Donnerstag, 13. Juni 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K.8/1 (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. 6. Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 er Seitu Mannheimer Henemal Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Nr. 268— 110. Sahrgan: Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,0.⸗M. Reklamen -4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Sie werden einigermaßen enttäuſcht ſein, denn die Erörterung am Rats⸗ tiſch vollzieht ſich mit erſtaunlicher Ruhe und nichts von den leidenſchaftlichen Erörterungen, die im Ratskomitee über die Minderheitenfrage ſtattgefunden haben, läßt ſich in der öffent⸗ lichn Sitzung beobachten. Nachdem der Vorſitzende Adaci(Japan) kurz das Wort ergriffen hatte, um den Gegenſtand, über den geſprochen wer⸗ den ſoll, darzulegen, nahm der Vertreter Kanadas, Dan⸗ durand, das Wort. Dandurand hat eine leichte Wendung vollzogen. Er erklärt ſich mit dem Londoner Bericht ein⸗ verſtanden und gab zu, daß die darin angebrachten Verbeſſe⸗ rungen ihn umgeſtimmt und zum Anhänger des Lon⸗ doner Berichtes über die Behandlung von Minderheiten⸗ beſchwerden gemacht hätten. Er erklärt ſchließlich:„Ich bin vollkommen zufrieden mit dem, was erreicht worden iſt und ſehe keinen Grund, weshalb ich den Londoner Bericht mit den darin geknüpften Schlußfolgerungen und Verbeſſerungen nicht annehmen ſoll.“ Nach Dandurand ergriff unter allgemeiner Spannung der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann in deutſcher Sprache das Wort. Die Erklärungen Dr. Streſe⸗ manns fielen durch ihre Kürze und ihre prägnante Formulierung auf. Die Rede, die Dr. Streſemann im Rat hielt, wurde erſt in letzter Stunde endgültig feſtgeſtellt, ſo daß alle Vorberichte über den angeblichen Inhalt der Rede Streſemanns als vollkommen hinfällig bezeichnet werden kön⸗ nen. Grundſätzlich erklärte ſich Dr. Streſemann mit Form und Faſſung des Londoner Berichtes einverſtanden. Seine Bedenken richteten ſich hauptſächlich dagegen, daß in dem Londoner Bericht die Teilnahme ſtammverwandter Länder an der Erörterung von Minderheitenbeſchwerden ausgeſchaltet worden ſei und daß man nicht den deutſchen Vorſchlag an⸗ genommen habe, ein ſtändiges Minderheitenkomi⸗ tee einzurichten. Dagegen ſprach ſich Dr. Streſemann durch⸗ aus beifällig über die erreichten Abänderungen aus, darunter namentlich die Veröffentlichung der Statiſtiken über einge⸗ gangene Minderheitenklagen und die Möglichkeit, den Rat auch außerhalb ſeiner programmgemäß feſtgeſetzten Sitzungen einzuberufen, falls es ſich um dringliche Minderheiten⸗ beſchwerden handle. Dr. Streſemann wies darauf hin, daß die deutſche Denkſchrift über die Minderheitenfrage ſehr viel praktiſche und einleuchtende Vorſchläge gebracht habe. Er ſprach ſein Bedauern aus, daß die grundſätzlichen Wünſche der deutſchen Regierung, den Minderheiten volles Recht widerfahren zu laſſen, in dem Bericht keine Berückſich⸗ tigung gefunden hätte. Auch die von der deutſchen Regierung während der Verhandlungen des Dreierkomitees eingebrach⸗ ten Memoranden und die in den Sitzungen des Ratskomitees gemachten deutſchen Vorſchläge ſeien nicht nach Gebühr behan⸗ delt worden. Schließlich wies Dr. Streſemann darauf hin, daß ſämtliche Mitglieder des Völkerbundes, ſoweit ſie an dem Minderheitenproblem intereſſiert ſeien, in der nächſten Zeit ihren Standpunkt zu dieſer Frage äußern könnten und man daher im September in der Lage ſein werde, die Geſamt⸗ einſtellung des Völkerbundes zur Minderheitenfrage gründ⸗ lich zu prüfen und event. weitere Erörterungen anzuſtellen. Aus der Rede Dr. Streſemanns geht eindeutig hervor, daß die deutſche Regierung den Abſchluß der diesmaligen Minderheitendebatte nicht als eine endgültige Re⸗ gelung betrachtet, ſondern im Einverſtändnis mit dem Völ⸗ kerbund bei der nächſten Gelegenheit das Problem einer wei⸗ teren Unterſuchung unterziehen wird. Nachdem die Rede Streſemanns in franzöſiſcher und eng⸗ liſcher Sprache überſetzt worden war, wobei ſich der Kanadier Dandurand einer beifälligen Aeußerung zu den Ausfüh⸗ rungen Streſemanns nicht enthalten konnte, ergriff zuerſt der Rumäne Tituleſcu und dann der polniſche Außen⸗ miniſter Zaleſki das Wort. Uebereinſtimmend gaben beide die Erklärung ab, daß ſie dem Londoner Bericht ohne jeden Vorbehalt und in ſeinem ganzen Umfang zuſtimmen. Irgendwelche Vorbehalte zu dem Bericht würden ſie nicht akzeptieren. Hierauf ergriff der franzöſiſche Außenminiſter und Haupt⸗ delegierte Frankreichs, Ariſtide Briand das Wort Es ſoll vorweg genommen werden, daß die heutige Rede über die Frage des Minderheitenſchutzes einen erheblichen Rück⸗ ſchritt darſtellt. Briand ſcheint durch die Verhandlungen im Ratskomitee eher unverſöhnlicher geworden zu ſein, als er es bisher geweſen iſt. Aus ſeiner Rede iſt hervorzuheben, daß er die Minderheitenfrage als ein„furchtbares Problem“ bezeichnete, das wohl einige Verbeſſerungen notwendig habe. Man müſſe aber bedenken, daß die Frage der ſtaatlichen Souveränität einen entſcheidenden Einfluß auf die Behand⸗ lung der Minderheitenfrage beſitze. Trotz aller Achtung, die er vor Dr. Streſemanns Ausführungen habe und trotz der Anerkennung der objektiven Einſtellung Dr. Streſemanns zur Minderheitenfrage müſſe der Ver⸗ treter Frankreichs darauf hinweiſen, daß es im Intereſſe der Minderheiten wäre, in dem Staatsvolk, dem ſie angehören, aufzugehen. Dieſe Aeußerung Briands iſt an und für ſich nichts Neues. Sie wurde bereits bei einem früheren Anlaß von Briand und dem damaligen engliſchen Außenminiſter Cham⸗ berlain gemacht. Was Chamberlain betrifft, ſo zog dieſer ſeine Aeußerung über die Notwendigkeit einer Aufſaugung der Minderheiten durch das Staatsvolk zurück. Umſo erſtaun⸗ licher iſt es, daß heute Ariſtide Briand neuerdings mit dieſem ganz unhaltbaren und mit dem Minderheitenproblem unver⸗ einbaren Poſtulat wieder hervortritt. Briand hob ſodann hervor, daß im Völkerbundsrat Solidarität herrſchen müſſe. Es könne nicht möglich ſein, Zwiſtigkeiten in der Körperſchaft hervorzurufen, die der Welt als Garantin des Frie⸗ dens vorſchwebe. In dieſem Zuſammenhang wies Briand darauf hin, daß hinter der Minderheitenfrage eine ver⸗ derbliche Politik betrieben werde, die dazu führen müſſe, neue Friedensſtörungen in Europa hervor⸗ zurufen. Er warnte vor der ſogenannten Propaganda der Minderheitenpolitiker und ſchaltete ein, daß er, was Dr. Stkreſemann betreffe, volles Zutrauen zur Objektivität und Friedensliebe Streſemanns beſitze. Im weiteren Verlauf ſeiner Rede, die in einem Lob des Völkerbundes gipfelt, und in der er nachzuweiſen ſucht, daß der Völkerbund bisher ſtets zugunſten einer Löſung des Minderheitenproblems gearbeitet habe, erklärte Briand, daß er den Londoner Bericht ohne jeden Vorbehalt annehmen wolle. Er bezeichnete das Ergebnis, das durch das Dreierkomitee erreicht worden ſei, als günſtig und machte die ironiſche Bemerkung, daß Dr. Streſemann mit ſeiner relativiſtiſchen Geiſtesrichtung nicht anders hätte arbeiten können als die drei Ratsherren, die den Londoner Bericht hergeſtellt hätten. In den Kreiſen der deutſchen Delegation hat die Rede Briands begreiflicherweiſe zimlich enttäuſcht. Nach dem franzöſiſchen Außenminiſter ergriff der Ver⸗ treter Englands, der Botſchafter in Madrid, Grahame, das Wort. Er machte die Mitteilung, daß ihm aus London Inſtruktionen zugegangen wären, aufgrund deren er den Londoner Bericht über die Minderheitenfrage als eine glück⸗ liche Löſung bezeichnen könne. Er erklärte ſich mit der An⸗ nahme dieſes Berichts durchaus einverſtanden und fügte hinzu, daß das Dokument für die weitere Entwicklung des Völkerbundes ſegensreiche Auswirkungen haben werde, Auch der Vertreter Finnlands, Prokope, ſtimmte dem Bericht zu. Sodann verlangte Dr. Streſemann nochmals das Wort Es war zu erwarten, daß er den Hinweis Briands über das Intereſſe der Minderheiten in dem ſouveränen Staatsvolk aufzugehen, zu berichtigen wünſchte. Dr. Streſemann er⸗ innerte daran, daß der frühere engliſche Außenminiſter Chamberlain bereits einmal eine derartige ihm in den Mund gelegte Aeußerung als unrichtig zurückgewieſen habe und er ſprach ſein Erſtaunen darüber aus, daß Ariſtide Briand eine ähnliche Erklärung abgegeben habe. Dr. Streſe⸗ mann erklärte ſich mit Briand hinſichtlich der Legalität der Minderheitenbeſtrebungen und der Loyalität der Minder⸗ heiten gegenüber dem Staatsvolk durchaus einverſtanden, wies jedoch die Aeußerung Briands zurück, in der er auf das Intereſſe der Minderheiten angeſpielt hat, in dem ſouveränen Staatsvolk aufzugehen. Schließlich erklärte Dr. Streſemann, daß auch er die Souveränität der Staaten als einen Grund⸗ pfeiler für die Aufrechterhaltung des Friedens betrachte. Auf die Erklärungen Dr. Streſemanns, die mit großem Intereſſe angehört wurden, antwortete Briand mit keiner Silbe. Nach Dr. Streſemann ergriff der Vorſitzende Adaci das Wort, um den Londoner Bericht zu verleſen und ſodann zur Abſtimmung zu bringen. Da aber die Debatte bereits ziemlich lange gedauert hatte und die Ermüdung auf allen Geſichtern der Ratsherren ſichtbar wurde, wurde die Fort⸗ ſetzung der Debatte auf heute nachmittag vier Uhr vertagt. — Newyork, 13. Juni. In Oldorchard wollen die beiden Ozeanflugzeuge„Grüner Blitz“ und„Gelber Vogel“ heute vormittag zum Fluge nach Europa ſtarten. Die Wetterbedin⸗ gungen ſind günſtig. Vom Tage Das badiſche Zentrum hat am vergangenen Sonn⸗ tag in Karlsruhe ſeinen Landesparteitag abgehalten. Soweit dabei die Probleme der Reichspolitik behandelt wur⸗ den, gibt die Debatte darüber keinen Anlaß zu Kommentaren, weil das badiſche Zentrum von der Politik des Reichszentrums nicht diſſentiert. Unterſchiede ſind höchſtens in den Nuancen bemerkbar. Intereſſanter war dagegen das, was über die badiſche Landespolitik geſagt wurde, denn Referat und De⸗ batte ergaben die Parole, unter der das badiſche Zentrum den Landtagswahlkampf im Herbſt dieſes Jahres füh⸗ ren wird. Das Hauptreferat hielt der Reichs⸗ und Land⸗ tagsabgeordnete Dr. Föhr, der künftige Führer des ba⸗ diſchen Zentrums. Man kennt ihn ſeit Jahren als einen Feuerkopf, der die Grenzen des Fanatismus bisweilen be⸗ denklich ſtreift. Infolgedeſſen iſt er kein ſo guter Diplomatiker und Taktiker, wie der gegenwärtige Führer Dr. Schofer. Aber er iſt ein ſtändig rotierender Motor, der die badiſche Zen⸗ trumspartei in Bewegung hält. Ob immer zur Freude ſeiner Parteifreunde, mag dahingeſtellt ſein. Aber ſie laſſen ſich von Dr. Föhr mitreißen und haben infolgedeſſen ihre Zu⸗ ſtimmung zu der Wahlparole gegeben, wie ſie Dr. Föhr for⸗ muliert hat. Während bisher das badiſche Zentrum den radi⸗ kalen partikulariſtiſchen Standpunkt der Baneriſchen Volks⸗ partei nicht geteilt, ſondern eine mehr mittlere Stellung ein⸗ genommen hat, ſcheint nunmehr auch in dieſer Hinſicht die ſchärfere Richtung geſiegt zu haben. Jedenfalls verkündete Dr. Föhr unter dem Beifall des Parteitages:„Das badiſche Volk muß am Wahltag ſeine Stimme erheben für die Auf⸗ rechterhaltung der Eigenſtaatlichkeit der Län⸗ der gegen den Berolinis mus.“(Daß er ſich dieſe Be⸗ zeichnung von dem Mannheimer Oberbürgermeiſter Dr. Hei⸗ merich ausgeborgt hat, der gelegentlich des Beſuches des ba⸗ diſchen Staatspräſidenten in Mannheim vom Standpunkt der Gemeinde aus gegen das Ueberhandnehmen des Zentralismus Front machte, iſt recht pikant. Denn zurzeit ſind die Be⸗ ziehungen zwiſchen Zentrum und Sozialdemokratie, um in der Diplomatenſprache zu reden,„korrekt“, d. h. nicht gerade freundſchaftlich.)„„ 5. Nun iſt ja die Betönung der Eigenſtaatlichkeit gerade beim Zentrum nichts ſonderlich Neues. Schon bei den Wah⸗ len zur badiſchen geſetzgebenden Verſammlung 1918/1919 ver⸗ ſuchte man mit dieſer Wahlparole Geſchäfte zu machen, nur daß man damals ſtatt„Berolinismus“„preußiſche Pickel⸗ haube“ ſagte. Aber mit der Wiederholung gewinnt die Be⸗ hauptung nicht gerade an Beweiskraft. Die badiſche Bepöl⸗ kerung iſt heute beruflich und vor allem wirtſchaſtlich in de viele Reichsorganiſationen eingeſpannt, daß ſie ſchon allein aus wirtſchaftlichen Gründen ſich mit der beſonders betriebe⸗ nen Aufrechterhaltung der Eigenſtaatlichkeit Badens kaum be⸗ freunden wird! Die Durchführung des Doungplaunes wird ſowieſo eine völlige Umformung der ſtaatlichen Finanz⸗ gebarung im Gefolge haben, ſo daß er von ſelber der ſtärkſte Schrittmacher der Reichsvereinheitlichung werden wird. So geſehen erſcheint die Wahlparole Dr. Föhrs alſo reichlich unzeitgemäß und infolgedeſſen auch nicht beſonders magnet⸗ kräftig. Daß er in ſeiner Rede, wenn auch nicht ſo ſcherf prononeiert wie Berlin, auch Karlsruhe als eine Heimſtäite des Zentralismus benannt hat, war wohl mehr auf die An⸗ hängerſchaft des Zentrums in ländlichen Wahlkreiſen berech⸗ net, die zäh han ihrem Bezirksamt oder Amtsgericht feſthält. Wie üblich, mußte auch irgendwo die Religion in Ge⸗ fahr erklärt werden. Mangels ſchlagkräftiger Beweiſe wurde eine Aeußerung des Kultusminiſters aus iner der letzten Landtagsſitzungen hervorgezogen, wonach in den ſtaat⸗ lichen Schuldienſt auch ſolche Lehrer aufgenommen werden, die keine Befähigung zur Erteilung des Religionsunterrichts erlangt haben.„Und darum Räuber und Mörder?“ Wenn dem Zentrum bis zum Oktober keine beſſere Wahlparole ein⸗ fällt, wird es keine großen Neuanhängerſcharen um ſeine im letzten Reichstagswahlkampf auch in Baden etwas zer⸗ ſchliſſene Fahnen ſammeln können. ** 5 Die Jungdemokraten haben ſich, wie ſeiner Zeit berichtet, in Worms zu einer Tagung zuſammengefunden, auf der es etwas turbulent zugegangen iſt, weil die Jungen gegen die Alten ein wenig revoltiert haben. Dennoch erblick⸗ ten die demokratiſchen Blätter in dieſer Tagung einen vollen Erfolg für die demokratiſche Partei ſelbſt, im beſonderen des⸗ halb, weil es dem Pareiführer Koch⸗Weſer gelungen ſein ſollte, die radikalen Forderungen der Jungdemokraten auf völlige Kriegsſabotage durch Generalſtreik und Kriegsdienſtverwei⸗ gerung abzuweiſen. Dazu paßt nun eigentlich recht wenig eine kritiſche Rückſchau, die der jungdemokratiſche Hamburger Bür⸗ gerſchaftsabgeordnete Erich Lüth im demokratiſchen„Ham⸗ burger Anzeiger“ veröffentlicht. Er behauptet nämlich, daß die Hamburger mühelos das von ihnen beabſichtigte Ziel, näm⸗ lich die jungdemokratiſchen Friedenstheſen offiziell in allen Gruppen zur Diskuſſion zu ſtellen, erreicht hätten. Erich Lüth wird gegenüber der Parteiführung ſehr deutlich, da nach ſeiner Auffaſſung das Tagungspro gramm erſchreckend monoton war. Dazu hätte man die offiziellen Kanonen aus dem Schuppen gezogen, ohne daß den Jungdemokraten Muße und Stoff zur eigenen Entſcheidung und zur eigenen Produktion gegeben wäre. Die O ppoſition, zu der ſich die Landesverbände Bayern, Hamburg, Heſſen⸗Naſſau, Berlin und die„proletariſche Ortsgruppe Bochum“ eine beſſere Kennzeichnung für die Linksſchwenkung kann es kaum geben 9 dazu Teile aus dem Rheinland, Baden und Thüringen, zuſammengeſchloſſen haben, will in erſter Linie den ſchneidigen Kampf gegen die Todesſtrafe und die ſtramme Rebellion gegen die liberale Vereinigung und gegen Fuſtonsbeſtrebungen 2. Seit, Nr. 268 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe Donnerstag, den 13. Juni 1929 mit der Volkspartei ſowie gegen die Methoden des Panzerkreuzerbaues aufnehmen. Aber auch gegen die eigene Partei wendet ſich die Hamburger Richtung. Nach ihrer Meinung hätte der„Demo⸗ kratiſche Zeitungsdienſt“ nach der Manier der Kriegs⸗ berichterſtattung völlig unrichtige Darſtellungen über die ſogenannte Führerkriſts gegeben. Die Behauptung von einer völligen Niederlage der Linken treffe abſolut nicht zu, da dieſe in Wirklichkeit in voller Stärke hätte im Vorſtand wieder erſcheinen können und darüber hinaus noch ſogar den dritten Bundesführerpoſten ſtellen ſollte, aber verzichtet hätte. Die Oppoſition habe ſich zu einer loſen Arbeitsgemein⸗ ſchaft mit der Zentrale in Hamburg zuſammengeſchloſ⸗ ſen, um die Demokratiſche Partei aus ihrer Stagnation zu be⸗ freien. Schon dieſe Ausführungen des Führers der radikalen Hamburger Richtung zeigen, daß dieſe mit allen Mitteln ver⸗ ſuchen will, die im Abrutſchen befindliche Demokratiſche Partei noch weiter nach links zu treiben. Oppoſition erklärt triumphierend, daß entgegen den Behaup⸗ tungen des„Demokratiſchen Zeitungsdienſtes“ ſelbſt die dem Vorſtand noch angehörenden Führer ſchon jetzt mit halbem Herzen der Hamburger Richtung angehören. Danach ſcheint es doch, als ob der Linksdrall der Jungdemokraten bereits ſo ſtark iſt, daß der Anſchluß an die Sozialdemokratie die logiſche Folge ſein dürfte. Dann könnte doch auch General Schöngich der vor einiger Zeit aus der D. D. P. ausgetreten iſt, weil ſie ihm zu„reaktionär“ war, wieder zur alten Fahne zurückkeh⸗ ren. Im übrigen ſteht das Kampfgeſchrei der Jungdemokraten offenſichtlich im abſoluten Gegenſatz zu ihrer Zahl. K. F. e Die Aus der heutigen Reichstagsſitzung E Berlin, 13. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Reichstag iſt heute der Etat des Reichs juſtizmini⸗ ſtertums in Angriff genommen worden. Die Etatsberatung wird ſich dann weiter in der Reihenfolge vollziehen, daß zu⸗ nächſt der Verkehrsetat erledigt werden wird und dann nach⸗ einander der Wehretat, der Finanzetat, der Kriegslaſtenetat, der Etat des beſetzten Gebietes und als letzter der des Aus⸗ wärtigen Amtes folgen wird. Präſident Löbe hat heute nochmals mahnend darauf hingewieſen, daß die Ver⸗ ahſchiedung des geſamten Etats vor dem 1. Jul! erfolgen müſſe. Umſoweniger verſteht man es, wenn die Nationalſozialiſten, nur um das Tempo der Beratungen zu ſtören, heute das Spiel wiederholten, an dem ſich bislang die Kommuniſten ergötzt hatten: nämlich die Beſchlußfähig⸗ keit des Hauſes zu bezweifeln. So mußten durch minutenlanges Klingelſignal die zu einem großen Teil in Sonderſitzungen beſchäftigten Abgeordneten aus allen Teilen des Hauſes aufgeſcheucht und herbeizitiert werden. Löbe appellierte unter lebhaftem Beifall der Mehrheit an die beſſere Einſicht der Oppoſition, doch ſolche Schikanen zu unterlaſſen und hatte die Genugtuung, die Beſchluß⸗ fähigkeit des Hauſes feſtſtellen zu können. Die Debatte über den Juſtizetat ließ ſich zunächſt ſehr wenig intereſſant an. Neue Reichshilfe für die beſetzten Gebiete Berlin, 13. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, ſind die Arbeiten zur Vorbereitung einer neuen Hilfsaktton für die beſetzten Gebiete bereits in vollem Gang. In der Kabinettsſitzung vor zwei Tagen wurde der Miniſter für die beſetzten Gebiete, Dr. Wirth, zur Auf⸗ ſtellung eines ſolchen Programms für die weſtlichen Grenz⸗ gebiete ermächtigt. Dr. Wirth hat unverzüglich zur Behand⸗ kung einer Reihe von Spezialfragen die Fühlung mit den ein⸗ ſchlägigen Inſtanzen des Reiches und der Länder aufgenom⸗ men. Ueber den Umfang der geplanten Maßnahmen im ein⸗ zelnen wird der Miniſter bei der Beratung ſeines Etats im Haushaltsausſchuß nähere Auskunft geben. Eine Erklärung Henderſons London, 13. Juni. Der Staatsſekretär des Aeußern Henderſon erklärte geſtern abend in einer Rede: Nichts iſt wichtiger, als daß unſere internationalen Beziehungen auf dem Geiſte ehrlichen Zuſammenwirkens beruhen. Wenn wir in dieſem Sinne den Weltfrieden ſichern und die vielen Mil⸗ lionen, die für Werkzeuge der Zerſtörung ausgegeben werden, für edlere Zwecke verwenden können, nämlich für die Förde⸗ rung der Wohlfahrt der Maſſe, dann werden wir die Unter⸗ ſtützung aller Engländer finden. Die engliſch⸗amerikaniſche Annäherung § London, 13. Juni.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der neue amerikaniſche Botſchafter, General Dawes, wird nach ſeiner Ankunft keine Zeit verlieren, um die von Mac⸗ donald eingeleitete neue Phaſe der engliſch⸗amerikaniſchen Beziehungen weiter zu entwickeln. Er wird, wie die Zei⸗ tungen erfahren, unmittelbar nach ſeiner Ankunft dem König einen Beſuch abſtatten, um ſein Beglaubigungsſchreiben zu übergeben. Dann wird er während des Wochenendes nach Schottland reiſen, um den Miniſterpräſidenten Macdonald in deſſen Heimatsdorf Loſſiemouth zu beſuchen. Man erwartet, daß der amerikaniſche Botſchafter die formelle Einladung des Präſidenten Hoover an Maedonald bringen wird. Am Dienstag wird Dawes in dem bekannten engliſch⸗amerika⸗ niſchen Pilgerklub eine Rede halten, die mit größter Span⸗ nung erwartet wird. Man nimmt an, daß der Botſchafter darin die Politik der Vereinigten Staaten gegenüber der neueſten Entwicklung der europäiſchen Politik darlegen wird. Aus Kabinettskreiſen erfährt der außenpolitiſche Mit⸗ arbeiter der„Daily Newa“, daß die Wiederaufnahme der Beziehungen zu Rußland bis nach der Rückkehr Maedo⸗ nalds aus Waſhington verſchoben worden ſei. Die Frage ſei während der letzten Kabinettsſitzung ausführlich beſprochen worden und trotz der geteilten Meinung der Miniſter ſei man ſich darüber einig geworden, daß es beſſer ſei, die Wiederauf⸗ nahme der engliſch⸗ruſſiſchen Beziehungen erſt mit der amerikaniſchen Regierung zu beſprechen. Es wurde natürlich dabei daran gedacht, daß eine gleichzeitige engliſch⸗amerikaniſche Aktion gegenüber Sowjetrußland mög⸗ lich ſei. Man iſt jedoch in offiziellen Kreiſen überaus vor⸗ ſichtig und erklärt lediglich, daß ſich Macdonald über die Gründe unterrichten möchte, die die Waſhingtoner Regierung zur Aufrechterhaltung ihrer ablehnenden Stellung gegenüber Sowjetrußland veranlaſſen. Kleine politiſche Mitteilungen Heute Unterzeichnung des Preußenkonkordats Berlin, 13. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie in parlamentariſchen Kreiſen verlautet, ſteht die Paraphierung des Preußenkonkordates unmittelbar bevor. Man nimmt an, daß die Unterzeichnung durch den Miniſterpräſidenten Braun und den Nuntius Paccelli noch im Laufe des heutigen Tages erfolgen werde. Morgen ſoll dann der Inhalt des Vertrages endlich der Oeffentlichkeit bekannt gegeben wer⸗ den. Die Markverhandlungen mit Belgien [] Berlin, 13. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die deutſch⸗belgiſchen Markverhandlungen nehmen morgen nachmittag in Brüſſel ihren Anfang. Die deutſche Regierung wird, wie bekannt, durch den Miniſterialrat Ritter, die belgiſche durch Gutte vertreten. Gutte war Mitglied der Reparationskommiſſion, iſt dann aber ausgetreten, nachdem er von der belgiſchen Regierung zum Sachverſtändigen er⸗ nannt wurde. Die Verhandlungen ſind vertraulich. Aman Ullah ſoll verzichten — London, 13. Juni. Vertreter des augenblicklichen Macht⸗ habers in Afghaniſtan, Habib Ullah, ſind in Bombay ein⸗ getroffen, wo ſie von Aman Ullah die Thronverzichterklärung gegen Zuſicherung der Belaſſung ſeines Eigentums erlangen wollen. Wie es heißt, will Aman Ullah ablehnen. Ein neuer britiſcher Botſchafter in Waſhington? — Newyork, 13. Juni. Wie der Waſhingtoner Korreſpon⸗ dent der„Newyork Times“ ſeinem Blatt berichtet, glaubt man in diplomatiſchen Kreiſen der Bundeshauptſtadt zu wiſſen, daß Prof. Murray von der Univerſität Oxford der nächſte britiſche Botſchafter in den Vereinigten Staaten ſein werde.— Dem Bericht der„Times“ zufolge trägt ſich die britiſche Re⸗ gierung mit dem Gedanken, den jetzigen Botſchafter Sir Ho⸗ ward ſeines Poſtens zu entheben, und zwar möglicherweiſe noch vor dem geplanten Amerika⸗Beſuch Maedonalds. Die Wahlen in Südafrika Kapſtadt, 13. Juni.(United Preß.) Nach dem bis⸗ herigen Ergebnis der Wahl zum ſüdafrikaniſchen Parlament hat die ſüdafrikaniſche Partei, die ſtärkſte O ppoſitions⸗ partei, einen Sieg davon getragen. Sie hat bisher 38 Sitze erobert, während die Nationaliſten und die Arbeiter⸗ partei nur je 7 Sitze für ſich verbuchen konnten. Die Ergeb⸗ niſſe aus 95 Wahlbezirken ſtehen noch aus, ſo daß ſich die end⸗ gültigen Reſultate noch weſentlich verſchieben können. ausdeutungsfähig zu Letzte Meldungen Schülertragödie — Köln, 18. Juni. In Monheim und Uerdingen wurden die Leichen eines Schülers und einer Schülerin aus Kölg ge⸗ ländet. Wie ſich herausſtellte, waren die beiden ſeit Anfang Juni aus Köln verſchwunden. Sie hatten ein Liebesverhält⸗ nis miteinander, in dem der Anlaß ihres gemeinſamen Frei⸗ todes zu ſuchen iſt. Um den Kopf der Königin Nefretete E Berlin, 13. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Auswärtigen Amt erklärt man nach wie vor, daß keiner⸗ lei neue Verhandlungen über die Rückgabe des Kopfes der Königin Néfretete aus Aegypten ſtattgefunden hätten. Die Entſcheidung liegt allerdings bei der preußiſchen Regierung und es erhält ſich hartnäckig das Gerücht, daß man dem königlichen Gaſt das Kunſtwerk zum Geſchenk machen wolle. In weiten Kreiſen der Fachleute wie des kunſtverſtändigen Publikums würde man es wahrſcheinlich nicht verſtehen, wenn man ein ſo überaus wertvolles und unerſetzliches Kunſtwerk um einer Höflichkeitsgeſte willen dem deutſchen Kunſt⸗ beſitz entziehen würde. Familientragödie — Berlin, 13. Juni. In der vergangenen Nacht kam es zu einem heftigen Kampf zwiſchen dem 45jährigen Schlächter Schlißki und ſeinen drei Söhnen im Alter von 21 bis 27 Jahren. Schon ſeit langem beſtanden in der Familie Strei⸗ tigkeiten. Geſtern hatte der Schlächter in Abweſenheit der Söhne ſeine Frau vor die Türe geſetzt und verſuchte darauf, ſich vom Dach auf die Straße hinabzuſtürzen. Nachdem Haus⸗ bewohner ihn daran gehindert und ihm zugeredet hatten, be⸗ gab er ſich in ſeine Wohnung zurück und verbarrikadierte die Tür. Die heimkehrenden Söhne üherwanden ſchnell das Hindernis und drangen auf den Vater ein. Dieſer griff zu einem Schlächtermeſſer und verletzte ſeine Angreifer, darunter den Jüngſten ſchwer. Den Polizeibeamten gelang es, die Kämpfenden zu trennen. Der Schlächter wurde zu ſeiner eigenen Sicherheit in Schutzhaft genommen. Den Stiefvater erſtochen — Schwerin, 13. Juni. Der Sattler Bähr, der ſeit Herbſt letzten Jahres mit einer Witwe verheiratet iſt, geriet geſtern abend in ſeiner Wohnung mit ſeiner Frau in Streit. Als er tätlich gegen ſie vorgehen wollte, ergriff die 15 jährige Stieftochter, die ihrer Mutter zu Hilfe eilte, ein Sattler⸗ meſſer und ſtieß es dem Vater in die Bruſt. Bähr wurde ſchwerverletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Im Bach ertrunken Paris, 13. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.] Die in Le Mans lebende 61 Jahre alte Schweſter des Kardinals von Paris, Dubois, Frau Butte, iſt geſtern auf tragiſche Weiſe ums Leben gekommen. Auf einem Spaziergang glitt Waſſerſtand kaum 20 Zentimeter betrug. Trotzdem konnte ſich Frau Butte nicht mehr erheben und ertrank in dem Wäſſerlein. 5 Um den Kirchenfrieden in Mexiko 2 Newyork, 13. Juni. United Preß berichtet aus Mexiko, daß geſtern die angekündigte Beſprechung zwiſchen Präſident Portes Gil und dem Erzbiſchof von Morelia, Ruiz y Flores, ſtattgefunden habe. An der Beſprechung nahm noch Biſchof Diaz teil. Gil anſchließend mitteilte, lungen über die Beilegung des Kirchenſtreites. ** * Deutſche Auslandsanleihe? Von unſerem Berliner Büro wird gemeldet: In Börſen⸗ und Finanzkreiſen ver⸗ dichtet ſich das Gerücht, daß das Reich nach dem fatalen Ergeb⸗ gruppe über einen Auslandskredit verhandle. An⸗ geblich ſoll es ſich um einen Zwiſchenkredit von 50 Mil⸗ lionen Dollars für ſechs Monate handeln, wogegen das Reich ein Optionsrecht auf die in ſeinem Beſitz befind⸗ lichen Vorzugsaktien der Reichsbahn gewähren würde. Von den zuſtändigen Stellen wird uns erklärt, eine ſolche Aus⸗ landsanleihe käme nicht in Frage, aber dieſes Dementi ſcheint ſein. Rieſen der Vorzeit Das Tierparadies der Gobi— Ein acht Meter langes Rhinogeros— Das Tier mit der Rammklotznaſe— Die „Kohlenſchaufel“ des Maſtodon— Und der Meuſch? Von Hermann Peterſen Die Reiſen eines Spen Hedin, Dr. Roy Chapman An⸗ drews und anderer, die ſich die Erforſchung des inneren Aſiens zum Ziele ſetzten, haben in den letzten Jahren unſere Kenntnis der vorgeſchichtlichen Tierwelt in ganz überraſchen⸗ der Weiſe bereichert. Es wird immer deutlicher, daß die heu⸗ tigen Wüſtengegenden wie die Gobi einſt ein wahres Paradies für Rieſenreptile und ſpäter für nicht minder große Säuge⸗ tiere geweſen ſind. Hier lebten vor 50 bis 150 Millionen Jahren das ſchaufelzähnige Maſtodon, das Baluchitherium, das ſich bis zu acht Meter über dem Boden erhob, und das rieſenhafte„Rammklotz“⸗Titanotherium. Die Knochen ein⸗ zelner dieſer Tiere ragen hier und da aus dem Wüſtenſand, andere haben ihre Spuren im einſt ſchlammigen Boden hinter⸗ laſſen, der, ſpäter verſteinert, dem Kundigen ein deutliches Bild jener vorgeſchichtlichen Weſen vermittelt. Man nimmt heute an, daß dieſe dem Fortkommen ſo ge⸗ waltiger Ttere günſtige Gegend auch dem erſten Menſchen ihm zuſggende Lebens bedingungen geboten haben muß. n Von Inneraſien aus verbreiteten ſich die Reptile und ſpäter die großen Säugetiere über die ganze feſte Erde, die damals noch ein weſentlich anderes Geſicht zeigte als heute. Dieſe Wanderungen dürften ſich, zuverläſſigen Schätzungen zufolge, über einen Zeitraum von 120 Millionen Jahren er⸗ ſtreckt haben. Dann kam der große Bruch, der Amerika von der„Alten Welt“ trennte. Für mehrere Millionen Jahre führte nun die amerikaniſche Tierwelt ihre eigene Entwicklung fort, bis über eine Land⸗, vielleicht auch Eisbrücke von neuem die Fauna Europas und Aſiens nach dem losgeriſſenen Kon⸗ tinent übergriff; als letzte, etwa am Ausgang der jüngſten Eiszeit, wohl Biſon, Bär und Hirſch, Gerade um die Zeit der Abtrennung Amerikas waren die klimatiſchen und örtlichen Bedingungen in Inneraſien der Entwicklung großer Tierformen beſonders günſtig, die hier An ſolchen Rieſentieren ſind beſonders drei unter einander ſcharf getrennte Familien feſtzuſtellen. Da war zunächſt das Baluchitherium, das hornloſe Rieſenrhinozeros, das gewal⸗ tigſte Säugetier, das die Welt je geſehen. Es maß in der Länge über acht Meter, die Schulterhöhe betrug mehr als fünf Meter, der lange, plumpe Hals und Kopf erlaubten ihm, noch Zweige mehr als neun Meter über dem Boden zu erreichen. Dieſe Tiere ſind, wie ihr Entdecker Andrews annimmt, ver⸗ mutlich nie aus Aſien herausgekommen. Ihre ungeſchlachte Größe machte ſie für längere Wanderungen ungeeignet, und ſie waren in ihrer Art auch ſchon zu ſpezialiſiert, um ſich leicht veränderten Lebens bedingungen anzupaſſen. Dieſer Umſtand führte denn auch wohl zu ihrem Untergang. In der Mon⸗ golet wechſelten, wie wir wiſſen, ausgeſprochen trockene mit ſehr feuchten Perioden. In der feuchten Zeit gab der üppige Pflanzenwuchs dem Baluchitherium reichliche Nahrung. Dieſe ſchwand mehr und mehr mit zunehmender Trockenheit, ſo daß die rieſigen Tiere ſchließlich verhungerten. Die zweite Rieſenfamilie bildeten die Titanotherten, viel⸗ leicht die ſeltſamſten aller einſt die Gobi bevölkernden Weſen, Ihre Reſte waren bisher nur aus Amerika bekannt, aber nir⸗ gends finden ſich ſo ungewöhniche Formen, wie ſie kürzlich in Inneraſien entdeckt wurden. Es gab eine Art mit einer rieſigen, keulenartigen Naſe, die ſich, am Ende knollenförmig, wie eine Art Ramme ſenkrecht über dem Oberkiefer andert⸗ halb Meter in die Luft erhob. Es handelte ſich nicht um ein Horn wie etwa beim Nashorn, ſondern um eine beſondere Bildung des Naſenbeins. Die röhrenförmigen Naſenlöcher ſind in den aufgefundenen Schädeln noch deutlich erkennbar. Der Entdecker, Profeſſor Osborne, hat dem Tier den Namen Embolotherium gegeben: das Tier mit der Rammklotznaſe. Das Maſtodon zeichnete ſich hier, abgeſehen von ſeinen beſonders gewaltigen Ausmaßen, durch ein eigenartiges, ſonſt nirgends bekanntes„Werkzeug“ aus. Der untere Teil des Maules glich einer rieſigen Kohlenſchaufel. Die vordere Kante war durch zwei flache, plattenartige Zähne von etwa je 35 Zentimeter Breite verſtärkt. Hinter dieſer konkaven„Schau⸗ fel“ verengte ſich die Oeffnung, um ſich dann in zwei Teile zu ſpalten, in denen die rieſigen Backenzähne ſaßen. Der ganze„Apparat“ war über zwei Meter lang. Vermutlich hat Ausmaße erreichten, wie es nie wieder der Fall ſein konnte. das Maſtodon die pflanzliche Nahrung der Seegeſtade, von der es lebte, mit dieſem Wirkungsvollen Werkzeug losgeſchau⸗ felt, um ſie dann mittels Zunge und Rüſſel dem Munde zu⸗ zuführen. Alle dieſe Tiere ſind untergegangen, weil ſie zu ſehr ſpezialiſtert waren und ſich veränderten Lebens bedingungen daher nicht auzupaſſen vermochten. Unwillkürlich einem da der Gedanke: Wie ſteht es mit dem Menſchen, dem höchſtſpezialiſierten aller Lebeweſen? Schickſal erleiden wie die Rieſen der Urzeit? Man darf die Frage verneinen. Denn gerade das Organ, auf das er aus⸗ ſchließlich angewieſen iſt, das Gehirn, befähigt den Monſchen auch, Aenderungen in den Lebensbedingungen rechtzeitig zu erkennen und ſich ihnen anzupaſſen, wenn er ſie nicht gar über⸗ haupt nach ſeinem Willen zu geſtalten vermag. Der höfliche Bismarck Schon in früheren Jahren wurde der Brauch geübt, Kin⸗ dern als Vornamen die Familiennamen noch lebender be⸗ rühmter Männer zu gehen. So wußte beiſpielsweiſe Bis⸗ marck ein Liedlein von den Anforderungen zu ſingen, die in dieſer Hinſicht an ihn geſtellt wurden. Er ſchickte ſich aber mit Humor darein, wie die Antwort zeigt, die ein Herr Tram⸗ pedang auf eine entſprechende Eingabe erhielt. Der Ge⸗ nehmigung des Geſuches fügte der Altreichskanzler eigen⸗ händig die Worte hinzu:„Sollte mir noch ein Sohn beſchert werden, ſo werde ich nicht verfehlen, ihn auf den Namen „Trampedang“ taufen zu laſſen.“ Das hohe Alter, in dem Bismarck damals ſtand, bewahrte ihn allerdings davor, ſein Verſprechen einlöſen zu müſſen. Wir müßten länger leben. Dr. Bosc, Direktor am Hoſpital in Tours, hat ausgerechnet, daß wir unſer Leben bis auf 125 Jahre bringen müßten. Alle Säugetiere leben, wie er feſtgeſtellt hat, normalerweiſe fünfmal ſo lange, als ſie nötig haben, bis ſie ausgewachſen ſind. Nur der Menſch macht eine Ausnahme. Er hat von ſeiner Geburt an 25 Jahre not⸗ wendig, bis er als erwachſen gilt. Er müßte alſo langſam alt werden, bis er 125 Jahre erreicht hätte. Daß er unter⸗ wegs hängen bleibt, kommt daher, meint Dr. Bosc, daß er es nicht verſteht, ſefner Natur gsmäß zu leben. mf. die Unglückliche aus und ſtürzte in einen kleinen Bach, deſſen Die Konferenz galt, wie Präſident der Anbahnung von Verhand⸗ nis der Inlandsanleihe mit einer amerikaniſchen Finanz⸗ kommt Wird er das gleiche * 4 ———— * 4 . 2 „ K D ee F b r ee.„ e. eee een e b e e e r 299 u M ere D e e R nee eee Fr 4 Donnerstag, den 13. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 268 Hebung des Unſere Mitteilungen über die Beſtrebungen, den Mann⸗ heimer Karneval zu reformieren, haben zu folgender Zuſchrift aus dem Leſerkreiſe Veranlaſſung gegeben: Es iſt dringend notwendig, daß zur Hebung des Fremden⸗ verkehrs etwas geſchieht. Wenn wir uns in der nächſten Um⸗ gebung umſchauen, ſo ſehen wir, daß Dürkheim ſeinen Wurſchtmarkt hat, Schwetzingen ſein Spargelfeſt, Heidelberg ſeine Schloßbeleuchtung. Und Mannheim? Haben wir ein traditionelles Feſt, das alljährlich wiederkehrt? Nein! Alſo wäre hier einmal der Hebel anzuſetzen. Und zwar denken wir hierbei an den Maimarkt⸗Sonntag,⸗Montag und ⸗Diens⸗ tag. Beſonders der letztere Tag iſt doch der ſog. National⸗ feiertag der Mannheimer. An dieſen drei Tagen müßte außer den Rennen und dem Maimarkt ein großes Volksfeſt veranſtaltet werden, auf dem rheiniſcher und Mannheimer Humor ſich richtig enfalten könnten. Wenn die Meſſe nicht da wäre, ſo wäre es in Mannheim totenſtill. Wenn ein großes Volksfeſt ſtattfinden würde zu ganz niedrigen Eintrittsprei⸗ ſen, ſo würden ſich einmal alle Mannheimer beteiligen, zwei⸗ tens würden die Fremden, die die Rennen beſuchen oder den Maimarkt und die vielen Rechtsrheiner auch noch zu dem Volksfeſt gehen und Mannheim würde ſeinen ſogenannten Nationalfeiertag wirklich feſtlich begehen. Die Stadt Mann⸗ heim müßte beflaggt werden und abends müßte ein großes Feuerwerk oder eine Illumination den Abſchluß bilden. So würde die Maſſe die hierzu erforderlichen Ausgaben durch die Eintrittspreiſe beſtreiten. Es wäre dann die Aufgabe, überall eine groß angelegte Propaganda zu entfalten und es müßte irgend ein Name für dieſes Feſt gefunden werden, wie in Dürkheim, wo in der Hauptſache nur Wein getrunken wird, während das Feſt den Namen Wurſchtmarkt hat. Aber eine weitere Aufgabe wäre durchzuführen. gilt vor allem für die hieſigen Vereine. müßte es ſich zur Ehre anrechnen, einmal die Dies Jeder Verein Haupttagung ſeines Verbandes nach Mannheim zu verlegen. Wenn einmal die Vereine von dieſem Gedanken durchdrungen ſind und ſich dafür einſetzen, dann bin ich der felſenfeſten Ueberzeugung, daß Tauſende von Mitgliedern dieſer Vereine und Organiſationen nach Mannheim kommen. Wohl wird man ſagen, dies koſtet viel Arbeit und Mühe und beſonders recht viel Geld. Hier müßte die Stadtverwaltung Mannheim mit einſpringen und dem Feſte des gaſtgebenden Vereins tat⸗ kräftig unter die Arme greifen. Die meiſten Vereine ſind einer Landesorganiſation angeſchloſſen. Es wäre daher am Platze, daß zu dieſen Beſprechungen, die die neue Vereinigung ab und zu abhalten will, die Vorſtände dieſer Vereine ein⸗ laden würden. Dann wäre Gelegenheit gegeben zu einer offenen Ausſprache und die Vorſtände dieſer Vereine könnten einmal ihrem Herzen Luft machen und ſagen, wo ſie der Schuh drückt. Selbſtverſtändlich müßte die Stadtverwaltung für all dieſe Veranſtaltungen die Vergnügungsſteuer weit⸗ gehendſt ermäßigen. Auch der Gedanke der . Schaffung eines Ehrenmals, der dieſer Tage in der„N. M..“ zur Diskuſſion geſtellt wurde, iſt nicht von der Hand zu weiſen. Das Denkmal dürfte jedoch nicht nur für gefallene Mannheimer gelten, ſondern für alle Badenſer, die ihr Leben für das Vaterland hingegeben Haben. Die vielen militäriſchen Vereine hätten dann Gelegen⸗ heit, ſich zuſammenzuſchließen. Gerade Mannheim, das ſo wunderbar am Rheine gelegen und ſozuſagen die Hauptſtadt Badens iſt, wäre der geeignete Ort hierfür und der Platz am Schnickenloch würde ſich glänzend dafür eignen. Faſt jeder Staat hat ein Grabmal für einen unbekannten Soldaten. Wo bleibt Deutſchland? Wäre da nicht Gelegenheit, hier etwas Großartiges zu ſchaffen? Es wäre bedauerlich, wenn der Vorſtand des„Feuerio“ ſich der Bewegung zur Reform des Karnevals fernhalten würde. Jeder Bürger hat die Pflicht, an dieſer Aufgabe mit⸗ zuarbeiten. Es wäre vielleicht nicht von der Hand zu weiſen, wenn ſich aus den Beſtrebungen ein Verein entwickeln würde, der es ſich zur Hauptaufgabe ſetzt, mit dem Verkehrsverein zum Wohle Mannheims zu arbeiten. Jeder Mannheimer müßte Mitglied des Vereins werden. Der Beitrag müßte ſo niedrig mannheimer Fremdenverkehrs des Städt. Nachrichtenamtes, daß die üblen Gerüche, die ſich Nur die Maſſe und der Wille der Maſſen kann etwas ſchaffen. So müßten auch die im Winter ſtattfindenden Veranſtaltungen mehr für die Maſſe zugeſchnitten ſein. Die hohen Eintritts⸗ preiſe und die daraufliegenden Steuern und Mieten des Roſengartens müßten ganz erheblich vermindert werden. dan die Maſſe kommt, dann hat auch die Stadt den Nutzen avon. Wie ſich an der letzten Faſtnacht das Straßenleben geſtal⸗ tet hat, wiſſen wir alle. Am Faſtnachtsſonntag und⸗Dienstag wanderten Tauſende durch die Planken und ſchauten ver⸗ gebens nach dem Maskentreiben aus. Wenn nicht immer am Faſtnachtsdienstag, wenn die Dunkelheit hereingebrochen iſt, einige Grüppchen das Verbot der Maskierung überſchreiten würden, wäre es tatſächlich totenſtill. Es muß zugegeben wer⸗ den, daß die Beſchränkung der Maskenfreiheit etwas hinderlich iſt und daß bisher die Zeiten nicht dazu angetan waren, fröh⸗ lich und heiter zu ſein. Vielleicht bringen uns die kommenden Jahre andere Zeiten, dann werden auch die Menſchen wieder anders. Es iſt begrüßenswert, daß ſich Männer gefunden haben, die feſten Willens ſind, poſitiv zum Wohle der Stadt Mannheim zu arbeiten. Darum nicht verzagt, wenn auch Ge⸗ genangriffe erfolgen. Friſch gewagt iſt halb gewonnen! Städͤtiſche Nachrichten Wer iſt der Geſtank-Erreger? Die im Dienstag Abendblatt veröffentlichte Mitteilung in der Nacht zum Dienstag in der Weſtſtadt wieder beſonders ſtark bemerkbar machten, von dem Metallwerk M. Dreyfuß u. Söhne herrührten, veranlaßte die Firma zu einer Er⸗ widerung, der wir folgendes entnehmen: „Es ſind ſchon früher des öfteren in dieſer oder jener Zeitung Artikel gebracht worden, bei denen mehr oder weni⸗ ger darauf hingewieſen wurde, daß die in Mannheim vor⸗ kommenden üblen Gerüche auf unſer Unternehmen zurück⸗ zuführen ſeien. Wir haben von einer Erwiderung abgeſehen, weil die zuſtändigen Stellen, wie Bezirksamt, Ge⸗ werbeaufſichtsamt uſw., ſich bereits wiederholt und hinreichend davon überzeugt haben, daß die üblen Mann⸗ heimer Gerüche nicht von unſerem Werk ſtammen und daß unſer Betrieb in keiner Weiſe weder für Menſchen und Vieh geſundheitsſchädlich iſt, noch der Vegetation in irgend einer Weiſe ſchadet. Da aber die Angriffe nicht aufhören, halten wir es im Intereſſe der öffentlichen Meinung nun doch für nötig, auch die in den Mannheimer Zeitungen erſchienenen jüngſten Artikel zu erwidern. Zunächſt ſei erwähnt, daß wir unſeren Betrieb von Heil⸗ bronn erſt im Frühjahr 1927 nach Mannheim verlegt haben. Die Einwohnerſchaft von Mannheim müſſe aber wiſſen, daß ſchon viele Jahre vor dieſem Zeitpunkt über die üblen Ge⸗ rüche in Mannheim geklagt und auch in Zeitungen darüber geſchrieben wurde. Durch dieſe Tatſache dürfte ſchon allein bewieſen ſein, daß die Geruchplage nicht auf unſeren Betrieb zurückzuführen iſt. Wir betreiben in unſerem Werk Rheinkai⸗ ſtraße 8a nichts weiter als eine Metallgießere i. Der⸗ artige Betriebe beſtehen in Mannheim in größerer Anzahl, ohne daß bis jetzt jemand auf die Idee gekommen wäre, die Mannheimer Geruchplage würde auf Metallgießereien zurück⸗ zuführen ſein. Jedem Metallgießer, man ſollte beinahe meinen jedem Laien, müßte es plauſibel ſein, daß in einer Metallgießerei keine geſundheitsſchädlichen Gerüche entſtehen können, die ein ganzes Stadtviertel verſeuchen, und daß die Mannheimer Geruchplage ganz unmöglich von einem der⸗ artigen Betrieb herrühren kann. Der Artikel in der„NM.“„Eine furchtbare Nacht“ be⸗ ſtätigt dies, denn der Artikelſchreiber gibt ausdrücklich an, daß die Geruchplage in der Nacht zum Montag ganz furchtbar war. Wir können aber nachweiſen und auch unſere aus etwa 80 Mann beſtehende Belegſchaft kann das bezeugen, daß wir, ſolange wir in Mannheim anſäſſig ſind, unſeren Betrieb von Sonntag früh 6 Uhr bis Montag früh 6 Uhr ſtets und zwar vollſtändig geſchloſſen haben. Ueble Gerüche von unſerem Betrieb konnten alſo in der Nacht auf Montag unmöglich aus⸗ ſtrömen, ganz abgeſehen davon, daß in unſerem Betrieb über⸗ haupt keine Möglichkeit beſteht, üble Gerüche ausſtrömen zu laſſen und zwar deshalb nicht, weil ſolche nicht vorhan⸗ den ſind und bei der Art unſerer Fabrikation un⸗ möglich entſtehen können. Der Artikelſchreiber„Eine furchtbare Nacht“ beſtätigt alſo, vielleicht ungewollt, aber mit treffender Sicherheit, daß die üblen Gerüche, die in Mann⸗ heim vorkommen, nicht von unſerem Betrieb herrühren.“ Preisſenkung für einzelne Marktwaren Der gegen 11 Uhr niedergegangene Regen hatte zur Folge, daß zahlreiche Marktbeſucher vorzeitig den Markt ver⸗ ließen, wodurch das Verkaufsgeſchäft weſentlich beeinträchtigt wurde. Zum Markt gehört nun einmal ſchönes Wetter, ſonſt bleiben die Konſumenten zuhauſe. Heute vormittag waren ſie aber ſchon ſehr frühzeitig auf dem Markt. Bereut hat es niemand. Die Ware ſah friſch und verlockend aus und man bekam ſie aus erſter Hand. Lebhaftes Intereſſe zeigte ſich für Kirſchen, die von 70 und 75 Pfg. heute auf 40 und 45 Pfg. zurückgegangen ſind. Spargeln haben ihren bis⸗ herigen Preis behauptet. Die Hochſaiſon von Kopfſalat kam inſofern zum Ausdruck, als der Kopf um 7 Pfg. zu haben war. Die Nachfrage war daher ſehr ſtark. Eine weitere erfreuliche Preisſenkung war in neuen Kartoffeln feſtzuſtellen. Verlangt wurde durch⸗ ſchnittlich 16 Pfg. für das Pfund. Erſtmals in dieſem Jahr ſah man auf dem Markte neue Stachelbeeren. Das Pfund koſtete allerdings noch 35 Pfg. Schlangengurken kommen von Markt zu Markt in immer größerer Menge zum Verkauf. Für Feinſchmecker gab es köſtliche Walderd⸗ beeren zu dem Liebhaberpreis von 1,50 J. Für große Gar⸗ ten⸗ und Felderdbeeren, die fälſchlicherweiſe unter dem Namen Ananas angeboten werden und in den Handel kamen, verlangten die Erzeuger 65 Pfg. für das Pfund. Grüne Erbſen kamen hauptſächlich von der Bergſtraße in großen Mengen. Auch die Blumen⸗ und Pflanzenſtände hatten reiche Auswahl in prächtiger blühender Ware. Bevorzugt wurden Pflanzen für die Balkon⸗ und Fenſterſchmückung. Berückſichtigt man noch die großen Zufuhren in Mangold und Wirſing, ſo muß konſtatiert werden, daß die Hausfrau die größte Auswahl zur Aufſtellung eines Küchenzettels hatte. Vom Städt. Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Verbraucher⸗ preiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Neue ausl. Kartoffeln 18 bis 28; Alte Kartoffeln 5,5—6,5; Wirſing 30—40; Rotkraut 35—40 Blumenkohl, Stück 60—100; Karotten, Bſchl. 15—25; Gelbe Rüben 28 bis 30; Spinat 30—40; Mangold 30—35; Zwiebeln 13—15; Grüne Erbſen 25—35; Grüne Bohnen 60—200; Ober Kohlraben, Stück 12 bis 20; Rhabarber 15; Kopfſalat, Stück—20; Endivienſalat, Stück 20 bis 25; Kreſſe 40; Lattich 40; Tomaten 80—110; Radieschen, Bſchl. 4 bis 7; Rettich, Bſchl. 10—15, Rettich, Stück 15—20; Meerrettich, Stück 20—100; Gurken, gr. 40—80; Suppengrünes, Bichl.—10; Peterſilie, Bſchl.—10; Schnittlauch, Bſchl.—6 Lauch, Stück 10—15; Aepfel 48 bis 75; Kirſchen 40—45; Erdbeeren(Anawas) 65—80; Stachelbeeren 35 Zitronen, Stück—8; Orangen, Pfd. 38—40; Bananen, Stück 16—18: Süßrahmbutter 200—220; Landbutter 170—180; Weißer Käſe 507 Eiter, Stück—15; Aale 160—180; Hechte 160; Karpfen 140—160; Schleien 160 bis 180; Breſem 80100; Backfiſche 50—60; Kabeljau 60—70 Schell⸗ fiſche 60—70; Goldbarſch 60; Seehecht 70—80; Hahn, geſchlachtet, Stück 250—600; Huhn, geſchlachtet Stück 250600; Enten, geſchlachtet, Stück 400—750; Tauben, geſchlachtet, Stück 100—120; Gänſe, geſchlachtet, Pfd. 200; Stück 1200; Rindfleiſch 120; Kuhfleiſch 80; Kalbfleiſch 140; Schweinefleiſch 180; Gefrierfleiſch 74. * * Zweite juriſtiſche Prüfung. Auf Grund der im Früh⸗ jahr beſtandenen zweiten juriſtiſchen Prüfung ſind folgende Referendare zu Gerichtsaſſeſſoren ernannt worden: Dr. Hans Anſchütz aus Heidelberg, Dr. Hans Arnold aus Leipzig, Dr. Kurt Bader aus Mannheim, Ludwig Braun aus Saarbrücken, Dr. Erich Emanuel aus Landau, Kurt Em⸗ merich aus Frankfurt a.., Artur Frank aus Mannheim, Willi Friedmann aus Eppingen, Egon Fritz aus Bühl, Dr. Ernſt Haas aus Oppenau, Max Hecht aus Karlsruhe, Joſef Hehn aus Lauda, Franz Heizmann aus Karlsruhe, Walter Holdermann aus Mannheim, Dr. Johann Horn aus Bu⸗ ſendorf, Max Kamm aus Buchen, Friedrich Kauffmann aus Bensheim, Dr. Rudolf Knauß aus Karlsruhe, Hermann Mack aus Wiesloch, Willy von Mühlenfels aus Wolfenbüttel, Gün⸗ ther Ritzmann aus Karlsruhe, Herbert Rudmann aus Pforz⸗ heim, Joſef Ruzek aus Karlsruhe, Hans Schneider aus Karls⸗ ruhe, Dr. Karl Schneider aus Karlsruhe, Dr. Friedrich Karl Simon aus Stettin, Joſef Thomas aus Mannheim, Dr. Willy Uhl aus Freiburg, Hans Benedey aus Luzern, Dr. Friedrich Weickgenannt aus Karlsruhe, Karl Weis aus Mannheim, Edmund Wiedemann aus Rot, Hans Zimmerer aus Karlsruhe. 0 wie möglich gehalten werden, damit Jeder beitreten könnte. ... ˙ͤ T. ee ae 2 Theater und Muſil Ein Müuchner Student als Dramatiker. Unſer Münch⸗ ner Mitarbeiter ſchreibt uns über ein intereſſantes dramati⸗ ſches Experiment in München: Es iſt an dieſer Stelle ſchon mehrfach von der Münchner„Akademiſchen Spielſchar“ die Rede geweſen, jener Studenten⸗ und Studentinnen⸗Gruppe, die von Zeit zu Zeit, bald im Univerſitätshof, bald auf der Bühne des neuen, großangelegten„Studentenhauſes“ Auf⸗ führungen dramatiſcher Werke veranſtaltet und dabei die ernſteſte Aufmerkſamkeit aller berufenen Kreiſe findet. Eine Anzahl dieſer Theſpis⸗Kärrner hat ſich auch ſchon im Lande der„zünftigen“ Thalia anſiedeln können. Vor allem ſind es die Münchner Kammerſpiele, die mehrere Mitglieder dieſer Schar nun zu den Ihren zählen. Die Spielſchar hat mit be⸗ ſonderem Erfolg das klaſſiſche und nachklaſſiſche Vers⸗Stück gepflegt: Hebbels Nibelungen waren der große Auftakt ihrer Tätigkeit, dann gaben ſte den„Taſſo“ und blieben auch bei der Uraufführung eines heutigen Dichters, Albrecht Schaeffers, der mit ſeinem„Demetrius“ neuen Wein in alte Schläuche goß, ihrer Linie eigentlich treu. Nun aber wagten ſie ſich mal an etwas Modernes, ſie verſuchten ſich an der Uraufführung eines Werkes, das aus ihrer Mitte geboren wurde.„Der Freudentag“ iſt eine Komödie des jungen Roland Zierſch, Sohnes des Schriftſtellers Walther Zierſch. Sie verbindet das in letzter Zeit wieder ſehr beliebt gewordene Kolonialmilieu(Feuchtwanger, Ortner u..) mit Sträflings⸗ erziehungs⸗Problemen, ohne daß ihr Verfaſſer allerdings bei dem ſchon vor anderthalb Jahren geſchriebenen Stück an Kon⸗ junktur und Tendenz dachte. Er möchte überhaupt nicht, daß wir die Bemühungen ſeines idealiſtiſchen Gouverneurs, ſei⸗ nen Sträflingen in der Kolonie eine Idylle des Friedens und der Herzlichkeit zu ſchaffen, als Problem ſehen und wünſcht uns nur von der Komik dieſes Gouverneurs zu überzeugen, ebenſo wie er den ſehr ſkizzenhaft gegebenen Antipoden des Menſchenfreundes nicht als Vertreter der anderen Richtung, ſondern nur als Perſönlichkeit gewertet wiſſen will. Komödie wird dann jener„Freudentag“, der die Sträflinge entſpannen ſoll, aber zu einer Revolte führt und damit endet, daß ebenſo der Gouverneur mit ſeinen Beſtrebungen ac absurdum geführt wird wie der Regierungsmann, den die Lumpen, die ſich ihm zuerſt ergeben haben, überliſten... Es iſt ſchwer, Zierſch zu folgen und in einem Problem⸗Stück nur die Komik des Trä⸗ gers des Problems auf ſich wirken zu laſſen. Mit der ſchönen Unbekümmertheit der Jugend läßt der Verfaſſer ſeine Figuren freie im Raume ſchweben, aber er zeigt eine friſche Fabulie⸗ rungsluſt, die erfreut und entwaffnet. Zierſch hat auch dra⸗ matiſchen Inſtinkt, ſeine ſechs Bilder ſind richtig gebaut, im Dialog ſteht Schlagkraft einzelner Partien neben viel Bana⸗ lem, aber alles iſt— vor allem in den Figuren— noch recht naiv geſehen und ohne rechte Atmoſphäre. Marionetten, nicht ohne vriginelle Bemalung, bewegen ſich gegeneinander. Mit hellem und ſchönem Eifer ſpielte die akademiſche Spielſchar dieſes Stück, und es war nur bedauerlich, daß dieſe jungen Leute, von denen ein Großteil ſicherlich talentiert iſt, der Füh⸗ rung eines Regiſſeurs ermangelten. Ein Fachmann hätte auch dem Dichter geholfen, hätte Härten ausgeglichen und die Wir⸗ kungen geſteigert. Ganz famos war das Bühnenbild, das gleichfalls Eigenbau vorſtellte.— Die Beſucher, zu denen gei⸗ ſtige Elite gehörte, munterten Verfaſſer und Darſteller mit lebhafteſtem Beifall zu künſtleriſcher Weiterarbeit auf. r. r. e Korngold als Operndirektor. In Wien plant man die Gründung einer komiſchen Oper, als deren Direktor Erich W. Korngold figurieren wird. 4 Opernneuheiten. Ernſt Kreuek hat eine neue fünf⸗ aktige Oper vollendet, die ſich das„Leben des Oreſt“ be⸗ titelt und die im Neuen Leipziger Theater in der nächſten Spielzeit zur Uraufführung gelangt.— Die Staatsoper in Berlin und das Stadttheater in Leipzig haben das Ballett „Die Erſchaffung der Welt“ von Darius Milhaud zur Uraufführung in Ausſicht genommen.— Eine Ballett⸗ novität„Dionyſia“ von Ebbe Hamerik wird vom Lan⸗ destheater in Braunſchweig zur deutſchen Uraufführung ge⸗ bracht. e Der Franz⸗Liſzt⸗Bund hält am 15. und 16. Juni in Weimar ſeine erſte Mitgliederverſammlung ab. Ein Feſt⸗ konzert am 15. Juni unter der Leitung Siegfried Wagners mit Joſeph Pembaur als Soliſten, eine muſtkaliſche Feier⸗ ſtunde von Prof. Pembaur am 16. Juni vormittags und die Erſtaufführung von Siegfried Wagners„Bana⸗ dietrich“ im Deutſchen Nationaltheater bilden den künſt⸗ leriſchen Rahmen. Zeitung ſiehe die Anzeige.) Aphorismen Von K. H. Waggerl⸗ Salzburg Nicht die großen Fehler, die kleinen Schwächen machen einen Menſchen unerträglich. Am unerträglichſten machen ihn aber die kleinen Tugenden. 6 Man tut nicht wohl daran, Dinge, die man liebt, frei um ſich aufzuſtellen. Sie rächen ſich furchtbar für jeden achtloſen Blick, für jedes zerſtreute Beiſeiteſchieben: ſie werden lang⸗ weilig. *. Wenn Dich die Mücken ſtechen, gleich iſt ein Wohlwollen⸗ der da, ſie mit Brenneſſeln zu verjagen. * Man redet niemandem lieber Uebles nach als einem, dem man vergeblich geſchmeichelt hat. * Leute, die keine Dummheiten machen, ſind gewöhnlich zu dumm dazu. An der Schwelle der Weltmeiſterſchaft Ueber bekannte Boxer wird viel geſchrieben. Daß aber ein Boxer ſelbſt über ſich, ſein Training und ſeine Eindrücke vor und während des Kampfes berichtet, gehört zu den Seltenheiten. Die Kölniſche Illuſtrierte Zeitung hat Max Schmeling, der am 27. Juni mit Paolino den Ausſcheidungs⸗ kampf um die Weltmeiſterſchaft austragen wird, zu einer Reihe von Aufſätzen verpflichtet. Der erſte dieſer Artikel aus der Feder des berühmten Boxers erſcheint in dem vorliegenden Heft. Schmeling berichtet über ſeine Reiſe und den Empfang in Amerika, die Trainingsverhältniſſe und ſeine Ausſichten. Artikel und Bilder ſind geeignet, auch dem einen Einblick in die Welt des Boxſports zu gewähren, der bisher dieſen Din⸗ gen fernſtand.— Ein Bilderaufſatz„Paris, das Exil der Könige“ zeigt eine ſtattliche Anzahl ehemals gekrönter Häupt⸗ ter, wie ſie leben und was ſie im Exil treiben. Weiter nennen wir an Bildern„Eiskimokenterung“,„Tauſend Krokodile“, „Buchbinderei als Frauenberuf“,„Das Radioflugzeug“ und die aktuelle Bildberichterſtattung. Ueber den Bezug der 1 4. Seite. Nr. 268 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 13. Junk 1929 Verkehrs ⸗Anfälle in Mannheim * Rablerunfall. In der Breiteſtraße wurde ein 62jähriger Mann, der heute vormittag mit ſeinem Rad in dem Stra⸗ ßenbahngleis hängen blieb, von einer Radfahrerin aus Sand⸗ Hofen ſo ungeſchickt umgefahren, daß er ſich den rechten Fuß brach. Ein Auto brachte den Verletzten nach ſeiner in der Jungbuſchſtraße gelegenen Wohnung. * Verkehrsſtörung. Eine Frau ſtand heute mittag im Friedrichsring mitten auf der Straße und rief nach ihrem Hund, einem kleinen weißen Fox. Obwohl das Tier nicht auf den Ruf hörte, blieb die Frau ſtehen und veranlaßte da⸗ darch das Abſteigen von vier Radfahrern. Auch ein Perſonen⸗ auto mußte anhalten. Der Beifahrer eines Lieferwagens dog ſich beim Abſpringen eine Fußverſtauchung und eine ſehr ſchwere Kinnverletzung zu. 8 Kommunale Chronik Kreisverſammlung des Kreiſes Karlsruhe Die ordentliche Kreis ⸗ Verſammlung des Kreiſes Karlsruhe wurde in Anweſenheit des Landes⸗ kommiſſärs Wolf durch den Vorſitzenden des Kreisrates, Oberlandesgerichtsrat Strit t, eröffnet. Der Kreisvorſitzende gab Erläuterungen zum Vo ranſchlag für 1929, der in Ausgaben mit 2 386 140, in Einnahmen mit 1233 670/ ab⸗ ſchließt, ſo daß ein ungedeckter Fehlbetrag von 1152 470 (gegen 1928 24 848/ mehr) durch Kreisſteuern aufge⸗ bracht werden müſſen. Die Vorauszahlungen ſollen 19 Hundertteile der Steuergrundbeträge betragen, und zwar 7,6 Pfg. vom Grundvermögen, 3,04 Pfg. vom Betriebsver⸗ augen und 57 Pfg. vom Gewerbeertrag für je 100 Pfg. Steuerwert. Die Unterhaltung der Straßen und Wege beanſprucht einen Mehraufwand von 90 000. Man iſt erneut wegen eines Anteils der Kreiſe an der Kr af t⸗ fahrzeugſteuer bei der Regierung vorſtellig geworden, hat aber, da die Frage mit dem Finanzausgleich zuſammen⸗ hänge, einen ablehnenden Beſcheid erhalten. In der Aus⸗ ſprache wurde u. a. die(von der Regterungsdenkſchrift übri⸗ gens angekündigte) Umwandlung der Kreisſtraße Pforz⸗ heim Bretten in eine Landſtraße verlangt und ſchließlich der Vorausbeitrag der Weggemeinden für Unterhaltung der Kreiswege auf 75 Pfg. je Meter Weglänge feſtgeſetzt. Beim Punkt„Landwirtſchaftliches Schulweſen“ wurde eine Eingabe an das Miniſtertum gebilligt, die ſich gegen die geplante Neu⸗ regelung richtet. Schließlich gelangte der ganze Voranſchlag mit allen Stimmen gegen die der drei Kommuniſten zur An⸗ nahme, mit der gleichzeitigen Ermächtigung, Anleihen im Betrag von 103 000% aufzunehmen, woraus ein zu 3 v. H. verzinsliches Darlehen von 42 000/ an die Gemeinde Graben zum Umbau der Kreislandwirtſchaftsſchule gegeben werden ſoll. Ferner ſollen auf dieſe Weiſe die Mittel zum Bau der Kanalbrücke in Niefern und zur Pflaſterung der Kreisſtraße Nr. 1 in Bretten beſchafft werden. Außerhalb der Tagesordnung berichtete der Vorſitzende des Aufſichtsrats der Badiſchen Lokaleiſen bahn AG., Abg. Rechtsanwalt Wilhelm Frey, über die finanziellen Schwierigkeiten dieſes Unternehmens, die dringend die Sanie⸗ rung erheiſchten. Nach lebhafter Ausſprache ſtimmte die Ver⸗ ſammlung einer Entſchließung zu, die Befreiung von dem unterm 22. Dezember 1920 abgeſchloſſenen Vertrag verlangt und es der freien und unbeeinflußten Entſcheidung der Kreis⸗ verſammlung vorbehält, ob und inwieweit der Kreis als Hauptaktionär der Bleag bei der Sanierung mitwirkt. In etwa zwei Monaten ſoll über die endgültige Stellungnahme in einer außerordentlichen Kreisverſammlung Beſchluß ge⸗ faßt werden. 1 DODrühl, 12. Juni. Aus der jüngſten Gemeinderats⸗ ſitzungen iſt zu berichten, daß die Gemeinde Brühl dem Verein„Selbſthilfe badiſcher Kriegsblinder e..“ als unter⸗ ſtützendes Mitglied beitritt und einen Jahresbeitrag zahlt.— Die Ausſchellgebühren in der hieſigen Gemeinde werden mit ſofortiger Wirkung auf 4 Mk. erhöht.— Eine hier nicht wohnungsberechtigte Familie iſt polizeilich auszu⸗ welſen. Heddesheim, 12. Juni. In der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung wurde von einem Schreiben der Badiſchen Girozentrale in Mannheim über die Erhöhung des Zins⸗ fußes auf 11 v. H. für die 100 000% Baudarlehen Kenntnis genommen.— Die Jagdverpachtung an Hch. Beck in Maun⸗ heim wurde genehmigt.— Auf dem Umbruchgelände ſoll ein Teil Grünfuttergemenge angepflanzt werden.— Die Gras⸗ verſteigerung der Feldwege wurde genehmigt.— Da Amts⸗ vollzieher Kautz ſchon läugere Zeit erkrankt iſt, ſoll dieſes Amt zur Bewerbung öffentlich ausgeſchrieben werden. Tagungen Württemberg⸗Badiſche Bankbeamten⸗Tagung Der Gau Württemberg⸗Baden des Deutſchen Bankbeam⸗ ten⸗ Vereins hielt letzter Tage ſeine diesjährige Vorſtands⸗ konferenz in Heilbronn ab. Zur Tagung hatten alle Bankplätze Württembergs und Badens zahlreiche Vertreter entſandt. Der vom Gauvorſteher W. Jeuck Stuttgart erſtattete Geſchäftsbericht zeigte eine erfreuliche und überaus ſtarke Fortentwicklung des D. B. V. in Würtemberg und Baden. Im Geſchäftsjahr 1928⸗29 konnten allein 404 neue Mitglieder in dieſem Bezirk dem D. B. V. zugeführt werden und ſeit 1. April ds. Is. iſt die Mitgliederzahl bereits um weitere 200 geſtiegen. Die weitaus große Mehrheit der kaufmänniſchen Bankangeſtellten in Württemberg und Baden bekennt ſich zum D. B. V. Dies zeigte auch die vorgetragene Betriebsräteſtatiſtik, nach der der Deutſche Bankbeamten⸗Verein mehr als das dreifache an Betriebs⸗ ratsmitgliedern im Bankgewerbe gegenüber allen anderen gewerk⸗ ſchaftlichen Verbänden beſitzt. Der Rechts ſchutz des Verbandes erzielte im Berichtsjahr 1928⸗29 allein in Würtemberg⸗Baden an Ab⸗ gangsentſchädigungen, Gehaltsnachzahlungen uſw. die überaus ſtatt⸗ liche Summe von faſt 60 000 Mk. Die vom D. B. V. überall veran⸗ ſtalteten und ſtark beſuchten fachwiſſenſchaftlichen Vorträge dienten der Berufsausbildung und der Vermittlung von Kenntniſſen über beden⸗ tende wirtſchaftliche und finanzielle Gegenwartsfragen. Ueberaus groß war die Zahl der vermikselten Stellungen in Anbetracht der leider ſich noch ſelten zeigenden Vakanzen im Bankgewerbe. Der von einer regen und erfolgreichen Tätigkeit zeugende Geſchäftsbericht fand ein⸗ ſtimmigen Beifall und in einer lebhaften Ausſprache allgemeine Zu⸗ ſtimmung. Die in der Ausſprache gemachten Ausführungen der ein⸗ zelnen Vertreter zeigten deutlich, daß der auf freiheitlich⸗nationaler Grundlage ſtehende Deutſche Bankbeamten⸗Verein immer mehr die Einheitsorganiſation aller kaufmänniſchen Bankangeſtellten wird. In einem beſonderen Vortrag wurde noch die Bedeutung des Entwurfs eines Wohn heimſtättengeſetzes behandelt und ſeine alsbaldige Verwirklichung verlangt. In den zum Schluß der Tagung einſtimmig angenommenen Entſchließungen wurde mit Ge⸗ nugtuung der Tarifabſchluß vom 17. April ds. Is., der die Sonder⸗ zuhlungen zu Weihnachten und zum Abſchluß tarifvertraglich feſtlegt, begrüßt und der Leitung des Verbandes Anerkennung und Vertrauen adh igen Nachdem durch die Aufſchüttungen mit dem ausgebagger⸗ ten Material des Neckarkanals längs der Straße Heidel⸗ berg— Schlierbach das Ufergelände eine erhebliche Verbreiterung erfahren hat, beginnt die Straßenbahn⸗ verwaltung mit der Verlegung der Gleiſe auf der eng⸗ ſten Strecke Weißer Uebergang bis Jägerhaus. Laut Ausſchreiben des Finanzminiſteriums als vorgeſetzte Staatsbehörde ſucht die Stadtgemeinde um die Genehmi⸗ gung zum zweigleiſigen Ausbau der Straßenbahn auf der genannten Strecke nach, zugleich zur Verlegung des vorhandenen Gleiſes. Das zu erſtellende Gleis zweigt öſtlich vom weißen Uebergang durch eine einzubauende Weiche von der beſtehenden eingleiſigen Anlage ab und zieht nördlicher⸗ ſeits längs der aus der Straßenmitte gegen den ſüdlichen Straßenrand zu verlegenden bisherigen Gleiſe bis vor das Jägerhaus, woſelbſt es durch eine zu erſtellende Weiche wieder in die alte Gleisanlage einmündet. Somit iſt wenigſtens auf dieſer Strecke einmal der zweigleiſige Betrieb in Ausſicht ge⸗ nommen und damit den Fuhrwerken und Fahrzeugen eine eigene Fahrbahn bereitgeſtellt; denn ſo wie die Verhältniſſe jetzt dort liegen, kommen die Fahrzeuge bei der engen Aus⸗ weichſtelle in eine gefährliche Sackgaſſe. Zu bedauern iſt, daß die Auffüllung und Verbreiterung der Straße beim Jäger⸗ haus haltgemacht hat und der ehemalige Badeplatz und die Rückſeite des Schlierbacher Schulhauſes von der Verbreite⸗ rung ausgeſchloſſen wurden; wäre dies geſchehen, dann hätte die Elektriſche eine gerade, überſichtliche Strecke auf der Neckarſeite, So aber muß ſie immer noch die ſtarke ſteigende Kurve am Schwarzen Schiff mit dem ſtarken Fuhrwerksver⸗ kehr auf engem Weg nehmen. Vielleicht erfüllt ſich aber der Wunſch der Fahrzeugbeſitzer auch einmal, der dahin geht, ge⸗ Die ſchönſte Frau der Welt „Miß Auſtria“, Liſl Goldarbeiter aus Wien iſt auf der internationalen Schönheitskonkurrenz in Galveſton (Staat Texas, Nordamerika) zur„Miß Univerſum“, d. h. zur ſchönſten Frau der Welt gewählt worden. Aus dem Lande perſonal⸗Veränderungen im badiſchen Staatsdienſt Verſetzt wurden: Die Profeſſoren: Karl Sohm von der Lehrerbildungsanſtalt in Karlsruhe an jene in Freiburg, E. Pfeiffer von der Leſſingſchule in Karlsruhe an die Lehrer⸗ bildungsanſtalt in Freiburg. Dr. Friedrich Röhrer vom Gymnaſium in Heidelberg an die Lehrerbildungsanſtalt da⸗ ſelbſt, Dr. Franz Schneider von der Realſchule in Gerns⸗ bach an die Lehrerbildungsanſtalt in Karlsruhe; die Studien⸗ räte; Ludwig Seufert vom ehem. Lehrerſeminar Freiburg an die Lehrerbildungsanſtalt daſelbſt, Otto Autenrieth vom ehem. Lehrerſeminar Heidelberg ſowte Emil Hoff ⸗ meiſt er vom ehem. Lehrerſeminar Freiburg an die Lehrer⸗ bildungsanſtalt in Heidelberg, Robert Pracht von der Hum⸗ boldtſchule in Karlsruhe an die Lehrerbildungsanſtalt in Freiburg; die Muſiklehrer: Guſtav Bier vom ehem. Lehrer⸗ ſeminar Freiburg und Bruno Rummel von der Rotteck⸗ Oberrealſchule in Freiburg an die Lehrerbildungsanſtalt in Freiburg; Gewerbelehrer Willi Seilnacht an der Gewerbe⸗ ſchule in Weinheim an jene in Bühl. Schwerer Motorradunfall * Pforzheim, 12. Juni. Geſtern abend ereignete ſich in dem benachbarten Niefern ein ſchwerer Motorradun⸗ fall. Der Schloſſer Barth fuhr mit ſeinem Motorrad mit Betwagen in übermäßigem Tempo, verlor die Gewalt über das Rad und wurde gegen einen Telegraphenmaſt ge⸗ ſchleudert. Das Motorrad ſauſte in eine Gruppe Ar⸗ beiter hinein und verletzte drei Perſonen, darunter ein Mädchen ſchwer. Der verunglückte Fahrer wurde ins Krankenhaus eingeliefert, wo er im Laufe des geſtrigen Abends noch aeſtorben iſt. * * Heidelberg, 12. Juni. Bei ſehr ſtärkem Wind ken⸗ terte im Neckar heute morgen um halb 8 Uhr bei der Frie⸗ drichsbrücke durch ſtarken Wellengang ein Boot. Während ſich ein Inſaſſe ans Ufer rettete, hielt ſich der andere mit bei⸗ den Händen am Bootsrand feſt, bis ihm die Kräfte ver⸗ ſagten, während das Boot am Verſacken war. Es gelang jedoch, den Mann ſchließlich noch zu retten. * Böhringen bei Radolfzell, 12. Junt. Der erſt 13 Jahre alte Sohn des Landwirts und Bahnarbeiters Adolf Bau m⸗ gärtner hier trat vor etwa acht Tagen in einen roſtigen Nagel. Er ſchenkte der unbedeutenden Verletzung keine Be⸗ achtung, bis eine Verſchlimmerung eintrat. Er wurde dann ins Radolfzeller Krankenhaus gebracht, wo er an Wund⸗ * ſtarrkrampf geſtorben iſt. Skraßenverbreiterungen in Heidelberg rade dieſe unüberſichtliche gefährliche Strecke von der Straßen⸗ bahn befreit zu wiſſen. Die Verbreiterung der Haupteinfahrtsſtraße von Mann⸗ heim her, der Bergheimerſtraße, iſt endlich auch beſchloſſene Sache. Der Kampf wogt ſchon lange hin und her. Bis zur mediziniſchen Klintk, die trotz des reichen Gartengeländes neckarſeits ihre beiden Flügel ſehr nahe an die Bergheimerſtraße gerückt hat,— an dem erſt vor wenigen Jahren erſtellten Neubau ſehr verwunderlich— iſt die Beſeitigung der Vorgärten und damit die Straßenverbreite⸗ rung gediehen; nun hat ſich das Unterrichtsminiſterium als Eigentümer der fiskaliſchen Gebäude nach langwierigen Ver⸗ handlungen bereit erklärt, auf der weiteren Strecke den zur Straßenverbreiterung benötigten Streifen der Vorgärten ab⸗ zutreten, doch ſo, daß vor den Kliniken die Vorgärten in einer Tiefe von durchſchnittlich 7 Meter belaſſen werden. Zwiſchen den beiderſeitigen Gehwegen von je 2,75 bezw. 3,75 Metern befindet ſich dann eine doppelte Fahrſpur von 6 Meter, eine Doppelgleisanlage von 5 Meter und eine(nördliche) einfache Fahrſpur von 3 Meter. Wäre es nach dem Wunſch der pri⸗ vaten Hausbeſitzer gegangen, die in der Entfernung der ge⸗ ſamten Vorgärten einen erheblichen Gewinn für ihre Grund⸗ ſtücke ſehen, ſo hätte die Bergheimerſtraße eine ſehr erheb⸗ liche Breite bekommen. Doch auch ſo dürfte die Straße mit 14 Meter Fahrbahn⸗Geſamtbreite die beſtehenden Mißſtände erheblich verringern. Auch für die Rohr bacherſtraße iſt der Beſchluß des Bezirksrats zur Verbreiterung ſchon erfolgt; auch hier haben nur noch vereinzelte Häuſer Vorgärten, die im Prozeßwege ihr Recht behaupten wollten. Auch hier hat eine Vereinbarung ſtattgefunden, ſodaß bei guter Finanzlage die Arbeiten begonnen werden können. Aus der Pfalz Aus Ludwigshafen 1 Schwere Unfälle * Ludwigshafen, 13. Juni. Geſtern nachmittag gegen 3 Uhr wurde in der Rheingönheimerſtraße das vier Jahre alte Töchterchen eines kaufmänniſchen Angeſtellten von Mundenheim von einem Motorradfahre r, einem ledi⸗ gen 18 Jahre alten Ar beiter von Mannheim ange⸗ fahren und zu Boden geworfen. Das Kind erlitt dabei einen Schädelbruch ſowie einen Bruch des linken Armes. Es wurde durch die Unfallwache ins Krankenhaus gebracht. Der Motorradfahrer ergriff nach dem Unfall die 8 Lucht. Er wurde von einem anderen Motorradfahrer eingeholt und nach Mundenheim zurückgebracht. Die Verletzungen des Kindes ſind lebensgefährlich.— Geſtern vormittag gegen 7 Uhr ſtie⸗ ßen Ecke der Heinig⸗ und Wernerſtraße das Perſonen⸗ auto eines Beſitzers von Heuchelheim und eine Rad⸗ fahrerin zuſammen. Dabei wurde letztere, eine ledige 18 Jahre alte Fabrikarbeiterin von hier, durch den Sturz vom Rade am Kopfe und am rechten Bein erheblich, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Als der Autofahrer die Ver⸗ letzte mit ſeinem Auto zu einem nahen Arzt bringen wollte, ſtieß er an der Kreuzung der Werner⸗ und Schillerſtraße mit einem aus Richtung Kaiſer⸗Wilhelmſtraße kommenden Stra⸗ ßenbahnwagen zuſammen. Perſonen wurden hierbeß nicht verletzt, aber das Auto ſchwer beſchädigt. Die verletzte Radfahrerin wurde ſchließlich von Paſſanten zum Arzt gebracht.— Am Mittwoch vormittag ſtießen an der Ecke Bismarck⸗ und Dammſtraße das Perſonenauto eines Prokuriſten von hier und eine Radfahrerin zuſammen. Dabei wurde letztere, ein Fräulein von Mannheim, von dem Auto eine kurze Strecke mitgeriſſen und dabei am Kopfe erheblich verletzt. Außerdem erlitt ſie eine Gehirn ⸗ erſſchütterung. Sie wurde mit dem Auto zu einem nahen Arzt und von da ins Krankenhaus verbracht.— Am 11. Juni, abends gegen 10 Uhr, wurde Ecke Oggersheimer⸗ und Maxſtraße eine ledige 17 Jahre alte Schneiderin von hier, die dort auf dem Fußſteig ſtand, von einem Moto r⸗ radfahrer umgefahren und dabei im Rücken und am linken Bein erheblich verletzt. Der Motorradfahrer hatte beim Paſſieren der Maxſtraße einen durch die Oggersheimerſtraße kommenden Straßen bahn wagen nicht rechtzeitig wahr⸗ genommen und fuhr zur Vermeidung eines Zuſammenſtoßes nach rechts auf den Fußſteig. * * Ludwigshafen, 11. Juni. Die Großhandels⸗Indexziffer zeigt im Monat Mai in allen Gruppen eine rückläufige Tendenz, ſo daß die Geſ tziffer von 137,1 im Vormonat auf 135,5 im Mai, das iſt 1,2 v.., zurückgeht. Die Reichs⸗ und Ludwigshafener Indexziffern bleiben dagegen faſt unver⸗ ändert. Während die Reichsziffer von 153,6 im April auf 153,5 oder um 0,1 v. H. zurückgegangen iſt, zeigt die Ludwigs⸗ hafener Ziffer eine kleine E rhöhung von 163,0 auf 163,5 oder um 0,3 v. H. Bei der Gruppe Ernährung ſtehen den Preisſenkungen bei Eiern und Gemüſe Preisſteigerungen bei Limburger Käſe, Hülſenfrüchten, Butter, Zucker und Obſt gegenüber, ſo daß dieſe Gruppe mit einer Steigerung von 0,1 v. H. faſt unverändert geblieben iſt. Die folgenden Grup⸗ pen„Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Kleidung“ haben keinerlei Aenderung erfahren. Nur die Gruppe„Sonſtiges“ iſt von 305,3 auf 312,2 oder um 23 v. H. geſtiegen. * Ludwigshafen, 12. Juni. Geſtern vormittag gegen 9 Uhr ſprang ein 45 Jahre alter Händler von hier in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, in den Petroleumhafen. Er wurde durch zwei Paſſanten aus dem Waſſer gezogen. Ur⸗ ſache: Nervenleiden.— Geſtern wurden hier in zwei verſchie⸗ denen Fällen falſche Zweimarkſtücke angehalten. Die Falſchmünzer bezw. Verbreiter des falſchen Geldes ſind noch nicht ermittelt. Schluß des redaktionellen Teils Magenbeschwerden d Brennen? Jasor ständig steigender Milllenen-Umsstz sowie des 10lAhrige Berteh firma beweisen am er 1 8 5 besten, daß unser Ori inal Bullrich-Sa 2 6. 0 Verciguungsstörungen und Sodbrennen lat. Verssumen Sſe nicht. ich heute n in tegget iar 60 F fg. u kauſen oder unsere fableften 200.25 U..50 K zu versuchen Auch Sie worden von der promplen Wreung dBerrascht sefn. Nur echt in b fecung mit dem ide des Eftiäders. A. W. 4 E. W. Zulirich, Barn W. A, R 1 4 * RA Donnerstag, den 13. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3— 5 N 8 2 5. Seite. Nr. 268 Den eigenen Mann erſchlagen Sachverfländigen⸗Gutachten und Plädoyers— 3 Jahre Gefängnis für Frau Bär 5 Heute vormittag 49 Uhr wurde die Verhandlung im Weinheimer Totſchlagsprozeß wieder aufgenommen. Als erſter Zeuge ſagte ein 53jähriger Landwirt aus, der Grund⸗ ſtücke hat, die an die von Bär angrenzten. Er ſchildert Bär als gewalttätig, im Dienſte ſei er ſtreng, aber gerecht geweſen. Der Zeuge ſah Bär oft betrunken. Er geht auch noch kurz auf die Familienverhältniſſe von Bär ein. Eine Aushilfe in einer Wirtſchaft, eine 24jährige Frau, er⸗ zählte, daß in der Wirtſchaft, in er ſie bediente, Bär öfters betrunken war. Die Zeugeneinvernahme wurde hierauf be⸗ endet, da auf weitere Zeugen verzichtet wurde. Die Sachverſtändigen haben das Wort Sachverſtändiger Dr. Graff⸗ Mannheim gab eine Darſtellung über ſeine Unterſuchungen. An dem einen Beil war das Blut einwandfrei feſtzuſtellen. Durch die Roſtbil⸗ dung ſeten die Spuren etwas verwiſcht. Bei der erſten Unter⸗ ſuchung konnte man ohne weiteres feſtſtellen, daß die Hiebe in die Tür mit dem blutigen Beil ausgeführt worden ſind, da die Holzteilchen auf der Blutſchicht lagerten. Auch an der Lage der Blutſpritzer auf der Tür war zu erſehen, daß mit blutigem Beil auf die Tür eingeſchlagen wurde. So wie die Tür bearbeitet wurde, ſei feſtzuſtellen, daß die Bearbeitung der Tür in durchaus gekünſtelter Weiſe vorgenommen wurde. Ein Mann wäre ſyſtematiſcher vorgegangen, er hätte verſucht, die Türe an einer Stelle einzuſchlagen. Spuren von Fuß⸗ kritten hätte man nicht wahrnehmen können, auch keine Ab⸗ drücke von einzelnen Nägeln. Es könnte aber trotzdem ſein, daß auf irgend eine Art und Weiſe an die Tür getreten worden ſei. Med.⸗Rat Dr. Götzmann⸗ Mannheim hat die Ange⸗ klagte in Unterſuchungshaft auf ihre Verantwortung der Tat hin unterſucht. Was an der Frau beſonders auffällt, iſt die Geſtalt des Schädels, man kann faſt von einem Vogel⸗ ſchädel ſprechen. Sie ſtehe der Tat allgemein apathiſch gegenüber. Ihr Gemütsleben ſei etwas zurückgeblieben, ſte ſei ziemlich ſtumpf. Eine abnorme Veranlagung liege vor. Die geiſtigen Fähigkeiten ſeten nicht beſonders groß, das habe ihr ganzes Verhalten ſeit der Verhaftung gezeigt. Eine große Gefühlskälte liege ebenfalls vor. In der Unterſuchungshaft machte ſie nicht die geringſten Schwierigkeiten. Es ſei anzunehmen, daß ſie durch einen Einbruch, der vor vielen Jahren bei ihr verſucht wurde, einen ſeeliſchen Defekt bekam und eine Reizbarkeit zurückblieb. Es liege zweifellos eine Affekthandlung vor Die Mißhandlungen durch ihren Mann riefen bei ihr gewiſſermaßen einen Daueraffekt hervor. Man müſſe die Tat ſogar als eine Exploſionshandlung bezeich⸗ nen. Daraus ergebe ſich auch die Heftigkeit der Tat. Weiter laſſe darauf das raſche Zurückkehren der vollen Sinne ſchlie⸗ ßen. Aus dieſem Grunde wurde ſie auch allgemein als ruhig nach der Tat geſchildert. Der Zuſtand ſei aber ni cht als krankhaft zu bezeichnen, da ſich die Angeklagte über alles Rechenſchaft ablegen konnte. Die Verantwortun g ſei auf alle Fälle zu bejahen, allerdings nicht wie bei einem vollwertigen Menſchen. Die Verantwortung ſei gering, vielleicht, wie der Sachverſtändige auf eine Frage des Rechtsanwalts Dr. Pfeiffenberger bemerkte, wie bei— einem Kind. 5 Nervenarzt Dr. Claun⸗ Mannheim bemerkte ein⸗ leitend, daß er im großen und ganzen mit dem Gutachten des Med.⸗Rat Dr. Götzmann übereinſtimme. Die Tat ſei nur aus der ſtarken Affektſpannung zu verſtehen, unter der ſie die ganzen Jahre ſtand. Dazu haben die dauernden Bedrohungen des getöteten Bär das meiſte beigetragen. Frau Bär ſei auf alle Fälle geiſtig minder begabt. Ihre Gefühls⸗ armut und ihre geringe körperliche Größe ſei auf Stö⸗ rungen der inneren Drüſen zurückzuführen. Die Angeklagte iſt hypoblaſtiſch, ſie iſt unterentwickelt. Das Zuſammenleben mit einem Säufer ſei furchtbar. Nach außen hin der angenehme Menſch, zu Hauſe ein Teufel, der die Angehörigen quält und alles kaput ſchlägt. Es ſei ver⸗ ſtändlich, daß ſich die Mißhandlungen im Innern aufſpeichern und in einem geeigneten Moment als Affekthandlung zum Ausbruch kommen. Ein ſolcher Impuls der Spannungen könne eines Tages gleich einem elektriſchen Strom durch⸗ ſchlagen und FFC ſei äußerſte Milde am Platze. 8 eine Art Kurzſchluß⸗Handlung auslöſen. Frau Bär ſei eine infantile zurückgebliebene Frau. Die Tat ſei eine Affekthandlung. Sie iſt nicht voll ver⸗ antwortlich zu machen. Die Anwendung des 8 51 komme nicht in Betracht, dagegen eine verminderte Verant⸗ wortlichkeit. Das Nachſchlagen auf den liegenden Bär ſei als Abreaktion zu betrachten. Am 710 Uhr begann der 1. Staatsanwalt Dr. Bender mit ſeinem Plädoyer. Er ging auf die Art der Beweis⸗ erhebung durch die Verteidigung ein, die einmal mit einem Detektiv gearbeitet habe, als ob ſie der Unterſuchungsbehörde nicht trauer und dann habe der Verteidiger Dr. Heckmann Artikel in Weinheimer Zeitungen veröffentlicht, die falſch waren. Eine ſolche Art der Verteidigung ſei noch nicht vorgekommen. Der 1. Staatsanwalt beſchäftigte ſich dann eingehend mit der Perſon des getöteten Bär, der ein auf⸗ rechter, gerechter Mann geweſen ſei, dem man im Dienſt das beſte Zeugnis ausſtellte. Er war in jeder Weiſe Ordnung ge⸗ wohnt. Die zweite Ehe habe ihm dies nicht gebracht. Jahre⸗ lang hätten ihm Frau und Tochter Vorwürfe wegen des Hausverkaufs gemacht. Er habe ſicher nur das Beſte für die Familie gewollt, In das Wirtshaus ſei er nur durch die häus⸗ lichen Verhältniſſe getrieben worden. Man dürfe ihn nicht als Trunkenbold bezeichnen, da er ja faſt 3000 Mk. Bargeld erſpart hatte. Er habe wohl gedroht, jedoch keine Drohung ausgeführt. Frau Bär ſei eine gefühlsarme Perſon geweſen, die es mit der Sauberkeit nicht genau nahm. Bär habe aus dieſem Anlaß Grund gehabt, ſich zu beſchweren und zu ſchimpfen. Hierauf behandelte der Staatsanwalt das Familienleben und die verſchiedenen Vorfälle der letzten Jahre und kam auf die Tat ſelbſt zu ſprechen. Das Beil ſtand ſchon lange Zeit im Zimmer, offenbar in der Abſicht, es bei Gelegenheit zu benutzen. Sie ſcheint während und nach der Tat ſehr ge⸗ faßt geweſen zu ſein. Die Flucht durch das Fenſter ſei Schau⸗ ſpielerei geweſen. Es käme nicht Mord, ſondern nur Totſchlag in Frage. Sie habe unbedingt den Vorſatz zur Tötung ge⸗ habt, das gehe auch aus den weiteren Schlägen hervor, die alle tötlich waren. Notwehr könne nicht vorliegen. Die Handlung ſei als feige zu bezeichnen. Mildernde Um⸗ ſtände müſſe man der Angeklagten verſagen, hier käme Zucht⸗ hausſtrafe in Frage. Wolle man aber trotzdem mildernde Umſtände annehmen, ſo müſſe er 6 Jahre Gefängnis beantragen. Rechtsanwalt Dr. Pfeiffenberger weiſt die Kritik des 1. Staatsanwaltes an der Art ſeiner Ver⸗ teidtgung zurück. Er wäre dafür, daß die Verteidigung zur Vorunterſuchung herangezogen werde, dann ſei ſie nicht ge⸗ zwungen, Detektive zu beauftragen. Der Verteidiger malte darauf ein Bild des getöteten Bär, das der Wirklichkeit ſicher ſehr nahe kam. Bär habe ſeine Familie in ſcham⸗ loſeſter Weiſe mißhandelt und ſei innerlich ein feiger Menſch geweſen, der über ſich ſelbſt nicht ſicher war. Die An⸗ geklagte habe fahrelang einen Groll durch die Mißhandlungen ihres Mannes in ſich aufgeſpeichert. Der Umſtand, daß Bar⸗ geld hinterlaſſen wurde, ſpreche doch in erſter Linie für die Sparſamkeit der Angeklagten. Das ganze Beweisverfahren habe nicht den geringſten Makel an der Angeklagten gelaſſen. Daß Bär ein Säufer geweſen ſei, daran ſei nichts zu ändern, auch nicht daran, daß er ſeine Familie brutal mißhandelt habe. Dies alles mußte in der Frau im⸗ mer den Gedanken der Angſt wachhalten. Sie hatte ein ſchlimmes Martyrium durchzumachen. Die Urſache der Tat iſt darin zu ſuchen, daß bei der Frau an dem Tage der Tat der Nervenvrrat aufgebraucht war. Es liegt nach Anſicht des Verteidigers eine ſtrafloſe Notwehr vor, die vielleicht überſchritten wurde. Auch bei den nach⸗ folgenden Schlägen müſſe man ſtrafloſe Ueberſchreitung der Notwehr annehmen. Auf Grund der Würdigung der Tat müſſe man zur Freiſprechung kommen. Auf alle Fälle 8 Rechtsanwalt Dr. Heckmann behandelte zuerſt das Erſcheinen der Artikel in Weinheimer Zeitungen. Er ſet der Anſicht, daß gegen das Erſcheinen ſeiner Zeitungsartikel nicht das geringſte einzuwenden ſef. Der Verteidiger ſetzte ſich dann mit dem Charakter der An⸗ geklagten kurz auseinander und kam zu dem gleichen Antrag wie Dr. Pfeiffenberger. Das Gericht fällte nach einſtündiger Beratung um 772 Uhr folgendes Urteil: Die Angeklagte Dorothea Bär wird wegen Totſchlags unter Berückſichtigung wildernder Umſtände zu 3 Jahren Gefängnis verurtein. 2 Monate Unterſuchungshaft wer⸗ den angerechnet. (Vorſttzender des Schwurgerichts Landgerichtsdtrektor Dr. Mutſchler, Beiſitzer Landgerichtsrat Dr. Arnold und Amtsgerichtsrat Kuhn.)—.— Giſtmoroprozeß Richter Zweiter Tag Zu Beginn des heutigen zweiten Verhandlungstages im Giftmordprozeß Richter gab der Vorſitzende ein Telegramm aus Neu⸗Strelitz bekannt, wonach der geſtern von der Ver⸗ teidigung geladene Zeuge Johann Baumann ein Illuſto⸗ niſt und durchaus unzuverläſſig ſei. Die Verteidigung ver⸗ zichtete daraufhin auf dieſen Zeugen. Prof. Hans Schmidt aus Düſſeldorf hat im Auguſt des vergangenen Jahres Frau Mertens operiert. Sie habe ihm damals erklärt, daß ihr Unterleibsleiden auf die Behandlung durch Dr. Richter zurückzuführen ſei. Dr. Richter habe 1924 bei ihr einen Ein⸗ griff gemacht. Der Zeuge Lommerzheim, der Schwager der Toten, gibt an, daß er im Jahre 1923 den Angeklagten kennen gelernt habe. Er habe ſchon nach kurzer Zeit vermutet, daß zwiſchen ſeiner Schwägerin und dem Angeklagten ein Verhältnis be⸗ ſtehe. Als Frau Mertens die Eheſcheidung eingeleitet habe, habe er ihr und der Mutter Vorhaltungen gemacht. Frau Maria Lommerzheim, die Schweſter der Frau Mer⸗ tens, hat vorübergehend mit ihrem Mann in Eheſcheidung gelebt. Sie hatte ihre Schweſter vor dem Verhältnis mit Dr. Richter mehrfach gewarnt und ſie noch kurz vor ihrem Tode gebeten, von ihm zu laſſen. Ihre Schweſter habe ihr häufig die Aeußerung getan, ſie habe einen Brief, mit ſie Dr. Richter in der Hand habe. Dr. Richter läßt ſich von der Zeugin beſtätigen, daß da⸗ mals in Simmerath Frau Mertens an einer ſtarken Erkäl⸗ tung gelitten habe. Er(Richter) habe eine Lungenentzündung befürchtet.— Der Vorſitzende macht Dr. Richter darauf auf⸗ merkſam, daß er dieſe Einlaſſung bis heute nicht gemacht habe. Frau Gertrud⸗Wipperfürth, eine Bekannte der Verſtor⸗ benen, ſagt aus, Frau Mertens habe ihr gelegentlich einmal erzählt, daß Dr. Richter die Gheſcheidung angeraten habe. Dr. Richter, ſo habe Frau Mertens weiter erzählt, habe bei ſeiner Ladung als Zeuge in dem Eheſcheidungsprozeß des Ehemannes Mertens erklärt:„Ich werde nichts zugeben, man kann mir nichts nachweiſen.“— Nachdem Dr. Richter dieſen Eid geleiſtet habe, habe Frau Mertens erklärt, ſie fühle ſich ſehr bedrückt und doch müßten ſie beide ſchweigen, ſchon um der Ehre von Dr. Richter willen, da er in kurzer Zeit eine Praxis eröffnen wolle und ſie heiraten werde. Frau Mertens habe ihr auch zugeſtanden, daß das Verhältnis mit Dr. Richter Folgen gehabt habe— Die Vernehmung dieſer Zeugin dauert noch an. * s ſRieſenunterſchlagungen vor Gericht. Der Landesober⸗ ſekretär Bernhard Leeven, der in den Jahren 1921 bis 1928 die Provinzial⸗Heil⸗ und Pflegeanſtalt Galkhaus, ferner das Knabenheim Bernhardshof und das Reich durch fortdauernde Unterſchlagungen um insgeſamt 334000 Mark geſchädigt hat, wurde vom Schöffengericht Düſſeldorf zu zwei Jahren vier Monaten Zuchthaus, 500 Mark Geloſtrafe und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Die Verhandlung gegen die der Beihilfe beſchuldigten Kaufleute findet an einem ſpä⸗ teren Termin ſtatt, da ein Sachverſtändiger erkrankt iſt. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6. 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure; Für Politik H. A. Meißner— Feuilleton; Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes Willy Müller— Handelsteil; i, V. Franz Kircher— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzelgen: Jakob ffaude, fämtliche in Mannhelm Der Mann aus Auſtralien Skizze von Walter Anatole Perſich Kapitän Hundertmark wiſchte ſich nach meiner Frage be⸗ dächtig mit dem Handrücken den Bart, ſah mich ein wenig ſpöttiſch an und erzählte mir endlich die Geſchichte von dem Steuermann aus Auſtralten, wie ich ſie hier wiederzugeben verſuche. Sonnabends war der Himmel blank. So gegen Sonnen⸗ untergang, wenn es etwas auffriſcht, holen wir uns alle eine Pütz Waſſer, ſtellen uns, luftig wie Adam, aufs Deck und ſchrubben uns das bißchen Dreck runter, das man auch auf einer blitzſauberen Bark ohne Qualm und Maſchinenſchmiere noch kriegt. Mit Süßwaſſer muß nämlich auf einem Segler geſpart werden, darum kann man ſich den Luxus nur alle Woche einmal erlauben und muß nachher noch die Hemden im Waſſer ausſpülen. Wie wir da ſo ſtehen, ſagt Bartels zu mir:„Frederik“, ſagt er,„iſt Dir ſchon aufgefallen, daß der Steuermann, der van Eck, in Dreckpudel iſt?“ Das ſtimmte, Deubel auch! Nicht ein mal auf der langen Fahrt von Altona, wo er angeheuert wurde, bis zum Stillen Ozean hatte er ſich abgeſchrubbt. Wir reden gerade hin und her, da taucht der breite Kerl mit der Mähne unter der ſchiefen Mittze vom Vorderdeck her auf, geht ſchwer mit ſeinem Waſſer⸗ eimer an uns vorbei und geradeaus in die lütte Kombüſe, die auf jedem Schiff dem Leichtmatroſen wie dem Käpp'n zu gleichen Teilen gehört... Na, da ſind wir denn ſtill und ſchrubben nur weiter. Mit dem Kerl iſt nicht gut Kirſchen eſſen, das hatten wir ſchon nach zwei Tagen rausgehabt, als der Decksjunge mit gekrümmten Buckel umherlief, ſo hatte der Steuermann ihn für'ne Dreiſtigkeit verwalkt Sonntag. Die See iſt harmlos, wir laufen mit drei, vier Knoten Fahrt immer ſo eben hin. Nach der Meſſe ſagt der Käpp'n:„Ha, Jungs, denn macht Euch man heute ſon büßchen Gemütlichkeit, holt das Zimmermannsklavier(Gandharmo⸗ nika) raus. Zwei Keſſel Süßwaſſer ſpenbier ich für'n ſteifen Grog Iſt das n Halloh! Da wird denn mat möcht ich wieder“ und„Auf der Reeperbahn nachts um halb eins... all das Zeug, das ſon ſeekatriger Fahrensmann plärrt, wenn er länger als eine Woche nur Planken unter den Füßen hat. Gegen Abend gibt der„Breite“, ſo heißt van Eck bei uns, mir das Steuer und trinkt zwei Wachen lang mit dem Alten einen nach dem anderen. Ich liege ſchon feſt ſchlafend in der Koje, da weckt mich ein gehöriger Puff:„Halloh, Fre⸗ derik“, hör ich Bartels ſagen. „Was gibts, laß mich doch ſchlafen.“ „Menſch“, ſagt er,„hör zu! Ich ſteh Wache, da kommt der Breite an mir vorüber, ſternhagelvoll, brüllt ein krauſes auſtraliſches Zeug, wankt etwas und ſteuert backbords in die Koje. Und dabei zieht er immer den linken Fuß ſo komiſch nach, ſo...“ und Bartels geht im Zwielicht hin und her und erklärt mir die Sache. An Bord einer Bark gibt es wenig Senſationen. Die nächſten Tage kennt kein Matroſe ein anderes Geſpräch als das über den nachſchleifenden Fuß des Breiten. Wildeſte Ver⸗ mutungen tauchen auf. Endlich hat der Decksjunge den Rand nicht gehalten und mit dem Koch gequatſcht, mit„Nuckelkopp“, wie deſſen Spitznamen lautet. Der Jung kommt geheimnis⸗ voll in unſere Runde und brüllt:„Wißt Ihr, was Nuckel ſagt? Der Breite Ein Hieb in den Rücken bringt ihn zur Beſinnung, er be⸗ richtet flüſternd weiter. Der Koch habe einmal an Land in einer franzöſiſchen Kolonie einen Trupp Sträflinge geſehen. Alle trugen eine Kette um den linken Fuß geſchmiedet und daran eine etwa fünf Kilo ſchwere Eiſenkugel. Niemand kann mit dieſem Hindernis flüchten. Als der Junge ihm die Be⸗ wegungen, das ſchleifende Aufheben des Fußes, vorführte, mußte ſich Nuckel an das grauenhafte Bild erinnern Zwei unſerer Matroſen ſind Dänen. Einer von ihnen hat Decksdienſt bei unſerer Baderei am kommenden Sonn⸗ abend, will nach jener kleinen Kombüſe die Lampen bringen, die von innen in eine verglaſte Vertiefung geſtellt werden. Niemand denkt daran, daß vor zwanzig Minuten der Breite mit ſeinem Eimer hineingegangen iſt. Der Däne reißt die Tür auf und der Strahl der Lampe fällt gerade auf die Bruſt des Steuermanns: ein kreisrundes roſtbraunes Mal in der geſungen„Nach der Hei⸗ Größe einer Fauſt taucht auf, zwei verſchlungene Buchſtaben und eine Nummer— ich weiß es noch wie heute: 1757 war es. Im ſelben Augenblick trifft den Dänen ein Schlag vor die Stirn, er taumelt, Bartels ſpringt ſchnell genug hinzu, ſonſt würde die Lampe auf den geteerten Bohlen Feuer geben. So ſteht der Breite, umringt von allen Matroſen, in der offenen Tür, der Däne hält noch ein Licht, Bartels das andere und der Landsmann des Angegriffenen ſtarrt gerade vor dem Steuer⸗ mann auf deſſen rotes Mal: 1757. Uns fällt auch ein roter Hautreif um den linken Fuß in Höhe des Knöchels auf. Der Koch iſt von dem Tumult aus der Kombüſe aufgeſchreckt, drängt ſich vorwitzig heran.. Hund ſchreit mit ſeiner ſpitzen Stimme:„Hab ichs nicht geſagt! Ein Sträfling iſt er, ich weiß auch, daß die Auſtralier dieſes Zeichen den Leuten auf den Leib brennen..., klapp, liegt er am Boden, ein ſchwerer Körper ſetzt zum Sprung an, der Breite überrennt noch zwet Leute. macht eine kleine Wendung und ſauſt über die Ree⸗ ling mit einem weiten Satz ins Meer. Es dauert Minuten, bis der Bootsjunge„Mann über Bord“ brüllt, vier Leute ſtehen am Boot, ſchon iſt der Schatten des Steuermanns in der Dunkelheit und Entfernung nicht mehr auf dem Waſſer zu ſehen— endlich ſitzen wir an den Riemen. Der Rothaarige hält die Laterne weit von ſich, irgendwo im Kegel taucht ein Kopf auf, verſchwindet Das letzte, was wir hören, iſt ein dumpfer, faſt tieriſcher Aufſchrei. Der Silhouette nach iſt es ein Haifiſch, der den Ge⸗ flüchteten anfällt. Wir finden ihn nicht...“ Kapitän Hundertmark ſchweigt lange. Die Sonnenkringel zeichnen wundervolle Reliefs auf den Tiſch, tauchen Flammen in das Gelb des Weins, und vor uns ſummt eine kleine Fliege. „Deshalb“, kommt es nach langer Zeit von jenſeits des Tiſches,„meine ich: wir verdanken alles einem anderen, und der andere iſt dabei nicht immer gut daran, wenn es uns beſſer geht. Damals mußte ich meinen erſten Steuermanns⸗ dienſt übernehmen, und dabei kam ich auf die Idee, das Exa⸗ men möglichſt flott abzumachen nach der Rückkehr. Sonſt wär ich vielleicht heut noch nicht Käpp'n. Aber ich wollte, wir könnten noch einmal, Bartels und ich mit dem Breiten auf der Bark im Stillen Ozean ſegeln und ich wüßte was los wär. So hätte er nicht dran zu glauben brauchen NE Mannheimer 268 Neue Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 13. Juni 1929 ee 0 e Waggonfabrik Rathgeber in München Reingewinn 0,22(0,25) Mill./ Vorjahrsdividende 7 v. H. Der Vorſtand der Waggonfabrik Joſ. Rathgeber AG. München⸗ Mooſach ſtellt in dem Bericht für 1928-29 feſt, daß die zu Ende des Vorjahres gehegten Hoffnungen auf weitere Bele bu ng der Fa⸗ br i kati on nicht in Erfüllung gegangen ſind. Die Urſachen hier⸗ für lagen in der abermaligen Streckung der Reichsbahn auf⸗ träge und in den Pre sunterbietungen der Konkurrenz. Um nicht verluſtbringende Aufträge hereinnehmen zu müſſen, wurde der Be⸗ trieb in den letzten Mongten ein geſchränkt. Obwohl die Um⸗ ſätze des Vorjahres nicht ganz erreicht werden konnten hält ſich das Ergebnis auf ähnlicher Höhe wie 192728. Der Roher trag beträgt 0,86(0 Mill. J, Handlungsunkoſten erforderten 0,33(.31), Mill. Mark, uern 0,25(0,22) Mill. J. Abgeſchrieben werden wieder 0,„1¹ Mill. JI. Der Reingewinn hat ſich einſchließlich 32 470/ Vortrag auf 9,22(0,25) Mill./ vermindert. Das 2,8 Mill./ betragende AK. erhält daraus, wie bekannt, wieder 7 v. H. Dividende. 5 In der Bilanz iſt das Guthaben bei Banken von 0,33 Mill. auf 0,30 Mill./ zurückgegangen, allgemeine Schuldner betragen 69 880(89 100). Vorräte haben ſich auf 1,03(1,41) Mill. J ver⸗ ringert. Gläubiger haben 66 910(92 800)% zu fordern; hierzu kom⸗ men ſtark vermindert 54 430(510 200)/ Anzahlungen. Rückſtellungen werden mit 189 400(179 570)/ angegeben. Die vorliegenden Auf⸗ träge gewährleiſten normale Beſchäftigung bis zum Ende 1929; für weitere Arbeitsmöglichkeiten beſtünden gute Ausſichten, ſo daß wieder mit einem angemeſſenen Ergebnis gerechnet werden könne. Ueber die Stellung des Unternehmens zu dem kürzlich neugegründeten Verband zur Rationaliſſerung der Waggonbauaufträge enthält der Bericht beine Angaben. * Dr. Geyer u. Dr. Boptz Chemiſche Fabrik AG., Mannheim. Dieſe mit 50 000/ ausgeſtattete Geſellſchaft erztelte im Geſchäfts⸗ jahr per Dez. 28 einen Fabrikationsgewinn von 611903 /, wovon Handlungsunkoſten 573 506/ und Abſchreibungen 7801/ bean⸗ ſpruchten, es verbleibt ein Reingewinn von 30 596 /, über deſſen Verwendung keine Angaben gemacht ſind. In der Bilanz er⸗ ſcheinen Debitoren mit 149 344 /, denen an Kreditoren 121355 ¼ gegenüberſtehen. * Pfälziſche Möbelfabrik., Harxheim⸗Zell.— Kleiner Rein⸗ gewinn. Bei 400 000% Aktienkapital erzielte die Geſellſchaft im ab⸗ gelaufenen Geſchäftsjahr per 31. Dez. 1928 einen Reingewinn von 1604 l/. * Holzinduſtrie⸗Werke Joſef Benz AG., Löffingen bei Freiburg. — Neuwahlen zum Aufſichtsrat. Nach dem Ausſcheiden der Aufſichts⸗ ratsmitglieder Bankier A. Krebs⸗Freiburg, Rechtsanwalt J. B. Schmitt und Kaufmann Paul Schroth⸗Freiburg, wurden Polizei⸗ inſpektor F. Bauer⸗Konſtanz, Landtagsabg. German Kramer⸗Bach⸗ heim, Rechtsanwalt H. Schmoller⸗Schwenningen und Oberkammerrat R. Specht⸗Donaueſchingen neu in den Aufſichtsrat gewählt. * Frankfurter Kreditanſtalt.⸗G., Frankfurt a. M. Die.⸗V. genehmigte den bekannten Abſchluß mit 4 v. H. Dividende. Wie mitgeteilt wurde, enthält der in der Bilanz erſchienene Poſten: Vor⸗ trag von 1927 mit 143 716 R. den Vortrag des Vorfahres und und 50 547 R. eine Rückvergütung auf früher abgeſchriebene Poſten, die infolge eines Verſehens mit dem Saldo⸗Vortrag zuſammengezogen wurde. * Verluſtabſchluß der Badiſchen Holzſtoff⸗ u. Pappenfabrik.⸗G., Obertsrot. Dieſe Geſellſchaft ſchließt das abgelaufene Geſchäftsjahr per 31. Dez. 1928 mit einem Verluſt von 15241 R. /,. * Landshuter Keks⸗ und Schokoladenfabrik AG., Landshut. Sonderabſchreibungen und wieder 8 v. H. Dividende. Im Geſchäfts⸗ bericht wird ausgeführt, daß der Umſatz weiterhin geſtei gert werden konnte. Die ernſte Lage der deutſchen Wirtſchaft gebe Ver⸗ anlaſſung beſonders vorſichtig zu disponieren. Die Verwaltung ſchlägt eine Sonderabſchreibung auf Maſchinen und Oefen in Höhe von 70 000% vor. Aus dem verbleibenden Reinge⸗ winn von 161 946(130 413)/ ſollen wie bereits bekannt, wieder 8 v. H. Dividende verteilt werden. * J. A. Roſer.⸗G., Lederwarenfabrik in Eßlingen.— Von 6 auf 4 v. H. ermäßigte Dividende. In der auf den 22. Juni ein⸗ berufenen.⸗V. der J. A. Roſer.⸗G. wird die Verteilung einer ermäßigten Dividende von 4 v. H.(i. V. 6 v. H. aus 157834 R/ Reingewinn) aus dem 44 224 R. betragenden Reingewinn per 1928 vorgeſchlagen. Durch ſchleppenden Abſatz und ſtarke Auslandskonkur⸗ renz waren die Preiſe zeitweiſe ungenügend. Auch das laufende Geſchäftsjahr hat keine Beſſerung aufzuweiſen. 2: Citroen Automobil AG. in Köln.— Dividendenlos. In der Aufſichtsratsſitzung der Geſellſchaft, die Anfang 1927 als deutſche Fa⸗ brikationsgeſellſchaft durch den franzöſiſchen Automobilkonzern Andre Eitroen geründet wurde, lag die Abſchlußrechnung für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1928 vor. Wie wir hören, wird das 4 Mill./ betragende Aktienkapital der Geſellſchaft wieder dividendenlos bleiben. Die techniſchen Rationaliſierungsarbeiten, in deren Verſolg das Kölner Werk vorübergehend die Produktion droſſeln wird, ſind noch im Gange Die Anlagen werden weiter verbeſſert werden. Die Leiſtungsfähig⸗ keit des Werkes konnte im letzten und auch im laufenden Jahre erheb⸗ lich geſteigert werden. ee eee— Reis& Co. AG. in Friedrichsfeld Reingewinn 130 215 /.— Dividende? Die Bilanz der Reis u. Co. AG. per 31. Dezember 1928 weiſt einen Bruttogewinn von 897 826/ aus, wovon Handlungsunkoſten leinſchl. Steuern) 768 118/ beanſpruchten und 27 373 J, für Ab⸗ ſchreibungen verwandt wurden. Einſchließlich 27880/ Vortrag ver⸗ bleibt für 1928 ein Reingewinn von 130 215 1, über deſſen Verwendung Angaben fehlen. In der Bilanz ſind ausgewieſen unter Aktiva: Grundſtücke und Gebäude mit 635 000 J, Maſchinen 97000 /, Mobilien und Fahrzeuge mit je 1 /, Kaſſe und Wechſel 367 324 /, Außenſtände 3 151 026 /, Effekten und Beteiligungen 946 591, Waren 2713 911. Unter Paſſiva: Neben 2 Mill. Aktienkapital ordentliche Reſerve 200 000 J, außerordentliche Reſerve 100 000% und an Verbindlichkeiten 5 480 639. Der Aufſichts rat der Geſellſchaft beſteht jetzt aus E. Reis⸗ Heidelberg, K. Strauß⸗ Heidelberg, G. Ely⸗Mannheim, Dr. R. Kahn⸗Mannheim und Dr. A. Weber⸗Berlin. Mannheim nachgebend Die Aktienkurſe neigten heute weiter etwas zur Schwäche, da die Börſe unter der Geſchäfksunluſt des Publilums und der Spekulation litt. Bei kleinem Umſatz gaben Farben auf 255,5 nach. Auch Lino⸗ leum, Weſteregeln, Südzucker und Waldhof hatten kleine Kurs rück⸗ gänge zu verzeichnen. Dagegen Daimler gut behauptet. Von Neben⸗ werten lagen Seilwolf und Mez ſchwächer, Mannheimer Gummi aber etwas ſeſter. Am Verſicherungsmarkt wurde Continentale Verſicherung höher gehandelt. Dagegen Aſſekuranz mit 200 offeriert. Von Bank⸗ aktien gaben Bad. Bank 3 Punkte nach. Brauereien unverändert. Der Rentenmarkt blieb ſtill, Neubeſitz war auf 10,75 abgeſchwächt. Frankfurt luſtlos Anregungen fehlten heute wieder vollkommen und die Spekula⸗ tion bekundete daher große Zurückhaltung. Die Umſätze bewegten ſich in den denkbar engſten Grenzen, doch blieben auch heute wieder die Rückſchläge ſehr klein. Auslandsordres waren faſt kaum vorhanden. Die Tendenz neigte infolge verſchiedner Realiſationen weiter etwas zur Schwäche. Die erneute Erleichterung am Geldmarkt bot keine beſondere Anregung. Der feſte Beginn der geſtrigen New⸗ horker Börſe wurde wieder durch Unſicherheit abgelöſt, ſodaß auch hiervon keine Belebung ausgehen konnte. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe gingen die Abſchwächungen mit Ausnahme einzelner Werte nur bis zu 1,75 v. H. Stärker angeboten waren Glanzſtoff mit minus 7 v.., Chade mit minus 5/ und am Elektromarkte Schuckert mit minus 2,5 v. H. ACG. eröffneten knapp behauptet, Sie⸗ mens lagen eine Kleinigkeit gebeſſert. Am Chemiemarkt büßten J. G. Farben 1,25 v.., am nMontanmarkt Klöckner 2 v. H. und von Kali⸗ werten Salzdetfurth 1,5 v. H. ein. Deutſche Linoleum minus 1,75, Zellſtoffwerte 1,5 und Banken durchweg 1 v. H. ſchwächer. Am Neben- markt beſtand für Junghans mit plus 2,5 v. H einiges Intereſſe. Renten ſtill, jedoch ebenfalls leicht abgeſchwächt. Im Verlaufe machte ſich einiges Intereſſe für Ach. und J. G. Farben bemerkbar, die etwas höher lagen. Schwach dagegen lagen Deutſche Linoleum mit minus erneut 2 v. H. Die Tendenz blieb luſtlos. Am Geldmarkt war Dagsgeld mit 6 v. H. unverändert. Man nannte Mark gegen Dollar .1947, gegen Pfunde 20.341, London⸗Kabel 484,83, Paris 124,05, Mai⸗ land 92.67,50, Madrid 33.90, Holland 12.0778. Berlin: Trotz Kursabſchwächung freundliche Tendenz An der heutigen Börſe war das Geſchäft wieder außerordentlich ruhig. Das Ausland u. das Publikum fehlten faſt ganz und die Börſe blieb infolgedeſſen unter ſich. Auch trotz der überwiegenden Kursab⸗ ſchwächungen von 1 bis 3 v. H. war die Tendenz nicht als unfreund⸗ lich zu bezeichnen. Verſchiedene anregende Momente konnten jedoch keine Wirkung ausüben. Newyork lag feſt, die Verhandlungen über den Auslandskredit über die Reichsbahn ſollen nach engliſchen Nach⸗ richten bald zum Abſchluß kommen, die Beſprechungen über die Rhein⸗ landräumung beginnen, und der Wa ggonbaukredit an die Reichs bahn in Höhe von 100 Mill./ ſoll vor dem Abſchluß ſtehen Eine Ausnahme von der Allgemeintendenz machten Polyphon. die 17 v. H. anzogen, und in denen große Umſätze getätigt wurden. Die günſtigen Kapttalserhöhungbedingungen der engliſchen Grammophon⸗ geſellſchaft His Maſters Voice wirkten anregend, da man hieraus einen Schluß auf die gute Lage der Grammophoninduſtrie zog. da⸗ gegen lag über die Londoner Verhandlungen bei Polyphon neue Nach⸗ richten nicht vor. Auch Harpener waren 2 v.., Salzdetfurth und Berlin⸗Karlsruher ca. 1, v.., letztere auf die Steigerung des Um⸗ ſatzes und Kanada 3 v. H. feſter. Nach den erſten Kurſen wurde es auf die anhaltende Geſchäftsloſigkeit ſchwächer, Polyphon verloren 4 v.., Bemberg und Nord wolle 3 v. H. ſich im ſpäteren Verlauf eine leichte Erholung durch, da die Speku⸗ lation einzelne Deckungen vornahm. Das Geſchäft blieb aber außer⸗ ordentlich ruhig. Die Schlußkurſe lagen zum großen Teil auf An⸗ fangsniveau, ſchwächer waren Elektrowerte. Berliner Handel, Poly⸗ phon und Stolberger Zink haben—5 v. H. verloren. Rhein. Braun⸗ kohle und Tietz waren etwas gebeſſert, Urach 201—202, Kali⸗ induſtrie 248. 2 Zuſammenſchluß der Schweizeriſchen Rheinfrachten⸗Konferenz Die in den Baſler Rheinhafenanlagen angeſiedelten Reedereien, die ſchweizeriſche Schleppſchiffahrtsgenoſſenſchaft, die Bafler Rhein⸗ ſchiffahrt AG., die Allgemeine Rhein⸗Transport AG., die Trans⸗ port⸗ und Schiffahrts AG. Neptun und die Rhenus AG. für Schiff⸗ fahrt und Spedition haben ſich zur ſchweizeriſchen Rheinfrach⸗ ten konferenz zuſammengeſchloſſen, deren Aufgabe darin be⸗ ſteht, in möglichſt rationeller Weiſe die geſamten für die Schweiz beſtimmten Transporte auf dem Rhein zu übernehmen und jeder der angeſchloſſenen Reedereien einen beſtimmten Prozentſatz zuzuweiſen. Die von der Konferenz aufgeſtellten neuen Frachtſätze ſtellen ſich für die Tonne um einen Frank höher als vorher, ferner ſind verſchiedene Rationaliſierungsmaßnahmen ſowohl in techniſcher als in kaufmänniſcher Hinſicht geplant. Leichte Erholung der Börſe durch Deckung der Spekulation Sonſt ruhiges Geſchäft——3prozentige Kursabſchwächungen Berliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbank 7½, Lombard 8½, Privat 7 ½ v. 5. Amtlich 12. Juni 13. Juni Parität Diskon in R für G. I B. G. I B. M. IJätze Holland.. 100 Gulden 168,41 168,75, 168.26 168,60 168,84 5,5 Athen 100 Drachmen 5,435 5,44 5,485].445 5,465 9 Brüſſel 100 Belga 2 500.⸗Fr. 38,215 38.835 58,19 588,31 58,355 4,5 Danzig 100 Gulden 81.25 915347 81,22[681,38 81.555 7 Helſingfors... 100 finnl. M. 10.587] 10,558] 10,529 10.549 10,512 2 alen ie. 21.985 21,97 21,98 24,97 22,025 7 Südſlawien... 100 Dinar[7,365 7,379] 7,860 7,874] 77855 7 Kopenhagen.... 100 Fronen 111,72 111,94 111,64 111,86[112,06 5 Liſſaben. 100 Eskubo 1,73 18,7718, 78 18,77 17,49 6,5 Oslo. 100 Kronen 111.71 111,98 111,64 111,86 111,74 5,5 Puri? 100 Franken 16,89 16,48 16,38 16,42 16,445 3 Prag„„ Kronen 12,41 12.48 12.405 12.425 12,38 5,5 Schweiz.. 100 Franken 80,66 80,82, 80,61] 80,77 80,515 8,5 Sofa 00 Leva 3,029 3,035.081] 3,087 3,017 5 Spanien.. 100 Peſeten 59,90 60,02 59,88 60,00 69,57 5 Stockholm. 100 Kronen 112,16 112,38 112,12 112,34 112,05 45 F 100 Schilling 58.90 59,02 58,865 58,985] 58,79 775 Budapeſt 100 Pengö= 12 500 Kr. 73,07] 73,21] 73,05 73,19 72,89 8 Buenos⸗Aires. I Peſ..756 1,750.756] 1,760] 1,786] 10 Canada.... 1 Canad. Dollar 4,159 4,167. 4,156 4,164 4176— o e hen 15841] 1,849] 1,841].845] 1,996 5˙8 B„1 ägypt. Pfd. 20,85 20,89 20,845 20,885] 20,91— Konſtantinopel... 1 türk. Pfd. 2,023] 2,027] 2,008] 2,012] 2,130 10 London 1 Pfd. 20,33. 20,37 20,818] 20,358] 20,393] 5,5 New Hork 1 Dollar 4,1935 4,2015] 4 1910 4,1980 4,1780 5 Rio de Janeirs. 1 Milreis.497 0,499 0,496 0,498][ 0,503 Uruguag... 1 Gold Pei. 4,046.054 4,036 4,044 J 4,321 Berliner Metallbörſe 5— 13. 6 Rüpſer Blei ö Zink 5 bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. Brief Geld Januar——148.— 147,—.— 47.50[ 47, l—.—52,.— 50, Februar—.— 147,75 147.25—.— 47,25 47,—.— 32..— März„= 149— 147,25—.— 47,50 47,25—.— 52. Br April 147.25 14,25 147,5—.— 47,50 47225—— 52.—— Mai—.— 148,.— 148.—.— 47,75 47,25—.— 52. 50. 9 905—.— 149,.— 145,.——.—47.— 46.50—.— 52, 50. uli 147.— 147,— 146,50—.— 47. 46,50—-— 52.— 50. Auguſt—.— 149,— 146,—.— 47.— 46,50—.— 52,.— 51. Sept.—— 148.— 146,—.— 47.— 46,50—.— 52.— 51. Oltober—.— 148,.— 146,75—.— 47,25 46,50——52,.— 51. Nov.—— 149. 146,50,— 4750 J 47,.——.— 52.— 50. Dez.—.— 148.— 146,50]—.— 47,50 47,.— l—.— 52,.— 50. Elektrolytkupfer, prompt, 170,75 Antimon Regulus. 8 75.80 Orig. Hütten⸗Aluminſum 190,.— Silber in Barren, per kg 72,00 73,75 dgl. Walz⸗„Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00— 28,20 Hüttenzinn, 99 v. H. 350,.— Platin, dto. 1 ar—10 Reinnickel, 9899 v. H.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Mannheimer Produktenbörſe vom 13. Juni Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt iſt ruhig, bei kaum veränderten Preiſen. Auslandsweizen wurde mit 24,50 26,50, waggonfrei Mannheim angeboten.(Alles in): Jul. Weizen mit 23,7524; inl. Roggen 22,2 22,50; ausl. 22,75; inl. Hafer 22,5023; ausl. 21,50; inl. Braugerſte 24,25— 24,50; Malz, pfälziſches 4445 Futtergerſte 19—21; Mais auf Bezugſchein 20,5021; Biertreber 17 bis 19; Rapskuchen 18,50; Soyaſchrot 1919,50; Trockenſchnitzel 13 alles wagonfrei Mannheim. Weizenmehl ſüdd. 32,25—32,50; Weizen⸗ brotmehl 22,50 23,75; Roggenmehl 60—70proz. 28,5090; Weizenfutter⸗ mehl 12; Weizenkleie ſeine 11,25; Roggenkleie 12; alles waggonfrei Mannheim. * Viehmarkt in Mannheim vom 13. Juni. Zufuhr insgeſamt 875 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt ſür 50 Kg. Lebend⸗ gewicht in v: 141 Kälber a) 74— 767 b) 68727 c) 5662. 182 Schweine e) 79807 d) 7879; e) B77. 556 Ferkel und Läufer, bis 4 Wochen 30—36; über 4 Wochen 38—46; Läufer 5460. 1 Ziege. Markt⸗ verlauf: Mit Kälbern schleppend, mit Schweinen mittelmäßig, geräumt, mit Ferkeln und Läufer lebhaft. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bel Stückenotierungen in Mark je Stück 12. Bad. Uhren Bergm. Elektr.—,— Brem.⸗Beſig. Oel 64,— Brown Boveri 1388.5 181,0 12, 12. —.—,— Rein. Gebhcsch. 104,2 Rheinelekt. B. A. 90.— 8 72.50„„St. A. 168,0 Hoeder, Gebr. D. 115⁵,5 Rütgerswerke Geſfürel— Goldſchmibt Th. 79,80 Gritzner M. Durl. 73.— Grün& Bilfinger 169,2 12 50 Rheinfeld. Kraf 166.0 5 Rhein. Braunk. 298 5 Ahelk. E amotte 59,75 gthein. Elektrizit 164.0 12. Aſchaffbg. Zellſt. 195,1 Augsb. N. Masch. 87.— Balcke Maſchin, 124,5 Baſt Nürnberg 209,5 alleſche Maſch. 107,5 25 ackethal Draht 95.50 ammerſ. Spin. 132,7 125 8/ Bab. St.⸗A.) 74,— Bab Kom. Gd 84,.— 9% Ohafenstadt 89,50 10% Mhm. Gold 100,5 900„Gold 89,75 1 Gold 78,50 Hl Farben ds. 2 186.0 Badiſche Bank. 164.0 Pfälz-Hypoth. B. 138.5 Mh. Graden. Bk. 158,0 Rh. Ereditbank. 122,5 Südd. Disconto. 130,0 Durlacher Hof 139,0 Eichbaum 00,03 Feſtverzinsliche w 85% Reichs anl. 1 „ 5 Ablö„. 11,05 ſungſch 5 1 ohn* D. Wertb.(Gold! D. Schatzanw. 28, % Schutzg. 14— 9% Ludwigsh. 28—.— 10% mhm. Gd. 25—.— 2 7778,50 85% Grkr. Mh. 28 78,.— 5% Preuß. Kal! 5% Preuß. Rogg, 9,20 5% Südd. Feſtwö 1,98 5% Grkr. M. abg.—,— 5% RH.⸗M.⸗Don 68,75 1% Bad. Kom. Gd. 83, 50 8% Pfälzer 28-9 92,50 Beet. Hyp.. 28 94,50 8%„ R. 88 93,50 7%„„„ 10-1 84,50 8%„ 2 11-13 88. Mannheimer Effektenbörſe 18. 13 erte 87,30 50,90 10,06 Bank-Aktien Allg. O. Creditb. 128,7 Babiſche Bank 169,0 128.7 12. 21810 P89 Br. 133 älz. Preßhefe 3 5 Storch. 164.0 Werger Worms 205,0 Bad. Aſſekuranz 200,0 Mannh. Verſich. 120,0 0 .⸗G. f. Seilind. 68. Brown, Boveri 138,0 Daimler⸗Benz 628. Deutſche Linol.. 353.0 Enzinger Union 75, Gebr. Fahr J. G. Farben 258,0 Barmer Banksy 133.5 Bayr. Hyp. u. Wb. 131,0 Tom. u. Privatb. 189.5 Darmſt. u. Nat. 281,0 Deutſche Bank. 172,7 D. Effekten Bank 127,5 D. Hyp. u. Wechſ. 181,7 D. Ueberſee⸗Bank 100,0 D. Vereinsbank. 100.0 Disconto⸗Geſ.. 157,5 Dresdner Bank 165,0 rankf. Bank. 104,5 rkfrt. Hyp.⸗Bk. 189,7 etall. u. M⸗G.. Mitteld. Cd.⸗B. 187,0 Nürnbg. Verein 150,0 Deſt. Cred.⸗Anſt. 30,75 Pfälz. Hyp.⸗Bk. 188,5 Reichsbank.. 333,5 Rhein. Ereditbk. 122,7 Rhein. Hyp.⸗Bk. 153,0 Südd. Boden ⸗C. 168,0 Südd. Disconto. 180,0 Wiener Bankver.—.— Württ. Notenbk 181,0 Allianz R. u. Mito.—.— Continent. Verf. 90.— 8 Frankfurter Börſe 245,0 244,5 Jet d. All. Berſ. 958,0 960,0 2555 126,5 180,5 1810 „ —.— kf. Mannb. Berſ.-G.—.— Transport-Aktien 162,0 Oeſtex.⸗U. St. B. 1 0—— eidelb. Straßb. 52,50 52.80 Nordd. Lloyd..—.— 111 EE „ 125 10%ů Grkr. M. BU. 125,0 15%„„ A 140,0 Karlsr. Näh. Haid 35,.— C. H. Knorr.. 168,0 Konſerven Braun 75.— Mannh. Gummi 47,50 Pfälz. Müblenw 170,0 Portl. Zem. Heid. 198,0 Südd. Zucker 147,0 Verein dtſch.Oelf. 67,50 Wayß& Freytag 108,0 Zellſtoff Waldhf 254,0 Montan⸗-Aktien Eſchweil. Bergw.—.— Gelſenk, Bergw. 137.0 arp. Bergbau—.— lſe 8gb. St. A.—.— Kali Aſchersleb.. KaliSalzvetfurth 415.0 Kali Weſteregeln 255.7 Klöckner., Mannesm.⸗R. 120.0 Mansfeld Akt.—.— Otavi⸗Minen. 70.50 Phönig Bergbau 93,50 Rhein. Braunk.—— Rheinſtahl.. 128.0 Salzw. Heilbr. 247,0 Tellus Bergbau 118,0 Ku. Lauxahütte 78.— Ver. Stahlwerke 100,1 Induſtrie-Aktien 8 K. St. 120,0 wen München 294,0 Mainzer St.⸗A. 280,0 Schöfferh. Bindg. 358.0 Schwartz⸗Storch 185,0 Werger 208,0 Accumulatoren—.— Adler Kleuer S 53,.— A. E. G. St.⸗A. 193.0 d. Maſch. Durl. 180,0 Neckarſulm Fhrz Rh. Elektr..- 164,01 Rheinmühlenw.—.—— . Bunty. 158.5 1 Eichb.-Mannb. 300,0 300,0 50 Däſſel. Rat. Dürr 55.— 5 1. 400-Fr.-Los 14,50 4%% Anat. Ser J 19,70 Tement Heidelb. 187,0 „ Ferſtadt 178,0 Chade. 448.0 CThamott. Annw. 106,0 Chemiſche Albert 69,.— Th. Brockhues 94.— Daimler Benz 62.85 Dt. Atlant.⸗T.. 117,7 Dit. Eiſenhandel Dt. Erdöl...118,0 D. Gold⸗u. S. Auſt 166,0 Dt. Linoleum Dt. Merlag— 211.0 D—.— Dürkoppwerk St 27 Dyckerh.& Widm 102,0 Eiſen Kaiſersl. Elektr. Licht u. K 222,5 Elektr. Lieferung Emag Frankf. 91.25 Enzinger⸗ Union 75.— Ettling. Spinn., 215,0 aber& Schleich 109,7 ahr Gebr. Pirm „G. Farben. 257,0 %„ Bonds 23 136,2 1 Jetter— elt. Guilleaume 136,5 Fr ra Gas 126,0 kf. Pok.& Wit. 52.— Feſtverzinsliche w Goldanleihe. 101.0 . tſch. 9 1 ohne Ablöſgrecht 2 55 5% Bad. Kohlen-, 8% Grkr. Mh. K. 15,55 5% Prß. Kalianl. 6,78 5% Roggenwert. 10.— 5% Roggenrentb 8 39 5% Landſch. Rog. 8,55 8% Mexikaner 27,50 4% Türk. Ad. Ank. 6,10 40„Bagd.⸗Eiſ.l 820 40%„ unif. Ant 12,70 4% Follobt. 1911 968 Eßlinger Maſch 41.— 4 953.0250 5 Haid& Neu . 84,.— Hanfwerk.Füſſen 87,— ilpert Armat 93,50 irſch Kupf. u. M. 129,0 och⸗ u. Tiefbau—.— olzmann, Phil 112.7 olzverkohl.⸗Id 91,— 8 0 Erlangen 98, unghans St. A. 75,.— Kamm. Kaiſersl.—.— Karſtadt Rud... Klein, Sch. K Beck. 95,— Knorr, Heilbr. 168,7 Konſerv. Braun 75,— Krausck Cs. Lock. 55,50 Lechwerke 8 Lahmeyer& Co. 170.5 Subwigsh. Walz. 116,0 Mainkraftwerke. 108,1 Metallg. Frankf. 129,7 1 Mez Söhne Miag, Mühlb. Moenus St.⸗A. Motoren Darmſt. 59.— —.— Motoren Deutz 65.— 65. Motor. Oberurſ.—— Neckarſulmer Fg.—.— Petersuntonßrf. 127.5 Pf. Nähm Kay.—.— 126,2 „ Berliner Börſe F AnatScr. II 20 85 1 II 22,25 Transport-Aktien anſa Diſchiff 151,7 ordd. Lloyd. 113,0 Verein Elbeſchiff. 87,— Bank-Aktien Bank J. el. Werte 154 5 Bank f. Brauind. 178 0 Barm. Bankver. 184 5 Berl. Handelsg. 227.72 Tom. u. Brivtbk 189,51 20,55 71 Anhalt. Schlinge o. Hog 84,50 Schnellpr. Frkthl.—.— 6 Schramm Lackf. 104.5 Schuckert, Nrbg. 245.5 Schuhf. Berneis 58,.— Seilinduſt. Wolff 65,— Siem.& Halske—.— Südd. Zucker 146,0 Trieot. Beſigbeim Ver. Chem. Ind. 87.— Ver. deutſch. Oelf. 68.— Vergt. Jute.. 120,0 Ver. Ultramarin. 149,7 Ver. Zellſt. Berl. 113,0 Vogtl. Maſch. St. 67.— 6 Voigt& Häffner 223.0 Volth. Sell u. R.—.— —Wayß& F W. Wolff 118,0 * ellſtoff A 196,7 8 e „Waldhof 254,0 Ufa(Fretverk.)„89. Raſtalter Wagg. 15,— Darmſt. u. N.-B. 283.0 Dt. Aſtatiſche Bk. 44,25 Deutſche Bank 178,0 Dtſch. Ueberſee Bk. 100.0 Disconto Comm. 158,0 Dresdner Bank. 165,0 Mitteld. Kredbk.—.— Oeſterr.Creditbk. 30,75 Reichsbank. 335.0 Rhein. Creditbk. 128,0 Süddeutſch. Disc. 131,0 Frankf. Allgem. Stück zu 400 862 Induſtrie-Aktien Accumulatoren. 155 0 Adlerwerke. 52 50 Alexanderwerk 40,.— Allg. Elektr.⸗G. 194 0 Alſen Portl.⸗Z., 190,5 Ammendf. Pap. 162 0 ohl... 93,75 8. P. Bemberg. 356,0 ergmann Elekt. 226,2 Berl.⸗Gub. Hut 284.5 Berl. Karls. Ind. 58.50 Berliner Maſchb. 80,75 Draunk. u. Brikett 157,0 J Br.⸗Beſigh. Oelf. 64,50 Bremer Vulkan 125,0 Bremer Wolle 181,0 Brown, Bov.& C. 189.0 Buderus Eiſenw. 72,.— Charlott. Waſſer 114.1 Chem. Heyden 92,90 Then, Gelſenk.. 76,.— Chem. Albert 70,50 Concord. Spinn. 87.— Conti-Caoutſch. 172,0 Daimler Benz 62, Deſſauer Gas 214,0 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 118,5 Deutſche Erdöl 113.2 Dtſch. Gußſtahl. 99,75 Deutſcheſtabelw. 61,.— Dtſche. Maſchfbr. 50,50 Dtſche. Steinzg. 225.0 1 12 21,75 tſch. enhdl. 82. Deuiſche Linol. 358,0 Dresd. Schnellpr. Dürener Metall 120 Dürkoppwerke 28. Dynamit-Truſt 119,0 Elektr. Lieferung 180,2 Elktr. Licht u. K. 219,5 Enzinger⸗Union 77,75 Eſchw. Bergwerk 200,0 Eſſenersteinkohl 128,0 ahld. Liſt& Co. 4,50 G. Farben. 239,0 eldmügle Pap. 205,2 elten& Guill.. 1378, 3 Gas—.— Friſter 131,0 Gaggenau.⸗A.-, Gebhard Textil.—. Gelſenk. Bergw. 136,2 Genſchow& Co. 95,50 Germ. Portl.⸗Z. 185,0 Gerresheim Glas 115.5 Gef. f. elkt. Unt. 228.0 Gebr. Goedhardt 204,7 Goldschmidt Th. 80,357 Gritzner Maſch. 54,.— Gebr. Großmann 49.— Grün& Bilfinger 168,5 Gruſchwitz Teßtil 68, .⸗Wien Gum.—.— arpener Bergb. 148.0 Hartm. Maſchin.—.— Saler Na 91,.— ilpert Maſch. 98,.— 1125 M. Egeſt. 45,.— irſchberg Leder 100,0 veſch Eiſen.. 127.5 ohenlohewerke 96,50 Phil. Holzmann 114.0 Horchwerke Ilſe Bergbau 217,0 M. Jüdek& Co. 144.5 Gebr. Junghans 76,.— Rahla Porzellan 90.— Kaliw. Aſchersl. 247.0 Rarſtadt. 196 5 Rlöcknerwerke. 106,5 C. H. Knorr 170.0 Rollm.& Jourd. 52.50 Gebr. Körting 67,75 15 Kupfer 189,2 ronprinz Met. 73.— Ryffhäuſ.⸗ Hütte 45,50 Laurahütte. 73, Linde's Eis.. 70,2 Carl Lindſtröm 885.0 Lingel Schuhfab. 54.50 vewe& Co. 211,5 F. Lorenz.. 165,2 Lüdenſcheld Met. 86,50 Magirus.⸗G. 25, Mannesmann 118,5 Mansfelder Akt. 191.0 Markt- u. Kühlh. 184,5 Maſch,Buckau-W 20.0 Maximil. Hütte 178,5 Mech. Web. Lind. 141.5 Rag Mente f iag⸗Mühlen 123,5 Mix& Geneſt 1015 Motoren Deug 65,— Mühlbeim Berg. 104,5 Nordd. Wollkäm. 1475 Oberſchl. E. Bed. 88,— Oberſchl. Koksw. 111,0 Orenſt.& Koppel 9415 Oſtwerke 255,1 Phönix Bergbau en 8 8 ——— Hindrichs Kuff. 93,— 9 „97.259 fkraußé Cie., Lok. 53.— 85, Lahmeyer& Co. 171.0 5 51255 Neckarſulm. Fhrz— 7 85 Rathgeber agg. 80,— Reis bolt Papler 241,5 240,0 Uf Sachſenwerk. 108.0 Südd. due 80,75 B. Stahlwerke 0 Wanderer Werke 92. Rheinſtahl Riebeck Montan 150,0 Roſitzer Zucker Rückforth. Ferd. 71 Rütgerswerke. 92.50 „129,5 Salzdetfurth 415,0 Sarotti. 170.5 Schuberts Salzer 312.0 Schuckert& Co. 245.2 Schultheiß 2 5 317.0 Siem.& Halske 4075 Sinner.⸗G.. 124,7 Stoehr Kammg. 144.8 Stoewer Nähm.. 17 78 Stolberger Zink 147.0 ucker„142 Teleph. Berliner 52,50 Tietz, Leonhard 289.0 Transradio.. 145,0 Barziner Papier 123.0 B. B. Irkf. Gummi 82.50 Ver. Chem. Charl. 74.25 B. Diſch. Nickelw. 167.2 B. Glanzſt. Elbf. 462,0 B. Schu Br.—.— 100,0 BStah 1 177,0 25 5 7 n. 5 50 ogel Telegrap 5 Bo dend. Maße 70.— Voigt& Haeffner 223,0 Weſteregel Alkal. 258,5 Wicking⸗Cement 157.0 Wiesloch Tonw. 107.5 Wiſſener Metall 130,0 Wittener Gußſt. 55,— ellſtoff Verein 118,0 ellſtoff Waldhof 255,5 Thoerls Oelfabr. 92.— 90 126.0 147,0 avi Minen 69,50 Freiverkehrs⸗Kurſe Petersb. J. Habk. 2,25 Auſſendante.„.825 Heldburg.. 205,0 Adler Kalt—.— Diamond 25.75 See 178,0 rügers hall. Ronnenberg. Sloman Salpet. 80/8 Südſee Phosph. 3.— 3 Petrol, 62/63 60 .25 .88 202.0 25,25 170,0 8005 ..„„„„ 80, 9⁰.— = Donnerstag, den 13. Juni 1920 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Aus den Rundfunk-Programmen N 5 Freitag, 14. Juni Deutſche Sender Königswuſterhauſen(Welle igsmuſik, 20 Uhr: Sendeſpiele: Die S Oper in fünf Teilen. 5 Uhr: Hausmuſikſtunde, 21.15 Uhr: 1648) Stumme von Porti Breslau(Welle 5 Was das Volk heute dichtet. Frankfurt(Welle 421,8) 12.15 Uhr: Hausfrauen⸗Nachmittag, 20 Uhr: Uhr: Von Stuttgart: Unterhaltungskonzert. Ha m b urg(Welle 391,6) 20 Uhr: Uebertragung aus dem großen Saale der Muſikhalle: Richard Wagner⸗Abend, n Uhr: Tanzfunk. Kö n 19 8 be rg(Welle 280,4) 20,05 Uhr: Aus dem Don zu König 10 Orgelkonzert, 22.80 Uhr: Schallplattenſtunde: Der Frei⸗ 8 chübtz, roawantiſche Oper in drei Akten,.30 Ithr: Spätkonzert. La nge nberg(Welle 462,2) 18.05 Uhr: Mittagskonzert, 17.45 Uhr: 55 Beſperkonzert, 20 Uhr: Luſtiger Abend, anſchl. Nachtmuſik u. Tanz. Leipzig(Welle 361,9) 20 Uhr: Wilhelm Rinkens⸗Stunde, 21 Uhr: 855 Engliſche Lieder und Klaviermuſtk, anſchließend Tanzmuſik. 5 M. üt en chen(Welle 330,7), Kaiſers lauter n(Welle 272,7) 12.55 Uhr: Schallplatten, 16 Uhr: Unterhaltungskonzert, 10.95 Uhr: Hongertſtunde, 20.40 Uhr: Uraufführung: Der Mann mit der Blume im Mun zene, 12.15 Uhr: Grotesken, 22.45 Uhr: Unter⸗ Schallplattenkonzert, 16.35 Uhr: Von Stuttgart: Lakms, 21.45 1 8 haltung hallplatten). Stiuttg art 97451) 12 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Nach⸗ mittagskonzert, Uhr: Lakmé, Oper in drei Akten, 21.45 Uhr: Unterhaltungskonzert. Ausländiſche Sender Be r Welle 406) 20.30 Uhr: Konzert, 21 Uhr: Hörſpiel: Der unter⸗ e Ball. Eine Szene aus dem Wiener Kongreß,.15 Uhr: 5 0 onzert. Bud apeſt(Welle 545,5 5 ) 59555 Uhr: Konzert, anſchl. Zigeunerkonzert a ventry(2 5) 19.45 Uhr: Konzert leichter ſinfoniſcher 2 8 5 zutufik. Mailand(Welle 504, 20.35 Uhr: Si iſchen Orcheſters J. Strauß, anſchl. Tan Züri 21.45 Uhr: E. 21.40 Uhr: St. Peter: Kurz u. Gut. r: Liſa Haemig⸗Burgmaler ſingt Lieder, Bunter Unterhaltungsabend. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26347 Keine Hochantenne ohne automatiſchen Blitzſchutz. Ein Erd⸗ ſchalter allein genügt nicht. Setzen Sie ſich nicht unnötig einer Gefahr aus, die für nur einige Mark zu beheben iſt. Laſſen Sie ſich von uns einen automatiſchen Blitzſchutz einbauen. Sportliche Rundſchau 40 Jahre Furnverein„Badenia! J ndenheim Wie wir bereits in einem an dieſer Stelle veröffentlichten „Streifzug durch die Mannheimer Turnvereine“ gelegentlich der kürz⸗ lich ſtattgefundenen Kreisverſammlung der Deutſchen Turnerſchaft zum Ausdruck brachten, bedeutet das Jahr 1929 für den Man n⸗ heimer Turngau, der im Jahre ſeines Wjährigen Beſtehens nach der vorgenommenen Grenzregulierung nunmehr bei 22 Vereinen und über 8000 Mitgliedern mit der ſtärkſte Gauverband der Badiſchen Turnerſchaft, des 10. Kreiſes der D. T. iſt, ein hervorſtechender Zeit⸗ das am 14. Juli in Verbindung mit dem 65. Beſtehen des Turnver⸗ eins 1864 Schwetzingen und dem Gauturnfeſt in der Spargelſtadt vor ſich geht, die erſten Vorbereitungen für das 15. Landesturnen der Badener 1930 in Mannheim, ſind neben den in jähr⸗ licher Folge wiederkehrenden ſchon verfloſſenen und noch bevor⸗ ſtehenden Wettkampf⸗ und Werbeveranſtaltungen, die diesjährigen Höhepunkte im turneriſchen Leben des Mannheimer Turngaues. Aber auch das Vereinsleben hat in dieſem Jahre Erntezeiten auf⸗ zuweiſen. Vor knapp zwei Wochen verband der T. V. Jahn Neckarau ſein 45jähriges Beſtehen mit der Weihe ſeiner Spielplatzanlage. Nun iſt es zunächſt der Turnverein„Badenia“ Man nheim⸗ Feudenheim, der am 15. und 16. Juni ſich anſchickt, ſein 40 jähriges Stiftungsfeſt zu begehen, das mit dem Feſt⸗ bankett am Samstag eingeleitet, die verſchiedenſten turneriſchen Wett⸗ kämpfe am Sonntag vorſieht. Aus der Vereinsgeſchichte entnehmen wir, daß der Turnver⸗ ein„Badenia““ im Jahre 1889 aus dem zwei Jahre vorher ge⸗ gründeten Turnverein Feudenheim hervorgegangen iſt. Sein Grün⸗ dungs⸗ und erſtes Vereinslokal war die Villa Hochburg. Wie die meiſten Turnvereine, hatte auch„Badenia“ in der Anfangszeit innere und äußere Schwierigkeiten und Widerſtände zu überwinden und es bei der damals noch ausgeſprochenen Landbevölkerung des heutigen Mannheimer Vorortes beſonders ſchwer, der Idee der Leibesübungen zum Durchbruch zu verhelfen. Unter einer tüchtigen Leitung wurde jedoch der Verein, dem damaligen Rhein⸗Neckar⸗Turngau angehörend, gut vorwärts und bald zur Beachtung gebracht. 1897 ſchloß ſich„Badenia“ Feudenheim dem neugegründeten Berg⸗ ſtraß⸗Weſchnitz⸗Gan, dem ſpäteren Bergſtraß⸗Neckarturngau an. 1899 war die Fahnenweihe mit einem großzügigen Wetturnen verbunden. 1901, 1911 und 1919 gab Feudenheim den Platz der Gauturnfeſte des obigen Gaues ab. In weitſchauender Weiſe wurde ſchon im Jahre 1906„Badenia“ dem Frauenturnen gerecht durch Gründung der Tur⸗ nerinnen⸗Abtetlung. 96 Mitglieder eilten während des Weltkrieges zu den Fahnen, von denen 34 ihr Leben laſſen mußten. In den Kriegsjahren wurde der Turnbetrieb ſo gut es ging, aufrecht erhalten. Im Jahre 1919 kam der Turnverein„Badenia“ bei der Umgeſtal⸗ tung zum Turngau Mannheim, der dem ſtrebſamen Verein 1921 und 1925 das Gauturnfeſt übertrug. Auch weiterhin ſchlugen die Wur⸗ zeln des Turnens in Feudenheim tiefer. 1926 gründete„Badenia“ die Wanderabteilung, der ſich 1928 im Januar die Gründung der Fechtabteitlung und im November die Gründung der Schwimmabtei⸗ lung anſchloß. Ein heikler Punkt im Vereinsleben war von jeher die Turn⸗ ſtättenfrage. Nach 4jähriger Benützung der„Villa Hochburg“ kam unter Mithilfe des Vereins der Saalanbau an der Wirtſchaft„Zum Pflug“, der heute noch als Kinorgum dient, zuſtande. 23 Jahre ſpielte ſich dort der Turnbetrieb der„Badenia“ ab, bis die Räume zu eng wurden bei der vielſeitigen Ausdehnung des Vereins, der heute über 300 Mitglieder zählt. Auch die Verlegung der Turnſtunden in die Turnhalle der Feudenheimſchule half dem Uebel nicht ab, da die Schulhallen abends um 9 Uhr geräumt werden müſſen, ſodaß manche Abteilungen kaum in der Lage waren, ſich aktiv zu betätigen. Das Bedürfnis nach dem Beſitz einer eigenen Turnſtätte führte deshalb 1927 zum Erwerb der gerade freigewordenen Schießhalle der Mannheimer Schützengeſellſchaft, die nun mit großen Opfern und durch wahre Frohndienſtleiſtungen der Mitglieder zu einem brauch⸗ baren, wenn auch beſcheidenem Heim umgeſtaltet werden wird. Nach Erreichung dieſes Metlenſteines werden dem turneriſchen Leben und Wirken des T. V. Feudenheim im Jahre ſeines 40. Be⸗ ſtehens ſicher neue Impulſe gegeben, die es ermöglichen, auch im dor⸗ tigen Vorort den geſteckten turneriſchen Zielen näher zu kommen. Mit fleißigen Händen treffen die Turner die letzten Vorberettun⸗ gen zu ihrem ſonntäglichen Feſte, das die Wettkämpfer beiderlei Ge⸗ ſchlechts im Geräte⸗ und Volksturnen in ſelten geſehener Zahl ver⸗ eint. Nicht weniger als 48 Vereine, davon 12 Brudervereine aus der Pfalz und ſechs aus dem benachbarten 9. Kreis Mittelrhein werden mit etwa 30 Vereinen aus dem eigenen Kreisgebiet über 600 Wett⸗ kämpfer entſenden. Das Wettfechten vereinigt 10 Fechterinnen abſchnitt. Die beſtens vorbereitete und in Kreis warteverſammlung der D.., ſeltener verein 1846 verantwortlich zeichnete, das 25jährige und 30 Fechter. Weiſe verlaufene für welche der Turn⸗ Gau jubiläum, 55 ſtehen. ballſtädteſpiel Mannheim— Ludwishafen. So wird das Wochenende in Feudenheim im Zeichen der Turnerei Den Ausklang am Montag bildet unter anderem ein Hand⸗ R. G. Große Grünauer Regatta Für die Große Berliner Ruderregatta am 22. und 23. Juni in Grünau lief am Dienstag abend der Meldeſchluß ab. Insgeſamt wurden von 58 Vereinen 237 Boote mit 1026 Ruderer und 198 Steuer⸗ leuten gemeldet, womit das Ergebnis des Vorjahres erheblich über⸗ troffen wird. Im Vierer o. St. um den Großen Preis von Berlin haben Berliner RV. Alemannia, RV. Amicitia Mannheim, Berliner RC. Hellas, Berliner RV. v. 76 und Spindlersfelder RV. Sturmvogel genannt. Für den Kaiſervierer gaben Berliner R. (zwei Boote) Sturmvogel Spindlersfeld, Hella Berlin, Berliner RV. v. 76, Alemannia Berlin und Amicitia Mannheim Meldungen ab. Der Büxenſtein⸗ und Verbandsachter werden von Alemannia, Bran⸗ denburgia⸗Berlin, Amicitia Mannheim, Berliner R. und Berliner RV.v. 76 beſtritten. Im weiteren Rennen ſind die Städte Dresden, Hannover, Stettin und Guben vertreten, während Köln und Ludwigshafen diesmal ganz fehlen. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.20 Uhr morgens). „Luft. Tem. Se 2 8 11 f 2. 8 bäbe dg bare. Ss e ee „ i Seis Nicht. Stärte S Wertheim 2 Königsſtuhl 268 15 24 19 8 ſſchw. wolkig 0 Karlsruhe 764,9 17 29 16 SSW leicht wolkig 8 Bad.⸗Bad. 7639 17 30 14 SW mäß. 13 Villingen 164. 15 2 16„ leicht bedeckt Feldbg. Hof 640% 3 22 Sp friſch bedeckt 15 Badenweil. 765,2 16 27 13 8*/ leicht] bedeckt 7 St. Blaſien 14 27 18 ö bedeckt Hbchenſchw.—„ Auf der Vorderſeite eines heute nacht in unſerem Ver⸗ breitungsgebiet vorübergezogenen Tiefdruckausläufers kam es geſtern zu ſtarker Erwärmung(Maximum 30 Grad in der Ebene). Am Südrande einer ſeit mehreren Tagen nordweſt⸗ lich Englands ſtationären atlantiſchen Zyklone folgen über Frankreich weitere Druckwellen, die uns bei zeitweiſe auf⸗ friſchenden Weſtwinden einzelne leichtere Regenfälle bringen werden. Wetterausſichten für Freitag, den 14. Juni 1929: Wolkig bis heiter, vereinzelt leichter Regen bei zeitweiſe auffriſchen⸗ den Weſtwinden. Temperaturen wenig verändert. Zu beziehen in der Hauptnebenstelle RI, 9/11 den Nebenstellen Waldhofstr. 6, Schwetzingerstr. 19/0, Meerfeldstr. 13 u, durch unsere Trägerinnen Handelsregiſtereinträge a) vom 11. Juni 1929: Carl zur Eintracht, Mannheim. Theodor Vogel iſt als Vorſtandsmitglied ausgeſchie⸗ den. Bankdirektor Eugen Hirſch in Mann⸗ heim wurde als Vorſtandsmitglied beſtellt. Oskar Rüger, Seckenheim. Die Firma iſt erloſchen. Emil Blum, Mannheim. Die Prokura des Hugo Zimmern iſt erloſchen. Schönfärberei Karl Brand, Mannheim. Inhaber iſt Karl Brand, Färbereibeſitzer, Mannheim. Geſchäftszweig: Schönfärberei, Chem. Färberei und Waſchanſtalt. Geſchäfts⸗ lokal: Gr. Wallſtadtſtraße 62. Joſef Stich, Mannheim. Elſe Stich geb. Binkle in Mannheim iſt als Prokuriſt be⸗ ſtellt. Geſchäftszweig iſt nur noch Handel mit Textilwaren. b) vom 12. Juni 1929: Papyrus Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 28. Mai 1929 wurde in§ 35 Abſatz 5 .⸗Z. 5 und der Abſatz 2(Reviſionskommiſ⸗ ſion) geſtrichen. Gerhard Fiehler& Co., Mannheim⸗ Rheinau. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und in Liquidation getreten. Liquidatoren ſind die beiden perſönlich haftenden Geſellſchafter Gerhard Fiehler, Kaufmann, fetzt in Schwet⸗ zingen, und Theodor Bahr, Kaufmann, Mannheim. 86 Amtsgericht Maunheim. Bekanntmachung über faftenverkilgung. Auf Grund der ortspolizeilichen Vorſchrift über Rattenbekämpfung vom 1. Oktober 1925 wird hiermit für Samstag, den 29. und Sonntag, den 30. Juni 1929 eine allge⸗ meine Rattenvertilgung in Mannheim au⸗ geordnet. Die Eigentümer oder Pächter aller im Stadtbereiche Mannheim belegenen bebauten Grundſtücke, Bauplätze, Lager u. Schuttplätze, Anlagen, Friedhöfe, ſowie die Inhaber von gartenwirtſchaftlich und zur Kleintierhaltung genutzten Grundſtücken oder die geſetzlichen oder bevollmächtigten Vertreter dieſer Per⸗ ſonen, haben bei Vermeidung von Geldſtrafe bis zu 150 R. oder bis zu 14 Tagen Haft auf den vorbezeichneten Grundſtücken, ohne Rütckſicht darauf, ob ſich dort Ratten gezeigt haben, an geeigneten Stellen(Kellern, Aſche⸗ und Abfallgruben, Höfen, altem Mauerwerk, Warenlagern, Dachgeſchoßräumen, Dach⸗ rinnen uſw.) an einem der obengenannten beiden Tage dreiprozentige Phosphorlatwerge oder Meerzwiebelpräparate(die aber weniger wirkſam ſind), auszulegen. Die Mieter oder Pächter haben zum Zwecke der Auslegung des Giftes den hierzu Ver⸗ yflichteten das Betreten der Räume zu er⸗ möglichen, in denen das Gift ausgelegt wer⸗ den ſoll. Von der Verpflichtung der Auslegung der vorbezeichneten Vertilgungsmittel find nur diefſenigen befreit, die einen Kammerjäger oder einen anderen auf dem Gebiete der otattenvertilgung bewährten und polizeilich anerkannten Fachmann mit dem Auslegen zes Giftes für einen der feſtgeſetzten Tage beauftragen und dies durch eine Beſcheini⸗ gung des Beqguftragten ihrem zuſtändigen Polizeirevier nachweiſen. Für die Entnahme und Auslegung der Rattenvertilgungsmittel gilt folgendes: 1. Die Phosphorlatwerge und die Meer⸗ zwiebelpräparate kommen in gebrauchs⸗ fertigem Zuſtande in den Handel; die Phosphorlatwerge darf nur in den hieſi⸗ gen Apotheken und in denjenigen Drogen⸗ handlungen, die die Berechtigung zum Handel mit allen Giften haben, gekauft werden. Andere Präparate als die von Apotheken und Drogenhandlungen bezoge⸗ nen, ſind nicht zugelaſſen. Insbeſondere iſt der Verkauf von Vertilgungsmitteln von Haus zu Haus durch Händler ver⸗ boten. Zuwiderhandlungen werden ſtraf⸗ rechtlich verfolgt. Bei den nicht von Apo⸗ theken und Drogenhandlungen bezogenen Präparaten beſteht außerdem keine Ge⸗ währ, daß es ſich um neue Präparate handelt. Die Präparate verlieren bereits nach wenigen Wochen ihre Wirkſamkeit. Altes Gift darf nicht verwendet werden. 2. Die zur Rattenvertilgung Verpflichteten haben ihren Bedarf an Vertilgungsmitteln bis 15. Juni 1929 in derjenigen Apotheke oder Drogerie anzuzeigen, in der ſie die Mittel zu kaufen gedenken. Die Inhaber der Apotheken und Drogen⸗ handlungen werden bei Beurteilung der Art und Menge des Bedarfs an Ratten⸗ vertilgungsmitteln mit Raterteilung gerne an die Hand gehen. 3. Bei der Verwendung von Phosphorlat⸗ werge iſt wegen ihres Giftgehaltes mit be⸗ ſonderer Vorſicht zu verfahren. Es iſt ge⸗ boten, die Haustiere in der Zeit vom 29. Juni bis wenigſtens zum Ablauf des 1. Juli 1929 ſicher zu verwahren. Die Lat⸗ werge darf nur an Erwachſene und nur in den dazu beſtimmten und mit der vor⸗ ſchriftsmäßigen Giftbezeichnung und ge⸗ druckten Anweiſung verſehenen Gefäßen verausgabt werden. 4. Der Erlaubnisſchein berechtigt zur Ent⸗ nahme des Rattengiftes. Der Name, Stand, Wohnung bezw. Firma ſowie Art und Menge des zu beziehenden Giftes iſt von dem Verpflichteten auszufüllen. Der Erlaubnisſchein iſt von den Apothekern und Drogiſten einzubehalten. Für jedes Grundſtück muß ein Erlaub⸗ nisſchein ausgeſtellt werden. Der Bezug von Gift für mehrere Grundſtücke auf einen Erlaubnisſchein iſt deshalb nicht ſtatthaft. 5. Die Küchenabfälle, die eine beſondere An⸗ ziehung auf Ratten ausüben, ſind mög⸗ lichſt kurze Zeit vor der Legung des Rattenvertilgungsmittels zu beſeitigen. 6. Die Schlupflöcher der Ratten ſind gleich nach den Vertilgungstagen feſt zu ver⸗ ſchließen. 7. Die Giftbrocken, die toten Ratten und et⸗ waige andere verendete Tiere ſind bis zum Abend des 1. Juli 1929 durch Ver⸗ graben oder Verbrennen zu vernichten, um jeder Lebensgefährdung der Haustiere tunlichſt vorzubeugen. 8. Die Kontrollbeamten ſind angewieſen, nachzuſehen, daß bei dem Auslegen des Rattengiftes mit der erforderlichen Sorg⸗ falt verfahren wird und daß die vorſtehen⸗ den Anordnungen genau befolgt ſind. Den Kontrollbeamten ſind auf Verlangen die Räume, in denen das Rattengift ausgelegt wurde, zur Vornahme der Kontrolle zu öffnen. 61 Mannheim, 1. Juni 1929. Bab. Bezirksamt— Polizeidirektion D. 5 9 3 5 Verſchiedene guterh. Mö hel: 1 Ztüür. Spiegelſchrank in Eiche. 1 verſenkb Nähmaſch., 1 Auszugtiſch u. 6 Le⸗ derſtühle, 1 Büfett, Bücherſchrank, nußb., Waſchkommode, Nacht⸗ tiſche, 3 Deckbetten u. vieles andere zu ſcheinfrei, 3 Gang⸗ Getriebe, m. Beleuch⸗ tung in gut. Zuſtand preisw. zu verkaufen Anzuſeh. Erleuſtr. 44 Gilles. B2587 Megiſtrier⸗Kaſſe Ankerwerke, f. Laden⸗ geſchäft zu verk. Preis 400 4. Rinza, K 3, 4 7475 Mieder Na dio 5 Röhren, m. Zubeh. billig zu verk. 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