4 4 in inen Fl 1 Dienstag, 11. Juni 1929 Bezugspreiſe In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung ber wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten 1 17500 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle.6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K 19,11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, e 19/20 u. Meerfeldſtraße 19 Telegramm⸗ Adreſſe- Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend ⸗ Ausgabe 5 1 0 a Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird leine Verantwortung übernommen. 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Nament⸗ lich die Heranziehung der im Ratskomitee nicht vertretenen und an der Minderheitenfrage direkt beteiligten Staaten be⸗ zeichnete Dr. Streſemann als grundſätzliche Vorbedingung für die Regelung des Problems. Er beantragte dann die Fortſetzung des Studiums der Minderheiteufrage und die Vertagung eines Beſchluſſes. f Briand erklärte in etwas ironiſcher Art, daß Dr. Streſemann nicht ganz im Bild über die bereits geleiſtete Arbeit des Ratskomitees ſei. Man habe, ſo erklärte Briand weiter, den Londoner Bericht als Verhandlungsgrundlage angenommen, einige Vorbehalte ge⸗ macht, aber im großen und ganzen wichtige Arbeit geleiſtet. Ein Vertagungsantrag ſei von deutſcher Seite am Samstag nicht geſtellt worden. Briand ſprach den Wunſch aus, die Ver⸗ handlungen noch heute abzuſchließen, da dies der Zweck der heutigen Sitzung ſei. Er lehnte den Antrag Dr. Streſe⸗ manns hinſichtlich der Heranziehung des ſtändigen Haager Ge⸗ richtshofes mit der Begründung ab, daß dadurch neue Schwierigkeiten hervorgerufen und das Anſehen des Bölkerbundsrates geſchmälert würde. Dr. Streſemann erklärte hierauf, die Meinung Briands hinſichtlich des Haager Gerichtshofes nicht teilen zu können. Der Völkerbund würde nicht ar⸗ N wenn die oberſte Gerichtsinſtanz ein Urteil fällen ollte. Hierauf ergriff der kanadiſche Vertreter Dan durand das Wort. Um halb zwei Uhr dauert die Sitzung noch an. Abendofeſt bei Primo de Rivera Madrid, 11. Juni.(Von unſerem Madrider Vertreter.) Die Sitzung des Ratskomitees, an der Dr. Streſe⸗ mann teilnimmt, begann erſt um halb zwölf heute mittag, da die Delegierten nach dem Feſt bei Primo de Rivera erſt in den Morgenſtunden nach Hauſe kamen. In den Räumen des Außenminiſteriums, das früher einmal das Madrider Ge⸗ fängnis der Staatsverbrecher war, ſah man die Spitzen der hauptſtädtiſchen Geſellſchaft. Es war ein glänzendes Bild, in denen ſpaniſche Frauenſchönheiten mit den zahlreichen Damen des diplsmatiſchen Korps wetteiferten. Man ſah Toiletten von wunderbarem Reiz. Mit Stolz wurde verkündet, daß nicht franzöſiſche, ſondern ſpaniſche Kleiderkünſtler die Schöpfer ſeien. Die Räumlichkeiten des Außenminiſteriums gleichen einem Muſeum. Koſtbare Bilder und Gobelins ſchmücken die Wände, alte orientaliſche Teppiche hängen über den Balluſtraden. Primo de Rivera bemüht ſich ſehr um ſeine Gäſte, er plaudert zwanglos, ließ ſich die Völkerbunds⸗ journaliſten vorſtellen und erkundigte ſich bei ihnen über die Eindrücke in Spanien. Dem Empfang ging ein Abendeſſen voraus, zu dem die Delegationsführer eingeladen waren. Primo de Rivera, der eine Rede des Ratspräſidenten Adaci beantwortete, benutzte die Gelegenheit, um zu erklären, daß Spanien, obwohl es viel verleumdet werde, ein wahres demokratiſches Regime beſitze. Die Berliner Handelskammer an Dr. Schacht Eine intereſſante Beurteilung des Pariſer Sachverſtändigenberichts Berlin, 11. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Induſtrie⸗ und Handelskammer zu Berlin hat an den Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht ein Schreiben gerichtet, in dem ſie ihm und den Herrn Geheimrat Dr. Kaſtl, Dr. Melchior und Dr. Vögler nach Abſchluß der Pariſer Verhandlungen für die aufopfernde Arbeit dankt, der ſie ſich im Intereſſe der Allgemeinheit unterzogen haben. Wörtlich heißt es darin: „Wir begrüßen es, daß bei den Verhandlungen auch ge⸗ wichtige Vorteile für Deutſchland durchgeſetzt worden ſind. Wir begrüßen mit beſonderer Genugtuung die Sicherungen, die für den Fall der Unmöglichkeit einer Er⸗ füllung der deutſchen Verpflichtungen in dem Sachverſtändigen⸗ gutachten vorgeſehen ſind. Da das Sachverſtändigen⸗ gutachten von den beteiligten Regierungen angenommen iſt, ſo kann Deutſchlands Wirtſchaft an die ſchwere Aufgabe, die ſie auch hinſichtlich der Reparationszahlungen zu erfüllen haben wird, wahrlich nicht ohne Sorgen, aber doch auch nich ohne Hoffnung herangehen.“ . Amerikaniſche Steuerzahler gegen den Poungplan —Waſhington, 11. Juni.(United Preß.) Der Youngplan, der im allgemeinen von der Regierung, wie auch in den poli⸗ tiſchen Kreiſen Amerikas zuſtimmend aufgenommen wurde, hat in dem republikaniſchen Senator Howell von Nebrafka einen Kritiker gefunden. Der Zahlungsplan findet nicht die Zuſtimmung Howells, weil er die Summe, die Amerika aus den Reparationszahlungen Deutſchlands zufällt, weiter redu⸗ ziere. In einem Interview mit einem Vertreter der United Preß erklärte Howell, daß die deutſchen Zahlungen an die Ver⸗ einigten Staaten durch den Houngplan gegenüber dem Dawes⸗ übereinkommen um 12 Proz. herabgeſetzt würden. Da durch den Dawesplan der urſprüngliche Anteil Amerikas an den deutſchen Reparationszahlungen ſchon um nicht weniger als 43 Prozent reduziert worden ſeien, bedeute die neuerliche Herab⸗ ſetzung der amerikaniſchen Anteile durch den Voungplan ein neues Opfer der amerikaniſchen Steuerzahler von 43 029 000 Dollars. Andere Senatoren, die ſich mit dem Studium des Young⸗ planes befaßten, weigerten ſich bisher, den neuen Zahlungs⸗ plan irgendwie zu kommentieren. TTTTTTbTVT(TbT('᷑fv''''''''''TWTWvW1WVWTW1W1ͤ1Tͤ1vͤͥIlͤͥvͤjTvͤuvlvlulu'''''''''''!'.'!'!'!'.''!'!'!'.'.!'.!'.!'!'!'!!!.'...!..!!!!!!.!.!!!!!.................. Das Defizit im Reichshaushalt Der Reichsfinanzminiſter hat dem Reichstag eine Ueber⸗ ſicht über die Geſtaltung der Reichseinnahmen und ⸗Ausgaben in dem vergangenen Jahre zugehen laſſen. Für 1928 wird feſtgeſtellt, daß der ordentliche Haushalt mit einem Fehl⸗ betrag von 154,4 Millionen abſchließt. Die Einnah⸗ men betrugen 10 277,6 Millionen, die Ausgaben 10 2317 Mil⸗ lionen, ſodaß ein Einnahmeüberſchuß von 45,9 Millionen vor⸗ handen war. Da aber zur Deckung von Reſten noch 200,3 Mil⸗ lionen benötigt werden, ergibt ſich der obengenannte Fehl⸗ betrag. Gegenüber dem Haushaltsſoll ſind insgeſamt 337,6 Millionen mehr ausgegeben worden, wovon 188,3 Millionen auf Steueranteile der Länder enitfallen. Mehreinnahmen waren 183,2 Millionen zu verzeichnen, wovon 162,4 Millionen auf Steuern uſw. entfallen. Der außerordentliche Haushalt wies am Ende des Rech⸗ nungsjahres 1928 eine Geſamtverſchuldung von 904,5 Millionen auf. Am das preußiſche Konkordat Berlin, 11. Juni.(Von unſerem Berliner Bürv.) Der preußiſche Miniſterpräſident hat bekanntlich bis zum 13. d. M. die Mitteilung der Fraktionen über ihre Stellungnahme zum Konkordat erbeten. Die bisher eingelaufenen Antworten machen durchweg die Endentſcheidung vom Wortlaut der Vorlage abhängig. Die Regierung iſt, wie hier ſchon auseinandergeſetzt wurde, der Auffaſſung, daß der Text des Vertrages nicht eher bekannt gegeben werden könne, bis er unterzeichnet worden iſt und die Exemplare ausgetauſcht ſind. Aus Loyalität gegenüber dem Vertragspartner habe man die Fraktionsführer vorerſt nur vertraulich über die Leitſätze unterrichten können, da es ſich um einen Staatsvertrag mit einem auswärtigen Souverän handle, um eine, wie man ſich harmlos ausdrückt,„Erneuerung eines alten, ſeit 10 Jahren beſtehenden Rechtsverhältniſſes“. Eine Reihe von Entſcheidungen, ſo die der Sozialdemo⸗ kratie ſelbſt, ſteht noch aus. Wenn der Miniſterpräſident aus den Fraktionsantworten den Eindruck gewinnt, daß die Si⸗ tuation als bereinigt angeſehen werden könne, ſoll die Para⸗ phierung vollzogen werden. Dann erſt geht das Abkommen an den Staatsrat, der ſich gutachtlich zu äußern hat. Ueber die Frage, ob das Geſetz, das übrigens nur zwei Paragra⸗ phen, allerdings mit verſchiedenen Unterabteilungen, umfaßt, der Ausſchußberatung unterzogen werden ſoll, werden Staats⸗ rat und Landtag ſelbſt zu befinden haben. Die in einem Berliner Blatt geäußerte Befürchtung, daß das preußiſche Konkordat die Anerkennung des kodex jufis kanonis, wie es beim bayeriſchen Konkordat der Fall iſt, enthält und ſomit der Kurie einen gewiſſen Einfluß auf die Schule einräumt, wird von preußiſcher zuſtändiger Stelle als unbegründet bezeichnet. Der Kampf um Rom (Von unſerem Mitarbeiter in Italien) Rom, im Juni. Die Ratifikation der Lateran⸗ Verträge iſt am 7. dieſes Monats vollzogen worden, obwohl kaum vierund⸗ zwanzig Stunden vorher Pius XI. im offiziellen Preſſeorgan des hl. Stuhles ſeinen vier Zeitungsſpalten füllenden, an Kardinal⸗Staatsſekretär Gaſparri gerichteten Brief ver⸗ öffentlicht hatte, der von Anfang bis zu Ende ein einziger polemiſcher Angriff gegen Muſſolini war. Muſſolini begab ſich perſönlich zum Austauſch der Ratifikationen in den vatika⸗ niſchen Palaſt, obſchon er in ſeiner Kammerrede und noch nachdrücklicher in der Senatsrede die Oberhoheit des Staates gegenüber der Kirche verteidigt hatte. Und der Papſt er⸗ teilte telegraphiſch ſeinen„großen und väterlichen Segen“ auch an Muſſolini, den er vor Monaten wohl als einen von der Vorſehung geſandten Mann bezeichnet, dann aber im polemiſchen Eifer der Haereſie bezichtigt hatte. Solchen Widerſprüchen ausgeſetzt, fragt ſich manch ein naiver Zu⸗ ſchauer, wie das zu dem und dieſes zu jenem komme, und wundert ſich über die grimmige Verſöhnung.. In der hieſi⸗ gen Preſſe würde man vergebens nach einer Löſung der auf⸗ ſteigenden Zweifel ſuchen, denn ſie ſchweigt ſich über die Polemik gründlich aus. In engerem Kreiſe bekommt man allerdings Meinungen zu hören, die den Ausführungen Benedetto Crocs im Senat ſehr nahe ſtehen: die Tatſache der Polemik zwiſchen Papſt und Duce ſei ein beredter Beweis dafür, daß die Lateranverträge das Gleichgewicht unterbrochen haben, das ſich auf die Garantiegeſetze gründete; und die Verſöhnung ſtellen manche lediglich als einen Verſuch zur Löſung der„römiſchen Frage“ hin, nicht aber als das Wahrzeichen der Löſung ſelbſt. Wie dem auch ſei, muß immerhin feſtgeſtellt werden, daß trotz Verſöhnungstraktat, Konkordat und Ratifikation Papſt und Duce noch keine weſentliche Eintgung gefunden haben. Sie repräſentieren ja perſonifizieren grundverſchiedene Stand⸗ punkte, verwahren ſich auch ſtrengſtens gegen den Standpunkt des Partners, grenzen peinlichſt genau die Machtbefugniſſe der beiden Souveränitäten gegeneinander ab,— und trotz⸗ dem wird von beiden Teilen die protokollariſch beglaubigte Verſöhnung als wirkſames Faktum anerkannt. Myſterien der römiſchen Diplomatie, auf die man begrifflich keine Ant⸗ wort findet. Und auch keine befriedigende Erklärung. In ſeinen beiden großen Reden über die„Coneiliazione“ reihte der Duce den Katholizismus unter die hiſtoriſchen Aeußerungen des römiſchen Geiſtes ein, und betrachtete mit⸗ hin das Papſttum als einen Ableger des klaſſiſchen Heiden⸗ tums; zugleich erklärte er, die Kirche könne ſich, was ihre In⸗ ſtitutionen und Perſonen betreffe, nicht als unabhängig vom Staate und ſeinen Geſetzen wähnen, denen ſie im Gegenteil untertan ſei, nur in ihren Glaubensſätzem ſei die Kirche durchaus autonom, geſchichtlich habe ſie ihre Miſſion und die Möglichkeit ihrer univerſaliſtiſchen Ausbreitung in der Urbs gefunden; trotz räumlicher Nähe ſei der Staat meilenweit von der Kirche entfernt; die Laterantraktate ſeien nicht dazu angetan, Jalien zu klerikaliſieren, ſondern ſtellten das Endkapitel des italieniſchen Riſorgimento dar; und in dieſem Zuſammenhang gehöre die Erziehung dem Staate, nicht der Kirche. Der Papſt, der ſich„in allen Erwartungen hart enttäuſcht ſah“, ſtellte ſich nun genau auf den entgegengeſetzten Stand⸗ punkt: die Unterſcheidung zwiſchen hiſtoriſchem Inhalt und Glaubensmaterie gehöre dem ärgſten Modernismus an; Muf⸗ ſolini zitiere zur Stützung ſeiner Anſicht Bücher, die ſchon ſeit 1912 auf dem kirchlichen Index der verbotenen Publika⸗ tionen ſtehen; es ſei nicht„opportun“ und„generös“, in der Stunde der Verſöhnung auf das Riſorgimento zurückzukom⸗ men, das notoriſch kirchenfeindlich war; der Pontifex Maxi⸗ mus ſei immer und in allem die oberſte Inſtanz und könne nie dem Nationalſtaate bei⸗ oder gar untergeordnet werden; ſehr leid täten ihm die faſt beleidigenden Aeußerungen über die Oberhoheit des Staates, über die Fortdauer der ſtaatlichen Kontrolle und Ueberwachung; zum Unterſchied von den an⸗ deren Glaubensbekenntniſſen müſſen allein der katholiſchen Religion als Staatsreligion Vorrechte gewahrt bleiben, beſon⸗ ders was die Propaganda betreffe; die Freiheit der Diskuſ⸗ ſion könne die Kirche ebenſo wenig anerkennen, wie die abſolute Gewiſſensfreiheit; und was endlich das Trak⸗ tat und das Konkordat angehe, könne das eine vom an⸗ deren nicht unterſchieden werden, denn ſie ſtehen und fallen zuſammen, auch wenn als Folge davon die vatikaniſche Stadt und der autonome kirchliche Staat zuſammenfallen ſollten Dies ſind, in kürzeſter Zuſammenfaſſung, die leitenden Gedanken der hohen Partner nach der Verſöhnung. Der naive Zuſchauer muß ſich geſtehen, daß ſie vor der Verſöhnung ganz dieſelben waren. Worin beſteht alſo die Wichtigkeit und Tragweite des Er⸗ eigniſſes, das ſowohl von vatikaniſcher wie auch von italieni⸗ ſcher Seite als eine hiſtoriſche Tatſache erſten Ranges an⸗ geſprochen wird?— Die Antwort auf dieſe Frage iſt ſchon 9 5 Deutung, und kann nur ganz unverbindlich verſucht wer⸗ en. Das Traktat vom 11. Februar bedeutet die Verſöhnung des Vatikans mit Italien auf politiſcher Linie, inſofern als dadurch der hl. Stuhl nach 59 Jahren die bereits von allen anderen Mächten der Welt längſt angenommene Tatſache zur Einigung Italiens unter der Dynaſtie Sovvyen endlich au⸗ erkennt; in dieſem Sinn kann das Verſöhnungstraktat natür⸗ lich nicht rückgängig gemacht werden, denn die vatikaniſche Di⸗ plomatie wird ſich nie und nimmer ſelbſt Lügen ſtrafen. An⸗ ders ſteht es mit dem Konkordat; dieſes bedeutet die Ver⸗ ſöhnnug Italiens mit dem hl. Stuhl und regelt die prakttiſchen 2. Seite. . Nr. 284 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 11. Juni 1929 Reichspräſident von Hindenburg geleitet König Fuad vom Bahnhof zum Prinz ⸗Albrecht⸗ Rechts: beim Einzug durchs Brandenburger Tor. Palais. Empfang des ägyptiſchen Königs in Verlin König Fuad nimmt die Meldung der Reichswehr⸗Ehrenkompanie, die einem badiſchen Regiment entnommen war, entgegen. Beziehungen zwiſchen Vatikan und Königreich, zwiſchen Kirche und Staat. Da es ſich hier um praktiſche Belange handelt, können leicht Meinungsverſchiedenheiten entſtehen, ebenſo wie in den Beziehungen zwiſchen den einzelnen Staaten und Na⸗ tionen. Es iſt aber vorauszuſehen, daß in Wahrnehmung der beiderſeitigen konkreten Intereſſen die Konkordatsgeſetz⸗ gebung nicht Anlaß zu Streit und Widerpart geben wird. In politiſchem und juiſtiſchem Verſtande, in der Empirie der Be⸗ ztehungen zwiſchen Staat und Kirche ſcheint alſo die Dauer des Lateranfriedens garantiert zu ſein. Aber in der geiſti⸗ gen Schicht klafft ein abgründiger Zwieſpalt: für den geiſti⸗ gen Belang kann hier das Wort Muſſolinis angewendet wer⸗ den, daß zwei Hierarchien nicht nebeneinander beſtehen kön⸗ nen. Der Univerſalismus der katholiſchen Kirche fordert Rechte und Befugniſſe, die der italieniſche Staat nicht ein⸗ räumen kann, ohne ſich ſeines Preſtiges, ſeiner Autonomie, ja ſeiner Exiſtenzberechtigung zu begeben, ſo in der Erziehungs⸗ frage, ſo in der Wahrung traditioneller Satzungen und Werte, ſo in den Aeußerungen des nationalen Willens und des natio⸗ nalen Geiſtes. Hier bleibt die„römiſche Frage“ offen und unbeantwortet, denn jede befriedigende Antwort wäre eine Demütigung für die eine oder die andere Seite. Man ſteht es: die politiſche Durchführung der Verſtändi⸗ gung, der diplomatiſche Erfolg, der zur Verſöhnung führte, ſind nichts anderes als eine Fata Morgana. Auf die Realität, d. h. auf die geiſtige Grundlage unterſucht, bleibt der hiſtoriſche Zwieſpalt beſtehen: hie Guelfen, hie Ghibel⸗ linen. 5 Die„vattikaniſche Stadt“? Dieſes Zwerggebilde, deſſen ganze Verwaltung indirekt von Italien beſorgt werden muß, deſſen Münze in Italten geſchlagen wird, deſſen Waſſerzufuhr von Italien abhängt, deſſen Zivilgeſetze ſich beſtimmt nach italieniſchem Muſter und Wortlaut richten werden, kann ſich der Faſeistiſierung kaum entziehen. Die Mehrzahl der Beamten iſt italieniſch, die neu vom Papſt eingeſetzten Würdenträger ſind ohne Ausnahme Italiener, der ganze Geiſt der vatikaniſchen Stadt iſt naturgemäß italientiſch. Wird nicht der hl. Stuhl eines Tages auch das italientſche Sprich⸗ wort anerkennen müſſen, daß es beſſer ging, als es ſchlechter ſtand?. Daß die Garantiegeſetze der Verſöhnung vorzu⸗ ziehen waren?... Daß im offenen Kampf zwiſchen Vatikan und Quirinal mehr Freiheit war, als im Paragraphenzaun der Laterantraktate? Keine Orden von König Juad I Berlin, 11. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die „B..“ teilt triumphierend mit, daß die gegenwärtige Regie⸗ rung nicht wie im vorigen Jahre das Kabinett Marx von Aman Ullah, Orden und Titel von König Fuad entgegenzunehmen wünſche. Man hätte ſich gütlich geeinſgt, daß der König von Aegypten von den Auszeichnungen, die er urſprünglich beab⸗ ſichtigt hatte, Abſtand nehme. Ohne Frage ein außenpolitiſches Ereignis erſter Ordnung! Nur, wie ſteht es mit der neu geſchaffenen erſten Klaſſe der Roten Kreuz⸗Medaille und dem preußiſchen Feuerwehrorden? 4 5 König Fuad in Tempelhof 8 — Berlin, 11. Juni. König Fuad beſichtigte heute vor⸗ mittag nach einer Rundfahrt durch den Tiergarten die An⸗ lagen des Tempelhofer Flughafens. Der Aeberfall auf Curatao e Willemſtad, 11. Juni.(United Preß.) Die Erregung und Unruhe unter der Bevölkerung der Inſel Curacao, her⸗ vorgerufen durch den Ueberfall auf das Fort Amſterdam bei Willemſtad, hat ſich infolge der Bekanntgabe, daß ſich ein holländiſches Krie gsſchiff unterwegs nach der Inſel befinde, nunmehr etwas gelegt. Man glaubt, daß dieſelben Piraten, die den dreiſten Ueberfall auf das Fort Amſterdam ausführten und eine andere Gruppe venezuelaniſcher Revolu⸗ tionäre fetzt davon abſehen werden, einen neuen Angriff auf eine Inſel der Stabt zu unternehmen. Der Gouverneur der Inſel Curacao, der von den Piraten gefangen genommen, kurz nach ſeiner Entführung aber wieder freigelaſſen wurde, ohne daß ihm ein Leid ge⸗ ſchehen war, verbrachte den ganzen Tag damit, die holländi⸗ ſchen und venezuelaniſchen Regierungsſtellen über den Ueber⸗ fall zu informieren und mit ihnen Maßnahmen zur Ver⸗ hütung neuer Ueberfälle durch venezuelauiſche Re⸗ volutionäre zu beſprechen. Venezuelaniſche Flüchtlinge, die in der Nähe von Fort Amſterdam leben, werden ſcharf be⸗ wacht. Die Garniſon des Fortes ſelbſt iſt bereits verſtärkt Letzte Meldungen Zinſturz eines Brückenbogens — Klingenberg(Main), 11. Juni. Bei den Arbeiten an der Stauſtufe Klingenberg brach bei Rammarbeiten ein Brückenbogen infolge zu großer Belaſtung in der Mitte durch. Beide Teile des Bogens ſtürzten ins Waſſer. die Arbeiten leitete ſowie zwei Arbeiter wurden verletzt. Abſturz eines Sportflugzeuges —Kaſſel, 11. Juni. Infolge Verſagens des Motors ſtürzts geſtern über dem Habichtswald bei Kaſſel ein von dem Eigen⸗ tümer Lapp aus Erfurt geſteuertes Sportflugzeug D 1578 unterhalb des Elf⸗Buchen⸗Turmes ab. Der Pilot erlitt nur geringfügige Verletzungen, während die mitfliegende Dame, ein Fräulein Helene Grote, die ſich zu Beſuch in Harles⸗ an den Oberſchenkeln davontrug. Das Flugzeug ſelbſt wurde verhältnismäßig leicht beſchädigt. Streik der Hamburger Droſchkenchauffenre — Hamburg, 11. Juni. Heute früh haben die dem Deut⸗ ſchen Verkehrsbund angehörenden Droſchkenfahrer Hamburgs den Dienſt ausgeſetzt. Die vereinzelten Kraftbroſchken, die man heute in Hamburgs Straßen ſieht, werden von den Be⸗ ſitzern oder von ihren Söhnen gefahren. Auch in Altona und Wandsbek haben die Fahrer die Tagſchicht nicht angetreten. Heute vormittag findet im Gewerkſchaftshaus eine Verſamm⸗ lung der Fahrer ſtatt, die entſcheiden ſoll, ob zum alten Lohn weiter gefahren werden ſoll. Streit im engliſchen Luftſchiffbau — London, 10. Juni. Die am Bau des Luftſchiffes K 100 in Howden(Porkſhire) beſchäftigten Monteure haben die Ar⸗ beit niedergelegt. Die Vorbereitungen für die beſtehenden Probefahrten des Rieſenluftſchiffes ſind auf dieſe Weiſe zum Stillſtand gekommen. Das Mißgeſchick der ſchwediſchen Ozeanflieger Reykjavik, 16. Juni.[United Preß.) Das ſchwe⸗ diſche Ozeanflugzeug„Sverige“, das heute morgen zum Weiter⸗ flug nach Grönland geſtartet war, iſt zurückgekehrt und auf dem hieſigen Flugplatz gelandet. Ueber die Gründe der 5 worden. Umkehr iſt bisher nichts bekannt geworden. R W——— TTT ꝓTFT————————...... auf und ab, auf und ab. Ich lauſche den Tönen um mich Aber die Symphonie der Farbe„Rot“ findet ihren Höhe⸗ Symphonien herum, und die kleinen, leiſen ſprechen foſt noch lauter, als die punkt im Friary Court, einem oſſenen Hofe im St. James der Töne der Farbe des Lichts gewaltigen, mächtigen, Mark und Bein erſchütternden. Im Palace, wenn die Wache wechſelt, die Fahnenkompagnie der 9 5 Gurgeln des Waſſers liegt Schwermut, ſuggeſtiv wirken die Coldſtream Garde abgelöſt wird und vor dem Marlborough Von Sophie Freiin Stjerna Glocken zur Ruhe— die Sirenen peitſchen gleich Jazzmusik Houſe noch einige Stücke ſpielt. Lichtrot, von vielem Gold Ein zartes, filbernes Klingen zog eben durch meinen halb— dann wieder Mollakkorde. Symphonie der Töne. unterſtützt; leuchten die Uniformen, die ſchweren Bürenmützen zartes, kling. 98 5 5 len Akkord 0 5 wachen Morgentraum. Bald lauter, bald leſſer. Ich Wenn Du glaubſt, durch eine Autohupe, das Aus rufen geben den dunklen Akkord und das Kardinalrot des Fahnen reihe mir die Augen— wo bin ich eigentlich? Klatſch— geht es draußen und wieder Klatſch, ſo ein bischen nachſchlet⸗ fend, wie ein Step möélancolique.— Klatſch, patſch— und das ſilberne Läuten dazwiſchen. Raſch ztehe ich kleine Vor⸗ hänge zur Seite. Wie grell das Aneinanderklirren der Meſfingringe— ein Mißakkord— und wie um ihn abzuwehren das ſtärkere feine Geläut. Was iſt's?— die erſten Lichter der engliſchen Küſte— nun bin ich wach— verraten mir das Geheimnis des ſilbernen Tones. Die Waſſerflaſche mei⸗ ner Kabine im blanken Behälter war's, die mit zartem Klir⸗ ren mich ſo melodiſch geweckt; aber nun mehren ſich die Töne, das Schiff erwacht. Raſch iſt mein kleiner, weißer Raum voll Tätigkeit, die den Zauber der Töne verſchlingt. Aber ſie kommen wieder. Am Frühſtückstiſch im lichtfarbenen Speiſe⸗ ſaal tauchen ſie auf. Man horcht, man lauſcht— da läuten Glocken ferne, nah, ganz dumpf, ganz tief und hell wieder And ſchrill. Man eilt auf Deck. Man will ſehen, ſehen— und kann doch die weißgraue, dichte Wolkenwand nicht durchbohren. Reſigniert läßt man ſich von hilfsbereiten Händen auf den Liegeſtuhl betten— und fährt jäh erſchrocken auf:— das war ja unſer eigenes Nebelhorn. Die Glocke tönt auch auf unſerem Schiff; nein, dieſe nicht, die läutet heller. Und un⸗ entwegt gehen die Nebelſignale, ein Tuten, ein Lärmen um uns herum. Müde ſchließt man die Augen, hingegeben dieſen bizarren Tönen, die in ihrer ſcheinbaren Unregelmäßigkeit an unſeren Nerven zerren. Schaurig ſchön. Themſenebel. Schiffszuſammenſtöße— ein Gruſeln läuft einem den Rücken entlang. Man fröſtelt— raſſelnd ſenkt ſich der Anker. Knips peng. Knips peng. Die Hände einer ſehr nervöſen Dame mißhandeln das Schloß eines Täſchchens, und meine Nach⸗ barin zur Rechten zerrt rretſch, rritſch am Reißverſchluß eines ähnlichen Gegenſtandes herum. Der Gummiſtopfen am Stock eines auf und ab gehenden Herrn ſtößt dumpf den Takt dazu, einer Endſtation, einer Tagesneuigkeit aus dem Nebeltraum der Töne zu erwachen, ſo iſt das ein großer Irrtum. Lautlos biſt Du in London aus dem Zug ins Auto geſtiegen. Laut⸗ los hat es ſich in Bewegung geſetzt, die rieſige Bahnhofshalle verlaſſend, lautlos bewegt es ſich durch die Straßen, viele, viele Straßen. Keine Hupe ertönt, kein Klingelzeichen, kein Ruf noch Lärm. Die Symphonie der Töne iſt verſtummt, leuch⸗ tend laut ſpricht jetzt eine andere, die der Farbe. Rot, warmes, heißes, leuchtendes Rot hat hier die Ober⸗ hand. Die Autobuſſe geben den ſatten, vollen Akkord. Da es keine Straßenbahnen in der City gibt, bilden ſie den Grundton in dem Straßengewühl, unentwegt rollen ſie wie kleine rote Häuſer heran. Viele kleine rote Privatautos flitzen dazwiſchen, zinnober und gelbrot meiſt; ſolide Taxen von dunkelſtem Braun bis Bordeauxfarben haben oft etwas Ehrfurchtgebietendes. Ste ſehen nicht ſonderlich engliſch aus, viel eher, wie ein Modell„Alt Wien“. Rot iſt der Rock der Boys unſers Hotels, der des Por⸗ tiers des vornehmen Reſtaurants, und man wundert ſich nicht mehr, daß uns bei Eintritt in den eleganten Speiſeſaal die gleiche Farbe üppig entgegenflammt. Etwas zu viel Gold, zu viel mattgelber Marmor für den deutſchen Geſchmack, aber die roten Gladiolen auf jedem Tiſch, der tiefrote Perſer zu unſeren Füßen— unſere Augen trinken ſich ſatt daran. Ein Anblick des Genießens wert— ſelbſtverſtändlich müſſen die hohen, ſteifen Stühle mit lichtrotem Saffian bezogen ſein. Die Poſten der Grenabier Garde vor dem Tower ſind ſelbſtverſtündlich rotberockt, und unwillkürlich denkt man beim Durchſchretten dieſer alten Zitadelle an jene ſchöne Ströme roten Menſchenblutes, die in dieſem ehemaligen Staatsgefäng⸗ nis Londons gefloſſen. Bloody Power. Es grauſt und ſchüttelt einen förmlich, und erſt vor den Toren atmet man auf. Rote Roſen, Anſichtskarten, die Gegenwart hat uns wieder. tuches das ſchwermütige Finale. Eine Symphonie der Farbe — der Farbe„Rot“. * Licht des Tages, Sonnen⸗ oder Mondlicht gibt es in Londons Eity nicht; oder nur im verſchleierten, verdeckten Zuſtand. Wer die Symphonien des Lichtes genießen will, muß nachts am Leieeſter Square, noch beſſer am Picadilly Eirkus wandeln. Da findet er nicht bloß Töne, Takte, Ak⸗ korde, nein, auch Tonleitern, Synkopen, blitzezuckende Strah⸗ lenbündel gleich Schlußapotheoſen einer gewaltigen Lichtauf⸗ führung. Farbige, auf und ab huſchende Glühpünktchen Nichts iſt ruhig, nichts ſtillſtehend in dieſer rieſenhafteſten aller Lichtreklamen. Alles iſt voller Leben, alles in Bewegung, und man geht ſelbſt dazwiſchen, getrieben von einer hin und her flutenden Menſchenmenge, die man nicht ſieht, denn man ſteht nur das Licht. Man ſieht es vielleicht aufblitzen in vielen blanken Zy⸗ linderhüten, weißen Hemdͤbrüſten, ſchwarzen Lackſchuhen, man genießt es, daß der kleine ſilberne Brokatſchuh ein Weilchen auf dem Trittbrett des Autos ſtehen muß und die großen gewaltigen Lichtſtröme ſich brechen, ſpiegeln und leuchten müſſen in den Edelſteinen der vornehmen Damenwelt. Man kommt ja ſelbſt vielleicht gleich ſenen aus His Majeſtis oder Marylebone Theater oder wie ſonſt alle heißen mögen, hat in den Ohren die Melodien des letzten Schlagers, auf den Eippen ſeinen Text, aber in den Augen, in den Nerven nur ein Genießen, ein Fühlen des Lichts. Alle Müdigkeit iſt ver⸗ flogen. Man iſt zur Treibhauspflanze geworden, die bisher im Schatten, jetzt plötzlich in die Helle gerückt, ſich des Lichtes erfreut und ſich entfaltet.— 8 Düſter die Heimfahrt, immer dunkler wird's, je weiter man ſich von der Eity entfernt, und nur ab und zu, vorüber⸗ huſchend, an jedem Gefährt, egal ob Rad, Auto oder Pferde⸗ karren, glüht unten rückſeitig ein kleines rotes Licht, gleich⸗ ſam der Schlußpunkt einer leuchtenden Symphonie. Hierbei wurde ein Zimmermann getbtet, der Meiſter, der hauſen bei Kaſſel aufhält, ſchwere Verletzungen am Kopf und 70 8 Dienstag, den 11. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 264 Städtiſche Nachrichten Eine furchtbare Nacht Aus dem Leſerkreiſe wird uns geſchrieben: Auf die ver⸗ ſchiedenen Beſchwerden wegen übler Gerüche berichtet die Polizeidirektion abermals nur, daß Apparate zur Luftunter⸗ ſuchung aufgeſtellt ſind, was ſchon vor langer Zeit einmal berichtet worden war. Da dieſe Apparate aber nicht zur Ab⸗ ſtellung des Uebels geführt haben, ſo ſcheinen ſie ihren Zweck nicht zu erfüllen. Jeder Nachtwächter dürfte den Geruch beſſer regiſtrieren können, als Apparate, da es m. W. wohl ſehende, hörende, aber noch nicht riechende Apparate gibt. Würden die Schutzleute angewieſen werden, auch über üble Gerüche Bericht zu erſtatten, ſo würden die Uebeltäter wohl ſchnell zu ermitteln ſein. Daß nicht jeder üble Geruch in einer Fabrikſtadt zu ver⸗ meiden iſt, iſt klar. Wohl hat Mannheim öfters verſchiedene ſchlechte Düfte, die aber jeder ohne weiteres erträgt, da ſie mur ſelten auftreten und da ſie außer auf die Naſe nicht weiter beläſtigend einwirken. Nur ein penetranter Geruch nach ſtark verbranntem Kaffee, der bei Nordweſtwind zum Hauptbahn⸗ hof kommt, der iſt es, der ekelerregend wirkt, Vergiftungs⸗ erſcheinungen hervorruft und zur Verzweiflung bringen kann. Dieſer Geruch iſt derartig ſpezifiſch, daß es nicht erſt eines telephoniſchen Anrufes, zumal in der Nacht, bedarf, um ihn behördlicherſeits feſtſtellen zu laſſen. Daß er nur nachts in großen Mengen ausgelaſſen wird, beweiſt, daß die betreffende Firma ſich des Uebels voll bewußt iſt. Die Nacht zum Mon⸗ tag war wieder einmal furchtbar. An Schlafen war kaum zu denken. Immer wieder wurde man durch dieſen unerträg⸗ lichen Geruch wach. Der Urheber der Beläſtigung feſtgeſtellt Vom Städt. Nachrichtenamt wird uns mitgeteilt: Auf Veranlaſſung des Städt. Unterſuchungsamtes wurde durch die Polizei feſtgeſtellt, daß die üblen Gerüche, die ſich heute Nacht in der Weſtſtadt wieder beſonders ſtark bemerkbar machten, vom Betrieb des Metallwerkes M. Dreyfuß u. Söhne, Rheinkaiſtraße 8a, herrühren. Bereits vor einigen Tagen war das Unterſuchungsamt durch Bewohner des Induſtrie⸗ hafens auf dieſe Firma aufmerkſam gemacht worden. Die notwendigen Maßnahmen gegen die Beläſtigung der Ein⸗ wohnerſchaft ſind von den zuſtändigen Stellen eingeleitet worden. a a * * Frühjahrsimpfung in Mannheim. Nach der im Au⸗ zeigenteil veröffentlichten Bekanntmachung der Polizeidirek⸗ tion findet die unentgeltliche Impfung der in der Stadt Mannheim— ohne Vororte— wohnenden impfpflich⸗ tigen Kinder vom 17. bis 22. Juni und 1. bis 6. Juli im Saale des alten Rathauſes ſtatt. * Lebensmüde. Im Laufe des geſtrigen Vormittags ver⸗ ſuchten ein 42 Jahre alter Wirt in ſeiner in der Schwetzin⸗ gerſtadt gelegenen Wohnung durch Einatmen von Leuchtgas und ein 30 Jahre altes Servierfräulein in ihrer in der Neckarſtadt gelegenen Wohnung durch Einnehmen einer gif⸗ tigen Flüſſigkeit ſich das Leben zu nehmen. Im erſteren Falle ſoll ein Nervenzuſammenbruch, im andern Liebeskummer der Grund zur Tat ſein. Die Lebensmüden fanden Aufnahme im Allgemeinen Krankenhaus. * Schwerer Sturz. Eine 88 Jahre alte Witwe, die geſtern auf der Mollſtraße infolge eines Schwindelanfalls zu Boden ſtürzte und dabei anſcheinend auf den Gehwegrand auf⸗ ſchlug, trug eine größere Wunde am Kopf davon. Die Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * Beinbruch beim Fußballſpiel. Ein 17 Jahre alter Kauf⸗ mann ſtürzte geſtern beim Fußballſpiel auf einem Platze in der Nähe der Wohlgelegenſchule ſo unglücklich, daß er einen Bruch des linken Unterſchenkels davontrug. Der Ver⸗ unglückte fand Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. * Die Prüfung für den gehobenen mittleren Juſtizdienſt haben beſtanden die Juſtizanwärter Hans Bach aus Konſtanz, Karl Bäumle aus Murg, Joſef Bethäuſer aus Ueberlinen, Friedrich Bittiger aus Ars(Moſel), Otto Dettling aus Mühl⸗ bach, Ludwig Ehrmann aus Mannheim, Ernſt Fuchs aus Konſtanz, Alfred Hug aus Gottmadingen, Emil Kolb aus Dielheim, Karl Meier aus Mannheim, Ludwig Nutto aus Schönau i.., Herbert Reinholdt aus Fratte di Salerno, Ernſt Schmitt aus München, Hans Schropp aus Friedrichstal, Joſef Sieber aus Karlsruhe, Walter Stauder aus Mainz, Anton Trey aus Steinmauern, Alfred Wältner aus Schönau b.., Ernſt Weber aus Mühlacker, Martin Weinmann aus Grünsfeld, Karl Wetzel aus Schönau i. W. haltene Fahnenband vervollſtändigen den Die Fahne der Reſerve 40er Dem Bericht über die Wiederſehensfeier der Angehörigen des ehemaligen Reſ.⸗Inf.⸗Regts. 40 iſt noch folgende Beſchrei⸗ bung der Fahne des Vereins ehem. Reſerve 40er anzufügen, die bei dieſer Gelegenheit ihre Weihe erhielt: Die eine Seite, als Ehrenſeite bezeichnet, zeigt dem Be⸗ ſchauer auf weißem Grunde das Eiſerne Kreuz mit den Jah⸗ reszahlen 1914—1918. Die Ecken füllen in Gobelinfarben aus⸗ geführte Lorbeerzweige aus, die durch vier Worte die Haupt⸗ kampfgebiete des Reſ.⸗Inf.⸗Regts. 40 einſchließen: Elſaß, Frankreich, Rußland, Rumänien. Umgeben iſt dieſe Seite mit einem breiten ſchwarzen Band, das die Trauer um die gefal⸗ lenen Kameraden zum Ausdruck bringt. Die zweite Seite zeigt, von Eichenlaub umgeben, die Wappen der Städte Mann⸗ heim, Heidelberg und Mosbach, die 1914 die Ausgangspunkte der drei Bataillone des Regiments waren. Die badiſchen Farben ſind nicht in Querſtreifen ausgeführt, ſondern in Kreuzteilung; ſie geben dadurch dieſer Seite einen eigenartig vornehmen Charakter. Die Spitze und das in Mattſilber ge⸗ hervorragenden Eindruck, den das Wahrzeichen des Vereins bei der Betrach⸗ tung hervorruft. Entwurf und Farbſtellung ſtammen aus den Werkſtätten der Fa. Geſchw. Adamezewſki, D 2, 15. Wie wir hören, wird die Fahne in den nächſten Tagen bei der Fa. Engelhorn u. Sturm zur Ausſtellung gelangen. Film⸗Rundſchau Ufa⸗Theater:„Das Grabmal einer großen Liebe“ Ein höchſt wertvoller Film! Eine alte indiſche Legende wird erneuert, von Indern dargeſtellt, in alten indiſchen Bauten auf⸗ genommen. Nirgends Kuliſſen, nur Morgenländer als Schauſpieler und Komparſen; eine ſehr anerkennenswerte Leiſtung von eigenem Reiz. Die gezeigten Bauten und Landſchaftsbilder ſind von märchen⸗ hafter Schönheit, wie der legendäre, ſagenhafte Charakter des Ganzen künſtleriſch gewahrt bleibt. Auch die Handlung beſitzt über ihren etwas larmoyanten Verlauf hinaus eine tiefe Symbolik. Die Einzel⸗ darſteller beſitzen große mimiſche Ausdruckskraft, die zeigt, daß dieſe Inder auf eine Jahrtauſende alte dramatiſche Kunſt zurückblicken können. Die Maſſenſzenen ſind grandios, das Geſamtaufgebot er⸗ ſtaunlich. Dennoch kein Maſſenfilm, ſondern ein Werk von Wert und Eigenart.— Alhambra: Anna May Wong ſpielt Der Titel„Großſtadtſchmetterling“ beſagt gar nichts. Die rührende Geſchichte von der Liebe einer kleinen chineſiſchen Tän⸗ zerin; das iſt alles. Aber die Darſtellerin dieſer Tänzerin heißt Anna May Wong! Sie zeigt uns hier nicht nur ihren neueſten ſondern auch ihren ſchönſten Film, einen der allerbeſten aus der Produktion dieſes Jahres. Das unendlich Rührende dieſes Weſens, das ſie mit den geringſten Mitteln und einer unvergleichlichen Echt⸗ heit erreicht, gehört zu den tiefſten Eindrücken, die der Film vermitteln kann. Die tiefe Melancholie, die über dieſer exotiſchen Blume der Flimmerbühne liegt, verleiht beſonders dieſem Bildſtreifen einen ganz beſonderen Reiz, zumal auch die übrige Darſtellung und die Zeichnung des Milieus ausgezeichnet iſt. Von den Partnern der Chineſin iſt beſonders Alexander Granach hervorzuheben, der in Mannheim durch die Piscator⸗Aufführung von Tollers„Hoppla, wir leben“ bekannt wurde. Der Film iſt ſchön und ſehenswert und ver⸗ ſöhnt mit vielen Sünden der Produktion aus letzter Zeit. Aus dem Lande Unfall bei einem Kinderfeſtzug * Offenburg, 10. Juni. Als Nachfeier zum geſtrigen 170er⸗Tag wurde heute nachmittag ein Kinderfeſtzug veranſtaltet, der auch die Hauptſtraße paſſierte. Eine Frau warf Bonbons aus einem Fenſter auf die Straße. Die Kinder drängten ſich zuſammen. Der ſiebenjährige Knabe der Witwe Schubbers wollte ein Bonbon unter einem Feſtwagen hervor⸗ holen, als gerade das Pferd den Wagen wieder anzog. Das Hinterrad des Wagens ging dem Knaben über den Unterleib. Er wurde ſofort im Krankenhaus operiert, wo eine Zerreißung der Milz feſtgeſtellt worden war. Der Zu⸗ ſtand des verunglückten Knaben iſt bedenklich, doch hofft man, ihn am Leben zu erhalten. * * Badenweiler, 8. Juni. Unter der Felſenecke an der Landſtraße Badenweiler—Sehringen wurde Dr. Scheffelt⸗ Badenweiler bewußtlos aufgefunden. Es wurden er⸗ hebliche Verletzungen bei ihm feſtgeſtellt, ſo daß er in die Chirurgiſche Klinik nach Freiburg überführt werden mußte. Wie ſich herausſtellte, hat Dr. Scheffelt ſeinen Hund am Abend vorher von einem herannahenden Auto weg⸗ locken wollen und muß dabei den Fehltritt getan haben. Rithard Strauß: Die ſthöpferiſche Kraft des Komponisten Richard Strauß vollendet heute ſein 65. Tebens⸗ jahr; aus dieſem Anlaß veröffentlichen wir einen Beitrag des Meiſters ſelbſt, in dem er in ſeiner knappen, einfachen, aber tiefſchürfenden Art zu bedentſamen muſikaliſchen Fra⸗ gen Stellung nimmt. Es iſt eben einfach nicht richtig, daß man„alles“ kompo⸗ nieren kann, ſofern man unter„komponieren“ die Uebertragung eines Sinnes⸗ oder Gefühlsausdruckes in die Symbolſprache der Muſik verſteht. Dabei iſt es natürlich ebenſo richtig, daß man in Tönen und Klängen malen kann(vor allem gewiſſe Bewegungsmotive), aber die Gefahr liegt immer nahe, der Muſik zuviel zuzutrauen und in die öde Naturnachahmung zu verfallen. Die Muſik mag dann mit noch ſoviel Geiſt und techniſchem Können gemacht ſein, ſie wird doch immer Muſik zweiter Ordnung bleiben. Meine Ueberzeugung iſt, daß in Zukunft das allein aus⸗ ſchlaggebende Moment der dramatiſchen Wirkſamkeit eine kleinere Beſetzung des Orcheſters iſt, das nicht wie die große die Singſtimme erdrückt. Das haben viele jüngere Kompo⸗ niſten ja teilweiſe ſchon eingeſehen. Das Orcheſter der Zu⸗ kunftsoper iſt das Kammerorcheſter, das bei ſeiner klaren kriſtallenen Untermalung aller Bühnenvorgänge allein im⸗ ſtande iſt, die Intentionen des Komponiſten mit Rückſicht auf die Singſtimmen und mit aller Deutlichkeit wiederzugeben. Schließlich iſt es doch eine immerhin nicht ganz unweſentliche Hauptſache, daß das Publikum nicht nur Töne vernimmt, ſondern auch dem Text genau folgen kann. Mit meiner Stabführung war man mitunter auch nicht einverſtanden, weil man beſonders früher in meiner Beet⸗ hoven⸗Aufführung meine Tempi bemängelte. Ich frage aber: „Wer will heute mit aller Beſtimmtheit behaupten, daß Beet⸗ hoven ſelbſt dieſes oder jenes Zeitmaß ſo und nicht anders letwa meiner Auffaſſung nach) gewollt oder nicht gewollt habe? Gibt es denn überhaupt eine feſtſtehende Tradition darin?“ Die gibt es eben nicht und darum betone ich, daß das rein perſönliche, lebenswarme und kunſtſtarke Empfinden des Or⸗ cheſterleiters ſelbſt entſcheiden muß, was richtig oder falſch iſt. So, wie ich jetzt in den vielen Jahren jedes Werk Beet⸗ hovens, Wagners u. a. innerlich habe in mir aufgehen laſſen, ſo reproduziere ich es in der vollſten Ueberzeugung des ein⸗ zig Wahren und Richtigen. Ich halte da nur das muſikaliſche Andenken an meinen genialen Lehrmeiſter Hans von Bülow in Ehren, dem ich die gute und ſichere Interpretation ver⸗ danke. Immer wieder wollte ich zur ſinfoniſchen Literatur zu⸗ rückkehren, die mich ſchon in jungen Jahren ſtark beſchäftigte und bannte, aber es iſt mir bis heute halt nichts Geſcheites mehr eingefallen. Und entweder ganz oder garnicht! Auch Programmuſik iſt da nur möglich und wird nur dann in die Sphäre des Künſtleriſchen gehoben, wenn ihr Schöpfer vor allem ein Muſtker mit Einfalls⸗ und Geſtaltungsvermögen iſt. Sonſt iſt es ein Charlatan, denn ſelbſt in der Programm⸗ muſik iſt die erſte und wichtigſte Frage immer die nach der Werthaftigkeit und Stärke des muſikaliſchen Einfalls. Es liegt vielleicht im Weſen der Zeit, daß unſer Nach⸗ wuchs, unſere„junge Generation“, unſere„Heutigen“ meine dramatiſchen und ſymphoniſchen Arbeiten nicht mehr als einen vollwertigen Ausdruck deſſen anſehen können, was mich muſi⸗ kaliſch und menſchlich in ihnen leben ließ, die aber im muſi⸗ kaliſchen und künſtleriſchen Problem ſchon für mich erledigt ſind, wenn ſie für die„junge Generation“ erſt beginnen. Wir alle ſind Kinder unſerer Zeit und können niemals über ihren Schatten ſpringen. Von den Bühnen in Frankfurt a. M. Ein etwas bizarrer Schwanengeſang von Clemens Krauß in Frank⸗ furt, die um 25 Jahre verſpätete Premiere von Puccinis „Mädchen aus dem goldenen Weſten“. Oder ging es um eine bewußte Wiedergutmachung an dem vielgeächteten Denkmalsweihe der badiſchen Leibdragoner * Karlsruhe, 9. Juni. Tauſende ehemaliger Leibdra⸗ goner aus allen Teilen Badens und des Reiches hatten ſich in der reich beflaggten alten Garniſonsſtadt Karlsruhe ein⸗ gefunden, um ein Wiederſehensfeſt zu feiern und vor allem durch die Weihe eines Denkmals der Gefallenen des Weltkrieges zu gedenken. Am Begrüßungsabend hielt Gene⸗ ralmajor a. D. Freiherr von Holzingen die Feſt⸗ rede. Vor 125 Jahren pflanzte Kurfürſt Karl Friedrich mit einer Schwadron den Stamm des Regiments in badiſchem Boden. An acht großen weltgeſchichtlichen Kriegen und Feld⸗ zügen hat das Regiment ruhmvoll teilgenommen. Staatsprä⸗ ſident Dr. Schmitt begrüßte die Leibdragoner namens der badiſchen Regierung und führte aus: Mit tiefem Ernſt geden⸗ ken wir der gefallenen Helden; wir gedenken aber auch der Hinterbliebenen, Witwen und Waiſen. Wir grüßen all die Lebenden, von denen das Vaterland verlangt, daß ſie weiter⸗ kämpfen in treuer Pflichterfüllung. Die Rede klang aus in ein begeiſtert aufgenommenes Hoch auf den Reichspräſidenten, das deutſche und das badiſche Volk. Die Menge ſang ſpontan das Deutſchlandlied. Am Sonntag vormittag 11 Uhr fand der Feſtzug zum Denkmalsplatz am Mühlburger Tor ſtatt. Ueberall waren die Leibdragoner Gegenſtand lebhafter Ova⸗ tionen. Am Feſtzug beteiligten ſich die ländlichen Reiter⸗ vereine, die Militär⸗ und Waffenvereine. Die Altveteranen und Kriegsbeſchädigten fuhren im Wagen im Feſtzuge mit. Die Denkmalsweihe ſelbſt vollzog ſich vor einer gewaltigen Zuſchauermenge. Rechts vom Denkmal grüßte ein Feldzeichen der Leibdragoner. Evgl. Pfarrer Spernöder und kath. Pfarr⸗ kurat Johmann, die beide mit den Dragonern im Felde ge⸗ ſtanden haben, hielten Anſprachen und Generalmajor a. D. Graf Geßler die Weiherede. Auf ſein Zeichen fiel die Hülle, während die Glocken läuteten und die Fahnen ſich ſenkten. Oberbürgermeiſter Dr. Finter übernahm alsdann das Denkmal in die getreue Obhut der Stadt. Es iſt ein Reiter⸗ ſtandbild, entworfen und ausgeführt von dem ehem. Profeſ⸗ ſor der badiſchen Landeskunſtſchule, Prof. Ezard⸗Berlin. Nach den Kranzniederlegungen wurden die erſten beiden Stro⸗ phen des Deutſchlandliedes geſungen. Im geſchloſſenen Zuge ging es unter Mufikklängen zum Feſtplatze. Der Reſt des Tages gehörte dem kameradſchaftlichen Zuſammenſein. Fabrikbrand in Zurzach * Waldshut, 9. Juni. Zum Fabrikbrand in Zurzach, der eine Stickereifabrik betroffen hat, wird bekannkt Die Fabrik befindet ſich einige hundert Meter außerhalb der Ort⸗ ſchaft Zurzach, es handelt ſich um ein großes hufeiſenförmiges einſtöckiges Gebäude mit Aſphaltdach. Im Oſtflügel wur⸗ den ungefähr 150 Arbeiter und Arbeiterinnen der Stickerei⸗ fabrik Kleinberger u. Co. beſchäftigt, im Weſtflügel befinden ſich die Fabrikräumlichkeiten der Wäſchefabrik Zuberbühler u. Cy. Der Mittelbau enthält die Stickerei. Das Feuer brach im äußerflen Zimmer des Oſtflügels aus. Ihm fielen die vorhandenen Stickereien und Waren, die zum Teil in Kar⸗ tons verpackt waren, zum Opfer. Das Feuer fand reichliche Nahrung. Das Dach des Oſtflügels mußte aufgeriſſen wer⸗ den, um den Brand auf dieſen Fabrikteil zu beſchränken. Die Ausrüſterei und die Büroräumlichkeiten ſind ausgebranat, ſo daß vorübergehend über 100 Perſonen arbeitslos werden. * ? Von der Bergſtraße, 10. Juni. Am Samstag abend zogen ſtarke Gewitter mit heftigem Blitz und Donner und mit ſtarkem Regen von Nordweſten her über die Rheinebene gegen die Beraſtraße und den Neckar. Glücklicherweiſe wurde kein Schaden angerichtet; im Gegenteil hat die Saat durch die Niederſchläge der letztverfloſſenen Tage an Wachstum außerordentlich zugenommen. Auch die Wieſen, Klee⸗ und die bepflanzten Tabak⸗ und Rübenfelder haben bereits viel ge⸗ wonnen. Die Ausſichten auf eine reiche Obſternte haben ſich beſonders bei Birnen durch Abfallen der Fruchtanſätze um etwas gemindert. Die Reben zeigen meiſt guten Anſatz von Geſcheinen. * Herbolzheim, 11. Juni. Geſtern nachmittag machte ſich der 51 Jahre alte Frachtführer Adolf Dör he an der elektri⸗ ſchen Leitung vor dem Stall zu ſchaffen. Plötzlich ſtieß er einen Schrei aus und fiel tot zu Boden. Der ſchnell herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod feſtſtellen. * Badenweiler, 8. Juni. Die frühere Großherzogin Hilda wird vorausſichtlich noch bis Ende Juni auf Schloß Zwingenberg bleiben. Den Sommer wird ſie, wie in frühe⸗ ren Jahren, in Badenweiler verbringen. * Utzenſeld(Kreis Lörrach), 10. Juni. Beim Sammeln von Brenneſſeln ſtürzte die 62 Jahre alte Frau Emilie Se⸗ ger in die hochgehende Wieſe und ertrank. Ihre Leiche konnte bei Kaſtel geborgen werden. muſikaliſchen Knalleffektfilm aus dem kaliforniſchen Gold⸗ gräberlager, der ſchon damals mit willigen Händen ſpendete, was der unbefriedigte Zeitgeſchmack heute als Erſatz einer ohnmächtigen geſtaltungs⸗ und gefühlsarmen Kunſt ſucht? Der Grad des äußeren Erfolgs könnte einen ſolchen Verſuch rechtfertigen, zumal Profeſſor Krauß, am Dirigentenpult in Puccinis Klangwelt ſchwelgend, wahrlichen Ohrenſchmaus bereitete, Brutalitäten mildernd und dynamiſch faſt mit Raffinement die Sinne bezaubernd. Dieſer Goldgräberwalzer im erſten Akt zum Beiſpiel mit ſeinem leichten Rhythmus aus der Fülle herausgeſchält, ein kleines Kabinettſtück mit Wiener Sentiment beſtrahlt.— Auch die Inſzenierung Haus Esdras Mutzenbechers war mit einer unbedingt wirkungsvollen Freude am Spiel den dekorativen Möglichkeiten dienlich, wähleriſch und ſorgſam abtönend. Viorica Urſuleac als Minnie konnte in ihrer geſanglich und darſtelleriſch wahr⸗ haft beſeelten Interpretation allen Bombaſt faſt vergeſſen machen. Gläſers Dick und Jean Sterns Sheriff brach⸗ ten dem Puceini'ſchen Melos höchſten ſtimmlichen Glanz Epiſodiſches trat feſſelnd hervor, Emmerich Weills Caſtro, dann Breitenfelds ſtimmfriſcher Larkens, Per manns Sonora, Erls Aſhby und anderes. Es war große Beifalls⸗ ſtimmung im Haus.— Ein Abſchieds⸗ Zyklus für Clemens Krauß aus den Hauptwerken ſeiner hieſigen Neuinſzenierungen wird ſich im Juni anſchließen.— Nach den Ferien wird Profeſſor Turnau ſeinen Operintendan⸗ tenpoſten antreten. Daß es dem Neuen Operetten ⸗ theater nicht gelungen iſt, ſich des Delogements durchs Kino zu erwehren, iſt angeſichts der unleugbaren Erfolge und künſtleriſchen Entwicklung des ſtrebſamen Enſembles außerordentlich bedauerlich. Es ſind Verſuche im Gange, der Operette unter der Direktion Glock und Land eine andere geeignete Wirkungsſtätte zu ſchaffen.— Die letzten Novitäten Hellmers im Neuen Théater„Die Republik befiehlt“ und Walther Hacketts verkonſtruiertes Detektivluſtſpiel„Die Frau des Anderen“, das letztere trotz Sil Varas ge⸗ wandter Ueberſetzung ſtreckenweiſe ziemlich langweilig, ſind ſelbſt für ſommerliche Temperaturen ziemliche Verſager. Nur die Darſtellung von Lydia Buſch iſt hervorzuheben. J. M. 5 7 4. Seite. Nr. 264 * Reue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 11. Juni 1929 „Dion eigenen Mann erſchlagen 1 155 Am Dienstag vormittag hatte ſich Frau Dorothea Bär, geb. Kuhn, wegen Totſchlags zu verantworten. Die Angeklagte iſt am 4. Mat 1874 geboren. In erſter Ehe war ſie ſeit 25. Auguſt 1896 mit Johann Jakob Wetzel verheiratet, der 1907 an Lungenentzündung ſtarb. Aus dieſer Ehe ſtammte eine Tochter Anna Wetzel. Am 20. März 1907 verheiratete ſie ſich dann wie⸗ der mit dem am 11. Mai geborenen Peter Bär. Dieſer war früher Schutzmann und dann Guts⸗ und Forſtaufſeher beim Grafen Berckheim. Er war ein pflichtgetreuer Beamter, der allgemein gut angeſehen war. In der erſten Zeit ging es in der Ehe ganz gut, ſpäter ſtellten ſich dann Gegenſätze ein, die mit der Zeit immer tiefer wurden. Das Verhältnis wurde noch ſchlimmer, als das für den Hausverkauf der Ehefrau im Jahre 1921 erzielte Geld von 18 000 Papiermark durch die In⸗ flation verloren war. Jetzt ließ Bär fühlen, daß ſeine Frau und ſeine Stieftochter von ihm abhängig ſind. Die Tochter hatte noch einige Grundſtücke, die ihr die Mutter überſchrieben hate. Von Zeit zu Zeit kam es auch zu Tätlichkeiten. Am 18. März 1928 abends 8 Uhr kam der Ehemann wieder etwas angetrunken— er hatte ſich durch die häuslichen Ver⸗ hältniſſe gezwungen, öfters ins Wirtshaus begeben— nach Hauſe. Die Angeklagte nahm ein Beil, das ſie ſchon lange im Zimmer hatte und ſchlug ihren Mann mit einem Beilhteb zu Boden. Dem am Boden liegenden Mann verſetzte ſie dann noch 8 Schläge. Sie rief darauf einer Frau und erzählte ihr die Tat und bat, die Gendarmerie zu benach⸗ richtigen. Sie erzählte, ihr Mann wollte ſie umbringen, ſie habe ihn aus Notwehr erſchlagen. Die Unterſuchung ergab aher, daß die Tat Totſchlag und keine Notwehr war. Die Beil⸗ hiebe in der Türe, die angeblich aus Hieben ihres Mannes gegen die Tür herrühren ſollten, waren von Frau Bär ge⸗ macht worden, um die angebliche Notwehr zu begründen. Seit 21. März befindet ſich die Angeklagte in Unterſuchungshaft. 8 Die Verhandlung Ein ungewöhnlich großer Zeugenapparat war aufgeboten: 70 Zeugen wurden von dem Vorſttzenden, Landgerichtsdirektor Dr. Mutſchler, aufgerufen. 4 Sachverſtändige waren ge⸗ laden worden. Auf dem Richtertiſche ſind die Beweisſtücke aufgebaut: Der zerſchlagene Schädel des Bär, 2 Beile— eines davon mit dem die Tat verübt wurde— die Stiefel und Schuhe des Man⸗ nes. An der Wand lehnt die Zimmertür, in der ſich die Beil⸗ hiebe befinden, die Frau Bär nach der Tat angebracht hat. Frau Bär, eine kleine, ziemlich abgeſchaffte Perſon mit ſtark angegrautem Haar nimmt in einem ſchwarzen Kleid vor dem Richtertiſch Platz. Zuerſt behindert ſie ſtarkes Weinen am Sprechen, allmählich beruhigt ſie ſich und erzählt zuſam⸗ menhängend. Ihre erſte Ehe war glücklich, in der zweiten Ehe ging es am Anfang ganz gut. Später, beſonders nach dem Verluſt des Geldes für den Hausverkauf durch die Inflation wurde der Ehemann, wie die Angeklagte erzählt, grob. Es kam auch einige Male zu Tätlichkeiten. Als ſie einmal am Brunnen ſtand, wurde ſie geſchlagen; ſie ſchlug ihm darauf ein Stück Holz, das ſie gerade in der Hand hatte, ins Geſicht und flüchtete daun über die Dächer zu Nachbarn. Hierauf hielt ſie ſich vier Wochen bei einem Schwager auf. Erſt auf Beſchwerde beim Gutsverwalter des Grafen Berckheim wurde das Haus⸗ haltungsgeld auf 100 Mark im Monat erhöht. Auf die Stieftochter Anna Wetzel war er nicht gut zu ſprechen, da ſie ſehr nervös war. Die Familie hatte 22 Grundſtücke, die von der Frau beſorgt wurden. Im Hauſe ſei ſie unſauber geweſen und habe ſchlecht gekocht. Die Angeklagte heſtreitet das. Der Ehemann Bär fing dann langſam das Trinken an; er war öfters betrunken. Stark betrunken war er ungefähr⸗ 1 * Die Vorgeſchichte des Totſchlags in Weinheim Die Angeklagte zeigt zwiſchendurch mit dem Beilſtiel wie ſie ihren Mann mit einem Stück Holz nach einer Mißhand⸗ lung ins Geſicht geſchlagen hat. Sie iſt jetzt vollkommen ruhig, denn es gehört doch ſchon allerhand dazu, ganz unbefangen das Beil in die Hand zu nehmen, mit dem die Tat begangen wurde. Beſonders die Tochter ſei über den Verluſt des Hau⸗ ſes erboſt und auf den Stiefvater nicht gut zu ſprechen geweſen. Frau Bär hatte einmal auch die Scheidung eingeleitet, das Verfahren wurde aber nicht durchgeführt. Die Tat Am Tage vor der Tat, am 13. März, war Bär allein bei Verwandten in Heidelberg. Er kam abends nach Hauſe und ſchimpfte in ſeinem Zimmer. Der 18. März verlief wie ge⸗ wöhnlich. Da es ſ. Zt. noch kalt war, ging die Frau nicht aufs Feld. Abends zwiſchen ½ und 47 Uhr kam Bär nach Hauſe. Sie ſtellte ihm das Eſſen hin, das er ſchimpfend mit der Be⸗ merkung„Iſt das auch ein Fraß?“ zurückwies. Die Angeklagte erzählt: „Mein Mann fragte dann nach der Tochter, die nicht da war; er ſchimpfte weiter und ſchlug mit der Fauſt auf den Tiſch. Er ſagte, die in Heidelberg hätten dem Ding ſchon lange ein Ende gemacht. Ich ſchloß daraus, daß er in Heidelberg aufgehetzt worden war. Ich ging dann die Treppe hinunter und ſchloß in dem Zimmer die Türe zu. In meinem Zimmer war kein Licht. Mein Mann kam dann die Treppe herunter und ſchrie:„Ich mache Euch kalt!“ Er tobte und trat an die Tür. Auf einmal war die Tür auf; vielleicht habe ich in meiner Aufregung ſelbſt aufgeſchloſſen. Er kam ins Zimmer, ich weiß aber nicht, ob er ein Beil in der Hand hatte. Er ſtand an der Tütr, ich im Zimmer. Mein Mann kam auf mich zu. Ich griff nach einem Beil, woher ich das hatte, weiß ich nicht, und ſchlug auf ihn ein. Er ſtürzte nach rückwärts um. Als er lag, ſchlug ich noch ein bißchen auf ihn ein.“ Der Vorſtitzende hielt ihr vor, daß der Schädel des Man⸗ nes ſchrecklich zugerichtet ſei, die Schläge müßten alſo recht unmenſchlich geweſen ſein. Mindeſtens ſeien acht Schläge ge⸗ führt worden. Auch die über 20 Beilhiebe an der Tür kann ſich Frau Bär in ihrer Aufregung nicht erklären. Sie weiß auch nicht, ob ihre Tochter dazu kam. Nach der Tat rief die An⸗ geklagte durch das Fenſter auf die Straße einer Frau Schloſſer zu: „Ach Gott, was habe ich getan!“ Darauf ging Frau Bär durch das Fenſter ins Freie und ſtellte ſich der Gendarmerie.(Von der Flucht durch das Fenſter will die Angeklagte auch nichts mehr wiſſen). Der Vorſitzende hält der Angeklagten dann die Protokolle verſchiedener Vernehmungen vor, wo ſie alles genau geſchil⸗ dert und auch zugegeben habe, daß ſte mit dem Beil die Türe bearbeitete, um zu zeigen, wie ihr Mann getobt und ſie zum äußerſten getrieben habe. 8 Zeugenausſagen Bezirksarzt Mez.⸗Rat Dr. Schäfer gibt nach Abſchluß der Vernehmung der Angeklagten an Hand von Bildern und dem präparierten Schädel eine Darſtellung über die Art der Verwundungen. Alle Schläge waren mit großer Kraft geführt, teilweiſe mit der ſtumpfen Seite, teilweiſe mit der Schneide des Beiles. Im ganzen konnten 10 Hiebe feſtgeſtellt werden, die den Schädel furchtbar zurichteten. Der Mann muß gleich durch den erſten Hieb getötel worden ſein.— Die Angeklagte ſitzt wimmernd auf der Anklagebank, vom Saale aus ſelten ſichtbar. Der Zeuge Dr. Weiß ⸗ Weinheim, der die Angeklagte am 21. Februar behandelte, hatte den Eindruck, daß die Frau ſehr nervös und aufgeregt ſei. Sie erzählte ihre Familienverhält⸗ niſſe; ihre Erregung war ſehr ſtark. ken und beide Frauen oft bedroht habe. Einmal habe er im Hof ſeine Frau mit einem Revolver bedroht, dann aber aus Wut eine Katze erſchoſſen. Ein andermal wurde Frau Bär mit dem Jagdgewehr verfolgt. Sie lebten dauernd in Angſt. Der Haushalt war immer in Ordnung. Bär war ein gewalt⸗ tätiger Menſch. Um 1 Uhr wird die Verhandlung bis ½4 Uhr unter⸗ brochen. Schwurgericht Mannheim Juſtizbeleidigung durch die„Arbeiter⸗Zeitung“ Die Redakteure Kurt Roſen baum und Stefan Hey⸗ mann von der„Arbeiter⸗Zeitung“ ſtanden geſtern wegen zweier Artikel in Nr. 277 und 279 vor dem Schwurgericht. Beim erſten Artikel handelte es ſich um eine Polemik gegen die SPD. bzw. die„Volksſtimme“ im Anſchluß an eine An⸗ frage im Landtage über die Behandlung des Zuchthaus⸗ gefangenen Gorenflo in Bruchſal, der ſchon in der Ueber⸗ ſchrift:„SPD. verteidigt den Mord an Gorenflo“, eine Be⸗ leidigung enthielt. Ohne dieſes Wort wäre eine Anklage gar nicht erhoben worden. Aber es wurde zum zweiten Male gebraucht in der übernächſten Nummer der„Arbeiter⸗Ztg.“, und zwar in einer kritiſchen Betrachtung über die Verſagung der Adoption eines Kindes durch ein freireligiöſes Fräulein. Hier wurde eingangs geſagt:„Der ſozialdemokratiſche„Volks⸗ wille“ in Singen veröffentlicht einen Skandal der Klaſſen⸗ juſtiz, aber nach dem Mord an Gorenflo muß man bei der Juſtiz in Baden auf alles gefaßt ſein“. Der Gefangene Gorenflo war rückenmarkleidend, wurde ſchließlich ins Mannheimer Gefängnis lazarett ge⸗ bracht und, als ſich das Leiden verſchlimmerte, am 12. 9 0 v. J. in das ſtädtiſche Krankenhaus, wo er bald darau ſta r b. Die Gefängnisverwaltung wurde beſchuldigt, den Ges fangenen als Simulanten gehalten und nicht früh genug ärztliche Behandlung angeordnet zu haben. Ferner wurdes die Verwandten nicht benachrichtigt, als der hieſige Gefängnis⸗ arzt, Medizinalrat Dr. Götzmann, berichtete, daß ſich„der Kranke in Auflöſung befinde“. Erſt als er bereits über eine Woche beerdigt war, erhielten die Verwandten von den Dingen Kenntnis. Der Staatsanwalt hält beide Angeklagten für ſchuldig, Heymann außer der üblen Nachrede der verleumderiſchen Beleidigung. Er habe die Unwahrheit ſeiner Behauptungen ſchon von der Regierungserklärung im Landtage her ge⸗ kannt. Gegen ihn beantragte er eine Gefängnisſtrafe, die das Minimum von einem Monat überſchreite, gegen Roſen⸗ baum eine Geldſtrafe in Höhe von etwa 1500 Mark, ferner Urteilspublikation in der„Arbeiter⸗Zeitung“, dem Mann⸗ heimer Amtsverkündiger und der„Karlsruher⸗Zeitung“. Der Verteidiger wandte ſich namentlich gegen die ſtrengjuriſtiſche Auffaſſung des Wortes Mord. Im Volke ſei ein ſolches Wort Gebrauch, wenn man einen Menſchen ſterben laſſe wie es hier geſchah. Die Kritik an ſich ſei durchaus berechtigt geweſen. Das Gericht ſprach gegen Roſenbaum eine Geldſtrafe von 1000 Mark, gegen Heymann eine ſolche von 1500 Mark aus. Das Urteil iſt in drei Zeitungen zu veröffent⸗ lichen. Verleumderiſche Beleidigung wurde nicht angenommen. * § Beſtrafter Verſicherungsſchwindel. Das Amtsgericht Kenzingen verhandelte dieſer Tage gegen die Gebrüder Weis, die, um in den Beſitz der Verſicherungsſumme zu ge⸗ langen, vor mehreren Jahren ein Pferd zu Tode ge⸗ quält hatten, ein Betrug, der erſt in dieſem Frühjahr her⸗ auskam, da die beiden Brüder miteinander in Streit ge⸗ raten waren. Als geiſtiger Urheber des Vergehens wurde Auguſt Weis zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt, Karl Weis erhielt drei Monate und Johann Weis zwei Mo⸗ nate Gefängnis. Die Unterſuchungshaft wird angerechnet. Schluß des redaktionellen Teils Geschenke von auserlesener Sehönheit! lich, ſonſtſtreitſüchtig. Er drohte ſehr oft mit Umbringen. Verſchiedene Zeugen bekunden, daß Frau Bär ſauber und Modeschmuck“ Juwelen/ Uhren/ Silberwaren 8406 Später zogen die Mutter und Tochter nach unten, der Ehe⸗ fleißig war. Sehr intereſſant waren die Aeußerungen des Uhrmacher und mann Bär nach oben. Zeugen Lutz, der ausſagt, daß Herr Bär immer ſtark getrun⸗ FR. J. KRAUT ef,“ O 6, 3 U. T 1, 3 rr 2 eee neee CCC... 9 * Sloummun old dur Nin fu 30 Roman von Haus Land .(Urheber⸗Rechtsſchutz Bimag, Berlin SW. 19) Als er geendet hatte, ſtanden alle auf, um erneut mit⸗ einander anzuſtoßen. In dieſem Augenblick überreichte eines der bedienenden Mädchen der jungen Frau einen verſchloſſe⸗ nen Brief. Niemand hatte den Vorgang beobachtet und nie⸗ mand bemerkte, daß Gerda den Umſchlag aufriß und mit ſchwimmenden Augen die Worte las: „Gerda, draußen vor der Tür ſteht dein Vater!“ Einen Augenblick lang ſtarrte die junge Frau auf die ſtetlen Schriftzüge— ihr Herz klopfte ſo ſtark, daß ſie kaum zu atmen wagte. Einige Sekunden Groth beobachtet, Brauen nachblickte. g Kurz darauf öffnete ſich die Flügeltür wieder und in ihrem Rahmen tauchte Gert von Wolkonſkis hochgewachſene Geſtalt auf, in tadelloſem Frack! 5 Gerda hatte ſich in ihren Vater eingehängt und führte ihn zu ihrer Mutter. Atemloſes Schweigen herrſchte plötzlich in dem weiten Naum. Groth war von ſeinem Sitze aufgeſprungen. Leichenblaß flüſterte er, ſeine Stimme nur mühſam beherrſchend, Edith ins Ohr:„Wollen Sie das wirklich dulden?“ Sie ſah ihn hilflos an.„Was kann ich denn dagegen tun?“ erwiderte ſie haſtig und an allen Gliedern zitternd. Groth verſtändigte ſich mit ſeiner Mutter nur durch einen Blick. Die alte Dame erhob ſich ſogleich, nahm ihres Sohnes Arm und, von ihm geführt, verließen beide in auffälliger Weiſe den Saal. Aufs tiefſte beſtürzt ſah ihnen Edith nach. Gert von Wolkonſki begrüßte Edith lächelnd, gab ihr einen Handkuß, ließ ſich von ſeiner Tochter zu Axel führen, dem er ſeinen Glückwunſch ausſprach, und ging dann, ſtets am Arm Gerdas, ſich vorſtellend von einem Gaſt zum anderen. Schließlich ſtand er vor dem Notar, der gleichfalls ein⸗ geladen worden war. Der ſprang auf und meinte:„Ich kenne den Herrn..% womit er, ſich haſtig gegen Gerda verbeugend, gleichfalls den Saal verließ. Während Groth und ſeine Mutter draußen in der Gar⸗ derobe ihre Ueberkleider anlegten, trat Brode heran. ſpäter huſchte ſie hinaus, nur von der ihr geſpannt und mit hochgezogenen Groth ſchlug ihm auf die Schulter und meinte:„Ja, lieber Brode, wir beide haben unſere Wächterpflicht herzlich ſchlecht Erfüllt Drüben im Saal hatte Gert von Wolkonſki neben Edith Platz genommen. Er ſprach haſtig auf ſie ein und leerte Glas um Glas und redete. Wie ein Bildwerk aus Stein ſaß ſie neben ihm, das Antlitz von Pein verzerrt. Was würde Groth jetzt wohl tun? Dieſer Gedanke quälte ſie im Augenblick am meiſten. Er hatte ihr ſein Wort ge⸗ geben, daß er ſie und das Werk in dem Augenblick für immer verlaſſen würde, in dem Wolkonſki die Schwelle des Willers⸗ ſchen Hauſes überſchritt. Und dieſer Wolkonſki ſaß nun neben ihr und taſtete unter dem Tiſch nach ihrer Hand. Sie entzog ſie ihm mit einem Ruck, während vor ihrem matten Blick im Saal ſich alles zu drehen ſchien. Edith fühlte, von Grauen geſchüttet, daß mit dieſem Mann, der jetzt hier ſo dreiſt an der Tafel ſaß, zum zweiten⸗ mal das Unglück nach Oelheim gekommen ſei. Mußte Groth nicht denken, daß ſein Eindringen mit Ediths Einverſtändnis vorbereitet geweſen war, und mußte ihr eigenes Verhalten ihn nicht in der Anſicht beſtärken? Statt nach Wolkonſkis Eintritt entrüſtet aufzuſpringen und ihn in feſtem Tone zu erſuchen, den feierlichen Anlaß nicht zu mißbrauchen, hatte ſie ſich völlig apathiſch verhalten. Auch jetzt hatte ſie noch nicht die Kraft gefunden, eine entſcheidende Handlung zu vollziehen. Die Angſt ſchnürte ihr die Kehle zu und ihre Stirn wurde feucht. Axel von Brockhauſen, der durch den ſkandalöſen Vorfall auf das peinlichſte berührt war, ließ Edith nicht aus den Augen. Er nahm es Gerda ſehr übel, daß ſie ſich in ihrer tempera⸗ mentvollen Art hatte hinreißen laſſen, den Vater in den Saal zu führen Seit dem Augenblick war die ganze Feſtſtimmung ver⸗ flogen und das Verhalten der Gäſte zeigte nur aufs deutlichſte, welche unhaltbare Situation entſtanden war. Er trat auf Edith zu und ſagte ihr liebevoll:„Ich ſehe, liebe Mama, dir iſt nicht wohl. Darf ich dich auf dein Zimmer führen?“ Teilnahmlos ſtand Edith auf und verließ, auf ſeinen Arm geſtützt, den Saal. In ihrem Schlafzimmer angelangt, vermied er auf den Vorfall einzugehen und meinte nur taktvoll: „Ich glaube, es iſt für alle Beteiligten das Beſte, wenn ich unverzüglich mit Gerda abreiſe. Ich werde den Gäſten ſagen, daß eine leichte Erkrankung dich zwingt, ihnen jetzt fernzu⸗ bleiben, und daß wir deshalb genötigt ſeien, die Feier vor⸗ zeitig abzubrechen.“ Edith nickte. Sie war Axel dankbar, daß er ſie jetzt aller Verantwortung enthob. Kurze Zeit danach klopfte es an der Tür. Gerda bat um Einlaß. Sie hatte ſchon ihr Reiſekleid an, umarmte die Mutter und bat ſie ſchluchzend um Verzeihung. Sie machte auch den Verſuch, zu erklären, wie alles gekommen war, fand aber nicht die Zeit, zu Ende zu ſprechen, denn Axel kam, um ſie abzuholen. Langſam ging Edith durch das leer gewordene Haus. Die Gäſte waren fort, die Tafel wurde abgeräumt. In einer Ecke des Feſtſaales ſaß Wolkonſki, eine Zigarette zwiſchen den Lippen. Er gebärdete ſich gerade ſo, als ſei er hier zu Hauſe. Als er Edith erblickte, erhob er ſich gemächlich und bat ſie, mit ihm in den Park zu gehen und ihn anzuhören. Sie fand nicht die Kraft, Widerſtand zu leiſten. Nun, an ihrer Seite ſchreitend, ſetzte er ihr in ſehr ruhi⸗ gem Tone auseinander, er ſei ein müder Menſch geworden, längſt von allen Jugendtorheiten geheilt, und ſein ſehnlichſter Wunſch wäre es, den Abend ſeines Lebens in ruhiger Ge⸗ borgenheit hier verbringen zu dürfen. Er würde niemanden ſtören, niemandem zur Laſt fallen, er ſehne ſich nur ſehr da⸗ nach, nicht mehr ſo einſam zu ſein. 5 Edith ſchrie nicht auf, ſagte nicht energiſch nein, ſondern wieg. Und er wußte ihr Schweigen auf ſeine Art zu deuten Zwei Wochen gingen dahin. Wolkonſki war während die⸗ ſer Zeit ſo klug, ſich die denkbar größte Zurückhaltung aufzu⸗ erlegen. ſchweigend hatte einräumen laſſen. Im übrigen vermied ſie es, ihm zu begegnen. Trafen ſie 5 10 5 zuſammen, ſo wechſelten ſie nur einige gleichgültige orte. Groth blieb unſichtbar. Sein Heim hatte er noch am Hochzeitstage verlaſſen, aber, zu Ediths größter Freude, ſeine Beziehungen zum Oelheimer Werk noch nicht abgebrochen. Er war noch immer Leiter des Unternehmens, nur hatte er mit ſeiner Mutter ſein Quartier in einem Gaſthof des Ortes aufgeſchlagen. Offenbar wartete er dort den weiteren Ver⸗ lauf der Ereigniſſe ab. Allmählich ſchien Gert von Wolkonſki etwas aufzutauen, er wurde regſamer, man ſah ihn wiederholt im Werk, wo er von der Arbeiterſchaft mit höchſt unfreundlichen Blicken em⸗ pfangen wurde. 8 Die Leute wußten, zweifellos von Groth aufgel läst, über Wolkonſki Beſcheid und zeigten nicht die geringſte Neigung, ihn ernſt zu nehmen. 5 (Fortſetzung folgt) Er bewohnte zwei Zimmer, die ihm Edith ſtill⸗ 2 N Dienstag, den 11. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 264. , die drei ſalſchen zungſtauen bon Orleans Von Walter v. Rummel ANR . 8 Im Februar 1429 ſchlug ſich Jeanne d Arc an den Hof des Dauphins durch. Bereits am 30. April kam ſie mit dem Ent⸗ ſatzheer vor Orleans an und erſtürmte es in wenigen Tagen. Sodann erfocht ſie den großen Sieg von Patay, eroberte viele andere Städte. Schon am 17. Juli konnte der Dauphin zu Reims gekrönt werden. Jeanne d' Are ſtand auf der Höhe ihrer Erfolge und im ſtrahlenden Zenit ihres Ruhmes. Doch bald bekamen ihre nicht wenigen Widerſacher mehr und mehr die Oberhand. Auch das Schlachtenglück begann von ihr zu wei⸗ chen. Ihr Verſuch, Paris zu erobern, mißlang. Ebenſo die Belagerung von La Charité. Bereits am 23. Mai 1430 wurde Johanna beim Verſuch des Entſatzes von Compiegne gefangen genommen. Damit begann ihre lange und ſchwere Leidenszeit, die erſt ein volles Jahr ſpäter, am 30. Mai 1431 mit ihrer Ver⸗ hrennung endete.. Ungeheuer war von allem Anfang an das Aufſehen, das ihre Erſcheinung hervorrief und ihr Ruhm ging durch alle Lande. Kurz ſchon nachdem ſte aufgetaucht, wurde im Heiligen Römiſchen Reich Deutſcher Nation eine Tafel mit ihrem Bildnis gezeigt. Und heute, ausgelöſt durch Krieg, Heiligſprechung, das Shawſche Drama und die 500 Jahr⸗ feier iſt die Erinnerung an ſie lebhafter denn je. Wenn das nach fünf Jahrhunderten ſo iſt, ſo kann man ungefähr erwägen, welche Kraft dem Namen der Jungfrau zu ihren eigenen Zeiten und im eigenen Volke innewohnte. Ob⸗ wohl ihr Tod durch viele Einzelheiten einwandfrei feſtſtand, ihre Aſche in die Seine geſtreut wurde, obwohl bei den fanati⸗ ſterten Feinden, die ſie hatte, an ein Entkommen gar nie zu denken geweſen, das Volk Frankreichs wollte einfach ſeine heilige Heldin nicht tot haben und wiſſen. Gerade die kleinen Leute hielten ihr die Treue, wie ſie denn auch zu ihren Leb⸗ zeiten ihre beſten Freunde unter den einfachen Soldaten ge⸗ habt hatte. Ganz dieſelbe Erſcheinung machte ſich bei Johanna geltend, wie ſie auch bei den Lieblingen des deutſchen Volkes feſtzuſtellen iſt, von Barbaroſſa im Kyffhäuſer angefangen bis herunter zu Ludwig II. von Bayern. In allen Einzelheiten wurde der Hergang von Johannas Rettung erzählt und von der Mehrzahl der Leute auch willig geglaubt. Zieht man nun die damalige Verſtändigungs⸗ und Verkehrsſchwierigkeiten auf weitere Entfernungen hin in Betracht, ſo liegt es auf der Hand, daß es für jene, die im Trüben fiſchen wollten, nicht allzu ſchwer ſein mochte, ſich des Namens und des Auſehens der Heroin des Volkes zu bedienen. Dieſes iſt auch geſchehen. Auf unſere Tage iſt die Kunde von drei ſolcher falſchen Jungfrauen gekommen. Als erſte ſei das Mädchen von Sarmaize genannt, einem Dorfe zwiſchen Maas und Marne. Hier lebten Verwandte Johannas und hier tat ſich im Jahre 1452 eine auf, die ganz wie Johanna in Männerkleidung und in nach Soldatenart kurzgeſchnittenem Haare daherkam. Sie landete aber bald im Gefängnis von Saumur, aus dem ſie nach drei Monaten unter der Bedingung, ſich anſtändig zu betragen und die Manns⸗ tracht abzulegen, entlaſſen wurde. Die falſche Heroine fügte ſich williger als dies Johanna in Rouen getan, verzichtete auf alles Heldiſche und ließ ihr Boot bald in den Hafen der Ehe einlaufen. Hartnäckiger war ein anderes, aus Mans gebürtiges Mäd⸗ chen. Dieſem gelang es, den Biſchof der Stadt Martin Be⸗ ruyer, obwohl dieſer ein grundgelehrtes Haus war oder viel⸗ leicht gerade deshalb, vollſtändig zu täuſchen. Er ſchickte ſeinen Schützling im Jahre 1460 ſogar der Königin zu. Dort aber wurde das Mädchen von Mans der Täuſchung überführt, in Tours an den Pranger geſtellt und ſodann ſieben lange Jahre, „das Brot der Schmerzen zu eſſen und das Waſſer der Trauer zu trinken“ ins Gefüngnis geworfen. Nach Verbüßung dieſer Strafe und ihrer Freilaſſung wurde die unecht befundene Jungfrau, die ſchon während der ſtrengen Unterſuchung am königlichen Hofe des Konkubinates mit einem Kleriker über⸗ führt worden war, Inhaberin eines Freudenhauſes. Weiteres iſt nicht mehr von ihr bekannt. Das allerintereſſanteſte der drei Mädchen, die ſich für Jo⸗ hanna ausgaben, iſt ſchon viel früher aufgetaucht, trat bereits fünf Jahre nach dem Tode der Jungfrau auf den Plan. Kam da, wie der Chroniſt erzählt, am 20. Mai 1436 ein Mädchen nach Metz, das ſich Claude nannte und ſich für die Jungfrau ausgab. Es fand ſofort eine eifrige gläubige Gemeinde, be⸗ kam von allen möglichen Seiten reiche Geſchenke, erhielt Hengſt, Schwert und Ring. Die Abenteuerin muß es zweifel⸗ los verſtanden haben, einen gewiſſen Nimbus um ſich zu ver⸗ breiten. Sie ſprach zu dieſem Zwecke meiſt in dunklen Gleich⸗ niſſen und tat höchſt geheimnisvoll. Von Metz ging ſie nach Duxemburg, wo ſie in der Herzogin eine Gönnerin und Be⸗ ſchützerin fand. Dort lernte ſie den Sohn des Grafen von Virtenburg(Württemberg) kennen. Er liebte ſie ſehr, ließ ihr einen ſchönen Bruſtharniſch machen und führte ſie nach Köln. Ueber ihren Kölner Aufenthalt haben wir genauere Nach⸗ richt durch Johann Nider, der ſeine Erinnerungen wenige Jahre nach den Ereigniſſen aufgezeichnet hat. Dieſer hin⸗ wiederum bezog ſeine Wiſſenſchaft von dem Profeſſor und In⸗ qutſitor Kalteiſen. Claude, die ſich weiter die„Jungfrau“ hieß, ging ganz wie Jeanne d' Are in Männerkleidern und zwar hatte ſie Edelmannstracht gewählt. Ganz richtig, denn Frank⸗ reichs Retterin war ja mit ihrer Familie unter dem Namen „Du Lys“ in den Adelsſtand erhoben worden. Im Gegenſatze aber zur echten Jungfrau verluſtierte ſich Claude nicht wenig an Tanz und wilden Zechgelagen, bei denen ſie eine tüchtige Klinge ſchlug. Auch ſonſt brachte ſte erſtaunlich Scheinendes zuwege, warf Gläſer an die Wand, daß ſte dyrt zerſchellten und machte ſie flugs wieder ganz, zeigte zerriſſene Stoffe vor, die plötzlich unter ihren Händen ſich zuſammenſchloſſen und von neuem makellos wurden. Das wäre wohl noch alles angegan⸗ gen, denn der Gauklerinnen gab es unter den fahrenden Frauen jener Zeit genug, wenn nicht Claude des weiteren die Unklugheit begangen hätte, ſich in den Kirchenſtreit um den biſchöflichen Stuhl von Trier zu miſchen. Sie rühmte ſich, ſie wolle, wie den Dauphin auf den Thron Frankreichs, den einen der Bewerber auf den Biſchofsſtuhl Triers ſetzen. Dieſer ſcharfe Eingriff in die ihre ureigene Domäne brachte die Kirche wider Claude auf. Sie wurde vor das Inquiſitionsgericht ge⸗ laden. Es hätte ihr nun leicht zuſtoßen können, daß ſie ganz ebenſo wie die wahre Jungfrau verbrannt worden wäre, wenn nicht ihr Freund, der Graf von Virtenburg, jetzt eingegriffen und ihr zur Flucht verholfen hätte. Sie enteilte heimlich zu ihrer Beſchützerin, der Herzogin von Luxemburg. Die Inqui⸗ ſition exkommunizierte ſie in ihrer Abweſenheit. Am Luxem⸗ burgiſchen Hofe lernte Claude einen adeligen Herrn aus der Familie des Armoiſes kennen, heiratete ihn und zog mit ihm nach Metz. Sie nannte ſich von nun an einmal nach ihrer vor⸗ getäuſchten Herkunft„Jeanne du Lys, Pucelle de France“ und jodann des weiteren nach dem Schloſſe ihres Mannes„Dame de Tichemont“. Unter dieſem Titel ſetzte ſie am 7. November 1436 ihr adeliges Siegel auf einen Kaufvertrag. In den nächſten Jahren gebar ſie dem Herrn des Armoiſes zwei Kinder. Lange aber litt es ſte nicht in der ſtillen Rolle der Ehefrau. Bereits im Sommer des Jahres 1439 finden wir die falſche Jungfrau von neuem auf der Wanderſchaft und be⸗ gegnen ihr ſodann in Orleans wieder. Zu unſerer Verwun⸗ derung iſt ſte nun ſtändig mit den zun Brüdern der richtigen Jungfrau beiſammen, mit Pierre, der zu Compiegne die Ge⸗ fangenſchaft Jeannes geteilt hatte und dem es erſt einige Jahre ſpäter geglückt war, die Freiheit gegen ein hohes Löſegeld zu erhalten, mit Jean, der für den König zu Vaucouleurs gebot. Dieſe zwei Brüder Johannas waren ſchon auf die erſte Kunde, daß ihre Schweſter noch lebe und beim erſten Auftreten Claudes nach Metz geeilt. Sie glaubte damals, wie berichtet wird, in der Neuaufgetauchten ihre Schweſter zu erkennen. Dieſe muß entſchieden eine große äußerliche Aehnlichkeit mit Jeanne ge⸗ habt haben. Dennoch iſt es kaum wahrſcheinlich, daß die beiden Brüder nicht ſchon beim erſten Zuſammentreffen den Betrug erkannt haben. Sicher aber iſt wohl, daß ſie ſehr bald mit der Abenteuerin bewußt zuſammengearbeitet haben. Jean, der Präfekt von Vaucouleurs, eilte kurz nach der vorgeſpiegelten Wiedererkennung ſogar zum König und erhielt für ſeine ſelt⸗ ſame Kunde von dieſem 100 Franken zugeſprochen. Daß die beiden Brüder mit Claude gemeinſame Sache gemacht haben, mag in der Hauptſache dadurch veranlaßt worden ſein, daß es den Beiden hundeſchlecht ging. Pierre hatte durch das ihm ab⸗ gepreßte Löſegeld die ganze Mitgift ſeiner Frau verloren, Jean war im königlichen Dienſt ſcheinbar auch nicht auf Roſen gebettet. Was Wunder, wenn man es ſich nun wohl gefallen ließ, daß die dankbaren Bürger von Orleans jetzt das Beſte des Guten auftiſchten, das ſeltſame Dreigeſpann wie den Herr⸗ gott in Frankreich leben ließen. Außerdem gab es ſogar wie⸗ der Geld, das dankbare Orleans ſtiftete ſeiner Befreierin 210 Pariſer Livres. Noch heute erzählen die ſtädtiſchen Rechnungs⸗ bücher davon. Einträchtig mit dem zu gleicher Zeit für Jeanne geleſenen Seelenmeſſen iſt die Ausgabe verbucht. So ſicher es iſt, daß Jean und Pierre bewußt mit falſchen Karten ſpielten, ebenſo ſicher iſt es, daß die guten Bürger von Orleans im beſten Glauben gehandelt haben. Schon die brü⸗ derliche Liebe der beiden Herren du Lys mußte ſie täuſchen. Kam dazu, daß man die Jungfrau in den Jahren 1429 und 30 nur von weitem und zu Pferde geſehen hatte. Einige wenige von der hohen Obrigkeit waren allerdings beim Feſtmahle in der befreiten Stadt neben ihr geſeſſen. Aber ſelbſt wenn dieſe Herren 1439 noch gelebt haben, ſo waren doch inzwiſchen neun Jahre ins Land gegangen, die das junge Mädchen von damals gewiß verändert haben konnten. Erſtaunlich hätte es den Leu⸗ ten von Orleans allerdings erſcheinen müſſen, daß die früher ſo enthaltſame und mäßige Jungfrau nun eine zechfreudige Bacchantin geworden war, die gar nicht genug bekam. An einem einzigen Tage werden ihr heiſpielsweiſe 21 Pinten Wein geſtellt. Nachdem die Pinte ſo ziemlich einen Liter be⸗ deutet, iſt ſelbſt, wenn Claude ein Frauenzimmer nach Art der Grimmelshauſenſchen Landſtörtzerin Kouraſche geweſen iſt, es doch wohl nicht möglich, daß ſie ganz allein das alles hinunter⸗ ſchlampammpt hat. Ihre zwei falſchen Brüder, ſowie ſonſtige gute Freunde und trinkfreudige Gefolgſchaft werden da tat⸗ kräftig mitgeholfen haben. a Vierzehn Tage lebte die Dame des Armoiſes ſo in Saus und Braus zu Orleans weiter. Dann ging ſie nach Tours, wo ſich ein ähnliches Spiel, allerdings in kleinerem Rahmen, wiederholte. Von dort aus reiſte ſte zum Marſchall von Frankreich nach Poitou. Auch dieſer nahm ſie mit offenen Armen auf und gab ihr ſogar ein militäriſches Kommando. Wie Claude ihre Kompagnie oder ihr Regiment geführt, hat ſich nicht auf die Nachwelt vererbt. Jedenfalls aber hatte ſie ihre Charge einige Zeit inne. Ob mit Wiſſen oder ohne Zuſtimmung des Königs? Eine ſchweigende Billigung lag da ſicherlich vor. Karl VII., ber für die gefangene Johanna keinen Finger gerührt, mag es damals begrüßt haben, daß im Lande plötzlich die Kunde um⸗ ging, die Jungfrau ſei gar nicht verbrannt worden und noch am Leben. So dankte er Thron und Krone nicht, wie Miß⸗ geſinnte ihm nachſagten, einer zu Recht verbrannten Zau⸗ berin, einer Ketzerin und Erzhexe. Der franzöſiſche Hof mag daher anfänglich dieſe wiedererſtandene und ſo wunderbar von einem ſicheren Tode errettete Jeanne freudig begrüßt und über ſie nach Möglichkeit ſeine ſchirmende Hand gehal⸗ ten haben. Anders wäre es ja doch kaum zu erklären, daß, wenn ſchon in Orleans niemand den Betrug erkannt, ſpäter⸗ hin während ihres militäriſchen Kommandos, wo die neue Jungfrau mit vielen früheren Waffengenoſſen der echten zu⸗ ſammen kam, keiner gegen ſie gezeugt hat und aufgeſtanden iſt.„Laissez faire, laissex aller!“ muß zum mindeſten die offizielle, Claude betreffende Weiſung gelautet haben. Einer der damaligen Chroniſten, Pierre Sale, berichtet nun, daß die Dame des Armoiſes ſogar von Karl VII. in Audienz empfangen worden ſei. Dies mußte entweder noch im Jahre 1439 oder zu Beginn von 1440 geweſen ſein. Ob die Tatſache dieſes Empfanges ganz gewiß iſt, mag dahin⸗ geſtellt ſein. Verſchiedenes muß da etwas mißtrauiſch machen. Schon der Beginn der Audienz wird genau ſo geſchildert wie jene erſte, die die wirkliche Jeanne mit dem Dauphin gehabt, ſich abgeſpielt hat. Karl VII. verbirgt ſich neuerdings unter ſeinen Hofherren, wird aber auch von der falſchen Jungfrau ſofort erkannt. Außerdem ſoll Claude anläßlich dieſer Audienz dem König alles reumütig eingeſtanden haben und Karl hat, wie berichtet wird, die Dame des Armotiſes und ihre Mitſchuldigen beſtraft. Nun iſt ſonſt nirgends von irgendwelcher Buße, die von königlicher Seite über die Dame des Armoiſes verhängt worden iſt, etwas bekannt, Ebenſo⸗ wenig geſchah ihren zwei Mitſchuldigen, den Gebrüdern du ys, das mindeſte. Jean amtete ungeſtört als Präfekt von Vaucouleurs weiter, Pierre aber bekam bald nach dieſen Er⸗ eigniſſen vom Herzog von Orleans eine Inſel in der Votre geſchenkt. 55 Weniger gut ſchnitt letzten Endes Claude ſelbſt aß. Ste wurde, ganz unabhängig von der eben erwähnten Audienz und der ſich daran ſchließenden eventuellen Beſtrafung durch den König, im Frühjahr 1440 in Paris, wohin ſte durch Be⸗ waffnete eingeholt ward, vor allem Volke an den Pranger geſtellt..... Dann verſchwindet die Geſtalt der falſchen Jungfrau von Orleans aus allen Akten und Berichten. Nur mehr die Sage weiß zu vermelden, daß ſie von Schandpfahl und Pranger reuig und gebeſſert zu ihrem Gemahle nach Schloß Tichemont zurückgekehrt ſei, dort und in Metz, be⸗ ſchirmt von dem über ihrem Haustor hängenden Wappen der wahren Jungfrau ein hohes, friedliches und ehrenvolles Al⸗ ter erreicht habe.. Ein Drama in der Südſee vor oͤrei Jahrhunderten „Balavias Kirchhof Von Günther Erlenbeck In dieſem Sommer ſind gerade drei Jahrhunderte ver⸗ floſſen, ſeit ſich fern an der auſtraliſchen Küſte eines der ent⸗ ſetzlichſten Dramen abſpielte, von denen die Geſchichte der Seefahrt weiß. Im Oktober 1628 hatte der holländiſche Segler„Batavia“, Kapitän Pelſert, den Hafen von Texel mit Kurs auf den Golf von Carpentaria verlaſſen. Am 4. Juni 1629 lief das Schiff, vielleicht infolge falſcher Na⸗ nigierung, an der Abrolhos⸗Gruppe auf eine Sandbank auf. Da die Verſuche, es wieder flott zu bekommen, ſcheiterten, wurden alle Reiſenden nach einer kleinen Inſel gebracht, wo⸗ hin ſich auch die Beſatzung begab, als ein aufkommender Sturm die„Batavia“ vollends zum Wrack gemacht hatte. Waſſer war auf der Inſel nicht zu finden; die von Bord geretteten Vorräte drohten auf die Neige zu gehen, ſo daß der Kapitän beſchloß, in einem Boot nach dem auſtraliſchen Feſt⸗ land zu fahren, um von dort Waſſer zu holen. Nach zehn⸗ tägigem vergeblichen Suchen ſah Pelſert keinen anderen Aus⸗ weg, als in der kleinen offenen Schaluppe nach Batavia zu ſegeln, um von dort Hilfe zu holen. Nach gefahrvoller, be⸗ ſchwerlicher Fahrt kam er am 7. Juli dort an; ſchon acht Tage ſpäter ging er mit einem ihm zur Verfügung geſtellten Segler, der„Sardam“, wieder in See, um ſeine Leidensgefährten zu erlöſen. In ſeiner Abweſenheit trugen ſich auf„Batavias Kirch⸗ hof“— ſo taufte man die Inſel— furchtbare Dinge zu. An Bord hatte ſich als Superkargo ein gewiſſer Cornelius Jerome befunden, ein Erzſchurke, der ſchon während der Reiſe die Mannſchaft zur Meuterei verleiten wollte, um nach Beſei⸗ tigung der Schiffsoffiziere und der Paſſagiere ein luſtiges Piratenleben zu führen. Der Schiffbruch vereitelte dieſe Ab⸗ ſicht zunächſt. Da man nun annehmen konnte, daß Kapitän Pelſert mit einem anderen Schiffe bald zu Hilfe kommen würde, griff Jerome ſeinen urſprünglichen Gedanken wieder auf und beſchloß, dies Hilfsſchiff ſeinen finſteren Plänen dienſt⸗ bar zu machen. Dabei ſtörten ihn jedoch die mehr als 150 Paſſagiere beiderlei Geſchlechts, die ſich auf der Inſel be⸗ fanden. Jerome faßte daher mit einigen Gleichgeſinnten den teufliſchen Entſchluß, alle bis auf etwa 30 Mann, die ungefähr⸗ lich ſchienen und vielleicht gewonnen werden konnten, kurzer⸗ hand abzuſchlachten. Die Schurken gingen zu dieſem Zwecke einen regelrechten Vertrag ein, indem ſie unter Anrufung des Höchſten und bei ihrer ewigen Seligkeit einander Beiſtand und Hilfe gelobten! Unter Führung eines gewiſſen Hayes hatten ſich 45 Schiff⸗ brüchige inzwiſchen nach einer anderen Inſel begeben, um dort Waſſer zu ſuchen. In der Tat war ihnen das Glück hold, und ſie gaben ben Zurückgebliebenen durch Feuerzeichen davon Kunde. Zu ihrem Erſtaunen blieben ſie ohne Antwort. Es war gerade die Nacht, die Jerome für das allgemeine Morden beſtimmt hatte. Auf„Batavias Kirchhof“— der Name war wirklich treffend gewählt— ſpielten ſich entſetzliche Szenen ab. Die Meuterer fielen plötzlich mit Meſſern und Beilen über die nichts ahnenden Reiſenden her und metzelten die Wehrloſen ohne Erbarmen nieder. Mehr als hundert Männer, Frauen und Kinder fielen der Mordluſt zum Opfer. Nur wenige gute Schwimmer vermochten ſich nach der anderen Infel zu retten, wo ſie Hayes und den Seinen die Schreckenskunde überbrachten. Obgleich man über keine anderen Waffen als Knüttel und die Riemen aus den Booten verfügte, wurde be⸗ ſchloſſen, dem in kurzem zu erwartenden Angriff der Meu⸗ terer hartnäckigſten Widerſtand entgegenzuſetzen. Jerome ließ ſich indeſſen Zeit. Auf einer dritten Inſel befand ſich noch eine kleine Gruppe, die zunächſt kaltblütig „erledigt“ wurde. Dann— es war inzwiſchen Auguſt ge⸗ worden— erfolgte der Angriff auf die Hayes'ſche Abteilung. Etwa zwanzig der Verbrecher fuhren in einem Boote hin⸗ Über, wurden aber von den ſich verzweifelt Wehrenden zurück⸗ geſchlagen. Jetzt nahm Jerome ſelbſt die Sache in die Hand, aber mit keinem beſſeren Erfolge. Da mit Gewalt offenbar nichts auszurichten war, verſuchte er es mit Liſt, indem er einige franzöſiſche Söldner, die ſich bei Hayes befanden, zu kaufen ſuchte. In einem Briefe verſprach er, ſie zu ſchonen und in ſeine Horde aufzunehmen, wenn ſie ihre Kameraden verrieten. Die Franzoſen gingen ſcheinbar darauf ein, zeigten den Brief aber Hayes, und als eine Abteilung der Mörder am nächſten Tage auf der Inſel landete, wurde ſie aus dem Hinterhalt überfallen und bis auf einen niedergemacht. Jerome ſelbſt geriet in Gefangenſchaft. Inzwiſchen war die„Sardam“ auf dem Wege nach den Abrolhos. Widrige Winde und Strömungen hemmten die Fahrt, ſo daß man erſt am 19. September beim Wrack der Batavia ankam. Durch Hayes mit den entſetzlichen Vor⸗ gängen bekannt gemacht, ging Kapitän Pelſert zunächſt daran, ſich des Reſtes der Meuterer zu bemächtigen, die ſich der Uebermacht ohne weiteres ergaben. Dann folgte das Ge⸗ richt. Jerome ſuchte alle Schuld von ſich abzuwälzen, gab aber nach vierzehntägiger„peinlicher Befragung“ auf der Folterbank ſeine Verbrechen zu. Das Urteil lautete für ihn und ſeine Spießgeſellen auf Tod durch den Strang. Auf einer kleinen Inſel wurden Galgen errichtet und die Schuldigen gehenkt. nachdem jedem zuvor die rechte Hand, Jerome beide Hände, abgeſchlagen worden waren. * Das Drama von„Batavias Kirchhof“ hatte ſeinen Ab⸗ ſchluß gefunden. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung furiſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. O. Na. 1. Baden hatte am 16. Juni 1925 2 312 402 Einwohner. 2. Der Amtsbezirk Karlsruhe hatte 222 049 Einwohner, davon ent⸗ fallen auf Amtsgericht Durlach 41909 und Amtsgericht Karlsruße 180 140. 8. Der Amtsbezirk Mosbach zählte 40566 Einwohner und Amtsgericht Mosbach 30 670 Einwohner. 4. Uns unbekannt, viel⸗ leicht fragen Sie an der betreffenden Stelle ſelbſt au. e Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerel Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 . Direktion Ferdinand Heyme. Cheſredakteur Kurt Fiſcher— Verantworkl. Redakteure Für Polltit⸗ H. A. Meißner Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil:. B. Franz Kircher— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Jakob Faude, ſämiliche in Mannßeim 6. Seite. N Nr. 264 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe) Dienstag, den 11. Juni 1929 AG. Lignoſe Berlin Die bekanntlich von der deutſch⸗oberſchleſiſchen Montangruppe kontrollierte Geſellſchaft hielt in Mannheim ihre 56. o. GV. ab, in der von 5 Mill. A. rd. 3,21 Mill.„ vertreten waren. Die Ab⸗ haltung der GV. abſeits vom eigentlichen Tätigkeitsgebiete der Ge⸗ ſellſchaft erklärt ſich aus ihrer maßgebenden Beteiligung an der„Ba⸗ varka“ Finanzierungsgeſellſchaft m. b. H. Berlin, die den vor Jah⸗ resfriſt eröffneten neuen Theater⸗ und Wirtſchaftsbetrieb„Pfalz ⸗ hau“ in Ludwigshafen finanziert hat. Die GV. genehmigte einſtimmig und ohne Ausſprache die Regularien. Nach dem Verwaltungsbericht war der Geſchäftsverlauf 1928 nor⸗ mal und der Umſatz ſowohl im oberſchleſiſchen Induſtriegebiet als auch auf den übrigen Abſatzmärkten befriedigend. Der Rohgewinn ſtieg von 937 857„ auf 1161 125. Generalunkoſten beanſpruchten 387 333(i. V. 321 294) /, ſodaß nach erhöhten Abſchreibungen von 292 080(165 000)„ ein Reingewinn von 481 711(465 100) 4 ver⸗ bleibt, aus dem die GV. die Verteilung von wieder 8 v. H. Di⸗ vidende beſchloß. Auf neue Rechnung vorgetragen werden 34 360 (17 660) A. Aus der Bilanz(in Mill.): Geſamtanlagen 1,49(i. V. 1,51), Vorräte 1,35(1,58), Schuldner 1,64(2,99), Effekten und Beteiligungen nur noch mit 3,996 gegen 5,20 t.., worin anſcheinend die Abgabe der Beteiligung an der Lignoſefilm G. m. b. H. an die JG. Far⸗ ben zum Ausdruck kommt. Verpflichtungen ermäßigten ſich von 5,39 auf 2,57 Mill/ und die Bilanzſumme von 11,33 auf 8,54 Mill. I. Das laufende Geſchäftsjahr habe ſich bis jetzt normal entwickelt. Die weitere Entwicklung werde davon abhängen, in wel⸗ chem Ausmaße der zu erwartende deutſch⸗polniſche Handelsvertrag das Einfuhr⸗Kontingent polniſcher Kohle feſtſetzt und wie ſich diefes Kontingent auf die Förderung des deutſch⸗oberſchleſiſchen Bergbaus auswirken werde. Baumwollfpinnerei Speyer Erneuter Verluſtabſchluß * Jasmatzi⸗Reemtsma. Die GV. der Georg A. Jas matzi AG. in Dresden genehmigte zunächſt die bisher noch nicht bekanntge⸗ wordene Bilanz und beſchloß, aus dem nach 305 619(256 264)% Ab⸗ ſchreibungen 1 198 441(i. V. nach Tilgung von 146 942 /, Verluſtvor⸗ trag 880 878)/ betragenden Reingewinn wieder 6 v. H. Div i⸗ dende auf 6,95 Mill.„ Stamankapital auszuſchütten, während 2 Mill./ Vorzugsaktien wieder 5 v. H. zu erhalten haben. Der mit 44 049/ wieder neugebildeten geſetzlichen Rücklage werden 485 956 ¼ zugeführt. Der Bericht erwähnt die beträchtliche Steigerung der Um⸗ ſätze, ohne Ziffern zu nennen. Im neuen Jahre zeige der zunächſt zu rückgebliebene Abſatz ſeit März eine merkliche Belebung. Alsdann wurde die Liquidation und Uebertragung des Geſellſchaftsvermögens auf die zu errichtende Reemtsma Zigarettenfabriken Gmbh. gegen Gewährung von nom. 13 332 000/(von insgeſamt 30 Mill. J Geſchäftsanteilen ebenfalls widerſpruchslos genehmigt. Die Betriebe in Dresden ſollen voll aufrecht erhalten werden. Eigentlich handle es ſich bei den heutigen weittragenden Beſchlüſſen nur um die juriſtiſche Auswirkung der bereits ſeit längerer Zeit beſtehenden wirtſchaftlichen Vereinheitlichung, nachdem der Intereſſengemeinſchaftsvertrag ſeine praktiſche Probe erfolgreich erwieſen habe. Die zum Teil in fremder Hand befindlichen Vorzugsaktien werden ſatzungsgemäß zu 110 v. H. eingelöſt. Mannheim leicht rückgängig Das wenig günſtige Reſultat der Zeichnung auf die neue Reichs⸗ anleihe wirkte auf die Börſe etwas verſtimmend, ſo daß die Kurſe bei kleinem Umſatz leicht nachgaben. Farben⸗Aktien gaben auf 258 nach. Kursabſchwächungen von—3 Punkten hatten Linoleum, We⸗ ſteregeln und Waldhof zu verzeichnen. Von Nebenwerten C. H. Knorr 1 Punkt ſchwächer, dagegen Mannheimer Gummi eine Kleinigkeit be⸗ feſtigt. Am Verſicherungsmarkt lagen Mannheimer Verſicherung ſchwach. Bank und Brauereiwerte im weſentlichen unverändert. Von Rentenwerten wurden geſtern mit 97,5 v. H. eingeführten 5 v. H. Heidelberger Schatzanweiſungen auf dieſer Baſis gefragt. Frankfurt luſtlos Erweiterungsbau bei der 8G. Jarbeninduſtrie Werk Leverkuſen Wie wir hören, ſind auf dem Werk Leverkuſen bei Kölm der J. G. Farbeninduſtrie umfangreiche Neubauten, die durch die Erweiterung und Vergrößerung der Produktion notwendig wur⸗ den, teils im Gange, teils bereits fertig geſtellt. Ferner ſind An lagen größeren Ausmaßes für die Kartonnagefabrikation errichtet worden. Eine Reihe baulicher Erweiterungen ſind noch geplant. So beab⸗ ſichtigt man auch, das große eigene Kraftwerk der J. G. in Le⸗ verkuſen auszubauen, da bei gleichbleibendem Tempo der Produk⸗ tionserhöhung die vorhandenen Kraftanlagen den Anforderungen nicht mehr genügen dürften. * Concordia, Chemiſche Fabrik a.., Leopoldshall.— Wieder keine Dividende. Es wurde ein geringer Reingewinn erzielt, der zuſammen mit dem Gewinnvortrag vorgetragen werden ſoll. Im Vorfahr wurde ein Ver lu ſt von 273 360/ ausgewiefſen, ſo daß nach Auflöſung der Rücklage von 276 026/ einſchließlich Gewinn⸗ vortrag aus 1926 in Höhe von 11 489/ als verfügbarer Ueberſchuß 14 155/ vorgetragen wurden. Fehlen von Auslandsorores beeinfluſſen die Vörſe ſchiedene Erholungen von 7 bis 152 v. H. durchſetzen. Banken waren etwas lebhafter und feſter. Deviſen gegen Reichsmark ſind unverändert, der Dollar notierte .1935. Spanien weiter gebeſſert, 33.85 nach 34 Londoner Uſance. Schweiz inſolge der relativen Geloöflüſſigteit ſchwach, 19.24, 25 nach 10.24,75, London.8485 nach.8488, Holland 40.14 nach 40.14,50 alles gegen Newyork. Dollarſwapſätze unverändert, 75 Stellen ein Monat, .75 Stellen auf 3 Monate. Verliner Deviſen Diskontſätze: Neichsbank 7½, Lombard 8½, Privat 7 ½% v. 9. Amtlich 10, Juni 11. 555 N Disken 5 8 15 2 4 f 5 5 74 7 3 3 75 1 9 22 1 2 11 B...— d Die Geſellſchaft, bei der im vorigen Jahr nach ſcharfen Ausein⸗ Im Anſchluß an die ſchwächere geſtrige Abendbörſe eröffnete der in R⸗M für G. 1. 8 5 2 M. IIate. anderſetzungen zwiſchen der Hammerſen⸗Gruppe und der Baumwoll⸗ heutige Markt in weiter gedrückter Haltung. Der ſchwankende Ver⸗ Folland 100 Gulden 166,20[168,54 168.28 168,57 169,84 8,5 firma Reis u. Co. ⸗ Friedrichsfeld die Aktienmehrheit auf die letzt⸗ lauf der geſtrige Newyorker Börſe ſowie das enttäuſchende Zeich⸗ Uchen 3 29900 59.18 8858 88475 8875 8 5 45 genannte Geſellſchaft übergegangen war, verzeichnet auch für das nungsergebnis der Reichsanleihe— obwohl dieſes beine überraſchende 5 3 100 27 8119 81,35, 81,19 8135 81,588 7 Geſchäftsſahr 1928 einen Ver hu ſt von 299 827. Im Vorfahr Tatſache darſtellt— blieben nicht ohne Einfluß auf die Stimmung. Helſingfors... 100 finnl.. 10.528 10,548 10.525 10.545 10,512 7 wurde einſchließlich 36 862/ Verluſtvortrag aus 1926 nach 107 861, Das Geſchäft bewegte ſich in allerengſten Grenzen und konnte nur Italien. 100 Lire 21.925 21.965 21,925 21,968 22,025 7 Abſchreibungen auf Anlagen ein, Verluſt von 181563/ ausgewieſen, ſchleppend in Gang kommen. Auslandsoröres, die ſonſt der Börſe[ Südflawien.„„ 100 Dinar 7,861] 7,87 7361 7,8780 7888 7 der nach den Beſchlüſſen der wiederholten o. GV. unter Heranzihung die Hauptſtütze boten, ſehlten faſt vollkommen. Der Grundton der Kopenhagen... 4100 Kronen 111.59 114 77 810575 2 05 728 15 der Spez jalreſerve und der ordentlichen Reſerve von insgeſamt Börſe zeigte eine nicht zu verkennende Widerſtandskraft. Nur ver⸗ De, 0 e 0 ili 176 480% bis auf 5 083„ getilgt wurde Die Verwaltung führt einzelt ſonſt favoriſierte Werte lagen etwas mehr unter Druck. So Parte„ 100 Franken 16,375] 18,415 16,375] 18415 16,445 3 den neuerlichen Verluſt auf die Nachwirkung der mangelhaften verloren am Elektromarkt Bergmann 2,75 v. H. Geſfürel blieben Prag. 00 Kronen 12.399 12.419] 12,40, 12.42 12,38 5⸗⁵ früheren Leitung und zum anderen auf die allgemein ungünſtige[gut behauptet, während die übrigen Werte bis 1,25 v. H. niedriger Schweiz... 100 Franken 80,815 90,749 80,605 80,765 80,518] 8,5 Lage der Textilinduſtrie zurück, die es zur Folge hatte, daß nur die eröffneten. J. G. Farben lagen knapp behauptet. Von Kaliwerten Sofian 3400 Leva 3,032 9970 9 1 5 8 55 f Hälfte der Leiſtungsfähigkeit des Werkes ausgenutzt werden konnte. verloren Weſteregeln 2,5, für Salzdetfurth beſtand dagegen etwas Spanien.. 00 Peſeten 12 05 12 2 1 42 5 Der Bruttoertrag erſcheint mit 0,5(i. V. 1,25) Mill. J. Betriebs, Indereſſe bei einer Beſſerung von ca. 1 v. H. Am Montanmarkt Stockholm 10 8 1 8675 58,855 58.975 58,79[758 gufwendungen beanſpruchten 0,7(1,1) Mill.„, ſodaß nach 29(95„ waren die Umſfätze ebenfalls fehr beſcheiden, jedoch beſtand hier ver⸗ Endateſt 10⁰ wenge 12500 Kr. 73,00 73,14, 73.00 73,14 7 8 Abschreibungen der vorgenannte Verluſt verbleibt, der nach, dem mehrte Realiſationsneigung. Gelſenkirchen büßten daher 2,75 v. H. Duenos⸗Aires 1 pe. 1,754 175.7% 1,758 1,788 10 Beschluß der heutigen Ge, in der d Aktionäre mie 1 055 500& ver⸗ Rheinſtahl 2 v. H und Rheiniſche Braunkohlen 1,75 v. H. ein. Banken Canada... 1 Cana. Dollar 4,187, ales is? ales 4178 treten waren, auf neue Rechnung vorgetragen wird. 5 waren uneinheitlich. Danatbank, Disconto⸗Geſellſchaft bis 1,25 v. H. Japan 1 Den 1,845.825 1,841] 1. 25 5˙8 In der Bilanz ſtehen u. a. 0,79(2,15) Mill. Debitoren und ſchwächer. Deutſche Bank behauptet. Berliner Handelsgeſellſchaft e 5 1125 Id. 1 22007 9905. 2 12 15 Effekten, und 0,0%) Mill. ore de einem Ack.. 4,25 dagegen leicht erhöht. Zu erwähnen ſind ſonſt noch Linoleum mit ee 2 l Pfd. 20,814] 20,354 20,318 20,858 20,398 5,5 Mill.„ Verhbindlichkeiten in Höhe von 2055(0,8) Mill. cheium minus 255 v. H. Renten ſtill, deutſche Anleihen leicht gedrückt, ebenſo New orf 1 Dollar 4,1895 4,178 4 1800] 4,1980 4,4780 5 über. Der Rückgang der Debitoren und Effekten erklärt ſich zum Ausländer meiſt etwas ſchwächer, nur Ruſſen etwas gefragt. Im Ver Nis de Janeirs.. 1 Milreis.4965 0,4985 0,496 0,498 0,503 Ve der Aktien der Tochtergeſellſchaft 5 g gefrag 5 1 Teil in der Veräu 8 er u 1 1 Aktien 2585 0 0 1255 5 laufe bröckelten die Kurſe infolge Geſchäftstloſigkekt weiter bis zu Uruguay.. 1 Gold Peſ. I 4,086 l 4,044 l 4,046 1 4, 4,821 der Pfälziſ chen Tertilinduſtrle Otterberg(rund 1 v. H. ab. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 6 v. H. weiter er⸗ li Metallbs 300 000 // AK.), an eine ſchweizeriſche Gruppe. Die im vorigen Jahr mäßigt. Am Deviſenmarkt nannte Mark gegen Dollar.1990, gegen Berliner meta rſe noch ausgewieſene Auslondsanlerhe von 2,36 Mill. erſcheint dies⸗ ſunde 20841, Lond Kabel 484 2 9755. g 1 i. 751 Pfunde 29.341, London Kabel 484,76, Paris 124,03, Mailand 92,68 mal nicht wieder. Im laufenden Geſchäftsfahr ſei es ge⸗ Madrid 294,00 feſter Holland 12,0759 11 8 Kupfer 8 1er Sed J e 100 Gelb lungen, den Beſchäftigungsgrad des Werkes erheblich zu ſteigern, 7 5 N 8 55 1 2169— bez.— 75 ez. 57 80 i er K itä beitet werden könne. Der alte AR. li 1 i i Sni anuar. 149,—— 428.. 5 85 8 e Beer Sr een een„sener Walon bes uren e e e (Rheiniſche Ereditbank), Mannheim. 56 Nach ſehr rubigem Bormkittagsverkehr und geſchäftsloſer Vor⸗ Aprit 149.25 149,25 149,25—.— 49.— 47 50—— 3250 80.— — 5 70 eröffnete der e e 191 an a Die Mai 149.25 149,50 149.25—.— 49,.— 47,75—.— 32.50 79— 3 15 Tendenz war zwar nicht unfreundlich, doch konnte man allgemeine Jun! 148.50 149,50 148,50—.— 47.50 46.——.— 33,.— 49. 1 b. 5 7 1 0 5 1 AG. 955 1 are Luſtloſigkeit und Zurückhaltung feſtſtellen. Anregende Momente lagen Jul. 148.— 148,50 148.——— 4 48,—— 8989 88. ieder 10 v, H. Vorjahrsdividende. Die GV., in dene entednne heute nicht vor. Das unbefriedigende Ergebnis der Reichsanleihe Auguſt.—.— 149,50 148.——.— 47.50 46,50—.— 3225 80. mit 920 560% von dem 1 Mill./ betragenden AK. vertreten waren, wirkte natürlich noch nach, Die Erklärungen des Reichsbahn⸗General⸗ Sept.—— 149.— 148,.——.— 47,50 46,50—.— 92 1 59 il N üs ſprache die Regulari⸗ f 8 8 10 N 0 a 80 5 2 N—— e 1 5 e die 1 19 5 8 umd e direktors Dorpmüller zu den angeblichen Fin anzverhand⸗ 1 F 1 55 149.75— 8 1.— 85— 30.— Haß de kökchutung von e i 5 lungen mit dem Auslande verſtimmten etwas, zumal man Dez. 148,75 149.— 148,75[—.— 48,.—47.— 4— 32. 80, Ah. Vorſitzende Fabrikdirektor Schick hatte bereits vor der G. gleichzeitig Erwägungen anſtellte, daß das Reich auf den Anleihe⸗ 55 Wire 0 i e eee 1 78 80 ein Mandat niedergelegt. Das turnusgemäß ausſcheidende AR.⸗ vorſchuß 120 Millionen zurückzahlen müſſe und die am 12. Junt Sl dec niten, Arni n 1 Se ger kg 71,713.50 Mitgltede Frau Katharina v.„ wurde 1 2 5 und neuhingue fälligen 40 v. H. der neuen Anleihe nur 71 Millionen betragen. dg, Walz⸗ Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 fr. 28,00— 28,20 gewählt Siegfried vs. Kardorff,„M. s.., 1 in,. Tagesgeld ſtellte ſich auf—87 v. H. und Monatsgeld auf 97% bis Hüttenzinn, 90 v.. 350,.— Platin, dto. 1 gar 916 S be ngler aus Treuntartb bei Klingenberg⸗Main und Fabrikant 104 v..“ Das Aus land fehlte heute faſt gänzlich, das Publikum KReinnickel, 9899 v. H.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Fritz Armknecht aus Worms. hatte ebenfalls keine Orders hergelegt und die Spekulation nahm Londoner metallbörſe Metalle in E pro tIgink prompt 2888 28,80 F. H. Hammerſen AG., Osnabrück.— Neue GB. Nachdem die daher Glattſtellungen vor. Da die herauskommende Ware nur Silber Unze ſtand. 187/40) fein. Platin Unze& 5 1 5 0 frühere GB aus bekannten Gründen(Erzwingung der Vertagung ſchwer Unterkunft fand, ging das Kursniveau um 1 bis 3 v. H. ver⸗ 10.[ 1, J do. Elekw. 64,75, 84.75 Queckſilbez 22,35 22.25 zurth die Mindert) nicht zum Beſchluß gekommen war, beruft die einzelt auch a biß s v. O. zurück. Schwach lagen Spritaktien auf neue aupfer gaſſa 75588 98.30 Zinn Kaſſa. 209.5 203,5 Anklmen Reg. 52.50 52.50 Verwaltung nunmehr auf den 28. Juni die v. 1 8055 in der 55 i Auch eee Sale ionen 78775 78.50 do. 8 Monate 208,5 205,8 Platin 5 5— Geſchäfts berichte und Bilanzen für die Jahre 1926 und zurück, Kaliaktien waren angeboten, und von anderen Werten lagen Seilementſpr. 15,75 75,50 do. Settlemen 200,5, 202,2 Wolſramerz— 32.— 27 3 ſorge 2 wer ſolle 5 d über deren Genehmigung] noch Karſtadt, Tietz, Schleſ. Gas, Berger, Orenſtein, Deutſche Lino⸗ Kupfer elekkrol. 84.75 84,75] do. Banka 205,5 207,2 Nickel Inland 175,0 175.0 1927 erneut vorgelegt werden ſollen und en migung 5 ö e e et er dis den für des de beurer er e ee n e e e een 0 le dle rene e, ieße Aufſichtsrotsw vorzunehmen. Kurſen wurde es weiter eher ſchwächer, ſpäter aber konnten ſich ver⸗ ds. ſtrona sh 112,0 110,0 J Blei prompt 28,65 28.65 Siber 5 ſchließen und Aufſichtsrotswahlen vorzuneht ..(TT ee eee ee eee eee eke erer eee:—PFTTTTT—————————— FFC 7 7 10 10,11 10. 11. 10. J 11. 10. J 11 10 11 Bad.. Geſfürel. 28052 229,0 Rein. Gebhe Sch. 104,0 104,0 uſchaffog. gene. 185,0 1620 Hackethal Draht 95.— 9465 piheinfeld. Kraf 187.0 186. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung Vera Gerte—.— 255.0 Goldschmidt Th. 80.50 60,— Rheinelekt. B. A. 80.— 80— Augsh 2. Masch. 86,25 66,25 Halleſche Masch. 105,0 1075 R 920 Sead 296 2 2099 Attien und. Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Brem.⸗Beſig. Oel 64, 63,75 Gritzner M. Durl. 78.— 73.— 1 St. A. 165,0 166.5 ammerſ Spin. 134.0 132.5 Rhein. Chamotte 39 75 59,75 Mannheimer Effekten börſe Brown Boveri 139.0 188,5 Grün& Bilfinger 168,0 168,0 e D. 116,0 116.0 5 e 8 Hann. M. Egeſt 47.75. Rhein. Eberle 100 1025 a. 5 Cement Heidelb. 189, 438,0 aid 4 N. bers erte 08.— 8850 J. Demperg 9,7 8890 Faradien Fer 450 850 Renan. lens 128 10. J 11. 10. 11. 10, J 11.„ Karſtadt 180,0 178,0] Haid E en 8085 855 ergmann Elett. 224.) 222.5 Harpener Bergb. 135.9 148.5 Rieveck Montan 1490 148,0 geeVad. St.⸗A. 77 74,— 74,— Ludwigs h. A. Br. 212,0 212.0 10% Orkr. M. Ou. 125,0 125,0 Ghade.. 442.0 441,0 Hanfwerk. Ju 2 5 8 Derl⸗Gub. Hut 290.0 2670 artm. Maſchin..25—.— Roſitzer Zucker—— 46. Ze ad Rom. Gd 84,— 84.— Pfälz. Preßhefe 136,0 136,0 15˙ê A. 140,0 140,0 C tt. Annw. 105,0 106,0 Hilpert Armat 94,80 93.50 S 64,5984, 50 Serl.. 80 Hebwigshütte. 91,— 91,15 Rückforth. Ferd. 71 88 71.— 8% Cgofenstadt 39,50 89,50 Schwartz Storch 184,0 164,0„ ses. Chemiſch Alber 72 70,5 Hirsch Kurf., M. 180,0 430,0] Schnellor. Frkthk. 68.28 98, i Hilverf Maſch. 98.— 81550 Rütgerswerke. 95.50 94.— ¶¶ᷣCTCCTTTTTTTTTTTfTTTTTTTTCCTCCCC%%%%/% j 3 8 J H. Knorr 169,„. 8 olzmann, S. 5 uckert, Nr 5 8 3 35** 5 5 f Konervendraun 15,.— 75, Daimler Bens 60. 89.80 Selsverkohl. 5 91,— 51,— Schubf. Hernelg 56— 56 Sr Befigb. Delf. 64.25 ba, deesg ear ede 190 5 220 Sagte 4 880 Ie darben dds 2 43,0 466,0 Continent. Perf. 80800 N 42.50[Dt. Atlant⸗T. 12201172 nag Etlengen 98,— 98,— Siem.. pal 4070—.— e e 1 5 bg 178.5179. 8 5 Mannh. Verſich. 1250 120,0 Nectarfulm hrs. eg Dt. Eiſenhande!— e 5 CC 5 en 9 8 0 319.04316.0 5„ Pfälz. Müblenw 170,0 170,0 Pt. Erdöl 114.8 113,5 Junghans St. A. 71.— 74.— Südd. Zucker. 1470 Brown, Bop. Kc. 189,7 139,0 Hohenlohewerke 97.50 86,50 Schuckert& Co. 248.0245, Badiſche Bank 0 1 55 g a 725 il. 115,2 1140 lthei 322.. ,, dd Hypoth. 158,0 153,0 Brown, Bovei 8„0 Rh. Elektr. A. 5 8. ee arſtabt Rud.. 5 N 8„ Sinner.⸗G. 124. 1 A0. bttbank 1220 122,50 Daimier⸗Benz 80.— 80,— F Dresb. Schneller. 2450 Klein, Sch sed. Je 88. Edem. Henden„91,— 9228 A. Jnberpeegn 140443.(Stoehr Kamm. 1470 Südd. Disconto. 129,0 130,0 Deutſche Jinol.. 355,0 358.0 Südd. Zucker 150.0140 Dilrkoppmerk 1728. 27.— Knorr, 3 1 5 168, Oer. Chem. Ind. 67.908,18 Then 1 7 14— 08 n 122 1 Stoewer Nähm. 17—18.— e e. g g d fe: 8c 8. lud e e r eee ge eee e f ee Fe . G. 5 5 5 5-Vergt. Jute„. onti⸗Cadul 0 5 N 5 5 12 5 % e e g f 5 9,88 9,50 Lahmeyer& Co. 1780 1700 Ver. Zellſt. Be 0 g 60,— 60,80 Zarſtadt. 204 5 129.0 Leleph. Berliner 51.50 81.75 Frankfurter Börſe Aller n u 2208 220,7 Subwigsh. Walz. 118,5 116,0] PogttMaſch. St 65.50 88 50 Deſſauer Gas. 216,2 214,7 Kltzanerwerke. 103.5 1070 2 1 5515 Oelfabr. 91— 91.— 5 tverzinsli Barmer Bank 133,5 130.9 e Voigt& Häffner 215,0 220.0 Itſch.⸗Atlant⸗T. 118,2 117,5 C. H. Knorr. 170,7 1/070 K etz, Leonhard. 786.0 788.0 aennel 1 kberte Dann 5 u. 120 J88.o0 Montan. Aktien Emag Frau. 485. gl 85 Mainkeafgerte 108.2 109.2 Veith. Sell. U.. 70—. Dich. ußſtaht. 5 109.5 Geb c Arnd. 8,75 89.50 Trans radio 1482 1480 6% Reichsanl. 87,30 87,30 Com. u. Privatb. 188.2 188,0] Eſchweil. Bergw. 199.8—.— inger⸗ Unſon 74,—73,— Metallg. Frankf. 180,0 129,5 g iſch. Gußſtahl. 97,— 100,5 Gebr. Körting 67,„ 5 8 r,/ 1 51080 Diſche. Maſchbe. 52 50 51.25 Frondei er 75.— 78, C W kf Grune.25 82 80 3. e 85.—„ 5 05 125 Hlſe gs. 50 U. 2205 22170 JEttling. Spin. 21802150 e e 90,50. W. Wolff 119.0 118,0 Piſche. Stenz. 225 0226.0 ffn. Bü 45.— 45.50 Ver. Chem Charl. 7— 74.50 D. Wertb.(Gold!—,——.— D. Effekten Hank 123. 127.5 Kali Aſchersleb. 249.7 248.5 Faber& Schleich 109,0] 109.7 Motoren Darmſt. 59,50 59.— Deutſche Wollw. 22,.— 21,80 V. Dtſch. Nickelw. 171.7 167,0 D. Schatzanw 28... D. Hype u. Wechſ. 128.5 180.0 KaliSalzdetfurth 415.5 414. z Fahr Gebr. Pirm e Motoren Deutz 67.— 66,——Itſch. Eiſenghdl. 82,80 81,25 Lahmeyer& Co. 170.6 171,9 g. Glanzſt. Elbf. 472.0 461.5 7% Schug. 14 5,08 805 e 1000 Tal! Westeregeln 256.0 254,0 J G. Farben. 1570437, Motor Oberurf 97,— 88.25 Henne e 148.0 148.0 0 850,1—.— A 1 190.2 J. Schuß. Br a8 550 150 5 8 29.. f 2 5 0 37,. 8* 7 5 ſresd. 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Str. ſterr. 305 5„ Friſter ir& Geneſt„ 5„75170, 7 R..8 08,50 98.50 Wiener Bankver. 13.. Induſtrie-Aktien 65% Grkr. M9. K. 15,75 18,65 Südd. Eifenbahn 140 0 124,5 Reichsbank 338 133,0 l 12,0 181.0 Noten 5 02 10 0 a 9 1 nbk 181,01 50 Prß. Kalianl. 6,80 6,80 Hapa 122 5 121,5 Rhein. Creditbk. 128,0 122.7 Gaggenau B. ⸗A. 108,0—.— 67725 65.50 Freiverkehrs⸗Kurſe 7˙ 10-11 84.50 84,50 Württ. Note 0181.00 gichb-Mannh. 309.0 300,0 8% Prß. 0 5 8 n ö. 5 01080 Mühlbeim Berg. 107.7 154.0 55 eee enninger K. St. 170.0 170,0 8% Roggenwert, 10.—10,— f. Südamerika 183 0—.— Süddeutſch. Disc. 131,0 181,2 Sebhard Textil 105,0 105,0 7 14, etersb. J. Habk. 2.. 2***„ Alia 8 46,0 Löwen München 204.0 298.0 Sſenoggenrentd 8 40] 8,44 Hanſa Dſchiff 158,4 152,0 Frankf. Allgem. 4 Zelſenk. Bergw. 39,0 136.2 Reckarſulm. 5 S 87 8 1785—— 4½%% Rhein. Lia 78,75 29.— Frankf. An Pers. 954.0 986,0 Mainzer St.⸗A 230,0 280,0 8% Jandſch. Rog. 5,50] 9,50 Nordd. Lloyd. 112 2] Stüc zu 400 960 359 Genſchow& Co. 94,25 95,65 Nordd. Woll am. 150,0 147,7 Deutſche Petrol. 62.— 61,50 4% Piäl Lie.. 7.— rtf. R. u. Mite.——. Schöfferh. Bindg. 358.0 359,0 Serein CIbeſchiff. 7.— 87,15 Induſtrie Aktien erm. Port g. 103,0 196, Operſchl. E. Bed. 90.— 86.50 Heldburg... 205,0 2070 4½% Südb Lic. 77.25—— Mannh. Ber.—,— 132,0 Schwartz⸗Storch 165,0 165,7 90% Mexikaner 2725 27.—„ SGerresheimchlas 118,0 115,5 Sberſchl. Koksw. 112.8 1110 Adler Ka! %% Meining L 76,.— 78, Werger 208,0 2080 4% Türk. Ad. An 6,30 6 30 Bank⸗Aktien Aceumulatoren—,— 185 0 Ges. f. elkt. Unt. 230,9 228.0 Orenſt.& Koppel 95.25 94.15 Diamond 25.— 25.50 4% 0% Br. B. B. Lig 74.— 74.25 Transport-Akti 4½„Bagd.⸗Eiſ! 8,80 8,60 Adlerwerke.. 52— Gebr. Goedhardt 204, 7204.7 Oſtwerkfe 880 175.0 172,0 N 75 1 40 865 184 5153 g Alexanderwerr 42,— 40— Goldſchmidt Th. 31 2 F cumulatoren. r 0%. 1 5 Dank J. el. Werte 154 5 exanderwerk 42, Goldschmidt Th. 81,— 80,25 1 ügers hall.. Bank- Aktien apag.. Adler Klener„ 58.50 52.20 4% unif, Ant 13, 18,5 Jank f, Brauind. 176 7174 5 Aug. Elettr.⸗G. 191.0191. Gritzner Maſch. 53.50 54.— Phöntz Bergbau 96.— 93.75—. de. trasd. 112 1177 Ace ten 18.9 188.5 44. 960 r l 8 28, 675 Norm Bantper de 153 dien Port 5. 101,018.) Gebe Graßmann 40 50 10— Felvobon... e Slomen Sale. 85.— 88.— ee Erebitb 130,5 128.7 Nordd. Lloyd.. 114,2 112,7 48 Duntp. 1 725 10 47% A 470 575 Berl. Handelsg. 1 65 13 0 9 Pap. 165 0168.0 Se 168,2 188,2 Rathgeber Wagg. 7988 79,78 Südſee Phos ph.,— 180.0 ſabiſche Bank 162.5 162.5 Oeſter.⸗U. St. 35..„Maſch, Durl. 135.0 186, 25—h Ser 3 Tom. u Privtbk 188, a dalt. Kohl. 98,50 94.75 Gruſchwitz Textil 68.— 88,— Reis olg Papfer 245,2 244,0 fa.„„„„„ 90.— 2 * 2 7 5 Bern(Welle 406) 21 Uhr: Dienstag, den 11. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5 7. Seite, Nr. 264 Aus den Rundfunk-Programmen Mittwoch, den 12. Juni Deutſche Sender Berlin(Welle 475,4), Königswuſterhauſen(Welle 1648) 20 Uhr: Tänze, 20.0 Uhr: Volkslieder, 21 Uhr: Berliner Feſt⸗ ſpiele: Rokokp⸗Konzert, anſchließnd Tanzmuſik. Breslau(Welle 321,2) 20.30 Uhr: Aus dem Lunapark Breslam: Volkstümliches ert, 00.30 Uhr: Nachtkonzert mit Kabarett. Frankfurt(Well, J 13.15 Uhr: Schallplatten, 16.35 Uhr: Kon⸗ t, 20.15 Uhr: Elepnora Duſe. Drei Akte. burg(Welle 391,6) 20 Uhr: Köpfe des Auslandes, 21 Argentinien. Königsberg(Welle 280,4) 20.05 Uhr: Uhr: Tanz muftk. Langenberg(Welle 482,2) 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 20.15 Uhr: Die unſterbliche Stimme Caruſo, 21 Uhr: Muſikaliſche Allotria, anſchließend Nachtmuſtk und Tanz. Leipzig(Welle 361,9) 19.30 Uhr: Aus der Dresdner Slaatsoper: Benvenuto Cellini, Oper in 3 Akten, anſchließend Tanzmuſik. München(Welle 536,7), Kaiſerslautern(Welle 272,7 12.55 Uhr: Schallplattenkonzert, 16 Uhr: Konzert, 19.30 Uhr: Abenokonzert des Rundfunkorcheſters, 21.15 Uhr: Seemann, noch einen Tag 22.45 Uhr: Tanzmuſik. Stuttgart(Welle 374,1) 12 uhr: Vom Schloßplatz: Promenaden⸗ lonzert, 16.35 Uhr: Von Frankfurt: Nachmittagskonzert, 20 Uhr: Aus dem Stadttheater in Freiburg: Sinfoniekonzert. Ausländiſche Sender 5 Braſilianiſche Stunde, 22.15 Uhr: Konzert. Budapeſt(Welle 54. 20 Uhr: Zolta⸗Szerémi⸗Jubiläum im Senderaum, anſchließend Zigeunermuſik. Daventry(Welle 482,3) 20 Uhr: Miero⸗phun, 21.15 Uhr: Konzert, 22.15 Uhr: Tanz muſik. Daventry(Welle 1562,5) 19.45 Uhr: ſpiel, 22.45: Tanzmuſik. Mailand(Welle 504,2) 21 luhr: Variets⸗Vorträge. Uhr: Zur Unterhaltung, 22.30 Minna von Barnhelm, Luſt⸗ Abendkonzert, 22.30 Uhr: 9,9) 20.05 Uhr: Schottiſche Lieder, g Vorträge. Zürich(Welle 489,4) 20 Uhr: Hugo Fröhlin ſingt alte Minnelieder zur Laute, 21.50 Uhr: Richard Wagner⸗Konzert. Hadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Die neueſten Lorensempfänger ſind eine Klaſſe für ſich. Ver⸗ blüffend einfach in der Konſtruktion, daher kinderleichte Be⸗ dienung, billig in der Anſchaffung, aber trotzdem elegant in der Ausführung und glänzend in der Leiſtung. Verlangen Sie unverbindliche Vorführung bei uns. Nachbargebiete Freiusheimer Obſtmarkt * Freinsheim, 10. Juni. Auf dem hieſigen Obſtgroßmarkt koſteten am geſtrigen Sonntag bei gutem Abſatz und Nach⸗ frage Kirſchen 3040, Erdbeeren 30100 Pfg. das Pfund. Die Ablieferung betrug über 100 Zentner. Heute vormittag koſteten Kirſchen 30—42, Erdbeeren 60—80 und Erbſen 35 Pfg. das Pfund. Abſatz und Nachfrage waren gut. Die Anlieferung betrug ungefähr 80 Ztr. Tot aufgefunden : Lampertheim, 11. Juni. Vor zwei Tagen wurde zwi⸗ ſchen Lorſch und Bürſtadt ein Mann tot im Straßen⸗ graben aufgefunden. Es handelt ſich um den aus Lorſch gebürtigen und in Bürſtadt wohnhaften 29 jährigen Arbeiter Wahlig. Wahlig machte Freitag von Mannheim aus mit 20.30 Uhr: Ge⸗ mehreren Genoſſen eine Zechreiſe nach Lampertheim; da⸗ bei ging es recht hoch her. Inzwiſchen hatte ſich die Frau Wahligs beunruhigt und war nachgekommen, um ihren Mann nach Hauſe zu holen. Da ſich dieſer trotzig zeigte, ging ſie ohne ihn mit dem Reſt des Wochenlohnes auf den Heim⸗ weg. Am Samstag vormittag wurde die Leiche Wahligs im Straßengraben gefunden. Der Schädel war vollſtändig zer⸗ ſchmettert, der Kopf deformiert und das Gehirn bloßgelegt. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, daß Wahlig auf der Straße geſtürzt und von einem von Bürſtadt nach Lampert⸗ heim fahrenden Kraftfahrzeug überfahren wurde. Nach dem Befund der Leiche iſt Wahlig nicht in den Graben geſtürzt, ſondern dort hingelegt worden. Die Staats⸗ anwaltſchaft und der Erkennungsdienſt der Kriminalpolizei haben die Ermittlungen aufgenommen. * * Schifferſtadt, 11. Juni. Geſtern nach. tag machte der 17jährige Gartenarbeiter Eugen Klein auf dem Speicher des elterlichen Wohnhauſes ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende. Häusliche Unſtimmigkeiten ſollen das Motiy der Selbſttötung ſein. * Frankfurt a.., 11. Juni. Im Hafen der Höchſter Farbwerke wurde eine nur mit Strümpfen bekleidete Leiche einer etwa 35—40 jährigen Frau geländet, deren Perſönlich⸗ keit bisher nicht ermittelt werden konnte. Die Leiche wies eine Anzahl Berletzungen auf, u. a. auch Rippenbrüche. Die am Samstag vorgenommene Leichenöffnung läßt die Möglichkeit offen, daß an der Leſche ein Verbrechen verüht worden iſt, bei der vorgeſchrittenen Verweſung der inneren Organe konnte indeſſen genaues nicht feſtgeſtellt werden. Meſſen und Austellungen Die Landwirtſchaftsausſtellung in München * München, 9. Juni. Die Wanderausſtellung der Deut⸗ ſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft hatte am Samstag einen ſehr ſtarken Beſuch aufzuweiſen. Man ſchätzt die Beſucherzahl auf rund 100 000. Leider ereignete ſich in einer Stallung ein Unglücksfall. Einem Beſucher wurde von einem Bul⸗ len, der den Mann auf die Hörner nahm, die Bauchwand aufgeſchlitzt. Der Schwerverletzte wurde in die Chirurgiſche Klinik verbracht. Das Reit⸗ und Fahrturnier und der Auf⸗ marſch der ländlichen Reitervereine begegneten ſtarkem In⸗ tereſſe. Auch das Elektro⸗Dorf wurde fortwährend von vielen aufgeſucht. 5 5 Sportliche Rundſchau Gau⸗ Kinderturnen in Mannheim Es wäre ſchade geweſen, wenn die zweifelhafte Witterung dem Kinderturnen des Mannheimer Turngaues, am vergangenen Sams⸗ tag und Sonntag auf der Rheinau, das von der dortigen Turnge⸗ noſſenſchaft in der Zuſammenarbeit mit dem Kinderturnwart des Gaues Karl Müller vom TV. 1846, aufs beſte vorbereitet war, in ſtärkerem Maße Abbruch getan hätte. Zu den Wettkämpfen der Knaben am mittag, um den vom Bad. Pfalzgau übernommenen Wimpel, waren an die 180 Buben angetreten, die ihre Kräfte in einem Drei⸗ kampf, beſtehend aus 75 Meter⸗Lauf, Ballweitwurf und Weitſprung, maßen. Die Ergebniſſe ſind mehr als gut zu nennen. Im Weit⸗ ſprung wurde wiederholt 5 Meter geſprungen, der Schlagball 74 Met. weit geworfen und im 75 Meter⸗Lauf mit 9,2 Sek. die beſte Zeit er⸗ zielt. 88 Teilnehmer erreichten die zu einem turneriſchen Sieg er⸗ Samstag nach⸗ forderliche Mindeſtpunktzahl 45 Punkte, während bei 60 erreich⸗ en nicht weniger als 22 Knaben über die Höchſtgrenze mit ihren en kamen. Um den Gau wimpel bewarben ſich 9 Vereine. die 5 beſten Ergebniſſe wurden der Berechnung zu Grunde gelegt. TB. Seckenheim und TV. 1846 erreichten mit 387 Punkten Gleichheit, ſodaß durch die beſſere Plazierung des r Wimpel dem TV. Seckenheim zuſiel. hen, wo einer zahlreichen Zuſchauermenge neben den allge⸗ gemeinſam geturnten Freiübungen, Spiele der Buben und Vol der Mädchen gezeigt wurden. Auch die Sondervor⸗ fü der einzelnen Gauvereine konnten gefallen, ſie gaben den 5 blick in die vielſeitige Vereinsarbeit. Die meiſten Teil⸗ nehmer ſtellt der Tur nrerein 1846 mit etwa 250 Kindern, Neckarau mit etwa 100. TV. Seckenheim zeigte mit ſeinen e olle Keulenübungen, der TV. Waldhof mit f Schülermann⸗ in Neckarau— TV. 1846 Mannheim, das die n im Vorteil ſah. Die gerverkündung mit dem klungen“ bildete den wohlgelungenen ergebniſſe ſind: Mannſchaftskampf um den Gauwimpel: 1. TV. Seckenheim 387 Punkte; 1. TV. 1846 Mannheim 387 Punkte; 2. TG. Rheinau 364 Punkte; 3. TV. Kirrlach 321 Punkte; 4. Waldhof 313 Punkte; 5. TV. Neckarau 289 Punkte; 5 TV. Feudenheim 289 Punk be; 6. TV. Schwetzingen 284 Punkte; 7. DG. Oftersheim 272 Punkte. Dreikampf: 1. Wagner Willi TG. Rheinau 94 Punkte; 2. Noß Georg TV. Seckenheim 93 Punkte; 3. Sohn Fritz TV. 1846 Mann⸗ heim 88 Punkte, 4. Gräff Fritz TG. Rheinau 88 Punkte, 5. Löben Karl TV. 1846 Mannheim 82 Punkte; 6. Herzog Wilh. Waldhof 80 Punkte; 7. Weber Artur TV. 1846 76 Punkte; 7. Raufelder Albert Seckenheim 76 Punkte; 8. Volker Rolf Neckarau 75 Punkte. Gr. Jußball V. f. R. Mannheim ſiegt in Karlsruhe und Raſtatt Am Wochenende abſolvierte der V. f. R. Mannheim ein Freund⸗ ſchaftsſpiel in Karlsruhe gegen den F. C. Phönix. Die Mann⸗ heimer ſiegten in einem vorzüglichen Spiel mit:3. Am Sonntag waren die Mannheimer Gäſte des F. V. Raſtatt als Gegner zu deſſen 25. Stiftungsfeſt. Auch hier errangen die Raſenſpieler einen Sieg und zwar mußte ſich Raſtatt mit:0 geſchlagen bekennen. Die Mannheimer ſpielten: Hügel; Fleiſchmann, Müller; Hoch, Kamenzien, Caſparti; Weimer, Vanhauer, Langenbein, Bleß, Hoßfelder. In Ra⸗ ſtatt war Willier Mittelläufer. ſcha Jah 1846er mit:9 „Ein Ruf iſt er⸗ Die Wettkampf⸗ Turnerlted: Ausklang. 575 DV. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). Luft Tem Sr 9881 2 813 See. 882 Wind 38 2 böbe 1 0 Ns S N— Wette: 3 5 82 m wöi 0 S8 8 Richt. Stärke S Wertheim 1511— 0 Königsſtuhl] 568 270,1 13 1) 11 No ſſchw. wolkenl. Karlsruhe 120 770.5 18 22 11 Neo leicht heiter Bad.⸗Bad. 218 14 30 9 0„ heiter Villingen 780 7 1319 11 N ſchw.] bedeckt Feloͤbg. Hof 1275 8 14 6 O mäß. bedeckt Badenweil. 1419 17 N leicht] bedeckt St. Blaſien] 780 12 19 11x„bedeckt Höchenſchw.!— 1 ö Ein Hochdruckgebiet liegt heute zentral über Mitteleuropa. Unter ſeinem Einfluß iſt allenthalben Aufheiterung einge⸗ treten. Nur über dem Süden liegt ſtellenweiſe noch Berobl⸗ kung. Eine bei Island erſchienene Zyklone wird für unſere Witterung keine Bedeutung erhalten, ſo daß bis auf weiteres mit vorwiegend heiterem Hochdruckwetter gerechnet werden kann. Wetterausſichten für Mittwoch, 12. Junf: Fortdauer des vorwiegend heiteren und warmen Sommerwetters, im Ge⸗ birge Wärmegewitter. Zigarrengeschäft mit 1 Zim. u. Küche, Zentrum zu verkauf. Erforderl. 1500 J. B. Weber Immobil., 8 6, 1. 7173 Lache felerroſe mit Patentachſe ſowie eine kräft. Haudrolle mit Federn billig zu verk. K. Herrmann, Bürgermeiſter⸗Fuchs⸗ ſtraße 2426. 47210 vorzüglich erhalten, mit Garantte billig zu verkaufen. B2557 barf Hauk, B, g. Aus Privat euwertig. Klavier zu verkaufen. 7200 Abreſſe in d. 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Jedes Kind vor dem Ablauf des auf ſein Geburtsjahr folgenden Kalenderjahres, ſo⸗ fern es nicht nach dem vorzulegenden ärzt⸗ lichen Zeugnis die natürlichen Pocken überſtanden hat; 2. ältere impfpflichtige Kinder und Zöglinge, welche noch nicht oder ſchon ein⸗ und zwei⸗ mal, jedoch ohne Erfolg geimpft wurden. Eltern, Pflegeeltern u. Vormünder, deren Kinder und Pflegebefohlene dem Geſetze zu⸗ wider der Impfung entzogen bleiben, werden an Geld bis zu 50/ oder mit Haft bis zu 3 Tagen beſtraft. Für Kinder, welche von der Impfung wegen überſtandener Pocken oder früherer Impfung befreit ſein ſollen, oder zur Zeit ohne Gefahr für Leben oder Geſund⸗ heit nicht geimpft werden können, ſind die ärztlichen Zeugniſſe dem Impfarzte vorzu⸗ legen. Die geimpften Kinder müſſen bei Straſvermeiden zu der von dem Impfarzte bei der Impfung beſtimmten Zeit zur Nach⸗ ſchau gebracht werden. Aus einem Haus, in welchem anſteckende Krankheiten, wie Diphterie, Fleckfieber, über⸗ tragbare Genickſtarre, Keuchhuſten, ſpinale Kinderlähmung, Maſern, natürliche Pocken (Blattern), roſenartige Entzündungen, Schar⸗ lach oder Typhus herrſchen, dürfen Impflinge zum allgemeinen Termin nicht gebracht wer⸗ den.— Die Kinder müſſen zum Impftermin mit rein gewaſchenem Körper und mit rein⸗ lichen Kleidern erſcheinen. 81 Mannheim, den 10. Juni 1929. Bad. Bezirksamt— Pol.⸗Dir. D. Grſtklaſſige Metzgerei ſucht zum e von Sommerwurſt einen tüchtigen Vertreter. (Wenn möglich ſolche, die über gute Kunden⸗ kreiſe ſchon verfügen.) Angebote unt. U 2 68 an die Geſchäftsſtelle dſs. B Bl.*7228 HRobel werk lacht möglichſt kaufmännisch gebildeten energischen jungen Mann; beſonders Verladearbeiten, Solche, die ähn⸗ für Lager, aus der Holzbranche. ö liche Poſten bereits bekleidet haben, er⸗ halten den Vorzug. 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