— — Freitag, 17. Mai 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne une eld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung ceſtee ten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Abend ⸗ Ausgabe heimer Soitung Nr. 227— 140. Jahrgang 5 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei e je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M.Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ aupt⸗Geſchäftsſtelle E66, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1911 aben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ Saen er ee tr. 6, 5 Streils, Betriebsſtörungen uſw. bee n keinen chwetzingerſtr. 190 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben n Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 annheimer General Anzeiger oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Wierigkeiten des Riickfluges „Oraf Zeppelin“ über dem Rhonetal im Kampf mit ſtarken Gegenwinden Die Fahrt über Südfrankreich Paris, 17. Mat.(United Preß.) Kurz vor ſieben Uhr, als ſich der Zeppelin der franzöſiſchen Küſte wieder näherte, ſandte er über die Funkſtation Perpignan dem Außenmini⸗ ſterium ein drahtloſes Telegramm mit der Bitte, franz ö⸗ ſiſches Gebiet überkreuzen zu dürfen. Als Ant⸗ wort kam die Zuſtimmung, daß das Luftſchiff dieſelbe Route benützen dürfe wie auf der geſtrigen Ausreiſe. Wäh⸗ rend„Gaf Zeppelin“ auf dieſe Antwort wartete, kreuzte er in der Nähe der Stadt Cette im Golf von Lyon. Im Kampf mit dem Gegenwind 0 Wie Havas von dem Flugplatz Marignane bei Marſetlle erfährt, hat das Zeppelinluftſchiff um 7 Uhr früh heute bei St. Marie⸗de⸗la⸗Mer die franzöſiſche Küſte erreicht. Es hatte gegen ſtarken Gegenwind anzukämpfen und flog das Rhone⸗ tal aufwärts. Um.45 Uhr überflog das Luftſchiff mit . Geſchwindigkeit und in niedriger Höhe die Stadt i mes. 20 Minuten ohne Fahrt — Paris, 17, Mai.(Havas.) Bei Bellegarde etwa 20 Kilometer von Nimes entfernt blieb„Graf Zeppelin“ in der Luft ſtehen. Wahrſcheinlich beſaßen die ſtarken Gegenwinde dieſelbe Kraft wie die geſchwächten Motore des Luftſchiffes, ſo daß dieſes nicht vorwärts kommen konnte. Ueberall wurde das Luftſchiff mit größter Aufmerkſamkeit beobaehtet. Sollte „Graf Zeppelin“ zu einer Landung gezwungen ſeen, bevor das Luftſchiff Friedrichshafen erreichen kann, ſo läge Grund gur Beſorgnis vor. In Frankreich iſt kein geeigneter Landungsplatz und es iſt auch nirgends eine Mannſchaft vor⸗ handen, die das Luftſchiff bei einem Niedergehen bedienen könnte.(Durch Extrablatt bereits bekannt gegeben. Schriftl.) Endlich Weiterfahrt! Nimes, 17. Mai.(United Preß. Das Zeppelin⸗ Luftſchiff ſetzte ſich kurz vor 10 Uhr wieder in Bewegung. Zuerſt flog es in öſtlicher Richtung, um aus dem Miſtralwind, der mit ziemlicher Schärfe blies, herauszukommen. Im gan⸗ en hat das Luftſchiff 20 Minuten über Bellegarde geſtanden. Sobald es wieder imſtande war, vorwärts zu fahren, ging es höher hinauf, jedoch kam es nur ſehr langſam vorwärts. Wäh⸗ rend der ganzen Zeit von 7 bis.45 Uhr hat„Graf Zeppelin“ Rur 21 Kilometer zurückgelegt. Sobald das Luftſchiff wieder einigermaßen in Bewegung war, verließ es ſeine Richtung und wendete ſich nach Nimes zurück. Um 10.15 Uhr kreuzte es 15 Minuten lang über dem Flugplatz. Dann flog„Graf Zeppe⸗ lin“ mit einer Geſchwindigkeit von nur 10 Kilometer in Rich⸗ tung Avignon. * Paris, 17. Mai. Havas meldet aus Nimes:„Graf Zeppelin“ ſteuert das Rhonetal aufwärts und fuhr mit ge⸗ ringer Geſchwindigkeit im Zickzack⸗Kurs. Die Windſtärke be⸗ trägt 40 Kilometer in der Stunde. Letzte Standmeldung Montelimar, 17. Mai.(United Preß.)„Graf Zeppe⸗ lin“ überflog die hüeſige Stadt um 1 Uhr 10 nachmittags Orts⸗ zeit. Das Luftſchiff hielt ſich in einer Höhe von ungefähr 300 Metern. Es hatte den Kurs rhoneaufwärts. Augenblick⸗ lich herrſchen im hieſigen Gebiet ſehr ſtarke Winde. Alles wohl an Vord In einem an die Aſſociated Preß gerichteten Funkſpruch des Zeppelinpaſſagiers von Kryha heißt es: „Die Ankunft in Friedrichshafen iſt vorlänfig un⸗ beſtimmt, da ſie vom Winde abhängig iſt. Alle Paſſagiere fühlen ſich wohl, auch der Gorilla Suſt.“ Der Sonderkorreſpondent des„Daily Chroniele“ an Bord des„Graf Zeppelin“ ſandte folgenden Funkſpruch an ſein Blatt: i „Dr. Eckeners Beſchluß zurückzukehren, iſt in jeder Hinſicht lobenswert. Es muß ihn freilich große Ueber⸗ windung gekoſtet haben, einen ſolchen Beſchluß zu faſſen, nach einer Fahrt, die ſo außerordentlich raſch und günſtig war. Die Urſache iſt Maſchinendefekt, etwa 420 Meilen vor Er⸗ reichung Gibraltars wurde ein Bruch in der Kurbelwelle eines der Steuerbordmotoren entdeckt. Die Paſſagiere hörten die Nachricht von dieſer unwillkommenen Entdeckung mit Faſſung an. Es beſteht wirklich kein Grund zur Enttäuſchung. Sobald der Fehler ausgebeſſert iſt, kann die Reiſe wieder begonnen werden. Es iſt ein Pech, das allen Transport⸗ mitteln zuſtoßen kann. Alle Paſſagiere ſehen freudig einem neuen Start entgegen.“ Die„Bremen“ in Newyork Newyork, 17. Mal.(United Preß.) Das Transozean⸗ flugzeug„Bremen“, das bekanntlich der Stadt Newyork zum Geſchenk gemacht wurde, traf an Bord des Lloyddampfers „Columbus“ hier ein. Das Flugzeug wird in Gegenwart des Newyorker Oberbürgermeiſters und des Fliegers Fitzmanrice im Grand⸗Zentralbahnhof aufgeſtellt werden. Enttäuſchung und Bedauern in Amerika Newyork, 17. Mai.(United Preß.) Der Mißerfolg auf der jetzigen Reiſe des„Graf Zeppelin“ beherrſcht in der Preſſe die Hauptzeilen. Alle großen Ueberſchriften ſind für das Umkehren des Luftſchiffes an der ſpaniſchen Küſte freigehalten worden. Die Enttäuſchung ßer, da der jetzige Flug gewiſſermaßen die Einleitung einer Saiſon für trausatlantiſche Flüge darſtellen ſollte. Für den Sommer ſind zehn Ozeanüber⸗ querungen geplant und man nimmt an, daß bis zum Win⸗ ter noch weitere Pläne gefaßt werden. In erſter Linie handelt es ſich um die Fahrt des engliſchen Luftſchiffes„R 101“ von England nach Kanada und wahrſcheinlich auch nach den Ver⸗ einigten Staaten. Weiter werden die Piloten Haſſer und Cramer wiederum verſuchen, von den Vereinigten Staaten nach Skandinavien zu ſtarten. Ferner plant Roger Wil⸗ liams einen direkten Flug von Old Orchard(Maine) nach Rom. Des weiteren beabſichtigt Kapitän Ahrens berg von Skandinavien nach Newyork zu fliegen. Außerdem wollen die beiden polniſchen Flieger Kowalezik und Klicz von Baldonnel (Irland) nach Newyork und Chicago fliegen. Dieſer Plan wird von einer Reihe Chicagoer Bürger finanziert. Außer⸗ dem beabſichtigen die franzöſiſchen Flieger Aſſolant und Lefevre, die jetzt in Newyork ſind, von hier aus nach Frank⸗ reich aufzuſteigen. Weiter haben die argentiniſchen Flieger Mejia und Ar zen bein Flugzeug gekauft, um von Buenos Aires, wohin es verſchickt werden ſoll, eine Reiſe nach Spanien anzutreten. Schließlich wollen zwei peruaniſche Piloten, die ſich ebenfalls augenblicklich in Newyork aufhalten, von hier aus mit verſchiedenen Zwiſchenlandungen nach Lima fliegen. Außerdem beabſichtigt man im Sommer, von Newyork das Flugzeug nach den Oſtſtaaten Südamerikas aufſteigen zu laſſen, um einen dauernden Flugverkehr auf dieſer Strecke einzuleiten. b Pflaſtereinſturz in Berlin Berlin, 17. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Am Kurfürſtendamm ereignete ſich geſtern ein ſeltſamer Vorfall auf dem Bürgerſteig der Joachimstalerſtraße. Es ſenkte ſich plötzlich das Pflaſter und es entſtand ein Loch von etwa 1% Meter Tiefe. Da man einen weiteren Einſturz befürchtete, wurde die Feuerwehr alarmiert, die die gefährliche Stelle ab⸗ ſperrte. Zwei Damen, die zu dieſer Zeit die Stelle paſſierten, konnten ſich gerade noch rechtzeitig Offenbar iſt der Vorfall darauf zurückzuführen, daß vor einiger Zeit ein altes Starkſtromkabel entfernt und durch ein neues erſetzt wurde, wo offenſichtlich ein Hohlraum unter dem Bürgerſteig zurückgeblieben iſt. in Sicherheit bringen. und das Bedauern iſt umſo grö⸗ i ö endlich ein Ende gemacht worden iſt und wird überall hoffen, f Kein rotes Pfingſten Der Rotfrontkämpferbund iſt ſamt ſeinen An⸗ hängſeln jetzt in ſämtlichen deutſchen Ländern verboten. Für den Roten Aufmarſch, der, wie alljährlich, ſo auch diesmal zum Pfingſtfeſte geplant war, iſt alſo kein Schlupfwinkel mehr vorhanden. Die Kommuniſten wollten urſprünglich in Hamburg zuſammenkommen und hatten ihre letzte Hoffnung dann auf Deſſau geſetzt. Nachdem ſich aber das Verbot lückenlos geſchloſſen hat, wird der deutſchen Oeffentlichkeit in dieſem Jahre die Störung der Pfingſtruhe durch den Aufmarſch rot beflaggter Laſtkraftwagen, ſchmettern⸗ der kommuniſtiſcher Mufikkapellen und halbwüchſiger männ⸗ licher und weiblicher Rotfront⸗Jugend erſpart bleiben. Man wird im ganzen Reiche aufatmen, daß dieſem roten Spuk daß das Verbot auf Grund der blutigen Erfahrungen, die in den erſten Mai⸗Tagen in Berlin gemacht worden ſind, nun auch aufrechterhalten wird. Denn Vorbeugungsmaßnahmen ſind immer noch der beſte Teil praktiſcher, politiſcher Weisheit. Auf der linken bürgerlichen Seite ſind einige Polttiker durch die Ereigniſſe der erſten Maitage und durch das Rotfrontverbot in eine merkwürdige Geiſtesverfaſſung verſetzt worden. Es behagt ihnen ganz und gar nicht, daß die preußiſche Regierung bei ihrem Kampfe um die Aufrecht⸗ erhaltung der Staatsautorität zu einem ſcharfen Einſchreiten gegen die linksradikalen politiſchen Elemente gezwungen wor⸗ den iſt. Für ſie lautete die Parole bisher immer: Der Feind, d. h. der Staatsfeind, ſteht rechts. Die Verbände, die National⸗ ſozialiſten, der Stahlhelm— dies war und iſt ihrer Anſicht nach die Gefahrenquelle, gegen die der Staat auf der Hut ſein muß. Man hätte gar nichts dagegen einzuwenden, wenn alle dieſe Organiſationen rundweg verboten würden. Da aber den rechtsſtehenden Verbänden und Organiſationen keine ſtaatsfeindliche Abſicht nachzuweiſen und deshalb nicht beizu⸗ kommen iſt, ſo berührt es einen beſtimmten Kreis links⸗ ſtehender Politiker auf das Unangenehmſte, daß das Pendel der ſtaatlichen Abwehr notgedrungen gegen links ausgeſchla⸗ gen iſt und daß nach ihrer Anſicht die republikaniſche Staats⸗ behörde mit verkehrter Front kämpft. Denn wenn der innere Feind nicht rechts, ſondern links ſteht, was ſoll man dann noch mit den bisherigen Methoden und Schlagworten zur Rettung der Republik anfangen? Iſt man dann nicht gezwungen, ein⸗ zupacken und einzugeſtehen, daß man auf falſcher Fährte war? Dieſe Erwägungen kommen nicht in der Sozialdemokratie Und in der ſozialdemokratiſchen Preſſe ans Tageslicht, obwohl ſie wahrſcheinlich auch hier vorhanden ſind. Vorläufig iſt die Kampflage zwiſchen Sozialdemokraten und Kommuniſten, zwiſchen Grzeſinſkt und Zörgtebel auf der einen und den kom⸗ muniſtiſchen Drahtziehern auf der anderen Seite ſo geſpannt, daß man ſich im„Vorwärts“ und den anderen ſozialdemokra⸗ tiſchen Blättern nicht lange überlegt, ob der Feind rechts oder links ſteht. Man muß zuſchlagen und ſich ſeiner Haut weh⸗ ren. In den Kreiſen aber, die etwas weiter vom Schuß ent⸗ fernt ſind, grollt und murrt es. Hier will man unbedingt die nach Anſicht dieſer Politiker verfahrene Lage wieder zurecht⸗ ſchieben. Deshalb verſteift man ſich auf die Behauptung, daß Auf dem Weg zur Einigung in Paris? Optimismus in Paris y Paris, 17. Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus der Morgenpreſſe gewinnt man den Eindruck, daß die geſtrige Gläubigerverſammluing im Studium des Berichtsentwurfes ziemlich weit fortgeſchritten iſt. Ein Mor⸗ genblatt glaubt zu wiſſen, daß es ſich nur noch um Modalitä⸗ ten der bevorſtehenden Einigung handle und von grundſätz⸗ lichen Meinungsverſchiedenheiten, ſoweit ſie den Berichts⸗ entwurf betreffen, nicht mehr die Rede ſein könne. Es beſtä⸗ tigt ſich, daß die Sachverſtändigen Frankreichs, Englands, Italiens und Belgiens in ihrer geſtrigen dreiſtündigen Sitzung dieſes Kernproblem der europäiſchen Kreditoren Deutſchlands erörterten. Was die Verhandlungen zwiſchen der Gläubigergruppe und Dr. Schacht anlangt, ſo dürfte die erſte Fühlungnahme heute nachmittag ſtattfinden. Schließ⸗ lich bleibt zu bemerken, daß die optimiſtiſche Tonart der Pariſer Preſſe aus rein taktiſchen Gründen für den Augenblick zweckmäßig erſcheint, um die von Dr. Schacht zu erreichenden Konzeſſionen ſo beſcheiden wie möglich hinzuſtellen. Zurückhaltung in Berlin Berlin, 17. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute war aus Paris gemeldet worden, daß durch die geſtrige Ausſprache der Gläubigerſtaaten untereinander über den ſo⸗ genannten Berichtentwurf die behandelten Fragen ſo weit geklärt worden ſeien, daß am Samstag eine Vollſttzung unter Beteiligung der deutſchen Delegation ſtattfinden werde. Nach der Auffaſſung Berliner unterrichteter Stellen ſind die Dinge ſoweit noch nicht gediehen. Es läßt ſich vorerſt noch nicht überſehen, ob es am Samstag bereits zu der vorgeſehe⸗ nen Vollſitzung kommt. Heute vormittag verhandelten noch einmal die Vertreter der Gläubigerſtaaten mit den einzelnen Delegationen, um heute nachmittag eine weitere gemeinſame Sitzung abzuhalten. Von deren Ergebnis erſt wird das Ver⸗ handlungsprogramm des morgigen Tages abhängen., Von deutſcher Seite meint man nach wie vor, daß zu einem vor⸗ eiligen Optimismus kaum Anlaß gegeben iſt. Die franzöſiſchen Blätter diskutieren eifrig über die deutſchen Vorbehalte. Sie teilen ſie ein in ſolche, die die Alliierten annehmen werden und ſolche, die abgelehnt werden müſſen. Demgegen⸗ über ſei nochmals betont, daß die deutſchen Vorbehalte, wie ſie von Dr. Schacht für den Schlußbericht formuliert worden ſind, die Grenze des deutſchen Entgegenkom⸗ mens darſtellen. Von ihnen kann und wird man nichts mehr abhandeln laſſen. Auch die Forderung nach der Auf⸗ hebung ſämtlicher durch das Dawesſtatut feſtgelegten Kon⸗ trollpfänder wird aufrecht erhalten bleiben. Es würde ja auch völlig dem Sinn einer freiwilligen Regelung der Repa⸗ rationsfrage zwiſchen Gläubiger und Schuldner, wie ſie be⸗ abſichtigt iſt, widerſprechen, wenn derartige Zwangs⸗ inſtitutionen beſtehen blieben. Törichte Gerüchte um Vögler Aus Paris kommen Gerüchte, daß Vögler wegen Un⸗ ſtimmigkeiten mit den anderen deutſchen Delegierten nach Berlin gefahren ſei, um hier die Niederlegung ſeines Mau⸗ dats zu erklären. An ſeine Stelle ſoll als zweiter deutſcher Delegierter Geheimrat Kaſtl treten. Daran iſt, wie uns verſichert wird, kein wahres Wort. Vögler weilt nach wie vor in Paris und hat auch nie die Abſicht zum Ausdruck gebracht, ſeine Mitarbeit an der deutſchen Delegation auf⸗ zugeben. Amerika und die Reparationsbank Der Havas⸗Vertreter in Waſhington will aus autoriſier⸗ ter Quelle erfahren haben, daß die amerikaniſche Regierung, wenn ſie auch— wie es in einer Erklärung von Staatsſekre⸗ tär Stimſon zum Ausdruck kommt— eine direkte oder in⸗ direkte Beteiligung an der internationalen Reparaionsbank ablehne, keine Einwendungen dagegen erheben werde, daß amerikaniſche Bankgruppen oder Privatperſonen ſich an dieſem Organismus beteiligen. 5 2. Seite. Nr. 227 Neue Mannheimer Zeitung[Abeub⸗Ausgabe) Freitag, den 17. Mai 1929 an dem Blutvergießen in Berlin an den erſten Maitagen micht die Kommuniſten, ſondern die Poliziſten ſchuld ſeien. Dieſe Anſicht wird in den demokratiſchen Berliner Organen unverblümt verfochten, ſo unverblümt, daß ſogar der ſozialdemokratiſche Polizeipräſident Zörgiebel ſich ver⸗ anlaßt ſah, in einem Schreiben an das„Berliner Tageblatt“ energiſch gegen dieſe Verunglimpfung zu proteſtieren. Bei der papiernen Verunglimpfung aber ſoll es nicht bleiben. Man will vielmehr die Mai⸗Vorgänge vor einen Unter⸗ ſuchungsausſchuß bringen und hier ſoll über die Polizei zu Gericht geſeſſen werden. Der demokratiſche Landtagsabg. Nuſchke hat einen parlamentariſchen Unterſuchungsaus⸗ ſchuß vorgeſchlagen, iſt aber damit ſogar bei ſeinen engeren Fraktionsfreunden abgefallen. Die demokratiſche Landtags⸗ und Reichstagsfraktion hat der Berliner Polizei ihren Dank und ihre Anerkennung ausgeſprochen und iſt damit von der Kampagne einiger Linkspolitiker gegen die Berliner Polizei abgerückt. Nun ſoll ein unabhängiger Unterſuchungsausſchuß die Mai Vorgänge„klären“. Er hat ſich auch bereits halb und halb konſtituiert. Wie unabhängig er iſt, geht bereits aus ſeiner Zuſammenſetzung hervor, Neben Heinrich Mann und einigen linksgerichteten Berliner Literaten ſollen zahlreiche Kommuniſten dem Ausſchuß angehören, ſo daß man nicht mehr von einer unabhängigen Unterſuchung, ſondern von einem Roten Parteigericht ſprechen muß. Die Liga für Menſchenrechte macht krampfhafte Verſuche, dem Ausſchuß ein etwas neutraleres Ausſehen zu geben. Aber es iſt in keiner Weiſe mehr zweifelhaft, was man mit dem Ausſchuß erreichen will. Man will unter allen Umſtänden die Schuld auf die Polizei abwälzen, damit man die alte Parole gegen rechts wieder aufnehmen kann. Die deutſche Oeffentlichkeit muß ſich ein derartiges Treiben mit aller Entſchiedenheit ver bitten. Soweit die Polizei in Betracht kommt, iſt an den Berliner Mai⸗Vor⸗ gängen nichts zu unterſuchen und nichts zu klären. Die Kom⸗ muniſten haben ſich mit Gewalt gegen die Staatsgewalt aufge⸗ lehnt und die Polizei hat bei dem Kampf gegen dieſen Um⸗ ſturz— verſucht, von der Waffe Gebrauch gemacht, als kein an⸗ deres Mittel mehr übrig blieb. Will man hören, wie der Berliner Vertreter der„Times“, der doch gewiß nicht zu Gunſten der Berliner Polizei eingenommen iſt, über dieſen Vorgang urteilt? Er ſchreibt:„Die Kommuniſten haben eine ſchwere Niederlage erlitten. Sie haben außer auf dem Papier der Sowjetpreſſe keine ernſthaften revolutionären Kämpfe entfeſſeln können. Sie haben aber den Tod einer Reihe von unſchuldigen Perſonen verſchuldet und die große Menge der aufrechten Bevölkerung noch mehr gegen ſich auf⸗ gebracht als vorher. Sie haben unter 23 Opfern nur 3 kom⸗ muniſtiſche„Märtyrer“ zählen können und haben trotz frei ⸗ williger demokratiſcher Hilfe mit ihrer Agitation gegen die Polizei kein Echo in der Bevölkerung erweckt.“ So liegen die Dinge in der Tat und damit wird man unter den Berliner Mai einen Strich ziehen können. Keine Ab⸗ ſchwächung, ſondern Aufrechterhaltung der Kampffront gegen die kommuniſtiſche Wühlarbeit. Mit dem Unfug des Roten Pfingſtens muß es ein für allemal vor⸗ bei ſein. Die Moskauer Drahtzieher Das„Weſteuropäiſche Büro“ Berlin, 17. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Geſtern veranſtaltete die kommuniſtiſche Oppoſition Groß⸗ Berlins, die Gruppe Brandler⸗Thalheimer, eine Verſammlung, in der der Rechtskommuniſt, Reichstagsabg. Frölich über die„Lehren des 1. Mai“ ſprach. Er kennzeich⸗ nete die Mairevolte als eine Niederlage der kommu⸗ Riſtiſchen Partei. Auf ſeine Frage, wo waren die Führer, ertönte der mit ſtürmiſchem Gelächter aufgenommene Zwiſchenruf:„Im Café Vaterland“.„Nach der verpufften Aklion“, fuhr Frölich fort,„die die Partei in ihrer ganzen Schwäche und Zermürbtheit gezeigt hat, bringt es die„Rote Sturmfahne“ fertig, die Arbeiterſchaft nochmals auf die Schlachtbank zu führen. Der Aufruf zum 1. Auguſt geht vnn dem weſteuropäiſchen Büro in Moskau, einer Einrichtung, von der ein gewöhnlicher Proletarier keine Ahnung hat. Dort ſitzen die wahren Drahtzieher der blutigen Maitage.“ Herr Frölich, der es ja wiſſen muß, beſtätigt damit nur, was die Tatſachen ans Licht gebracht haben. Freiſprechung Dujardins beantragt — Inſter burg, 17. Mai. Der Oberſtaatsanwalt Eis⸗ waldt beantragte im Prozeß Dujardin die Freiſprechung Dufjardins aus Mangel an Beweiſen. § London, 17. Mai.(Von unſerem engliſchen Vertreter.) Der Wahlkampf, den die Engländer als den„langweiligſten ſeit Menſchengedenken“ bezeichnen, beginnt allmählich die ge⸗ wohnten lebhaften Formen zu entwickeln. Der rechtsradi⸗ kale Abgeordnete Locker⸗Lampfſon iſt der erſte Kandi⸗ dat, der ſich ſeinen Wählern durch einen Fauſtkampf ver⸗ ſtändlich machen mußte. Dieſer kriegeriſche Herr wurde in ſeinem Wahlkreis in Burmingham in eine große Rauferei verwickelt, aus der er mit blutendem Geſicht und zerriſſenem Anzug ſiegreich hervorging. Beſſer erging es dem konſer⸗ vativen Generalſtagtsanwalt Juskip, der in Briſtol ledig⸗ lich mit akuſtiſchen Waffen bekämpft wurde. In dieſem Falle ſiegten allerdings die Angreifer, die den Generalſtaatsanwalt zum Abbruch ſeiner Rede zwangen. * Ein anderer Vorgang, der wichtiger iſt, als er eigentlich erſcheint, iſt der Bannfluch Moskaus gegen den ein⸗ zigen begabten Führer der engliſchen Linksverbände, den Bergarbeiterführer Arthur Cook. Dieſer doktrinäre Jako⸗ biner hat kürzlich bemerkenswerte Anwandlungen von natür⸗ lichem Menſchenverſtand gezeigt. Er iſt bei einem allgemei⸗ nen innenpolitiſchen Anlaß ſogar ſoweit gegangen, die ge⸗ meinſamen Intereſſen aller Engländer als Ideal des innen⸗ politiſchen Kampfes zu bezeichnen. Dafür hat ihn eine hohe Behörde in Moskau als Verräter der Arbeiterklaſſe gebrand⸗ markt und ihm die Gunſt der roten Kurie entzogen. Die Auswirkungen auf die engliſche Innenpolitik könnten mög⸗ licherweiſe dahin 8 Die Clevelander Kataſtrophe Cleveland, 17. Mai.(United Preß.) Die neueſten An⸗ gaben über die Exploſionskataſtrophe in der ſtädtiſchen Klinik zeigen, daß bis jetzt 127 Perſonen geſtorben ſind. Die mit der Unterſuchung betrauten amtlichen Per⸗ ſonen haben zwei Urſachen für das Unglück feſtgeſtellt: 1. habe ſich die allererſte Exploſion ereignet, als Dämpfe von einem unbewachten Rohr ausſtrömten und die Röntgenfilms in Brand ſetzten; 2. haben die Feuertüren, die nicht funk⸗ tionierten, es möglich gemacht, daß die Gaſe ſich über das ganze Gebäude verteilten. Der inzwiſchen in Haft genom⸗ mene Rohrleger Boggs erklärt, daß er zur Klinik gerufen wurde, um ein Dampfrohr zu reparieren. Er entfernte die Iſolierung, fand aber, daß das Metall des Rohres zu heiß war, um daran arbeiten zu können. Er entfernte ſich wieder, um zu warten, bis das Rohr ſich genügend abgekühlt hätte. Als er zurückkehrte, ſah er, wie Rauch und Dampf aus dem Rohr herauskam. Er eilte, um einen Feuerlöſcher zu holen, jedoch vereitelte die erſte Exploſton ſeine Anſtrengungen. Die Exploſtion warf ihn auf den Boden. Er verſuchte, zu einem Ausgang binauszukriechen, wobei er von der zweiten Explo⸗ ſion überraſcht wurde, die ihn durch ein Fenſter ſchleuderte. Tſchechiſche ⸗Juſtiz“. Berlin, 17. Mai.(Von unſerem Berliner Bürv.) Zu der Verhaftung von drei fächſiſchen Staatsbürgern in Georgenwalde in der Tſchechoflowakei wegen angeblichen Spionageverdachtes werden dem„Lokal⸗Anzeiger“ aus Prag folgende Einzelheiten berichtet: Die drei Sachſen unternah⸗ men am Himmelfahrtstag einen Ausflug nach Georgenwalde und unterhielten ſich in einem dortigen Gaſthaus mit tſchechi⸗ ſchen Soldaten. Nach der Unterhaltung bemerkten ſie, daß der Betrag von 2100 tſchechiſchen Kronen entwendet worden war. Sie erſtatteten Anzeige und äußerten Verdacht gegen einen Soldaten. Die Gendarmerie ermittelte den Beſchuldig⸗ ten und fand bei ihm auch das Geld. Der Soldat erklärte jedoch, daß er den Betrag nicht geſtohlen habe, ſondern die drei Herren ihm das Geld dafür gegeben hätten, daß er ſich zur Deſertion verleiten laſſe und Nachrichtenmaterial ver⸗ kaufe. Auf dieſe höchſt merkwürdige Ausſage wurden die drei Bautzener Bürger verhaftet und ins Kreisgericht eingeliefert. Auch der Soldat iſt in Militärhaft genommen worden. Die Bautzener Polizei, der Magiſtrat und die deutſche Geſandtſchaft in Prag haben ſofort Schritte für die Freilaſſung der Verhaf⸗ teten unternommen, die indes bisher verweigert wurde. * Im Braunſchweigiſchen Landtag wurde ein Antrag auf Auflöſung mit 24 gegen 24 Stimmen abgelehnt. Aus dem engliſchen führen, daß England die Zerſchlagung ahlkampf der Arbeiterbewegung erſpart bleibt, die in ande⸗ ren Ländern die ſozialpolitiſche Entwicklung ſo erſchwert. Aus den hunderten von Wahlreden, die Tag für Tag auf die geduldige Wählerſchaft niederpraſſeln, waren geſtern nur zwei von beſonderer Bedeutung. Zunächſt iſt die Rede des Premierminiſters Baldwin in der Londoner City zu er⸗ wähnen, der beſonderen Wert auf die Erhaltung der finan⸗ ziellen Stabilität legt, die ſeiner Auffaſſung nach nur unter einer konſervativen Regierung geſichert ſei. Die charaktert⸗ ſtiſchen Angriffe gegen die beiden Oppoſttionsparteien rich⸗ teten ſich lediglich gegen die Unſicherheit und die Experimente, die von einem Wahlſieg der Liberalen oder der Arbeiterpartei ausgehen würden. Sir Auſten Chamberlain hielt in ſeinem Wahlkreis in Burmingham eine Rede, in der er die bemerkenswerte Erklärung abgab, der Miniſterpräſident habe ihn für den Fall eines konſervativen Wahlſieges bereits jetzt gebeten, weiterhin an der Spitze des Außen miniſteriums zu bleiben. Es ſeien Gerüchte verbreitet, wonach er die Abſicht habe, ins Oberhaus überzugehen. An dieſen Gerüch⸗ ten ſei jedoch kein wahres Wort. Die Erklärung Chamberlains ſieht nach einem vor⸗ läufigen Sieg über ſeine Opponenten aus. Es wird be⸗ kanntlich ein heftiger Kampf gegen die Fortſetzung der gegen⸗ wärtigen außenpolitiſchen Amtsperiode geführt. Es war jedoch von vornherein klar, daß Baldwin nicht unter den Gegnern Chamberlains iſt. Immerhin dürfte in dieſer Frage noch nicht das letzte Wort geſprochen ſein. W Letzte Meldungen Schlägerei mit tödlichem Ausgang — Düſſeldorf, 17. Mat. Mehrere Perſonen gerieten geſtern abend auf dem Dorotheenplatz in eine ſchwere Schlä⸗ gerei, wobei einer der Beteiligten ſeinem Gegner einen Pfla⸗ ſterſtein an den Kopf warf, ſodaß dieſer kurz darauf ſtar b. Es handelt ſich bei dem Getöteten um den Brotliefe⸗ ranten Peſchkes aus Düſſeldorf. Der Täter, ein Bauarbeiter, wurde in Haft genommen. Autounglück — Aachen, 16. Mai. In der Nähe von Aldenhoven raunte ein Auto, das aus der Richtung Köln kam, in voller Fahrt, an⸗ ſcheinend infolge Verſagens der Steuerung, gegen einen Baum und wurde zertrümmert. Von den Jnſaſſen war ein 29 Jahre alter Kellner ſofort tot, während der Führer lebens⸗ gefährliche Verletzungen erlitt. Ein dritter Mitfahrer kam mit leichteren Verletzungen davon. 4 Elf Perſonen ertrunken — Moskau, 17. Mai. Bei der Ueberfahrt über einen Fluß unweit Rybeſchine(Bezirk Leningrad) kenterte ein Boot, wodurch elf Perſonen ertranken. Letzte Zeppelin-Meldung V Paris, 17. Mai.(United Preß.)(4 Uhr nachm.) Um drei Uhr nachmittag Ortszeit paſſierte„Graf Zeppelin“ die Stadt Valence. Das Luftſchiff, das nur langſam vor⸗ wärts kam, hielt ſich in einer Höhe von ungefähr 400 Metern. Es hat jetzt ſeinen Kurs geändert und fliegt auf die Schweiz zu. Doch iſt dies vielleicht nur ein zeitweiliges Manöver, um den Miſtralwind nicht direkt von vorn zu haben. Das franzöſiſche Luftminiſterium iſt ſtändig in Ver⸗ bindung mit dem Luftſchiff und hat Dr. Eckener alle erfor⸗ derliche Hilfe angeboten. Dieſer hat aber geantwortet, daß im Augenblick keine Notwendigkeit dafür beſtehe und daß er hoffe, Friedrichshafen ſicher, wenn auch langſam, zu erreichen. Das Juftminiſterium hat auch weiter mitgeteilt, daß im Falle einer Not⸗ landung dem Luftſchiff der Flugplatz Bron bei Lyon, wo inzwiſchen in aller Eile Militär hingebracht wor⸗ den iſt, zur Verfügung ſtehe. Das Luftminiſterium hat ſerner vom„Grafen Zeppelin“ erfahren, daß für ſieben Tage ge⸗ nug Gas an Bord wäre und daß das Luftſchiff auch bis jetzt noch nicht gezwungen geweſen wäre, Gas abzulaſſen. Medizinische Amſchau Neuere Forſchungen über die Milz Die Milz als Blutſpeicher Von Univ.⸗Profeſſor Dr. W. Sulze⸗Leipzig Anmerkg, der Schriftltg.: Anläßlich der vom 21. bis 24. Mai in Kiel ſtattfindenden Tagung der deutſchen Phyſiologi⸗ ſchen Geſellſchaft verdienen die nachfolgenden Ausführungen beſondere Beachtung. Es iſt erſt wenig mehr als ein Menſchenalter her, da pflegte ein hochberühmter Berliner Univerſitätslehrer an einer heſtimmten Stelle ſeiner Vorleſung über Phyſiologie des Menſchen die Zuhörer folgendermaßen zu apoſtrophieren: „Meine Herren! Wir kommen nunmehr zur Beſprechung der Milz. Von der Funktion der Milz wiſſen wir nichts. So viel, meine Herren, über die Milz“, worauf er ſich einem anderen Thema zuwandte. Dieſer Standpunkt konnte damals als berechtigt gelten, und auch nach dem Tode jenes Hochſchul⸗ lehrers hat ſich daran zunächſt nicht allzu viel geändert. Man Hatte zwar ſchon ſeit langer Zeit Gründe für die Annahme gefunden, daß die Milz mit der Bereitung und vor allem mit der Zerſtörung gewiſſer Blutbeſtandteile etwas zu tun haben müſſe. Das ergab ſich u. a. aus der Erfahrung, daß die Milz bei beſtimmten Krankheiten, bei denen die Zuſammenſetzung des Blutes ſchwere Störungen erleidet, wie bei der Malaria und der Leukämie ſich ſtark vergrößert und bisweilen einen gewaltigen Umfang erreichen kann. Es wurde das Schlag⸗ wort geprägt, daß die Milz ein„Kirchhof für rote Blut⸗ körperchen“ ſei, ohne daß dadurch die Erkenntnis der Leiſtun⸗ gen dieſes Organes weſentlich gefördert worden wäre. Als erwa um die Jahrhundertwende die Erforſchung der ſoge⸗ nannten inneren Sekretion erhebliche Fortſchritte zu machen begann, da hoffte man eine Zeitlang, das Rätſel der Milz da⸗ durch löſen zu können, daß man ihr eine innerſekretariſche Funktion zuſchrieb. Manu verſuchte feſtzuſteſlen, ob die Milz vielleicht, ähnlich wie z. B. die Schilddrüse, beſtimmte Stoffe Stoffumwandlungen oder anderweitige Vorgänge im Körper beeinflußten. Ein greifbares Ergebnis haben dieſe Unter⸗ ſuchungen nicht gezeigt. 5 Erſt in allerneueſter Zeit hat man über eine beſtimmte Leiſtung der Milz Klarheit gewonnen, über eine ſehr wichttge, wenn auch wohl nicht die einzige, Verrichtung dieſes Organes. Man kam dieſer Leiſtung der Milz auf die Spur während einer Expedition, die von England aus nach den ſüdamerikani⸗ ſchen Anden unternommen wurde mit dem Ziel, die Einflüſſe des Aufenthaltes im Hochgebirge auf den menſchlichen Körper zu erforſchen. Einer dieſer Einflüſſe beſteht darin, daß ſich die Zuſam⸗ menſetzung des Blutes verändert. Bekanntlich ſtellt unſer Blut eine Aufſchwemmung mikroſkopiſch kleiner Gebilde, der Blutkörperchen, in einer klaren Flüſſigkeit, dem Blutplasma, dar. Seine rote Farbe verdankt das Blut dem in der einen Art dieſer Blutkörperchen enthaltenen roten Farbſtoff, dem Hämoglobin. Dieſe Art von Blutkörperchen, die daher auch als rote Blutkörperchen(Erythrozyten) bezeichnet werden, itberwiegt an Zahl die andere Art, die farbloſen oder weißen Blutkörperchen(Leukyzyten) bei weitem. Die roten Blut⸗ körperchen haben eine etwa münzenförmige Geſtalt mit einem Durchmeſſer von ſieben Tauſendſteln eines Millimeters. In einem Kubikmillimeter Blut ſind etwa 4½ bis 5 Millionen dieſer winzigen Gebilde enthalten. Das ergibt für den er⸗ wachſenen Menſchen, deſſen geſamte Blutmenge rund 5 Liter beträgt, die ſtattliche Zahl von etwa 2 Billionen roter Blut⸗ körperchen. Die wichtigſte Aufgabe dieſer Gebilde beſteht darin, daß ſie in der Lunge, die ſie auf ihrer Wanderung innerhalb des Blutgefäßnetzes durcheilen, ſich mit Sauerſtoff beladen. Der Sauerſtoff wird in lockerer chemiſcher Verbin⸗ dung mit dem Hämoglobin vereinigt und entweicht wieder, wenn das Blut auf ſeiner weiteren Bahn zu Organen ge⸗ langt, die, wie z. B. der arbeitende Muskel, gierig Sauerſtoff an ſich reißen. 5 Man wußte ſchon ſeit längerer Zeit, daß die Hämoglobin⸗ menge im Blute beim Aufenthalt in großen Höhen raſch zu⸗ nimmt. Das erſcheint als eine ſehr zweckmäßige Einrichtung, denn in großen Höhen wird bekanntlich der Sauerſtoff knapp. Lereite, die ſie an das Blut abgäbe und dis dann irgend welche Die roten Blutkörperchen vermögen ſich beim Paſſieren der Lunge nicht mehr genügend mit dieſer„Lebensluft“ zu ſättigen, die Gefahr der allmählichen Erſtickung rückt heran. Um ihr zu begegnen, können einerſeits die Atembewegungen beſchleunigt und vertieft, andererſeits kann aber auch der eingeatmete Sauerſtoff umſo vollſtändiger ausgenützt werden, je reicher das Blut an Hämoglobin iſt. Es war daher eine wichtige Auf⸗ gabe der engliſchen Expedition, dieſe Erſcheinung genauer zu verfolgen. Dazu mußte für die Expeditionsmitglieder, die aun ſich ſelbſt die nötigen Unterſuchungen anſtellen wollten, zu⸗ nächſt einmal die Menge des Hämoglobins in ihrem Blule unter normalen Verhältniſſen möglichſt kurz vor der Ueber⸗ ſtedlung in das Hochgebirge feſtgeſtellt werden. Die betreffen⸗ den Beſtimmungen wurden während der Ueberfahrt nach Süd⸗ amerika durchgeführt und hatten ein Ergebnis, das die Aus⸗ führbarkeit dieſes weſentlichen Programmpunktes ſtark in Frage ſtellte. Es zeigte ſich nämlich, daß die Menge des Hämo⸗ globins im Blute auch in Meereshöhe keineswegs konſtant blieb. Damit ſchwand natürlich die Grundlage, auf der ſich bie Unterſuchungen im Hochgebirge aufbauen mußten. Sobald man in das heiße Gebiet des Karibiſchen Meeres eintrat, ſtieg die Hämoglobinmenge im Blute immer mehr an, um erſt wie⸗ der abzufallen, als man jenſeits des Panamakanals die kühle Humboldtſtrömung erreichte. Das legte den Gedanken nahe, daß dieſe Erſcheinung mit der Temperatur zuſammenhängen müſſe. Dieſe Annahme wurde nach der Heimkehr durch Ver⸗ ſuche beſtätigt. Es mußte alſo irgendwo im Körper ein Geheimdepot vor⸗ handen ſein, in dem ein Reſervefonds der hämoglobinhaltigen roten Blutkörperchen aufgeſtapelt iſt; dieſes Depot mußte bet hoher Außentemperatur geöffnet werden und ſeinen Vorrat in das allgemeine Blutkreislaufſyſtem entleeren. Nähere Unter⸗ ſuchungen, die von dem engliſchen Phyſiologen Barcoft dem Leiter tener Expedition— durchgefſührt wurden, brachten die Gewißheit, daß dieſes Depot in der Milz zu ſuchen ſei. Genaue Beobachtungen mit Hilfe der Röntgenſtrahlen ergaben zunächſt, daß die Milz innerhalb des Körpers meiſt größer iſt, als ſie in der Leiche erſcheint. Sie zieht ſich alſo nach dem Tode zuſammen. Aber auch während des Lebens wechſelt ihre Größe erheblich. Eine wertnolle Ergänzung erfuhren dieſe Unterſuchungen der engliſchen Forſcher durch Beobachtungen, die Scheun er N 8 — . Freitag, den 17. Mat 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 227 Wannheims neue Wertzuwachsſttuer Ordnung Von Rechtsanwalt Dr. Arthur Simon, Mannheim Die Beſteuerung des ohne Zutun des Eigentümers ent⸗ ſtandenen Wertzuwachſes bebauter und unbebauter Grund⸗ ſtücke erfolgte früher einheitlich im Deutſchen Reich auf Grund des Reichsgeſetzes vom 14. 2. 1911. Als aber im Jahre 1913 das Reich auf ſeinen Anteil an dieſer Steuer verzichtete, über⸗ ließ es auch die Regelung der Steuer den Ländern bezw. Kommunen. Das Reichsgeſetz iſt zwar nicht formell aufgeho⸗ hen, aber ſeit der Inflationszeit erſolgt die Veranlagung der Wertzuwachsſteuer nicht mehr nach dieſem Geſetze. Dafür hat jedes Land und in jedem Land wieder jede größere Stadt eine beſondere Wertzuwachsſteuer⸗Ordnung(W..St..), die an die Stelle dieſes Geſetzes getreten iſt. Dieſe Buntſcheckigkeit der Steuerordnungen iſt bedauerlich, zumal auf dieſe Weiſe eine Einheitlichkeit in der Rechtſprechung in Wertzuwachsſteuer⸗ ſachen kaum zu erreichen iſt. Auch Mannheim hat ſeit dem 16. 12. 1925 ſeine eigene W. Z. St.., der man jedoch mit rückwirkender Kraft das Lebenslicht aus⸗ geblaſen hat, um an ihre Stelle eine neue W. Z. St. O. zu ſetzen, die rückwirkend vom 10. 4. 1929 in Kraft getreten iſt. Hier ſollen die hauptſächlichſten Neuerungen der kommenden W. Z. St. O. kurz beſprochen werden. 1. Die bisherige W. 3. St. O. beſteuerte nur den Wertzu⸗ wachs ſolcher Grundſtücke, die der Eigentümer nach dem 31. 12. 1918 erworben hatte. Die hiernach erhobene Steuer wurde als Inflationswertzuwachsſteuer bezeichnet, weil ſie Hauptſächlich die in der Inflationszeit gemachten Grund⸗ ſtücksgewinne beſteuerte, und zwar in recht kräftiger Weiſe. Die neue W. Z. St. O. beſteuert dagegen auch den Alt⸗Beſitz, d. h. alle Grundſtücke(bebaut oder unbebaut), die der jetzige Eigentümer nach dem 31. 12. 1884 erworben hat, ſobald er ſie nunmehr veräußert. Mit Rückſicht hierauf und weil die Steuerſätze der bisherigen W. Z. St. O. als zu hoch empfunden wurden, ſind die nunmehrigen Steuerſätze erheblich er⸗ mäßigt worden. Die Steuerſätze halten ſich fortan zwiſchen 10 und 30 v. H. des Wertzuwachſes; nur bei beſonders hohen Gewinnen kann die Steuer über 30 v. H. des Wertzuwachſes hinaus geringfügig erhöht werden. Durch beſondere, leider kompliziert gehaltene Hinzurechnungen iſt Vorſorge getroffen, daß ein Eigentümer, je länger er ein Grundſtück beſitzt, deſto weniger von der Wertzuwachsſteuer erfaßt wird. 2. Während nach der bisherigen Steuerordnung auch die Veräußerung der kleinſten Parzelle beſteuert wurde, iſt fortan der Verkauf von Grundſtücken mit einem Wert von 500/ zuwachsſteuerfrei(8). Im Falle einer Teilveräußerung iſt der Wert des Geſamt⸗ grundſtücks für die Frage der Steuerfreiheit maßgebend. 3. Für alle Perſonenvereinigungen(Akt.⸗Geſ., Kommandit⸗ geſellſchaft a. Aktien, G. m. b.., offene Handelsgeſellſchaft uſw.) iſt die neue Beſtimmung des 8 1 Abſ. 3 von Wichtigkeit. Während bisher die Uebertragung oder Vereinigung aller Anteile einer ſolchen Perſonen vereinigung in einer Hand der Uebertragung der ihr gehörenden Grundſtücke gleich geachtet wurde, iſt dieſe Beſtimmung, die in der Praxis zu mancher⸗ lei Unzuträglichketten führte, da ſie, aus dem Grunderwerb⸗ ſteuergeſetz entnommen, für die ganz anders geartete Wert⸗ zuwachsſteuer keine Berechtigung hatte, nunmehr aufgehoben worden, und es wurde der Rechtszuſtand wieder hergeſtellt, Ser nach dem Reichszuwachsſteuergeſetz galt. Darnach unter⸗ tegen fortan der Wertzuwachsbeſteuerung nur Anteilsüber⸗ Kagungen von Grundſtücksverwertungs⸗ und Zuwachsſteuer⸗ etſparungs⸗Vereinigungen. Für das Baugewerbe von Wichtigkeit iſt die Beſtimmung des§ 6 2 lc. Darnach bleibt zuwachsſteuerfrei:„die erſt⸗ malige Veräußerung von Grundſtücken, auf denen nach dem 1. 1. 1924 ein vorwiegend Wohnungszwecken dienender Neu⸗ bau fertiggeſtellt worden iſt, wenn die Veräußerung inner⸗ halb 2 Jahren nach Fertigſtellung des Neubaues erfolgt“. Nach der bisherigen W..St. O. erfolgte in dieſem Falle nur eine Steuerermäßigung auf 2 v. H. des Veräußerungs⸗ preiſes. Dagegen iſt die bisherige Beſtimmung in Wegfall gekommen, wonach eine Ermäßigung bis auf 2 v. H. des Veräußerungspreiſes eintrat, wenn Bauplätze zum Zwecke der Bebauung verkauft und innerhalb von 2 Jahren bebaut wurden. Die Baugewerbetreibenden werden ſich damit ab⸗ finden, aber auch bei der neuen Beſtimmung beachten müſſen — was bisher ſehr häufig unterlaſſen wurde—, daß nach und ſeine Mitarbeiter in Leipzig angeſtellt haben. Sie zeigten zunächſt, daß auch bei Pferden und Rindern die Menge der roten Blutkörperchen durch Muskeltätigkeit geſteigert wird, g. B. bei Pferden nach einem Jagdreiten, beträchtlich erhöht iſt. Den bündigen Beweis dafür, daß dieſe Veränderung der Blut⸗ zuſammenſetzung auf einer Ausſchüttung von roten Blutkör⸗ perchen durch die Milz beruht, konnte Scheunert auf folgende Weiſe erbringen: Er entfernte bei lebenden Hunden die Milz vollſtändig. Bei ben ſo operierten Tieren blieben die beſchrie⸗ benen Schwankungen im Gehalt des Blutes an raten Blut⸗ körperchen aus. Wir dürfen ſonach in der Milz ein Organ erblicken, das einen Sicherungsfaktor für die innere Atmung darſtellt. Bei erhöhter Außentemperatur, bei Muskelanſtrengung, bei Sauer⸗ ſtoffmangel in der Atmungsluft ſorgt ſie für eine Vermehrung der roten Blutkörperchen im kreiſenden Blut und erhöht damit deſſen Leiſtungsfähigkeit als Sauerſtofflieferant. „Apoſtel“ Ein Bühnenſtück von Otto Rombach Uraufführung im Schauſpielhaus Dumont⸗Lindemann, Düſſeldorf Ein junger Dichter ſtellt im„Apoſtel“ ſeinen dramati⸗ ſchen Erſtling zur Diskuſſion; man muß ſchon ſagen, er hat Vertrauen zu ſich, ſpannt das Feld weit, das er mit ſeinen Gedanken durchdringen will. Denn das Weſen des Kapitalis⸗ mus, des wahren Sozialismus und der wahren Religion in ſieben Bildern im Gegeneinander der Menſchen erſchließen zu wollen, iſt gewiß ein hohes Ziel. Kommt dazu, daß immer wiederkehrendes Heilands⸗ oder Apoſtellos vor uns tritt und eine luluartige Geſtalt, die die Stimme des Blutes, das Triebhafte, die Verführung, verkörpert. Alles iſt eingebettet in eine Idee des amerikaniſchen Magnaten Lower, der glaubt, eine neue Löſung der ſozialen Frage entdeckt zu haben, die er formuliert: in jede Fabrik eine Kirche. Die Religion ſoll die Menſchen beſſer, d. h. in Lowers Sinne, dem Kapitalismus willfähriger machen. Alles wird vorbereitet, der Prediger verpflichtet. Der aber entdeckt in ſeinem neuen Berufe ſeinen Fertigſtellung des Baues die formelle Bezugsgenehmigung ſeitens des Bezirksamts eingeholt wird, weil von dieſem Zeitpunkt an die zweijährige Friſt zu laufen beginnt, inner⸗ halb der die zuwachsſteuerfreie Veräußerungsmöglichkeit be⸗ ſteht. 5. Nach der bisherigen W. Z. St. O. waren nur die Auf⸗ wendungen für Bauten, Umbauten und ſonſtige dauernde Verbeſſerungen des Grundſtücks anrechnungsfähtg, nicht aber die Aufwendungen zur ordnungsmäßigen Bewirtſchaftung von Grundſtücken, alſo nicht die Aufwendungen für„Repa⸗ raturen“. Dieſe Nichtanrechnungsfähigkeit von Reparaturen hat in der Praxis den Hausbeſitzern viel Aerger bereitet. Auch die neue.. St. O. läßt die Anrechnung derartiger Auf⸗ wendungen für Reparaturen grundſätzlich nicht zu. Nur die Koſten der 1. Inſtandſetzung des Hauſes ſind anrechnungsfähig. Bei dieſer Gelegenheit kann den Hauseigentümern nicht dringend genug empfohlen werden, ein Hauskonto buch zu führen und alle Belege für Bauaufwendungen und Koſten der 1. Inſtandſetzung aufzubewahren, damit ſie in der Lage ſind, ihre Aufwendungen im Steuerverfahren nachzuweiſen. 6. Von beſonderer Wichtigkeit iſt die Beſtimmung des § 26 der neuen W. 3. St. O. Schon bisher war ein Steuer ⸗ nachlaß aus Billigkeitsgründen möglich. Ueber derartige Geſuche entſchied der Stadtrat nach freiem Ermeſſen, er war an keine Beſtimmung gebunden und ſeine Entſcheidung war endgültig. Nach der neuen W. 3. St. O. muß der Stadtrat bei Entſcheidung von Geſuchen um Steuernachlaß aus Billigkeits⸗ gründen eine Vermögenseinbuße berückſichtigen, die der Grundſtückseigentümer erlitten hat, ſei es durch Grundſtücks⸗ veräußerungen infolge der Inflationsverhältniſſe in der Zeit von 1919 bis Ende 1924, ſei es durch andere„Inflationsver⸗ luſte, deren Nichtberückſichtigung mit Rückſicht auf die ge⸗ ſamten Verhältniſſe des veräußernden Eigentümers oder feiner Familie eine unbillige Härte wäre.“ Gegen die Ent⸗ ſcheidung des Stadtrats ſteht überdies dem Steuerpflichtigen ſſä Es muß damit Arbeit verurſachen, ſondern auch das Steueraufkommen weſentlich beeinträchtigen werden. 7. Nach der früheren W. Z. St. O. haftete der Grundſtücks⸗ käufer, wenn von dem Verkäufer die Wertzuwachsſteuer nicht beigetrieben werden konnte, für dieſe Steuer bis zu 25 Proz. des Veräußerungspreiſes, regelmäßig alſo für die ganze Steuer. Dieſe Haftung des Käufers iſt nach der neuen W. Z. St. O. auf 10 Prozent des Kaufpreiſes ermäßigt wor⸗ den. Die Praxis hat gezeigt, daß verhältnismäßig oft der Käufer zur Zahlung der eigentlich dem Verkäufer obliegen⸗ den Zuwachsſteuer herangezoen werden mußte, weil der Käu⸗ fer unvorſichtigerweiſe dem Verkäufer den ganzen Kaufpreis bezahlt hatte und dieſer inzwiſchen pfandos geworden war. Der vorſichtige Grundſtückskäufer ſollte daher im Kaufver⸗ trage ſich das Recht ausbedingen, 10 Prozent des Kaufpreiſes ſo lange einbehalten zu dürfen, bis der Verkäufer eine Be⸗ ſcheinigung der Stadtkaſſe beigebracht hat, daß er die Zuwachs⸗ ſteuer bezahlt oder genügend Sicherheit geleiſtet hat. Die No⸗ tare ſollten es als ihre Pflicht anſehen, den Käufer bei Be⸗ urkundung des Kaufvertrags auf die ihm drohende Haftung aufmerkſam zu machen, damit er ſich durch Aufnahme einer entſprechenden Beſtimmung in den Kaufvertrag rechtzeitig ſchützen kann. 8. Nach der bisherigen W. Z. St. O. konnte der Steuer⸗ pflichtige gegen den Steuerbeſcheid Einſpruch an den Stadtrat einlegen und gegen deſſen Entſcheidung verwaltungsgericht⸗ liche Klage erheben. Der Einſpruch an den Stadtrat iſt in Fortfall gekommen. Gegen den Steuerbeſcheid des Wertzuwachsſteueramtes ſteht dem Steuerpflichtigen ſofort die verwaltungsgericht⸗ liche Klage zu, für deren Erhebung keine Ausſchlußfriſt geſetzt iſt. Infolge⸗ deſſen wird der Steuerpflichtige zweckmäßigerweiſe zunächſt ſeine Einwendungen gegen den Steuerbeſcheid beim Zu⸗ wachsſteueramt ſelbſt vorbringen, damit dieſes ſeinen etwa berechtigten Beſchwerden abhelfen kann. Wenn dieſes den Beſchwerden des Steuerpflichtigen nicht abhelfen will, hat der Steuerpflichtige immer noch die Möglichkeit, Klage beim Bezirksrat zu erheben. 9. Da die neue W. Z. St. O. mit Wirkung vom 10. 4. 1929 in Kraft treten ſoll, erhebt ſich die für die Uebergangszeit wichtige Frage, auf welche Steuerfälle nun noch die alte und auf welche bereits die neue W. Z. St. O. in Anwendung zu kommen hat. Hierzu iſt zu ſagen, wobei die Fälle der Zwangs⸗ verſteigerung und Enteignung außer Betracht bleiben ſoken: I. Alle Verkäufe, bei denen die Rechtsänderung vor dem 10. 4. 1929 im Grundbuch eingetragen war, unterliegen der alten W. Z. St.., einerlei wann der Veräußerungsver⸗ trag abgeſchloſſen wurde. II. Iſt die Rechtsänderung im Grundbuche am 10. 4. 1929 oder ſpäter erfolgt, ſo muß man unterſcheiden zwiſchen dem Alt⸗Beſitz, deſſen Veräußerung nach der bisherigen W. Z. St. O. nicht ſteuerpflichtig war und dem Inflations⸗ und Nachinflations⸗Beſitz, deſſen Veräußerung bisher be⸗ reits zuwachsſteuerpflichtig war: a) Der Alt⸗Beſitz unterliegt der Beſteuerung nach der neuen W. Z. St.., einerlei wann der Veräußerungs⸗ vertrag erfolgte. Iſt dieſer auch vor dem 10. 4. 1929 geſchloſſen, z. B. im Jahre 1928 oder in einem noch früheren Jahre, ſo entſteht die Zuwachsſteuerpflicht durch die nach den 9. 4. 1929 erfolgte Eintragung im Grundbuche, auch wenn die Vertragsparteien an die Möglichkeit einer Zuwachsbeſteuerung ſ. Zt. überhaupt nicht gedacht haben. Dieſer Standpunkt kann zwar im einzelnen Falle eine größere Härte ſein, er entſpricht aber der Rechtſprechung des Bad. Verwaltungsgerichts⸗ hofs, der erſt vor kurzer Zeit ähnliche Zweifelsfälle in dieſem Sinne entſchieden hat, die aufgrund der bisheri⸗ gen W. Z. St. O. entſtanden waren. b) Beim Inflations⸗ und Nachinflationsbeſitz dagegen kommt es auf den Abſchluß des Veräußerungsvertrags an. Iſt dieſer am 9. März 1929 oder ſpäter erfolgt, findet die neue W. Z St. O. Anwendung, iſt er vor dem 9. März 1929 abgeſchloſſen, die bisherige W. 3. St. O. Dieſe unterſchiedliche Behandlung iſt auf die Beſtimmung des§ 2 Abſ. 2 der W. 3. St. O. zurückzuführen. Hiernach wird ein Veräußerungsvertrag bereits ſteuerpflichtig, wenn der Uebergang des Eigentums nach Ablauf eines Monats nach Abſchluß des Vertrags nicht erfolgt iſt. Die bereits am 8. 3. 1929 abgeſchloſſenen Veräußerungsverträge ſind nach dieſer Beſtimmung bereits am 9. 4. 1929, alſo vor Inkrafttreten der neuen W. Z. St.., ſteuerpflichtig geworden und müſſen dem⸗ gemäß nach der alten W. Z. St. O. behandelt werden, während die am 9. März und ſpäter abgeſchloſſenen Verträge frühe⸗ ſtens mit dem 10. April ſteuerpflichtig geworden ſind, ſodaß auf dieſe die neue W. 3. St. O. anzuwenden iſt. Ob die in Vorbereitung befindliche Vollzugsanweiſung des Stadtrats für die Uebergangszeit eine anderweitige Re⸗ gelung vorſteht, muß abgewartet werden. Zur vollkommenen Erholung gehört Ruhe Entspennung. Entfernung aus dem gewohnten Selelse ohne doch dle Fühſung mt der Welt zu verlletren, gendit ische Luft, Sonne u. nicht zuletzt gute Stimmung 9 Dle Ruhe def aber auch ncht gestöſt g efden que de Ungewisheſt, in dle men lelcht verse zt ufd wen löngete Zelt von zu Hause — des Im weſtesten Sinne vefiste den belne Nach- chten eintreffen 2 —— Wer sls von seinem Urlaub den vollen Genuß heben vll, abt ch eine llebgewordene Neue Nannheimei Zeuung“ von uns nachsenden [wahren Beruf; er erkennt das hart Heuchelei der Reichen, fühlt, daß die Religion eine Sache der Klaſſen iſt und wird zum Apoſtel neuer Menſchlichkeit und Brüderlichkeit der ſich um des Zieles willen nicht ſcheut, zur Revolution aufzurufen. Wenn die Träger der Macht ihn auch wegen angeblichen religiöſen Wahnfinns fortſchaffen laſſen, ſein Wort hat gezündet und den Funken des Aufruhrs zur Flamme entfacht. Rombach verſteht dramatiſch zu ſchreiben, Charaktere hin und führt ſeine Idee konſequent durch. in der Durchführung liegt die Schwäche des Stückes: zuviel Programmrede, aber auch zuviel Unwahrſcheinliches, N ſtellt gute Theater und Muſik Die Großmeiſterin der deutſchen Geſangskunſt 7. In ihrer Villa im Grunewald iſt, wie die B. Z. meldet, geſtern die berühmte Sängerin Lilly Lehmann im 81. Lebens⸗ jahr geſtorben. Lilly Lehmann, die noch vor kurzer Zeit ſehr rüſtig war, litt in der letzten Woche an einem Magenübel, das ſich zuſehend verſchlimmerte. In der Nacht zum Don⸗ nerstag trat plötzlich Herzſchwäche ein, der ſie geſtern erlag. An ihrem Sterbebett weilte nur ihre Schweſter, die einſtige Opernſän vin Marie Lehmann, die ſeit vielen Jahren die benachbarte Villa bewohnt. Die Beiſetzung wird voraus⸗ ſichtlich erſt am Dienstag nach Pfingſten ſtattfinden. Brahms Abend— Paul Eiſenhauer. Eine vielverſpre⸗ chende pianiſtiſche Begabung legte mit einem Abend aus Wer⸗ ken von Brahms beachtliche Proben zunehmender Reife ab. Ein ſchmächtiger Jüngling, faſt Knabe noch, bietet eine Aus⸗ leſe aus den Spätwerken von Brahms und bekundet, abgeſehen von einer ſehr ſoliden techniſchen Ausbildung, eine über⸗ raſchende Einfühlung in die Stimmungen des alternden Jo⸗ hannes. Faſt konnte man erſchrecken über ſo viel Frühreife und in dem jugendlichen Konzertgeber ein Opfer übertriebe⸗ nen pädagogiſchen Ehrgeizes vermuten, wenn nicht einige Temperamentsentladungen davon überzeugt hätten, daß die e Los der Armen, die Aber Jugend ſich ihr volles Recht bewahrt hat. Der junge Paul Eiſenhauer, der neben dem Beſuch des humaniſtiſchen Gymnaſtums noch Liebe und Luſt für ein gewiſſenhaft betrie⸗ benes Klavierſtudium aufbringt, und in der Meiſterklaſſe des Konzertpianiſten Friedrich Häckel ſich gerade für die höchſten pianiſtiſchen Aufgaben vorbereitet, iſt, um an eine Bemerkung auf dem Programm anzuknüpfen, ein guter Beweis dafür, daß ſich Mittelſchul⸗ und Muſikſtudium keineswegs auszuſchließen brauchen, wie viele überängſtliche Eltern meinen, die in den ſtarken Anforderungen der Schule nur zu oft einen Vorw ind finden, um die Kinder vom Muſikunterricht fernzuhalten. Ge⸗ wiß ſind Fälle wie Eiſenhauer, die mit 16 Jahren es wagen können, einen Abend ganz allein zu beſtreiten, eine Ausnahme⸗ Erſcheinung, die keineswegs mit dem Normalmaß zu bewerten ſind. Aber ſie demonſtrieren deutlich, daß mit gutem Willen den Anforderungen beider Studienarten Genüge geleiſtet wer⸗ den kann. Im Falle Eiſenhauer kommt allerdings als beſoun⸗ deres Poſitivum nach der muſikaliſchen Seite ein angeborener Sinn für Rhythmus und Klangmiſchungen hinzu. Die Vor⸗ liebe für ſtrengen, faſt unerbittlichen Rhythmus kam gerade der der Rhapſodie und der Ballade in G⸗Moll zu gute, der Sinn für Plaſtik und Klangmiſchungen befähigt Eiſenhauer, aus dem Gewirre der Akkordbrechungen im B⸗Moll⸗Inter⸗ mezzo die latente Melodie herauszuſchälen. Sein jugendliches Temperament hatte im Scherzo Es⸗Moll reichlich Gelegenheit ſich auszuleben. Sympathiſch berührte die unverkünſtelte Art, alles in der einfachſten Art und Weiſe anzupacken, ſympathiſch ferner die Hand⸗ und Armführung ohne alle Aufmachungs⸗ geſten. Der ſorgfältigen techniſchen Ausbildung, die Eiſen⸗ hauer in der Schule Direktor Häckels genießt, wurde ſchon ge⸗ dacht. Gerade Brahms fordert nach dieſer Richtung niel Ent⸗ ſagung, er fordert viel Technik, läßt ſie aber nicht glänzen. Auf eines möchten wir den hoffnungsvollen Pianiſten aufmerkſam machen, bevor es zur Manier wird: auf ſeine Neigung, alle Pauſen und Cäſuren zwiſchen größeren Abſchnitten überlang auszudehnen. Solche Pauſen legte Eiſenhauer mitunter auch dort ein, wo der Komponiſt das Thema unbemerkt wieder ein⸗ führen, ſozuſagen einſchmuggeln will. Davon abgeſehen, er⸗ ſchien uns ſeine Auffaſſung beachtenswert Publikum, das nach dem Wiegenlied op. 117 recht warm wurde, ſehr viel Anklang und freudigen Widerhall. 8 und fand auch beim —— Pb TTTTbTTTT00T0T0T0TPTbTbTbTTbTT —. c—ĩ7⁊??ĩ ñ¶ FP A e . Seite. Nr. 227 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 17. Mat 1929 Staͤoͤtiſche Nachrichten Gartenbauverein Flora Mannheim Stecklingsverteilung und Pflanzenverloſung Der Gartenbauverein Flora hatte früher, als die Vereins⸗ kaſſe noch größere Mittel aufwies, in Verbindung mit den Hieſigen Gärtnereibeſitzern Pflanzenſtecklinge an die Schul jugend verteilen laſſen, um ſchon bei den Kindern die Liebe zu den Pflanzen und Blumen zu wecken und zu fördern. Aus hier nicht näher zu erörternden Gründen iſt der Verein heute leider nicht mehr in der Lage, dieſe ſchöne Sitte, die den Kindern immer große Freude bereitete, wieder einzuführen, muß ſich vielmehr mit der Stecklingsverteilung an ſeine Mitglieder begnügen. Dieſe Verteilung wurde nun am Dienstag abend im großen Saale der„Liedertafel“ vor⸗ genommen. Als Stecklinge wurden Dahlien, ſogenannte Pompondahlien, ausgegeben, die bereits ſoweit vorgeſchritten waren, daß aus ihnen wieder Stecklinge gemacht werden könnten. Außerdem gab es noch eine hübſche Ueberraſchung für die Mitglieder, von denen jedes einzelne eine gut kulti⸗ vierte Fuchſie mit nach Hauſe bekam. Der Vorſitzende, Herr Nic. Roſenkränzer, der ſchon ſeit einer langen Reihe von Jahren die Geſchicke des Vereins und die damit verbundenen Vereinsarbeiten mit großer Umſicht und reichem Erfolg leitet, verwies in ſeinen Einführungsworten zunächſt auf die Schönheit und Vielfarbig⸗ keit der Dahlien in den Gärten. Mit den Dahlien, als Topf⸗ pflanze gezogen, hat man früher ſchon gute Erfolge erzielt. Die Kultur iſt zwar etwas ſchwierig, aber intereſſant und macht ſehr viel Freude. Dazu kommt noch, daß die Dahlie zu den beliebteſten und ſchönſten Pflanzen gehört, die durch ihre leuchtende Farbenpracht und ihre große Blüte jedes Menſchen Herz erfreut. Bet der Kultur iſt darauf zu achten, daß die Pflanze nicht zu ſehr ins Laub ſchießt; um dies zu verhindern, muß man ſie öfters„köpfen“, d. h. Stecklinge aus ihr machen. Redner teilte noch mit, daß die ſchönſten Stecklinge im Herbſt prämiiert werden und damit eine Dahlien⸗Ausſtellung veranſtaltet wird. Parkdirektor Heuſel verbreitete ſich über die Behandlung der Fuchſien, die ihren Namen auf den Botaniker und Mediziner Prof. Fuchs zurückführen. Die Fuchſie gehört zu den bekannteſten und beliebteſten Zimmerpflanzen und iſt gerne geſehen. Ein Wort der Empfehlung iſt daher überflüſſig. Die Pflanze iſt anſpruchslos und ihre Vermehrung ſehr leicht. Sie iſt nicht nur als Topfpflanze in den Wohnräumen, ſondern auch als Gruppenpflanze im Freien ſehr verbreitet. Von den verſchie⸗ denen Arten ſind zunächſt zu erwähnen die Fuchſia gracilis. Es ſind dies die zierlichen Fuchſien mit dem feinen Laub und den noch zierlicheren Blüten. Trotzdem hat dieſe Pflanze den Vorzug, daß ſie einen gelinden Winter im Freien aushält. Die Fuchſta corymbiflora hat dagegen dicht gefüllte Dolden⸗ blüten und gehört zu den prächtigſten Sorten zum Bepflanzen von Balkonkäſten und zur Schmückung der Vaſen. Die Fuchſia hybrida iſt die bekannteſte Marktfuchſie, von der es ſehr viele Arten gibt. Man unterſcheidet einfache und gefüllt blühende Fuchſien in den verſchiedenſten Farben. Ihre Kultur iſt einfach. Eine lockere, aber nahrhafte Erdmiſchung aus Miſtbeet⸗ und Lauberde mit Sand vermiſcht, ſagt der Pflanze am beſten zu. Die Fuchſie beanſprucht viel Waſſer und genügendes Düngen. Als Standort iſt eine halbſchattige Lage am beſten. Beide Vorträge wurden mit lebhaftem Beifall aufgenom⸗ men. Es folgten praktiſche Vorführungen über das Schnei⸗ den der Stecklinge. Zum Schluß kam die übliche Ver⸗ loſung, bei der es keine Nieten gab. Außerdem wurde zu jeder Pflanze noch eine Doſe Nährſalzdünger verabfolgt. ch. 5* * Ernannt wurde Polizeihauptwachtmeiſter Joh. Grub in Karlsruhe zum Polizeioberwachtmeiſter in Mannheim. * Sonderzüge zur Proteſtations⸗ Gedenkfeier. Am Pfingſt⸗ montag werden aus Anlaß der Vierhundertjahrfeier der Proteſtgtion von Speyer gegen 50 Sonderzüge nach Speyer und zurück geführt. Von Mannheim fahren 5 Sonderzüge. * Meſſerſtecherei. In vergangener Nacht wurde auf dem Meßplatz ein 30 Jahre alter verheirateter Taglöhner durch einen Meſſerſtich in die Bruſt lebensgefährlich ver⸗ Jetzt. Der Geſtochene wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus eingeliefert. Als Täter wurde ein 41 Jahre alter ver⸗ Heirateter Dachdecker aus Worms, wohnhaft in der Neckar⸗ ſtabt, in Haft genommen. * Silbernes Jubiläum. Schon wieder konnte ein Ange⸗ ſtellter der Firma M. GEichters heimer, Mannheim⸗ Rheinau ſein ſilbernes Jubiläum feiern und zwar dieſes Mal Schloſſermeiſter Auguſt Doran d, der geſtern 25 Jahre bei dieſer Firma tätig war. Der Jubilar wurde durch Geſchäftsinhaber, Arbeiter und Angeſtellte geehrt und reich heſchenkt. Veranſtaltungen * ktirchenmuftk in der Heiligen Geiſtkirche. Am Pfingſtfeſt(Patro⸗ zinjum von Heilig Geiſt) bringt der Cäciltienchor Hl. Geiſt heheutende Werke der Wiener Klaſſiker zum Vortrag. Die„Maria⸗ geller Meſſe“ von Joſef Haydu, dieſes volkstümliche Werk, iſt ge⸗ ſchrieben für Sopranſolo, gemiſchten Chor, großes Orcheſter und Orgel. Ferner werden aufgeführt:„Ke verum corpus“ von W. A. Mozart, für gemiſchten Chor, großes Orcheſter und Orgel,„Tant um ergo“ von Franz Schubert, für gemiſchten Chor, Orcheſter und Orgel, „Veni sancte spiritus“ von Georg Aichinger, für gemiſchten Chor, Orcheſter und Orgel. Die Aufführung findet Pfingſtſonntag und Montag im Feſtgottesdienſt ſtatt. Muſikaliſche Leitung: Chordirektor Häfner. 5 J Verkehrs⸗Anfälle in Mannheim * Totgefahren. Heute vormittag wurde in der Germa⸗ niaſtraße in Neckarau ein fünfjähriger Junge von dem An⸗ hänger eines Laſtkraftwagens überfahren. Die Verletzungen waren ſo ſchwer, daß der ſofort herbeigerufene Arzt nur noch den Tod feſtſtellen konnte. Wie man hört, trifft den Wagen⸗ führer keine Schuld, da der Knabe mit anderen Kindern neben dem Auto herlief, vermutlich dem Wagen zu nahe kam und von dem Anhänger erfaßt wurde. * Nicht kurz vor Fahrzeugen die Fahrbahn überqueren! Die Unſitte, daß knapp vor Fahrzeugen die Fahrbahn paſſiert wird, hat ſchon wieder einen ſchweren Unfall verſchuldet. Ein 7 Jahre alter Schüler wurde geſtern auf der großen Merzelſtraße von dem Kotflügel eines Perſonenkraftwagens erfaßt und zu Boden geworfen. Das Kind, das Verletzungen am Kopf und eine Gehirnerſchütterung erlitt, wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * Ueberfahren. In der Kunſtſtraße überfuhr heute vormit⸗ tag ein Motorradfahrer, der die rechte Straßenſeite nicht ein⸗ gehalten hatte, einen alten Mann, der mit dem Schrecken davongekommen wäre, wenn nicht von der anderen Seite ein ſehr ſchnell fahrender Radfahrer den Mann zum zweitenmale umgerannt hätte, wobei er ſo unglücklich ſtürzte, daß er ſich den linken Fuß brach. Der Verunglückte wurde nach ſeiner in den B⸗Quadraten gelegenen Wohnung gebracht. Aus dem Lande Aus dem Fenſter geſtürzt * Pforzheim, 16. Mai. Vergangene Nacht wurde die in der unteren Au wohnende Ehefrau des 39 Jahre alten Fri⸗ ſeurs Urban durch das ſtarke Gebell ihres Hundes ge⸗ weckt. Als ſie aufſtand und zum Fenſter hinaus ſah, lag ihr Mann ſehr ſchwer verletzt auf der Straße. Er wurde ſofort ins Krankenhaus eingeliefert, wo außer einem Oberſchenkel⸗ und Armbruch ein ſchwerer Schädelbruch feſtgeſtellt wurde. Er ſtarb am Nachmittag, ohne das Bewußt⸗ ſein wieder erlangt zu haben. Es wird angenommen, daß er aus dem Fenſter geſtürzt iſt. Der Unfall bedarf noch der Aufklärung. * sch. Reilingen, 15. Mai. Die hier durch die Mädchen des 8. Schuljahres vorgenommene Sammlung zu Gunſten des Badiſchen Blinden vereins erbrachte den bemerkens⸗ werten Betrag von 141,65 Mark. Nachbargebiete * Ludwigshafen, 16. Mai. Geſtern nachmittag blieb ein Laſtkraftwagenzug(Möbeltransport) beim Paſſiecen der Ludwigſtraße in Richtung Hauptbahnhof an einer herunter⸗ gelaſſenen Markiſe eines Manufakturwarengeſchäftes hän⸗ gen. Die Markiſe wurde zertrümmert und zugleich durch dieſe eine Schaufenſterſcheibe von 3,20 mal 2,15 Meter Größe. Perſonen kamen nicht zu Schaden. A Lampertheim, 13. Mai. Kürzlich begingen die Eheleute Gemeinderat Philipp Griesheimer 7 das Feſt der gol⸗ denen Hochzeit. Nunmehr iſt ihnen vom Reichs ⸗ präſidenten eine diesbezügliche Ehrenurkunde mit eigenhändiger Uunterſchrift verliehen worden. Der Urkunde war noch ein Handſchreiben beigefügt.— Nach der jetzt für den Monat März vom Standesamt herausgegebenen Statiſtik wurden 30 Geburten, 9 Eheſchließungen und 21 Sterbefälle eingetragen. * Wiesbaden, 15. Mai. Eine gewiſſe Eliſe Schulz aus Reichenbach hat ſich infolge eines nerpöſen Anfalles geſtern vor einen fahrenden Zug der Strecke Burghofen—Waldkappel geworfen.— Der 6g9jährige Heinrich Gaul von hier ſtürzte ſich ebenfalls vor einen fahrenden Zug. Die Motive Gauls ſind bis jetzt unbekannt geblieben. Sportliche Runoͤſchau Tennis Um den Davis⸗CEup Ungarn führt gegen Monaco:0 Bei prächtigem Wetter wurde in Budapeſt der Davis⸗Pokalkampf Ungarn gegen Monaco der zweiten Runde begonnen. Die Magyaren konnten am erſten Tage ſchon ein Einzelſpiel gewinnen, während die zweite Begegnung wegen Einbruch der Dunkelheit abgebrochen werden mußte. Tacaſz fertigte Galeppe nach hartem Kampfe 62g, :6,:6,:7 ab; von Kehrling ſpielte gegen Landau. Doch mußte die Partie beim Stande von 614,:2 für den Ungarn abgebrochen werden. Vor der dritten Runde Die Entetlung der Davispokal⸗Spiele ſieht das Emde der zweiten Nunde für den 19. Mai vor, demzufolge müſſen an den Tagen vor Pfingſten eine ganze Anzahl Spiele erledigt werden. Den Eintritt in die dritte Runde haben ſich bereits die Tſchechoſlowakei, England und Deutſchland erkämpft, das auf den Sieger der in Dublin im Gange befindlichen Begegnung Italten—Irland wartet. Die anderen Treffen ſind ſämtlich für die Zeit vom 17. bis 19. Mai vorgemerkt. Holland und Aegypten ſtehen ſich in Amſterdam gegenüber, das Treffen Dänemark⸗ Griechenland findet in Kopenhagen ſtatt, in Budapeſt kommt das Spiel Ungarn⸗Monaco zum Austrag und in Stockholm nehmen Schweden und Südafröka den Kampf auf. Auch in der ameri⸗ kaniſchen Zone werden jetzt die Dapiscußbſpiele ihren Anfang nehmen. Amerikas Vertreter Lott, Henneſſey, Aliſſon und van Rijn haben in Montreal gegen Canada anzutreten. Aus den Rundfunk-Programmen Samstag. 18. Mai Deutſche Sender Königswuſterhauſen(Welle 1648) 20.05 Uhr: Die ſchwarze Kiſte; anſchl. Tanzmuſik. Breslau(Welle 321,2] 20.15 Uhr: Herzliche Pfinaſtgrüße! 22.30 Uhr: Tanzmuſik des Funk⸗Jazzorcheſters. Frankfurt(Welle 421,3) 13.05 Uhr: Schallplattenkonzert; 16.35 Uhr: Neue Tanzmuſik; 20 Uhr: Von Kaſſel: Orcheſterkonzect: 21 Uhr: Die blaue Mazur, Operette in drei Teilen; anſchl. Tanz. mburg(W. 391,6) 20 Uhr: Volksfeſt im Malen; 8 Uhr: Tanz. nigsberg(Welle 280,4) 20.10 Uhr: Großſtadtluft, Luſtſpiel in 4 Akten; 22.30 Uhr: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. Langenberg(Welle 462,2) 13,05 Uhr: Mittagskonzert; 20 Uhr: Luſtiger Abend; anſchl. Nachtmuſik und Tanz. Leipzig(Welle 361,9) 20 Uhr: Iſt Mr. Brown zu verurteilen? Schwank für den Rundfunk; anſchl. von Berlin Tanzmuſik. München(Welle 536,7), Katiſerslautern(Welle 272,7) 14.30 Uhr: Unterhaltungskonzert(Schallplatten); 16 Uhr: Nach⸗ mittagskonzert; 19.30 Uhr: Unterhaltungskonzert des Rundfunk⸗ orcheſters; 20.30 Uhr: Gaſtſpiel Hans Reimann: Das Ekel, Schwamwk in? Bildern: anſchl. Tanzmuſik. Stuttgart(Welle 374,1) 11 Uhr: Schallplattenkonzert, 15 Uhr: Schubert⸗Nachmittag, 16.90 Uhr: Aus dem Pavillon Excelſior: Tanztee, 20.30 Uhr: Schwäbiſcher Abend, anſchließend Funkbrettl, anſchließend Tanzmuſik aus Schallplatten. Ansländiſche Sender Bern(Welle 406) 20.30 Uhr: Orcheſterkonzert, 21 Uhr: Uebertrigung des 2. Aktes von Tannhäuſer, 22.45 Uhr: Tanzmuſik. Budapeſt(Welle 545,5) 19.35 Uhr: Leichte Muſik, 21.15 Uhr: Aus dem Senderaum: Das graue Kleid, anſchließend Zigeunermuſik. Daventry(Welle 1562,5) 19.30 Uhr: Konzert, 22.25 Uhr: Tanzm. Mailand(Welle 504,2) 20.30 Uhr: Lodoletta, Oper in drei Akten, 23.15 Uhr: Tanzmuſik. Paris(Welle 1744) 20.15 Uhr: Abendkonzert, anſchl. Tanzmuſik. Rom(Welle 443,8) 20.45 Uhr: Konzert einer Militärkapelle und Sendeſpiel. Wien(Welle 519,9] 20 Uhr:„Das Tſchaperl“ oder Ferdinand und oͤie Frauen, anſchließend Abendkonzert. Zürich(Welle 489,4) 20 Uhr: Konzert, 20.30 uhr: Hörſpiel der Freien Bühne Zürich: Das Radio ſpricht, 21.15 Uhr: Konzert. adio-Speziahaus Gebr. Hettergott Marlckplatz 6 2, 6— fel. 28547 Halt! Was fehlt mir noch für die Feſttage? Batterian⸗ Röhren ergänzen! Und als Empfänger natürlich Lorenz Weltechp, das hervorragende 4 Röhrengerät für den anſpruchs⸗ vollen Hörer, für nur 198/ mit Röhren. Alle, die ihn haben, ſind entzückt. Die Vorführung überzeugt Sie. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wette ſtellen(.28 Uhr morgens). Berlin(Welle 475,), Ha K ö Dr. r S Luft-] Tem- Sr 1 8 88 n ee dere, S S ee dee in NN tur Ss Se N etten S S 82 m mm Ce Ses cis Richt. Stärke 880 Wertheim 151— 10 f 21 8 ſtill Regen Königsſtuhl 563 68,5 8 13 1 NO leicht wolkig Karlsruhe 120 764.0 8 17 6 ſtill 2 Bad.⸗Bad. 218 7636 9 14 5 0 5 bedeckt Villingen 780 764, 8 14 4 NW„ wolki Feldbg. Hof 1275 636% 4 0 1 N ſchw, heiter . 185 703,00 0 15 7 NW leicht 7 Blaſien 780 7 12 4 ſtill 5 Höchenſchw.“—— i 9 95 Die von Weſten auf der Vorderſeite einer neuen, für unſere Witterung aber bedeutungsloſen atlantiſchen Zyklone herangezogene Hochdruckwelle hat mit dem polaren Hochdruck⸗ gebiet Verbindung erhalten, ſo daß ſich heute ein mächtiger Keil hohen Druckes vom Eismeer über das Nordmeer bis nach England erſtreckt. Hierdurch iſt eine Druckverteilung entſtanden, bei der aus Norden Kaltluft über Skandinavien nach dem ſüdoſteuropäiſchen Tiefdruckgebiet ſtrömt. In ganz Mitteleuropa iſt es daher ſeit geſtern etwas kühler geworden. Da jedoch die Kaltluft gleichzeitig zur Erweiterung des Hoch⸗ druckkeiles nach Oſten führen wird, iſt wieder mit Erwär⸗ mung durch Einſtrahlung bei heiterem Wetter zu rechnen. Wetterausſichten für Samstag, den 18. Maj 1929: Meiſt heiter, trocken und tagsüber wieder wärmer, nachts kühl. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai Ahein Pegel 11. 131 15 16 17 Nedar-Pegel 11 13 14 15 18. 17. Vafel 070 0,80 77 087.80.8 i Schuſterinſe!.40 1401.45 18065 187 Mannheim.15 2920 8 8 8 cf e Fehl 88 288.5) 2 88 265 2,70 Jagſiſed 087 8 b 60 5 0,75 Maxau.28.29.19.25.244.81 Mannheim.17.19.09 3,118,143.16 Taub 198 1 88 194.90.58.91 Köln.79.72.78 1721.66.64 den unschäd lichen coffeinfreien Kaffee Hag. Er ist reiner Bohnen kaffee bester dualität, Millionen Kaffee liebhaber in allen Kultur- staa ben trinken ihn. Kaffee Hag gewährt 311e Kaffee freuden, das herrliche Aroma, das Sie lieben und die anregende, vohltuende Vairkuns, die Sie beim Kaffeegenuß suchen. Das große Paket kostet RM.90. das kleine 95 Pfg. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. 2555., Mannbel 8. 2 5 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Polltik: i. B. K. Fiſcher— euilleton; Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder— port und VBermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Jakob Faude, ſämtliche in Mannheim eee In den ersten zehn Jahren sollte jede Mutter ihr Kind aus- schließlich mit der reinen, milden IVEA- r SEIFE Waschen und badefl. Des Kind wird es ihr einst donken, weil ibm dadurch später menche Sorge um die Erhal- tung seines guten Teints erspart blelbt. Nies-Kinderseile ist Über-* ſettot und nech ärztlicher Vorschritt besonders für die empfindliche Heut der Kinder hergestellt. 0 It dA sein. strahlen 5 8* e ASF onnengebräunte, gesunde Haut wollen Sie doch haben. Drum reiben Sie Ihren Körper mit NIVEA- CHETIE ein. 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Hierdurch ſind neue Probleme auch auf ſteuerlichem Gebiet aufgetaucht, die zum Teil bereits ihre Beantwortung in der Rechtſprechung des Reichsfinanzhofs gefunden haben. Eine beſondere Rolle ſpielt zunächſt bei Zahlungsfähigkeit der Abnehmer die Abſchreibeng auf die Außenſtände. Vorzüglich gilt dies für das Abzahlungsgeſchäft. All⸗ gemein hat der Reichsfinanzhof den Grundſatz aufgeſtellt(ogl. Urteil vom 4. 11. 1927; 1 A 195/27), daß zunächſt die am Stich⸗ tage erkennbar uneinbringlichen oder zweifelhaften Forde⸗ rungen auszuſcheiden und ganz abzuſchreiben oder mit ihrem Minderwert einzuſetzen ſind; ſodann von den übrigen For⸗ derungen ein feſter Hundertſatz wegen mutmaßlicher Ausfälle und Koſten abgezogen werden kann. Wie nunmehr in erſter Linie für das Abzahlungsgeſchäft in einem Urteil vom 21. November 1928(St. W. 1929 Nr. 187) entſchieden iſt, können bei der Bewertung der Forderungen auch Inkaſſa⸗ peſen, Propiſionen und Mahnkoſten berückſichtigt werden, ſodaß eine entſprechend höhere Abſchreibung vorzu⸗ nehmen iſt. Daß dieſe Ausgaben ſpäter abzugsfähige Ge⸗ ſchäftsunkoſten bilden, hindert nach Auffaſſung des Reichs⸗ finanzhofs nicht, ſie bei der Bewertung der Forderungen am Stichtage bereits in gleicher Weiſe wie Skonti, Zinsverluſte und ſonſtige Abzüge wertmindernd in Betracht zu ziehen. In dem entſchiedenen Falle hat der Reichsfinanzhof beſonders auf die Berückſichtigung der Zins verluſte hingewieſen. Bei dem vom Finanzgericht anerkannten recht niedrigen Abſchreibungsſatz von 10 v. H. ſei es bei einem Ab⸗ zahlungsgeſchäft ſehr unwahrſcheinlich, daß dem Zins⸗ verluſt bereits Rechnung getragen ſei. Die Begründung des Finanzgerichts, der Zinsverluſt ſei bereits durch die Preis⸗ ſtellung beachtet, ſei unverſtändlich:„Wenn jemand mit Rück⸗ icht auf die Bewilligung von Ratenzahlungen höhere Preiſe fordere, ſo könne man gerade annehmen, daß der Wert der⸗ artiger Außenſtände etwa den Preiſen entſpräche, die bei als⸗ baldiger Zahlung gefordert wären, alſo hinter dem Nenn⸗ wert erheblich zurückbleibe.“ Grundſätzlich iſt da⸗ von auszugehen, daß die Abſchreibung ſo zu bemeſſen iſt, daß der verbleibende Wert der Forderungen von einem Erwerber des ganzen Geſchäfts für die Forderungen als Preis angelegt würde. Auch ein Erwerber wird berückſichtigen, daß, abgeſehen von den höheren Einziehungskoſten beim Abzahlungsgeſchäft mit größeren Ausfällen zu rechnen iſt. Von Intereſſe iſt noch, daß der Reichsfinanzhof die Abſchreibung auf For de⸗ rungen vor allem beim Abzahlungsgeſchäft nicht nur für zuläſſig, ſondern für geſetzlich geboten hält. Eine Berich⸗ tigung früherer Steuerbilanzen wegen mangelnder Ab⸗ ſetzungen auf Außenſtände iſt daher ſtets zuläſſig. Die Rabattgewährung giht vor allem bei der Umſatzſteuer zu Zweifeln Anlaß. Es fragt ſich hier, ob die den Kunden ausgehändigten Rabatt⸗ manken in vollem Umfange mit ihrem Nennbetrage von den ſteuerpflichtigen Einnahmen abgeſetzt werden können. In dieſer Hinſicht hat ſich der Reichsfinanzhof in einem Urteil vom 1. Februar 1929(VA 760/28 a) dahin ausgeſprochen, daß die Markenbeträge nur inſoweit abzugsfähig ſind, als die Kunden die Marken tatſächlich eingelöſt haben. In dem entſchiedenen Falle bezog der Händler bei der Geſchäfts⸗ ſtelle ſeines Einzelhandels verbandes Marken im Nennwert von je einem Pfennig und händigte ſie den Kunden bei Bar⸗ einkäufen in Höhe von 5 v. H. des Preiſes aus. Die Kunden waren berechtigt, ſie bei der genannten Geſchäftsſtells zum Nennwert einzulöſen. Der Gegenwert für die nicht ein⸗ gelöſten Marken wurde in erſter Linie zur Deckung der Unkoſten der Geſchäftsſtelle, alsdann zur Förderung der Vereinszwecke und in letzter Linie zur Rückerſtattung an die markenbeziehenden Mitglieder des Vereins verwendet. Dieſe Beträge können nach Auffaſſung des Reichsfinanzhofs nicht abgeſetzt werden, da, ſoweit der Händler die Beträge zurück⸗ erhält, überhaupt keine Rückgewährung an die Kunden, ſo⸗ weit ſie für Vereinszwecke gebraucht werden, eine Gegen⸗ leiſtung des Händlers für die Tätigkeit des Verbandes vor⸗ liegt. Im Ergebnis ſind, wie geſagt, nur die tatſächlich zur Einlöſung gekommenen Markenbeträge abſetzbar. Iſt deren der unſicheren Feſtſtellung nicht möglich, ſo muß ihre Höhe ungefähr ge⸗ ſchätzt werden. Bilden die Ausgaben für Kundenwerbung ſtets in vollem Umfange gewinnmindernde Geſchäftsunkoſten? — In Betracht kommt eine Verpflichtung, die Ausgaben als Aktivum in die Bilanz einzuſetzen, insbeſondere wenn es ſich um erhebliche Aufwendungen, z. B. Propaganda großen Stils oder Beſchickung einer Ausſtellung handelt. Maß⸗ gebender Geſichtspunkt iſt, ob der Händler hierdurch ein wirt⸗ ſchaftliches Gut erlangt(RF A. v. 27. 3. 287 1 A 470/27). Da der Erfolg der Reklame uſw. mehr oder minder unſicher iſt, iſt die Frage zu verneinen. Es ſteht im Ermeſſen des Händ⸗ lers, ob er einen Poſten als Aktivum einſetzen will oder nicht. Entſtehen die Ausgaben in einem Verluſtjahre oder iſt damit zu rechnen, daß in abſehbarer Zeit eine Veräuße⸗ rung des Unternehmens oder etwa das Zweiggeſchäfts er⸗ folgt, ſo iſt grundſätzlich zu raten, von der Aktivierungs⸗ befugnis Gebrauch zu machen; nachgeholt kann die Aktivie⸗ rung ſpäter nicht werden. Die Notwendigkeit der Ausgaben für die Kun⸗ denwerbung kann nach der Rechtſprechung des Reichsfinanz⸗ hofs(VI A 614½8) von der Steuerbehörde nicht nachgeprüft, der Abzug alſo nicht davon abhängig gemacht werden. Dies gilt auch für Geſchäftsreiſeſpeſen, die zum Zwecke der Kundenwerbung entſtanden ſind. Sie bilden ſtets in vollem Umfange abzugsfähige Betriebsausgaben, ſoweit es ſich nicht um„übermäßigen Aufwand zur Befriedigung privater Be⸗ gehren“ handelt. Was die Erſparnis im Haushalt be⸗ trifft, die bei der Berechnung der abzugsfähigen Reiſeaufwen⸗ dungen grundſätzlich Berückſichtigung finden ſoll, ſo kann bei geringerer Reiſetätigkeit von einer ſolchen im allgemeinen keine Rede ſein, da der Zuſchnitt des Haushalts derſelbe bleibt. Außerdem ſteht einer etwaigen Erſparnis, insbeſondere auch hei erheblicher Reiſetätigkeit ein höherer Verſchleiß an Klei⸗ dung gegenüber, der ebenfalls abſetzbar iſt. Die Erhebung einer beſonderen„Anerkennungsgebühr“ für Schaukäſten oder Leuchtſchilder (Luftraumſteuer) hat das Reichsgericht bekanntlich in der Ent⸗ ſcheidung vom 16. 2. 1929(V 40/8) für unzuläſſig erklärt. Das Urteil liegt nunmehr im Wortlaut vor. Die Befugnis des Händlers zur Lichtreklame richtet ſich auf Grund deſſen nach der allgemeinen und regelmäßigen Geſtaltung des Ver⸗ kehrs. Entſpricht ſie ihrer Art und ihrem Umfang nach der neuzeitlichen Entwicklung des geſchäftlichen Verkehrs, wie er ſich in der Oeffentlichkeit auf der Straße abſpielt, ſteht ſie mit den ſonſtigen Zwecken der Styaße nicht in Widerſpruch und iſt ſie dem Verkehr nicht hinderlich, ſo werden die Grenzen des zuläſſigen Gemeingebrauchs nicht überſchritten; ein Verbots⸗ recht oder Befugnis zur Abgabeerhebung ſeitens der Ge⸗ meindebehörde beſteht dann nicht. Schwierige Steuerfragen tauchen bei der heutigen Woh⸗ nungsnot auch bezüglich der gewerblichen Räume auf. Gehören ſie dem Händler ſelbſt, ſo iſt ihr Mietwert im Gegen⸗ ſatz zu dem der eigenen Wohnung nach der Rechtſprechung des Reichsfinanzhofs(RF H. I A 221/27) nicht etwa einkommen⸗ ſteuerpflichtig. Die für die Erhaltung, Reinigung, Be⸗ wachung uſw. der Geſchäftsräume entſtehenden Unkoſten ſind abſetzbar. Dies gilt auch für größere Inſtandſetzungsarbeiten, ſofern es ſich nicht um Herſtellungsaufwand im Gegenſatz zum laufenden Erhaltungsaufwand handelt; erſterer liegt jeden⸗ falls bei Umbauten vor. Umbaukoſten z. B. bei Läden hat ſogar der Mieter fremder gewerblicher Räume als Aktivum in die Bilanz einzuſetzen und im Laufe der Mietzeit abzuſchreiben, bei fünffähriger Mietdauer alſo 3. B. jährlich mit 20 v. H. Iſt eine frühere Kündigungsmög⸗ lichkeit für den Verkäufer vorgeſehen, kann z. B. vierteljährlich gekündigt werden, ſo kommt für die Bemeſſung der Abſchret⸗ bungen ein entſprechend kürzerer Zeitraum, in letzterem Falle die ſofortige Abſetzung in Frage, wenn nicht mit einiger Be⸗ ſtimmtheit angenommen werden kann, daß von der Ausübung des Kündigungsrechts für längere Zeit kein Gebrauch gemacht werden wird; z. B. der Vermieter iſt ein Geſellſchafter (RF. vom 16. 5. 28). Auch Mietvoraus zahlungen und Abſtands⸗ ſummen für gewerbliche Räume ſind von dem Mieter grundſätzlich auf die Mietdauer zu verteilen und abzuſchreiben. Eine Vergütung, die für die Ueberlaſſung bisher der Zwangs⸗ wirtſchaft unterliegender Wohnungen zwecks Umwand⸗ lung in Geſchäftsräume gezahlt wurde, hat der Reichs⸗ finanzhof(Urt. v. 28. 3. 1928; 1 A 364/27 St.) als abzugs⸗ fähige Geſchäftsunkoſten anerkannt. Reichsgericht gegen Reichsfinanzhof Kein Recht der Steuerbehörde zur Pfändung bei Sicherungsübereignungen Eine grundſätzliche, zum Abdruck in der amtlichen Sammlung beſtimmte Reichsgerichtsentſcheidung⸗ Das Reichsgericht hat jetzt zu einer wirtſchaftlich ſehr be⸗ deutſamen Rechtsfrage Stellung genommen. Danach ſteht der Steuerbehörde— im Gegenſatz zu der Anſicht des Reichs⸗ finanzhofs— kein Recht zu, Gegenſtände, die einem Gläu⸗ biger zur Sicherheit übereignet ſind, wegen einer Steuerfor⸗ derung zu pfänden. 0 Das Hauptzollamt Altona⸗Ottenſen hatte wegen einer Forderung von 1 326 729 RM. aus Zollgefällen und Monopolausgleich zahlreiche Wohnungseinrichtungsgegen⸗ ſtände des Steuerſchuldners pfänden laſſen. Dieſe Gegen⸗ ſtände waren jedoch vorher dem Konſul S. ſicherungsweiſe übereignet worden; die Uebergabe war dadurch erſetzt, daß die Gegenſtände dem Schuldner leihweiſe überlaſſen blieben. Der S. erhob Klage auf Unzuläſſigkeitserklärung der Zwangs⸗ vollſtreckung in die ihm übereigneten gepfändeten Gegen⸗ ſtände.— Dieſer Klage iſt ſowohl vom Landgericht Altona als auch vom Reichs gericht ſtattgegeben worden. Aus den reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründen hierzu iſt folgen⸗ des von grundſätzlicher Bedeutung: Die Entſcheidung der ſtrittigen Frage hängt davon ab, ob im Steuerrecht beſondere Beſtimmungen gelten, nach denen das Sicherungseigen⸗ tum gegenüber einer Zwangsvollſtreckung wegen einer Steuergefährdung untergeht. Das iſt nicht der Fall. Jedenfalls bezieht ſich die Beſtimmung in 8 80 R. Abg. O. nur auf den Eigenbeſitzer. Wer aber als ſolcher zu gelten hat entſcheidet ſich nach bürgerlichem Recht. Hiernach iſt aber der Schuldner, der dem Gläubiger einen Gegenſtand ſiche⸗ rungsweiſe übereignet hat, nicht Eigen⸗ ſondern Fremd⸗ beſitzer. Infolgedeſſen muß die Sicherungsübereig⸗ nung als ein die Veräußerung hinderndes Recht im Sinne des 8 301 R. Abg. O. anerkannt werden. Auch auf 8 4 R. Abg. O. kann ſich der Reichsfinanz⸗ hof nicht ſtützen. Es läßt ſich nicht ſagen, daß eine rechtswirk⸗ ſame Sicherungsübereignung deshalb kein die Veräußerung fertig geſchworen. hinderndes Recht ſei, weil ſie wirtſchaftlich nur eine bloße Pfandſtellung bedeute. Die Ausdehnung der richterlichen Gewalt Wenn man, vom Standpunkt des Juriſten aus, das ver⸗ gangene Jahr überſchaut, ſo kann man als ein beſonde res Zeichen feſtſtellen, daß die Ausdehnung der Gewalt des Rich⸗ ters, und zwar zum Teil auf Koſten der Geſetzgebung, ſehr beträchtliche Fortſchritte gemacht hat. Ein Zeichen hierfür iſt, daß der Präſident des Reichs⸗ gerichts, Simons, in deſſen Perſon ſeit langen Jahren wieder eine Geſtalt großen Formats an der Spitze des höchſten deutſchen Gerichtshofs ſteht, in einem Konflikt dieſer Art, die Niederlegung ſeines Amtes als notwendig erachtet hat. Hierbei war allerdings der Konflikt nicht mit der Ge⸗ ſetzgebung, ſondern mit der Verwaltung, vorhanden. In allen Grenzgebieten zwiſchen Geſetzgebung und Rechtſprechung iſt die letztere mit Erfolg auf dem Gebiet der Geſetzgebung vorwärts geſchritten. Als ein typiſches Zeichen iſt es anzuſprechen, daß ſich jetzt das Reichsgericht das Recht zuſpricht, das Zuſtandekommen eines Geſetzes, auch nach deſſen formell gültigen Seite nach⸗ zuprüfen. Würde dieſe Nachprüfung eine Ungültigkeit des formell unrichtig zu Stande gekommenen Geſetzes, auch nur nach formellen Geſichtspunkten, ergeben ſo würde das Reichs⸗ gericht das Geſetz nicht anwenden. In früheren Jahren iſt einmütig dieſes Recht der Nachprüfung eines zuſtande ge⸗ kommenen Geſetzes, ſeitens des Gerichtes, von der herr⸗ chenden Lehre abſolut verneint worden. Dieſe Ausdehnung der Gewalt des Richters iſt von größter Bedeutung. Das ganze Gebiet der Aufwertungsbewegung und Recht⸗ ſprechung iſt, im Kampfe gegen die Geſetzgebung, vom Reichs⸗ gericht erzwungen worden. 8 Rechtsſätze, wie die ſogenannte Clauſula, die längſt ver⸗ geſſen ſchienen, ſind von den Gerichten, um die Aufwertungs⸗ bewegung und Rechtſprechung ins Leben treten zu laſſen, wieder neu geſchaffen worden. Ohne die unbeirrbare Tätig⸗ keit hervorragender Richter wäre die Aufwertungsbewegung niemals möglich geweſen. Ein weiteres Zeichen iſt die Rechtſprechung auf dem Ge⸗ biet der ſogenannten Schwarzverkäufe. Der Verſuch der Geſetzgebung, auf dieſem ſehr ſchwierigen Gebiete feſte Regeln zu ſchaffen, iſt geſcheitert. In vielen Einzelentſcheidungen muß jetzt die Rechtſprechung nachholen, was nicht ihre Auf⸗ gabe, ſondern die der Geſetzgebung zu ſein hat. Aehnliches gilt für das große Gebiet der Inflationsver⸗ käufe. Auch hier ſcheinen die Verſuche der Geſetzgebung bis⸗ her ſich nur in Entwürfen zu Geſetzen zu zeigen und offenbar fehlt der Geſetzgebung die Kraft, auf dieſem Gebiete Recht zu ſchaffen. Auch hier muß der Richter eingreifen, ſich als Geſetzgeber betätigen, eine Tätigkeit ausüben, die eigentlich nicht in ſeinem Rahmen liegt. Der Intereſſenausgleich zwiſchen Hypothekengläubiger und Hypothekenſchuldner iſt durch das Geſetz erfolgt. Der im täglichen Leben ebenſo wichtige Ausgleich zwiſchen dem Verkäufer und Käufer einer anderen Rechtsſache in der Zeit der Inflation, iſt dem freien Ermeſſen des Richters überlaſſen worden. Auf dieſem Gebiete hat das Geſetz zu Gunſten des Richters wiederum freiwillig verzichtet. Das ganze Gebiet der freien Aufwertung iſt eine Domäne freier richterlicher Würdigung, die feſten Sätze des Geſetzes gelten nur für ganz beſtimmte Rechtsgebiete. Dieſe Zeichen der Zeit, Zurücktreten der Geſetzgebung, auch auf Gebieten, die ihr vorbehalten ſind, ſcheinen weiter zu gehen. Der neue Strafrechtsentwurf dehnt das freie richter⸗ liche Ermeſſen in einem Umfange aus, wie er bisher völlig unbekannt war. Was ſich alſo bisher auf dem Gebiete des öffentlichen Rechts und des Privatrechts ganz augenfällig ge⸗ zeigt hat, ſcheint, wenn nicht alle Zeichen trügen, auch weiter⸗ hin auf dem Gebiete des Strafrechts ſich auszuwirken. Sling:„Richter und Gerichtete“ Der Gerichtsberichterſtatter eines führenden Berliner Blattes, Sling, iſt inmitten ſeiner Tätigkeit, auf der Höhe ſeines Schaffens vom Tode hinweggerafft worden. Seine Be⸗ richte ſind jetzt erſchienen und überall, in allen Buchhandlun⸗ gen zu ſehen und zu kaufen. Man ſollte ſie ſich unbedingt kau⸗ fen. Ein ganz ſeltener Ausnahmefall, ein Journaliſt, ohne jedes Examen, führt aus den Niederungen üblicher Reportage die Gerichtsberichterſtattung in Höhen menſchlichen Fein⸗ gefühls, pſychologiſch feinſter Durchdringung, gefeilteſter Dar⸗ ſtellung, juridiſcher Fachkenntniſſe, ſodaß ſogar die Gerichte und das Juſtizminiſterium Slings Urteile und Schilderungen nicht nur anerkennen und loben, das iſt öfters zu haben und verpflichtet zu nichts, ſondern ſich darnach richten. Das will ſchon etwas bedeuten. Die großen Prozeſſe rollen vor uns auf; ſie ſind ſchon vergeſſen, in unſerer viel zu raſch vergeſſenden Zeit. Prozeß Krantz, Prozeß Barmat, Mordprozeß Schroeder und Anger⸗ ſtein und wie ſte alle heißen, Kulturbilder unſerer Zeit, heiß umſtritten, zum Teil in politiſche Umriſſe gehüllt, Verſuche, in das Dickicht menſchlicher Unvollkommenheit des Erkennens zu leuchten. Was aber noch intereſſanter iſt, als dieſe großen Rundgemälde, das ſind die kleinen Menſchlichkeiten, die ſich vor dem Strafrichter enthüllen, und die in Slings Buch eine geradezu klaſſiſche Wiedergabe gefunden haben. Die Streitigkeiten von Frauen auf, mehr oder weniger unbewuß⸗ ter, Eiferſuchtsgrundlage, die Notdiebſtähle, die geſchworenen Eide, und hier erhebt ſich das Buch zu prophetiſcher Größe, wenn es den Unfug der Eidesſeuche geißelt. Die Meineidsverfahren haben ſich bei uns in geradezu erſchreckender Weiſe vermehrt. Verurteilungen wegen Mein⸗ eides, 1923 waren es 407, 1924 waren es 925 und im Jahre 1925 waren es 1445. Seit dem Jahre 1923 iſt die allgemeine Krimi⸗ nalität zurückgegangen, und die Meineidsſachen haben trotzdem dieſe erſchreckende Zunahme erfahren. Das Jahr 1924 war das erſte der Emmingerſchen ſogenannten Reform, die das alte Volksſchwurgericht beſeitigt hat, das kann manches erklären. Dabei gibt es Länder, in denen Meineidsſachen unbekannt ſind. Werden dort nur Wahrheiten vor Gericht erzählt, oder ſind dort nur Engel als Zeugen tätig? Bei uns wird viel zu viel, viel zu oft und viel zu leicht⸗ Bei uns werden Meineidsanzeigen durch⸗ geführt wegen beſchworener Behauptungen, die für die Sache Aus alle dem folgt, daß auch die völlig belanglos und abſolut unwichtig ſind. Nur Behauptun⸗ Steuerbehörde kein Recht der Pfändung im Falle einer wirk⸗ gen, die ſachweſentlich ſind, ſollten beſtraft werden, wie es in ſamen Sicherungsübereignung hat. 1929.) 8 (VII 536/28.— 9. April anderen Ländern auch geſchieht. Rechtsanwalt Dr. Otto Simon Mannheim. 6. Seite. NF 227 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 17. Mai 1929 Die reichseigenen Reichsbahn- Vorzugsaktien Der in Ausſicht genommene Verkauf der Vorzugsaktien an die Sparkaſſen wird der Menge des benötigten Kapitanls wegen in Ab⸗ schnitten vor ſich gehen müſſen. Man denkt ſich das ſo, daß bei einem angenommenen Zuwachs an Spargeldern von monatlich 100 Millionen Mark, das für die Anlage in Staatsanleihen, zu denen nach dem An⸗ legungsgeſetz auch die Bahnvorzüge gehören, erforderliche Viertel zur Uebernahme von jeweils 20 Millionen 4 ausreichen wird. Dabei ſollen den Sparkaſſen etwa 480 Millionen und der Reſt den öffent⸗ lichen Verſicherungen zufallen. Das Reich verfügt zur Zeit über 731 aktien, die wie folgt entſtanden ſind: 30. 3. 24. 500 Mill. als Einbringungswert(neben den Stammaktien) 20. 5. 25. 124 Mill. zu 96,77 v. H. 9. 3. 26. 107 Mill. zu 94,00 v.., dieſe beiden als Gutſchrift für der Bahn gewährte Kredite. Dieſe Vorzugsaktien ſind nicht börſengängig, brauchen im übrigen auch nicht ſo ausgeſtattet zu werden wie die im Publikum verkehren⸗ den Serien 4 und 5, die obendrein noch reichsmündelſicher ſind. Es kann aber angenommen werden, daß nach Abſtoßung der reichseigenen ſowohl der Börſenhandel bewilligt wird, obwohl eine gewiſſe Sperr⸗ friſt des Kurſes halber nicht ausgeſchloſſen iſt, als auch Zins und Mündelſicherheit wie bei Serien 4 und ö in Frage kommt. Vielleicht wird auch noch der beſondere Anreiz durch das Einlöſungsagto von bis 20 v. H. wie bei 4 und 5 gegeben. Es muß mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß in 2 Jahren die Sparkaſſenorganiſationen über 500 Millionen/ Vorzugsaktien beſitzen oder vertreten. Tritt das ein, ſo können die In er ein Mitglied in den Verwaltungsrat entſenden, wodurch eins des Reiches ausſcheidet. Im übrigen iſt vorläufig nur die Ausgabe von Zerti⸗ fikaten geplant, wie bei Serie 4 und 5. Die Aktien ſebbſt werden ebenfalls bei der Reichsbank deponiert, wodurch das Stimmrecht ver⸗ loren geht, das, ohne an eine Anweiſung gebunden zu ſein, der Prä⸗ ſident des Deutſchen Rechnungshofes ausübt. st. Millionen 1 Vorzugs⸗ Geſchäftsausdehnung der Mitropa Die Geſellſchaft, deren Abſchluß(5 v. H. aus 1,15 Mill. ¼ Reingewinn) bereits von der HV. genehmigt wurde, teilt im Be⸗ richt über das verfloſſene Geſchäftsjahr mit, daß der Umfang des Geſchäfts weiter ausgedehnt wurde. Die pachtweiſe übernommene mene Hauptbahnhofswirlſchaft in Altona, deren Uebernahme ſeiner⸗ geit reichlich umſtritten war, habe ſich bewährt. Im vergangenen Jahr wurden über 100 neue Wagen in Dienſt geſtellt, weitere ſind im Bau. Mit der deutſchen Lufthanſa kam der Vertrag Über die Wirtſchaftsführung in den Verkehrsflugzeugen dieſer Ge⸗ ſellſchaft zum Abſchluß. Die Bewirtſchaftung wurde aufgenommen in den planmäßig zwiſchen Berlin und Wien verkehrenden Großflug⸗ zeugen. Mit der Bernina⸗ Bahn A G. und der Rhaeti⸗ ſchen Bahn wurden Verträge über die Einrichtung des Spelſe⸗ wagenbetriebs auf den Linien dieſer beiden Geſellſchaften abge⸗ ſchloſſen. Die Elite Autofahrt Gmbß., Berlin, deren Anteils⸗ mehrheit die Mitropa beſitzt, hat 10 v. H. Dividende ausgeſchüttet. Die Betriebsausgaben haben ſich gegenüber dem Vorjahe in ſtärkerem Maß erhöht als die Betriebseinnahmen(Lohn⸗ und Gehaltserhöhun⸗ gen, Aufarbeiten des Wagenparks). Die Bilanz zeigt u. a.(in Mill. Mark): Wagenpark erheblich höher mit 19,3(11,4), Grundſtücke und Gebäude 2,2(1,8), Waren 4,8(), Schuldner 0,9(i. V. Schuldner und Vorauszahlungen 4,8), Bankguthaben haben ſich auf 0,3(3,5) ver⸗ mindert, Wertpapiere und Beteiligungen ſind auf 1,4(1,2) geſtiegen. Anderſeits erſcheinen bei unverändert 10,56 Kapital und 8,26 Genuß⸗ ſcheinen Gläubiger mit 7,6(5,5). * Rütgers 6 v. H. Dividende. In der AR.⸗Sitzung der Rüt⸗ gerswerke AG. in Charlottenburg wucede beſchloſſen, der zum 17. Juni einzuberufenden HV. für 1928 die Ausſchüttung einer Dividende von 6 v.., wie im Vorjahre, vorzuſchlagen aus einem Reingewinn von 4 726 000(i. V. 4 716 000) 4. Der Ver⸗ lauf des neuen Geſchäftsfahres ſei befeiedrgend. Die günſtige Entwicklung der Beteiligungen habe ſich im Laufe des Jahres 1929 in verſtärktem Maße fortgeſetzt. Unter dem üblichen Vorbehalt laſſe ſich daher auch für 1929 ein angemeſſenes Ergebnis erhoffen. 22: Concordia Bergbau AG. in Oberhanſen. Der Rohüberſchuß beträgt 68 Millionen 1(i. V. 6,90 Mill), Steuern und ſoziale Vaſten beanſpruchten 3,56 Mill./(3,29), Zinſen und Proviſionen 1,01 Mill./(1,50). Der Verluſt beträgt 0,01 Mill./(i. V. Reingewinn E Mill./ aus dem 6 v. H. Dividende verteilt wurden. Im laufenden Jahre hat ſich die Lage etwas beſſer entwickelt. Kammgarnſpinnerei Stöhr& Co. AG. Weitere Zurückhaltung der deutſchen Abnehmer—Erſchwerung des Auslandgeſchäfts durch Steuern und ſoziale Laſten Die geſtrige.⸗V. genehmigte den Abſchluß für 1928(10 v. H. Dividende auf die Stammaktien, dazu 10 v. H. Bonus aus dem Frei⸗ andelszeitung Betrag von 330 000§ aus Zinsverrechnungen, der in der Bilanz noch nicht bewertet ſei, nichts mit der Botany Conſolidated Mills zu tun habe, ſondern den Anteil der Stöhr⸗Geſellſchaft an dem Zinſenfonds aus den beſchlagnahmten deutſchen Geldern darſtelle. Die Botany⸗Geſellſchaft ſei vollſtändig abgefunden. In der Zuweiſung von 1 Mill. Dollar an die Botany⸗Geſellſchaft ſei eine Vergütung für den Zinsverzicht bei der ſeinerzeitigen Anleihe ent⸗ halten. Von der Botany⸗Geſellſchaft habe man ſich, wie ſchon mit⸗ geteilt wurde, vollſtändig getrennt. Die.⸗V. beſchloß ferner eine Herabſetzung des Mehrſtimmrechts der Vorzugsaktien gemäß 8 21 der Satzungen im Verhältnis von 5 zu 1. Dem.⸗R. wurden hinzuge⸗ wählt Rittergutsbeſitzer Lüdecke(Hornberg bei Halberſtadt) und aus dem frühern.⸗R. der Kammgarnſpinnerei Gautzſch Erich Davignon (Leipzig) und Hofrat Weber(Leipzig). Ueber die Geſchäfts lage wurde mitgeteilt, daß eine weitere Zurückhaltung der deutſchen Abnehmer durch die Kredit⸗ reſtriktion der Reichsbank und die Furcht vor weitern derartigen Maßnahmen herbeigeführt wolden ſet. Das Auslandsgeſchäft werde mit der Zeit durch die ungeheuern Steuern und ſozialen Laſten immer unmöglicher. Zurzeit ſei man in der Spinnerei ebenſo wie in der Weberei noch voll beſchäftigt. 2 * Trikotwareufabrik F. Helfferich AG. Neuſtadt a. d. Haardt. Die.⸗V. genehmigte den bekannten Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1928. Danach kommen aus 84 383/ Reingewinn 7 v. H. Divi⸗ dende auf die.⸗A. und 5 v. H. Dividende auf die St.⸗A. zur Verteilung. Einheitspreis⸗Schuhe Spezialiſtierung bei der Ed. Lingel.⸗G. Die bekannte Notlage der deutſchen Schuhinduſtrie, die durch Mel⸗ dungen von neuer Betriebſamkeit Batas in Deutſch⸗ land ſich noch zu verſchärfen droht, hat bekanntlich zu Zollſchutz⸗ wünſchen geführt. Daneben aber bemüht ſich die Schuhinduſtrie, durch Selbſthilfemaß nahmen über die ungünſtigen Verhältniſſe hinwegzukommen. Einen beſonderen Weg hat dabei die Ed. Lin⸗ gel Schuhfabrik A. ⸗G., Erfurt, deren Aktienmehrheit vor kurzem an das Bankhaus Stürcke in Erfurt überging, eingeſchlagen. Ste hat mit der Herrenſchuh G. m. b.., Berlin, ein Ab ⸗ kommen geſchloſſen, wonach ſie für dieſe Vertriebsgeſellſchaft die alleinige Lieferung von Herrenſchuhen zu einem Einheitspreis von 16,60% je Paar übernimmt. Neben den ſchon vorhandenen Ein⸗ heitspreisgeſchäften ſollen in nächſter Zeit weitere Filialen errichtet werden. Eine derartige Einheitspreisſtellung bedingt eine ſchärſere Betriebs- und Verkaufsſpeztaliſierung, die die Lingel.⸗G. ſchon vor kurzem dadurch ankündigte, daß ſie die Aufſtellung einer großen An⸗ zahl neueſter Maſchinen und die Erſtrebung einer weſentlichen Ab⸗ ſatzſteigerung bekanntgab. In welcher Weiſe die Lingel.⸗G. an der Herrenſchuh G. m. b. H. beteiligt iſt, iſt nicht bekannt. * C. H. Knorr AG. in Heilbronn. Der.⸗R beſchloß eine St.⸗A.⸗ Dividende von 11 v. H. gegenüber 10 v. H. i. V. für die umlaufenden Aktien(i. V. 5,39 Mill.% von 6 Mill.% Geſamtkapital) vorzu⸗ ſchlagen. Optimiſtiſche Auffaſſung der Vörſe über Paris Mannheim merkliche Beruhigung Auf weiter angeſpannte Geldmarktverhältniſſe hörte man vor⸗ börslich gegen geſtern eher ſchwächere Kurſe. Bei Eröffnung der Börſe war allerdings eine merkliche Beruhigung feſtzuſtellen. Im weiteren Verlaufe kam es für Spezialwerte zu neuen Kurserhöhungen Beſonders profitieren konnten Elektrizitäts⸗ und Kaliwerte, Weſteregeln notierten ſchließlich 232 v. H. Feſt bagen ferner Farben⸗ Aktien 242,5 v. H. und Zellſtoff Waldhof ⸗Aktien 246 v. H. Die feſte Stimmung hielt bis zum Schluß an. Frankfurt zuverſichtlich Im heutigen Vormittagsverkehr herrſchte Feiertagsſtimmung und das Geſchäft war klein, aber zumeiſt gut behauptet. Zu Beginn des offiziellen Marktes trat plötzlich eine Geſchäftsbelebung ein, die von optimiſtiſchen Nachrichten aus Paris hervorgerufen wurde. Die Börſe wurde auch noch von dem feſten Schluß der Newyorker Börſe und der wieder beſſeren Verſaſſung des dortigen Geldmarktes vorteilhaft be⸗ einflußt. Ferner wirkte die weitere Entlaſtung der Arbeitsmarktlage im Reiche günſtig. Hiernach war eine allgemeine Entſpan nung der Lage in Paris ſeſtzuſtellen. Auch wurde der Schlußbericht der Sachverſtändigen, der geſtern überreicht wurde, faſt ohne Vorbehalte entgegengenommen und günſtig beurteilt. Man nimmt an, daß bis Anfang Juni die Pariſer Konferenz zum Abſchluß gelangen wird. Von dieſen Momenten ausgehend, war man in Börſenkreiſen am letzten Tage vor den Feiertagen zuverſichtlicher und freundlicher ge⸗ ſtimmt. Die Kuliſſe ſchritt in erheblicherem Maße zu Deckungen, aber das wirkte ſich nur in Spezialwerten aus. Von einer Beteiligung des Publikums am Börſengeſchäft war immer noch nichts zu bemerken. Dagegen ſchritt aber das Aus land in einigen Werten zu In⸗ tereſſenläufen. Bei den bevorzugten Papieren machte ſich daher gegen⸗ Über der geſtrigen Abendbörſe eine ganz beträchtliche Erholung be⸗ merkbar. Sonſt gingen im allgemeinen die Beſſerungen nur bis 2,5 v. H. Im Vordergrund ſtanden Elektroaktien. Hier konnten bei lebhafterer Umſatztätigkeit Chadeaktien 8,5 /, Siemens 3,75 und Licht u. Kraft 3 v. H. gewinnen. J. G. Farben waren bei mäßigem Ge⸗ ſchäft nur 1,25 v. H. erholt. Intereſſe beſtand ferner noch für Deutſche Linoleum mit plus 4 v. H. und Zellſtoff Waldhof plus 2 v.., ſowie für Kaliaktien, von denen beſonders Salzdetfurth 4 v. H. gewinnen konnten. Glanzſtofſwerte ſtanden im Vordergrund des Intereſſes, doch blieben die Umſätze hier verhältnismäßig gering mit plus 17 v. H. Banken waren ohne beſonderes Geſchäft, nur Reichsbank lab⸗ hafter gefragt und 5 v. H. höher. Renten ſtill und gut behauptet. Die Tendenz war weider feſt und die Stimmung zuverſichtlich. Die Kurſe lonnten erneut bis zu 2 v. H. anziehen. Siemens weitere 3 und Farben 2 v. H. feſter. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 8,5 v. H. etwas leichter. Berlin: Entſpannung am Geldmarkt Während heute vormittag die Tendenz bei völliger Geſchäfts⸗ loſigkeit eher nach unten neigte, ſchlug in der Vorbörſe, die ebenfalls ſchwächer einſetzte, die Stimmung plötzlich um. Wenn auch die An⸗ ſichten über die Pariſer Konferenz ganz geteilt waren, herrſchte doch der feſte Schluß der Newyorker Börſe, die Erleichterung am Jortigen Tagesgeldmarkte(8 v..) und feſtere Londoner Meldungen. Die Börſe, die nicht zum geringen Teil gedeckt iſt, ſchritt in Anbetracht dieſor Umſtände und der bevorſtehenden mehrtägigen Unterbrechung des Börſenverlehrs zu Deckungen, die auch zum Teil von Seiten des Auslandes ſtammen ſollen. Es machte ſich Materialmangel an vielen Märkten bemerlbar, auch kleine Kauforders ſollen vorge⸗ legen haben. Die erſten Kurſe konnten infolgedeſſen meiſt bis 3 v. H. im Durchſchnitt anziehen. Wieder war das Hauptgeſchäft in AG., die auf die noch ömmer anhaltenden Käufe des Auslandes feſter lagen. Von Kaliwerten, auf die die günſtigen Abſatzmeldungen erſt heute wirkten, konnten Salzdetfurth über 6 v. H. gewinnen. Polyphon, Glanzſtoff zogen 7 bezw. 9 v. H. an, Deutſche Linoleum, Feldmühle und Holzmann lagen bis 4 v. H. höher. Bemerkenswert war auch die Feſtigkeit von Reichsbank, die auf ſtarke Nachfrage um 6,5 v. H. ſich erholen konnte. Der Satz für Tagesgeld und Monatsgelb blieb unverändert. Man glaubt, daß heute das Angebot in Privatdiskonten wieder geringer ſein und eventl. eine volle Zuteilung vorgenommen werden wird. 1 bis 3proz. Gewinne gegen Anfang waren der Durch⸗ schnitt, Reichsbank, Schubert u. Salzer, Glanzſtoff, Polyphon 3 bis 8 v. H. höher. David Richter gewannen auf die Dividendenſteigerungen 129 v. H. Der weitere Verlauff der Börſe blieb bei ziemlich lebhaftem Ge⸗ ſchäft freundlich. Am Privatdiskontmarkt betrug das Angebot un⸗ gefähr 20 Mill. Die Börſe ſchloß trotz einiger Glattſtellungen doch feſt bei 1 bis 4prozentigen Beſſerungen gegen Anfang. Deutſche Waffen lebhaft und feſt. Burbach 2117, Kali⸗Induſtrie 230. Die Kurſe am Deviſenmarkt ſind weiter ſchwächer, Dollar ſind mit 4,20% offeriert. Im Uſancehandel hat ſich wenig verändert, Hol⸗ land 12.06%, Schweiz 25.18%, Kabel Newyork.8507 und Spanien 34.05, alles Londoner Uſance. Die Swapfſätze Dollar gegen Reichs⸗ mark ſind heute wieder höher, auf einen Monat 65 und auf 3 Mo⸗ nate.65. Berliner Mekallbörſe 17 Füpfer INret Fruf 1 bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. Brief Geld Januar]—.— 145.25 14,50—.—.75 J77,50 J—.— 34. 85. Februar]—.— 145.50 144 50 47,50 47 50 47,50 53,25 54.— 52,50 März—.— 145.25 144,75— 47,75 47,30—.— 84.— 39,28 April—.— 145.75 148.—— 47% 470—— 84— 83.50 Mai—— 14e— 144.4775 46.25 25,50—.— 84.— 81, Juni 144,— 144.50 148,75—,— 46 48.50—.— 84.— 51580 Juli—.— 145,.— 144,——.—.25 46,50-.— 52.— Auguſt—.— 145,50 144.—47.— 47,5047.——.— 53.75 52 80 ept.. 14550%— 7„ 3 Oltober—— 145,50 144.——.— 4750 47.—53.—54.— 52 Nov.—.— 145,25 144.—.— 4750 47.25—.—54,.— 52,50 Dez.—.— 1165.50 144, 50 1—.— 47,75 l 47,25 l—.— 54,.— 52,80 Elektrolytkupfer, prompt, 171.— Antimon Regulus 75 80 Orig. Hütten⸗Alumi ium 190.— Silber in Barren, per kg 74,7578, 50 dal, Walz⸗Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 zr. 28.00 28,20 Hüttenzinn, 99 v. H. 350,.— Platin, dto. 1 gr. 8—10 Reinnickel, 98 99 v. H.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 feg — 1 5 775 5 8 Zink t 0 gabeerlös). Der Vorſitzende wies darauf hin, daß in der Bilanz überwiegend eine optimiſtiſchere Auffaſſung der ganzen Situation, Londoner metallvörſe metale in g vr aut 985— 28— ſowohl bei dem Konto Fabrikanlagen als auch bei Beteiligungen und und man glaubt hier, daß eine Einigung auf eden Fall erzielt wer⸗ JJV W l 17 8 5„den wird. Anregend wirkte aber heute vor allem eine fühlbare Ent⸗ 16.17.[ do. Elektw. 84,50 84.95 Queckſilber 22,25 22,25 ertpapieren reichliche Abſchreibungen vorgenommen wor⸗ 1 f. 1 0 1 1 7121 Gel E 8 ch die g d Kupfer Kaſſa 74,25 76.50 Zinn Kaſſa 193,3 196.2 Antimon Re 55.— 584.50 1 1 ſpannung am Geldmarkte, die durch die Frühverſorgung und. 9 8 den ſeien, und daß ſowohl Verbindlichkeiten als auch Avale zurück⸗. 3 f 5 9 8 do. 3 Monate 72,85 74,- do. 8 Monate 201.1 199,7[Platin 13.25 13,85 5 2 5 neue Geldangebote hervorgerufen wurde. Man ſteht im Moment den 5„ Sellementſ 74.25 76,25 de. Settlemen 198,2 198,2 Wol 26.— 2 gegangen ſeien. Die das Geſchäftsjahr 1928 kennzeichnende un⸗ ü 10 15 geg i a f e 2 eee eee 8 günſtige Konjunktur behaupte ſich auch weiterhin. Zu der 12 eg bez de N 1 e b benden iter 9 beß ſeber 16 18 n 20 de Salt 195.) 185.7 de. undam 178,0 178.8 5 Zu der geſtern gehegt hatte. Die Reichsmark beſſerte ſich ebenfalls weiter z do beſt ſelec 76 75 78 25 de. Straits 1997 185.7 de, Ausland 175,0 175,0 Freigabe angelegenheit wurde mitgeteilt, daß der ſtrittige ſtark, der Dollar ging bis auf.2060 zurück. Anregend wirkte weiter 1 ds ſtrons sh. 112 0 112,0 Blei vrompt 23.75 28.70 Silber 8 eke. 2 eee, eee 277 D TTT 1 7 16.17. 16, 17 16. J 17.. 16. 17 18. 11 Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung e. uber... 5 68, Leffe. e, 21270 ger. ende sg. 68.50 fab e Zergm. Elektr.. 204. 208.2 Goldſchmidt Th. 80.50 82.10 Rbeinelekt. V. A.——— Augsb. R. Maſch. 75,75 78,— Halleſche Maſch. 100,00 102.0 Rhein. Braunk. 280.5 282,0 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. del Stückenotierungen in Mark je Stuck Brem.⸗Beſig. Oel 64,50 64,50. 70 5 05 8 1 0 16. ammerſ Spin 137.1 136.7 mien St 28,78 89,25 5 2 i 138.0 Grün& Bilfinger 167.0 167.0 Roeder, Gebr. D. 111,0 1110 i 321,„.— 4³.— 5 Mannheimer Eſſeftenbörſe 60%% N 1617. 16.17 18.17. Karſtadt, 171,5 Hald& Nen 84,75 84.75 ba 2075 Farpener Bergb. 128.7 j28 5 Riebeck Montan 140.2 141.0 N 5 Ludwigsh. A. Br. 1195 850 1 15 1900 hade 420.5 481,5 8 ee 5 Sung de Berl. Hub. Hut 297.2 297.7 i 9585 1 5 5 19— „ älz.„ N** 0—. 0 5, 3 55 i, f 2 5 8 85.2 8 8 I Urte 10 52 orth. Je W Px Fah geen a es, B 6e 8 Seawarg Song 80 l n e Ehembhe Alten 80 80 Fiese auen 126 032300 Schneller Fenk de. e Ferne a..25 8 50 Peer Mac. 80775 69.80 Rucgerswenfe 80,88 89.5 9 5 N 5 7050 0 Karlsr. äh. Haid 35.— 85— a 89— Hoch- u. Tiefbau 92.— 92.— Schramm Lackf. 110.0 119.0 Berliner Maſchb.).— 66,— Hindrichs&Auff.——— 5 100% Mhm. Gold 100,0 100,0 Werger Worms 205,0 205,0 Cb. Brockhues 89. 89 f Sch f 1109 Braunk. u. Brit Hindrichs luff.———. 9% Gold 69, 89.— E. H. Knorr 171.0171,. 5 olzmann, Pyil 108.7 112,5 Schuckert, Rrbg., 244,7 Braunkeu Brdkett 191,7 181. 129.7 Sachenwere 108.9 J64,0 60% Gold 78,50 78,50 Bad. Aſſekuranz—Konſerven Braun 74,— 4,— Daimler Benz 51 5081.— Holzverkobl.⸗Id 90. 90.— Schuhf. Berneis 89,75 58,— Br.⸗Beſigh. Oelf 64.75 64.75 Hirſch Kupfer. 129.7 Salkdetfurtb 70,5 380,0 Sbſearben cds 2 126,0 128,0 Continent. Verſ. 80.— 80.— Mannh. Gummi 44,— 44,— Dt. Allant.⸗T. 115,0 113,0 Seilinduſt. Wolff—.——.— Bremer Vulkan 121.8 122,0 Pirſchberg Leder 102,5 102.0 Sarotti 162.5 168 0 0„ Mannh. Verſich..—.— Neckarfum Ihrz———.— Di. Eiſenhandel. 75.— Inag Erlangen 95,— 98,.— Siem.& Halste—.— 375,0 Bremer Wolle 175,0 174,7 Hoeſch Eiſen 144.0 125.2 Schubertc Salzer 279.7 284.0 ie e 101 0161 0 5 Pfälz. Müblenw—.—. St. Erdöl.. 108,5 110,0 Jungbans St. A.—.—. Südd. Zucker 145,0 145,5 Brown. Bop.&. 138.5 139,5 5 405 170 Schuckert& Co. 40..2438 fete Oöpoth. P. 468.0 48810].-G. f. Selling. 68.— 89. Portl gem. Held 138.0 183.0 O. Gelben Sung 163.9 4610 i e Shan. abgelgk 725572 Nh. Hppotg. Bi 149,9 149,0] Brown, Boverſ 140,0 1400 Kg. Eſektr..- G 185,5 150,0 Dt. gineleum 619.8 2550 Aare 208.0 770 Treo. Beſtabelm—.— 48.— Sparlott. Waſſet 108 0 109 0 i Sinner.-. 118 1150 Nh. Ereditbank 128,5 128,5] Daimler⸗Benz 52.— 51.80 Rheinmühlenw.—.—.: Dr Verlag 228.0477 glei S& Beck. 95, 220 Ebem. Heyden„91.50 90,25 Jiſe Bergbau 210,5 2115 Stoehr Kammg. 163.1 161.5 Süd. Bisconts- 181.0 13110 Seueſche Eine. 55.0 828.0, Südb. Jacen: 1800 14570 Durtopderk⸗ 723— 2— e 5 r 3016 Stoerer Nähnm 17 18— t ñꝗq. Sichbaum. 300,0 800 0] J. G. Farben! 24270 242.5 Zellftot Wald 245.0 24010 Dockerb.& Widm 103,7 156,5 Krause. gock 58.— 58.— Perg. Jute 12.0 122 9 Contt⸗Cavuiſch. 183,0 157.5 5 2275 280,0 Süd 1 3.„Ultramarin. 148, 148.0 allw. Aſchersl. 227.5 280,0„Zucker 1475 145 l Labmeret g ue 168.0 158 0 Per. 5 Daimler Benz 51,75 88,50 Karſtad 205 20660 80 rankfur 9,20.20 i Ber. Zellſt. Berl 105.0 108,0 5 50 Karſtad: Teleph. Berliner 48 80 Frankfu 1 Fiete. ich u. 1 210. 213,5 Lubwigsh. Walz.—— 109.0 BoglkMaſch St 65.— 61 9 8 201.5 Klöcnerwerke 1 1105 Thoeris Oelfabr 91.50 82.85 Feſtverzinsliche werte Harmer 1 8 4 143.5] Montan-Aktien Fekter Lieferung 81.7 185.5 Mainkraßtwerte 10g, 0 107,5 Bol. Set.7 72 0 1991 53 11550 79 85 1 50,50 55 Tleß, Leonhürd 288, fee. 8 S Relssan. 9,251.2, Bot, Pelsatb 130 5 1822 eſchwell. Pergw.. 109 00 Smeg Brent.—.50 Mezang Frankf 1290 127,5 Wellß. Sell... 7er 12. Disch Gußtaht. s ue Sede. Abdling. 8e,0 Frans t 120 5 5 52 84.10 Darm. u. Nat 228.5 286,0 Ceiſent. Berg. 120 128,0 Chfinger- non 35,50 6, Ne Seen. 62,.— 62. 09s Deueſchertabelw. 54,50 83.50 Krauß Eie dor 5840000 Pargner nale es 3720 Ablsfurgſch. l. 0,58 50 Deutſche Bank 159.1 158,0 Harp. Bergbau 127,5. Eßlüncer Masch 150 215.0 Miag, Muhld.—-— War s Frevtag 149.0 198.5] Diſche Maſchfor. 9— 49,2 Kronprinz Met. 70,25 70,25 F. B. Irkf. Gummi— 81 „ohne 64,50 84.50 Hlſe gb. 15 u 211,0 211.80 Ettling. Spinn, 210,0 210.0 Moenus St.⸗A 38,— 3g.— W. Wolff 117.0118. Stſche. Steinzg.. 215.5 214,7 Kyffhäuſ.⸗ Hüte- Ver. C hem. Charl. 69.— 68 75 e D. Hon Weg. 123.0 123.5 Kal Alſchersleb 225.0 282.8 aper s Schleich 100,0 106.0 1 99.— 89.— Sage ie 700 556 e 185,0 95 „0 atzanw.——.—.„ 17% 5 10 5 8 1—.——.——.—.—.— 5 iſen 81 ahmeyer 8.* 85 5 8 8. 3 40% 97 5 1. 1 5— 5 Alt ene 380,0 5 240,1 244,2 Motor Oberurſ—.——.— Zenftoft hc. 18000 1540 Deutſche Linol⸗ 1 0 2255 e 1 5 170%.ch 9 60.— 8 Ver an— 88.— 30 8 0 184. 5. N 98 s Eis. 58 155 Ane e e. Pferde Bat 1580 155 9 85 12 1105 Fe Ge. er Necarſumer Fe.„ Walddef 245 0,2465 Pitener faaß 104801810 ar a gleche 40— 8 Sent ob. 30m. 1. 9975 10 Gd. 25—.——,— Dresdner Bank 158, 0 annesm.⸗R. 1 8 Felt. Guilleaume 182,2. 2 Dürkoppwerke 24. 35 Singel Schuhfab. 48.— 8 Ver. Ultramarin. 149.8 151,0 6„ 5 7 73¼28 Frankl. Bank. 104, 194.9 Mansfeld Akt—.——. Frankfurter Gas 182,0 180,0 Petersunionßirf. 118,5 115,0 ufa(Freiverk.)„90.—90.— Dynamit-Truſt 111.0 1180 E Loewe& Co. 198.0 1857 Segen e 89.7869. „*. Pee Go g nen,.88 F Jer s Wie 184.— S. Mebn Kerk„2 Rabeler Baac⸗.80580 eienr diefen 1840 1540 Sade Best A gel er 208 5 5 80% Ert, wih 2 25.—.— Pittend Ed.-. 178,0 184 0 Bbönig Bergbau 88.— 88.—;: Elktt. Licht u. K. 209,5 214.7„ Boigt& Haeffner 205.205, e e e e ee verliner Göre a e lee e e See e Preug.„„ 8— g 8 N 0 2JEſchw. Bergwerk 199.0 198.0 1 122˙5 123.5 t 1 Alkal. 282,. )))CßCCCUUCCCCETFTTTCTfTCTTCTTCCCCVCCCVC/VCCEV)%VCCGC%VCCCCCCCC CCC TTT eehecrtr em asg 1345 3618 ea, 299.5 306 5 Fella Bergbau 118.9460 Geldanleihe 89 J 0% bl dae den 10 0100 6 dnn. zin e ae, 3 8380 Resch Sugar lz 120 0 129.2 Miſeuer Pad 4288 1286 Seat..⸗Don 65,50 68.— 95 e e 68.25 b ae.2 Transport- Aktien. 151 5 f. G. Farben 24.0 248.0 Marine. Hütte 180. ll, Willens Guß 47, 4% 5„ 0 8„101. 0 ſgſch. 520 isconto Comm. ü. 2 Web. 3 5 2 e bgd den g J 92.55 9250 bein ö. ß 40 8 ohne Ablöſckrecht.60 6,7 Scgannmgdahn 4,18.10 Presbner Bank. 198, 188.) Pelpen 8 Huld. 185,9 8 Mes Söhne 8 61, genſtoff Berein 10,0 106.8 3% Pfälzer 4. 3894.75 94.50 Süd. Boden 182,0.152.0 auch f. Vertehrw 120,0 153 3 Mitteld. Kredbk. 180 2 382-5 Frankfurter Gas 132,0 139.0 Miag⸗Mühlen 115,0 119,0 Fellſtof Baldbof 2489 2487 galth. Hyp. d. 8 Sudd. Disconto 180,9 128.0 Induſtrie⸗Aktien 5% Bad. Kohlen—, e. Alg. Lok. u. Str. 158 01598 Oeſterr. Creditbk. 82,— R. ffriſter 121.5 121.5 Mix& Geneſt 98. 38, Oiavi Minen 6— 80% R..8 94.— 94.— Wiener Bankver. 18.151315 8% Grkr. Mh. K 15,80 15.90 Südd. Eiſenbahn 123,2 123, Reichsbank. 296 584,7 N Motoren Deutz. 55. 62.85 10.1185. 85.— Württ Notenbk 181,0 181.0 Kichv.⸗Mannh. 300.0 300,0 5% rß. Kalianl..98 6,80 Hapag 116 7 118,0 Rhein. Creditbk 122,7 128.0 Gaggenau.⸗A. 4,15.15 Mü 8 8— 63 Freiverkehrs⸗Aurſe 7%„„„10-1185. 5 5 9 ö.. 1 f g 5 a Mühlbeim Berg. 93.88, 850 12•13 88.— 83 enninger K. St. 170.0 170,0 8% Roggenwert 10.25 10,— H. Südamerika———— Süddeutſch. Disc. 129.2 129,“ Gebhard Textil 99, 99,— 5 etersb. J. Habk. 2,10 2,19 JVC 4¼% Rhein. Lig 72.„Frankf. All. Vers. 950. 5,0 Mainzer St.⸗A 228.0 227.0 a Roß 8. 80 Nordd. Llopd. 5 5 tück zu 2 Genſchow v. 90.— 90.50 Nordd.Wollkäm. 148,0 141.0 60. 4%% Pale. Sid. 7,75 72.80 if A u. Mien e Schöfferh. Bindg 340,0 220.0 f Verein Glbeſciſ 34(8435 Iuduſtrie-Akti Germ. Portl.- g. 195,5 175,8 Oberſchl. E. Bed. 5 9885 e n 209, 210,0 N 1 annh. Berſ.⸗G 130,01—, 5 5 8 1 980 5 Bank. 2kti Induſtrie⸗ en Gerresheimczlas 124.5 123,0 Sberichl. Koksw. 103,1 105, Adler Kat ee 5 85. 1 erger 8 9 95 ürk.Ad. Ant. 6. Aktien Accumulatoren.—.— Gef. f. elkt. Unt. 410,5 212,5 Orenſt.& Koppel 88. 89,25 Diamond 28.75 28,75 7e Br. g. B. 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Ser.] 18 40 18 40 Com. u Urivtbt 190,5 1822 Unbalt Koßl. 86,3587,— Gruſchwitz Textil 60,— 60,50 Reis dolz Papier 226,5 284,7 fa 0.— 80. 8 e Freitag, den 17. Mat 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] 7. Seite. Nr. 277 u vu du u 2 Roman von Haus Land . Ürheber⸗Rechtsſchutz Bimag, Berlin SW. 9) Sophus Willers glaubte zu träumen. Er vermochte das Wunder dieſer plötzlichen Hilfe nicht zu faſſen. Groth gab ihm die näheren Aufſchlüſſe:„Sie müſſen wiſſen, Herr Willers, daß es meiner Mutter gelungen iſt, Papiere, die ſie noch beſaß, bei uns aus früheren Zeiten befreundeten Finanzkreiſen zu beleihen. Daß meine Mutter dieſen letzten Beſitz an die Rettung unſeres Werkes wagt— ſie tut es auf meinen Rat und meine Veranwortung— ſoll Ihnen überzeugend be⸗ weiſen, daß ich mich dem geſteckten Ziel jetzt näher glaube als je zuvor. Dieſer Glaube kann mich nicht täuſchen. Ich ſage es pflichtgemäß und der Wahrheit getreu. Eine innere Stimme ſagt mir, daß ich das Ziel erreichen werde. Jetzt iſt die Bahn freil Gelingt meine Arbeit, dann iſt die Summe, die wir Ihnen nun zur Verfügung ſtellen, unbeträchtlich, und ich habe die Ueberzeugung, daß, wenn Sie ſie annehmen, die ſchwerſte Sorgenzeit für uns alle überwunden ſein wird.“ Sophus Willers ſtreckte dem jungen Menſchen ſeine zitternde Hand entgegen, ſeine Lippen bewegten ſich, allein er brachte kein hörbares Wort hervor. Die Ergriffenheit hinderte ihn, weiterzuſprechen. Elftes Kapitel Von dieſer Stunde an war Oelheim zu neuem Leben erwacht und alle Menſchen waren von geſpannter Tatkraft erfüllt. Seele und Geiſt, Antrieb und Sporn war Franz Groth, der ſeinen Kampf gegen das Element wie ein Feld⸗ herr ſeine Schlacht überwachte und Tag und Nacht auf ſeinem Poſten blieb. In eindringlichem Vortrag beim alten Willers hatte er nicht ohne Mühe erreicht, daß die Zahl der Arbeiter verfünf⸗ facht worden war. Jetzt gruben fünfzig Männer im Erdreich und Groth hegte die begründete Hoffnung, im fünften Teil der ehedem vorgeſehenen Zeit aus Ziel zu kommen. Das war wichtig, denn jeder Tag, der die Rettung beſchleunigte, bedeutete einen anſehnlichen Gewinn. Franz Groths Nerven rüſteten ſich für den letzten Ent⸗ ſcheidungskampf. Er wußte, daß unberechenbare Zwiſchen⸗ fälle ſtets im Bereich des Möglichen lagen, und vergaß keine Minute, daß mit jedem Meter weiteren Vordringens die Ge⸗ fahr eines neuen Rückſchlages beträchtlich wuchs. 8 Schon erwog er, ob im Falle eines Mißlinges noch ein dritter Verſuch möglich war. Er glaubte dieſe Frage gänzlich verneinen zu müſſen. Seine Mutter hatte ihr Letztes aufs Spiel geſetzt. Woher hätte man alſo neues Geld nehmen ſollen? Das Gefühl, daß die endgültige Entſcheidung bevorſtand, erfüllte alle Beteiligten und kettete ſie eng aneinander. Edith wich nicht von Groths Seite, wenn er in ſeiner kleinen Bauhütte immer wieder und wieder die Zeichnungen und Pläne überprüfte. Se hing angſtvoll an ſeinen Augen, um au erkunden, ob aus ihnen Beſorgnis oder Hoffnung ſprach. Sie folgte ihm zur Arbeitsſtätte, wenn ein Streckenaufſeher ihn telephoniſch dahin berief, um die erforderlichen Weiſun⸗ gen zu erteilen. Auct Groths Mutter kam mehrmals täglich auf den Ar⸗ beitsplatz, um zu ſehen, wie die Dinge dort ſtanden. Willers ließ ſich in ſeinem Rollſtuhl heranfahren und nahm Kenntnis von allem, was vorging. Aber noch ehe ſich die Entſcheidung vollzog, ſtellte ſich in Oelheim ein ſeltſamer Beſuch ein. 5 Drüben auf der Arbeitsſtätte klangen die Spaten bei ihrem Angriff auf das gefrorene Erdreich. Blaſſe Winter⸗ ſonne leuchtete geſpenſtiſch auf der leichten Schneedecke. Da ſtapfte ein großer Mann mit verwittertem rötlichen Bart heran, hielt an der Umfriedung, die nur Berechtigten den Eingang freigab, an, ſah ſcheuen Blickes die ſchwarzen Qualmwolken und ſchlug hernach zögernd den Weg zum Her⸗ renhauſe ein. Von Zeit zu Zeit blieb er ſtehen, als müßte er ſich zwingen, weiterzuſchreiten und dieſen ſchweren Gang zu beenden. Endlich durchquerte er den Hof und pochte an der Tür des Herrenhauſes. a Dem öffnenden Mädchen erklärte der Mann mit un⸗ ſicherer Stimme, er müßte Herrn Willers ſogleich ſprechen. Das Mädchen warf einen prüfenden Blick auf die nicht gerade vertrauenerweckende Geſtalt und zögerte. Da zog der fremde Beſucher einen Zettel aus der Taſche und bat, ihn Herrn Willers zu übergeben. Das Mädchen nahm das Papier entgegen, ſchlug die Türe zu und über⸗ brachte die Botſchaft ihrem Herrn. Herr Willers, in ſeinem Rollſtuhl ruhend, verlangte ſeine Brille und entzifferte matte Bleiſtiftzüge auf dem grauen Wiſch. Dort ſtanden nur zwei Worte, ein Name: Karl Brode. Herr Sophus erſchrak. Kopfſchüttelnd ſtarrte er vor ſich hin. Er vermochte kaum, ſeinen Augen zu trauen. Er las den Namen wieder und blickte in die Luft— träumte er? Karl Brode kehrte zurück, ſtand draußen und wollte zu ihm? Das Mädchen harrte noch immer auf Weiſung. „Iſt es ein hochgewachſener Menſch?“ fragte Willers mit leiſer Stimme. Das Mädchen bejahte:„Aber er ſieht wie ein Bettler aus.“ Willers war zuerſt ratlos. Dann ſtraffte ſich ſeine Ge⸗ ſtalt und in ſeinem alten, feſten Tone ſagte er:„Führen Sie ihn herein! Schließen Sie alle Türen hinter uns. Ich muß mit dem Mann allein ſprechen.“ Die Türe öffnete ſich und Brode ſchlich herein. Er ſtand gebückt an der Wand, drehte ſeine Mütze und blickte ſcheu zur Erde, ohne daß er imſtande geweſen wäre, etwas zu ſagen. Langſam hob Willers ſeine Rechte und ſtreckte ſie Brode entgegen. ö In deſſen Körper kam ein Schütteln und— ehe Willers es ſich verſah— lag der große, ſtarke Mann vor ihm auf den Knien und küßte ihm die Hand. Ein banges Schweigen folgte. Endlich raffte ſich Sophus Willers auf und ſagte; „Es iſt gut, daß Sie kommen. Wir haben jeder dem indern Unrecht zugefügt, Böſes angetan. Verzeihen wir einander! Gut, daß Sie kommen, denn meine Zeit wird bald verſtrichen fein Da ſprang Brode plötzlich auf, reckte ſich und ſagte: „Herr Willers.. ich weiß nicht, ob es gehen wird, aber verſuchen will ich es „Was verſuchen?“ Brode ſuchte nach Worten. „Sehen Sie. ſtotterte er,„ich habe an Ihnen wie ein gemeiner Verbrecher gehandelt, Rachſucht und Wut hatten mich verrückt gemacht. Ich hätte, weiß Gott, ſchwere Strafe dafür verdient, und ich geſtehe es ein, öfter als einmal war ich ſchon nahe daran, den Strick zu knüpfen, an dem ich mich aufhängen wollte. Aber da ſagte ich mir, vielleicht kann ich anders büßen, beſſer, vernünftiger... Da drüben bei der Qulle, da wird geſchuftet, gegraben, Herr Willers, ich bitte Sie, ich flehe Sie an, darf ich da mittun?“ Willers blickte dem Mann prüfend in die Augen, lange, mißtrauiſch, doch endlich ſprach er mit zitternden Lippen: „Gut, Sie ſollen Ihren Willen haben!“ (Fortſetzung folgt] 2 77777CCCT7TCTCCCTTTTTTTTTT——— ee e g N und lieber Onkel Louis NKüanle im 71. Lebensjahre Clara Kühnle geb. Bürckel Neckargemünd(Landhaus Kühnle), Berlin, Fran Heute nachmittag/ Uhr entschliei sanit nach längerem Leiden mein lieber, guter Mann, unser treusorgender Schwager Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 5 Karlsruhe, Mannheim, Kaiserslautern, 16. Mai 1929 6 mutter und Ihre Mutter Nicht am Pfennig Talern nachweinen. kfurt à.., Nur das Gute hat Bestand. Ihre Groß-, Naumann's Kernseife gewaschen, und auch Ihre Töchter werden es tun, wenn— sie klug sind. aren und harten 8 95 Seife nehmen und Wäsche schonen, das ist das Richtige haben schon mit 435 prefferminz ii allet Mid 4 Uhr in Mannheim statt Danksagung Für die überaus vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme an dem mich und meine Tochter betroffenen schweren Verluste, sowie für die zahlreichen Blumenspenden und 185 Betelligung an der Trauerfeier und am letzten hrengeleite meines nun in Gott ruhenden Gatten, spreche ich auf diesem Wege meinen herzlichsten und jnnigstenDankaus. Besonders möchte ichklerrn Verwal- tungsdirektor Dr. Hofmann für seine Wwarmherzigen, er- hebenden u. tröstenden Worte, Herrn Helffrich für den namens der Marktwarenhändler übermittelten letzten Gruß u. für den gleichen Beweis wohltuender Anteil nahme, dem Gesangverein„Flora“ wärmstens danken Frau Rosa Meyer WW u. Tochter Erna, U 4. 28 Die Einkscherung findet am Samstag, 18. Mai, nachmittags a) vom 14. Mat 1929: Gebr. eee Kut cnane Haan auch gegen iſt exloſchen. Dresdner Bank, vertrag 15 ſammlung vom 10. (Bekanntmachungen) rungen des Aufſichtsrat Lackfabrik Forrer, heim. Tapia dae empfiehlt in Ia Qua⸗ 15 lität ſehr vorteilhaft Reformhaus Eden, iſt berechtigt, die Gef iſt erloſchen. „Titan“, Fabrik zungen, Geſellſchaft mi Mannheim. 8 2023 8 45 25. April 1929 feſtgeſtellt. Gegenſtand des eee Unternehmens iſt: Die Herſtellung moderner VVV ee 1 9 18 11 45507 heizungskeſſel un ampfkeſſel unter der 1 5 Fabrikwarke„Tian“ ſowie von Gasheizungs⸗ Transporte anlagen aller Art und der Handel mit dieſen und ähnlichen Erzeugniſſen. Die Geſellſchaft mit Autos bei hilligſt. Berechng. Auch ſtun⸗ iſt berechtigt, A. Früchtebrot 47 g ohne Triebkraft zu 3 den- u. tageweiſe Ver⸗ haben. Anfrag unter e beträgt mietung. Tel. 281 74.] Schließfach 1088. 2457 pelberg, ſchäftsführer. GA Mer Naudurdi 8 in Gemeinſchaft mit e 8 treten, rere Geſchäftsführer vp 1934. 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Mannheim als en eee Dresdner Bank in Dresden. Der iſt durch Beſchluß der Generalner⸗ April 1929 in den 88 3 Aktiengeſellſchaft Maun⸗ Dr. Haus Hoffarth zum weiteren Vorſtandsmitglied beſtellt. kreen. Die Prokura des Dr. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am ſich an gleichartigen oder ähn⸗ lichen Uuternehmungen zu beteiligen, ſolche und ſolche zu vertreten. Das Fabrikant in Heidelberg, Sind mehrere Geſchäftsführer heſtelkt, ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Ge⸗ ſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsfſührer Der Geſchäftsführer Carl Heidelberg hat Einzelvertretungsrecht, auch wenn meh⸗ ſellſchaft dauert zunächſt bis zum 31. Dezember weiter, wenn nicht ſechs Monate vor Ablauf einer fünfjährigen Periode Eine vorherige Kündigung iſt in den im Ge⸗ ſellſchaftsvertrag beſtimmten Fällen zuläſſig. Geſchäftslokal: i 11. J. Wetterhahn Mannheim. Die Firma iſt Mannheim. Die Firma Indwig Bach Mannheim. ſchen, Filngeſellſchaft Martin John& Co. Hermanns& Fryitzheim, Zweigniederlaſſung, Sitz: Berlin. Matßilde Hermanns geborene Goldſchmidt iſt aus der ausgeſchieden. Bernhard Fiſchel, Kaufmann, Berlin, in dieſe haftender Geſellſchafter Ludwig Poſt, Mannheim. Kaufmann Ju⸗ lius Lichtenberger in Mannheim iſt in daß Geſchäft als perfönlich haftender Geſellſchafter eingetreten. Die Offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. April 1929 begonnen. Die Prokura des Jultus Lichtenberger iſt erloſchen. Wolfgang Retzer, Mannheim. Inhaber iſt Kaufmann Wolfgang Retzer in Mannheim. Folgende Firmen wurden gelöſcht: Albin Hornung, Mannheim. Julius Heinemann, Mannheim. Büro für Transport und Verkehr Rudolf Bergmann, Maunheim. Friedrich Knobel, Mannheim, Aktiengeſellſchaft, Die Firma Filial nheim in 5 Aae. Carl Fr. Wilh. Eller, Mannheim. eſellſchafts⸗ Motorradbau Leo Weber, Maunheim⸗ Neckarau. Friedr. Karl Schneider, Mannheim. Artifex⸗Vertrieb Hygienos Karl Geißlez, Mannheim. 80/81 Wilma Kauſen, Mannheim. Buchverſand Hermann Ehrhoru, Maunheim Barbara Stoll, Maunheim⸗ Neckarau. 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