0 Mittwoch, 12. Juni 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R1.9/11 Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoffſtr. 8, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend ⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Srauenzeitung„Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik 3 5 5 5 3 Nr. 266— 140. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollettiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Einzelheiten, wie der Zeitpunkt der Rheinlandräumung, die Voll⸗ machten des Rheinlandkomités oder der Repara⸗ tftons bank werden keine Aufregungen verurſachen, da man ſich grund⸗ ſätzlich über alle dieſe Dinge bereits einig iſt. Im großen und ganzen iſt die Liquidierung des Krieges ſchon jetzt ein fait accompli. Europa iſt für abſehbare Zeit auf eine ſichere Grundlage geſtellt. Anders ſteht es dagegen mit der engliſch⸗amerikaniſchen Frage, in der alle Entſcheidungen noch in der Zukunft liegen. Von jetzt an bis zur Flotten⸗ konferenz im Jahre 1931 werden eine Reihe politiſcher, völker⸗ rechtlicher und flottentechniſcher Probleme zwiſchen den beiden angelſächſiſchen Nationen zu entſcheiden ſein, deren Löſung die Fundamente der Weltpolitik verändern kann. Unſere europäiſchen Freunde ſollen ſich deshalb nicht wundern, wenn für eine Weile die engliſche Außenpolitik vollſtändig von der Entwicklung der Beziehungen zu den Vereinigten Staaten beherrſcht wird. Die Reiſe Maecdonalds nach Waſhington, die jetzt als feſtſtehend gelten kann, iſt nur ein Teil des großen Programms für den Aufbau einer dauerhaften Freundſchaft zwiſchen den engliſch sprechenden Völkern.“ Der neue amerikaniſche Botſchafter General Da wes trifft in dieſen Tagen in London ein und wird, wie allgemein angenommen wird, ſehr bald mit dem Miniſterpräſidenten Macdonald über deſſen Amerikareiſe ſprechen. Es iſt weltpolitiſchen Erörterungen anzunehmen, daß Dawes bereits eine mehr oder weniger förmliche Einladung des Päſidenten Hoover an Maecedonald mitbringen wird. Die engliſche konſervative Preſſe warnt ſchon jetzt davor, allzuſehr konkrete Reſultate von der Beſprechung der beiden Staatsmänner zu erwarten. Die Einigung in der Flottenfrage, von der die Beziehungen allgemein abhängen, ſei nicht durch eine kurze Unterhaltung von Politikern, ſondern lediglich durch langwierige Einzel⸗ beſprechungen von Sachverſtändigen zu löſen. Immerhin könne die Zuſammenkunft Maedonalds und Hoovers Ueber⸗ einſtimmung in gewiſſen prinzipiellen Fragen bringen, die für die nachfolgenden Beſprechungen der Sachverſtändigen eine wertvolle Einleitung bilden werden. Der Widerhall aus Waſhington — Waſhington, 12. Juni. Hier wurde erklärt, daß die geplante Reiſe Maedonalds nach den Vereinigten Staaten zur Erörterung der engliſch⸗amerikaniſchen Beziehungen und der Verminderung der Seerüſtungen von der amerikani⸗ ſchen Regierung lebhaft begrüßt werden würde. Dies iſt das erſte Mal ſeit Bekanntwerden des Plans Maedonalds, daß die Haltung der amerikaniſchen Regierung in der Angelegenheit autoritativ und ausdrücklich feſtgeſtellt wird. Im Weißen Hauſe wurde mitgeteilt, daß der neue Botſchafter in London, General Dawes, der am Freitag in England eintrifft, mit Macdonald die Frage des Beſuches erörtern und dem Premierminiſter verſichern werde, daß ihn ein herzlicher Empfang erwarte. Der britiſche Botſchafter Sir Esme Howard ſprach heute im Staatsdepartement vor und brachte, wie verlautet, die geplante Amerikareiſe des engliſchen Premierminiſters zur Sprache. Bisher hat Präſident Hoover keine formelle Einladung ergehen laſſen. Aber in diplomatiſchen Kreiſen nimmt man an, daß dies der nächſte Schritt ſein wird. Außer den Seerüſtungen wünſcht Macdonald, wie es heißt, auch die Frage der interalliierten Schulden zu erörtern. Amerikaniſche amtliche Stellen ſind indeſſen der Anſicht, daß dieſe Frage auf der Zuſammenkunft nur inſoweit beſprochen würde, wie die engliſche Schuld an Amerika in Frage kommt. Auch die neuen amerikaniſchen Tarifbeſtim⸗ mungen ſollen einen Gegenſtand der Ausſprache bilden. Ankerredung Sireſemanns mit König Alfons Ein Appell Briands an Pointaré — Madrid, 12. Juni.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Dr. Streſemann wurde geſtern abend anläßlich eines von dem Herzog von Alba gegebenen Bankettes dem König von Spanien vorgeſtellt und unterhielt ſich mit dem Souverän etwa eine Viertelſtunde. Der König erkundigte ſich nach dem Geſundheitszuſtand Dr. Streſemanns und hei dieſer Gelegenheit wurde in humorvoller Weiſe über die Diät geſprochen, wobei der König ſagte, es ſeien auch ihm ganz be⸗ ſtimmte Ernährungsvorſchriften gemacht, trotzdem befinde er ſich alles in allem recht wohl. Dr. Streſemann hatte auch Gelegenheit, einiges über die allgemeine Lage Deutſchlands zu ſagen. Die Unterhaltung wurde in deutſcher Sprache geführt. An dem heute nachmittag veranſtalteten Ausflug der Delegationsführer des Völkerbundsrates nach Toledo nimmt Dr. Streſemann nicht teil. Heute abend gibt die Stadt Madrid dem Völkerbundsrat zu Ehren ein Feſt. Der Rat beſchäftigte ſich heute vormittag unter ſehr geringer Anteil⸗ nahme des Publikums mit einigen unweſentlichen Fragen. Nach weiteren aus franzöſiſcher Quelle kommenden Mel⸗ dungen richtete Außenminiſter Briand geſtern abend nach Mheinbaben über Fragen der Weltpolitik V Paris, 12. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Reichstagsabgeordnete Herr von Rheinbaben ge⸗ währte dem Vertreter des„Heuvre“ eine Unterredung, in der er ſich eingehend über die Rückwirkungen des Wahlſieges der engliſchen Arbeiterpartei und der Bildung des Kabinetts Macdonald auf die engliſche Außenpolitik gegenüber Deutſch⸗ and äußerte. Herr v. Rheinbaben erklärte, Deutſchland gebe ſich diesmal nicht mehr wie beim Sieg der Arbeiterpartei im Jahre 1924 trügeriſchen Hoffnungen hin, ſondern nehme das zweite Kabinett Macdonald ziemllichgleichgültig auf. „Wir wiſſen, daß Ramſay Macdonald keine deutſchfreundliche Politik betreiben wird“, meinte Herr von Rheinbaben.„Das erwarten wir auch nicht von ihm, aber wir hoffen beſtimmt, daß er in den Fragen, die uns beſonders intereſſieren, eine unabhängige engliſche Politik betreiben wird. Was Chamberlain anbetrifft, der gewiß ein überzeugter An⸗ hänger der Locarnopolitik iſt, ſo haben wir den Eindruck, daß die Behandlung der deutſchen Probleme etwas zu ſtark unter ſeiner Beſprechung mit Dr. Streſemann einen längeren Be⸗ richt an den Miniſterpräſidenten Popincaré, und ſoll in dieſem Bericht auf die Notwendigkeit einer beſchleunig⸗ ten Behandlung der Genfer Beſchlüſſe hin⸗ gewieſen haben. 8 * Zur geſtrigen Unterredung Briand—Streſemann erfahre ich von authentiſcher franzöſiſcher Seite, daß ſich die beiden Außenminiſter über die Einberufung einer politiſchen Konferenz ausſprachen und bei dieſer Gelegenheit von Briand die Anregung gemacht wurde, eine ſolche Konferenz für Mitte Auguſt in Stockholm anzuſetzen. Die Saarfrage wurde in dem Geſpräch nur geſtreift. Der franzöſiſche Außenminiſter verfehlte jedoch nicht, auf die Schwierigkeit einer Behandlung der Saarfrage im Rahmen der einzuberufenden politiſchen Konferenz hinzu⸗ weiſen. Wie es heißt, wird eine weitere Zuſammenkunft zwi⸗ ſchen Briand und Streſemann mit Ausnahme eines Gegen⸗ beſuchs des franzöſiſchen Außenminiſters bei Dr. Streſemann nicht mehr in Madrid ſtattfinden. dem Eindruck ſeiner Freundſchaft zu Frankreich ſtand. Allgemein geſprochen, glaubt man in Deutſchland, daß auf den Stillſtand in der deutſch⸗franzöſiſchen und europäiſchen Politik eine Periode der Beſchleuniaung folgt. Dieſe Periode wurde durch die Unterzeichnung des Kellogg⸗ paktes, die Bildung eines Labour⸗Kabinetts, die Wahl Hoo⸗ vers zum Präſidenten der Vereinigten Staaten und die Ei⸗ nigung auf der Pariſer Reparationskonferenz eingeleitet. Mit der Begründung der internationalen Reparationsbank geht man zwangsläufig einer wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit der europäiſchen Länder entgegen. Der wirtſchaftliche Zuſammenſchluß der euro⸗ päiſchen Länder wird ſich umſo raſcher vollziehen, als auch Amerika daraus ſeinen Vorteil zieht und alle diesbezüglichen Beſtrebungen fördern wird. Die Verſtändigung in Paris hat die Stellung der Vereinigten Staaten als Schiedsrichter in Europa weſentlich verſtärkt.“ Auf die Frage des Journaliſten, wie ſich der Reichstag zum Poungplan ſtellen werde, entgegnete Herr von Rheinbaben folgendes:„Vorausſichtlich wird der Reichstag das Reparationsabkommen ratifizieren. Aus dem Reichstag Berlin, 12. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichstag muß, um den Etat zur feſtgeſetzten Friſt erledigen zu können, zu dem wenig beliebten Mittel der Frühſitzung ſeine Zuflucht nehmen. Heute iſt die innenpolitiſche Aus⸗ ſprache bereits um 10 Uhr wieder aufgenommen worden. Es wird Kehraus gemacht. Der Volksparteiler Geheimrat Kahl ſtellt ſich ſchützend vor die von den Sozialdemokraten attackierte Notgemeinſchaft der Wiſſenſchaft. Herr Leow, der Rot⸗ Front⸗Bund⸗ Häuptling, redet ſtarke Töne. Rotfront werde trotz Verbot auch weiterhin blühen und gedeihen. In dem Re⸗ publikſchutzgeſetz ſieht Herr Wendhauſen ein verwerfliches Inſtrument zur Unterdrückung der Meinungsfreiheit und Herr Petzold von der Wirtſchaftspartei verbreitete ſich weit⸗ ſchweifig über Bildungsfragen des Mittelſtandes. Etwas bewegter wird es, als der Deutſchnationale Berg unter unbändigem Gelächter der Linken hoch und heilig ver⸗ ſichert, der Stahlhelm bezöge keine Subſidien von irgend einer Seite und erhalte ſich lediglich aus Verbandsgeldern. Auch dem Sozialdemokraten Landsberg gelingt es ein wenig ſpäter, das Haus nochmals aus ſeiner Lethargie aufzu⸗ rütteln durch eine heftige Erwiderung auf den deutſchnatio⸗ nalen Vorwurf des Landesverrates. Er dreht den Spieß um und zeigt die Deutſchnationalen unter Hinweis auf den Hus genbergbrief nach Amerika und anderer Vorkommniſſe der Verfündigung an den deutſchen Nationalintereſſen.„Wir ſind,“ erklärte er hitzig,„allerdings Pazifiſten, der Programmſtreit in unſerer Partei geht aber nicht um die Landesverteidigung, ſondern um die Wehrmacht.“ Damit iſt die Rednerliſte endlich erſchöpft. Man beginnt mit den Abſtimmungen. Hernach kommt der Poſtetat an die Reihe. Hilferding über den Mißerfolg der ſteuerfreien Anleihe Berlin, 12. Juni,(Von unſerem Berliner Büro.) Der Haushaltsausſchuß des Reichstages beriet heute das Haus⸗ haltsgeſetz unter Zugrundelegung eines Kompromißantrages der Regierungsparteien, der dem Haushaltsgeſetz eine neue Faſſung gibt. Vorſitzender Abg. Heimann(Soz.) führte u. a. aus: Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß über die Frage der 300⸗Millionenanleihe im Plenum noch geſpro⸗ chen werden wird. Hier ſchlage ich vor, zunächſt das Haus⸗ haltsgeſetz zu Ende zu beraten und es den Herren vom Fi⸗ nanzminiſterium zu überlaſſen, ob ſie uns dann eine Mittei⸗ lung über ihre weiteren Abſichten machen wollen. Nachdem das Haushaltsgeſetz bis auf den 8 6, der die Er⸗ mächtigung für die Lufthauſa enthält und begnſtandet wurde und erledigt iſt, legte Reichsfinanzminiſter Hilferding in Beantwortung der Anfrage über die 300 Millionenauleihe dar, wie infolge der Reſtriktion der Reichsbank die Aufnahme kurzfriſtiger Kredite für ihn nicht möglich geweſen ſei. Da die Kaſſenlage im Mai beſonders ſchwierig und ohne neue Kredite dieſe Schwierigkeiten nicht zu überwinden geweſen ſeien, blieb alſo nur der Weg einer Inlandsanleihe. Sachverſtändige Bankkreiſe hätten ihm einen guten Erfolg der Anleihe vorausgeſagt, auch ſie hätten ſich getäuſcht. Nur dureh die Anleihe ſei es möglich geworden, einen Ueberbrückungs⸗ vorſchuß von 120 Millionen für den Mai von den Banken zu erhalten. Dieſe Hauptfunktion habe die Anleihe erfüllt. Er ſei durch ſie in die Lage verſetzt worden, alle Zahlungen rechtzeitig für das Reich zu leiſten. Darüber hinaus erleich⸗ tere der Ertrag der Anleihe dauernd die Schwierigkeiten um den Ultimo, weil er in dieſer Höhe die Aufnahme kurzfriſtiger Kredite entbehrlich mache. Zu dem mangelhaften Ergebnis ſelbſt bemerkt der Finanzminiſter:„Für die Kaſſen der Ver⸗ ſicherungsträger und ſonſtigen Körperſchaften habe die An⸗ leihe deswegen keinen genügenden Anreiz geboten, weil ſie nicht von der Körperſchaftsſteuer befreit geweſen ſei. Bei den Banken ſei die feſte Uebernahme der Anleihe nicht durchzuſetzen geweſen, weil bei dieſer Anleihe die Situation anders geweſen ſei als bei der Reinhold⸗Anleihe, die frei ver⸗ käuflich geweſen wäre. Bei der neuen Anleihe war damit deshalb nicht ohne weiteres zu rechnen geweſen, weil einer der Hauptanreize die Befreiung von der Erbſchaftsſteuer für vom Erblaſſer ſelbſt gezeichnete Stücke geweſen ſei. Zu Colsmanns Mücktritt [E! Berlin, 12. Juni.(Von unſ. Berliner Büro.) Ueber die Gründe, die den Generaldirektor des Luftſchiffbaues Zeppelin, Kommerzienrat Dr. Alfred Cols mann, veran⸗ laßt haben, ſein Amt niederzulegen, erfährt die„B..“: Colsmann hatte ſchon ſeit längerer Zeit darauf gedrungen, im Zeppelinkonzern wieder eine Stellung zu erhalten, die ihm ein freies und verantwortungsvolles Arbei⸗ ten ermöglichte. Er wollte die Stellung wieder erhalten, die er 15 Jahre lang inne gehabt hatte und die ihm der alte Graf Zeppelin gern und freudig eingeräumt hatte, weil er in Cols⸗ mann einen der beſten Wirtſchaftler kennen gelernt hatte. In der letzten Zeit hatte Colsmann erneut darauf gedrun⸗ gen, ihm ſeine Freiheit wieder zu geben, aber die drei Ge⸗ ſellſchafter der Zeppelinſtiftung, Dr. Hugo Eckener, Graf Soden und Dr. Brandenſtein⸗Zevvelin konnten ſich nicht dazu entſchließen, Colsmann wieder in eine führende Poſition zu bringen. Man ſoll im Gegenteil Colsmann ſeinen Rück⸗ tritt ſehr nahe gelegt haben. Colsmann hat die Konſequenzen gezogen und zum 1. Juli dieſes Jahres ſeine Stellung gekündigt. 2. Seite. Nr. 986 eue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 12 Junk 1929 Die Volkspartei zur Konkordatsfrage Berlin, 12. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) In einem neuerlichen Aufſatz über„Konkordat und Koa⸗ lition“ ſchreibt die„N. L..“:„Die Konkordatsfrage be⸗ ginnt ſich zu klären. In den Kreiſen der preußiſchen Landtags⸗ fraktion der Deutſchen Volkspartei herrſcht eine gewiſſe Miß⸗ ſtimmung darüber, daß man von amtlicher Seite aus ent⸗ gegen den früheren Verſprechungen nicht mit offenen Karten geſpielt hat. In den nächſten Tagen ſoll der Entwurf über einen„förmlichen Vertrag“ zwiſchen Preußen und der Kurie erſcheinen. Staatsrat und Landtag ſollen innerhalb kurzer Zeit einfach ja oder nein ſagen. Noch aber kennt niemand außer den wenigen Eingeweihten den Wortlaut dieſes Schrift⸗ ſtfickes, bei dem es, wie bei keinem andern, auf jedes Wort und jedes Komma ankommt Die preußiſche Regierung hat ſich lediglich herbeigelaſſen, den Fraktionsführern einen allgemeinen Ueberblick über die wich⸗ tigſten Beſtimmungen dieſes Entwurfes zu geben, nicht aber den Wortlaut ſelbſt, nicht einmal einen ſchriftlichen Auszug aus dieſem Vertrag. Unter ſolchen Umſtänden konnte die Landtagsfraktion der Deutſchen Volkspartei dem Miniſter⸗ präſidenten nicht die gewünſchte Erklärung zuſtellen, ganz ab⸗ geſehen davon, daß jetzt ſchwere Bedenken gegen einige Punkte des Konkordats auftauchen, die ſich auf den erwähnten mündlichen Bericht gründen. Schließlich aber bleibt als eine der wichtigſten Tatſachen beſtehen, daß der Preußiſche Miniſterpräſident nicht geneigt iſt, den evangeli⸗ ſchen Landeskirchen Preußens die gleiche Rechte wie der Kurie — in ſinngemäß abgeänderter Form— zu gewähren. Wenn die Deutſchnationalen und die Wirt ſchaftspar⸗ kei in ihren Erklärungen erkennen laſſen, daß für ſie der Vertrag annehmbar erſcheint, ſo knüpfen doch beide Fraktio⸗ nen ebenfalls die Bedingung daran, daß die Belange der evan⸗ geliſchen Kirche berückſichtigt werden. Die Deutſchnationalen machen ihre Zuſtimmung abhängig von dem„gleichzeitigen“ Abſchluß eines Vertrages für die Evangeliſchen, die Wirt⸗ ſchaftspartei will allerdings nur„Aufnahme von Verhandlun⸗ gen“ mit der evangeliſchen Kirche ſofort nach Verabſchiedung des Geſetzes. In dieſer Frage kann es kein Markten und kein Feilſchen geben. Vei dem Abſchluß eines Kon⸗ kopdates oder eines förmlichen Vertrages oder wie das Trak⸗ tat immer heißen ſoll, geht es um kulturpolitiſche und ſtaatspolitiſche Entſcheidungen für unabſehbare Zeit Die Preußenfraktion der Deutſchen Volkspartei denkt nicht daran, dieſe grundſätzlichen Fragen mit irgendwelchen per⸗ ſonellen oder Koalitionsrückſichten zu verquicken. Wir möch⸗ ten allen Mißdeutungen vorbeugen und noch einmal klipp EEC Kommuniſtiſche Offenherzigkeiten Berlin, 12. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der kommuniſtiſche Parteitag erfeut ſich mit Recht allgemeiner Nichtbeachtung, aber ein paar kraftvolle Stellen aus den hun⸗ dert Reden, die, wie angedroht dort ſteigen ſollen, lohnt ſich immerhin herauszuheben. So erklärte der Reichstagsabg. Münzenberg, der ſogen. kommuniſtiſche Stinnes: Die kommuniſtiſche Partei ſei keine deutſche Partei, ſondern nur die deutſche Sektion der kommuniſtiſchen Internationale. Ihr Vaterland ſei die Sowjetunion. Bei einem Kriege gegen Rußland werde die Partei nicht nur Sabotage und bewaffneten Beiſtand betreiben, ſondern auch eine aktive Unterſtützung der Roten Armee herbei⸗ führen. Die Erklärung, wenn ſchon ſie kaum etwas Neues oder Ueberraſchendes bringt, bleibt dennoch wertvoll. Sie ſcheint uns unwiderleglich zu beweiſen, wie närriſch es iſt, wenn von Staats und Verfaſſungswegen an der Fiktion feſtgehalten wird, die komm. Partei ſei eine Partei wie andere auch und rein formaliſtiſch mit ihr und ihren Angehörigen nach den Grundſätzen der Gleichberechtigung zu verfahren. Aufhebenswert war dann wohl auch eine Aeußerung des Herrn Ulbricht, des gegenwärtigen Verbindungsmannes zwiſchen Berlin und Moskau, der den Berliner Maiputſch als eine Art Generalprobe für den revolutio⸗ nären Endkampf feierte. Die Kämpfe hätten den Be⸗ weis erbracht, daß die Schutzpolizei nicht unüberwindlich ſei. e 2 an und klar erklären: Vorausſetzung für die Annahme jedes Konkordates iſt für die Deutſche Volkspartei die Wah⸗ rung des konfeſſionellen Friedens, die Wahrung der Staats⸗ intereſſen und Sicherung der Rechte der evangeliſchen Landes⸗ kirche. Es muß beides ſichergeſtellt ſein. Die Gewährung der geforderten Rechte für die evangeliſche Kirche würde uns kei⸗ nesfalls der Verpflichtung entheben, einen Vertrag mit der Kurie auf die Vorausſetzungen des Beſchluſſes des Zentral⸗ vorſtandes vom 25. November 1928 genaueſtens nachzuprüfen. Für ein Konkordat mit unannehmbarem Inhalt würde die Deutſche Volkspartei auch dann nicht zu haben ſein, wenn man ihr drei oder vier Miniſterpoſten anbieten wollte.“ **. Mit der Erklärung der Wirtſchaftspartei, die dem preußiſchen Miniſterpräſidenten ihre grundſätzliche Bereitſchaft, dem Konkordat zuzuſtimmen, zu verſtehen gegeben hat, haben ſich die Ausſichten für deſſen Annahme unbeſtreitbar weſent⸗ lich gebeſſert. In parlamentariſchen Kreiſen nimmt man da⸗ her an, daß ſchließlich auch die Demokraten, deren Frak⸗ tion ſich erſt am 13. Juni, dem letzten Termin, verſammelt, ihre Bedenken hintanſtellen und für das Konkordat eintreten werden, wenn ſie auch nach wie vor großen Wert darauf legen, daß auch die Deutſche Volkspartei ſich den Jaſagern zu⸗ geſellen ſoll. Jedenfalls iſt mit Beſtimmtheit anzunehmen, daß am 14., womöalich noch in den Nachmittagsſtunden des 13. Juni die Unter⸗ zeichnung des Vertrages durch den Miniſterpräſidenten Braun und den Nuntius Pacelli erfolgt. Die faktiſchen Einzelheiten der Vereinbarung mit der Kurie ſind ja inzwiſchen trotz der Vertraulichkeit, die der Miniſterpräſident den Parteiführern auferlegte, bekannt geworden, zumal ja nun auch die Fraktionen nähere Infor⸗ mationen erhalten haben. Nachzutragen bleibt vielleicht nur, daß die finanzielle Regelung ſich auf die freilich recht beträcht⸗ liche Erhöhung der Dotationen von 1/4 auf 2,8 Millionen be⸗ ſchränkt und bis zur Ablöſung des bisherigen Rechtszuſtandes erhalten bleibt, alſo eine Geldentlaſtung in Ländereien, wie ſie das preußiſche Konkordat vorſieht, nicht in Frage kommt. Es wird jetzt allerdings nachzuprüfen ſein, ob der Wort⸗ laut nicht gewiſſe Verklauſulterungen birgt, die der Kurie ſpäter einmal die Handhabe zur Geltendmachung von Rechten bieten könnten, wie ſie den Abſichfen der preußiſchen Unter⸗ händler nicht entſpricht. Dieſe Befürchtung iſt es ja vor allem, die für die reſervierte Haltung der Volkspartei ausſchlag⸗ gebend iſt. Ob ſolche Bedenken am Platze ſind, wird erſt nach Bekanntgabe des Textes geklärt werden können. Die kommuniſtiſche Partei habe daraus Kampfesmethoden noch zu ſteigern ſeien. Der Rotfront⸗Kämpferbund iſt bekanntlich immer noch verboten. Aber dieſes Verbot wird, wie leider feſtgeſtellt werden muß, nur ſehr lax gehandhabt. In manchen Ländern kümmert man ſich überhaupt nicht um das Verbot und ſelbſt in Preußen, von wo es ausging, hält, wie man uns berichtet, der Rotfront⸗Kämpferbund wie bis⸗ her ſeine Uebungen ab. Vollends ſeit Herr Zörrgiebel die Straße wieder„frei“ gegeben hat, iſt es eigentlich wie zu⸗ vor. Es iſt deshalb auch nicht verwunderlich, daß die Stra⸗ ßenüberfälle von neuem einzuſetzen beginnen, die die Sonntage in Berlin und ſeinen Vororten im letzten Jahr zur Hölle gemacht hatten. Am letzten Samstag abend iſt, wie der „Jungdeutſche“ berichtet, eine Santitätsabteilung des Ordens, die ſich zu einer gemeinſamen Wanderung mit Ber⸗ liner Ordensbrüdern begeben wollte, von einer kommu⸗ niſtiſchen Horde überfallen und mit Schlagringen bearbeitet worden. Einer der jungdeutſchen Sanitäter erhielt dabei klaf⸗ fende Wunden am Hinterkopf. 5 So ſieht die„Beruhigung“ aus, die die Berliner Polizei⸗ gewaltigen veranlaßte,„die Straße frei“ zu geben. gelernt, wie ihre — Egelsdorf bei Königſee(Thüringen), 12. Juni. Heute vormittag ereignete ſich bei der Firma Zeiſe u. Co. ein ſchwe⸗ res Exploſionsunglück. Beim Abmontieren eines Gaskeſſels flog dieſer in die Luft. Ein Arbeiter war ſofort tot, zwei l Letzle Meldungen Wirtſchaftspolitiſche Beſprechungen in Warſchau J Berlin, 12. Juni(Von unſerem Berliner Büro.) Ver⸗ ſchiedentlich hatte es geheißen, am 16. Juni würden die Han⸗ delsvertragsverhandlungen mit Polen wieder aufgenommen werden. Dieſe Meldung ſtellt ſich als zu optimiſtiſch oder zum mindeſten als verfrüht heraus. Es handelt ſich da offen⸗ bar um eine Verwechflung. Richtig iſt lediglich, daß die Ab⸗ ſicht beſteht, am 16. Juni in Warſchau private Beſpre⸗ chungen zwiſchen Vertretern der Elektrotechnik und der Maſchinenbauinduſtrie ſtattfinden zu laſſen. Diſziplinarurteil — Breslau, 12. Juni. Regierung Breslau verkündete gegen den Waldenburger Oberbürgermeiſter Dr. Wießner, der wegen der Vorkommniſſe bei der Ausgabe einer ſtädtiſchen Anleihe ſeit 1. Februar vom Dienſt ſuspendiert war. geſtern abend ſpät das Urteil. Der Angeſchuldigte wurde wegen Vergehens gegen das Diſziplinargeſetz zur höchſtzuläſſigen Geldſtrafe, die in der Entziehung eines Monatsertrages ſeines jährlichen Dienſtein⸗ kommens beſteht, beſtraft. Erkrankung Spen Hedins — Boſton, 12. Juni.(Reuter). Der ſchwediſche Forſchungs⸗ reiſende Dr. Sven Hedin traf aus Peking hier ein, um ſich wegen einer Nervenentzündung in der Schulter ärztlich be⸗ handeln zu laſſen. Er iſt von ſeiner Schweſter und dem Wund⸗ arzt der Expedition begleitet. Die anderen Mitglieder der Expedition ſind in Peking geblieben. Abbruch des Lemberger Hochſchulſtreiks — Warſchau, 12. Juni. Die Lemberger Studenten haben den Hochſchulſtreik abgebrochen, ohne die Haftentlaſſung der an den antiſemitiſchen Kundgebungen beteiligten Kollegen er⸗ reicht zu haben. Heute werden an ſämtlichen Lemberger Hochſchulen die Vorleſungen wieder aufgenommen werden. In der Stadt herrſcht Ruhe. Fliegerabſturz — Rom, 12. Juni. Auf dem Flugfeld von Ghedi ſtürzte ein Flugzeug aus 30 Meter Höhe ab und ſchlug gegen einen Kirchturm. Der Pilot, ein Offizier, kam ums Leben. — Seagirt(New Jerſey), 12. Juni. Ein Flugzeug mit drei Inſaſſen ſtürzte geſtern hier auf das Landhaus des Gou⸗ verneurs von New Jerſey ab, durchbrach das Dach und fiel in das Schlafzimmer des Gouverneurs in dem ſich zur Zeit des Unfalles niemand aufhielt. Sowohl der Flugzeugführer wie auch die beiden Paſſagiere wurden ſchwer verletzt. Der Führer hatte vor wenigen Tagen ſeine Pilotenprüfung abgelegt und insgeſamt erſt 60 Stunden Flugerfahrung. Das Mißgeſchick der Schwedenflieger Reykjavik, 12. Juni.(United Preß.) Das ſchwediſche Ozeanflugzeug„Sverige“ iſt um 8 Uhr 45 vormittags Ortszeit zum Weiterflug nach Grönland geſtartet. Später kehrte das Flugzeug wieder zurück. Es ſoll ſich lediglich um einen Probeflug gehandelt haben. Franzöſiſche Schlappe in Marokko . Rabat(Marokko), 12. Inn.(United Preß.) Eine frau⸗ zöſiſche Truppenabteilung iſt im Atlasgebirge von marokkani⸗ ſchen Rebellen überfallen und nahezu aufgerieben worden. Die Truppe, die auf einem Erkundigungsmarſch begriffen war, geriet in einen Hinterhalt und mußte unter ſchweren Verluſten den Rückzug antreten. Auf franzöſiſcher Seite wur⸗ den 13 Soldaten getötet und 10 verwundet, 81 Unteroffiziere und Mannſchaften werden ver⸗ mißt, und ſind wahrſcheinlich von den Marokkanern gefau⸗ gen genommen worden. i Die Sühne für den Bombenanſchlag in Delhi — Delhi, 12. Juni. Die beiden Inder Bagat Singh und Buteſchkwara, die am 8. April ds. Is. den Bombenanſchlag auf die geſetzgebende Verſammlung verübt hatten, wurden zu lebenslänglicher Verbannung verurteilt. Studentenſtreik in Mexiko — Mexiko, 11. Juni.(Reuter). 2000 Studenten ſind heute nachmittag in den Streik getreten. Sie beſetzten die Univer⸗ ſität und bemächtigten ſich mehrerer Beamter, die ſie als Geiſeln gefangen halten. Sie fordern die Abſchaffung der monatlichen Prüfungen und den Rücktritt des Rektors. Reinhardts„Fledermaus“ Von Oscar Vie Im Deutſchen Theater ſitzt eine vergnügte, bei⸗ fallsluſtige Hörerſchaft, die die Sommerſaiſon damit einleitet, eine Fledermausaufführung, die Rheinhardt ſelbſt inſzenierte, unter Aſſiſtenz von Frau Adele, ſo willkom⸗ men zu heißen, daß zum Schluß Reinhardt mit ſeinen Dar⸗ ſtellern einen begeiſterten Dank entgegennehmen kann. Vor⸗ weg geſagt, es iſt die lebendigſte Aufführung der Fledermaus, die wir je gehört haben. Sie iſt von einem großen Regiſſeur in ein wirkliches Drama zurückverwandelt worden, mit aller Unterſtützung erſter Schauſpieler, guter Sänger und einer Bühnentechnik, die die heutigen Tricks kennt. Natürlich iſt es ein Eingriff in ein Meiſterwerk, der ſich nicht ohne weiteres verteidigen oder gar nachmachen läßt. Aber die Aenderun⸗ gen ſind ſo genialer Natur, daß ſie während der Aufführung Uns in höchſtes Entzücken verſetzen und alle Zweifel nieder⸗ drücken. Ein Bühnenvorſpiel mit Wiener Walzerſtimmung, Dreh⸗ bühne: Roßlindens Zimmer. Im zweiten Akt Enſemble im Vorhof von Orlowſkys Schloß, Drehbühne, Soloſzene in einem Gartenzimmer, Drehbühne, der prachtvolle Feſtſaal. Der dritte Akt dreht ſich nur im Kopfe der angeheiterten Fi⸗ güren. Kainer hat die Bühnenbilder gemacht, außerordentlich geſchmackvoll und wirklich im Stil der alten, guten Wiener Zeit, beinah biedermeierlich, wie auch die Koſtüme gehalten find. Aus Orlowſky iſt eine Art degenerjerter Erzherzog ge⸗ worden, den Karlweis als eine fabelhafte Charakterſtudie ſpielt— die Rolle iſt erweitert, die letzten Strophen des Couplets Chacon a son gout eutſchuldigen dieſe Verwand⸗ lung, entſchuldigen auch Reinhardts gute Laune, die dieſe Fledermaus geſchaffen hat. Hin und wieder kommen kleine Hinzufügungen im Dialog, manchmal auch hübſch in Muſik geſetzt, die Szenen werden durch allerlei Walzererinnerun⸗ gen aus dem Album von Johann Strauß untermalt und ver⸗ bunden, und einmal nur wird ein ganzes fremdes Stück hin⸗ eingenommen bei einer eingefügten Entkleidungsſzene der Rofalinde, eine entzückende Polka aus dem Ritter Pazman Korngold dirigiert und ſpielt Klavier mit beſtem Stil⸗ ein wirkliches turbulentes von Menſchen in aus⸗ gelaſſenſter Sekt⸗ und Tanzſtimmung und mit bewunderns⸗ wert graziöſen Walzervorführungen, die Grete Wieſen⸗ thal einſtudiert hat. Das war berauſchend. Ueberall ſpru⸗ delt der Humor erſter ſchauſpieleriſcher Kräfte. Hermann Thimig als Eiſenſtein, vielleicht ein wenig zu dickflüſſig. Wallburg als Gefängnisdirektor trollt ſich nur ſo. Ti⸗ her von Halmay als Falke von einer unglaublichen Be⸗ weglichkeit in Wort, Ton und Tanz. Daneger als Advokat mit vergrößerter Rolle, Moſer als Froſch von zarteſter Lu⸗ ſtigkeit. Aber das Singen der Schauſpieler? Das iſt natür⸗ lich der Haken. Die andern helfen ſich ſo gut es geht, aber Thimig muß im Enſemble ſchweigen, muß ſogar ſeine Strophe des Trinkliedes weglaſſen. Dafür entſchädigen die richtigen Sänger: Maria Rajdl, die beſte aller Roſalinden bisher, die ſich auch den Czardas nicht ſchenkt, Jöken als Alfred in beſter Verfaſſung, Adele Kern eine ſehr akzeptable Adele. Auch die Sänger leben unter dieſer Regie dramatiſch auf, daß ſie ſich ſelbſt wundern. War es eine Sünde an der Fledermaus, ſo war ſie reizend. Theater und Muſik Uraufführung in Wiesbaden. Mit ſeinem Schauſpiel „Die Marquiſe von Ormond“ verſucht Hans Olden eine Dramatiſierung der Kleiſtſchen Novelle„Die Marquiſe von.“ Der Dichter hält ſich ziemlich genau an ſein epiſches Vorbild, in der handlungsmäßigen Entwicklung wie der ſprachlichen Geſtaltung, Abänderungen beſchränken ſich weſent⸗ lich auf ſolche, welche die dramatiſche Technik erfordert. Und hier ergibt ſich ſogleich die Grundfrage, ob es überhaupt gut tat, den Novellenſtoff zu bühnenmäßiger Erſcheinung umzu⸗ formen(wozu vielleicht Georg Kaiſers ähnlich gearteter „Oktobertag“ die Anregung geben konnte). Der Eindruck bleibt, trotz recht geſchickter Bühnentechnik der Bearbeitung, ein zwieſpältiger; die Handlung hat gewiß dramatiſche Ak⸗ zente, dramatiſch iſt das Ringen der Heldin gegen den äußeren Schein der Schuld, wie das ihres Gegenſpielers um Buße und Wiedergutmachen ſeines Frevels, ſeine Wandlung von rückſichtslos begehrender Sinnenglut zu tiefer, demütiger gefühl. Das große Feſt wird ein Kabinettſtück der Bühne, Liebe. Aber gerade das Seeliſch⸗Unwägbare, jene Nütancen und Zwiſchentöne, die Kleiſt ſo meiſterhaft zu deuten weiß, vertragen ſchlecht das allzugrelle Bühnenlicht. Das Weſen des dramatiſchen Spiels muß vergröbern, was ſubtiles künſt⸗ leriſches Gefühl des Erzählers geadelt und mit der Kraft ſeiner ſtarken Menſchlichkeit durchglüht hat, die bühnenmäßige Erörterung der Vorgänge bleibt nicht frei von einer gewiſſen Peinlichkeit. Hinzu kommt, daß die Novelle mehr ins Flächen⸗ hafte wirkt, während das Drama die Ereigniſſe in kurzer Zeitſpanne zuſammendrängen muß; das hat zur Folge, daß der Ausklang einer unvermittelt raſchen Verſöhnung und glücklichen Familienſzene in Oldens Schauſpiel nicht über⸗ zeugt, indes bei Kleiſt bekanntlich erſt eine lange, durch den Charakter der Heldin bedingte Läuterungszeit des Bräutigams ſpäterem Verſtehen die Wege ebnet. Läge in dem Stoff ein unbedingter Antrieb zu bühnenhafter Auswirkung, hätte ihn das dramatiſche Genie Kleiſts wohl am eheſten ſelber erſpürt. Das Kleine Haus des Staatstheaters brachte die Urauffüh⸗ rung des Spiels anläßlich des ſiebzigſten Geburtstages des in Wiesbaden lebenden Dichters. Der Regie hatte ſich Dr. von Gordon mit Sorgfalt angenommen, Buchholz ſchuf den Rahmen ſtimmungsvoller, maleriſch wirkender Bühnen⸗ bilder. Die Marquiſe geſtaltete in Zwetfeln, Angſt und einer mählich das Schickſal zwingenden Seelengröße Trude Weſ⸗ ſely voll Schlichtheit und packender Verinnerlichung; auch ihr Partner Maurus Oiertz traf recht überzeugend den Ton liebender, bußbereiter Demut, Darſtelleriſch nicht allzu ergie⸗ big ſind die etwas konventionell gefärbten Epiſodenrollen, denen insbeſondere Thila Hummel, Momber und Wag⸗ ner beſtmögliche Nüaneierung gaben. Der Dichter konnte für freundlichen Beifall danken. Heinrich Leis. OPfitzner⸗Ehrungen. Der Allgemeine Deutſche Muſikverein hat bei dem großen Feſtakt, der am Ge⸗ burtstage des Meiſters in der Feſthalle des Münchener Aus⸗ ſtellungsparks ſtattfand, Hans Pfitzner zu ſeinem Ehren⸗ mitgliede ernannt. Die künſtleriſch ausgeſtattete Urkunde hat folgenden Wortlaut:„Dem großen Meiſter und uner⸗ ſchrockenen Vorkämpfer deutſchen Weſens Hans Pfitzner ver⸗ leiht der Allgemeine Deutſche Muſikverein als Ausdruck 1 55 Bewunderung und Dankbarkeit die Ehrenmitglied⸗ 0 af 250 Der Diſsziplinarausſchuß bei der * 8 * 5 gute Elektrizitätsleiter darſtellen. Mittwoch, den 12. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 266 Wie verhalte ich mich bei Gewilter? Die Angſt vor dem Donner— Ein paar Winke zur Verminderung der Einſchlagsgefahr— Der Blitz als Erziehungs⸗ faktor— Beruhigungsmedizin Ganz plötzlich iſt ein Gewitter heraufgezogen. Nun hängt es in einer grau⸗ſchwarzen und drohenden Wolke über uns. „Wenn es doch endlich losginge!“ laſſen ſich einige hören, an⸗ dere aber wünſchen, daß es vorüberzöge, ohne ſich zu ent⸗ laden, wieder andere haſten dem ſchützenden Dach entgegen oder von Zimmer zu Zimmer, wenn ſie zu Hauſe das Gewitter heraufziehen ſehen. Es iſt unverkennbar: das bevorſtehende Unwetter löſt Uuraſt, Unruhe, ſagen wir deutlich Nervoſi⸗ tät aus. Nur ein Bruchteil der Menſchheit bleibt innerlich gelaſſen und ruhig. Es wäre intereſſant, feſtzuſtellen, was an der Nervoſität der Menſchheit bei Ausbruch eines Gewitters ſchuld iſt. Aber wird man wohl je dahinter kommen? Wird man ſich dieſer Tatſache überhaupt bewußt, ſo iſt ſie damit noch lange nicht begründet. Immerhin iſt die Angſt vor den möglichen Folgen mehr oder weniger bewußt ein Hauptfaktor der menſchlichen Unruhe. Seltſamerweiſe hört man viel von der Angſt vor dem Donner reden, der wirklich unbegründet iſt, weil gar keinen Schaden tut. Vielleicht iſt er aber auch nur gefürchtet, weil nach ihm ein neuer Blitz zu erwarten iſt? Jedenfalls iſt der Blitz der Gefahr bringende Himmels⸗ bote. Er geht oft die wunderlichſten Wege und kommt in großer Vielgeſtaltigkeit vor, deren jede ihren beſonderen Namen hat. Es gibt außerdem ſog.„kalte“ Schläge und zün⸗ dende Blitze, wovon allerdings letztere in der Mehrzahl be⸗ obachtet werden. Aber verhältnismäßig gering iſt überhaupt die Zahl der Einſchläge. Man hat ſtatiſtiſch feſtgeſtellt, daß in Deutſchland auf eine Million Einwohner etwa—5 Men⸗ ſchen im Jahre durch Blitzſchlag getötet werden und zwar gehört die Mehrzahl dieſer Opfer der Landbevölkerung an. Hiervon trifft wiederum“ die männliche und die weib⸗ liche Menſchheit, ein Verhältnis, das ſich wohl daraus erklärt, daß die Männer dem Schickſal mutiger entgegenſehen und Vorſichtsmaßregeln zur Abwendung der Gefahr ſeltener treffen als die Frauen. Die Gefahr des Einſchlags iſt in der Stadt ſeltener, als auf dem Lande. Der Blitz ſucht ſich aus ſeinem Wolkenbett den wahrhaft ſchnellſten Weg zur Erde. Er benutzt deshalb mit Vorliebe die guten Elektrizitätsleiter, hohe Kirchtürme, einzelſtehende Bäume, aufrecht gehende Menſchen im freien Feld, Großtiere auf der Weide. Aus dieſen Beobachtungen laſſen ſich gute Ratſchläge zur Verminderung der Einſchlags⸗ gefahr geben. Man vermeide die Nähe von hohen Bauten und einzelſtehenden Bäumen, von großen Weidetieren und ſcheue nicht die beſchmutzten Kleider, ſondern lege ſich auf freiem Felde lieber in eine Ackerfurche oder den Straßen⸗ graben, wenn ein Gewitter ausbricht. Gefährlich iſt auch die Nähe des Waſſers. Als Sportler ſteigt man deshalb beſſer aus dem Boot und aus dem kühlen Naß, denn es wäre ja möglich, daß uns ein kalter Schlag lähmte und wir dann durch das naſſe Element noch nachträglich den Tod fänden. Im Walde iſt das Gewitter weniger gefährlich, als auf dem freien Felde, doch vermeide man auch hier die Eichen, die dem Blitz häufig zum Opfer fallen. Nach dem Volksmund„ſoll man auch die Weiden meiden, aber mit de Buchen kann man's ver⸗ ſuchen“. Dagegen wird vor dem Schutz unter Pappeln, Tannen und Kiefern gewarnt. Man vermeide im Walde auch das Stehenbleiben, ſondern gehe rüſtig weiter. Leichter entgeht man damit dem Erſchlagenwerden durch einen ſtürzenden Baum. Im Hauſe halte man ſich von den Waſſer⸗ und Lichtlei⸗ tungen fern, ebenſo von dem Telephon und Radio, weil ſie Auch trete man nicht ans Fenſter, wenn der Regen daran hinabläuft. Gegen Er⸗ ſtickungsgefahr öffne man ein Fenſter, vermeide aber Durch⸗ zug, der nach dem Volksmund den Blitz„anzieht“. Am ſicher⸗ ſten iſt man im Bett, obgleich auch dort ſchon der Blitztod an den Menſchen trat. Seltſam genug ſind die Wirkungen des Blitzſchlages. So gibt es Einſchläge, nach denen ein Baum wie eine Fackel verbrennt und andere, wonach er nur zer⸗ ſplitterte und die Aſtſtücke noch hunderte von Metern weit erheblichen Schaden anrichteten. Tiere einer Herde wurden teils zerriſſen, teils gelähmt, andere dagegen blieben unver⸗ ſehrt. Man berichtet von Fällen, bei denen Schmuckſtücke an Arm und Hals ihrer Träger zerſchmolzen, ohne Brandwun⸗ den oder Schmerzen zu hinterlaſſen, und wieder andere, wo⸗ Seb, tgtes eber t nach die Körper vollſtändig verbrannten, ohne daß die Klei⸗ dung die geringſten Brandſpuren aufwieſen. Dann gibt es auch Fälle, wo die Kleidung Feuer fing und der Menſch darin verbrannte und auf dieſe Weiſe indirekt ein Opfer des Blitz⸗ ſchlags wurde. Um es vorweg zu nehmen: Es gibt kein ſicheres Mittel gegen die Blitzgefahr. Was nützt alſo alle Angſt? Es iſt darum klüger und beſſer, zu verſuchen, Herr über ſie zu wer⸗ den. Am grauſamſten iſt es, Kindern die Angſt vor dem Ge⸗ witter anzuerziehen, die zu einer unüberwindlichen Qual für ſie werden kann. Man merkt ja am eigenen Leibe, welche Energie es koſtet, ſich von dieſer Angſt durch Vernunft und Ueberlegung wieder frei zu machen. Zwar verhilft die billige Wahrheit, daß der Tod den Menſchen trifft, dem er beſtimmt iſt, zum äußeren Gleichmut, aber lauert nicht im Grunde unſeres Herzens trotzdem die Angſt: trifft es heute mich.. Und wir leben doch ſo gerne. WSP Städtiſche Nachrichten Tagung der Trinkerfürſorgeſtellen Auf Einladung des Caritasverbandes Mann⸗ heim tagten am letzten Sonntag die Helfer und Helferinnen in der Trinkerfürſorge im Kolpinghaus. Aus den Bezirken Mannheim, Heidelberg, dem pfälziſchen Gebiet und Umgebung waren Vertreter und Vertreterinnen erſchienen. Wir be⸗ merkten u. a. Stadtpfarrer Gebhardt ⸗ Saarbrücken, Stadt⸗ pfarrer Häußler⸗ Ladenburg, Medizinalrat Dr. Her zog⸗ Wiesloch, Dr. Plachetka⸗ Freiburg und Herrn J. Stahl⸗ Mannheim. Der 1. Vorſitzende des Caritasverbandes Mann⸗ heim, Stadtpfarrer Kiefer, hieß die Erſchienenen herzlich willkommen. Nach kurzen einleitenden Worten des Caritas⸗ Rektors Dr. Gillmann hielt Medizinalrat Dr. Herzog ⸗ Wiesloch das erſte Referat über „Die mediziniſche und volksgeſundheitliche Notwendigkeit der Trinkerfürſorge“ In feſſelnden Ausführungen behandelte der Redner die Trunkſuchtſchäden und ihre Folgen. Dr. Plachetka aus der Zentrale des Deutſchen Caritasverbandes Freiburg referierte über„Die Organtſation der katholiſchen Trinkerfürſorge und die Schulung ihrer ehrenamtlichen Helfer(innen)“. Der Referent verſuchte in beſonders deutlicher Art die Pflichten und die Schulungsart der Helfer und Helferinnen im Dienſte der chriſtlichen Caritas an der Trunkſucht verfallenen Menſchen zu behandeln. Ergänzt wurden beide Vorträge durch das Thema„Alkoholismus und Chriſtentum“, das Kaplan Stehlin⸗ Mannheim ⸗ Neckarau vom religiöſen Standpunkt aus behandelte. Damit war der erſte Teil der Tagung beendet. Nach einer Mittagspauſe wurde dieſe Ausſprache fort⸗ geſetzt. Einleitungsworte ſprach Dr. Plachetka. Eine Fülle guter Anregungen, die den Grundſtock zu einer neuen Organiſation bilden ſollen, wurde gegeben. Als letzter Red⸗ ner hielt Stadtpfarrer Häußler⸗ Ladenburg einen ſehr intereſſanten Lichtbildervortrag über„Flüſſiges Obſt“. Der Referent zeigte uns im Bilde die Vorgänge der gärungs⸗ loſen Früchteverwertung, durch die ein bekömmlicher natur⸗ reiner Wein hergeſtellt wird. Am Ende ſeines belehrenden Vortrages verteilte Stadtpfarrer Häußler Koſtproben dieſer Säfte, die einen durchaus edlen⸗Geſchmack haben. Caritas⸗ Rektor Dr. Gillmann konnte mit herzlichſten Dankes⸗ worten an die Referenten des Tages und die Teilnehmer die Tagung ſchließen, deren Verlauf die beſten Ausſichten für die Zukunft eröffnet. Den Helfer und Helferinnen, die im Dienſte der Caritas unzähligen unglücklichen Familien wieder Lebens⸗ freude bringen wollen, ſei für ihr Sameriterwerk herzlichſt gedankt. E * * Silbernes Geſchäftsjubilänm. Am heutigen Tage iſt der Techniker H. Naumburg, Beilſtr. 14, 25 Jahre bei der Firma Hermeta G. m. b. H. tätig. „„„„„FPFwbwwf ff Suggeſtion Ein paar Leute ſchauen nach dem Himmel. Andere bleiben ſtehen. Schauen auch. Sehen nichts. Was ſoll denn da los ſein? Einige ſchütteln den Kopf, ſie wiſſen nichts. Schauen aber doch, denn vielleicht ſehen ſie doch etwas. Andere ſtarren an⸗ geſtrengt auf eine Stelle. Da! Dort! Neben der weißen Wolke. Mitten im Blauen. Nichts iſt zu ſehen. Mehr Men⸗ ſchen ſammeln ſich an. Alle ſchauen in die Höhe. Endlich fin⸗ den die Augen einen kleinen treibenden Gegenſtand in der Luft. Einen Ballon. Es ſcheint ein Kinderballon zu ſein. Andere widerſprechen dieſer Anſicht. Der Ballon ſei viel größer, es müſſe ein Freiballon ſein. Inzwiſchen iſt der kleine Punkt wieder den Augen entſchwunden. Weiter unten in der Straße ſtarren die Menſchen ebenfalls nach dem kleinen Etwas. Weiter oben in der Straße ſtehen auch die Leute. Aber ein großer Teil dieſer Indieluftſchauer weiß überhauph nicht, um was es ſich dreht. Einige Leute gehen weiter. Andere bleiben ſtehen. Aber alle ſtarren in die Luft. Starren, als würde von der Höhe eine große Ueberraſchung kommen. Selbſt als der kleine Punkt dem unbewaffneten Auge nicht mehr ſichtbar iſt, ſchauen die Menſchen noch. Denn andere ſchauen, da muß man doch auch ſchauen. Selbſt wenn nichts zu ſehen iſt.— Verkehrs⸗Anfälle in Mannheim * Schwerer Sturz mit dem Motorrad. Auf der Straßen⸗ kreuzung Ziethen⸗ und Scheffelſtraße in Feudenheim ſtießen geſtern nachmittag ein Perſonenkraftwagen und ein Klein⸗ kraftrad zuſammen. Der Führer des Kleinkraftrades, ein 36 Jahre alter Elektromonteur, wurde etwa 5 Meter weit auf den Gehweg der Ziethenſtraße geſchleudert, wo er bewußtlos liegen blieb. Paſſanten brachten ihn zu einem Arzt, der einen Naſenbeinbruch, den Verluſt mehrerer Zähne und mehrere Prellungen am Körper feſtſtellte. * Komplizierter Unfall infolge Nichteinhaltens der Ver⸗ kehrsvorſchriften. Ein Auto aus Worms und ein Motorrad⸗ fahrer aus Sinsheim hielten heute vormittag vor L 8 die rechte Straßenſeite vorſchriftsmäßig ein. Zwei Radfahrer und ein Einſpänner⸗Fuhrwerk fuhren auf der verkehrten Straßen⸗ ſeite, ohne ſich um die Verkehrsvorſchriften zu kümmern. Der Autoführer konnte noch bremſen, der Motorradfahrer dagegen, der ſich hinter dem Auto befand, fuhr den einen Radfahrer an, der ſtürzte und ſich den linken Oberarmbrach. Das Pferd des Einſpänners ſcheute und verſetzte dem Fuhrmann einen heftigen Tritt. * * Herzſchlag. Ein beim hieſigen Arbeitsamt tätiger Er⸗ mittler im Alter von zirka 36 Jahren erlitt heute morgen beim Bedienen des Telephons einen Herzſchlag, dem er ſo⸗ fort erlegen iſt. * Gefährliche Spielerei. Kinder deckten geſtern nachmittag einen kleinen Jungen im Schloßgarten vollſtändig mit Sand zu. Mund und Naſe ſteckten ſo voller Sand, daß der Kleine nicht mehr in der Lage war, um Hilfe zu rufen. Mehrere Vorübergehende befreiten den Kleinen aus ſeiner höchſt unan⸗ genehmen Lage. Die Spielkameraden hatten ſich aus dem Staube gemacht. * Knöchelbruch durch Sturz von der Anlagenbank. Am Bismarckplatz turnte geſtern abend ein barfüßiger Junge von ungefähr ſechs Jahren auf einer für Spaziergänger be⸗ ſtimmten Bank herum. Dabei ſtürzte er ſo ungeſchickt her⸗ unter, daß er einen linken Fußknöchelbruch davon⸗ trug. Paſſanten brachten den ihnen ganz unbekannten Jungen zu einem Arzte. Veranſtaltungen * Das Abendfeſt der Rotkreuzverbände am 7. und 8. Junk hat in künſtleriſcher und finanzieller Hinſicht einen ſehr guten Erfolg gehabt. An beiden Tagen waren die Plätze zu den Vorſtellungen ausverkauft. Bis zu ſpäter Stunde herrſchte nachher ein reges Leben in allen Räumen. Die Abrechnung kann erſt in den nächſten Tagen erfolgen, doch ſteht jetzt ſchon ſo viel feſt, daß für die vielfältigen Wohlfahrts⸗ zwecke ein namafter Betrag zur Verfügung ſteht. Die Rotkreuz⸗ verbände danken auch an dieſer Stelle herzlich all denen, die die Veranſtaltung durch perſönliche Mitwirkung, Spenden oder auf andere Weiſe in ſo freundlicher Weiſe unterſtützt haben. * Der Mannheimer Hausfrauenbund will am Samstag nachmit⸗ tag Eltern und Kindern ein paar fröhliche Stunden bei einem Kin ⸗ derfrühlingsfeſt bereiten. Auf dem Sattelplatz der Renn⸗ wieſe(bei ſchlechtem Wetter im Saal) werden die Großen und Klet⸗ nen angenehme Unterhaltung finden.(Siehe Anzeige.) Martel von Nemes Ein Kunſtſammler von Geblütt Von Francules Marcel von Nemes der ſeit faſt 20 Jahren den ge⸗ ſamten internationalen Kunſthandel mitbeherrſcht und als einer der bedeutendſten Kunſtſammler der Welt gilt, hat ſo⸗ eben durch ſeine großen Käufe in der Verſteigerung Spiridon auch die Aufmerkſamkeit des Berliner Kunſthandels auf ſich gezogen. Marerl von Nemes ſagt von ſich ſelbſt, er ſei marchand⸗ amateur. In feurigen Stunden und wenn Frauen in der Nähe find, die ihm gefallen, nennt er ſich wohl auch den letzten Re⸗ nai ancemenſchen. Vor weniger als zwanzig Jahren brachte Nemes ſeine erſten Sammlungen nach Deutſchland. Bis dahin war er Kohlenhändler in Budapeſt geweſen. Dieſe erſten Sammlun⸗ gen verkaufte er an reiche Leute in Südweſtdeutſchland, die nicht allzuviel davon verſtanden. Als ihm ſpäter die zweifel⸗ hafte Echtheit einiger Bilder vorgeworfen wurde, meinte er ruhig:„Bitte ſäähr, ich nehme alles zum Verkaufspreiſe zu⸗ rück. Was an meinem Nagel hängt iſt echt. Denn ich bin Nemes!“ Mit dieſem„bitte ſäärh— ich bin Nemes!“ bezauberte dieſer kleine ſchwarzäugige Mann vorſichtige Bankiers und vorſichtigere Experten, Käufer, Verkäufer und ſogar Konkur⸗ renten. Wer ſich ein bißchen auf Menſchen verſtand, witterte hier eine Vitalität, die beinahe Genie iſt und ein Glück, das ſicher Genie iſt. Und ganz wenige Jahre nach ſeinem Debut beſaß Nemes eine wunderbare Sammlung franzöſiſcher Im⸗ preſſioniſten und eine beachtliche Anzahl der ſchönſten Grecos. Viele behaupten, Greco entdeckt, aber nur einer von ihnen kann ſich rühmen, jahrelang unter dem ſtrengen Bild des Großinquiſitors geſchlafen zu haben: Nemes. Je einzigartiger ſein Kunſtbeſitz wurde, umſo bösartiger das Gerede um den Mann. Mit Vorliebe behauptete man, er ſei erledigt,— vollkommen, endgültig ruiniert. Dies wurde dann geſagt, wenn wieder einmal eine ſeiner Sammlungen zum Verkauf ging. Vor dem Krieg, als er ſeine Impreſſioni⸗ ſten, die eigentlich die Düſſeldorfer Galerie hatte„erwerben wollen— und zuletzt im vergangenen Herbſt, als er eine große Sammlung in Holland verſteigerte. Immer hieß es, nun ſei Nemes tot und immer hielt er bei der nächſten Ge⸗ legenheit großartige Auferſtehung. Er verkaufte, um ſich noch ſchönere, noch vollkommenere Sachen anzuſchaffen. Marcel von Nemes iſt beſeſſen von der Kunſt. Er hat zu ihr ein unmittelbares Verhältnis des Bluts wie kein anderer Menſch unſerer Zeit, der mit Kunſt umgeht.„Kunſt und Weibäär!“ pflegt er mit weit ausladender Gebärde zu ſagen, und nennt ſo zuſammen, was ihm weſentlich zuſammengehört. Ich habe Nemes geſehen, wenn er einer„trouvaille“ auf der Spur war, und ich habe ihn zwiſchen ſeinen eigenen Din⸗ gen geſehen. Während andere ſehr Berufene durch feinſinnige und gelehrte Erklärungen Kunſt nahe zu bringen ſuchen, braucht Nemes garnichts zu ſagen. Er ſteht vor einem Bild und begreift es, weil er es liebt, mit einer heftigen, begehr⸗ lichen, beſitzergreifenden unſentimentalen Liebe, und mit ein⸗ gehüllt in das Fluidum dieſer Liebe ſieht man mit ihm ein Bild, wie man es noch nie geſehen hat. Ich weiß nicht, ob dieſe Ltebe, die ſagen kann„Kunſt und Weibärr“ eine ſehr edle Liebe iſt: bei Nemes enthält ſie— jedenfalls was die Kunſt anbelangt— ein untrügliches Gefühl für Qualität. Nemes hat ein Haus in München, ein Schloß am Starn⸗ berger See, eine Wohnung in Paris und eine in Budapeſt. Jeder Stuhl, jeder Tiſch, jeder Kiſſenbezug in jeder dieſer Behauſungen iſt erleſene Antiquität. Skulpturen und Bilder ſind Muſeumsſtücke. Porzellanſammlungen, Stoffſammlungen, Uhrenſammlungen, die allein genügen würden, ihrem Beſitzer einen Weltnamen zu machen, gibt es ſo nebenher. Zu ſeinen Feſten in München und Tutzing zieht er den bayriſchen Prin⸗ zeſſinnen Prunkgewänder aus alten Brokaten und Sammeten an, behängt ſie mit altem Schmuck, und ſie müſſen ſich in ſeiner Gegenwart friſteren laſſen, damit ja kein Stilfehler paſſtert. Nemes malt ſelbſt, und man ſagt, daß er etwas kann. Auf jeden Fall malt er mit Paſſion. Und ich erinnere mich, daß vor Jahren ein Haus unter Waſſer geſetzt wurde, als ihn die Laune ankam, 5 Stunden hintereinander an einem Bild zu malen, wobei er vergaß, den Waſſerhahn an ſeiner Bade⸗ wanne zu ſchließen. Er malt mit Vorliebe bei Orgelbeglei⸗ tung. Das wäre bei jedem anderen Menſchen unerträglich kitſchig. Bei Nemes iſt es merkwürdigerweiſe erträglich, weil es echt aus ſeiner Natur kommt. Nemes ſagt von ſich, er ſei der bedürfnisloſeſte Menſch unter der Sonne. In der Tat ißt er mäßig, zieht ſich nicht übertrieben an, und hatte noch kein Auto, als andere Leute ſchon eines hatten. Nemes kennt auch die Einſamkeit und iſt trotz ſeiner berühmten Feſte alles eher als ein Geſellſchafts⸗ menſch. Er ſteht der Kunſt nahe, aber nicht den Menſchen. Nemes iſt kein Intellektueller und lebt ganz jenſeits heu⸗ tiger Behange. Als 1918 in München Revolution war, déggu⸗ tierte ihn das ſehr, denn da fühlte er ſein Reich gefährdet. In einer kommuniſtiſchen Welt hat ein Nemes keinen Platz. Schon ohne Kommunismus ſteht er recht fremd und allein in dieſer Zeit. Von den Raritäten, die er ſein eigen nennt, iſt er ſelbſt die authentiſchſte piece unique— dies Wort liebt er ſehr und gebraucht es zärtlich— ſeiner Gattung. Nemes breitet Geheimnis über ſein Alter. Das iſt kokette Schwäche. In Wirklichkeit iſt er in den letzten 15 Jahren um keinen Deut älter geworden. Es wird kommen, wie er es einſt einem ſehr jungen Mädchen, deſſen Vater er bequem ſein könnte, prophezeit hat:„Sie werden eine Greiſin ſein, die nicht mehr gehen kann, weil ihr die Kniee zittern, und ich werde immer noch ſein: Nemes!“ Erich Kleiber dirigiert den Roſenkavalier“ in deer Mannheimer Jef woche Dr. Richard Strauß hat aus Geſundheitsrückſichten ſeine Gaſtdirektion der„Roſenkavalier“⸗Vorſtellung tin der Feſtwoche des Nationaltheater⸗Jubiläums ab⸗ ſagen müſſen. Dadurch war es möglich, Generalmuſik⸗ direktor Erich Kleiber ⸗ Berlin als Dirigenten zu gewin⸗ nen, der urſprünglich für die Feſtwoche vorgeſehen war, aber durch ſeine Berliner Tätigkeit der Einladung für die erſten Abende keine Folge leiſten konnte. Für die„Roſenkavalier“ Vorſtellung am 29. ds. Mts. hat Kleiber ſeine Zuſage nun⸗ mehr gegeben. Ein Prinz als Filmſchauſpieler. Für den nächſten Grete Garbo⸗Film der Metro wurde der japaniſche Prinz Juceo Trubeskoi als Hauptdarſteller verpflichtet. Er wurde von Regiſſeur John Robertſon entdeckt. 4 Seite, Nr. 266 K Neue Maunheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Mittwoch, den 12. Juni 1929 Den eigenen Mann erſchlagen Weitere Leugeneinvernahme Am Mittwoch früh wurde die Verhandlung kurz nach 49 Uhr mit der Zeugeneinvernahme wieder aufgenommen. Ein Wirt ſagt aus, daß Bär ſich in ſeiner Wirtſchaft anſtändig be⸗ nommen habe. Ein anderer Wirt ſchildert, daß Bär in ſeiner Wirtſchaft einige Male betrunken geweſen ſei. Es ſei all⸗ gemein bekannt geweſen, daß Bär trinke. Auch am Tage der Tat ging Bär abends gegen 8 Uhr betrunken aus dem Lokal weg. Eine Verkäuferin, die in der Nähe von Bär wohnte, hat Herrn Bär oft betrunken geſehen. Nach der Tat traf dieſe eugin mit Frau Bär im Hof von Oberſt zuſammen. Frau Bär war aufgeregt und erzählte:„Ach Gott, er iſt heim⸗ gekommen und hat wieder Streit angefangen. Sie haben ihn in Heidelberg wieder aufgehetzt. Er iſt mir nach ins Zimmer, er hatte ein Beil, ich wollte ihm das Beil wegnehmen.“ Hier kam die Tochter der Frau Bär dazu, ſo daß Frau Bär nicht weiter erzählte. Ein 68fähriger Wein bergsarbeiter bezeichnet Bär als gerechten Vorgeſetzten, der in ſeinen Angaben kurz und beſtimmt war. Ein dritter Wirt, bei dem der getötete Bär hie und da verkehrte, erzählt, daß Bär am Tage der Tat vor⸗ mittags um 12 Uhr bei ihm geweſen ſei und—3 Viertel Wein getrunken habe. Ein Weinbergsarbeiter, von dem Bär nach 5 Uhr wegging, konnte nicht feſtſtellen, daß Bär betrun⸗ ken war. Bei einem anderen Wirt war er abends nach 7 Uhr und trank 2 Glas Bier und höchſtens 2 Viertel Wein. Als er wegging war er angeheitert. Von der Aeußerung, daß nachts ein Drama paſſieren würde, weiß der Wirt nichts. Ein 61jähriger Stuhlfabrikant, der Bär ſchon lange kennt, traf ihn öfters betrunken. Der Zeuge ſaß am Abend der Tat mit Bär in einer Wirtſchaft zuſammen, er war anſchei⸗ nend etwas angeheitert. Er verabſchiedete ſich, indem er dem Zeugen die Hand gab, was er ſonſt noch nie getan hatte. Zu einem anderen Zeugen ſagte Bär— der Zeuge kennt Bär ſchon 35 Jahre— im Sommer 1928, als dieſer ihn ein⸗ mal in Leutershauſen betrunken traf: Ueber Kurz oder Lang werdeichalle zwei totſchießen! Der Zeuge ſah Bär öfters betrunken. Die Tochter Anna Wetzel ſagt aus: „Als mein Vater 1907 ſtarb, war ich noch nicht 11 Jahre alt. Meine Eltern kamen gut miteinander aus. Mit der Nachbar⸗ ſchaft hatten wir nichts. Im Dezember 1920 heiratete meine Mutter zum zweitenmale. Mein Stiefvater war am Anfang gut, er verſprach, mich wie eine eigene Tochter halten zu wollen. In der Haushaltung wurden wir ſehr knapp ge⸗ halten, ſo daß wir aus unſeren Grundſtücken zuſchießen muß⸗ ten. Mutter ſorgte für Vater gut; wenn die Mutter nicht da war, kochte ich. Wie aßen zuſammen, entweder im Zimmer oder in der Küche. Die Zeugin ſtreift dann kurz den Verkauf des väterlichen Hauſes. Von dem Erlös von 18 000 Mark für das Haus wurden 15000 Mark auf den Namen der Tochter auf die Vereinsbank gelegt, 3000 Mk. wurden in der Haus⸗ haltung verbraucht„Wenn ihm die Mutter Vorhaltungen wegen ſeines Trinkens machte, wurde er grob. Er be⸗ drohte uns oft mit Flinte und Revolver. Als ich einmal von Stuttgart nach Hauſe kam, ſagte mir eine Nach⸗ barin:„Gehe nicht nach Hauſe, er ſchießt dich tot.“ Mutter war bei Verwandten, ſie war im Geſicht zerſchlagen und konnte vor Aufregung nicht ſprechen. Die Mutter war nach Miß handlung durchs Fenſter geflüchtet. Auf der Straße hatte ſich auf das Schreien eine große Menſchen⸗ menge angeſammelt. Die Mutter blieb vier Wochen von zu Hauſe weg, die Tochter machte die Haushaltung. Der Vater verſprach, er wolle in Zukunft anſtändig ſein. Wir zogen nach unten, weil der Stiefvater die Mutter auch oft nachts mißhandelte. Einmal wolle er mich und die Muter Kommunale Chronik Das Aergernis erregende Kriegerdenkmal auf dem Karlsruher Friedhof Auf dem Karlsruher Friedhof wird ein Krieger⸗ ehrenmal, ein Werk des Karlsruher Bildhauers Hermann Binz, errichtet in Geſtalt einer nackten Zünglings⸗ figur, die kraftvoll mit aufgehobenen Armen vorwärts ſchreitet. Der Künſtler will damit anzeigen, daß aus den Opfern des Krieges neues Leben erblüht, eine junge, kräftige Generation, die lebensfroh vorwärts ſchreitet. Dieſe Figur hat nun Anlaß zu Meinungsverſchiedenheiten innerhalb des Karlsruher Stadtrats gegeben. Schon bei der erſten Vorlage des Modells wurden von einem Teil der Stadtratsmitglieder Bedenken erhoben gegen die völlige Nacktheit zer Jüng⸗ lingsgeſtalt. Man einigte ſich dann aber auf eine Kompromiß⸗ löſung unter Verwendung eines ſogenannten Lendenſchurzes für die Figur. Als nun aber das Modell in natürlicher Größe fertig war, wünſchte die Mehrheit des Stadtrats wieder die vom Künſtler urſprünglich vorgeſchlagene völlige natürliche Nacktheit. Damit war aber die Oppoſition nicht einverſtan⸗ den, ſie forderte vielmehr eine endgültige Entſcheidung durch den Bürgerausſchuß, womit ſich der Stadtrat ſchlteßlich einverſtanden erklärte. In kurzer Zeit wird ſich alſo der Bür⸗ gerausſchuß mit dieſer Angelegenheit zu beſchäftigen haben. Weil a. Rhein Stadtgemeinde Weil a. Rh. iſt nunmehr kraft des am Montagabend ge⸗ faßten Bürgerausſchußbeſchluſſes zur Stadt⸗ gemeinde ernannt worden. Allerdings erfolgte der Bürgerausſchußbeſchluß nicht einheitlich. 42 Stimmen waren für die Erhebung zur Stadtgemeinde, namentlich die Vertre⸗ ter der Sozialdemokraten und das Zentrum, 18 Bürgeraus⸗ ſchuß mitglieder ſtimmten dagegen, und zwar die Vertreter der Deutſchnationalen und des Landbundes. Sie ſind zwar nicht prinzipiell gegen die Erhebung zur Stadtgemeinde, halten ſie aber im jetzigen Augenblick noch für verfrüht angeſichts der gegenwärtigen wirtſchaftlichen Schwierigkeiten. Auch befürch⸗ tet man ein automatiſches Anwachſen der Ausgaben und da⸗ mit der Steuerlaſten. Trotz des Regens hatte ſich auf dem Rathausplatz eine große Menſchenmenge verſammelt, um die Entſcheidung des Bürgerausſchuſſes entgegenzunehmen. die nach Schluß der Sitzung von Bürgermeiſter Kraus in einer kurzen Anſprache bekanntgegeben wurde. Ein lautes Hoch wurde auf die Stadtgemeinde ausgebracht, zur Treppe herunterwerfen, ſpäter erſchoß er eine Katze und mißhandelte auch den Hund. Die Stunden der Tat Am Abend des 18. März 1929 war ich bei der Familie Oberſt, ich war ſehr krank und ging um 78 Uhr nach Hauſe. Ich hörte im Hauſe den Vater ſchreien und toben. Er rief: „In Heidelberg haben ſie mir geſagt, ſie hätten die Menſcher ſchon lange hinausgeworfen.“ Ich ging unten durch den Gang in das Haus, die Mutter kam mit der Kaffeekanne die Treppe herunter. Ich ſagte zu ihr, gehe ins Zimmer, ich gehe weg und ſage es Oberſt. Schließe zu, wenn er an die Türe kommt gehſt du durch das Fenſter. Als ich bei Oberſt war, kam kurz darauf Frau Oberſt und ſagte:„Anna, erſchrecke nicht, er iſt die Treppe heruntergeſtürzt.“ Dann erzählte ſie mir, Mutter habe geſagt, er habe an die Türe getreten, die Tür ſei auf⸗ gegangen, er ſei mit einem Beil vor ihr geſtanden, ſie habe ihm das Beil entriſſen und ihm eine gegeben. Als die Mutter dann einige Zeit ſpäter kam fragte ich ſie, warum ſie nicht durch das Fenſter geflüchtet ſei. Sie ſagte mir, in ihrer Auf⸗ regung habe ſie nicht mehr gewußt, was ſie getan habe. Sie meinte, gerade ſo gut hätte auch ſie tot ſein können.“ Der Unterſuchungsrichter ſagt aus, daß Frau Bär ſehr gefaßt geweſen ſein müſſe und immer an ihre Ver⸗ teidigung gedacht habe. Er beſtätigt im allgemeinen die Aus⸗ ſagen von Anna Wetzel, nur habe dieſe geäußert, ihre Mutter habe geſagt, ſie brauche nicht zu ſagen, daß ſie in der Woh⸗ nung war. Zeugen nach der Tat Eine Zeugin, die zur Stunde der Tat ſich mit Frau Oberſt vor dem Haus von Bär aufhielt, erzählt, was ſich am Abend des 18. März 1929 abſpielte. Sie ſtanden dem Haus gegen⸗ über und hörten auf einmal wuchtige Schläge. Plötzlich rief Frau Bär aus:„Hilda, komme einmal rüber.“ Frau Oberſt ging rüber und kam kurz darauf zurück, ſie bat dann die Frau, auf das Tor aufzupaſſen, damit niemand hinein und herausgehe aus dem Haus von Bär. Die Frau hörte dann wieder wuchtige Schläge, gleich darauf erſchien Frau Bär am Fenſter und bat ihr aus dem Fenſter zu helfen, was die Frau tat. Ein Laden war zu, ein Laden war auf. Frau Bär habe einen ruhigen Eindruck gemacht. Das alles ſpielte ſich um 8 Uhr ab. Die Zeugin Oberſt erzählt das gleiche wie die vorhergehende Zeugin. Sie ging fort und holte Ver⸗ wandte zur Hilfe. Frau Bär ſei ruhig geweſen und habe ihr erzählt, daß Herr Bär nach dem Hof gegangen ſei, um ein Beil zu holen. Frau Bär habe ihm das Beil aus der Hand geriſſen und zugeſchlagen. Sie habe in Notwehr gehandelt. Auf Vorhaltungen der Tochter habe Frau Bär geſagt:„Sei froh, daß du noch eine Mutter haſt, ich könnte auch nicht mehr da ſein.“ Frau Bär habe vor 2 Jahren auch einmal einen Selbſtmordverſuch unternehmen wollen, Frau Oberſt habe ihr aber gut zugeredet. Die Frau ſah Bär oft toben. Sie ſchildert ausführlich die Familienverhältniſſe von Bär. Ein Zeuge, ein Sanitäter, der ſofort nach der Tat ins Haus ging und Bär verband, geht ebenfalls auf die Familien⸗ verhältniſſe von Bär ein. Man habe in der Wohnung ſehr oft Streit gehört. Das gleiche beſtätigt ein anderer Zeuge. Ein Maurermeiſter ſtellte nach Unterſuchung feſt, daß die Be⸗ feſtigung der Tür loſe war. Im gleichen Sinne ſagt auch ein Gendarmeriehauptwachtmeiſter aus. Eine Unterſuchungsgefangene ſagt aus Eine ſchwer vorbe cafte Zeugin, die z. Zt. eine Strafe in Bruchſal abbüßt, erzählt über die Einlieferung der Frau Bär in Unterſuchungshaft. Der Eindruck dieſer Zeugin iſt wenig günſtig. In der Zelle hat Frau Bär den Hergang der Tat erzählt. Kurz vor 72 Uhr wurde die Verhandlung auf 8½ Uhr am Donnerstag früh vertagt.— t Nachbargebiete Die Feuerwehr im Straßengraben * Bensheim a. d.., Bei der Rückfahrt von einer Tagung in Groß⸗Rohrheim geriet das Laſtauto der Stadt Bens⸗ heim, mit Feuerwehrleuten beſetzt, in der Dunkelheit in einen Straßengraben. Drei der Inſaſſen mußten leicht verletzt das Krankenhaus aufſuchen. Wie man hört, ſoll der Führer des Kraftwagens ſeinen„Brand“ durch eine übergroße Anzahl von„Seideln“ gelöſcht haben und in Konſequenz die Herrſchaft über ſeinen Wagen verloren haben. Gerichtszeitung Im Jakubowſki⸗ Prozeß Todesſtrafe beantragt gegen Auguſt Nogens wegen gemeinſchaftlichen Mordes Nach mehrſtündigen Plaidoyers ſtellte geſtern Oberſtaats⸗ anwalt Weber im Jakubowſki⸗Nogens⸗Prozeß folgende Straf⸗ anträge: Gegen Auguſt Nogens wegen gemeinſchaftlichen Mor⸗ des die Todesſtrafe, wegen Meineides zum Nachteil Jakubowſkis zwei Jahre Zuchthaus, außerdem dauernde Ab⸗ erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte. Gegen Fritz Nogens wegen gemeinſchaftlichen Mordes und Mittäterſchaft, aber unter Berückſichtigung des Jugend⸗ gerichtgeſetzes zwei Jahre Gefängnis, wegen Mein⸗ eides zum Nachteil Jakubowſkis ein Jahr Gefängnis, zuſam⸗ mengefaßt in eine Gefängnisſtrafe von zweieinhalb Jahren. Gegen Frau Kähler⸗Nogens wegen Beihilfe zum Morde fünf Jahre Zuchthaus, wegen ſchweren Meiueides in der leichteren Form des 8 157, aber mit Rückſicht auf die Nie⸗ dertracht, drei Jahre Zuchthaus, zuſammengezogen in eine Zuchthausſtrafe von ſechs Jahren, ſowie Ehrver⸗ luſt auf zehn Jahre. Gegen Blöcker wegen ſchweren Meineides zu der Min⸗ deſtſtrafe von drei Jahren Zuchthaus, ferner fünf Jahre Ehrverluſt und dauernde Entziehung der Zeugnis⸗ — 58 ſowie Erlaß eines Haftbefehls wegen Fluchtver⸗ achts. Unter lautloſer Stille im ganzen Saal verkündete der Oberſtaatsanwalt die Strafanträge. Die Angeklagten nahmen die Anträge ohne größere Rührung auf, dagegen war lebhafte Bewegung im Zuhörerraum zu verzeichnen, namentlich bei Verkündung des Antrages gegen Frau Kähler⸗Nogens. Beginn des Mord⸗ und Meineid⸗Prozeſſes gegen Dr. Richter Heute vormittag begann vor dem Bonner Schwurgericht die Verhandlung gegen den Arzt Dr. Richter aus Bingen, der im Verdacht ſteht, die 28 Jahre alte Frau Mertens mit Gift getötet zu haben. Geſtern nachmittag wurden im Schwurgerichtsſaale die Plätze für die Sachverſtändigen und die ungefähr 50 Preſſevertreter verteilt. Um der Preſſe eine ſchnelle Berichterſtattung zu ermöglichen, hat man neben dem Sitzungsſaal drei neue Fernſprechzellen eingerichtet. a Schon in den frühen Morgenſtunden des heutigen Tages ſtand vor dem Gerichtsgebäude in der Wilhelmſtraße eine große Zahl Neugieriger, die in den Sitzungsſaal gelan⸗ gen wollten. Der Zutritt iſt jedoch nur gegen Ausweis geſtattet. Kurz nach 9 Uhr eröffnete Landgerichtsdirektor Paul Dittmann die Sitzung. Dr. Richter, von einem Juſtiz⸗ wachtmeiſter vorgeführt, ſah ſehr bleich aus. Er nahm an einem Tiſch vor dem Anklagevertreter Platz, neben ihm die Verteidiger, Rechtsaswalt Ditges, Bonn und Dietrich., Köln. Nach Erledigung der üblichen Formalitäten wurde die Anklageſchrift verleſen. Sie lautet:„Dr. Richter wird an⸗ geklagt, zu Bonn in zwei ſelbſtändigen Handlungen 1. am 12. November 1928 vor dem beauftragten Richter des Land⸗ gerichts Bonn wiſſentlich falſches Zeugnis mit ſeinem Eide bekräftigt zu haben; 2. in der Nacht zum 2. Dezember 1928 vorſätzlich die Ehefrau Grete Mertens geb. Schmitz getötet und die Tötung mit Ueberlegung aus⸗ geführt zu haben.“ Sportliche Rund ſchau Ruderſport Jubiläen der Hanauer Verbands⸗Rudervereine In dieſem Jahre können die Hanauer Ruder⸗Geſell⸗ ſchaft 79 auf ein 50 jähriges und der Hanauer R. ⸗Kl. Haſſia auf ein 25fähriges Beſtohen zurückblicken. Die Jubiläumsfeierlichkeiten, die unter dem Protektorat des Oberbürger⸗ meiſters Dr. Blaum ſtehen, fanden ihre Einleitung am Somntag vormittag durch eine Gedenkfeier für die ſeit Beſtehen verſtorbenen Mitglieder, ſowie die im Weltkrieg gefallenen Ruderer. In ſchlichten wirkungsvollen Worten gedachte der Vorſitzende der Haſſauer Geſ. Herr Göbel der Verſtorbenen. Ein gemeinſames Mittagseſſen leitete zu den Nachmittagsver⸗ anſtaltungen über, die nach einer Auffahrt ſämtlicher Boote in der Taufe zweier neuer Gigvierer, die die Namen„Hindenburg“ ſowie„Prof Dr. Arendt“, dem langjährigen verdienſtvollen, leider bereits verſtorbenen Vorſitzenden, erhielten, gipfelten. Die ſportlichen Feierlichkeiten finden ihren Höhepunkt in der am kom⸗ menden Sonntag ſtattfindenden Jubiläums ⸗ Verbands regatta, während die geſellſchaftlichen Veranſtaltungen mit Rück⸗ ſicht auf die Sommerregatta im Spätſommer und zwar am 31.., 1. und 7. 9. vor ſich gehen werden. bd. Aus den Rundfunk-Programmen Donnerstag, den 13. Juni Deutſche Sender Berlin(Welle 475,4), Königswuſterhauſen(Welle 1648) 20 Uhr: Aus der Philharmonie: Arien⸗Abend, Clacomo Lauri Volpl ſingt, anſchließend Tanzmuſik. Breslau(Welle 321,2) 20 Uhr: Uebertragung von Berlin, 22.80 Uhr: Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 421,3) 12.80 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.33 Uhr: Von Stuttgart: Konzert, 20 Uhr: Von Kaſſel: Konzert der Zulaufſchen Madrigalchors, 21 Uhr: Klavierkonzert. Hamburg(Welle 391,6) 20 Uhr: Uebertragung von Berlin: 21.30 Uhr: Der heitere Robert Walter, 23.15 Uhr: Tanzmuſik. Königsberg(Welle 280,4) 20.05 Uhr: Lieder von Walter Braun⸗ fels und Konrad Ramrath, 20,35 Uhr: Konzert. Langenberg(Welle 462,2) 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 17.48 Uhr; Veſperkonzert, 20 Uhr: Abendkonzert, 21 Uhr: Etagenhaus, Hörſpiel, anſchließend Nachtmuſik und Tanz. Leipzig(Welle 361,9) 20 Uhr: Uebertragung von Berlin. München(Welle 536,7), Kaiſerslautern(Welle 272,75 12.55 Uhr: Schallplattenkonzert, 16 Uhr: Unterhaltungskonzert, 19.30 Uhr: Kleine Wiener Stunde, 21 Uhr: Sinfoniekonzert des Runoſfunkorcheſters. Stuttgart(Welle 374,1) 12 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.15 Uhr Konzert, 20 Uhr: Von Berlin: Liederabend, anſchließend Im Krug zum grünen Kranze. Eine heitere Schallplattenplauderei üben Kneipen und Wirtshäuſer von Carl Struve. Ausländiſche Sender Bern(Welle 406) 20.30 Uhr: Slawiſcher Abend, 22.15 Uhr: Konzert. Budapeſt(Welle 545,5) 19.30 Ihr: Uebertragung aus dem kgl. ung. Opernhaus, 22.45 Uhr: Schallplattenkonzert. Daventry(Welle 482,3) 19 Uhr: Tanzmuſik, 20.20 Uhr: Die Inſel⸗ Prinzeſſin, Operette in drei Akten, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. Daventry(Welle 1562/5) 19.45 Uhr: Abendtkonzert, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. Mailand(Welle 504,2) 20.35 Uhr: Abendkonzert, anſchl. Tanzmuſtk, Paris(Welle 1744) 20 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 348,2) 20 Uhr: Juriſt's heitere Stunde, 22.25 Uhr: Schallplatten muſik. R om(Welle 443,8) 21 Uhr: Sinfoniekonzert. Wien(Welle 519,9) 20.05 Uhr: Bunter Abend, 21.15 Uhr: Lord „Spleen, Szene, anſchließend leichte Ahendmuſtk. Zürich(Welle 489, 20 Uhr: Tanzmuſik, 20.30 Uhr: Iſt Mr. Brown zu verurteilen?, anſchließend Wunſchkonzert. eee eee eee Hadio-Speziahaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 28547 Iſt Ihnen auch nicht aufgefallen, daß Ihr Lautſprecher nicht mehr ſo klangrein und lautſtark arbeitet wie früher? Das liegt lediglich am Magnetſyſtem. Durch Aufmagnetiſieren arbeitet Ihr Lautſprecher wie neu und das nur für.30% Alſo ärgern Sie ſich nicht länger und bringen Sie Ihren Lautſprecher zu uns. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wettezſtellen(.26 Uhr morgens). Wind 8 8 8 SS 3 8 88 Richt. Stärte S Wertheim 1511— ö Königsſtuhl] 563 2650 14 18 12 ſſteif heiter Karlsruhe 120 765,3 17 24 14 ONO leicht] wolkig Bad.⸗Bad 218 7648 16 25 12 SW wolkig Villingen 7800 767,2 14 21 10 leicht] wolkig Feldbg. Hof 1275 643,0 19 13 10 S0 leicht] bedeckt Badenweil.— 764.9 18 24 16 NW.„ wolkig St. Blaſien 780 15 11„ wolkig Höchenſchw.“—— Von Spanien hat ein Teiltief mit nordöſtlichem Kurs be⸗ reits Frankreich erreicht, während das geſtern zentral über Mitteleuropa gelegene Hochdruckgebiet nach Oſten weiter ge⸗ zogei iſt. Die Druckverteilung hat ſich damit wiederum Ju einer ausgeprägten Gewitterlage entwickelt. 5 Wetterausſichten für Donnerstag, den 13. Juni 1929: Vera breitete Gewitter. N ö n * , 1 J. — 7 5 FD e = ert err ee ban e. 1 ert ru * A a 2 — 1 Mittwoch, den 12. Juni 1929 5. Seite. Nr. 266 D ie Eiſenbahn und Vinnenſchiffahrt bende e e e en Zum Tarifſtreit in der Rheinſchiffahrt 11. Rheinverkehrsſitzung in Köln Einwirkung der Froſt⸗ a l Gewinn Vorſchlag auf Rückſtellung der Kündigung 5 periode auf den Binnenſc 9 8 J uni * hiffahrtsverkehr S. fand im Braunkohlenſyndikat in Köln unter Scharrer⸗Du rung der Rhei ing der am S kammern und ſowie Maingebietes ſtatt. Arbeiten der Rhei ig die wirtſchaftliche Lage der deutſ itnehmer unterſucht. Der G den, gab einem ein igen Arbeiten der igte ſich; miſſion, die ge 1 uw Aktionäre im Hinblick auf das 77 f Chemiſche Albert bleibt dividendenlos. Nach dem Geſchäfts bericht der Chemiſche Werke vorm. Albert in Amöneburg bei Biebrich ein haben ſich im GJ. 1928 die Abſatzverhältniſſe ingemittelabteilung nicht gebeſſert. Die Aufnahme von Phosphor durch die Landwirtſe f immer noch weiter hinter der tzhebung im Frühjahr waren die Auch jetzt hätten ſie ſich noch ſäure Vorkriegszeit zurück. Bei e . hre ungenügend. Zu den Kündigungen der beſtehenden Lo hntar tf Rheinſchiffahrt ſtändigung noch n um 10 v. H. geſtellt. glei ſchif chfalls zum 30. Juni gekümdigte ahrt ſind noch nicht bekannt. befindliche Gutachten der R in Mannheim zuſammentrat, hab hören wir, daß Verhandlungen über eine a Die Hafenarbeiter der nie⸗ icht ſtattgefunden haben. derrheiniſchen Häfen haben die Forderung auf e in der Ver⸗ Erhöhung der Löhne Die Forderungen der Arbeitnehmer über das bände den Arbeitnehmern vorgeſchlagen, zurückzuſtellen und das Gutachten abzuwarten. gung der Arbeiten wird Anfang Herbſt erwartet. Eine Mit Rückſicht auf das no heinkommiſſion, die kürzlich en nunmehr die Arbeitgeberver⸗ zunächſt die Künd gung Die Beendi⸗ Stellungnahme Lohnabkommen in der Rhein⸗ ich im Arbeit ig üheinkommiſſion. Preiſe im letzten 8 F in über den gegenwärtigen Stand t rt. Die p50 armazeu tiſche Abteilung hat in zu dieſem Vorſchlag iſt von den Arbeitnehmern bisher noch nicht Arbeiten in dem 27er⸗Ausſchuß, der das Verhältnis zwiſchen gend gearbeitet. Der Rohgewinn einſchließlich Gewinn erfolgt. italbeteili 1 Vortrag aus 1927 ſtellt ſich auf 1,90 Eiſenbahn und Binnenſchiffahrt enkſchriften zu dieſer F einger aß mit einem Fortgang der Arbeiten demmnächſt gere . In dem weiteren Verlauf der Tagung Dr. Linden ein Ueberblick über die arifpolitik der Reichsbahn und die z. Zt. n gegeben. tigte ſich ferner mit den den Binnenſch von Unterſuchungen des 9 rſuchungen inn wärtige T Hemden Ausnahmetariſſr Die Verſammlung be Froſtperiode auf ſtand de Einwirkungen ſchiffahrtsverkel r, die z. Zt Sverkehr 3 ſi der Ges II.„ N 5) Mill. I. ukoſten erforderten 1,18 Eine Dividende kommt alſo wieder nicht zur Verteilung. * konkurs. Ueber das Vermögen des Kauf friſt bis 25. Juni. Auslandskäufe in A. E..-Aktien Auslandsbeteiligung— Sonſt geringes Geſchäft Größere Lebhaftigkeit in Spezialwerten infolge Mannheim ſtill manns Max Roſen⸗ eilte mit, daß de Reich Anermaltur 1 1 5 3 8 W 4 f 1 2 4— 7 9 S—— A er 55 e und Nach Abſchreibunge 5(400 857)/ verbleibt ein Rein⸗fthal in H eilbronn, Inhaber der Sattler und Polſterartikel⸗ — enn een dem Ausſchuß ein⸗ gewinn von 224 692(145 877) /, der wieder vorgetragen wird. Großhandlung, wurde der Konkurs eröffnet. Forderungs⸗Anmelde⸗ der Kurs zog daraufhin 3 v. H. an, auch Schleſ. Gas lagen feſt. Har⸗ pener waren trotz der zuverſichtlichen Mitteilungen in der geſtrigen e, — oſſen ſind, ſo iſt doch bereits jetzt feſtzuſtelle Bei unverändert kleinem Geſchäft waren die Aktienkurſe an der Generalverfar 51 f S entgegen 1 85 Hoch bereiks jetzt feſtauſtellen, heutigen Börſe knapp e Farbenaktien 1 mit 258 unver⸗ Generalverſammlung doch ſchmücher. Di. Linoleum, Ties, 8 i iuptunge iw gering ändert i ee e e eee 10 Waldhof aktien, Tef. Berliner und Reichsbank lage durchſchnittlich feſter, da⸗ rkehr der Binnenſchiffahrt während der Froſtperiode ein 1 8 hw. Einen ned er 0 155 1 8581 gegen waren Stöhr, H. Schneider, Deutſche Teleſon und vor allem etwas abgeſchwächt. Einen ſtärkeven Ribckgang hatten Mez u. Söhne Bede. ſchwächer, bei lestere 1„ der Tagung wurden noch die Verein! auf bie Dividendenloſigkeft zu verzeichnen. Epkl. Dividende wurden laßt 90 0 1 9. ber Belegſch aft. In 2 41 1 Fer r Salzwer ilbronn mit 245 v. H. noti Bank⸗ und Brauereiwerte lebhaftes Geſchäft, der are e 1 1 0 15 25 häfen ſowie die Mißſtände, die ſich durch die Zollüber wachung s⸗ biete unverändert. 05 rkt waren Mannheimer, 8 koſten an den verſchiedenen Rheinplätzen ergeben, behandelt. Berſicherung auf geſteiger Baſis gefr Von Rentenwerten war die ö 5 5 0 i vs 5 e bheinplätzer 1 8 n, Aeneende 5 Mannheimer 91 ng leihe 1 v. H. abgeſchwächt. Der Schluß der Berlin E Devi en Siemens 8 Halske A. Berlin Börſe blieb ſtill bei etwas befeſtigten Kurſen. Diskentfätze: Reichsbank 2½, Lombard 8½, Privat 7½ v. 5. Vereinbarungen mit Siemens Brothers in London 5 e een. 6 8. 1 ace Ae 1 der De 7. F555„on, Die Befeſtigung an der geſtrigen Abendbörſe konnte im heutigen e. 0 5 3— 3 der Oeffentlichkeit bereits im Herbſt 1928 gemachte Mit⸗ Frühverkehr weitere Fortſchritte machen und es ergaben ſich über⸗ Poland 100 Gulden 168.23 16,57 169,41 J 169,755 160,84 55 teilung über ſchwebende Verhandlungen zwiſchen der Siemens wiegend für die bevorzugten Werte erneute Beſſerungen. Anregend Fiben 100 Palga 500 Pr..485 8,445 5,485 8,438] 5,4850 u. Halske AG. und Siemens Brothers Com p. Ltd. in Lon⸗ wirkte vor allem die wieder ſtarke Beteiligung des Auslandes. Auch Brüſſel„100 Welga 500 P. Ir. 58,17 38,28 56,15 88,880 80,855 45 don haben nunmehr zu endgültigen Vereinbarungen geführt. die Zunahme der Spareinlagen im Reich fand eine günſtige Beach⸗ Halfar e 100 fin. M. 10.348 10855 19381 105851 1955128 f In dem Wunſche, die alten freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen tung. Auf der anderen Seite mahnte jedoch der ſchlechte Geſchälts⸗ talen 100 Lire 21925 21.965 21.935 2187 22,025 7 den beiden Firmen im beiderſeitigen Intereſſe wieder aufzunehmen, gang an der Newyorker Börſe zur Zurückhaltung. Die vorliegenden] Südſlawien... 100 Dinar 7881858479„ haben die beiden Firmen einen Verkrag geſchloſſen, der für ihr Auftenge waren edo ald erkedige und zu Beginn des offiziellen] Kopenbagen.... 100 Kronen 11878 337/78 6 künftiges Verhältnis zu einander maßgebend ſein joll und wichtige Marktes mache ſich daher bei der Spekulation wieder eine größere 9 7 10 Kronen 11500 111705 11. 71 11708 111574 85 Vereinbarungen techniſcher und finanzieller Art enthält. In te ch⸗ nenen e e ee e eee ee eden Haris.„ 100 Franken 18755 155 1805 1,45 15.345 7 1110 28 e 5 25 1 e zuſammen; nur für elt zelne Spezialwerte zeigten ſich noch einige Prag„„„„ 100 Kronen 12,40.42 12,41 12.48 12,38 35 . g 6 ztehung iſt in ihm der A ſchluß von e Intereſſenten. Die Kursgeſtaltung war uneinheitlich. Die Verhand⸗ Schweiz... 100 Franken 89,805 80,765 80,66 80,82, 80,515 3,8 e 5 5 be e 1 e bei denen die In⸗ lungew von Siemens mit der engliſchen Siemensgeſellſchaft hatten 5 54 5 9 5 1050 19 805 9 7 8 008 807 3 5 ereſſen der Betefligten gleichgerichtet find, vorgeſehen. Die in dem eine starke Anregung für dieſes Papier anfangs zur Folge, fpäter Samen e e lein 5 0 ö N 5 Hauptvertrag getroffenen Vereinbarungen ſehen auch eine gegen⸗ kam hier Materkal heraus und es ergab ſich für dieſes Papier ein N. 100 Sling 2 055 12 9 18990 5 5 75 ſeitige finanzielle Beteiligung vor. Dieſe beſteht darin, Rückſchlag bis zu 2 v. H. Etwas höher erüffneten dagegen Ac. und Dudapeſt 105 pengb= 12500 fer. 73.00 72,14 73,07] 75,0 78 daß Siemens u. Halske gegen Hingabe von 6557 S. u..⸗Aktien Chade⸗Aktien. Sonſt wären hier die Umfätze nicht von Bedeutung.] Duenos⸗Aires.. 1 Peſ. 1,7544 1,7 756 1,7860] 1,788 10 450 000 Ordinary Shares von Siemens Brſ., deren Kapital auf drei J. G. Farben waren um 15 v. H. ged⸗ ickt. Nachfrage beſtand noch Canada... 1 Canad. Doflar 4,187 4188 4,180 41016 4,178] . S a Brf., 85 wital auf drei am Kalimarkt für Weſteregeln mit plus;5 v. H. Am Montanmarkt Japan. 1 Hen.841 eis 4] 84 pes 578 Millionen Aktien zu je 1 Pfd. Sterl. beſteht, erhält. Die zu dieſem waren Mannesmann, Phönix und Harpener bis zu ea. 1 v. H. höher ale... 1 ägopt.] 20 806 25,519, 20.0 9027 22130] 15 Austauſch erforderlichen S. u..⸗Aktien ſind auf Grund eines Be⸗ Karſtadt verlor 1,5 v. H. Am Automarkt waren Daimler in Nach⸗ ane„türk. 79 5 5 8115 9 955 9 925 107 31 5 ſchluſſes des Aufſichtsrats und Vorſtand der Geſellſchaft gemäß der wirkung der geſteigerten Umſatztätigkeit dieſes Unternehmens weiter New Vork. Dollar 41900 4,1980 4,1938 4,2015 4,1780 5 in der.⸗V. vom 26. 1, 1929 erteilten Ermächtigung zur Kapitals⸗ etwas bevorzugt und 1 v H. höher. Nach den erſten Kurſen kamen Nio de FJaneirs„ 1 Milreis 0,408 0,480.30 0,499,895 erhöhung beſchafft worden, ſo daß das Stammaktienkapital der wieder. Orders an 925 1 und es traten daraufhin etwas Urugn ag.... 1 Gold Peſ. I.046 l 4,054 J 4,046[ 4,054 6321 Hals einſch n 857„regeres Intereſſe für AG. mit plus 1 v.., für J. G. Farben mit 5 f e 901 0 80 999 1 Ark a plus 7 v. H. und für Siemens mit plus 73 99 5 Fülage. Much Berliner Meiangärſe a 5 8 Reichsbankanteile wurden beſonders lebhaft gefragt; die übrigen 7 I g g N Vefriedigende Entwicklu 9 der Br Uinduſtrie Bankaktien traten in den Hintergrund, blieben aber gut gehalten. Die 12. 6. ef 1 5 6 Vale 0 N 9 815* tr ü t r n d,* t gehalten. Dre 8 bez. Brie Geld bez. Brief Geld bez. Brief J Geld Stimmung war freundlicher. Am Geldmarkt war der Satz für Ta⸗ Januar r. der wbt. ert, e Mark abgeft icht. an; 8 en D„1975, gegen März. 5 5—.—— 1. 18 77 Die Bank für Brauinduſtrie AG. in Berlin und Dresden bringt Pfunde 20,847, London⸗Kabel 484,80, Parts 12005, Mallans 92568 5 1— 148.30 145.75—.— 4750 7—— 1 928 für das 0 31. 12198 N 1 wieder 855 1 Madrid 33,90, Holland 12,07,25. Jun 146.— 17 55 1585 5— 1 8 4885— 1 0 7 755 von 11 v. H. auf 12,35(9,3) Mill./ StA. und von 6 v. H. auf die 8 8 1 1 8 ö 8801 75. 2 80 28 BA. in Vorſchlag. Die Lage der Braufnduſtrie hat ſich nach dem Be⸗ Berlin kleine Kursſteigerungen von Spezialwerten e 140 1 0 5. 80— richt vecht zufriedenſtellend entwickelt. Bemerkenswert iſt der Hin⸗ Nach einem freundlichen Vormittag und vorbörslichen Verkehr, Sept.—— 148.— 145,—.— 48,5 48,28—— 82.— 9. weis, daß in der Brauinduſtrie im Vergleich mit weniger ſtark ra⸗ der beſonders durch die ſeſte Haltung von ACG. und Siemens ange⸗ OIltober.[—.— 148 14878—— 47.— 46,75—— 2. 80. ionaliſierten Gewerben einen kaum 75 v. H. des Vorkriegsverbrauches regt wurde, eröffnete die Börſe nicht mehr zu den hohen vorbörslichen Nov.—— 148.28 145,75—— 47.25 46,50—— 82.— 89.— üüberſchreitenden Bedarf nur noch eine beſchränkte Zahl ſtark zuſam⸗ Kurſen. Das Geſchäft war wieder außerordentlich gering, und nur in Dez. 146.50 145,6 J. 5 ae eee, ee ee mengelegter Betriebe gegenüberſteht. Es erſcheine daher wünſchens⸗ einigen Spezialwerten, in Oenen eine Auslandsbeteiligung feſtzu⸗ Slektrolotkupfer, prompt, 179,75 Antimon Regulus 75. 80 wert, daß das Reich von den bewährten Grundſätzen der Kontingents⸗ ſtellen war, wahm es einen größeren Umfang an. Die erſten Kurſe Wi Walz Drahnbarren 19.— Galt, ain 1 805 200 825 geſetzgebung nicht abgehe. Ueber die Teilnahme des Inſtituts an HKa⸗ zeigten gegen geſtern Mittag Schluß eine ganz uneinheitliche Haltung Hütten zin 99 v. H. 885 5 350.— Faaen 5 17 5 2—.10 pitalserhöhungen ihm naheſtehender Geſellſchaften wird ausgeführt, bei 1 bis proz. Schwankungen nach beiden Seiten, wobei aber die Reinnickel, 98—99 v..— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 fg daß man ſich an den Kapitalserhöhungen der Dortmunder Ritter⸗ Beſſerungen doch in der Mehrzahl waren. Anregend wirkte die wei⸗ Londoner Metallvörſe Metalle i ink prompt. J 28,30 28,0 brauerei Ac. und der Ulmer Brauereigeſellſchaft Ulm, beteiligt gat. tere Beſſerung der Arbeitsmarktlage, Verſtonen, daß ein Aus⸗ Silber Unze ſtand. 137/40) fein. Platin 1 5 Alumin. Inl. 85,.— 95,— Einſchließlich der übrigen Beteiligungen der Bank ſtellt ſich der land kredit doch in Kürze abgeſchloſſen werden wird, die 5 5 ze E do. Ausl. 100,0 100,0 Gſfekten⸗ und Konſortialbeſitz auf 14 895 885(10 470 650)„ Während eber feſtere Newvorker Börſe und die Steigerung der Roheiſenerzeu⸗ 5„ ne e de Kier. 0 8 80 00 nec 29,25 22,25 Bankguthaben von 1 408 192 auf 4 418 651, ſtiegen ermäßigten ſich gung. Der Geldmarkt zeigte wieder eine leichtere Verfaſſung, Tages⸗ 0 1 9 71 5 N. 20908 An emen hies. 8 1 Schuld wer von 2 284 495 auf 1 500 856 /. Unter Paſſiven erhöhte ſich geld war mit 6 bis 85 v. H. erhältlich, Monatsgeld ſtellte ſich auf 9,5 Saen e 76,50 74,75 555 e ö 1 6 20077 We 32.— 30. die Rücklage durch das Aufgeld aus dem Bezuge der neuen Aktien auf bis 10, v. H. Am Elektromarkt wirkten die Transaktionen von Sie⸗ Kupfer eleklrol. 84,18 84.50 do. Banka 207,2 208.7 Nickel Inland 175.0 175,0 3 55 15 955 t Gläubiger gingen von 904 092 auf 469 927/ zu⸗ mens 0 55 engliſchen ee anregend, in ACG. konnte 55 7 ſelee f 10 12 75 do, Straits 205.2 203.7] de, Ausland 175.0 175,0 rück.(V. 2. Juli). man, wie bereits geſtern abend, Ausland skäufe beobachten 6, ſtrong su 110,0 112,0 Blei prompt 23.65 28,50 Silber—.——.— 2 2 7 ——..—........— e— J.— 1 11,12. 11 12, 5 1 11. J 12. 55 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung geb, abgan: 2580. Ben 20.35. 7885 We b 30 5 gbte Egal 8g eg. 8535 b 5e Fader en eee Aktien und Auslandsanlelhen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Brem.-Beſig. Oel 68,75 64,— Grigner M. Dur 73.— 78.— 5 S1. A. 109.5 1805 Aug sb. N. Maſch. 86,25 87,— Halleſche Maſch. 107.5 10, Rhein. Braunk. 298.0 2888 ö g J 1 dammerſ. Spin. 132.5 182.7 Rhein. Chamotte 89.755 Maunheimer Effektenbörſe VET Rhein, Ecektriztt 108 8 let Cement Heidelb. 198,0 137,0 83,50—.— 0 0 Höb.⸗Wien Gum 9 50,— Aheinſtahl 129.5129. 11. J 12. 1. 12 12. 058 ˙0 ald& Neu. 34,— 24, B. Bemberg„360,0 356,0 i 5 6 2 129.5129.5 e Bab. St UH. N 74,— 74,— gubwigsb. U. Br. 212.9 212,0 10 Grkr. N. 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Jüdel& Co. 145,5 144.5 Stoemwer Nahm. 16 145 111111! q...... a 9 5 2. Way reyta 5 Wi 5 Krauss Cs. Lock. 33. 55,50] Ber. deutſch.„68,— Concord. Spinn. 87.8887. 0. Feichbaum. 00,0 300,01 J. G. Farben. 285,0 286,0] Zenlſtoff Waldhf 255,0 254,0 Dyockerh.“ Wim 102,0 102,0 Lechner Vergl. Jule. 120.0 120,0 Conti ⸗Gaoutſch. 171, 2 172,0] Kahla Porzenan 90„90% Südd. Immobil. 81 59 905 Frankfurter Börſe Eiſen Kaisersl..80 gahmeger E Go. 190.0 145.5 Ter. Heilt Bert 11370 448.0 Saiter pen, 90 89 r ene e ee ei en Kaiſersl. 5,057 5.„.: 112„ 2 7 e e eph. Berliner 51,75 82.80 lektr. icht u. K 220,7 223,5 Subwigsh. Walz. 116,0 116,0 Pogtl⸗Maſch. St. 60 50 87 Deſſauer Gas 2147 214,0 Klöcknerwerke. 107,0 108,5 3 Feſtverzinsliche werte Barmer Banks. 13.0 431.0] Montan-Aktie S Bolgt& paffnet 220.0 228,0 Diſch.⸗Atrant. x. 117. 118,5 C.§. Knorr.91700 Tpaerts Oetfabr. 9182 3 Bayr. Hop. u. 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Pirmt 7% 0] Motoren Deuz 8 25. enhdl. 61,2582, Fahmener 9. 177,171.08. N 5 777% Lñ4dbi.... nf... ee eee beſegudwiggh. 28 80,—.— Disconto⸗Geſ. 151,5 28,5 Slöckner. 105,8.. 5 5„ Waldhe 288,2 2540 Dredd Schnenvß 118,117 Carl 3. 19, 2 B. Stahlwerke 100.0 100.0 5 5 5„ 5 f er—.— r Neckarſulmer Fg.—— 1 aldhof 288,2 254,0 Hürener Metall 1 Carl Lindström 885,0 885.0 8 8 0 8 d G52 505—— Pede Bent 1018 1550 Range t 120 20 Jade 858 5 Dürkoppwerke 27 23. Lingel Schuhfab. 54.50 84.50 See %„ 2 2778780 78.50 rant. Bank, 104,8 104,8 132,0—.— Jrantfurter Bas 125,0 125,0 Petersuntongrf. 128,0 127,5 nta(Freivert).69.— 99.— Dynamit-Traſt 119,2 119,0 E. doewe& G0. 20,5445 Bogel Telegraph. 80.— 78.50 „ 13.80 73,80 5 e 135% Htavi⸗Minen 5060 kf. Pol.& Wit.. J82,— bf. Rähm. Käpſ. 26,——.— Raſtatter Waga⸗ 18,.— 18,— Clektr. Bieferung 1 10 8 15. 990 Gogtländ. Masch. 70.— 40.— ;he Gere. ih, 20 79.— 28,.—, Pfffelz..8. 166.0 187.0 Phone Bergb g 84.80 86,50 f' Elktr. 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Stahlwerke 99.50 100,1 Diſch. Ablöſgſch. 51,1 51.— ranspor en Hisconto Comm. 156,6 188,0 Ae 5 258.0 289,0 858.89 ütte 186,0 178,5 Wittener Gußſt, 55.— 35.— Phe Bad. Kom. Gb. 89,50 88,50] Rhein. Hyp.⸗Br. 155,0 158,0 ahne Ublbſgrecht 11,20 11.— Schantungbahn 4,60 J. 4,80 Dresdner Bank 184,5 185.0 Felter ab. 207.0205, Nes Seb Lind. 148,0 L418 der 294809480 Södd. Boden. 189,9 88.0 Ach f. Berkehrw. 155,1 12,0 Mitteld, Kredbk unte 5, feen, 8s dente 25 8 *** N 0.* 1 2 e ee e 8 5 iag⸗Mühl 1 A 8— 5 ab. ban. A. B 94,50 84.50 Sud. Sisconte. 180.0 480,00 Induſtrie- Aktien 8% Wa. Kohlen. ue, Allg. Bot. u. Ste. 160,2 188.5 Seſterr.Ereditok 30, 789,75 e Mies Genen 153,5 16755 eee %..303.50 88,50 Wiener Bantver. 8 787 84 Gekr. M5. f. 15,08 18705 Sübd. Eifenbahn 1245 120, Keichs bank 43.0 68.„„ ee dere dend 8 80 gare 1 A: 8 8 82 80 Würte Petensf 810 161,0 gige mana, 209.9300 9 S bdeggenwert 10, 10. F. Silben 1275 4 5 hein. Greier. 127. 128,0 Gaggenau. n... 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Juni 1929 Trockeneis iſt nichts anderes als feſte Kohlenſäure (002), die chemiſch⸗richtig eigentlich als Kohlendioxyd oder Kohlenſäureanhydrid bezeichnet werden müßte, ein Gas⸗ Phänomen von ganz eigenartiger, wunderſam anmutender Natur. Die Kohlenſäure war ſchon ſ. Zt. das erſte Produkt der Gas⸗Verflüſſigungs⸗Technik, der erſte gas⸗ förmige Körper, der ſich bei 0 Grad durch einen Druck von unter 35 Atm. durch Kompreſſion verdichten(verflüſſigen) ließ. Da aber die ſo gewonnene flüſſige Kohlenſäure eine ganz rapide Verdunſtungskälte(von—80 Gr.) entwickelt und durch die Prozedur in den Kompreſſoren gleichzeitig die ſogen. Expanſionskraft, das Ausdehnungsbeſtreben des Gaſes, mit Vehemenz geſteigert wird, ſo konnte auch die flüſſige Kohlen⸗ ſäure nur in den bekannten Stahlzylindern in den Handel kommen. Laboratoriumsmäßig haben wir für Lehr⸗ und medi⸗ siniſche Zwecke ſchon vor einigen Jahrzehnten ſelbſt die fe ſte, ſchneeartige Kohlenſäure in der Weiſe dargeſtellt, daß man das flüſſige Gas aus dem Ventil der geneigt liegen⸗ den Stahlflaſche in einen vorgebundenen Leder⸗ oder Tuch⸗ beutel ſtrömen ließ, wobei ſich infolge des verminderten Druckes, unter ſtark ziſchendem, lebhaften Sieden, das Kohlen⸗ dioxyd bei ſeiner Verdampfung in kurzer Zeit zu Kohlen⸗ ſäureſchnee verwandelte, der den ganzen Beutel füllte. Vor 20 Jahren noch war es eines unſerer beliebteſten und in⸗ tereſſanteſten Vorleſungsexperimente, die in pneumatiſche Glaswannen ausgeſchüttete lockere, an den natürlichen Schnee erinnernde Maſſe durch Zuſammenpreſſen und Einhämmern in ſtarke Holzformen zu den verſchiedenartigſten Gebilden, als Zylinder, Platten, Kugeln uſw. zu geſtalten, wodurch wir auf primitive Weiſe das gleiche Produkt erhielten, das heute unter der Bezeichnung„Trockeneis“ fabrikatoriſch⸗ induſtriell in großen Maſſen hergeſtellt wird. Die feſte Kohlenſäure verflüchtigt ſich, ob ſchnee⸗ oder eis⸗ förmig, beim Liegen nur ganz allmählich, weshalb nun ſyſtematiſch die ſich entwickelnde außergewöhnlich hohe Ver⸗ dunſtungskälte für Kühl⸗ und Konſervierungs⸗ s wecke nach techniſch vollkommenen, rationellen Methoden im weitgehendſten Umfange zur Ausnützung gelangen ſoll. In dieſer Beziehung ſind die erſten Verſuche ſchon einige Jahre früher ſeitens der„Preſſed⸗Air Corpora⸗ tion“ in Montreal aufgenommen worden, die nach eige⸗ nem Verfahren, feſte Kohlenſäure(Kohlendioxydoͤſchnee) unter hohem Druck in Blockform brachte und dieſe Trockeneisblöcke zur Kühlung und Kälteerzeugung verwendete, wobei ſich dem Natureis gegenüber ein um das 10⸗ bis 15 fache überlegener Kühleffekt feſtſtellen ließ. So blieb z. B. die Temperatur in einem mit Trockeneisblöcken ausgeſtatteten Verſuchskühlwagen ſechs Tage lang unter 0 Grad, trotzdem noch ein Fünftel des geſamten verwendeten Eisquantums erhalten war. Wie weit inzwiſchen die Trocken⸗ eisproduktion in Kanada und in den Vereinigten Staaten von Amerika ſich ausdehnte, geht daraus hervor, daß bereits für Kühltransporte allein gegen 20 Millionen Tonnen Eis im Werte von zirka 80 Millionen Dollar verbraucht werden, was offenbar nur zugunſten der neuen Kältekonſervierung ſpricht. Dazu kommt weiter die Erwägung, daß ſich bei der Trocken⸗ eiskühlung, die abſolut kein Nachfüllen— wie bei Natureis— beanſprucht, die Transportdauer noch ganz bedeutend verkürzt und die langſame Verdunſtung, d. h. das allmähliche Ueber⸗ gehen der feſten Kohlenſäure in den urſprünglichen gasför⸗ migen Zuſtand, außerdem noch eine geradezu antiſeptiſch(fäul⸗ niswidrige) Sphäre ſchafft, die den ganzen Waggon erfüllt, die Entwicklung von ſchädlichen Keimen und Bakterien unter⸗ bindet und ſo das Verderben der Ladung auch bei größter Hitze verhindert. Dies hat ſich am deutlichſten bei Fiſchtrans⸗ porten bewieſen, wo ſich die mit Trockeneis beſchickte Ladung in den Kühlwagen bis zum Beſtimmungsort in tadellos friſchem Zuſtande erhielt. Auf Grund dieſer praktiſch befriedigenden Erfahrungen hat man ſchließlich der Verwertung von Trockeneis für indu⸗ ſtrielle und gewerbliche Zwecke auch in Deutſchland das gebührende Augenmerk zugewandt. Auf der großen Techni⸗ ſchen Frühjahrsmeſſe in Leipzig wurde eine kombinierte Ap⸗ paratur gezeigt, die im unmittelbaren Zuſammenhange mit der Kohlenſäuregewinnung bezw. Verflüſſigung(im konti⸗ nuierlich⸗maſchinellen Dauerbetrieb) die Trockeneisfabrikation durchführen läßt. Die gegenwärtig gewonnenen Normal⸗Eis⸗ Amwälzung in der Waſſerverſorgung ek. Die Beſchaffung guten Waſſers für induſtrielle und Genußzwecke iſt ein Problem von ungeheurer Wichtigkeit. Nur wenige Städte können in jeglicher Hinſicht einwandfreies Quell⸗ oder Grundwaſſer beziehen. Wo Oberflächenwaſſer, wie z. B. in großen Teilen Deutſchlands und dem größten Teil der Vereinigten Staaten von Amerika, verwendet wer⸗ den muß, wird es meiſt durch Chlorierung keimarm gemacht, worunter Geſchmack und Geruch ſchwer leiden, da die Austrei⸗ bung des überſchüſſigen Chlor bisher nur mit großen Koſten und bei Anwendung von Chemikalien möglich war, die ſich beim Trinken unangenehm bemerkbar machen. Man verzichtet daher meiſt auf dieſe Nachbehandlung. Wie die Typhus⸗ epidemie in Hannover und anderen Städten erſt vor zwei Jahren neuerlich bewieſen hat, konnte auch durch die bisher angewandten Chlorierungsmethoden die Verbreitung gewiſſer Seuchen nicht mit voller Sicherheit verhindert werden. Darin iſt nun durch das neue Adler'ſche Verfahren der in einem Zuge vor ſich gehenden Ueberchlorierung und abſoluten De⸗ chlorterung, das bei dem ſoeben zum Bau vergebenen Elbe⸗ waſſerwerk in Außig erſtmalig im großen zur Anwendung ge⸗ langt, Wandel geſchaffen. Monate lang, unter ſtaatlicher Lei⸗ tung vorgenommene praktiſche Verſuche haben ergeben, daß auch künſtlich ſtark verſeuchtes Elbewaſſer nach Behandlung mit dem Adlerverfahren hinſichtlich Keimgehalt, Geſchmack, Geruch, Farbe und chemiſcher Zuſammenſetzung ſich von beſtem Quellwaſſer nicht unterſcheidet. Dem Waſſer wird eine derartige Menge Chlor zugeſetzt, daß alle Keime, organiſche Subſtanz und andere, beſonders der induſtriellen Verwen⸗ dung abträgliche Beimengungen(wie Phenole, Eiſen, Mangan uſw.] vernichtet bezw. unſchädlich gemacht werden. Durch Ueberleitung des Waſſers über aktive Kohle wird die letzte Spur von Chlor reſtlos entfernt. Die umwälzende Bedeu⸗ wenn man Antenne und Erde vom Apparat abnimmt. Trockeneis blöcke haben in ihrer zylindriſchen Form einen Durchmeſſer von 18 em bei Im Länge und können ſowohl zerſägt als in ganz beliebige Stücke zerſchlagen werden. In ihrem blendend weißen Ausſehen verkörpern ſie den dicht gepreßten Kohlen⸗ dioxydſchnee bei gleichmäßigſter Struktur und 1,4 ſpezifiſchem Gewicht. Für die Kühlung und Konſervierung von Nahrungs⸗ und Genußmitteln iſt es beſonders wichtig, daß die Verdun⸗ ſtung in Form eines abſolut trockenen, ungiftigen, wie auch un brennbaren kalten CO2⸗Gaſes vor ſich geht, alſo ohne jede Feuchtigkeits entwicklung, geſchweige denn irgendeinen Waſſerrückſtand. Naturgemäß ſind die Verdampfungsverluſte umſo ge⸗ ringer, je größer die Normalblöcke gehalten werden, weshalb am beſten die Zerkleinerung möglichſt erſt unmittelbar vor Gebrauch geſchehen ſoll. Mengen bis zu 20 Kg. ſind bequem in gewöhnlichen Wellpappkartons(mit Hobelſpänen iſoliert) zum Verſand zu bringen, während für ein größeres Quan⸗ tum Spezialkiſten aus Balſaholz oder Korkſteinplatten die⸗ nen. U. a. kann beiſpielsweiſe ein Trockeneis⸗Haushaltungs⸗ Kühlſchrank auf—10 Tage regulierbar gekühlt werden, wo⸗ für 10 Kg.⸗Normalblöcke vollſtändig ausreichen. In den Sommermonaten bildet die Eiskreme⸗Induſtrie ein großes Abſatzfeld für Trockeneis unter Verwendung beſonderer Konſervatoren. Für Kinos, Reſtaurants, Cafés, Konditoreien uſw. iſt die Möglichkeit gegeben, ca. 80 Liter Eiskreme bei 15 Kg. Trockeneisverbrauch 7 Tage lang gleichmäßig auf einer Temperatur von etwa— 15 Grad zu halten. Die um⸗ fangreichſten Anwendungsgebiete für das neue Trockeneis eröffnen ſich aber zweifellos für unſere Fiſchinduſtrie und Seefiſchtransporte, die Großſchlächtereien und Wurſtfabriken und die geſamte Getränkeinduſtrie, namentlich die Brauereien und Brennereien, die(nach dem Schütz'ſchen Spezialverfah⸗ ren) ſich der eigenen Anlagen zur Gewinnung und Verwer⸗ tung von Gärungskohlenſäure in Zukunft bedienen, wie alle Brunnenverwaltungen das aus den natürlichen kohlenſäure⸗ haltigen Quellen gewonnene Gas auf ähnliche Weiſe in Trockeneis überführen können. Ing. Kirsch. Waſſer ſtatt Benzin als Kraftſtoff Waſſer ſtakt Benzin als Kraftſtoff iſt die neueſte Erfindung auf dem Gebiet des Kraftfahrwefens. Der Ingenieur Paul Hausmeiſter aus Göppingen konſtruierte einen Motor, der mit Knallgas arbeitet. Knallgas iſt eine Miſchung von Waſſer⸗ ſtoff und Sauerſtoff, die zur motoriſchen Verwendung durch Druckelektrolyſe ous Waſſer gewonnen wird. Nicht nur als Erſatz für Benzin kann Knallgas verwendet werden, ſondern auch als Sprengſtoff. tung des Verfahrens liegt auch darin, daß es in beſtehenden Waſſerwerken ohne Betriebsſtörung eingerichtet werden kann und Neuanlagen unter großer Erſparnis an Raum und In⸗ veſtitionskapital herzuſtellen geſtattet. Rundfunk⸗Berater Geräuſche im Empfänger. Der Rundfunkempfang iſt lei⸗ der nur allzu oft von Geräuſchen begleitet, die aus verſchie⸗ denen Urſachen in den Empfänger gelangen. Ob ſie ihren Weg über die Antenne oder die Erde nehmen, ob ſie im Ge⸗ rät und ſeinem Zubehör entſtehen, läßt ſich leicht. et⸗ ben die Störungen beſtehen, ſo muß man im Empfänger wei⸗ terſuchen. Sehr häufig ſind die Batterien die Urſache. Ein entladener Heizakkumulator verurſacht oft Rauſchen und Krachen, außerdem ſchwankt ſein Strom ziemlich ſchnell hin und her, die Empfangslautſtärke in gleichem Rhythmus beein⸗ fluſſend. Auch die entladene Anodenbatterie verurſacht Ge⸗ räuſche, ſei es eine Trockenbatterie oder ein Sammler. Beim gut geladenen Sammler kann Kratzen entſtehen, wenn die Kontakte nicht ſauber ſind. Unter dem Einfluß der Säure⸗ dämpfer oxydieren die Anſchlußſtellen leicht. Dem kann man entgegenwirken, wenn man die Stellen einfettet. Auf unvoll⸗ kommene Kontakte iſt ſtändig zu achten. Man ziehe darum von Zeit zu Zeit die Verbindungsklemmen nach. In den Litzendrähten entſtehen Geräuſche, wenn einzelne feine Drähte brechen und die Enden ſich unvollkommen berühren. Die ſchadhafte Stelle iſt zu ermitteln, wenn man die Schnur auf ihrer ganzen Länge nach und nach ſcharf knickt. Dann ver⸗ ſtärken ſich die Geräuſche bedeutend, ſobald man jene berührt. Meiſt liegt ſie in der Nähe des Steckers oder des Kabelſchuhs, wo die Beanſpruchung auf Biegung am ſtärkſten iſt. Gewinnung elektriſchen Stromes in Oeutſchland Die amtliche Statiſtik über die Stromgewinnung in öffentlichen und privaten Elektrizitätswerken, die leider erſt bis Januar bezw. Februar vorliegt, zeigt den ganz charakteriſtiſchen, von der Jahreszeit abhängigen Verlauf des Stromverbrauchs. Im Winter ſteigt namentlich bei den Eigenwerken der Induſtrie der Stromverbrauch ſehr bedeutend an, um im Frühjahr bis zur 60 30 n 8 2 2 5 8 2 8 Eigenwerke 40— N Arbeitstsgl. Erzeugung 30 elektrischer Energie (aint. Kn) 20 8 — fenitebs Werke i 70 — 27 72 2 N Mitte des Jahres dann wieder zurückzugehen. Bei den öffentlichen Werken kommt dieſe jahreszeitliche Schwankung zwar auch, aber weni⸗ ger ausgeprägt, zur Geltung. Außer dieſer charakteriſtiſchen jahreszeitlichen Bewegung zeigt aber die Stromerzeugung ſowohl in den Eigenwerken der Induſtrie wie in den öffentlichen Werken eine ſehr beachtliche ſtetige Zunahme. Um die Jahreswende 1928/29 lag die Stromgewinnung in den öffentlichen Werken um rund 40 v.., in den Eigenwerken der Induſtrie um rund 32 v. H. höher als wei Jahre vorher. 3 Verſchiedenes ek. Prüfung von Metallſchutz. Die Beſtimmung der Schutzwirkung von Nickel, Kupfer, Chrom uſw., alſo ſolcher Metalle, die zum Schutz metalliſcher Gegenſtände als äußere Schicht aufgetragen werden und die Beſchädigung durch Kor⸗ roſion verhindern ſollen, iſt vielfach ſchwierig. Gin praktiſches und äußerſt einfaches Verfahren für die Abſchätzung der Vor⸗ teile ſolcher Schutzſchichten iſt jetzt von der metallurgiſchen Forſchungsabteilung des Conservatoire des Arts et Metiers in Paris angegeben worden. Zur Ermittlung der Wirkſam⸗ keit einer Schutzſchicht iſt es am zweckmäßigſten, feſtzuſtellen, ob dieſelbe keine Unterbrechungen aufweiſt, da eine poröſe Schicht keine wirkliche Schutzwirkung bedeutet. Die Schutz⸗ ſchicht muß alſo auf ihre mögliche Porßſität hin unterſucht werden. Hierzu empfiehlt ſich die Verwendung eines gewöhn⸗ lichen Filterpapiers, das mit einer alkaliniſchen Löſung eines Eiſenzianids getränkt iſt. Wird ein Stück derartig zuberei⸗ teten Papiers auf das zu unterſuchende Metall gelegt, ſo tre⸗ ten unauslöſchliche, je nach dem Metall verſchieden gefärbte Stellen auf, die durch die chemiſche Wirkung zwiſchen der alka⸗ liniſchen Eiſenzyanidlöſung und dem Metall unter der Schutz⸗ ſchicht hervorgerufen werden. Je weniger derartige Stellen auftreten, je wirkſamer iſt die Schutzſchicht. Wird Eiſen erſt verkupfert und dann vernickelt, ſo ermöglicht dieſes Verfahren die gleichzeitige Prüfung der äußeren Nickelſchicht und den Kupfer⸗Zwiſchenſchicht. Iſt das Nickel porös, ſo ruft die che⸗ miſche Wirkung zwiſchen dem Kupfer und der genannten Löſung braune Flecken auf dem Filterpapier hervor, während bei poröſem Kupfer blaue Flecken auftreten. Das gleiche Verfahren ermöglicht auch die Unterſuchung von Teilen, die mittels Kadmium und Zink geſchützt werden ſollen. Die gelb⸗ lich⸗weißen Flecke, die durch die chemiſche Wirkung zwiſchen dem Kadmium und dem Eiſenzyanid bedingt ſind, falls die Zinkſchicht porös iſt, können zwar nicht ſo leicht von den weißen Flecken unterſchieden werden, die eine Folge der che⸗ miſchen Wirkung der äußeren Zinkſchicht auf die Eiſenzyanid⸗ Löſung ſind, wohl aber die blauen Flecken, die das Eiſen bei einer Poröſttät des Kadmiums hervorruft. * Neue Maffei⸗Turbinenlokomotive. Die Firma Maffei in München hat eine neue Turbinenlokomotive gebaut, die am letzten Mittwoch eine größere Probefahrt gemacht hat. Die Maſchine war vor einen Zug gekuppelt, der aus mehreren 20⸗Tonnenwagen beſtand. Die neue Maſchine, die ſich ſehr gut bewährte, weicht von dem bisherigen Lokomotivtyp vollſtäudig ab. Sie hat viele Vorteile, kann größere Strecken ohne neue Waſſerfaſſung zurücklegen und auch der Kohlenverbrauch iſt weit geringer als bei den jetzigen Lokomotiven. Die Tur⸗ binenlokomotive entwickelt 2000 bis 2500 PS und hat einen Keſſeldruck von 22 Atmoſphären. Sie ruht auf einem zwei⸗ achſigen Drehgeſtell, hat drei Kuppelachſen und eine hintere Laufachſe; der Tender hat vier Achſen. Auf dem Tender iſt eine ganz neue Rückkühlanlage eingebaut, die den Dampf der Lokomotive auffängt und niederſchlägt, ſo daß alſo die Tur⸗ binenlokomotive aus dem Schornſtein faſt gar keinen Dampf entwickelt. Gegenwärtig beſchäftigt ſich die Firma Maffei mit dem Bau einer zweiten Hochdruck⸗Turbinenlokomotive, die 225 Atmoſphären Keſſeldruck haben wird. Die neue Turbinen⸗ lokomotive ſoll hauptfächlich im Schnellzugsverkehr Verwen⸗ dung finden. 5 ek. Hohler Bohrſtahl. Die ſchwediſche Fagerſta Bruks Aktiebolag in Fagerſta hat ein Verfahren für die Herſtellung von hohlem Bohrſtahl angegeben und zum Patent angemeldet. In den Bohrſtahlkörper wird ein Loch gebohrt und in das⸗ ſelbe eine Röhre aus Eiſen oder aus einem anderen geeigne⸗ ten Metall bezw. einer Metallegierung eingeſetzt. Dieſe Röhre wird mit Feinſand gefüllt und an beiden Enden verſchloſſen. Hiernach kann das Auswalzen bis auf das gewünſchte Maß erfolgen und man hat dann nur noch das Füllmaterial, ge⸗ gebenenfalls auch die eingeſetzte Röhre zu entfernen. Verantwortliche: Turt Ehmer Herausgeber: Drucker und Verleger Dructerel Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Cheredatteur Kurt Fiſcher— Verantworkl. Redakteure: Für Polltit H. A. Meißner Feuilleton; Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Snort und Vermiſchtes Willy Müller— Handelsteil. V. Franz Kircher— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Jakob Faude, fämll'che in Mannheim 2 — 2 er arne. AHlumiuun ob gun Nu fu 8 — 1 * Mittwoch, den 12. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Werne. 4 7. Seite. Nr. 260 3 Roman von Haus Land (Urheber⸗Rechtsſchutz Bimag, Berlin SW. 19) (Schluß ſtatt Fortſetzung) Edith ließ alles geſchehen und ihre Willenloſigkeit ermun⸗ terte Wolkonſki zu ſtändig dreiſterem Aufreten. Schließlich fing er ſogar an, im Werk Anordnungen zu erteilen. Sie betrafen natürlich nur Belangloſigkeiten, denn zu ernſthafter Arbeit war er weder willens noch fähig. Zu ſeiner Zerſtreuung hatte er ſich ein Reitpferd ange⸗ ſchafft, mit dem er des öfteren Ritte in die Umgegend unter⸗ nahm. Kam er hierbei an den Arbeiterhäuſern vorbei, ſo folgten ihm finſtere Blicke und halblaute Schmähworte wur⸗ den hinter ihm laut. Seinen Alkoholverbrauch hatte er nur während der erſten vierzehn Tage in Oelheim eingeſchränkt. Von da ab aber ſprach er ſeinem Lieblingsgetränk, dem Kognak, in täglich ſteigendem Maße zu. Etwa vier Wochen nach ſeiner Ankunft befand er ſich wieder einmal auf einem ſeiner Spazierritte. Es war an einem Sonntag, die Arbeit ruhte im Werk, auf der Ortsſtraße ſtanden die Leute und unterhielten ſich, nicht zuletzt über ihn. Man nannte ihn nur„den Polen“. Die Arbeiter fühlten nur zu gut, daß er kraft ſeiner Fähigkeiten und Kenntniſſe nicht das geringſte Recht beſaß, ihnen etwas zu ſagen, und beobachteten ſein Treiben mit wachſender Empörung. Jetzt ſah man ihn, von den Feldern kommend, in die Straße einbiegen und durch den Ort reiten. Von denen, die da ſtanden, rührte ſich keiner, um ihm Platz zu machen. Wolkonſki parierte ärgerlich ſein Pferd und rief in be⸗ fehlshaberiſchem Ton, man möge ſogleich den Weg frei machen. Niemand ſchien auf ihn zu hören. Da ſtieg ihm die Zornröte ins Geſicht und wütend brüllte er:„Platz da, ſchert euch weg!“ Erſichtlich war er wieder einmal nicht völlig nüchtern, denn ſonſt hätte er die Lage wohl etwas richtiger eingeſchätzt. aber ſcheute er ſich nicht, die Dinge auf die Spitze zu treiben. Er hob die Reitpeitſche, als ſei er wirklich gewillt, auf die Nächſtſtehenden einzuſchlagen. Im Nu waren Roß und Reiter von einer dichten Men⸗ ſchenmenge umringt; Fäuſte reckten ſich und unverhüllte Dro⸗ hungen wurden laut. Wolkonſki ließ ſich jedoch nicht einſchüchtern. So Außer ſich vor Zorn, gab er dem Pferd die Sporen. 8 De Ein Aufſchrei ertönte als ſich das Tier aufbäumte, einige ſprangen erſchreckt zur Seite, aber faſt im gleichen Augenblick hatten eiſenfeſte Arbeiterfäuſte die Zügel ergriffen und das Pferd zum Stehen gebracht. Totenblaß, verzerrten Geſichts, ſaß Wolkonſki im Sattel. Jetzt erſt wurde ihm die Gefahr klar, in die er ſich begeben hatte. Zwei Männer, die durch Hufſchläge verletzt worden waren, eilten mit Spitzhacken, die ſie am Wegrand aufgeleſen hatten, heran. Da brüllte eine energiſche Männerſtimme: „Seid ihr denn wahnſinnig geworden, Leute? Wollt ihr euch eines ſolchen Lumpen willen, ins Zuchthaus bringen?“ Der neue Roman wird, nachdem der bisherige heute ſeinen Abſchluß ge⸗ funden hat, in der nächſten Woche zu laufen be⸗ ginnen. In der Zwiſchenzeit werden wir einige kür⸗ zere Erzählungen veröffentlichen, von denen wir hoffen, daß ſie unſeren Leſern Freude und Anregungen bieten werden. Alle ſahen ſich um. gefolgt war. Es war Groth, dem Brode atemlos Nur murrend wichen die Arbeiter zurück. Groth trat ganz nahe an das Pferd heran, blickte ver⸗ ächtlich auf Wolkonſkis zitternde Lippen und befahl, mit der In Zukunft 2 Hand die Richtung weiſend:„Reiten Sie los! aber empfehle ich Ihnen, andere Wege zu benutzen Wolkonſki dankte, leicht nickend, aber außerſtande, irgend⸗ ein Wort herauszubringen, ſetzte ſein Pferd in Gang, begann langſam zu traben, ſpornte das Tier zu raſcherem Schritt an und verfiel ſchließlich, am Ausgang des Ortes angelangt, in einen immer ſchneller werdenden Galopp. Alle Blicke folgten ihm. Die Straße, die ſich ſenkte und die man von dem höher gelegenen Ort aus überſehen konnte, machte eine Biegung, die es geſtattete, Roß und Reiter noch lange im Auge zu behalten. Wolkonſki ſprengte jetzt in raſendem Tempo dahin, in einer Fahrt, die allen den Atem ſtocken ließ. Sollte er in ſeiner Trunkenheit die Herrſchaft über ſein Pferd verl ven haben? Da— ein vielſtimmiger Aufſchrei!l— er war geſtürzt. Groth gewann als erſter ſeine Faſſung wieder. Im Lauf⸗ völlig ſchritt legte er, von einigen Arbeitern gefolgt, die Strecke bis zur Unfallſtelle zurück. Auch Brode war unter denen, die an Groths Seite herzueilten. 5 5 Aber als ſie die Stelle erreicht hatten, ſahen ſie ſogleich, daß hier nicht mehr viel zu helfen war. Das Pferd hatte ſich ſelbſt wieder erhoben, aber der Reiter lag regungslos mit geſchloſſenen Augen da. Groth beugte ſich über ihn, ſprach ihn an. Doch Gert von Wolkonſki antwortete nicht mehr, er war tot! Groth, der neben der Leiche kniete, ſtand erſchüttert auf. Stumm und mit finſteren Mienen luden ſeine Begleiter den lebloſen Körper auf und trugen ihn in den Ort zurück. Unter⸗ wegs kam ihnen bereits der Arzt entgegen, den man eiligſt verſtändigt hatte, und der ſchon nach kurzer Unterſuchung feſt⸗ ſtellte, daß man ſeiner Hilfe nicht mehr bedurfte. Unter eiſigem Schweigen der Menge traf der Zug im Ort ein. Groth begab ſich eiligſt ins Herrenhaus. Als er im Sturmſchritt die Wohnräume betrat, ſtand er plötzlich Edith gegenüber. Freudige Röte übergoß ihr Geſicht. „Sie ſind es, Groth, den ich hier niemals wiederzuſehen fürchtete?“ rief ſie ihm entgegen. Er nickte ſtumm und berichtete mit kurzen Worten das Geſchehene. Wortlos hörte Edith ihn an. Minuten des Schweigens vergingen. Groth verneigte ſich ſtumm und wandte ſich zum Gehen. Ob er wirklich überſehen hatte, daß Edith leicht die Hand erhob, ſei es in unwillkürlicher Regung, ſei es, um Halt zu ſuchen? Schon hatte er die Tür erreicht. „Franz!“ ſagte ſie leiſe und dann, als ſich die Klinke be⸗ reits bewegte, noch einmal etwas lauter:„Franz!“ „Bitte?“ Der bittere Zug um ihren Mund wurde noch herber. „Franz. willſt du jetzt.. in dieſer Stunde. Ver⸗ geltung an mir üben?“ Langſam kehrte er zu ihr zurück. „Bleib' bei mir, Franz!... Ich brauche dichl... Fühlſt es denn nicht?... Fortab mehr denn je!“ Er griff an ſeinen Hals, als ob ihn etwas würgte. Dann aber, ganz unvermittelt, nahm er ihre Hand be was über ſie. Edith ſagte mit zuſammengeſchnürter Kehle: „Ich fände nicht mehr die Kraft.. noch einen Schickſals⸗ ſchlag zu ertragen“ Da kniete Groth vor ihr nieder und ließ, zum erſtenmal ubeherrſcht, ſeinen Tränen freien Lauf. du ſich D eee 1 85. andelsregiſtereinträge Reichsanzeiger. 5 955 5 ſich E g. 1. vom 8. Juni 1929: l A. Hoßfeld& Co., Geſellſchaft mit be⸗ Mannheim, iſt Geſchäftsführer. Als nicht ein⸗ getragen wird veröffentlicht: Bekanntmachun⸗ ausſchließlich Das Geſchäftslokal befindet Zellſtofffabrik Waldhof in Mannheim. Max Dauter, Hermann Stephan und Dr. im Deutſchen ſchränkter Haftung, Mannheim. Die Firma iſt geändert in: Heinrich Steigelmann& Co., Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 1. Juni 1929 wurde der Geſellſchaftsvertrag hinſichtlich der Fir⸗ menbezeichnung geändert. Farbenhandlung mit beſchränkter Haftung in Liquidation in Mannheim. Die Liqui⸗ dation iſt beendet, die Firma erloſchen. Rhein⸗ und See ⸗Schiffahrts⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 30. April/ 10. Mai 1929 errichtet. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Der Betrieb von Schiffahrts⸗, Speditions⸗ und Lagereigeſchäften, ſowie aller damit im Zuſammenhang ſtehender Geſchäfte. Die Ge⸗ ſellſchaft kann ſich an andern Unternehmungen gleichartigen Zweckes beteiligen und ſolche er⸗ werben. Das Stammkapital beträgt 20 000 R. IL. Rudolf Hoyer, Direktor, Köln, iſt Geſchäfts⸗ führer. Sind mehrere Geſchäftsführer be⸗ ſtellt, ſo ſind je zwei Geſchäftsführer gemein⸗ ſam oder ein Geſchäftsführer mit einem Pro⸗ kuriſten zur Vertretung der Geſellſchaft be⸗ rechtigt. Als nicht eingetragen wird ver⸗ öffentlicht: Die Bekanntmachungen der Ge⸗ ſellſchaft erfolgen nur durch den Deutſchen Reichsanzeiger. Die Geſchäftsräume befinden ſich Ludwigsbadſtraße. Süddeutſche Autogeſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung(Süda), Mannheim. Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag iſt am 14. Nobyr. 1928/ 17. Mai 1929 errichtet. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Der Handel mit Autos jeder Art, der An⸗ und Verkauf ſämtlicher Zubehörteile, Be⸗ reifungen, Reparaturen, ſowie mit allen in das Autofach einſchlagenden Artikeln. Zur Erreichung dieſes Zweckes iſt die Geſellſchaft befugt, gleichartige oder ähnliche Unter⸗ nehmungen zu erwerben oder ſich an ſolchen zu beteiligen. Das Stammkapital beträgt 25 000 R. I. Hermann Fuchs, Ingenieur, Erwin Schmidt in Mannheim ſind als Prokuriſten in der Weiſe beſtellt, daß jeder von ihnen in Gemeinſchaft mit einem Vorſtandsmitglied oder einem Prokuriſten zur Zeichnung der Firma berechtigt iſt. Franz Modes, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Hirſch& Cie., Mannheim. Die Prokura des Albert Schott iſt erloſchen. Herſchler& Eckert, Mannheim. Die Ge⸗ ſellſchaft iſt aufgelöſt und die Firma erloſchen. Albert Salomon, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Hans Kohler, Kohlen, Mannheim. Inhaber iſt Hans Kohler, Kaufmann, Mannheim. 86 Amtsgericht Mannheim. J. Intl. Veröffenthehangen der Jauk Mannheim Zur Verteilung gelangt der Zinſenertrag a) der Gallenberg⸗Stiftung zu Gunſten wür⸗ diger und bedürftiger Muſiklehrer und Muſiklehrerinnen, die durch Krankheit oder Alter arbeitsunfähig geworden find, ſeit mindeſtens 2 Jahren in Mannheim wohnen und die Muſik zum Lebensberuf gewählt haben. Mitglieder des National⸗ theaters werden vorzugsweiſe berückſich⸗ tigt. Krankheit iſt durch ärztliches Zeug⸗ nis nachzuweiſen; der Seligmann⸗, Julie⸗ u. Leopold Laden⸗ burg ⸗ Stiftung zu Gunſten bedürftiger Familien und Einzelperſonen, die durch unverſchuldetes Unglück in Not geraten ſind und ſeit mindeſtens ſechs Jahren in Mannheim wohnen. Bewerbungen ſind unter genauer Schilderung der perſönlichen Verhältniſſe bis ſpäteſtens Ende Juni beim Stiftungsrat— Rathaus, Zimmer 46— einzureichen. 10 b — sofort Erleichterung Und- fortschreitende Besserung durch Ar. 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