1 2 Aiktwoch, 12. Juni 1929 Bezugspreiſe In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bet eptl Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhofftr⸗e, e 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Abdreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24955 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Jeit und Leben M annheimer F Mannheimer General Anzeiger rauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Nr. 265— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 17 00 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. dellamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw, berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Ckreſemanns Vorstoß in Madrid Seine Auseinanderſetzung mit dem„Lotarniſten“ Briand Morgen öffentliche Ratsſitzung * Madrid, 12. Juni.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Aus Geſprächen mit den Delegierten, die an der Dienstag⸗ Vormittagſitzung des Ratskomitees teilnahmen, läßt ſich die Tatſache feſtſtellen, daß Dr. Streſemanns Ausführungen über die Behandlung des Minderheitenproblems durch ihre Sach⸗ lichkeit und Klarheit eine entſcheiden de Wendung in den Gang der Debatte brachten. Gewiſſe taktiſche Ver⸗ ſäumniſſe, die am Sonnabend dem deutſchen Vertreter, Staatsſekretär von Schubert, paſſierten, wurden von dem Reichsaußenminiſter in loyaler und äußerſt geſchickter Weiſe wieder gutgemacht. Die Darlegungen Streſemanns lieferten auch denjenigen Delegierten, die ſeinen Standpunkt nicht ganz teilten, den Nachweis, daß eine viel gründlichere Prü⸗ fung des Minderheitenproblems notwendig ſei, als es bisher der Fall geweſen iſt. In den grundſätzlichen Forde⸗ rungen, die Deutſchland aufſtellte und die ſich auf eine ge⸗ rechte und vollſtändige Unterſuchung von Minderheiten⸗ beſchwerden beziehen, gingen die Anſichten zwar noch ſtark auseinander. Es war aber eine Tendenz zu erkennen, die der Hoffnung Raum gibt, daß bei einem weiteren Studium des Unterſuchungsverfahrens ſtärkere Garantien eingeſchaltet werden ſollen. Die Benutzung des Haager Schieds⸗ gerichtshofes als einer Inſtanz, die dem Rat klare Richtlinien bei der Prüfung des Minderheitenproblems emp⸗ fehlen ſoll, findet natürlich die Oppoſition derjenigen Alliierten, denen es darauf ankommt, aus politiſchen Gründen die ſtreng rechtliche Regelung des Minderheitenproblems mög⸗ Lichſt auszuſchalten. Briands Haltung in der Dienstag⸗Vormittagſitzung kennzeichnete ſich durch eine Abſchwächung ſeiner früheren ſchroffen Stellungnahme auf der Märztagung des Völker⸗ bundsrats. Ausdrücklich ſagte Briand, daß er gern einen Schritt zur e Verſtändigung mit Streſemann,„dem Beſchützer der ö a Minderheiten“, machen würde, wenn ihn politiſche Beweggründe nicht zu einer begreiflichen Zurückhaltung nötigen würden. „Ich bin ein alter Locarniſt wie Dr. Streſemann und erſtrebe die Verſtändigung“, rief Briand aus und gab Dr. Streſemann inſofern Recht, als er die Notwen⸗ digkeit eines einmütigen Beſchluſſes in der Minderheitenfrage anerkannte. Zu Beginn der Dienstag⸗Nachmittagſitzung ſtanden die Dinge ſo, daß ſich das Ratskomitee vor der Alternative der Verſtändigung oder der Ueberweiſung der Streitfrage an den Haager Gerichtshof befand. Als die Dienstag⸗Nachmittag⸗ debatte ihren Anfang nahm, machte Briand den Vorſchlag, gewiſſe weitere Verbeſſerungen in dem Klageverfahren dem Bericht einzufügen, um den deutſchen Wünſchen und den An⸗ trägen Kanadas und Finnlands Rechnung zu tragen. Infolge⸗ deſſen entſtand eine weſentliche Aenderung der Situation. Man mußte für den Augenblick davon Abſtand nehmen, die Frage einer Anrufung des Haager Gerichtshofes neuerdings zu diskutieren. Das Ratskomitee neigte übereinſtimmend der Anſicht zu, den Londoner Bericht mit den nunmehr eingefüg⸗ ten Verbeſſerungen über die Behandlung von Minderheiten⸗ beſchwerden in einer öffentlichen Ratsſitzung, die am Donnerstag ſtattfinden ſoll, zu erörtern. Unter die⸗ ſen Bedingungen nahm Dr. Streſemanr im Namen Deutſch⸗ lands die öffentliche Debatte an. Er behielt ſich vor, in der öffentlichen Ratsſitzung am Donnerstag den deutſchen Stand⸗ punkt in der grundſätzlichen Frage des Minderheitenproblems zu entwickeln und betonte, daß er auch auf der Vollver⸗ ſammlung im September Gelegenheit nehmen werde, gewiſſe Entſcheidungen und prinzipielle Punkte des Minderheitenproblems zur Diskuſſion zu ſtellen. Schließlich gelangte man zu dem einmütigen Beſchluß, die öffentliche Ratsſitzung mit dem Ergebnis der im Rats⸗ komitee getroffenen Entſcheidungen zu befaſſen. Aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach wird dann am Donnerstag der verbeſſerte und mit den deutſchen Vorbehalten verſehene Londoner Be⸗ richt zur Annahme gelangen und Deutſchland wird dieſem Bericht unter gewiſſen Vorbehalten zuſtimmen. Geſtern nach⸗ mittag fand eine einſtündige Unterredung Briands mit Dr. Streſemann ſtatt. Um fünf Uhr nachmittags verließ der Reichsaußen⸗ miniſter das Hotel Palace und begab ſich in das franzöſiſche Delegationshotel Ritz. Die Konverſation zwiſchen den beiden Außenminiſtern nahm, wie uns von deutſcher Seite mit⸗ geteilt wird, einen guten Verlauf. Der franzöſiſche Außen⸗ miniſter erklärte Dr. Streſemann im Anſchluß an Ausfüh⸗ rungen des Reichsaußenmintſters über den Stand der deutſch⸗ alltterten Nachkriegsfragen, daß er durchaus bereit ſet, in eine praktiſche Unterſuchung dieſer Fragen einzutreten und mit den Vertretern Deutſchlands über die Möglichkeit einer baldigen Einberufung der diplomatiſchen Konſerenz ſeine Gedanken auszutauſchen. Briand hob jedoch hervor, daß es in Madrid kaum möglich ſein werde, bindende Ab⸗ machungen zu treffen, da England nicht durch ſeinen bevoll⸗ mächtigten Miniſter hier vertreten ſei und außerdem die Parlamente die Ratifizierung des Reparationsabkommens noch nicht vollzogen hätten. Die beiden Miniſter werden die Konverſation in den nächſten Tagen fortſetzen, und es wird, wie verlautet, am Schluß dieſer Beſprechungen eine Note zur Veröffentlichung gelangen, in der nähere Angaben über das Ergebnis der ge⸗ pflogenen Beratungen enthalten ſein werden. Preſſebeſprechung bei Streſemann y Madrid, 12. Juni.(Von unſerem eigenen Vertreter.) In der Preſſebeſprechung, die Dienstag abend nach der Schluß⸗ ſitzung des Ratskomitees ſtattfand, erklärte Dr. Streſemann, es ſe' nicht möglich geweſen, im Ratskomitee eine Mehrheit für den Vertagungsantrag zu finden. Trotzdem könne man von einem Erfolg ſprechen, denn der Bericht des Dreierausſchuſſes ſei in einigen wichtigen Punkten, das Klage⸗ verfahren betreffend, im günſtigen Sinne abgeändert worden. Ueber den Inhalt ſeines Geſpräches mit Briand wünſchte der Reichsaußenminiſter keine näheren Mitteilungen zu machen. Die Beſprechung zwiſchen ihm und Briand ſoll in den nächſten Tagen ihre Fortſetzung finden. Inkereſſante Eingeſtündniſſe des„Matin“ V Paris, 12. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Während die reaktionäre Pariſer Preſſe ſich noch immer mit allen möglichen und unmöglichen Argumenten gegen die Madrider Beſprechungen zwiſchen Briand und Streſemaunn ſträubt, mahnt der„Matin“ zur Eile und wetiſt darauf hin, daß alle jetzt noch ſchwebenden Probleme mit großer Dring⸗ lichkeit gelöſt werden müßten. Die Franzoſen hätten noch knapp 50 Tage Zeit, um vor dem Verfalltag der großen Handelsſchuld an Amerika das Abkommen über die franzöſiſchen Kriegsſchulden zu ratifizieren. Die Kammer werde jedoch dieſe Ratiftzierung nicht vornehmen, wenn die Reparationslöſung nicht geſichert, d. h. wenn der Be⸗ richt der Sachverſtändigen nicht von den betetligten Regie⸗ rungen angenommen worden ſei. Der Reichstag werde jedoch ſicherlich dem Bericht nicht zuſtimmen, wenn er nicht die Gewißheit habe, daß die Rheinlandräumung darauf folge. Mit dem Verſprechen einer Aufnahme von Verhand⸗ lungen über die Räumung ſet der Reichstag nicht zufrieden, er wolle vielmehr wiſſen, wann und wie die Räumung vor ſich gehen wird.„Es wäre daher bedauerlich, wenn Briand und Streſemann nicht ihre Mußeſtunden in Madrid zu einer Sondierung des Terrains benutzen würden, um auf dieſe Weiſe koſtbare Zeit zu gewinnen. Keine Regierung wird ihnen einen Vorwurf machen, wenn die beiden Außenminiſter ſchon heute die Initiative ergreifen. Dadurch können bei den weiteren Verhandlungen Umwege und falſche Manöver vermieden werden. Vor allem darf nicht behauptet werden, es handle ſich bei dieſen Beſprechungen um eine Poli⸗ tik der Erpreſſung. Die Beſchlußfreiheit bleibt vollkommen gewahrt, aber man muß ſich darüber klar ſein, welch ſchädliche Folgen eine itperſchvendung für Frankreich hätte In der 775 6 In de erſten Unterredung zwiſchen Streſemann und Briand in Madrid ſind die beiden Außenminiſter einig geweſen über die Grenzen und den event. Nutzen ihrer perſönlichen Aktion. Ein Entſchluß zum mindeſten kann aus ihrem Gedankenaustauſch hervorgehen: Sie könn⸗ ten ſchon jetzt den anderen intereſſierten Mächten den Ort und das Datum der politiſchen Konferenz vor⸗ ſchlagen und die techniſchen Vorbereitungen dieſer Zuſammen⸗ kunft fördern.“ Der„Matin“ bemerkt zum Schluß, daß die geſtrige Unter⸗ redung StreſemannBriand in ſehr herzlichem Tone geführt wurde. Streſemann habe keinerlei Nervoſität an den Tag gelegt und Briand ſei von verſtändnis vollem freundſchaftlichem Geiſte beſeelt geweſen. Es ſei zu hoffen, daß in Bälde noch andere ſolche Beſprechungen nachfolgen würden. Unter den eingangs erwähnten reaktionären Organen, die alle erdenklichen Anſtrengungen machen, um die Beſpre⸗ chungen über die weitere Behandlung der Genfer Beſchlüſſe zu hintertreiben, zeichnet ſich beſonders der„Figaro“ aus. Das Cotyblatt, das ſich ſelbſt gelegentlich das Zeugnis aus⸗ ſtellt, für die deutſch⸗franzöſiſche Annäherung zu wirken, be⸗ hauptet heute von neuem, das Rheinlandproblem könne in Madrid nicht diskutiert werden, weil der Sachverſtändigenbericht zu ſpät vorgelegt worden ſei. Auch habe man ſich über die belgiſche Markforderung noch nicht verſtändigt. Zudem habe die engliſche Regierung keinen Delegierten nach Madrid geſchickt. Unter dieſen Umſtänden, behauptet der„Figaro“, hätte ſich Briand auf keine offiziellen Beſprechungen einlaſſen können. Er habe ſich darauf be⸗ ſchränkt, Streſemann zu erklären, er ſei zu Verhandlungen Reit Urſtände es elan 5 ſobald die Internationale Arbeitskonferenz Berlin, 12. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.] Die diesjährige internationale Arbeitskonferenz weiſt die größte Beteiligung aller bisherigen Konferenzen auf. Es ſind fünf⸗ zig Staaten mit 161 Delegierten und 232 Sach⸗ verſtändigen vertreten. Die deutſche Regierung allein hat 4 Delegierte und 19 Sachverſtändige entſandt. Bisher wurde beraten über die Verhütung von Arbeitsunfällen. Die Frage der Zwangsarbeit und die Arbeitszeit der Angeſtellten ſtanden zum erſten Male auf der Tagesordnung. Bei der Ar⸗ beitszeit ergibt ſich eine gewiſſe Schwierigkeit inſofern, als die Begriffe bei den in den einzelnen Ländern herrſchenden diffe⸗ rierenden Auffaſſungen ſchwer zu umreißen ſind. Sveben iſt der Bericht des Inſtituts an die Konferenz auch in deutſcher Sprache erſchienen. Er befaßt ſich ſehr eingehend mit der Finanzgebarung, die verſchiedentlich ziemlich ſtark kritiſtert worden iſt. Das Internationale Arbeitsamt iſt an ſich ſelbſtändig, doch muß der Etat vom Völkerbund ge⸗ nehmigt werden, ſodaß ſich die Möglichkeit von Streichun⸗ gen ergibt. Aus dem Bericht geht hervor, daß, wie in den Vor⸗ jahren, ſo auch im Etatsjahr 1929 der Haushalt über die zu⸗ gelaſſene Ausgabenſumme von acht Millionen hinausgeht und auf rund 8 700 000 Franken geſtiegen iſt. Die Ausgaben für die Konferenz ſelbſt, die ſich in den Vorjahren bis auf 283 000 Franken belaufen hatten, ſind diesmal auf 254 000 Franken herabgeſetzt worden. Den Haushaltsplan für 1930 hat der Direktor auf etwa 8 700 000 Franken veranſchlagt. König Fuad im Zeughaus Nach einer Meldung des Amtlichen Preußiſchen Preſſe⸗ dienſtes hat der König von Aegpyten den Wunſch ausge⸗ ſprochen, das Andenken der deutſchen Kriegsgefalle⸗ nen zu ehren. Auf Anregung der Reichsregierung hatte deshalb der preußiſche Miniſterpräſident Dr. Braun den König von Aegypten auf Dienstag nachmittag 15 Uhr in das Zeughaus geladen. Wenige Minuten vor der Ankunft des Königs von Aegyp⸗ ten traf Reichspräſident v. Hindenburg in Marſchalls⸗ uniform ein, begrüßt von ſämtlichen z. Zt. in Berlin anweſen⸗ den Mitgliedern der preußiſchen Staatsregierung, an ihrer Spitze Miniſterpräſident Dr. Braun, der ſich in Begleitung des Staatsſekretärs Dr. Weismann befand. Kurz darauf traf der König von Aegpyten ein, der in der unteren Halle des Zeug⸗ hauſes vom Reichspräſidenten und von dem preußiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten empfangen wurde. Miniſterpräſident Dr. Braun führte dann ſeinen Gaſt und den Reichspräſidenten über die breiten Freitreppen, die von Fahnenträgern der Reichswehrtraditionskompagnie flankiert waren, in die Ge⸗ denkhalle, die der Erinnerung an die gefallenen deutſchen Soldaten geweiht iſt. Dort legte der König von Aegypten einen großen Lorbeerkranz mit einer in den ägyptiſchen Far⸗ ben gehaltenen Schleife nieder, auf der die Worte ſtanden: „Fuad R. 1929“. Die Kapelle ſpielte dazu leiſe:„Ich hatt einen Kameraden“. Nach der Kranzniederlegung ſchritt der König von Aegyp⸗ ten die Front der im Vorhofe aufgeſtellten Fahnenkompagnie ab. An dem feierlichen Akt nahmen u. a. teil: Reichswehr⸗ miniſter Dr. Gröner, Reichsjuſtizminiſter v. Gus rar d, als Vertreter des abweſenden Reichsaußenminiſters, Miniſterial⸗ direktor Köpke und mehrere Staatsſekretäre des Reiches und Preußens, Mitglieder des Reichstages, die Präſidenten des preußiſchen Landtags u. Staatsrates, Nuntius Pacelli u. a. Dr. Streſemann an den ägyptiſchen Außenminiſter Reichsminiſter Dr. Streſemann hat dem ägyptiſchen Außen. miniſter Dr. Hafez Afifi Bei, der König Fuad auf feiner Reiſe durch Deutſchland begleitet, telegraphiſch ſein Bedauern darüber ausgeſprochen, während des Beſuches des Königs nicht anweſend ſein zu können. Er hat gleichzeitig den ägyptiſchen Außenminiſter gebeten, dem König zu ſeinem Aufenthalt in Deutſchland, der in ſo glücklicher Weiſe die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen dem Deutſchen Reich und Aegypten zum Ausdruck bringe, bie beſten Wünſche zu überbringen. Deutſche Graphik⸗Ausſtellung in Paris Rede des Botſchafters Hoeſch In Paris gab anläßlich der Eröffnung der Ausſtellung moderner deutſcher Graphik in der Nationalbibliothek Bot⸗ ſchafter v. Hoeſch am Dienstag mittag ein Frühſtück. Hoeſch hielt bei der Gelegenheit eine Anſprache, in der er darauf hinwies, daß die Ausſtellung zum erſten Male ſeit langer Zeit eine zuſammenfaſſende Würdigung deut⸗ ſchen Kunſtſchaffens ermögliche. Er fügte hinzu, daß der künſtleriſche Austauſch zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ reich auf dem beſten Wege ſei, ſich immer breiter zu ent⸗ wickeln, da in beiden Ländern immer noch mehr der Gedanke ſich durchſetze, daß der Austauſch auf geiſtigem, künſtleriſchem und wiſſenſchaftlichem Gebiete nicht nur das beſte Mittel ſei, ſich gegenſeitig kennen zu lernen und zu ſchätzen, ſondern auch unentbehrlich ſei für eine gedeihliche Fortentwicklung der Wiſſenſchaften der Künſte und der Wirtſchaft in beiden Ländern. In ſeiner Antwort betonte Miniſter Mar ra u d, daß er die Ausſtellung deutſcher Graphik in der Nationalbibliothek aufs wärmſte begrüße. Von der Entwicklung des gegenſei⸗ tigen Austauſches auf künſtleriſchem, wiſſenſchaftlichen und wirtſchaftlichem Gebiet erhoffe er für die Förderung des gegenſeitigen Verſtändniſſes und die Befruchtung der beider⸗ turen heſte Wirkung Gon Gan 2. Seite. Nr. 265 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 12. Juni 1929 um die Atbeitsloſenverſicherungs⸗Neform Der Verwaltungsrat der Reichsanſtalt für Arbeitsver⸗ mittlung und Arbeitsloſenverſicherung hat ſich in Berlin am Dienstag mit der Finanzlage der Reichsanſtalt beſchäftigt. Nach den Mitteilungen des Präſidenten Dr. Sir up verfügte im verfloſſenen Haushaltsjahr die Anſtalt über 868 Millionen Mark an eigenen Mitteln, denen 1064 Millionen Mark an Ausgaben engegenſtanden. Zur Deckung des Fehlbetrages von 196 Millionen Mark mußten Reichskredite in Anſpruch genommen werden. In den Monaten April und Mai iſt darüber hinaus die Verſchuldung beim Reich auf 275 Millio⸗ nen Mark angewachſen. Im Juni wurden keine neuen Dar⸗ lehen benötigt, da die Zahl der Arbeitsloſen erheblich zurück⸗ gegangen iſt. Aus den weiteren Angaben des Präſidenten ergibt ſich, daß das Reich im letzten Haushaltsjahr zur Sonderfürſorge für die berufsübliche Arbeitsloſigkeit 94 Millionen Mark und für die Kriſenunterſtützung 99 Millionen Mark aufwenden mußte. Dazu kommen noch 25 Millionen Mark der Gemein⸗ den für die Kriſenfürſorge und 125 Millionen Mark des Rei⸗ ches und der Länder als Darlehen an Träger von Notſtands⸗ arbeiten. Die Sitzung fand ihr Ende mit der Annahme folgender Entſchließung: „Die finanzielle Lage der Reichsanſtalt zeigt, daß das Beitragsaufkommen und die Leiſtungen der Reichsanſtalt jedenfalls zurzeit nicht miteinander im Einklang ſtehen. Der Verwaltungsrat der Reichsanſtalt fordert deshalb mit allem Nachdruck, daß Reichsregierung und Reichstag un verzüg⸗ lich geſetzgeberiſche Maßnahmen treffen, die geeig⸗ net ſind, das finanzielle Gleichgewicht der Reichsanſtalt wie⸗ der herzuſtellen. Damit ſich die zu treffenden Maßnahmen noch rechtzeitig auswirken können, hält es der Verwaltungs⸗ rat für unbedingt erforderlich, daß der Reichstag die notwen⸗ digen Sanierungsgeſetze nach Anhörung des Verwaltungs⸗ rates der Reichsanſtalt noch in dieſer Seſſion, nicht etwa erſt in einer Herbſttagung beſchließe.“ Ueber die geſtrige Beſprechung des Reichsarbeits⸗ miniſters mit den Vertretern der Regierungspar⸗ teien über die Reform der Verſicherung verlautet noch aus parlamentariſchen Kreiſen, daß inſofern ſich die Möglichkeit einer Einigung abzeichnet, als jetzt mit Ausnahme der Deut⸗ ſchen Volkspartei ſämtliche Regierungsparteien zu der Au⸗ ſicht gelangt ſind, daß man ſich auf die Dauer einer Bei⸗ tragserhöhung nicht werde verſchließen können. Man ſpricht von einer geplanten Erhöhung der Beiträge um ein halbes Prozent. Auch ſoll zur Beſeitigung von Mißſtänden eine genauere Formulierung der Begriffe Arbeitnehmer und Arbeitgeber in das Geſetz aufgenommen und die Verſiche⸗ rungsleiſtungen je nach Dauer der Unterbrechung der Ar⸗ beitstätigkeit abgeſtuft werden. Neben dieſem„Sofort⸗ programm“ beabſichtige man ein umfaſſendes Reform⸗ programm, das die Regierung bis zum Herbſt ausarbeiten ſoll. Die Einwendungen der Deutſchen Volks⸗ partei beziehen ſich, wie bekannt, in erſter Linie auf die Frage der Beitragserhöhung, dann fordert ſie aber auch eine umgehende Regelung der Saiſonarbeiter⸗Fürſorge. Innenpolitik vor dem Reichstag Berlin, 12. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Selten hat man im Reichstag eine ſo ruhige, freilich auch unintereſſante Debatte über den Innenetat erlebt wie diesmal. Kaum ein Lüftchen ſtärkerer Erregung kräuſelte das ſtunden⸗ lange, ſanft einlullende Redegeplätſcher. Nicht weniger als drei Mißtrauensanträge der verſchiedenen Oppoſi⸗ tionsgruppen haben ſich inzwiſchen gegen Severi ng an⸗ geſammelt, der ſelbſt noch einmal zur Abwehr deutſchnationa⸗ ler Angriffe das Wort nahm. Der Aufforderung des Deutſch⸗ nationalen Strathmann,„die Wolken moraliſcher Gift⸗ gaſe, die über dem deutſchen Volk lagern,“ zu verſcheuchen, be⸗ gegnete Severing mit kühlem Spott. Er hat ja, als der Streit um Lampels Stück tobte, ſelbſt an der Bildung einer Kampf⸗ organiſation der Intellektuellen gegen die Zenſur mitgeholfen und ſo kann es nicht weiter wunder nehmen, daß er in Ueber⸗ einſtimmung mit der preußiſchen Regierung beſondere geſetz⸗ geberiſche Maßnahmen gegen die Unmoral nicht für notwendig hält. Wenn er freilich„Die Verbrecher“ in einem Atemzug mit Schillers„Räubern“ und Shakeſpeareſchen Stücken nennt ſo wird es ſchwer, mit ihm über die Grenzen und Begriffe lite⸗ rariſcher Duldſamkeit zu rechten. Darin, daß in geiſtigen Din⸗ gen das Reichsinnenminiſterium die Führung haben muß und nicht, wie es tatſächlich der Fall iſt, der preußiſche Kultus⸗ miniſter, ſtimmte er Herrn Strathmann rückhaltlos zu. Frei⸗ lich ſei eine ſtabile Regierung die dafür unerläßliche Prämiſſe. Es ſcheint demnach, daß Herr Severing, der bei der Ueber⸗ nahme der Kabinettsführung durch ſeine Partei das ſtarke Wort prägte, ſie werde trachten, ſich hier Jahre im Satr⸗ tel zu halten, inzwiſchen ein wenig ſkeptiſcher geworden iſt. Bemerkenswert war Severings Ankündigung, daß man nun doch, wohl im Hinblick auf die zu erwartenden Einſparungen durch den Poungplan, verſuchen wolle, neben der Oſtpreußenhilfe auch für den Weſten und Norden etwas zu tun Sonſt, wie geſagt, vermochte die Ausſprache wenig zu feſ⸗ ſeln. Man ſtritt, ob die Notgemeinſchaft der Wiſ⸗ ſenſchaft ihre Aufgaben hinlänglich erfüllt habe. Der Welfe Alpers hielt eine Anklagerede gegen den Zentralismus. Herr Joos vom Zentrum philoſophierte über den Familien⸗ ſinn des deutſchen Volkes, der Nationalſozialiſt St raſſer rannte Sturm gegen das Republikſchutzgeſetz. In dem Stil ging es weiter. Gegen ſieben Uhr abends konſtatierte Herr Löbe, der mittags den ägyptiſchen K önig bei ſich zu Gaſt ge⸗ ſehen, ſeufzend, daß noch zehn Redner auf der Rednerliſte ſtän⸗ den. Bei ſo betrüblicher Lage der Dinge hielt es der Präſt⸗ dent ſchließlich für geraten, die Sitzung auf heute vormittag liberalen Correſpondenz“, dem offiziöſen 10 Uhr zu vertagen. Vorher kam noch die Kontroverſe zum Austrag, die zwi⸗ ſchen dem Deutſchnationalen Klönne und dem Abgeordne⸗ ten Bernhard wegen des vielerörterten Geſprächs auf Villa Hügel ſich ergeben hat. Nach Bernhards Behauptung ſoll bekanntlich die Schwerinduſtrie einen Druck auf den Sachverſtändigen Vögler ausgeübt und insbeſondere Herr Thyſſen er⸗ klärt haben, er brauche jetzt eine Kriſe, um Lohn⸗ und Repa⸗ rationsfragen auf einmal zu beſeitigen. Klönne wies dieſe Darſtellung als eine böswillige Legende zurück. Ber nhard hielt ſeine Informationen aufrecht und machte ſich anheiſchig, ſeine Immunität daran zu geben, um eine Klärung herbei⸗ zuführen. Hernach freilich nahm er dann doch einige kleinere Re⸗ touſchen vor. Bleibt abzuwarten, ob dieſes Intermezzo noch die Gerichte beſchäftigen wird. Sitzung des Reichskabinetts Berlin, 12. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Kabinett hielt geſtern während der Plenarſitzung des Reichstages eine Beſprechung ab, in der eine Reihe laufender Angelegenheiten beraten wurde. Auch das unbequeme Thema der Arbeitsloſenverſicherung erörterte man bei der Gelegenheit erneut, ohne daß man ſich ſonderlich näher gekommen wäre. Das Kabinett einigte ſich dahin, die Frage der finanziellen Auswirkung der Arbeitsloſenverſicherung zu⸗ ſammen mit der allgemeinen finanzpolitiſchen Lage unter Be⸗ rückſichtigung der durch den Doungplan ſich etwa ergeben⸗ den neuen Situation in einer Sonderſitzung zu beſpre⸗ chen. Der Reichskanzler nahm an der geſtrigen Beratung nicht teil. Ebenſowenig wie im Kabinett iſt man geſtern iminter⸗ fraktionellen Ausſchuß, der mehrere Stunden tagte, in der Frage der Arbeitsloſenverſicherung zu einem abſchlie⸗ ßenden Ergebnis gekommen. Die Beratungen werden daher in den nächſten Tagen fortgeſetzt werden. Es handelt ſich hier in erſter Linie um die Einigung über das Sofort⸗Programm. Die in ihm nicht enthaltenen Fragen der Behandlung der Saiſonarbeiter und der Beitragserhöhung wurden naturgemäß trotzdem geſtreift. Die Gegenſätze haben ſich, vor allem was die Beitragserhöhung anlangt, zwiſchen Sozial⸗ demokraten und Volkspartei bisher nicht gemildert. Das Zentrum iſt bemüht, zu vermitteln und auf ein freilich erſt im Herbſt akut werdendes Kompromiß hinzuarbeiten. Daß eine Ueberbrückung der Meinungsverſchiedenheiten äußerſt ſchwierig ſein wird, geht aus der jüngſten ſcharfen Ausein⸗ anderſetzung zwiſchen dem„Vorwärts“ und der„National⸗ Sprachrohr der Volkspartei, hervor. CCC VVVVVVVCGTGGGbGTGTGGbTGTGbGbGTGbGTGTGTGTGTGbGbGTGTbTbGTGTbVTGTPTGTGbGbGTGTGTGTGTGTGbGTGTGTGTGTGTGTGTGGͤTͤGTVTbTVTGTbTVTVTVTVTVTVTVTVTVTTͤT'TV'TVTPTVT''('VT'WvV'DTV—'TVTWTwV—'VTwVTWVWVTWW17W1WW1W1WWWWWWW———WW————— Kommuniſtiſche Abgeordnete in Rolfrontkämpfer⸗Aniform Der heſſiſche Landtag, der geſtern zu einer kurzen Sommertagung zuſammentrat, erledigte, nachdem Präſident Delp dem verſtorbenen ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Lückel einen herzlichen Nachruf gewidmet hatte, eine Reihe kleinerer Vorlagen und hatte dann eine ſehr ausgedehnte Debatte über das körperliche Züchtigungsrecht in den Schulen. Anlaß dazu gab ein kommuniſtiſcher Antrag, die Prügel⸗ ſtrafſe zu verbieten. Die Regierung lehnte ein generelles Verbot ab, ſagte aber eine Neuregelung der Beſtimmung zu und verwies auf ihr Beſtreben, gemeinſam mit der Lehrer⸗ ſchaft die körperliche Züchtigung allmählich abzuſchaffen. Red⸗ ner aller Fraktionen beteiligten ſich an der Ausſprache. Zu der Sitzung waren die beiden kommuniſtiſchen Abg. Sumpf und Schäfer in der verbotenen Rotfront⸗ kämpfer⸗Uniform erſchtenen. Der Präſident ver⸗ kündete, als ſte ihm das Einſpruchsrecht gegen dieſes Verhal⸗ ten beſtritten, ihren Ausſchluß für vier Sitzungs⸗ tage und unterbrach die Verhandlungen. Als die beiden Ab⸗ geordneten trotzdem im Saale verblieben, wurde bei Wieder⸗ aufnahme der Sitzung der Ausſchluß auf 14 Tage ausgedehnt und die Sitzung vertagt. Wenn Mainz geräumt wird Eine ſozialdemokratiſche Interpellation Die ſozialdemokratiſche Stadtverordnetenfraktion in Mainz hat dem Oberbürgermeiſter eine Interpellation überreicht, in der ſie auf die zu erwartende baldige Räumung des beſetz⸗ ten Gebiets verweiſt und erſucht, Maßnahmen zur Minderung der Uebergangsſchwie rigkeiten zu treffen. Die Eingemeindungsverhandlungen mit den Nachbargemeinden ſollen ſo beſchleunigt werden, daß ſie im Herbſt zum Abſchluß gebracht ſind. Mit dem Reiche ſollen Verhandlungen mit dem Ziele der Ueberlaſſung reichseigener Gebäude an die Stadt geführt werden. Schließlich ſoll der Ober⸗ bürgermeiſter die Reichsregierung erſuchen, mit Rückſicht auf die während 15 Jahren gebrachten Opfer der Stadt Mainz, dieſer die reichseigenen Gebäude und Anlagen ohne Ent⸗ ſchädigung zu überlaſſen, damit ſie zur Anſiedlung auf⸗ ſtrebender induſtrieller Unternehmungen verwendet werden können. i Der Gewerkſchaftsausſchuß für die beſetzten Gebiete hat den Führer der Gewerkſchaften des beſetzten Gebietes und Mitglied des Reichswirtſchaftsrates, Thomas, beauftragt, eine Ausſprache mit dem Miniſter für die beſetzten Gebiete herbeizuführen, in welcher die nach dem Abzug der Beſatzung ſich ergebenden aktuellen Wirtſchaftsfragen, im be⸗ ſonderen Arbeitsfragen, behandelt werden ſollen. In dieſer Beſprechung ſollen die Grundlinien eines Uebergangs⸗ und Betreuungsprogramms aufgeſtellt werden. Die Beſprechung findet, wie wir erfahren, am 17. Juni in Berlin ſtatt. Kongreß der Gottloſen Moskau, 11. Juni.(United Preß) Der Kongreß der„Geſellſchaft der Gottloſen“ wurde hier unter dem Vorſitz von Jaroſlawſky eröffnet. Etwa 1000 Ab⸗ geordnete chriſtlicher, jüdiſcher, mohammedaniſcher und bud⸗ dhiſtiſcher Abſtammung aus allen Teilen der Sowjetunion waren zugegen. Aus England, Deutſchland, Oeſterreich und Schweden waren Gäſte erſchienen. Felix Kohn, der als Vertreter der kommuniſtiſchen Internationale ſprach, er⸗ klärte, daß nicht allein das Schwert, ſondern auch das Kreuz in der ganzen Welt vernichtet werden müſſe und daß alle Arbeiter zuſammenſtehen ſollten, um den erſten gott⸗ loſen Staat zu unterſtützen. 82 5 Graf Andraſſy 7 Graf Julius Andraſſy, der letzte 1 0 des vorkrieglichen Oeſterreich⸗Ungarn, iſt in Budapeſt au Dienstag nach einer Nierenoperation geſtorben. Audraſſg iſt 69 Jahre alt geworden. 8 8 Graf Julius Andraſſy war der Sohn des bekannten, im Jahre 1890 verſtorbenen ungariſchen Staatsmannes gleichen Namens. Der Vater Andraſſy, der nach den ungariſchem Wirren von 1848 und 1849 zum Tode verurteilt worden war, hatte es ſpäter zum Vertrauensmann des Kaifers Frang Joſeph und zum Leiter der auswärtigen Politik der Doppel⸗ monarchie gebracht. Als ſolcher ſchloß er 1872 für Oeſterreich⸗ Ungarn das Dreikaiſerbündnis mit Deutſchland und. Rußland ab und 1879 das Bündnis mit dem Deutſchen Reich. Der Sohn Andraſſy war zunächſt als Botſchafts⸗ Attachee in Konſtantinopel und Berlin tätig. Dann widmete er ſich ſeit 1884 der parlamentariſchen Tätigkeit im unga⸗ riſchen Abgeordnetenhaus. Schon 1892 wurde er Unterſtaats⸗ ſekretär des Innern im liberalen Kabinett Wekerle; von 1894 bis 95 war er im gleichen Kabinett Unterrichtsminiſter. An⸗ läßlich der Wehrgeſetzkämpfe verließ er die liberale Partei und wurde 1906 Miniſter des Innern. Während des Krieges 5 hat Andraſſy ſeine alte Gegnerſchaft zu Tis za, ſoweit die auswärtige Politik und das Feſthalten am Bündnis mit Deutſchland in Betracht kam, zurückgeſtellt. Als im Mai 1917 Tisza doch über die Wahlrechtsfrage zu Fall kam, wurde An⸗ draſſy als ſein Nachfolger in der Leitung der Geſchicke Un⸗ garns genannt. Doch kam es nicht dazu, Graf Moritz Eſter⸗ hazy wurde Miniſterpräſident. f Dagegen wurde er kurz vor Kriegsende der letzte ge⸗ meinſame Miniſter des Aeußern der Donau⸗ monarchien. Die Revolution enthob ihn ſeines Amtes. Als der König zurückkehrte, war er während der Budapeſter Tage Miniſter des Aeußern. Dann überraſchte er bei den Wahlen von 1921 die Ungarn dadurch, daß er mit ſeiner libe⸗ ralen Vergangenheit gänzlich brach. Bei den letzten Wahlen, Dezember 1926, wurde er weder ins Abgeordneten⸗ noch ins Oberhaus gewählt. Gelegentlich der Wahlkampagne erklärte er, daß ſein Programm die Treue zum legitimen König ſei. Trotzki bleibt in der Türkei — Konſtantinopel, 11. Juni.(United Preß.) Die Mel⸗ dungen, wonach Trotzki in der nächſten Zeit die Türkei ver⸗ laſſen werde, bezeichnet man an wohlinformierter Stelle als nicht den Tatſachen entſprechend. Die Aufenthaltserlaubnis für die Türkei, die in dieſem Monat abläuft, iſt bereits bis z um nächſten Jahre verlängert worden. Trotzki, der in Principo auf der gleichnamigen Inſel in einem Pri⸗ vathaus wohnt, hat ſich vollkommen von der Außenwelt zu⸗ rückgezogen und weigert ſich, irgendwelche Beſuche zu Letzte Meldungen In dieſem Jahr keine Frankfurter Herbſtmeſſe — Frankfurt, 12. Juni. In der geſtrigen Magiſtratsſitzung wurde auf Vorſchlag des Aufſichtsrates der Meſſe⸗ und Aus⸗ ſtellungs⸗A.⸗G. beſchloſſen, in dieſem Jahre keine Herbſtmeſſe ſtattfinden zu laſſen. 1930 ſollen in Frankfurt geeignete Fach⸗ meſſen und Fachausſtellungen veranſtaltet werden. Rücktritt des Generaldirektors Colsmaun — Friedrichshafen, 11. Juni.(Wolff.) Kommerzienrat Dr. ing. Colsmann wird, wie der Luftſchiffbau „Zeppelin“ mitteilt, auf Grund eines in der heute nachmit⸗ tag hier abgehaltenen Geſellſchafterverſammlung des Luft⸗ ſchiffbaues„Zeppelin“ zuſtandegekommenen Beſchluſſes am 1. Juli in freundſchaftlichem Einvernehmen mit den Geſell⸗ ſchaftern ſeine Stellung als Generaldirektor des Luftſchiffbaus „Zeppelin“ niederlegen, um ſich volkswirtſchaftlichen Aufgaben zuzuwenden. In der Mitteilung des Luftſchiffbaues wird dem Zurück⸗ tretenden der herzliche Dank für ſeine langjährige verdienſt⸗ volle Tätigkeit in den Unternehmungen der Geſellſchaft aus⸗ geſprochen und der Zuverſicht Ausdruck gegeben, daß er auch in Zukunft dem Luftſchiffbau mit ſeinem bewährten Rat zur Seite ſtehen wird. Hinſichtlich der Neubeſetzung ſind, wie weiter verlautet, bisher noch keine Beſchlüſſe gefaßt worden. Oblt. Schulz' Haftbeſchwerde abgewieſen — Berlin, 11. Juni. Die Beſchwerde des Oberleutnants a. D. Schulz gegen den wegen beſtehender Verdunkelungs⸗ gefahr gegen ihn erlaſſenen Haftbefehl iſt von der Strafkam⸗ mer des Berliner Landgerichts III abgewieſen worden mit der Begründung, daß Schulz gegen Leiſtung der geforderten Sicherheit von 50000 Mark aus der Unterſuchungshaft entlaſſen werde. Von einem Felsſtück getötet — Berlin, 12. Juni. Einer Meldung aus Schulz im Engadin wurde der dort zur Kur weilende Mitinhaber des Berliner Konfektionshauſes S. Adam, Siegfried Adam, auf der Kurpromenade, dem ſogenannten Papageienweg, durch ein herabſtürzendes Felsſtück ſo unglücklich getroffen, daß er an den erlittenen Verletzungen verſtarb. Paul Müller ertrunken? — Newyork, 12. Juni. Die Preſſe berichtet, daß an der Küſte von Florida das Segelboot des deutſchen See⸗ mannes Paul Müller angetrieben worden ſei. Von Müller fehle jedes Lebenszeichen, ſodaß man ernſte Be⸗ fürchtungen um ſein Schickſal hegt. Der amerikaniſche Küſten⸗ ſchutz habe die Nachforſchungen aufgenommen. Zum dritten Mal geſtartet und— wieder zurückgekehrt — Reykjavik, 12. Juni. Das ſchwediſche Transozeanflug⸗ unternehmen iſt von einem beſonderen Pech verfolgt. Geſtern kurz nach.15 Uhr nachmittags war die„Sverige“ zum dritten Mal geſtartet, um Evigtut zu erreichen. Die Maſchine mußte aber nach einigen Stunden Flugdauer abermals umkehren, da der Kühler leck geworden war. Ruſſiſche Uebergriffe — Schanghai, 11. Juni. In einer halbamtlichen Erklärung werden gegen Rußland neue Vorwürfe erhoben. Bei der Durchſuchung des ruſſiſchen Generalkonſulats in Charbin hätte man feſtſtellen können, daß Rußland die über Sibirien gehende diplomatiſche Poſt zwiſchen Europa und Aſten kontrolliere. Im Generalkonſulat ſeien Brief⸗ verſchluß⸗Stempel der diplomatiſchen Vertretungen fremder Mächte gefunden worden, außerdem Abſchriften japaniſcher und amerikaniſcher diplomatiſcher Akten, deren Originale er⸗ brochen worden ſeien. 4 5 5 9 1 * 3. Seite. Nr. 20 mögen und Die endgültigen Ergebniſſe der Statiſtik der Vermögens⸗ vom Statiſtiſchen Reichsamt veröffentlicht möglichen es, Baden nach Vermögen und Wohlſtand der Be⸗ völkerung mit den anderen deutſchen Ländern zu vergleichen. Denn wenn auch die Ergebniſſe neuerer Veranlagungen von dieſen letzten veröffentlichten Ergebniſſen im Einzelnen ab weichen ſollten, ſo fanden doch ſolche Aenderungen in allen deutſchen Ländern mehr oder weniger gleichmäß ig ſtatt; das Ergebnis der Vergleichung von Baden mit den anderen deut⸗ ſchen Ländern iſt alſo heute im Weſentlichen dasſelbe, wie vor dieſer letzten veröffentlichten Statiſtik. Das geſamte Rohvermögen in Baden beträgt 3 605 893 000 Mark. Die Art ſeiner Zuſammenſetzung, die uns die wirtſchaftliche Struktur Badens anzeigt, iſt folgende: land⸗ und forſtwirt⸗ ſchaftliches, gärtneriſches Vermögen 634 163 000 Mark; Be⸗ triebsvermögen 1682 533 000 Mk.; Grundvermögen 952 066 000 Mark(ausſchließlich im Ausland gelegenes Vermögen dieſer drei Arten: 532 000 Mark); ſonſtiges(Kapital) Vermögen 336 716 000 Mark. Nach Abzug von 250 064.000 Mark Schulden und Laſten bleibt in Baden ein ſteuerpflichtiges Geſamtver⸗ mögen von 3 351 567000 Mark, mit dem Baden an fünfter Stelle der achtzehn deutſchen Länder iſt, wie Baden auch nach ſeiner Bevölkerungszahl das fünftgrößte deutſche Land iſt. Auf jeden der 102 268 Pflichtigen in Baden kommen 32 772 Mark ſteuerpflichtiges Geſamtvermögen. Damit liegt Baden unter dem Durchſchnitt von 37602 Mark ſteuerpflichtigem Geſamt⸗ vermögen auf jeden e im Deutſchen 8 Baden ſteht nach dieſem Pflichtigen⸗ Vermögen am ze hn der achtzehn deutſchen Länder burg⸗Schwerin mit 34972 Mark und Württemberg mit 28 270 Mark ſteuerpflichtigem Geſamtvermögen jedes Pflichtigen. Den höchſten pflichtigen Anteil am ſteuerpflichtigen Geſamt⸗ vermögen hat unter den deutſchen Ländern Hamburg mit 4329 Mark, den niederſten zeigt Waldeck mit 19541 Mark. worden. Sie er⸗ „ zwi 1 155 Mecklen Nunmehr befaſſen wir uns ſpeziell mit der Pflichtigen⸗ Zahl und dem ſteuerpflichtigen Geſamtvermögen der natür⸗ lichen Perſonen in Baden und zwar der unbeſchränkt Steuerpflichtigen, die etwa 99 vom Hundert aller pflichtigen natürlichen Perſonen ſind. Solche Pflichtige ſind es 95 918 in Baden. Für die ſoziale Gliederung bezw. ſteuerliche Leiſtungs⸗ fähigkeit eines L Bevölkerung andes iſt von Bedeutung die mit Durchſetzung der Vermögensſteuer⸗Pflichtigen. Was el ſe Staoͤtiſche Nachrichten Ein Preisausſchreiben des Verkehrs⸗Voreins Vaterſtadt Was kann der Mannheimer auf Reiſen für ſeine tun?! der Unter dieſem Motto veranſtaltet, wie aus Anzeige in dieſer Nummer hervorgeht, der Verkehrs Vere in ein Preisausſchreiben. Alle Mannheimer und Maun⸗ heimerinnen, die in den nächſten Wochen irgendwo Erholung ſuchen oder im In⸗ und Ausland Reiſen unternehmen, aber auch alle Einwohner, die beruflich viele Eindrücke ſammeln, werden aufgefordert, ſich werbend für Mannheim zu betätigen und ihre Anregungen in einem Artikel zum Ausdruck zu brin⸗ gen, der höchſtens drei Schreibmaſchinenſeiten in Quartformat umfaßt. Die drei i beſten Arbeiten werden mit 150, 100 und 50 Mark prämiiert. Der Verkehrs⸗Verein behält ſich vor, weitere beſonders gute Arbeiten ebenfalls mit Geldpreiſen auszu⸗ zeichnen. Wir geben uns der beſtimmten Erwartung hin, daß recht Viele ſich an dem Preisausſchreiben beteiligen. Ein An⸗ reiz hierzu wird noch dadurch gegeben, daß ſich der Verkehrs⸗ Verein das Recht der Veröffentlichung der mit Preiſen bedach⸗ ten Arbeiten vorbehält. N * FFranzöſiſche Konſulaxagentur in Kehl. Der zum fran⸗ zöſiſchen Konſularagenten in Kehl ernannte Generalkonſul im Rütheſtand Pierre Calpiere iſt zur Ausübung ſeiner Amts⸗ handlungen in Baden vorläufig zugelaſſen worden. * en e Dichte ſteuer⸗Veranlagung für 1925 im Deutſchen Reich ſind kürzlich aden ⸗Pflichtigen ſtand in der geht, kommen in Wan das Tauſend der Wohnbevölkerung 41,5 ſtenerpflichtige natürliche Perſonen. derart 39,4 Steuer⸗ Vermögensſteuer an⸗ Im Deutſchen Reich als Ganzes ſind es flichtige. Baden ſteht alſo über der Reichs⸗Dichte der Ver⸗ gensſteuer⸗Pflichtigen. Und zwar 1. hat Baden die zwölft⸗ größte oder ſiebtkleinſte Dichte der deutſchen Länder. Bremen bietet die größte Di iete Dichte von 63,1 ſteuerpflichtigen natürlichen Perſonen auf ein Tauſend der Wohnbevölkerung, Hamburg die kleinſte von 25,7. Baden ſteht zwiſchen Braunſchweig mit 43,6 und Lübeck mit 37,8 Pflichtigen auf das Tauſend der Be⸗ völkerung. Das ſteuerpflichtige 1 der unbeſchränkt ſteuerpflichtige natürlichen Perſonen in Baden macht 2132, Millionen Mark aus. Das ſind 63,63 Hundertteile des ſtenerpflichtigen Geſamtver⸗ mögens Badens, von dem 35,26 Hundertteile auf die nicht natürlichen Perfon en(eerbliche Unternehmungen uſw.) ſal⸗ len. Den durchſchnittlichen Wohlſtand der Bevölkerung eines Landes erſehen wir aus dem Verhältnis des ſteuerpflichtigen Geſamtvermögens der unbeſchränkt ſteuerpflichtigen natür⸗ lichen Perſonen zur Bevölkerungszahl. Da entfällt im Reichs⸗ durchſchnitt auf den Kopf der Bevölkerung ein Ver⸗ mögen von 11004 Mark, in Baden von 922 Mark. Nach die⸗ ſer Verhältniszahl gehört! Baden zu den vier deutſchen Län⸗ dern unter dem Reichsdurchſchnitt; es ſteht daher an letzter Stelle der achtzehn deutſchen Länder, unter Heſſen mit 945 Mk. und Preußen mit 975 Mark Vermögen auf den Kopf der Be⸗ völkerung. Dieſer„ tliche Bevölkerungs⸗Wohlſtand iſt alſo am kleinſten in Baden mit 922 Mark, dagegen am größ⸗ ten in Bremen mit 1764 Mark Vermögen auf den Kopf der Bevölkerung. 5 Auf den einzelnen Vermögensſteuer⸗Pflichtigen kommen in Baden 22 235 Mk. ſteuerpflichtiges Geſamtvermögen, gegenüber 25509 Mark im ganzen Deutſchen Reich. Mit die⸗ ſem Vermögen der einzelnen unbeſchränkt ſteuerpflichtigen natürlichen Perſonen finden wir Baden am elften Platz der deutſchen Länder, in der Mitte zwiſchen Oldenburg mit 23.412 Mark und Lippe mit 22019 Mark. An der Spitze der deutſchen Länder iſt Hamburg mit 48 532 Mark, am Ende der Länder iſt Waldeck mit 17243 Mark ſteuerpflichtigem Geſamtvermögen je Pflichtigen der unbeſchränkt ſteuerpflichtigen natürlichen Per⸗ ſonen. 2. Roſeſtock, Holderblüt! So Tanzliedchen, deſſen Text Burſchen über die Schönheit ſeiner Geliebten wiedergibt. Die ſchöne Zeit, in der die Holderblüte den Strauch ſchmückt, iſt wie für Liebesleute geſchaffen. Nun haben die großen Blütendolden wieder ihre Teller ausgebrei⸗ tet und verbreiten einen ſüßlichen Duft. Im Volk erfreut ſich der Holunderſtrauch großer Wertſchätzung, auf ſein hohes Alter weiſen zahlreiche, vielfach aus heidniſcher Zeit ſtam⸗ mende Ueberlieferungen, und ſein Name bezeichnet ihn als der Frau Holle gehörig. Eine andere Ueberlieferung meldet, Judas, der Verräter, ſolle ſich an einem Holunder erhängt haben, daher der hohle Stamm und die hohlen Aeſte. Der Holunder iſt ein Lebens⸗ und Totenbaum zugleich. beginnt das ſchwäbiſche 1 Wan 2 die Freude des Faſt alles von ihm iſt von jeher für die naturverwachſene Landbevölkerung nutzbar geweſen. In manchen Gegenden heißt er Flieder, und der Apotheker gibt uns die getrockneten Blüten des Holunders, wenn wir den ſchweißtreibenden Fliedertee verlangen. Im Gegenſatz zu ſeinem Namens⸗ vetter, der nur der Schönheit dient, macht ſich der als Flieder bezeichnete Holunder in der verſchiedenſten Weiſe nützlich. Seine dunkelvioletten, ſüßſäuerlichen Beeren werden zu einer vortrefflichen Suppe gekocht oder zu Holunder mus verarbeitet, das mancherlei Zwecken dient. Die einen ſehen in dem Mus ein gutes Abführmittel, die anderen benützen es ſeiner Klebrigkeit halber zum Vogelfang, die dritten wiſſen einen Branntwein aus ihm zu bereiten, die vierten gebrauchen es, um Wein damit zu färben. In manchen Gegenden werden die Blüten zu guten Schmalzküchlein gebacken und gegeſſen, in anderen zu Umſchlägen verwendet. Als Abführmittel dient der Saft der Wurzel, als Gerede de Mittel die innere Rinde. Den Kindern endlich liefert der Holunder die ſchönſten Spielzeuge: Knallbüchſen und Waſſerſpritzen, und aus dem Mark bilden Kinderhände gerne Stehaufmännchen. Alte Bü⸗ cher melden, daß Fieberkranke ihres Leidens verluſtig gehen, wenn ſie einen Holunderzweig in die Erde ſtecken, der dann von einem anderen berührt wird. Damit geht das Fieber auf dieſen über. Aus dieſem altüberkommenen Brauch iſt der Vers im Volksmund abzuleiten: Ragt aus der Erde ein Holderzweig, drücke dich ſchleunigſt aus ſeinem Bereich. Holunders iſt bei angenehm die „der Ucht. Das feine, gelblich weiße Holz des Tiſchlern und Drechslern hoch angeſehen. iſt die betäubende, ſchwindelerregende Wirkun volkstümlicher Auffaſſung ſich auf den übertr Holunderſtrauch zum Schlafen oder Ruhen a alledem finden wir in vielen Gehöften auf Holunderbaum als Schmuck, und wenn ſeine dolden leuchten, dann macht er allen große Freude. Ob er wohl ſchon bei unſeren Vorfahren heimiſch war? Nach der Sage wohnt in dem Hollerbaum der gute Geiſt des Gehöftes, die Hollermutter, auch Frau Ellhorn genannt, die das Haus vor Feuer, das Vieh vor Seuchen beſchützte. Ein altes Sprich⸗ wort des Winzers ſagt: Wie der Holder blüht, ſo blühen auch Wenig einen Tyytz dem Dorfe den weißen Blüten⸗ die Reben. d. * * Wohnungsbau in Mannheim. Der Reinzugang an Wohnungen betrug im Mai 32(Zugang durch Neubau 27, Zugang durch Umbau). Von den neu geſchaffenen Woh⸗ 26 nungen ſind Wohnungen, mit—3 Zimmern und 6 Woh⸗ nungen mit 4 und mehr Zimmern. Es wurden im Mai 7 neue Wohngebäude erſtellt. Für 7 Neubauten und einen Umbau, die insgeſamt 29 Wohnungen ergaben, wurden Bau⸗ koſtenbeihilfen bewilligt. Alle 7 neue„„ wurden bon privaten Bauherren nerſtellt. häuſer mit 1— Davon ſind 3 Klein⸗ 2 Wohngeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnräumen. * Tätigkeit der Berufsfeuerwehr. Im Monat Mai wurde die Berufsfeuerwehr im ganzen 37mal alarmiert. In 4 Fällen handelte es ſich um Großfeuer, in 8 Fällen un Mittelfeuer, in 14 Fällen um Kleinfeuer, in einem Fall um einen Kaminbrand und in 10 Fällen um ſonſtige Hilfeleiſtun⸗ gen. Mit dem Krankentransportwagen wurden 376 Traus⸗ 1 15 durchgeführt. Straßenſammlung. Der Tierſchutzverein Man n⸗ 1 veranſtaltet am Sonntag, 7. Juli, eine Straße n⸗ ſammlung, auf die wir heute ſchon hinweiſen möchten mit der Bitte, im Hinblick auf den guten Zweck es an der Gebe⸗ freudigkeit nicht mangeln laſſen zu wollen. Zur Durchführung der Sammlung iſt eine größere Anzahl von jungen Sammlern und Sammlerinnen nötig. Alle dazu Bereitwilligen werden daher gebeten, ſich in einer auf der Geſchäftsſtelle R 3, 12 (Schütz) aufliegenden Liſte vom 11.—18. Juni eintragen zu wollen. * Sein 25jähriges Dienſtjubiläum begeht am morgigen Donnerstag Herr Jakob Seitz, Schwetzingerſtr. 98, Wärter im Pathologiſchen Inſtitut des Allgem. Krankenhauſes. Deranſtaſtungen Der Verein ehemaliger 110er veranſtaltete am Sonntag einen Familienausflug nach dem Seckenheimer Schlößchen. Schneidige Muſik ſorgte für Unterhaltung. Einſchmeichelnde Weiſen forderten zum Tanz auf. In der Kegelbahn wurde ein Preiskegeln veranſtaltet. Die angegliederte Schützen geſellſchaft hatte einen Schießſtand eingerichtet. Hier gab es ebenfalls ſehr ſchöne Preiſe. Für die Kinder wurden im neuen Saal und großen Garten viele Ueberraſchungen geboten. Freudeſtrahlend nah⸗ men die Kleinen Fähnchen und Brezeln in Empfang. Ein Humoriſt gab zwiſchenhinein Proben ſeines Könnens. Neben vielen Vereius⸗ mitgliedern waren auch von auswärts zahlreiche Kameraden anwes ſend, die der 1. Vorſitzende Henn in ſeiner Begrüßungsanſpracht willkommen hieß. Es kaun wohl behauptet werden, daß feder ich wohl fühlte und daß dieſer Ausflug wieder geeignet war, die Kas meradſchaft zu pflegen. Kamerad Auguſt Ebert erhielt das Ab⸗ zeichen für 25 jährige Mitgliedſchaft.. * * Verſchiebung des Kunſt⸗ und Höhenfenerwerks. Das vom Verlehrs⸗ Verein Mannheim E. B. auf den Abend des 16. Juni feſtgeſetzte Kunſt⸗ und Höhenfeuerwark, verbunden mit Firmenreklame, zwiſchen Ebert⸗ und Friedrichsbrücke iſt bis auf weiteres nerſchoben worden. eee Die Angſt vorm Zahnarzt Skizze von Richard Euringer Dieſer Zahnarzt Schwattkopp kam von der Klinik mit der etwas überheblichen Sachlichkeit junger Leute. Er tat un⸗ gläubig, wenn ein Kaſſenpatient tber Schmerz en klagte, dachte an die Taxe, wenn er ſeine Spritze machte. Damen gegenüber kokettierte er ein wenig mit den neueſten Errungenſchaften der Berufstechnik, zeigte ſich mit Röntgeneinrichtung, Quarz⸗ lampe, Inſtrumentarium und Sedativen auf dem laufenden und behandelte ſchonend. Sie beſtätigten ihm anerkennend, daß er ihnen nicht weh getan, und empfahlen ihn bänglichen Freundinnen. Schwattkopps Praxis führte ſich ein. Wie zum Haar⸗ oder Hautkünſtler in den Schönheitsſalon ging man zu dieſem jungen Maun, vor dem tapfer zu ſein oder ſchrecklich Angſt zu haben nicht ohne Reiz war. Schwattkopp kam auf den Geſchmack. Während er dies Theater ſchmeichelhafter kleiner Eitelkeiten und empfindungs⸗ voller Schwächen als galante Abwechflung im geſchäftlichen Einerlei des Achtſtundentags genoß, bot ſich ihm ein Diſſer⸗ tattonsthema, ſeinen Doktor med. dent. zu bauen, ohne ſich mit Bücherweisheit allzu grämlich zu belaſten. Er begann Erfahrungstatſachen zu ſammeln, die ſpezifiſche Schmerz⸗ empfindlichkeit gewiſſer Typen von Patienten unter den ver⸗ ſchiedenen zahnärztlichen Funktionen in ein Syſtem zu brin⸗ gen. Wenn er fortan ein Nervenendchen ſiſchte der ans Zahnbein bohrte, mit der kalten oder warmen Spritze den Defekt ergründete, Kokain oder Chloräthyl. anwandte, ſtellte er ſeine Fragen eindringlich, mit verantwortlichem Ernſt: „Tut das weh?— Wie tut das weh?— Können Sie mir den Schmerz beſchreiben?“ Auch jetzt erwies ſich als lehrreichſtes Material eine Reihe ſeiner Damen. Ganze Tagebücher voll ihrer zarten Sen⸗ ſationen ſtellten ſie dem jungen Forſcher zur Verfügung, wäh⸗ rend ſich die tapferen Trainierten ehrgeizigen Proben unter⸗ warfen, kleinen Martern, die ſie freiwillig zu beſtehen ſich erboten. Dann betäubte er einmal nicht, ſondern taſtete die Grenzen der Erträglichkeit mit ſehr feinen Häkchen ab, ſtudierte die Refleperſcheinungen, fand das Gebiet ungeheuer, y vprausſetzungsbedingt und weitführend, daß er raſch Schluß dutzendmal an demſelben Tage erlebt. machte, ſeine Halde zu Papier brachte, die Druckkoſten beglich und das ehrende Diplom, das nicht ausblieb, rahmen ließ und ins Wartezimmer hängte. Fortan intereſſierte ihn weniger, was geweckte Leſerinnen der gelehrten Schrift, die da unter Journalen auslag, etwa nachzutragen hatten, ja es machte ihn nervös, wenn das abge⸗ graſte Thema immer wieder aufs Tapet kam. Die Sucht, ſich intereſſant zu machen, gar nichts weiter las er daraus, und zu⸗ weilen, wenn ihm jemand wehleidig wurde, konnte er grob ſein. In Erinnerung an die sprichwörtliche Derbheit irgend eines Hochſchullehrers nahm er dann deſſen Ton an, drohte ſofort mit der Ampulle, wenn der Patient nur piepſte; oder er bedauerte:„Ja, ich weiß“,„ja, das wird wohl weh tun“, „nur noch eine Kleinigkeit; gleich ſind wir fertig“. Je mehr ihm gelang, weitſchweifige Schmerzerklärungen ſeiner Opfer zu verdrängen, deſto deutlicher ſpürte er jede Reaktion voraus, dies Verkrampfen der Finger, der Augen⸗ brauen, dieſes unterdrückte Zucken, das ſich unwillkürlich ein⸗ ſtellte, wenn die Prozedur dieſen und jenen Punkt erreichte. Damit rechnete er, wenn er den Bohrer auſetzte oder die Sonde führte. Eh der ängſtliche Patient unter ſeinen Händen hoch⸗ ging oder ihm in den Arm fiel, ſagte ihm die Erfahrung ſchon, was geſchehen werde. Ehe er an den Nerv rührte, ſagte ſein eigener Nerv die verurſachte Empfindung als Erfahrungs⸗ tatſache voraus. Mauchmal bog er dann ab, machte eine Ein⸗ lage, ſchickte Leute wieder weg, die gern ſertig geworden wären, und erholte ſich an oberflächlicheren Fällen. In dieſem vierten und fünften Jahre, als ſich im ſturen Kaſſenbetrieb einer breiteren Praxis Unannehmlichkeiten häuften, und das ſtändige Spionieren ſeine Augen anſtrengte, merkte Schwattkopp, daß ihm jedesmal zu warm wurde, wenn er Schwierigeres vornahm. Dann ſtieg ihm das Blut in die Schläfen; er ſchwitzte ſich feucht. Er mußte die Tür anlehnen oder einen Augenblick um Entſchuldigung bitten. Das war die Angſt. Die Angſt vor der Angſt des Patienten. „Aber es tut ja gar nicht weh“, ſagten die Pattenten. „Nein, es kann auch gar nicht weh tun“, ſagte Doktor Schwattkopp; er war dem Schmerz zu vorgekommen. Etliche fanden ihn wehleidig, wurden ungeduldig; ſie hät⸗ ten nicht alle Tage Zeit. Er ſolle doch bitte losgehen! Solche Leute ahnten nicht, daß, was ſie einmal forderten, er ſchon ein Nein— Schwattkopp ſah es— das ſtumpfte nicht ab, ſondern ſummierte ſich: als Nervoſität. Als nervöſe Ueber. retzung. Schwattkopp gewöhnte ſich daran, Unliebſames ab⸗ zuſchtieben. Eiterungen. Weisheitszähne. Und„Hhyſteriſche“ Frauen. Aber er ſchwitzte immer noch. Wenn er mitten in der Hantierung abbrach und die Leute ſragten:„Was iſt?“ zuckten ihm die Lider. Das war der Reflex. Der Reflex, der ſich nicht am Organismus des Patienten ausließ, ſondern ſich auf den Doktor übertrug. Jede Empfindung ſtrahlte aus, ſtrahlte auf ihn herüber. Jeden Zahn, den er plombierte, bohrte er ſich in den eigenen Leib. Jeder Stumpen, den er auszog, riß ihm ſelbſt ein blutiges Loch. Dieſer Zahnarzt, dem zweihundert Menſchen ſchwarz auf weiß beſtätigt hätten, daß er ſchmerzlos operiere, operierte unter Schmerzen. Wenn ſich nur ein Mund auftat, fühlte er ſich ſchon verſchlungen. Fand er, wenn er einen großen Bogen um die Arbeitsſtätte gemacht, ſein beliebtes Wartezimmer voll dringlichen Patienten, fuhr ihm der elektriſche Ruck durch ſämtliche Glieder bis in die große Zehe, Eines Freitags Morgens nahm das groteske Formen an. Schwattkopp trieb ſich auf den Weg, Sprechſtunde zu halten. Aber er brachte den Mut nicht auf, ſchnurſtraks hinzugehen. Alſo kreiſte er auch diesmal erſt um ein paar Querſtraßen. Eine Dame war beſtellt, die anſtelle des rechten Augenzahns einen Stiftzahn bekommen ſollte. Schwattkopp fühlte dieſen Stiftzahn. Er tat ihm weh. Schwattkopp hatte richtig Zahnweh von dem Stiſtzahn jener Dame. Widerlichen Schmerz. Schwattkopp wußte, daß nichts anders helſen werde, als ihr das bißchen Schmerz zu tun. Lächerlich wenig Schmerz. Gut. Er ging. Es mußte ſein. Er überguerte die Straße. „Dr. med. dent. Schwattkopp“, las er ſein Schild. Da bekam er Angſt. Da bekam er wieder die Anget, dieſe ſinnloſe dumme Angſt, die viel ſchlimmer iſt als Schmerz, weil ſie den Schmerz verewigt. Schwattkopp kratzte ſich hinterm Ohr ſchwitzen. Er ſah ſich um. ſetemand hatte ihn bemerkt, niemand würde ihn hindern. Schwattkopp lächelte verträumt. Und kehrte ſich ab. Mit der nächſten Trambahn ſuhr er ſchleunigſt nach dem Bahnhof und verreiſte ſpurlos. und begann zu 4. Seite. Nr. 235 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 12. Juni 1929 Unſeren kritiſchen Aeußerungen nach Beendigung der Faſchingszeit entſprechend haben die Perſönlichkeiten, die eine zeitgemäße Reform des Mannheimer Karnevals erſtreben, Techtzeitig die Initiative ergriffen. Man wird mit einem Anſchein von Berechtigung die Meinung vertreten, daß der 11. 11., der Tag des Karnevalbeginns, noch viel zu weit ent⸗ fernt iſt. Wer ſo denkt, verkennt völlig die Schwierigkeiten, die ſich der Bewegung infolge der ſeit Aſchermittwoch nicht günſtiger gewordenen Verhältniſſe entgegenſtellen. Es wäre gerade im Hinblick darauf vollkommen verkehrt, den Frühling und Sommer hindurch Gewehr bei Fuß ſtehen zu bleiben und im Herbſt im alten Fahrwaſſer weiter zu ſegeln. Auch in dieſer Hinſicht iſt man unſerer Anregung gefolgt und hat jetzt ſchon die erſten vorbereitenden reformatoriſchen Schritte getan. Man wird zunächſt fragen: Wer ſteht hinter der Bewegung? In der Hauptſache Perſönlichkeiten, die früher dem„Feuerio“ angehörten oder jetzt noch Mitglieder ſind. Präſident Bie⸗ ber hat in einer der letzten Sitzungen des vorläufigen Aus⸗ ſchuſſes erklärt, daß der„Feuerio“ ſich der Bewegung nicht an⸗ ſchließt, weil ihm die führenden Perſönlichkeiten nicht die Ge⸗ währ für einen Erfolg der Reformbewegung bieten. Wir hal⸗ ten dieſe Einſtellung für einen ſchweren Fehler, weil wir der Anſicht ſind, daß der„Feuerio“ allein ſchon im Hinblick auf die großen Verdienſte, die er ſich um den Mannheimer Kar⸗ nepal erworben hat, ſofort verſuchen mußte, das Heft in die Hand zu bekommen, als bekannt wurde, daß man ohne ihn die Reformbewegung einleiten wollte, weil er von ſich aus keine Anſtalten dazu machte. Weil wir annehmen, daß ſchließ⸗ lich auch im Elferrat des„Feuerio“ die perſönlichen Bedenken von der Erkenntnis zurückgedrängt werden, daß man nicht beiſeite ſtehen bleiben darf, deshalb hoffen wir zuverſichtlich, ſchon recht bald mitteilen zu können, daß der Feuerio⸗Elfer⸗ rat aus dem Schmollwinkel hervorgekommen iſt. Maßgebend für die abwartende Stellungnahme der leitenden Perſönlich⸗ ketten unſerer erſten Karnevalgeſellſchaft ſcheint die Meinung zu ſein, daß die Herren, die die Reformbewegung eingeleitet haben, nicht in der Lage ſind, etwas poſitives zu erreichen, vor allem die finanzielle Grundlage zu ſchaffen. Darauf iſt zu erwidern, daß ſich Direktor Hieronymi, der der Bewegung durchaus ſympathiſch gegenüberſteht, weil er ebenfalls der Anſicht iſt, daß es richtig war, jetzt ſchon die Inittative zu ergreifen, in der letzten Ausſchußſitzung, die vom Architekten Baumüller geleitet wurde, bereit erklärt hat, dem Verwaltungsrat des Verkehrs⸗Vereins Vorſchläge in der Richtung zu machen, daß von dieſer neutralen Stelle die Vor⸗ arbeiten in die Hand genommen werden. Der Verkehrsverein iſt in der Tat dazu berufen, die Bewegung, die ſich nicht mehr abdroſſeln läßt, in die richtigen Bahnen zu leiten. Das finanzielle Riſiko muß allerdings von dem Ausſchuß der EN Kommunale Chronik Ablehnung einer Siedlung im Gebiet der Bierhelderhofs durch den Stadtrat O Heidelberg, 10. Juni. Schon längere Zeit wußte man in der Bürgerſchaft von dem Vorhaben einer Siedlungsgeſell⸗ ſchaft zwecks Ausbaus des Geländes zwiſchen den ehemaligen Militärſchießſtänden beim Speyerershof und dem Bierhelderhof zu einer Siedlung. So ſchön die Lage in dieſer ringsum von Wald umgebenen Landſchaft iſt, ſo hätten bei Ausführung des Projekts die Bewohner dort manche Mißſtände in Kauf neh⸗ men müſſen. Man denke vor allem an die ziemlich große Entfernung vom der Stadt ohne jegliche Verbindung durch eine Bahn; ſelbſt ein Autobus hätte bei der geringen Frequenz ſich auf die Dauer nicht halten können. Die Geſell⸗ ſchaft hat aber auch von der Stadtgemeinde die unentgeltliche Abtretung des Geländes verlangt, die Anlage der nötigen Straßen, die Zuführung von Gas, Waſſer, die Kanaliſation gewünſcht, ſchließlich wäre auch durch die große Entfernung von der Stadt die Erſtellung eines Schulhauſes nötig gewor⸗ den, lauter Dinge, die die Stadt ſtark belaſtet hätten, ohne daß damit der großen Allgemeinheit gedient geweſen wäre. In Anbetracht dieſer in Ausſicht ſtehenden großen Aufwen⸗ dungen hat der Stadtrat dem Verlangen der Geſellſchaft micht ſtattgegeben und das Projekt abgelehnt. Vielleicht unternimmt es die Siedlungsgeſellſchaft, auf ihre eigenen Koſten alles zu erſtellen. Damit dürfte ſie aber nicht auf ihre Rechnung kommen. Schließlich würde doch mancher der für ſolche Wohnungen in freiem Hochgelände Intereſſierten dem Heim bald den Rücken kehren, wenn die winterlichen Verhältniſſe bei Schnee und Eis die Tätigkeit im Berufe beeinträchtigen und den Kindern bei ſchlechter Witterung den Weg zur Schule verleiden würden. Ein 3 Millionen⸗Defizit der Stadt Wiesbaden Wiesbaden, 10. Juni. In den Haushaltsberatungen der Stadt Wiesbaden iſt es nicht gelungen, das 8,7 Millionen Mark ſtarke Defizit auszubalancieren. Nach großen Abſtrei⸗ chungen bleibt noch ein Defizit von 2,8 Millionen Mark übrig. Zur Deckung dieſes Defizits ſchlägt der Ma⸗ giſtrat vor Erhöhung des Gaspreiſes, der Waſſerpreiſe, der Grundſteuer und der Gewerbeſteuer. Die Sozialdemokratie hat eigene Vorſchläge eingereicht und verlangt eine Woh⸗ nungs⸗Luxusſteuer, Hausangeſtelltenſteuer und eine Erhöhung der Kurtaxe. Um die Deckung des Defizits wird in den nächſten Tagen ein großer kommunaler Kampf entſtehen. Wie man hört, iſt beabſichtigt, falls es nicht zu einer Einigung kommt, ſtaatliche Inſtanzen zur Schlichtung des Defizit⸗ ſtreites anzurufen. Kleine Mitteilungen In der Kreisverſammlung Offenburg wurden dem ſcheidenden ſeitherigen langjährigen Vorſitzenden Gel d⸗ reich ein Ehrenſold von 200% monatlich auf Lebenszeit zugebilligt. Der Voranſchlag ſchließt mit einem Fehlbetrag von 626 823/ ab, der durch Umlage gedeckt werden ſoll, und zwar mit 25 Hundertteilen der Steuergrundbeträge. Zum Kreisvorſitzenden wurde Rechtsanwalt Friedmann, Offen⸗ burg(Zentrum), mit 26, und zu deſſen Vertreter Schulrat Läuben, Offenburg(Sozdem.), mit 24 von je 34 abgegebenen Stimmen gewählt. Landeskommiſſär Schwörer zollte den ausſcheidenden Mitgliedern: Altbürgermeiſter Geldreich, Oberkirch, Oberbürgermeiſter a. D. Dr. Altfelix, Lahr, und Bürgermeiſter Dr. Kraus, Kehl, Anerkennung und Dank für ihr ſeitheriges Wirken und ihre großen Verdienſte um den Kreis. Mannheimer Karneval wird reformiert neuen Karnevalgemeinſchaft getragen werden, der nach dem Beſchluß in der jüngſten Sitzung, der etwa 50 Perſonen bei⸗ wohnten, nunmehr aus 15 Herren beſteht. Die Stadtver⸗ waltung nimmt zwar ebenfalls noch eine lediglich beob⸗ achtende Haltung ein, weil ſie offenbar abwarten will, ob aus dem gärenden Moſt ein trinkbarer Wein wird, aber es ſpricht doch für die Bedeutung, die die Roſengartenverwal⸗ tung der Bewegung beimißt, daß in den bisherigen Sitzungen Herr Eberts mit dem Auftrage anweſend war, dem Dezer⸗ nenten des Roſengartens Bericht zu erſtatten. Auch Einzel⸗ handelsverband und Gaſtwirte⸗Innung haben bereits zu er⸗ kennen gegeben, daß ſie der Bewegung durchaus ſympathiſch gegenüberſtehen. Was wird bezweckt? Man will den Mannheimer Karneval auf eine breitere Grundlage ſtellen. Dazu bedarf es allerdings der Mit⸗ hilfe aller Kreiſe der Bevölkerung, nicht nur der Karne⸗ valiſten, die Mitglieder und Gönner des„Feuerio“ ſind. Vor allem ſollen ſich die Beſtrebungen auf die Veranſtaltung eines Faſchingszuges konzentrieren, für den nach Kölner und Mainzer Vorbild das Allgemeinintereſſe in der Richtung wach⸗ gerufen wird, daß die führenden Mannheimer Vereine eigene Wagen und Gruppen auf eigene Koſten ſtellen. Man hat dieſes Syſtem ja ſchon beim Handwerker⸗ und Feuerwehr⸗Feſt⸗ zug mit großem Erfolg angewandt. Dem„Feuerio“ würde, vorausgeſetzt, daß er ſich bis dahin der Bewegung angeſchloſ⸗ ſen hat, dadurch ein großer Teil der auf ſeinen Schultern ruhenden Laſt abgenommen. Vielleicht gelingt es auch, die Herbſtpartie, die vor dem Kriege viel Geld einbrachte, wieder ins Leben zu rufen. Ein gut vorbereitetes und groß⸗ zügig durchgeführtes Volksfeſt übt auch heute noch eine große Anziehungskraft aus. Man braucht nur daran zu denken, welche Ausdehnung der Dürkheimer Wurſtmarkt genommen hat. Die Pfälzer kommen auch wieder zu uns, wenn ſie die Gewißheit haben, im Kreiſe der Rechtsrheiner einige fidele Stunden zu verleben. Vorausſetzung für den finanziellen Erfolg einer derartigen Veranſtaltung iſt allerdings, daß die Stadtverwaltung die Steuerſchraube nicht zu ſtark anzieht, vielmehr durch einen recht niedrigen Steuerſatz auf indirektem Wege dafür ſorgt, daß die Reformbeſtrebungen vor allen Dingen die finanzielle Baſis erhalten, auf der einzig und allein mit Ausſicht auf Erfolg der Mannheimer Karneval neu aufgebaut werden kann. Dazu rechnen wir auch die ſt ä d⸗ tiſchen Maskenbälle, über die ſicherlich auch im Kreiſe der Stadtverwaltung nur die Meinung herrſcht, daß ſie ſich in der bisherigen Form überlebt haben. Man wird jedenfalls bald hören, in welcher Richtung ſich die grundlegende Aen⸗ derung bewegen ſoll, die die Maskenbälle wieder zu einer be⸗ deutenden Einnahmequelle macht. Für das letztjährige Defi⸗ zit werden ſelbſt die Nichteingeweihten die Bezeichnung kata⸗ ſtrophal anwenden dürfen. Sch. Aus dem Lande Heidelbergs Fremdenverkehr * Heidelberg, 11. Juni. Der Fremdenverkehr war in dem abgelaufenen Monat Mai infolge der günſtigen Witterung ſtärker als im gleichen Monat des Vorjahres. Es übernachte⸗ ten in Heidelberg im Mai 26 325 Fremde(im Mai 1928: 23 143); davon waren 2969(2483) Ausländer. Trotz dieſer Zunahme bleibt die Zahl der Fremden, die in Heidelberg übernachtet haben, in den erſten fünf Monaten des Jahres immer noch etwas hinter der des Vorjahres zurück. Bis Ende Mai wur⸗ den leinſchl. Jugendherberge) 63 573 Fremde gezählt gegenüber 64342 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Aus dem Aus⸗ land kamen 6437(6075). Ein Fernbeben * Heidelberg, 11. Juni. Der Apparat der Königſtuhl⸗ ſternwarte regiſtrierte heute früh abermals ein mittelſtarkes Fernbeben. Der erſte Einſatz erfolgte um.08.14 Uhr, die zweiten Wellen kamen um.12.20 Uhr, die langen Wellen um .17.21 Uhr. Die Bewegung erloſch etwa um.40 Uhr. Die Herdentfernung beträgt 3000 Kilometer. Straßenraub in Karlsruhe * Karlsruhe, 11. Juni. Ein 59jähriger Schmiede⸗ meiſter aus Forbach, der am Dragonerfeſt teilgenommen hatte, wollte am Sonntag abend gegen 11 Uhr einen Be⸗ kannten in der Baumeiſterſtraße aufſuchen. Da er ſich nicht auskannte, fragte er vier auf dem Feſthalleplatz ſtehende junge Burſchen im Alter von etwa 19—23 Jahren. Einer erbot ſich, ihm das Haus zu zeigen. Die anderen drei ſchloſſen ſich an. Sie führten den Mann bis in die Nähe des Kühlen Kruges, wo ſie ihm an der Alb mit Gewalt ſeine Taſchenuhr mit Haarkette, den Geldbeutel mit 42 Mark Inhalt und ſeine blaue, rotgeſtreifte Joppe abnahmen und ihn dann die Böſchung hinunterwarfen. Nach den Tätern wird gefahndet. N Schwetzingen, 11. Juni. Oberlehrer a. D. Friedrich Becker vollendete heute ſein 80. Lebensjahr in noch beſter Geſundheit und geiſtiger Rüſtigkeit. Der geſchätzte Mit⸗ bürger, der ſeit 1912 in Schwetzingen lebt, war früher über 30 Jahre Lehrer in der Nachbargemeinde Brühl.— Am Samstag gegen Abend wurde auf dem freien Felde bei Rohr⸗ hof ein junges Mädchen von einem unbekannten Mann überfallen. Das Mädchen wehrte ſich aus Leibeskräften, ſo daß der Mann von ſeinem Opfer abließ und die Flucht ergriff. Das überfallene Mädchen hatte dem Manne im Ge⸗ ſicht mehrere Kratzwunden beigebracht. Der Täter konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden. L. Walldorf, 10. Juni. In der Nachtovom Samstag auf Sonntag ging über unſere Stadt ein mit Unterbrechungen ſtundenlang dauerndes Gewitter hinweg, das von einem heftigen Sturm begleitet war. Die elektriſchen Entladungen waren ſehr zahlreich. Verſchiedene Male konnte man ganz in der Nähe des Ortes Einſchläge von Blitzen feſtſtellen. Einmal traf der Blitz auf die Giebelmauer des an das Wohn⸗ haus des H. Metz angebauten Stallgebäudes, ohne jedoch zu zünden. Der Schlag war von ſo großer Gewalt, daß er die Glebelmauer umwarf, ſodaß das Dach, nur noch vom Gebälk gehalten, frei in der Luft hing und wegen Lebensgefährlichkeit ſofort abgebrochen werden mußte. Es iſt von Glück zu ſagen, daß die im Stall ſtehenden Tiere nicht verletzt wurden. Arheiter getötet zwei an dere Schützenfener auf den Nebenbuhler * Kleinkembs(Kreis Lörrach), 11. Juni. Der 52 Jahre alte Arbeiter Schirek, der mit der 21jährigen Magd der Kantine Righetti bei Kembs ein Liebesverhältnis unterhielt, hatte das Mädchen ſtark im Verdacht, daß ſie auch mit dem Kantinenwirt ſchön tue. Er verſchanzte ſich hinter einem kleinen Erdhügel etwa 100 Meter vor der Kantine und eröff⸗ nete ein regelrechtes Schützenfeuer mit einem deutſchen Militärkarabiner. Die Kugeln durchſchlugen die Fenſter, ver⸗ letzten aber niemand. Zwei Poliziſten ſchlichen ſich von hinten an den Schießhelden heran und nahmen ihn ſeſt. Er hatte noch mehrere Ladeſtreifen bei ſich, mit denen er hätte die Schießerei noch lange fortſetzen können. * * Urnau, 11. Juni. Bei dem Brande in Urnau ſoll Brandſtiftung in der Pfarrſcheuer in Betracht kommen. Kurzſchluß kommt nicht in Frage, da in der Scheuer eine elektriſche Anlage nicht vorhanden iſt. Ueber 300 Zentner Stroh ſind mitverbrannt. Auch die Scheuer des Landwirtes Felix, deſſen Anweſen eingeüſchert wurde, barg noch viele Vorräte in ſich. Der Gebäudeſchaden wird hier mit 38 000 Mk. und der Fahrnisſchaden mit 25000 Mk. geſchätzt, alles durch Verſicherung nur ungenügend gedeckt. Aus der Pfalz Pfälzer Tabak erhält 216 erſte Preiſe Speyer, 11. Juni. Die auf der D. L..⸗Ausſtellung in München gezeigten pfälziſchen Tabakproben haben bei der Preisverteilung ſehr gut abgeſchnitten. Von 220 zur Aus⸗ ſtellung gebrachten Proben erzielte die Pfalz allein 216 erſte und 4 zweite Preiſe. Ferner fiel der Reichsſiegerpreis, der vom Reichsernährungsminiſterium geſtiftet war, in die Pfalz. Der erfolgreiche Preisträger des Reichsſieger⸗ preiſes iſt der derzeitige Vorſtand des Schwegenheimer Tabak⸗ bauvereins, Landwirt Friedrich Flörchinger. Von den vom Staatsminiſterium, der Kreisbauernkammer und anderen Stellen und Vereinen geſtifteten Ehrenpreiſen errang die Pfalz ebenfalls etwa 20. Unwetterſchäden in der Südpfalz * Landau, 11. Juni. Die in der Samstag⸗ und Sonntag⸗ Nacht über der Südpfalz niedergegangenen ſchweren Gewit⸗ ter haben nach nun vorliegenden Einzelmeldungen beträcht⸗ lichen Schaden angerichtet. Aus der Herxheimer Ge⸗ gend wird gemeldet, daß die großen Zwiebelpflan⸗ zungen durch Hagelſchlag gelitten haben. In Gleis⸗ weiler und Burrweiler waren die Gewitter ebenfalls von Hagel begleitet, der den Weinbergen ſchadete. Die Dorf⸗ ſtraßen glichen wilden Gebirgsbächen. In Steinweiler ſchlug der Blitz in das Anweſen des Bäckermeiſters Würtz ein und zerſtörte die Lichtleitung. Im Queichtal führten die Gebirgsbäche große Waſſermengen mit ſich. Auf dem Hermersberger Hof riß ein Blitzſchlag im Anweſen des Waldarbeiters Schwarz den Kamin um und deckte teikweiſe das Dach ab. Die Tochter des Schwarz erlitt durch einen Blitz, der ſie ſtreifte, ſchwere Brandwunden an der Bruſt und an den Händen. In Bergzabern ſtand das Waſſer auf den Straßen bis zu 30 Zt m. hoch. Der Erlenbach hatte Hochwaſſer. Im Klingenbachtal entſtanden Schä⸗ den an den jungen Trieben der Reben. 5 Nachbargebiete Straßenſchlacht in der Altſtadt * Frankfurt a.., 10. Juni. Ein außerordentlich pein⸗ licher Vorfall ereignete ſich Sonntag gegen 18% in der Alt⸗ ſtadt. Es kam hier zunächſt in der Fahrgaſſe zu einem hefti⸗ gen Kampf zwiſchen Polizei und Ziviliſten. Urſprung des Zuſammenſtoßes war ein Zwiſt, in den ein Wirt St. in ſeinem Lokale in der Fahrgaſſe mit zwei Gäſten geriet. Die Gäſte wurden ſchließlich aus dem Lokal befördert, und da ſie immer wieder den Verſuch unternahmen, in die Wirtſchaftsräume einzudringen, wurde die Polizei benachrichtigt. Zunächſt wur⸗ den zwei Beamte entſandt, die die Herausgewieſenen ſehr ruhig zum Fortgehen aufforderten. Dem wurde aber kein Gehör geſchenkt, ſo daß die Polizeibeamten ſchließlich zur Si⸗ ſtierung ſchreiten mußten. Hierbei leiſtete der Hauptbeteiligte nicht nur ſehr erheblichen Widerſtand, ſondern er ging auch tätlich gegen die Beamten vor. Mittlerweile hatte ſich eine große Menſchenmenge angeſammelt, die gegen die bedroh⸗ ten Polizeibeamten Stellung nahm. Der Feſtgenommene boxte unterdeſſen einem der Beamten mehrerermale ins Geſicht und es gelang ihm, ſich loszureißen. Der Beamte wurde vom Publikum an der Verfolgung zu hindern geſucht. Verfolgt von einer etwa dreihundertköpfigen Menſchenmenge, begaben ſich die Beamten durch die Fahrgaſſe in der Richtung zur Schnurgaſſe. Dort konnte dann der Entwichene wieder feſtgenommen werden. Auch jetzt leiſtete der Mann noch ſo erheblichen Widerſtand, daß die Poliziſten von dem Gum mi⸗ knüppel Gebrauch machen mußten. Es kamen dann zwei weitere Beamte zu Hilfe. Bei dem Abtransport ſchlug einer der Beamten dem Verhafteten mehrfach mit dem Gummiknüp⸗ pel auf den Kopf, ſo daß der Verhaftete mit erheblichen Ver⸗ letzungen am Kopf zuſammenbrach. Der gleiche Beamte ſtürzte ſich dann in die Menſchenmenge, ſchlug blindlings hinein, lief zurück zu dem am Boden liegenden Siſtierten und ſchlug noch⸗ mals mehrfach mit dem Gummiknüppel dem Verhafteten auf den Kopf. Dadurch geriet die Menſchenmenge in allerdings begreifliche Erregung. Jetzt wäre es beinahe zu einem blu⸗ tigen Kampf gekommen, wenn nicht die Verſtärkung der Poli⸗ zei eingetroffen wäre, die in wenigen Minuten mit blank⸗ gezogener Waffe und Gummiknüppeln die Straße ſän⸗ berte. Mehrere Paſſanten hatten bereits Stockhiebe gegen die Beamten geführt. Die Polizei nahm lt.„Frkf. Ztg.“ noch eine weitere Verhaftung vor. Bei der Schlägerei ſind einige Beamte leicht und vier Paſſanten teils erheblich ver⸗ letzt worden. * a Lampertheim, 10. Juni. Am der Wirtſchaft„zum Kaiſerhof“ eine Sitzung des Ausſchuſſes zur Errichtung eines Ehren males ſtatt. Er wurde hier⸗ bei ein Arbeitsausſchuß unter Vorſitz von Bürgermeiſter Keller gewählt, der ſich mit der Platzfrage, Aufbringung der Mittel und des Denkmales an ſich beſchäftigen wird.— Aus dem Neurhein wurde in der ſog. Bonau die Leiche eines Mannes geländet. Die angeſtellten Nachforſchungen ergaben, daß es ſich um den 20jährigen Koch aus Germersheim handelt. Die Leiche wurde durch den eingetroffenen Vater anerkannt. * Mülhauſen i.., 10. Juni. Während eines Gewitters am Samstag nachmittag ſchlug der Blitz auf dem Baugelände des Kembſer Kraftwerkes ein Dabei wurde ein junger betäubt. Samstag abend fand in ——ͤů—Gcꝓͤ,7⸗— 1 1 1 8 —— Mittwoch, den 12. Juni 1929 5. Seite. Nr. 265 Der zallenmord Jortſetzung der Zeugeneinvernahme Am Dienstag nachmittag 4 Uhr wurde die Verhandlung mit der weiteren Zeugeneinvernahme fortgeſetzt. Der An⸗ drang der Zuſchauer war wie ſchon am Vormittag groß, durch das große Zeugenaufgebot konnte aber nur eine verhältnis⸗ mäßig kleine Zahl zugelaſſen werden, da 2 Bankreihen für die Zeugen freibleiben mußten. Der weitaus größte Teil der Zuſchauer(ungefähr 50 Perſonen) beſtand aus Frauen, die bis zum Schluß des erſten Tages— 7 Uhr— aushielten. Senſationen gab es keine, nur hin und wieder ſekunden⸗ lange Auseinanderſetzungen zwiſchen Vorſitzendem und Ver⸗ teidigung. Ein Kopfſchütteln hier, eine kurze Handbewegung und Achſelzucken dort, die Sache iſt beigelegt. Jede Seite will zur Aufklärung der furchtbaren Tat beitragen. Der Vor⸗ ſizende muß bei dieſem Zeugenandrang vorſichtig ſein, damit die Verhandlung nicht zu breit wird. Der 1. Staatsanwalt Dr. Bender iſt bis jetzt kaum in Erſcheinung getreten. Die Zeugenausſagen brachten kaum große Ueberraſchun⸗ gen. Man gewann lediglich den einen Eindruck, daß zwei ſcharf getrennte Lager von Zeugen beſtehen: Eine Seite ſagt ſehr zu Gunſten der Angeklagten aus, die andere ſchildert dagegen den getöteten Bär als grundanſtändigen Menſchen. Bei den„Gegnern der Ange⸗ klagten“, wenn man ſo ſagen darf, ſind zwei Frauen, die vor ungefähr 15 Jahren auf Grund einer kleinen Differenz mit Frau Bär verfeindet wurden. Die eine Zeugin, eine ziemlich nervenkranke Bäckermeiſtersfrau, hat ſich 1914 ein⸗ mal über das Verhalten der Angeklagten und der damals 14 Jahre alten Tochter aufgeregt und ein Jahr ſpäter wegen einer Kleinigkeit, wie ſie gerade bei kleinen, primitiven Leuten vorkommt, geärgert, ſo daß ſie heute Frau Bär als eine durch⸗ aus gefühlloſe Perſon hinſtellt. Die zweite Zeugin, eine recht geſchwätzige Perſon, nimmt auf die gleichen Vorgänge Bezug. Solchen Ausſagen kann man natürlich keine Bedeutung bei⸗ meſſen. Ein 74jähriger Zeuge, ein körperlich ſchon recht hinfälliger Menſch, der den getöteten Bär ſchon lange kannte, ſagt recht ungünſtig über ihn aus. Als er einmal den Faden gefunden hat, wird er geſprächig, wie es alte Leute ſind. Mit einer erſten Frau habe Bär gut gelebt, da dieſe ihm„ſchmuſen“ konnte. Wenn ſie nicht geſtorben wäre, würde ihr es kaum beſſer ergangen ſein als der zweiten Frau. Bär ſei ein niederträchtiger, verſoffener Menſch geweſen, ift das Reſumé dieſes alten Mannes. Auch der Schwager der Frau Bär, ein Bäcker⸗ meiſter, der direkt neben dem Haus von Bär wohnt, gab eine eingehende Schilderung der Familienverhältniſſe im Hauſe Bär. Bald nach der Eheſchließung ging der Streit los, Frau Bär wurde oft bedroht, einmal auch mißhandelt. Ein anderes Mal flüchtete die Frau vor ihrem Manne in waghalſiger Weiſe über die Dächer ins Nachbarhaus und blieb dann Revolver bedroht. Das 4 Wochen bei dem Schwager. eingeleitete Eheſcheidungs⸗ verfahren wurde nicht durchgeführt, da Bär beim Sühne⸗ termin auf dem Amtsgericht wieder einlenkte und Beſſerang verſprach. Nach kaum 8 Tagen ging es ſchon wieder los. Nachts habe Bär im Schlafzimmer ſeine Frau oft mit dem Es war ſelten, wenn Bär nicht betrunken war. Bei der Arbeit zu Hauſe half er nicht mit. Der Zeuge war nach der Tat als Erſter am Tatort. Bär lag mit einer Kopfwunde über und über mit Blut bedeckt auf dem Boden, er gab noch Lebenszeichen von ſich. Frau Bär ſei eine ſaubere, fleißige Frau geweſen, die auch ganz gut gekocht habe. Eine Zeugin ſagt aus, daß Bär einen Tag vor der Tat in einer Wirtſchaft ſich verabſchiedet habe mit der Bemerkung, wenn morgen etwas geſchehe, ſeiein Drama a b⸗ geſchhoſſen. Zu Frau Bär ſagte einmal die Zeugin: „In einem Zimmer, in dem Revolver liegen, würde ich nicht ſchlafen.“ Frau Bär habe geantwortet, ſie mache es nur, um Ruhe und Frieden zu haben. Der Rentamtsmeiſter des Grafen Berckheim bezeichnet den getöteten Bär, der ſeit 1901 in der gräflichen Verwaltung tätig war, als einen zuverläſſigen, ehrlichen und anſtändigen Menſchen, der immer ſeine Pflicht tat. Ihm iſt nicht bekannt, daß Bär getrunken haben ſoll. Nur einmal ſei die Stieftoch⸗ ter von Bär dageweſen, habe ſich über ihn beſchwert und ge⸗ klagt, daß er zu wenig Haushaltungsgeld hergebe. Eine weitere Zeugin gibt an, daß Bär in der letzten Zeit der Krankheit ſeiner erſten Frau angefangen habe, zu trinken. Bär war immer etwas barſch, das ſei ſeine Art geweſen. Intereſſant waren die Angaben des Bruders von Bär, einem rüſtigen 71jährigen Landwirt, der einen guten, anſtändigen Eindruck macht. Er ſpricht von ſeinem Bruder als einem ordentlichen Menſchen, der kein Trinker geweſen ſei. In der zweiten Ehe habe es deshalb nicht recht geklappt, weil die Frau nicht ſauber war und angeblich auch nicht gut kochte. Sein Bruder könne ſchon aus dem Grunde kein Trin⸗ ker geweſen ſein, da er ziemliche Erſparniſſe gemacht hatte. Die Stieftochter ſei faul geweſen und ſei durch ihre Nervoſi⸗ tät viel an den Verhältniſſen ſchuld. Das Ergebnis des erſten Tages iſt, daß die eine Seite die Frau als fleißig, ſauber und an⸗ ſtändig ſchildert, den Bär dagegen als barſchen, ſtreitſüchtigen Menſchen, der viel trank, während ein anderer Teil Bär als anſtändig hinſtellt und Frau Bär als wenig geeignete Haus⸗ frau bezeichnet. Einen richtig klaren Eindruck konnte man ſich bis jetzt nur von Bär bilden; das Bild der Angeklagten iſt dagegen noch nicht ganz fertig. Wie groß der Einfluß der Tochter an den unglückſeligen Verhältniſſen war— anſchei⸗ nend nicht gering— werden wohl die weiteren Zeugenaus⸗ ſagen ergeben. Die Verhandlung wurde am Dienstag um 7 Uhr abge⸗ brochen. Sie wurde heute vormittag um“¼ Uhr wieder auf⸗ genommen. Man hofft am Vormittag die Beweisaufnahme abſchließen zu können, ſo daß nach einer Unterbrechung, durch eine andere Verhandlung bedingt, die Plädoyers am Don⸗ nerstg vormittag gehalten werden können.——— Gerichtszeitung Urteil im Prozeß Fuchs, Frankfurt a. M. Nach fünftägiger Verhandlung wurde am Samstag gegen den Geſchäftsführer des Verbandes der Metallinduſtriellen, Fuchs, das Urteil geſprochen. Die Strafkammer kam zur Aufhebung des Urteils erſter Inſtanz, das vom Erweiterten Schöffengericht am 13. Juli v. J. gefällt wurde und wegen Unterſchlagung und Untreue auf achtzehn Monate Gefängnis lautete. Die Strafe wurde auf zehn Monate Gefäng⸗ nis feſtgeſetzt, worauf die Unterſuchungshaft in voller Höhe von ſieben Monaten angerechnet wurde. Nach den Feſtſtellungen des Berufungsgerichts iſt die Strafe deshalb weſentlich herabgeſetzt worden, weil ſich aus der erneuten Hauptverhandlung ergeben hat, daß der Ange⸗ klagte nicht, wie das erſte Urteil irrig annahm, 100 000 Mk. unterſchlagen hat, daß vielmehr der Nachweis über den Ver⸗ bleib von 45000 Mk. von dem Defizit von 120 000 Mk. nicht geführt wurde. Unter anderem ſtellte die Strafkammer feſt, daß für politiſche Verbände etwa 10 000 Mk. aus der Kaſſe der Metallinduſtriellen an einen früheren Offizier und an den in Frankfurt amtierenden Oberlandesgerichtsrat Wagner gegeben wurden. Desgleichen wurde feſtgeſtellt, daß der An⸗ geklagte für Zechgelage von Ausſchuß⸗Mitgliedern des Verbandes Verbandsgelder verwandte. In beiden Punkten erblickte das Gericht eine Untreue. Die Unterſchlagung erblickt das Gericht darin, daß der Angeklagte nach der Ueberzeugung des Gerichts von dem Betrag von 45 000 Mk. auch einen Teil in ſeine eigene Taſche ſteckte. Der Mord⸗ und Meineidprozeß Dr. Richter Wie das Schwurgericht Bonn bekanntgeben ließ, wird der Prozeß gegen den praktiſchen Arzt Dr. Peter Richter aus Bingen, der angeklagt iſt, die geſchiedene Frau des Ju⸗ welengeſchäftsinhabers Mertens in Bonn mit Strophantin vergiftet und außerdem im Eheſcheidungsprozeß Mertens unter Eid falſche Angaben gemacht zu haben, in öffent⸗ licher Sitzung verhandelt. Nur wenn Fragen zur Beſprechung kommen, die den Verkehr des Angeklagten zu der Verſtor⸗ benen betreffen, ſoll die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen werden. Als Sachverſtändige ſind die Vertreter der pharmakologiſchen und tozikologiſchen Abteilung der mediziniſchen Fakultät der Bonner Univerſtität, Profeſſor Müller⸗Heß(bekannt aus dem Hußmann⸗Prozeß) und Profeſſor Fühner geladen, die ein⸗ gehende Verſuche über die Wirkung des Strophantingiftes an Katzen vorgenommen haben. Dr. Richter beſtreitet bis jetzt entſchieden, ſich eines der ihm zur Laſt gelegten Delikte ſchuldig gemacht zu haben. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Rhein Pegel“ 56 7 11.12. Neckar Pegel. 4. 5.7. 12. Baf„051.95 f 1 Saulen 83 1 53 Mannheim 8,43 3,41.45.62.614,61 Kehl 35 3,55.80 Jagſtfeld 65 064.79.78 1541 1,15 Maxau 015 7 Mannhein 503.528. 734, Caub.002.152. 00 0 föln.76.8101 882. C. Waſſerwärm 2 4 2 8. 22 — — 13 D 1 1 D Si weiss, warum sie immer Abdulla Standard verlangt: Ausgesucht müde maze- donische Tabake Ngarettenpapter feinster Qualitat Steis gleichbletbende Md Rein Kratzen im Halse Fabrikation bei stets gleich- blelbender Temperatur und CIGARETTEN 8 6. Seite. Nr. 265 Neue Maunheimer Zeltung 4 Ne 9 41 Mittwoch, den 12. Juni 1 .—————.—— — 7 8 1 4 3 2 2 1 2 2* Der Lebenskoſteninder des Slatiſtiſchen Reichsamtes i 8 1 1 8 2 5— 3 2 55 Der von den ſüddeutſchen Tabokpflanzern erhoffte Regen 0 11 Sate erf 5 ie 11 0 MNflangcher je ber n die a VVTCCCVVTV e 8. i 5 endlich ausgiebig erfolgt, wodurch die jungen Pflänzchen, die ber felt der die amtlich den e tit einem Durchſchnittsumſatz von 170 bis 400 000 ,. Die Mitte auf dem frelde ſtehen, der Gefahr der Vertrocknung entgehen dur; as ſogar in den Wonen dns inken zeigt, palten die Unternecomungen mit etwa 1,5 Millionen/ Jahresumſatz Nach Setzlingen beſteht ziemlich gute Nachfrage. Unter den Ren ien Hat, 1„ e hit maß an? im Durchſchnitt. Am günſtigſten ſtehen die Großbetriebe da, deren forderungen der deutſchen Landwirtſchaft“ wird jetzt auch erk 1 ch kein;. e Jahresumſätze n Durchſchnitt zwiſchen 2,7 und 7 Mill. vanken. Zollſchutz für Tabak und darüber hinaus verlangt, daß für Zigarren⸗ aber mit faſt 11 t t a 5 Bei ihnen erbr 21,11 bis tabake eine ähnliche Vergünſtigung geſchaffen wird, wie für gelle e ö 11 auch i! Aon 1. 2 e auf einer Schneideguttabake im ſteuerbegünſtigten Feinſchnitt. Dieſe Reg 9 f tat c il i en e ee Abſenkung nittleren 1 ee en Mill. baſi ttlere Un⸗ſerſcheint den Tabakſachverſtändigen ausſichts reicher als ein erhöhter so war das nur ein A 12, eine gewie eſentungſkaſten t ihtz aht don i roze Zoll, der nur dann wirklich wirkſam werden würde, wenn er ntin⸗ ö erung. Z 0 3 deſtens 200„ gegenüber heute 80, je Di. betragen würde. Für . e ö. 5 5. ie faſ N f er zweiten Fermentati findlichen 1028er Tabake, D d 1 e 1 90 die faſt alle in der zweiten Fermentation befindliche 5 zufammnenſetzt, ind 10 A c e e 10 für die die notwendige warme Witterung erwünſcht war, wird der earn n ideen Neu ain en e. f jetzt eingetretene Regen gleichfalls begrüßt, weil die Luft allmählich g g verlaufenden Steigerung zu erblicken. Naturgemäß ſchwankt zu trocke rde n eſes M 18 dürfte a i am ſtärkſten die Kurve der Ernährungskoſten, weil hier die 10. 2 zu trocken geworden war. Zu Ende dieſes Monats dürfte auch die Einstellung auf die Ja it am eheſten Erleichterungen ſchaffen. Felſeſquns 2 Fermentation des 1928er Oberautes allgemein beendet ſein; die kann. So fällt die Na Ungskoſtenkurv meiſten n Felthlahr 740 ö J ö ſchon fertigen Saundblätter ſind größtenteils verkauft und ge eine Kleinigkeit ab, etwas mehr im Sommer wenn die Einen ſich 885 1 0 langen zur Ablleferung, wobef ſich zeigt, daß nur geringe Beſtände auszuwirken beginnen e. b 8 9 an farbigem Materſal verhanden ſind. Das Gleiche gilt auch für Die Wohn! n W 5 5 0 eee 1928er Grumpen. Für neues Obergut auf ſpätere Lieferung hält Die Wohnungskoſten ſind nabezu ganz unveränderlich, die* e 91 Mater! Koſten für Heizung und Beleuchtung ſchwanken, aber nicht 140 85 kfeirung und Beleuchtüng 15 5 1 105 reise Dafür llecten 1. Material 2. r F 2 e ce ee e eee in der Nähe von 100/ je Zentner. Da ſich die Tabake gut enk⸗ viel. Der noch in der zweiten Hälfte des res 192. d im erſte 6 35 1„ 5 2 1 Halbiahr 1028 1 1 55 1 1 Anſtien 775 1 1 Gesam-kebenshaltungsinden wickeln und ihr ſpezifiſches Gewicht im allgemeinen doch nicht ſo hat gegenwärtig einen gewiſfen illſtand erreicht Die Koſten für 120 3 33 5—. ee e, Sonſtiges“, alſo i 1675„ F N 0 logep vorzugsweiſe gekauft. Neue Sondblätter wurden, je nach Beſchaf⸗ Sonſtiges“, alſo im allgemeinen für kulturelle Ausgaben, Wohnd fenheit, mit 5 1 7 je Zent be⸗ 810 e e e A. 120 nung fenheit, mit 95—140 ,, Sandgrumpen mit 70—80 1 je Zentner be⸗ ſteigen dauernd weiter an; über den Aufwand für Steuern und 5 bertet“ Tab s ältere hrgä 1 gele ö nenswerte Abgaben ſchweigt ſich bekanntlich die amtliche Stotiſtik icht wertet. Tabak aus älteren Jahrgängen gelangt in nennenswertem 2 f b lich die iche Stotiſtik vorſichtig Umfange nicht z Angel Auf de Rippe kt ſind größere aus 89 0 2 5 Umfange nicht zum Angebot. Auf dem Rkppenmarkt ſin größere ö ee eee Abſchlüſſe nicht erfolgt, die Forderungen blieben unverändert. De 2 8. enshaltungs index Geldeingang iſtſchleppend. Ankoſten Inder der Damenkonfektion 00 45 eee 0 6 1„ 1 1 8 l b 5.* Ueberzeichnung einer deutſchen Anleihe in Holland. nie in Eine wichtige Statiſtik des Verbandes Deutſcher Damen⸗ und 0 88. 2 LI LLL Holland aufgelegte 8 proz. Obligationsankeihe der St. E ee eee Mädchenmäntel⸗Fabrikauten e.., Berlin Der Verband Deutſcher Damen⸗ und Mädchenmäntelfabrikanten e,., Berlin, hat zum erſten Mal den Verſuch gemacht, einen Un⸗ oſtenindexr für die Damen⸗ und Mädchenmäntel⸗ Fabrikation aufzuſtellen. Von 251 Verbands mitgliedern haben ſich verhältnismäßig viele Firmen an dieſer Statiſtike beteiligt, insgeſamt 57 mit einem Geſamt⸗ umſatz von 128 Mill. /, gleich etwa einem Drittel des geſamten Verbandsumſatzes Die Unkoſtenſtatiſtik geſtattet, wie der „Konf.“ mitteilt, eine ganze Reihe wertvoller Schlüſſe. Es hat ſich herausgeſtellt, daß die Firmen mit dem kleinſten Umſatz auch den höchſten Unkoſtenprozentſatz zu verzeichnen haben, nämlich 24,65 bis 24,58 Prozent. Es handelt ſich hierbei um Firmen e Harpener Bergbau AG. Kapitalerhöhung um 10 Mill. Mark In der geſtern in Dortmund abgehaltenen HV. der Harpener Bergbau Ach, in der 38 Aktionäre ein Aktienkapital von 51161 400% und ein VBorzugsaktionär 300 000/ Kapital vertraten, wurde die beantragte Kapitalerhöhung um 10 Mill./ für die Schaffung von Aktien für das Optionsrecht der amerikoniſchen Anleiheinhaber einſtimmig genehmigt. Man beſchloß, das Kapital auf 110 300 000 Mark zu erhöhen durch Ausgabe von 10 000 Inhaberaktien über je 1000„“. Das Bezugsrecht der Aktionäre iſt ausgeſchloſſen. Die neuen Aktien werden der Kohlenvertriebs⸗AcG. in Münſter über⸗ geben, die ſie zur Verfügung der Betzugsberechtigten hält. Der Aus⸗ gabekurs ſoll noch feſtgeſetzt werden. Generaldirektor Silverberg führte zur Erläuterung des Antrages gus, daß es ſich hier um die Erfüllung einer Zuſage gegen⸗ über der National City Co. in Newyork handelt. Bekanntlich war den Anleihezeichnern eine Option auf insgeſamt 10 Mill./ Harpener Aktien zu einem Börſenkurs von 150 v. H. für einen Zeitraum von drei Jahre eingeräumt worden. Dr. Silverberg unterſtrich bei Er⸗ wühnung dieſer Tatſache, daß bei Abſchluß der Anleiheverträge der Börſenkurs der Horpener Aktien ſich auf etwa 130 v. H. belaufen habe. Im Anſchluß an die Erledigung der TO. machte General⸗ direktor Fickler noch Mitteilungen über die Enkwicklung der Geſchäfts lage ſeit der letzten o. HV. vom 22. April. Der Be⸗ trieb ſei in dieſem Zeitabſchnitt ohne Störung verlaufen. Die neue große Schachtanlage„Robert Müſer“ ſei inzwiſchen in Betrieb ge⸗ Hommen worden. Da der Syndikatsabſatz eine gewiſſe Beſſerung er⸗ fahren hobe, ſei auch die Geſchäftslage günſtiger geworden. Es hätten keine Feierſchichten eingelegt werden müſſen. Obgleich die Erlöfſe aus dem Abſatz ins beſtrittene Gebiet zurückgegangen ſeten, müſſe die derzeitige Geſchäftslage als nicht ſo ungünſtig wie in der entſprechenden Zeit des Jahres 1928 bezeichnet werden. * Verein für chemiſche Induſtrie., Frankfurt a. M.— 7 v. H. Dividende. Die GV., in der 48 Stimmen der Stamm⸗ und 18 000 Stimmen der Vorzugsaktien vertreten waren, genehmigte öhne Erörterung den Abſchluß mit wieder 7 v. H Dividende auf 6,5 Mill. Stammaktien und wählte Generaldirektor Dr. Ed⸗ mund Pletrkowſki⸗Berlin(ſtellvertretender und geſchäftsführender Vorſtand des Vereins zur Wahrung der Intereſſen der chemiſchen Induſtrie Deutſchlonds) neu in den Aufſichtsrat. * WMirtſchaftl. Vereinigung deutſcher Gaswerke. Die 25. o. GV. der Wirtſchaftlichen Vereinigung deutſcher Gaswerke, Gaskoks⸗ ſundikat AG., Köln, fand, wie uns geſchrieben wird, in Berlin ſtatt und genehmigte einſtimmig den Geſchäftsbericht per 31. Dezem⸗ ber 1928 ſowie die Gewinn und Berluſtrechnung, die in Einnahmen und Ausgaben balanciert. In den Aufſichtsrat wurden die aus⸗ scheidenden Herren wieder und u. a. Direktor Am Rhein⸗Nürnberg, Stadtbaudirektor Eglinger⸗ Karlsruhe und Oberbaudirektor Kleeblatt⸗München neu in den Aufſichtsrat gewählt. * Ach, für Was und Elektrizität Köln in Dortmund.— Sitz⸗ verlegung von Köln nach Berlin. Die GV. beſchloß, mit Rückſicht auf die engen Verbindungen zur Elektriſche Licht⸗ und Kraftanlagen Ach.(Siemens⸗Konzern) die Sitzverlegung von Köln nach Berlin. Kuch läge das Schwergewicht der Itereſſen nicht mehr in Weſt⸗ deulſchland, ſondern in Niederſchleſien im Waldenburger Bezirk. Damit werde eine Vereinfachung der Verwaltung möglich. * Oberbayeriſche Ac. für Kohlenbergbau.— Dividendenloſer Ab⸗ ſchluß. Die G. genehmigte den dividendenloſen Abſchluß, demzufolge der Ueberſchuß von 14 225/ der Reſerve zugeführt wird. Bankdirektor Scho ch⸗Volksbank St. Gallen wurde neu in den Auſſichtsrat gewählt. In Ergänzung des Geſchäftsberichtes wurde durch die Verwaltung mitgeteilt, daß die im Geſchäftsbericht aufgeführten Lagerbeſtände be⸗ reits Ende März geräumt worden waren. Der Erlös aus den Gruben habe ſich ſo geſtaltet, daß eine fortſchreitende Geſundung ermöglicht werden konnte. Die Verwaltung gab der Hoffnung Ausdruck, daß der Gefundungsprozeß weitere Fortſchritte mache. Als einzige deutſche Grube ſei es der Geſellſchaft möglich geweſen, ohne Feierſchichten aus⸗ zukommen. Auf eine Frage von Aktionärſeite wurde mitgeteilt, daß der bekannte Vertrag mit Strohmeyer⸗Konſtanz weiter beſtehe, durch den Strohmeyer verpflichtet ſei, die geſamte Förderung gegen Bar⸗ zahlu 50 abzunehmen. * Portland⸗Cementfabrik Blaubeuren Gebr. Spohn., Blau⸗ beure.— Genehmigter Abſchluß. Die HV. genehmigte den Abſchluß, ſomft 8 v. H. Dividende aus 328 047/ Reingewinn. An Stelle des verſtorbenen Kom.⸗Rats Eugen Merkel⸗Eßlingen wurde deſſen Sohn Haus Merkel neu in den AR. gewählt. Hochtief A. zahlt erhöhte Dividende. Die Hochtief Ach. für Hoch⸗ und Tiefbanten vorm. Gebr. Helfmann, Eſſen⸗Ruhr, verteilt für 1928 eine Dividende von 7(6) v. H. Die Geſellſchaft war im Berichtsjahre mit Bauausführungen befriedigend beſchäftigt und ſei auch mit einem guten Auſtragsbeſtand in das neue Jahr eingetreten. Preß⸗, Stauz⸗ und Ziehwerke Rudolf Chillingworth AG.— 12 v. H. Dividende.— 92 827, Vortrag. Laut Geſchäftsbericht iſt das verfloſſene Geſchäftsſahr im großen und ganzen zufriedenſtellend Jerlaufen. Allerdings geſtaltete ſich unter dem Druck des verſchärf⸗ ten Wettbewerbs die Aufkragsbeſchaffung ſchwierig. Gegenüber wei⸗ terer Steigerung der Geſtehungskoſten ſind die Preiſe ſortgeſetzt zu rückge gangen. Nach Abſchreibungen von 189 959 schließt das bilanzmäßige Ergebnis, einſchlleßlich des Vortrages von 1027, mit einem Gewinn von 330 438% ab. Der auf den 20. Juni angeſetzten v. GV. wird vorgeſchlagen, 6 v. H. Dividende auf Vor⸗ zugsaktien, 4 u. H. auf Stammaktien und 4 v. H. Ueberdividende zur Ausſchüttung zu bringen. Auf neue Rechnung werden 92827 1 norgelragen. Die Debitoren betragen in der Bilanz 1 197 839(, die Kreditoren 15 1 16„K. Wenn auch die vorliegenden Angaben nur das Ergebnis eines erſten Verſuches ſind und verbindlichen Dauercharakter nicht tragen können, ſo muß es doch wiederum außerordentlich begrüßt werden, daß hier eine wichtige Erzeugergruppe ſichtlich bemüht iſt, das Ver⸗ hältnis zwiſchen Unkoſten und Rentabilität feſtzuſtellen und der Oeffentlichkeit zu unterbreiten. Da im übrigen zwiſchen dem nied⸗ rigſten Umſatzprozentſotz von 21,11 und dem höchſten von 24,65 kein allzu weſentlicher Unterſchlod beſteht, ſo läßt ſich feſtſtellen, daß die Unkoſten in allen Betriebsgrößenklaſſen ziemlich gleich ſind, daß aber Stapelkonfektion unge ⸗ die Rentabilität, die ja kaum mehr als 33 Prozent nügend ißt namentlich in der Aufſchlag vorſieht, völlig * Müuchner Lebensverſicherungsbauk AG., München.— 6 v. H. Dividende. Im vergangenen Jahre hat die Geſellſchaft wiederum weitere Fortſchritte gemacht. Abzüglich aller Abgänge und uner⸗ ledigten Verſicherungen hat der in Kraft befindliche Verſicherungs⸗ beſtand 24 171 450& erreicht. Nach Abzug aller techniſchen Rücklagen ergibt ſich ein Ueberſchuß von 71028(98 594)„/. Der am 24. Juni ſtattfindenden GV. wird vorgeſchlagen, die Rücklagen für den Ge⸗ winnverband der Verſicherten um 25 785. auf 110 000/ zu erhöhen, ſowie den Aktionären elne Dividende von wieder 6 v. H. zu vergüten. Im neuen Geſchäftsjahr hat der Antragszugang bis jetzt denfenigen gegenüber des gleichen Zeitraums im Vorjahr weſentlich Überſtiegen. Deutſche Schiff⸗ und Maſchinenbau AG. in Bremen. Ueber einen Auftrog auf Neubau eines weiteren 12 000 Tonnen⸗ Frachtdampfers der Art des nach befriedigender Probefahrt vom Norddeutſchen Lloyd übernommenen Dampfers„Donau“ wird zur Zeit vom Norddeutſchen Lloyd mit der Deſchimag ver⸗ handelt. Der neue Dampfer ſoll verſuchswerſe mit Kohlenſtaub⸗ feuerungsanlagen ausgeſtattet werden. Schiffah Geſchäfts⸗ AG. Rhin et Rhöne, Straßburg. Das jahr 1928 ſchl F ßt mit einem Rei winun von 472 Frs. ab, wo der vorjährige Vortrag von 253 866 Frs, tritt. ieſes Ergebnis verſteht ſich nach ſtatutenmäßiger Verzinſung(8 v..] der Aktien. Außer dieſem ſtatutariſchen Zins beſchloß die v. GV.(gleich wie i..) eine Superdividende von 7 v. H.(D Unternehmen wurde im Auguſt 1920 unter Führung der Pe Fils de F. de Wendel u. Cie. von Lyoner Kohlenfirmen, franzöſiſchen Binnenſchiffahrts⸗, Gas⸗ und Elektrizitäts⸗ und einer Anzahl Eiſenwerksgeſellſchaften begrün⸗ det. Das derzeitige Stammkapital beträgt 7,5 Mill. Frs. Auf „Rhin et Rhöne“ ſind im Sequeſtrationsverfahren die Straßburger Anlagen von Hugo Stinnes übergegangen.) 8 = * Abkommen Seehandlung— Sächſiſche Staatsbank N Verbeſſe⸗ rung des Geldausgleichs Dresden— Berlin. Die Preußiſche Staats⸗ bank(Seehandlung) in Berlin und die Sächſiſche Staatsbank in Dresden haben eine am 15. Juni 1929 in Kraft tretende Verein⸗ barung getroffen, ouf Grund deren den ſächſiſchen Banken und Bank⸗ geſchäften für ihren Geſchäftsverkehr mit der Preußiſchen Staatsbank und mit dem Berliner Platz überhaupt ähnliche Vorteile gewährt werden können, wie ſie bereits ſeit längerer Zelt für den Geldver⸗ kehr der Preußiſchen Staatsbank mit Frankfurt a.., Hamburg, Köln, Düſſeldorf und München beſtshen. * Valoriſierungskommiſſion gegen Handel und Mühlen. Die von der preußiſchen Regierung eingeſetzte Kommiſſion zur Prüfung der Möglichkeit einer Stabillſiexung der Weizenpreiſe k iſt zu ihrer erſten Sitzung im Reichstag zuſammengetreten. Die Berhand⸗ lungen wurden als vertraulich erklärt. Wie die„Voſſiſche Zeitung“ erfährt, iſt ein Antrag unter Hinzuziehung von Sachverſtändigen aus dem Handels und der Mühben⸗Induſtrie mit großer Mehrheit abgelehnt worden. H. h. Frankreichs Automobil⸗Außenhandel. Im erſten Viertel⸗ jahr 1929 betrug(im Vergleich mit der entſprechenden Vorfahrs⸗ periode) die Einfuhr: Perſonenkraftwagen 1764(1808) Stück im Werte von 55 035 000(36 103 000) Frs., Laſtkraft wagen 44 (110) Stück im Werte von 1 341 000(4 718 000) Frs.; Ausfuhr: Perſonenkraftwagen 10777(8 960) Stück im Werte von 369 100 000 (309 296 000) Frs., Laſtkraftwagen 1969(1369) Stück im Werte von 60 396 0000(42 349 000) Frs. Joſeph⸗ Stiftung zu Bremen von 900 000 fl. iſt ſtark wer zeichnet worden. Zeichnungen bis zu 2000 fl. werden voll zuge⸗ teilt, höhere Beträge wur mit 20 v. H. „König Wilhelm“.— Gebrüder Stumm mütſſen zuzahlen. Der ſeit dem Jahr 1920 mit dem Stumm⸗ Konzern in Intereſſen⸗ gemeinſchaft ſtehende Gſſener Bergwerks Verein König Wilhelm bezeichnet das Ergebnis für 1928 als völlig ungenügend. Die Kohlenbeteiligung beim Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndirat ſtieg um 0,47 auf 2,01 Mill. To. Die Kohlenförderung erhöhte ſich etwas auf 1,21(1,15) Mill. To., während die Koksproduktion ſich etwas auf 0,31(0,32) Mill. To. verringerte. Nach 0,99(0,90) Mill. Mark Abſchreibungen werden 0,60(1,29) Mill. y Reingewinn ausgewieſen. Die Verteilung der garantierten Dividende von 12 v. H. auf die Stamm⸗ und 17 v. H. auf die Vorzugsaktien wird nur dadurch möglich, daß die Firma Gebr. Stumm den fehlenden Be⸗ trag zur Verfügung ſtellt. In der Bilanz ſtehen(in Mill.: 24,31(24,01) Anlagen; 1,17(0,94) Vorräte; 2,92(1,46) Debitoren einſchließlich Bankguthaben, 6,27(2,43) ſtark geſtiegene Kreditoren. Reichsverband Dentſcher Lebensmittel⸗Filial⸗Betriebe, Frauk⸗ furt a. M. Der Reichsverband Deutſcher Lebensmittel⸗Filial⸗ Betriebe, in dem die bedeutendſten Filiolunternehmungen des deut⸗ ſchen Lebensmittelhandels zuſammengeſchloſſen ſind, hat am 7. Juni in Wilhelmshöhe bei Kaſſel ſeine diesjährige ordentliche Mit⸗ gliederverſammlung abgehalten. Im Mittelpunkt der Ver⸗ handlungen ſtand ein Vortrag des Reichstagsabgeordneten Dr. Pfeffer⸗Gotha. Die Verhandlungen führten noch ſehr eingehender und lebhafter Ausſprache zu folgender Entſchließung; 1. Sonder⸗ beſteuerungen auf beſtimmte Betriebsformen ſind ebenſo wie die ge⸗ ſetzliche Bevorzugung irgendwelcher Betriebsformen auf das Nach⸗ drücklichſte abzulehnen. 2. Das in Vorbereitung befindliche Arbeits⸗ ſchutzgeſetz muß die wirtſchaftlichen Notwendigkeiten des Einzelhandels in vollem Umfang bexückſichtigen, vor allem im wohlverſtandenen Intereſſe der Verbraucherſchaft ſelbſt. * Panzer AG., Berlin.— Manaſſe contra Schapiro. In der av. GV. der Panzer AG. kam es zu deilweiſe ſtürmiſchen Szenen zwi⸗ ſchen der Verwaltung und einem Aktionär, der um Auskunft bat, welche Gründe Kommerzienrat Manaſſe veranlaßt habe aus dem Aufſichtsrat der Panzer AG. auszuſcheiden, nachdem Manaſſe am 24. Januor in der GV. in den Aufſichtsrat gewählt worden n und den Aktionären die Zuſicherung gegeben hatte, innerhalb ei Jahres bilanzmäßig Klarheit bei der Panzer AG. zu ſchaffen eine Bereinigung des Geſchäftsbetriebes durchzuführen. wurde von der Verwaltung mitgeteilt, der Austritt ſei aus perſönlichen Gründen erfolgt. Schließlich aber verlas der Aktkonär ein Schreiben Manaſſes an den Handesrichter, worin er ſeinen Rück⸗ tritt mitteilte unter der Begründung, daß ihm Zweiſel an der Richtigkeit der von der Verwaltung gemachten Angaben ge⸗ kommen ſeien. Es wor nämlich verſtchert worden, anläßlich der Kapitalzuſammenlegung und Wiedererhöhung ſei das Aktienkapital voll eingezahlt worden. In dieſer Beziehung ſind Manaſſe aber Bedenken gekommen, ſo daß er ſeinen Austritt erklärt hat. Auf die Frage des Aktionärs, ob der Vorſitzende erklären könne, daß das Aktlenkapital bei der Panzer AG. wieder eingezahlt ſei, wurde keine Auskunft gegeben. Gegen 313 Stimmen, die Proteſt zu Protokoll gegeben haben, wurden neu in den Aufſichts rat ge⸗ wählt. Jakob Schapiro und Rechtsanwalt Mackenzi. hzeiti 8. 5 0 wurde die Kapitaltrans ktion von 24. Januar mit dem gleichen Stimmergebnis zurückgezogen, ſo daß das Aktienkapital nur noch 360 000/ beträgt. Deviſenmarkt Int heutigen Frühvertebt notierten Pfunde gegen Rem. Dort 485,0 484,84] Schweiz. 25,18 25,19 Stockzolm. 18,15 18,13 Paris.. 124.12 124.— Holland. 12,08 12.07] Madrid. 34.40 83.87 Srüſſel. 34,84 34,91 Deo ö 18.19 18,18 Mailand 92,66 92,660 Kopenhagen 18,20 18,19 0 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 419,475 und Pfunde mit 2084.18 gehandelt Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort 10. Juni Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ziem⸗ lich rege, Vor allem konnten Kanolkähne für Rotterdam beſſer angebracht werden, ebenſo waren verſchiedene Bergreiſen ab Kanal nach Mainſtationen am Markt. Reiſen ab hier bergwärts wurden kaum vor eben. Die Frochten erfuhren ebenſo wie die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts keine Aenderung. Deutſchland und die amerikaniſchen Zollerhöhungen Die„Tariff Act of 1929“, die amerikaniſche Zollnovelle, liegt jetzt im Wortlaut vor. Deutſchland intereſſieren naturgemäß hauptſächlich die Veränderungen des alten Zollgeſetzes vom Jahre 1922, die die Einfuhr deutſcher Ware betreffen. Betrachtet man die Novelle unter dieſem Geſichtspunkt, ſo kann man feſtſtellen, daß der deutſch⸗amerika⸗ niſche Außenhandel nicht allzuſchwer von der Erhöhung der Zollſätze betroffen wird. So bleiben beiſpielsweiſe künſtliche Düngemittel auch in Zukunft zollfrei; die Zollſätze für Chemikalien ſind im Durch⸗ ſchuitt die gleichen geblieben. Bemerkenswert iſt nur die Herauf⸗ ſetzung des Zolles für Methanol um 50 Prozent, nämlich von 12 auf 18 Cents pro Gallone. Weſentlich erhöht ſollte urſprünglich der Satz für Anflinfarben werden. Man hat ſich aber ſchließlich auf einen Wertzoll von 40 bis 45 Prozent geeinigt. Dieſe Sätze liegen 15 Pro⸗ zent unter den zuerſt geforderten. Von den Produkten, die bisher zollfrei eingeführt werden konnten, unterliegen jetzt Zement, Mauer⸗ ſteine uſw. einem Zoll, der beiſpielsweiſe bei Portlandzement 8Cents für 1090 engliſche Pfund beziehungsweiſe 390,4 Cents pro Faß beträgt. Zum Teil beträchtlich höher ſind auch die Zollſätze für Glaswaren, ſo⸗ weit ſie wiſſenſchaftlichen Zwecken dienen, für mediziniſche Inſtru⸗ mente, für Präziſionsuhrwerke uſw. Der Zoll für Glaswaren wurde um 20 auf 85 Prozent des Wertes heraufgeſetzt. Die Einfuhr opti⸗ ſcher Linſen— für den deutſchen Export nach Amerika ſehr wichtig— iſt nur mäßig, nämlich von 45 auf 50 v. H. erhöht worden. Photo⸗ graphiſche und Profektiouslinſen unterliegen dagegen der Zoll⸗ erhöhung nicht. Ihre Einfuhr iſt alſo nach wie vor mit einem Wert⸗ zoll von 45 v. H. belegt. Anders liegt es bei den Zollſätzen für Uhren und Uhrwerke, die im Durchſchnitt um 50 v. H. höher ſein werden. Mediziniſche Juſtrumente bedingen einen Zoll von 70 gegen bisher 45 v. H. des Wertes. Erheblich iſt auch der Zoll für Flugzeuge und Motorboote(30 v..J. Die übrigen wichtigen Zollſätze wurden zum Die Ausfuhr der meiſten der genannten Produkte aus Deutſch⸗ land nach den Vereinigten Staaten war in der letzten Zeit nicht be⸗ ſonders groß. Das trifft vor allem auf die Poſitionen zu, deren Zoll⸗ ſätze weſentlich heraufgeſetzt worden ſind. In erſter Linie ſoll ja die Zollnovelle dem Schutz der Landwirtſchaft und erſt in zweiter Linie dem der Induſtrie dienen. Die protektioniſtiſche Tendenz der Zollnovelle kommt beſonders in der Begründung des Antrages zum Ausdruck. Der Lebensſtandard der amerikaniſchen Arbeiterſchaft werde durch die Konkurrenz des Auslandes auf dem amerikaniſchen Markt bedroht. Nur eine Hoch⸗ ſchutzzollpolitik könne das gegenwärtige Niveau auch für die Zukunft ſichern. Dem Auslande wird gewiſſermaßen ſoziales Dumping vor⸗ geworfen, da die ausländiſchen Arbeiterlöhne im Durchſchnitt nur 40 v. H. der amerikaniſchen beträgen. Gleichzeitig würde im Ausland von dem Arbeiter eine höhere Arbeitsleiſtung verlangt. Als Kom⸗ penſation für jedes andere Dumping ſoll der ſogenannte Ausgleichs⸗ zoll, mit dem vor drei Jahren beiſpielsweiſe die Einfuhr deutſcher Walzwerkserzeugniſſe belegt wurde, beſtehen bleiben. Vorausſetzung für die Erhebung des Ausgleichszolles war bisher, daß im Auslande irgendeine Exportinduſtrie Subventionen, Exportprämien oder ähn⸗ liches vom Staat oder der Geſamtinduſtrie bezahlt bekam. Wenn ſich die Höhe der Subventionen, Exportprämien uſw. nicht ermitteln läßt, o kann nach der Novelle von dem Schatzſekretär der USA deren Höhe geſchätzt und daruach der Ausgleichszoll feſtgeſetzt werden. Int übrigen gilt für die Bemeſſung der Zölle entweder der Exportwert, der Auslandswert oder der amerkkaniſche Wert. Unter dem erſten Wert wird der Großhandelspreis im Exportland, unter dem zweiten der Großhandelspreis im Auslande und unter dem dritten der Groß⸗ handelspreis in den Vereinigten Staaten verſtanden. Ausſchlag⸗ gebend iſt aber in jedem Falle der höchſte der dref Preiſe. 5 75 ö 3 7 Mittwoch, den 12. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 265 *—— Tagungen Hauptverſammlung der badiſchen Jugendherbergen Die Gautagung des Gaues Baden für Deutſche Jugendherbergen wurde am 1. Juni mit einem Begrüßungsabend in der Turn⸗ halle des Realgymnaſiums in Weinheim eröffnet, wobei der Vor⸗ ſitzende der Ortsgruppe Weinheim, Hauptlehrer Koch, den Gäſten herzliche Willkommensworte wioͤmete. Die einheimiſchen Jugend⸗ gruppen umrahmten die Feier mit geſanglichen, muſikaliſchen und Volkstanz⸗Darbietungen. Harald Gormſen, ſeit 5 Jahren Her⸗ bergsvater der Jugendherberge Königsfeld im Schwarzwald, ein be⸗ geiſterter Freund der Jugendbewegung, hielt einen mit großem Bei⸗ fall aufgenommenen Lichtbildervortrag über„Jugend auf Fahrt und in der Bleibe“. Die Hauptverſammlung am 2. Juni wurde vormit⸗ taags 10 Uhr wieder in der Turnhalle vom Verbandsvorſitzenden Oberregierungsrat Broßmer⸗Karlsruhe mit eröffnet. Nachdem zunächſt namens der Jugendbünde der Singkreis Heidelberg ein Lied vorgetragen hatte, folgten eine Reihe Sympathie⸗ Anſprachen. Es überbrachten Bürgermeiſter Dr. Meiſer die Grüße der Stadt Weinheim, Landrat Dr. Pfaff die des Bezirksamts Wein⸗ heim u. a mehr. Ober⸗Reg.⸗Rat Broßmer dankte den Sprechern und fügte hinzu, daß der Unterrichtsminiſter Leers ihn beauftragt habe. der Gautagung einen gedeihlichen Verlauf zu wünſchen. Der ein⸗ ſtimmig neugewählte Geſchäftsführer Wagner erſtattete den Jahres⸗ bericht, dem zu entnehmen iſt, daß die Zahl der Mitglieder 3492 in 73 Ortsgruppen beträgt. Die Zahl der Jugendherbergen iſt 119. Die Zahl der Uebernachtungsziffern iſt auf 206 249 geſtiegen. Den Löwen⸗ anteil daran hatte die Jugendherberge Heidelberg, womit ſich das weitſichtige Verhalten der Stadt Heidelberg glänzend rechtfertigte. Der Kaſſenbericht ſchließt in Einnahme und Ausgabe mit je 206 830 Mark ab. Der Voränſchlag ergibt in Einnahmen 168 327 Mk. und in Ausgabe 138 300 Mk., ſodaß ein Ue b erſchuß von 30 027 Mk. als Baureſerve verbleibt. Härdle⸗Karlsruhe erſtattete Bericht über Eigenheime. Bürgermeiſter Bardon⸗Wertheim wünſchte das nächſte Eigenheim des Gaues in Wertheim errichtet. Pfarrer Galle ⸗Todt⸗ nau verlangte, daß das übernächſte Eigenheim in Todtnau errichtet werde. Auf Befürwortung durch Gymnaſialdirektor Dr. Hausrath⸗ Freiburg wurde beſchloſſen, das nächſte Eigenheim in Wertheim und das übernächſte im Hochſchwarzwald zu errichten. Es wurde ferner beſchloſſen, daß für Beſchaffung der Geräte⸗ und Wäſcheverſor⸗ gung dieſe von Jugendlichen je 5 und von Erwachſenen je 10 Pfg. erheben und monatlich an den Gau abliefern. Als Tagungsort für 1930 wurde Karlsruhe beſtimmt. Oberſteuerſekretär Groß ⸗ Singen wurde wegen ſeiner Verdienſte um das Eigenheim Singen zum Ehrenmitglied gewählt. Eine Konferenz der Herbergsväter be⸗ faßte ſich mit techniſchen Fragen. In einer öffentlichen Kundgebung der Jugendbünde von Baden, Heſſen und der Pfalz— etwa 600 Teilnehmer— wurde erklärt, daß die Jugendverbände über die trennenden Schranken von Weltanſchau⸗ ungen hinweg das allgemeine Intereſſe für das Volksganze ſtets in den Vordergrund ſtellen wollen. Hauptlehrer Sa ches hielt die An⸗ ſprache. Den Abſchluß bildete ein gemeinſamer Burgen. Zu Ehren der Gäſte veranſtaltete die Stadt Weinheim eine Burgenbeleuchtung. Begrüßungsworten Spaziergang auf die Hindenburg bei den Pferderenne Sportliche Fußball Fußball⸗Städtekampf Mannheim⸗Ludwigshafen Das im Rahmen der Werbeveranſtaltung des Ortsausſchuſſes Männheim für Leibesübungen und Jugendpflege am Samstag, 15. f auf dem Bfßt.⸗Platz ſtattfindende Fußball⸗Städteſpiel Mann⸗ n⸗Ludwigshafen geht um den von den Städten Mannheim und igshafen geſtifteten Wanderpreis, der im vorigen Jahre in Lud⸗ wigshaſen bekanntlich von der Mannheimer Auswahlmannſchaft knapp gewonnen wurde. Ob es dieſesmal Ludwigshafen gelingen wird, die Scharte auszuwetzen, muß erſt das Spiel entſcheiden, zumal ſich die Gegner an Gleichwertigkeit ziemlich die Wage halten. Immer⸗ hin iſt nicht zu verkennen, daß Mannheim einen durchſchlagskräftigen Sturm und eine ſtabtile Verteidigung aufgeſtellt hat, die für den Erfolg ſprechen. Die Läuferreihen beider Mannſchaften ſind gleichgut, ſodaß oͤie Gewähr für ein intereſſantes Spiel im voraus geboten iſt. Man kann es daher verſtehen, wenn dieſer Begegnung über die Peripherie von Mannheim und Ludwigshafen hinaus eine beſondere Bedeutkzig beigemeſſen wird. Bei dem vor dem Städteſpiel vor ſich gehenden Spiel D. J. K. Kurpfalz Neckarau— D. J. K. Neunkirchen ſtehen ſich folgende Mannſchaften gegenüber. Neckarau: Endres Pfiſter Kurz E. Schandin J. Kurz V. Woll Schandin E. Fiſcher Hambſch Albert F. Albert B. Willms Schramm II Ganſter 1 Ganſter II Muk Prokaska Schramm I Hermann Glauber Baus Neunkirchen: Schwelm Turnen 5. Kampfſpiele des Frankfurter Turnvereins 1860 An den vorzüglich organiſtierten reichsofſenen Volksturnwett⸗ kümpſen des Frankfurter Turnvereins 1860, die eine erſtklaſſige Beſetzung aufwieſen, nahmen auch eine Anzahl badiſche Turner mit gutem Erfolg teil. Der Baodiſche Mehrkampfmeiſter Zabel Tod. Gaggenau konnte nicht nur den Sieg im Vier kampf mit 92 Punkten vor Tgde. Würzburg erringen, ſondern auch im Hochſprung mit 1,75 Meter Erſter werden. In den Laufwettbewerben buchte die Tgöe. Heidel⸗ berg einige ſchöne Ergebniſſe. Den 1500 Meter⸗Lauf gewann Bleiler in.20 Min., den 3000 Meter⸗Lauf Förſter in.24 Min., Knob⸗ lauch wurde im 100 Meter⸗Lauf Unterſtufe 2. in 11,9 Sekunden. Auch der Turnverein Mannheim von 1846 hatte einige Kräfte entſgndt, die ſich ebenfalls behaupten konnten. Im Stabhochſprung endete Weißer an zweiter Stelle mit.10 Meter und Dr. Chriſtmann mit 3 Meter an dritter Stelle. In der Unterſtufe wurde im 100 Meter⸗Lauf Präker mit 12 Sek. Dritter, im Dreikampf Maier mit 47 Punkten 6. Die 4 mal 100 Meter⸗Staffel kam unter 18 Staffeln in 4, Sek. an die 4. Stelle. Gr. n in Hoppegarten 8 Die Jockeis werden dem Reichspräſidenten vorgeſtellt. Neben dem Union⸗Rennen und dem Großen Preis von Berlin iſt das Hindenburg⸗Rennen das bedeutendſte Ereignis des Berliner Turflebens. Auch diesmal erſchien der Reichspräſident zu dem ihm zu Ehren geſchaffenen Rennen in Hoppegarten und verteilte eigenhändig die Ehren⸗ und Erinnerungsgaben an die Reiter. Sieger blieb„St. Robert“ aus dem Stall Böhm. Rundſchau Tennis Tennismeiſterſchaften der Niederlande Der erſte Tag— Der erſte deutſche Sieg Die 11. Tennismeiſterſchaften der Niederlande nahmen am Mon⸗ tag bei prächtigem Wetter in Scheveningen ihren Anfang: Beſon⸗ dere Ereigniſſe waren am erſten Tag noch nicht zu verzeichnen. Fräulein Kallmeyer ⸗Berlin trug über die Holländerin Frl. Staob mit 611,:0 einen leichten Sieg davon. Frau von Baitrock⸗ Ungarn ſchlug Frl. Spit⸗Holland:4,:4. Jvonne Sigart⸗Ungarn fertigte Frl. Heybroeck⸗Holland:0,:1 ab. Im Herreneinzel wurden die beiden ungariſchen Teil⸗ nehmer gleich am erſten Tage ausgeſchaltet. Feith⸗Holland beſiegte Halter⸗Ungarn:5,:15,:6,:6, 624 und Dnelvon⸗Holland gab von Kirchmeyer⸗Ungarn:3,:6,:6,:4,:5 das Nachſehen. Im Herrendoppel ſchlugen die ägyptiſchen Davispokalſpieler Grandguillot⸗Dandn die Holländer Wetzel⸗van Oek:7, 678, 618. Leichtathletik Frl. Heublein verbeſſert den Weltrekord Bei dem vom Kölner Ballſpiel⸗Club veranſtalteten Damenſport⸗ feſt vermochte Frl. Heublein(Barmen) ihre am Vorſonntag erreichte Leiſtung von 12.44 Meter im Kugelſtoßen auf 12.50 Meter erneut zu verbeſſern. Die Leiſtung iſt als Weltrekord zu werten.— Eine faſt gleich gute Leiſtung bot bei den Kreismeiſterſchaften in Höchſt Frl. T. Fleiſcher(Eintracht Frankfurt) mit 12.40 Meter.— Das Kugelſtoßen wird alſo ſowohl bei den Herren wie auch bei den Damen ſcheinbar immer mehr eine Domäne der Deutſchen. Pferdeſport Karlshorſt(11. Juni) 1. König⸗Lear⸗Jagdrennen. 3500. 3400 Meter: 1. Gebr⸗ Rös⸗ lers Prater(Pinter); 2. Freier Wille; 3. Siegberte. Ferner liefen: Emigrant, Merkur 2. Tot: 25, Pl: 18, 25:10. a 2. Malkaſten⸗Jagdrennen. 0 A. 3700 Meter: 1. J. Kühns Lud⸗ wig Thoma(Hauſer); 2. Mohrenglück; 3. Ontina. Ferner liefen: Zauberflöte, Sonnenkönig, Fechterin, Lancade. Tot: 18, Pl: 11, 14, 11:10. 5 8 3. Oſten⸗Jagdrennen. 3500. 4000 Meter: 1. Rittm. v. Salderns Oberjäger(Lt. v. Horn); 2. Favoritin; 3. Bandit. Ferner liefen: Atout König, Stummer Teufel, Greif an, Welf. Tot: 31, Pl: 15, 20, 33:10.. 8 4. Merkur⸗Hürdenrennen. 3500 /. 3000 Meter: 1. G. Ehrenfrieds Kilt(Wolff); 2. Tod und Leben; 3. Curacao. Ferner liefen: Ri⸗ naldo, Munin, Fehrbellin, Pſyche, Graziella, Finſteraarhorn, Veleda, Patacca. Tot: 50 Pl: 24, 21, 33:10. 5. Karlshorſter⸗Heeres⸗Jagdrennen. Ehrpr. u. 6000. 5000 Met. 1. V. v. Dewitz Mae Adam Mae Adam(Lt. v. Holtey); 2. Falter; 3. Räuberhauptmann. Ferner liefen: Myron, Werden, Roſenprinz, Le Challenge. Tot: 284, Pl: 25, 17, 18:10. 6. Ausgleich der Vierjährigen. Ehrpr. u. 7000 /. 39400 Meter: 1. Gebr. Röslers Raphael(Pinter); 2. Staroſte; 3. Krautjunker. Ferner liefen: Simulant, Trutzig, Beluga, Glagiator. Tot: 4, Pl: 16, 19, 28:10. 7. Preis von Erlenhof. 3000. 1000 Meter: 1. E. Guths Donau (Gehrke]; 2. Ilos; 3. Katuſchka. Ferner: Totius, Servatius, Velvet, Schloßuhr.(Tot.: fehlt). Die Frau im Sport Die diesjährige Berliner Turn⸗ und Sportwoche ſteht in den Tagen vom 13. bis 17. Juni d. J. im Zeichen der Frau. In dieſer Zeit findet ein Frauenkongreß ſtatt, der vom Deutſchen Reichs⸗ ausſchuß für Leibesübungen durchgeführt wird und zu dem alle Turn⸗ und Sportverbände des Reiches ihre Vertreterinnen entſenden werden. Der Kongreß wird ſich in ganz großen Zügen mit den in den letzten Jahren aufgetretenen Problemen des Frauenſports be⸗ faſſen, wie z. B. der Wettkampffrage, ſportliche Ausbildung und Betätigung der Frauenjugend, Leibesübungen für das Kleinkind, das Verhältnis von Haus, Schule und Kirche zum Frauenſport uſw. Es iſt zu erwarten, daß ſich die teilnehmenden Sportführerinnen an⸗ läßlich dieſes Kongreſſes in den einzelnen Hauptfragen zu einer blaren Stellungnahme finden werden. Zu den verſchiedenen Vor⸗ trägen ſind allererſte Rednerinnen, Sportärztinnen uſw. verpflichtet, ſodaß die Auswirkung dieſes Kongreſſes in den Frauenſportkreiſen Deutſchlands und weit dorüber hinaus ſich fördernd und beſſernd bemerkbar machen dürfte. Als Vertreterin der deutſchen Schwim⸗ merinnen hat der Deutſche Schwimmverband die Leiterin des Mann⸗ heimer Damen⸗Schwimmklubs, Fräulein Paula Immets berger, delegiert, die als Mitglied ſeines Frauenbeirats insbeſondere die Belange der ſporttreibenden Frauenfugend beorbeitet. Aus Handel und Wandel (Hinweiſe auf Anzeigen.) * Intereſſante Vorträge für Damen finden heute und morgen im Caſinoſaale bei freiem Eintritt ſtatt. Nach Berichten aus anderen Städten, wo die Vorträge bereits gehalten wurden, haben ſie bei der überaus zahlreichen Zuhörerſchaft ſtets reichen Beifall gefunden und den Damen eine lehr⸗ und gewinnreiche Stunde bereitet. Der Vor⸗ trag wird durch Demonſtrationen am lebenden Modell unterſtützt. SSB..———————. ß=— Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 8. 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: i. V. Franz Kircher— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Jakob Faude, ſämtliche in Mannheim In Feröffenüeuungen fer Stat Mambelnn! Arbeitsvergebung. a Dachdeckung der Behelfsbauten am Ochſen⸗ pferch und Itzſteinplatz; b) Tüucherarbeiten der dito, bier kommen nur die Unternehmer mit den Anfangs⸗ buchſtaben S bis einſchl. St in Betracht. Nähere Auskunft im Rathaus N 1, Zimmer Nr. 167, in der Zeit von.30—10 Uhr. Dort liegen die Zeichnungen und die Ausſchrei⸗ bungsunterlagen auf. Oeffnung der Ange⸗ erzielen auch Sie üppige, gesunde u. farbenprächtige Topf- Pflanzen. Oose 50 Pf. u. M..— In Oroge- bote: Mittwoch, 19. Juni 1929, für a) 9 Uhr, tien,. Blumsn- für p).30 Uhr, im Rathaus N 1, Zimm. 124. und Samenbandlungen Zuſchlagsfriſt bis 3. Juli 1929. 19 8222 Hochbauamt. EC f Sommer- Sprossen Zwangs versteigerung. ft. Donnerstag, den 13. Juni 1929, nachm. 2 uhr Hantunreinigkeiten werde ich im Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 2 Büfetts, 1 Arbeitstiſch, 3 Sofas, 3 Schreibtiſche, 1 Warenſchrank, 4 Schreib⸗ maſchinen u. verſchied. andere Möbel. Ferner an Ort und Stelle: 1 großer Kaſſenſchrank und 3 elektr. Bohrmaſchinen. 6866 Mannheim, den 10. Juni 1929. Lindenfelſer, Vzb. verſchwinden unt. Ga⸗ rantie i. einig. Tagen durch die echte Junol⸗ Creme(Doſe.—) a. d. Kurfürſten⸗Drog. Th. v. Eichſtedt, N 4, 13/14 2609 Kaufe Gold, Silber, zuwelen Modernes Lager Brillanten, bess. An- platin eig. u. fremd. Erzeugn züge, Pfandscheine, Neuanfertigung Musikinstrumente. Geldwaren U mä nderung Schallplatt., Münzen Re pPaT at uren alte Waffen u. sonst Hermann schnell gewissenh. bill. Bartmann Ankaufsladen RA, 18 (am Habereck') Telephon 29084 3 D 3, 74 Dlanken neb. dem Thomasbräu l krüh. Heidelbergerstr. Mannheim seit 1903 Tel. 27638 S214 Diesmal F besonders der Wasch-Kieler Geett Gr. 1.28 beige. Gr. 1.30 weiß. Gr. 1.95 Tlroler- Kleidung ö Hosen, ſoppen, 85 Träger, Hütchen Wasch-Schulanzüge leicht u. angenehm für reizende Kittel- und heiße Tage- Sportform Einknöpfform., frische mit Ringsgurt Größe 4.25.95 Farben Größe 1.78.30 Knaben-Sporthemden Zefir-Panama od. Trik. wei- beige od. modern gemustert.—12 Jahre .580.95.235 Knaben-Kniehosen waschb., blau Satin od. Coverc.-Leibch.-Gürtel und Rundbundform .95.75.33 Nr. Seite. 265 5 Neue Mannheimer Zeitung[(M ittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 12. Repräsentabler Auhenbeamter mit ſicherem, treten, der fühlen in arbeitsreiche, aber auch ausſichts⸗ volle Poſition bei entſprechender Bezahlung Anzeigen. von großem, lag alsbald geſucht. die hohen ſpiechen und dies durch frühere nachweiſen Erfolge wollen ſich werbung an uns wenden. Se517 Diskretion ſelbſtverſtändlich. Angebote unter M V 103 an die Heſchäfts⸗ ſtelle ae 1 Huf⸗ durch Fleiß und Ein⸗ die Materie ſich eine ſchaffen will, als Kerber angeſehenem Der⸗ Bewerber, Anforderungen ent⸗ Rönnen, mit ausführlicher Be⸗ Blattes. Suche für den Platz Mannheim nebſt Vororte einen bei der eingeführten enter ole Nera Der Verkauf wird durch Wert⸗Reklame unterſtützt. H. werden berückſichtigt. Margarinefabrik Max Ifſerſtedt, 2 ee ee 1123. Nur Herren aus der Branche Kundſchaft beſtens 7294 Ronlengrosihrandlung ſucht gewandten, Korrespo der in der Lage iſt, ſtändig zu erledigen. Bewerbungen unter anſprüchen und Beifügung von Zeugnis⸗Ab⸗ ſchriften erbeten unter ſchäftsſtelle dieſes Blattes. alle mit der Verkaufs⸗ tätigkeit zuſammenhängenden Arbeiten ſelb⸗ brauchekundigen ndenten Angabe von Gehalts⸗ N 112 ͤ an die Ge⸗ 6906 5 ben un 5 für Lager, aus der Holzbranche. 1 balten den? e erh. Vorzug. beſonders Verladearbeiten, liche Poſten bereits bekleidet haben, er⸗ unter M* 197 an die 68922 fleißige, ordentliche gen Mann; ER Hauskleid aus Zefir, uni und schiedenen Farben rock, ohne Arm bedruckt, arbeitet mit Täschchen allen Modefarben RI e mit Kragen, Wa Sendeldtsnkleſd kombiniert mit e ee Bluse und Falten- Voll-Voile-Kleid hochmoderne Muster, Kleid aus reinseid. roile und Gürtel, seht flott ver- flott verarbeitet, in ver- in reine Seide, mit langem Arm, be Straßenkleid aus Wollmousseline in schönen neuen Mustern, Engl. Trikolettekleid mit h Fülte und Schleife, Bedr. Pongé-Foulardkleid nut Schleife aus Crépe de chine, besondets jugendlich Trikot-Charmeuse kleid sonders schwere Qualität, erstkl. verarbeitet, in . E 8 EN ringen vir GEWöHNLICHEs he II fe 0 adadddddümamamudadna I Gen netlesfen Stfoffer Wie: Tolle, Foulard-Pongé, Voile, Waschselde, Trikot-Charmeuse, Mousseline us W. flott verarbeitet bis Größe 46, in vielen Farben allen Modefarben 27⁵ 115 1275 15 25 Solche, die ähn⸗ er 5 8 Stenotypistin von Broß firma 2u haldigem Eintritt ges us ht. Angebote mit Zeugniſſen unter N D 113 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 6908 Hahn U. Herten mit groß. Bekannten⸗ kreis zum Vertrieb eines gangbaren Ar⸗ s bei hoher Pro⸗ geſucht. Vor⸗ zuſtellen—6. 7287 H 4. 28, Dürr. 80 Rag. wöchentl. durch leichtanzufertig. Artikel im Hauſe. Meints. Magdeburg 9325. Ea 295 Anständiger ann zum Fortbringen von Lebensmittel a. Priv. geſucht. Dauerſtellg. Angeb. unter W. 98 an die Geſchſt. 7320 Photographin gesucht unt. M G 187 2751 Angeb. an die Geſchſt. Zwei flotte junge Seryier fräulein per ſpfort geſucht. Gambrinus⸗Gaſt⸗ ſtätten, U 1. 5. 7288 Suche für ſofort tüchtiges, jüngeres Fräulein gum Bedienen u. Ver⸗ kauf. Vorſtellen erw. Kond. u. 3 Zeil⸗ 1 elber,.⸗Neckarau 5 Friedrichſtr. 6.——¹ Ein tächliges. ſolides Alleinnätehen in ruhigen Haushalt für ſofort geſucht. Näheres L 13 Nr. 5 J Hadan per ſofort geſucht. Weinhs. Boccaccio, „ Ehrliches, ſauberes MNäidehen oder ig. unabh. Frau für vormittags ſofort geſucht. Karl⸗Ludwigſtr. 2775 5, pt. Tüchtiges Mädchen für Haus u. Küche, mit guten Zeugniſſen per 1. Juli geſucht. Perſönliche Vorſtel⸗ lung bis 5 Uhr nach⸗ mittags. 2761 Frau Th. Kiefer, Bachſtraße g. Teleph. 212 96. Neben⸗ anſchluß. „Pitsch- V. Stopft Ori Nedel u. im parterre Vorführung des roc. Ausbesserurigsrrüffels Patsch ZwWlr ri EI POs fen Damen- Schlupfhosen KUurisfseicde gesfre ift gereriflert feuer frei Gr. A- 105 Suche für ſofort Näfehen f. Küche u. Hausarb. Das. kann auch das Kochen erlernen. 2779 7 Emil Metz, Reſtaur. „Zähringer Schwetzingerſtr. (Jugendheim). Löwen“, 103 Fleißiges Mü dche 1 zur Aushilfe geſucht. Ebendaſelbſt tüchtiges Mädchen u. auswärts Windeckſtraße 10, III. 2., zum 9 77 Bäckerei, 1 4 Schmitt, Seckenheimer Sauberes, älteres Matlchen od. Frau vorm. ge⸗ jüng. für Hausarbeit ſucht. Zu melden Krouprinzenſtr. 35, 11II FAH1I 6e llotter Rorrespon perfekt in Maschinen schaft, evtl. Vertra Kaution, an dle Ge R KOPF funger Kaufmann, 21 Jahre, Rechner, prägt. Dispositionsvermögen Umgangsformen organisationsfähig, flotter und präziser Arbeiter sucht sich p. bald zu verändern. Angeb, unt. VG gewandter dent mit ausge Stenographie und schreiben, guten zur Rund- uensstellung 5 eee ds. Bl Jelernt. Kaufmann, verh., ſucht Stellung gleich welcher Art. Angeb. u. V B 73 an die Geſchſt. 97241 Zweites Mädchen tüchtig in allen Haus⸗ arbeiten mit nur gut. Zeugn. geſ. Werder⸗ ſtraße 20 25 Klingel) 727 2 innge Mädchen mit guten Zeugn. für Büfett u. Haush. per ſofort geſucht. Wein⸗ Geprüfter Maurermeister ſucht paſſende Stelle. Gute Zeugniſſe vor⸗ handen. Eytl. mit 3 bis 4000 . Betetlli⸗ 1 Treppe. 2755 2769 Hog. an die Geſchäftsſtelle. Fehildetes Fräulein 25., ev., anpaſſgsf., ſehr kinderl., i. Haus⸗ weſen ſelbſt, i. nähen bewandert, ſucht Vertrauenspoſten in gut. mutterl. Hauſe v. bei berufst. Dame in. Mannheim o. Um⸗ gebg. Hauptwert wird auf gute Behandlung gelegt. 7218 Angeb. u. U R 60 an die Geſchäftsſtelle. Verkäuferin haus Maxim, B 2. 4. 7825 jüngere, 2 Jahre in der Fleiſch⸗ u. Wurſt⸗ Unabhängige; 3 waren⸗Brauche tätig, r 255 iel Aelteres Mädchen Sanne 20 J. v. Lande gute Stellg. in beſſ. Metz⸗ raufein 900 ph., bef. Koch gerei hier od, in Lud⸗ ſauber u. fleißig, für kennin. d. bgl. Küche, wigshafen. Würde ſich! die Spülküche per ſo⸗ ſucht Stellung bis 15. auch 1. Haushalt mit⸗ ſort geſucht. Perſanl. oder J. Juli, auch a. betstigan. Aug unt. Vorſtellung im Laden Haushälteriu. 298 G4 a. d. Geſchſt. P 3. 3 von 11—3 Uhr. Angeb, u. V N 91. B2562 Auto⸗ Monteur und Chauffeur, 1. Kraft, uu. ſicher. Fahrer, mit Führerſch. 2 u. 3b ſeit 1913, ſucht Dauerſtellg. gleich welcher Art. Angeb. u. V J 77 an die Geſchſt. B2567 Mädchen, 18 J. alt, ſucht auf 15. 6. od. 1. 7. Stelle als B2551 Verkäuferin in Metzgerei. Fach⸗ kenntn. vorh. Ang. u. 38 an die Geſchſt. 3..8. ſucht beſſ. 8 Mädchen(20..) Stellung als Sſütze in uur gut. Haufe, wo Zweitmödchen vorh. Angeb. unt. V U 88 an die Geſchäftgſt. 7290 fFräufeſn ſucht ab 3 Uhr im Hanshlat—4 Stund. Beſchäftigung geg. ge⸗ ringe Vergütung. Angeb. u. V B 83 an die Geſchſt. 7270 Junges. anſtändiges Madchen 18., ſucht Stellung als Zimmermädchen. Angeb. u. M U 104 an die Geſchſt. 47289 Mädchen das gut kochen kann u. alle Hausarb. ver⸗ ſteht ſucht, geſtützt a. Zeugn., ſof. Stel⸗ lung, evtl. tagsüber. Angeb. u. U 2 66 17225 an die Geſchſt. freiwerdender 2 EI. mit Zimmerwohn. u. Werkſtätte. Evtl. als Büro und Lager zu verw. da zwangs⸗ wirtſch. frei. Elektr. L. u. Kraftaulg. Neckar⸗ ſtadt Nähe Induſtrie⸗ hafen. Angebote unt. N X 110 an die Gſchſt. Solid. 1 Mädchen 22 N Lande, bew. 1 9 985 Hauarg. ſo⸗ die 5 an * 708 Haus zu verkaufen 2½ſtöckig mit Laden und Hintergebäude Nähe d. Breiteſtr.(J⸗ Quadr.), ſofort zu verkaufen. Das Haus leer. W H 1 57895 wird vollſtändig Angeb. u. an die Geſchſt. Nleinere VII Ua in der Oſtſtadt oder Waldpark zu kaufen geſucht. Gr. Anzahlg. zur Verfügung. B2535 Ang. 3758 u. 80 7 die an Geſchſtelle. Landhaus in n Mannheims, 4 Zimmer allein ge⸗ legen für Hühner⸗ zucht geeignet bei gr. Anzahl. zu kaufen geſ. K, H. Zelsinger& Co,(f. D..) N. 12(Kalserr. Tel. 2842/53 2771 1 Mars-Maschine mit Beiwagen, mit elektr. Licht etc. ete., in allerbeſt. Zuſtande, für neu anzuſeh., zu⸗ gelaſſen u. verſteuert, beſ. Umſt. halb. weit unt. Wert zu verkauf. Hugo Schemmenauer, Frieſenheim, Pfalz, Kirchenſtraße Nr. 14, Tel. 66 387. 7829 Steuerfreies DW.-Motorrad el. Licht, Soz., fahr⸗ bereit, für 380„ zu verkaufen. K. Hoyer, Tatterſallſtr. 22, part. Molorrad 2 ſteuer⸗ führerſcheinfrei, RM., und 4 PS. billig gegen bar zu verkaufen. Rehbold, Lindenhofſtraße 48. g Gasbadeofen u. 5 wanne p wert zu verkaufen. Gulemann⸗ ſtraße 9, part. 7261 Bade⸗ 5 1 gut erhaltene feüferrolle 30 Ztr. Tragkr.,.50 lang, und 1 Hand⸗ karren zu verkauf. Lniſenring 62(Frey]. *7 08 Aus Privat neuwertig. Klavier zu verkaufen. 7200 Adreſſe in d. Geſchſt. PIA n 0 braun pol., gut erh., aus Privath. zu ver⸗ kaufen. Höllmüller, Schimperſtr. 1. 7310 feal-Ichreibmas cine neuwert., für 200 R. zu verkauf. Pfäller, Neckarau, Schulſtr. 64, Tel. 482 97.* 7254 Neue A. F. b. Aülleibmazdhne zu verkaufen. 27271 preis M. 300.— bei Max Hoffmann, Augartenſtraße 46, II. Mod. Speisezimmer od. Schlafzimmer Tochterzim., Pitchp.⸗ Küche u. ſämtl. Ein⸗ zelmöbel von kompl. herrſch. Einrichtg.. Auftr. beſ. günſt. abzg. Rheinhäuſerſtr. 16, part., Iks. 7820 Sohlafzimmer Eiche, neu, beſte Aus⸗ führg. w. billig verk. U 1, 1, Grünes Haus 2767 Eine Klubgarnitur Soſa und 2 Seſſel, Moquettbezug, beſte Verarbeitg., aus eig. Werkſtätte, ſow. zwei Seſſel, antik, Rindled. preisw. zu verkaufen. K. Reichert, Polſter⸗ u. Tapezier⸗ geſchäft, B32571 Waldhofſtraße 18. 1 apart. Terenzi. 1 Kompl. Speisez. billig zu verkaufen. H. Seel, Auktionator, 4. 5. 2743 Büro möbe!!: Faſt 9 75 Rollſchränke amerik. Rollpult, Dipl.⸗Schreibtiſche, Schreibmaſchine (Kappel), Kaſſenſchrauk u. Sonſtiges bei 2739 H. Seel. Auktionator, 2 4, 5. 1 Chaiselongue neu. billig abzugeben. S 8. 20, 1 Tr. rechts *7248 1 Tochter zimmer (mit Friſtertollette), 1 pol. Tiſch nußb., ein Grammophon mit 12 Platt., 1 pol. Vertiko zu verk. Feudenheim, Arndiſtr. 17, p. 7246 Gebrauchte Pfaff⸗ Rähmaschint zu verk. L 7. 3, 2. St. B2569 alt er. Mnderwapen ſow. Herren⸗Lederjacke und Stiefel umzugs⸗ halber billig zu verßf. Maunh. Feudenheim, Körnerſtraße 56, III. 7804 Kleiner mod. weißer Kinderwagen tadell, erhalt. zu verk. N Moſer, 7297 Kirchenſtraße 4, IV. Schöner, moderner Kinderwagen billig zu verkaufen. A. Weber, Waldhof⸗ ſtraße 45. part. 7272 1 Kinderwagen, 1 Kinderſportwagen beide ſehr gut erhalt. bill. zu verk. Rhein⸗ hänſerſtr.68. Ansmaun. 7232 Kleines Lebeusmittel⸗ u. Delikateſſengeſchäft ſof, zu verkaufen. Angeb. u. 8 0 96 an die Geſchſt. 77054 Damen-. Herrenrad preiswert abzugeben HNaßingerſtr. 19 7278 Gut erhalten. aroßer Puppenwagen preisw. zu verkaufen. Kronprinzeuſtr. 28, IV, links.*7102 f üg 21 zu kauf. 13105 Ang. m. Preisang. u. U Nr. 49 an d. Geſchſt⸗ * 7206 2 gebrauchte Schreibmaschinen möglichſt Continental od. Mercedes zu kau⸗ fen geſucht.* 2753 Angebote unter d G Nr. 191 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. Betriebsfert. Motor ca. 10 bis 15 PS., als Boostsmotor zu kauf. geſucht. Angeb. unter P 58 a. d. Geſchſt. B2560 —— Reichsabreßbuch 1928 zu kaufen geſucht. Angeb. u. J D 72 an die Geſchſt. 57238 Plasaufsatz für Wirtschaftsbüfett zu kaufen geſucht. Angebote unter 8 Nr. 86 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 7281 Miet-Gesuche Suche kleinen Laden mit 2 Zimerwohnung in gut. Lage 8 Angeb. u. W B 9 an die Geſchſt. 2 4 Zimmerwohnung beſchlagnahmefrei (auch Neubau], mit Zentralheizung, ge⸗ ſu ch B2563 uch t. Angebote m. Preis⸗ angabe unter G W 65 an die Geſchäftsſteſle ds. Blattes. Geſucht eine -4 Zimmerwollg. Dringlichkeits Karte vorhanden. Unkoſten werden vergütet eptl, Mietvorauszahlung. Zuſchriften unter V. V Nr. 89 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 7 291 Geboten: 2 und Küche. Geſucht: —8 Zimmer. 7104 Zu erfr. Peſtalozzi⸗ ſtraße 35, 3. St. rechts Zimmer 7 Diener des Antonio Mittwoch, den 12. Juni 1929 — Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 285 falſonal- Theater Mannheim. If Mittwoch, den 12. Juni 1929 Vorstellung Nr. 309, Miete D Nr. 8 Der Kaufmann von venedig von Shakespeare, in der Uebersetzung von Hans Rothe Bühnenbilder von Dr. Eduard Löffler Musik von Werner Gößling Technische Einrichtung: Walther Unruh 12 Anfang 19.80 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr Personen: Der Doge von Venedig Johannes Heinz Prinz v. Marokko Freier d. Hans Finohr Prinz v. Arragon] Porzia Atlans Simshäuser Antonio, der Kaufmann von Venedig Bassanio, sein Freund Willy Birgel Fritz Klippel Solauio Freunde Josef Renkert Salarino des Fritz Linn Gtaziano Antonio(ae Alster Lorenzo, Liebhaber der Jessika Karl Haubenreißer Shylock, ein Jude Karl Marx Tubal, ein ſude, sein Freund Georg Köhler Lanzelot Gobbo, Shylocks Miener Bum Krüger Der alte Gobbo, Lanzelots Vater Ernst Langheinz Leonardo, Bassanios Diener Joachim Mühling Balthasar) Porzias(Harry Bender Stephan) Diener(Karl Hartmann Jac. Klingenfuß Porzia, eine reiche Erbin Elisabeth Stieler Nerissa, ihre Begleiterin Marga Dietrich 1. a, Shylocks Tochter Ernestine 8 5 War leh fl Meisterwerk europ. Fümkungt Lagllostre Leben und Eiebe eines großen 5 ae— Ein historischer Monumentalfilm in 10 Akten Hans Süwe in cer Rolle des großen, ver- wegenen Hochstaplers, Quack sülbers und Geldmachers„Graf Alessandro Cagliostro“! 5290. Vomügliehes Belprogramm u. Ware f Anfang:.00,.40,.10,.50,.30 17 In allernächſter Nähe der Hauptpoſt Müra- l. Lagerräume, epfl. Minterhaus (ca. 200 qm), möglichſt zu ebener Erde ge⸗ legen, per Ende des Jahres auf länger zu mieten geſucht. Ausführliche Angebote mit Preis ete. unter M L 195 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 6888 Lale gäumioe Masta mit Hof und Toreinfaprt Zu mieten gesucht. geeignet f. Autoren. Angebote unter J H 76 an die Geſchäfts⸗ Felle dieſes Blattes.* 7257 Wohnungstausch Angeboten: 3 Zimmer⸗ Wohnung 1 185 mit Bad und Manſarde in Mann⸗ 5 heim. Ea191 5 Geſucht: Wohnung ähnlicher Größe 7 in Berlin oder Vororten. 18 Brown, Boveri& Cie..⸗G., Mannheim⸗Käfertal— Perſonalbüro. •4 Zimmerwohnung in guter, ſonniger Lage von kinderloſ. Ehe⸗ paar zu mieten geſucht. Evtl. Tauſch mit ſehr hübſcher 3 Zimmerwohnung in beſt. Lage der Neckarſtadt. Gefl. Zuſchriften unter M J 108 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 6900 PPT Tausch Leucht wird: in Mannheim 4 5 und Küche im dehoten My. Zentrum Mannheims. 7227 Angebote unter U 1 67 an die Geſchäftsſtelle. ee und Küche eventl. t Manſarde nupige Familie mit erw. Tochter ſucht •3 Zimmer wohng. in gutem Hauſe. Her⸗ richtungskoſten oder Umzugsvergütung kann vergütet werden Angeb. unt. U A 44 an die Geſchſt. B2553 . ſucht -2 Zim. u. licde gegen Unkoſtenvergü⸗ tung. Dringl.⸗Karte vorhanden. 27280 Angeb. u. V R 85 an die Geſchäftsſtelle. Alleinſteh. Frau mit 12 fähr. Kind ſucht Ius eh Geboten: 2 Zimm. u. Küche. Geſucht: Drei Zimmer und Küche eee Angeb. u. an die Geſchſt. Ehepaar mit 1 Kind (Beamter) ſucht 1 oder 2 Zimmer mit Küche Dringl.⸗Karte vorh. Angeb. u. V T 87 an die Geſchſt. 7284 Kinderlof. 1. 31 ſucht ſoſort möbl. Zimmer mit Kochgelegenheit. 255 Wohnung(—2 Zim.) D. Karte vorhanden. Evtl. wird Führung des Haushalts über⸗ nommen od. ſonſtige Arbeit geleiſtet. Ang. unter V L h an die Geſchäftsſtelle. 7268 Berufst.Frl. ſucht ein Möbliertes Zimmer Nähe Planken, in ſehr gutem Hauſe. Angeb. unter N F 115 an die Geſchäftsſtelle. 7328 Für berufstät. Herrn Möbliertes Zimmer geſucht. Separat be⸗ vorzugt.* 7 2n Angeb. m. Pr. u. ab Wie ſebote u. M 2 100 Geſchſt. 7818 V O71 an b. Geſchſt. N UF-THEATE R 400 J. .30 Das Ula einer großen Liebe Eine Legende aus der Geschichte Alt- Indiens Ein Film mit rein indischer Besetzung mal Ea 186 Nur noch heufe u nd morgen! Rennen 2u frankfurt.. Metern Donnerstag, 13., Sonntag, 16. Jun nachmittags 3 Uhr Täglich 7 Flach- und Hindernisrennen Eintritt: I. Platz Rm..—, mit Auto Rm..—, II. Platz Rm..—, III. Platz Rm..—, Kinder Rm. 50. Es 989 Goldenes Lamm E, 14 Heute Mittwoch 8916 Schlachtfest Spezlalltät Schlachtplatten Hoher Verdienst nebenberufl. bietet ſich Herren fed. Alters u. Standes mit großem Bekanntenkreis als ſtille Vermittler. Anfrag. erbet u. U L 54 an die Geſchſt. 17211 Junge gebildete Dame ſucht ebenſolche als Ffeundin. Zuſchriften unter M Nr. 80 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.*7269 Büglerin nimmt auß. d. Hauſe Beſchäftigung an. Alphornſtr. 46, ur 115 1 und morgen der Eichberg- Grogfilm: CrobStadt- Der große Gesellschafts- 11 Kriminal- Film: er rote 8 Nach dem Roman von 5 Edgar Wallace (Ballade einer Liebe) mit ANNA MAY WONG Fred Louis Lerch“ Tilla nans Albers/ Fred Louis Lerch Globstadtschmettorling ist ein neuer Meisterfilm von i Riehard Bichberg b Globstadtschmetterling ist eines der großen Filmereignisse 5 des Jahres. hat als Mah einen neuen Höhen- 0 punkt ihrer vielbewunderten Kunst geschaffen. Gutes Beiprogramml 3, 3, 7,.20 Uhr 8 sationelle Kriminalfall, dem Meister der modernen Kriminal-Literatur mit Lya Mara/ Alb. Sieinruck den er be handelt, etwas Außergewöhnliches ist „Es ist unmöglich, von Edgar Wallace nicht gefesselt zu sein!“ Groges Beiprogramm! 3, 4,.30, 6. 20, 8 Uhr 7306 Heute Mittwoch den 12. duni, abends 8 Uhr Großer hunter Abend unter Mitwirkung der erstklassigen Vortragskünstlerin Mergani-Ekte für gute Küche u. Getränke ist best. gesorgt. im Cafe-Restaurant Alter. U 3, 19, am Ring Säalsches Pautrum [(TLuisenpark) 72 Freitag, den 14. Juni, 20 Uhr Diskussionsabend: Himmelsbeobachtungen mit freiem Auge, Fernglas und Kameras. Eintritt: 50 Pfg.;. Stug. u. Schüler 25 Pfg. 25 Wozu ergebenst einladet Carl Stein 5. St. rechts. 57201 3 1 15 l. liche od. 1 großes Zimmer u. Küche(beſchlagufr.) ſofort mieten geſucht. 7216 Angebote unter U O Nr. 57 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. au Aelt. Fräulein ſucht z m 15, od. 1. Juli leeres Zimmer mit Kochgelegenheit. Angeb. u. 2 84 an die Geſchſt. Tel, 230 77. oder * 7279 Große helle gewerbliche ftäume für Büro, Lager, ev. auch als Wohng., ſof. zu vermieten. B2538 Meerfeldſtraße 44. 2 Büroräume part., mit ſep. Eing., zu vermieten. B2559 Näheres M 6, 13, parterre. 3 Schöne, helle Büroräume mit Nebenraum und Dampfhetzung, Nähe Verbindungskanal zu verm. p. 1. Juli a. e. Angeb, unter L K 169 an die Geſchſt. 2721 —2 hübſch. Zim. als b üer 0 in günſt. Geſchäftsl., Nähe Luiſenring, per ſof. od. ſpät. zu verm. Jungbuſchſtr. 17, pt. B2527 Zwei ſchön möbl. helle le mit ſep. Eing., Tel., Nähe Bahnh., Waſſer⸗ turm, preisw. zu vm. Buchenberger,.⸗Lanz⸗ ſtraße 48. B2564 Laden in beſter Lage Neckar⸗ au's zu vermieten. Adreſſe in d. Geſchſt. 7260 Im Zentrum Mann⸗ heims geräumiger Laden ſof, od. ſpäter zu 260 mieten. Angeb. 1 S 61 an die Geſchſt *7220 Agewerbl. Räume in beſt. Lage Sandho⸗ ſen 8 per bald zu ver⸗ mieten. bote unt. 9 97 Wirtschaft in guter Lage an kiülohtige, Kaufionsfäuige Wirtsleute alsbald z uvETBaGHHen. Erſatzwohnung iſt nachzuweiſen. Angebote werden unter M R 101 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. 6896 Nähe Wasserturm 6212 e gabe Mie Mi- Hane Hinterhaus, 2. und 3. Stock, sofort zu vermieten. Näheres Telephon 309 46. Vermietungen 2 feilweise möblierte 1 l. lücde beſchlagnahmefrei— ſind bei der Rheinſtraße auf 1. Juli zu vermieten. V 69 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Angebote unter 37229 Beſchlagnahmefreie -0 Zimmer wohng. mit allem Zubehör u. Garage per ſofort od. ſpäter zu vermieten. Angebote unter M V Nr. 108 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 77811 Schöne 3 Zimmer-Wohnung u. Küche, m. Karte, Zentr. zu verm. 7240 Krüger& Sohn, S 6. 39 Beschlagnahmefreie Wohnung, 3 Zimmer, Küche, Badbenützung, Zentral⸗ heizung, Ludwigshafen, Ebertpark, Neubau, bis 1. Auguſt gegen Mietvorauszahlung zu vermieten. Angebote unter M P 199 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.*7242 4 his 6 helle Raume ca. 125 qm, für Büro u. Lager, eventl. mit Regalen zu vermieten. a 1. 34.— 28 Stock, 4 große Zimmer und Küche, neu her⸗ gerichtet, per 1. Juli od. ſpäter geg. Dringl.⸗ Karte zu vermieten. Angebote unt. 0 G 100 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. B2507 L 8, 2, Lale- Jülaz ſofort zu Ante 52570 Nähe Friedr. ⸗ Brücke geränmig. Hofraum Hinterbau m. großer Toreinfahrt preisw. zu verm. evtl. Um⸗ bau 1* Angeb. W F 99 an die Geſchäftsſtele. Wegen Wegeng ſchöne 4 Zimmer⸗Wohnung Neubau. gute Lage, beſchlagnahmefrei, ſo⸗ ſort zu vermieten. Eilangeb. u. J K 28 an die Geſchäftsſtelle. * 7131 Sofort zu vermieten: Beſchlagufreie. möbl. 2 Zimmer-Wohnung mit Bad, Zentralhei⸗ zung, in Einfamilien⸗ haus. 2759 Näheres Telephon Nr. 260 41. Laden zu vermieten in zentraler Lage Mannh. an nur ſolides Unternehmen. Größe ca. 120 am, beſteh. aus 2 Räumen. Mäßige Mietsforderung.— Ernſte Reflektanten wollen ſich melden unter N B 111 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 6904 Flaschenbler-Händler kann ein eingerichteter Abfüllraum mit anſchließendem Lager⸗ u. Kühlraum zur Mietung unter günſtigen Beöingangen nach⸗ gewieſen werden, ebenſo eine Wohnung in demſelben Hauſe. Abfindung iſt nicht zu bezahlen. Unabhängige Bewerber belieben ihre Anſchrift unt. M 8 102 an die Wa ſtelle dieſes Blattes mitzuteilen. 2 Timmer und Küche in Feudenheim zu vermieten. Bedingung: In Mannheim mohnberechtigter Werksangehöriger der J. G. Farbeninduſtrie Aktiengeſellſchaft. Angebote unter V M 94 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. 27203 MWohnungen leere u. möbl. Zimm. verm. u. ſucht Schwet⸗ zingerſtr. 16, am Tat⸗ terſall. Tel 395 40. 17818 1 leres Zimmer m. klein. Nebenraum als Küche 7305 3 Zimmerwohnung in Siedlung Käfertal 3 Zimmerwohnung in Feudenheim 2 Zimmerwohnung im Jungbuſch Wonnungsnachwels Sexbold H 1. 1 Leeres Zimmer an ig. berufst. Ehe⸗ paar abzugeben. 7215 Adreſſe in d. Geſchſt. 2 leere Zimmer evtl. 3. u..) einz. Pers, ſofort vermiet. Miete 40 an 30 1 och. W. Looſe, U 6, 22. *7 264 Leeres ansardenzimmer Sani. 20. 5. S. 1 gr. leeres ſonniges Zimmer Neckarſt., Oſt Neubau an berufstät. Dame ſoſort zu ver⸗ mieten. Zu erfrag. in der Geſchſt.* 7282 br. leeres Auer zu vermieten. 7263 Adreſſe in d. Geſchſt. Mö bl. Zimmer an Herrn oder Dame ſof. zu verm. B2531 U 4. 5, 3 Treppen. Gut großes möbliert. i m me r mit el. Licht z. 1. 7. zu vermieten. 7238 1 1 5. Fieger. Fräl. möbl. Zinner an berufst. Dame ſo⸗ fort zu verm. Meer⸗ feldſtr. 62. 1 Tr. r. 22757 Möbliertes Schlaf⸗ u. Wohnzim. mit Klavier. Schreib⸗ tiſch u. el.., an ſol. berufstät. Herrn per 15. 6. od. ſpät. billigſt zu verm. Kobellſtr. 17, Ecke Uhlandſtr., 1 Tr. Iks., Neckarſt.⸗Oſt. * 7163 Elegant möbliertes Wohn- u. Schlafzim. mit allen Bequemlich⸗ keiten, a. Waſſerturm gelegen, an ſeribſen Herrn zu vermieten. Adreſſe in d. Geſchſt. B2566 Schönes Zimmer mit 1 od. 2 Betten ſof. zu verm. Anzuſehen von—10 u.—7 Uhr Rheinauſtr. 14, part. 77823 Hafenſtr. 50, Hinterhs. 2. Stock, heller Raum zu vermieten. 57259 Näh. 2. Stock, Voͤhs. Ein großes. ſonniges Erkerzimmer leer oder möbl. ſofort zu vermieten 7209 1. 1 bei Photogr. Wuttke. Möbliertes“7286 Balkon⸗Zimmer ſofort oder ſpäter zu vermieten. Luiſenring 61, 3 Tr. Gut Mbbl. Zimmer a. berufst. Herrn bill. zu vermiet. Günther, 8 6, 15 III. Stb. 7302 gut möhl. Zimmer im Zentr., mit ſepar. Eiug. ſof. zu vermiet. Angeb. u U J 52 an die Geſchſt. 7210 2 Sbhön beſſ. möbl. Zim. mit el. Licht an Hrn. oder Dame ſofort zu vermieten. Uhland⸗ ſtraße 14, 3. St. rechts * 7255 1 ſchönes freundliches Zimmer zu vermiet. auf 15. 6. oder 1. 7. B2568 Rheinſtr. 10, 4. Stock. Sobön möhl. Zimmer el.., a. 15. 6. zu vm. E 7. 9, 4. St. rechts. 57277 Vermischtes Muſikinſtrumente Reparaturen gut und preiswert. Lauten⸗u. Geigenbauer Tatter⸗ * 7814 Kurt Hoyer, ſallſtraße 22. Geldverkehr Hypotheken ⸗ Gelder 1. 2. u. 3. Stelle, Höchſt⸗ beleihung bei d. gün⸗ ſtigſten Bedingungen. Darlehen gegen reale Sicherheit, mäßigen Zins durch B2516 W. Schmalz, Finanzierungen Rheinſtr. 8, 1 Tr. Nähe 86h oB M 2, 16, erſte Etage Zwei elegant möbl. Z i im i e 1 mit 1 u. 2 Betten an Herren zu vm. 7288 Oſtſtadt Gut möbl Zimmer (ev. 2) in ruh. Hauſe zu vermieten. 57226 Rupprechtſtr. 7. part. Separat, aut möbl. Zimmer ſof. zu verm. 7285 S 6, 12. 1 Tr. rechts Schän. möbl. Zimmer el. Licht u. aut. Penſ. zu vermiet. K 1, 10, 2 Treppen, Breiteſtr. B2572 Möbliertes Zimmer ſep., m. el.., ſofort zu vermieten. 57224 Kepplerſtr. 18, 4. St Schön möbl. Herren⸗ u. Schlafzimmer für Herr. od. Feunde bei einz. Dame auf 1. Juli zu vermieten. Näheres 27809 Schimperſtr. 1, 1 Tr. r. Groß., ſepar. mö bl. Zimmer, el. Licht, a. Bahnhof, zu verm. Kl. Merzelſtr. 6, 1 Tr. durch den Hof. 7256 5 Ul 0 . Masehinenschrelen And Stenggraphle Gründliche Ausbildung. Mägiger Preis. 8156 Frau loos, E, 1a Primaner des Real⸗ gymnaſiums erteilt Nachhitfeunter richt in Engliſch, Franzöſ. und Latein. 7299 Zuſchr u. V V 92 an die Geſchäftsſtelle. 50 jähriger Herr mit gut. eig. Geſchäft und Wohng., ſucht arbeit⸗ ſam., charakterv. Frl. od. Witwe mit einig. Vermögen zwecks 2 Heirat Anonym zweckl., Ver⸗ mittl. nicht erw., fed. beiderſeit. Diskr. Zu⸗ ſchriften unt. V K 78 an die Geſchſt. 7267 Verloren: mittag Strickweſte. 1 Belohng. Große Geſtern kupferbraune Abzugeb. 54. p. l. 7265 Waltabekke, Automarkt 10.40 nel 5 Sitz, offen, beſtens erhalten, wenig gefahr. Motor erſtklaſſig, Handlack, 6 Reifen, 3 faſt neu, ſehr billig zu verkaufen. Zu erfragen: 7 12 Waldhofſtraße Nr. 23. Fi d f.10 Stzer :30 PS. ae eleganter—5 Sitzer, ſehr gut erhalten, O P 2 ö gleichzeitig als Ge⸗ ſchäftswag. verwend⸗] prima in Ordnung, bar. günſtig abzugeb. J 1100.— verkäuflich. Näheres B2537 Anfrag. unt. v N 81 Telephon 61147. lan die Geſchſt. 17270 — 10. Seite. Nr. 265 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 12. Juni 1929 en den pr! Die billigen Fuchs-Preise und die guten Fuchs- Qualitäten . eee 5 werden dle urtellsfänige Hausfrau auch dlesmal wieder von der Lelstungsfähigket des gut geführten Speslalgeschäfts Uberzeugen Ungeblelchte Wäsche- Stoffe feomdentuche, zollgebleieht Bett-Damaste Bettuch-Halbleinen Handtuchstoffe Rohnessel, aus reinem Baum w. 24 Hemdentuch, vollbreit Streifen. Damaste, 30 em breit, l. 15. 95, Bettuch-Halbleinen Grubenhandtuchstoffe rot · u. blau 78 em breit. 4 5 f 1 8 brei 28 5 3 0 g 3 5 35 5 Voz³ß.„„ CÜÄ 1 35 kariert, 40 em breit . 55 tig und soli 535.3 1 solide Qualitãt 18.3 m. Seidenglanz 130 em breit.50 e solide 8 1. 85 Gb a e 4 0 JJJVVVVVVVCVCVVVVVVVVVVVVVVVVCTVVGCGTGGTGTGCGWGChhVWVWWhVVUCVC(%%%VCTCVTCVCVCTVCTCVCCCCCC 2* 1 D ü 130 1 2 D Ih dtücher, au, 1 9 5. halbes 45.5 N ztafdtädig 54. 1014 Qualitäten 2 1275.35 Bettuch. Halbleinen, extra 8 25 65 rellhandtũ— 70 5 35.3 „ W Wal! Gerstenkorn Handtũcher, weiß mit Rohnessel, stark und extra solid Blumen-Damaste, 130 em breit,. 525.95 Hanchlelsble 625 indanth Kante, 46 om breit en be ee bent beg e eg, 0 511 8 Un 1 7 Gläsertuchstoffe, rotweiß u. blau- 48 em breit 8 te Wa Aus unserer eigenen Ausrüstung lumen. Damaste, Iabem brei, 750 nstoff ig u. blau. 35 78 em breit. 5 85 57.3 77 Macco, extra schwer weiß kariert, 40 u. 44 em br. 5 5 hochedle Ware, besonders billig f 0 f ß T ö Glasertuchstoffe, rotweiß kariert, 42 Ibgepadte 10 Handtücher, ebrauchsfertg Cretonne, aus bester Rohware, Hole 0 b 5 amlaste FCCCG*0 Beftuch-Nessel Bettuch-Nessel, gute sol. Qualität äußerst haltbar, 140 em breit. Glasertuchstoffe, rotweiß u. blau- weiß kariert, Ia. Halbl. 45 em br. Oläsertuchstoffe, rotw. u. blauw. kariert, Reinleinen, 55 em br. extra 80l., 68.3 .10 und Brokats, in eleganten Drei handtücher, grauweiß gestr., 353 Mustern 8.35,.90, solide Qualität 6 7 Stüc Drellhandtücher, altdeutsches Müiste Stück 57.3 Drellhandtücher, rau, schwere 8 Stück 82 jetzt Mtr. 85 Doppel-Cretonne, fast unverwüst⸗ lich. jetzt Mtr. 75.5 .10 .35 58.3 Beftuch-Cretonne e Halbleinen Qualitat 3 Bettuch-Nessel, extra stark, Macco, rein Macco, 1 Bettuch-Cretonne, blüten weiß 5 5 em preit l.. 85 5 leichte Ware Mtr. 65 85 150 em u. 160 em breit 1. 50, 1 15 Dade- Mantel nd Dae abs 94100 Wie Bettuch-Nessel, schwere Ware Macco, edle Ware ede eh Haustuch, I I. für Bettüche 8 II damas thandtücher, te, solide be breit...18 i 780 m. 25 te„b.„enen. 85 ar damen, tienen und linder Qualität 48/100 em. Stiel 75.3 Turückgesetzte Tischwäsche, ausranglerte Dessins Ein Posten Zurückgesetzte Damenwäsche weit unter 5e weit unter Preis. Tischtücher, 110/140 groß, Halbl. 1. statt.90 jetzt.90 Träger-Untertaillen, kräftige Qualität. Statt.95 jetet 88 Damast-Tischtücher, 130/130 groß, Ia. Halbleinen„.50 jetet.35 Träger-Untertaillen, aus gutem Wäschestoff... statt.45 fetzt 75 Damast- ischtücher, 130/130 groß, rein Leinen„.75 jetzt.90 jumper- Untertaillen, aus feinem Opal-Batist. statt.25 jetzt.10 Damast-Tischtücher, 130/160 groß, kräft. Qual.„.50 fetzt.25 Jumper-Untertaillen, aus e Hemdentuch Damast- Tischtücher, 110/50 groß, Halbleinen 85 jetzt.50 Fit nner etre statt.50 jetzt.25 1 lischer 1150 groß, 1 0 1*.65 jetzt.90 Damen-Hemdhosen, Windelform aus prima Wäsche- amast- Tischtücher, gr., gute Halbl.- Qua tuch mit breiter Stickerei„ Statt.90 jetzt.50 Damast- Tischtücher, 130/225 groß, rein Leinen.„ 14.90 jetzt 10.50 Damen-Trägerhemden, solide Qualitt statt.35 fetzt 95 Servietten, kräftige Qualität V„ 70 jetzt.4 Damen- Beinkleider, aus kräftigem Wäschestoff. statt.75 jetzt.25 Jeegedecke für 6 Personen.— Tischtuch 127/55 Prinzeß-Röcke, mit breiter Achsel aus gutem groß, wirkl. seltener Gelegenheitskauf,„.78 jetzt.90 Wäschetuch mit schöner Stickerei statt.75 jetzt 53.50 ble neue „Klein-Adler“ 8 st dle vollwertigste Preis ausschreiben! a 8 Seklelbmaschlne „Was kann der Mannheimer auf urffssbnbre f 55 1 7¹⁰ Heinz NMeyne Reisen für Sing Vaterstadt tun? 5% Die Ferienzeit hat begonnen! Viele unserer Mitbürger verlassen Anhän-⸗Wagen erstklassig in Konstruktion und 8518 ihre Vaterstadt auf einige Zeit, um irgendwo in der schönen Natur 1 Ausführung 691⁴ Erhol h d h seh Städ d G d 75 f f FCC 21 Reisen, Butnaer Wagganfabrik Akliengeseflschaft. Botha aber auch diejenigen, welche beruflich auf Dienst- oder Geschäfts- reisen unterwegs sind, denkt sich der Verkehrsverein Mannheim E. V. als Werber für ihre Vaterstadt, für ihre Schönheiten und Sehens- würdigkeiten, für ihr kulturelles und wirtschaftliches Leben. Wie sollen diese Werber ihre Aufgabe erfüllen? Der Verkehrsverein Mannheim a. V. hat beschlossen, ein Brels ausschreiben zu veranstalten. Er setzt für die 3 besten Arbeiten„Was kann der Mannheimer auf Reisen für seine Vaterstadt tun?“ einen Preis mit RM. 150.— I. Preis mit RM. 100. Ill. Preis mit RM. 50.— aus, Die Arbeiten müssen in der Größe eines Zeitungsartikels von höchstens 3 Schreibmaschinenseiten in Quartformat verfasst sein. Der Verkehrs-Verein behalt sich vor, weitere besonders gute Arbeiten ebenfalls mit Geldpreisen auszuzeichnen. Für die mit Preisen bedachten Arbeiten hat der Verkehrs-Verein das Recht der Veröffentlichung. Die Arbeiten sind mit einem Kennwort versehen in einem neu- tralen, verschlossenen Couvert mit der Aufschrift„Preis ausschreiben“ an den Verkehrs Verein Mannheim E. V. zu senden. Der Name des Verfassers ist in einem ebenfalls neutralen, verschlossenen Couvert mit demselben Kennwort beizufügen. Letzter Termin der Einsendung: 30. Juni 1929. PREISRIeH TER: Nuseumsdlirektor prof, Dr. Welter Schtiftlelter Stadtrat Zimmermenn Direktor Hieronymi (Priller ven BOTT P 7, 10 Marken- Räder großer Posten zu den allerbllligsten Preisen. 8198 . be ee 1 5, M. Anzahlg.,3.-.Wochenrate In grofer Ausafl nur bei Bad. Maschinen-Handel Mannh.-Neckarstadt, Lutherstr. 19 B2573 00 Schwaben, Ruſſen Kakerlaken kön⸗ nen Sie ſicher mit Tanatol vernicht. Paket 50 u. 90 Pfg. Storchen- Drogerie, Markiplaiz, H 1, 16. 6414 mittelkräftig, reinschmeckend, gutbrennend, sehr preiswert Stück 7 Pie. mit 3% Rabatt ferner empfehle 7322 utelageführtes, 5 Beltengeschält mit sehr guter Kundschaft unt. günstig. Bedingungen zu verkaufen Angebote unt. W C 96 an die Geschäftsstelle ds. Blattes. mein großes Lager in Ligarren aller Prelslagen in guten, ausgewählten Qualitäten igaretten-Rauchtahake * p= Hege ö * Sas, Kochen Aue, Zoran Wegenrrauerfall Aaamnclorrac 5 35 0 f f e gun Sim n auge daigehendes bebe en bautabak- Schnupftabak 0 1 12 0 See Zentrum zu verkauf. 22 ahrbereit. in gutem pe e, Sig eee, Kohlen geschäft ne en de 0 i von(. zu ver⸗ 1 U 2 Vertreter: e ee, 2 Lagerplätzen, und geſamten Juven⸗ kaufen. 0 wnn. Jötten, Stuttgart, Postfach 64 S106 5 tar günſtig zu verkaufen. 7215 e 1. f Angeb. unter U N 56 an die Geſchäftsſt. 2021. Leichte Federroſe I. ge. mit Patentachſe ſowie eine kraft. Handrolle 1 9 Aufzu g eee, Gelegenkeitskauf!„, erk.. 1 8 5 5 ermeiſter⸗ 3= Perſonen⸗ u. Lieferwagen„Opel“, umſtellbar, Meerfeldſtraße 44. 2 25 1 5 lacktert, öfach bereift, guter Läufer, tadel⸗ Tel. 202 28. 2539 los im Schuß, ſpottbillig zu e 5 7 auch Motorrad in Zahlung. ppau, Frieſen⸗ Schreibmaschinen heimerſtr. 16, Nähe Endſtat. d. Dinie 8. 27295 1 ſehr aut erhaltenes Wer bietet bill. zu verk. Winkel, Clavier zu verkaufen. 2715 * Saderbellene jungem Kaufmann N g, 7. Steter Eingang aparter Neuheiten Tel. 224 85. 175 Kinder- und Stubenwagen faſt neu, für 50 1 ab⸗ zugeben. 72 4 [Dammſtr. 20. 4. St. r. aso Firichtag Schreibm., Chaiſelong. Ladentheke, Waren⸗ ſchrank m. Glasauf⸗ ſatz. Divan. Betten, Handwagen ete. billig zu verk. B2511 R 6 Nr. 4. Möbelrolle (Pfepderolle) Patent⸗Achſen, billig abzugeben. 2763 Möbel ⸗ Graff. Qu 7. 29. Zu erke. in d. Geſchſt. (layler preiswert geg. bar zu verk. Anzuſehen zw. —7 Uhr. Enders, U 5. 6. 2. St. 7167 Gelegenheit zur Gründung eines Geſchäfts durch Errichtung einer FIIiale oder Uebergabe einer General⸗ Vertretung? Angebote unter V 2 98 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes.* 7300 FFF