c „ A . Samsfag, 15. Juni 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich R⸗M.g.— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17500 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 19011 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 2495124952 u. 24953 er Wel Rede des Reichswehrminiſters Berlin, 15. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Ausſprache über den Wehretat wurde heute im Reichstag ſchon zu früher Stunde durch den Wehrminiſter Gröner ſelbſt eröffnet. Gröner ging von der Abrüſtungsfrage aus und ſtellte die Militärmacht der anderen Staaten unſeren geringen Heeresmitteln in wirkungsvollem Vergleich gegen⸗ über, um aus dieſer Bilanz die Frage zu ziehen, wer wohl berechtigt ſei, nach Sicherheit zu rufen. Gröner zerſtörte dann die im Ausland immer wieder verbreitete Legende von an⸗ geblichen Rüſtungen, die insgeheim von unſerer Heeresleitung betrieben würden. Gegen Luftangriff e, und damit kehrte er den wundeſten Punkt unſerer Wehrmacht heraus, haben wir überhaupt keinen Schutz. Der Organi⸗ ſativn der franzöſiſchen Landesverteidigung zollte der Miniſter neidvolle Bewunderung. Immerhin N dürfen wir den Kopf nicht hängen laſſen, ſondern müſſen im Rahmen des Verſailler Vertrages alles nur Erdenkliche für den Ausbau unſerer kleinen Armee zu erreichen ſuchen. Gröner betonte dann noch den über⸗ relnt vor dem Reichstag parteilichen Charakter der Reichswehr und wandte ſich Abend ⸗ Ausgabe eimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik gegen die herabſetzende Kritik gewiſſer Kreiſe. Mit den Streichungen an ſeinem Etat erklärte er ſich einverſtanden unter der Bedingung, daß ſie eine einmalige Maßnahme bleiben müßten. Die Rede des Wehrminiſters wurde vom Haus ruhig auf⸗ genommen. In der Debatte erregte der alte Afrikaner von Lettow⸗Vorbeck einen Sturm der Entrüſtung bei den Sozialdemokraten, als er den Grundſatz aufſtellte, daß die Furcht vor der Strafe beim Soldaten größer ſein müſſe als die Furcht vor der Gefahr. Der Sozialdemokrat Schöpf ⸗ lin erklärte dem Wehrminiſter rundweg, ſeine Fraktion werde ſich energiſch dagegen wehren, daß im nächſten Jahre geſtrichene Poſitionen wieder eingeſetzt würden. Schöpflin ver⸗ trat die alte ſozialdemokratiſche Forderung nach einer ſchär⸗ feren Kontrolle der Reichswehr durch das Parlament. An dem Magdeburger Wehrprogramm der Sozialdemo⸗ kraten übte der Volksparteiler Brüninghaus ſcharfe Kritik, gab aber zu, daß die Sozialdemokratie Fortſchritte gegenüber ihrer Haltung vor einigen Jahren gemacht habe. Der Demokrat Dr. Külz fand warme Worte der Aner⸗ kennung für die Reichswehr. Frankreich als Schuldner Amerikas Paris, 15. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Verfalltag der franzöſiſchen Handelsſchuld an Amerika, die am 1. Auguſt in Höhe von 406 Millionen Dollars zu⸗ rückzuzahlen iſt, wenn bis dahin das Abkommen Mellon Beranger nicht ratifiziert iſt, macht den hieſigen Parlamen⸗ tariern ſchwer zu ſchaffen. Wenn auch gewiſſe Rechtskreiſe, wie die Gruppe Marin, die das Schuldenabkommen nicht en⸗ erkennen wollen, tröſtlich verſichern, Frankreich könne ruhig die Schulden begleichen und verſuchen, mit Amerika zu einem für Frankreich günſtigen Abkommen über die Kriegsſchulden zu gelangen, ſo erſcheint die Ausſicht, in wenigen Wochen bie gewaltige Summe von 400 Mill. Dollars(nach dem heutigen Kurs zehn Milliarden Franken), dem amerikani⸗ chen Staatsſchatz zu überweiſen, nicht ſehr erfreulich. An⸗ dererſeits aber zögern die Parlamentarier auch, ſich für das zu entſchließen, was ihnen für den Augenblick als das kleinere Uebel exſcheint, nämlich für die Ratifizierung des Abkommens Mellon.—Beranger, in dem die Handelsſchuld mit der eigent⸗ lichen Kriegsſchuld verrechnet und in denſelben Tilgungsplan einbezogen iſt. Sämtliche Parteigruppen, die für die Ratifi⸗ sierung eintreten, ebenſo die Kommiſſion für auswärtige An⸗ gelegenheiten in Kñammer und Senat ſtehen auf dem Stand⸗ punkt, daß der Schuldenvertrag mit dem Sachverſtän⸗ digenbericht verknüpft werden müſſe. Es ſei aicht möglich, den Schuldenvertrag Mellon Beranger zu ratifizie⸗ ren, ohne ſicher zu ſein, daß der Sachverſtändigenbericht durch einſtimmigen Beſchluß aller beteiligten Regierungen in Kraft geſetzt werde. Man legte daher geſtern abend dem Miniſter⸗ präſidenten Poincaré nahe, den Sachverſtändigenbericht und die Schuldenverträge gleichzeitig zu ratifizieren und un⸗ terdeſſen die Amerikaner um einen kleinen Aufſchub zu erſuchen Poincaré hat jedoch dieſe Hoffnung ſofort mit dem Hinweis darauf vernichtet, daß das Schatzamt durch Geſetze gebunden ſei und nicht ohne weiteres eine Stundung für die Zahlung der zehn Milliarden Franken bewilligen könne. Gleichzeitig verſuchte Poincaré in ſeinen Beſprechungen mit führenden parlamentariſchen Perſönlichkeiten von neuem, ſie dafür zu gewinnen, der Regierung Vollmacht zu geben, die Zahlungs⸗ abkommen durch Dekrete zu ratifizieren. Ein diesbezüglicher Beſchluß des Parlaments, erklärte Poincaré, könnte von den Amerikanern als eine vorläufige Ratifizierung aufgefaßt werden und die franzöſiſche Regierung hätte nochmals die Möglichkeit, erſt nach Abſchluß der Verhandlungen über die Inkraftſetzung des Sachverſtändigenberichts das Ratifizie⸗ rungsdekret zu unterzeichnen, ohne jedoch die am 1. Auguſt fällige Schuld zahlen zu müſſen. Poincars wird Mitte ber nächſten Woche vor den zuſtän⸗ digen Kommiſſionen in Kammer und Senat erſcheinen und ſich eingehend über die Zahlungsabkommen und den Repara⸗ tionsplan zu äußern haben. Dieſe Ausſprache wird mehrere Tage in Anſpruch nehmen. Die öffentliche Debatte über dieſe Angelegenheit kann daher erſt Ende des Monats oder Anfang Juli erwartet werden. „Streſemannmnmnm reiſt nach Bartelona und Paris y Madrid, 15. Juni.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Wie mir von maßgebender deutſcher Seite mitgeteilt wird, ſind die Reiſedispoſitionen des. Reichsaußenminiſters noch nicht ganz feſtgelegt. Jedenfalls reiſt Dr. Streſemann nach Barètelona und es iſt anzunehmen, daß er auf dem Weg nach Berlin, wo er ſpäteſtens am 20. zu den Verhand⸗ lungen über den Etat des Auswärtigen Amtes eintreffen ſoll, in Paris einige Stunden Aufenthalt nehmen wird. Der Miniſter dürfte ſich alſo an einem Tag der nächſten Woche von morgens neun Uhr bis mittags drei Uhr in der franzöſiſchen Hauptſtadt aufhalten. Ob dieſer kurze Aufent⸗ halt hinreichend ſein wird, um wichtige diplomatiſche Beſpre⸗ chungen zu führen, entzieht ſich momentan der Beurteilung der maßgebenden Perſönlichkeit, mit der ich mich über dieſe Frage unterhielt. Jedenfalls ſind die in der Pariſer Preſſe, namentlich im„Petit Pariſien“ erſchienenen Madrider Nachrichten als ein von Briand lanceierter Verſuchsballon anzuſehen. Bei der Erörterung der Frage, ob eine Be⸗ ſprechung Streſemanns mit Briand und Poincaré im jetzigen Augenblick als opportun erſcheinen möchte, wurde mir von der betr. deutſchen Perſönlichkeit mit⸗ geteilt, daß man es auf alle Fälle verhindern müſſe, dieſer Besprechung einen ausgeſprochen politiſchen Charakter zu geben, denn es würde ſich in dieſem Falle Belgien ſofort zu Wort melden. Was die Beteiligung der engliſchen Regie⸗ rung bezw. des engliſchen Außenminiſters Henderſon, bei dieſer für Paris in Ausſicht genommenen Beſprechungen betrifft, ſo iſt man an hieſiger deutſcher Stelle noch nicht hin⸗ reichend informiert, um ſagen zu können, daß eine Pariſer Beſprechung auch zu einer Fühlungnahme mit dem britiſchen Außenminiſter führen könnte. 5 5 Staatsſekretär von Schubert und Staatsſekretär von Pünder werden morgen Frau Dr. Streſemann nach Sevilla begleiten. Frau Dr. Skreſemann reiſt dann nach Liſſabon und wird von dort zur See die Heimfahrt an⸗ treten. Ehrung Köhls und v. Hünefelos Am Freitag wurden im Reichs verkehrsmini⸗ ſterium die vom Deutſchen Klub in Chicago geſtifteten Büſten Köhls und v. Hünefelds feierlich an ihren Be⸗ ſtimmungsort gebracht. Die beiden in Lebensgröße gehalte⸗ nen Broncebüſten waren auf einem in den deutſchen und amerikaniſchen Farben geſchmückten Sockel im Feſtſaal des Miniſteriums aufgeſtellt. Reichsverkehrsminiſter Dr. Stegerwald begrüßte die Gäſte und ſprach den Dank der Reichsregierung und des deutſchen Volkes für die Ehrung der beiden deutſchen Flieger aus. Botſchafter Shurman übergab darauf die Büſten mit einer Anſprache, in der er auf die Schnellebigkeit des heutigen Lebens hinwies und betonte, die unvergleichlichen Heldentaten, wie ſie die erſten Transozeanflüge darſtellten, blieben dennoch unvergeſſen. Dr. Shurman ſchloß mit dem Wunſche, daß die guten Beziehungen zwiſchen beiden Völkern Hurch ſolche Taten, wie die der beiden Ozeanfſieger, geſtärkt und gefeſtigt werden möchten. Endergebnis der engliſchen Wahlen § London, 15. Juni.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Mit dem Eintreffen des Wahlreſultats aus Rug by, wo wegen des Todes eines Kandidaten während des Wahlkampfes die Abſtimmung bis geſtern verſchoben worden iſt, liegen jetzt die Ergebniſſe der engliſchen Unterhauswahlen vollſtändig vor: Arbeiterpartei 289, Konſervative 260, Liberale 58, Unabhängige 8 Die abſoluten Ziffern der einzelnen Parteien ſind: Arbei⸗ terpartei 8,36 Millionen, Konſervative 8,66 Millionen, Liberale 5,3 Millionen und Unabhängige 300 000. Tödliche Hitze in Newyork —Newyork, 15. Juni. In Newyork erreichte geſtern das Thermometer den höchſten Stand ſeit 37 Jahren. Fünf Perſonen ſind infolge der Hitze geſtorben. eimer Geilu Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mann Nr. 272— 140. Sahrgang Anzeigenpreise nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kalonelhelle fle Allgem. Anzeigen 0,0.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeiſgen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, e ee uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Aus aben der fn verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge urch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Reisen Geſetz und Necht Rückblick und Vorſchau Neue Wege der engliſchen Außenpolitik— Der Ausgleich mit Amerika— Dawes zum zweiten Male in Europa Man erinnert ſich vielleicht noch der intereſſanten Erſchei⸗ nung auf dem Gebiete der kontinentalen und der Weltpolitik, daß von der zweiten Hälfte des Jahres 1927 ab eine zuneh⸗ mende Verſandung zu bemerken war. Hand in Hand damit lief die Scheu vor Entſcheidungen, deren Auswirkungen ſich auf längere Zeit erſtrecken mußten. Der Grund hierfür war durchaus einfach und einleuchtend: man wollte erſt die Er⸗ gebniſſe des großen Wahljahrs 1928, in dem in Deutſchland und Frankreich die Parlaments- und in Amerika die Präſidentſchaftswahlen ſtattfanden, abwarten. Den Abſchluß der Periode der Zurückhaltung ſollten die engliſchen Wahlen bilden. Dann wollte man wieder mit vollen Segeln auf die Meere der hohen Poljtik fahren. Dieſe Zeit iſt nunmehr ge⸗ kommen. Was freilich die politiſchen Propheten des Jahres 1927 weisſagten, iſt nicht eingetroffen. Die Berufung des Volkes zur Wahl hat weder in Deutſchland, noch Frankreich und Amerika einen nennenswerten Umſchwung der Außen⸗ politik herbeigeführt. Erſt der Ausgang der engliſchen Wahlen bringt in Verbindung mit der Kürung Hoovers, jene Wen ⸗ dung der internationalen Politik, die, je nach dem Standpunkt, einen Rückſchritt oder einen Fortſchritt bedeuten wird. f Nachdem nun die Entſcheidung dahin gefallen iſt, daß die Arbeiterpartei die Geſchicke Englands in die Hand genommen hat, ſteht die engliſche Außenpolitik am Scheide⸗ wege. Es iſt keine leichte Aufgabe, die Macdonald und Hen⸗ derſon erfüllen wollen. Es gilt für ſie, alles das wieder gutzu⸗ machen, was die Außenpolitik der konſervativen Regierung an Schaden angerichtet hat. Die Bilanz der Tätigkeit Cham⸗ berlains und ſeines Mitarbeiters Lord Cuſhendun iſt recht unerfreulich. In Europa nahm England einen ſcharfen Kurs⸗ wechſel vor. Nachdem zuerſt Italien gegen Frankreich unter⸗ ſtützt wupde, dagegen von England nichts unterlaſſen wurde, um die Spannung im Mittelmeer und auf dem Balkan zu ſteigern, näherte ſich das engliſche Auswärtige Amt ſpäterhin wieder Frankreich. Die Entente wurde neu belebt. England wurde ſchier zum Schatten Frankreichs und zum fklaviſchen Interpreten der Ideen des franzöſiſchen Generalſtabs und Poincarés. Am unglücklichſten und für England am ver⸗ hängnisvollſten war aber die ſtarrſinnige Taktik des Konſer⸗ vativen in der Seerüſtungsfrage, was zu einer ungehenren Spannung der Beziehungen zu den Vereinigten Staaten führte. Die Verſchlechterung des engliſch⸗ameri⸗ kaniſchen Verhältniſſes bildete gewiſſermaßen eine ſtumme Parole bei den jetzigen engliſchen Wahlen. Als drittes Glied in der Kette des Unglücks kam nun neben Europa und Amerika noch Rußland und mit ihm das Aſienproblem hinzu. Der Bruch mit Moskau hat den ganzen aſiatiſchen Kontinent in Mitleidenſchaft gezogen und ſchuf neue Unruhepunkte, die bei einem auch noch ſo ſchlechtem Einvernehmen mit Sowjet⸗ rußland ſich leicht vermieden ließen. Die Unzufriedenheit mit der Politik Chamberlains ſelbſt im eigenen Parteilager und in der eigenen Parteigruppe war alſo durchaus begreif⸗ lich. Das Wohlwollen, das das Kabinett Mgedonald ſelbſt bei ſeinen Gegnern findet, iſt nicht zuletzt auf die Hoffnung zu⸗ rückzuführen, es werde Macdonald gelingen, die ſchweren Fehler Chamberlains zu korrigieren. Maedonals außenpolitiſches Programm iſt niemandem bekannt. Man kennt nur die allgemeinen Tendenzen, durch die ſich Macdonald leiten laſſen wird. Er will, nach einer glaubwürdigen Information aus England, eine Politik der wahren Verſöhnung und des wirklichen Ausgleichs treiben. Er will den Völkerbund und mit ihm die Zuſammenarbeit der europäiſchen Nationen„ſanieren“. Zu dieſem Zweck iſt es durchaus wahrſcheinlich, daß das berühmte Genfer Proto⸗ ko ll von 1924 ſeine Wiedergeburt erlebt. Das Genfer Protokoll iſt ein Kind der für die Linksdemokratie glücklichen Aera 1924, als in England Macdonald und in Frankreich Herriot herrſchten. Dieſes Protokoll, das nach der Londoner Reparationskonferenz im Völkerbund durchgefochten wurde, bildet das radikalſte Syſtem der Friedensſicherung, das bis jetzt jemals von Kulturnationen aufgeſtellt wurde. Unter an⸗ derem iſt in ihm die Verpflichtung aller Teilnehmer enthalten, gegen jeden Friedensbrecher gemeinſam vorzugehen. Der Nachfolger Maedonalds, Chamberlain, hatte ebenſowenig Nei⸗ gung für die Ratifizierung dieſes Protokolls wie die Regle⸗ rung Poincaré, die nach dem Zuſammenbruch des Linkskar⸗ tells ans Ruder kam. Das Genfer Protokoll wurde zu den Akten gelegt. Dieſes Dokument wurde gewiſſermaßen leben⸗ dig begraben, ohne je ganz geſtorben zu ſein. Inzwiſchen konnte wiederholt feſtgeſtellt werden, daß ohne das Genfer Protokoll ſämtliche Abrüſtungsverſuche erfolglos bleiben müſſen. Und gerade Macdonald und ſeinem Außenminiſter Henderſon liegt viel daran, wenigſtens den Anſchein zu er⸗ wecken, als könnten ſie für die Abrüſtung mehr tun als Cham⸗ berlain und Cuſhendun. Ganz radikal werden dabei Mac⸗ donald und Henderſon nicht vorgehen können, ohne das ppin⸗ cariſtiſche Frankreich zu erzürnen. Die notwendige Vor⸗ bedingung einer einigermaßen produktiven Friedens⸗ und Ab⸗ rüſtungspolitik Macdonalds wäre der Sturz Poincarss und die Bildung eines linksgexichteten Kabinetts in Frankreich. Dann hätten die weſteuropäiſchen Demokratien eine neue und wahrſcheinlich die letzte Chance, ihre bis jetzt mit Recht ſehr angezweifelte Friedenskunſt zu erproben. Die entſcheidende Kraftprobe für die Außen⸗ politik der Labvurreglerung wird die Vollverſam mln 1g des Völkerbundes im September darſtellen. Um dort, wie Macdonald noch wenige Tage vor der Wahl erklärte, die 5—— Z. Sefte. Nr. 272 2 * M M t Nenn Ned Mga e an üu;! err, eee Samstag, den 15. Juni 102 briliſchen Fahnen aus der Nachhut wieder in die Vorhut zu führen, wird er vorher die Klärung der engliſch⸗amerikani⸗ ſchen Beziehungen herbeizuführen verſuchen. Sie iſt die An⸗ gel der engliſchen Außenpolitik ſchlechthkin. Deshalb iſt die Senſation begreiflich, die die Ankündigung einer Reiſe Macdonalds nach den Vereinigten Staaten in der Oeffent⸗ lichkeit beider Länder hervorgerufen ht. Beachtenswert iſt da⸗ bei die Form. Der britiſche Botſchafter in Waſhington hat beim amerikaniſchen Staatsdepartement angeregt, Präſident Hoover möge an Macdonald eine Einladung zur Erörterung von Fragen, die beide Länder berühren, ergehen laſſen. Die⸗ ſer Schritt Hoover iſt zwar offiziell noch nicht erfolgt. Die Einladung ſelbſt iſt aber heute bereits nur noch eine ſelbſt⸗ verſtändliche Formalität, da der neue Botſchafter in London, General Dawes mit ungewöhnlicher Beſchleunigung ſeine Funktionen aufnehmen wird, damit er bereits am kommen⸗ den Dienstag in amtlicher Eigenſchaft bei dem traditionellen Pilgrimsfeſt die Antwort auf die Initiative Maedonalds er⸗ teilen kann. Man will alſo offenſichtlich die Kluft überbrücken und wieder zuſammenkommen. Die beiden wirtſchaftlich ſo hervorragend beeinflußten Länder übernehmen ſomit auch in die Politik den bekannten Erfahrungsſatz des kaufmänniſchen Lebens, daß nach einem ausſichtsloſen beide Teile ruinieren⸗ den Konkurrenzkampf die Fuſion die beſte gewinnverheißende Löſung darſtellt.. Außer der Frage der interalliierten Schulden, die nur ſo⸗ weit beſprochen werden dürfen, als die engliſche Schulden an Amerika einen Teil davon bilden, wird vor allem die Ver⸗ minderung der Seerüſtungen erörtert werden. Nun iſt es ganz ſelbſtverſtändlich, daß ein ſo ſchwieriges Problem nicht durch eine kurze Unterhaltung von politiſchen Staatsführern gelöſt werden kann. Immerhin beſteht die Möglichkeit, da man auf beiden Seiten den Willen zur Tat mitbringt, daß eine gewiſſe Klärung in grundſätzlichen Fragen herbeigeführt wird, auf Grund deren dann durch Einzelbeſprechungen von Sachverſtändigen die endgültige Löſung gefunden werden kann. Daß Macdonald ſchon in der erſten Woche ſeiner Amts⸗ tätigkeit an die Bereinigung des Verhältniſſes zu Amerika denkt, iſt kennzeichnend für den neuen Geiſt der engliſchen Po⸗ litik. Freilich zwingt nicht nur Erkenntnis zu dieſem Schritt, ſondern auch die Notwendigkeit, weil ſchließlich infolge der anhaltenden engliſch⸗amerikaniſchen Spannung, die der Welt⸗ politik der beiden letzten Jahre das Gepräge gab, nicht dau⸗ ernd die großen engliſchen Intereſſen in anderen Teilen der Welt in der Schwebe bleiben können. Das Aufflammen von zunächſt kleineren Konflikten au verſchiedenen Unruheherden der Welt bedeutet in dieſer Hinſicht ein warnendes Memento für England. Auch innenpolitiſch iſt dieſer Schachzug Maedonalds geſchickt. Zunächſt entſpricht der Wille zum Frieden mit Amerika durchaus den Anſchauungen der Labourparty. In einem Artikel, der durch die ganze europäiſche Preſſe geht, weiſt ihr Mitglied Kenworthy, der früher ſelbſt einmal Marineoffizier geweſen iſt, auf die Notwendigkeit der Aende⸗ rung der engliſchen Marinepolitik gegenüber Amerika hin. Die neue auch zahlenmäßig außerordentlich geſtärkte Arbei⸗ terpartei redet heute eine andere Sprache als vor fünf Jahren. So ſagt Kenworthy u.., man werde nicht mehr dulden, daß ein verſchoſſener Fetiſch wie die alten Blockadgeeſetze auch nur für einen Augenblick ein Hindernis für ein allgemeines Ab⸗ kommen zu draſtiſcher Rüſtungsbeſchränkung bilden wird. Auch werde man den„Sachverſtändigen“ nicht geſtatten, Poli⸗ tik zu treiben. Im Jahre 1924 ſah ſich eine zahlenmäßig schwache Arbeiter regierung, die die Flottenvoranſchläge von ihrer Vorgängerin geerbt hate, in der Zwangslage, einige von den Schiffsentwürfen auszuführen, um eine Palaſtrevolution in der Admiralität und einen bitteren Meinungskampf im Lande zu vermeiden.„Inzwiſchen iſt, ſo ſagt Kenworthy wörtlich, ſehr viel Waſſer unter den Brücken hindurch ge⸗ floſſen, und wenn die Admirale Unfug treiben wollten, ſo würden wir ihn im Keime zu erſticken wiſſen. Wenn eine Arbeiterregierung bei ihren Marineſachverſtändigen auf Schwierigkeiten ſtoßen würde, ſo würde ſie ſie in Bauſch und Bogen kaſſieren und an ihrer Statt jüngere und fort⸗ ſchrittlichere Marineoffiziere ernennen, an denen glück⸗ licherweiſe kein Mangel herrſcht. Präſident Hoovers kaum verſchleierte Einladung zu einer neuen Konferenz wird ohne Zweifel angenommen werden. Wir können vorſchlagen, den Neubau von Kriegsſchiffen bis zum Abſchluß der neuen Konferenz völlig einzuſtellen. Wir wollen alles daran⸗ ſetzen, daß das Unterſeeboot von der Liſte der erlaubten Kriegsmittel geſtrichen und daß der Gebrauch von Giftgaſen und anderen tödlichen Chemikalien endgültig verboten wird.“ Innenpolitiſch nicht minder geſchickt iſt die Speku⸗ lation auf die Geſolgſchaft der Liberalen. Am Donnerstag hat Llody George in ſeiner großen Rede im Nationalliberalen Klub die Schleier gelüftet, die bisher über der Politik der Liberalen lagen. Danach wird die Liberale Partei die Politik Maedonads ſolange unterſtützen, als ſie ſich nicht auf ſozialiſtiſche Experimente einläßt. Macdonald iſt ſich der Tragweite dieſer Ankündigung ſicherlich durchaus bewußt. Er garantiert ſich und ſeiner Partei ein umſo längeres politiſches Leben, wenn er ſich vorläufig auf die Liquidation der durch die konſervative Politik verurſachten Schäden beſchränkt und zunächſt die Wiederaufnahme der Beziehungen zu Rußland, die Zurückzie hung der Truppen aus dem Rheinland und die Verhand⸗ lungen mit Amerika über die Abrüſtung betreibt. Bei dieſen drei Fragen hat er die Liberalen unbedingt hinter ſich und verfügt dadurch über die abſolute Mehrheit im Un⸗ terhaus. Zum mindeſten für mehr als ein Jahr iſt ihm daher bei Befolgung dieſer politiſchen Linie die Macht geſichert. Berlin, 15. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Sachverſtändigen der Fraktionen ſind bereits eifrig mit der Prüfung des Abkommens mit der Kurie beſchäftigt. Inner⸗ halb der Volkspartei hat, ſoweit wir unterrichtet ſind, der Wortlaut des Vertrages den Eindruck verſtärkt, daß er in der vorliegenden Form nicht tragbar ſei. Man findet im Vergleich zu den Abmachungen von 1821, daß! der ſtaatliche Einfluß auf der ganzen Linie zugunſten der Kurie zurück⸗ gedrängt iſt. Im Gegenſatz zu der von der preußiſchen Regierung vertretenen Auffaſſung, daß es ſich um ein Konkor⸗ dat im eigentlichen Sinne gar nicht handle, iſt man der Mei⸗ nung, die„solenne convenzione“ habe zweifellos den Charakter einer unter Garantie des Völkerbundes ſtehenden Vereinbarung. Darauf deuten zunächſt die Präambeln hin, in der es heißt, daß die Verhältniſſe„neu und dauernd“ geregelt worden ſind. In dieſer Floskel ſei durch die Unkündbarkeit das Charakteriſtikum eines Konkordates enthalten. Eine ganze Serie von Beſtimmungen wird wegen ihrer unklaren und der Interpretation weiten Spielraum laſſenden Form als nicht annehmbar bezeichnet. Das gilt zunächſt ſchon für die bei der Diözeſan⸗Regelung getroffenen General⸗ klauſel, nach der neue Bistümer errichtet werden können, wenn ſie in Zukunft etwa erforderlich ſein ſollten. Bedeutet dieſe Beſtimmung, daß die Regierung legaliſiert wird, mit der Kurie über neue Bistümer zu verhandeln, ſo wäre damit eine Handhabe für die Ausſchaltung des Landtages gegeben. Die völlige Ausſchaltung des Staates bei der Wahl der Domkapitel wird in volksparteilichen Kreiſen als ebenſo bedenklich empfunden wie die das Einſpruchsrecht des Staates nahezu völlig illuſoriſch machende Neuregelung der Biſchofswahlen. Ein Einſpruchsrecht gegen die Theologie⸗ profeſſoren ſteht den Biſchöfen zwar ſchon jetzt zu. Was aber bisher der Kirche aus Entgegenkommen eingeräumt war und bei Mißbrauch jederzeit zurückgenommen werden konnte, iſt nun in ein unveräußerliches Recht der Kurie umgewandelt worden. Einen Eingriff in das Gebiet der Schule erblickt man auch in den Beſtimmungen über die Vorbildung der Geiſtlichen. Man befürchtet, daß nach dem vertragsgemäß die päpſtliche Hochſchule mit den deutſchen und öſterreichiſchen Univerſitäten gleichberechtigt wird, die Geiſtlichkeit in weit ſtärkerem Maße in Rom ausgebildet werden wird, und zwar die fähigſten Köpfe in ihr. Die Entwicklung würde dann da⸗ hin drängen, daß ſich aus den in Rom Ausgebildeten allmäh⸗ lich der hohe Klerus rekrutieren würde. Damit wäre die Ge⸗ fahr heraufbeſchworen, daß ſtatt einer nationalen eine inter⸗ nationale, ja womöglich eine antinationale Geiſtlichkeit herangebildet werden könnte. Die Verſicherung des Miniſterpräſtdenten Braun, daß die Frage der Ordensgeiſtlichkeit aus dem Abkommen herausge⸗ laſſen ſei, ſei dem Buchſtaben nach zutreffend. Tatſächlich würde der Art. 16 die Möglichkeit bieten, Geiſtliche, die in der Or⸗ densſchule ihre Prüfung abſolviert haben, das Abitur und die Reichsangehörigkeit beſitzen, in beliebiger Zahl in die Seel⸗ ſorge zu übernehmen. Das alles ſind Einwände, die es ſehr zweifelhaft erſcheinen laſſen, ob die Volkspartei dem Abkommen ihre Zuſtimmung wird geben können. Dazu kommt, daß man ſich auf evange⸗ liſcher Seite mit einem unverbindlichen Zukunftswechſel des Miniſterpräſtdenten Braun, deſſen Jede neue ans Ruder gelangte Partei braucht Erfolg. In je kürzerer Zeit ihr dies gelingt, umſo beſſer für ſie. 5 Von der engliſch⸗amerikaniſchen Ausſöhnung häugt mittelbar auch außerordentlich viel für Deutſchland ab. Zum zweiten Mal erſcheint uun General Dawes in Europa. Schon einmal hat er ſeinen Namen in das Buch der Weltgeſchichte eingetragen. Wird es auch bei dieſem Mal gelingen? Als er bei den Vorverhandlungen über den ſeinen Namen tragenden Reparationsplan tin Berlin zum Beſuch weilte, war er binnen kurzer Zeit durch ſeine charak⸗ teriſtiſche Shagpfeife bekannt. Nun er zum andern Male nach Europa kommt, um den Frieden zwiſchen ſeinem Lande und dem alten engliſchen Mutterland herbeizuführen, liegt der Vergleich mit der Friedenspfeife nahe, nachdem die Tomahawks begraben worden ſind. Ueber das eine müſſen wir uns jedenfalls heute ſchon klein ſein: Gelingt die Löſung des bisherigen Konfliktes, werden die Fundamente in der Weltpolitik verändert. Kurt Fischer. Kritiſche Prüfung des Preußenkonkordals feindſelige Einſtellung zur evangeliſchen Kirche ja kein Geheimnis iſt, nicht wird begnügen wollen. In parla⸗ mentariſchen Kreiſen hält man die Möglichkeit nicht für aus⸗ geſchloſſen, daß der Staatsrat Einſpruch gegen das Geſetz erheben wird, da die Gegner des Vertrages dort unter Umſtänden über einige Stimmen Mehrheit verfügt. Dann wäre für die Verabſchiedung im Landtag eine Zweidrittel⸗ mehrheit erforderlich, die natürlich nicht aufzubringen ſein wird. Verkehrsunfälle Schwerer Autounfall— Zwei Tote — Eßlingen, 15. Juni. In der vergangenen Nacht über⸗ ſchlug ſich kurz vor 12 Uhr bei der Baumwollſpinnerei Brühl aus bis jetzt unbekannten Gründen ein auf der Fahrt von Stuttgart nach Eßlingen befindlicher geſchloſſener Perſonen⸗ kraftwagen, Während der Führer des Wagens und ſeine neben ihm ſitzende Begleiterin mit dem Schrecken davonkamen, wurden die übrigen Inſaſſen, zwei Frauen aus Stuttgart, ſo ſchwer verletzt, daß ſie bald nach dem Unfall verſtar ben. — München, 15. Juni. Auf dem Flugplatz Schleißheim wurde einem Flugzeugführer von dem Propeller eines rollen⸗ den Flugzeuges der rechte Arm mit folcher Wucht abgeſchla⸗ gen, daß er 10 Meter weit wegflog. Der franzöſiſche Ozeauflug y Paris, 15. Juni.(United Preß.) Wie die Flugplatz⸗ leitung von Le Bourget bekannt gibt, iſt„Nellow Bird“ heute früh um 12.05 Uhr von Santander nach Paris abge⸗ flogen. Aus Waſhington kabelt United Preß: Anläßlich des geglückten franzöſiſchen Ozeaufluges überſandte Präſident Hoover der franzöſiſchen Regierung auf telegraphiſchem Wege die herzlichen Glückwünſche im Namen des amerikani⸗ ſchen Volkes. 8. Montag, 17. Juni, abends 8/ Uhr, im Nebenzimmer des „Weinberg“, D 5, 4: Politiſches Seminar. Redner: Frau Stadtv. Hoffmann über„Die Wohlfahrtspflege“. Dienstag, 18. Juni, abends 874 Uhr, im Nebenzimmer des Café⸗Reſtaurant Gruber, Clignetplatz 16/18: Jung ⸗ männergruppe. Redner: Theo Dürr über:„Grenz⸗ und Auslandsdeutſchtum“. Mittwoch, 19. Juni, abends 8% Uhr, im Nebenzimmer des Reſtaurants„Tatterſall“: Bezirksverſammlung der Schwetzingerſtadt. Redner: Dr. Martin. 5 Donnerstag, 20. Juni, abends 8% Uhr, im unteren hin⸗ teren Nebenzimmer des Wartburg⸗Hoſpizes, F 4, 8/0: Bezirks⸗ verſammlung der Unterſtadt I und II. Der Vorſtand. Humor im Schloßhof zu Heidelberg In unſerer Jugend gehörte ein Kaleidoſkop mit ſeinem bunten Moſaikſpiel von Farben und Bildern, eingeſchloſſen in die geheimnisvolle Zauberröhre, zu den begehrteſten Spiel⸗ zeugen. Wenn ich an einem Sonntagmorgen meine Schritte nach dem Schloſſe lenke— auf wenig begangenen Wegen—, und auf einer Bank im Schloßhof mich niederlaſſe, ſo ſtört mich das Leben und Treiben inmitten des weiten Platzes nicht im geringſten, im Gegenteil, es macht mir Freude, und da muß ich immer an das Spielzeug aus der Jugend denken. Gerade ſolche buntgewürfelten Bilder von allen Schattie⸗ rungen, Farben und Formen zaubert der Schloßhof hervor. Zuerſt die Vereine. In erſter Reihe die Geſang⸗ vereine der Dörfer, unternehmend, ihre Würde als Pfle⸗ ger des deutſchen Liedes bewußt, ſtolz geſchmückt mit dem Vereinsabzeichen. Viele waren ſchon dabei, als da drunten in des Kellers Tiefe ein edler Tropfen ausgeſchenkt wurde und Lied um Lied im dunklen Gewölbe, im Licht der elektriſchen Birnen, durch die Räume klang. Zündende Reden wurden da gehalten, Verbrüderungen fanden ſtatt, erinnerungsreiche Tage. Was ſcheren dieſe Männer des Liedes die ſteinernen Kurfürſten an den Faſſaden der Bauten, was kümmern ſie die Gottheiten und die allegoriſchen Figuren! Dort drunten das Faß, das große Faß, mit dem Allerweltslump, dem Perkeo, der nach der Erklärers Bericht täglich 20 und mehr Flaſchen des guten Weines getrunken. Und immer wieder findet ſich einer zum großen Gaudium der verſammelten Menge, der als Uneingeweihter an dem Zauberring der Uhr zieht und— wuppl den Fuchsſchwanz um ſeinen Geſichtsvorſprung tanzen ſteht. Schlimmer iſt's, wenn gar eine der mitgekommenen Damen dieſe Ueberraſchung zu verſpüren bekommt. Das Ge⸗ ſchrei, das Kreiſchen! Und die Pfälzer verſtehen das Kreiſchen! Doch nicht alle Vereine kommen„gemiſcht!“„Herren⸗ ausflug“ ſteht im Programm. Dieſes Machtwort des Ver⸗ waltungsrates weiſt alle Annäherungen der Damenwelt zu⸗ rück. Dafür kommen ſie allein, die weiblichen Vereine, in Begleitung der Pfarrherrn. gierigen auf einmal ausſpeit. Welch buntes Völkergemiſch: Der biedere Schwabe, der„helle“ Sachſe, der bedächtige Schwarzwälder, Männer der Waſſerkante, vom hohen Gebirg herab der Bayer mit den hirſchledernen Hoſen und den nackten Knien, das Brautpaar eng zuſammengeſchmiegt, Hand in Hand; ſolche, die 8 noch werden wollen, mit verliebten Blicken, kurze Röcke, lange Röcke, bunt durcheinander, neueſte Mode hält neben der Großmutters vorſintflutlichem Weiber⸗ rock feil, der kurze dicke Damenſchirm der Jetztzeit betrachtet verächtlich den baumwollenen Nachbar mit derbem Stock aus vergangenen Zeiten. Und ſchon ſetzt die monotone Stimme des Führers ein zur Erklärung der Bauwerke im Schloßhof. Da, plötzlich über⸗ raſchend:„Bitte, meine Herrſchaften! Eine photographiſche Aufnahme, ganz unverbindlich, bitte dort hinauf auf die nie⸗ dere Mauer. So iſt's ſchön! Hier etwas zurück. Achtung! Bitte!— Eins!— Danke ſchön!“—„In 20 Minuten nach Schluß der Führung können Sie die Bilder beim Ausgang am Großen Faß in Empfang nehmen!“ Man ſagt nicht umſonſt: Geſchwindigkeit iſt keine Hexerei! Hier gewiß nicht. Und während die Herrſchaften die große Küche bewundern, den Backofen des Kurfürſten mit dem rie⸗ ſigen Kamin, die ſteile Treppe des geſprengten Turms hinauf⸗ klettern, die großen Filzpantoffeln auf dem glatten Boden des Friedrichsbaues anziehen, entwickeln die geſchäftigen Hände der Mitarbeiter des„Hof“⸗Photographen die Platten, machen nach einem neuen Verfahren ſchnellſtens die Abzüge, ſo daß die auf die Platte Gebannten tatſächlich beim Verlaſſen des Großen Faſſes ihr Konterfei mit dem von 50 und noch mehr fremden Geſichtern ganz warm in die Hand gedrückt be⸗ kommen. Umſonſt hat der Fiskus dem Photographen die Erlaubnis zu den Aufnahmen nicht erteilt. Ein hübſches Sümmchen fließt dafür in die Staatskaſſe! Aber der Herr Photograph iſt ein gewiegter Geſchäftsmann. Flrr Privataufnahmen ſteht ein beſonderer Apparat zur Ver⸗ fügung, und dauernd ſitzt ſo ein Pärchen auf der Mauer„ſie“ friſiert ihren Bubikopf noch ſchuell;„er“ zieht ſeine Krawatte und ſeine Weſte noch zurecht, und ſchon ſtehl der Künſtler ge⸗ Dort öffnet ſich der Zwinger, das Tor am Bandhaus nämlich, das Heute einen Beſichtigungs aschorus vun 70 Meu⸗ l guckten Apparates-baziſo-- recht freundlich zupft ihr“ den kurzen Rock noch etwas zurück, damit nichts Verfängliches darunter hervorguckt— und:„Eins!“—„Danke ſchön!“— Hat ſich ſchon! Auf Bäumen, Brunnen, Mauern, Treppen und Bänken maocht ſich die„Privat“⸗ Konkurrenz breit. Wer wollte auch nicht mit ſeinem eigenen Apparat eine Aufnahme im Schloß⸗ hof gemacht haben! Das iſt ein Viſieren und Probieren, und man hört nur noch Schlagwörter von Belichtung und Objektiv und Moment. Hätte ich das Geld, was an einem Sonntag im Heidelberger Schloß an Platten und Film verknipſt wird, herrlich und in Freuden könnte ich leben! f Doch ſchau, dort die Dicke im ledernen Autodreß! Eine komiſche Figur: kurz geſtempelt mit den dazu nötigen dicken Waden unterm kurzen Rock, aber hohe Stöckelſchule.„O, du liebs Herrgöttle von Biberach!“ höre ich eine Stimme neben mir,„wie kann man nur ſo laufe!“—„Ste fährt ja!“ muß ich dem lieben Herrgöttle erwidern, und die biedere Schwäßin lacht. Aber unſere Dicke mit dem goldenen Lorgnon beguckt ſich ſehr intereſſiert die ſteinernen Herrn und die Damen am Otto⸗Heinrichsbau. Schlanke Linie, nicht wahr, die Damen des Glaubens, der Liebe und auch der Hoffnung! Was wohl die Neureiche von den Figuren denkt! Wahrſcheinlich ſtellt ſie ſich ehemalige Hofdamen der Pfalzgrafen darunter vor. Wohl möglich. Der Tiſch in der Nähe meiner Bank wird plötzlich zur reich beſchickten Tafel. Taſchen, Mappen, Schuhſchachteln, Pa⸗ kete entledigen ſich ihres Inhalts aus dem Bauerndorfe. Man fährt ja heute mit dem Auto vom Hauſe weg und braucht das Freßpaket nicht zu tragen. Es riecht nach gutem Bauernbrot, adas muß ich ſagen und dann kommt ſo allerlei:„von dem ein⸗ fachen Butterbrot bis hinauf zum köſtlichen Schinken, ſo ſchwarz geräuchert, mit wundervollem rotem Fleiſch. Und die Beglückten genießen, genießen mit Leib und Seele, die Freſſalten und die Schönheit des Schloßhofs. Wie kann auch mit einem hungrigen Magen Kunſt und Natur bewundert werden.“ Das geht nicht. 8 Jetzt kommt Leben in die Bude! Zupfgeige und Man⸗ doline treten in Aktion. Durch das Tor, in Reihen geord⸗ net, die modernen Wandervögel. In ſüßlichem Sim— ſim — ſim die Melodie zu dem abgedroſchenen„Heidelberg, du Jugendbronnen“, 2s iſt nicht mehr die alte Waubergarde 1 Samstag, den 15. Juni 1929 eue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 272 Tagung der badischen Architekten Die heutige Tagesordnung der Tagung des Landes⸗ bezirkes Baden des Bundes Deutſcher Archi ⸗ tekten wies vormittags zwei intereſſante Beſichtigungen auf. Um 9 Uhr trafen ſich die Tagungsteilnehmer mit ihren Damen vor dem im Rohbau fertiggeſtellten Thereſien⸗ Krankenhaus, das unter Führung ſeines Erbauers, des Architekten Kuld, eingehend in Augenſchein genommen wurde. Im Anſchluß daran wurde das Palaſthotel Mannheimer Hof beſichtigt. Oberbaudirektor Zizler und Baudirektor Schaab gaben hier die Erläuterungen, die begreiflicherweiſe bei den Fachleuten, aus denen ſich diesmal die Teilnehmer am Rundgang zuſammenſetzten, ein ganz be⸗ ſonderes Intereſſe hervorriefen. Kurz nach halb 12 Uhr wurde Palaſthotels die. öffentliche Sitzung in Gegenwart zahlreicher Vertreter der Behörden eröffnet, die der Voxſitzende der Mannheimr Ortsgruppe, Architekt Kuld, mit herzlichen Worten begrüßte, insbeſondere den Vertreter des Staatspräſidenten, Oberbaurat Gros ⸗ Mannheim, Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Heimerich, die Stadträte Groß, Rei⸗ del, Schneider und Dr. Wittſack, die Baudirektoren Platz und Volckmar und die Landtagsabgg. Eberhard und Dr. Wolfhard. Der Redner betonte, daß der Landes⸗ bezirk Baden zum erſtenmale nach dem Kriege eine größere Tagung abhalte und hierzu die größte Stadt des Landes als Tagungsort gewählt habe. Die Anſprache klang in herzlichen Dankesworten aus, die der Redner der Stadtverwaltung, ins⸗ beſondere dem Hochbauamt und ſeinem verdienten Leiter, und dem Verkehrs⸗Verein für die Unterſtützung widmete, die die Ortsgruppe bei der Vorbereitung der Tagung gefunden hat. Regierungsbaumeiſter a. D. Bruniſch⸗ Karlsruhe, der erſte Vorſitzende des Landesbezirks, hielt hierauf eine längere Begrüßungsanſprache, mit der die Wünſche und For⸗ derungen der badiſchen Architekten zur Hebung des Standes verbunden wurden. Wir entnehmen den bemerkenswerten Ausführungen folgende Einzelheiten: Es ſind jetzt zehn Jahre vergangen, daß nach dem Krieg die freiſchaffende Architektenſchaft Badens ſich der großen neu⸗ geordneten Organiſation des Bundes Deutſcher Architekten angeſchloſſen hat. Dieſem im Jahre 1919 erfolgten Anſchluß und Zuſammenſchluß ſind Jahre innerer Aufbauarbeit gefolgt. Der B. D. A. hat ſich in Baden dank der unermüdlichen Ar⸗ beiten unſerer Ortsgruppen in den einzelnen Bezirken und Städte durchzuſetzen vermocht. Dieſe Arbeit war nicht immer leicht. Heute haben aber auch die Behörden und öffentlichen Verwaltungen erkannt, daß die im B. D. A. zuſammengefaßten Architekten keine einſeitige Intereſſenpolitik verfolgen wollen. Unſere vornehmſte Arbeit und unſer ernſthaftes Wollen gilt dem Wohl der deutſchen Baukunſt und der Geſundung unſeres Bauweſens überhaupt. Das Ringen um den künſtleriſchen Ausdruck im Bauwerk und das Beſtreben des einzelnen, hierbei ein wertvolles Glied zu werden, bilden gleichzeitig die Grundpfeiler unſerer Lebens⸗ arbeit und die wichtigſten Ziele der gemeinſamen Arbeit der im B. D. A. zuſammengefaßten freiſchaffenden Architekten. Es gab eine Zeit vor dem Krieg, wo die Arbeit des Privat⸗ architekten freier und ungebundener war als heute. Heute iſt hiervon wenig übrig geblieben. Die parteipolitiſche und kon⸗ feſſionelle Einſtellung faſt aller führenden Kreiſe in Deutſch⸗ land hat ſich auch auf das Tätigkeitsgebiet des Privatarchi⸗ tekten ausgedehnt. Auch hier werden häufig die Aufträge nach parteipolitiſchen und konfeſſionellen Geſichtspunkten verteilt. War im Frieden hauptſächlich das Privatkapital am Woh⸗ nungsbau intereſſiert, ſo iſt heute an deſſen Stelle die öffent⸗ liche Wirtſchaft getreten, um das verſchwundene Privatkapital durch öffentliche Gelder zu erſetzen. Mit dieſer grundlegenden Aenderung iſt auch dieſes Arbeitsgebiet vielfach den Händen des Privatarchitekten entglitten, weil die behördlichen Bau⸗ büros dieſe Arbeit übernommen haben. So iſt es gekommen, daß unſer Stand, der einſt ein Zeichen für den Wohlſtand des deutſchen Volkes war, und in dieſer Wohlhabenheit ein reiches Feld der Tätigkeit fand, 5 ſchwer um ſeine Exiſtenz ringen muß. Sie mögen es aber als ein Zeichen ſeiner inneren Geſundheit im„blauen Saal“ des und Lebensenergie anſehen, daß trotz der wirtſchaftlichen Not die künſtleriſche Qualität ſeiner Leiſtungen nicht ge⸗ ſunken iſt, ſondern ſich zu neuer Blüte entfalten konnte. Die deutſche Bau⸗ und Wohnungskultur ſteht heute unter der Führung von Baukünſtlern, die ſich in der ganzen Welt Namen und Anſehen erworben haben, mit an erſter Stelle. Das mag als Beweis dienen, daß der Privatarchitekt ſeine Arbeit nicht allein des Verdienſtes wegen, ſondern um der Förderung der großen geſchichtlichen Bautradition tut, zu deren Erhaltung und ſinnvollen Weiterpflege er ſich in erſter Linie berufen fühlt. Wir ſind uns bewußt, daß dieſes Verdienſt nicht uns allein zukommt. Bei dieſem Ringen um die Vor⸗ rangſtellung und künſtleriſchen Leiſtung in der Welt ſtand uns der beamtete Architekt als Mitarbeiter und Mitkämpfer ebenbürtig zur Seite. Wir anerkennen das dankbar, und ſind auch nie der Meinung geweſen, daß zwiſchen den Beſtrebungen des beamteten Architekten und uns ein Gegenſatz beſteht. Wir freuen uns und ſind dankbar dafür, daß unſere ernſthafte Arbeit in den Kreiſen der beamteten Kollegen Anerkennung und Lob findet. Wir wünſchen auch ſehr, daß dies für die Zu⸗ kunft immer ſo bleibt. Dabei ſtelle ich mit beſonderer Genug⸗ tuung feſt, daß in den letzten Jahren wichtige Stellen bei den Stadtverwaltungen, bei den Ländern und im Reich aus den Kreiſen der privaten Architektenſchaft beſetzt worden ſind. Wir ſind uns alle darüber klar, daß der Stand der freiſchaffenden Architektenſchaft für eine ge⸗ ſunde Weiterentwicklung der deutſchen Bau⸗ kunſt unentbehrlich iſt, wenn die künſtleriſchen Kräfte frei und ungebunden zur Entfaltung kommen ſollen. Es iſt daher nicht unbeſcheiden, wenn ich an Sie alle, beſonders aber an die Vertreter der Reichs⸗, Staats⸗ und ſtädtiſchen Behörden die Bitte richte, daß jeder an ſeiner Stelle im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten mithelfen möge, daß unſer Beruf in ſeiner Eigenart als eine unbedingte Notwendigkeit erhalten bleibt. Dieſe Bitte war ein Hauptgrund, warum der Landes⸗ bezirk des B. D. A. ſich entſchloſſen hat, die Feier der zehnjährigen Wiederkehr ſeiner Neugründung in einer großen öffentlichen Sitzung zu begehen. Die Denkſchrift, die in dieſen Tagen der Oeffentlichkeit übergeben worden iſt, gibt Ihnen ein Beweis dafür, daß der Landesbezirk Baden des B. D. A. ſich der Aufgabe durchaus be⸗ wußt iſt, die er im öffentlichen Bau⸗ und Wirtſchaftsleben aus⸗ zufüllen hat. Die Fragen, die in der Denkſchrift angeſchnitten ſind, ſind lebenswichtige Fragen der heutigen Wohnungswirt⸗ ſchaft und des heutigen Städtebaues. An ihrer Löſung in der Zukunft mitzuarbeiten und zwar in vermehrterem Maße als bisher, wird der Landesbezirk Baden als ſeine vornehmſte Pflicht anſehen. Wir haben aber die Abſicht, unſerer heutigen Tagung noch eine andere Bedeutung beizulegen. Wir halten uns für be⸗ rufen und verpflichtet, die Tatſache ſo ſehr als möglich in den Vordergrund zu ſchieben, daß wir badiſche Staats⸗ bürger ſind. Das Muſterland Baden hat früher in vielen Fragen der Kultur und Wirtſchaft Hervorragendes geleiſtet. Badiſche Staatsbürger wurden gerne mit verantwortungs⸗ vollen Stellen im übrigen deutſchen Reiche betraut. Es war für jeden eine beſondere Freude und Ehre, Badener zu ſein und ſeine Ausbildung in Baden genoſſen zu haben, galt als die beſte Empfehlung, die der einzelne auf ſeinem Lebensweg mitbekommen konnte. Heute ſind hierin weſentliche Aenderungen eingetreten. Das Grenzland Baden ſpielt heute die beklagenswerte Rolle aller Grenzländer. Die Groß⸗ induſtrie, die weitverzweigte und blühende Anlagen in Baden unterhalten hat, hat begonnen, ihren Schwerpunkt in das Innere Deutſchlands zu verlegen. Aus demſelben Grund iſt die Heranziehung neuer Induſtrieen nach Baden außerordent⸗ lich erſchwert. Das induſtrielle Uebergewicht, das dadurch die andern Bundesſtaaten im deutſchen Reich erhalten, wirkt ſich auch zu Ungunſten der badiſchen Heimat in einem vermehrten Einfluß der übrigen Bundesſtaaten bei der Reichsregierung aus. Die Reichsforſchungsgeſellſchaft, die neueſte Gründung der Reichsregierung auf dem Gebiet des Bau⸗ weſens, beabſichtigt an vielen Stellen des Reiches Muſter⸗ bauten oder Muſterſtedlungen zu errichten. Es iſt mir aber nicht bekannt geworden, daß unter den ausgewählten auch das Land Baden ſich befindet. Am Anfang des Jahres 1929 hat Reichstages einen der Präſident des neuen engeren Wettbewerb zur Neugeſtaltung des repräſentatipſten Platzes der deutſchen Republik, des früheren Königsplatzes, vor dem Reichstag in Berlin und gleichzeitig zur Erweiterung des Reichstagsgebäu⸗ dee ausgeſchrieben. Nach einer ausdrücklichen Weiſung des Reichstagspräſidenten ſollten zur Bearbeitung dieſes Wett⸗ bewerbs möglichſt alle Richtungen und möglichſt alle Länder vertreten ſein. Man hat dieſem Wunſche auch entſprochen und hat aus faſt allen Bundesſtaaten Deutſchlands einen freiſchaf⸗ ſenden Architekten zur honorierten Bearbeitung dieſes Wett⸗ bewerbs zugezogen, aber an das Land Baden hat man dabei nicht gedacht. Dafür ſind aber zwei Herren aus Berlin zu⸗ gezogen worden. Die freiſchaffende Architektenſchaft Badens hat dieſe Tatſache als eine große Zurückſetzung empfunden, aber leider waren alle Proteſte und Vorſtellungen erfolglos. [Es würde mir ein leichtes ſein, die vorgetragenen Beiſpiele noch zu vermehren. Es könnte dabei der Grund zu dieſen Er⸗ ſcheinungen darin geſucht werden, daß wir in Baden keine an⸗ geſehenen Baukünſtler haben, die über die notwendigen künſt⸗ leriſchen Fähigkeiten verfügen, um ſolch große Bauaufgaben erfolgreich bearbeiten zu können. Wie ungerechtfertigt eine ſolche Auffaſſung iſt, beweiſt der Erfolg der großen Wettbewerbe, die im Jahre 1928 auf 1929 im Lan de Baden ausgeſchrieben worden ſind. Der große Wettbewerb über die Neugeſtaltung der Heidelberger Univerſi⸗ tätsgebäude war je hälftig unter badiſchen und außer⸗ badiſchen Kollegen ausgeſchrieben. Es waren dabei ſehr nam⸗ hafte Baukünſtler aus dem Reiche vertreten und trotzdem ſind alle Preiſe an badiſche Kollegen gefallen bezw. in Baden geblieben. Ich glaube in Ihrer aller Namen zu ſprechen, wenn ich an Hand der angeführten Beiſpiele feſtſtelle, daß ſich die künſtleriſchen Leiſtungen unſerer badiſchen Kollegen den gleichartigen Leiſtungen der Kollegen im Reich ebenbürtig au die Seite ſtellen können. Wir können nichts dafür und beklagen es tief, daß uns, weil wir Grenzland geworden ſind, große Bauaufgaben fehlen. Wir ſind aber der Meinung, daß dieſe Tatſache eine vermehrte Fürſorge des Reiches, des Landes und der Städte zur Folge haben müßte, damit ein ſo wertvoller Berufszweig und damit eine ſo blühende Kultur nicht ab⸗ ſtirbt. Dies alles muß die Veranlaſſung ſein, in der Zukunft mehr denn je badiſche Intereſſen zu vertreten und zu ſchützen. Rationaliſierte Arbeitsmethoden und ſparſamſte Verwen⸗ dung aller Mittel ſind die wichtigſten Grundſätze der moder⸗ nen Bauausführung im Intereſſe der Schonung des noch vorhandenen Volksvermögens geworden. Die allenthalben im deutſchen Reich aufgetretenen Beſtrebungen auf ſparſamſte Bearbeitung aller Bautypen haben wir uns auch in Baden zu eigen gemacht. Es wird für die Zukunft unſere vornehmſte Aufgabe ſein, bei unſeren Kol⸗ legen im Land dahin zu wirken, daß ſie ſich dafür einſetzen, die veranſchlagte Bauſumme bei der Bauausführung auch tatſächlich einzuhalten. Wir können es uns für die Zukunft nicht mehr leiſten, mehr oder weniger erhebliche Ueberſchreitungen der Voranſchlagsſumme bei den Bauaus⸗ führungen zur Gewohnheit werden zu laſſen. Wir ſind aber der Meinung, daß jede Ueberſchreitung eines Voranſchlages, nicht bloß die beim Bauen, ſich bei gewiſſenhafter Beratung und Arbeit vermeiden läßt. Bei der Ausſchreibung von Wettbewerben wollen die ausſchreibenden Stellen bedenken, daß wir auch eine Pflicht der jüngeren Generation gegenüber haben. Es hat ſich leider in den letzten Jahren eingebürgert, nur noch beſchränkte Wettbewerbe auszu⸗ ſchreiben und auch hier iſt es dem Landesbezirk Baden noch nicht gelungen, ſoviel Einfluß auf die ausſchreibenden Stellen zu gewinnen, daß ein regelmäßiger Wechſel der einzelnen für Wettbewerbe in Frage kommenden Kollegen eintritt. Nur ſo iſt es zu erklären, daß viele, namentlich jüngere Kollegen bei engeren Wettbewerben überhaupt nicht zugezogen werden, während einzelne bekanntere Architekten immer wieder unter den Eingeladenen zu finden ſind. Es iſt dringend notwendig, daß dieſem Uebelſtand abgeholfen wird und ich richte dieſen Wunſch in aller Oeffentlichkeit ganz beſonders an die in Frage kommenden Miniſterien in Karlsruhe. Wir ſind gerne bereit, an einer vernünftigen Regelung dieſer Frage mitzuarbeiten und ſichern ihnen jede gewiſſenhafte Beratung zu. eee SAA ‚⁰ ⁰—. früherer Jahre mit ihrem Vorrat an ſchönen Volksliedern und den luſtigen Reigen. Mit der ſonngebräunten Bruſt, den glattgeſchmierten langen Haaren und den nackten Beinen ſuchen ſich die männlichen Zugehörigen dieſer Zunft intereſ⸗ ſant zu machen; gottlob ſind die ekelhaften Zipfelmützen der Dämlichkeiten verſchwunden. Draußen auf der Schloßterraſſe erfährt der tiefe Eindruck im Boden beſondere Beachtung. Allerlei Sagen werden auf⸗ getiſcht, bald iſt's ein Ritter, bald ein Edelfräulein, die beim Sprung aus dem hohen Fenſter dieſen Eindruck mit dem Ab⸗ ſatz ihrer Schuhe gemacht haben. Stiefelnummer? Auf der Scheffelterraſſe großes Rendesvouz. Ein Quartett bringt dem Sänger von Heidelberg eine Ehrung dar. Alles lauſcht; aber in dem Kommen und Gehen verliert ſich der Geſang, wird intereſſelos, verſtummt. Die Rätſel um Scheffel aber bleiben.„Was ſtellt er vor?“—„Was hat er auf?“— Nun, nichts hat er auf, er trägt ja den Hut in der Hand. Und doch— den dritten Knopf in ſeiner Wanderjacke hat er auf! Großartig, nicht wahr! Die Führer außerhalb des Schloſſes ſind eine Zunft für ſich. Da hört man von exotiſchen Bäumen, aus deren Aeſten die alten Deutſchen ihre Speere geſchnitzt haben, von dem Sand der Ebene, den der Rhein und Neckar herbeigeführt haben, von ſagenhaften unterirdiſchen Gängen hinüber nach dem Heiligenberg; von dem Gingko biloba, dem Liebesbaum des großen Meiſters Goethe, kurz von vielen Dingen, die die Leute lieber hören als die Wahrheit der Geſchichte. Aus dem überdachten Brunnenhaus gegenüber vom geſprengten Turm trinken andere das Waſſer des Lebeus, Geſundheit iſt ihm verliehen, ſo geht die Sage. Die Haupt⸗ ſache iſt: friſch ſchmeckts! Schon den Kurfürſten hat's ge⸗ mundet, nicht umſonſt ließen ſich die Herren dieſes köſtliche Naß faßweiſe nach der neuen Reſidenz Mannheim führen, wo ſie das ſchlechte Waſſer verabſcheuten. Ob ſie wohl jemals davon verſuchtenn? Im Reſtaurationsgarten die Kellner und Kellnerinnen gähnend auf Stühlen. s nichts los am Morgen. Wie wird's heute ausfallen. Nur der Wettergott kann helfen und der Leithammel eines größeren Vereins, der ſeine Schäflein zum Frühſchoppen in den ſchattigen Garten hereinkomplimentiert. And ſchon geht der Lautſprecher los, das verborgene Orcheſter markierend. Alle ſind zufrieden, nur die amerik. Miß draußen betrachtet naſerümpfend die vollen Biergläſer der trinkfeſten Mannen, die ſich ſchon in der Frühe den guten Trunk ſchmecken laſſen. Ein großes Tohu⸗wabohu vor dem Tore des Schloßhofs voll der Autos und Chauſſeeflöhe aller Länder und Marken, und die Bergbahn iſt belagert von Neugierigen, die dem Drahtſeil mit den Wagen ihre Huldigung darbringen. Ueber all dieſen modernen Verkehrsmitteln fehlt eines: das gedul⸗ dige Grautier, der Eſel, von denen einſt eine kleine Herde unten am Schloßberg der Reiter wartete, die ſie hinauftragen durften nach dem Schloß. Von dieſem ſchönen Idyll der alten Zeiten iſt nichts übrig geblieben, und doch iſt es ſo ſchön auf Bildern zu ſchauen, wie der Engländer in den karrierten Hoſen, dem Rock mit den langherabhängenden Schöſſen, dem grauen Zylinder, den unvermeidlichen Baedecker ſtudierend, den Schloßberg hinaufreitet, auch die engliſche Miß mit dem wehenden Schleier um den Hut. Langſam trabt Meiſter Lang⸗ ohr mit ſeiner Laſt dahin, der Schläge ſeines Treibers nicht achtend, ein Philoſoph nach ſeiner Art. Warum kommt ein Unternehmer heute nicht auf den Gedanken, den geduldigen Eſel unten am Kornmarkt zum Beſuch des Schloſſes anzu⸗ bieten? Er käme gewiß auf ſeine Rechnung. Papperlapapp. Friedrich Schnack erhält den Leſſingpreis Der vom ſächſiſchen Miniſterium für Volksbil⸗ dung für dichteriſche oder kritiſche Leiſtungen geſtiftete Leſſingpreis wurde ſoeben zum erſten Male verliehen, und zwar zu gleichen Hälften dem ſächſiſchen Schriftſteller K. A. Findeiſen und dem in Hellerau bei Dresden lebenden, aus Unterfranken ſtammenden Dichter Friedrich Schnack, in Anerkennung ſeiner bisherigen dichteriſchen Arbeiten. Schnack hat ſich durch ſeine erfolgreichen, bereits im 22. Tau⸗ ſend vorliegenden„Romane der Lebensalter“, die Bücher „Beatus und Sabine“,„Sebaſtian im Wald“,„Die Orgel des Himmels“, ſowie durch den Roman„Das Zauberauto“ und das viel gerühmte dichteriſch⸗ naturkundliche Werk„Das Leben der Schmetterlinge“(Verlag von Jakob Hegner, Hellerau), ebenbürtig Maeterlincks Bienenbuch, unter der jüngeren Dich⸗ tergeneration einen hochgeſchätzten, ſteigend beachteten Namen erworben. 5 Kunſt und Wiſſenſchaſt Eine Ausſtellung chriſtlicher Hauskunſt in Ludwigs⸗ hafen(Unterſaal der neuen Herz⸗Jeſukirche) erfreut ſich guten Zuſpruchs. Die deutſche Geſellſchaft für chriſtliche Kunſt ſucht durch gediegene Kleinkunſt der religiös ſein ſollenden fröm⸗ melnden Dutzendware entgegenzuwirken. Im ganzen bringt die Schau gute Radierungen und Farbdrucke, Keramik(von Krauß, Drexler, Tophinke, Oſtdeutſche Werkſtätten, eigen⸗ artig von ſlaviſch, beſonders ruſſiſcher Bauernkunſt beeinflußt, Karlsruher Majolikamanufaktur u..), ferner gute Metall⸗ arbeiten, die lediglich Beſchläg⸗ und Treibtechnik, alſo aus dem Weſen des Werkſtoffs empfundenen Zierat ſchmückt, wie Weihwaſſerkeſſel, die von architektoniſchen Formen abſehen u. oͤgl. Auch Krippen und Chriſtbaumſchmuck fehlen nicht. Die Ausſtellung iſt noch auf kurze Zeit, jeweils nachmittags, geöffnet. H. * Margot von Simpſon„Fürſt Woronzeff“. Roman. Volksverband der Bücherfreunde, Wegweiſer⸗Verlag Gem. b. H. Berlin⸗Charlottenburg 2. Ein Doppelgängerroman, der das aufregende Schickſalsſpiel eines raffinierten internationnalen Hochſtaplers meiſterhaft geſtaltet. Die franzöſiſche Riviera und die Luxushotels der europätſchen Weltſtädte ſind die Schau⸗ plätze, auf denen ſich die genialen Verbrecher⸗Schachzüge dieſes entgleiſten, aus der geordneten und geſicherten Welt ſeiner Herkunft verbannten Offiziers, abſpielen. Erſt, als er, be⸗ günſtigt durch einen Unglücksfall, ſeine Perſon mit der ſeines Doppelgängers, des Fürſten Woronzeff, eines ruſſiſchen Grandſeigneurs, vertauſchen kann, befreit er ſich aus dem Kreiſe ſeiner Mithelfer und ſpielt nun zur Täuſchung aller die Rolle des Fürſten Woronzeff, unerkannt, bis zum eigenen Liebes⸗ und Lebensverzicht, verſtrickt in unlösbare Seelenkon⸗ flikte. Dieſer letzte Teil des Romans, der vom Hauche einer verhängnisvollen Schickſalsvollendung verklärt wird, iſt künſtleriſch grandios. Hier nimmt das Finale dieſes ewig⸗ge⸗ hetzten Menſchenlebens in tiefer Tragik etwas Uebermenſch⸗ lich⸗Ergreifendes an. Die formvollendete Schilderung der Handlung, die in Kompoſition und Stil eine virtuoſe inger⸗ fertigkeit verrät, und die Geſtaltung des Menſchlichen in der feinen Charakteriſterung dieſes Entgleiſten, geben dieſem Roman einen hohen künſtleriſchen und damit bleibenden Wert. — 4. Seite. Nr. 272 * Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 15. Juni 1929 Die in Baden beſtehenden gedruckten Vorſchriften kellweiſe veraltet. Dies gilt beſonders für die Landesbauordnung. Das Ihnen gedruckt übergebene Referat gründet ſich auf ein eingehendes Studium der vorhandenen modernen Literatur, der ſich Regierungsbaumeiſter Heidt in anerkennenswerter Weiſe gewioͤmet hat. Wir glauben mit dieſen Vorſchlägen eine vernünftige Diskuſſionsgrundlage gefunden zu haben, um die in Baden außerordentlich wichtige Frage der Neu⸗ bearbeitung der Landesbauordnung einer raſchen Löſung zu⸗ zuführen. Gleich wichtig iſt die Bildung von Zweckverbän⸗ den und Siedelungsgemeinſchaften um die großen Städte in Baden, deren planmäßige Bearbeitung noch in den Anfängen ſteckt. Auch hierüber gibt das veröffentlichte Heft an ſehr dankenswerten Ausführungen des Herrn Dr. Rö⸗ iger eine Ueberſicht aller grundſätzlichen Forderungen, die het der Löſung dieſer bedeutungsvollen Aufgaben beachtens⸗ wert ſind. Wir ſtehen auf dem Standpunkt, daß die weitere Diskuſſion dieſer Frage nicht ohne uns ſtattfinden kann und hoffen und erwarten, daß man rechtzeitig an uns herantreten wird, wenn es ſich darum handelt, die gegebenen Anregungen weiter zu fördern. Die hiermit geleiſtete öffentliche Arbeit bildet nur einen Teil der vielfachen Verſuche und Bemühungen des BD in den letzten Jahren, in der vorgenannten Richtung in Baden tätig zu ſein. Wir ſind der Meinung, daß es uns trotzdem noch nicht reſtlos gelungen iſt, die Schranken zu beſeitigen, die zwiſchen der Verwaltung und uns als Angehörige des freien Berufes beſtehen. Wir ſind aber der Meinung, daß es heute mehr denn je nötig iſt, alle Kräfte zuſammenzufaſ⸗ fen, um die großen Aufgaben unſerer Zeit zu löſen. Wir glauben, daß dieſes Ziel nur erreicht werden kann, wenn alle Kräfte zuſammengefaßt werden zu gemeinſamer Arbeit. Un⸗ ſerxe Bereitwilligkeit hierzu habe ich erklärt, hoffen wir, daß dieſe unſere Hoffnung auch erfüllt werde.(Lebhafter Beifall.) Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich begrüßte die Ver⸗ ſammlung im Namen der Stadtverwaltung und wünſchte der Tagung den beſten Verlauf. Es ſei erfreulich, daß die badi⸗ ſchen Architekten nach Mannheim gekommen ſeien, weil hier außergewöhnlich viel nach dem Kriege gebaut worden ſei. Er befahe die Exiſtenzberechtigung des Privatarchitekten, müſſe aber andererſeits darauf hinweiſen, daß der freie Architekt nicht mehr ſo frei wie früher ſei, weil durch das neuzeitliche Bauweſen ein mehr kollektiviſtiſcher Zug gehe. Der Ober⸗ ſind 2 Stäoͤtiſche Nachrichten Werbeſingen der Mannheimer Sängervereinigung Die Geſangsvorträge der einzelnen Gruppen auf den per⸗ ſchiedenen Plätzen und zu verſchiedenen Zeiten werden etwa eine Stunde in Anſpruch nehmen. Auch auf dem Freyaplatz der Gartenſtadt Waldhof werden zwei Vereine vormittags 11½ Uhr ſingen. Der Feſtzug wird pünktlich 6 Uhr nachmtt⸗ tags vom Schloß abgehen und auf ſeinem Weg zum Roſen⸗ garten auch am neuen ſtädtiſchen Hotel vorbeiziehen. Um 6% Uhr wird die Feier vor dem Roſengarten beginnen. Wir verweiſen nochmals auf die geſtern erſchienene Anzeige. * * Lebensmüde. Geſtern nachmittag ſtürzte ſich ein 28 Jahre alter lediger Kaufmann von der Diffensſtraße aus in das Waldhofbecken. Im beſinnungsloſen Zuſtande wurde der Lebensmüde von einem in der Nähe befindlichen Paddel⸗ bvotfahrer aus dem Waſſer gezogen. Sofort angeſtellte Wie⸗ derbelebungsverſuche waren von Erfolg. Später wurde der ebensmüde in das Allgem. Krankenhaus verbracht. Grund zur Tat noch unbekannt. * Einen eigenartigen Unfall zog ſich geſtern nachmittag ein Mann zu, der ſich auf eine Bank in den Anlagen im Duiſenring geſetzt hatte. Vorübergehende wurden auf das eigentümliche Benehmen des Mannes aufmerkſam, der un⸗ vorſichtigerweiſe eine Flaſche mit Salzſäure eingeſteckt und ſich darauf geſetzt hatte. Die Flaſche ging nicht in Scher⸗ ben, vielmehr löſte ſich der Kork. Die ätzende Flüſſigkeit ver⸗ brannte dem Bedauernswerten ſehr erheblich die rechte Seite bis zum Fußknöchel. Ein herbeigeholtes Privat⸗ auto verbrachte den Jammernden zu einem Arzte. * Angefahren wurde geſtern abend vor KA 1 von einem Radfahrer ein älterer Mann aus Ludwigshafen, der ſo ungeſchickt ſtürzte, daß er ſich das linke Knie ſchwer verletzte. Der Verunglückte, der zu Fall kam, weil er der Straßenbahn nachſprang, wurde nach Ludwigshafen gebracht. * Sein 25jähriges Dienſtjubiläum feiert am morgigen Sonntag Bauamtmann Andreas Mohr, Egellſtr. 9, beim Hochbauamt der Stadt Mannheim. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am morgigen Sonntag Herr Emil Boller mit ſeiner Ehefrau Lina geb. Nenninger, Waldparkſtraße 26 wohnhaft. * Im Berufswettkampf ausgezeichnet. Beim Berufswett⸗ kampf, der vom Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten, Gau Ba⸗ den, Pfalz und Saar, veranſtaltet wurde, erhielt den 1. Preis leine Freikarte für eine Flugzeugfahrt nach Nürnberg) Fräu⸗ lein Hedwig König in Neuenkirchen. Der 2. Preis lein acht⸗ tägiger Ferienaufenthalt) fiel auf Otto Rauſch in Mann⸗ heim, der 6. Preis nach Neuſtadt a. d. H. auf Oskar Isler. Die Ortsgruppe Neuſtadt a. d. H. iſt die einzige in der ganzen Pfalz, die einen Preis bekommen hat. Veranſtaltungen * Patrozinium in Rheinau. Die Pfarrgemeinde St. Anton in Rheinau begeht am morgigen Sonntag ihr feierliches Patrozinium mit Feſtgottesdienſt und großer Prozeſſion im Freien, Tedeum und Segen, Eine Gemeindefeier im„Badtiſchen Hof“ beſchließt das Kir⸗ chenfeſt. Die Deutſche Säugerſchaft(Weimarer C..) tagte Ende Mai in ihrem Vororte Weimar. Der Bundestag wurde eröffnet durch eine Feier im Muſenſaale des Weimarer Schloſſes, bei der als Ver⸗ treter der thüringiſchen Regierung Staatsminiſter Dr. Paulſen anweſend war. Nach einer eindrucksvollen Heldenehrun 9 legte Bundesvorſitzender, Studentenpfarrer Kunze Leipzig, die Sen⸗ dung der Deutſchen Sängerſchaft dar, deren führende Geſichtspunkte der Bundestag in zweitägiger Verhandlung zu praktiſcher Durch⸗ führung ausbaute. Die wiedereröffnete Sängerſchaft Palatochattig (Marburg) und die renoneierende Sängerſchaft Saro⸗ Friſia(Mannheim) wurden in die Deutſche Sängerſchaft auf⸗ genommen. Am Bau des Deutſchen Theaters in Brünn beteiligt ſich die Deutſche Sängerſchaft mit einer namhaften Spende. Der Ver hand Alter Sängerſchafter veranſtaltete gleichzeitig ſeinen 10. Verbandstag, der ſich in der Haußptſache mit der Frage des nächſt⸗ jährigen Bundesfeſtes in Weimar beſchäftigte. bürgermeiſter ſchloß mit dem Wunſche, daß ſich die Beziehun⸗ gen zwiſchen der Privatarchitektenſchaft und der Stadtverwal⸗ tung immer beſſer geſtalten mögen.(Lebhafter Beifall.) Nach einem ſehr beifällia aufgenommenen Vortrag des Oberbaudirektors Zizler über„Städtebauliche Probleme, auf den wir noch zurückkommen werden, über⸗ mittelte Oberbaurat Gros die Grüße des am Erſcheinen ver⸗ hinderten Staatspräſidenten mit dem Wunſche, daß alle Be⸗ ſchlüſſe von Nutzen für die Allgemeinheit ſein und zum Wieder⸗ aufbau des Vaterlandes beitragen möchten. Ehrungen Vorſitzender Bruniſch dankte herzlich den Rednern, insbeſondere Oberbaudirektor Zizler, daß er ſich auf den Boden der Gemeinſchaftsarbeit zwiſchen Verwaltung und Ar⸗ chitektenſchaft geſtellt hat, und für das rege Intereſſe, das der Oberbürgermeiſter und die ganze Stadtverwaltung dem Be⸗ rufsſtand der Architekten entgegenbringen. Der Landesbezirk Baden hat anläßlich des 100. Todestages Weinbrenners eine künſtleriſch ausgeſtattete Plakette geſtiftet, die der Redner mit Worten des Dankes und der Anerkennung Oberbürger⸗ meiſter Dr. Heimerich, Oberbaudirektor Zizler und Architekt Mühlbach ⸗ Freiburg, der dem Vorſtand des Lan⸗ desbezirks ſeit der Gründung angehört, mit einem Ehreu⸗ diplom überreichte. Auch der Verdienſte des Dr. Ing. Detlev Röſiger und des Regierungsbaumeiſters a. D. Heidt, die die Denkſchrift für die Neubearbeitung der Landesbauordnung ausgearbeitet haben, wurde gedacht, ebenſo der des Architekten Kuld bei der Vorbereitung der Tagung. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich dankte zugleich im Namen des Oberbau⸗ direktors Zizler für die Auszeichnung, die er als ein Zei⸗ chen der Anerkennung annehme, die der Stadtverwaltung gelte. Er könne nur wiederholt verſichern, daß der Stadtver⸗ waltung an einem guten Zuſammenarbeiten mit den Privat⸗ architekten außerordentlich viel liege. Er hoffe, daß auch in Zukunft das jetzige gute Verhältnis fortbeſtehe. Damit ſchloß gegen 1 Uhr die öffentliche Sitzung. Nach der Mittagspauſe wurde eine nichtöffentliche Sitzung mit Ausſprache über die Belange des Landes⸗ bezirks, Aufſtellung des Voranſchlags, Genehmigung der Ab⸗ rechnung uſw. abgehalten. Um 5 Uhr begann eine Auto⸗ rundfahrt durch die Stadt zur Beſichtigung ſtädtiſcher und privater Bauwerke. Ein bunter Abend im Parkhotel unter Mitwirkung von Künſtlern des Nationaltheaters be⸗ ſchloß den heutigen Tag. Für den morgigen Sonntag iſt vor⸗ mittags eine Rundfahrt durch das Mannheimer Hafengebiet und nachmittags ein Ausflug nach Schwetzingen zur Beſichtigung des Schloßgartens vor⸗ geſehen. Sch. Vor der Heuernte Wenn die Obſtbäume verblüht haben, Spaziergänger gern die Raſenflächen auf, deren Grün ihm eine Augenweide und deren Farbenmannigfaltigkeit ihm eine dann ſucht der Erquickung iſt. Höltys allerliebſtes Frühlingsliedchen kann ihm da in den Ohren klingen: Der Wieſengrund Iſt ſchon ſo bunt Und malt ſich täglich bunter. Wenn ihm dann ein Morgenlüftchen die würzige Luft ent⸗ gegenträgt, dann möchte er auffauchzen vor Freude. Bei ſon⸗ nigem Wetter ſind auch Bienen, Zweiflügler, Schmetterlinge und Käfer früh bei ihrem Blumenbeſuch, zu dem die Dol ⸗ denpflanzen am ſtärkſten anlocken. Ihre großen, flachen Blütenſtände gehören zu den am meiſten auffallenden Er⸗ ſcheinungen unſerer Wieſen. Auf einem einzigen Bärenklau⸗ ſtock könnte man manchmal Hunderte von genäſchigen Be⸗ ſuchern zählen die den Nektar reichlich genießen. Aus dem dicken, hohlen, rauhhaarigen Bärenklauſtengel kann ſich ein bäſtelgeſchickter Junge auch ganz leicht eine ziemlich dauer⸗ hafte Pfeife machen. Die Mädchen aber ſaugen vor der Heu⸗ ernte Honig aus Kleeblüten und aus dem weißen Bie⸗ nenſang. Wie die Doldenpflanzen, ſo werden auch viele Korb⸗ blütler von Bienen und anderen Inſekten vielfach beſucht, ſo z. B. die ſchön blaue Scabioſe, der orangegelbe Berg⸗ wohlverlei(Engelkraut, Fallkraut, Johannisblume, Wol⸗ ferle, Tabakblume, die in einigen Gegenden als Schnupf⸗ tabak verwendet wird), der ſchwefelgelbe Wieſenbocks⸗ bart(„Habermark“,„Gauchbrot“). Die ſüß ſchmeckenden Stengelenden des ſtark milchenden Wieſenbocksbartes werden jung von Kindern gern gekaut und können jung wie Spargel gegeſſen werden. Das Gewächs heißt auch„Morgenſtern“, auf der Alb„Guckigauch“. Die Blütenkörbchen öffnen ſich vor Sonnenaufgang und ſchließen ſich, ehe die Sonne den höchſten Stand erreicht hat. Aehnliche Vorgänge kann man auch an verſchiedenen anderen Korbblütlern beobachten, z. B. am Lö⸗ wenzahn und an der Schwarzwurzel. Nach der Heu⸗ ernte finden die Bienen reichlich andere Nahrung in der falſchen Akazie. Ihre anſehnlichen, faſt betäubend ſüß duftenden, hängenden weißen Blütentrauben leuchten auch in unſeren Parkanlagen weithin. Die Bienenzüchter ſehen die ſchönen Schmetterlingsblüten, die lange vor der Lindenblüten⸗ zeit erſcheinen, gern. A. Göller. Kommunale Chronik Die pfälziſchen Jagdpachten In der Pfalz wurden während des Jahres 1928 ingeſamt 130 gemeindliche Jagdpachten zum Abſchluß ge⸗ bracht. 103 Gemeindejagden wurden auf 9 Jahre, 27 auf 6 Jahre verpachtet. Die Pachtſätze erfuhren faſt durchweg eine Steigerung, was größtenteils auf die Verlängerung der Pacht⸗ dauer zurückzuführen iſt. Bei 33 pfälziſchen Gemeindejagden wurde ein Mehrerlös von 24000 Mark erzielt. In Pächter⸗ kreiſen herrſcht die irrige Meinung, daß alle Gemeinden es in der Hand hätten, durch Verlängerung der Pachtdauer, Ueber⸗ nahme der Wildſchadenhaftung und Bildung größerer Jagd⸗ bezirke ihre Einnahmen aus der Jagdpacht erheblich zu ſteigern. 8 Kleine Mitteilungen Der Voranſchlag der Stadtgemeinde Ett⸗ lingen iſt den Gemeindeverordneten zugeſtellt worden. Die Einnahmen betragen ohne Bürgergenußauflage und Steuer vom Grund⸗ und Betriebsvermögen ſowie Gewerbeertrag 1654 951„, die Ausgaben 2 021 200%, ſo daß ein ungedeckter Aufwand von 366 249, verbleibt. Gegenüber dem Vorjahre ſind Einnahmen und Ausgaben nicht beſonders geſtiegen, nur der zu verbleibende ungedeckte Aufwand erfährt gegen 1928 ein Mehr von rd. 44 000 ,, Die Umlageſätze erfahren keine Erhöhung Hurch eine Kraftnahrung zu beheben. Aus dem Lande Heimaltag in Rohrbach Die verhältnismäßig kleine Gemeinde Rohr bach am Gießhübel bei Eppingen mit ihren etwa 1000 Einwohnern wird am 7. Juli d. J. einen Heimattag feiern. Es iſt eine Freude, zu hören und zu ſehen, mit welchem Eifer, mit welcher Liebe und Opferwilligkeit alles an den Vorbereitungen mit⸗ wirkt. Beſonders darf die Gemeinde Rohrbach zu ihrem Bür⸗ germeiſter Eiſenhuth und zu ihrem Pfarrverweſer, Kaplan Hodecker, beglückwünſcht werden, ohne die die Durchführung des Feſtes in dieſer Weiſe nicht möglich wäre. Was insbeſon⸗ deren Kaplan Hodecker für die Geſchichtsforſchung des Dorfes in Büchern ſowohl wie auf Grund der noch zorhandenen Ueberlieferungen und durch mühſelige örtliche Feſtſtellungen geleiſtet hat, wird die über 200 Seiten ſtarke Feſtſchrift zeigen. Die Mannheimer Rohrbacher Landsleute werden ſich an dem Feſt in entſprechender Weiſe mit etwa 300 Perſonen be⸗ teiligen. Wie bereits feſtſteht, wird die hieſige Gruppe zunächſt im hiſtoriſchen Feſtzug den Heimatgedanken in verſchiedenen Gruppen und Wagen zur Darſtellung bringen. U. a. werden die Mannheimer dann am Sonntag abend ein großes Bril⸗ lantfeuerwerk abbrennen laſſen, wie es in Rohrbach und ſei⸗ ner Umgebung wohl noch nie geboten worden iſt. Und damit auch das Pfälzer Gemüt und der Pfälzer Humor würdig ver⸗ treten ſind, nehmen ſie noch den„Bellemer Heiner“ mit. Man darf wohl annehmen, daß ſo gute Vorbedingungen und ſo gründliche Vorbereitungen zu einem echten, ſchönen Heimattag führen werden, zu dem man ſchon im Voraus die Landsleute ſowohl wie die Heimat ſelbſt herzlich beglückwün⸗ ſchen möchte. 5 A. W. Eine Handelskammer⸗Denkſchrift über die Not im Hotzenwald Schopfheim, 14. Juni. Die Handelskammer Schopfheim für die Kreiſe Lörrach und Waldshut hat durch Dr. rer. pol. Leopold Döbele⸗Murg eine Denkſchrift über die Not im Hotzenwald herſtellen laſſen, die an die Parlamente und Re⸗ gierungen und beſondere Intereſſenten verſandt wurde. Die Denkſchrift gibt einen ausführlichen Ueberblick über die wirtſchaftliche Entwicklung des Hotzenwal⸗ dens, auf dem 14000 Perſonen in 39 Gemeinden ein kärg⸗ liches Daſein friſten. Die wirtſchaftliche Elends lage zeigt ſich an der dauernden Abwanderung der Be⸗ völkerung aus dieſem Gebiet, an den ſchlechten Wohnver⸗ hältniſſen(die Häuſer verfallen, weil Geld für Reparaturen fehlt), an der Unmöglichkeit, Grundſtücke auf dem Hotzenwald zu verkaufen, viele werden von ihren Beſitzern einfach ver⸗ laſſen. Der Verkehrswert der Grundſtücke beträgt nur den fünften Teil des Steuerwertes u. a. m. Da die landwirtſchaft⸗ lichen und forſtwirtſchaftlichen Verhältniſſe auf dem Hotzen⸗ wald unzureichend für die Lebenshaltung ſeiner Bewohner ſind, ſo muß die bisher beſtehende Haus in duſtrie und die Fabrikinduſtrie eine pflegliche Fürſorge erfahren. Mit Krediten iſt dem Hotzenwald nicht zu helfen. Nur die Ab⸗ wendung der mangelhaften Verkehrsverhältniſſe (der Ausbau der Straßen und Schaffung neuer Straßen und die Verbeſſerung des Autoverkehrs) können hier helfen. Erſt mit der Ver beſſerung der Verkehrsverhält⸗ niſſe kann eine Beſſerung der beſtehenden Haus⸗ und Fa⸗ brikinduſtrie und die Anſiedlung neuer Induſtrien erfolgreich durchgeführt werden. Auch die Hebung des Fremden ver⸗ kehrs iſt von dem Ausbau der Verkehrsverhältniſſe ab⸗ hängig. Ein Kinobrand * Wiesloch, 14. Juni. Während der Vorführungen eines Films geriet im Vorführungsraum eines hieſigen Licht⸗ ſpielhauſes ein Filmſtreifen in Brand. Durch raſches Eingreifen der Vorführer konnte ein Uebergreifen des Feuers auf das ganze Gebäude verhindert und der Brand raſch ge⸗ löſcht werden. Durch beſonnenes Verhalten des Publikums konnte die Vorſtellung ohne Panik abgebrochen und der Kino⸗ raum verlaſſen werden. Im Vorführungsraum iſt ein Scha⸗ den von 500 Mark entſtanden. . I Weinheim, 14. Juni. Ein 21 Jahre alter Holländer, der geſtern mit einer Reiſegeſellſchaft einen Beſuch im Bir⸗ kenauer Tal abſtattete, zog ſich durch eigenen Leichtſinn eine ernſte Verletzung zu. Trotz Warnung klomm er auf einem verbotenen Weg zu einem Steinbruch unterhalb des Wachenberges empor, ſtürzte ab und erlitt Verletzungen an Kopf, Schulter und an einem Bein. Ein mitfahrender Arzt legte dem jungen Manne einen Notverband an. Der Schwer⸗ verletzte wurde dann mit dem Sanitätsauto in das hieſige ſtädtiſche Krankenhaus überführt. * Konſtanz, 13. Juni. Die Blaufelchenfänge auf dem Bodenſee haben begonnen. Die Ergiebigkeit der Fiſcherei iſt diesmal beſonders groß. Es gibt Fiſcher, die bis zu 500 Stück und mehr pro Tag fangen. Die Preiſe für Felchen haben gegenwärtig ihren niedrigſten Stand erreicht. Aus der Pfalz * Haßloch, 13. Juni. Ein ſunger Mann aus dem Rechts⸗ rheiniſchen, der während der Bahnfahrt von Ludwigshafen hierher erzählte, daß er zur franzöſiſchen Fremdenlegion wolle, wurde beim Ausſteigen in Neuſtadt von einem in⸗ zwiſchen verſtändigten Kriminalbeamten in Empfang genommen und vor einer Unüberlegtheit bewahrt. * Pirmaſens, 13. Juni. Aus der ganzen Umgebung von Pirmaſens kommen jetzt wiederum Klagen über die ungeheu⸗ ren Schäden, die von Wildſchweinen angerichtet wer⸗ den. In faſt allen Kartoffeläckern haben ſie mehr oder weniger gehauſt. Teilweiſe müſſen die Aecker vollſtändig neu ein⸗ geſät werden. Die betroffenen Bauern, meiſt kleine Land⸗ wirte, ſehen mit großer Erbitterung den von Tag zu Tag 1 werdenden Schaden, ohne etwas dagegen tun zu Innen. n Schluß des redaktionellen Teils Die Bekämpfung der Ermüdung durch Reizmittel iſt auf die Dauer nicht richtig. Sie tun gut, ſie ei nal Ovnmaltine, dieſes ausgezeich⸗ nete Nähr⸗ und Kräftigungsmittel aus Malzextrakt, Milch und Eiern, verſchafft Ihnen in kurzer Zeit eine geiſtige Friſche und ein körper⸗ liches Wohlbehagen, wie in Ihren beſten Tagen. In Avotheten u. Drogerien vorrätig 250 gt. Büchſe.,.70, 500 ar N. Gratisproben und Druckſachen durch: Dr. A. Wander G. m. b.., Oſthofen⸗Rheinheſſen. Emis 5.— 5 * 8 N Samstag, den 15. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Abend ⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 272 Briefe an die„Neue Mannheimer Zeitung“ Zur Preisfrage des Verkehrsvereins In der neuen Zeitſchrift„Die lebendige Stadt“ iſt von einem der Mitarbeiter verlangt worden, daß die geſamte Bürgerſchaft mehr als bisher ſich an die Mitarbeit im Allge⸗ meinintereſſe gewöhnen müſſe, um nicht den Beamten allein die Sorge und Verantwortung zu überlaſſen. ſehen kann, was vorgeht und was zur Beſeitigung der vielen beſtehenden Mängel zu tun iſt geſchehen können. Wenn in dieſem Sinne die Preisfrage des Verkehrsver⸗ eins als Beginn einer neuen Aera anzuſehen ſein ſoll, ſo iſt gegen den Gedanken nichts einzuwenden. Merkwürdig iſt mur, daß man ausgerechnet da anfängt, wo man nicht hätte anfangen ſollen. Hat man noch nicht beachtet, daß Mannheim in den für den Fremdenverkehr maßgebenden Karten und Proſpekten garnicht oder nur nebenbei erwähnt wird? Warum gilt Mannheim im Fremdenverkehr als lang⸗ weilige Stadt? Warum fehlt es an einer Kleinkunſtbühne und an einem guten Unterhaltungskonzert in einer ſchönen Gartenwirtſchaft? Soweit der Fremde in Mannheim nicht das Theater beſuchen will oder kann, iſt er abends— wie in einer Kleinſtadt— auf das Kaffeehaus oder das Kino ange⸗ wieſen. Hätte man nicht beſſer getan, die Frage ſo zu ſtellen: „Was ſieht der Mannheimer auswärts und was läßt ſich da⸗ won für Mannheim verwenden?“ Wenn dann aus den vielen Dingen, in denen uns andere Städte im Verkehr und in der Unterhaltung der Fremden überlegen ſind, für Mannheim die Nutzanwendung gezogen iſt, erſt dann werden die vom Ver⸗ kehrsverein geſtellten Fragen beantwortet werden können. M X. Anmerkung der Schriftleitung: Der Einſender hat völlig recht, wenn er meint, daß Mannheim in den für den Fremdenverkehr maßgebenden Karten und Proſpekten garnicht oder nur nebenbei erwähnt wird. Dagegen kann man ihm nicht beipflichten, wenn er behauptet, daß es an einem guten Unterhaltungskonzert in einer ſchönen Garten⸗ wirtſchaft fehle. Der Friedrichspark iſt zwar in die Kategorie der mit großer Sorgfalt und feinſtem gartenkünſtleriſchen Verſtändnis gepflegten Schmuckplätze einzureihen, aber man hat gleichzeitig doch auch Gelegenheit, ein gutes Konzert an⸗ zuhbren und ſich davon zu überzeugen, daß der Wirtſchafts⸗ betrieb vorzüglich iſt. Das Fehlen einer erſtklaſſigen Klein⸗ kunſtbühne wird ſelbſt von den Eingeſeſſenen als ein Man⸗ gel empfunden, aber die durch Feuer vernichtete„Libelle“ ſoll ja in abſehbarer Zeit ſchöner als vorher wieder erſtehen. * Wie iſt der Weſtſtadt zu helfen? In Ihrer geſchätzten Zeitung vom 4. 6. haben Sie unter abigem Titel eine Entſchließung der Verſammlung der Deut⸗ ſchen Volkspartei bekanntgegeben, die unter Abſ. 7„Den Aus⸗ au des Weges vor der Sternwarte zu einer Verkehrsſtraße“ als direkte Verbindung mit der Rheinbrücke verlangt. Die Finſender dieſes, eine Reihe von Gewerbetreibenden der Weſt⸗ ſtadt, die ſich zu einem Verein zur Wahrung der In⸗ tereſſen der Weſtſtadt zuſammenſchließen werden, ſehen dieſen Vorſchlag als eminent wichtig für die Wiederbelebung der Weſtſtadt an. Sie machen weiter darauf aufmerkſam, daß zur Entlaſtung des Straßen bahnverkehrs der Breiteſtraße die von Ludwigshafen kommenden Linien 3 und 6 durch dieſe neue Verkehrsſtraße zwiſchen den Quadra⸗ ten 5 und 6 direkt auf den Luiſenring an die Friedritchsbrücke geleitet werden müſſen. Hierdurch würde die Weſtſtadt weiter belebt und die Breiteſtraße entlaſtet, da dieſe Linien nur nach Ludwigshafen über die Breiteſtraße geführt werden müſſen. Die Führung von Ludwigshafen durch die der und ber⸗Qua⸗ drate bedeutet gleichzeitig eine Abkürzung des Weges, alſo auch eine Erſparnis für die Straßenbahn. Das kleine Stück⸗ chen Friedrichspark(es handelt ſich um ein paar Quadrat⸗ meter), das bekanntlich ber Domäne gehört, dürfte in Anbetracht der eminenten Wichtigkeit beſtimmt der Stadt zur Verfügung geſtellt werden. Wenn man berückſichtigt, daß die Innenſtadt für von Ludwigshafen Kommende durch das Schloß in ſeiner ganzen Breite abgeriegelt iſt, während durch dieſe einfache Maßnahme ein direkter Zugang in das Stadtzentrum geſchaf⸗ fen würde, ſo iſt die Tragweite, die dieſe Verkehrsänderung bedingt, zu erkennen und ſollte ſtädtiſcherſeits im allgemeinen Intereſſe in Angriff genommen werden. Die Gewer betreibenden der Weſtſtadt. ** Wer iſt der Geſtankerreger? Dem Herrn, der in Nr. 264 der„N. M..“ den Artikel „Eine furchtbare Nacht“ veröffentlicht hat, möchte ich die Hand drücken, denn er hat das Richtige getroffen. Nur bei direktem Nordwind ſtellen ſich dieſe üblen Gerüche nach ange⸗ branntem Malzkaffee ein und zwar von nachts 1 Uhr bis morgens gegen 6 Uhr, gerade zu einer Zeit, in der die allermeiſten hieſigen Bewohner im tiefſten Schlaf liegen und die Atmung eine weitaus tiefere iſt als bei Tag. Gerade in dieſer Zeit öffnen ſich m. W. bei der Firma Böhringer& Söhne die Schleuſen des widerlichen Geſtanks. Hier wer⸗ den allem Anſchein nach die ausländiſchen Pflanzen und Sträucher— wie bei uns Pfefferminz und Kamillen— zu Arzneien ausgekocht und ausgelaugt. man dieſen Geſtank unter dem Namen„Chinin“. Auf dem Waldhof kennt Ich war Richtig verſtan⸗ den ſoll damit wohl geſagt ſein, daß der Beamte allein nicht und welche Verbeſſerungen von 1909 bis 1912 auf dem Waldhof als Beamter tätig. Dieſen ekelhaften Geruch vergeſſe ich in meinem Leben nicht. Aber auch die Anilin gibt uns eine ganz gehörige Portion Ge⸗ ſtank ab. Als ich dieſer Tage früh um 6 Uhr auf den Balkon trat, erfüllte ein übler Geruch nach Rauch und glühenden Kohlenſchlacken, die mit Waſſer überſchüttet werden, die Luft. Hoffentlich gelingt es der Polizeidirektion dieſem Uebelſtand abzuhelfen. R. * Aſphaltierung der Schwetzingerſtraße Die Zuſtände in der Schwetzingerſtraße infolge des ſtar⸗ ken Verkehrs durch ſchwere Laſtautos erfordern unbedingte Aſphaltierung. Hier hat man Tag und Nacht keine Ruhe. Nicht genug, daß man von der Straßenbahn infolge des ſtar⸗ ken Bremſens an den Halteſtellen bis nachts 12 Uhr geſtört iſt, durchraſen ſtündlich ſchwere Laſtautos dermaßen die Straße, daß es einem angſt und bange wird. Durch dieſe ſtar⸗ ken Erſchütterungen weiſen meine ſämtlichen Wohnungen große Riſſe auf, wodurch mir unnötige Koſten entſtehen. Ich möchte verehrl. Stadtrat bitten, mit der Aſphaltierung ſobald als möglich zu beginnen, damit die Anwohner dieſer Straße bald wieder zu ihrer Nachtruhe kommen. So wie jetzt kann es unter keinen Umſtänden mehr weitergehen. Ich habe mir die nötige Zeit genommen und feſtgeſtellt, daß in einem Zeit⸗ raum von 30 Minuten nachſtehende Fahrzeuge die Straße paſſterten: Laſtautos mit Anhänger 45, Motorräder 30, Privat⸗ Autos 59, Fahrräder 200. So geht es tagtäglich. Dringende Abhilfe tut hier not. Einer für Viele. * Fortſetzung der Waldparklinie der dringend notwendig Durch die rege Bautätigkeit auf dem Lindenhof, insbeſon⸗ dere nach der Richtung Altersheim/ Pfalzplatz, iſt die Weiter⸗ führung der Straßenbahnlinie bis zur Speyererſtraße dring⸗ lich geworden. Die Ausdehnung des Stadtteils Lindenhof, die beſonders ſchöne Lage dieſes Stadtteils am Rhein und Waldpark, hätte ſchon länger eine Erfüllung der Wünſche nach beſſeren Straßenbahn verbindungen bedingt. Die Stadt⸗ verwaltung hatte das auch ſchon lange vor dem Kriege beab⸗ ſichtigt, denn ſonſt hätte ſtie nicht eine Scheune in Neckarau an⸗ gekauft, durch deren Abbruch eine beſſere Durchführung der Straßenbahnverbindung Neckarau⸗Lindenhof durchgeführt werden kann. Eine durchgreifende Verbeſſerung der Straßen⸗ bahn verbindungen des Lindenhofs kann nicht allein durch die Verbindung über den Beckebuckel nach der Altſtadt und dem Bahnhof erfolgen. Für den Stadtteil Lindenhof wäre eine direkte Verbindung mit dem Vorort Neckarau von außer⸗ ordentlicher Bedeutung, event. eine direkte Verbindung über Neckarau—Rhein nach Schwetzingen. Straßenbahn karau Lindenhof und umgekehrt zu Fuß oder auf dem Rad zurücklegen. Die vielen Geſchäftsleute des ausgedehnten Stadtteils Lindenhof ſind auf die Kundſchaft des nahe⸗ gelegenen Vororts Neckarau direkt angewieſen. Die Ein⸗ wohner von Neckarau ſelbſt wünſchen die direkte Lindenhof⸗ verbindung ganz beſonders, wie im Frühjahr im Bürger⸗ ausſchuß betont wurde, weil der Lindenhof, Neckarauer Wald und das heutige Strandbad ihr eigenes früheres Gebiet ſind, das für ſie leicht und bequem erreichbar gemacht werden müßte. Wenn erſt die Elektriſche bis zur Speyererſtraße durch⸗ geführt wird, dann ſollte man unbedingt die nur etwa 1% Kilometer lange Strecke bis zur Endſtation Neckarau durch⸗ führen. Der heutige„Neue Mannheimer Weg“, die künftige 46 Meter breite, für geſchloſſene Bauweiſe projektierte Meer⸗ äckerſtraße, wäre ſchnellſtens auszubauen. Dadurch wären nicht nur die dringlichſten Wünſche des Stadtteils Lindenhof und der Vorſtadt Neckarau erfüllt, ſondern es würde dadurch ein Bauterrain erſchloſſen, das für die Entwicklung Mann⸗ heims in der Südweſtrichtung, der einzigen von der Natur begünſtigten und von Induſtrie verſchonten Gegend, von weit⸗ tragender Bedeutung ſein müßte. Ein Freund des Waldparks für Viele. * Vom Strandbad Wir trauten kaum unſeren Augen, als wir an dieſer Stelle in Nr. 2860 der„Neuen Mannheimer Zeitung“ den Artikel„Vom Strandbad“ laſen, haben uns jedoch bis heute noch nicht auf die Anſicht einigen können. Wir ſind weit da⸗ von entfernt, dem Einſender Mangel an Sachkenntnis vor⸗ zuwerfen. Im Gegenteil! Wir können uns gut vorſtellen, wie der Einſender, womöglich mit einem Opernglas bewaff⸗ net, im Strandbad nach etwaigen Unſittlichkeiten Ausſchau ge⸗ halten hat. Zur Sache ſelbſt wäre zu bemerken, daß in Ver⸗ folg der Anſicht des Einſenders das Baden und Herumliegen im enganliegenden Badeanzug oder gar der Dreiecksbadehoſe noch viel unſittlicher wäre, als das An⸗ und Ausziehen. Leute, die die Anſchauung des vorigen Jahrhunderts ver⸗ treten, derartiges ſei unſittlich, können ja von einem ſo un⸗ ſittlichen Ort, wie es das Strandbad wohl ſein muß, fern bleiben. Uns iſt Unſittliches trotz eifrigen Strandbadbeſuches bis heute noch nicht aufgefallen. Einige Strandbadbeſucher. Anmerkung der Schriftleitung: Wir werden unter Bezugnahme auf die Beſchwerde des Einſenders in Nr. 260 darauf aufmerkſam gemacht, daß die Aus⸗ und Heute noch müſſen täg⸗ lich Hunderte von Arbeitern und Angeſtelltn den Weg Nek⸗ Schreiben in dieſer Sache wenig zweckdienlich it. andere Nachteile hat er. zige, ſchön bis zum Stern, dahinter wirklich Natur, Ruhe und Ankleide kabinen inzwiſchen unter den beiden Reſtau⸗ rants in einer gegen das Vorjahr etwas verbeſſerten Art wieder eingebaut worden ſind. Man darf erwarten, daß die Aus⸗ und Ankleideräume ſtark benutzt werden, da allein ſchon die Sicherheit, die der Kleidung durch die Aufbewahrung an einem beaufſichtigten Ort gewährt wird, viel wert iſt. ** Fahrſtraße nach dem Strandbad Von Fremden hört man leider oft, Mannheim ſei keine ſchöne Stadt. Nun, ſchöne Bauten ſind da, doch wenig Er⸗ holungsſtätten. Da iſt der Luiſenpark. Man muß an der Rückſeite von Villen vorbei. Das iſt nicht einladend. Auch Aber der Waldpark, das iſt das Ein⸗ Gelegenheit zur Erholung. Doch auch er ſoll geopfert werden. Eine Straße ſoll diagonal durch den ſchönen hinteren Teil hin⸗ durchgeführt werden. Alſo künftig Autobus⸗ und Auto⸗ geräuſche, Benzingeruch, Hupen. Damit verſchwindet das Schöne. Schade! Ein anderer Vorſchlag: Die Stadt erweitert ſich z. Zt. vor⸗ Waldparks. Eine Straßenbahn rentiert nur, wenn ſie mitten durch ein Wohngebiet geführt wird. Man lege alſo eine Straße in 100 bis 200 Meter Ab⸗ ſtand und parallel mit dem Damm an, als Verlängerung der Meerwieſenſtraße bis zum Franzoſenweg. Die Straße muß doch einmal gebaut werden; ſie koſtet allerdings mehr, als die durch den Waldpark, aber das Geld iſt gut angelegt. Man führe zunächſt eine Autobusverbindung bis zum Franzoſen⸗ weg oder Strandbad ein, wenn es nicht anders geht. Noch ein Vorſchlag: Der Waldpark würde noch gewinnen, wenn weitere Waſſerflächen außer dem Bellenkrappen vor⸗ handen wären. Auch für den Waſſerſport wäre dies vorteil⸗ haft. Für die Straßen der Stadterweiterung benötigt man Auffüllmaterial. Man könnte den Bellenkrappen mit dem ſogenannten Schlauch verbinden und letzteren am anderen Ende wieder in den Bellenkrappen einmünden, alſo einen kreisförmigen Kanal entſtehen laſſen. Es ſei noch auf Ham⸗ burg mit ſeinem Alſter⸗Baſſin verwieſen, wie ſehr das zur Verſchönerung dieſer Stadt beiträgt. Könnte Mannheim nicht auch etwas in dieſer Richtung tun? Ein Freund des Waldparks. * Die neue Herrenkleidung In Nr. 238 der„N. M..“ hat der Artikelſchreiber mit Recht die Zurückhaltung der Herrenwelt gegenüber der neuen, bedeutend praktiſcheren Herrenmode geſchildert. Zweifelsohne will ſich der weitaus größere Teil der Herren abſolut nicht von der üblichen Kleidungsart trennen. Auf der anderen Seite muß aber auch berückſtchtigt werden, daß ein endloſes Wenu die verſchiedenen Artikelſchreiber für eine leichte, bequeme Klei⸗ dungsart der Herren eintreten, ſo iſt dies meines Erachtens nur zu unterſtreichen. Doch würde man der Umgeſtaltung der Herrenkleidung weitaus mehr Verſtändnis entgegenbrin⸗ gen, wenn ſich eine praktiſche Anwendung finden ließe. Einer muß einmal den Anfang machen. Alſo zunächſt einmal Schluß gemacht mit dem Artikelſchreiben und ſelbſt durch eigenes Beiſpiel werbend für die neue Herrenkleidung im geſellſchaft⸗ lichen Leben auftreten. K. G. * Männerſummerkleeder⸗Reformkinſchtler unn kee End! Ich habb'meent, ich mißt gleich platze Unn dir recht des'ſicht verkratze, Als ich letſcht geleſe habb Deinen iwwerzwerche Babb. zugsweiſe in der Nähe des Menſch— was ſiun des bloß for Boſſe, Willſcht die Männer ſchwitze loſſe. Hohe Kräge, dicke Schtoffe, So werd feſchte rumgeloffe. Werd dagege uffgemuckt, Dann werd gleich ganz ſcheel geguckt. Redſcht vun großer Männerwürde, Die dodrunner leide würde. Männerſchtolz werd nit vergeſſe, Sittlichkeit, die werd gemeſſe An'r Höhe vun dem Krage Unn'r Wölbung vun dem Mage. Meeſchtens ſaacht mir dozu Bauch, Zum Mannestum gehört der auch. Dann en ſcheene Brooterock— Menſch— ich krigg en Neryeſchock. Wenn ich denk an ſolche Sache, Muß dann aach dodriwwer lache, Männer, loßt eich nit beerre, Loßt eich jo jedzt nit verwerre. Machts eich leicht unn machts eich lufdig, Wers eich nit gönnt— der iß halt ſchufdig, Wer nit will, der ſoll halt broote, Wer's nit duht——— der iß en Schoote⸗ E Mannemer, der ſichs leicht macht. 9. Seite. Nr. 272 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 15. Funt 1929 Wirtſchafts⸗ und Vörſenwoche Die abgelaufene Woche war in wirtſchaftlicher Beziehung abſolut nicht befriedigend. Der verheißungsvolle Aufſchwung, den die Börſe zu Beginn der Woche nahm, ließ leider ſehr raſch nach und an ſeine Stelle trat Flauheit, Geſchäftsunluſt und ein Abbröckeln der Kurſe. Die Urſache des Rückgangs war das Fehlen jeglicher Auslandsaufträge. Mit der Unter⸗ zeichnung des Poungſchen Abkommens in Paris, über das nach der anfänglichen Begeiſterung eine gewiſſe Ernüch⸗ terung gekommen iſt, hatte man eine Beſſerung der Ver⸗ hältniſſe erhofft. Vielleicht daß dieſe bald eintritt, denn das Abkommen gibt der deutſchen Wirtſchaft mehr Ellbogenfreiheit als der Dawesplan. Aber das Abkommen hängt doch wie ein Damoklesſchwert über der deutſchen Volkswirtſchaft, die nun auf 58 Jahre hinaus alljährlich eine ungeheure Schul⸗ denlaſt abzutragen hat. Dabei klagen Induſtrie und Land⸗ wirtſchaft über ſchlechten Geſchäftsgang und über das Schwin⸗ den der Subſtanz. Der Export läßt ſtark nach. Anderer⸗ ſeits wollen die Klagen über große Steuern und ſoziale Laſten nicht verſtummen. Die Getreidepreiſe beunruhigen die Landwirtſchaft, deren Kreditlage trotz aller Reichs⸗ hilfe aufs äußerſte angeſpannt iſt. Die Ausſichten ſind ſehr ſchlecht. An der Exiſtenz einer leiſtungsfähigen Landwirt⸗ ſchaft aber hat das Reich ſtarkes Intereſſe. Die Induſtrie landwirtſchaftlicher Maſchinen klagt über mangelnden Ab⸗ ſatz und Betriebsſtillegungen, was wiederum auf die ſchlechte Konjunktur der Landwirtſchaft zurückzuführen iſt. In der gleichen ungünſtigen Lage befindet ſich die geſamte Ma⸗ ſchinen bauinduſtrie. Wie in der Mitgliederverſamm⸗ lung des Vereins deutſcher Maſchinenbauanſtalten mitgeteilt wurde, ſind die Maſchinenpreiſe im Vergleich zu der Vor⸗ kriegszeit um 140 Proz. geſtiegen, während die Selbſtkoſten eine Steigerung um 170 Proz. erfahren haben. Zu der miß⸗ lichen Lage dieſer Induſtrie ſoll weſentlich die deutſche Reichsbahn mit der Zurückhaltung ihrer Auf⸗ träge beigetragen haben. Wie wir nun in unſerem heutigen Mittagsblatt berichten konnten, ſteht ein 100 Millionenkredit für die Wag⸗ goninduſtrie in Ausſicht. Es handelt ſich lediglich noch um die Beſprechung von Einzelfragen, die das direkte Kre⸗ ditabkommen zwiſchen Waggonfabriken und Banken be⸗ treffen. Zuſammen mit den in letzter Zeit erfreulicher lau⸗ tenden Ernteausſichten dürfte ſowohl für die Landwirtſchaft als auch für einzelne Zweige der Maſchinenbauinduſtrie beſ⸗ ſere Zeiten anbrechen. Der Mißerfolg der deutſchen Reichsanleihe gab ſowohl der Börſe als auch den Wirtſchaftspolitikern Anlaß zu lebhaftem Meinungsaustauſch. Ueber die Urſachen dieſes Anleihefiaskos haben wir bereits berichtet. Einmal war der Zeitpunkt ungeeignet und zum andern war man nicht gebracht. Die hohen Reichsbankzinſen, über die all⸗ gemein bitter geklagt wird, werden ſich auf die Dauer wohl nicht erhalten laſſen. Es wäre daher außerordentlich wün⸗ ſchenswert, wenn nach dieſer Richtung hin die Zinſen bald eine ſinkene Tendenz aufwieſen. Die deutſchen Wirtſchaftspolitiker erwarten eine Wieder⸗ belebung des deutſchen Kredit⸗ und Anleiheverkehrs mit dem Auslande, wenn dem deutſchen Export keine allzu⸗ großen Schwierigkeiten bereitet werden. Es dürfte auch zu⸗ treffen, daß die deutſche Induſtrie in Zukunft eine gewiſſe Erleichterung erfahren dürfte. Vorausſetzung aber iſt ein Abbau der faſt untragbaren Steuern und ſozialen Laſten, über die in jedem Geſchäftsbericht bitter geklagt wird und die den Wettbewerb der deutſchen Induſtrie mit dem Aus⸗ land faſt unmöglich machen. ch. Zigarettenfabrik Reemtsma Baden⸗Baden Zu der Meldung im heutigen Mittagsblatt über erfolgreiche Ver⸗ handlungen mit Reemtsma über die Errichtung einer Zig a⸗ rettenfabrik in Baden ⸗ Baden tragen wir noch nachſtehende Mitteilung des Reemtsma⸗Konzerns ergänzend nach: Die Reemtsma⸗ AG. hatte ſich bekannt lich bereitgefunden, die Errichtung einer Kartonnagenfabrik in Boden⸗Baden zuzu⸗ ſagen, nachdem durch die Notmendigkeit der Stillegung der zahlun unfähig gewordenen Batſchari⸗Zig„ Hunderte von Ar⸗ beitern brotlos zu werden drohten. Der Umbau der bisherigen Zigarettenfabrik in eine moderne Kartonnagenfabrik ſollte iche, ſtens durchgeführt werden, erforderte aber nach Prüfung der Lage etwa vier Monate. Nach einer Mitteilung des badiſchen Staats⸗ miniſteriums beſteht jedoch z. 8 keine Möglichkeit, die etwa 700 brot⸗ los werdenden Arbeiter in anderen badiſchen Betrieben unter⸗ zubringen, da die badiſche Wirtschaft ſchwer zu kämpfen habe. Ein badiſcher Staatsminiſter hat die Lage der Arbeits⸗ und Wirtſchafts⸗ verhältniſſe Badens in längerer Beſprechung der Reemtsma.⸗G., die an der Zahlungsunfähigkeit und der damit verbundenen Still⸗ legung der Batſchari⸗Zigarettenfabrik unbeseiligt war, dargelegt und erreichte von der Reemtsma⸗Verwaltung die Zuſage, im Intereſſe des Landes Baden an Stelle der Kartonnagenfabrik einen Ziga⸗ retten⸗Herſtellungs betrieb nach Umbau und Moderni⸗ ſierung Hes alten Batſchari⸗Betriebs zu errichten. Die Fabrik ſoll bereits Anfang September in Betrieb genommen werden. Dieſe Zuſage Reemtsmas iſt im Einverſtändnis mit dem Neuer⸗ burg⸗Konzern gegeben worden. Sie iſt zunächſt nur grund⸗ ſätzlicher Art, und man wird, wie die Frkf. Ztg. meint, annehmen können, daß die Einzelheiten über die neue Zigarettenfabrik bezw. die darin herzuſtellenden Marken den weiteren Abmachungen zwiſchen Reemtsma und Neuerburg unterliegen. Wieder Vorjahrsdividende von 9 v. H.— Vortrag Entwicklung im FJoſef Hoffmann& Söhne A. Ludwigshafen Das Jahr 1928 hat in wirtſchaftlicher Hinſicht das nicht gehalten, was man nach dem günſtigen Verlauf des Jahres 1927 hätte erhoffen dürfen. Die Konjunktur des Baugewerbes hat ſich dem allgemeinen Geſamtrückgang angeſchlof Umfangreſche Bauvorhaben konnten wegen der Lage am Kapitalmarkt und den entſprechenden Auswir⸗ kungen auf die Baufinanzierung nicht ausgeführt werden. Ebenſo hat die Verſchlechterung der öffentlichen Finanzen die Bautätigkeit für ſtaatliche und ſtädtiſche Behörden außerordentlich erſchwert. Der Kampf um die zur Ausführung gelangenden Aufträge war außer⸗ ordentlich ſcharf und die Preiſe wurden durch ganz unnatürliche Unterbietungen ſo gedrückt, daß die Selbſtkoſten nicht immer gedeckt wurden. Die Geſellſchaft war nicht voll beſchäftigt, ſodaß ihr Maſchenenpark und die ſonſtigen Geſchäftseinrichtungen nur zum Teil ausgenutzt werden konnten. Das Geſch ahr zum 31. Dez. 1928 ſchließt mit einem Brutto⸗ 1, welchen an Verwaltungskoſten und Gehäl⸗ ſozialen Abgaben und Steuern 281120, gegenüber⸗ 6 1. Abſchreibungen ergibt ſich nach Aufzehrung 5 es vom Vorjahre mit 21890 // ein Verluſt von 12 Die GV. vom 15. Juni beſchloß, dieſen auf neue Rechnung vorzutragen. In den Auſſichtsrat wurde für ſeinen 7 Vater Re Franz Roſenfeld neu gewählt. erträgnis von 774622 kern 475 105 ¼, 5 htsanwalt Dr. „Mannheim. Für das 7 2615 de Wendeleoncern gehörenden Geſell ſchaft, Rechts anwalt Dr. J. R bſenfeld wurde in der ao. GB. vom 15. Juni Herr Ludwig Fuld, Direktor der Süddeutſ chen 2 Dis⸗ kontogeſellſchaft AG. in Mannheim neu gewählt. :: Voltohm Seil⸗ und Kabelwerke AG., Frankfurt a. M.— Wie⸗ der 4 v. H. Dividende. Der auf den 8 Juli einzuberuſenden GV. wird von der Verwaltung vorgeſchlagen, die Dividendenzahlung mit 4 v. H. wieder aufzunehmen.(AK. 900 000). Vergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammerbezirk 5 Mannheim Vergleichs verfahren: Er öffnete: Firma Friedrich Kapf, Alleininhaber Friedrich Kapf, Gummiwarenhandlung in Mannheim, 22, 19(Vertrauensperſon: Bücherreviſor S. Idſtein in Mannheim). Muſikhaus Fr. Hacker, alleiniger Inhaber Friedrich Hacker in Mann⸗ heim, Luiſenring 54((Vertrauensperſon: Bücherreviſor S. Idſtein in Mannheim) Firma Adelmann u. Streitenberger, Elektrotechniſche Unternehmungen in Ladenburg a. N.(Vertrauensperſon: Rechts⸗ konſulent R. Pauli in Mannheim). Firma Maſchinenfabrik Badenia vorm. Wm. Platz Söhne AG. in Weinheim a. d. B.(Vertrauens⸗ perſon: Generalkonſul A. Reiſer, Heidelberg). Firma Leopold Im⸗ ber, Hau und Küchengeräte in Mannheim, Mittelſtraße 20(Ver⸗ trauensperſon: Geſchä hrer K. Lemcke en Mannheim). Anf ⸗ gehobene(nach Beſeſtigung des Zwangsvergleichs) Frau Pau⸗ line Kramp Wwe. geb. Hellwig in Mannheim, Inh. der Firma Ernſt Kramp, das Haus der Stoffe in Mannheim, D 3, 7. Firma Ozona⸗ Werke, Inh. Kaufmann Joſef Kirner, 1 und Vertrieb von⸗ Hochfrequenz⸗Heilapparaten in Mannheim,„ Konkurſe: Eröffnete: Kurt Geiler, Inhaber einer Kondi⸗ torei in Mannheim, K 2, 33, wohnhaft in Manuheim⸗Neckorau, Adlerſtraße 20(.⸗.: RA. Dr. Hch. Mayer in'heim⸗ Neckarau). Süddentſche Drahtinduſtrie AG. ſichtsratsmitglied, dieſer zum Rheiniſche Elektrizitäts-Aktiengeſellſchaft Mannheim auf neue Rechnung Mk. 169 614— Befriedigende neuen Geſchäftsjahr * Wie wir dem Geſchäftsbericht des Vorſtandes entnehmen, nur kleine Verſchiebungen eingetreten. Bei den Heſſiſchen Elektri⸗ zur Zeit der Auflegung der Anleihe noch im Zweifel über den haben ſich die im letzben Geſchäftsber cht ausgeſprochenen Erwar⸗ zitätswerken zu Großglemrode hat die Geſellſchaft durch ueber⸗ usgang der hariſer Besprechungen Ob aber bei einem unden erte c aerheblehn erſcecheenen erf hen bel erben. ae nern en bende e in auter Gi 2 2 5 2 0 N iich 1 e S 1 E E e 5 5. e ſpäteren Termin ein anderes Reſultat erzielt und die Das Unternehmen iſt wieder in der Lage, der Generalverſammlung 415 der 5 8 5 5 de f 1185 e 885 1705 115 5 1 0 5 Anleihe voll gezeichnet worden wäre, iſt eine Frage, die einer die Verteilung einer Dividende von 9 v. H. vorzuſchlagen. Die 858 8 inn⸗ un erluſtrechnung ergibt ſich für da 71 5 5 5 9 1 5 d die ihr naheſtehenden Eleklrizitäts 1 1. ſchäftsjahr 1928 einſchl. des Vortrags ein Gewinn von 1385 815, eingehenden Unterſuchung wert wäre. 15 Sabre 108 e woraus 6 v. 5. Dioldende auf 4 Mill.( Vel. und 9 v. H. 1 1 3 2 g g Jahre 1928 ähr örge g 0 ie Vorfahre. 12.5 Mi erteilt und 169 615 5 5 Zu berückſichtigen dabei iſt, daß für Anlagewerte in dieſer[ Der Stromabſatz an Großabnehmer hat zwar in der zweiten] dende auf 12,5 Mill.„ Sta. verkeilt und 169 615“ auf neue, Mete t t, 8 8 1 as r at zwar 1 nung vorgetragen werden. Woche an den Börſen faſt keine Nachfrage herrſchte, gute Pa- Hälfte des Jahres— der rückgängigen 8 e folgend— etwas In der 8 1 nz ſtehen Betreten 75 400 tun wieſen und die Spekn⸗ e Auf 5 Gebete de 5 0 ch 1 1 2 1 1 2 65.20 0 4 Beleiliaungen e 12.05 2* 7 D 8„ lation ſehr reſerviert ſich verhielt. Ein Hauptfaktor der all⸗ war die Geſellſchaft gut beſchäftigt; auch ihre Abteflung für Nieder⸗ Mill.) Grundstücke und Gebäude 20/4000(1/3 Mill.)“/, Fabri⸗ gemeinen Stagnation aber war das Fehlen jeglicher Aus ⸗ ſpannungsanlagen ſowie das Wiederverkaufsgeſchäft hatten ſteigende gaecge en 435 000(360 1 0, Mobilien, Fahrzeuge und landsaufträge; es hatte faſt den Anſchein, als ob das Umſätze fen 1 e e 5 wirkte 05 e 77 985 0 W 1 eee 8 7 D 3 8 ungünſtige ntwid u n der Geldverhältni U 2 78 8 a Ausland alles Vertrauen zum deutſchen Kapitalmarkt ver⸗ der Krebitgewährung an die Kundschaft mußte man ſich 90657 Be- 10.320 515(0,86 Mill.), Kaffe 180 f(106 922), Bankguthaben loren hätte. Wir ſind überzeugt, daß dies nur eine im Börſen⸗ ſchränkung auferlegen. Die dem Unternehmen naheſtehenden.92 917(0,88 Mill.) 4, Wechſel 375 386(44.181)%. Bei einem verkehr oft wahrnehmbare vorübergehende Erſcheinung iſt und Baugeſellſchaften, die Rheiniſche Hoch⸗ und Tiefbau Ach. Mannheim, Akt! 1174057000 111 115 0 25 5 beziffert ſich die geſetzliche 1 6 8 Mir. 80 die Elektro⸗Baugeſellſchaft, Deſſau, und Käuffer u. Co., ainz, haben Neill. b 1 e daß ſich das Niveau der Börſen ſehr bald wieder erholt, zumal! die Elektro- Uſchaft, D d K Co. W. eee eee, Rüßkſtelungen für Bekriebsunterne 8 5 1113 8 ebenfalls befriedigend gearbeitet. Die Elektro⸗Baugeſellſchaft in Def⸗ mungen 2841 120(2,65 Mill.), Schuldverſchreibungen 1061 700 auf deutſcher Seite keinerlei größere Deviſenkäufe erfolgten ſau, an der außerdem die Deutſche Continental⸗Gas⸗Geſellſchaft be⸗(1,06 Mill.), Hypotheken 393 064(399 326), Langfriſtige Dar⸗ und das Vertrauen in die Markwährung keinerlei Einbuße teiligt iſt, hat ſich mit gutem Erfolge dem Bau von Gas ⸗Fern⸗ lehen 3381 760(3,38 Mill.) /, Schulden und Anzahlungen 10 297 561 9 58 9 erlitten hat. Die deutſche Reichsbank wird nach der Giltig⸗[leitungen zugewandt und auf dieſem Gebiete größere Aufträge(9,58 Mill.)„ und der Unterſtützungsfonds auf unveränd. 950.000 L. keit des Houng⸗Paktes ihre Verpflichtungen in Go 15 ein⸗ erhalten. eee e 17 9 1 5 ne 12 55 5 8 97 1 2 5 ſich, wenn man die in den 5. 0 8 i waren im Geſchäftsjahre⸗ nicht voll beſchäftigt; ſie litten er erſten onaten herrſchenden beſonders ungünſtigen Wirtſchafts⸗ zulöſen haben. In den Verkehr werden Goldmünzen jedoch! ungünſtiger Preisſtellung. Im Beſtand der Beteiligungen ſind! verhältniſſe berückſichtigt, befrie di gend entwickelt. eee eee ee TTT 2 2 5 11 18 14. J 15 15 14 15. 14 J 18. 14* Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung NNFÄAiL(i! 104, 10 2 vlg pg. genh. 100.408 5 pagesdal rghr h 809 25 Apenngelb graf 168 288.2 Bergm. Elektr. 220,2 1— Soldſchmibt y. 50.77.— Abeinelekt,. A. 80.— 80 25 Augsb. N. Maſch. 65,50 64.— Halleſche Maſch. 110,0 1078 bein, Braunk. 288 2 292.0 Aktien und. Auslandsanleihen in Prozenten, bel Stückenotierungen in Mark je Stück Brem.⸗ĩBeſig. Bel 64,— 64,— Gritzner M. Durl. 71.65 70.— St. A. 160.0 168.5 Balcke M 1 ammerſ Spin. 132.7 182.7 Rhein. Chamotte 61,25 58.75 Mannheimer effettenbßrſe Brown Boverl 183.0 138.0 Grün& Bilfinger 168,0 169,7 a—.82— 5 15 Bast Nurtg de 20675 0 35 Hann. M. Ggeſt. 5 44— Ahe. Elektrizit—— sls Cement Heidelb. 186,5 137.0 540 F. P. Bemberg„352.2 356.0.⸗Wien Gum 67.50 67.80 Mheinſtahl. 128.0 130,0 14, 15. 1 Hald& Neu.. 3,— 39.50 9 507 8 Harpener Bergb. 142.0 145 2 beck Montan 14 4 Sega. Stu. 1. J.— Jr gubrwiged.. Pr. 212.0242010 ett. Pg. 125.0 480 Gbede. 44.0 4880 Parfrer euer 5 58880 Bert. Bub. Gin 260 2590 Para Maſcln..e denzer Zuger dees Sad Kom Gd 84, 84,— Pfalz. Preßhefe 18,9 186,0 1. 2 140,0 140,00 Chamott. Ann. 106.0.—,— e eee 50 126.0, Schneller Frkihk 63..50 Berl. Karls. Ind. 50.— 50,80 Fuieers Naich 9 3 Rüseſorth. Ferd. 20.50 70.50 89) hafenstadt 89 50 89,50 Schwarg Storch. 164,0 164,0 Karler Mäh, Hatb 38.— 88,— CThemiſche Albert—— 04. e 1 0 80 8 0 68.— 63,.— Berliner Maſchb. 77.50 70,— ilpert Maſch. 98,— 92.75 Rütgerswerke 92.— 98.— F 1 8 5 99% Wee eee C. H. Knork. 18,0 188,0 C6. Brockhues 94.— 84— olzmann, Phil 112.0 111.8 Schuckert. Abg. 280.7 24010 Braak, Oetten ie.1768 Ste eee a0 Sachſenwerk 165,2 105,2 9% 5 6017280 73,50 Bad. Aſſekuranz 200,0 200.0 Fee 7 5 Daimler Benz 60.— 59,45 Holsverkobl.⸗Jd 90.25 90.25 84 5 e 57,50 85 i 850 12810 Fieber 809 90 5 S 1570 1 15 8 8 nn umm 7 5 5 t..— Bremer Vulka 25, irſchber er e 15 Sarotti 8 eee 1580 0 Dann. Berſich. 190 12000 ea e 80 170.0 91 Elen hunde 5 Junghans S. 1 5 95,— Stem 5 a 80 99978 1 50 88 19 181,0 ee 5 97755 1 S 4 975 908.0 8 J Müblenw 1 3 Junghan—.—Südd. Zucker 144.7 9 rown, Bop.& C, 188.5 138,5 Hohenlohewerke 8 uckert& 240,2 240,7 Badiſche Bank 161.0 160,0. 1 An 15358 e Buderusiſenw. 71.—71.— Phil. Holzmann 115,0 111.7 Schultheiß Pash. 609.0 812.0 d 70 139.0 139,0.-G. f. Seitind. 64 64,— Portl. Zem. Held. 137,0 186.5 80 1 55 1163.0 388,00 Kamm. Kalſersl. 171,0 171.0 0 1 5.— Siem. 4 Halske 390 808. Hppoth. Bk. 158,0 158,0 Brown, Poverſ 138,0 188,0 Rh. Elektr. AG 162,0 160,0 Dt. Weta 352.0 552.00 Karſtadt Rud.—.——— cot. Beſtabeim—.——.— Charlott. Waſſer 112,0 113,2 Sinner.⸗G. 123.2 116.5 b. Credit 284228 122,5 Daimler⸗Benz 80,— 59.— Abeinmühlenw... DregbSchuellpr 21.0 212,0 Klein, Sch.& Beck. 98,——.— Ehem. Heyden.90.— 59,75[Hiſe Bergbau 15,0215 Stoehr Kammg. 140.1 141.8 Süd. Disconto 130,0 180.0] Deutſche Linol. 350,0 350.0 Südd. Zucker. 148.0 145,0 Dresd.Schneſtpe.—— Fnort, Heildr. 167.0 17.0 Chem. Gelſenk.. 76,— 15,.— M. Jüdel& Co 144.9 144.0 St Nähm 5 Enzinger Union 75,— 75,— Berein diſch Oelf 67,50 67,80 e 5 85 Tonfeie Bdgun 2 5g.50 Per. Cheng, Jen 88.— 88.— Cone ein.64.— 64.35 Gebr Jungbans 77.8577.— Saoczerder Ba 8 1425 Cd baum 5 arben„ 255,0 255,0 Zellſtoff Waldhf 252.5252, 7 ergt Jute onti-Cadutſch. 170,5 170,2 N— 81.— . Lechwerke 105,5 106,0 Ber. Ultramarin. 149,5 149,6 Raliw. Aſchersl. 242.0240, Zucker 145.0144 5 . 9,75—,— Sahmener& Go.—.— 168 2 Ver. Zellſt. Berl. 118,0—— Daimler Benz 89, 75 80,— Tarſtad:„104 5125 2 Leleph. Berliner 52,75 81.78 Frankfurter Börſe e 248.2 216,0 Jubwigsb. Walz. 18.0 116,0 Vogel. Maſch. St..0 70.—p Peſſauer Gas 205,5 209,7 Flödnerwette. 104.0 103.8 Thee Delfabe 80.— 82. tperzinsliche werte Barmer Bankv, 131.0 180.8 2m. Akti 1575—.— Vofgt& Häffner 222.0 222.0 Diſch.⸗Atlant⸗k. 115,0 115,0 C. H. Knorr. 3 268,0 Tietz Leonhard 2820 2850 Feſtverzinsliche Werte ontan-Aktien Elektr. Lieferung 2 05 f 0 Bayr. Hyp. u. Wh. 154,4 158.0 Maink erke. Volth. Sell. l. f. 70.—. Deutſche Erd 112,2 112.0 Nollm& Jourd. 2,— 82, en Emag Frankf. 80.25 80,25 Mainkraftw 108,10 Volt. 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Bergwerk 196,0 108.0 Mannesmann. 195 0 Weſteregel Alkal. 248,8 248.5 8e Süd Jet.5 1758 Pi dog. Bl.. 185.5 188.58 Send eib..—.— Feſtverzinsliche werte 5 Sri z 8 80 Di. A enſche Bf. 44, 42,50 EſſenerSsteinkabl 120,0 426.5 e 1350 139.0 cine Cement 160.8 180 h 80% rtr. M. abg.,— Tellus Bergbau 1180 1180 Gowdanl 101.0 Deurſche Bank 172,0 171 5 F N Wiesloch Tonw. 108.0 104.0 1 0 9.—5* 82752 2 oldanleihe Fahlb., Liſt& Co, 98.—93.— Maſch. Buckau-W 120.0 120.0 i 1 5% Ry.⸗M.⸗Don.—.———Reichsdant 920.0 P u. gaurahütte 71.25 71.25 6% Reichsanl. 2887,50 87.50 Otſch. Uleberſee r. 100 5 100,0 G. Farben 5 Mopinil tt 0 Wiſſener Metan 129.5 129,0 0 Ahein. Ereditök. 122.0 122.0 2 Transport-Aktien 1560 256,0 258,2 Maximil. Hütte 175,0 175, Witt 5 51.50 51.50 0 8 8 hein. Sredi 9] Ber. Stablwerke 96.50 98 75 Diſch. Ablöſgſch 1 51.— 51,— Disconto Comm. 188,2 186,0 Feldmühle Pap. 203,0 201,2 Mech. Web. Lind. 130.2 135% Wiktenet ußſt. 51.50 51. ee 836250 95 55 Rhein. Hyp.⸗Bk. 158,051, ohne Ablöſgrecht 10.60 10.75 8 82 4,40 Dresdner Bank. 162,0 168,0 Felten& Gulll.. 137,5 138,0 Meß Sehne 3153 0 enſtoff Verein 118,0.113,8 9 8 5 Ber ul. 294.50 94.50 Südd. Boden. 185,0 1800 30 f berteſrw. 15.318 4 Nitreld ard.—.——„ Frankfurter Gas. e iag⸗Mügten 122,7 12257 Nase 258.5 288.5 agb. Hop. 50 Sudd. Tisconts 81,5481. Induſtrie-Aktien 5% Bad. Rohlen,— 16.— Allg Lol u. Str. 1270188 0 Oeſterr. Ereditbk.. N. Friſter 181,0 1870 Nit& Gineſt 1603 1862 Bar Minen(68.8, 68.50 Wiener Vankver. 13.— 13.— 62% Grkr. Mh. K.———.— da Eiſenbahn 1260 125,2 Reichsbank 327 5828, 182 0 f 100,5 100,5 8%„K..9 98.50 98.80] Wiener Vankver. 13.— 13.% Grkr. Mh. 58 20˙7 Rei a 12240. Fetoren Deuß.. e Frelverkehrs⸗ K. 7 101 84,50 84,50 Württ Notenbk 181,0 161.0 gichd.⸗Mannh. 300.0 300,0 5% Prß. Kaliank..750 6,75 Hapag 117 71181 Khein. Creditbk. 122,0 122,0 Gaggenau B. ⸗A. 1 Mühlbelm Ber 2, Kreiverkehrs-Kurſe „5 5 1. g 900%— ¶0.— 15 131,0 181“ Gebhard Textil 103,9 108.0. 104.0 108.0 65%.183.— 88. enninger K. St. 169.0 169,0 8% Roggenwert. 10.— 10,„Eldanerlte 1012.0] Süddeutſch. Disc. 0 ktil. 1 Petersb. 9, Habk..25 0 3 nian? 245,0 Löwen München 288.5 287.7 S u c e 832.87 ue Aid 110.7119 ˙8J Sc, Lg 88 5 1 5 e 555 8255 Necarſum. yr. Kuſſendank... 185.80 % Rpein. Sig 19,— 78,50 bf.. u 961,0 Mainzer St.⸗A 230,0 228.0 8% Lanbſch. Rog. 6,50 8,50 Nordd. Lloyd 110.1110 Stück zu 400. 5% Nord. Wonkäm. 146.7 145.00 Peulſche Petcel. 62768 4½% Pär. 80 7780 76.50 Frkf. M u. Mito.—.——,— Schöfferh. Sindg. 358.0 358,0 Verein Elbeſchiff..85 3J.— Induſtrie-Aktten Germ. Portl.- B. 165.0 186,0 Oberſchl. E. Bed. 66.—, 96.75 bee 200,0 200,0 0. 25 1 0 annh. Verſ.⸗—.——.— Schwartz⸗Storch 165,0 185.0 770 Mexikaner 28,10 28.75 Bank Gerresheimczlas 115,5 115, Sberſchl. Koksw. 110,0 110½ Adler Kall 750 e 8 8 1 Werger 20802010 5 155 0 975 2 ank-Aktien Accumulatoren— 148( Geſ. f. elkt. Unt. 7 5 25 Orenſt.& Koppel 98.— 91.50 Diamond 25.25 25,25 050„ Transport-Aktien r agd.⸗Ei 92. 184 010180 2 1 40.55 55 Godeee m d 75. 25 1 5 Oſtwerke.—.— 249,5 eie a 169,0 170,0 Bank-Aktien anag. 118,7 Adler Klever. 51,28 51.80 4%„ unf. Al 12.78 12.50 Sank f. Brauinb. 171 0122 5 Agg. Elettr.⸗G. 190.8 191,7 Gritzner Maſch. 88.— 83,28 Phönz wergbau ge. ügershal.—— . 155 b. Straßd. gon J. E.&. St.-. 160. 181.5%, Hegerl. 1011 6 50.28 Barn. Sankver. 11.121 0 Alſen 1 1056 1830 Gab Cree 49.— d8. Sve en N Sleman Sülpg 28 8 75 8 655 5. 85 1100 109 8 5 110 40; 0—.— 5 Handelsg. 3 1880 e 88 80.0 1185 5 Seas Katt 189,5 188,0 Rath 8 asdf 8025 Südſee Phosph. 27.50 28, 4— 8. 1—. 0. Durl.. 0. 5 u. Pr L. 188, 1 ohl. 88.45 1 ſruſchwitz rtl 68.— 88,.— Reishol 20 71289, Ufa 3 e N 7 a . 0 5 1 . ö . N 0 2 a . 1. 0 Samstag, den 18. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) 7. Seite. Nr. 272 5 Die Nähmaſchinen⸗ und die Werkzeugabtetlung befinden ſich in auf⸗ Verlin-Karlsruhe dividendenlos ſteigender Entwicklung. Auch der Umſatz aus der Wagenabteilung Aus den Rundfunk-Programmen war trotz der ſich aus den geſetzlichen Beſtimmungen, den Zollſchran⸗ 5 Die Berlin⸗Karlsruher Induſtriewerke AG. in Berlin, die be⸗ ken uſw. und dem Auslandswettbewerb ergebenden Schwierigkeiten kanntlich für 1928 dividendenlos bleibt, berichtet, daß 1928 im ganzen einen nach Lage der Verhältniſſe zufriedenſtellenden Verlauf genom⸗ men het. Der Umſatz leinſchließlich Mauſerwerke AG.) ſteigerte ſich auf end 25 Mill. 4. An der Steigerung waren nahezu alle Ab⸗ tetlungen Neteligt. Das Beſtreben der neuen Verwaltung, die ſehr bedeutenden Vermögenswerte der Firma, die für die gegenwärtige Fabrikation nicht mehr in Betracht kommen und daher nicht produk⸗ tiv verwendet werden können, zu realiſieren, hat ſchon im Berichts⸗ fahr zu einigen Erfolgen geführt. Der Verkauf der Fabrik Mar⸗ tinikenfelde und einiger kleiner Grundſtücke hat der G. erheb⸗ liche Mittel zugeführt und das finanzielle Bild gegenüber dem Vor⸗ jahr verbeſſert. Im neuen Jahre ſind weitere Erfolge nach die⸗ ſer Richtung zu verzeichnen. Um die ſehr umfangreichen ganz neu⸗ zeitlichen Werksanlagen beſſer zu nutzen, wurden Vorbereitun⸗ gen für die Aufnahme neuer Artikel getroffen. Die Beteiligungen ſind im Berichtsjahr unverändert geblieben. Die Dürener Metallwerke AG. haben eine Dividende von 10 v. H. zur Verteilung gebracht. Die Mauſerwerke AG. Oberndorf a.., deren geſamtes AK. ſich im Beſitze der Berliner⸗ Karlsruhe Induſtriewerke AG. befindet, erzielte im GJ. 1928 einen Fa⸗ brikationsgewinn von 968 627(717 296) ,. Handlungsunkoſten er⸗ forderten 747 636(716 430)„ und Abſchreibungen 201 509(207 741) l. Es verbleibt ein Reingewinn von 32 182(12 699). Nach dem Bericht konnte zwar der Umſatz in den Fabrikationsabteilungen geſteigert werden, doch wurde die Geſamtumſatzziffer des Vorjahres wegen der völligen Stillegung der Autoabteilung nicht ganz erreicht. befriedigend. Die Aufnahme neuer in das Herſtellungsprogramm paſſender Artikel ſei in Vorbereitung. Leoniſche Werke Roth AG. Nürnberg Von 8 auf 5 v. H. zurückgegangene Dividende Die GV. genehmigte den Abſchluß mit 5(i. V. 8) v. Hs Divi⸗ dende. Die Urſache des ſchlechteren Ergebniſſes liege in erſter Linie darin, daß zu den bereits im vergangenen Jahre berichteten Aus ⸗ fuhrſchwierigkeiten in dieſem Jahre auch im Inlande eine allgemein flaue Geſchäfts lage der leoniſchen Branche fſeſtzu⸗ ſtellen iſt, wodurch ſich ein Rückgang im Verbrauch der Erzeugniſſe ergab. Die Ausſichten für eine baldige Wiederbelebung der Branche ſeien zurzeit wenig günſtig, umſomehr als ſich der Kampf mit der franzöſiſchen Konkurrenz immer ſchwieriger geſtalte. Um einen Ausgleich für den Ausfall im leoniſchen Geſchäft zu finden, plant die Geſellſchaft verſchiedene Fabrikationserweiterungen auf verwandten Gebieten. Inwiewit hierdurch das Ergebnis des nächſten Geſchäfts⸗ jahres gebeſſert werden e mü ſſe e e werden. :2 Gebr. Poensgen AG., Maſchinenfabrit, Düſſeldorf⸗Rath. Verluſtabſchluß. Nach dem erſt nach der He zugeſtellten Geſchiüßtsbe⸗ richt für 108 ermäßigte ſich der Betriebsgewinn auf 0,55(0,79) Mill./ Nach Abzug der Unloſten von 0,70(0,69) und der Abſchreibungen von 0,10(0,12) Mill. ergibt ſich ein Ver luſt von 0,24 Mill. /, der ſich um den vorjährigen Gewinnvortrag von 12 295/ auf 229 430/ ver⸗ mindert. Dem Bericht zufolge iſt zu hoffen, daß das laufende Ge⸗ schäftsjahr bei bis jetzt zufriedenſtellendem Auftragse ingang und bei Wegfall eines großen Teils der Belaſtungen für Neukonſtruktionen eine günſtigere Entwicklung als das Berichtsjahr nimmt. Außerordentlich stiller und geſchäftsloſer Börſen-Wochenſchluß Verſtimmung wegen Dividendenrückgang bei Erdöl Mannheim geſchäftslos Die Börſe war am Wochenſchluß unverändert ſtill und die Kurſe am Aktienmarkt knapp gehalten. Der Geldmarkt iſt eine Klei⸗ nigkeit ſeſter, was auf frühzeittge Ultimovorbereitungen für den Se⸗ meſterſchluß zurückgeführt wird. Beſondere Anregungen lagen ſonſt nicht vor. Farben⸗Aktien waren mit 255 gegen geſtern unverändert. Etwas ſchwächer lagen Daimler, Rheinelektra und Wayß u. Freytag, letztere in Anlehnung ausw. Notierungen. Von Bankaktien waren Bad. Bank niedriger angeboten Brauerei und Verſicherungswerte blieben unverändert. Von Rentenwerten war Mannheimer Ablö⸗ ſungsanleihe wieder höher geſucht. Der Schluß der Börſe war leicht befeſtigt. Frankfurt luſtlos Auch zum Wochenſchluß blieb die Umſatztätigkeit nur begrenzt. Anregungen lagen nicht vor, ſo daß die Spekulation zu Abgaben ſchritt. Die weiter beſtehende Ordresloſigkeit wurde deprimierend empfunden. Es herrſchte große Luſtloſigkeit, doch blieben bei nur geringem Abgabebedürfnis die Rückgänge klein. Die ange⸗ ſpannteren Geldmarktverhältniſſe im Zuſammenhang mit den Halb⸗ jahresultimo⸗Vorbereitungen wirkten ebenfalls geſchäftshemmend. Auf allen Marktgebieten waren nennenswerte Umſätze nicht zu ver⸗ zeichnen. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe traten Kurseinbußen bis 2 v. H. ein., Am Elektromarkt blieben AEG. gut behauptet; Berg⸗ mann verloren 1,50 v. H. und Siemens 1 v. H. J. G. Farbeninduſtrie eröffweten 1 v. H. niedriger. Kaliwerte geringfügig abgeſchwächt. Auf Wochenſchlußdeckungen wurde im Verlauf die Stimmung etwas freundlicher. Die Umſatztätigkeit beſchränkte ſich jedoch wur auf ein⸗ zelne Werte. Beſonderes Indereſſe zeigte ſich für Deutſche Linoleum mit plus 3,50 und Harpener Bergbau mit plus 2,50 v. H. Die übrigen Werte lagen daraufhin bis 1 v. H. feſter. Am Geldmarkt war der Satz für Tagesgeld mit 8 v. H. unverändert. Am Deviſenmarkt nannte Mark gegen Dollar.19420 gegen Pfunde 20,9896, London⸗Kabel .847,50 Paris 124,08, Mailand 92,67 Madrid 33,90, Holland 12,0798. Berlin außerordentlich geringes Geſchäft Auch für einen Samstag war das Geſchäft an der heutigen Börſe ganz außerordentlich gering. Das Ausland war an keinem Markte als Käufer zu beobachten, zumal auch einige Auslandsbörſen heute geſchloſſen ſind. Die Spekulation nahm verſchiedentlich Glattſtellun⸗ gen vor, die zwar keinen großen Umfang hatten, aber das Kurs⸗ niveau meiſt doch um 1 bis 2 v. H. ſenkten, da der herauskommenden Ware kaum aAufnahmeluſt gegenüber ſtand. Es lagen heute wieder eher günſtigere Momente vor, die bei der herrſchenden Luſtloſigkeit jedoch keine Wirkung ausüben konnten. Die Reichsregierung ſteht einer Tariferhöhung der Reichsbahn jetzt ablehnend gegenüber, der Waggonbaukredit der Banken an die Reichsbahn dürfte in der nächſten Woche perfekt werden, und die Roheiſenerzeugung im Mai hat ſich geſteigert. Am Farbenmarkt lag ſtärkeres Angebot vor, das aber zu einem um 1 v. H. niedrigeren Kurs glatte Aufnahme fand. Bei Erdöl verſtimmte der Dividendenrückgang⸗ Gelſenkirchen konn⸗ ten ſich auf die Mitteilungen der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung und den erhöhten Reingewenn behaupten. Am Geldmarkt zeigte ſich heute am 15. ds. Mts. natürlich ſtärkere Nachfrage, Tagesgeld war mit 6,5 bis 9 v. H, ſteiſer, Monatsgeld mit unverändert 9,5 bis 10,5 v. H. Der Kaſſamarkt zeigte bei ſtillem Geſchäft uneinheitliche Haltung. Auf herabgeſtimmte Abſchlußausſichten waren Werte der Zucker ⸗ fabri kation angeboten und bis zu 5 v. H. ſchwächer. Eine Aus⸗ nahme machten Magdeburger Zucker(plus 4 v..) bei Dividenden⸗ ſchätzungen von 4 nach 0 v. H. im Vorjahr. Triumph⸗Werke ſollen nunmehr am Montag in den amtlichen Verkehr eingeführt werden. Die Deckungen zum Wochenende hielten bis zum Schluß der Börſe ſchloſſen Bemberg, Glanzſtoff, Polyphon, Harpener, Siemens und Kaltwerte. * Berliner Metallbörſe vom 15. Juni. Elektrolytkupfer 170,75; Raffinadekupfer, loco 154.156; Standardkupfer, loeo 145— 148; Auſtralzinn in Ver⸗ Standard ⸗Blei 46,50—47,25; Banka⸗, Straits, käuferswahl 205. Giftmoroprozeß Richter Vierter Verhandlungstag Das Intereſſe des Publikums am Richter⸗Prozeß hält unverändert an. In der heutigen Samstag⸗Verhandlung wurde als erſte Zeugin die Mutter der Frau Mertens, Frau Schmitz, vernommen. Am 1. Dezember, dem Mord⸗ tage, ſei ſie mittags nach Dortmund zu ihrer Tochter gefahren. Die Zeugin, befragt nach dem Charakter ihrer Tochter, be⸗ ſtätigt, daß dieſe häufig launiſch war, beſonders aber, wenn ſie unter ihrer Krankheit litt. Ihre Tochter habe auch häufig geſprächsweiſe Selbſtmordgedanken dert die ſie(die Zeugin) nicht ernſt genommen habe. Als ihre Tochter in Bingen geweſen war, habe ſie ihr von den Mißhandlungen des Dr. Richter erzählt. Im Herbſt des vergangenen Jahres habe Dr. Richter in ihrer Gegenwart ettemal davon geſprochen, daß er ſich die Krankenſchweſter Anni Wolf als Gehilfin mit nach Bingen nehmen wolle. Das dube aber ihre Tochter nicht dulden wollen. Richter habe daraufhin geſagt, ſie(alſo Frau Mertens) möge ſich mit Anni Wolf anfreunden, dann könne ſie zu ihm kommen, wann es ihr beltiebe. Wenn ſie aber dieſen Mittelweg nicht einſchlagen wolle, ſo bleibe ihm nichts anderes übrig, als ins Ausland zu gehen.— Dr. Richter beſtreitet das nicht, behauptet aber, dieſe Aeußerung ſei nur ſcherzhafter Art geweſen. Der nachfolgende Zeuge, Aſſeſſor Fries, war Amtsanwalt in Bingen und hat ein Jahr lang ſchaftlicher Weiſe mit Dr. Richter verkehrt. damals in freund⸗ ihm gelegentlich von ſeinem Verkehr mit einer Frau erzählt, die von ihm geheiratet ſein wolle. Er habe auch von dem Selbſtmordgedanken der Frau geſprochen, worauf der Zeuge ihm geraten habe, die Frau aus dem Hauſe zu entfer⸗ nen. Er habe den Angeklagten auf die Gefahr aufmerkſam ge⸗ macht, die darin liege, wenn die Frau in ſeinem Hauſe Selbſt⸗ mord verübe. Einem Freunde habe Dr. Richter zugegeben, daß er in der Eheſcheidungsſache einen Meineid geſchworen habe.— Im übrigen bezeichnete der Zeuge Dr. Richter als einen offenen und ehrlichen Menſchen von ernſter Charakter⸗ feſtigkeit und Wahrheitsliebe. Wenn Dr. Richter die Tat be⸗ gangen habe, ſo ſei es nicht aus verbrecheriſcher Neigung ge⸗ ſchehen. Auf Grund ſeiner Harmloſigkeit ſei der Angeklagte in die Stricke der Frau hineingekommen. Seine Naivi⸗ tät habe es ihm unmöglich gemacht, ſich wieder zu entwinden. Kriminalſekretär Wüſchen hat in der Mordnacht die Leibesviſitation an dem Angeklagten vorgenommen. Er will das fragliche Paketchen, in dem ſich das Gift befunden haben ſoll, aus der Rocktaſche des Angeklagten genommen haben. Dr. Richter beſtreitet auch jetzt wieder entſchieden, dieſes Schächtelchen in ſeiner Rocktaſche gehabt zu haben; es habe ſich in der Aktentaſche befunden. Die übrigen Zeugen, ebenfalls Kriminalbeamte, beſtätigen im weſentlichen das, was im Laufe der ganzen Verhandlung aus der Mordnacht bekannt geworden iſt. Die Beweisaufnahme iſt damit geſchloſſen und es be⸗ Dr. Richter habe ginnen nun die Sachverſtändigengutachten. Nachbargebiete Der neue Kirchenpräſident von Württemberg * Stuttgart, 14. Juni. Zum Kirchenpräſidenten von Würt⸗ temberg wurde nach mehreren erfolgloſen Wahlgängen Prälat Wurm aus Heilbronn gewählt. Der neue Kirchenpräſident ſteht im 61. Lebensjahre und iſt in Baſel geboren. Vierzehn Jahre hindurch wirkte er in der„Evangeliſchen Geſellſchaft“, wo beſonders den Hilfsbedürftigen und Gefährdeten ſeine Ar⸗ beit galt. Auch war ihm die Seelſorge in den Gefängniſſen übertragen. Im Jahre 1919 wurde er in die verfaſſungsge⸗ bende württembergiſche Landesverſammlung, die bekanntlich auch über die Stellung der Kirche im neuen Staat und über den Religionsunterricht an den Schulen grundlegende Ent⸗ scheidungen zu treffen hatte, als Abgeordneter gewählt. Im Landtag iſt er als Angehöriger der Bürgerpartei eingezogen. * Hagenau i.., 18. Juni. Ein ſchreckliches Unglück ereignete ſich Dienstag früh gegen 5 Uhr auf der Straße von Kaltenhaufen nach Hagenau etwa 100 Meter außerhalb des Dorfes. Der in den 30er Jahren ſtehende ledige Fuhrmann Emil Daull des Transportgeſchäftes Alfred Greiner aus Biſchweiler war mit einem leeren von Pferden gezogenen Möbeltrausportwagen in Richtung nach Hagenau fortgefahren, wo er in einem Hauſe des Reuerwegs einen Möbeltransport abholen ſollte. Außerhalb Kaltenhauſen iſt der Fuhrmann s unbekannten Gründen vom Wagen geſtürzt und von en Pferden zu Tode geſchleift worden. Lanoͤwirtſchaft Stellungnahme der bad. Gutspächter zum Milchgeſetz Der Verband hbadiſcher Gutspächter, in dem eine große Anzahl von Milcherzeugern organiſiert iſt, hat in drei großen Mitgliederverſammlungen— Sinsheim a. d.., Oſterburken und Radolfzell— beſchloſſen, dem Miniſterium des Innern ſowie der Bad. Landwirtſchaftskammer zu dem vorliegenden Entwurf eines Reichsmilchgeſetzes eine Ent⸗ ſchließung zu übergeben, in der vom neuen Geſetz u. a folgendes verlangt wird: Tunlichſtgeringe Zwiſchen⸗ belaſtung auf dem Wege vom Erzeuger zum Verbraucher durch Sammelſtellen, Zentralen, Milchhöfe, Verwaltungskoſten, Händlergewinne uſw. zum Nachteil der Erzeuger und Verbraucher. Keine Städtemonopole! — ſondern grundſätzliche Gleichberechtigung der Erzeuger und der Verbraucher und weiteſtgehende Verfügungsfreiheit der Erzeuger über ihr Erzeugnis auf dem direkten Wege zu den Verbrauchern. Der direkten Belieferung der Verbraucher durch die größeren Erzeuger dürfen weder durch den Sinn noch durch die Handhabung der zu erlaſſenden Vorſchriften Hinder⸗ niſſe in den Weg gelegt, vielmehr ſoll der privaten Initiative der Erzeuger tunlichſte Freiheit eingeräumt, ja Förderung zuteil werden. Alle nutz⸗ und zweckloſen Eingriffe der Büro⸗ kratie in den Produktionsvergang ſind zu vermeiden, auch wenn ſie unter dem Deckmantel einer notwendigen Kontrolle geſchehen. Vor Erlaß von Ausführungsbeſtimmungen ſollte einer Vertretung der größeren Milcherzeuger des Landes die Möglichkeit zu Kenntnis⸗ und Stellungnahme geboten werden. Sonntag, 16. Juni Deutſche Sender Königswuſter hauſen(Welle 1648) 9 Uhr: Morgenfeier, 12 Uhr: Mittagskonzert, 20 Uhr: Sendeſpiel: Der Orlow, Operette in drei Akten, anſchließend Tanzmuſik. Breslau(Welle 921,2) 20.15 Uhr: Aus dem Lobetheater Breslau: Saiſonausverkauf 1929, Revue im Lobetheater in 12 Bildern, 22.50 Uhr: Tanzmuſik des Jazzorcheſters. Frankfurt(Welle 421,3) 8 Uhr: Morgenfeier, tragung von Köln, 19.30 Uhr: Muſik der Zigeuner, Konzert, ele von Berlin: Tanz muſik. Hamburg(Welle 391,6) 20.15 Uhr: Fröhliches Konzert, 28 1 aus dem s tel Petri. W᷑̃ 0 7. Berlin(Welle 475,0), 16.30 Uhr: Ueber⸗ 20.90 Uhr: Uhr: Der Oberſteiger, Operette Lange n 9 5 erg( 62,2).0 Uhr; Evangeliſche Morgenfeier, 13 Uhr; Mittag rt, 16.30 Uhr: Gartenkonzert, 20 Uhr: Aus dem Opernhaus Das Mädchen aus dem golgenen Weſten, Oper in drei A hang, anſchließend Nachtmuſik und Tanz. Leipzig(Welle 361,9) 19 5 Aus dem deutſchen Nationaltheat Weimar: Banadierich, Oper in drei Akten, anſchl. Tanz München(Welle 596,7), Kaiſerslautern(Welle 10 Uhr: Morgenſeier, 12 Uhr: Stand enger 16 Uhr: Unterhaltungskonzert, 19.45 Uhr: Liederſtunde Wilhelm Bauer, 20.30 Uhr Schauſpiel in 3 Akten, 22 Uhr: Tang ſi Stuttgart 4,1) 11.15 Uhr: Morgenfeier, plattenkonzert,) Uhr: Undberhaltungskonzert, anſchl., 20.30 Uhr: Volksweiſen aus er Herren Länder und Zeiten. An zidiſche Sender Bern(Welle 406) 20 U! therniſche Silhouetten.; 20.30 Uhr: Konzert, 22.15 Uhr: Budapeſt(Welle 545,5) Sonaten⸗Abend, 22.90 Uhr: Konzert des Zigeuner⸗ Daventry(Welle 482,3) 21 ü he: Abendkonzert, 22.30 Uhr: Epilog. Mail 8(Welle 504,2) 20.30 Uhr: Abendkonzert. Welle 1744) 20.15 Uhr: Abendkonzert. elle 443,8) 21 Uhr: Manon, Oper in 5 Akten. (Welle 519,9) 20 Uhr: Einen Jux will er ſich machen, Poſſe mt Gefang in 4 Akten, anſchl. Abendkonzert. Zürich(Welle 489,4) 20 Uhr: Aus Spiel, Oper, alter Ballett, anſchl. Wunſchkonzert. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Schützen Sie Ihre teure Anlage für 3,50 /, indem Sie ſich einen Blitzſchutzautomat einbauen laſſen. Bei Gewitter treten ſtarke atmoſphäriſche Störungen auf, die Ueberſpaunungen in Ihrer Antenne erzeugen, welche ſich durch ſtändige knak⸗ kende Geräuſche in Ihrem Empfänger bemerkbar machen. Schützen Sie Ihren Empfänger, bevor es zu ſpät iſt. Aus Handel und Wandel (Hin weiſe auf Anzeigen.) b 2 1 3* 8 Operette und * Das Warenhaus Kauder veranſtaltet vom 15. Juni bis 29. Juni im Rahmen der Agfa⸗Kunſtſeiden⸗Ausſtellung eine große Waſchvorführung mit den guten Lux Seifenflocken der Sun⸗ licht Geſellſchaft., Mannheim. Das richtige Waſchen feiner Ge⸗ webe aus Kunſtſeide, Wolle und Seide wird praktiſch vorgeführt. Es wird gewaſchen, getrocknet und gebügelt. Alle Fragen werden fach⸗ männiſch beantwortet. Die Hausfrauen können geeignete nicht zu große Kleidungsſtücke mitbringen, die an Ort und Stelle gereinigt werden. Wir ſind überzeugt, daß die wertvolle Veranſtaltung das volle Intereſſe aller Hausfrauen finden wird. * Pelzhaus Baum, N 1, 14a, hat heute ſeine durch Umbau erheb⸗ lich erweiterten Laden⸗ und Geſchäftsräume eröffnet. Die Firma iſt ein Beweis, daß auch in einer wirtſchaftlich ungünſtigen Zeit wie der gegenwärtigen, der kleine Geſchäftsmann ſeinen Betrieb dureh Energie, kaufmänniſches Wiſſen und reelles Geſchäftsgebaren nach vorwärts entwickeln kann. Aus beſcheidenſten Anfängen brachte der Inhaber der Firma, Herr Edwin Baum, ſein 1918 gegründetes Etagengeſchäft zu erfreulicher Blüte. 1921 als Ladengeſchäft ein⸗ gerichtet und 1923 ins Handelsregiſter eingetragen, machte die Ent⸗ wicklung der Firma auch eine Erweiterung der Laden⸗ und Werk⸗ ſtätte⸗Räume in jüngſter Zeit notwendig. Durch Umbau verfügt ſie heute über ein von Architekt Platen in freundlichen und geſchena⸗ nollen Formen ausgeführtes Ladenlokal mit drei geräumigen S fenſterauslagen. Die Firma Baum, die auf der diesjährigen? heiten⸗Ausſtellung in Leipzig mit der goldenen Medaille ora wurde, iſt heute in der Lage, allen an ſie zu ſkelkenden Anſprüchen ge⸗ recht zu werden. * Das Kafſee⸗ und Weinhaus„Paradeplatz“ hat en nachmittag nach gänzlicher Renovierung ſeine Pforten geöffnet. Die Architekten Marx u. Wagner, B. D.., haben durch den Umbau bewieſen, daß ſie im Sinne des Beſitzers Adolf Hog moderne aber doch gemüt⸗ liche Räume ſchaffen können. Wetter nachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetter ſtellen(.23 Uhr morgens). 2 Luft- Tem S 3 1 2 2 See · 8 222 Wind E böbe e ie S 78 8 t m um C. Ss Sees] Rich. Stärke 1 Wertheim 1591— 0 0 Königsſtuhlſ 563 65,90 12 20 1 SW leicht wolkig Karlsruhe 120 766,10 16 25 4 SW leicht wolkig Bad.⸗Bad 219 7658 15 25 12„leicht bedeckt 0% Villingen 780 6 24 13] KM leicht bedeckt 0,1 Feldbg. Hof 1275 16 5 S. halbe Badenweil. 2 28 1s SW Vebeckk 19 St. Blaſien 780 14 25 11 ſtill 75 ö Hüchenſchm. ö ö Wetterausſichten für l den 16. Juni 1929: Meiſt heiter und ſehr warm bei ſchwachen ſüdöſtlichen Winden, gegen Abend verbreitete Gewitter. Schluß des redaktionellen Teils Herausgeber Drucker und Verleger Druckerei Dr. 5 Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim. E 6 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredatteur Kurt Fiſchet— Verantwortl. Redakteure Für Polſtit H. A. Meißner euilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales; Richard Schönfelder— port und Vermischtes Willy Müller— Handelsteil: t. B. Franz Kircher— Gericht Lund alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Jakob FFaude, ſämtliche in Mannheim Seite. Nr. 272 1 eb Mäunhetmer gelung(ubenb⸗Ausgabe) Sams tag, den 15. Juni 1929 1 2 4 Wie Köhl durch eine Motorpanne gerettet wurde Es iſt bisher in der breiten Oeffentlichkeit wenig bekannt, daß der Bezwinger des Ozeans von Oſt nach Weſt, Dr. Köhl, bei den erſten Vorbereitungen zum Ozeanflug um ein Haar durch Benzol⸗ Vergiftung ums Leben gekommen wäre und nur— ſo paradox das klingt— einem Ausſetzen des Motors der„Bremen“, alſo dem zufälligen Zuſammentreffen zweier Motorpannen ſeine Rettung verdankt. Davon erzählte Köhl in ſeiner launigen Art in einem Vortrag, den er auf Einladung des Bayeriſchen Kriegerbundes in Ludwigshafen am Rhein hielt und der auch deshalb bemerkenswert war, weil er der erſte Vortrag Köhls im beſetzten Gebiet, in der Pfalz, war, aus der ſein Vater ſtammt und wo heute noch zahlreiche Verwandte Köhls anſäſſig ſind. Als in der Nacht, in der man auf dem Flugplatz Tempelhof in Berlin auf das Eintreffen des Ozeanfliegers Chamberlin wartete, von Köhl der Entſchluß gefaßt worden war, den Ozean in Richtung Oſt-WWeſt auf einem deutſchen Flugzeug zu über⸗ fliegen und damit den Anteil Deutſchlands und der deutſchen Flugzeuginduſtrie an der Bezwingung des Ozeans zu ſichern, begab ſich Köhl, nachdem die Finanzierung geſichert war, nach Deſſau, um mit den Junkerswerken über den Ankauf von zwei Flugzeugen, der„Bremen“ und der„Europa“ zu ver⸗ handeln. Zur gleichen Zeit war Freiherr v. Hünefeld mit derſelben Abſicht nach Deſſau gekommen, ohne jedoch von den Plänen Köhls etwas zu wiſſen. Nachdem beide übereingekom⸗ men waren, das Wagnis gemeinſam zu unternehmen und 2 Die er nl N ſte gemauerte Plaſtik Der Hamburger Architekt Fr. Höger, der in den letzten Jahren in die vorderſte Reihe unſrer Architekten rückte, hat für den Rathaus⸗Neubau in Rüſtringen eine Löwen⸗ plaſtük geſchaffen, die aus Oldenburger Klinkern ge⸗ mauert iſt. während einige Stellen durch leichte Goldglaſur betont ſind. Dieſe erſte gemauerte Plaſtik wird vielleicht auf dem Gebiet der dekorativen Architektur epochemachend ſein. treue Freundſchaft geſchloſſen hatten, begannen ſofort in Deſſau die Vorbereitungen zu dem Ozeanflug, die vor allem darin beſtanden, die Tragkraft des gewählten Brementyps zu erproben und die Höchſtbelaſtungsgrenze feſtzuſtellen, da nach den Berechnungen der Flieger jedes Flugzeug eine Zuladung von 2800 Kilo, die in der Hauptſache aus Brennſtoff beſtand, tragen mußte, bei einem Eigengewicht von nur 1400 Kilo. Zur Durchführung dieſer lebensgefährlichen Verſuche, die in der Hauptſache das Verdienſt des Junkers⸗Fliegers Lohſe ſind, wurden in der Kabine Waſſerſäcke aufgehängt, die mit Waſſer gefüllt wurden, deſſen Menge bei jedem Flug erhöht wurde, um auf dieſe Weiſe ſchließlich die Höchbelaſtungsgrenze feſtzuſtellen. Jedes⸗ mal, wenn der Start mit dem ſchwerbelaſteten Flugzeug auf der betonierten Startbahn der Junkerswerke geglückt war, wurde vor dem Landen das Waſſer in der Luft abgelaſſen, da es mit der ſchweren Waſſerzuladung nicht möglich geweſen wäre, ohne Bruch zu landen. Wie ſich ſpäter gezeigt hat, als beim erſten Verſuch der Ozeanüberquerung im Auguſt 1927 die„Europa“ wegen ſchlechten Wetters über der Nordſee nach verhältnismäßig kurzer Flugdauer umkehren mußte und in⸗ folge ihrer ſchweren Belaſtung bei der Landung in Bremen zertrümmert wurde, während es der nach einem 22 ⸗Stun⸗ denflug ebenfalls zurückgekehrten„Bremen“ gelang, heil auf dem Flugplatz Deſſau zu landen, da ſie infolge des größeren Brennſtoffverbrauchs nicht mehr ſo ſchwer belaſtet war als die „Europa“. Als Abſchluß der Probebelaſtungsflüge und als General⸗ probe für den Ozeanflug wurde im Auguſt 27 von der Europa und der Bremen ein Angriff auf den bisher von den Ameri⸗ kanern gehaltenen Dauerflugweltrekord unternommen. Wäh⸗ vond es bekanntlich der Europa glückte, dieſen Rekord den Amerikanern durch einen 52⸗Stundenflug zu entreißen, war die von Lohſe und Köhl geſteuerte Bremen von Pech verfolgt. Nach dreiſtündigem Flug fiel ein Magnet des Motors aus. Da eine Fortſetzung des Fluges mit nur einem Magnet aus⸗ ſichtslos war, entſchloßen ſich die beiden Flieger, den Flug ab⸗ zubrechen. Um das Flugzeug für die Landung zu erleichtern, begab ſich Köhl in die Kabine und ließ den Brennſtoff ab, während Lohſe die Maſchine ſteuerte. Aber was bei zahl⸗ reichen Probeflügen mit dem Ablaſſen des Waſſers auspro⸗ biert worden war, gelang nicht mit dem Benzol. Der Brenn⸗ ſtoff wurde beim Ablaſſen wohl infolge des ſtarken Luftdruckes zum Teil in die Kabine gedrückt und überſtrömte Köhl, der der ſehr bald merkte, daß die ſich entwickelnden Benzoldämpfe zum Führerſitz vordrangen. Mit jeder Sekunde wuchs die Gefahr, daß der nichtsahnende Lohſe durch die Benzolgaſe betäubt werde und daß die Gaſe an den Funken des Motors ſich entzündeten und eine Exploſton das Flugzeug vernichtete. Köhl kounte ſeinen Kameraden nicht mehr warnen, da er, von den Benzolgaſen betäubt, bewußtlos in der Kabine zwiſchen den Tauks zuſammengebrochen war, ohne daß Lohſe am Füthrerſitz von dem Vorgang etwas ge⸗ merkt hatte. In dieſem kritiſchen Augenblick fraß ſich ein Ventil des Motors feſt, der Motor ſtand mit einem Ruck ſtill und Lohſe mußte ſchleunigſt im Gleitfluge landen. Die Lan⸗ dung glückte und jetzt erſt fand man in der Kabine den be⸗ wußtloſen Köhl. Es war allerhöchſte Zeit, daß er aus den Benzoldämpſen an die friſche Luft gebracht wurde. Er wurde ſofort ins Deſſauer Krankenhaus gebracht und konnte erſt nach einigen Stunden ins Leben zurückgerufen werden. Es dauerte mehrere Tage, bis ſich Köhl von den Folgen dieſes Unfalles erholt hatte, der nur durch die zufällige Verkettung zweier Motorpannen ſo glimpflich abgelaufen war. Auch bei dieſem Fluge und bei dieſer Belaſtung hatten ſich die hervorragenden Flugeigenſchaften des Brementyps glän⸗ zend bewährt, der beſonders bei richtiger Verteilung der Zu⸗ ladung eine ſo große Eigenſtabilität hat, daß das Flugzeug wie ein Luftſchiff ſtundenlang in der Luft fliegt, auch wenn der Führer Hände und Füße von der Steuerung wegnimmt. Bei entſprechender Einſtellung der Verbindungsklappen macht das Flugzeug etwa eine halbe Stunde lang ſtets die gleiche Kurve. Dieſe hervorragenden Flugeigenſchaften, die die un⸗ eingeſchränkte Anerkennung der ausländiſchen Flugzeugführer fanden, haben den Brementyp auch befähigt, jetzt den Höhen⸗ flugweltrekord zu brechen und ſeine große Eigenſtabilität hat dem Piloten Neuenhofen das Leben gerettet als bei dem erſten Verſuch in 11000 Meter Höhe der Sauerſtoffzu⸗ fuhr⸗Schlauch riß und der Flieger in der dünnen Luft ſofort das Bewußtſein verlor. Durch eine beſondere Vorrichtung wurde bei Unterbrechung der Sauerſtoffzufuhr der Motor automatiſch ausgeſchaltet und das Flugzeug ging von ſelbſt im Gleitflug führerlos herab. Erſt in 4000 Meter Höhe er⸗ wachte Neuenhofer aus ſeiner Bewußtloſigkeit und konnte die Steuerung wieder bedienen. Das Flugzeug wäre jedoch— das iſt die Auffaſſung Köhls— dank ſeiner großen Eigen⸗ ſtabilität auch dann gelandet, ohne abzuſtürzen, wenn es führerlos geblieben wäre. Die Praxis hat ſomit die vor dem Ozeanflug vielfach geäußerte Auffaſſung berufener und un⸗ berufener Fachleute widerlegt, daß der Brementyp als Tief⸗ decker wegen zu geringer Eigenſtabilttät nicht für einen Ozeanflug geeignet ſei. eee Belgien Ein belgiſcher Prinz wegen Wahleuthaltung beſtraft Prinz Karl von Belgien, Graf von Flandern, der zweite Sohn des belgiſchen Königs, muß eine Strafe von 100 Frances zahlen, weil er am vorigen Sonntag bei den belgiſchen Provinzialwahlen ſeine Stimme nicht abgegeben hat. In Belgien beſteht die geſetzliche Wahlpflicht, ſowohl für die Parlaments⸗ wie für die Provinzialwahlen. Die Wahllokale ſollten in dieſem Falle von acht Uhr früh bis ein Uhr nach⸗ mittags geöffnet ſein. Die Behörde führt Aufſicht über die Wahlliſten und jeder, der ſein Wahlrecht nicht ausübt, verfällt ohne weiteres einer Geldſtrafe. Infolge dieſes Zwanges herrſcht an ſchönen Wahlſonntagen ein ſtarker Andrang, da jeder ſo früh wie möglich ſeiner Pflicht ledig ſein will, um den Sonntag für Ausflugszwecke voll auszunützen. Auch Prinz Karl hatte an dieſem Sonntag die Abſicht, ſeine Freiheit auf dem Lande zuzubringen. Ex erſchien deshalb pünktlich um acht Uhr vor dem Wahllokal, das aber noch geſchloſſen war. Es hatte ſich bereits eine lange Reihe von Wählern angeſam⸗ melt, die auf die Oeffnung warteten. Der Prinz nahm zu⸗ nächſt ſeinen Platz in der Reihe ein, verzog ſich aber nach viertelſtündigem Anſtehen, nachdem er einen Proteſt gegen die verſpätete Oeffnung des Lokals zu Protokoll gegeben hatte. Er wurde trotzdem in Strafe genommen. Die belgiſchen Blät⸗ ter ſtellen ſich auf ſeine Seite und erklären, der Prinz habe der Wahlbehörde eine wohlverdiente Lehre erteilt. Italien Strenge italieniſche Badevorſchriften Der Polizeipräſident von Genua hat im Hinblick auf die bevorſtehende Eröffnung der Badezeit ſtrenge Vorſchriften über die Bekleidung der Badegäſte erlaſſen. Unzureichende und enganliegende Badeanzüge ſind verboten. Die Ver⸗ fügung unterſagt ferner den männlichen und weiblichen Badegäſten, in geſchloſſenen Tanzräumen, in Hotelhallen oder auf öffentlich zugänglichen Plätzen im Badeanzug oder un Schlafanzug zu erſcheinen. Die ausländiſchen Badegüſte, die in Genua ankommen, ſind von der Verordnung nicht ſehr erbaut. Dies gilt namentlich von den Frauen. Der Polizei⸗ präſident hat ſich aber zu dem Verbot entſchloſſen, weil es in der vorjährigen Badezeit wiederholt zu ärgerlichen Auftritien gekommen iſt, als die Polizei gegen unzureichend gekleidete weibliche Badegäſte in der Oeffentlichkeit einſchreiten maßte. Die gleiche Verordnung wird vorausſichtlich für die ganze italteniſche Riviera und für den Lido von Venedig in Kraft geſetzt werden. England Entdeckung eines wertvollen Gemäldes Eine Engländerin ſah in der engliſchen Stadt Herne Bay im Jahre 1917 in einem Trödlerladen ein Gemälde, das ihr wegen der Schönheit der Augen ſehr gefiel. Nach kurzem Handeln erwarb ſie das Bild für einige Pfund. Neuerdings iſt durch fachmänniſche Unterſuchung feſtgeſtellt worden, daß es ſich um einen„Romney“, d. h. um das Werk eines berühmten engliſchen Malers handelt, das ſchätzungsweiſe einen Wert von einer halben Million beſitzt. Spanien Der Held des Stierkampfes In der ſpaniſchen Stadt Sevilla hat ein Amerikaner namens Sydney Franklin, der zum Beſuch der Ausſtellung dort weilt, die Herzen der Bevölkerung im Sturme erobert. Im Vertrauen auf ſeine Erfahrungen als„Cowboy“ erbot ſich Franklin, ohne weitere Vorbereitungen die Rolle eines Stier⸗ kämpfers in der Arena zu übernehmen. Er wurde auch zuge⸗ laſſen und trat bei dem letzten Kampfſpiel dem wütenden Stier gegenüber. 10 000 Menſchen wohnten dem Schauſpiel bei, von dem ſie ſich einen außergewöhnlichen Genuß ver⸗ ſprachen. Der Amerikaner übertraf alle Erwartungen. Er bekämpfte den Stier meiſterhaft und ſteckte ihn ſchließlich mit einem Lanzenſtich tot zu Boden. Als er den zweiten Stier in derſelben Weiſe„erledigte“, kannte der Jubel der Menge keine Grenzen mehr. Franklin wurde auf die Schultern ge⸗ hoben und in der Arena im Triumph umhergetragen. Keinem ſpaniſchen Matadoren ſind bisher in Sevilla ſolche Ehren be⸗ reitet worden. Der Amerikaner hat bereits eine Reihe von Angeboten erhalten, den Stierkampf als Beruf zu ergreifen. 1 in Blick über die Welt Polen Zweimal geſtorben und begraben Im Juli 1928 wurde bei Warſchau eine Leiche im Bade⸗ anzug aus der Weichſel gefiſcht. Der Kaufmann Rosbart er⸗ kannte die Leiche als die ſeines 20jährigen Sohnes Foſef und übergab den Körper einer Beerdigungsgeſellſchaft zur Bei⸗ ſetzung; auch ein Grabſtein wurde geſetzt. Zum größten Erſtaunen der Hinterbliebenen erſchien kurz darauf der als tot beweinte und begrabene Joſ. Rosbart im Elternhauſe und erklärte, daß er bei Freunden in Poſen einige Zeit zugebracht habe. Vor einigen Tagen begann der zweite Akt dieſer merk⸗ würdigen Geſchichte. Der wieder aufgelebte Joſef Rosbart ſtarb plötzlich an Darmverſchlingung in der Wohnung ſeiner Eltern. Der Vater eilte zur Beſtattungsgeſellſchaft, die ſich weigerte, die Beiſetzung zu übernehmen, da Joſef Rosbart be⸗ reits beerdigt ſei, und man nicht ein und dieſelbe Perſon zwei⸗ mal beerdigen und dies beglaubigen laſſen könne. Endlich einigten ſich Eltern und Behörden auf folgende Eintragung: „Joſef Rosbart iſt nach ſeinem Ableben zurückgekehrt und zum zweiten Male geſtorben.“ Auf dem Kirchhof wird nun ein zweiter Leichenſtein für den wiederholt Verſchiedenen geſetzt werden. Ein deutſcher Heldenfriedhof in Zürich Für die mehr als 600 in Zürich und Umgebung anſäſſigen Deutſchen, die im Weltkrieg fielen, wurde auf dem Züricher Zentralfriedhof ein deutſcher Heldenfriedhof geſchaffen und ein Gedenkſtern felerlich enthüllt, der die Inſchrift trägt: „Zum Gedächtnis der im Weltkrieg gefallenen Deutſchen aus Zürich und Umgebung.“ Rußland Ruſſiſche Profeſſoren vor dem Studentengericht Die Sowjetregierung hat beſchloſſen, den Lehrkörper der ruſſiſchen Univerſitäten einer ſtrengen Prüfung zu anter⸗ ziehen. Dabei kommt es vor allem darauf an, ob die Profeſ⸗ ſoren geſinnungstüchtige Anhänger der Sowfetherrſchaft ſind. Das Prüfungsgericht beſteht aus Studenten, die ſelbſtver⸗ ſtändlich erprobte kommuniſtiſche Vorkämpfer ſein müſſen Die⸗ ſer Tage hat die„Säuberungsaktion“ mit der mediziniſchen Fakultät der Moskauer Univerſität ihren Anfang genom⸗ men. Das erſte Opfer war der in der wiſſenſchaftlichen Welt bekannte Profeſſor Dimitri Pletnjew, ein Spezialiſt für Herzkrankheiten, der den Lehrſtuhl für innere Medizin beklei⸗ dete. Das Studentengericht kam zu dem Schluß, daß der Profeſſor ſeines Lehrſtuhls unwürdig ſei, weil er aus ſeiner Privatpraxis ein erhebliches Einkommen beziehe. Außerdem wurde bei ihm die aktive Teilnahme an der kommuniſtiſchen Parteitätigkeit vermißt, wenn man ihm auch eine Bekämpfung der Sowjetregierung nicht zum Vorwurf machen konnte. Drei weitere Profeſſoren konnten vor dem Studentengericht nicht beſtehen, darunter einer, weil er in ſeinen Vorleſungen„ver⸗ ſteckte Witze“ über die Sowjetregierung machte, ein anderer, well er es wagte, Bibelverſe zu zitieren. Amerika Ein Attentat im Gerichtsſaal In einer Gerichtsverhandlung in Wayne in dem nord⸗ amerikaniſchen Staate Detroit erlebte der Richter Frederick Lamb eine peinliche halbe Stunde. Es handelte ſich um einen Zivilprozeß, in dem der Richter gegen einen gewiſſen Roy Wynkvop eine ungünſtige Entſchetdung fällte, Wyn⸗ kvop, der erſt vor einem Vierteljahre aus einer Irrenheil⸗ anſtalt entlaſſen worden iſt, geriet in fürchterliche Wut. Er zog zwei Revolver aus der Taſche, richtete ſie auf den Rich⸗ ter und drohte zu ſchießen, wenn nicht ſofort ein von ihm vor⸗ gelegtes Schriftſtück unterzeichnet werde. Die Lage war ſehr gefährlich, denn man hatte es offenbar mit einem Wahnſinni⸗ gen zu tun. Der Gerichtsdiener entfernte ſich mit der Be⸗ merkung, er wolle die nötigen Papiere mit der Unterſchrift beſorgen. Seine Abſicht war, die Polizei zu alarmieren. Währenddeſſen blieb der Richter ruhig auf ſeinem Poſten. Er nahm Briefpapier zur Hand und ſchrieb ſeiner Frau einen Brief. Eine halbe Stunde verging, in der die Revolver un⸗ verwandt auf den Richter gerichtet waren. Schließlich erſchien die Polizei. Sie warf ſofort nach der Oeffnung der Türe Tränengasbomben in den Gerichtsſaal. Wynkvop ſuchte das Freie zu gewinnen und ſchoß dabei wiederholt auf die Pyli⸗ zei, die das Feuer erwiderte und ihn am Arm verwundete, Der Attentäter konnte dann gefeſſelt werden. Der Richter wurde ſelbſt ein Opfer der Gasbomben, erholte ſich aber raſch wieder und konnte zum nächſten Falle übergehen. Schluß des redaktionellen Teils 0 9 3 1* 1 Samstag, den 18. Juni 1929 Nene Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 272 . 2. p p. 8 N 3 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗— Wir suchen Jan dnefe zur Bearbeitung der Bäcker- und Folonialwarenkundschaft in Mannheim und Umgebung FTllehtige Nerren 9 können unsere Fragebogen anfordern. Vereinigte Margarine- Werke Lang& Söhne, Salb& Wohl, Nürnberg vorm. Hchæ · Bess. pens. kaufmänn. Beamter mit gut. Beziehungen zu Induſtrie und Handel findet lohnen⸗ den Nebenverdienſt b. ſerlöſer Firma. Keine Verſicherung. 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Er war einer geworden, tüchtig, entſchieden, rückſichtslos, wo's not tat, dabei geradeaus und auch von empfänglichem Herzen. Letzteres ſollte ſich gleich zeigen. Als Ted in ſeinen kleinen Wagen geſtiegen war und eben abfahren wollte, kreuzte vor dem Kühler des Wagens eine Dame die Straße. Er hupte. Sie ſah etwas erſchrocken auf, ihm gerade ins Geſicht. Dann war ſie ſchon auf dem Fuß⸗ ſteig und ging eilig weiter. Ted hätte jetzt abfahren können. Er tat es nicht. Er ſah der Dame nach, die eilig und ſchein⸗ bar ohne Sinn für den köſtlichen Frühlingsmorgen die un⸗ belebte Seitenſtraße entlang ging. Ted hatte nur einen Augenblick in ihr Geſicht geſehen, in ihre Augen hinein. Aber es war einer jener ſeltenen Augenblicke, in denen das Schickſal Blitze in Herzen ſchleudert, mag man ſich noch ſo ſehr dagegen ſträuben. Ted ſträubte ſich nicht. Er ließ den Blitz willig durch ſeinen ganzen Körper zucken. Dann ſagte er, ohne den Blick von der davoneilenden ſeinem Chauffeur:„Fahren Sie ins Stieg aus und folgte mit Dame zu wenden, zu Geſchäft voraus. Ich komme nach.“ langen Schritten der Unbekannten. Keinem Menſchen ſonſt wäre vielleicht die Dame aufgefal⸗ len. Am wenigſten einem Herrn, der etwas auf äußere Ele⸗ ganz gibt. Und indem Ted in geringem Abſtand hinter der mit äußerſter Beſcheidenheit und faſt altmodiſch gekleideten Geſtalt herſchritt, dachte er verwundert: Was denn? Was iſt denn los? Wie komme ich dazu, einem Mädchen zu folgen, von denen dreizehn auf ein Dutzend gehen?— Wie? War es tat⸗ ſächlich ihr Geſicht, waren es die Augen... War ihr Ge⸗ ſicht wirklich... ſo.. ja, ich finde gar keinen Ausdruck für dieſes helle, feine, kluge und beherrſchte Geſicht, das ich in dem kurzen Augenblick geſehen habe. Ich muß es noch einmal ſehen, um mir zu beweiſen, daß ich recht daran tat, zum erſten⸗ mal in meinem Leben eine Frau dem Geſchäft voranzuſtellen. N 9 8 Stat Karien. e 5. 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Er ließ ſie wieder vor⸗ ausgehen, ſammelte, ſtraffte, räuſperte ſich, war dicht hinter ihr und— dann bog ſie in ein Haus ein und entſchwand. Ted blieb verdutzt, bereits die Hand an der Hutkrempe, ſtehen. Er ſah die Tür an, hinter der ſie verſchwunden war. Auf der Glasſcheibe bildeten kleine Goldbuchſtaben die Fir⸗ mierung: Anſelm Wendelſtein, Antiquitäten. Ted trat an das einzige Schaufenſter des Geſchäfts und ſpähte durch das Kun⸗ terbunt der Auslagen in das Ladeninnere. Da ſtand die Dame, wickelte einen Gegenſtand aus, den ſie mit zögernden Händen dem Händler gab. Dabei ſprach ſie ſtockend mit nie⸗ dergeſchlagenen Augen, während der Händler eifrig geſtiku⸗ lierte. Dann legte er ſeine Hand auf ihre ſchmale Schulter und redete wie tröſtend auf ſie ein.— Ted war ein guter Be⸗ obachter, der im Umgang mit allen Sorten von Menſchen ſeine Studien gemacht hatte. Er erriet den Sinn der kleinen Szene da drinnen: die beſcheiden gekleidete junge Dame ſchien in Not zu ſein. Sie war gezwungen, dem Händler einen koſt⸗ baren Gegenſtand zu verkaufen. Jetzt verſchwanden die beiden im Hintergrund des Ge⸗ ſchäftes— der Kauf war wohl abgeſchloſſen. Nach einer Weile kam die Dame wieder heraus, ohne das kleine Paket, das vorhin Ted nicht weiter aufgefallen war. Ihr Blick fiel zufällig auf ihn. Sie zuckte ein wenig zuſammen. Ihr leicht verwundertes Auge ſchien zu fragen: Biſt du das von vorhin? Biſt du mir gefolgt?— Dann wendete ſie ſich raſch ab und ging noch haſtiger, als ſie vorhin gekommen war, die Straße zurück. Faſt ſah es aus, als fliehe ſie. Ted ſah ihr unentſchloſſen nach. Dann wendete er ſich um und trat in den Laden. Nach einer Minute hielt er in der Hand, was die Dame verkauft hatte: zwei goldgefaßte kleine Emailleporträts. Er kaufte ſie zum erſten Preis, den der Händler verlangte, und erfuhr dann von dieſem, was er wiſſen wollte. Der Händler kannte die Dame und berichtete willig: Sie gehörte einer alten achtbaren und ehemals wohlhabenden Fa⸗ milie an, die indes heute zu jenen verſchämten und gedemü⸗ tigten Armen zählte, welche eine der ergreifendſten Erſchei⸗ nung der Nachkriegszeit bilden. Arme, die verſteckt und faſt menſchenſcheu ihr Daſein friſten. Sie ſind zu ſtolz, um Al⸗ und dann— —— moſen zu nehmen, und wurzeln zu ſehr in der alten Zeit, um tatkräftig und mit Geſchick in die neue eingreifen zu können. Alles, was ſie beſitzen, iſt ihr Glaube an die eigene makel⸗ loſe Vergangenheit und die Hoffnung, daß nach dem Trüben wieder das Helle kommt.— Eher als daß ſie fremde Hilfe annehmen, entäußern ſie ſich des Letzten und Teuerſten. So war heute die junge Dame zum fünften Male bei dem Händ⸗ ler erſchienen, um ihm eine alte Familienreliquie zu ver⸗ kaufen. Ted, erſchüttert von dem Bild, das ihm da entworfen worden war, verließ den Laden. Ziellos weitergehend über⸗ legte er, wie er in dieſem Falle helfen könne. Der Gedanke, der ihn vorhin beinahe dazu getrieben hatte, die Unbekannte anzusprechen, der Gedanke, wie ſie ſich wohl als ſeine Freun⸗ din ausnehmen würde, ließ ihn jetzt erröten. Nein, das war keine leichtfertige Puppe, die man um teures Geld einklei⸗ dete, um ſich mit ihr als Freundin beneiden und bewundern zu laſſen. Vor einem Blumengeſchäft ſtockte er. Dann trat er ein und beſtellte⸗ einen Strauß prächtiger Roſen. Mitten in die Blüten ſteckte er die beiden Emaillebildchen und ſchickte das Ganze ohne Karte, ohne eine Erklärung der Unbekannten, deren Anſchrift er von dem Händler erfahren hatte. Dann endlich begab er ſich in ſein Geſchäft, zufrieden wie einer, der eine gute Tat getan.— Ted lernte die Unbekannte kennen. Auf die einfachſte und natürlichſte Weiſe: er ſuchte ſie in ihrer Wohnung auf, bei ihrer Mutter. Die beiden Damen verhielten ſich anfangs abweiſend, kühl, etwas mißtrauiſch. Als er ſagte, er halte es für ein Verbrechen, wenn alter Familienbeſitz in gleichgültige Hände komme, wußten ſie, wer er war. Doch die prüfende Kühle blieb. Nur die Augen der Tochter ſprachen, fragten neugierig, was der Mund ſich nicht traute. Ted konnte furchtbar zäh ſein, wenn er ein Ziel hatte. Auch war er geſchickt und menſchenkundig genug, um in die Herzen der Damen vorzudringen. Nach und nach gab ſelbſt die Mutter ihre Zurückhaltung auf. Eines Tages— Monate waren vergangen— ſagte Helge zu ihm:„Ted, nun muß ich Dir es doch ſagen. Damals, als ich Dich zum erſtenmal ſah— weißt Du, Du ſaßeſt im Wagen und wollteſt gerade abfahren und Du ſahſt mich an— da, in jenem Augenblick lief es wie ein Blitz durch meinen ganzen Körper. Ich mußte mich gewaltig zuſammennehmen, ſo zit⸗ terte ich innerlich.“ „Ach, Helge! Genau ſo erging es mir. Als ich Dich ſah, da mußte ich ausſteigen. Mußte einfach. Mußte Dir folgen.“ „Wie merkwürdig! Und ich wünſchte es. Ahnte es ſogar.“ „Und wenn ich Dich angeſprochen hätte, Helge?“ „Ach Ted, wie gut, daß Du es nicht getan haſt! Ich glaube, ich hätte Dich in meinem törichten Stolz abgewieſen, dann wären wir wohl nie zuſammengekommen.“ Zwangs versteigerung Montag, den 17. Juni 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 1 Elektro⸗Motor, 3 Gram⸗ mophone mit Schallplatten, 1 Standuhr, eine kompl. Kücheneinrichtung u. verſchied. Möbel. Mannheim, den 15. Juni 1929. 7004 Spreng, Gerichtsvollzieher⸗Sty. i nußb. poſtert. Büfett 55 r Inußb poliert. Kredenz vo r. gedieg. Qualitätsarbeit, hochglanz pol. Unterbau, links 2 Silberkaſten, Oberteil fämtliche Gläſer Kriſtall facett M 100 9 moderne Form, zuſammen. 78 Möbelhaus Schmidt, E 3. 2 gegenüber Metzger& Oppenheimer 7 5 ſchöpft aus dem nie verſagenden Jungbrunnen der harmoniſchen Verbundenheit von Leih und Seele. 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