1„r EU n 5 n * * 7 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 179711 Falee e Waldhofſtr. 6. chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Jeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Abend ⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik Nr. 230— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Der amerikaniſche Verzicht wird es ermöglichen, die Annuität der erſten 8 Jahre um 3 bis 4 Millionen Reichsmark zugunſten der Alliierten zu verbeſſern. „Nach den heutigen Pariſer Morgenblättern haben die Alliierten in der geſtrigen langen Nachmittagsſitzung ſich endgültig über die deutſchen Vorbehalte geeinigt. Auch die Owen Young'ſche Annuität von 2050 Millionen if laut„Matin“ gutgeheißen worden, doch ſcheinen die Verhand⸗ lungen über die Aufteilung der Annuitäten noch nicht abge⸗ ſchloſſen zu ſein. Keiner der alliierten Delegierten ſcheint bis⸗ her einen Verzicht geleiſtet zu haben. Unter dieſen Umſtän⸗ den müßte die Owen PYoungſche Annuität 200 Millionen Reichsmark größer ſein. Es iſt alſo möglich, daß der Fehl⸗ betrag zum größten Teil durch die Gewinne der Reparations⸗ Fank gedeckt werden kann. Zurückhaltung in Berlin Berlin, 21. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach der Auffaſſung an hieſigen unterrichteten Stellen läßt ſich im Augenblick noch nicht abſehen, wann die Verhandlungen in Paris zu Ende gehen werden. Die Pariſer Meldungen, daß ſie bereits unmittelbar vor dem Abſchluß ſtünden, hält man hier für verfrüht. Die Vertreter der Gläubigerſtaaten haben ihre geſtrigen Beſprechungen heute vormittag fortgeſetzt, aber auch nach deren Beendigung wird es vorläufig zu einer Vollkonferenz noch nicht kommen, vielmehr wird buterſt Dr. Schacht Mitteilung von den Vorſchlägen der Alli⸗ ierten gemacht und ſeine Antwort abgewartet werden. Die Bedeutung des amerikaniſchen Angebotes hält man hier, ühnlich wie in Paris und London, obwohl natürlich das Ent⸗ gegenkommen in finanzieller Hinſicht nicht verkannt werden ſoll, in erſter Linſe auf moraliſchem Gebiet. Der rein zahlenmäßige Vorteil des amerikaniſchen Nachlaſſes an den Beſetzungskoſten läßt ſich bei der Kompliziertheit der hierzu nötigen Berechnungen noch nicht klar überſehen, doch dürfte dieſer immerhin mehr als 10 Prozent, von denen ein Berliner Mittagsblatt ſpricht, ausmachen. Die Summe, die Deutſchland nach den bisherigen Verhältniſſen Amerika an Beſetzungs⸗ koſten ſchuldet, beträgt 813,7 Millionen Mark. Im Jahre 1925 war durch das ſogenannte Finanzminiſterabkommen ein Plan für die Tilgung der amerikaniſchen Beſetzungskoſten durch Deutſchland aufgeſtellt worden, nachdem das Reich vom dritten Reparationsjahr ab 15 allmählich ſteigende Annuitäten zu leiſten hatte. Vorah iſt nicht einverſtanden Waſhington, 21. Mai.(United Preß.) Die von Amerika auf der Pariſer Konferenz zwiſchen Hoover, Staatsſekretär Stimſon, Staatsſekretär Mellon und dem Staatsſekretär des Poſtweſens, Mills, und dem Führer des Kongreſſes in Aus⸗ ſich geſtellte Konzeſſion bezüglich der amerikaniſchen Reprra⸗ tionsanſprüche findet in parlamentariſchen Kreiſen all ⸗ gemeine Zuſti mmung. Es fehlt jedoch auch nicht an Stimmen, die mit dieſem Vorſchlag der Konferenz nicht ein⸗ verſtanden ſind. Wortführer dieſer Politiker iſt der Vor⸗ ſitzende des Auswärtigen Ausſchuſſes des Senats, Senator Herriot wieder Vürgermeiſter von Lyon Eduard Herriot wurde geſtern wieder zum Bürgermeiſter gewählt, nachdem die Sozialiſten ihren Kandidaten in der Stichwahl zurückgezogen hatten. Die Sozialiſten, deren Kan⸗ didat im erſten Wahlgang 27 Stimmen gegen 23 für Herriot erhielt, gaben die Erklärung ab, daß ihre Aufforderung an die Stadtverwaltung, den Poſten des ſtellvertretenden Bürger⸗ meiſters zu übernehmen, abgelehnt worden ſei und daß ſie unter dieſen Umſtänden die Verantwortung für die Stadt⸗ verwaltung nicht mehr übernehmen könnten. Nach der Wahl Herriots, die dadurch ermöglicht wurde, daß die 27 ſozialiſtiſchen Gemeinderatsmitglieder unbeſchrie⸗ bene Zettel abgaben, verlas ein ſozialiſtiſches Gemeinderats⸗ mitglied eine ſcharfe Proteſterklärung, in der Her⸗ riot der Vorwurf gemacht wird, er habe öffentlich übernom⸗ mene Verpflichtungen verletzt dadurch, daß er den Bürger⸗ meiſterpoſten annahm. Herriot ſeinerſeits wies dieſen Vor⸗ wurf zurück, indem er erklärte, daß die Sozialiſten dank ihrer Mehrheit im Stadtrat den Bürgermeiſterpoſten hätten an⸗ nehmen können, wenn ſie gewollt hätten. Ausweiſung eines deutſchen Korreſpondenten aus Eupen-Malmedy Wie die„Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Zeitung“ meldet, wurde in Weimes(Eupen⸗Malmedy) der Redakteur Karl Bartz von der„Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Zeitung“ verhaftet und aus⸗ gewieſen, mit der Begründung, ſein Aufenthalt gefährde die Sicherheit des belgiſchen Staates. Dr. Bartz iſt den Angaben des Blattes zufolge in Eupen Bora h. Wie erinnerlich hatte Borah bei Abgabe des deut⸗ geboren, hat ſich rege in der Heimatbewegung betätigt und ein ſchen Vorſchlages durch Dr. Schacht auf der Pariſer Repara⸗ Buch„Das Unrecht an Eupen⸗Malmedy“ veröffentlicht. Er tionskonferenz das deutſche Angebot, das von den Gläubiger ländern verworfen wurde, als„vernünftig und fair“ be zeichnet und die Forderungen der alliierten Mächte fanden niemals ſeine Zuſtimmung. Aus dieſer ſelben Haltung heraus erklärt ſich auch ſein Widerſpruch gegen die Konzeſſion, zu der ſich Amerika nunmehr bereit erklärt hat. Preſſevertretern gegenüber erklärte Senator Borah, daß er die amerikaniſche Konzeſſion gegenüber den alliierten Mächten nicht für ver⸗ nünftig halte.„Was erſtrebt werden müſſe“, erklärte Se⸗ nator Borah,„ſei eine Regelung der Reparationsprobleme, die auf Bedingungen und Tatſachen ſich ſtützen, die jetzt Gel⸗ tung beſäßen und auf ſolchen, die vor zehn Jahren galten.“ Borah gab dann weiter bekannt, daß die Konferenz auf die Initiative des amerikaniſchen Sachverſtändigen Voung ein⸗ berufen worden wäre, der an Hoover„eine dringende For⸗ derung nach einer Herabſetzung der amerikaniſchen Repara⸗ tionsanſprüche“ gerichtet hatte, da dieſe für das Schickſal der Pariſer Reparationsverhandlungen von entſcheidender Bedeu⸗ tung ſein würden. Rußland wünscht konftante Friedenspolitik Eine Rede Rykows Auf dem in Moskau tagenden Rätekongreß hielt am Montag der Vorſitzende des Rates der Volkskommiſſare, Rykow, eine längere Rede über die ruſſiſche Politik. Er betonte dabei, das Ziel der Sowjetregierung ſei die Erhaltung und Befeſtigung des Friedens und der Ausbau der wirtſchaftlichen Beziehungen zu den anderen Ländern. Deutſchland habe hierbei am eheſten die Not⸗ wendigkeit guter Wirtſchaftsbeziehungen mit der Sowfet⸗ unjon erkannt. Durch die Gewährung eines Kredites hätten die deutſche Regierung und die deutſchen Wirtſchaftskreiſe das Problem der Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen beiden Ländern für eine gewiſſe Zeit gelöſt. Die Beziehungen zu Deutſchland ſeien durchaus erſprießlich, wenn auch mitunter Mißverſtändniſſe vorgekommen ſeien, die man aber immer wieder beigelegt habe. Was die Wirtſchaftsbeziehungen zu den Vereinigten Staaten angehe, ſo hätten ſie ſich in der letzten Zeit ſyſte⸗ matiſch entwickelt. Leider ſei kein größerer Fortſchritt zu verzeichnen, weil die normalen Beziehungen zwiſchen beiden Staaten noch nicht wiederhergeſtellt ſeien. Auch die Bezie⸗ hungen zu Frankreich ſeien noch nicht beſſer geworden. Rykow ging dann auf das Verhältnis der Sowjetunion zu Polen ein und erklärte, das Vorgehen gewiſſer polniſcher Führer ſowie die Hetzkampagne der polniſchen Preſſe gegen Rußland bewieſen, daß die Unterzeichnung des Moskauer Protokolls von polniſcher Seite aus leider nicht als Grundlage für die Entwicklung freundſchaftlicher Beziehungen zur Sowjetunion betrachtet werde. Mit der Unterzeichnung des Protokolls habe Rußland, und das müſſe betont werden, nicht auf ſeinen An⸗ ſpruch auf Beſſarabien verzichtet. Auch zu den anderen Län⸗ dern der Welt beſtehe ein gutes und normales Verhältnis, das von ruſſiſcher Seite nach Möglichkeit noch vertieft werde. Am Schluß ſeiner Ausführungen bekannte ſich Rykow nochmals zu einer konſtanten Friedenspolitik, wenn dieſe Tendenz auch durch gewiſſe aggreſſive Maßnahmen verſchtedener Mächte geſtört werde. Im Hinblick darauf mitiſe die Welt es verſtehen, daß Rußland die Feſtigung ſeiner Wehrfähigkeit nicht vergeſſen dürfe. Stalins Kampf um die Macht Rykow nicht wiedergewählt Der ſeitherige Vorſitzende des Rates der Volkskommiſſare, Ryko w, hat ſeinen Poſten nicht wieder erhalten. Mit dieſer Amtsenthebung iſt es Stalin nunmehr gelungen, auch den Führer des rechten Flügels der Oppoſitionspartei wenigſtens teilweiſe kaltzuſtellen. Rykow war es in erſter Linie geweſen, der den Sturz Trotzkis und ſeiner Anhänger herbeigeführt hat, die ſich der Stalinſchen Kulakenpolitik, d. h. der Heranziehung der mittleren und Großbauern zur Mit⸗ arbeit, widerſetzt hatten. Nach der Beſeitigung Trotzkis vollzog jedoch Stalin eine vollkommene Schwenkung in ſeiner Anſchauung und nahm ſelbſt den Kampf gegen die Kulaken auf. Der in dieſer Frage zwiſchen ihm und Rykow entſtandene Gegenſatz führte bei der unumſchränkten Macht Stalins zu deſſen Sturz. Die Konferenz der Kleinen Entente Belgrad, 21. Mai.(United Preß.) Ein bedeutſamer Vorſchlag wurde auf der Konferenz der kleinen Entente von dem tſchechoſlowakiſchen Außenminiſter Dr. Beneſch ge⸗ macht, der anregte, daß die drei Mitgliederſtaaten die diploma⸗ tiſchen Beziehungen zu Sowjetrußland wieder aufnehmen ſollten. Eine Einigung über dieſen Vorſchlag iſt aber bisher nicht zuſtande gekommen. Bei Beſprechung der allgemeinen weltpolitiſchen Lage kamen die Delegierten über⸗ ein, eine gemeinſame Aktion auf der Völkerbunds⸗ verſammlung in Madrid in der Frage der Delegierten zu unternehmen. Wie die United Preß weitererfährt, dürfte zwiſchen der Tſchechoſlowakei, Rumänien und Jugoflawien ein dreiſeitiger Schieds vertrag abgeſchloſſen wer⸗ den, während man die Idee eines dreiſeitigen Militärbünd⸗ niſſes aufgegeben hat, und noch deshalb, weil die Tſchecho⸗ ſlowakei Maßnahmen vermeiden wollte, die als Unfreundlich⸗ keit gegenüber Bulgarien gedeutet werden könnten. Die Bündniſſe zwiſchen Jugoſlawien und Rumänien einerſeits und der Tſchechoſlowakei und Rumänien andererſeits dürften erneuert werden, wie dies vor kurzem bei dem Bündnis zwiſchen der Tſchechofluwakei und Jugoslawien der Fall war. Im übrigen kamen die Delegierten überein, Jugoflawiens Forderung nach Aufrechterhaltung ſeiner Reparationsquote zu unterſtützen. ſtand in enger Beziehung zur Chriſtlichen Volkspartei in Supen⸗Malmedy, die in der letzten Zeit ſehr große Erfolge zu verzeichnen hatte und deren Kandidat Chettay große Ausſicht haben ſoll. bei den Wahlen in die Kammer einzuziehen. Zwangsaufenthalt für Pribitſchewitſch Dem ehemaligen ſerbo⸗kroatiſchen Miniſter Pribitſche⸗ witſch wurde eröffnet, daß der Belgrader Polizeipräfekt be⸗ ſchloſſen habe, ihm den kleinen Kurort Brus bei Kruſewatſch in Serbien zum Zwangsaufenthalt anzuweiſen. Der Beſchluß des Polizeipräfekten erfolgte auf Grund des Geſetzes zum Schutze des Staates und im Hinblick auf gewiſſe von Pribitſchewitſch begangene Verſtöße gegen dieſes Geſetz. Eröffnung der Ausſtellung in Bartelona Die internationale Ausſtellung iſt geſtern unter allge⸗ meiner lebhafter Anteilnahme bei prachtvollem Wetter feier⸗ lich eröffnet worden. Im Nationalpalaſt der Ausſtellung wurden der König und die Königin von General Primo de Rivera mit ſämtlichen Miniſtern, den Spitzen der Be⸗ hörden, des diplomatiſchen Korps und zahlreichen Vertretern des Auslandes begrüßt. Der Leiter der Ausſtellung, Mar⸗ quis Forondo, und der Bürgermeiſter von Barcelona, Baron Viver, hielten Anſprachen, in denen die Bedeutung der Aus⸗ ſtellung hervorgehoben wurde. Miniſterpräſident Primo de Rivera hob in ſeiner Rede die beſondere Leiſtung hervor, die das Zuſtandekommen zweier Ausſtellungen, wie die von Sevilla und Barcelona dar⸗ ſtelle. Dann begab ſich der König mit dem Gefolge auf den Hauptbalkon des Gebäudes, von dem aus die Ausſtellung als eröffnet erklärt wurde, Dr. Streſemann nach Berlin abgereiſt — Heidelberg, 21. Mai. Reichsaußenminiſter Dr. Streſe⸗ mann, der in Begleitung des Geſandten in Warſch ru, Ulrich Rauſcher, die Pfingſtfeiertage in Heidelberg und Schwetzingen verbrachte, iſt heute mittag wieder nach Berlin zurückgekehrt, Lord Roſebery Berlin, 21. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Der frühere liberale Miniſterpräſident Lord Roſebery iſt heute in den frühen Morgenſtunden, wie die„B..“ berichtet, im Alter von 83 Jahren auf ſeinem Landſitz in Epſom geſtorben. * * Wiedereröffnung der geſchloſſenen ſpaniſchen Univer⸗ ſitäten. Der König hat einen Erlaß unterzeichnet, durch den die kürzlich über verſchiedene Univerſitäten verhäugte Schrte⸗ ßung wieder aufgehoben wird. 155 72 2. Seite, Nr. 230 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 21. Mai 1929 Intereſſante Berichte Dr. Eckeners Aeber die Motoren Dr. Eckener iſt am Sonntagabend von Cuers kommend über die Schweiz zu einem kurzen Aufenthalt nach Fried⸗ richshafen zurückgekehrt. Direktor Maybach, der Leiter der Maybach⸗Motorenwerke, die bekanntlich die Motoren des Luftſchiffes hergeſtellt haben, war ihm im Kraftwagen bis Zürich entgegengefahren. Im Laufe des geſtrigen Tages hat Dr. Eckener einem kleinen Kreiſe von Preſſevertretern eln⸗ gehende Mitteilungen über ſeine weiteren Pläne ſowie über den Verlauf der abgebrochenen Amerikafahrt und die dabei aufgetretenen Störungen in der Maſchinc anlage des Luftſchiffes gemacht. Dr. Eckener legte vor allem Wert auf die Feſtſtellung, daß man erſt das Ergebnis der Unter⸗ ſuchung der defekten Motoren abwarten müſſe, um ſich ein Ur⸗ teil über die Urſachen der Störungen zu bilden, daß aber, entgegen anders lautenden Preſſenachrichten, das Vorliegen von Sabotageakten unter allen Umſtänden als ausgeſchloſſen zu betrachten ſei. Auch ſei es falſch, das Auftreten dieſer Stö⸗ rungen mit den Abänderungen an den Luftſchiffmotoren in Zuſammenhang zu bringen, die nach der zweiten Mittelmeer⸗ fahrt vorgenommen worden ſeien, bei der übrigens u. a. auch ein Sprung an einem Zylinderfuß zu verzeichnen war. Nach dieſer Fahrt ſind die Verſteifungen der verſchiedenen Zylinder untereinander etwas gelockert worden, doch ſteht man auf dem Standpunkt, daß dieſe Maßnahme keinerlei Einfluß auf die Kurbelwellen der Maſchine ausüben könne. Nach Anſicht Dr. Eckeners müſſe es ſich um ein völlig neues, noch un be⸗ kanntes Moment handeln, das die faſt gleichzeitig auf⸗ tretenden Beſchädigungen der Motoren bewirkt hat. Worin dieſes Moment beſtehe, ſei vorerſt noch ein techniſches Rätſel, das noch der Löſung harre. Mit der Konſtruktion des Luft⸗ ſchiffes an und für ſich hätten die Maſchinenſtörungen nichts zu tun, was ſchon dadurch bewieſen ſei, daß trotz des Ausfalls von vier Motoren die Landung auf franzöſiſchem Boden rei⸗ bungslos ausgeführt werden konnte. Weiter fand zwiſchen Dr. Eckener, Direktor Dr. Maybach, dem Chefkonſtrukteur des Luftſchiffes, Dr. Dürr, und mehre⸗ ren Ingenieuren eine Beſprechung ſtatt, bei der die geſamte Motorenfrage zur Sprache kam. Es wurde feſtgeſtellt, daß nach wie vor Klarheit über die Urſachen der Maſchinen⸗ ſtörungen nicht geſchaffen werden könne. Als Ergebnis der Beſprechung wurde dem entſprechend mitgeteilt, daß man erſt die Ankunft der gebrochenen Teile mit dem Luftſchiff ab⸗ warten müſſe, um ſich ein klares Bild über die inneren Vor⸗ gänge in den Motoren zu verſchaffen, und daß, bevor dieſe Urſachen ermittelt ſeien, keine größeren Fahrten mit dem Juftſchiff unternommen würden. Ueber die Sturmfahrt Dr. Ecken er gab den Preſſevertretern eine ins Einzelne zehende Schilderung der Ereigniſſe während und nach der Umkehr des Luftſchiffes und der Vorgänge auf dem letzten Teil der Fahrtſtrecke bis zur Landung in Cuers. Während der ganzen Fahrt nach Norden ſei das Luftſchiff nur langſam, aber ruhig und ſtetig in dem beabſichtigten Kurs geflogen. Die Paſſagiere nahmen dann auch das Mittageſſen in beſter Ver⸗ faſſung ein. Zu der Fahrt im Dröme⸗Tal bemerkte Dr. Ecke⸗ ner, daß die Meldungen, wonach„Graf Zeppelin“ dort hilf⸗ Los umhergeflogen ſei, vollkommen haltlos ſind. Das Schiff ſei— als es in dem Tal aufwärts flog— allerdings beim Tiefergehen in Fallböben geraten und durch Aufwinde wieder in die Höhe emporgetrieben worden. Trotzdem konnte das Luftſchiff über die Höhenzüge glatt hinweggebracht werden. Ueber die Landung ſelbſt bemerkte Dr. Eckener: Auf dem Flugplatz befanden ſich lediglich 30 bis 40 Mann des Flugperſonals. In ſie hinein ließ man das Luftſchiff bei Windſtille einfach fallen. Es war auch genug Bremsballaſt vorhanden, um, wie ſich Dr. Eckener ausdrückte, eine elegante 5 Landung auszuführen. Von der kleinen Schar gut gehalten, lag der„Graf Zeppelin“ bereits auf dem Boden, als einige hundert Mann aus Toulon eintrafen und darauf das Schiff in tadelloſem Manöver in die Halle brachten. Abgeſehen von den ſchwierigen Manövern im Dröme⸗Tal iſt, wie Dr. Eckener ausdrücklich hervorhob, die ganze Fahrt, namentlich auch die letzte Stecke, ruhig verlaufen. Infolgedeſſen hatten die Paſſa⸗ giere auch nicht unter Seekrankheit zu leiden. Ebenſo iſt die Meldung unrichtig, daß bei der Landung einzelne Fahrgäſte zu ſchwach geweſen ſeien, das Schiff zu verlaſſen und aus der Gondel hätten herausgetragen werden müſſen. Dr. Eckener kehrt am Mittwoch nach Cuers zurück. Am Donnerstag oder Freitag erfolgt die Rückfahrt des Luftſchiffes nach Friedrichshafen. a Beginn des Einbaues der neuen Motoren Havas berichtet aus Toulon, daß der aus Friedrichshafen dorthin entſandte Ingenieur Dvorak ſofort mit den Ar⸗ beiten zum Einbau der neuen Motoren in das Zeppelinluft⸗ ſchiff beginnen ließ. Außer den Motoren ſind auch Einzel⸗ erſatzteile eingetroffen. Ingenieur Dyorak glaubt, daß bie Auswechſlung der Motoren bald durchgeführt werden kann. Wie verlautet, iſt auf Anweiſung Dr. Eckeners am Montag ein dritter Luftſchiffmotor nach Cuers abgeſandt worden. Den vierte Motor iſt noch reparaturfähig, ſodaß ſich ſein Erſatz er⸗ übrigt. Maſſenbeſuch beim Zeppelin Am geſtrigen Pfingſtmontag ſind ungefähr 5000 Automo⸗ bile in Cuer, dem Landungsplatz des Luftſchiffes, ange⸗ kommen. Während der beiden Pfingſtfeiertage wird die Zahl der Beſucher auf 50 000 geſchätzt. Teilnehmer der Rückfahrt Von den 19 Paſſagieren des„Graf Zeppelin“ haben ſich 18 bereit erklärt, am Rückflug nach Friedrichshafen teilzunehmen. Wie dem„Matin“ aus Toulon gedrahtet wird, hat Dr. Eckener vier franzöſiſchen Offizieren, darunter dem Kommandanten des Flugplatzes von Cuers, Freiplätze für die Rückfahrt des Zeppelins nach Friedrichshafen ange⸗ boten. Dieſe Einladung wird dem Marineminiſterium zur Genehmigung unterbreitet werden. Donnerstag oder Frei⸗ tag hofft Dr. Eckener mit dem„Graf Zepeplin“ wieder nach dem Heimathafen zurückkehren zu können. Die an Bord be⸗ findliche Poſt und das Frachtgut werden aufgrund der einſchlägigen Stellen ebenfalls mit dem Luftſchiff nach Fried⸗ richshafen zurückgebracht werden. Aullo⸗Anfallchronik der Pfingſttage Von einer Lokomotive erfaßt — Zittau, 21. Mai. Geſtern abend fuhr auf einem un⸗ bewachten Straßenübergang an der Strecke Leutersdorf⸗Eibau ein Perſonenauto derart an die Lokomotive eines Zuges, daß es zur Seite geſchlendert und vollſtändig zertrüm⸗ mert wurde. Die 24 Jahre alte Elli Zechner aus Rumberg war ſofort tot. Sehr ſchwer verletzt wurden der 58 Jahre alte Färbereibeſitzer Karl Jahn ſowie zwei weitere Infaſſen aus Rumberg. Der Wagenführer ſoll das Warnungsſignal der Lokomotive überhört haben. Auto gegen Motorrad — Leipzig, 21. Mai. Ein hieſiges Mietsautomobil wurde von einem mit zwei Perſonen beſetzten Motorrad ſo heftig angefahren, daß die beiden Motorradfahrer ſchwer verletzt wurden. Sie ſind beide nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen. Das Ende einer Schwarzfahrt — Eſſen, 21. Mai. Der Kutſcher Trabant, der einen Lie⸗ ferwagen ſeiner Firma zu einer Schwarzfahrt benutzte, wollte geſtern ſpät abends ſeine in Alteneſſen wohnende Braut nach Hauſe bringen. Hierbei überfuhr er auf der Alteneſſener Straße einen Paſſanten, der bald darauf ſt ar b. Da er anſcheinend nicht mehr Herr über den Wagen war, fuhr er weiter gegen den Bordſtein, ſo daß das Auto u mſtürzte. Trabant war auf der Stelle tot. Seine Begleiterin kroch unter dem Wagen hervor und flüchtete. Schwere Motorradunfälle Drei Tote — Duisburg, 20. Mai. Der Motorradfahrer Böhmer, der auf ſeinem Soziusſitz einen Gaſt mit ſich führte, ſtieß in voller Fahrt gegen einen Sprengwagen. Beide Perſonen wurden in großem Bogen vom Rade auf das Pflaſter geſchleu⸗ dert und erlitten ſchwere Schädelbrüche. Böhmer war ſo⸗ fort tot, während ſein Mitfahrer wenige Minuten ſpäter ſeinen Verletzungen erlag.— Bei einem zweiten Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen einem Motorrad und einem Automobil wurde ein Fräulein Opfer mann aus Duisburg getötet. Das junge Mädchen fuhr mit ihrem Bräutigam auf einem Motorrade nach Düſſeldorf, wo ſie mit einem Auto zuſammen⸗ ſtießen. Durch die Wucht des Anpralles wurde das junge Mädchen vom Wagen geſchleudert und kam vor einen gerade die Straße paſſierenden Straßenbahn wagen zu liegen. Sie war ſofort tot. a Verkehrsunfälle an der holländiſch⸗belgiſchen Grenze — Amſterdam, 21. Mai. Der Ausflugsverkehr an den Pfingſttagen hatte verſchiedene ſchwere Unfälle im Gefolge gehabt. Bei der Ortſchaft Zundert(Provinz Nord⸗Brabant) ſtieß dicht an der belgiſchen Grenze ein holländiſches Auto mit einem belgiſchen in voller Fahrt zuſammen, als der Führer des einen Wagens einem Radfahrer ausweichen wollte. Die beiden Inſaſſen des belgiſchen Autos waren auf der Stelle tot; die drei Inſaſſen des holländiſchen Autos, der Amſterdamer Bankier Horn mit ſeiner Braut und ein weiterer Mitfahrer aus Amſterdam wurden ſchwer verletzt. Auto vom Schnellzug überfahren — Brüſſel, 21. Mai. An einem Bahnübergang in der Nähe von Rillaert an der holländiſchen Grenze iſt ein Auto⸗ mobil in einen Schnellzug hineingefahren. Die vier In⸗ ſaſſen des Autog wurden getötet. 3 Tote in der Schweiz —Baſel, 21. Mai.(Von unſerem Schweizer Vertreter.) Die beinahe obligatoriſchen Pfingſtautounfälle haben ſich in der Schweiz infolge des zu Autotouren wenig ermunternden Wet⸗ ters auf wenige ſchwere Zuſammenſtöße reduziert. So ereig⸗ nete ſich bei Martigny im Wallis ein Autounfall, indem ein Laſtwagen, auf dem ſich Schülerinnen der Haushaltungsſchule von St. Leonhard bei Sitten und einige Nonnen befanden, in⸗ folge eines falſchen Manövers beim Ausweichen an einen Baum heranfuhr. Zwei Nonnen und eine Schülerin waren ſofort tot, ein Mädchen wurde ziemlich ſchwer, ein weiteres leichter verletzt. 11 Tote in Frankreich — Paris, 21. Mai. Nach dem„Petit Journal“ ſind wäh⸗ rend der Pfingſtfeiertage bei Automobilunfällen in ganz Frankreich elf Perſonengetötet und 21 ſchwer verletzt worden. Drei Kinder erſtickt — Breslau, 21. Mai. In Wallwitz erſtickten drei Kinder eines Obermelkers im Alter von zwei bis ſechs Jahren, wäh⸗ rend ſie in der Küche ſchliefen, an Knohlengaſen. Der Vater ſchlief mit drei anderen Kindern im Nebenzimmer, ohne etwas zu merken. * Der deutſch⸗türkiſche Schiedsgerichtsvertrag Angora unterzeichnet worden. iſt in e UU!!! Sherlock Holmes und Phineas Zum 70. Geburtstag Conan Doyle's am 22. Mai [Von unſerem Londoner Vertreter) Hundert Schritte entfernt von der gothiſchen Pracht der Weſt kinſter Abtei befindet ſich ein geräumiges Kellergewölbe, in dem der geiſtige Vater des unvergänglichen Detektivs Sher⸗ lock Holmes zugleich mit dem geliebten Führer der engliſchen Spiritiſten allmorgendlich zu finden iſt. Die beiden ſind in Wirklichkeit eine einzige Perſon: Sir Arthur Conan Doyle, Doktor der Medizin, Ritter des Ordens vom heiligen Johann von Jeruſalem. Der große, kräftige Gentleman macht trotz ſeines weißen Schnautzbarts keinesfalls den Eindruck eines Siebzigjährigen. Seine Augen ſind friſch und klar, mit einem humorvollen Zwinkern in den Winkeln. Ganz jung iſt die freundliche Stimme, mit der er den Beſucher empfängt. Und er empfängt jeden, der ſich ihm in guter Abſicht naht. Nach einem bewegten Leben, das ihn mancherlei Berufe und viele Länder durchziehen ließ, iſt es ſchließlich ſein höchſtes Ziel geworden, die Menſchheit von der Notwendigkeit mit dem Ver⸗ kehr mit den Geiſtern zu überzeugen.„Fünfundſiebzigtauſend Meilen“, ſagt die freundliche Stimme,„bin ich im Dienſte dieſer Aufklärungsarbeit gereiſt; und ich habe niemals einen Tag im Bett zugebracht, niemals eine Verſammlung abgeſagt oder mich geweigert, irgend jemanden zu ſehen, der mich ſprechen wollte. Ich ſchreibe dieſe Ausdauer der Fürſorge der Geiſter zu, denn ich bin durch Gegenden gereiſt, die von Ma⸗ larig und Fieber verſeucht waren, ohne daß ich jemals davon berührt wurde.“ i Das ſeltſame Kellergewölbe, in dem dieſe Worte gefallen ſind, iſt Conan Doyle's„Spiritiſtiſches Muſeum“. Es iſt das Allerheiligſte der dreihunderttauſend engliſchen Spiritiſten, die ſich zu mehr als fünfhundert„ſpiritiſtiſchen Kirchen zuſammen⸗ geſchloſſen haben und Conan Doyle als ihren Meiſter und Herrn betrachten. Hier iſt nichts mehr von der Welt des Sherlock Holmes und ſeines Gehilfen Watſon zu merken, die uns in unſeren Schuljahren begeiſterten. Und doch erwartet man im Grunde von dem jovialen alten Herru, daß er, ſtatt von Geiſtern zu reden, endlich die berühmten Worte aus⸗ ſpricht, die die Löſung des Rätſels ankündigen:„Mein lieber Watſonn 4 * Statt deſſen weiſt der Jubilar auf ein umfangreiches Ge⸗ mälde hin, das eine der Wände des Muſeums völlig bedeckt. Es trägt die Unterſchrift„Der ewige Marſch“ und ſtellt auf eine Weiſe, die dem Außenſtehenden nicht ohne weiteres ver⸗ ſtändlich iſt, das Weltbild der Spiritiſten dar. Unermüdlich erklärt Conan Doyle neugierigen Beſuchern die Bedeutung dieſes Gemäldes. Dann antwortet er bereitwillig auf die Frage, womit er ſich gegenwärtig beſchäftige. Es iſt nichts geringeres als eine gemeinſame politiſche Aktion der Spiri⸗ tiſten bei den bevorſtehenden Parlamentswahlen. Conan Doyle hat ſich mit den Vorſtänden aller drei Parteien in Ver⸗ bindung geſetzt und ihnen folgendes erklärt:„Wir Spiritiſten verfügen über 3 bis 400 000 Stimmen, die ausnahmslos der Partei zufallen werden, die ſich verpflichtet, für die Aufhebung der Zaubereigeſetze einzutreten, die unſere Tätigkeit in ſkan⸗ dalöſer Weiſe behindern.“ Man überreicht mir höflich ein gedrucktes Manifeſt, das ſämtlichen Wahlkandidaten zugeſandt worden iſt. In dieſem „Appell für Recht und Freiheit“ wird gegen die polizeiliche und gerichtliche Verfolgung von Spfiritiſten proteſtiert, die ſich auf ein zweihundert Jahre altes Geſetz gegen Hexen und Zauberer ſtützt. Die Spiritiſten beklagen ſich bitter über die Feindſelig⸗ keit der Behörden, die ihre angeſehenſten Anhänger als Scharlatane und Gaukler ins Gefängnis werfen. Conan Doyle erzählt mit lebhaften Geſten von ſeinen Unterredungen mit den Parteiführern, denen er„mit ziemlicher Brutalität“ ſeine Meinung geſagt habe. Er iſt voller Hoffnung auf Beſſe⸗ rung; in freudiger Erregung ſchildert er ſeinen Kampf für die Gewiſſensfreiheit. Er iſt dieſe Kämpfe gewöhnt; während ſeines langen Lebens hat er immer wieder ſeine ganze Kraft für die Beſeitigung von Unrech! und Unfreiheit eingeſetzt. Die beiden bekannteſten Fälle, in denen Conan Doyle an die Spitze ſolcher Kampagnen getreten iſt, waren der Burenkrieg und der Fall Oscar Slater. Man erinnert ſich noch des letzt genannten Falles, der durch die unermüdliche Agitation Conan Doyle's im vorigen Jahre zu der Rehabilitierung des Ober⸗ ſchleſiers Slater führte. Die ſchottiſche Juſtiztragödie, die einen Unſchuldigen für zwanzig Jahre ins Zuchthaus ver⸗ bannte, iſt ſpät aber gründlich wieder gut gemacht worden. Wenn Sir Arthur Conan Doyle in ſeinem Leben nichts an⸗ deres für das Allgemeinwohl getan hätte, ſo verdiente er ſchon das hohe Anſehen, das er bei ſeinen Mitbürgern genießt. Doch dieſer Ruf hat noch andere Gründe. Man weiß, daß Conan 1 Doyle, der keineswegs ein engſtirniger Fanatiker ſeiner Sekte iſt, ſich für unzählige uneigennützige Aktionen eingeſetzt hat. Es gibt kaum einen Aufruf für irgend eine moraliſche Reform, unter dem nicht neben den erſten Namen des Landes auch der des greiſen Spiritiſten ſteht. Conan Doyle iſt erſt vor wenigen Wochen von einer Pro⸗ pagandareiſe durch Südafrika zurückgekehrt. Noch iſt ſein Geſicht gebräunt von der tropiſchen Sonne. Mit heller Be⸗ geiſterung ſpricht er von den Erfolgen dieſer Expedition. Doch er iſt nicht bereit, ſie ſeinen eigenen Talenten zuzuſchreiben. Niemand anders als„Phineas“, ſein Schutzgeiſt, verdient den Dank der Menſchheit für die Ausbreitung der ſpiritiſtiſchen Wahrheit in Südafrika.„Als wir in Kapſtadt an Land gingen, ſprach Phineas zu mir: wir haben die Holzſtöße aufgeſchichtet; gehe umher mit der Fackel und entzünde ſie!“ Man frage nicht, wer Phineas iſt, und auf welche Weiſe ſeine Stimme aus dem Geiſterreich an das Ohr ſeines Schützlings dringt. Darüber hat Conan Doyle dicke Bücher geſchrieben, und wir wollen es ihm an ſeinem Geburtstage nicht antun, dieſe als unbekannt vorauszuſetzen. Wer wollte auch daran zweifeln, daß dieſer Mann, der mit ſiebzig Jahren noch jung genug iſt um Billiard vortrefflich Golf und leidenſchaftlich Kricket zu ſpielen, einen Schutzgeiſt hat? Abbau der Nürnberger Oper gefordert. Aus Nürn⸗ berg wird gemeldet: Wie das ſtädtiſche Nachrichtenamt mit⸗ teilt, wurde in der letzten Sitzung des Kunſtausſchuſſes des Stadtrates Nürnberg ein Antrag eingebracht, auf eine Ver⸗ minderung des Theaterzuſchuſſes, der zur Zeit 16 Millionen beträgt, hinzuwirken und ev. die Oper im Spieljahr 1929/30 abzubauen. Dieſe Frage ſoll in einer eigenen Sitzung diskutiert werden, nachdem auch die Oeffentlichkeit zu ihr Stellung genommen hat.— Hierzu bemerkt unſer..⸗ Mitarbeiter: Sy begreiflich es iſt, daß bei der wirtſchaftlichen Notlage der Allgemeinheit wie der Städte eine Verminderung der Theateretats angeſtrebt wird, ſo entbehrt doch dieſer An⸗ trag in dem Teil, der einen Abbau der Oper für die Spiel⸗ zeit 1929/30 fordert, jeglicher Subſtanz, da der Stadtrat Nürn⸗ berg bereits den Etat r die Spielzeit 1929/80 genehmigt hat und den Generalintendeszen der ſtädtiſchen Bühnen ermäch⸗ tigte, die Engagements zu tätigen. h. n. * 3 3 1 1 Drenstag, den A. Mai 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe 3. Seite. Nr. 230 Eingemeindung der Der Bürgerausſchuß hält am 28. Mai eine Sitzung ab. Als wichtigſter Punkt ſteht die Eingemeindung der Gemeinde Wallſtadt auf der Tagesordnung. In der Begründung der Vorlage wird nach einem Hinweis auf die früheren Eingemeindungen, über die die Abhandlung des Vermeſſungsrats Becken bach in der Pfingſtnummer unſe⸗ res Blattes genauen Aufſchluß gab, folgendes ausgeführt: Bet Wallſtadt ſprechen für die Eingemeindung— abge⸗ ſehen von den Erwägungen allgemeiner Natur— vor allem die Bedürfniſſe der Stadterweiterung. Die Ge⸗ markungsgrenze von Wallſtadt reicht unmittelbar an die Vor⸗ orte Käfertal und Feudenheim heran. Käfertal kann ſich nicht nach Oſten entwickeln, ohne auf Gemarkungsgebiet von Wall⸗ ſtadt überzugreifen. Ebenſo iſt die Entwicklung von Feuden⸗ heim nach Norden und Oſten zu beengt. Die Entwicklung der Vororte Käfertal und Feudenheim ging bisher allerdings mehr in der Richtung nach der Innenſtadt zu. Gleichwohl wird alsbald das Bedürfnis auftreten, dieſe Vororte in der Richtung auch gegen Wallſtadt auszubauen. Vor allem trifft dies für den Vorort Feudenheim zu, der ſowohl nach Weſten wie nach Süden für eine weitere Ausdehnung nicht mehr ſehr viel Land zur Verfügung hat. Aber ſelbſt wenn ſich ein Be⸗ bürfnis nach weiterer Ausdehnung der Vororte Käfertal und Feudenheim in der Richtung nach Wallſtadt in den nächſten Jahren nicht ergeben ſollte, ſo muß doch rechtzeitig Vorſorge getroffen werden, daß in Wallſtabt nichts gebaut wird, was der zukünftigen Ent⸗ wicklung der Stadt Mannheim im Nordoſten unſeres Gemarkungsgebiets Hinderniſſe bereiten könnte. Es muß daher das zukünftige Baugebiet um Wallſtadt herum rechtzeitig ſo in die Mannheimer Bebauungspläne eingeglie⸗ dert werden, daß eine organiſche Entwicklung der Stadt ſicher⸗ eſtellt wird. Vor allem muß alsbald die zweckmäßige Führung der Ausfallſtraßen in der Richtung mach Viernheim, Weinheim und zu anderen Ausflugspunkten der Bergſtraße planmäßig feſtgelegt werben. Allerdings iſt für eine ſolche Planung nicht unbedingte Vorausſetzung, daß das Plangebiet innerhalb der Gemarkungsgrenzen der Stadt Mannheim liegt; aber daß dann ſehr viele Schwierigkeiten zu überwinden ſein wür⸗ den, um die Intereſſen der Stadt in allen in Frage kommen⸗ den Punkten durchzuſetzen, iſt ohne weiteres klar. Der Bau eines Hauſes, das in den Zug der zukünftigen Ausfallſtraße Mannheim Käfertal Viernheim Weinheim zu ſtehen ge⸗ kommen wäre, konnte im vorigen Jahr noch im letzten Augen⸗ blick verhindert werden. Daher wird auch vom Standpunkt der vorbereitenden Planung aus betrachtet die alsbaldige Eingemeindung vorzuziehen ſein. Wenn Wallſtadt nicht eingemeindet wird, ſo beſteht ferner kaum eine Gewähr dafür, daß nicht irgendwo auf dem Wall⸗ ſtadter Gemarkungsgebiet Fabriken entſtehen. Der Oſten und Nordoſten unſerer Stadt aber muß von Fabriken unbedingt freigehalten werden. Das Gemarkungsgebiet von Wallſtadt iſt als Wohngelän de ausgezeichnet gelegen. Vor allem iſt wichtig, daß es auf dem Hochgeſtade liegt, daß alſo das Bauen erheblich billiger iſt als in den Niederungen, die ſich um die Altſtadt herumziehen. Das Gelände um Wallſtadt würde in der Hauptſache für mit⸗ telgroße Wohnungen in 2⸗ und g3ſtöckiger Bauweiſe in Frage kommen. Für die Beſiedlung iſt günſtig einmal die Nähe des Käfertaler Waldes, dann die Nähe des in Zukunft anzulegen⸗ den Feudenheimer Parkes, mit dem das Wohngebiet von Wallſtadt durch zuſammenhängende Grünſtreifen in Verbin⸗ dung zu bringen ſein würde. Beſonders wertvoll iſt, daß das in Frage kommende Gebiet nicht ſo ſehr durch Bahnlinien und Waſſerläufe zerſchnitten iſt, wie das in einem großen Teil des Mannheimer Gemarkungsgebiets der Fall iſt. Das Gemarkungsgebiet von Wallſtadt nimmt 674 ha ein. Rund 18 Hektar ſind bebaut. Demnach ſtehen für die weitere Erſchließung innerhalb des Gemeindebezirks von Wallſtadt noch etwa 656 Hektar zur Verfügung, eine Fläche, die mehr als viermal ſo groß iſt, wie das Gebiet der Altſtadt innerhalb des Rings. Schon im Jahr 1898 nahm die Stadtverwaltung Mann⸗ heim auf Anregung des ſtädtiſchen Tiefbauamts Veranlaſſung, der Frage einer Grenzverlegung zwiſchen den beiden Ge⸗ markungen Mannheim und Wallſtadt näher zu treten. Be⸗ gründet war die Anregung des Tiefbauamts damit, daß die Gemeinde Wallfiadt Gemarkung Wallſtadt öſtlich des Ortes Käfertal und längs der Ladenburger Straße bis über den nördlich von dieſer ge⸗ legenen bebauten Teil von Käfertal hineingreift, ſo daß eine Erweiterung des Baugebiets in dieſer Richtung nur möglich iſt, wenn Teile der Gemarkung Wallſtadt dafür in Anſpruch genommen werden. Zu Verhandlungen mit der Gemeinde Wallſtadt kam es damals nicht. Im Jahr 1912 wurde erſt⸗ mals im Bürgerausſchuß die Frage der Eingemeindung von Wallſtadt angeſchnitten. Es war aber damals keine Geneigt⸗ heit vorhanden, auf die Frage näher einzugehen. Am 15. März 1920 ſtellte dann der Gemeinderat von Wallſtadt beim Stadtrat Mannheim förmlich den Antrag, die Ein⸗ gemeindung in Erwägung zu ziehen. Die damals angeſtellten Ermittlungen führten aber zu keinem Ergebnis. Der Stadt⸗ rat ſtellte ſich durch Beſchluß vom 22. Dezember 1921 auf den Standpunkt, daß er im Hinblick auf die eigene wirtſchaftliche Lage der Stadt vorerſt außerſtande ſei, der Frage der Ein⸗ gemeindung von Wallſtadt näher zu treten. Erneut in Fluß gekommen ſind die Eingemeindungsverhandlungen durch eine Erklärung des Wallſtadter Gemeinderats vom 18. November 1927, wonach er mit der Aufnahme von Verhandlungen grundſätzlich einverſtanden ſei und zu dieſem Zweck bereits eine beſondere Kommiſſion gebildet habe. Die Verhandlun⸗ gen mit Wallſtadt haben zu den Entwürfen eines Vertrags und von Richtlinten geführt, die dem Bürgerausſchuß zur Genehmigung vorliegen. Stäbtiſche Nachrichten Pfingſtverkehr auf der Haupt⸗ und Nebenbahn Ueber den Pfingſtverkehr auf der Hauptbahn liegt uns nunmehr folgender ausführlicher Bericht vor: Der diesjährige Pfingſtverkehr hatte anfänglich unter der Witterung zu leiden. Vom 17. bis 20. Mat wurden hier 92 Sonderzüge gefahren. Der Fahrkartenverkauf ſteht mit etwa 140 000 Fahrkarten gegen den des Vorjahres zurück. Am Samstag war der Fernverkehr lebhaft. Der Sänger zug nach Freiburg mußte doppelt, der be⸗ ſchleunigte Zug nach dem Oberlande dreifach gefahren werden. Am Sonntag waren die Fernverkehrszüge gut, die Aus⸗ flugszüge ſchwach beſetzt. An dieſem Tage fuhren noch 800 Sänger nach Freiburg. Am Montag war der Andrang zu allen Zügen vormittags zunehmend, nachmittags ſehr ſtar k. Der Rückſtrom ſetzte um 18 Uhr mit voller Stärke ein und hielt bis Mitternacht an. Der Verkehr wickelte ſich ohne nennenswerte Störungen und ohne Verſpätungen ab. Wie alljährlich mußte auch dieſes Jahr eine Anzahl aus⸗ gerüſteter Güterwagen verwendet werden. Auf den Bahnen der Oberrheiniſchen Eiſen⸗ bahngeſellſchaft wurden an beiden Pfingſttagen 49 500 Perſonen befördert, etwas weniger als im Vorjahr infolge der unſicheren Witterung am erſten Feiertag. Bei verſtärk⸗ tem Betrieb wurde der Verkehr ohne Schwierigkeiten bewäl⸗ tigt. Auf der Strecke Mannheim⸗Weinheim, auf der der ſtärkſte Verkehr herrſchte, wurde eine Anzahl Sonderzüge gefahren. ü Auf der Rhein⸗Haardtbahn konzentrierte ſich der Verkehr ebenfalls auf den zweiten Feiertag, an dem die vor⸗ geſehenen Sonderzüge ausgeführt wurden, während ſie am Sonntag ausfallen mußten. Der Strom der Ausflügler iſt offenbar nicht unerheblich durch die Proteſtationsfeter in Speyer abgelenkt worden. * * Plötzlicher Tod. Heute vormittag wurde in einer Wirt⸗ ſchaft in der Unterſtadt ein etwa 55 Jahre alter Wäſcherei⸗ beſitzer aus Ziegelhauſen von einem Herzſchlag betroffen, der den ſofortigen Tod zur Folge hatte. * Armbruch durch Ausrutſchen. In das ſtädtiſche Kranken⸗ haus wurde am Pfingſtſonntag ein 23 Jahre alter Reiſen⸗ der eingeliefert, der auf der Treppe eines Hauſes in den H⸗ Quadraten ausrutſchte und ſich den linken Unterarm brach. Veranſtaltungen Japaniſches Nachtfeſt im Friedrichspark Die Saiſon des Friebrichsparks wurde diesmal durch die leichten Regenſchauer und anhaltende Kühle der letzten Wochen etwas ver⸗ zögert. Auch ihr offtzteller Beginn zu Pfingſten mußte dadurch um einen Tag hinausgeſchoben werden. Dafür hatten der lachende Son⸗ nenſchein und die immerhin fühlbare Erwärmung am zweiten Feier⸗ tag recht viele Mannheimer nach dem Friedrichspark gelockt. Es ſcheint ſo, als ob der Friedrichspärk wieder die Erholungsſtätte des Mannheimer Bürgertums geworden iſt, ſo wie es vor dem Krieg und vor der Inflation der Fall war. Das Lockmittel für den zweiten Pfingſtnachmittag war ein japaniſches Tages feuer⸗ werk, das bei Groß und Klein, namentlich aber bei den Kleinſten, helles Entzücken auslöſte. Zwiſchen den für den Laien in ſeinem Zweck nicht recht erkennbaren Bambusrahmen und ⸗geſtängen tum⸗ melten ſich die Kleinen und übertrugen ihre Erwartung und Freude auf die Erwachſenen. Der Auftrieb dieſer kindlichen Freude war größer als der einiger Papierluftballons, die zum Leidweſen der Kinder ſich verſchiedentlich im Geäſt der herlichen Baumgruppen ver⸗ fingen; umſo größer war aber dann der Jubel, wenn die leichten und buntfarbigen Papierballons in den blauen Aether hinausſegelten. Mit beſonders großem Beifall wurden die mit Raketen in die Luft geſchoſſenen fliegenden Figuren, Papiermänner, frauen, ⸗kinder, ⸗fall⸗ ſchirme, vögel und ⸗fröſche begleitet. Und glücklich waren die Kin⸗ der, als es ihnen endlich gelang, einmal eine ſolche vom Himmel ge⸗ trudelte Papierhülle zu fangen. Ein anderes Bild bot dann der Friedrichspark am Abend. Die geheimnisvollen Bambusſtangen und Bambusrahmen offenbarten jetzt ihren Zweck und gaben den überaus ſtimmungsvollen Rahmen für das vom Mannheimer Konzertorcheſter(Homan⸗Webau) unterſtützte Japaniſche Nachtfeſt. Die aus der Bodenbewegung und dem Baumbeſtand, wie auch der gartenarchtitektoniſchen Anlage gegebene Linienführung war von der Leitung des Friedrichsparks ſehr geſchickt im Sinne eines fapaniſchen Nachtfeſtes herangezogen. Der Park bot ein lebendiges, aber künſtleriſch dezentes Bild, in dem die Verteilung der Beleuchtungsobjekte eine überaus glückliche Löſung zeigte. Die Lampiongirlinden⸗ u. Lichtdolden in rot und gelb verliehen dem Park ein Kolorit von blendender zauberhafter Wirkung. Das Bild, das der Weiher mit ſeinen Widerſpiegelungen bot, dürfte zu den ſchönſten gehören, die je eine Illumination des Parkes zu verzeichnen hatte. Doch auch der Rahmen um die Terraſſe, den Pavillon und das von einer lebhaft hin⸗ und herflanierenden Menge bewegte Rodell war von gediegener Linienführung und Abſtimmung. Selbſtverſtändlich war es, daß in dieſem Rahmen nur eine Darbietung in den Mittelpunkt geſtellt werden konnte, die das zeichneriſch⸗maleriſche Element oſt⸗ oſiatiſcher Ausdruckskultur zum finnfälligen Eindruck werden ließ. Die Mannheimer Tanzgruppe Carol Bartolmae paßte ſich dieſem Rahmen mit ihren japaniſchen Tänzen geſchickt an, von denen namentlich der japaniſche Laternentanz mit dem großes tänzeriſches Können und muſikaliſches Empfinden verratenden Solotanz von Carol Bartolmae beſonders zu erwähnen iſt. Der Mannheimer Friedrichspark verzeichnet mit dieſem japank⸗ ſchen Nachfeſt einen verheißungsvollen Auftakt und man kann nur hoffen, daß für die Wiederholung am kommenden Sonntag das Wetter ſich ebenſo günſtig erweiſen möge wie geſtern. ke. 2 Fagungen Badiſche landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftstagungen Am 15. Mai begann im großen Feſthallenſaal in Kaclsruhe die jährliche Landestagung der badtſchen land wirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsorganiſationen. Verbandspräſident Keidel ſprach über die Notlage der Landwirtſchaft und die Beſtrebungen und Verſuche zur Beſſerung durch ſtaatliche Unterſtützung, insbe⸗ ſondere aber durch Selbſthilfe. Der Miniſter des Innern, Dr. Remmele, verwies auf die herzlichen und ſympathiſchen Bezie⸗ hungen zwiſchen den badiſchen Landesbehörden und dem Genoffen⸗ ſchaftsverband. Die ſchwierige wirtſchaftliche Lage der Landwirtſchaft werde voll awerkannt. Der Präſident der badiſchen Landwirtſchafts⸗ kammer, Graf Douglas, betonte die innige Zuſammenarbeit von Land wirtſchaftskammer und landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften. Generalanwalt Jenns vom Reichsverband der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften in Berlin forderte eine einheitliche geſchloſſene Or⸗ ganiſatton auch in Baden, damit die Ziele der großen Dachorgani⸗ ſationen auch durchgeſetzt werden könnten. Direktor Schotte von der preußiſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe ſtellte auch weiterhin mög⸗ lichſte Mithilfe dieſer Kaſſe zur Erleichterung der Lage in Ausſicht. Präſident Wachs vom Landwirtſchaftlichen Verein trat für die Ver⸗ ſtändigung der verſchiedenen landwiͤrtſchaftlichen Organtſationen ein, ebenſo der Präſident des Landbundes, Abgeordneter Meier. Der Verbandspräſident Keidel erſtattete dann den Jahresbericht. Die Verſammlung genehmigte einmütig die Jahresrechnung, er⸗ teilte der Verbandsleitung Entlaſtung und brachte dann ſchließlich einige Wünſche organiſatoriſcher und wirtſchaftlicher Art vor, die der Vorſtand in Erwägung zu ziehen verſprach. Präſident Keidel ſchloß darauf die Verſammlung mit dem Wunſche, daß Zufammen⸗ ſchluß, Zuſammenarbeit, Vertrauen und Einigkeit im Dlenſte des Vaterlandes bald wieder eine beſſere Zukunft herbeiführen mögen. 2 und Ein Duell von Haus Reimann In einem Wirtshaus an der Lahn fügt es ſich, daß zwei Herren, hinter je einem Seidel Bier ſitzend, in ein Geſpräch geraten. Nach einſtündigem Meinungsaustauſch ſtellen ſie ſich höflich einander vor, begleichen ihre Zechen und brechen auf und davon. Ach, und da tritt es zu Tage, daß der eine o⸗beinig und der andere x⸗beinig iſt. Der O⸗Beinige bricht in ein ſchallendes Gelächter aus: „Dunnerkiel, haben Sie aber ein Paar X⸗Beine!“ Der X⸗Beinige erwidert, indem er den erſten mit prüfen⸗ dem Blicke mißt:„Ihre O⸗Beine ſind auch nicht gerade zu verachten.“ „Was?“ ſchreit das O.„Was habe ich? O⸗Beine habe ich? Das iſt gut, das iſt mir neu, das muß ich meiner Frau erzählen.“ „Die wird es wohl ſchon wiſſen.“ „Was?“ „Daß Sie O⸗Beine haben.“ „Ich hätte O⸗Beine? Ich ſoll O⸗Beine haben? find nicht bei Troſt.“ „Sie bilden ſich doch nicht etwa ein, Sie hätten keine O⸗Beine? Sie haben auffallende O⸗Beine. Ungeheuer auf⸗ fallende O⸗Beine! Ich habe noch niemals ſo ausgeſprochene O⸗Beine geſehen „Hahaha. Sie ſind gediegen. Sie können ſo bleiben. Ich habe O⸗Beine! Ich ſoll O⸗Beine haben! Großartig! Großartig!“ „Wenn auch nicht großartig, ſo doch ganz reſpektabel. Ueber Ihre O⸗Beine beſteht gar kein Zweifel. Wenn Sie mir nicht Glauben ſchenken und ſelbſt mangelhaft unterrichtet find über Ihr Beinwerk, ſo fragen Sie den erſten beſten Menſchen, den wir treffen.“ „Ich laſſe es darauf ankommen.“ Ein Mann taucht vor den beiden auf. Es iſt der Studien⸗ rat Paul Brand, Profeſſor der griechiſchen Sprache. Das & ſtürzt auf den Studienrat zu und weiſt mit dem Finger auf das zurückgebliebene O:„Sie, Herr Nachbur, ſagen Sie: Sie Hat der da hinten O⸗Beine oder nicht?“ Der Studienrat in ſteter Bange vor Verulkungen, greift an ſeinen Hut und ſagt:„Studienrat Brandl!“ „Nein!“ ruft das k.„Ob der da hinten O⸗Beine hat?“ „Mein Herr“, erwidert der Profeſſor ſehr gemeſſen,„mir ſcheint, Sie ſind fehl am Orte— mein Name iſt Brand.“ „Aber, Herr Nachbar, das will ich ja gar nicht wiſſen. Ich will bloß wiſſen, ob der da hinten O⸗Beine hat.“ Das O iſt indeſſen herangekommen. Es grunzt das X wütend an:„Wie kommen Sie mit Ihren X⸗Beinen über⸗ haupt dazu, mir meine O⸗Beine vorzuwerfen, ja?“ „Ich habe feſtgeſtellt, daß Sie O⸗Beine haben. Vor⸗ geworfen habe ich nichts. Aber Sie haben mich ausgelacht wegen meiner X⸗Beine.“ Das Geſpräch flutet zwiſchen dem X und O hin und zurück, und der Studienrat iſt überflüſſig. Er geht weiter und murmelt gewichtige Worte in ſeinen Vollbart. „Wer hat überhaupt die Rede auf die Beine gebracht, Sie oder ich?“ empört ſich das X. „Sie natürlich.“ „So?— Und wer hat behauptet, ich hätte k⸗Beine? He?“ „Ja, haben Sie vielleicht keine k⸗Beine?“ „Freilich habe ich X⸗Beine, das weiß ich ſehr wohl „Ja, was wollen Sie denn dann überhaupt von mir?“ „Ich will gar nichts von Ihnen. Ich will bloß das eine: Sie ſollen einſehen, daß ich, der ich mir meiner X⸗Beine bewußt bin, das Recht hätte, über Ihre O⸗Beine zu lachen und zwar deshalb, weil ich imſtande bin, auch über meine eigenen Beine, die, wie ich ganz beſtimmt weiß, eine KR⸗Form haben, zu lachen, obwohl ich eher darüber heulen möchte; aber das geht Sie nichts an, gar nichts, das mache ich mit mir ganz allein aus, das werden wir ſchon ſehen. Verſtanden? — Daß aber Sie nicht das Recht haben, meine k⸗Beine zu beſpötteln, Sie nicht, wo Sie Ihre eigenen O⸗Beine nicht ein⸗ mal eingeſtehen wollen „Oho, oho!“ „Was denn, was haben Sie denn?“ „Ich will Ihnen was ſagen: Sie ſind ein ganz unver⸗ ſchämter Patron, Sie, und meine O⸗Beine, auf die bin ich ſtolz, die gehören mir ganz allein, verſtehen Sie, die gehen Sie einen Schmarren an, und lachen tue ich, über was ich will, Sie x⸗beiniges Geſtell, Sie!“ Der X⸗Beinige macht dem Geſpräch ein jähes Eude, indem er dem O⸗Beinigen den Rücken kehrt und nach allen Seiten hin auseinander geht. Heidelberger Feſtſpiele Der endgültige Spielplan Nachdem der mit der Schloßhofbearbeitung der Agnes Bernauer beauftragte Dichter erklärt hat, daß die Bearbeitung erſt in einigen Wochen vollendet ſein wird, hat der Vorſtand der Feſtſpiele beſchloſſen, die Aufführung der„Agnes Bernauer“ auf das Jahr 1930 anzuſetzen. Daraufhin wurde in der letzten Sitzung des engeren Ausſchuſſes nach Vortrag und auf Antrag des Vorſitzenden Dr. Rud. K. Gol d⸗ ſchmit in eingehender Ausſprache für die Feſtſpiele im Ein⸗ vernehmen mit Intendant Hartung folgendes Programm aufgeſtellt: Nachtvorſtellungen im Schloßhof „Ein Sommernachtstraum“ von Shakeſpeare mit Muſik von Krenek, i „Troilus und Creſſida“ von Shakeſpears mit Muſik von Offenbach. 5 Im Bandhaus: „Florian Geyer“ von Gerhart Hauptmann. Die Inszenierungen im Schloßhof wird Guſtav Hartung ſelbſt übernehmen. Für die Regie des„Florian Geyer“ wurde von der Feſtſpielleitung der Darmſtädter Jutendant Prof. Carl Ebert verpflichtet. Gerhart Hauptmann tritt in das Regiekollegium ein und wird an der Probenarbeit zum „Flortan Geyer“ teilnehmen. Der für den 20. Juli angeſetzten Premiere des„So m⸗ mernachtstraum“, der in völlig neuer Beſetzung geſpielt wird, geht um 5 Uhr nachmittags ein Feſtakt voraus. Bei dieſem Feſtakte werden die Namen der drei Dichter verkündet, die von den Feſtſpielen mit einem beſondern von Reich, Staat und Privaten ermöglichten Preis ausgezeichnet werden und deren nächſte Werke in den kommenden Feſtſpieljſahren hier uraufgeführt werden ſollen. Die Erſtaufführung des„Florian Geyer“ iſt auf den 21. Juli, die der Schloßhof⸗Aufführung von„Tryilus und Creſſida“ auf den 31. Juli feſtgeſetzt. 4 Seits, Nr. 280 „Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe Dienstag, den 21. Mai 102 10. Vadiſches Bundesſängerfeſt Das Ergebnis des Wettſingens Insgeſamt 138 Vereine Abteilung J. Einfaches Lied. 1. Preiſe: Geſangverein Feldberg 173 Punkte, Ge⸗ ſangverein Zunzingen 173., Erwin Steinbach 167., Lie⸗ derkranz Gundelfingen 163., MGV. Lenzkirch 161., Ge⸗ ſangverein Minſeln 160., Deutſche Eiche Bermersbach 160., Cäcilia Sandhauſen 160 P. 2. Preiſe: Eintracht Nordhalden 158 Punkte, Eintracht Dauchingen 156., Geſangverein Auggen 155., MGV. Oberlauchringen 155., MGV. Liptingen 153., Sängerbund Lichtenau 149., Frohſinn Kaltenbach 148., Frohſinn Kirch⸗ zarten 145., MGV. Buchheim b. Frbg. 144., Frohſinn Ziegelhauſen 144., Sängerbund Gaiberg 143., Lieder⸗ kranz Ziegelhauſen 143., Frohſinn Bietigheim 142., Froh⸗ fiun Seckenheim(Kolonie) 140., Lyra Karlsruhe 137., Sängerbund Groß⸗Sachſen 135., Kath. Männerchor Mann⸗ heim 133., MGV. Mannheim⸗Sandhofen 133., Eintracht Goldſcheuer 132., Eintracht Mappach 132., Liederkranz Altenbach b. Hoͤlbg. 131., Liederkranz Eimeldingen 131., Liederkranz Hilpertsau 131., Sängerbund Reilsheim⸗ Bammental 127., Badenia Reichenau(Inſel) 124., Sän⸗ gerbund Hugsweier 123., Liederkranz Dinglingen 122., Geſangverein Liel 122., MGV. Wolterdingen 121., Ge⸗ ſangverein Schwarzwald Oberried 117., Liederkranz Offen⸗ burg 116., Liederkranz Plankſtadt 116 P. Abteilung II. Erſchwertes Lied. Gruppe A. J. Preiſe: Deutſcher Liederkranz Baſel 162 Punkte, Deutſche Einheit Mannheim⸗Feudenheim 162., MGV. Hei⸗ tersheim 160., Harmonie Säckingen 160 P. 2. Preiſe: Hochfirſt Neuſtadt 142 Punkte, Frohſinn⸗ Friedlingen⸗Leopoldshöhe Weil⸗Leopoldshöhe 142., Ein⸗ tracht Oeflingen 137., MGV. Allmendshofen 136., MGV. Tiengen(Waldshut) 135., Eintracht Kollnau 132., Fuß'ſches Männer⸗Doppelquartett Offenburg 132., Arbeiterfortbil⸗ dungsverein Geſellenabt. Müllheim 130., Liederkranz Neckargemünd 125., Sängerbund der Zementwerke Leimen 124., Liederkranz Engen 122., MGV. Hauingen 122., Liedertafel Wertheim 122., Arbeiterbildungsverein Furt⸗ wangen 120., Frohſinn Hornberg 120., MGV. Boundorf 119., Singverein Neckarbiſchofsheim 118., Geſangverein Haltingen 117., Geſangverein Tumringen 117., MGV. Bad Dürrheim 116., Männerchor Rheinfelden 116., Männerchor Steinen 116., Geſangverein Tannenkirch 116 P. Gruppe B. 1. Preiſe: MGV. Teningen 165 Punkte, Frohſinn Karlsruhe⸗Knielingen 163., Geſangverein Fahrnau 162., Liedertafel Hohenwettersbach 161., Liederkranz Karlsdorf 160 Punkte. 2. Preiſe: Männerchor Grenzach 153., Liederkranz Ladenburg 149., Geſangverein Schopfheim 145., Sänger⸗ verein Ueberlingen 140., Liederkranz St. Blaſien 140., Freundſchaft Concordia Hörgen 140., Apollonia Raſtatt 138., Eintracht Stockach 136., Liedertafel Ziegelhauſen 135., Liederkranz Staufen 133., Harmonie Durmers⸗ heim 132., MGV. Mosbach 132., Frohſinn Wyhlen 132., Frohſinn Raſtatt 131., Liederkranz Tauberbiſchofsheim 130., Eintracht⸗Rötteln Haagen 129., Bürgerlicher Sängerverein Lörrach 129., Liederkranz Schutterwald 129., Singverein Weinheim 129., Geſangverein der Näh⸗ maſchinenbauer Durlach 128., Liederkranz Eberbach 125., Männerchor Gutach(Brsg.) 124., Eintracht Kenzingen 124., MGV. Bühl i. Baden 120., Frohſinn Bretten 120 P. Abteilung III. Kunſtgeſang. 1. Preiſe: MGV. Liedertafel Kehl 176 Punkte, Sänger⸗ bund Gaggenau 167., Sängerbund Villingen 165., Ge⸗ werbegeſangverein Gaggenau 162., Sängerkreis Heidelberg⸗ Neuenheim 160., Geſangverein Kandern 160., Harmonie Mannheim⸗Lindenhof 160 P. 2. Preiſe: MGV. Heidelberg⸗Kirchheim Concordia Baden-Baden 151., Liederkranz Waldhof 144., Liederkranz Waldshut 141., Männerchor Brombach 138., Eintracht Grötzingen 137., Sängerbund Kehl 135., Harmonie Radolfzell 135., Eintracht Waldkirch 135., Badenia Konſtanz 125., Liedertafel Ettlingen 116., Geſangverein Stetten Lörrach⸗Stetten 116 P. Abteilung IV. Schwerer Kunſtgeſang. 1. Preiſe: Flora Mannheim 172 Punkte, Liederhalle Pforzheim 169., Erheiterung Pforzheim 165., Liederkranz Konſtanz 162., Concordia Offenburg 161., Bürgerverein Bodan Konſtanz 160 P. 2. Preis: Sängerrunde Hochberg Emmendingen 144 P. 154 Punkte, Mannheim⸗ Die kühlen Pfingſttage Kaltluftaufſtauung vor und im Gebirge— Strichregen Die Hoffnung, daß für die Pfingſttage 1929 wieder rechte Wärme wie im Vorjahr, an die man ſich gern erinnert, be⸗ ſchieden ſein möge, hat ſich leider in dieſem Jahre nicht er⸗ füllt. Das Wetter blieb„neidiſch“ und gab nur dann und wann, vor allem am zweiten Feiertag, einige Lichtblicke mit Sonnenſchein, nachdem am Samstag ſogar nachmittags im Schwarzwald es zu Strichregen gekommen war. Der Himmel blieb überwiegend bedeckt, eine Folge der durch das Ein⸗ ſtrömen von nordiſcher Kaltluft verurſachten, allgemeinen Abkühlung, Die Luftſtrömung aus Norden und Nordoſten transportierte mehrere Tage lang kühle Luft nach Süden, die ſich dann am geſamten Alpennordfuß ſtaute und auch den Schwarzwald in ihren Bereich zog. Die mit der Abkühlung einhergehende Verſichtung der Luft veranlaßte weitgehende Wolkenbildung, die vielfach Hochnebel bis auf 800 Meter herunter bewirkte und naturgemäß von der Pfingſtwanderung in Frühling und Sonne nicht viel übrig ließ. Immerhin hatte am erſten Feiertag wenigſtens der Niederſchlag aufgehört, ſodaß man trockenen Fußes wandern konnte. Der Verkehr ſetzte trotz der wenig günſtigen Wetter⸗ vorbedingungen im allgemeinen ziemlich kräftig ein, doch war die Grundtendenz, wenn man ſo ſagen darf, eher zögernd. Man wartete eben vielfach noch den Sonntag Vormittag ab. So kam es, daß die Gaſtſtätten unterſchiedlich be⸗ fetzt waren. Oft war zu beobachten, daß der Uebernachtungszuſtrom erſt ziemlich ſpät einſetzte Und ſich ſogar erſt in den letzten Abendſtunden bemerkbar machte. Am Sonntag kam dann bei trocken bleibendem Wetter der Auto⸗ und Wandererverkehr recht gut zur Geltung, ſodaß teilweiſe mit ausverkauften Hotels zu rechnen war. Auch der — Hochnebel— zeitweiſe hell— ſtarker Verkehr reine Paſſantenverkehr kann im allgemeinen nicht als gering bezeichnet werden, wenn auch die Sonne fehlte. Das kühle Wetter, bei dem von Nordoſten die Hochlagen in wechſelndem Maße Hochnebel hatten, machte ein Lagern im Freien, wie es ſonſt, vielfach bis zum Läſtigwerden, an Pfingſten üblich iſt, nicht angenehm, ſodaß die Gaſtſtätten dementſprechend beſſer beſucht waren.. In der Nacht zum Montag kam es im Schwarzwald viel⸗ fach zu Nebelrieſeln. Demgemäß hoffte man wieder auf Beſſerung für Montag, zumal der Luftdruck ſtieg. Die Sonne ſetzte ſich denn auch ſchon am Montag früh mehr oder minder durch, aber immer noch beengt von Wolkenbänken und Nebel⸗ fetzen. Aber immerhin, man ſah ſie doch wenigſtens und ſpürte ſie auch ein wenig. Der Verkehr war ſchon in den Frühſtunden lebhaft, die Wetterbeſſerung und auch die am zweiten Feiertag ſtärkere Ausflugsneigung machte ſich mehr geltend. Vor allem ſetzte der Kraftwagen verkehr ſtark ein. Der große Rückſtrom gegen Abend und in den Abend⸗ ſtunden traf auf eine wohlvorberettete Bahn, die mit einer Unzahl von Sonderführungen wohl das Ihrige getan hatte, um vorſorgend die weitreichenden Verkehrswellen wieder in das Bett der gewohnten Arbeit auf Dienstag zurückzuleiten. Von beſonderen Verkehrsſchwierigkeiten iſt jedenfalls nichts von Belang bekannt geworden. Das Geſamtergebnis für die Pfingſten 1929 wird ſein: nicht gerade ſchlecht, aber das Geſchäft etwas langſam, da das kühle Wetter nicht den ſtarken Auftrieb bedeuten konnte, um einen Vollverkehr im Sinne des letzten Jahres zu erzielen. Oe⸗ Verkehrs ⸗Anfälle in Mannheim * Ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Straßen bahn⸗ wagen der Linie 15 und einem Kohlenfuhrwerk er⸗ eignete ſich heute vormittag in der Schwetzingerſtraße vor dem Kaufhaus Tatterſall. Durch die Wucht des Anpralls wurde das Kohlenfuhrwerk dermaßen gegen ein haltendes Auto geſchleudert, daß dieſem von der Wagendeichſel die Rück⸗ wand durchſtoßen wurde. Zum Glück befand ſich nie⸗ mand in dem Auto. Die Beſchädigungen, die die drei Fahr⸗ zeuge davontrugen, ſind recht erheblich. Am Straßenbahn⸗ magen wurde der Vorderperron ziemlich mitgenommen. Per⸗ ſonen wurden nicht verletzt. Die Schuld an dem Zuſammen⸗ ſtoß ſoll den Führer des Straßenbahnwagens treffen. * Knöchelbruch durch Anfahren. Von einem ſehr ſchnell fahrenden Radfahrer angefahren wurde geſtern abend beim Abſpringen vom Soziusſitz vor L 15 ein 30 jähriger Mann aus Mosbach, der ſich den linken Fußknöchel brach. * Eine Gehirnerſchütterung erlitt am Pfingſtmontag eine 15 Jahre alte Verkäuferin, die beim Ueberqueren der Straße beim Waſſerturm von einem Motorradfahrer ange⸗ fahren wurde. Die Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Kranken⸗ haus verbracht. * Ein Mannheimer Laſtauto verunglückt. Ein Laſtauto einer Mannheimer Firma, das mit Porzellangeſchirr beladen war, fuhr bei Eich(Rheinheſſen) infolge Zuſammenſtoß mit einem Perſonenauto in den Straßengraben. Das Porzellan ging zum größten Teil in Trümmer. Das Perſonenauto, das ſchuld an dem Unglück ſein ſoll, fuhr unerkannt davon. * Ein 100 000⸗Mark⸗Gewiun wurde am Samstag in der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie auf Nr. 260 912 gezogen. Das Los wurde in Vierteln und Achteln in der erſten Abteilung in Gleiwitz, in der zweiten in Saar⸗ brücken geſpielt Aus dem Lande Erdbebenregiſtrierung * Heidelberg, 20. Mai. Ein mittelſtarkes Fernbeben wurde vom Seismograph der Königſtuhlſternwarte verzeichnet. Die Herdentfernung beträgt etwa 2000 bis 3000 Kilometer. Kampf gegen das Karlsruher Brigantentum Karlsruhe, 20. Mai. In einer Verhandlung des Schöf⸗ fengerichts gegen einen bekannten Revolver⸗ und Meſſerhel⸗ den, der ſich wegen erſchwerter Körperverletzung zu verant⸗ worten hatte und dafür anderthalb Jahre Gefängnis erhielt, erklärte Erſter Staatsanwalt Dr. Pfeifer, daß ſich in letzter Zeit im ſogenannten Karlsruher Dörfle ein Rowdie⸗ tum ſchlimmſter Sorte breitmache. Bei der Staats⸗ anwaltſchaft liefen dauernd Beſchwerden über Terrorakte einer gewiſſen Clique ein, worin es heißt, daß die Einwohner der Altſtadt nicht mehr nach Hauſe gehen können, ohne Gefahr zu laufen, auf der Straße überfallen zu werden. Aus Furcht vor Racheakten getrauten ſich die Leute nicht mehr auf ihre Anzeigen ihre Namen zu ſetzen. Die Staats⸗ anwaltſchaft werde mit aller Energie dieſe Mißſtände im Dörfle bekämpfen und mit größter Schärfe gegen ihre Urheber vorgehen.(Siehe auch Karlsruher Schöffengericht unter der Rubrik„Gerichtszeitung“. Die Schriftl.). * * Ketſch, 20. Mai. Im Altrhein bei Ketſch wurde eine männliche Leiche geländet. Es handelt ſich um den ſeit 6. Mai vermißten 18jährigen Karl Korn aus Rhein⸗ hauſen, der wahrſcheinlich den Tod im Rhein geſucht hat. Die Leiche wurde nach Rheinhauſen überführt. ( Weinheim, 17. Mai. Ein 37 Jahre alter Maurer hat ſich in vergangener Nacht in ſeiner Wohnung in der Stahlbadſtraße erhängt. Schweres Autounglück in Baden⸗Baden rr Baben⸗Baden, 20. Mai. Auf der Straße Baden⸗Baden Rote Lache— Forbach wollte heute nachmittag ein von fünf Perſonen beſetztes Auto, das von einer Dame gelenkt wurde und von auswärts kam, beim Reſtaurant Fiſchkultur einem andern Auto ausweichen. Hierbei ſtürzte das Auto die Böſchung hinunter und zwar aus bisher noch nicht bekannter Urſache. Von den fünf Perſonen wurde eine ſehr ſchwer, die andern leichter verletzt. Sie mußten ſämtlich von der freiwilligen Sanitätskolonne ins hieſige Krankenhaus verbracht werden. Es handelt ſich um ein Karlsruher Auto. Vier der Inſaſſen konnten, da ihre Verwundungen glücklicher⸗ weiſe nur leichter Natur ſind, gegen Abend wieder aus dem Krankenhaus entlaſſen werden. Der Zuſtand des Schwer⸗ verletzten ſoll ein bedenklicher ſein. Ein Mühle niedergebrannt * Waldkirch, 20. Mai. Heute morgen brannte hier dis ſogenannte Herrenmühle, die am Kanal mitten in der Stadt gelegen iſt, vollſtändig aus. Das Feuer verbrei⸗ tete ſich mit ſo raſender Geſchwindigkeit, daß die Hausbewoh⸗ ner durch die Fenſter über die Dächer herausgeholt werden mußten. Die ſogenannte Herrenmühle wurde bis vor einiger Zeit als Elektrizitätswerk der Stadt betrieben. Gegenwärtig betrieb der Wagnermeiſter und Gemeinderat Emil Mack in ihr eine Klammerfabrikation. Außerdem befand ſich im Grundſtück die Werkſtätte eines Buchbindermeiſters. Der Schaden wird auf 40 000 Reichsmark geſchätzt. Die Herren⸗ mühle iſt eines der älteſten Gebäude der Stadt. Die Brand⸗ urſache iſt unbekannt. Nachbargebiete In einer Grube erſtickt * Worms, 20, Mai. Einen ſchrecklichen Tod fand der Ar⸗ beiter Schreiber aus Neuhauſen, Vater von ſechs Kin⸗ dern, der in einem Schrebergarten in der Gewann Oxenplatz für den Beſitzer des Gartens einen etwa 6 Meter tiefen Brunnen grub und abends gegen 6 Uhr von herabſtür⸗ zenden Erdmaſſen zugeſchüttet wurde und ſo den qualvollen Tod des Erſtickens fand. Man nimmt an, daß die Wände des Brunnens nicht genügend abgeſprießt waren. Eine Abteilung der Feuerwehr konnte den Verſchütteten nach langer Arbeit ausgraben. * * Frankenthal, 20. Mai. In Neckargemünd iſt der Vor⸗ ſitzende des Aufſichtsrates der Kühnle, Kopp& Kauſch.⸗G., Louis Kühnle, im Ater von 71 Jahren geſtorben. Aus den Rundfunk-Programmen Mittwoch, 22. Mai Deutſche Sender Berlin(Welle 475,4), Königswuſterhauſen(Welle 16485 20.30 Uhr: Orcheſterkonzert; anſchl. Tanzmuſik. Breslau(Welle 321,2) 20.15 Uhr: Steckbriefe, eine Hörfolge von Viktor Heint⸗Fuchs; anſchl. Konzert auf zwei Flügeln. Frankfurt(Welle 421,3) 13.15 Uhr: Schallplakten; 16.35 Uhr: Von Stuttgart: Konzert; 20 Uhr: Rundfunkmuſik: VI.„Das Berliner Requiem“; 20.30 Uhr: Klavierkonzert. a Hamburg(Welle 391,3) 20 Uhr: Sherlock Holmes, Komödie in vier Akten. 5 Königsberg(Welle 280,4) 20.05 Uhr: Anno Ueberbrettl, Robert Koppel; 22.30 Uhr: Von Berlin: Tanzmuſik. Sangenberg(Welle 462,2) 13.05 Uhr: Mittagskonzert; 17.45 Uhot Kammermuſik; 20 Uhr: Von Frankfurt: Berliner Requiem; anſchl.: Der Gaſſenhauer. Leipzig(Welle 361,9) 20 Uhr: Wagner⸗Abend; anſchl. Tanzmuſtk. Stuttgart(Welle 374,1) 12 Uhr: Promenadekonzert; 16.15 Uhr: Konzert; 20.15 Uhr: Dialoge über das Theaber;.15 Ührt Konzert von Frankfurt; 00.30 Uhr: Nachtkonzert. Ausländiſche Sender Bern(Welle 406) 20.15 Uhr: Hausmuſik aus alter Zeit. Bu dapeſt(Welle 545,5) 20.45 Uhr: Konzert dann Zigeunermunt. Daventry(Welle 482,3) 21 Uhr: Konzert dann Tanzfunk aus dem Carlton⸗Hotel. Mailand(Welle 504,2) 20.30 Uhr: Unterhaltungsabend. Paris(Welle 1744) 15.45 Uhr: Konzert; 20.35 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 343,2) 19 Uhr:„Wanda“, Oper v. Dvorak. Rom(Welle 443,8) 21 Uhr: Abendkonzert. Wien(Welle 519,9) 20.05 Uhr: Sinfoniekonzert; 20.25 Uhr: Die Zarin und der Vogel. l Zürich(Welle 20.15 Uhr: Hausmuſik aus alter Zeit. fladio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— ſel. 26547 Eine Spitzenleiſtung iſt unſtreitig der neue Schirmgitter⸗ Netzempfänger Geadem. Keinerlei Batterien, keine Hoch⸗ antenne nötig. Hören Sie ſich dieſes hervorragende Gerät bei uns an, ſeine Leiſtungen ſind erſtaunlich. Vorführung jederzeit unverbindlich. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). See. Luft.] Tem: S 8 8 2 Wind 8 E 3 webe ad e Ss S eee wee 8 m mm C SSS Ss KRicht. Stärke 8 8* Wertheim 151— 8 17 4 ſtill wolkenl. Königsſtuhl 563 63,2 12 14 9 N leicht wolkig Karlsruhe 120 263. 10 17 3 0„ wolkig Bad.⸗Bad. 218 768.1] 10 18 6 SW„ heiter Villingen 780 764,6 8 13 2 N 5 8 Feldbg. Hof 1275 6873 6 66 3 0„ Gewitt. Badenweil.— 783, 12 17 9 80 leicht heiter St. Blaſien 780 6 13 2 0 5 5 Höchenſchw.“—— Das nordeuropäiſche Hochdruckgebiet, an deſſen Oſtrand während der letzten Tage Kaltluft in breitem Strom nach dem Feſtland vordrang und uns vorwiegend trübes und naßkaltes Wetter brachte, iſt inzwiſchen von einer atlan⸗ tiſchen Zyklone nach Süden gedrängt worden. Ein flaches Hoch überdeckt daher heute ganz Mitteleuropa, wo bereits verbreitete Aufheiterung eingetreten iſt. Unſere Witterung wird vorerſt unter Hochdruckeinfluß bleiben. Wetterausſichten für Mittwoch, den 22. Maf 1929: Viel⸗ fach heiter, meiſt trocken und zunehmend wärmer, örtliche Wärmegewitter. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 8, 2 5 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Polltik: i..: K. Fiſcher— S Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— vort und Bermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher Anzeigen: Jakob Faude, ſämkliche in Wannheim Schluß des redaktionellen Teils Geschenke von auserlesener Schönheit! Modeschmuck Juwelen/ Uhren Süberwaren S406 FR. J. KR AUT be O 6, 3 u. 7 1, 3 1 1 *. n K 0 8 * r e Dienstag, den 2. Mai 1929 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe 5. Seite. Nr. 280 um Glauben und Gewiſſen Zur 400 Jahrfeier der Proteſtation zu Speyer 1529-1929 Ob es wohl ſehr viele ſein werden? Wird der Regen⸗ ſchauer nicht viele abhalten von der Fahrt nach Speyer, und wird die allgemeine Ungunſt der Verhältniſſe nicht wie ein ſchwerer Druck auf der Feſtfeier ruhen? Alle dieſe Fragen exiſtierten nicht für den, der drüben war. Wie die Himmels⸗ ſonne geſtern das Gewölk zerriß und Stadt und Dorf mit Licht und Wärme umflutete, ſo verſchwanden unterm Eindruck des großen Augenblicks alle Bedenken und Beſorgnis. Aus allen Teilen des weiten Vaterlandes kamen ſie heran, um den Zug der 100 000 zu formieren. Im Feſtausſchuß ſprach man von über 40 Sonderzügen und von weiter 30 Rheindampfern, die neben den planmäßigen Zügen den Verkehr zu bewältigen hatten. Die Stadt ſelbſt lag im bunten Feſtſchmuck. In allen Straßen und Gaſſen grüßten Fahnen und Wimpel ohne Zahl, die Ge⸗ ſchäfts⸗ und Privathäuſer prangten im Grün von Zweigen und Maien, Muſikkapellen ſpielten feſtliche und fröhliche Wei⸗ ſein, überall ein bewegtes, um nicht zu ſagen beängſtigendes Drängen und Treiben im Gefühl des Beſonderen und Außer⸗ ordentlichen. f Man hatte geſagt, die Proteſtation von Speyer lebe nicht in dem Maße im Bewußtſein des Volkes wie etwa die Ereig⸗ niſſe von Wittenberg und Worms. Mag ſein, daß dem ſo iſt. Die Gedächtnisfeier von Speyer redet freilich eine andere Sprache; denn was ſich in den Nachmittagsſtunden des geſtri⸗ gen Tages drüben in der alten Kaiſerſtadt abſpielte, gehört wohl zu dem Größten, was auf evangeliſchem Boden an Kundgebungen möglich iſt. Dabei handelte es ſich nicht etwa um ein bloßes weltliches Treffen von Pfingſtausflüglern, ſonſt hätte der Andrang zu den Gottesdienſten nicht ſo ungewöhnlich ſtark ſein können. Sämtliche Gottes⸗ dienſte waren lange vor Beginn überfüllt; die Gedächtnis⸗ kirche war geſtern wiederholt polizeilich abgeſperrt, weil etwa 4— 5000 Menſchen ſie ſchon beſetzt hatten. Dazu gebungen von der kamen mehrere Maſſengottesdienſte im Freien, die teilweiſe improviſiert werden mußten. Auch beim Gottes⸗ dienſt unſeres Landsmannes, des Stadtpfarrers D Heſſel⸗ bacher⸗Baden⸗Baden mußten viele unverrichteter Dinge umkehren. Alles in allem iſt das, was in der benachbarten Stadt ſich vollzog, ein Bekenntnis der evangeliſchen Welt zu dem geiſtigen Programm der Väter von 1529. Nur ſo erklärt ſich die innere Haltung, die bei den öffentlichen Maſſenkund⸗ unüberſehbaren Menge eingenommen wurde. Wie bereits im heutigen Dienstag⸗Morgenblatt ge⸗ meldet, waren alle evangel. Kirchen und ev.⸗theol. Fakultäten vertreten. Für die badiſche Kirche war deren Präſident D. Wurth, Prälat D. Kühlewein und Mitglieder der Oberkirchenbehörde erſchienen. Das Ereignis des Pfingſtſonntags war das mit großer Begeiſterung aufgenommene Feſtſpiel: Um Glauben und Gewiſſen, verfaßt von Oberkirchenrat Dr. Munzinger. Das Landestheater für Pfalz und Saargebiet hatte die Auf⸗ führung übernommen und im Stadtſaal wirkungsvoll durch⸗ geführt. In hervorragend ſchöner Sprache wurde der geſchicht⸗ liche Stoff des Speyerer Reichstags in teilweiſe hoch drama⸗ tiſcher Form zur Darſtellung gebracht. Hierbei war es wert⸗ voll, zu ſehen, wie den proteſtierenden Vätern von Haus aus jede Oppoſition fern lag, wie ſie aber von der Macht der Verhältniſſe dazu gezwungen wurden. Und zwar nicht aus äußeren Gründen; denn Berechnung und Vernunft ſprachen gegen den Proteſt. Für ihn aber ſprach die neue reformatoriſche Erkenntnis, und ihr folgten die Väter und mit ihnen der Verfaſſer. Dieſe innerſte Linie ins Auge gefaßt und an wichtigen Stellen mit warmer, verſöhnlicher Weitherzig⸗ keit eingehalten zu haben, iſt das beſondere Verdienſt des Verfaſſers. Auf dieſen innerſten, religiöſen Ton waren denn auch die Feſtpredigten geſtimmt, die für den Hauptfeſttag, den Pfingſtmontag, vorgeſehen waren. Mittlerweile fanden die Vorbereitungen zu dem hiſtoriſchen Festzug ſtatt, der nachmittags um 2 Uhr im Brennpunkt der Dinge ſtand. Die Sache ſelbſt war eine Leiſtung ohnegleichen. Im ganzen zogen 418 Reiter und 42 Mann Fußvolk, alle in den Farben und Uniformen der Vergangenheit am Auge der ſtaunenden Maſſe vorüber. Stadt und Land hatte ſich in die Uebernahme dieſer Aufgabe in bewunderungswürdiger Weiſe geteilt. Der Zug zerfiel in 7 Gruppen und ſtellte die prote⸗ ſtierenden Fürſten, Stände und Städte dar. Gruppe J bis veranſchaulichten die Anhänger der proteſtierenden Fürſten von Heſſen, Sachſen, Brandenburg, Lüneburg und Anhalt. Mit Gruppe VI wurden die 14 proteſtierenden Städte ſymboliſiert und Gruppe VII die Reichsſtadt Speyer ſelbſt. Das Ganze war in bunter, lebendiger Darſtellung ein Stück jener deut⸗ ſchen Vergangenheit, die das Her zſtück deutſcher Ge⸗ ſchichre ſein und bleiben wird. Das Intereſſe, das dem Feſtzug entgegengebracht wurde, war begreiflicherweiſe über⸗ wältigend. Hier war etwas zu ſehen, natürlich! Hier waren Farben, Soldaten und— welch ein Schreck— deutſche Fürſten— von einſt natürlich! Bis zu 10 Reihen tief ſtand auf beiden Seiten der Straße in langer, langer Mauer, ſtill und voll Bewunderung die riefenhafte Schar der Feſtbeſucher. * An die Abwickelung des Feſtzuges ſchloß ſich der Maſſenfeſtakt 70 den gab es kein Zurück. Am einen Ende des Feſtplatzes grüßte eine mächtig imponierende Bühne mit der Inſchrift: Ein feſte Burg iſt unſer Gott! Vor ihr hatten ein Maſſenchor und hunderte von Poſaunenbläſern Aufſtellung genommen. Davor ein Großlautſprecher. Wie wichtig iſt ſie doch, die Technik, im Dienſt einer großen Sache! Das erſte Wort, das der Lautſprecher übermittelte, war der Feſtgruß des Reichspräſidenten von Hindenburg. Er lautete: An Kirchenpräſident Fleiſchmann, Speyer. Zur Vierhundertjahrfeier der Proteſtation gegen den Reichs⸗ abſchied von Speyer ſende ich, im Gedenken an das für die deutſche evangeliſche Kirche ſo bedeutſame Ereignis von 1529 mit Ihnen vereint, allen Feſtteilnehmern meine herzlichſten Grüße. Möge die heutige Verſammlung ſo vieler evangel⸗ Vertreter aus Deutſchland und ſeinen Nachbarſtaaten zur Er⸗ haltung und Feſtigung des evangeliſchen Geiſtes und der inneren Verbundenheit aller, die der evangeliſchen Kirche an⸗ gehören, beitragen! gez. von Hindenburg, Reichs⸗ präſident. Das Dankestelegramm lautete: Tauſende evange⸗ liſcher Chriſten des deutſchen Weſtens geloben heute, vereint mit den leitenden Männern des geſamten deutſchen Prote⸗ ſtantismus, dem großen Führer in des Vaterlandes Not in tiefſter Dankbarkeit für ſeinen herrlichen Feſtgruß und im Nach Mitteilung des Hindenburgſchen Feſtgrußes ſtimm⸗ ten Unzählige ganz ſpontan das Deutſchlandlied an, ſo daß der Inhalt des Danktelegramms ſelbſt vom Lautſprecher nicht verdeutlicht werden konnte. Der Maſſenfeſtakt ſelbſt ſtand unter der Loſung: Das Deutſch⸗evangeliſche Gewiſſen! Drei lebende Bilder dienten zur Veranſchaulichung. Das erſte Bild zeigte Luthers Theſenanſchlag in Wittenberg. Die Photo⸗ graphen traten in Funktion, feſthaltend den äußerſt ſtim⸗ mungsvollen Augenblick. Zur Sammlung und Erhebung der Gemüter trugen zuvor die Poſaunen und der Maſſenchor bei. Das Bild ſelbſt erläuterte Studiendirektor D. Fahren⸗ horſt⸗ Berlin in einer Anſprache mit dem Thema: Das Er⸗ wachen des evang. Gewiſſens. Mit Luthers Theſenanſchlag, ſo hörte man, erwachte das deutſche Gewiſſen. Die Zeit war erfüllt für das Wort Gottes und ſeinen deutſchen Propheten. Das zweite lebende Bild führte Luther vor dem Reichstag in Worms vor Augen. Auch hier die muſikaliſche und deklamatoriſche Einleitung. Die erläuternde Anſprache hielt D. Geißler⸗ Leipzig mit dem Thema: Das evangel. Gewiſſen im Kampf! Nicht an Kampf im alltäglichen Sinn ſei gedacht. Auch nicht an den Kampf der Kulturen, Weltanſchauungen und Wirt⸗ ſchaftskräfte, wohl aber an den Kampf um das Reich Gottes, in deſſen Dienſt ſich Luther in Worms geſtellt hat. Sein Ge⸗ wiſſenskampf war nicht leicht. Heutzutage wird mit Berufung auf das Gewiſſen viel Mißbrauch getrieben. Luthers Be⸗ rufung auf das Gewiſſen war hervorgegangen aus ſeiner ge⸗ quälten Seele, aus einem erſchütternden Bußkampf des Evangelium ſuchenden Gewiſſens. Darum muß immer zu⸗ erſt nach innen proteſtiert werden, ehe man an eine Pryteſta⸗ tion nach außen denken kann. Das dritte lebende Bild veranſchaulichte den Speyerer Reichstag von 1529. Wuchtig auch hier die Chöre, vor allem die Strophe: Gloria ſei Dir geſungen! Das Bild er⸗ läuterte Pfarrer Lied ⸗ Speyer mit Worten über das Thema: Der Sieg des evangel. Gewiſſens. In Speyer hat das evangel. Gewiſſen geſiegt, obgleich ſeine Vertreter von der Mehrheit des Reichstags überſtimmt wurden. Die Minder⸗ heit proteſtierte, beſeelt von innerſtem Zwang. Man prote⸗ ſtierte. gegen Menſchenzwang und Gewiſſensknechtung. Der Proteſt war nicht gefahrlos. Was tat's? Man wußte das Höchſte und Beſte auf ſeiner Seite: Gottes Wort. Dieſer Beweis⸗ kraft vermochten auch Gegner nicht zu widerſtehen. Es gilt das Einſt umzuſetzen und umzuwerten für die Gegenwart; nur ſo wandle ſich das Beſte an der Vergangenheit in wert⸗ volle Frucht für die Gegenwart. Mit dem gemeinſamen Lied:„Ein' feſte Burg“ ſchloß dis ganze unvergeßliche Feier, die würdig und ohne Zwiſchenfall verlaufen iſt. Es gewährte geraume Zeit, bis der Feſtplatz ſich geleert hatte. Die meiſten eilten dem Bahnhof zu, wo die Eiſenbahnbeamten erneut ihres ſchweren Dienſtes walteten. Sie haben es aber geſchafft in alter Pflichttreue und be⸗ währter Hingabel Ihnen Bewunderung und Dank zu ſagen ſoll auch hier nicht vergeſſen werden. Der Feſttag ſchloß mit einem Geſellſchaftsabend, der wertvolle Anſprachen und Reden brachte. Am heutigen Dienstag war ein akademiſcher Feſtakt. Dr. B. Schluß des redaktionellen Teils Bewußtſein innerſter Verbundenheit unentwegte Gefolg⸗ 9 0. 7 Kuf dem ſtädtiſchen Feſtplatz. Ein ungeheures und ungewöhn⸗ ſchaft treueſter Pflichterfüllung in der Kraft evang. Heroſich 5 1 U liches Bild! Wer ſich eingefügt hatte in das machtvolle Ganze, Glaubens und der Zucht proteſtantiſchen Gewiſſens. N Gt u d 5 ieee eee e e e Clommuuuis aus dur Liufu 13 Roman von Hans Land (Urheber⸗Rechtsſchutz Bimag, Berlin SW. 19) All dies klagte Frauz ſeiner Mutter, die nur ſchwer ihren Sohn zu tröſten vermochte; da Edith fortan mit Groth, der fetzt Mitbeſitzer der Quelle geworden war, in enger Inter⸗ eſſengemeinſchaft leben mußte, ſo würde— davon war Frau Groth überzeugt— dieſe Verbindung im Laufe der Zeit ganz zwanglos zu einer perſönlichen Annäherung führen. Franz Groth hörte ſich dies alles nicht völlig überzeugt an. Er lächelte ein wenig ſchmerzlich und um ſeine innere Zerriſſenheit zu übertäuben, ſtürzte er ſich mit einem wahren Feuereifer auf die Arbeit. Er unternahm Reiſen, knüpfte die alten Verbindungen wieder an und es bedurfte nicht allzu großer Mühe, um wieder neue, beträchtliche Kredite für das Werk zu erhalten. Wenige Wochen, nachdem ſich das Grab über Sophus Willers geſchloſſen hatte, zeigte Oelheim erneut das Bild des blühen⸗ den Werkes, wie es vor dem Brande geweſen war. Mit zu⸗ reichenden Mitteln verſehen, wuchs der Betrieb ſchnell wie⸗ der zu ſeinem früheren Umfang, ja über dieſen hinaus. Es waren Franz Groths ſchönſte Stunden, wenn er am Tiſch ſeiner Mutter dieſer und Edith ſeine Berichte abſtattete und beiden Frauen Einblick gewähren konnte in die ſtete Ge⸗ ſundung des Werkes, wenn er Rechnung legen durfte über die unausgeſetzt ſteigenden Ueberſchüſſe. Da erntete er manchen beglückenden und dankbaren Händedruck der jungen Frau, genoß den Blick aufrichtiger Freundſchaft aus ihren hellen, klaren grauen Augen. Aber ſo innig und ſcheu er auch um ſie warb— niemals ließ ſie ein Wort fallen, das ſeine Hoffnungen hätte beſtärken können. ö Merkwürdig war es um dieſe erſt dreiund zwanzigjährige Frau beſtellt. Nie ſprach ſie von ſich, ſtets nur von ihrem Kind. a Als wäre es nur dieſes kleine Weſen, das als Nutznießer des neuen Segens in Betracht gekommen wäre, und als hätte Edith ſich ſelbſt, trotz ihrer Jugend, völlig ausgeſchaltet. Ob⸗ ſchon ſolch mütterliche Selbſtloſigkeit die junge Frau mit einem verklärenden Schimmer umwob, drückte ſie immer ſchwerer und hoffnungsloſer auf Franz Groths Stimmung. Fühlte Edith ſich tatſächlich nur als Sachwalterin ihres Kindes, ſo war ſie vermutlich weit von jedem Heiratsge⸗ danken entfernt— und wenn ſich dies wirklich ſo verhielt, wie man auf Grund ihres Benehmens annehmen mußte, ſo jagte Groth nur Träumen nach, Hirngeſpinſten, denen nie⸗ mals Verwirklichung beſchieden war. Solche Erwägungen ſchnürten ihm das Herz zuſammen, und wenn er bei geſchäftlichen Beratungen im Direktions⸗ zimmer des Oelheimer Werkes der jungen Frau gegenüber⸗ ſaß, empfand ere ſtets die Beziehungen der Freundſchaft zwi⸗ ſchen ſich und ihr nur wie eine Trennungsmauer, die immer höher wurde. So ſehr er ſich auch bemühte, Groth war nicht imſtande, ſeiner Teilhaberin, die da gelaſſen und ruhig auf dem Stuhl des verſtorbenen Willers thronte, menſchlich näherzukommen. Selbſt wenn er und ſeine Mutter als Gäſte bei Edith weilten, oder umgekehrt die junge Frau bei Frau Groth am Familien⸗ tiſche ſaß, ſtets drehte ſich das Geſpräch nur um geſchäftliche Angelegenheiten oder völlig gleichgültige Dinge. Auch als das Trauerjahr längſt zu Ende gegangen war, hatte ſich an dieſem Zuſtand nichts geändert. Oft, wenn ſie beide, über Pläne, Rechnungen oder Brief⸗ ſchaften gebeugt, ſich tief in Erörterungen verloren und Ediths hellbraunes Haar ſeine Schläfe ſtreifte und deſſen Duft ihm die Sinne zu betören drohte, hielt er plötzlich inne, richtete ſich auf, wollte ſprechen, allein die Kehle ſchnürte ſich ihm zu. Er fühlte, wie er blaß wurde und ſein Kopf herabſank. Edith blickte dann ahnungslos verwundert zu ihm hin und fragte, ob ihm etwas fehle. Dann ſtrich er haſtig über Stirn und Augen, nahm mit einem Ruck alle Willenskraft zufſammen und fuhr in gepreß⸗ tem Tone fort, die geſchäftlichen Angelegenheiten darzulegen. Doch Groth fühlte, daß er in ſolcher ſchmerzhaften Span⸗ nung, in dieſem fortwährenden Schwanken zwiſchen Hoffnung und Furcht, nicht länger zu leben vermochte, und eines Tages erklärte er ſeiner Mutter, daß er entſchloſſen ſei, dem uner⸗ träglichen Zuſtand ein Ende zu bereiten. Frau Groth nickte ſchweigend. Vierzehntes Kapitel. An einem Sonntagmorgen legte Franz dunkle Kleidung an, erkundigte ſich telephoniſch bei Edith, ob er ſie unver⸗ züglich ſprechen könne, und fünf Minuten ſpäter ſtand er vor ihr, verwirrt und betreten. a Edith war in ſtarker Erregung. Ihr Töchterchen fieberte; jeden Augenblick wurde der Arzt erwartet. Er kam dann auch gleich und Edith nahm von Groth haſtig Urlaub, um dem Arzt an das Bett ihres Kindes zu folgen. Er dauerte geraume Zeit, ehe ſie in den Salon zurück⸗ kehrte, vom Arzt begleitet und geſpannt deſſen beruhigenden Erklärungen lauſchend. Als ſie wieder allein waren, fand Groth die noch immer beſorgte Mutter ſo unruhig und wenig geſammelt, daß er es ſeufzend aufgab, heute ſeine Werbung vorzubringen. Er verabſchiedete ſich ſchnell und mißmutig bemerkte er, daß Edith ihn nicht einmal gefragt hatte, aus welchem An⸗ laß er eigentlich zu ihr gekommen war. Völlig niedergedrückt ſaß er nachmittags bei ſeiner Muk⸗ ter, als Edith gemeldet wurde. Sie trat raſch und ein wenig atemlos herein, begrüßte beide, ließ ſich am Tiſch nieder und begann, ſich zu entſchuldigen:„Lieber Groth, Sie dürfen mir nicht böſe ſein, daß ich heute vormittag ſo zerſtreut geweſen bin, doch wenn meiner Kleinen etwas fehlt, verliere ich den Kopf. Jetzt iſt das Fieber faſt geſchwunden und nun bin ich auch wieder ruhig. Da iſt es mir eingefallen, daß Sie heute zu mir herüberkamen, um mir etwas zu ſagen, und daß ich in meiner Aufregung völlig vergeſſen hatte, Sie zu fragen, was Sie eigentlich von mir gewollt hatten.“ Groth lächelte ſchmerzlich:„Liebe Frau Edith, ich nehme es als Vorbedeutung und möchte doch lieber völlig davon ab⸗ ſehen, Ihnen meine Mitteilung zu machen. Ich habe das Gefühl, es wird beſſer ſein..“ 5 Ueberraſcht blickte Edith ihn an:„Sind Sie gekränkt? Es iſt wirklich nicht meine Schuld...“ 8 Lächelnd wandte ſie ſich Frau Groth zu und meinte:„So ſind nun einmal die Männer, liebſte Frau Groth! Sehen Sie— wie wenig ſie uns begreifen! Sie ſind Mutter und wiſſen, was in uns vorgeht, wenn ein Kind fiebert und die Angſt uns würgt, es könnte von ſchlimmer Vorbedeutung fein Frau Groth faßte Ediths beide Hände:„Ich verſtehe Sie durchaus, liebe Edith, und auch mein Sohn wird ſich dazu bequemen müſſen, nachzufühlen, wie einer beſorgten Mutter in ſolchen Stunden zumute iſt.“ Edith nickte zuſtimmend, ſtreckte Franz die Rechte ent⸗ gegen und rief erfreut:„Na alſo, zeigen Sie mir, daß Sie nichts nachtragen. Schlagen Sie ein und ſagen Sie mir fetzt ruhig, was Sie heute morgen vorbringen wollten.“ Franz Groth ergriff ihre Hand, drückte ſie, ließ ſie aber plötzlich, zuſammenſchreckend, los. Wieder verſtand Edith nicht, was vorging, und ihr fra⸗ gender Blick ſtreifte Frau Groth, die, verlegen lächelnd, auf⸗ geſtanden war und ſich anſchickte, aus dem Zimmer zu gehen. „Bleibe Mutter!“ rief ihr Sohn. 5 Es klang ſo gequält, daß Edith aufhorchte und nun lang⸗ ſam zu ihm hinüberging, ihm die Hand auf die Schulter legte und ihn zum Tiſch hinüberzog. Frau Groth hatte ihren Platz auf dem Sofa wieder ein⸗ genommen. Franz und Edith ließen ſich wieder am Tiſche nieder.(Fartſetzung folgt.) ——.—————ꝙÆq——— Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe Dienstag, den 21. Mai 1929 l Beginnende Veſſerung . der Geſamtanlage um 305, Mill.— Rückgang er Wechſel und Schecks um 215 Mill./— Geringe Gold⸗ Abgabe, dagegen Deviſenzunahme um 2,5 Mill./— Noten⸗ deckung gebeſſert . Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Mai hat die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Reichs⸗ ſchatzwechſeln, Lombards und Effekten in der zweiten Maiwoche um 305 2 auf 2981,8 Mill.(abgenommen. Im einzelnen haben ſich die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 215,0 auf 2568,5 Mill./ und die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 98,0 auf 103,9 Mill.“/ verringert, während die Lombardͤbeſtände im Zuſammenhang mit den Mediobebürfniſſen eine Zunahme um 7,8 auf 216,5 Mill.„ erfahren haben. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 28170 Mill./ in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 275,1 auf 4167, Mill.„ und der Umlauf an Rentenbankſcheinen um 6,8 auf 449,0 Mill.„ vermindert. Dementſprechend belaufen ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 48,9 Mill. /. Die fremden Gelder zeigen eine Zunahme um 63,7 auf 648,5 Mill. J. Die Beſtände an Gold und deckungs fähigen Deviſen insgeſamt haben ſich um 1,7 auf 1820,9 Mill.„ erhöht. Im einzelnen zeigen die Gold beſtände eine Abnahme um 84 000/ auf 1764,8 Mill.„, während die Beſtände an deckungsfühigen Deviſen um 2, Mill.„ auf 56,1 Mill. J angewachſen ſind. Die Deckung der umlaufenden Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 39,7 v.., in der Vorwoche auf 42, v.., die⸗ jenige durch Gold und deckungsfähige Depiſen von 41,0 v. H. auf 43,7 v. H. ** Der neue Ausweis zeigt, daß der Abbau des Wechſel⸗ kontos eingeleitet iſt und daß die Kreditreſtriktivn zu wirken begonnen hat. Im ganzen iſt der Beſtand der Reichsbank an Reichsſchatzwechſeln, Wechſeln und Lombards ſeit dem 7. Mai von 9192 auf 2888 Mill.„, alſo um 304 Mill./ zurückgegangen, während zwiſchen Ende April und dem 7. Mai noch ein kleiner Zuwachs zu verzeichnen geweſen war. Ein weſentlicher Teil des Rückganges ent⸗ fällt auf den Abbau des Reichs ſchatzwechſelkontos, das immerhin von 201 auf 104 Mill./ vegringert werden konnte. Der kleine Zugang von 8 Mill./ bei dem Lombardkonto hängt mit den Medioanſprüchen zuſammen. Im übrigen haben die Lombardrück⸗ zahlungen ſchon jetzt eingeſetzt, ſo daß der Zuwachs bereits wieder ausgeglichen ſein dürfte. Das Wechſelkonto wurde ſeit Ende April um 222 Mill., abgebaut. Das bedeutet einen Rückgang von nur 8.,., während bekanntlich die Reichsbankfilialen angewieſen waren, die Kreditkontingente bis zum 15. Mai um ungefähr 15 v. H. zu verringern. Das Programm der Reſtriktton iſt alſo offenbar nicht ganz eingehalten worden. Von großer Bedeutung iſt dieſer Umſtand aber nicht, er zeigt nur, daß die Reichsbank im Gegenſatz zu dem Jahre 1924 ſehr elaſtiſch vorgegangen iſt und offenbar auch auf die produktſven Kreditbedürfniſſe der Wirtſchaft beſondere Rück⸗ ſicht nimmt. Im übrigen hat ja auch ſchon der 8 y. H. Abbau des Wechſelbeſtandes die Wirkung erzielt, daß auf dem Geld⸗ und Deyfſenmarkt eine völlige Wendung eingetreten iſt. Der Deviſen⸗ beſtand der Reichsbank an deckungsfähigen Deviſen konnte in der zweiten Mafwoche wieder um 2½ Mill./ geſtärkt werden. Auch am 16. und 17. Mai kaufte die Reichsbank weitere Deviſenbeträge an, die ſich zuſammen wohl auf rund 8 Mill./ belaufen dürften. Das iſt natürlich noch keine entſcheidende Wandlung für den Deckungsbeſtand der Reichsbank, aber es iſt immerhin erfreulich, daß die Noten⸗ deckung ſich jetzt wieder auf 43,7 v. H. erhöht hat, wenn man die Heckungsfähigen Deviſen zur Notendeckung hinzurechnet. Der Rück⸗ gang des Notenumlaufs beträgt 275 Mill. /; er entſpricht alſo im großen und ganzen dem Abbau des Wechſelbeſtandes. Elektrizitäts-Ac G. Schuckert& Co. Die bekanntlich zum Siemenskonzern gehbrende Hol⸗ Hinggeſellſchaft, berichtet über ihr am 31. März d. J. abgelaufenes Geſchäftsjahr, daß die Beteiligungen ſich wetter gut ent⸗ wickelt haben. ſchen Wirkungsgrad zu erhöhen, den Stromabſatz zu ver⸗ breitern, die Anlangen zu moderniſieren und Erweiterungs⸗ und Neu⸗ Es wurde überall daran gearbeitet, den techn i⸗ im Reichsbank⸗Ausweis in mindeſtens der gleichen Höhe wie 1927 gerechnet werden könne. Die kleinen Fabrikationsbetriebe Beldam⸗Werke, Maſchinen⸗ und Apparate⸗Fabrik AG., Nürnberg, die Beton⸗Schleuderwerke AG. und die„Noris“ Zünd⸗Licht AG., fämtlich in Nürnberg, hatten erhöhte Umſätze, die beſonders bei der„Noris“ erheblich waren. Der Bruttogewinn, einſchl. Vortrag, iſt auf 7,95(5,67) Mill. „ geſtiegen. Nach 1,3(1,03) Mill./ erhöhten Unkoſten einſchl. Abſchreibungen verbleiben 6,52(4,64) Mill./ Reingewinn, der wie berichtet, Dividendenerhöhung auf 11(8) v. H. geſtattet. Die Bilanz iſt recht flüſſig. Dauernde Beteiligungen ſtehen mit unver⸗ ändert 60,56 zu Buch. Das Hauptaktivum iſt bekanntlich der Beſitz von annähernd der Hälfte des Aktienkapitals der Siemens ⸗Schuckert Werke AG., Berlin, die 10(9) v. H. Dividende verteilt hat. Mit⸗ teilungen über die Ausſichten werden nicht gemacht. * Der Zuſammenſchluß in der Kugellagerinduſtrie.— Modali⸗ täten für Aktionäre und Obligationäre. Zu dem gemeldeten Zu⸗ ſammenſchluß der deutſchen Kugellagerinduſtvie erfährt eine Korre⸗ ſpondenz, daß das Bankhaus Gebr. Arnhold, Dresden⸗ Berlin, wie mitgeteilt, den Aktionären der Fries u. Höbpf⸗ linger AG. den Umtauſch ihrer Aktien in ſolche der Spenska Kugellager fabriken Aktiebolaget anbieten wird; für je 300% Fries u. Höpflinger⸗Aktien werden 100 Kr. Svenska Kugellagerfabriken⸗Aktien gewährt. Der Dividendenſchein für das am 28. Februar 1929 beendete Geſchäftsjahr der Fries u. Höpflinger AG. verbleibt den ein reichenden Aktionären. Die Divi dende wird unter üblichem Vorbehalt auf 4 v.„H. geſchätzt. 2 ſchwediſchen Aktien werden erſt für das Jahr 1930 dividendenberech⸗ tigt ſein, ſo daß die einreichenden Fries u. Höpflinger⸗Aktionäre für die Zeit vom 1. März 1929 bis Ende dieſes Jahres keine Divi⸗ dende erhalten werden. Dafür wird eine Vergütung von 12 ¼ für je 300/ eingereichte Aktien beim Umtauſch gewährt. Die Spenska Kugellagerfabriken Akt⸗Bol. hat ein Aktienkapital von 106 000 000 Kr., das teils an der Londoner, teils an der Stockholmer Börſe eingeführt iſt. Die Fries u. Höpflinger AG. hat im ver⸗ gangenen Jahre durch das Bankhaus Gebr. Arnhold eine Sproz. Mannheim feſt Die vorbörsliche Stimmung nach den Feiertagen war günſtig be⸗ einflußt durch angeblich beſſere Nachrichten aus Paris. Das Angebot am Deviſenmarkt macht weitere Fortſchritte und am Geldmarkt will man das erſtemal wieder ſeit längerer Zeit eine gelinde Erleichterung bemerkt haben. Die Börſe eröffnete gut beſeſtigt. Es konnten wie⸗ ger, wie am Freitag, hauptſächlich Kali und Elektrizitätswerte pruft⸗ tieren. Aber auch Farben⸗ und Zellſtoff Wabdhof⸗Aktien verzeichneten heträchtliche Kursgewinne. Erſtere 247,3 nach 242,0 und Waldhof 254 nach 246 v. H. Gefragt waren ferner Rheag mit 164 und Dt. Lino⸗ leum 331 v. H. Weſteregeln notierten ſchließlich 243 v. H. Kursein⸗ bußen waren ſelten. Die feſte Tendenz hielt bis zum Schluß an. Frankfurt anziehend Im vorbörslichen Verkehr war infolge der Pfingſtunter⸗ hrechung kaum Geſchäft zu verzeichnen. Stimmungsgemäß war man jedoch wieder zuverſichtlicher, da günſtig lautende Meldungen aus Paris nicht ohne Einwirkung blieben. Verſchiedeutlich drückten noch dite ungeſunden Geldmarktverhältniſſe auf die Stimmung, doch löſte ſich deſſen ungeachtet bei der Spekulation ein ſtärkerer Optimismus aus; von dieſer Seite wurden noch vor Beginn des offtziellen Ver⸗ kehrs Intereſſenkäufe in größerem Umfange vorgenommen. Anre⸗ gend wirkte auch, daß noch hinzukommende Auslandsordres dem Markte eine Stütze boten. Die Tendenz war feſt und zuverſichtlich und zur erſten Notiz waren gegenüber der Mittagsbörſe vom 17. Mai bei den Spezialwerten ganz erhebliche Er holungen zu verzeichnen. Als jedoch die Aufträge zumeiſt erledigt waren, ſchrumpfte die Umfatztätigkeit zuſammen, die Allgemeintendeuz wurde aber hiervon nicht berührt. Es konnten ſich im Gegenteil ſogar wei⸗ tere Erholungen durchſetzen. Das Hauptintereſſe wandte ſich vor allem Glektroaktien und chemiſchen Werten zu. Im Verlaufe traten auf Realiſationen verſchiedentlich Schwankungen ein, die Tendenz blieb jedoch feſt. Es konnten ſich ſogar noch weitere Erhöhungen bis zu 2,5 v. H. durchſetzen. Das Geſchäft war aber nicht ſehr umfangreich, nur Elektrowerte ſtanden im Vordergrunde. Am Geldmarkte war Tagesgeld mit 3 v. H. etwas leichter. Berlin befeſtigt, Schluß auf Glattſtellungen aber etwas matter d Nachdem bereits im Vormittagsverkehr eine freundliche und zu⸗ Obligationsanleihe von 2 M Infolge der verändert n Inhabern der Anleihe züglich laufender Stückzinſen plu Die Fries u. Höpflinger AG. wird erhalten und fortgeführt werden. Salzwerk Heilbronn Wieder 10 v. H. Dividende— Fortbeſtand des Steinſalzſyndi⸗ kats nach dem 31. Dez. 1929 fraglich Die Salzwerk Heilbronn A. G. in Heilbronn ſchließ 1928, wie ſchon gemeldet, mit einem Reingewinn von 511 V. 449 214)/ ab, woraus der HV. am 10. Juni wieder 10 v. H. vidende vorgeſchlagen werden. Dem AR. werden 12 444(12 Mark für Tantieme gezahlt, ſo daß zum Vortrag auf neue R 218 127(155 510)/ verbleiben. Die Einnahmen aus und Sonſtig em beziffern ſich auf 3,54(3,67) Mill.%; Unkoſten erforderten 2,64(2,73), ſoziale Leiſtungen 0,17(0,16), Abſchreibungen 0,80(0,32) und der Rückfall⸗Fonds 0,06(0,06) Mill. 1. An dem Ge⸗ ſamtabſatz der Verkaufsvereinigung Deutſcher Steinſalzwerke G. m. b. H. von 1,91 Mill. Tonnen war die Geſellſchaft mit 0,16 Mill. Tonnen beteiligt. Erzeugung und Abſatz in ede⸗ und Hüttenſalz konnten wiederum geſteigert werden. Der Bericht befaßt ſich bei Begründung des Dividendenvorſchlags von 10 v. H. ein⸗ gehend mit der Erneuerung des am 31. Dez. 1929 ablaufenden Vertrags der Verkaufs vereinigung Deutſcher Stein ⸗ ſalzwerke und hält es nicht für ausgeſchloſſen, daß ſich die ſüld⸗ deutſchen Werke, falls ihre Forderungen nicht berückſichtigt werden, vom Syndikatlöſen. Die Vorräte haben ſich nach der Bilanz von 0,31 auf 0,38 Mill.„ erhöht. Wertpapiere ſtiegen von 0,57 auf 0,82 Mill.%; worauf dieſer bedeutende Zugang zurückzuführen iſt, wird nicht geſagt. Wechſel zeigen eine Erhöhung von 0,09 auf 0,15, Schuldner von 2,09 auf 2,29 Mill.. Beteiligungen ſtehen unverändert mit 0,3 Mill. an. Gläubiger einſchließlich Steuerrückſtellungen uſw. werden mit mit Zuſatzverzi bietet 8 f zum 1,5 v. H. als ſelbſtä n Rückk 1,28(0,9) Mill.„ ausgewieſen.(§.⸗V. 10. Juni.) Optimiſtiſche Vörſen nicht einheitlich. Der Geldmarkt war zwar beruhigter, die Sätze blieben jedoch unverändert. Nach den erſten Kurſen wurde es trotz verſchiedener Realiſationen weiter ſeſter, dann vorüberge etwas ſchwächer, ſpäter aber allgemein—2 v. H. höher. Der Ka markt lag im Einklang mit der übrigen Börſe feſter. weitere Verlauf der Börſe blieb zunächſt feſt, ſpäter aber ſchritt die Speku⸗ lation zu Glattſtellungen, da die heute etwas ſchärfere Repar⸗ tierung des Privatdiskontes verſtimmte. Das Angebot in Privat⸗ distkonten betrug eg. 25 bis 27 Millionen, die Repartierung wurde i dividuell vorgenommen und betrug im Durchſchnitt etwas unter 25 v. H. Die Schlußkurſe waren uneinheitlich und gegen Anfang meiſt etwas ſchwächer, Kunſtſeidewerte, Rheiniſche Braunkohlem und Conti Caobutchoue 3 bis 5 v. H. ſchwücher, Stöhr dag 0 Braubank 4,5 v. H. feſter. Die von der Reichsbank gef verknappung brachte weiteres größeres Deviſenauge bot, bei geringer Nachfrage ſtark auf die Kurſe drückte. Der Dol lar ging bis.20 zurück. Die europäiſchen Valuten lagen durchweg ſchwächer gegen Newyork, London.8504 nach.8510, Holland 40.19,30 nach 40.19,75. Paris und Schweiz unverändert, Spanfen geſchäftslos 34.00 Londoner Uſance. Die Swapfätze Dollar gegen Reichsmark ſind auf einen und 9 Monate ſehr hoch, o bezw..80 Stellen. 5 5 a⸗ Der Berliner Retallbörſe Kupfer 21 bez. Brief Geld Januar.— 144 128,— Februar—.— 14.50 143 50 März—— 14375 143,80 April.—144,.— 143, Mai—.— 146,.— 142, Juni—.— 148,— 142, Juli,. 144,— 142,— Auguſt.]—.— 144,— 142.— Sept.—.— 143.50 142,50 Oltober[—— 144— 142.50 Nov...—.— 143.28 14,25 Dez.—.— 144.— 143, Elektrolytkupfer, prompt, 171.50 Antimon Regulus Orig. Hütten⸗Alumigium 190.— Silber in Barren, per kg 74,00 75,75 dal, Walz⸗Drahtbarxen 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00 28,20 Hüttenzinn, 99 v H. 350,.— Platin, dto. 1 gr. 0 819 Reinnickel, 98—99 v. H.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 feg bauten durchzuführen. Durch Hingabe von Darlehen hat die Geſell⸗ verſichtliche Stimmung feſtzuſtellen war, eröffnete die Börſe in recht Londoner metallvörſe maelage in g pre f fate, 89.88.80 ſchaft die Bautätigkeit belebt und erleichtert. Von den Beteiligungen, feſter Haltung und die Spekulatkon ſchritt weiter zu Silber Unze ſtand. 187/40) fein. Platin ünze 6 do. Ausl. 100 0 1000 deren Abſchlüſſe noch nicht bekannt ſind, iſt zu berichten, daß bei der Deckungen, ſodaß gegen die Freitagsſchlußkurſe ſich Erhöhungen der Kaſſa 58 J6J 78 80] gon dere. gg 6g, Seite: e Ber iſche glektrizitäts⸗Verſ 2 b.., El 258 1 927 von——5 v. H. im Durchſchnitt, zum Teil auch bis 9 v. H. ergaben. Kupfer Kaſſa 75,28 76.50 Zinn Kaſſa 198,3 198,2 Antimon Reg 55,— 54.50 gergiſche Elektrizitäts⸗Verſorgungs⸗G. m. b.., Elberfe(1927 Eine Anzahl anregender Momente lag heute vor. Die ſchwache ge⸗ do, Monate 78,35 74 do. Monate 201. 9,0 Plaein 13,85 18,85 10 v. H. Dividende), der Schwebebahn Vohwinkel⸗Elberfeld⸗Barmen ſtrige Newyorker Börſe machte keinen Eindruck, da dort die Diskont⸗ Kup le 8 28. Seen 2885 195,0 Volſramerz 20.— 2 7 1 5 ra! 5 1 7 70 55 1872* 7 2 upfer elektrol. 84, 0. N icke 175.0 Ac.(7 v..), die Bergiſche Kleinbahn Ac. Elberfeld(0 v..), die erhöhung im Moment abgelehnt iſt. Anleihen waren ſeſt, Aus⸗ bo, beſt ſelee 75 75 78 25 de. Straits 99 7 125 e E 0 Elektriſche Straßenbahn Barmen⸗ Elberfeld(6 v..) mit Dividenden länder geſchäftslos, doch eher leicht befeſtigt. Der Pfandbriefmarkt lage do ſtrong sh 4112 0 112,0 Hei bromp, 23.75 28.74 Silber 1 2 8 2 r 17. 71 17 J 21, 2 17. J 21. 17. 21. 17. 21 21 Bad. Uhren„„.25] 4,05 Geſfürel.... 212.0 220,0 Rein. Gebhes sch. 90,— 100,0 Aſchaffbg. Zeug. 178,5 181.5— 80. 17. 0 Kurszettel der Neuen Aannhelmer Leſtung ger age 8 e g en 0 e a e e e e ae Se e Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark je Stück Brem.⸗Beſig. Oel 54,50 64,50 Gritzner M. Durl. 80 50 80.25 1 St. A. 188,0 162 0 g ammerf. Spin. 136.7 136.7 Rhein. Chamotte 86679 59.75 Mannheimer Effektenbörſe Brown Boverl—, 140.00 Grün& Bilfinger 1670 16770 Ae 2 8 S4 dane 21. 1192 ann, M, Egeſt.45.— 48.50 Rhein. Eletrizit 100 1610 N* 67.— 68.— 2219.„ Hb. ⸗Wien Gum. 74.— 74.75 Rhel 015 1. 21 1. J. 21. 87001280 enen achat 17% gen Sar ue 8 0 a gage Cet 20 fe 3 110 130.0 Riedel Montan f 1480 8% Bab. et, u. 2 75, 75,— gudwigsh. A. Or, 212,0 212,0 10% Kö rkr. M. Bu. 125,0 Ghade. 431.5 488.0 J 0„ 155 52950 Harkm. Maſchin. 10,— 10.— Koſitzer Zucker 4 5 455 2 Had Ferne Gd 6,50.50 Pfalz. Preßheſe 186.0 186,0/„„ D 140.0 140,0 Chamott Aan 1098.0 405,00 Piper gan dt. 200 10.0 Schnee ß 7— 89— n eee Hie ag. 5 80 89 50 Rüſoret, Ferd.. 80 nihafenstadt 89,— 89,— Schwarz Storch. 164,0 164,0 CThemiſche Albert 68, 70.— irſch Kupf..M. 129,0 129,0 Schnellpr. Frkthl. 68,.— 69. Berliner M n 5 ilperf Maſch. 88.50 88,30 Rütgerswerke. 8655 88,80 10% Mom, old 105,0 105,0 Werger Wormz 208,0, 208,0 Karle Rab Haid 450.4577 Ehe Hlockhues 60— 0. Poch u. Kieſdas 52 Schramm gack. 110.0 105.) Beaunk ace 1 1 4520 Hindrichs e Auf.—.——.— e 8%„ Gold 59,— 89, 5 i. H. Knore 90750. 5 olzmann, gil 113,5 115.5 Schuckert, Rrbg. 244,7 246,9 e 154.1 1485„ Sachſenwerk. 1040 108.8 50% Gold 750 73,50 Bab. Aſſekuranz.. Konſervenßraun 7,14.— Daimler Benz 51.— 59.25 Bolzverfohl⸗d 80,— 90,„ Schußf. Vernes 59,— 60,— Ur.⸗Beſiah. Self. 84,75 84,30 ßieſch Kupfer 139,0 130,2 Salzdetfurth„300 365.8 % Farben dds 0 128,0 128.0 Continent. Verf 90,— 80.— Mannh. Gummſ 44,— 44,— St. Atlant.⸗L. 115.0 118.0 5 Seilinduſt. Wolff———.— Bremer Dulkan 122,0 120,2 Hirſchberg Leder 102.0105 Sarotti 1630 1620 5 a Mannh. Verſich... e Neckarſum Fhrz.— ee Dt. Eiſenhandel 75.——. Inag Erlangen g5,— 95, Slem,& Halste 875,0 988 5 Bremer Wolle 174,748, Hoeſch Eſſen 115 119.2 Schubert Salzer 3340 293.5 Mobiſche Bank 161,0 160,0 e ee. 55 L. Geier: ling ig Janzdens ea. S880 8 8b. Jose 488,158 BubderusGiſens. 60, 18. Hf Hohmann are i850 Schulcheg pad 5 800 0 138 0 u. Seili—68.— D. Bold⸗u. S. Ant 161,0 161.2 Udet ee t 20 Schultheiß Patzh. 295 5 301.0 1 711190 4170 Fran ober 480 14070 Ae 180.0 1540 Di. Linoleum 328.0 8240 Kamm Kalſers.. 7. Triest, Beſtabeim 48.— 48.—, Charlott. Waſſer 109,0 111.0 Corchwerke 80cm... 47303 Ag, Ereditbank 128,5 178,5 Daimler⸗Benz 51,50 54.— Rhbeinmühlenw. S 1 115 227.0 R 4 2 92 55 Ader Gaben 90,2591,— Ilſe Bergbau 2115 212.0 Sion Aarung 10 75 Süd. Disconto 181,0 181.0] Deutſche Aan 880 391,0 Südd. Zucker 7130 146,0] Dürkoppwerk 1245 7 8 Rnork, Heilbr.— 3 Them. Gelſenk. 74, 74.— de* 98650 1640 Stoemer Rähm. 18 17— 1 Enzinger Union 78,— 73,— Verein diſchOelf 87,8057, 50 Düſſel. Rat, Pürr 86,— 88. Tonſecv. Braun 73.——.—— Chem. aa 6 97 1 755 1 05 5 88— Gebr. Junghans 66,8070, Stolberger Zink 1490 148.0 1—— 4—.—.. 2 22 3 2 1. 5 ſch.„5917— 5 S.„89.—.— 8 129,0 5 0 9000.6.. 2475 Seleeffe dal 24810 2530 Dockerh e Mid m 105,5 105,6 Krausk Go. Bock 58.— 58.— Jergte Jul 3 11591459 Tent⸗Caunch 185 160 Papi We 2300 2050 dd Zmmgzebil. 59e 50 0 1 5 Lahmenyer& Co.— Ver. Ultramarin. 148, 120 Daimler 8 58.— ane er 209 0 211 U 5 145.0 146.0 Flankfurtet Würfe ᷑Lmnn.!.))!, ektr. u. 8 0, K. 1 27 2— N. 2 0 92. 925 Festverzinsliche werte armer Ganz 143.140] Montan Aktien Elektr. Dleferung 186.0, mainkraftwerke e gelge e baffrer zee 085 Dec Err 1 0 f fn n 55 5005 Leh Leonhard 28086 Bayr. Hyp. u. Wh. 149, 144,0 5 kf. 88,— 89,50 107,578 75 Volth. Sefl. u. K. 72,— 72.— Deutſche Erd. 111,0 118,7 Kolm.“ Jourd. 5,2 80.28 Transradis 1440 1470 8% Neichsanl 10500 Jener Brſoſk 2500 489 0 Sec Herz i Engine Unſeon 78550 73.— A e 1215582 ee 8480 bb.— en 5 5 3 3 1211 „. 5 80 D ſt. u. Nat. 250,0 260.0 Gelſenk. B 29,0 181.0 1— 135 ne 62,.—82,.— Deutſchelkabelw. 84, 2 E Cie. L„ 5 arziner Papier 122 1 Aakisſungſc l.. 090 40,30 Peniche Hank 1500 46.0 Harb, Bergen. 4808 Finger dal 2107012150 Maag, Müdld... Wap 4, Freptag 109.5 14,6 Siſche. Maſchſer. 49,28 8080. Kronen Wet. 1025 70,25 O, B. Frkf.Gummf 81.80 „ ohne 34,50 84,5 Suse Bab. St. fl. 211.5 213,5 Ettling. Spinn. 20, 0 Moenus StA. 38,— 88. W. Wolff 116.0 1170 21 e. Stelngg. 214,7 215,0 Kyffhäuſ.⸗ Hütte.—. Ver Chem Shark. 607588,— D. Werto.(Gold!,—— 2. Effekten Pank 122.9124.0 gau A chersled. 232,5 238,0 Faber& Schleich 106,0 106,0 Motoren armſt. 39,— 59.50 Deutſche Wollw. 22, 21,80 2 B. Diſch, Nickelw. 166,0 188,0 Setzen 2.. Tonen Wach, 8 e Fanteah derfurth 380,0 394.5 Fahr ebr birm, Motoren deuß.—.— 58,50 Disch. Eſſengdl. 7778s 79,25 gahmegere Co. 16451677 f. Glanzſt. Elbf. 418.0 480.0 % Schutzg. 14—.— 4,65. 2 85 Kal ie 245.0 J. G. Farben 243,2 247] Motor. Oberurſ.—— Zelkftoſſ ges. 1340 115 95 Deutſche Linol. 325,5 880, N.. 13 50 9. Schuh Br. W 60.— 89558 5 Bereinsdank 98.— 98.— 6. 085 128, 181,„ Memel 133, 0] Dresd. Schnellpr. 10 70 Linde s Eis. 18 0g. 70 7 2 anne, 1148 118 0 Fahne deer 55, bl ea une b Walde 246,8 8547 Diener fa 131.0 4008 San e 2620 Oetagb.. 355. 15 1775 540 Gba ien e! Dresdner Ban 97 annesm.„ elt. Guilleaume— 2. Dürkoppwerke 2525 25,— Zingel Schuh fab. 40 49, krümarin 18151 895 15 1 277325 89,25 runkf. Bank 104.0 104,0 Mansfeld Akt.——5— 4 9 8 5 180.0 Pi Neun. 180. ufa(Freiverk) 90.—99.— Dynamit⸗Truſi 1160 114,5 L Loewe& Co. 185, 2045 Vogel Lelegraph 5 17 0 . ae a be Minen 9g.. Bee Wi Z 82,75 Pf. Rähm Kaos 24.(28.—,-Raftalter Mags 15.50 18,50 Cette. Lieferung 154.0 161.0 Aude e d 51 91— Noßländ Maſch 9728 66 Sethe Me 20 1— 7— finn. 182 0 1820 38 69.— 90.25 4 g 7 Elktr, Licht u. K. 214. 220,0 gi Voigt s Haeffner 205,0 2660 82e Neuß, Ra e ee Nite den 18 0180 Rheine Braun—.— Berliner Börſe Sagas unten fe 80 fe Magee. 1 5 Wanderer Werke 71. 7 r Ast Et a 52 985 0 7 7 ˖ 0 Darm.- B. 255,2 261 0 Eſchw. Bergwerk 193.0 195,0 Mannesmann 113,2 1178 Weſteregel Alkal 285,01 48,7 Wed dee de Bos... 1405 100 Sten Beüße. 279,0 28 Keſtverzinsliche werte P nate i 39 29 18,30 Sener e. 40 5 40 25 Eſſenerstelntedt 1112 1150 fag a Kung. 432.0 4320 ene Semen 4044 80% Grtr. M. abg. 14,15 14,1 en Tellus Bergbau 118,0 418,0 Woldanleihe.. 85.1095 25 5 e Feutſche Bank 161 2161 w. Ain Ke 64.85 n Wiesloch Tonw. 118. 110,0 5 bm Bon 8 68. Aden Tuditzt 12.120, ee 6917 8 8418 Trans port-Aktien Ane T 15 70 8 99 55 724900 Rabe. e 18155 3.. 1 0.„ Ver. Stahlwerke— 81,75 Diſch. Abl 9181. isconto Comm. 181,„ Idmühl 1325 2 ch. 5 f Wi.— 47, e erg.0 33 80 Wen de s dne one Abi deen 78.30 Sggapzgagbebn 4519 J 4,8 Freuden Bank. 1887 Je Felten& Guck 18521400 uch Sohne 5. 61053680 geagoff Berein 100 81065 85% den 2794.50 84.50 Sudd. Boden C. 10.0165. uch f Bertehrw 181 8188,“ Micteld, Kredöf. 182,5 des. Frankfurter Gas 1300 13,0 Miag⸗Müpten 19.0970 Jeuſtealdbof 2487 2840 )... JJ... W N iener Bankver. 18. 8228 rer, K. 148, 55 Üdd. Eiſendahn„ ei an 3 9 7 8 7 %. 60 1 88.— 8.— Wut. Notenbe 18.0 6170 Sichb-Mannb, 200,0 300,9 2 r5. Kaltanl. 8,60 8,50 Haag. 118,0 118,5 hein. Crediibr. 128.0 428,0 Gaggenau. ⸗A. 4,18—.— Hittdee bebe 93 5 80. Freiverkehrs-Kurſe 9%„ 1713 88.— 88.— ennin et 170,0 170,0 8% Roggenwert. 10, 10. F. Südamerika.. Sllbdbeutſch. Dise. 129,5 129,5 Gebhard Textil 99, 57 85 488. Peters. J. abt 2,10.10 . g Allianz. e e öwen München 288,0 290,0 SeRoggenrentd 9,43 841 Hanſa Diſchiff 146,0 148 8 Frankf. Allgem. Gelſent, Beigw. 9350 5130 Necarſeum hr. e kuſſenbant.325 1,845 4%% Rhein. Lig 74, 76,— Frankf. All Serſ. 955,0 959,0 Mainzer Sk. ⸗A 2270. Landſch. Rog. 8,50] 8,50 Nordd. Lloyd 110 21, Stück zu 400 952 Genſchow& Eo. 90.506,80 Rordd⸗Wollkäm 1410. Dentſche Petre. 1%„ ich. 72,80—— Frkf. R. u. Mito.—,—. Schöſſerh. Bindg. 940,0 840.0 Verein Elbeſchiff. 34,85 34.—„g. 178,3 177,0 1 5017271 % Pfälz, Big. 22, ſchöſſerh. Bin. 9 Germ. Portl.⸗g. 175, 0 Sberſchl. E. Bed. g1 80 Held burg 210,0 218,0 4½%% Südb Lig.,——.— Mannb. Berſ.⸗G., Schwartz Storch 18,0 182.8 65% Mexikaner 285.60 Induſtrie-Aktien Gerresheim 1240 12, Sderſcht. 213,50 Adler Kalt„ A eceining 8 78.— 78.— Werger 205.0 205,0 4% Tiirk. eld. Anl. 680 6,80 Bank-ektien Aerumtulgteren. 1808 Geſ, f, ell. Unt 212, 221,0 Dent K ene 3 Nene f 4% e Ur-, B. Bla 72,—78.— Transport- Aktien 4%„Bagd.⸗Eiſ.70 8,70 Adlerwerke. 4 30 Gebr. Goedhardi 200.0 205,0 Sſtwerke 335 024 164.0 186.8 5 7 235.0241 5 Hochfrequenz 164,. . Aceumulatoren-%„„.65 8,70 Bank 5, el. Werte 149 8159 0 Alexanderwerk 45.8040 80 Goldſchmidt Th. 81,85 88,7 a rligers hall„ Bank⸗Aktien Hapag.. 110.7 Adler Klever 44. 40, d f une Ant 13,15 Bank f Prauind. 139 Jeg 8 Ang. Glekrr.⸗G. 178,187, Grizner Masch. 80.— 70.65 Ponte gergvau gg 50 90,. Morena———— i raßb. 58.50 58,50 St.⸗A. 180,1 1877 6% Zollobl. 1511 N N 0 f 7 51.— Polyphot 5 Konnenberg.., 5 eidelb, Straßb. 58. 350 A. E. G. St.⸗A. 180,187, ee nobl. 9,90 Darm. Pankver. 1247 27 6 Alſen Portl.⸗ g. 189.0 190 0 Gebr. Großmann 52, 51. olyphon. Sloman Salpet. 80,— 90.— . N 1 5 8 8 3 5 9 8 5 11250 S 18985 95 17 5 10 15 80 Berl. Handelsg. 1 3. 9 85 05 Sradpwig 7 55 Rathgeber Wag.— 2 Südſee Phosph.—— 26/28 adiſche Bank 159, J eſter..—.——.—„Maſch. Dur 1 0 2% Anat. Tom., u. Printök. 182, 55„87,—188,.— Gruſchwitz 7 5060,50 Reis gol Papier 284,7 288,0 Ufa„„„ 90,— 80. — N * * f Dienstag, den 21. Mai 1929 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabef 7. Sekte. Nr. 280 Die deutſche Nähmaſchine auf dem Weltmarkt Die Steigerung des Auslandsabſatzes Im Jahre 1928 hat die Steigerung des Auslandsabſatzes der deutſchen Nähmaſchineninduſtrie erfreuliche Forſchritte gemacht. Die deutſche Außenhandelspolitik unterſcheidet zwei Gruppen von Näh⸗ maſchinen, nämlich Nähmaſchinen für Handbetrie b, ohne Geſtelle und fernerhin Nähmaſchinen mit Geſtellen oder für motoriſchen Betrieb. Es betrug nun bei den Nähmaſchinen für Handbetrieb Nähmaſchinen mit Geſtellen ohne Geſt oder für motoriſchen Betrieb Einfuhr Ausfuhr Einfuhr Ausfuhr 1926 10 180 Stück 314 631 Stück 619 Stück 162 993 Stück 1927 28 552„ 229 400„ 984„ 214 768„ 1928 17 459„ 306 217„ i ee, Zwar iſt auch die Einfuhr ausländiſcher Nähmaſchinen nach Deutſchland geſtiegen, aber dieſe Einfuhr ſpielt gegenüber der ſehr viel größeren Ausfuhr nur eine untergeordnete Rolle. Die Geſamt⸗ ausfuhr deutſcher Nähmaſchinen betrug 1926: 477 000 Stück, 1927: 544 000 Stück und 1928: 597 000 Stück. Beachtlich iſt die Tatſache, daß der Auslandsabſatz von Nähmaſchinen mit Geſtellen oder für motoriſchen Betrieb relativ ſtärker geſteigert werden konnte als der von Nähmaſchinen mit Handbetrieb. Die Nähmaſchinenausfuhr des Jahres 1928 hatte einen Geſamtwert von rund 56 Mill. /, wozu noch—6 Mill.„ als Geſamtwert der Erſatzteilausfuhr hin⸗ zutreten.— Hauptabnehmer für deutſche Nähmaſchinen ſind Argen⸗ tinien, Braſilien, Belgien, Niederlande, Frankreich, Italien, Spanien, Jugoſlawien, die Schweiz, Ungarn und die Teſchecho⸗ ſlowakei. 27: Schuellpreſſenfabrik Frankenthal Albert u. Co. AG. in Franken⸗ thal(Pfalz). Nach dem Bericht des Vorſtandes konnte Hie im letzten ähnte geſteigerte Produktion des Werkes durch das halten werden, ſo daß das abge⸗ laufene Geſchä en Ergebnis als das vergangene abſchlteßt. Auf den verſchiedenen Spezialgebieten konnten führende Neuſchöpfungen herausgebracht werden. Nicht nur in Hoch⸗ und Tieſ⸗ druckrotattionsmaſchinen, ſondern auch in Seriendruckmaſchinen ver⸗ schiedener Art, unter denen beſonders die erſt kürzlich neu herausge⸗ kommene Schnellpreſſe„Europa“ Anklang bei der Kundſchaft gefunden hat, konnte ein geſteigerter Abſatz erzielt werden. Nach dem Bericht ganze Geſch des Vorſtands iſt de zeitige Auftragsbeſtand gut und man hofft, im laufenden Geſchö hr zu keinem ungünſtigeren Ergechnis zu kommen. Der Abſchluß ergibt bei einem Rohgewinn von 3 238 775, einen Reingewinn von 251 6 v. H. Dividende auf 16 4 der wie folgt verwendet werden ſoll: 5 WA. Lit.., 6 v. H. Dividende auf 16 000% VA. Lit. B Nach lung für 927, 7 v. H. Dividende auf 55 000 // VA. Lit.., 5 v. H. Dividende auf 4 200 000/ StA. * Porphyrwerke Weinheim⸗Schriesheim AG.— Gewinn⸗ Dividendenrückgang. Infolge der wirtſchaftlichen Gedrücktheit nomentlich auch durch den langanhaltenden Winter bleibt das ſamtergebnis hinter dem der Vorjahre zurück. Zur Zeit und ſoweit ſich die nächſten Wochen überſehen laſſen, iſt eine nor⸗ male Beſchäftigung gegeben. Der Bruttogewinn be⸗ trägt 136 682 /, die Abſchreibungen 85 825(100 442) 4. Der Rein⸗ gewinn 50 807(115 858). Dem Reſervefonds werden 2500(23 500), 2 und und Ge⸗ zugeführt, an Aufſichtsrat, Vorſtand und Beamte kommen 17800 (25 207)„. Zur Verteilung und an die Geſellſchafter gelangen 4(10) v. H. gleich 25 920(64 800)„J. Der Reſt von 4587(2351)/ wird vorgetragen. Bei der Neuwahl des Aufſichtsrates trat keine Aenderung ein. Vergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim Vergleichsverfahren: Er öffnete: Johann Georg Katzen ⸗ mafſer, Farbwerk Ladenburg a.., Inhaber Johann Georg Katzen⸗ maier in Ladenburg.(Vertrauensperſon: Bücherreviſor Heinrich Job in Mannheim).— Konkursverfahren. Eröffnete: Heinrich Kerr⸗ mann, Fahrrad⸗ und Nähmaſchinenvertrieb in Mannheim, Mühl⸗ borferſtraße 3.(.⸗Verwalter: RA. Dr. Metzger, Mamnheim).— Willy Hummel, Uhrmacher in Mannheim, Seckenheimerſtraße 36a.(KV. RA. Dr. Bergdolt in Mannheim). 72? Leichter Rückgang der amtlichen Großhandelsinderziffer. Die auf den 18. Mat berechnete Großhandelsindexziffer des Stat. Reichs⸗ amtes iſt mit 135,8 gegenüber der Vorwoche(136,0) leicht zurückge⸗ gangen. Von den Hauptgruppen hat die Indeyziffer für Agrarſtoffe um 0% v. H. auf 126,7(127,2) und die Inderziffer für Kolonkalwaven um 0,5 v. H. auf 125,4(126,0) nachgegeben. Die Imdexrziffer für indu⸗ ſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren ſtellte ſich auf 131,8(181,4) und die⸗ jenige für indurſtielle Fertigwaren auf 157,4(187,8). Mannheimer Viehmarkt Preis für 50 leg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 4732 Stück Umtliche Preisnotierungen vom 81. Mai 1929 Ochſen.. 170 St Kühe„ 802 St. Kälber. 769 St. Schweine 2972 St. ).. Mk. 5860). Mk. 50—52 2)— I. Mk. 50 44—48).„ 8486)..„ 8083.. 17274 0 1 0 e)„ 303)„ 1—„„ 1417 0. ch.. 1). 846„„ 476 Bullen.. 170 e ahn„ 88... 12 ).. Mk. 5254).. Mk. 60—62 Schafe.. 7 St.„„ 8888 ). 46 48 b) 5254... 0„ 5862 e) 40—42 Freſſer...— St.]). 5658 Arbeitspferde— St 9— A r— Mk.— Marktverlauf: Mit Großvieh gute Ware geſucht, geringe nur langſam, kleiner Ueberſtand; mit Kälbern mittelmäßig, geräumt, kleiner Ueberſtand; mit Schweinen ruhig, kleiner Ueberſtand. 10 Ziegen, 12—24. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Vor einigen Jahren wurde ein Ungar aus ſeiner Heimat wegen politiſcher Vergehen mit ſeiner ganzen Familie aus⸗ gewieſen. Der älteſte Sohn wandte ſich nach Deutſchland. Da er kein Wort deutſch verſtand, ſo ging es ihm anfänglich ſehr ſchlecht. In Leipzig kam er vor das Jugendgericht. Im November 1928 wurde er aus dem Gefängnis Bayreuth ent⸗ laſſen. Er ging nach Nürnberg und fing dort einen Seifen⸗ handel an. Als gelernter Steinmetz verſtand er aber nicht allzuviel von Seifen. Die Folge war, daß er aus den Schul⸗ den nicht herauskam und ſchließlich durchbrannte. In Stutt⸗ gart ſtahl er einem Zimmerherrn aus einer Kommode eine Brieftaſche mit 240 Mark und Ausweispapiere. In Mann⸗ heim geriet er in eine Verbrechergeſellſchaft, wobei ſeine Feſt⸗ nahme erfolgte. Vom Einzelrichter, Gerichtsaſſeſſor Dr. Schmitt, aufge⸗ fordert, erzählte der Angeklagte ſeine Lebensgeſchichte. Dar⸗ nach kam er als junger Burſche nach Deutſchland und geriet ſehr bald, da er ohne Mittel war, in große Not. Es blieb ihm ſchließlich nichts anderes übrig, als zu ſtehlen, da er nir⸗ gends Arbeit fand. Wiederholt hat er ſich nach Ungarn ge⸗ wandt, daß ihm die ungariſche Heimatgemeinde einen Paß ausſtelle. Da aber ſein Vater wie die ganze Familie aus Ungarn ausgewieſen war, hat er niemals Papiere erhalten. Ganz ſchlimm iſt es ihm in München gegangen. Da haben ſie ihn an die Grenze hingeſtellt und geſagt, da ſpring hinüber. Als er drüben war, haben ihn die Grenzwächter wieder herübergeſchubſt. In Mannheim iſt er wider Willen in eine Verbrechergeſellſchaft hineingeraten, bei der es ihm jedoch nicht gefallen hat. Der Angeklagte macht einen intelligenten Eindruck. E! würde gerne auf ſeinem Beruf arbeiten, wenn er eine Stel⸗ lung finden würde. Das Gericht verurteilte ihn zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von acht Monaten, welche Strafe er ſofort antrat. Außerdem ſollen Schritte eingeleitet wer⸗ den, damit er einen ungariſchen Reiſepaß erhält und er wie⸗ der in ſeine Heimat darf. ö In einer Wirtſchaft in Weinheim verſuchte ein vielfach vorbeſtrafter Mann heimlicherweiſe das Treppenhaus hinauf⸗ zuſteigen, um in die oberen Stockwerke zu gelangen. Die Wirtin bemerkte jedoch den Fremden, der ſeinen Mantelkragen hochgeſchlagen und auch den Hut tief ins Geſicht gedrückt hatte. Sie frug ihn, was er hier ſuche. Da er eine ausweichende Antwort gab und der Fremde ihr nicht recht geheuer erſchien, rief ſie die Kellerin und den Wirt zur Hilfe. Der Wirt ver⸗ ſtändigte die Polizei. Der Angeklagte machte heute allerlei Ausflüchte vor Gericht und gab an, er habe einer Familie einen Beſuch machen wollen. Nachforſchungen ergaben aber, daß es in ganz Weinheim eine Familie ſolchen Namens nicht gibt. Das Gericht verurteilte den Eindringling zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von ſechs Monaten, da es davon über⸗ zeugt iſt, daß der Mann nicht ohne Abſicht in das Haus ein⸗ gedrungen iſt. Darauf laſſe ſchon ſein verſtörtes Benehmen und ſeine Unkenntlichmachung ſchließen. Ein Mann hatte des Guten etwas allzuviel getan. Er torkelte in ſeiner Trunkenheit auf dem Bahnhofsplatz herum. Schließlich beläſtigte er auch noch die Straßenpaf ſſanten, geriet aber bald an den Unrechten, der ihm eine Ohrfeige verſetzte. Da ſprang der Betrunkene zum nächſten Feuermelder und hämmerte mit Fäuſten auf dieſen ein. Es dauerte gar nicht lange, ſo erſchien die Berufsfeuerwehr. Es gab einen Straf⸗ befehl von 4 Wochen, gegen den er Einſpruch einlegte. In der Verhandlung vor Amtsgerichtsrat Burger berief ſich der Angeklagte auf ſeine totale Betrunkenheit. Er wiſſe von garnichts mehr. Es ſei ihm rätſelhaft, daß er die Berufs⸗ feuerwehr alarmiert habe. Medizinalrat Dr. Götz mann führte in ſeinem Gutachten aus, daß es ſich um einen Trinker⸗ exzeß handelte. Das Urteil lautete auf eine Geldſtrafe von 300 Mark. ch. N Karlsruher Schöffengericht Wegen des ſchweren Raubüberfalles auf eine Alt⸗ händlerin, der ſich in der Altſtadt von Karlsruhe zu⸗ trug, ſtand am 15. Mai der vorbeſtrafte 36 Jahre alte Hau⸗ ſierer Karl Hölzner aus Durlach vor dem Schöffengericht. Wie erinnerlich, hatte der Angeklagte am 21. März nachmit⸗ tags 1 Uhr die 59 jährige Althändlerin Sarah Safrin in ihrem Laden in der Kronenſtraße überfallen, 20 RM. verlangt und ſie mit Fäuſten und Füßen bearbeitet und dann die Schub⸗ lade ohne Erfolg nach Geld durchſucht. Als die Frau um Hilfe ſchrie, nahm er Reißaus und verübte gleich darauf einen Einbruch in ein Kurzwarenlager in der Kaiſerſtraße, bei dem ihm neben Bargeld und Wechſelſtempelmarken meh⸗ rere Paar Socken Seife, Waſchlappen uſw. in die Hände fie⸗ len. Der Täter konnte am folgenden Tage in Mühlburg feſtgenommen werden. Das Gericht ſprach wegen erſchwerten Diebſtahls im Rückfall und verſuchter räuberiſcher Erpreſſung eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren und fünf Jahre Ehrverluſt aus. Der Staatsanwalt hatte vier Jahre Zuchthaus beantragt.— Der 30 Jahre alte ledige Kupfer⸗ ſchmied Karl Herm aus Karlsruhe, der ſchon ſchwer vor⸗ beſtraft iſt, hatte in der Nacht zum 14. April in einer Altſtadt⸗ Wirtſchaft einem 28 Jahre alten ledigen Uhrmacher unver⸗ mittelt mehrere empfindliche Meſſerſtiche verſetzt. Er wurde wegen erſchwerter Körperverletzung zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Herrenstoffe Einkaufen ist Vertrauenssache. 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A..⸗Molorrad-Länderfahrt Schwerſtprüfung in der Tſchechoflowakei— Die ungariſche Etappe (Von unſerem Sonderberichterſtatter) Ueber bie tſchechiſche und unſerer Dienstag⸗Frühausgabe D Sonderberichterſtatter: Ob es Soentus war oder Woodhouſe.. wen man auch fragte von den vielbewährten Langſtrecken⸗ und oftmals ſieggekrönten Motorrabd⸗ reunfahrern,— nach der 526 Ktlometer⸗Etappe von Nürnberg über Waldmünchen⸗Kdyne⸗Klattau⸗Tabor⸗Iglau nach Brünn(Brno) wären ſie alle einer Meinung:„dieſe 14 Stunden⸗Fahrt(für manchen wurde ſte weſentlich länger) war die ſchwerſte, die wir je gefahren haben!“ um das Ergebnis vorweg zu nehmen: von 104 in Nürnberg geſtarteten Motorrädern ſind nur 73 durchs Ziel der 1. Etappe gegan⸗ gangen. Mithin ſind ſchon ein Drittel am erſten Fahrtage ausgeſchie⸗ den! Solch' Ergebnis hat noch keine beutſche Motorrabprüfungsfahrt gezeigt. Und doch iſt gerade dies Ergebnis keineswegs negativ. Es beweiſt, daß endlich ein Wettbewerb geſchaffen worden iſt, ſo ſchwer, daß Fahrer und Fahrzeuge tatſächlich einer Gewaltprobe unterzogen werben. Und das iſt der Eindruck der AD AC⸗Motorradländerfahrt nach den erſten Fahrtagen: hier kann nur der beſte Fahrer auf der wirklich leiſtungsfähigſten Maſchine beſtehen. Laientum fällt aus, Fehlkonſtruktionen verſagen— nur das Beſte wird ſich behaupten können. Und nur der beſte Fahrer. 19 Fabrikteams ſinb in Nürnberg geſtartet, davon 18 deutſche Teams. Das beweiſt, wie großes Intereſſe Deutſchlands Motorrad⸗ induſtrie dieſer Länderfahrt durch Tſchechoſlowakei und Ungarn nach Rumänien und zurck entgegenbringt. Es gibt keine beutſche Motor⸗ raübmarke von Ruf, die nicht vertreten iſt. Alle haben ſie mitgemacht, die Zſchopauer Motorenwerke mit ihren neueſten Da W⸗Schöpfungen, die BMW, die Neu, Wanderer, Schütthoff, Zündapp, Triumph, Arbie, Diamant, Horex, Standard, Stock, Victoria, Württembergta, WM, Göricke, Wimmer u. a. Dazu bie bekannteſten Auslands⸗ marken: Harley⸗Davidſon, Sunbeam. F.., Indian, Gillet, Rudge, Motoſacoche. An Reifenfabrikaten— und die Bewährung der Pneus wird gerade bei bieſer Fahrt in den Balkan mit entſcheidend ſein— iſt die beutſche Continental am weitaus ſtärkſten vertreten. 51 Fahrer ind auf Conti⸗Reiſen geſtartet. Excelſtor⸗Reifen erfreuen ſich gerade als Motorradreifen beſonderer Beliebtheit. 24 Fahrer begannen auf Excelſtor die 4000 Kilmeter⸗Fahrt. Von ber Strecke und wichtigeren Borkommniſſen ſei nur im Telegrammſtil berichtet. Schon ab Nürnberg bis zur Reichsgrenze gabs zahlreiche Nagelſchüäden. In Waldmünchen, dem hayeriſchen Grenzort, noch gewaltiger Andrang vor der B. B. Benzol⸗ und Aral⸗ Tankſtelle. Wir irgend Zeit hatte, inkte noch einmal den deutſchen Edelbreunſtoff. Dann mit Vollgas zur Grenze. Und hier, im iſchechtſchen Grenzort Haſelbach, umſtändliche, nicht enden⸗wollende Grenzpaſſterſchein⸗Etntragung. Drob mußte die Strecke ab Wald⸗ mtuchen bis zur erſten tſchechoſlowakiſchen Kontrollſtatton neutrali⸗ ſtert werden. Die tſchechiſche Gendarmerte tat trotz Wind und Wetter tabellos Wegweiſe⸗ und Streckenkontrolldienſt. Daß die Anteilnahme der Bepblkerung in Böhmen nicht übermäßig groß war, war ange⸗ ſichts des Regenwetters nur ſelbſtverſtänblich. 8 Welch Straßenzuſtand! An ſich ſind die tſchechiſchen Straßen gewiß micht ſchlecht und durchaus fahrbar. Jetzt aber hatte der Regen Schlamm geſchaffen. Ueberdies gabs viel Schotterung. So glich denn die Fahrt ab deutſcher Grenze bis Brünn einem Kampf mit Schlamm⸗ rinnen. Die Fahrer wurden hin und hergeſchleudert.., es gehörten Gewaltnaturen dazu, die Maſchinen im Schleudern abzufangen und Stürzen vorzubeugen. Und welche Matertalſtrapaze! Felge, Steue⸗ rung, Retfen, Vordergabel, Vorderachſe. alles drückte, preſchte gegen Schlaglöcher, gegen Schotterſteine, gegen Schlammwälle. die Maſchi⸗ nen tanzten, flogen von der einen auf die andere Straßenſette Sturz folgte auf Sturz. und doch immer wieder: aufgeſeſſen und weiter! Irgendwo hielt man uns an, erzählte uns in gebrochenem Deutſch von Sturz und Beinbruch des alten Kölner Radrenn⸗ und Motorradmetſters Flöck. Dann wieder trafen wir die eine der drei teilnehmenden Damen in ansſichtsloſer Poſition, erſchöpft. Dort wieder fragte uns der Belgter Lafleur„Le gare— on est il?“ An⸗ dere Fahrer fragten gleichfaus nach der nächſten Bahnſtation. Neben⸗ ſtraßen wurden gefahren, ſchlechter noch, gefährlicher, anſtrengender als die Hauptſtraßen. Bis endlich— enblich Brünn, das Ziel, er⸗ reicht war. Mehr oder weniger erſchöpft trafen 71 von den 104 ge⸗ starteten Fahrern in Brünn ein. 93 waren ausgeſchteden. Nur 91 Fahrer waren noch ſtrafpunktfrei. Rekord alſo an Ausfällen, Rekord an Strafpunkten.. aber auch Rekord an Leiſtungen! Daß die zwei Damen, Hauni Köhler auf BMW. und Thea Hanzal auf Triumph dieſe wilde, verwegene Fahrt ſtrafpunktfrei durchgehalten hatten, verdient beſondere Anerkennung! ungariſche Etappe, von der wir in kurz berichteten, ſchreibt unſer Am Pfingſtſamstag blieb mancher, der Brünn noch mit Mühe und Not erreicht hatte, dem Start zur zweiten Etappe fern. Unb wirds gewiß bereuen, denn die zweite Etappe von Brünn über die Schlacht⸗ felder von Auſterlitz, durch Preßburg(Bratislava), über die Donau nach Ungarn, längs der Donau tber Raab(Györ) nach Budapeſt, war unvergleichlich viel leichter als die erſte Etappe. Hier gabs gute bis ſehr gute Straßen. Auch der Staub wurde gern in Kauf genommen, weils keine Schlaglöcher gab. Birnholz(Berlin) auf Kardan⸗ Stock ſchied durch Vergaſerbrand aus, Lenz(Siegen) auf Horex holte ſich 16 Strafpunkte, und Fahrer, die Brünn erreicht hatten, ſchteden auf der zweiten Etappe aus, teils weil ſie den Start verſchliefen, teils durch Pannen: Koßlowſki(Schopfheim) und Ebel(Gleiwitz), beide auf BMW., Roſenbaum und Schneider, die beiden Düſſeldorfer NSU⸗ Fahrer, Clauberg auf Ardie, Pohle(Berlin) auf Windhoff, Bauer (Nürnberg) auf Indian, van Treek(Düſſeldorf) auf Imperia. Somit waren nach Ablauf der zweiten Etappe nur noch 62 Fahrer im Wett⸗ bewerb.. das iſt ein überraſchendes Ergebnis! Aber ein Ergebnis, das für die ſchier unbeſchreiblichen Anforderungen dieſer Fahrt zeugt. Strafpunktfrei verließen am Pfingſtſonntag Budapeſt zum Start zur dritten Etappe nach Temesvar: Wertungsgruppe J, Solo⸗Maſchinen bis 250 cem. und Beiwagen⸗ maſchinen bis 600 cem.: B. Kolm(Freiſing) Wimmer, Hans Kanſky (Wierſchy) Wimmer, Herbert Zöllner(Aachen) Göricke, Arthur Geiß (Pforzheim) DW, Günther Bartels(Waldkirchen) DaW, Willy Völk(Olsnuttz) DW, Kurt Friedrich(Chemnitz) Da W, Leo Stein⸗ weg(Münſter) DW, Thea Hanzal(Nürnberg) Triumph, Erich Pätzold(Köln) Triumph, Julius von Krohn(Berlin) Zündapp, Curt Weichelt(Berlin) Zündapp, Edgar Kittner(Namslau) Zündapp, W. Siekmann(Hamold) Zündapp. Beiwagenmaſchinen bis 600 cem.: J. A. Woodhouſe(Köln) Sun⸗ beam, R. Neiße(Leipzig) Budge, Joh. Mittenzwei(Leipzig) Schüttoff, P. Schneider(Berlin) F.., Rob. Trapp(Nürnberg) Victoria, Georg Münzing(Nürnberg) Victoria, W. Mauerſperger(Nürnberg) Vic⸗ torta. Solomaſchinen über 250 cem.: Paul Rüttchen(Erkelenz) Standard, Franz Seelos(Spandau) D⸗Rad, Hans Prybylſkt(Spandau) D⸗Rad, Max Polſter(Spandau) D⸗Rad, Franz Iſchinger(Spandau) D⸗Rad. Beiwagenmaſchinen: Max Gäbler(Köln) Indian, Roland Mill⸗ auer(Chemnitz) Wanderer. Im Wettbewerb ſind noch mit Strafpunkten: Solomaſchinen bis 250 cem.: Ferd. Huber(Neckarſulm) NSu, 18 Strafpunkte, Joſ. Kramer(Gladbach) NSu, 57 Strafpunkte, Karl⸗ heinz Wüllner(Bünde) NSu, 40 Strafpunkte, Fr. Bickel(Hamburg) Triumph, 57 Strafp., Rob. Bremer(Hamburg) Triumph, 57 Strafp., Joſ. Hoffmann(Altena) BMW, 20 Strafp., Walter Friedmann(Ber⸗ lin) Kardan⸗Stock, 20 Straſp., Strafpunkte. Splomaſchinen über 250 cem: Hanni Köhler(Berlin) BMW, 16 Strafpunkte, Dr. G. Huth(Sandhauſen) BMW, 26 Strafpunkte, H. Weſtenberger(Heidelberg) BMW, 48 Strafp., Otto Fathke(Roſtock) Horex, 6 Strafp., Joſ. Hahner(Fulda) Horex, 6 Strafp., Reinhard Lenz(Siegen) Horex, 70 Strafp., Walter Rommel(Rudolſtadt) Stan⸗ dard, 32 Straſp., Eugen Gerlach(Weil i..) Standard, 6 Straſp., Léon Lismonde(Frankreich) Göricke, 72 Strafpunkte, P. Fuhrmann (Hoyerswerda) Diamant, 22 Straſp., Guſtav Nagel(Berlin) Diamant, 26 Straſp., Erich Hirth(Chemnitz) Schütthoff, 39 Strafp., A. Herbert (Heidelberg) Schüttoff, 40 Strafp., Otto Ley(Nürnberg) Triumph, 48 Strafp., Georg Schmitt(Nürnberg) Triumph, 17 Strafpunkte, A. Fleiſchmann(Amberg) Triumph, 27 Strafp., Herbert Schmidt(Für⸗ ſtenwalde) Triumph, 31 Strafp., Harry Herzogenrath(Köln) Gillet, 31 Strafp., F. Heubeck(Fürth) Victoria, 47 Strafp., Th. Hoheneſter (Nürnberg) Victoria, 55 Strafp., Karl Erbentraut(Söſt) Standard, 48 Strafpunkte. Beiwagenmaſchinen über 600 cem.: Joſ. Mauermayer(München) BMW, 19 Strafpunkte. Von den 19 Fabrikteams ſind nur noch 4() in der Wer⸗ tung geblieben, und zwar: Zſchopauer Motorenwerke, DͤW, Fahrer A. Geiß, G. Bartels, W. Völk. Victoria⸗Werke, Fahrer Trapp, Gg. Münzing, W. Mauersberger. Deutſche Werke,(D⸗Rad⸗Team), Fahrer Seelos, Prybylſki, Polſter. Motorrad⸗Club von Deutſchland und zu⸗ gleich Zündapp⸗Team: Fahrer J. von Krohn, H. Weichelt, Edgar Kittner. In der Team Wertung ſind mit Strafpunkten verblieben: BMW, Horex, Stock, Standard, J. und II. Triumph⸗Team. Aus der Team⸗Wertung ausgeſchieden: Diamant, Gillet, Ghöricke, NSu, erſtes und zweites Team, Schütthoff, zweites Victoria⸗Team, zweites und drittes Da W⸗Team. Siegfried Doerschlag. E. Wöhlert(Berlin) Kardan⸗Stock, 21 CCC VVVVcdcccpcßßccccccpGßGcßccGccccccßccccccccccccccccccccCcccccccccccccccccccccccccccc Zennis Tennisturnier in Saarbrücken Dr. Buß erringt die Meiſterſchaft von Saarbrücken Während der Pfingſttage wurde in Saarbrücken dte Tennismeiſter⸗ schaft von Saarbrücken entſchieden. Dr. Buß ſtand im Endſpiel Goſe⸗ wich gegenüber, der ſich mit 728, 674, 60 geſchlagen bekennen mußte. Das Damen⸗Einzel, mit dem ebenfalls die Damenmeiſterſchaft von Saarbrücken verbunden war, ſicherte ſich Frl. Richter⸗Weihermaun, die Frl. Buß im Endſpiel mit:3,:6,:1 abfertigte. Das Herrendoppel gewann Dr. Buß⸗Oppenheim gegen Goſewich⸗Klopfer mit 7ꝛ5, 612, 62, während im Mixed Frl. Buß⸗ Oppenheim als Sieger erklärt wurden, Kachdem Frl. Richter⸗Wethermann⸗Goſewich nach einem:2 Verluſt des erſten Satzes verzichtet Hatten. Die Ergebniſſe: Herren⸗Einzel um die Meiſterſchaft von Saarbrücken: Schluß⸗ runde: Goſewi opfer:6,:4; Dr. Buß— Oppenheimer:2, abge⸗ brochen.— Endspiel: Dr. Buß—Goſewich:5,:4,:0. Damen⸗Einzel um oͤte Meiſterſchaft von Saarbrücken: Endſpiet: Frl. Richter⸗Weihermann— Frl. Buß 623,:6,:1. Herren⸗Doppel: Klaſſe 4: Dr. Buß⸗Oppenheim— Goſewich⸗ Klopfer:5,:2,:2. Gemiſchtes Doppel: Frl. Buß⸗Oppenheim Frl. Richter—Weiher⸗ .:2 von Frl. Richter—Weihermann⸗Goſewich abge⸗ HBrochen. Tennis Juniorenturnier in Frankfurt Zu dem Teunis⸗Juntorenturnſer, das in Frankfurt a. M. ge⸗ meinſam von dem Tennis⸗Club 1914, Sportelub Forſthausſtraße und SC. 1880 Frankfurt veranſtaltet wurde, waren zahlreiche Meldungen tus dem ganzen Reich eingelaufen. Man muß den Veranſtaltern dieſes Turniers alles Lob zollen, daß ſie es in muſtergültiger Weiſe werſtanden haben, das Turnier trotz ſeiner reichen Beſetzung reibungs⸗ les programmädig durchzuführen. Die Ergebniſſe: Juniorinnen: Einzel⸗Zwiſchenrunde: van der Dos(Mainz) Müllermeiſter(Mainz):10,:6; Schulz⸗Jena(Berlin] Bäumer (Frankfurt):8,:3; Elwert(Stuttgart)—Launſtein(Homburg!:6, 678, 775; Huck(Mannheim)— Merzbach(Frankfurt):0, 618, 621. Vorſchlußrunde: Müllermeiſter(Mainz).—Schulze⸗Jeng(Berlin) Ges, 11:0; Elwert(Stuttgart)—Huck(Mannheim! 678, 921.— Endſpiel: Elwert(Stuttgart“—Mülerweiſter(Mainz):2, 416, 876. :5.— Eubſpiel: Innioren⸗GEinzel: Zwischenrunde: Wille(Freiburg]— Henſch (Dresden):6,:5; Kuppel(Berlin)—Salmony(Mannheim] 911, :6; Wittkowſkh(Berlin)—von Rettert(Wiesbaden):0, 618; Schmidt⸗ Knatz(Frankfurt)—Kleinlogel(Darmſtadt):6, 674,:8.— Vorſchluß⸗ runde: Bre(Dresden) Salmony(Mannheim):7,:5, 671; Witt⸗ kowſky(Berlin)—Kleinlogel(Darmſtadt):2,:2.— Endſpiel: Henſch (Dresden) Wittkowſky(Berlin):8, 62. Herrendoppel: 4. Runde: Henſch⸗Wittkowſky—Salmony⸗Pollack 614,:3; Kleinlogel⸗Heuſer—Ball⸗Kuüppel:6, 4: Eudſpiel: Henſch⸗Wittkowſky—Ball⸗Knüppel:7,:1,:8. Damendoppel: 4. Runde: Schulze⸗Jena⸗Huck—Müllermeiſter⸗ Wortmann 36,:2, 624; Kraft⸗Mayer—Merzbach⸗Bäumer:6, 715, Schulze⸗Jena⸗Huck—Kraft⸗Mayer:0, 376, 674. Die Troſtrunde ergab im Damen⸗Einzel den Sieg von Frl. Bär⸗ Frankfurt und im Herren⸗Einzel für den Jahrgang 191—12 den von Stein⸗Buchſchlag und für den Jahrgang 1913 und ſpäter den von Salinger⸗Homburg. * Um den Davis⸗Cup Deutſchland— Italien in Hamburg Nachdem die Spiele der zweiten Runde um den Davis⸗Cup reſtlos beendet ſind, hat Deutſchland in der dritten Runde, wie bereits be⸗ kannt, gegen Italiens Vertreter zu ſpielen. Deutſchland hat für dieſe Begegnung Platzwahl. Der Deutſche Tennisbund entſchied ſich nun auf Wunſch ſeiner Spieler nicht für Berlin ſondern für Hamburg, wo die Spiele in der Zeit vom 7. bis 9. Juni zum Austrag gelan⸗ gen ſollen. Bei der Aufſtellung der deutſchen Mannſchaft, neben Prenn und Moldenhauer, noch Froitzheim und Dr. Landmann berück⸗ ſichtigt. Wer von dieſen in die engere Wahl kommen wird, kann kaum zweifelhaft ſein, nachdem Froitzheim und Dr. Landmann mit Rückſicht auf Alter bezw. rückſtändigem Training wenig qualifiziert erſcheinen, gegen die ſtarke Mannſchaft der Italiener mit de Mor⸗ purgo, de Stefani und Serventi anzutreten. Mannſchaftsführer iſt der Hamburger Dr. Brandis. Däuemark ſchlägt Griechenland 421 25 Die Begegnung Dänemark— Griechenland, die in Kopenhagen vor ſich ging, ſchloß mit einem:1⸗Siege der Dänen. In den letzten Spie⸗ len ſiegte Ullrich über Zaftropoulos:8,:4,:3 und Henrickſen Aber Zarlendt:0,:5, 614.. Südafrika ſchlägt Schweden Hockey Erſtes Funioren⸗Hockeyturnier in Griesheim Im Anſchluß an den Hockey⸗Jugendleiterkurſus, der im Stadion zu Frankfurt abgehalten wurde, fand in Griesheim das 1. Junioren⸗ turnier ſtatt, deſſen Veronſtaltung in Händen von Griesheim⸗Elek⸗ tron lag. An dem Turnier beteiligten ſich 14 Mannſchaften aus gang Süddeutſchland. Die ſpielſtärkſten Mannſchaften ſtellte neben dem Veranſtalter Giesheim⸗Elektron der HTC. Neubeuern und der HC. Heidelberg. Die Ergebniſſe des Turnkers, das ſich über drei Tage erſtreckte, ſind nachſtehende: Samstag: SC. 1880 Frankfurt— Griesheim Elektron Schüler:1; 1. Fc. Schweinfurt— TV. 1880 Frankfurt Junloren⸗ Jugend:0; H. Höchſt— Eintracht Frankfurt Jugend 307 Mr. Mannheim— Griesheim Elektron Jugend:0, HTC. Neubeuern — Rotweiß Frankfurt Junioren 70. Sonntag: Sc. 1880 Frankfurt— TV. 1860 Frankfurt Kna⸗ ben:6; 1. FC. Schweinfurt— HC. Höchſt Jugend:3; HTC. Neu⸗ beuern— Weißblau Aſchaffenburg Junioren:0; HC. Heidelberg— Griesheim Elektron Jugend:2 MTG. Mannheim— V. 1860 Frankfurt Junioren:0: Rotweiß Frankfurt Eintracht Frankfurt Junioren:0. Montag: MerG. Mannheim— Weißblau Aſchaffenburg Jugend:1; HC. Heidelberg— Eintracht Frankfurt Jugend:0; HC. Höchſt— TV. 1880 Frankfurt Jugend:1; 1. FC. Schweinfurt — Rotweiß Frankfurt Junioren:0; HTC. Neubeuern— Gries⸗ heim Elektron 213. 8 Deutſche Hockeyſpieler im Ausland In Kopenhagen Der Deutſche Hockey-Club Hannover trug an Pfing⸗ ſten in ber däniſchen Hauptſtadt zwei Wettſpiele aus. Im Kampf gegen den Kopenhagener H. C. ſiegten die Deutſchen mit:1 Toren und am Montag ſpielten ſie gegen eine Verbandsmannſchaft von Kopenhagen unentſchieden 111. In Wien Aus Anlaß des zehnjährigen Beſtehens brachte der VfB. Wien in Gemeinſchaft mit dem Wiener A. C. ein Hockeyturnſer zur Durch⸗ führung, an dem auch zwet Mannſchaften aus Süddeutſchland teil⸗ nahmen. Der Nürnberger Turnverein 1846 unterlag gegen den WAC. und gegen VfB. jeweils mit dem gleichen Reſultat von:1 (11) Toren. Der Münchener Hockey⸗Club wurde vom VfB. Wien 418(210) geſchlagen, gewann aber gegen den WA. nach auf⸗ opferndem Spiel ſicher 68(:). Handball Höchſt a. M.— Poſtſportrerein Mannheim 624 Am Pfingſonntag trafen ſich die beiden Vereine zu einem Freundſchaftsſpiel. Höchſt iſt Tabellenzweiter der A⸗Klaſſe des Main⸗ bezirks. Höchſt hat das Spiel mit viel Glück gewonnen. Ein Unent⸗ ſchieden wäre dem Spielverlauf nach gerecht geweſen Verteidigung und Läuferreihe konnten gefallen, im Sturm überragte die rechte Seite die anderen Stürmer. Poſtſportverein hat bewieſen, daß ſeine Leute in letzter Zeit ſehr viel gelernt haben. Zu bemerken iſt, daß die Poſtler im Vorſpiel eine:1 Niederlage hinnehmen mußten. Die Poſtler hatten in der rechten Seite ihre ſchwächſte Stelle. Füglein war in gewohnter Form, trotzdem gehen aber 2 Tore auf ſein Konto die er unter allen Umſtänden verhüten mußte. Die Verteidigung war gut. In der Läuferreihe war der rechte Läufer, genan wie im Sturm die rechte Seite ein Verſager. Vom Anſpiel ab kommt Höchſt ſofort zum Führungstor. Gleich darauf erhöht Höchſt auf 210. Dieſe beiden Tore hätte Füglein halten müſſen. Die Poſtler ſpielen unentmutigt weiter und können bis zur Pauſe das Spiel überlegen geſtalten, der Erfolg ein Gegentor. Hätte der Mittelſtürmer nicht immer ſo haſtig geworfen, wären weitere Er⸗ folge nicht ausgeblieben. In der zweiten Hälfte geben bie Poſtler weiterhin den Ton an und können kurz nacheinander zwei weitere Tore— und damit den Ausgleich erzielen. Die letzte Hälfte des Spiels gehört Höchſt, das durch drei weitere Tore, denen die Poſtler nur ein Tor entgegenſetzen konnten, den Sieg ſicher ſtellt. Leichtathletik Auftakt der weſtdeutſchen Leichtathletik⸗Saiſon Houben ſiegt in Lennep Die leichtathletiſche Bahnſaiſon des Weſtdeutſchen Spielverbandes fand am Pfingſtmontag in Lennep ihren Auftakt. 3000 Zuſchauer ſahen bei prächtigem Wetter Kämpfe, die eine Anzahl der beſten Leichtathleten des Verbandes am Start verſammelte. Lebhaft be⸗ grüßt wurde Altmeiſter Houben bei ſeinen Läufen. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Houben⸗Preußen⸗Krefeld 11 Sek.; 3. Becker⸗Pol.⸗ SW. Elberfeld Handbreite zurück; 3. Kremer⸗Köln 11.2 Sek. 200 Meter: 1. Schüller⸗Preußen Krefeld 22,6 Sek.; 2. Eſſer⸗M.⸗ Gladbach 28 Sekunden. 800 Meter: 1. Sahm⸗Köln:01,83 Min.: 2. Holbel⸗Barmen:08,8. 1500 Meter: 1. Merſchen⸗Köln:24,2 Min.; 2. Vogel⸗Elberfeld :28,2 Minuten. 1. Kilp⸗Düſſeldorf 15238 Min.; 2. Paul⸗Siegen 5000 Meter: 16:84 Minuten. Weitſprung: 1. Dobermann⸗Köln 6,90 Meter; 2. Mölle⸗Düſſel⸗ dorf 6,87 Meter. perlesKöln 3,10 Meter. Diskuswerfen: 1. Heiberg⸗Eſſen 44,72 Meter; 2. Lemperle⸗Köln 39,17 Meter. Wolf⸗Köln 52 Meter; 2. Göhres⸗Elberfeld Speerwerfen: 1. 46,90 Meter. Kugelſtoßen: 1. Lemperle 13,71 Meter: 2. Dobermann 13,05 Mkr. 4 mal 100 Meter: 1. Preußen Krefeld 48,7 Sek.; 2. Kölner BC. 44,9 Sekunden.. Bogen F. B..-Tagung in Brüſſel 1930 in Berlin Zum Jahreskongreß der Internationalen Box⸗Union hatten Frankreich, Belgien, Italien, Spanien, Holland, die Schweiz und Deutſchland(R. Mueck), Delegierte entſandt. Zur Vereinheitlichung des Punktſyſtems wurde eine Kommiſſion gebildet, beſtehend aus Nammel⸗Schweiz als Vorſitzenden, Sander⸗Deutſchland, Legendre⸗ Frankreich, Collard⸗Belgien, Caſanova⸗Spanien, Mazgia⸗Italſen und van Hoyſſen⸗Holland. Die Liſte der Weltmeiſter zeigt folgen⸗ des Bild: Fliegengewicht: Genarv⸗Amerika, Bantamgewicht: Fidel la Barba⸗Amertka, Federgewicht: Rontis⸗Frankreich, Leichtge⸗ wicht: Sammy Mandell⸗Amerika, Weltergewicht: Joe Dundee⸗Ame⸗ rkka, Mittelgewicht: Mickey Walker⸗Amerika, Halbſchwergewicht: Loughran⸗Amerika, Schwergewicht: frei. Guropameiſte r ſind: Fliegengewicht: Pladner⸗ Frankreich, Bantamgewicht: Bernasconti⸗Italten, Federgewicht: Knud Larſen⸗ Dänemark, Leichtgewicht: Sybille⸗Belgien, Weltergewicht: Genon⸗ Belgien, Mittelgewicht: Marcel Thil⸗Fvankreich, Halbſchwergewicht: Bonaglia⸗Italien, Schwergewicht: Pierre Charles⸗Belgien. In der zweiten Runde zum Davispokal in Stockholm holten ſich die Vertreter Südafrikas gegen Schweden den zum Sieg notwendigen dritten Punkt. Malcolm Robbins gewaun das Doppel gegen Oeſtberg Müller:6,:2, 62. 5 Der Vorſtand, mit dem Belgier Collard an der wurd in der faſt gleichen Beſetzung wie bisher e i it der neue Beſchluß, daß bei Europamelſterſchaften keine Berufsboxer, auch nicht ſolche, die es früher waren, eine Funktion im Schiedsgericht ausüben dürfen. Der Jahreskongreß 1080 wird in Berlen obgehalten. Stabhochſprung: 1. Stechenmeſſer⸗Münſter 3,40 Meter; 2. Lem⸗ g — 2 1 3 * 1 1 N Dienstag, den 21. Mai 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe) Seite. Nr. 230 Am 20. ds. Mts. verschied nach kurzem, schweren Leiden unser langſähriger Prokurist, Herr Carl Vogel Wir verlieren in dem Verschiedenen einen äußerst pflichtgetreuen und tüchtigen Mitarbeiter, dessen Andenken wir immer in Ehren halten werden 5890 Mannheim, den 21. Mai 1929 Ladklabrik Forrer.-G. Stati Karten Pfingstsonntag 10 verschied nach langem mit großer Geduld ertragenem schwerem Leiden mein innigstgeliebter Sohn, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel Mannheim(B 6, 17), den 19. In tiefer Trauer: Willy Owarf Daul Owart im blühenden Alter von 29 jahren Fxau Anna Owarf Wwe. Familie Ludwig Owarf Mai 1929 Die Beerdigung findet Mittwoch, den 22. Mai 1929, 1¼ Uhr, von der Leichenhalle aus statt 4911 Gestern verschied nach kurzer, schwerer Krankheit Herr Prokurisi Carl Vogel im 58. Lebensjahre Wir betrauern in ihm einen lieben Mitarbeiter, der uns allen in treuer Pflichterfüllung ein Vorbild war. Sein Andenken werden wir immer in Ehren halten 5893 Mannheim, den 21. Mai 1929 Die Angestellten und Arbeiter der Lacklabrilk Forrer.-., Mannheim im 56. Lebensjahre den 20. Mai 1929 Heute verschied nach langem schwerem Leiden mein lieber Mann, unser guter Vater und Bruder Karl Waelde Mannheim(Traitteurstr. 40), Pfingstmontag, Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Elisabeth Waelde Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 22. Mal 1929, nachmittags 8 Uhr, von der Leichenhalle aus statt Allen denen, die uns bei dem 80 plötzlichen Tode unserer lieben Entschlafenen xrau Frieda Westermann nahe waren und ihrer treu gedachten, danken wir auf diesem Wege herzlichst Mannheim(Chamissostr.), den 21. Mai 1929 Max Westermann und Söhne Maßkleidung ist das Beste und liefert spottbillig unter Garantie aus guten deutschen u. englischen Stoffewaueh bei Zahlungserleichterung. 5478 Fr. Berlinghof, Lange Rötterstraße 1. Telephon 52112 90 Anfertigen von der einfachſten bis 925 eleganteſten 4942 Bamengarderobe (auch ändern) empfiehlt ſich Anna Ackermann, Damenſchneiderin, I 4, 11, 1 Treppe, rechts 855 Vermischtes Sehr guten Mittag⸗ und Abendtiſch für beſſ. 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Vereinsbank Hosen Für Strabe, Spork und Feste, ist Ningel's Rleidung stels die Beste .50,-,.-,.30 95 11. 13. 1. jakob Ringel Mannheim 2 3, 42 TL. Etage Planten Fein Laden Welles Haus nie 1 5 Hipschlerd. Wegen beldmange! weit unter Preis gegen Kaſſe* 4897 Bettwäſche, Stoffe uſw. an Private zu verk. Angeb. unt. N H 55 an die Geſchäftsſt. d. Bl. prima Danmfbückerei!. ee nafen⸗ fl. mit Haus zu verkaufen. Anzahlg. mindeſtens 15 Milla. Eai89 Julius Wolff, Bäckerei⸗Nachweis, 0 7, 22 e e Faun cou fe, 7FFF 2 gegen Gicht, nheuma, Siein- u. Sto wechselleiden! 7 5 Pauschalkuren(mindestens) 3 Wochen: Pauschalpreis Mk. 189.—. Bezugs qu S He: Mineralbrunnen-Großhandlung Wilh. Müller jun., Mannheim, U 4, 25, Fernsprecher 216 36. 1 Verein deutscher Oenzabriten Bilanz auf 31. Dezember 1928 Aktiva 2— 1. RM N Konto ber Fabriken, N Grundſtücke, einſchl. 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A, B, G, D, E und F à RM. 4006 6,800,000 Reſervefonds⸗Konto, frühere Zuſchrei bung„„ 893,866067 Konto⸗Korrent⸗Konto, unſere Verbindlichkeiten in laufender Rechnung Dividenden⸗Konto, 6,128,059 51 unerhobene Dividende 2,754— Induſtrie⸗ Obligation RM. 1,879,000.— Gewinn, Bruttogewinn des Jahres 1928. RM. 629,249.70 Abſchreibungen auf Fabriken und Mobilien für das Jahr 1928. RM. 258,932.04 RM. 370,817.66 2 Gewinnvortag aus alter nn 324,406.78 694, 784041 14,018,404 50 Gewinn- und Verlust- Abschlug auf 31, Dezember 1929 eee RN Gewiunvortrag aus 192777ʒ7 324, 466075 Betriebsüberſchuß im Jahre 1928 abzüglich l. Un⸗ )) 629.24970 Bruttogewinn 953,716045 Abſchreibungs⸗Konto, Abſchreibungen auf Fabriken und Mobilien für das Jahr 192. 258,93204 Reingewinn 694,784 41 5872 Der Verstand. Mannheim, den 13. Mai 1929. 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