1e eme eee. * 1 rere W Donnerskag, 16. Mai 1929 6 J — 4— 3 Neue Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung ſrei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 9 vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe pte esche telle 6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 19/11 ſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheim wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 Graf Zeppelin Bereits über Südfrankreich 2 Paris, 16. Mai.(United Preß.) Der„Graf Zeppelin“ überflog, nachdem er kurz nach 10 Uhr Lyon paſſtert hatte, um 11.55 Uhr MEZ. d. i. 10.55 Uhr Pariſer Zeit Valence im Rhonetal in einer Höhe von ungefähr 600 Meter. Das Luft⸗ ſchiff, das direkten Kurs nach Süden hatte, flog mit großer Geſchwindigkeit. Vorher hatte der„Graf Zeppelin“ Bourg im Departement Aine paſſiert. Urſprünglich war beabſichtigt worden, das Loiretal entlang zu fliegen. Doch hat ein Sturmzentru m, das ſich inzwiſchen in dieſem Gebiet ge⸗ bildet hatte, augenſcheinlich Veranlaſſung zur Kursänderung gegeben. Der Flug durch das Rhonetal iſt von ſchönſtem Sonnenuſchein begünſtigt. Durch den Flug in der Höhe von 600 Meter über Valence hat ſich das Flugzeug ſtrikte an die Vorſchriften gehalten. Das franzöſiſche Kriegsminiſterium dementiert die Nach⸗ richt, wonach franzöſiſche Flugzeuge den Zeppelin beim Ueber⸗ fliegen Frankreichs begleiten würden. Im Kriegsminiſterium find ſeit dem Abflug von Friedrichshafen keine Nachrichten eingegangen. Die Karte der bisher Abend ⸗ Ausgabe in guter Fahrt Den Pyrenäen zu Paris, 16. Mat.(United Preß.) Das Zeppelinluftſchiff paſſterte die ſüdfranzöſiſche Stadt Nimes an der Rhonemün⸗ dung um 11.40 Uhr Ortszeit. Das Luftſchiff, das nur in niedriger Höhe fuhr, hatte Kurs auf Perpignan am Fuße der Pyrenäen. Die hieſigen Flugſachverſtändigen ſind der An⸗ ſicht, daß das Luftſchiff die Oſt⸗ und Südküſte Spaniens ent⸗ lang fliegen wird. 8 Schiffshilfsdienſt für„Graf Zeppelin“ Die Hamburg⸗Amerika⸗Linie hat alle ihre gegenwärtig auf dem Nord⸗Atlantik ſchwimmenden Schiffe angewieſen, dem„Graf Zeppelin“ während ſeiner Amerika⸗ fahrt in feder Beziehung behilflich zu ſein. Die jeweils in der Nähe weilenden Hapag⸗Schiffe werden mit dem Luft⸗ ſchiff in drahtloſen Verkehr treten und ihm bei Ortspeilungen und drahtloſen Anfragen jederzeit mit Angaben dienen. Auch andere Reedereien haben ihren Schifſen ähnliche Weiſungen erteilt. igen Zeppelin Flüge * 82 8 2 2 1 AUER zeigt die gewaltige Leiſtung der deutſchen Ozeanluftſchiffe. In der Mitte iſt die(punktierte) Strecke des vom Wetter begünſtigten erſten Europa ⸗ Amerika ⸗ Fluges des „Z. R. III“ zu ſehen. Die unterſte Linie zeigt den Hinflug des„Graf Zeppelin“, der von orkanartigen Stürmen bedroht wurde. die oherſte Linie den glatten Rückflug, Nun trägt„Graf Zeppelin“ zum vierten Male den Ruhm deutſchen Geiſtes und deutſcher Arbeit über den Ozean. Bisher 115 Tote in Cleveland Schlimmer als Phosgengas! Clevelaub, 16. Mai.(United Preß.) Die Zahl der bei dem Exploſtonsunglück in der ſtädtiſchen Klinik Umgekom⸗ menen beträgt jetzt um die Mittagsſtunde 115 Perſonenu. In dieſer Zahl ſind wenigſtens ſieben Aerzte enthalten. Man nimmt au, daß über 150 Perſonen verletzt worden ſind. 40 von ihnen ſchweben in Lebensgefahr. Der Gouverneur des Staates Ohio hat angeordnet, daß eine genaue Unterſuchung eingeleitet werde, an der ſich alle in Frage kommenden Behörden zu beteiligen haben. Auch das Gericht wird ſich noch heute eingehend mit dem Unglück be⸗ faſſen. Für die Stadt Cleveland hat der Stadtdirektor eine Kommiſſion von drei höheren Beamten ernannt, die ebenfalls noch im Laufe des Tages eingehende Nachforſchungen aufneh⸗ men werden. Die an dem Hilfswerk beteiligten Feuerwehrleute geben zum Teil i furchtbare Schilderungen über das Unglück. So berichtet ein Feuerwehrmann, daß, nachdem er kurz nach der Exploſion bis zum vierten Stockwerk vorgedrungen war, er nicht in den Operationsraum hätte hinein kommen können, da der Fußboden durch Verletzte und Tote bedeckt geweſen fel, Eine weitere Gruppe von Toten und Verwundeten, die alle Merkmale von Gas vergiftungen zeigt, hatte den Aufgang zu der Treppe verſperrt. Außer den Feuerwehrleuten und freiwilligen Helfern haben auch Aerzte der ſtädtiſchen Klinik zum Teil großen Heldenmut bewieſen. Beſonders tat ſich Dr. Crile, ein Abteklungsarzt der Klinik, hervor. Er operierte im Augenblick der Exploſion in einem dem Unglücksraum benachbarten Saal und eilte ſofort zur Hilfe herbei. Während mehrerer Male drang er trotz aller Gefahren in das brennende Gebäude ein. Als ſpäter ſich herausſtellte, daß einige Verunglückte durch eine Blutüber⸗ tragung gerettet werden konnten, erbot er ſich freiwillig zur Hergabe von Blut. Ein anderer Arzt, der auch zur Hilfe her⸗ beieilte, fand ſeine Frau, die als Aſſiſtentin in einer Abteilung der ſtädtiſchen Klinik tätig war, ſchwer verwundet vor. Chef⸗ arzt Dr. Crower erklärte, daß viele in weniger als einer Minute durch Einatmen giftiger Gaſe ſtarben. Ueber die Art des Gaſes erklärte er, daß es ſeiner Meinung nach viel Aehn⸗ lichkeit mit dem Phosgengas, das im Kriege benutzt wurde, gehabt hätte. Der ſtädtiſche Chemiker von Cleveland, Dr. Harald Knapp, erklärte, daß das Gas eine Milchung aus Jodin⸗ und Bromindämpfen ſei. Dieſe hö in ſich aus den verbrannten Filmen für die Röntgenauft men entwickelt. Dieſe Bildſtreifen ſeien mit einer Bromin⸗Jodin⸗Silberlöſung 1 verſehen. Er erklärte weiter, daß dieſe Gaſe Phosgenvergif⸗ tungen ähnliche Erſcheinungen hervorrufen, doch ſei die Wir ⸗ kung dieſes Gaſes ſchneller. Als das Feuer ausbrach, ſchloſſen ſich die Feuertüren auto⸗ matiſch. Infolge des Druckes der nacheinander folgenden Ex⸗ ploſionen ſchoß das tödliche Gas durch die Ventila⸗ tionsanlagen der Klinik in alle Räume. Ein Arzt er⸗ klärte, daß er ſah, wie eine Wolke gelben Gaſes durch den Ven⸗ tilator in das Aufnahmebüro ſtrömte. Banditen mit Maſchinengewehren — Wien, 16. Mai. Nach Meldungen aus Bukareſt ſind die zwiſchen Kiſchinew und Hanzeſti verkehrenden Auto ⸗ buſſe geſtern abend nacheinander von ſtarken Räuberbanden angegriffen, aufgehalten und vollſtändig ausgeplün⸗ dert worden. Dabei wurde ein Paſſagier getötet. Auch die Wagen und Motoren wurden vollſtändig zertrüm⸗ mert. Die von Bauern verſtärkte Gendarmerie konnte die Räuberbande nach langem Umherſtreifen heute beim Morgen⸗ grauen an einem Waldrand ſtellen, doch zeigte ſich beim An⸗ griff, daß die Banditen militäriſch organiſiert und mit Maſchinengewehren ausgerüſtet waren. Als die Gendar⸗ merie und die Bauern die Stellung der Banditen zu ſtürmen verſuchten, wurde der Gendarmeriekommandant ſchwer ver⸗ wundet, ein Gendarm und zwei Bauern getötet. Die Banditen konnten ſich dann unter dem Schutz des Maſchinengewehr⸗ feuers ohne Verluſte zurückziehen. Die neuen Wirren in China 2 Hongkong, 16. Mai.(United Preß.) Eine weitere Er⸗ ſchwerung der Lage iſt in China eingetreten. Die Lokalregie⸗ rung der Hafenſtadt Swatau, ungefähr 300 Kilometer nord⸗ öſtlich von Hongkong gelegen, hat ſich ſowohl von der Kanton⸗ regierung wie auch von der Zentralregierung in Hankau un⸗ abhängig erklärt. Nanking hat bereits zwei Kreuzer vom Norden nach Swatau geſchickt, die inzwiſchen ſchon auf der Reede dieſer Stadt eingetroffen ſind. In Hongkong ſind die anweſenden Fremden der Mei⸗ nung, daß China am Vorabend einer großen Antikuomintang⸗ bewegung, die ſich auch gegen Tſchiangkaiſchek richte, ſtehe. An der Kantonfront haben die Truppen der Kantonregterung die Stadt Waitſchau, zu der ihnen ſeit dem Rückzug der Kwangſi⸗ truppen aus Scheklund der Weg frei ſtand, eingenommen. In der Nähe von Samſchui weſtlich von Kanton, dauern die Kämpfe noch an. * Die türkiſche Nationalverſammlung nahm das Geſetz über eine allgemeine Amneſtie an. Sie wird ſich auf etwa 8000 Gefangene erſtrecken. Nr. 225— 140. Sahrgang fannheimer Seitung Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kulonelteile für Allgem. 0 0,0.-M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher N Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks. uſw. i u keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Aus aben oder für verſpätete Aufnahme non Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Reichspoſtprobleme Von Albrecht Morath, M. d. R. Der Voranſchlag der deutſchen Reichspoſt iſt vom Reichs⸗ dag bereits genehmigt und in Kraft geſetzt worden. Die Poſt genießt ſeit der Einführung des Reichspoſt⸗Finanzgeſetzes den Vorzug, in ihrer Etatsgeſtaltung nicht von nacheinander zu faſſenden Beſchlüſſen des Reichsrats und des Reichstages ab⸗ hängig zu ſein. Sie iſt vielmehr nur auf die Zuſtimmung des Verwaltungsrats angewieſen, in dem Reichsrat und Reichstag, Reichsminiſter der Finanzen und Wirtſchaft und Poſtperſonal ihre Vertreter haben. Nur das Gehalt des Reichspoſtminiſters erſcheint im Etat des Reichs, und außer⸗ dem ſteht im Reichsetat noch eine wichtige Einnahmepoſition — die Ablieferung, die die Reichspoſt verwaltung an das Reich zu leiſten hat. Im Vordergrund der Beratungen ſtand zum erſten Mal ſeit Jahren nicht mehr die Frage, ob das Reichspoſt⸗ Finanzgeſetz wieder abzuſchaffen ſei. Die Poſt war bis 1923, heruntergewirtſchaftet durch die Abgabe von Mate⸗ rial und vor allem auch Perſonal an das Reichsheer, in der Inflationszeit um den Reſt ihrer Rücklagen gekommen und zu einem gefährlichen Defizitbetrieb geworden. Sie hat ſich in der Zwiſchenzeit zweifellos erſtaunlich erholt. Das lehrt ein Blick auf die Entwicklung ihrer Ueberſchüſſe, wobei nicht zu vergeſſen iſt, daß ſie auch relativ hohe Abſchreibungen in den letzten Jahren vorgenommen hat und recht namhafte Mittel für Betriebsverbeſſerungen aufbringen konnte. Die Ueberſchüſſe ſind von 34 Millionen Reichsmark im Jahre 1925 auf 151 Millionen geſtiegen. Dieſe Entwicklung nach oben ſteht allerdings in engem Zuſammenhang mit der Entwicklung der Betriebsausgaben nach unten. Dafür wur⸗ den 1925 noch 281 Millionen ausgegeben. In dem Etat 1929 ſind aber nur 85 Millionen Mark eingeſetzt. Noch eine wichtige Zahl zur Perſonalpolitik: Seit 1921 hat ſich das Perſonal um 96 600 Köpfe, d. h. um 27 v.., vermindert. In derſelben Zeit iſt der Verkehr um 69 v. H. geſtiegen. Auf dieſem Gebiete werden ſich durch Uebertragung der Dienſtgeſchäfte von den höheren auf die mittleren, von den mittleren auf die unteren Gruppen noch weitere Erſparniſſe im Laufe der Jahre erzielen laſſen. Freilich iſt es richtig, daß vieles, was in ge⸗ ordneten Zeiten auf Anleihe gehört, in den letzten Jahren aus den Betriebseinnahmen genommen werden mußte, aber man wird der Poſtverwaltung keinen Vorwurf daraus machen können, daß ſie auf dem Anleihemarkt in den letzten Jahren keinen Erfolg hatte. Es muß auch zugegeben werden, daß die Gebühren in der Hauptſache mit der Preisentwicklung im allgemeinen Schritt gehalten haben, und jedenfalls nicht vor⸗ ausgeeilt ſind. Es iſt ein Mangel, daß nut Reichsrat und Reichstag und Reichsminiſter der Finanzen ihre Vertreter im Verwal⸗ tungs rat ſelbſt vorſchlagen können, während der Wirt⸗ ſchaft ein ſolches Recht nicht zuſteht. Mit dem Zuſammen⸗ tritt des endgültigen Reichswirtſchaftsrats iſt der Zeitpunkt zu einer Aenderung gekommen. Schwieriger als eine Aende⸗ rung der Zuſammenſetzung des Verwaltungsrats wird eine Abgrenzung der Kompetenzen des Reichstags und des Verwaltungsrats in Bezug auf die Feſtſtellung der Ueberſchüſſe und die Ablieferung von Ueberſchüſſen an die Reichshauptkaſſe ſein. Nach den geltenden Beſtimmungen fließen die Ueberſchüſſe und die Zinſen aus der Rücklage un⸗ verkürzt in die Reichskaſſe. Was unter Ueberſchuß zu ver⸗ ſtehen iſt, ſagt das Geſetz nicht. Ein Voranſchlag aber muß nach kameraliſtiſchen Grundſätzen ſchon zu Beginn des Etats⸗ jahres eine beſtimmte Summe als Ueberſchuß in einem Aus⸗ gabetitel feſtſetzen. Nichts liegt näher als daß wiederum zu Beginn des Etatsjahres der Reichstag dieſe Summe nach den Bedürfniſſen des Reichshaushalts ändert, lies: erhöht. Wenn dann, wie auch in dieſem Jahre, der Poſtetat bereits genehmigt und in Kraft geſetzt iſt, dann verlangt eine ſolche Erhöhung eine Umgeſtaltung des Etats mit all den bedenk⸗ lichen Folgen, u. a. auch für das Beſchaffungspro⸗ gramm. Es hat keinen Zweck, zu unterſuchen, ob die Poſt⸗ verwaltung nach Maßgabe des Geſetzes verpflichtet iſt, den auf dieſe Art und Weiſe entſtandenen Anſpruch des Reichs hun⸗ dertprozentig zu erfüllen. Verpflichtet iſt ſie freilich nur, den Ueberſchuß in voller Höhe abzuliefern, aber es entſtünden doch für den Reichshaushalt unter Umſtänden recht ſchwierige Folgen, wenn der Ueberſchuß nicht die Höhe der im Vor⸗ anſchlag feſtgeſetzten Ablieferung erreichte. Das Geſetz ſagt ferner nichts über den Charakter des Ueberſchuſſes, nichts, ob es ein reiner Kaſſenüberſchuß ſein ſoll oder ein Ueberſchuß nach kaufmänniſchem Begriff. Eine alle Teile befriedigende Löſung iſt in dieſer Frage noch nicht gefunden worden. Einſt⸗ weilen bleibt es dabei, daß die Poſt im laufenden Etatsjahr einen Ueberſchuß von 171,5 Millionen abzuliefern hat. Das iſt eine Summe, die auch die beſten Ertragsjahre der Vorkriegszeit um rund 70 Millionen überſchreitet. Berückſich⸗ tigt man ferner, daß in dieſer guten alten Zeit, die Poſt kaum nennenswerte Zahlungen für die Beförderung der Poſtſen⸗ dungen an die Reichsbahn aufzubringen hatte, während ſtie jetzt dafür rund 128 Millionen in den Etat einſetzen muß, dann erkennt man das Ausmaß der Anſtrengungen, die ge⸗ macht werden müſſen, um allen Anforderungen gerecht zu werden. Unter dieſen Umſtänden iſt es begreiflich, daß die Wünſche auf Herabſetzung der Gebühren, Einführung des Acht⸗ ſtundentages für das Poſtperſonal, Erhöhung der Löhne für die Arbeiter uſw. nur von den Vertretern der Oppoſttion zum Ausdruck gebracht worden ſind. Einen weiteren Raum nahm dagegen namentlich im Reichstag die Erörterung über die Beteiligung der Re ichspoſt am Luftverkehr ein. Ganz allgemein wurde dieſe Beteiligung als im Wege der Verkehrsentwicklung 3 1 4 1 4 5 1 2. Seite. Nr. 225 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 18. Mat 1929 der Poſt liegend begrüßt. Es wurde aber auch der Sorge Ausdruck gegeben, daß die Poſt, wenn ſie ſich einen eigenen Luftfahrzeugpark zulegt, nicht nur teuer wirtſchaften, ſondern der mühſam aufgebauten und allerdings recht reformbedürfti⸗ gen Lufthanſa unerwünſchte Konkurrenz machen könnte. Dieſe Befürchtungen ſind durch Erklärungen des Reichspoſtminiſters ausgeräumt worden. Die Poſt wird ſich nicht darauf be⸗ ſchränken, den für den Perſonenverkehr beſtimmten Flug⸗ zeugen Poſtſachen mitzugeben, wie das ſchon bisher geſchah. Vielmehr wird in Zukunft Wert darauf zu legen ſein, beſon⸗ dere Luftverkehrslinien nach den außerdeutſchen Landes⸗ hauptſtädten und mehr noch nach den Hafenplätzen für den Trausozeanverkehr einzurichten. Aber es wäre unwirtſchaft⸗ lich, für dieſen Verkehr eigene Linien zu unterhalten. Sie ſollen denn auch von der Lufthanſa geflogen werden, ohne daß damit der Lufthanſa ein Monopol gegeben werden ſoll. Das erſcheint mir eine glückliche Löſung zu ſein. Die Poſt befindet ſich als Verkehrsunternehmen in einer Zeit, die täglich neue techniſche Fortſchritte bringt, in einem Stadium ſchneller Entwicklung. In der Uebermitt⸗ lung von Nachrichten verlangt die Zeit ein ganz anderes Tempo, als noch die jüngſte Vergangenheit. Von der Poſt⸗ kutſche zum Bahnpoſtwagen, vom Bahnpoſtwagen zum Flug⸗ zeuge und Luftſchiff und vom Brief zum drahtloſen Fernver⸗ Lehr führen die Wege. *** Der zee Viertelfahrs⸗Abſchluß der Reichspoſt Die Reichspoſt veröffentlicht ſoeben ihren Bericht über das vierte Vierteljahr— Januar bis März 1920— des Wirt⸗ ſchaftsjahres 1928. Die Verkehrsziffern weiſen gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres faſt durchweg eine zum Teil erhebliche Steigerung auf. Nur im Paket⸗ und Tele⸗ grammverkehr ſind die Vorjahrsziffern nicht erreicht worden. Im Luftpoſtdienſt wurde Anfang Februar auf 30 Linien der verſtärkte Winterverkehr eröffnet. Im Kalenderjahr 1928 wurden insgeſamt Flugpoſtſendungen im Gewicht von 385 000 Kg. befördert gegen 302 000 Kg. im Kalenderjahr 1927. Die Zahl der Rundfunkteilnehmer ſtieg um rund 202 000 auf 2838 000. Im Kalenderjahr 1928 ſind wegen Errichtung und Betriebs nicht genehmigter Empfangsanlagen 1263 Schwarz⸗ Hörer rechtskräftig verurteilt worden. Die Zahl der Fern⸗ ſprechſtellen erfuhr eine ſtarke Zunahme und zwar um rund 90 000 und hat damit 3 Millionen faſt exreicht. Die Geſamtzahl der Telefongeſpräche iſt um rund 11 v. H. geſtiegen. In den Monaten Januar und Februar 1929 haben die Einnahmen 363 Millionen, die Ausgaben 371 Millionen Mark betragen. Nationalſozialiſtiſche Flegeleien im Reichstag Berlin, 16. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Die letzte Sitzung des Reichstages vor Pfingſten begann mit einem Skandälchen, das von den Na tionalſoztaliſten pro⸗ wozfjert wurde. Dieſe verlangten in trautem Verein mit den Kommuniſten die Abſetzung der Ausſchußanträge, die die Aufhebung der Immunität für einige kommuniſtiſche und mationalſozialiſtiſche Abgeordnete, insbeſondere des Herrn Straſſer, heiſchen. Straſſer hat nämlich— eine höchſt merkwürdige Methode— für etwa 10 nattonalſozialiſtiſche Blätter verantwortlich gezeichnet, zu dem offenkundigen Zweck, aus dem Schutzder Immunität heraus ſeine politiſchen Gegner attackieren zu können. Aus ſolchem Hinterhalt hat er A. g. auch gegen den volksparteilichen Abgeordneten Mittel⸗ mann ſeine vergifteten Pfeile abgeſchnellt. Sein Fraktionsgenoſſe Herr Frick, verteidigte dieſe merkwürdige Praktik und gebärdete ſich ſo dreiſt und herausfordernd, daß er vom Präſidenten Löbe ſchließlich aus dem Saal verwie⸗ ſen wurde. Herr Göbbels und einige andere Nationalſoziali⸗ ſten kamen mit Ordnungs rufen davon. Als dann der Sozialdemokrat Heilmann auftrat, wurde er von Kommu⸗ niſten und Nationalſozialiſten mit dem minutenlangen höhni⸗ ſchen Zwiſchenruf„Barmat“ empfangen. Der Nationalſozialiſt Stöhr, der ihn des Meineids zieh, mußte gleichfalls das Feld räumen, ehe Löbe die Ordnung einigermaßen wiederher⸗ ſtellen konnte. Bezeichnenderweiſe ſtimmten mit Ausnahme der Antrag⸗ ſteller ſämtliche Parteien den Ausſchußanträgen zu. Nach die⸗ ſem turbulenten Vorſpiel ging man zur Beratung der Oſt⸗ preußenhilfe über.„ S Die letzte Sitzung Der Landtag hat heute weſentlich früher als ſonſt die Ar⸗ beiten der laufenden Sitzungsperiode abgeſchloſſen. Er wird vor den Wahlen, die Sonntag, den 27. Oktober, ſtatt⸗ finden werden, vorausſichtlich nicht mehr zuſammentreten. Die heutige letzte Sitzung des Landtages war nur noch Aufräumungsarbeiten gewidmet. Eine Reihe von Geſuchen uſw. wurde den Anträgen der Ausſchüſſe entſpre⸗ chend erledigt. Auf die demokratiſche Aufrage wegen der katholiſchen Studierenden der Lehrerbildungsanſtalt Heidelberg(ſiehe Mittagsblatt) wurde von der Regierung die Zuſicherung gegeben, daß den Studierenden keinerlei Nach⸗ teile aus ihrem Studium in Heidelberg erwachſen ſollen. tach der Wahl des Landſtändiſchen Ausſchuſſes (ſiehe unten) dankte Präſtdent Dr. Baumgartner der Re⸗ gierung, dem Präſidium, den Ausſchußvorſitzenden, den Ab⸗ geordneten und der Preſſe für die während der Landtags⸗ Gegner der neuen Anleihe Berlin, 16. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie aus der Abſtimmungsliſte jetzt hervorgeht, iſt die Gegner⸗ ſchaft der Volkspartei zum Anleihegeſetz doch weit größer geweſen, als man angenommen hatte. Es haben näm⸗ lich in der Mittwochsſitzung des Reichstages zehn Mitglieder der Deutſchen Volkspartei gegen das Anleihegeſetz geſtimmt und zwar die Abg. Dr. Becker⸗Heſſen, Cramm, Dauch, Gilſa, Janſon, Hueck, Dr. Leutheunſer, Köngeter, Schmid und Dr. Pfeffer. Sechs Abgeordnete der Deutſchen Volkspartei haben ſich, wie bereits gemeldet, der Abſtimmung enthalten. Der Schlichter für den Eiſenbahnkonflikt E Berlin, 16. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir erfahren, hat das Reichsarbeitsminiſterium heute vor⸗ mittag den Staatsrat Völker, den Schlichter von Nieder⸗ ſachſen, beauftragt, das Schlichtungsverfahren im Lohnkonflikt bei der Reichsbahn einzuleiten. Es ſcheint aber, wie wir be⸗ reits andeuteten, zweifelhaft, ob die Vorverhandlungen, zu denen der Schlichter die Parteien jetzt einzuladen hat, noch vor Pfingſten ſtattfinden werden. Die ſüddeutſchen Manöver abgeſagt Im September ſollten im Raume Mergentheim Würzburg größere Truppenübungen ſtattfinden, für die die 5. Div.(Stuttgart), die 7. Div.(München) und die 3. Kav.⸗ Div. vorgeſehen war und die der Befehlshaber des Gruppen⸗ kommandos 2(Kaſſel) General der Artillerie Kreß von Kreſſenſtein leiten ſollte Nun wird bekannt, daß wegen Geld⸗ mangels die Uebungen endgültig abgeſagt ſind. Hunderkjahrfeier der Techniſchen Hochſchule Stuttgart Aus Anlaß der Hundertjahrfeier der Techniſchen Hoch⸗ ſchule fand heute eine offizielle Feier im Landestheater ſtatt, bei der. nach einer Begrüßungsanſprache des Rektors Pro⸗ feſſor Schmoll von Eiſenwerth der Rektor deſignatus Profeſſor Dr. Grammel zu einer Feſtrede über die Gegen⸗ ſätze zwiſchen Kultur und Technik das Wort ergriff, wobei er die Pflicht betonte, dieſe unheilvolle Kluft zwiſchen beiden zum Verſchwinden zu bringen. Kultusminiſter Dr. Bazille überbrachte eine Jubi⸗ läumsgabe des Landtags und der Regterung im Betrage von 150 000 Mk, die in erſter Linie für die Errichtung eines Sport⸗ platzes für die Hochſchule verwendet werden ſollen. Reichs⸗ innenminiſter Severing hob hervor, techniſcher Fortſchritt werde kultureller Rückſchritt, wenn er mit Verluſten an menſchlichem Seelengut erkauft wird. Oberbürgermeiſter Dr. Lautenſchlager rief der Hochſchule unter Ueber⸗ reichung einer Jubiläumsſpende von 100 000 Mk. ein herz⸗ liches Glückauf zu. heinz(Dr. Wolfhard) von den Demokraten. luß im badischen Landtag periode geleiſtete Arbeit, wobei er dem aus dem Landtag end⸗ gültig ausſcheidenden Abg. Dr. Glockner(Dem.) beſonders herzliche Worte widmete. Der Staatspräſident dankte dem Präſidenten und auch Dr. Glockner ſprach einige herzliche Ab⸗ ſchiedsworte. Nachdem noch der Abg. Rückert(Soz.) dem Präſidenten den Dank des Hauſes ausgeſprochen hatte, ſchloß dieſer mit den beſten Wünſchen auf die Zukunft Badens den Landtag. Der landſtändiſche Ausſchuß, der während der Parlamentspauſe im Bedarfsfalle in Funk⸗ tion zu treten hat, ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Landtagspräſident Baumgartner(Vorſitz), die Abgg. Egg⸗ ler(Stellvertreter Schneider), Heurich(Eberhard), Dr. Scho⸗ fer(Dr. Föhr), Seubert(Kühn) vom Zentrum; Maier(Rein⸗ hold), Reichert(Weißmann) von den Sozialdemokraten; Dr. Mayer⸗ Karlsruhe(Land) von den Deutſchnationalen; Dr. Mattes(Dr. Obkircher) von der Deutſchen Volkspartei; Hof⸗ Schwediſch⸗ engliſche Heiratspläne § London, 16. Mai.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Ankunft der Prinzeſſin Ingrid von Schweden in Lon⸗ don wird in einem Teil der Preſſe als Anzeichen für eine bevorſtehende dynaſtiſche Verbindung zwiſchen London und Stockholm angeſehen. Die 19jährige Dame iſt eine der wenigen proteſtantiſchen Prinzeſſinnen, die für eine Heirat mit einem der drei unverheirateten engliſchen Königsſöhne in Betracht kommen. Sie iſt übrigens mit der engliſchen königlichen Familie bereits nahe verwandt. Der Bruder der Prinzeſſin, der ſchwediſche Kronprinz, befindet ſich ſeit geſtern eben⸗ falls in London. Letzte Meloͤungen Drei junge Leute in einer Jauchegrube erſtickt — Krefeld, 16. Mai. In Aldekerk waren drei junge Leute im Alter von 17 bis 20 Jahren mit dem Entleeren einer Jauchegrube beſchäftigt. Als die Pumpe verſagte, ſtieg einer von ihnen in die Grube, um nachzuſehen. Da er nicht zu⸗ rückkehrte, folgte ihm ſein füngerer Bruder. Auch er gab kein Lebenszeichen mehr von ſich, ſodaß der dritte ebenfalls hinab⸗ ſtieg. Auch dieſer kehrte nicht mehr zurück. Die alarmierte Feuerwehr konnte die drei Verunglückten nur als Leichen bergen. Sie hatten ihren Tod durch Erſticken gefunden. Arbeitsfriede in der Berliner Metallinduſtrie — Berlin, 16. Mai. Der Schlichter für den Bezirk Bran⸗ denburg hat heute den Schiedsſpruch des Schlichtungsaus⸗ ſchuſſes Groß-Berlin für die Berliner Metallinduſtrie vom 22. April für verbindlich erklärt. Damit iſt der Arbeitsfriede für die Berliner Metallinduſtrie mit rund 200 000 Arbeit⸗ nehmer bis zum 30. September 1930 geſichert. Wieder ein Kaſſenbote in einer Berliner Bank beſtohlen — Berlin, 16. Mai. Der Bote einer Großfirma aus der Friedrichſtraße, der geſtern in der Filiale der Commerz⸗ und Privatbank in der Friedrichſtraße 18 000% abgehoben hatte, wurde, während er mit dem Nachzählen beſchäftigt war, um 5000„ beſtohlen. Ein Mann hatte die Auf⸗ merkſamkeit des Kaſſenboten abgelenkt und inzwiſchen hatte ein Helfershelfer des Diebes das Geld an ſich genommen. Aushebung einer Opiumhöhle — Brüſſel, 16. Mai. In einem berüchtigten Viertel von Charleroi hob die Polizei eine chineſiſche Opiumhöhle aus. 7 Ehineſen wurden verhaftet, ein achter ſprang, um der Ver⸗ haftung zu entgehen, aus dem Fenſter des zweiten Stockes auf die Straße und erlitt dabei ſchwere Verletzungen. Erdölexploſion— Fünf Tote — Corniſh(New Hampſhire), 16. Mai. Fünf Perſonen, die in einer aus einem Raum beſtehenden Hütte lebten, fanden infolge Exploſion eines Vorrats von Keroſin den Tod. Ein Knabe, der den Verunglückten Hilfe zu leiſten verſuchte, erlitt ſchwere Brandwunden. Als ich noch junger Student in Paris war, begegnete ich oft einem alten Mann mit ſtark ergrautem Haar, der, in einem ſchäbigen Rock, wie im Traume einherging. Er ſah etwa aus wie ein bibliſcher Prophet, den man in ein modernes Gewand geſteckt hatte. Ich fragte eines Tages meinen Haus⸗ wart, wer dieſer wunderliche Mann ſei, und erfuhr zu meinem Erſtaunen, er ſei die berühmteſte Perſönlichkeit des Diſtriktes, der Dichter Mallarmé der durch ſein Werk„Laprés midi'un fanue“ Weltruhm erlangt hat. In jenen Tagen drückte man Talent nicht in Ziffern, Genie wicht in Zahlen aus. Niemand kümmerte ſich darum, wieviel Geld Wagner, Beethoven, Brahms oder Rubinſtein verdienten. Sie waren anerkannte Meiſter, die die Welt durch ihre Kompoſitionen entzückten, das genügte. Die Zeiten haben ſich geändert. Heute wird der Künſtler nach dem Kaſſenerfolg gewertet. Die Gunſt des Publikums— nicht das Urteil der Fachleute— gilt als Maßſtab. Der Weg zum Erfolg iſt ein anderer und vielleicht kein ſchlechterer ge⸗ worden, denn auf die Dauer ſchenkt auch das Publikum ſeine Gunſt nur dem echten Künſtler. Es gibt oder gab nur ſehr wenige Künſtler, die ſich unverdient längere Zeit der öffent⸗ lichen Anerkennung erfreuten. Unzweifelhaft hat der Künſtler heutzutage ſchwerer zu kämpfen als früher, um ſich durchzuſetzen. Wir müſſen be⸗ denken, daß das breite Publikum ohne jede Voreingenommen⸗ heit ſein Urteil abgibt und daß es ſich um das Urteil früherer Zeiten nicht kümmert. Das moderne Publikum ändert auch mitunter ſeine Anſicht ziemlich ſchnell. Der Liebling von heute iſt nicht notwendigerweiſe der Liebling von morgen. Man hat oft behauptet, Amerika ſei für den Matertalis⸗ mus in der Kunſt und für die Tatſache, daß man heute auch dem Talent ſeinen Geldwert beimißt, verantwortlich zu machen. Dieſe Auffaſſung iſt meiner Anſicht nach falſch, und ich werde mich bemühen, ſie im Folgenden richtig zu ſtellen. Amerika, das als Rekordland für Künſtlergagen verſchrien aft, zahlt keineswegs höhere Gagen als die europäiſchen Kul⸗ Furſtaaten. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß ein allſeitig Geld, Kunſt und Künftter/ Bon Fritz Kreisler anerkannter Künſtler im heutigen Europa genau dieſelben Einnahmen erzielen kann wie in Amerika. Amerika bietet jedoch dem Künſtler etwas, was viel mehr wert iſt, als Geld. Dieſes junge Land, deſſen ganzes Leben in einem ungewöhn⸗ lichen Rhythmus ſchwingt, gibt ihm die Anregung, die In⸗ ſpiration, die er für ſein Werk braucht. In Amerika atmet jede Stadt, jedes Hotel, jedes Warenhaus, ja ſelbſt die Straße ungeheure Aktivität. Die ganze Luft ſcheint mit elektriſchen Kräften geladen zu ſein, deren Umwandlung in geiſtige oder künſtleriſche Energien nicht allzu ſchwierig iſt. Man fühlt dieſe Schwingungen oder geiſtigen Wellen auf der Straße, auf dem Konzertpodium, man fühlt ſie, wenn man vor einer begeiſterten Menge ſteht, ja ſelbſt, wenn man zu einer einzelnen Perſönlichkeit ſpricht. Dieſer Anregung bedarf der Künſtler für ſeine Fortentwicklung und darum auch iſt ein Aufentalt in Amerika für jeden Künſtler von ſo hohem Wert. Und noch eine andere irrige Auffaſſung über Amerika möchte ich richtigſtellen. Man hat behauptet, das amerikaniſche Publikum ſei dem europäiſchen Publikum kulturell nicht eben⸗ bürtig. Ich kann mich dieſer Auffaſſung durchaus nicht an⸗ ſchließen. Das amerikaniſche Publikum ſteht bezüglich ſeines Geſchmackes dem europäiſchen Publikum keineswegs nach. Wir bürfen nicht vergeſſen, daß die Gemeinde der europäiſchen Konzertbeſucher heute nicht mehr die gleiche iſt als früher. Sie iſt einer ihrer wertvollſten Stützen— der oberen Mittel⸗ klaſſe— beraubt, die aus Perſönlichkeiten beſtand, die nicht nur lernbegterig, ſondern auch dank ihrer vorzüglichen Er⸗ ziehung intellektuell aufnahmefähig waren. Gerade dieſe Schicht hat rein materiell ſo gewaltig unter dem Weltkriege gelitten, daß ſie die frühere Art ihrer Lebensführung nicht mehr aufrecht zu erhalten vermag. Im amerikaniſchen Publi⸗ kum findet man eine Klaſſe, die man als die ehrgeizige be⸗ zeichnen köunte. Sie ſtrebt nach kultureller Verfeinerung und iſt heute nicht mehr bereit, ſich mit mittelmäßiger Kunſt ab⸗ ſpeiſen zu laſſen. In welchem Zuſammenhange ſtehen nun Geld und Kunſt und wie wird das Schaffen des Künſtlers durch materielle . Künſtler nicht immer gut iſt, wenn er viel Geld verdient. Ich habe kürzlich erſt ein überaus intereſſantes mediziniſches Buch geleſen, in dem der Verfaſſer, ein bekannter Arzt, den Standpunkt vertritt, daß das Hungergefühl ſchöpferiſche Fähigkeiten im Menſchen auslöſe. Der Autor kommt nach längeren feſſelnden Darlegungen zu dem Ergebnis, daß der Hunger ein wertvolles Stimulans für jede künſtleriſche Be⸗ tätigung ſei. Ich neige dieſer Auffaſſung durchaus zu, ob⸗ wohl ich natürlich nicht der Meinung bin, daß Hunger die Vorausſetzung jeder ſchöpferiſchen Tätigkeit ſein muß. Das Gefühl einer allzu geſicherten Exiſtenz hingegen iſt oft der künſtleriſchen Kraft im Menſchen verderblich. Der Künſtler bedarf der Anregung. Wer weiß, daß der Mittagstiſch für ihn ſtets gedeckt iſt, der muß umſo ſtärker den anderen großen Emotionen des Daſeins wie Liebe, Freund⸗ ſchaft, Sorge, Augſt, Ehrgeiz, kurz den verſchiedenen ſeeliſchen Einflüſſen unſerer haſtenden Zeit ausgeſetzt ſein. Nur dann kann verhindert werden, daß die ſchöpferiſchen Kräfte im Men⸗ ſchen einſchlafen oder ermüden. Das Anſammeln von Geld darf niemals Sinn und Zweck künſtleriſcher Tätigkeit ſein. Das Geld ſpielt ohnehin eine große Rolle im Leben des Menſchen, alſo auch des Künſtlers. Wenn ich einmal von mir ſelbſt ſprechen darf, ſo möchte ich be⸗ haupten, daß ich Geige ſpielen würde, auch wenn mich kein Menſch in der Welt dafür bezahlen würde. Das Geigeſpiel iſt für mich eine Lebensnotwendigkeit. In Rußland iſt die Regie⸗ rung beſtrebt, weſteuropäiſche Gedankengänge pon der Bevöl⸗ kerung fern zu halten; gewiſſe Bücher ſind dört ſtreng ver⸗ boten. Das hindert jedoch nicht, daß viele Ruſſen die Werke der Weltliteratur leſen, obgleich ſie wiſſen, daß ſchwere Strafe darauf ſteht. Ich fürchte, ein Gleiches wäre bei mir der Fall, wenn man mir meine Violine verbieten würde. Nicht meine Schuld iſt es, daß ich für mein Spiel bezahlt werde. Es iſt richtig, daß die Begeiſterung einer zahlreichen Zu⸗ hörerſchaft mich nicht in höherem Maße künſtleriſch anregt als der Enthuſiasmus einiger Weniger, ſagen wir eines Auditv⸗ riums von einigen Hundert hochkultivierten Perſönlichkeiten. Die Erklärung hierfür liegt vielleicht in dem Umſtand, daß ich meine Jugend in der ariſtokratiſchen Atmoſphäre des öſter⸗ reichiſchen Kgiſerhofes zubrachte und daß dieſe Einflüſſe meiner — . rl eee auler ee 1 u n rr 1 len rr 8 r e 1 5 Donnerstag, den 16. Mai 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabeſ 3. Seite. Nr. 225 Am Samsfag, den 18. Mai erscheint nur eine Ausgabe um 1 Uhr Wir bitten, Anzeigen für diese Ausgabe bis spätestens 10 Uhr vormittags aufgeben zu wollen. Die Schalter für Bezug und Offerten sind bis 2 Uhr geöffnet. D Stäbdtiſche Nachrichten Gegenſätze Auf das farbenfrohe Bild am Waſſerturm ſcheint warm die Frühlingsſonne. Der Blumenſchmuck der Anlagen leuchtet hell. Die friſchgrünen Blätter der Bäume wirken beruhigend auf Augen und Nerven des gehetzten Großſtadtmenſchen. Weiße Wolken ſegeln im blauen Aether. Vollenden die herr⸗ liche Farbenſymphonie. Doch die Augen des Beſchauers ſchweifen weiter. Blicken in eine andere Richtung. Ent⸗ käuſchung. Die Bäume des Rings brechen das Farbenbild mit einer Diſſonanz ab. Grau und kahl ragen die Bäume der Heidelbergerſtraße in die Höhe. Kein Aſt ſtrebt wom Stamm weg zur Höhe. Kein Blatt ziert die noch ſtehen⸗ den Stumpen. Gründlich hat man die Bäume beſchnitten. Notwendigkeit, ſagen die Fachleute. Notwendigkeit, betonen die Geſchäftsleute. Frühlingsfrohe Menſchen wandeln unter dieſen winterlichen Bäumen. Leichte Sommerkleider bilden einen Gegenſatz zu nichtsſagenden, ſchmuckloſen Platanen. Erſt wenn das Auge wieder nach der anderen Richtung blickt, fühlt man den Frühling: Die Harmonie der Farben. 5 Beſtattung von Max feyer Am Mittwoch nachmittag wurde der plötzlich verſtorbene ſtädtiſche Beamte Max Meyer unter großer Anteilnahme von Freunden und Bekannten auf dem hieſigen Friedhof beerdigt. Im Jahre 1919 iſt Meyer beim ſtädtiſchen Preis⸗ prüfungsamt eingetreten, das damals die ſchwere Aufgabe hatte, in dem Widerſtreit zwiſchen den dauernd ſteigenden Koſten der Lebenshaltung und der nachhinkenden Einkom⸗ menserhöhung ausgleichend zu wirken. In den Jahren 1922 bis 1928 war er auch im ſtädtiſchen Nachrichtenamt tätig. Vor einigen Monaten wurden ſeine Arbeiten mit dem ſtädtiſchen Wahlamt verbunden. In allen dieſen Gebieten hat er ſich Kusgezeichnet bewährt. Er war ſtets außerordentlich liebens⸗ würdig gegen jedermann, ohne Anſehen der Perſon. Dank ſeines beſcheidenen Weſens hatte er nur Freunde. Der Preſſe hat er gleichfalls jahrelang wertvolle Dienſte geleiſtet, für die ähm auch an dieſer Stelle herzlichſt gedankt ſei. Am Freitag krat er ſeinen Sommerurlaub an. Am Samstag war er noch⸗ mals im Amt. Um die Mittagsſtunde verabſchiedete er ſich in beſter Stimmung. Am gleichen Tage erlag er abends gegen 8 Uhr unterwegs bei der Friedrich⸗Ebert⸗Brücke einem Schlaganfall. Der ſo plötzlich in Trauer verſetzten Familie wendet ſich allgemeine Teilnahme zu. Bei der Beerdigung würdigte Stadtverwaltungsdirektor Dr. Hofmann, dem er zehn Jahre treu zur Seite ſtand, in einem längeren Nachruf die hervorragenden Charakter⸗ eigenſchaften des ſo ſchnell Abberufenen. Dr. Hofmann legte Anzerdem im Auftrag des Vereins ſtädtiſcher Beamten einen Kranz an ſeiner Bahre nieder. Vom Wochenmarkt, mit dem der Heimgegangene von Anfang an bis zu ſeinem Tode eng werbunden war, überbrachte Herr Helffrich den letzten Gruß. Ferner ſprach noch ein Vertreter des Geſangvereins „Flora“. Viel zu früh iſt der verdiente Beamte ſeinen An⸗ gehörigen und dem ſtädtiſchen Wahlamt entriſſen worden; er war erſt 55 Jahre alt. s* * * Eine unglaubliche Roheit bot ſich geſtern den Paſſanten wor S4. Ein anſcheinend Betrunkener ſchlug ſeinem 10jäh igen Jungen ſo fürchterlich ins Geſicht, daß das Kind am linken Auge verletzt wurde und ohnmächtig zuſammenbrach. Vorüber⸗ gehende nahmen Stellung gegen den Rohling. Ein Polisei⸗ beamter machte der häßlichen Szene ein Ende. 1 Heidelberger Brief Ein Rekord im Beſuch der Univerſttät— 90 Fahre„Liederkranz“— Vom ſtudentiſchen Korporationsweſen— Heidel⸗ bergs grüner Kranz. Alt⸗Heidelberg kommt aus den Rekorden gar nicht„keilen“ zu müſſen, bekamen ſie Füchſe in unverhofft großer heraus. Der vorigjährige Sommer brachte ihm einen Rekord Zahl. im Fremdenverkehr, der diesjährige beehrt es mit einem ſolchen im Beſuch der Univerſität, die nun auf eine Geſchichte von 544 Jahren zurückblicken kann. Nicht weniger als 1598 Studierende wurden bei der erſten Immatrikulation am 4. Mai neu immatrikuliert. Mit dem Beſtande vom Winterſemeſter betrug an dieſem Termin die Geſamtzahl der Studenten 3631 gegen 3253 im Sommer⸗ ſemeſter 1928. Die letzte Immatrikulation iſt am 21. Mai. Die endgültige Frequenz kann alſo erſt nach dieſem Termin feſtgeſtellt werden. Intereſſant iſt, wie ſich die Studierenden auf die einzelnen Fakultäten verteilen. Von den 3631 Stu⸗ denten, die bisher immatrikuliert ſind, widmen ſich dem Stu⸗ dium der Volkswirtſchaft und Philologie 1145, der Medizin 921, des Jus 880, der Naturwiſſenſchaft und der Mathematik 526 und der Theologie 159. Volkswirtſchaftler und Philo⸗ logen ſtehen alſo an der Spitze. Man kann daraus den Schluß ziehen, daß auch heute trotz der mißlichen allgemeinen Wirt⸗ ſchaftslage der Andrang zu dem ſog. Brotſtudium normale Grenzen durchaus nicht überſchreitet. Volkswirtſchaft iſt kein Brotſtudium. Die ſtaatliche Laufbahn bietet wenig Ausſicht auf Unterkommen, alſo ſind die Volkswirtſchaftler faſt ganz auf Unterkommen u. a. in der Induſtrie, teilweiſe auch den Kommunaldienſt angewieſen. Die Aufnahmefähigkeit iſt aber auch hier nur beſchränkt. Auffallend iſt es, daß trotz der Ueberfüllung in den juriſtiſchen Berufen ſo viele Studierende ſich noch immer dieſem Studium widmen. Bemerkenswert iſt ferner, daß die Zahl der Studierenden aus dem Ausland faſt die Vorkriegshöhe erreicht hat. Zu ethnologiſchen Stu⸗ dien und Vergleichen iſt ſomit auch in dieſem Semeſter reich⸗ lich Gelegenheit gegeben. Unter den Ausländern fallen be⸗ ſonders die Japaner auf, mehr aber noch die Inder, die teilweiſe klaſſiſch ſchöne Geſichter aufweiſen. Eine für die künſtleriſche Entwicklung Heidelbergs bedeut⸗ ſame Feier konnte vorige Woche der „Liederkranz“ begehen, der älteſte Geſangverein Heidelbergs, nämlich die Feier ſeines 90. Geburtstags. Die ehrenvolle Geſchichte des Vereins iſt eng mit der Entwickelung der Heimatſtadt ver⸗ knüpft. Als er mit 17 Mitgliedern im Jahre 1839 aus der Taufe gehoben wurde, war Heidelberg ein Landſtädtchen mit 13000 Einwohnern. Aus der Geſchichte des„Liederkranz“ ſeſen nur einige wenige Daten angeführt. Im Jahre 1845 begründete er ſeine künſtleriſche Höhe mit dem erſten öffent⸗ lichen Konzert. Unmittelbar vor dem Weltkrieg konnte er das 75jährige Jubiläum feiern. Nach dem Kriege, in dem 49 Sänger und Mitglieder den Heldentod ſtarben, wuchs der „Liederkranz“ zu neuer Höhe empor. Es muß dem Verein hoch angerechnet werden, daß er nicht nur den Kunſtgeſang, ſondern auch das Volkslied mit Eifer und großem Erfolg pflegt. Aus dem Volkslied ſpricht die Volksſeele, und wer ſte pflegt, erwirbt ſich um Volk und Vaterland ein gerade heute nicht hoch genug zu bewertendes Verdienſt. Anläßlich des 90jährigen Beſteheuns des Vereins wurde der um ihn außerordentlich verdiente Präſidbent Geh. Rat Rohrhurſt zum Ehrenpräſidenten ernannt. Er hat nicht weniger als 30 Jahre im Vorſtand gewirkt. Eine weitere, ebenſo wohlverdiente Ehrung erfuhr der Ehrenchormeiſter Muſtikdirektor Carl Weidt, der 35 Jahre lang den Verein leitet und ihn in dieſer Zeit zu bedeutenden künſtleriſchen Erfolgen geführt hat. Die Weidtſche Tonbil⸗ dung iſt maßgebend geworden und hat zur Hebung des Män⸗ nergeſanges in Baden viel beigetragen. Der„Liederkranz“ will ſeinen verehrten Leiter durch eine Carl Weidt⸗Stiftung ehren. Die Vaterſtadt wünſcht dem Verein, der einen Kul⸗ turfaktor erſten Ranges darſtellt, weiteres Blühen und Ge⸗ deihen. Eine Art von Rekord können auch die ſtudentiſchen Korporationen und in dieſem Semeſter verzeichnen. zwar alle, Ohne viel 2 Manche Korporationen wurden ſo damit geſegnet, daß ihre Kneipzimmer zu eng geworden ſind. Welche Schlüſſe laſſen ſich daraus ziehen? Nun, doch nur die Tatſuche, daß ſich das ſtudentiſche Korporationsweſen, wie es ſich im Laufe der Jahrhunderte als Charakteriſtikum deutſcher Univerſitäten und Hochſchulen herausgebildet hat, noch lange nicht überlebt hat. Es wird ſich auch nicht überleben und der pfeifende Durchzieher und die ſchwirrende Terz werden immer die faſzinierende Begleitmuſik zum fröhlichen Gaudeamus bilden. Auch der Gegner der Menſur kann nicht leugnen, daß ſie zur Wehrhaftigkeit erzieht. Heidelbergs„Brautgewand“ verflüchtigt ſich allmählich. Wenn es windet, dann wirbelt es in der Luft nur ſo ves dem Blütenſchnee, der ſich von den Zweigen löſt. Daſär klei⸗ den ſich die Hage und Hänge in die elementare Farbe des Lebens, das heitere, in junger Kraft ſtrotzende Grün. Das Brautgewand iſt in der Natur wie im Menſchenleben nur eine ſchimmernde Gpiſode, die überleitet zur Erfüllung der Miſſion fruchtbaren Wirkens. Und auch Heidelberg im grünen Kranze ſeiner Berge und Anlagen iſt eine Sinfonie weißhe⸗ vollſter Art. F. Mohr, * Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt ein in der Ober⸗ ſtadt wohnhafter Tape ziermeiſter. Der Lebensmüde wurde heute vormittag bei der Riedbahnbrücke in Feuden⸗ heim aus dem Neckarkanal geländet. Mißliche Geſchäftslage ſoll den Mann in den Tod getrieben haben. * Ueberfahren wurde geſtern von einem ſehr ſchnell fah⸗ renden Radfahrer ein 65jähriger Herr aus Elberfeld, als er eben in der Heinrich Lanzſtraße aus einem Auto geſtiegen war. Der Ueberfahrene, der einen Naſen beinbruch da⸗ vontrug, wurde in ſeinem Auto zu einem Arzte verbracht. * Durch Sturz von der Leiter zog ſich geſtern ein 20 Jahre alter Taglöhner beim Brunnenbohren in der Nähe des Großkraftwerks eine Prellung der linken Körperſefte zu. Der Verunglückte wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * Ein neues Kleinkraftrad, Marke DKW, Modell 1929, Polizeikennzeichen IV B 33 027, Fabriknummer 197672, ſchwarz lackiert, verſchwand am Dienstag vor L 6. Der Dieb iſt noch nicht ermittelt. N r — ee Es lehlt Ihnen bestimmt gcgen etwas, wenn sSle im Urlsub nicht mehr dle notwendige Verbindung mit— den Vorgängen in der Helmet heben, 0 re sſtgewohnte Neue Neannhelmer Zeltung derichtet hnen guch im Sommetfrischen-Aufenthelt gettreulich über alles,. wes ihnen auch in den Fetlen Wichtig Ist. Verenlessen Sle einige Tage vor der Abtelse dle Nachsendung ihrer NM Z' sle kommt auch bel wechseln- dem Aufentheſtsort pünktlich in reg Besltz. eue Mannbeimer Zeitung Jugendzeit noch jetzt in meinem Unterbewußtſein wirkſam find. Wenn ich auch heute die Welt mit anderen Augen an⸗ ſehe als damals, ſo bringe ich doch noch viele Stunden mit Ausſprachen über dieſe Fragen mit einer Perſönlichkeit zu, die meinem Herzen beſonders nahe ſteht, und deren Anſichten von größtem Werte für mich ſind, obwohl ſie von meinen eigenen Auſchauungen ſtark abweichen. Dieſe Perſönlichkeit iſt meine Frau. Als geborene Amerikanerin iſt ſie natürlich überzeugte Demokratin, die meine monarchiſchen Neigungen keineswegs teilt. Dieſe Neigungen ſind vielleicht auch der Grund, weshalb das Spiel vor der großen Menge keine ſtärkere Anregung in mir auslöſt. Ohne weiteres iſt jedoch zuzugeben, daß heute größere Gerechtigkeit in der Entſcheidung über künſtleriſche Fähigkeiten herrſcht als früher, wo das Schickſal des Künſtlers von dem Urteil nur weniger Kenner abhing. Heute fällt das Publikum das Urteil und dieſes Urteil iſt, wie ich bereits ein⸗ gangs ſagte, in der Regel gerecht. Chöre aus der alten und neuen Welt Vom Konzert der Neuen⸗Muſik⸗Geſellſchaft zum Gaſtſpiel des Dayton⸗Weſtminſterchors Zwei Abende mit Chorwerken, grundverſchieden in ihrer Art und dennoch miteinander vergleichbar, weil man gewiſſe Strömungen der heutigen Muſik und die Art ihrer Wieder⸗ gabe daran erkennen kann. Die alte und die neue Welt ſind im Muſikaliſchen in der letzten Zeit in eine Wechſelbeziehung getreten, die zeigt, daß die Erde immer kleiner wird. Geſtern abend hatten wir den Beſuch des Daytonchors aus dem nordamerikaniſchen Staate Ohio, der zu einer Zeit nach Mannheim kam, in der die Empfänglichkeit für Muſik und Konzertabende ſtark geſchmälert iſt. Aber das Publikum be⸗ ſtand wenigſtens aus etwas mehr Leuten als der Chor ſelbſt, der in einem ſeltſamen an kirchliche Gebräuche erinnernden Konzertzeremonial auftrat, und erkennen ließ, daß das Sektenweſen der neuengliſchen Kirchen ſich weſentlich vom Proteſtantismus Mitteleuropas unterſcheidet. 5 Die Amerikaner brachten einen Chor, der uns beſonders bemerkenswert erſcheint, nicht etwa wegen ſeines künſtleriſch kaum beſonders hohen Wertes, ſondern im Hinblick auf ſeine Vorgeſchichte. Es iſt ein Geſang, der eine Textunterlage zu dem Largo der Sinfonie„Aus der neuen Welt“ von Dvorak bildet. Im Programm wird dazu bemerkt, dieſe Melodie ſei ein Ausdruck von Dvoraks eigener Sehnſucht, vermengt mit dem Sehnen nach den fernen weiten Prärien, eine Erinnerung an die nordamerikaniſchen Jagogründe der Rothäute. Man weiß, daß Dvorak dieſe Melodie eigentlich den Negern am Miſſiſſippi abgelauſcht hat, ſie bildete einen der erſten Importe der Negro⸗Melodies, der eigentlichen Mutter des Jazz. In⸗ zwiſchen iſt dieſer auf einen ſehr fruchtbaren Boden, gerade in der alten Welt, gefallen und die Sehnſuchtsmelodie, die der Daytonchor geſtern vorſang, mutet bei der Wandlung, die ſich inzwiſchen in der abendländiſchen Muſik vollzogen hat, faſt antiquiert an. Die amerikaniſchen Sänger und Sängerinnen bringen recht viel Gefühl und Empfindung mit. Ihre Bäſſe klingen ausgezeichnet, auch der Alt hält ſich vorzüglich, nur der Sopran beſitzt eine ſtändige Neigung zu detonieren und die Tenöre klingen etwas dünn. Aber im ganzen findet ſich doch ein ſehr beachtliches Material zu einem wohlabgeſtimmten Chor zuſammen, den der Leiter mit magiſchen Geſten diri⸗ giert, zu denen nur der Dirigentenfrack nicht ganz ſtimmen will, Wenn ſte Paleſtrina oder gar Bach ſingen wollen, ſo merkt man, daß es ihnen doch recht fern liegt. Das können ſie einfach nicht. Aber das bodenſtändige Gewächs der geiſtlichen Negergeſänge, die aus der Zeit der Sklaverei ſtammen und an empfindſamer Melodik ungewöhnlich reich find, lebt durch dieſen Chor in unmittelbarer Wirkſamkeit vor dem abend⸗ ländiſchen Hörer auf und man bekommt Reſpekt vor der ſingenden Frömmigkeit, die hier als letzte Erinnerung an die Zeit von Onkel Toms Hütte nachklingt. Eine tiefe Frömmigkeit wird immer wieder echte Töne finden, aus welchem Munde ſie auch zu uns ſpricht. Und da⸗ gegen die„neue“ Muſik, deren Verwandtſchaftsgrade mit den Negergeſängen man nicht im Einzelnen nachzuweiſen braucht, um zu betonen, daß ſie damit im Zuſammenhang ſteht. Sie will zeigen, daß der Vokalkompoſition i unſerer Zeit eine neue Aufgabe zukommt. Während die neue Welt alte Negermelodien aufgreift, verſucht die alte Welt, neu ſingen zu lernen. Man ſagt dem Vokalen eine erhöhte Bedeutung für die Zukunft voraus, und ſo wie in früheren Zeiten, als ſich in den Bürgerſtuben des 16. und 17. Jahrhunderts die Menſchen zuſammenfanden, um Motetten und Madrigale zu ingen, ſo ſchreibt man jetzt Geſänge für Kammerchöre. Vor⸗ geſtern erklangen ſie im letzten Konzert, das die Geſellſchaft für neue Muſik in dieſer Spielzeit veranſtaltete, und dabei ſtand der Name Krenelk zuerſt. Ihm hat der füngſte und un⸗ artigſte Abkomme von Onkel Tom, der Neger Jonny, mit ſeinem Aufſpielen ein größeres Vermögen eingebracht, als es mancher Pflanzer in Nordamerika mit einem Heer von armen Negerſklaven beſaß. Aber das iſt noch kein Grund, um iu der Rückkehr zu Goetheſchen Gedichten einen neuen Ausdruck für Vokalkompoſition zu finden, wie Krenek es in den vorge⸗ tragenen Chören verſucht, die ſich nicht über einen wohl⸗ konſtruierten Satz hinausbewegen. Da zeigt ſich eine Kompoſitionsart, die ebenfalls eine ge⸗ wiſſe Verwandtſchaft mit dem amerikaniſchen Jazz aufweiſt, zwar von keiner ſchöneren, aber doch unſprünglicheren Seite, Das iſt die Art der grotesken Muſik, wie ſie aus Hug o Herrmanns„Kammerkantate“ zu uns ſpricht. Bezeich⸗ nenderweiſe ſtammt der Text dazu aus den Galgenliedern Chriſtian Morgenſterns, die jedoch ſo viel an Sentiment be⸗ ſttzen, daß das Empfindungsmäßige in der Muſik ſelbſt durch die grotesken Verzerrungen, für die ſich gerade der zeik⸗ genöſſiſche muſikaliſche Ausdruck eignet, noch hindurchſchim⸗ mern. Deshalb weicht auch die parodlerende Arie, die Liſa Brechter mit Todesverachtung ſang, am meiſten von dem Grundzug des recht intereſſanten Werkes ab. Ein weiterer Chor von Karl Marx verlangt ein größeres Stimmen⸗ material, als ihn der Mannheimer Kammerchor bieten kann, den Kapellmeiſter Max Sinzheimer zu einer höchſt aus⸗ drucks vollen Vokalvereinigung zuſammengezimmert hat. Wer das Stimmungsmäßige des Chorklanges liebt, wird von der neuen Kammerchorliteratur nicht beſonders erbaut ſein. Aber auch der Daytonchor zeigte, daß über die alten Negergeſänge aus dem vergangenen Jahrhundert hinaus auch in dem von einem naiven Sentiment ſo ſtark durch⸗ . Dollarland keine beſonderen Chorſchätze zu heben ſind. K. Muſiklehrerexamen. Von den 30 Prüflingen aus Baden, die im letzten Monat das erſte ſtaatliche Examen für Privatmuſiklehrer mit Erfolg abſolvierten, haben fünf ihre Seminarausbildung in der Seminarabtetlung von Blei chers Konſervatorium(Leiterin ſtaatlich anerkannte Klavlerpädagogin Eliſabeth Bleicher) erhalten. 0 1. Seite. Nr. 228 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 18. Mai 1929 Selbſtmordverſuch eines Ladeninhabers Ein in ſeinen Einzelheiten aufregender Selbſt mordverſuch des Ladeninhabers Schaible ereignete ſich heute vormittag kurz nach 9 Uhr im Hauſe M5, 10, in der Nähe des Schloß⸗ hotels bei den Lauerſchen Gärten. M 8, 10 befand ſich das geſchäft des Herrn Schaible geſchloſſen. Um dieſe Zeit beobachtete das Küchenperſonal des gegen⸗ überliegenden Schloßhotels, wie 1 geſchoß ſich mit blutigen Händen am Fen ſteur zu ſchaffen machte. Ehe man ichs verſah, 1 prang Scha 16 le aus dem Dachfenſter. Im Fallen überſchlug ſich der Körper, der im zweiten Stockwerk noch ein Blumenbrett weg⸗ riß und dann auf den Aſphalt des Hofes auf⸗ ſechlug. Der Portier Schloßhotels ſprang über die im Hofe befindliche Mauer, um dem Unglücklichen dle erſte Hilfe zu leiſten. Es gelang, den über und über mit Blut befleckten Mann nach der Küche ſeines Ladengeſchäfts zu bringen. Dort lag ein Raſiermeſſer, mit dem ſich der Unglückliche die Pulsadern beider Hände durchſchnitten hatte. Außerdem hatte er ſich auch am Halſe eine Schnittwunde bei⸗ gebracht. Stock hinauf, um ſich aus dem Fenſter zu ſtürzen. De wurde von dem Sanitätsauto ins Allgemeine Lebensmittel⸗, Butter⸗ und Käſe⸗ des r Mann Krankenhaus gebracht. Wie wir vom Allgemeinen Krankenhaus erfahren, iſt der Zuſtand von Schaible ſo bedenklich und ſo eruſter Natur, daß ſeine Angehörigen davon verſtändigt wurden. Tödlicher Motorradunfall In der Nähe des Ladenburger Friedhofs ereignete ſich in der letzten Nacht ein ſchwerer Motorradunfall. Der jährige Angeſtellte Hch. Kühn, M3 wohnhaft, Schweizer von Geburt, fuhr mit zwei Mannheim nach Ladenburg, um einem Kollegen den Umlei⸗ tungsweg ab Feudenheim zu zeigen. Die drei Fahrer Hatt en nach eigener Ausſage eine Geſchwindigkeit von über 80 Km.(!) Kurz vor der Bahnüberführung bei Ladenburg ſauſte Kühn mit aller Wucht gegen die Böſchungsmauer. Der Kopf Einem der Brems⸗ wurde ihm zerſchmettert. Er war ſofort tot. Fräulein auf dem Soziusſitz dran 0 Hhebeltief in den Oberſchenkel.. Schwerverletzte wurde in einem Auto nach Mannheim ins Krankenhaus ge⸗ bracht, als ſie befreit worden war und ein Ladenburger Arzt ihr den erſten Verband angelegt hatte. Der Tote wurde in die Leichenkammer des Ladenburger Krankenhauſes gebracht. 88 ** * Großes Glück hatte ein 24 Jahre alter Fabrik⸗ arbeiter, der, als er geſtern abend an der Straßenkreu⸗ zung Schwetzinger⸗ und Krappmühlſtraße die Fahrbahn über⸗ queren wollte, von einem Richtung Tatterſall fahrenden Per⸗ ſonenkraftwagen angefahren und etwa 20 Meter weit geſchleift wurde. Paſſanten veranlaßten die„Verbringung des Mannes in das allgemeine Krankenhaus. Da dort kei⸗ nerlei Berletzungen feſtgeſtellt werden konnten, wurde er alsbald wieder entlaſſen. * Berbrennungen im Geſicht und an beiden Händen erlitt geſtern ein 24 Jahre alter Taglöhner, der in einem Be⸗ trieb in Neckarau an einem Teerkeſſel beſchäftigt war, durch eine Stichflamme. Der Verunglückte fand Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. Fine Warmenz vot Manſardendieben iſt angebracht, da der Polfzekdericht zwei Manſardendiebſtähle meldet. In der Richard Wagnerſtraße wurden dieſer Tage aus einer Man⸗ farde dwei Herrenanzüge für große ſtarke Figur, einreihig mit zwei Knöpfen, der eine aus blauem, der andere aus grauem Kammgarn, ein ſchwarzes Samtkleid für mittlere Figur, Kragen und Manſchetten entwendet In einem Hauſe in M7 wurde eine Manſarde mit dem Nachſchlüſſel geöffnet und eine goldene Damenarmbanduhr mit Ripsband, ein filbernes Halskettchen mit Anhänger, eine goldene Buſen⸗ madel, ein goldener Damenring mit grünem Stein, echte Perlenkette und 28 Mk. 3 geſtohlen. * Bedeutender Gelddiebſtahl. Haus erwiſchte ein Taſchendieb kaſche, in der ſich 8350 Mk. befanden. * Silberhochzeit. Am morgigen Freitag feiert Herr Fritz Held und ſeine Ehefrau Emilie ⸗Möſſinger, wohn⸗ eine un⸗ eine — Haft U 6, 9, das Feſt der ſilberr zeit. Herr Held iſt ein bekannter Autv⸗ Derr renfahrer und 8 der Firma Held, e obile. Das gleiche 50 gehen morgen die 1 1e Fritz Heiſeſchen Ebeleute Stark beſchickter Wochenmarkt Bei einem Gang über den Wochenmarkt iſt man von der Aberaus ſtarken Zufuhr überraſcht. An Frühfahrsgemüſen kann man faſt ſchon alles haben. Zarter weicher Kopfſalat, Spargeln im Ueberfluß(Höchſtpreis 75 Pfg. das Pfund), Ra⸗ Dieschen, funge Kohlrabi Suppengrünes uſw. wettei N mit⸗ einander. Rhabarber lag bündelweiſe zum Verkauf auf. Auch in Meerrettich herrſchte ſtarkes Angebot. Großen Salben fanden die Setzlinge für Kraut, Tomaten, Sellerie und Blu⸗ men für Kleingärten. Eine ſehr kräftige Tomate upflanze, die auch eine etwas kühlere Nacht leicht überſtehen dürfte, * wurde mit 20 Pfg. verkauft. Bunt war den Blumenſtänden. Immer mehr und tauchen auf. wieder das Bild an mmer andere Farben In 4 bis 5 Wochen wi ird es auch wieder deut⸗ ſches Obſt zu kaufen geben, beſonders Erdbeeren, die ſehr ſchönen Blütenſtand haben. Der Betrieb auf 8 heutigen Wochenmarkt war recht lebhaft. Man konnte eine rege Tuſt beobachten. Von ſtädtiſchen Büro Ddaucherpreiſe für ein Spargeln 20—80. für Pre 3 ö Weißkrar 85 Bichl. 2 12 Stück 30 88: Gurken, groß, St Rharbarben 15—20: Kreßßſe 0 Negra ch, Stück 0— 100: Radieschen, 5 8, Bſchl. 10—15: Pete —8: Lauch, Stück 10—28: Pfd. 88—40; Bananen, 180; Weißer Zitrowen Süßrahmb Im Erdgeſchoß des Hauſes Um 9 Uhr waren die Läden noch hoch oben im 889 0 Nach dieſen Verletzungen ſtieg er in den dritten anderen Motorradfahrern von Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Es iſt leider Sitte geworden, daß die an Beweiſen den Ange⸗ Jugend nur noch Anſprüche ſtellt, andererſeits aber von jedem Verantwortungsgefühl und jedem Pflichtbewußtſein Man kann dies tagtä 5 auf dem Gerichte es mußte das Gericht wegen Mangels klagten freiſprechen. Eine eifrige Beſuch verſtanden, Waren einz heranwachſende erin eines hieſigen Warenhauſes hatt nichts wiſſen will. ukaufen, ohne dafür einen Pfennig erleben. So ſtand erſt geſtern wieder ein 22jähriger Burſche zu bezahlen. Es dauerte nicht lange, ſo wurde der Betrug vor dem Schöffengericht. Natürlich hatte er auch eine Braut, im Warenhauſe entdeckt und eine ſcharfe Kontrolle ein⸗ war auch ſchon Vater. Nun wollte er noch ein Motorrad. geführt. Dabei ſtellte Aber dazu reichte das Geld nicht. Der Motorradhändler gab Waren herausſuchte, auch einen Kaſſenſchein zur Verabfol⸗ das Rad erſt dann heraus, als der junge Mann einen Bür⸗ gung der Waren entgegennahm und dann mit einem nach⸗ geen und einen Wechſel, der auf den Namen des Vaters gemachten„B ezahlt“⸗Stempel an die Ausgabeſtelle ging, des Käufers lautete, zur Verfügung ſtellte. Beides brachte wo ihr die Waren anſtandslos verabreicht wurden. Insgeſamt der Burſche bei. Das Rad wurde unter Eigentumsvorbehalt hat ſie Waren im Werte von 80„ erſchwindelt. Die Frau iſt zerkauft. Die Unterſchrift auf dem Wechſel aber war, wie ſich noch nicht vorbeſtraft. Sie führte an, daß ſie eben in Verſuchung ſpäter herausſtellte, gefälſcht. Sehr bald konnte der Angeklagte geraten ſei und ihr nicht widerſtehen konnte. Mit Rückſicht auf ſich heraus, daß die betreffende Frau die eingegangenen Zahlungsverpflichtungen nicht 1 1 ob⸗ ihre bisherige Unbeſcholtenheit und ihr Geſtändnis erkannte wohl er redlich bemüht war, die Ratenzahlungen zu leiſten. das Schöffengericht, Vorſitzender Amtsgerichtsrat S chmitt, Angeſichts des Umſtandes, daß der Mot 155655 f nicht de in ſeiner geſtrigen Sitzung auf eine Woche Gefängnis, be⸗ ſchädigt und auch der Angeklagte bisher unbeſtraft iſt, erkannt willigte jedoch gleichze eitig Strafaufſchub auf Wohlverhalten. das Schöffengericht, Vorſitzender Amtsgerichtsrat Sch 1 eh. auf eine Gefängnisſtrafe von einer Wo 5 e, gewährte 130 Strafaufſchub auf Wohlverhalten, um dem jungen Manne ſein Fortkommen nicht zu 1 Wie aus dem Bericht über die badiſ 8 Juſtizſtatiſtik für Schöffengericht Speyer 1928 von Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley im heutigen Mit⸗ Am Abend des 28. Februar ſpielte ſich in einer Wirtſchaft 8 5 3 8 5 ö Heili 8 zwiſche em Bü iſt 1 tagsblatt hervorgeht, haben die Mannheimer Gerichte einen in Heiligenſtein bei Speyer zwiſchen dem Bürgermeiſter und 1 Se 1 57 272 ano erheblichen Zuwachs an Geſchäften zu verzeichnen Darunter Landwirt Schall und dem am 7. Mai 1878 geborenen 5 sitsdelikte, von denen heirateten Arbeiter Franz Schall ein Wortwechſel ab, in deſſen fallen auch die vielen Sittlichke 2 in jeder Sitzung des Schöffengerichts eine Anzahl zur Ab⸗ Verlauf der Bürgermeiſter durch einen Stich in den Unler⸗ urteilung ſtehen. So wurden geſtern drei ſolcher Delikte leib erheblich verletzt wurde. Der Fall ſtand nun vor dem verhandelt. Im einen Falle handelte es ſich um einen Schöffengericht Speyer. Di e Verhandlung ergab folgen⸗ 30 Jahre alten Schneider aus Karls 5 des: Der Angeklagte ebt in kümmerlichen Verhält⸗ ruhe. Das letzt ſtrafe von einem Jahr, ſich zu beſſern, um nie wieder vor emal er⸗ des. niſſen. Seine gegeben, die ie Schall l Frau hat bereits dem 23. Kinde das Leben Familie muß in einem Eiſen bahn wagen hielt er im Jahre 1926 eine Gefäng wo er feierlichſt verſicherte, Gericht erſcheinen zu müſſen. Er hat ſein Verſprechen ſehr leben. Die ſtrenge Kälte ließ das Wohnungsverhältnis kaum ſchlecht gehalten, denn geſtern gab es wieder ein Jahr 1 Als beide Parteien in der Wirtſchaft ſich an jenem noch ſechs Monate Gefängnis. Im zweiten Abend begegneten, ließ ſich Bürgermeiſter Schall in eine war ein 28 Jahre alter verheirateter Me echaniker ang eee über amtliche Angelegenheiten ein. Die Andererſeits ſtand ein geiſtig zurückgebl iebenes 19 Jahre c rau des Angeklagten reizte den Bürgermeiſter dabei Mädchen, das weder leſen noch ſchreiben ka ann, weder ſchließlich zu tätli chen Verſuchen, die im Flur des Gaſthauſes Geburtstag noch ſeine Verwandten noch eine Uhr k ann zum f Der Angeklagte Schall, den Der Angeklagte mußte ſich nicht nur ein e ſcharfe Zure 1 5 die Schuld zr trifft und der in der Aufregung weiſung des Vorſitzenden gefallen laſſen, ſondern auch noch zum Meſſer griff, wurde wegen gefährlicher Körperverletzung 6 Monate Gefängnis N Im dritten[lzu? o naten Gefängnis verurteilt. . Im Bezirksverein Schwetzi nge rſt Valkspartei ſprach am Mittwoch abend Frau kept übe e und komm Rednerin gab einführend ein tagung der Deutschen Volksparte den verſchiedenſten Gebieten z. B. des Au weſens, der Kulturpolitik und auch der Wahlrechtsreform in trägen und Studienreiſen fruchtbringende Arbeit geleiſtet worden war. Anſchließend hieran unterzog ſie die verſchiedenen Vorſchläge zur Wahlrechtsreferm einer näheren Kritik und kam zu dem Ee⸗ gebnis, daß praktiſch brauchbare Vorſchläge von den Verſchiedeun. Parteien, beſonders den Demokraten und dem Zentrum bis 9 nicht gemacht worden ſind. Die Deutſche Volkspartei werde erſt dann mit ihren Vorſchlägen kommen, wenn dieſe genau durchgearbeitet Kommunale Chronik Vorſtand der Die Denkſchrift der„Hekoga“, in einem Ausgug durch die Preſſe ver⸗ iſt, hat unmittelbar nach ihrem Erſcheinen den 2 5 utſchen dn. Welz Angriffe gegen den 1 i sw. Darmſtadt, 13. Mai. . die vor einiger Zeit i und zeig 5 er⸗ und Kolonial⸗ breitet worden Widerſpruch der verſchiedenſten Stellen gefunden. Insbeſon⸗ dere wurde dem Ueberarbe ite r, der mit dem Vorſtand zuſam⸗ men für die Abfaſſun ing der Denkſchrift verantwortlich iſt, vor⸗ geworfen, daß die Denk kichrift zu einſeitig im Intereſſe der Ruhe erfolgt ſei. 8„Berliner Tageblatt“ weiß davon zu beri chten. daß der ein g der beiden Gutachter für das Projekt N eige nen ode rel age e H been 1 e 9, den ſchärfſten Ei inſeik „Hekoga“ Swander Vor⸗ das der gert gerich⸗ tet 5 ö oga“ hat nden Ne die Gutachten unter ſich zu diskutieren. * D Denkſchrift, die eue handgreifliche mütlichen 3 fand der Abend eir ſeitige Darſtellung enthält, daß es 8 Im Bezirksver Neckarſtadt mi ründen unmöglich iſt, ſie nun inner⸗ ebenfalls eine Bezirksvereinsverſammlung hal en. Inzwiſchen haben Sie dieſe Haas ſprach über aktuelle komm D ng auch 2 igen zugehen laſſen, ſo daß die dieſe Ausführungen das Intereſſe der Oeffentlichkeit eir ches Bild von den tatſächlichen zeigte die außerordentlich rege Diskuſſion, die ſich bis gegen Schlußfolgerung en v digen und den in ihren nacht hinsog. bl. Rechnungen entha lte ten gewinnen muß. Gegen Vereinsnachrichten dieſe ö rfſten Einſpruch... Lediglich 1 wortung wiederum n werden, erkläre ich noch⸗ ufſichtsrat, daß die weſent⸗ vom 1. Mai bzw. die ent⸗ Denkſchrift ſowohl techniſch ſind und gegenüber den unſeren Gutachten, die Sie urchaus in den Hintergrund 8 * Der Gewerbeverein und Handwerkerverband Mannheim e. B. Nuriingender Vorſitzenden hat zum 1. rmeiſter necker, H 4 Koch, 3 Krüg Friedrich Rhein⸗ iſter Friedrit 10 Spenglerobe ene * Einjährigen⸗Corporation„Cimbria“ Lndwigs hafen. tag feierte die E. C. Cimbria“ Sudwigs im Saale der„Liedertafel“ ihr zweit vollgefülltem Saal konnte der Cha chargierten, Herrn Erich E die Corporationen: Vere B.„Rhenopalatia“? B.„Hilari 8 Heidel 0 wigshafen, ben zu dürfen. eint dur gut en S eines der Mannſchaftshäufer zn einer Rafe um⸗ 5 Schülerzahl allmählich weihungsfeierlichkeiten des rtreter der badiſchen Regie⸗ vom Unterrichtsminiſterium 4288 8 53. en beſchloß nach Verhand⸗ über den Voranſchlag Vor anſchlags bis zum ingungen fortzuſetzen. Soll⸗ rhandlungen mit dem In⸗ gewünſchten Ergebnis geführt dem Bürgerausſchuß vorzu⸗ Aus dem Lande Reben und Kirſchen * Freiburg i. Br., badiſchen Oberland und der 3 ſind heute ſchon urte ein gutes Kir 760 er rückſchlag, was aber die 8 N. Auf dem! 5 le R I, 9/11, in den Be 6, Schw eteingerstraze 19/20 8 durch unsere Trägerinnen N. 4 N 1 * Donnerstag, den 16. Mai 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 28 Mannheimer Regatta Verein Aus der Geſchichte Die große Jubiläumsreg igen Beſtehe aus Anlaß auf dem Mühlauhafen 7 Veranlaſſung, in der Geſchichte dieſes dritt⸗ älteſten deutſchen Regattavereins zu blättern und nach ſolchen Er⸗ eigniſſen zu ſuchen, die auf die Geſtaltung und Entwicklung des Ju⸗ bilars von Einfluß geweſen ſind. Es war an einem Sommerſonntag des Jahres 1877. heimer R. C. von 1875 hielt auf dem Neckar, da wo heute die Fried⸗ icke ihren Platz hat, ſeine Regatta ab. Die Boote fuhren auf der Stadtſeite ihre Rennen. Auf dem gegenüber liegenden Ufer ſtand das Bootshaus des R. V. Amicitia. Hier machten gerade zwei Boote klar, um eine Ausfahrt flußaufwärts zu unternehmen. Es iſt von altersher üblich, ein Boot erſpäht das andere und die Jagd beginnt. Auch die jungen Amicitianer packt das Rennfieber und bald iſt de damals nicht erwünſchte Kampf im Gange. Dieſe Tatſache gab den Anſtoß dazu, eine gemeinſame Regelung der Regattafrage herbeizuführen. Der damalige Führer der Amicitia — Karl Heyd— übernahm die Initiative und trat mit dem R. C. in Fühlung. Nach wenigen Ausſprachen wird der Plan zur Wirklichkeit. Am 16. März 1878 wurde der Mannheimer Regattaverein zunächſt unter Beteiligung von Club und Amicitia gegründet. Schon im Jahre 1879 kam Verſtärkung durch den ein Jahr zuvor ins Leben gerufenen Dudm hafener R.., dem im Jahre 1888 die Mannheimer R. G. von 1880 folgt. Eine in den Jahren 1886/87 beim Ludwigshafener R. V. ausbrechende Kriſis, die den Verein an den Rand der Auflöſung bringt, bedingt 1889 leider den Austritt der überrheiniſchen Kamera⸗ den. So waren es Club, Amieitia und Geſellſchaft, die in engſter Zu⸗ ſammenarbeit den Mannheimer Rg. V. hochhielten. Im Jahre 1920, alſo nach 30jähriger Unterbrechung, trat der Ludwigshafener R.., inzwiſchen mächtig erſtarkt, auf Veranlaſſung des Rg. V. wieder bei. Man wollte die Zuſammengehörigkeit und Untrennbarkeit des deut⸗ ſchen Ruderſports im beſetzten und unbeſetzten Gebiete zum Aus bringen. Als fünfter im Bunde geſellte ſich 1923 die R. G. Rheinau von 1909 hinzu und in dieſer Zuſammenſetzung präſentiert ſich auch heute noch der Jubilar. Gleich bei der Gründung im Frühjahr 1878 wurde beſchloſſen, die atta des Mannheimer Rg. V. 6. und 7. Juli 7 J. Oberrheiniſche Regatta am 4. Auguſt auf dem neuen Rheinhafen(Mühlauhafen) abzuhalten. Die Wettfahrt umfaßte 9 Rennen, die mit zwei Ausnahmen ſämtlich mit Drehpunkt gerudert wurden. Nur die beiden Viererrennen für Senioren und Junioren kamen ohne Drehpunkt über eine Strecke von 4000 Metern zum Aus⸗ trag. Der gute Erfolg dieſer erſten Veranſtaltung ermutigte den Rg. V. dazu, in den folgenden Jahren bis heute dieſe Wettfahrten zu wie⸗ derholen. Unausgeſetzt wurde ausgebaut und verbeſſert, bis die Mannheimer Regatta zu dem weſentlichen Faktor im deutſchen Ruder⸗ ſport geworden war, der er heute iſt. In den Jahren 1878 und 1879 löſten ſich Club und Amieitia in der Führung der Geſchäfte gegenſeitig ab. 1880 ftbernahm Direktor Wilhelm Zeiler(Mannheimer R..) das Amt des Vorſitzenden, das er bis 1889 mit großer Hingabe ver⸗ waltete. Gemeinſam mit dem damaligen Mittelrhein. Rg. Verband wurde 1885 das Einerrennen um die„Rheinmeiſterſchaft“ in das Re⸗ gattaprogramm aufgenommen, in der Weiſe, daß der Austragungsort der Meiſterſchaft ſich allfährlich von Mannheim nach einem rheiniſchen Regattaplatz und umgekehrt verſchob. Bei der Auflöſung des Mittel⸗ rheiniſchen Rg. V. im Jahre 1890 trat der Mainzer R. V. in die Rechte dieſes Verbandes ein. Bis zum Fahre 1888 trug man noch „Sechſer⸗Rennen“ aus, die jedoch dem„Achter“ weichen mußten. Das Jahr 1889 war inſofern von Bedeutung, als erſtmals Rennen für ſteunermannsloſe Boote und zwar Vierer und Zweier ohne Steuer⸗ mann auftauchen. Für den ausgeſchiedenen, verdienten Vorſitzenden Direktor Wilhelm Zeiler, trat Rechtsanwalt Dr. Alt⸗ Mannheimer R.., in dieſes Amt ein, während ſeine Stellvertretung in den Hän⸗ den des ſpäteren Reichstagsabgeordneten Ernſt Baſſermann⸗ Mannheimer R.., lag. Zum letzten Male werden die Rennen keil⸗ weiſe mit Drehpunkt gefahren. Nach sjähriger Tätigkeit legt 1897 der Vorſitzende Dr. Alt ſein Amt nieder. An ſeine Stelle wird Moritz Krämer ⸗ Mannheimer R. G. gewählt. In den Jahren 1900 und 1901 konnten Club und dann Amieitia die Feier ihres 25jährigen Be⸗ ſtehens begehen. Die Regatten wurden als Jubiläums wettfahrten abgehalten und 1901 das Programm um den Doppelzweier ohne Steuermann vermehrt. Von großer Bedeutung war das Jahr 1902. Hier wurde F. L. Schumacher ⸗ Amicitia zum Führer gewählt. Bis in die heutige Zeit hat Schumacher dieſes arbeitsreiche Amt inne und mit ſeltener Liebe und Treue hat er jederzeit ſeinen ver⸗ autwortungsvollen Poſten verſehen. 25 Jahre waren 1903 ſeit Grün⸗ dung des Rg. V. verfloſſen. Dieſes Ereignis wurde durch eine große Jubiläums regatta begangen. Bei dieſer Gelegenheit wurde der be⸗ währte ehemalige Vorſitzende, Kommerzienrat Direktor Wilhelm Zeiler, zum Ehren vorſitzenden ernannt. Im Jahre 1905 wurde zur Förderung der Schülerruderei vom Rg. V. eine Spezfal⸗ kommiſſion gebildet, deren Pionierarbeit es zu verdanken iſt, daß der Schülerruderſport in Mannheim⸗Ludwigshafen den heutigen Umfang angenommen hat. Freunde des Ruderſports ſtellten 1906 dem Rg. V. einen Pokal zur Verfügung, an den die Bedingung angeknüpft war, daß dieſer jährlich unter den Einerruderern der Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafener Rudervereine auszufahren iſt. Später änderte man die Aus⸗ ſchreibungen dergeſtalt, daß ſich alle Vereine im Stromgebiet des Rhein und Neckar von Mannheim aufwärts, um den„Neckarpokal“ Der Mann⸗ Jahre 1907 die Herbſtregatten aufzunehmen. Schon 1908 Rg. V. der Frage zur Bildung eines kombinierten Achters näher. Die Verſuche ſind jedoch an verſchiedenen Widerſtänden geſcheitert. Zum erſten Male wurde auch anläßlich der Herbſtregatta ein Schülerrennen ausgetragen. Zur Bildung eines„Deutſchland⸗Achters“ ſchritt man im Jahre 1913, wo unter Otto Fickeiſen''s Leitung die beſten Ruderer von Mannheim⸗Ludwigshafen zuſammengeſetzt wurden. Zu einem Start kam es nicht, jedoch wurden die Verſuche 1914 weiter⸗ geführt. Die deutſche Meiſterſchaftsregatta im Jahre 1914 nach Mann⸗ heim gelegt, fiel dem Kriege zum Opfer. Gleich im erſten Nachkriegs⸗ jahr 1919 nahm der Rg. V. ſeine Tätigkeit wieder auf. Die Regatta wurde auf den Neckar verlegt und hatte als Neuerſcheinung ein „Damenrennen“ aufzuweiſen. Das erſte Regattavereins⸗ oder Stadt⸗ achterrennen wurde 1920 anläßlich der Herbſtregatta ausgefahren. Endlich im Jahre 1921 bekam Mannheim die längſt fällige Deutſche Meiſterſchaftsregatta, die gut vorbereitet, einen glänzen⸗ den Verlauf nahm. Zu einem vom Rg. V. 1922 veranſtalteten Ruder⸗ aus dem deutſchen Süden ge⸗ wartlehrgang hatten ſich viele Vereine meldet, wodurch dem Kurſus ein hervorragender Verlauf geſichert war. Infolge der immer mehr fortſchreitenden Verſchlechterung der deutſchen Währung kehrte man im Jahre 1923 wieder auf den Neckar zurück. Aber nicht nur die Inflation hat dazu bewogen, ſondern vor allen Dingen auch die fortdauernde Beſetzung der Mannheimer Hafen⸗ anlagen durch die franzöſiſche Beſatzungsarmee. Erſtmals wurde die Regatta auf zwei Tage ausgedehnt. Erſt im Jahre 1925, als Mannheimer R. C. ſeinen 50. Geburtstag feiern konnte, in den Mühlauhafen zurück. ihrem Jubiläum und 1928 der Ludwigshafener R.., Mannheimer Regatten Jahre hintereinander tungen waren. Durch das zeitliche Zuſammenfallen der von Ludwigshafen und dem Rg.., ließ man dem L. R. V. den Vor⸗ ſodaß rang, ſodaß erſt in dieſem Sommer der Rg. V. mit ſeiner Jubiläums⸗ regatta aufwarten wird. Neben der alljährlichen Hauptregatta blieb der Rg. V. aber auch B und Schülerregatten und ſtändigen Programm, wenn auch ſeltener geworden ſonſt nicht müßig. Herbſt⸗ Dauerrudern gehören zum Dauerrudern in den letzten Jahren Herbſtregatta für dieſes Jahr leider ausfällt. Daneben wurde der geſellſchaftliche Teil nicht vernachläſſigt. Gemeinſam veranſtaltete Auf⸗ und Ausfahrten trugen zur Hebung der Kameradſchaft innerhalb der Mitgliedsvereine weſentlich bei. Der Ruderverein beſitzt in Mannheim⸗Ludwigshafen eine Pflege⸗ ſtätte, die ohne Ueberhebung als glanzvoll bezeichnet werden kann. Aus dem Ruderleben der beiden Schweſternſtädte ſind Pioniere des deutſchen Ruderſports hervorgegangen, die ſich bleibende Verdienſte um unſere Jugend erworben haben. walter eines köſtlichen Gutes ſind hier am Werk geweſen, ſondern auch ſportlich wurden große Taten vollbracht, die für alle Zeiten einen Ehrenplatz in der Geſchichte des Deutſchen Ruderſports einnehmen werden. 1 Weltmeiſterſchaft, 10 deutſche Meiſterſchaften und viele andere große Erfolge auf In⸗ und Auslandsregatten beweiſen am beſten die Güte und das ſportliche Streben nach Höchſtleiſtungen aller Vereine, die dem Verbande des Mannheimer Rg. V. angeſchloſſen ſind. Dieſes machtvolle Aufwärtsſtreben iſt nicht zuletzt der För⸗ derung und Unterſtützung des Rg. V. zu verdanken. Fritz Hüblein. Neuer Segelflugrekorb Kronfelds Der Wiener Segelflieger Robert Kronſeld, der des Teutoburger Waldes zu Rekordverſuchen im auserſehen hat, ſtieg am Mittwoch vormittag kurz nach 7211 Uhr bei Rieſenbeck auf, nachdem ſein Verſuch bei Iburg mißlungen war. Durch einen günſtigen Südweſtwind ſchnell vorwärtsgetrieben, war er bald den Blicken der zahlreichen Zuſchauer entſchwunden. Gegen 43 Uhr nachmittags wurde er in der Nähe von Bielefeld ge⸗ ſichtet und landete nach fümfſtündigem Flug in der Gegend von Det⸗ mold. Er dürfte damit eine Strecke von über 100 Kilometer zurück⸗ gelegt und dadurch den bisher von Nehring⸗Darmſtadt gehaltenen Langſtreckenflugrekord von 72 Kilometer überboten haben. Auch der für einen Segelflug von über 100 Kilometer Länge ausgeſetzte Preis von 5000/ dürfte ihm durch dͤieſe Leiſtung zufallen. die Höhenzüge Rund um den Friedrichsplatz Auf dem Friedrichsplatz findet am 25. Mai, abends 6 Uhr 30, wie alljährlich der Staffellauf des Ortsausſchuſſes Mannheim für Leibesübungen und Jugendpflege um den Wanderpreis des Ver⸗ kehrs⸗Vereins Mannheim E. V. ſtatt. Dieſe Läufe um den Fried⸗ richsplatz ſind Leiſtungsprüfungen für die Aktiven der Vereine geworden. So wird auch in dieſem Jahre wieder heiß um den Sieg geſtritten werden. Der Lauf um den Wanderpreis des Verkehrs⸗ Vereins iſt für alle Mannheimer Vereine offen. Verteidiger iſt der Verein für Raſenſpiele Mannheim. Die techniſche Durch⸗ prüfung leitet der 1. Vorſitzende des Wettkampfausſchuſſes des Orts⸗ ausſchuſſes Mannheim für Leibesübungen und Jugendpflege. Der Lauf wird nach den Beſtimmungen der Deutſchen Sport⸗Behörde und der Deutſchen Turnerſchaft ausgetragen. Der Staffellauf„Rund um den Friedrichsplatz“ iſt für die Mannheimer alljährlich ein Er⸗ eignis, ein Anſporn für unſere Mannheimer Sportjugend, ein Schauſpiel ſportlichen Wettſtreites für die Zuſchauer. trat der ö der kehrte man Nach dem Club folgte die Amicitia mit die D Jubiläumsveranſtal⸗ Jubiläen ſind und die Aber nicht nur tüchtige Sachver⸗ Langſtreckenflug Aus den Rundfunk⸗Programmen Freitag, 17. Mai Deutſche Sender Berlin(Welle 475,4), Königswuſterhauſen(Welle 1ccas) 20 Uhr: Leon Jeſſel, 21.05 Uhr: Bildfunk, anſchl. Orcheſterkonzert. Breslau(Welle 321,2) 20.15 Uhr: Sinfonie. 5 Frankfurt(Welle 421,3) 12.15 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.35 Uhr: Hausfrauen⸗Nachmittag, 17.45 Uhr: Von Stuttgart: Konzert 20 Uhr: Uebertragung von Stuttgart, 21 Uhr: Sinfoniekonzert. Hamburg(Welle 391,6) 19.55 Uhr: Aus der Nikolaikirche, Kiel: Feſtkonzert, 21.45 Uhr: Kleines Konzert des Scarpa⸗Orcheſters. Königsberg(Welle 280,4) 20, Uhr: Von Berlin: Populäres Orcheſterkonzert, 22.30 Uhr: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. Langenberg(Welle 462,2) 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 17.45 Uhr Kammermuſikſtunde, 20 Uhr: Abendmuſik, 21 Uhr: Einſame Muſik, anſchließend Nachtmuſik. Leipzig(Welle 361,9) 20 Uhr: Hermann Wolfgang von Walters⸗ haufen mit eigenen Werken, anſchließend Tanzmuſik. München(Welle 536,7), Kaiſerslautern(Welle 272,7 12.55 Uhr: Mittagskonzert, 16 Uhr: Unterhaltungskongert, 19.45 Uhr: Münchener Künſtler auf Schallplatten, 20.30 Uhr: Luſtige Vorträge, 21.15 Uhr: Sinfoniekonzert. uttgart(Welle 374,1) 11 Uhr: Schallplatten, 16.16 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Aus der Feſthalle der Liederhalle, Stuttgart: Konzert, anſchließend Aus der Biedermeierzeit, Schallplattenimproviſation von Carl Struve. 02 Ausländiſche Sender ern(Welle 406) 20.45 Uhr: Tſchechiſche Stunde, 22.15 Uhr: Konzert. Budapeſt(Welle 5) 19.30 Uhr: Uebertragung aus dem kgl. ung. Opernhaus, anſchließend Konzert. aventry(Welle 482,3) 18.30 Uhr: Konzert leichter Muſtk, 20 Uhr: Ein Jahr in einem Tag. Ein Spiel, 22.15 Uhr: Tanzmuſik. try(W. 1562,5) 20 Uhr: Sinfoniekonzert, 22.15 Uhr: Tanz. zelle 504,2) 20.30 Uhr: Konzert ſinfoniſcher Muſik, muſik. 1744) 20.35 Uhr: Abendkonzert. 343,2) 20.40 Uhr: Bunte Stunde, 21.35 Uhr: Klavier⸗ Uhr: Uebertragung aus einem Kaffee. 443,8) 20.45 Uhr: Pappanini, Operette in drei Teilen. 519,9) 20.15 Uhr: Operettenaufführung: Fürſtin Operette in drei Akten. Zürich(Welle 489,4) 20 Uhr: Violin⸗Duette, 20.40 Uhr: Dela Dell ſingt alte und neue engliſche Lieder, anſchließend Wunſchkonzert. Radio-Spezialhaus Gehr. Hettergott Varkkplatz G 2, 6— fel. 26547 Haben Sie Störungen an Ihrer Rundfunkanlage? Rufen Sie Tel. 26 547 an, wir bedienen Sie ſofort prompt und fach⸗ männiſch. Auch die beſte Rundfunkanlage muß von Zeit zu Zeit nachgeſehen und kleine Schäden beſeitigt werden. 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Im Weſten folgt eine Hochdruckwelle, die einer neuen atlantiſchen Zyklone vorauseilt und uns in Kürze Aufheiterung bringen wird. Wetterausſichten für Freitag, den 17. Maf 1929: Heiter, trocken und wärmer. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai 11. 18 15 15 16 ſotedar-Pegel 8 1113 14 15 16. Ahein Pegel s Tafel.7800. 70, 6077007.80 E Schuſterinſel.39.401 9474 Mannheim.88.15.93.03.88.97 Fehl 298.85.58 25.83 2 85 Jagſſſed 1,20 07 0,85.840,80 0% Maxau.29.28.23 4,19.25.24 Mannhelm.398,17.13.09 8,113.14 Taub.241.901 85194.90•88 Köln 2,131.79.72.73.72.86 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: i..: K. Fiſcher= Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönſelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Jakob Faude, ſämtliche in Mannheim bewerben konnten. Dieſer Neckarpokal gab auch den Anſtoß dazu, im Cigli Elixir Kleines Lebensmiftel⸗ beschäft zu verkaufen. 4595 Angebote unter J N Nr. 60 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. nemmt dte ihm zugrunde lieg ende Aus Privath. zu pkf. Aderverkalkung und beseitigt ihr Dag..⸗Motorrad Beschmerden, körperliche u geistige 500 em.„ Ermattung, Schwindel, Seh. und N Se 3 Sozius. Hor störung en 4 In Nranben. Zündapp⸗Motorrad nduserm erprobt, von desalen 250 cem., gut erhalt., verordnet, tausendfach Be- 5 5 Sozius, Licht. Tacho⸗ wl yt.„ erlangen Sie 5 meter. Adreſſe in der Cutachten und aus- N. Mark Geſchäftsſtelle. B2158 fuhrliche Erfolgs- die Flasche 5 nac hwelse von der eic Schöne große weiße Sarsa Gm. b H Woche) i. d. Apo- Laden⸗Einrichtuna Berlin S. 33 el Mannheims u. 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Nr. 228 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Donnerstag, den 16. Maf 1929 „Cas und aſſer“ die Senſation der großen Deutſchen Sommerſchau Verlin J. Wieder hat bie Reichshauptſtadt in ben Ausſtellungshallen am Kaiſerbamm auf die Dauer von nahezu 100 Tagen(vom 19. April bis 21. Juli) eine Sommerſchau ins Leben gerufen, die nach zweljähriger gründlicher Vorbereitung nicht nur die gehegten Erwartungen erfüllte, ſondern ſie noch übertraf. In den einbezogenen lebenswichtigen Gebieten von Gas und Waſſer repräſentiert dieſe Ausſtellung ſich nicht nur dem Wiſſenſchaftler, Techniker und Volkswirtſchaftler als eine Fachausſtellung, Lehrſchau, ſondern da ſie in alle Gel⸗ tungsbereiche des praktiſchen Lebens eingreift, erſchließt ſie jedem eine Wunderwelt der Technik. Nome, Gaserzeugungsofen Dieſe 53. Veranſtaltung auf dem Witzlebener Ausſtel⸗ lungsgelände iſt in den fünf Jahren des Beſtehens des Aus⸗ ſtellungs⸗, Meſſe⸗ und Fremdenverkehrsamtes der Stadt Ber⸗ lin die großzügigſte und beſtgelungenſte Aktion, die noch be⸗ ſonders dadurch autoriſtert wird, daß der maßgebliche Fach⸗ ſpitzenverband: der Deutſche Verein von Gas⸗ un d Waſſerfachmännern, als Mitveranſtalter ſich in den heſonderen Dienſt dieſer großen Schau geſtellt hat. Was die heiden gegenſätzlichen Elemente Gas und Waſſer, die bei ein⸗ gehender Betrachtung jedoch zur ſchlagenden Beweisführung des Lehrſatzes von der Berührung der Extreme dienen, für die Volkswirtſchaft und das geſamte Privatleben bedeuten, hätte nicht beſſer zum Ausdruck kommen können, als durch ihre Kennzeichnung durch unſeren Reichswirtſchaftsminiſter Cur⸗ tius, der ſie in der Art der Durchführung ihres Zieles und des techniſchen und wiſſenſchaftlichen Fortſchrittes dieſes höchſt bedeutſamen Wirtſchaftsgebietes als muſtergültig er⸗ klärte. Wie ſich der Städter die heutigen ſanitären Waſſer⸗ Verſorgungsverhältniſſe ohne Waſſerleitung kaum noch den⸗ ken kann, ſo beweiſt auch der ſtetig zunehmende Verbrauch an Helsgas das dringende Bedürfnis für eine möglichſt durch⸗ greifende Gasverſorgung in Induſtrie, Gewerbe und Haus⸗ Wirtſchaft. Die Straßenbeleuchtung, der Kampf gegen Feuers⸗ gefahr, das Badeweſen und eine Reihe anderer, kommu⸗ naler Einrichtungen ſind nicht weniger von Gas oder Waſ⸗ ſer abhängig, wozu die Vorausſetzung einer Sicherung und Regelung der Zufuhr kommt, die einerſeits in der Fern⸗Gasverſorgung durch zentrale Erzeugungs⸗ ſtätten zur befriedigenden Löſung gebracht wurde, anderer⸗ ſeits durch die Erſchließung und Dienſtharmachung aller irgendwie zur Verfügung ſtehenden Waſſerquellen. Mit dem Siegeszug der Elektrizität hat die Bedeutung des Gaſes kei⸗ neswegs abgenommen, ſondern ſich im Gegenteil von Jahr zu Jahr noch geſteigert, ſo daß wir Gas als Wärmequelle un⸗ bedingt bevorzugen, wie wir auch die Vorteile des elektriſchen Licht⸗ nud Kraftſtromes anerkennen. Der eigentliche Anlaß zur Verquickung der zu behandeln⸗ den Materie läßt ſich geſchichtlich begründen, ſoweit die Entwicklung der kommunalen Gas⸗ und Waſſerwerke in Er⸗ wägung gezogen wird; denn ehe noch in den letzten Dezennien des vorigen Jahrhunderts die erſten Elektrizitätswerke er⸗ ſtanden ſind, beſchränkten ſich die Betriebe der ſtädtiſchen Kom⸗ munen faſt ausſchließlich auf das Waſſerwerk und auf das Gaswerk. Die ſcheinbar extremen Berührungspunkte bei Gas und Waſſer deuten ſchon in der maſchinellen Grundlage guf ſo manche gemeinſame Eigentümlichkeiten hin, wie ſie ſich 3. B. in der Fortleitung der beiden Elemente durch Rohr⸗ leitungen im öffentlichen Verſorgungsbetriebe und gerade in der Vereinigung beider Wirtſchaftsgebtete unter einer Lei⸗ tung am beſten bemerkbar machen. Die jetzige Ausſtellung iſt ein umſo größeres Bedürfnis, als ſeit dem Jahre 1914, wo durch den Kriegsausbruch die ſeinerzeitige gastechniſche Fachausſtellung in München ſo ſehr beeinträchtigt wurde, keine derartige Veranſtaltung mehr auf den Plan getreten iſt, Gas und Waſſer zuſammen aber überhaupt noch nicht vor die breite Oeffentlichkeit getreten ſind. Und gerade dies tut not; weil eigentlich die wenigſten eine klare Vorſtellung von dem Vorgang der Gaserzeugung und dem komplizierten Aufbau eines modernen Gaswerkbetriebes haben, geſchweige denn von den gewaltigen techniſchen Kom⸗ plexen der Fern⸗Gasverſorgung oder den hundertfältigen Methoden einer ſanitären Trinkwaſſeraufbereitung und ge⸗ regelten Waſſerzufuhr! Darum bildet die große deutſche Sommerſchau„Gas und Waſſer“ auch eine Lehrſchau erſten Ranges, die ſelbſt das mit einbezieht, was für eine Allgemein⸗ aufklärung notwendig und für das praktiſche Wirtſchaftsleben dienlich iſt. Mit über 16500 QAm. Bodenfläche ſteht die Alte Autohalle(Halle 1) den Gruppen der Wiſſenſchaft und Forſchung im Gasfach: für Rohſtoffe zur Gaserzeu⸗ gung und die Gaserzeugung ſelbſt, ſowie deren betriebstech⸗ niſchen Anlagen, für Gasreinigung, ⸗meſſung und ⸗ſpeicherung, die Nebenerzeugniſſe, die Gasteilung und ⸗fernverſorgung, wie für die Sonderabteilungen: Korroſionen und gastechniſches Laboratorium zur Verfügung. Einen beſonderen Anziehungs⸗ punkt bildet hier das aufgeſtellte Modell eines Gaswerkes für 150 000 Kbm. Tagesleiſtung der Berliner Städtiſchen Gas⸗ werke AG., das einen ausgezeichneten Einblick in den neu⸗ zeitlichen Gaswerksbetrieb gewährt. Die Induſtrie für Gas⸗ werks⸗Einrichtungen zeigt in weiteren Hallen die großen maſchinentechniſchen Einrichtungen zur Gas vertei lu ng und Fernverſorgung, die Berufsgenoſſenſchaften der Gas⸗ nud Waſſerwerke führen ihre hervorragendſten Tätigkeitsgebiete für den Schutz der Arbeiter ins Feld und die Gewerkſchaften demonſtrieren ihre Anteilnahme an der Entwicklung der Gas⸗ und Waſſerwerksbetriebe. Der unſchätz⸗ bare Wert der Gasheizung geht daraus hervor, daß 8 Mil⸗ llonen deutſcher Haushaltungen jährlich gegen 2 Milliarden Kbm. Gas im Werte von 300 Millionen Mark verbrauchen und dies erſt im Anfangsſtadium unſerer deutſchen Gaswirt⸗ ſchaft! Es wird ferner erläutert, wie gerade die deutſche chemiſche Induſtrie und Wiſſenſchaft aus dem unſcheinbaren ſchwarzen Steinkohlenteer ſo unendlich viele Produkte her⸗ vorholt, die wiederum in Technik und Gewerbe, in den un⸗ zöhligen Teerderivaten— wie ſie u. a. als Farbſtoffe, Löſungs⸗ mittel, Riechſtoffe, Arzneimittel und ſonſtige Präparate ge⸗ wonnen werden— zur mannigfachen Anwendung gelangen. Der Gas verwendung in Haushalt, Gewerbe und Induſtrie iſt ein nicht minder breiter Raum gewid⸗ met, wo überhaupt alles herangezogen wurde, um die Anwen⸗ dungs möglichkeiten des Gaſes, ſei es durch die gut beſchickte Schau von Unterrichtsmaterial oder durch die Fülle der außer⸗ ordentlich reichhaltigen Ausſtellungsobfjekte, zum Verſtändnis zu bringen. So iſt u. a. eine Lehrküche in vollem Be⸗ Die größte Abwäſſerpumpe der Welt trieb, woran ſich Kojen mit Waſchküchen, Bädern, Gasheiz⸗ öfen, Gasapparaten für Koch⸗, Badezwecke und Warmwaſſer⸗ bereitung ſowie die ausgeſtellten typenmäßigen Haushalt⸗ apparate reihen. Es wird eine modern eingerichtete Bäckerei und ein Café betrieben, wie auch ſonſt das Hotel⸗ und Gaſt⸗ wirtsgewerbe eine große Auswahl von beſtbewährten Ein⸗ richtungen findet. In vollem Betrieb iſt ferner eine Glas⸗ hütte mit Wannenofen, eine Glasbläſerei für Labo⸗ ratoriumsgeräte, ein kleines Emaillierwerk, eine Werkſtätte für keramiſche Erzeugniſſe, eine Großwäſcherei und Plätterei, eine Schneiderwerkſtatt und Druckerei— ſämtlich auf Gas⸗ betrieb eingeſtellt. Feuerwehrweſen und der Gas⸗ ſchutz wird ſehr veranſchaulichend in einer Reihe der beſten kommunalen Waſſergewinnungsanlagen gezeigt. Die Waſſerwirtſchaft kommt in Bild, Darſtellung und Wort und Schrift nicht minder eingehend zum Ausdruck: behandelt werden die Gewäſſerkunde und Waſſergewinnung, Waſſerverſorgung und Waſſerunterſuchung, Reinigung und Behandlung des Waſſers, Waſſerverteilung, Inſtallation, Waſſermeſſung und Materialſchäden, das Waſſer in der Natur und Geſchichte, die ſpezielle Trinkwaſſerhyglene. Auch die Waſſerheilverfahren ſind ſeitens der Krankenkaſſen berückſichtigt worden und das Badeweſen unter der Abteilung: die Bäder in Geſchichte und Kunſt. „Bamag“— Hochdruck⸗Waſſergas⸗ Generator für Tagesleiſtungen von 60 000 ebm. Mannheim auf der Austellung Im Rahmen der Südweſtdeutſchen Gas ⸗ A G. ſind auch die Städt. Waſſer⸗„ Gas und Elektrizi⸗ täts werke Mannheim in beſonderem Maße vertreten, Durch ein mehrfarbiges Transparent mit Kontakt⸗ werk wird der Organlſationsplan der Mann heimer Werke zur Schau geſtellt, der in 88 Schaltungs⸗ vorgängen den Aufbau der unter einer einheitlichen Leitung ſtehenden Werke mit Benennung der Betätigungsgebiete der einzelnen Abteilungen zeigt. Die Darſtellung läßt erkennen, welche Erſparniſſe ſich durch eine derartige Zuſammenfaſſung der Arbeitsverrichtungen, für die Betriebsrechnung der Werle ſelbſt, als auch für die Waſſer⸗, Gas⸗ und Strombezieher er⸗ geben. Des weiteren wird in Plan und Bild eine Darſtellung des modernſt angelegten Gaswerks Luzenberg gezeigt, das mit einer Erzeugungsfähigkelt von rund 75 000 000 Kbm. Gas pro Jahr neben der Verſorgung des ge⸗ ſamten Mannheimer Stadt⸗ und Vorortgebtetes durch aus⸗ gedehnte Hochdruckleitungen die Fernbelieferung der Städte Weinheim a. d. B. und Ladenburg, ſowie der Gemeinden Seckenheim, Friedrichsfeld, Ebingen, Ilvesheim, Neckarhauſen, Wallſtadt und der heſſiſchen Gemeinde Viernheim übernimmt. Durch zahr⸗ reiche die Darſtellungen umgebenden, beleuchtete Diap ſttiwe gewinnt auch der Außenſtehende einen Einblick von den per⸗ waltungs⸗ und betriebstechniſchen Einrichtungen dieſer moder⸗ nen Werke. Die Waſſerwerks⸗Geſellſchaft Rheinau m. b. ., Mannheim, der der Betrieb der 3 Waſſerwerke der Stadt Mannheim(Käfertal, Rheinau und Feudenheim), die Beliefe⸗ rung von Mannheim, Heidelberg, Brühl und Viernheim in Heſſen mit Waſſer und der Bau von Waſſerwerken, Waſſer⸗ und Gasfernleitungen obliegt, zeigt auf einem beſonderen Stande an Hand von Plänen die Waſſerverſorgung der Ge⸗ markung Mannheim und Umgebung. Das eingezeichnete Hauptrohrnetz unterrichtet über die 2ſeitige Speiſung der Stadt durch das Dampfwerk Käfertal(45 000 Kom. höchſte Tagesleiſtung) u. das elektr. Werk Rheinau(60000 Km. höchſte Tagesleiſtung), ſowie über den Druckausgleich inner⸗ halb des Verſorgungsgebietes durch Anordnung von 4 Hoch⸗ behältern in den Abnahme⸗ und Schwerpunkten. Aus 2 Grundrißplänen iſt der Aufbau der beiden Hauptwerke er⸗ ſichtlich, während die Einzelheiten durch zuſammen 36 markante Diapoſitivaufnahmen von Werkseinrichtungen illuſtriert werden. Dank der geeigneten Wahl der Ausſtellungsobjekte und ⸗pläne gibt der Stand nicht nur einen intereſſanten Ueberblick über die Verteilung des Waſſers innerhalb der Gemarkung, ſondern er macht auch den Befucher mit den Einrichtungen moderner Gewinnungsanlagen bekannt. Ing. Kirsch. Zur Bereitung von Suppen und Soßen * * J — Donnerstag, den 18. Mai 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seile. Nr. 225 Sloumumtun ase 2 Roman von Haus Laud (Urheber⸗Rechtsſchutz Bimag, Berlin SW. 19) Als der Großvater in ſein Schlafzimmer 111 150 en war, eilte Edith hinüber zur kleinen Villa, wo Groth mit feiner Mutter wohnte, traf aber nur ſie dort an. Frau Groth hatte ſchon in den Zügen ihres Sohnes die Sorgenſpur geſehen, die ſie jetzt auch in Ediths Augen wieder⸗ fand. Mit weitgeöffneten Armen eilte ſie auf die junge Frau zu, zog ſie an ſich und ſtrich ihr tröſtend über das Haar. In Ediths Augen ſchoſſen ſogleich die Tränen. Frau Groth rief:„Kinderchen, um Himmelswillen, was habt Ihr denn nur? Auch Franz läuft mit einer Leichen⸗ bittermiene herum, aber aus ihm iſt ja nichts herauszu⸗ bringen. Wo fehlt es denn?“ Frau Groth trocknete Ediths überſtrömende Augen. Dieſe ſchämte ſich, ihre Schwäche gezeigt zu haben, riß ſich zuſammen und erwiderte:„Der neue Stollen hat verſagt und muß raſch wieder zugeſchüttet werden!“ Frau Groth neigte nachdenklich den Kopf:„Das iſt gewiß ſchlimm, aber Franz wird ſchon zu ſeinem Ziel gelangen— ich kenne ihn und weiß, wozu er imſtande iſt.“ „Das wird er— wird er gewiß aber „Aber? Was für ein Aber, mein Kind?“ „Ich fürchte, das Geld wird nicht reichen. Ich ahne es. Ich ſehe es. Dieſe Sorge drückt meinen Großvater und ſie drückt Ihren Sohn. Noch niemals ſah ich Herrn Groth ſo niedergeſchlagen wie heute.“ „Das Geld,“ erwiderte Frau Groth,„das dumme, häßliche Geld. Ach, liebe Edith, es wird im Augenblick der Not gewiß ſchon von irgendwoher kommen— man ſoll, man darf nicht daran verzweifeln.“ Edith ſah ihre mütterliche Freundin aus verwunderten Augen an. Dieſer Troſt ſchien ihr denn doch ein wenig zu welt e zu naiv zu ſein. „Liebſte Frau Groth,“ erwiderte ſie ernſt,„ich habe mich tit 9195 n Dingen, weil ſie doch meines Kindes Zukunft ſo nahe angehen, ziemlich eingehend beſchäftigt. Die Sachlage iſt tatſächlich recht beängſtigend: ich weiß, daß bei dem jetzigen Betrieb für die Rettungsarbeiten täglich bei knappeſter Rech⸗ nung zwiſchen dreihundert und vierhundert Mark für Mate⸗ rial, Löhne, Gehälter und ſonſtige Unkoſten aufgebraucht werden, und ich rechne damit, daß wir in etwa vier Wochen mit dem Reſt unſerer Mittel zu Ende ſein werden. Verzeihen 2 4 Sie— aber ich kann nicht gut perſtehen, wie man ſich in einer ſolchen Situation mit Hoffnungen auf Wunder und mit trügeriſchen Träumen beruhigen ſoll, die Hilfe werde über Nacht vom Himmel kommen“ 5 Den Vorwurf, der aus dieſen Worten klang, hatte Frau Groth ſehr wohl verſtanden. Sie wurde noch ernſter und meinte:„Kommen Sie, liebes Kind, und ſetzen Sie ſich hier zu mir an den Tiſch, nehmen Sie einen Schluck Tee— ja?— und erlauben Sie mir, ein Stück Papier und einen Bleiſtift zu holen. So! Es beruhigt ſtets, wenn man ſich die Lage ſchwarz auf weiß vor Augen führt und ſie überſieht. Laſſen Sie uns einmal einen Ueberſchlag machen. Sosgvpeit mir be⸗ kannt iſt, hat der Stollen, den mein Sohn jetzt gegen den Feuerherd getrieben hat, eine Arbeitszeit von rund zwei Monaten erfordert. Wenn man jetzt einen längeren und tieferen Stollen graben muß und wir die gleichen Arbeits⸗ kräfte in Rechnung ſtellen und ferner annehmen, daß der zu treibende Stollen doppelt ſo lang ſein muß und ſomit einer Arbeitsperiode von vier Monaten benötigt, ſo wäre ein Be⸗ triebskapital von achtundvierzigtauſend Mark zu beſchaffen, rechnen wir rund fünfzigtauſend Mark. Der heutige Beſtand der vorhandenen Mittel ſoll, wie Sie annehmen, bloß zehn⸗ tauſend Mark betragen— nun, dann bliebe die Summe von vierzigtauſend Mark zu beſchaffen.“ „Aber woher ſoll ſte kommen?“ klagte Edith.„Niemand hat Luſt und Mut, für ein ſo ungewiſſes Unternehmen eine derartige Summe zu wagen.“ „Das mag ſchon ſtimmen, liebes Kind, doch ich will darüber nachdenken, ob es wirklich ſo ganz unmöglich ſein ſollte, jemanden zu finden, der das dennoch wagt. Ich habe volles Zutrauen zur Tatkraft und zu dem Können meines Sohnes. Wenn er nicht an der Rettung der Oelquelle ver⸗ zweifelt, darf eben nicht daran verzweifelt werden. Gelingt die Rettung, ſo iſt die Summe von vierzigtauſend Mark geringfügig, gemeſſen an dem Wert, den dieſe Quelle darſtellt. Wie geſagt, ich will darüber nachdenken und ich habe ſo etwas wie eine Zuverſicht, daß— nun, daß Sie nicht zu verzweifeln brauchen.“ Frau Groth hatte das in einem daß dieſe Worte ihre Wirkung auf die verfehlten. Edith teilte am nächſten Morgen den Verlauf dieſer Unterredung ihrem Großvater mit. Allein dieſer ſah darin nichts anderes als einen liebenswürdig gemeinten Beruhi⸗ gungsverſuch, dem keine weitere Bedeutung beizumeſſen ſei. Nichtsdeſtoweniger glaubte Edith, beobachtet zu haben, daß ſich Franz Groths Miene wieder aufhellte und daß er bereits wieder völlig ſein früheres beharrliches Weſen zur Schau trug. ſo feſten Ton geſagt, junge Frau nicht Woche um Woche verging. Der alte Willers ſah angſtvoll den Zeitpunkt heranrücken, an dem ſeine Barmittel ſich völlig zu Ende neigten. Trotz der Winterkälte ließ er ſich jetzt öfter zum Schauplatz der Arbeiten in ſeinem Rollſtuhl hinüberfahren und erblickte dort zehn Arbeiter eifrig am Werke, unausgeſetzt überwacht und angeſpornt von dem ſeiner Aufgabe hingegebenen Groth. Allein Sophus ſah nicht minder den weiten Abſtand, in dem der neue Stollen vom Brandherd angelegt wurde. Er ſah in ſeinen Lageplänen die Entfernung nach und ſtellte feſt, daß bei dem heutigen Tempo des Vordringens kaum ein knappes Drittel der Arbeit geleiſtet ſein würde, wenn ſein Kapital bereits aufgebraucht war. An dieſem Abend rief er Groth zu ſich und hielt ihm ſeins ſchweren Sorgen vor Augen. Der junge Ingenieur beſtätigte die Richtigkeit der Berech⸗ nungen und meinte nur lächelnd:„Mein verehrter Herr Willers— dennoch bin ich hoffnungsvoll! Laſſen Sie mir nur noch kurze Zeit; vielleicht habe ich das Glück, Ihnen eine Tatſache berichten zu können, auf die ich bauen darf. Quälen Sie ſich inzwiſchen nicht mit vielleicht zweckloſen Sorgen, ſon⸗ dern hoffen Sie mit mir!“ Damit ging er, wiederum dieſes um den Mund Sophus blickte ihm ſinnend nach. War er ſchon ſo alt und verbraucht, daß man es für geraten fand, ihn mit Kinder⸗ märchen abzuſpeiſen? Er war es von Groth ſo gar nicht gewöhnt, mit leeren Redensarten bedacht zu werden. Er teilte ſeiner Enkelin Groths Aeußerungen mit und zu ſeinem Erſtaunen bemerkte er auch bei ihr einen ihm un⸗ erklärlichen Optimismus. „Großvater, Großvater,“ rief ſie, ins Geſicht ſchoß,„ich glaube an Groth! zuverſichtliche Lächeln 2 während die Röte ihr Er ſagt nichts ohne Grund. Ich trage dieſe Hoffnung ſchon ſeit dem Tage mit mir herum, an dem ſeine Mutter mit mir ſo troſtreich ge⸗ ſprochen hat. Merk auf— die beiden ſchaffen Rat!“ Der kranke, alte Mann ſchüttelte den Kopf und ſeufzte tief auf. Er murmelte:„Die zwei können ſo wenig hexen wie wir andern Drei Tage ſpäter aber traten in der Abenddämmerung Frau Groth, deren Sohn und Edith zu ihm ins Kranken⸗ zimmer. Frau Groth überreichte Herrn Willers eine auf fünfzigtauſend Mark lautende Bankanweiſung und gab die Erklärung ab, daß ſie auf Anraten ihres Sohnes dieſen Be⸗ trag dem Oelheimer Werk zu dem üblichen Zinsſatz für Tagesgelder vorläufig auf unbeſtimmte Friſt vorſtrecke; da⸗ mit ſei die Sorge verſcheucht, daß man die nunmehr in An⸗ griff genommene Arbeit aus Mangel an Betriebskapital nicht würde zu Ende führen können.[Portſetzung folgt.! Staii besonderer Anzeige Meine innigstgeliebte Frau, unsere treusorgende, herzensgute Mutter, Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau ö Frieda Westermann geb. Wesche ist uns gestern abend unerwartet entrissen worden 55 Mannheim(Chamissostr.), 16. Mai 1929 5 In tiefer Trauer für die Hinterbliebenen: Max Westermann Karl Westermann Erich Westermann 5 Die glddliche Geburf ihres driften Jungen zeigen hocherfreuf an dr. Werner Schmidt u. Frau geb. Klusmenn 759 5 1 Dresden Planltzstraße Z. Zl. Nennheim Dlakonissenhaus N den 15 Nai 1029 7 Salaföl. Liter von.85 an 2 sf. Olivenöl 500 Gramm; Dose.60 beutsch. Schweineschmalz pd. O. 95 Die Beerdigung findet am Samstag, den 18. Mai 1929, Uhr von der Leichenhalle aus statt vormittag 11½ 2 Nußschmalz. Pfd..65 rafe iel. pid..33 Auszug 00-NMehl ges. gesch. 5 Marke„Fürstenmehl“ Pfd. O. 22 ISullaninen, kali. Pfd. 0. 43 Zucker 1.28 5 NMalkkaroni-Bruch d. O. 40 05 5 Marmelade 2 1.90 5 Gut gepflegter 5742 Pfälz. Weißwein offen Ltr. 1. 10 Feuriger Naſur-Roſwein iu..00 Anti. Veröffentichungan der Staut Mannheim Zur Entgegennahme von Zahlungen für die Stadtkaſſe werden die 10 Kaſſenſtunden beim Gemeindeſekretariat 1 vom 1. Juni 1929 ab Am Waſſerturm O 7, 20. 3. Stock 2 Büros einzeln oder getrennt wie ſolgt feſtgeſetzt: ermteten 52177 e Von Montag bis Freitag zu vermieten 2177 von 8 bis 12 Uhr Nachmittags: Von Montag bis Freitag La de un von 7215 bis 16 Uhr. mit 3 Zimm.⸗Wohng. in beſt. Lage Schwer⸗ Mannheim, den 3. Mai 1929. V a 3 5 zingens, ev. auch als Der Oberbärgermeiſter. Büroraum dch. 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Man. ſchüftsſtelle. 2401 Mentee E 3. 13 und F 2. 11[filiale] Albert Joachim jr. 5 Nr. 225 8. Seite. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 16. Mat 1929 CTC Daimler-Benz wieder ö lvidendenlos Der AR. der Daimler ⸗Benz AG hat geſtern eine Bilanz⸗ ſitzung abgehalten. Ueber dieſe wie auch über das Jahresergebnis 99 5 eine offizielle Mitteilung bisher noch nicht vor, doch wird ge⸗ weldet, daß die Bilanz eine befriedigende Entwicklung des Unternehmens widerſpiegele. Der Bruttoüberſchuß betrage 26,8 Mill. Mark. Unkoſten beanſpruchten 12,2 Mill.„ und ſoztale Abſchrei⸗ bungen Steuern 5,8 Mill.. Zinſen auf Tei ſchuldverſchreibungen und Bankſchulden erforderten 2,8 Mill., ſodaß ein Rein gewinn non 5,85 Mill.(i. V. 861643)„ verbleibt. Mit Ausnahme eines Peſtes von 15 583& ſoll er zu Abſchreibungen(i. V. 4,36 Mill. ver⸗ wandt werden, während der Reſt zuzüglich des Gewinnvortrages von 861643% auf neue Rechnung kommen ſoll. Im neuen Ge Ichäfts fahr habe ſich der Abſatz weiter günſtig entwickelt, und die Verwaltung erhoffe eine weitere Kräftigung. * Auflegung der Reichsanleihe am 24. Mai? Wie die B38. er⸗ fahren haben will, wird die neue Reichsanleihe, zu der vorausſichtlich auch der Reichsrat die Ermächtigung erteilen wird, am 24. Mai zur n aufgelegt, während die Zeichnungsfriſt bis zum 31. Mai iuft. * Hamburg ⸗Mauunheimer Verſicherungs⸗AG., Hamburg. Die Ge⸗ ſchäftsentwicklung war zufriedenſtellend, der Geſchäftszuwachs größer als im Vorfahre. Der Beſtand an Lebensverſicherungen belief ich am 81. Dez. 1928 guf 64877 Verſicherungen über 170007 605% (i. V. 149 125 515%; die Prämienein nahme betrug 9 819 807 gegen 8 889 450 4 i. V. Das Vermögen der Geſellſchaft iſt um 4993 853/ auf 21 273 619/ geſtiegen. An Verſicherungsſummen wurden 1817 609/ ausgezahlt. Der Ueberſchuß beträgt 1 127 978 gegen 802 933. i. V. Es wird der GV. am 31. Mai eine Aktionär⸗ Dividende von 12 v. H.(wie i..) vorgeſchlagen werden. Die Gewinnrücklage der Verſicherten ſoll eine Zuweiſung von 1003 978, erhalten und ſoll damit unter Abzug von 584 609% gezahlter Ge⸗ winnanteile auf 2 402 622/ erhöht werden. 27: Iduna Lebens⸗Verſicherungs⸗Bank AG.— Auch in amerika⸗ niſchem Beſiz. Wie wir erfahren, ſind rund 23 des Aktienkapitals der Iduna Lebens⸗Verſicherungs⸗Bank AG., Berlin, nunmehr eben⸗ falls in den Beſitz der The Globe Under writers Exchange ne. Newyio pk übergegangen, die als Holding⸗Company für Ver⸗ ſichexungsgeſellſchaften vor einiger Zeit mit einem Kapital von zu⸗ wchſt 92 000 000 Dollar gegründet worden iſt. Der Präſtdent der Globe Underwriters Exchanges Inc., wird in den Auſſichtsrat der Drei Iduna⸗Geſellſchaften eintreten. Die Transaktion wurde von der Firma Paine, Webber u. Co., Newyork, für die vorbezeichnete Hol⸗ Dingsgeſellſchaft durchgeführt. Zum leitenden Direktor aller Id una⸗ Geſellſchaften iſt Generaldirektor Walter Klein beſtellt worden. Die Kölniſche Rückverſicherungs⸗Geſellſchaft bleibt mit ihrem bisherigen Beſitz von rd. 6 des Aktienkapitals an der Geſellſchaft beteiligt. Tonwaren-Induſtrie AG. Wiesloch Trotz Gewinnrückgang Vorjahvesdividende Der Bericht klagt u. a. über die immer noch fühlbare Konkurrenz der Erſatzbauſtoffe und Bauweiſen; außerdem litt die füdweſtdeutſche Ziegelinduſtrie unter ſteigender Einfuhr von Auslandsfabrikaten aus Frankreich, Holland und der Schweiz. Die Güte des Fabrikates habe Jedoch einen befriedigenden Abſatz erzielen laſſen. Der Rocertrag ſenkte ſich von 667 570 auf 571170% und der Rein ⸗ gewinn nach Abzug der Unkoſten(173 725 gegen 168 582], der Steuern(112 082 167 580) und nach 106 889(122 459)% Abſchrei⸗ ungen von 181 676 auf 148 250„ leinſchl. 5719(7881) Vortrag). Wie ſchon mitgeteilt, ſollen wieder 6 v. H. Dividende ausge⸗ ſchüttet und 8883/ vorgetragen werden. Aus der Vermögens aufſtellung: Grunoſtücke 176 700 (178 700) ,, Gebäude 978 600(1 003 300) /, Maſchinen 223 000(245 900) Debitoren 357 757(480 411) /, Vorräte 327 396(193 173) /, Aktien⸗ Kapital 1972 000(unv.) /, Rücklage 31 802(13 048), Sonderrückſtellung 45 000()„ und Kreditoren 40 709(43 092) 5 Die Kapitalerhöhung der Portlaud⸗Cementwerke Heidelberg⸗ Mannheim⸗Stuttgart. Die in der o. GV. am Dienstag angekündigte Kapitalerhöhung der Geſellſchaft wird jetzt in einer auf den 12. Juni Anberufenen ab. GV. in Vorſchlag gebracht. Die Erhöhung wird um bis zu 5,10 auf bis 30,10 Mill./ durch Ausgabe von bis zu 17000 neuen St A. zu ſe 309% unter Ausſchluß der ge⸗ etzlichen Bezugsrechte der Aktionäre beantragt. Die neuen Mittel Jollen bekanntlich Angliederungszwecken dienen. * Erſte Deutſche Ramie⸗Geſellſchaft in Emmendingen. Die Ge⸗ fellſchaft(Aktienkapital 5 Mill. /] veröffentlicht ihre Jahresrech⸗ mung auf den 31. Det. 1928. Es wurde nach 209 179/ Abſchrei⸗ Hungen und 348 734/ Unkoſten ein Reingewinn von 182 655% 85 B. 280 296 /) erzielt. Eine Dividende wird auch in dieſem ahre, wie bereits gemeldet, nicht verteilt. In der Bilanz ſind aufgeführt Grundſtücke und Gebäude mit 2,01 Mill.“, Maſchinen und Anlagen 1,65 Mill., Warenvorräte 3,23 Mill.“, Außenſtände 467 Mill.. Auf der anderen Seite ſtehen neben dem Aktien⸗ Kapital Schuldverſchreibungen mit 3 Mill., Gläubiger mit 485 476 Mark, Rücklagen mit 78 768, Die Geſellſchaft von deren Aktien N. *„Sarotti“ AG. in Berlin. lich jetzt ein großer Teil im Beſitz der ſchweizeriſchen Neſtle⸗ Geſellſchaft befindet, war nach dem Bericht für 1928 gut be⸗ ſchäftigt. Die Hemmungen auf dem Gebiete des Exportes hätten ſich aber erheblich vermehrt. Dieſer Umſtand und die Tatſache, daß das neuaufgenommene Kapttal lediglich fünf Monate im Betrieb mitge⸗ arbeitet hat, laſſen es für geboten erachten, eine Ermäßigung der Ge⸗ winnausſchüttung auf 10(12) v. H. vorzuſchlagen. Im einzelnen wurde(alles in Mill.%) ein Rohertrag von 9,88(8,90) erzielt, Handelsunkoſten erforderten 6,32(5,50), Steuern und Zinſen 1,51 (1,25), Abſchreibungen 0,95 1,10). Der Reingewinn beträgt, 1,19 (1,14). Die Beſchäftigung in den bisherigen Monaten des Jahres 1929 ſei im allgemeinen zufriedenſtellend geweſen. Der Bericht er⸗ wähnt ſchließlich noch den Kampf um die beabſichtigte Zulaſſung von Schokoladenerſatzwaren; man erwarte von den geſetzgebenden Fak⸗ toren, daß ſie nicht dazu beitragen werden, die deutſche Schokolade in Mißkredit zu bringen. .? Kurt Wolff Verlag Ach. in München. Die Geſellſchaft weiſt für das am 30. Juli 1928 abgelaufene Geſchäftsjahr bei einem Aktien⸗ kapital von 500 000, einen Verluſt von 40 158/ aus, der ſich einſchließlich des Verluſtes aus dem Vorjahr auf 88 622/ erhöht. Unkoſten und Abſchreibungen werden mit 297 094/ angegeben, wo⸗ gegen der Bruttogewinn nur 257 535/ beträgt. * Weinverſteigerung in Bad Dürkheim. Bei der Verſteigerung am 9. Mai von naturreinen Weinen des Jahrganges 1927 aus dem Wein⸗ gut Carl Eswein'ſche Gutsverwaltung konnten überraſchend hohe Preife erzielt werden, zumal der Jahrgang bei vorausgegangenen Verſteigerungen wenig begehrt war. Beſonders um die Endnummer Deidesheimer Leinhöhle Spätleſe ſetzte ſtarker Wettbewerb ein, die erſt bei 4040% in andere Hände überging. Das Ausgebot umfaßte 18 Stück und 15 Halbſtück 1928er Faßweine. Preiſe von 930— 1200— 1540— 1810— 2000— 2500— Mark erzielt werden. Die Ausfallgarantie des Landes Baden Lieferungsgeſchäfte nach Rußland Der Höchſtbetrag von 5 Mill./ Ausfallgarantie, di das Land Baden durch Geſetz vom 17. März 1926 übernommen hat, iſt durch Leiſtung von Garontie in Höhe von jeweils 25 v. H. der Vertragsſumme der Lieferungen badiſcher Firmen nach Rußland erſchöpft. Inzwiſchen wurde durch die bis jetzt von ruſſiſcher Seite bezahlten Wechſel, das Land von Haftungen in Höhe von 1050 000„% wieder befreit. Es ergab ſich nunmehr die Frage, ob die durch Rückzahlung freigewordenen Haftſummen Für 1000 Siter konnten 2850 und 4040 zur Garantieleiſtung des Landes Baden bei ne u e n Ausfuhr⸗ geſchäften verwendet werden können. Ein Bedürfnis hierzu liegt vor, da von einigen badiſchen Fiemen bereits neue Geſchäfte in Rußland abgeſchloſſen ſind, für die wegen Erſchöpfung der Garantie ſumme eine Bürgſchaft badiſcherſeits noch nicht übernommen worden iſt. Bisher ſind Verluſte für das Land Baden und für die an⸗ deren beteiligten Länder aus der Bürgſchaftsübernahme nicht entſtanden. Die derzeitige ſchwierige Wirtſchaftslage läßt es ar eigt erſcheinen, dem erheblichen Inbereſſe bad iſcher Firmen am Rußlandgeſchäft dadurch Rechnung zu tragen, daß im Rahmen des Geſetzes vom 17. März 1926 auch weiterhin, jedoch mit einer feſten zeitlichen Begrenzung, Bürgſchaften durch das Land Baden geleiſtet werden. Ein entſprechender Geſetzentwurf iſt ſoeben dem Landtag zugegangen. Er ſieht eine Befriſtung bis zum 31. Dezember 1934 vor. Vörſen weiter unter Druck Mannheim still Mangels beſonderer Anregungen war die Börſe heute ſtill und die Kurſe ungefähr auf geſtrigem Niveau gehalten. Von In⸗ duſtriewerten waren Waldhof und Weſteregeln etwas ſchwächer, da⸗ gegen lagen Kworr, Rheineleetra und Südzucker eine Kleinigkeit feſter. Epkl. Dividende wurden Cement Heidelberg mit 185 notfert. Gegenüber der letzten Notiz hatten Wayß u. Freytag mit 110 v. H. eine ſtärkere Abſchwächung auf den Dividenden⸗Rückgang zu ver⸗ zeichnen. Von Banken waren Badenbank etwas ſchwächer, am Ver⸗ ſicherungsmarkt wurde der Kurs in Mannheimer Verſicherung mangels Indereſſe geſtrichen. Der Rentenmarkt war für Neubeſitz und Goldwerte ſowie Ablöfungsauleihe weiter ſchwach. Frankfurt luſtlos je ſchon im Vormittagsverkehr und auch in den letzten Tagen war die Stimmung zu Beginn der heutigen Börſe wieder u ſt los. Unternehmungsluſt beſtand in nur ganz geringem Maße, da Aus⸗ landsorders faſt wieder vollkommen fehlten. Auch andere ungünſtige Momente trugen zur allgemeinen Mißſtimmung bei, nur vereinzelte Werte hatten etwas lebhaftere Umſatztätigkeit auſzuweiſen. Bel der allgemein ſchwächeren Lage traten gegenüber der geſtrigen Abend⸗ börſe Rückgänge bis zumeiſt 2,5 v. H. ein. Etwas ſtärker ange⸗ boten waren von Elektrowerten Siemens und Bergmann mit je minus 2,75 v. H. Auch J. G. Farbeninduſtrie eröffneten 1 v. H. ſchwächer. Einiges Intereſſe beſtand dagegen für Kaliwerte und vereinzelte Elektrizitätspapiere. Hier ſchritt verſchiedentlich das Ausland zu Intereſſenkäufen, vor allem wieder in AG. mit plus 1 v. H. und Licht u. Kraft mit plus 3 v. H. Auch Autowerte waren bis 1 v. H. gebeſſert. Montanwerte faſt ohne Geſchäft; nur Buderus etwas gefragter und 2 v. H. höhen. Renten ſtill; deutſche An⸗ leihen etwas ſchwächer. Im Verlaufe unterlag die Börſe trotz der etwas zuverſichtlicheren Stimmung mehrfachen Schwan⸗ kungen. Die Geſchäftstätigkeit blieb eng begrenzt. Die meiſten Werte lagen etwas unter Druck und mußten um Bruchteile eines Preczentes nachgeben. Nur für Ac. beſtand weiter einige Nach⸗ frage mit plus 1 v.., Siemens blieben gut gehalten. Am Gel d⸗ markt war Tagesgeld mit 9,25 v. H. weiter angeſpannt. Berlin erneut ſchwächer 8 W Die heutige Börſe bot wieder ein Bild vollkommener Ge⸗ ſchäftsloſigkeit. Schon im Vormittagsverkehr herrſchte eine etwas unſichere Stimmung, die auch zu Beginn der Börſe anhielt. Nur in AEch. waren die Umſätze lebhafter, man wollte die alten Auslandsintereſſen auch heute beobachten, und hierdurch wurde der übrigen Börſe eine leichte Stütze geboten. Im allgemeinen zeigte ſich, wie ſchon an den Vortagen, das Beſtreben der Spekulation, vor den Feiertagen die Engagements möglichſt glatt zu ſtellen, da in Bezug auf die nächſte Entwicklung doch eine gewiſſe Unſicherheit angebracht erſcheint. Der Berliner Geldmarkt erfüllte die Börſe weiterhin mit Sorge, wenn auch heute Tagesgeld eine ganz geringe Erleichterung zeigte, die Sätze blieben aber unverändert. Auch über die Zukunft des Newyorker Geldmarktes wurden wenig günſtige Betrachtungen angeſtellt. Die erſten Kurſe waren meiſt 1 bis 2,5 v. H. ſchwächer als geſtern Mittag⸗ Schluß. Am Farben⸗ markte lag größeres Angebot vor, der Kurs war aber nur wenig verändert. Daimler waren trotz der Dividendenloſigkeit doch etwas feſter, weil die günſtigere Entwicklung des Abſatzes eher befriedigte. Deutſche Anleihen etwas ſchwächer, Ausländer uneinheitlich, Pfandbriefe meiſt wieder angeboten. Nach den erſten Kurſen wurde es zunächſt feſter, da AEG. bei lebhaftem Umſatz 2 v. H. anzogen, ſpäter aber wieder uneinheitlich und zum Teil ſchwächer. Auch der Kaſſamarkt war überwiegend ſchwächer und das Ge⸗ ſchäft ſehr ruhig. Die Rückgänge betrugen—5 v. H. Der weitere Verlauf war häufigen Schwankungen unterworfen und zu nächſt ſchwächer. Zum Schluß konnte ſich das Kursniveau leicht erholen, ſo daß die letzten Notierungen das Anſangsniveau bald wieder er⸗ reichten, wobei aber Schwankungen von—2 v. H. nach beiden Seiten zu verzeichnen waren. Das Angebot in Privatbdiskonten war geringer (etwas über 20 Mill.), die Repartierung war individuell und betrug im Durchſchnitt 25 v. H.— Deviſen gegen Reichsmark waren infolge der Markknappheit weiter ſtark angeboten, der Dollar fiel bis.2090. Spanten etwas feſter, 34.10 nach 34.20 gegen London, Holland ſchwächer, 4019,50 nach 40.20, London.8510 Newyorker Uſance Berliner Metallbörſe ——5ßv*——————— 16 Küpfer Blei Jink Brief Geld bez. Brief Geld bez. Brief Geld Januar.— 143.50 18,.——.— 47.50 47.—.— 8380 82,7 Februar]—.— 144.— 143 2—.— 47 50 47.— 53,25 53.59 53. März 143,75 144.— 148,75— 47,50 47.—— 83.50 53. April—— 144.— 143, 47,50 47—-—.— 8350 53.— Mai—— 144.— 47.— 45,50—.— 534.— 51,50 Juni—— 144. 48,75 46.25—.—53,— 52,28 Juli.—.— 142,50 47.— 46,50—-— 88.50 82.25 Auguſt.“—.— 143, 47,28 46,50—— 83.50 52 78 ept. 8 47,25 46,75— 53,50 52.78 Oltober. 148, 47.25 48,75 53.— 33.50 32,80 Nov.. 143,— 143,50 4750 47.—.— 58.50 32,30 Dez.— 143.50 4,50 47.— 1—-— 58,50 52,73 Elektrolytkupfer, prompt, Antimon Regulus 75 80 Orig. Hütten⸗Alumi ium Silber in Barren, per eg 75,0078, 78 dal. Walz⸗„Drahtbarren Gold, Freiverkehr, 10 zr. 238,00 28, 20 Hüttenzinn, 99 v... Platin, dio. 1 gr,—10 Reinnickel, 9899 v. H. Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Zink prompt Alumin. Inl. 95,— 95 Londoner Mekallvörſe 855 3 Metalle in E pro t Silber Unze ſtand. 187/40) fein. Platin ünze g do. Ausl. 100,0 105,0 15. 18. do. Elektw. 84.25 84,50 Queckſilber 22,25 22, Kupfer Kaſſa 72.88 74,25 Zinn Kaſſa 198,2 198,3 Antimon Reg. 54.50 55.— do. 3 Monate 71,85 72,85 do. 3 Monate 201,7 201.1 Platin 18.85 13.88 Setlementſpr. 72,50 74,25 do. Settlemen 199,2 199,2 Wolſramerz 23.— 28. Kupfer elektrol. 84,75 84.50 do. Banka 204 2 203.2 Rickel Inland 175.0 178,0 do, beſt ſelee 76.25 76 75 do. Straits 200,7 189 7 de. Ausland 175.0 175,0 do. ſtrong sh 112,0 112,0 23.70 23.75 Mannheimer Produktenbörſe vom 16. Mai(Eigenbericht) Die Tendenz des heutigen Produktenmarkts war weſentlich feſter Auslandweizen wurde mit(alles in.] 24,50— 20,50 waggonfr Mannheim angeboten. Inlandsweitzen mit 24,50; inl. Roggen 23,28: ausl. 24; inl. Hafer 23,50— 24,50; ausl. 2222,50; inl. Braugerſte 24,50 bis 26; Pfälzer Malz 44; Futtergerſte 19—22; Mais auf Bezugſchein 21; Biertreber 19,5020; Rapskuchen 19,50; Soyaſchrot 20,0; Trocken⸗ ſchnitzel 15; badiſche Grünkern 40—45; alles waggonfrei Mannheim. Weizenmehl füdd. 32,25; Weizenbrotmehl ſüdd. 2324; Roggenmehl 60—70proz. 29,50; Weizenfuttermehl 13,50; Weizenkleie ſeine 1250: Roggenkleie 13,50 alles waggonfrei Mannheim. * Viehmarkt in Mannheim vom 16. Mat. 1034 Stück. Im einzelnen wurden Lebendgewicht in 4: 290 Kälber, b) 80—84; c) 7578, d 6268 8 Schafe, b) 50—58. 131 Schweine, e) 7879; 8) 7 77; e] 78—74. 605 Ferkel und Käufer, bis 4 Wochen 2692, über 4 Wochen 3442, Läufer 4658. Marktverlauf: Kälber und Schweinen mittek⸗ mäßig geräumt, Ferkel und Läufer mittelmäßig geräumt. Blei prompt Silber 27425 Zufuhr insgeſamt zugefahren und erlöſt für 50 Kg. r 5 Dee. 85. 12 5 15. J 16. e 15. J 15, 18. J 15 75. 18. 15. 16. Bad. uhren...25.25 Geſfürel.... 209.5 208.0 Rein. Gedge Sch. 100,098 50 Aſchaffbg. Zellſt. 179.5.— Hacethal Draht 87.—87.— heinfeld. Rra 51191. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeſtung Vergm. Eletz. 204.0 204,2 Goldſchmidt Th. 80,50 80,50 Rheinelekt. B. A.———.— Agb. Mosch. 7s 75,75 Fate Maſch. 101.5 100.0 Rbeln. Brant. 2878 2895 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bel Stückenotierungen in Mark ſe Stück Brem.⸗Beſig. Del 64.50 64.50] Grigner M. Durl. 79 60 80.— 55 St. A.—— 156 0 Balde Maſchin, 120.0 121.0 ammerſ Spin. 137.0187. 1 Rhein. Chamotte 59.75 88.75 Maunheimer Effektenbörſe Srown Boveri 188,0 188.00 Grün& Bitfinger 166,0 187,0 3 N 0 91 Saft Nurnberg 210.2 229˙2 Pang. M. Sgeſt 45. 44.— Rhein Eletteizir 18 2 18.0 28. 16 15 13 18. J. 18, acta 1898 bs Ham a Nen. 478845 dna Siet 20 0 20 ene Seb. 15 2 436 5 Ache Mosten 1 1403 8 g 9 8. 28 f Tü 8 ann r 5 2. 5„ Se dab.St.⸗U 27 75,75,— Ludwigsh. A. Or. 218,0 218.0 10¼ örkr. M. Bel. 125,0 128,0 Kade 28.5 420.5 Hanfmerk, Fuſſen.——.— Serl.-Gub⸗ Hut 290.5 2972 Harkm. Maſchin.. 10.—[Roſtgzer Zucker. 48.78 48.— eBad Kom. Gd 84,5084, 500 Pfälz. Preßnefe 188,0 186,0 15%„„ B 140,0 140,0 Thamott. Annw. 103.0 103.0 Hilpert Armat og. 2589.75 Schlincks go. 55g Berl. Karls. Ind. 5525 55.25 Hedwigsgütte 99.50 80,50 Rückfortd. Ferd. 69.25 58 hafens adi 90— 89— Schwartz Storch. 163,0 184.0 8 15 95.— 35.— Chemic eber 88. 8 829,0 128,0 S 5 Berliner Machs. 67.75 57.— Hilpert Maſch. 88,75 69.75 Rütgerswerke 87.50 88.75 d Wen 100,0 100,0 Werger Worms 205,0 205.0 8 170,0 1710 Ch. Brochues 80.— 88. Helzces Pl. 1. S 7.—[ Braunk. u. Brikett 183.0 1517 Lindrichs&Auff.—,—. Sachſenwerk. 1040 1780 VETETETETCTCTłC0CłçꝙßGÿé'é P e e U 9 d 8 inent.„80.— 80.— Mannh. Gummi 44,.— 44,— A 1 eilinduſt⸗Wolff—.——.— Br kan. 121, 5 0. 5 0 2 Shlehgarben sds 2 128.0 128.0 Nannb. Berti. 8 Neckarſulm Fhrz.* Uikenbande 3 Inag Erlangen 98,—95,— Siem& Halske———.— Bremer Wolle 177,0178.0 n 8 3 Schuberts Salzer 280.0 279.7 Viale Müblenw—.—— Dt. Erdöl.. 1087 108,5 Jungdans St. A.—.——.— Südd. Zucker 150,5 145,0 Brown. Bop.. 188,5 138.5 Sohenlohewerke 108.0 105.5 Sczuckert& Ge. 289.0 240.0 Beriiche Bank 182,0 161,0, 5 5 ö 3 0 D. Golden. S. Anf 101.0 c18150 g Buderus Eiſenw. 68.— 68.50 Phil. Holzmann 1080 1095 Schultheiß Bagh. 288 2 289.5 iet oppoth. 8. 188,0 188.9.-G. k. Seilind 68,68.— port. Jem. Heid. 144.0 135.0 D. Bold u. Anf or, Kamm. Kalſersl. 2. Horchwerke 99.50 88.50 Stem.& Halske 370.0 572.5 Ab. Sypotd. Br 148.0 149,0 Brown. Dover 140,0 140,0 Kg. Elektr..⸗G 158,0 158,5 Ot. Linoleum 218.7 318.5 B rteot. Seſtabeim..- Charlott. Waſſer—— 108.0 Sinner.. 1200 1180 Ah. Ereditbank 8 3,5 Daimler⸗Benz 52. 52.— Rbei lenw.—. Dt. Verlag. 228,9 228.0 Farſtadt Rud. 207.0 206,0 Tdem. Heyden. 90,50 91.0 Ale Bergbau 2100 210,58 N 20.0118, Sd. Discen8 13151385.. 148.0 150.0 Dresd.Schnelpr. 110.0 116,0 Stein. Sch. K Beck. 95.— 85,— Tbem. Geiſenk. 74.— 74,— N. Judel& Ce. 142.5 141.1 Steed, Jams. 168.1684 ö eine dae Unten 76 d, e Seren disc Scl 67,80 8780 Düssel Rat. Dürr 86.— 86. 1 1 5 Bertwbte 8 87— Cbaes fd 65.— 85,— Gebr Jungbans 57.— 62.— Stocberger ink 17 1 Durlacher Hof 238,0 188,0] Gebr. Fahr.. Wayß& Freytag—.— 110,0 Dockerd n Wim 08 Krauss, Bock 8 58.— Ber. deutsch. Self. 65 Concord. Spin. 90.— 80.— 0 e Eichbaum... 800,0 800,0] J. G. Farben 242.5 242,0 Zellſtoff Waldhf 247,0 243.0 Dyckerg.e Widm 109,2 108, 7 58.50 58.— Pergt Jute.. 122.0122, Contt-Caoutſch. 155,2 1530 Kahla Porzellan 226,5 225 dd Immobil. 90.76. 5 a Ver- Ultramarin. 180.0 148,0 Kaliw. Aſchersl. 525,8 227.5, Zucker 15071475 1 dabmener 8. Fo. 108 7185 0 afl 0 Daimler Benz 51,75 81,75 Karſtad 07 0206 2 a 8 f 5.20 9,20 Saßm Ver. Zellſt. Berl. 107,0 105.0] Dan 3„ Farſtadt„ Telepg. Berkiner 48.— 48.— e 7TTCCC0000G%%%%%%GcCC00 Feſtverzinsliche Werte Barmer Lanze 148.0 144 8] Montan-Aktien Eng Feantt 80e 8. Manger 108 9 108.0 Bech. Sehe l.. fa. P25 Tease Et 194 110,5 Seien 2 Jen. 580 80.80 Tan d 1447 1435 Seel sanl, 2,40 81.25 Som. f. Peioalb. 189,8 180 2 Eſchwell. ergw 188.0.—.— Img Frenkf. 72..— Retadg rauf. 128.2 120.0 8 Disch Eußftabl.., Sebr. Körung 83,— edle des, 5 11 8130 5125 3 5 3 5 N m. 125.5 124.0 9 2. 72.— Mez Södne. 62 82. Deutſchestabelw. 55.— 84.50 Krauß Cie. Lok 88,.— 58,50 Barziner Papier 1220 124,5 1. 0— 1 n e 2 N V 25 8 N 5 2 Aöfunaſch....80.55 Deutſche Hank 159-0 159. ee Fön naich 52190 Miag, Much..— S.— Nauf e Fregtag 113.0 199.9 Sicht Maſchbr. 28.—, 29.55 None ghet 78. 1025 8. B Je Ge 8 eee 2110 Sting Stn. eib. lte Moema Sten.. W. Weiß; 70 ff. Dice Sten 410 215 5 Koffbäuf. Hüte— e Ser hem Sher. 88 7888. D. Weite,(Gold, D. ffetten Bank 132.0122. g 5 0 Lader& Schleich 108,00 106,0] Motoren Darmſt. 59,— 59.— Deulſche Woll.—— 2280 D. Deſch. Nickelw. 182.0 158,0 . Schaganw. 29——.— D. open Wechſ. 124.0 Kall Aſchersled 228.9 228,0 ahr Gebr. Birm.. Motoren Deus—.——.— Diſch. Eiſengdl. 77,50 77.50 Latzmeger& Co. 158.9185. g. Glanzſt. Elst. 448.0 408.0 4% Schug. 14.40.80 3 85 Nan— G. Farben. 242,0 240,1 Motor. Oberurſ. 8 Zenſtoſt ches. 134.0. Deutſche Linol. 318,0 321.7 8 5 21880 30 B. Schub. Br. W.50 80. D. Wereinsdank. 492,88. Klbene 3098 15 8% l 5 Memel 134.0183.0 Dresd. S 0 indes Eis. 168,0 188,0 C. S 88.38 80.— i e 89.— Daaden 1830 1990 e. Fe Me Nedenlatner 88. ae 0 Direnee Wia 2630725 1185 1 48. 8— Seabt orb. 90. 1975 177 e Mhm. sI dresdner Bank 159,5 153,0] Mannesm.⸗ Rt.—.— 110.2 elt. Guillaume 184.0 132,2 8 Dürkoppwerke 25,— 24,— Lingel Schuhſab. 18.— 8— Per. Ultramarin 149.0 149.8 „ 28 Frank. Bank. 194.5194, Mansfeld Ak—.— t Frantkurter Gas 1820 132.0, mtersuntongef. 11850 113.5 fa(Freiern 9. 90. Donamit⸗Truſt 113,211. L. Loewe& Ca. 1880 188 0 Vogel Telegcaph. 80. 8 27 rankf.„ 3 8 163.0165 „„ 18,28 85 Hyp.⸗Bk. 184,5 184.5 9 t 64.— 61 FIrkf. Pol.& Wit. 52,51. bf. Nähm. Kauf. 26 751—,— Kaſtatter Wagg. 18,50 15,80 Elektr. Bleferung 151,5 154.0 e 8 91 85 3 Jogtkänd Raſch 577867 85% Grkr. Mh. 23 75.— 75,.— Metall. ü. M. A d Pbbnte N— 8 353 Elktr. Lich u. K. 208.0 2098 eid Me 2 3 Boigt& Haeffner 28, 205.0 u nen 528 285 Nang. eren 1890 15 0 Ubenn Seat. Berliner Börſe Sichen gerne 4300 18800 enen 15 c 878 Werde W 550 2882 50/0 Preug. Rogg. 9,25 9. g 8 f. 5 5 ö Darm-. u..-B. 283.7] 288,5 Schw. Bergwerk 190,0 188.0. 123-0122 5 Weſteregel Alkal. 282.“ 282.2 e eee e e Lese. 1855 Sade Pam 880 ro Feſtverzinsliche werte Pep weil 18.46 1 20 Sr er ge g 19 15 8 5 Eſſener Steinke gi 1122 119.0 Marg 1 Kung 130.0430 2 Wieach Lon 1150188 . 0 Feind Bergbau 11.9 d80 Kedannede. 27 8888 e ned ad 100 0100.0 Fobns. Ein e 4e 88 75 63,70 Rach. Sudan 2 120.9 220 0 Biene Pie 1 1228 WTCC 4600 1680 Ned Bes Find 135 160 Wen Guß 4 2. Dad dem. 93— 83.59] Abein. Dan.⸗Bk. 148.0.f dee bdae Abtöigeech 10.—.60 Sgantungdahn 089. 3,158 Dresdner Bank: 183.5 188.5 Felten& Gut. 1880 dne 89.0 Jengtoff Verein 10.0 108 9 ue der 28949275 Sund. Boden-G. 168.0 16.0 dic fen ee 1 71885, Nite ardet 78.2 189 2 Frankfurter Gag 135, Mſag⸗ Batten 1205 1190 June Wadde 2480450 86% e b. Hop. 2. 2 94,75 94,75 Judd. Disconto 180.0 130,0 Induſtrie-Aktien 89 8 8 5 8 175 1 2 i—— 285 5. Feier 123,0 221˙8 Mix& Geneſt 89. 80. Oiavi Minen 83.— 88.85 — i 13.1518,15 8% Grkr. K. 15. 5,30 Südd. Eiſendahn—— 128,2 Reichsbant N 8 e Motoren Deuß—— 88 n %„N.-8.—94.— Wiener Bankver. 5 8% Arg. Kalianl. 8,88.83 Hapag 115,7 118,7 Khein. Creditdk. 122.7 122,7 Gaggenau.⸗A.—.— 4,15 3g oder 5 58— Freiverkehrs-Murſe F e 3 n Feind Teri 10059 ge:. Wübidein Sea. 66.— S8., 9 deb 0 20 S union;——.—— Senn Müncden 268,0 284.0 Sentoggenrentd 8,58 8 58 Hanſa Dichiff 148.0 148 0 Frantf. Allgem Geiſenk Berg w. 125.5 14,8 Neckarsulm. Fhrz- Ruſſenban.80.30 e Rhein. Lig 72,35 22.75 Frankf. An. Verf. 852,0 880.0 Mainzer St.. 2270 226.0 8% andſch. Ros 8,53 8,50 Rordd. Lloyd 109 21097] Stück zu 400 850 e& Co. 80.—90.— Nordd. Woll käm. 148,7 149,0 Deutſche Petrol.— %%% Pfätt. Big. 73,— 72,75 Frkf. R. u. Mito.—.— l. Schöffech Sindg 340,0 340,0 Verein Eldeſchiff. 33.— 34.— e- Alk Germ. Portl.⸗Z. 178,0 175,5 Oderſchl. E. Bed. 81.50 81. Heldburg 210,0 288,0 %% Südb dig, 5 988 Mannh. Berſ.⸗S, 130,0 Schwarz⸗Stor 8 5 8 1 5 Bank Aktien Induſtrie- A 7 5 5 5 55 240 Sderſcht Koksw. 102 8 103.1 Adler Kalt 8 8 5 %% Meining. L 78,.— 78. Werger 208, 04% Türk. Ad. 9 1 Accumulatoren 1 2 Ge. f. elkt. Unt. 220,5 219,5 Orenſt.& Koppel 91. 88 Diamond 28.78 28.7 %% Pr. B. B. Big 72.—72.——2 4%„Bagd.⸗Eiſ 8,70.80 Adterwerke. 5 75 Gebr. Goedhardt 189.2 200,0 65 3 165 5 920. Accumzleteren 2.—%„ n 880 0 anf f el. Werte 147 51147 5 Aleranberwert. 28.— 2 28 Goldfcmid Tb. 80,— 89.. Oer af Bank-Aktien Hapag.. 116.0 Adler Klever. 40, unit Ant. 13.20 Bank f. Srauind. 186 9158 0 Ang. Elektr.⸗G. 173,0 175,0 Crizner Maſch. 80,— 80.— Bbönir Bergbau 88.50 86.15 Ronnenberg a Nord 1508 109,7 108 9 Aicha Bente 1588 1 e. Sar Ban der 1 i236 alen Bert 8. ect orden e, eee dein ee Semen Sade 80. 60. Ang. D. Ereditb 128,2 128.2 Nordd. Lloyd. 109,7 108.5 Aſchaff. Buntp. 188, 188.5 5.90 Ur- 18.— 10,— Derl. Handelsg. 206.0 200 0 Anmend Pap. 155.8 run Bilfinger 188,7 165.7 Rathgeber Wagg. 74.50. Südſes Phos vo. Gabiſche Bank 1620 180.0 Oeſ. r. U.... d. Maſch Durl. 148,0,%% Ant. Ser! 18 48 18 30 Com u Brivtbr 189.8 180,8 Anbalt Roß 86.25 rnechwitz Tertil 9. 83.— Reisbuln Papfer 28.0 228.5 nta ii * Fr bereue FF ren Een nner ine 75 —. ˙! ² VU. i in Maunheim: Donnerstag, den 16. Mai 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) g. Seite. Nr. 228 Bilanz per 31. Dezember 1928. Ludwigshafener Walzmüßle, Ludwigshafen 3. f. Vifonen uſmddd 1816 055/78 Kohlen und techuiſche Bedarfsartikel 246 538081 Dll 883 631008 Alters-, Unfall⸗ und Kraukenverſicherung. 10795297 Reparaturen 8 160 74294 Fenerverſicherungsprämien 65 181027 Abſchreibungen: auf Immobilien RA 52000. auf Maſchinen. x 1536 836.09 208 886009 Netugen inn 493 284.51 3982 25295 Der Aufsichtsraf. Der Dividendenſchein Nr. 7 der Vorzugsaktien Nr. 11200 wird von heute ab mit R./ 30.—, der Dividendenſchein Nr. 34 ber Stammaktien A, B, O uud D ſowie der Dividendenſchein Nr. 7 der Stammaktien H mit R./ 40.— bet ben nachſtehenden Stellen eingelöſt: hei der Bayeriſchen Hypotheken⸗ und Wechſelbank in Ludwigshafen a. Rh., hei ber Filiale der Dresdner Bank in Mannheim, bet dem Bankhaus Kahn& Co. in Frankfurt/ Main, bet der Rheiniſchen Ereditbank in Maunheim, bei der Süddeutſchen Discontogeſellſchaft.⸗G. in Mannheim und an unſerer Geſellſchaftskaſſe in Ludwigshafen am Rhein. Sudwigs hafen am Rhein, den 15. Mai 1929. —.—...——————— 8—* 1 Aktiva: RM E RH Passiva: RM M Immobilien 2 2575000 Aktienkapital„55 Abſchreibun n 52000— 2523 000— a) Stammaktie J 4000 000— Maſch inen 1400000 b Vorzugsaklten e 10 32323 186890 09 Ordentliche Reſerve. — Iren 364 68330 1586830 ö Hfoibenzen(nicht erhoben).661512 30 0 oben ß) 1 2— Abſchreib ung. 8883000 1880 000—[ Bruttogewinn 702 120060 Bestand an Wertpapieren 7314167015 Abſchreibungen: Kaſſe Vorralt 96 623060 auf Immobilien Ru 52000. ö e„ 485 0361— auf Maſchinen. K 156 888.09 208 88809 aren⸗ Borat 679622780 ige 45358 Soo 2540 4520 Ne gewinn—— B 2— 2 14084 77581 —— 2 9— Rr 3982 252 LI Der Vorsfand. Haben 8 stanzüße sehen, sondern mehr volle chaufe 1 trach Der Vorstand. Eichbaum-Werger-Brauereien.ö. in Worms a. Rh. 2. Aufforderung Zum Umtausch der Aktien der Brauereigesellschaft Eichhaum(vorm. Hofmann), Mannheim und zur Abstemnelung der Aktien der Werger Brauerei.-., Worms d. Rh. Gemäß den Beſchlüſſen der ordentlichen Generalverſammlungen der Brauereigeſellſchaft Eichbaum(vorm. Hofmann) in Mannheim vom 10. Januar 1929 und der Werger Brauerei.⸗G. in Worms vom 11. Januar 1929 iſt unter Aenderung der Firma der letzteren Geſell⸗ ſchaft in Eichbaum⸗Werger⸗ Brauereien.⸗G. in Worms a. Rh. das Vermögen der Brauereigeſellſchaft Eichbaum(vorm. Hofmann] in Mannheim als Ganzes unter Ausſchluß der Liquidation auf die Eichbaum⸗Werger⸗Brauereien.⸗G. in Worms übergegangen, die 0 Zwecke des Umtauſches der Aktien der Brauereigeſellſchaft Eich⸗ aum vorm. Hofmann] in Aktien ihrer Geſellſchaft ihr Grundkapital entſprechend erhöht hat. Nachdem die Beſchlüſſe beider Geſellſchaften ins Handelsregiſter eingetragen worden ſind, fordern wir hiermit die Aktionäre der Brauereigeſellſchaft Eichbaum(vorm. Hofmann) in Mannheim auf, ihre Aktien nebſt Gewinnanteilſcheinen für 1928/9 und ff. ſowie Er⸗ 1 unter Beifügung eines der Nummernfolge nach ge⸗ ordneten Verzeichniſſes in der Zeit bis zum 20. Jul 1929 einschließlich zum Umtauſch in neue Stammaktien unſerer Geſellſchaft einzureichen und zwar bei der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G. bei der Rheiniſchen Creditbaunk bei der Dresdner Bank, Filiale Mannheim bei der Dresdner Bank bei dem Bankhaus E. Ladenburg bei der Deutſchen Bank, Filiale Frankfurt a. M. bei der Dresdner Bank in Frankfurt a. M. Anſtelle von je R. 200.— Aktien der Brauereigeſellſchaft Eich⸗ baum(vorm. Hofmann) in Mannheim werden nom. R. 300.— Aktien unſerer Geſellſchaft mit Gewinnberechtigung vom 1. Oktober 1928 ab gewährt. Die Aushändigung der Aktien unſerer Geſellſchaft erfolgt möglichſt Zug um Zug gegen Einreichung der Aktien der Brauerei⸗ geſellſchaft Eichbaum 11 5 Hofmann). Dieſenigen Aktien der Brauereigeſellſchaft Eichbaum(vorm. Hofmann), welche innerhalb der Zeit bis zum 20. Juli 1929 ein⸗ ſchließlich nicht zum Zwecke des Umtauſches eingereicht worden ſind, werden gemäß den Beſtimmungen der 88 219 und 290 H. G. B. für kraftlos erklärt. Die anſtelle der für kraftlos erklärten Aktien aus⸗ gegebenen Aktien unſerer Geſellſchaft werden für Rechnung der Be⸗ teiligten verkauft. Der Erlös wird abzüglich der entſtandenen Koſten an die Berechtigten ausgezahlt, bezw. für dieſe bei der für uns zuſtändigen Stelle hinterlegt. Im Hinblick auf die Aenderung der Firma der Werger Brauerei .⸗G. in Eichbaum⸗Werger⸗Brauereien.⸗G. fordern wir ſerner unſere Stammaktionäre auf, die Mäntel ihrer Aktien unter Bei⸗ fügung eines der Nummernfolge nach geordneten Verzeichniſſes bis zum 20. Ju 1929 einsohliegfich zum Zwecke der Abſtempelung auf die abgeänderte Firma bei nach⸗ ſtehenden Stellen in den üblichen Geſchäftsſtunden einzureichen: in Mannheim: bei der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G. bei der Rheiniſchen Creditbank l bei der Dresdner Bank, Filiale Mannheim bei der Dresdner Bank bei dem Bankhaus E. Ladenburg bet der Deutſchen Bank, Filiale Frankfurt a. M. bei der Dresdner Bank in Frankfurt a. M. bei der Direction der Disconto⸗Geſellſchaft, Filiale Frankfurt a. M. bei dem Bankhaus Baß L Herz bei der Südbeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G., Filiale Worms 1 5 bei der Rheiniſchen Creditbank, Filiale Worms in Frankenthal: bei der Frankenthaler Volksbank.⸗G. Der Umtauſch und die Abſtempelung ſind proviſionsfrei, falls die Einreichung der Aktien an den Schaltern der obigen Stellen erfolgt, in anderen Fällen wird die übliche Propiſion in Anrechnung gebracht. Die nicht auf die abgeänderte Firma abgeſtempelten Aktien wer⸗ den vorausſichtlich ab dritten Börſentag vor dem oben angegebenen Zeitpunkt an den Börſen von Frankfurt a. M. und Maunheim für Richt mehr lieferbar erklärt werden. Emi89 Worms a. Rh., den 11. Mai 1929. Der Vorsfand. Berlin: 5 n Frankfurt a..: in Berlin: in Frankfurt a..: in Worms a. Rh.: Vermietuüngef Werden Sie in unserem Pfingstanzug verleben. Wenn Sie en einem Spiegel vorbeigehen, oder auch nur an einem Schau- enster, Welches ihr Bild. Widerspiegelt, freuen Sie under sich immef wieder nicht nur über Ihr gutes Aus- noch über den wirklich niedrigen Preis den Sie defür nur anzulegen brauchten, und— Sie Wissen:„ob Sie bei uns für einen Anzug Mk. 50. oder Mk. 150. ausgeben, in jedem Falle erhalten Sie für Ihr Geld den höchsten Segenwert“. 8, 2, Lilo-Jllas Es llegt an unserer eigenen Fabrikation ſofort zu vermieten. B2065 Für Büro oder Praxisräume: 2 Zimmer 1. Etage, mit ſepar. Eingang zu vermieten. 0 Bühler, Mittesstr. 55. 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M. bei dem Bankhaus Baß& Herz, in München bet der Bayeriſchen Vereinsbank, in Mannheim bei der Rheiniſchen Ereditbank, in Heidelberg bei der Filiale der Rheiniſchen Creditbauk, in Köln./ Rh. bet dem A. e Bankverein, 5„ bei dem Bankhaus Delbrück von der Heydt& Cv., in Stuttgart bei der Württembergiſchen Vereinsbank, Filiale der 5 Deutſchen Bank, in Stuttgart bei der 5 der Disconto⸗Geſellſchaft, Filiale Stuttgart. in Stuttgart bei dem Bankhaus Doertenbach& Co. auszuweiſen und erhalten dagegen eine Stimmkarte. Als Anmelde u. Hinterlegungsſtellen für die anzumeldenden Aktien dienen auch die Frankfurter Bank in Frankfurt./., die Stutt⸗ garter Kaſſenverein⸗ und Effektengtrobank.⸗G., Stuttgart und die Münchener Kaſſenverein⸗A.⸗G in München, jedoch nur für Mit⸗ glieder des Effekten⸗Giro⸗Depots. Tagesordnung: 1. Erhöhung des Grundkapitals um bis zu R. 5 100 009.— durch Ausgabe von bis zu 17000 neuen Stammaktien im Nennwert * von 36 R./ 800.— unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre. 2. Feſtſetzung des Zeitpunktes, bis zu welchem die gemäß Ziff. 1 beſchloſſene Kapitalerhöhung durchgeführt werden muß und Er⸗ mächtigung des Aufſichtsrates und Vorſtandes, innerhalb dieſer Friſt die Kapitalerhöhung ganz oder teilweiſe zur Durchführung zu bringen, die Einzelheiten der Ausgabe der neuen Aktien feſtzuſetzen und dieſe zu begeben. 8. Ermächtigung des Aufſichtsrats, die aus der Durchführung der Beſchlüſſe zu 1 und 2 ſich ergebenden Satzungsänderungen(8 4) formell feſtzuſetzen. 4. Sonderabſtimmung der Stammaktionäre und der Vorzugs⸗ aktionäre zu den vorſtehenden Punkten. 5734 Heidelberg, den 15. Mai 1929. Der Aufsichtsrat: Or. Ing. R. e. Friedrich Schott Geh. Kommerzienrat D 5 12 5 FUeKS8Gchen pom: Reparatur- Werkstätte, Seltene Gelegenheitskäufe! Mathis 10 HP,-Sitzer Mathis 10 HP, 4. 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