(Montag, 27. Mai 1929 1 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaſtlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 Fe ee Waldhoſſtr. 6, e 19/0 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Morgen ⸗ Ausgabe 9 Mannheimer General Anzeiger Nr. 230— 140. Jahrgang Zeitung Anzeigenpreise nach Tarif, bei 1 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. deklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. 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Es war daher notwendig, eine Atmoſphäre zu klären, die ſo nebelhaft und gefühlvoll war, daß zuletzt die Um⸗ riſſe der Charaktere und die Bedeutung der Ereigniſſe ver⸗ ändert wurden. Es mußte mit einem bdraſtiſchen Satz feſt⸗ geſtellt werden, was in Wirklichkeit auf politiſchem Gebiete vorgefallen war. Es hieß, die gegenſeitige Souveränität der Macht des Königreiches einerſeits und des Vatikans anderer⸗ ſeits feſtzuſetzen. Man mußte das Mißverſtändnis zerſtreuen, wonach man glauben konnte, der Lateranvertrag hätte Jta⸗ lien vatikaniſiert und der Vatikan wäre ita⸗ lieniſiert worden und daß der König der Küſter des Papſtes geworden wäre, der Papſt aber der Kaplan des Kö⸗ nigs. Nichts von alledem, aber genaue Unterſcheidung. Wie widerſinnig iſt die Annahme, meine Rede ſei an die Elemente der Linken gerichtet geweſen, die es in der faſziſtiſchen Partei gar nicht gibt oder an die Freimaurer, die wir nicht in Ruhe laſſen.“ 28. 75 Nach einigen Zitaten über den Urſprung des Chriſtentums And ſeine Entwicklung von Rom aus, ging Muſſolini auf die Rede des Papſtes ein und ſagte: 5 „Hinſichtlich der Rechte des Staates auf Er ziehung und Unterricht möchte ich Mißverſtändniſſe vermeiden, da die beiden Probleme auseinander zu halten ſind. Beanſprucht der Faſzismus etwa ein rückſichtsloſes Unterrichtsmonopol? Ver⸗ gißt man, daß unter faſziſtiſchem Regime die erſte katholiſche Univerſität eröffnet und anerkannt wurde? Es gibt eine Seite der Erziehung, über die wir, um nicht zu ſagen ſtarrköpfig, unverſöhnlich ſind. Wir wollen von der Wirklichkeit des Lebens ſprechen. Es entſpricht nicht der Wirklichkeit zu ſagen, der Unterricht ſei Sache der Familie. Die vom Erwerb und dem Kampf ums Leben in Anſpruch genommene moderne Fa⸗ milie kann niemanden unterrichten, ſondern nur der Staat a mit ſeinen mannigfachen Mitteln kann dieſe Aufgabe erfüllen; nur der Staat kaun den erforderlichen Religionsunterricht er⸗ teilen und mit anderen Fächern ergänzen. Ganz ausſchließlich beanſpruchen wir dagegen die Erziehung des Bürgers. Man könnte darauf nur verzichten, wenn es die anderen auch täten, wenn die gegenwärtige Welt nicht eine Welt grauſamer Wölfe wäre, wie wir ſie kennen, wenn dieſe auch zufällig Zylinder und an Totengräber erinnernde Gehröcke tragen. Wir könnten dann auf dieſe unſere Erziehung verzichten, die wir endlich beim Namen nennen, weil uns alle Heuchelei widerwärtig iſt: es iſt eine kriegeriſche Erziehung Dieſes Wort darf nicht erſchrecken. Dieſe mannhafte und krie⸗ geriſche Erziehung iſt in Italien nötig, weil während langer Jahrhunderte die militäriſchen Tugenden des italieniſchen Volkes nicht glänzen konnten. Der letzte Krieg bildete nach den Feldzügen des römiſchen Kaiſerreiches ben erſten, der vom italieniſchen Volke gekämpft und gewonnen(2) wurde (Lebhafter Beifall.) Da wir Intereſſen zu verteidigen haben und Tag für Tag die Exiſtenz unſeres Volkes verteidigen müſſen, können wir nicht der Verlockung des Univerſalismus nachgeben, die ich bei Völkern begreife, die ſchon Erfolge zu verzeichnen haben, aber die ich nicht bei Völkern zulaſſen kann, die ſie noch nicht gehabt haben“(Lebhafter Beifall). Muſſolini polemiſierte zum Schluß lebhaft gegen die kriti⸗ ſchen Einwände des Philoſophen Croce und verteidigte Ver⸗ trag und Konkordat mit dem Vatikan. Der Senat genehmigte dann ein Vertrauens votum für die Lateranverträge durch Namensaufruf mit 315 gegen 6 Stimmen. Schweres Unglück bei einem Molorrennen Vier Tote, 14 Verletzte * Zittau, 26. Mai. Bei dem internationalen Lücken⸗ dorf⸗Bergrennen der Motorräder und Automobile, das heute hier in Anweſenheit von annähernd 40 000 Zuſchauern ſtatt⸗ fand, ereignete ſich eine furchtbare Kataſtrophe. Bei dem letzten Rennen geriet der von dem Fahrer Mahla⸗Morchen⸗ ſtern geſteuerte und als letzter geſtartete Bugatti⸗Wagen kurz vor der erſten Kurve an der Johannquelle ohne erſicht⸗ liche Urſache ins Schleudern, fuhr einige Bäume und einen Telephonmaſt um und flog dann in großem Bogen mitten in die Zuſchauermenge. Im Nu wälzte ſich ein Knäuel von blutüberſtrömten Meuſchen am Boden. Die gellenden Schreie der Verletzten konnten faſt kilometerweit gehört werden. Soweit bis jetzt feſtſteht, ſind vier Perſonen getötet und ſechs ſchwer und art leicht verletzt worden. Der Führer des Unglückswagens, Mahla⸗Morchenſtern, hat anſcheinend keine lebensgefährlichen Verletzungen davongetragen. Die Mehrzahl der Verletzten, unter denen ſich mehrere Kinder befinden, wurden mit zwei Sanitätswagen in das Zittauer Krankenhaus gebracht, die übrigen wurden in die Privatklinik eines Zittauer Arztes überführt. * FJuolgenſchwerer Autounfall „ Küſtrin, 26. Mai. Kurz vor Frankfurt a. O. ver⸗ unglückte heute früh ein Laſtauto, mit dem der hleſige katholiſche Geſellenverein zur Beſichtigung des Kloſters Neu⸗ zelle fahren wollte. Der Wagen war etwa 400 Meter vor Frankfurt aus der Fahrbahn geraten und mit ſeinem Gedeck gegen einen Chauſſee baum gefahren. Drei Per⸗ ſonen wurden getötet, drei ſchwer und vier leicht verletzt. Die Schwer⸗ und Leichtverletzten wurden ins Frankfurter ſtädti⸗ ſche Krankenhaus eingeliefert. Eiſenbahnunfall in Augsburg * München, 26. Mai. Ein Zuſammenſtoß, der glücklicher⸗ weiſe ohne ſchwere Folgen blieb, ereignete ſich vor dem Augsburger Hauptbahnhof. Eine Lokomotive fuhr dem um 2,40 Uhr aus Augsburg ausfahrenden, von Stuttgart kom⸗ menden Perſonenzug 907 in die Flanke. Ein Wagen wurde ſeitlich beſchädigt. Zum Glück drang die Lokomotive nicht in das Innere, ſondern legte nur die Seitenwand des Wagens bloß. Ein weiterer Wagen und die ausfahrende Lokomotive entgleiſten. Die Angaben über die Zahl der Verletzten ſchwanken zwiſchen 18 und 7. In München ſind nur vier Verletzte angekommen, indes ſollen alle Verletzungen leich⸗ terer Art ſein, wie Beulen und Abſchürfungen; Knochenbrüche kamen nicht vor Anglücksfälle des D⸗Zuges Paris⸗Bordeaug — Bordeaux, 26. Maj. Der D⸗Zug Paris Bordeaux iſt in der Nacht zum Samstag bei Vivonne entgleiſt. Da nur die Lokomotive aus den Schienen ſprang, wurde eine Erſatz⸗ lokomotive vorgeſpannt. Der Keſſel dieſer Erſatzlokoamo⸗ tive explodierte bei Ruffes. Hierbei wurden der Lok o⸗ motivführer und der Heizer getötet. Reiſende ſind weder bei dem erſten, noch bei dem zweiten Unglück zu Scha⸗ den gekommen. Am das Preußen⸗Konkordat Bemühungen um die Volkspartei Berlin, 26. Mai.(Von unſerem Berliner Bürs.) Nach den abſchließenden Verhandlungen über das Preußenkonkor⸗ dat, dem, von einigen Retouchen abgeſehen, nurmehr die for⸗ melle Zuſtimmung der vertragſchließenden Parteien fehlt, muß der preußiſche Miniſterpräſident darauf bedacht ſein, ſich die erforderliche Parlamentsmehrheit für das Abkommen zu ſichern. Auf die zudem noch höchſt unzuverläſſige Mehr⸗ heit von vier Stimmen, über die die Regierung im Landtag verfügt, kann Herr Braun ſelbſtverſtändlich nicht bauen. Auch legen die Demokraten als liberale Partei, wenn ſie ſchon dem Konkordat zuſtimmen, Wert darauf, daß auch die Volkspartei mit von der Partie iſt. Dieſe und vielleicht auch die Deutſchnationalen hat der geſchickte Taktiker Braun neuerdings durch die Erklärung geneigter zu ſtimmen ver⸗ ſucht, daß er einem gleichwertigen Vertrag mit den evan⸗ geliſchen Landeskirchen keineswegs ablehnend gegenüber⸗ ſtehe. Von ſolchem Verſprechen zur Tat freilich iſt noch ein beträchtlicher Weg. Im Endeffekt hängt die Entſcheidung der Parteien von dem Inhalt des Konkordats ab, der noch immer ein ängſtlich behütetes Geheim⸗ nis der preußiſchen Amtsſtellen bildet. Solange man aber nicht weiß, ob die Schulfrage tatſächlich ausgeſch iltet iſt und wie die kirchlich⸗organiſatoriſchen und die finanziellen Verein⸗ barungen im einzelnen ausſehen, läßt ſich ein Rückſchluß auf die Stellungnahme der Parteien nicht ziehen. 5 Wenn der„Lokalanzeiger“ recht unterrichtet iſt, ſo iſt in den letzten Tagen die Fühlungnahme zwiſchen einzelnen Ver⸗ handlungsführern über den Eintritt der Deutſchen Volkspartei in die Regierung wieder aufgenommen wor⸗ den. Dieſe bisher noch unbeſtätigten Tatſachen im Zuſam⸗ menhang mit den Gerüchten von dem bevorſtehenden Rück⸗ tritt des preußiſchen Kultusminiſters Dr. Becker haben neuerdings die Vermutung auftauchen laſſen, daß mit der parlamentariſchen Verabſchledung des Konkordats auch eine Umbildung des preußiſchen Kabinetts erfolgen werde. Sozialdemokratiſcher Parteitag In Magdeburg halten jetzt die Sozialdemokraten ihren Parteitag ab, den ſie im März wegen angeblich „drohender Hochwaſſergefahr“ abgeſagt hatten. Im„Vor⸗ wärts“ widmet der Reichstagsabg. Stampfer der ſozial⸗ demokratiſchen Heerſchau einen Prolog, aus dem deutlich hervorgeht, daß man das Problem der Arbeitsloſenverſicherung in den Vordergrund rücken will, weil man offenbar auf die Art hofft, am beſten um die vielen zur Erörterung ſtehenden der Parteileitung unbequemen Fragen herumzukommen, wie der über die Regierungsbildung, die Panzerkreuzeraffäre, die ſteuerfreie Anleihe, das Preußenkonkordat, die Wehrpolitik und die Maiunruhen, alles Dinge, die der Oppoſition die mannig⸗ faltigſten Angriffsmöglichkeiten bieten. Indem man die Ar⸗ beitsloſenverſicherung aus parteipolitiſchen Gründen zur „allerwichtigſten Angelegenheit“ ſtempelt, vertraut man offen⸗ bar darauf, daß die übrigen Regierungsparteien unter dem Eindruck der geſchloſſenen ſozialdemokratiſchen Abwehrfront, die in Magdeburg zu erwarten iſt, bei den kommenden Ver⸗ handlungen ſich zum Einlenken bereitfinden werden. Zu dieſem Zweck hatte man ſich offenbar auch eine Ge⸗ werkſchaftskundgebung am Samstag beſtellt, deren Entſchließung in eine förmliche Kampfanſage an die Kreiſs ausmündet, die eine durchgreifende Aenderung des bis⸗ herigen Zuſtandes für unerläßlich halten. Aus den Mittei⸗ lungen des„Demokratiſchen Zeitungsdienſtes“ wird jetzt poſitiv bekannt, daß der Wiſſellſche Entwurf als Kernſtück tat⸗ ſächlich den Vorſchlag enthält, daß durch eine, wenn auch nur zeitweilige, Erhöhung der Beiträge die Sanierung der Reichsanſtalt bewirkt werden ſoll. Gegenüber dieſer Haupt⸗ forderung fallen die übrigen, zum Teil, wie nicht geleugnet werden ſoll, durchaus nützlichen und diskutierbaren Verbeſſe⸗ rungen der Novelle kaum weſentlich ins Gewicht. Die Bei⸗ tragserhöhung iſt von ſämtlichen in Frage kommenden Par⸗ teten außer der Sozialdemokratie abgelehnt worden. Es zeugt von einem krefflichen, um nicht zu ſagen, hochmütigen Optimismus, wenn der„Vorwärts“ unter ſolchen Umſtänden dekretiext, die Vorlage des Reichsarbeitsminiſters werde wohl die Zuſtimmung des Reichskabinetts und des Reichstages finden, womit die Kriſe beſeitigt werde, die andernfalls zu den ernſteſten politiſchen Komplikationen führen müßte. Inwieweit dieſe Kriſendrohung, mit der das ſozialdemo⸗ kratiſche Hauptorgan die Magedburger Tagung einzuläuten für gut hält, wirklich ernſt gemeint iſt, wird ſich vielleicht aus dem Verlauf des Parteitages ſelbſt ergeben. Es wäre im all⸗ gemeinen Intereſſe nur wünſchenswert, wenn der künftigs Kurs, den die größte Partei in der Reichspolitik einzuſchlagen gedenkt, ſich recht deutlich in den zu faſſenden Beſchlüſſen ab⸗ zeichnet. Der Reichsparteitag hat geſtern in der Stadthalle mit Sitzungen des Parteivorſtandes begonnen. Die feierliche Eröffnung des eigentlichen Partei⸗ tages erfolgte am Sonntag abend. Vor der Stadthalle ſind Maſten mit rieſigen roten Bannern aufgeſtellt. Zu Beginn der Sitzung des Parteiausſchuſſes traf Reichs⸗ kanzer Müller in der Stadthalle ein. Die Sitzungen des Parteivorſtandes und des Parteiausſchuſſes dienen der Vor⸗ bereitung der Arbeiten des Parteitages, die nach der Eröff⸗ nungsſitzung am Sonntag, Montag vormittag ihren Anfang nehmen. Zu den einzelnen Beratungsgegenſtänden des Parteitages liegen aus allen Teilen des Reiches rund 175 An⸗ träge vor, davon mehr als 50 zum Wehrprogramm. Der Be⸗ richt des Parteivorſtandes liegt bereits vor. Die Partetiorganiſation umfaßt danach gegen⸗ wärtig 8916 Ortsgruppen, was eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 54 bedeutet. Der Mitgliederbeſtand betrug an Jahresſchluß 987 381, rund 70000 mehr als im Vorjahre. Für die Wahlen im Jahre 1928 wurden mehr als 2,5 Mil⸗ lionen Mark aufgewendet, für die Wahlen ſeit 1924 8,5 Millionen. Der Ambau des Reichstagsgebäudes Berlin, 26. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Notwendigkeit, den Etat zu beſchneiden, hat auch eine Ein ⸗ ſchränkung der Baupläne für das Reichstagsgehäude zur Folge gehabt. Man hat den urſprünglichen Plan einer Umgeſtaltung des Platzes der Republik— des früheren Königsplatzes— zurückgeſtellt und vorerſt nur ein Preis⸗ ausſchreiben erlaſſen, das einen Reichstagsan bau zur Unterbringung der Bibliothek und zur Schaffung von Wohngelegenheiten für die Abgeordneten vorſieht. Gegen dieſe Teillöſung wendet, ſich mit aller Entſchiedenheit der Städtebauausſchuß Groß⸗Berlin. Er ſteht, und zwar wie uns ſcheinen will, mit Recht, auf dem Standpunkt, daß der großs ſtädtebauliche Gedanke der baukünſtleriſchen Geſtaltung des Platzes der Republik an erſter Stelle erwogen und durchdacht werden müſſe. Erſt dann dürfe der Wunſch, die Bequemlich⸗ keiten der Abgeordneten im Reichstagsbau zu erhöhen, ein⸗ wirken. In der Tat iſt nicht einzuſehen, weshalb die Abge⸗ ordneten bei der finanziellen Notlage des Reiches ſich mit dem Wunſch nach größerem Komfort nicht ſo lange beſcheiden ſollen, bis eine einheitliche Umgeſtaltung des Wallotbaues und ſeiner Umgebung ſich ermöglichen läßt. * Ein Internationaler Kongreß der Berufsflieger wird am 15. und 16. Juni in Reims tagen. . Seite. Nr. 239 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe] Montag, den 27. Mai 1929 Schleppender Verhandlungsgang in Paris Zwiſchen Skepſis und Hoffnung V Paris, 26. Mai.(Von unſerem Pariſer Büro.) Die Verhandlungen der Sachverſtändigen haben noch keine ge⸗ nügende Klärung der umſtrittenen Punkte gebracht, ſo daß bisher nicht die Rede davon ſein konnte, die deutſchen Bemerkungen zu dem Gläubigermemorandum ſchriftlich zu fixieren. Infolgebdeſſen war die heutige Sitzung der Gläu⸗ bigergruppe, die um halb zwölf Uhr vormittags zuſammen⸗ trat, von ſehr kurzer Dauer. Man erörterte die Lage, wie ſie ſich aus den geſtrigen mündlichen Beſprechungen der deutſchen Delegierten mit Owen Poung und dem franzöſi⸗ ſchen Sachverſtändigen Moreau ergab. Dr. Schacht und Owen Noung kamen am Nachmittag von neuem zuſammen, um einen Aus⸗ weg zu ſuchen. Erſt wenn dieſe Einzelbeſprechungen mit dem amerikaniſchen Vorſitzenden ein greifbares Ergebnis ge⸗ zeigt haben, wird die ſchriftliche Ausarbeitung der deutſchen Gegenbemerkungen möglich ſein. Die Gläubigergruppe hat unter dieſen Umſtänden davon abgeſehen, am Nachmittag eine neue Sitzung abzuhalten. Sie wird erſt morgen vor⸗ mittag zuſammentreten, um von dem Ergebnis der heu⸗ tigen Unterredung zwiſchen Dr. Schacht und Owen Moung Kenntnis zu nehmen. Die Ausſprache zwiſchen dem Reichs⸗ bankpräſidenten und dem Vorſitzenden der Konferenz, in der die beiden Sachverſtändigen alle Anſtrengungen machten, um die Situation abzuklären, brachte einen neuen Hoffnungsſchimmer auf Verſtändigung. Die morgige Sitzung der Gläubigergruppe wird zeigen, ob man weiter kommen wird. Auf jeden Fall ſind die peſſi⸗ miſtiſchen Prophezeiungen einiger Pariſer Abendblätter übertrieben, die wie z. B. die„Liberté“ behaupten, nur noch ein Wunder könne die Konferenz retten. Der offiziöſe „Temps“ dagegen macht die Anregung, die Schwierigkeiten, die ſich zur Stunde ergeben, durch eine jener diplomattiſchen Formeln vorſichtig zu umgehen, deren Hauptvorteil darin beſtehe, daß ſie die Zukunft offen ließen. Poincaré, der heute in der Schlußſitzung des Kongreſſes der ehemaligen Frontkämpfer in St. Emtlion das Wort ergriff, ſah dies ⸗ mal davon ab, auf das Reparationsproblem einzugehen. Dagegen fand er es für angezeigt, wieder einmal die bei ſolchen Gelegenheiten unvermeidliche Behauptung vorzubrin⸗ gen, der Krieg ſei dem friedliebenden Frankreich aufgezwun⸗ gen worden, und die ehemaligen Frontkämpfer aufzufordern, „Geſchichtsfälſchungen“ in dieſem Punkt nicht zuzugeben. Die Dortmunder Handelskammer an Dr. Vögler In einem Schreiben an Generaldirektor Dr. Vögler gibt die Vollverſammlung der Induſtrie⸗ und Handelskammer Dortmund ihrer Befriedigung darüber Ausdruck, daß Vögler durch ſeinen Rücktritt von der deutſchen Vertretung an der Pariſer Sachverſtändigenkonferenz klar und deutlich zum Ausdruck gebracht habe, daß die Deutſchland zugemuteten Leiſtungen eine Grenze hätten, die zu überſchreiten Ehrlich⸗ keit und Selbſtachtung verböten. Die Kammer ſpricht die Hoffnung aus, daß der Eutſchluß Dr. Vöglers die Regierung beſtärken werde, uneinlösbare Verpflichtungen, die das deutſche Volk auf Generationen verſklaven würden, ab⸗ zulehnen. Unwetter, Wirbelstürme und Fagelſchlag In Norddeutſchland Hagelſchlag und Gewitter haben am Freitag und Samstag nicht nur Blütenſchaden im Obſtbaugebiet, ſondern auch er⸗ hebliche Zerſtöbrungen zwiſchen Elbe und Weſer angerich⸗ 150 Bei Stade und in Königreich brannten mehrere Gebäude mieder. Auch aus Mecklenburg liegen Meldungen über ſchwere Schädigungen vor. Bei Ludwigsluſt wurde ein größeres Anweſen durch Blitzſchlag eingeäſchert. Dort lag der Hagel ſtellenweiſe in großen Stücken zentimeterhoch. Durch Sturm wurden Telephonleitungen zerriſſen. In Kar⸗ ſtedt bei Grabow wurde ein Kuhhirt vom Blitz getötet. Die Gegend von Hollenſtedt und Elſtorf im Amtskreiſe Harburg, wurde von einem Wirbelſturm heimgeſucht, deſſen Folgen an die Kataſtrophe ähnlichen Ausmaßes bei Ueterſen in Holſtein vor einigen Jahren erinnern. Zahl⸗ reiche Bäume wurden mit Wurzeln aus der Erde gedreht und meterweit fortgeſchleudert. Viele Häuſer wurden abgedeckt biw. ſchwer beſchädigt. Der Wirbelſturm zog ſtrichweiſe in einer Breite von 300 Meter vorbei und währte 10 Minuten. Menſchenleben ſind glücklicherweiſe nicht zu beklagen. Aeber Wien Am Samstag nachmittag ſetzte in den inneren Bezirken Wiens ein Unwetter mit wolkenbruchartigem Regen ein. Es fielen erbſengroße Hagelkörner. Ein derartiges Unwetter hatte Wien ſeit der elementaren Kataſtrophe am Morgen des 7. Juni 1894 nicht mehr erlebt. Der Hagel ging eine drei⸗ viertel Stunde lang auf die Stadt nieder und machte jeden Paſſantenverkehr in den Straßen unmöglich. Der Straßen⸗ bahnverkehr wurde auf längere Zeit lahmgelegt, da vielfach Bl ktze in die freien Stromzuleitungsmaſte einſchlugen. Die Feuerwehr mußte in zahlreichen Fällen eingreifen, da viele tiefergelegene Wohnungen überſchwemmt waren. * Die„Rote Fahne“ abermals verboten. Der Politeiprä⸗ ſident von Berlin hat die„Rote Fahne“ abermals wegen ihrer fortgeſetzten Hetzereien auf die Dauer von vier Wochen verboten. ieee Wald- und Moorbrände in Holland — Amſterdam, 26. Mai. Die große Wärme der letzten Tage iſt die Veranlaſſung zum Ausbruch mehrerer großer Wald⸗ und Moorbrände geweſen. So brach zwiſchen den Ortſchaften Zelhen und Ruurlo ein Waldbrand aus, der bald gewaltigen Umfang annahm. Bisher ſind ſchätzungsweiſe 400 Hektar Wald vollſtändig niedergebrannt. Das betroffene Gelände gehört zum Landgut Slangenborg, deſſen Eigen⸗ tümer Kommerzienrat Paßmann⸗Duisburg iſt. Mit großer Mühe gelang es, bisher das Dorf Hengelo vor dem Ueber⸗ greifen der Flammen, die zurzeit noch nicht zum Stehen ge⸗ kommen ſind, zu ſchützen. Ferner wüten in der dicht an der deutſchen Grenze gelegenen Landſchaft Drenthe ausgedehnte Moor⸗ brände, von denen jedoch Ortſchaften bisher nicht bedroht wurden. In der Ortſchaft Veendam ſchlug geſtern während eines Gewitters der Blitz in eine große Strohmiete. Der Brand griff bei dem heftigen Wind ſchnell auf die angrenzen⸗ den Scheunen über. Insgeſamt dürften etwa 3% Millionen Kilogramm Stroh verbrannt ſein. Der Moroͤprozeß gegen Raſchitſch Am Montag beginnt vor dem Belgrader Gerichtshof der Mordprozeß gegen den geweſenen Abgeordneten Punica Raſchitſch, der am 20. Juni v. Is. in einer Sitzung der Skupſchtina ein furchtbares Blutbad angerichtet und durch ſechs Revolverſchüſſe drei Abgeordnete getötet und zwei ſchwer verletzt hat. Mitangeklagte ſind die Abgeordneten Toma Popowitſch und Dragutin Jowanowitſch. Den Angeklagten werden nicht weniger als 36 Verteidiger zur Seite ſtehen. Der Prozeß wird vorausſichtlich mehrere Wochen dauern, Zur Verhandlung ſind zahlreiche ausländiſche Journaliſten nach Belgrad gekommen. Die Anklage lautet gegen Punica Raſchitſch auf vorſätzlichen Mord, begangen an den Abgeord⸗ neten Dr. Raditſch und Dr. Baſaritſchek. Keine Ausweiſung Großmanns Berlin, 26. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.] Die Ausweiſung, die gegen den Korreſpondenten der Mos⸗ kauer„Prawda“, Großmann, im Zuſammenhang mit ſeinem Bericht über die Berliner Maiunruhen ausgeſprochen war, iſt nunmehr zurückgenommen worden. Der preußiſchs Innenminiſter begründet in einem Schreiben an den Polizei⸗ präſtdenten dieſen Schritt mit„Gründen der Mencchlichkeit“, da Großmann 60 Jahre alt und ſeine Frau ſchwer nerven⸗ leidend ſei. Internationaler Frauenkongreß Berlin, 286. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.] Gewiſſermaßen als Auftakt zum Internationalen Frauen⸗ kongreß, der in ungefähr drei Wochen 2000 Delegierte aus allen Ländern der Erde in Berlin vereinigt ſehen wird, fand am Freitag ein Tee⸗Empfang im Hauſe der Frau Streſemann ſtatt. Der Repräſentationsausſchuß ſetzte im Verein mit den Damen der auswärtigen Botſchaften und Geſandtſchaften und zahlreichen prominenten Gäſten die bech⸗ niſchen Einzelheiten für die Tagung feſt. Der Kongreß iſt nicht etwa nur als eine geſellſchaftliche Demonſtr⸗tion gedacht. Er ſoll vielmehr die wichtigſten Probleme ſtaats bürgerlicher Frauenarbeit der Klärung näherbringen. Aman Allah will nach Rom Wie Reuter aus Simla meldet, nimmt man dort an, daß Aman Ullah, dem die indiſche Regierung Begünſtigungen für die Reiſe von Tſchaman nach Bombay gewährte, ſich nach Rom begeben wird. Nach den letzten Meldungen wurde vor der Abreiſe Aman Ullahs der Reſt ſeiner Truppen von Kräften des Emirs von Kabul, Habib Ullah, angegriffen. Ein ſchwerer Kampf entſpann ſich, der mit der Niederlage der Truppen Aman Ullahs endete. Dieſer verließ in der folgen⸗ den Nacht Kandaher und flüchtete nach Tſchaman. Letzte Meldungen Bei lebendigem Leibe verbraunt — Wiesbaden, 26. Mai. Geſtern verſuchte eine hieſige Ein⸗ wohnerin namens Bietz einen explodterenden Spirituskocher mit ihrer Schürze zuzudecken, um die Flammen zu löſchen. Dabei wurden ihre Kleider vom Feuer ergriffen. Die Frau verbrannte bei lebendigem Leibe. So⸗ fort herbeieilende Nachbarn vermochten auch nicht mehr, die Frau vor dem Flammentode zu retten. Feuer an Bord — Paris, 26. Mai. Im Hafen von Bordeaux brach an Bord des der Compagnie Transatlantique gehörigen Damp⸗ fers„Rouſſillion“ ein Brand aus, der das ganze Hinter⸗ teil des Schiffes zerſtörte. Mit 12 Schlauchleitungen gelang es nach mehreren Stunden, des Feuers in den oberen Bauten Herr zu werden. In den unteren Schiffsräumen dagegen dauert der Brand noch an. Bisher überſteigt der Sach⸗ ſchaden bereits zwei Millionen Franken. Sturmfahrt eines Walfiſchfängers — Mailand, 26. Mai. Nach Berichten des„Corriere della Sera“ iſt das Expeditionsſchiff„Heimen“ für die Auffin⸗ dung der Ballongruppe auf ſeiner Fahrt von Tromſoe nach Spitzbergen in der Barentſee in einen heftigen Sturm gera⸗ ten, der alles auf Deck wegzuſpülen drohte. Die zahlreichen auf Deck befindlichen Vorräte für die Polarexpedition mußten daher befeſtigt und auch die Grönlandhunde in Sicherheit ge⸗ bracht werden. Heute Montag abend 8¼ Uhr findet im Nebenzimmer des „Weinberg“ das politiſche Seminar ſtatt. Frau Stadtverordn. Weickert ſpricht über:„Jugend⸗ bewegung und Jugendͤpflege“. Der Vorſtand. Ein verblüffender Traum Gleichzeitiges Erſchauen zukünftiger und vergangener Ereigniſſe Ein wahres Erlebnis von Hans Karl Abel (Nachdruck verboten.) Den Anlaß zur Veröffentlichung des folgenden, höchſt merkwürdigen Erlebniſſes gibt mir ein vor wenigen Tagen in der Preſſe erſchienener ſeltſamer Traum. Es handelt ſich um einen Aufſatz, in welchem über die jüngſten Ergebniſſe der Traumforſchung und unter anderm ein prophetiſcher Wahrtraum berichtet wird. Die Frau eines Induſtriellen träumte, ihr würde vor einem ihr unbekannten Hauſe Nr. 12 in einer der Straßen der Großſtadt von einem kleinen Manne in grünem Frack und roter Brille ein goldenes Kreuz an einer dünnen Kette übergeben. Sie erzählte dieſen Traum ihrem Gatten, der ihr zu Neujahr, etwa zehn Tage ſpäter, ein ſolches Schmuckſtück ſchenkte. Nach einigen Wochen kam ihr das Kreuz bei einem Beſuch der Oper abhanden. Sie bemerkte den Verluſt erſt auf dem Heimweg. Schon wollte ein Herr aus ihrer Begleitung nach dem Theater zurücklaufen, da trat ein Männchen aus dem Hauſe, vor dem die Geſellſchaft gerade Halt gemacht hatte, in grünem Frack, mit roter Brille, das offenbar von einer Faſchingsveranſtaltung zu kommen ſchien, überreichte ihr den verlorenen Gegenſtand und verſchwand wieder unter den Paſſanten. Es war dasſelbe Haus mit der⸗ ſelben Hausnummer, die ſie damals im Traum geleſen hatte. — Einen ähnlichen, noch merkwürdigeren Traum hatte einmal meine Mutter. Sie ſtammte aus der jahrhundertelang württembergiſch geweſenen, weinberühmten Stadt Reichenweier, dem Nürn⸗ berg des Elſaß. Mein Vaterhaus ſtand weit davon entfernt im tiefen Münſtertal. Oft ging meine Mutter in ihren Träumen heim in die zwiſchen den Vorbergen liegende Winzerſtadt, ur) oft erzählte ſie uns dann, meinem Vater und mir, was ſie dort im Traume geſehen und erlebt. So ge⸗ ſchah es auch an einem Wintermorgen am Ausgang des vorigen Jahrhunderts, daß uns— ich war damals etwa zwan⸗ zigjährig— die Mutter beim Frühſtück folgendes Erlebnis mitteilte, das ſie ſchlafend, während einer klaren Vollmond⸗ nacht gehabt: „Ich ging mit dir(damit meinte ſie meinen Vater) in Reichenweier durchs Untere⸗Tor hinaus ſpazieren. Schwei⸗ gend lagen die Weinberge um uns herum im Mondlicht, ſo⸗ daß wir ſchon aus weiter Ferne den dunklen Torbogen vom Bos⸗Hof vor uns erblicken konnten. Als wir in die Nähe dieſes Gehöftes kamen, überfiel mich die Angſt, es könnte einer aus den Reben auf uns ſchießen, darum kehrten wir kurz vor dem Bos⸗Hof um und wanderten zurück nach der Stadt. Als wir die Toreinfahrt durchſchritten hatten, war's auf einmal hellichter Tag. Ich wunderte mich darüber, daß au einem an der Hauptſtraße gelegenen Hauſe das alte, höl⸗ zerne Rundbogentor während meiner Abweſenheit entfernt und durch ein eiſernes erſetzt worden war, welches die Maler gerade mit Mennig anſtrichen. Auf dem Marktplatz ſah ich ſchon von weitem eine Menge Menſchen in Trauerkleidern vor dem Hauſe des Metzgermeiſters Eugen Meyer ſtehen, mit denen ſich ſeine Frau von der hohen Treppe herab lebhaft unterhielt, und an dem Hauſe hingen Kränze und Guirlanden. An dieſen Leuten wollte ich nicht vorübergehen, darum ſchlug ich vor, wir wollten den Weg durchs Untere⸗Tor noch einmal machen und der Umwallung entlang um die Stadt herum⸗ gehen. Auf dem Rückweg trafen wir den Fuhrmann Würz, der einen leeren Leiterwagen mit ſeinem Schimmel durchs Tor hereinbrachte. Als wir an ihm vorüber wollten, ſah ich, daß hinten im Wagen ein Mann lag, den man mit leeren Kartoffelſäcken ſo zugedeckt hatte, daß nur ſeine groben, mit ſchweren Nägeln beſchlagenen Schuhe noch darunter hervor⸗ ſchauten. Das machte mich neugierig und ich fragte den Würz:„Wen haſt du denn da auf dem Wagen liegen?“— „Den Mann, den man heute nacht erſchoſſen hat“, gab er mir zur Antwort. Und ich:„Dann bringſt du die Toten herein in die Stadt, die man doch ſonſt vor die Stadt hinausfährt?“ So meine Mutter. Tags darauf kam ein Brief von einem Vetter aus Reichenweier, in dem er uns mitteilte, daß der Metzgermeiſter Eugen Meyer in der Nacht, in welcher ſie den Traum hatte, in der Nähe des Bos⸗Hofes erſchoſſen und be⸗ raubt worden war. Er wollte auf den Viehmarkt nach Kol⸗ mar gehen und wer noch, dor Tag aufgebrochen; und da er bei ſolchen Gängen ſtets ziemlich viel Geld bei ſich trug, hatte ihn einer, der das wiſſen mußte, überfallen. Schon dieſe merkwürdige Uebereinſtimmung mit dem Geträumten fiel uns ſehr auf. Um wieviel mehr aber er⸗ ſchraken wir, als der Vetter uns bei unſerem nächſten Aufent⸗ halt in Reichenweier ſagte, daß der Fuhrmann Würz, der zu⸗ fällig Kartoffeln holen wollte und den Toten auf der Land⸗ ſtraße aufgefunden hatte, ihn genau ſo, wie ihn die Mutter ſah, auf ſeinem Leiterwagen in die Stadt führte! Der Vetter war dabei geweſen, als ihn der Fuhrmann brachte: Die ſchweren Schuhe des Ermordeten ſchauten nur aus den Säcken hervor und— das hölzerne Hoftor war gerade damals durch ein eiſernes erſetzt und rot angeſtrichen worden. Alſo auch hier ein Geſicht, das der Träumenden gezeigt hat, was zur Zeit des Traumes noch gar nicht geſchehen war. Zukunft, die im Traume ſchon zur Vergangenheit geworden iſt; ein Traumbild, das in verblüffender Weiſe alles Zeitliche auf den Kopf ſtellt und eine rätſelhafte Unabhängigkeit von der Macht der Zeit offenbart. Neue Bücher Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung und des zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten. „Die Familie Mendelſohn“.(Band 1 und). Von Sebaſtian Henſel, Heſſe u. Becker, Leipzig(63 u. 64). „Der Schiedsrichter“. Von Wilh. Braungardt, Wilh, Dresden⸗A.(65). eee Eduard Wilöhagen, Deutſche Buch⸗Gemeinſchaft, erlin 5 g „Kapitän Thiele“. Von Otto Nebelthau, Hanſeatiſche Verlagsanſt. Hamburg(67). „Der Spaniſche Pachthof“. Von Ralph H. Mottram, Inſel⸗Verlag, Leipzig(68). Vön Hermann Norden, F. A. Brock⸗ „Perſten wie es iſt und war“. (Band 1 und). Reichsarchiv, Verlag Limpert, haus, Leipzig(60). „Oſterſchlacht bei Aras 1917“ von Gerhard, Stalling(70 und 71). „Parallelen der Liebe“. Von Aldous Inſel⸗ Verlag, Leipzig(72). „Die Vergleichsordnung“(Geſetz über den Vergleich zur Abwendung d. Konkurſes). Von Dr. Leopold Samolewitz, Struppe u. Winckler Berlin u. C. Brügel v. Sohn, Ansbach(Mfr).(73. „Handbuch des Deutſchen Touring⸗Club“. Deutſcher Cn G74. Huxley, Touring⸗ „57773 e 2* 2„ eee 8 d⸗ — 4 1 Montag, den 7. Mat 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 239 Tagung der badischen Bürgermeister und Gemeinderäte Der Verein badiſcher Bürgermeiſter der am Samstag nachmittag im Muſenſaal des Roſengartens ſeine Hauptverſammlung abhielt, erledigte in An⸗ weſenheit von etwa 400 Mitgliedern aus allen Teilen des Landes die Tagesordnung in einer Stunde. Bürgermeiſter Koch⸗Ladenburg eröffnete gegen halb 5 Uhr die Verhandlungen mit herzlichen Begrüßungsworten. Die Staatsregierung war durch Landes⸗ kommiſſär Geh. Regierungsrat Hebting, die Stadtverwal⸗ tung durch Bürgermeiſter Büchner, der Badiſche Landtag durch die Abgg. Eberhard, Dr. Waldeck und Dr. Wolf⸗ hard aus Mannheim, Heinzmann Oeſtringen und Hertle⸗Sachſenflur vertreten. Der Badiſche Städtebund, der Verband der badiſchen Gemeindebeamten, der Bayeriſche Landgemeindeverband, der Badiſche Waſſer⸗ und Energie⸗ wirtſchafts⸗Verband, der Badiſche Reviſoren⸗Verein, der Ba⸗ diſche Ratſchreiber⸗Verein und der Verband Badiſcher Ge⸗ meinderechner hatten ebenfalls Delegierte entſandt. Vor allem dankte der Vorſitzende der Stadt Mannheim für den freund⸗ lichen Empfang und die Ueberlaſſung des Saales. Die Ein⸗ ladung zur Hafen⸗ und Stromfahrt wurde ganz beſonders dankbar angenommen. Unter Hinweis auf den Zweck der Zuſammenkunft: Austauſch der Erfahrungen, machte der Red⸗ ner auf die Laſten aufmerkſam, die den Gemeinden durch den verlorenen Krieg auferlegt ſind, Laſten, die in dieſem Umfang auf die Dauer nicht zu tragen ſeien. Trotzdem wolle man den Mut nicht ſinken laſſen, ſondern vorwärts blicken und hoffen, daß baldigſt wieder beſſere Zeften für unſer Vaterland einkehren. Die badiſchen Bürgermeiſter ſeien willens und berufen, an dem Wiederaufbau mitzuwirken. Arbeiten und nicht murren! müſſe die Loſung ſein. Erſtattung des Täligkeitsberichts führte Bürgermeiſter Koch u. a. folgendes aus: Die Tätigkeit des Vereinsvorſtandes hat ſich im abgelau⸗ fenen Jahr im Gegenſatz zur erſten Zeit des Beſtehens unſeres Vereins weniger mit den grundſätzlichen Fragen auf dem Gebiet der perſönlichen Intereſſen der Bürgermeiſter befaßt, als mit dem Vollzug der gegebenen Vor⸗ ſchriften. Dies, weil damals eine grundlegende Aende⸗ rung des Gemeinderechts eingetreten iſt, bei der wir erheblich mitzuwirken hatten, während es ſich heute mehr um die Ausführung der Beſtimmungen und um deren Anpaſſung an die veränderten wirtſchaftlichen Verhältniſſe handelt. Hier iſt aber die Vereinstätigkeit umſo intenſiver geweſen, da ſehr viele Kollegen in Bezug auf ihre dienſtliche Stellung, ihre Beſoldung, Verſorgung uſw. die Unterſtützung des Vereins⸗ vorſtandes in Anſpruch nehmen mußten. Ich darf ruhig be⸗ haupten, daß die Tätigkeit des Vorſtandes ſeit Beſtehen des Vereins nie größer geweſen iſt als im abgelaufenen Ge⸗ ſchäfts jahr. Dabei handelte es ſich ſehr oft auch um ſchwierigere Fragen, insbeſondere darum, Kollegen vor den Behörden zu vertreten oder ſonſt gegen Angriffe in Schutz zu nehmen. In diteſer Beztehung muß ich einen beſonders markanten Fall herausgreifen, der damals das ganze Land in Aufregung ver⸗ ſetzt hat. Es iſt der Fall Menges. Wir hatten uns ſchon früher auf Verſammlungen und in Ar⸗ tikeln darüber beklagt, daß die Bürgermeiſter bei ihren vor⸗ geſetzten Staatsſtellen im allgemeinen keinerlei oder doch nur ungenügenden Schutz genießen, wenn ſie von einzelnen Seiten unberechtigt angegriffen werden. Dieſe Klage iſt uns wenigſtens ſehr oft vorgetragen worden. Im Falle Menges haben aber die zuſtändigen Stellen nicht nur dieſen Schutz verſagt, ſondern ſie ſind ſogar in einer Weiſe vorgegangen, die in Kreiſen unſerer Kollegen mit Recht größte Entrüſt ung verurſacht hat. Die Art und Weiſe, wie die vorläufige Amtsenthebung durch den Landrat vor ſich gegangen iſt und wie die Sache durch die Staatsanwaltſchaft behandelt und zwei Jahre lang verzögert wurde, war doch keineswegs in Ordnung. Wenn es dem Ge⸗ richtshof möglich war, in ganz kurzer Zeit zu einer ſoglän⸗ zenden Rechtfertigung des Kollegen Menges zu kommen, wie es geſchehen iſt, dann hätte man auch von den Verwaltungs⸗ und Anklagebehörden erwarten müſſen, daß ſie ſo viel Sachkenntnis und Gerechtigkeit beſitzen, um im Voraus zu begreifen, daß es ſich um nichts anderes als um die Denunziation eines aus dem ſtädtiſchen Dienſt entlaſſenen Angeſtellten handelte. Wir haben uns daher über die Behandlung des Herrn Kollegen Menges und über die Verzögerung der Angelegenheit bei der Regierung beſchwert. Es wurde uns aber ſonderbarerweiſe mitgeteilt, daß kein Anlaß vorliege, gegen die zuſtändigen Beamten vor⸗ zugehen. Der Vereinsvorſtand iſt anderer Meinung, denn wenn ein Mann, der im öffentlichen Leben mit an vorderſter Stelle ſteht, in einer ſolchen Weiſe behandelt wird, dann darf man zum mindeſten ſagen, daß dies mit Gerechtigkeit michts mehr zu tun hat. Ich möchte die beſtimmte Er⸗ wartung aussprechen, daß ähnliche Dinge ſich nicht wieder⸗ holen. Aber auch andere Fälle ſind im vergangenen Jahr für uns von erheblichem Intereſſe geweſen, weil ſie dargetan Hha⸗ ben, daß die Bürgermeiſter im Gegenſatz zur Auffaſſung maßgebender Kreiſe doch eine ganz beſondere Aus⸗ nahmeſtellung einnehmen, die ſich vornehmlich auf das Vertrauen der Bevölkerung ſtützt und die daher auch, abgeſehen von der Wahl auf Zeit, mit beſonderen Gefahren verbunden iſt, ſo daß eine Vergleichung mit Staats⸗ und Reichsbeamten keineswegs möglich iſt. Vor kur⸗ zem iſt ein Kollege von dem Verwaltungsgerichtshof als Diſziplinarhof wegen eines außer die nſtliche n Ver⸗ gehens aus ſeinem Amt entlaſſen worden, weil durch den Vorfall das Vertrauen in der Bevölkerung erſchüttert ſei. Der Gerichtshof hat dabei ausdrücklich feſtgeſtellt, daß ein Staats⸗ oder Reichsbeamter bei gleichem Vergehen ledig⸗ lich auf ein anderes Amt verſetzt, alſo nicht entlaſſen worden wäre. Damit wird unſere Auffaſſung, daß die Bürgermeiſter eine beſondere und übervagende Stellung im öffentlichen Leben einnehmen, beſtätigt. Wenn man alſo dem Urteil zuſtimmt, und ves kann man wohl tun, dann muß man aber zugleich anerkennen, daß auch im übrigen ein Vergleich der Bürgermeiſter mit anderen Beamten gar nicht möglich iſt, einmal, weil ſte auf In dieſem Sinne ſchloß der Redner mit einem herzlichen Willkommgruß.(Lebhafter Beifall.) Begrüßungen Oberbaurat Rpemer überbrachte die Grüße des Ver⸗ bandes badiſcher Gemeindebeamten und des Mannheimer Vereins ſtädtiſcher Beamten, wobei er die Wichtigkeit der Fachgruppe der badiſchen Bürgermeiſter im Rahmen des Ver⸗ bandes badiſcher Gemeinden unterſtrich und betonte, daß zu einem gedeihlichen Zuſammenarbeiten gegenſeitiges Vertrauen notwendig ſei. Bürgermeiſter Trunk⸗ Walldorf ſprach in Vertretung des verhinderten Vorſitzenden des Badiſchen Städtebundes, Oberbürgermeiſter Renner⸗Raſtatt. Wenn man auch auf einem dornigen, ſteinigen Wege getrennt mar⸗ ſchiere, ſo müſſe man doch vereint ſchlagen, um alle Schäd⸗ linge abzuwehren. Verbandsrechner Seppi⸗Mutterſtadt, Vorſtandsmitglied des Kreisverbandes Pfalz im Bayeriſchen Landgemeindeverband, drückte ſeine beſondere Freude darüber aus, daß für Montag ein Ausflug nach Bad Dürkheim vor⸗ geſehen iſt, für den er eine recht zahlreiche Beteiligung erhoffe. Der„eingefangene Sonnenſchein“ werde die Teilnehmer ſicherlich für die bevorſtehende Berufsarbeit ſtärken. Bürger⸗ meiſter Menges ⸗ Gernsbach ſprach im Namen des Ver⸗ bandes badiſcher Gemeinden, Syndikus Dr. Schneider für den Badiſchen Waſſer⸗ und Energiewirtſchafts⸗Verband, Revi⸗ ſionsinſpektor Pahl⸗Bruchſal für den Badiſchen Amtsrevi⸗ ſoren⸗Verein und Stadtrechner Kilian⸗ Gengenbach für den Verband badiſcher Gemeinderechner. Vorſitzender Koch danke für die freundlichen Begrüßungsworte und gedachte der 13 Mitglieder, die im vergangenen Jahre verſtorben ſind. Die Verſammlung ehrte ihr Andenken durch Erheben von den Sitzen. Bei Zeit gewählt ſind und dann aber auch, weil von ihrer Tätig⸗ keit und Fähigkeit die Entwicklung einer Gemeinde auf Jahr⸗ zehnte hinaus beeinflußt werden kann. Ich möchte hoffen, daß die maßgebenden Verwaltungsbehörden dies endlich ein⸗ ſehen mögen. Bei der Beſoldung der Bürgermeiſter iſt der vorgetragene Standpunkt ebenfalls nicht immer anerkannt worden. Nach meiner Kenntnis ſind zwar die meiſten Be⸗ ſoldungsregelungen im Lande tarifmäßig durchgeführt und zwar zum größten Teil auch auf der Grundlage der letzten Reichs⸗ oder Landesbeſoldungsordnung. Einige Gemeinden ſind aber auch von der Beſoldungsordonung abgerückt und zu Feſtgehalten zurückgekehrt oder ſie haben wenigſtens die neue Beſoldungsordnung nicht übernommen. Bei den Gemeinden, die wirtſchaftlich ſchwer zu kämpfen, die aber auch alle Ein⸗ nahme⸗ und Steuerquellen erſchöpft haben, und andere große Not in der Bevölkerung herrſcht, iſt es wohl begreiflich, wenn die Gemeindeorgane verſuchen, am Verwaltungsaufwand zu ſparen. Ich muß aber doch darauf hinweiſen, daß es eine falſche Sparſamkeit iſt, wenn man wegen ſchlechter Beſoldung gute Arbeit entbehren muß. Nach meinen Erfah⸗ rungen arbeiten die Verwaltungen am beſten und billigſten, die ihre Beamten und Angeſtellten anſtändig beſolden, von ihnen aber rechte Arbeit verlangen. Der Bürgermeiſter muß heute auf allen Gebieten Fuchs und Haſe zugleich ſein. Dabei gebe ich gerne zu, daß Kollegen, die ihre Lebensmittel ſelbſt erzeugen oder erzeugen laſſen, nicht in ſolchem Umfange auf die dienſtliche Beſoldung angewieſen ſind wie die anderen Kollegen. Immerhin kann man aber eine gänzliche oder teilweiſe ehrenamtliche Tätigkeit auch von dieſen nicht mehr verlangen. Ich habe den Wunſch, daß die allgemeinen wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe wenigſtens konſtant bleiben, ſo daß neue Beſoldungsordnungen nicht mehr durchzuführen ſind. Soweit Kollegen den Vereinsvorſtand in Beſoldungs⸗ fragen in Anſpruch genommen haben, ſind wir mit Nachdruck, aber auch mit Verſtändnis für die wirtſchaftliche Lage der Gemeinden und ihrer Einwohner für ihre Intereſſen einge⸗ treten. Man darf wohl ſagen, daß die Bürgermeiſter die Reichs⸗ und Staatsregierung überall nach Kräften unterſtützt und ſich dadurch die größten Verdienſte erworben haben. Ich denke heute noch mit Dankbarkeit an die Herren, die während der ſchweren Zeit der Lebensmittelnot ſich erfolgreich für die Allgemeinheit eingeſetzt haben und dafür als Lohn am Ende ihrer Wahlzeit aus ihrem Amte ausſcheiden mußten. Des⸗ halb iſt es auch zu begrüßen, daß auf dem Gebiet der Verſorgung der Kollegen im abgelaufenen Geſchäftsjahr einige grundſätz⸗ liche Fragen entſchieden bezw. angeregt wurden, die für uns von erheblicher Bedeutung ſind. Zunächſt wurde durch Ein⸗ füthrung einer Anerkennungsgebühr bei der Badiſchen Fürſorgekaſſe für Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte erfreu⸗ licherweiſe die Möglichkeit geſchaffen, daß Bürgermeiſter, die infolge Nichtwiederwahl oder freiwilligem Dienſtaustritt ſich die Mitgliedſchaft gegen Zahlung einer geringen Jahres⸗ gebühr erhalten können. Ich nehme Veranlaſſung, der Regie⸗ rung und dem Landtag hierfür den verbindlichſten Dank aus⸗ zuſprechen. Sie werden verſtehen, daß ſich die Vereinsleitung aber nicht nur mit den perſönlichen Fragen der Bürgermeiſter im engeren Sinne befaßt hat, ſondern auch mit den Proble⸗ men, die die öffentliche Meinung überhaupt beſchäftigen. Ich denke zunächſt an die große Frage der Verwaltungsreform und Verwaltungsvereinfachung, die noch keineswegs dem Ziele näher gerückt iſt. Die Ver⸗ waltungsreform wird da und dort unter dem Geſichtspunkt betrachtet, daß wir im ganzen Deutſchen Reiche einen einheit⸗ lichen Unterbau haben müßten und daß die Aenderungen deshalb ſich nur in großen organiſatoriſchen Umſtellungen vollziehen können. Man kann mit dieſem Geſichtspunkt einig gehen, muß aber darauf hinweiſen, daß wir in Baden bereits eine Verwaltungsorganiſation beſitzen, die der erſtrebten preußiſchen Verfaſſung ähnlich iſt nur mit dem Unterſchied, daß wir die reine Selbſtverwaltung in den Kreiſen haben, weil deren Vorſitzenden gewählt werden, während in Preußen eine rückſtändigere Form beſteht, da der Vorſitzende in der Perſon des Landrats vom Staat geſtellt wird. Wenn man in Verbindung mit der Verwaltungsreform ſo gerne von Förderung der Selbſtverwaltung ſpricht, ſo wird wohl niemand mit Recht den rückſtändigeren preußiſchen Zuſtand einführen wollen. Trotzdem ſind gewiſſe Kräfte in daß man unmöglich die Zahl der Amtsbezirke von 40 wetter⸗ hin auf etwa 22 ermäßigen kann, ohne die Intereſſen der Landbevölkerung aufs gröblichſte zu verletzen und ohne in der Tat eine ganz bedeutende fachliche Verſchlechterung des heu⸗ tigen Zuſtandes herbeizuführen. Eine wirkliche Verwaltungs⸗ vereinfachung ſehe ich nicht in organiſatoriſchen Experimenten, ſondern darin, daß man die Aufgabengebiete von Reich, Ländern und Gemeinden klar abgrenzt, alle Selbſtverwal⸗ tungsaufgaben den Gemeinden und Kreiſen, die ihren Vor⸗ ſitzenden natürlich ſeroſt wählen, überläßt, und daß der ganze Behördenbetrieb durch neuzeitliche Einrichtungen, wie Steno⸗ graphie, Rechenmaſchinen uſw. umorganiſiert wird. Dadurch kann m. E. ein ganz erheblicher Teil des Verwaltungsauf⸗ wandes erſpart werden. Ich bitte deshalb die Kollegen, ihr Möglichſtes dazu beizutragen, daß der Geſchäftsbetrieb inner⸗ halb der Rathäuſer moderniſtert und damit verbilligt wird. Daneben iſt die dienſtliche Fortbildung der Kollegen von größter Bedeutung. Um ihnen die Mög⸗ lichkeit dazu zu geben, haben wir mit dem Verband der Ge⸗ meindebeamten Badens vereinbart, daß der Fernunter⸗ richt auch uns zugänglich gemacht wird. Die Bürgermeiſter haben mit allen Gebieten des öffentlichen und privaten Le⸗ bens zu tun und daher ein ſo vielſeitiges und wichtiges Ar⸗ beitsgebiet, wie kaum ein anderer Beruf. Dies wird ſehr oft von der Bevölkerung und nicht ſelten auch von maß⸗ gebenden Kreiſen überſehen. In einer Zeit, in der ſich faſt ſämtliche Gebiete der inneren Verwaltung zu Spezialwiſſen⸗ ſchaften heranbilden, iſt dieſe Tatſache von außerordentlicher Bedeutung. Deshalb iſt es m. E. richtig, daß man die Bür⸗ germeiſter nicht ſo ſehr nach ihrer politiſchen Auf⸗ faſſung oder nach ihrem Beſitztum, ſondern vielmehr nach ihren Kenntniſſen und Fähigkeiten aus⸗ wählt. Solche Herren werden bald in der Lage ſein, im öffentlichen Leben führend zu wirken und den an ſich ſchwie⸗ rigen Dienſt erfolgreich zu verſehen. Aus dieſem Grunde iſt aber auch die Frage der Fortbildung von außerordent⸗ licher Bedeutung, denn ohne eine gründliche Weiterbildung durch Studium iſt eine reſtloſe Löſung der bürgermeiſterlichen Dienſtaufgaben ſchlechthin unmöglich. Ich richte deshalb an Ste die Bitte, neben den materiellen und perſönlichen Fra⸗ gen auch die ideellen Belange des Bürger⸗ meiſterberufes nicht zu überſehen, denn nur dann iſt ein perſönlicher und dienſtlicher Erfolg möglich. Ich hoffe, daß die Kollegen ſich der Bedeutung ihrer Standesorganiſa⸗ tion bewußt ſind und ihre Tätigkeit nach Kräften unterſtützen und nicht etwa des geringen Mitgliederbeitrags wegen bei⸗ ſeite ſtehen. Dann wird der Vereinsvorſtand auch in Zu⸗ bunft in der Lage ſein, ſeine Aufgaben voll zu erfüllen. (Starker Beifall.) Der Landeskommiffär nimmt zum„Fall Menges“ Stellung Landeskommiſſär Hebting ergreift das Wort, um im Namen des zu ſeinem Bedauern am Erſcheinen verhinderten Miniſters des Innern den Verhandlungen einen guten Ver⸗ lauf zu wünſchen. Er habe den Auftrag, den Miniſter zu ver⸗ treten, mit ganz beſonderer Freude entgegengenommen, weil er 30 Jahre in der lokalen Staatsverwaltung verbracht habe und während dieſer langen Zeit mit den Bürgermeiſtern auf das beſte zuſammengearbeitet habe. Er bedauere, daß der Miniſter nicht anweſend ſein könne, weil dann manches ſcharfe Wort des Vorſitzen den ſicherlich nicht gefallen wäre. Zurufe: Doch!) Er müſſe ſagen, daß die Ausführungen des Vorſitzenden zum„Fall Menges“ zu weit gegangen ſeien. Aus dieſem Grunde müſſe er ſie zurück⸗ weiſe n. Das Vertrauen, das man in die Bürgermeiſter ſetze, werde dadurch nicht beſtritten, Bürgermeiſter Koch: Ich hätte die Worte genau ſo ſcharf gewählt, wenn der Mini⸗ ſter hier geweſen wäre.(Lebhafte Zuſtimmung.) Wir ſind nach wie vor der Meinung, daß im„Fall Menges“ keine Gerechtig⸗ keit geübt wurde. Bürgermeiſter Menges bemerkt, er habe perſönlich nicht gewünſcht, daß man den Fall erörtert habe, der allerdings ein Schulbeiſpiel dafür ſei, wie es einem Bürgermeiſter gehen könne, der die Intereſſen der Gemeinde mehr als die eigenen vertrete.(Lebhafter Beifall.) Seine Rechtfertigung ſei vor dem ganzen Lande erfolgt.(Lebhafte Zuſtimmung.) Bürgermeiſter Wolpert Schiltach ſtellt in der Aus ⸗ ſprache über den Tätigkeits bericht des Vorſtitzenden feſt, daß die Tätigkeit des Vereins im abgelaufenen Jahre auf voller Höhe geſtanden habe. Es ſei ganz richtig betont wor⸗ den, daß die Bürgermeiſter in ihrer iſolierten Lage ſehr wenig Unterſtützung zu gewärtigen hätten und deshalb auf eigenen Füßen ſtehen müßten. Man könne die Dankbarkeit für die Leiſtungen des Vereins dadurch am beſten zum Ausdruck bringen, daß man die noch abſeits ſtehenden Kollegen zum Beitritt veranlaſſe. Bürgermeiſter Hohl ⸗Stahringen, der die Grüße der oberbadiſchen Kollegen überbrachte, vertrat unter Hinweis auf die Beſoldungsordnung den Standpunkt, daß der Bürgermeiſter für ſeine Arbeit entſprechende Bezah⸗ lung verlangen könne, zumal er noch nicht gehört habe, daß die penſionierten Miniſter und höchſten Staatsbeamten zu Gunſten des Vaterlandes auf einen Teil ihres Ruhegehaltes verzichtet hätten. Debatteloſe Genehmigung des Rechenſchaftsberichtes und Voranſchlags s Der Rechenſchaftsbericht für 1928 weiſt bei 22 797,60 Mk. Einnahmen und 2799.86 Mk. Ausgaben einen Kaſſenbeſtand von 997.74 Mk. aus. Das Vermögen hat ſich um 455 Mk. auf 1797 Mk. vermehrt. Der Rechenſchafts⸗ bericht wird ohne weiteres gutgeheißen, ebenſo der Vor⸗ anſchlag. Die Jahresbeiträge(3, 6 und 8 Mk.) bleiben unverändert. Da bei Punkt„Wünſche und Anträge“ nur ein Redner das Wort ergriff, konnte der Vorſitzende um halb 6 Uhr die Tagung mit Dankesworten ſchließen. Während ein Teil dem alljährlichen Staffellauf um den Friedrichsplatz beiwohnte, zerſtreuten ſich die übrigen in der Stadt, um ſich ſpäter im Roſengarten⸗Reſtaurant zu einem 8 wangloſen Beiſammenſein zuſammenzufinden, an dem ſich auch die ſchon zur Hauptverſammlung des Verbandes badiſchen Gemeinden eingetroffenen Teilnehmer beteiligten, 1 Der Bericht über die Hauptverſammlung des Ver ban⸗ des badiſcher Gemeinden erſcheint im heutigen Abendblatt. dieſem Sinne kätig. Die größten Bedenken, bie der Vorſtand gegen die mancherorts beabſichtigten Pläne hat, beſtehen darin, 4. Seite. Nr. 239 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗ Ausgabe) Montag, den 27. Mai 1929 —* 7 Der geſtrige Sonntag war einer der ſchönſten und präch⸗ tigſten Maientage mit hochſommerlicher Temperatur. Die Höchſtwärme betrug am Samstag 28,03 und geſtern 30 Gr. C. Langſchläfer wurden ſchon in aller Frühe durch herrlichen Sonnenſchein geweckt. Wer in den Vormittagsſtunden vor dem Kirchgang einen Spaziergang in den Wald⸗ oder den Luiſen⸗ morgens auf ſich einwirken laſſen. Je höher aber die Sonne am Himmel ſtand, deſto größer wurde die Zahl der Spazier⸗ gänger. Nach dem Strandbad ſetzte eine förmliche Völker⸗ wanderung ein. Ganze Familien mit Kind und Kegel zogen Hinaus. Die Zahl der Radfahrer glich einer Legion. Schätzungsweiſe waren 12000 Menſchen draußen. Unfälle wurden 22 gezählt. Meiſtens waren es Fußverletzungen durch Glasſplitter. Ferner brach ein Badegaſt den Arm. Einer erlitt einen leichten Hitzſchlag. Das Familienbad Herweck, das immer größere Anziehungskraft ausübt, hatte von vormittags bis abends ſtarken Beſuch. Muſterhafte Ord⸗ nung und peinliche Sauberkeit ſind bekannte Vorzüge dieſer ſchönen Badeanſtalt. Leider befindet ſich das ſtädtiſche Männerfreibad am Stephanienufer, das infolge Rammens durch zwei Kähne ab⸗ geſchleppt werden mußte, noch immer in Reparatur. Anſchei⸗ nend waren die Beſchädigungen doch ſchlimmer, als urſprüng⸗ lich angenommen. Die Waſſerwärme betrug 187 Grad., eine Temperatur, die auch dem weniger abgehärteten Menſchen die Wohltat eines Bades im Freien erlaubt. Einen anſtrengenden Tag hatten die den Verkehr zum Strandbad vermittelnden Dampfboote. Alle waren über⸗ füllt. Hunderte von Perſonen mußten jeweils zurückbleiben und auf eines der nächnen Boote warten. Jedoch wurden alle Städtische Nachrichten * Als Rechtsanwälte zugelaſſen wurden die Gerichtsaſſeſ⸗ ſoren Dr. Felix Oppenheimer und Ernſt Goldner beim Landgericht Mannheim. * Von einem Auto überfahren. Am Samstag abend wurde in der Nähe des Waſſerturms ein etwa 30 Jahre alter Radfahrer von dem Laſtauto eines hieſigen Geſchäfts⸗ hauſes überfahren. Der Radfahrer wurde in bewußt⸗ loſem Zuſtande von dem Roten Kreuz⸗Auto nach dem Allg. Krankenhaus gebracht. * In ein Fahrrad gelaufen. Am diesſeitigen Rhein⸗ brückenaufgang Mannheim lief eine kurzſichtige Frau einer Radfahrerin aus Ludwigshafen ins Rad. Während die Frau mit leichten Hautverletzungen davonkam, hatte ſich die junge Radfahrerin durch Sturz vom Rade mehrere Zähne eingebrochen und den linken Arm verſtaucht. Ein Privatauto nahm ſich der Verletzten an und brachte ſie nach Ludwigshafen. i * Vom Soziusſitz gefallen. Vom Soziusſitze eines Motor⸗ radfahrers heruntergefallen iſt heute vormittag in nächſter Nähe des Waſſerturms eine Dame aus Frank⸗ furt infolge einer Ohnmacht. Wie der Motorradfahrer verſtcherte, iſt die Dame, die bei dem Sturz den Arm brach, ſonſt immer wohlauf und fährt ſelbſt ein Motorrad. Die Ver⸗ letzte wurde ſofort zu einem Arzt gebracht. Tagungen 24. Deutſcher Mietertag Im Mittelpunkt der Veranſtaltungen des 24. Deutſchen Mieter⸗ tages des Bundes deutſcher Mietervereine in Mainz ſtand die öffentliche Tagung. Zahlreich waren die Vertreter der Behörden, der Parteien und befreundeter Organiſationen und die Delegierten aus allen Teilen des Reiches erſchienen. Der Reichsinnenminiſter hatte ſchriftlich keine beſten Wünſche für den Verlauf der Tagung ausgeſprochen. Nach den üblichen Begrüßungen erſtattete der Bun⸗ desvorſitzende Herrmann den wohnungspolitiſchen Bericht. Er wies u. a. darauf hin, daß die vorjährigen Reichstagswahlen für die Politik der Wohnwirtſchaft nicht ohne Einfluß geblieben ſeien. Das Eingreifen des Bundes in den Wahlkampf ſei nicht erfolglos ge⸗ weſen. Der Bund habe ſich erfolgreich in eingehenden Denkſchriften und Eingaben an Reichs⸗ und Länderregierungen und an die Parla⸗ mente gegen die Verſchlechterung des Mieterſchutzes gewandt. Das Problem der Wohnungs⸗ und Mietrechtsreform könne nur dann gelöſt werden, wenn anſtelle des Profits der Menſch in den Mittelpunkt aller Wohnungspolitik geſtellt werde. Der zweite Bundesvorſitzende, Rechtsanwalt Groß ⸗ Dresden, der im Auftrage des Bundes Vorſchläge für ein umfaſſendes deutſches Wohnungswirtſchaftsgeſetz verfaßte, hielt hier⸗ f Vom geſtrigen Sonntag Badeluſtigen befördert. Die Reißinſel wies eine Be⸗ ſucherzahl von 180 Perſonen auf. Am Samstag waren es 45. Inbezug auf Veranſtaltungen herrſchte kein Mangel. Die Gartenreſtaurants hatten ſich auf einen Maſſenbeſuch ein⸗ gerichtet. Sie wurden diesmal nicht enttäuſcht. Im Fried⸗ richspark waren zwei Konzerte. Schnellboote ſuhren von 7 7. Mannheim nach Heidelberg, nach Speyer und nach Worms. park gemacht, konnte noch ungeſtört die Ruhe des Sonntag⸗ Auf dem Rheinſtrom herrſchte geſtern überhaupt ſtarker Ver⸗ kehr, da die Reeder den günſtigen Waſſerſtand ausnützen. Größtenteils waren es aber ausländiſche Flaggen, die mit ihrer Fracht an Mannheim vorbeifuhren. Nicht unerwähnt ſeien die Sonderfahrten der Mannheimer Autobusverkehrs⸗ geſellſchaft, die geſtern mit mehreren Autobuſſen und einer größeren Anzahl Privatautos nach dem Schriesheimer Hof, nach Heidelberg und nach Schwetzingen fuhr. Bei einem Gang durch die Stadt fällt namentlich die große Zahl der blumengeſchmückten Balkone und Fen⸗ ſter angenehm auf. Allerdings ſieht man auch viele, die der Pflanzen entbehren. Die ſtädtiſchen Anlagen haben in den letzten Tagen neuen Schmuck erhalten. So ſieht man nament⸗ lich in den Anlagen beim Waſſerturm in den früheren Roſa⸗ rien einen Tulpen reichtum, der an Farbenpracht, Sor⸗ tenwahl und Größe nur ſelten in ſtädtiſchen Gärten zu finden iſt. Dieſe Tulpenſorte, die durch hohen, ſchlanken Wuchs auf⸗ fällt, ſchmückt auch den Paradeplatz. Andere ſtädtiſche Anlagen, ſo z. B. vor dem Theater, ſind noch in Arbeit. Ueber den Ausflugs verkehr wird uns bahnamtlich mitgeteilt, daß der Vormittagsverkehr bis 8 Uhr ſchwach war und erſt gegen Mittag ſtärker einſetzte. In den Nachmittags⸗ ſtunden dagegen war der Verkehr ſowohl nach Heidelberg als auch nach Schwetzingen mäßig. Der Stadtbeſuchver⸗ kehr wird uns als ſchwach bezeichnet. Polizeidirektion und Berufsfeuerwehr meldeten nichts Neues. ch. auf ein Referat über das deutſche Miet⸗, Wohn⸗ und Bodenrecht. Oberlandesgerichtsrat Dr. Dr. Bovenſiepel⸗ Kiel hielt einen Vortrag über das Wohnheimſtättengeſetz und gab der Erwartung Ausdruck, daß die Reichsregierung die dem deutſchen Volke in Artikel 155 der Reichsverfaſſung gegebenen Verheißungen durch Vorlage eines Regierungsgeſetzentwurfes über ein Wohnheimſtätten⸗ und Mietgeſetz baldigſt einlöſe. Nach der Mittagspauſe ſprach Baumeiſter Seidler ⸗ Dresden über die Neuregelung der Aufwertungsſteuer. Er erhofft, daß im Herbſt d. Is., wenn das ganze Steuer⸗ und Finanzproblem vom Reichstag neu aufgerollt werden müſſe, nun endlich auch für die Auf⸗ wertungsſteuer eine dauernde und befriedigende Löſung gefunden werde. Veranſtaltungen Montag, den 27. Mai Nationaltheater:„Kleine Komödie“, 8 Uhr. Lichtſpiele: Alhamo ra:„Die Ehe“.— Schauburg:„Die Hellſeherin“.— Ufa⸗ Theater:„Schwarzwaldkinder“.— Palaſt⸗Theater:„Harry Piel“.— Scala:„Hotelgeheim⸗ niſſe“.— Capitol:„Der Spion von Odeſſa“.— Gloria⸗ Palaſt:„Don Juan in der Mädchenſchule“, Aus den Rundfunt⸗Programmen Montag, 27. Mai Deutſche Sender Berlin(Welle 475,4), Königs wuſterhauſen(Welle 1648) 20 Uhr: Schickſal im Walde; 20.30 Uhr: Von Prag: Inter⸗ nationaler Programmaustauſch; anſchl. Tanzmuſik. 85 Breslau(Welle 321,2) 20.15 Uhr: Von Gleiwitz: Oberſchleſiſcher Heimatabend; 22 Uhr: Das Mikrophon belauſcht den Frühling. Frankfurt(Welle 421,3) 12.30 Uhr: Schallplattenkonzert; 16.35 Uhr: Von Stuttgart: Konzert; 20.15 Uhr: Unterhaltungskonzert; anſchl. Schallplattenkonzert. Hamburg(Welle 391,6) 18. Rundfunkſingſtunde; 21 Uhr: Döte Jeſſen, Een Book von Leew un Leben. Königsberg(Welle 280,4) 20 Uhr: Uebertragung aus dem Opern⸗ haus Königsberg: Sly, Oper in 3 Akten. 5 Langenberg(Welles62,2) 13.05 Uhr: Mittagskonzert:; 17.45 Uhr: Veſperkonzert; 20 Uhr: Abendkonzert; anſchl. Konzert aus dem Regina ⸗Palaſthotel. Leipzig(Welle 361,9) 20 Uhr: Volkstümliches Orcheſterkonzert: 21 Uhr: Sinfoniekonzert; anſchl. Tanzmuſik. 3 München(Welle 536,7), Kaiſerslautern(Welle 272,7) 12.55 Uhr: Schallplattenkonzert; 16 Uhr: Teekonzert; 19.50 Uhr: Unterhaltungskonzert des Rundfunkorcheſters; 21.20 Uhr: Kam⸗ mermuſilſtunde. Stuttgart(Welle 374,1) 12 Uhr: Schallplattenkonzert; 16.15 Uhr: Unterhaltungskonzert; 20.15 Uhr: Klavierkonzert; anſchl.: Die funge Ehe; anſchl. Unterhaltungskonzert. Ausländiſche Sender Bern(W. 406) 20 Uhr: Trio, Luſtſp. in 3 Akten; 21.30 Uhr: Konz. Budapeſt(Welle 545,5) 20.30 Uhr: Uebertragung von Prag; anſchl. Zigeunermuſtk. Daventry(Welle 482,3) 20.35 Uhr: Der Jongleur von Notre Dame, Oper in 3 Akten; 22.30 Uhr: Tanzmuſik. Daventry(Welle 1562,5) 21.30 Uhr: Kammermuſtkkongertz 23.90 Uhr: Tanzmuſik. 5 Mailand(Welle 504,2) 20.30 Uhr: Uebertragung einer Operette. Paris(Welle 1744) 20.15 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 343,2) 20.30 Uhr: Konzert für den mitteleuropäiſchen Rundfunk, 22.25 Uhr: Schallplattenkonzert. Rom(Welle 443,8) 21 Uhr: Konzert und Sendeſpiel. —— fadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 28547 Laſſen Sie jetzt unbedingt einen Blitzſchutzautomaten in Ihre Hochantenne einbauen. Für nur Mk..50 können Sie daun Anlage leiſtet ein gutes Voltmeter 6/120 Volt zum Preis von nur Mk..50 unſchätzbare Dienſte. Accumulatoren⸗Ladeſtation. Bankier Faßholdò zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt Wie ſchon im Samstag⸗Abendblatt berichtet, ſtellte Faß⸗ hold ſeine Vergehen als ganz harmlos und ſtraflos hin. Je länger die Verhandlung aber dauerte, deſto kritiſcher wurde für den Angeklagten die Situation. Wie gemeldet, drehte ſich der erſte Anklagepunkt um die Hinterlegungen der Wert⸗ papiere in Depot B. In zweiten Punkt der Anklage, die Verpfändung der Pfandbriefe einer hieſigen Wohlfahrtsan⸗ ſtalt, beſtritt der Direktor dieſer Anſtalt entſchieden die Be⸗ hauptung des Angeklagten, daß er ſeine Genehmigung hierzu gegeben habe. Der Geſamtvorſtand hätte das niemals zuge⸗ laſſen. Zum dritten Falle macht der Angeklagte geltend, daß er keine Kenntnis gehabt habe von der Herausnahme der Pfandbriefe aus dem Depot und deren Verpfändung gegen ein Lombard⸗Darlehen. Von den Sachverſtändigen wird ihm die Unmöglichkeit entgegengehalten, daß hier ein Angeſtellter die Hand im Spiele gehabt haben könne. Die Plädoyers Staatsanwalt Dr. Schmitz beſprach in längeren Aus⸗ führungen die einzelnen Anklagepunkte und kam zum Schluſſe: Lägen auch noch andere Verdachtsgründe vor, die vorliegen⸗ den Anklagepunkte ſprächen für ſich ſchon genug, um das ſkrupelloſe Verhalten des Angeklagten gegenüber ſeinen Kunden darzutun, nur um ſeinen Vorteil zu wahren. Als Vollbankier hätten dem Angeklagten ſeine Verſtöße zu Bewußtſein kommen müſſen. Demnach müßte die Strafe ſo ſein, daß ſte die Schwere der Tat zum Ausdruck bringt. Je höher die Bildung, deſto höher die Pflichten. Er beantrage 1 Jahr 6 Monate Gefängnis, Ob auch auf eine Geldſtrafe erkannt werden ſolle, das überlaſſe er dem Ermeſſen des Gerichts. Der Verteidiger Dr. Selig ſprach über zwei Stunden und beantragte die Freiſprechung ſeines Mandanten. Das Urteil Um 10 Uhr zog ſich das Gericht zur Beratung zurück und erſchien nach einer halben Stunde wieder. Der Vorſitzende verkündete die Verurteilung des Angeklagten wegen Ver⸗ gehens gegen Paragraph 9 Abſatz 1 des Depotgeſetzes zu einem Jahr Gefängnis. Der Haftbefehl bleibt auf⸗ rechterhalten. Die Verhandlung hatte 14 Stunden gedauert. Nachbargebiete gb. Hirſchhorn, 25. Mai. Vergangene Nacht gegen 12 Uhr iſt ein Laſtauto der Firma Schmitt u. Co., Heidelberg, in das Haus des am Ortsausgang wohnenden Schuhmachers Ackermann hin eingefahren und hat die eine Wand mit den Fenſtern vollſtändig eingedrückt. Die Frau, die in dem gleichen Raume ſchlief, wurde dadurch auf etwas unſanfte Art aus dem Schlafe geweckt. Ueber die Urſache des Unfalls konnte noch nichts Beſtimmtes in Erfahrung ge⸗ bracht werden.— Vier Kurgäſte, 2 Damen und 2 Herren, die ſich zur Zeit in Hirſchhorn aufhalten, unternahmen am Frei⸗ tag mittag eine Paddelbootfahrt und ließen ſich mit einem Kettenboot neckaraufwärts ziehen. An dem berüchtig⸗ ten„Seidels Grund“ riß der Strang. Das Paddelboot trieb gegen das folgende Schiff und kippte um. Die Herren konnten ſich ſchwimmend ans Ufer retten, während die eine Dame nach längerer Zeit von dazukommenden Paddlern ans Land gebracht wurde. Die zweite Dame, des Schwimmens unkundig, wurde ein Stück ſtromabwärts getrieben. Am Ufer ſtanden Leute und konnten nicht zu Hilfe kommen, da ſie des Schwimmens unkundig waren. Die Dame ertrank und konnte bis jetzt noch nicht geborgen werden. 3 2 Liter Innenlenker RM. D AIMTER-BENZ Ak riENMCESEILScHAFEr ercedes-Benz Lyp, Stuttgart 2 Liter(½ñ8 PS) und 2,6 Liter(10/50 8) In Leistung, Bequemlichkeit und Eleganz die große Klasse, in Preis und Wirtschaftlichkeit der große Schlager! Sechszylindermotor in glatter, leicht zugänglicher Blockkonstruktion, siebenfach gelagerte ub welle, Dreistufenvergaser, Luft-, Brennstoff- und doppeltes Olſilter, regelbare Saugrohrheizung Bosch-Dynamozündung. 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V.— Bayern München:2(:). Germania Brötzingen— Wormatia Worms:2(:). * Der Kampf um den zweiten Tabellenplatz in der Runde der Meiſter, der ohne weiteres zur Teilnahme um die Deutſche Mei⸗ ſterſchaft berechtigt, iſt geſchlagen: Bayern München konnte ſich kurz vor dem Ziel mit einer Naſenlänge vor Neckarau ſchieben. Das gleiche Bild bietet ſich in der Gruppe Nordweſt. Hier mußte im Entſcheidungsſpiel der zweite Vertreter des Rheinbezirks, Waldhof durch den F. S. V. Frankfurt eine:0⸗Niederlage hinnehmen. V. f. L. Neckarau mußte in Nürnberg gegen den Süddeutſchen Meiſter, den 1. F. C. Nürnberg antreten. Es war von vornherein klar, daß Neckarau gegen die derzeitige Form des Meiſters, vor der erſt vor einigen Tagen Hertha B. S. C. Berlin mit einer überraſchend hohen Niederlage die Segel ſtreichen mußte, nicht aufkommen könnte. Nur ein beſonderer Glücksumſtand hätte Neckarau zu Punktgewinn verhelfen können. Die:0⸗Niederlage hat Neckarau kurz vor Schluß ausſichtslos auf den dritten Platz zurückgeworfen, da Bayern München in Karlsruhe gegen den Karlsruher Fußballverein einen wertvollen Punkt gewinnen konnte. Auch wenn Neckarau das letzte Spiel gegen Bayern München gewinnen ſollte, iſt der zweite Platz für immer dahin. Trotz allem muß man feſt⸗ ſtellen, daß ſich der Rheinbezirksmeiſter V. f. L. Neckarau in der Runde der Meiſter ganz ausgezeichnet geſchlagen hat, denn es will ſchon allerhand heißen, bei dieſer ſtarken Konkurrenz ſich auf den dritten Platz vorzuarbeiten. Wormatia Worms ſetzte ſeinen Siegeszug auch in Brötzingen fort und ſchlug die Germanen mit:1. Die Hälfte der Vereine haben jetzt die Endſpiele abgeſchloſſen, die anderen werden ſich noch Poſitionskämpfe liefern. Tabellenſtand der Meiſter Vereine Spiele gew. unentſch. verloren Tore Punkte 1. F. C. Nürnberg 14 12 1 1 52:7 25 Bayern München 13 8 2 3 45:27 18 V. f. L. Neckarau 13 5 3 8 29:26 15 Eintracht Frankfurt 13 6 1 6 24:24 13 Karlsruher F. V. 14 3 7 4 24:25 13 Germ. Brötzingen 14 3 5 6 17:29 11 Wormatia Worms 13 3 4 6 16:84 10 Bo ruſſia Neunkirch. 14 1 1 12 10˙45 3 WV. f. L. Neckarau auf dem dritten Platz 1. F. C. Nürnberg— V. f. L. Neckarau:0(:). Abermals hat der„Klub“ Bayern München die beſten Aſſiſtenten⸗ dienſte geleiſtet. Während die Münchener in Karlsruhe einen Punkt verloren, der dem Rheinbezirksvertreter neue Hoffnungen geben konnte, nahm der 1. F. C. Nürnberg V. f. L. die letzten Ausſichten, zweiter füddeutſcher Vertreter werden zu können. Vor 12 000 Zu⸗ ſchauern wurde V. f. L. Neckarau glatt mit 410 Treffern geſchlagen. Der Süddeutſche Meiſter trat mit ſeiner ſtärkſten Mannſchaft an, Neckarau hatte Erſatz. Vor allem muß man Neckarau das Fehler von Zeilfelder änrechnen; mit dieſem Durchreißer wäre vielleicht doch das eine oder andere Tor gefallen. Zu einem Sieg hätte es auch mit Zeil⸗ felder nicht gereicht, denn der Klub war wieder einmal in zu guter Form. Der Schiedsrichter Bremſer⸗ Wiesbaden war im allgemei⸗ nen gut. Neckarau gefiel in Nürnberg trotz der Niederlage und trotz des Fehlens von Zeilfelder. Neckarau ſpielte ſehr fair. Beſondere Er⸗ wähnung verdient der Torwart, der unzählige ſcharfe Schüſſe des Nürnberger Sturm unſchädlich machte. Er zeigte ſeine Meiſterſchaft im Fangen hoher Bälle. Die Verteidigung iſt an den 4 Toren ſchuld⸗ los, ſie klärte in zahlloſen Fällen durch wuchtigen Abſchlag ganz aus⸗ gezeichnet. Die Läuferreihe beging den Fehler, ſich zu ſehr auf den Nürnberger Innenſturm zu konzentrieren; dadurch bekamen die Außenſtürmer der Nürnberger faſt immer freie Bahn. Der Sturm zeigte echt hübſche Leiſtungen, konnte ſich aber bei der hervorragenden Deckung der Nürnberger nicht durchſetzen. Bayern München kann in Karlsruhe nicht gewinnen Karlsruher F. V.— Bayern München:2(:0) Daß das Intereſſe am Fußballſport in der vorſommerlichen Zeit ſtark im Schwinden begriffen iſt, bewieß die geringe Zuſchauerzahl bei dieſem Spiel. Es waren nur etwa 3500 Perſonen erſchienen, während ſonſt mindeſtens 10 000 zu einem Spiel gegen die Bayern gekommen wären. Die Erſchienenen kamen aber inſofern auf ihre Koſten, als ſich der badiſche Meiſter erſtmalig wieder in einer ſehr guten Form zeigte, die an die guten Leiſtungen früherer Wochen wieder anknüpfte. Das Spiel hätte in Anbetracht der herausgeſpielten Chancen und der Feld⸗ überlegenheit von K. F. V. mit mindeſtens 2 Toren Unterſchied ge⸗ wonnen werden müſſen. Aber neben mangelnder Schußkraft und Un⸗ entſchloſſenheit im gegneriſchen Strafraum war der K. F. V. vom Pech verfolgt, und dies umſomehr, als in Zahn ⸗ Ludwigshafen ein ſehr ſchlechter Schiedsrichter zur Stelle war, der ſehr viel überſah und den K. F. V. oft benachteiligte. Die Bayern enttäuſchten auf der ganzen Linie, ſie blieben mit ihrer Geſamtleiſtung weit hinter den gehegten Erwartungen zurück. Der Linksaußen des K. F.., Quaſten, ſtellte mit einem feinen Schuß das Halbzeitergebnis auf:0. Nach der Pauſe kamen zunächſt die Bayern zweimal zu Wort und zwar durch Pöttinger und einem Elfmeter, den Kutterer trat. 3 Minuten vor Schluß konnte Quaſten den Ausgleich erzielen. Anverhoffter Sieg, mäßige Leiſtungen Germania Brötzingen— Wormatia Worms:2(:1) Mit einem Siege der durch das Fehlen von Winkler ge⸗ Handicapten Wormſer auf dem gefürchteten Brötzinger Gelände hatte mam nicht gerechnet. Er kam daher überraſchend, war aber dennoch werdbent, wenn auch viel Glück dabei war. Im allgemeinen litten die beiden Mannſchaften ſehr unter der ſtarken Hitze und brachten demgemäß auch nur mäßige Leiſtungen heraus. Auch machten die beiden Mannſchaften einen müden und etwas überſpielten Ein⸗ druck. Deſſen ungeachtet lieferten ſie ſich ein intereſſontes Spiel, dem nur etwa 1000 Zuſchauer beiwohnten und das von Schrei ber⸗ Nürnberg im allgemeinen gut geleitet wurde. Gruppe Nordweſt F. S. V. Frankfurt— S. V. Waldhof:0(:). V. f. L. Neu⸗Iſenburg— Union Niederrad:0(:). Saar 05 Saarbrücken— 1. F. C. Idar:1(:). . Auch in der Gruppe Nordweſt iſt jetzt die Eutſcheidung gefallen: Der F. S. V. Frankfurt konnte S. V. Waldhof durch einen :0⸗Sieg kurz vor Toresſchluß noch abhängen und muß jetzt gegen Sp. Vg. Fürth um die Entſcheidung des dritten Platzes von Süd⸗ S. V. ee ſcheitert am Ziel deutſchland bei der Deutſchen Meiſterſchaft burg ſchlug Union Niederrad, Waldhof ausgezeichnet ſpielte, glatt:0 fertigte den 1. F. C. Idar 311 ab. ſpielen. Neu⸗IJſen⸗ die noch gegen Frankfurt und Soor o 5 Saarbrücken Tabellenſtand der Gruppe Nordweſt Vereine Spiele gew. unentſch. verloren Tore Punkte S. V. Frankfurt 14 9 4 1 39:20 22 V. Waldhof 14 9 8 2 45:29 21 V. f. R. Mannheim 18 5 3 5 36:80 18 F. S. V. Mainz 18 5 8 5 3033 13 Union Niederrad 14 5 2 7 24286 12 05 Saarbrücken 14 5 1 8 88:46 11 Neu⸗Iſenburg 13 8 2 8 25:32 8 1. F. C. Idar 13 3 2 8..85 8 F. S. V. Frankfurt Abteilungsmeiſter F. S. V. Frankfurt— S. V. Waldhof:0(:0) Der F. S. V. Frankfurt hat das Endſpiel gegen Waldhof zu ſei⸗ nen Gunſten entſchieden und wird jetzt dem Sieger der Troſtrunde Südoſt, Sp. Vg. Fürth, gegenübertreten. Damit hat Frankfurt einen Erfolg errungen, den man ihm aufgrund ſeiner Leiſtungen, die es in den letzten Spielen gezeigt hatte, nicht ſo ohne weiteres zutraute. Doch nach dem Verlauf des Spieles zu urteilen, ſtellte Frankfurt die techniſch und taktiſch beſſere Mannſchaft, die ihrem Gegner ſtets über⸗ legen war. Sackenreuther⸗ Nürnberg war ein gerechter Schieds⸗ richter. Bei Waldhof waren Sturm und Läuferreihen nicht überragend; es fehlte der Zuſammenhang und es fehlte auch die Entſchloſſenheit, an deren Stelle man bei Waldhof ein unnötige Härte einſetzte. Neu-Fſenburg in aufſteigender Form V. f. L. Neu⸗Iſenburg— Union Niederrad:0(:0) Es muß anerkannt werden, daß Neu⸗Iſenburg die Formver⸗ beſſerung der letzten Zeit fortgeſetzt hat und als verdienter Sieger aus dieſem Treffen hervorging. Gegen dieſe wiedererſtarkte Mann⸗ ſchaft hatte Niederrad wenig zu beſtellen. Die Mannſchaft kann von Glück ſagen, daß bei den zahlloſen Ecken, die Iſenburg erzielte, die Niederlage nicht noch höher ausfiel. Saarbrücken ſchließt mit einem Sieg ab Saar 05 Saarbrücken— 1. F. C. Idar:1(:0) Das Spiel bot keine ſonderlichen Leiſtungen. Idar begann mit machtvollen Attacken„doch vergaß der Sturm den abſchließenden Tor⸗ ſchuß. In der 30. Minute konnte der Saarbrücker Mittelſtürmer durch einen Alleingang das erſte Tor erzielen. Kurz nach der Pauſe nahm der Halblinke von Saar eine Flanke ſeines Nebenmannes auf und erhöhte auf:0. 2 Minuten ſpäter kam Idar durch einen Allein⸗ gang zum Ehrentor. Der Rechtsaußen von Saar erhöhte auf:1. Der Schiedsrichter Klimm⸗Offenbach war gut. Die Gruppe Südoſt Sp. Vg. Fürth— 1860 München:2(:). Das einzige Spiel der Gruppe Südoſt brachte die beiden ſtärkſten Vereine zuſammen. Es war vorauszuſehen, daß die Fürther auch hier keinen Punkt abgeben würden. Ueberraſchend an dem Ausgang iſt nur das hohe:2⸗Ergebnis, das beweiſt, daß Fürth neben Nürn⸗ berg z. Zt. die beſte ſüddeutſche Mannſchaft iſt. Tabellenſtand der Gruppe Südoſt Vereine Spiele gew. unentſch. verloren Tore Punkte Sp. ⸗Vg. Fürth 14 18 5 1 7118 26 Schwaben Augsburg 14 10— 4„41.33 20 1860 München 12 5 3 4 37:35 13 Kickers Stuttgart 12 5 1 6 18:27 11 V. f. B. Stuttgart 12 5 7 32:28 10 Phönix Karlsruhe 14 4 2 8 26:49 10 A. S. V. Nürnberg 14 3 3 8 30:45 9 F. C. Freiburg 13 3 1 9 29:49 7 F ürtis Klaſſeſturm entſcheidet Sp. Bg. Fürth— S. V. München 1860:2(:1) Obwohl beide Mannſchaften den Kampf mit Erſatzleuten auf⸗ nahmen, lieferten ſie ſich trotzdem einen ſpannenden und ſehr ritter⸗ lichen Kampf. Der Fürther Sturm war in blendender Verfaſſung und fröhlichſter Schußlaune. Das feine Dreieckſpiel des Innenſturms ent⸗ zückte die Zuſchauer, die in der Zahl von etwa 12 000 erſchienen waren. Zwar legten die Fürther in der erſten Halbzeit nur zwei Tore durch Rupprecht und Frank vor, denen Huber den erſten Gegentreffer für München entgegenſetzte. Als dann aber nach dem Wechſel Pledl durch einen Elfmeter ausgeglichen hatte, war der Fürther Sturm nicht mehr zu halten. Er ſpielte mit den Gäſten im wahrſten Sinne des Wortes. Dabei war Franz der Glücklichſte. Er ſchoß von den 5 Toren der zweiten Halbzeit allein 3, während die beiden anderen von Auer II und Frank kamen. V. f. R. Mannheim— Stuttgarter Kickers:2(:0) Mit Rückenſonne für V. f. R. ſetzt das Spiel mit einem ſcharfen aber unplazterten 20 Meter⸗Strafball von Niederbacher ein, den Hügel ſicher meiſtert. Eine klare Sache vergibt dann Grünfeld am linken Kickersflügel, da er an die Latte knallt. V. f. R. hat mehr vom Spiel, kommt ins Drängen, aber ohne Erfolg und auch eine unheimliche Bombe Fleiſchmanns wuchtet knapp darüber. Da reißt Berk einmal durch, plaziert aber auf Harer. Auch weiterhin ſitzt Mannheim ergebnislos vor dem Kickerstor. Die Schwaben ſtoßen vor, ein kurzes Rückpaß an den ungedeckt auf der Lauer ſtehenden Link und ſcharf aus dem Hinterhalt geſchoſſen, ſitzt der Führungs⸗ treffer Stuttgarts. Kurz darauf Pauſe. Nach dem Wechſel iſt Fleiſchmann nicht mehr zur Stelle und hält Sieſta in einem Korbſeſſel. Willje tritt als rechter Läufer ein, Hoch geht in den Sturm. Die Zuſammenarbeit des Angriffs will nicht mehr klappen und der ſtarke Ausfall Kamenziens läßt Kickers mehr und mehr anziehen, ſodaß dieſe in gleichem Maße wie vorher Mann⸗ heim das Feld längere Zeit beherrſchen. Einmal läuft Hoch gut durch, ſchießt aber Mihalek an. Einen von rechts kommenden Ball nimmt Berk anlaufend wohl auf, lenkt aber in der Eile knapp daneben, um kurz darauf um den berühmten Bruchteil der Sekunde wieder zu ver⸗ paſſen. Schließlich erfaßt er aber doch in zähem Verfolg eine Si⸗ tuation, arbeitet ſich famos vor und ſchießt ebenſo. Das wohlverdiente Ausgleichstor. Fleiſchmann tritt wieder ein. Kamenzien wird durch Willie erſetzt. Ein Eckball unmittelbar vor Schluß bringt eine kurze Abwehr vor dem V. f..⸗Netz und Hügel kann wohl niedergehend den aus kürzeſter Entfernung von Keßler ſcharf geſchoſſenen, ent⸗ ſcheidenden Treffer nicht verhindern. Stuttgart: Harer; Höſchle, Mihalek; Übrich, Niederbacher, Kurz; Fritzenſchaft, Handte, Keßler, Grünfeld. V. f..: Hügel; Müller, Hoßfelder; Hoch, Kamenzien, Caspari; Langenbein, Fleiſchmann, Berk, Vanhauer, Specht. Aug. Müägle. uns S piel Das Withtigjte vom Sonntagsſport Um die Süddeutſche Fußballmeiſterſchaft: Neckarau und Waldhof ſtraucheln am Ziel. Neckarau verliert gegen den 1. F. C. Nürnberg:0 und Waldhof gegen F. S. V. Frank⸗ furt:0. 8 Flugſportwerbetag des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrt⸗Ver⸗ eins Mannheim in Neuoſtheim: Der Verein führt ſeine ſämt⸗ lichen Abteilungen vor, * Staffellauf„Rund um den Friedrichsplatz“? M. T. G. vor V. f. R. * Südweſtdeutſche Medeuſpiele in Frankfurt: Baden ſchlägt im Endſpiel Heſſen mit:2 Punkten. * Die Handball⸗Zwiſchenrunde der D. S..: Polizei Darm⸗ ſtadt in der Vorſchlußrunde.— Darmſtadt ſchlägt Polizei Stet⸗ tin 10:5. 4 Südweſtdeutſche Spielmeiſterſchaften der D. T. T. V. 46 zum vierten Mal Meiſter im Fußball.— Frieſenheim ſchlägt im Handball Polizei Heidelberg. 4 Leichtathletikweltkämpfe des Pol. S. V. Mannheim: M. T. G. Mannheim erringt die meiſten Siege. * Südweſtdeutſche Meiſterſchaft im Maunſchaftsringen: Stemm⸗ und Ringklub Ludwigshafen ſchlägt Weingarten mit 19:0 Punkten. * Radländerkampf Deutſchland Schweiz in Baſel: Die Schweiz ſiegt mit 14:6 Punkten. * Berlin gewinnt durch einen 10:1 Sieg über Süddeutſch⸗ land den Hockeyſilberſchild. e e Berlin gewinnt den Hockey⸗Silberſchils Süddeutſchland mit 10:1 geſchlagen Vor 1500 Zuſchauern ſpielte ſich auf dem Rot⸗Weiß⸗Platz in Grunewald das Endſpiel um den Silberſchild des Deutſchen Hockeybundes ab. Wer einen Kampf ziemlich gleichwertiger Gegner erwartet hatte, ſollte überraſcht werden. Die Berliner gaben ſtändig den Ton an und ſchlugen die Süddeutſchen mit nicht weniger als 10:1(:). Die Hamburger Rein berger und Görne leiteten das ſchöne Spiel ſehr umſichtig. Berlin erzielte in der 11. Minute durch Müller den Führungstreffer und blieb auch weiterhin über⸗ legen, ſo daß die Süddeutſchen in der zweiten Halbzeit mit Mann⸗ ſchaftsumſtellung antraten. Aber dadurch war nichs gewonnen, viel⸗ mehr wurde das Zuſammenſpiel noch ſchlechter. Bei Berlin war beſonders der Sturm die treibende Kraft, in dem der Führer Kurt Weiß ganz hervorragend war. Das Ehrentor für Süddeutſchland ſchoß Lieglein in der erſten Halbzeit. Zum erſten Male in der Ge⸗ ſchichte des deutſchen Hockey⸗Silberſchildes iſt es vorgekommen, daß der Unterlegene ſich eine zweiſtellige Torziffer gefallen laſſen mußte. Südweſtoeulſche Spfelmeiſterſchaft der O. Z. TV. 46 Mannheim zum viertenmal Fußballmeiſter.— Im Handball unterliegt Polizei Heidelberg im Endkampf. Wie vorauszuſehen, führten die Spiele um die ſüdweſtdeutſche Hand⸗ und Fußballmeiſterſchaft der DT. in den Badiſchen und Pfäl⸗ ziſchen Meiſtern wiederum gleichwertige Mannſchaften zuſammen. Wie ſchon die Ergebniſſe beſagen, war der Ausgang in beiden Fällen äußerſt torreich. Trotz der mehr als ſommerlichen Witterung, unter der insbeſondere das um 2 Uhr begonnene Fußballſpiel zu leiden hatte, erlebten auf dem Platze des TV. Frieſenheim die 1500 Zuſchauer einen ſpannenden und abwechſlungsreichen Verlauf. T. V. Frieſenheim— T. V. 1846 Maunheim:4(:8) Unter der Leitung von Helker, Mainz⸗Mombach geht nach dem erſten Abtaſten der TV. 1846 zum Angriff über, kann jedoch vorerſt nicht erfolgreich ſein. Die Angriffe der Frieſenheimer ſind weniger gefährlich. Zweimal hintereinander kann der Pfalzmeiſter mit Glück retten, einmal iſt ſogar nur noch die Latte der Retter in der Not. In der 20. Minute aber können die 1846 wieder ihre Feldüberlegenheit durch Beintner mit erfolgreichem Torſchuß krö⸗ nen und ſofort nach Wiederanſpiel durch Digel auf:0 erhöhen. Prompt erwidert Frieſenheim und verbeſſert auf 211. Auch weiterhin macht ſich durch beſſeres Stellungs⸗ und Zuſpiel eine leichte Feld⸗ Überlegenheit der Mannheimer bemerkbar. Verſchiedentlich werden beide Mannſchaften durch falſche Abſeitsentſcheidungen des Schieds⸗ richters benachteiligt. Vor dem Wechſel erzielt wiederum Beintuer im Alleingang für Mannheim das ſchönſte Tor des Tages. Halb⸗ zeit:1. Nach dem Wechſel wird Frieſenheim beſſer, während Mann⸗ heim gegen den leichten Wind zu kämpfen hat. Auf eine Flanke von Zimmer ſchiebt Beintner freiſtehend mit:1 ein. Schon glaubt man das Spiel entſchleden, als Frieſenheim eine Schwächeperiode des Badiſchen Turnermeiſters benützend auf:2 verbeſſern kann und in den letzten Minuten durch ein unglückliches Eigentor der ſonſt guten Mannheimer Verteidigung noch einen dritten Treffer erzielt. Die Mannheimer aber können nunmehr wieder aufkom⸗ mend und eine gute Schlußleiſtung bietend, das Ergebnis halten und zum 4. Male die ſüdweſtdeutſche Meiſterſchaft erringen. e Handball T. V. Frieſenheim— Polizei Heidelberg 324(:3) Auf das Nachlaſſen der Heidelberger Polizei in der zweiten Spielhälfte nahm dieſe Begegnung einen ſenſationellen Verlauf. Das raumgreifende weitmaſchige Spiel des Badiſchen Meiſters ſah Heidelberg in der erſten Spielhälfte durchweg im Vorteil und bei Halbzeit mit 3 Toren einwandfrei in Führung, dann aber zog Frieſenheim alle Regiſter ſeines Könnens auf, vor allem war die Mannſchaft flinker und beweglicher, als der Badiſche Meiſter. Als dann noch die Heidelberger Läuferreihe zu ſchwimmen begann und die Sturmlinie in keiner Weiſe unterſtützte, hat Frieſenheim inner⸗ halb kurzer Zeit auf:2 aufgeholt. Es währte nicht lange und die Partie ſtand:3. Wohl kommt vorübergehend Heidelberg nochmals auf und konnte abermals in Führung gehen, um dann im End⸗ kampf dem Pfalzmeiſter, der vom Publikum lebhaft angefeuert wurde, knapp zu unterliegen, nachdem Frieſenheim abermals aus⸗ glich und beinahe mit dem Schlußpfiff zuſammemn das ſiegende Tor erzielte. Damit war Polizei Heidelberg zum erſten Male pon dem Turnermeiſter im Handball knapp geſchlagen worden. Das ſcharfe Handballtreffen wurde von Noll⸗Koblenz in umſichtiger und guter Weiſe geleitet. BR G. Rheinſtafſellauf in Mainz An der traditionellen Turnvereinsſtaffel in Mainz nahmen in gieſem Jahre 8 Mannſchaften teil. Die bei günſtigen äußeren Ver⸗ hältniſſen gelaufene Staffel ſaß in der Hauptklaſſe den T. u. F. El. Zub wigshafen zum dritten Male ſiegreich. Ludwigshafen hat ſich damit endgültig in den Beſitz des Wanderpreiſes für die Große Rheinſtaffel geſetzt. Das Ergebnis war: 1..⸗ u..⸗Cl. Lud⸗ wigshafen; 2. T. V. 1917 Mainz; 3. Deutſcher Sportverein Frankfurt. 6. Sekte. Nr. 239 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen ⸗Ausgabe) Montag, den 27. Mai 1929 5 Flugſporl-2 des Vadiſch-Pfälziſchen Luftfahrtvereins Mannheim Zum letzten Mal war der Badiſch⸗Pfälziſche Luftfahrtverein Mann⸗ heim mit der Veranſtaltung des Süddeutſchlandsflu gs an die Oeffentlichkeit getreten. Seit dieſer Zeit trat der Verein mit einer größeren Veranſtaltung nicht hervor. In aller Stille ging die Veretusleitung an die Neugeſtaltung der einzelnen Abteilungen. In kurzer Folge entſtand eine ſtarke, gut geleitete Segelflugabtei⸗ Jung, die unter den Herren Ganter und Ehriſt einen über⸗ raſchend ſchnellen Aufſchwung nahm und bald über eine ganze Anzahl! gut gusgebildeter Jungflieger verfügte, die in; Rhön ihre Prüfungen beſtanden. Vielleicht noch grö den die Motorflugabtetlung Schlerſ errang. heim tten und auf der ßer iſt der G 1 unter der Leitung non Herrn Der Deutſche Luftfahrtverband richtete in Mann⸗ ö eine Flugübungsſtelle ein. Der Leiter der Abteilung wurde als Fluglehrer beſtellt, Ehr iſt als Hilfsfluglehrer beſtimmt. In ganz kurzer Zeit wi einige Kriegsflieger umgeſchult und Jungflieger bis zur Able der Prüfung gefördert. Da aber die Regierung beſtimmungs den Flugſport finanziell nicht unterſtützen darf, ſi ſind die Luftfahrt⸗ vereine gezwungen, ſich an die Oeffentlichkeit um Unterſtützung zu wenden. Herr Mannheim war immer flugſportfreundlich: Bei jedem Flugtag war das Fluggelände in Neuoſtheim Diesmal wandte ſich der Verein an Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens der Stadt Mannheim, um dieſem Kreis zu zeigen, wie der Verein arbeitet und was in dem Verein gearbeſtet wird. Faſt reſtlos waren am Samstag nachmittag die eingeladenen Gäſte erſchienen. Von der Stadtverwaltung ſah man die Beigeordneten Dr. Zeiler und Dr. Bart ſch, die Stadträte Ludwig, Haas und Vogel, ſowie eine ganze Anzahl von höheren Beamten. Neben dem Obor⸗ büürgermeiſter der Nachbarſtadt Ludwigshafen, Dr. Wei ß, war auch Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer unter den Gäſten. Der Verein hatte mit ſeinem Propagandatag in Glück. überfüllt. jeder Hinſicht Ein prächtiger Hochſommertag mit völliger Windſtille lag über dem Flugplatz, als der Ehren⸗ vorſitzende, Direktor Hieronymi, die Veranſtaltung eröffuete. Ausgerichtet ſtanden die Flugzeuge auf dem Platz, im Vordergrund das prächtige Segelflugzeug„Mannheim“, das 3. Zt. die modernſte Doppelſitzer⸗Maſchine in Deutſchland iſt. Dahinter war das neue Clemm Daimler Flugzeug aufgeſtellt, das jedem Kenner Freude macht, dann kamen die anderen Se gelf lug ⸗ euge. Umſäumt wurde das Ganze durch eine überraſchend große Anzahl zierlicher, ſchnittiger Modellf lu gzeuge. Rechts blähte ſich der Verbandsballon„Hraf Zeppelin“ auf; ſtartklar. Vor dieſem Aufbau brummte bei der Flughalle ein zum Start bereit⸗ ſtehendes Verkehrsflugzeug ſeinen tiefen, beruhigenden Baß, wie um auf ſich aufmerkſam zu machen. Welcher Gegenſatz zwiſchen der Elemm⸗Daimler⸗ oder gar der Segelflugmaſchine und dem mäch⸗ tigen, ſprungbereiten Verkehrsflugzeug, das durch ſich ſelbſt wirkt, Nachdem der Geſchäftsführer Schlerf kurz auf die Tätigkeit der einzelnen Abteflungen hingewieſen und um Unterſtützung gebeten hatte, ſtieg das Clemm⸗Daimler⸗Flugzeug zu einem Fluge auf. Nach verhältnismäßig kurzem Anlauf kam die Maſchine leicht vom Boden weg. Elegant, ruhig und ſicher zog ſie ihre Kreiſe, willig legte ſie ſich ſelbſt in die ſteilſten Kurven. Ein prächtiges Bild, die Maſchine mit einer Beſatzung von 4 Mann auf. Nur langſam kommt der Ballon reiche Verga Ballone„Lanz“,„ urteilt war. ſonnenüberflutet am Himmel. Gleich einem metallenen Rieſenvogel ſchraubte ſich das Flugzeug der Sonne entgegen. Rund um den Auftakt der Leichtathletik in Mannheim Die Sommerſportarten haben ihre Herrſchaft angetreten; lang⸗ ſam, doch ſtetig räumt König Fußball das Feld, Leichtathletik, Schwimmen und Tennis werden Trumpf. Nach Heidelberg hat jetzt auch Mannheim den offiziellen Beginn der Leichtathletikſalſon er⸗ lebt, ein ſeiner und der großen Bedeutung dieſer vpielſeitigſten Sport⸗ art entſprechender Auftakt, eine Maſſendemonſtration, eine Propa⸗ gandaveranſtaltung, die ihren hohen Werbezweck bei der glänzenden Durchführung reſtlos erfüllt haben dürfte. * Man muß dem Ortsausſchuß für Leibesübungen und Ingendypflege Dank wiſſen, deſſen unermüdliche und ſegensreiche Tätigkeit von Jahr zu Jahr ſchönere Früchte trägt; hier wird Arbeit in die Breite und in die Tiefe geleiſtet, eine Arbeit, die ſich in gleicher Weiſe in den Vereinen auszuwirken beginnt. Gibt es einen deutlicheren Beweis als die ſtetig zunehmende Zahl der Teilnehmer; hatte man ſchon im Vorfahre bei 68 gemeldeten Mann⸗ ſchaften eine weitere Steigerung kaum mehr für möglich gehalten, ſo wurden diesmal doch alle Erwartungen noch übertroffen; 82 Mannſchaften hatten zu den neun Konkurrenzen gemeldet und be⸗ wieſen unzweideutig: Die Idee des Sports, die Idee der Leicht⸗ athletik marſchtert! ** „Rund um den Friedrichsplatz“— ſeit Wochen, ja ſeit Monaten bildet dieſer Satz die Stichworte für die ſporttreibenden Vereine; intenſives Training ſetzt ein, das Material wird eingehend geſichtet, in Ausſcheidungsläufen die Wahl der Mannſchaften getroſſen und daun geht es hoffnungs⸗ und auch vertrauensvoll dem großen Tag der Entſcheidungen entgegen. Ab 6 Uhr wird es Samstag abend am ſonſt ſo ruhigen Friedrichsplatz lebendig; in kleinen und größeren Abteilungen marſchieren die Vereine heran, ſchnell und reibungslos geht die Verteilung der Leute vonſtatten, berſttene Polizei ſperrt die Laufbahn ab, während die Zahl der Intereſſenten von Minute zu Minute wächſt. Wiederum bewährt ſich die Organiſation aus⸗ gezeichnet, man hat bereits Routine erlangt, die ganze Durchführung iſt muſtergültig. * Pünktlich nehmen die Kämpfe ihren Beginn. Den Anfang bildet der Lauf des jüngſten Jahrganges; MTG. hat die ſchnellſten Leute und ſiegt mit großem Vorſprung vor der TG. Käfertal. Sehr gute Leiſtungen zeigen ſodann die Jugendlichen der Jahrgänge 1911—13; in beiden Läufen werden beachtenswerte Zeiten erzielt, auch Stil und Stabwechſel der Sieger laſſen gute Schulung und intenſives Training erkennen— es braucht uns um die Zukunft der Mann⸗ eimer Leichtathletik nicht bange zu ſetin. * In den nächſten drei Abteilungen ſind neben guten Könnern auch ſchwächere Leute vertreten; noch fehlt hier die jahrelange Er⸗ fahrung, die den großen Vereinen einen klaren Vorteil verſchafft. Zudem müſſen die Sieger des Vorjahres in Abteilung 2 ſtarten, wodurch die etwas ſchwachen Zeiten verſtändlich ſind .* Schon folgen in⸗ flotter Folge weitere Konkurrenzen; der Lauf der Vereine des Turngaus Mannheim iſt mit neun Mannſchaften am ſtärkſten beſetzt; es kommt zu einem ſcharfen Kampf zwiſchen Käfertal und Seckenheim. Käfertal liegt in den beiden erſten Runden knapp in Führung, hat auch noch in der Schlußkurve einen geringen Vorſprung, doch Seckenheims Schlußmann zieht in den letzten 28 m uwiderſtehlich an dem führenden Gegner vorbei, * Die größte Zal der Nennungen weiſt die Abteilung 3 auf, für die drei Läufe benötigt werden, Im erſten Lauf können die Poliziſten die führende Mic. zwei Runden lang hart bedrängen; in der Schlußrunde ſichert ſich aber Mich. einen klaren Vorſprung, Zu einem überlegenen Sieg kommt im zweiten Lauf der P. f.., der hier eine ganze Reihe ſeiner Ligaſpieler eingeſetzt hat, in der Er⸗ Berbetag Der Ballon„Graf Zeppelin“ ſteigt unter der Führung von Direktor Schneider hoch. Faſt bewegungs⸗ los treibt er nach der Pfalz zu, lange Zeit ſichtbar. Er landete um 5 Uhr 50 zwiſchen dem Limburger⸗ und Kohlhof bei Schifferſtadt nach ſchöner Fahrt, an der auch der Gewinner des Freiflugs teilnahm. Die Stadt Mannheim hat auch im Freiballonſport eine ruhm⸗ theit. Der Verein Zähringen bezw. der Oberrheiniſche ftfahrt veranſtaltete bereits im Jahre 1907 ab Mann⸗ allonwettfahr an der eine große Anzahl Ballone teil⸗ Der Verein verfügte damals bezw. vor dom Kriege über die ingen“.„Ladenburg“,„Geheimrat Reiß“, alles „die mit der Geſchichte der Stadt Mannheim eng verknüpft ſind deren Träger edle Spender und Förderer der Luftfahrt waren. Der Krieg erſorderte die Abgabe der Ballone an die Heeresverwaltung, ſie kamen leider nicht mehr an den Verein zurülk, ſo daß er, wie viele andere Vereine, lange Jahre zur Untätigkeit ver⸗ Erſt im letzten Jahre erhielt der Verein den Ballon „Graf Zeppelin“ vom Verbande zu Aufſtiegen leihweiſe. Dadurch iſt der Verein in der Lage, Jungflieger auch zu Bal lonfüh⸗ rern heranzubilden. Ver 8 heim nahmen. Namen von Per 8 1b Die Segelflugabteilung tritt in Tätigkeit mit dem Segelflugzeug„Dlevelar“. Jungflieger haben ſich mit dem Gummiſeil davorgeſpannt, ein kurzes Kommando und ſchon macht die leichte Maſchine einen gewaltigen Sprung durch die Luft. In elegan⸗ ten Bogen gleitet ſie wieder zur Erde. Durch die Windſtille konnte das Flugzeug„Mannheim“ nicht ſtarten, da es ohne kräftigen Gegen⸗ wind nicht vom Boden wegzubringen iſt. Die Segelflugabteilung, die bis jetzt auf dem alten Fluggelände bei Rheinau übte, wird ihre Tätigkeit in nächſter Zeit nach dem Steinbruch bei Schriesheim(Oelberg) verlegen. Die Ge⸗ meinde unter Bürgermeiſter Ruffler iſt dem Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtverein Mannheim in großzügiger Weiſe entgegengekommen. Die günſtige Lage bei Schriesheim wird es dem Verein ermöglichen, in aller Kürze Rekordflüge auszuführen Wie günſtig das Gelände iſt, zeigte der Flug des Darmſtädter Segel⸗ fliegers Nehring, der hier bei ſeinem Rekordverſuch nach der Rheinebene mächtigen Auftrieb erhielt. Am intereſſanteſten waren die Flüge der kleinen Modellflugzeuge, die, nachdem die Gummiſchnur— die den Motor erſetzt— geſpannt war, leicht und ſicher ſtiegen und ganz anſehnliche Strecken zurückleg⸗ ten. Den Vogel ſchoß Hauptlehrer Taddey mit ſeinen Modellen ab. Nach Boden⸗ oder Handſtart erhoben ſie ſich in die Luft, Gleich einer ſchlanken Libelle zogen ſie ihre Bahn, um nach längerer Zeit glatt zu landen. Es iſt erſtaunlich, was die Modellflugabteilung unter der Leitung von Ing. Doll auf dem Gebiete des Modellbaues leiſtet, Bei den Freiflügen, die verloſt wurden, konnten ſich die glücklichen Gewinner von der Sicherheit des neuen Flugzeugs über⸗ zeugen. Obwohl die Senſation, wie Kunſtflüge, Fallſchirmabſprünge uſw. fehlte, kam doch keinen Augenblick Langeweile auf, da es immer etwas zu ſehen gab. Die Veranſtaltung ſollte ja auch kein Flugtag, ſondern ein Werbetag für den Flugſport und beſonders für den Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtverein ſeln. Die maßgebenden Perſön⸗ lichkeiten werden den Eindruck gewonnen haben, daß der Verein in jeder Weiſe Unterſtützung verdient. 3 Friedrichsplatz kenntnis, daß die Leichtathletik ein unentbehrlicher Ergänzungsſport des Fußballers iſt. Den dritten Lauf ſichert ſich 1908 Mannheim nach wechſelvollem Kampf mit dem Vf. R. ſchließlich mit gutem Vorſprung. 5 * Man hat in dieſem Jahr eine intereſſante Neuerung eingeführt; in der Abteilung 2 müſſen die vor jährigen Sieger der Klaſſen—0 gegen die Reſervemannſchaften der großen Vereine an⸗ treten; etwas überraſchend kommt hier die ganz klare Ueberlegenheit der großen Vereine, die eben doch über eine ſehr große Zahl aus⸗ gezeichneter Leichtathleten verfügen. Einen erbitterten Kampf liefern ſich die beiden MTG.⸗Mannſchaften. Bald liegen die Turner, bald die Sportler vor, bis die Sportler im Endſpurt den Kampf für ſich entſcheiden..f. L. Neckaran endet auf dem dritten Platz, gefolgt von V. f. R. ** Mittlerweile hat die Spannung ihren Höhepunkt erreicht; die Zeit für den Lauf der Beſten iſt gekommen, die erſte Klaſſe iſt zum Start bereit..f. R. oder MT. lautet die Frage, deren Be⸗ antwörtung viele Hunderte von Intereſſenten jetzt erwartutigsvoll entgegenfiebern. Es ſcheint, als ſei das ganze Heer der Zuſchauer in zwei große Lager geſpalten. Die Anfeuerungsrufe für Poli⸗ ziſten und 46er werden vielfach übertönt von denen, die MTG. und V. f. R. gelten. Man fühlt bereits vor dem Start, zwiſchen dieſen beiden Rivglen wird die Entſcheidung liegen. Unter größter Span⸗ nung beginnt der aufregende Zweikampf. Und— V. f. R. übernimmt die Führung, führt auch noch nach Ende der erſten Runde. Die Er⸗ wartungen ſteigen. Immer noch liegen die Blauen vorn, behaupten ihren Vorſprung auch über die zweite Runde; zehn Meter liegt der V. f. R. zu Beginn der Schlußrunde in Front, ſollte es abermals ge⸗ lingen, den großen Rivalen zu bezwingen? Aber MT. hat ihre beſten Leute noch in Reſerve. Und tatſächlich kommt auch die ent⸗ ſcheidende Wendung; Meter um Meter wird aufgeholt und dann, als noch am Ziel die große Ungewißheit herrſchte— da biegt Neu⸗ mann als Erſter in die Zielkurve ein— es gibt keinen Zweifel, MT. iſt Sieger. Großer Jubel herrſcht im Lager der MG., Bei⸗ fall erſchallt, Betfall, der gleichermaßen den wackeren V. f..⸗Leuten gilt, die ſich ebenfalls prächtig geſchlagen haben, heute aber dem Beſſeren den Sieg überlaſſen mußten. Wir dürfen ſtolz ſein auf die famoſen Leiſtungen der beiden Erſten des Hauptlaufes. Trotz großer Aufopferung und auch guter Leiſtungen konnten doch weder die Poltziſten, noch die 46er entſcheidend in die Kämpfe eingreifen. * Mit der Preisverteilung vor dem Roſengarten findet Mannheims erſte Leichtathletikveranſtaltung der neuen Saiſon ihr Ende. Es war ein vielverſprechender Auftakt. Die Ergebniſſe: Abteilung 1: Um den Wanderpreis des Verkehrsvereins Mann⸗ heim: 1. MT. Mannheim:24 Min., 2. V. f. R. Mannheim 3126 Min., 3. Pol. S. V. Mannheim:28 Min,, 4. TV. 46 Mannheim. Abteilung 2: Offen für alle Vereine: 1. MT.(Sport) 3187 Minuten, 2. MT.(Turner):88, 3. V. f. L. Neckarau:44, 4. V. f. R. Mannheim. 5 Abteilung 3: Die dem Kreis Mannheim des Se. angeſchloſſe⸗ nen Vereine: 1. Lauf: 1. MT. 1 3139 Min., 2. Polizei⸗SW. 3141, 3. SV. Waldhof:45; 2. Lauf: 1... R. 2 344 Min., 2. MT. 5 8150, 3. 1907 Mannheim 3154; 3. Lauft: 1. 1908s Mannheim 3 3149 Min., 2. B. f. R. 3 3152, 3. 1908s Mannheim 4 3158. Abteilung 4: Die dem Turngau Mannheim zugeteilten Vereine der DT.: 1. TV. Seckenheim 3140 Min. 2. TG. Käfertal 2:42, . TV. Jahn Neckarau 3144. Abteilung 5: Die Vereine des Bezirks Mannheim der Di.: 1. Lauf: 1. Dis. Käfertal 1 3144 Min., 2. Dig. Grün⸗Weiß 1 :49, J. Dock. Columbus 2:53; 3. Lauf: 1. Dai. Neckarſtadt 349 Min., 2. Da. Eintracht:50, 3. Di. Waſſerfreunde 3158. Abteilung 6: Die Vereine der Evangeliſchen Jugend Mannheim: 1. Evgl. Jugendverein Friedenskirche:50 Min., 2. Engl. Jugendy. Trinitatiskirche:51, 3. Evgl. Jugendv.„Aufwärts“ Neckarau 4246. Abteilung 7: Alle übrigen Vereine, die vorſtehend nicht eingeteilt ſind: 1. Maunheimer Kanuſport Oſt:46 Min., 2. Ingenieurſchule Mannheim:51, 3. Kanu S. C. Neckarau:52. 5 Abteilung 8: Die Jugendmannſchaften der Jahrgänge 1911—135 1. Lauf: 1. TB. Germania:45 Min., 2... R. 2:47, 3. MTcg. 1 :51; 2. Lauf: 1. MTG. 2:41 Min., 2. 46 Mannheim 3143 3. 1908 Mannheim:52. 5 8 Abteilung 9: Die Jugendmannſchaften der Jahrgänge 1913 152 1. MTG. 1:58 Min., 2. TG. Käfertal:13, 3. Engl. Männer⸗ und Jünglingsverein Neckarau:22. Pferdeſpert Grunewald(26. Mai) 1. Max und Moritz⸗Jagdrennen. Verkaufs rennen. L ings⸗ relten. 2800 4. 3200 Meter. 1. W. Scharra Donnerſchlag(Freten, bring), 2. Falter, 3. Heiliger Narr. Ferner liefen: Falter, Caxla 2, Valid, Begonie, Altenau. Tot. 163:10, Pl. 25, 13, 2110. 5 2. Carl⸗Ferdinand⸗Jagdrennen. Aus 4200. 3600 Meter. 1. Heinz Stahls Hadrian(J. Eperfjeſſy), 2. Pers, 3. Stolzer Kämpfer. Ferner liefen: Eulolia, Werden, Hans Thoma, Manitou, Erdferkel, Tot, 59:10, Pl. 22, 23, 14:10, 3. Lenz⸗Rennen. Für Dreijährige. 400. 1. Frhr. d. Schlotheims Rohrpoſt(W. Printen), 2 3. Sendbote. Ferner liefen: Hella X, Kurzſchluß, El marſch, Ledum, Georg Reimers, Senner, Machvoran, D 68:10, Pl. 24, 24, 17:10. N TV. 1400 Meter. lofernes, „Parade⸗ naſt. Tot. 4. Präſidenten⸗Preis. Jagdrennen. Herrenrelten.„Ehrpr. u. 7000 1. 90 Meter. 1. Frhr. H. v. Bodenhaus u. O. v. Mitz⸗ (tn. emedon Viebig), 2. (angeh.]), Bergig. Quo vadis laffs Fate (angeh.], Pl. 25, 34:10, 5. Pollux⸗Hürden⸗Ausgleich. Ferner liefen: Allah (gefl.). Tot. 24:10, Ausgleich 3. 3500 l. 3000 Meter. 1. L. Leuchtags Logarithmus(H. Lewicki), 2. Alls Well, 3. Firn 2. Ferner liefen: Aufklärung, Grand Mouſſeux, Balaton, Rapfer, Aſtrid, Jliade. Tot. 40:10, Pl. 18, 32, 24:10. 5. 6. Kaſtor⸗Jagbrennen. Herrenreiten. 3500 ,. 3400 Meter. Stummer Misdroy, (Neue Bahn.] 1. E. Liebrechts Wien, 2. Oberjäger, 3. Teufel. Ferner liefen: Sommerflor, Mansbach, Karola, Tot. 15:10, Pl. 11, 14, 16:10. 7. Goldregen⸗Rennen. Ausgleich 2. 4400%, 18909 Meter. 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Arabello(H. Zemiſch), 2. Simonides, 3. Caſanova. Ferner liefen Polydor, fyrithlof 2, Teneriffe, Lieſerer, Erdgeiſt, Friderun. Tot. 57:10, Pl. 18, 15, 26:10. München(26. Mai) 1. Preſſe⸗Reunen. 1600„. 1200 Meter. 1. H. C. Bodmees Keſch(Göbl), 2, Patgulli, 3. Sempronia. Ferner liefen: Simonella, Donar. Tot. 29:10, Pl. 12, 12:10. 2 5 2. Preis von Höhenried. Jagdrennen, Herrenteiten. 2100. 3600 Meter. 1. Wagenknechts Trapper(v. 2. Miles, 3. Figaro. Tot. 15:10. 3. Doruach⸗Ausgleich. Ausgleich 2. 2100 l. 1400 1. J. Kultſchinskys Mydear(Göbl), 2. Bardenland, 3. Flüela. Egloffſtei Meter. Fer⸗ ner liefen: Teukros, Lagina, Miſſion, Dobright. Tot. 20:10, Pl. 18, 16, 16:10.. 5 4. Onkel Fritz⸗Jagdreunen. Ausgleich 2. 2100., 4000 Meter. 1. H. C. Bodmers Glärniſch(Günther), 2. Montagne Ruſſe, 3. Sans parcil. Ferner liefen: Florimel, Countryſide, Juif Errant. Tot. 56:10, Pl. 16, 18:10. 2 5. Münchener Meile. Ehrpr. und 4000 J. 1600 Meter. 1. Geſt. Röſſelsbergs Peter Sonnenſchein(Göbl), 2. Zupo, 3. Perfekt. Fer⸗ ner lief: Kriſhna. Tot. 23:10, Pl. 12, 14:10. 5 n Preis von Adelsried. Jagdrennen, Herrenreiten. Ehrpr. u. 16%„4. 3400 Meier. 1. S. Schmitts Johannisfeuer, v. Egloffſtein), noob, 3. Aviator. Ferner liefen: Zukunft, Zuchow. Tot. 16:10, Pl. 18, 48:10. 2100, 2000 Meter. 1. J. Büßhrers b Val(G 561), 3. eme, 2 Holbner Friehen. Ferber liefen zord Va öbl), 2. Nemrod, 2, Goldner Frieden. Ferner liefen: 20 Mällorka. Tot, 69:10, Pl. Amedee de Savoie, Falkner, Politiea, 19, 14, 82:10. Horſt⸗Emſcher(26. Mai) 1. Preis vom Steinernen Scha. 3000. 1400 Meter. 1.. Morawez' Sturmnixe(5. Morawez), 2. Churfürſt, 3. Aalborg. Ferner liefen: Pſalter, Teufelsjunge, Freimaurer, Tot. 41:10, Pl. 14, 11, 13:10. 5 a 2. Epona⸗Jagdreunen. 3000 /, 3000 Meter. 1. Schuberts Waldo (H. Weber), 2. Glücksritter, F. Euphrat, f 3. Queblinor. Ferner liefen: Lola, Bergün, Fulvig. Tot, 102:19, Pl. 19, 18, 10, 2810. 3. Preis vom Handelshof. Verkaufsrennen. 3000 J. 1000 Mtr. 1. L. Hartings Oberon 2(B. Klotz), 2. Goldwert, 3. Samita. Ferner liefen: Golfſtrom, Anitra 2, Blümlisalp, Wilhelm Tell, Luſana, Furie, Tante Lehmann. Tot. 26:10, Pl. 20, 20, 28:10. 4. Horſter Pokal. Ehrpr. u. 6000. 1600 Meter. J. Janſſens Jahrtauſend(F. Klarmann), 2. Boniburg, 3. Stahleck. Ferner lie⸗ fen: Lauſitzer, Salzig, Tarzan, Marionette. Tot.77:10, Pl. 24,23, 18:10. 5, Aſſindia,. Ausgleich 1. 6000. 2000 Meter. 1. Stall Weis⸗ manns Lebenskünſtler(A, Zimmermann), 2. Bundestreue, 3. Nobel⸗ mann. Ferner liefen: Gral, Julfeſt. Tot. 33:10, Pl. 17, 23:10 6. Bandola⸗Hürdenrennen. 3000 /. 2800 Meter. 1. Gebr. Röslers Lauſcher(J. Pinter), 2. Apache, 3. Feſting lente. Ferner liefen Sonnenſchein 3, Apache, Zwirn's Bruder, Melange, Tip, Prünas, Marconi. Tot. 19:10, Pl. 12, 16, 12:10. 7. Preis vom Burgverlies. Ausgleich 3. 3000. 1400 Meter. 1. Geſt. Ahms Holyca(§. Schmidt), 2. Kabriſtan, 3. Sturmbock. Ferner liefen: Prinz Eugen, Pilgerin, S.., Claretta, Woher, Tuckhühnchen, Mareobrunner, Loiſach. Tot, 64:10, Pl. 25, 41, 24:10. Dresden(26. Mai) 1. Preis von Gottleuba. Ehrenpreis u. 3500 l. 1. Alfons Teſkes Hurone(G. Rojik). 2. Ferner liefen: Rabat, Forno, 1600 Meter. Pale, 3. Blanker Hans. Periander, Trebonius, Faseiſt. Fal⸗ ſtaff. Tot.: 63:10, Pl. 20, 16. 25:10. 2, Preis von Frauenſtein. 3000 /, 1100 Meter. 1. M. Böhms Preußenſtolz(E. Grabſch), 2. Praſüra, 3. Eldon. Ferner kiefen: Dias, Die Saar, Arſinobe, Kaltſchale, Saalburg. Tot: 42:10, Pl. Ausgleich 2. 4200 /. 2000 Meter. 1. 13, 18, 23:10. 3. Zwinger⸗Ausgleich. Alfons Teſkes Jos(G. Rofik), 2. Munin, g. Strug. Ferner liefen: Bertram, Irmin, Torrone, Taugenichts, Intrigant, Loblied. Tot.: 25210, Pl. 16, 31, 23:10. 4. Preis von Radeberg. 3500 /. 1200 Meter. 1. Hauptgeſt. Altefelds Arioviſt(E. Huguenin), 2. Bonbonniere. 3. Sieſta. Ferner liefen: Lebensretter, Eminenz, Altenhof, Aingta. Tot: 30:10, Pl. 18, 31, 17:10. F. Preis der Dreijährigen. Ehrenpreis u. 23 625, 2000 Mkr. 1. J. v. Rippentrops Maximus(W. Tarras), 2. Avanti, 3. Domi⸗ nfea. Ferner liefen: Immertreu. Tot.: 54:10, Pl. 21, 16:10. 6. 2400. Rennen. Ehrenpreis u. 3500. 1400 Metet. 1. Alfons Teſkes Domfalke(G. Rofik), 2. St Robert, 3. Finnland. Ferner liefen: Curacao. Gixigare 16, Bonheur. Ordonna, Schneh da. Lu⸗ cetta. Tot.: 47:10, Pl. 14, 18, 17:10, 7. Ullersdorfer Ausgleich. Ausgleich 3. 1. Alfons Tefkes Gilgameſch(G. Rofik] 2. Ferner lieſen: Vela, Neuer Ulſter, chen. Tot,: 86:10, Pl. 25, 32, 31:10. Leichtathletik Lammers ſiegt in Mainz Die reichsoffenen Wettkämpfe des Turnvereins 1917 Mainz nah⸗ men einen ſehr anſprechenden Verlauf. Im Mittelpunkt des Ge⸗ ſchehens ſtand ein Sprinterdreikam p„den der deutſche Tur⸗ ner⸗Sprintermeiſter Lammers überlegen gewann. Das Ergeh⸗ nis war: 1. Lammers⸗Oldenburg 12 Punkte; 2. Merlein⸗Mainz 1917; 3. Feiſtel⸗Wiesbaden. Ein zelergebniſſe: 50 Meter: 1. Lam⸗ mers 5,8 2. Merlein 5,9; g. Feiſtel 6 Sek. 100 Meter: 1. Lammers 10,6; 2. Merlein 10,9; 3. Feiſtel 10,9. 200 Meter: 1. Lammers 22,7; 2. Feiſtel 22,9; g. Merlein 29,0. 3000 /, 1600 Meter. Lea, 3. Reichskrone. Trianon, Orthos, Alſterblüm⸗ Hellas Magdeburg ſiegt in Paris f Auf der Reiſe nach Span len trgt Hellas Magdeburg am Samstag mit dem Vertreter von Seuf Paris zum Wettkampf an. Mit Aus⸗ nahme von 400 Meter Freiſtil, das der franzöſiſche Rekordhalter Taxis in der ausgezeichneten Zeit von 5702 mit 35 Sekunden Vorſprung gegen J. Rademacher gewann, ſiegten die Deutſchen in allen Staffel⸗ läufen. Schomburg holte ſich das 100 Meter Rücken Vorgabeſchwim⸗ men, in dem er bis zu 36 Sekunden Vorgaben zu keiſten hate, in 1719 überlegen. 1 „ — 1 AoW nos An eee ae eee n 1c on 2 A 0 . o 2 e 11773333 ˙ „„„ee ee 3 3 1 e 2 3 4 Montag, den 27. Mai 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe 7. Seite. Nr. 239 Der Heldenkampf der Kraftradfahrer Die AB AC-Motorrad⸗Länderfahrer in Bukareſt (Von unſerem Sonderberichterſtatter) Was waren Jockels Deutſchland⸗Propagandafahrten durch Schnee und Eis für ein Kinderſpiel gegen dieſe A. D. A..⸗Motorradländer⸗ fahrt durch Südoſt⸗Europa! Jeder Tag bringt hier neue Schwierig⸗ keiten, und hier entſcheidet nicht nur die Güte des bis zur Bruta⸗ lität gequälten Materials,— hier entſcheidet auch die Körperkraft, der Wille,— der Menſch. 104 Fahrzeuge in Nürnbera geſtartet— 52 auf der fünften der 12 Etappen, in Bukareſt, eingetroffen. Mithin 50 Prozent ausge⸗ ſchteden! Das ſagt genug! Und wenn nicht alles täuſcht, werden auf den letzten 7 Etappen die Ausfälle geringer ſein. Fahrerklaſſe, Maſchinenklaſſe haben ſich behauptet. Nur noch erſte Kräfte ſind im Wettbewerb. Und das in dieſem Heldenkampf mit Schlaglöchern, Schotterſtraßen, ſüdländiſche Hitze, Bergſtraßen,— daß in dieſer Jagd durch ſernes, fremdes Land zwei Damen immer noch tadellos mit dabei ſind, ſei als Hochleiſtung im Frauenſport lobend anerkannt. Thea Hanzal(Nürnberg) auf Triumph ſtrafpunktfrei, Hanni Köhler(Berlin) auf BMW. mit nur 2 Strafpunkten ſie haben gezeigt, was ſie können! Sie ſind luſtig und guter Dinge und hoffen das Endziel, Hannover, erreichen zu können. Durch Gegenden führt der A. D. A. C. ſeine Länderfahrer, durch Gebiete, die bisher kaum je von deutſchen Kraftradfahrern paſſiert worden ſind. Am Pfingſtſonntag gings aus Budapeſt heraus auf guten, geraden Straßen gen Szeged— nach einer Gulaſch⸗Mittags⸗ pauſe hinüber über den Theiß ins Banat. Deutſche Namen, deutſche Inſchriften, auch hier im an Rumänien abgetretenen Teil des Ba⸗ nats, wohin man blickt. Die tſchechoſlovakiſchen die ungariſchen, die rumäniſchen Behörden— ſie alle halfen, wo ſie nur konnten. Salutierende Gendarme allüberall an den Straßen, und wenn die Volksbegeiſterung für dieſe Fahrt auch nicht ſo rege iſt, wie bei der A. D. A..⸗Jugoflavienfahrt, ſo iſt ſie doch freudig genug, um auch dieſer Motorrad⸗Länderfahrt den Charakter einer Werbefahrt für Deutſchland und insbeſondere ſeine Kraftfahrzeug⸗ und Zube⸗ hörinduſtrie zu geben. Die bewundernswert zuverläſſigen D⸗Räder. Da., Zündapp, BMW. Wanderer, Triumph, Victoria ſie werden nicht minder bewundert, wie die begleitenden Fahrtleitungs⸗ und Preſſewagen, der Hanſa⸗Lloyd 8 des Sportpräſidenten Kroth, der Stoewer 8 des Fahrtleiters Doerncke der Horch 8 der Preſſe, der Adlek⸗Arztwagen, die drei Mercedes⸗Benz von Fahrtleitung und Preſſe. Und fragt man, ob angeſichts der unerwartet großen Ausfälle der Motorradländerfahrer am 1. Fahrtage dieſe Fahrt immer noch Werbefahrt für das Motorrad— und für das deutſche Motorrad— auf dem Balkan und in den Sübdoſtſtaaten ſei, ſo kann das trotz aller Ausfälle bejaht werden. Bis Temeſvar gabs auf rumäniſcher Seite verheerend ſchlechte Straßen. Schlagloch folgte auf Schlagloch. Vorderradgabeln, die Steuerung, die Federung, die Felgen, die Pneus alles wurde aufs Aeußerſte in Anſpruch genommen. Am Pfingſtmontag wars ab Temeſvar zunächſt nicht beſſer. Dazu noch Staub! Und fetzt zeigte ſich, wer ausdauernder Zuverläſſigkeitsfahrer iſt und wer mehr Eignung zu kurzen Rennen hat. Manch' deutſches Fabrikat hat ſich dadurch ſchlechten Dienſt erwieſen, daß es ſeine beſten Renn⸗ fahrer auf dieſe 4000 Km.⸗Fahrt ſandte. die keine Rennfahrer, nur „Steher“, Zuverläſſigkeitsfahrer, braucht. Welch' frohe Fahrt durch Siebenbürgen, durchs Land der Siebew⸗ bürgener Sachſen die zwar viele Jahrhunderte ſchon hier anſäſſig ſind, die ſich aber ihre deutſche Art und ihr deutſches Zugehörigkeitsgefühl unter einſt ungariſchem Regime ebenſo bewahrt haben, wie heute unter rumäni⸗ ſcher Obhut. In ihren weißen Leinentrachten ſtanden ſie an der Straße, allerorts, grüßten, warfen Flieder, luden. wo Zeit war, zu kurzem, gaſtlichem Trunk. Und welch' prächtiges Hügel⸗ und Bergland iſt dies Deutſchtumsland Siebenbürgen! Es iſt wert, öfter von deutſchen Autotouriſten beſucht zu werden. Nur mögen ſie nicht über Temeſvar, ſondern über Großvardein(Oradea) nach Sieben⸗ bürgen fahren. Es gab einen deutſchen Abend mit Beneralität und Stadt⸗ behörden in Hermannſtadt, und es gab einen frohen Abſchied am folgenden Morgen. Der gefürchtete Rote Turm⸗Paß wurde zu⸗ nächſt nicht bemerkt, weil er keinerlei nennenswerte Steigung be⸗ ſitzt. Aber intereſſant und landſchaftlich wunderſchön war dies Ge⸗ lände, war dieſe Fahrt im rauſchenden Tal des Altfluß zur rumä⸗ niſchen Walachei. An Zigeunerlagern gings vorbei(Blechtrichter mit Baſtverſchluß)— ſtaunenswert in ihrer Dürftigkeit. Die Straßen wurden ſchlecht und ſchlechter, und oftmals fuhren Teil⸗ nehmer und Begleitwagen von der Chauſſee herab auf den längs der Baumreihe laufenden Nebenweg, weil der weiche, ſtellenweiſe zerweichte oftmals auch ſandige Nebenweg fahrbarer war, als die „Chauſſee“. Wenn dieſe gewaltigen Truppenmaſſen Rumäniens, denen man überall begegnet, in den Dienſt nutzbringender Arbeit geſtellt würden,— es wäre für dies ſchöne, an Boden und Boden⸗ ſchätzen reiche Land wahrlich von Vortebl! Erholung, körperliche Auffriſchung am Bukareſter Ruhetag. Und nun wieder hinein ins Karpathenland, hinein in die transſylvani⸗ ſchen Alpen. Betrachtet man aber das bisher erzielte Ergebnis, ſo gibt es intereſſanten Aufſchluß über bisherige Bewährung. 5 Die Sprache der Zahlen Von 52 in Bukareſt angekommenen Fahrern ſind 24 ſtraftpunkt⸗ frei. Am beſten halten ſich die mittelſtarken Ma⸗ ſchinen bis 250 cem. Von dieſen ſind 9 ſtrafpunktfrei, und zwar 4 Da.⸗Maſchinen des neuen Da.⸗Luxus⸗Modells, und die vier Zündapp⸗Fahrer. Von den 11 Seitenwagenmaſchinen bis 600 cem. ſind noch 7 ſtrafpunktfrei.(Beſte Bewährungsziffer.) Weſentlich ſchlechtes ſtehts mit den ſtärkeren Maſchinen. Von 62 geſtarteten ſind nur noch 8 ſtrafpunktfrei, 22 noch in Wertung. Von den 4 Beiwagenmaſchinen über 600 cem. ſind noch 3 im Bewerb. Strafpunktfrei ſind von 19 geſtarteten Fabrikteams noch die drei folgenden: Victoria(Fahrer Trapp, Münzing, Mauersberger), Zündapp(Fahrer J. von Krohn, Weichelt, Kitt⸗ ner, Siekmann). D⸗Rad(Fahrer Seelos, Prybilfki, Polſter, Iſchinger). Von Klubteams iſt nur noch das Team des Motorradelubs von Deutſchland(zugleich Zündapp⸗Team) ſtrafpunktfrei. Mit Strafpunkten ſind von Fabrikteams noch im Wettbewerb: BMW., Horex, Triumph. Von den 24 ſtrafpunktfreien Fahrern aller Kategorien fahren 15 Continental⸗Reifen, 4 Excelſtior, ſodaß die deutſche bezw. han⸗ noverſche Gummiinduſtrie überlegen in Front iſt. Folgende Tabelle gibt Ueberblick über das bisherige Durchhalten der meiſtbeteiligten Fabrikate: geſtartet ſtrafpunktfrei mit Strafp. ausgeſch. BMW. DKW. Victoria Zündapp Triumph D⸗Räder N. S. U. Wanderer Horex Standard Indian Schüttoff Göricke F. N Wimmer Diamant Strafpunktfrei ſind noch im Bewerb fe eine Sunbeam und Rudge⸗Maſchine(Beiwagen). Ganz ausgeſchieden ſind bisher mit 3 Maſchinen Gillet und Kardan⸗Stock, je 2: RMW. Württembergia, S. u.., Ardie, Wind⸗ hoff, ſe eine: Walter⸗ Motoſacoche, Hecker. Strafpunktfreie Fahrer: Klaſſe I: Arthur Geiß(Pforzheim) Da., G. Sartels (Waldkirchen) Da., K. Friedrich(Chemnitz) DW. Leo Steinweg (Münſter) DW. Thea Hanzal(Nürnberg) Triumph. Julius von Krohn(Berlin) Zündapp, Curt Weichelt(Berlin) Zündapp. Edgar Kittner(Namslau) Zündapp. W. Siekmann(Hameln) Zündapp. Beiwagenmaſchinen bis 600 cem.: J. A. Woodhouſe (Köln) Sunbeam, Rich. Neiße(Leipzig) Rudge, J. Mittenzwei (Leipzig) Schüttoff, Paul Schneider(Berlin) F.., Rob. Trapp (Nürnberg) Victoria, Sg. Münzing(Nürnberg) Victoria, W. Mauersberger(Nürnberg) Victoria. Solomaſchinen über 250 cem.: Franz Seelos(Berlin) .⸗Rad, Hans Prybilſky(Berlin).⸗Rad. F. Iſchinger(Spandau) .⸗Rab, M. Polſter(Spandau).⸗Rad, Emil Stoluk(Prag) In⸗ dian, Paul Rüttchen(Erkelenz) Standard. Beiwagenmaſchinen über 600 cem.: Max Gäbler(Köln) Indian, Rob. Millauer(Chemnitz) Wanderer. S. Doerschlag. — os ee de o K* O G d t dt S 00 ICC„ el esse Am die ſüdweſtdeutſche Meiſterſchaft im Mannſchaftsringen Stemm⸗ und Ringklub Ludwigshafen ſchlägt„Germania“ Wein⸗ garten im Rückkampf 19:0 Die Gruppenkämpfe um die ſüdweſtdeutſche Meiſterſchaft im Mannſchaftsringen gehen ihrem Ende entgegen. Insgeſamt ſtehen noch drei Treffen zwiſchen den ſechs Teilnehmern bevor, nämlich Göppingen— Pirmaſens, Weingarten— Cannſtatt und Ludwigs⸗ hafen— Cannſtatt, nachdem am geſtrigen Sonntag Ludwigshafen im Rückkampf gegen Weingarten antrat. Die Germanen. die im Vorkampf fünf gegen zwölf Punkte der Ludwigshafener für ſich ret⸗ ten konnten, mußten ſich diesmal am Sonntag im Phönix⸗Klubhaus Ludwigshafen eine ganz kataſtrophale Niederlage gefallen laſſen: 19:0 lautete das Endreſultat für Ludwigshafen! Beide Mann⸗ ſchaften waren in unveränderter Aufſtellung angetreten; bei den Weingartenern fehlte der Schwergewichtler Holzmüller, wodurch Ludwigshafen ſchon ohne Kampf zu drei Punkten kam. Außerdem brachte der Germane Kerber im Bantamgewicht mehr als zuläſſig auf die Wage, was wiederum drei kampfloſe Punkte für Ludwigs⸗ hafen bedeutete. Die Ludwigshafener traten im Fliegen⸗ und Leicht⸗ gewicht mit Erſatz an, da Eugen Winkes bezw. Karl Stahl verhin⸗ dert waren. Kämpferiſch waren die Ringer aus unſerer Nachbarſtadt ihren Gäſten bei weitem überlegen, wie das Reſultat bezeugt. In keiner Gewichtsklaſſe konnten ſie beſtehen und wenn man angenommen hatte, daß ſie ſchließlich doch noch im Halbſchwergewicht zu Ehren⸗ punkten kommen könnten, traf dieſe Erwartung zur Freude der Lud⸗ wigshafener doch nicht ein. Fliegengewicht: Pfeiffer⸗Ludwigshafen liegt ſtändig im Angriff und gibt Geggus⸗Weingarten keine Siegeschance. Nach ſechs Minu⸗ ten iſt der Gaſt durch rechten Armſchlüſſel auf beide Schultern mungen. gantamgewicht: Der kampfloſe Sieger über Kerber⸗We. Im⸗ pertro⸗Lu., beweiſt ſofort ſeine Ueberlegenheit in nationalem Tref⸗ ſen. Schon nach zwei Minuten hat er die Brücke ſeines Gegners eingedrückt. Federgewicht: Hartnäckigen Kampf gibt es hier beſonders im Stand. Endlich muß Gablenz⸗We. in die Bodenlage und entrinnt um Haaresbreite der Niederlage durch Ueberwurf. Ein nachfolgen⸗ der Ueberwurf am Boden entſcheidet aber dann das Treffen ſicher für Ludwigshafen. Leichtgewicht: Sofort nach Betreten der Matte ſetzt Pitz⸗Lu. einen wohlgelungenen Armſchulterzug an und ſchon nach 20 Sekunden iſt Bogner⸗We. erledigt. i Mittel A: Ziegler⸗We. gibt für Meixner⸗Lu. einen äußerſt ſchwer zu faſſenden Gegner ab, obwohl er nicht viel zeigt und ſich nur auf die Defenſive verlegt. Immer wieder entrinnt Z. den allerdings nicht energiſch genug angeſetzten Griffen Meirners, ſodaß es nach 5 Bodenlage nur gelingen konnte nach Punkten zu tegen. Mittel B: Auch hier hartnäckige Widerſacher. Nach ausgegliche⸗ nem Stand hat dann Th. Stahl⸗Lu. am Boden einige gute, fedoch nicht entſcheidende Momente, meiſt aber aus der Matte, ſodaß es nur zu einem Punktſteg reicht. Schwergewicht: Gehring kampfloſer Sieger über den nicht er⸗ ſchienenen Holzmüller. Stand: 1910 für Ludwigshafen. elmel. en sball Deutſche Handball⸗Meiſterſchaft der D. S. B. Die Zwiſchenrunde 9958 Stettin: Polizeiſportverein Darmſtadt— Polizei Stettin 10:5 5 In Breslau: Polizei Berlin—Boruſſia Carlowitz 12:5(:). 5 7 Polizei Hamburg— Deutſcher Hockeyklub Berlin 5). — 8 Fe In Magdeburg: Viktoria Hamburg Dresdner S. C.:2(:). In Königsberg: S. C. Charlottenburg—Aſco Königsberg:1(:). Rad⸗Länderkampf Schweiz—Deutſchland in Baſel Die Schweiß ſiegt mit 14:6 Punkten Auf der Radrennbahn in Baſel fand am Sonntag ein neuerlicher Länderkampf zwiſchen Deutſchland und der Schweiz in Radfahren ſtatt, dem etwa 4000 Zuſchauer beiwohnten. Die Deutſchen ſpielten diesmal nur eine mäßige Rolle und wurden im Geſamtergebnis mit 14:6 Punkten geſchlagen. Den Fliegern Engel, Osmella und Steffes ſteckte noch der Start vom Vorabend in Köln in den Knochen. Auch die Amateure verſogten und nur Dederichs vermochte ſich im Dauer⸗ rennen einigermaßen zu halten, während Roſellen ganz ausfiel, Nationale Wettlämpfe des Polizeiſporkvereins Mannheim Faſt unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit hielt am Sonntag der Poliseiſportverein Mannheim ſeine nationalen leichtathletiſchen Wettkämpfe ab. Das tat aber den zahlreichen Teilnehmern aus dem Saargebiet, der Pfalz und der Mannheimer Vereine und ihren ſehr guten Leiſtungen keinen Abbruch. Die Leiſtungen ſind auch dann noch als gut zu bezeichnen, wenn auch das eine oder andere Reſultat dies nicht ousweiſt. Daß dem ſo iſt, daran ſind die etwa weichen Bahnverhältniſſe und die ͤrückend heiße Sonne ſchuld. Der Ver⸗ anſtalter hatte alles aufgeboten, um die 22 Konkurrenzen veibungs⸗ los zur Durchführung zu bringen. Dies Beginnen iſt ihm unter der Leitung des Oberleutnant Brenner glänzend gelungen. Keine Minute blieb ungenutzt, ſo daß Langeweile nie aufkommen konnte. Dafür ſorgten aber auch die Wettkämpfer. Faſt jedes Ren⸗ nen wurde erſt kurz vor dem Ziel oder im Ziel entſchieden. Das erfreulichſte Moment der Vevanſtaltung war die zahlreiche Teil⸗ nahme an den Anfängerwettkämpfen. In den Diſßziplinen dieſer Klaſſe gab es vor allem gute Technik zu ſehen, wie man überhaupt die leitende Hand an den Athleten beobachten konnte. In den mei⸗ ſten Konkurrenzen vermochte die Mannheimer Turnſport⸗ geſellſchaft die erſten Plätze zu belegen. Aber auch die Läufer von Saar 05 machten eine gute Figur. So gewannen ſie die 4 mal 100 Meter Stafſel vor VfR. Mannheim und FV. Frankben⸗ thal. Dafür hielt ſich die MTG. in der Schwedenſtaffel ſchadlos, die in einer guten Zeit genommen wurde. Die Ergebniſſe: Kugelſtoßen, Jugend B. 1. Förſter, F. V. Speyer 11,10 Meter. 2. Gädert, M. T. G. 10,40 Meter. 3. Lorenz, M. T. G. 10,32 Meter. 50 Meter⸗Lauf, Jugend C. 1. Doſch, M. T. G. 7,02 Sek. 2. Henn⸗ rich,.. R. Mannheim 7,05 Sek. 3. Krayeloh, M. T. G. 7,08 Sek. Weitſprung für Aufänger: 1. Kieſer, Saar 05 Saarbrücken 6,36 Meter. 2. Scherer,.C. 03 Pirmasens 6,12 Meter. 3. Weisbrod, M. T. G. Mannheim 6,07 Meter. 4. Winter, Ld., P. S. V. Mannheim 6,04 Meter. Steinſtoßen, offen. 1. Metzner, 1. F. V. Frankenthal 00/02 8,15 Meter. 2. Moſer, Saar 05 Saarbrücken 8,00 Meter. J. Feſſel, F. C. Schmalfuß, P. S. V. Mannheim 34.00 03 Pirmaſens 7,56 Meter. Hammerwerfen, oſſen. 1. Meter. 2. Hermann, F. V. Speyer 24,31 Meter. Gädert, M. T. G. Mannheim 12,1 Sek. 3. Forſter, F. V. Speyer 12,6 Sek. 100 Meter Jugend. 1. 2. Heß, Vf. R. Mannheim 12,3 Sek. 1. Kriſchel, Saar 05 Saarbrücken 3. Dammert, 100 Meter⸗Lauf für Anfänger. 11,9 Sek. 2. Kieſer, Saar 05 Saarbrücken 12,0 Sek. ., P. S. V. Mannheim 12,1 Sek. Kugelſtoßen beſtarmig, offen. 1. Metzner II, F. V. Frankenthal 00/2 12,71 Meter. 2. Moſer. Saar 05 Saarbrücken 12,27 Meter. 3. Metzner J, F. V. Frankenthal 00/02 11,85 Meter. Kugelſtoßen beidarmig, offen. 1. Metzner II. F. V. Frankenthal 00/2 25,54 Meter. 2. Metzner I, F. V. Frankenthal 00%2 21,90 Meter. 3. Moſer, Saar 05 Saarbrücken 21,60 Meter. Hochſprung, offen. 1. Seitz, F. C. Kaiſerslautern 1,69 Meter (Außer Konkurr. 1,74 Meter). 2. Metzger, MT. G. Mannheim 1,69 Meter. 3. Schopp,.f. R. Mannheim 1,69 Meter.(Durch Stechen entſchieden). Dreikampf Alte Herren. 1. Schwander, M. T. G. 107 Punkte. 2. Mahl, S. V. Schwetzingen 52 Punkte. 3. Kunz, M. T. G. 51 Punkte. 3000 Meter⸗Lauf, offen. 1. Kolz, Illingen:54,3 Min. 2. Rein⸗ hardt, S. V. Schwetzingen 10,00 Min. 3. Rößle, Vf. R. Mannheinr 10:07,2 Min. 400 Meter⸗Lauf für Anfänger. 1. Haſenfuß, M. T. G. 58,1 Sek. 2. Treiber, M. T. G. 58,8 Sek. 3. Scheydt, M. T. G. 59,0 Sek. 400 Meter⸗Lauf, offen. 1. Lefeber, M. T. G. 51,9 Sek. 2. Süß, F. C. 03 Pirmaſens 54,1 Sek. 3. Diehl,.f. R. Mannheim 55,0 Sek. 100 Meter⸗Lauf, offen. 1. Neumann, M. T. G. Mannheim 11,4 Sek. 2. Palm, Saar 05 Saarbrücken 11,5 Sek. 3. Ruſch, M. T. G. Mannheime 11,6 Sek. Weitſprung, offen. 1. Herrmann, F. V. Speyer 6,39 Meter. 3. Moſer, Saar 05 Saar⸗ 2. Habel,.f. R. Mannheim 6,27 Meter. brücken 6,27 Meter. 1500 Meter⸗Lauf, offen. 1. Dauenhauer,.C. 0s Pirmaſens :26,6 Sek. 2. Weisbrod, M. T. G. 494,2 Sek. 3. Kern, P. S. V. Mann⸗ heim:35,6 Sek. Ballweitwurf für Damen. 1. Habel,.f. R. Mannheim 56,15 Meter. 2. Scherer, M. T. G. 50,05 Meter. 3. Wolpert, Vf. L. Neckarau 44,05 Meter. 5 Hochſprung für Damen. 1. Lindinger, F. V. Frankenthal 1,88 Meter. 2. Merz, M. T. G. 1,30 Meter. 3. Bryner, S. V. Schwetzingen 1,25 Meter. i * 4 mal 100 Meter⸗Damenſtaffel. 1. M. T. G. 1 58,4 Sek. 9. M. T. G. II 59,2 Sek. 3. V. f. L. Neckarau 64½ Sek. 4 mal 100 Meter⸗Staffel für Herren. 1. Saar 05 Saarbrücken 54,4 Sek. 2..f. R. Mannheime 45,8 Sek. 3. F. V. Frankenthal 2 Meter zurück. 5 Schwedenſtaffel. 1. M. T. G. I:02,2 Min. 2. Saar 05 Saar⸗ brücken 2,05 Min. 3. M. T. G. II. Am den Davis ⸗Cup Amerika führt gegen Japan mit 1120 Das Zwiſchenrundenſpiel in der amerikaniſchen Zone zwiſchen Amerika und Japan brachte die Amerikaner bereits am erſten Tage in Führung. Der Amerikaner Henneſſey ſchlug ſeinen Gegner Abe :6:1,:6,:1. Das zweite Spiel zwiſchen Van Ryan und dem Japaner Ohta mußte wegen Regens bei einem Stande von:6, 725, 672:2 zu Gunſten des Amerikaners abgebrochen werden. Kreis⸗Gruppen⸗Meiſterſchaften im Turner⸗Handball In Stettin: Männer: Sportklub Spandau—Frieſen Stettin 1 205 auen: Berliner Turngeſellſchaft— Stettiner Turngeſell⸗ a 0. In Breslau: Männer: Vorwärts Breslau Turnverein Dan⸗ 1 Neufahrwaſſer 812; Frauen: Vorwärts Breslau—Königs⸗ erger Männerturnverein 80. Schwartau— Oldenburger In Hamburg: Sportklub:0. In Bremen: Turnverein Barbeck⸗Uhlenhorſt Turnverein Bahn⸗ hofsvorſtand Bremen 13:0. In Hannover: Turnkl. Limmer—Männerturnverein Magdeburg⸗ Neuſtadt:2. 1 Leipzig: Turnverein Leipzig 67— Polizei Gotha 6285. n Saarbrücken: Männerturnverein Mallſtadt⸗Saarbrücken Eſchwege 61. In Eßlingen: Eßlinger Turn⸗ und Sportgeſellſchaft Turnverein Männerturnverein 1860 Frankfurt 614. Baden ſüdweſtoͤeutſcher Medenſpielſieger Südweſtdeutſche Tennis⸗Medenſpiele in Frankfurt a. M. Baden und Heſſen im Finale Bei prächtigem Wetter nahmen am Samstag im Frankfurter Tennisſtadion die ſüdweſtdeutſchen Medenſpiele ihren Anfang. Baden und Württemberg ſtanden ſich in der erſten Ausſchei⸗ dung gegenüber, während Heſſen durch den Verzicht Rheinlands auf die Teilnahme kampflos in dte Endrunde kam. Wie zu erwarten war, endete das erſte Vorrundenſpiel zwiſchen Württemberg und Baden mit einem glatten Siege der Ba⸗ dener. Sie führten in den Abendſtunden, als die Kämpfe noch im Gange waren, bereits mit:0 Punkten, und zwar gewannen Dr. Buß gegen Reindl:4,:2, Oppenheimer gegen Graf Bangel:4,:1, Dr. Fuchs gegen H. Schütz:0,:0, Hildebrand gegen W. Fritz:8:0, und Weihe, der ſich übrigens ſtark ver⸗ beſſert hat, gegen Frank:0,:0. Auch im Doppel dominierten die Badener, Dr. Buß— Oppenheimer, die 83, 610 ſiegreich blieben. Die noch ausſtehenden Begegnungen im Einzel und Doppel können an dem Endergebnts nichts mehr ändern. Baden ſchlägt Heſſen mit:2 Punkten Die Badener haben am Samstag abend im Frankfurter Tennis⸗ Stadion die beiden reſtlichen Spiele gewonnen und ſiegten ſo mit dem Geſamtergebnis von:0 Punkten gegen die Württemberger. ausgeglichenere Begegnungen. Vor allen Dingen iſt zu erwähnen, daß ſich der junge heſſiſche Spieler Claß gegen den Freiburger Weiher ausgezeichnet hielt und erſt mit:6,:6,:6 unterlag. Der zweite hartnäckige Dreiſatzkampf war der im Doppel, in dem Goſewig von Knodop gute Leiſtungen zeigten und ſich von Fuchs⸗ Klopfer erſt mit 671,:7,:8 ſchlagen ließen. Die beiden Ehrenpunkte für Heſſen konnte Froitzheim als erſter und Goſewig an zweiter Stelle im Einzelſpiel erringen, und zwar ſchlug Froitzheim den Mannheimer Buß in einem ausgezeichneten, taktiſch höchſt intereſſanten Match mit:5, 625, Goſewig ſchlug Oppenheimer 618, 618. Die Ergebniſſe: Einzel: Klopfer⸗Baden—Otto Kreuzer⸗Heſſen 671, 618, Dr. Fuchs⸗ Baden— Erwin⸗Heſſen:2,:2, Hildebrand⸗Baden— Flada⸗Heſſen:2, :3, Weihe⸗Baden— Claß⸗Heſſen:1,:8, 611. Doppel: Buß⸗Oppenheimer(Baden)— Froitzheim⸗Otto Kreuzer (Heſſen) 611,:3, Fuchs⸗Klopfer(Baden)— Goſewig⸗v. Koop(Heſſen) :1,:7, 63, Hildebrand⸗Schweier(Baden)— Wetsmann⸗Claß(Heſf.) :2,:1. Das Geſamtergebnis ſah alſo die Vertreter Badens mit 722 Punkten, 14:6 Sätzen, 11069 Spielen erfolgreich. —. ̃ ͤ1ü—.—— ̃——̃————————— Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6. 2 Direktion Ferdinand Heyme. g Cheſredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Polttik: l..: K. Fiſcher Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht Am Sonntag gab es zwiſchen den Badenern und Heſſen weit und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzelgen Jakob Faude, fämtliche in Mannßeing 8. Sekte. Nr. 289 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen ⸗ Ausgabe) Montag, den 27. Mai 1929 Kommunale Chronik Seckenheim, 25. Mai. Aus den jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzungen iſt zu berichten: Gegen Gemeindemieter, die verſprochene Ratenzahlungen trotz Arbeitseinkommen nicht einhalten, ſoll Räumungsklage erhoben werden.— Der Waldſportplatz wird am 14. Juli dem Verein Hundeſport, am 16. Juni der Freien Turnerſchaft und am 21. Jult dem Ge⸗ ſangverein„Liedertafel“ überlaſſen.— Ein Geſuch um Erlaub⸗ nis zum Betrieb eines Cafés mit Weinausſchank wird ge⸗ nehmigt.— Die Herſtellung von unterirdiſchen Fern⸗ ſprechlinien wird bedingungsweiſe genehmigt.— Die Ausführung der Zentralheizung im Krankenhaus wird dem Submittenten Biringer⸗Mannheim zum Angebot übertragen. — Der Fa. Grün u. Bilfinger Mannheim wird die Verlegung einer Förderbahn auf dem Gemeindegrundſtück Ogb. Nr. 23 241 bedingungsweiſe geſtattet.— Die Entſchädigungen für das Bohrgelände werden feſtgeſetzt.— Dem Militärkriegerbund Friedrichsfeld werden zur Herrichtung des Feſtplatzes 15 Zweiſpännerfuhren Sand unentgeltlich überlaſſen.— Anſtelle des Phil. Volk wird Frau Anna Heierling zum Mitglied der Fürſorgekommiſſion ernannt.— Die Holzverſteigerung und die Grundſtücksverpachtung wird genehmigt.— Die Auffſtel⸗ lung von Telephonmaſten an einem Feldweg durch das Kraftwerk Rheinau wird erneut abgelehnt. Zur Einlegung eines Kabels wird der Feldweg zur Verfügung geſtellt.— Die Einlegung einer Waſſerleitung in den Hallenweg durch das Badenwerk wird bedingungsweiſe genehmigt. Weinheim, 25. Mai. Unter Vorſtz von Landrat Dr. Pfaff genehmigte der hieſige Bastzrat die Vor⸗ anſchläge der Hofgemeinde Muckenſturm und der Gemeinden Hemsbach, Leutershauſen und Ritſch⸗ weier für 1928/29. Außerdem genehmigte der Bezirksrat eine Kapitalaufnahme der Gemeinde Laudenbach für das Hilfspumpwerk und eine Kapitalaufnahme der gleichen Ge⸗ meinde zur Durchführung der Folge⸗Einrichtung im Gewann Fuchsbuckel. Aus dem Lande Bezirksſparkaſſe Ladenburg im Jahre 1928 Y. Ladenburg, 25. Mai. Die Bezirksſparkaſſe Ladenburg, die im Jahre 1915 durch Zuſammenſchluß der Gemeinden La⸗ denburg, Neckarhauſen, Edingen, Schriesheim, Ilvesheim, Seckenheim und Wallſtadt, zu denen ſpäter noch Friedrichsfeld kam, aus der Stadtſparkaſſe Ladenburg hervorgegangen iſt, hat dieſer Tage ihre Bilanz für das Jahr 1928 vorgelegt. Die Einwohnerzahl der Verbandsgemeinden beträgt 30 300. Infolge ſchlechter Abſatzmöglichkeiten der landwirtſchaftlichen Produkte des Bezirks, namentlich des Tabaks, und der all⸗ gemeinen Wirtſchaftsnot war es trotz ausgedehnter Werbe⸗ tätigkeit ſehr ſchwer, ein einigermaßen befriedigendes Ergeb⸗ nis zu erzielen. Der Geſamtumſatz iſt von 59,4 auf 62,5 Millionen geſtiegen, die Spareinlagen betrugen am Ende des Geſchäftsjahres insgeſamt 2 108 205 Mk. vor einem Jahre; ſie ſind alſo um rund 638 000 Mk. geſtiegen, eine Ziffer, die im Hinblick auf die allgemeinen Klagen über die Not der Zeit erfreulich hoch iſt. Wie ſich die Spareinlagen auf die einzelnen Gemeinden verteilen, zeigt folgende Zuſam⸗ menſtellung(in Klammer die Zahlen des Vorjahres): Laden⸗ burg 533 586(383 694), Seckenheim 726 009(514 258), Neckar⸗ hauſen 174 974(129 063), Ilvesheim 147 177(96 250), Schries⸗ heim 123 697(64 520), Edingen 108 894(65 481), Wallſtadt 36 909 (25 768), verſchiedene 236 216(185 592). Ziffernmäßig hat Secken⸗ heim die größte Zunahme an Spareinlagen zu verzeichnen, prozentual haben ſich die von Schriesheim am ſtärkſten geſtei⸗ gert, nämlich faſt verdoppelt. Man geht wohl nicht fehl, wenn man dies als Ausdruck des wachſenden Wohlſtandes Schries⸗ heims durch die gute Weinernte, den Mathaiſemarkt und den zunehmenden Fremdenverkehr betrachtet. Zu den Spareinlagen müſſen noch 403 713 Mk. Scheck⸗ und Girbeinlagen hinzugerechnet werden. Die Sprozentige Rück⸗ lage hätte 207 562 Mk. zu betragen, beläuft ſich jedoch erſt auf 97860 Mk. Für eine über den geſetzlichen Satz hinausgehende Aufwertung ſind in einem beſonderen Fonds bereits gegen 1470 285 Mk. 95 639 Mk. angeſammelt. An Reingewinn wurden 15 761 Mark erzielt gegen 18 464 im Vorjahr. Die Liquidität der Kaſſe war im Berichtsjahr äußerſt günſtig. Das Inſtitut wurde im Jahre 1928 wieder ſtark in Anſpruch genommen. Auf Hypo⸗ theken allein ſind über 700 000 Mk. ausgeliehen. Mit der Eingemeindung von Wallſtadt nach Mannheim wird eine Frage aufgerollt, die vielleicht ſpäter bei weiteren Eingemeindungen eine wichtige Rolle für die Kaſſe ſpielen wird. Wallſtadt war bisher mitbürgende Gemeinde. Da es die Selbſtändigkeit verliert, entſteht die Frage, ob die Stadt Mannheim die Bürgſchaft in Höhe einer feſtzuſetzen⸗ den Quote beibehält oder die Kaſſe abfindet. Neuerdings hat die Kaſſe auch in Friedrichsfeld eine Filiale errichtet. ** seh. Wiesloch, 24. Mai. Die Reichspoſt beabſichtigt, für den Amtsbezirk Wiesloch eine völlige Umſtellung des Poſtbetriebes vorzunehmen. Die Zuſtellung, bezw. Ab⸗ holung der Poſt nach den Gemeinden des Angelbach⸗ und Leimbachtales wird durch eigene Kraftpoſtwagen erfolgen, um dadurch in erſter Linie eine raſchere Zuſtellung der Briefpoſt zu erreichen und gleichzeitig die Uebernahme der Paketbeför⸗ derung auf die Reichspoſt zu bewerkſtelligen. Die Poſtzuſtel⸗ lung und ⸗abholung in den einzelnen Poſtämtern und Agen⸗ turen der Landgemeinden erfolgt zweimal täglich.— Vor etwa einem Jahr wurde hier viel der Plan eines Schwimm m⸗ und Sonnenbades viel beſprochen. Nach den Verhand⸗ lungen ſchien es ſo, daß der Plan, der allſeits gutgeheißen wurde, in dieſem Jahre der Verwirklichung entgegen gehen würde. Infolge der ſchlechten Wirtſchaftslage mußte die weitere Durchführung des Projektes vorläufig zurückgeſtellt werden. Die jahrelangen Klagen der Bewohner der Schwetzingerſtraße über die unerträgliche Staubplage im Sommer und den Schmutz bei Regenwetter, werden in die⸗ ſem Jahr aufhören, nachdem die Straße mit einer ſoliden Pflaſterdecke verſehen wurde. Das Straßenbild wird durch die vorgenommenen Gehwegsanlagen mit Zementplatten eine Verſchönerung erfahren. 8 Saal Kerfen ElSe Zimmermann Georg Bühler Verlobfe Heidelberg Mannheim 8 Kirchheim Ih habe mich hier als Zahnerzf miedergelassen. 58521 Dr. H. v. 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Wunder!— Ein Bauern⸗ drama aus dem Hochſchwarzwald Ein ſchöner Film mit Schwarzwald⸗ gehöften in der Kirſchblüte und im Schnee. Albert Steinrücks wuchtiger Bauernſchädel dominiert. Margarete Schöns Steiger⸗ hofbäuerin iſt eine prächtige Type prächtige Landſchaften, prächtige Men⸗ ſchen... Bauernhöfe ſanft⸗ anſchwellende Höhen... ein zaube⸗ riſch ſchönes Land dieſer Schwarzwald C APIIO f dlelchreltg nit Serin in waſtwrauflübrung der erste russische Abenteurerfüim N Der Spion von a Odessa bin Werk, geladen mit Spannung 5 von Anfang bis Ende. 9 packende Akte. 2, Film als Einlage: ber wee Schal 7 herrliche Akte Unsere großartige, moderne Lüf- tungsanlage garantiert für einen angenehmen, kühlen Aufenthalt und ist unser Theatersaal von allen Fachmännern als der hygienisch beste festgestellt worden 2 71 an die Ge⸗ Tasta 25 510 17 el Van de Velde rum Regie: EBerhard Frowein Wirklich ein beachtenswertes Werk, das die neuen Wege, die van de Velde in seinem Ehebuch weist, anschaulich darstellt. 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