1 Freitag, 14. Juni 1929 Abſchluß der Minderheitendebatte Mittag- Ausgabe Nr. 269— 140. Jahrgang Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M.g.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſſſhertonte 17590 Karlsruhe. Fee telle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 -4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften füt beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr, ge für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben 1 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ 9 Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. 7 4 Kal l 2 N 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Fernſprecher ohne Gewähr. 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In der für morgen nachmittag anberaumten Sitzung des Völker⸗ bundsrates wird man ebenfalls die einmütige Annahme des Berichts, den das Londoner Dreier⸗Komitee ausgearbeitet hatte und der durch das Ratskomitee einige Verbeſſerungen erhielt, feſtſtellen. Die Tatſache, daß hinter der ſcheinbar ein⸗ ſtimmigen Annahme des Berichts Mein ungsverſchie⸗ denheiten vorhanden ſind, läßt ſich nicht beſtreiten. Die neugeſchaffene Lage iſt durchaus unklar und wird auf der Verſammlung des Völkerbundes im September eine Aen⸗ derung erhalten, wenn ein an dem Minderheitenproblem intereſſierter Staat auf Grund des jetzt vorliegenden Ma⸗ tertals eine Neuaufrollung der Frage beantragen wird. Mit dieſer Eventualität iſt umſo eher zu rechnen, da die in dem Ratskomitee nicht vertretenen Staaten anläßlich der dies⸗ maligen Debatte über den Minderheitenſchutz bisher keine Gelegenheit hatten, ihre Stellung zu präziſieren. i Ueberblickt man den Ratstiſch, ſo läßt ſich ſagen, daß mit Ausnahme Deutſchlands ſämtliche anderen Herren für den ganzen Bericht ohne jeden Vor⸗ behalt geſtimmt haben. Rumänien, das zugleich die kleine Entente vertritt, nahm den Bericht als Ganzes an, mit dem Zuſatz, daß es eine künftige Aenderung der darin enthaltenen Beſtimmungen nicht mehr und unter keinen Um⸗ ſtänden zugeben werde. Polen erklärte ſich in ähnlichem Sinne mit dem Bericht einverſtanden. Frankreich und England ließen die Frage der Wiedexaufrollung des Min⸗ derheitenproblems offen und billigten den Bericht in ſeiner gegenwärtigen Geſtalt, ebenſo Italien. 5 Was Deutſchland betrifft, das nach einem Wort Streſemanns alleinſteht, ſo ſtimmt es dem Bericht wohl zu, behält ſich aber ausdrücklich vor, die Gelegenheit einer ſpäteren Wiederaufnahme der Debatte nicht päſſiv vorübergehen zu laſſen. Vielleicht wäre Polen ſchärfer aufgetreten, wenn es nicht ſeine Wiederwahl im September in den Rat durch ent⸗ sprechende Zurückhaltung vorbereiten wollte. Der Vertreter Rumäniens ſah aus geſamtpolitiſchen Gründen von einer übertriebenen Formulierung des Standpunktes der kleinen Entente ab. Alles in allem iſt das vorliegende Ergebnis als er⸗ träglich zu bezeichnen, obgleich der Verſuch der Ver⸗ tagung oder die Verweiſung des Problems an den Haager Gerichtshof zu erreichen, fehlgeſchlagen iſt. Das Verfahren die Minderheitenbeſchwerden betreffend wird künftighin aus dem Dunkel gehoben werden. Eine Präventivzenſur für Willkürlichkeiten des Minderheitenkomitees iſt geſchaffen wor⸗ den. Jährliche Berichte an den Völkerbundsrat über die Wirkſamkeit dieſes Komitees werden Klarheit ſchaffen. Es wird nicht mehr möglich ſein, die Dinge zu erſticken, die Auf⸗ merkſamkeit der Welt wird ſich auf die Behandlung der Minderheitenfrage richten. Infolgedeſſen werden die Dinge in Fluß bleiben, und daraus läßt ſich die weſentliche Bedeu⸗ tung der Annahme des Londoner Berichts erkennen. Dieſer Bericht hat nicht die Tür geſchloſſen, die zur künftigen direkten Löſung des Minderheitenproblems führt, ſondern ſie weit ge⸗ öffnet. Briands Rede trug zur allgemeinen Entſpannung nicht bei. Der franzöſiſche Außenminiſter war auf ſeine Rede nicht vorbereitet und brachte allerlei ihm zu Ohren ge⸗ kommene Legenden über die Förderung der Autonomiebewegung in der Bretagne und auf Korſika durch deutſche Agenten vor, um mit aller Schärfe gegen dieſe„gefährliche Agitation“ zu proteſtieren. Auch Briands Auſpiegelungen auf die „Intereſſen der Minderheiten ſich mit dem ſouveränen Volk zu verſchmelzen“ wird nicht als glücklich beurteilt. Sie er⸗ möglichte eine ſehr deutliche Gegenerklärung Streſe⸗ manns. Der Vertreter Deutſchlands konnte mit um ſo größerem Nachdruck auf die ſtaatliche Souveränität als den Grundpfeiler des Friedens hinweiſen, da deutſches Gebiet noch immer von früheren Feinden beſetzt gehalten wird. In der morgigen Ratsſitzung wird die Saaranleihe kurz behandelt werden. Die Vertagung dieſer Anleihe aus reparations⸗ und geſamtpolitiſchen Gründen iſt vorgeſehen. Man wird aber durch die Regierung entſprechende Geldmittel ſchaffen, um den Bäu von Notwohnungen im Saargebiet zu ermöglichen. Unter den gegenwärtigen Umſtänden iſt eine Bereitwilligkeit der Staaten für Anlage einer Saaranleihe nicht zu erreichen. Während ſich die meiſten Mitglieder der deutſchen Dele⸗ gation heute nachmittag zu einem Stierkampf begaben, blieb Dr. Streſemann im Hotel. Er empfing nachmittags den engliſchen Botſchafter, der ihm auf Grund von beſonderen Inſtruktionen Mitteilungen über die demnächſt anzüberaumende politiſche Regierungskonferenz machte. Die Verhandlungen über dieſen Gegenſtand werden bereits in der nächſten Woche auf diplomatiſchem Wege eingeleitet werden. Das Londoner Kabinett legt entſcheidenden Wert auf die beſchleunigte Räumung der Rheinlande und ließ Dr. Streſemann hier⸗ über durch den Botſchafter Grahame in Kennt⸗ nis ſetzen. Morgen nachmittag wird eine Truppenparade ſtatt⸗ finden, zu der Primo de Rivera die Ratsherren und ihre Mit⸗ arbeiter eingeladen hat. Wir verlangen bedingungsloſe Räumung Ein Aufruf der rheiniſchen politiſchen Parteien Die fünf unterzeichneten politiſchen Parteien der Rhein⸗ provinz erlaſſen folgenden Aufruf: Die nach Abſchluß der Reparationskonferenz in den Vordergrund des öffentlichen Intereſſes tretende Frage der Rheinlandräumung veranlaßt die unterzeichneten politiſchen Parteien des Rheinlands, erneut dem einmütigen Willen der rheiniſchen Bevölkerung feierlichen Ausdruck zu verleihen: Das Recht Deutſchlands auf ſofortige Räu⸗ mung des geſamten beſetzten Gebiets kann ernſt⸗ haft nicht beſtritten werden. Auch nach vollzogener Räu⸗ mung bedeuten die einſeitigen Entmilitariſierungsbeſtim⸗ mungen des Friedensdiktats eine untragbare Belaſtung des Rheinlaunds. Widerrechtlich iſt Frankreichs hartnäckiger Verſuch, die Einſetzung einer ſtändigen Feſtſtellungs⸗ und Vergleichskommiſſion im Rheinland gegen die Räumung ein⸗ zuhandeln. Die Einſetzung einer ſolchen Kommiſſion würde den Abzug der Beſatzung wirkungslos machen. Sie würde eine weitere Einſchränkung der deutſchen Souveränität und eine neue dauernde Entrechtung des rheiniſchen Gebiets bedeuten. Auch die wirtſchaftliche Freiheit und damit die Wirtſchaftskraft der Rheinlande würden hierdurch aufs ſchwerſte getroffen. Eine ſolche Kommiſſion entſpricht— auch wenn ſie den Namen„Verſöhnungskommiſſion“ trägt nicht dem Streben nach Frieden, in dem ſich alle vernünftigen Menſchen einig ſind, ſondern ſie bedeutet die Verewigung des Unfriedens. Mit einem ſolchen untragbaren Opfer will die rheiniſche Bevölkerung die Räumung niemals erkauft wiſſen. Sie lehnt eine ſolche Kontrollkommiſſion einmütig und einſchräukungslos ab. Hierin weiß ſie ſich einig mit dem ganzen deutſchen Volk. Die Neichsregierung wird bei der Ablehnung dieſer neuen Bindung über alle Parteigrenzen hinaus ſtärkſten Rückhalt in der geſamten Bevölkerung finden. eutrumspartei, Deutſche Volkspartei, Deutſchnationale Volkspartei, Deutſche demokratiſche Partei, Reichspartei des deuiſchen Mittelſtendes(Wirtſchaftspartei). Dazu bemerkt die„Köln. Ztg.“: Dieſer Aufruf der fünf bürgerlichen Parteien des Rhein⸗ lands deckt ſich inhaltlich völlig mit der unlängſt erlaſſenen Kundgebung der Sozialdemokratiſchen Partei und der freien Gewerkſchaften, in dem mit Nachdruck„volle wirt⸗ ſchaftliche und politiſche Verfügungsgewalt über das ganze Reichsgebiet“ in Verbindung mit reſtloſer Räumung des Rheinlands und der Saar gefordert wurde. Die Gegenſeite mag aus ſolchen einmütigen Willensäußerungen der rhei⸗ niſchen Bevölkerung erſehen, wie ſehr man zwar im deutſchen Weſten die Befreiung von dem Druck der fremden Militär⸗ mächte anſtrebt, wie feſt man aber gleichzeitig entſchloſſen iſt, dieſe Befreiung nicht mit neuen politiſchen Zugeſtändniſſen zu erkaufen, welche die Souveränität des Reichs für unabſehbare Zeit in Feſſeln ſchlagen müßten. Zum Ozeanflug geſtartet Aus Newyork, 13. Juni, wird gekabelt: Das franzöſiſche Flugzeng„Gelber Vogel“ iſt heute vormittag in Old Orchard ernent aufgeſtiegen, um den Trans⸗ ozeanflug mit dem Endziel Paris zu unternehmen. Auch das Flugzeug„Grüner Blitz“ verſuchte zu ſtar⸗ ten, um über den Ozean nach Rom zu fliegen. Es ſtellte ſich bei dem Startverſuch jedoch e Kopf und wurde beſchädigt. Von dem„Gelben Vogel“ liegen nähere Meldungen bis⸗ her nicht vor. Zuletzt wurde es 300 Kilometer von der ame⸗ rikaniſchen Küſte entfernt geſichtet. Bei glücklichem Verlauf des Fluges müßte die Maſchine in der Nachtzum Sams⸗ tag in Le Bourget eintreffen. 8 — Schwerin, 14. Juni. Geſtern nachmittag iſt am Müritz⸗ ſee bei den Kotcower Tannen ein Albatros⸗Doppeldecker ab⸗ geſtürzt. Das Flugzeug wurde zertrümmert, der Pilot ge⸗ tötet. haeret, es bleibt immer etwas hängen. weit über Deutſchlands Grenzen hinaus geglänzt hat und noch glänzt. Es iſt dies die ſiebzehnjährige Fechterin Helene Mayer in Offenbach am Main, die auf der vorjährigen Olympiade in Amſterdam den internationalen Siegespreis errang. Wie ein Reif in der Frühlingsnacht fiel jedoch da⸗ mals ein Schatten auf ihren jungen Ruhm. Unerbittliche Reichsbannerleute hatten angeblich die Feſtſtellung gemacht, daß die blonde Helene eine geſchworene Feindin der deutſchen Re⸗ publik ſei. Wie Augenzeugen bekunden, hat ſie nämlich in dem Augenblick, als ihr eben errungener Fechtſieg von der Mufikkapelle mit einem brauſenden Tuſch quittiert wurde, eine— horribile dictu, man wagt es kaum auszuſprechen ſchwarz⸗weiß⸗ rote Fahne jubelnd über ihrem blon⸗ den Köpfchen geſchwungen. Es wurde zwar damals a tempo feſtgeſtellt, daß ſchwarz⸗weiß⸗rot die Klubfarben jener Fechtvereinigung in Offenbach a. M. ſind, dem Fräulein He⸗ lene angehört, aber man weiß ja, wie das geht: die erſte Mel⸗ dung von dem„peinlichen Zwiſchenfall“ auf der Olympiade und von der„groben Tatkloſigkeit“ der deutſchen Siegerin, die nach der Meinung ihrer parteipolitiſchen Kritikaſter mit dem Schwenken der ſchwarz⸗weiß⸗roten Fahne nicht nur ſämtliche ſchwarz⸗rot⸗goldenen Preſſevertreter in Amſterdam, ſondern auch gleichzeitig alle damals bei der Olympiade vertretenen Sportvereine der Siegerſtaaten provoziert haben ſollte, war ſchon von den Preſſeleuten eilig in alle Welt hinausgefunkt worden und hatte, mit den entſprechenden Kommentaren ver⸗ ſehen, längſt ihre Wirkung auf ein breites Leſerpublikum aus⸗ geübt, bevor die zweite Meldung die harmloſe Aufklärung der aufgebauſchten Affäre bringen konnte. Viele bekamen die Richtigſtellung überhaupt nicht zu Geſicht und von denen, die ſte laſen, wurde ſie von einigen geglaubt und von andern nicht. „Auch der Vater der Fechterin, ein Arzt, erklärte ſofort, daß die ins Land geſetzte Legende von der provozierend anti⸗ republikaniſchen Geſinnung ſeiner ſechzehnjährigen Tochter völlig frei erfunden, daß er Jude und Republikaner ſei und ſeine Tochter in der Geſinnung ihrer Eltern als treue An⸗ hängerin der Republik erzogen ſei. Zur Illuſtration dieſer Behauptung fügte er noch hinzu, daß ſeine Tochter bald nach ihrem Olymptiaſieg auch bei einer Veranſtaltung des„Bundes jüdiſcher Frontſoldaten“ in Frankfurt a. M. aufgetreten ſei. Alles gut und ſchön, der Endeffekt war jedoch auch diesmal ſo wie immer bei ſolchen Zwiſchenfällen: semper aliquid Die junge Siegerin wurde zwar damals bei ihrer Rückkehr nach Deutſch⸗ land ſogar von Hindenburg empfangen, der ſich über ihren Fechtſieg über die beſten Kämpen aller anderen auf der Olympiade vertretenen Nationen der Welt herzlich freute. Auch die unvoreingenommenen Politiker aller Parteien waren ſich keinen Augenblick darüber im Zweifel, daß an⸗ geſichts der Weltgeltung des Sports ein deutſcher Sieg bei einem ſo bedeutſamen internationalen Wettbewerb, für die fried⸗ liche Verſtändigung und das deutſche Anſehen in der Welt viel mehr dienlich iſt als Dutzende von politiſchen Reden. In den Augen gewiſſer Schichten und Kliquen, die das Auftauchen einer ſchwarz⸗weiß⸗ryten Fahne ebenſo aus Rand und Band bringt wie den ſpaniſchen Kampfſtier die rote Mantila des Torrero, blieb die blonde Helene jedoch nach wie vor polttiſch ſchwer verdächtig. Das war vor Jahresfriſt und wir haben wirklich geglaubt, daß über ganz anderen Sorgen dieſer lächerlich belangloſe „Zwiſchenfall“ läugſt überall vergeſſen ſei. Zu unſerem ſtark mit Mitteid gemiſchtem Befremden iſt dies jedoch nicht der Fall. Das alte Sprichwort:„Wenn über eine dumme Ge⸗ ſchichte endlich Gras gewachſen iſt, kommt ſicher ein Kamel ge⸗ laufen, das alles wieder runterfrißt“, findet wieder einmal ſeine Beſtätigung. Nicht etwa aus Klein⸗Albersdorf oder Poſemuckel, ſondern aus Berlin liegt nämlich die Meldung vor, daß im Rahmen der 7. Berliner Turn⸗ und Sportwoche bezw. der gleichzeitig ſtattfindenden Turn⸗ und Sporttagung am kommenden Sonntag bei Kroll eine Morgenſtunde ſtatt⸗ findet, bei der die deutſche Olympiaſiegerin Helene Mayer zu einem Schaufechten auf Florett gegen die beſten Berliner Fechterinnen antreten ſollte, daß aber auf Veranlaſſung des Oberbürgermeiſters Böß das Auftreten der Weltmeiſterin im Florettfechten„im Hin⸗ blick auf die Tatſache unterbleiben muß, daß die jugend⸗ liche Weltmeiſterin nach ihrem Siege bei den Olympiſchen Spielen in Amſterdam mit einer ſchwarz⸗weiß⸗ roten Fahne ihren Landsleuten zugewinkt hatte“. So ſteht ſchwarz auf weiß zu leſen in einem Preſſeorgan, das gewiß nicht verdächtigt werden kann, dem demokratiſchen Berliner Oberbürgermeiſter und gleichzeitig der r Repu⸗ blik aus politiſcher Gehäſſigkeit eins auswiſchen zu wollen, nämlich in dem demokratiſchen„Berl. Börſen⸗Cou⸗ rier“. Ueber die Gründe aber, die den Oberbürger⸗ meiſter zu dieſem ſchroffen Vorgehen gegen ein jetzt ſiebzehn⸗ jähriges junges Mädchen bewogen haben, weiß das genannte Blatt, vermutlich doch aus erſter Hand mitzuteilen:„Der Oberbürgermeiſter vertritt dabei die Auffaſſung, daß das Fernbleiben Helene Mayers von der Berliner Veranſtaltung im Intereſſe des Ausſcheidens aller poli⸗ tiſchen Momente aus der Berliner Turn⸗ und Sport⸗ woche wünſchenswert ſei.“ Gerade, weil auch wir wünſchen, daß beim Sport alle politiſchen Momente ausgeſchaltet werden, halten wir die 2. Seite. Nr. 269 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 14. Juni 1929 Sabotierung der deutſchen Olympiaſiegerin für eine geradezu unglaubliche Verwirrung der Gefühle, die dem Oberbürger⸗ meiſter eine Vier⸗Millionenſtadt wie Berlin nie und nimmer 0 Überwältigen durfte. Wir zweifeln nicht daran, daß HerrBöß ein Mann von bedeutenden Qualitäten iſt, doch dieſes Verbot iſt gauz gewiß eine höchſt ſeltſame Entgleiſung und kann gar leicht den unſeligen Flaggenſtreit, der ſo lange unſer innerpolitiſches Leben vergiftet hatte, wieder aufleben laſſen. Wir möchten bei einer im Grunde ſo lächerlich⸗belangloſen Angelegenheit, die man u. E. am zweckmäßigſten nur humo⸗ riſtiſch⸗ſatiriſch behandelt, nicht bitter werden, aber ſo etwas iſt nur bei uns im lieben Deutſchland möglich. Selbſt der demokratiſche„Börſen⸗Courier“ kann ſich denn auch nicht enthalten, ſeinem Parteifreund Böß entgegen⸗ zuhalten: „Muß man Herrn Dr. Böß wirklich ſagen, daß der Schutz der Republik für ernſtere Dinge gedacht iſt? Daß der Ober⸗ hürgermeiſter der Reichshauptſtadt nicht die Reichsfarben ſchützt, ſondern die Schutzmittel verhöhnt, wenn er die Er⸗ Jaubnis zum Schaugefecht einer jungen Weltmeiſterin von einem Bußgang abhängig macht? Daß die mit ſolchen Mitteln geſchützten Farben dadurch nicht beliebter werden? Das Stadtoberhaupt ſollte andere Sorgen haben.“ Das iſt auch unſere Meinung. Das Verbot iſt ein Schildbürgerſtreich, durch den Berlin ſich in der ganzen Sportwelt lächerlich macht, wenn der Lapſus nicht ſchleunigſt wieder gut gemacht wird. Wie es ſcheint, ſind ja auch ſchon entſprechende Beſtrebungen im Gange. Die Aufhebung des völlig unangebrachten Verbots von einem„Bußgang“ ab⸗ hängig machen zu wollen, welche Abſicht nach der obigen Auslaſſung des„Börſen⸗Couriers“ beſteht, hieße die Bla⸗ mage nur noch vergrößern. Doch ſchließlich blamiert ſich leder ſo gut wie er kann. „H. A. Meißner. Was ſagt man in Verlin dazu? Wie wir nach Abſchluß unſeres vorſtehenden Leitartikels aus den heute früh hier vorliegenden Berliner Zeitungen vom Donnerstag abend erſehen, iſt der blamable Konflikt in⸗ zwiſchen noch nicht beigelegt, ſondern zieht immer weitere Kreiſe. Das„Berl. Tgbl.“ ſchreibt zwar: „Das Mißverſtändnis, das zwiſchen Oberbürger⸗ meiſter Böß und der olympiſchen Meiſterin im Fechten, Fräu⸗ lein Helene Mayer anläßßlich der kommenden Turn⸗ und Sportwoche entſtanden iſt, wird nun doch noch mit höchſtor Wahrſcheinlichkeit behoben werden. Fräulein Helene Mayer iſt von Bekannten angerufen wor⸗ den, und es wurde ihr verſichert, daß ihrem Auftreten in der Turn⸗ und Sportwoche nichts im Wege ſtehe.(1) Aller⸗ dings müſſe man Fräulein Mayer bitten, die Erklä⸗ Kung abzugeben, daß ſie keine Politik in den Sport hineintragen werde. Wenn auch noch keine Antwort von Fräulein Helene Meyer vorliegt, ſo erſcheint es wohl an ſich ſelbſtverſtändlich, daß die FJechterin gegen dieſe Erklärung kaum etwas einwenden wird. Damit dürfte dann wohl der kleine Konflikt aus der Welt geſchafft ſein.“ Der„Berl. Lokalanzeiger“ ſtellt jedoch feſt: „Mit erfreulicher Deutlichkeit haben die Berliner Fechter den Verſuch des Berliner Oberbürgermeiſters Böß, Parteipolitik in den Sport hineinzutragen, zurückgewieſen. Geſchloſſen haben ſich jetzt die Berliner Fechter hinter ihre Sportkameradin geſtellt und an den Magiſtrat den Rachſtehenden Brief gerichtet: „Herr Oberbürgermeiſter Böß verſagte unſerer Welt⸗ Meiſterin Fräulein Helene Mayer die Teilnahme am Schau⸗ fechten bei der Feier bei Kroll am Sonntag, dem 16. Juni, wegen eines politiſchen Zwiſchenfalles, der ſich gelegentlich er Olympiade 1928 in Amſterdam zutrug, ſich aber als voll⸗ emmen harmlos erwieſen hat. Die Arbeitsgemeinſchaft Ber⸗ liner Sportfechter und der Vorſtand der Gruppe VII des Deutſchen Fechter⸗Bundes für die Berliner Vereine ſehen hierin eine Verquickung zwiſchen Sport und Politik. Wir ſehen uns aus dieſem Grunde genötigt, unſere Zuſage, beim Schau⸗ fechten bei der Morgenfeter bei Kroll mitzuwirken, zu unſerem Bedauern in letzter Minute zurückziehen zu müſſen.“ Angeſichts dieſer weiteren Zuſpitzung der wirklich ganz unglaublichen Affäre kann man verſtehen, daß die deutſch⸗ nationale„Berl. Börſenzeitung“ ihrem Grimm in folgenden Auslaſſungen Luft macht: „Sachlich iſt hierzu zunächſt feſtzuſtellen, daß der Vorfall, der damals eigentlich nur in der Gummizelle der Republika⸗ niſchen Beſchwerdeſtelle und der von ihr geſpeiſten Zeitungen Aufſehen erregt hatte, längſt geklärt iſt— ſoweit überhaupt für vernünftige Menſchen dabei etwas zu erklären iſt. Man hätte geglaubt, die blamable Angelegenheit ſei damit erledigt. Die obigen Feſtſtellungen aber zeigen, daß der Herr Ober⸗ bürgrmeiſter Böß keine Gelegenheit vorübergehen läßt, um die Stadt, an deren Spitze er ſteht, zu blamieren, Er für ſeine Perſon wird ja auf dieſem Gebiete ſeit ſeinem be⸗ kannten Boykott der Berliner Hotels nicht mehr ernſt ge⸗ nommen. Aber das Verheerende iſt es eben, daß die deutſche Reichshauptſtadt dieſen Mann als Oberbürgermeiſter er⸗ dulden muß, der Berlin und Deutſchland auf die uner⸗ hörteſte Weiſe vor aller Welt lächerlich macht. Für ſein Verbot, das gegen Helene Mayer gerichtet iſt, gibt es keine logiſche, ſondern nur noch eine pathologiſche Be⸗ gründung.“ And was ſagt Vöß ſelbſt?* Das im Ullſteinverlag erſcheinende„Tempo“ hat ſich an Oberbürgermeiſter Böß mit der Bitte gewandt, ihm mitzu⸗ teilen, ob die Behauptung richtig iſt, daß die Verfügung des Oberbürgermeiſters daraufhin zurückzuführen iſt, daß Helene Mayer nach ihrem Olympia⸗Sieg in Amſterdam ein ſchwarz⸗weiß⸗ rotes Fähnchen geſchwenkt habe. Oberbürgermeiſter Böß hat dies beſtätigt und folgendes hinzugefügt: „Bei ihrem Siege in Amſterdam hat Fräulein Helene Mayer in dem Augenblick, als die ſchwarz⸗rot⸗goldene Fahne der deutſchen Republik hochgezogen wurde, eine ſchwarz⸗weiß⸗ rote Fahne in der Mitte des Stadions geſchwenkt. Dieſe Tat⸗ ſache iſt damals von der republikaniſchen Preſſe mit Ent⸗ üſtung verzeichnet worden. Ich habe deshalb es für richtig angeſehen, Fräulein Helene Mayer im Rahmen der ſiebenten Berliner Turn⸗ und Sportwoche nicht auftreten zu laſſen. Ich beſtreite entſchieden, daß ich der Auffaſſung wäre, daß der Sport etwas mit Politik zu tun habe. Im Gegenteil; ich ſuche die Politik vom Sport fernzuhalten. Nicht ich bin es, der eine rein ſportliche Angelegenheit politiſch auszuwerten gedenkt, ſondern die Tatſache, daß ein deutſcher Sieg während der Olmpiade zur Herabſetzung der deutſchen Far⸗ Pen benutzt wurde, hat mich zu meinem Schritt veranlaßt. Wie ſtellh iich 8 London, 14. Juni.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Lloyd George hat endlich das Schweigen, das er ſeit den Unterhauswahlen bewahrte, gebrochen. Er hat in der geſtrigen Zuſammenkunft der liberalen Parteileitung zunächſt einmal ſeinen Rücktritt von der Parteiführung angeboten, der aber einſtimmig abgelehnt wurde. Lloyd George ſetzte dann die Arbeiterregierung auseinander. Seine Ausführungen ſind vieldeutig und erſt die Entwick⸗ lung ſelbſt wird zeigen, wie ſie zu verſtehen ſind. Die Libera⸗ len befinden ſich in einer eigenartigen Situation. Partettak⸗ tiſch fällt ihnen im Unterhaus die entſcheidende Stimme zu, da ohne ſie die neue Regierung keine wichtigen Geſetze durch⸗ bringen kann. Andererſeits verdankt die Arbeiterpartei ihren Sieg bei den Wahlen zum größten Teil der Tatſache, daß ihr Programm eine rein liberale Politik enthält und daß ins⸗ beſondere die unmittelbar vorgeſehenen geſetzgeberiſchen und politiſchen Maßnahmen beinahe wörtlich dem liberalen Pro⸗ gramm entnommen ſind. Die liberale Fraktion des Unter⸗ hauſes ſieht ſich alſo vor die ſchwierige Frage geſtellt, ob ſie die Arbeiterpartei ſtürzen kann, wenn ſte liberale Maßnahmen einbringt. Dies iſt jedoch, wie Lloyd George ausdrücklich hervorhob, nicht beabſichtigt. So⸗ lange die Arbeiterregierung eine liberale Politik betreibt, wird ſie die Unterſtützung der liberalen Fraktion des Unter⸗ hauſes haben. Aber ſobald ſie beginnt, Daß eine Korrektur der erſten Darſtellungen über die Vor⸗ gänge in Amſterdam erfolgt iſt, iſt mir nicht bekannt. Sollte jedoch eine Erklärung des Vaters der Helene Mayer erfolgen, der die Handlungsweiſe in einem anderen Lichte darſtellt, ſo bin ich gern bereit, meine Stellungnahme dementſprechend zu ändern.“ Dazu bemerkt das„Tempo“: „Es handelt ſich hier um ein Mißverſtändnis, das nur darauf zurückgeführt werden kann, daß der Oberbürger⸗ meiſter ſeltſamerweiſe von der nachträglichen Richtig⸗ ſtellung, die der Amſterdamer Zwiſchenfall in der republikani⸗ ſchen Preſſe nur wenige Tage nach der Olympiade gefunder hat, keine Kenntnis hatte. Irrtümer ſind aber ſchließlich dazt. da, um nach ihrer Aufklärung wieder gutgemacht zu werden, und wir glauben, davon überzeugt ſein zu können, daß der Oberbürgermeiſter weit davon entfernt iſt, einen Irrtum, der einer allzu ſtreng republikaniſchen Auffaſ⸗ fung entſprungen iſt, nicht zu korrigieren.“ Auch die„Frankfurter Zeitung“ beſchäftigt ſich mit der Skandalaffäre und läßt ſich in ihrem heutigen Zweiten Morgenblatt aus Berlin melden: „Ein Verſuch, der von einer dem Oberbürgermeiſter naheſtehenden Seite gemacht wurde, den unerquicklichen Vor⸗ fall dadurch beizulegen, daß man ſich mit dem Vater Fräu⸗ lein Mayers in Verbindung ſetzte, iſt geſcheitert. Fräu⸗ lein Mayer ſollte nämlich eine Erklärung abgeben, daß ſie ſich bei ihrem Auftreten jeder politiſchen Auswertung ihrer ſport⸗ lichen Tätigkeit enthalten werde. Dieſe Erklärung iſt von dem Vater Fräulein Mayers abgelehnt worden mit dem Bedeuten, daß der Amſterdamer Zwiſchenfall längſt aufgeklärt ſet und man von ſeiner Tochter nicht verlangen könne, vor jedem Auftreten ein politiſches Glaubensbekenntnis abzule zen. Vorher hatte der Vorſitzende der Arbeitsgemeinſchaft Berliner Sportfechter, Hoops, beim Oberbürgermeiſter um eine Unterredung nachgeſucht, da ſeiner Meinung nach der Vorfall auf einem Mißverſtändnis des Oberbürgermei⸗ ſters beruhe. Der Oberbürgermeiſter hat aber den Mittels⸗ mann nicht empfangen, ſondern ihm ſagen laſſen, daß ſeine Entſcheidung bereits gefallen ſei.“ * Wenn man dies nicht alles ſchwarz auf weiß vor ſich hätte, würde man ſolchen widerwärtigen Stunk, zumal in der fetzigen ernſten Zeit, wirklich nicht für möglich halten. Die deutſchen Sachverſtändigen berichten Sachverſtändigen bei der Reparationskonferenz, Geheimrat Kaſtl und Melchior, in Abweſenheit des Reichsaußenmini⸗ ſters Dr. Streſemann, den drei an der Reparationsfrage intereſſterten Miniſtern Dr. Hilferding, Dr. Curtius und Dr. Wirth Bericht über die Pariſer Verhandlungen. J Berlin, 14. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die interfraktionellen Verhandlungen über das Ausmaß der Reform der Arbeitsloſenverſicherung, die ſo⸗ fort verwirklicht werden ſoll, geſtalten ſich weiterhin äußerſt ſchwierig. Auch geſtern mußte man wieder unverrichteter Sache auseinander gehen und wenn auch bei der Vertraulich⸗ keit der Beſprechungen nähere Einzelheiten nicht bekannt geworden ſind, ſo hörte man doch ſoviel, daß geſtern die Situation recht kritiſch war und daß die Gegenſätze ſich eher verſchärft als vermindert haben. Die Sozialdemokraten verſuchten mit allen Kräften, ſchon jetzt eine Beitragserhöhung durchzuſetzen und ſie fanden dabei bis zu einem gewiſſen Grade die Unterſtützung des Zentrums. Sie würden wahrſcheinlich geneigt ſein, von dem von ihnen beantragten ein Prozent herunterzugehen. Die Volkspartei aber verhält ſich nach wie vor ablehnend, da ſie prinzipiell der Anſicht iſt, daß die Sanierung auf dieſem Wege eine unerträgliche Belaſtung für die Wirtſchaft bedeutet. Daß auch die Demokraten ſich zugunſten der Beitragserhöhung hätten umſtimmen laſſen, trifft, wie der„Demokratiſche Zei⸗ tungsdtenſt“ ausdrücklich feſtſtellt, nicht zu. Der demokrattſche Vertreter im Ausſchuß, Abg. Schneider, hat ſich vielmehr gegen die Beitragserhöhung erklärt. Hinzu kommt noch, daß die Volkspartei die ſofortige Regelung der Saiſonarbeiter⸗ frage verlangt, während die Sozialdemokraten ſich gegen alle Reformvorſchläge ſtemmen, die dem für die Reichsfinanzen unerträglichen Zuſtand ein Ende machen ſollen, daß die Saiſonarbeiter während ihrer berufsüblichen Arbeitsloſigkeit in dem bisherigen Umfange unterſtützt werden. Zwar iſt man allenthalben der Auffaſſung— und das iſt auch heute wieder im Reichsrat betont worden— daß die Arbeitsſuſenverſicherungsreform ſo ſchnell wie möglich unter Dach und Fach gebracht werden muß. Die Anſicht indes, daß man noch vor der Sommerpauſe die geſamte Reform zum Haltung der Liberalen gegenüber der neuen ihr Mandat als ein — Berlin, 13. Juni. Heute abend erſtatteten die deutſchen mardonald? ſozialiſtiſches aufzufaſſen und ſozialiſtiſche Maßnahmen ergreift werde die liberale Fraktion ſich von ihr los ⸗ ſagen und die Laufbahn der Arbeiterregie⸗ rung damit beenden. Die Rede Lloyd Georges erinnert im einzelnen an eine ähnliche Rede, die Aſquith im Jahre 1924 in einer ganz ähn⸗ lichen Situation gehalten hat. Damals haben ſich die Soziali⸗ ſten ſehr ſcharf dagegen gewandt, daß man ſie durch Drohungen dazu zwingen wollte,„aus der Hand der Liberalen zu eſſen.“ Es iſt ſchon heute aus den Aeußerungen von Mitgliedern der Regierungspartei zu entnehmen, daß diesmal die liberalen „Bedingungen“ ebenſo ſtarken Unwillen erregen wie damals. Der„Daily Herald“ wendet ſich ſcharf gegen das Ultimatum Lloyd Georges und erflärt, daß aus zwei Gründen die tatſächliche Situation den Liberalen gar nicht die Gelegenheit gebe, ein Ultimatum auszuſprechen. Erſtens könne man mit abſoluter Sicherheit vorausſagen, daß in dem neuen Unterhaus die liberalen Abgeordneten weder in der Stim⸗ menabgabe noch in der Stimmenthaltung in wichtigen Fragen gemeinſam ſtimmen würden, ferner ſei zu bedenken, daß die liberale Partei niemanden mehr ſchaden würde als ſich ſelbſt, wenn ſie aus parteipolitiſchen Gründen die Regierung ſtürze. Die Entwicklung gehe dahin, die beiden Flügelparteien mehr und mehr zu ſtärken. Die liberale Partei würde ſich bei einer Neuwahl, die ſie ſelbſt hervorrufe, tief ins eigene Fleiſch ſchneiden. Letzte Meldungen Noung an den Reichskanzler Der Vorſitzende des Pariſer Sachverſtändigenausſchuſſes, Owen D. Young, hat von Bord des Schiffes„Aquitanſa“ fol⸗ gendes Telegramm an den Reichskanzler Müller gerichtet: Meine Kollegen in der amerikaniſchen Gruppe und ſch ſelbſt würdigen aufrichtig den freundlichen Dank, den Sie uns übermittelt haben. Ich habe die Hoffnung, daß die Konferenz ihre Arbeiten in einem Geiſt beendet hat, der von guter Vorbedeutung für die Zukunft Deutſchlands und aller beteiligten Länder iſt. Wenn Sie die Empfindung haben, daß wir in der Lage waren, durch unſere Arbeit zur Erreichung dieſes Zieles beizutragen, ſo iſt uns das eine große Befriedigung. Mit herzlichem Dank und mit dem Ausdruck meiner per⸗ ſönlichen Wertſchätzung gez. Owen D. Noung. Die ſchwediſche Königin in Konſtanz — Konſtanz, 13. Juni. Die ſchwediſche Königin iſt heute mit ihrem Gefolge auf ihrem Schloſſe Mainau zu längerem Aufenthalt eingetroffen. Nachtrag zum lokalen Teil Einſchreiten des Notrufkommandos In der vergangenen Nacht verübte auf der Straße zwiſchen J 4a und 5 ein 22 Jahre alter berufsloſer Maun in angetrunkenem Zuſtande ruheſtörenden Lärm. Als er von ſeinem Hausherrn zur Ruhe ermahnt wurde, bedrohte er dieſen mit einem im Griffe feſtſtehenden Meſſer und ſchlug mit Unterſtützung ſeines Vaters mehrere Türfüllungen und Fenſterſcheiben von deſſen Wohnung ein. Später warfen Vater und Sohn von ihrer Wohnung aus Küchengeſchirr auf die Straße und in den Hof. Auch zwei ein⸗ ſchreitende Polizeibeamte wurden mit Gegenſtän⸗ den, darunter einem Beil und einem Bügeleiſen, be⸗ worfen. Da ſich infolge des Vorfalls eine größere Menſchenmenge auf der Straße anſammelte, riefen die Be⸗ amten das Notrufkommando zu ihrer Unterſtützung herbei, dem es gelang, die beiden renitenten Perſonen feſtzunehmen und abzutransportieren. Da die Menſchenmenge ſich nicht zerſtreute, mußte ſeitens der Beamten des zuſtändigen Reviers die Säuberung der Straße vorgenommen werden, wobei in einem Falle auch vom Gummiknüppel Gebrauch gemacht wer⸗ den mußte, Kurze Zeit darauf entſtand vor der Wirtſchaft„zum Reb⸗ ſtock“ eine größere Schlägerei. Das von Zivilper⸗ ſonen herbeigerufene Notrufkommando konnte in dieſem Falle drei Beteiligte vorläufig feſtnehmen. um die Reform der Arbeitsloſenverſicherung Abſchluß bringen könnte, ſchrumpft immer mehr zuſammen, Es wird aller Vorausſicht nach bei der Zweiteilung des Pro⸗ gramms bleiben und ſelbſt hier gibt es noch ſehr erhebliche Schwierigkeiten zu überwinden. Die interfraktionellen Verhandlungen über die Arbeits⸗ loſenverſicherung ſollen heute fortgeſetzt werden, obwohl die Ausſichten, daß man zu einer Einigung kommen wird, in den Kreiſen der Beteiligten ſelbſt recht gering veranſchlagt wer⸗ den. Die Deutſche Volkspartei hält heute mittag eine Frak⸗ tionsſitzung ab, in der ſie zu dem bisherigen Ergebnis der Be⸗ ſprechungen Stellung nehmen will. Es iſt nicht zu erwarten, daß ſie geneigt ſein wird, dem ſozialdemokratiſchen Verlangen nach einer Beitragserhöhung nachzugeben. Die ſozialdemo⸗ kratiſche Reichstagsfraktion hat noch geſtern abend den Bericht ihrer Vertreter entgegen genommen. Sie hält daran feſt, daß die Verabſchiedung des Sofort⸗Programms nur im Zuſam⸗ menhang mit der Beitragserhöhung möglich iſt. Der„Vor⸗ wärts“ unterſtreicht in einem Kommentar zur geſtrigen Sitzung die Größe der Gegenſätze, die ſich zwiſchen dem Standpunkt der Sozialdemokraten und dem der übrigen bürgerlichen Parteien ergeben haben und erwähnt auch die bisher vergeblichen Bemühungen des Zentrums, ein Kom⸗ promiß herbeizuführen. Die„Börſenzeitung“ malt bereits eine Regierungskriſe an die Wand Das Blatt hält es nicht für ausgeſchloſſen, daß die Sozial⸗ demokratie es auf einen Bruch mit den Regierungsparteien ankommen laſſen wolle in der Erwägung, daß ſich die Arbeits⸗ loſenverſicherungsfrage als Anlaß und Motiv eines Regie⸗ rTungsaustritts und als Parole eines dann zu erwar⸗ tenden Wahlkampfes agitatoriſch verwerten laſſen könnte. Das ſind Kombinationen, die weit über das Ziel hinaus⸗ ſchießen. Wenn die Situation im interfraktionellen Ausſchuß ſich zweifellos ſtark zugeſpitzt hat, ſo erſcheint es doch veichlich übertrieben, von einer akuten Kriſengefahr zu reden. * Rr 2 e —.— Ei 4 Freitag, den 14. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 269 Der Schneider als Gewiß, 35 Jahre war er nicht mehr in Mannheim ge⸗ weſen. Hatte da hinten geſchneidert, hinter Oberſcheidental im Odenwald, in Ruhe und Gemütlichkeit in einem kleinen Dörfchen. Mußte wegen einer kleinen Erbſchaftsangelegen⸗ heit nach Mannheim und wollte ſich da ſeine ehemalige Werk⸗ ſtatt in der engen Heidelbergerſtraße betrachten. Ward ge⸗ ſtoßen, gepufft, getreten, geſtumpt, zuletzt gab's ein Verkehrs⸗ hemmnis, der Schutzmann nahm ihn mit. Im„Daawe Hammel“ kam er an meinem Tiſch zu ſitzen, der Schneider, nicht der Schutzmann. Erzählte mir die ganze Geſchichte. In P 5 war er vor 35 Jahren in Arbeit geſtanden bei einem Meiſter, den ich auch gekannt hatte. In der Mittags⸗ pauſe ſaßen die Geſellen auf dem Fenſterſtein des Auslage⸗ fenſters beim Nachbar Bäcker. Die Bäckergeſellen auch dazu. Muſterten die Vorübergehenden. Brachten hübſche Dienſt⸗ mädchen durch ihre Liebeserklärungen zum Erröten. Man kannte ja alle, die Theres, die Frida, die Philippine und wie ſie alle hießen. Sonntags traf man ſie draußen in der Kaiſerhütte in der Seckenheimerſtraße beim Tanz. Das Haus ſtand noch frei, eine Treppe führte beiderſeits hinauf. Und im Saal hinten, da ſchwang man die Mädel im Reigen. So der Schneider. Er lebte ganz auf beim Erzählen. Damals ſah man gar nicht, daß die Planken in der Heidel⸗ bergerſtraße ſo enge waren. Man ſchrieb 1894. Da waren die Planken noch eine Erholungspromenade für die Mannheimer. Heute würden wir's Rettungsinſel nennen. Durch die Mitte der Planken vom Strohmarkt zum Fruchtmarkt zog ſich eine etwas erhöhte Anlage mit Kugelakazien bewachſen. Bänke luden zum Ausruhen ein. Da machte man gegen abend ſeinen Bummel. An den Börſentagen waren der Frucht markt vor der heutigen Börſe und die Planken von der Han⸗ delswelt ſehr beleb't. In O3, 6, wo heute das große Kaufhaus Hirſchland die Damen mit allem verſorgt, ſtand an der Ecke das Café Viktoria; doch unter dieſem Namen kann⸗ ten es die Mannheimer nicht. Sie ſagten kurz„Café Letſch“ nach dem Beſitzer. Im Café Letſch war man gut aufgehoben, da aß man vorzüglich zu Mittag und Abend bei einem aus⸗ gezeichneten, Glas Münchener und trank einen vorzüglichen Kaffee. Gab's das hochfeine Salvator, dann hieß es ſich einen Stuhl ſichern. Stammgäſte kamen zu ihrem Stoff, Neulinge konnten lange warten. Die Kellner kannten ja faſt alle ihre Gäſte mit Namen, die Gäſte unter ſich kannten ſich auch. Mannheim zählt damals 80 000 Einwohner. Neben dem Café Letſch in die Straße hinein kam man zur„Goldenen Schlange“. Ein Haus weiter lud der „Falſtaff“ zum Trinken ein. Ging man über die Planken, ſo ſtieß man auf die„Neue Schlange“. Und am Eingang in die Enge der Heidelbergerſtraße lud das„Café Cen⸗ tra!“ im 2. Stock des Eckhauſes zu einer Taſſe Mokka ein. Ein bevorzugtes Plätzchen. Konnte man doch von den Te ſchen Zus das ganze Leben und Treiben auf den Planken begucken, o bequem und ſo unterhaltend. Freilich, einen Anſpruch auf ein hochfein ausgeſtattetes Café wie heute erhob das Café Central nicht. Dafür war's aber um ſo gemütlicher. elegiſche Muſik, keine ſchmachtenden Augen, nein, nur einen Srten Kaffee in Ruhe und Behaglichkeit trank man hier, auch drüben im Café Windſor, das ſich aus der„Goldenen Gans“ entwickelt hatte. Das große Herren⸗Modegeſchäft Engelhorn u. Sturm hatte ſchon damals die Ecke inne, freilich in verklei⸗ nertem Maßſtab, wie ja große, viele ſtockwerkhohe Geſchäfte und Warenhäuſer ganz fehlten. Die Nachbarläden in der Straße mit einfachen ſchmalen Schaufenſtern bargen Koſtbar⸗ keiten des Juweliers, Stöcke und Schirme, Milch und Ge⸗ müſe, Hüte und Kappen, gebrannten Kaffee und Zucker, Scho⸗ kolade und andere gute Dinge. Aufſchnitt aus der Mesgerei Hafner war hier genau ſo gut zu haben wie Butter, Milch, Käſe und Eier aus der Schillingſchen Verwaltung, auch der „Schreiber“ beſaß hier eine Niederlaſſung, und beim Bäcker gab's die ſchönſten knuſperigen Brötchen, während der Zigar⸗ renladen gutes Rauchkraut anbot, aber alles in einfach gehal⸗ tenen Laderäumen ohne große Schaufenſter⸗ und Lichtreklame, waren doch nur wenige Schaufenſter mit einer Beleuchtung für die Auslage verſehen. Keine unterwegs nur die Kaiſerh Verkehrshindernis Vom Rheintor durch die Planken nach dem Bahnhof beſorgte die Pferdebahn den Verkehr Im Sommer fuhr man in den offenen Wagen, deren Sitze am Ende der Fahrt vom Schaffner umgeklappt wurden. Kaleidoſkopartig bewegten ſich da die Bilder des Verkehrs an dem Fahrgaſt vorüber. Die Trillerpfeife im Mund des Pferdelenkers genügte, um das wenige Publikum von der Annäherung der Pferdebahn in Kenntnis zu ſetzen oder Kin⸗ der zu warnen. Für Raucher hatte die Direktion die drei letz⸗ ten Bänke des Wagens beſtimmt; den Kindern machten die vorderen Plätze am meiſten Spaß in der Nähe des Kutſchers, Juſtizminiſter Dr. Trunk ſch eidet zum Herbſt aus dem badiſchen Staatsminiſterium aus der den ſchönen, ſtarken Belgier zügelte und beſonders beim Anfahren eines vollbeſetzten Wagens ein ſorgſames Auge auf das Pferd haben mußte. Auf dem Griff der Handbremſe ſaß die Signalglocke zur Bedienung, auch die Peitſche nicht zu vergeſſen, ſo daß es alſo für den Kutſcher genug zu tun gab; freilich von einem Straßenverkehr wie heute kein Vergleich. Die Autos und Motorräder fehlten. Selbſt die Radfahrer wagten ſich nur ſchüchtern aus den Verſtecken. Koſtete doch damals ein Fahrrad mit Vollgummi bei 400 J. Auch durch die enge Heidelbergerſtraße fuhr die Tram. Bei den offenen Wagen machte es ein Vergnügen, die Fahr⸗ gäſte zu ſtudieren. ren wollte oder nach Schwetzingen, es war ein Leichtes, im Vorüberfahren raſch Beſcheid zu geben und ein Stelldichein zu vereinbaren. So gering der Verkehr war— in der Straße O7 und P7 befand ſich damals kaum ein Laden— ſo zeigte doch ſchon damals der enge Schlauch ſeine Nachteile. Stimmen wurden laut zum Ankauf der Höuſer in P 5 und P 6 zur Verbreiterung der Straße. An vierſtöckige Paläſte in dieſer Straße erinnere ich mich nicht; es waren die alten zwei⸗ oder dreiſtöckigen Häuſer in einfacher Bauweiſe, bürgerlich und gemütlich. Und die Ge⸗ ſchäfte? Na, die gingen ſo; ſo arg war's nicht. Am Waſſer⸗ turm hörte damals für Mannheim die Welt auf, dahinter die herrlichen Gärten, die graſigen Flächen bis hin zum Schieß⸗ haus etwa am Ende des Tennisplatzes. Keine Moltkeſtraß⸗ gab's, keine Auguſtaanlage, keine Werder⸗, keine Rheinhäuſer⸗ und Augartenſtraße, lauter Feld und Feld. Wer zum Mai⸗ markt nach dem Schlachthof die Seckenheimerſtraße entlang wanderte mit ihrer Allee von alten Nußbäumen, der fand ü tte. 2 Da wußte man, wer nach Heidelberg ſah⸗ am 5. Mai nud 10,4 am 29. M Woher ſollte alſo der große Verkehr durch die Heidel⸗ bergerſtraße kommen? Die Anwohner der Ringſtraße, ja, die waren es, auch die aus der Schwetzingerſtraße. Doch das waren nicht ſo viel. Befand ſich doch damals oberhalb des Kaufhauſes noch kein Verkaufsladen. Vom Kaufhaus mit ſeinen rußigen Bogen, ſeinen blinden Fenſtern, ſeinen dunk⸗ len Höfen ganz zu ſchweigen. Alſo eine Hauptgeſchäftslage ſtellte die enge Heidelbergerſtraße nicht dar, und die Häuſer konnten alſo nicht ſoviel koſten. Man redete damals von drei Millionen Mark, ob für beide Quadrate oder nur für eines, deſſen entſinne ich mich nicht mehr. Aber dieſe Millionen für eine unrentable Sache zu verausgaben, das ge⸗ ſtattete der Stadtſäckel nicht ohne weiteres. Oberbürgermei⸗ ſter Beck beginnt erſt das große Werk ſeiner raſtloſen Tätig⸗ keit zur Entfaltung des Mannheimer Handels. Noch regnet es nicht Millionen, ſondern dieſe müſſen erſt verausgabt wer⸗ den. Hat doch die 1891 fertiggeſtellte Friedrichsbrücke anſtelle der veralteten Kettenbrücke den Betrag von 1,2 Millionen Mark verſchlungen. Mit dem Ankauf der Häuſer in P 5 und P 6 zwecks ſpäterer Verbreiterung der Straße iſt es alſo vor⸗ erſt nichts. Man redet von ungeheuren Preiſen, die von den Hausbeſitzern verlangt worden ſind, und von gar keinem Ent⸗ gegenkommen jener Hauseigentümer, die durch das Zurück⸗ rücken der Front mit ihren Anweſen in die neue Straßen⸗ linie gefallen wären. Woher ſollten dieſe auch das Geld neh⸗ men? Noch erfreute ſich der Markt auf dem Gebiete der Grundſtücksveräußerungen nicht des ſchnellen Tempos ſpä⸗ terer Jahre. Zum zweitenmale wird ſpäter die Frage des Planken⸗ durchbruchs aufgenommen, als mit der Entwicklung der Oſtſtadt und dem reger werden⸗ den Verkehr die alten Häuſer fallen und hohen Neubauten Platz machen. Selbſt die Privatwirtſchaft ſcheut vor den gewaltigen Koſten zurück, noch mehr vor den ſchwierigen Verhandlungen, die mit den Nachbarn in den -⸗Quadraten uſw. zu führen ſind, denn auch ſie ſollen an den Ausgaben etwas tragen, da doch gerade ihre Häuſer durch eine Verbreiterung der Straße im Werte ſteigen. Solche Ver⸗ handlungen können nur von der Kommune kraft bindender Beſchlüſſe der ſtädtiſchen Kollegien geführt werden. So wirken die Verſäumniſſe früherer Jahrzehnte heute nach: heute ſtellen die vorſpringenden Häuſer der beiden Quadrate ein Verkehrs⸗ hindernis dar und Polizei und Stadt zerbrechen ſich die Köpfe, wie man dieſes Hindernis am beſten umſchiffen kann. Von Stehenbleiben, von einem Betrachten der Auslagen in den Schaufenſtern iſt ja faſt keine Rede. Unſer Schneider mußte es ja büßen. Er fand ſich in dem Haſten und Jagen und Treiben und Rennen nicht zurecht, war die Ruhe und Gemüt⸗ lichkeit ſeines heimatlichen Dorfes gewöhnt, dachte auf dem Trottotr in der engen Gaſſe zu Mannheim zurück an die alten Zeiten vor 35 Jahren, wo die Geſellen in den Mittagsſtunden ſich noch das Leben und Treiben auf der Straße anſehen konn⸗ ten. Damals hatte man noch nicht den weiten Blick einer ſo raſtlos aufſteigenden Stadt mit dem Rieſenverkehr nach Mannheimer Begriffen. Andere große, dringende Aufgaben harrten der Löſung durch die Stadtverwaltung. Deshalb darf die damaligen Führer auf dem Rathaus kein Vorwurf tref⸗ fen. Vielleicht packt eines ſchönen Tages die kräftige Fauſt des heutigen Lenkers der ſtädtiſchen Geſchicke zu und läßt die enge Straße verſchwinden. Das„Wie“ und„Woher“ iſt ſeine Sache; aber gerade darin liegt die Schwierigkeit: in der Be⸗ ſchaffung der Gelder. Anders aber als durch eine Zu⸗ rückrückung der Front in P 5 und P 6 können die Mißſtände auf die Dauer nicht beſeitigt werden. Der ehemalige Schnei⸗ dergeſelle iſt auch dieſer Anſicht. S. J. Gund. Südweſtdeutſcher Arbeitsmarkt Die Aufwärtsbewegung des Arbeitsmarktes hat in der Zeit vom 30. 5. bis 5. 6. weitere langſame Fortſchritte gemacht. Bemerkenswert iſt die Kurzfriſtigkeit der Arbeits⸗ verhältniſſe namentlich in den Außenberufen und die hierdurch verurſachte ſtarke Fluktuation des Arbeitsmarktes. Der Stand der Hauptunterſtützungsempfänger am 5. 6. war fol⸗ gender: In der verſicherungsmäßigen Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung 40 962(27174 Männer und der Reſt Frauen), in der Kriſenunterſtützung 9454 Perſonen(davon 7340 Männer). Die Geſamtzahl der Unterſtützten ging um 2437 zurück. In der Geſamtzahl entfallen auf Württemberg 12621 gegen 13 189, in Baden 37 297 gegen 39 166. Im geſamten Bezirk des Lan⸗ desarbeitsamtes Südweſtdeutſchland kamen am 5. 6. auf 1000 Einwohner 9,9 Hauptunterſtützungsempfänger gegen 11,3 ai. en Suggeſtion Skizze von Ilſe E. Tromm Drei Jahre lang hatte Frau Bergendal kaum ihr Zimmer verlaſſen. Es war licht und freundlich und lag auf der Gar⸗ tenſeite des Hauſes. Im Sommer ſangen die Vögel in den Büſchen und Bäumen, und durch die offenen Fenſter ſtrömten Blumendüfte. Zur Winterszeit glich der ſchlafende Garten mit ſeinen Eis⸗ und Schneekriſtallen einem Märchenbild. Von der Giebelſeite des Gutshauſes konnte man weit hinaus⸗ ſchauen über das Meer. Die Kranke jedoch liebte nicht das immerwährende Rollen der Wogen. Manchmal fuhren die Stürme wild daher, und das Anprallen der Waſſer gegen die Schären und Klippen wurde zu einer unheimlichen Melodie, die ſie nervös machte. Friedvoll war es dagegen ſtets, in den kleinen umzäunten Garten zu ſchauen und alle Jahreszeiten in ihrem reichen Farbenwechſel kommen. und gehen zu ſehen. Frau Bergendal wurde gehegt und gepflegt auf jede Weiſe. Man ertrug gern ihre Launen und den ungeduldigen Ton, mit dem ſie ihre Wünſche äußerte. Ihr Herzleiden wurde mit jedem Tage ſchlimmer, und ſtändig ſprach ſie davon, wie erſehnt es ihr ſei, ſterben zu dürfen, um von ihren Qualen er⸗ löſt zu werden. Der älteſte Sohn der Familie beſuchte die Univerſttät. Regelmäßig kamen ſeine Briefe, und die Mutter fand Troſt in ſeinen ermunternden Worten. Er berichtete davon, daß in der Stadt ein großes Krankenhaus mit allen modernen Einrich⸗ tungen ſei, das der leidenden Menſchheit zu Nutzen diene, und inſtändig bat er die Mutter, ſie möge kommen und Rat und Hilfe bei den Aerzten ſuchen. Da ſte aber ſchon ſeit längerer Zeit reſigniert hatte, verwarf ſie dieſen Gedanken vorerſt. Ge⸗ wiß glaubte ſie ſchon, daß es für viele Kranke Möglichkeiten gäbe, wieder geſund zu werden, für ſie jedoch beſtand keine Hoffnung. Der Sohn gab dennoch nicht nach und bat ſie immer wieder, wenigſtens zu kommen und einen Arzt zu konſultie⸗ ren. Merkwürdigerweiſe ſchlugen des Sohnes ſtete Mahnun⸗ gen ſchließlich Wurzel in ihrem Herzen, und eines Tages ent⸗ ſchloß ſie ſich, die Reiſe zu unternehmen. Die ganze Familie war erſchrocken, als ſie von dieſem Plane hörte. Frau Bergendal befahl, alles zur Reiſe vor⸗ zubereiten, und Herr Bergendal verſuchte vergeblich, ſie von ihrem Beſchluß abzubringen. Auch ſeine Einwendung, daß ſie geradewegs dem Tod in die Arme liefe, verfing nicht. Mußte ſte ſterben, ſo war es ganz gleichgültig, wo ſie ſtarb, entgegnete ſie trotzig. Der Tochter, die ſie begleiten ſollte, graute vor der Reiſe. Vernichtet von allen Anſtrengungen mußte die arme Frau Bergendal in das Auto getragen werden, das ſie zur Station bringen ſollte. Der ſchlechte Weg, der viele Stöße verurſachte, nahm ihre Kräfte, und die lange Eiſenbahnfahrt tat das ihre dazu, ſie ganz aufzureiben. Endlich war man jedoch am Ziel. Der Sohn erwartete die Mutter am Zuge und hob ſie aus dem Abteil. Der kurze Weg zum Arzt koſtete übermenſchliche Anſtrengungen. Mühſam ſtieg Frau Bergen⸗ dal die drei Treppen empor, die zu des Arztes Wohnung führten. Den Lift anzuwenden weigerte ſie ſich entſchieden. Sie hatte ſchreckliche Geſchichten gehört von Leuten, die in den Aufzügen zerquetſcht worden waren oder von andern, die aus großer Höhe herabgefallen und zerſtückelt waren. Nein, ſolchen Möglichkeiten ſetzte ſie ſich gewiß nicht aus. Der berühmte Arzt empfing Frau Bergendal mit auf⸗ gekrempelten Rockärmeln, wie ein Metzger. Sein robuſtes Geſicht verriet keine Spur von Mitleid. Er unterſuchte ſie, bohrte darauf ſeine ſcharfen, durchdringenden Augen in die der Patientin, und Frau Bergendal, die auf des Arztes Diagnoſe wartete, wie ein Verbrecher auf ſein Todesurteil, begann zu zittern und zu beben. „Meine beſte Frau Bergendal“, ſagte der Arzt,„Sie ſind nicht krank! Ich verſtehe nicht, warum Sie mich auf⸗ geſucht haben. Was ſagten Sie? Ihr Herz? Unſinn. Ihr Herz iſt friſch und geſund. Sie haben keine Bewegung ge⸗ habt. Sie haben weder eſſen noch trinken wollen. Sie haben nicht gearbeitet und ſind nicht durch Wind und Wetter ge⸗ laufen. Reiſen Sie nun heim und holen Sie alles nach. Mehrere Stunden täglich müſſen Sie draußen verbringen. Des Abends früh ins Bett und Morgens früh heraus, ſo werden Sie ſtark und geſund.“ Frau Bergendal traute ihren Ohren nicht. Plötzlich er⸗ hob ſie ſich, tat ein paar ſchnelle Schritte auf den Arzt zu und reichte dieſem die Hand. Als ſie ſich wieder im Treppen⸗ haus ſah, ging ſie hinunter wie ein geſundender Menſch, der niemals von Herzleiden geſprochen hatte. „Kommt nun, Kinder! Wir wollen ſehen, daß wir ſo raſch wie möglich nach Hauſe kommen. Ich habe ſo viel zu tun. Wie froh bin ich über meine Geſundheit! Ich danke Dir, mein Junge, daß Du nicht nachgelaſſen haſt, mich zu bitten, herzukomen. Nun ſehne ich mich nach dem Meer und nach dem Sturm da draußen“ Als Frau Bergendal des Arztes Sprechzimmer verlaſſen hatte, lachte der Doktor herzlich auf, ſo daß die Kranken⸗ ſchweſter, die an den Inſtrumenten zu tun hatte, verwundert aufſchaute. „War jene Dame wirklich nicht krank, Herr Doktor?“ „Natürlich war ſie krank, aber was konnte es ihr nützen, wenn ich es ihr beſtätigt hätte? Meine Worte haben ihr ge⸗ holfen. Sie hat nun Selbſtvertrauen. In einem Fall wie dieſem iſt Suggeſtion die beſte Medizin.“ Der neue Konzertwinter ründet ſich an Der Philharmoniſche Verein gibt ſchon jetzt ſein Winterprogramm bekannt, das, wie in den verfloſſenen Jah⸗ ren, ſechs Konzerte auſfweiſt. Bruno Walter wird das Eröffnungskonzert diri⸗ gieren, Soliſtin des Abends iſt die gefeierte Geſangsmeiſterin Sigrid Onegin. Das Nationaltheater ⸗Or⸗ ch e ſter.— Als zweite Veranſtaltung iſt ein Klavier⸗ Abend Gieſeking⸗ Erdmann mit Werken für zwei Klavier feſtgeſetzt.— Der große Erfolg, den das Kölner Kammer⸗Orcheſter unter Hermann Abendroths feinſinniger Führung im letzten Winter errang, veranlaßte die Vereinsleitung, die Künſtlerſchar zum 3. Konzert ein⸗ zuladen.— Das 4. Konzert, ein Soliſten⸗A ben d, nennt den ſpaniſchen Bariton Celeſtino Sarobe und die Vio⸗ liniſtin Alma Moodie. Beide Künſtler werden von Mi⸗ chael Raucheiſen begleitet.— Zum 5. Konzert konnte das geſamte Kölner Gürzenich⸗Orcheſter, ca. 100 Künſt⸗ ler, mit ſeinem ſtändigen Leiter, Profeſſor Hermann Abendroth, verpflichtet werden.— Den Beſchluß der ſechs Veranſtaltungen bildet, wie ſchon faſt traditionell geworden, ein Konzert mit Wilhelm Furtwängler und den Ber⸗ linger Philharmonikern. 4. Seite. Nr. 269 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 14. Juni 1929 Stäoͤtiſche Nachrichten Tagung der badiſchen Architekten Der Bund Deutſcher Architekten, Landes⸗ bezirk Baden, hält vom 14. bis 16. Juni in Mannheim ſeine diesjährige Tagung ab. Neben verſchiedenen internen Beratungen finden zwei öffentliche Veranſtaltun⸗ gen ſtatt, die jedermann auch ohne Teilnehmerkarte zugäng⸗ lich ſind. Am heutigen Freitag wird bein Begrüßangs⸗ abend im Parkhotel Architekt B. D. A. Arthur Lehmann einen Vortrag halten über„Der Privatarchitekt und die Wirtſchaft“. Anſchließend hieran Diskuſſion. Am Samstag vormittag findet im Palaſthotel„Mannheimer Hof“ eine öffentliche Sitzung mit einem Vortrag des Landesvor⸗ ſitzenden Regierungsbaumeiſter Bruniſch und mit einem Vortrag des Oberbaudirektors Zizler über„Städte⸗ bauliche Probleme“ ſtatt. Gäſte ſind zu beiden Ver⸗ anſtaltungen willkommen. Schlehdorn, Holler und Akazie Wem ſoll ich den Schlehdorn vergleichen? Er iſt ſinnig und einſam wie ein Hirtenkind. Niemand kümmert ſich um ihn. Er blüht für ſich. Die kleinen Blütenbüſchel drängen ſich aneinander. Am Morgen geht ein kühler Wind durch den Garten und nimmt den Tau von den Gräſern. Der Schleh⸗ dorn blüht wie ein Volkslied, ſchlicht und anſpruchslos und doch ſo ſchön! Derber iſt mir der Holler. Er wuchert wie Un⸗ kraut. Die fetten ſchwärzlichen Blätter ſind ſtolz auf ihre Blütenteller. Der Duft iſt unverkennbar, lieber ein bißchen zu viel als zu wenig. Der Holler iſt faul, aber man kann ihm doch eine nützliche Seite abgewinnen. Die Blüten geben ein feines Aroma, wenn man Kuchen⸗ und Käſeteig darum knetet und bäckt. Im Herbſt werden ſie blaue Beeren tragen, die einen ausgezeichneten Saft geben, geſundes dunkles Blut. So etwas kommt nicht um und pflanzt ſich trefflich fort. Seinen Duft wird man nicht los. Wie ein Gaſſenhauer, der ſich auch immer wieder aufdrängt. Wie fein iſt dagegen die Akazie, ein rechtes Edelfräulein! Blätter wie nervöſe Hände, Blütentrauben wie zitternde Ge⸗ danken. Der Stamm ſo knorrig und ſo alt. Die zarten durch⸗ ſichtigen Blättlein flattern daran wie grüne Fahnen der Ju⸗ gend, die ins Leben hinaus will. Das iſt ſo rührend und un⸗ berührt. Das drängt ſich nicht auf und macht nicht viel von ſich her. Es wird ſchon geſehen und gefunden. Leiſe weht der Wind den Hauch dieſes leiſen Atems herein. Schlehdorn, Holler und Akazie. Sie blühen in ein und demſelben Garten, zu ein und derſelben Zeit, in ein und demſelben Weiß. Nahe beieinander und doch ſo fern E K. 5* * Verſetzt wurde Profeſſor Herbert Kraft an der Ober⸗ realſchule Pforzheim in gleicher Eigenſchaft an das Gymna⸗ ſium in Mannheim. Vorträge 8 Das Land an der Saar Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten, Orts⸗ gruppe Mannheim, veranſtaltete am Mittwoch im unteren Saale der Liedertafel einen Lichtbilderabend, zu dem die Jugend zahlreich erſchienen war. Der erſte Vorſitzende Schön bein begrüßte die Anweſenden mit freundlichen Worten und erſtattete hierauf einen ausführlichen Bericht über die Gautagung vom 11. und 12. Mai in Saarbrücken. Gauführer Wolf hielt alsdann ſeinen ſehr bedeutungsvollen Lichtbildervortrag über„Das Land an der Saar“. Unterſtützt durch eine Reihe prächtiger Land⸗ ſchaftsbilder, pries der Redner mit viel Liebe zu unſeren deutſchen Saarbrüdern die Schönheiten des Saarlandes. Er führte uns in die Gegenden von Saarbrücken, Neunkirchen, St. Johann, St. Ing⸗ bert und St. Wendel. Des weiteren ſchilderte Gauführer Wolf die Kohlen⸗, Glas⸗ und Hütteninduſtrie und ging zuletzt auf die Be⸗ ſatzungsſchwierigkeiten der Saarländer näher ein. Die malertſchen Photographien vertieften den Eindruck, den der Vortragende mit Wort und Bild hervorrief. In ſeinem Schlußwort erinnerte der Redner an das Jahr 1935, in dem die Bevölkerung des Saarlandes über ihre Zugehörigkeit abzuſtimmen hat. Er gab der zuverſichtlichen Hoffnung Ausdruck, daß das Saarland wieder zu Deutſchland kommt. Reicher Beifall dankte für die intereſſanten Ausführungen. Im Auftrage von Gaugeſchäftsführer K mpf konnte Herr Cla eck die Ehrung der Jubilare vornehmen. In ehrenden Worten würdigte er ihre treuen Dienſte in den verfloſſenen 25 Jahren. Dem Jubi⸗ laren Ernſt Himmelspach, Richard Fehren, Franz Ditt⸗ mann, Chriſtian Schaber, Hugo Münch und Michael Hoff⸗ mann wurden wertvolle Diplome und die ſilberne Jubiläumsnadel überreicht. K. G. W 5 Partei⸗Nachrichten Die Juni⸗Verſammlung des Bezirksvereins Neckar⸗ ſtadt der Deutſchen Volkspartei fand am vergangenen Mittwoch abend ſtatt. Rechtsanwalt Dr. Waldeck, M. d.., der nach den Begrüßungsworten des Bezirksvereinsvorſitzenden Be⸗ triebsinſp. Merzinſky, über aktuelle politiſche Fragen ſprach, beſchäftigte ſich beſonders eingehend mit dem Young⸗Plan. Innenpolitiſch kam der Redner vor allem auf die Landtags⸗ wahlen zu ſprechen. Unter der begeiſterten Zuſtimmung aller Beteiligten konnte der Referent auf die Notwendigkeit des Ein⸗ heitſtaates hinweiſen. Eine anregende Diskuſſion ſchloß die Verſammlung. Während der Ferienmonate Juli und Auguſt ſollen keine Bezirksverſammlungen ſtattfinden, ſodaß erſt wieder vor den Landtagswahlen im September mit der Verſammlungs⸗ und Werbe⸗ tätigkeit neu begonnen werden wird. bl. Was man von der Seide und der Kunſtſeide wiſſen muß Unter Naturſeide verſteht man im allgemeinen das Pro⸗ dukt der Seidenraupen, die einen Faden von mehreren tauſend Meter Länge ſpinnen. Unter den Begriff Naturſeide fallen aber auch die Abfallſeiden, und die weniger wertvollen wilden Seiden, wie Spinnenſeiden, Muſchelſeiden, Neſter⸗ ſeiden. Aus ſolchen Materialien hergeſtellte Gewebe werden als„Reinſeiden“ bezeichnet. Aber auch diejenigen Seiden⸗ ſtoffe, die mit chemiſchen Subſtanzen künſtlich erſchwert wor⸗ den ſind, verkauft man als„reinſeidene“ Waren. Es ſind Gewebe auf dem Markt, die oft mehr als 50 Prozent Er⸗ ſchwerungsſubſtanzen enthalten, d. h. daß durch Tränken mit Pinkſalzen oder anderen Mitteln aus einem Kilo Naturſeide 1,5 Kilo beſchwerte Seide erzielt werden. Durch die Erſchwe⸗ rung der Naturſeide leidet die Haltbarkeit der Gewebe. Die Hausfrau fürchtet beſonders bei Taffetten das ogenaunte „Schleißen oder Brechen“. Die Seidenſtoffe werden unter einem beſtimmten Namen, wie: Crepe de Chine, Crepe Satin, Ducheſſe, Taffet, Moiré uſw. in den Handel gebracht. Dieſe Namensbezeichnungen ſagen aber nicht, aus welchem Material die Ware beſteht Sie kann aus reiner Seide hergeſtellt ſein, ſie kann aber auch, was bei 80 bis 90 Prozent der Fall iſt, aus erſchwerter Seide be⸗ ſtehen. Die vorgenannten Artikel werden heute auch aus reiner Kunſtſeide hergeſtellt. Die Kunſtſeideninduſtrie bringt ihre Erzeugniſſe unter Markennamen auf den Markt. Wenn heute eine Dame in einem Geſchäft einen„Seidenſtrumpf“ verlangt, ſo zeigt man ihr im allgemeinen„Kunſtſeiden⸗ ſtrümpfe“. Will ſie dagegen Naturſeide haben, ſo verlangt ſte „Reinſeidene Strümpfe“, die im Preiſe weſentlich höher ſtehen. Bei Trikots, Milaneſe, Charmeuſe, Atlaswaren, zu denen faſt ausſchließlich Kunſtſeide verwendet wird, ſpricht man von„Sei⸗ dentrikots“. Man ſieht daraus, daß das Wort„Seide“ für das Publikum zum Sammelbegriff geworden iſt. Die Fachleute verſtehen unter Seide einen mehrere 100 Meter langen Faden der aus mehreren Einzelfädchen be⸗ ſteht und mehr oder minder großem Glanzeffekt. Man unter⸗ ſcheidet zwei Gruppen von Seiden: 1. Die Naturſeiden. Sie gliedern ſich in: a) echte oder Maulbeerſeiden, b) wilde Seiden, c) Spinnenſeiden, d) Mu⸗ ſchelſeiden, e) Neſterſeiden, k) Abfallſeiden. 2, Die Kunſtſeiden, die ſich gliedern in: a) Viskoſeſeiden, b) Nitroſeiden, c) Kupferſeiden, d) Acetatſeiden, e) Abfall⸗ kunſtfeiden. Durch die Preiswürdigkeit, die beſonderen Eigenſchaften und die große Aehnlichkeit mit der reinen Seide tritt die Kunſtſeide immer mehr in den Vordergrund. Es gibt Kunſt⸗ ſeidenfäden, die ſeiner ſind als Naturſeidenfäden. Intereſſant iſt, daß z. B. eine Einzelfaſer bei einer Länge von 9000 Meter nur ein einziges Gramm wiegt. Durch dieſe Feinheit wird eine beſondere Weichheit erzielt. Man iſt in der Lage, knitterfreie Gewebe herzuſtellen, die ſelbſt vom Fachmann durch einen Griff allein von reiner Seide nicht mehr zu unterſcheiden ſind. Als Futterſtoff für Damen⸗ und Herren⸗ kleidung iſt Kunſtſeide nicht zu erſetzen, da ſie ſehr tranſpirationsbeſtändig iſt. Kleider⸗ und Wäſcheſtoffe aus Kunſtſeide brechen ſelbſt nach längerem Lagern nicht, da Kunſt⸗ ſeiden frei von ſchädlichen Erſchwerungsſtoffen ſind. Wirklich reine Naturſeidenſtoffe, ohne jede Erſchwerung, können we⸗ gen ihres Preiſes nur von wohlhabenden Kreiſen getragen werden. Aber auch in dieſen Kreiſen wird für elegante Totfletten Kunſtſeide in Kombination mit Seide verwendet, da der Effekt der Kunſtſeide von reiner Seite nicht zu er⸗ reichen iſt. Kommunale Chronik Bürgermeiſter Kempf legt Berufung ein 2: St. Ingbert, 11. Juni. Bürgermeiſter Dr. Kempf wird gegen das Urteil im Diſziplinarverfahren, das— wie gemel⸗ det auf Dienſtentlaſſung unter Zuerkennung von drei Vierteln der geſetzlichen Penſion lautete, Berufung einlegen. Er wendet ſich gegen die der Verurteilung zugrunde liegende Anſicht, daß er nicht rechtzeitig für Reviſion der Spar⸗ kaſſengeſchäfte geſorgt habe, und ſtützt ſich dabei vornehmlich auf zwei Tatſachen: Einmal ſei die im Jahr 1927 fällig ge⸗ weſene Reviſion der Sparkaſſe durch die Saarregierung aus unbekannten Gründen unterblieben; zum andern ſei ihm die Anrufung der eigentlich zuſtändigen Reviſionsinſtanz, näm⸗ lich des Bayeriſchen Reviſionsverbandes, nicht möglich ge⸗ weſen, weil dieſer durch Verfügung der Regierungskommiſſion ausgeſchaltet wurde. 5 Weinheim, 10. Juni. Um bei der Durchführung der Folge⸗Einrichtungen und Meltorationen im Umbruchgebiet der Weſchnitzniederung eine neuzeitliche Zugmaſchine zur Hand zu haben, über die nach Belieben verfügt werden kann, beſchloß der hieſige Stadtrat, beim Bürgerausſchuß die Mittel zur Anſchaffung eines 15/30 P. S. Kühlerbulldoggs als Ackerſchlepper anzufordern. Die Maſchine, die von der Firma Heinrich Lanz.⸗G. in Mannheim geliefert werden ſoll, gilt als das anerkannt beſte Fabrikat für obigen Zweck. Außer der Zugmaſchine ſoll gleichzeitig auch ein Univerſalpflug (Mehrſcharpflug) angeſchafft werden, um vor allem beim Um⸗ bruch ein wirtſchaftliches Arbeiten zu gewährleiſten. R. Möuchzell(Kreis Heidelberg), 11. Juni. Der Bür⸗ gerausſchuß hatte vier Punkte auf der Tagesordnung. Sämtliche Koſten des freiwilligen Tuberkuloſetilgungsverfah⸗ rens zur Bekämpfung der Rindertuberkuloſe ſollen für das in Frage kommende Rindvieh in der hieſigen Gemeinde auf die Gemeindekaſſe übernommen werden. Zur Erbauung eines Wohnhauſes wird von der Gemeinde Mönchzell dem Taglöhner Heinrich Kohl aus Grundſtocksmitteln ein Woh⸗ nungsbaudarlehen auf erſte Hypothek, verzinslich zu 8 v.., gewährt. Der Gemeinderechnung für das Rechnungsjahr 1928 wird die Zuſtimmung und Genehmigung erteilt. Ferner wurde der Gemein devoranſchlag 1929 mit den be⸗ rechneten Steuerfeſtſetzungen angenommen. Schluß des redaktionellen Teils Täglien wird von-12 Uhr Kostenles das Sterilisieren im Gasbackofen Praktisch gezeigt im Ausstellungsraum der Stadt. Wasser-, Ga8- und Elekctrizitätsverke, K 7 Anweisungen und Rezepte kostenlos 46 Heute Neu Iastrierte Rülnzsthg Zu beziehen in der Hauptnebenstelle R 1, 9/11 den Nebenstellen Waldhofstr. 6, Schwetzingerstr. 19ſ%0, Meerfeldstr. 13 u. durch unsere Trägerinnen —— CCC ͤvbTTGCCTTbTTTTTTTTTTTcccccc Kunſt und Wiſſenſchaft Schenkung für das Mannheimer Schloßmuſeum. Herr Karl Baer hat, wie in den letzt vergangenen Jahren, dem Schloßmuſeum anläßlich der Wiederkehr ſeines Eröffnungs⸗ tages, eine wertvolle Gabe gewidmet. Er hat die Karl Baer⸗Sammlung durch 8 Porträtbüſten und Reliefs erweitert, unter denen ſich unter anderem eine Büſte des Her⸗ zogs Karl von Braunſchweig aus Fürſtenberg⸗Porzellan, das Wachsporträt eines Mannheimer Bürgers von Ignaz Hinel und eine Reihe weiterer Plaſtiken befindet. Der Stadtrat hat Herrn Baer für dieſe Schenkung ſeinen Dank aus⸗ geſprochen. O Die Neuorganiſation des Betriebs des Städt. Plane⸗ tariums hat zu einer erheblichen Bereicherung und Verbeſſe⸗ rung des Vorführungsprogrammes geführt. Die neuen Themata„Sonnen im Weltenraum“ und„Planeten und ihre Monde“ ſind durch die Heranziehung modernſter Forſchungsergebniſſe und durch gute Lichtbilder ſo ausgeſtaltet, daß ſie jedem Beſucher des Planetariums reiche Anregung zu bieten vermögen. Eine Neueinführung ſtellen auch die Dis⸗ kuſſionsaben de dar, deren erſter heute abend ſtattfindet. Wiſſenſchaftliche aſtronomiſche Arbeit iſt nicht, wie man ge⸗ wöhnlich glaubt, nur an Sternwarten möglich. Schon mit freiem Auge oder mit einfachen Mitteln wie mit dem Feld⸗ ſtecher oder der photographiſchen Kamera laſſen ſich viele intereſſante und wertvolle Himmelsbeobachtungen anſtellen. Der Freund der Naturwiſſenſchaften und der Amateurphoto⸗ graph ſoll im erſten Diskuſſionsabend des Planetariums eine Anleitung zu derartigen Beobachtungen erhalten und in Rede und Gegenrede werden alle auftretenden Fragen und Zweifel ſofort ihre Klärung finden. Der Hochſchulban in Heidelberg. Wie aus einem im Berkehrsverein von Oberbaurat Koch gehaltenen Vortrag hervorgeht, hat Prof. Grubers neuer Entwurf für das Hörſaalgebäude in letzter Zeit auf Wunſch der Baukommiſſion nochmals einige Aenderungen erfahren. Gruber will auſtelle des ſogen. Neuen Kollegienhauſes einen großen ein⸗ heitlichen Bau ſchaffen, der u. a. einen großen Feſtſaal für 1300 Perſonen enthalten ſoll. Die weiteren neuen Bauten in der Grabengaſſe und in der Seminarſtraße ſchließen ſich der⸗ art an, daß ſie zuſammen mit dem Bau am Ludwigsplatz ein einheitliches Gebäude darſtellen, wogegen das bisherige Semi⸗ narhaus lakademiſche Leſehalle) als ſchöner Barockbau im weſentlichen frei ſtehen ſoll. Theater und Muſik Nationaltheater Mannheim. In der heutigen Vorſtel⸗ lung von Verdis„Maskenball“ ſingt Gertrud Bin der⸗ nagel die Amelia. Sokoloff als Puck und Therſites bei den Heidelberger Feſtſpielen. Wie die Heidelberger Feſtſpiele mitteilen, wird Wladimir Sokoloff den Puck im„Sommernachtstraum“ und den Therſites in„Troilus und Creſſida“ ſpielen. Sokoloff, heute einer der erſten Darſteller der deutſchen Bühne, hat in den beiden letzten Jahren im Reinhardt⸗Enſemble und in Salzburg die tragenden Rollen geſpielt. Kriſe im Koblenzer Theaterleben. Infolge ſchlechter Finanzlage der Stadt Koblenz ſoll das dortige Stadt⸗ theater geſchloſſen und dem Städt. Orcheſter gekündigt werden. Uraufführung im Breslauer Lobetheater. Seit drei Jahren beendet das Breslauer Lobetheater ſeine Spielzeit mit einer ad hoc gedichteten und komponierten Revue, die in dieſem Jahre der durchweg amüſanten Leiſtung von Dichter und Komponiſt wegen, eine nicht rein lokale Bedeutung 31 haben ſcheint. Komponiſt iſt wie in den vorigen Jahren der junge Breslauer Harry Ralton, der ſich zu einem gefälligen und einfallsreichen Schlagerkomponiſten entwickelt hat. Einige der in der Revue verarbeiteten ſchmiegſamen Tanzmelodien dürften in Bälde vor einem größeren Publikum ſich bewähren. Die um den Bildfunk herum gruppierten Dialoge und Chan⸗ ſons ſtammen von dem Breslauer Spielleiter Ophüls, der ſich ſchon gelegentlich eines Weihnachtsmärchens als geſchickter Autor von ſicherer Routine erwieſen hat. Aus der Zuſam⸗ menarbeit der beiden entſtand eine formal und inhaltlich, den kleinen Berliner Revuen angenäherte loſe Bilderfolge, in der Lokalſpaß und Zeitſatire wohl neben einander beſtanden. Das Werkchen gab dem größten Teil des Euſembles Gelegenheit, ſich freudig zu produzieren. Der Beifall war wie üblich über⸗ aus ſtark. h. Nürnberg behält ſeine Oper. Aus Nürnberg ſchreibt unſer H..⸗Korreſpondent:„Eine Stadt ohne Theater iſt für mich wie ein Menſch mit zugedrückten Augen, ein Ort ohne Luftzug, ohne Kurs.“ Dieſen Ausſpruch der Rahel Varnhagen ſcheinen auch die Stadträte des Nürnberger Kunſtausſchuſſes beherzigt zu haben, als ſie über die Frage zu entſcheiden hatten, ob ſie den Opernbetrieb der Nürnberger Stadttheater einſtellen ſollten. Sie haben ſich nicht nur für Beibehaltung der Oper ausgeſprochen, ſondern ſie haben zur Entkräftung von Vorwürfen, die auf Aufforderung hin in der Oeffentlichkeit gegen den Generalintendanten Dr. J. Ma u⸗ ra ch erhohen wurden und zum Teil ganz ungeſchminkt deſſen Abhau forderten, ſich veranlaßt geſehen, Herrn Dr. Maurach ein Vertrauensvotum auszuſprechen. Man wird als Kritiker dieſem Vertrauensvotum nur teilweiſe beiſtimmen können. Denn Dr. Maurachs Stärke liegt in ber Verpflichtung erſt⸗ rangiger Kräfte. Genau ſo groß iſt aber ſeine Schwäche: die Geſtaltung eines wirklich intereſſterenden Spielplans will ihm nicht gelingen, insbeſondere nicht in der Oper. Die Schwierigkeiten, die einem Theaterleiter heute durch ſoziale Bindungen, durch mangelndes Entgegenkommen im Per⸗ ſonal(insbeſondere auch der Opernſtars!) erwachſen, ſeien allerdings nicht überſehen.— Abgelehnt hat der ſtädtiſche Kunſtausſchuß die ihm gegebene Anregung der Bildung einer Nordbayeriſchen Oper mit Sitz in Nürnberg, die weitere Städte Frankens im Stagionebetrieb mit Opern hätte verſorgen ſollen. Dagegen wurde eine Reduktion der Vor⸗ ſtellungen(zur Zeit 16 pro Woche) auf zunächſt 14 angeordnet. Internationaler Schauſpielerfolg. Die Aufführungs⸗ rechte der„Trojaner“, dem Gegenwartsſpiel von Kurt Corrinth, das ſeit zwei Monaten an der Berliner Volks⸗ bühne gegeben und gleichzeitig mit größtem Erfolg in Bre⸗ men, Dresden und Stuttgart geſpielt wird, wurden für ganz Skandinavien verkauft. Neue Sachlichkeit Ein kuunſtbegeiſterter Jüngling erhielt auf ſeine heiße ſchriftliche Bitte um Bild und Autogramm einer gefeierten Künſtlerin nach Reclams„Univerſum“ folgende Nachricht: „Anbei mein Bild mit meiner eigenhändig getippten Unter⸗ ſchrift.“ ä Freitag, den 14. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 269 Veranſtaltungen Giftmoroprozeß Richter e e 5 5 Nationaltheater:„Ein Maskenball“. Uhr.— Neu Dr. Richter über den Tod von Fran Mertens Theater:(Für die Freie Volksbühne)„Arm wie e Kirchen maus“, . N 5 cr:„ nA 25 8 23 1 12 5 4 2 7 7 5 1 5 8** 4 9 1 0 A ſe Hran Gertvub e Wipperfürth berichtet, daß ihr Frau Mer⸗ Dr. Richter habe ſich entfernt, doch bald ſeien Leute, die das een ee 1 mpetenblaſen. tens die Reiſe nach Simmerath geſchildert habe. Die Zeugin Auto begleitet hätten, zu ihm gekommen und hätten ihm Lichtſpiele: Aan Ja Sto laß, 2 .15 wird von der Verteidigung darauf aufmerkſam gemacht, daß erklärt, daß Frau Mertens im Sterben liege Darauf burg:„Der rote Kreis“.— Ufa⸗Theater: ſie ſehr viele Ausſagen mache, die ſie früher nicht gemacht ſei er zurückgekehrt und habe Frau Merens ſchon bot vor⸗ einer Mutter“.— Palaſt⸗Theaber:„Cagl habe. Frau Peters, die Inhaberin des Hotels in Simme⸗ gefunden. Scala: Asphalt“.— Capttol:„Zwei dunkle 5 5 5 Glorta⸗Palaſt:„Das brennende Herz“. rath, wo Frau Mertens gewohnt hat, ſagt aus, daß dieſe zwei Tage krank zu Bett gelegen habe. Frau Mertens habe ihr mal geſagt:„Dr. Richter kann mich nicht heiraten. Was will er mit einer geſchiedenen Frau, wenn er ſich als Arzt auf dem Lande niederlaſſen will.“ Zeuge P. J. Schmitz, der Bruder der Verſtorbenen, gibt im allgemeinen dem Ange⸗ klagten ein gutes Zeugnis. Er habe die Beziehungen ſeiner Schweſter zu Dr. Richter eigentlich für freundſchaftlich ge⸗ halten. Dr. Bauer, praktiſcher Arzt in Neunkirchen im Blies⸗ kreis, hat früher in der Ohrenklinik mit dem Angeklagten zu⸗ ſammen gearbeitet. Er ſchildert Frau Mertens als eine kor⸗ rekte Krankenpflegerin. Sie habe ihm gelegentlich erklärt, ſie ſei die Braut von Dr. Richter. ch einer Pauſe wird die ſ Muſeen und Sammlungen: Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 Uhr und 3 bis Gemälde⸗Galerie im Schloß: Mittwoch u. Sonntag 11—1 u Schloßmuſeum: Dienstag b. Samstag 101,—5, Sonntags 11 Schloßbücherei:—1,-7 Uhr.— Muſenm für Natur⸗ und B kunde im Zeughans: Sonntag vorm. von 11—1 und nachn Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr: Freitag k Planetarium: Beſichtigung.00 Uhr.— Erſter Diskufſi Himmelsbeobachtungen mit freiem Auge, Fernglas und frühere Kaiſerpaar Klage gegen Steiner, da es mit dem Erlös nicht zufrieden war. Steiner wurde von der Schweiz nach Paris ausgeliefert, aber freigeſprochen. Bei der Abreiſe aus der Schweiz übergab Steiner ſeiner Tochter Wert⸗ papier im Betrage von einer Million Franken zur Aufbewahrung. Als er zurückkehrte, hatte ſeine Tochte dieſe Wertpapiere bis auf einen Reſt von knapp 100 000 Franken in Monte Carlo verſpielt, und zwar in Geſellſchaft der Gräfin Batthiany. Steiner verklagte nunmehr die Gräfin wegen Beihilfe, die zu 6 Monaten verurteilt wurde, gegen dieſes Urteil jedoch Berufung einlegte, über die noch nicht ent⸗ ſchieden iſt. In der Zwiſchenzeit leitete Steiner gegen den Grafen Batthiany eine Klage ein, in der er die Rückgabe non 90 000 Franken forderte, die er dem Grafen angeblich zum Ankauf von Kunſtgegenſtänden übergeben haben ſoll. Die 10. Strafkammer ſprach heute den Grafen Batthtany frei. Oeffentlichkeit wieder zugelaſſen. Angeklagten, ſich nun zu der Mordſache zu äußern. Zunächſt ſoll er angeben, wie er zu dem Strophantin gekommen iſt. Dr. Richter erklärte u.., daß er ſich am 16. Nopember 1928 an den Apotheker von der Adler⸗Apotheke in Bingen gewandt habe, um von ihm etwas Strophantin in kriſtalliſterter Form zu erhalten. Er habe dabei ausdrücklich betont, daß er nur eine winzige Menge benötige. Das Strophantin erhielt er am 29. November. Er habe nun, da er einen Patienten im Bon⸗ ner Krankenhaus gehabt habe, deſſen Naſenſchleimhaut mit Strophantin behandeln wollen. Er habe das Gift in ſeine Aktentaſche gepackt mit anderen Medikamenten und habe ſich auf den Weg gemacht. Inzwiſchen ſei ein Brief von Frau Mertens eingelaufen, in dem ſie wieder über heftige Schmerzen klagte N* und ihn bat, abends zu kommen. Da er noch einige Erledi⸗§ Zurückgewieſene Reviſion. Das Reichsgericht hat die gegen 0. zu machen 1 war 50 ſpät. e Dr. Peter Richter das Urteil des Schwurgerichts Konſtanz eingelegte Reviſton ſchloß ſich, nach Koblenz zu fabren, um dort einige Einkäufe muß iich vor dem Bonner Schwurgericht gegen die Anklage des zum Tode verurteilten 21 Jahre alten Arbeiters Anton zu machen. In Koblenz wurde dann auch eine Packung Pra⸗ des Meineids und des Giftmords an ſeiner Geliebten, Sterk, der in Mauenheim an einem 10 ſährige Präd 5 linen in einem Kaffee in der Nähe des Bahnhofes gekauft. Frau Mertens, verteidigen. Es liegen eine Reihe ſehr 7 7 25 einem 1blährigen Mädchen ſchwerer Indizien gegen den Angeklagten vor. einen Mord verübte, als unbegründet zurückgewieſen. Sterk Da er noch Zeit hatte, ſet er auf die Idee gekommen, nach Bonn et fahren, wo er.30 Uhr abends eingetroffen ſei. 5 5 3 8 25 5 Nachdem er im Warteſaal in Bonn geſeſſen habe, ſei er zu der Der Vorſitzende macht den Angeklagten darauf aufmerk⸗— Auch die Reviſion der Eheleute F. J. Ganter aus Wald⸗ Wohnung der Frau Mertens gegangen, die ihm ſelbſt geöffnet ſam, daß er im Laufe der Vorunterſuchung ſich häufig wider⸗ beuren, die wegen Brandſtiftung zu je drei Jahren Zuchthaus habe. Sie habe ihn in das weiße Zimmer geführt, das früher ſprochen habe. Dr. Richter erklärt dies damit, daß alles o und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt worden waren, iſt ihr eigenes Zimmer geweſen ſei, jetzt aber an einen Stu⸗ ſchnell vor ſich gegangen ſei und daß ihm die Zeit zum Ueber⸗ vom Reichsgericht als unbegründet zurückgewieſen worden, 1 3 2 2 5 1 5 hde bek 5 daß das 8 2 er en denten vermietet war, der ſich auf Reiſen befand. legen gefehlt habe. Erſt nachdem bekannt war, daß das 5 Das Todes% a Ihre Mutter ſei nach Dortmund zu einer Schweſter ge⸗ Strophantin aus der Apotheke in Bingen ſtammte, habe 8 912 odesurteil beſtätigt. Das Reichsgericht hat heute fahren. In letzte Zeit eit 97615 Skrektig keiten Dr. Richter, ſo erklärt der Vorſitzende, den Beſitz des Giftes durch Verwerfung der Reviſton das gegen den Kaufmann Faulſehen ihr 1155 ihrer 2 e Frau zugegeben. Die Vernehmung war damit beendet und die Jakob, Scharth gefällte Todesurteil des Schwurgerichtes a tens habe dann des Angeklagten Hut Mantel 1115 Aden Verhandlung wurde auf Freitag vormittag.30 Uhr vertagt. Dimburg a. d. Lahn vom 20. Januar 1929 beſtätigt. Scharth FVV 91 5 991„ 355 s Zimmer zu Es wird dann mit der Zeugenvernehmung begonnen werden. hatte im März 1928 die Frau Ortmann in Offdilln(Heſſen⸗ taſche genommen, um dieſe Sachen in ein anderes Zimmer 5 Naſſau) vergiftet. Der verheiratete Angeklagte, der wegen iſt zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadi geit worden. * bringen. Er blieb allein im weißen Zimmer zurück, 5 Vertriebs von Falſchgelbd eine vierjährige Gefängnisſtrafe Frau Mertens klagte immer wieder über Schmerzen und teilweife verbüßt hat, iſt durch eine erbrückende Beweislaſt wollte unterſucht werden. Er habe jedoch keine Neigung ge⸗ Aus der Pfalz überführt, Frau Ortmann vorfätzlich getötet zu haben, in⸗ Habt, ſie nach der Operation zu unterſuchen. Dann habe ſie 4 dem er dieſe zwang, einen Likör zu trinken, dem große ſich wieder entfernt und das Abendeſſen für die inzwiſchen 8 5„ 0 Mengen Zyankali beigemiſcht waren. Die Tat geſchah eingetroffenen und dort wohnenden Studenten zubereitet]! Ludwigshafen,. Dem Statiſtiſchen Viertel⸗ offenbar in der Abſicht, die Behältniſſe der Getöteten nach Schon bei der erſten Unterredung habe man die Packung fahresbericht der Stadt Ludwigshafen für das erſte Judrtal Wertgegenſtänden zu durchſuchen, was jedoch durch das Hinzu⸗ Pralinen geöffnet und einige davon gegeſſen. 1929 entnehmen wir folgende Ziffern: Die niedrigſte Lufttem⸗ kommen des Bruders der Frau Ortmann vereitelt wurde, Frau Mertens habe wieder von der Unterſuchung be⸗ 1 Patt i 1— f ind i t teſe doch vorzunehmen. pern hatte ken Waſſerſtan! 1. Jar 8 l e e 1 1929 mit 4,78 Meter. Durchſchnitts⸗Waſſerſtand im Januar Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni N N 8 11 f 7 5 5 Ni li 2,75 Meter, im Februar 2,65 und im März 2,92 Meter. Am R 9 ö ö[Neckar ⸗N 1466 abe ſie den Mullappen und den Finger ling.% 5 2 2 2 50 3. hein Pegel 6 7. 11. 12.13 14 Neckar⸗Pegel 6. 7 der terung 0 J 15 5 31. Ma 13 1929 betrug die Ein wo 0 Ne IZ a 0 1 Ludwigs⸗ a N ö 5 1 5 zuſammengefaßt und vermutlich in den Ofen geworfen. Nach 5 1* 9 Hafel 155705 LLS LJ 87 2 1 55 1 75 ſte erklärt 25 ſei ihr ſo komiſch. Er habe hafens 106 594. Die Zahl der Eheſchließungen beträgt Schuſterinſel.22.83 4 e ae ihr geraten, ſich ein wenig auszuruhen, worauf ſie antwortete, 248, die der Eheſcheidungen 21. Im gleichen Vierteljahr 1028 Ata.70 501 5601 5575 9 28 habe keinen Zweck er habe ſtie vergiftet. Dr. Richter wurden 33 Ehen geſchieden. Geburtenzahl im erſten Naunbein 8,8787770 5 5 5 70 555 5 2, Vierteljahr 1929 438: 8 lebend geborene 427, totgebore Taub 2,20 0 00 0 00 0,00.10 riet ihr nun, die Klinik oder einen ihr zuſagenden Arzt auf⸗ 19 8 1 55 1 5 2 e 291 Mid Köln.86.88.72 3,06 zßuſuchen. Den Vorwurf der Vergiftung könne er nicht auf 10. Die Zahl der Knaben mit 226 überwiegt gegen 201 Mäd⸗ 7 3 5 1 5 laſſen f J chen(Lebendgeborene). Ehelich geboren wurden 376, außer⸗ Waſſerwärme ehelich 51. Sterbefälle ſind 316 zu verzeichnen, davon Schluß des redaktfonellen Tei Einen Arzt oder eine Klinik aufzuſuchen, habe aber Frau e. 8 9 Mertens entſchieden abgelehnt. Vielmehr wollte ſie zu dem 166 männlich und 150 weiblich. Staatsanwaltſchaftsrat v. W. geführt werden. Zuvor wollte ſie aber von ihrem Kinde Abſchied nehmen, das aber durch die lauten Rufe ſeiner Mutter aufgeweckt worden war und 2 2 25 N in die Küche kam. Frau Mertens ſagte zu dem Kind: Ert zeitung 3 0 Mutter muß ſterben. 5 2 Dann habe Frau Mertens die Sachen des Angeklagten Um die Juwelen des öſterreichiſchen Kaiſerhauſes, N F d. WI In ö. 3 und habe e r Der 9 8 8 Eine komplizierte Angelegenheit, die mit der Veräuße⸗ 2 apo. U rog. Dose 505g u T. fube OPT ſie gebeten, zur Klinik zu gehen, weil er vermutete, daß 9* 3 bſterreichiſchen Kaiſerhauſes zuſam⸗ Mertens wirklich Gift eingenommen habe. Auf der Wilhelm⸗ Lung, 555 h e 1 15 f 91 0 1 ˖ 5 15 0 3 ſtraße traf man einen Polizeibeamten, mit dem ſie zuſammen menhängt, beſchäftigt gegenwärtig wieder die Partſer Ge⸗ Herausgeber: Druger und Verleger Pruckerel Dr. Haas f 8 3 richte. Kaiſer Karl und ſeine Gemahlin Zita hatten nach Neue„ E. 2 J. Meißner— Schönfelder— Gericht 1 i to beſtiegen und zur Mediziniſchen Klinik fuhren. 5 f N g b gabe 921 baufſichtführende Arzt Dr. Jacoby die ihrer Flucht in die Schweiz dem Haushofmeiſter Baron Stei⸗ Seesen ug Ruge 5 Beam inte ang ölen Boge 8 ! 3 7 5 8 1 0 3 Re dan 1 euilleton; Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Rich Unterſuchung vorgenommen und die Ueberführung der Frau ner Schmuckſachen zum Verkauf übergeben. Dieſer Sport und Bermiſchtes Biß) Müller— Handelskell! B. rang Mertens zur Provinzial⸗Heil⸗ und Pflegeanſtalt veranlaßt,! veräußerte den größten Teil in Paris. Später erhob das und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen; Jakob aude, fümfliche 2 Nee 8 8 n 5 8* 2 2 1 2 8 EK——— N Aae eee 3 8 2 2 8 1 AMA 155 ger— G in Man — 8 0 . OE WELTMARRE BUR GAH FUR 1 OGaALH Ar!— ͤ„.?;!—— Utfkxoxd Mug bögck AP RK AnnE Häupl kg 6. Seite. Nr. 269 Neue Mannheimer Zeitung(Mititag⸗Ausgabs) Freitag, den 14. Juni 1929 Deutſcher Kohlenhandelstag 1929 Nath Abhaltung von Geſchäftsführerkonferenzen, Vorſtandsſitzun⸗ gen und internen Verbandsberatungen in den Vortagen, fand geſtern in Karlsruhe die Hauptverſammlung des Zentralverban⸗ des der Kohlen händler Deutſchlands E. V. ſtatt. Der Verbandspräſident, Senator Ludw. Wieſin ger⸗ Hamburg, konnte als G Vertreter von Behörden, Handelskammern uſw. begrüßen Und dabei hervorheben, daß zwiſchen Handel und Syndikaten ein aus⸗ gezeichnetes Verhältnis beſteht. Staatspräſident Dr. Schmidt er⸗ innerte in ſeiner Begrüßung des Verbandes daran, daß Badens Wirtſchaft, Kultur und Sozialverhältniſſe durch die neue Grenz⸗ ziehung und die Beſetzung ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen worden ſind. Der Reichskohlenkommiſſar, Geheimrat Dr. Stutz, ſchilderte den Handel als unentbehrlichen Faktor der Wirtſchaftsorganiſation und wandte ſich ſcharf gegen die erhebliche Ueberſchreitung der Grenze, die für die wirtſchaftliche Betätigung des Staates gelten müſſe. Dem nach einigen weiteren Begrüßungsreden erſtatteten Jahres⸗ bericht iſt zu entnehmen, daß der Zentralverband heute 15 Landes⸗ verbände des Großhandels mit 888 Mitgliedern und 24 Pla tz⸗ handelsverbän de mit 635 örtlichen Vereinen und 17177 Mit⸗ gliedern umfaßt. Der Bericht erinnert an die früher durchgeführte Ausarbeitung von Richtlinien für die Feſtſetzung von Kleinverkaufs⸗ preiſen. Darüber gepflogene Vorbeſprechungen haben ſich unter dem Zwange geſetzgeberiſcher Aktionen zu einer Kartellpolitik ausgewach⸗ ſen, die heute das Zeutralproblem des Kohlenplatzhandels und von einer nicht untergeordneten Bedeutung für den Kohlengroß⸗ handel geworden iſt. Die ſtraffe Organiſation iſt dem Kohlenhandel vielfach zum Vorwurf gemacht worden, doch gehe die Kritik, die man öffentlich an den Konventionen des Kohlenhandels geübt hat, von einer falſchen Vorausſetzung aus. Der Kohlenhandel ſei bekanntlich nicht, wie vielſach angenommen wird, Preisbildner, ſondern aus⸗ ſchließlich Preisträger. Der Bericht geht weiter ein auf das Kohlenwirtſchaftsgeſetz, durch das auch die Kartellverhältniſſe ein⸗ ſchneidend berührt werden, und auf die Genoſſen ſchafts⸗ frage, da nach 8 63 der Ausführungsbeſtimmungen zum Kohlen⸗ wirtſchaftsgeſetz Verbrauchergenoſſenſchaften und deren Vereinigungen Anſpruch darauf haben, unter ſonſt gleichen Vorausſetzungen mit Wiederverkäufern, d. h. dem Kohlenhandel, gleich behandelt zu wer⸗ den. Durch jahrelange Kleinarbeit iſt es gelungen, den Kreis der⸗ jenigen Genoſſenſchaften, die ſich auf den 8 63 berufen können, genau feſtzulegen. Vor allem muß es ſich um Verbrau ch er genoſſen⸗ ſchaften handeln; nur Rohſtoffvereine und Konſumvereine ſind als Verbrauchergenoſſenſchaften anzuſehen. Hinſichtlich der Kartell⸗ nerordnung ſeien bisher leider tiefergehende Wirkungen des Salzburger Juriſtentages noch nicht zu verſpüren. Nach Auffaſſung des Berichts zielen die anſtürmenden Gewalten auf eine Sozialiſie⸗ rung des Bergbaues und eine vollkommene Ausſchaltung des Kohlen⸗ handels hin. Oberregierungsrat a. D. Dr. Tiburtius Berlin, geſchäfts⸗ führendes Vorſtandsmitglied der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels, ſprach über„Strukturwandlungen im Handel“. Die Stellung des Handels in der Nachkriegszeit ſei in allen Ländern da⸗ durch nerändert und erſchwert worden, daß der durch die Kriegswirt⸗ ſchaft überſteigerte Produktionsapparat nur ſchwer den Abſatz für ſeine Erzeugniſſe finden konnte. Aus anfänglichen Produktions⸗ kriſen entſtanben bald Abſatzkriſen, verſchärft durch den Zu⸗ ſammenſtoß der einzelnen nationalen Produktionen auf dem Welt⸗ markt. Dieſe allgemeine Tendenz nahm beſonders zu in Deutſchland unter der Wirkung der progreſſiven Unkoſtenentwicklung, die nament⸗ lich durch die zwangsläufige Ueberſpannung des ſtaatlichen und kom⸗ munalen Steuerbedarfs und des Sozialetats Unkoſten und Preiſe der Waren auf dem Wege von der Rohſtofferzeugung bis zur letzten Warenverteilung anwachſen ließ. Dieſe Verteuerung führte ſowohl auf der Seite der Warenherſteller als auch, auf der der Verbraucher und Einzelhändler zu Verſuchen, die dazwiſchen liegenden Handels⸗ ſtufen aus zuſchalten. Die Induſtrie und Landwirtſchaft be⸗ miüthten ſich um direkten Warenabſatz an den Verbraucher, im Einzel⸗ handel entſtanden Einkaufsgenoſſenſchaften und ⸗konzerne. Die Kon⸗ kurrenz im Einzelhandel iſt augenblicklich beſonders ſcharf zwiſchen kapitaliſtiſchen Großbetrieben und Kleinbetrieben. Volkswirtſchaftlich iſt die Konkurrenz innerhalb des Einzelhandels vielfach unterſchätzt worden. Wirtſchaftspolitiſch wird die Zuſammenarbeit zwiſchen Einzel⸗ und Großhandel in nächſter Zeit durch die Entwicklung der Zollpolitik vor neue Probleme ge⸗ ſtellt werden. „Der Kohlenhandel an der Rheinwaſſerſtraße“ war das Thema eines ausführlichen Vortrages von Franz H. Ha n⸗ fſen⸗Frankfurt a. M. Von dem Kohlenhandel an der Rheinwaſſer⸗ ſtraße könne überſichtlich nur geſprochen werden, wenn man den Zuſammenhang zwiſchen Ruhrkohlenbergbau, Schiffahrt und Koh⸗ lenhandel zuſammen behandelt. Der Vortragende ging auf die An⸗ fänge der Entwicklung im Jahre 1858 zurück, um dann den Ent⸗ wicklungsgang der heutigen Umſtellung gegenüber zu halten. In der Stellung des Kohlenhandels trat ſeit dem feſten Zuſammenſchluß der Zechen eine tiefgehende Wendung ein. Während früher der Handel im Ein⸗ und Verkauf freie Hand hatte, war er nunmehr an Preiſe und Bedingungen gebunden; ſein Einfluß und ſein Um⸗ fang wurden weſentlich eingeengt. Der Redner ſchilderte dieſe Entwicklung im Einzelnen, die zu einem engen Zuſammenſchluß der Händler eines beſtimmten Bezirks zu Kholenhandelsgeſellſchaf⸗ ten und damit zur Entſtehung des Kohlenkontors führte. Er kam dann auf die Aenderungen zu ſprechen, die ſich im Gebiet der Rheinwaſſerſtraße gegenüber 1914 vollzogen und zu einer kataſtro⸗ phalen Verſchiebung der Verhältniſſe geführt haben. Die Einfuhr fremder Kohle hat 1928 eine Steigerung von über 500 000 Tonnen erfahren, hiervon zwei Fünftel engliſcher und drei Fünftel holländiſcher Herkunft. Zum Schluß ſchilderte der Reöͤner die Beziehungen zwiſchen der Rheinſchiffahrt und dem Ruhrbergbau und verwies auf die Tariſpolitik der Reichsbahn, wobei er der Hoffnung Ausdruck gab, daß die Behörden und alle die Stellen, die eine Möglichkeit des Eingriffs haben— die begünſtigen, oder aber auch die Entwicklung hemmen können—, dazu beitragen, daß dieſs Stück deutſcher Kraft und techniſcher Leiſtungsſähigkeit, wie es die Rheinſchiffahrt darſtellt, ͤieſes im Weſten allen über die Gren⸗ zen kommenden Völkern den ſtärkſten Eindruck vermittelndes Spie⸗ gelbild deutſcher Leiſtung, erhalten bleibe. l 22. Landesverbandstag Badiſcher Friſeurmeiſter und Haar⸗ formerverband In dieſen Tagen(., 3. und 4. Juni) fand in Villingen der 22. Landes ver bandstag badiſcher Friſeurmeiſter und Haarformer in den Sälen der Tonhalle ſtatt, mit dem auch eine Ausſtellung von Haararbeiten und von Erzeugniſſen der Indu⸗ ſtrie und des Gewerbes verbunden war, die mit dem Berufe der Fri⸗ ſeure eng verbunden ſind. In Gegenwart von Vertretern des Mini⸗ ſteriums, der Stadtverwaltung, des Vereins badiſcher Lehrer an ge⸗ werblichen Fortbildungsſchulen u. a. ſtaatlicher und ſtädtiſcher Be⸗ hörden, der Induſtrie, des Gewerbes, wurde die Fach⸗ und Waren⸗ ausſtellung um 12 Uhr mittags vom Obermeiſter des Villinger Ver⸗ eins, Herrmann, eröffnet. Bürgermeiſter Gremmelspacher gratulierte zu der ſchönen Fach⸗ und Warenausſtellung. Der Landesverbands⸗ vorſitzende Chavoen begrüßte die Gäſte. Darauf übernahm der Landesverbandsvorſitzende die Führung durch die Ausſtel⸗ lung, wo die Vertreter der einzelnen Induſtrien nicht nur Produkte ausgeſtellt hatten, ſondern auch zu gleicher Zeit ihre Appa⸗ rate und Werkzeuge praktiſch vorführten. Eine Ueberraſchung bot die Perückenausſtellung im eigenen Raum, wo die verſchieden⸗ artigſten Perücken für Theater⸗, Film⸗ und Straßenzwecke in den ver⸗ ſchiedenen Haarſorten als Lehrlingsarbeiten vorgeführt wurden. Im Laufe des Nachmittags fand die Vorſtandsſitzung des Landes⸗ verbandes und die Fachlehrerkonferenz ſtatt, während die übrigen Teilnehmer die Sehenswürdigkeiten von Villingen beſichtigten. Um 5 Uhr wurde eine fachgewerbliche Demonſtration veranſtaltet, der ein zahlreiches Publikum beiwohnte. Bei dieſer Vorführung konnte man ſo recht den Fortſchritt der Zeit in der Haarkunſt beobachten, aber auch die einzelnen Apparate, die ein gutes Zeugnis deutſchen Gewer⸗ bes waren. Abends 7 Uhr war in der Feſthalle aus Anlaß des Tages, verbunden mit dem 30jährigen Jubiläum der Friſeurvereinigung Villingen, ein Bankett, Montag früh begannen im Feſthallenſaal die Verhandlungen des Landesverbandes Baden. ihre 83. ordentliche Landesverſammlung der Freien Vereinigung Badiſcher Krankenkaſſen In der Mitgliederverſammlung am Samstag nachmittag in Freiburg i. Br., wurde der Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht erſtattet und der Voranſchlag für 1929 beraten. Aus dem Bericht geht hervor, daß die Ar ztfrage ab 1. Januar 1928 neu geregelt worden iſt, daß mit den Zahnärzten und Dentiſten neue Verträge ab⸗ geſchloſſen wurden und daß die Bemühungen des Verbandes, eine beſſere Regelung der Vergütung für den Einzug der Beiträge zur Arbeitsloſenverſicherung zu erhalten, ohne Erfolg geblieben ſind. Die Krankheitsverhütung wurde im abgelaufenen Jahr beſonders ge⸗ fördert, vor allem auf dem Gebiete der Krebs bekämpfung. Der Reviſionsverband hat gut funktioniert. Zur angekündigten Reform der Reichsverſicherungsordnung wurde verſchiedentlich Stellung ge⸗ nommen. Die Mitgliederzahlen betrugen bei den Ortskrankenkaſſen 574 047, bei den Betriebskrankenkaſſen 142 478 und bei den Innungs⸗ krankenkaſſen 15 109, insgeſamt 1928 731 634. Aus dem Kaſſenbericht geht hervor, daß Einnahmen und Ausgaben ſich auf 26142 Mk. belaufen, einſchl. eines Gewinnes von 863 Mk. Dem Verband ſind 39 Ortskrankenkaſſen mit 415975 Verſicherten, ſieben Betriebskrankenkaſſen mit 7800 Ver⸗ ſicherten, drei Innungskrankenkaſſen mit 2500 Verſicherten und eine Knappſchaftskrankenkaſſe mit 489 Verſicherten, insgeſamt 50 Kaſſen mit 426 764 Verſicherten angeſchloſſen. Der Voranſchlag für 1929 ſieht an Ausgaben 40 050 Mk. vor, die durch Einnahmen in Höhe von 38 600 und den Kaſſenbeſtand von 2772 Mk. gedeckt werden ſollen. Die Bei⸗ träge betragen pro Jahr und Mitglied acht Reichspfennig. Nachbargebiele Die Typhusepidemie in Heppenheim * Heppenheim, 13. Juni. Die von den Geſundheits⸗ behörden eingeleiteten Maßnahmen zur Bekämpfung der Typhuserkrankungen in Heppenheim a. d. B. haben dazu ge⸗ führt, daß die Ausbreitung der Krankheit jetzt ſchon ſehr ſtark eingedämmt worden iſt. Seit Ende Mai ſind insgeſamt nur noch elf Perſonen erkrankt, die in das Krankenhaus nach Heidelberg überführt wurden, ſodaß die Zahl der Erkrankungen ſeit Mai ſich auf insgeſamt 39 beläuft. Auch ſei entgegen übertriebenen Behauptungen feſtgeſtellt, daß die Zahl der Todesfälle fünf nicht überſchritten hat. Von größter Bedeutung für die erfolgreiche Fortſetzung des Kampfes gegen die weitere Ausbreitung iſt die Tatſache, daß es jetzt dank der ſyſtematiſchen Unterſuchungen gelungen iſt, den Seuchenherd feſtzuſtellen. Ein Brunnen der Waſſerleitung im Dorf Erbach bei Heppenheim iſt gänzlich unbrauchbar. Ebenſo wurde feſtgeſtellt, daß das Waſſer in der Erbach ſtark verunreinigt iſt. Die Unterſuchungen werden weiter fortgeſetzt. Die Quellen, die verdächtige Keime enthalten, ſind ſeit zehn Tagen geſchloſſen. Die Hoch⸗ behälter werden gereinigt und desinfiziert. Damit iſt ver⸗ mutlich jede Möglichkeit für eine weitere Ausbreitung der Krankheit unterbunden, zumal beiſpielsweiſe die Landesheil⸗ und Pflegeanſtalt, die eine eigene Waſſerleitung beſitzt, mit etwa—600 Inſaſſen völlig frei von Typhus geblieben iſt. Auch von der Stadt Heppenheim wird alles zur Bekämpfung der Krankheit und zur Verhinderung einer eventuellen Wiederholung getan. U. a. iſt die Vervollſtändigung der Kanaliſierung beſchloſſen worden, mit deren Durchführung in Kürze zu rechnen iſt. Aus Handel und Wandel (Hin weiſe auf Anzeigen.) * Ein intereſſanter Vorgang iſt zurzeit im Ausſtellungsraum der Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke in K 7 zu ſehen. Das Steriliſiteren von Rhabarber im Gasbackofen ohne Waſſerbad wird dort täglich koſtenlos praktiſch vorgeführt.(Weiteres Anzeige.) des prefferminz Au. allet Maid Berufs-Mäntel für Damen und Nerren Adlum Ammann Au 3. 7 8 Telephon 33 789 Spezſalhaus für Berufskleidung Hans Baeuerle, faba 1. lade Mannheim, Seckenbeimerstrage 34, Tel. 30018 la. Bodenwachs, offen, per Pfd. 75 9 6216 Für die Selbstasierer! Palmoliv-Raslerereme mit echt. Gilette- Apparat und Gilette-Klinge nur.40 Rasierpinsel, Rasierseife, echt. 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Früher Waldläufer und Fallenſteller, denen das Leben in der Wildnis das gleiche Be⸗ hagen bereitet wie manchem von uns das Ruhen im Klub⸗ ſeſſel. Sie nehmen ihre Aufgabe entgegen und verſchwinden ohne große Vorbereitung und Verabſchiedung, um oft erſt nach Monaten zurückzukommen. Wenn in den deutſchen Städ⸗ ten ein Mord begangen wird, tritt ſofort die geſamte Polizei⸗ macht in Aktion. Im Diſtrikt des Mackenzie⸗Fluſſes erhält ein einziger Mann den Auftrag zur Feſtnahme des Mörders, die dann— ſtatiſtiſch nachweisbar— in neun von zehn Fällen auch erfolgt. In einem Jahre wurden von den 649 Leuten 10 489 Verbrecher feſtgenommen und in 9042 Fällen konnte eine Verurteilung erfolgen. Dabei iſt kaum eine einzige Feſtnahme ohne vorhergehende Jagd von Tagen, Wochen und Monaten erfolgt. Kein Wunder, wenn dieſe Polizeitruppe den Namen „Menſchenfänger des Nordweſtens“ trägt. Wir haben im Heere immer auf kurze dienſtliche Meldun⸗ gen geſehen. Auch die kanadiſche Polizei legt darauf beſon⸗ deren Wert. Da wird eine Meldung eines Nordweſtpoliziſten von Intereſſe ſein: „Ich melde, daß unſere Reiſe nach Aberdeen⸗Lake ſehr ge⸗ fahrvoll war und von andauernden Schneeſtürmen ſtark ver⸗ zögert wurde. Le Barge ſtarb auf der Baker⸗Inſel. Scott und ich kehrten nur mit zwei Hunden zurück und hatten während der letzten 100 Meilen nur Baumrinden und Wurzeln zur Nahrung. Leider erfroren drei meiner Finger und mußten amputiert werden.“ In ſolch einem Bericht liegt mehr Erleben und Tragik als in manchem umfangreichen Reiſewerk. Die ungeheuren Leiſtungen fordern zahlreiche Opfer unter dem Polizeikorps Neulinge werden daher immer wieder eingeſtellt. Der Neu⸗ ling hat ein Probejahr zu beſtehen; bewährt er ſich nicht, wird er entlaſſen. Ein Neuling brachte drei gefährliche Viehdiebe nach blutigem Kampf ohne jede Hilfe nach der Polizeiſtation ſeines Reviers. Derſelbe Mann wurde auf die Spur eines Mörders geſetzt. Er hatte Weiſung, nicht ohne den Verbrecher zurückzukommen. Der Befehl wurde ausgeführt; allerdings legte der Beamte bei dieſer Jagd 2000 Meilen zurück und kam erſt nach ſieben Monaten wieder. Die Beſchaffenheit des Landes, das die Polizeitruppe zu überwachen hat, ſtellt an die körperliche und ſeeliſche Aus⸗ dauer die allergrößten Anforderungen, und beſtimmt ſind die Strapazen einer Polarreiſe kaum größer als die des regu⸗ lären kanadiſchen Polizeidienſtes. Der Nordweſt⸗Poliziſt hat nicht nur weiße Verbrecher zu verfolgen, ſondern dehnt ſeine Tätigkeit auch auf Indianer und Eskimos aus. Naturvölkern gegenüber iſt naturgemäß die polizeiliche Aufklärungsarbeit beſonders ſchwierig, und doch ſind auch hier verblüffende Er⸗ folge erzielt. Noch nach zehn Jahren ſind Morde an Polar⸗ forſchern im Gebiete des ewigen Eiſes geklärt und geſühnt worden. Vor einigen Jahren verließ ein Polizeinſpektor mit drei Leuten das Fort Saskatchewan zu einer Reiſe ins Gebiet der Hundsrippen⸗Indianer. Mit Proviant für viele Monate ver⸗ ſehen, legten ſie mit ihren Kanus eine Strecke von 1800 Mei⸗ len zurück. Die Expedition fürderte in hohem Maße die Kenntnis über das ausgedehnte Gebiet, das zwiſchen dem Nordende des Great⸗Slave⸗Lake und der Hudſonbai liegt. Beim Durchreiſen eines Landes, das neun⸗ mal größer iſt als Schottland, fanden die Reiſenden eine ein⸗ geborene Bevölkerung von kaum 500 Seelen, und als ſie Mitte Auguſt auf eine kleine Anſiedlung von Eskimos ſtießen, ten ſie, daß in einer Entfernung von 500 Meilen im Oſten wie im Weſten ſich nur noch ein Eskimodorf befinde. In einem Gebiet von 50 000 Quadratmeilen lebten nur 100 Menſchen. Am Nordende der Hudſonbai wurde die kleine Expedition vom Winter überraſcht, und ehe die lange Reiſe nach dem ſüd⸗ lich und an der Weſtküſte von Hudſonbai gelegenen Fort Chur⸗ chill angetreten werden konnte, mußten Winterkleider aus Pelzen und Schneeſchuhe angefertigt werden. Kaum unter⸗ wegs, verloren die Poliziſten ihren Proviant, lebten 43 Tage lang von rohem Wildbret und fanden zeitweiſe genug Moos, um davon Tee kochen zu können. Ende März erreichten ſie Winnipeg. Auf dieſer Reiſe fand die Expedition ein Rudel von 50 000 Stück Caribous, dem Renntier ähnliche Hirſche, und nach einigen Tagen die Hauptherde von über 100 000 Tie⸗ ren. Dieſe Zahlen verraten einen Wildreichtum in Nord⸗ kanada, von dem wir uns keinen Begriff machen können. Merkwürdig iſt, daß die wertvollen Entdeckungen dieſer Zufalls⸗Expedition von keinem geographiſchen Journal und kaum von einer Zeitung erwähnt werden und doch handelt es ſich um das Auffinden von Inlandsgewäſſern von der Größe des Ontarioſees und um Gebirgszüge, die hunderte von Mei⸗ len lang ſind. hör⸗ Deutſchland Ueber eine Autopanne verblutet Beim Stämmeverladen in Schwerin riß die eiſerne Kette eines Flaſchenzuges und der an der Kette hängende Eichen⸗ ſtamm ſtürzte auf den Zimmerlehrling Tärbel und zer⸗ ſchmetterte ihm das rechte Bein. Aerztliche Hilfe war nicht zur Stelle, darum beförderte man den Schwerver⸗ letzten mit einem Auto nach Schwerin. Eine Autopanne verzögerte den Transport ſo ſehr, daß der inzwiſchen erlittene Blutverluſt den Tod des jungen Menſchen bald nach ſeiner Einlieferung ins Schweriner Krankenhaus zur Folge hatte. Gemſen im Altvater⸗Gebirge Im Altvatergebirge, an der deutſch⸗tſchechiſchen Grenze, haben die Verſuche mit der Ausſetzung von Gemſen recht be⸗ friedigende Ergebniſſe gehabt. Zuerſt wurde die Ausſetzung im Gebiet des Wilden Steingrabens vorgenommen. Die Gemſen haben ſich gut gehalten und entwickelt und ſind auch auf andere Gebiete übergetreten. Der letzte ſtrenge Winter hat ihnen keinen Schaden zugefügt. Nunmehr will auch die Generaldirektion des Fürſtbistums Breslau Gemſen im Altvatergebirge ausſetzen. Ein hereingelegter Gauner Ein intereſſantes Gaunerſtückchen, das aber gleichzeitig beweiſt, in welch hohem Grade mitunter Frauen geiſtesgegen⸗ wärtig ſind, wind aus Königſtein im Taunus berichtet. Eine Dame, die dort zur Kur weilte, kehrte abends kurz vor Eintritt der Dunkelheit in ihr Sanatorium zurück, als aus dem Dunkel eines Waldwegs ein Mann auf ſie zutrat, deſſen Aeußeres alles andere als Vertrauen einflöſte. Die Dame beherrſchte ſich, tat im Gegenteil ſogar erfreut, daß ſie jeman⸗ den getroffen habe, den man nach der Uhr fragen könne, denn ſie habe ſich verſpätet. Der Mann ließ ſich aber mit ſchönen Redensarten nicht abſpeiſen, er brauche dringend Geld und ſie müſſe ihm aus der Verlegenheit helfen. Dabei ſchielte er nach der Handtaſche der Frau. Dieſe hielt ihm die Taſche unter die Naſe und lachte gezwungen auf.„Da drinn“, ſagte ſie,„werden Sie herzlich wenig Geld finden, aber, wenn Sie wirklich ein armer Teufel ſind, ſollen Sie für die Begleitung bis zu meinem Sanatorium eine Kleinigkeit erhalten.“ Der Gauner verſicherte, ein ſehr armer Kerl zu ſein, dem aber mit 6/ für den Augenblick geholfen ſei. Während der Unterhaltung kam das Sanatorium in Sicht und der weibliche Kurgaſt forderte den Verbrecher auf, zu warten, ſie wolle ihm das Geld herausbringen. Dieſer ſetzte ſich, ſicher gemacht, auf eine nahe Bank, bis er unſanft gepackt und verhaftet wurde. Man hatte nämlich vom Sanatorium aus die Polizei unterrichtet. Nach beendeter Gefahr und der Mitteilung, daß der Verbrecher in Haft ſei, fiel die Dame in Ohnmacht. Frankreich Gefängnisſkandal Ueber einen neuen Gefängnisſkandal wird aus Briey berichtet. Im dortigen Gefängnis haben zwei Wärter den Tod eines Gefangenen verurſacht. Die Unterſuchung ſoll folgendes ergeben haben: Ein Verurteilter wurde im Ge⸗ fängnis von Briey eingekerkert. Unter dem Vorwand, der Gefangene habe ſich zu lärmend verhalten, banden ihm zwei Wärter die Hände zuſammen und ſchlugen ihn mit ſolcher Heftigkeit, daß er leblos zuſammenbrach. Um ihre ſuld zu verdecken, hängten ſie den Gefangenen an einem auf. Von Fragen bedrängt, geſtanden die beiden ihr Verbrechen dem Oberwärter ein, der, um die Lage zu retten, ühnen den Befehl gab, den Gefangenen abzuknöpfen, den Strick wegzunehmen, die Hände loszubinden und ihn von neuem mit einem Bettlacken aufzuhängen, da ein Gefangener keinen Strick zur Verfügung habe und ſich mit gebundenen Händen nicht erhängen könne. Nach Durchführung der Weiſung wurde der Gerichtsarzt benachrichtigt, der den Tod feſtſtellte und die Leiche zur Beſtattung freigab. Die beiden ſchuldigen Wärter wurden verſetzt, während der Oberwärter, der das Verbrechen ſeiner Untergebenen deckte, ſtraffrei blieb. Dagegen wurde ein überzähliger Oberwärter, der die Todesurſache des Ge⸗ fangenen enthüllt hatte, in einen niedrigeren Dienſtgrad verſetzt. Norwegen Der norwegiſche Schmugglerkönig Marius Maange, der größte Alkoholſchmuggler Nor⸗ wegens, iſt von ſeinem Schickſal ereilt worden. Die Kontroll⸗ polizei hat ihn in Gothenburg verhaftet. Maange iſt ein Rieſe von Geſtalt und als Schmugglerkönig der Held zahl⸗ loſer abenteuerlicher Geſchichten. Seine dunklen Geſchäfte brachten ihm in den letzten Jahren ein großes Vermögen ein, das er zu einem erheblichen Teil wieder in ſeinem Schmuggel⸗ handel anlegte. Sein Beſitz an Schiffen vergrößerte ſich immer mehr, ſodaß er ſchließlich den größten Teil der nor⸗ wegiſchen Schmuggelflotte in der Hand hatte. Weiter kaufte er weite Strecken der felſigen Gebirgsküſte in der Nähe von Gothenburg an, ſprengte mit Dynamit Höhlen in das Felſen⸗ geſtein und ſchuf auf dieſe Weiſe natürliche Häfen, die nur ihm bekannt waren und die ſeinen Schmuggelſchiffen den denkbar beſten Unterſchlupf boten. Maange hat ungeheure Mengen alkoholiſcher Getränke von Schweden nach Norwegen einge⸗ ſchmuggelt, ehe man ihn faſſen konnte. 2— 2 Auf der Suche nach dem größten 2 1 388 Segelſchiff der Welt Seit Dezember vermißt geſtrigen Donnerstag hat das däniſche Motor⸗ ſchiff„Mexico“ den Hafen von Rio de Jaueiro verlaſſen, um die Suche nach dem ſeit Dezember vermißten däniſchen Fünf⸗ maſter„Kjöbnhavn“ aufzunehmen. Die„Mexico“ iſt ein, von der Oſtaſtatiske Companie in Kopenhagen, der Reederei des verſchollenen Seglers, gechartertes Schiff, das unter Führung eines früheren Kapitäns der„Kjöbnhavn“ den vermutlichen Kurs des verſchollenen Segelſchiffes einſchlagen wird. Wie wir bereits wiederholt meldeten, verließ die„Kjöbn⸗ haun“— bekauntlich das größte Segelſchiff der Welt— Mitte Dezember des vorigen Jahres den Hafen von Buenos Aires mit dem Beſtimmungsort Adelaide. Am 17. Dezember ſtand es noch in drahtloſer Verbindung mit dem däniſchen Dampfer „Arizona“ und in den Tagen vor Weihnachten mit dem Nor⸗ weger„William Blommer“, ſeither hatte man keine direkte Nachricht von der„Kjöbnhavn“. Kürzlich meldete nun plötzlich der britiſche Dampfer„Ha⸗ leſius“, der die einſame Inſel Triſtan da Cunha im Süd⸗ atlantik angelaufen hatte, daß er dort vernommen habe, am 21. Januar habe ein Vier⸗ oder Fünfmaſter auf weite Ent⸗ fernung die Inſel paſſiert. Der Segler ſei augenſcheinlich in ſchwerer Seenot geweſen, denn er habe nur noch ein Notſegel geführt. Da die Wogen ſehr hoch gingen, ſei aber für die Inſelbewohner keine Möglichkeit vorhanden geweſen, ihrer⸗ ſeits Rettungsboote auszuſetzen und Hilfe zu bringen. Da fe⸗ doch bisher keine Wrackſtücke auf der Inſel angeſpült ſeien, ſo vermute man dort, daß es den Leuten an Bord gelungen ſei, ihr Fahrzeug von der Küſte fernzuhalten, um einen Schiff⸗ bruch zu vermeiden. Der Dampfer„Haleſius“ fuhr ſodann zu der etwa 200 Meilen ſüdweſtlich von Triſtan da Cunha lie⸗ genden Inſel Gough, in der Hoffnung, dort etwas Näheres über den Fall zu hören, doch erklärte man dort, das fragliche Schiff nicht geſehen zu haben. Sicherheit darüber, ob das Schiff, das die Bewohner Triſtan da Cunha geſichtet haben, mit der„Kjöbnhavn“ iden⸗ tiſch iſt, beſteht natürlich nicht. Immerhin iſt dies ſchon ſehr wohl möglich. Als nämlich der norwegiſche Dampfer„William Blommer“ kurz vor Weihnachten mit der„Kjöbnhavn“ in fun⸗ kentelegraphiſcher Verbindung war, befand ſich dieſe etwa 1000 Meilen weſtlich der Inſel. Es iſt alſo nicht ausgeſchloſſen, daß das Schiff, das kurz darauf eine Havarie erlitten haben müßte, nach Oſten abgetrieben wurde. Die„Mexico“ wird jetzt den feſtſtehenden Kurs des Schiffes, das bekanntlich 880 Kadetten der däniſchen Handelsflotte an Bord hatte, genau abſuchen und den ſüdlichen Atlantik ſowie den Stillen Ozean bis hin⸗ über nach Auſtralien ſyſtematiſch durchqueren. Man will eben in Kopenhagen und in Südamerika immer noch nicht glauben, daß die durchaus ſeetüchtige„Kjöbnhayn“ mit Mann und Maus untergegangen iſt. Auf Grund der vorliegenden Mel⸗ dungen iſt vorläufig wohl auch noch kein Anlaß gegeben, irgendein Mittel unverſucht zu laſſen, um das Schickſal des verſchollenen Fünfmaſters zu ergründen. Am Braune Waſſerſtraßen im Ozean Der norwegiſche Kapitän Wellton berichtet über eine eigentümliche Beobachtung, die er auf einer Fahrt im Stillen Ozean gemacht hat. Sein Brief wird von den Zeitungen Oslos zugleich mit der Frage veröffentlicht, ob irgend jemand für die beobachtete Erſcheinung eine Erklärung hat. Der Kapitän ſah nach dem Eintritt der Dämmerung auf dem Ozean unzählige Straßen, die roſtbraun gefärbt waren und ſich in weiter Ferne verloren. Die dunklen Streifen hoben ſich ganz deutlich von dem Waſſerſpiegel ab. Man verſuchte, von dem dunklen Waſ⸗ ſer Proben zu erhalten. Aber jedesmal, wenn der Eimer voll geſchöpft war und wieder an das Deck gezogen wurde, ſtellte ſich ſein nhalt als klares Waſſer heraus. Man hatte vom Schiff aus den Eindruck, als ob unzählige kleine braune Teil⸗ chen in dem Waſſer vorhanden ſeien. In dem zur Probe geſchöpften Waſſer war aber nichts davon zu entdecken. Der Kapitän glaubt, daß vielleicht ein unterſeeiſches Erdbeben die Urſache der Erſcheinung ſein könnte. Amerika Das Flugzeug im Schlafzimmer Ein Flugzeug mit drei Inſaſſen ſtürzte in Seagirt (New Jerſey) auf das Landhaus des Gouverneurs von New Jerſey ab, durchbrach das Dach und fiel in das Schlaf⸗ zimmer des Gouverneurs, in dem ſich zurzeit des Unfalls niemand aufhielt. Sowohl der Flugzeugführer als auch die beiden Paſſagiere wurden ſchwer verletzt. Der Führer hatte vor wenigen Tagen ſeine Pilotenprüfung abgelegt und ins⸗ geſamt erſt 60 Stunden Flugerfahrung. Einſturz der Mainbrücke bei Klingenberg Stauarbeiten benötigte, wurde Ein Arbeiter wurde dortigen e dieſen zum Einſturz. man zu t und brachte * verletzt. Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe Freitag, den 14. Juni 1929 Das erſte Ausbaujahr der Ruhrgas“ Geſamtverluſt von 1,0 Mill. J. Der Rechenſchaftsbericht für das Jahr 1928, das die Verwaltung als das erſte Ausbaujahr des Unternehmens bezeichnet, in das auch ſchon die Inbetriebnahme von Teilen des Rohrnetzes fiel, ſchließt einſchl. des Verluſtvortrages in Höhe von 750 776/ mit einem Ge⸗ ſamtverluſt von 1956 794 /, der vorzutragen iſt. Nach der Ge⸗ winn⸗ und Verluſtrechnung ſtellte ſich der Ueberſchuß aus dem Gas⸗ geſchäft nach Abzug der Gaseinkaufskoſten auf 1143 838%/() und der Zinsüberſchuß auf 125 700(279 062) A. Andererſeits erforderten Steuern 736 736 847 /, Unkoſten einſchl. Unterhaltung des Leitungsnetzes 1128 905%(i. V. Unkoſten und Steuern einſchl. Gründungskoſten 1003 488%), ſo daß nach 609 803(7 417) Abſchreibungen und Rück⸗ ſtellungen das erwähnte Ergebnis reſultiert. Der Geſchäftsbericht erwähnt zunächſt den Abſchluß der 12 Mil.⸗ Dollar⸗Anleihe und die Einforderung des zweiten und drit⸗ ten Viertels der Kapitalerhöhung von 24 837 100 /. Ueber die Gas⸗ lieſerungs verträge wird ausgeführt, daß die Verhandlungen mit kommunalen Stellen inſofern mit wierigkeiten verbunden ſind, da hier oft noch andere als rein wirtſchaftliche Geſichtspunkte maßgebend ſeien. Zu den bereits abgeſchloſſenen Verträgen kam eine größere Anzahl neuer mit Induſtrieunternehmungen, Gasverſor⸗ gungsgeſellſchaften und Städten(u. a. Hannover) hinzu. Im lau⸗ fenden Jahre hofft man eine Reihe ſchwebender Verhandlungen zu beenden. U und den Ver. Gaswerken Weſt⸗ falen G. m. b. H. Mit der Reichsbahn wurde ein Abkommen über die Kreuzung von Eiſenbahnlinien getroffen. Die Uebernahme des Gasnetzes der RWE, vollzog ſich am 1. April 1928. 41 Gemeinden und eine Anzahl induſtrieller Abnehmer hieraus be⸗ liefert. Ende 1928 wurden monatlich rd. 10 Mill. cbm abgegeben gegenüber rd. 8 Mill. chm zu Beginn des Jahres und rd. 6,6 Mill. bezw. 5,6 Mill. ebm in den erſten Monaten 1927 und 1926. Im lau⸗ fenden Jahre wurde eine weitere erhebliche Steigerung erzielt. Der Ausbau des RWé.⸗Netzes kam zu einem gewiſſen Abſchluß.(In Zur Zeit werden Mannheim betrug die Gasabgabe i. J. 1928 insgeſamt Eine Richtigstellung von Ford Motor Comp. AG. In den letzten Tagen iſt in einigen Zeitungen ein Artikel er⸗ ſchienen, der von Newyork ausgeht und angebliche Aeußorungen von Mr. Eöſel Ford dahingehend wiedergibt, daß der Geſchäftsgang der Ford Motor Company AG. in Deutſchland nicht ſo befrie⸗ gend ſei wie bei anderen europäiſchen Fordgeſellſchaften. Wie un nun mitgeteilt wird, hat Mr. Edſel Ford eine Widerlegung dieſes Berichtes angeordnet und die Zukunft der Ford Motor Com⸗ pany AG. in Deutſchland ſehr opti miſtiſſch beurteilt. Außerdem wird das Exportgeſchäft nach gewiſſen benachbarten Ländern das der deutſchen Geſellſchaft geſichert worden iſt, weiterhin das Ge⸗ ſchäft bedeutend vergrößern. 127 Abd. für Zellſtoff⸗ und Papierfabrikation, Aſchaffenburg. Wie wir von Verwaltungsſeite hören, iſt der Geſellſchaft ein größeres Paket von Aktien der AG. für Zellſtoff⸗ und Papierfabrikation Memel zum Kauf angeboten worden. Der am 17. 5. M. ſtattſindenden GV. der Aſchaffenburger Geſellſchaßt ſoll der Vorſchlag unterbreitet werden, dieſen Poſten zu erwerben. 2 Bayeriſche Granitwerke AG., Regensburg. Die GV. beſchloß, den Reingewinn von 13 789/ vorzutragen. Ein von Aktionärſeite Heſtellter Antrag, die Vorzugsaktien in Stammaktien umzuwandeln und ihr Stimmrecht herabzuſetzen, wurde gegen due Stimmen des An⸗ tragsſtellers abgelehnt. * Haas u. Bulacher, Schwarzwälder Edelbrauntweinbreunerei At. Wolfach Schwarzwald. Dieſe Geſellſchaft erzielte im abgelau⸗ fenen Geſchäftsjahr per 31. Dez. 1920 bei 50 000/ Aktienkapital einen Bruttoertrag von 116 786 J. Nach Deckung des Verluſtvor⸗ trags mit 2940% verbleibt ein Reingewinn von 12 504 ,. Allgemeine Unkoſten beanſpruchten 94595 /, für Abſchreihungen wurden 7106/ verwandt. Otto Ficker AG., Kirchheim⸗Teck.— Abſchluß. Einſchließlich Gewinnvortrag aus 1927 in Höhe von 15 123% erzielte die Otto Ficker Ach. im abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Reingewinn von 135029. Hondlungsunkoſten und Abſchrelbungen erforderten 710 691. Das Aktienkapital beträgt 1,5 Mill.. * Rößler u. Weißenberg AG., Canuſtatt⸗Stuttgart. Der Waren⸗ Erlös dieſer Geſellſchaft per 31. Dez. 1998 beträgt bei 500 000/ Aktienkapital 1620 388„,, wovon Belriebsunkoſten 880 105 /, Löhne und Gehälter 626 645, Zinſen und Pflichtabgaben 117 660 /, Du⸗ Moſen 7172„ und Abſchreibungen 40 378/ erforderten, ſo daß ein Reingewinn von 7277„ verbleibt. * Ludwig Ganz, AG. Mainz.— Geſteigerter Umſatz. Nach dem Geſchäftsbericht haben ſich die Erwartungen nicht erfüllt. Doch konnte die erreichte Umfatzſteigerung erhalten bleiben. Reingewinn: 124 118(91 770), Dividende: für die alten 0,5 Mill.„ Aktien 10 v.., für die neun 0, Mill.„ Aktien 5 v.., vorgetragen werden 19 234 (23 276) M. Ueber das neue Geſchäſtsjahr wird ausgeführt, daß die erſten Monate nicht befriedigt hätten; jedoch ſei der Umfatz wieder erheblich geſtiegen. Das Herbſtgeſchäft verſpreche beſſer zu werden. * Haus Neuerburg in Köln.— Der Plan einer A. G. aufgegeben. Es ſchweben augenblicklich Erwägungen, den früheren Plan einer Umwandlung der zurzeit oſſenen Handelsgeſellſchaft Haus Neuer⸗ burg in eine.⸗G. fallen zu laſſen. Aus internen Gründen wird Ubrausſichtlich die Form einer G. m. b. H. gewählt werden. Hans Reiſert u. Co..⸗G. in Köln⸗Braunsfeld.— Dividenbe⸗ los. Die Geſellſchaft(Apparatebauanſtalt und Armaturenfabrik) hat im Geſchäftsjahr 1928 einen Betriebsüberſchuß erzielt, der voll a b⸗ geſchrieben wird. Eine Dividende kommt ſomit nicht zur Verteilung. Das Unternehmen hat im Vorfahr noch eine ſcharſe Sanierung durchmachen müſſen. Stahlwerk Becker.⸗G., Willich bei Krefeld.— 2,54 Mill..“ Verluſt. Die zur Michelgruppe gehörende Geſellſchaft weiſt laut Geſchäftsbericht für 1937/8 einen Geſamtperluſt von 2586 975 R% bei einem Aktienkapital von 12 Mill. R. aus. Eine weitere, vom Finanzamt aufgeſtellte„Prüfungsbilanz“ kommt je⸗ doch infolge Geringerbewertung der Aktiven auf einen weit höheren, nämlich auf einen Verluſt von 3 673 352.. Für die bekannte Aufſwertungsſache der Obligationen von 1912 und 1916 find in der Bilanz per 30. 6. 28 4,08 Mill. R. zurückgeſtellt. Die Aufwertungsſtelle wird nun zu prüfen haben, inwieweit die Heranziehung der Rücklage unter Berückſichtigung des Geſamt⸗Ver⸗ mögensſtandes der Geſellſchaft möglich iſt. Die Obligationär⸗Ver⸗ tretung iſt zur Einberufung einer zweiten Obligationärverſamm⸗ lung, die ſich mit der ſtrittigen Aufwertungsſache befaſſen wird, be⸗ fugt worden. 2: AG. der Löhnberger Mühle, Niederlahnſtein. Verluſt⸗ abſchluß. Die GV., in der 796 700„ Stamm⸗ und 2 000 Vorzugs⸗ altien vertreten waren, beſchloß, den im Geſchäftsjahr 1928 entſtan⸗ denen Verluſt von 87 283/ aus der Rücklage zu decken und deren Reſt von 24 816/ zu Abſchreibungen zu verwenden. Auf die Anfrage eines Aktionärs, der die Abſchreibungen auf Mühlenein⸗ richtungen und Maſchinen mit etwa 2,8 v. H. für zu niedrig hielt— auf Mühlen müßten 7 v. H. abgeſchrieben werden— wurde von der Verwaltung entgegnet, daß die Abſchreibungen infolge des ungün⸗ ſbigen Abſchluſſes auf das Mindeſtmaß beſchränkt worden ſeien. Im übrigen beſtänden Vorſchriften über deren Höhe nicht. Wie auf wef⸗ tere Anfragen des Aktionärs mitgeteilt wurde, ſteht die alte Löhn⸗ berger Mühle, die völlig ſtillgelegt iſt, noch mit rund 200 000/ zu Buch. Die Verwertung ihrer Waſſerkräfte wurde angeſtrebt, doch ſet eine Veräußerung des Ohlektes bei den augenblicklichen ungünſtigen Wirtſchaftsverhältniſſen ſchwierig. * Finanz und Induſtrie Truſt AG. Baſel. Der Verwaltungsrat der Finanz⸗ und Induſtrie Truſt Asch, Baſel beſchloß, der erſten GW. die Verteilung einer Dividende von 6 v. H. auf die Prioritätsaktien won 5 Mill. Fr. und von 4 v. H. auf die 5 Mill. Stammaktien 405 4 — 1,2 Mill. cbm Gas im Tag Mill. cbm. Die höchſte Gasabgabe an einem Tage auf nahezu 135 000 ebm. Die Schriftl.). Im Rahmen des eigenen Bauprogramms wurden die Strecken Gelſenkirchen—Huckingen, Dort⸗ mund.— Plettenberg, ſowie zwei andere neu verlegt und der Bau der Leitungen Plettenberg Siegen, Hamm.— Hannover, Huckingen—Düſ⸗ ſeldorf und Möers— Krefeld vorbereitet, die größtenteils noch im lau⸗ fenden Jahre fertiggeſtellt werden ſollen. Im Juli wurde die Be⸗ lieferung der Glas⸗ und Spiegelmanufaktur Gelſenkirchen⸗Schalke aufgenommen, im September folgte die.⸗G. für Steinkohlenver⸗ flüſſigung und Steinkohlenveredelung, Duisburg⸗Meiderich. Die Lei⸗ tung Gelſenkirchen—Huckingen kam im Dezember, die von Dortmund bis Plettenberg erſt im März 1929 in Betrieb. Der Gasbezug ſtteg, wie es weiter heißt, von Monat zu Monat, mehrfach ſeien die bei Abſchluß des Liefervertrages vorgeſehenen Höchſtmengen ſchon nach kurzer Zeit überſchritten worden. Zur Zeit beträgt die arbeitstäg⸗ liche Gasabgabe 1,2 Mill. cbm. bezifferte ſich Von den Geſellſchaften, an denen die Ruhrgas.⸗G. bete heißt es, daß ſie angeſichts des gegenwärtigen Anfangsſtadiums erſt in den nächſten Jahren zu einer gewinnbringenden Tätigkeit kommen werden. Die Bilanz per 31. Dezember 1928 verzeichnet unter Paſſiven neu die erwähnte 12 Mill.⸗Dollar⸗Anleihe mit 50 400 000. Langfriſtige Verpflichtungen betragen 2530 000 /, verſchtedene Gläu⸗ biger 3 407 659 1 und Rückſtellungen 200 466 J. Andererſeits ſtehen von dem Aktienkapital von 25 Mill. noch 5 886 725(18 627 825)% aus. Das Rohrnetz und die noch im Bau befindlichen Leitungen ſtehen mit 26 040 591(t. V. 1 340 434)% zu Buch. Grundſtü iligt iſt, 62 438 /, Betriebs⸗ und Meßgeräte, Einrichtungen mit 303 22 A, Disagio und Anleiheunkoſten mit 5 552 026%, ſowie Darlehen und Treuhandfonds der Dollaranleihe mit 37 063 329/ werden neu aus⸗ gewieſen. Wertpapiere und Beteiligungen erhöhten ſich auf 879 500 (184 500) 4, Kaſſe und Bankguthaben auf 2511 945(174) l. Außenſtände betragen 1 200 554 /. Im Vorjahr ſtanden 75 485 Mark Außenſtänden und 70 208 ¼/ Mobilien 119572% Verpflichtun⸗ gen gegenüber. Die vor dem Strich ausgewieſenen Bürgſchaften haben Die ſich auf 835 000(389 303)/ erhöht. * Der Abſchluß der Lorenz Alz. Telephon⸗ Werke, Eiſenbau⸗Signalbauanſtalten, Berlin⸗Tempelhof. Das Unter⸗ und Telegraphen⸗ nehmen erzielte 1928 einen von 797 759% auf 916 363/ erhöhten Fabrikationsgewinn. Nach Abſchreibungen von 514915(410.089)/ verbleibt ein Reingewinn von 450 068(419 055)%, aus wie im Vorjahr wieder 6 v. H. Dividende auf 6 Mill. aktien verteilt werden ſollen. Nach dem Bericht des Vorſtandes hat ſich der Geſamtumſa tz beträchtlich erhöht. Betrüchtliche Mehrumſätze wurden erzielt in den Abteilungen„Drahtloſe Tele⸗ graphte“,„Rundfunk“ und„Maſchinenbau“, dem, Stamm⸗ —— Die die bisher einer Einführung der K. ⸗J.⸗Aktien in den amtl. genſtanden, ſcheinen Jedenfalls hören wir, daß man ſich jetzt nicht nur in Berlin, chen 0 1 u An inend 2 die jetzt noch bei der Gewerk r Schall unverwandt liegen. 9: Abſchluß der Kartellverhandlungen handel. Nachdem auch in der gung mit den Verbandshändlern erzie ſchüſſe der beiden Gruppen dem ne Vertrag wird nunmehr den Eiſſe nh gelegt, da der Werkshändlerverband, wie bisher, mit jeder einzelner Handelsfirma abbſchließt. 2 F Badiſch-pfälziſche Häuteauktion 2 277 Kalbfelle angeboten. 5 i folget rzielt:(alles in Pfennigen pro Pfund), alles rein und un Kuhhäute bunte m. K. bis 29 Pfd. 557 rote o. K. badiſche 70%, 30—39 Pfd. bunte m. K. K. badiſche 6772-79%, 30-49 Pfd. pfälziſche 2 e 27 6165, rote o. bunte o. K. 61—65, rote m. K. pflälz. 64, rote o. K. l iſche 790, 40—49 Pfd. bunte m. K. 55, bunte o. K. 61—65, r 7 5 1 7 5 5 1 1 pfälz. 64, rote o. K. bad.( 79, 50—59 Pfd. bunte m. o. K. 61—65, rote m Pfd. bunte m..! 4, rote bv. K. bad. bunte o. K. 61—65, rote m. K. pfälz. 66, rote o. 100 und mehr bunte m. K. 55½, bunte o. K. 61 Ochſenhäute bis 29 Pfd. bunte o. K. 30—39 Pf, bunte o. K. 6414, rote o. K. bad. 79/479, 30 5 bunte o. K. 614, rote m. K. pfälz. 67, rote o. K. bad. 73 50—59 Pfd. bunte o. K. 614, rote m. K. pfälz. 70%, rote o. 76—83, 6079 Pfd. bunte o. K. 6197, rote m. K. pfälz. 65 /, ro bad. 76948694, 8090 Pfd. bunte o. K. 614, rote o. K. bad. 69 8 754, 100 u. mehr bunte o. K. 6194, rote m. K. pfälz. 59, rote o. K. bad. 65704. Rinderhäute bis 20 Pfd. bunte m. K. bis 68¼, rote bd. K. bad. 857, 30—39 Pfd. 61, 68%, rote m. K. 77, rote o. K. bad. 80—929 61, bunte o. K. 66468, rote m. K. pfälz. 77, ro 92%, 40—49 Pfd. bunte m. K. 61, bunte o. K. 6694687, rote m. K. pfälz. 77, rote o. K. bad. 809274, 50—59 Pfd. bunte m. K. 61, bunte o. K. 66468, rote m. K. pfälz. 72½, rote o. K. 954 60—79 Pfd. bunte m. K. 61, bunte o. K. 6694—68½, rote m. K. 71, rote o. K. bad. 80—90%½, 80 Pfd. u. mehr bunte m. K. 61, bunte o. K. 6694—68½, rote m. K. pfälz. 70, rote o. K. bad. 7475. Bullenhäute bis 29 Pfd. bunte m. K. 46, bunte o. K. bis 52, rote o. K. bad. 74½%, 3039 Pfd. bunte m. K. 46%, 0 o. K. 48— 527, rote o. K. bad. 74%. 77, 80—49 Pfd. bunte m. K. 4683, bunte o. K. 48—52½, rote v. K. bad. 74477, 4049 Pfd. bunte m. K. 40%, bunte o. K. 48.52%, rote m. K. pfälz, 6174, rote o. K. bad. 74% 77, 50—59 Pfd. bunte m. K. 467, bunte o. K. 4852 m. K. 604, rote o. K. bad. 6480, 60—79 Pfd., bunte m. bunte o. K. 48.52%, rote mit K. pfälz. 604, o. K. bad. 5 8099 Pfd. b K. 46, o. K. 48.52%, rote m. K. pfälz. 50 o. K. bad. 5454 62%, 100 Pfd. und mehr bunte m. K. 4647, o. K. 4 bis 52, rote m. K. pfälz. 48, o. K. bad. 517544. K. pfälz. 64, rote o. K. bad. bunte f 079 2, bunte o. K. 61—65, rote m. K. A794, 80-99 Pfd. bunte n bad. 7 61, bunte o. bunte o. K. te o. K. bad. 80 bis * Weinverſteigerung in Grünſtadt. Der Grünſtadter Weinmarkt hielt am Mittwoch nachmittag im Saalbau der„Jako ſeine letzte Weinverſteigerung in dieſem Frühfahr ab, gut beſucht war. Es wurden verſteigert etwa Liter Weißweine und Portugieſer aus den beſſeren und beſten Lagen der Unterhaardt. Die Verſteigerung nahm einen wenig bef genden 1 80 000 1928er Verlauf, was auf die ſchlechte Lage im Weingeſchäft im zurückzuführen iſt. Mehrere Nummern wurden infolge J bots zurückgenommen. An der Spitze ſtand 0 of⸗ — Auch die 1028er Portugieſer(Rotkelterung) t Spätleſe mit 1380. elten anſehnliche- Preiſe, Das Weingut Fr Barbig, Sauſenheim, mit 800/ an erſter Stelle. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen Nem-Port 485,02 484,91] Schweiz 25,20] 25,201 Stockholm Paris. 124,01 124,080 Holland 12,08] 12,07 Madrid. Brüſſel. 34,96 34,900 Oslo 158,19 18,20 Mafland 92,64 92,700 Kopenßzagen„18,19 16,20 Gegen R rk wurden Dollar mit 419,55 und Pfunde mit 2033.85 gehandelt Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort- 12. Juni Die Nachfrage nach Kahnraum für Reiſen bergwärts war an der heutigen Börſe etwas reger. Ebenſo konnten auch Kanalkähne für Rotterdam ziemlich gut angebracht werden. Reiſen für Vͤrladungen ab hier nach Rotterdam wurden nur ganz wenig vergeben. Die Frach ten erfuhren tal⸗ wie bergwärts keine Aenderung, ebenſo blieben auch der Tal⸗ und Bergſchlepplohn unverändert. Fitr größere beladene Kähne nach Rotterdam wurden nach wie vor 15 Pfg. gefordert ud 18,12 18,1 33 92 33,9 auch bezahlt. Der Talſchlepplohn ſoll morgen jedoch wieder etwas ab⸗ geſchwächt werden. Die ſchweizeriſchen Goloͤhypotheken Von Regierungsrat Dr. Denz, Karlsruhe Es dürfte allgemein bekannt ſein, daß die beiden deutſch⸗ſchwei⸗ zeriſchen Goloͤhypothekenabkommen vom 6. Dezember 1920 und 25. März 1923, die„das Anſehen des deutſchen Namens und den Kredit des Deutſchen Reiches in der Schweiz zu erhöhen und zu feſtigen“ bezweckten, eine„Tragödie für die deutſchen Schuldner“ einleiteten, weil ſie nunmehr in Gold, ſeit 1923 in Schweizerfranken, 100 v.., alſo die volle Hypothek, bezahlen ſollen. So wurden dieſe Abkommen im Reichstag ſelbſt in der 368. Sitzung am 18. Juni 1928 — aber zu ſpät— beurteilt. In dieſen Abkommen iſt die 8 älligkeit der Goldhypotheken — ſeit 1923 Frankengrundſchulden— ſo geregelt, daß in Art. 2 lit, a des erſten Abkommens(1920) eine doppelte Friſt von 10 und 5 Jahren für die Unkündbarkeit vorgeſehen wurde, wobei die zweite, 5jährige Friſt allerdings nur dann in Betracht kommen ſollte,„falls nach Ablauf der 10 Jahre die Mark in der Schweiz auf 65 Centimes oder darunter ſtehen ſollte.“ Die damals noch nicht ſchlechten wüh⸗ rungspolitiſchen Verhältniſſe verſchlimmerten ſich in den Jahren 1921 und 1922 und anfangs 1923 ſo außerordentlich, daß an einen Eintritt der Bedingung für den Wegfall der zweiten Friſt nie⸗ mand ernſtlich mehr glauben konnte, weshalb ſie auch preisgegeben wurde. Auf dieſem Boden hundertfach ſchlimmerer währungspoliti⸗ ſcher und wirtſchaftlicher Verhältniſſe im März 1923 entſtand nämlich Artikel 15 des zweiten Abkommens(192g). Dieſer Artikel 15 ſpricht lediglich noch von„der in Artikel 2 lit. à des Hauptabkommens vor⸗ geſehenen Friſt.“ Der geſunde natütrliche Menſchenverſtand wird aber keinen Zweifel darüber aufkommen laſſen, daß unter dieſer Friſt des Artikel 15 des zweiten Abkommens die volle noch ver⸗ bleibende Reſtfriſt der beiden zuſammengenommenen Fri⸗ ſten des erſten Abkommens zu verſtehen iſt. Denn wenn man im Jahre 1920 noch mindeſtens 10 Jahre den deutſchen Schuldner vor der Fälligkeit der 100proz. Goldlaſt ſchutzbe⸗ dürftig hielt, mußte man ihn im Jahre 1923 bei hundertfach ſchlech⸗ teren Verhältniſſen für mindeſtens die gleiche Zeit noch ſchu tz be⸗ dſtrftig halten. Das wäre aber nicht der Fall, wenn man unter der Friſt des Artikel 15 nur die erſte 10 jährige Friſt verſtehen würde, die 1928 zu faſt 7 ſchon abgelaufen war. Deshalb war der über⸗ einſtimmende Wille beider Teile im Jahre 1928— und auf dteſen Willen der Parteien beim Vertragsſchluß kommt es ausſchließlich an — der geweſen, von 1923 an die eine größere reſtliche Friſt aus den beiden Friſten des erſten Abkommens noch weiter laufen zu laffen. Damit kritt aber die Fälligkeit erſt im Jahre 1995 ein. Dieſe Auffaſſung deckt ſich durchaus mit der Auffaſſung der badiſchen Regierung in der Vollzugsverordnung des Ge⸗ bäudeſonderſteuergeſetzes vom 18. Januar 1927(Geſetz⸗ und Verord⸗ nungsblatt Seite 11). Denn dort iſt ausdrücklich in§ 15 Abf. 2 als Fälligkeitstag der Frankengrundſchuld der 10. Dezember 1935 zu Grunde gelegt. n Aber auch maßgebende Schweizer Bankkreiſe ſind dieſer Auffaſſung. So hat das Bankhaus Leu u. Co. Ach. Zürich in den Baſler Nachrichten vom 29. November 1927 ausgeführt, daß die Fälligkeit früheſtens am 31. Dezember 1035 eintritt. Die Grundlage dieſer Auffaſſung, nämlich, daß der Wille der Parteien 1923 kein anderer als der einer noch mindeſtens lꝛ2jährigen Unkündbar⸗ keitsfriſt geweſen ſein kann, beſtätigte übrigens auch ein treter der Schweizer Bankgläubiger Dr. Koen ig bei einer Aus⸗ ſprache in Zürich am 4. Mai 1928 mit den Worten:„Wenn man retroſpektiv die Beſſerung überſchaue, die in den letzten 5 Jahren in Deutſchland eingetreten ſei, ſo müſſe man ſeſtſtellen, daß auch ſach⸗ kundige Wirtſchaftsfachmänner Deutſchlands und des Auslands im Jahre 1923 wohl kaum geglaubt häten, daß Deutſchland im Jahre 1 ſchon ſo weit vorwärts gekommen ſein werde, wie es jetzt der Fall ſei.“ Ver⸗ Dieſe Beurteilung der Sachlage im Jahre 1923 ergibt ſich auch aus Artikel 18 lit. à Satz 2 des Zuſatzabkommens. Dort iſt erſt vom 1. Januar 1928 an eine ganz geringfügige Steigerung des Mindeſtzinſußes für Großhypotheken von 1% auf 6 v. H. vorgeſehen. Man rechnete ſomit für die Jahre 1928 bis 1928 nur mit einer ganz geringfügigen Beſſerung. Niemand wird behaupten können, daß man für 2 Jahre ſpäter ſchon die Fälligkeit der Grundſchulden ge⸗ wollt habe. Damit kann aber bei Zugrundelegung des Vertragswillens der Parteien im Jahre 1023 eine Unſicherheit über den Eintritt der Fälligkeit nicht beſtehen. Die Friſt des Artikel 18 des Zuſatzabkom⸗ mens kann nach dem Willen der Parteſen erſt 1935 abgelaufen ſein. Die Beurteilung der Frage unterliegt, da es ſich um dutſche Grund⸗ ſtück handelt und um Frankengrundſchulden an dieſen Grundſtücken im Steitfalle den deutſchen Gerichten. Artikel 20 des Zuſatzabkom⸗ mens betrifft nur Streitigkeiten zwiſchen den vertragsſchließenden Staaten ſelber über die Auslegung einzelner Beſtimmungen. Ein ſolcher Auslegungsſtreit kann nach den obigen Ausführungen nicht beſtehen. Es iſt deshalb auch kein Grund erſichtlich, warum etwa ſtaatlicherſeits neue Verhandlungen einzuleiten wären. Deun es hieße das Unrecht oder die eingangs als„Tragödie“ bezeichnete Lage der deutſchen Schuldner noch verſchlimmern, wenn man ohne fachlichen Grund lediglich in enſeitigem Intereſſe der berets außerordentlich bevorzugten ſchweizeriſchen Auslandsgläubiger dem deutſchen Schuld⸗ ner neben der vollen Goldlaſt nunmehr heute noch eine höhere Zins⸗ laſt aufbürden würde, Das Reich, das früher oder ſpäter ſſtr die deutſchen Schuldner doch eintreten muß, kann ebenfalls kein Intereſſe an einer Verſchärfung der Lage der deutſchen Schuldner haben. Um zum Stkluſſe noch die von Schweizer Gläubiger behauptete inafnzieell Geſundung Deutſchlands zu beleuchten, genügt es wohl darguf hinzuweiſen, daß der Verkehrswert unbelaſteter Hausgrund⸗ ſtücke in Deutſchland heute aumk 60 v. H. des Vorkriegsſteuerwertes erreicht und eine Veräußevung der Frankenſchulden, arundſtücke überhaupt ncht möglich iſt. Würde ein Schweizer Gläubiger ein Frankenſchuldengrundſtück heute zur Ver⸗ ſteigerung bringen können, ſo würed er mindeſtens die Hälfte ſeines Frankenwertes verlieren. Ernſtlich werden deshalb auch die Schwei⸗ zer Gläubiger den Eintritt der Fälligkelt im Jahre 1930 nicht wün⸗ ſchen. Ste ſpielen lediglich mit dieſem Gedanken, um eine nach dem deutſchen Recht unberechtigte Zins ſtei gerung zu erzielen, die ihnen einzuräumen auch ſonſt kein Anlaß vorliegt und deshalb nur eine Fortſetzung des Un rechts an den deut ſchen S ch u ld nern bedeuten würde. i 65 1* 50* 1 Freitag, den 14. Juni 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 269 9. Seite. Nr. Aus dem Lande Perſonal⸗Veränderungen im badiſchen Staatsdienſt Verſetzt wurde Regierungsrat Adolf Münch beim Be⸗ zirksamt Karlsruhe an das Miniſterium des Innern und Re⸗ gierungsrat Dr. Hermann Ramſperger beim Bezirksamt in Villingen an das Bezirksamt in Karlsruhe. Zur Ruhe geſetzt auf Anſuchen: Verwaltungs⸗ oberinſpektor Gabriel Buſchler beim Bezirksamt Freiburg; Gendarmeriekommiſſär Oswald Kirchgeßner in Baden, Amt Raſtatt. Die Froſtſchäden der Reben * Freiburg i. Br., 13. Juni. Der Vorſtand des Badi⸗ ſchen Wein bauverbands hat ſich in einer Sitzung mit den Schäden durch die große Winterkälte an den Reben befaßt. Der außergewöhnliche, lang anhaltende Froſt hat in den meiſten badiſchen Wein baugebieten ſo ſchwere Schädigungen verurſacht, daß die ohnehin ſchon notleidenden Winzer in bedrohlicher Weiſe betroffen werden. Den größten Umfang nimmt der Schaden an: Am Bodenſee, wo in einzelnen Lagen über 90 Prozent vernichtet ſind; am Kaiſerſtuhl(50—60 Prozent) und im oberen Markgräflerland. Die Ausfälle treten nicht nur für dieſes, ſondern für mehrere Jahre ein. Der Badiſche Wein⸗ bauverband wendet ſich an die badiſche Regierung mit dem Er⸗ ſuchen, daß die betreffenden Gebiete als Notſtands⸗ gebiete erklärt werden. Um die durch den Froſt vernich⸗ teten Rebſtöcke wieder erſetzen zu können, muß die genügende Menge Pflanzenmaterial zu ermäßigten Preiſen zur Verfügung gehalten werden. Ein landwirtſchaftliches Auweſen eingeäſchert * Markdorf, 12. Juni. Im benachbarten Stadel brannte das landwirtſchaftliche Anweſen des Landwirts Joſef Stei⸗ ner vollſtändig nieder. Während des Brandes herrſchte ſo großer Sturm, daß die Bekämpfung des Feuers vollkom⸗ men unmöglich gemacht war. Nur das Vieh konnte ge⸗ rettet werden. Der Schaden iſt erheblich, da es ſich um eines der größten Anweſen des Bezirks handelt. Es iſt dies der größte Brand, der ſeit vielen Jahren in unſerer Gegend vor⸗ gekommen iſt. Gerettet werden konnte lediglich das lebende Inventar. Dagegen iſt das geſamte häusliche und landwirt⸗ ſchaftliche Inventar dem raſch um ſich greifenden Brande zum Opfer gefallen. Zahlreiche landwirtſchaftliche Maſchinen und Geräte und das Federvieh ſind verbrannt. Innerhalb von drei Stunden war der ganze Gebäudekomplex bis auf die Umfaſſungsmauern in Aſche gelegt. Die Brandurſache iſt fahrläſſige Brandſtiftung. Ein Dienſtknecht hatte einen brennenden Zigarrenreſt achtlos weggewor⸗ fen und dadurch den Brand herbeigeführt. Der Schaden wird mit 100 000 Mark beziffert. * Pforzheim, 13. Juni. Geſtern abend zwiſchen 8 und 9 Uhr iſt ein 19 Jahre alter Burſche, der an einer verbo⸗ tenen Stelle in der Enz oberhalb des Benckiſerbades badete, infolge der ſtarken Strömung eines unterirdiſchen Kanals in eine Rechenanlage hineingetrieben worden. Nachdem man ihn aus ſeiner hilfloſen Lage befreit und Wiederbele⸗ bungsverſuche angeſtellt hatte, ſtarb der Verunglückte auf dem Wege zum Krankenhaus. Der Vorſtorbene war des Schwimmens nahezu unkundig. Sportliche Rundschau Pferdeſport Frankfurt a. M.(13. Juni) 1. Königſteiner Jagdrennen. Herrenreiten. Ehrenpreis und 3000. 3600 Meter: 1. Heinr. und Herm. Baumgärtners Stattliche(Be⸗ 192105 Unplaziert: Johannisfeuer(gefallen). 2 Pferde liefen. Tot: 5210. 2. Preis vom Grafenbruch. 2800 J. 1800 Meter: 1. Frau J. v. Opels Dalibor(Narr); 2. Original; 3. Falkner. Ferner liefen: Miles, Eleonore, Goldelſe, Sans Atout. Tot: 14:10, Platz: 12, 15:10. 3. Gauelon⸗Preis. 3000 l. 1400 Meter: 1. Deliſee(Kaiſer); 2. Krö⸗ nung; 3. Reiherbeize. Ferner liefen: Prinz Gugen, Mydear, Pat⸗ gulli, Albana. Tot: 49:10, Pl: 19, 14, 16:10. 4. Preis von Falkenſtein. Verkaufsrennen. 2800 J. 1200 Meter: 1. J. Indens Heruler(H. Schmidt); 2. Bonbonniere; 3. Takata. Fer⸗ ner liefen: Grimm, Chivioo, Farmerin, Brombeere, Luſana, Milo, Gaffel. Tot: 39:10, Pl: 14, 14, 14:10. 5. Preis von Weſterberg. Ehrenpreis u. 5000 J. 1400 Meter: 1. A. Daubs Roſenquarz(Vinzenz); 2. Sergius; 3. Tarzan. Ferner liefen: Heilige Johanna, Redopp. Tot: 20:10, Platz: 11, 11:10. 6. Buchenrode⸗Jagdrennen. Herrenreiten. Ehrenpreis und 5500 l. Meter: 1. Frau A. Keims Sans parail(Et Horn); 2. Mon⸗ 4000 tagne Rufe; 3. Cvedultte. Ferner liefen: Bandola, Fateider, Dad 2. Fruszi, My Lord 2. Tot: 106:10, Pl: 22, 19, 18:10. 7. Preis vom Frauenhof. 2800. 2000 Meter: 1. R. Mätzigs Süd wind(H. Schmidt); 2. Dämon; 3. Goldelſe. Ferner lieſn: Lagin Timgad, Mira 2, Ruiſſeau'Or, Winska, Songe'Or, Le Parodien. Tot: 46:10, Pl: 15, 17, 5710. Grunewald(13. Juni) 1. Glückspilz⸗Hürdenrennen. Verkaufsrennen. Lehrlingsrei 2800 l. 3000 Meter: 1. L. Leuchtags Logarithmus(Ahlswede); 5 bora; 3. Rinaldo. Ferner liefen: Leander, Laß ſein, Schar, Dagh, Spula. Tot: 35:10, Pl: 16, 16, 24:10. 2. Eichwald⸗Jagdrennen. 3500 /. 3000 Meter: 1. L. E. Liebrechts Orlamünde(Ot. v. Metzſch); 2. Der Zukünftige; 3. Frithjof 2. Ferner liefen: Honortia, Turnei, Opium, Dietmar, Spekulation, Dudelmann. Marſy, Quadriga. Tot: 38:10, Pl: 15, 15, 28:10. 3. Preis vom Reichskanzlerplatz. 3500. 1000 Met.: 1. A. Müllers Verſöhnung(Böhlke); 2. Kämmerer; 3. Hauptmanns Schweſter. Fer⸗ ner liefen: Mißgriff, Teutonia. Tot: 102:10, Pl: 34, 45:10. 4. Prüfungs⸗ Preis. Jagdrennen. Ehrpr. und 7000 /. 3200 Meter: 1. Heinz Stahls Hadrian(Eperfeſſy); 2. Oper; 3. Certoſina. Ferner liefen: Luſitania, Lebensmut, Pers. Tot: 53:10, Pl: 25, 10. 5. Calvello⸗Hürdenrennen. 4200 /. 3000 Meter: 1. P. Goldener Frieden. Ferner liefen: Tot: 34:10, Pl: 16, 21, Radio(Müſchen); 2. Ottogebe; 3. Bellac, Firn 2, Balaton, Eisbraut, Hazard. 31:10. 6. Dankwart⸗Jagdrennen. 3500 /. 4000 Meter: 1. W. Schar Donnerſchlag(Zachmann); 2. Vigor; 3. Stolzer Kämpfer. Ferner liefen: Automedon. Tot: 29:10, Pl: 13, 11:10. 7. Preis vom Funkturm. 3500 /. 1400 Meter: 1. C. Cahns Kanz (Zehmiſch); 2. Heliodor; 3. Falſtaff. Ferner liefen: Lea, Faſeiſt, gard, Othello, Elias, Zeja, Marlitta. Tot: 47:10, Pl: 31, 84, 19. 1 Was Oleander bisher einbrachte Mit dem neuerlichen Siege im Großen Preis von Oeſterreich hat Oleander, der von Prunus a. d. Orchidee II gezogene Stolz der deutſchen Vollblutzucht, ſeine Geſamtgewinnſumme auf 488 950/ erhöht und dämit einen neuen Rekord aufgeſtellt. Bisher war Fervor— normale Geldverhältniſſe gerechnet— einer Gewinnſumme von 432 590/ das erfolgreichſte Pferd Deutſch⸗ lands. Ueber 400 000% kamen ſonſt nur noch Fels und Dolomit, Der jetzt 5jährige Schlenderhaner gewann in ſeiner bisherigen Lauf⸗ bahn u. a. je zweimal den Großen Preis von Oeſterreich, den Großen Preis von Baden und das Gladiatoren⸗Rennen;; Großer Preis von Berlin, Jubiläums⸗Preis und St. Simon⸗Rennen ſtehen u. a. ſonſt noch auf ſeinem Gewinnkonto. Im einzelnen holte er ſich 1926 zwei Rennen und 13 000, 1927 6 Rennen und 104 700 /, 1928 6, Rennen 253 250 /, 1929 2 Rennen und 68 000 /. Ueber wetere Expeditionen mit dem deutſchen Ausnahmepferd iſt noch kein feſter Plan gefaßt, die Entſendung zum Großen Preis von Mailand unterbleibt jeden⸗ falls. 14 niit mi! 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Später geſtellte Anträge können im Rechnungsjahr 1929 nicht mehr be⸗ rückſichtigt werden. 38 Finanzamt Stadt. Finanzamt Neckarſtadt. VON US ERRNAS(END Schloß⸗Drog. L. Büch⸗ ler. L 10. 6. Ea270 Laborat. Tf Le Laurentiusſtr. 5 lief. die unfehlbar. ungift. Mittel gegen 265⁵ Wanzen und Käfer Schlafzimmer eiche, mit Roſt u. Ma⸗ tratzen, Preis 650 l. Prachtvolle Küche . 7 2799 Miltenberger, R 3. 4. Kopfläuſe u. der. Brut vertilgt radikal die „Paraſiten⸗Eſſenz“ à Fl./.— aus der Kurfürſten⸗Drogerie Th. v. Eichſtedt, N 4, 13—14. FEC 261 6 Herren ſuchen klein. Privat⸗ Mittag⸗ u. Abendtiſch Nähe Werderplatz. Ebenda wird möbliert. Zimmer geſucht. 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April 1929 in Kraft. ordnung, welche alle Radfahrer befolgen müſſen: 8 2 Jedes Fahrrad muß mit einem hin⸗ teren Leuchtzeichen von 5 em Durch⸗ meſſer von gelbroter Farbe verſehen ſein, an der Rückſeite des Rades angebracht. 33 Jeder Rückſtrahler muß mit einem amtlichen Prüfzeichen verſehen ſein. Zuwiderhandelnde werden mit 150.— Mk. Geldſtrafe, C eee ſetzgebung über die hinteren Leuchtzeichen Teilauszüge aus der Ver⸗ 8 5 Der Radbeſitzer iſt für den vorſchrifts mäßigen Zuſtand des hinteren Leucht⸗ zeichens verantwortlich. 8 6 Der Radfahrer hat den Nückſtrahler gen. dem Polizeibeamten auf Anfordern 1 Anterſuchungszwecken auszuhän⸗ Firmen⸗Mitteilung an alle Nadfahrer: 1 Stück 40 Mk. 3 Stück 1. Mk. im größten Fahrradhaus Badens Wilhelm Mohnen, Mannheim N 4, 18. Nur dort erhalten Sie auch auf Fahrradbereifung eine ſchriftliche Garantie bis zu 18 Monaten. Defekte Ware wird anſtandslos umgetauſcht. Jetzt werden auch Sie Fahrräder und Zubehör nur noch im leiſtungsfähigſten Spezialhaus kaufen. 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O0 E 150 Geſchſt. 82827 B — 2. Ke 12 1 [Beo sgegr„ A rs Freitag, den 14. Juni 1929 M. Seite. Nr. 969 Einſtweilige Verfügung! Der Kohlen ⸗Konſumverein Mannheim ⸗ Sandhofen hat kürzlich durch Beilagen und Inſerate in zwei hieſigen Tageszeitungen ſich zu Brennſtofflieferungen empfohlen und dabei unwahre Behauptungen über die Preiſe der Mannheimer Kohlenhändler verbreitet. Die Mannheimer Kohlenhändler⸗Vereinigung hat deshalb zur Wahrung der berechtigten Intereſſen ihrer Mitglieder auf Grund des Geſetzes gegen den unlauteren Wettbewerb die Gerichte in Anſpruch nehmen müſſen und das Badiſche Landgericht Mannheim, Kammer 4 für Han⸗ 88 Len per i e einſtweilige Verfügung erlaſſen: ad. L geri annheim i 8 eee Mannheim, den 11. Junt 1929. Aktenzeichen 4 HAV 12/29. Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Wert-Angebote Schlüpfer für Damen und Mädchen In Sachen der Mannheimer Kohlenhändler⸗ Vereinigung für das Platzgeſchäft Mannheim und Um⸗ f 25 gebung e.., vertreten durch den Vorſtand, 8 Kinder Schlupfhosen 8 Antragſtellerin, Seidenttikot, moderne Farben Kenzeb bau uche i nechtzanwälte Dres, Größe 50/55 Größe 35/45 Größe 25/30 Keller und Kaiſer in Mannheim, gegen 1. den nicht eingetragenen Verein Kohlen⸗Kon⸗ ſum⸗Verein Mannheim⸗Sandhofen, vertr. durch den Vorſtand, 2. Karl Schweizer, Fabrikarbeiter in Mannheim⸗ Fee, en „ Joſe rückelmayr zaſſier i Kiedſelöſtraße 5.„ 4. Adam Baſſauer, bisher Kohlenhändler, jetzt Kaſſier in Mannheim, Draisſtraße 28, Antragsgegner, wegen Unterlaſſung. Da ein dringender Fall vorliegt, ergeht ohne vorgängige münd⸗ Hier sprechen Preise und Qualitäten! Große Lagerkaufe und Gelegenheitsposten! st. 933 8t. 755 8. 50. 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