e ernennen ner ee neee „ Dienskag, 28. Mai 1929 Witklag⸗ Ausgabe Bezugspreiſe: In Mannheim u Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,9,¼11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr. 10/0 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Man iſt wieder oplimiſtiſch in Paris Paris, 28. Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) „Die Sachverſtändigen ſuchen nach einer Formel, die ſo⸗ wohl die Gläubiger als auch Dr. Schacht befriedigen würde. Owen Noung bemüht ſich um eine Verſtändigung zwiſchen den beiden Gruppen. Die politiſchen Fragen ſollen den Regierungen zur Klärung überantwortet werden.“ In dieſe Sätze laſſen ſich die heutigen Stimmungsberichte der Pariſer Morgenpreſſe zuſammenfaſſen. Von einer Ab⸗ bruchsgefahr für die Konferenz iſt in den Zeitungen keine Rede. Der Ausdruck„Kompromiß“ zieht ſich als Leitmotiv durch alle Berichte. Endlich wird auch zugegeben, daß Dr. Schacht nicht ſchweigend im Hotel der deutſchen Delegation die Entſcheidung der Gläubiger abwartet, ſondern eifrig an der Arbeit iſt, um ſowohl mit dem Vorſitzenden, als auch mit verſchiedenen Mitgliedern der Gläubigergruppe eine Löſung zu finden. Dieſe Löſung wörde in der Richtung einer verkürzten Ueberleitungsfriſt des Dawesplanes in den neuen Reparations⸗ plan geſucht und außerdem in einer zweckmäßigeren Ver⸗ teilung der eventuell noch zu leiſtenden Daweslaſten. Mit den Belgiern wird außerhalb der Sachverſtändigenkonferenz verhandelt, wie dies urſprünglich von deutſcher Seite be⸗ abſichtigt war. Die eifrige Tätigkeit der Sachverſtändigen läßt darauf ſchließen, daß man bemüht iſt, noch vor dem Zuſammentreten der Ratstagung in Madrid zu einem Abſchluß der Konferenz zu gelangen. Wie es ſcheint, würde Außenminiſter Brian d nicht nach Madrid reiſen, falls die Sachverſtändigen nicht in der Lage ſein ſollten, den von ihnen verlangten einheitlichen Bericht den beteiligten Regierungen zur Verfügung zu ſtellen. Man nimmt hier auch an, daß ſich Dr. Streſemann suſo verhalten würde wie ſein franzöſiſcher Kollege. Das Echo der Erklärungen Streſemanns Die geſtrigen Erklärungen des Außenminiſters Dr. Freſemann vor den Vertretern der Preſſe haben in Paris beträchtliches Aufſehen erregt. Die Blätter bringen die Ekläung in ſenſationeller Aufmachung, ohne ſie jedoch vorerſt zu kommentieren. Der Berliner Korreſpondent des „Matin“ hat ſich mit dem Induſtriellen Rechberg in Ver⸗ bindung geſetzt. Dieſer teilte mit, er habe als Vertrauens⸗ mann deutſcher Parlamentarier, die allen großen Parteien angehörten, mit franzöſiſchen und engliſchen Staatsmännern über eine militäriſche und polittſche Allianz zwi⸗ ſchen Frankreich und Deutſchland verhandelt. Er habe dazu niemals einen Auftrag vom deutſchen Außenminiſter erhal⸗ ten. Im Gegenteil habe dieſer es abgelehnt, derartige Ver⸗ handlungen mit der franzöſiſchen Regierung einzuleiten. Die deutſchnationalen Störungsverſuche Berlin, 28. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Von der Entwicklung der Reparationsverhandlungen wird es abhäugen, ob der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann an der Ratstagung in Madrid teilnehmen kann. Bisher iſt jedenfalls nach der Richtung hin noch nichts End⸗ gültiges feſtgelegt worden. Dr. Streſemann hat angeregt, noch in dieſer Woche den Auswärtigen Ausſchuß einzuberufen, damit er alle etwa noch beſtehenden Zweifel über ſeine Hal⸗ — Die Weltausſtellung in Bartelona Feierliche Eröffnung der deutſchen Abteilung Barcelona, 28. Mai.(United Preß.) Die deutſche Ab⸗ teilung der Weltausſtellung wurde geſtern durch einen feier⸗ lichen Feſtakt im deutſchen Regierungspavillon in Gegenwart des Königs, der Königin, der Infantinnen Beatrice und Chriſtine, Primo de Riveras, des ſpaniſchen Wirtſchafts⸗ miniſters de los Andes, des deutſchen Botſchafters, des Reichs⸗ kommiſſars Baron von Rettler und ſämtlicher Mitglieder des deutſchen Ausſtellungskomitees ſowie der deutſchen Kolo⸗ nie eröffnet. In ſeiner Anſprache dankte der Reichs ⸗ kommiſſar dem König für das Intereſſe, das er an der Ausſtellung genommen habe, und für die liebenswürdige Be⸗ reitſtellung des Areals für die deutſche Abteilung. Deutſch⸗ land wolle auf der Ausſtellung ſeinen Arbeits⸗ und Wirt⸗ ſchaftsgeiſt darlegen und zeigen, was es Spanien im Austauſch für die Produkte dieſes Landes bieten könne. König Alfons erwiderte, das Zuſtandekommen der Weltausſtel⸗ lung gewähre ſowohl ihm perſönlich als auch ſeiner Regie⸗ rung höchſte Befriedigung; er freue ſich beſonders, Deutſch⸗ land vertreten zu ſehen. Gerade die Eröffnung der deutſchen Abteilung bereite ihm eine ſpezielle Freude, nicht nur wegen der guten Beziehungen zwiſchen beiden Ländern, ſondern weil er Gelegenheit gehabt habe, ſelbſt die Tüchtigkeit der Deutſchen zu bewundern, die innerhalb weniger Stunden mit Hilfe der ſpaniſchen Arbeiter einen der ſchönſten Pavillons der Ausſtellung errichteten. Der König und ſein Gefolge beſichtigten dann eingehend ken deutſchen Pavillon und bewunderten beſonders die aus⸗ geſtellten Kunſtwerke ſowie die raffinierten Beleuchtungs⸗ Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage lannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik. Wandern und Reiſen Geſetz und Necht kung zu den mit dem Reparationsproblem zuſammenhängen⸗ den Fragen beſeitigen könne. Trotz ſeiner geſtrigen Erklärungen vor der Preſſe ſetzen die beiden Blätter, von denen der erſte Angriff auf das Aus⸗ wärtige Amt ausging, nämlich die„Kreuzzeitung“ und die„Deutſche Zeitung“, ihre QOuertreibereien fort. Von dieſer Seite wird jetzt der Reparationsagent Parker Gilbert in die Debatte gezogen. Man bezeichnet ihn als die Perſönlichkeit, von der offenbar die Gläubiger darüber orientiert worden ſeien, daß bei der Berliner Regierung angeblich ein höherer Leiſtungswille als der vom Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht bekundete beſtan⸗ den habe. Die Reichsregierung wird aufgefordert,„den Wegen nachzugehen, die zu Parker Gilberts Vorgehen in Paris ge⸗ führt“ hätten. Da Dr. Streſemann verſichert hat, daß er in ſeiner letzten Unterredung mit Parker Gilbert über die Pariſer Konferenz am 13. November v. Is. eine beſtimmte Ziffer überhaupt nicht genannt habe, ſo müßte doch erſt einmal nachgewieſen werden, woher Parker Gilbert Kenntnis von dem hier be⸗ haupteten„höheren Leiſtungswillen“ der Regierung gehabt habe. Es erſcheint höchſt bedenklich und kann der deut⸗ ſchen Sache ſchwerlich nützen, wenn auf bloße Vermutungen und Gerüchte hin der Reparationsagent vor aller Oeffentlich⸗ keit der Sabotage an der Pariſer Konferenz bezichtigt wird. Ein Erklärung des Reichs verbandes der deutſchen Induſtrie Der Reichsverband der deutſchen Induſtrie erſucht die Preſſe um Veröffentlichung folgender Erklärung: Auf Grund tendenziöſer, wahrheitswidriger Preſſeäuße⸗ rungen ſieht ſich der Reichsverband der deutſchen Induſtrie zu folgenden Feſtſtellungen veranlaßt: 1. Wie der Reichsverband der deutſchen Induſtrie bereits zu Beginn der Pariſer Sachverſtändigen⸗Verhandlungen in der Preſſe ausdrücklich feſtgeſtellt hat, ſind die beiden ihm nahe⸗ ſtehenden Sachverſtändigen nicht als Beauftragte ſei⸗ ner Organiſation anzuſehen, ſondern ſie ſind von der Reichs⸗ regierung ausdrücklich als unabhängige Sachverſtändige mit eigener Verantwortung und voller Freiheit in der Ent⸗ schließung beſtellt worden. 2. Seit Beginn der Pariſer Verhandlungen haben die Or⸗ gane des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie keiner ⸗ lei Verſuche gemacht, auf den Gang der Pariſer Verhand⸗ lungen oder auf die Haltung der einzelnen Sachverſtändigen irgendeinen Einfluß auszuüben. Es haben auch keinerlei Aus⸗ ſprachen unter Hinzuziehung von behördlichen Vertretern ſtattgefunden, ſo daß die Annahme einer Teilnahme des Reichsminiſters der Finanzen an ſolchen Beſprechungen im Haufe oder außerhalb des Hauſes des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie nicht zutrifft. 3. Der Reichsverband der deutſchen Induſtrie kann und wird zu den Pariſer Sachverſtändigen⸗Beratungen erſt dann Stellung nehmen, wenn das Ergebnis endgültig fſeſt⸗ ſteht und die für die Beurteilung erforderlichen Unterlagen bekanntgeworden ſind. Dieſen Standpunkt hat der Reichs⸗ verband erſt heute erneut in einem Rundſchreiben ſeinen Mit⸗ gliedern gegenüber vertreten. 4. Der Reichsverband der deutſchen Induſtrie ſpricht im übrigen ſein lebhaftes Bedauern und Befremden dar⸗ über aus, daß in der deutſchen Oeffentlichkeit gegen die deut⸗ ſchen Sachverſtändigen unſachliche und herabſetzende Angriffe erhoben wurden.. effekte. Sie verweilten dann in der Elektrizitätsausſtellung, der Verkehrsausſtellung, der Ausſtellung der Textil⸗ und Farbeninduſtrie, der Flugzeugausſtellung und in der Aus⸗ ſtellung ſynthetiſcher Edelſteine, wo der Reichskommiſſar der Königin und den Infantinnen einige Steine als Geſchenk überreichte. Die deutſche Abteilung, die insgeſamt zehn Pa⸗ villons und zwei größere Ausſtellungsgebäude umfaßt, bedeckt ein Geſamtareal von 17000 Quadratmeter. Die Wahlen in Belgien Nach den bisher vorliegenden Wahlergebniſſen wird ſich die Kammer vorausſichtlich wie folgt zuſammenſetzen: Katho⸗ liken 74(bisher 78), Liberale 30(23), Sozialiſten 72(78), flä⸗ miſche Aktiviſten 9(), Komuniſten 0(2½ Parteiloſe 1(). In den Kreiſen Eupen Malmedy haben die Autono⸗ miſten mehr Stimmen erhalten, als alle übrigen Parteien zuſammen. Ueber den Ausfall der Senatswahlen können gegenwärtig noch keine Angaben gemacht werden. Wie die Belgiſche Telegraphenagentur mitteilt, iſt ent⸗ gegen der Annahme einiger belgiſchen Blätter der autono⸗ miſtiſche Kandidat in den Kreiſen Eupen und Malmedy nicht gewählt worden. Ward Herremans, der in die Ange⸗ legenheit der Utrechter Dokumentenfälſchungen verwickelt war, iſt in Mecheln auf der Liſte der Frontiſten gewählt worden. Den in Lüttich den Kommuntiſten von den Sozialiſten abgenommenen Sitz wird die Schweſter eines ſozialiſtiſchen Abgeordneten einnehmen, die als erſte Frau in die Abge⸗ ordnetenkammer eintreten wird. Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 0 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Die Dresdener Lehrertagung (Von unſerm Dresdner Vertreter) In der Woche nach Pfingſten fand, wie berichtet, in Dresden die Jahrestagung des Deutſchen Lehrer⸗ vereins ſtatt, die von dem erſten Vorſitzenden, Schulrat Wolff, Berlin, geleitet wurde. In der Vertreterverſamm⸗ lung beſchäftigte man ſich beſonders mit dem Keudellſchen Reichsſchulgeſetzetwurf und der Lehrerbil⸗ dungsfrage, die nach der Anſicht einiger Vertreter nur in Hamburg, Sachſen und Thüringen befriedigend gelöſt wor⸗ den wäre. Zu den ſchulpolitiſchen Fragen wurde eine Reihe von Entſchließungen angenommen, worin die durch das Grundſchulgeſetz vom 28. April 1920 beſchloſſene Auf⸗ hebung der Privatſchulen gefordert und zum Ausdruck gebracht wird, daß der Deutſche Lehrerverein ſich erneut zu der Auffaſſung bekenne, daß nur der Staat Träger der Schul⸗ hoheit ſein dürfe. Er lehne daher Konkordate und Kirchen verträge, worin ſtaatliche Bindungen für die Schule enthalten oder auch nur angedeutet ſeien, auf das Entſchiedenſte ab. Weiterhin wird eine einheitliche Regelung der Lehrerbildung nach den für die höhere Bildung allgemein geltenden Grundſätzen durch das Reich und die Durchführung der allgemeinen Schulpflicht in allen Ländern verlangt und von der neuen Regierung erwartet, daß eine organiſche Ausgeſtaltung des öffentlichen Schulweſens erfolge. Endlich tritt man auch dafür ein, daß„allen Ländern die Möglichkeit gegeben werde, ſchon vor Erlaß des in Artikel 146, Abſatz 2, geforderten Reichsgeſetzes auch den Lehrern, die keiner Religionsgeſellſchaft angehören, ihre in der Verfaſſung gewährleiſteten Rechte zu ſichern, daß ferner auch Anwärtern, die keiner Religionsgeſellſchaft angehören, der Zugang zum Lehrerberuf geſichert werde.“ In der erſten allgemeinen Verſammlung kam es zu wenig ſchönen Zwiſchenfällen, als der Dresdner Oberbürgermeiſter Dr. Blüher in ſeiner Begrüßungsrede zum Ausdruck brachte, daß nicht der Staat allein, ſondern auch die Gemeinde die Schule erhalte und deren Fortſchritt fördere. Als er je⸗ doch unter Bezugnahme auf das Verhandlungsthema„Völker⸗ verſöhnung“ auf die ſchweren Kämpfe der Zeit hinwies und die Lehrerſchaft aufforderte, ein feſtes, kampftüchtiges Geſchlecht zu erziehen, wurde ihm zwar mſft ſtarkem Bei⸗ fall gedankt, doch auch von einer großen Anzahl von Teilneh⸗ mern ſcharf geziſcht. Den Hauptvortrag über„Wirtſchaft und Volks⸗ ſchu le“ hielt Magiſtratsſchulrat Tittel, deſſen Ausführungen in folgenden vier Forderungen gipfelten, die auch von der Verſammlung zum Beſchluß erhoben wurden: 1. Der Staat als geſetzlicher Ausdruck der Volksgeſamt⸗ heit muß Führung und letzte Entſcheidungs⸗ gewalt in der Erziehung des Nachwuchſes auch den Trägern der Wirtſchaft gegenüber behaupten und darum Verſuche von Wirtſchaftsführern die Erziehung in ihrem Sinne zu beein⸗ fluſſen, mit Entſchiedenheit zurückweiſen. 2. In Uebereinſtimmung mit der Reichsverfaſſung iſt die deutſche Jugend zu ſittlicher Bildung, ſtaats bürgerlicher Ge⸗ ſinnung, perſönlicher und beruflicher Tüchtigkeit, nicht aber einſeitig für die Wirtſchaft oder ſogar für eine beſtimmte Wirtſchaftsauffaſſung zu erziehen. 3. Pflicht der Wirtſchaft iſt es, die notwendigen Mittel zur Pflege der geiſtigen Kultur, insbeſondere auch für einen zweckmäßigen Ausbau der Volksſchule und eine der Reichsverfaſſung entſprechende Lehrerbildung zu ſchaffen. 4. Für die innere Ausgeſtaltung des Unterrichtsbetriebes muß die Erztehungswiſſenſchaft maßgebende Grundſätze auf⸗ ſtellen. Es wied dabei nicht überſehen werden, daß im Ge⸗ ſamtbildungsverlauf der Nachwuchs auch für die im Dienſte der Wirtſchaft zu erfüllenden Aufgaben erzogen werden muß! In der Ausſprache darüber legten ſozialiſtiſche und kom⸗ muniſtiſche Lehrer die Anſicht ihrer Parteten dar. Ueber„Die Schule im Dienſte der Volks⸗ und Völkerverſöhnung“ ſprach der Leiter der Deutſchen Lehrerzeitung, Leo Raeppel, Ber⸗ lin. Nach ſeinem Vortrag wurde im Sinne der Ausführun⸗ gen folgende Entſchließung angenommen: „Der Deutſche Lehrerverein erkennt im Volksſtgat die Form des ſtaatlichen Zuſammenlebens, die allen Bürgern die Teilnahme an der Geſtaltung ihres politiſchen, geſellſchaſt⸗ lichen und wirtſchaftlichen Wollens verbürgt. Er verlangt darum, daß das öffentliche ſtaatliche Schul⸗ weſen aus dem Gedanken des Volksſtagtes erwachſen muß. Er lehnt die Trennung der Schulkinder nach Beſitz, Welt⸗ anſchauung und Bekenntnis ab und tritt für ein einheitlich und organiſch aufgebautes Schulweſen ein, das jedem die Bildung gibt, die ſeiner Veranlagung gemäß iſt. In die ſo⸗ 2. Seike. Nr. 241 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 28. Mat 1929 zialen und politiſchen Kämpfe der Volksgruppen hat ſich die Schule nicht einzumiſchen, ſie hat aber den Geiſt der Ver⸗ träglichkeit und des gegenſeitigen Verſtändniſſes zu pflegen, damit nicht die Gegenſätze die Volkseinheit zerſtören, i Der Deutſche Lehrerverein bekennt ſich ebenfalls zu dem Gedanken des friedlichen Zuſammenlebens aller Völker auf der Grundlage des Rechts, das vertraglich zu ſichern iſt unter Ausſchluß jeglicher Gewaltanwendung. Die Schule arbeitet an der Völkerverſöhnung durch Betonung der Rechtsgeſin⸗ nung, durch Lehrer⸗ und Schüleraustauſch, Prüfung der Schul⸗ bücher und alle ſonſtwie geeigneten Maßnahmen zur An⸗ bahnung eines dauerhaften Friedenszuſtandes. Der Deutſche Lehrerverein ruft die Erzieher⸗ und Frie⸗ densfreunde aller Länder auf, gemeinſam an der Schaffung einer Weltordnung des Friedens und des Rechts zu arbeiten. Der Deutſche Lehrerverein wolle ſich für die Förderung einer Weltſprache an den Volksſchulen einſetzen.“ 8 Zu der Tagung des Lehrervereins hatten der Engliſche, der Franzöſiſche und der Holländiſche Lehrerverein Vertreter entſandt, die auch Begrüßungsanſprachen hielten. Die ganze Tagung war von pädagogiſchen Ausſtellungen begleitet. Nach 171 allgemeinen Vorträgen fand noch ein Lehrerſport⸗ e ſt ſtatt. Der neue Höhenflugrekord Der deutſche Luftrat hat nach Prüfung der Inſtrumente feſtgeſtellt, daß der Pilot Neuhofer bei ſeinem Rekordflug eine Höhe von 12739 Metern erreicht hat. Gelungene Probefahrt des R. K. 27 Das Luftſchiff R. K. 27 iſt geſtern abend länger als zwei Stunden gefahren und daraufhin von der Luftpolizei als ſtartberechtigt abgenommen worden. Der Cheſpilot und Direktor der Raabkatzenſtein Flugzeugwerke Gem. b. H. erhielt gleichzeitig die Berechtigung zur großen Fahrt für Luft⸗ ſchiffe. i Luftſchutzverſuch eines oſtpreußiſchen Kraftwerkes Auf Veranlaſſung des Oſtpreußiſchen Städtetages und in Gegenwart von Vertretern der Behörden und intereſſierten Stellen wurde geſtern ein Verſuch unternommen, durch An⸗ wendung künſtlichen Nebels lebenswichtige An⸗ lagen gegen etwaige Fliegerangriffe zu ſchützen. Zum erſten Male in Deutſchland wurde die induſtrielle Großanlage einer der lebenswichtigſten Betriebe Oſtpreußens, das Waſſer⸗ kraftwerk Friedland, das den Hauptverſorger der Provinz Oſtpreußen mit elektriſchem Strom darſtellt, völlig eingenebelt. Bei ziemlich ungünſtiger Witterung begann von der Befehlsſtelle durch Signale geleitet, die Vernebelung, die in kurzer Zeit das Kraftwerk und ſeine Umgebung völlig den Augen der Zuſchauer entzog. Während des Verſuches beob⸗ achteten drei Flugzeuge die Wirkung. Nach einer halben Stunde, nachdem etwa 1000 Liter Nebelſtoff abgeblaſen waren, wurde der Verſuch beendet. Der Nebel verzog ſich dann ziem⸗ Lich ſchnell. Lindbergh hat ſich verheiratet Englewood(New Jerſey), 28. Mat.(United Preß.) Die Hochzeit des Ozeanfliegers Charles Lindbergh mit der jüngſten Tochter des amerikaniſchen Botſchafters in Mexiko, Anne Morro w, hat hier in aller Stille ſtattgefunden. An den Hochzeitsfeierlichkeiten nahmen neben der Mutter Lind⸗ berghs, dem Botſchafter Morrow, der am Sonntag von Me⸗ riko hier eingetroffen war, und den Mitgliedern der Morrow⸗ ſchen Familie nur noch ganz wenige intime Freunde des jungen Paares teil. Es gab weder Brautjungfern, noch einen Brautführer im Hochzeitszug. Die Neuvermählten haben un⸗ mittelbar nach vollzogener Trauung Englewood im Auto⸗ mobil ohne Angabe ihres Reiſeziels verlaſſen. Die Oeffent⸗ leichkeit erhielt erſt Kunde von dem Ereignis, als das Paar bereits abgereiſt war. Die Nachricht von der Hochzeit hat da⸗ her im ganzen Lande große Ueberraſchung hervorgerufen. Noch ein ungetreuer Berliner Rechtsanwalt Auf Antrag der Staatsanwaltſchaft iſt der Berliner Rechtsanwalt Kröck, der ſeit einer Reihe von Jahren am Hohenzollerndamm eine umfangreiche Zivilpraxis hatte, in München verhaftet und ins Berliner Unterſuchungsgefängnis überführt worden. Gegen Kröck lagen fünf Anzeigen wegen Veruntreu⸗ ungen von Mandantengeldern in Höhe von etwa 50 000 bei der Staatsanwaltſchaft vor. Kröck hatte ſich trotz mehr⸗ maliger Vorladung nicht zur Vernehmung geſtellt, ſondern war nach Bayern gefahren, wo er ein kleiges Gut beſitzt. Infolgedeſſen war gegen ihn Haftbefehl erlaſſen worden, der vor einigen Tagen von der Münchener Kriminalpolizei voll⸗ ſtreckt worden iſt. Familienſchlacht in einem Werradorf — Kaſſel, 28. Mai. In Widdershauſen an der Werra führte am Sonntag abend eine ſeit langem zwiſchen den mit⸗ einander verſchwägerten Familien Schäfer und Eitzert beſtehende Fehde zu einem blutigen Zuſammenſtoß, der zu einer allgemeinen Schießerei zwiſchen den Familien⸗ mitgliedern führte und in einem Handgemenge mit Aexten und Miſtgabeln endete, an dem ſich ſämtliche Verwandte beteiligten und das die ganze Ortſchaft in Panik verſetzte. Im Verlaufe der Fehde wurde der Korbmacher Eitzert durch ein Mitglied zer Familie Schäfer getötet. Auch drei Söhne Eitzerts und ein an dem Kampf unbeteiligter Schloſſer ſind teils durch Schüſſe, teils durch eine Bombe, die aus den Fenſtern des Schäferſchen Hauſes geſchleudert wurde, erheblich verletzt worden. Großfeuer in London — London, 28. Mai. Geſtern abend brach in einem ſechs⸗ ſtöckigen Lagerhaus in der Londoner Vorſtadt Rother⸗ hithe an der Themſe Feuer aus. Erhebliche Vorräte an Lebensmitteln, beſonders Getreide und Oeltanks, wurden zer⸗ ſtört. Feuerwehrſpritzen aus ganz London beteiligten ſich mit hunderten von Schlauchleitungen an der Bekämpfung des Brandes. Auf Anordnung der Polizei wurden die von den Flammen bedrohten Häuſer in der Nähe der Brandſtätte von den Einwohnern, im ganzen ungefähr 1000 Männer, Frauen und Kinder, in aller Eile geräumt. Folgenſchwerer Zuſammenſtoß — Havana, 28. Mai. Eine Dampfſpritze, die ſich auf dem Wege zu einer Feuersbrunſt befand, ſtieß mit einem Laſtautomobil zuſammen und ſtürzte um. Sechs Feuerwehrleute wurden getötet und vier lebens⸗ gefährlich verletzt. Die Inſaſſen des Automobils kamen wit leichteren Verletzungen davon. Der Kampf um die Koalition Die eigentlichen Tagungsarbeiten des ſozialdemokratiſchen Parteitages in Magdeburg begannen am Montag vormittag unter Vorſitz des Abg. Wittmaack. Nachdem die Vertreter ausländiſcher Parteien kurze Anſprachen gehalten hatten und eine Reihe von Begrüßungstelegrammen und Begrüßungs⸗ ſchreiben bekannt gegeben waren, erſtattete Vorſtandsmitglied Vogel den Bericht des Parteivorſtandes aus dem u. a. folgendes von Intereſſe iſt: Der Eintritt in die Regierung erfolgte in der denkbar un⸗ günſtigſten Zeit. Das erſte Jahr der Regierungstätigkeit war gewiß nicht geeignet, Begeiſterung für die Beteiligung der Partei an der Regierung auszulöſen. Es gibt aber nur zwei Möglichkeiten, nämlich eine rein bürgerliche Regierung oder eine Regierung, in der die Sozialdemokraten möglichſt ſtark vertreten ſind. Der Klaſſenkampfcharakter der Par⸗ tei kann durch das Zuſammengehen mit den bürgerlichen Par⸗ teien nicht beeinträchtigt werden. Es kommt allein darauf an, dieſen Kampf konkret auf die Ziele zu ſtellen. Für die Reichstagsfraktion liegt in der Panzerkreuzer⸗ frage bereits eine klare Entſcheidung vor. Sie wird auch die zweite Rate ohne Zweifel ablehnen. Wie aber ſollen ſich unſere Miniſter verhalten, nachdem ſich auch im neuen Reichstag eine Mehrheit für den Bau des Panzerkreuzers gefunden hat. Würde man ſie zwingen, mit der Fraktion zu ſtimmen, ſo würde das ein Ausſcheiden unſerer Miniſter aus der Regie⸗ rung bedeuten. Eine neue Dauerkriſe mit allen ihren Aus⸗ wirkungen wäre die Folge. Der Parteivorſtand beantragt des⸗ halb, alle Anträge, die ſich mit der Panzerkreuzerfrage beſchäftigen, abzulehnen. Der Redner ſtreifte dann noch die Frage des Einheitsſtaates und erklärte, es ſei eine große Gegenwartsfrage der kommenden Jahre, den Weg des Ein⸗ heitsſtaates geſchloſſen zu betreten. Auch ein Agrarprogramm ſoll durch eine dem Parteivorſtand angegliederte Zentralſtelle geſchaffen werden. Ueber die Kaſſenverhältniſſe berichtete Abg. Lu d⸗ wig. Er führte u. a. aus: Die Berichte der einzelnen Bezirke hätten überall eine Zunahme an Mitgliedern er⸗ geben. An Vertretern im Reichstag, in Landesparlamenten, Provinziallandtagen, Kreistagen, Stadt⸗ und Gemeindeparla⸗ menten zählt die Partei insgeſamt 44000, ferner etwa 889 Bür⸗ germeiſter und 897 Gemeindevorſteher ſowie 520 Stadträte. Die ſozialdemokratiſche Preſſe Deutſchlands umfaßt 196 Zei⸗ tungen. Der Mitgliederſtand betrug am 1. April 949 306 beitragszahlende Mitglieder, darunter etwa 200 000 Frauen. Gegenüber dem letzten Parteitag habe ſich der Mit⸗ gliederbeſtand um 126000 vermehrt. Die Barein nahmen aller Bezirke betrugen 10,5 Millionen Mark, wovon faſt 7 Mil⸗ lionen auf Mitgliederbeiträge entfielen. Nach Erledigung der Berichterſtattung ſtandes begann die des Parteivor⸗ Ausſprache, in der die grundſätzliche Frage behandelt werden ſoll, ob ſich die Partei an Koalitionen beteiligen ſolle oder nicht. Zur Panzerkreuzerfrage, die gleichfalls in dieſem Zuſammenhang Wliten der Schweres Hagelunwetter am Kyffhäuſer Ueber das Dorf Uders⸗ ging in einer Breite von etwa 4 Km. ein ſchweres Unwetter mit wolkenbruchartigem Regen und ſchwerem Hagelſchlag nieder. Eisſtücke raſſelten in ungeheurer Maſſe faſt eine Viertelſtunde lang her⸗ nieder. Ungeheure Waſſermengen durchfluteten die Straßen und einige Gehöfte. Viele Fenſterſcheiben und Dachziegel wur⸗ den zertrümmert. Schwer betroffen iſt die Baumblüte. Die Felder müſſen umgepflügt werden. Die Schloßenhaufen ver⸗ dichteten ſich an Grabenmündungen bis zur Höhe von einem halben Meter. Die Kälte⸗ und Wärmemiſchung verurſachte einen ſtarken Dampf, der ſo dicht war, daß — Bad Frankenhauſen, 28. Mai. leben bei Bad Frankenhauſen trotz der engen Dorfgaſſen die Nachbarhäuſer nicht zu ſehen waren. Lawinenunglück — Oberſtdorf(Allgäu), 28. Mai. Auf dem Wege zur Kemptener Hütte ereignete ſich ein Lawinenunglück, das bei⸗ nahe zwei Menſchenleben gefordert hätte. Als der Hüttenwirt Frei vor der Kemptener Hütte mit ſeinem Knecht Eine Varonin als Juwelendiebin In einem Luxushotel des Berliner Weſtens iſt geſtern nachmittag die 24 Jahre alte Baronin v. Monrai unter dem dringenden Verdacht, Juwelen im Werte von über 100 000 Mark geſtohlen zu haben, verhaftet worden. Auf dem Poli⸗ zeipräſidium hat dann die Baronin ein umfangreiches Geſtändnis abgelegt. Bei der Affäre, bei der das Milieu, in dem ſie ſich ab⸗ ſpielte, Aufſehen erregt, handelt es ſich um fortgeſetzte Juwelendiebſtähle ſeit Dezember vorigen Jahres in vornehmen Berliner Hotels. Im Hauſe der Gräfin v. Her⸗ mersdorf, bei der ſich die Monrai damals zu Beſuch be⸗ fand, wurden tagsüber in den Zimmern der Gräfin mit großer Dreiſtigkeit Juwelendiebſtähle ausgeführt. Unter den geſtohlenen Juwelen befand ſich auch eine Perlenkette im Werte von 50 000 Mark. Die Polizei konnte zunächſt keine Spur der Täter finden. Eines Tages verſchwand die Baronin mit einem Stallmeiſter und erſt jetzt richtete ſich der Verdacht gegen ſie. Die Polizei ſtellte feſt, daß ſie mit ihrem Freund in mehreren Luxusbädern geweſen war. Vor etwa zwei Wochen kehrte ſie nach Berlin zurück und nahm in einem vornehmen Hotel in Berlin Wohnung. Heute erhielt die Polizei Kenntnis davon. Sie nahm eine Durchſuchung des von der Baronin bewohnten Hotelzimmers vor. Dabei fand man eine ganze Reihe von Quittungen, die eine bekannte Berliner Juwelenfirma über den Ankauf von Brillanten der Baronin ausgeſtellt hatte. Die Polizei konnte in dem Juwe⸗ lengeſchäft einen Teil der geſtohlenen und dort von der Baronin verkauften Schmuckſachen beſchlagnahmen. Daraufhin wurde die Baronin, als ſie am Nachmittag von iſt von den Abgg. Künſtler und behandelt werden ſoll Lücke ein neuer Antrag eingegangen, der fordert, daß auch die ſozialdemokratiſchen Miniſter die zweite Rate für den Panzerkreuzer ablehnen und ſich der Fraktionsdiſziplin 7 fügen ſollen. Für dieſen Antrag wird gleichzeitig nament⸗ liche Abſtimmung gefordert. Ferner iſt von den Abgeordneten Aufhäuſer und Frau Sender ein Antrag eingegangen, in dem eine Anzahl For⸗ derungen enthalten ſind, u. a. geſetzliche Feſtlegung des Acht⸗ ſtundentages, Aufrechterhaltung der Arbeitsloſenverſicherung durch Beitragserhöhung, Ausbau der Invalidenverſtcherung, Verwendung etwaiger Erſparniſſe bei der Reparationsrege⸗ regelung zur Sanierung des Haushalts, Sicherung der ſozialen Einrichtungen und Senkung der Maſſenſteuer. Zum Schluß wirklichung dieſer Forderungen nicht zuläßt, kein Intereſſe haben könne. Die Oppoſition ſpricht Die Ausſprache eröffnete Mecker⸗ Altenburg, ein Ver⸗ treter der Jugend, der eine außerordentlich temperamentvolle Angriffsrede hielt, die erheblichen Beifall fand. Auch Wendt⸗ Berlin kritiſierte die Koalitionspolitik.— Sehr temperament⸗ voll referierte ſodann der Verleger des„Klaſſenkampf“, Seidewitz. Er betonte ebenſo wie der Vorredner, daß der Oppoſition jede Spaltungsabſicht fernliege. Er wandte ſich gegen die Koalition, an der heute wohl niemand mehr die Freude habe, die viele an ihr im Jahre 1928 gehabt hätten. Hierauf ſprachen in ähnlichem oppoſitionellem Sinne Eckſtein⸗ Breslau und Ziegler⸗Breslau. Eckſtein begründete einen zu⸗ ſammen mit dem Abg. Bleißner eingebrachten Antrag, in⸗ dem die Zurückziehung der ſozialdemokratiſchen Miniſter verlangt wird. Weißmann⸗Dresden ſprach vor allem über die Schulen. Auch heute habe man in den Schulen noch eine nationaliſtiſch⸗ chriſtliche und bürgerliche Erziehung. Abg. Sollmann ſetzte ſich für die offizielle Parteipolitik ein. Er erklärte, man dürfe nicht den Fraktionsvorſitzenden Müller mit dem Reichskanzler Müller gleichſetzen. Der Reichstag habe den Miniſtern den Auftrag erteilt, den Panzerkreuzer zu bauen. Mit erhobener Stimme erklärte Sollmann, man dürfe nicht vergeſſen, daß das Vertrauen zur Partei auch erſchüttert werde durch verantwortungsloſe Kritik. Den größten Teil ſeiner Ausführungen widmete der Redner der Duldſamkeft innerhalb der Partei. Wie könne man als eine ökonomiſch⸗politiſche Partei den Atheismus ver⸗ langen? Wir wollen den Sozialismus und dieſer iſt in erſter Linie ein Problem der Produktion und der Organiſation. In vielen kirchlichen Kreiſen gibt es bereits Sozialiſten, ja es gibt ſogar katholiſche Prieſter, die aus ihrer katholiſchen Welt⸗ anſchauung heraus den Klaſſenkampf bejahen. Hüten wir uns auch vor geiſtiger Erſtarrung. Die neue Wiſſenſchaft hat heute ein ganz anderes Geſicht als vor 40 Jahren. Mit der Rede Sollmanns wurde die Diskuſſion abge⸗ brochen. Heute Fortſetzung. iakurgewalten an der Wegausbeſſerung beſchäftigt war, löſte ſich ein Teil einer Alpengrundlawine und ſtürzte herunter. Frei und der Knecht ſprangen zur Seite, wurden aber von der Lawine noch geſtreift und ein Stück mitgeriſſen. Während der Hütten⸗ wirt mit leichten Prellungen an der Bruſt davonkam, erlitt der Knecht einen Beinbruch. Zwei Soldaten durch Blitzſchlag getötet — Paris, 28. Mai. Wie Havas aus Nancy berichtet, iſt geſtern der Blitz in eine Abteilung des 26. Infanterieregi⸗ ments, das bei Malzeville eine Uebung abhielt, ein⸗ geſchlagen. Zwei Sergeanten, die unter den Bäumen vor dem Regen Schutz geſucht hatten, wurden zu Tode getroffen. Der Unfall rief eine Panik unter den übrigen Soldaten her⸗ vor, die nach allen Richtungen hin flüchteten. Im Nebel geſcheitert — Weſermünde, 28. Mai. Der Weſermünder Fiſchdampfer „Sophia Buſſe“, der mit 1000 Kilo Fiſchen von Island kam, iſt im dichten Nebel bei Kilometer 70 im Bremerhavener Tief aufgelaufen, gekentert und geſunken. Die ganze Mannſchaft konnte gerettet werden. einem Spziergang in ihr Hotel zurückkehrte, verhaftet und nach dem Polizeipräſidium gebracht, wo ſie unter der Laſt des zuſammengebrachten Beweismaterials zugab, die Dieb⸗ 1 im Hauſe der Gräfin v. Hermersdorf ausgeführt zu haben. Mit Bollgas in einen Kinderfeſtzug hineingefahren Sechs Kinder überfahren — Unterharmersbach bei Offenburg, 28. Mai. Bei dem geſtern aus Anlaß des Unterharmersbacher Muſik⸗ feſtes veranſtalteten Kinderfeſtzug ereignete ſich ein ſchweres Unglück. Der einäugige Autofahrer Johann Bächle fuhr in einem Tempo von etwa 50—60 Kilometer die ſteile Straße bei der Wallfahrtskirche herunter, als ihm ein Radfahrer zurief, daß ſich auf der Ortsſtraße ein Kinder⸗ feſtzug bewege. Bächle verſuchte nun anſcheinend zu bremſen, trat aber anſtatt auf den Bremshebel auf den Gashebel und ſu hr mit Vollgas im Zickzack in die Kinder⸗ ſchar hinein. Sechs Kinder wurden überfahren, ein Kind auf der Stelle getötet. Ein zweites ſtarb im Laufe der Nacht. Die anderen Kinder wurden ſchwer verletzt. Bächle fuhr mit ſeinem Fahrzeug gegen eine Hauswand, die ſtark beſchädigt wurde. Der Unglücksfahrer, der ange; trunken geweſen ſein ſoll, wurde aus ſeinem Fahrzeug geſchleudert, trug aber keine Verletzungen davon. Er wurde in Haft genommen. 0 * 20 bulgariſche Abgeordnete ſollen wegen angeblicher Be⸗ 8 8 durch eine ausländiſche Macht verhaftet worden ein. wird erklärt, daß die Partei für eine Koalition, die eine Ver⸗ N W WA ene e et un A dn * „ rn . M ee un r „ 5 witziger Mann, der ſich zu helfen wußte. Dienstag, den. Mai 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 241 1 Der Eingemeindungs⸗ Vertrag mit Wallſtadt Dem Bürgerausſchuß, der, wie mitgeteilt, in ſeiner heuti⸗ gen Sitzung die Eingemeindung von Wallſtadt gutzuheißen hat, liegt folgender Vertragsentwur zur Genehmigung vor: § 1. Die Gemeinde Wallſtadt wird mit der Stadt Mann⸗ heim vereinigt. Zeitpunkt der Vereinigung iſt der 1. Juli 1929. § 2. Der Gemeinderat und der Bürgerausſchuß von Wall⸗ ſtadt wählen aus ihrer Mitte einen Vertreter in den Stadtrat und zwei Vertreter in den Bürgeraus⸗ ſchuß der Stadt Mannheim; ferner die gleiche Zahl von Er⸗ ſatzmännern. Außerdem wird der ſtellvertretende Bürger⸗ meiſter von Wallſtadt Mitglied des Stadtrats von Mannheim. Die Gewählten bleiben bis zur nächſten Neuwahl im Amt. § 3. In Wallſtadt wird ein Gemeinde ſekretariat eingerichtet. Dem Gemeindeſekretariat werden übertragen: a] die Beglaubigung von Unterſchriften und Abſchriften, b) die Führung des Standesamts, e) die Geſchäfte des Gemeinde⸗ richters und Schiedsmanns, d) die Geſchäfte einer Zahlſtelle für Gemeindegefälle. § 4. Die im Zeitpunkt der Eingemeindung im Dienſt der Gemeinde Wallſtadt ſtehenden Beamten„Angeſtellten und Arbeiter werden unter Wahrung ihrer gegenüber der Gemeinde Wallſtadt erworbenen Rechte in den ſtädti⸗ ſchen Dienſt übernommen. Es gelten für ſie die für die Beamten, Angeſtellten und Arbeiter der Stadt Mannheim erlaſſenen Vorſchriften. Die im Dienſt der Gemeinde Wall⸗ abt verbrachte Dienſtzeit wird voll angerechnet. Die zur Zeit des Uebertritts in den ſtädtiſchen Dienſt der Fürſorgekaſſe für Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte angehörenden Be⸗ amten bleiben Mitglieder dieſer Kaſſe. Die Stadt Mannheim übernimmt vom Zeitpunkt der Eingemeindung ab die für ſie zu zahlenden Beiträge. § 5. Bezüglich des Gaspreiſes wird für den Gemar⸗ kungsteil Wallſtadt folgendes vereinbart: Vom Tag der Ein⸗ gemeindung ab beträgt der nach dem Vertrag vom 27. Juli/ 4. September 1926 zu zahlende Zuſchlag für die folgenden 5 Jahre 4 Pfg. je Kbm. Nach dieſem Zeitraum fällt der Zu⸗ ſchlag weg. Sollte innerhalb dieſes Zeitraumes von 5 Jahren der Gasverbrauch in 12 aufeinanderfolgenden Monaten 90 000 Kbm. überſchreiten, ſo wird der Zuſchlag von dieſem Zeitpunkt an auf 2 Pfg. je Kbm. ermäßigt; ſollte der Gas⸗ verbrauch innerhalb dieſes Zeitraums in 12 aufeinander⸗ folgenden Monaten 100 000 Kbm. überſchreiten, ſo fällt der Zuſchlag ſchon von dieſem Zeitpunkt an weg. § 6. Für die Erhebung der Gemeindeſteuern ſind die in Mannheim geltenden Beſtimmungen maßgebend mit folgender Ausnahme: Die in Wallſtadt geltenden Sätze der 1 3 Städtiſche Nachrichten 29,4 Grad Celſius Die Vorausſagen, die ankündigten, daß wir nach dem langen ſtrengen Winter ohne ausgedehnten frühlingsmäßigen Uebergang direkt in den Sommer befördert würden, haben ſich bewahrheitet. Wir befinden uns ſogar ſchon im Hoch⸗ ſommer, denn 29,4 Grad Eelſius Lufttemperatur— soviel wurden geſtern als Höchſtleiſtung feſtgeſtellt— ſind mehr als ſommerlich. Man wirz nicht behaupten können, daß eine Temperaturſteigerung von 20 Grad innerhalb einiger Tage — am erſten Pfingſtfeiertag„verſtieg“ ſich das Thermometer bis zu 10 Grad— der Geſundheit förderlich iſt. Jeder macht es ſich ſo leicht als möglich. Das weibliche Geſchlecht verſteht ja die Umſtellung in der Bekleidung aus dem ff. Leicht, leichter, am leichteſten. Die letzte Steigerung iſt erreicht. An der Männerwelt ſind die eindringlichen Ermahnungen, es ſich doch bequemer zu machen, auch nicht ſpurlos vorüber⸗ gegangen. Die Reform der ſommerlichen Männerkleidung ſcheint im Anmarſch zu ſein. Die Mehrzahl kann ſich aller⸗ dings immer noch nicht von der Weſte trennen. Und auch den ſteifen Kragen ſieht man noch viel zu oft. Die Rheinbäder haben Hochkonjunktur und auch die Reſtaurationsgärten ſind bis zum ſpäten Abend ſtark beſetzt. Geſtern kühlte es ſich ja auch erſt nach 9 Uhr ein wenig ab, ſoweit man von Abkühlung überhaupt ſprechen kann. Die n Hundeſteuer bleiben noch für eine Uebergangszeit von 10 Jahren vom Zeitpunkt der Eingemeindung an beſtehen. Die Beſtimmungen der Wallſtadter Vergnügungs⸗ ſteuerardnung über die Veranſtaltungen beim Kirch⸗ weihfeſt bleiben für die gleiche Uebergangszeit beſtehen. § 7. Für die Zeit bis zur Eingemeindung wird in Wall⸗ ſtadt die Gemeindeſteuer vom Grundvermögen und vom Gewerbebetrieb mindeſtens in Höhe der für das Rechnungsjahr 1927 geltenden Steuerſätze erhoben. Et⸗ waige Nachtragsumlagen, die für die Zeit vor der Eingemein⸗ dung ſich für Wallſtadt ergeben, ſind ausſchließlich aus den Wallſtadter Steuerwerten zu decken. Von einem etwa für das Rechnungsjahr 1929 für Mannheim zu erhebenden Um⸗ lagenachtrag bleibt Wallſtadt zu drei Zwölftel fret. § 8. Die Gemeinde Wallſtadt verpflichtet ſich, vor der Eingemeindung außerordentliche Ausgaben nicht mehr zu be⸗ wirken. § 9. Der zur Zeit der Eingemeindung nach dem unbeſtrit⸗ tenen Zuſtand vom 1. Januar 1922 beſtehende Bürger⸗ nutzen wird den am 30. Juni 1929 im Genuß befindlichen Wallſtadter Bürgern nach den bisherigen Grundſätzen be⸗ laſſen. Ebenſo bleibt den noch nicht in den Genuß eingerück⸗ ten Bürgern und ferner Bürgerwitwen aus Ehen, die vor dem 1. Januar 1928 geſchloſſen ſind, die zu dieſem Zeitpunkt beſtehende rechtliche Anwartſchaft gewahrt, wenn und ſolange ſie ihren Wohnſitz in der bisherigen Gemarkung Wallſtadt haben. Dasſelbe gilt für diejenigen Bürgerſöhne, die bis zum 1. Juli 1935 die Vorausſetzungen des§ 87 der Gemeinde⸗ ordnung nachweiſen. Iſt das Bürgerrecht durch Aufnahme nach dem 1. Januar 1928 erlangt, ſo gewährt es keinen An⸗ ſpruch auf Bürgernutzen. Das etwa gezahlte Einkaufsgeld iſt zurückzuerſtatten. Durch Gemeindebeſchluß kann die Aende⸗ rung oder Aufhebung des Bürgergenuſſes angeordnet werden, wenn überwiegende öffentliche Intereſſen dafür vorliegen und den Genußberechtigten für die entgehende Nutzung ein gleich⸗ wertiger Erſatz durch eine andere Naturalnutzung oder durch eine jährliche Rente von 2,20/ für das Ar gewährt wird. Mit dem Heimfall des letzten von einem ortsüblichen Genuß⸗ berechtigten genutzten Loſes erlöſchen auch die Genußrechte der Pfarr- und Schuldienſte. Sollte bei der Eingemeindung von Seckenheim bezüglich des Bürgernutzens eine günſtigere Re⸗ gelung zugeſtanden werden, ſo findet dieſe Regelung auch für Wallſtadt nachträglich Anwendung. § 10. Die Stadt Manuheim verpflichtet ſich zur Errichtung eines Schulgebäudes für die Volks⸗ und Fortbildungs⸗ ſchule in Wallſtadt. Mit dem Bau ſoll alsbald nach der Ein⸗ gemeindung begonnen werden. von der Landeswetterwarte angekündigten Gewitter haben ſich in der vergangenen Nacht eingeſtellt. Zwiſchen 2 und 3 Uhr blitzte und donnerte es recht intenſtiy, ohne daß aber ein Tropfen Regen fiel. Das friſche Lüftchen, das noch heute früh durch die Straßen wehte und die Frühaufſteher an⸗ genehm umfächelte, war offenbar ein Ueberbleibſel des nächt⸗ lichen Zwiſchenfalles. Von einem Rückgang der Temperatur iſt trotzdem keine Rede, denn heute früh zeigte das Thermo⸗ meter ſchon wieder 18,2 Grad Celſius an. Es war ſogar noch ein wenig wärmer als 24 Stunden vorher, denn geſtern früh wurden 17,9 Grad Celſius feſtgeſtellt. In der ver⸗ gangenen Nacht betrug das Minimum 16 Grad Celſius(gegen 15,4 Grad Celſius in der Nacht zum Montag). Das Gewitter hat alſo auch in der Nacht gar keinen Einfluß auf die Temperatur gehabt. * * Rückkehr vom Heuberg. Die 8 Volksſchulklaſſen des ſiebenten Schuljahres, die durch die Stadt am 1. Mai mit ihren Klaſſenlehrern zu einem vierwhchigen Land⸗ heim⸗ Aufenthalt auf den Heuberg entſandt wur⸗ den, treffen am heutigen Dienstag um 19.07 Uhr wieder hier ein. Die zweite Gruppe, die ſich aus den ſiebenten Klaſ⸗ ſen der Friedrich⸗, Hilda, Humboldt⸗, Peſtalozzi⸗, Dieſterweg⸗, Albrecht Dürer⸗ und Rheinau⸗Schule zuſammenſetzt, fährt am morgigen Mittwoch um.11 Uhr ab. Ein unheimlicher Gaſt Anekdote von Kurt Miethke (Nachdruck verboten) Jonathan Swift, der Dichter von„Gullivers Reiſen“, war nicht nur in ſeinen Büchern, ſondern auch im Leben ein Swift liebte es, lange Spaziergänge zu machen. Eines Tages jedoch wurde er von einem jener berüchtig⸗ ten engliſchen Nebel überraſcht. Er mußte froh ſein, als er eine Herberge in einem kleinen Landflecken fand, wo er die Nacht über zu bleiben hoffte. „Kann ich ein Zimmer haben?“ fragte er den Wirt. „Bedaure, alles beſetzt!“ „Aber vielleicht können Sie mir ein anderes Lager her⸗ richten?“ „Nein, das geht nicht! ſchon zweimal.“ „Was heißt zweimal?“. „Das heißt, daß ſowieſo ſchon immer zwei in einem Bett ſchlafen müſſen. Es iſt Markttag, Herr, da iſt das bei uns immer ſo.“ „Haben Sie auch nicht ein einziges Bett, in dem bis jetzt bloß einer untergebracht iſt?“ „Ja! Aber ich mache Sie darauf aufmerkſam, daß in dieſem Bett ſchon jemand liegt, der durch ſeine Grobheit und Unhöflichkeit weit und breit bekannt iſt.“ „Macht nichts!“ ſagte Swift und lachte. mir das Bett!“ Eine Viertelſtunde ſpäter kroch er zu dem knurrenden Bauern ins Bett und ſagte höflich: „Guten Abend, Herr!“ Keine Antwort. a „Nun, wie waren die Geſchäfte am heutigen Markttag? Gut, habe ich mir ſagen laſſen.“ Böſes Schweigen. 5 i „Ich wollte, ich könnte von mir auch ſagen, meine Ge⸗ ſchäfte gehen gut.“ Keine Antwort. 5 N „Seit der letzten Verhandlung habe ich erſt ſechs auf⸗ gehängt. Da kann ein ehrlicher Menſch nicht leben.“ Alle Betten ſind vergeben, ſogar „Zeigen Sie ans Land gebracht wurde. Orgelneubau der Heilig⸗Geiſtkirche In dieſen Tagen wird mit den Arbeiten für ein neues Orgelbauwerk in der Heilig⸗Geiſtkirche in der Schwetzin⸗ gerſtadt begonnen. Die Kirche erhält ein pneumatiſches Werk mit 40 Regiſtern, verteilt auf 3 Manuale. Der katholiſche Stiftungsrat der Heilig⸗Geiſtpfarrei hat den Neubau der Orgel der Orgelbaufirma Mönch in Ueberlingen über⸗ tragen. Mit dem Orgelneubau iſt ein ſchon langgehegter Wunſch der Pfarrgemeinde Schwetzingerſtadt in Erfüllung ge⸗ gangen. Nicht zuletzt iſt es aber den ſteten Bemühungen des Stiftungsratvorſitzenden, Stadtpfarrer Emil Matt und denen des Chordirektors Alfred Häfner zu danken, daß das Gotteshaus ein entſprechendes Orgelwerk erhält. Die alte Orgel kam im Jahre 1900 als Motororgel in die Hl. Geiſtkirche. Sie iſt ein einfaches mechaniſches Werk mit nur 10 Regiſtern, auf 1 Manual verteilt. Früher ſtand die Orgel in der Schulkirche. Nach dem Beſchluß des katho⸗ liſchen Geſamtſtiftungsrates des Stadtdekanats Mannheim wird die alte Orgel in ein vollſtändig neues elektriſches Wert umgebaut, bedingt durch die Trennung von der Sänger⸗ und Orgelempore. Erweitert wird ſie von 10 auf 18 Regiſter, auf 2 Manuale verteilt. Die Umbauarbeiten werden von den Firma M. Voit in Durlach bei Karlsruhe ausgeführt. Das umgebaute Orgelwerk erhält die neue St. Peterskirche der Kuratie Schwetzingerſtadt. Anfang September werden die beiden Orgelwerke dem Gebrauch übergeben. Die katholiſche Pfarrgemeinde der Schwetzingerſtadt iſt über die nun gelöſts Orgelfrage ſehr erfreut. K. G. Verkehrs⸗Anfälle in Mannheim * Nicht dicht vor der Straßenbahn das Gleis über⸗ ſchreiten! Welche Folgen die Nichtbeachtung dieſer Verkehrs⸗ vorſchrift haben kann, zeigt folgender Vorfall! Am Schloß hatte geſtern der Führer einer Straßenbahn ſehr oft in ſehr laut vernehmlicher Weiſe die Signale zur Abfahrt gegeben. Ein Mann und eine Frau wollten noch ſchnell vor der Straßenbahn, die ſchon angefahren war, das Gleis über⸗ ſchreiten. Der Mann kam glücklich vorbei. Die Frau aber lief wieder rückwärts und brachte dadurch zwei Radfahrer und einen älteren Mann zu Fall. Der eine Radfahrer und der ältere Mann erlitten nur unerhebliche Hautabſchür⸗ fungen, während der andere Radfahrer(er ſoll aus Doſſen⸗ heim ſein) auf den Randſtein des Gehweges ſo ungeſchickt auf⸗ ftel, daß er ſich den linken Ellenbogen gebrochen hat. * Armbruch durch Anfahren. Am weißen Sand zwiſchen Friedrichsbrücke und Ebertbrücke fuhr geſtern abend ein rück⸗ ſichtloſer Motorradfahrer eine alte Frau, die den Fahr⸗ damm überqueren wollte, an. Die Frau trug einen Bruch des linken Oberarmes und Geſichts verletzungen davon. Zum Glück konnte die Nummer des Schnellfahrers, der un⸗ bekümmert weiterfuhr, feſtgeſtellt werden. Die Verunglückte wurde nach ihrer Wohnung verbracht, * * Neue Löhne im Malergewerbe. Durch endgültigen Schiedsſpruch des Reichstarifamts für das Malergewerbe in Berlin wurde mit Wirkung vom 1. Juni ab gegen die Stim⸗ men der Arbeitgeber der tarifliche Stundenlohn um 4 v. H. erhöht. Für den Bezirk Mannheim⸗Ludwigshafen beträgt demnach der neue Stundenlohn 1,28 l/. * Wiedereröffnung des Männer⸗ Freibades. Eine hoch⸗ willkommene Nachricht übermittelt uns das Städt. Nachrich⸗ tenamt: Das Männerfreibad am Stephan ſen⸗ Ufer, das kürzlich ſo ſtark beſchädigt wurde, daß es zur Reparatur der Schwimmer abgeſchleppt werden mußte— ein holländiſches Bopt war gegen das Bad gerannt— wird am kommenden Sonntag wieder eröffnet. Bei der großen Hitze, von der wir heimgeſucht werden, iſt die Badeanſtalt ſchon ſehr vermißt worden. Vielleicht tritt bis zum Sonntag die ſehr erwünſchte Abkühlung ein. * Paddelbootunfall. Sonntag nachmittag verunglückte oherhalb der Rheinbrücke ein Paddler, indem er durch Wellenſchlag plötzlich in die Schleuder eines Raddampfers ge⸗ riet. Das Boot wurde auseinandergeſchlagen und die Kleider des Paddlers zerriſſen. Glücklicherweiſe konnte ſich der ſehr ſchwimmkundige Paddler, der ſehr ſchwer mit den Wellen zu kämpfen hatte, durch Schwimmen bis zum Herweck⸗Bad retten, wo er von den auwefenden Badegäſten „Sechs aufgehängt! Leider bloß ſechs!“ erwiderte Swift mit einem tiefen Seufzer. „Was haben Sie denn da aufgehängt?“ „Sünder natürlich, arme Sünder natürlich.“ „Ja, wer ſind Sie denn eigentlich?“ „Ich bin der Henker von London, der Henker Seiner Majeſtät des Königs von England. Ich bin gerade unterwegs nach Tyburn, um neun Wegelagerer aufzuhängen.“ Mit einem Schrei des Schauderns ſprang der Bauer aus dem Bett und flüchtete vor ſeinem unheimlichen Schlaf⸗ genoſſen. Er floh in den Stall, wo er die Nacht über blieb. Und während er flüchtete, ſchlief der„Henker“, mit einem Lächeln auf dem Geſicht, ſeelenruhig ein Im Sturm auf den Annaberg Von Arnolt Bronnen Arnolt Bronnen hat die Kämpfe in Oberſchleſien ge⸗ ſtaltet. Aus dem unter dem Titel„O..“ ſpeben im Ver⸗ lag Ernſt Rowohlt erſcheinenden Roman veröffentlichen wir die nachfolgende Epiſode aus dem Kapitel„Im Sturm auf den Annaberg“, einer der wichtigſten Kampfhandlungen aus den Oberſchleſier⸗Aufſtänden, die zur Säuberung des deutſch gebliebenen Teiles von Oberſchleſien von den polniſchen Auf⸗ ſtändiſchen führte. 8 Es war inzwiſchen 5 Uhr geworden. Die matte Sonne beſchien das ſteife, tauende Feld. Am Horizonte ſah man Bauern flüchten. Sinnlos, zwecklos, gegen wen? explodierten Minen, Schrapnells über den leeren, verſtümmelten Wieſen. Verirrt trieb ſich da, dort ein kriechender Soldat herum. Verwundete? Während die drei Bataillone die Straße zwiſchen Dallnie und Oleſchka erreichen ſollten, wurde die Sturmabteilung Heintz gegen die Höhe 310 angeſetzt. Am rechten Flügel nahm Leutnant Seidel die Ruine Ellguth mit ſtürmender Hand. Zwanzig Mann ſtark hatten ſie einige polniſche Gegenangriffe abgewehrt, als gegen 7 Uhr ungeheure Maſſen von Inſurgen⸗ ten aus dem Wyſſokaer Wald vorbrachen und in breiter Front die ſchwachen deutſchen Linien bis nach Dallnie und Sakrau zurück durchſtteßen. Dadurch wurde die Abteilung Seidel ſo räumen mußte, um nicht gefangen zu werden. Sie zog ſich, zehn Mann einbüßend, weſtlich an den Steinbruch zurück, wo ſie, an beiden Seiten völlig in der Luft hängend, die folgenden Stunden deckungslos in wüſtem Minen⸗ und Schrapnellfeuer verbrachte. Leutnant Seidel, zwei Jahre franzöſiſche Front, war kurz nach dem Krieg als Vertreter einer Automobilfirma nach Dänemark gegangen. Die Entwicklung des Reiches zu einer von Bankiers beherrſchten Demokratie behagte ihm nicht. Er lernte Däniſch, liebte eine Dänin, gedachte, ſie zu heiraten, dort zu bleiben. Es war nicht ſo ſehr die Nord⸗ Schleswig⸗Affäre, die ihn daran hinderte, ein ganzer Däne zu werden. Er dachte daran, während er, bekümmert hinter einem Strauch ſich deckend umd mit den Händen in den Sand greifend, ſeinen Feldwebel fragte:„Na, da werden wir wohl kaum herauskommen?“ Da liege ich, dachte er, in jenen großen Abſtänden des Denkens, die der Inſtinkt der Verteidigung in ſeinem au⸗ geſpannten Hirn noch offen ließ, weil ich Angehöriger eines großen Volkes bleiben wollte. Eine Mine fiel auf zwei Mann herab und erſtickte ſie. Sein Feldwebel fluchte. Ich wollte kein Däne ſein, dachte er. Und, was bedeutet eigentlich die Exiſtenz der kleinen Nationen? Wären alle Völker klein, ſo klein, wie es ihr Inſtinkt ihnen offenbar vorſchreibt, denn iſoliert, daß ſie ihre bereits liebgewordene Ruine wieder 4. Seite. Nr. 241 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 28. Mai 1929 Cunnebrand Des war emol wieder e Sunndägelche. so ſcheen war ſchun lang keen Sunndag mehr. Solche Dage hleiwe eem recht lang im Gedächtnis hafte. Allerdings bei jedem uff ſei Weis. Der eene hott was ſcheenes erlewt, der annere hott ſich in ſeiner kiehle Wohnung recht zufriede unn mollig'fiehlt, wieder en annerer hott mit e paar Kumpane s biſſel geblooſe unn wies Gewidder een kleene Schwips ſitze'hatt, den er dann dorch die laue Maienacht heem⸗ giſchteuert hott. Annere wieder ſinn in de Wald unn hawwe den andächtig dorchwannert oder haww'n vollgekriſche, daß die Bääm gewackelt hawwe. Awwer der Mehrzahl vun unſere ſchwitzende Mitmenſche hawwe ſich in die Sunn, ans Waſſer, ins Waſſer, uffs Waſſer gelegt unn ſinn der beſeligenden Hoffnung geweßt, Dunnerſchlag, recht braun zu werre. Obgleich ſe all gewißt hawwe, daß zu viel Sunn, beſonners am Waſſer, der ſcheene weiße, vum Winter her gepflegte Haut, nit gud duhe kann. Awwer drotzdem nix wie druff un dawedder. Unn die Folge? Gehe'r halt emool mitenanner ans Schtrandbad naus. Uff dem zor Zeit populärſchte Uffenthaltsplatz aller guden Mannemer ſinn nadierlich viel Leit. Viele Unbekannte, awwer gach viele Bekannte kann'r dort dreffe. Wie ich alſo do Haus kumme bin, ſchtolwer ich zuerſcht iwwer dem Seppel ſeine Quadratlatſche. De lange Weg hott'r ſich uffs Beton⸗ plaſchter gelegt unn in rhythmiſche Bewegunge hebt'r ſein Bäuchel uff unn ab.„Awwer Seppel“ ſaach ich,„was duhſcht du denn do mache“. Ohne awwer vun meiner Anweſenheit Nodiz zu nehme, macht der in ſeine Iwunge weider. Noch e paar Minude endlich macht'r ſei Klapp uff unn workſt mieh⸗ ſelig raus:„Ich will ſchwitze, weil ich abnehme muß, ich muß mich kaſchteie uff'm Schteebodde, daß mein Bauch vergeht. Als ich awwer den Seppel druff uffmerkſam mach, daß ſich ſei Haut vun der ſchtarke Sun ſchun lieblich röte däht, do hott'r mich ganz verächtlich angeglotzt unn gemeennt, des mißt er beſſer wiſſe, was er vertrage könnt. Gud, habb ich gedenkt, mach was du nit loſſe kannſcht, for die Folge brauch ich jo nit uffzukumme. Gleich druff bin ich dem Max in de Weg geloffe. Der hott im Gegeſatz zum Seppel ſei' Rickſeit vun'r Sunn beſchtrahle loſſe. Allerdings war der e biſſel empfänglicher for meine Rootſchläg unn hott ſich belehre loſſe, daß'r ſich unbedingt einſchmiere mißt gege de Sunnebrand. Weil der awwer kee' Oel dabei'hatt hott, hott'r ſich mit Budder eing'ſchmiert un hott de ehrbare Vorſatz'faßt, ſein Bubdderbrot ohne Budder zu eſſe. Awwer ſei' Fraa war nit ſo erbaut dodriwwer. Es hott ſich ſogar e eheliches Zwie⸗ geſchpräch entwickelt, in deren Verlaaf dem Max ſei' Fraa behauptet hott, es wär doch viel verninftiger, wenn ſich ihr Mann de Buckel verbrenne däht, als daß ſie ihr Brot drocke eſſe mißt. Als ich mich awwer noch uff die Seit vum Max geſchtellt habb, do war'r Krach do. Dem Max ſei' Fraa haut ab unn diniert im Schtrandbadreſchtorant.„Des gibt e deire Budder, dodefor hätt ich'rs beſchte Oliveöl kaafe könne zum einreiwe“, hott'r Max gemeent. Unn dabei war doch alles for die Katz, denn de Buckel war ſchun verbrennt. Wenn'r halt ſo ſeine Aage ſo iwwers Bad unn iwwer die Leit hott rumkollere loſſe, do hatt'r ſo richdig merke könne, wo do jeder uff ſeine Weis ſich e ſchloofloſe Nacht hott verſchaffe wolle. Direkt ans Waſſer ſinn ſe gelege, daß jo die Sunneſchtrahlung dorch die Waſſerreflex verſchtärkt werd. Ins Waſſer hawwe ſe ſich gelegt, um de Wirkung noch ſe biſſel zu erhöhe. Ganz vorſichdig hawwe ſe ſich in theadraliſcher Weis Badedfecher unn Handdiecher um de Buckel gehängt. Erſchtens damit de Buckel geſchont werd, der zum Deel ſchun verbrennt war, unn zwettens, um uff ganz reelle Weis die unnere Parttee verbrenne zu loſſe. Ganz Schlaue ſinn ins Waſſer, wenn's ang' fange zu jucke hott, unn hawwe dann noch Fangerles geſchpielt, damit ihr Köper in Bewegung bleiwe duht unn die Sunn nit uff een Fleck brenne kann. Vor lauder loß mich aach mit ſinn ſe ſo rot worre wie en Krebs. Iwwerhaupt war des e reizendes Bild, wie ſo aud neunzich Brozent vunn de Badegäſcht rumgeloffe ſinn wie abgebriehte Krebs. Rot in alle Schaddierunge hott'r bewunnere könne. Wie viel ſich vun denne eingebildet hawwe, des Rote däht in de negſchde Dage in braun iwwergehe? Jedzt wär awwer aach die beſchte Gelegenheit zur Grin⸗ dung vuneme neie Verein. Mir hawwe doch viel zu wenig Vereine. Do wärs doch ganz ſcheen, wenn ſich alle, die wo de Sunnebrand am Sunndag geerbt odder uff ſunſchtige Weiſ' bekumme hawwe, zuſammenſchließe dähte unn en ſcheene Verein grinde dähte. Mitglieder dähts gleich dauſendweis gewwe. Damit der Verein nit ſo arch groß werre däht, könnt'r eenzelne Unnervereine grinde. Zum Beiſchpiel ſchließe ſich die zuſamme, wo blooß de Buckel verbrennt hawwe. Annere wieder, wo ſo verbrennt ſinn, daß die Haut zum abziehe iß. E annere Grupp kann ſich bilde, dene blooß die Haut leicht gerötet iß unn doch juckt, daß mir nit ſchlooſe kann unn ſo weider. Vor alle Dinge awwer mißt ſich jedes Mitglied verpflichte, jeden Summer mindeſchtens eemool de Sunnebrand zu hawwe. Je ſ öfters, je beſſer. Wer die meiſchte Sunnebränd vorweiſe kann, werd prämiert. Sunnebränd aus kinſchtlicher Höheſunn mißte awwer verbote werre. Noch beſſer wärs awwer, wenn mer gleich e„Sunnebrand G. m. b..“ grinde däht. Schun der Name nimmt ſich ſo ſcheen aus. Des däht doch ſchpäter ſo ſcheen klinge, wenns emool heeße däht: die Sunnebrand G. m. b. H. iß pleite. Wenns emool ſo weit iß, empfehl ich mich heit ſchun als Konkursver⸗ walter. Awwer des will ich gleich ſaache, daß ich de Sunne⸗ brand noch nit babb. Blooß juckts mich ſo komiſch uff'm Buckel. Ich glaab, die Haut geht runner. 2 Brände in Mannheim * Zimmerbrand. Durch einen Luftzug, der geſtern vor⸗ mittag im Hauſe Gontardplatz 7 beim Oeffnen einer Türe entſtand, wurde ein Fenſtervorhang gegen eine offene Gas⸗ flamme geweht. Der hierdurch verurſachte Brand war bis zum Eintreffen der um 11,48 Uhr alarmierten Wache[I der Berufsfeuerwehr ſchon durch die Wohnungsinhaber gelöſcht. Der Schaden iſt gering. * Ein Dunghaufen geriet geſtern nachmittag durch Un⸗ vorſichtigkeit beim Abbrennen von Schwefelpatronen zur Vernichtung von Ratten im Anweſen Wormſerſtraße 36a in Käfertal in Brand. Das Feuer, das nur geringen Schaden anrichtete, war beim Eintreffen der um 3,47 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr ſchon durch Hausbewohner gelöſcht. Kommunale Chronik 40 neue Wohnungen in Oggersheim * Oggersheim, 26. Mai. Der Bezirkswohnungs⸗ verband Ludwigshafen hat in bhbieſiger Gemeinde 40 neue Wohnungen projektiert, die noch im Laufe dieſer Woche in Angriff genommen werden. Die Wohnungen ſind in zwei Längsblockbauten angeordnet, die in der Mozartſtraße erſtellt werden. Der Bauauftrag wurde wieder der örtlichen Handwerkervereinigung erteilt. Die vorausſichtlichen Koſten eines ſchlüſſelfertigen Wohnungsblockes belaufen ſich auf etwa 140 000 Mark. * Brühl, 27. Mai. In der jüngſten Gemeinde rats⸗ ſtitzung wurde dem aufgeſtellten Gemein devoran⸗ ch a g für das Rechnungsjahr 1929 in der vorgelegten Jaſ⸗ ſung unter Erhöhung des geſetzlichen Steuergrundbetrags für klaſſiftzierte und einzeln geſchätzte Grundſtücke zugeſtimmt. Zur Deckung des Fehlbetrags von 103 490 Mk. ſind 340 Hun⸗ dertteile erforderlich. Die gegenüber dem Vorjahre um einige Pfennige geſenkte Gemeindeſteuer beträgt hiernach je 100 Mk. Friedrichsfeld, 27. Mai. In der füngſten Gemeinde⸗ ratsfitzung wurde dem Ankauf eines Zuchtfarrens zuge⸗ ſtimmt und die Farrenverſteigerung vom 3. Mai genehmigt. — Das Gemeindegrundſtück im Gewann„Hinter dem alten Bahnhof“ wird gegen das Grundſtück der Firma Reis u. Co. AG. vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes ge⸗ tauſcht.— Die Gehwege in der Kaiſerſtraße rechts, Wilhelm⸗ ſtraße und Kirchenſtraße ſollen mit einem Plattenbelag her⸗ geſtellt werden.— Der Karuſſellplatz für das Jahr 1929 wird der Emil Müller Witwe in Mannheim zum Angebot über⸗ laſſen.— Für das von der Rheiniſchen Hypothekenbank AG. Mannheim auf das Grundſtück der Georg Herbig Eheleute ge⸗ gebene Darlehen von 6800 Mark wird die weitere Gemeinde⸗ bürgſchaft übernommen. Hauptvoranſchlag der Stadt Freiburg * Freiburg i. Br., 27. Mai. Der Hauptvoranſchlag der Stadt Freiburg für 1929 ſchließt mit einem un⸗ gedeckten Aufwand von 2 905 600/ ab, der durch Umlagen ge⸗ deckt werden muß. Die Umlage beträgt für je 100„ Steuer⸗ wert beim Grundvermögen 100 Pfg., beim Betriebsvermögen 32 Pfg. und beim Gewerbeertrag 600 Pfg. Der Gemeinde⸗ zuſchlag zur Hundeſteuer wird mit Wirkung vom Steuerjahr 1. Juni 1929/30 für die den Hundezüchtern zu Eigentum gehörigen Hunde in der Weiſe ermäßigt, daß für jeden zu Zucht⸗ oder Handelszwecken gehaltenen Hund der Gemeindezuſchlag nur in der für den erſten Hund geltenden Höhe erhoben wird. Weiterhin ſoll eine Ermäßigung der Feuerbeſtattungstaxen für Auswärtige da⸗ durch herbeigeführt werden, daß auch die Taxe B in Betracht kommen kann, die früher nur für hieſige Einwohner Geltung hatte. Für das Theater iſt ein Zuſchuß von 608 000 Mk. gegenüber 567 000 Mk. im Vorjahre vorgeſehen. Die Betriebe des Elektrizitätswerks, Gaswerks und Waſſerwerks l eiſten für die Gemeindewirtſchaft einen Geſamtzuſchuß von ca. 1,9 Mill. Mk. Die Rieſelgutkaſſe erfordert aus der Stadtkaſſe einen Zuſchuß von etwa 15000 Mk. Die Schulen erfordern einen Geſamtzuſchuß von annähernd 2,8 Mill. Mk., während die Fürſorgekaſſe 2,1 und die Jugendamtskaſſe rund 600 000 Mark Zuſchuß benötigen. Für das Wohnungsbaupro⸗ gramm 1929 iſt einſtweilen eine Summe von 2,3 Mill. vor⸗ geſehen, deren Deckung aus dem Anteil an der Gebäudeſonder⸗ ſteuer, dem Kommunaldarlehen des Landes und aus Kapital⸗ rückflüſſen erfolgen ſoll. Insgeſamt ſollen 1929 für Wohnungs⸗ bauten vier Millionen Mk. aufgewandt werden. Eine Stockung der Wohnungsbautätigkeit tritt nicht ein, obwohl das Bau⸗ programm 1929 noch nicht fertiggeſtellt iſt, weil die Erledigung des Programmes 1928 noch in vollem Gange iſt. Der Voran⸗ ſchlag balanciert in ſeinen Einnahmen und Ausgaben mit 15 349 300 Mk. gegenüber 14 874 000 Mk. im Vorfahre. Kleine Mitteilungen Da in Aulfingen alle drei Wahlgänge zur Bürger ⸗ meiſter wahl ergebnislos verlaufen ſind, erhielt Bürger⸗ meiſter Karl Amma(Lorenz) das Kommiſſarium auf die Dauer von zwei Jahren. Amma hatte beim zweiten und drit⸗ ten Wahlgang die meiſten Stimmen auf ſich vereinigen kön⸗ nen, ohne jedoch die abſolute Mehrheit zu erlangen.. In Alzey wurde in der Stadtverordneten ver⸗ ſammlung der Etat beraten. Es kam zu einem lebhaf⸗ ten Kampfe um die Beſeitigung des vorausſichtlichen Defizits von 75000 Mark. Die Bürgermeiſterei hatte erklärt, dieſen Fehlbetrag möglichſt ohne Steuern decken zu wollen. Dieſe Abſicht gelang ihr jedoch nicht, worauf beſchloſſen wurde, eine Bierſteuer einzuführen und die Grund⸗ und Ge⸗ bäudeſteuer zu erhöhen. Schluß des redaktionellen Teils wozu ſonſt entſtünden die Dialekte, ſo gäbe es keine Kriege. Ein.⸗G. fuhr ſtaubend und ſplitternd in hölliſchen Takten um ſie herum. Ein Mann mußte was abbekommen haben, ein Seufzer erloſch. Er fragte, was los ſei, aber die Ant⸗ wort ertrank im Lärm des Feuers, in ſeiner Aufmerkſamkeit. Er vertraute blind ſeinem Buſch, gegen den er, in einer kindlichen Regung, etwas Sand und Steine zuſammenſcharrte. Die Größe eines Volkes, bedachte er, indem er ſich mit ſeiner däniſchen Geliebten verglich, bedeutet etwas Ueber⸗ natürliches; denn ſie faßt mehrere, vielleicht auch viele Völker zuſammen. Ein Däne ſein, war vielleicht nicht mehr, als ein Hannoveraner ſein, ein Bayer, ein Gascogner, ein Dal⸗ matiner ſein. Es liegt etwas Unzerſtörbares, Sicheres, Sattes in dieſen Weſen, die jeder Eroberung trotzen, und die zu erobern auch keinen Spaß macht. Der Feldwebel rief ihm zu, meinte, ſte ſeien jetzt nur mehr fünfe. Er nickte. Ihn be⸗ ſchäftigte das Gefühl, zerſtörbar, unſicher, hungrig zu ſein. Die kleinen Völker, dachte er, ſind Abfall, Nebenwege, wer ihnen angehört, will Rentier werden, zehren vom Beſten der gegen⸗ wärtigen Entwicklung. Die großen Nationen werfen noch ihre Exiſtenz in den Kampf. Die kleinen Völker nehmen den enſchen ſo, wie er iſt. Den großen Nationen iſt der Menſch noch ein Experiment. Sie wollen, ſie werden zu einem beſſe⸗ ren Typ noch gelangen. Es iſt gut, dachte er ſich, es iſt ſchön, daß ich Deutſcher bin. Der Feldwebel packte ihn und brüllte, ſte müßten abziehen. Hinter ihnen kamen Polen in ihrem Rücken hinauf. Rechts in ihrer Flanke ſtand ein.⸗G. Sie ſtolperten, noch vier Mann hoch, auf das knatternde Ding los. Es war ihre einzige Rettung und ſie mißlang. Sie fielen alle vier, jeder von Schüſſen durchſiebt. „Jetzt fühle ich Deutſchland“, dachte er,„Größe, Abſicht der Größe. Ziel der Größe: die Freiheit“, das letzte Wort brüllte er noch, dann ſackte er zu Boden, ſich klammernd an eine wild drehende, wild durch die Unendlichkeit raſende Erde, der Leutnant Seidel. Neue Bücher Heſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung un des zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten. „Das letzte Kapitel“, Von Knut Hamſum, Volksverband d. Bücher⸗ freunde, Berlin(75). N „Was da kreucht und fleugt“. Von Hermann Löns, Volksverband der Bücherfreunde, Berlin(76). Schönheit am Mittelmeer“. Von Franz Carl Endres, Irbedrich Bohnenberge Verlag, Stuttgart(77). Steuerwert: 1. Für klaſſifizierte und einzeln geſchätzte Grund⸗ 15 ſtücke 1,70 Mk., 2. für Gebäude 1,36 Mk., 3. vom Betriebsver⸗. Berod! mögen 55 Pfg., 4. vom Gewerbeertrag 10,20 Mk. Der Voran⸗ eren 85 1 5 ſchlag wird dem Bürgerausſchuß gedruckt zugeſtellt.— Anſtelle A At fh 1 einer Haus⸗ und Straßenſammlung wird dem Bad. Blinden⸗ 1 1 80 95 verein ein Gemeindebeitrag von 25 Mk. überwieſen.— Die. alert 000 a 5 15 8 Verſteigerung des Führens von Ausſchachtmaterial auf Orts el l 929% Lene ſtraßen und Wegen wurde genehmigt. —— eee eee eee e 5 N Die beiden größten Bilder der Ausſtellung ſind die Frühjahrsausſtellung der Berliner Akademie Von Oscar Bie Die wertvollſte der Ausſtellungen in den Feſtſpiel⸗ monaten iſt natürlich dieſe. Aber ſie iſt ja keine ſpeziell berliniſche, ſondern eine allgemein deutſche. Immer wieder macht es Freude, in den lichten Sälen der Akademie Bilder und Plaſtiken zu betrachten, aber immer wieder ſucht man auch vergeblich nach irgend einem feſten Reſultat der heutigen Kunſt, nach einem Glaubensbekenntnis, das bindend wäre wie zur Zeit des Klaſſizismus oder des Impreſſionis⸗ mus. Das Negative iſt Tatſache, die Abwendung von den Experimenten und Radikalismen des Expreſſionismus, auch die Ueberwindung des nur ſpielenden Impreſſionismus. Un⸗ bedingt findet eine Rückkehr zur Malerei als ſolcher ſtatt, aber freilich einer Malerei, die nicht bloß Natur nachahmt, nicht nur ſchöne Illuſionen vortäuſcht, auch nicht im Dekorativen ſich ganz beruhigt, ſondern die aus dem Weſen der Fläche die Geſetze der Kompoſttion, der Farbe, der Form zu gewinnen ſucht. Es iſt ein nicht unmuſikaliſcher Vorgang dieſes Ein⸗ ſaugen farblicher und zeichneriſcher Ausdrucksmomente in die Fläche hinein, weil dadurch eine Harmonie der Darſtellung erreicht werden kann, die eine Mitte zwiſchen der Wirklich⸗ keit und der Subjektivität bezeichnet, ein Klingenlaſſen der Dinge aus ſich heraus und doch durch uns hindurch. Liebermann, der Präſident, hat außer einem Wann⸗ ſeegarten ein Herren⸗ und ein Damenbildnis ausgeſtellt, in denen, wenn auch auf anderem Wege, nämlich durch die Ruhe des Alters, etwas von dieſer ſtabiliſierten Harmonie gegeben iſt. Er brauchte ſich nicht zu wandeln, nur zu entwickeln. Bei andern erkennt man die Notwendigkeit der Wandlung. Alte Akademiker wie Kampf oder Eichhorſt neigen ſich deutlich einer moderneren Auffaſſung der Farbenausgleichung zu. Ulrich Hübner, der Impreſſioniſt, kennt ſich immer mehr ſtatt zu einer Auflockerung der Farben zu ihrer ſtumpfen Koordi⸗ nation, die jede lokale Aufdringlichkeit vermeidet. Pech⸗ ſtein, einſt der leidenſchaftlichſte Apoſtel der rückſichtsloſen Farbe, beginnt nach einer Kriſe zu der Gebundenheit des Kolorismus in ſachlicher Erſcheinung zurückzukehren, die er beſonders in einem Bild Waſchen der Schafe mit äußerſtem Fleiß durchführt. a „Schiffbrüchigen“ vom Düſſeldorfer Altherr, die den Vor⸗ gang beinahe auf einen Kontraſt Schwarzweiß reduzieren und die„Hochzeit zu Kanaa“ des Wieners K itt, die in einer ſchon an ſich ſtumpferen Temperafarbe Figuren in modernem Koſtüm ſachlich und unaufdringlich verbindet. Zahlreiche mattgeſetzte, in Grau gebundene Figuren und Akte beweiſen durch die Ausſtellung hindurch das Prinzip: die Sklavinnen des Dresdners Beutner, die Artiſten des Berliners Cleve⸗ Klebert, die Mädchen des Pragers Schroetter, das zechende Paar von Gawell, das ſind charakteriſtiſche Dinge. Aber die Erfüllung findet eigentlich erſt in den Bildern ſtatt, die aus der Ganzheit der Malerei empfunden ſind, nicht einſeitig in der Methode, ſondern ſinnlich und neugierig vor der Welt der Wirklichkeit. Eruſt Wilhelm Nay iſt aus einem dunkeln⸗ den Klaſſizismus, den noch ſein Akt hat, in den Stilleben ſatt geworden in Kompoſition und Farbe. Max Neumann hat ſich noch bunter und reicher entwickelt: ſeine Straße ein D eiſterwerk. Kokoſchka gehört in dieſe Klaſſe, obwohl ſeine beiden venetianiſchen Bilder diesmal nicht ſonderlich glücklich ſind. Die bewegte Realität, in die ſich Dix aus ſeiner Materie heraus entfaltet, die ernſte braune Harmonie von Faiſtauers Porträt des Herrn mit dem Papagei, die Art wie Jaeckel ſeine Fleiſchfarbe in die Bäume von Caſtel Gandolfo profi⸗ ziert, der gedrängte Glanz von Max Kaus, auch Wollheims begabte Porträts, darunter Leonhard Frank,— das ſind Ver⸗ dichtungen und Verbreiterungen heutiger Malertempera⸗ mente, gegen die eine Studie wie des einſamen Kirchner „Nackte Menſchen am Waldſee“, trotz der Urſprünglichkeit ihrer Anregungskraft, primitiv bleibt. Welche Wege liegen in dieſen oͤrei Landſchaften: romantiſche Landſchaft von Feihuſch, das kalte Geſetz einer Träumerei, die Landungsbrücke des Mannheimer aver Fuhr, ein zeichneriſches Grundſchema, die Villa Romana von Waske, Teppich eingeſaugter Farbe. Die Plaſtik iſt diesmal beſonders reich vertreten, wenn auch nicht ſehr erſchütternd. Der ſoltden und mannigfaltigen Kunſt des verſtorbenen Wenck widmet man einen ganzen Saal, die vierzehn Paſſionsholzſchnitzereien für die Katholiſche Kirche in Wannſee von Hitzberger ſind eine Merkwürdigkeit. Klimſch und Kolbe beherrſchen wie immer das Terrain, dieſer auch mit einer ſchönen Bronzebüſte von Liebermann. 1 2 „. SKS D 2 2 2 Dienstag, den 28. Mat 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 241 Die Bruikd Vor dem Großen Schöffengericht Halle begann der mit Spannung erwartete Prozeß wegen der ſogenannten Bruck⸗ dorfer Giftgaſe. Zu der Verhandlung ſind nicht weniger als acht Zeugen und zehn Sachverſtändige geladen. Ange⸗ klagt ſind Mitglieder des Bruckdorf⸗Nietlebener Bergbauver⸗ eins, größtenteils Bergwerks⸗ und Betriebsdirektoren und Betriebsführer. Der hier in Betracht kommende Paragraph aus der bergpolizeilichen Verordnung lautet: „Es iſt unzuläſſig, die Schwelgaſe beim regelmäßigen Betrieb in die Luft abzuführen. Sofern ſie nicht zum Heizen der Schwelöfen und Dampfkeſſel oder zum Antrieb von Gas⸗ kraftmaſchinen verwendet werden, ſind ſie durch geeignete Mittel unſchädlich zu machen.“ Der 8 19 droht für Zuwiderhandlungen gegen dieſe Ver⸗ ordnung eine Geldſtrafe bis zu 300 Mk. oder entſprechende Haft an. Höhere Strafen ſtehen natürlich auf Körperver⸗ letzung. Die Verhandlung begann mit der Vernehmung des Berg⸗ werkdirektors Lothar Wolf aus Halle. Die Schwelerei der Grube Alwine beſteht aus einer Trockenanlage, aus fünf Schwelöfen und aus einer Kondenſationsanlage. Die Trocken⸗ anlage dient zur Trocknung der Braunkohle, deren Waſſer⸗ gehalt hier von 50 auf etwa 15 Proz. reduziert wird. Die trockene Braunkohle wird dann verſchwelt, d. h. ſie wird auf etwa 500 bis 550 Grad erhitzt. Bei dieſer Verſchwelung wer⸗ den die flüſſigen Teile von den feſten geſchieden. Holzkoks uſ v. bleiben als feſte Teile zurück. Die Gasteile entfernen ſich und kommen, ſoweit ſie nicht in der Anlage ſelbſt verbraucht werden, in den Gaſometer. Dieſe Abgaſe enthalten ſehr viel Schwefelwaſſerſtoff, der für den menſchlichen Körper giftig iſt. Wie aus der bergpolizeilichen Verordnung hervorgeht, iſt das Ab⸗ laſſen ſolcher Gaſe in die freie Luft verboten. Gegen dieſe Beſtimmung ſollen ſich nun die Angeklagten vergangen haben. Der Gaſometer der Grube Alwine hat 1000 Kbm. Faſſungs⸗ vermögen. Wenn Ueberdruck entſteht, entweichen die Gaſe automatiſch. Es iſt jedoch verboten, daß dieſe Giftgaſe in die freie Luft kommen, falls ſie nicht durch geeignete Mittel un⸗ ſchädlich gemacht worden ſind. Direktor Wolf äußerte ſich folgendermaßen: Die Gaſe der Schwelerei der Grube Alwine werden zum Heizen be⸗ nutzt. Der vollſtändige Verbrauch der Schwelgaſe liegt im eigenen finanziellen Intereſſe des Betriebes. Deshalb waren ſchon vor den Beanſtandungen außerdem zwei große Teerblaſen im Betrieb. Außerdem, was beſonders wichtig iſt, war eine ſogen. Fackel eingerichtet, d. h. ein 65 Meter weites Rohr, in dem wirklich etwa noch abgehende Gaſe ver⸗ brennen ſollten. Dieſe Fackel wurde etwa im Mai einge⸗ richtet. Ferner betonte Direktor Wolf, daß zu Anfang des Betriebes die Gaſe nicht einmal ausgereicht hätten. Wochen⸗ ang mußte in einem beſonderen Gaſometer Zufatzgas pro⸗ duziert werden. Er habe im Sommer von den Geruchs⸗ beläſtigungen Kenntnis erhalten; es ſei aber keineswegs von vorherein feſtgeſtellt worden, daß dieſe Geruchsbeläſtigungen auf die Abgaſe zurückzuführen ſeien. Solche Feſtſtellungen ſelen überhaupt ſchwer zu machen. Man hätte monatelang die ganze Schwelereianlage daraufhin unterſucht. Man habe ver⸗ ſchiedene Undichtigkeiten in den Rohrleitungen gefunden und abgeſtellt. Auch einige Schäden in der Ab⸗ wäſſeranlage ſeien beſeitigt worden. Möglicherweiſe, ſo ſagte man ſich, kämen auch andere Betriebe, z. B. die ſtädtiſche Gasanſtalt, als Urſache für die Gerüche in Betracht. Die Kenntnis davon, daß wirklich die Abgaſe ſchuld waren, erhielt die Direktion erſt nach den Vorgängen im September. Direktor Wolf iſt nun der Anſicht, daß man ſeinen Betrieb noch nicht als regelmäßigen Betrieb anſprechen könnte. Es hätte noch Tagungen Tagung der Gemeinnützigen Bauvereinigungen In Karlsruhe fand der 17. ordentliche Verbandstag des Ba⸗ diſchen Verbandes Gemeinnütziger Bauvereinigungen e.., Sitz Karlsruhe ſtatt. Der Verbandsvorſitzende, Reg.⸗Rat Dr. Köhler, begrüßte die Delegierten und die Tagungsgäſte. Er erſtattete dann den Geſchäftsbericht für 1928. Die Zahl der dem Verband angeſchloſſe⸗ nen Bauvereinigungen betrug zum Jahresſchluß 99 mit rund 30 500 Mitgliedern. Letztes Jahr wurden 1196 Wohnungen durch die Ge⸗ noffenſchaften erſtellt. Bis fetzt ſind insgeſamt 11.891 Wohnungen ge⸗ baut worden. Die Jahresrechnung für 1928 wurde genehmigt und dem Voranſchlag für 1929 zugeſtimmt. Nach einem Ueberblick über die Wohnungsbautätigkeit in Baden teilte der Redner mit, daß zur Zeit noch etwa 15000 Wohnungen fehlen und der jährliche Neubedarf ſich auf etwa 6000 Wohnungen beziffert. Eine Hauptaufgabe ſei die Für⸗ ſorge für Wohnungen für kinderreiche Familien. Schwierig geſtaltet ſich immer noch die Beſchaffung der Baugelder. Eigenkapital iſt knapp, die erſte Hypothek koſtet hohen Zins, die Mittel für die zweite Hypothek müſſen vorwiegend aus der Gebäudeſonderſteuer gewonnen werden. Miniſterialrat Dr. Imhoff beſprach dann die Reichsricht⸗ linten für den Wohnungsbau und den Entwurf des Gebäudeentſchul⸗ dungsſteuergeſetzes. Der Vorſtand wurde wiedergewählt. Am Sonn⸗ tag wurden zweit bauwirtſchaftliche Referate gehalten, denen ſich eine Beſichtigungsfahrt durch die Karlsruher Siedlungen anſchloß. Reichstagung evang. Jungmännerbünde Auch die kirchlich geſinnte Jugend ſchläft nicht. Etwa 12 000 Ver⸗ treter des Reichsverbandes ev. Jungmännerbünde waren in Stutt⸗ gart zu einer Pfingſttagung zuſammengekommen. Aus allen Teilen des Reiches waren ſie herbeigeeilt. Auch die beſetzten Gebiete, ſowie Deſterreich, das Baltikum, dazu deutſche Vereine aus London u. a. Orten hatten Vertreter entſandt. Die ganze Tagung ſtand unter der Loſung:„Wir ſollen Gott fürchten und lieben“. Zur Verdeutlichung dieſer Loſung dienten Staatskaſſe frei. orfer Giftgaſe vor Gericht „allerlei Ueberraſchungen“ gegeben. Das Oberbergamt dagegen ſteht auf dem Stand⸗ punkt, daß ein Betrieb als regelmäßiger anzuſprechen ſei, ſobald die Betriebserlaubnis erteilt worden ſei. Während anfangs noch das Problem eine große Rolle ſpielte, ob der Betrieb der Schwelerei der Grube Alwine da⸗ mals bereits als„regelmäßig“ anzuſehen geweſen ſei, trat auch dieſe Frage ſpäter völlig in den Hintergrund gegen die Erörterung darüber, ob den Angeklagten bekannt geweſen ſei, daß vor dem 11. September 1928, dem Tage des großen„Gas⸗ angriffes“, bereits Schwelgaſe aus dem Gaſometer ent⸗ wichen ſeien. Nur dann nämlich, wenn die Angeklagten über die Quelle der ſchädlichen Gaſe unterrichtet geweſen ſind, aber trotzdem nichts zu deren Verſtopfung getan haben, kann man ihnen Fahrläſſigkeit vorwerfen. Läßt ſich das aber nicht nach⸗ weiſen, ſo entfällt ohne weiteres ſowohl die Anklage auf Ver⸗ gehen gegen die Bergpolizeiordnung und auch die Anklage der fahrläſſigen Körperverletzung. Sachverſtändiger Oberbergrat Reimann glaubte zunächſt feſtſtellen zu können, daß der Gaſometer bereits vor dem 11. September Gas abgeblaſen habe. Die Beſchwerden über Beläſtigungen ſeien den ganzen Sommer über nicht verſtummt, wenn auch ſtark übertrieben. Er halte eine fahrläſſige Nichtachtſam⸗ keit für gegeben. 4 Demgegenüber ſtanden die Bekundungen der Angeklagten und einiger Zeugen, daß man bis ſpät in den Sommer hinein ſogar mit Gas mangel zu kämpfen gehabt habe. Der Gaſometer könne alſo nie ſo voll geweſen ſein, daß er auto⸗ matiſch abgeblaſen habe. Wohl ſeien einige Male die Schwelgaſe aus den Oefen im Notfalle abgeblaſen worden. Aber das habe keine erheblichen Gasmengen frei⸗ gelaſſen und ſtets nur ganz kurze Zeit gedauert. Die Ar⸗ beiter des Werkes hätten dabet nicht einmal die vorhandenen Gasmasken angelegt. Dies ſei auch durch die Bergpolizeiver⸗ ordnung geſtattet. Der plötzlich Gasausbruch aus dem Gaſo⸗ meter am 11. September ſei als kataſtrophaler Not⸗ ſtand anzuſehen, der unvorherſehbar geweſen ſei. Auch der Sachverſtändige gab dieſe Möglichkeit zu und vermutete als Urſache eine allzu bitumreiche Kohlenſchicht. Ein Chemiker erklärte, daß noch am Vortage des großen Gasausbruches, am 10. September, der Bergrevierbeamte auf der Grube Alwine geweſen ſei. Er habe fünf Möglichkeiten für die Gasausbrüche erörtert. Die wahre Urſache habe man auch damals noch nicht gekannt. Sie ſei erſt am folg enden Tage klar geworden. Mit dieſer Ausſage war klargeſtellt, daß man den Ange⸗ äſſi Ueber die Geſundheitsſtörungen durch die Gaſe erklärte Prof. Kloſtermann, Leiter der chemiſchen Abteilung des hygieniſchen Univerſitätsinſtitutgs Halle, daß alle die be⸗ dauerlichen Vorfälle mehr eine Folge des Ekels als einer unmittelbaren Giftwirkung ſeien. Aehnlich äußerten ſich die übrigen Aerzte. Wirkliche Erkrankungen ſeien nicht vorgekommen, Auch ſpiele bei den Schulkindern die Sugge⸗ ſtion eine große Rolle. Der Rektor der Lutherſchule, die ſzt. am Tage des Gas⸗ ausbruches geſchloſſen wurde, erklärte, man habe am folgenden Tage folgende Feſtſtellungen gemacht: Es litten an Kopf⸗ ſchmerzen 316 Kinder, an Augentränen 127, an Verſchleimung 172 und an Uebelkett und Erbrechen 88 Kinder. Auf Grund der Beweisaufnahme gab der Staatsanwalt zu, daß Fahr⸗ läſſigkeit der Angeklagten nicht erwieſen ſei und beantragte ſelbſt ihre Freiſprechung. Das Gericht ſtellte feſt, daß eine Körperverletzung bei den Schulkindern erwieſen ſet. Aus den bereits erwähnten Grün⸗ den ſprach es aber ſämtliche Angeklagte auf Koſten der Vorträge, die u. a. D. De Seur, der Leiter der Führerſchule auf dem Hainſtein bei Eiſenach und Direktor Engelke vom Rauhen Haus in Hamburg übernommen hatten. Eine großangelegte öffent⸗ liche Kundgebung hatte den gleichen Zweck. Die weiteren Veranſtal⸗ tungen nahmen Stellung zu brennenden Aages fragen. So ſprach der Zütricher Arzt Dr. Hoppeler über ſittliche Ideale. Der bekannte Führer in der Bodenreform Dr. Damaſchke begeiſterte mit ſeinem Thema:„Im Kampf um die deutſche Heimaterde“, Man ließ ſich das Gewiſſen ſchärfen für die Geſtaltung des Bodenrechtes. Zum Thema„Gegen Schmutz und Schund“ ſprach Miniſterialrat Kameke ernſte Worte. Ihren Ausklang fand die große, inhaltsreiche Tagung mit einem wohlgelungenen Volksfeſt am Bärenſchlößle. Spfele, turneriſche Vorführungen, Geſänge in Verbindung mit allerlei Kurzweil ſorgten für geſunde, reine Fröhlichkeit. Mit Fackeln zogen die Tauſende hinab in die erwartungsvolle Hauptſtadt. Nach einmal erklangen wirkungsvoll D. Kuhlos Poſaunen, und der Reichswart D. Stange beſchloß die Zuſammenkunft mit packenden Abſchieds⸗ worten. Nicht klagen ſoll die Loſung ſein, ſondern arbeiten, nicht kritiſieren, ſondern helfen und beſſern in Geiſteskraft und Selbſtzucht. Dr. B. Forderungen der deutſchen Hebammen In der letzten Woche fand in Leipzig eine Tagung der deutſchen Hebammenlehrer und deutſchen Hebammen ſtatt, die ſich eingehend mit den Berufsfragen des Hebammenſtandes beſchäftigte und eine Reihe von Forderungen aufſtellte. So wurde u. a. verlangt, daß die Hebammen keine Angeſtellten der Kranken⸗ kaſſen, ſondern Angeſtellte der Kommune ſein wollten. Bei dem gegenwärtigen Zuſtand ſeien die Hebammen der Willkür der Kran⸗ kenkaſſen ausgeſetzt. Freie Wahl der Hebammen müſſe zugeſichert werden. Ebenſo wurde verlangt, daß die alten Hebammen reſtlos verſorgt würden, damit ſie nicht, wie dies vorkomme, im hohen Alter von 90 Jahren gezwungen ſeien, noch Hilfe zu leiſten. Be⸗ züglich der Gehaltsfrage wurde Eingliederung in die 7. Gehaltsſtufe gefordert, nach zwetfähriger Ausbildungszeit, verbunden mit Säug⸗ lings⸗ und Schwangerenfürſorge ſowie Krankenpflege. K. N. Veranſtaltungen Dienstag, den 28. Mai Nationaltheater:„Die Fledermaus“,.30 Uhr.— Neues Theater:„Der Prozeß Mary Dugan“,.30 Uhr. Friedrichspark: Konzert.30 Uhr.. Lichtſpiele: Alhambra:„Die Ehe“.— Schauburg:„Die Hellſeherin“. Ufa⸗ Theater: Palaſt⸗Theater:„Harry Piel“. niſſe“.— Capitol:„Der Spion von Odeſſa“. Palaſt:„Wings“. Muſeen und Sammlungen: Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 Uhr und 3 bis 5 Uhr:— Gemälde⸗Galerie im Schloß: Mittwoch u. Sonntag 11—1 u.—5 Uhr. Schloßmuſeum: Dienstag b. Samstag 10—1,—5, Sonntags 11—5 Uhr. Schloßbücherei:—1,—7 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr: Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr. Planetarium: Beſichtigung 3 Uhr. Aus dem Lande 80 Zentner Spargel angeboten C Schwetzingen, 27. Mai. Auf dem Schwetzinger Spargelmarkt wurde geſtern ein neuer, in den letzten Jahren nicht erreichter Rekord aufgeſtellt. Die Anfuhr betrug ins⸗ geſamt 80 Zentner. Eine ſolche Rieſenmenge iſt an einem Tage ſchon lange nicht geerntet worden. Die Preiſe ſind weiter zurückgegangen. Erſte Sorte koſtete 50—70, häufigſter Preis 50, zweite Sorte 30—40, häufigſter Preis 35, dritte Sorte 20—25, häufigſter Preis 20 Pfg. Marktverlauf lang⸗ ſam. „Schwarzwaldkinder“.— — Scala:„Hotelgeheim⸗ — Gloria⸗ Von einem Radfahrer totgefahren — Pforzheim, 26. Mai. Am Freitagabend ſprang ein vier Jahre altes Mädchen aus einem Hauſe in der Kronprinzen⸗ ſtraße auf die Straße und rannte dabei einem gerade daher⸗ fahrenden Radfahrer direkt vors Rad. Es wurde umgeworfen und am Kopfe und Fuße ſchwer verletzt. Man brachte das Kind ins Krankenhaus, wo es bald darauf ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen iſt. * sch, Hockenheim, 26. Mai. Lebensgefährlich verletzt wurde dieſer Tage ein Motorradfahrer, der beim Bahnübergang in der Schwetzingerlandſtraße in die Bahnſchrande rannte. Dem Unglücklichen wurde der Bruſtkorbeingedrückt. In bewußtloſem Zuſtande wurde er ins Krankenhaus nach Heidelberg überführt. Auch ſein Begleiter erlitt Verletzun⸗ gen. Am gleichen Uebergang fuhr ein Auto infolge Ver⸗ ſagens der Steuerung auf den Bahnkörper und wurde vollſtändig demoliert. Der Führer kam mit geringen Verletzungen davon. Neckargemünd, 26. Mai. Der Lokomotivführer des erſten Frühzuges von Eberbach entdeckte beim Paſſieren der Eiſe u⸗ bahnbrücke bei Neckargemünd, daß auf ihr an zwei Stellen die Eiſenbahnſchwellen brannten. Er hielt den Zug an und löſchte das Feuer mit dem Waſſervorrat der Aus der Pfalz Aus Ludwigshafen Ludwigshafen, 26. Mai. In der Nähe der Rheinbrücke machten ſich fünf kleinere Jungens mit einem Kahn zu ſchaf⸗ fen. Da ſie unbeaufſichtigt waren, konnten ſie machen, was ſte wollten. Sie ſetzten ſich in den losgemachten Kahn und pendelten einige Zeit auf dem Waſſer, bis ein ganz vorwitziger Junge das Uebergewicht verlor und in das Waſſer ſtürzte, Auf das laute Geſchrei der andern eilte ein Kohlenmann her⸗ hei und konnte den kleinen Schlingel noch erwiſchen. Dieſer hatte allerdings ſchon eine beträchtliche Menge Waſſer ge⸗ ſchluckt. Er brauchte längere Zeit, bis er ſich erholt hatte. * Ludwigshafen, 26. Mai. Am Samstag vormittag wurde an der Rheinkorrektion bei den Pfälziſchen Lagerhäuſern eine männliche Leiche geborgen und ſofort identifiziert. Es handelt ſich um den 17jährigen Schiffsjungen Mathias Schertges aus Düſſeldorf, der am 15. Mai vom Kahn Felix Rhenan bei der Walzmühle über Bord fiel und er⸗ trank. Die Leiche wurde bis zum Abtransport in das Leichenhaus überführt. * Ludwigshafen a. Rh., 27. Mai. Geſtern vormittag halb 10 Uhr ſtießen auf der Mardorfer Chauſſee zweit Motor, radfahrer zuſammen. Beide Fahrer kamen mit geringen Hautabſchürfungen davon, dagegen blieben die beiden Soziusfahrer mit ſchweren Verletzungden lie⸗ gen. Es handelt ſich um die 28jährige Roſa Schumann aus Ludwigshafen, Seilerſtraße, und den Soziusfahrer Karl Frank⸗Limburgerhof, der einen linken Oberarmbruch davontrug. Beide Verletzten wurden ins Krankenhaus Lud⸗ wigshafen eingeliefert. Todesſturz von der Germersheimer Eiſenbahnbrücke * Germersheim, 27. Mat. Aus bisher noch unbekannten Gründen ſprang von der hieſigen Rheinbrücke aus ein junger Mann in den Rhein und ertrank. Es handelt ſich wahr⸗ ſcheinlich um den 30jährigen verheirateten Schreiner Franz Fegbeutel aus Bellheim. Er hatte zuvor in der in der Nähe liegenden Wirtſchaft zwei junge Leute zum Kartenſpiel eingeladen und trank mit ihner drei Liter Bier. Er äußerte ſich verſchtedentlich, daß er ſich das Leben nehmen wolle, was ihm aber niemand glaubte. Er ſtand dann auf, ging ruhig auf die Rheinbrücke, ſchwang ſich auf das Geländer, hob ab⸗ ſchiedwinkend die Hand und ſprang in das Waſſer. Er ſchwamm zuerſt noch eine Strecke und ging dann unter. ——U— p—— Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerel Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: f..: K. Fiſcher= Saen Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales! Richard Schönfelder— port und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: 1. B. Franz Kircher— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Jakob Faude, ſämtliche in Mannheim 6. Seite. Nr. 241 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 28. Mai 1929 Undurchöringliche Rauchwolken ziehen über den ganzen Kon tit ter— Provinzſtadt Noojee in einer halben Stunde zerſtör Die Waldbrände in Deutſchland vermehren ſich in erſchreckender Weiſe. Doch was ſind alle unſere paar 100 Morgen⸗Feuer gegen die grauſame Elementar⸗ kataſtrophe, die augenblicklich in Auſtralien wütet. Auſtralien iſt von einem furchtbaren Unglück heimgeſucht worden, einem Ereignis, von dem man in Europa vielleicht nichts gehört hat, das aber die Geſamtwirtſchaft Auſtraliens in Mitleidenſchaft gezogen und eine gegenwärtig noch andauernde und Täler braun gebrannt, f ungeheuren auſtraliſchen S des Landes, würden info zugrunde gehen. Doch es f Im Dezember, dem auſtraliſchen Mai, beginnt die zeit der Jugend. Jung und Alt ſtr hinaus in den 2 Ausfahrten für den ganzen Tag werden unternomn Scharen fröhlicher Jugend lagern ſich um ein luſtiges Feuer im Walde. i ſchlimmer kommen. Zu allererſt begannen die Waldbrände in Victoria, gerade an den meiſtbeſuchten und ſchl liſchen Buſches, an vielen Orten zu Dürre und Trockenheit des mit fabelhafter Geſchwindigkeit, und 1 eine ganze Kette von waldbedeckten Bergen tendes, feuriges Meer. Rieſengroße Eukalypti krachend die Abhänge hinunter, und von den Hü ſcholl tauſendfach das Echo vom Sturze dergeſchmetterter Giganten gleich donner Vergebens eilte von allen Seiten Hilfe herbei; man ver⸗ ſuchte, das verheerende Feuer durch Waſſerſtrahl aufzuhalten, doch zu groß war die Gewalt des raſenden Elements— turm⸗ hohe Feuerſäulen, oft bis zu 200 Fuß, zogen brüllend(fürchter⸗ lich iſt das„Heulen“ des Feuers) vorwärts, alles vernichtend, was ihnen in den Weg kam— ein Bild großartiger, grauſiger Schönheit. Oft zog ſich das Feuer Hunderte von Meilen ununter⸗ brochen fort. Ein zyklonartiger Sturm half die Geſchwindig⸗ keit des vorwärtsdringenden Brandes verdoppeln; mit einer Schnelligkeit von 40 bis 60 Meilen in der Stunde drangen die unſeligen Flammen in vielen Strecken vorwärts. Es blieb keine Hoffnung auf Rettung und Entkommen, die ringsum⸗ liegenden Täler waren mit ſchwarzem Rauch und zuckenden Flammen erfüllt ganze Dörfer und Diſtrikte niedergeſengt. Meilenweit trug der Wind brennende Blätter, Zweige und Funken weiter, immer neue Feuerherde entzündend. Das trockene Dickicht des Unterholzes ſog das Feuer auf und trug es raſtlos weiter lac uf III Bodens ngsu entwurzelter und nie⸗ gewaltigem Schlachten⸗ Rieſenbäume von 70 bis 80 Fuß Höhe, von einem Funken ent⸗ zündet, brannten in einem Augenblick nieder, ebenſo Farn⸗ bäume und Myrten, die gleich Zunder die Gewalt des Feuers nur erhöhten. In Obſtplantagen ſah man ganze Reihen ver⸗ kohlter Aepfel und Birnen noch an den Zweigen hängen. Alle Verſuche, das Feuer einzudämmen, waren vergeblich, obwohl viele ihr Leben heldenmütig aufs Spiel ſetzten. In Automobilen zogen die ſogenannten„firebreaker“ durch den Wald, hieben das trockene Unterholz nieder und verbrannten es ſorgfältig, um das allzuſchnelle Vordringen des Feuers zu hindern. Doch das Element ſpottete der ſchwachen menſchlichen Hilfe und zog in raſender Geſchwindigkeit ſengend weiter, überall Entſetzen und Panik verbreitend, viele Hunderte von Pferden, große Rinder⸗ und Schafherden, Känguruhs, Büffel und andere Steppentiere lamen elend im Feuer um. Auch un⸗ zählige Schlangen und allerhand wimmelndes Waldgetier ſah man im Dickicht des Unterholzes in verzweifeltem Ringen verenden. Undurchdringliche Rauchwolken, die über den ganzen Kon⸗ kinent bis zum Meere zogen, nötigten die Schiffe, ihren Kurs auf offene See zu halten. Beſonders in Gipsland, wo der ittermitteln elend llen des auſtra⸗ ein A 40 bis 60 Meilen ſtündlich heulen die Flammen wei⸗ t— Unzählige Mens Menſchen vom Rauch erblindet Wald ſich in ungeheuren Dimenſionen erſtreckt, hat das Feuer unberechenbaren Schaden angerichtet. Eine kleine Provinz⸗ ſtadt, Noojee(28 Meilen von Warragul) iſt in einer halben Stunde zerſtört worden. Ein ſchwarzer mmerhaufen und zwei verſchont nämlich eine Kirche und ein Hotel, das den unglücklichen Be⸗ wohnern der Stadt während des Feuers Schutz bot und jetzt in Aſyl für viele Heimatloſe iſt, erinnern daran, daß hier noch gen Tagen eine blühende kleine Stadt geſtanden hat. Kinder während des Un⸗ j r Eukalyptusbaum in ikt Warragul fing uner⸗ h einen vom Walde hergetra⸗ nenden Zweige und Blät⸗ id her geſchleudert, und tzlich in Flammen. Eine armen Kindern aus, doch ſem Falle alle, bevor das Ge⸗ anchen Orten retteten ſich die hen und Flüſſen eilten ſie oft viele Stunden, ja zend die Flammen über ſie zu erſticken drohte. Un⸗ und 9 und die t Feuer, 5 en entz rden vom k 1 uur en Funk 10 gel 7 . ter 5 Dach des Se 8 ſtand Panik unter den 9 herweiſe entkamen i i bäude krachend einſtzi Unglücklichen, inder h flach ins cht über lie 7 175 91 Rauch erblindet, erfüllt. ſo hat Auſtralien ein f eures warten. Faſt alles Ge⸗ müſe iſt verbrannt und ver„ehe zum Blühen kam. Der Weizen gedeiht nicht; die Obſthäume tragen wenig Frucht. Der Auſtralier zerbricht ſich nun den Kopf darüber, wie die ſchwe⸗ ren Brandwunden ſeines Wirtſchaftskörpers wieder geheilt und die gegenwärtige Kriſe möglichſt raſch überwunden wer⸗ den könnte. Die vier Räuberjun Deutſchland Eine verhäugnisvolle Verwechſlung Ein Steuermann einer Regensburger Dampfſchiffahrts⸗ geſellſchaft gab einem Kollegen zur Stillegung von Magen⸗ ſchmerzen anſtatt Bitterſalz irrtümlicherweiſe Bariumchlorid. Der Mann und die Frau eines Matroſen nahmen eine kleine Menge dieſes Salzes, worauf ſich bei beiden Vergiftungser⸗ ſcheinungen zeigten, die ihre Ueberführung ins Krankenhaus notwendig machten, wo der Mann bereits geſtorben iſt. Die Frau befindet ſich wieder auf dem Wege der Beſſerung. Der Steuermann, der das verhängnisvolle Gift verabreicht hatte, wurde dem Unterſuchungsrichter vorgeführt. Fliegerſchreck Die„Rhein⸗ und Nahezeitung“ bringt folgende Notiz: In letzter Zeit wird faſt täglich über Büdesheimer Gemarkung ein franzöſiſches Militärflugzeug beobachtet, deſſen Führer die merkwürdige Gepflogenheit hat, überraſchend tief zu gehen und über die Felder hinzuſtreichen. Die Leute, die auf dem Felde arbeiten, geraten dadurch in nicht geringen Schrecken und werfen ſich jedesmals glatt auf den Boden, aus Augſt, von dem Flugzeug erfaßt zu werden. Die Polkzeiverwaltung Bingen hat bereits Schritte unternommen und wird bei maß⸗ gebenden Stellen vorſprechen, um dieſer Beunruhigung einer friedlichen Bevölkerung durch derartige durchaus unange⸗ brachte Kunſtſtücke zu ſteuern. Zwei Kindern das Leben gerettet— Er ſelbſt getötet Auf tragiſch zeiſe iſt der ſieben Jahre alte Schüler Potsdam ums Leben gekommen. Der Knabe ah, daß zwei Kinder, die auf dem Fahrdamm ſpielten, durch ein herannahendes Auto gefährdet wurden. Er ſprang hinzu, riß die beiden Kinder zur Seite und wurde ſelbſt von dem Auto angefahren und zu Boden geriſſen. Obwohl der Wagenführer den verletz⸗ ten Knaben ſofort ins Krankenhaus brachte, iſt der Knabe ſtor ben. nach kurzer Zeit 9 51 zen von Akſcha Kleps aus ſe Nihiliſtiſche Methoden Im ſibiriſchen Bezirk Tſchita haben, wie die„United Preß“ meldet, vier junge Kommuniſten aus Rache einige „Weiße“ ihres Dorfes ermordet, und nachdem ſie Blut ge⸗ rochen, ſind ſie ganz allmählich ins Räuberhandwerk hinein⸗ geſchliddert. Im Auguſt vorigen Jahres ſind die Jungen ver⸗ haftet worden, jetzt erſt erfährt man ihre Geſchichte. Der Tſchita⸗Diſtrikt war im Bürgerkrieg beſonders durch den Ataman Semjonow verwüſtet worden. Auch die vier Jungen wären wohl nicht ſo tief geſunken, wären ſie nicht Kinder jener chavbtiſchen Schreckenszeit. Die vier Jungen— Britzin, Filonoff, Perilomoff und Pritupoff— waren noch Kinder, als die Walze des Bürger⸗ krieges über ihr Heimatdorf Akſcha rollte. Ihnen allen hatten die Weißen liebe Angehörige getötet, dem einen einen Vater, dem anderen einen Bruder uſw. Alle ſannen auf Rache. 1924 traten ſie der kommuniſtiſchen Jugendorganiſation bei und ſtürzten ſich ſofort in die heftigſte Propaganda gegen die reichen Bauern und die Leute mit ſogenannten weißen Sympathien. Aber Worte konnten ihre Leidenſchaft nicht be⸗ friedigen. Da die kommuniſtiſche Lehre den individuellen Terror verdammt, beſchloſſen ſie, ihren eigenen Richter zu machen. Eines Nachts wurde eine Handgranate in das Haus eines Dorfbewohners geſchleudert, der unter General Semjonow gedient hatte, wobei einige Perſonen verletzt wurden. Urheber der Tat blieb den Leuten von Akſcha verborgen. Dann kam der geheimnisvolle Mord an dem reichen, anti⸗ ſowjetiſtiſch geſinnten Bauern. Andere Morde folgten. Die Opfer waren immer weiße. Und, wie es ſich jetzt herausſtellt, war die ganze Serie von Morden von den vier jugendlichen Freunden verübt worden. Der Die Trümmerſtätte des entgleiſten-Zuges bei Fulda Die Trümmer des bei Fulda entgleiſten F..⸗Zuges Frankfurt—Berlin bieten einen ſchreck⸗ lichen Anblick. Einzig dem Umſtand, daß der Jug ſchwach beſetzt war, iſt die geringe Anzahl der Verletzten zu verdanken. Ganz allmählich gingen ſie dann vom politiſchen Terror zu einem friſch⸗fröhlichen Räuberweſen über. Das begaun damit, daß ſie einen gewiſſen Waſiljeff, einen bekannten Wer⸗ ßen, ermordeten. Sie wußten, daß er weiß war, durchſuchten nach dem Morde ſein Haus und erbeuteten viel Geld. Nach⸗ dem ſie erſt einmal an dem Reichtum gerochen hatten, ver⸗ langten ſie nach mehr: ſo bekannten ſie ſpäter ſelbſt bei der Polizei. Sie begannen zu trinken, hielten Weiber aus und mordeten und raubten lediglich um des Profits willen. Bei einem ihrer Raubzüge wurden ſie in der Geſellſchaft von drei gewöhnlichen Räubern verhaftet. Mit Beſtüezung erfuhr das Dorf Akſcha im Laufe der Unterſuchung, daß viele bis dahin unaufgeklärte Verbrechen der Jahre 1924 bis 1928 von dieſen Mitgliedern der kommuniſtiſchen Jugendorgani⸗ ſation begangen worden waren. Die rufſiſche Preſſe neunt das, was die vier jungen Kommuniſten verbrochen haben, „nihiliſtiſche Methoden“ und zieht einen ſcharfen Trennungs⸗ ſtrich. Polen Mordverſuch wegen verſpäteten Mittageſſens In einem Dorfe in der Nähe von Lemberg ſpielte ſich eine blutige Tragödie ab. Ein Bauer ſchoß ſeine Frau, ſeinen Schwiegervater und ſeinen Schwager mit einem Revolver nieder, weil ihm ſeine Frau nicht rechtzeitig das Eſſen vor⸗ geſetzt hatte. Alle drei ſchweben in Lebensgefahr. Der Täter ſtellte ſich ſelbſt der Polizei. Die Polen durch eine Markierboje in Aufregung verſetzt Vor wenigen Tagen meldete die polniſche Preſſe, daß die Bevölkerung des Hafens Gdingen und der umliegenden Ortſchaften durch eine Nachricht vom Auftauchen einer trei⸗ benden Seemine in Schrecken verſetzt worden ſei. Dieſe See⸗ mine, die noch aus dem Weltkrieg ſtamme, ſoll ſich bei dem letzten Sturm losgelöſt haben. Wie die polniſche Preſſe weiter berichtet, hatte die polniſche Seebehörde die Einſtellung des geſamten polniſchen Seeverkehrs an der pol⸗ niſchen Küſte angeordnet. Ueberdies ſei die polniſche Kriegs⸗ marine beordert worden, die Seemine unſchädlich zu machen. Wie aus einer heute veröffentlichten Gdinger Meldung der Warſchauer Agentur Pres hervorgeht, hat ſich der Minen⸗ alarm als ſehr harmlos aufgeklärt. Das polniſche Flotten⸗ kommando konnte nämlich feſtſtellen, daß jener ſchwimmende Gegenſtand, der die Bevölkerung der polniſchen Seeküſte in Schrecken verſetzt hat, keine Seemine, ſondern eine gewöhn⸗ liche treibende Markierboje war. Die gleiche Agentur meldet noch beruhigend, daß die deutſche Marine ſchon ſeiner⸗ zeit ſämtliche im Weltkriege in der Oſtſee gelegten ſchwim⸗ menden Minen geräumt hätte. Türkei Der Kampf gegen die Wüſtenräuber a An der türkiſch⸗ſyriſchen Grenze ſind in der letzten Zeit eine große Reihe von räuberiſchen Ueberfällen auf die Wüſten⸗ post vorgekommen. Das frechſte Stück verübte vor einigen Tagen der Führer eines Kraftwagens, auf dem wertvolle Poſtſäcke durch die Wüſte befördert werden ſollten. Er ſchoß zunächſt den bewaffneten Wächter nieder, der dem Transport zum Schutz beigegeben war, und verwundete den Eigentümer des Wagens, der die Sendung ſicherheitshalber begleitete. Trotzdem er ſelbſt von dem Beſitzer verwundet wurde, ſuchte er mit den Poſtſäcken zu entkommen, die einen Betrag von etwa 50 000 Mark in Gold und eine große Anzahl türkiſche Staatspapiere enthielten. Er erreichte ein Dorf auf der türkiſchen Seite der Grenze. Die Verfolgung wurde in dieſem Falle mit großer Energie aufgenommen. Der Räuber wurde in dem türkiſchen Dorfe verhaftet und ſeine Beute durch den kürkiſchen Konſul in Aleppo den Abſendern wieder zugeſtellt. Es iſt offenbar eine weitverzweigte Räuberbande am Werk, die auch in dem vorliegenden Falle ihre Hand im Spiele hatte und die jetzt zur Strecke gebracht werder ſoll. . — 2. 7 Sfensfag, den 28. Mai 1929 FKoD SER i 3445 SFR COE II 2125 Hreise ab Fabrixæ æuauglich Lieſerungsbosten FoRD Moro coup A.-d. Eine wichtige Botschayl * geben hierdurch bekannt, daſ sich unsere Gesellschaft neben anderen der Ford Motor Company.-., Berlin, nahestehenden deutschen ge- schaftlichen Gruppen an der Ford Motor Company.-., Berlin, beteiligt hat und Herr Geheimrat Professor Dr. Carl Bosch, Heidelberg, in den Aufsichtsrat der Ford Motor Company .-., Berlin, eingetreten ist. I. G. Farbenindustrie Alctiengesellschaft Bosch H. Schmitz De Ford Motor Company.-., Berlin, gibt hierdurch bekannt, da die beœabsichigte Gffeniliche Auf legung von Alctien dieser Gesellschaft nicht Stalifinden wird, nachdem die I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft und verschiedene unserer Gesellschaft nahestehende deutsche Geschäfts- gruppen einen wesentlichen Teil des Aktienkapitals abernommen haben. Ford Motor company Aktiengesellschaft Geo. Carlson 5 85 Der Aufsichtsrat besteht aus den Hefren: Geheimrat Professor Dr. Carl Bosch, Heidelberg Rechtsanwalt Dr. Ing. e. h. H. F. A Reichsminister 4.., Berlin Rittergutsbesitzer Alwin Schurig, Zeestow b. Wustermark. Sir Percival Lea Dewhurst Perry. K. B.., Herm, Channel Islands Sit John Thomas Davies, K. C.., C. V.., London Edsel Bryant Ford, Detroit, Michigan, U. S. A. Charles Emil Sorensen, Detroit, Michigan, U. S. A. voll einsezahltes Aktienkapital RM. 18. 000.000 Lene Warmheimer geftung(Mittag⸗Ausgabey 1 Sekte. Nr. 247 8. Sekte. Nr. 241 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 28. Mai 1929 Sportliche Lehrkurs der baoͤiſchen Schwimmer Am 18. und 19. Mat hielt der Gau 2 Baden des Kreiſes X vom Deutſchen Schwimm⸗Verband in Karlsruhe ſeinen diesjährigen Lehr⸗ kurs ab, der faſt von allen Vereinen beſchickt worden war. Der erſte Vorſitzende des Gaues begrüßte die Vertreter der Behörden ſowie die Teilnehmer. Insbeſondere galt ſein Dank dem Miniſterium für Kul⸗ tus und Unterricht, das den Schwimmern in ſehr wohlwollender Weiſe hilfsbereit entgegenkommt. Das Miniſterium war durch Oberregie⸗ rungsrat Broßmer, die Stadtverwaltung durch Badedirektor Müller und die Polizei durch Oberſt Blankenhorn und Ober⸗ leutnant Heller vertreten. Der Reichsbahnſportverband hatte Herrn Weygand entſandt. Den erſten Vortrag hielt Gauſchwimmwart E. Bahn mayer⸗ Mannheim über das Thema„Schwimmfeſtveranſtaltungen nach den Richtlinien der A. W..“. Seine Erläuterungen waren ſehr reich⸗ haltig und für die Kursteilnehmer von großem Wert, da er in feinen Ausführungen von dem Urſprung ausging: Warum wollen wir Wett⸗ kämpfe veranſtalten und nach welchen Geſichtspunkten, d. h. wann ſol⸗ len Internationale, Verbandsoffene, Kreis⸗ oder Gauoffene Wett⸗ kämpfe veranſtaltet werden. Dieſen Ausführungen folgte ein Vortrag mit Lichtbildern„Der Wert des Rettungsſchwimmens“. Der zweite Vorſitzende des Landes⸗ verbandes Baden der Deutſchen Lebens⸗Rettungs⸗Geſellſchaft, Ing. W. Juilfs⸗ Mannheim belegte an Hand von Zahlen die Notwen⸗ digkeit des Rettenlernens und die Ausbildung von geeigneten Ret⸗ tungsſchwimmern. Er hob beſonders die Mitarbeit der Polizei, ſo⸗ wie die wohlwollende Unterſtützung des Kultusminiſteriums und der Preſſe hervor. Die Lichtbilder veranſchaulichten alle anwendbaren Rettungs⸗ und Befreiungsgriffe. Die Deviſe Jeder Deutſche ein Schwimmer und jeder Schwimmer ein Retter, muß das ganze deutſche Volk beſeelen. Anſchließend fanden Kampfrichter⸗Sitzungen ſtatt, die bereitung zum nachfolgenden Schwimmfeſtuntericht dienten. Bei die⸗ ſen zeigte Herr Bahnmayer in eingehender Weiſe, wie man einen Maſſenſchwimmunterricht durchführen ſoll, um in kurzer Zeit großen Erfolg zu erzielen. Oberbademeiſter Langenſtein⸗ Karlsruhe führte mit Polizei⸗Rettungsſchwimmern alle Rettungsarten vor. Die Karlsruher Schwimmvereine zeigten einen Uebungsbetrieb in ihren Vereinen. Sodann folgte eine Schwimmfeſtabwicklung, wobei die ein⸗ zelnen Kampfrichtergruppen in Tätigkeit traten. Am Sonntag vormittag erfolgte dann eine allgemeine Ausſprache der Kampfrichter. Herr Walter Blank ⸗ Mannheim hielt dann einen aufklärenden Vortrag über„Waſſerball mit Regelbeſprechung“. Dieſe Wanderung durch die Waſſerballregeln brachte viele nützliche Winke für die Waſſerballſpieler und die Kampfrichter. Dann ſprach der Gan⸗ werbeleiter Maier ⸗ Durlach über Werbearbeit. Die Vereine bürf⸗ ten nie raſten auf dieſem Gebiet, denn es iſt noch unendlich viel Neu⸗ land zu bearbeiten. Auch nach dieſem Vortrag entſpann ſich eine rege Debatte. i Herr Arenmarg⸗ Karlsruhe dankte am Schluſſe der Tagung allen Mitarbeitern für ihre Tätigkeit. Er gab u. a. bekannt, daß am 7. Juli in Lahr die Gaumeiſterſchaften ausgetragen wer⸗ den. Am 28. Juli findet in Radolfzell das Gaujugend⸗ treffen ſtatt und am 29. September in Kʒarlsruhe der Län⸗ der kampf Baden— Elſaß. Alle dieſe Veranſtaltungen ſollen von den Gauvereinen ſtark beſucht werden. 8 Deutſchlands Elf gegen Schottland Am kommenden Samstag ſteht Deutſchlands Fußballvertretung vor einer ſchweren Aufgabe. Das Länderſpiel gegen Schottland verlangt, bei der Wichtigkeit des Treffens, eine Mannſchaftsauf⸗ ſtellung, die auch wirklich dem augenblicklichen Stand des deutſchen Fußbafls entſpricht. Nach dem knappen, aber verdienten Sieg gegen die Länderelf von Italien, iſt es nun eine Preſtigefrage für Deutſch⸗ land, durch einen weiteren Erfolg ſeinen durch die verloren ge⸗ gangenen internationalen Begegnungen in den letzten Jahren etwas ramponierten Ruf aufs Neue zu befeſtigen. Es iſt daher zu begrüßen, daß der ſübdeutſche Meiſter, 1. F. C. Nürnberg, trotz ſeiner kürz⸗ lich erfolgten gegenſätzlichen Erklärung, ſich bereit gefunden hat, auch ſeine Spieler für die Nationalmannſchaft zur Verfügung zu als Vor⸗ ſtellen. Wie wir von gut unterrichteter Seite erfahren konnten, dürfte demnach die deutſche Vertretung folgendes Ausſehen haben: Stuhlfauth (1. F. C. Nürnberg) Schütz Brunke (Eintracht)(Tennis⸗Boruſſia) Lindner Kalb Geiger (alle 1..C. Nürnberg) Reinmann Hornauer Schmidt Hofmann Hoffmann (alle 1. F. C. Nürnberg)(Dresden)(Bayern München) Was in dieſer Aufſtellung beſondere Beachtung verdient, iſt neben der Tatſache, daß der Club allein ſieben Spieler zu dieſem Treffen ſtellt, noch die„Begnadigung“ Kalbs, der zum erſten Male wieder nach Amſterdam zu repräſentativen Ehren berufen wird. — Königspreis von Rom Varzi auf Alfa Romeo ſiegt in neuer Rekordzeit Am Sonntag kam auf einer 26 Kilometer langen Strecke bei Rom das klaſſiſche Autorennen um den Königspreis von Rom zur Durchführung. Die Strecke mußte von den Bewerbern 15 Mal durchfahren werden. Auf der ganzen Linie wurden neue Rekorde aufgeſtellt, ſo daß die Veranſtaltung in jeder Hinſicht zu einem vollen Erfolge wurde. In der 2000 cem⸗Klaſſe ſiegte der Italiener Varzi auf Alfa Romeo in:03:10,2 Stunden mit einem Stundenmittel von 128,241 Kilometer. Den zweiten Platz belegte Bellikeli⸗Italien, ebenfalls auf Alfa Romeo, in:03:57, Stunden bei einem Stun⸗ Nundſchau Fußball Rhenania⸗Oſſag— Pfälz. Eiswerke Ludwigshafen:4(:3) Vom Anſtoß entwickelt ſich gleich ein lebhaftes Spiel, wobei die Hintermannſchaften recht gute Arbeit leiſteten. Mit einem Eigentor des Rhenania⸗Torhüters gehen die Eiswerke in Führung und erhöhen bald darauf auf:0. Ein ſchöner Kopfball des Mittelſtürmers der Eiswerke erhöht dann:0. Nach dem Wiederanſpiel iſt Rhenania einige Zeit leicht überlegen, kann jedoch gegen die aufmerkſame Hin⸗ termannſchaft der Eiswerke nichts ausrichten. Nach weiterem offenen Feldſpiel erzielt der Linksaußen von den Eiswerken nach Durchbruch ein Tor, das vom Gäſtetormann hätte vermieden werden können. Mit :0 endet das Spiel. * Sunlicht— Stadtverwaltung Ludwigshafen 511(:1) In der 4. Minute erzielt der Halbrechte von Sunlicht auf Vorlage von halblinks den 1. Treffer. Ein Gegentor der Stadtverwaltung wurde wegen abſeits nicht gewertet. Ein Elfmeter der Ludwigshafener wurde verſchoſſen. In der 20. Minute erzielt der Sunlicht⸗Halblinke durch wunderbaren Schrägſchuß den 2. Treffer und bald auf exakte 42 Siegen und 67 Treffern, Dritter wurde der Kreis Freiſtaat Sachſen mit 4 Punkten bei 33 Siegen und 83 Treffern, 4. der Kreis Norden mit 2 Punkten bei 22 Siegen und 95 Treffern und den letzten Platz belegte Brandenburg⸗Berlin mit 0 Punkten bei Siegen und 100 Treffern. Die beſten Einzelfechter waren Thomſen⸗Offenbach (18 i Sege), Bauer⸗Frankfurt(11 Siege), Rieger⸗München(11 Siegeh, Thalecker⸗München(10 Siege) und Dt. Schöndude⸗Frankſurt(10 Stege). Leichtathletik Nationales Leichtathletik⸗Feſt in Jena j Geerling ſchlägt Körnig Der Erſte Sportverein Jena eröffnete am Sountag den Reigen der großen Sportfeſte mit ſeinem 5. Nationalen Leichtathletik⸗Mee⸗ ting. 3000 Zuſchauer wurden Zeuge ſchöner Kämpfe. Beſondere Spannung löſte der 100 Meter⸗Lauf aus, bei dem der junge Frank⸗ furter Geerling, der jetzt für den Pol.⸗SV. Jena ſtartet, dem Char⸗ lottenburger Körnig eine klare Niederlage beibrachte. Auch die übrigen Kämpfe brachten durchweg intereſſante Ergebniſſe. Literatur *„Raſenſpieler“, unter dieſem jetzt gerade zeitgemäßen Wort ſteht der Inhalt der neueſten Nummer von„Leib und Leben“, der ſchon recht gut bekannt gewordenen Monatsſchrift für Deutſche Lei⸗ besübungen. Die Herausgeber ſind ja bekanntlich Dr. Neuen⸗ dorff und Dr. h. e. Diem, das könnte eigentlich ſchon genügen. Ein neues Sportdenkmal für Verlin Prof. Hugo Leberers Bronzegruppe„Die Läufer“ iſt unweit des Sportſtadions in der Heerſtraße in Berlin aufgeſtellt worden und ſoll demnächſt eingeweiht werden. Das Denkmal ſtellt eine hervorragende Behandlung eines Sportthemas in der Plaſtik dar Flanke vom Rechtsaußen den 3. Treffer. Ludwigshafen erzielt durch den Halbrechten den Ehrentreffer. Halbzeit:1. Bei Wiederbeginn verſucht Ludwigshafen mit aller Macht den Ausgleich zu erzwingen, doch ſcheitern die Angriffe bei der Hintermannſchaft von Sunlicht. Die Angriffe von Sunlicht werden noch zweimal von Erfolg gekrönt. * Hoffmann Söhne— Atlas⸗Verſicherung Ludwigshafen:1(:1) Hoffmann's Läuferreihe bringt den Ball gleich ans gegneriſche Tor, doch die aufmerkſame Atlas⸗Verteidigung klärt. In der 10. Mi⸗ nute gelingt dem Linksaußen von Hoffmann mit plötzlichem Schuß der 1. Treffer. Die Atlas⸗Stürmerreihe, beſonders der Halblinke, gefällt durch gute Vorlagen. Nach gleichmäßig verteiltem Feldſpiel erzielt der Rechtsaußen von Hoffmann den 2. Treffer. Durch Alleingang des Halblinken kommt Atlas zum Ehrentor. Nach der Pauſe ſetzt ſich Hoffmann wieder energiſch durch. Die Läuferreihe findet ſich gut zu⸗ ſammen und wirft den Sturm immer wieder nach vorn. Der Erfolg iſt ein Torſchuß des Halblinken.:1 und bald darauf:1. Die Hoff⸗ mann⸗Verteidigung war nicht zu ſchlagen. Es gelingt Hoffmann ſogar noch 2 Minuten vor Schluß das 5. Tor zu buchen. 5 Warenhaus Kander— Wolf Netter Ludwigshafen:5(:2) Die Form beider Mannſchaften überraſchte. Von Wolf Netter war zu erwarten, daß die Begegnung mit Kander unbedingt zu einem Erfolg führen würde. Kander indeſſen wartete endlich mit einem bis⸗ her ſtets vermißten Stellungs⸗ und Kombinationsſpiel auf und brachte es ſo zu einer Ueberlegenheit, die ſelbſt vom Gegner überraſchend guf⸗ genommen wurde. Bei Halbzeit ſtand das Spiel:2. Nach dem Wech⸗ ſel konnte Kander noch viermal und Wolf Netter dreimal erfolgreich ſein. Fechten 5 Mannſchaftsdegenmeiſterſchaft der Deutſchen Turnerſchaft Die fünf beſten Turnkreiſe der D. T. lieferten ſich in Magd e⸗ burg einen Kampf um die Mannſchaftsmeiſterſchaft im Dieſe Zeitſchrift fördern, das ſollte ſich auch jeder Turner und Spork⸗ ler ſagen, heißt Freunde ſeiner eigenen Sache werben. Geradezu ideal iſt ja„Leib und Leben“ dadurch, daß ſein vorzüglicher Inhalt allen ausübenden Turnern und Sportlern Wertvolles für ihre Sache vermittelt, aber wiederum ſo geſchrieben iſt, daß auch der noch Fern⸗ ſtehende Freude daran findet. Hinzu kommt dann noch die vortreff⸗ liche bildliche und drucktechniſche Ausſtattung, wie man ſie bei dem Wilhelm Limpert⸗ Verlag, Dresden gewöhnt iſt. Beſondere Beachtung aller beteiligten Kreiſe verdient wohl der Aufſatz„Iſt die Julipauſe zeitgemäß?“ von Walter Dreher⸗Stollberg und„Turner⸗ heime“ mit 8 Bildwiedergaben von Dr. Thiemer⸗Dresden. Briefkasten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juxiſtiſcher, medizint⸗ ſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. L. B. Er kann bei der Erziehung mitbeſtimmen. W. 25. 1. Heilbronn und Kalſerslauteyn, ja; Worms, Frankenthal, Offenburg, Durlach nein. Kreuznach hat Sommertheater. 2. Landes⸗ theater Karlsruhe. Theater in Baden⸗Baden. 3. Geht von den je⸗ weiligen Theaterdirektionen aus. 4. Ja, in Mannheim: Rottew⸗ wallner⸗Film, Lindenhofſtraße 42 und Fr. Hartmann, G 3, 17. 5. Mannheimer Mufikhaus, P 7, 14a. Frau L. Mo. Für eine Kriegerwitwe mit einem Kind werden 3 0 l 75 5 Ju „B. Die Ruſſen rechneten bis 1923 noch nach dem Julianiſchen Kalender(Alter Stil), ſie waren daher hinter den übrigen Guvopikern ſeit 1. März 1900 um 13 Tage zurück. F. M. 22. 1. Illenau bei Achern. 2. Nein. 5 Frau A. Schr.—3. Laſſen Sie die Angelegenheit durch das Miet⸗ einigungsamt klären. f Pö. 1. Uns unbekannt. 2. Darüber wurden deine Angaben ver⸗ Degen⸗öffentlicht. 3. Die Zuſammenſetzung können auf unf Redar⸗ denmittel von 127,642 Kilometer. An dritter Stelle kam Gal⸗ fechten. Den Sieg errang der Kreis Bayern mit 8 Punkten, 1 75 einsehen. 4. 359 Spätjahr. 8 b 1 füſch auf Mer zedes⸗Benz in:29:45,4 Stunden ein. 46 Siegen und 72 Treffern vor dem Kreis Mittelrhein mit 6 Punkten E. H. Die Verſicherung muß mit übernommen werden. er — BNN Siid deutsche Kraffwagen-Verk.- G. m. b. Uhlandsfraßse—5 PIlæaflz vertreter: Der Wagen der Leute von Welt, die zu rechnen gewohnt sind Das Produkt mehr als 25 jàhriger Erfahrungen im Autobau. der, offen u. geschlossen modern in der Ron- struktion- rassig in der Linienführung- lei- se im Gang- leicht in der Schaltung- Kraft- voll u. andauernd im Bergsteigen- mit allen Sicherheiten, allem Komfort- und dabei 80 niedrig im Preis. Bitte besuchen Sie uns, da- mit ir auch ihnen die Vorzüge in Leistung, Schönheit u. Ausstattung beweisen können. Probefahrten ohne jede Verbindlichkeit. Off. 4 site. Tourenwagen ab RM. 3980.— 4 Sz. Limousine ab RM. 4280. Anzahlung f. d. 6 PS. Phaeton RM. 980. Teſlzahlungen bis 20 18 Monaten. BRENNABO Die Modelle 1929 4 u. 6 Culin- ., Mannheim Telephon 334 11 1 — . Dienstag, den 28. Mat 1929 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgaße) Nr. 241 9. Sette. Die Banken Ende April 1929 Die Bilanzüberſichten der deutſchen Banken vom 30. 4. umfaſſen 135 Banken und zwar Kredit⸗ und Hypothekenbanken 97 gegen 95, Staats⸗ und Landesbanken 21 gegen 21, Girozentralen 17 gegen 17. Aus der nachſtehenden Zuſammenſtellung iſt die Entwicklung der wich⸗ tigſten Poſten der Aktiva und Paſſiva ſeit der Bekanntgabe am 31. 3. zu erſehen. Es haben betragen: (in Mill. Rm.) 30. 4. 31. 3. Veränderg Aktiva: 1. Kaſſe, Geldſorten u. fällige Kupons 181 196— 7,7 2. Guthb. b. Noten⸗ u. Abrechnungsbk. 1689 141 +12,8 23. dav. Guthb. b. dt. Notenbanken 118 9⁵ +24õ 2 3. Schecks, Wechſel u. unv. Schatzanw. 3615 3966— 8,8 4. Guthab. b. Banken u. Bankfirmen 2561 2844—10,0 4a, davon in 7 Tagen fällig 60 1754 10,6 5. Reports und Lombards 98 1008— 2,7 5a. davon Reports allein 492 517— 4,8 6. Vorſchüſſe auf Waren 865 1893— 175 632. davon Rembourskredite 1659 1671— 0,7 7. Eigene Wertpapiere 790 774 + 2,1 8. Debitoren 9808 9793 + 0,8 8a. davon Kredite an Banken ete. 1012 965 + 4,9 8b. davon gedeckt 7819 7887— 0,9 9. Langfriſtige Ausleihungen 4321 4270 + 1,2 Paſſiva: 1. Kreditoren 18258 18816— 3,0 1a. davon deutſche Banken 3977 4169— 4,6 1b. davon in 7 Tagen fällig 6350 6679 4,9 2. Akzepte 667 642 + 3,9 3. Langfriſtige Anleihen bzw. Darl. 4332 4297 + 0,8 4. Avale 879 869 + 1,2 5. Indoſſamente 2381 2006 418,7 Für die ſechs Großbanken, 97(95) Kreditbanken, 21(21) Staats⸗ und Landesbanken und 17(17) Girozentralen ſtellen ſich die einzelnen Poſten wie folgt: Großbanken Kreditbanken S 1 iroz 1 30.3. 31. 50 4. 90 4. 15 Aktiva: 15 112 130 159 174 12 11 10 11 2. 110 96 145 125 10 10 4 6 28. 87 69 107 84 9 9 2 2 3. 2363 2644 2987 3314 487 408 191 244 4. 1209 1243 1595 1605 502 626 464 613 4. 898 931 1175 1207 205 293 189 254 5. 638 657 782 806 159 162 40 40 5a. 404 425 460 483 16 17 156 127 6. 1494 1526 1850 1878 9 9 8 6 Ga. 1384 1355 1647 1659 7 7 5 5 25 150 150 388 374 179 178 228 222 8. 5006 5006 70¹5 7002 1726 1674 1067 1058 88. 349 335 395 377 3942 32¹ 275 267 8b. 3712 3734 5358 1469 14 598 595 9. 23 24 92⁴ 1476 1447 192¹ 1902 Paſſiva: 1. 10036 10404 18222 13592 3050 3067 1986 14. 1106 11¹8 1558 1583 1017 1041 1402 1b. 3594 3823 464 4868 859 805 848 2 459 44¹ 652 627 15 15—. 3. 189 189 1143 1131 1397 1378 4. 516 513 710 70¹ 44 44 5. 1236 1030 2066 1778 188 161 67 Die Zahl der berichtenden Inſtitute hat ſich um zwei vermehrt. Die Wurzener Bank, Wurzen, die bei der letzten Veröffentlichung fehlte, gibt ihre Ziffern diesmal wieder bekannt. Neu hinzugekommen iſt die Hollandſche Crediet Bank.⸗G., Düſſeldorf, die ebenfalls mit 1 Mill. J Kapital arbeitet. Beide Inſtitute weiſen zuſammen bei einer Bilanzſumme von 8,5 Mill./ rd. 6 Mill.„/ Kreditoren aus, denen 5,4 Mill., Debitoren und 2,5 Mill./ ſonſtige flüſſige Mittel gegenüberſtehen. Die Ziffern der Mitteldeutſchen Creditbank ſind jetzt endgültig mit denen der Commerz⸗ und Privatbank.-G. ver⸗ einigt. Die Rückgänge, die ſich ſchon im vorigen Monat auf einzel⸗ nen Konten bemerkbar machten, haben ſich im April weiter verſtärkt. Recht beachtlich ſind die Abnahmen der Wechſelbeſtände und Noſtrogut⸗ haben, ſowie der Kreditoren, die ſich um rd. 560 Mill./ oder um 3 v. H. vermindert haben. Der Rückgang der Kaſſenbeſtände iſt durch die Zunahme der Noten bankguthaben mehr als aus⸗ geglichen. Die Anlage in Wechſeln und Schecks hat ſich weiter verringert, wenn auch in etwas geringerem Umfange als im Vor⸗ monat.(351 gegen 388 Mill.). Hierbei iſt jedoch zu beachten, daß die Ermäßigung bei den Großbanken um 281 Mill.„ rd. 106 Mill. größer iſt, als im März. Bei den Girozentralen beträgt die Abnahme 59 gegen 31 Mill./ im Vormonat. Bei den Staatsbanken dagegen, die im Vormonat einen Rückgang der Wechſelanlage um 132 Mill./ auf 408 Mill.„ zu verzeichnen hatten, iſt ein Zugang von 29 Mill.% erfolgt. Sehr bemerkenswert iſt die Abnahme der No ſt ro gut ⸗ haben um 283 Mill./(im März erfolgte ein Zugang um 180 Mill. Mark.) Verhältnismäßig gering iſt die Verminderung bei den Groß⸗ banken(34 Mill.), bei den übrigen Kreditbanken iſt ſogar eine Zu⸗ nahme von 24 Mill./ erfolgt. Bei den Staatsbanken ergibt ſich eine Verminderung um 124 Mill./ und bei den Gir o zentra⸗ len eine ſolche um 149 Mill. L. 5 Die Steigerung der Debitoren iſt erheblich geringer als in den Vormonaten. Sie beträgt nur 75 Mill. Mark gegen 206 im März. Bei den Großbanken iſt eine Veränderung überhaupt nicht eingetreten. Bei den übrigen Kreditbanken iſt eine Zunahme um 13, bei den Staatsbanken, auf die über 75 v. H. entfal⸗ len, um 53 und bei den Girozentralen um 9 Mill./ feſtzuſtellen. Be⸗ achtenswert iſt, daß die Kredite an Banken, die im Vormonat um 12 Mill.„abgenommen hatten, wieder um 47 Mill.„/ zugenommen haben. Das Deckungsverhältnis hat ſich etwas verſchlechtert. Wie ſchon eingangs erwähnt, haben die Kreditoren eine ſehr beträchtliche Abnahme, nämlich um 558 Mill.„erfahren wovon etwa zwei Drittel auf die Berliner Großbanken(368) und der Reſt zum überwiegenden Teil auf die Gerozentralen (17) entfällt. Gering iſt die Verminderung bei den Staatsbanken(17) und bei den übrigen Kreditbanken(), bei denen jedoch unter Beriick⸗ ſichtigung der neuhinzugekommenen Banken eingetreten iſt. Die von der Kundſchaft bei Dritten benutzten Kre⸗ dite ſind wieder etwas geſtiegen, während die Einlagen von Banken nicht ganz ſoviel zurückgegangen ſind, wie im März. Die Liqufdität hat ſich überall verſchlechtert Die Liquidität erſten Rauges(Kaſſe, Notenbankguthaben, Wechſel und Schecks und Noſtroguthaben, den Kreditoren und Akzepten gegenüber⸗ geſtellt) betrug bei den Großbanken 36,4 v. H. gegen 37,9 v. H. am hei den Kreditbanken 35,2 v. H.(36,7 p..), bei den Staats⸗ banken 31,4 v. H.(34,2 v..) und bei den Girozentralen 33,7(40,5) . H. Nimmt wan noch Reports und Lombards, Waren vorſchüſſe und notierte Effekten hinzu, ſo ergiht ſich eine Liquidität bei den Groß⸗ banken von 578 v. H. gegen 59,3 v.., bei den Kreditbanken von 56,4 v. H.(57,7 v..), bei den Staatsbanken von 42,4 v. H.(45,3 v..) und bei den Girozentralen von 47,3 v. H.(52,7 v..). :2 Daimler⸗Benz AG., Berlin⸗Untertürkheim. Die am 30. Juni ſtattfindende Hauplverſommlung wird unter anderem auch zu be⸗ schließen haben, daß den 360000 Schutz Vorzugsaktien(ie 15„ nominell] das z wölſache Stimmrecht einer Stammaßktie 4 60/ gewährt wird. Anläßlich des letzten Zulaſfungsproſpektes über 14 Mill. 4 neuen Stammaktien und 20 Millionen 4 Obliga⸗ ttonen wurde die Herabſetzung des Stimmkechts der Vorzugsaktien vom 16fachen auf das 12fache in Ausſicht geſtellt. eine kleine Erhöhung , Mech. Tricotweberei Stuttgart, Ludw. Maier un Co. AG., Böblingen. Das abgelaufene Geſchäftsjahr ſchließt die Mechaniſche Tricotweberei Stuttgart, Ludw. Maier u. Cv. AG. mit einem Reingewinn leinſchl. 86 900/ Vortrag) von 3887014, wovon 100 000„ dem Reſervefonds zugeführt und 6 v. H. Dividende auf das 1,5 Mill./ betragende AK. ausgeſchüttet werden. licher Reſervefonds 200 000 /, Sonderrücklage 300 000„1, Delkredere⸗ fonds 370 400 /, Verbindlichkeiten 12 010 303 /, Rückſtellung für Steuer und ſonſtiges 900 000 l. G. M. Pfaff AG., Kaiſerslautern. Die mit 4 Mill.„ Aktien⸗ kapital ausgeſtattete Nähmaſchinenfabrik G. M. Pfaff AG. in Kai⸗ ſerslautern ſchließt das abgelaufene Geſchäftsjahr per 31. Dezember 1928 mit einem Rohgewinn von 790 637 /. Nach 281 498% Ab⸗ ſchreibungen verbleibt ein Reingewinn einſchl. 106 700, Vortrag von 615 840 4. In der Bilanz ſind unter Aktiva ausgewieſen: Gebäude mit 1367 249 /, Grundſtücke mit 928 887„, Maſchinen mit 575 337„/, Einrichtungen 2 /, Werkzeuge 1 /, Kaſſe, Wechſel und Effekten mit 526 726 /, Außenſtände mit 11 798 389% und Vor⸗ räte mit 3 204 592 l. Unter Paſſiva: Aktienkapital 4 Mill., geſetz⸗ C. H. Knorr AG. in Heilbronn Vermehrte Reſerven Die mit 6 Mill./ kapitaliſierte Geſellſchaft erzielte im Ge⸗ ſchaftsjahr 1928⸗29 einen Rohgewinn von 6908 248(5 899 484) J. In der ſehr ſummariſch aufgemachten Gewinn⸗ und Verluſtrechnung werden Unkoſten, Steuern und Abſchreibungen wie im Vorjahre in einem Poſten mit 5 863 326(4 989 782)/ ausgewieſen. Einſchließlich 226 216% Gewinnvortrag verbleibt ein Rein gewinn von 1044 921 gegen 959 702/ im Vorjahr. Wie bereits gemeldet, ſollen 11(10) v. H. Dividende auf 107 797(107 823)/ Stammaktien und wieder 10 v. H. Dividende auf die Vorzugsaktien verteilt wer⸗ den. Nach Dotierung der Wohlfahrtsfonds mit 50 000/ verbleiben 401306/ zum Vortrag. Der Umſatz hat ſich im abgelaufenen Jahre weiter erhöht, die auswärtigen Tochtergeſellſchaften haben wieder befriedigend gearbeitet. Auch im Gxportgeſchäft konnte eine erfreuliche Zunahme des Umſatzes erzielt werden. In der wieder außerordentlich flüſſigen Bilanz ſtehen Kaſſe, Wechſel, Bankguthaben mit 815 375(441037) /, Warenforderungen und Guthaben bei Toch⸗ tergeſellſchaften mit 2180 295(2 187 084), Vorräte mit 1780 553 1891 076)/ und Wertpapiere und Beteiligungen mit 2202 684 (2 220 525, demgegenüber betragen Buchſchulden 585 336(510 475). Akzeptverpflichtungen(i. V. 117 486%) beſtehen nicht mehr. Die geſamten Rücklagen und Reſerven betragen 1440 000 4. ö Im Geſchäfts bericht wird ausgeführt, daß der Heil⸗ bronner Betrieb das ganze Jahr über gui beſchäftigt war und in den letzten drei Monaten infolge der Kälte und der dadurch her⸗ vorgerufenen Knappheit an Kartoffeln und anderen Nahrungs⸗ mitteln bis an die Grenze der Leiſtungs fähigkeit in Anſpruch genommen war. Man war gezwungen, größere Abſchrei⸗ bungen auf den Maſchinenpark zu machen, da es ſich heraus⸗ geſtellt hat, daß eine Reihe von Maſchinen, die in der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit angeſchafft wurden, keine normale Lebensdauer haben und daher erſetzt werden müſſen. In der Vermögensaufſtellung er⸗ ſcheint demnach das Maſchinenkonto unter Berückſichtigung des Zu⸗ ganges von 98 745/ um einen Abſchreibungsbetrag von 222 908 auf 456 641/ vermindert. Im Bericht heißt es weiter, daß im Intereſſe der weiteren Rationaliſierung des Betriebes die Erſtellung eines Neubaues erforderlich werde. Zu dieſem Zwecke mußſe man die nötigen Mitteln anſammeln und erhöhe dementſprechend den Vor⸗ trag von 226 216 auf 406 306 /, auf den man bei Durchführung des Bauprogramms zurückgreifen werde. Ford Motor Company AG. und 56. Farbeninduftrie AG. J. G. Farben übernimmt 40 3) des Kapitals der Berliner Die im Jahre 1925 mit einem Kapital von 5 Millionen Mark begründete Ford Motor Compan.) A. G. in Berlin hat in den erſten Monaten des laufenden Jahres ihr Kapital in raſcher Folge auf 15 Millionen Mark voll eingezahlte Inhaber⸗Aktien erhöht. Hierzu wurde vor einiger Zeit ſchon berichtet, daß etwa 40 der Aktien der Geſellſchaft in Deut chland zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt werden ſollten. Dieſer Gedanke iſt indes mittlerweile aufgegeben worden, vielmehr geben nun Ford Motor Co many A. G. und die J. G. Farbeninduſtrie Aktiengeſell⸗ ſchaft bekannt, daß letztere in Gemeinſchaft mit einigen an⸗ deren, der Fond Motor Company A. G. naheſtehenden deutſchen Gruppen die bisher noch zurückgehaltenen etwa 40 des Ge⸗ ſamtkapitals übernommen hat. Eine öffentliche Zeichnung wird alſo nicht ſtattfinden. Zugleich wird früherer Ankündigung entſprechend bekannt gegeben, daß der Vorſttzende des Vorſtandes der J. G. Farbeninduſtrie Aktiengeſellſchaft, Geheimrat Boſch, in den Auf ſichtsrat der Ford Motor Company A. G. eintreten wird. Die ſchon bei der Gründung der American J. G. Chemieal Cor⸗ poration durch den Eintritt des Herrn Edſel Ford in deren Aufſichtsrat bekundete Anknſtpfung von Beziehungen zwiſchen der amerikaniſchen Ford Motor Company und der J. G. Farbeninduſtrie Aktiengeſellſchaft erhält alſo durch den Ein⸗ tritt von Geheimrat Boſch in den Aufſichtsrat des deutſchen Tochterunternehmens der Ford Motor Company einen wei⸗ teren Ausdruck. Aus Anlaß dieſes Vorganges macht die deutſche Ford Motor Company über ihr eigenes Unternehmen noch die ſolgenden Mitteilungen: Die Ford Motor Company Ac. wurde im Auguſt 1925 mit einem Kapital von 5 000 000 Mk. in das Handelsregiſter in Berlin eingetragen. In den Monaten Februar, März und Mai 1929 wurde das Kapital auf 15 000 000 Mk. in voll einbezahlten Inhaber⸗Aktien erhöht. Die Geſellſchaft wurde ge⸗ gründet zum Zwecke der Produktion und des Verkaufs von Ford⸗ Perſonenwagen, Laſtwagen, Chaſſis, Erſatzteilen und Zubehör, ſowie zum Verkauf von Fordſon⸗Traktoren, Lincoln⸗Wagen, Erſatzteilen, Ford Motor Co. Boſch⸗Magnetzünder für den Fordſon⸗Tractor Zubehör uſw. Die gegenwärtige Fabrik in Berlin⸗Weſthafen wurde am 1. Januar 1926 gemietet und die Produktion der bekannten Mo⸗ dell P⸗Perſonenwagen und ⸗Laſtwagen⸗Chaſſis im Juli 1926 auf⸗ genommen und im Auguſt 1927 eingeſtellt, nach einer Betriebs⸗ dauer von etwas über 14 Monaten. Seither wurde die Fabrik um⸗ geſtellt auf die Produktion des Modell-Wagens. Von dem oben⸗ genannten Modell T wurden 24000 Fahrzeuge in Deutſchland ver⸗ kauft. Mehr als 15 000 000 Modell P⸗Wagen wurden in allen Ford⸗ Fabriken der Welt hergeſtellt und verkauft. Die Herſtellung dieſes Modells wurde in Amerika im Anſang des Jahres 1927 eingeſtellt und Ford hat ſich ſeitdem der Konſtruktion des neuen Modells& gewidmet. Das erhöhte Kapital wird zur Erweiterung des Geſchäftes in Deutſchland verwendet werden. Dieſes entwickelt ſich gegenwärtig ſehr befriedigend. Die Errichtung einer zweiten Fabrik in Deutſchland iſt noch für dieſes Jahr vorgeſehen. Die Geſell⸗ ſchaft verwendet bereits jetzt in erheblichem Maße deutſches Material, wie z. B. Reifen, Batterien, Glas, Lacke, Emaille, Werkzeuge, elektriſche Zubehörteile uſw. Es wird beabſichtigt, ſo⸗ weit wie möglich, nur deutſches Material in den Fabriken der Ge⸗ ſellſchaft zu verwenden, nicht nur für die Fabrikation von Wagen für deutſche und ausländiſche Käufer, ſondern auch den Export von Material und Zubehör an andere Ford⸗Geſellſchaften in der ganzen Welt zu entwickeln. Die Geſellſchaft verhandelt bereits mit einer Anzahl deutſcher Induſtriezweige für die Lieferung ver⸗ ſchiedener weiterer wichtiger Zubehörteile. Der Einkauf deutſchen, zur Verſchfffung nach Detroit be⸗ ſtimmten Materials, das bei der Fabrikation der Fordwagen ver⸗ wendet werden ſoll, entwickelt ſich ebenfalls zufriedenſtellend. Das erſte hier eingekaufte Rohmaterial ſtellt Zelluloid in Bogen dar, das zur Zeit von Deutſchland via Hamburg in Mengen von mehr als 100 000 Bogen monatlich nach Detroit verſandt wird. Weiterhin iſt für den Fordſon⸗Traktor die Verwendung von Boſch⸗Magnet⸗ Zündung vorgeſehen. Entſprechende Aufträge wurden der deutſchen Fabrik bereits erteilt. Auch die Räder für das Induſtrie⸗Modell des Fordſon⸗Traktors werden in Deutſchland hergeſtellt. Die Au⸗ zahl der in Deutſchland eingekauften Teile wird auch weiterhin von Monat zu Monat vergrößert werden. Meichsanleihe und Schulbuch Wenn jetzt das Reichsſchuldbuch für Eintragungen anläßlich der jüngſten Emiſſion des Reiches wieder geöffnet wird, ſo beginnt damit nach 11jähriger Pauſe ein neuer Abſchnitt in der öffentlichen Emiſ⸗ ſionstechnik. Das Reichsſchuldbuch, im Kriege durch Kriegsanleihen auf eine an Umſätzen und Kontozahl ungekannte Höhe gekommen, hat ſeit Kriegsende für den Kredit des Reiches keine Bedeutung gehabt, da reine auf Mark abgeſtellte Anleihen nicht mehr begeben wurden. Es nahm nur den Charakter einer Art von Abwickelungsſtelle an, auf Grund der Aufwertung und der Liquidationsſchäden. Sein Haupt⸗ zweck, die öffentliche Kreditaufnahme zu erleichtern, blieb gänzlich unerfüllt.. Die neue Reichsanleihe kann ins Schuldbuch wieder eingetragen werden; damit geſchieht gleichzeitig etwas Neues. Grundſätzlich ſol⸗ leu im Schuldbuch nämlich keine verlos baren Anleihen auf⸗ nahmefähig ſein. Das hat ſeinen Grund einmal im Charakter des Schuldbuches, das dauernde Anlagemöglichkeit geben ſoll, und dann in der bei Amortiſationsrenten eintretenden Verwaltungsſchwie⸗ rigkeit, die ſich bei Umwandlung der Buchſchulden in Brieſſchulden einſtellen muß, da dann beſtimmte Rummern zuxrückgereicht werden müſſen. Allerdings ſind die Wege für die Eintragbarkeit der verlos⸗ baren Anleihen durch die Ausloſungsſcheine geebnet, die bekanntlich in 30 Jahren auszuloſen ſind. Trotzdem wird eine Novelle zur Reichs⸗ ſchuldenordnung unvermeidlich ſein. Die Begründung der Buchſchulden kann geſchehen rechnung der effektiven Anleiheſtücke oder durch Barzahlung; letzteres iſt bei der jetzt zur Zeichnung aufliegenden Anleihe vorgeſehen. Zu⸗ ſter beſtimmt. Das ſind 300 Millionen%; nicht etwa in Höhe des Ge⸗ ſamtkredites von 500 Millionen. Maßgebend für dieſe Begrenzung ſind in erſter Linie die Kapitalmarktverhältniſſe, weiß man ja doch noch nicht, ob nicht etwa für den Reſtabſchuitt ein höherer Auflagekurs in Frage kommt. Fraglich erſcheint indeſſen, und darauf geht die Zeichnungseinladung nicht ein, ob mit der erſten Rate les ſind ja nerſchiedene Termine vorgeſehen) auch wirklich der buchmäßige An⸗ ſpruch entſteht. Denn der Eintrag ſoll nach der Reichs ſchuldenordnung erſt dann vorgenommen werden, wenn der ganze Preis erlegt iſt. Im übrigen haben natürlich die Stücke der Anleihe und die Buchforderun⸗ gen gleiche Rechte und ſind auch hinſichtlich ihrer Verwendbarkeit als Kaution und Lombardierung gleich. Koſten entſtehen im Verkehr mit dem Schuldbuch nicht mehr. In der Juflation hat der Reichsfinanzminiſter mit Rückſicht auf die da⸗ malige Entwertung der Kriegsanleihe auf Gebühren verzichtet. Das iſt nicht zu unterſchätzen; ſie waren nämlich nicht unanſehnlich. So waren zu zahlen für Umwandlung in eine Brieſſchuld“ pro Mille, mindeſten 2 1, bei Beglaubigung von Eintragungsanträgen bis 2000% Kapital 1,50 /, darüber 3. Da aber die Koſten nicht durch Geſetz aufgehoben ſind, obwohl ſie durch Geſetz beſchloſſen ſind, wäre es wohl zweckmäßig, wenn die Koſtenfrage noch geſetzlich, und nicht bloß im Verwaltungswege, der jederzeit geändert werden kann, geregelt würde. Das Schuldbuch will vor allem die dauernde Beſitzverſchiebung verhindern, was im Intereſſe der Kursſtabilität nicht gering zu wür⸗ digen iſt. Wenn ſie natürlich auch jederzeit vorgenommen werden kann, ſo iſt ſie durch den Schriftwechſel doch erſchwert, und vor allem: die Spekulation läßt ihre Hände davon. Wer alſo die Abſicht hat, Dauergläubiger des Reiches zu werden, für den iſt das Schuldbuch die geeignete Anlage. Das gilt beſonders für denjenigen, der ſonſt Stücke ſelbſt verwahrt und ſich um Verloſung nicht kümmert. Das Schuld⸗ buch aber überſendet Zinſen und Kapitalien rechtzeitig, mitunter ſogar Daß fer⸗ braucht nicht näher begründet zu bis 14 Tage vor Fälligkeit, an den Forderungsberechtigten. ner ein Verluſt ausgeſchloſſen iſt, werden. Die Umwandlung in Briefforderungen iſt jederzeit möglich. Aber es ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß das Schuloͤbuch keine Bank iſt, alſo keine Verkäufe vornimmt. Es überweiſt wohl die Anleihe an ein Bankhaus, wenn dieſes bei Umwandlung mit dem Zuſatz„zum Verkauf“ namhaft gemacht wurde. Dieſes vereinfachte Verfahren ent⸗ hebt den Gläubiger von weiteren Korreſpondenzen mit der Bank. Uebertragungen ſind in Höhe von 100/ zuläſſig, der Stückelung der Anleihe entſprechend. Einſicht kann in das Schuldbuch nicht genommen werden; aber werden koſtenlos Abſchriften des Buchblattes gemacht. Hans Steffen, Heidelberg. wohl * * Zeichnungen auf die Reichsanleihe. Von unſerem Berliner Büro wird uns über den Stand der Zeichnungen auf die Reichs⸗ anleihe mitgeteilt, daß ſich bisher feſte Zahlenangaben ni ch t machen laſſen. Doch heißt es in unterrichteten Kreiſen, daß die Zeichnungseingänge befriedigend ſeien. Die Schwierigkeiten des Reiches bis zur Beſchaſſung der notwendigen Mittel für den Ultimo find endgültig behoben. Neben dem bekannten Vorſchuß von 120 Millionen auf die erſte Einzahlungsquote der neuen Anleihe iſt es, wie die„Germania“ mitzuteilen weiß, gelungen, noch auf anderem Wege Geld zu beſchaffen. In welcher Form die Mittel für die Ueberwindung des Ultimo Juni beigebracht werden, ſteht noch nicht feſt. Man nimmt aber an, daß die Deckung nicht ſo ſchwer ſein wird wie bei dem letzten Ultimo. Vor allem dürfte der Zuſchuß au die Arbeits loſenverſicherung, der im laufenden Monat noch 25 Millionen beträgt, daun nur noch zehn bis zwölf Millionen ausmachen. 5 5- Devisenmarkt Im beutigen Frühverſeh slierten funde gene“ 8 New- Por! 485,10 495,05] Schweiz 28,18 25,18 Stockholm 10,13 16 Paris.. 124,12 124,00 Helland. 12,08 12,0% Nasr. 4,10 34. Brilſſel 84,50 34,92. 13.19 18,19 5 5 21 Nailanb 92,54 82,860 Kopenhagen 18,20 18,21 Gegen Reichsmark wurden Doſlar mit 41957 und Pfunde mit 2034,75 gehaudelt 10. Seite. Nr. 241 Neue 5 8 Dienstag, den 28. 0 Mai für örtllche, 1 i auch mit verkehr dem vertrauter, dle einspaltige Zeile 20 Pfg. Für die Kalkulation und Reiſe wird ein mit dem Rhein⸗, Ueberſee⸗ und möglichſt internationalen Bahn⸗ repräſentationsfähiger Angeſtelter ge⸗ (ſucht. 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