. Monkag, J. Juni 1929 4 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Hau oder dur Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe) forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Fe E65, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr 6, 8 erſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: die Poſt monatlich.⸗M. 3.— ohne en ach⸗ eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sp Sofortige Verhandlungen zwiſchen Berlin und Brüſſel Berlin, 2. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Unter dem Vorſitz des Reichskanzlers hat heute im Reichstag ein Miniſterrat ſtattgefunden, in dem das Ergebnis der Pariſer Konferenz und im Zuſammenhang damit insbeſondere die Frage der belgiſchen Markentſchädigung be⸗ ſprochen wurde. Man würde es in Berlin natürlich ungern ſehen, wenn Belgien wegen dieſes Streitfalles, der ſich nun ſchon jahrelang hinſchleppt, die Unterſchriften unter das Sachverſtändigenabkommen verweigern würde. Infolgedeſſen iſt die deutſche Regierung mit der belgiſchen in Unter⸗ handlungen getreten, um eine Bereinigung der Ange⸗ legenheit auf direktem Wege zu verſuchen. Bereits ein⸗ mal hat Belgien ſeine Anſprüche, die von Deutſchland im Prinzip als nicht gerechtfertigt angeſehen werden, herab⸗ gemindert. Ob man diesmal zu einer Einigung gelangen wird, bleibt abzuwarten. Da ſie bis zum Abſchluß der Pariſer Beratungen erfolgt ſein muß, erwächſt den Diplomaten beider Länder keine ganz einfache Aufgabe. Die weitere Beratung gilt der Wiederaufnahme der deutſch⸗polniſchen Handelsvertragsverhandlungen, die jetzt energiſch gefördert werden ſollen. Die Erſparniſſe des Poung⸗Planes Wie ſollen die erſten 450 Millionen verteilt werden? Berlin, 2. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Wenn der Pariſer Zahlungsplan angenommen wird, ſo würde in dem erſten Jahr die Annuität gegenüber dem Dawes⸗ abkommen ſich um einige hundert Millionen verringern. Für bas laufende Etatsjahr ergibt ſich hieraus eine, wenn man ſo ſagen darf, Erſparnis von etwa 450 Millionen. Die „Deutſche Allgemeine Zeitung“ wirft die nicht unintereſſante Frage auf, wie dieſer„Gewinn“ wohl verteilt werden würde. Da nach dem Dawesplan 1540 Millionen durch den Reichs⸗ haushalt laufen, 660 Mill, von der Reichsbahn und 300 Mill. von der Induſtrie an Anleihedienſt zu leiſten iſt, ergäben ſich mehrere Wege zur Aufteilung der Tributerſparnis. Man könnte daran denken, der In duſtrie die noch fälligen 150 Milltonenrate zu erlaſſen und für den Reſt der Reichs⸗ bahn eine Erleichterung etwa durch Fortfall der Transport⸗ ſteuern zu gewähren. Es ſcheint aber, daß derlei Abſichten nicht beſtehen. 200 Millionen müßten vielmehr wahrſcheinlich zur Deckung des Etatsdefizits herhalten. Von den reſtlichen 250 Mill. ſoll nach Mitteilungen derſelben Quelle ein weſentlicher Betrag der Landwirtſchaft in Geſtalt eines Steuermoratoriums zugute kommen. Weiter würden dann die Länder wieder mit ihren alten Abfindungsforde⸗ rungen für das Poſtvermögen uſw. aufmarſchieren und ſchließlich wäre mit einem Wettlauf der verſchiedenen Reſſorts en rechnen, die im Weg des Nachtragshaushalts die von den Frakttonsſachverſtändigen gekürzten Etatsanſätze wieder her⸗ zuſtellen verlangen würden. Auch die Reform der Arbeits⸗ loſenverſicherung wird den Parteien vielleicht weniger dringlich erſcheinen, wenn ſie Mittel und Wege ſähen, durch eine Subvention aus den Erſparniſſen des Young⸗Planes der Reichsanſtalt wieder auf die Beine zu helfen. Das ſind vorerſt nur Vermutungen. Die Gefahr, daß man eine vorübergehende Erleichterung benutzt, um ſich durch Subventionen aller möglichen Art übet politiſche Schwie⸗ rigkeiten hinwegzuhelfen, ſoll damit nicht geleugnet wer⸗ den. Freilich: Solches Gebaren wäre das gerade Gegenteil der im Hinblick auf die ſchon beſtehenden und noch zu erwar⸗ tenden ſchweren Laſten ſo dringend notwendigen Finanz⸗ reform. Der Stahlhelm gegen den Poung⸗Plan Der Bundesvorſtand des Stahlhelm hat folgende Ent⸗ ſchließung gefaßt: „Der Stahlhelm, Bund der Frontſoldaten, fordert vom deutſchen Volke, daß es der Reichsregierung die Zuſtimmung zu den in Paris vorbereiteten Tributzahlungen verwei⸗ gert. Deutſche Ehre verlangt es, daß nicht wieder unter eine unerfüllbare Verpflichtung eine unehrliche Unterſchrift geſetzt wird. Die Bewegung der deutſchen Frontſoldaten, die ſeit 10 Jahren Träger des Kampfes gegen den inneren und äußeren Bolſchewismus iſt, hat die Pflicht, Deutſchland und die Welt in letzter Stunde zu warnen: Wirtſchaftlich führt der Moungplan unbedingt zur Verelendung der deutſchen Maſſen, ſeeliſch vernichtet der Houngplan die Grundlagen der chriſt⸗ lichen Geſittung und Staatsgeſinnung, weil er das deutſche Volk vor ſich ſelbſt und der Welt unehrlich macht. So muß Deutſchland zum Bolſchewismus treiben! Der Stahlhelm ruft daher zum Kampf gegen den Youngplan auf. Es iſt der Kampf für deutſches Volkstum, für die Grundlagen der europäiſchen chriſtlichen Kultur, es iſt der Kampf für die Freiheit des Staates, der Arbeit und der deutſchen Seele.“ In einem Telegramm an den Reichspräſidenten wurde weiter die Amneſtieſierung des Oberleutnants Schulz und anderen in den Femeprozeſſen Verurteilten gefordert. * Morgan nach Amerika abgereiſt Piterpont Dorgan hat Samstag früh Paris verlaſſen. Er wird ſich in Cherbourg nach Amerika einſchiffen. Seine Be⸗ fugniſſe in der Sachverſtändigenkonferenz gehen an ſeinen Mitarbeiter Lamont über. WMorgen⸗ Ausgabe Franzöſiſche Hemmungen und Bedenken Paris, 2. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Nachdem die Sachverſtändigen in langen, mühevollen Ver⸗ handlungen endlich zu feſten Beſchlüſſen gekommen ſind, die eine tragfähige Unterlage für die Liquidation der Nachkriegs⸗ probleme bilden, kommen in der Pariſer Preſſe bereits wieder ſtarke Hemmungen zum Vorſchein, die nicht gerade als günſtiges Vorzeichen für die kommenden diplomatiſchen Be⸗ ſprechungen bezeichnet werden können. Zwar mißt man in Paris der bevorſtehenden Ratstagung für die weitere Be⸗ handlung der Nachkriegsprobleme nach bis dahin zu erwar⸗ tendem Abſchluß der Pariſer Reparationskonferenz eine außerordentliche Bedeutung bei. Aber gleichzeitig wird die Meinung geäußert, die Madrider Beſprechungen würden nicht ſo glatt vonſtatten gehen, wie man auf deutſcher Seite zu hoffen ſcheine. Franzöſiſche Politiker, die den Regierungskreiſen nahe ſtehen, machen geltend, daß mit der Unterzeichnung des Be⸗ richtes der Sachverſtändigen die Reparationsfrage noch lange nicht gelöſt ſei. Zunächſt müſſe die Reparations⸗ konferenz ihre Meinung äußern und ſchließlich hätten die Re⸗ gierungen nach Prüfung der vorgeſchlagenen Löſung das letzte Wort zu ſagen. Das alles werde noch einige Zeit in Anſpruch nehmen. Frankreich„ſichert“ ſich Der frühere Wiederaufbauminiſter Reibel hat in der Kammer folgenden Entwurf zu einer Tagesordnung nach der Debatte über die Kriegsſchulden⸗ und Reparationsfrage ein⸗ gebracht: „Die Kammer iſt entſchloſſen, das Land nicht einer töd⸗ lichen Gefahr auszuſetzen und fordert deshalb die Regie⸗ rung auf, kein Abkommen über die Reparationen anzuneh⸗ men, das nicht ausdrücklich das abſolute Recht für Frankreich gewährleiſtet, die Zahlungen an die Alliierten einſtellen zu dürfen, ſobald Deutſchland die Reparationszahlungen ein⸗ ſtellen oder herabſetzen würde.“ Amerika und die Pariſer Einigung Die„Paris Times“ meldet aus Waſhington, daß die Einigung in politiſchen Kreiſen eine Wiederbelebung der Dis kuſſion über die Kriegsſchulden zur Folge gehabt hat. Ueber die Einigung ſelbſt habe Präſtdent Hoo⸗ ver erklärt, daß dadurch ein erheblicher Fortſchritt in der Richtung nach der Stabiliſierung und der Reſtaurierung der Welt getan worden ſei. In den Kreiſen des Kongreſſes weiſe man auf die unbeſtreitbare Tatſache hin, daß den Alliierten nach Bezahlung Amerikas für die eigentlichen Reparationen nur noch ein relativ geringer Betrag verblieben ſei und daß dieſe Sachlage früher oder ſpäter Amerika dazu bewegen könnte, auf einen Teil ſeiner Forderungen an die Alliierten zu verzichten, einesteils um dadurch Deutſchland zu entlaſten, andererſeits um den Alliierten einen größeren Prozentſatz für die eigentlichen Reparationen zu verſchaffen. Es müßte allerdings feſtſtehen, daß für eine ſolche Politik der Schul⸗ denherabſetzung im Kongreß augenblicklich keine Mehrheit vorhanden ſei. Man ſtehe dort noch mehrheitlich auf dem Standpunkt, daß Amerika kein Intereſſe an einer Herab⸗ ſetzung der Schulden haben könne, da ſonſt im gleichen Ver⸗ hältnis der Rüſtungswettlauf in Europa wieder einſetzen Die Tagungen in Die internationale Arbeitskonferenz Die Internationale Arbeitskonferenz hat in ihrer Voll⸗ ſitzung am Samstag nach angeregter Ausſprache beſchloſſen, die Frage der Zwangsarbeit in den Kolonien am nächſten Montag in öffentlicher Sitzung zur Debatte zu ſtellen. In der Geſchäftsordnungs debatte war von verſchiedenen Seiten das Beſtreben hervorgegangen, die Be⸗ ratung dieſer Frage ſofort einem Spezialausſchuß der Kon⸗ ferenz zu übergeben, der nicht öffentlich getagt hätte. Ohne Ausſprache wurde der Vorſchlag des Verwaltungsrates des Internationalen Arbeitsamtes zum Beſchluß erhoben, wonach auf Wunſch eines Fünftels der Mitglieder einer Kommiſſion die Verhandlungen in einer anderen als in den beiden offiziellen Sprachen geführt werden können. Damit iſt die Praxis beſtätigt worden, die bereits in den letzten Jahren bei Anwendung der deutſchen Sprache in den Ausſchüſſen ſich bewährt hat. Chamberlain reiſt nach Madrid Es wird in London als ſo gut wie ſicher betrachtet, daß Chamberlain zur Teilnahme an den Beratungen des Völker⸗ bundsrates nach Madrid reiſen wird. In der franzöſiſchen offizibſen Preſſe werden ſtarke Bedenken in der Richtung geäußert, daß die engliſchen Wahlen eine Situation geſchaffen hätten, aus der ſich für die Beſprechungen der Außenminiſter anläßlich der Madrider Tagung ernſte Schwierigkeiten ergeben könnten. Der„Temps“ meint, Chamberlain ſei in einer ſehr heiklen Lage. „Selbſt wenn das Kabinett Baldwin am 25. Juni vor dem Nr. 240— 140. Jahrgang annheimeröeitung Mannheimer General Anzeiger ort und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Srauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht en Markjorderungen Anzeigenpreise nach Tarif, bei 1 040 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streils, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben dae verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Der rote„Willen zur Macht Notwendige Rückſchau auf Magdeburg Der überſtürzte Verlauf, den die Ereigniſſe in Paris ge⸗ nommen haben, hat die Kritik am Magdeburger Parteitag etwas in den Hintergrund treten laſſen. Erſt nachträglich wird man ſich der Bedeutung bewußt, die dieſer Tagung für den künftigen Kurs der größten deutſchen Partei zukommt. Aeußerlich haben die ſogenannten Real⸗ politiker über den radikalen Flügel in allen Fragen von Gewicht triumphiert. Dennoch hat das chriſtliche Gewerk⸗ ſchaftsorgan,„Der Deutſche“, nicht ganz Unrecht, wenn es dieſen Sieg der Parteileitung, ähnlich dem Maedonalds in England, als einen„halben“ bezeichnet. Tatſächlich zeigen ſchon die verſchiedenen Abſtimmungen deutlich, welchen Fort⸗ ſchritt die Radikaliſierung der Partei gemacht hat. Graf Weſtarp erinnert in der„Kreuzzeitung“ daran, daß auf dem Kieler Parteitag vor zwei Jahren bei der Abſtimmung über die Ermächtigung der Fraktion, ſich an einer Koalition zu beteiligen, die Oppoſition mit 83 gegen 255 Stimmen in der Minderheit blieb. In Magdeburg war bei den Abſtim⸗ mungen über den Panzerkreuzer und das Wehrprogramm, die als Entſcheidung über die Fortſetzuna der Koalitions⸗ politik angeſehen wurde, das Stimmenverhältnis 138 zu 256 und 147 zu 244, alſo 38 v. H. Bei weiteren Abſtimmungen wuchs die Oppoſition zu über* bis dicht an die Hälfte an. Daß in der ſozialdemokratiſchen Reichstags⸗ fraktion die Verhältniſſe noch ungünſtiger liegen, iſt be⸗ kannt. Wenn trotzdem eine ſtarke Mehrheit ſich für die Fort⸗ führung der Koalitionspolitik entſchied, ſo war für ſie ledig⸗ lich der Geſichtspunkt beſtimmend, daß auf dieſem Wege das Ziel des ſozialiſtiſchen Staates am eheſten erreicht werden ſollte. Der„Wille zur Macht“ iſt in Magdeburg mit einer Rückſichtsloſigkeit betont worden, die ſelbſt bei der den Sozial⸗ demokraten ſo eng literten demokratiſchen reichshaupt⸗ ſtädtiſchen Preſſe einige Beunruhigung ausgelöſt hat. Die Situation iſt blitzartig beleuchtet worden durch ein Wort des gänzlich undiplomatiſchen Parteivorſitzenden Wels, der rund heraus erklärte:„Wenn ſchon Diktatur, dann wird die Sozialdemokratie die Diktaturregierung machen.“ Es iſt deshalb vom bürgerlichen Standpunkt aus betrachtet nicht recht verſtändlich, wie die„Germania von einem„Sieg der ſtaatspolitiſchen Einſicht“ ſprechen kann, wo offenkundig rein parteitaktiſche Gründe den Ausſchlag für die Zuſtimmung zum Verbleiben der Sozialdemokratie in der Regierung gegeben haben. Freilich iſt auch dem Zentrums⸗ organ nicht verborgen geblieben, daß ſich ein„dunkles Etwas“ auch heute noch zwiſchen die Sozialdemokratie und den demokratiſchen Staat ſchiebt. Der Klaſſenkampf⸗ gedanke, der hier mit zarter Rückſicht umſchrieben wird, hat aber gerade ein Zuſammenregieren mit den Sozialdemo⸗ kraten erfahrungsgemäß immer wieder zuſchanden werden laſſen. Daß dieſe Tendenz in Magdeburg zu ſtark hervorgekehrt wurde, bedeutet für die Koalition keine ſehr günſtige Prognoſe. Wehrproblem, Panzerkreuzer⸗Angelegenheit und Preußenkonkordat werden ja wohl vorerſt keine Schwie⸗ rigkeiten machen. Dagegen iſt auf dem Gebiete der Sozial⸗ politik den ſozialiſtiſchen Miniſtern, auch wenn man ihnen rein formell freie Hand gelaſſen hat, die Marſchroute deutlich vorgezeichnet worden. Statt übertriebene Forderungen ab⸗ zubauen, ſcheint man neue anmelden zu wollen. Zu⸗ nächſt geht der Kampf um die Reform der Arbeitsloſenver⸗ ſicherung weiter. Um die Klippe der Beitragserhöhung zu vermeiden, will man, dem„Demokratiſchen Zeitungsdienſt“ zufolge, zunächſt eine Reviſion der geſetzlichen Beſtimmungen Genf und Madrid Unterhaus erſcheint und den Liberalen und der Arbeiter⸗ partei die Verantwortung überläßt, eine Kriſe herbeizu⸗ führen“, ſchreibt das Blatt,„ſo hat Chamberlain als Außen⸗ miniſter nicht mehr die nötige Autorität, um die Politik Großbritanniens feſtzuſtellen, wenn man nichts weiß, wer Ende dieſes Monats in London das Steuer in der Hand halten wird. Dieſer Umſtand wird die Bedeutung der Madrider Verhandlungen ſtark herabſetzen. Es wird noch einige Tage dauern, bevor man die Situation klar erkennen und ſich Rechenſchaft über die Schwierigkeiten und neuen Möglichkeiten geben kann, die die engliſchen Wahlen für die internationale Politik geſchaffen haben. Trotzdem bleibt die Verſtändigung auf der Pariſer Konferenz ein wich⸗ tiger Schritt in der Richtung auf eine allgemeine Regelung des Friedensproblems.“ Rumänien zur Minderheitenfrage Außenminiſter Mironescu erklärte vor Preſſever⸗ tretern, Rumänien werde auf der Tagung des Völkerbunds⸗ rates in Madrid eine Abänderung der Beſchlüſſe des Londoner Dreierkomitees in der Minderheitenfrage bean⸗ tragen. Rumänien ſei gegen einen direkten Verkehr der Minderheiten mit dem Völkerbund, gegen eine Erhöhung der Mitgliederzahl des Minderheitenkomitees von drei auf fünf und gegen die Veröffentlichung der Minderheiten beſchwerden. Ebenſo werde Rumänien ſich in Madrid gegen jede grundſätzliche Erörterung des Minderheitenproblems zur i Wehr ſetzen. . Sekte, Nr. 949 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗ Ausgabe Montag, den 8. Junk 1929 Englijche Parteiflhrererklärungen Loy George und Baldwin Der Führer der Liberalen, loyd George, erklärte Preſſevertretern gegenüber, daß die neuen Wahlen wieder einmal die Unſinnigkeit der Dreieckswahlen er⸗ wieſen hätten. Die Arbeiterpartei und die Konſervativen hätten für je 30 000 abgegebene Stimmen bereits ein Mandat erhalten, während erſt auf je 100 000 abgegebene Stimmen 1 liberales Mandat entfiel. Die liberale Partei, die jetzt zwi⸗ ſchen den beiden anderen Parteien das Gleichgewicht zu hal⸗ ten habe, ſei ſich ihrer außerordentlich verantwortlichen Stel⸗ lung voll bewußt. Trotzdem werde die Partei keinen unge⸗ rechtfertigten Gebrauch davon machen und dieſe Stellung nicht im Kuhhandel auszuſchlachten verſuchen. Die Regierung müſſe fortgeführt werden, und es ſei weſentlich, daß ſie ſtabil ſet. Miniſterpräſtdent Baldwin, der nach Chequers abge⸗ reiſt iſt, ließ erklären, daß er keine Veranlaſſung habe, irgendetwas über ſeine Stellungnahme zu den Wahlen mit⸗ zuteilen. Der bisherige Außenminiſter Chamberlain erwar⸗ tet mit Beſtimmtheit, daß Baldwin vor das neue Unterhaus treten und es den Liberalen überlaſſen werde, die ungleiche parlamentariſche Lage, an der ſie die Schuld trügen, zu löſen. Mgedonald lehnte es gleichfalls ab, ſich darüber zu äußern, ob die Soztaliſten wiederum wie 1924 eine Minderheitsregie⸗ rung bilden wollten. vernehmen und erſt ſpäter die finanziellen Maßnahmen für die Sanſerung der Reichsanſtalt ins Auge faſſen, vielleicht weil man, wie wir ſchon andeuteten, hofft, aus der Ent⸗ laſtung, die der Voungplan für das laufende Etatsjahr bringt, Kompromißmöglichkeiten herleiten zu können. Kurz⸗ um, man wird die Soztaldemokratie nach Magdeburg beſon⸗ ders ſcharf im Auge behalten müſſen. Verrat militäriſcher Geheimniſſe? Verhaftung eines tſchechiſchen Hauptmanns E Berlin, 3. Juni,(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber eine geheimnisvolle Geſchichte wird der„Voſſiſchen Zeitung“ aus Prag berichtet. Am verfloſſenen Mittwoch bemerkte der am Prager Flugplatz Dienſt tuende Gendarm, daß im Warte⸗ raum, wo die Zollreviſion ſtattfindet, einer der Reiſenden eine Aktentaſche vergeſſen hatte. Die Unterſuchung ergab, daß die Taſche geheime militäriſche Aufzeichnungen enthielt. Um 6 Uhr abends wurde der Flugplatz von Dres⸗ den telephoniſch angerufen und angefragt, ob in Prag nicht eine Aktentaſche gefunden worden ſei. Im Auftrag der Mili⸗ tärbehörden bejahte der dienſtführende Beamte. Der Mann am Dresdner Fernſprecher erklärte darauf, er werde am Abend noch in Prag die Taſche abholen laſſen. Man ſolle ſie ihm bei dem Portier des Skoda⸗Werkes in Prag hinterlegen. Um 11 Uhr nachts hielt in der Tat vor dem Hauptportal ein Auto mit reichsdeutſcher Nummer. Ihm entſtieg ein Herr, der von dem Portier die Aktentaſche forderte. Er wurde im Büro ber Geſellſchaft verhaftet. Anfangs erklärte er, die Taſche ſei nicht ſein Eigentum. Offiziere des Kriegsminiſte⸗ riums erkannten in ihm jedoch einen Hauptmann, in deſſen Kanzlei wichtige militäriſche Dokumente vervielfältigt werden. Es wurde feſtgeſtellt, daß er an den Tagen, wo die Büros früher ſchließen, aus dem Safe geheime wichtige Do⸗ kumente an ſich genommen und ſte ins Ausland gebracht hat, wo ſie offenbar photographiert wurden. Der Hauptmann ſoll im Mai im Flugzeug zweimal nach Dresden und einmal nach Berlin gefahren ſein. Soweit die Prager Meldung. Man wird weitere Auf⸗ klärungen abwarten müſſen. Amerikaniſche Stiftung Der amerikaniſche Philantrop Filene⸗Boſton, der ſchon mehrfach Stiftungen für das Internationale Arbeits⸗ amt gemacht hat, hat neuerdings 25 000 Dollar zur Durch⸗ führung einer Unterſuchung über den Lebensſtandard und das Lebensniveau der europäiſchen Arbeiterſchaft zur Verfügung geſtellt. DN Die Stimmziffern Mit Einrechnung der am Sonntag bekanntgegebenen Wahlergebniſſe an der Londoner Untverſität ſind bei den Wahlen insgeſamt abgegeben worden: Für die Konſer⸗ vativen 8508 717 Stimmen, für die Ar better partei 8 292 875 Stimmen, für die Liberalen 5 183 013 Stimmen, für Wilde 257317 Stimmen, für die Kommuniſten 50 614 Stimmen. Freude in Rußland Moskau, 2. Juni.(United Preß.) Der Ausgang der Wahlen in England gibt der Sowjetpreſſe Anlaß zu trium⸗ phierenden Leitartikeln, in denen„die vernichtende Niederlage der Reaktion“ gefeiert wird. Die„Isweſtija“ er⸗ klärt, daß die engliſche Wählerſchaft nunmehr dem konſerva⸗ tiven Kabinett die gebührende Antwort auf deſſen„dumme, aggreſſive und rückſichtsloſe“ Politik gegeben habe. Das Blatt prophezeit als Ergebnis der Wahlen eine baldige und grund⸗ legende Aenderung der Beziehungen zwiſchen Ruß⸗ land einerſeits und England andererſeits, ſowie zwiſchen England und Amerika. Die„Prawda“ bezeichnet den Aus⸗ gang der engliſchen Wahlen als„fürchterliche Niederlage der militariſtiſchen Reaktionspartei“ und als„Sieg der Arbeiter⸗ oder richtiger der imitierten Arbeiterpartei— der ſozialimpe⸗ rialiſtiſchen Partei“ Einigung über Syrien Paris, 2. Juni.(Von unſerem Partſer Vertreter.) Zwi⸗ ſchen Paris und Angora iſt dieſer Tage eine Verſtändi⸗ gung über eine Reihe wichtiger Fragen erzielt worden, deren Regelung die Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern günſtig beeinfluſſen dürften. Bei dieſer neuen Vereinbarung handelt es ſich vor allem um die Feſtlegung der Grenzen zwiſchen der Türkei und dem franzöſiſchen Mandatsgebiet Sy⸗ rien. Außerdem enthält der Akkord zahlreiche Einzelbe⸗ ſtimmungen über die Beziehungen zwiſchen der Türkei und Syrien, vor allem über den Grenzverkehr, Grenzpolizei und Eiſenbahntranſit, Bewäſſerungsanlagen, Optionsfragen uſw. Dieſe Einigung über türkiſch⸗ſyriſche Fragen ſoll den Auftakt bilden zu einem franzöſiſch⸗türkiſchen Freundſchaftsvertrag. Die diesbezüglichen Verhand⸗ lungen werden demnächſt zwiſchen dem Außenminiſter Briand und dem türkiſchen Botſchafter in Paris, Jethy Bey, aufgenommen werden. Als Ergänzung hierzu wird ein Schieds vertrag ins Auge gefaßt, über den der franzö⸗ ſiſche Botſchafter in Angora Jean Cambrun, Verhand⸗ lungen mit der türkiſchen Regierung führen ſoll. Dieſe fran⸗ zöſiſch⸗türkiſche Annäherung wird vielleicht bald den Eintritt der Türkei in den Völkerbund nach ſich ziehen. Wahrſchein⸗ lich wird bereits während der Madrider Ratstagung von einer ewtl. Aufnahme der Türkei in den Völkerbund die Rede ſein. Kaſſenraub in Hamborn. — Hamborn, 2. Juni. Im Depot der Städtiſchen Stra⸗ ßenbahn drangen geſtern nach drei maskierte Räuber mit ſchußbereitem Revolver während der Abrechnung in den Kaſ⸗ ſenraum, hielten das Kaſſenperſonal mit der Waffe in Schach und raubten etwa 1300 Mark. Briefträgerſtreik in Paris V Paris, 2. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Seit einigen Wochen herrſcht unter den Pariſer Poſtangeſtell⸗ ten eine ſtarke Gärung, die ſich am letzten Freitag plötz⸗ ilch in einem wilden Teilſtreik der Briefträger Luft machte. Die Regierung ſchritt ſofort zu Sanktionen und ſuſpendierte die 191 Briefträger, die ſich am Streik beteiligt hatten, für einen Monat. Unterdeſſen ſuchen die Führer der kommuniſtiſchen Gewerkſchaften die Erregung unter dem Poſt⸗ perſonal zu ſteigern und einen allgemeinen organtſierten Ausſtand, der unter ihrer Leitung ſtehen würde, herbeizu⸗ führen. Heute vormittag hielten die Vorſtandsmitglieder der kommuniſtiſchen Gewerkſchaft einen geheimen Kriegsrat ab. Gewiſſen Gerüchten zufolge wird ſchon morgen der Poſt⸗ beamtenſtreik unverſehens von ihnen ausgelöſt werden, um der Poſtvewraltung die Möglichkeit zu rauben, die nötigen Vorbeugungsmaßnahmen zu treffen. r PPPPß00ß0bßbßc0bꝙb0bꝙ00ꝙß00ßb0ß0böbpbpbPbGbPcbbbbbcbTbTTTTTPTPTPTTTTTTTTTTTTTTTT Schwerer Autounfall — Schifferſtadt, 2. Juni.(Drahtbericht.) Heul mittag kurz vor 12 Uhr geriet das mit einer Fuß ball: mannſchaft der Deutſchen Jngendkraft beſetzte La ſt⸗ auto der Brauerei Aurelius Lang⸗Speyer auf der Fahrt nach Dannſtadt zwiſchen hier und Speyer am ſogenannten kleinen Land in den Straßengraben und überſchlug ſich. Die Inſaſſen, die auf den in dem Wagen aufgeſtellten eiſernen Gartenſtühlen ſaßen, wurden herausgeſchleudert, ſo daß ſich ein wüſter Knäuel von eiſernen Stühlen und Menſchenleibern bildete. Sämtliche Fußballſpieler wurden verletzt, einer von ihnen ſchwer. Der Unglückswagen, unter dem nach dem Sturze eine große Blutlache ſtand, wurde vollſtändig zertrümmert. Ein aus entgegengeſetzter Richtung kom⸗ mender Kraftwagen nahm ſich der Verunglückten an und brachte ſie ins Krankenhaus nach Speyer. Die Gendarmerie von Schifferſtadt iſt mit der Aufklärung des Uunglücksfalles eifrig beſchäftigt. Schickſale einer deutſchen Filmerpedition Am Samstag trafen aus Spitzbergen Meldungen ein, wonach eine deutſche Filmexpedition vermißt werde. Wie dazu von der Hom⸗Filmgeſellſchaft in Berlin mitgeteilt wurde, handelt es ſich bei den Teilnehmern, die im nördlichen Eis⸗ meer infolge eines plötzlich auftretenden Schneeſturmes nicht mehr an Bord des Expeditionsſchiffes„Hobby“ zurück⸗ kehren konnten, um zwei Angeſtellte der Hom⸗Filmgeſellſchaft, die im Eismeer Aufnahmen zu dem Film„Der Ruf des Nor⸗ dens“ anfertigen läßt. Einer der beiden Vermißten, Hug o Lehner, iſt der bekannte Bergführer. Am Sonntag hat nun die Hom⸗Film⸗Geſellſchaft von dem Mitglied der in das nördliche Eismeer entſandten deutſchen Filmexpedition Louis Trenker ein Telegramm erhalten, in dem erfreulicherweiſe gemeldet wird, daß der Expeditions⸗ teilnehmer Hugo Lehner gerettet iſt. Er iſt ſchneeblind geworden. Es herrſcht Eisgang und ſchlechtes Wetter, das die weiteren Nachforſchungen erſchwert. Das Expeditions⸗ ſchiff„Hobby“ iſt im Eis eingeſchloſſen. Letzte Meldungen Schwerer Einbruchsdiebſtahl * Schifferſtadt, 2. Juni. In vergangener Nacht wurde bei einem hieſigen Fabrikanten ein ſchwerer Einbruchs ⸗ diebſtahl verübt und dabei Schmuckgegenſtände im Ge⸗ ſamtwerte von etwa 3000 Mark ſowie 300 Zigarren entwendet. Die noch unbekannten Täter drangen mit einem Nachſchlüſſel in das Anweſen ein. Unter den Wertgegenſtänden befinden ſich auch zwei Gedenkmünzen vom Jahre 1823 an Min Miſter von Stein. Der„Pour le mérite“ für Furtwängler — Berlin, 2. Juni. Der Profeſſor der Philoſophie, Geh. Rat Stumpf Berlin, die Malerin Frau Profeſſor Käthe Kollwitz⸗ Berlin und Kapellmeiſter Furtwängler haben den Orden Pour le mérite für Kunſt und Wiſſenſchaft von der Freien Vereinigung von Gelehrten und Künſtlern erhalten. Die Waldbrände auf Sachalin — Paris, 2. Juni. Wie die Agentur Indo⸗Pacifiqus aus Tokio berichtet, nehmen die Waldbrände auf Sachalin den Charakter einer Kataſtrophe an. Drei Städte ſind verwüſtet, 900 Häuſer und rieſtge Flächen Waldbeſtandes ver⸗ nichtet. In Morn ſind 40 Schüler erſtickt. Solange kein Regen fällt, gilt eine Bekämpfung des Brandes als ausſichts los. 100 Wir machen hiermit nochmals auf den heute abend 8% Uhr im großen Saal des Wartburg⸗Hoſpizes, F 4, 8/9, ſtattfindenden Diskuſſionsabend mit dem Thema; „Wie kann der Weſiſtadt geholfen werden?“ aufmerkſam. Stadtrat Ludwig hat das einleitende Referat übernommen. Der Vorſtand. CCC C bbbbbbbbCboCoobPGoCCCc(bobPbPbccbbccCccccccc Kunſt in England Von Lore Feiſt Die eigentliche Hauptzeit für Theater und Konzerte in London iſt von Mat bis Juni, in der„Seaſon“ von England. Um dieſe Zeit ſind alle ereignisreichen Premieren und vor allem auch— Oper. London iſt die einzige Weltſtadt, die keine eigene Oper beſitzt. Das große Prunkgebäude des Co⸗ vent Garden dient nur in der Seaſon der Oper, und zwar natürlich der ausländiſchen, im Winter iſt dort richtiggehen⸗ der„Schwoof“. Während der Seaſon aber iſt Covent Garden der Treffpunkt der eleganteſten und vornehmſten Kreiſe Lon⸗ dons, die Plätze für eine Vorſtellung ſind unerſchwinglich teuer. Es gibt in London Hunderttauſende von Menſchen, die noch niemals eine Oper gehört haben— eine undenkbare Vor⸗ ſtellung für uns! Aber es exiſtiert in England einfach keine ſeſtſtehende Oper. Jetzt iſt zwar ein Bund gegründet worden, eine feſtſtehende Oper— wenigſtens für London— ins Leben zu rufen. Aber der Erfolg iſt bis jetzt ſehr gering. Und wenn man ſich an der Metropolitan⸗Oper in Newyork umſteht, ſo muß man feſtſtellen, daß es faſt gar ſeine berühmten engli⸗ ſchen Sänger gibt. . Deswegen iſt nun England aber doch nicht völlig ein „Land ohne Muſik“. Es gibt viele Konzerte, ſehr gute ſogar. Allerdings ſehr viel Ausländer, die Deutſchen find in nicht zu geringer Zahl vertreten. Und wirklich bezaubernd iſt die „Muſical comedy“, das Singſpiel, in dem ſie wirklich Gutes leiſten. Sauber und hübſch in der Aufmachung, die Schlager etwas ſentimental, aber mit der angenehmen melodiöſen Art, wie wir ſie ja von den Jazz⸗Stücken kennen. Die Engländer ſint ſehr muſtkliebend was ſich nicht nur darin äußert, daß in faſt allen Reſtaurants zu jeder Tageszeit eine Kapelle spielt. Der Enthuſiasmus bei einem wirklich guten Konzert überſteigt oft den deutſchen Kunſtenthuſiasmus, ſie ſind un⸗ erhört dankbar. * wirklich ernſthaftes Stück auf dem Spielplan. Aber trotzdem bleibt die Tatſache, daß die künſtleriſchen Dinge nicht ihre Stärke find. Es wird Theater geſpielt aber nicht ſehr gut. Meiſtens iſt nur der Träger der Haupt⸗ rolle einigermaßen und alles andere furchtbar. Natürlich gibt es auch ein paar hervorragende Schauſpieler, und einige Auf⸗ führungen ſind ſehr gut— aber im großen und ganzen über⸗ wiegt das Mittelmaß, wenn man dagegen an Berlin denkt, wie vorzüglich dort im allgemeinen geſpielt wird! Die Stücke ſind durchweg engliſche Geſellſchaftsſtücke, ſehr amüſant, wenn ſie typiſch engliſch ſind. Sehr ſelten iſt ein Erfreulicher⸗ weiſe iſt der größte Erfolg des Winters ein pazifiſtiſches Kriegsſtück, das wohl auch ſehr bald in Deutſchland aufge⸗ führt werden wird. Dagegen wird, in ſehr guter Aufführung, Pirandellos„Heinrich der Vierte“ vor faſt leerem Haus ge⸗ ſpielt. Und Shaw iſt eine Seltenheit! Von Shakeſpeare gar⸗ micht zu reden. Dagegen ziehen alle Stücke von Wallace, ſelbſt die ſchlechteſten noch immer. Die Preiſe der Kinos ſind un verhältnismäßig hoch, die der Theater natürlich erſt recht. In allen Kinos, und ſogar auch noch in manchen Theatern, darf geraucht werden. Während der Pauſe wird Tee oder Limonade oder ſonſtige Erfriſchungen ge⸗ reicht; eine Nachmittagsvorſtellung in den Theatern, die jede Woche regelmäßig zweimal ſtattfinden, gleicht manchmal einem Picknick. Aber das kommt daher, daß es keine Foyers giht; man bleibt in der Pauſe auf ſeinem Platz und läßt ſich von der Ka⸗ pelle etwas vorſpielen. Das iſt bei jeder Aufführung; zwiſchen den Akten wird muſiziert— meiſtens Tanzmuſik oder die be⸗ kannteſten Schlager. Zum Schluß jeder Vorführung, wo es auch ſei, werden die erſten Takte von„Jod save the King“ ge⸗ ſpielt, die das ganze Auditorium ſtehend anhört. 2 Wenn man in London ins Theater geht, ſo muß man ſich in Abendkleidung werfen. Jeder hat einen Abendanzug, und wenn er auch noch ſo ſchäbig iſt. Geht man auf die Galerie, ſo kann man allerdings ungefähr ſo gehen, wie man von der Ar⸗ beit kommt— aber im Parkett iſt es unmöglich. Dabei müſſen die Herren ihre Mäntel zuſammenrollen, und unter den Sitz legen, denn es gibt keine Garderoben; die Damen kommen auch mit Hüten. Das iſt während der Vorſtellung manchmal etwas unbequem, aber nachher fällt der bei uns übliche furcht⸗ bare Kampf um die Garderobe dafür fort. Im Winter kann man ſowieſo ſeinen Mantel nicht ausziehen, da es viel zu kalt iſt, und im Sommer hat man meiſt keinen Mantel— und Engländer frieren ja niel Aehnlich wie mit Theater, iſt es auch mit der bildenden Kunſt beſtellt. England hat wunderbare Muſeen, mit den herrlichſten Schätzen. Aber die ſchönſten Dinge ſind immer von Nicht⸗Engländern. So war es früher, und ſo iſt es auch heute noch. Die Ausſtellungen, die Werke lebender engliſcher Künſt⸗ ler zeigen, ſind alle ſehr mittelmäßig; die Ausdrucksweiſe liegt ihnen eben nicht. Aber dafür haben ſie ein großes Intereſſe an aller Kunſt und oft ſehr ſchöne ausländiſche Ausſtellungen. Die intereſſanteſte und beſte war die umfaſſende holländiſche Ausſtellung. Holländiſche Künſte von 1450 bis 1900. Wirklich auserleſen zuſammengeſtellt, und man muß nur wünſchen, daß wir ſie auch in Deutſchland zu ſehen bekommen. Allerdings waren viele Bilder dabei, die noch nie ausgeſtellt waren, und die u. a. aus des Königs Privatbeſitz ſtammten. Dieſe Aus⸗ ſtellung war immer überfüllt. Gleichzeitig wurde noch in einer kleineren Galerie eine Ausſtellung der jetzt lebenden hollän⸗ Ne Künſtler gezeigt, die ebenfalls ausgewählt guze Sachen rachte. Es kommt Leben ins Mannheimer Planetarium. Die Leitung des Planetariums hat eine Auskunftsſtelle eingerichtet, die das Publikum in allen naturwiſſenſchaftlichen Fragen unentgeltlich berät und wiſſenſchaftliche Beſtrebungen jeder Art nach Möglichkeit fördert. Die Auskunftserteilung erfolgt im Planetarium in den Sprechſtunden des Leiters. Schriftliche Anfragen werden ebenfalls beantwortet.— Der am Donnerstag, den 6. Junt, im Planetarium ſtattfindende Lichtbildervortrag über„Sonne und Leben“ behandelt auch die durch die moderne Forſchung in den Vordergrund ge⸗ rückten Fragen der biologiſchen und therapeutiſchen Wirkung der Sounenſtrahlung. Für die zweite Juniwoche iſt der erſte aſtronomiſche Diskuſſtonsabend vorgefehen. — * — 1 Montag, den 3. Juni 1929 Neue Maunheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 249 e Naupfiagung 1929 des 33 eufscier 8 ei tungs- Derlese in Neidelßerg.-5. Juni Kommerzienrat Dr. H. Krumbhaar Liegnitzer Tageblatt, 1. Vorsitzender Willkommen in Heidelberg! In Heidelberg, unſerer mit ſchönſter Kaſtanienblüte feſt⸗ lich geſchmückten Nachbarſtadt tagt vom.—5. Juni die dies⸗ jährige Hauptverſammlung des Vereins Deutſcher Zeitungs⸗ Verleger. Der Verein, der mit verſchwindender Ausnahme faſt alle deutſchen Zeitungs⸗Verleger zu ſeinen Mitgliedern zählt— es ſind ihrer über 3000— wurde im Jahre 1894 in Köln gegründet. Seit 1900 wechſelt der Tagungsort durch die ganzen deutſchen Lande. Vor zwei Jahren war es Königs⸗ berg, im vorigen Jahre Köln(mit der Preſſa) und dieſes Jahr iſt es Heidelberg. Auch Mannheim ſah bereits einmal die Hauptverſammlung in ſeinen Mauern: im Jahre 1907 am 10. und 20. Juni im Roſengarten. Damals präſidierte der inzwiſchen verſtorbene Verleger des„Hannoverſchen Kurier“ Dr. Max Jaenicke. Blättert man im Jahrgang 1907 un⸗ ferer Zeitung und forſcht in den Verhandlungsberichten nach, ſo findet man, daß ſchon vor 22 Jahren die heute noch gül⸗ tigen Grundlinien für die Tätigkeit des Vereins Deutſcher Zeitungs⸗Verleger zur eingehenden Beſprechung und Beratung ſtanden. Schon damals wies Dr. Jaenicke darauf hin, daß Aufgaben und Ziel des Vereins ſich in zwei Richtungen be⸗ wegen müſſen: nach der wirtſchaftlichen undideellen Seite hin. Die heutigen Aufgaben des Vereins ſind natürlich— ins⸗ beſondere nach Krieg und Inflation— gewaltig geſtiegen. Aber die Grundlage zur Erreichung des Zieles iſt immer die⸗ ſelbe geblieben: Engſter Zuſammenſchluß ſeiner Mitglieder zur Erhaltung eines geſunden Geſchäftsgebarens, das zur Hebung und Anerkennung der Preſſe und ihrer Vertreter er⸗ forderlich iſt. Denn neben den ideellen Aufgaben der Preſſe in der Oeffentlichkeit können die wirtſchaftlichen Erforder⸗ miſſe nicht ausgeſchaltet werden. Um den geſteigerten An⸗ ſprüchen gerecht zu werden, die heute alle Schichten der Be⸗ völkerung an die Zeitung ſtellen und die mit der Vorkriegs⸗ zeit gar keinen Vergleichsmaßſtab mehr zulaſſen, betrachtet es jeder Verleger als Ehrenſache, das Beſte aus dem In⸗ und Auslande auf allen Gebieten des politiſchen und wirtſchaft⸗ Lichen Lebens, der geiſtigen Fortentwicklung in Kunſt, Wiſſen⸗ ſchaft, Technik und den anderen vielen Dingen zu bieten, was er zu geben vermag. Um aber all dieſen Anſprüchen zu ge⸗ nügen, muß die Zeitung auf einer geſunden wirtſchaftlichen Baſis aufgebaut ſein. Die finanziellen Mittel fließen ihr aus den Einnahmen aus Anzeigen und Abonnement zu. Wirt⸗ ſchaftliches Gedeihen und Qualität der Zeitung ſtehen deshalb im engſten Zuſammenhang. Ein finanziell geſunder Verlag kann auch eine gute Zeitung liefern, die dann, eben weil ſie gut iſt, viel geleſen wird, auch den Inſerenten den Nutzen bringt, den ſie durch ihre Empfehlungs⸗ und Verkaufsanzeigen in dieſer Zeitung erwarten dürfen. Ein weiterer Anſporn für Verlag und Redaktion, ihr Beſtes herzugeben, iſt der Konkurrenzkampf unter den Zei⸗ tungen, die Quelle jeglicher wirtſchaftlicher Belebung. Ein in anſtändigen Formen fair geführter Konkurrenzkampf hat für alle Teile ſchon ſein Gutes. Gegen Entgleiſungen und Aus⸗ wüchſe kämpft die Vereinsleitung als oberſte Inſtanz, ob⸗ wohl man füglich verlangen dürfte, daß kein einſichtiger Ver⸗ leger es ſoweit kommen laſſen ſollte. Trotz der außerordent⸗ lich großen Zahl der deutſchen Zeitungen iſt nach ihrer eigen⸗ artigen Struktur für alle Platz an der Sonne und Raum im deutſchen Wirtſchaftsleben, wenn die Verleger einig und ge⸗ Professor Julius Ferdinand Wollf Dresdner Neueste Nachrichten, 2. Vorsitzender ſchloſſen ſind und ſich an die in jahrelanger und mühevoller Arbeit erdachten und erprobten Richtlinien des Vereins halten. Die heutige Wirtſchaftslage findet in der Tageszeitung die aufmerkſamſte Beobachtung und auf allen Gebieten eine fürſorgliche Behandlung. Nur über ihre eigene Lage ſpricht die Zeitung nicht oder höchſtens ganz ſelten. Es dürfte da⸗ her gelegentlich der Heidelberger Tagung einmal angebracht ſein, aus dem Einladungsſchreiben jene Gedankengänge herauszunehmen, die dieſen Punkt beleuchten: 1929 wird, wie immer die Pariſer Verhandlungen aus⸗ gehen mögen, für die deutſche Wirtſchaft und damit für Reich und Volk ein Schickſalsjahr ſein. Von der ſchweren wirtſchaftlichen Kriſe, die wir bereits ſeit langem durchmachen und deren Entwicklung noch nicht vorauszuſehen iſt, konnte — ſo wenig wie irgend ein anderer Wirtſchaftszweig— ſelbſtverſtändlich auch das Zeitungsweſen nicht unberührt bleiben. Die ungünſtige Lage der Induſtrie, die Verſchlech⸗ terung des Geſchäftsganges des Handels infolge der abneh⸗ menden Kaufkraft weiter Schichten der Bevölkerung, die ge⸗ radezu kataſtrophale Notlage der Landwirtſchaft und die wachſenden wirtſchaftlichen Schwierigkeiten großer Teile unſe⸗ res Volkes haben einen im hohen Maße bedenklichen Rück⸗ gang des Anzeigengeſchäftes zur Folge gehabt, den ſeit dem Frühherbſt des vergangenen Jahres die Geſamtheit der deut⸗ ſchen Tageszeitungen mit ganz geringen Ausnahmen in immer mehr ſteigendem Ausmaße zu verzeichnen hat. Der Niedergang unſeres geſamten wirtſchaftlichen Lebens und der damit verbundene Geldmangel in breiten Volksſchichten be⸗ ginnt in der letzten Zeit auch den Bezieherſtand mancher Blätter zu gefährden. Für den durch dieſe Gründe verueſach⸗ ten vielfach recht bedenklichen Rückgang der Einnahmen der Zeitungen konnte ein Ausgleich in einer entſprechenden Sen⸗ kung der Ausgaben— dar Herſtellungskoſten— nicht gefun⸗ den werden. Dieſe haben nicht nur keine Herabſetzung, ſondern eine für den größten Teil der Zeitungen recht empfindliche Steigerung erfahren. So eröffnet ſich für die deutſchen Tages⸗ zeitungen keine Ausſichten, die— ſelbſt bei einem weitgehen⸗ den Optimismus und Vertrauen auf die eigene Kraft— als günſtig bezeichnet werden können Die Heidelberger Tagung ſieht ſich daher vor die Aufgabe geſtellt, in ernſtem Gedankenaustauſch nach praktiſch gang⸗ baren Wegen zu ſuchen, auf denen eine Steigerung der Ein⸗ nahmen der Zeitungen und vor allem eine Herabſetzung ihrer Herſtellungskoſten— insbeſondere durch eine weitere klug überlegte und tatkräftig durchgeführte Intenſivierung und Rationaliſierung der Betriebe— ermöglicht werden können, ohne daß hierdurch die geiſtige Qualität der Zeitungen auch nur im geringſten beeinträchtigt und ihre Wirkungsmöglich⸗ keit auf das Leſepublikum und ihre Vermittlertätigkeit im Wirtſchaftsverkehr beſchränkt wird. Gleichzeitig mit dem Verein Deutſcher Zeitungs⸗Verleger tagt der Arbeitgeberverband für das Deutſche Zeitungs⸗ gewerbe, deſſen Hauptverſammlung ſich alljährlich den Sitzungen der Zeitungsverleger anſchließt. Auch er hat wich⸗ tige Funkte auf ſeiner Tagesordnung. Wir begrüßen die Zeitungs⸗Verleger in unſerer ſchönen Nachbarſtadt Heidelberg und wünſchen ihnen für die Tagung ſelbſt das beſte Einvernehmen und vollen Erfolg, den geſelligen — infolge der derzeitigen Wirtſchaftslage beſchränkten— Veranſtaltungen fröhlichen Ausklang. F. H. * Kommerzienrat Dr. h. c. Alfred Neven Du Mont, Kölnische Zeitung, 3. Vorsitzender Die Fremdenbücher der Molkenkur Auf der Terraſſe hochgewölbtem Bogen der Heidelberger Molkenkur iſt ſtets ein Kommen und ein Gehen. Unzählige ſind hier vorübergezogen, Tauſende kehren immer wieder, um von da oben dem Hochgeſang der Heidelberger Landſchaft zu lauſchen. Und dabei nehmen ſie nicht nur eine Erinnerung mit, ſie laſſen auch ein Zeichen ihres Gedenkens zurück. Wäh⸗ rend von drüben die anmutige Linie des Heiligenberges grüßt und der Beſucher über dem Neckartal zu ſchweben meint, das alte Pfalzgrafenſchloß ſich zu ſeinen Füßen auftut wie eine alte Truhe, in die er blickt,— da werden ihm plötz⸗ lich ein paar Bücher präſentiert, in denen die Zeichen der Erinnerung an die Heidelberger Molkenkur geſammelt ſind. Der Beſucher, der ſich für kurze Augenblicke von der Land⸗ ſchaft abwendet, die ſich ihm hier darbietet, wird zuerſt glau⸗ ben, ein paar alte Bände der Fliegenden Blätter oder des Kladderadatſch vor ſich zu haben. Und tatſächlich fehlt es darin nicht an Zeichnungen und Verſen, Sprüchen und Rei⸗ men, aber ſie ſind nicht gedruckt, ſondern geſchrieben, alſo— wenigſtens vorläufig— kein verlegeriſches Werk, obwohl bereits eine Reihe von Bänden vorliegen. Man hat gut daran getan, die älteren Jahrgänge einem Heidelberger Muſeum zu überantworten. So liegen nur vier Bände auf, die jedoch genügen, einen Blick in die reiche Vergangenheit dieſes Ruhepunktes zu werfen, der ſelbſt in eine ewige Gegen⸗ wart poeſievoller Landſchaft geſtellt iſt. Erſt kommen einem dieſe in kein Schweinsleder gebundenen Bände vor wie die Kritzel⸗ bücher aus entſchwundener Kinderzeit. Wohlgemerkt, das ſieht auf den erſten Blick nur ſo aus. Aber man braucht nur näher hinzuſchauen, um mancherlei zu entdecken. Da ſteht zum Beiſpiel, nur mit der Jahreszahl 1911 verſehen, aber ſehr deutlich lesbar, mit Bleiſtift geſchrieben ein Name „E. Roſtand“. Sonſt nichts. Aber die ältere Generation weiß ſofort, wer der Träger dieſes Namens iſt, der Dichter eines der eindrucksvollſten Theaterſtücke, des„Cyrano de Bergerac“. Das iſt eigentlich das einfachſte: man ſchreibt nur ſeinen Namen hin. Aber das können ſich allein die berühmten Leute leiſten. Manchmal liegt auch ſchon im bloßen Namenszug außerordentlich viel. Da tanzt zum Exempel unter dem Datum des März 1927 eine wunderbar grazile Handſchrift über das Papier hin, fein, in entzückenden Bögen und Win⸗ dungen, und man braucht nicht Graphologe zu ſein, um zu erkennen, daß es der Namenszug einer Tanzkünſtlerin ſein muß. Wir entziffern ihn, und richtig, er heißt Anna Pawlowa. Aber ſolche Namen ſind nicht nur alleinſtehend; ſo können zum Beiſpiel ganze Berühmtheitsgruppen auftreten wie dieſe, in der Literatur, Soziologie und Muſik auf das An⸗ mutigſte vereint ſind. Da ſteht zu oberſt der Namenszug Friedrich Gun dolfs zu leſen, darunter Zitha Furt⸗ wängler, die Gattin unſeres Meiſterdirigenten; Alfred Weber, der bedeutende Heidelberger Volkswirtſchaftler und Soziologe, reiht ſich an, dann folgt die Unterſchrift Elif a⸗ beth Gundolfs, Wilhelm Furtwänglers ſelbſt und der bekannte Name Elſe Jaffé⸗ Richthofen ver⸗ vollſtändigt die Reihe. Sie wird durch drei, offenbar von der Hand Gundolfs ſtammende Zeichnungen ergänzt, von denen wenigſtens die eine auf das Urbild ſchließen läßt; es iſt eine ſehr originelle karikaturiſtiſche Zeichnung des Muſiker⸗ kopfes Furtwänglers Die weniger Beruhmten, die ganz gewöhnlichen Fuß⸗ gänger, Motorrad- und Automobilfahrer, müſſen ſich natürlich ganz anders anſtreugen, um hier unſterblich zu werden. Faſt 4. Seite. Nr. 249 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 3. Juni 1929 ſämtliche Muſen werden angerufen, ſich in den Dtenſt bieſer Verewigung zu ſtellen, und da dieſe Anrufung etwas eilig geſchieht, ſo merkt man es den Göttinnen der Künſte oft an, daß ſte ſich ſehr ſputen mußten. Die Folge davon iſt das Hinken ſo mancher Versfüße in poetiſchen Ergüſſen, die ſonſt inhaltlich unbedingt ihre Richtigkeit haben. So hat ein Mann⸗ heimer einen von all ſeinen Mitbürgern gewiß geſtellten Wunſch in folgende Verſe gebracht: „Wenn in Mannheim wüſcht(hochdeutſch „wüſt“) die Schlote rauchen, Könnten wir gut die Luft von der Molkenkur brauchen.“ Vielleicht hat er auch mit dem hängen gebliebenen Versmaß ausdrücken wollen, daß es mit der Verbeſſerung der Mann⸗ heimer Luft von vornherein einen Haken hat. Daß aber nicht nur ein Mannheimer den Aufenthalt da oben entſprechend ſeinen luftigen Erfahrungen zu ſchätzen weiß, das zeigen die Verſe eines Berliners, der ſich zu dem vielſagenden Ausruf aufgeſchwungen hat: „Hätte Preußens größter König Dich gekannt, Sein Sansſouei, es läg' am Neckarſtrand!“ Potsdam iſt allerdings auch etwas ſehr Schönes. Ob ſo ſchön wie Heidelberg? Das beſtreitet ja gerad der begeiſterte Ber⸗ wahrſcheinlich liner, ſonſt hätte er doch ſeine Verſe nicht gemacht. O, es iſt nicht einfach, in ſolchen Büchern zu blättern! Da lob' ich mir den unproblematiſchen Beginn einer anderen dieſer Stammrollen, der alſo lautet: „Zwar bin ich der Erſte in dieſem Buch Auf dem herrlichſten Fleckchen Erde, Doch hoffe ich, daß mein heut'ger Beſuch Noch lange nicht der letzte werde!“ Das ſind Vorſätze nach unſerem Sinn! Man beachte auch den Superlativ„herrlichſtes Fleckchen Erde“; das Versmaß hätte auch unter dem Poſitiv herrlich nicht Not gelitten; aber nein, die höchſte Steigerungsform muß es ſein, und ſie kehrt jeder Seite geleiſtet wird. Manchmal kann man es zwar auch verſtehen, daß einer ſeufzt: Es iſt im Leben häßlich eingerichtet, Daß jeder in die Fremdenbücher dichtet Aber da oben muß man ja zum Dichter werden, und ſo etwas verſtehen, heißt ſicherlich einiges Dichteriſche verzeihen. Manche allerdings laſſen etwas anderes für ſich dichten, ſetzen ein paar bekannte Heidelberg⸗Verſe mit ihrem Namen aufs Papier. Dabei wundert es einen, daß das nun ſchon ſeit geraumer Zeit verloren gegangene Herz von Heidelberg nicht häufigere Eintragungen erfahren hat. Mit einer Ausnahme, die wir noch nennen werden, ſcheint es mit dem Verlieren des Herzens auf der Molkenkur geradezu ſeine Schwierig⸗ keiten zu haben. Da leſen wir z..:„Drei Mädels vom Rhein haben ihr Herz noch nicht in Heidelberg verloren.“ Das läßt zwar noch nicht ganz auf die Abſichten der In⸗ haberinnen dieſer rheiniſchen Herzen am Neckarſtrand ſchlie⸗ ßen, aber ſo viel darf man doch wohl ſagen: daß nämlich der Heidelberger, der an den Rhein kommt, unentwegt das rhei⸗ niſche Mädchen beim rheiniſchen Wein als den Himmel auf Erden preiſt; und was am Rhein recht iſt, ſollte ſchließlich am Neckar billig ſein. Hier küßt man nicht unbedingt Ihre Hand, Madame. Mit dem Herzen in Heidelberg iſt es nun allerdings eine eigene Sache. Muß man es denn unbedingt verloren haben? Es gibt noch andere Herzensmöglichkeiten, und auch von die⸗ ſen weiß das Leporelloregiſter der Molkenkur ſo manch ver⸗ ſchwiegenes, anmutiges Stücklein zu erzählen. Es ſpringt zwar nicht ſo in die Augen wie die Verſe oder gar die Bilder, an denen ſich manches zeichneriſche Talent verſucht hat, aber dafür blühen dieſe Heidelberger Herzensröslein von der Molkenkur in den verborgenen Winkeln dieſer Blätter. Wir wollen ſie nicht aus ihrem Verſteck herauszerren, ſondern nur zeigen, daß ſie wirklich blühen und duften. Wie oft begegnet man auf dieſen Seiten nur zwei Namen, vereinigt durch ein Datum, verbunden durch die gleiche überall wieder.„Schönſter Fleck Deutſchlands“, iſt ſo das mindeſte, was an ſolchen ehrenwerten Befleckungen faſt auf Feder, den unverkennbar gleichen Griffel, der ſie nieder⸗ ſchrieb, und man wird ſich des Eindrucks nicht erwehren 1 können, der in dem zarten Worte liegt: zwei Seelen und ein Gedanke. Zuweilen reden dieſe Einträge noch eine deut⸗ lichere Sprache. So entdecken wir z. B. unter dem ſchwung⸗ vollen Namenszug einer Holländerin den Eintrag„ich ſchließe mich meiner ſchönen Vorrednerin an.“ Das iſt gewiß recht vielſagend ausgedrückt. Aber es kann noch mehr ſagend ſein, wenn da geſchrieben ſteht:„Es lebe die Liebe“(der Unter⸗ ſchreibende iſt aus Berlin) und gleich darauf:„Es lebe das Leben“(die Schreiberin ſtammt aus Kopenhagen). So kann man ſich in der Welt begegnen, und oft genügt ein Wort. Es wäre noch manches der Erwähnung wert, was ſich auf dieſen Seiten findet. Das ſtudentiſche Leben der Neckar⸗ ſtadt macht ſich nicht nur in den vielen Bierzipfeln bemerkbar, die die Seiten beſonders wieder im Jahrgang 1929 füllen, es lacht aus manchem feuchtfröhlichen Gruß der Kommilitonen entgegen, die von hier oben einen geeigneten Ueberblick über die Wiſſenſchaft zu gewinnen ſuchten. Und, wie man aus dem Kopenhagener Eintrag ſchon erſehen hat, iſt auch das Aus⸗ land auf dieſen Seiten vertreten, und bis in die Schriftzeichen des fernſten Aſien reichen die Lettern, aus denen dieſe Zeug⸗ niſſe fernſter Beſucher beſtehen. Japaniſche, chineſiſche, ara⸗ biſche Schriftzeichen ſind gar keine Seltenheit. Sie haben das Bequeme, daß man ſie halten kann wie man will, und dabei jederzeit gleich klug daraus wird. Zuweilen aber raffen ſich dieſe Vertreter fremder Länder zum Gebrauch der deutſchen Sprache ſelbſt auf, und da entſtehen ganz reizende Ab⸗ wechſlungen in dieſen Büchern, an denen es ja auch ſonſt nicht fehlt. Da ſchreibt z. B. der mutmaßliche Verfaſſer von „Maruſchka, Braut gelibbtes“ wörtlich:„Ich habe mei Herz in Heidelberg verlorren. Hier iſt wunderbar ſchön und feder wird ſein Herz verlirren“ Das noch aufgeſchlagene Buch will man nicht entlaſſen ohne den Tribut eines Eintrags. Und ſo bleibt man denn noch ſitzen, weil nun auch„was andres“ drin ſtehen ſoll, aber bei ſo viel Poeſie, die man da vorfindet, wird einem das nicht ſo leicht. Und weil man nicht alle Verſe mitteilen kann, die in den Büchern ſtehen, ſeien ſchließlich die eigenen erſt recht verſchwiegen— Vom geſtrigen Sonntag Der erſte Sonntag im Monat Juni brachte in den erſten Vormittagsſtunden prächtigen Sonnenſchein. Nachmittags da⸗ gegen war der Himmel ſtark bewölkt. Um halb 5 Uhr ſetzte leichter Regen ein, der ein vorzeitiges Aufbrechen in den Gartenreſtaurants zur Folge hatte. Die Temperatur war im Gegenſatz zu den letzten Tagen mit hochſommerlicher Wärme etwas kühler. Für den Sport war das Wetter aber ausgezeichnet. Infolge der ſtarken Niederſchläge der letzten Tage im badiſchen Oberland iſt der Waſſerſtand des Rheines im Zunehmen begriffen. Wer am Vormittag nach dem Waldpark ſpazieren ging, konnte die Wahrnehmung machen, daß die Sandinſel auf der Ludwigshafener Seite kleiner geworden iſt und daß ein lebhafter Perſonenſchiffahrts⸗ verkehr auf dem Rhein herrſchte. Von Karlsruhe kam das ſchmucke Motorſchiff„Freiherr von Stein“ heruntergefahren, das ſo ſtark beſetzt war, daß es ſich in dem hohen Wellengang faſt zur Seite neigte. Fröhliche Muſik erſchallte von Bord. Eine große Anziehungskraft übten wieder die Fluß⸗ bäder und das Strandbad aus. Schon vor 12 Uhr mittags war am Strandbad der Raum für die Fahrräder überfüllt. Trotzdem fuhren immer noch neue Maſſen von Badeluſtigen hinaus. 10 000 Perſonen wurden gezählt. 12 Unfälle leichterer Art kamen vor; darunter 5 Verletzungen durch Glasſcherben. Als die erſten Regentropfen fielen, war allgemeiner Aufbruch. Die Sanitätskolonne Neckarau verſieht freiwillig den Sanitätsdienſt am Strandbad. Da die Leute jeden Sonntag ihre freie Zeit der Nächſtenliebe opfern, wäre es angebracht, den Sanitätern ihr Amt nicht unnötig zu er⸗ ſchweren. Das Männerfreibad an der Stephanienpromenade Stäoͤtiſche Nachrichten Der Kampf um die Vergnügungsſteuer Eine Eingabe der Mannheimer und Ludwigshafener Licht⸗ ſpielhausbeſitzer um Ermäßigung auf 5 v. H. In Mannheim und Ludwigshafen haben ſich die Licht⸗ ſpielhausbeſitzer mit einer Eingabe an den Stadtrat ge⸗ wandt, worin um eine Ermäßigung der Vergnü⸗ gungsſteuer auf 5 v. H. nachgeſucht wird und zwar zu⸗ nächſt für die Monate Juni, Juli und Auguſt. Gegenwärtig beträgt die Steuer durchſchnittlich 11—12 v. H. Es handelt ſich um insgeſamt 400 Angeſtellte, die ſich auf 16 Lichtſpieltheater in Mannheim und Ludwigshafen verteilen. b Der Stifter der Bernhard Kahn-Leſehalle beſucht Mannheim Otto H. Kahn, der bekannte amerikaniſche Finanz⸗ mann, der Stifter der Bernhard Kahn⸗Leſehalle, beſuchte am Freitag nachmittag ſeine Vaterſtadt Mannheim. Otto H. Kahn, heute einer der einflußreichſten amerikaniſchen Bankiers, iſt 1867 als Sohn des Stadtrates Bernhard Kahn in Mannheim geboren. Die Bernhard Kahn⸗Leſehalle wurde im Jahre 1905 aus Mitteln einer Stiftung von Otto H. Kahn und Frau Emma Kahn, der Witwe des Altſtadtrates Bernhard Kahn, von der Stadt erbaut. 1906 wurde die Leſehalle dem Verein für Volksbildung übergeben. Die laufenden Betriebsaus⸗ gaben werden heute zum Teil aus jährlichen Beiträgen des Stifters, Otto H. Kahn, und der Stadt Mannheim gedeckt. Der deutſchamerikaniſche Gaſt benutzte ſeine Anweſenheit in ſeiner Vaterſtadt, um u. a. die mit dem Namen ſeiner Familie ſo eng verbundene Leſehalle in ihrer heutigen Form zu beſichtigen. Auch der Kunſthalle, dem Schloßmuſeum und dem Theater ſtattete er einen Beſuch ab. St..⸗A. * * Unfall im Luiſenpark. Im Luiſenpark erholen ſich jetzt viele Leute. Das läßt aber die Jugend zum größten Teil ganz gleichgültig. Rückſichtslos wird auf den Spazierwegen Ball geworfen und Roller gefahren. Bei dieſer Gelegenheit wurde eine alte Frau von einem 12jährigen Jungen ange⸗ fahren, wobei die Frau den rechten Fuß gebrochen hat. Paſſanten leiſteten die erſte Hilfe. * Das Feſt der Silberhochzeit feiert am morgigen Diens⸗ tag Maſchinenmeiſter Hans Weber mit ſeiner Ehefrau hatte geſtern ſeinen Betrieb eröffnet. Im Stadtinnern war nachmittags wenig Verkehr. Erſt in den Abendſtunden, als die Ausflügler und Spaziergänger zurückkehrten, wurde es etwas lebhafter. Die evangeliſche Johauniskirchen⸗ gemeinde auf dem Lindenhof feierte das 25jährige Be⸗ ſtehen der Johanniskirche durch einen gut beſuchten Feſt⸗ gottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchen⸗ und Bläſerchores. Um 7 Uhr morgens war Turmblaſen, abends Kirchenkonzert. Wir werden über die Feier berichten. Im Ballhausgarten hielten am Samstag und Sonntag die Angehörigen ehemaliger bayeriſcher Fußartillerie⸗ Regimenter und deren Erſatzformationen aus der Pfalz, Baden und dem Saarland eine Wieder⸗ ſehensfeier ab, die einen kameradſchaftlich ſchönen Ver⸗ lauf nahm. Am Samstag wurde ein Begrüßungsabend abge⸗ halten, am Sountag vormittag 11 Uhr eine Totengedenk⸗ feter und am Nachmittag ein Gartenfeſt. Die Kapelle Mohr ſpielte flotte Militärweiſen. Beſonders gefiel ein Militär⸗Fanfarenmarſch und das Pfalzlied. Das Artil⸗ leriſtenlied:„Wir ſind ein frohes, gewaltiges Korps, ge⸗ 14 ſchmückt mit dem ſchwarzen Kragen“ wurde begeiſtert ge⸗ ſungen. Die des Wahlen zur Landwirtſchaftskammer wieſen, wie vorauszuſehen war, nur eine ſchwache Beteiligung auf, da ſich die Arbeitgeber auf eine Liſte geeinigt hatten. Von 246 ſtimmberechtigten Arbeitnehmern hatten nur 22 ab⸗ geſtimmt.— Der Ausflugsverkehr war vormittags nach allen Richtungen ſehr ſtark, während der Nachmittags⸗ verkehr uns bahnamtlich als mäßig bezeichnet wurde. ch. . Stenographiſches Wettſchreiben Bei dem am 25. Mai abgehaltenen ſtenographiſchen Wettſchreiben erhielten folgende ſtädtiſche Beamte und Angeſtellte Preiſe: 240 Silben: je einen erſten Preis: Stolz, Karl (Fürſorgeamt), Bieler, Auguſt(Hauptverwaltung), Al⸗ brecht, Hermann(Perſonalamt), Köhler, Aug.(Kranken⸗ anſtalten), Klemann, Heinrich(Hauptverwaltung); einen zweiten Preis: Größle, Adolf(Jürſorgeamt). 200 Silben: je einen erſten Preis: Fromm, Maria(Straßenbahnamt), Conrad, Eliſabeth(Handels⸗ hochſchule.. 175 Silben: je einen erſten Preis: Holzwarth, Franz(Fürſorgeamt), Völker, Kurt(Straßenbahnamt), Schä⸗ fer, Emmy(Hauptverwaltung), Klenk, Emmy(Wohnungs⸗ amt), Hofrichter, Luiſe(Tiefbauamt), Krämer, Artur(Haus⸗ verwalbung), Strittmatter, Helene(Handelshochſchule); je einen zweiten Preis: Pimiskern, Roſa(Werke), Schüttler, Klara(Krankenanſtalten). 150 Silben: je einen erſten Preis: Fink, Philipp (Stadtkaſſe), Langenbein, Kurt(Hauptverwaltung), Höfler, Peter(Hauptverwaltung), Klein, Oskar(Hauptverwaltung), Stumpf, Friedrich(Perſonalamt), Liebler, Amanda(Haupt⸗ kanzlei), Böhl, Adelheid(Jugendamt), Jahn, Elſe(Gemeinde⸗ gericht und Mieteinigungsamt), Knab, Karl(Rechnungsamt), Lemmin, Julius(Hauptkanzlei), Bär, Eliſabeth(Straßen⸗ bahnamt), Liebler, Marig(Wohnungsamt), Rauſch, Bernhard (Hauptverwaltung), Brümmer, Eugen(Handelsſchule II). 125 Silben: je einen erſten Preis: Waller, Luzia (Stadtſchulamt), Eckardt, Käte(Soziale Frauenſchule), Weißer, Gliſabeth(Stadtſchulamt), Schmidt, Maria(Werke), Schramm, Irmgard(Tiefbauamt), Bock, Otto(Tiefbauamt), Hübner, Oskar(Hausverwaltung); je einen zweiten Preis: Henfle, Hermann(Handelsſchule II), Gerner, Helmut(Gewerbe⸗ ſchule), Digel, Elſe(Stadtkaſſe), Krämer, Helma(Haus⸗ verwaltung). 100 Silben: je einen erſten Preis: Eickelbaum, Wil⸗ helm(Fuhr⸗ und Gutsverwaltung), Harlfinger, Johanna (Rechnungsamt), Heck, Emil(Gemeindegericht und Miet⸗ einigungsamt), Kihm Kurt(Rechnungsamt), Filſinger, Hans (Standesamt), Maier, Haus(Stadtkaſſe), Stichling, Theodor (Perſonalamt), Münch, Hermann(Stadtratsregiſtratur), Hal⸗ kenhäußer, Johann(Handelshochſchule), Renz, Frieda(Spar⸗ kaſſe); je einen zweiten Preis: Herkert, Willi(Kranken⸗ anſtalten), Lingg, Wilhelm(Wahlamt), Guth, Hedwig(Ge⸗ meindegericht und Mieteinigungsamt), Anſtätt, Berta(Spar⸗ Marie geb Steger, Augartenſtraße 24. kaſſe). St..-A. Bitte der Angler an das badende Publikum Der Bund der Fiſcherei⸗ Vereine Mann⸗ heim und Umgebung e. V. erſucht uns um Aufnahme folgender Zuſchrift: Das Baden im Freien hat leider wieder Ausmaße und zum Teil Auswüchſe angenommen, die es dringend geboten erſcheinen laſſen, auf die Beeinträchtigung des Angelſports hinzuweiſen. Jedermann weiß, daß der Fiſch außerordentlich ſcheu iſt und nur bei Vermeidung aller Störungen an die Angel zu bekommen iſt. Wenn man ſieht, daß ſich in unmittelbarer Nähe eines Anglers unzählige Badende im und am Waſſer herumtummeln, ſo kann man leicht begreifen, daß von einem Fangerfolg des Anglers keine Rede ſein kann. Mit vollem Recht beſchweren ſich die organi⸗ ſierten Sportangler bei ihren Spitzenorganen über dieſe Be⸗ einträchtigungen. Jährlich werden von dem Angler für Löſung von Er⸗ laubnisſcheinen, für Fiſchbeſatz und Waſſerhege und ⸗pflege und für die Fiſchereivereine größere Beträge abgeliefert. Dafür verlangt der Angler, daß er auch ungeſtört ſeinem Sport nachgehen und auf einen Erfolg rechnen kann. Die organiſierten Angler haben wiederholt ſchon zum Ausdruck gebracht, daß ſie gegen das Baden aus volksgeſundheitlichen Gründen nichts einzuwenden haben, nur verlangen die Ang⸗ ler mit vollem Nachdruck, daß ſich das Baden in jenen Ge⸗ wäſſerſtrecken abſpielt, wo die Ausübung des Angelſports mit weniger Erfolg zu rechnen hat. Seit Erbauung des Strandbades iſt Tauſenden von Menſchen Gelegenheit ge⸗ boten, ihrem Badebedürfnis und ihrer Bewegung im Freien vollauf Rechnung zu tragen. Das badende Publikum möge ſich vergegenwärtigen, wie es ihm zumute wäre, wenn man ſein Sommervergnügen ähnlich beeinträchtigen würde, wie es viele Badende gegenüber den Anglern zu tun pflegen. Die organiſierten Angler glauben mit dem heutigen Appell an die breite Oeffentlichkeit den Erfolg verzeichnen gu können, daß ſie nicht gezwungen ſind, ihre Rechte durch be⸗ hördlichen Nachdruck verfechten zu laſſen. Auch an die Hundebeſitzer richten die organiſterten Sportangler die höfliche Bitte, ihre Hunde nicht immer in allernächſter Nähe eines Anglers ins Waſſer zu hetzen und dadurch unliebſame Zuſammenſtöße mit Anglern hervorzurufen. Paddler und Bootfahrer dürften auch größere Rückſichtnahme gegenüber Anglern beim Vergnügen auf dem Waſſer aus⸗ üben. Insbeſondere die Motorbootfahrer mögen ſich vor Augen führen, wie unliebſam die Störungen ſind, die durch zu ſchnelles Fahren und den dadurch bedingten ſtarken Wel⸗ lenſchlag für den Angler verurſacht werden. N * * Beſtattung von Johann Nikolaus Deppert in Neckarau. In der vierten Nachmittagsſtunde des letzten Samstags trug man auf dem Friedhof des Stadtteils Neckarau den früheren Verleger und Beſitzer der„Neckarauer Zeitung“, Johann Ni⸗ kolaus Deppert, zu Grabe. Ein arbettsreiches Leben eines fleißigen und ſtrebſamen Jüngers der ſchwarzen Kunſt Gu⸗ teubergs hat im Alter von 78 Jahren ſeinen Abſchluß gefun⸗ den. Als Sohn einfacher Landleute zu Gochsheim in Unter⸗ franken im Jahre 1851 geboren, hatte er neben 8 Geſchwiſtern wovon heute nur noch zwei am Leben ſind, eine nicht gerade freudvolle Jugend. Nach ſeiner Schulentlaſſung erlernte der aufgeweckte Junge die Buchdruckerkunſt und war dann ſpäter in einer Reihe bayeriſcher und badiſcher Städte als Schriſt⸗ ſetzer und Faktor, zuletzt in Freiburg i. Br. tätig. Im Jahre 1897 kaufte er die Muchenbergerſche Druckerei in Neckarau, die„Neckarauer Zeitung“ auf. Aus feiner glücklichen Ehe ſind vier Kinder hervorgegangen, zwei Söhne und zwei Töchter. Im Jahr 1926 feierten die Eheleute, beide noch in guter Geſundheit, ihre Goldene Hochzeit. Dann kamen bald die Tage des Leids. Stadtpfarrer Maurer hielt in An⸗ lehnung an den 51. Pſalm einen tiefgründigen Nachruf. Ein edler, guter Menſch ſei in das ewige Reich eingegangen. Die Worte des Geiſtlichen wurden umrahmt durch Harmonium⸗ vortrag mit Cellobegleitung. An der Familiengrabſtätte legten das Perſonal der Druckerei und auch die Zeitungsträgerinnen in liebevollen Worten ihrem Seniorchef Kränze als letztes Liebeszeichen nieder. Mit Gebet und Segen ſchloß die ein⸗ fache ſchlichte Feier.. Eröffnung des ſtädtiſchen Hotels. Das ſtädtiſche Hotel in der Auguſta⸗Anlage wird Ende dieſer Woche dem Betrieb übergeben. Ein offizieller Eröffnungsakt wird nicht veran⸗ ſtaltet. Es finden nur einige Beſichtigungen durch die ſtäbdti⸗ ſchen Kollegien und die Preſſe ſtatt. Dem öffentlichen Verkehr wird das Hotel am Sonntag, 9. Juni, morgens übergeben. 2 1 * 5 8. 0 4. 2 N Montag, den 3. Junk 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe] 5. Seite. Nr. 249 * Molkenkur Heidelberg. Wie aus dem Anzeigenteil er⸗ ſichtlich, iſt die Molkenkur heute abend anläßlich der Tagung des Vereins deutſcher Zeitungsverleger reſer⸗ viert. * Pabbler⸗Unglück. Geſtern nachmittag 4 Uhr kenterte ein Paddlerboot mit zwei Inſaſſen auf dem Rheinſtrom in der Nähe des Rheinkaffees. Die Paddler trieben, beide ſich an ihrem Boote haltend, an dem dort verankeren Fiſchkutter ſtromabwärts. Raſch hatten ſich ſehr viele Zuſchauer ange⸗ ſammelt, aber niemand konnte den mit dem Tode ringenden Paddlern Hilfe bringen. Wären nicht zwei Schiffer von dem Fiſcherkutter, die gerade an Bord weilten, mit einem Nachen nachgefahren und hätten die Beiden dem naſſen Ele⸗ mente entriſſen, ſie wären ſicherlich beide ertrunken. * Brand in einer Fiſchbäckerei. Um 13.23 Uhr wurde am Samstag der Löſchzug der Berufsfeuerwehr nach der Gärtnerſtr. 26 gerufen, wo in einem Fiſchbratofen in einer Fiſchbäckerei das Oel durch Ueberhitzen in Brand geraten war. Die Gefahr wurde durch die alar⸗ mierte Berufsfeuerwehr mit Tetrachler⸗Apparaten beſeitigt. Der Schaden beträgt etwa 400 Mk. Vor ein Laſtauto gelaufen. An der Ecke der Thoräcker⸗ und Schwetzingerſtraße lief am Samstag nachmittag ein etwa 7 Jahre alter Junge einem Laſtauto aus Speyer direkt vor die Räder. Der Fahrer bremſte mit aller Gewalt. Der Junge erlitt zum Glück nur leichte Verletzungen, während der Beifahrer abſprang und ſo erhebliche Kopf⸗ und innere Verletzungen erlitt, daß er nach dem Allgemeinen Kranken⸗ haus gebracht werden mußte. * Waldbrand. Am Samstag um 12.48 Min. wurde die Berufsfeuerwehe nach dem Anweſen Weinheimer Schlag bei der früheren Luftſchiffklaſerne Sandhofen, rechts der Bahn gerufen. Vermutlich durch Funkenflug aus einer Loko⸗ motive war dort ein Waldbrand entſtanden. Dieſer wurde durch die Berufsfeuerwehr mit Unterſtützung der Frei⸗ willigen Feuerwehren Sandhofen und Käfertal, der Fabrik⸗ feuerwehr der Zellſtoff⸗Fabrik und dem Forſtperſonal durch Abdecken mit Sand und Ausſchlagen mit Spaten und Schau⸗ feln und durch Freilegen von Gaſſen vor dem brennenden Forſt gelöſcht. Die Freiw. Feuerwehren von Sandhofen und Käfertal übernahmen nach dem Abrücken der Berufsfeuer⸗ wehr die Brandwache. Der Schaden iſt bedeutend, da eiwa—7 Hektar junge Kiefernbeſtände vernichtet wor⸗ den ſind. * Schadeuſener. Aus bisher noch nicht feſtgeſtellter Ur⸗ ſache war am geſtrigen Sonntag in der verlängerten Volta⸗ ſtraße eine Bretterwand in Brand geraten. Das Feuer, das die Bretterwand auf etwa 50 Meter zerſtörte, griff auf einen Materialſchuppen von etwa 6 Quad⸗ ratmeter Bodenfläche über und vernichtete dieſen. Das Feuer wurde durch einen Löſchzug der Feuerwache 1 mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Der Schaden beträgt etwa 500 Mark. Seltenes Doppeljubiläum. Schuhmachermeiſter Jean Heſſe, F 5, 5 wohnhaft, feiert am heutigen Montag mit ſeiner Ehefrau Margarete geb. Schmitt das ſeltene Feſt der gol⸗ denen Hochzeit und das 50 jährige Geſchäfts⸗ fu biläum. Herr Kommiſſar, meine Tochter iſt verſchwunden! Kriminaliſtiſche Plauderei von Otto Schwerin Auf der Vermißtenſtelle im Polizeipräſidium— In großen Provinzſtädten wie Frankfurt, Düſſeldorf oder Mannheim werden im Jahr 700 bis 1000 Perſonen als vermißt gemeldet— Wie der amtliche Fahndungsapparat arbeitet— Faſt alle„Vermißten“ werden wieder gefunden Vor dem Kriminalbeamten des 42. Polizeireviers ſitzt eine alte, abgehärmte Frau.„Ich kann es nicht rund kriegen,“ ſchluchzt ſie in ſich hinein.„Noch nie iſt meine Elly über Nacht von zu Hauſe weggeblieben, und jetzt iſt ſie ſchon ſeit drei Tagen verſchwunden. Ich bin ſicher, daß dem Mädchen etwas paſſtert iſt.“ Der Revierkriminalbeamte hat ſeine eigene private Meinung über das„unfreiwillige“ Verſchwinden weiblicher jugendlicher Perſonen. Er weiß aus ſeiner Praxis, daß die Vermißten auch ohne Eingreifen der Behörden meiſt nach einigen Tagen ein Lebenszeichen von ſich geben, aber ſeine Privatanſicht iſt hier nicht maßgebend. Er greift wort⸗ los nach einem bedruckten Formular und beginnt die zahl⸗ reichen Spalten nach Angaben der Mutter auszufüllen. Die Vermißtenſtelle bei den Polizeiverwaltungen un⸗ ſerer Großſtädte hat inſofern eine erhebliche Arbeit zu bewäl⸗ tigen, als jährlich hunderte von derartigen Anzeigen erſtattet werden. In Frankfurt, einer Halbmillionenſtadt, erreichten die Anzeigen im vergangenen Jahre die Ziffer von 800. Es kann jedoch zur Beruhigung des Publikums verraten werden, daß ſämtliche als vermißt gemeldete weibliche Perſonen er⸗ mittelt wurden. Von den männlichen Vermißten konnte ledig⸗ lich der Verbleib von 4 Perſonen nicht einwandfrei feſtgeſtellt werden. Man erſieht aus dieſen Ziffern, daß das Verſchwinden eines Mädchens oder eines Mannes in den ſeltenſten Fällen allzu tragiſch genommen werden darf. Allerdings muß nach Lage der Dinge mitunter auch ſchon einmal mit einem Ver⸗ brechen gerechnet werden, ſodaß eine Anzeige bei der Polizei entweder beim zuſtändigen Revier oder beim Polizeipräſi⸗ dium unter allen Umſtänden erfolgen ſollte. Zumeiſt klärt ſich das Verſchwinden ſchon wenige Tage ſpäter in harmloſer Weiſe, harmlos wenigſtens im krimina⸗ liſtiſchen Sinne, auf. Häufig trägt die Schuld ein eheliches Zerwürfnis, wobei nach einem vorausgegangenen Krach der Gatte oder auch die Gattin verſchwindet, um wenige Tage ſpäter, wenn der erſte Zorn verraucht iſt, zurückzukehren, oder um mitzuteilen, daß er oder ſie„bis auf Weiteres“ zu Freun⸗ den oder Bekannten gegangen ſind. Bei Jugenblichen beiderlei Geſchlechts ſpielt der Leichtſinn leider oft genug eine verderbliche Rolle und bildet die Triebfeder zu einer längeren oder kürzeren Exkurſion. Mitunter hat auch ein Jugendlicher eine größere oder kleinere Handlung begangen und meidet das Elternhaus aus Furcht vor Strafe. Bei jungen Mädchen iſt manchmal die Entdeckung von Folgen eines ſträflichen Ver⸗ kehrs maßgebend, um über Nacht zu verſchwinden, wobei leider mitunter mit einem Selbſtmord gerechnet werden kann. Auch ſonſt nimmt die Polizei eine Vermißtenanzeige niemals als harmlos auf, denn wenn das eigentliche Verſchwinden eines jungen Mädchens an und für ſich, wie beiſpielsweiſe beim Ausreißen mit einem Liebhaber, im kriminaliſtiſchen Sinne als harmlos gelten kann, ſo muß doch ſtets mit einer ver⸗ brecheriſchen Möglichkeit des„Entführers“ gerechnet werden. In manchen Fällen„verſchwindet“ ein junger Mann auch, weil er von irgend einem Gericht zu einer Gefängnisſtrafe verurteilt iſt und dieſe Strafe in aller Heimlichkeit anzutreten gedenkt. Mitunter taucht der Vermißte einige Monate ſpäter auch in der Fremdenlegion auf, wohingegen eine Ver⸗ ſchleppung durch ſogenannte Mädchenhändler ſtets mit größter Reſerve aufgenommen werden muß. Bei Erſtattung der An⸗ zeige intereſſiert ſich die Polizei vor allem dafür, ob der Ver⸗ mißte ſchon früher einmal auf einige Tage verſchwunden iſt und ob Anzeigen auf eine Geiſteskrankheit vorhanden ſind. Die Ermittlung dieſer Vermißten ſtößt immer auf gewiſſe Schwierigkeiten, weil jeder natürlich ein Intereſſe daran har, ſeinen Aufenthalt geheim zu halten und die vorgeſchriebene polizeiliche Anzeige deshalb nicht erfüllt. Der polizeiliche Fahndungsapparat iſt ſehr großzügig auf⸗ gezogen. Ein Rad greift ins andere. Die auf dem Revier erſtattete Anzeige geht an die Leichen⸗ und Vermißtenſtelle des Polizeipräſidiums, worauf der Vermißte im ſogenannten Fahndungsblatt ausgeſchrieben wird. Nebenher laufen Er⸗ mittlungen bei Verwandten, Bekannten und eytl. Arbeit⸗ gebern. Nach den möglichen Motiven richtet ſich die Art und der Grad der polizeilichen Ermittlungstätigkeit. Bei den ſo⸗ genannten Landeskriminalpolizeiſtellen und den ſogenannten Nachrichtenſammelſtellen wird über jede Vermißtenanzeige ein Karteiblatt eingerichtet und jede irgendwo aufgefundene unbekannte Leiche an Hand dieſer Karteiaufzeichnungen über⸗ prüft. Bei Kindern und Gebrechlichen oder Kranken giht das Polizeirevier ſofort eine ſogenannte Runddepeſche an ſämt⸗ liche Polizeireviere auf. Schon eine Stunde ſpäter läuft in den meiſten Fällen die Mitteilung ein, daß die in Frage kom⸗ mende Perſon auf irgend einem Revier„ſichergeſtellt“ wor⸗ den iſt. In unſerem geordneten Staatsweſen iſt das ſpurloſe Ver⸗ ſchwinden irgend einer Perſon beinahe unmöglich. Vor allem muß immer wieder betont werden, daß die Gefahr durch Ver⸗ ſchleppung von Mädchenhändlern bei den breiten Maſſen maß⸗ los übertrieben wird. Viele und gerade ſehr prominente Kriminaliſten verneinen überhaupt die Exiſtenz von Mädchen⸗ händlern in der herkömlichen Art und Weiſe. Daß eine Frau gegen ihren Willen irgendwohin verſchleppt wird, mag techniſch nicht unmöglich ſein, aber es kann als ausgeſchloſſen gelten, daß ſie monate⸗ und jahrelang verſchwunden bleibt und keine Möglichkeit findet, ihren Angehörigen auf irgend einem Weg eine Nachricht zukommen zu laſſen. Der ſkrupelloſe Mädchen⸗ händler, wie er im Kolportageroman und mitunter auch im Film dargeſtellt wird, gehört u. E. in das Reich der Fabel, Allerdings müſſen romantiſch veranlagte junge Damen ehrlich gewarnt werden, kritiklos gut bezahlte Stellungen in Braſi⸗ lien, Argentinien und anderen überſeeiſchen Ländern anzu⸗ nehmen. Von den 19 gestarteten Teams bleibt nur Zündapp strafpunktfrei Von 104 gestarteten Meschinen kommen nur 18 ohne Strafpunkte durch! Die 3 gestarteten Zündapp- Maschinen erreichen sämtlich in glänzender Ver- fassung das Ziel, davon 4 straſpunkiirei mit den Herren: Auch bei der diesjährigen intlernalionalen ADAC- Iländerfahrt fällt die höchste Auszeichnung auf Zündapp: Die Goldene ADAC- Medaille! in der von Krohn, Berlin— Kittner, Namsleu Weichelt, Berlin— Siekmann, Hameln. strengen Zustendsprüfung nach der 4000 km langen Fahrt wurden die zogen. Maschinen von einer fechnischen Kom- mission einer scharfen Nachprüfung unter- Auch hier blieb Zündapp voll kommen strafpunktfrei 58. Seite. Nr. 240 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 3. Juni 1929 Der Sternenhimmel im Juni Die Sternkarten ſtellen die ſüdliche und nördliche Hälfte des im Jumi ſichtbaren Abendhimmels dar. Sie ſtunmen in der Gegend von Mannheim am Anfang des Monats gegen Mitternacht, Mitte des Monats gegen 23 Uhr und Ende des Monats gegen 22 Uhr am beſten mit dem wirklichen Sternenhimmel überein. Die Sonne wandert in dieſem Monat in das Sternbild der Zwillinge, wo ſie am 21. Juni kurz vor Mitternacht ihren nördlichen Höchſtſtand erreicht und damit den aſtro⸗ nomiſchen Beginn des Sommers bringt. Sie ſteht dann ſelbſt um Mitternacht nur etwa 30 Vollenondbreiten unter dem Horizont, ſo daß jetzt die Nächte der immerwährenden Dämmerung beginnen. Gerade über der hellſten Stelle des Dämmerungsbogens finden wir wenig hoch über dem nördlichen Horizont ſtark funkelnd die Capella. nach rechts oben, ſo gewahren wir das große W oder die Caſſiopeia und darüber das Sternbild des Cepheus. Mit einem Opernglas oder Feldſtecher betrachten wir in dieſem Sternbild den lichtſchwachen Granatſtern, der als der röteſte Stern des ganzen nördlichen Himmels gilt. Vom Cepheus aus findet man leicht die Figur des Drachens, der zur Zeit eine zur Beobachtung ſehr günſtige Stellung einnimmt. Das Hauptintereſſe beanſprucht jetzt aber durchaus die ſüdliche Himmelshälfte. In geringer Höhe über dem ſüdlichen Horizont fallen zwei helle Sterne beſonders auf, die in Aus⸗ 1 Blickrichtung nach Süden Führen wir von ihr aus den Blick ſehen und Weſen durchaus verſchleden voneinander ſind. Der eine, der in ruhigem weißen Licht leuchtet, iſt der Saturn, der ringgeſchmückte Planet unſeres Sonnenſyſtems, der an⸗ dere, rechts vom Saturn ſtehende der Antares, ein rieſen⸗ großer Fixſtern, deſſen rötliche Färbung bei ſtarkem Gefunkel die Aufmerkſamkeit auf ſich zieht, ſelbſt wenn er an Lichtſtärke dem Saturn bei weitem nachſteht. Der Saturn bietet jetzt den Erdbewohnern ſein Ringſyſtem weit geöffnet dar, ſo daß man gewiſſermaßen von oben ſchräg auf die Ringe ſehen kann. Leider enthüllt erſt ein Fernrohr dieſes Himmelswunder. Wer die Gelegenheit hat, ein Fern⸗ rohr zu benutzen, ſollte jetzt auf keinen Fall eine Betrachtung dieſes Sterns verſäumen. Wir müſſen uns hier mit einer Ab⸗ bildung begnügen, können aber daneben auch die Stellung des Saturns und ſeiner Ringe während eines ganzen Umlaufs um die Sonne ſtudieren. Ein ſolches Saturnjahr dauert 29% Erdenjahre. Man ſieht in der Skizze, wie man von der Erde aus im Jahre 1929 auf die nördliche Seite der Ringe blickt, wie man im Jahre 1936 gerade die Kante der Ringe von der Erde aus in der Geſichtslinie hat, ſo daß ſte dann unſicht⸗ bar ſind. Im Jahre 1944 wird man die untere Seite der Ringe ſehen können, 1952 werden die Ringe abermals ſchein⸗ bar verſchwunden ſein, um 1960 wieder ebenſo auszuſehen wie jetzt. Die Ringe beſtehen aus einer Unzahl— viele Millionen oder Milliarden— kleiner feſter Körperchen, die wie Monde den Planeten umkreiſen und in ihrer Vielzahl ſelbſt in den ſtärklſten Fernrohren ſich zu feſten Ringſcheiben zuſammen⸗ zuſchließen ſcheinen. Die Saturnkugel ſelbſt iſt wahrſcheinlich noch nicht erhärtet oder erkaltet, denn die Dichte der Saturn⸗ materie beträgt nur zwei Drittel der des Waſſers. Eine dicke, ſtets geſchloſſene Wolken⸗ und Nebelhülle umgibt den Kern, deſſen Anblick uns dadurch immer verſchloſſen iſt. Der Antares iſt eine von den Rieſenſonnen wie die Beteigeuze und der Granatſtern, die, an die Stelle der Sonne geſetzt, noch weit über die Marsbahn hinausreichen würden, trotzdem dieſe doch den Durchmeſſer unſerer Sonne 326mal enthält. Uebrigens ſteht der Granatſtern im Verdacht, einer der allergrößten Sterne zu ſein und unſere Sonne an Durch⸗ meſſer 1200mal zu übertreffen. Wenden wir uns nun dem nordweſtlichen Himmel zu (CUinke Seite der Karte der nördlichen Himmelshälfte) und ver⸗ folgen an ihm von Abend zu Abend die Bahn des immer un⸗ ſcheinbarer werdenden Mars, ſo ſehen wir dieſen Planeten gerade auf den Regulus, den Hauptſtern im Löwen, zu⸗ wandern, an dem er am 30. Juni rechts oben vorbeizieht. Venus und Jupiter, die noch im April am Abendhimmel ſtanden, ſind jetzt gemeinſam kurz vor Sonnenaufgang ſichtbar. zum Jalubowfki⸗Prozeß Weitere Jeugeneinvernahme Zu Beginn der Vormittagsſitzung am 1. Juni richtete Rechtsanwalt Dr. Brandt mehrere Fragen an die Ange⸗ klagten, durch die er feſtzuſtellen ſuchte, welche Rolle der früher wiederholt belaſtete Paul Kreutzfeld in der Mordſache geſpielt hat.— Oberſtaatsanwalt Weber fragte Frau Käh⸗ Jer, ob ihre Ausſage zutreffe, daß Jakubowſki ſie vor Kreutz⸗ feld gewärnt habe. Frau Kähler beſtätigte dies. Dr. Brand wies dann die Angeklagte darauf hin, daß man den Eindruck haben müſſe, ſie habe aus Angſt vor Paul Kreutzfeld etwas Belaſtendes verſchwiegen. Frau Kähler beſtritt dies. Dr. Brand fragte den Angeklagten Auguſt Nogens, ob Kreutzfeld verſucht habe, ihn anzuſtiften, eines der Kin der umzubringen. Angeklagter Nogens: Jawohl, das hat Kreutzfeld verſucht. Die Frage des Rechtsanwalts Brand, ob er wiſſe, welches Kind gemeint war, verneinte Auguſt Nogens. * Es wurde ſodann in der Vernehmung der Zeugen fort⸗ nommen, bei dem Jakubowſki während der Jahre 1924 und 1925 mehrere Male gearbeitet hatte. Er bekundete, daß er mit Jakubowſki ſehr zufrieden geweſen iſt. Aus den Angaben des Zeugen ergab ſich, daß die Leiche Ewalds nach dem Ver⸗ ſtecken unmittelbar im Anſchluß an den Mord ſpäter noch ein⸗ mal wieder umgebettet worden iſt. Frl. Frieda Scharen⸗ berg erzählte, daß Jakubowſki, der zur Hochzeit ihres Bru⸗ ders eingeladen war, kurze Zeit vor dem Mordtage noch für den kleinen Ewald einen Anzug und einen Schlips ge⸗ kauft hat, da er Wald mit zur Hochzeit nehmen wollte. Wört⸗ lich habe er zur Zeugin geſagt:„Da wird ſich der Junge ſehr freuen.“ Arbeiter Richard Scharenberg erklärte, Ja⸗ kubowſki habe darüber geklagt, daß die drei Kinder von der Großmutter, der Frau Kähler, ſehr ſchlecht behandelt worden ſeien. Auf die Frage des Nebenklägers, Rechtsanwalt Dr. Brandt:„Halten Sie es für möglich, daß Jakubowſki den kleinen Ewald ermorden konnte?“ antwortete Scharenberg (beſtimmt):„Nein, das halte ich für ausgeſchloſſen.“ Die Ver⸗ gefahren. Als erſter Zeuge wurde der Hofbeſitzer Eggert ver⸗ handlung wurde dann auf Montag vormittag vertagt. Wirlſchaſtliches · Soziales Lockerung der Wohnungszwangswirtſchaft in Heſſen Das heſſiſche Geſamtminiſterium hat ſich eingehend mit der Frage der Lockerung der Zwangswirtſchaft befaßt und erläßt jetzt eine Verordnung, nach der auf dem Gebiete des Wohnungsmangels, des Mieterſchutzes und des Reichsmieten⸗ geſetzes beſtimmte Wohnungen, gewerbliche Räume und Ge⸗ ſchäftsräume von der beſtehenden Wohnungszwangswirtſchaft in widerruflicher Weiſe befreit werden. Die Verordnung tritt am 1. Juni in Kraft. Aus dem Lande Perſonal⸗Veränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt wurde Oberregierungsrat Karl Rauſch zum Präſtdenten der Landesverſicherungsanſtalt Baden, Ober⸗ regierungsrat Wilhelm Pfiſterer im Miniſterium des In⸗ nern zum Oberregierungsrat als Stellvertreter des Präſi⸗ denten der Landesverſicherungsanſtalt Baden, Regierungsrat Georg Sägmüller bei der Landesverſicherungsanſtalt Baden zum Oberregierungsrat als hauptamtliches Vorſtands⸗ mitglied der Landesverſicherungsanſtalt Baden mit Wirkung vom 1. Juli 1929 und Regierungsrat Dr. Alfred Schühly im Miniſteritum des Innern zum Oberregierungsrat daſelbſt, Poltzeihauptwachtmeiſter Eugen Haas in Karlsruhe zum Polizeioberwachtmeiſter in Heidelberg. * 0 * Walldorf, 2. Juni. Die Arbeitslage in hieſiger Gemeinde hat ſich gebeſſert. Der Arbeitsloſenſtand hat ſich von mehr als 200 auf 48 Erwerbsloſe geſenkt. Die Bauhand⸗ werker konnten zum allergrößten Teil auswärts Arbeit fin⸗ den. Die Bautätigkeit ſelbſt ruht faſt völlig. Die Zigarren⸗ Induſtrie iſt leidlich voll beſchäftigt. Den Reſt der Arbeits⸗ loſen, die meiſtens ungelernte Arbeiter und ausgeſteuert ſind, hofft man in den kommenden Monaten bei Grabarbeiten für Gasleitungen beſchäftigen zu können. Die Spargel⸗ ernte iſt in vollem Gange. Die Anfuhr findet auf dem Spargelmarkt reſtloſen Abſatz. Das Ergebnis wird als gut bezeichnet. Doch befürchtet man bei weiterer anhaltender Trockenheit ein Nachlaſſen des Ergebniſſes. Die Preiſe haben ſich geſenkt. 1. Sorte koſtete geſtern 40—50 Pfg. Auch in dieſem Jahr iſt der Fremdenſtrom groß. Die Haupt⸗ anziehungskraft üben die ſchönen Maiglöckchen aus, die in Hülle und Fülle ſich in den hieſigen Buchen⸗ und Tannen⸗ wäldern befinden. Viele Mannheimer und geſchloſſene Ver⸗ eine ſind jährliche Beſucher der Wäldern. Nachbargebiete Aus Not in den Tod * Mainz, 1. Juni. Ein junger Kʒaufmann aus Mainz, der ſeit längerer Zeit ſtellungslos iſt, ſtürzte ſich geſtern abend auf der Bahnſtrecke nach Wiesbaden vor einen fahrenden Zug. Ein Beamter, der den Vorgang aus der Ferne beobachtete, konnte nicht mehr rettend eingreifen. Der Tod trat auf der Stelle ein. Ebenfalls ſuchte eine ältere Witwe aus Lebensüberdruß den Tod. Sie vergif⸗ tete ſich durch Gas in ihrer Wohnung. Anwohner, die den Gasgeruch ſpürten, öffneten die Küche und fanden die Dame tot auf. Gerichtszeitung Verurteilter Löffelſchlucker Ein herumwandernder Bettler und Landſtreicher, der be⸗ reits ſchon dadurch bekannt geworden iſt, daß er bei ſeiner Einlieferung in das Bezirksgefängnis Wolfach einen Löffel ſchluckte und deshalb operiert werden mußte, iſt nun in dieſem Zuſammenhang noch nachträglich mit zwei Monaten Gefängnis und drei Wochen Haft beſtraft worden. Von ſeiner Haftzeit hat man ihm auf die Haftſtrafe 10 Tage angerechnet. Als der Landſtreicher, namens Molitor, den Löffel geſchluckt hatte und der Aufſeher ihn deshalb zur Rede ſtellen wollte, ließ er ihn nicht in die Zelle, ſondern ſtemmte ſich gegen die Tür und fiel zuletzt, als der Aufſeher dennoch die Zelle betrat, auf dieſen ein und verletzte ihn. Wegen dieſes Widerſtandes bekam er Wolfach zwei Monate Gefängnis. er wegen ſeiner Betteleien in Schenkenzell und Schiltach. vom Amtsgericht Die weitere Strafe erhielt ** § General v. Epp als Kläger. Das Schöffengericht München verurteilte den verantwortlichen Schriftleiter der kommuniſtiſchen„Roten Fahne“, Karl Schrader, wegen Be⸗ leidigung des Generals v. Epp zu zwei Monaten Gefängnis. In einem Aufſatz des Blattes war von dem„Arbeitermörder Epp“ die Rede geweſen. Der Vorſitzende führte in der Be⸗ gründung des Urteils aus, daß v. Epp, als er im Auftrag der bayeriſchen Regierung die Exekutive in München vor⸗ nahm, eine ſchwere Pflicht erfüllt habe. Die Beſchuldi⸗ gung habe ihn umſomehr beleidigen müſſen, als ſie eine Wiederholung einer Beleidigung darſtelle, wegen der der damalige verantwortliche Schriftleiter der„Roten Fahne“ wegen Beleidigung des Generals v. Epp zu 3000 Mk. Geld⸗ ſtrafe verurteilt worden war. Veranſtaltungen Montag, den 3. Juni „Eine Nacht in Veneödtg“..80 Uhr. Lichtſpiel: Alhambra: Der Adjutant des Zaren“.— Schau ⸗ burg:„Die Republik der Backfiſche“.— Ufa⸗ Theater: „Pori“.— Palaſt⸗Theater:„Der geftlmte Krantzprozeß“. Scala⸗Theater:„Der Mann im Frack“.— Capitol: „Der Spion von Odeſſa“. Glorta⸗Palaſt:„Der mo⸗ derne Caſanova“, Aus den Rundfunk⸗Programmen Montag, 3. Juni Deutſche Sender g Berlin(Welle 475,4), Königswuſterhauſen(Welle 1648 Nationaltheater: ſchließend Tanzmuſik. Breslau(Welle 321,2) 20.15 Uhr Johann Strauß. 8 Frankfurt(Welle 421,3) 12.30 Uhr: Schallplattenkonzert 13.85 Uhr: Von Stuttgart: Konzert, 20 Uhr: Zum 30. Todestag Ip haun Strauß, 21 Uhr: Konzert auf zwei Klavieren, 22 Uhr Tanzmuſitk. Hamburg(Welle 391,6) 19.25 Uhr: Uebertragung aus dem Ham⸗ burger Stadttheater: Die Fledermaus, Operette in drei Akten, 23 Uhr: Tanzfunk. Königsberg(Welle 280,4) 20 Uhr: Aus d. Opernhaus Königs⸗ berg: Giovanni, Oper in 2 Akten, 22.90 Uhr: Spätkonzert. Langenberg(Welle 462,2) 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 17. Uhr: Veſperkonzert, 20 Uhr: Dorfgeſchichten aus der grünen Steier⸗ mark, 24 Uhr: Nachtkonzert. Leipzig(Welle 361,9) 20 Uhr: Walzer v. Johann Strauß, 21 Uhr: Carol Rathaus mit eigenen Werken, anſchließend Tanzmuſtk. München(Welle 536,7), Kaiſerslautern(Welle 272,7 12.55 Uhr: Schallplattenkonzert, 16 Uhr: Unterhaltungskonzert, 20 Uhr: Mit Schallplatten nach Amerika und zurück, 21.15 Uhr: Kammermuſikſtunde. Stuttgart(Welle 374,1) 12 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.15 Uhr: Unterhaltungskonzert, 20 Uhr: Von Freiburg: Meiſter Niko⸗ laus, Spiel in drei Akten, 21 Uhr Kammermuſikabend, 22 Uhr: Von Frankfurt: Alte Tänze. 0 Ausländiſche Sender Bern(Welle 406) 20.30 Uhr: Konzert, 21 Uhr: Von Baſel: Duette⸗ abend, 21.40 Uhr: Spätkonzert. Budapeſt(Welle 545,5) 20.15 Uhr: Konzert, Bachmanns Jazzband. Daventry(Welle 482,3) 20 Uhr: Abendkonzert, 22.15 Uhr: Tanz. Daventry(Welle 1562,5) 21.30 Uhr: Sinfoniekonzert, 28 Uhr: Tanzmuſik. Paris(Welle 1744) 20.15 Uhr: Der König, Szenen. Prag(Welle 343,2) 20.20 Uhr: Von Brünn: Radio⸗Kabarett, 22.25 Uhr: Schallplattenkonzert. Rom(Welle 443,8) 21 Uhr: Abendkonzert und Sendeſpiel. Ratlio-Speziahaus Gebr. Hettergott Marktplatz G 2, 6— fel. 28547 Akkumnlatoren⸗Reparatur⸗ und Lade tatzem. 0 20 Uhr: Klaus⸗Groth⸗Feier, 20.30 Uhr: Abendunterhaltung, an⸗ Mailand(Welle 504,2) 20.95 Uhr: Uebertragung einer Operette. N 8 * füllt, 50 000 Sportbegeiſterte ſind bei ſonnigem, aber doch kühlem, rich⸗ Montag, den 3. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 249 ———ë᷑ẽc᷑...]⅛ V. ̃7⅛˙̃•—..]§˖˙¼—i...... ̃ 7˙—. ̃ ,, . 1 Auch diesmal ein Im Deutſchen Stadion in Verlin 50 000 Zuſchauer— Ueberlegenes Spiel der Deutſchen Zu ungewohntem Termin vollzieht ſich im Deutſchen Stadion zu Berlin⸗Grunewald ein Fußball⸗Großkampf. Es iſt ein Werktagabend. (Samstag.) Das glaubt man kaum, wenn man einen Blick durch das weite Oval wirft. Der Rieſenraum iſt bis auf den letzten Platz ge⸗ tigen Fußballwetter gekommen, um Deutſchlands Nationalelf im Kampf mit den vielgerühmten Schotten zu ſehen. Man verſpricht ſich viel von den Schotten. Man weiß, daß Schottland die Heimat des modernen Fußballs iſt, daß dieſes gebirgige Land im Norden der bri⸗ tiſchen Inſeln eine wahre Brutſtätte von Fußball⸗Künſtlern iſt. Es iſt auch noch in Erinnerung, daß die Schotten vor zwei Monaten die ſtärkſte engliſche Nationalelf in Glasgow vor 120 000 Zuſchauern mit :1 Toren geſchlagen haben. Wenn die Chancen erwogen werden, die unſere Repräſentativen für den Kampf mit dieſem Gegner haben, dann denkt man auch daran, daß die Schotten erſt zu Beginn dieſer Woche zweimal Norwegen geſchlagen haben, einmal:2 und das anderemal 14:0. Man denkt auch daran, daß Deutſchland eine Mann⸗ ſchaft ſtellt, die durchaus nicht die beſte iſt, die auf dem rechten Flügel und in der Läuferreihe weſentlich beſſer beſetzt ſein könnte. Auf einen Sieg der Deutſchen hoffen nur wenige, obwohl die ſchönen Er⸗ folge unſerer Nationalmannſchaft im letzten Jahre einen gewiſſen Optimismus durchaus rechtfertigen würde. Umſo angenehmer bringt. die Ueberraſchung, die der Spielverlauf als unſere Leute in der iſt Man wird ſchon hoffnungsvoller, Die Niannschaffen deutſcher Erfolg erſten Halbzeit ſich den Schotten im allgemeinen als ebenbürtig er⸗ weiſen. Jubel über Jubel aber gibt es unter den Fünfzigtauſend, als fünf Minuten nach der Pauſe der Hertha-Stürmer Ruch den Füh⸗ rungstreffer erzielt. Unter ſtändiger Anfeuerung durch die Maſſen kämpft jetzt die deutſche Elf. Sie wird auch überlegen und ſteuert augenſcheinlich einem Siege zu. Aber der volle Erfolg wird ihr zwei Minuten vor Schluß entriſſen. Mit einem:1 müſſen ſich unſere Re⸗ präſentativen mit den ſchottiſchen Profis in den Erfolg teilen. Aber auch dieſes Unentſchieden iſt noch ehrenvoll genug, es reiht ſich würdig den deutſchen Erfolgen gegen Dänemark, Oeſterreich, Schweiz und Italien an. Das 11 beſagt, daß heute in Deutſchland wirklich ein guter Fußball geſpielt wird und daß wir ſelbſt in ſchweren Kämpfen mit einer Männſchaft beſtehen können, die nicht unſere allererſte Gar⸗ nitur iſt. Die Mannſchaften kommen Kurz nach 6 Uhr betraten, durch die Unterführung kommend, als Erſte die Schotten den wohlgepflegten, billardglatten Raſen des Deut⸗ ſchen Stadions. Rauſchender Beifall empfing die Gäſte. Ein Jubeln aber war die Begrüßung, über die unſere Nationalmannſchaft quittie⸗ ren konnte. Stuhlfauth und F. Craig, die beiden Mannſchaftskapi⸗ täne, ſchritten zur Wahl, bei der Stuhlfauth das beſſere Los zog. Der Nürnberger wählte gegen die jetzt noch hoch ſtehende Sonne, während die Schotten in der zweiten Halbzeit gegen eine tiefſtehende, unter⸗ gehende Sonne ſpielen mußten. Die Mannſchaften ſtellten ſich dann in den vorgeſehenen Aufſtellungen dem ſchwediſchen Unparteiiſchen Ohlſſon. Deufschland Schottland Hoffmann Nisbet Heidkamp(München) H. Morton Brunke Hofmann A. Cheyne Crannel N Stuhlfauth Gruber Pöttinger 0 Mac Crae Imrie Larsen e Sobeck R. Rankin D. Gray Geiger F. Craig Ruch R. Howe Schiedsrichter: OhlssOn-Schweden Eine torloſe erſte Halbzeit Die Schotten hatten Anſtoß. Man ſah zunächſt verteiltes Spiel bet leichter Feldüberlegenheit der Profis. Schon in der achten Mi⸗ nute bot ſich für Deutſchland eine glänzende Chance. Pöttinger ſtand ſieben Meter vor dem Tor frei, ſtolperte aber über den Ball. Erfolglos verlief auch die erſte Ecke für Deutſchland. Die Gäſte ſpielten jetzt leicht überlegen. Man ſah techniſch ſeine Leiſtungen von ihnen. Trotz⸗ dem blieben aber die Angriffe der Deutſchen gefährlicher. In der 30. Minute war ſogar das erſte Tor fällig. Sobeck gab zu Ruch, Ruch flankte zu Pöttinger, aber wiederum verfehlte der Süddeutſche eine glänzende Chance. Diesmal ſchoß er— fünf Meter frei vor dem Tore ſtehend— hoch über die Latte. Eine kleine Unterbrechung gab. es, als Schultz und A. Craig zuſammenprallten. Die Beiden konnten aber ſchon bald wieder mitmachen. Deutſchland erhöhte das Eckenver⸗ hältnis auf 320 und war jetzt ſichtlich im Vorteil, obwohl der Sturm immer noch nicht in der gewünſchten Weiſe zuſammenarbeitete. Hof⸗ mann ſchoß eine Bombe plaziert auf das Schottentor, aber Thomſon erwiſchte im Fallen noch das Leder. i Deutſchland geht in Führung Nach der Pauſe ſpielte unſere Elf weſentlich beſſer. Auch der vor⸗ her etwas ſchpache rechte Flügel fand ſich jetzt glänzend und die beiden Außenläufer erreichten ebenfalls ihre eigentliche Form. Angriff auf Angriff rollte jetzt vor und endlich glückte in der fünften Minute der große Wurf. Im Anſchluß an die vierte Ecke ſchickte Sobeck Ruch auf Reiſen. Der deutſche Rechtstaußen ſteuerte auf die Elfmetermarke zu und ſchoß plaziert aus vollem Lauf in die äußerſte Ecke des Schotten⸗ tores. Unbeſchreiblich war der Jubel, der dieſen Erfolg begrüßte. Unter ſtändigen Anſerungsrufen ging der Kampf weiter. Die fünfte Ecke kam, wieder hatte Pöttinger ausgeſprochenes Pech. Und noch ein⸗ mal, als er in der 28. Minute den Ball zwiſchen die Pfoſten ſchickte, aber der Schiedsrichter das Tor wegen„abſeits“ nicht anerkannte. Wenig ſpäter gab Stuhlfauth Veranlaſſung zur zweiten Ecke für Schottland. f Der Ausgleich fällt Zwei Minuten vor Schluß beging Stuhlfauth einen Fehler, den er vorher ſchon zweimal gemacht hatte und der einem Hüter von ſeiner Klaſſe eigentlich nicht unterlaufen dürfte. Der Nürnberger lief zu weit mit dem Ball und der Schiedsrichter entſchied Freiſtoß. Schott⸗ lands Mittelläufer gab den Ball hoch vors Tor und Mac Crae, der Mittelſtürmer, konnte den Ball einköpfen. Auf beiden Seiten ver⸗ ſuchte man noch einen kräftigen Endſpurt, aber das Ergebnis war nicht mehr zu ändern. Es war ein ſchönes Spiel Gin ſpannender Kampf, durchſetzt mit ſehr ſeinen Leiſtungen. Die Ballbehandlung war auf beiden Seiten ausgezeichnet, im Durchſchnitt natürlich bei den Schotten etwas beſſer, als bei unſeren Leuten. Aber von unſeren Kräften hätten ganz gut einige in der ſchottiſchen Nationalelf ſtehen können. Kombiniert wurde ſehr flüſſig, dagegen hätte ruhig etwas beſſer geſchoſſen werden können. Die Schotten ſchoſſen wenig, unſer Angriff hatte mit ſeinen Schüſſen viel Pech. Kritik der Mannſchaften In der deutſchen Elf war Gruber nicht ganz ſo ſchlecht, als man befürchtet hatte. Der Duisburger ſtand recht gut durch und ver⸗ ſorgte auch ſeinen Angriff. Aber ein Mittelläufer von der Klaſſe der Kalb und Leinberger iſt er doch nicht. Von ſeinen Nebenleuten gefiel Heidkamp beſſer als Geiger. Der Nürnberger hatte eine ſchwache erſte Halbzeit, während der er den gefährlichſten Mann der Schotten, den ſchnellen Linksaußen immer wieder laufen ließ. Im Angriff über⸗ ragten die beiden Hof()männer auf dem linken Flügel; ſie waren wirklich ganz ausgezeichnet. Der Dresdener hätte nur etwas mehr ſchießen müſſen. Pöttinger in der Mitte dirigierte ſehr fein, zeigte viel Verſtänduis und Können, hatte aber mit ſeinen Schüſſen Pech. Der Berliner Flügel Sobeck—Ruch lief erſt nach der Pauſe zu einer „internationalen Form“ auf.— Von den beiden Verteidigern beſtach der Frankfurter Schütz durch ſeine Ruhe und Eleganz. Sein Abſpiel — war ſehr fein. Brunke ſpielte etwas maſſiver, aber nicht ſo rein. Stuhlfauth war heute zuweilen etwas leichtſinnig. Er machte wieder⸗ holt ſeine alten Spaziergänge ins Feld, zeigte dafür aber auch einige⸗ male ſeine wirklich große Klaſſe. Die Schotten hatten ihren beſten Mann im Tore ſtehen. Larſen hielt wiederholt Bälle, bei denen ſchon faſt alles„Tor“ ſchreien wollte. Larſen war wirklich große Klaſſe. Auch ſeine beiden Vorder⸗ männer verdienten ſich ein volles Lob. Die Läuferreihe hatte gegen den ſchnellen deutſchen Angriff oft einen ſchweren Stand. Eine un⸗ nötig ſcharfe Note brachte der Mittelſtürmer Crae durch ſein wieder⸗ holt unfaires Angehen bei Stuhlfauth in den Kampf. Ohlſſon(Schweden), der Unparteiiſche, war in ſeinen Abſeits⸗ entſcheidungen nicht ganz ſicher, konnte aber ſonſt gut gefallen. Von 72 Länderſpielen, die der Deutſche Fußball⸗Bund bislang austrug, wurden 25 gewon⸗ nen, 38 gingen verloren und 14 konnten unentſchieden geſtaltet wer⸗ den. Langſam aber ſicher beſſert ſich das Verhältnis. Fürth Süddeut Das Entſcheidungsſpiel um den 3. Platz F. S. V. Frankfurt Sp. Vg. Fürth 90:2(:0) Nach dem 1. F. C. Nürnberg und den Bayern München iſt nun auch der 3. Vertreter Süddeutſchlands für die Endſpiele um die Deutſche Meiſterſchaft ermittelt. Fürth hat den Enſcheidungskampf gegen den F. S. B. Frankfurt zu ſeinen Gunſten entſchieden. Nach den Leiſtungen, die beide Vereine in letzter Zeit gezeigt haben, hatte man einen Sieg der Fürther erwartet: und doch war der Sieg der Fürther nicht ſo ſelbſtverſtändlich, wie es nach dem Reſultat den Anſchein hatte. Frankfurt hat ſich wirklich als ein würdiger und ebenbürtiger Gegner erwieſen. Das:0 der erſten Halbzeit iſt dafür ein deutliches Zeichen. Die beiden Tore für Fürth fielen kurz nach der Pauſe durch Kißling und Frank. Liſt⸗Stuttgart war als Schieds⸗ richter ausgezeichnet. a * Die Runde der Meiſter V. f. L. Neckarau— Bayern München:2(:0) Eintracht Frankfurt— Wormatia Worms:2(:2) *. Mit dieſen beiden Spielen hat jetzt auch die Runde der Meiſter ihre Spiele zum Abſchluß gebracht. Der Rheinbezirksmeiſter V. f. L. Neckarau bot in ſeinem letzten Spiel gegen Bayern München nochmals eine ausgezeichnete Leiſtung, vielleicht die beſte während der Endſpiele. In der erſten Halbzeit hätte Neckarau den Sieg ſicherſtellen können, da es die beſſeren Torgelegenhetiten herausſpielen konnte. Trotz dieſer neuen Niederlage kann man mit dem Abſchneiden des Rheinbezirks durchaus zufrieden ſein. V. f. L. Neckarau Dritter in der Runde der Meiſter und S. V. Waldhof in der Gruppe Nordweſt Zweiter, gefolgt von V. f. R. Mannheim. Dieſes Abſchneiden deutet unbedingt auf ein Er⸗ ſtarken des Rheinbezirks hin. Wir können mit den beſten Ausſichten den Kämpfen des kommenden Jahres entgegenſehen. Eintracht Frankfurt konnte das letzte Spiel gegen Wormatia Worms zu einem:2⸗Sieg geſtalten, ſodaß es die Mannſchaft mit Neckarau auf 15 Punkte bringen konnte. Neckarau, das im Torverhältnis etwas Das Mithtigſte vom Sonntagsſport Deutſchland ſpielt gegen Schottland:1. 1. Um die Süddeutſche Fußballmeiſterſchaft: Sp. Vg. Fürth der dritte Vertreter Süddeutſchlands bei den Spielen um die Deutſche Meiſterſchaft.— V. f. L. Neckarau verliert nach präch⸗ tige Spiel gegen Bayern München mit:2.— V. f. R. Mann⸗ heim ſchlägt V. f. L. Nen⸗Iſenburg:1 *. Beginn der Regatten in Süddeutſchland: Heidelberger Regatta: Amieitia geht viermal als Sieger durchs Ziel. * Mannheimer Kann⸗Regatta: heimer Vereine. Schöne Erfolge der Mann⸗ * Internationales Tennisturnier in Mannheim: Inter⸗ eſſante Spiele. Am Montag die Schlußrunden. * 45 Jahre T. V. Jahn Neckarau: Leichtathletiſche Wett⸗ kämpfe: Lammers⸗Oldenburg, der Dritte in Amſterdam ſiegt in 10,8 über 100 Meter.— Tgde. Käfertal gewinnt den Reiß⸗ Schild. 4 Oppenheims Graf Iſolani mit Grabſch ſiegt in Hoppe⸗ garten im Union⸗Rennen(40 500 Mark). * Staffel⸗Lauf Potsdam Berlin(25 Km.)]: tenburg ſiegt vor D. S. C. Berlin. 8 Tagung des Fußball⸗Bezirks Rhein⸗Saar: heim wieder Vorſitzender. S. C. Charlot⸗ Herzog⸗Maun⸗ * Marienburger Dreiecksreunen: Bauhofer⸗München ſchnell⸗ ſter Fahrer des Tages. * Motorboot⸗Regatta in Berlin: Segrave erzielt am erſten Tag 116 Stundenkilometer. Am zweiten Tag wird das Boot „Miß England“ defekt. * Franzöſiſche Tennismeiſterſchaften: Helen Wills⸗Amerika Meiſterin.— Im Troſtrundenturnier ſiegt der Pforzheimer Wetzel über den Franzoſen George. Jechten Fechtmeiſterſchaften der Offiziere Bei den zurzeit in Budapeſt ſtattfindenden Europa⸗ 5 meiſterſchaften im Fechten der Offiziere gelangte nach der Mannſchaftsmeiſterſchaft im Florett zunächſt die im Degen zur Austragung. Die deutſche Mannſchaft kämpfte in einer Gruppe mit den Vertretern von Holland, der Schweiz und der Tſchechoflowakei, es gelang ihr aber nicht, ſich für die Entſcheidung zu qualifizieren. Gegen Holland erzielte Deutſchland ein unentſchte⸗ denes Reſultat von:8 Stegen, wurde von der Schwetz mit 12:4 ge⸗ ſchlagen, rang dann aber die Vertreter der Tſchechoſlowakei mit 11½:%½ Siegen nieder. Für Deutſchland waren in dieſem Gefecht Oberlt. Hax(4 Siege), Lt. Rullin(3½), Et. Heigl(3) und Lt. Roeder (1) erfolgreich. Bereits in den Vorkämpfen ſchied überraſchenderweiſe auch Ungarn aus. Den Endſieg errang dann wie in der Florett⸗ meiſterſchaft Ftalien mit 4½ Siegen vor Holland mit 4, Schweden mit 3, Frankreich und Polen mit je 1½ Siegen, während die Schweiz keinen Erfolg buchen konnte. lands dritter Verkreter Tabellenſchluß der Meiſterrunde Vereine Spiele gew. unentſch. verloren Tore Punkte 1. F. C. Nürnberg 14 12 1 1 52˙7 25 Bayern München 14 9 2 3 47:28 20 V. f. L. Neckarau 14 5 5 4 30.28 15 Eintracht Frankfurt 14 7 1 6 27:26 15 Karlsruher F. V. 14 3 7 4 24:25 13 Germ. Brötzingen 14 3 5 6 17.29 11 Wormatia Worms 14 3 4 6 18:87 10 Bo ruſſia Neunkirch. 14 1 1 12 10245 3 Ein raſſiger Kampf an der Altriper Fähre V. f. L. Neckarau— Bayern München:2(:0) Einen ehrenvollen Abgang verſchaffte ſich in dieſem Schlußakt der Mannheimer Meiſterſpiele der Rheinmeiſter V. f. L. Neckarau, obwohl er ohne ſeinen bekannteſten Spieler Zeilfelder antrat. Ja, man kann ruhig behaupten, daß es der feſſelndſte, hartnäckigſte und wechſelvollſte Kampf war, den das Neckarauer Feld in der heurigen. Spielſerie erlebte. Kampf in höchſter Potenz und von der erſten bis zur letzten Minute. Beide Mannſchaften zeigten das offenbare Beſtreben, ihre Anwartſchaft auf den zweiten Platz— obwohl dieſer bereits entſchieden— noch einmal in letzter Anſpannung unter Be⸗ weis zu ſtellen. Gerade Bayern legte anſcheinend beſonderen Wert darauf, was die Eilfahrt der drei, am Samstag gegen Schottland kämpfenden Spieler Pöttinger, Hoffmann und Heidkamp, von Berlin nach Mannheim erkennen ließ. Auch Hutſteiner war ſeit laugem wieder mit von der Partie. Alles in allem war Bayern in dieſem Jahre nie ſo beieinander wie in dieſem Schlußſpiel und das läßt die Leiſtung Neckaraus beſonders hervortreten, zumal man ruhig ſagen kann, daß, an den Torchancen gemeſſen, Neckarau ein Unentſchieden wohl verdient hätte. Dramatiſch wurde das Ringen in der zweiten Hälfte nach dem nach alles offen laſſenden:0⸗Stand zur Pauſe. Die angeſtaute Spannung wurde hier exploſiv entladen, als Kutterer näch dem Führungstor Hoffmann unter dem Schneid des Gegners die Nervenruhe momentan verlor und mit Vehemenz das Leder in das eigene Gehäuſe befördert. Leider unterlief auch Winkler, dem glänzend Arbeitenden, ein Schnitzer beim erſten Tor, ſodaß zwei Treffer auf Fehler der Tordeckungen zurückzuführen ſind. Bayern München zeigte als Ganzes die beſtere Ballbehandlung, konnte aber in der Läuferreihe und Hintermannſchaft Neckarau nicht überbieten. Der routiniertere und natürlich beſſer aufeinander eingeſpielte und ge⸗ ſchulte Sturm entſchied ſchließlich die Sache. Während man bei Pöttinger und Hoffmann die Berliner Strapazen kaum feſtſtellen günſtiger daſteht, nimmt dadurch den dritten Platz in der Tabelle ein. konnte, war dies bei Heidkamp aber der Fall, der durch den Aus⸗ 8. Seite. Nr. 240 K Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 3. Juni 1929 fall des Mittelläufers Gruber am Samstag beſonders überlaſtet war. War er in der erſten halben Stunde noch gut, ſo lies er ſchon vor der Pauſe langſam nach, um nach dem Wechſel ſtark abzufallen, was Neckarau in gefährlicher Weiſe zur Sammlung kommen ließ. Hey⸗ mann im Tor bedeutet eine gute Ablöſung für Schwab, wenn er auch nicht ſo wendig wie Winkler iſt. Kutterer überragte Schmidt 2 in der Verteidigung und namentlich ſeine, die gegneriſche Läuker⸗ reihe Überbrückenden Abſchläge machten ſich fühlbar. Eine mächtige Kiſte war ſein in unbehinderter Stellung fabriziertes Eigentor. Die Außenläufer hielten durch, nur vergriff ſich Hutſteiner mitunter ſtark in den Mitteln. Der Sturm wird von Pöttinger, der ſeine Schuß⸗ initiative nicht mehr beſitzt und ſeit ſeiner Verletzung an Durch⸗ ſchlag eingebüßt hat, immer noch zuſammengehalten und fein geführt. Seine Aengſtlichkeit iſt unverkennbar. Schmidt 2 und Hoffmann gaben den gefährlichſten Flügel ab, von dem auch das Spiel ſchließlich ent⸗ ſchieden wurde. Trauſenecker— Welker ſpielen gut, aber der Schuß iſt nicht ſo ausgeprägt. Sie verſchenkten manches. Sehr gut iſt aber die Geſamtverbindung des Angriffs, das Verſtändnis für überraſchen⸗ den Wechſel und das Stellungsspiel, wie der Paß. Das Stoopen durchweg beſſer als bei Neckarau. Von Glück kann Bayern ſagen daß ſie ihre geſamte erſte Mannſchaft für geſtern alarmierte,— ber Ausgang wäre ſonſt ſicher ein anderer geweſen. B. f. L. Neckarau zeigte, wenn man von den Unausgereiftheiten, und dem noch nicht Aufetnander⸗Eingeſpieltſein im Sturm abſieht, eine große Leiſtung. Käme das Wichtigſte im Fußball, bas eigentlich entſchet⸗ dende Umſetzen der zahlreich und gut herausgeſpielten Gelegen⸗ heit in Tore dazu, wäre Neckarau ein allererſter Gegner. An dieſem Punkt ſcheiterte ſchließlich das Ganze. Im Feld war der Rhein⸗ meiſter bei etwas ſchwächerer Ballbehandlung den Münchnern eben⸗ bürtig; das zeigte der ſtändig wechſelnde Kampf und die klareren und häufigeren Torgelegenheiten deutlich. Groß waren Winkler und Kaiſer, der eine Herkulesarbeit leiſtete. Dichtauf folgt die Ver⸗ teidigung. Auch die Außenläufer, namentlich Wilbs, ſehr gut, nur iſt Ochs noch zu ſteif. Im Sturm intereſſierte Enderle als Mtttel⸗ ſtürmer. Er fpielt nicht übel zu, aber für Flügelvorlagen fehlt doch mitunter das Ballgefühl. Den Schuß muß er von Zeilfelder lernen. Striehl erwies ſich als der Gefährlichſte. Sein Schuß tſt immer eine Gefahr. Ott ſtand ſeinen Mann und eine Saftſlanke führte ſelbſt einen Kutterer in ſchwere Verlegenheit. Sie brachte ein — Eigentor. Schmidt—Keck kämpften redlich, ſind aber zu ſchwer und laufen nicht genügend. Auch der Wechſel der Fünferreihe war weniger ausgeprägt als bei den Münchnern. Lächerlich wäre es, von Neulingen wie Enderle und Striehl die gewiegte Arbeit eines Pöt⸗ tinger und Schmidt zu verlangen. Das Fehlen Zeilfelders ſtellte den geſamten Angriff mehr auf eigene Füße, er gewann an frontalem Druck und Zug, und daß die redlichen Beſtrebungen nicht glückten, lag in der Natur der Sache. Alles braucht ſeine Zeit.— Zuſammen⸗ faſſend kann man nur wiederholen: Neckarau hat ſich in dieſem Schlußkampf wie in der ganzen Serie ehrenvoll geſchlagen! Schmidt⸗Offenbach leitete den fairen Strauß trotz des ſcharfen Tempos, von einigen Unſicherheiten und Ueberſehen abgeſehen, gut. Die Silhouette des Ringens Sofort ſetzt Tempo ein und hat Neckarau gleich eine gute Ge⸗ legenheit, durch Flanke von Keck, die die Tordeckung gerade noch er⸗ ſtürken kann. Auch Trauſenecker kommt auf der anderen Seite in Schlußſtellung, doch flitzt der Ball fußhoch darüber. Ein längeres Gedränge vor dem Bayerntor läßt weitere Torgelegenheiten nicht ausreifen. Ein Durchſtoß von Schmidt 2 endet, nur noch Winkler gegenüber, mit ſcharfem Flachſchuß aus dem Lauf, den letzterer glän⸗ zend zum 1. Eckball für Bayern lenkt, den Winkler hervorragend meiſtert. Eine große Sache iſt verloren bei überaſchendem Vor⸗ ſtoß von Keck, da er ungenau ſchießt und die Innen nicht aufnehmen. Ein tadelloſes Paßſpiel in der Luft: Ott—Striehl— Enderle, läuft mit über die Latte gehobenem Ball Enderles tot. Im Anſchluß an die 3. Ecke Münchens zieht ein ſcharf geſchoſſener Ball von Welker am Neckarauer Netz entlang und dann reicht es Striehl ums Haar zu einem Treffer. Er verlängert eine Steilvorlage Enderles ſofort aufs Tor, woſelbſt Heymann ſich werfend, gerade noch zur Ecke drückt. Im Verfolg der 4. Ecke Neckaraus ſchießt Enderle aus Schrägſtellung ſcharf, Heymann entgleitet das Leber, boch die Verteidigung kann vollends klären. Keck verſchießt in guter Stellung und hat Bayern nun ſchwer zu verteidigen. Unter wechſelnden Eckbällen Pauſe. Die außerorbentliche Hingabe beider Mannſchaften, wie der wechſelvolle Verlauf hat die Spannung für das Weitere noch ge⸗ hußen. Neckarau hat nun den erwachenden Gewitterwind gegen ſich. Ungeahndet wehrt Bayern einen Strafball von Keck mit den Händen; auch aus einem weiteren Strafball an der Strafraumlinte ſteigt eine kitzlige Situation für die Münchner, die knapp geklärt wird und ein Flankenball Otts wird von Schmidt hart darübergeköpft. Bis hier⸗ her ſind dite Chancen Neckaraus erheblich größer und müßte der Rheinmeiſter in Führung liegen. Die Eckbälle beider Gegner jagen ſich und verltert Welker nach freiem Vorlauf ben Ball. Der erſte— und einzige— ſchöne Schuß Pöttingers ſtreift über die Latte und ein Saftſchuß Enderles endet in Heymanns Händen. Ein raffinierter Flügelwechſel der Bayern, bei unvorſichtigem Herausgehen Winklers und teilweiſer Paſſivität Broſes bringt durch Hoffmann den erſten Treffer. Doch kurz darauf befördert Kutterer mit Wucht einen Flankenball Otts in die rechte obere Ecke des eigenen Kaſtens.:1. Kurz vor Schluß ſichert Schmidt 2 dann unter dem überraſchten Wink⸗ ler hindurch den knappen Sieg für Bayern. Eckenverhältnis 8110. Bayern: Heymann; Schmidt 1, Kutterer; Hutſteiner, Heid⸗ kamp, Peller; Welker, Trauſenecker, Pöttinger, Schmidt 2, Hoffmann. Neckarau: Winkler; Dern, Broſe; Ochs, Katſer, Wilbs; Keck, Schmidt, Enderle, Striehl, Ott, August Mügle. Eintracht nimmt Revanche Wormatia Worms in Fraukfurt:2(:2) geſchlagen In ihrem letzten Spiel der Meiſterrunde konnte die Frankfurter Eintracht am Samstag abend vor 3000 Zuſchauern mit einem 32 ſfte⸗ vanche für die beim Vorſpiel in Worms erlittene 118⸗Niederlage nehmen. Dem Spielverlauf nach wäre ein höherer Sieg der Frank⸗ furter gerechtfertigt geweſen, denn dite Eintracht war faſt immer Herr der Situation. Ihrer reiferen Technik ſetzten aber die Heſſen eine größere Schnelligkeit und eine ſtärkere Wucht entgegen. Faſt immer, wenn die Wormatia in ben Strafraum der Platzherren kam, gab es geführliche Situationen. Dagegen büßten die Aktionen der Frank⸗ furter dadurch an Gefährlichkeit ein, daß zu ſehr in die Breite kom⸗ binſert wurde und daß man zuviel Rückgaben machte, anſtatt ent⸗ ſchloſſen nach vorne zu arbeiten. Gruppe Nordweſt V. f. R Maunheim— V. f. L. Neu⸗Iſenburg 31 1. F. C. Idar— F. S. V. Mainz 05:2(:2) * Der V. f. R. Mannheim konnte durch ſeinen:1⸗Sieg über V. f. L. Neu⸗Iſenburg den dritten Platz in der Tabelle be⸗ haupten, da Mainz gegen Idar nur 22 ſpielen konnte. Mit dieſen beiden letzten Spielen ſind auch die Kämpfe in der Gruppe Nordweſt zum Abſchluß gekommen. Tabellenſchluß der Gruppe Nordweſt Vereine Spiele gew. unentſch. verloren Tore Punkte . S. V. Frankfurt 14 9 4 1 39:20 22 V. Waldhof 14 9 3 45:29 2¹ V. ſ. R. Mannheim 14 6 3 5 39:81 15 F. S. V. Mainz 14 5 4 5 32·35 14 Unjon Niederrad 14 5 2 7 24786 12 05 Sgarbrücken 14 8 1 8 38:46 11 1. F. C. Idar 14 3 8 8 20.87 9 Neu⸗Jſenburg 14 8 2 9 26:85 8 M. f. R. auf dem 3. Platz V. f. R. Mannheim— Neu⸗Yſenburg:1 Nach den prächtigen Leiſtungen in dem Spiel der Bayern gegen den Meiſter vom Rhein, brachte bieſe Begegnung eine leichte Enttäu⸗ ſchung, da dieſes Treffen bei metitem nicht das Niveau des Vorſpiels Siebte Heidelberger Ruder-Negala Mit der Heidelberger Regatta nahm die Regattazeit in Süd⸗ deutſchland ihren Anfang. Der reichlich frühe Zeitpunkt der Ver⸗ anſtaltung machte ſich in den zumteil noch recht mäßigen Leiſtungen bemerkbar. Die Einrichtungen des Regattaplatzes waren einfach und wurde durch Abſperrung einer Straße hergeſtellt. Für Ztelrichter, Preſſe und Ehrengäſte diente der Dampfer Alt⸗ Heidelberg, die Schieds⸗ richter begleiteten die Rennen in Motorbooten. Umkleideräume und Ruheräume für die Ruderer waren in der Wilckensſchule zweckmäßig hergeſtellt. Die Regatta ſtand unter dem Zeichen der neuen Sachlich⸗ keit, die der Ruderverband auf dem Dresdener Rudertag in die Wege geleitet hatte, die aber noch recht viele Wünſche unerfüllt ließ. Dieſe neue Sachlichkeit, die die Regatten den Zuſchauern ſchmackhafter machen ſoll, durch Wegfallen von Alleingängen und Vereinfachung des Betriebes, machte ſich zwangsläufig nur in dem Ausfallen einiger Rennen bemerkbar, darunter dem Wettbewerb um den von den Uni⸗ verſität geſtifteten Ruperto⸗Carola⸗Wanderpreis, zu dem nur die Frankfurter Univerſität gemeldet hatte. Es iſt dies um ſo bedauer⸗ licher, als Heidelberg als hervorragende Univerſitätsſtadt honoris causa eine oder zwei Mannſchaften aus den beiden Ortsvereinen zu⸗ ſammenſtellen hätte ſollen. Die Heidelberger Ruder vereine, die im Rugby⸗ und Fußballſpiel weit über die Grenzen der Stadt hinaus einen glänzenden Namen haben, hätten bei gleicher Tat⸗ kraft auch einen Studenten⸗Vierer ſtellen können. Weiter hätte man erwarten dürfen, daß die neue Sachlichkeit, die auf eine Verringerung der hypertrophiſch aufſchießenden Regatten und eine Vereinfachung des Betriebes abzielt, ſich auch in einem kleineren Programm gezeigt hätte und namentlich hätte man für die paar Vorrennen nicht auch noch den Samstag Nachmittag heranziehen dürfen. Es iſt auch zu überlegen, ob man alle Jahre eine Regatta in Heidelberg abhalten ſoll und ob man nicht mit einem benachbarten Platz, beiſpielsweiſe Worms, zuſammengehen ſollte, das ja in verſtändiger Auffaſſung der neuen Sachlichkeit ſeine Regatta in dieſem Jahre ausfallen ließ. Die recht gut geleitete und durchgeführte Regatta, die unter Lei⸗ tung der Herren Emil Doering, des alten deutſchen Meiſter⸗ ruderers, C. Welker und A. Meyſen ſtand, wurde, ſoweit es die Entſcheidungsrennen betraf, in der vorgeſehenen Zeit ohne Störung durchgeführt. Das Erſcheinen von tüchtigen Mannſchaften aus Mannheim, Frankfurt a.., Offenbach und Heil⸗ bronn gab der Veranſtaltung das erwünſchte Relief. Die nicht allzu zahlreich erſchtenenen Zuſchauer nahmen die gebotenen Leiſtungen dankbar auf. Die Entſcheidungsrennen litten im Gegenſatz zu den Rennen am Samstag nachmittag und Sonntag vormittag, die bei ſchönem Wetter und glattem Waſſer ſtattfanden, unter ſtarkem böigem Gegenwind, der die Mannſchaften ſtark behinderte und die Zeiten um faſt eine Minute verſchlechterte. Im Vierer mit und ohne Steuermann behauptete die Mannheimer„Amicitia“ ihre hohe Stellung und gewann die Rennen ſicher. Sie hatte ihre Mannſchaften über Kreuz gemeldet und ließ in beiden Rennen ihre Aletter⸗Mannſchaft ſtarten. Im Großen Achter hat ſie nun⸗ mehr Joſef Schneider aus dem vorjährigen Mainzer Achter für Huber im Boot, was eine weſentliche Verſtärkung bedeutet und auf den Beſuch großer auswärtiger Regatten von beſtimmendem Einfluß iſt. Die Mannſchaften der Mannheimer Rudergeſell⸗ ſchaft rudern wie immer in ausgezeichneter Form, doch war ihr auch leider diesmal ein ſinnfälliger Erfolg verſagt. Sehr gut führte ſich der R. V. Rüſſelsheim ein, der im Vierer und Achter große Fortſchritte gemacht hat und ſeine Rennen mit raumgreifendem Durch⸗ zug in ſchöner Form gewann. Auch die Heilbronner„Schwa⸗ hen“ bewegen ſich auf der fortſchrittlichen Bahn des Vorjahres; ſie führten ihre Rennen gut durch. Das Zweier⸗Rennen brachte dem Heidelberger Paar einen ſchönen Erfolg gegen die Mannheimer R. G. Hier ſiegte die wuchtigere Arbeit der Heidelberger. Die Ergebniſſe Anfänger Vierer: 1. Heilbronner RG. Schwaben.02,8;(Wüſt, Bauer, Müller, Bertel; Hofmann), 2. RG. Speyer.13; RG. Worms.31,4; 4. Karlsruher RV..34, 4. Sicher gewonnen. Jungmann⸗Einer. 1. 917 7 9 1. K. H. Friſch, Heidelberger Rkl. .41; 2. Fr. Bimmer, Rhein⸗Kl. Alemania, Karlsruhe.57.6; 3. H. Ruff, Wormſer RV..11. Sicher gewonnen.— 2. Abtlg.: 1. J. Jüng⸗ ling, Haſſta Hanau.96; 2. Helmut Renner, Ludwigshafener RV..01. Leicht gewonnen. Entſcheidungsrennen: 1. K. H. Friſch, Heidelberger Mkl. 9,48; 2. Jean Jüngling, Hanauer Rkl. Haſſta 10.13,5; 3. Fritz Zimmer, l Germania, Nach ſchönem Rennen mit einer halben Mheinklub Alemania bei 1000 Meter aufgegeben. wonnen.. Erſter Vierer.(Wanderpreis der Stadt Heidelberg): 1. Maun⸗ heimer RV. Amtceitia.40,4, H. Maier, Herbold, Gaber, Alett Bauer); 2. Univerſität Frankfurt.44,8; 3. Offenbacher Rud Ueberlegen ge⸗ den Univerſität Frankfurt knapp mit 1 Länge behauptet. Junior⸗Vierer.(Herausforderungspreis). Vorrenen 1. 1. RV. Rüſſelsheim:46, 2. Frankf. RG. Germania:47, 3. heimer Räͤl.:49. Nach ſcharfem Kampf mit? Länge gewonnen, % Länge zurück Mannheimer Rklub.— 2. Abtlg.: 1. RG. Hetdel⸗ berg:03, 2. Salamander Karlsruher RV.:04, 3. RV. Heilbronn 77516. Mit halber Länge nach Kampf gewonnen. Entſcheidungsrennen: 1. RB. Röäfſelsheim:59,(Poppel, Schopfer, Meurer, Brunne; Nochmann), 2. Salamander Karls 8510, 3. RG. Heidelberg:28,8, 4. FIſtr. RG. Germania:28,41. 9 drei Längen ſchön gewonnen. Heidelberg kämpft mit den Wellen den zweiten Platz. Jungmann⸗Vierer: 1 Offenbacher Ruderverein 81248,(Trunſki, Mater, Kopp, Petri; Merz), 2. RG. Heidelberg 8720,4, 3. Man w⸗ heimer RV. Amteitſa:40,6, 4. Karlsruher RV. aufgegeben. Nach ſchönem Rennen mit wechſelnder Führung im harten Endkampf mit 4 Längen behauptet. 5 Junior⸗Einer: 1. Ed. Paul, RG. Oberrad:19,86, 2. Jean Jüng⸗ ling, Rkl. Haſſia 940,4, 3. Fritz Zimmer Rheinkl. Alemania Karls⸗ ruhe aufgegeben, 4. Hch. Bender Rkl. Heidelberg gekentert. Zweiter Vierer: 1. Frankfurter RG. Sachſenhauſen:49,8,(Him⸗ melreich, Nagel, Sturm, Hummel; Weber), 2. Frankf. Ro. Germania 7250,5, 8. Karlsruher RV.:24,83. Nach geſchloſſenem Endrennen im Ziel mit 1 Länge gewonnen. Dritter Vierer(Vorren nen). 1. A b.: 1. Offenbacher RG. Undine 6757, 2. Offenbacher Ruderverein 6259, 3. Mannheimer Rude rk I ub:04, 4. RG. Heidelberg. Nach Kampf mit wechſelnder Führung mit holber Länge im Ziel gewonnen.— 2. Abteilung: 1. Salamander Karlsruhe RV.:14, 2. RV. Heilbronn:19, 3. Rel. Saax Saarbrücken 600 Meter aufgegeben. Eutſcheidungsrennen: 1. Offenbacher RG. Undine:84,2, 2. Offen⸗ bacher RV.:54,8, 3. Salamander Karlsruhe 802,6. In hartem Endgefecht mit dreiviertel Längen gewonnen. „ Jungmaun⸗Achter: 1. Heilbronner RG. Schwaben 703,8, 2. Frankfurter RG. Germania 704,8. Nach geſchloſſenem Reunen mit einer Viertellänge gewonnen. Vierer ohne Steuermann: 1. Mannheimer Ruderverein Amicitia(5. Maier, Herbold, Gaber, Aletter] 709,2, J. Uni⸗ verſität Frankfurt 714,4, 3. Frankfurter RG. Germania:05, 4. Offenbacher RV. aufgegeben. Mit zwei Längen ſicher gegen die fehr ſchön rubernde Frankfurter Univerſitätsmannſchaft gewonnen. Akademiſcher Vierer. Ruperto⸗Carola⸗ Preis. Wander⸗ preis der Univerſität fällt aus, da nur die Frankfurter Univerſiteht gemeldet. 1. Karlsruher RV.:42, 2. Heilbronner RG. Abtlg.: Zweiter Achter: Schwaben 745,6. Mit dreiviertel Längen gewonnen. Erſter Einer(Wanderpreis): 1. Auguſt v. Hoven(Ludwigs⸗ hafener RV.) 748, 2. Hans Bayerwalter(RB. Bamberg) 72518, 3. Georg Lerch(RG. Worms):18,5. Schön gewonnen gegen den im Endkampf ſcharf vorſtoßenden Bayerwalter. 5 Junior⸗Achter: 1. RV. Rüſſelsheim 742,2, 2. Heilbronner GR. Schwaben:49,5. Mit anderthalb Längen ſicher gewonnen. Zweier ohne Steuermann(Wanderprels): 1. Heidelberger Rel. (Friſch und Bender):01, 2. Mannheimer Rudergeſelb⸗ ſchaft 8107. Mit zwei Längen ſicher gewonnen, Ermunterungs⸗Vierer: 1. RG. Speyer:31, 2. RG. Heidelberg 7244,7. Sicher mit drei Längen gewonnen. Dritter Achter(Vor rennen). 1. Abteilung: 1. Heil⸗ bronner RG. Schwaben 6711, 2. Offenbacher RV.:13,8, 3. Frank⸗ furter RG. Sachſenhauſen:20. Nach ſchärfſtem Rennen mit halber Länge gewonnen, Sachſenhauſen anderthalb Längen zurück.— 2. A b⸗ teilung: 1. RG. Worms:06,6, 2. Offenbacher RV. 610,8, 8. Stuttgart⸗Cannſtatter Rͤl.:13,2. Mit 1½ Längen ſicher gewonnen. Dritter Achter, Entſcheidungsrennen: 1. Heilbronner RG. Schwa⸗ ben 6228,5, 2. Offenbacher RG. Undine:30, 8, 3. RG. Worms 6798, 4. Offenbacher RV.:44. Mit halber Länge nach Kampf gewonnen, harter Endkampf um den zweiten Platz mit dreiviertel Längen, Leichtgewicht⸗Vierer: 1. Monn heimer Ruderverein Amteltia:26, 2. RV. Heilbronn:30, 3, Heidelberger Net. 784,6, 4. RG. Worms.36,2. Nach Kampf mit wechfelnder Füß⸗ rung mit 1, Längen gewonnen. Erſter Achter: 1. Mannheimer Ruberyerein A m d⸗ eit ia(H. Maier, Joſeph Schneider, G. Maier, H. Herbold, E. Hof⸗ ſtätter, W. Reichert, K. Aletter; F. Bauer),. Frankfurter RG. änge gewonnen. 70 VVVVVVVVVVVCVCVVVVVVVVVVTTF——PBVPwV FB BBB' ¶’»»* ͤ’ KK»»»»»» KKK erreichen konnte. Die Schuld trägt allein ſchon das weit geringere Tempo, dann aber auch die meiſt einſeitig vorherrſchende Ueberlegen⸗ heit einer einzigen Partei— in dieſem Falle des Vfg. Mannheim. Die Raſenſpieler waren vor allem auch durch beſſeres Können ihrer Außenläufer ihrem Gegner meiſt mehr oder weniger ſtark überlegen und haben dieſen Sieg trotz einer wieder einmal vorgenommenen Neu⸗ und Umſtellung durchaus verdient. Recht gut hielt ſich während der ganzen Zeit die Abwehr, die als der beſte Mannſchaftsteil anzu⸗ ſprechen iſt. In der Läuferreihe gefielen die Außen am beſten, wäh⸗ rend Villier, als er ſpäterhin in die Mitte ging, hier Camenzien über⸗ traf, der immer noch zu langſam iſt. Der Sturm harmonterte im all⸗ gemeinen gut, wenn ſich auch Bleß nicht recht einfinden konnte und ſo die Unke Seite als die beſſere anzuſprechen iſt. Langenbein führte den Sturm mit Umſicht und Geſchick; Leibold auf Rechtsaußen iſt für derartige Spiele bei netter Technik doch körperlich noch zu ſchwach. Die Gäſte aus Yſenburg zeigten bei allem Eifer keine überragen⸗ den Leiſtungen, was insbeſondere für den Angriff zutrifft, der vor dem Tor recht ungefährlich blieb und auch nur durch Elfmeter zu ſei⸗ nem Ehrentor kommen konnte. Den entſcheidenden Ausſchlag für dte Niederlage gab aber wohl doch das ſchwache Spiel der Läuferreihe, die auch der vorderen Fünferrethe nur geringe Unterſtützung zuteil wer⸗ den ließ. Zum Glück ſtand hinter einer guten Verteidigung ein ganz ausgezeichneter Torwart, der ſeine Elf vor weiteren Treffern be⸗ wahrte. Der Unpartetiſche Fuchs⸗Saarbrücken wußte zu gefallen. Der Kampf ſieht zwar zunächſt die Gäſte leicht tm Vorteil, doch als ſich der V. f. R. an die Neugruppierung gewöhnt hat, folgen als⸗ bald gefährliche Angriffe, die auch ſchon nach wenigen Minuten dann zum Führungstreffer führen. Langenbein nimmt eine gute Vorlage von Bleß auf und ſchießt unhaltbar ein,:0. Für die Folge haben die Einheimiſchen mehr vom Spiel. Vanhauer läßt eine ganz große Chance aus; einige Eckbälle ſind die einzige Ausbeute. Nach dem Wechſel hat V. f. R. abermals die beſſeren Chancen. Noch vor Ablauf der erſten Viertelſtunde iſt dann auch Langenbein wiederum erſolg⸗ reich, der ſich freigeſpielt hat und plaziert einſchießt, 220. Bei einem ſchnellen Vorſtoß kommen die Gäſte durch einen ſicher verwandelten Handelfmeter zu einem recht billigen Erfolg. Nochmals ſtrengt ſich Nfenburg gewaltig an, aber vor dem Tor bleibt der Sturm nach wie vor hilflos, der Mittelſtürmer kann ſelbſt das leere Tor nicht finden! Zehn Minuten vor Schluß ſtellt dann der V. f. R. ſeinen Sieg end⸗ gültig ſicher; Langenbein legt nach ſeiner Einzelleiſtung dem Rechts⸗ außen Leibold den Ball ſchußgerecht vor, der dann auch den dritten Treffer erzielt. Die letzten Minuten bringen keine beſonderen Er⸗ eigniſſe, man gibt ſich beiderſetts mit dem Erreichten zufrieden. E. Anbefriedigender Abſchluß 1. F. C. Idar— F. C. Mainz 05:2(:2) Das letzte Verbandsſpiel in Idar übte auf die dortigen Fußball⸗ intereſſenten keine Anziehungskraft mehr aus. Knapp 200 Zuſchauer hatten ſich auf dem Klotz eingefunden, die nach anfänglich vielver⸗ ſprechendem Spiel durch die ſchlechten Leiſtungen der Einheimiſchen enttäuſcht wurden. Idar ſah ſich gezwungen, ſeine Mannſchaft auf dem rechten Flügel zu erſetzen, doch fehlte für dieſen Poſten ein voll⸗ wertiger Erſatz. Noch mit dazu verſagte die Verteidigung, ſelbſt der ſonſt ſo ſicheree Torhüter hatte einen ſchlechten Tag. Auch Mainz ſpielte mit Erſatz, doch beſaß die Mannſchaft ein beſſeres Spielver⸗ mögen und größeren Eifer, ſo daß eigentlich das Spiel zu ihren Gun⸗ ſten hätte entſchieden werden müſſen. Schiedsrichter Bohn ⸗Mann⸗ heim konnte in ſeinen Entſcheidungeen nicht reſtlos befriedigen. Die Gruppe Südoſt Stuttgarter Kickers—.C. Freiburg:0(:0) .. B. Stuttgart— S. V. München 1860:2(:0) * Auch in dieſer Gruppe gehen die Spiele dem Ende entgegen. Die Stuttgarter Kickers fertigten den F. C. Freiburg, der in dieſem Jahre keine große Rolle ſpielen konnte, glatt 40 ab. V. f. B. Stuttgart, die erſt in letzter Zeit wieder richtig in Form kamen, konnten überraſchenderweiſe die Münchener überlegen 622 ſchlagen. Beibe Stuttgarter Vereine konnten ſich durch dieſe Siege gute Mittelplätze ſichern. Tabellenſtand der Gruppe Südoſt Vereine Spiele gew. unentſch. verloren Tore Punkte Sp. Bg. Fürth 14 138— 71:18 26 Schwaben Augsburg 14 10— 41.88 20 1860 München 18 8 39:41 18 Kickers Stuttgart 13 1 22˙27 15 B. f. B. Stutkgart 18 6— 88.60 12 Phönix Karlsruhe 14 4 26:49 1 A. S. V. Nürnberg 14 3 5045 5 F. C. Freiburg 1 29.53 5 V. f. B. Stuttgart ſchlägt auch 1860 München V. f. B. Stuttgart— 1860 München 622(:0) Auch die Münchener mußten die augenfällige Formverbeſſerung der Stuttgarter verſpüren. Sie waren gewiß nicht ſchlecht, aber den⸗ noch war der:2⸗Sieg der Stuttgarter vollkommen verdient. Die Münchener, alles techniſch gut geſchulte Leute, ſpielten einen für das Auge recht gefälligen Fußball, ſie übertrieben aber ihre Kombinattons⸗ züge und konnten ſich ſo bei der ſicheren Abwehr der Stuttgarter nicht durchſetzen, die mit einem bemerkenswerten Eifer ſpielten. Mit ihrem auf Erfolg eingeſtellten ſteilen Vorwärtsſpiel überwanden ſie die Ueberkombination der Gäſte. Mit einem verdienten:2⸗Sieg konnten ſich die Stuttgarter weiter nach vorn ſchaffen. Hochklaſſiger Kampf, verdienter Sieg Kickers Stuttgart— Freiburger F. C.:0(:0) Obwohl das Verbandsſpiel keine Bedeutung mehr hatte, erlebte man auf den Degerlocher Höhen einen ſpannenden und hervorragen⸗ den Kampf, der recht temperamentvoll und flott durchgeführt wurde Beide Mannſchaften bevorzugten den gleichen Stil des weitmaſchigen flachen Paßſpiels, ſo daß den wohl nicht mehr als 1000 Zuſchauern ein augenfälliger Fußball vorgeführt wurde. Die Kickers blieben durch ihre große Schnelligkeit den Gäſten meiſt überlegen und ſiegten ver⸗ dient. Beide Mannſchaften waren ſtark erſatzgeſchwächt. Die hohe Niederlage iſt dem Verſagen des Sturms der Freiburger zuzuſchrei⸗ ben, der im Felde den Kickers wohl einigermaßen die Waage hielt, aber vor dem Tor ede Einergie und Durchſchlagskraft vermiſſen ließ. Schiedsrichter Ur nau⸗ Saarwellingen enttäuſchte durch eine recht ſchlechte Leitung. Montag, den 8. Funk 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗ Ausgabe) 9. Seite. Nr. 249 Fnkernationales Tenniskurnſer in Mannheim Können wir noch mehr verlangen— nein, gewiß nicht. Spieler der erſten internationalen Klaſſe, Kämpfe voll größter Spannung und von begeiſterter Schönheit und dazu ein Wetter, wie man es ſich prächtiger kaum wünſchen kann. Wir werden in dieſem Jahre nachgerade verwöhnt, es iſt faſt zuviel des Guten. Die Senſationen jagen ſich; überall iſt wieder Neues, wieder ungemein Intereſ⸗ ſantes zu ſehen und man möchte doch den ſeltenen Genuß derartiger Großkämpfe gern reſtlos auskoſten, man möchte bei allem dabei ſein. Die Wahl iſt oft ſchwer, aber das ſchnellere Tempo der Herren⸗ kämpfe zieht doch die Mehrzahl der Zuſchauer unwiderſtehlich in ihren Bann. Und es gab hier wieder herrliche Kämpfe; Of an konnte trotz der Wucht ſeiner Schläge dem öſterreichiſchen Meiſter Mateyka nicht gefährlich werden, deſſen Sicherheit und Laufvermögen zu groß ſind.— Auch Klopfer überließ Froitzheim einen dem Er⸗ gebnis nach überraſchend glatten Sieg.— Dr. Fuchs bezwang Häldebrandt, unterlag dann aber nach feinem Spiel dem Angloſiameſen Fiſher. Den Glanzpunkt des Nachmittags bildete die Begegnung Mateyka— Froitzheim Vor überfüllten Tribünen nahm der Kampf um den Eintritt in die Schlußrunde ſeinen Anfang. Mateyka iſt wie am Vortage gegen Worm ſofort gut im Schlag und holt ſich den erſten Satz mit:2 ſehr ſicher. Dann aber dominiert Froitzheim, der immer wieder neue Variationen ins Spiel bringt und den nächſten, hart um⸗ kämpften Satz:3 gewinnt. Der dritte Satz muß die Entſcheidung bringen. Mateyka zieht überraſchend ſchnell:0 davon, Froitzheim iſt mehrfach ſichtlich vom Pech verfolgt. Doch dann greift unſer Altmeiſter energiſch an und holt von:4 bis:4 und 30:0 auf; rieſiges Pech läßt ihn aber otz des günſtigen Standes dieſes wichtige Spiel verlieren— Nochmals greift Froitzheim an, doch mehrere Fehlentſcheidungen ber Linienrichter trüben den groß⸗ artigen Eindruck, den dieſer grandioſe Kampf bisher hinterlaſſen hatte. Bezirkspräſident Dr. Buß muß ſchließlich das Amt des Schiedsrichters übernehmen!!— Mateyka entſcheidet den dritten Satz mit:6 zu ſeinen Gunſten. Das Dameneinzel iſt inzwiſchen ſchon bis zur Schlußrunde gediehen. Frau Dr. Friedleben hat heute die leichtere Geg⸗ nerin und ſchlägt Frau Fritſch, die nur zu einem einzigen Spiel kommen kann. Frau Neppach ſtößt bei der Franzöſin Madame Fourcade im zweietn Satz auf hartnäckige Gegenwehr. holt ſich aber dann den dritten ohne Spielverluſt. Das Herrendoppel bringt bei wechſelvollen Kämpfen doch ſichere Favoritenſiege. Man iſt auch hier bis zur Vorſchlußrunde gekommen, die wie das Finale ganz hervorragenden Sport ver⸗ ſpricht.— Aehnlich iſt es im Gemiſchten Doppel; die Aus⸗ loſung iſt hier ſo„günſtig“ ausgefallen, daß ſich die ſtarken Paare alle erſt in der Vorſchlußrunde treffen werden.— Schließlich gilt auch dasſelbe vom Damendoppel, bei dem die Favoriten gleichfalls ohne Satzverluſt bis zur Vorſchlußrunde vorrückten. Die Ergebniſſe vom Samstag Herren⸗Einzelſpiel um die Meiſterſchaft der Pfalz: Fuchs—Hil⸗ Hebrandt:8,:4; Fiſher— Fuchs:5,:3; Mateyka— fan“ 621, 611; Frottzheim— Klopfer:0,:1.— Vorſchlußrunde: Mateyka—Froitz⸗ heim:2,:6,:6. Herren⸗Einzelſpiel Klaſſe 2: Krebs—Janſſen:2, 725: Schwab Allſtadt:1,:3; Servos Hieber:2,:1; Bovet— Alexander:8,:8; Armbruſter Mann 2:1,:5; Klein—Hrebs 1:6,:5,:1; Schwab Servos 725, 673; Armbruſter—Bovet 618,:7,:4. Herren⸗Einzelſpiel Klaſſe 3: Togna— Reiß:1,:05 Lappe— Weil Orad, 618; Vater Troß 1:8,:8; Hirſch— Wolff:2,:9, 10:8; Haas Rihm:2,:1; Togna—Metſer:1,:4; Lappe— Euler:4,:9; Vater —Kirſch:7,:1; Reiß-Kolmar:0,:1; Wolff Stolleis:6,:8, 628 Danner— Müller:0,:2. Damen⸗Einzelſpiel um die Meiſterſchaft von Süddentſchland: Vor⸗ ſchlußrunde: Fr. Neppach—Fr. Fourcade:2,:6,:0; Fr. Fried⸗ leben—Fr. Fritſch:1,:0. Damen⸗Einzelſpiel Klaſſe 2: Münzer—Gumbel:8,:6,:2; Viktor Volker:2,:2. Vorſchlußrunde: Brendel Viktor 725, 62. Herren⸗Doppelſpiel um die Meiſterſchaft von Baden: Aeſchli⸗ mmann⸗Joba—Eliſſen⸗Jordan:0, 10:8; Ofank⸗Fuchs—Reindel⸗Sal⸗ mony 62:8,:0; Worm⸗Klopfer—Mikhailoff⸗Schweyer:2,:6, 629. Herren⸗Doppelſpiel Klaſſe 2: Klein⸗Servos—Stich⸗Kuß:2,:2; Krebs 1⸗Engelhorn—Vater⸗Danner 316, 613,:1; Weinberger⸗de Rha⸗ men—Schweyer⸗Böhringer:2,:0; Hildebrandt⸗Dürr—Reiß⸗Troß 1 :0,:6,:2; Thomae⸗Mehling— Allſtadt⸗Laure:0, 6283. Herren⸗ und Damen⸗Doppelſpiel: Frl. Hammer⸗Mikhailoff— Fr. Elliſſen⸗ Hildebrandt:4,:1; Frl. Buß⸗Ofan“ Frl. Hammer⸗ Mikhailoff:2,:1; Fr. Fouccade⸗Joba--FIr. Böhringer⸗Krebs 1 611, :2; Fr. Friedleben⸗Worm—Frl. Huck⸗Pollack:0,:0. Fr. Neppach⸗ Fifher Frl. Chriſtians⸗Aeſchlimann 611,:0. Herren⸗ und Damen⸗Doppelſpiel Klaſſe 2: Rothſchild⸗Fremerey Lauer⸗Lichtenberger:3,:4; Schmidt⸗Meißner—Bauer⸗Poſth 672,:2; Blaß⸗Ganß—Kirchner⸗Kirſch 672, 611 Mayer⸗Weinberger—Pudel⸗ Haas 613,:2; Mittler⸗Thomae—Schlereth⸗Wolff:6,:3; Nuß⸗ Kirchgäßner—Sternlieb⸗Reiß:4,:6; Lindeck⸗SoherrSchmidt⸗Bog⸗ ner:1,:2; Münzer⸗König—Beaufort⸗Gilgin:4,:2; Rothſthild⸗ Fremerey—Wienandt⸗Wenk⸗Wolff:6,:2,:4; Schmidt⸗Meißner Blaß⸗Ganß 623,:6,:1; Mittler⸗Bhomae—Mayer⸗Weinberger 1 725, 62; Nuß⸗Kirchgäßner—Ambros⸗Werner:5,:4; Wohl⸗Mellinger Eindeck⸗Soherr:2,:0; Viktor⸗Allſtadt-Worm⸗Fedrigoni:5,:6,:2 Damen⸗Doppelſpiel: Fr. Richter⸗Frl. Hammer—Fr. Packheiſer⸗ Fr. Gilgin o..; Fr. Friedleben⸗Fr. Fourcade—Fr. Richter ⸗Frl. Hammer:3,:2; Fr. Neppach⸗Frl, Weihe— Fr. Grießhaber⸗Fr. Böhringer:0,:2. HB. Die Spiele am Sonntag Frau Friedleben und Matejka gewinnen die Einzelſpiele Trotz ſehr guter Einteilung und zielbewußter Leitung gelang es doch nicht, das Turnier am Sonntag vollſtändig zu Ende zu führen. Zu groß war die Zahl der Nennungen, zu groß wären wohl auch die Anſtrengungen für die Teilnehmer der Schlußrunden geworden, da ſich hter— wie immer— die gleichen Konkurrenten gegenüberſtehen. Zu allem Unglück begann es noch am Nachmittag zu regnen, ſodaß man gern aus der Not eine Tugend machte und den Intereſſenten einen weiteren genußreichen Großkampftag verſchaffte. Der Montag wird nun in den drei Doppelſpielen die noch ausſtehenden Entſchei⸗ dungen bringen, Kämpfe, denen nicht geringere Bedeutung zukommt als den Schlußſpielen des Sonntags. Frau Friedleben Meiſterin von Sübdeutſchland Nachdem Frau Friedleben zu Anfang des Turniers, wohl noch von den anſtrengenden Spielen in Paris ermüdet, zunächſt nicht recht zu den gewohnten Leiſtungen kommen konnte, hatte ſie bereits am Samstag wieder ihre beſte Form erlangt. Im Finale zeigte ſich Frau Friedleben ihrer alten Widerſacherin klar überlegen; Frau Neppach verlor trotz ſtarker Gegenwehr im erſten Satz doch ſicher in zwei Sätzen.— Dagegen unterlag ſie mit Madame Fourcade überraſchend glatt gegen Frl. Buß⸗Fr. Fritſch, die ſich famos ergänzten. Das an⸗ dere Spiel der Vorſchlußrunde endete gleichfalls mit einem unerwar⸗ teten Dreiſatzſieg von Frl. Horn⸗Fr. Springer, da Fr. Neppach bei Frl. Weihe nicht immer gleich gute Unterſtützung fand.— Auch im Ge⸗ miſchten Doppel gab es eine kleine Ueberraſchung. Dr. Buß war in ſehr guter Form, wurde von Fr. Fritſch ſehr gut unterſtützt, ſodaß Fr. Friedlebeen auch hier mit dem ermüdeten Worm als Partner ganz knapp unterlag. Matejka Meiſter der Pfalz Im Herren⸗Endſpiel gelangte Fiſher nach einem Zweiſatzſieg über Aeſchlimann, der nur im zweiten Satz ſeine gute Form erreichte, in die Schlußrunde. Doch auch er mußte ſich Mateifka beugen; der Oeſter⸗ reicher fand im dritten Satz hartnäckigſten Widerſtand: mehrmals ſchien es, als ob Fiſher doch noch die Entſcheidung vers n könnte, aber ſchließlich wurde Matejka nach ſpannendem Kampf doch ohne Satzverluſt Meiſter der Pfalz.— Im Herrendoppel liegt die Entſchei⸗ dung zwiſchen Buß⸗Fiſher und Fuchs⸗Ofan«. Aeſchlimann hatte bei Joba doch zu wenig Unterſtützung gefunden und unterlag recht leicht. Ueberraſchend kommt dagegen die Niederlage von Worm⸗Klopfer, die aber dadurch erklärlich wird, daß Klopfer geſundheitlich nicht auf der Höhe war. Die Ergebniſſe vom Sonntag Herren⸗Einzelſpiel um die Meiſterſchaft der Pfalz: Vorſchluß⸗ runde. Fiſher⸗Aeſchlimann:2, 775. Schlußrunde: Matejka⸗ Fiſher 61:1,:8,:6. Herren⸗Einzelſpiel Klaſſe 2: Meißner⸗Klein:0,:6, Wenk⸗Wolff⸗ Weinberger 1:3,:9, 622. Vor ſchlußrunde: Armbruſter⸗ Schwab:6,:3,:4, Meißner⸗Wenk⸗Wolff 0 Sp. Schluß runde: Meißner⸗Armbruſter:1:6,:4. Herren⸗Einzelſpiel Klaſſe 3: Haas⸗Hirſch 611,:1, Roh⸗Hoch⸗ heimer:6,:1,:4, Togna⸗Lappe:1,:0, Vater⸗Reiß:0, 63, Haas⸗ Roth:6,:7,:6, zurückgezogen. Wolf⸗Danner:5,:2. Vor⸗ ſchlußrunde: Vatere⸗Togna:4,:1, Haas⸗Wolff:6, 628, 618. Schlußrunde: Vater⸗Haas 60, 628. Damen⸗Einzelſpiel um die Meiſterſchaft von Süddeutſchland. chluß runde: Fr. Friedleben⸗Fr. Neppach 68,:1. Damen⸗Einzelſpiel Klaſſe 2: Schlereth⸗Münzer:1,:6,:8. Vorſchlußrunde: Tiehl⸗Schlereth:0, 622. Schlußrun de: Thiel⸗Brendel 927, 614. Herren⸗Doppelſpiel um die Meiſterſchaft von Baden: Vor⸗ ſchlußrunde: Buß⸗Fiſher—Aeſchlimann⸗Joba:2, 622, Ofan*⸗ Fuchs Worm⸗Klopfer:5, 613. Herren⸗Doppelſpiel Klaſſe 2: Klein⸗Servos—Gauß⸗Wenk⸗Wolff :5,:2, Meißner Fucke⸗Michels—Ballant⸗Gilgin:1, 623, Weinberger⸗ G de Rhame— Krebs-⸗Böhringer:5,:6,:3, Thomae⸗Mehling Hildebrandt⸗Dürr ohne Spiel. Vorſchlußrunde: Meißner⸗ Fucke⸗Michels—Weinberger⸗dkde Rhame:1,:2, Klein⸗Servos Thomae⸗Mehling:4, 826. Herren und Damen⸗Doppelſpiel: Fr. Springer⸗Matejka—Fr. Richter⸗Klopfer:7,:3, Fr. Friedleben⸗Worm—Frl. Weihe⸗Fuchs :8,:2. Vorſchlußrunde: Fr. Fritſch⸗Buß—Fr. Friedleben⸗ Worm:5,:5. Herren⸗ und Damen⸗Doppelſpiel Klaſſe 2: Bally⸗Fucke⸗Michels —Münzer⸗König:6, 613,:4, Thiel⸗Klein—Donath⸗Servos:2, 61, Schmidt⸗Meißner—Rothſchild⸗Fremerey 13:11, 621, Mittler⸗Thomae Nuß⸗Kirchgäſſer:4,:3 Wohl⸗Mellinger—Viktor⸗Allſtadt:6,:2, :2, Thiel⸗Klein—Bally⸗Fucke Michels:5,:3. Vor ſchlußrun de: Thiel⸗Klein—Wohl⸗Mellinger:2,:5, Mittler⸗Thomae—Schmidt⸗ 9:2, za. Schlußrunde: Thielglein—Mittler⸗Thomoe Damen⸗Doppelſpiel. Vorſchlußrunde: Frl. Buß⸗Fr. Fritſch —Fr. Friedleben⸗ir. Fouxcade:2,:1, Frl. Horn⸗Fr. Springer Fr. Neppach⸗Frl. Weihe 63,:6,:2 H. B Der Weltrekordfahrer Major Segrave Segrave mit ſeinem Rekordboot„Miß England“. Major Segrave, der ſowohl in ſeinem Rennauto„Golden Arrow“ wie in ſeinem Rennboot„Miß England“ Welt⸗ rekordgeſchwindigkeiten fuhr, ſtartete am 2. Juni mit ſeinem Rekordboot bei den internationalen Motorbootrennen auf dem Templiner See bei Berlin. 116 Km. Geſchwindigkeit erzielte Segrave bei der Motorbvot⸗Regatta auf dem Templiner See Die vom Berliner Regattaausſchuß des deutſchen Motor⸗Hacht⸗ verbandes ausgeſchriebene internationale Motorbootregatta auf dem Templiner See hatte ſchon Samstag einen guten Publikumserfolg zu verzeichnen. Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich auf den Start des bekannten engliſchen Automobilrekordfahrer Major Se⸗ grave, der mit ſeinem 930 PS.⸗Boot„Miß England“ beinen eben⸗ bürtigen Gegner hatte und in der unbeſchränkten Gleitboptklaſſe eine Stundengeſchwindigkeit von 116 Km. herausholte. Auch in der unbeſchränkten Kielbootklaſſe war Segrave mit ſeinem Bopt„Miß Alacrity“ ohne ebenbürtige Gegnerſchaft. Er kam hier auf 71 Km. Weitere engliſche Siege gab es in den Außenbordklaſſen. Hier dominlenrte das Bopt„Seahopper“(Bromford⸗England), während in der Außenbordkonkurrenz bis 350 cem. das Boot Burmeſter 8 ſiegreich blieb. 5 „Miß England“ defeki Der zweite Tag der Internationalen Motor⸗ bootregatta auf dem Templiner See bei Potsdam ſtand unter keinem günſtigen Stern. Durch den anhaltenden Regen ſpielten ſich die Geſchehniſſe faſt unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ab. Das ſchnellſte Boot der Konkurrenz, die 920 Ps ſtarke„Miß England“ des bekannten Automobilweltrekordfahrers Major Segrave, konnte zu allem Unglück wegen einem Kuppelungsdefekt nicht in die Ereigniſſe eingreifen. Unter dieſen Umſtänden mußte auch der angekündigte Weltrekordverſuch ausfallen. Im Gegenſatz zum Vortage gab es in den einzelnen Prüfungen einige ſchöne deutſche Erfolge. Beſonders der Berliner Engelbrecht ſchnitt mit ſeinen Booten„Hai V“ und „Hai VI“ hervorragend ab. Er konnte mehrfach das ſchnelle Boot „Seehoppe“ des engliſchen Champions Bomford hinter ſich laſſen. Ein überaus ſpannendes Rennen gab es in der Außenbordmotorklaſſe zwiſchen„Burmeiſter VI“(Burmeiſter⸗Berlin) und„Hai“, das erſterer mit nur ein Zehntel Sekunden Vorſprung zu ſeinen Gunſten entſcheiden konnte. Tennis Franzöſiſche Tennismeiſterſchaften Den Entſcheidungen entgegen Am vorletzten Tage der Tennismeiſterſchaften von Frankreich wurde um den Eintritt in die Vorſchlußrunde gekämpft. Beſonders hartnäckig ſetzte ſich der Jtaltener de Morpurgo im Kampfe mit Tilden zur Wehr. Nach mehr als zweiſtündigem Spiel gelangte letzterer :11,:6,:1,:2,:6 in die Vorſchlußrunde.— Lacoſte ſchlug den Ungarn von Kehrling 816,:6,:0,:3, Cochet war über Brugnon :5,:6,:7,:4 erfolgreich. Der vierte Teilnehmer der Vorſchluß⸗ runde ergibt ſich aus dem Spiele Borotra— Hunter. In der Meiſterſchaft der Damen unterlag Frau Watſon, die vorher Fräulein Peitz:1, 613 ausgeſchaltet hatte, gegen die fran⸗ zöſiſche Meiſterin, Madame Mathieu 64,:6, 116. Sehr leicht wurde Helen Wills mit Frau Lafaurie fertig, die am Vortag Fräulein Rost :6,:4,:1 bezwungen hatte. Helen Wills ſtegte:4, 624, während Fräulein Bennett ſich gegen die Südafrikanerin Neave 615, 518 be⸗ haupten konnte. Neben Helen Wills, Fräulein Bennett und Madame Mathieu vervollſtändigt die Siegerin aus der Begegnung Fräulein Außem⸗Frl. Heine das Quartett der Vorſchlußrunde. * Auch Cilly Auſſem geſchlagen Nach ihrem:7,:3,:4⸗Sieg über die ſpielſtarke Südafrikanerin Fräulein Heine hatte man hoffen können, daß ſich Cilly Auſſem in der Vorſchlußrunde gegen die franzöſiſche Meiſterin, Mathieu, durchſetzen wird. Leider traf dieſe Erwartung nicht zu. Frau Mathieu erkämpfte mit:6,:6,:2 den Eintritt in die Schluß⸗ runde, wo ſie auf die Titelverteidigerin, Helen Wills, treffen wird, die am Samstag Miß Bennett:2, 715 aus dem Rennen warf. Während bei den Damen die Schlußrunde ſchon am Sonntag ſteigt, iſt bei den Herren eine Verzögerung dadurch eingetreten, daß der Kampf Borotra— Hunter, den der Franzoſe 10:8,:6, 826, 62:1 gewann, erſt am Samstag erledigt werden konnte. Lacoſte hat ſich bereits für die Schlußrunde am Montag qualifiziert, indem er im Einzel dem Amerikaner Tilden:2.:1,:7,:3 das Nachſehen gab, während ſich Cochet erſt mit Borotra auseinanderſetzen muß. 1 Helen Wills erringt die Meiſterſchaft Im Schlußſpiel im Dameneinzel ſtanden ſich Helen Wills und die Franzöſin Mathieu gegenüber. Mit 68,:4 konnte Helen Wills die Meiſterſchaft erringen. In der Vorſchlußrunde der Her⸗ 15 6. Borotra über Cochet mit 678,:7, 25,:7, 624. Im Troſtrundenturnſer konnte ſich der funge Pforz⸗ heimer Wetzel mit Erfolg durchſetzen. Der Süddeutſche ſtegte:7, :2,:8 über den Franzoſen George. Staffel⸗Lauf Potsdam— Berlin Sieger S. C. Charlottenburg— bohh Läufer im Kampf Unter ſehr ſtarker Anteilnahme der Bevölkerung wurde am Sonntag der größte deutſche Straßen⸗Staffellauf, das traditionelle Rennen Potsdam—Berlin über 25 Kilometer ausgetragen. In der Hauptklaſſe kam es wieder zu außerordentlich ſpannenden Kämpfen. Zunächſt führte ab Potsdam eine Weile lang die Polizei, dann ging der Titelverteidiger, der Deutſche S.., an die Spitze, ihm hing aber ſchon jetzt immer der S. C. Charlottenburg auf den Ferſen, von dem man wußte, daß er ſeine beſten Leute bis zum Schluß aufgeſpart hatte. Als der Stab an Kohn übergeben wurde, ſah man bald den S. C. Charlottenburg in Front. Mit 250 Meter Vorſprung vor dem D. S. C. Berlin zerriß Charlottenburg als Sieger das Zielband. Wei⸗ tere 500 Meter zurück folgte Teutonia vor dem Berliner S. C. Das Ergebnis: 1. S. C. Charlottenburg 57:44,9; 2. D. S. C. Berlin 5821/1. 3. Polizeiſportverein Berlin 59187,8; 4. Teutonia Berlin:00:28, 5. Berliner S. C.:01:04,4; 6. Zehlendorf 1101:25,1. 6. Regatta des Mannheimer Kanu⸗Regatta⸗Vereins Es geht nun mit vollen Segeln in die Regatta⸗Saiſon hinein. Neben Heidelberg fand Sonntag nachmittag auf dem ſich gut hierfür eignenden Neckarkanal oberhalb der Riedbahnbrücke die 6. Regatta des Mannheimer Kanu⸗Regatta⸗Vereins ſtatt. Der Kanuſport iſt im Marſchteren begriffen. Die Linie geht aufwärts und dies iſt das erfreulichſte Moment der Regatta. Von 14 ausgeſchriebenen Rennen kamen immerhin 10 zuſtande. Die einzelnen Rennen waren zum Teil recht gut beſetzt, ſogar bis zu 10 Booten. Die Strecke führte in ruhigem Waſſer über 1000 bezw. 600 Mtr. und nur der Vierer⸗Kana⸗ dier K 1 für Jugendliche ging über 400 Meter. Im großen Ganzen gab es intereſſante, hart umſtrittene Kämpfe. Die Rennen ſelbſt verliefen glatt und ziemlich pünktlich. Die Leitung arbeitete prompt. Kleinere Verbeſſerungen laſſen ſich noch anbringen. Publikum war ziemlich zahlreich zur Stelle. Verlauf der Rennen Zweier⸗Kajak, R. 2 für Anfänger. 1. Man nhelmer Kan u⸗ Geſellſchaft:18,2(Ludwig Zohn, Oskar Gern), 2. Kanuklub Rheinbruder Karlsruhe 422,2; 3. Waſſerſportverein Maxau. Sämt⸗ liche 10 gemeldete Boote am Start. Ein ſchönes Feld von ſchmucken Booten. Der Kampf um die Führung, der ſofort einſetzt, geht hartnäckig über die ganze Strecke. Maxau, Frankfurt und Karls⸗ ruhe haben zunächſt die Führung. Auf der halben Strecke gehen die gut zuſammenarbeitenden Mannheimer vor und gewinnen mit Längen. Das Feld hat ſich bis zum Ziel ſehr auseinander⸗ gezogen. Einer⸗Kajak, R. 1 für Senioren. 1. Waſſerſportverein Maxau 503,4; 2. Kanuklub Rheinbruder Karlsruhe:05,8. Die drei Gegner gehen ſofort unter Führung von Maxau flott los. Auf den letzten 50 Metern läuft Karlsruhe zwar ſcharf auf, kann aber den energiſch ſich verteidigenden Maxauer nicht mehr bezwingen. Differenz knappen halben Länge. Zweier⸗Kajak, R. 2 für Junjoren[Wanderpreis). 1. Waſſer⸗ ſportverein Maxau 4124, 2; 2. Kanuklub Rheinbruder Karls⸗ ruhe:84,2; 3. Kanuklub Mannheim. Nach zweimaligem Fehlſtart gehen die fünf ſcharfen Gegner endlich anf die Reiſe. Mannheim führt leicht, dichtauf Karlsruhe. Dann arbeitet ſich Maxau mit kräftiger Waſſerarbeft vor und fährt auch das Rennen überlegen nach Hauſe. Um den zweiten und dritten Platz harter Kampf den Karlsruhe knapp für ſich entſcheidet. Zweier⸗Kajak. R. 2 für Senioren[Wanderpreis). 1. Kan u⸗ klub Rheinbruder Karlsruhe 422; 2. Kanu⸗Geſellſchaft Neckarau:24,83. Nur 2 Boote gemeldet und am Start. Nach dem Los entſcheidet Karlsruhe die Führung für ſich und bleibt auch nach . Kampf über die ganze Strecke mit 17 Längen ſicherer Sieger. Vierer⸗Kanadier, K. 1 für Jugendliche mit Steuermann. Ka u u⸗ Seſellſchaft Neckarau geht in guter Form und kräftigem Durchzug allein über die Bahn. Einer⸗Kajak, R. 1 für Anfänger. 1. Kanuklub Rhein⸗ bruder Karlsruhe:08; 2. Waſſerſportverein Maxau:14,68: 3. Kanuklub Mannheim. Die ſieben Gegner gehen lebhaft ſchlagend vom Start. Das Feld zieht ſich ſedoch gleich ſtark auseinander. Karlsruhe übernimmt bei 100 Meter die Führung und fährt auch das Rennen ganz überlegen nach Hauſe. Zweier⸗kkajak. N. 2 für Dame und Herr. 1. Waſſerſport⸗ verein Maxau 343,4; 2. Kanuklub Mannheim:48. Ein an⸗ regendens Rennen. Das weibliche Geſchlecht kämpfte hier einen harten Strauß mit und hielt tadellos durch. Sieger nach lebhaftem, „ Kampf Maxau. Je drei Längen zwiſchen den drei Gegnern. Einer⸗Kajak. R. 1 für Junioren. 1. Kanuklub Rhein⸗ bruder Karlsruhe 458,4; 2. Kanuklub Rheinbruder Karls⸗ ruhe:04,4 8. Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft. Nach verzögertem Start werden die fünf Gegner auf die Reiſe geſchickt. Die beiden Karlsruher gehen in energiſche Führung und machen auch das Ren⸗ nen unter ſich aus. Mit ſchönem Endſpurt gewinnt Rheinbruder mit 3 Längen. Zwiſchen dem zweiten und dritten Boot 1 Länge. Maxau gibt auf. 1 Zweier⸗Kajak, R. 2 für Jugendliche[Wanderpreis]). 1. Waſ⸗ ſerſportverein Max au 340,4; 2. Kanugeſellſchaft Neckarau, Mannheimer Kanuſport:53,38. 4 Boote gemeldet und am Start. Nach einem Fehlſtart gehen die Gegner ſofort flott los. Maxau geht bei 200 Meter in beſtimmte Führung und gewinnt überlegen mit 5 Längen. Neckarau und Mannheim endigen nach ſchärfſtem Kampf in totem Rennen. Vierer⸗Kanadier. K. 1(Wanderpreis). 1. Kan u⸗Gefelt⸗ ſchaft Neck a rau(Oskar Karg, Leonhard Maaß, Heinr. Michel⸗ bach, Fritz Schmidt); 2. Mannheimer Kanu⸗Geſellſchafl. Die beiden zähen Gegner liefern ſich einen hartnäckigen Kampf. Mannheim hat zuerſt die Führung, dicht auf folgt Neckarau. Dann geht Neckarau vor. Infolge Kolliſion bei 300 Meter erfolgt neuer Start. Aus dem ſcharf geführten Kampf geht Neckarau mit 1% Sängen als ſicherer Sieger hervor. 1 10. Seite. Nr. 249 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe] Montag, den 3. Juni 1929 Die Vorentſcheidung zum Deulſt Oppenheimers Graf Iſolani mit Die Frage nach dem Favoriten für das Deutſche Derby iſt durch bas Unton⸗Reunen in einwandfreier Weiſe geklärt worden. Der Graf Ferri⸗Sohn, Graf Iſolani, aus dem Stall des Frankfurter Renumannes M. J. Oppenheimer, ſiegte leicht mit 1% Längen gegen Walzertraum und hat auf Grund dieſer Leiſtung beſte Ausſichten für das Deutſche Derby 1929. Einmütig wurde bedauert, daß der Tag des „Berliner Derbys“ ſo verregnen mußte. Dennoch erwies ſich die Zug⸗ kraft des Union⸗Rennens als ſtark genug, um den äußerlichen Erfolg ſicherzuſtellen. Einzeln kanterten die 6 Teilnehmer des ſchon im Jahre 1834 begründeten und heute zum 95. Male gelaufenen Rennens zum 2200 Meter⸗Start, wo ſchnell ein guter Ablauf gelang. Eine Zeit⸗ lang führte Pellegrini und Graf Iſolani zuſammen vor Maximus und Walzertraum. In der Geraden ging dann Graf Iſolani an Wal⸗ zertraum vorbei und ſiegte klar mit 1½ Längen. Die Ergebniſſe der Rennen in Hoppegarten 1. Ignorant⸗ Rennen. 3300 J. 1600 Meter. 1. Graf Seidlitz⸗Sondr. Mungo(Ludwig), 2. Leitſtern, 3. Svengali. Ferner lieſen: Praſftra, Colibri, Faſeiſt, Shalimar, Dogmatiker, Anskar, Iller, Noßilitas. Tot. 39:10, Pl. 15, 17, 32:10. 2. Verſuchsrennen der Stuten. Für Zweij. 3800 4. 1000 Meter. 15 Frhr. S. A. von Oppenheims Mafalda(Varga), 2. Mangrove, 3. Teutonia. Ferner lief.: Monima, Donau, Boa, Spinelly, Caleum, Polyglott, Etlig, Meiſterſtück, Eidora, Nelke, Fiametta, Osmunda. Tot. 128:10, Pl. 25, 13, 14:10. 3. Adonis⸗Rennen. Ausgleich 2. Verkaufsrennen. Für Dreij. 3900„. 1600 Meter. 1. B. Plagas Amönenwarte(Saſdik), 2. Lea, J. Truſt. Ferner.: Don Joſe, Leubelfing, Servilia, Grafenliebe, Latina, Holdrio, Condja. Tot. 114:10, Pl. 31, 17, 18:10. 4. Goldene Peitſche. Ehrpr. und 10 400„. 1200 Meter. 1. Geſt. Weils Oberwinter(M. Schmidt), 2. Lupus, 3. Markgraf. Tot. 13:10. 5. Union⸗Rennen. Für Dreij. Ehrpr. und 40 500„ 2200 Meter. 1. M. J. Oppenheimers Graf Iſolani(Grabſch), 2. Walzertraum, (Varga), 3. Wilfried(Haynes). Ferner liefen: Maximus, Tantris, Pellegrino. Tot. 591:0, Pl. 22, 14:10. 6. Verſuchsrennen der Heugſte. Für Zweij. 9900. 1000 Meter. 1. J. Kühns Trunkenbold(Safdik), 2. Kriegsſpiel, 3. Mißgriff. Frener liefen: Flavius, Negus, Hoppegarten, Briholder, Radetzki, Gregor, Kämmerer. Tot. 93:10, Pl. 26, 32, 26:10. 7. Gaſtfreund⸗Rennen. Ausgleich 3. 3900 l. 1800 Meter. 1. Dr. E. Neumanns und H. Sameks Eisläufer(Haynes) 2. Norchen, 3. Gebelaune. F..: Meton, Minna, Olymp, Remus, Allerweltsmädel, Morgenſtern, Genius, Windſpiel. Tot. 41:10, Pl. 16, 23, 22:10. I f Müunchen⸗Riehm(2. Juni) 1. Dodemir⸗Reunen. 1600 J. 1400 Meter. 1. Frhr. v. Beth⸗ manns Echo(J. Göbl), 2. Keſch, 3. Schwälbchen. Ferner lieſen: Simonelle, Kühleborn, Glückhaft, Erfindung. Donar, Sempronia. Tot. 38:10, Pl. 14, 12, 15:10. 2. Turandot⸗Jagdrennen. 1600 4. 3200 Meter. digers Glockner(K. Pfänder), 2. Figaro, 3. Zukunft. Adler. Tot.: 25:10, Pl. 15, 17:10. 3. Preis von Erding. Verkaufsrennen. 2100 J. 1600 Meter. 1. J. Sechſers Dollar(J. Göbl), 2. Miſſion, 3. Pan Robert. Fer⸗ ner llefen: Dominik, Hafis, Albana. Tot.: 26:10. Pl. 18, 28:10. 1. M. Frie⸗ Ferner liefen: 4. Irmingard⸗Jagdrennen. Ausgleich 2. 2100%. 4000 Meter. 1. H. C. Bodmers Glär niſch(A. Günther), 2. Trapper, Tot.: 12:10. 5. Preis der Stadt München. Ehrenpreis u. 4000. 1600 Mtr. 1. Geſt. Röſſelbergs Peter Sonnenſchein(J. Göbl), 2. Flamländer, g. Patriotin. Ferner liefen: Original, Patgulli. Lagina. Tot.: 24:10, Pl. 12, 11:10. 6. Sonderling⸗Jagdrennen. Verkaufsrennen. 2100 Mark. 3500 Meter. 1. J. Sechſers Fruſzi(A. Machan), 2. Countryſide, 2. Käthert 3. Ferner liefen: Juff Errant. Tot.: 28:10, Pl. 14. 11.10. 7, Juni⸗Ausgleich. 2100“. 2000 Meter. 1. Dr. H. v. Bofſes Stammherr(J. Unterholzner), 2. Mydear, 3. Mylady. Ferner lie⸗ fen: Falkner, Meergeiſt. Tot.: 1 Pl. 13, 15:10. Düſſeldorf(2. Juni) 1. Preis vom Haus Roland. Für Zweijährige. 3500. 1000 Meter. 1. Geſt. Ebbeslohs Spitzweg(lm. Hoffrohne), 2. Curator, 9. Marcella. Ferner liefen: Mampe, Denker, Ilos, Palaſtherr, Duſche, Sinumbra. Tot.: 58:10, Pl. 20. 17, 49:10. 2. Preis vom Wildpark. Für Dreijährige. 3500 1, 1400 Mtr. 1. E. G. Butzkes Silberſtreif(W. Printen]), 2. Pinelle, 3. Chur⸗ fürſt. Ferner liefen: Georgia. Maikater Teufelsfunge. Arlette, Wandersmann, Forbach. Tot.: 34:10, Pl. 15, 23, 12:10. 8. Landskrone⸗Jagdreunen. Ausgleich 3. 3000 4. 3000 Meter. 1. E. Bölgers Mozart(H. Glitſch), 2. Orma. 3. Giralda. Ferner liefen: Wingolf, Lydia, Euphrat, Florita, Lotteken, Marconi. Tot.: 34:10, Pl. 15, 15, 17:10. 4. Preis vom Hofgarten. Ehrenpreis und 4500 4. 2000 Meter. 1. M. Böhms Meiſterpolier(W. Printen), 2. Nobelmann, 3. Paſteto. Ferner liefen: Sirokko. Tot.: 12:10, Pl. 10, 11:10. 5. Großes Düffeldorfer Jagdrennen. Ehrenpreis und 7500. 4000 Meter. 1. E. Stratmanns Grenzſchutz(H. Weber). 2. Creme de Menthe, g. Stattliche. Ferner liefen: Jornie, Mannestreue, Leiſtung, Tannenberg. Tot.: 26:10, Pl. 12, 24. 15:10. 6. Berloſungs⸗Rennen. Ausgleich 3. 4500 J. 2000 Meter. 1. H. Zimmermanns Woge(F. Friedrich), 2. Maltheſerkreuz. g. Ingo. Ferner liefen: Carol, Heiduck, Diavolo, Markſtein, Teufelsbraut, Kreuzfahrt, Comteſſe Jſola. Tot: 78:10, Pl. 15, 13, 14:19. 7. Agper Wald⸗Ausgleich. Ausgleich 2. 4500. 1600 Meter. 1. Geſt. Jauvenburgs Reiherbeize(K. Buge), 2. Amenophis, 2. Ka⸗ briſtan. Ferner liefen: Wallia, Salzig. Jaroom. Cordelia, Schnee⸗ berg, Excelleng, Gauner, Poſtillon, Roſenrot. Tot.: 153:10, Pl. 47, 46, 38:10. 8 Halle a. S.(2. Juni) 1. Akazien⸗Hürdenrennen 2100. 3000 Meter. 1. J. Bührers Marchefa(M. Oertel), 2. Radio, 3. Arber. Ferner lief: Maid. Tot. 16:10, Pl. 12, 15:10. 2. Preis der Waldrebe. 2100. 1400 Meter. 1. G. Hackebeils Kyon(Kaiſer), 3. Caprivi, 3. Blocksberg. Ferner liefen: Lebenslauf, Coriolan, Kadewitt, Truſt. Tot. 47:10, Pl. 14, 12, 16:10. 9. Lindenblüten⸗Rennen. Ausgleich 3. 200„. 1600 Meter. 1. J. P. Kramers Trianon([Osw. Müller), 2. Roſenherzog, 3. Midgard. Ferner liefen: Gerald, Schlagbaum, Range, Der Nord. Tot. 52:10, Pl. 22, 35, 29:10. 4. Thuringia⸗Jagdrennen. Ausgleich 2. Ehrpr. und 3200. 4000 Meber. Frau K. Perskes Coeur'Almee(Franzke), 2. Siegberte, 3. Mumpitz. Ferner lief: Werden. Tot. 48:10, Pl. 19, 12:10. 5 Preis von Hohenihurm. Für Zwei. Ehrpr. und 2100 14 1000 Meter. 1. A. Wagners Mika, 2. Katuſchka, 3. Vivat. Ferner(.: Hetman, Velvet, Servus. Tot. 34:10, Pl. 40, 41:10. 6. Jasmin⸗Jagdrennen. 2100. 3000 Meter. 1. Florian Geyers Onelle(Münſchen), 2. Doktor Mabuſe, 3. Leander. F..: Durſt, Tot. 14:10, Pl. 11, 13:10. 7. Preis von Wörbzig. Ausgleich 3. Ehrpr. und 2100 l. 2100 Meter. 1. P. Roſenthals und M. Schönemanns Alſterblümchen(B. Thielemann), 2. Strug, 3. La Piave. Frener liefen: Odaig, Ruhr, Floreſtan, Heidier, Harrald, Kutas, Tantor, Princeß Friedel. Tot. Turnerhandball in Baden Um die Beſtmaunſchaft des Badiſchen Turnkreiſes Karlsruher TV. 1846— TV. 1846 Maunheim 29(:2) Im Rahmen der Veranſtaltung des TV. Jahn Neckarau kam die nachmittäglichen Wettkämpfe einleitend, dieſes Eutſcheidungsſpiel zum Austrag. Die körperlich etwas ſtärkere Mannſchaft des Mannheimer Durnvereins bonnde, nachdem ſie in der erſten Hälfte die einwand⸗ ſreie beſſere Partei war, und verdienter Maßen bei Halbzeit mit:0 Toren in Führung lag, das Spiel gewinnen. In der zweiten Hälfte zog Karlsruhe alle Regiſter ſeines Könnens auf und war auch merk⸗ lich überlegen. Zum Endſieg jedoch reichte es nicht mehr. Unter der Leitung eines ſehr nachgiebigen Schiedsrichters ſtand das harte Spiel auf nicht fehr hoher Stufe, das zudem ſehr laut durchgeführt wurde. Freundſchaftsſpiele T. u. Sp.⸗Bg. Leipzig— TB. 1840 Mannheim 572; Polizei VfL. Gotha— TBV. 1840 18:8. Im letzten Spiel der Sachſenreiſe war die Mannheimer Mann⸗ — durch Spielerverletzung gegen den thälringiſchen Kreismeiſter benachteilgt. D. Biernherm— Badenta Feudenheim 424; Ingendmannſchaften Ah für Fewdenheim. Gr. en Derbg Grabſch ſiegt im Anion⸗Rennen Marienberger Dreiecksrennen Bauhofer⸗München auf B. M. W. der Schnuellſte Bei wolkenloſem Himmel und überaus ſtarker Anteilnahme des Publikums konnte das vom Chemnitzer Motorradklub glänzend or⸗ ganiſterte Marienberger Dreiecksrennen glatt abgewickelt werden. Das zur Deutſchen Motorradſtraßenmeiſterſchaft zählende Rennen wurde durch einen Lauf der Ausweisfahrer eingeleitet. Hier ſah man bei 38 Teilnehmern mit und ohne Beiwagen recht anſprechende Lei⸗ ſtungen. Beſonders beachtlich iſt die Fahrt von Trauthahn⸗Harten⸗ ſtein auf Standard, der faſt die Zeit der nächſt höheren Klaſſe er⸗ reichte. Im Meiſterſchaftslauf behielt der Münchener Bauhofer in der Klaſſe über 500 cem in gewohntem Stil vom Start weg die Führung und ſiegte überlegen mit einem Stundendurchſchnitt von 117,3 Kilometer, womit er die ſchnellſte Fahrt des Tages erreichte. Die Ergebniſſe: Ausweisfahrer: bis 950 cem.(108,8 Km.): 1. Trauthahn⸗Harten⸗ ſtein(Standard):03:30(98 Stoͤkm.); 2. Pfaff⸗Eppendorf(Schüttoff) :07:24; 3. Neuber Neunkirchen(A. J..):09:12.— Bis 500 cem. (103,8 Km.): 1. Heinrich otzau(Rudge⸗Whitworth):03:27(68,1 St.⸗ Km.); 2. Hultſch⸗Chemnitz(B. M..):04:13; 3. Jürich⸗Leipzig. Bis 600 cem. mit Beiwagen(86,5 Km.)]: 1. Beckert⸗Ehemnitz(D. K..) 58:29(88,7); 2. Waeſitz⸗Meißen(B. M..):04:27.— Ueber 600 cem. mit Beiwagen(86,5 Km.): 1. Ebert⸗Chemnitz(Wanderer):06.20. Meiſterſchaftsläufe, 207,6 Km., bis 250 cem.: 1. K. Friedrich⸗ Chemnitz(D. K..):09:43(96 Stom.); :10:04(12 geſtartet, 2 am Ziel).— Bis 1. Kiemel⸗W̃ (U. T. Jap):57:46(105,7 Stoͤkm.); 2. H. Kirchbach⸗Görlitz(.! k..) :58 6; 3. Müller⸗Chemnitz(Schüttoff]:04:58.— Bis 500 cem.: 1. E. Zündorff⸗Köln(D. K..):48:25(114,88 Stokm.); 2. G. Henne⸗ München(B. M. W. Kompreſſor]:51:09.(12 geſtartet, 2 am Ziel.) Ueber 500 cem.: 1. Bauhofer⸗München(B. M..):46:09(117,3 Std.⸗ Km., ſchnellſte Zeit des Tages); 2. Stelzer⸗ München(B. M..) :51:34.(7 geſtartet, 2 am Ziel). Der Stand der Deutſchen Motorradſtraßenmeiſterſchaft Nach Abſolvierung der Marienberger Dreiecksrennen iſt Stand der Deutſchen Motorradſtraßenmeiſterſchaft folgender: Bis 250 cem.: Friedrich⸗Chemnitz(D. K..), Bindermann⸗Berlin (Bailes⸗Thomas), Widemann⸗Hannover(Aviſceler), je 5 Punkte. der Gründungsfeier und Spielplatzweihe Turngemeinde Käfertal Reißſchildſteger— Lammers ſiegt im 50⸗ und 100 Meter⸗Lauf Im Dezember des vergangenen Jahres hat der T. V. Jahn Neckarau auf dem ihm zur Verfügung geſtellten Gelände an der Schwetzinger Landſtraße ſeine Turnhalle geweiht, und ihrer Beſtimmung übergeben. Am geſtrigen Tage konnte nun auch die Spielplatzaunlage in Betrieb genommen werden. Dieſer Tag bedeutet für die Turner Neckaraus im Jahre des 45. Beſtehens des Vereins ein Markſtein, der ſicher eine Etappe weiteren Aufblühens des turneriſchen Gedankens in dem dortigen Vorort nach ſich ziehen wird. Es iſt eine ſtatt⸗ liche Turn⸗ und Spielſtätte, die der T. VB. Jahn ſich geſchaffen hat. Auch die Spielplatzanlage mit einem großen Spielfeld, einer 400 Meter⸗Rundbahn, einer 100 Meter⸗Bahn, Sprung⸗ und Wurfgraben entſpricht allen Anforderungen der heutigen Zeit. Tag und Nacht haben in den letzten Wochen die Vereins⸗ mitglieder gearbeitet, bei den beſchränkten zur Verfügung ſtehenden Mitteln unter ihrer zielſtcheren Vereinsleitung, an deren Spitze der Gauvertreter des Mannheimer Turngaues, Stalf, ſteht, gearbeitet, um die Anlage bis zur Feier des 45jährigen Beſtehens, die am Samstag abend in einen Feſtabend gekleidet war, fertig zu ſtellen. Der Feſtabend in der Turn⸗ halle vereinigte neben den Mitgliedern des Vereins, die Ver⸗ kretungen der Brudervereine aus dem Mannheimer Turngau, den Gauturnrat, die befreundeten Vereine von Neckarau, außerdem war Kreisvertreter Direktor Weiß, Schwetzingen anweſend. Mit einem einfachen kurzen Programm beging der T. B. Jahn ſeine 45. Gründungsfeier, die neben Muſtkvor⸗ trägen durch geſangliche Darbietungen des Quartetts Sängerhalle Germania und turneriſchen Vorfüh⸗ rungen der Turnerinnen des Vereins, die unter Gaufrauen⸗ turnwart Selzler die Freiübungen für das Badiſche Frauenturnen in Gaggenau zeigten, umrahmt. Die Gau⸗ riege, die zum Großteil aus den Kunſtturnern des T. V. 1846 beſtand, erntete durch ihre bekannt guten Leiſtungen am Reck, Barren und Pferd ebenſo verdienten Beffall, als das Mitglied des feſtgebenden Vereins, Richter, mit wirklich vollendetem Keulenſchwingen. Eingangs huldigte die Turnerin Werdan mit einem Prolog. Der turnerſchaftlichen Idee, der auch der Vortrag von Kreisoberturnwart Schweizer⸗ Mann⸗ heim über„Die Ziele der D..“ zu Grunde gelegt war. Mit dem Werdegang der Deutſchen Turnerſchaft verknüpfte Schweizer die Entwicklung der turneriſchen Arbeit im Laufe der Jahrzehnte, indem er programmatiſch das heutige Ziel klarlegte. Der Vorſitzende Stalf verband mit den Worten herzlichſter Begrüßung für die zahlreichen Gäſte den Dank an die Mitglieder, die in tatkräftiger Weiſe mitgeholfen haben, daß durch die Spielplatzweihe Freude in den Turnerreihen Neckaraus herrſcht und zwar beſondere Freude, da alles aus eigenen Händen und durch eigenen Schweiß geſchaffen wurde. Im Namen der Deutſchen und Badiſchen Turnerſchaft über⸗ mittelte Kreisverkreter Direktor Weiß, Schwetzingen den Dank und die Anerkennung, die er mit den beſten Glück⸗ wünſchen verband. Die Reißſchildwettkämpfe, die am Sonntag vormittag vor ſich gingen und glatt abge⸗ wickelt wurden, hatten eine erfreuliche Teilnahme zu ver⸗ zeichnen. Nicht weniger als 13 Vereine bewarben ſich um den wertvollen Schild, der zum 11. Male ausgekämpft wurde. Aus dem vorgeſchriebenen volkstümlichen Fünfkampf ging die gut durchgebildete Mannſchaft der Turngemeinde Käfertal mit 9 Punkten Vorſprung bei 386 Punkten vor dem TV. 1846 Mannheim, der den Schild ſeit 1921 im Beſitze hat und 377 Punkte errang, als erſtmaliger Sieger hervor. An dritter Stelle folgt VT. Seckenheim mit 359 Punkten. Die Wettkämpfe am Nachmittag wurden mit dem Endſpiel im Handball um die Jugendbeſt⸗ mannſchaft des Badiſchen Kreiſes eingeleitet. Der V. 1846 Mannheim ſiegte hierbei nach wenig anſprechendem Spiel 32. Wie am Vormittag war auch für die nachmittaglichen Wett⸗ kämpfe unter Beteiligung der benachbarten Turnvereine des X. Kreiſes und Pfälzer Turnerbundes das Meldeergebnis ein erfreuliches. Zum Glück machte der Wettergott keinen Strich durch die Rechnung, die wenigen Tropfen konnten die Durchführung nicht behindern. Unter den 1200 Zuſchauern bemerkten wir u. a. Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard, von der Stadtverwaltung Beigeordneter Dr. Zeiler vom Badiſchen Turnkreis Oberturnwart Schweizer, Volks⸗ turnwart Bär, wie auch die Vorſtände der Mannheimer Gauvereine. In Anbetracht der Verhältniſſe ſind die Leiſtun⸗ gen gut zu nennen. Die vielſeitige Uebungsfolge wickelte ſich reibungslos ab. Im Mittelpunkt ſtand der Star: vom Bis 350 cem.: Kiemel⸗Waldſee(U..), Paetzold(Sunbeam), je un Punkte. Bis 300 cem.: J. Klein ⸗Oberwaldkirchen, Zündorff ⸗ Köln (D. K..), je 5 Punkte.. Ueber 3500 cem.: Stelzer und Bauhofer⸗München(B. M. W. ie 5 Punkte. Leichtathletik Staffel⸗Lauf„Rund um Frankfurt“ Eintracht⸗Frankfurt ſiegt in 5 Klaſſen 8 5 Der große Frankfurter Staffellauf war auch in dieſem Jahre eine große Werbeveranſtaltung bei ausgezeichneter Organiſation. Die meiſter Erfolge konnte E ntracht⸗Frankfurt erringen. An den Läufen nahmen über 1000 Läufer teil. Die Ergebniſſe: Klaſſe 4(10,5 Km., 30 Läufer): 1. Sportgem. Eintracht:22,17 2. B. S. 99 Offenbach 26:20,8. „ 20 Läufer]: 1. S. V. Griesheim Elektron 20,8. Klaffe C. D, E(5 Km., 15 Läufer): 1. Verein ehem. Bethmann⸗ Schitler 12:22, 4. 2. S. C. 24 Preur esheim 12:28. Klaſſe F, Jugend(3 Km. 15 Läufer]: 1. Eintracht⸗Frankfurt :27,4, 2. Bar Kochba⸗Frankfurt:43, Klaſſe G, für Damen(1 Km., 10 Läuferinnen]: 1. Eintracht⸗ Frankfurt:17,4, 2. Bar Kochba⸗Frankfurt:17,6. Am den Beo⸗Pokal Alemannia Worms Sp. Bgg. Sandhofen 314(:2) Bereits am Samstag abend begegneten ſich in Worms obige Mannſchaften zum fälligen Spiel um den Beo⸗Pokal. Beide Teams lieferten ſich unter der bewährten Leitung von Fritz⸗Oggersheim einen flotten und abwechflungsr ichen Kampf, der von Sandhofen ver⸗ dient gewonnen wurde. Die Gäſte hatten in K. Baier, ſowie dem Mittelläufer Größle ihre Beſten, außerdem wußten die Sturmflügel zu gefallen. Die Verbindungsſtürmer entpuppten ſich als reichlich ſchwach und ebenſo unſicher arbeitete der Verteidiger Leonhardt, der an den von Worms erzielten Toren nicht ganz ſchuldlos war. Unter dieſem Ausfall litt naturgemäß auch das Spiel des Torhüters Witte⸗ mann. Bei Worms ſah man gute Leiſtungen von dem rechten Ver⸗ teidiger, dem Mittelläufer ſowie von der linken Angriffsſeite, wäh⸗ rend das Uebrige abftel. Bis zur Pauſe verlief das Spiel aus⸗ geglichen, was im Halbzeitergebnis(:2) zum Ausdruck kommt. Nach dem Wechſel kam Sandhofen durch Meiſter und Kichle zu zwei wei⸗ teren Toren, während Worms nur noch ein Gegentor erzielen konnte. Byyg. 45 Fahre Turnverein Jahn Neckarau * 8 D. T. Meiſter und Olympiadritten Lammers, vorzügliche Form beſtätigte. Der ſchlichte und ſympathiſche Oldenburger Turnmeiſter erzielte trotz der neuen und kunden und im 100 Meter⸗Lauf mit 10,8 Sekunden vor Löſer, Da. Ludwigshafen. Außerdem lief Lammers bei der 4 mal heim und holte zum Schluß durch überragendes Laufen gut 10 Meter gegen TV. Ludwigshafen und Turngemeinde Hei⸗ Die Ergebniſſe Reisſchild: 1. Turu gemeinde Käfertal 386 Punkte; 2. 30 Meter Einladungslauf: 1. Lammers, Oldenburg 5,7 Sekunden; 2. Löſer TC. Ludwigshafen 5,8 Sekunden; 3. Leipert Tgde. Heidel⸗ 100 Meter Einladungslauf:. 2. Löſer Tec. Ludwigshafen 14,2 Sekunden; 3. Leipert, Tagde. Hei⸗ 4 mal 100 Met affel offen: Ludwigshafen 8,2 Sek.; . Tgde. Heidelberg. 1 5 Dreikampf. Ingend 1911/12. 1. e Eduard TV. 46 Mannhein 2 Punkte; 2. Wiedermann Walter TB. Germania Mannheim 59.; Dreikampf Jugend 1913 und jünger: 1. Rheinwald Walter TV. Frankenthal 64 Punkte; 2. Baumgärtner Heinz TV. Frankenthal Robert TGem. Ketſch 59 Punkte. a. Turner Fünfkampf Oberſtufe: 1. Greulich Bernhard TV. 46 TGem. Käfertal 86 Punkte; 3. Lier Fritz TGen. Rheingu 85 Punkte. 8 Turner Fünfkampf Unterſtufe: 1. Jakob Alfred TW. Seckenheim Philipp TB. Viernheim 87 Punkte. 5 75 Meter⸗Lauf Ingend 1913 und ſpäter: 1. Rheinwald W. TV. Frankenthal 9,8 Sek.; 3. Binder Fritz TV. 46 Mannheim 10 Sek. 100 Meker⸗Lauf Jugend 1911/12: 1. Wiedmann Walter TB. Ger⸗ 3. Metz Erwin TV. 46 Mannheim 12,8 Sek. mal 100 Met.⸗Staffel Jugend: 1. Turnerbund Germania Mann⸗ 10 Meter-Lauf für Vereine bis 250 Mitglieder: 1. Scheuring TV. Badenia Feudenheim 12,2 Sek.; 2. Büttner Georg TGem. Plank⸗ 4 mal 100 Meter⸗Staffel f. Vereine bis 250 Mitglieder: 1. Turn⸗ gemeinde Käfertal: 49,4 Sek.; 2. Turngemeinde Plankſtadt 49,6 Sek. Maier Friedr. TB. 46 Mannheim 1,63 Meter; 3. Haring TV. Badenia Feudenheim 1,63 Meter berührt. 2. Orth Karl T. Oggersheim 12,40 Meter; 3. Lier Fritz TGen. Rheinau 10,80 Meter. 2. Bühler Georg TV. Seckenheim 2,00 Meter. 400 Meterlauf: 1. Weißer Adolf TV. 46 Mannheim 61,2 Sek.; Diskuswerfen: 1. Greulich Bernh. TB. 46 Mannheim 33,42 Met.; 2. Orth Georg TB. Oggersheim 92,56 Meter; 3. Lier Fritz TGen. 190 Meterkauf offen: 1. Völker Haus TW. Schwetzingen 12 Sek.; 2. Scheuring TV. Badenia Feudenheim 12,1 Sek. 2. Häfſmer Karl TV. Sandhofen 25,3 Sek. 1500 Meterlauf: 1. Förſter TGem. Heidelberg 4 Min. 35,1 Sek.; delberg 4 Min. 38,4 Sek. 10 mal halbrunden Staffel: 1. Turnverein 1846 Mannheim 4 Min. Schwedenſtaffel: 1. Turnerbund Germania Mannheim 2 Min. 24,1 Sek. 2. Sandhofen 2 Min, 24,3 Sek. Plankſtadt 6,10 Meter; 2. der, lebhaft begrüßt, auch am geſtrigen Tage wieder ſeine weichen Bahn gute Zeiten im 50 Meter⸗Lauf mit 5,7 Se⸗ 100 Meter⸗Staffel als Schlußmann, beim TV. 1846 Mann⸗ delberg, die mit ziemlichem Vorſprung führten. V. 1846 Mannheim 377 Punkte: 3. TV. Seckenheim 359 Punkte. berg 6 Sekunden. 1. Lammers Oldenburg 10,8 Sek., delberg 11,4 Sekunden e 5,3 Sekunden; 3.. 1846 Mannheim. 3. Heitz Robert TV. Frankenthal 56 Punkte. 60 Punkte; 3. Lehner Johann TV. 77 Waldhof 59 Punkte; 3. Weick Mannheim 91 Punkte; 2. Waas Albert 92 Punkte; 2 Müller Kurt TB. 46 Mannheim 88 Punkte; g. Hook Frankenthal 9,6 Sek.; 2. Baumgärtner TV. mania Mannheim 12,2 Sek.; 2. Kempf Karl TV. Sandhofen 12,4 Sek. heim 50,6 Sek.; 2. DV. Frankenthal 53 Sek. ſtadt 12,4 Sek.; 3. Heckmann Löw. TGen. Rheinau 12,9 Sek. Hochſprung: 1. Büttner Georg TGem. Plankſtadt 1,68 Meter; 2. Kugelſtoßen: 1. Schubardt Max TV. Frieſenheim 12,44 Meter; Stabhoch: 1. Dr. Ehriſtmann TV. 46 Mannheim 2,95 Meterz 2. Bräuer Ludw. TV. Schwetzingen 63,2 Sek. Rheinau 32,21 Meter. 200 Meterlauf offen: 1. Werner Max TV. Seckenheim 24,3 Sek.; 2. Frey Otto TB. Ottenau 4 Min. 35,4 Sek.; 3. Bleiler TGem. Hei⸗ 35,6 Sek.; 2. Turnverein Jahn Neckarau 4 Min. 43,6 Sek. Weitſprung: 1. Bitttner Georg TV. Scheuring Badenia Feudenhetm 5,70 Meter; 3. Striehl Karl TV. Neckarau 5,40 Meter. Steinſtoßen: 1. Schubardt Max TV. Schreiber Walter TV. Frieſenheim 9,10 eee 9,02 Meter. Dreikampf: 1. Neuberger Emil TB. Hockenheim 213 Punkte; 2. Weiß Ludwig TB. Hockenheim 194 Punkte; 3, Lindner Joſef TB. Ger⸗ 8 K, ,,——— rr—— Frieſenheim 9,23 Meter; 2. Meter; 3. Orth Karl TB. mania Mannheim 181 Punkte. Herausgeber! Drucker und Verleger Druckerei Dr. Has Neue Mannheimer Zeitung G. 1 8555., Manheim,. 8 2 . 8 8 Direktion Ferdinand Heyme. Cheſredakteu Kur! Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politit: i. V. K. Fiſcher— Teuilleton Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales; Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchles Wiſly Müller— Handelsteil: i. B. Franz Kircher— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Jakob Faude, ſämtliche in Mannheim Schluß des redaktionellen Teils Ie sc ute Aenburg für Maschinen hau Elektrot Automobil- und„ orospekt frei 1881 Geo snd * Monkag, den 8. Junk 1929 11. Seite. Nr. 29 Meilage Nr. 12 Montag. 3. Jumi 1929 Partie Nr. 412 Gespielt am 21. April 1929 im Turnier der Arbeitsgemein- schaft(Meisterklasse) in Mannheim(Kaufmannskheim). Dies War sozusagen eine optische Täuschung und zugleich eine Unterschätzung der Kombinationskraft des Führers der schwarzen Steine, der das Matmetz in wenigen Zügen bloß 1. Der entscheidende Fehler, der dem Gegner eine ele- gante Kombination ermöglicht. Mit f7—15 hätte Schwarz das Spiel gut halten können.— 2. Sehr gut gespielt.— 3. Es droht durch ThI& h6 unabwendbares Matt in drei Zügen. Zehn Fragen an die Schachwelt Die Wiener Schachzeitung(Wien IV, Schäffergasse 13a) richtet folgende zehn Fragen an die gesamte Schachwelt. Ein- sendungsfrist für die Antworten ist der 31. März 1929. Inter- essantes wird veröffentlicht: 1. Welcher lebende Schachmeister, beziehungsweise Pro- blemkomponist ist Ihr Ideal? Weiß: Schwind-Ludwigshafen—— Schwarz: Hugo zuzuziehen brauchte.— 10. Erzwungen. 11. Der Bes darf 2. Wer ist 5 Ansicht nach der würdigste Weltmeister Hussong-Ludwigshafen selbstredend nicht geschlagen werden, wegen der Gabel Sekte ancldat!. 1eler Habe 1055 1-. dz-=ds 19. Sta—es Tess. d d. 12. Gegen diesen Entscheidungszug ist kein Kraut e! Ven Keelebem bekannten Spieler„ ee e 2. ec 1c 20. Kri- h1i)-5 gewachsen.— 13. Weiß übersieht völlig die ihm drohende Se ernt? a. 3. es 888—16 21. Tal—dt Tes—de Vernichtung und geht vergnüglich auf Beute aus. Aber auch 4. Wer ist Ihr Lieblingsglossator? 5. 2. es esedt e Z 8 f deholfe 8 5. Welches Schachbuch haben Sie zuerst gelesen? 5. S81—13 Sbs d 23. Pe3 c d4 Lde d eb andere Züge hätten nicht geholfen. 80 2. B. ware auf 8g1 6. Welches Schachbuch der Nachkri it halten Sie für 6. Lel- da:) Stege) 24. es c) Die c der Vorstoß e3—e2 vernichtend für Weiß gewesen.— 14.)))) 5 2. Ef ds 17715 25. Tad ck! 118 cf Hier kündigt Meister Hussong seinem überraschten Gegner das wertvollste“„. 5 5 8886 8 9 05 155 25 4 0 1146 ein Matt in 3 Zügen an. Der schwarze Angriff War sehr 8 e Nachkriegsturnier halten Sie für das inter- 10.—14 37850 28. ha- hg ei- ez 100 energisch und zielbewußt vorgetragen und wie aus einem] es 8 Vd. Ich schel nachöpieler ee 11. Seit SS ft 25. Dd4-d 4544 Gusse durchgeführt. Die Partie wäre für einen Schönheits-. 8. Welche Unterscheidung der Schachspieler halten Sie 12. eK 8d 16 30. Scg—ez 114—12 preis sehr in Betracht gekommen. für richtiger: Amateure und Professionals, beziehungsweise da, ee, de 2 be n 8.. Dilettanten und Meister? 18 Lade% S0 2. Sed% Inn. 0 Miniatur im Schachspiel 9. Was halten Sie vom Remistod und welche Gegenmab- 16. Dez ez Sg4 Nes 34. Kh4—g3 hy-hé Partie Nr. 158 nahmen erscheinen Ihnen eventuell Seeignet? 17. Dea es Dd8S—f6 35. Le6—f7 4. Ku der WI Sch Zei ö 10. In welcher Richtung würden Sie eine Ausgestaltung Eds cet set 0 F 12055 5 der„Wiener Schach-Zeitung“ wünschen: Partieteil, Problem- 1. Schwachlich und Tempoverlust. In Betracht De2 oder,„ Gespielt in einem Budapester 5 turnier teil, Theorie, Plauderei, Humor? Lds.— 2. Schwarz nutzt sofort die mangelhafte Initiative Weiß: Dr. E. Földesy Schwarz: Dr. G. Negyöse seines Gegners durch kräftige Behandlung der Eröffnung 1. 42d dds J. ee. ds es“) 8 aus.— 3. Rückwärts, rückwärts, Don Rodrigo! Weiß hofft 1 1 1 78 55 19 5 9 85 Zucker gewinnung im RNeleh vergeblich, durch f2—f3 den unangenehmen Springer von ea] 4. Sbi- es Sbs d 10. Let eds c ds Ai esse ue bns vertreiben zu können. Schwind überzeugt sich bald, daß der 5. cds eb ds 11. Sezxcdd Der- ds r Zug 23 überhaupt nicht mehr in Betracht kommt. Damit] 6. Ddt—bs ol cs 12. Sds c. Schwars gibt auf. JJJJV))VVVVVVCVC0VCTCTCC!!! ist die Ueberlegenheit des schwarzen Spieles bereits im Ge- 1. Dieses Bauernopfer hat erstmalig Marshal gegen FJ) 8 plänkel der Eröffnung anerkannt.— 4. Eine schneidige Ant- Fehrni im Internationalen Turnler in Mannheim 1914.—— Wort, für ein Turnier beinahe zu kühn. Aber auch auf dem angewandt. Die Annahme des Opfers hat, wie auch die vor-———8 Kampfplatze der 64 Felder lacht dem Mutigen das Glück.— liegende Partie zeigt, sofortigen Zusammenbruch zur Folge. FFF 5 175 5. Durch diesen Zug erleichtert Weiß dem Nachziehenden das— 2. Androhung von Matt in 2 Zügen.— 3. Nicht aus- F Spiel, indem dadurch der Les befreit wird.— 6. Erweist sich reichend.— 4. Nach Dds& c folgt Dbs& 7. und— wegen der Antwort von Schwarz gleichfalls als schwäch- Lg5—e6- g.. 8 licher Zug.— 7. In der Absicht, den-Bauern vorzustoßen. Partie Nr. 159 15,0 — 8. Weiß merkt die Absicht und bringt den König aus der(Kürzlich gespielt in einem Berliner Klubturnier) gefährlichen Diagonale.— 9. Hier War das weile Spiel be- Weiß: Kurt Richter Schwarz: Stüber reits verloren, gleichviel ob Ddâ& es oder f4& e5 geschieht.. dz da d ds 11. T p dg eich Im ersteren Fall hätten nach Damentausch die beiden ver- 2. Sbi- cs 88816 12.d4 K Lei xo e.8 bundenen Freibauern des Nachziehenden entschieden. Nach 4 N 2 5 85 1* dem Textzuge erhält Meister Hussong durch Hergabe der 5. Lgbeeis Lefctö 15. 3214 Düdg e 9 Dame gegen die beiden weißen Türme einen übermächtigen 7 n. 15 8885705 5 es i e e ie l er d eee, x, ,,, E 0 7 881 555 1— 2 die dem Spiele des Anziehenden Gewinnchancen einräumten, 0. 9 8 8545545 55 855486 1 Sen gibt auf.) 18719 20/21 22/23 24/23 26/21 28/29[ 8 eee 3 N 92 5 8 Bekanntmächunge Gestern früh wurde nach langem, schweren, mit großer Oeduld ertragenem Leiden, meine liebe Tochter, unsere gute Schwester Hilda Werner im 17% Lebensjahre erlöst Hise Wemer WV. nebst Minder Mannheim, Gr. Wallstadtstrasse 64 Die Beerdigung findet am Dienstag, den 4. Juni, 2% Uhr nachm., von der hies. Leichenhalle aus statt * — Große Versteigerun9g Mittwoch, den 5. Jun und Donnerstag, den 6. Juni vormfttags 10 Uhr und nachmittags 3 Uhr verſteigere ich aus dem hochherrſchaftlichen Beſtitz Herrn Dir. B. u. a. in den Räumen D 6, 20 feng Heldelbergerstrassel folgende Kunſtgegenſtünde und Mobiltare meiſtbietend gegen Barzahlung I prachtv. Speisezimmer 1 Kompl. 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