5 4 N 1 * . Monkag. 27. Mai 1929 Bezugspreiſe In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ orderung vorbehalten. e 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E56, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1. 9/11 aſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, dee erer. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Ekre Notwendige Abwehr [J Berlin, 27. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann nahm heute Ge⸗ legenheit, vor der Preſſekonferenz den Angriffen entgegen⸗ zutreten, die im Verlaufe der Pariſer Konferenz, namentlich aber während der letzten Phaſe, gegen ihn und das Auswär⸗ tige Amt gerichtet worden ſind. Zunächſt befaßte ſich Streſemann mit der Pariſer Reiſe Kühlmanns Die Behauptung, daß Herr von Kühlmann in Paris im Auftrage Dr. Streſemanns ſowie der Regierung tätig geweſen ſei, iſt auch hier bereits wiederholt berichtigt worden. Dr. Streſemann betonte in Beſtätigung unſerer Feſtſtellun⸗ gen nochmals ausdrücklich, daß Kühlmanns Miſſion weder auf ſeine Initiative, noch auf die irgend eines verantwortlichen Beamten im Auswärtigen Amt erfolgt ſei. Wie man erſt jetzt erfährt, hat der engliſche Botſchafter in dieſer Ange⸗ legenheit eine Demarche unternommen, und zwar unter Be⸗ rufung auf ein Schriftſtück, das Dr. Kühlmann in Paris überreicht hat. Dr. Streſemann hat dem engliſchen Botſchaf⸗ ter mitgeteilt, daß ein ſolches Schriftſtück im Auswärtigen Amt nicht bekannt ſei. Eine Antwort, die der engliſche Außen⸗ miniſter auf die Darlegungen Kühlmanns geben wollte, hat er abgelehnt entgegen zu nehmen, da ſein Amt und er ſelbſt mit der Angelegenheit nichts zu tun hätte. 5 Dr. Streſemann kam dann auf die Vorwürfe zu ſprechen, die man ihm wegen der Demiſſion Dr. Vöglers gemacht hat. Angeblich ſoll Generaldirektor Dr. Vögler dem Auswärtigen Amt ſchon ſeit längerer Zeit ſeine Rücktritts⸗ abſicht mitgeteilt haben. Richtig iſt, daß Dr. Vögler in der Tat vor längerer Zeit einen Luftpoſtbrief an die Regie⸗ rung geſandt hat, in dem er dieſe Abſicht verlauten ließ, hinter⸗ her aber ſofort gebeten hat, den Brief als nicht exiſtterend zu betrachten, eine Bitte, der ſelbſtverſtändlich entſprochen worden iſt. Am Mittwoch abend hatte Vögler dann ſeinen Beſuch in Berlin angekündigt. Infolgedeſſen konnte das Auswärtige Amt nur bekanntgeben, daß ein offizielles Rücktrittsgeſuch nicht vorlag, da man ſonſt Herrn Vögler die Möglichkeit, in der Delegation zu verbleiben, abgeſchnitten hätte. Gegen die deutſchnationalen Verleumder Beſonders eingehend ſetzte ſich der Reichsaußenminiſter mit den Beſchuldigungen auseinander, die gemeinſam in der„Kreuzzeitung“ und in der„Deutſchen Zei⸗ tung“ gegen ihn und gegen den Finanzminiſter Hilferding erhoben worden ſind und darüber hinaus noch, daß beide Mi⸗ niſter im Verein mit dem Schriftleiter der„Voſſiſchen Zei⸗ tung“, Georg Bernhard, eine„Nebenregierung“ aus⸗ geübt hätten, zu dem Zweck, die Entſcheidungen der Sachver⸗ ſtändigen zu konterkarrieren. Aehnlich, wie wir das hier ſchon auseinandergeſetzt haben, wies Dr. Streſemanun mit be⸗ merkenswerter Schärfe eine derartige Kooperation zurück, betonte aber gleichzeitig, daß ſelbſtverſtändlich er ſo⸗ wohl wie Miniſter Hilferding, die ja mit dem Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter zuſammen die federführenden Miniſter für die Reparationsverhandlungen ſeien, ſich jederzeit eingehend mit der Entwicklung der Konferenz befaßt haben, wie das nur ihre Pflicht und Schuldigkeit geweſen wäre. Daß er kei⸗ neswegs, wie das hier und da behauptet worden iſt, Herrn Bernhards Aufſätze inſpiriert habe, gehe ja ſchon aus ſeiner völlig abweichenden Auffaſſung über die Gründe hervor, die Herrn Vögler zu ſeinem Rücktritt bewogen haben. Dr. Streſe⸗ mann hält es für völlig falſch, daß Vögler dem Druck der Schwerin duſtrie gewichen ſei. Der Entſchluß, zu demiſſionieren, ſei vielmehr, wie er ſich auch perſönlich überzeugt habe, aus abſolut eigener Initiative erfolgt, wie es ja auch abſurd wäre, wollte man annehmen, daß ein Mann von der Stellung Vöglers ſich ſein Handeln von einer Gruppe der Induſtriellen würde vorſchreiben laſſen. Weiter machte Streſemann auch der Legende ein Ende, als ob eine Differenz zwiſchen den Ziffern der Reichsregie⸗ rung und der deutſchen Sachverſtändigen beſtanden habe. Die Unabhängigkeit der deutſchen Sachverſtändigen ſei ſogar ſoweit gegangen, daß die Reichsregierung von ihren Anregungen immer erſt Kenntnis erhalten habe, wenn ſie in Paris den Gläubigern überreicht worden waren. Als ebenſo haltlos kennzeichnete Dr. Streſemann die Mitteilungen über angebliche„ſeltſam dunkle Wege“, die die Regierung einge⸗ ſchlagen habe, um über die deutſche Botſchaft in Paris die Alliierten wiſſen zu laſſen, daß man in Berlin bereit ſei, über das Angebot der Pariſer Sachverſtändigen hinauszugehen. Ein ſolcher Schritt würde nichts anderes als Landes⸗ verrat bedeuten. Wenn man ſchon derartig ſchwerwiegende Anklagen erhebt, dann hätte man auch die Pflicht, mit Namen hervorzutreten. Alle dieſe Dinge ſind ja eigentlich durch Dementis des Auswärtigen Amtes richtiggeſtellt worden. Im Intereſſe der Entgiftung der Atmoſphüre iſt es jedoch höchſt dankenswert, daß der Reichsaußenminiſter in eigener Perſon die Haltloſigkeit dieſes Couloirgewäſches nachgewieſen hat. Daß es überhaupt entſtehen konnte, iſt ja nicht zuletzt daraus zu erklären, daß die Konferenz immer mehr ihrem eigentlichen Zweck entfremdet und zu einer politiſchen geworden iſt. Die Schuld an dieſer betrüblichen Entwicklung trägt die Reichsregierung nicht. Sie hat mit peinlicher Sorgfalt da⸗ nüber gewacht, daß den Sachverſtändigen volle Handlungs⸗ Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Abend- Ausgabe annheimer General Anzeiger Aus Seit und Leben mann gegen Klatſch und Intrigen freiheit gewahrt bleibt und dieſe Anſchauung in einem Tele⸗ gramm nach Paris ausdrücklich bekräftigt. Die Sachverſtän⸗ digen haben lediglich aus eigenem Wunſch vor großen Ent⸗ ſcheidungen in Paris mit der Reichsregierung Fühlung ge⸗ ſucht, um ihr genauen Einblick in die Konferenzlage zu er⸗ möglichen. * Amerika bewilligt Frankreich Zahlungsaufſchub Als Ergebnis des Notenwechſels zwiſchen der franzöſiſchen und der amerikaniſchen Regierung über die Bezahlung des 1919 von Frankreich übernommenen amerikaniſchen Kriegs⸗ materials in Höhe von 400 000 Millionen Dollar hat jetzt der Vorſitzende des Finanzausſchuſſes des Kongreſſes eine Re⸗ ſolution eingebracht, worin der Kongreß ermächtigt wird, die am 1. Auguſt d. J. ablaufende Zahlungsfriſt bis zum 1. Mat 1930 zu verlängern, unter der Vorausſetzung, daß Frankreich bis zum 1. Auguſt das Mellon⸗Berenger⸗Abkom⸗ men ratifiziert. Der franzöſiſche Botſchafter in Waſhing⸗ Aus der Welt der Technik 08 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks e uſw berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht ton iſt vom amerikaniſchen Schatzamt darüber unterrichtet worden, daß die amerikaniſche Regierung dieſe Entſchließung unterſtützen werde. Der Kongreß ſelbſt, der jetzt in die Som⸗ merferien geht, wird erſt in der kommenden Winterſaiſon über Annahme oder Ablehnung des Abkommens entſcheiden. Dieſe Verlängerung der Zahlungsfriſt bringt Frankreich eine ſtarke finanzielle Entlaſtung, die ſich auch in gewiſſem Sinne auf die Haltung der franzöſiſchen Delegierten bei den jetzigen Reparationsverhandlungen auswirken dürfte. Seydour und Monis geſtorben Der bekannte Publiziſt und langjährige Mitarbeiter Briands, Jacques Seydoux, iſt geſtern nachmittag um 4 Uhr in ſeiner Pariſer Wohnung im Alter von 59 Jahren plötzlich an Herzſchlag geſtorben. Der ehemalige Miniſterpräſident Erneſte Monis iſt am Sonntag abend im Alter von 93 Jahren auf ſeinem kleinen Landgut in der Nähe von Bordeaux geſtorben. Monis war von 1885 bis 1902 Mitglied der Kammer oder des Senates. * Der Reichspräſident hat dem König von Spanien für ſeine Teilnahme an der Eröffnung der deutſchen Abteilung der Internationalen Ausſtellung in Barcelona ſeinen Dank ausgeſprochen und ihm die beſten Wünſche für den Erfolg der Ausſtellung übermittelt. Drei neue Flugrekorde Sie fallen nach Deutſchland, Amerika und Frankreich 12 500 Meter hoch Der Flugzeugführer Neunhofer erreichte am Sonntag in Deſſaun mit einem Junkersflugzeug Typ D 33 eine Höhe von 12 500 Metern. Die genaue Höhe wird erſt auf Grund der plombierten Meßinſtrumente bei der oberſten deutſchen Sportbehörde feſtgeſtellt. Der Flug wurde beurkundet von dem amtlichen Vertreter des deutſchen Luftrates, von Linſingen, und wird vom Luftrat zur Anerkennung bei der P. A. J. ein⸗ gereicht. Der Flug erfolgte in planmäßiger Fortſetzung der ſchon im letzten Jahre mit dem gleichen Typ gemachten Höhen⸗ flüge. Dieſe Forſcherarbeiten in größeren Höhen haben den Zweck, das Verhalten des Motors in der dünnen Atmoſphäre und den Einfluß der Temperaturunterſchiede von 50 bis 60 Grad Celſius auf die Steuerung, die Maſchinenaulage und die verſchiedenen Brennſtoffe zu überprüfen. Von den Weltrekor⸗ den der größten Strecke, der Geſchwindigkeit, der Dauer und der Höhe beſitzt Deutſchland die beiden letzteren. Der Höhenrekord iſt der bedeutendſte und der ſchwierigſte. Was Neunhofer erlebte Ueber die großartige Leiſtung des Fliegers Neunhofer erfährt ein Mitarbeiter der Berliner Montagspoſt aus dem Munde des Weltrekordfliegers und des Preſſechefs der Jun⸗ kerswerke folgende Einzelheiten: „Die Junkerswerke haben das große Wagnis planmäßig vorbereitet. Es ſtand auch von Anfaug an feſt, daß zu deſſen Durchführung nur die Junkers Wö 33, die aus der F 13 ent⸗ wickelte Maſchine Brementyps, alſo eine ſchwere Maſchine be⸗ ſtimmt werden ſollte. Aus der Reihe der Junkersflieger wurde Willi Neunhofer, ein 32 Jahre alter, aus Düſ⸗ ſeldorf ſtammender Pilot beſtimmt. Neunhofer iſt der Typ des entſchloſſenen, zielbewußten und mit eiſerner Energie durchſetzenden Fliegers, der ſich als Kampfpilot die Sporen. verdient hat, ſeit 8 Jahren für Junkers im Ausland, beſon⸗ ders in Amerika flog und ſeit 1928 Werkpilot in Deſſau iſt. Neunhofer ſtartete am Samstag und kam bald in große Höhen. Er hatte alsbald den amerikaniſchen Rekord erreicht, als plötzlich der Schlauch, der ihm den zum Leben unent⸗ behrlichen Sauerſtoff zuführte, infolge einer Bewegung des Fliegers zerriß.„Ich wußte im Augenblick nicht, wie mir geſchah“, ſagte Neunhofer,„ich war in einem Zuſtand wie in der Narkoſe und verlor auf 10 Minuten die Beſinnung. Automatiſch müſſen meine Hände den Sicherheitsknopf am Steuer los⸗ gelaſſen haben, das hatte dann das Ausſetzen der Motore zur Folge und die Maſchine ging infolge der wunderbaren Stabili⸗ tät mit Blitzgeſchwindigkeit etwa 7000 Meter im Gleitflug zur Erde nieder. Da kam mir das Bewußtſein wieder. Meine Hände lagen loſe am Steuer. Ich ahnte ſofort, was geſchehen war, gab Gas und kam glatt auf die Erde nieder. Heute vor 8 Uhr erneuerte ich den Verſuch. Ich hatte lediglich meinen Flieger⸗Dreß mit einem Ueberpelz auf dem Körper, flog ohne Schutzbrille, weil erfahrungsgemäß in großen Höhen die Gläſer anlaufen und die Sicht verhindert wird. Ich ging höher und höher und das Meßinſtrument zeigte bald 11000 Meter. Jetzt kamen für mich die ſchlimmſten Minuten. Es waren 55 Grab Celſius unter Null. Ein tränendes Auge fror mir zu. 12000 Meter. Die Luft wurde dünner und dünner. Das Atmen wurde ſchwer. Ich kannte nur das Ziel: Der Welthöchſtrekord muß Deutſch⸗ land gehören. Der Meſſer zeigt 12 300, 12 400 und endlich, ich kann keinem ſagen, wie mir zu Mute war, 12 500 Meter! Mein Ziel war erreicht, den Welthöchſtrekord für Deutſchland hatte ich gewonnen. Ich ließ das Höhenſteuer locker und im Augenblick begann ein wunderbarer Gleitflug zur Erde.“ meter zeigte eine Kälte von 60 Grad Celſtus. Am 3800 Meter zurück — Newyork, 27. Mai. Am geſtrigen Sonntag wurde von dem amerikaniſchen Marineflieger Soucier ebenfalls ein Angriff auf den Höhenflugrekord unternommen. Er erreichte in 45 Minuten eine Höhe von 11900 Meter. Das Thermo⸗ Auch dieſer neue amerikaniſche Höhenweltrekord iſt durch den geſtrigen Rekord des Junkers⸗Fliegers Neunhofer in Deſſau, der 12 500 Meter Höhe erreichte, bereits überboten worden. f 172 ¼ Stunden in der Luft Fort Worth(Texas), 27. Mai.(United Preß.) Der Welt⸗ rekord im Dauerflug mit Ergänzung der Benzin vor⸗ räte in der Luft, der bisher mit 150 Stunden von dem Flug⸗ zeug„Queſtion Mark“ gehalten wurde, iſt von den beiden Pi⸗ loten Robbins und Kelly auf faſt 172½ Stunden gebracht wopden. Robbins und Kelly hatten die Abſicht, 200 Stunden in der Luft zu bleiben, entſchloſſen ſich aber infolge der ſchlechten Wetterlage ſchon vorher niederzugehen. Bei ihrer Landung auf dem Flugplatz von Fort Worth waren die beiden Piloten für die erſte Zeit völligerſchöpft und nahezu taub; ſie erholten ſich aber bereits nach kurzer Zeit. Eine große Menſchenmenge, die ſich auf dem Flugplatz eingefunden hatte, brachte den Piloten begeiſterte Ovationen dar. Robbins und Kelly erklärten, daß der Motor ihres Ryan⸗Eindeckers ganz ausgezeichnet gearbeitet hätte, daß aber die lange Beanſpru⸗ chung zuſammen mit dem ſchlechten Wetter und Regen in der Nacht vom Samstag auf Sonntag zu einer äußerſt ſtarken Vibration des Motors führte. Da überdies der Propeller des Flugzeuges ſich infolge des Regens voll Waſſer geſogen hatte, entſchloſſen ſie ſich, niederzugehen, obwohl ſie glaubten, daß ſie 55 mindeſtens 24 Stunden länger in der Luft hätten bleiben önnen. Flugrekord für Durchſchnittsgeſchwindigkeit . Die franzöſiſchen Flieger Weiß und Girier, die geſtern früh in Le Bourget aufgeſtiegen ſind, um in einem Rundflug Etempes— Chartres— Orleans den Geſchwindigkeitsrekord über 5000 Km. zu ſchlagen, landeten nach erfolgreichem Flug von 26 Stunden 41 Minuten heute vormittag in Etempes. Die von ihnen erzielte mittlere Stundengeſchwindigkeit beträgt 185 Km., während der bisherige im Beſitz der Italiener Fer⸗ rari und Del Prete befindliche Rekord nur 139 Stundenktilo⸗ meter betrug. 6 Der kommuniſtiſche„Klaſſenkampf“ in Halle wurde auf die Dauer von vier Wochen verboten. E. Sekte. Nr. 240 Neue Mannheimer Zeitung([Abend⸗ Ausgabe Monkag, den N. Mackf 1928 Der ſozialdemokratiſche Parteitag Der geſtrige Vormittag war ausgefüllt von Sitzungen von einzelnen Organiſationen. In der Arbeitsgemeinſchaft ſozial⸗ demokratiſcher Lehrer wurden Richtlinien für das Berech⸗ digungsweſen und die Berufsausbildung aufgeſtellt und zwar wurde für jeden Beruf bei Fragen des Eintritts oder der Be⸗ förderung die Notwendigkeit einer beſonderen Schulreife ab⸗ gelehnt. Die Möglichkeit, den Zutritt zu Hochſchulen anders als durch eine Reifeprüfung zu erreichen, ſoll ausgebaut wer⸗ den. Der Umzug um die Mittagszeit geſtaltete ſich zu einer eindrucksvollen Kundgebung, im Ehrenhof des Ausſtellungs⸗ geländes, wo eine zahlreiche Menſchenmenge wartete, fand an⸗ ſchließend eine Verſammlung ſtatt. Reichskanzler Müller wandte ſich in einer Anſprache gegen den Vorwurf, daß die Ar⸗ beiter nicht national ſeien. Gerade der Sozialdemokratie ver⸗ danke man es, daß das Reich nicht zuſammengebrochen ſei. Der Redner forderte auf, auszuharren im Kampfe für den Sieg des Sozialismus. Der preußiſche Miniſterpräſident Braun betonte, daß der Parteitag in erſter Linie eine Rückſchau ſei. Tiefe Impulſe müßten von ihm ausgehen, um Begeiſterung zu erzeugen für die Seele der Partei. Die Eröffnung des Parteitages Im Feſtſaal der Stadthalle fand am Nachmittag die Er⸗ öffnung des Parteitages ſtatt, an der die hervorragendſten Mitglieder der Partei, Reichskanzler Müller, Reichsinnen⸗ miniſter Severing, Reichsfinanzminiſter Dr. Hilfer⸗ ding, der preußiſche Miniſterpräſident Dr. Braun, der preußiſche Innenminiſter Grzeſinſki, der Parteivor⸗ ſitzende Wels und zahlreiche Parlamentarier aus ganz Deutſchland teilnahmen. Oberbürgermeiſter Beims entbot den Willkomm der Stadt Magdeburg und wies auf die Gegen⸗ ſätze hin zwiſchen dem heutigen und dem letzten Parteitag in Magdeburg von 1910. Der Parteivorſitzende Wels hielt die Eröffnungsrede, in der er zunächſt den Eintritt der Partei in eine Koalitiounsregierung und die Haltung gegenüber den Kommuniſten erörterte. Früher ſei die Partei Oppoſitions⸗ partei geweſen, heute habe ſie der Wille von mehr als einem Drittel des deutſchen Volkes zur Regierungspartei ge⸗ macht. Für alle Parteien ſei Verantwortung in der Regie⸗ rung eine Belaſtung, beſonders in agitatoriſcher Hinſicht. Wels ſtreifte auch die Verhandlungen in Paris und wies darauf hin, daß Deutſchland in ſeinen Entſchlüſſen noch nicht frei ſei. Wir müſſen mit der Tatſache rechnen, ſo erklärte er, die durch keinen Parteibeſchluß aus der Welt geſchafft werden kann, daß ein erheblicher Teil der Arbeit und der Produktion des deut⸗ ſchen Volkes nicht dem allgemeinen Wohl des eigenen Landes, ſondern noch Jahrzehnte hindurch den Reparationsgläubigern zufließt. Die Beſeitigung dieſes Zuſtandes könne nur erreicht werden durch das Wirken einer ſozialiſti⸗ ſchen Internationale. Sodann wandte ſich der Redner noch einmal der Koalitionspolitik zu.„Wir geben uns keiner Täu⸗ ſchung hin,“ ſo ſagte Wels,„diejenigen Parteien, mit denen wir uns in einern Koalitionsverhältnis befinden, haben kein In⸗ tereſſe an dem politiſchen und wirtſchaftlichen Erfolg der So⸗ zialdemokratie, alſo auch nicht einer erfolgreichen Politik einer ſozialdemokratiſch geführten Regierung.“ Man wiſſe wohl, fuhr Wels weiter fort, daß auch aus Kreiſen der Parteien, mit denen die Sozialdemokratie jetzt in der Regterung zuſammen ſet, der Verſuch gemacht werde, auf der Baſts der finanziell ſchwierigen Lage einen Sturm gegen die Finanzpolitik und gegen die Soztaldemo⸗ ratte zu führen. Das gelte beſonders für die Arbeitsloſen⸗ verſicherung. Aber an der Arbeitsloſenverſicherung laſſe die deutſche Arbeiterſchaft, laſſen die deutſchen Gewerkſchaften und die ſozialdemokratiſche Partei nicht rütteln. Koalition bedeute nicht eine Art Suspendierung des ö Klaſſenkampfes. Dann wandte ſich der Redner gegen gewiſſe Diktatur⸗ beſtrebungen. Das Recht der Diktatur falle der Sozialdemo⸗ kratie zu und niemand anderem; denn nur bei der Sozial⸗ demokratie habe man auch die Garantie der Rückkehr zur Demokratie. 5 Nach der mit großem Beifall aufgenommenen Rede von Wels wurde das Bureau des Parteitages gewählt. Zu Vor⸗ ſitzenden des Parteitages wurden einſtimmig gewählt der Parteivorſitzende Wels und Stadtrat Wittmack⸗Magdeburg. Montag früh fand die erſte Arbeitsſttzung mit dem Be⸗ richt des Parteivorſtandes ſtatt. Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler Am Sonntag hat ſich in Weimar eine Reichs⸗Gemein⸗ schaft junger Volksparteiler gebildet. Der Beſuch der unter Leitung von Studienrat Hardt⸗ Löbau ſtehenden Tagung aus dem ganzen Reich war außerordentlich ſtark. Johannes Dieckmann ⸗ Dresden ſprach zunächſt über„Zehn Jahre Parlamentarismus in Deutſchland“ und betonte, die junge Generation ſtelle ihren Willen zur Sammlung zur Mitarbeit an den politiſchen Aufgaben des Tages und zur Reform der deutſchen Politik in den Dienſt des Vaterlandes. Darauf hielt Frank Glatzel⸗Eſſen ein Referat über „Aufmarſch und Ziel der neuen politiſchen Generation“. Er erklärte, die pyige Generation innerhalb der Deutſchen Volks⸗ partei ſtrebe bewußt auf Parteierneuerung hin. An die beiden Referate ſchloß ſich der einſtimmige Beſchluß, die Reichsgemeinſchaft junger Volkspartetler zu konſtituteren. Ihre Aufgabe ſoll ſein, die bereits gebildeten örtlichen Grup⸗ pen zu vereinigen und zu einer ſtarken polttiſchen Bewegung im ganzen Reich auszubauen. Die Verſammlung, auf der Entwicklung und Selbſtändig⸗ keit der Bewegung im Rahmen der Deutſchen Volkspartei ſtark unterſtrichen wurde, nahm ſchlteßlich einſtimmig eine Kundgebung an, in der es heißt:„Wir ſinb entſchloſſen, im Geiſte einer neuen Generattlon unſere Kraft in den Dienſt der politiſchen Erneuerung Deutſchlands zu ſtellen und wollen durch unſere praktiſche Arbeit die Kraft der Idee beweiſen.“ Badiſche Politik Die badiſchen Richter für eine Verreichlichung der Justiz Der am Sonntag in Heidelberg tagende Badiſche Richter⸗ tag hat ſich mit überwältigender Mehrheit gegen nur wenige Stimmen für eine Verreichlichung der Juſtiz ausgeſprochen, woran der Wunſch geknüpft wurde, daß dabei „Die letzten& Die europäiſche Aufgabe Deutſchlands und Frankreichs Z. Zürich, 27. Mai.(Von unſerem Schweizer Vertreter.) Die Züricher Rede des ehemaligen franzöſiſchen Miniſter⸗ präſidenten Herriot iſt zu einer mächtigen Demonſtra⸗ tion für eine deutſch⸗franzöſiſche Verſtändi⸗ gung geworden. Der große Tonhallenſaal, der bis auf den letzten Platz von einem auserwählten Publikum gefüllt war, jubelte Herriot nach ſeinen überaus klaren Ausführungen in einer Art und Weiſe zu, wie dies in dieſem Saale ſelten der Fall geweſen iſt. Herriot hat in ſeiner Rede vor allem das bisher Erreichte gekennzeichnet und die verſchiedenen Etappen des gegenſeitigen Entgegenkommens feſtgehalten. Er ſprach von London, wo bereits 1924 der erſte Kontakt her⸗ geſtellt und als deſſen Folge das Ruhrgebiet geräumt wurde. Er begrüßte den Tag, an dem Deutſchland in den Völkerbund eintrat als ein Datum, das bedeutungsvoller iſt, als die berühmteſten Schlachten des Krieges. Damit ging er über auf die wirtſchaftliche Annäherung, die ein Schritt⸗ macher für jedes politiſche Zuſammengehen ſei. Es gelte jetzt, die letzten Scheidewände zu brechen. „Die Bekehrung der Herzen zum Frieden iſt vielleicht die ſchwierigſte, aber zugleich die nützlichſte Aufgabe. Ueber die Idee eines Internationalismus, einer Verſtändigung zwiſchen den ehemaligen Feinden gerade in der Schweiz zu ſprechen, ſcheint mir beſonders fruchtbar. Die Schweiz iſt ge⸗ radezu ein Laboratorium der Zukunftsgedanken.“ Herriot hob hervor, daß als leuchtendſtes Beiſpiel dieſes Geiſtes die Geſinnung der franzöſiſchen Frontkämpfer maß⸗ gebend ſein müſſe, die jetzt die Barbarei des Krieges ablehnen und eine Politik der Verſtändigung mit Deutſchland verlangen.„Wir müſſen einander verſtehen lernen, die Fehler begreifen und die Qualitäten achten und verzeihen.“ Die geiſtigen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich litten heute vielleicht noch durch die gerade an den deutſchen Untverſttäten Frankreich nicht durchweg günſtige Geſinnung. Daß aber auch dieſe Mentalität ſich ändern könne, das zeige am beſten das Beiſpiel des preußiſchen Kultus⸗ miniſters Dr. Becker. Der preußiſche Kultusminiſter hat alles getan, um die ethiſchen Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern enger zu künpfen. Herriot gedachte auch in hoher Anerkennung der Tätigkeit von Prof. Salomon in Frank⸗ furt.„Ein erfreuliches Symptom iſt der kürzlich auf dem Dresdner Kongreß der deutſchen Lehrer gefaßte Beſchluß, für den Frieden und die Verſöhn ung zu ar⸗ beiten. Von ausſchlaggebender Bedeutung iſt dabei die Reviſion und Umarbeitung der Schulbücher in einem pazi⸗ fiſtiſchem Geiſte. Es muß uns auch gelingen, die Hiſtoriber für uns zu gewinnen, ſowie die Preſſe, was bei ihrem ſtarken Unabhängigkeitsbeſtreben oft keine leichte Sache iſt.“ Die Lückendorſer Kalaſtrophe — Zittau, 27. Mai. Die amtliche Unterſuchung der Kata⸗ ſtrophe beim Lückendorf⸗Bergrennen hat ergeben, daß der Bugattiwagen einen Materialfehler aufwies, deſſenVor⸗ handenſein man zunächſt nicht feſtſtellen konnte und der, wie die Unterſuchungskommiſſion angibt, der Herb der Urſache der Kataſtrophe war.— Wie die Rennleitung mitteilt, wurden nicht wie urſprünglich gemeldet vier, ſondern nur zwei Perſonen getötet. Für eine ins Zittauer Kranken⸗ haus eingelieferte ſchwer verletzte Frau beſteht Lebensgefahr. Die Zahl der Schwerverletzten beträgt 8, die der Leichtver⸗ letzten etwa 10. Aeberall Anwelter — Reichenbach(Schleſien), 27. Maf. Geſtern nachmittag ging über die Mittel⸗Poilauer⸗ Gemarkung ein verheerender Wolkenbruch mit Hagelſchlag nieder, der auf den Feldern großen Schaden anrichtete. Vor allem litten die Kar⸗ toffel⸗ und Rübenkulturen. Das Waſſer ſtürzte in ſo großen Mengen zu Tal, ſodaß zwei Meter breite und 60 Zentimeter tiefe Kanäle quer durch die Rübenäcker geriſſen wurden. Der Umfang der notwendig gewordenen Aufackerung läßt ſich zur Zeit noch nicht überſehen. Die tiefer gelegenen Wieſen ſind ſo verſchlammt, daß das Gras nicht zu Futterzwecken ver⸗ wendet werden kann. Manche Häuſer waren ſtundenlang von jedem Verkehr abgeſchnitten, da ſie ringsum von Waſſer umgeben waren. Ein Blitz ſchlug in die Hochſpan⸗ nung, ſodaß ein Draht riß, auf die darunter befindlichen Koppeldrähte fiel und ſie unter elektriſchen Strom ſetzte. Zum Glück war die Koppel im Augenblick des Unfalles nicht mit Vieh beſetzt. — Gleiwitz, 27. Mai. Das Dorf Rokittnitz wurde nach einem Gewitter überraſcht von einer Hochwaſſer⸗ welle, die die Keller eines Teiles des Ortes unter Waſſer ſetzte. Ein Gaſthaus ſtand bis zum erſten Stock unter Waſſer. In der Dunkelheit irrte ein auf dem Nachhauſewege befindlicher Markenkontrolleur vom Wege ab und ertrank in dem hoch geſchwollenen Bach. In dem Gleſwitzer Stadtteil Soßnitza mußten 5 Häuſer wegen Ueberſchwemmung geräumt werden. Das Mobiliar iſt zum großen Teil verloren. — Hamburg, 27. Mal. Schwerer Hagelſchlag hat am Sonntag in den Vierlanden große Werte vernichtet. Die Obſternte iſt ſtellenweiſe völlig vernichtet. Der Schaden iſt bis jetzt noch nicht abzuſehen. In Bergedorf wurden zahl⸗ reiche Schelben zertrümmert. In Wenkorf ſchlug der Blitz in eine Strohkate, die nieberbrannte. Troſtlos ſieht es in Neu⸗ gammen und in Kurslack aus, wo die Scheiben der Treib⸗ häuſer überall zertrümmert wurden. An der Nordoſtſeite der Kurslacker Kirche wurden alle Scheiben zertrümmert. Neue Erdſthße in der Türkei — Angora, 26. Mal. Durch ein Erdbeben wurden in Karahiſſar und in der Gegend von Stiwas 1357 Häuſer völlig, 918 zum Teil zerſtüört. 64 Menſchen kamen bet der Kataſtrophe ums Leben, 72 wurden verwundet. Nicht die landsmannſchaftlichen Vorbehalte geſichert werden ſollten. weniger als 74 Dörfer ſind vernichtet. eidewände müſſen fallen!“ Große Verſöhnungsrede Herriots in Zürich Von der Preſſe kam Herriot auf die Literatur der beiden Länder zu ſprechen, wobei er u. a. ausführte:„Die Literatur der beiden Völker iſt ſich in den früheren Jahr⸗ hunderten nicht ſo fremd geweſen, wie es heute ſcheint, denn die ewigen Leiden und Freuden der Menſchheit ſind allen Völkern gemeinſam. Erſt durch den Krieg iſt die Literatur der beiden Völker nationaliſtiſch beeinflußt worden. Dabet iſt die Schuld der Franzoſen nicht geringer als die der Deut⸗ ſchen.“ Herriots Appell ging dahin, eine neue Ethik zu ſchaffen, die dem Geiſt des großen Beethoven entſpricht, det durch ſchwere Enttäuſchungen hindurchgegangen ſei und doch ſeine Neunte Symphonie geſchaffen habe, die ausklingt in den Ruf:„Seid umſchlungen, Millionen.“„Wir, die wir durch eine noch größere Tragik der Zeit hindurchgegangen ſind, dür⸗ fen und wollen uns an dieſe erhabene Schöpfung erinnern. Frankreich und Deutſchland, zwei Länder, dazu berufen, die Führer der Nationen zu ſein, müſſen zuſammen, um eine neue Ordnung zu ſchaffen, die ihre Grundſätze aus den Ideen ihrer größten Geiſter ſchöpft. Wir haben das Recht, eine neue Ethik zu verlangen, teuer genug bezahlt. An un⸗ ſeren beiden Ländern liegt es, nicht nur ſich ſelbſt, ſondern auch Europa zu retten, das nur noch die Wahl hat zwi⸗ ſchen Vaſallentum und einem Staatenbund.“ Die Freimütigkeit ſeiner Gedanken und der redneriſche Schwung des Vortrages riſſen die Hörer zu minutenlangen Ovationen hin.. 55* Ein Appell an die Völker Europas Im„Oeuvre“ wird heute ein von aktiven und im Ruheſtand lebenden Offizieren verſchiedener Län⸗ der unterzeichneter Appell an die Völker Europas, der auch in den hauptſächlichſten europäiſchen Zeitungen zum Abdruck gebracht werden ſoll, veröffentlicht. Die Unterzeichner wen⸗ den ſich vor allemgegen die Verwendung der Luft⸗ waffe im Kriege. Die Völker würden vor folgende Alternative geſtellt: Entweder Rüſtungswettlauf mit wachſen⸗ der Entwicklung der Luftſtreitkräfte, die übrigens weder eine Garantie für den Frieden noch für die Sicherheit ſein würde, oder eine entſchiedene, dem Kriege vorbeugende Politik. Un⸗ erläßliche Bedingung für dieſe Poltttk ſei die allgemeine effek⸗ tive Herabſetzung der Rüſtungen. Deutſcherſeits iſt der Aufruf unterzeichnet durch die Gene⸗ rale a. D. von Preß ler, von Deimling und von Schön⸗ aich, ferner von Dr. Schützinger, Karl Hagedorn, Hans E. Lange, Waldus Neſtler und Lothar Perſius. Unter den Unterzeichnern befindet ſich der franzöſiſche Gene⸗ ral a. D. Sauret. Anglücks⸗Ehronik des Sonntags Der naſſe und der heiße Tod — Berlin, 27. Mai. Den ganzen Sonntag über herrſchte in Berlin prachtvolles Sommerwetter. Am frühen Nachmit⸗ tag wurde als höchſte Temperatur ein Thermometerſtand von 27 Grad Celſius im Schatten gemeſſen. Ungeheurer Andrang herrſchte in den Freibädern. Leider iſt der Sonntag nicht ohne tödliche Badeunfälle vorüber gegangen. Im Tegeler See ertrank ein junger Mann vor den Augen ſeiner Ange⸗ hörigen. Zwei weitere tödliche Unfälle ereigneten ſich im Freibad Jeersfeld und bet Heſſenwinkel im Dömeritz⸗ ſee. Auch die Hitze forderte bereits ein Opfer. In der See⸗ ſtraße wurde am Samstag ein junger Mann vom Hitz⸗ ſchlag getroffen und ins Krankenhaus eingeliefert. — Mituchen⸗Gladbach, 27. Mai. Beim Baden an der Talſperre von Meſchede ertrank ein Obertertianer vor den Augen ſeiner Mitſchüler. — Jlflich, 27. Mat. Die beiden 18 und 21 Jahre alten Söhne eines Eiſenbahnangeſtellten badeten zwiſchen Jülich und Leden in der Ruhr.— Einer von dieſen beiden verlor plötzlich den Boden unter den Füßen und verſank. Sein zu Hilfe eilender Bruder konnte ihn nicht bergen, ſondern er⸗ trank ebenfalls. Verkehrsunfälle — Berlin, 27. Mai. In dem Vorort Wittenau rannte ein Straßenbahnzug mit voller Gewalt gegen einen Traktoren⸗ anhänger, wobei der Anhänger umgeworfen wurde. Der Führer des Straßenbahnwagens, der Führer des Traktors, ſowie drei Arbeiter, die ſich auf dem umgeſtürzten Anhänger befanden, erlitten erhebliche Verletzungen. — Eſſen, 27. Mai. In der Nacht zum Sonntag wurde in Steelen von einem Kraftlieferwagen ein Motorradfahrer, der in Richtung Bochum—Eſſen fuhr, überfahren. Dabei wurde der Motorradfahrer ſo ſchwer verletzt, daß er ins Kranken⸗ haus eingeliefert werden mußte. Sein Mitfahrer wurde ſofortgetötet. Der Führer des Lieferwagens fuhr, ohne 22 um den Vorfall zu kümmern, davon und entkam un⸗ erkannt. Schwerer Anfall bei Aebungsſchießen — Berlin, 27. Mai. Ein tragiſcher Unfall ereignete ſich auf dem Waldſchießſtand Carpin im Kreiſe Ueckermünde wo die Beamten der dortigen Oberförſterei ein Uebungs⸗ ſchteßen abhielten. Ein Förſter hatte überſehen, das das Warnungszeichen des Anzeigers hoch gegangen war. Er traf den hinter der betreffenden Scheibe beſchäftigten Hausmeiſter e aus Carpin ſo unglücklich, daß der Tod ſofort eintrat. Miniſter Dietrich fährt nach Bukareſt Berlin, 27. Mal.(Von unſerem Berliner Büro. In Bukareſt findet vom 7. bis 10. Junt der 14. Internationale Landwirtſchafts⸗Kongreß ſtatt. Die Reichsregierung wird durch den Miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft Die t⸗ rich vertreten ſein, die deutſche Landwirtſchaft durch eine ihrer Bedeutung entſprechende Delegation, der maßgebende Vertreter aller beteiligten Kreiſe angehören und die unter Führung des Miniſters a. D. Hermes ſtehen ſoll. 1 R Fr 1 * e 1 Montag, den 27. Mat 1929 tene Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 240 Hauptverſammlung des Die Hauptverſammlung des Verbandes badiſcher Gemeinden, die Sonntag vormittag im Muſenſaal abgehalten wurde, nahm 3 3½ Stunden in Anſpruch. Die Betelligung war ſo ſtark, daß eine große Anzahl die Em⸗ pore in Anſpruch nahm. Als Ehrengäſte hätten ſich Polizei⸗ direktor Dr. Bader, Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich, die Stadträte Groß, Haas, Kramer, Schmitz, Süß, Schneider und Vogel, Beigeordneter Oi b, außer den Landtagsabgeordneten, die an den ſamstägigen 8 zerhandlun⸗ gen teilnahmen, die Abgg. Arnold ⸗ Mannheim und Heck⸗ Gerichtſtetten eingefunden. Eröffnung und Begrüßung Bürgermeiſter Menges ⸗Gernsbach eröffnet kurz vor 10 Uhr die Verhandlungen mit herzlichen Begrüßungsworten, wobei er mit Genugtuung feſtſtellte, daß die Zahl der Teil⸗ nehmer gegen früher zugenommen hat. Er danke der Stadt Mannheim, die den Verband in überaus herzlicher Weiſe auf⸗ genommen habe, in einer Weiſe, die man ſonſt nie erfahren habe, ebenſo Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich. Die Groß⸗ zügigkeit der Stadtverwaltung habe ſich auch in der Be⸗ e der Gaſt freundſchaft in glänzender Weiſe bewährt. Mannheim habe wie alle übrigen Gemeinden des Landes darunter zu leiden, daß Baden zur ſüdweſtdeutſchen Grenz⸗ mark geworden ſel. In Berlin werde nicht in dem wünſchens⸗ werten Maße dieſe Tatſache gewürdigt. Vor allem habe ſich beim Finanzausgleich gezeigt, daß man zu wenig berückſich⸗ tige, daß wir in der ſüdweſtdeutſchen Ecke benachteiligt ſind. Es wäre ſehr gut, wenn ſich in dieſer Beziehung eine Beſſe⸗ rung zeigen wollte. Es habe den Anſchein, daß infolge des ſamstägigen Vorfalles kein Vertreter der Regie⸗ rung erſchienen ſei. Er bedaure dies außerordentlich, denn was Kollege Koch geſagt habe, ſei vom Standpunkt der Stan⸗ desvertretung durchaus berechtigt geweſen.(Lebhafte Zu⸗ ſtimmung.) Der Verband ſei eine Vereinigung, die 482 Ge⸗ meinden mit 1,3 Mill. Einwohnern umfaſſe. Es wäre des⸗ Halb angebracht geweſen, daß ein Vertreter des Miniſteriums des Innern ſich eingefunden hätte, um die Wünſche und Be⸗ dürfniſſe der Gemeindevertreter aus erſter Hand zu erfahren. Dr. Bader, den er herzlich begrüße, ſei offenbar nur in ſeiner Eigenſchaft als Polizeidirektor anweſend. Bet der Be⸗ willkommnung der Landtagsabgeordneten bemerkte der Red⸗ ner, der Verband lege den allergrößten Wert darauf, daß der Landtag davon Kenntnis nehme, wie es in den leiſtungs⸗ ſchwachen Gemeinden ausſehe. Bürgermeiſter Menges begrüßte den Vertreter des Badiſchen Städtebundes, Bürger⸗ meiſter Trunk, den Präſidenten des Deutſchen Land⸗ gemeindebundes, Landrat Dr. Gehricke, eine Reihe von Vertretern von Schweſternverbänden, u. a. aus Württem⸗ berg und Heſſen, der Gemeindebeamtenſchaft, den Ehrenvor⸗ ſitzenden Reichstagsabg. Julier und nicht zuletzt die Preſſe. Die Tagung werde überſchattet von den Pariſer Repa⸗ rationsver handlungen. Wenn die Bedingungen, die uns unſere Feinde von ehedem auferlegen wollen, in der unerträglichen Höhe angenommen werden, dann dürfe man micht damit rechnen, daß die Regelung des Finanzausgleichs Länder und Gemeinden befriedigen könne. Es ſei zu hoffen, daß in dieſer Hinſicht doch noch die Vernunft ſiege und die Reparationsleiſtung in einer Höhe feſtgeſetzt werde, die uns micht auf Generationen hinaus der Schuldknechtſchaft unſerer ehemaligen Feinde ausliefere.(Starker Beifall.) Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich entbot der Verſammlung im Namen des Stadtrats und der Stadtverwaltung herzlichſten Willkommgruß, zugleich im Namen des Badiſchen Städteverbandes. Die Stadtverwal⸗ tung freue ſich, daß ſo viele badiſche Landbürgermeiſter und Gemeinderäte nach Mannheim gekommen ſelen. Die Manu⸗ heimer Stadtverwaltung habe kein leichteres Los wie die Bürgermeiſter und Gemeinderäte im Lande zu tragen. Viel⸗ leicht ſei nur das Maß der Sorgen entſprechend der Zahl der Bevölkerung etwas geringer. Die Stärke der Schwierig⸗ keiten wachſe faſt über den Kopf. Man ſehe kein Ende, wenn nicht etwa die Reparationsver handlungen ein glückliches Ende nehmen und ſo wieder ein Hoffuungsſtrahl ſich am Horizont zeige. Das Verhältnis zwiſchen Land und Großſtadt habe ſich in den letzten Jahren weſent⸗ lichgebeſſert. Es ſei nicht mehr die ſtarke Entfremdung der Großſtadtbevölkerung vom Lande vorhanden, wie man ſie im Zeitalter des aufkommenden Induſtrialismus und des Hochkapitalismus erlebt habe. Die Einſicht gelange immer mehr zum Durchbruch, daß es mit der ungeſunden Entwick⸗ lung der Zuſammenballung von Menſchen in kleinem Raum nicht mehr ſo weiter gehe, ſondern daß die Großſtädter vom Lande einiges lernen müſſen, daß die Großſtadt weiträumig, mit Gärten und Grünflächen geſtaltet, das Siedlungs⸗ und Kleingartenweſen gepflegt werden müſſe. Dadurch werde eine geiſtige Atmoſphäre geſchaffen, die zu einem beſſeren Frieden. zwiſchen Stadt und Land und zu einer Annäherung in der Auffaſſungsweiſe führe. Er gehöre nicht zu denen, die einer „ Eingemeindungspolitik das Wort reden; aber in beſchränktem Umfange ſeien Eingemeindun⸗ gen nötig, um eine großzügige Großſtadtpolitik zu för⸗ dern. Dr. Heimerich ſchloß mit dem Wunſche, daß die Tagung, die recht erfolgreich verlaufen möge, Zeit dazu laſſe, möglichſt frohe Stunden hier zu verleben, damit Mannheim in gutem Andenken behalten werde. Damit verband der Oberbürger⸗ meiſter die Einladung zur großen landwirtſchaft⸗ lichen Wanderausſtellung im Jahre 1932. Er würde ſich ganz beſonders freuen, wenn die Tagung in dieſem Jahre, das ganz beſonders den Beſtrebungen der Landgemeinden ge⸗ widmet ſein werde, wieder hier ſtattfinden könne.(Starker Beifall.) Dr. Gugelmeier überbrachte die Grüße der badiſchen Sparkaſſen und der Girozentrale. Man habe in den letzten Wochen erlebt, daß unſer Volk über Gebühr nervös geworden iſt, als die Verhandlungen in Paris unſicher wur⸗ den. Wie ſolle man im Ausland ſo ſchwerige Verhandlungen führen, wenn jede kleine Schwankung zu einer ſolchen Nervoſt⸗ tät führe. Er ſtelle mit Befriedigung feſt— er könne dies be⸗ weiſen aus den Verhältniſſen bei den einzelnen Sparkaſſen—, daß auf dem Lande im allgemeinen mehr Ruhe bewahrt wurde, als in den großen Städten. Es ſei ein großer Schaden für unſere Volkswirtſchaft, daß unſer Volk während der Verhand⸗ lungen nervös werde, die ganz naturgemäß dann und wann auf Schwierigkeiten ſtoßen müßten. Er bitte, die Ruhe, die im Lande draußen geherrſcht habe, in dieſen aufregenden Wochen auch weiterhin zu bewahren im Intereſſe unſeres Vaterlandes. (Lebhafter Beifall.) Landrat Dr. Gehricke begrüßte die Verſammlung im Namen des Deutſchen Landgemeindetages und zugleich im Namen der anweſenden Vertreter der Landesverbände, die im Deutſchen Bund vereint ſind, die hierher gekommen ſeien, um die Verbundenheit der deutſchen Landgemeinden zu zeigen. Die Gemeinden, deren finanzielle Lage wirklich ſehr wenig günſtig ſei, wollten vor allen Dingen eine geſunde finanzielle Unter⸗ lage haben, auf der der Etat aufgebaut werden könne. Mit Bedauern müſſe man ſehen, daß die Finanzdecke für Reich, Länder und Gemeinden zu kurz iſt und daß alle Verhandlun⸗ gen über den Finanzausgleich ſtark auf Koſten der kleinen und mittleren Gemeinden gehen. Deshalb müſſe man feſt zuſam⸗ menſtehen ohne Unterſchied der Parteirichtung in einer feſten, ſtraffen Organiſation. Man habe erkannt, daß nur eine in ſich gefeſtigte Organiſation in der Lage ſei, gegenüber Regierung und Parlament die Wünſche der Landgemeinden mit Ausſicht auf Erfolg durchzudrücken, der Deutſche Landgemeindetag, zu deſſen ſtärkſten Stützen der badiſche Verband gehöre. Der Reichsverband, dem 46000 Gemeinden angehörten, führe den Kampf für die Stärkung der Landgemeinden in dem Bewußt⸗ ſein, daß damit das Fundament gefeſtigt wird, auf dem ein freies deutſches Vaterland aufgebaut werden ſoll. Vorſitzender Menges, der für die ebenſo herzlichen wie inhaltsreichen Begrüßungsworte dankte, gab ein Telegramm des Landtagspräſidenten Dr. Baumgartner bekannt, der den Verhandlungen beſten Erfolg wünſchte. Alsdann erſtattete er den Tätigkeitsbericht, der nahezu zwei Stunden in Anſpruch nahm. Der Redner, der eine geradezu erſtaunliche Sachkenntnis entwickelte, prä⸗ ziſterte den Standpunkt der Verbandsleitung zu allen wich⸗ tigen Gemeindefragen, wie Steuer⸗ und Finanzweſen, Ver⸗ waltungsreform, Wohnungs⸗, Fürſorge⸗, Sparkaſſen⸗, Kre⸗ dit⸗, Unterrichts⸗, Verſicherungs⸗ und Beamtenweſen, um zum Schluß die Annahme von ſieben Eutſchließungen zum Steuer⸗ und Finanzweſen der Gemeinden, über die Bei⸗ Verbandes badi zer Gemeinden träge der Gemeinden zu den Koſten des Baues und der Un⸗ terhaltung der Land⸗ und Kreisſtraßen, zum Bau⸗ und Woh⸗ nungsweſen, zur Aufhebung der abgeſonderten Gemar⸗ kungen, zur Verwaltungsreform und zum Fürſorgeweſen, zur Arbeitsloſenverſicherung und zur Einführung landwirt⸗ ſchaftlicher Zwangsfachſchulen zu empfehlen. Nach längerer Ausſprache, die recht ſtarke Gegenſätze in den Anſchauungen linksorientierter Bürgermeiſter und Ge⸗ meinderäte und den bürgerlichen Vertretern zutage förderte, wurden ſämtliche Entſchließungen mit einer Ausnahme ein⸗ ſtimmig angenommen. Bei der Entſchließung über Verwal⸗ tungsreform und Fürſorgeweſen ſtimmte eine kleine Oppo⸗ ſition gegen Ziffer 2(Uebertragung der gehobenen Fürſorge auf die Gemeinden). Eine von Gemeinderat Siegel⸗ Neckarhauſen eingebrachte Entſchließung, die den Vertetlungs⸗ ſchlüſſel der Gemeinden für die Gemeinde⸗ und Körperſchafts⸗ ſteuer von 75 auf 90 Prozent erhöht wiſſen will, wurde dem Deutſchen Landgemeindeverband als Material überwieſen. Die Erledigung der Formalien nahm nur einige Minn⸗ ten in Anſpruch. Die gedruckt vorliegenden Rechenſchafts⸗ berichte des Verbandes badiſcher Gemeinden und der„Ba⸗ denia“, Feuerverſicherungsverein badiſcher Gemeinden, für 1928 wurden ohne weiteres gutgeheißen und Entlaſtung er⸗ teilt. Die Verbandsrechnung weiſt 118820 Mk. Einnahmen und Ausgaben aus. Das Vermögen belief ſich am 31. Dezem⸗ her 1928 auf 59005 Mk.(mehr 2003 Mk.). Der Voran⸗ ſchlag für 1929 wurde ebenfalls ohne Debatte angenommen. Der Beitrag(10 Mk. Grundgebühr und 5 Mk. je 100 Ein⸗ wohner) bleibt unverändert. Der Vorſtand wurde ermächtigt, die Hauptverſammlung ſo oſt zu berufen, als er eg für notwendig hält, mindeſtens aber alle zwel Jahre. An⸗ ſtelle der alljährlichen Hauptverſammlung ſoll eine intenſtve Bearbeitung der einzelnen Bezirke erfolgen. Die nächſte Hauptverſammlung ſoll in der Gegend von Freiburg ſtatt⸗ finden. Um 1,20 Uhr ſchloß der Vorſttzende die Tagung mit Dankesworten für das treue Ausharren. Nach der Einnahme des Mittageſſens— die Wahl des Lokals war freigeſtellt— begaben ſich die fremden Gäſte zum Rheinvorland, um, der Einladung der Stadtverwaltung fol⸗ gend, die Hafen⸗ und Stromfahrt zu unternehmen, die ſich rheinaufwärts bis über das dichtbevölkerte Strandbad hinaus erſtreckte. Bei dem herrlichen Sommerwetter geſtal⸗ tete ſich der Ausflug, der auf dem eleganten Großmotorſchiff „Freiherr vom Stein“ unternommen wurde, ſehr genußreich, Ein vorzüglicher Tropfen trug ebenfalls dazu bei, daß bald eine fröhliche Stimmung platzgriff. Ein großer Teil der Tagungsteilnehmer verbrachte den ſchönen Abend im Fried⸗ richspark beim fapaniſchen Nachtfeſt. Sch. . 5 Kommunale Chronik Der„Pfälzer Hof“ in Mainz ſtäßtiſches Hotel * Mainz, 23. Mai. Wie das„Mainzer Journal“ mitteilt, iſt der im früheren„Pfälzer Hof“ untergebrachten Handels und Induſtriekammer gekündigt worden. Auch die anderen Bureaus, die gegnwärtig in dem Bau ſind, die Kommunale Landesbank, Verkehrs⸗ und Kreditbank, Mainzer Börſe, der Reichsverband des deutſchen Nahrungsmittel⸗Großhandels, müſſen ausziehen. Die ſtädtiſchen Bureaus werden gleichfalls verlegt. Der„Pfälzer Hof“ iſt Eigentum der Städtiſchen Sparkaſſe. Dem Vernehmen nach beabſichtigt die Stadt, in dem Hauſe ein Hotel in eigener Regie einzurichten. Kleine Mitteilungen In der Schwarzwaldgemeinde Unterkirnach ſchritt man zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr. Im Bezirk Villingen ſind noch etwa 10 Gemeinden, die zum großen Teil aus Einzelhöfen beſtehen, ohne Feuerwehr. Sie haben nur eine zivile Löſchmannſchaft. Der Voranſchlag der Stadt Annweiler, der in Einnahmen mit 362 014.96 Mark und in Ausgaben mit 416 261.25 Mark abſchließt, weiſt einen Fehlbetrag von über 54 000 Mark aus. Es ſoll verſucht werden, zur Verringerung des Fehlbetrages Mittel aus dem Weſtgrenzfond zu erhalten. 2 e, eee 29 Erlebnis im Weltenraum Von Willy Heyme Eeinfam ſtehe ich auf dem Brückennock des dahineilenden Schiffes. Es iſt kurz nach Mitternacht, die abgelöſte Wache ſchläft bereits. Das Schiff in lautloſer Stille. Nur vom Vorſteven her das Plätſchern der vom Schiff zerteilten Wel⸗ Ken. Dann ab und zu kommt aus dem Ruderhaus das leichte nacken der Rudermaſchine. Alles, was ich ſehe—— Meer und Himmel. Die Weſtindiſchen Inſeln liegen hinter uns; der Kurs iſt abgeſetzt auf Cap Hatteras. Es geht zum Heimathafen New York. Ich ſchaue über das unendlich weite Meer, ſchaue zum Himmel—— in's Weltall. Zur linken Seite, an Back⸗ bord, zieht die ſchwarze, ſcharf abgeſchnittene Bahn des Wirbelſturmes, der unſer Schiff faſt zum Wrack machte. Wir ind ihm jetzt entronnen. Weit gegen Nord⸗Weſten zieht das unheimliche, ſchwarze Wolkengewühl, das oft durch grelle Blitze ſcharf beleuchtet wird. Tod und Verderben mit ſich bringend, raſt dort das Ungeheuer Sturm auf die Küſte Floridas zu. Verwüſtete Felder, die in vollſter Reife ſtan⸗ den, läßt es zurück. Entwurzelte Bäume, Schutthaufen zu⸗ ſammengeſtürzter Gebäude, umgeriſſene Hütten, gebrochene Dämme, überflutete Ströme, aufgeriſſene Straßen, geſcheiterte Schiffe, losgeriſſene Jachten, Boote, Schlepper, zahlloſe Wunde und Erſchlagene, alles zeigt dem geängſtigten Volk die Bahn des dahinſauſenden Orkans.—— Mein Blick ſchweift weiter nach rechts über den Bug des Schiffes, zur Steuerbordſeite. Ein wundervoller, tiefblauer, klarer Himmel. Tauſende und Abertauſende große und kleine Sterne. Sie leuchten und glitzern am Firmament. In den prächtigſten Farben: hellgrün, roſarot, weiß, gelbrot, weiß⸗ blau, wie Diamanten und Brillauten. Wundervoller Tropen⸗ himmel. Ich ſehe das Sternbild des großen Wagens, den Antares, das Sternbild des Widders, die Plejaden und dann 5 Or ſchiedenen Kirchen in Oxford, ſeit 1896 als Dirigent des Bach⸗ die Milchſtraße. Dort Millionen Sterne und Sternchen, die durch ihre gewaltige Menge dem Beobachter das Bild einer großen weißen Straße am Himmel geben. Die Milchſtraße fährt über das Schiff weg und verſchwindet dann weit hinten an der e in den ſchwarzen Wolken der Sturm⸗ bahn. Noch ſtehe ich da, verſunken in dem Anblick der Natur, als ich durch ein grelles Aufleuchten an der Steuerbordſeite aufſchrecke. Mit unglaublicher Schnelligkeit ſauſt ein großer Stern— zu groß, um für eine Sternſchnuppe gehalten zu werden— durch das Weltall. Hellgrün iſt das Firmament, das Meer weithin erleuchtet. Da plötzlich ſprühen Feuer⸗ garben aus dieſem Himmelskörper, weiße, hellblaue und purpurrote Flammen von erſchreckender Größe ſchlagen um⸗ her; ſie folgen mit raſender Geſchwindigkeit dem dahinetlen⸗ den Himmelskörper. Gewaltige Exploſionen, die nicht zu hören, aber mit bloßem Auge deutlich zu erkennen ſind, müſſen da vor ſich gehen. Eine Weltall⸗Kataſtrophe: ein Stern geht ſeiner völligen Vernichtung entgegen. Und ſo ſchnell wie dieſes ſchaurig ſchöne Schauſpiel begann, ſo ſchnell war es nun auch verſchwunden. Irgendwo im Weltall geſchah es. Ich ſtarre weiter in die Tropennacht, weit um mich herum das Weltenmeer, über mir der tiefblaue Sternen⸗ himmel Theater und Mufik Das 207. Orgelkonzert in der Chriſtuskirche vermittelte den leider nur ſpärlich erſchienenen Hörern die Bekanntſchaft mit Werken engliſcher Orgelmeiſter. Die einleitenden Varig⸗ tionenwerke von B. Haynes über ein eigenes Thema und die über die Weiſe„salve, kesta dies“ gearbeiteten einzelnen Sätze von G. Sceats appellierten ausſchließlich an das Kunſtver⸗ ſtändnis des Hörers, ſowie auch das Gemütsleben ihrer Schöp⸗ ſer bei der Konzeption nicht allzuviel beteiligt zu ſein ſchien. Eine Kompoſition, die vom erſten markanten Thema an auf⸗ horchen ließ, war die Sonate in Cis⸗Moll des bekannten Orgelmeiſters Baſil Harwood. Der jetzt im 70. Lebens⸗ jahr ſtehende Komponiſt, der nach ſeinen erſten Lehrjahren in England ſich in Leipig ſtrengen Studien bei Jadasſohn und Karl Reinecke unterzogen hat, wirkte als Organiſt an ver⸗ Chores und Chorleiter der Univerſität Oxford. Der erſte Satz ſtellt ſich, abgeſehen von einigen wenigen durch das klaſſiſche Sonatenſchema bedingten Ruhepunkten, als außerordentlich aufwühlender Erguß eines leidenſchaft⸗durchtobten Tempe⸗ ramentes dar. Schon im erſten Satz hat Harwood eine Choralmelodie verarbeitet, die im Schluß⸗Satz beſonders ein⸗ dringlich zur Geltung kommt und der Harwood intereſſante rhythmiſche Umformungen abgewinnt. Es iſt dies eine im Jahre 1500 in Mainz veröffentlichte Choralmelodie, die es dem Komponiſten beſonders angetan hat. Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann geſtaltete die Sonate zu einem packenden Erlebnis, indem er namentlich dem Stimmungswechſel durch ſeine überlegene Darſtellung Geltung verſchaffte und die Themen klar herausarbeitete. Landmanus Reichtum an Klangfarben und ſeine Regiſtrierkunſt verlieh den Variatio⸗ nenwerken von Haynes und Sceats eine Fülle von Schaktie⸗ rungen und hauchte ihnen damit mehr Leben ein, als den Kom⸗ poſitionen von Haus aus inne wohnt. Das Konzert hätte einen viel beſſeren Beſuch verdient. 5 0. TToscauinis„Lucia di Lammermvoor“. Der dritte Abend Tosecaninis mit dieſem Werk in der Städliſchen Oper brachte ihm den größten bisherigen Erfolg. Er hat das Werk in einer unglaublichen Weiſe erneuert durch die ſtarke bra⸗ matiſche Kraft, die er mit der Präziſion ſeines bleudenden Orcheſters, ſeiner ſchön ſchattierten Chöre und ſeines Enſem⸗ bles verbindet. Das berühmte Finale mit dem großen Sey⸗ tett, ausgeführt in einer ſchlagenden Steigerung und leiden⸗ ſchaftlichen Akkurateſſe, hatte eine zündende Wirkung, die faſt bis zum nächſten Akt im Publikum nachzitterte. Hier war nicht mehr bloß Disziplin, hier war Raſſe, Tempo und Drama. Man vergißt die altmodiſche Regie und Dekoration, man ver⸗ gißt auch manche blaßgewordene Stelle der Partitur, alles wird augenblickliches Bühnenerlebnis und, nochmals geſagt, kein Weg zu einer neuen Oper, ſondern die wirklich letzte Vollendung der alten. Im Material der Sänger ſelbſt dürfen wir allerdings keine Vergleiche auſtellen mit jitalieniſe 998 Truppen, wie ſie uns vor Jahrzehnten manchmal beglückten. Der Tenor Partile iſt kein Caruſo, nicht einmal ein Eigli, ich ziehe ſogar Volpi ihm vor. Seine Stimme iſt allzu flackernd in der Kontur, auch tremolierend, ohne rechte Subſtanz, ohne intereſſante Farbe, aber natürlich ſingt er ſchön und gut und elegant wie ſie alle und iſt dramatiſch beweglicher als der Bariton Franei, deſſen Organ wiederum an Kraft und Fülle auffalle F iſt. Die Sängerin der Gilda, Tot! Dal Monte, hatte als Lucia einen glücklicheren Abend. in der Koloratur, ihre luxuriöſe Geſangskunſt, ſeltener ſor⸗ ztlert und überlaſtet, konnten wahre Triumphe feiern. B. Ihre große Techutk 4. Seite. Nr. 240 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 27. Mat 1029 Städliſche Nachrichten Kommerzienrat Hermann Temmler 7 Völlig überraſchend trifft die vielen Mannheimer Freunde und Bekannten aus Berlin die Trauerkunde, daß Kommer⸗ zlenrat Hermann Temmler am Sonntag morgen nach kurzem ſchweren Leiden verſchieden iſt. Als er kürzlich das letztemal mit ſeiner Gattin hier weilte, gab er ſich ſo lebens⸗ luſtig, wie wir ihn von ſeiner Mannheimer Zeit her noch in Erinnerung haben. Nur Wenige waren davon unterrichtet, daß Temmler, der das Leben immer von der beſten Seite zu nehmen wußte, an einem heimtückiſchen Leiden litt, das vor einem halben Jahre eine längere kliniſche Behandlung not⸗ wendig machte. Temmler, der ſich aus eigener Kraft infolge ſeiner außer⸗ gewöhnlichen Jutelligenz vom Weberlehrling zum Beſitzer einer Fabrik nee Erzeugniſſe in Berlin⸗Johan⸗ nistal emporarbeitete, war ein Selfmademan im vollſten Sinne des Wortes. Einer armen Weberfamilie im Vogtlande entſtammend, ſollte er das Weberhandwerk erlernen. Im tech⸗ niſchen Betriebe wurde man bald auf den intelligenten Knirps aufmerkſam. Er wurde ins kaufmänniſche Bureau aufgenom⸗ men, wo ſich ſchnell zeigte, daß der Junge große kaufmänniſche Fähigkeiten beſaß, die die Grundlage ſeines Aufſtiegs bildeten. Kurz nach der Jahrhundertwende landete der ſtrebſame Kauf⸗ mann, der vorher in verſchiedenen Textilfabriken ſeine Kennt⸗ niſſe erweitert hatte, von Frankfurt in Mannheim. Er trat in die Jutefabrik von Maſius ein, in der er ſich ſo erfolgreich betätigte, daß er zum Prokuriſten ernannt wurde. Im Jahre 1008 gründete er mit Herrn Koppel, der heute noch Mitinhaber des angeſehenen Unternehmens iſt, die Firma Koppel u. Temmler, die 1914 in eine G. m. b. H. umgewandelt wurde. Ein Jahr ſpäter ſchied Temmler aus der Firma aus, um nach Detmold überzuſiedeln, wo er eine chemiſche Fabrik ins Leben rief, die pharmazeutiſche Artikel herſtellte. Mit der An⸗ paſſungsfähigkeit, die Temmler eigen war, wagte er ſich mit dieſer Gründung auf ein völlig neues Gebiet, aber bald zeigte es ſich, daß er mit der Umſtellung das Richtige getroffen hatte. In Detmold wurde ihm auch der lippiſche Kommerzien⸗ ratstitel verliehen. Im Jahre 1919 ſiedelte Temmler nach Berltn⸗Johannistal über, wo er eine gleichartige Fabrik wie in Detmold, aber in größerem Umfange, errichtete, die ſchon ſeit einigen Jahren von dem einzigen Sohn mitgeleitet wurde. Obwohl Temmler keine geſchäftlichen Beziehungen mehr mit Mannheim verbanden, kam er immer wieder gerne hier⸗ her, weil er die Stadt nicht vergeſſen konnte, in der er ſeine ſchönſten Jahre verlebt hatte. An allen öffentlichen Angelegen⸗ heiten den regſten Anteil nehmend, war er überall zu finden, wo es zu repräſentieren galt. Er war ein Geſellſchafter, wie man ihn nicht oft findet; ſeiner beſtrickenden Liebenswürdig⸗ keit konnte niemand widerſtehen. Die Kunſt, das Leben zu genießen und zugleich geſchäftliche Erfolge zu erzielen, war hei ihm in einem ungewöhnlichen Maße ausgebildet. Dieſer Eigenart entſprang ſeine große Beliebtheit. Auch im Kreiſe der Preſſeleute war er gerne geſehen. Die geſelligen Stunden, die er mit den Mitgliedern des Mannheimer Journaliſten⸗ und Schriftſteller⸗Vereins verbrachte, ſind allen Teilnehmern noch in angenehmſter Erinnerung. Mehr als einmal fat er dafür geſorgt, daß die Preſſe gebührend berückſichtigt wurde, wenn es galt, die Ausſchüſſe für große Veranſtaltungen zu bilden. Er war es auch, der die Idee hatte, für die Redakteure, die dem Preſſeausſchuß für das Mittelrheiniſche Schützenfeſt im Sommer 1914 angehörten, einen Vierſpänner zu beſtellen, der im Feſtzuge allgemeines Aufſehen erregte und mit Blu⸗ men geradezu überſchüttet wurde. Wie hat er ſich damals über den Erfolg ſeiner Idee gefreut, wie ſtrahlte er vor Lebensfreude, als er die Ovationen der Zuſchauermenge ent⸗ gegennehmen durfte. Es war das erſte⸗ und letztemal, daß er mit der Preſſe vierſpännig gefahren iſt. Temmler, ein ser, hinterläßt außer der Witwe, einer geborenen Frankfurterin, wie bemerkt, einen elnzigen Sohn, den er rechtzeitig zum Nachfolger erzogen hat. Im Gedächtnis ſeiner vielen Mannheimer Freunde und Bekannten wird Temmler als eine Perſönlichkeit von ganz beſonderer Prä⸗ gung fortleben, als ein Mann, der wirklich die Sonne im Herzen hatte. Sch. N.— berger) den Gottesdienſt. Kirchengemeinderat Ed. Schaaf bracht. Sein(jähriges Amtsjublläum konnte geſtern Stadt⸗ pfarrer M. Mutſchler in Feudenheim begehen. Der Feſt⸗ gottesdienſt war aus dieſem Anlaß beſonders ſtark beſucht. Der Predigt legte der beliebte Kanzelredner den Taxt ſeiner erſten Predigt vor 40 Jahren zugrunde. Der Kirchenchor ver⸗ ſchönte durch zwei Chorlieder(Chormeiſter M. Schellen⸗ dankte dem Jubilar für die 23 Jahre ſegensreichen Wirkens in der evangeliſchen Gemeinde und übermittelte namens des Geſamtkirchenrats die herzlichſten Glückwünſche. Als weitere Gratulanten ſchloſſen ſich an: Pfarrer Dr. Anton ⸗Wallſtadt mit zwei Vertretern vom Kirchengemeinderat Wallſtadt, zwei Kirchenälteſte der kath. Gemeinde Feudenheim, ſowie die Ver⸗ treter ſämtlicher Feudenheimer evangeliſchen Vereine unter Ueberreichung ſinniger koſtbarer Geſchenke. Nachmittags ver⸗ ſammelte ſich nochmals eine ſtattliche Schar der evangeliſchen Gemeinde im Saale des Schweſternhauſes. Pfarrer Dr. Anton ⸗Wallſtadt begrüßte die Erſchienenen und erläuterte in prächtigen Worten Richard Wagners„Nibelungenring“, der dann auf einem wohlklingenden Gramola in Tönen den andächtig Lauſchenden erklang. Nach nochmaligen Glück⸗ wünſchen des Vorſtandes des Kirchenchors dankte Pfarrer Mutſchler in herzlichen Worten für die vielen erhebenden Ehrungen. Wir wünſchen dem Jubilar, der es in glänzender Weiſe verſtanden hat, während ſeiner Tätigkeit in Feuden⸗ heim den konfeſſionellen Frieden zu wahren, eine weitere ſegensreiche Tätigkeit bei beſter Geſundheit. * Fremdenbeſuch in Mannheim. Dieſer Tage trafen 130 Mitglieder des Oberbayeriſchen chriſtlichen Bauernbundes München E. V. in Mannheim ein. Die Teilnehmer der Reiſe⸗ geſellſchaft wurden teils im Kolpinghaus, teils im Badiſchen Rennverein untergebracht. Zweck des Beſuches war die Beſichtigung des großen Oppauer Werkes der J. G. Farbeninduſtrie. Anſchließend wurden vom Standquartier Mannheim aus Ausflüge in die Rheinpfalz gemacht. Die Heimreiſe erfolgte über Frankfurt a. M. Sicher nahmen die Teilnehmer der Reiſegeſellſchaft ſchöne und intereſſante Eindrücke von Mannheim mit in ihre bayeriſche Heimat. * Lebensmüde. Nach Familienſtreitigkeiten nahm am Sonntag nachmittag eine 28 Jahre alte Frau in ihrer in der Innenſtadt gelegenen Wohnung ein Schlafmittel in größerer Menge ein. Die Lebensmüde wurde ins Allge⸗ meine Krankenhaus verbracht. * Schwere Stürze. Ein 35 Jahre alter Schloſſer, der am Samstag in einer Werft am Verbindungskanal bei Ar⸗ beiten an einem Bagger aus etwa 4 Meter Höhe ſtürzte, er⸗ litt eine Gehirnerſchütterung. Ein 4 Jahre alter Knabe, der am Samstag in der elterlichen Wohnung von einem Stuhl fiel, brach ſich den rechten Oberarm. Die Verunglückten wurden ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * Knöchelbruch durch Ausrutſchen. Ein 56 Jahre alter Schmied, der am Samstag an der Ecke Damm⸗ und Drais⸗ ſtraße ausrutſchte, trug einen Bruch des rechten Knöchels davon. Der Verunglückte fand Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. * Baumbrand. Im Waldpark oberhalb des Ankerplatzes der ſtädtiſchen Männerbadeanſtalt wurde heute früh vermut⸗ lich aus Mutwillen ein Weiden baum in Brand geſteckt. Das Feuer wurde durch die um.34 Uhr alarmierte Feuer⸗ wache II gelöſcht. Verkehrs⸗Anfälle in Mannheim * Ein Motorradfahrer ſtößt mit einem Straßenbahnwagen zuſammen. Ein 22 Jahre alter Taglöhner ſtieß geſtern mit ſeinem Motorrade beim Ueberqueren der Friedrichſtraße in Neckarau mit einem Straßenbahnwagen zuſammen. Der Motorradfahrer, der ſich den linken Unterſchenkel brach, wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus aufgenommen. * Jus Motorrad geſprungen. Ein 2 Jahre alter Knabe ſprang am Samstag auf der Straße zwiſchen U 1 und der Anlage vor UU 1 einem anfahrenden Motorradfahrer ins Rad. Das Kind, das zu Boden geworfen wurde, kam mit einem Bruch des linken Schlüſſelbeins davon. Der verunglückte Kleine wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus ver⸗ vr aun Tin fu Roman von Haus Land (Urheber⸗Rechtsſchutz Bimag, Berlin SW. 19) „Der junge Menſch wollte wieder auffahren, Herr von Brockhauſen beſänftigte aber ſeinen Sohn und fuhr fort:„Sag' mal, mein Lieber, wärſt du denn damit einverſtanden, deine ganze Karriere aufzugeben? Und wenn unter Umſtänden ſich dieſes Aeußerſte vielleicht vermeiden ließe, würde es dir ge⸗ fallen, wenn über die Herkunft deiner Frau nicht gerade er⸗ freuliche Dinge in Umlauf kämen?“ Axel fuhr erſchreckt zurück. „Na alſo, überlaſſe mal vorläufig die ganze Sache mir.“ „Vater, ſag' mir bloß...“ Herr von Brockhauſen ſchnitt ihm das Wort ab:„Frage nichts, du brauchſt nichts zu wiſſen. Vorläufig wenigſtens. Was ich verlange, iſt ja nur, daß du bis auf weiteres den Mund hältſt. Frau Willers fordert das gleiche. Gehe heute ruhig nach Oelheim, nimm Abſchied, übermorgen iſt ja ohnehin dein Urlaub zu Ende. Ihr könnt euch inzwiſchen ſchreiben, du und Gerda. Alles bleibt, wie es iſt— ſolange, bis ich Klarheit geſchaffen habe.“ Axel blieb ſtehen und fragte nachdenklich:„Sag', Vater, handelt es ſich darum, daß Gerda einen anderen Namen führt als ihre Mutter?“ Da kommandierte der Vater:„Mund gehalten, Achtung! Linksum kehrt, marſch!“ Und Axel ging. Zwei Tage darauf, eine Stunde, nachdem Axel abgereiſt war, ſtieg Herr von Brockhauſen in ſein Auto 18 und meldete vorher telephoniſch ſeinen Beſuch bei Frau Willers an. Er fand ſie in namenloſer Verſtörtheit. Sie hatte rot geweinte Augen und konnte kaum ſprechen. Sie empfing den Beſuch, in die Ecke eines Diwans ge⸗ drückt, ſah ihn aus hoffnungsleeren Augen an. Den alten Herrn rührte dieſe Verzweiflung. Er nahm Ediths Hand nud hielt ſie beruhigend in der ſeinen.„Liebe, gnädige Frau, ich danke Ihnen für Ihren offenherzigen Brief. Es wäre mir natürlich peinlich, wenn mein Sohn ein junges Mädchen heiratete, das einer für ungültig erklär⸗ ten Ehe entſproſſen iſt. Er iſt Anwärter auf die diplomatiſche Laufbahn und wir ſind gezwungen, auf klare Verhältniſſe zu achten, ſchließlich auch mit Rückſicht auf unſere eigene Familie. Andererſeits hängt mein Sohn mit großer Liebe an Ihrer Tochter, ſo daß es ihn ſehr unglücklich machen würde, wenn der beiden jungen Menſchen wäre ich alſo glücklich, wenn briefe“ er genötigt wäre, die Verlozung aufzuheben. Im Intereſſe wir einen Ausweg finden könnten.“ Edith horchte auf:„Einen Ausweg,“ fragte ſie,„gibt es ihn? Iſt einer denkbar?“ Herr von Brockhauſen nickte ernſt und meinte:„Gewiß gibt es einen Ausweg, vorausgeſetzt, daß Ihr früherer Gatte noch am Leben iſt. Iſt dies der Fall?“ Gdith bejahte. Etwas verächtlich ſetzte ſte hinzu:„Seit Jahren bekomme ich alle paar Wochen Briefe von ihm, Bettel⸗ „Iſt er ledig geblieben?“ „Ja, Herr von Brockhauſen.“ „Nun alſo, liebe anädige Frau, da er, wie Sie andeuten, in finanziellen Schwierigkeiten ſteckt, werden Sie ihn wohl gegen eine entſprechende Entſchädigung dazu bewegen können, den jetzt notwendigen Schritt zu tun.“ „Welchen Schritt, Herr von Brockhauſen?“ „Gnädige Frau, ſehen Sie den Ausweg noch immer nicht?“ Edith ſchüttelte ratlos den Kopf und blickte ihrem Be⸗ ſucher geſpannt in die Augen. Der alte Herr ſah ſie durchdringend an:„Ganz einfach den, daß Sie Ihren früheren Gatten beſtimmen. im Intereſſe ſeiner Tochter die Ehe mit Ihnen wieder herzuſtellen. Damit wären alle Schwierigkeiten aus der Welt geſchafft.“ Edith war aufgeſprungen. Sie war totenblaß geworden und hob wie abwehrend ihre Arme. Ihre zitternden Lippen ſtießen die Worte heraus:„Niemals!“ Dann ſank ſie kraftlos zurück und ein Schluchzen ſchüt⸗ telte ihren Körper. Herr von Brockhauſen ſtreichelte begütigend ihre Hände. „Meine verehrte Frau Willers,“ ſagte er in teilnahmsvollem Tone,„ich kann mir denken, welches Opfer ich Ihnen da zu⸗ mute. Aber ich weiß auch, daß Sie ſchließlich bereit ſein wer⸗ den, es Ihrem Kinde zu bringen. Es iſt nun einmal unum⸗ gänglich nötig. Ich bitte Sie jetzt, ſich den Kopf klarzuhalten und ſich zu überlegen, daß die Wiederherſtellung Ihrer Ehe unter ſolchen Umſtänden nichts als ein formaler Vorgang iſt. Ihr Gatte wird vertraglich verpflichtet, Ihnen und Ihrem Hauſe fernzubleiben und auf alle wirtſchaftlichen und perſön⸗ lichen Rechte zu verzichen, die üblicherweiſe einem Ehemann zuſtehen. Damit wird er wohl einverſtanden ſein.“ Edith ſchüttelte nur ſtumm den Kopf. Herr von Brock⸗ hauſen ließ ſich nicht beirren und fuhr fort:„Ich gebe zu daß dieſer Plan für Sie etwas ſehr Peinigendes hat, aber bedenken Sie, daß es ſich fa nur um eine Formalität handelt und daß Ihr Opfer verhältnismäßig geringfügig iſt, wenn Ste ſich vor Augen halten, was auf dem Spiele ſteht. Ueber⸗ Aus dem Lande Schweres Brandunglück— 17 Stück Großvieh verbraum Wieden am Belchen, 27. Mai. Am Sonntag abend iſt das große Bauernanweſen des Cöleſtin Guttmann durch Feuer vollkommen eingeäſchert worden. Der Hof ſteht unmittelbar in der Nachbarſchaft des Kurhauſes Wiedener⸗Eck an der Straße nach Wieden. Das Feuer wurde um 7210 Uhr abends bemerkt. Vorbeigehende Leute alarmier⸗ ten die Bewohner, die die Flammen, die aus dem Dach⸗ geſchoß hervorbrachen, noch nicht bemerkt hatten. Die Be⸗ wohner, etwa ſieben Köpfe, mußten aus dem Bett heraus ins Freie flüchten. Sie waren von dem Feuer ſo überraſcht, daß ſie nicht einmal die notwendigſte Kleidung mitnehmen konnten. Dadurch iſt es auch zu erklären, daß nur zwei Stück Vieh und zwei Pferde geborgen werden konnten, während 17 Stück Großvieh in den Fla m⸗ men umkamen. Außer dem großen Bauernhaus, das zum größten Teil noch mit Holzziegeln gedeckt war, ſind ſämtliche Fahrniſſe, darunter mehrere ziemlich neue Wagen, verbrannt. Die Bewohner des Kurhauſes Wiedener⸗Eck und ſeine Gäſte leiſteten die erſte Hilfe. In kurzer Zeit traf auch die Feuerwehr Wieden am Brandplatze ein. Der herrſchende Oſtſturm fachte aber die Flammen immer wieder an, ſo daß nichts gerettet werden konnte. Die brandgeſchädigte Familie fand gaſtfreundliche Aufnahme im Kurhaus Wiede⸗ ner⸗Eck. Die Brandurſache iſt noch nicht feſtgeſtellt. Der Schaden iſt beträchtlich. Nachbargebiete Schwere Bluttat in Kaiſerslautern :: Kaiſerslautern, 26. Mai. In der vergangenen Nacht er⸗ eignete ſich in der Thereſienſtraße eine ſchwere Bluttat. Der Schießmeiſter Schönborn verſetzte plötzlich einem bei ihm zu Beſuch weilenden Oberlokomotivführer mehrere Schläge ins Geſicht, worauf er in die Küche ſtürzte, dort ein Meſ⸗ ſer ergriff und mit dieſem dem Lokomotivführer mehrere wuchtige Stiche in die Herzgegend beibrachte. Der Un⸗ glückliche ſtarb kurz darauf. Auch einen benachrichtigten Arzt bedrohte Schönborn mit dem Meſſer, ſodaß dieſer flüchten mußte. Die Polizei nahm den Mörder feſt. Die Tat ſoll von Schönborn aus gänzlich unberechtigter Eiferſucht begangen worden ſei. Weitere Ermittlungen ſind im Gange. Ausfall der Frankfurter Herbſtmeſſe sp. Frankfurt a.., 26. Mai. Wie jetzt endgültig feſt⸗ ſteht, wird eine Frankfurter Herbſtmeſſe in dieſem Jahre nicht ſtattfinden. Abgeſehen von den andern noch nicht gelöſten Meſſefragen der Zukunft war die Tatſache, daß zum Herbſt eine Internationale Kochkunſtausſtellung in Frankfurt die wichtigſten Meſſebauten in Anſpruch nimmt, der Hauptgrund für den Ausfall der Herbſtmeſſe. Ueber das weitere Schickſal der Meſſe iſt noch keine Entſcheidung ge⸗ troffen. Verſchiedene Projekte, die ſich mit der künftigen Ge⸗ ſtaltung der Meſſe befaſſen, ſind noch durchzuarbeiten. Es be⸗ ſteht durchaus die Möglichkeit der Annahme des vorteilhaf⸗ teren Projekts durch das Frankfurter Stadtparlament. Der Gedanke der internationalen Fach⸗ und Spezialmeſſe dürfte allen in Frage kommenden Projekten zugrunde liegen. Gerichtszeitung * Bankprozeß Faßhold. Wie uns vom Rechtsbeiſtand des zu einem Jahr Gefängnis verurteilten Bankier Faßhold mitgeteilt wird, iſt gegen das Urteil Berufung eingelegt worden. Der Haftbefehl gegen Faßhold bleibt wie gemeldet beſtehen; die Haftſtrafe iſt jedoch gegen Sicherheits ⸗ leiſtung außer Vollzug geſetzt, ſo daß ſich der Ver⸗ urteilte auf freiem Fuße befindet. — Ihrem Rechtsbeiſtand, laſſen Sie ihn den Vertrag entwerfen, und verſäumen Sie auch nicht, ſich mit Ihrem erprobten Freund, mit Herrn Direktor Groth, zu beſprechen.“ Kaum hatte Herr von Brockhauſen dieſen Namen aus⸗ geſprochen, als Edith einen lauten Schrei ausſtieß und weinend in die Polſter des Sofas zurückſank Siebzehntes Kapitel Edith Willers war erkrankt und bettlägerig. Der Arzt vermochte kein akutes Leiden feſtzuſtellen. Konſtatierte da⸗ gegen eine heftige Nervenerregung, gegen die er beruhigende Mittel verſchrieb. 1 Die Patientin ſelbſt wußte am beſten, welchen Urſprung ihr Leiden hatte. Groß und drohend ſtand vor ihr der Ent⸗ ſchluß, den alle Gründe des Pflichtgefühls von ihr forderten und vor dem ſie ein unnennbares Grauen empfand. Mit unzähligen Vernunftgründen kämpfte ſie gegen dieſes Gefühl an. Sie hielt ſich immer wieder vor, daß tatſächlich, wie Herr von Brockhauſen ihr auseinandergeſetzt hatte, der ganze Schritt nur eine Formſache ſein ſollte, daß es ſich nur um einen Vertrag handelte, deſſen Begleitumſtände einzig und allein in den, wenn auch vermutlich nicht unbeträchtlichen, finanziellen Opfern beſtehen würden— denn Gert von Wol⸗ konſkis Zuſtimmung mußte zweifellos durch entſprechende Bezahlung erkauft werden. Das war alles! Sie würde mit ihm vor den Standes⸗ beamten treten, durch Unterſchrift ihren Ehebund erneuern, und dann trennte man ſich wieder.. ſie, Edith, würde nach links gehen, er nach rechts, und ihre Wege würden ſich nie, nie mehr kreuzen. War eine ſolche Angelegenheit bedeutungsvoll genug, um ſich deshalb bis ins Tiefſte aufwühlen zu laſſen? Gewiß nicht! Und Herr von Brockhauſen hatte zweifel⸗ los recht, wenn er nachdrücklich darauf hinwies, daß es ſich nicht verlohne, aus ſolch einer Formſache viel Aufhebens zu machen. Etdith würde die beſten Juriſten zu Rate ziehen, einen Kontrakt aufſetzen laſſen, der wie ein feſt geſchmiedetes Eiſengitter zwiſchen ihr und Herrn von Wolkonſki aufgerichtet blieb, ſo daß Gert auch nicht die geringſte Möglichkeit beſaß, irgendwelche Rechte geltend zu machen. All das hielt ſich die gequälte Frau immer wieder vor Augen, überlegte die Einzelheiten hin und her, ſtets aufs neue, und kam vorderhand zu keinem Entſchluß. Sie wußte, daß Gert von Wolkonſki ſich ſtändig in Geld⸗ ſorgen befand; ſie hatte von ihm, ſeitdem ſie nach Rettung der Quelle wieder zu Reichtum gelangt war, mehrfach Briefe er⸗ halten, in denen er um eine Unterſtützung erſuchte. legen Sie in Ruhe. Sie haben Zeit. Beraten Sie ſich mit (Fortſetzung folgt) 1 — J Montag, den 27. Mai 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 240 eee eee N te 6 4 AAC Bukareſt-Medias Nach einem Ruhetag in Buka veſt brachen die reichlich durch⸗ geprüften Fahrer zu neuer, ſchwerer Etappe auf. Medias war das Ziel der heutigen Etappe. Es galt alſo, einmal die rumäniſchen Straßen und dann die Südkarpathen zu bezwingen. Wie ſchlecht die Straßen in Rumänien, beſonders um Bukareſt, ſind, iſt anläßlich dieſer Fahrt ſchon oft berichtet worden. Und die Ausfälle her⸗ vorragender Fahrer auf erprobten Fabrikaten beweiſen ja, was dieſe Schlaglöcherſtraßen an die Nervenkraft der Fahrer und an das Ma⸗ ſchinenmaterial für Anforderungen ſtellen. Bald nach Targoviſte führt die Strecke wieder in Berggelände. Die gewaltige Bergwelt der Tranſilvaniſchen Alpen nimmt die ADAC⸗Fahrer auf. Sinaia, wundervoll gelegen, ein Kurort mit eleganten Hotels, wird paſſiert, der Predealpaß bewültigt, Kronſtadt(jetzt Braſov), die Feſtungs⸗ ſtadt inmiten der Berge, wird durchfahren, und überall klingen den ADAcC⸗Fahrern Heilrufe, herzliche Grüße entgegen. Denn hier ſind ſie ſchon in ſtebenbürgiſchem Gebiet. Manches ſtebenbürgiſch⸗ſächſiſche Dorf wird durchfahren, die Begeiſterung der Bevölkerung muntert auf. Ueber Schäßburg wird Medias— das deutſche Medias— er⸗ reicht, wo den AD AC⸗Fahrern ein ſchöner, gaſtlicher Empfang be⸗ reitet wird. ö Die landſchaftlich ſchönſte Etappe der gauzen Fahrt aber ſie war ſchwer! Mit großem Bedauern melden wir das Aus⸗ ſcheiden von Hanni Köhler auf BMW. und von Thea Hanzal auf Triumph wegen Pannen. Thea Hanzal erreichte noch das Etap⸗ penziel Medias. Nach dem heldenhaften Durchhalten der beiden Damen auf den ſchweren Anfangsetappen iſt ihr Ausſcheiden ſehr ſchmerzlich. Allgemein muß feſtgeſtellt werden: Das Maſchinenmate⸗ rial iſt ſchwer mitgenommen. Es gibt keine Maſchine unter den Konkurrenten, die noch vollkommen intakt wäre. Kanſy(Wierſchy O,.) auf Wimmer ſtürzte auf der Straße vor Sinaia. Mit einem Beinbruch mußte er ins Kronſtädter Krankenhaus überführt werden. Ferner ſchieden aus: Weſtenberger⸗ Heidelberg auf BMW., Schmitt⸗ Nütruberg auf Triumph, Mauermayer⸗München auf BMW. Straf⸗ punkte erhielten: Nagel⸗Berlin⸗Neukölln auf Diamant, Lenz⸗Siegen auf Horex. Das Triumph⸗Team und BMW. ⸗Team ſind ausgeſchieden. In Konkurrenz befinden ſich noch 45 Fahrer. Durch Angarn nach Koſite Das ſpüren alle Fahrer— die größten Schwierigkeiten dieſer Fahrt ſind überwunden! Bei glutheißem Sonnenbrand geht es friſchen Mutes norbwärts. In Oradea ſtarten alle 48 Fahrer, die am Freitag hier eingetroffen ſind. Oberſtleutnant Verderber hatte dort für vorbildliche Organiſatlon, gepaart mit deutſchfreundlicher Gaſtlichkeit geſorgt. Wegen des gemeldeten Unfalls von Hirth (Chemni) war in Klauſenburg ſtantepede Gerichtskommiſſion zu⸗ ſammengetreten. Oberſtaatsanwalt Dr. Zacharia und Staats⸗ anwalt Dr. Boca erledigten in entgegenkommendſter Weiſe den Vorfall im Beiſein des deutſchen Konſuls und des Fahrtleiters Dörnke. Weil Hirth abſolut unſchuldig an dem bedauerlichen Un⸗ fall iſt, erfolgte Freiſpruch und Freilaſſung. Hirth jagte der Kolonne nach und fährt auch heute weiter. Beide Grenzpaſſagen— der Eintritt nach Ungarn wie der Aus⸗ tritt aus Ungarn und die Einfahrt zur Tſchechoſlowakei waren tadel⸗ los organiſtert In Ungarn gab es glänzende Straßen. Die Fahrer waren deshalb guter Stimmung und die Hoffnung unvermindert Hannover zu erreichen, wächſt. Bewundernswert gleichmäßig führt das Viktortia⸗Team(Beiwagen⸗Maſchinen), ſowie das Zündapp⸗Solo⸗ Team. Auch DaW hält nach wie vor die Spitze. Intereſſant iſt die Fahrt durch die ungariſche Tiefebene. Ehemals öde Steppe, Weide⸗ land, hat ſie intenſive Bewirtſchaftung in fruchtbares Land umge⸗ ſchaffen. Vorzüglicher Wein wird in dieſer ſonnigen Gegend gebaut. Doch um Debrecen grüßt noch die Romantik der Pußta. Ge⸗ waltige Viehherden weiden hier. Debrecen ſelbſt iſt eine große, ſchöne Stadt mit prachtvollen öffentlichen Gebäuden. In Tokoj wird geraſtet. Nur eine kurze Pauſe mit Kellerei⸗ beſichtigung— man iſt ja in der Stadt des Tokaier Weins— dann geht die Fahrt weiter nach Miskolc. Und was in ungarn uns ſtets begeiſterte und erfreute, das begegnet den ADAC⸗Fahrern auch hier: herzerfriſchende Gaſtlichkeit. Ein großer Empfang wurde ihnen be⸗ reitet. Die Stimmung der Fahrer iſt glänzend, verſpricht doch die Länderfahrt trotz der großen Ausfälle ein außerordentlicher Erfolg zu werden und wird wertvolle techniſche Lehren ergeben. 'olorrad⸗Länderfahrt Medias-Oradea Bei glutheißem Sonnenwetter ging es bergauf, bergab durch ſiebenbürgiſches Land, durch ſchattige Wälder, enge Täler und dann an der rauſchenden Körös entlang, geht es talwärts jetzt Oradea genannt. An vielen Bergwerken führt der Weg vorbei. Silber, Gold, Eiſen und Salz birgt das Land. Die Straßen ſind mit⸗ telmäßig. Die Ausfälle auf dieſer Strecke gering. Von den 45 geſtar⸗ teten Fahrern erreichten 43 das Etappenziel Oradea. In Klauſenburg lief ein Kind in die Maſchine des Schütthoff⸗Fahrers Hirth(Chem⸗ nitz). Hirth ſtürzte, das Kind wurde verletzt. Die dadurch entſtan⸗ dene Verſpätung Hirths wird neutraliſiert werden. Fuhrmann (Hoyerswerda) auf Diamant ſchied wegen Magnetſchadens aus. Ueber das Maſchinenmaterial muß geſagt werden, daß der Zuſtand der BMW⸗Maſchinen bedenklich erſcheint. Zündapp, Viktoria und Da W dagegen ſind noch immer in guter Verfaſſung. Von den 43 Fahrern, die Großwardein erreichten, ſind in der Klaſſe bis 250 cem. noch 8 Fahrer, in der Klaſſe über 250 cem. noch 5 und von den Beiwagen⸗ maſchinen noch 9 ſtrafpunktfrei. Herzlich begrüßt wurden die Fahrer in Klauſenburg— das ja auch eine deutſche Gründung iſt— und Ora⸗ dea(Großwardein) bereitete den ADAC⸗Fahrern einen ſchönen Empfang und einen herrlichen Feſtabend. Wieder in Deutſchland! Die Motorradländerfahrer in Gleiwitz Dieſe 465 Km. lange Etappe von Kaſchau durch die Slowakei über die Bergſtraßen der Waldkarpathen, unmittelbar vorbei an den Hän⸗ gen der Hohen Tatra war nächſt der erſten Etappe der Motorradlän⸗ derfahrt(Nürnberg— Brünn) die ſchwerſte der Tagesſtrecken. Es war eine unerhörte Beanſpruchung der ſchon außerordentlich mitgenom⸗ menen Maſchinen und ſie war eine phyſiſche Anſtrengung für alle Fahrer, umſo ſchwerer, als die Straßen in der Tſchechoſlowakei durch Regen verweicht waren und die Maſchinen wieder und immer wieder von einer Straßenſeite auf die andere tanzten. Es gab ſelbſtverſtänd⸗ lich viel Stürze. Die Länderfahrer ſind aber b ereits Kummer ge⸗ wöhnt und kamen größtenteils auch über dieſe Schwierigkeiten hin⸗ weg, fetzt umſo eher, als es ja der deutſchen Heimat entgegenging. Die Aufnahme in Kaſchau war freudig geweſen. Allerorts an der Strecke war heute das Intereſſe für die Länderfahrt beſonders rege, weil es ja Sonntag war. Man ſah hübſche Trachten der flowakiſchen Bevölkerungsgruppen. In Zilina war Kontrolle und einſtündige Zwangspauſe. Hier waren wieder jene tſchechoſlowakiſchen Behörden und Repräſentanten der tſchechoſlowakiſchen Auto⸗ und Motorrad⸗ klubs erſchienen, die beim Austritt aus der Tſchechoſlowakei am zwei⸗ ten Tag der Länderfahrt den ADAC⸗Fahrern einen gaſtlichen Abſchied mit großer Herzlichkeit geboten hatten. Auch heute wurden von den Preßburger Herren die Motorradländerfahrer aufs Beſte bewirtet. Die Greuzpaſſage vollzog ſich glatt. Vor der Grenze aber gab es auf einer Strecke von etwa 70 Km. einen Wolkenbruch, wie er nur ſelten zu verzeichnen iſt. Es gingen Waſſermaſſen herab, die die Fahrer binnen weniger Minuten bis aufs Hemd durchnäßten und den Weg in einen unerhörten Zuſtand brachten. Umſo ſchwieriger war ſelbſtver⸗ ſtändlich die Bewältigung dieſer Strecken. Nachdem die deutſche Greuze überſchritten worden war, erreichte die Anteilnahme der Bevölkerung und Begeiſterung für die Länderfahrt und ihre tapferen Streiter, die jetzt bereits über 3000 Kilometer durch Südoſteuropas Länder zurück⸗ gelegt haben und nun nach Deutſchland zurückkehren, ihren Höhepunkt. Tauſende— Zehntauſende ſtanden am Wege— ganz Ratibor ſchien auf den Beinen. Die Hauptdurchfahrtsſtraßen waren von Menſchen geſäumt, ſonſt für Auto⸗ und Motorradverkehr geſperrte Straßen waren den Motorradländerfahrern und den Begleitwagen der Fahrt nach Großwardein, freigegeben. Nicht minder herzlich war der Empfang in Gleiwitz, dem Tagesetappenziel. Bedauerlicherweiſe brachte dieſer Tag drei weitere Ausfälle, ſo daß ſich die Teilnehmerzahl auf 41 Fahrer verringert hat. Wie viele davon ſtrafpunktfrei ſind, kann bis Redaktionsſchluß nicht feſtgeſtellt werden, weil infolge der Witterungsſchwierigkeiten und der Grenz⸗ paſſage die Sollzeiten herabgeſetzt wurden, ſo daß bis in die Spät⸗ abendſtunden hinein das Eintreffen der Länderfahrer in Gleiwitz an⸗ dauert. Der Montag iſt Ruhetag, an welchem die Maſchinen erneut auf die Unverſehrtheit der plombierten Teile und auf ihren Allgemein⸗ zuſtand nachgeprüft werden. Am Dienstag geht es dann über Bres⸗ lau Liegnitz Görlitz nach Bautzen und am Mittwoch in der Schluß⸗ etappe über Magdeburg—Braunſchweig zum Endziel Hannover. Die Namen der am Sonntag ausgeſchtedenen Fahrer ſind: Huber(Neckar⸗ ſulm) auf NSu wegen Achſenbruch, Kolm(Freiſing) auf Wimmer wegen Panne, Millauer(Chemnitz) auf Wanderer wegen Panne. S. Doerschlag. Tenn 16 Franzöſiſche Tennismeiſterſchaſten Bouman⸗d Alvarez gewinnen das Damen⸗, Locoſte⸗Borotra das Herrendoppel Programmäßig wurden bei den franzöſiſchen Tennismeiſter⸗ schaften in Paris bis zum Ablauf der erſten Spielwoche das Herren⸗ und Damendoppel unter Dach und Fach gebracht. Bei den Damen tel die Eutſcheidung bereits am Samstag, und zwar ſiegte erwar⸗ tungsgemäß das holländiſch⸗ſpaniſche Paar Bouman⸗d Alvarez 75, 92 über die Südafrikanerinnen Heine⸗Neave. Die Vorſchlußrunde des Herrendoppel brachte das Ausſcheiden von Tilden⸗Hunter, die von den Franzoſen Borotra⸗Lacoſte ſehr ſicher:3,:2, 316,:8 geſchlagen wurden. Auf der anderen Seite qualifizierten ſich Cochet⸗ Brugnon 628,:4, 68 über dis Englände Gregory⸗Collins für den Endkampf, der in der gleiches Beſetzung ausgetragen wurde wie 1927. Die damaligen Meiſter Cochet⸗Brugnon konnten aber ihren Erfolg nicht wiederholen; denn ſie wurden nach aufregendem Fünf⸗ fatzbampf von Lacoſte⸗Borotra:8,:6,:3,:6,:6 bezwungen. Das Hauptintereſſe wendet ſich nunmehr den Einzelſpielen zu, die bis zum nächſten Sonntag abgeſchloſſen ſein ſollen. Die Vor⸗ nundenkämpfe brachten im Großen und Ganzen die erwarteten Er⸗ gebniſſe. Die deutſchen Vertreter konnten ſich, ſoweit ſie in Aktion traten, behaupten. So ſiegte Frau Friedleben:0,:0 über Madame Bernard und Meiſter Prenn war über Samazeuil erfolgreich, der beim Stande von:4,:2, 210 aufgab. Medenſpiele im Reich Die öiesjährigen Tenniswettſpiele um den Medenpokal, gleich⸗ bedeutend mit der deutſchen Mannſchaft, begannen am Wochenende wit den Ausſcheidungen in den einzelnen Zonen. In Dresden war zunächſt Hamburg über Sachſen mit 84 Punkten, 11:10 Sätzen und 94:95 Spielen erfolgreich, während Berlin gegen Schlesien überlegen mit:0 Punkten, 18:1 Sätzen und 10:49 Spielen gewann. Die Begegnung Hamburg ⸗ Berlin entſchieden die Berliner mit 613 Punkten, 13:9 Sätzen und 116:94 Spielen zu ihren Gunſten. Hauptſächlich durch die ausgezeichnete Spielweiſe von Lorenz und Heidenreich, die über Hamburgs ſtärkſte Spieler Frenz und Dr. Deſſart erfolgreich waren. Lorens ſchlug Frenz:6, 725, 86, Heidenreich trrumphierte über Deſſart:6,:1,:8. Bei den Wettſpielen in Halle waren in den Vorſpielen Thüringen und Weſtfalen ausgefallen. Das Entſchetdungs⸗ ſpiel gewann der Bezirk 10(Bayern) gegen den Bezirk ſieben(Han⸗ nover⸗Braunſchweig) mit:4 Punkten. Internationales Tennisturnier in Mannheim Eine Ausloſung für das am Donnerstag(30. Mai, Fronleich⸗ namstag) beginnende Internationale Tennis⸗Turnier auf den Plätzen am Friedrichsring finget am Dienstag(28. Mai) 20 Uhr im Klub⸗ haus ſtatt. Die Turniéroberleitung liegt in den Händen von Herrn Dr. Richard Gauß. Oberſchiedsrichter iſt Dr. J. P. Buß, deſſen Stellvertreter Herr Herbert W. Scherr. Der Siameſe H. C. Fiſher und der Däne Worm werden ſchon am Mittwoch in Mannheim eintreffen und in den am Donnerstag ſtattfindenden Vor⸗ rundenkämpfen eingreifen. Die bis jetzt eingegangenen Meldungen laſſen darauf ſchließen, daß das Turnier qualitativ und quantitativ den früheren Turnieren mindeſtens ebenbürtig ſein wird. Die Liſte der prominenten Turnierteilnehmer wird am Dienstag nach Nen⸗ nungsſchluß bekannt gegeben werden. Fußball 8 5 Am den Beo ⸗Pokal Phönix Ludwigshafen— F. C. Hanau 93:1 Ueberall herrſcht große und größte Fußballmüdigkeit. Pokalſpiele ziehen auch nicht, ſelbſt jetzt nicht, obwohl die Kämpfe doch ſchon im Stadium der wichtigen Entſcheidungen ſtehen. So hatte gerade dieſe Begegnung große Bedeutung, aber das Publikum wollte nichts mehr von Fußball wiſſen, obwohl bet gleichwertigen Leiſtungen ein recht intereſſantes Spiel geboten wurde, das Phönix in der zweiten Halb⸗ zeit, als man wieder zur bewährten alten Aufſtellung zurückgekehrt war, knapp für ſich entſcheiden konnte. Die Gäſte gefielen recht gut; ſie hatten im Mittelläufer ihren beſten Mann, der unermüdlich tätig war und immer wieder mit gutem Erfolg rettend oder aufbauend eingriff. Die übrigen ſind guter Durchſchnitt. Bei Phönix lieferte Schmoll am rechten Flügel eine faire Partie. Nach ihm gefielen vor allem die geſamte Hinter⸗ mannſchaft. Man hatte zunächſt einige Umſtellungen vorgenommen, die ſich aber nicht bewährten. Es wurde erſt beſſer, als man zu alt⸗ gewohnter Aufſtellung zurückkehrte und ſo der innere Zuſammenhang zuſtande kam,. Die erſte Halbzeit bleibt bei ausgeglichenem Spiel trotz einiger Chancen torlos. Dann geht Phönix nach einer Viertelſtunde durch einen ſchönen Schuß von Gußner in Führung. Hanau kommt durch ſeinen Halblinken(abſeits?) zum Ausgleich. Erſt die letzten fünf Minuten bringen die Entſcheidung; Schmoll flankt, Hörnle nim eit auf, läuft nach rechts und ſchießt ein, 211. Müller ⸗Beiertheim leitete zufriedenſtellend. B. F. C. Pfalz Ludwigshafen— Germania Bieber:0 Im Kampf um den Beo⸗Pokal konnte Pfalz ſeine Poſition in ſeiner Abteilung durch einen„heiß“ erkämpften Sieg über Bieber weiter feſtigen. Techniſch und taktiſch war die Platzmannſchaft ihrem Gegner vor der Pauſe klar überlegen und konnte dieſe Ueberlegenheit durch zwei verdiente Tor dokumentiere. Nachdem Wechſel machte ſich die enorme Hitze bei beiden Mannſchaften ſtark bemerkbar, ſodaß auch die überraſchend gute Geſamtleiſtung der erſten Halbzeit bei weitem nicht erreicht wurde. Bieber wurde zeitweiſe ſtark überlegen, ohne daß es aber gelang, die ſichere und aufopfernde Pfalz⸗Hintermann⸗ ſchaft zu ſchlagen. Pfalz erztelte ſeine Tore durch den Mittelläufer Wetter und einen Kopfball von Kuhn. Das Spiel wurde vor einer zahlreichen Zuſchauermenge von Baſer⸗Kaiſerslautern einwand⸗ frei geleitet. Beg. K Länder⸗Fußballſpiel der D. J. K. Deutſchland— Holland Am 16. Juni nachmittags findet im Ebertpark Ludwigs ⸗ hafen ein Länderfußballſpiel der D. J. K. Deutſchland— Holland ſtatt. Die Holländer ſtellen eine ſehr gute Mannſchaft ins Feld. Aber auch die D. J. K. Deutſchland hat in der letzten Zeit an Spielſtärke weſentlich zugenommen. Auf der Reichslehrſtätte in Münſter (Weſtfalen) finden zur Zeit Trainingsſpiele für die deutſche Mann⸗ ſchaft ſtatt. Wie wir erfahren konnten, ſetzt ſich die Länderelf aus 8 ſüddeutſchen Spielern zuſammen. Das Rückgrat der deutſchen Elf ſtellt wie auch bei den anderen Verbänden Nürnberg. Die Nürn⸗ berger Spieler beſitzen eine ausgezeichnete Technik und verfügen über eine große Schußfreudigkeit. Wir nennen hier nur den bekannten Mittelſtürmer Jobſt, den ſelbſt der 1. F. C. Nürnberg, als Jobſt dort kurze Zeit Mitglied war, als Sturmführer in ihre Mannſchaft ſtellte. Auch ein zweiter Nürnberger, Weilacher, ſpielte ſchon einmal in der 1. Mannſchaft des 1. F. C. Nürnberg. Schon daraus geht hervor, daß die deutſche Länderelf wohl über eine Spielſtärke verfügt, die ſich überall ruhig ſehen laſſen kann. Handball Handball im Badiſchen Turnkreis Die Aufſtiegsſpiele Nordbaden: T. F. C. Nußloch— T. G. Rheinau:2(:); Jahn Oftersheim— T. V. Philippsburg:8 Mittelbaden: T. V. Durlach— T. V. Baden⸗Baden 712(51); Karlsruher T. V. 1846— Tbd. Gaggenau 21(:0) Südbaden: T. V. Sulz— T. V. Lörrach:9(:); T. V. Meiſen⸗ heim— T. V. St. Georgen 371(:0) 5 Nunmehr fallen auch in den Aufſtiegſpielen die Entſcheidungen. Nach dem unentſchtedenen Spiel von Rheinau dürfte Jahn Ofters⸗ heim der Enderfolg nicht mehr zu nehmen ſein. In Mittelbaden wurde der bis jetzt führende Turnerbund Gaggenau von der Spitze verdrängt, die nunmehr Karlsruher T. V. 46 u. T. V. Durlach punkt⸗ gleich hält. Auch in Südbaden gab es Führungswechſel durch die Niederlage des T. V. Sulz gegen T. V. Lörrach. ** Der T. V. 1846 Mannheim in Sachſen T. V. Fankenberg— T. V. 46 Mauuheim 724 T. V. Chemnitz⸗Cablenz— T. V. 46 Mannheim:2 Auf ſeiner Sachſenreiſe hat die Handballmannſchaft des T. V. 46 Mannheim den Süddeutſchen Turnerhandball gut vertreten. Wenn die Mannheimer auch im erſten Spiel gegen den Nordſachſenmeiſter T. V. Frankenberg nach verteilten und ſchönem Verlauf eine:4 Nie⸗ derlage hinnehmen mußten, ſo überzeugte die Mannheimer Mann⸗ ſchaft beim Zuſammentreffen mit dem D..⸗Meiſter Chemnitz⸗ Cablenz umſomehr. Vor 1000 Zuſchauern entſpann ſich ein Kampf zweier ebenbürtiger Gegner. Die Mannheimer überraſchten insbe⸗ ſondere durch ſicheres Ballfangen und ſchnelle Starts. Die Schwäche lag lediglich im Angriff, der die herauszuſpielenden Torgelegenheiten nicht zu verwerten wußte. Auf der anderen Seite konnte auch der Mannheimer Torwart durch ſein überragendes Können reſtlos ge⸗ fallen. Zweimal ging Mannheim durch Hoffmann in Führung und beide Male gelang es dem D..⸗Meiſter wieder auszugleichen. Er. Pferdeſport Reitturnier in Vad Homburg Die Kämpfe am Samstag In flotter Art wurden die Wettbewerbe des erſten Tages des Bad Homburger Reit⸗ und Fahrtturniers durchgeführt. Die zahl⸗ reichen Frankfurter Reiter hatten ſchöne Erfolge zu verzeichnen. F. Gömöri gewann mit ſeinem Lausbub die Materialprüfung, Major Nette ſiegte ebenſo eindrucksvoll mit Figaro in der Ermunterungs⸗ dreſſurprüfung. Die mittlere Dreſſur wurde zu einem ſchweren Kampf zwiſchen den Friedrichshofener Pferden Kavalier und Tant⸗ ris mit Prinz Chriſtoph und Sattelmeiſter Eckard ſowie den beiden Darmſtädtern, Major Freyer und Oblt. Rettig auf Quäcker und Vogel. Im Jagdſpringen ſchlug ſchlug Frl. Vierling Mann ⸗ heim die geſamte mäunliche Konkurrenz und hielt mit Balmung und Defked die erſten Plätze, außerdem gewann ſie das Damen⸗ fagdſpringen. Die Ergebniſſe: Materialprüfung für Reitpferde: Abt. Leichte: Franz Gö⸗ möris Lausbub(Beſitzer), 2. Strauß! Alinda(Krauſe), Frau M. Flersheims Silvaplana(Beſitzerl. Abt. Schwere: 1. K. Krah⸗ mers Dübuck(Eckhardt), 2. v. Beckers Armada(Frl. v. Becker), 3. Langes Aladin(Prinz Chriſtoph v. Heſſen). Amazonen⸗Jagdſpringen(Kl..): Hptm. Hartmanns Balmung (Frl. Vrerling⸗ Mannheim), 2. Hptm. Schuncks Cobra(Frau M. Flersheim). Ermunterungsdreſſurprüfung(Kl..): 1. Major a. D. Nettes Figaro(Beſitzer), 2. Stall Friedrichshofs Welf(Prinz Chriſtoph v. Heſſen), 3. Geh. Leg.⸗Rat v. Beckers Artiſt(Frl. E. v. Becker). Dreſſurprüfung[Kl..): 1. Stall Friedrichshofs Kavalier (Sattelm. Eckhardt), 2. Pol.⸗ Majors Freyers Quäker(Beſitzer), 3. Stall Friedrichshofs Tantris(Prinz Chriſtoph v. Heſſen). Jagdſpringen[Kl..): 1. Hptm. Hartmanns Balmung(Frl. Vierling) 0 Fehler 1,11 Min., 2. Hptm. Hartmanns Defkhed(Frl. Vierlingf 4 F. 1,37 Min., 3. H. Soherrs Liebling(Soemmer) 11 F. 1,04 Minuten. Leichtathletik Weſtfäliſche Kampfſpiele in Dortmund. Jonath vor Eldracher Die 16. Weſtfäliſchen Kampfſpiele des Dortmunder SC. 95 hatten leider nicht den erwarteten Beſuch aufzuweiſen, obwohl die Be⸗ ſetzung der Wettkämpfe recht gut war. Auf der ganzen Linie gab es ſehr ſchöne Kämpfe, die zum Teil(unter Berückſichtigung der frühen Saiſon) hervorragende Ergebniſſe brachten. Hoffmeiſter ſtellte ſich im Disbuswerfen mit einem Wurf von 46,31 Meter vor, Im 100⸗Meter⸗Lauf ſiegte der fetzt in Hannover anſäſſige Dortmunder Jonath knapp vor dem Frankfurter Eldracher. Sponnend bis zum Schluß war der Kampf der beiden Norddeutſchen Petri und Dlek⸗ mann, erſt auf den letzten 100 Metern entſchied Petri das Rennen für ſich.* 5 . Neue Mannhefmer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Montag den 27. Mal 1929 2 1— dear, Eee ic zack durch Deutſchlands Ver 910— Tehrsregelung Kritiſche Betrachtungen von Siegfried Doerſchlag Oberregierungsrat Paetſch, der verdienſtvolle Leiter des Verkehrsdezernats im Preußiſchen Miniſterium des Innern, hatte kürzlich im Automobilklub von Deutſchland einen Vor⸗ trag gehalten über ſeine e e durch die europäiſchen Großſtädte. Als Automobiliſt, der jährlich rund 50 000 Kilo⸗ meter am Steuer ſeines ai ſitzt, war mein Urteil über dieſen Vortrag: Hätten wir in allen Länderminiſterien Leute wie Paetſch am maßgebenden Platz— es wäre beſſer für deutſchen Verkehr und damit für deutſche Wirtſchaft. Denn Verkehrsförderung ergibt ja Wirtſchaftsförderung. * Berlin iſt fraglos die Stadt mit der beſten Verkehrs⸗ regelung in Deutſchland. Die Berliner Polizei beſchäftigt ſich nicht mit kleinlichen Schikanen. Was gäbe es für Stauun⸗ gen, wenn die Berliner Polizei, wie das in ſächſiſchen und ſüd⸗ deutſchen Dörfern geſchieht, Ueberſchreitungen des 30 oder 40 Kilometer⸗Tempos beſtrafen würde? Man iſt großzügig, weil man die Zeit erkannt hat, die Leiter des Berliner Verkehrs⸗ cienſtes ins Ausland geſandt hatte, damit ſie das Gute aus dem Pariſer, Londoner, Newyorker Verkehr mit den Notwen⸗ digkeiten des Verkehrs der deutſchen Hauptſtadt paaren konnten. Welch' Gegenſatz dazu iſt Leipzig! Hier will man nicht verſtehen, daß Verkehrsregelung international einheitlich ſein muß. In Leipzig muß, wer in eine Querſtraße links ein⸗ biegen will, am rechten Straßenrand 17 bis die Gerade⸗ ausfahrer paſſiert haben. Das wiſſen die wenigſten fremden Kraftfahrer. Dieſe Verordnung iſt widerſinnig.— Wann wird der Herr Leipziger Verkehrsreferent dieſer Tatſache Rechnung tragen? In Breslau bürfen ſelbſt auf den Hauptverkehrs⸗ ſtraßen erſter Ordnung die auf der rechten Straßenſeite fahren⸗ den Fahrzeuge auf die linke Straßenſeite gegen den Verkehrs⸗ ſtrom herüber und dort halten bleiben. Auf Hauptverkehrs⸗ ſtraßen wird gewendet. Aber, aber Herr Polizeipräſident Kleiböhmer, Sie waren doch zum Verkehrsſtudium in Nord⸗ amerika. Sind dieſe Verkehrskurioſa die Früchte Ihres Studiums? Es darf doch nicht erſt nach tragiſchen Unfällen „Verkehr geregelt“ werden. In Köln dagegen! Da bemüht ſich die Polizei zu tun, was nur möglich iſt. Köln iſt die verkehrsſchwierigſte Stadt Mitteleuropas. Für den Fremden iſt Köln ein Irrgarten. Kurios iſt, daß Kölns Tiefbauamt gegen Wegweiſeſchilder für Kraftfahrer Stellung nimmt, weil„ohne Wegweiſer die Kraft⸗ fahrer gezwungen wären, langſam zu fahren.“ Es fällt einem ſchwer, über dieſe magiſtratsamtliche Verkehrsanſchauung, keine Satire zu ſchreiben. Kölns Polizeipräſident denkt an⸗ ders, er ſagte mir, Fahrgeſchwindigkeſten bis 60 Kilometer würden in ſeinem Bezirk nicht beſtraft, weun die Straßen ge⸗ rade genug, breit genug und frei ſind. Das iſt verkehrs⸗ erkennende Großzügigkeit. Wie grotesk ſind dagegen behördliche Schikanen in Sachſen und in Süddeutſchland. In Bayern hat der baye⸗ riſche Miniſter des Innern der Stoppwillkür aufs Wohl ihrer Gemeindekaſſe bedachter Amtsvorſteher in anerkennenswerter Weiſe Halt geboten. Wenn, wie z. B. in Weilheim, ſelbſt Amtsrichter ſich zum Vorſpann von Stoppfallenſtellern ge⸗ örguchen ließen und dazu noch juriſtiſche Formfehler begingen, korrigierten der Juſtiz⸗ und der Innenminiſter die ihnen nachgeordneten Dienſtſtellen. Abſurd ſind die Verhältniſſe heute noch in Heſſen, Baden und Sachſen. In Heſſen iſt das Straßenbauamt in ſeinen Sperrmethoden, gelinde geſagt, großzügig. Die Richter kennen nur Paragraphen, keine Ver⸗ kehrserforderniſſe. Daß in Darmſtadt dogenen Verkehrs⸗ ordnung herrſcht, ſei freudig anerkannt. In Baden gibts ſtädtiſche Verkehrsdezernenten mit klarem Blick und erfolg⸗ reichem Diſpoſitionsvermögen(Mannheim, Karlsruhe, Frei⸗ burg); im Lande Baden dagegen— Herr Innenminiſter wer⸗ den Sie ſtark! Und auch Sie, Herr Innenminiſter von Würt⸗ temberg! Verkehrsregelung darf nicht zur Verkehrshem⸗ mung werden, ſondern zur Verkehrserleichterung. Und wenn die Polizei mehr zu aufklärenden Belehrung denn zur befehls⸗ gewaltigen Diktatur erzogen würde— Herr Polizeioberſt Seeger, es läge im Intereſſe Ihrer Verwaltung. Und noch einmal: 1 unfreiwillige Komik in Sach. ſen! Der ſächſiſche Staat baut unter Leitung ſeines Stra⸗ ßenbaudezernenten Miniſterialrat Dr. e die beſten Land⸗ ſtraßen in Deutſchland. Der 5 Niniſter des Innern ſanktioniert ohne Widerſpruch Stoppfallen zweifelhafter Art. Sein Verkehrsdezernent iſt großer Schweiger. Der Bezirks⸗ hauptmann Oſtſachſens zum Beiſpiel iſt ein hervorragender Verwaltungsbeamter mit politiſchem Geſchick. Seine nach⸗ geordneten Dienſtſtellen läßt er Stoppfallen errichten, wo weder Notwendigkeit dafür, noch Gefahr bei geringer Ueber⸗ ſchreitung des 30 Kilometer⸗Ortstempos beſteht. Das auf Deutkſchlands ſtraßenbautechniſch beſten und vielbenutzten Hauptverkehrsſtraßen! Herr Kreishauptmann: wir leben im Jahre 19291 Und fahren immer unter der 30 Km.⸗Ortsgrenze?(Wer lacht da?) Ordnung im Verkehrsleben herrſcht in allen Hanſaſtädten Bremen, Hamburg und Lübeck. Hier iſt man über Kleinlichkeiten erhaben. Wie ſchwer in Hamburgs Verkehrs⸗ zentrum die Verkehrsregelung ſein mag— ſie wird gut⸗ gemacht! Daß der Hamburger Polizeipräſident den Polizei⸗ hauptmann Weber vom Verkehrsdezernat im Vorjahre 15 dem ADAC. nach Amerika ſchickte, um dort den Verkehr zu beobachten und zu ſtudieren, zeugt vom Willen, dies große Zeitproblem gründlich erfaſſen zu wollen. Nürnberg war noch bis vor Jahresfriſt ob ſeines bautechniſchen Irrgartens Autofalle. Oberbürgermeiſter Luppe hat nach ſeiner Rück⸗ kehr aus Amerika— oder war es Zufall— getan, was er⸗ forderlich war; heute vermag auch der ortsfremde Kraft⸗ fahrer den Weg durch Nürnberg finden. Die Schupo iſt hilfsbereit. Schwierig war und iſt auch das Verkehrsproblem von München. Gerade in München merkt der Verkehrs⸗ kenner Fortſchritt. Wo es nottat, wurden Einbahnſtraßen geſchaffen. Die Beamten ſind höflich zum Fremden und ſo⸗ gar zum Berliner. In Hannover hat ſich die Verkehrsregelung gebeſſert. Noch vor Jahresfriſt ſchien es, als ſei hier mit Verkehrs⸗ regelung zuviel des Guten getan. Die Durchfahrt⸗Markie⸗ rung fehlte. Heute iſt für Wegweiſung in der Stadt ebenſo geſorgt wie man den Eindruck gewinnt: Die Verkehrspolizei weiß, was ſie will, und tut nichts Ueberflüſſiges. Magdeburg hat ſich den Verkehrsanforderungen angepaßt, und auch über Braunſchweig iſt nicht zu klagen, ſondern dem Braun⸗ ſchweiger Verkehrsleiter Anerkennung zu zollen, daß er in dieſem Straßen⸗ und Bautenwirrwarr Ordnung und ſchnelle Abwicklung ſchuf. Zuſammenfaſſend ſei geſagt: Wo Bürokraten und For⸗ maljuriſten herrſchen und wo Beamte diktieren, die mit ihrem Titel Glauben an eigene Unfehlbarkeit verbinden, iſt die Verkehrsfrage ungelöſt. Zur Verkehrsentwicklung des 20. Jahrhunderts brauchen wir Leute von ſchneller Auffaſſung, ohne bürokratiſche Hemmungen, keine„Nur⸗Beamten“, ſon⸗ dern tatſächliche Verkehrsfachleute mit gerechtem Sinn für Wünſche und Notwendigkeiten der Fußgänger, Rad⸗ fahrer, Fuhrleute und Kraftfahrer. Wo ich die geräuſchvollſten, bürokratiſchſten Verkehrs⸗ ſchutzleute traf? In Stuttgart. Und wo die gewandteſten, liebenswürdigſten? In Köln und in Berlin. In Berlin iſt ſo mancher Verkehrsſchupo meine freundſchaftliche Gruß⸗ bekanntſchaft. In Kölns Straßenchabs fuhr ich vor Jahres⸗ friſt eine Einbahnſtraße in verkehrter Richtung. Der Schupo, der mich anhielt, machte mich als Stadtunkundigen höflich darauf aufmerkſam. Dann ſtellte er ſich aufs Trittbrett und fuhr mit bis an die nächſte Querſtraße,„um Aerger zu er⸗ ſparen“. Das nenne ich Verkehrsverſtändnis! . Wichtiges aus dem Gerichtsſaal „In Betrieb“,„außer Betrieb“ Die Frage, ob die beſonders ſchwere Haftung für einen Kraftfahrer beſteht, iſt davon abhängig, ob das Fahezeng„im Betrieb“ iſt. Oft iſt das zweifelhaft. Jetzt iſt eutſchieden, daß der zu einer Rundfahrt benutzte Kraftwagen auch dann als im Betrieb befindlich anzuſehen iſt, wenn er vorübergehend ſtillſteht(.G. VI. 244/28). Als nicht im Betrieb anzuſehen iſt ein Kraftwagen, der aus Mangel an Benzin auf der Strecke liegen bleiben muß. Wenn alſo durch den haltenden Kraftwagen ein Unfall ver⸗ Urſacht wird muß ein beſonderes Verſchulden nachgewie⸗ ſen werden; denn der Wagen iſt nur ſeinem Namen nach, aber nicht mehr ſeinem Weſen nach ein Kraftwagen, für den die beſonders ſchwere Haftung in Betracht kommt(R. G. VI. 173/28). Auch das Oberlandesgericht Köln(9 W. 85/27) hat aus⸗ geſprochen, daß ein„Betriebsunfall“ nicht vorliegt, wenn auf ein völlig ſtillſtehendes Kraftfahrzeug ein anderes Kraftfahr⸗ zeug auffährt. * Kopfloſigkeit der Paſſanten Wie das Reſchsgericht ausführt(VI. 76/28) hat der Kraft⸗ wagenführer mit der größten Aufmerkſamkeit auf den übrigen Straßenverkehr zu achten und danach die Geſchwindigkeit ſeines Wagens und die Warnungsſignale einzurichten. Wenn der Kraftwagenführer Paſſanten auf der Straße ſieht, muß er ſeine Geſchwindigkeit rechtzeitig vermindern. Zui einem beſonderen Fall erklärt das Gericht: Bei ge⸗ ringer Geſchwindigkeit wäre kein Unfall paſſtert, obwohl ſich die beiden Wanderer auf der Straßenmitte plötzlich anfaßten und ſich nach verſchiedenen Richtungen hin⸗ und berzogen. Ein Mitverſchulden der Fußgänger an dem Unfall iſt nicht gegeben, weil in dem kopfloſen Verhalten der Wanderer im Augenblick der Gefahr kein Verſchulden erblickt werden kann. (Belſpiel einer autofeindlichen Rechtſprechung des Reichs⸗ gerichts.) Arſache des Straßenſärms Es iſt ſchon vielfach in der Oeffentlichkeit auf die geſund⸗ heitsſchädliche Wirkung des übermäßigen Straßenlärms hin⸗ gewieſen worden, wie er ſich aus dem modernen Verkehrs⸗ weſen ergeben hat. Es ſei nebenbei bemerkt, daß dieſer Stra⸗ ßenlärm keineswegs allein durch das Hupen der Automobile verurſacht wird, daß im Gegenteil andere Begleitumſtände, wie z. B. das Knattern der Motorräder, das Rollen eiſen⸗ bereifter Fahrzeuge, ſowie die leider alles andere als geräuſch⸗ loſe Straßenbahn bedeutend mehr am Straßenlärm Anteil haben als die Signalhupe. Um zu einer allmählichen Eindämmung des Straßenlärms zu gelangen, muß aber an jeder Stelle, die es irgendwie zu⸗ läßt, das Geräuſch auf das Notwendigſte beſchränkt werden. Eine vergleichende Beobachtung zeigt, daß in den verſchiedenen Ländern die Hupe ganz verſchieden oft gebraucht wird, wobei die größere Verkehrsſicherheit keineswegs immer mit dem ſtärkeren Gebrauch der Signale zuſammenfällt. Der Automobil⸗Club von Deutſchland hat ſich ſchon ſeit einigen Jahren mit dieſer Frage beſchäftigt und darauf hin⸗ gewirkt, daß vor allem die deutſchen Gerichte nicht mehr ſo ein⸗ ſeitig die Verantwortung des Fahrers vom Gebrauch der Hupe abhängig machen. Die im Verkehr erforderliche Sorg⸗ falt kann, darauf hat der A. v. D. immer wieder hingewieſen, vielfach durch ganz andere Maßnahmen betätigt werden, ja in manchen Fällen kann der Gebrauch der Hupe infolge des her⸗ vorgerufenen Schreckens geradezu die Urſache eines Unfalls werben. Das ſtändige aufklärende und überzeugende Wirken des A. v. D. hat allmählich Erfolg gehabt; man kann heute ſagen, daß nur die Unkenntnis vieler Kraftfahrer über ee gegen⸗ wärtige Rechtſprechung oder die blinde Freude am Lärm noch für einen übermäßigen Gebrauch der Signalinſtrumente ver⸗ antwortlich gemacht werden können. Es handelt ſich hier alſo mehr oder weniger um eine Frage der Kluberziehung, worin der Automobil⸗Club von Deutſchland und mit ihm der Bayeriſche Automobil⸗Elub ſeiner Tradition getreu mit gutem Beiſpiel vorangegangen iſt. Sie und Ihre Dienſtautos auch Zwang 9 65 gshaflpflicht 7 2 3 1 8 im. 1 1 die Frage der Einführung einer pflichtverſicherung für Auto mob 1 laſſen. Ueber kurz oder lang dü liche Regelung kommen, um zu vermeik oder auch örtliche Polizeiverwalt führen, die eine allgemeine lands zur Folge haben müßten. iſt dann auch an eine internationale lung gedacht, um die Unſicherheit der Ver e verkehrenden Automobilhalter In Deutſchland iſt die beſ g Kraftfahrzeughalters durch Geſetz ger er 1 Inhalt dieſer Haftpflicht iſt folgender:„Wird bei d trieb eines Kraftfahrzeuges ein Menſch getötet, der oder die Geſundheit eines Mei ſchen verletzt oder eine beſchädigt, ſo iſt der Halter des Fahrzeuges ver; Vrletzten den daraus entſtandenen Schaden zu erf iſt die grundlegende Geſetzesbeſti mmung. Sie denerſatz licht entſtehen aus zwei T ſchädigung eines Menſchen oder einer Umſtande, daß dieſe Schädigung beim 2 fahrzeuges geſchah. Der einzelne Kraftfahrzeughalter hat nun die 9 dieſe ihm auferlegte Haftpflicht zu übertragen. Ein allgemeiner Zwang dazu liegt bis jetzt nicht vor. In weitem Umfange kennen wir ſchon jetzt die Zwangshaftpflichtverſicherung für Automo⸗ bil⸗Droſchken. Nun hat der Verband Deutſcher Betriebs⸗Krankenkaſſen vor kurzem an den Reichs⸗ Möglichkeit, Verſicherungsunternehm 11 ige tag eine Eingabe gelangen laſſen, mit der er die allge⸗ meine Einführung der 8 zhaftpflichtverſicherung für Kraftfahrzeughalter fordert. Dabei entſteht die Frage, wie dieſe Verſicherung. ſoll und der alte Gegen⸗ ſatz zwiſchen private und öffentlich„ Verſicherung macht ſich 8 hier geltend. Wird die Zwangs⸗ haftpflichtverſicherung in öffentlich rechtlicher Sorin aufge⸗ zogen, ſo iſt dazu der Aufbau einer neuen 5 n ſtalt erforderlich, der ſich mit der Einasslage des Reiches ſehr ſchlecht vertragen würde. Der Prin ene gebührt demgegenüber der Vorzug, daß ſie viel rationeller ar⸗ beiten kann und öffentliche Mittel dazu nicht erfor⸗ derlich ſind. Wird dem Kraftfahrzeughalter der Zwang zur Haftpflichtverſicherung auferlegt, ſo muß es ihm freigeſtellt werden, wo er ſich verſtchern laſſen will. Die Wahl, ob er dies bei einer ſchon beſtehenden privaten Verſicherung oder bei einem öffentlichen Haftpflichtverſicherungsunternehm en tun will, muß ihm überlaſſen bleiben. Es genü wenn im Rahmen geſetzlicher Vorſchr iften der Schutz der letzten in jedem Falle ſichergeſtellt wird. 1 91 t vollſtänd Verſchiedene europätſche Länder beſitzen bereits eine Zwangshaftpflichtverſicherung für Kraftfahrzeughalter. So u. a. Dänemark, Finnland und in ſehr weitem Umfange auch die Schweiz. Geplant iſt die Einführung ſolcher Verſicherun⸗ gen in Schweden, England, Frankreich und in Oeſterreich. Im allgemeinen wird im Ausland die Kontrolle ſo ausgeübt, daß der Kraftfahrzeughalter, ehe er die Fahrerlaubnis. erhält, den Nachweis führen muß, daß er verſichert iſt. Ein anderer Weg der Kontrolle iſt der, daß der Nachweis der Verſicherung er⸗ bracht wird bei der Aushändigung der jährlichen Steuerkarte. Wie dieſe organiſatoriſchen Fragen am beſten für Deutſch⸗ land zu löſen ſind, wird ſich erſt entſcheiden laſſen, wenn ſich die Pläne zu Einführung einer Zwangshaftpflichtverſicherung für Kraftfahrzeughalter noch weiter verdichtet haben. Literatur Europa im Automobil. Offizieller Führer des internationalen Verbandes anerkannter Automobil⸗Clubs A. J. A. C. R.(Verlag Eu ropa im Automobil Bern, Genf und Zürich). Mit dem Auſſchwung der Automobil⸗Touriſtik, mit dem immer ſtärker in den Vordergrund tretenden Tou renverkehr über große und weite Strecken hat ſich auch das Bedürfnis geltend gemacht, große internationale Reiſerouten zu⸗ ſammenzufaſſen und kartographiſch in einheitlichem Maße darzuſtel⸗ len. Der vorgenannte Verband hat nun noch für dieſe Fahrſaſſon die erſte Ausgabe der in der Generalverſammlung vom 13. Okt. 27 be⸗ ſchloſſenen Herausgabe eines Führers fertiggeſtellt, die ſchon, 5 wenn ſie noch manchen Wunſch offenläßt, doch ein wertvolles Hilf mittel des Automobiltouriſten darſtellt. 88 do; ppelſeitige ft von:2 000 000 gehaltene Karten umfaſſen das europäiſche Geſamt⸗ gebiet einſchl. Nordafrika; eine Anzahl von Kaxtenausſchultten 1 1000 000 mit Terraindarſtellung beſchlagen die bevorzugten Tou⸗ riſtengebiete. Dazu geſellen ſich eine allgemeine Ueberſichtskarte und verſchiedene in Schwarz⸗Weißzeichnung gehaltene Karten, auf denen ſich die im Führer kurz aber aufſchlußreich behandelten einzelnen Routen eingezeichnet finden. U. a. enthält der Führer ferner noch einen Auszug aus ben Verkehrsvorſchriften und Einreiſebeſtimmun⸗ gen der einzelnen Länder und eine 5 ſämtlicher Tourtſtik⸗ klubs und Sekretariate der dem A. J. A. K. R. angeſchloffenen natto⸗ nalen Automobil⸗Clubs. Aus der 8 Anlage der erſten Ausgabe iſt zu erkennen, daß mit dem Führer ein Standardwerk des inter⸗ nationalen Automobil⸗Reiſe⸗Verkehrs geſchaffen werden ſoll, das ſich ſchon jetzt durch Handlichkeit auszeichnet und ſicherlich vom Automobil⸗ touriſten begrüßt werden wird. —— 1 1 —* 6— 2 1 ED e 1 — 2 0. 11„ e t. e e 0„. 7SSàCͥGCC W000 /// // VV 1 Montag, den 7. Mai 1929 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 7. Selke. Nr. 20 Landesangeſtelltentagung der Z. B. P. Baden Die am Samstag und Sonntag in Mannheim abgehaltene Landesangeſtelltentagung war als Schulungstagung ausgeſtaltet. Sie erfreute ſich eines außerordentlich ſtarken Beſuches. Der Vorſitzende des Landesangeſtelltenausſchuſſes Eduard Menth⸗ Mannheim wies in ſeiner Begrüßung auf die Bedeutung der Tagung hin, die einen weiteren organiſatoriſchen Ausbau ſchaffen und eine Verbreitung der Überalen Idee bringen ſollte. Ihren Auftakt nahm die Tagung mit einem Reſerat des Reichstagsabg. Otto Thiel über„Die Privatangeſtellten zur allgemeinen politiſchen Lage.“ Von ſozialpolitiſchen Fragen hob der Redner einführend die Angeſtelltenverſicherung heraus. Obgleich ſie auch heute noch an den Verluſten durch Krieg und In⸗ flation krankt, iſt es ihr gelungen, wiederum ein Vermögen von einer arde anzuſammeln. Der Kampf um die Erhöhung der Beiträge hat bei der Beſprechung des Reichsetats erneut eingeſetzt, denn es iſt das Ziel der Sozialdemokratie, durch eine weſentliche Er⸗ höhung der Zahlungen die Reſerven aufzubrauchen, ſodaß durch die a dige Erhöhung der Beiträge die Angeſtelltenverſicherung unpopulär wird und die von der Sozialdemokratie melzung von Angeſtellten⸗ und Invalidenverſicherung Nach dem heutigen Stand der Angeſtelltenverſicherung des Betrages zum 25 v. H. erforderlich ſein, verſprochenen Leiſtungen zu erhalten. Zu gt iſt der heutige Zinsfuß von 6 v.., deſſen allmähliges Sinken zeſſerung der wirtſchaftlichen Lage auf 4 v. H. erwartet wird, bei deſſen Andauern ſich jedoch Einnahmen und Ausgaben der Verſicherung decken würden. Hierdurch iſt es möglich geworden, einige Verbeſſerungen einzuführen. So kann das Ruhegeld bereits von 60 Jahren ab bezahlt werden, die Wartezeit iſt den Wünſchen der Werkmeiſter entſprechend abgekürzt, bei Bedürftigkeit eine Ael⸗ terenrente für die unverheirateten weiblichen Angeſtellten vorgeſehen. Um den Forderungen der Angeſtelltenkreiſe nachzugeben, hat die Deutſche Volkspartei eine 8prozentige Erhöhung, dagegen die So⸗ zialdemokraten eine 20prozentige Erhöhung gefordert. Dreiviertel der Angeſtellten ſind nicht Sozialdemokraten, auch war es bisher möglich, dte Parteipolitik bei der Beſetzung der Angeſtelltenverſiche⸗ rung fern zu halten. Die Mißſtände, die heute zu einer Reform der Arbeitsloſenverſicherung hrängen, hatte der Reoͤner bei der Beratung des Geſetzes im Reichs⸗ tag ſämtlich vorausgeſagt, ſodaß ſich heute Sozialdemokraten und Zentrum auf das zurückgeführt ſehen, was ſie einſt ablehnten. Die Erhöhung des Beitrages von 3 v. H. auf 4 v. H. iſt erſt dann zur Debatte zu ſtellen, wenn eine gründliche Reform durchgeführt worden iſt. Die Arbeitsloſenverſicherung iſt für Konjunkturarbeitsloſigkeit und nicht für Saiſonarbeitsloſigkeit geſchaffen worden. Der Saiſon⸗ arbeiter, der die Schwankungen ſeiner wirtſchaftlichen Lage genau vorausſieht, muß ſich darnach richten oder ſich eine eigene berufs⸗ ſtändige Verſicherung ſchaffen. Aus ähnlichen Gründen ſind auch für die Landwirtſchaft beſondere Regelungen notwendig. Zwangseingriffe d. B. zur Abhilfe der wirtſchaftlichen Not älterer Angeſtellten erſcheinen äußerſt bedenklich, denn ſie tendieren nach der ſozialdemo⸗ kratiſchen Forderung, daß zuletzt das Arbeitsamt entſcheiden kann, wen ein Unternehmen anſtellen darf. Hier iſt eine Einigung von Arbeitnehmer und Arbeitgeber notwendig, die Arbeitgeber werden grundſätzlich keine Neinſager ſein. Berückſichtigt man, daß bei der umfaſſendſten berufsſtändigen Arbeitsvermittlung des D. H. V. die Betriebe nur 10 bis 15 v. H. Bewerber über 30 Jahre einſtellen, die Zahl der Angeſtellten über 30 Jahre aber 57 v. H. iſt, ſo ergibt ſich die unbedingte Notwendigkeit einer Aenderung um ungeheure ſoztale Gefahren abzulenken. Von allgemeinen politiſchen Fragen hob der Redner die Reparationsverhandlungen von Paris hervor. Außenpolitiſch iſt das Machtverhältnis der Staaten entſcheidend, ſodaß es unſer Ziel iſt, freundſchaftliche Beziehungen zu anderen Staaten zu ſuchen und aus beſtehenden Gegenſätzen Nutzen zu ziehen. Innenpolitiſch ergibt ſich hieraus die Notwendigkeit einen feſten Block zu ſchaffen, der es der Regierung ermöglicht, eine ſtetige Politik zu betreiben. Zum Schluſſe ſeiner Ausführungen ſetzte der Redner die Verſprechungen der ſoztialdemokratiſchen Propaganda in Beziehung zu dem, was die Sozialdemokratie heute als eine mit Verantwortung tragende Partei leiſten muß. Ihr Finanzminiſter Hilferding hat erkannt, daß es unmöglich iſt, die Steuerpolitik ſeiner Partei zu treiben, wollte er nicht die Wirtſchaft zu ſtark belaſten und erneute Arbeitsloſigkeit be⸗ wirken. Auf ſozialpolitiſchem Gebiet, z. B. dem Wohnungsbau, der Kriegsbeſchädigtenfürſorge iſt es auch heute der Sozialdemokratie nicht möglich, mehr zu tun, als der von ihr ſo ſcharf angegriffene Bürgerblock. Die Deutſchnationale Partet, hat ſich unter der Leitung von Hugenberg zu einer ausgeſprochenen angeſtelltenfeind⸗ lch en Partei entwickelt, wie der bekannte Vorfall in Sachſen zeige Unſer Kampf gegen die, die aus der Entwicklung nichts gelernt haben und ſich in der Etappe herumdrücken, muß andauern. Dann wird es möglich ſein eine Förderung und Beſſerung im innenpoliti⸗ ſchen Leben des deutſchen Volkes zu erreichen. Nach dieſen mit begreiſterten Beifall aufgenommenen Ausführun⸗ gen des Angeſtelltenführers Thiel ſprach Ednard Menth⸗ Mannheim über„Die Privatangeſtellten und die politiſchen Parteien“. Der heutige politiſche Kampf, in dem keine Neutrali⸗ tät des Einzelnen mehr gibt, erfordert Mitarbeit in den Parteien. Es wäre ein Fehler, eine eigene Angeſtelltenpartet zu gründen, die ſich zwangsläufig zu einer Klaſſenpartei entwickeln müſſe. Nur in leben⸗ diger Wechſelwirkung mit anderen Ständen iſt es möglich, eine Volks⸗ gemeinſchaft anzuſtreben. Eine Zuſammenarbeit der Stände in einer Partei iſt aber nur dann gegeben, wenn das höhere Weltanſchauliche ſie“ eint und nicht Klaſſenegoismus Leitgedanke der Partei iſt. Gegner der Angeſtellten iſt die Sozialdemokratie, die die Exiſtenz⸗ berechtigung der Angeſtelltenſchaft als eines beſonderen Standes ver⸗ neint, jede berufsſtändiſch gewachſene Selbſthilfe ablehnt und die Han⸗ delsangeſtellten ausdrücklich aus dem Arbeitsſchutzgeſetz des Waſhing⸗ tonerabkommens ausgeſchloſſen hat. Die Deutſchnationale Partei kann heute ihre angeſtelltenfreundliche Tendenz nicht mehr ver⸗ bergen, ſeit Hugenberg die Führung übernommen hat. Das Zen⸗ trum iſt ſeit langem von dem politiſchen Bündnis mit der So⸗ zialdemokratie geleitet. Es ſieht wohl ſeine Anſprüche auf Perſonal⸗ politik weitgehendſt befriedigt, iſt aber ideell an dieſem Bündnis krank geworden. Die Miſſion, die die Demokratiſche Parte: vielleicht einmal hatte, iſt erfüllt. Der Kampf um das liberale Erbe iſt zu Gunſten der Deutſchen Volkspartei entſchieden. Der Entſchließung des Zentralvorſtandes der Deutſchen Volkspartei, die den Arbeitnehmern größere Rechte als bisher einräumen ſoll, muß das Signal für uns ſein, uns in der nächſten Zeit in der Deutſchen Volkspartei, die für die auf bürgerlichem Boden ſtehende Arbeit⸗ nehmerſchaft die gegebene Partei iſt, mit allem Nachdruck mehr Gel⸗ tung zu verſchaffen. Die Wahl der Partei in der man wirken will, iſt eine Gewiſſensfrage, man muß ſeine eigene politiſche Auffaſſung im Grundprogramm der Partei finden, damit die politiſche Mitarbeit der Partei von der Sorge um das Ganze getragen ſein kann. Die ſich hieran anſchließende lebhafte Ausſprache wurde bis gegen Mitternacht fortgeſetzt. Am Sonntag morgen referierte Generalſekretär Wolf über die kommenden Landtagswahlen und ſtellte als erſte Forderung die Rationaliſierung der parlamentariſchen Arbeit als Mittel gegen die Wahlmüdigkeit. Dadurch könne mehr erreicht werden, als durch das neue Wahlgeſetz. Dann unterzog der Redner die Arbeit der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei und der Deutſch⸗ nationalen Partei in Baden einer ſcharſen Kritik. Er ſchloß mit der Forderung, die Jugend ſtärker mit der Partei zu verbinden. Landtagsabg. Dr. Waldeck ſprach hieran anknüpfend über den modernen Liberalismus. Einleitend grenzte er den liberalen Gedanken gegen den konſervativen Gedanken der Ueberlieferung und Erhaltung, gegen den demokrati⸗ ſchen Gedanken der Führung des Volkes ab. Die liberale Idee ver⸗ lange die Regierung des Staates und die Geſtaltung des Individuums in ſeiner Entwicklung in freiheitlichem Sinne. So hat der alte Na⸗ tionalliberalismus den Gedanken der perſönlichen Freiheit mit dem der nationalen Einigung verbunden. Die Bedeutung des Sozialen wurde ſchon von Baſſermann erkannt. Haben ſich heute die wirtſchaft⸗ lichen Beziehungen immer ſtärker beeinfluſſend gezeigt, was durch ihre Bedeutung gerechtfertigt ſei, ſo darf doch das Ideelle ihnen gegen⸗ über nicht zurücktreten. Der Liberalismus iſt keine konſtante Größe und hängt in ſeinen Erſcheinungsformen durch die geſchichtlich wech⸗ ſelnden Begriffe von Staat und Volk ab. Dieſe Ausführungen fanden den ſtarken Beifall der Anweſenden und gaben die Anregung zu weiteren Vorträgen dieſer Art. Die Tagung ſchloß mit dem Referat über„Verantwortungs⸗ bewußte Sozialpolitik“ von Eduard Meuth. Sozial⸗ politik iſt wohl zu einem Teil Politik zu Gunſten der Arbeitnehmer, aber ſie iſt es nicht allein. Alle Volksgruppen, einzeln und in ihrer Geſamtheit, können des ſozialen Schutzes bedürftig werden. So iſt z. B. an die Kriegs⸗ und Inflationsopfer zu denken, die eines ſozia⸗ len Schutzes bedürfen, im ähnlichen Sinne auch an die Beamtenſchaft. Sozialpolitik iſt als ein Teil der inneren Politik aufzufaſſen, die die verſchiedenſten Volksgruppen erfaſſen kann, ſie vor drohender Proli⸗ tariſierung ſchützen ſoll. Die ſoziale Verſicherungsgeſetzgebung for⸗ dert als oberſten Grundſatz, daß nicht jedem das gleiche zuteil werde, ſondern jedem das Seine. Sie muß ſich freihalten von der ſchabloni⸗ ſierenden marxiſtiſchen Tendenz. Das Schlichtungsweſen kann einen Ausgleich widerſtrebender Wirtſchaftsintereſſen herbeiführen, um in freier Verſtändigung ein Zuſtandekommen von Vereinbarungen zu ermöglichen. Erſt dann haben ſtaatliche Schlichtungsinſtanzen ein⸗ zutreten. Die Berufsausbildung nimmt ebenfalls einen breiten Raum in der künftigen ſozialpolitiſchen Arbeit ein, ihr berufsſtän⸗ diger Charakter wird zu betonen ſein. Zuſammenfaſſend kam der Redner zum Schluß auf das ſozialpolitiſche Programm der Deutſchen Volkspartei zu ſprechen, die als grundſätzlicher Gegner allgemeiner Volksfürſorge die Schaffung berufsſtändiſcher Arbeitsloſenkaſſen ver⸗ langt. Sie lehnt überdies die neuerlich propagierte Erſetzung der Sozialverſicherung durch einen allgemeinen Sparplan ab, wie ſie jeder Schematiſierung feindlich gegenüberſteht. So iſt eine vom wirklichen Verantwortungsbewußtſein getragene Sozialpolitik eine Angelegen⸗ heit des Volksganzen, ein bedeutſamer Teil der inneren Politik des Staates, eine bedeutſame Vorbedingung für eine erfolgreiche Außen⸗ politik. Anſchließend an die Ausſprache fanden die Wahlen zum Laudesangeſtelltenausſchuß ſtatt. Es wurden gewählt: 1. Vorſitzender: Eduard Meuth⸗Mann⸗ heim, ſtellv. Vorſitzender: Wilhelm Merkel⸗ Karlsruhe, Schrift⸗ führer: Wilhelm Bender ⸗ Mannheim, Beiſitzer die Herren: Dr. E B. Niemann, L. A. Schmitt aus Mannheim, Karl Rin⸗ derle⸗Freiburg. Mit Worten der Freude über den Beſuch und das Gelingen der Tagung, konnte der Vorſitzende die 4. bad. Landesangeſtelltentagung 1929 ſchließen. bl. Aus den Rundfunk⸗Programmen Dienstag, 28. Mai Deutſche Sender igswuſterhauſen(Welle 1888) Uhr: Hans Pfitzner. Konzert, anſchließ. Sümfontſche rotron belauſcht den Frühling. fur e Duppler, Hörſpiel, 21.80 ermuſik. ert Janſen⸗Konzert, 21 Uhr: Uebertragung von Berlin, 0 95 21.30 Uhr: Kar Langenberg( 5 Uhr: Schallplattenkonzert,.8 1 Von ch Unterhaltungsmuſik, 20 Uhr: (Welle 272,7) hr: Konzert des Violinvirtuoſen unt. 1, 16 Uhr: Aus dem Von Frankfurt: Mord⸗ Neue Kammermuſik. Ausländiſche Sender 20.15 Uhr: : Leichte 2 Von Kaſſel: Hausmuſik aus alter muſik. : Ueber tragung aus dem kgl. ung Daventry nuſik, 20 Uhr: Von Man⸗ cheſter:& E Daventry( tert der Funkmilitär⸗ kapelle, 21 50 22.50 Uhr: Tanzmuſik. 5 a 1 a 155(Welle ert altitalieniſcher Muſitk. Paris(Welle 1744) 20.4 onzert. Pra g(Welle 343,2) 20 1 tmuſik, 21 Uhr: Kammermuſtk. R om(Welle 448, Julia, Oper in drei Akten. Wien a aus d. Wiener Staats⸗ oper: La B. nzert. Zürich(Welle[hend Hadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott M²arktnlatz G 2, 6— fel. 26547 Auch Ihr Accumulator muß mal in die Sommerfriſche! Die Plattenſätze müſſen nach längerer Beuntzung gereinigt, die Säure erneuert werden, ſonſt iſt er beim Empfaug eine ſtän⸗ dige Störqnelle. Wir prüfen und reparieren Ihre Accus innerhalb 24 Stunden. Leihbatterien ſtehen zur Verfügung. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). 3— Wi 382 dee ene 2— ht. Stärke 8 85 Wertheim ö wolkenl. Königsſtuhl ſchw. heiter Karlsruhe„ leicht] wolkig Bad.⸗Bad. 2] 0 leicht hetter Villingen 11 O wolkig Feldbg. Hof 11„ halbbed, Badenweil. 15 2 5 St. Blaſien 10 80„„ Höchenſchw. Bei Zufuhr trockener kontinentaler Luft das außergewöhnlich warme Wetter an. In der Ebene näherten ſich geſtern die Maximaltemperaturen bereits 30 Grad. Im Südſchwarzwald traten örtliche Wärmegewitter auf. Das nordoſteuropäiſche Hoch hat über dem Nordmeer mit dem Grönlandhoch Verbindung aufgenommen, während auf der Rückſeite eines über Frankreich liegenden Teiltiefs von England her aus dem nördlichen Hoch kühlere Luft nach dem Feſtland ſtrömt und dort auf tagsüber überhitzte kontinentale Luft trifft. Die Druckvertetlung über Europa zeigt daher heute Merkmale, die auf den mit verbreiteten Gewittern ver⸗ bundenen baldigen Abſchluß der Wärmeperiode und Uebergang zu kühlerem Wetter hindeuten. Wetterausſichten für Dienstag, den 28. Mai 1929: Nach verbreiteten Gewittern kühler und wolkig bei weſtlichen Winden. aus Oſten hielt Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai Aheln Pegel I 18. 22. 28 24.25 27 DNedar-Fegel 18. 22. 282 28,1. Tafel 788 0,8178 077 17 553 S huſterinſe!.55 141 141141143 Nannheim.123.04.89 294.90.88 Kehl.72.58.57.55 2 55.0% Jagſtfeld 0 260,68 067 gres Use ee Maxau.85.26 4,24.22.18.21 g 1 Mannheim.19.113.073, 00.02 Taub.84 1 96 1 951 90.58 Köln.82.71.67 1 611.58.52 Waſſerw des Rheins 19,0 C. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6. 2 Direktion Ferdinand Heyme. Cheſredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: i..: K. friſcher— Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lotales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: i. B. Franz Kircher— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Jakob Faude, fämtliche in Mannheim SHELL AUuroo EL XE T StiE LL AUTOORL 2X a 8 StiEIL AurOOEL SX VD S NATERNATIONALE S SZ Eich NUNGENT SINGLE SHELL n bDoustE SETI TRIPLE SHETILT 1 2 D 7% 425 5 e , 7 7 B. Seite. — Nr. 240 Montag, den 27. Mai 1929 Nene Mannheimer Zeitung(Abenb⸗ Ausgabe] N 1 Die FJüllfederinduſtrie in Heidelberg Aus Heidelberg wird uns geſchrieben: Die Heidelberger Fülbſederhalterfabrtk Koch, Weber u. Co. AG.(Kawecp) hat ſich, wie gemeldet, genötigt geſehen, Ronkurs anzu⸗ melden, obwohl ſie gut beſchäftigt iſt und in dem vorläufig weitergehenden Betrieb z. Zt. eine Belegſchaft von etwa 200 Mann hat. 8 Nach den Schwierigkeiten, die die Waggonfabrik Fuchs in Heidel⸗ berg⸗Rohrbach ſoeben durchgemacht hat, lenkt dieſer Vorgang die Aufmerkſomkeit auf Tatſache, daß Heidelberg der Hauptſitz einer Sonderinduſtrie in Deutſchland, nämlich der Füllſederfabrikation iſt. Gine zeitlang beſtanden ſleben derartige Spezlalbetriebe in Heidel⸗ berg, von denen nur zwel Gvoßbetriebe die Inflationszeit über⸗ ſtanden haben. Das eine Unternehmen war die aus einer kleinen Holzfederfabrik hervorgegangene„Kaweco“, die zeitlich als die erſte Sicherheits⸗Füllfederhalter⸗Fabrik Deutſchlands zu gelten hat. Sie mußle nach der Umſtellung auf Goldmark ihr Kapital von 500 000 auf 165 000% zufammenlegen, wobei ihr ſedoch keine neuen Mittel zufloſſen, ſodaß ſie jetzt trotz aller Anſtrengungen einer zielbewußten Veitung der drückenden Zinslaſt zu erliegen droht. Die N otiz der in der Inflatlon in Frankfurt a. M. offiziell eingeführten Aktien iſt bereits im November 1924 eingeſtellt. Die Geſellſchaft war Groß⸗ betrieb geworden, als ihr Sicherheitsfüllſederhalter eine gänzliche Umwandlung in der Form erfahren batte; ſeine Form wurde nachträglich von faſt allen Fabriken übernommen. Die von der Ge⸗ ſellſchaft hergeſtellten Gold federn haben ſich gut eingeführt und die Firma beſaß Vertretungen in über 40 Ländern. Einen ganz anderen Entwicklungsgang wie die Kaweco hat die erſt nach dem Kriege im Jahre 1919 in Heidelberg errichtete Fabrik Böhler u. Co. genommen. Dieſe Firma hat 1924 einen mit den modernſten Einrichtungen ausgeſtatteten Fabrikneubau bezogen und als ſich guch bei ihr Kapttalmangel geltend machte, fand ſich amerika⸗ niſches Hapital zur Beteiligung bereit. Sie nahm die Firma Par ker⸗Osmia AG. an. Das von 300 000 G./ auf ſpäter 150 000/ zuſammengelegte Aktienkapitol wurde nach Beginn der amerikaniſchen Beteiligung auf 800000„ erhöht. Von dem neuen Aktienkapital wurden zunächſt 250 000 1 eingezahlt, das arbeitende Aktienkapital alſo auf 400 000“ gebracht. Zu Anfang ds. Is. wurde dann beſchloſſen, die noch ausſtehende reſtliche Kapitalerhöhung durchzuführen und zu dieſem Zweck ein von dem amerikaniſchen Großaktionär Parker gegebenes Daplehen von 400 000 4 in Aktien umzuwandeln. Gleichzeitig wurde die Firma geändert in„Parker A.“, und eine Tochtergeſellſchaſt, die„Os mia Gmbsß.“ errichtet. Während die Parber AG. nach einem Vertrag mit der amerikani⸗ ſchen Parker⸗Firma auf beſtimmte Länder für den Vertrieb beſtimmt iſt, ſteht der Osmia GmbH. für die Fabrikation und den Vertrieb von Füllfederhaltern und Füllbleiſtiften nach den neueſten in Ame⸗ rika geſammelten Erfahrungen ein in ſeiner Ausdehnung unbe⸗ grenztes Abſatzgeblet offen. Dieſe neue im Einvernehmen mit dem ameribaniſchen Großaktionär errichtete Gmöß. hat alsbald den Bau einer neuen Fabrik in Angriff genommen und ſich eine eigene Verkaufsorganiſation geſchafſen. Für Mutter⸗ und Tochter⸗ geſellſchaft zuſammen rechnet man für das laufende Jahr mit einem Umſatz von mehreren Millionen Reichsmark. Während früher Teile der Füllfederhalter aus Amerika bezogen wurden, haben die beiden Geſellſchaften in dieſem Jahr eine Anzahl von Werkmeiſtern nach den Vereinigten Staaten entſandt, um ſie mit den dortigen Fabri⸗ kationsbetrieben und Herſtellungsmethoden Parkers vertraut zu machen, weil die Herſtellung der von Heldelberg aus zum Verkauf gelangenden Erzeugniſſe vollſtändig in Deutſchland und mit deut⸗ ſchem Material und deutſcher Arbeit erfolgen ſoll. + Bertreterverſammlung des Verbandes ſüddeulſcher Geireidebörſen und ⸗Märkte Am Donnerstag, 23. Mat, fand im Vorſtandsſaal der Mann⸗ heimer Börſe die diesjährige ordentliche Vertreterver ſamm⸗ Jung des Verbands ſüddeutſcher Getreidebörſen und Märkte, Mannheim, unter Vorſitz des Handelsgerichtsrats Max Lorch Frankfurt a. M. ſtatt. Sämtliche angeſchloſſenen Kör⸗ perſchaften hatten Vertreter delegiert. Nach Vorlage des Geſchäftsberichts für das verfloſſene Jahr und des Rechnungsberichts wurden die ſatzungsgemäßen Vorſtandswahlen vorgenommen mit dem Ergebnis, daß der bisherige Vorſtand in ſeiner alten Beſetzung einſtemmig für zwei Jahre wiedergewählt wurde. Hieron anſchließend wurde ein burzer Bericht über die„Sonder⸗ Bedingungen für den Handel mit Braugerſt e, erſtattet. Es wurde beſchloſſen, die neuen Beſtimmungen ab 1. Juli 1929 in Kraft zu ſetzen und den Zentralſtellen der Brau⸗Induſtrie Kenntnis zu geben. Dem Vorſitzenden der Braugerſtekommiſſion, Herrn Eruſt Nathan, wurde bei dieſer Gelegenheit für ſeine erfolgreiche Tä⸗ ktigkit der Dank des Verbandes zum Ausdruck gebracht. DED eee Die Beſtrebungen zur Rationaliſterung des Börſenverkehrs durch eine Neueinteilung der Börſentage einzelner ſüddeutſcher Börſen, wurden in ihrer Berechtigung grundſätzlich anerkannt. Die vorliegenden Anträge ſollen einer Kommiſſion überwieſen wer⸗ den, die ſich aus je einem Vertreter der Börſen Mannheim, Frankfurt a.., Karlsruhe, Mainz Stuttgart und Worms zuſam⸗ menſetzt. Auch über ein einheitliches Vorgehen bei Wieder zu⸗ laſſung zum Börſenbeſuch nach erfolgter Zahlungsein⸗ ſtellung ſoll zunächſt eine fünfgliedrige Kommiſſion beraten und die betreffenden Vorſchläge der Verbandsleitung zur weiteren Behand⸗ lung unterbreiten. Als wichtigſten Pundt der Tagesordnung ſchloß ſich an die Ver⸗ tveterverſammlung ein Vortrag des Herrn Arthur Lehmann, Vorſtandsmitglied des Verbands der Getreide⸗ und Futtermittelver⸗ einigungen Deutſchlands e.., Berlin, an. Der Vortvag, der in eindringlicher Weiſe die Vorſchläge des Handels zur Behebung der landwirtſchaftlichen Kriſis hervorhob, fand ungeteilten Beifall. Nach einer ſich anſchließenden Ausſprache, in der der Referent über ein⸗ zelne beſonders akube Fragen Aufklärung erteilte, wurde die Ver⸗ fammlung geſchloſſen. e GEſtol Aktiengeſellſchaft Mannheim. Der Abſchluß der Eſtol AG. in Mannheim weiſt bei 900 000„ Aktienkapital einen Fabri⸗ kationserlös per 81. Dezember 1928 von 1 789 685„ aug. Nach Abzug der Unkoſten und diverſen Verluſten verbleibt einſchl. 16 825 Mark Vortrag ein Reingewinn von 3 482 /, über deſſen Verwendung Angaben nicht gemacht ſind. In der Bil anz ind ausgewieſen unter Aktiva: Anlagewerte 2 090 488 J, Vorräte 718 496 Mark, Banken 83 500 ,, Kaſſe 9 132 4, Außenſtände 1 120 352. Unter Paſſiva: neben dem Aktienkapital Reſervefonds 10 000 4, Kreditoren 2587 453, Abſchreibungsreſerve 537 032 l. »„Sümap“ Südweſtdeutſche Metallwarenfabrik und Apparatebau AG., Mannheim⸗Neika rau. Dieſe Geſellſchaft erzielte im Geſchäfts⸗ johr per 31. Dezember 1928 einen Bruttogewinn von 82 851 bei 55 000& Aktienkapital. Nach Abzug der Betriebsunkoſten, Steuern uſw. mit 81 585/ verbleiben 766% Reingewinn, der auf neue Rechnung vorgetragen wird. * Deutſche Steinzeugwarenfabrik für Canaliſation und Chem. Induſtrie Friedrichsfeld i. Baden.— Wiederum 15 v. H. Dividende. Der AR. beſchloß, der auf den 21. Juni 1929 einzuberufenden GV. die Verteilung einer Dividende von wiederum 15 v. H. vorzuſchlagen. Geteilte Auffaſſung der Vörſe über die Pariſer Verhanolungen Mannheim ſtill Die unſichere Lage bei den Verhandlungen in Paris veranlaßt dte Börſe zu größter Zurückhaltung, ſodaß das Geſchäft nur ganz ge⸗ ringen Umfang hatte und die Kurſe der führenden Aktienwerte etwas zur Schwäche neigten Im Ganzen geſehen, waren die Kurswerän⸗ derungen nicht von Belang. Die Farben⸗Aktie lag mit 299,5 ca. 1 Punkt ſchwächer als Samstag. Niedriger waren noch Rheinelektra Waldhof und Weſteregeln. Die Nebenwerte des Aktienmarktes waren waven unverändert. Ebenſo blieben feſtverzinsliche Werte vernach⸗ läſſigt. Der Schluß der Börſe blieb ſtill und ohne Anregung. Frankfurt: Geringe Umſatztätigkeit Auch zu Beginn der neuen Woche war die Tendenz ſehr luſtlos und die Spekulation blieb abwartend. Anregungen lagen nicht vor. Vor allem waren es wieder die Pariſer Verhandlungen, die ein ſtark deprimierendes Echo hinterließen, die immer noch angeſpannten Geld⸗ marktverhältniſſe, die die Börſe ungünſtig beeinflußten. Auch die Ausſperrung in der ſchleſiſchen Textilinduſtrie, wovon 50 000 Ar⸗ beiter betroffen werden, machten einen nachteiligen Einfluß. Im Grundton der Börſe war eine ſtarke Widerſtandsfähigkeit zu erkennen. Etwas höher eröffneten am Montanmarkt Mannesmann mit plus 194 und Vereinigte Stahlwerke mit plus ½ v.., Gelſenkirchen da⸗ gegen angeboten und 1% v. H. ſchwächer. Sonſt waren hier Umſätze von Belang nicht zu verzeichnen. Autowerte bis 94 v. H. ſchwächer. Frankfurter Maſchinen konnten ſich, nachdem dieſes Papier am Samstag ſchon rege geſucht war, um weitere 2½ v. H. beſſern. Metallgeſellſchaft leicht gedrückt. Auch für Bauwerte machte ſich einiges Intereſſe bemerkbar. Am Chemiemarkt eröffneten J. G. Farben. v. H. niedriger. Th. Goldſchmidt dagegen 1% v. H. ge⸗ beſſert, Rütger Werke ebenfalls etwas höher. Am Elektromarkt waren Chade minus 8 v.., Siemens u. Schuckert, die die Bruchteile eines Prozents niedriger eröffneten, leicht gedrückt. Im weiteren Verlaufe war die Umſatztätigkeit, abgeſehen von einigen Ausnahmen, ſehr ge⸗ ring. Die Kurſe gaben aus dieſem Grunde meiſt um Bruchteile eines Prozentes nach. Deutſche Linoleum und Siemens gaben bis 1½ v. H. nach. A. E. G. und Schuckert blieben behauptet. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7½ v. H. unverändert. Am Devtſen markt nannte man Mark gegen Dollar 4,1952 gegen Pfunde 20,346, London Kabel 4,8497, Paris 124,08, Madrid 34,21%, Holland 12,0696, Mai⸗ land 92,68. Berlin: Poſitionslöſungen, Verluſt von 1 bis 3 v. H. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wieder, bis auf einige Spezialitäten, außerordentlich gering. Im Vormittagsverkehr waren Kurſe überhaupt kaum zu hören, die Tendenz war unſicher. Zu Be⸗ ginn der Börſe beobachtete man wieder die ſeit Wochen anhaltenden Käufe in ACEcG., und auch das Dementi der Verwaltung konnte die beſtehenden Gerüchte nicht zerſtreuen. Der morgige Liquidattonstag machte ſich bereits ſtark bemerkbar, vor allem ſoll Reportgeld noch ver⸗ ſchiedentlich geſucht ſein, man hofft jedoch, daß es zu dem hohen Satz von 10 bis 10% v. H. noch zur Verfügung ſtehen wird. An verſchiedenen Märkten nahm die Börſe Entlaſtungsverkäufe vor, die 1 bis 2proz. Kursverluſte zur Folge hatten, doch konnte eine Reihe von Werten wie Mannesmann und Elektrowerte etwas anziehen. Ueber die Pariſer Verhandlungen herrſcht weiter eine geteilte Auf⸗ faſſung, es iſt kein Schluß in den Verhandlungen erkennbar. Die Mitteilung, daß die Vereinigten Staaten Frankreich bei den Zahlun⸗ gen für die fällige 00 Millionen Dollar bewilligen wurde als für die Reparationsverhandlungen günſtig aufgenommen. Nach den erſten Kurſen nahm die Börſe, auf faſt allen Märkten Poſitionslöſun⸗ gen vor, ſo daß ſich allgemein 1 bis 3proz. Verluſte ergaben. 5 ö Deviſen gegen Reichsmark ſind infolge der Geldknappheit noch ange⸗ boten, der Dollar notiert 4,1980. Von den europäiſchen Valuten liegen Schweiz und Holland etwas feſter 19.25 ½ nach 19.25, bezw. 40.20 nach 40.19. Spanien ſchwach, 34.25 gegen London. Die Swapfätze Dollar⸗Reichsmark ſind noch ſehr hoch,.20 Stellen für einen Monat, .30 Stellen für 3 Monate. Berliner mekallbörſe Fü pfer Bel Zink 5 bez. Brief Geld bez. Drief] Geld bez. J Brief J Geld Januar f, II 5 TI,. 0,0 8853,50 Februar]—.— 141.50 14125—.— 47.— 38.5052. 88.50 82, März—— 14¹ 50 141,25—.— 47. 46,50—.— 58,50 7 April—— 141.50 141.25. 47. 46 50—.— 53— 59.— Mai—.— 144,75 144,25—— 47.— 45,—.— 84.— 99 155 Jun. 39.— 45.25 45.— 51. 3150 80,50 Juli—.— 46.— 45,50—.— 33.50 52. Auguſt—.— 458,50 45,50—.— 58.50 51.80 Sept.—.— 46,75 25,75—.— 83,50 82— Oltober—.—.50 46.——.— 53.— 32.— Nov. 5 5—.— 47— 46,25—— 33,.— 383.25 Dez.—— 141.— 140. 1 4% 46,50—.— 58.50 52,50 Elektrolytkupfer, prompt, 170,50 Antimon Regulus 75 80 Orig. Hütten⸗Alumi ium 190.— Silber in Barren, per kg 78,75 75.50 dal. Walz⸗,Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00 28,20 Hüttenzinn, 99 v... 850.— Platin, dto. 1 r. 8—10 Reinnickel, 98.99 v. H.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Mekallvörſe metaue in L oro men u. Silber Unze ſtand. 1837/0) fein. Platin Unze B 00 Ausb. 105,0, 105.0 24. 27. do. Elektw. 3585 84,50 Queckſilber 22,25 22,25 gupfer Kaſſa 72.78 72,75 Zinn Kaſſa 195.8 198.5 Antimon Reg 55. 54.50 do. 3 Monate 72,85—,—] do. 8 Monate 199,2 139.20 Platin 18.85 13,88 Seilementſpr. 72,75 72.50 do, Settlemen 195,7 196,2 Wolſramerz 26.— 23.— Kupfer elektrol. 84,50] 84 50 do. Banka 205.7 201.2] Nickel Inland 175,0 175.0 do beſt ſelee 5 75 75 75 do. Straits 198,2 197 7] do. Ausland 175,0 175.0 do, ſtrong zu 112,0 112,0 Blei prompt 23.65 23,75[Silber— 1 Mannheimer Produktenbsrſe Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt iſt ruhig bei unver⸗ änderten Preiſen. Auslandsweizen wurde mit 24,50 26,50„ wag⸗ gonfrei Mannheim angeboten.(Alles in): Inl. Weizen mit 2,50; inl. Roggen mit 23,75; ausl. 24; inl. Hafer 12,50— 23,50; ausl. Hafer 21,50— 22,50; inl. Braugerſte 24,50—26; Malz, pfälz. 44; Futter⸗ gerſte 19—22; Mais auf Bezugſchein 21, Biertreber 19,2520; Raps⸗ kuchen 19,50; Soyaſchrot 20,50; Trockenſchnitzel 15; bad. Grünkern 40 bis 45; alles waggonfrei Mannheim. Weizenmehl ſüdd. 32,25; Weizen⸗ brotmehl 28—24; Roggenmehl 60—70proz. 29,50—32; Weizenſuttermehl 19,50; Weizenkleie fein 12; Roggenkleie 13; alles waggonfrei Mannheim. Mannheimer Viehmarkt Preis für 50 kg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 4510 Stück Amtliche Preisnotlerungen vom 27. Mai 1929 Ochſen.. 138 St Kühe 819 StKälber.. 610 St. Schweine 2985 St. ).„Mk. 5961]). Mk. 5052]). Mk.— al. Mk. VVV 78—75 c, ,,, 58„ i, Bullen.. 180 St. Färſen.. 305 St.).„ 34-60...„ 1 78 a). Mik. 5254 a. Mk. 808 Schafe.. 21 St.„ 88 b)„, e eee e, e„ 8860 S).„ 40420 Freſſer.. St. 585-58 Arbeitspferde 179 St 9—). Mk.. 8— Mk. 800— 1800 Marktverlauf: Mit Großvieh gute Ware geſucht, geringe Ware langſam, kleiner Ueberſtand, mit Kälbern langſam, mit Schweinen ruhig, kleiner Ueberſtand, mit Arbeitspferden mittelmäßig, mit Schlachtpferden ruhig. 118 Schlachtpferde, 40140; 7 Ziegen 1225. Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Mannheimer Effektenbörſe 27 28 27. Ludwigs. A. Br. 212,0 212,0 fälz. Preßbefe 136,0 136,0 chwartz Storch. 164,0 184,0 Werger Worms 705,0 205,0 Bad. Aſſekurxanz—.— Continent. Verſ. 80. Mannh. Verſich. 3 25 6% Dab. St.⸗A. 775,— Tehad tom. Gd 82,— 8%' hafenstadt 89,.— 10% Mhm. Gold 100,0 8%„ Sold 59, 6%„ Gold 78,80 80% farben ds. 128,0 25, 27. 10% Orkr. M. B f. 125,0 125,0 1%„„ H 140,0 140,0 Karlsr. Näh. Haid 35. C. H. Knorr 68.0 Konſerven Braun 74, 80,— Maunh. Gumms 48,— — Neckarfulm Fhrz—.— 5 Pfälz. Müblenw 172,0 172,0 Portl. Zem. Heid. 184,0 Mh. Elektr..⸗G 160,0 Rheinmühlenw.—.— Südd. Zucker. 146,0 Verein dtſch Oelf 67.50 Badiſche Bank 160,0 Pfälz.Hypoth. B. 189.0 Ah. Hppoth. Bk. 150,0 Rh. Ereditbank 123,5 Südd. Disconto 129,0 Durlacher Hof 138,0 Fake 8 urlacher Ho 5 ehr. Fahr. Eichbaum„00,0 0 e 0 800,0 5. G. Farben! 241.0 288,51 Jellfoff Waldhf 247.0 Frankfurter Börſe 12⁵ 295 . e850 Montan- Aktien Com. u. Privat. 181.5 181,5 Eſchweil. Bergw. 1599 Gelſenk. Bergw. 128.5 5 Darmſt. u. Nat. 252.5 Deutſche Bank 158.7 Hike d Bergbau—.— lſe Bgb. St. A. 207,0 D. Effekten Bank 125.0 125,0 5 5———— Fali Aſchersleb 228,0 D. hen Wechſ..01 KaliSalzbdetfurth. D. Ueberſee⸗Bank 100,0 2. Weresganf 98 89 e Fal Westeregeln 2855 Disconto⸗Geſ. 150,0 180,5 Flöckner...—.— Dresdner Bank 154,8 Mannesm.⸗R.—— rantf. Bank. 104,0 103.5] Mansfeld Akt.—.— 121.8 ea Hyp.⸗Bk. 188.0 Retall. u.-.—.—. Mitteld. Td.⸗B. 180,0 Nürnbg. Verein 150.0 —,— Deſt. Cked.⸗Anſt. 31,50 Pfälz. Oup.⸗Bk..—— Reichsbank 300,0 Rhein. Creditbk. 123,2 Rhein Hyp.⸗Bk. 150,0 89 Südd. Boden ⸗K, 5 Südd. Pisconto 129,0 129.0 Wiener Bankver. 13.— 1 Württ. Notenbk 181,0 f 188,0.-G. f. Seilind. 68 Brown, Boveri 138.0 Daimler⸗Benz 51,.—51.— Deutſche Linol. 320,0 Feſtverzinsliche Werte 8% Reichsanl. 87,25 87,25 8 50,90 50,90 Ublöſungſch. U„ 9,70 9,40 „ ohne 85,.—84.— D. Wertb.(Gold—.— D. Schatzanw. 23—— 4% Schugg. 14—-— 415 8% Eudwigsp. 20—.— 89 10% Möm Gd. 28 100,0 d„2087.80 8%„„ N 78.7 5% Grkr. Mh. 29—.——.— 9. Rall 9 0 reuß. Rog„ 5 Südd⸗et 8% Grkr. M. 14,15 80 Beg 65,18 1% Bad. fum. Gb. 80,— 3% Pfälzer--9 92,30 80/% th. Hop. l. 294.50 8%„„R.-9 89.50 7% 2„-11 85,— 9%„„„ 12-83.— 4½% Rhein. Lig 78,88 4½% Pfälz. Dig. 78.— kf. R. u. Mito. 4¼% Südb vig.—,— 5 Mannh. Verſ.⸗G 4%% Meining. 9 78,.— 4½% Pr. B. B. Lia—.— 71,25 Bank-Aktien Ang. D. Ereditö 121.5. Sgseie Bernt. ön ergban 85.50—.— Rhein, Urdunk—.— 5 Rheinſtaht. 112,0, 85 eilbr. 245,0 ellus Bergbau 118,0 289 0 Vt u. Laurahütte 68, Ver. Stahlwerke—— Induſtrie-Aktien Eichb.⸗Mannh. 300.0 ae 171.001 zwen München 285,0 284. Mainzer St.⸗A— 228 e 340,0 warg⸗Storch 163,0 erger 205.0 Allianz—.— Fear All. Vers. 947.0 S 8 W Transport-Aktien 114.6 apag 1 Straßb 52.50 Nordd. Lloyd. 107.5 Accumulatoren Adler Kleyer„42.6542 52.50 A. E. G. St.⸗A. 185.018 106,5 Aſchaff. Buntp. 155,01 % Mexikaner 27.— 25. Bad. Uhren 4. Bergm. Elektr.., Brem.⸗Beſig. Oel 64,25 Brown Boveri 140.0 Cement Heidelb. 134.7 „ Karſtadt 172,0 178. Chade 2 426.0 TChamott. Annw. 106,0 106,0 Chemiſche Albert 60.—. Ch. Brockhues 90. Daimler Benz 33.— 52. Dt. Atlant.⸗T. 114,0 Di. Eiſenhandel 2— 7 Dt. Erdöl. 108,7 D. Gold⸗u. S. Anft 159.0 Dit. Linoleum 322.0 223.0 Dt. Verlag 228.0. DresdSchnellpr. 106,5 Dürkoppwerk St 25,— 25,— Düſſel. Rat. Dürr 588 Dyckerh.n Widm 11⁰55 25, 25. Geſfürel... 213,0 Rein. Gebhesch. 102 5 ——[Goldichmidt Th.—.— 7 Rheinelekt, V. A.—— Gritzner M. Durl. 78.25 70.— 5 St. A. 161 0 Grün K Bilfinger 167,0 Roeder, Gebr. D. 112.0 Rütgerswerke 84,15 Haid& Neu 84,— Hanfwerk.Füſſen———.— ilpert Armat 89,— irſch Kupf. u. M 130,0 och⸗ u. Tiefbau 92.— olzmann, Phil 109.0 Holzverkohl.⸗Jd 90,— 27. 102785 Schlinckecko. Hg. Schnellpr. Frkthl. 67,25 Schramm Lackf.—.— Schuckert, Nrbg. 289,7 Schuhf. Vernes 60.— Seilinduſt. Wolff—.— Stem.& Hals Südd. Zucker Inag Erlangen 95,.— 5 8 5 14755 Junghans St. A.—.— Kamm. Kaiſersl.—.— Karſtadt Rud.. 198,0 Kleln, Sch.& Beck. 95,— Knorr, Heilbr. 168,0 Konſerv. Braun—,— Kraus Co. Lock. 88. 5 Trieot. Beſigbeim 50.— Ver. Chem. Ind. 84.25 Ver. deutſch. Oelf. 68. Vergt. Jute 120,0 Ver. Ultramarin. 148.5 Ver. Zellſt. Berl.—.— r] Vogtl.Maſch. St. 60.— Volgt& Häffner 208.0 5 Volth. Sefl. u. K. 72,.— 7 Lahmeyer& Co. 0 Zubwigsh. Walz. 8 Mainkraftwerke. 8 Frankf. 125,0 es Sühne Miag, Mührd.—— 1185 8 Moenus St.⸗A. 98,— 38. W. Wolff Motoren Darmſt. 59,50 8950 Motoren Deutz 86.— 88,— Motor Oberurf.——93,— Eiſen Kaiſersl. 9,0 Elektr. Licht u. K 212.0 Elektr. Lieferung. Emag Frankf. Caine Union 72.— Eßlinger Maſch. 38,— Ettling. Spinn. 210,0 5& Schleich 106,0 275 ——.— * ahr Gebr. Pirm „G. Farben. 241,1 9%„ Bonds 2 128,0 . Jetter 67,75 81,78 Felt. Guilleuume 1 9 Gas 130,0 rf. Pok.& Wit. 50.15 Zenſtoff Aschtds. 177,7—.— „ Memel.. Neckarſulmer Fg.—.— Waldhof—.— Petersunionßrf. 114.0 Pf. Nähm Kauf.—— Berliner Börſe % eAnatScr. II 19 50 19,50 1%„ l 19,75 19,80 Ufa(Freiverk.). 87.— Raſtaitet Wagg⸗ 14,50 Darmſt. u. N.- B. 1 252,0 Dt. Aſiatiſche Ok. 31— 42 Deutſche Bank 159,5 Dtſch. Ueberſee Bk. 100. 0 Disconto Comm. 151,0 Dresdner Bank 154,7 Mitteld. Kredbk. 181 0 DOeſterr.Creditbk. 31 35 Reichsbank 302 0 5 10 5 Creditbk. 122,5 Süddeutſch. Disc. 128.0 Frankf. Allgem Stück zu 400 845 Induſtrie-Aktien Accumula toren Adlerwerke 44 75 Alexanderwerk 45.504 Allg. Elektr.⸗G. 186,0 Goldanleihe„ 5 19 6% Reichsanl. 28 87,8087 Diſch. Ablöſgſch. 151 10 ohne Ablöfgrecht 9,75 5% Bad. Kohlen, Transport-Aktien Schantungbahn.— Ac f. Verkehrw—.— 1 8% Gert dg..—,— Allg. Lok. u. Str. 160 0 o Grkr. Mh. K.—.— „ üdd, Eiſenbahn 128,0 5% Prß. Kalianl. 6,78 Hap 115 0 5% Roggenwert. 10.— 10,— 5. Südamerika.—— 5% Roggenrentb 8 82 anſa Diſchiff 143 2 3% Landſch. Rog, 9,50 Nordd. Lloyd 107.0 106 a Verein Elbeſchiff. 32.50 Bank⸗Aktien Bank J. el. Werte 180 0 Bank f Brauind. 160,2 l. Barm. Bankver. 125 91 Berl. Handelsg. 210 0] 128,5 845 40% Türk. Ad. Ant. 6,75 4%„Bagd.⸗Eiſ 3,50—.— % 4%„ unif. Anl. 13,80 4% Jollobl. 1911 885 ⸗Fr.-Los Babiſche Bank 159,0—,— Oeſter.⸗U. St... d. Maſch. Durl. 188,0 4½% nat. Ser. l 18,60 389. Ammendf. Pap. 156,0 Com, u. Privtbt 1615 Anbalt Jed. e 5 Balcke Maſchin. 121,0 Berl. Karls. Ind. 58,50 2 Br.⸗Beſigh. Oelf. 64.75 Frankfurter Gas Gerresheimchlas 120.0 Alſen Bortl.⸗Z. 184 284.7 G — eee 25. ARheinfeld. Kraf 170 0 Rhein. Braunk. 281.5 Rhein. Chamotte 89,75 ff Rhein. Elektrizit. 189.0 Rheinſtahl 111.5 [Riebeck Montan 140, Roſitzer Zucker 46 Rückforth. Ferd. 6875 Rütgerswerke. 85. Sachſenwerk 103.0 Salzdetfurth 379.08 25. ellſt. 179.7 Aſchaffbg. 900 Mach 77,75 75,— Augsb. 9 alleſche Maſch 99.— ammerf Spin. 135.2 ann. M. Egeſt. 48.— .⸗Wien Gum. 65.— arpener Bergb. 137.0 artm. Maſchin. 10.— edwigshütte. 90,75 ilpert Maſch. 88,50 Hindrichs EAuff., 1 5 Kupfer 129,0 2³ 11 Draht 88.50 Baſt Nürnberg 214,5 „P. Bemberg 381,2 ergmann Elekt. 207,0 Berl.⸗Gub. Hut 289.5 Berliner Maſchb. 69.— Draunk. u. Brikett 152,0 Bremer Vulkan 118.0 Bremer Wolle 174,7 Brown, Bop.& C. 189 0 Buderusiſenw. 70.50 71.— Charlott. Waſſer 109,0 Chem. Heyden. 86,.—86.— Them Gelſenk.. 72, Chem. Albert 62,50 Concord. Spinn⸗ 87. Conti-Caouiſch. 158,5 Daimler Benz 52.— Deſſauer Gas 201,0 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 112,0 Deutſche Erdöl 110,3 Diſch. Gußſtahl. 96,— Deutſcheſtabelw. 58,68 54,— Diſche. Maſchfbr. 49.— Dtſche. Steinzg.. 222.0 Deutſche Wollw. 21,50 Dtſch, Eiſenhdl. 76,.— Deutſche Linol. 322,5 Dresd.Schnellpr. 105,2 Dürener Metall 183.0 Dürkoppwerke 25.252 Dynamit-Truſt 112.0 Elektr. Lieferung 154,0 Elttr. Licht u. K. 205,5 Enzinger⸗Union 74. Eſchw. Bergwerk 1978 Eſſenerstelnkohl 118,0 N Liſt& Co. 88. 5 G. Farben.. 240,5 Sarotti 1 Schuberts Salzer 78 Schuckert& Co. Schultheiß Path. 9. Siem.& Halske 71/6 871.0 Sinner.⸗G. 121.0 Stoehr Kammg. 139.5 Stoewer Nähm. 17— 1 Stolberger Zink 1450 Südd Immobil. 90. 5 ucker 1490 Teleph. Berliner 4728 Thoerls Oelfabr. 92.— 8 Tietz, Leonhard 282,0 Transradio 145,0 Varziner Papier 122,0 B. B. Frkf. Gummi 77. Ver. Chem Charl. B. Dtſch. Nickelw 168,2 B. Glanzſt. Elbf. 18,04 B. Schuhf. Br. c W.— 89. B. Stahlwerke 1. Stahl. v. d. Zyp. 177.2 „Ber. Ultramarin. 149.2 Vogel Telegraph. 69.— Bogtländ. Maſch. 87.— Volgt& Haeffner 09.6 Wanderer Werke 72,78 5 Weſteregel Alkal. 2870 Wicking⸗Cement 144. Wiesloch Tonw. 10.8 Wiſſener Metall 125.0 Wittener Gußſt. 45,— 8 5 Verein 106,0 irſchberg Leder 102,5 beſch Elſen 116.2 ohenlohewerke 88,35 hil. Holzmann 109.2 orchwerke 94.25 11 95 Bergbau 207.0 „Jüdel& Co. 146.0 Gebr Junghans. Kahla Porzen an 79,25 Kaliw. Aſchersl. 229.5 0 Karſtadt. 201.0 Klöcknerwerke 98.— C. H. Knorr. 168.5 Kollm& Jourd. 50.— Gebr. Körting 80,25 Krauß Cie. Lok 30.—. Rronprinz Met. 70,— ſtyffhäuſ.⸗ Hütte-. Lahmeyer& Co. 164.7 Laurahütte 66.15 66 L. Loewe ck Co. 196,0 195 C. Lorenz. 163,5 Lüdenſcheid Met. 91,— 90,50 78.— Magtrus.-G. 24, 1 Mafinesmann 113.5 Mansfelder Akt. 121. Markt⸗ u. Küblh. 132.9 182,5 Maſch. Buckau⸗W 20 0 Mazlmil. Hütte 174.5 Mech. Web. Lind. 149.2 Mez Söhne Miag⸗Mühlen Mix ck Geneſt Motoren Deutz Mühlbeim Berg. Neckarſulm. Ih. Nordd. Wollkäm. 144,8 Oberſchl. E. Bed. 90.15 Oberſchl. Koksw. 103, 15 Geſ. f. elkt. Unt. 12,2 Drenſt.& Koppel 8 86 25 Diamond 25.45 e 15 55 200.0 Sſtwerke 283.0 5 e 1750 Geigner Masch. 70.50 boni wergbau g, F ebr Großmann 50 50 87.— Polopzn.. Sloman Salpet. 90.— 67.— 209,0 72.25 235.0 eldmühle Pap. 190,2 elten& Guill., 185,0 enltoſfcaldhof 248 tabil Minen 65.50/65 Freiverkehrs Kurſe Petersb J. Habk. 2,15 Ruſſenbank 18. Deutſche Petrol. 65.— 5 11 206,0 209,0 der Kai 60,75 6 115655 101,0 8757 98. R. Friſter 121,8—.— Gebhard Kean. 88. ebhark til. Gelſent Berg. 0 Genſchow& Co. 89.— Germ. Portl.⸗Z. 178,0 Grun cilfinger 168.0 Rathgeber Wagg. 89.50 8 Gracht Ferit 1,7881.— Relsgelg Peper 2 0 2250 Hie 650 4 F neren eee ee n nes 1188 2 SSS Sn — 8s e Ni in nn * irn 2 Monkag, den 27. Maf 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 240 1 In . Km. 2 Müller Wilhelm Monat Mai allateur Wilhelm Englert und Katharina eſeneder geb. Ertl Ludw. Seufert u. Eliſabetha Wieber rb. Alfred Gambert u. Eleonore Paul Schloſſer Emil Senk u. Maria Kuckhof Kaufmann Gottfried Richter u. Maria Salzer geb. Kempf Fräſer Joſef Kühnelt u. Apollonia Schultz Händler Anton Detter u. Barbara Ebner Arb. Johann Schellmann u. Helena Gibler zalter Lampſon u. Berta Burkardt Val Kfm. Rich. Kuhn u. Barbara Meiller Hilfsarbeiter Karl Bartels und Magdalena Unterlechner Spengler Ad. Modl u. Barbara Brockſchläger Jof. Schneider u. Emma Krießler nent. L. Ritthaler u. Philippina Burkhardt Frießinger und Katharina Sochn Scherer geb. 0 Kraftwagen. Karl Pfaff u. Martha Mayer Mont. Hugo Brand u. Pauline Fink Mech. H Bürger und Marie Marth Kfm. Herm. Regelien u. Wilhelmine Kaiſowſki Kernmach. Joſ. Göhrig und Anna Perszewſfki Arbeiter Ferdinand Collet u. Roſa Treber Stadtarb. Joh. Breyer und Roſa Zahn Ing. Karl Bräunig u. Hilda Segewitz Milchhändler Nikolaus Ott u. Frieda Ferner geb. Bollma nm Maſchinenſetz. W. Dirtan u. Elſa Brandner Schboſſ. Karl Schmidt u. Lina Vondung Kfm. Sally Leeſer u. Frieda Heiß Friſeur Joh. Maurer u. Margareta Dolch Km. Friedrich Müller u. Frieda Ackermann Gew.⸗Aurgeſt. Gug. Kübel u. Maria Kleinhans Dechdecker Friedr. Heß u. Eliſabetha Hebel Kfm. Emil Nonnenmacher u. Hedwig Fink M. Mont. Erw. Saalbaum u. Roſa Höflinger geb. Weis Kfm. Karl Haſenfuß und Urſula Lutz Elektromont. R. Seemann u. Anna Ludwig Polſt. Anton Moosbauer u. Regina Weil Schreiner Friedrich Witſchorke und Anna Ha⸗ gedorn geb. Pommer Elektromont. Wilh. Amail u. Anna Krämer Buchhalt. Alfred Früh u. Pauline Scherer Kraftwagenf. Gg. Götzelmann u. Eva Bauer Gärtn. Wilh. Henk u. Erneſtine Holler geb. Müller Kfm. Ferdinand Löhlein u. Anna Zitzer Mech. Osk. Schäfer u. Helena Scheurig 2. Arb. Otto Kerker u. Emma Schwegler Getraute: Monat Mai 18. Kim. Jakob Bach u. Gliſabetha Neudecker Kfm. Heinrich Becker u. Eliſabeta Schönhaar Ing. Erich Cotin u. Margaretha Geiger Elektromeiſter Karl Diſſinger u. Sofie Flaig Bürovorſteher Arthur Hirſch u. Luiſe Barth geb. Hoffmann 5 Technüker Franz Kieſel u. Pauline Lang Mech. Rob. Kunicke u. Margaretha Fleſchhut Mechan. Paul Locherer u. Roſa Herrmann Poſtfchaffner Alfred Mürb u. Anna Scheier Schloſſ. Emil Rothe u. Marie Haslauer Kin. Hans Schreiner u. Luiſe Starke Schloſſ. Juſtin Staehls u. Emma Schneider Elektromont. O. Weber u. Juliane Müller Schloſſer Hugo Weißfeld u. Luiſe Frey 1 16. Betonpolier Karl Weidt und Elſe Chriſtenſen 1 3 Foo Dpechſler Paul Robes u. K — D. 5 geib. Nagel Mechaniker Emil Kerber u. Anna Greulich Schloſſ. G. Ziegler u. Alma Wollmershäuſer Molkereigeh. J. Bangert u. Karolina Martin „Kraftwagenf. Hch. Kirſchbaum u. Ottilie Blank Werkſtattſchr. O. Schmitt u. Roſina Narr Wagenf. Frz. Moritz und Erna Heinzmann Buchb. Jak. Krämer u Mechan. Eug. Fried Kraftwagenf. Karl Wagner A. Bauführer Ing. Emil Bauführer 2 Elektromon Form. Ale immermann 5 una Muckle Chriſtmann u. Lucia Zahn einer u. Karolina Brand ind. Niclot u. Erne Münkemer Schloſſ. Rob. Martin u. Maria Häfele Packer Otto Philipp u. Johanna Zipfe Kfm. Joſef Jerger u. Antonia Imhof Technik. K. Horrein u. Luiſe Baumbuſch Mont. Adam Wilhelm u. Marta Leitz Schloſſ. if Hermann Schäfer u. Gertrud Fletterer Ueẽur Otto Inſt. Adam Buch Kfm. Alfred R Metalldreher Karl Magazinarb. Hch Elektromont. Fr. Hauprich Arbeiter Ad ann Heiß u. Aung Wiegand Arbeiter Karl Ruhbach u. Chriſtine Würtele Former Oskar Mayer u. Eliſe Stumpf Schloſſ. Joh. Roth u. Eliſabetha Schneider Arbeiter Friedr. Sche Maria Bauni Elektromont. Joh. Sch u. Chriſtina Klenck Arbeiter Hch. Ritter u. Hilda Werthmann Poſthelfer Ehriſt. Waßmuth u. Emma Deutſch Mitller Jof. Hochgürtel u. Katharina Bauch Arbeiter Fritz Radtke u, Eliſabethg Mayer Werkzeugmach. Fr. Müller u. Amalie Albicker Maler Alfons Thomas u. Klara Sturm Arb. Franz finger u. Florenting Meiſter Kohlenhändl. K. Moſer u. Elſa Limberger Maſchinenarbeiter Wilhelm Hunſinger u. Ka⸗ tharina Federle Kraftwagenf. Rudolf Klara mershäuſer Spenglermſtr. Guſt. Aubel u. Katharina Henn Schloſſ. Friedr. Emil Becker u. Anna Hauſer Kfm. Emil Biundo u. Marie Walther Schloſſer Friedrich Deichelbohrer und Eliſabeth Ballweg ö Kraftwagen. Hch. Deller u. Marie Guttropf Heiz. K. Dennes u. Eliſe Wegert gh. Sigmund Lagerverw. W. Eichin u. Eliſabeth Wink Schrein. Wend. Emmerich u. Karoline Schäfer Kraftwagenf. Hch. Frenz u. Sofie Biereth Schloff. K. Gebhardt u. Magdalena Wilhelm Tapezier Alfred Gräble u. Ehriſtine Bauſch Bierbrauer Maximil. Höchbauer u. Luiſe Karl Bäcker Wilh. Kaiſer und Emma Funk Arbeiter Adolf Kühlwein u. Luiſe Unangſt Hilfsmont. O. Lang u. Katharina Steckermaier Müller Joſef Lex und Viktoria Kolb Kfm. Emil Lieb u. Helene Knödler Telegraphenarbeiter Karl Menke und Gertrud Fliedner Schloſſer Philipp Müller u. Marie Bender Packer Joſef Müller u. Margareta Kreuzer Kraftwagenf. Karl Gerig u. Ling Friedrich ara Keicher 8 3 Hopf und Klara Lamm Iz u. Martha Schöck hilippine Deckert Emma Fichtl egmann u. Stefanie Beck Schumacher und Johanna Alber u. Woll⸗ 2— 16. Schreiner Wilh. Verwaltungs und Erne Stad tarb. Adolf Schmitt u. Emilie Schäfer fem. Karl Schneider u. Marie Förſter Maurer Mich. Schober u. Philippine Scheurer Kraftwagenf. J. Schwarz u. Eliſabetha Frank ch Stahl und Anna Rauh Arbeiter Heinri Bäcker Karl Tavern Verſicherung ſp. R Schloff. Form. n Mont. Eugen Sſekretär ne Alois Weidenthaler u. Marta Ehreiſer Monteur Eduard Weigel u. Franziska Glock Weinheimer u. Drahtzieh. Theodor Weiß u. Mina Rießinger Willibald Wirſing u. Eliſabetha Kaplan Eiſendreher Rich. Zipſe u. Helene Braun Maſchinenformer Alfons Ballmann u. Frieda Schiemer Reichs achnſekretär Amalie Gihr Rechnungs rat Luckhardt geb. Schürmann Monteur Wilhelm Klöber u. Naroline Völker Hilf Adam Miſchler Schloſſer Auguſt Noky und Anna Zehnder Sattler Friedrich Pfeifer und Luiſe Müller Geborene: Zarb. Karl Monat Mai 8. Verſ. Beamter Herm. Aug. Eckler 1 T. Wachtmſtr. K. Schaubert 1 S. Karlheinz Joſef Archit. Ph. Blaumer 1 S. Dechniker Friedr. Mart. Vogel 1 T. Annelieſe Kfm. Rudolf Engelhorn 1 T. Hilde Hede Kim. Siegfried Leſſmann 1 S. Bert „Elektrowagenführ. C. Kratzmeter 1 S. Ludwig a Ritter 1 T. Eliſabeth K. E. Weidner 1 T. Ruth Ingeborg Schuhmacher Joſef Adelmann 1 T. Ruth Eliſa⸗ Kim. Hch. Ferdin. Quinkert 1 S. Herbert Leo 9 1⁰ Maſchinenarb. Karl Eiſendͤr. beth Maria Eiſendreher Ludwig Marianne Elſa Ruth Zahnarzt Dr. med. Drum 1 S. 11. Kaminfeger Joſ. Sauer 1 T. Karolina Kfum. Herbert Lützner 1 S. Wolfgang Herbert Fabrikarb. K. Mendel 1 T. Maria Theveſia Fuhrmann Friedr. Kirgis 1 S. Friedrich Händler Wilh. Heinrich Stein 1 T. Frantziska Friederike Fabrikarbeiter Ernſt Wege 1 T. Klara 12. Kaufmann Kurt Albert Stober 1 S. Horſt Ru⸗ dolf Roland Maurer Friedrich Krämer 1 Chemiker Dr. phil Eugen Pius Muſiker Karl Theodor Gerner 1 T. Mathilde Ingeborg Prakt. Arzt Dr. med. Hubert Halver 1 T. Irm⸗ traud Chriſta Maria Kraftwagenführer Friedrich Philipp Johann Edin 1 S. Kurt Gerhard Halkulat. W. Schneider 1 S. Egon Johannes „Schrein. Joh. Schumm 1 T. Margareta Anna Elektromonteur Joſef Joſef Müll. Gg. Friedr. Fuchs 1 S. Friedrich Heinr. Kfer. Dr. phil. Jsrael Gerlich 1 S. Artur Geſängnisauſſ. J. A. Hellinger 1 T. Ruth Schneider Karl Friedrich Müller 1 T. Inge Johanna Elſa Malermſtr. K. Gg. Düſter 1 S. Johann Karl Tagl. Karl Franz Otto 1 T. Maria Kfm. Karl Wailde 55 J Schloſſ. K. Wimmer u. Kornelia Müller Friedrich Roſenbuſch u. Anna Limbeck Sachs Harl Wolfgang Karl Ludwig Arbeiter Philipp Hohenadel 1 T. Roſemarie Ernſt 18. Joſeph Theodor Schlegel 14. Zuſchnetder Carmen Ilſe ter u. Thoma Anna Selzer u. Roſa Beßler Anna Klemmer Erna Emma Heſſelſchwerdt und 16 Herthel u. Wilhelmine Monat Mat u. Loni Scharpf 14. Zollaſſiſtent o. Philippine Gerda Peter Leonhard Anton Kappes 1 T. dent. Julius Friedrich Margot Anna T. Eliſabeth Luchmann 1 S. Gehrig, 53 J Klaus Franz Friedrich Groß 1 S. Karl Barbara Erneſtine geb. Poli helm Stoppel, 68 Auguſte geb. Schilling, Ehefrau d. Oberpoſt⸗ ſchaffners Heinrich Guſt. Riegler, 58 J. 9 M. Anna Maria geb. Harras, Witwe. d. Gutsbeſ. Jean Barbarin, 86 J. 1 M led. Inv. Karl Gremmelmaier 94 J. 7 M. 15. Salome geb. Arnold, Ehefr. d. Privatmanns Philipp Wolf, 74 J. 3 Heinrich Ficker 5½ Std. Frieda geb. Weſche, Ehefr. d. Technikers Max Weſtermann, 43 J. 1 1 16. Bertha geb. Kelle, Wtw. d. Oberſteigers Gott⸗ fried Gotthilf Auguſt Wilh. Keil, 80 J. 7 M Anna geb. Schock, Wtw. d. Stadtbauinſpektors Philipp Gruber, 49 J. 2 M. 17. led. berufsloſe Frieda Krämer 17 J. 4 M. Mina geb. Seifert, Ehefr, d. Direktors Richard Fellx Grimmer, 52 J. 7 M. Magdalena geb. Morio, Peter Zipperich, 50 Katharina geb. Biba, Johann Joſef Bilz, 61 J. 4 M. Fuhrmann Karl Mütſch 30 J. 6 M. Brunhilde Buſalt 1 M. 11 Tg. 18. Elſa Zeh 9 J. 7 M Eliſe geb. Langhals, Karcher, 88 J. 4 M. Kfm. Zacharias Demuth 84 J. 7 M. Weichenwärter a. D. Joſef Derr 81 J. 3 M. Gretchen Groh 15 Min. Elſe geb. Schmitt, Ehefr. d. Reiſenden Wilh. Bergner, 28 J. 3 M 19. led. Kfm. Paul Joh. Joſef Owart 29 J. 4 M. led. berufsloſe Anna Karoline geb. Haaf, led. Schneider J W euer 18 Ehefr. d. M. Friſeur Jakob Kornmann 1 S. Rudi Walter Arb. Max Georg Kretſchmer 1 T. Ingebor Kfm. Joſef Knecht 1 T. Maria Anna Eliſabet Former Emil Guſtar Ficker 1 S. Heinrich Fabrikarb. Leonhard Wolf 1 S. Friedrich Former Jakob Schmitt 1 S. Günther 5 Calmbacher Buchbinder Karl Leidig 1 S. Hans Egon 18. Kanzleiaſſiſtent Ph. Fink 1 T. Ruth Katharine Kfm. Karl Wolf 1 T. Elſa Adelinde Reichsbahnbetr.⸗Aſſ. Karl Stefan Gabel 1. T. 1 T. Helene Schloſſer Heinrich Weickel 1 S. Franz Heinrich Monteur Joſef Neukum 1 T. Margot Lina Bohrer Wilhelm Balbach 1 T. Edith Annelieſe Dipl.⸗Ing, Wilhelm Franz Weidelener 1 T. Roswitha Sibylla Händler Philipp Stein 1 S. Harl Hu Fuhrmann Wilhelm Denninger 1 T. Schloſſer Otto Siefert 1 T. Elfriede Babette 17. Bankbeamter Ludwig Wanger 1 T. Ruth. Geſtorbene: g Hildegard 12. Tagl. Martin Sebaſtian Knapp 40 J. 10 M. D. Andreas Reichert 75 J. 3 M. gebb. Werre, Ehefr. Formers Johann Karl Ottinger, 40 J. 3 M. 8 F v. Bildhauer Wil⸗ des Ehefr. d. Invaliden 7 M 25 t. Ehefrau bd. Lagermeiſters Wtw. bes Badebeſ. Abam 15 5 M. ſtetzgers Wilh. led. Kfm. Kosmos Strobel 71 J. 1 M. ulius Fröhner 25 F. acker 4 M. 23 20. Anna Katharina geb. Ottinger, Fbrikarb. Adam Ballmann, 57 J. 10 M. Emma Agnes Sofie geb. Meiſer, Ehefrau d. Geſchäftsf. Karl Anton Uhrig Elſa Anna Kühn 11 J. 10 M. Werner Guſtav Ludwig Schemel 187% Stb. Prokuriſt Karl Vogel 57 J. 11 M. Schneider Joſef Stieble 51 55 8 M. 9 M. 21. Trude Eliſabeth Luiſe Hilda Weber 6 J. 5 M. Tg. Ghefrau des 2 Heute verschled nach kurzem Leiden der Mitbegründer und frühere Gesellschafter unserer Firma Herr Kommerzienrat Hermann IJemmler Mit ihm ist ein Mann von seltenen Geistesgaben und uner- müdlicher Schaffenskraft dahingegangen Ehre seinem Andenken! Koppel& Jemmler Cesellschalt mit beschränkter Haftung. Mannheim, den 26. Mai 1929 Fr. Danksagung Wir danken herzlich für die allseitigen zahlreichen Beweise wohltuender Teilnahme an dem schweren Verlust, der uns so unerwartet betroffen hat Im Namen der Hinterbliebenen: Elisabelh Baitsd Wwe. C. Schneider u. Frau Anne geb. Baisch Mannhelm, 3. 18, den 27. Mai 1929 Das von dem Verstorbenen vor 28 Jahren ge- gründete Damen- Friseur-Geschäaft wird in unver- änderter Weise fortgeführt. Die geehrte Kund- schaft wird gebeten, dem Geschäft auch weiterhin das Vertrauen zu bewahren ed Feudenheim, horſtſtraße 37. part. 5598 2 Wander, od. Bade⸗ zelte billig zu verkfn. Leonheærd- Philipp eines leben gesunden Sonmfagsfungen en. 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Herrn Paul Anna Deißler Wwe- Frau Alois Deißler Wwe., Krautheim, Jagst Familie Albert Deißler, Mannheim Familie Alois Deißler, Mannheim Familie Ferdinand Deißler, Mannheim Familie Wilhelm Trenker, Pforzheim Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, sowie die vielen Kranzspenden bei dem uns so schwer betroffenen Verluste unseres Sohnes. Gatten, Bruders, Schwagers und Onkels Hermann Deihler Kauimann sagen wir unseren innigsten Dank. Ganz besonderen Dank dem Gesangverein Liederpalme für das tiefer- greifende Lied in der Leichenhalle, sowie den Nachruf nicht minder Dank dem Vorsitzenden des Stahl, für die trostreichen Worte bei der Kranzniederlegung Mannheim(Lange Rötterstr. 98), 27. Mai 1929 Die tieltrauernden Hinterbliebenen: 5888 Ueberreizte Nerven dürfen nicht Herr werden! Fochtenberger Kölnisch Wasser geruch Körper und Geist. entbehrlich. stärkt die Nerven und beruhigt mit seinem fein abgestimmten Wohl- Für die so notwendige Augenpflege un- 0 eee eee eee Maler, u. 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Zum Zwecke der Beiziehung der Angrenzer zu den Koſten der in Ausſicht genommenen Herſtellung a) der Scharhoferſtraße zwiſchen Schönauer⸗ und Lorſcherſtraße, b) des Hohen Wegs zwiſchen Scharhofer⸗ und Lorſcher⸗Straße, o) der Lorſcher⸗Straße zwiſchen Hoher Weg und Scharhoferſtraße gemäß den Vorſchriften des badiſchen Orts⸗ ſtraßengeſetzes und den für die Stadt Mann⸗ heim ſowie den Stadtteil Sandhofen gelten⸗ den allgemeinen Grundſätzen werden 1. die Liſten der beitraͤgspflichtigen Grund⸗ beſitzer ſamt dem Anſchlag des Aufwandes, zu dem ſie beigezogen werden ſollen und den vorgeſchriebenen ſonſtigen Angaben, 2. die Straßenpläne, aus denen die Lage der Grundſtücke zu erſehen iſt, während 2 Wochen vom 27. Mai 1929 ab im Rathaus N 1 hier, Tiefbauamt, 2. Stock, Zim⸗ mer 39, zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Einwendungen müſſen innerhalb einer vierwöchentlichen Friſt, die am 27. Mai 1929 1 5 5 bet Meidung des Ausſchluſſes beim erbürgermeiſter hier geltend gemacht werden. Mannheim, den 16. Mai 1929. 10 Der Oberbürgermeiſter. Zum Zwecke der Beiziehung der Angrenzer zu den Koſten der in Ausſicht genommenen Herſtellung a) des Viernheimer Wegs zwiſchen Schar⸗ hoferſtraße und Oppauer Kreuzweg, b) des Viernheimer Wegs zwiſchen Oppauer Kreuzweg und Karlſtraße, e) des Oppauer Kreuzwegs zwiſch. Bartholo⸗ mäusſtraße und Viernheimer Weg, d) der Karlſtraße zwiſchen Bartholomäusſtr. und Viernheimer Weg e) der Bartholomäusſtraße zwiſchen Oppauer Kreuzweg und Karlſtraße, 1) des Eulenwegs zwiſchen Oppauer Kreuz⸗ weg und Karlſtraße gemäß den Vorſchriften des badiſchen Orts⸗ ſtraßengeſetzes und den für die Stadt Mann⸗ heim geltenden allgemeinen Grundſätzen werden a) die Liſten der beitragspflichtigen Grund⸗ beſitzer ſamt dem Anſchlag des Aufwandes, zu dem ſie beigezogen werden ſollen und den vorgeſchriebenen ſonſtigen Angaben, b) die Straßenpläne, aus denen die Lage der Grundſtücke zu erſehen iſt, während 2 Wochen vom 27. Mat 1929 ab im Rathaus N 1 hier, Tiefbauamt, 2. Stock, Zim⸗ mer 39, zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Einwendungen müſſen innerhalb einer vierwöchentlichen Friſt, die am 27. Mai 1929 beginnt, bei Meidung des Ausſchluſſes beim Oberbürgermeiſter hier geltend gemacht werden. Mannheim, den 16. Mal 1929. 10 Der Oberbürgermeiſter. Es iſt beabſichtigt, den Feldweg Igb.⸗Nr. 2888 und einen Teil des Feldwegs Lgb.⸗Nr. 5826 im künftigen Ausſtellungsgebiet gemäß dem beim Tiefbauamt, Rathaus N 1, Zimmer Nr. 39, offenliegenden Plan aufzuheben. Etwaige Einwendungen ſind binnen 14 Tagen beim Oberbürgermeiſter vorzubringen. Mannheim, den 22. Mai 1929. 10 Der Oberbürgermeiſter. Nachlaß⸗Verſteigerung: Am Mittwoch, 29. Mai 1929, vorm. ab 9 Uhr und nachm. ab 2 Uhr N D 5, 18 im Verſteigerungslokal U 5, 18 1 Meffingbettſtelle mit Roßhaarmatratze, 1 Bettſtelle mit Pat.⸗Roſt, 2 Waſchkommode u. 2 Nachttiſche mit weiß..⸗platten, 1 weiß. Kleiderſchrank,? verſch. 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