Freitag, 24. Mai 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ſorderung vorbehalten Poſtſchecktkonto 17590 Karlsruhe ſaupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 19/11 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 14 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Abend⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Tee Nr. 236— 140. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 15.40 1. 9 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen .4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Sie kündigte eine Interpellation über das Schulden⸗ und Reparationsproblem an. In einem Entſchlie⸗ ßungsantrag, den die Deputierten der franzöſiſchen Sozia⸗ liſtenpartei einzubringen gedenken, wird die Notwendigkeit einer gerechten und menſchlichen Reparations⸗ Iöſung betont. Der wirtſchaftliche Wiederaufbau Europas gilt der franzöſiſchen Sozialiſtenpartei als Vorausſetzung für eine Regelung der Reparationsfrage. Das verhätſchelte Kind Fraukreich Unter den zahlreichen Londoner Berichten, die gegenwär⸗ tig in der franzöſtiſchen Preſſe über die Wahlbewegung in Eng⸗ land veröffentlicht werden, verdient ein im„Echo de Paris“ heute erſchienener beſondere Beachtung. Der franzöſiſche konſervative Abgeordnete Reynaud hatte in London Ge⸗ legenheit, mit dem Generalſekretär der Arbeiterpartei Gillies ein längeres Geſpräch über die franzöſiſch⸗engliſchen Beziehungen zu führen. Gillies, der die außenpolitiſche Sektion der Ar⸗ Beiterpartei leitet, äußerte ſich folgendermaßen: i „Seit 1918 iſt Frankreich das verhätſchelte Kind von Europa. Wir haben für Frankreich Opfer gebracht, die wir unſerem Volke gegenüber nicht mehr verant⸗ worten können. Sowohl in finanzieller wie auch in wirt⸗ ſchaftlicher Hinſicht ſind von England weit übertriebene Zugeſtändniſſe an Frankreich gemacht worden. Wir haben über 1,2 Millionen Arbeitsloſe, während ſich Frankreich in vorzüglicher ſozialer Lage beſindet. Trotzdem hat ſich das franzöſiſche Parlament noch nicht veranlaßt gefühlt, das Schuldenabkommen Churchill⸗Caillaux zu ratifizieren. Auch wir find für die Einbringung der deutſchen Reparationen, aber es muß doch zugegeben werden, daß Deutſchland ſchon heute Leiſtungn aufgebracht hat und daß dieſe Leiſtun⸗ gen unterſchätzt werden. Weshalb wirft Frankreich ſein Geld für Rüſtungen und Befatzungskoſten hinaus? Gibt es vielleicht einen franzöſtſchen Staatsmann, der abſtrei⸗ ten künnte, daß das Aufbaugebiet ſich in ſehr gutem Zuſtande befindet und daß in ganz Nordfrankreich das Wirtſchaftsleben in voller Blüte iſt? Amerika wird erſt dann eine weitere Schuldenverminderung zugeben, wenn ſich Frankreich ent⸗ ſchloſſen hat, ſeine Rüſtungen einzuſchränken.“ Auf die Frage des Deputierten Reynaud, ob Gillies Frankreichs Sicherheit auf dem Kontinent für gefährdet erachte, entgegnete der Generalſekretär: 5 „Mit dem Schreckgeſpenſt eines revancheſüchtigen und krie⸗ geriſchen Deutſchland wird in Frankreich ein grober Un⸗ ug getrieben. Leider drückt auch Paul⸗Boncour die Idee des internationalen Sozialismus nicht aus. a Deutschland und die Sowjetunion In der Wochenſchau der Jsweſtija beſchäftigt ſich ein „Zeilgenoſſe“, der als halboffizibs gelten kann, mit den Aeußerungen der deutſchen Preſſe, die eine Umſtellung der bisherigen Oſtorientierung wegen möglicher oder wahrſchein⸗ licher Aenderungen der Beziehungen zu den früheren Feind⸗ ſtaaten in Betracht ziehe. 5 Der„Zeitgenoſſe“ ſagt, man müſſe ſich abgewöhnen, die Rapallopolitik als Objekt für Geſchäftsmacherei anzuſehen, da ſie ſich zweifellos als Gegengewicht auf der durch den Verſailler Vertrag geſchaffenen Wage erwieſen habe. Töricht ſei die Behauptung, Rußland habe im Anſchluß an die jüngſten Mai⸗Ereigniſſe bewieſen, daß es den Bolſchewismus nach Europa tragen wolle. Die Mai⸗Ereigniſſe mit ihren Unruhen kenne Deutſchland ſeit vierzig Jahren, ohne daß Rußlands Hand dabei zu erkennen geweſen ſei. Beſtändig werde in Deutſchland das Thema der Notwendigkeit poli⸗ tiſcher Kompenſation berührt, aber jede Kompenſation werde immer nur einmal gegeben und man könne deshalb die Oſt⸗ orientierung nicht mehrere Male verkaufen. Die Sowjet⸗ union wäre auf Grund der Gleichberechtigung in der Lage ge⸗ weſen, die Frage der Aenderung der Rapallopolitik gleichfalls zu ſtellen. Rußlands öffentlicher Meinung habe aber ein solcher Gedanke immer ferngelegen. Deutſchland möge nicht glauben, daß etwa das Einſchlagen einer Weſtorientierung ſeine wirtſchaftlichen Beziehungen zum Weſten über den Ver⸗ ſcilles⸗Rahmen hinaus erſtarken laſſen würde. Der„Zeitgenoſſe“ ſchließt mit folgender Erklärung: „Wenn in der Sowjetunion noch niemand auf den Gedanken einer Abkehr von Rapallo gekommen iſt, ſo iſt das darauf zu⸗ rückzufſihren. dan die öffentliche Meinung der Sowfetunjon Frankreich will eben nicht abrüſten. Das iſt eine Tatſache. Durch dieſe Haltung Frankreichs wer⸗ den alle demokratiſchen Elemente in Deutſchland ent⸗ mutigt. Locarno bleiht ein toter Buchſtabe, ſolange Frank⸗ reichs Soldaten im Rheinland ſtehen. Vergeſſen Sie nicht, daß Frankreich ohne die Hilfe Englands von Deutſchland geſchla⸗ gen worden wäre. Man ſollte deshalb in Frankreich auf die Empfindungen des engliſchen Volkes rößeren Wert legen und europäiſche Politik nicht auf eigene Fauſt betreiben.“ Geheimrat Kaſtl hat die Stelle des zuvückgetretenen Dr. Vögler als deutſcher Hauptdelegierter auf der Pariſer Sachverſtändigenkonſerenz angenommen. Kaſtl iſt geſchäftsführendes Vorſtandsmitglied des Reichsverbands der deutſchen Induſtere und nahm als ſtellvertretendes Mitglied der deutſchen Delegation an den Pariſer Verhandlungen bisher ſchon teil. Der franzöſtſche Deputierte kam ſodann auf die oſteuropäi⸗ ſchen Fragen zu ſprechen und erhielt von Gillies die Antwort, daß England niemals die gegenwärtige deutſch⸗polniſche Grenze garantieren werde.„Wir halten eine Umgeſtaltung des oſteuropäiſchen Grenzſtatuts für notwendig.“ Selbſtverſtändlich zieht Reynaud aus den ihm gemachten Mitteilungen den Schluß, daß die engliſche Arbeiterpartei die denkbar freundſchaftlichen Empfindungen für Deutſchland hege und Frankreich haſſe.„Sollten die engliſchen Wah⸗ len der Arbeiterpartei in England einen Erfolg bringen, ſo wäre mit einer Aenderung des franzöſiſch⸗engliſchen Verhält⸗ niſſes ernſtlich zu rechnen“, ſo lautet die übertriebene Schluß⸗ folgerung des Deputierten Reynaud, der den franzöſiſchen Linksparteien den Vorwurf macht, für die Arbeiterpartei in England auf franzöſiſchem Boden Wahlpropaganda zu treiben. feſt überzeugt iſt von der Richtigkeit, Lebensfähigkeit und tief⸗ gründigen Zweckmäßigkeit der Rapallopolitik für die Inter⸗ eſſen beider Seiten. Bayern und die Grenzhilfen Berlin, 24. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Gegen die bayriſche Regierung war vor kurzem der Vorwurf erhoben worden, daß ſie ihr zur Verfügung geſtellte Reichsgelder für Grenzhilfen nicht beſtimmungsgemäß verwen⸗ det habe. Die bayriſche Staatsregierung wendet ſich nunmehr gegen dieſe Behauptungen und gibt eine genaue Aufſtellung der Bayern 1927 und 1928 ebenſo wie Preußen und Sachſen aus dem Grenzfonds zur Verfügung geſtellten Summen und deren Verwendung. Sie weiſt daraufhin, daß in allen drei Ländern die Verteilung nach den gleichen Richtlinien erfolgt ſei und die von den einzelnen Behörden aufgeſtellten Vertei⸗ lungspläne vom Reichsinnenminiſterium geprüft und gebilligt worden ſeien. Den Vorwurf, einen zu hohen Teil der Gelder der Kirche zugewandt zu haben, begegnet die bayriſche Regierung mit dem Hinweis, daß in den Richtlinien für die Verwendung des Grenzfonds die Unterſtützung der Kirche ausdrücklich vorgeſehen ſei. Bayern habe den kirch⸗ lichen Inſtitutionen prozentual nicht mehr gegeben, als Preu⸗ ßen in Oberſchleſten und in Oſtpreußen. Vofilius erſchoſſen Der Präſident der Republik Litauen hat das Gnaden⸗ geſuch des wegen Beteiligung an dem Mordanſchlag auf den Miniſterpräſidenten Woldemaras zum Tode verurteilten Stu⸗ denten Voſiltus abgelehnt. Voſtlius wurde heute früh erſchoſſen. Der Endkampf in Paris Vom Reichstagsabg. Admiral Brüninghaus Die Verhandlungen in Paris ſind an einem entſchei⸗ denden Punkte angelangt. Die Lage iſt viel kriti⸗ ſcher, als an jenem Tage, an dem der erſte deutſche Vorſchlag von den Vertretern der Gläubigermächte brüsk abgelehnt wurde. Man konnte und mußte von vornherein annehmen, daß zwei Männer von ſo anerkanntem internationalem Rufe — ſowohl in der Finanzwelt wie in der Wirtſchaft— wie Owen Young und Morgan ſich nicht damit begnügen würden, gewiſſermaßen als unbeteiligte Zuſchauer an einer Konferenz verantwortlich teilzunehmen, deren Ausgang nicht nur für Europa, ſondern für die geſamte Weltwirtſchaft von außer⸗ ordentlicher Bedeutung ſein wird. Wie heute noch die„New⸗ hork Wold“ ſchreibt, ſind„die Vereinigten Staaten von Nord⸗ amerika ſehr ſtark an der Erhaltung Europas intereſſiert“. Der Plan Owen Youngs, ſo unendlich ſchwer ſeine Bedingun⸗ gen für Deutſchland auch ſein mögen, bot immerhin eine Grundlage für weitere Verhandlungen. Er konnte allerdings nur dann für Deutſchland als diskutabel in Frage kommen, wenn er einmal als Maximalforderung der Gegenſeite galt, und wenn darüber hinaus Deutſchland im Falle tatſächlichen Unvermögens durch die bereits viel beſprochene Moratoriums⸗ klauſel die Möglichkeit gegeben wurde, weiterleben zu können. Für jeden objektiv denkenden Menſchen iſt eine derartige Klauſel, wie immer ſie formuliert werden mag, eine ſo ele⸗ mentare Notwendigkeit, daß es ſich nicht verlohnt, darüber viele Worte zu verlieren. Ebenſo kommt eine weitere Steige⸗ rung unſerer Jahresleiſtungen über den amerikaniſchen Ver⸗ mittlungsvorſchlag hinaus nicht in Frage. Nebenbei bemerkt haben doch auch die ſogenannten Siegerſtaaten alles Intereſſe daran, zu ihrem Gelde zu kommen. Die Varfierung eines be⸗ kannten Zitates, nämlich es muß der Gläubiger mit dem Schuldner gehen“, ſollte eigentlich auch den Finanz⸗ leuten der Gläubigerſtagten nicht ganz unbekannt ſein. Wie aus der letzten Saonntagsrede Poincarés hervorgeht, fängt aber ganz zweifellos die kraſſe und von keinerlei wirtſchaftlicher Einſicht beeinflußte Haß⸗ und Rache politik wieder an, alle einigermaßen vernünftigen und vielleicht durchführbaren Reparations⸗ und Aufbaupläne über den Haufen zu werfen. Die Art und Weiſe, wie jetzt in Paris das doch wirklich ſehr weit, wenn nicht ſchon vielleicht zu weitgehende Entgegenkommen unſerer Unterhändler auf⸗ genommen oder beſſer geſagt abgelehnt wird, läßt die ſchlimm⸗ ſten Befürchtungen aufkommen. Darüber müßte ſich doch auch die Gegenſeite klar ſein, daß die Vorbehalte Deutſchlands vielleicht in der einen oder anderen Wetſe modifiztert werden können, daß aber ihre Preisgabe für Deutſchland nicht in Frage kommen kann. An ſich iſt der ganze Begriff der„Lei⸗ ſtungsfähigkeit“ ſchon ein ſo kautſchukartiger, daß ſich cchließ⸗ lich ein jeder etwas anderes darunter vorſtellen kann. Das eine ſteht aber doch heute ſchon feſt, und das wiſſen Anſere Gläubiger genau ſo gut wie wir, daß nämlich die Aufbringung der Jahresrate von 2,5 Milliarden nach dem Dawesplan für uns einfach ein Ding der Unmöglichkeit iſt. Wer das noch nicht wußte, dem müßte eigentlich die Auflegung der ſteuerfreien Reichsanleihe im Betrage von 500 Millionen Mark zur Behebung der dringendſten Finanznot die Augen geöffnet haben. Wenn daher nach dem Plane von Open Poung demnächſt verſucht werden ſoll, in den nächſten 5 Jah⸗ ren eine jährliche Tributzahlung von etwa 1800 Millionen Mark an die Gläubigermächte abzuführen, ſo liegt darin nach den vielen, vielen Milliarden, die ſchon abgeführt ſind, ganz abgeſehen von den Landabtretungen und dem Verluſte unſerer Kolonien— ein ſo ungeheures Zugeſtänduis Deutſchlands, daß man von unſeren Gegnern ein raſches und williges Eingehen auf dieſen Vorſchlag füglich erwarten müßte. Statt deſſen macht man wegen der ſelbſtverſtändlichen deutſchen Vorbehalte Schwierigkeiten. Es iſt dies ein un⸗ mögliches Verfahren. Es iſt, gerade herausgeſagt, ein wider⸗ liches Schauſpiel, wie die einzelnen Gläubigerſtaaten ſich 10 Jahre nach dem ſogenaunten Friedensſchluß jetzt noch um die Beute reißen, wie man im Zeitalter der Abrüſtungs⸗ konferenzen mit dem ehemaligen Gegner glaubt umſpringen zu können, weil man weiß, daß er ſich militäriſch mit Aus⸗ ſicht auf Erfolg nicht zur Wehr ſetzen kann. Das moraliſche Mäntelchen, das die alliierten und aſſoziterten Mächte durch den Artikel 231 mit feinem erzwungenen Schuldbekenntnis dem Diktate von Verfailles umgehängt haben, wird immer mehr durchlöchert. Selbſt die letzte Rede Poincarés klang nach dieſer Richtung etwas zurückhaltender als ſonſt. Die Zeit, in der das moraliſche Recht auf unſerer Seite ſtehen wird, wird und muß eines Tages kommen. Nicht, weil wir die Schuld am Kriege haben, müſſen wir zahlen, ſondern weil wir den Krieg verloren haben. Darin liegt aber nach meiner Auffaſſung ein himmel⸗ weiter Unterſchied. Ein Staat, der mutwillig einen Welt⸗ krieg mit all ſeinem ungeheuren Elend entfeſſelt, kann be⸗ handelt werden wie ein Paria, nicht aber ein Volk, das in vierfährigem heldenhaften Ringen um ſeine Exiſtenz einer Welt von Feinden in einem ihm aufgezwungenen Kriege ſtandgehalten hat. Gewiß, wir ziehen die Folgerungen und haben die Folgerungen aus dem verloren gegangenen Kriegs bereits gezogen. Jetzt aber ſcheint mir der Augenblick ge⸗ kommen, wo wir, wenn die Gegenſeite keine Vernunft an⸗ nehmen will, Schluß machen müſſen. Bleibt der undurchführ⸗ bare Dawesplan in Kraft und rückt damit die Befriedung Europas und die Konſolidierung der Weltwirtſchaft wieder in weite Ferne, ſo geht nicht Deutſchland allein, ſo gehen a u ch alle anderen Staaten Europas ſchweren Kri⸗ ſenzeiten entgegen. Seite. Nr. 236 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 24. Mal 1929 Die Heimkehr des„Graf Zeppelin“ Vor der Landung Kurz nachdem das Luftſchiff der Werft in Friedrichshafen um 4,10 Uhr als letzten Standort Konſtanz gemeldet hatte, riefen mehrere Böllerſchüſſe die Haltemannſchaften zum Lan⸗ dungsplatz. Nach einiger Zeit trafen die Arbeiter der Werft meiſt auf Fahrrädern, teils zu Fuß auf dem Gelände ein. Um.30 Uhr hatte ſich auch die Polizer mannſchaft auf dem Gelände eingefunden. Der Chefkonſtrukteur Dr. Dürr war⸗ tete auf dem Landeplatz die Ankunft des Schiffes ab. Nach⸗ dem das Schiff von Konſtanz aus in einem großen Bogen nach Norden die Werft umkreiſt hatte, traf es aus ſüdweſt⸗ licher Richtung auf dem Lordeplatz ein und überflog ihn zu⸗ nächſt in Richtung nach dem See. Inzwiſchen hatten ſich die Landungsmannſchaften und die Poliei auf dem Gelände verteilt.„Graf Zeppelin“, von der Morgenfonne beſchienen, zog in langſamem Fluge über ſich über dem See. Gegen 5 Uhr kehrte der„Graf Zeppelin“ von ſeiner Schleifenfahrt über dem Bodenſee, während der die Funk⸗ ſtation zahlreiche Telegramme abſandte, wieder zu der Werft zurück und begann dann, von Weſten kommend das Landungsmanöver .04 Uhr fielen bereits die erſten Haltetaue zur Erde. Laug⸗ ſam und vorſichtig ſenkte ſich das Schiff weiter, nachdem es noch Waſſerballaſt abgegeben hatte, und war, wie bereits ge⸗ meldet, um.10 Uhr glatt gelandet. Die an Bord be⸗ findlichen ſechs franzöſiſchen Fahrgäſte beobachteten von den Gondelfenſtern aus mit großem Intereſſe die Landung ſowie das Einbringen des Schiffes in die Halle. Um.30 Uhr war der„Graf Zeppelin“ nach achttägiger Abweſenheit glücklich wieder untergebracht und feſtgemacht. An Bord herrſchte, wit man während der Landungsmanöver vielfach zu beobachten Gelegenheit hatte, eine ausgezeichnete Stimmung, was nach der herrlichen Fahrt im Mondſchein über das Schweizer Bergland nicht wundernehmen konnte. Die vier die Werft dahin und ſenkte Motoren, mit denen das Schiff die Fahrt angetreten hat— die Heckmaſchinengondel war leer— haben während der Fahrt tadellos gearbeitet und es wurden teilweiſe Geſchwindigkeiten bis zu 112 Kilometer in der Stunde erzielt. Kurz nach dem Eintreffen des Schiffes in der Halle ver⸗ ließen die Paſſagiere die Gondel. Zur Begrüßung der franzöſiſchen Fahrtteilnehmer, die mit Kapitän Lehmann dem Schiff entſtiegen, meben Mitgliedern der Werft u. a. auch die Vertreter der Behörden eingefunden. Im Namen des Reichswehrminiſte⸗ riums hieß Major Gelke von der V. Reichswehrdiviſion in Stuttgart, die franzöſiſchen Offiziere auf deutſchem Boden herzlich willkommen. Die Willkommengrüße der württem⸗ bergiſchen Regierung überbrachte Polizeidirektor Ouin⸗ tenz ⸗Friedrichshafen, wobei dieſer den franzbf ſiſchen Behör⸗ den gegenüber nochmals den Dank für die gute Aufnahme des Luftſchiffes und ſeiner Beſatzung in Cuers zum Ausdruck brachte. Im Namen der franzöſiſchen Fahrtteilnehmer, die größtenteils in Uniform waren, ſprach darauf der ſtell⸗ vertretende Marinechef im franzöſiſchen Luftfahrtminiſterium, Marineingenieur Kahn in herzlichen Worten ſeinen Dank aus dafür, daß ihnen Dr. Eckener dieſe prächtige Fahrt zukommen ließ. Die während dieſer Fahrt gewonnenen Eindrücke wür⸗ 1 ihm und ſeinen Begleitern unvergeßlich bleiben. Am Schluſſe ſeiner kurzen Anſprache bat der franzöſiſche Redner 95 deutſchen Vertreter ſchließlich, ſeinen Dank auch an die deutſchen Regierungsſtellen wettezzukeken. Auch die einzige an Bord befindliche Dame, die Amerika⸗ nerin Miß Mary Pierce, kam mit den übrigen Fahrt⸗ teilnehmern freudeſtrahlend und in glänzender Verfaſſung über die Schiffstreppe herunter. Als einer der letzten ver⸗ ließ Dr. Eckener den„Graf Zeppelin“ und wurde von ſeiner Gattin in Empfang genommen. Nach dem kurzen Be⸗ grüßungsakt leerte ſich die große Halle raſch. Die franzöſt⸗ ſchen Fahrtteilnehmer fuhren ebenſo wie die meiſten anderen Paſſagiere, in Begleitung von Kapitän Lehmann im Kraft⸗ wagen zum Kurgartenhotel, um ſich zunächſt zur Ruhe zu begeben. Vor den Toren der Werft hatten ſich inzwiſchen zahlreiche Zuſchauer verſammelt, um die Abfahrt namentlich der franzöſiſchen Offiztere zu beobachten. hatten ſich CCC ͤdddddGdßdßGßGuGßGßGßGßGßdGwꝗꝓꝗꝙ)q! e t Studentenkrawalle in Meriko Mexiko City, 24. Mai.(United Preß.) Zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen ſtreikenden Studenten der Staatsuniverſität in Mexiko City und der Polizei iſt es hier gekommen, in deren Verlauf zwei Poſt⸗ beamte, die an den Ausſchreitungen völlig unbeteiligt waren, von der Polizei erſchoſſen wurden. 25 Studenten zrugen zum Teil recht erhebliche Verletzungen davon. Der Streik an der Univerſität in Mexiko City brach vor ungefähr zehn Tagen unter den Studenten der juriſtiſchen Fakultät aus, die gegen eine Aenderung des Prüfungsſyſtems prote⸗ ſtierten. Die Studenten der anderen Fakultäten erklärten ſich mit den ſtreikenden Studenten ſolidariſch und blieben ihrerſeits den Vorleſungen fern. Der Streik der Studenten findet im ganzen Lande Widerhall und es beſteht die Möglich⸗ keit, daß auch Studenten der Univerſitäten von Orizaba und Veraeruz und anderen Städten ſich gleichfalls ihrer Kommili⸗ tonen in Mexiko City anſchließen werden. *. Die Lage in Mexiko City iſt ziemlich ernſt. Die Studenten durchziehen in Gruppen von ungefähr hundert Mann die Straßen der Stadt und leiſten der Polizei, die ſie zu zer⸗ ſtreuen ſuchen, heftigen Widerſtand. Die Zuſammen⸗ ſtöße zwiſchen Polizei und ſtreikenden Studenten erfolgten, als die Polizei verſuchte, eine Menge von 500 Studenten, die vor das Erziehungsminiſterium in Mexiko City gezogen waren und dort die Fenſter eingeworfen hatten, zu zerſtreuen. Da die Studenten gegen die Polizei eine drohende Haltung annahmen, ſahen ſich die Poliziſten veranlaßt, einige Salven in die Luft abzugeben, worauf ſich die Studenten langſam zer⸗ ſtreuten. Durch verirrte Kugeln ſind hierbei zwei Poſtbeamte erſchoſſen worden. Wie es heißt, iſt die Polizei entſchloſſen, mit den ſchärfſten Mitteln gegen die Studenten vorzugehen. Walobrand bei Triberg — Triberg, 24. Mai.(Eig. Drahtb.) Unter eigenartigen Umſtänden entſtand heute gegen Mittag unmittelbar am Stadtgebiet am Kroneckberg ein Waldbrand, der bei Nord⸗ oſtwind ſich raſch aus breitete und über einen großen Teil der felſigen Steilhänge emporkletterte. Der Brand entſtand dadurch, daß ſich mehrere große Felsſtücke hoch oben löſten und im Sturz Bäume zerſplitterten, die ihrerſeits die nach Hornberg führende Starkſtromleitung von 15 000 Volt durchſchlugen. Durch den Kurzſchluß entſtand alsbald im Unterholz und darnach im Hochwald der Brand, der eine zeit⸗ lang dadurch gefährlich wurde, daß er ſich in die Nähe der Benzinanlage der Drahtfabrik Gebr. Grieshaber ausdehnte. Das Fabrikperſonal konnte dieſe Gefahr durch ſofortiges Eingreifen mit mehrerer Löſchapparaten ſchnell beſeitigen, bis die Freiwillige Feuerwehr die Hauptarbeit in Angriff nahm. Nach etwa vierſtündiger Arbeit war der Brand auf ſeinen Herd beſchränkt. Außer der 15000 Voltleitung mußte noch eine zweite mit 5000 Volt ausgeſchaltet werden, ſo daß Horn⸗ berg eine zeitlang ohne Starkſtrom war. Von den Fels⸗ ſtücken wurde ein über 15 Zentner ſchweres Stück in großem Bogen an die Rückfront eines Werkwohngebäudes der Draht⸗ fabrik, in dem ſechs Familien wohnen, geſchleudert, ohne glück⸗ licherweiſe Menſchen zu verletzen. Auch in der Nähe ſpielende Kinder kamen mit dem Schrecken davon. Eine Vofe als Minengeſpenſt In Gdingen wurde am Montag die Meldung ver⸗ breitet, daß vor Gdingen und Zoppot eine Mine treibe, die anſcheinend noch vom Kriege herrühre. Die polniſche Kriegsmarine wurde auch alarmiert und ſollte die Be⸗ ſeitigung dieſes Nachkriegsſchreckens übernehmen. Nachdem ſich die See beruhigt hat, iſt jetzt eine harmloſe Boje ange⸗ 1 7 auf ufgeftſcht 3 Der Lingenfelder Mörder verhaftet — Germersheim, 24. Mai. Geſtern abend um 8 Uhr wurde der Mörder Remm auf dem Fel de zwiſchen Lingenfeld und Weſtheim von zwei Arbeitern aufgeſtöbert und feſtgehalten, bis die Gendarmerie ihn feſtnahm und vorläufig in die Wohnung des Polizeiwachtmeiſters in Lin⸗ genfeld unterbrachte. Die Nachricht davon verbreitete ſich ſehr raſch. Kurz darauf verſammelte ſich vor der Wohnung des Polizeiwachtmeiſters eine tauſendköpfige Menge, um den Mörder zu lynchen. Unter ſtarker Bewachung wurde er hierauf in das Gendarmeriegebäude von Germersheim ver⸗ bracht, wo er einem ſofortigen Verhör unterzogen wurde. Der Mörder iſt geſtändig, will aber in ſeiner Tat von einem Zweiten unterſtützt worden ſein. Er iſt körperlich und ſee⸗ liſch vollkommen zuſammengebrochen, da er ſeit dem Tage ſeiner Tat nochnichts gegeſſen und nichts ge⸗ trunken hat. Heute fand das erſte Verhör durch den Un⸗ terſuchungsrichter ſtatt. 112 Stunden in der Luft Fort Worth(Texas), 24. Mai.(United Preß.) Die beiden Flieger Reg Robbins und der Eiſenbahnſchloſſer Kelly, die in einem Ryan⸗Eindecker zur Zeit verſuchen, den Dauer⸗ weltrekord für Flugzeuge mit Ergänzung der Brennſtoffvor⸗ räte in der Luft zu brechen, waren um 3 Uhr 33 Min. mor⸗ gens Ortszeit 112 Stunden in der Lutt, womit ſie den vom „Graf Zeppelin“ gehaltenen Dauerflugrekord, den der Zep⸗ pelin während ſeiner Fahrt von Deutſchland nach Amerika aufſtellte, erreichten. Zuſammenſtoß auf dem Rhein— Drei Perſonen ertrunken — Koblenz, 24. Mai. Bei Bad Salzig ſtieß geſtern abend das Motorboot„Hilde“ mit dem zu Berg fahrenden franzöſi⸗ ſchen Schnelldampfer„Kolmar“ zuſammen. Der Anprall war ſo ſtark, daß das Motorboot auf der Stelle ſank. Drei männliche Perſonen ertranken, während drei Frauen von der Beſatzung des Dampfers gerettet werden konnten. Familiendrama — Düſſeldorf 24. Mai. Heute vormittag erſchoß der In⸗ duſtrielle Dr. E. Richard Biſchof in ſeiner Wohnung in der Uhlandſtraße ſeine Frau und ſeinen Sohn. Darauf brachte er ſich ſelbſt einen tödlichen Schuß bei. Die Beweggründe der Tat ſind völlig ungeklärt. Zuſammenſtoß in Neukölln — Berlin, 24. Mai. In der vergangenen Nacht erfolgte in Neukölln ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einer Kraftdroſchke und einem Motorrade, das zertrüm⸗ mert wurde. Die beiden Inſaſſen der Kraftdroſchke erlitten Schnittverletzungen, die beiden Fahrer des Kraftrades, ein 40jähriger Händler und ein anderer Mann, wurden mit B und Kopfverletzungen ins Krankenhaus ge⸗ 85 3 52 einen 1 erlitten. 1 — 4. Landesangeſtelltenkagung der Deutſchen Volkspartei, Landesverband Baden, findet am 25. und 26. Mat im Wartburg⸗ Hoſpiz, F 4, 8, ſtatt. Die Tagesordnung ſieht folgende Vorträge vor: Reichstags⸗ abgeordneter Thiel:„Die Privatangeſtellten zur allgemei⸗ nen politiſchen Lage“, Eduard Menth⸗Mannheim:„Die Pri⸗ vatangeſtellten u. die politiſchen Parteien“; Landtagsabg. Dr. Waldeck:„Der moderne Liberalismus“; Generalſekretär Wolf⸗Karlsruhe:„Die kommenden Landtagswahlen“; E. Menth⸗ Mannheim:„Verantwortungsbewußte Sozlalpoli⸗ tik“. Ausſprache. Die Tagung beginnt pünktlich 77 Uhr Samstag. Es wird bis 10 Uhr getagt; am Sonntag morgen um 9 Uhr wer⸗ den die Ausſprachen weitergeführt. Das politiſche Seminar findet am Montag, den 27. Mai, abends 8“ Uhr, im Neben⸗ zimmer des„Weinberg“, D 5, 4, ſtatt. Redner: Frau Stadtv. Weickert über:„Jugendbewegung und Jugendpflege“ Der VBorſtanb. Meoiziniſche Amſchau Menſchen in der Sonne Von Dr. W. Schweisheimer Es war einmal ein Menſch, dem war es in ſeinem Hauſe nicht hell und freundlich genug. So ging er auf die Straße, mit einem großen Sack und einer langen Schnur. Die Sonne ſchien hell, er öffnete weit den Sack, ließ die Sonnenſtrahlen ſo richtig hineinfallen, bis auf den Grund des Sackes, dann nahm er raſch die Schnur, band den Sack feſt zu, damit die Sonnenſtrahlen ihm nicht mehr entſchlüpfen könnten, machte eine dankende Verneigung zur lieben Sonne, hob den Sack auf die Schulter und trug die ganze koſtbare Laſt in ſeine dunkle Behauſung. Die Leute auf der Straße hatten ihm voll Aufmerkſamkeit zugeſehen, jetzt gingen ſie lachend weiter, zeigten bedeutungsvoll auf die Stirn und nannten den Son⸗ nenſammler einen— Narren. Ein Narr war er auch— aber nur im Hinblick auf die Art der Ausführung, auf die Methode. Was ſein Wollen betrifft, ſo war es das Wollen eines Weiſen, der den Kern von körperlicher und ſeeliſcher Geſundheit erfaßt hatte. Die Sonne bringt alles Gute, läßt das Geſunde wachſen und ge⸗ deihen, wirkt vernichtend und verkümmernd auf Krankheits⸗ keime. Wo die Sonne hinkommt, da braucht kein Arzt hin⸗ kommen, iſt ein alter kluger Spruch. Wenn ein Teil der Völker, die Naturdämonen zu ihren Gottheiten machten, zu Anbetern der Sonne wurden, ſo haben ſie wenigſtens ein würdiges Objekt für ihre Anbetung gefunden. In unſeren Großſtädten bekommt der einzelne Menſch zu wenig Sonne. Auch wo der Wohnungsbau auf die Sonnen⸗ zufuhr Rückſicht nimmt, wird nur Un vollkommenes erreicht, nur einzelne Zimmer, hochgelegene Stockwerke werden zu⸗ weilen von Sonne durchflutet, deren Wirkung durch Filtrie⸗ rung durch das Fenſterglas abgeſchwächt iſt. Aber der Zug nach der Sonne iſt unüberwindlich. Beim erſten Frühlings⸗ schimmer kommen die der Sonne am meiſten Bedürftigen heraus aus den Wohnungen, die Alten und die kleinen 175 warme Sonne ſie in die Anlagen 55 Städte l Lock! glaubt förmlich, ſie wachſen zu ſehen. Seht, wie die Alten voll Leidenſchaft die Sonne aufſuchen, wie ſie in Reihen plötz⸗ lich gewiſſe Punkte in allen Städten bevölkern, gleich Bienen, die vom Honig angelockt werden! Der gewöhnliche Stadt⸗ menſch kennt dieſe Sonnenpunkte gar nicht, aber die Alten wiſſen jene Stellen, an denen die Sonne wärmt, ohne daß ein kalter Wind das Wohlgefühl verſcheucht, wie dunkelroten Wein laſſen ſie die Sonnenſtrahlen in ihren Körper rinnen. Ge⸗ ſchickter als der Mann mit dem Sack nehmen ſie die Sonne in ihren eigenen menſchlichen Körper auf, und was ſie da an verwandelter Wirkung mit ſich tragen, das geht auch im Dunkel des Hauſes nicht verloren. Denn die Wirkungen der Sonnenſtrahlen reichen tief in den Körper hinein, bewirken eine Umſtellung der letzten Zelle. Die Blutgefäße der Haut und der Gewebe werden grundlegend beeinflußt. Unter der Wirkung haupt⸗ ſächlich der ultravioletten Strahlen zerfallen rote Blutkör⸗ perchen und die Bildung von neuen wird angeregt. Wenn die geſunde Haut unter der Sonnenwirkung eine bräunliche, zu⸗ weilen faſt ſchwärzliche Färbung annimmt, ſo rührt das da⸗ her, daß unter dem Einfluß des Sonnenlichtes ſich Farn⸗ körnchen, Pigmentkörnchen, in der Haut ablagern, ſie ſtammen aus zerfallenen Blutkörperchen. Der ganze Stoffwechſel wird günſtig beeinflußt, die Abſonderung der Drüſenſtoffe angeregt, die Neubildung aller Gewebe gefördert. Das raſchee kreiſende Blut ſchafft erhöhtes Wohlgefühl und Wohlbefinden. Mit der Umſtellung des Körpers durch die Sonnenbelichtung iſt eine allgemeine Anregung der Nerventätigkeit verbunden. Die ſeeliſche Stimmung wandelt ſich in der Richtung zum Heiteren, Befreiten, um. Neuere Unterſuchungen haben einen eigenartigen Zu⸗ ſammenhang von Sonnenſtrahlen und Ernährung er⸗ kennen laſſen. Man weiß ſchon ſeit' geraumer Zeit, daß die Vitamine zum Leben unbedingt notwendig ſind. Es han⸗ delt ſich an und für ſich um ſehr geringe Mengen. Könnte man die Vitamine aus der Nahrung iſolieren— was. vor⸗ läufig nicht möglich iſt,— ſo würde eine Vitaminmenge von einem Viertel Liter hinreichen, um den Vita minbedarf eines Kinder. Seht, wie die Kinder ſpringen und jubeln, wenn die Menſchen während feines ganzen Lebens zu decken. Von den verſchtiedenen Vitaminen wird der als Vikamin A bezeichnete Man Stoff in der Nes ung als rachitisverhütend betrachtet. Sonnenlicht übt nun, wie Tierverſuche der füngſten Zeit lehrten, auf das Wachstum eine ganz ähnliche Wirkung aus wie das Vitamin A in der Nahrung. So wird klar, warum gerade bei den ärmſten Bewohnern der großen rauchigen Städte die Rachitis ſo häufig iſt: der Mangel an vitamin⸗ haltigen Stoffen(3. B. Butter) in der Nahrung und das Ausgeſchloſſenſein von der Sonne in den dunklen und dumpfen Wohnungen tragen in gleichem Maße von verſchie⸗ dener Richtung her dazu hei. Ein junges Lebeweſen kann mit weniger vitaminhaltigen Nahrungsſtoffen auskommen, wenn es gleichzeitig Sonne erhält als wenn auch die Sonne ihm entzogen iſt. Von der Haut aus wirkt alſo die Sonnenbelichtung im gleichen Sinn wie die Vitaminzufuhr vom Blut aus. Man verſucht neuerdings— und mit Erfolg— die Nahrung durch Beſtrahlung mit ultraviolettem Licht vitaminreicher zu machen und hofft, etwa in der ſo beſtrahlten Milch ein ſicher. wirkſames Mittel gegen die Rachitis an der Hand zu haben. Natürlich kann mit ſolchen Mitteln der grundlegende Einfluß der Sonne unmittelbar auf den Körper nicht wettgemacht werden, wie ja man ernſtlich auch nicht weiter kommt, wenn man Kühe im Stall mit ultraviolettem Licht beſtrahlt, um ihre Milch vitaminhaltiger zu machen. Das ſind Experimente, die wichtige theoretiſche Ergebniſſe zeitigen und die praktiſch auch bei der Bekämpfung von ausgebrochenen Krankheiten Erfolg haben können. Weſentlich iſt jedoch die Vermeidung des Auf⸗ tretens derartiger Krankheiten. Die Forderung der Hygte⸗ niker nach reiner Luft, nach möglichſt viel Sonne und Licht in den Wohnungen, nach Spielplätzen für Kinder und Grün⸗ flächen für Erwachſene auch in der Großſtadt tritt hier auf einmal erſtaunlicher— und unerwarteterweiſe in enge Be⸗ ziehung zur Ernährungsfrage. Der Inſtinkt, das natürliche Gefühl leitet den Men⸗ ſchen in der Regel am ſicherſten. Die Jugend, die zur Sonne drängt, das Alter, das die gebrechlichen Hände dem lichten Schimmer ſehnend entgegenſtreckt,— ſie fühlen unbewußt, was ihnen gut und notwendig iſt. Daß man natürlich in der heißeren Jahreszeit die Strahlen der Sonne nicht hemmungs⸗ los, nicht im Uebermaß einwirken laſſen darf, daß Hautver brennungen, Sonnenſtich, Herz⸗ und Nervenſtörungen hier . 6 — — — Freitag, den 24. Mai 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) g. Seite. Nr. 236 Der Spargeln lieben warmen Regen und die liebe Sonne. Bei ſolchem Wetter brodelt's und kocht's dann in der Hexen⸗ küche des umfangreichen Wurzelſtocks, der die zarten Schoſſe oder Pfeifen, unſere Spargeln, heraufſchickt gegen das Licht der Sonne. Auch der Feinſchmecker iſt über ſolches Wetter entzückt, denn da bkommt er die ſchönſten und beſten Spargeln. Ein Nahrungsmittel iſt der Spargel freilich nicht, nur ein Genußmittel, „eine Schmeichelei für den Gaumen“, wie ein römiſcher Feinſchmecker ſich ausdrückte. Um ein Gericht Spargeln zur Zufriedenheit der Käufer liefern zu können, muß der Spargelzüchter ſeine Aufmerkſamkeit dem Spargelacker zuwenden. Mit dem Meſſer in der Hand durch⸗ ſchreitet er die langen Reihen der runden Spargelſtöcke auf ſeinem Acker und ſchaut unverwandt nach der Oberfläche der kahlen Sand⸗ und Erdhaufen; denn da drinnen wächſt ohne das Sonnenlicht jene zarte Spargelſtange heran, die das Ent⸗ zücken des Feinſchmeckers bildet. Iſt dieſer Schoß ſo hoch gewachſen, daß er mit dem Köpfchen die ebene Erddecke des Sandhaufens zu lüpfen beginnt, dann fährt ihm das ſcharfe Meſſer des beobachtenden Spargelzüchters an die Kehle und durchſchneidet den Spargel 15—20 em unter der Oberfläche. So, fetzt die Spargelſtange hübſch herausgeholt, daß das zarte Köpfchen keinen Schaden leidet, dann den runden Erd⸗ haufen eben geſtrichen, daß man ſofort ſieht, wenn ein anderer Schoß— es ſind deren 15—20 in dem Stock— an das Tages⸗ licht möchte. Auch dieſem geht's an den Kragen, ſobald er mit ſeinem Köpfchen die obere Schicht zu lockern beabſichtigt, um das Sonnenlicht zu ſchauen. Das darf der Spargel nicht, ſonſt brennt ihm die Sonne das ſchuppige Köpſchen braun und lau und grün, gerade nicht zur Freude des Bauern, der ſplche Spargeln als Sorte zweiter und dritter Gattung ſchlecht bezahlt bekommt. Wie alle Gewächſe, die ohne Licht gedeihen, bleibt auch die Spargelſtange unter der Erde fahl, gelb, weiß. Der Wurzelſtock im Erdreich ſchiebt bei feucht⸗ ſchwülem Wetter die abgeſchnittenen Stangen ſofort wieder nach; natürlich hängt das mehr oder minder ſchnelle Wachs⸗ tum von der Witterung ab. Warm will der Spargel haben und feucht, und keinen ſchweren Boden; ex begnügt ſich mit leichtem ſandigen Boden, wie ihn z. B. die Dünen in der Rheinebene beſitzen, die in Sandhauſen, Käfertal und bei Schwetzingen zu ſehr ergiebigen Spargel⸗ feldern umgeſchaffen ſind. Wer an ſolchen Aeckern vorbei⸗ fährt, ſteht runde Erdhaufen, ſchön in Reih⸗ und Glied, mit einem Durchmeſſer von 60—80 em und einer Höhe von einem halben Meter. Ein Spargelacker kann bis zu 10 Jahre und darüber abgeerntet werden; er muß bei ſeiner Anlage und ſpäter reichliche Düngung erfahren. Sobald die warme Sonne den Sandboden beſtrahlt, beginnt es im Innern dieſer ſchön geebneten Erdhaufen zu kochen und zu ſchaffen. Wie die Sonnenhitze über dem kahlen Sandacker flimmert! Rund herum macht die Sonne ihre Weg um den Spargelſtock, um jeden der vielen hundert Stöcke und läßt wachſen und treiben. Auf ebenem Boden wäre eine ſolch intenſive Beſtrahlung der einzelnen Stöcke nicht möglich; dadurch aber, daß jedem Spargelſtock ein inſelartig ſtehender Erdhaufen zukommt, kann die Sonne ihre volle Kraft der Hexenküche da drinnen zuwenden. Der Nährwert des Spargels iſt ſeines hohen Waſſergehalts wegen nicht bedeutend; er iſt mehr Genuß⸗ als Nahrungsmittel, für viele Kranke aber auch eine ſehr anregende Arznei, beſonders für die mit Krank⸗ heiten der Nieren behafteten Leidenden. Man hat ge⸗ funden, daß das in dem Spargel enthaltene Aſparag in im menſchlichen Körper in Harnſtoff und Harnſäure über⸗ geführt wird, wodurch ein vermehrter Harnſtoffgehalt des Blutes und damit zuſammenhängend eine Verengung der Gefäße eintritt, während gleichzeitig die Nierengefäße wohltätig erweitert werden. Wenn wir verraten, daß ſchon die Römer den Spargel liebten, ſo wiſſen wir ohne wei⸗ teres, daß er etwas Gutes ſein muß. Cato nennt ihn eine Schmeichelei für den Gaumen. Als die Stadt des beſten Spargels galt Ravenna; der dortige wilde Spargel war ſo ſchmackhaft, daß er von Marttal, dem römiſchen Dichter, ſogar, im Liede beſungen wurde. eee Spargel Lieblicher kann nicht ſein Des am Meer bei Ravenna gewachſenen zarten Als wild wachſenden Spargels Geſchmack. In Deutſchland tauchte die Spargelkultur ziemlich ſpät auf. Erſt im Laufe des 16., bei den Engländern ſogar erſt im 17. Jahrhundert, finden wir die erſten vereinzelten Nachrich⸗ ten über den Spargelbau. Zu den beſten deutſchen Spargeln gehörte ſeiner Zeit das Ulmer Gewächs, worauf die Stadt ſehr ſtolz war, ſodaß ſie im 18. Jahrhundert eine Zeitlang den Verkauf der in der weiteren Umgebung wachſenden Erzeugniſſe, zuletzt ſogar den Anbau aufs ſtrengſte unterſagte. Heute teilen ſich verſchiedene deutſche Landſtriche mit der Verſorgung der Länder. Schoſſes, Wer Spargeln richtig eſſen lernen will, muß bei einem Kenner und Feinſchmecker in die Lehre gehen. Der ißt auch nur die zarteſten Teile, vor allem die Köpfe; er verſteht ſich aber auch auf die Zubereitung des Gerichts, vor allem der Zutaten, ja in der Küche liegt das ganze Geheim⸗ nis des hochfeinen Gerichts. Rezepte hier aufzuſtellen, iſt nicht xratſam. Uebung macht den Meiſter. Der eine liebt die Spargelſauce, der andere verwirft ſie. Jeder nach ſeinem Geſchmack. Der gewöhnliche Sterbliche iſt zufrieden, wenn er ein paar Bündel möglichſt friſcher Spargeln mit Pfannkuchen und Sauce vorgeſetzt bekommt; natürlich erhöhen gewiſſe Fleiſchzutaten, z. B. Schinken oder Schnitzel, den Genuß. Einkauf und Zubereitung erfordern Erfahrung und Umſicht. Der Spargel darf nicht gewaſchen auf den Markt gebracht werden, da ihm ſonſt durch das Waſſer ein Teil der guten Nährſalze entzogen wird. Gewiſſenloſe Händler wäſſern alte Spargelbündet, damit ſie friſch erſcheinen. Damit iſt ein gut Teil ihres Wohlgeſchmacks dahin. Die Hausfrau muß auch den Spargelbündet ſofort in kochendes, wallendes Waſſer bringen; dadurch bleibt den Spargelſtangen das Eiweiß ſamt all den Nährſalzen erhalten. Kommt der Spargel ſo wohl zubereitet auf den Tiſch, dann braucht man nicht mehr zu ſagen„guten Appetit!“ S. J. Gund. Stäbdtiſche Nachrichten Neues aus Feudenheim 8 In letzter Zeit mehren ſich die Diebſtähle in den Kleingärten. Es wurden blühende Tulpen mit Wurzeln ausgeriſſen und abgeſchnitten, ſowie die Lauchfelder geplün⸗ dert. Dieſer Tage hat man einen der Diebe erwiſcht und zur Beſtrafung der Polizei angezeigt. Auf den Bürgerſteigen wurden die Platten⸗ belege ausgebeſſert. Kaum war dieſe mehrere Tage in Anſpruch nehmende Arbeit beendet, riſſen Telegraphenarbeiter den Gehweg wieder auf, um ein Kabel zu legen. Die erſtere Arbeit war alſo für die Katz. Urſache: Mangelhafte Verſtän⸗ digung der Amtsſtellen. Ein neuzeitlich eingerichtetes Kaffee wird in nächſter Zeit an der Hauptſtraße, Ecke des Schulhausplatzes, eröffnet. Der Rohbau des neuerſtellten ſchmucken Gebäudes iſt bereits fertiggeſtellt und gibt dem Straßenbild ein gefälliges Aus⸗ ſehen. Das Gegenſtück bietet das ſchon ſo oft genannte häß⸗ liche Schuttloch am Eingang zum Ort. Wie lange noch?— Wann erhält unſer Stadtteil endlich die ſchon lange fällige Grünanlage? Sein 40fähriges Beſtehen feiert am 15., 16. und 17. Juni der Turnverein„Badenia“. Die Feier wird Samstag abend eingeleitet durch eine Kampfrichterſttzung mit nachfolgendem Bankett unter Mitwirkung der Geſangvereine. Sonntag finden Wetturnen, Staffelläufe und Sommerſpiele, ein Feſtzug und nachmittags Konzert und Volksbeluſtigungen auf dem Feſtplatz ſtatt. Die Anmeldungen auswärtiger Ver⸗ eine zu dem Feſt ſind bereits in erfreulich hoher Anzahl ein⸗ gelaufen. Kr. N * Unterſchenkelbruch durch Anfahren. An der Ecke Mittel⸗ und Gutemannſtraße wurde geſtern vormittag ein acht Jahre alter Schüler von einem Radfahrer angefahren und zu Boden geworfen. Der Knabe fiel ſo unglücklich, daß er einen Bruch des linken Unterſchenkels davontrug. * 70 jähriges Schweſternjubiläunm. Am heutigen Tage feiert Schweſter⸗Oberin Maria Koſtka in geiſtiger Friſche das ſeltene Feſt des 70jährigen Schweſternjubiläums im Luiſen⸗Stephanienhaus. Bevor Schweſter⸗Oberin Koſtka hier ſtationiert wurde, hatte ſie 38 Jahre erfolgreich in der Kran⸗ ken⸗ und Kinderpflege in Mainz gewirkt. Durch die hieſige caritative Tätigkeit in der ſchwierigen Großſtadtgemeinde⸗ arbeit hat ſie ſich bleibende Verdienſte und größte Werk⸗ ſchätzung erworben. In dem hohen Alter von 89 Jahren ver⸗ bringt Schweſter⸗Oberin Koſtka ihren Lebensabend im ge⸗ nannten Hauſe. * Eine Prellung beider Oberſchenkel erlitt geſtern ein 25 Jahre alter Schweißer in einem Betrieb in der Rheinkai⸗ ſtraße bei Schweißarbeiten an einem Eiſenfaß. Der Ver⸗ unglückte fand Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. * Eigenartiger Unfall. Geſtern zog ſich ein 38 Jahrs alter Mechaniker in einer Werkſtatt in Neckarau dadurch Ver⸗ brennungen im Geſicht und an beiden Händen zu, daß bei Arbeiten an einem Schleifſtein Funken eine Kiſte entzün⸗ deten, in der ſich noch mit Pulver gefüllte Patronen befanden. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * Zuſammenſtoß. Heute mittag ſtießen in der Secken⸗ heimerſtraße gegenüber dem Weſpinſtift der Lieferwagen einer hieſigen Metzgerei und ein Privatwagen zuſammen. Der An⸗ prall war ſo heftig, daß das Privatauto auf den Gehweg geſchleudert wurde, während dem Lieferauto einer der Hinter⸗ reifen platzte. Beide Wagen wurden ſtark beſchädigt. Die Schuld ſoll beide Fahrer treffen. Perſonen wurden nicht verletzt. Kommunale Chronik Zum Weggang von Bürgermeiſter Dr. Kraus von Kehl * Kehl, 28. Mal. Der Gemeinderat nahm Kenntnis von einem Schreiben des Bürgermeiſters Dr. Kraus, worin er ſeine Wahl zum zweiten Bürgermeiſter in Mainz und die Abſicht mitteilt, im Monat Juli ſein neues Amt anzutreten. Das genaue Datum hängt ab von der Ab⸗ wicklung der Dienſtgeſchäfte in Kehl und von den Verhand⸗ lungen in Karlsruhe und Berlin über die ſchwebenden Fra⸗ gen des Grenzfonds für 1929, die Kinzigregulierung und die Errichtung des Grenzbahnhofs. Die Zuſchrift ſtellt feſt, daß es ihm gelungen iſt, neben Führung und Erledigung der lau⸗ fenden Verwaltungsgeſchäfte eine ganze Reihe großer und bedeutungsvoller Arbeiten in Angriff zu nehmen und durch⸗ zuführen, und daß es ihm ferner gelungen ſet, für die Nöte und Sorgen der Stadt auch bei maßgebenden Regierungs⸗ ſtellen in Berlin und Karlsruhe Verſtändnis und volles Ent⸗ gegenkommen ſowie finanzielle und ideelle Unterſtützung zu finden. Vieles bleibe noch zu tun. Die nächſten Jahre wür⸗ den nicht weniger ſorgenvoll und ſchwierig ſein wie die por⸗ hergegangenen. Der Gemeinderat beglückwünſcht Dr. Kraus zu ſeiner Wahl und wünſcht ihm in ſeinem neuen Amt einen vollen Erfolg. Ueber die Regelung der Nachfolgeſchaft will der Gemeinderat in ſeiner nächſten Sitzung Beſchluß faſſen. Der Bürgerausſchuß genehmigte in dreiſtündiger Sitzung den Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1929 mit 45 gegen 60 Stimmen. Genehmigt wurde ferner die Aen⸗ derung der Satzung der Handels⸗ und Gewerbeſchule, wonach das Schulgeld in Höhe von 30 RM. von dem Lehrherrn er⸗ hoben wird. Der Vertreter des Handwerks lehnte die Vor⸗ lage ab. Weiter wurde die Aufnahme eines kurgfriſti⸗ gen Darlehens in Höhe von 300 000 RM. bei der Badt⸗ ſchen Girozentrale zur Durchführung der Bauten und Mobi⸗ liſterung der verſchiedenen bisher nicht aufgenommenen Kre⸗ dite genehmigt. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Säckingen genehmigte für die Erweiterung der ſtädtiſchen Rheinbadeanſtalt die Errich⸗ tung von weiteren 19 Ankleidekabinen und für die gleichzeitige Schaffung eines Luft⸗ und Sonnenbades den Betrag von 12 500. Bei der Diskuſſion gab Bürgermeiſter Trunzer auch eine Auskunft zur Frage des geplanten Rheinkraft⸗ werks Säckingen. Er erklärte, daß die Vorarbeiten vorangehen. Die techniſchen Unterſuchungen ſeien aber noch im Gange. Man könne noch nichts Entſcheidendes ſagen. Wet⸗ ter bewilligte der Bürgerausſchuß zur Vornahme von Tief⸗ bohrungen zur Schaffung einer Thermalquelle weitere 10000 /, nachdem bereits 24000/ bewilligt worden ſind. Ferner wurde für den Umbau der Villa Balley zum Real⸗ gymnaſium ein Betrag von 51 500/ bewilligt. — erfolgen können, das iſt in unſerer Zeit der Sonnenbäder wohl ſchon als allgemein bekannt vorauszuſetzen. Aber das iſt nicht zu verwundern: die heilkräftigſte Medizin verſagt, wenn man die drei⸗ und vierfache Menge des Erlaubten zu ſich nimmt, ſie wandelt ſich in Gift. Eine weiſe Doſierung der Sonnenkraft dient umgekehrt zur Behandlung ſchwerer Krank⸗ heiten: Tuberkuloſe und Skrofuloſe, Knochen⸗ und Gelenk⸗ erkrankungen, die früher ſchwierige Operationen erforderten, werden nunmehr durch die ſiungemäß angewandte Sonnen⸗ beſtrahlung geheilt. Pflanzen, die lange nach dem Keimen in dunkler Keller⸗ luft gehalten werden, bleiben blaß und farblos. Bringt man ſie dann einmal ins helle Tageslicht, ſo erſchrickt man faſt über den unnatürlichen, geſpenſterhaften Anblick. Und immer wieder ſieht man in unſeren Städten die blaſſen, blutleeren, verhärmten und frühzeitig gealterten Geſichter von Kindern, die keine Gelegenheit haben, aus dunklen Kellerwohnungen regelmäßig ins Freie, unter die Sonne zu kommen. Viel⸗ leicht iſt das heute weniger der Fall als noch vor 20 Jahren, die allgemeinen Grundgedanken der Licht⸗ und Sonnennot⸗ wendigkeit haben ſich ſchon mehr durchgeſetzt, aber auf jeden Fall ſollten die warmen, hellen Monate des Jahres bewußt zur Beſonnung und Belichtung unſerer Kinderpflanzen be⸗ nützt werden. Die Sehnſucht dringt in alle Kreiſe. Was iſt das Wochenend im Freien anders als eine neue Rückkehr zur Natur, eine aufbauende Hingabe an Luft und Sonne? Was iſt ſchließlich der uralte Drang der nordiſchen Völker nach den ſüdlichen Ländern anders als die Hinneigung zu ihrer ſtrah⸗ lenderen Sonne? Sonne bringt Freude, und das bedeutet eine Steige⸗ rung aller körperlichen Kräfte, eine Erhebung alles ſeeliſchen Erlebens. Zur Freude und zur Beſinnung muß mancher Menſch, der die Berührung mit der Natur verloren hat, wach gerüttelt werden. Die Sonne iſt der beſte Wecker, ihrem Ruf darf man ſich nicht entziehen, keiner unterdrücke den Drang nach Neubelebung, nach wahrhafter Verjüngung, den das glänzende Metall ihrer Strahlen in dem dunkelüberſättig⸗ ten Körper des Stadtmenſchen aufgeſchürft hat! Theater und Mufik Dreigroſchen⸗ Konkurrenz. Der Südweſt⸗ deutſche Rundfunk in Frankfurt a. M. wird demnächſt die „Bettler⸗Oper“ von Gay und Pepuſch zur Aufführung bringen. Es handelt ſich um das berühmte Originalwerk, das in der Bearbeitung von F. Auſtin in den letzten Jahren in England und Amerika über 2000 Aufführungen erlebt hat, O Ernſt Toch hat ſeinen Wohnſitz von Mannheim nach Berlin verlegt und arbeitet derzeit an einer abendfüllenden Operukomödie„Der Fächer“, um deren Urauffüh⸗ rung ſich bereits mehrere erſte Bühnen bewerben. Das Text⸗ buch von F. Lion enthält eine auf der Bühne ſpielende Ton⸗ filmſzene.— Die vom Frankfurter Rundfunk in Auftrag gegebene und dort uraufgeführte„Bunte Suite“ von Ernſt Toch wird von Hermann Scherchen in Berlin zu Beginn der neuen Konzertſatſon erſtaufgeführt. 2 Mannheimer Künſtler auswärts. Der bekannte ein⸗ heimiſche Heldenbariton Georg Hennecka errang auch in dieſer Spielzeit am Stadttheater Cottbus bei Publikum und Preſſe ſtarke Erfolge. Der Cottbuſer Anzeiger ſchreibt:„Eine Ueberraſchung angenehmſter Art war G..'s Telramund lin Lohengrin). Schauſpieleriſch fein durchdacht und gut wieder⸗ gegeben war ſein Spiel glaubwürdig und überzeugend. Stimmlich lag ihm die Partie ganz ausgezeichnet.“—„Her⸗ vorragend war der Salomo G. Hes(in„Königin von Saba“). In Figur und Stimme kann man ſich keinen beſſeren Ver⸗ treter der Rolle denken. Der große, edle Ton, die peinlich ſaubere Textbehandlung ſind beſonders anerkennenswerte Vorzüge ſeines Geſanges.“ Der Künſtler wurde auch für die kommende Spielzeit von Cottbus reengagiert. Helmuth Neugebauer ſingt mit großem Erfolg in Nürnberg. Unſer H..⸗Korreſpondent meldet aus Nürn⸗ berg: Nach längerer Pauſe wurde Adolphe Adams roman⸗ tiſch⸗komiſche Oper„König für einen Tag“ in der In⸗ ſzenierung Dr. Paul Grüders wieder in den Spielplan des Neuen Stadtheaters aufgenommen. Das Werk wurde vom nicht ausverkauften, aber recht gut beſetzten Haus mit wachſender Begeiſterung aufgenommen. Der lebhafte Bek⸗ fall galt ohne Zweifel der urſprünglichen, melodiſchen, liebens⸗ würdigen Kompoſttion, die Matthäus Pitteroff gewandt und ſicher, wenn auch nicht mit letzter Auflockerung interpretterte, ſodann aber nicht zu geringem Teil den Sängern, allen voran Helmuth Neugebauer vom Nationaltheater Maun⸗ heim, der als Zephoris mit ſeinem ſchönen, gut behandelten Material und ſeinem feinen Humor ſehr entzückte. Neben ihm hatten Erika Fiers(Nemea), Alfons Eccarius(Moſſouſ), Julius Brombacher(Pifear), Gerda Hierath(Zelide) und Georg Wieter(Kadoor) weſentlichen Anteil an dem ſyo erfolg⸗ 5 Abend, deſſen einziger Verſager Heinz Gretes Bühnen⸗ ild war. 2 Niederrheiniſches Muſikfeſt. Im Rahmen des dies⸗ jährigen Ntederrheiniſchen Muſikfeſtes wird Ge⸗ neralmuſikdirektor Hans Weisbach ein neues Chorwerk „Die vier marianiſchen Antiphonen“ für eine Altſtimme und gemiſchten Chor, 9 Soloinſtrumente, Orgel und Orcheſter von Wolfgang Fortner zur Uraufführung bringen. ODreiviertelſtunden Beifall für die Scala. Der geſtrige Gaſtſpielabend der Makländer Scala„Rigoletto“ brachte Toscanini und ſeiner Truppe abermals einen ſtürmiſchen Erfolg. Der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, der der Eröffnungsvorſtellung wegen der Zuſpitzung in der Reparationsfrage nicht beiwohnen konnte, nahm persönlich an der geſtrigen Aufführung teil. Mit dreivptertelſtündi⸗ ger Verſpätung, eine Folge der immer wieder wieder⸗ holten Beifallsunterbrechungen auf offener Szene, endete der Abend, der zugleich ein geſellſchaftliches Ereignis war. Nene Bühnenſtücke.„Das häßliche Mä d ch e n“ betitelt ſich eine neue Komödie von Felix Joachimſo n. Alfred Neumann arbeitet an einer modernen Tragt⸗ komödie„Frauenſchuh“.— Curt Corrinth, der Autor der„Trojaner“, des Erfolgſtöckes der Berliner Volksbühne, das von faſt allen größeren deutſchen Bühnen erworben wurde, arbeitet zur Zeit an einem neuen abendfüllenden Bühnenwerk, deſſen Titel vermutlich„Scheide wafſer“ lauten wird; teils Schmieren⸗, teils Kleinſtabtmilien 5 60 4. Seite. Nr. 286 Neue Maunhekmer Zeitung(Abend⸗Ausgabe Freitag, den 24. Mai 1929 Evangeliſch-Sozialer Kongreß 1929 Vom 21.—24. Mai tagte dieſer Kongreß, der aus dem Geiſte des Evangeliums heraus ſoziales Verſtändnis und ſozjale Geſinnung wecken will, in Frankfurt a. M. Schon einmal war er in der alten Kaiſerſtadt geweſen. Es war im Jahre 1894, damals als geiſtige Zelebritäten wie A. Har⸗ nack und Max Weber ſprachen, damals, wo der Kongreß noch alle ſozial Intereſſierte der evangeliſchen Kirche umfaßte. Bald darauf ſind faſt alle, die theologiſch oder kirchlich rechts orientiert waren, aus ihm ausgetreten, und haben die kirch⸗ lüch ſoziale Konferenz gegründet. Jetzt ſind auch die ſozialdemokratiſchen Aktiviſten von ihm geſchieden. Den⸗ noch erfreute ſich der Kongreß eines zahlreichen Beſuches aus allen Teilen Deutſchlands, beſonders aus den heſſiſchen Ge⸗ bieten. Voran ging ein Gottesdienſt in der Matthäuskirche, bei dem der württembergiſche Prälat Dr. Scholl in ein⸗ dringlicher Weiſe über das kühne Wort:„Wir warten eines neuen Himmels und einer neuen Erde, in welchem Ge⸗ rechtigkeit wohnt“ predigte und den Zuhörern einſchärfte, daß Fragen des öffentlichen Lebens und des Völkerlebens an den ſittlichen Maßſtäben des Evangeliums zu meſſen ſind. Die Verſammlungen ſelbſt wurden geleitet von dem derzeitigen Vorſitzenden, dem Reichsgerichtspräſidenten i. R. Dr. Simons, der in feiner Eröffnungsrede u. a. betonte:„Alle Menſchen ſind gleich— als Gotteskinder; daher gibt's keine Vorrechte. Andererſeits iſt jeder Menſch etwas für ſich; daraus ergibt ſich die Ungleichheit.“ Das Thema der Verhandlungen war die„Berufs⸗ ethik“ und zwar ſowohl der„Arbeitgeber als auch der „Arbeitnehmer“. Es war ein glücklicher Gedanke der Kongreßleitung, daß ſie dafür nicht Theologen oder National⸗ ökonomen, ſondern Vertreter dieſer beiden Klaſſen als Refe⸗ renten gewann und zwar Gg. Müller⸗Derlinghauſen als Arbeitgeber und Fritz Tarnow vom Holzarbeiterverband als Arbeitnehmer. Beide Referenten wußten ſich ihrer Auf⸗ gabe ſo geſchickt zu erledigen, daß ſie großen Beifall fanden. Müller hob in ſeiner Rede, die ſelbſt Redner der poli⸗ tiſchen Linken ſympathiſch berührte, hervor, daß heute eine Trennung zwiſchen Kapitaliſten und Unternehmungsleiter ſich herausgebildet hat. Er betrachtet als Ziel eines gewiſſenhaften Unternehmers nicht die Schaffung einer Rente, ſondern nur die Ausbreitung des Betriebes. Nicht die Organiſation, ſondern allein die Perſönlichkeit des Induſtrieführers gibt nach ſeiner Meinung die günſtigſten Aſpekte für die er⸗ folgreiche Arbeit des Betriebes. Das Verlangen nach unbe⸗ dingter Gefolgſchaft erwächſt aus dem Betrieb. Mit dem Kol⸗ legialſyſtem kann der Arbeitgeber nichts anfangen. Eine Demokratie als Betriebsdemokrattie gibt es nicht und wird es nicht geben; dagegen iſt Müller für Werkgemein⸗ ſchaft. Es war naturgemäß, daß ſich an den inhaltreichen Vor⸗ trag eine ſehr ausgedehnte Debatte anſchloß. Bei ihr hob Geheimrat Dr. Titius hervor, daß der Arbeitgeber im Ar⸗ beitnehmer ein notwendiges Glied der Unternehmung ſehen und den ſozialen Geſichtspunkt neben dem ökonomiſchen zur Geltung bringen muß. Er hält es geradezu für eine Lebens⸗ frage unſeres Volkes,„Betriebsleiter von religiös und humanitärer Qualität“ zu gewinnen. So umfangreich ſonſt die Debatte und ſo zahlreich die Sprecher waren, weſentlich neue Geſichtspunkte wurden in ihr nicht hervorgehoben. Der Vertreter der Arbeitnehmer, Fritz Tarn o w, führte aus, daß unter„Berufsethik“ eine ſeeliſche Verbundenheit mit dem Beruf verſtanden werden ſoll. Eine ſolche hat es nach ihm wohl kaum im vorkapitaliſtiſchen Zeitalter gegeben, in dieſem aber erſt recht nicht. Die Sehnſucht und das Ziel der ſoztaliſtiſchen Arbeiterbewegung iſt die ſoziale Gemeinſchaft. Dazu iſt notwendig, daß das unſittliche Ausbeutungsverhält⸗ nuts zwiſchen Menſch und Menſch beſeitigt wird, was aber nur möglich iſt durch eine Wandlung der ökonomiſchen Grund⸗ lagen, d. h. durch eine Vergeſellſchaftung der Produkttons⸗ mittel. Im übrigen ſteht Tarnow die ſozialiſtiſche Gemein⸗ wirtſchaft ſchon näher als wir ahnen und beruft ſich dabei auf! dern des Konſumvereins wurden am Himmelfahrtstag bereits Nationalökonomen wie den Berliner Sombart und den Kölner Schmalenbach. Er mußte ſich doch in der äußerſt um⸗ fangreichen und anregenden Debatte belehren laſſen, daß das angeführte Wort Lombart's nicht deſſen letztes Wort iſt und daß auch Schmalenbach mit der Verwendung ſeiner Aeußerungen nicht einverſtanden wäre. Vor allem wird ihm von dem anweſenden Nationalökonomen Zimmmermann entgegengehalten, daß man doch mit ſich ernſt machen müſſe, vom„Magenſozialismus zum Geſinnungsſozialismus empor⸗ zuſteigen.“ Intereſſant war auch bei dieſer Debatte, daß Fritze⸗Köln ebenſo wie Lehmann ⸗ Mannheim, obgleich ſelbſt„religibſe Sozialiſten“, es bedauern, daß die andern religiöſen Sozialiſten vom Evang.⸗ſozialen Kongreß ſich ge⸗ trennt haben. Bemerkenswert waren auch die Ausfüh⸗ rungen des Verbandſekretärs Springer aus Ludwigsburg, der unter„evangeliſcher Berufsethik“ den Verſuch verſteht, ewige göttliche Forderungen auf das wirtſchaftliche Leben an⸗ zuwenden. Wie auch bei dem Widerſtreit der Meinungen und der ſchwere Gedankenwechſel bei den Zuhörern noch nicht ge⸗ nügende Klarheit geſchaffen werden konnte, ſo boten die Ver⸗ handlungen ſo vieles, das dem Beſucher bei ruhigem Nach⸗ denken zu Haus Klärung und Entſcheidung bringen kann. Unter allen Umſtänden waren ſie geeignet, die verſchjedenen Standpunkte einander näher zu führen. Dieſem Zwecke— der„Volksgemeinſchaft“— diente auch die öffentliche Kun d⸗ gebung, die gut beſucht war, nicht nur von alten Damen und Herren, ſondern auch von jungen Männern und Mädchen. Bei ihr begrüßte der Oberpräſident Schwander(früher Oberbürgermeiſter in Straßburg) ſeit Annäherung zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, jedes Beſtreben einer Mil⸗ derung der ſtarken Reibungen herbeizuführen, während Pro⸗ feſſor Dr. Racle Naumann feierte und zwar den Frank⸗ furter Naumann, wie er damals als Vereinsgeiſtlicher chriſtl.⸗ ſoziale Politik getrieben. Dr. E Aus dem Lande I Edingen, 23. Mai. Am 18. und 19. Mai fand hier in der Schloßwirtſchaft die Bannerweihe der Ortsgruppe Edin⸗ gen des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold ſtatt. Ein Fackel⸗ zug am Samstag abend eröffnete das Feſt. Die Beteiligung war nicht ſo groß, etwa 80 Reichsbannerleute. Deran ſchloß ſich ein Feſtbankett, das des Regens wegen nicht im Freien abgehalten werden konnte. Für den nächſten Morgen war Kirchgang vorgeſehen, der ausfiel, da außer der Muſik keine Kirchgänger vorhanden waren. Nachmittags fand ein Feſtzug ſtatt, an dem ſich 300 Reichs⸗ bannerleute beteiligten. Die Ortsgruppe ſelbſt war mit 16 Mann vertreten. Die vom Reichsbanner gehegten Er⸗ wartungen in Bezug auf Maſſenbeteiligung(man ſprach hier allgemein von 56000 Mann) haben ſich nicht erfüllt, woraus zu ſchließen iſt, daß das Intereſſe nicht allzugroß war. Das kam auch ganz deutlich bei der ſehr ſpärlichen Beflaggung zum Ausdruck. Die Angelegenheit iſt deshalb intereſſant, da die Gründung des Reichsbanners auf die Erſtellung des Kriegerdenkmals hin erfolgte. * Pforzheim, 21. Mai. Nachdem ſeit Monaten bekannt war, daß beim Konſum⸗ und Sparverein Dürrmenz⸗Mühl⸗ acker und Umgebung, dem auch in Enzberg eine Filiale ange⸗ gliedert iſt, die finanziellen Verhältniſſe außerordentlich ſchwierige geworden ſind, erfolgte nunmehr eine Regelung dieſer Verhältniſſe durch Zwangsvergleich. Dieſer Zwangs⸗ vergleich, wenn man von einem ſolchen noch reden will, beſteht in einer 10proz. Befriedigung der Gläubiger durch Heranziehung der vollen Haftſumme der Mit⸗ glieder. Dadurch hat jedes einzelne Mitglied des Konſum⸗ vereins die nicht unbedeutende Summe von 50/ zu bezahlen. Zwei Mitglieder des geſchäftsführenden Ausſchuſſes mußten lt.„Pforzheimer Rundſchau“ entlaſſen werden. Den Mitglie⸗ die Zahlungsaufforderungen zugeſtellt. Die Stimmung, die in Mitgliederkreiſen hierüber herrſcht, kann man ſich vor⸗ ſtellen. * Kehl, 22. Mai. Die deutſchen Arbeitergeſang⸗ vereine, die zu Pfingſten zum Straßburger Bun⸗ desfängerfeſt der Arbeitergeſangvereine reiſen wollten, wurden an der Kehler Rheinbrücke aufgehalten, weil das franzöſiſche Konſulat in Karlsruhe den Grenz⸗ behörden die erteilte Einreiſegenehmigung nicht rechtzeitig mitgeteilt hat. Rachbargebiele Pfingſtverkehr bei der Reichsbahndirektion Ludwigshafen * Ludwigshafen a. Rh., 22. Mai. Der Verkehr war in dieſem Jahre im allgemeinen ſtark. Bereits am Samstag nachmittag waren die Züge ſehr gut beſetzt. Am Sonntag vor⸗ mittag war der Verkehr lebhaft, nachmittags infolge ungünſti⸗ ger Witterung mäßig. Am Pfingſtmontag war der Verkehr, nachdem günſtiges Wetter eingetreten war, außerordentlich lebhaft. Am Abend ſetzte ein ſtarker Rückſtrom insbeſondere von Ausflüglern ein. Sehr ſtark war am Pfingſtmontag der Verkehr nach Speyer anläßlich der Proteſtationsfeier. Außer den fahrplanmäßigen Zügen, die durchweg verſtärkt waren, verkehrten im ganzen 37 Sonderzüge nach Speyer und ebenſoviele wieder zurück. Insgeſamt wurden etwa 40000 Perſonen mit der Reichsbahn befördert. Die Abwicklung dieſes Verkehrs geſtaltete ſich ſehr ſchwierig, ſowohl infolge der beſchränkten Bahnhofverhältniſſe in Speyer (die von Norden kommenden Züge mußten nach Germersheim, die von Süden kommenden nach Ludwigshafen Rangierbahn⸗ hof zur Abſtellung geleitet werden) als auch im Hinblick auf den übrigen Verkehr, der erfahrungsgemäß an Pfingſtmontag immer ſehr ſtark iſt. Trotzdem wickelte ſich der Verkehr im allgemeinen glatt ab, von einigen Zugsverſpätungen am Abend abgeſehen, die unter dieſen Verhältniſſen unvermeidlich ſind. Bei einem von Speyer nach Grünſtadt verkehrenden Sonderzug entgleiſte gegen 22 Uhr zwiſchen Mutterſtadt⸗ Hb. und Rheingönheim ein Perſonenwagen infolge Lockerung eines Rades von der Achſe. Verletzt wurde nie⸗ mand. Der Sachſchaden iſt unbedeutend. Der Verkehr zum Haßlocher Pferderennen und zum Freins heimer Hahnenfeſt war in dieſem Jahre ſchwächer als in früheren Jahren. Es kann angenommen werden, daß der Verkehr nach Speyer nicht ohne Einfluß auf letzteres war. Der am Pfingſtſonntag und Pfingſtmontag um Mitternacht in Freinsheim abgegangene Sonderzug nach Ludwigshafen war gut beſetzt, ebenſo die Abendzüge. Während des Pfingſt⸗ verkehrs(Samstag mit Montag) wurden in Frankenthal 15 800, in Ludwigshafen(Rhein Hbhf. 33 800, in Speyer 4400, in Neuſtadt(Haardt) Hbf. 14.600, in Landau(Pfalz) Hbf. 19 900, in Kaiſerslautern Hbf. 17 000, in Pirmaſens 15 800 und in Zweibrücken 10 200 Fahrkarten verkauft. Schluß des redaktionellen Teils Anneet liiesles, werden Sie von Kennern hören; dag Kaffee fag jedem anderen Bohnenkaffee feinster dual tät in Geschmack und Aroma ebenbürtig ist. Er hat aber noch den besonderen Vorsug. daß er coffeinfrei, daher vollkommen unschädlich und jedem zu jeder Stunde be- kKömml ich ist. Selbst Ihrem Kinde dürfes 812 Kaffee flag unbedenklich geben. Fragen Sie den Arzt,. er vird es Ihnen bestätigen. — 16 Roman von Hans Land (Urheber⸗Rechtsſchutz Bimag, Berlin SW. 19) Ein wenig nervös und ungeduldig lauſchte ſie nach dem nahen Tennisplatz hinüber, wo ihre Tochter mit einem jungen Menſchen, Axel von Brockhauſen, dem Sohn eines Gutsnachbars, ſpielte. Sie hoffte, daß die Partie bald beendet ſein würde und die beiden dann herankämen, ihren Tee zu nehmen. So beſtand immerhin die Möglichkeit, die etwas gewitterſchwüle Stim⸗ mung hier in der Laube zu verſcheuchen. Das laute Zählen drüben auf dem Platze war verſtummt. Edith lugte hinüber, ſchob die grünen Blätter des Gerankes beiſeite und ſah durch ihren Ausguck das ſchöne Bild der bei⸗ den blutjungen, ſchlanken, weißgekleideten Menſchen, die, vom Spiel erhitzt, durch das Netz getrennt, beiſammenſtanden, jeder ſeinen Schläger in der Hand. Vertraut ſprachen ſie miteinander. Edith winkte Franz und zeigte ihm die Gruppe; er ſah hin und lächelte ſchmerzlich. Edith blickte ihn ungeduldig an und meinte, ein wenig schroff:„Haben Sie es noch immer nicht gelernt, ſich ſelbſtlos an dem Glück anderer zu erfreuen, die heute jung ſind?“ Er schüttelte den Kopf ohne etwas zu erwidern. Sie wandte ſich von ihm ab und blickte wieder zum Ten⸗ nisplatz hinüber. Aber Axel von Brockhauſen und Gerda ſprachen jetzt nicht mehr miteinander, ſondern ſtanden regungslos da, anſcheinend ganz in ihren wechſelſeitigen Anblick verſunken. Edith fühlte, wie es jetzt ihren Rücken kalt überrieſelte. Sie erſchrak. Schon ſeit einiger Zeit hatte ſie zu beobachten geglaubt, daß die beiden einander ſehr gern mochten und ſich immer ſuchten, aber einen ſo unverhohlenen Austauſch von Zuneigung hatte ſie an ihnen noch nicht wahrgenommen. Noch immer ſtand das Paar in ſeiner Verſunkenheit. Jetzt neigten ſich die Köpfe beider, näherten ſich und ihre Lippen vereinigten ſich zu einem langen Kuß. Edith war aufgeſprungen, hatte Groths Arm gepackt und rief mit gepreßter Stimme dem Freunde zu:„Sehen Sie doch!“ Während ſein überraſchter Blick ſich der Gruppe zuwandte, hatten ſich die beiden bereits wieder gelöſt. Der junge Mann war über das Netz geſprungen, hatte das Mädchen an der Hand gepackt und beide waren dann über den Parkweg und danach quer über den großen runden Raſenplatz auf die Geiß⸗ Plattleube zugeſtürmt. alt d Tin fu e Jetzt ſtanden die beiden, heiß von Lauf und Erregung, am Eingang, und Axel von Brockhauſen rief mit heller Stimme:„Gnädige Frau, ſeien Sie bloß nicht böſe... wir beide haben uns eben verlobt.“ Gerda war mit einem glücklichen Lachen ihrer Mutter in die Arme geflogen und küßte ſie ſtürmiſch. Groth ſtand einigermaßen ratlos daneben; ſein erwar⸗ tungsvoller Blick richtete ſich jetzt auf Edith, als ſei er auf das äußerſte geſpannt, wie ſie ſich zu dieſer Angelegenheit ſtellen werde. Bekümmert ſah er die Frau, um die er ſo lange ge⸗ werben und die zu erringen er noch immer nicht aufgegeben hatte, in dieſer Minute jäh in die Rolle der Schwiegermutter und Großmutter gleiten, und er hatte das Empfinden, als ſei die Grenze nun erreicht, an der er mit ſeinem ergrauenden Kopf anfing, ein wenig lächerlich zu werden. Edith dagegen zeigte ſich der Lage völlig gewachſen. Sie löſte ſich aus der Umarmung ihrer Tochter und wandte ſich Axel zu. „Was wird denn aber Ihr Vater ſagen?“ meinte ſie.„Ihr ſeid ja noch beide halbe Kinder, Gerda ſiebzehn und Sie ein⸗ undzwanzig! Ich fürchte, Herr von Brockhauſen wird die Hände über dem Kopf zuſammenſchlagen!“ Der junge Menſch lächelte und meinte:„Meine verehrte gnädige Frau, wenn wir Sie auf unſerer Seite haben, kriegen wir meinen alten Herrn ganz ſicher auch noch herum, und ich habe das Gefühl, wir können auf Sie rechnen...“ Edith ſah einen Augenblick in dieſes friſche, offene, blond umrahmte Jünglingsgeſicht, dann legte ſie ihm die Hand auf die Schulter, neigte ſich ihm zu und küßte ihn auf die Stirn. Axel von Brockhauſen ſtrahlte. „Na alſo, wußte ich es doch!“ jubelte er,„wir haben einen Verbündeten!“ Gerda tippte Franz Groth auf die Schulter und meinte: „Und du, Onkel? Warum ſtehſt du ſo regungslos dabei? Eine einzige Nichte haſt du auf der ganzen Welt, die wird eben Braut, und du verziehſt keine Miene? Willſt du dich einmal auf der Stelle wahnſinnig freuen und mir und Axel Glück wünſchen, du Eisbär!“ Franz Groth ſah ſeine„einzige Nichte auf der Welt“ ziem⸗ lich ratlos an; er ließ die Arme herabhängen, und das einzige, was er hervorbrachte, war:„Mir iſt himmelangſt zumute!“ „Aber warum denn, Herr Direktor? Wir beide, wir, Gerda und ich, wollen doch heiraten— Sie ſind ja gar nicht perſönlich beteiligt..“ Alle lachten, nur das Lachen Groths klang gepreßt. Im⸗ merhin näherte er ſich jetzt Edith und beglückwünſchte ſie mit einem Händedruck. Dann umarmte er Gerda und küßte ſie auf die Wange. Axel ſchüttelte er beide Hände. „Na, ſiehſt du,“ triumphierte die junge Braut,„wenn man dir nur einen Stoß gibt, dann kommſt du doch langſam zur Beſinnung.“ Wieder ertönte Lachen, nur Edith blieb ernſt. Groth er⸗ kannte auf ihrem Geſicht plötzlich den Ausdruck der Beſorgnis und er wußte, was in dieſem Augenblick in ihr vorging. Axel hatte ſeinen weißen Sweater über ſein Tennishemd gezogen und verabſchiedete ſich raſch. Er wollte ſchleunigſt nach Hauſe, um ſeinem Vater die Neuigkeit zu überbringen und ſeine Zuſtimmung zu erbitten. In einer Stunde ſpäteſtens, ſo erklärte er, würde er an⸗ rufen und mitteilen, wie die Sache ausgefallen ſei. Er war überzeugt, daß Herr von Brockhauſen keinesfalls nein ſagen würde, weshalb denn auch? Als das junge Paar die Laube verlaſſen hatte, ſah Groth Edith mit einem forſchenden Blick an. f Noch immer fand er denſelben Ausdruck von Bekümmer⸗ nis in ihren Zügen, gewiſſe Falten, die er in ihrem lieben Geſicht ſeit Jahren nicht mehr geſehen hatte, eigentlich ſchon ſeit damals nicht, da der Brand der Quelle gelöſcht und das Glück wieder in Oelheim eingezogen war. N„Was iſt mit Ihnen, Edith? Sie ſehen nichts weniger als glücklich aus! Ich glaube faſt, Sie hegen jetzt die gleichen Bedenken gegen dieſe Verbindung Ihrer Tochter, wie ich ſie längſt hatte. Würden Sie das nicht, ſo blickten jetzt Ihre Augen anders. Wollen Sie ſich nicht mit mir ausſprechen? Wenn Sie in mir nicht einmal mehr den Vertrauter Ihrer Kümmerniſſe ſehen, was bleibt mir dann?“ Edith ſtand ge⸗ ſenkten Hauptes vor ihm, ſie ſchüttelte ſanft den Kopf, und ohne etwas zu ſagen, ſchritt ſie langſam aus der Laube. In ihrem Zimmer angelangt, ſchloß ſie ſich ein und, in tiefe Gedanken verſunken, ſchritt ſie auf und ab. 5 Groth hatte ſchon recht gehabt, wenn er erklärt hatte, daß ein Kummer ſie erfülle. Jetzt mußte ſie zuſehen, wie ſie ins Reine kam. Da klinkte jemand heftig an der verſchloſſenen Tür, dann wurde ſtürmiſch gegen ſie geſchlagen und draußen rief eine Stimme:„Mama, Mama! Wo biſt du denn?“ i Edit“ war mitten im Zimmer ſtehengeblieben und ſtarrte jetzt mit einem Ausdruck der Angſt auf dieſe Tür, hinter der ihre junge Tochter, glückberauſcht, Einlaß begehrte, nicht ahnend, welche Gefahren ſich gegen ſie erhoben. Wieder trommelte Gerda gegen die Tür und forderte: „So mach' doch auf! Ich will zu dir!“ Mit einer gewaltſamen Bewegung raffte ſich Edith auf, ſcchloſſen zur Tür u: öffnete. (Fortſetzung folgt) gi! Err e ee r 4 ——— e 5. Seite. Nr. 238 „„—— München die leuchlendͤe Glaoͤt Von Walter Jäger Am 29. Rai wird in München die große Kunſtausſtellung des Jahres eröffnet, und vom.—9. Juni findet auf der Thereſienwieſe die 38. Wanderausſtellung der Deutſchen Land⸗ wirtſchaftsgeſellſchaft ſtatt. Am 19. Juni beginnen dann für die Dauer eines Monats die Feſtſpiele, bei denen Max Rein⸗ hardt mit ſeinem Enſemble in München gaſtiert, und vom 28. Juli bis 351. Auguſt folgen die traditionellen Wagner⸗ Mozart⸗Feſtſpiele. 8 München leuchtet noch immer! Nicht auf den erſten flüch⸗ tigen Blick, oder weil es irgendwo zu leſen ſteht und dann doch nicht wahr zu ſein ſcheint, wenn der Fremde hinkommt. Nein, münchen leuchtet von innen heraus. Aus fruchtbaren Regionen ſeiner Volkskraft, ſeiner alten Kunſt und ſeiner licht⸗ſüdlichen Atmoſphäre. Wenn Wolken über die Sterne dieſer einzigen und einmaligen Stadt ziehen, ſo vermögen ſie nur Uichtkenner und Neider irrezuführen. Zeiten politiſcher Unarten vermögen dieſer leuchtenden Stadt nichts von ihrem Sauber zu nehmen, ebenſowenig wie man ihren Verwandten Florenz und Rom etwas rauben kann, mages auch politiſch noch ſo ſehr gewittern. Dieſe Städte bleiben, was ſie ſind und wie ſie ſind. Und München iſt München geblieben, mag man über ſeinen jetzigen künſtleriſchen und kulturellen Zu⸗ ſtand denken, wie man will. München leuchtet noch immer! Die Zauberkraft dieſer Stadt iſt ungeſchwächt. Ihre Miſchung von deutſcher Herbheit mit ſüdländiſcher Weichheit übt auf den Fremden eine für ihn unbewußte Wirkung aus. In keiner Stadt des Deutſchen Reiches gibt es im Spätherbſt oder mitten im Winter ſo wohlig ſüdliche Föhntage wie hier. Dieſes Klima hat für den deutſchen Menſchen etwas Der⸗ lockendes; gern und voller Vorfreude auf den nahenden Früh⸗ ling oder— im Herbſt— in ſtiller Wehmut um den ſcheiden⸗ den Sommer atmet man dieſe Münchener Luft. Steigſt du dann an einem ſolch leuchtenden Münchner Tage auf die Frauentürme, ſo jauchzt das herz ob ſolcher kriſtallreinen Pracht ringsum. Die ganze ſtolze Kette blauer Berge liegt ſcharfkantig vor dir, und unter dir ſiehſt du die rotgegiebelte alte Stadt und weiter rundum die Stadt Tud⸗ wigs I. und Maximilians II. mit ihren geraden Straßen und den antikiſierenden Bauwerken. Du ſiehſt Münchens be⸗ gnadete Cage auf der bayeriſchen Hochebene, am Fuße der Alpen, das Antlitz gen Süden und verſtehſt plötzlich, warum München, das nicht norddeutſch⸗düſter und kaufmänniſch⸗ induſtriell, nicht mitteldeutſch-verſonnen, nicht betriebſam iſt, ſondern füdlich durchſonnt und durchpulſt, Patenkind von Italien und Griechenland.— warum München ſo a biſſerl ſeine beſonderen Würſcht brät. Wenn man es ſo liegen ſieht, von den Frauentürmen oder auch vom neuen Rathausturm oder gar vom alten peter aus— da verſteht man: hier weht andere Luft, hier lebt und denkt ſich's anders, und hier ſind noch die engen Gaſſen und Giebel und die Spitzwegſchen Eigenbrötler, die heute nur im modernen Kleid und auf modernen Straßen einhergehen. Wenn du aber wieder unten biſt und mitten im großſtädtiſchen Getriebe des Marienplatzes München: Frauenkirche ſtehſt, dann ſpürſt du doch mit Staunen, wie tief verſunken Spitzwegſtabt und Spitzweggeiſt ſind(wenn auch dieſer Geiſt noch ſehr heftig in manchen Münchnern ſteckt). Hier iſt Großſtadt mitten in der alten Stadt, von der heute am Marienplatz nur noch wenig zu ſehen iſt. Heute erzählen nur noch das mittägige Glockenſpiel und der Fiſchbrunnen und die Marienſäule und das alte Rathaus von dem alten München, das ſich hier konzentrierte. Und dann vor allem die Peterskirche am peterbergl mit dem maleriſchen verwinkelten Standesamt und ehemaligen Stadt⸗ archiv als Uachbarn. St. Peter iſt weit mehr als die Frauen- kirche, die, ihr geiſtlicher Mittelpunkt, mit ihren beiden Haubentürmen das äußere Wahrzeichen Münchens iſt, das Symbol, die Konzentrierte Geſchichte der Stadt, die die Kirche von den älteſten Zeiten mit angeſehen hat und die ihre Runen tief in das oft umgeſtaltete Gemäuer und das oft veränderte Antlitz des Innern eingrub. Bei keiner Kirche ſind die Wand⸗ lungen ſo ſichtbar, wie bei dieſer ehrwürdigen, eindrucks⸗ vollen Tieblingskirche der Münchner. Und gleich dahinter der Diktualienmarkt, dieſer ſüdlichſte aller ſüdeutſchen Märkte, von dem man einen unvergeßlichen Eindruck mitnimmt, von dem man einen Blick auf die alte Stadt hat, wie er ſo uns ſich nicht zum zweiten Male einprägt. Vorbei an der Heiltg⸗ geiſtkirche, der Uachbarin St. peters, kommt man ins Tal, wiederum älteſtes Stück Münchens aus der Zeit, da es noch Candſtadt war, echtes Stück dieſer Stadt— des Biers, dieſem „Zentralausſchank“ das nahe Hofbräuhaus iſt, am Platzl, deren Treffpunkt aller Fremden, deutſcher und ausländiſcher, Es gehört wie die pinakotheken, die Glyptothek, die Reſtdenz, das Deutſche Muſeum zu den Sehenswürdigkeiten Mün⸗ chens, mag's auch weniger zu ſehen als viel mehr zu trinken geben. Der Hofbräuhausgarten im Sommer— ſo etwas gibt's in der ganzen Welt nicht wieder. Hier lebt und genießt, wie gleicherweiſe in den zahlreichen Kellern, die eine Seits der Münchner Seele die harmloſen Bier- und Radifeſte— die andere: da muß man das älteſte München hinter ſich laſſen und vom Marienplatz durch die Diener und Reſidenzſtraße zum Odeonsplatz gehen, in den ſtillen hofgarten gucken, dort im Sommer ſeinen Kaffee trinken, und dann weiter die feſt⸗ liche Tudwigſtraße hinunter zum Siegestor, und dann ist man in Schwabing. Und da lebt und liebt und ſchafft Münchens andere Seele, die, die ſeinen Ruf als Kunſtſtadt in die weite Welt geſandt hat. Die Jugend, die die andere die bierſellge Seele mitreißt und die ſich mit ihr ſo gut verträgt, daß nur die Jyntheſe aus beiden München zu dem machen konnte, was es iſt. Ju⸗ gegeben: es iſt von patina überzogen, aber es iſt eine weithin leuchtende Patina. Sie grüßt den Fremden wie das grüne Dach des Monopteros im Engliſchen Garten; ſte hat ihr Wahr⸗ zeichen in den grünen hauben der Frauentürme. Und ſie iſt wie das zauberhafte Grün der Jſar oder der großen Seen. wie das Grün der leuchtenden Matten der Berge. Ewig! München leuchtet noch immer! R. D. V. ate Jahresſchau Deulſcher Arbeit Dresden 7929 Am 15. Mai fand die traditionelle Eröffnung der Jah⸗ kesſchau deutſcher Arbeit in Dresden ſtatt, die diesmal unter dem Zeichen Reiſen und Wandern“ ſteht. An ſich iſt der Zweck dieſer Dresdner Ausſtellungen, einen Ausſchnitt aus dem vielſeitigen deutſchen Schaffen in ſolchen Stücken zu geben, die hochwertig ſind und trotzdem zur Maſſenherſtellung ſich eignen. das wird man bei dieſer Ausſtellung vermiſſen, wenn man nicht etwa das Derkehrs⸗ problem überhaupt als Fremdeninduſtrie bezeichnen und da⸗ mit den Sinn mehr begründen will. Das wird man indeſſen nicht nötig haben, da offenbar dieſe Ausſtellung einen inter⸗ eſſanten Blick in die Technik der berkehrswerbung tun und den hohen Stand der Induſtrie erkennen läßt, die der Der⸗ Kehrswerbung dient. Man ging mit dem bangen Gefühl zur Vorbeſichtigung dieſer Ausſtellung, daß man, wie die Der⸗ Rehrsvereine es leider zu tun pflegen, mehr das Plakat⸗ und Reklamemäßige betont hatte, und ſo eine lähmende Gleich⸗ förmigkeit über die unterſchiedlichen Hallen ſich breiten würde. Aber zum Studium moderner Derkehrswerbung oder Reklame ſoll ſolch eine Gualitätsausſtellung nicht dienen, und außerdem haben außer den Fachleuten und unmittelbar daran Intereſſierten doch die wenigſten einen Sinn für moderne Reklame, deren Möglichkeiten und Ausdrucksform. Man muß es anerkennen, daß die Ausſtellungsleitung, die allerdings letzt ſchon über wertvolle Erfahrungen verfügt, dieſe Gefahr klug vermieden und das ſchwierige Problem ſo gelöſt Hat, daß Farbe, Klang und Rhythmus durch die Ausſtellung ſchwingt und das Ganze lebendig vor die Augen bringt. Die Ausſtellung ſelbſt gliedert ſich in drei Hauptgruppen: „Deu tſche heimat“,„Die Reiſe“,„Die Wande⸗ run'. In die erſte Gruppe Deutſche Heimat tritt man durch die Kupelhalle, in der Berlin ſich zeigt und ſur ſich in An⸗ ſpruch nimmt, in jedem Falle auch die Hauptſtadt des ſchönen Deutſchen Reiches zu ſein. In den übrigen Hallen kann man eine Wanderung durch die herrlichen deutſchen Gaue vom Rheinland und Baden bis nach Königsberg unter⸗ rehmen. In 20 einzelnen Hallen zeigen ſich Sachſen, Schleſten, Brandenkurg, Gſtmark, Pommern, oſt⸗ und Weſtpreußen, Danzig, Unterweſer- und Jadegebiet, die Hanſaſtädte, Schles⸗ wig-Holſtein, Mecklenburg, Bayern, Baden, Württemberg, Mitteldeutſchland, Beſſen, Waldeck, Weſtfalen, das Weſerberg⸗ land, Niederſachſen und das Rheinland im Schmucke ihrer Wälder, Berge und Burgen, ihrer herrlichen Kirchen und Städtebilder, im Glanze ihrer Flüſſe, Ströme und Seen, in der Poeſie ihrer Candſchaft und ihres funkelnden Weines. Jede Halle bildet für ſich etwas Abgeſchloſſenes, Beſonderes, aber doch ſo, daß es ſich nicht herb gegen das Uachbarland abſchließt, ſondern weich und unauffällig in die ganze deutſche Heimat übergleitet, die überall ſchön, überall liebenswert in ihrer charakteriſtiſchen Eigenart iſt. Gleichgültig, ob ſich über einer ſchmiſſig konſtruterten Halle ein blau⸗weißer Bayern⸗ himmel ſpannt oder andere Bilder von großer Eindringlichkeit ſprechen. Es iſt reizvoll zu beobachten, wie jedes Derkehrs⸗ gebiet, das gewiſſermaßen doch eine Einheit darſtellt, in ſeiner Halle die beſondere Eigenart des Tandes und der Bevölkerung zu treffen gewußt hat und ſo Farbe und Leben in die Hallen bringt. Beſonders intereſſant und gut gelungen ſcheint„Sach⸗ ſen am laufenden Band“, das der Dresdner Adolf Mahnke geſchaffen hat und das ganze Sachſenland kuliſſen⸗ artig in langſamer Fahrt an dem Beſchauer vorüberziehen läßt. Hochintereſſant ſind auch die zwölf Phantaſkopapparate Schleſtens, die in prachtvollen, ſchnell wechſelnden Bildern Schleſten, ſeine Wälder und Berge und Städte zeigen. Es würde zu weit führen, alle Einzelheiten näher darzuſtellen. Nur eins wundert mich, daß man darauf verzichtet hat, die herbe Schönheit der nordiſchen Backſteingotik des Deutſchen Ritterordens in der eindringlichen Form vor die Augen zu führen, daß das einheitliche Kulturgebiet des Deutſchen Ritter ordens von der Stadt Meſeritz in der Grenzmark, von Konitz, Schwetz, Thorn über Danzig, Martenburg bis Regal erkennbar wird. Jener glanzvolle Uachlaß des Deutſchen Ritterordens, ſeiner Kulturarbeit im Oſten, der der deutſchen Oeffentlichkeit bei dieſer Gelegenheit einen anderen Begriff jener Gegenden vermittelt hätte, die ſich um die Weichſel und öſtlich der Weichſel breiten und heute in ſo ſchwerer politiſcher und wirtſchaftlicher Uot ſind. In der zweiten Hauptgruppe „Das Wandern“ kommen im weſentlichen die Wanderorganiſationen aller Formen und Richtungen zur Geltung. Sodann bemüht man ſich darum, die Wirkung des Wanderns auf Körper, Geiſt und Gemüt darzuſtellen. Alles ſteht unter dem Notto Seumes, „daß alles beſſer gehen würde, wenn man mehr ginge“ Stati⸗ ſtiken laſſen erkennen, welche Wanderziele Dolksſchüler und höhere Schüler erreicht haben. An einer einzigen Landſchaft des Moritzburger Teiches wird dargeſtellt, was der Wander⸗ führer, der Cehrer, der Gebildete, in einem einzigen kleinen Wandergebiet ſtudieren könne und müſſe, wenn er Wander⸗ gruppen zu den Schätzen der Kultur hinführen will. Der Zweck des Wanderns wird an dem Beſtreben erhellt, der Jugend erſt die deutſche Heimat in ihrer ganzen Schönheit zu zeigen, dann in die Fremde zu ziehen und zu Dergleichen zwiſchen heimat und Fremde anzuregen. In einer anderen Abteilung werden die Wirkungen des Wanderns in künſtleriſcher Hinſicht an zunächſt ziemlich unbeholfenen berſuchen junger Wanderer gezeigt, das Geſchaute bildlich darzuſtellen. Auch die ſoziale Seite des Wanderns iſt nicht vergeſſen, da der Wanderer, wie kein anderer andere Men⸗ ſchen, deren Arbeit, Beruf, Sorgen und Freuden zu beob⸗ achten und kennen zu lernen Gelegenheit hat, woraus ſich Kameradſchaft, Hilfsbereitſchaft, Freundſchaft und Führertum entwickeln können. In einer Ehrenhalle ſprechen große Wan⸗ derer und geſchichtliche Merkmale der Wanderung zu dem Beſucher. Goethe ſelbſt nennt ſich einen Wanderer und be⸗ kennt:„Was ich nicht erlernt habe, habe ich mir erwandert.“ Die dritte Hauptgruppe zeigt ſchließlich die Reiſe ſelbſt, ihre Technik und ihre Mittel. Alle Derkehrs⸗ und Auskunfts⸗ verbände haben hier ihr heerlager, wo auch die Deutſchg Akabemie in München ein großes Reiſe-A BC zeigt, und in vier großen Karten die Kunſt⸗ und Muſikzentren in Deutſch⸗ land, die bedeutungsvollſten Kulturdenkmäler, die wiſſen⸗ ſchaftlichen Mittelpunkte und die Organiſation zur Förde⸗ rung des Ausländerſtudiums veranſchaulicht. Natürlich kön⸗ nen hier weder Flugzeuge und Cuftſchifſe, noch Binnen⸗ und Hochſeeſchiffahrt, noch Reichspoſt, noch Kraftverkehr, noch Eiſenbahn fehlen. In intereſſanten Griginalmodellen zeigt die Reichspoſt den Fortſchritt von der alten Poſtkutſche bis zum modernen Kraftomnibus, Eine beſonders eindrucksvolle Halle hat die Reichsbahn geſchaffen, die auch die neueſte Dampflokomotive in voller Größe ausgeſtellt hat. Allem in allem hat man den Eindruck, daß die Dar⸗ ſtellung des wenig ausſtellungsmäßtgen Stoffes vorzüglich gelungen iſt.: Brune Sydow, Dresden 8. Seite. Nr. 236 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) eitag, den 24. Mai 1929 Die Amisſlaqͤt Buchen Von Hans Gtto Becker Noch in kaum berührter Stille liegt an der Grenze zwiſchen Odenwald und Bauland das badiſche Amtsſtädtchen Buchen, ſeit alters bekannt als das Calerſtädtchen. Buchen, das iſt das heim inmitten des Buchenwaldes. Dieſen Namen verdient es mit Recht, rings umſchließen mächtige Laub- waldungen mit lieblichen Tälern und anmutigen Kaſtplätzen das Städtchen, das 540 Meter hoch gelegen die Dorzüge rein⸗ ſter Tuft gewährt, zumal luftverderbende Induſtrie dort fehlt. Ein Flüßchen, die Morre, ein Seitenfluß der Muobach, beſpült das Städtchen. Buchen liegt reichlich abſeits vom Derkehr. Nan erreicht die Stadt entweder über Aſchaffenburg⸗Milten⸗ berg⸗Amorbach-Walldürn oder über heidelberg⸗Eberbach⸗ Neckarelz⸗Seckach. Don der Bahn aus erſchaut man als Wahrzeichen der Stadt den Wartberg mit ſeinem alten Wartturm. Betritt man dann die Stadt ſelbſt, ſo wird man erſtaunt und erfreut ſein über die vielen maleriſchen Bilder, die die alten Straßen und Häuſer mit ihren Giebeln und Dächern vergangener Bau⸗ perioden unſerem Auge bieten. Wie die Umgebung Buchens die unberührte Natur in ihrer Stille zeigt, ſo die Stadt un⸗ berührte Dergangenheit. Idylliſche Kleinſtadtruhe, wie ſie unſere Meiſter Spitzweg und Schwind ſo köſtlich geſchildert, darin wir einmal ausruhen können von der Hetzjagd des modernen Lebens. Und träumen können von alten Seiten, an die ſo manches alte Bauwerk gemahnt. Da iſt der gewaltige Torturm und die anderen Türme der wehrhaften Stadtmauer, die Marktſtraße, das Bild, das Rathaus, das Beghinenhaus oder Klöſterlein, die Stadtkirche, das Kellereigebäude oder ſteinerne Bau. Der ältere Teil der Stadtbefeſtigung iſt aus dem 15. Jahrhundert mit einem oberen— Würzburger- und einem unteren— Amorbacher⸗ Tor. 1490 wurde die Stadtbefeſtigung erweitert und ver⸗ ſtärkt. Auch der Turm auf dem Wartberg ſtammt in ſeinem unteren Teil aus der Zeit der erſten Stadtmauer, der obere iſt aus dem Jahre 1492. Auf der höhe über der Hainſtadter Mühle hat wohl ein zweiter Wartturm geſtanden, wie die dort noch liegenden gewaltigen Guader vermuten laſſen. Gus dem Jahre 1490 ſtammt das Beghinen-Haus, in dem zehn Jungfrauen wohnten, die ſich der Krankenpflege widmeten. Die Stadtkirche iſt 1503—1507 erbaut, im Inneren die Formen der Gotik zeigend; Wappen, Steinmetzzeichen und Jahreszahlen, Grabdenkmäler und Gedenktafeln erzählen gon alten Seiten. Insbeſondere finden wir hier das Grab⸗ mal des Gelehrten Konrad Koch, genannt Wimpina, geb. 1460, geſt. 1551 zu Amorbach, der aus der Reformationszeit als natholiſcher Theologe bekannt iſt und auf dem Reichstag zu Augsburg 1550 tätig war. Der Steinerne Bau war der Sitz des Mainzer Kellers. Die Jahreszahl 1495 weiſt wohl auf einen Umbau durch den Mainzer Erzbiſchof Berthold von Henneberg hin, der ſelbſt mitunter hier wohnte. Nit der Oſtwand ſteht der Stei⸗ nerne Bau auf der Stadtmauer, deren Wehrgang hindurchführt. Die Kellerei dient heute als Stätte dem weitbekannten Be- zirksmuſeum, dem heimatmuſeum, das Karl Trunzer geſchaf⸗ fen hat. Trunzer hat die Stadt Buchen überaus viel zu ver⸗ danken. 1898 kam er als Hauptlehrer nach Buchen; er fand ſein Lebenswerk darin, altes Volksgut zu ſammeln in un⸗ ermüdlicher opferwilliger hingabe, und ſo gewann unter ſeiner Führung das heimatmuſeum Fleiſch und Blut, ein eindrucksvoller Ausſchnitt aus dem Leben unſerer Dorfahren. Als Crunzer am 50. September 1927 im Alter von 72 Jahren ſtarb, da trauerte die ganze fränkiſche heimat um ihren treueſten Sohn. In dieſem Jahre wird aus Anlaß der Haupt- verſammlung des Odenwaldklubs in Buchen am 29. und 30. Juni das Muſeum neu organiſtert der Oeffentlichkeit wieder übergeben. Das Rathaus, aus rotem Sandſtein in Barock iſt nach dem großen Brande 1717 erbaut, ein ſchönes, vornehmes Bauwerk. Das untere Geſchoß dient als Durchgangshalle. Alle dieſe Zeugen der Vergangenheit wecken in uns die Luſt, auch die Geſchichte Zuchens kennen zu lernen. Aus vorrömiſcher Zeit fand man in der Umgebung Steinbeile— ob neolithiſchen Urſprungs, iſt nicht gewiß — auch Funde aus der Bronzezeit fehlen nicht, und aus der erſten Eiſenzeit, der hallſtadt⸗ periode, ſtammen manche Grabhügel mit ihrer charakteriſtiſchen Stein⸗ ſetzung, die um 500 v. Chr. aus Gallien nach Deutſchland eingewanderte keltiſch-romaniſche Bevölkerung und die ſie um 100 v. Chr. verdrängenden Germanen werden wohl auch in unſerer Candſchaft gewohnt haben, jedoch fehlen noch Funde als Beweis dafür. Aus römiſcher Zeit ſtammen Keſte von Meierhöfen rings um Buchen; es waren dies Diehzucht⸗ farmen, von denen die nahen Kaſtelle des Times, wie Wall⸗ Fürn, Oſterburken, mit landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen ver⸗ ſorgt wurden. Eine römiſche Siedelung an der Stelle der heutigen Stadt hat es nicht gegeben, woohl aber führt an Buchen eine Römerſtraße vorüber. Die Stürme der Dölker⸗ wanderung verſchütteten auch hier, vielleicht für ein halbes Jahrtauſend, eine blühende Kultur. Erſt aus der fränkiſch⸗ Rarolingiſchen Zeit kommt wieder eine Kunde, aber jetzt er⸗ ſcheint auch der Name der Stadt zum erſtenmal urkundlich Als Buchheim im Jahre 773. Im Codex laureshamensis, den Schenkungsurkunden des Kloſters Corſch an der Berg- ſtraße, das einſt in ganz Weſtdeutſchland von Flandern bis zum Elſaß reich begütert war, finden wir von dem genannten Jahre ab bis 80] des öfteren Schenkungen der in Buchen begüterten Grundbeſitzer an das Kloſter Corſch. In jener Seit gehörte Buchen zu dem fränkiſchen Gau Wingarteiba, dem Weingartengau. Der Grt Buchen gehörte dem nicht allzuweit entfernt liegenden Kloſter Amorbach. Zu Anfang des 8. Jahrhunderts hatte dorthin der fränkiſche Graf Ruthart den Heiligen Pirmin berufen, der ein kleines Kirchlein erbaute, und als das Bekehrungswerk der Benedik⸗ tiner einen großen Erfolg hatte, errichtete Pirmins Uachfolger — der heilige Amor— eine neue Kirche, Maria Münſter im OGdenwalde, die von Bonifazius geweiht wurde, nebſt einem Kloſter. Dom Kloſter Amorbach erhielt Konrad von Dürn 1216 Buchen als Lehen; Dürn iſt das keltiſche Wort Durun-Feſte; von den Herren von Dürn, nach denen auch der weitbekannte Wallfahrtsort Walldürn benannt iſt, iſt die herrliche romaniſche Burg Wildenburg erbaut. Dte neuen Lehensträger befeſtigten den Ort mit Mauern und Türmen. 1280 wird Buchen zum erſtenmal urkundlich oppidum genannt, womit eine ummauerte und mit beſonderen Rechten begabte Stadt bezeichnet wird. 1509 verkaufte Albrecht von Dürn zuſammen mit den Schenken Friedrich dem Alten und dem Jungen von Limburg(bei Schwäbiſch-Hall) ihren Teil an der Stadt Buchen an den Erzbiſchof Peter von Mainz. So kam Kurmainz in den Beſitz der Stadt, den es bis 1803 behielt, bis Buchen zufolge des Reichsdeputationshauptſchluſſes an das kurzlebige Fürſtentum Leiningen fiel, dem ſchon 1806 das Großherzogtum Baden im Beſitze folgte. In der Schilderung der territorialen Zugehörigkeit der Stadt ſind wir aber allzu raſch zur Ueuzeit gelangt, wir müſſen deshalb, um die Geſchichte der Stadt weiter zu er⸗ zählen, wieder zum Mittelalter zurückkehren. 1582 wurde Buchen in dem Kriege Adolfs von Uaſſau und des Kurfürſten von Mainz gegen Ruprecht den Kelteren von der Pfalz von den Pfälzern belagert, aber ohne Erfolg. Weſentlich wichtiger ſind die Ereigniſſe des Bauernkrieges von 1525. Das Frankenland iſt einer der Hauptſchauplätze dieſes verheerenden blutigen Bürgerkrieges. Schon 1476 hatte hans Böhm von Niklashauſen, genannt das Pfeiferhänslein oder auch der Pauker von Uiklashauſen, im Frankenland eine religiös⸗ſoziale revolutionäre Bewegung entfacht, die als Vorläufer des Bauernkrieges erſcheint. 1525 wurde in Franken wieder der Geiſt des Aufruhrs lebendig. In Buchen ſtand an der Spitze der unzufriedenen Bürger Martin Basler, der die Dörfer des Amtes Buchen auf die Satzung der Bauern verpflichtete. Gemeinſam mit dem hellen Haufen des Gdenwalds und Ueckartals unter Götz von Ber- lichingen und Jörg Metzler von Ballenberg zogen die Buchener Aufſtändiſchen am 25. April nach Walldürn, wo die Mainzer Kellerei geplündert wurde; der kurmainziſche Amtmann von Buchen und Walldürn, Ritter Tienhard von Düren, war ge⸗ flohen. Am 30. April zogen die Aufſtändiſchen nach Amorbach, deſſen Kloſter ebenfalls geplündert wurde, dann belagerten ſie die Feſtung von Würzburg, die Marienburg, bis der Schwäbiſche Bund, in dem die Herren und Fürſten organi⸗ ſtert waren, unter ſeinem Führere Georg Waldburg Truchſeß dem Aufſtand ein blutiges Ende bereitete. Wie überall hatte auch Buchen die ſchlimmen Folgen des mißlungenen Aben⸗ teuers zu tragen, Drei Jahre nach dem Kriege verlor Buchen ſeine Selbſtverwaltung; eine neue Stadt- und Gerichtsord⸗ nung unterſtellte Buchen den Mainzer Beamten, dem Keller und dem Schultheiß, das Bürgermeiſteramt, die Freizügigkeit wurden aufgehoben uff. Trotzdem nahm aber in der Folge⸗ zeit Buchen einen hohen Aufſchwung in ſeiner Wirtſchaft, und von jenen Tagen rührt die Bezeichnung Calerſtädtchen, und aus jener Zeit ſtammt das jetzt im Muſeum zu findende, einſt die Stadtmauer zierende Steinbild, der„Blecker“, eine Ueber⸗ ſetzung eines bekannten Wortes des Goetheſchen Götz von Berlichingen in die Plaſtik, einſt ein Beweis für das Selbſt⸗ vertrauen der Bürger Buchens gegenüber den anderen Men⸗ ſchen. Buchen war damals der Hauptort des Baulandes, adlige Familien ließen ſich hier nieder, und der Adel des Landes hielt hier ſeine Derſammlungen. i Neue Stürme brachte der Dreißigjährige Krieg. Die ein Jahrhundert zuvor wurde in der Bürgerſchaft der Stadt der Widerſtand gegen die Obrigkeit lebendig; als der Mainzer Kurfürſt die Landesrettungsſteuer einführte, gab es einen ſolchen Unwillen, daß die unter der Führung von Hans Senft ſtehenden Empörer zur proteſtantiſchen Partei übertreten wollten, 1622 den Ligatruppen den Eintritt in die Stadt verweigerten, aber dem Mansfelder die Tore öffnen wollten. die Empörung wurde jedoch unterdrückt. Als die Schweden 1651 Amorbach innehatten, wurde auch Buchen von ihnen heimgeſucht. 1655 kam die Peſt in die Stadt und for⸗ derte 1500 Todesopfer; in dieſer Hot ſtiftete man das Rochus⸗ feſt. 1657 wütete eine Hungersnot. Die Folge der Kriegsjahre war eine ſchlimme Verrohung der Menſchen, Aberglaube und Hexenwahn. 1688 im pfälziſchen Raubkriege kamen die Fran⸗ zoſen, belagerten und eroberten die Stadt und zerſtörten Mauern und Jürme. 177 brannte infolge eines Blitzſchlages die ganze innere Stadt ab. 1848 ſpukte noch einmal im Fran- kenland wie einſt 1525 der Revolutionsgeiſt. Das iſt die Vergangenheit einer deutſchen Kleinſtadt, ihr Geſchick iſt ſchließlich typiſch für Deutſchlands Städte. Was heute das Städtchen mit ſeiner Umgebung an Stim⸗ mungsreizen und werten bieten kann, das wird jeder Be⸗ ſucher bald mit eigenen Sinnen erfahren. 22 Literatur- Der Hochſchwarzwald Ueber das vielbeſuchte Höllental⸗, Feldberg und Ti⸗ tiſeegebtet iſt in guter Ausſtattung ein illuſtrierter Faltproſpekt erſchienen. Wenn der Schwarzwald mit Recht als das ſchönſte deutſche Waldgebirge bezeichnet wird, ſo darf das Gebiet des Hochſchwarz⸗ waldes ſich rühmen, als der landſchaftlich ſchönſte Teil des Schwarz⸗ waldes zu gelten. Nervenſtärkende Höhenluft und heilkräftige Höhenſonne, Wald und Waſſer, wildromantiſche Schluchten und viel⸗ geſtaltige weite Hochtäler, rauſchende Forellenreiche Gebirgsbäche, intereſſante Gebirgsbahnen, typiſche Schwarzwaldhäuſer und die kleidſame Schwarzwaldtracht, all das, was dem Schwarzwald ſeine Anziehungskraft verleiht, iſt hier in ſeltener Fülle vereinigt. Die höchſtgelegenen Kurorte und Sommerfriſchen in Deutſchland birgt die hier bis zu 1500 Meter anſteigende Bergwelt des Schwarzwaldes Die illuſtrierte Schrift, die alles Wiſſenswerte über die einzelnen Plätze enthält, kann koſtenlos durch die Geſchäftsſtelle der Arbeits⸗ gemeinſchoft für den Hochſchwarzwald in Neuſtadt t. Schw. bezogen werden. Wand ervorſchlage Tageswanderung a 2 Edenkoben, Waffenſchmiede im Edenkobener Tal, Friebeus denkmal, Kropsburg, Waffenſchmiede im St. Martiner Tal, St. Martin, Unterhambach, Maxburg, Neuſtabt Perſonalausweis nicht vergeſſen. Sonntagsrückfahrkarte Ludwigshafen— Edenkoben.90 4 wigshafen ab:.50,.41(Eilzug).02; Edenkoben an:.47,.4,.4% Vom Bahnhof Edenkoben weſtlich durch das ſchmucke Städe chen, mit ſeinen hübſchen von Reben umſponnenen Fachwerkhäuſern. Bei den letzten Häuſern etwas anſteigend, durch Weinberge ins Edenkobener Tal. Rechts ſchöner Blick auf die Maxburg und die Erhebung der Kalmit, links auf die Ludwigshöhe. Das Tälchen wird enger, links Wieſen, durch die ein munterer Bach zu Tal eilt, rechts Wald. Zur Waffenſchmiede 94 St. Die Waffenſchmiede wurde 1661 von einer Familie Girnandt, aus Frankreich ausgewie⸗ ſenen Hugenotten erbaut und vererbte ſich in dieſer Familie bis auf den heutigen Tag. Die erhaltene Einrichtung wird gerne gezeigt. Von da mit dem Wegzeichen, roter Strich, links, nördlich auf Pfad bequem im Walde aufwärts. Auf der Höhe eine Schwenkung rechts und rechts vor zum Friedensdenkmal,, St. Das Denkmal wurde 1898/99 von einem Münchener Künſtler erbaut. Die Halle enthält Büſten großer Männer, vergangener Zeiten. Vor der Halle hält ein Heros mit dem Lorbeerzweig in der Hand die Wache. Mit dem gleichen Farbzeichen und der gleichen Richtung zwiſchen Reben und Wald hin, mit prächtigen Ausblicken. Der Weg beſchreſbt mehrere Kurven und fällt zur Krops burg ab, ½ St. Beachtens⸗ wert vor dem Eingang rechts die Madonna mit dem Chriſtuskind auf dem Arm. Trotz Verwitterung ſind die ſchönen Geſichtszüge beider Figuren noch gut erhalten. Die Kropsburg wurde 1204 unter der Herrſchaft der Hohenſtaufen erbaut, im 30jährigen Krieg zum Teil und von den Franzoſen ganz zerſtört. Auf der Gartenterraſſe eine ſchöne Fernſicht. Aus der Burg zurück und gleich rechts, weſtlich mit der Markierung, gelbe Scheibe, auf Pfad und Weg im Walde aßb⸗ wärts zur Waffenſchmiede im St. Martiner Tal, 20 Min. Von hier ohne Wegzeichen rechts löſtlich) das ſchöne Tälchen vor nach St. Martin, 15 Min. Nördlich durch den ſchönen Ort, wieder mit dem Wegzeichen roter Strich, meiſtens durch Rebgelände und ſchönem Ausblick auf die in der Ebene hingebetteten bekannten Weinorte, Alſterweiler, Maikammer, Diedesfeld uſw. Bis Unter⸗ hambach etwa 1 St. Von da auf ziemlich ſteilem Zickzackpfad durch Wingerte hinauf zr Maxburg(Hambacher Schloß) 20 Min. Die Burg auf dem Käſtenberg wurde im 11. Jahrhundert von den Saliern erbaut und im Bauernkrieg 1525 zerſtört. Nach der Nieder⸗ lage der Bauern bei Pfeddersheim mußten dieſe die Burg im Frohn⸗ dienſt wieder aufbauen. Wiederholt zerſtört wurde die Burg 1552 durch Markgraf Albrecht von Braunſchweig, was damals noch ſtehen blieb, fand im 30 jährigen Krieg 1689 und durch die Franzoſen ſeinen Untergang. Nördlich mit rotem Strich von der Maxburg im Walde kurz ab. Der Weg macht verſchiedene Ränke und zieht auch ab und zu am Waldrand hin. Dann rechts ſchöne Ausblicke auf Hambach und die Ebene. Nach etwa 34 St. Vorſicht, denn die Markierung wendet ſich unvermittelt, rechts(öſtlich) und iſt auch nicht mehr gut angebracht. Nach weiteren 15 bis 20 Min. um die Waldmannsburg (Erholungsheim) herum und rechts ab nach Neuſtadt, 20 Min. Neuſtadt ab: 18.20, 18.50, 18.58, 19.20, 19.54, 21,20, 21.51 Uhr; Ludwigshafen an: 19,10, 19.21, 19.48, 19.59, 20.34, 22.00, 22.54. F. Sch. — Aus Badern und Nurorten Bad Mergentheim Bad Mergentheim iſt jung— und das iſt ſein gewaltiger Vorzug. Seine Entwicklung iſt nicht mehr feſtgelegt durch Früheres. 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Der Kurort Wildbad mit 4200 Einwohnern ist die End 3 km langen begünstigen die Reinigung und Erneuerung der Luft und den die Talgemeinde Prechtal, wohl neben dem Urach Enztalbahn, welche bei der badische ksstadt Plorz- lassen keine Epidemien aufkommen. Durch Aufforstung und Langenordnachtale einer der ausgedehntesten des beim sich von der sroßen internationalen Beiselinie von Feldern ist der(mit Ruhebänken und Schutzhütten ganzen Schwarzwaldes. Obwohl es so recht im Herzen Wien—Paris abzweigt. Bad Wildbad altbewährtes, natür- reichlich ausgestattete) Wald der Stadt so nahe gerückt, dieses Gebirges gelegen, war dasselbe bis noch vor flenes Fit ind ein Pier, daß man ihn in—10 Minuten erreichen kann. Der einem Jahrzehnt wenig das Ziel der Wanderer noch fräftiges Wasser mit einer natürlichen Wärme von vermöge seiner Lage, Geschichte und seltenen Pflanzen weniger diente es als Sommerruhepunkt der Ferien zu- 33.40 Grad C.(2632 Grad.) in etwa 40 Bohrquellen geworden von übereinstimmender chemischer Zusammensetzung dem Granit entströmt. Die ganz besondere Eigenart der Wild- und wird nun Nagel 85 5 e 55 1 5 seiner Ruine,„die Perle des oberen Nagoldtales“ Die dem alten Dornröschenschlaf er wacht bader Thermalquellen liegt darin, daß die Thermen bei 5 einer Urkunde aus Karls des g e Burg Hurde wohl schon vor dem Jahr 1000 zum Schutz auch Von Fremden, die in Oberprechtal recht ange iprer natürlichen Wärme von 3340 Grad., wie gerade Zeit unter dem Namen„Nagalts und„Nazaltune aut, gegen die Ungarneinfälle erbaut Die Vorburg,„Turnier- nehme Unterkunft finden, gern besucht. h. 5 8 geführt, daher wohl jetzt noch im Volk: mund„Naglet“ 5 13 von dier Forte l 15 5 zurecht 8 macht zum Badgebrauch, dem Granit ent- ö genannt und hat infolge irrtümlicher Namensableitung N e 1 1 8 55. 8 1 8 6 Wildh A* Württ. Schwarzw., in dem bringen und daß die Bäder äber den Quellen selbst ihrem Stadtwappen im Lauf der Zeit einen Nagel ein- en ee. 1 15 5 E 2 von berrlichsem Tannenwald erbaut sitd, sc daß das Thermalwasser unmittelbar aus J gelügt. Das Tal der Nagold vermittelt den Uebergang und ausländischen Bäumen verwandelt. umrahmten, 430 m hoch betindlichen Enztal idyllisch der Erde warmem Schoße in die Badezellen einstromt. 1 vom Oberen Gäu zum Schwarzwald; die Talsohle lieg n Nb 1(südl bad Schwarzwald) im gelegen und sich bis 750 m 0 d. M. aufbauend. sei! ies ist von größter Bedeutung, da auf diese Weise 9 beim Rathaus etwa 400 m ü. d M. und bietet durch Srpret E oberen Elztale, da Wo die Elz dem 14. lahrhundert als Heilquelle viel besucht und 955 Thermalwasser mit allen aus der Tiefe mitgebrachten tre stattliche Breite dem Sonnenlicht reichliche Ge- bald nach ihrem Ursprunge wegen des horhausteigen- geschätzt, verdankt seinen Welirut auch heute noch der Eigenschaften zur Verwendung gelangt und keine Ver- wunderbaren Heilkraft seiner unmittelbar aus dem Ur- luste, 30 gerine und an was es aueh sei, erleiden kann. legenheit zum Eindringen. Das Waldachtal von Süden den Geschasikopfes genötigt ist, ihren Laul nach Norden 8. Seite. Nr. 236 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] n . 3.— Hoehstädtert al Auerbach Wines Waicrestauraft 2 Spez.⸗Platz f. Geſellſchaften u. Vereine Prima Wein, Apfelwein. Gutes Küche. Käſekuchen. Pr. Kaffee. Zum eſuch lad. freundl. ein PN Wiemer Heidelberg Hasgeg-Hestaurant u. Hotel, Jagerhaus' Tel. 3442. Straßenbahnhalteſtelle. Gr. Gartenterraſſe am Neckar. Kegelbahn, ſchön. Saal f. Feſtlichkeit., Tanz. Mod. eingerichtete Fremdenz. Feine Küche. Fritz Leiſter, früher Cafe gold. Stern.? i. Odenwald, 480 Meter üb. dem Meer Hammelbae Idyllichſte Gegend des Odenwaldes Basthaus und Pension„zu den binden“ öhenluft- f Gasth, u. Pens, Zur frischen Juelle“ e Neisenbach. 0. Besltzer: Rudolf 5 5 Höchſtgel. Ort d. bad. Odenw., 600 m ü. d. M. Ruh. Lage, herxl. Wälder, unm. Nähe d. gr. Fürſtl. Leining. Wildparks. Preis bei voll. Penſ..50. Erſtkl. Verpfl. zugeſ. Oeff. Tel.⸗A. Reiſenbach.? Penſ⸗Preis.50 pro Tag. Eig. Autovermietung. Wilh. Hoffmann bad. 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Eine Rur in Auerbach ist angerülgt lür Ner dem Festlande ist die altehrwürdige 85 9 0 8 8 Vetzetstion, Mandeln. Plürsietke, Aprikosen und ein vor, benleldende, klerzkranke, Rekonvslesrenten und als dener Hafen für die Mehrzahl der Badegäste gen ue. Die Vorsafson hat lebhaft eingesetzt, trefflicher Wein(Schloßberg und Auerbah 5 5 5 5 gangspunkt tür dle Ueberfahrt nach der Insel bildet. Bad Tölz 2 daß de 5 0 8 Ukderpabeer note). Fachkur. während zugleich Verbindung auch mit den Hafenorten F en bewährten In den nahen Laubwaldungen auf guten Wegen, ab- Weechslungsvolle Spaziergänge und hübsche Ruheplatze (Neup Aussichten, Ludwigshöhe, Amalienhöhe, Bismarck platz, Champignons, Schlelermacherplatz, Moltkeplat⸗ und andere), Scheffelplatz zum Andenken an den Autent⸗ Moorbad Aibling Im bayer.“ Alpenvorland liegt malerisch in bewal- dete Höhenzüge eingebettet das mit jedem Jahre stärker desuchte Moorbad Aibling. Mit den landschaftlichen der Elbe und Weser, mit Holland und den Nachbar- inseln bestehen. Der Abstand Borkums von der Festland küste ist weit gröller als bei den anderen Inseln, so daß aur bei allerklarstem Wetter ein schwacher Schimmer der Küste zu erkennen ist. Selbst von den Nachbariaseln Kurmitteln von Bad Tölz, voran die seit Jahrhufderten berühmte Adelheidquelle, Deutschlands führende Jod- trinkquelle und dle alkallschen Tölzer Badequellen von der in- und ausländischen Aerzteschaft größte Beach? Die aufsteigende Linie des Be- tung geschenkt Wird. 5. 3 1 1 1 1. g— 1 0 5 5„ 1 hall des Dichters 1849 Nalerisch gelegene gotische Beizen wetteifern die gut eingerichteten Hotels, die auch 8 150 V 8215 suches von Bad Tölz ist neben der hervorragenden Kirche(1470. Unmittelbar anschlieend das liebliehe den verwöhntesten Ansprüchen genngen. Prächtige Spa. gchall des Seewassers an Borkums Strand ist derselbe kleilkraft seiner Kurfaktoren aueh bedingt dure die Fürstenlager mit schönen Parkanlagen. Oberhalb des Dorfes die gut erhaltene Ruine des 1674 von Turenne zerstörten Auerbacher Schlosses mit groſlartiger Rund und Fernsicht. An seinem Fun die„Not Gottes“, die Atlmmungsvollen Veberreste einer Kapelle aus dem 14 50 8 steis eins, oronreicbhe Luft. Das Klima ist mild und Jabrhundert. Schöner, erfrischender Gang durchs Hoch. und in ihrem Aufbau aus Dünen sieh sehr wesentlieh gemäßigt, von mittlerer Wärme und hohem Feuchtigkeits- Gäste bestens zu empfangen und sie von ihren Leiden N städlter Tal, leſchte und bequeme Ausflüge pach dem vop dem naehstbenschbarten Pestlande, den ostfriesischen gehalt; es hat ganz ozeanischen Charakter und zeichnet rierwege laden zu Ausflügen in die nösbere und weitere Umgebung. ist eine der sieben Inseln vor der os! Borkum Iriesischen Küste, die in einem Abstande von 6 km und mehr sich vor derselben entlang ziehen wie in der offenen Nordsee, namlich.5 Prozent Der Wellenschlag ist wegen der freien Lage des Strandes ein Kräftiger und gibt darum, mehr als auf anderen Inseln, Hewöhr für eine exfolgreiche Wirkung des Bades Auf allen Selten vom offenen Meer umspült, bietet die Insel klimatischen Verhältnisse. Die täglich in groler Zahl eintreffenden Kurgäste werden überrascht von der Früh- lingspracht und dem Maienduft. Für beste jeden For- derungen entsprechende Unterbringung und Verpflegung ist gesorgt Alles in allem: Bad Tölz ist gerüstet, seins zu heilen. J. We 1 Freitag, den 24. Mai 1929 Nene Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 236 Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Einen Handwerksburſchen betrogen Das Schöffengericht befaßte ſich heute vormittag mit der Klageſache gegen einen Schmiedgeſellen aus Viernheim, der am Hauptbahnhof einem reiſenden Handwerksburſchen ein Schweizer 10⸗Frank⸗Stück abgeſchwindelt hatte. Der An⸗ geklagte näherte ſich dem hier fremd ankommenden Hand⸗ werksburſchen mit der Angabe, daß er ihm ein Logis be⸗ ſorgen könne. Durch Vorzeigen einer gefälſchten Quittung der Logisfrau veranlaßte er den Handwerksburſchen, der froh war, ein ſchönes und billiges Logis zu bekommen, zur Her⸗ gabe des Geldſ heine den der Schmied umwechſeln ließ. Erſter Staatsanwalt Dr. Nebel beantragte eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 3 Monaten. Das Schöffengericht, Vorſitzender Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, erkannte auf zwei Mo⸗ nate und zwei Wochen, welche Strafe der Angeklagte auch annahm. In der Urteils begründung wurde ausgeführt, daß man dem Angeklagten mildernde Umſtände zubilligte, weil er noch nicht vorbeſtraft iſt und weil er das Geld wieder zurückerſtattet hat. Andererſeits aber wurde in Betracht ge⸗ zogen, daß die Tat eine außerordentlich rohe war, indem er dem Handwerksburſchen das letzte Geld weggenommen hatte. Das Fürſorgeamt beſchwindelt Ein am 18. 12. 99 in Bobenheim geborener, von ſeiner Fran mit drei Kindern getrennt lebender Packer iſt des Betrugs beſchuldigt. Er hat den Sohn ſeiner Wirtin zur Ausfertigung einer Urkunde verleitet, nach der er einen Teil der ſchuldigen Miete bezahlt hatte. Mit dieſer gefälſchten Quittung ging er aufs Fürſorgeamt, wo er 10 Mark aus⸗ bezahlt erhielt. Der Angeklagte hat zwei Vorſtrafen und keinen guten Leumund. Es heißt, er trinke. Er weiſt dieſe Verdächtigung weit von ſich, ſchiebt ſie auf ſeine Frau und die nächſten Verwandten. Ein Kriminalbeamter bezeichnet aber die Frau als ſehr ordentlich. Die Zeugenausſagen von vier Beamten des Fürſorgeamts belaſten den Angeklagten, den der Staatsanwalt auf 5 Monate ins Gefängnis ſchicken will. Das Gericht erkannte wegen Betrugs auf eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 2 Monaten und zwei Wochen. Zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt Wie am Mittwoch, ſo ſtanden auch am heutigen Freitag ſchwere Sittlichkeitsdelikte zur Verhandlung. Angeklagt war ein 62 Jahre alter Arbeiter aus Altlußheim(Vater von fünf Kindern) und deſſen 33jährige, ledige Tochter. Auf dem verbüßt Zuchthaus. Angeſichts der Schwere der Tat beantragte der Staatsanwalt 1½ Jahre Zuchthaus, für die Tochter 5 Monate Gefängnis. Das Gericht erkannte gegen den Arbeiter auf eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr, gegen die Tochter auf fünf Monate Gefängnis. Es ſoll ein Geſuch um Umwand⸗ lung der Zuchthaus⸗ in Gefängnisſtrafe eingereicht werden. Die Tochter, Mutter eines 11jährigen Kindes, wurde vom Gericht auf freien Fuß geſetzt und zus ihrem Kinde und zu ihren Geſchwiſtern nach Hauſe geſchickt. Verurteilung wegen Blankettfälſchung Ein Angeklagter wird beſchuldigt, daß er am 4. Dez. v. J. zwei Wechſelformulare über 312 und 338/ ausgeſtellt, mit einem falſchen Namen verſehen und ſich die Wechſel von der Bezirksſparkaſſe Ladenburg hat diskontieren laſſen. Die Kaſſe wurde dadurch um den Betrag von 650 Mark geſchädigt. Weiter ſoll er am 10. 10. 28 zwei Blankovakzepte, die er von einer Firma in Fahrenbach erhalten hat und die auf je 48 Mark ausgeſtellt werden ſollten, mit dem Betrag von je 260 Mark ausgefüllt haben. Die Bezirksſparkaſſe Ladenburg diskontierte dieſe Wechſel, wodurch ſie um 520 Mark geſchädigt wurde. In der Zeit von 1926 bis Sommer 1928 ſoll der An⸗ geklagte als Proviſionsreiſender einer Firma in Ludwigs⸗ hafen, trotzdem ihm die Inkaſſovollmacht entzogen war, etwa 1000 Mark Kundengelder unbefugt eingezogen und den Be⸗ trag für ſich behalten haben. Der Angeklagte beſtreitet, die Wechſel gefälſcht zu haben und behauptet, daß ſie blanko geweſen ſeien. Die eingezogenen Kundengelder will er für die Firma und für ſich ſelbſt auf der Reiſe verbraucht haben. 10 Zeugen waren geladen. Unter dieſen befand ſich auch ein Baptiſt, der ſich aus religiöſer Ueberzeugung weigerte, den vorgeſchriebenen religiöſen Eid zu leiſten. Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley vereidigte ihn darauf auf den weltlichen Eid. Erſter Staatsanwalt Dr. Nebel beantragte wegen ſchwerer Urkundenfälſchung eine Gefängnisſtrafe von fünf Monaten. Der Verteidiger, RA. Auguſt Müller erſuchte um Gewährung mildernder Um⸗ ſtände in weiteſtem Maße, zumal der entſtandene Schaden gedeckt iſt. Das Urteil lautete unter Freiſprechung von der Anklage der Unterſchlagung wegen Blankettfälſchung in zwei Fällen zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 2 Monaten, die durch die Unterſuchungshaft iſt. Der Haftbefehl wegen dieſer Vergehen wird Verbrechen des Arbeiters ſtand als Mindeſtſtrafe 1. Jahr! aufgehoben. eh. die„AWA! in Polsdam 5. Allgemeine Waſſerſport⸗Ausſtellung Ein Rückblick Die durch den Magiſtrat der Stadt Potsdam, mit Unterſtützung des Vereins der Flußſchiffswerften Deutſchlands E.., Hamburg (Ortsgruppe Berlin), des Reichsverbandes der Deutſchen Automobil⸗ Induſtrie E.., Berlin und des Reichsverbandes der Deutſchen Luſt⸗ fahrt⸗Induſtrie und der Waſſerſport⸗Verbände ins Leben gerufene Allgemeine Waſſerſport⸗Ausſtellung kann durch die gegenwärtige Veranſtaltung bereits das kleine Jubiläum ihres fftuffährigen Beſtehens feiern und mit gleichem Recht den Anſpruch erheben, daß ſie nicht nur für das waſſerſportfreudige Publi⸗ kum von Groß⸗Berlin, ſondern für alle im deutſchen Waſſerſport zu⸗ ſammengeſchloſſenen Verbände bereits traditionell geworden iſt. Wer je Gelegenheit hatte, zwiſchen den waſſerſportlichen Sonder⸗ veranſtaltungen der„AWA“ und denen des Auslandes einen Ver⸗ gieich zu ziehen, muß unparteiiſch und rückhaltslos bekennen, daß wohl nirgends die einzelnen Kategorien des Waſſerſports in einer ſo vollſtändig geſchloſſenen Parade zu ſehen ſind, als während der „AWA“, auf dem Templiner See. Dies haben wiederum die Auffahrten des Havel⸗Regatta⸗Vereins E.., Potsdam, im Ringe des Deutſchen Ruderverbandes, die Ge⸗ ſchwader⸗Paradefahrt der dem Deutſchen Motor⸗Nacht⸗Verband an⸗ geſchloſſenen Vereine, die Auffahrten des Deutſchen Segler⸗Bundes (Gruppe Potsdam und angeſchloſſener Vereine) und des Deutſchen Kanu⸗Verbandes, des republikaniſchen Motor⸗Yacht⸗ Klubs von Deutſchland, der Waſſerſport⸗Abteilung des Eiſenbahn⸗Sportvereins Potsdam in dieſen Tagen zur Genüge bewieſen, wozu noch vom 18. bis 20. Mai die Templiner See⸗Woche in ihrem Programm offene Verbands⸗Waſſerfahrten vorſieht und die Paradeauffahrt des Deut⸗ ſchen Kraftboot⸗Verbandes(Gruppe Weſten) den ergänzenden Ab⸗ ſchluß bildet. Aber auch die Ausſtellungshallen bieten diesmal ein voll beſchick⸗ tes Arſenal aller denkbaren, waſſerſportlichen Requiſiten, durch ein Aufgebot von annähernd 250 Beteiligten der einſchlägigen Induſtrie⸗ kreiſe, darunter nicht weniger als 22 Werften mit ihren Motorbooten und eine Reihe weiterer prominenter Namen mit Autobooten, Limou⸗ ſinen, Kreuzern und den ſo allgemein beliebten„Outboard“, die wohl als Volksboot der Zukunft betrachtet werden dürfen. Die In⸗ duſtrie hat den Außenbordmotor urſprünglich nur als Hilfsmittel und unſportliches Gerät aufgefaßt, heute aber bereits ſeine volle Wich⸗ tigkeit erkannt und inzwiſchen eine Reihe brauchbarer leichter und mittlerer Konſtruktionstypen geſchaffen. Wie für den Bau der Bootskörper Profile gefunden wurden, die die denkbar beſte Ausnützung der anerkannt guten Antriebskraft des Außenbordmotors geſtatten, ſo erreichte man auch eine ſprunghafte Steigerung der Höchſtgeſchwindigkeiten, die fetzt ſchon bis auf ca. 70 Std. Kilometer geſchraubt worden ſind. Die typiſchen Formen des Rennbootkörpers hat man in der Entwicklung des Gebrauchsbootes grundlegend beibehalten, wenn auch dafür das Material ſchwerer und die Spanten ſtärker geworden ſind, ſowie zur Deckung des Vorder⸗ bootes anſtelle des gewichteinſparenden Zellons oder Oelſtoffes gleich⸗ falls Holz benützt wird. Die Aufhängevorrichtung des Motors iſt jedoch geblieben, ſoweit nicht die im Schacht untergebrachten Einbau⸗ motoren bevorzugt ſind. Jedenfalls ergibt aber die Verwendung einer mittelſtarker Maſchine bei Normalbelaſtungen(mit 4 Perſonen) immer noch ganz auſehnliche Durchſchnittsgeſchwindigkeiten und weſentliche Vorteile des gleitenden Bootes gegenüber der urſprünglichen nor⸗ malen Konſtruktion, die auf dem Prinzip der Waſſerteilung beruhte. Was die deutſche Motoreninduſtrie im Verlaufe ihrer Umſtellung auf den Bootsmotorenbau an erſtklaſſigen Fabrikaten bietet, zeigt am beſten die einzig autoriſierte Fabrik der D. K..⸗Bootsmoto⸗ ren: die Motor⸗Aggregate⸗Bau⸗Geſellſchaft m. b. ., Erfenſchlag⸗Chemnitz, die ſowohl Zweitakt⸗Bootsmotoren als ſtationäre Einbaumotoren für Leiſtungen von 4, 6 und 12 P8, wie Außenborder mit 2,5, 4 und 6 Ps herſtellt. Dazu kommen noch die D. K..⸗Sechs⸗ und Achtzylinder⸗Viertakt⸗ Bootsmotoren, die mit elektriſchem Starter und Wendegetriebe ausgerüſtet, bis zu 100 PS entwickeln. Die Außenborder laſſen ſich an allen üblichen Bootstypen, Ruder⸗ oder Segelbooten, ohne beſondere Vorrichtungen anbringen und werden am einfachſten an den Haken aufgehängt, die ſonſt das Steuerruder tragen.— Die Bedeutung der Meſſung von Kühlwaſſer⸗ temperaturen, die für Motorboote nicht weniger gering iſt als für Automobile und Flugzeuge, legt die Moto⸗Meter⸗Geſell⸗ ſchaft m. b.., Frankfurt a. M.—R. unter Berückſichtigung der Betrieb⸗ſicherheit, der Betriebsſtofferſparnis und der Schonung des Motors nahe, indem ſie auf das Motometer als Fernthermometer hin⸗ weiſt, durch den die zuverläſſige Meſſung der Kühlwaſſertemperatur erfolgt. Großes Intereſſe erregte u. a. die ausgeſtellte Schiffsmodell⸗ flotte von Marine⸗Oberingenieur a. D. Bartſch(Potsdam), zumal der Modell⸗Segelſport bereits hat. Sämtliche Modelle ſind eine große Anhängerſchaft gefunden im Maßſtab von:20 gebaut und zwar nicht nur ſchwimmfähig, ſondern z. T. ſogar ſelbſtfahrend als Dampfer, Motor- und Segelſchiffe, darunter das benzin⸗elektriſch be⸗ triebene Rieſenmodell des Schnelldampfers„Columbus“ vom Nord⸗ deutſchen Lloyd in Bremen. Die Voith⸗Werke,(J. M. Voith, Maſchinenfabri⸗ ken Heidenheim a. Brenz und St. Pölten, Nieder⸗Oeſterreich), die an ſich im Waſſerturbinenbau einen Weltruf haben, brachten durch den Voith⸗Schneider⸗ Propeller eine ausgezeichnete neue Problemlöſung zur Geltung, die bisher noch immer vergeblich an⸗ geſtrebt iſt: die Vereinigung von Steuerung und Antrieb durch ein und dieſelbe Schaufel. Welch ungewöhnliche Manöverierfähigkeit bei den mit Voith⸗Schneider⸗Propellern ausgerüſteten Schiffen zu errei⸗ chen iſt, wurde durch das 13 m⸗Vorderkajüttboot„Torqueo!“ überzeu⸗ gend demonſtriert, das in voller Waſſerfahrt auf kleinſtem Raume hart beidrehen und ſtoppen kann. Dabei gewinnt der moderne Schiffs⸗ bau noch die weiteren Vorteile, daß ohne jede Beeinfluſſung der Ge⸗ ſchwindigkeit bedeutend ſchwächere Maſchineneinheiten zum Antrieb genügen und ohne Steuer mit einem einzigen Handgriff durch den Voith⸗Schneider⸗Propeller das Schiff nach jeder Richtung hin im Augenblick gelenkt wird. Eine große Zukunft verſpricht dieſer Pro⸗ pellerantrieb, der ja vorläufig für Motorboote noch mehr oder weniger einen Luxus darſtellt, in der Nutz⸗ und Großraumſchiffahrt, wofür darauf hingeſtrebt wird, den Schiffahrtsbetrieb möglichſt auf Dieſel⸗ motoren einzuſtellen, um ich von der umſtändlichen, teuren Kohle⸗ feuerung bezw. vom Dampfbetrieb nach und nach unabhängig zu machen. Ruderboote, Segelboote, Faltboote, Kanus, Tourenboote, Kana⸗ dier und Paddelboote ſind von annähernd 30 Firmen in allen Aus⸗ führungen vertreten, u. a. auch auf dem Freigelände, in beſter Reprä⸗ ſentation, durch unſere ſüddeutſchen Faltbootwerften. Als größte Falt⸗ bootwerft der Welt behaupteten ſich wieder die Klepperfalthoot⸗ werke Roſenheim mit ihren vielſeitigen, auf den Waſſerſport bezüglichen Sonderausrüſtungen, wie ſie zur Genüge durch das mit der ſogen. Walroßhaut beſpannte„Klepperboot“(Sturmfahrt äber den Aermelkanal von Calais nach St. Margaret⸗Bay) bekannt find, durch das Klepperzelt und den waſſerdichten Kleppermantel.— Wei⸗ tere Modelle ſind in den neuen Hart⸗Sport⸗Ein⸗ und Zwei⸗ ſitzern veranſchaulicht, die bei der letzten großen Pfingſtfahrt des Deutſchen Kanuverbandes auf der Moſel, von Trier bis Koblenz, am ſtärkſten vertreten waren(Hans Hart, Faltbootwerft, München 9. Gieſing). Schnittige Typen kennzeichneten ſich in dem Pirat⸗Einer und Pirat⸗Großzweier der Münchner Faltbootbau G. m. b. H.(München 8) und in den Faltonetts(Sport⸗Berger, München SW.), für deren Güte, Dauerhaftigkeit und Sicherheit die bereits zurückgelegten Routen: Aegypten— Indien— Gibraltar— Aermel⸗ kanal— Jordan ſprechen. An Faltbootartikeln hat die A. G. Metze⸗ ler u. Co., Gummiwaren fabrik, München, außer Re⸗ paraturkäſten und Garderobebeuteln ihre trefflich bewährten Zelt⸗ matratzen aus rotem oder dunklem Gummiſtoff, Kenterſchutzſchläuche, Steven⸗ und Kielverſtärkungen, Paddelgriffe, Gummibootsſchwämme, Spitzenbeutel, Rücken⸗ und Luftſitzkiſſen als Spezialfabrikate zu ver⸗ zeichnen und die im Bootsbau vielbewährte M. U. CO.⸗Faltboots⸗ haut, ſowie Gewerbe für Rennboote und Kerngewebe für Wander⸗ boote. Aus der Fülle der Ausſtellungsobjekte ſei ſchließlich noch auf den kurbelwe llenloſen Zaſchka⸗Seitenbordmotor (D. R. P. a) für Paddelboote, Faltbobte, Kanus, Gigs, Jollen und leichte Segelbvote hingewieſen, als erſter Seitenmotor mit ein⸗ und auszuſchaltender Kupplung für Leiſtungen von 1,25 bezw. 1,8 PS. Es iſt dies der prädeſtinierte Motor für den Lajen, der bei einer Durch⸗ ſchuittsgeſchwindigkeit von 15—17 Km. die Arbeit von fünf kräftigen Ruderern leiſtet, für die Zukunft aber auch in ſeiner beſonderen Durchgeſtaltung als Automobil⸗ und Flugzeugmotor eine höchſt be⸗ deutſame Rolle ſpielen wird.(Kerſten u. Pannicke, Maſchinenfabrik, Berlin SO. 36). Ing. Kirsch. —— Die deutſche Fünfzehn gegen Spanien Auf Grund eines Auswahlſpieles, das an den Pfingſttagen in Hannover zwiſchen einer Stadtmannſchaft von Hannover und der vorausſichtlichen deutſchen Nationalmannſchaft ſtattfand, hat jetzt der Deutſche Rugby⸗Verband die endgültige Mannſchaftsaufſtellung für das Länderſpiel gegen Spanien wie folgt getroffen: Schluß: Sauer⸗ Hannover; Dreiviertel: Botzong⸗Heidelberg, Weſtermann, Schwonen⸗ berg, Unbehauen, alle Hannover; Halbs: Frey⸗Hannover, Pfersdorff⸗ Heidelberg; Stürmer: Amann⸗ Heidelberg, Lücke⸗ Hannover, Leipert 2⸗ Heidelberg, Kemde⸗Hannover, Hartleib⸗Haunover, Berg 1, Berg 2, Helſf, alle Frankfurt. Leichtathletiſche Wettkämpfe des Polizeiſportvereins Mannheim Die leichtathletiſchen Wettkämpfe des Polizeiſportvereins Mann⸗ heim am kommenden Sonntag(26. Mai) auf deſſen Sportplatz an der ehemaligen Grenadierkaſerne verſprechen eine gute Veranſtaltung zu e In Anbetracht deſſen, daß es die erſten leichtathletiſchen Wettkämpfe in dieſem Jahre ſind, haben es ſich die Vereine des Rhein⸗ Saargebietes des Südd. Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Verbandes nicht nehmen laſſen, zahlreiche Nennungen ihrer Aktiven abzugeben. Insgeſamt werden 22 Konkurrenzen, darunter drei Staffeln für Ju⸗ gend, Anfänger, Senioren und Damen zur Austragung gelangen, an denen ſich 15 Vereine mit rund 200 Nennungen beteiligen. Die Wettkämpfe werden vor allen Dingen Aufſchluß über die bete zeitige Wettkampfſtärke der Mannheimer Vereine geben. So hat z. B. die Mannheimer Turnſportgeſellſch aft ihre komplette Kampfmannſchaft mit Neumann, Weisbrod, Schwander, Lefeber, Sack und andere gemeldet, V. f. R. Mannheim erſcheint mit Bar⸗ tolomäi, eee Diehl, Rößle uſw., ſowie mit ſeiner großen Jugendmannſchaft, V. f. L. Neckarau meldet außer ſeiner bekannt guten Damenabteilung eine Anzahl Aktiver, darunter der bekannte Mehrkämpfer Abel. Zahlreiche Meldungen kommen ferner aus Frankenthal, Kaiſerslautern, Pirmaſens, Speyer, Schwetzingen und Saarbrücken. Dazu kommt noch die zahlreiche Kampfmannſchaft des gaſtgebenden Polizeiſportvereins Mannheim. Die Preisverteilung (wertvolle Ehrenpreiſe und Ehrengaben ſtehen zur Verfügung) findet im Anſchluß an die Wettkämpfe auf dem Poltzeiſportplatze ſtatt. Au⸗ ſchließend daran treffen ſich die erſten Handballmannſchaften des Mannheimer Fußballelubs 08 und des Polizei ſport⸗ vereins Mannheim zu einem Freundſchaftsſpiel. Aus den Rundfunk-Programmen Samstag, 25. Mai Deutſche Sender Berlin(Welle 475,4), Königs wuſterhauſen(Welle 1648) 20.90 Uhr: Berlin, wie es weint und lacht, anſchließ. Tanz muſik. Breslau(Welle 921,2) 20.15 Uhr: Song. Wort und Ton der Zeit, 22.30 Uhr: Von Berlin: Tanßzmuſik. Frankfurt(Welle 421,3) 13.15 Uhr: 16.30 Schallplattenkonzert, Uhr: Von Stuttgart: Tanzmuſik, 20 Uhr: Vom Frankfurter Opernhaus: Madame Butterfly. Tragiſche Oper in drei Akten, anſchließend Tangmuſik. Hamburg(Welle 391,6) 20 Uhr: anſchließend Tanzſunk. Königs der g.(Welle 280,4) 20 Uhr: Uebertragung von Berlin, .30 Uhr: Tanzmuſik. Lange nber g(Welle 462,4) 18.05 Uhr: Mittagskonzert, 17.45 Uhr Veſperkonzert, 20 Uhr: Luſtiger Abend, anſchließend Nachtmuſtk. und Tanz. Leipzig(Welle 361,9) 20.30 Uhr: Aus der Operette: Wenn der Himmel voller Gg en, anſchl. von Berlin: Tanzmuſik, Nach München(Welle 336,7), Kaiſerslautern(Welle 272,7) 14.30 Uhr: Schallplatten, 16 Uhr: Teekonzert, 20 Uhr: Militär⸗ konzert, 21 Uhr: Heitere Stunde, anſchließend Tanzmuſik. Stuttgart(Welle 374,1) 12 Uhr: Schallplattenkonzert, 15 Uhr: Unterhaltungsmuſik, 16.30 Uhr: Tanztee, 20 Uhr: Blasmuſik, 21 Uhr: Auf ins Remstal. Bilder aus Schwaben, anſchließend Von Frankfurt: Tanzmuſik. Ausländiſche Sender Bern(Welle 406) 20 Uhr: Uebertrag. von Baſel, 22.45 Uhr: Tanzm. Budapeſt(Welle 545,5) 19.35 Uhr: Spaniſches Konzert, 23 Uhr: Konzert des Zigeuner⸗Orcheſters. 5 ſinfoniſcher Muſtk, Daventry(Welle 482,3) 20 Uhr: Ein„Toſti“⸗Abend, 23.15 Uhr: * Bremer Hanſeaben⸗ Konzert, Konzert 22.20 Uhr: Balladenkonzert. Mailand(Welle 504,2) 20.30 Uhr: Tanz muſik. Paris(Welle 1744) 20.15 Uhr: Kaſfeehauskonzert. Konzert einer Militärkapelle. Rom(Welle 443,8) 21 Uhr: Wien(Welle 510, 9) 20.15 Uhr: Bunter Abend, anſchl. Tanz muſik. Zürich(Welle 489,4) 20.35 Uhr: Der Herrgott von heute, Luſtſpiel in einem Akt, 21.90 Uhr: Ländler⸗ und Jodelkonzert, 22.30 Uhr; Neue Tänze(Schallplatten). 5 Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz G 2, 6— fel. 26547 Die atmoſphäriſchen Störungen nehmen jetzt wieder zu! Des⸗ wegen muß Ihre Radioanlage tadellos in Ordnung ſein, wenn Sie Wert auf guten Empfang legen. Nur zu oft wer⸗ den auftretende Innenſtörungen auf atmoſphäriſche Einflüſſe zurückgeführt. Laſſen Sie Ihre Anlage von uns fachmänniſch prüfen. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetters ſtellen(.26 Uhr morgens). Luft.] Tem. Se 2 2 8 Wind 3 8 3 da. a r e ee 8 m mm C Ses Ses Nicht. Stärke 5 Wertheim 1511— 12 22 9 SW leicht heiter Königsſtuhl] 563 59,5 15 19 3 80 leicht Karlsruhe 120 759,00 13 24 11 ſtill 5 Bad.⸗Bad. 213 759,3 15 21 9 0 75 75 Villingen 780 761,6 11 22 6 SW„ wolkig Feldbg. Hof 1275 637.0 10 185 9 ſſchw. bedeckt Badenweil.— 759,7 18 24 14 8 5 heiter St. Blaſien 2780 14 21 3 fſtill 15 Hööchenſchw.“—— Ein über Nordoſteuropa entſtandenes kräftiges Hochdruck⸗ gebiet hat die Hauptmaſſe der vor Europa liegenden atlanti⸗ ſchen Zyklone in ihrem nordöſtlichen Kurs aufgehalten, ſo daß die Witterung Mitteleuropas den Vorderſeitencharakter bei⸗ behält. In unſerm Gebiet kam es daher geſtern nur zu ört⸗ lichen Wärmegewittern bei ſonſt vorwiegend heiterem Wetter. Ein Ausläufer der Zyklone, der ſich geſtern von der Biscaya her näherte, liegt jetzt über Frankreich und hat ſeine Bewöl⸗ kung bereits bis zum Rhein ausgedehnt. Eine nachhaltige Verſchlechterung iſt aber nicht zu erwarten. Vorausſichtliche Witterung für Samstag, 25. Mai Fortdauer der warmen und trockenen Witterung, vorübergehender Bewölkung wieder aufheiternd. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai 1929: nach Rhein Pegel 181718. 22. 28, 24 Reckar⸗Pegel] 16. 17. 18 22. 28 24. Dafel 7590 5% 5 0 747 1 Mannheim.07.068..99 62 e, e e Maxau.24.314.364.2644.22 Mannhein 3,143.16 102.11/07 3,03 Caub.58.91.941 881 95.51 ftöln.65.64.62.71.67 161 Waſſerwärme des Rheins 16˙ C. ———————j— Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: i. B. K. Fiſcher— i Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— port und Vermiſchtes: Wily Müller— Handelsteil! Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen Jakob Faude, ämtliche in Mannheim —. des redaktionellen Teils Die weltberühmten Pfarrer NKNEIPP-PIITIEN zuverlässig zur Blutreinigung und Stuhlgang- Regelung Rheum, Sapo je 2, Cal. 8, Junip. 1. Rios 4. Im allen Apotheken Mk. 1. Kneipp-Kur-Wegweiser geslenfrel durch e ee Würsburgz⸗ * 10. Seite. Nr. 236 J Freitag, den 24. Mai 1929 e Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe r—...... eee eee eee eee eee Tonwareninduſtrie Wiesloch A. Freundſchaftliches Zuſammenarbeiten mit der Firma Ludowiei⸗Jockgrim In der heutigen o..⸗V. wurden der Abſchluß und ſämtliche Anträge der Verwaltung einſtimmig genehmigt(6 v. H. Divi⸗ dende auf 148 000% Reingewinn). Neu in den Aufſichtsrat wurden gewählt: Geheimrat Dr. h. c. Wilhelm Ludowicr⸗Mün⸗ chen, Dr. Ing. Wilhelm Ludowiei⸗ Jockgrim(Pfalz), Direktor Walter Sommer Jockgrim und.⸗A. Dr. Franz Roſenfeld⸗ Maunheim. Durch die Zuwahl von Vertretern der Firma Carl DSudowici, Kommanditgeſ. a. A. in Jockgrim in den Auf⸗ fichts rat ſoll der gegenſeitige Wettbewerb zwiſchen dieſer Firma, die ſich auch kapitalmäßig beteiligte, und der Tonwaren⸗Ach. Wies⸗ loch ausgeſchaltet werden. Beide Firmen werden in Zukunft freundſchaſtlich zuſammenarbeiten. Ueber die Ausſichten des lfd. Ge⸗ ſchäftsjahres könne nichts mitgeteilt werden. 9, Wieder 8 v. H. bei der Kreditanſtalt für Verkehrsmittel AG. in Berlin. Das Inſtitut ſchließt 1028 mit einem Reingewinn von 604 469(401 261) I. Hieraus werden wieder 8 v. H. Dividende ausgeſchüttet. Die Umſätze haben gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 112 Mill.& auf rund 180 Mill.& erfahren, einſchl der Umſätze der angeſchloſſenen deutſchen Finanzierungsinſtitute. Die Geſellſchaft erhöhte zum Ende des Berichtsfahres das AK. um 4 auf 5 Mill. 4. Das Inſtitut beteiligte ſich an der Gründung der F nanzierungsgefllſchaft für Induſtrielieſerungen AG., Berlin. Auch Hie naheſtehende Discontocredit AG., Zürich hat ſich an dieſer Grün⸗ Dung und einigen gleichartigen Unternehmungen im Auslande betei⸗ ligt. Dieſe G. hat kürzlich eine Erhöhung des AK. von 20 Millionen Schw. Fr. auf bis 60 Mill. Schw. Fr. beſchloſſen. Ihr Ausbau zu einer Holding⸗ und Rediskontgeſellſchaft europäiſcher Abſatzfinan⸗ zierungsinſtitute iſt das Ziel. 22: Frankfurter Kreditanſtalt Ac. in Frankfurt a. M. Der AR. ſchlägt der HV. eine Gewinnausſchüttung von unver, 4 v. H. vor. „?: Waggonfabrik Rathgeber AG. in München. Jür das Ende April abgelaufene GJ. wird die Geſellſchaft aller Vorausſicht nach wieder 7 v. H. Dipidende verteilen. 9: Eiſeuwerk L. Meyer jun. u. Co. Al., Harzgerode. Die Geſell⸗ ſchaft nimmt nach der im Jahre 1928 erſolgten Sanierung die Divi⸗ dendenzahlung mit 10 v. H. auf 700 000 Stammaktien wieder auf. Der Umfatz im Berichtsjahr blieb gegenüber dem Umfatz des Vorjahres etwas zurück. Zur Jutereſſennahme der Juternational Telephone u. Tele⸗ graph Corp. an der F. Schuchhardt AG., Berlin. Wie mitgeteilt wird, erfolgte der Erwerb der Mehrheit der Aktien der Ferdinand Schuchhardt A, von der International Telephone u. Telegraph Corp. deren Aktienkapital ſich auf 400 Mill. Dollar beziffert, durch das Bankhaus Adolf Becker, Berlin. An die Schuchhardt Ac. werden noch einige Firmen angegliedert mit der Abſicht, die Fabrikation von Telephon⸗, Tebegraphen⸗ und anderen Schwach⸗ ſtromapparaten aufzunehmen und vorläufig die Ausfuhr weiter duszudehnen, wobei die Erfindungen und techniſchen Erfah⸗ rungen des Konzerns der International Standard Eleetrie Corp. ausgenutzt werden ſollen. Due Schuchhardt hat in letzter Zeit Ver⸗ trüge mit der Blattner Pictures Corp. It., London, über dbe Fabrikation von Tonfilmmaſchinen nach den Patenten des Dr. Stilie abgeſchloſſen. * Hefdelberger Federhalterfabrik Koch, Weber u. Co.(Kaweco] Konkurs. Die Heſdelberger Federhalter fabrik Koch, Weber u. Co. in Heidelberg(Kaweco)) bat geſtern Konkurs angemeldet. Sie iſt zwar gut beſchäftigt und hat zur Zeit eine Be⸗ legſchaft von etwa 200 Mann, iſt aber ſeit der im Vorfahre erfolgten Kapitalzuſammenlegung von 500 000 auf 185 000 /, die ihr keine neuen Mittel gebracht hatte, finanziell ſehr ungünſtig geſtellt. Teuere Kredite mußten in Anſpruch genommen werden, was ſich im Laufe dex letzten Monate oͤurch hohe Zinsbelaſtung uſw. immer ſtärker aus⸗ wirkte. Der Betrieb geht vorläufig noch weiter. Berlin⸗Gubener Hutfabrik AG., vorm. A. Cohn, Guben. e Geſellſchaft berichtet, daß die Aufrechterhaltung des für ſie lebens⸗ notwendigen Exports infolge der ſteigenden Laſten nur mit ſtarken Opfern möglich geweſen wäre. Wenn trotzdem wieder ein befriedi⸗ gendes Ergebnis erzielt wurde, ſo ſei dies in erſter Linie auf die günſtige Verſorgung mit Rohmatertallen zurückzuführen. Der Reingewinn von 1,39(1,36) Mill./ geſtattet die Verteilung von wieder 16 v. H. Dividende, wobei gleichzeitig erhebliche Rückſtellungen gemacht werden. Die Bilanz iſt flüſſig. Bemer⸗ bens wert iſt, daß der Maſchinenpark mit nur noch 0,08(0,48) Mill. ¼ zu Buche ſteht. Die Betriebe ſeien etwa für zwei Monate mit Ar⸗ beit voll Üverſorgt. Unter den üblichen Einſchränkungen werden die Alusſichten als befriedigend bezeichnet, die Nachfrage nach dem Da⸗ menufilzhut habe unter dem Einfluß des kalten Wetters früher als 1. B. eingeſetzt. Zu den Syndtikatsverhandlungen in der Hutindu⸗ ſtrie nimmt der Bericht keine Stellung. 5 i D :? Deutſche Walzwerke im April 1929. Die deutſchen Walzwerke Haben im April 1920 an Walzwerksfertigerzeugniſſen 978 473 Tonnen hergeſtellt. Arbeitstäglich ſind dies im Durchſchnitt 39 139 To., d. h. 2995 Tonnen mehr als im Vormonat. Dies entſpricht 90,6 v. H. der durchſchnittlichen arbeitstäglichen Gewinnung im Jahre 1913 im ch Reich damaligen Umfange. Daneben wurden noch 129 751 M. 142 934) Tonnen„Halbzeug zum Abſatz beſtimmt“ hergeſtellt. * Auch Amerikas Schuhinduſtrie gegen die Ueberſchwemmung des gamexrikaniſchen Marktes mit tſchechoſlowakiſchem Schuhwerk. Auch die amertkaniſchen Schuhwaren⸗Fabrikanten nehmen in letzter Zeit ener⸗ giſch gegen den unzureichenden gmerikaniſchen Schuhſchutzzoll Stellung Sie fordern von der Regierung— entgegen dem Zolltarifentwurf— einen wirkſamen Schutzzoll für Fzute, Leder und Lederſchuhe, da die Einfuhr von tſchechoflowakiſchem! Schuhwepk nach den Vereinigten Staaten in den letzten Jahren einen derartigen Umfang argenommen hat, daß für 1920 mit einer Geſamteinſuhr ausländiſcher Schuhe in Höhe von 8,5 Mill. Paar zu rechnen ſei, was eine Verdoppelung der Schuheinfuhr oͤes Jahres 1928 bedeuten würde. 1 Deutſcher Tabakmarkt Die Witterung der letzten Zeit war für die Setzlinge ſehr zuträg⸗ lich. Soweit ſie ſich noch in den Gartenbeeten befinden ſind ſie jetzt widerſtandsfähig genug, um auf die für ihre Aufnahme hergerichteten Felder verbracht werden zu können, ſoweit ſie ſich bereits im freien Boden befinden, war der warme Regen vor Pfingſten ſehr willkommen und ſie ſtehen im Begriffe ihren Rückſtand einzuholen. Die Erwar⸗ tung der organiſterten Pflanzer, daß die freien Bauern ihrem Bei⸗ ſpiele folgen und den Anbau einſchränken würden, ſcheint nur noch ſchwach fundiert zu ſein. Für die Fermentation war das Wetter Maunheim behauptet Trotz ungünſtiger Nachrichten aus Paris, wohl aber auf weitere anhaltende leichte Beſſerung am Geldmarkte, eröffnete die heutige Börſe gut behauptet. J. G. Farben etwas bevorzugt auf den geſtern veröffentlichten Geſchäftsbericht, der einen außerordentlich guten Eindruck hinterließ. Sonſt waren Veränderungen kaum feſtzu⸗ ſtellen und das noch wie vor ruhige Geſchäft dürfte erſt nach vollſtän⸗ diger Erledigung der Reparationskonferenz in Paris, eine Belebung erfahren. Bei geringen Umfſätzen gaben die Kurſe ſpäter leicht nach. Frankfurt gut behauptet, ſpäter aber ſchwächer Die Nichterhöhung der Diskontſätze in England und Amerika hat zu Beginn der heutigen Börſe eine freundlichere Grund ⸗ ſti m mung zur Folge gehabt, doch war das Geſchäft ziemlich ge⸗ ring, da die Beteiligung des Auslands und der Privatkundſchaft ſehr mäßig war. Die Spekulation blieb reſerviert und abwartend. Die unklare und nicht mehr ſo optimtſtiſch zu beurteilende Lage in Paris war hier ausſchlaggebend und verſtimmte. Eine Anregung boten aber verſchiedentlich Schweizer Käufe, die beſonders am Elektro⸗ markt getätigt wurden. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe waren zumeiſt Kursbeſſerungen, die nur ſelten 1 v. H. überſchritten, zu verzeichnen. Harpener bei etwas regerer Nachfrage 2,75 v. H. feſter. Kaliwerte auf Realiſationen leicht gedrückt und bis 1 v. H. niedriger. Renten ſtill, jedoch ebenfalls gut behauptet. Im Ver⸗ laufe ſchritt die Spekulation zu Glattſtellungen, auch zu Blankoabgaben und es ergaben ſich durchſchnittlich Ver luſte bis * zu 1,5 v.., Siemens büßten ſogar 8 v. H. ein. Bei großer Luſt⸗ loſigkeit der Spekulation neigte die Tendenz zur Schwäche. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 8 v. H. unverändert. Berlin nicht einheitlich, Schluß abgeſchwächt Nach einem luſtloſen aber gut behaupteten Vormittagsverkehr eröffnete die heutige Börſe in nicht ganz einheitlicher, doch eher freundlicher Stimmung. Das Geſchäft war ſehr gering, etwas lebhafter ging es nur am AEG.⸗Markte zu, an dem die aus⸗ ländiſchen Intereſſenkäufe weiter anhalten. Man erzählte, daß Ver⸗ handlungen über den Verkauf eines großen Paketes an die Général Eleetrie Comp. zu einem günſtigen Kurſe beſtehen. Auch Harpner konnten etwas lebhafteres Geſchäft aufweiſen. Tagesgeld war heute, infolge ausländiſcher Geldofferten und durch die frühzeitige Vorbe⸗ reitung zum Ultimo etwas leichter, der Satz war—10 v. H.(ſtellen⸗ weiſe 7,50), Monatsgeld 9,75— 10,75 v.., die Erleichterung Lürſte jedoch nur von kurzer Dauer ſein. Die erſten Notierungen waren bei nicht einheitlicher Kursbildung doch überwiegend—2 v. H. feſter. Deutſche Auletihen leicht abgeſchwächt, Ausländer uneſnhettlich und zum Teil bis ½% v. H. ſchwächer. Am Pfandbriefmarkte lag bei ſehr ruhigem Geſchäft eher Angebot vor. Der Kaſſaomarkt war uneinheitlich, die Veränderungen be⸗ trugen nach beiden Seiten 1 bis 4 v. H. Der weitere Verlauf der Börſe war, ausgehend von Karſtadt und Nordwolle matt Man beobachtete in beiden Werten ſtarke Verkäufe für Hamburger gleichfalls günſtig. Die Farbe der Tabake hat ſich bisher gut erhalten; ſoweit ſich die 1928er Sandblätter noch nicht in der Verarbei- tung befinden, vollzieht ſich jetzt an ihnen die Maifermentation, die aber vielſach ſchon beendet find. Das Geſchäft in 1928er Tabaken iſt z. Zt, ſehr ruhig, die Preiſe für 1928er Sanoclatt bewegen ſich zwiſchen 95 und 150„ je Zentner für Juni⸗Lieſerung. Vom Obergut befindet ſich der größte Teil noch auf Kühlbänken; bei der verarbeitungsreiſen Ware erſtreckt ſich die Nachfrage in erſter Linie auf hellfarbiges Schneidegut zu ſbeuerbegünſtigtem Feinſchnitt, das mit 75—100/ je Zentner bewertet wird; Zigarren material und Schwergut nannte man für Auguſtlieferung weiter mit etwa 70/ aufwärts je Zentner. In den 1928er Grumpen ſind die Vorräte, wie man hört, bereits ziemlich geräumt. Bei weiter guter Nachfrage nannte man den Preis zuletzt mit 70-80/ je Zentner. Die Verarbeiter ſprechen ſich über die 1928er Tabake teilweiſe anerkennend aus, wobei jedoch zu unter⸗ ſtreichen iſt, daß ſich dieſe Anerkennung auf die gut behandelten Ta⸗ bake beſchränkt. In alten Tabaken macht ſich der ausländiſche Wetthewerd geltend; der ruhige Geſchäftsgang auf dieſem Gebiet wird jedoch nicht ſtark empfunden, weil keine umfangreiche Vorräte mehr vorhanden ſind. Für Rippen ſtellen ſich die Forderungen der Eigner in letzter Zeit etwas höher, da die Käufer aber Zurückhaltung bewahren kommen größere Abſchlüſſe nicht zuſtande. Verlangt wurden je Ztr. ſütr Pfälzer Rippen—9,50, für überſeeiſche von 7/ auſwärts;: blattartig gewalzte überſeeiſche Rippentabake waren in allen Schnitt⸗ breiten— als Zigarreneinlage oder Rauchtabak verwendbar— mit 10„ je Zentner ab Lager in Slddeutſchland, angeboten. Glattſtellungen der Spekulation ſchwächen ab .8490, Paris 390,75 nach 390,6, Holland 40.18,50 nach 40.17,50 alles Newyorker Uſance. Die Swapfätze ſtellten ſich ſehr hoch, ein Monat .05,3 Monate.10 Stellen. ö Berliner Deviſen Diskentſätze: Reichsbank 7½, Lombard 8½, Privat 7 ½ v. 9. Amtlich 28. Mai 24. Mai Parität Diskon in R⸗M für G. B 8... M. ſätze Holland. 100 Gulden 168,63 168,97 168.59 162,93 168,84 5,5 Athen 100 Drachmen 5,45 5,46 5,445].455] 5,465 9 Brüſſel. 400 Belga= 500 P. ⸗Fr. 59,255] 59,388 56,24 58,88 58,355.5 Danzig 100 Gulden 81,81[81,781,383 81,49 81.555 7 Helſingfors.„ 100 finnl. M. 10.547] 10,587] 10.542] 10.562 10,512 5 Italien. 100 Lite 21,96 22,00 21,945 21,985] 22,025 7 Südſlawien 100 Dinar 7,375] 7,889] 7,373] 7,39 75 7 Kopenhagen... 100 Kronen 111.78 112,00 111.73 111,85 112,06 5 Liſſabooenn. 100 Eskudo 18,77] 18,81 18,27 18,81 17,.5 Oslo.„100 Kronen 111.80 112,02 111,74 111,96 111,74 5,5 Paris„„ 100 Franken 16,39] 16,316,385 16,425 186,445 3 Prag„100 fronen 12,49 12.45 12,421] 12.441] 12,38 575 Schweiz„„ 100 Franken 380,75 80,91 80,74 80,90 80,515 3,5 Sofia 100 Leva 3,032] 3,088.037 3,04 3,017 9 Spanien. 100 Peſeten 59,58 59,70 59,68 59,5 69,57 5 Stockholm 100 Kronen 112,18 112.35 112.07 112,28 112,05 4˙⁵ Wien. 100 Schilling 58.98] 59,07 58,89] 59.01 88, 7·5 Budapeſt 100 Pengö= 12 500 Kr. 73,11 73,25 73,11 J 73,25 72,89 8 Buenos⸗ Aires 1 Peſ..758 1, 762.758] 1,782] 1,786 10 Canada... 1 Canad. Dollar 4,171] 4,179 4,184 4,172 4,176— Japan 1 en 1,888] 1,872 1868.872 1,988 8˙ĩ8 Rairo. 1 ägypt. Pfd., 20,87 20,91 20,85 20,89 20,91— KRonſtantinopel.. 1 türk. Pfd. 2,053] 2,057] 2,088] 2,042] 25 10 London 1 Pfd. 20,348] 20,388 20,839 20,8379 20,398 555 New Hor.. 1 Hollar 4,1970].2050 4 1945] 4,2025 4,1780 5 Rio de Janeiro... 1 Milreis.4985 0,5005 0,499] 0,501 0,803 Urugunay.. 1 Gold Peſ. 4,126 l 4,134 1 4,036 l 4,064].321 Berliner metallbörſe 24 Kupfer BIETE in 85 bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. Brief Geld Januar /// Februar]—.— 142,.— 141 50— 47,.— 47,——.— 38.50 52,50 März—.— 142— 141,0 47.— 4748,75 83.50 83,75 53, Aprif— 12. 1410 47. 46/8—.— 83/8 88, Mai e e ee FEET Juni— 140,— 139,— 45 25 45.25——.— 34.— 52.— Jul.—— 141, 139,.— 45, 48. 35,75—— 5350 52.— Auguſt.]—.— 142,— 140,, 48,28 48,75 80 32.— Sept.—— 142.— 140,50—.— 46,50 46,.——.— 383,50 52 75 Ottoßer—.— 141 25 141.——.— 47.—„—.— 33.50 52.75 Nov..—— 142.— 141,25—— 47.— 43,25—— 538,80 82,80 Dez. 141.50 141.50 f 48,75 47,—] 46.50—.— 52,50 Elektrolytkupfer, prompt, 170,75 Antimon Regulus 78 80 Orig, Hütten⸗Alumi um 190.— Silber in Barren, per kg 138,25—78,00 dgl. Walz⸗„Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00 28,20 Hüttenzinn, 99 v.. 950,.— Platin, dto. 1 gr 810 Reinnickel, 98.99 v. H.— Preiſe(ohne Edelmetalte) für 100 Kg 15 3 N 1. 888 Zink prompt 28,75 26,85 ? Weſermühlen⸗Ach. in Hameln. In der GV. wurde die TO. Rechnung, die natürlich zu Gerüchten Anlaß gaben. Die Spe⸗ N ee„Metalle in K pro: Alumin. Inl.* glatt genehmigt. Die Bilanz ſchließt nach Abſchreibungen von 166577 kulatton realiſterte, da auch neue peffimiſtiſche Betrachtungen e en ene h ein plan Unze 6 do. Ausl. 109,0 100,0 162 728)/ auf Anlagen, 25 172(20 389)/ auf Schuldner nach Zu⸗ über Parts ſtark verſtimmten. Die Börſe ſchloß 1 bis ½ v. H. 8 eff 1 815 do. Elektw. 84.50 84,80 Queckſtloer 22,25 22,25 weiſung von 25 000/ zum Delkrederenkonto und nach Abug der Ge⸗ unter Anfang, Karſtadt 807, Polyphon 10, Nordd. Wolle 4, e 71.25 72.25 a e 88.3 125 N 1 5775 1 winnanteile mit einem Ueberſchuß von 277 27g(194 625). Es wurde Elektr. Licht 5,25 und Glanzſtoff 10 v. H. unter Anfang. Privat ⸗ Seiiementſpr. 72.25 12,75 do. Seitlemen 195,0 198,7 Wolſeamten 2 beſchloſſen, hieraus eine Dividende von 8(5) v. H. auf das 2,75 Mill. oͤis kont ma r kt unperändert. Deviſen gegen Reichsmark waren] Kupfer elektral. 94.05 84,50 do. Banka 201•2 201,7 Nickel Inland 175.0 1755.0 Mark betragende Aktienkapital zu verteilen und überſchießende 57 273 infolge der ſtarken Geldknappheit wieder angeboten, der Dollar no⸗ do beſt ſelee 75 75 75 75] do, Straits 182 7 188.2 do, Ausland 175,0 178.0 Mark auf neue Rechnung vorzutragen. tierte.1980. Die europäiſchen Valuten feſt, London.8495 nach! do ſtrong sh 112,0 1120 Blei vrompt 28.85] 28.55 Silber.— —..—...————— 8 N— FTT 1 7 23. 24, 28, 24 i 23,24. 28. J 24. 28 J 24. 8 Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeltung ade uber, 4480 Bet sz.8 78 Reeg e 2.— 1028 ige ep. eng 250.57— Sate fh 100 88.— genen a 5 155 N 0 208, ſchr 80.—79.— inge. 8, i N Aktlen und. Auslandsanleihen in Prozenten, bel Stückenotlerungen in Mark je Stück Bren Belig, Sl 58. 64, Geipne M. Dur 80.— 78 50 1 St. A. 160.158, 0 h 88. 4 1 55 1 55 1770 1 e 0. 28859 Mannheimer Effektenbörſe Brown Bovert 140.0 138.5 Grün& Bilfinger 167,5 168,0 e.112,0 1120 ae 11 0 Hann, M. Sgeſt. 20, 49. 3 1225 2906 i 5 88,40 an n Sb, id 2 5 in 8 8 1 15 80 8, de ene e d e e cee ab St.- u. 1 75,— J,— gudwigab. N. Br. 212.0 212.0 10% Grkr. M. WA. 125,0 125,0 Chade 427.00 HanfwertFüſſen—.— 83.— erna Slett 28,5200 Part. Maſchin. 10,18 10,15 Roſtzer Zucker 4— 185 Jiead Kom. d 82,— 82,.— Pfälz. Preßheſe 136,0 136,0 1%„„ B 140,0 140,0 Chamott. Annw 105.0 108.0 Hilpert Armgt 89,—89.— Saunen c. b e 2850 29055 edwigshütte. 90.— 90.25 Rück 6. Ferd. 69.0* Bae hafenStabt 89,—89.— Schwartz Storch. 164,0 164,0 5 35 88.— Chemiſche Albert 66—. D 180,0 130,0] Schnellpr⸗Frkthk 88— 68,— 555 5 58. 5 Navef Masch, 89,50 38,15 Rütgerswerke, 85,25 99.— 10% Mhm Fold 100,0 100,0 Werger Worm 705,0 208,0 Faure 0 165,0 Ch. Brockhues 91 91 50 Hoch u. Kiefbau 9292. Schramm Lackf. 108.7—.—. 75 66750 58,— Hindrichs Kuff.—— 1 5 9%„ Gold 89,— 89,. F. ner 4 5 ae u 111.5 110,5 Schuckert, Arde.— 241,0 Sr ceſiah Delf 152201820 Sachſenwerk. 104,2 17800 910 15 958 1700 78.80 Bad. Aſſekurau;——— 5 43.— 43,— Daimler Benz 52.— 62.50 Holsverkohl. d—.—90.— 5 000. Wel 60,— 9 55 1 190 1190 Sieden d 21088 1035 Sale 5880670 %oFarbenchds. 2 128,0 128,00 Continent. Berſ. 90—Mannh. Gummſ St. Atlant,⸗T. 118,0 eilinduſt⸗Wolff—.——, Bremer Vulkan 118. 8 irſchberg Leder 102, 2. arotti:. 188.0 1580 r Mannh. Berſich. 2 85 2 5 Neckarſulm hes r Dt. Eisen banda—.— Inag Erlangen 95,—98,.— Siem.& Halske 3779—— Bremer Wolle 172.5178, Foeſch Eiſen.. 1170116, Schuberts Salzer 288.7 2855 gas g f6iii!!:ß;, ̃!... lg ypoth. B. 189.0 189,0.-G. l. Seilind. 88. 68,— 6„138,0 138,0 D. Gold u. s, Anſt 189.2 289,0 i eg. en 5 5 4 5 ultheiß Paßß. 284.0 299.0 A Fee Ar 189.0 480.0 Brown. Boven 1000 80.5 b. Ger 0 180.0 155.0, S. Fnetenm 3585898 gan ger Jun. drreor Befabefm 48.— 50.— Cberlef Waſſer 103.7 106,2 Sörchwerie.2868, Sfen., 181 7700 78.0 3j) e, h ldd. Disconto 129,0 129,0] Deutſche Linol.. 325,0 323.0] Südd. Zucker. 143.0 148,0] Dresb. Schneller 108,0—.—. Chem Gelſenk. 74— 74,„Jüdel& Ev. 148.0145.0. 137.0189. Sügtscher dot 185,0 49850 Ger. par.— See e en ret. Hufe Bar Bin 5. 88. De 1 Herde g Beh. gg Sten Sein 5 5 e Aunadeng a8 Sei ürtacher 50 85 50] Gebr. Jahr... Wayß& Freytag 112,0 112.0 5 7 503 5 Krauss Co. Bock 58, Ver. deutſch. Oelf.,„ 68.— Concord. Spinn87.—87.— 5* Eichbaum. 300,0 300,0 J. G. Farben 242,0 243,0 Zellstoff Waldhf 250,0 249,5 Dyckerh.e Widm 110,0, 109.5 888 58. Bergt. Jule.. 120,0 1209 Conti ⸗Caouiſch. 188,5 1612 Kahla Porzenan 60,80,— Südd Immobdit, 82 50 fe. 80 a 8 8 9 8. gahmever K o. 188.0 105 0 Ber. Sang. der 104.0 105,0 Dalmiet d 5 en. de. g Frankfurter Börſe. 40 Buzwigzd. Watz 110,0 109,0 Jegtd dag St 785 87— Deſſauer Gas 20102115 nete 99.50 90 25 8 Beast 8 8 126.0 125.2 eee 5 8 äff 8 ſch.⸗ 5 5 9 5 9 8 5 27 12 Feſtperzinsliche Werte Nd 144. 17 Montan-Aktien Elektr. Lieferung 130,05— Mainkraftwerke.—— 105.2 9908 Sn 17 We 111 n 1 5 2 1 0. Tietz, Leonhard 284. 5750 Seh deſchsanl. 87.25 87.30 Com. u. Privalb. 188.5 185,0 cſchwell. Zerg. Emag Frankf. 7 72— Metallg Frankf. 120126, a* Di.ͤſch. Gußſtaht. 99,2597. Gebr. Körting 88, Transradis„ö 1400 5 50,80 50,60 Darmft. u. Nat. 284,0 252,5 Gelfenk. Bergw 130,0 125,0 F 2 0 2115. 64. Ward s Hreßta 1110 Deuſche abelv. 88,78 88,75 Krauß Ele, Bog. 60,— 60.— Barziner Papier 122,8 1210 Abisfungſch. U. 9,78 9,85] Deutſche Bank 150.0 159,5 Harp. Bergbau 182,. Eßlinger maſch 215 0 210.0 Mläg, Muhlb.—.. Ways** 9 4771170 Diſche. Maſchfbr, 50,— 40,15 Kronprinz Met. 71,50 70,18 O. B. Fekf Gummi Ga 88. ohne 88,— 8578 9 le bg, St. A. 206.0 208.0 Etting, Spin. 218, 6 Moenus St.. 38,.— 38.— W. Wol 117,0 17.0 Siſche. 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Bank. 194.9 103.0 Mansfeld Art lei 2 Franfufter Gas 18070 18570 Peterauntongrf. 118.0118, 5 Ufa(Fretvert.).99.— 99— Donamit-Truſſ H 115.0 8. Sbewe e 69.1895 15 5 5 1— 9— W 1 5 W 135.0 Hlapl⸗ Akten Fekf. ok. 4 Wit 30.5 80 251 ff. Nähm Kayf 28,.(Faſtafter Wago 15,—18.— Glertr gieſerung 1570 9 i 8 164. Gogtländ Maſch. N 87. Serke. Mp. 20. e Meian u. pt. e e Pyobnir Beraban 8850 8850 ö 5 5 Elkir. Licht u. 2120 5 Lüdenſcheid Met. 90,1581,— Vofgt e Haeffner 4.80 Leben moge.0, 5— Aineg Beet 1500 150 Abe, Bega e Berliner Börſe en 7060 75 Magens urch. 118.5253 Wanderer werke 22,7 J U. 8„„ 5 Eichw. Bergwerk— 7 8 annesmann 5 8 5 5 „ Südd. det Cred.⸗Anſt 81,75 81,50 Rheinſtahl!. 114,5 112,2 e AnatScr. I g. U. N.-B. 256.0 252, Cichw. Berg 197,5 i Weſteregel Alkal. 297,7 287.7 5 25 dilte Ses 4d 60 Haze Fee n geſtoerznsliche werte Pear es i 15.55 18,75 Senger. e 65 ½e Sener lei 11,2416 0 füge Kant. 18.1520 Wine Genet(f 14 f. 1 5 65 19, n 0 Markt u. Kühlh. 183,0 182.0 che 5 89% Grkr. M. abg. 14,1 14,15 e 808,0 300 2 Teius Bergbau 116,0 118,00 Goldanleibe 85 808. Deutſche Bank. 180.0450 0 Jahnd, ißt e Ge. 68.75 86.— Naſch⸗Bucau 2 120 Wiestoch Tonw. 112 51775 50% h M. ⸗ Don, 65,75 65,75 en 12 bitdk. 120.1232 Beru. Laurahünte—„ 87.— FeſeReichsanl 2987, 5087.50 Transport- Aktien Diſch. lieerſee dk. 100.0 100 0 J.(3, Farben 42.5 242.5 Nazim. Hütte 120.5 120,0 Wiſſener Metad 132,0 1220 ein. Eredi 5 2 Ber. Stahlwerke— 90 80 Diſch. Ablöſgſch. 1 51,10 51,.— Discunto Comm. 150,7 150.7 3 155 e ee 1 189.2175, Wittener Gußſt./ 47.— 80 99500 Abein Pvv.⸗Dr 180.0 150,0 obne Aölzsgrecht 900] 985 Scentengdabn 4184,10 Sterner Bank 158,0 154,) Felten& Huld. 1885 190% Mes Söhne. 180.5 488,5 genoß Verein 108.2 1990 % fäl 1870 80 Südd. Boden⸗C.—— c J. Vertehrw. 180,0 149 0 Mitteld. Kredbk. 182 0 181,0 Frankfurter Guss- 1 en 9,681. ö 1248 2 5 85% h. Hp. 24. 293.50 93,50 9 5 5 9 1 Induſtrie⸗Aktien 5 525 11 1 88 28 3 50 25 65 5 f Oeſterr. Ereditbk. 7 8. 8 115 77 60 l 1095 150 A e 5 5 5 2 93.50] Wiener Bankver. 18.— 2 8 rer. Mh. K. 15,35—.— Südd. Eiſenbahn 17 5 Reichsbank 30 02. 5„ 1„ 5 8„El 88. 8. Württ Noten 181.0487 0 eich⸗Maunb. 200.9 4809.9 Pe rd. Kal ant.65 es Hare s 1121159 Ubein. Frepo 133, 51 5 aggenau..—.— e üben Berg 8. Frelverkehrs⸗Nurſe %„ 2 1283.88. N enninger K. St. 17101710 5% Roggenwert. 10.— 10, F. Südamerſra—.— 188,5 Süddeutſch Dise. 129,5 128,5 Gebhard Telit, 99 un Berg. 94. 86,— 205 “ Autan e Löwen München 286,0 265,0 S eoggenrentd 8 35 8,35 Hanſa Dſchiff 144 0142.5 Frankf. Augem Gelſenk. Bergw. 29.2195 Neckarſulm Fhrz Nan Habk.351425 4% Rhein. Lig 78,7 75,55 Frankf, All Perf 952 0g47,0 Mainzer St. A. 21..8810 8e Landſch. Ros,.53 8,84 Nord. Lloyd. 108,078 0 Stüc zu 400 952] 648 Genſchow 4 Go. 80,80 89.75 Nordd.Wolltüm 1405 188 Ruſſenbann. 888 %% Pfälz. Lig. 73.50, Frkf. R. u. Mito. n Schöſſerh. Bindg. 386.0 840,0 Verein Elbeſchiff. 34.—84.— Germ. 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Crebitb 122.7 121.5 Nordd. Llopd.„108.1 108,0 Aſchaff. Buntp. 154,5 155, 8 3,00 ⸗ Jr Lof 18,. Berl. Handelsg. 210 0 210,5 Ammendf. Pap. 158,0 88.0 Grun k Bilfinger 1702 169.5 Rathgeber agg 10. 68.75 N ee 22770 Babdiſche Bank 160,0 160,0] Oeſter.⸗U. St., B.——. Bd. Maſch. Durl. 188,0 188,0 6½% Anat. Ser⸗l 18 30 16 50 Com u Privtk 183,5 182,0 Anhalt Kohl 38786, Gruschwitz Textil 60,—(51,75 Reisbolz Papier 2345 2830 15 155 N„(39.— — * Freitag, den 24. Mai 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 286 Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem uns so schwer betroffenen Verluste unseres lieben Sohnes, Bruders und Neffen 45805 Heinrich Kiihn Ingenieur der uns durch einen Unglücksfall so jäh aus dem Lebengerissen wurde, sagen wir allen unseren herzl. Dank. 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