1170 Ka 1—— 8„ „ 2 I er ien en ieee ee eee eee 1 een — I! * 0 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. enderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Rach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E56, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 129/½11 Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, chwetzingerſtr. 10/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Au Mittag⸗ Ausgabe 4. Nr. 275— 140. Jahrgang Anzeigenpreise nach Tarif, bei 1 90 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Sie reflektiert aber, gewitzigt durch die ſchlechten Erfahrungen des Reiches, nur auf eine langfriſtige Anleihe. Bisher hat es jedoch an einem befriedigenden Angebot gefehlt. Der Geldbedarf der Reichsbahn wird auf 400 Mill./ geſchätzt. Doch dürfte ſich die geplante Anleihe auf 250 Mill. im Höchſtfalle beſchränken. Verkagung. der Reform der Arbeitsloſenverſicherung Berlin, 18. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Reform der Arbeitsloſenverſicherung wird, wie nunmehr feſt⸗ ſteht, den Reichstag in der heutigen Sommertagung nun doch nicht mehr beſchäftigen. In der geſtrigen Miniſterrats⸗ ſitzung hat ſich eine Einigung über dieſen Punkt, wie zu be⸗ fürchten war, nicht erzielen laſſen. Hingegen hat ſich das Kabinett dafür entſchteden, daß die agrarpolitiſchen An⸗ träge unter allen Umſtänden zwiſchen der zweiten und dritten Wir haben DLeſung des Etats nicht erledigt werden ſollen. Grund anzunehmen, daß ſich daraus auch Folgen für unſere Gabe rg 0 blick Feen rden Aber der deutſchen Landwirtſchaft dürfte unter allen Umſtänden geholfen werden, wofür ſie doch wohl dem Reichsernährungsminiſter zu danken haben wird. * Nach der Magdeburger Parole und vollends nach der Hal⸗ tung, die die Sozialdemokraten während der letzten inter⸗ fraktionellen Beſprechungen eingenommen haben, kommt der geſtrige Beſchluß des Reichskabinetts, die Arbeitsloſenver⸗ ſicherungsreform auf den Herbſt zu vertagen, nicht ſonderlich überraſchend. Immerhin: in verantwortungsbewußten par⸗ lamentariſchen Kreiſen hat man doch bis zuletzt noch die ſchwache Hoffnung gehegt, es würde ſich erreichen laſſen, daß wenigſtens die augenfälligſten Mißſtände noch vor der Som⸗ merpauſe auf geſetzgeberiſchem Wege abgeſtellt werden könn⸗ ten. Leider iſt dieſe Erwartung nicht in Erfüllung gegangen. Die Sozialdemokraten haben die Drohung, die der„Vor⸗ wärts“ während der letzten Tage in immer brüskerem Tone wiederholte, wahr gemacht. Ohne Beitragserhöhung der angeſpannten Kaſſenlage demokratiſchen Miniſtern in der geſtrigen Kabinettsſitzung vertreten worden. Damit aber war das Schickſal der Arbeits⸗ loſenverſicherungsreform, auch der kleinen, vorderhand be⸗ ſiegelt. Der„Vorwärts“ nimmt von dieſem betrüblichen Ergeb⸗ nis ohne jegliche Randbemerkung Kenntnis. Außerordentlich ſcharfe Töne ſchlägt die„D. A..“ an, die den Beſchluß als eine politiſche Bankrotterklärung bezeichnet, im übrigen aber der Ueberzeugung iſt, daß die Ver⸗ hältniſſe ſich ſtärker erweiſen und alle Verſchleppungskünſte der Sozialdemokratie, die Reform, da ſie eine unabwendbare Notwendigkeit ſei, ſchließlich doch nicht werde verhindern können. In der Tat verſtärkt das Bild, das eben erſt der Präſi⸗ dent der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung, Dr. Syrup, auf dem preußiſchen Land⸗ gemeindetag Weſt in Koblenz von der Finanzlage des In⸗ ſtituts entrollte, den Eindruck, daß, wenn auch die Sommer⸗ monate eine gewiſſe Beſſerung mit ſich bringen werden, die Dinge doch einer Kataſtrophe entgegentreiben. Präſident Syrup trat vor allem auch der Auffaſſung entgegen, als könnte durch foreierte Notſtandsarbeiten eine Sanierung erzielt werden. Seine Feſtſtellung, daß insgeſamt in der Zeit⸗ ſpanne vom 1. April 1928 bis zum 31. März 1929 die ungeheuer⸗ liche Summe von 1/ Milliarden Mark für die Durch⸗ führung der Aufgaben der Reichsanſtalt aufgewendet wurde, ſpricht Bände. Man ſetzt jetzt die Hoffnung auf den von der Reichsregierung einberufenen Sachverſtändigenausſchuß. Es iſt zu hoffen, daß er, wie das ja auch im Reichsrat dringend ge⸗ fordert worden iſt, mit größter Beſchleunigung ſeine Erhebun⸗ gen durchführt, die dann die Grundlage für die Reform lie⸗ auch die Sozialdemokraten zwangsläufig werden überein müſſen. 5 keine Reformen— dieſe Formel iſt auch von den ſozial⸗ Drei Paſſagiere lol f Auf dem Wege von Croydon nach Calais iſt am Montag mittag ein von dem Flieger Brailly geſteuertes Perſonenflug⸗ zeug mit 11 Paſſagieren und 200 Kilogramm Poſt an Bord auf der Höhe von Dungeneß ins Meer ge⸗ ſt it r zt. * London, 18. Juni.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Erſt am ſpäten Abend wurde in London der volle Umfang des furchtbaren Flugzeugunglücks bekannt. Das Wrack des Luftexpreß London—Paris„City of Ottawa“ wurde bei An⸗ bruch der Dunkelheit in völlig zerſplittertem Zu⸗ ſtande bei Dungeneß in der Nähe der Stadt Rye an Land geſchafft und verankert. Die Urſachen des Unglücks ſind bisher noch immer nicht bekannt. Es ſcheint, daß ein Ma⸗ ſchinendefekt ſich ſehr plötzlich entwickelt hat, der den Piloten zur Umkehr zwang. Der Flugzeugführer teilte der Station Croydon noch nach der Entſtehung des Defektes drahtlos mit, daß er bei Dungeneß niederzugehen beabſichtige. Unmittelbar darauf war er jedoch offenbar gezwungen, einen Landungsverſuch in dem Waſſer zu machen. Er ging aber 50 Meter entfernt bei einem kleinen belgiſchen Fiſchdampfer nieder. Die Maſchine überſchlug ſich bei der La n⸗ dung. Sieben Paſſagiere wurden durch das ſchwere Gepäck, das ſich im Laderaum befand, in der Kabine lebend be⸗ graben. Vier Paſſagiere ſowie der Führer und der Mon⸗ teur des Flugzeuges konnten durch Löcher, die ſie in die Sei⸗ ten der Maſchine ſchlugen, ins Freie gelangen. Bis zum ſpäten Abend waren von den ſieben verunglückten Perſonen nur vier aus der Kabine des Flugzeugs geborgen worden, drei weitere waren noch immer unter den ſchweren Jrachtſtücken begraben. Flugzeug⸗Kataſtrophe über dem Kanal Mit 11 Paſſagieren infolge Maſchinendefeltes ins Meer geſtürzt Frankreichs Nöte in Maroklo V Paris, 18. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Rabat wird berichtet, die Nachrichten über den Aufſtand der nicht unterworfenen Eingeborenen treffen äußerſt ſpärlich ein. Der Generalſtab hat Weiſung gegeben, ſtrenges Still⸗ ſchweigen über den weiteren Verlauf des Aufſtandes zu be⸗ wahren, doch glaubt man, daß die Situation immer noch ſehr ernſt iſt. Wenigſtens läßt der Umſtand darauf ſchließen, daß mit aller Dringlichkeit Verſtärkungen ab⸗ geſchickt werden. Es ſind zwei Kompanien mit Panzerwagen nach El Rich abgereiſt. Der Generalſtab der Spahis iſt mit der Eiſenbahn in die Nähe des Kampfgebietes gefahren. Fer⸗ ner verlautet, daß die 3. Kompanie des 3. Fremdenlegionär⸗ bataillons in die Kämpfe verwickelt worden iſt und bereits große Verluſte ſ erlitten hat. Die Paſſagiere waren größtenteils Urlauber aus den britiſchen Kolonien, die ihre Ferien in England ver⸗ lebten und zum Vergnügen nach Paris fliegen wollten. Die ſechs Geretteten wurden von dem belgiſchen Fiſcherdampfer aufgenommen und bald darauf auf das Lotſenboot aus Dun⸗ geneß herübergebracht, das die Hilfeſignale des Flugzeuges vernommen hatte und ſofort zu den Rettungsarbeiten her⸗ beikam.. Vericht eines geretteten Paſſagiers Einer der geretteten Paſſagiere, der Amerikaner Tad⸗ ham, erzählte einem Zeitungsreporter ſeine Erfahrungen wie folgt: Sie können ſich denken, in welcher Panik wir waren, als der Aexoplan niederging und mit einem lauten Krach auf das Waſſer aufſchlug. Die Paſſagiere waren ſämtlich auf dem Boden des Flugzeuges oder dort, wo ſie den Boden ver⸗ muteten, in einem einzigen Haufen zuſammengeſchüttelt. Männer und Frauen verſuchten ſchreiend ſchlagend aus der Anbeſchreiblichen Maſſe ſich frei zu machen, dann aber über⸗ ſchlug ſich das Flugzeug und ſchwere Gepäckſtücke, teilweiſe eiſenbeſchlagene Kiſten, ſchlugen auf das Knäuel der Meuſchen nieder. Wir waren völlig eingeſchloſſen und ich fand nur durch Zufall ein Werkzeug, mit dem ich mich frei machen und ſpäter ein Loch in die Wand der Kabine ſchlagen konnte. Dadurch gelangte ich ins Freie und half dann zwei Frauen, die hinter mir kamen, heraus. Wir arbeiteten mehr als zwei Stunden, um die unter den Kiſten begrabenen Paſſa⸗ giere frei zu bekommen, aber es war uu möglich. Die meiſten von ihnen müſſen ſofort tot geweſen ſein. Inzwiſchen drang auch das Waſſer in die Kabinen ein und da⸗ Mie ich über den Poungplan denke Von John Maynard Keynes Copyright by United Press. Nachdruck, auch im Auszug, verboten Zwei Gegenſtände, die man hätte getrennt hal⸗ ten müſſen, ſind bei den verzerrten Beratungen des Ausſchuſſes unlösbar ineinander verwebt worden: einerſeits die Feſt⸗ ſtellung der deutſchen Zahlungs fähigkeit und ander⸗ ſeits die Feſtſtellung der Min deſtſu m me, die unter Be⸗ rückſichtigung der Schulden der Alliierten an Amerika aus⸗ reichen würde, um eine annehmbare Verteilung des Er⸗ löſes zu erlauben. Der erſte Punkt war eine Angelegenheit fern ſollen, von deren Unaufſchiebbarkeit ſich bis ae ae 1 John Maynard Keynes für Sachverſtändige, der Diplomaten. Aber die Diplomatie hat natürlich wieder gegenüber den Sachverſtändigen die Oberhand aus dem einfachen Grunde behalten, daß nicht viel Material, das für Deutſchlands Zah⸗ lungsfähigkeit von Bedeutung geweſen wäre, an den Tag ge⸗ kommen war, ſeitdem die Sachverſtändigen des Dawes⸗Aus⸗ ſchuſſes ihre Arbeit getan hatten. Richtig iſt, daß auch heute wie vor fünf Jahren im allgemeinen der Eindruck vor⸗ herrſcht, daß die Dawes⸗Annuitäten etwas zu hoch ſind. Deutſchland hat bis jetzt gezahlt; deswegen ſteht nicht feſt, daß es nicht weiter zahlen kann. Aber es hat die notwendigen Ausfuühr⸗Ueberſchüſſe nicht entwickelt oder auch nur den An⸗ fang zu einer ſölchen Ausfuhrſteigerung gemacht; deshalb liegt kein Beweis dafür vor, daß es weiter zahlen kann. Es gibt nichts, was die früheren Verbündeten zwingen könnte, ihre Forderungen herabzumindern. Aber es gibt auch nichts, was Deutſchland überzeugen könnte, daß es dieſen Forderungen Genüge leiſten könne. Es liegt alſo nicht genügend Beweismaterial vor, um einen Sachverſtändigen zu veranlaſſen, ſeinen Ruf ohne Zau⸗ dern auf eine beſtimmte Ziffer feſtzulegen. Es gab indeſſen noch eine zweite Gleichung, die die Bewegungsfreiheit des Ausſchuſſes begrenzte. Die Verteilung der Einkünfte unter die Alliierten war vor mehreren Jahren durch den Ver⸗ teilungsſchlüſſel von Spa feſtgeſetzt worden. Großbritannien beharrte unbeugſam auf dem Standpunkt, daß die Quoten von Spa nicht zu ſeinen Ungunſten abgeändert werden dürften, wenn ſie ihm weniger eintrügen, als es auf Grund der Be⸗ ſtimmungen der Balfour⸗Note verlangen konnte. Von Deutſchlands Standpunkt aus geſehen, bedeutete die Herabſetzung einen Vorteil. Daneben gab es noch eine wet⸗ tere Erleichterung, die man ihm anbieten konnte. Die Durch⸗ ſchnittsjahresleiſtungen konnten ſo verteilt werden, daß ſie für die nächſte Zukunft niedriger und in den ſpäteren Jahren höher ſein würden. Das iſt ein charakteriſtiſches Merk⸗ zeichen für alle Reparationsabkommen geweſen. So wird Deutſchland nach dem Moungſchen Zahlungsplan im nächſten Jahre nur zwei Drittel von dem zahlen, was es auf Grund des Dawes⸗Planes zu zahlen haben würde. So weit, ſo gut. Aber Deutſchland konnte nicht erwarten, dieſe Herabminde⸗ rung als Geſchenk ohne Gegenleiſtung zu erhalten. Welche Gegenleiſtungen konnten die Alliierten von Deutſchland ver⸗ langen? zweite eine Aufgabe für Deutſchlands Konzeſſionen Es handelt ſich um zwei Gegenleiſtungen. Der Dawes⸗ Plan ließ es im Ungewiſſen, wieviel Jahre hindurch Deutſch⸗ land zahlen muß. Deutſchand hat ſich auf den Standpunkt ge⸗ ſtellt, daß man auf Grund des Verſailler Friedens nur für ſiebenunddreißig Jahre Zahlungen von ihm verlangen könne. Der Poung⸗Plan fordert von Deutſchland, daß es ſich für 59 Jahre, von heute an gerechnet und für 69 Jahre, vom Frie⸗ densſchluß an gerechnet, durch ſeine Unterſchrift verpflichte. Indeſſen wird die Höhe der Jahreszahlungen nach 37 Jahren, durch wurden die Rettungsarbeiten hoffnungslos. von heute ab gerechnet, ſehr erheblich herabgeſetzt werden. 7 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 18. Juni 1929 — Die Londoner„Sunday Times“ veröffentlicht einen Auf⸗ ſatz des Premierminiſters Macdonald über die Minder⸗ heitenfrage, in dem es u. a. heißt: Wenn nicht eine Löſung des Minderheitenproblems im Geiſt gegenſeiliger Achtung und gegenſeitiger Zugeſtändniſſe erfolgt, ſo wird es ernſte Schwierigkeiten in Europa geben. Die ſiegreichen Staaten haben keinen Ver⸗ ſuch unternommen, die Balkanſtaaten entſprechend ihren Raſ⸗ ſen abzugrenzen. So iſt z. B. Mazedonien in einem Zuſtaub der Gärung geblieben. Auch Fälle wie die des Elſas und des Saargebietes dürfen bei einer Be⸗ trachtung des Minderheitenproblems nicht unberückſichtigt bleiben. Maedonald führt weiter aus: Für ein demokratiſches Regſerungsſyſtem ſollte es keine Unterſchiede im Genuß der bürgerlichen Rechte geben. Sprach⸗ liche und religiöſe Unterſchiede ſollten bei der Geſetzgebung, Verwaltung und Unterricht geachtet werden. Wo Minderhei⸗ ten zu ſtaatlichen Einheiten zuſammengeſchloſſen werden kön⸗ nen, ſolle Selbſtverwaltung gewährt werden. Mißbrauch die⸗ ſer Vorrechte kann nur durch Geduld und durch zweckmäßige Unterweiſung entmutigt werden. In Sttdſlawien hat die Verſerbung der Kroaten eine Lage geſchaffen, in der keine der Nationalitäten mit der an⸗ deren zuſammenarbeitet, und die nur die Wahl zwiſchen zwei gleich großen Uebeln läßt, einer fortdauernden parlamentari⸗ ſchen Kriſe oder einer Diktatur. Die Friedensverträge haben Italien eine große deutſche und ſloweniſche Min der⸗ heit gegeben, die Italien durch jede mögliche Art der Unterdrückung zu italieniſieren verſucht. Angeſichts der Der Dawes⸗Plan räumte ferner Deutſchland den ſogen. „Transfer⸗Schutz“ ein. Das bedeutet, daß ſeine Ver⸗ pflichtungen ſich auf Markzahlungen beſchränkte und daß die Alliierten nur das Recht hatten, Geld aus Deutſchland in dem Maße hinauszubringen, als dies möglich war, ohne den Wechſelkurs der Mark zu erſchüttern. Deshalb konnte man an Deutſchland die Forderung richten, für einen Teil von jeder Jahreszahlung die unbedingte Verpflichtung zur Zah⸗ lung in fremder Währung zu übernehmen. Die Höhe des „ungeſchützten“ Teiles ſtellt nach meiner Anſicht die Frage dar, bei der Dr. Schacht am meiſten berechtigt war, Hart⸗ näckigkeit an den Tag zu legen. Das iſt gleichzeitig die Frage, bei der die Alliierten am wenigſten berechtigt waren, ihn zu weit zu drängen. Wenn der ungeſchützte Teil bedenk⸗ lich groß iſt, dann geraten die Auslandsanleihen, die man Deutſchland bereits gegeben hat, in Gefahr und Deutſchlands Ausſichten darauf, weitere Anleihen zu erhalten, werden ſehr herabgeſetzt werden. Nun ſteht aber feſt, daß Deutſchland nichteinmal in der Lage iſt, die verminderte Jahres⸗ leiſtung ohne weitere Anleihen zu zahlen. Wenn man alſo Deutſchlands Kredit erſchüttert, indem man ihm einen zu großen„ungeſchützten“ Transfer aufzwingt, ſo könnte das zum raſchen Eintritt einer Kriſis führen. Deutſchland hat ſich zu einer unbedingten Ueberweiſung von 660 Millionen Mark im Jahre bereit gefunden. Selbſt mit dieſer Zahlung kann es in naher Zukunft in ernſte Verlegenheit kommen. Es gibt indeſſen noch eine weitere Beſtimmung in dem neuen Plane, die nach meiner Anſicht gefährlich iſt und deshalb im Vergleich zu dem Dawes⸗Plan zu Anſtänden Anlaß gibt. Die Verpflichtung, den Geſamtbetrag einer jeden Jahresleiſtung in fremder Währung zu über⸗ weiſen, ruht in Zukunft auf Deutſchland, und das Mora⸗ toraums⸗Recht iſt nicht unbeſchränkter Dauer, ſondern auf zwei Jahre begrenzt. Dazu kommt, daß Deutſchlands Auf⸗ gabe durch eine bedeutende Herabſetzung der Sach⸗ lieferungen erſchwert werden, die überdies nacht zehn Jahren überhaupt aufhören. Es kann wohl kein Zweifel dar⸗ Über beſtehen, daß die zwei Jahre, wenn ein Moratorium Platz greift, wieder für die Arbeit eines weiteren Reviſions⸗ ausſchuſſes werden dienen müſſen. Formal beſtehen trotzdem die Sachverſtändigen darauf, daß der Geſamtbetrag der vor⸗ geſchlagenen Jahreszahlung ſo bemeſſen iſt, daß man mit Fug und Recht annehmen dürfe, Deutſchland könne dieſe Summe zahlen und transferieren. Sie verſichern, daß ihr Vorſchlag mit den Bedingungen und Sicherheitsklauſeln, die ſie hinzu; gefügt haben, innerhalb der deutſchen Zahlungsfähigkeit liege, und ſie fügen noch beſonders hinzu, daß ſie ſich bei Abgabe dieſer Erklärung ihrer Verantwortung voll bewußt geweſen ſeien. Indeſſen erwähnen ſie nicht einmal die Tatſache, daß Deutſchland bisher nur mit geborgtem Gelde bezahlt hat; auch ſagen ſie nicht, ob die Transferierung der Jahres⸗ zahlungen ſich mit Deutſchlands gegenwärtigem Lebens⸗ ſtandard und mit dem Stand der Löhne in ihrem Verhältnis zu den Löhnen anderer Länder wird in Einklang bringen laſ⸗ ſen. So weicht man. wie gewöhnlich, dem tatſächlichen Wirt⸗ ſchaftsproblem zu Gunſten der unmittelbaren diplomatiſchen Notwendigkeiten aus, und die Sachverſtändigen beruhigen ihr Gewiſſen durch unterdrückte Einſchränkungen. Die unmittelbaren Ausſichten Ich weiß deshalb nicht, ob der Voung⸗Plan, wenn man ihn non dem beſchränkten techniſchen Standpunkt aus betrach⸗ te, der Mühe wert iſt, die er gekoſtet hat. Was hatte man am Dawes⸗Plan auszuſetzen? Nur daß Ausſicht beſtand, den „Transfer⸗Schutz“ anzuwenden, und daß in naher Zukunft die deutſchen Zahlungen zeitweilig ausſetzen könnten. Wird das durch den Voung⸗Plan vermieden? J zweifle daran. Selbſtverſtändlich iſt es für Deutſchland leichter, 1,8 Milliarden Mark als 2,5 Milltarden Mark zu zahlen. Aber anſcheinend wird Deutſchland ſogar zur Zahlung des erſtgenannten Betrages genötigt ſein, wenigſtens zwei Mil⸗ liarden jährlich, und vielleicht ziemlich viel mehr, im Aus⸗ lande zu borgen. Wird die übrige Welt fortfahren, Deutſch⸗ land in dieſem Maße Geld zu leihen? Das iſt unwahrſchein⸗ lich. Zudem bleibt das Problem der deutſchen Zahlungs⸗ fähigkeit auf dem Punkte, auf dem es war. Wo ſollen wir nun die großen Gedanken ſuchen? Ich ſehe die Keime dafür auf zwei Gebieten. Die Internationale Bank Der Plan iſt durch das, was auf den erſten Blick als eine übergroße Maſchinerie erſcheint, kompliziert worden. Die Aufgaben der Ueberweiſung und der Ueberwachung ſollen einer neuen internationalen Bank anvertraut werden, die über das gewaltige Kapital von vierhundert Millionen Mark verfügt. Nach meiner Anſicht werden die Aufgaben der Bank auf zwei Gebieten liegen. Sie ermöglicht die Er⸗ ſetzung bes politiſchen Betriebes durch einen Bankbetrieb und den Abbau des komplizierten Auſſichts⸗ und Kontrollſyſtems, Möardonald über die iinderheitenfrage Umſtände, unter denen dieſe Gebiete ihren Staaten zugeteilt wurden, und angeſichts der Tatſache, daß dies infolge eines Krieges geſchah, für den wir alle gezahlt und gelitten haben, ſollten Minderheiten wie dieſe Zutritt zum Völkerbund als einer letzten Verſöhnungsinſtanz haben. Es iſt ein großes Unglück, daß die Befugnis des Völkerbundes, die Erfüllung der Pflichten der Staaten ihren Minderheiten gegenüber zu kontrollieren, nicht auf alle Staaten wie Italien angewendet worden iſt, und daß ſie, ſoweit ſie beſteht, in praxi geſchwächt wurde. Dem ſollte ungeſäumt ein Ende gemacht werden. Eine wirkſame Aufſicht durch den Völkerbund ſollte wieder hergeſtellt werden. Die techniſche Schwierigkeit, die die Einbringung von Geſuchen verhindert, ſollte beſeitigt wer⸗ den, und die Verteidigung der angeſchuldigten verantwort⸗ lichen Staaten ſollte veröffentlicht werden. Ein ſtändiger Minderheitenausſchuß ähnlich dem Mandatsausſchuß ſollte eingeſetzt und die Vertuſchungsdiplomatie ſollte bei ſeiner Tätigkeit ausgeſchaltet werden. Eine Erklärung Macdonalods * London, 17. Juni.(Wolff.)„Daily News“ meldet, ſie habe geſtern abend die Aufmerkſamkeit des Premiermini⸗ ſters auf den Artikel in der„Sunday Times“ in der Minder⸗ heitenfrage gelenkt. Macdonald habe Ermächtigung zu folgender Erklärung gegeben: „Der Artikel iſt vor mehreren Monaten für eine Agentur geſchrieben worden und wurde damals zur Veröffent⸗ lichung übergeben. Es war nicht beabſichtigt, daß er jetzt veröffentlicht werden ſollte, und zu der heute erfolgten Ver⸗ öffentlichung war keine Ermächtigung gegeben.“ das durch den Dawes⸗Plan feſtgeſetzt war. Die Bank bietet indeſſen auch den Kernpunkt für eine internationale Wäh⸗ rungsbehörde, die ſich als notwendig erweiſen wird, wenn die Welt je ein rationelles Geldſyſtem erhalten ſoll. Das iſt ein ſehr großer Gedanke, über den man kein vorſchnelles Urteil fällen darf. Die Vereinigten Stgaten Die Geſamtlöſchung der Kriegsſchulden bleibt heute wie während der letzten zehn Jahre als die einzige Löſung übrig, die letzten Endes mit den Bedürfniſſen der Welt und den Mahnungen des Weltgewiſſens im Einklang ſteht. Jede der aufeinanderfolgenden Konferenzen muß man daher nicht nach den techniſchen Einzelheiten, die ſie ſchafft, ſondern nach den Fortſchritten beurteilen, die ſie auf dieſes Ziel hin macht. Legt man dieſen Maßſtab zugrunde, ſo darf der Young⸗ Ausſchuß nach meiner Anſicht auf unſere Dankbarkeit und unſeren Beifall Anſpruch machen; denn er hat ein Ergebnis von ſehr großer Bedeutung gebracht. Infolge des Entgegen⸗ kommens ſeiner amerikaniſchen Mitglieder hat der Ausſchuß mit ganz Heſonders ſcharfer Prägung das Verhältnis der Ver⸗ einigten Staaten zu den Kriegsſchulden feſtgelegt. Die Zah⸗ lungsverpflichtungen Deutſchlands ſind durch eine genau um⸗ riſſene Formel mit den amerikaniſchen Forderun⸗ gen verknüpft worden. Zwei Drittel von den Vorteilen, die aus jeder Konzeſſion, zu der ſich die Vereinigten Staaten künftig einmal hinſichtlich der Kriegsſchulden bereit finden ſollten, werden zur Minderung von Deutſchlands Zahlungen Verwendung finden, während nur ein Drittel den früheren Verbündeten in die Taſche fließt. Damit iſt der Weg für weitere Schritte freigelegt worden. Edelmut von Seiten Amerikas wird ſich für Deutſchland als ſelbſtverſtändliche Milderung und Nachſicht auswirken. Wenn aber Amerika in Ausübung ſeiner Rechte einen Druck auf die früheren Verbündeten ausübt, ſo werden dieſe in Ausübung ihrer Rechte den Druck weitergeben und er wird auf der Lebenshaltung von deutſchen Arbeitern laſten, die noch Säuglinge waren oder das Licht der Welt überhaupt noch nicht erblickt hatten, als der Krieg ausgebrütet wurde. Wenn aber Amerika Edelmut an die Stelle von Recht treten läßt, ſo haben die Alliierten ſich verpflichtet, den größten Teil der Erleichterungen Deutſchland zugute kommen zu laſ⸗ ſen. Dieſe weitreichende Wirkung bedeutet die beſte Lei⸗ ſtung von Owen Voung. Er hat es zugelaſſen, ja, er hat es ſogar befürwortet, daß die Verantwortung ſeiner eigenen Heimat auferlegt wurde. Wie Ferdinand Schulz verunglückte Die bisherigen Unterſuchungen über die Urſache des Flugzeugunglücks des Segelfliegers Ferdinand Schulz haben folgendes ergeben: Durch allzuſteilem Gleitflug mit vollem Motor war die Geſchwindigkeit für den Anſtellwinkel der Flächen zu groß, ſodaß dieſe in ſtarke Vibration gerieten. Beim Abfangen der Maſchine iſt wahrſcheinlich eine Verſpannung zer⸗ riſſen. Die Vibration ſteigerte ſich zum ſtarken Flattern, dann zum Zerflattern in Fetzen. Größere Teile der Flächen am Rumpf kippten nach oben, um dann zur Erde zu fallen, worauf auch der Rumpf zur Erde ſtürzte. Der Oberpräſident der Provinz Oſtpreußen, Dr. Siehr, richtete an die Mutter des tödlich verunglückten Segelfliegers Schulz ein Beileidstelegramm. Owen Poung an Der Vorſitzende des Sachverſtändigenausſchuſſes Owen D. Young hat an den Reichskanzler nach ſeiner Rückkehr nach Newyork folgendes Telegramm gerichtet: „Bevor ich mich neuen Aufgaben widme, möchte ich von meinem letzten Vorrecht als Vorſitzender des Sachyerſtändi⸗ gengusſchuſſes Gebrauch machen und von der gründlichen und gewiſſenhaften Arbeit der Herren Schacht, Vögler, Kaſtl und Melchior in unſerem Komitee Zeugnis ablegen. Wir bedauern den Verluſt Dr. Vöglers, indeſſen wurde ſeine Arbeit unverzüglich von Herrn Kaſtl aufgenommen und zu Ende geführt. Niemand konnte klarer und wirkungsvoller die wirtſchaftlichen, finanziellen und ſozialen Verhältniſſe Deutſch⸗ lands darlegen, als Dr. Schacht, niemand konnte das Re⸗ parationsproblem mit größerer Hingebung und Sachkunde hinſichtlich aller ſeiner Seften behandeln, als Dr. Ka ſtell und Dr. Melchior. Ich ſehe die Arbett der deutſchen Gruppe als einen überragenden Beitrag zur Regelung einer der ſchwierigſten Aufgaben unſerer Zeit an, Hochachtungsvoll Owen D. Doung⸗“ Wehrdebalte im Reichstag 1 Berlin, 18. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Eing ungwöhnliche Ehrung wurde dem greiſen Staatsrechtlehreß Geheimrat Kahl im Reichstag bereitet. Während det Wehrdebatte legte man die Streitwaffen aus der Hand, als der Jubilar rüſtig und in alter Friſche den Saal betrat Bis auf die Kommuniſten, die ſtill und ein wenig betreten zur Seitentür hinausſchlichen, erhoben ſich alle von den Plätzen, Auf der Regierungseſtrade erſchienen der Kanzler in Be⸗ gleitung der Miniſter Severing und von Gusrard⸗ Präſident Löbe lieh in wenigen prägnanten Sätzen deß hohen Achtung Ausdruck, die der wirklich ſeltene Mann weit itber den Kreis ſeiner engeren politiſchen Freunde hinaus auch in anderen Parteilagern genießt. Kahl erwiderte von den Stufen, die zur Rednertrihüns heraufführen. Sichtlich ergriffen, dankte er kurz und ſchlicht für den Glückwunſch des Hauſes. Beſcheiden, wie es ſeinem Weſen entſpricht, rückte er das eigene Verdienſt in den Schat⸗ ten, um ein Bekenntnis zum Vaterlande abzulegen, dem ſeine „heiße Liebe“ gehört. Dann drängten ſich, nachdem der Kanz⸗ ler ihm die Hand geſchüttelt, von allen Seiten die Gratu⸗ lanten heran. Vor⸗ und nachher Wehrdebatte. Der Sozialdemokrat 4 * Dr. Leber hatte offenbar den Auftrag, die überſpitzte Krithen ſeines Fraktionskollegen Schöpflin, die kreiſen einiges Befremden hervorgerufen hat, nach träglich zu mildern. Herr Gröner habe ſich, ſo wurde dem Miniſter ein wenig von oben herab eröffnet, in den Augen der Sozial⸗ demokratie einigermaßen dadurch rehabilitiert, daß er die Reichswehr ausdrücklich als„Inſtrument der Republik“ ge⸗ kennzeichnet habe. Dann aber ließ ſich Leber zu einer ganz groben Beleidigung des Generals von Lettow⸗Vorbeck hinreißen. Er entblödete ſich nicht, den verdienten Afrika⸗ kämpfer auf eine Stufe mit den Negern zu ſtellen, Es gab ein großes Hallb und laute Empörung, nicht nur bei den Deutſchnationalen. Der Admiral Brüninghaus von der Volkspartei bemerkte hernach höchſt verſtimmt, daß ſolche peinliche Vorkommniſſe nicht gerade geeignet ſeien, die Koalitionsfreudigkeit zu ſtärken. Der Deutſch⸗ nationale Schmidt⸗ Hannover beſtritt den Sozialdemo⸗ kraten überhaupt die Fähigkeit zum Mitregieren. Nur ſind, zumal nach den jüngſten Hugenbergbeſchlüſſen ihres Parte vorſtandes, gerade die Deutſchnationalen am allerwenigſten berufen, ein Urteil zu fällen, das auf ſie ſelbſt in gleichem Maße zutrifft. Für die Notwendigkeit der Erhaltung unſerer kleinen Marine zeugte ebenſo wie Brüninghaus der Deutſch⸗ nationale Treviranus. Die Panzerkreuzerfrage, die, einſt künſtlich aufgebauſcht, die Gemüter ſo heftig erregte, ward nur ganz nebenbei berührt. Nachdem noch der Demo⸗ krat Tantzen eine genauere Durchprüfung des künftigen Wehretats als wünſchenswert bezeichnet hatte, konnte man die Ausſprache ſchließen. Heute will man zur Beratung des Haushalts der allge⸗ meinen Finanzverwaltung übergehen. Die Feiern für den 80 jährigen Kahl fanden geſtern abend in einem Feſtmahl im Zoologiſchen Gar⸗ ten ihren Höhepunkt und zugleich einen harmoniſchen Aus⸗ klang. Man hat kaum je hier eine Feier erlebt, die ſo voll Stimmung und zugleich voll Steigerung war. Zunächſt ein⸗ mal waren, von den Kommuniſten abgeſehen, alle Parteien vertreten, alle von dem nämlichen freudigen Wunſch beſeelt, dieſen Veteranen des Lebens, der Wiſſenſchaft, des Rechts und der Politik zu ehren. Reichsjuſtizminiſter von Gusrard feierte Kahl als einen der beſten Männer der deutſchen Repu⸗ blik, von dem wie nur einem der den Heutigen faſt verſchol⸗ lene Sang gelte:„Hoch klingt das Lied vom braven Mann.“ Der preußiſche Unterrichtsminiſter Becker pries den Jubt⸗ lar als den Süddeutſchen, der im Norden heimiſch geworden, aber dabei immer ſeine ſüddeutſche Liebenswürdigkeit bewahrt hätte und in aller Zwieſpältigkeit ein helfender und liebender Menſch geblieben ſei. Dann ſprachen noch, witzig wie immer, der derzeitige Rek⸗ tor der Berliner Univerſität, Profeſſor His, der Präſidentz des Oberkirchenrates und der Fraktionsvorſitzende Scholz, der den Dank der Partei und der Fraktion ausdrückte und zu⸗ gleich der 77jährigen Lebensgefährtin des Gefeierten gedachte. Alle Reden aber, wie überhaupt das ganze Feſt, gipfelten in den Worten Kahls. Was die ſo viel Jüngeren nicht zu Wege gebracht hatten, gelang dem Achtzigjährigen. Er beherrſchte trotz der ſchlechten Akuſtik den Saal und er riß, launig beginnend, hernach in ernſter Beſinnlichkeit ſeinen Le⸗ bensgang ſchildernd, die Verſammlung zu ſtürmiſcher Begei⸗ ſterung hin, als er ausrief: Dieſer Abend ſolle nicht ausklin⸗ gen in der Ehrung eines Einzelnen, der Schlußakkord muß lauten: Staat, Volk und Vaterland Irgend einer an irgend einem Platze ſtimmte das Deutſch⸗ landlied an, brauſend fiel die Verſammlung ein. Es war die Stimmung, die herzbezwingend alle Anweſenden erfüllte. Größte Hitze ſeit 46 Jahren — Newyork, 17. Juni. Seit einigen Tagen ſind in Newyork an Hitzſchlag 10 Perſonen geſtor ben. Neun weitere liegen ſchwerkrank darnieder. Geſtern zeigte das Thermometer 90 Grad Fahrenheit was die höchſte Temperatur für den 14. Juni ſeit 46 Jahren darſtellt. den Reichskanzler Streſemanns Beſuch in Paris Berlin, 18. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Es ſteht nun feſt, daß Dr. Streſemann bereits am Donners⸗ tag in Berlin ſein und an der zweiten Leſung ſeines Etats per⸗ ſönlich teilnehmen wird. Dennoch wird es als wahrſcheinlich bezeichnet, daß er an dem Mittwoch vormittag, den er in Paris verbringt, dort politiſche Beſprechungen haben wird. Wer an ihnen teilnehmen wird, iſt hier noch unbekannt, aber es iſt wohl gewiß, daß ſich die Beratungen um den Poungplan und vielleicht auch um den Ort der politiſchen Reparationskonfe⸗ renz drehen werden. Daß für uns nach wie vor die Vorausſetzung für die Annahme des Poungplanes die Räumung des Rheinlandes und des Sagrgebietes bleibt, wird uns erneut beſtätigt. Als Ort der Repara⸗ tions konferenz kommt, wie die Dinge nun ſich geſtaltet haben, wohl nur noch eine neutrale Stadt in Betracht und zwar denkt man, wie uns mitgeteilt wird, an Amſter da m oder Zürich. 5 in Koalitions⸗ 1 chat; ſeine anz⸗ ratu⸗ okrat riti e* ons⸗ glich tiſter zial⸗ die ges ganz KR rika⸗ gab den der olche die itſch⸗ e mo⸗ ſind, rteb⸗ aſten chem erer itſch⸗ die, egte, mo⸗ igen dis llge⸗ Bar⸗ lus⸗ voll ein⸗ eien eelt, und ard epu⸗ hol⸗ un.“ übt⸗ ahrt iden ſtek⸗ dent 155 zu⸗ chte. ten rem gen. riß, Le⸗ gei⸗ lin⸗ ſch⸗ die in eun das chſte Maſſenfabrikation. Dienstag, den 18. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Nr. 275. Seite. Milgliederverſammlung des Süddeutſchen Exportvereins Unter dem Vorſitz von Direktor Otto Clemm fand geſtern abend in den Räumen der Handelskammer die Mit⸗ gliederverſammlung des Süddeutſchen Ex⸗ portvereins E.., Mannheim, ſtatt. Direktor Cle mm wies einleitend auf die durch die deutſchen Tribut⸗ verpflichtungen immer mehr an Bedeutung gewinnende Wich⸗ tigkeit der Ausfuhrförderung hin, Aufgaben, denen ſich der Süddeutſche Exportverein ſchon ſeit vielen Jahren unter⸗ zogen und die weiter auszubauen man im verfloſſenen Jahre beſtrebt geweſen iſt. Den Beſtrebungen der Exportförderung diene auch dieſe Veranſtaltung. 2 Den Geſchäfts bericht, auf den wir noch zurück⸗ kommen werden, erſtattete der Geſchäftsführer, Syndikus Dr. Otto Ulm, der in ſeinem allgemeinen Teil einen Ueber⸗ blick über die Außenhandelsbeziehungen Deutſchlands gab und in ſeinem geſchäftlichen Teil eingehend auf die praktiſche Tätigkeit des Vereins und ſeine ausgedehnten Beratungs⸗ möglichkeiten einging. Die Regularien wurden einſtimmig genehmigt. Bei den Wahlen wurden die Herren des Vor⸗ ſtands: Direktor Otto Clemm, Präſident Richard Lenel und Kommerzienrat Alfred Mann einſtimmig wieder⸗ gewählt. Unmittelbar im Anſchluß an die Mitgliederverſammlung des Exportvereins fand vor einer größeren Anzahl geladener Perſonen aus dem Wirtſchaftsleben ein Vortragsabend ſtatt. Zu dieſem hatten ſich u. a. eingefunden Prof. Dr. Walter Tuckermann, Vizepräſident Vögel e, Kommerzienrat Dr. Jahr, Prof. Dr. Blauſtein, Rechtsanwalt Dr. Hachenburg, M. d. RWR., die Landstagsabgg. Dr. Waldeck und Dr. Wolfhard, Rechtsanwalt Anton Lindeck, M. d. RWR., Baurat Dr. Nalli nger, Mini⸗ ſterialrat Dr. Scheffelmeier, Dr. Ernſt Röchling u. a. mehr. Präſident Richard Leuel begrüßte den Redner, der ein gebürtiger Mannheimer und Vorſitzender des Rußland⸗Ausſchuſſes und einer der beſten Kenner der Exportverhältniſſe iſt, mit herzlichen Worten. Allen ſei es in den letzten Wochen wieder deutlich geworden, daß, wenn man die außerordentlich ſchweren Laſten des Poungſchen Paktes bezahlen müſſe, der deutſche Export ſtärker als bisher werden müſſe. Trotzdem das Ausland ſeine Zoll⸗ mauer erhöht hat, müſſe man dazu kommen, mehr Waren zu exportieren. a Direktor Hans Kraemer, M. d. RWR., ſprach hierauf über die Exportlage Deutſchlands unter beſonderer Berückſichtigung der Län⸗ der des Oſtens. Er verbreitete ſich einleitend über den Verbrauch ausländiſcher Waren in Deutſchland. Vor dem Kriege hatte man einen Verbrauch an Zigaretten von 6 Mil⸗ ltapden, der nach dem Kriege auf 30 Milltarden geſtiegen iſt. Der Verbrauch an anderen Gebrauchsmitteln, nicht Lebens⸗ mitteln, hat ſich in der Nachkriegszeit ebenfalls vervielfacht. Uebermäßig iſt die Einfuhr ausländiſcher Weine. Was das Brotgetreide anbelangt, ſo läßt ſich eine Abwanderung vom Roggen⸗ zum Weizenbrot zeſtſtellen. Es ſind dies lauter Dinge, die Schuld daran ſind, zaß die Paſſivität der Handelsbilanz die er⸗ ſchreckende Höhe von 2 Milliarden erreicht hat. Nun ſind wir auf zwei Generationen hindurch tributpflichtig geworden. Trotzdem aber dürfen wir die Hoffnung nicht ſinken laſſen. Wer den Optimismus aus ſeinem Leben verbannt, ſolle ſich auch aus dem öffentlichen Leben zurückziehen. Mit Peſſimis⸗ mus allein kommt man nicht weiter. Klare Erkenntnis der ſchweren Lage iſt notwendig. Redner beſprach alsdann die induſtrielle Entwicklung der Länder, die ihre Induſtrie aufgebaut haben mit europäiſchem oder amerikaniſchem Gelde und ſich eingeſtellt haben auf Schlagwörter wie„Maſſenfabri⸗ kation“,„laufendes Band“,„Fließarbeit“, haben den Blick ab⸗ gelenkt von der Entwicklung der Induſtrie der Welt. In Amerika iſt die Induſtrie auf Maſſenfabrikation eingeſtellt. Der Export nach England iſt nach dem Kriege wieder erfreu⸗ lich geſtiegen. Ebenſo iſt der Export nach Amerika trotz der phantaſtiſchen Zollmauer nicht zurückgegangen, ſondern ge⸗ ſtiegen. Die deutſche Ausfuhr iſt von Jahr zu Jahr höher geworden. Es gibt nur noch drei wirklich reiche Länder: Amerika, Frankreich und England. Perſönlich iſt der Redner 82 Meinung, daß Frankreich das weitaus reichſte a n d v NN und Fenſter, insbeſondere die zu den Treppenhäuſern führen⸗ on Europa iſt und daß es nach Durchführung des Moung⸗Planes ſo kapitalkräftig wird, daß es die Amorti⸗ ſationsanleihen für Deutſchland aufnehmen und auch behalten wird. Amerika wird ſchließlich infolge ſeiner Induſtrialiſte⸗ rung gezwungen ſein, einen Teil ſeiner Lebensmittel aus dem Auslande zu kaufen. Rohſtoffe bezieht es ja heute ſchon aus dem Auslande. Amerika wird die Ueberproduktion feines Landes dahin bringen, wo es durch ſeine geſchickte Propa⸗ ganda den Boden für ſeine Ware vorbereitet hat, In intereſſanten Ausführungen beſprach der Redner den Export Deutſchlands nach den Ländern des Oſtens, die für die anweſenden Oſt⸗Exporteure von beſonderer Bedeutung und Wichtigkeit waren. Neben dem großen Rußland komme auch Rumänien für den Export in Betracht. Durch die kürzlich mit der rumäniſchen Regierung getroffene Ver⸗ einbarung kommen große Millionenaufträge nach Deutſch⸗ land. Weiter behandelte der Redner die Exportverhältniſſe mit Bulgarien und Jugoſlawien. Redner ver⸗ ſpricht ſich auch viel von den Kommiſſionen, die im Herbſt von Deutſchland aus nach Oſtaſſen geſchickt wird. Hoffnungs⸗ los ſei die Wirtſchaftslage von Deutſchland keineswegs. Nach ſeiner Anſicht ſteht ſchon für die nächſten Jahre eine Auf⸗ lehnung gegen die amerikaniſche Zollpolitik bevor. Er ſchloß ſeine mit warmem Beifall aufgenommenen Darlegungen mit dem Appell, den Glauben an Deutſchlands Zukunft nicht! zu verlieren und Optimismus zu behalten. Direktor Otto Clemm dankte Herrn Kraemer für die wertvollen Ausführungen, unterſtrich namentlich den Appell des Redners und ſchloß, da keine Ausſprache gewünſcht wurde, alsdann die Verſammlung mit herzlichen Dankesworten. ch. Städtiſche Nachrichten Mie perhält man ſich bei entſtehenden Bränden? Manu alarmiere ſofort die Feuerwehr, wenn der geringſte Zweifel beſteht, daß ein aufkommender Brand, auch unter Mitwirkung hilfsbereiter Nachbarn, gelöſcht werden kann. Es iſt beſſer, wenn die Feuerwehr zehnmal zu oft angerufen wird, als einmal zu wenig. . Die bis zum Eintreffen der Feuerwehr vergehenben Mi⸗ nuten ſind koſtbar und müſſen daher nach Möglichkeit aus⸗ genutzt werden. Vor allem bewahre man die Ruhe! Mit den vorhandenen Löſchmitteln(Handfeuerlöſcher, Waſſer, Decken, Sand uſw.) muß ein Weitergreifen des Feuers ver⸗ hindert werden; die Zufuhr friſchen Sauerſtoffes muß man abſchneiden. Sehr gefährlich iſt es, Fenſter oder Türen zu öffnen oder Scheiben einzuſchlagen, um dem Rauch Abzug zu verſchaffen. Vielmehr ſchließe man ſofort ſämtliche Türen den Türen. * Wird man durch den Rauch bei der Löſchtätigkeit gehin⸗ dert, ſo lege man ſich auf den Fußboden, den Mund nach unten; dort iſt noch atembare Luft, Ein mit Waſſer ange⸗ feuchtetes Taſchentuch oder ein anſeres Stück Zeug, das man vor den Mund hält, leiſten hierbei gute Dienſt⸗ . Man laufe nie die Haustreppen hinauf, ſondern ſtets hinab! Muß man am Feuer vorbei, ſo befeuchte man ſeine Kleider mit Waſſer und ſchütze Geſicht und Hände durch Kleidungsſtücke, Tücher uſw. * Wenn die Haustreppe verqualmt iſt, ſo bleibe man in ſeiner Wohnung und erwarte die Ankunft der Feuerwehr; man achte nicht auf die Rufe des Publikums, die zum Hinab⸗ ſpringen auffordern, ſondern bleibe am Fenſter, bis die Feuer⸗ wehr kommt. * Auch bei Bränden in Werkſtätten, Fabriken, kaufmänni⸗ ſchen Betrieben uſw. ſind ſofort alle Fenſter, Türen, Trans⸗ miſſionsöffnungen uſw. zu ſchließen. Nach Eintreffen der Feuerwehr hat der Selbſtſchutz aufzuhören. Man erleichtere der Feuerwehr die Arbeit in jeder Weiſe indem man Aus⸗ kunft erteilt, Schlüſſel bereit hält und die Zufahrtstore öffnet. — ee * Beim Baden ertrunken iſt geſtern nachmittag im In⸗ duſtriehafen, am Holzplatz der Fa. Luſchka u. Wagemaun, der 6 Jahre alte Erich Ciſen hauer, Sohn einer in der Kirchen⸗ ſtraße wohnenden Witwe. Der Ertrunkene hat mit mehreren Buben im Waſſer mit einem Ball geſpielt und iſt dabei offen⸗ bar infolge von Unachtſamkeit unter im Waſſer liegende Baumſtämme geraten. * Unfall eines Sanitätsautos der Berufsfeuerwehr. Im Sonntag nachmittag fuhr auf dem Neckarauer Uebergang bei der Schillerſchule eine Radfahrerin gegen das Sanitätsauto der Wache II der Berufsfeuerwehr. Der Lenker wollte einen Unfall verhüten und brachte dabei einen radfahrenden Sanf⸗ täter zu Fall. Das Auto ſtürzte die Böſchung hin⸗ unter. Obwohl es ſich mehrere Male überſchlug, kamen die Bedienungsmannſchaften mit leichten Schnittwunden davon. Leichterer Natur ſind auch die Verletzungen des Sanitäters und der Radfahrerin. Die Räder ſind unbrauchbar geworden. * Beinbruch beim Fußballſpiel. Geſtern abend wurde bei einem Fußballwettſpiel in Neckarau einem in Neckarau woh⸗ nenden Spieler ſo unglücklich gegen das rechte Bein getreten, daß er einen doppelten Schienbeinbruch erlitt. Der Verunglückte fand im Allg. Krankenhaus Aufnahme. Am * Die Sommerferien an den Mittel⸗ und Volksſchulen erſtrecken ſich auf die Dauer von 6 Wochen. Erſtet Ferientag iſt der 1. Auguſt, letzter Ferientag der 11. September. * Oberſekretärprüfung. Nach dem Ergebnis der Ober⸗ ſekretärprüfung wurden die nachgenannten Beamten und Be⸗ amtenanwärter als für den gehobenen mittleren Dienſt der inneren Verwaltung befähigt erklärt: Otto Baumgart in Adelsheim, Burkhart Behringer in Kon⸗ ſtanz, Wilh. Breithaupt in Bruchſal, Willi Bruder in Offen⸗ burg, Norman von Bunſen in Raſtatt, Wilhelm Elſaß in Ett⸗ lingen, Alfred Förſter in Freiburg, Walter Gehring in Mannheim, Franz Hiloͤbrand in Freiburg, Franz Hor n⸗ ſtein in Mannheim, Emil Kammerer in Sinsheim, Adolf Koziolek in Lahr, Balthaſar Molitor in Bruchſal, Guſtav Neu⸗ wirth in Mosbach, Franz Prötzner in Mannheim, Karl Renz in Meßkirch, Friedrich Schröter in Konſtanz, Gruſt Steiert in Freiburg, Erna Trogus in Karlsruhe, Johann Wölfle in Konſtanz. Tagungen Tagung des Badiſchen Maler⸗ und Tünchermeiſterverbandes Der Badiſche Maler⸗ und Tünchermeiſterverband hielt vom 15. bis 17. Juni in Konſtanz ſeinen 5. ordentlichen Verbandstag ab, zu dem über 100 Teilnehmer aus ganz Baden erſchienen waren. Bei dem Feſtabend am Samstag ſprachen Malermeiſter Werz⸗Konſtanz, Handwerkskammerpräſident und Stadtrat Sauter, Gewerbeſchuldirok⸗ tor Wahl und Landtagsabgeordneter Ammann. Unter den Teilueh⸗ mern war der Präſident des Reichsbundes, Malermeiſter Krufe⸗ Berlin, zu ſehen, ferner der Landesvorſitzende Haag ⸗ Karlsruhe. In der Hauptverſammlung am Sonntag morgen wurden hauptfſächlich Reorganiſationsfragen behandelt. Syndikus Schmitt erſtattete den Geſchäftsbericht, in dem er mehr Unterſtützung durch die he⸗ hördlichen Inſtanzen forderte. Der Verband zählt z. Zt. 700 Mitglieder. Der Kaſſenbeſtand ergab rund 16000 Mark Einnah⸗ men, denen 13 000 Mark Ausgaben gegenüberſtehen. Großes In⸗ tereſſe erregten zwei Referate. Handwerkskammerſyndikus Herfurth⸗ Konſtanz ſprach über„Die genoſſenſchaftliche Selbſthilfe im Dienſt des Malerhandwerks“, Reichsbundpräſident Kruſe über„Maler⸗ und Tünchergewerbe im Spiegel der Gegenwart“. Am Montag fand eine Beſichtigung des Zeppelins in Friedrichshafen ſtatt, * Bundestag des Reichsbundes der Zivildienſtberechtigten in Dortmund Vom 23.— 26. Juni d. J. hält der Reichsbund der Zivildienſt⸗ berechtigten in Dortmund feinen 32. Bundestag ab. Der Reichsbund iſt die alleinige Spitzenorganiſation und Vertretung von 125 000 ehe⸗ maligen aktiven Berufsſoldaten der alten und der neuen Wehrmacht ſowie der Angehörigen der Schutzpolizeien und des Reichswaſſer⸗ ſchutzes, die mit dem Poltzeiverſorgungsſchein ausgeſchieden ſind. Der Bundestag wird mit einer großen öffentlichen Kundgebung am Sonntag, den 23. Juni, in der Weſtfalenhalle eingeleitet. Das Haupt⸗ referat hat der bekannte Beamtenrechtler Miniſterialdirektor a. D. Dr. Falck übernommen. Im Hinblick auf die ernſten Ausſprachen bei Beratung des Reichswehretats darf man der Hoffnung Ausdruck geben, daß es dem Bundestag gelingen wird, Vorſchläge zu finden, die eine Abſtellung der Mängel auf dem Gebiete der Zivilverſorgung herbeiführen. Ohne eine gute Zivilverſorgung dürfte Aufbau und Erhaltung der Wehrmacht kaum möglich ſein. Ueber den Verlauf der Tagung werden wir berichten. r nene Hat uns das Pyjama genützt? Von Prinzeſſin Ali Fazil(United Preß) Das Pyjama dringt immer mehr vor. Wo ſind die Tage, wo die erſten Pyjamas die erſten ſchüchternen Verſuche mach⸗ ten, die langen, alles verhüllenden Nachthemden zu erſetzen. Die Frauen, beſonders jene mit ſtolz entwickelten Formen, ſprachen damals von Schamloſigkeit und ſparten nicht mit gar nicht ſchweichelhaften Bezeichnungen ihrer Geſchlechtsgenoſſin⸗ nen, deren Linie ſich mit der künftigen Neuerung vertrug. Aber nichts dauert ewig. Der Proteſt gegen das Pyjama iſt längſt verſtummt. Das Pyjama hat heute ſeinen ganz be⸗ ſonderen Platz in der Garderobe der Dame, da es Komfort und Eleganz mit größter Einfachheit vereint. Pylamas am Badeſtrand, Pyjamas für die Yacht, Pyjamas fürs Boudoir, Pyjamas für die erſten Morgenſtunden, Pyjamas überall— wohin werden ſie uns noch führen, unſere Pyjamas? Ele⸗ gante Frauen legen ſchon ſoviel Sorgfalt in die Wahl vom Stoff, Farbe und Schnitt ihres Pyjamas, daß andere Be⸗ ſtandteile ihrer Toilette daneben in den Hintergrund treten. Eines Morgens könnte die Pariſerin in einem dunklen, mit etwas hellem Foulard geſchmückten Pyjama auf den Boule⸗ vards erſcheinen. Der Hoſe, die im Sport, beim Reiten, beim Golf und bei der Jagd getragen wird und der modernen Eva ein etwas burſchikoſes Ausſehen gibt, ſind vielleicht von weiblicher Seite ſchon allzuviel Zugeſtändniſſe gemacht worden. Aber das Pyjama hat auch ſein Gutes und es iſt nur in Ordnung, daß es mit äußerſter Sorgfalt gewählt wird: gehört es doch in den moderuſten Strandbädern, auf dem Lido, in Biarritz, in La Baule und Deauville zum guten Ton, ſein Mittageſſen in dieſem luftigen Anzug einzunehmen. Die Schneider der Rue de la Paix erfinden jeden Tag etwas Neues auf dem Gebiete des Pyjama, die Koſtbarkeit der Stoffe geſellt ſich zur Vollkommenheit des Schnittes und ihre Pyjama⸗Kollektionen überbieten ſich an Phantaſie und Luxus der Detatls. Eine ruſſiſche Großfürſtin darf ſich einiger glücklicher Trouvafllen rühmen. Das Pyjama, das ſich übrigens ſozuſagen in einem Ueber⸗ gangsſtadium befindet, ſtellt ein Enſemble von drei Teilen dar. Die lange Hoſe und die lange Bluſe ſind gewöhnlich aus einem Stoff geſchnitten, deſſen Einfarbigkeit von den lebhaften Farben der eigentlichen Bluſe belebt wird. Es gibt Pyjamas, an denen die Koſtbapkeit des Stoffes und der Reichtum an Stickereien beſtechen, andere ſind luſtig, friſch, einfach und angenehm, wieder andere ſind geradezu amüſant. In dieſer dritten Pyfamakategorie kommt es nicht ſo ſehr auf Eleganz, als vielmehr auf Phantaſie an. Hier einige dieſer Pyjama⸗Wunder: Ein Strandpyjama in ſchwarz⸗weiß bedruckter rauher Seide über einer weißen Georgette⸗Bluſe; unter ſehr weite Hoſen, ſchwarzer Lackgürtel. Eine lange, rot⸗weiß bedruckte Jacke mit Hofen aus blauem, geſtreiften Stoff. Eine Jacke in amerikaniſchem Geſchmack in rotem Erepe de Chine, mit rotblau bebrucktem Erepe doubliert, mit eben⸗ ſolchen Hoſen. Wurde im Laufe eines Nachmittags in einem Atelier dreißigmal beſtellt. Blaßblau mit inkruſtierten Roſen und ein graues Pyfama mit inkruſtierten Orchideen: das Feinſte. In langen, langen Geſprächen mit dem Schneider ent⸗ wickeln die Frauen neue, amüſante, zum Teil geniale Pyjama⸗ ideen. Auf einfarbige Satinſtoffe werben in ſchwarzer Seide Kreuzworträtſel geſtickt, Schoßhündchen, Tennisſchläger, Autos verraten uns, bevor wir noch ihre Bekanntſchaft machen kön⸗ nen, den Geſchmack der Dame, die ſolches Pyjama trägt. Aber⸗ gläubiſche laſſen ſich eine Glückszahl oder eine Schildkröte aufs Pyjama ſticken. Ich glaube aber, man ſollte den Frauen, die derart in die Domäne der Männerkleidung einbrechen, doch eine Warnung zurufen. Behalten wir unſere Röcke, ſie ſind es, um die die Wünſche und die Bewunderung kreiſen, durch ſie können wir doch einige unſerer Privilegien behalten. Die Frau iſt an einem gefährlichen Wendepunkt angelangt. Sie hat ſchon durch die Kriegsereigniſſe viel von ihrer Weib⸗ lichkeit und von ihrer Macht zu verführen, eingebüßt. Sie iſt ebenſo hübſch wie irgendwann und ſie iſt noch verfeinerter in ihrem Geſchmack. Aber die Kraft ihrer Anziehung hat ſich irgendwie verflüchtigt. Die Generation heutiger Männer ſteht länger vor einem Sportauto als vor dem hübſcheſten Was macht das ſchon aus!. werden die Frauenrecht⸗ lerinnen ſagen. Oh, es macht viel aus. Es iſt ein Naturgeſetz für die Frau, daß ſie gefallen muß, eine Sendung, eine Pflicht, ein Bedürfnis und auch eine Notwendigkeit. Oft hat die 2 5 durch ihren Zauber den edelſten Sachen zum Sieg ver⸗ olfen. Marcel Prévoſt zeichnet in ſeinem neueſten Buche „homme vierge! die Gefahr, die die Frau heute bedroht, er ſchildert, wie ſehr die Frau unter der Indifferenz des Mannes von heute leidet. In ihrer Verzweiflung und um ſich die immer mehr verſchwindende Bewunderung des Mannes wiederzuerobern, hat die Frau die Kamerabdſchaft erfunden, den gemeinſam betriebenen Sport und die Cocktafil⸗Partien, wo es für ſie doch ſo einfach wäre, ſchlechthin Frau zu ſein. So mag denn das Pyjama ſeine Herrſchaft behaupten auf dem Strande, wo es praktiſch und verführerisch iſt, mag es in unſeren Schlafzimmern herrſchen: hier aber höre ſeine Herr⸗ ſchaft auf! Die Röcke und die Volants mögen das Feld zurück⸗ zuerobern verſuchen, das das Pyfama am Morgen auf dem Strande verloren hat. — O Traubenduft aus Getreideühren. Intereſſante Ent⸗ deckungen, die allerdings noch den Nachweis ihrer praktiſchen Verwendbarkeit zu erbringen haben, ſind kürzlich von den beiden amerikaniſchen Gelehrten Cilman und Hehlett gemacht worden. Seit langem iſt in den Vereinigten Stagten eine Bewegung rege, die zahlreichen landwirtſchaftlichen Ab⸗ fallprodukte irgendwie nutzbringend zu verwerten. Auf die⸗ ſem Gebiete arbeiten auch die genannten beiden Chemiker, die ihre Aufmerkſamkeit beſonders der Verarbeitung und Verwertung ausgedroſchener Getreideähren zugewandt haben. Hierbet gelang ihnen zunächſt die Herſtellung eines Stoffes, der 300mal ſo ſüß wie Zucker iſt und, was beſonders bebeu⸗ tungsvoll werden könnte, auch von Zuckerkranken ohne ſchã d⸗ liche Folgen vertragen wird. Ferner entdeckten ſie eine Reihe wohlrtechender Stoffe, die man bei der Lebensmittelinduſtrie und der Parfümherſtellung verwenden zu können hofft. Man Geſichtchen. hat Stoffe mit Apfelgeruch und Roſenduft, Nuß⸗ Trauben⸗ und Kaffeegeſchmack gewonnen. 5 . Seite. Nr. 275. Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe, Dienstag, den 18. Juni 1929 Montag nachmittag wurde im Nibelungenſaal des Roſen⸗ gartens der 26. ordentliche Genoſſenſchaftstag des Zentralverbandes Deutſcher Konſumvereine »ffiziell eröffnet. Der feſtlich geſchmückte Saal und die Gale⸗ rien waren dicht von Teilnehmern aus allen Teilen des Rei⸗ ches und auch aus dem Auslande gefüllt. Unter den Feſtgäſten ſah man u. a. Innenminiſter Dr. Remmel e, Miniſterialrat Kennerknecht vom Reichsfinanzminiſterium, Miniſterial⸗ rat Sh r vom Reichsminiſterium für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft, Präſident Klepper als Vertreter des preußi⸗ ſchen Miniſters für Handel und Gewerbe. Die Hauptſtadt Mannheim war vertreten durch Oberbürgermeiſter Dr. Hei⸗ merich, Erſten Bürgermeiſter Dr. Walli, Bürgermeiſter Böttger und mehrere Stadträte. Für den vorläufigen Reichswirtſchaftsrat war Geh. Kommerzienrat Knoll⸗Lud⸗ wigshaſen erſchienen. Das Internationale Arbeitsamt dele⸗ gierte Direktor Donau, die Handelskammer Mannheim Präſident Lenel und Syndikus Prof. Dr. Blau ſtein, die Handelshochſchule Mannheim Rechtsanwalt Schön. Weiter ließen ſich vertreten: Preußiſche Zentralgenoſſenſchaftskaſſe, Deutſcher Genoſſenſchaftsverband, Allgemeiner deutſcher Ge⸗ werkſchaftsbund, Allgemeiner freier Angeſtelltenbund, Gewerk⸗ ſchaftsring deutſcher Arbeiter,, Angeſtellten⸗ und Beamten⸗ verbände, Bank der Arbeiter, Angeſtellten und Beamten, Deutſche Wohnungsfürſorge A.., Verband der Fabrikarbei⸗ ter Deutſchlands, Verband der Nahrungsmittel⸗ und Ge⸗ tränkearbeiter, Deutſcher Verkehrsbund, Zentralverband der Angeſtellten, Verband ſozialer Baubetriebe, Inſtitut für Wirt⸗ ſchaftswiſſenſchaft, Univerſität Frankfurt a. M. und der Reichsverband der deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſen⸗ ſchaften. Das Ausland entſandte Vertreter folgender genoſ⸗ ſenſchaftlicher Inſtitute: Internationaler Genoſſenſchaftsbund, London; Engliſcher Genoſſenſchaftsverband, Mancheſter; Bel⸗ giſcher Genoſſenſchaftsverband, Brüſſel; Franzöſiſcher Genoſ⸗ ſenſchaftsverband und Großeinkaufsgeſellſchaft, Paris; Tſche⸗ chiſche Großeinkaufsgeſellſchaft und Verband, Prag; Verband deutſchöſterreichiſcher Konſumvereine, Wien; Großeinkaufs⸗ geſellſchaft deutſchöſterreichiſcher Konſumvereine, Wien; Ver⸗ band deutſcher Wirtſchaftsgenoſſenſchaften, Prag. Nach Chorgeſang und Orgelſpiel begrüßte Direktor Hein⸗ rich Lorenz die annähernd 1500 Anweſenden. Er gedachte zunächſt der zahlreichen Verſtorbenen des Zentralberbandes, beſonders des Organiſators und Führers Heinrich Kauf⸗ mann. Der Umſatz der Konſumvereine des 3De. iſt von 982 Millionen Mark im Jahre 1927 auf rund 1,1 Milliarden Mark im Jahre 1928 geſtiegen. Die Mitgliederzahl beträgt 2,9 Millionen. Der Umſatz der Vereine an ſelbſthergeſtellten Waren betrug 303 Millionen Mark, die Großeinkaufsgeſell⸗ ſchaft Deutſcher Konſumvereine ſetzte für 105 Millionen Mark Eigenerzeugniſſe ab. Gegenüber dem Vorfahre weiſen die Umſätze eine erhebliche Steigerung auf. Die Sparein⸗ lagen der Mitglieder der Konſumvereine betra⸗ gen 296 Millionen Mark. Direktor Lorenz kam zum Schluß auf die wirtſchaftlichen Kämpfe der Genoſſenſchaften zu ſpre⸗ chen. Seine Ausführungen fanden reichen Beifall. Miniſter Dr. Remmele, der den Verhandlungen einen guten Erfolg wünſchte, betrachtete die genoſſenſchaftliche Be⸗ wegung in Baden, deren Bedeutung er hervorhob. Das Ziel der Genoſſenſchaftsbewegung, aufgeſtellt vor Jahrzehnten, finde bei dem ſchweren Ringen um eine Beſſerſtellung ſchwa⸗ cher wirtſchaftlicher Kreiſe, insbeſondere der Landwirtſchaft, jetzt ſeine Anerkennung. Er hoffe, daß der Kampf bald zum Ziel geführt ſei, damit eine Gefahr für die Betätigung der Selbſthilfe nicht mehr beſtehen könne.(Reicher Beifall.) Die Grüße und Wünſche der Reichsregierung überbrachte. Mini⸗ ſterialrat Löhr⸗Berlin, des preußiſchen Miniſteriums für Handel und Gewerbe ſowie der Preußiſchen Zentralgenoſſen⸗ ſchaftskaſſe Präſident Klepper⸗ Berlin. Für Mannheim ergriff Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich das Wort. Mit lebhaften, herzlichen Worten der Begrüßung hieß er die Ta⸗ gungsteilnehmer in der Rhein⸗Neckarſtadt willkommen. Ge⸗ heimer Kommevßienrat Knoll⸗ Ludwigshafen ſprach für den vorläufigen Reichswirtſchaftsrat. Für das Internationale Arbeitsamt in Genf ſprach Direktor Donau⸗ Berlin. Prä⸗ ſident Lenel überbrachte die Grüße der Handelskammer für den 1 Mannheim. Rechtsanwalt Schön, der die Ta⸗ 1 1 15 Zentralverband Deutſcher Konſumvereine . 26. ordentlicher Genoſſenſchaftstag gung namens des Rektors der Handelshochſchule begrüßte, ſprach dem Zentralverband den Dank für die wiſſenſchaftliche Förderung durch Publikationen aus. Für den deutſchen Ge⸗ noſſenſchaftsverband Berlin dankte Kommerzienrat Saul⸗ Neuſtadt a. d. H. für die Einladung. Für den Reichsverband der deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften nahm Prä⸗ ſident Keidel das Wort, für den Verband deutſcher Raiff⸗ eiſengenoſſenſchaften Dr. Rohr. Für den Allgemeinen Deut⸗ ſchen Gewerkſchaftsbund und die übrigen großen Organiſa⸗ tionen entbot Dr. Eggert⸗ Berlin Grüße der Freundſchaft und der Bündnisgenoſſenſchaft. Für die Chriſtlichen und Hirſch⸗Dunkerſchen Gewerkſchaften ſprach als letzter deutſcher Redner Herdegger⸗ Berlin. Es folgten die teilweiſe von den Rednern in ihrer Mut⸗ terſprache gehaltenen Anſprachen der ausländiſchen Redner. H. J. May, Generalſekretär des Internationalen Genoſſen⸗ ſchaftsbundes, überbrachte die herzlichſten Grüße des Inter⸗ nationalen Genoſſenſchaftsbundes, der heute 37 Länder mit insgeſamt 206 nationalen Organiſationen umfaßt. In den letzten zwanzig Jahren iſt ſeine Mitgliedſchaft von 6 Mil⸗ ltonen auf 52 Millionen und die Zahl der Genoſſenſchaften von 18 000 auf 169 000 geſtiegen. Der Geſamtumſatz der Be⸗ wegung, einſchließlich Klein⸗ und Großhandel, Produktion, Bankoperationen uſw., weiſen eine Zunahme von 130 Mil⸗ lionen auf 4622 Millionen Pfund Sterling auf. Das Anteil⸗ kapital dieſer Genoſſenſchaften beträgt 160 Millionen und mit Leihkapital und Reſerven 840 Millionen Pfund Sterling. Eine rationaliſterte Genoſſenſchaftsbewegung muß, ſo führte der Redner weiter aus, auch die Produzenten berückſichtigen. Wenn wir unſer Ziel— die Errichtung der genoſſenſchaftlichen Gemeinwirtſchaft— erreichen wollen, dann werden wir wohl unſere Organiſation noch weiter ausbauen müſſen. Unſer Bund iſt neutral in allen politiſchen und konfeſſtonellen An⸗ gelegenheiten, denn die Genoſſenſchaft iſt eine ſelbſtbeherr⸗ ſchende und ſelbſtgenügende Vereinigung der Völker, die kraft eigener Mittel die gegenwärtige Wirtſchaftsordnung durch ein gerechteres Syſtem zu erſetzen ſucht. F. Greenwood, Torquay ſprach für The Cooperative Union Limited, Mancheſter, den Genoſſenſchaftsverband von Großbritannien und Irland, deſſen Grüße er überbrachte. Die Grüße ſeien ein Zeichen für die Annäherung der Völker durch das Genoſſenſchaftsweſen. Die britiſche Genoſſenſchafts⸗ bewegung laſſe Glück wünſchen zu dem großen Werk. Stolz weiſen wir hin, ſo erklärte der Engländer, auf die großen Zahlen, die wir erreichten, doch vergeſſen wir eins nicht: auch die anderen ſind größer geworden und haben ſich verbarri⸗ kadiert in Kartellen und Truſten. Vor allem ſind ſie Beſitzer der Rohſtoffquellen. Adolphe de Backer überbrachte die Grüße des Office Cooperatif Belge, Brüſſel, des belgiſchen Genoſſenſchaftsverbandes. Er erklärte, daß durch die Kon⸗ ſumgenoſſenſchaften ein Achtel der Bevölkerung Belgiens um⸗ faßt ſeien. Für die Fédération Nationale des Coopsératives de Conſummation nahm Maurice Cami n⸗Paris das Wort. Auch er wies wie der letzte ausländiſche Redner Emil Luſtig, der für den Verband tſchechoſlowakiſcher Genoſſenſchaften in Prag ſprach, auf die Tätigkeit ſeiner Landesgenoſſenſchaften hin. 5 Kommunale Chronik Bütrgerausſchuß Weinheim ei Weinheim, 14. Juni. Der hieſige Bürgerausſchuß trat heute am Spätnachmittag unter Vorſitz des Oberbürger⸗ meiſters Huegel im Verwaltungsgebäude Rathaus, Schloß, zu einer Sitzung zuſammen. Es waren nicht mehr als vier Punkte zu erledigen, darunter die Einführung der Erhebung der Gemeindebierſteuer. Infolge der mißlichen Finanzlage der Stadt ſah ſich der Stadt⸗ rat gezwungen, die von ihm ſelbſt früher wiederholt ab⸗ gelehnte Bierſteuer dem Bürgerausſchuß zur Annahme vor⸗ zuſchlagen. In einer öffentlichen Kundgebung am Abend zuvor im Eintrachtſaale hatte der Gaſtwirtever⸗ ein Weinheim und Umgebung einſtimmig eine Ent⸗ 1 ſchließung angenommen, in der auf das entſchiedenſte da⸗ gegen Proteſt erhoben wurde, daß durch die Erhebung einern Gemeindebierſteuer den Arbeitern, Gewerbetreibenden und Landwirten, wie überhaupt dem„kleinen Mann“ das Bier verteuert werde. Die Vorlage des Stadtrats wünſcht die Ein⸗ führung der Bierſteuer für Weinheim zum 1. Juli 1929 und berechnet die jährliche Einnahme daraus auf 30 000 bis 40 000 Mark. Es wird auf die Einnahmen großer Städte aus der Bierſteuer hingewieſen. So z. B. habe Mannheim daraus eine jährliche Einnahme von 770000 Mk., Karlsruhe 529 590 Mark, Freiburg 189 800 Mk., Heidelberg 226 070, Pforzheim 136000 Mk. uſw. Die Vorlage des Stadtrates wurde— nach⸗ dem Obmann Bickel ſie unter Hinweis auf die gegebene Zwangslage befürwortet hatte— nach längerer Debatte mit 37 gegen 36 Stimmen angenommen. Ferner genehmigte der Bürgerausſchuß die Aufnahme eines binnen 15 Jahren in halbjährigen Raten zu tilgenden Darlehens von 51000 Mk. (je zur Hälfte Reichs⸗ und Landesanteil) zur Beſtreitung von Baukoſten für die oberſte Teilſtrecke der Wachen⸗ bergſtraße, Die Koſten dieſer Bauſtrecke betragen ins⸗ geſamt 100 000 Mk. Der Bürgerausſchuß genehmigte weiter⸗ hin, daß die Bürgſchaft der Stadt Weinheim für die Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft für drei ſeinerzeitige Dar⸗ lehen von 500 000 Mk. bei der Badiſchen Girozentrale in Mannheim bis zum 18. Mai 1930 verlängert wird.— Zum Ankauf eines 15/30 P. S. Kühler⸗Bulldoggs als Acker ⸗ ſchlepper einſchließlich Sonderausrüſtung und eines Uni⸗ verſalpfluges bewilligte der Bürgerausſchuß 8860 Mk. Dieſer Ackerſchlepper der Firma Hrch. Lanz.⸗G. in Mann⸗ heim ſoll bei der Durchführung der Folge⸗Einrichtungen im Umbruchgebiet der Weſchnitzniederung Verwen⸗ dung finden. Wie in der ſtadträtlichen Vorlage ausgeführt wird, gilt die Maſchine der Firma mit ihrer kräftigen und einfachen Bauart, ihrer hohen Leiſtungsfähigkeit und ihrer Be⸗ triebsſicherheit und Billigkeit bei der Arbeit als anerkannt beſtes Fabrikat für den gedachten Zweck. * Seckenheim, 17. Juni. In der jüngſten Gemeinde⸗ 1 ratsſitzung wurde der ortspolizeilichen Vorſchrift über 1 die Sperrung verſchiedener Ortsſtraßen zu⸗ 9 geſtimmt.— Die Lieferung der Lernmittel für die Volksſchule wird den Submittenten Kreutzer, Behringer und Zimmer⸗ 1 mann zu je einem Drittel zum Angebot übertragen.— Der Aenderung der Bauflucht für das neue Reihenhaus der Bau⸗ genoſſenſchaft wird zugeſtimmt.— Die Anlieferung der Gar⸗ derobenträger wird dem L. Lochbühler und die Ausführung der Bühneneinrichtung im Schloßſaal an Fa. Otto Müller⸗ Godesberg zum Angebot übertragen.— Die Neckar⸗ und Dammſtraße ſollen ebenfalls geteert werden.— Gegen die 1 Herſtellung von unterirdiſchen Fernſprechlinien im Gehweg der Ha uptſtraße wird unter den üblichen Bedingungen nichts eingewendet; ebenſo gegen das neue Bau⸗ geſuch des Franz Berlinghof auf Errichtung einer Tank⸗ ſte lle. f Kleine Mitteilungen Die Gasfernverſorg ung des Gebietes, das Offen⸗ burg ſ als Zeutralpunkt hat, iſt nunmehr ſichergeſtellt. Ober⸗ hürgermeiſter Holler hatte dieſer Tage mit den Vertretern der beteiligten Gemeinden die letzten eingehenden Be⸗ ſprechungen hierüber. Dieſe Vertreter gaben die Erklärung ab, daß die Gemeinden grundſätzlich bereit ſeien, die Ver⸗ träge, die den Gemeinden beſondere Verpflichtungen eigentlich nicht auferlegten, anzunehmen. Die Landräte von Offenburg und Oberkirch, die der Beſprechung beiwohnten, erklärten ihrerſeits, daß ſie keine Bedenken gegen den Abſchluß der Verträge hätten und verſprachen, die Angelegenheit möglichſt zu förden. Es handelt ſich um ein Gebiet, das nördlich bis nach Oberkirch geht. a 5 Schluß des redaktionellen Teils i nimm Bullrich- Sulz Felt ie lahren undbertroflan gegen alle Verdauungsstörungen, en, Sodbrennen etc. 250 f.60, Jableſten.2 u..50. Nur dem Bilde des Erfinders. A. W. 4 C. W. Buflrick. Berlin W 57. if Nordiſches Muſikfeſt In den erſten Junitagen wurde in Kopenhagen das große nordiſche Sängerfeſt unter Beteiligung der bedeutendſten Chorvereine der fünf ſkandinaviſchen Staaten Island, Finn⸗ laub, Norwegen, Schweden und Dänemark gefeiert. Es war der Feſtleitung gelungen, die Grundidee der Feier, welche in der Aufweiſung der geiſtigen und kulturellen Einheit aller nordiſchen Völker beſtand, mit erſtaunlicher Schärfe heraus⸗ Zuarbeiten. Trotz fünf verſchiedener Schrift⸗ und Umgangs⸗ ſprachen trat in allen Chören das gemeinſame Heimatsgefühl klar zutage und die ſtürmiſche Reaktion, die die Geſänge im Publikum auslöſten, bewies, daß es ſich dabei nicht etwa um eine künſtlich gezüchtete Geſangvereinbegeiſterung, ſondern um echteſtes Volksempfinden handelte. Ungewöhnlich glücklich iſt auch die Zuſammenſtellung der Konzertprogramme geweſen, die ſich in ihrer Konzentration äußerſt vorteilhaft von der ſonſt bei derartigen Anläſſen üblichen Anhäufung unqualifi⸗ gierbaren Materials unterſchieden. In den beiden großen eſtkonzerten durfte jedes Land nur mit wenigen, aber wirk⸗ lich repräſentativen Werken zu Wort kommen, während der Reſt der Programme mit Darbietungen des Geſamtchores ansgefüll N angelegte„Sang im Norden“ für Chor und Orcheſter, von dem däniſchen Komponiſten Fini Hen riques igens zu dieſem Anulaſſe nach Worten von Axel Juel vertont worden war. Das Werk ſchildert zunächſt die Entſtehung des 8 ſchen Liedes in ſagenhaften Zeiten, läßt dann die ein⸗ zelnen Länder in charakteriſtiſchen Chören ſelbſt hervortreten und ſchließt mit einer ſchwungvollen Glorifizierung der nor⸗ ſchen Harmonie. Für den Mittelteil waren mehrere be⸗ erg, herangezogen worden, welche ihre Aufgabe recht glück⸗ lich gelöſt hatten und ſo das Bedenkliche eines derartigen Kom⸗ poſitionsmixtums, welches hier aber in der Eigenart des Stoffes einigermaßen begründet war, entſprechend rechtfertig⸗ ten.— Von den übrigen zur Vorführung gelaugten Werken erwähnen wir bloß ein großes Te Deum von Otto Olſon (Schweden), Kyrie von Anderſen und Motette vr 8 utende nordiſche Komponiſten, darunter auch Kurt Atter⸗ tagen zeſcöfttat e Steenberg(beide Norwegen), ſowie eine Reihe überaus reizvoller isländiſcher und ſchwediſcher Volksweiſen. Sämtliche mitwirkenden Vereine verfügten über ein prächtiges, friſches Stimmenmaterial und ſcheint der Norden da tatſächlich allen anderen Ländern, von Italien vielleicht ab⸗ geſehen, weit voraus zu ſein. Zahlreiche bedeutende nordiſche Soliſten, die an allen Bühnen der Welt tätig ſind, liefern ein weiteres Beiſpiel zu dieſer Behauptung. Der äußere Rahmen des Feſtes war prunklos aber wür⸗ dig. Beſonderes Lob gebührt dem däniſchen Hofkapellmeiſter Georg Hoeberg, welcher nicht nur als Orcheſter⸗ und Chor⸗ dirigent hervorragendes leiſtete, ſondern als künſtleriſcher Leiter des ganzen Feſtes zu deſſen reſtloſem Gelingen das Weſentlichſte beitrug. W. R. Wiſſen Sie ſchon, daß .. drei Viertel von Island unbewohnbar iſt? * .. die Nachfrage nach Kunſtſeide im Seidenland China ſtark zunimmt? 1 d a ö .. ſämtliche Haustiere Amerikas aus Europa ſtammen? ** .. piele berühmte Männer Familten mit über zehn Kin⸗ dern entſtammen; ſo z. B. Franklin, Napoleon, Schubert, Lamarck, Friedrich der Große, Händel und Dürer. * . weniger zugänglichen Teilen Chinas noch etwa zwei Millionen Sklaven gehalten werden? * .in Norwegen, infolge der guten Ausnützung der Waſſerkräfte elektriſcher Strom ſehr billig iſt? * .. es in Kalifornien eine Föwenfarm gibt? 5 8 an neuerdings im modernen Haushalt elektriſche Wäſchetrockenkammern benutzt, um ſich von den Launen der Witterung unabhängig zu machen? i „ 8 % daß auf Hawalt jeber ſiebente Menſch auf Zuckerplan⸗ — ... vor tauſend Jahren Europa kaum über zehn Millio nen Einwohner hatte? 5 * ... ein Kubikzentimeter Londoner Luft faſt 300 000 Ruß⸗ teilchen enthält? 5 5 ſich das größte Eiſenbergwerk der Welt in den Ver⸗ einigten Staaten, im Staate Minneſota, befindet? Es trägt den Namen Miſſabe⸗Bergwerk. 5 * ſich das Vermögen der Indianer im Jahre 1928 auf eine Milliarde Dollar belief? ** .. Frauen eine 8 größere Sprachbegabung beſitzen als Männer? i 5 e *. 8 .. das Auge der Biene kaum ein Hundertſtel der Schärfe unſeres Auges beſitzt? ö .. es in Florida in geſchichtlichen Zeiten nur zweimal geſchneit hat? Der bedeutendere dieſer Schneefälle ereignete 5 1899. Man maß damals am Lake Butler 10 Zentimeter nee. Literatur * Kunt Hamſun:„Das letzte Kapitel“. Roman. Autoriſierte Uebertragung aus dem Norwegiſchen von Erwin Magnus. Volksver⸗ band der Bücherfreunde, Wegweiſer⸗Verlag G. m. b.., Berlin⸗Char⸗ lottenburg. Sanatorium und Sennhütte ſind die gegenſtändlichen Symbole der großen Kontraſte, aus deren Empfindung heraus Knut Hamſun in dieſem grandioſen Werk Haß und Liebe, Unfälle und Verbrechen, unüberbrüchbare Gegenſätze und unauflösliche ſeeliſche Verbundenheit zu einem Epos der Menſchheit geſtaltet hat. Ein neuer Bauſtein für die vorbildlich ſchöne Heimbibliothek. die der Volksver⸗ band der Bücherfreunde ſeinen vielen Hunderttauſenden von Mitglie⸗ dern ſeit Jahren mühelos zu ſchaſſen beſtrebt iſt. * Hermann Löns:„Was da kreucht und fleugt“. Ein Tierbuch. Volksverband der Bücherfreunde, Wegweiſer⸗Verlag G. m. 5.., Berlin⸗ Charlottenburg. Hermann Löns war der tieſe Blick für das Kleinleben und für das große Geſetz der Natur gegeben. In dieſem Band hat der Dichter mit Behaglichkeit und mit ſtarker Empfindung Jdyllen und Tragödien aus dem Tierleben geſtaltet. Der über ganz Deutſchland verbreitete Volksverband der Bücherfreunde, der vorlie⸗ gendes Werk erſcheinen läßt, blickt in dieſem Jaßre auf ein zehn⸗ jähriges Schaffen zurück. i 5. 1 f 8 29 3 9 t da⸗ ner und ier in⸗ und 000 der aus! 590 eim ach⸗ ene mit me den von R= ns⸗ ter⸗ die * in um —. Dienstag, den 18. Juni 1929 Nene Maunheimer Zeitung([Mittag⸗Ausgabe B. Sekte. Nr. 278. Im Giftmordprozeß Dr. Richter wurde der Angeklagte wegen Mordes zum Tode und wegen Meineids dur einem Jahre Gefängnis verurteilt. Fünf Monate der Unterſuchungshaft wurden als verbüßt angerechnet. Ebenſo wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt. 8* Geſtern vormittag kurz vor 11 Uhr nahm die Verhand⸗ lung gegen Dr. Richter ihren Fortgang. Als erſter Sachver⸗ ſtändiger wurde der Bonner Gerichtsarzt Prof. Dr. Mül⸗ ler⸗ Heß gehört. Er hatte wenige Stunden nach dem Tode »der Frau Mertens die Leiche unterſucht und an ihr Verletzun⸗ gen an der Naſe und am Arm ſowie Fingerdruckſtellen am Arm, am Ohr, am Hals und am Schienbein feſtgeſtellt. Es ſei auch möglich, daß die blauen Druckſtellen am Schienbein infolge Anſtoßens an feſte Gegenſtände wie Stühle, Tiſch⸗ beine uſw. herrührten. Herz und Lunge ſeien nach dem Be⸗ fund geſund geweſen. Bei der Unterſuchung des Magens habe eine Vergiftung nicht feſtgeſtellt werden können. Drei Wochen ſpäter ſei die Leiche dann wieder ausgegraben worden und ihr Herz entnommen und an das Pharmakologiſche Inſtitut über⸗ geben worden. Die Leiche ſei infolge der ſehr kalten Jahres⸗ zeit noch in ſehr gutem Zuſtand geweſen. Auf Grund der mikroſkopiſchen Unterſuchung konnte mit abſoluter Gewißheit geſagt werden, daß Frau Mertens keines natürlichen Todes geſtorben iſt. 5 Der Bonner Pharmakologe Prof. Dr. Fühner be⸗ merkte als Sachverſtändiger über das Gift Strophantin, daß dieſes aus dem Samen der amerikaniſchen Pflanze Strophan⸗ tus gewonnen und von den Eingeborenen als Pfeilgift verwendet werde. Es ſei vor etwa zwei Jahren in das deutſche Aerztebuch aufgenommen worden und könne erſt ſeit dieſer Zeit ärztlich verwandt werden. Es werde bei Herz⸗ krankheiten in gewiſſen Fällen benutzt. Der Sachverſtändige kritiſierte mit beſonderer Schärfe die Art, in der der Ange⸗ klagte nach ſeiner Ausſage die Gebrauchslöſungen des Giftes ſelbſt hergeſtellt haben will. Es ſei vollſtändig abwegig, 2 Gerichtszeitung Wie werde ich reich durch„Kraftol“? Am Montag morgen wurde in dem Betrugsprozeß Schäfer, Frank und Jäger vor dem Mannheimer Schöffengericht die Verhandlung mit der Zeugeneinvernahme fartgeſetzt. Ein Zeuge ſagte aus, daß Frank für elektriſche Beleuchtungskörper Wechſel gegeben habe, die nie eingelöſt wurden. Der Zeuge Helfert, der ſ. Zt. dabei war, als die Zechſchuld von 139 Mark gemacht wurde, führte nach ſeinen Angaben lediglich den Wagen; er habe mit der Schuld nichts zu tun. Helfert hat an dem„Unternehmen“ ſelbſt eine er⸗ hebliche Summe verloren und iſt beizeiten zurückgetreten. Ein anderer Zeuge hatte, wie er angibt, aus Gefälligkeit— es ſieht aber eher nach gewerbsmäßiger Beſchäftigung aus— ſechs Wechſel an den Mann zu bringen verſucht. Frank gibt an, daß er ſich dieſes Zeugen zur Unterbringung von Wechſeln nur bediente, weil keine Bankverbindung vorhanden war. Als Proptſion wurden 25 Prozent gewährt. Die„Firma“ kaufte ſich bei einer Mannheimer Autofirma ein Auto im Werte von 7700 Mark, das natürlich wie alles, zum größten Teil mit Wechſeln bezahlt werden ſollte. Als die Wechſel zu Proteſt gingen, wurde das Auto zurückgeholt. Durch die Abnutzung entſtand ein Schaden von 2000 Mark. Hierauf wurde ein großer Opelwagen angeſchafft, für den 6 Wechſel eingelöſt wurden, der Reſt ging zu Proteſt, ebenſo die Eigen⸗ wechſel. Frank wollte, wie er meinte, für das Geld, das ein⸗ ging, Werte ſchaffen, aus dieſem Grunde ging er auch an den „Kauf“ von Teppichen uſw. Mit was wurde bezahlt? Mit uneinlösbaren„Kraftol⸗Wechſeln“, die allmählich„kraftlos“ wurden, s Trotz aller Ermahnungen des Vorſitzenden, Amtsgerichts⸗ direktor N. Kley, können ſich die Angeklagten nicht ent⸗ ſchließen, ein Geſtändnis abzulegen. Dr. Kley iſt der An⸗ ſicht, daß die Angeklagten überhaupt kein Empfinden für ihre Taten haben. Noch ſelten ſei ihm ein Betrugsfall von dieſem Umfang vorgekommen, wo ſo viele Exiſtenzen vernichtet würden. Die Vormittagsſitzung wurde mit der Verleſung und Durcharbeitung der verſchiedenen Betrugsfälle ausgefüllt. Als am Nachmittag der Sachverſtändige Zecher ſein Gutachten abgegeben hatte, hielt der 1. Staatsanwalt Dr. Frey ſein Plädoyer. Schon aus der Art der Wechſelverwertung könne man ſchließen, wie„ernſt“ es den Angeklagten war, ihre Verpflichtungen zu erfüllen. Bei den einzelnen Fällen habe ohne weiteres von vornherein Betrugsabſicht vorgelegen. Dieſe ginge auch daraus hervor, daß man einen großen Be⸗ trag für den Eigenbedarf verwendete, und daraus, daß Schäfer und Frank ſchon vor einigen Jahren den Offen⸗ barungseid geleiſtet hätten. Der Staatsanwalt beantragte folgende Strafen: Für Frank eine Gefängnisſtrafe von 3 Jahren 6 Monaten, unter Anrechung von 1 Monat 5 Tagen Unterſuchungshaft, für Schäfer 2 Jahre 6 Monate Gefängnis unter Anrechnung von 3 Monaten 25 Tagen Unterſuchungshaft und für Jäger 5 Monate Gefängnis. Bei der Höhe der Strafe ſei ein Haft⸗ befehl au Platze. Jetzt war es mit der Großſpurigkeit der Angeklagten, die langſam ruhiger geworden waren, vorbei. Weinend ſitzen ſie in der Anklagebank. 5 Die beiden Verteidiger Dr. Jüdel für Schäfer und Dr. Geißinger für Frank traten für eine milde Beſtrafung der Angeklagten ein. 5 Nach halbſtündiger Beratung fällte das Gericht folgendes Urteil: Frank wird wegen 12 vollendeter und 2 verſuchter Be⸗ trugshandlungen zu 2 Jahren und 2 Monaten Ge⸗ fängnis unter Anrechnung von einem Monat Unter⸗ ſuchungshaft verurteilt. Schäfer wegen 11 vollendeter und 2 verſuchter Betrugshandlungen zu 1 Jahr und 6 Mo⸗ naten Gefängnis unter Anrechnung von 3 Monaten und 3 Wochen Unterſuchungshaft und Jäger wegen Beihilfe und 3 Betrugsfällen zu 3 Monaten Gefängnis. 5 Frank und Schäfer wurden wegen Fluchtverdachts ſofort in Haft genommen. N— 1 1 10 In Nr. 260 unſerer Zeitung hatten wir in der Gerichts⸗ zeitung unter der Ueberſchrift„Abänderung einer Rechnung“ das Urteil gegen einen Blechnermeiſter neröffentlicht, der N Todesurteil gegen Dr. Richter Der Angeklagte bittet um Freiſprechung von der Anklage des Mordes Strophantin in Subſtanz zu beziehen, da es in Ampullen fertig in jeder Apotheke zu beziehen ſei. Kein Arzt habe die Erlaubnis, ſelbſt eine Arznei, beſonders nicht aus einem ſo ſchweren Gift, wie Strophantin, herzuſtellen. Wenn es dahin käme, daß die Aerzte ihre Arzneien ſelbſt herſtellten, dann täten ihm, dem Sachverſtändigen, die Patienten leid. Der Angeklagte habe noch nicht einmal gewußt, welche Löſung er in dem betreffenden Falle gebraucht habe. Im weiteren Verlauf der Sitzung kam es zu einer Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen dem Sachverſtändigen Prof. Fühner, der im Verlauf ſeiner Ausführungen noch erklärte, daß Dr. Richter förmlich mit dem Leben der Verſtorbenenge⸗ ſpielt habe. Der Oberſtaatsanwalt ſtellte den Antrag, Dr. Richter wegen Mordes zum Tode und wegen Meineids zu zwei Monaten Gefängnis zu verurteilen. Im Gegenſatz dazu beantragte der Verteidiger von Dr. Richter Freiſprechung. Der Angeklagte ſelbſt erbat wegen des Meineids eine milde Strafe, wegen des Mordes aber Freiſprechung. Vor der Urteilsverkündung ſchien der Angeklagte außer⸗ ordentlich zuverſichtlich zu ſein. Er unterhielt ſich mit ſeinen Rechtsanwälten. Der Schwurgerichtsſaal war über⸗ füllt. Die Straßen in der Umgebung des Gerichts waren von einer dichten Menſchenmenge umſäumt, die von Viertelſtunde zu Viertelſtunde anwuchs und durch ein ſtarkes Polizei⸗ aufgebot in Ordnung gehalten werden mußte. Nach zweiſtündiger Beratung wurde obiges Urteil verkün⸗ det. Es ſteht einwandfrei feſt, heißt es in der Urteilsbegrün⸗ dung, daß der Tod der Frau Mertens auf unnatür⸗ liche Weiſe, und zwar durch ein Herzgift erfolgt iſt. Es blieb für das Gericht noch die Frage zu klären: Wie iſt das Gift der Frau Mertens beigebracht worden? Entweder iſt Frau Mertens durch Selbſtmord geſtorben, oder der An⸗ geklagte hat ihr das Gift beigebracht. Durch die Beweisauf⸗ nahme iſt die Schuld des Angeklagten vollkommen erwieſen. Es iſt ausgeſchloſſen, daß Frau Mertens Selbſt⸗ mord verübt hat. Blechnerarbeiten am Hauptbahnhof ausführte und wegen Be⸗ trugs zu 3 Wochen Gefängnuts verurteilt wurde. Der Blech⸗ nermeiſter Zimmer iſt mit dem Verurteilten nicht identiſch. * 8 Unterſchlagung.— Acht Monate Gefängnis. Der 30⸗ jährige verheiratete Kaufmann Valentin Rupp hatte als Buchhalter bei einer Firma in Ludwigshafen im Laufe von zwei Jahren annähernd 21000 Mark unterſchlagen. Die Unterſchleife hatte er aber durch geſchickte buchtechniſche Manipulationen zu verſchleiern gewußt. Da erkrankte er eines Tages und der Schwindel wurde offenbar. Das Geld wollte Rupp ausſchließlich für ſich und ſeine Familie verwendet haben. Das Schöffengericht Ludwigshafen verur⸗ teilte ihn wegen gewinnſüchtiger Urkundenfälſchung, ſchwerer Urkundenfälſchung, Betrugs und Unterſchlagung zu 8 Mo⸗ naten Gefängnis. Sportliche Meiſterſchaften der Niederlande Den Entſcheidungen entgegen Die Kämpfe um die Meiſterſchaften der Niederlande in Nordwijk nähern ſich ihrem Ende. Am Freitag kam im Herreneinzel das Viertelfinale zu den letzten Achtelſpielen zum Austrag. Der Amerikaner Tilden ſtegte erwartungsgemäß über den Aegypter Grandguillot:1,:2, 622. Coen⸗Amerika vermochte den jungen van Olſt:2,:1,:9 auszuſchalten und der Holländer Timmer ſchlug den Schweden Rambergleicht:0,:0,:8. Als dritter amerikantſcher Vertreter für die Vorſchlußrunde qualifizierte ſich Hunter, der den Franzoſen Du Plaix 624,:3,:2 ſchlug. Im Damendoppel ſchlugen die Holländerinnen Frl. Bouman⸗Rollins Couquerque die ſtarke deutſche Kombination Peitz⸗Krahwinkel erſt nach heftiger Ge⸗ genwehr knapp 614,:4. Die letzte noch im Wettbewerb befindliche Deutſche Frl. Kallmeyer konnte ſich mit der Holländerin Frl. Can⸗ ters für die Schlußrunde qualifizieren. Die deutſch⸗holländiſche Kom⸗ bination ſiegte über das belgiſche Meiſterpaar, Geſchwiſter Sigart, :1,:6 und trifft nun auf Bouman⸗Rollins Coupuerque. Alle Deutſchen ausgeſchieden Das günſtige Wetter trug viel dazu bet, daß die holländiſchen Ten⸗ nismeiſterſchaften am Samstag bis zu den Schlußſpielen gefördert werden konnten. Im Herreneinzel fertigte Tilden ſeinen Schüler und Landsmann Coen 10:8, 618 und:2 ab. Der dritte Amerikaner Hunter warf den Holländer Timmer:6,:2 und:1 aus dem Wett⸗ bewerb. Es ſtehen alſo oͤie beiden Amerikaner Tilden und Hunter im Finale. Im Dameneinzel ſchlug Fräulein Boumann ihre Land⸗ männin Canthesr:8,:1 und:4. Die einzige noch im Wettbewerb ſtehenden Deukſche Frl. Peitz wurde nach mattem Spiel von der Bel⸗ gerin Sigart:5 und:0 abgefertigt. Frl. Sigart und Grand Gouillot waren im Gemiſchten über Frl. Boumann und Tilden:6,:6 und 628 erfolgreich. Tilden war hier ſehr ſchwach. Frl. Krahwinkel und Miſhu erkämpften einen ſicheren Sieg über Stöckel u. Larſen, mußten ſich im Schlußſpiel jedoch von der belgiſch⸗ägyptiſchen Kombination Sigart und Grand Gouillot:2, 876 geſchlagen bekennen. Leichtathletit Meiſterſchaften in Baden Zwei neue Beſtleiſtungen Am Samstag und Sonntag wurden im Stadion zu Freiburg bei herrlichſtem Wetter die badiſchen Leichtathletikmeiſterſchaften 1929 ausgetragen. Die Organiſation ließ zu wünſchen übrig, der Beſuch war ziemlich ſchwach. Die Teilnehmerzahl betrug 120. Die Reſul⸗ tate zeitigten durchſchnittlich eine ſtarke Formverbeſſerung gegenüber denſenigen des Vorjahres. Es wurden auch zwei neue badiſche Re⸗ korde aufgeſtellt, nämlich im Laufen über 10000 Meter von Sabjetzki (Freiburger FC.) mit 33:16,3 Min. und im 400 Meter⸗Hürdenlauf von Klar(Pol. S. V. Karlsruhe) mit 58,1 Sek. Die neuen Meiſter: Wege(Phönix Karlsruhe) 11,2 Sek.— 200 Meter: Wege 22,5 Sekunden.— 400 Meter: Kohland, FC. Konſtanz, 53:0.— 800 Meter: Klar, Pol. SV. Karlsruhe, 204,4. 1500 Meter: Klar, :30,5.— 5000 Meter: Stadler, FC., 18:17, 4.— 10 000 Mtr.: 1. Sab⸗ jetzki, FC., neuer badiſcher Rekord. 110 Meter Hürden: 1. Cor⸗ bach,(FC., 16,6 Sek.— 400 Meter Hürden: Klar, 58,1(neuer bad. Rekord.— 4 mal 100 Meter: Phönix⸗Karlsruhe 44,1 Sek.— 4 mal 400 Meter: Freiburger FC. 384,2. 4 mal 1500 Meter: Rugby⸗Club Pforzheim 18,56,2.— Hochſprung: Rubi, FV. Offenburg, 1,75 Meter. — Weitſprung: Lange, Hockey⸗Club Salem, 6,60 Meter.— Stabhoch⸗ ſprung: Rugby⸗Club Pforzheim 3,45 Meter. Kugel: Villinger⸗ Waldshut 18, 23 Meter.— Diskus: Schrader, FF., 34,85 Meter.— Speer: Wolf, FC. Triberg, 48 Meter. Hammer: Gogröf, KV., 32,05 Meter.— Dreikampf für alte Herren: Schulz, FC., 114 Pkt. — Damen. 100 Meter: 1. Gladitſch, Phönix Karlsrithe, 1 Ser 100 Meter: 8 Späte Strafe. Vor dem Schöffengericht des Amtsgerichts Pirmaſens wurde der 1895 in Fehrbach geborene Albert Kehrwald abgeurteilt. Im Oktober 1920 hatte er mit zwet Komplizen in einer finſteren Nacht auf dem Güterbahnhof einen Wagen erbrochen und daraus eine Kiſte Schuhe entwendet. Während die Komplizen von einer Poltzeiſtreife gefaßt werden konnten und heute ihre Strafe längſt verbüßt haben, konnte Kehrwald flüchten. Er gelangte nach Frank⸗ reich, ließ ſich zur Fremdenlegion anwerben, kam 1926 wieder nach Pirmaſens zurück und zog, nachdem ihm der Boden hier allmählich zu heiß geworden war, betteln d durch ganz Deutſchland, bis er endlich am 15. Mat ge⸗ faßt wurde. Wegen ſchweren Diebſtahls wurde er zuſieben Monaten Gefängnis verurteilt. Aus dem Lande Ein ſchwerer Junge gefaßt — Pirmaſens, 16. Juni. Vor einigen Tagen wurde be⸗ kanntlich von der hieſigen Polizei der aus Köln ſtammende angebliche— Kaufmann Karl Vogt verhaftet, der mit einem franzöſiſchen Citrosn⸗Wagen, den er vermutlich in Frankreich geſtohlen und über die Grenze geſchmuggelt hatte, hier verhaftet. Vogt hatte den Wagen mit gefälſchten holländiſchen Kennzeichen verſehen. Er trug gefälſchte Wagen⸗ papiere und einen falſchen Paß bei ſich. Die Unterſuchungen haben nun ergeben, daß es ſich bei Vogt um einen vielfach vorbeſtraften, gefährlichen Hochſtapler handelt, der zur Verbüßung einer längeren Gefängnisſtrafe geſucht wird. Von der Staatsanwaltſchaft Köln liegen bereits neue Haftbefehle gegen Vogt wegen Münz verbrechens und wegen Opiumsſchmuggels vor. Vogt iſt augenblicklich noch im Pirmaſenſer Unterſuchungsgefängnis. Ein Selbſtmörder verurſacht Zugverſpätungen * Heilbronn, 16. Juni. Jenſeits der Wüſtbrücke, auf Neckarſulmer Markung, hatte ſich am Freitag ein Mann in ſelbſtmörderiſcher Abſicht auf das Gleis gelegt vor einem Güterzug, deſſen Führer zwar den Mann bemerkte und ſo⸗ fort ſtark bremſte, ohne aber den gewollten Zweck zu erreichen. Der Mann wurde überfahren und getötet. Hierbei ift der Güterzug in zwei Teile zerriſſen. Bis dieſe nach Neckarſulm zurückgeholt waren, hatten ſich dort die Frühzüge von Oſterburken, Neckarelz und Berliner D⸗Zug angeſammelt, die alle eine längere Verſpätung erlitten. Der Selbſtmörder iſt der verheiratete Schloſſer Meger, bei den NSU ⸗Werken be⸗ ſchäftigt. Der Mann ſollte ſich geſtern wegen gewiſſer Ver⸗ fehlungen vor Gericht verantworten und hat offenbar, um der Strafe aus dem Weg zu gehen, den Selbſtmord verübt. * Ludwigshafen, 17. Juni. Im Banne von Rheingönn⸗ heim ertrank am Sonntag nachmittag gegen 3 Uhr beim Baden im Rhein der in den zwanziger Jahren tehende ledige Gehilfe Martin Seng aus Ludwigshafen. Seine Leiche wurde eine Stunde nach dem Unfall geborgen. * Speyer, 16. Juni. An freiwilligen Gaben gingen dem Feſtausſchuß zur 400⸗Jahrfeier der Proteſtation aus der Pfalz bisher rund 12000 Mark, darunter namhafte Beträge von Kirchengemeinden, Proteſtantenvereinen, Pfarrern, Ein⸗ zelperſonen und Geſellſchaften zu. Rundſchau 200 Meter: Gladitſch, 27 Sek.— 800 Meter: Reutlinger, Phönix Karlsruhe,:49,7.— Kugel: Baumgart, Sc. Freiburg, 9,30 Meter.— Diskus: Martin, Phönix, 25,08 Meter.— Speer: Gladttſch, 24,81 Meter.— Dreikampf: Gladitſch 98 Punkte.— 4 mal 100 Meter: Phönix Karlsruhe 53,3.— Weitſprung: Gladitſch 5,49 Meter. Hochſprung: Martin, 1,47 Meter. Fußball Der FC. Modena ſpielt in Süddeutſchlaud Der bekannte ſpielſtarke italieniſche Oberliga⸗Verein FC. Mo⸗ dena will Ende Juni in Süddeutſchland gegen Vf. Neckarau, Stuttgarter Kickers und FSV. Frankfurt spielen, jedoch ſind die Verhandlungen noch nicht abgeſchloſſen. Der Abſchluß dürfte in dem Moment perfekt werden, wenn ſich die Italiener zu einer Ermäßigung ihrer gerade nicht geringen finanziellen Forderungen bequemen. Der FSV. Frankfurt will außerdem am 22. Junt gegen Bayern München und eine Woche ſpäter gegen FV. 04 Wü r z⸗ burg ſpielen. — 1 Ruderſport Wiener Regatta Erſter Tag Das größte ruderſportliche Ereignis in Wien nahm am Samstag auf der Rennſtrecke der alten Donau ſeinen Anfang. Die Kämpfe wurden leider dadurch ziemlich beeinträchtigt, daß zahlreiche fremde Boote die Teilnehmer behinderten, ſodaß dret Rennen wiederholt werden mußten. Die teilnehmenden Deutſchen konnten ſich nicht durchſetzen, lediglich die Rudergeſellſchaft Breslau konnte den zweiten Achter gewinnen. Ergebniſſe des erſten Tages: Junioren⸗Achter: 1. RV. Stralli Budapeſt:12,4 Min.; 2. Sir Wien; 3. RG. Dresden.— Zweier ohne Steuermann: 1. Hungaria Budapeſt:20,4; 2. Beggendorfer RV.:05,4.— Junioren Vierer: 1. RK. Wien 1881 815,4; 2. Ruderklub Szentirtvan Budapeſt:26.— Vierer: 1. Ruderklub Szentirtvan Budapeſt 7259 2. Münchner Ruderklub 1889:10,4; 3. Fließ Wien.— Erſter Vierer mit Steuer⸗ mann: 1. Hungaria Budapeſt:10,6; 2. Regensburger RV. 802,5.— Zweiter Achter: 1. Rudergeſellſchaft Breslau:56,6; 2. Czegediner Ruderklub:04, 2. 5 * Eine glänzende ſportliche Leiſtung vollbrachten am Sonntag die Ruderer des Waſſerſportvereins„Vorwärts“ Mannheim. Auf der erſten diesjährigen Regatta des Südd. Ruderverbandes in Mühl⸗ heim a. M. gelang es ihnen, ſämtliche gemeldeten Rennen und zwar: 1. Begrüßungs⸗Vierer, 2. Junior⸗Vierer, 3. Erſten Senior⸗Vierer, 4. Erſten Schüler⸗Vierer, 5. Leichtgew. Schüler⸗Vierer, 6. Schüler⸗ Achter, 7. Junior⸗Einer, 8. Senior⸗Einer für ihre Farben heim⸗ zuholen. In Anbetracht des langen Winters und des dadurch ent⸗ ſprechend verkürzten Trainings eine ausgezeichnete Leiſtung. DSD—.—— ß——— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Rhein Pegel 11. 12 13 14 15 13 Neckar⸗Pegel 11 12. 18. 14 15. 1 Bas J.851.871.8701 831,79 Saeed 480485486 Kehl 360 0 0 e e 2 eaten 1.15 17 506 020 Maxau.15.5753.585,48 544 Mannen.72.30.88.88 4,88.55 Taub 000.00 8. 10 3,10— 298 Köln 72.06.00.4 291.75 Maſſerwärme des Rheins 19,0 C. Herausgeber Drucker und Verleger Dructerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim E 8 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantworkl. Redakteure Für Politik H. A. Meißner euilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes Willy Müller— Handelsteil i. B. Franz Kircher— Gericht un“ alles Hehrige Fron Kircher Anzeigen Jakob Fande fämtliche in Maunheim Dienstag, den 18. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) n LE Der Rheinſtrom al Wie ſchon berichtet, ſchließen die Duisburg Ruhrorter Häfen AG, in Duisburg das abgelaufene Geſchäftsjahr mit einem Ver luſt von 568 582/ ab. Der Bericht des Vor⸗ ſtandes befaßt ſich zunächſt eingehend mit dem Rheinverkehr * 1 7 9777 4 N Baſel bis zu den Mündungshäfen gef r Ausnutzu! des Rhein⸗Herne⸗Kana Straßburg, auch infolge des Wachſens der er Verkehr auf dem Rhein von Baſel bis zur Maß der Vorkriegszeit geſttegen. Die Güter⸗ ſchlosmengen in den en oberhalb der Niederländiſchen Grenze einſchließlich des Durchgang 5 an den Kanälen und Ne f n, ſind nach den Berichter r Zentralkommiſſion für die Rh von 71,6 Millionen nnen im Jahre 1918 auf 97,7 27 gewachſen. Die tonnenkilometriſche Leiſtung den auf 20,83 Milliarden Tim. erhöht, ins⸗ 6 8 an Gütermengen gegenüber 54,56 Millionen Tonnen im Jahre Der Grenzverkehr bei Emin erich iſt von 37,5 lotten iſt d dung über das en üm 2 l ch von 18 geſamt ſind auf dem Rheinſtromgebiet im Jahre 192 76,16 Millionen Tonner 1913 bewegt wo auf Me ill io n erſter Linie Kanals dem 9 bnahme des Rhein ⸗Herne⸗ r den wertvollen Zu wachs gebracht ha⸗ ben. Durch d chleuſen des Kanals mit dem Rhein ha⸗ ben im Ja amt 13,46 Millionen Tonnen ihren Weg genommen. n den Verkehrsausfall in den Duisburg⸗ 0 Ruhrorter Häfen gegnüber dem letzten Vorkriegsjahr als dem Kanal zugute gekommen, ſo bleiben als Verkehrszuwachs für den Rhein Hurch den Kanal ro. 11 Millionen Tonnen beſtehen. Zuwachs ringend für den Rheinverkehr iſt auch die Schaſſung der neuen Verkehrsrelation Straßburg⸗Antwerpen geworden, die aller⸗ Stugs reſtlos im Jutereſſengebiet der franzöſtſch⸗belgiſchen Schiffahrt Hegt. Die erhöhte Förderung der Braunkohle hat der Schiffahrt 1,4 Millionen Tonnen gegenüber der Vorkriegszeit mehr zugeführt, aller⸗ Hings zum Nachteil der Ruhrkohle. Schließlich haben die verſtärkten Zuführen von Erz nach den ſich immer mehr am Niederrhein konzen⸗ trierenden Hüttenwerken und die erheblich verſtärkte Eiſenabfuhr zu Tal infolge des größeren Eiſenaußenhandels Deutſchlands die Privat⸗ häßen der großen Werke am Niederrhein um einige Millionen To beleben können. Trotz der geſteigerten Transportmengen befindet ſich das deutſche Rheinſchiffahrtsgewerbe ſeit einer Reihe von Jahren in einer überaus bedrohlichen, wirtſchaftlichen Notlage Die auf dem Frachtenmarkt gezahlten Frachtſätze ſind der allgemeinen Teuerung nicht nur nicht gefolgt, ſondern lagen zeitweiſe unter dem Vorkriegsnivegu. So hat z. B. die monatliche Durchſchnittsfracht von Duisburg nach Mannheim vor dem Kriege 6,93/ für 1 To. betragen, während im Bexichtsjahr als montliche Durchſchnittsfracht 0,95% für eine Tonne bezahlt worden ſind. Die Frachten nach Rotterdam werden ſogar bis 25 v, H. niedriger als vor dem Kriege notiert. Ganz ähnlich geſtalten ſich die Verhältniſſe bei den Schlepplohnſätzen. Die Haupturſache für die ſchlechte Frachtenlage iſt die große Ver⸗ mehrung des Schlffsparks auf dem Rhein, der mit 6,0 Mill. Tonnen und 592 000 PS. die Vorkriegstonnage um W v.., die Schleppkraft ſogar um 90 v. H. übertrifft. Dieſe Vermehrung iſt s Wirtſchaftsträger einerſeits die Folge der Schaffung neuer Rheinuſerſtaaten, die wie Frankreich und Belgien ihren Schöffspark durch die Schiſfsabgabe auf Grund des Verſailler Vertrages erhalten bezw. verſtärkt haben, Hierzu hat ſich auch die Schweiz nach dem Kriege durch den Ausbau einer eigenen Flotte geſellt. Die deutſchen Rheinreedereien haben natur⸗ gemäß verſucht, durch ein verſtärktes Bauprogramm ihre infolge der Abgaben entſtandenen Verluſte wenigſtens zum Teil wieder aufzuholen Obwohl seit dem Jahre 1924 wieder ſtabilere Verhältniſſe auf dem Rhein hergeſtellt ſind, macht ſich ein langſames An wachſen der fremdländiſchen Flotte und ein ſtändiger Rückgang der deutſchen Flotte bemerkbar, ſo daß heute von einer Ueberfrem⸗ dung in der Rheinſchiffahhrt geſprochen werden muß. Heute verteilt ſich der Beſtand der Internationalen Rheinflotte der Flagge nach wie folgt: Tonnen PS. Deutſchland: 44,5 v. H. 52 v. H. Holland: 35,8 v. H. 30,5 v. H Belgien: 11,7 v H. 7 v. H. Frankreich 7 8. g. 5. Schweiz 1,5 v. H. 1,5 v. H. 3105 1 werden, da es keinerlei großen wirtſchaftlichen Erſchütterungen und Schwankungen ausgeſetzt geweſen iſt. Dagegem ſteht das Berichts⸗ jahr 1928, von den verſchiedenſten Faktoren beeinflußt, im Zeichen eines Konfunkturabſtie gs und damit einer ſtarken Verkehrs⸗ abnahme. Die tonnenkilometriſche Geſamtleiſtung von Baſel bis zu den Mündungshäfen weiſt eine Verminderung von über 1 Milliarden Tonnenkilometer auf. Ste zeigt ſomit ſolgende Entwicklung: 1918: 16,85 Milliarden Tim 1926: 20,06 Milltarden Tim. 1027: 20,86 Milliarden Tm. 1928: 19,70 Milliarden Tkm. Der allgemeine Verkehrsausfall, der in dem Rückgang des Emme⸗ richer Grenzverkehrs und des Bergverkehrs im Durchgangsverkehr bei Koblenz zunn Ausdruck kommt, iſt für die deutſchen Rheinhäfen in ihren Wechſelbeziehungen untereinander und zu den Rheinmün⸗ dungshäſen velativ noch größer, Denn der Verkehr in Straßburg iſt in dem Berichtsjahr um über 1 Million Tonnen geſtiegen, von dem die Hälfte lediglich auf die Verbindung mit Antwerpen entfällt. Beſonders nachteilig hat ſich für die deutſchen Rheinhäſen der vom 1. Mai bis zum 18. Juni wührende Lohnkonflikt in der deut⸗ ſchen Rheinſchüfſahrt ausgewirkt, So ſind für die Dauer von über 17% Monaten die großen über die Duisburg⸗Ruhrorter Häfen gehen⸗ den Kohlenmengen faſt vollkommen ausgeblieben, Nicht ohne Einfluß guf den Rheinverkehr iſt auch der Eiſen konflikt in den Mo⸗ naten November und Dezember geweſen. Der Streik der Arbeiter in den ſchwediſchen Erzbergwerken hat ebenfalls zur Verringerung des Verkehrs beigetragen. Außerdem hat ſich noch w ährend des Berichtsjahres allgemein im Güter umlauf eine Verſchiebung zu Gunſten der Eiſen bahn bemerkbar gemacht. Obwohl in allen Teilen des Reiches Lohn kämpfe ausgeſochten worden ſind, die den Gütevumlauf ſicher beeinträchtigt haben, und obwohl auch der Kraftwagenverkehr immer größere Beſör⸗ derungsgütermengen an ſich veißt, hat die Reichsbahn ihre Leiſtungen gegenüber dem Vorfahre noch erhöhen können. ee Deutſche Woerner-Werke AG. Mannheim Unbefriedigender Geſchäftsgang Die o. GV., in der 620 Stimmen vertreten waren, genehmigte ein⸗ ſtümmig und ohne Ausſprache die Bilanz und fämtliche Anträge der Berwaltung. Der Geſchäftsgang des Berichtsjahres war nicht ſo befriedigend, wie man nach dem Auftragseingang des erſten Viertel⸗ jahrs erwartete. Die allgemein rückläufige Konjunktur, die vielen Betriebsſtillegungen in der Zigarrenfabrikation ließen mehr denn in früheren Jahren den Handel mit gebrauchten Maſchinen, die durch Betriebseinſtellungen überflüſſig wurden, fühlbar werden, ſodaß Be⸗ legſchaſtsverminderung und Kurzarbeit auch bei der Geſellſchaft Ende 1928 die notwendige Folge waren. Das Geſchäftsergebnis wurde durch Lohnerhöhungen und ſteigende Rohmaterialpreiſe beeinflußt, ferner durch Patenbſpeſen und Verſuche an neu aufgenommenen Ar⸗ tikeln, deren Abſatz hinter den Erwartungen zurückblieb. Bei einem At. von 110 000/ weiſt das Unternehmen auf 31. Dez. 1028 einen Warenerlös von 300 407/ aus und nach Abzug der Unkoſten ſowie nach 24 167/ Abſchrebbungen einen Reingewinn von 4041 /, der ſich um den Gewinnvortrag von 2011/ auf 6952, erhöht. Die Gig beſchloß, 1000/ der geſetzlichen Rücklage zuzuführen, ſodaß nach 29783/ Vorſtandstantieme 2078/ für Neuportrag ver⸗ bleiben. In der Bilanz ſtehen u, a, 9600% Grundſtitche und Ge⸗ Glinde, 44 841/ Maſchinen, 98 501„ Debitoren und 98 881/ Vorräten 219 348% Kreditoren und 9821/ Akzepte gegenüber. Nach anfänglich ſchlechtem Geſchäftsgang im neuen Jahre habe ſich der Auftragseingang in den letzten Monaten gehoben, ſobaß der normale Mongtsdurchſchnitt erreicht wurde und die Ausſichten für das laufende Jahr nicht ungünſtig genannt werden können.— Die ausſcheidenden AR.⸗Mitglieder wurden wiedergewählt und die Satzungen bezügl. des Gegenſtandes der Geſellſchaft dahingehend ge⸗ ändert, daß die Geſellſchaft in. neben der hauptſächlichen Herſtellung von Maſchinen für die Zigarrenfabrikatton und die Tabakinduſtria auch Nebenartlkel herſtellen kann. n Schraubenſpundfabrik W. Kromer AG., Freiburg i. Br.— Vortrag des Reingewinns. Die GW. dieſer Geſellſchaft beſchloß, von dem Gewinn für 1928 dem geſetzlichen Reſervefonds 5 000% zuzu⸗ führen, ſo daß 10 700„ als Gewinnvortrag verbucht werden können. Der Betriesüberſchuß belief ſich auf 190 000 /. Die allgemeinen Unkoſten werden mit 144000/ angegeben, die Abſchreibungen mit 35 0%„„, Das Aktienkapital von 1190 000% wird auf 500 000% herabgeſetzt durch Ankauf und Annulierung von 690 000% Aktien zum Kurſe von 100 v. H.. * Unveränderte Rheinſtahl⸗Dividende.— 6 u, H. In der AR.⸗ Sitzung der ziheiniſche Stahlwerke AG. in Eſſen wurde beſchloſſen der H.(6. Juni] die Verteilung einer Dividende von unveränderk 6 v. H. vorzuſchlagen. * Porzellaufabrik Kahla.— Rückgang der Dividende. Die Ge⸗ ſellſchaft, die früher hohe Dividenden ausſchüttete, dann nach langer Unterbrechung wieder 7 v. H. ausbezahlte, ſchlägt für 1928 eine Diyldendenſenkung auf z v. H. vor. Auf Vortrag gelangen 482 605(408 74) l. Apollo⸗Werke AG. Apolda.— Neuer Verluſtabſchluß. Dieſe Automobilfabrik iſt dazu übergegangen, ſich nur noch auf die Lieſe⸗ zung von Erſgtzteilen zu beſchränken und Reparaturen auszuführen. Der Ver lu ſt im abgelaufenen Jahr beträgt 4 000 /, wodurch ſich die Unter bilauß auf 111000/ erhöht. 232 Bayeriſche Granit Acc., Regensburg. Der Reingewinn Wird vorgetragen. Die in München abgehalbende o. GV genehmigte den Rechnungsabſchluß, demzufolge der aus dem Geſchäftsfahr 1028 verbleibende Reingewinn von 13 708. auf neue Rechnung vor⸗ getragen wird. Der kurnusgemäß aus dem Auſſichtsrat ausſcheidende Geh. Lamdesökonomierat Dr. Georg Heim wurde wiedergewählt, Heſchloſſen wurde noch die Neuſtückelung des Aktienkapitals, derzu⸗ folge 5 alte Aktien zu je 60„ in drei neue zu je 100, umge⸗ wandelt werden. a 2 Baumwollinduſtrie Erlangen⸗Bamberg As,, Erlangen. Keine Beſſerung in der Baumwollinduſtrie. Die o.§V. genehmigte den Abſchluß und beſchloß, 8 v. H.(10 v..) Dividende auszu⸗ ſchütten. Der Vorſitzende des Auſſichtsrats führte den Rückgang der Dividende auf die Lage der Baumwollinduſtrie zurück und erklärte, Haß ſich die Verhältniſſe im neuen Jahr nicht viel gebeſſert hätten. Der Grund ſei der ungenügende Zollſchutz. Man könne beinahe ſagen, daß der Wendepunkt in der Baumpollinduſtrie im Herbſt 1927 mit dem Inkrafttreten des deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrags begonnen habe, Als weiterer Grund komme hinzu, daß die Löhne im Verhältnis ſtark geſtiegen ſeien, und das dritte Uebel ſei der wahlloſe Wett ⸗ bewerb, bedingt durch den niedrigen Zollſchutz und die erhöhten Sebbſtkoſten. Andreae-Noris Zahn A. Frankfurt a. M. Schaffung einer Baureſerve von 100 000% Die GB. beſchloß, aus dem Reingewinn von 620 784(350 970)% 10(9) v. H. Dividende guf die Stammaktien und 7 v. H. auf die Vorzugsgktlen zu verteilen, 40 416(50 000)/ der geſetzlichen Reſerve zu überweiſen, die damit auf 290 000%= 10 v. H. des Aktienkapitals gebracht wird, der Reſerve II 100 000(0)/ und dem Penſionsfonds wieder 50 000/ zuzuweiſen. Ferner wird eine Bau⸗ reſerve von 100 000/ geſchaffen und der nach Abzug der Tantiemen verbleibende Reſt von 96 579(92 308)/ vorgetragen. Nach dem erſt in der GB. vorgelegten Bericht ſind in Trier und Urm neue Be⸗ triebe eröffnet worden, in Chemnitz iſt die beſtehende Agentur in eine Fültale umgeſtellt worden; der dortige Geſchäftsgang iſt zu⸗ friedenſtellend, Die in Kaſſel faſt 50 Jahre beſtehende Firma Schneider u. Gottfried iſt übernommen und ausgebaut worden. Die Gebr. Keller Nachf. A. in Freiburg t. Br. iſt im Fuſions⸗ wege übernommen worden. Das Geſchäft in Freiburg wird unter dem Namen Gebr. Keller Gmb. weitergeführt. Der im Jahre 1928 erzielte Bruttogewinn beträgt einſchl, 92 367, Vortrag 3 786(8 045) Mill. J, Andererſeits erforderten Unkoſten und Steuern den er⸗ höhten Betrag von 2927(.54) Mill., Abſchreibungen.188(0,152) Millionen Mark. Norddeutſche Hefeinduſtrie Ach, Berlin— Scharfer Weit⸗ bewerb. Im Jahre 1928 erzielte dieſe zum Oſtwerkekonzern gehörige Geſellſchaft einen Rohgewinn von 484—506 R. Dem⸗ gegenüber erforderten allgemeſne Unkoſten 1587 795 R/. Nach Ab⸗ ſetzung von 839 772(294 299) f Steuern und Abgaben, 379 080 (422 597) R. Zinſen und 950 703(948 720) R. Abſchreibungen auf Anlagen ergibt ſich einſchl. 102 660(90 682) R/ Vortrag ein Rein ⸗ gewinn von 1188 818(1176 764), woraus wieder 6% Divi⸗ dende auf 16,6 Mill. R. Aktienkapital vorgeſchlagen wird. Der Bericht betont den ſcharfen Wettbewerb innerhalb der Hefeinbuſtrie, der die Anpaſſung der Hefepreiſe an den Stand des hauptſächlichen Rohſtoffs, Melaſſe, nur verſpätet und teilweiſe ermöglichte. 21 Millionen⸗Auleihe des Kraftwerks Laufenburg. Der Ver⸗ waltungsrat der Akttengeſellſchaft Kraftwerk Laufenburg hat be⸗ ſchloſſen, zum Zwecke der Konversion bzw. Rückzahlung der mit dem 31. Dez. 20 gekündigten proz. Anleihe von 18 Mill. Sfr. nominal vom 97 16 1919 und zur Bereitſtellung weiterer Mittel eine prog. Anleihe von 1 Mill, Sfr. nominal aufzunehmen. Die Rückzahlung erfolgt ohne beſondere Kündigung zum Nennwerte im Jahr 1944. Brown Boer u. Cie. Ach. Baden(Schweiz).— Exmäßigte Dividende. Die Geſellſchaft ſchlägt die Verteilung einer Dividende von 8 v. H. gegenüber 9 v. H. i. V. por. Der Reſerve werden 500 000 Fr. überwieſen. 2: Steauna Romana⸗Abſchluß. Für 1928 wird wieder keine Di⸗ vidende verteilt. Nach dem jetzt vorliegenden Abſchluß beläuft ſich der Rohgewinn auf 833,9 Mill. Lei(7038 Mill.). Nach Abzug der Unkoſten und Abſchreibungen und nach Zuweiſung von wieder 54 Mill. Lei an die geſetzliche Rücklage ergibt ſich ein Reingewinn don 38,3 Mill, Lei, der nach Zuweiſung von 10 v. H. des Betrages an die Rücklagen vorgetragen werden ſoll. Die Erzeugung der Geſellſchaft belief ſich auf 632 000(541 000) Tonnen, Ausgeführt wurden 515 000 (380 000) To. bei einer rumäniſchen Geſamtausfuhr von 2,341 Mill. 4,912 Mill.) To. Rütgerswerke AG. Berlin Befriedigende Ergebniſſe der Beteiligungen Die HV. der Rütgerswerke Ach in Berlin ſetzte die Dividende auf unv. 6 v. H, ſeſt, Neu in den AR. tritt Generaldirektor Ti⸗ meſſen(Wirtſchaftliche Vereinigung Deutſcher Gaswerke) ein. Ueber das laufende Jahr führte Generalbirerktor Fabfan folgendes aus: Das erſte Vierteljahr des Jahres 1929 war ſtark durch die abnorme Kälte beeinflußt. Steigender Bedarf an Kohle und Koks führte swongs läufig zu einer Erhöhung der Teerproduktion. Straßenbauten und Straßenteerungen ſetzten verſpätet ein. Auch die Bautätig⸗ keit begann ſehr ſpät. Der Abruf von Düngemitteln verzögerte ſich ſtark, Hierdurch ſteigerten ſich die Warenvorräte im erſten Vier⸗ teljahr. In den nachfolgenden Monaten waren die Abrufe lebhafter, ſo daß die Erzeugung abgeſetzt werden konnte und ſich teil⸗ weiſe auch die Warenvorrſtte verminderten. Insgeſamt dürfte der Geſomtumſatz des erſten Halbfahres den des gleichen Zelt⸗ raumes des Vorjahres erreichen. In allen Betrieben der G. reczne man mii einer Eyrhöhung der UmſätfJ/e und einem dement⸗ ſprechenden günſtigen Ergebnis. Die Beteiligungen der Ges. haben ſich e Michael Kaufmann Söhne AG. Kehl a. Rh. Verſchlechterung der Verhältniſſe im Mehlhandel— Verluſte durch Außenſtände— Vortrag des Verluſtſaldos In der geſtern im Parkhotel in Mannhei war ein Aktienkapital von 348 000% mit ga Bilanz und ſämtliche Anträge der 2 tung wur nehmigt und dem Vorſtand und Aufſichts rat Entl GB., u abgehaltenen o. Geſchäftsbericht wird u. a. geſagt, daß der Verle 1928 ein außerordentlich ungünſtiger war. richt geſchilderten Verhältniſſe im Mehlha verſchlechtert. Die Ueberproduktion an denklöchſten Weiſe fühlbar. Eine regulä ſichtigung der Unkoſten war unmöglich günſtiger Faktor die faſt wä id des rückläufige Konjunktur. Die Futterm des ganzen Geſchäftsjahres gut beſchäftigt. Sie ſchaffungen und Umbauten vergrößert und verbeſſert w Die rückläuftge Konjunktur 9 he von Verl Außenſtänden bei der Kund acht, ſo daß a Hinſicht größere Abſchreibungen erfor arem. D ſchließt mit einem Ver luſt von 71 59 s wird vo den Verluſtſaldo vorzutragen und die in der Bilanz aus ordentliche Reſerve von 92 500/ beſtehen zu laſſe Die Ausſtchten für das neue Ges ſichtlich des Futtermittelgeſchäftes und der Fut ſtiger, umſoanehr als die Preiſe allmählich auf ſind, das weniger Konjunkturverluſte als bi befürchten läßt. Die Entwicklung des Me dend davon abhängen, ob öͤtie von den Gro 0 vention zuſtande kommt und dadurch auch eine d dung des Mehlhandels herbeigeführt wird. é luſtrechnung weiſt an Aktiva aus: — —— . Die Kontingentierungsverhandlungen der ober⸗ und nieder⸗ rheiniſchen Mühlen. Wie wir zu den Verhandlungen zwiſchen den ober⸗ und niederrheiniſchen Mühlen erfahren, wurden jetzt die Richtlinien feſtgeſtellt, mit denen man glaubt, die ſeit langem angeſtrebte Zuſammenarbeit in Zukunft für beide Teile in befriedigender Weiſe durchführen zu können. In beteiligten Kreiſen erhofft man zuperſichtlich, daß die erſtrebte Kontingentie⸗ rung auch auf den Mehlhandel günſtig ſich auswirken und eine Geſundung ſeiner Lage herbeiführen werde. — Amtliche Großhandelsindexziffſer. Die auf den Stichtag 12. Juni berechnete Großhandelsinderziffer des Statiſtiſchen Reichs⸗ amtes hat mit 134,9 gegenüber der Vorwoche(134,5) um 0,3 v. H. angezogen. Von den Hauptgruppen lag die Indexziffer für Ag ra r⸗ toffe mit 124,4(122,9) um 1,2 v. H. höher als in der Vorwoche. Die Indexziffer für Kolonialwaxen ſtellte ſich auf 1294(12) Die Indexziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Hal bware n iſt um 0,2 v. H. auf 131,2(131, zurückgegangen, während die für induſtrielle Fertigwaren mit 157, keine Veränderung auſwelſt. Die Preußiſche Zentralſtabtſchaft in Berlin legt einen Teil⸗ helrgg ihrer Sproz. reichsmündelſicheren Goldypfandbrieſe Reihe 22 in Höhe von 4 Mill./ zum Vorzugskurſe von 95,5 v. H. (Börſenkurs z. Zt. 96 v..) vom 18. Juni bis 8. Juli 1929 zur Zeichnung auf. Bei dieſem Kurſe glaubt die Emiſſionsanſtalt die effektiwe Vezinſung des Pfandbriefes mit dem Zinsniveau am Geld⸗ markt mehr in Einklang gebracht zu haben. Der Umlauf an Gold⸗ pfandbriefen belief ſich am 31. Mai 19290 auf rund 200 Millionen. Nähere Einzelheiten enthält die im vorliegenden Anzeigenteſl ver⸗ öffentlichte Bekanntmachung. * Zu den Fiatplänen ber General Motors Corporatiou. Es ſcheint ſich zu beſtätigen, daß die bekanntlich ſchon ſeit geraumer Zelt ſchwebenden Verhandlungen zwiſchen den Fiatwerken, Turin und der General Motors Corporation jetzt vor einem Ab ſch lu ß ſtehen. General Motors dürften wahrſcheinlich die Hälfte des Kapt⸗ tals der S. A. Fiat übernehmen. Sie würden damit Einfluß auf die ſüdeuropäiſche Automobilinduſtrie gewinnen und hätten die Möglichkeit, von Turin aus die ſübeuropäiſchen Länder und wohl auch den nahen und fernen Oſten zu bearbeiten. Außerdem dürfte der Bau von kleineren Wagen für die Verſorgung Italiens ſelbſt noch recht aus ſichts reich ſein.— Was die Lage der italieniſchen Automobtlinduſtrie angeht, ſo wurde vor einiger Zeit über eine gewiſſe Sättigung des Inlandsmarktes berichtet, und zwar infolge des Fehlens einer Produktion an kleineren und billigen Wagen. Schon aus dieſem Grunde dürfte den Fiatwerken eine In⸗ tereſſenahme der General Motors, die zweifellos eine Umſtellung und Erweiterung der Produktion ermöglichen wird, willkommen ſein. Bemerkt ſei noch, daß, wenn es zum Abſchluß eines derartigen Ver⸗ trages kommt, General Motors über Fiat auch Einfluß auf NS. gewinnen würden. Einigung im weſtdentſchen Eiſenhandel Die Einigungsverhandlungen im weſtdeutſchen Giſenhau⸗ del ſind nunmehr abgeſchloſſen. Es iſt lediglich eine Formangelegen⸗ heit, wenn jetzt den einzelnen Eiſenhandelsfirmen der Vertrag zur Unterſchrift vorgelegt wird, da man der Annahme iſt, daß es kaum ein Handelsunternehmen von Bedeutung geben dürfte, das ſich nach⸗ träglich mit dem Verhandlungsergebnis des eingeſetzten Bevollmäch⸗ tigten nicht einverſtanden erklärt. 5 An den bisherigen 8 e e ſind im großen ure ganzen nur unweſentliche Aenderungen vorgenom⸗ men worden. So ſind die Preisveränderungen und ebenfalls das Rabattſyſtem im weſentlichen beibehalten worden. Die hauptſüch⸗ lichſte Aenderung beſteht in der Herein nahme neuer Han⸗ delsſorten. So iſt z. B. Mittelblech in die Kartellver⸗ einbarung miteinbezogen worden, während die Forberung der freſen Händler nach Einbeziehung von Stabſtahl in das Abkommen nicht erfüllt worden iſt. Stabſtahl wird alſo auch künftig an den freien Handel zu den gleichen Preiſen wie an die Verbraucher abgegeben werden, während ſich im Mittelblechgeſchäft für den frelen Handel auf Grund der neuen Vereinbarungen eins kleine Verdlenſtſpaunne ermöglicht. Von mehr formeller Bedeutung iſt die Neu rege ⸗ lung des Schieds⸗ und Strafverfahrens, inſofern, als die Ueberwachung der Durchführung der Vertragsbeſtimmungen einer unabhängigen neutralen Stelle übertragen worden iſt. Das Nichtinnehalten von Vertragsbedingungen wird mit ſchweren Koventionalſtrafen belegt, obſchon ſich die Vertreter des freien Handels bis zum Schluß der Verhandlungen für weſentlich mildere Beſtimmungen eingeſetzt hatten. Eine Neuregelung des Streckengeſchäfts, die von dem Freihandel angeſtrebt war, iſt eben⸗ falls nicht erfolgt. Verhandlungen über dieſen Gegenſtand ſollen aber noch folgen. Das fetzt getroffene Abkommen läuft bis Ende 1990. Für den Fall, daß die deutſchen Eiſenverbände über die verſchledenen Ter⸗ mine nicht verlängert werden ſollten, würde ungeachtet deſſen ab 1. Jult 1930 das Vertrauensverhältnis mit vlerwöchentlicher Friſt gekündigt werden können. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen New-⸗ Pork. 425,02 484, 78] Schweiz 25,20 25,201 Stockgolm.. 18,12 18,14 Paris.. 124,01 123.950 Holland 12,08 12,07 Madrid, 39.92 34,13 Prüſſel 34,96 84,91 Os[lo 13,20 18,19 Mailand 92,70 92,650 Kepenhagen„18,20 19,20 1 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 419,7 und Pfunde mit 2092.75 gehandelt Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort 17. Juni Die Nachfrage nach Kohnraum war an der heutigen Börſe nicht beſonders rege. Bergreiſen waren nicht am Markt und wurden demnach auch keine Bergfrachten notiert. Für vereinzelte kleinere Partien, die heute nachmittag angenommen wurden, zahlte man un⸗ nerändert 1 bis 1/60„ ob hier bzw. ab Kanal Baſts Mannheim. Die Talfracht erfuhr mit 1,0, ab hier und 1,40 ab Kangk nach Rotterdam keine Aenderung. Der Bergſchlepplohn notierte mit 1,30 bis 1,50/ nach Mannheim, der Talſchlepplohn ſchwächte weiter im allgemeinen durchaus erfreulich entwickelt. Die Gewenne, die die G. aus übren Betetligungen zlebt, haben ſich gans erheblich erbößt. ab und konnte man heute durchweg für zwölf, große Schiſſe guch für elf Piounia zurechtkommen . 3 . 0 8 0 0 * uo a a eee 44 3 ee e deere Keen reren re le een doe geſenkt, das zu den ſchwerſten gehört, durchdringlichen 2 geſchöpft haben Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe; 1 0 2 5 0 2 0 Ein ſchwieriger Vergiftungsfall im Mittelpunkt e 5 der der Polizei ein bisher un⸗ 58 es Rätſel aufgegeben hat. Sie gehört zu jenen gut⸗ bürgerlichen Jamilien, die in günſtigen Vermögensverhält⸗ Aiſſen leben, im Vorort ein eigenes Landhaus beſitzen und in ihrem ganzen Weſen, ihrer behaglichen Geſelligkeit und ihrer geſunden Neigung zum Sport der Atmoſphäre des Verbre⸗ chens ſo feru ſtehen wie nur irgend denkbar. Und doch hat ſich auf dieſe Familie der dunkle Schatten eines Giftverbrechens die die Polizeigeſchichte vorläufig noch von einem un⸗ Dunkel umgeben iſt. Die verwitwete Frau Sydney lebte mit ihrer Tochter Vera in einem Landhaus in dem Londoner Vorort Cro 5 don. Ganz in der Nähe wohnte Herr Duff, der Schwieger⸗ ſohn der Frau Sydney, in einem ähnlichen Landhauſe. Der Dritte im Bunde war Thomas Sydney, der einzige Sohn der Frau Sydney, der als glücklicher Familienvater mit Frau und Kindern ein Haus in einiger Entfernung von den beiden anderen inne hat. Dieſes Familienidyll iſt grauſam geſtört worden. Drei Mitglieder der Familie ſtarben kurz nach ein⸗ ander. Die Behörde gab die Leichen zur Beiſetzung frei, weil ſie in allen drei Fällen eine natürliche Todesurſache annahm. Nun hat ſich aber herausgeſtellt, daß die drei Opfer, Frau Sydney, ihre Tochter Vera und ihr Schwiegerſohn Eoͤmund Duff, an Arſenikvergiſtung geſtorben ſind. Angeſichts dieſer Tatſache bleibt gar kein anderer Schluß übrig als die An⸗ nahme eines Verbrechens. Die Polizei muß auf irgend eine Weiſe Verdacht aller Länder kennt, und das Sie ordnete zunächſt die Ausgrabung der Frau Sydney an, die am 5. März geſtorben war. Die gerichtsärztliche Unter⸗ ſuchung ergab mit unbedingter Sicherheit, daß ein Fall von Vergiftung mit Arſenik vorlag. Dann wurde auf polizeiliche Anordnung die Grabesruhe der Tochter geſtört. Das Ergeb⸗ nis der Unterſuchung war dasſelbe: Vergiftung mit Arſenik. Die Tochter war am 15. Februar, alſo etwa drei Wochen vor der Mutter dem Verbrechen zum Opfer gefallen. Bereits im April des vorigen Jahres war der Schwiegerſohn, Gdmund Duff, durch den Tod hinweggerafft worden. Auch hier ließ die Polizei eine nachträgliche gerichtsärztliche Unterſuchung der Leiche vornehmen. Wieder war das Ergebnis dasſelbe. Die Spuren einer Arſenikvergiftung waren noch mit Sicherheit Rachweisbar. Und nun taucht die Frage auf, ob es bei dem Tode ſeiner zwei Kinder im Jahre 1919 und 1924 mit rechten „Dingen zugegangen iſt. Man hat mit ziemlicher Sicherheit feſtgeſtellt, wie dieſen drei Opfern das Gift beigebracht worden iſt. Fräulein Vera Sydney hat von einer vergifteten Suppe gegeſſen. Die Suppe war von der Haushälterin zubereitet, die mit der Mutter und der Tochter dasſelbe Haus bewohnte. Sie verurſachte der Haushälterin und einem zufällig anweſenden Familien⸗ gaſt, die beide ein paar Löffel von der Suppe aßen, heftige Beſchwerden, ebenſo der Katze, die den Reſt der vergifteten Speiſe erhielten. Doch erholten ſich alle wieder bis auf die Tochter des Hauſes, die bald nach dem Genuß der Suppe ſtarb. Deutſchland Radio im Verbrecherlager Die Einwohnerſchaft der Ortſchaft Zeven(Oldenburg) wurde ſeit längerer Zeit durch eine ganze Anzahl verwegener Einbrüche, die in der Ortſchaft ausgeführt wurden, in Angſt uns Schrecken verſetzt. Detz Tätern fielen große Werte in die Hände und es war monatelang nicht möglich, ihre Spur aus⸗ findig zu machen. Im ganzen wurden etwa 17 Einbrüche verwegenſter Art ausgeführt. Eine ganze Zeit lang waren drei Landjäger vergeblich bemüht, das Verſteck der Verbrecher zu ermitteln. Die Beamten fanden ihn, denn es handelte ſich in Wirklichkeit um nur einen Verbrecher, in einer Höhle bei Zeven im undurchdringlichſten Tannendickicht, die wohnlich eingerichtet war. Das Lager barg außerordentliche Mengen geſtahlenen Gutes, darunter viele Lebensmittel und einen modernen 9 Röhren⸗Radivapparat allererſter Ausführung. Der Verbrecher hatte ihn durch Anlage einer Antenne in den Baumſpitzen einiger Tannen von ſeinem Lager in Betrieb genommen und ſich ſo die Kunſtgenüſſe der Gegenwart und die geiſtige Verbindung mit ihr geſichert. Es ſtellte ſich bei der Feſtnahme heraus, daß es ſich bei dem Einbrecher um einen vor Monaten aus dem Zuchthaus entwichenen Verbrecher namens Redanz handelte, der ſich in der Folgezeit nur von Einbrüchen über Waſſer hielt. Bei ſeinen Raubzügen führte der Verbrecher ſtets einen in Zeven geſtohlenen Drilling mit ſich und man muß ſich wundern, daß kein Opfer zu beklagen iſt, da man dem Einbrecher wiederholt arg auf den Verſen war. Als man den gefährlichen, etwa 30 Jahre alten Bur⸗ ſchen fand, war er gerade am Schlafen, neben ſich hatte er den geladenen Drilling liegen. Aus dem Sortiment der ge⸗ ſtohlenen Sachen, die vorgefunden wurden, ſchließt die Polizei eine ganze Reihe bisher im Dunkel gebliebener Verbrecher⸗ taten durch den aus der Gefangenenanſtalt entwichenen Ver⸗ brecher. 8 Frankreich Frankreich ſchädigt eine deutſche Bergungsfirma Vor einigen Monaten ging die Meldung durch die deutſche Preſſe, daß die Blankeneſer Taucherfirma A. Harmſtorf von einer Pariſer Geſellſchaft den Auftrag erhalten habe, auf der Höhe von Haiphong(Franz.⸗Hinterindien) einen geſun⸗ kenen franz. Dampfer zu bergen. Die Auftraggeberin hat. Zt. einen größeren Geloͤbetrag gegeben, mit dem Harmſtorf in die Lage verſetzt war, einen früheren deutſchen Lotſendampfer anzukaufen und für Bergungszwecke auszubauen. Vor eini⸗ gen Wochen wurde dann mit der Hebung des Schiffes bezw. der Ladung begonnen, wobei es Harmſtorf gelüngen iſt, 39 Kiſten mit ungemünztem Geld im Werte von etwa 14 Mil⸗ lionen Mark zu bergen. Wie jetzt gemeldet wird, befindet ſich Taucher Harmſtorf plötzlich auf der Rückreiſe, da ihn ſeine Auftraggeber im Stich gelaſſen haben. Einzelheiten über den Abbruch des Unternehmens liegen zwar noch nicht vor, doch iſt bekannt, daß Harmſtorf und ſeine Mannſchaft zur Zeit ohne jede Mittel ſind. Gerüchtweiſe verlautet ſogar, daß der Ber⸗ ungsdampfer„Blankeneſe“ inzwiſchen in Haiphong an die Blitk über die Frau Sydney verdankte es einem Zufall, daß ſie die verhäng⸗ nisvolle Suppe nicht angerührt hatte. Ihre Stunde ſchlug dann im März, ein paar Wochen ſpäter. Sie kam damals wegen einer leichten Erkrankung in ärztliche Behandlung. Sie nahm die vorgeſchriebene Arznei ein und ſtarb kurz da⸗ nei beigemiſcht worden ſein. Bei dem Schwiegerſohn iſt man ſich über den Vergiftungs⸗ fall noch nicht ganz im klaren. Er weilte kurz vor ſeinem Tode in einem Ferienort. Die Polizei hat dort Nachforſchungen angeſtellt. Die letzte Speiſe, die der Verſtorbene in dem Orte genoſſen hat, war eine Fiſchpaſtete. Ob darin Arſenik enthalten war, läßt ſich jetzt nicht mehr mit Sicherheit feſtſtellen. 5 Wer iſt der Täter? Der Beantwortung dieſer Frage ſcheint die Polizei noch um keinen Schritt näher gekommen 3u ſein, wenn ſie angeblich auch eine beſtimmte Spur verfolgt. An der Zubereitung der tödlichen Suppe war nur die Haus⸗ hälterin beteiligt. Sie hat aber ſelbſt offenbar ahnungs von der Suppe genoſſen, kann alſo als Täterin oder wiſſerin nicht in Frage kommen. Wie das Arſenik Arzneiflaſche gelangte, iſt ebenfalls ein Rätſel. Die Flaſche enthielt beſtimmt kein Arſenik, als ſie in die Hände der Frau Sydney gelangte. Niemand kann ſich erklären, wie dann die Tat geſchehen ſein ſoll, da die Flaſche nicht in unbefugte Hände gekommen iſt. In dem Falle des Schwiegerſohnes tappt man noch mehr im dunkeln. Im Laufe der Unterſuchung hat man an zwei Stellen arſenikhaltige Stoffe gefunden. Der Sohn Thomas hatte arſenikhaltiges Rattengift in ſeinem Hauſe und der Schwie⸗ gerſohn benutzte zur Vertreibung von Unkraut eine Flüſſig⸗ keit, die ebenfalls Arſenik enthielt und die von der Witwe weiter verwendet wurde. Ob dieſe beiden Funde mit dem Verbrechen irgend etwas zu tun haben, iſt völlig ungewiß. Während der Unterſuchung des Falles der vergifteten Tochter Vera wurde der Sohn Thomas als Zeuge vernommen. Es wurde damals behauptet, er habe bei der Nachricht von der Vergiftung ſeiner Schweſter geäußert:„Gott ſei Dank! Ich hatte zu jener Zeit eine Grippe und war an das Zimmer ge⸗ feſſelt.“ Dieſe Aeußerung beſtritt er bei der Vernehmung ſehr lebhaft. Er wurde gefragt, ob er dieſe oder eine ähnliche Aeußerung etwa getan habe, weil er fürchten mußte, in Ver⸗ dacht zu geraten. Der Zeuge verſicherte aber mit allem Nach⸗ druck, er müſſe mißverſtanden worden ſein. Er habe vielleicht „Gott ſei Dank!“ geſagt, weil es an jenem Tage wieder ſchö⸗ nes Wetter geweſen ſei. Im übrigen wies er auch nur den Schatten eines Verdachtes weit von ſich. Es gibt in der Tat auch keinen Grund, weshalb man dem Sohne das Verbrechen zutrauen ſollte. Denn Herr Thomas Sydney lebt in guten und ſicheren Vermögensverhältniſſen. Er iſt auf das Vermögen der Mutter, die rund 200 000 Mark hinterlaſſen hat, keineswegs angewieſen. Die Londoner Poli⸗ zei arbeitet weiter fieberhaft an der Aufklärung des Ver⸗ brechens. Wie es heißt, ſoll demnächſt eine neue Ausgrabung vorgenommen werden, von der man die Beſtätigung eines ganz beſtimmten Verdachts erwartet. 108 warum die franzöſiſche Auftraggeberin ihre vertraglichen Lei⸗ ſtungen nicht erfüllt und die deutſchen Seeleute unverſchuldet in Not gebracht hat. e England Vierundvierzigmal operiert In dem engliſchen Hafen hat der kanadiſche Major Gil⸗ lies die Rückreiſe nach ſeiner Heimat angetreten, nachdem er ſeit der Beendigung des Krieges elf Jahre in engliſchen Krankenhäuſern zugebracht hat und ſeit dem Beginn des Krieges im ganzen vierundvierzigmal operiert worden iſt. Bei ſeiner letzten Verwundung, die er in der Nähe von Cam⸗ brai davontrug, wurde ihm der ganze untere Kinnbacken weg⸗ geriſſen. Im Laufe der letzten Jahre iſt dieſe Verſtümmelung vollſtändig beſeitigt und der fehlende Geſichtsteil wieder er⸗ ſetzt worden. Dieſe Heilung iſt das Werk eines engliſchen Wundarztes, der viele ähnliche Operationen vollbracht hat. Der kanadiſche Major wird allerdings zeitlebens eine Erinne⸗ rung an die furchtbare Verwundung behalten. Er kann den nach. Wie nachgewieſen worden iſt, muß das Arſenik der Arz⸗ elt— neu auf das Geſicht gepflanzte Haut zu ſehr angreifen würde. Er muß deshalb im Winter ein mildes Klima aufſuchen und wird zu dieſem Zweck regelmäßig nach England zurückkehren. Afghaniſtan Die Millionen Amanullahs In der engliſchen Preſſe wird die Frage aufgeworfen und eifrig erörtert, was aus den vielen Millionen geworden iſt, die der damals noch mächtige Herrſcher von Afghaniſtan auf ſeiner bekannten europäiſchen Reiſe mit ſich geführt haben ſoll. Er hat damals angeblich nicht weniger als hundert Millionen Mark in ſeiner Reiſekaſſe gehabt. Die Reiſeunkoſten Aman⸗ ullahs gingen ſicher in die vielen Millionen. Der König kaufte in allen Hauptſtädten, die er beſuchte, in verſchwenderiſcher Fülle ein, Edelſteine, Automobile, Ausſtattungsgegenſtände und Kunſtwerke der verſchiedenſten Art. Er zahlte vieles in bar, blieb aber auch zweifellos vieles ſchuldig. In Deutſch⸗ land z. B. erhielt Amanullah bereitwillig Kredit. Deutſche Firmen ſchickten ihre Vertreter nach Kabul, um die Aufträge des Königs auszuführen, doch wurden alle dieſe Pläne durch den Sturz des Königs durchkreuzt. In Paris und London hat Amanullah in den meiſten Fällen bar gezahlt. Eine Ironte des Schickſals hat es gefügt, daß dkeſe bar gekauften Flucht hat Amanullah nur verhältnismäßig wenig Bargeld mitnehmen können. Im ganzen ſind es nicht mehr als etwa 600 000 Mark in engliſchen Goldmünzen. Daneben hat er allerdings noch Edelſteine und Wertſachen im Betrage von rund 10 Millionen Mark gerettet. Der ehemalige König von Afghaniſtan wird aber wohl nicht gezwungen ſein, dieſe Wert⸗ ſachen zu veräußern. Denn man nimmt an, daß er auf ſeiner Fahrt durch die europäiſchen Hauptſtädte ſeine Reiſekaſſe nicht vollſtändig von den angeblich darin befindlichen hundert Mil⸗ lionen geleert, ſondern als ſorgſamer und vorſichtiger Haus⸗ vater einen erheblichen Teil davon bei europäiſchen Banken in ſicheren Gewahrſam gegeben hat. Er wird alſo ſeiner Zu⸗ kunft ruhig entgegenſehen können. Afrika 5 Millionengewinn für einen Arbeitsloſen An den Geldgewinnen, die durch das letzte engliſche Derbyrennen umgeſetzt worden ſind, hat auch ein Handwerks⸗ burſche in Südafrika teilgenommen. Charlie Vifagie— ſo heißt der Glückliche— hatte in Keetmanshop zuſammen mit ſeinem Bruder das letzte Geld dazu verwendet, um zwei Loſe der Rennlotterie zu erwerben. Darauf begab er ſich auf die Wanderſchaft, um Arbeit zu ſuchen. Vor ein paar Tagen wurde ſein Bruder durch ein Kabeltelegramm davon unterrichtet, daß er 63000 Pfund, d. h. mehr als 1,2 Millionen Mark gewonnen habe. Sofort ſetzte er alle Hebel in Bewe⸗ gung, um den Wanderburſchen ausfindig zu machen. Charlie hatte inzwiſchen in einer Maſchinenfabrik in Transvaal Ar⸗ beit gefunden. Mit vieler Mühe entdeckte ſein Bruder ſeinen Aufenthaltsort und der ehemalige Handwerksburſche weiß nun, daß er ein gemachter Mann iſt. Das Gewinnlos hat er in ſeinem Beſitz, während ſein Bruder das andere in Ver⸗ wahrung genommen hat. Charlie hat aber bereits erklärt, daß er auch die guten Tage mit ſeinem Bruder teilen werde. Braſilien Auf der Spur eines vermißten Forſchers Seit dem Mai des Jahres 1925 wird der engliſche For⸗ ſcher Oberſt Fawaeett ſamt ſeinen Begleitern vermißt. Er war in den braſilianiſchen Urwald vorgedrungen und hatte in ſeiner letzten Meldung erwähnt, daß er Schwierigkeiten mit widerſetzlichen Indianern gehabt habe. Alle Nachforſchungen nach dem Vermißten ſind bisher vergebens geweſen. Jetzt ſcheint es dem Kapitän Morris gelungen zu ſein, über das Schickſal des Oberſten Faweett und ſeiner Begleiter Klarheit zu ſchaffen. Morris hat die Spuren des vermißten For⸗ ſchers verfolgt und iſt jetzt in Recife mit einer Reihe von Gegenſtänden eingetroffen, die zweifellos dem Oberſten Faw⸗ cett gehört haben. Sie tragen zum Teil ſeine Initialen. Es befindet ſich darunter ein Revolver und ein Kompaß. Mor⸗ ris erwarb die Gegenſtände von räuberiſchen Indianern, die er auf der Suche nach Faweett antraf. Er iſt feſt davon über⸗ Winter nicht in Kanada verbringen, da die dortige Kälte die Den Ozean zeugt, daß der vermißte Forſcher und ſeine Begleiter von Räubern ermordet und beraubt worden ſind. überflogen ette gelegt ſei. Es wird baldiger Aufklärung bedürfen, Die 15 Sotti, Aſſallant, Leféevre haben mit einem Bernard ⸗Eindecker (unten rechts) von Old Orchard(u. S..) den Ozean überflogen und erreichten nach zwei Notlandungen Paris. Dienstag, den 18. Juni 192 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß ist mein herzensguter Mann, unser treusorgender Vater, Schwiegervater und Großvater Jakob Loos Braumeister a. D. nach langem schwerem Leiden im Alter von 78 Jahren in die Ewigkeit abberufen worden Neckargerach, Berlin, Bottrop i. Westf., Säckingen, den 16. Juni 1929 In tiefer Trauer im Namen aller Hinterbliebenen: Frau reichen Loos Gesamtkündigung bis zum 1 zelehnungs einladung l Wir legen hiermit vom 18. Juni bis zum 8. Juli 1929 AM. 4000 000.— 80% ige keichsmündelsichers Coldpfandbriefe Reihe 22 (gedeckt durch erststellige Hypotheken und Haſtung der betelligten Provinzen) zur Zeichnung auf. Vorzugskurs 935%%(Börsenkurs 960/) November 1934 ausgeschlossen. Zinstermine: 1. Mai und 1. November. Im Sinne des Entschlafenen findet die Einäscherung in aller Stille statt Stückelung: 100—, 200.—, 500.—, 1000.—, 2000.—, 5000.— GM 8 Am 16. Juni verstarb in Neckargerach, wo er im Ruhestand lebte, unser früherer Zeichnungen bei allen privaten und öffentlichen Banken, Sparkassen, Stadtschaften sowie der unterzeichneten Körperschaft; Prospekte sind bei diesen Stellen erhältlich. Preußische Zentralstadtschaft Rörperschaſt des öffentlichen Rechts Berlin W 10 Vikioriastraße 19.20 Fernsprecher: Kurfürst 58 67.69, Kurfürst 58 48(für Ferngespräche). Ed353 im Alter von 78 Jahren Der Verstorbene war 40 Jahre in unseren Diensten. Er hat in vorbildlicher Pflichttreue seine volle Arbeitskraft für das Blühen und Gedeihen unseres Unternehmens eingesetzt und sich um die Entwicklung desselben aus kleinen Anfängen zur späteren Bedeutung große Verdienste erworben schmale Plissee HNohlsaum 32327 Braumeister 5 5b 1 Plissee 5 Röcke 2 Mk. an Herr Jako 00s a 5 mtr. 20 Pf. an Stoffknöpfe Meter 25 Pf. Fchammeringer, I 1, 10 3 Monogramms gratis gastlckt 1 Jad. tr. Nas shestüeks Hohlsaum, 20 Stlekernst, N 3,14 Sein Andenken wird bei uns allezeit in Dankbarkeit und in Ehren fortleben Mannheim, den 18. Juni 1929 5 Bierbrauerei Durlacher Hol.-G. 4080 vorm. Hagen Ausverkaul wundervolle Wonnungseſnrientungen 1 Anten OGetzel 1—. i 3 1 P 3. 12, kein Laden. 2821 Die Beerdigung des Herrn Christian Conrads Buchbindermeister 7878 findet Mittwoch nachm. 1 Uhr nicht 2 Uhr) von der Leichenhalle aus statt Die frauernden Hinferbliebenen Am 14. juni 1929 ist unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, Herr . Johann Ehemann im Alter von 74 jahren wohlvorbereitet sanft entschlafen Aufl. Veröftentichungen der Staut Mannheim Das Volksbad Schwetzingerſtadt bleibt wegen Inſtandſetzungsarbeiten vom 1. Juli 1929 ab auf ca. zwei Wochen geſchloſſen. 134 Städt. Maſchinenamt. Morgen früh auf der Freibauk 8 Ohne Nummer. Versleigerungsnalle Mannheim, Nheinhäuserstr. 16 ab heute zu frethänd. 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Juni, nachmittags 1́ 5 von der Friedhofskapelle aus statt Das feierliche Seelenamt ist am Donnerstag um 7 Uhr in der Une Pfarrkirche Trauerbriefe e Druckerei Dr. Haas Wirtschaft in guter Lage an küchtige, Kautionsfänige Mrtgſeute alsbald zuverpash fen. Erſatzwohnung iſt nachzuweiſen. Angebote werden unter M R 101 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. 6896 Große Räume für jedes Geſchäft geeignet, ganz beſonders für Konditorei⸗Kaffee, in beſter Geſchäftslage d. Lindenhofs zu verm. Tel. 262 63. B2641 Büro D 1. 6. Rheinstraße 5 Zimmer, davon 3 Front n. d. Rheinſtraße, 1. Obergeſchoß, ferner 2 Zimmer, part. Stb. Näheres E. Blum& Strauß, D 7. 6. B2642 Stephanien Ufer Schön möbl. Wohn⸗ und Schlafzimmer mit Balkon, 1 od. 2 Betten, Bad u. Küchenbenütz. per 1. 7. zu vermieten. 7888 Stephanien⸗Ufer 3, 1. Etage links. 2 glotze, Schöne Zimmer mit Küche, Zentralheizg., in Villa, parterre (Vorort) für 60/ ſof, zu vermieten gegen Umzugs⸗ u. Herrichtungskoſten. Karte erfdl. 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Gounod Spielleitg.: Alfred Landory N Leitung: Werner Göhling Tänze; Annie Häns Anfang 19.30 Uhr Personen: Valentin Haller Wilhelm Fenten Marg. Teschemacher Christian Könker Doktor Faust Mephistopheles Margarethe Valentin, ihr Bruder Marta Schwertlein, Margarethens Nachbarin Jessyka Koettrik Siebel)(Marianne Keiler Brander) Studenten(Heinz Berghaus Neues Theater- Rosengarten Dienstag, den 18. Juni 1929 Für die Theatergem. d. Bühnen volksbundes (Ohne Kartenverkauf) Abt. 49, 5183, 56 bis 59, 70, 81, 89—97, 201202, 211—213, 221, 231, 234—237, 241 bis 242, 281252, 261262, 271, 281, 291292, 311, 321, 810: Nathan der Weise Ein dramatisches Gedicht von Lessing Spielltg.: Wilh. Kolmar Anfang 19.30 Uhr Ende nach 22 Uhr Personen: Sultan Saladin Hans Finohr Sittah, seine Schwester Elisabeth Stieler Nathan, ein reich. Jude i. Jerusalem Wilh. Kolmar Recha, dess. angenom. Tocht.Johanna Bassermann Daja, eine Christin im Hause des Juden, Rechas Gesellschafterin Julie Sanden Ein Tempelherr Fritz Klippel Ein Derwisch Karl Marx Der Patriarch von Jerusalem Johannes Heinz Ein Hosterbruder Frits Linn ApPorre Erstaufführung Musstantenmädel erette in 5 Akten 5 arne; in der Titelrolle: Frledl Dann a. 6. Sommerpreise. 8305 HEUTE 8. Uhr Regie: Louis Gasnier Ein Film, der die Liebe einer Mutter zu ihrem Kinde in Nackenden Szenen zeigt Bei programm! .— 400 6¹5⁵ 80 Nur noc bis Donnerstag OFATHEATER CEE ffieandspan nomen Dienstag- Abend Mittwoch Nachmittag Donnerstag Abend Eintritt: 40 Pfg. 8313 Sonntag als Gast Fr. Keller, Opern- u. Konzertsängerin Karlisruhs. Achtung! Sonderpreise! Anita-Maria, In flame Dienstag⸗ Heidelberg nur M.20 Mittwoch⸗Worms. nur M. 5— Donners tag⸗Speyer nur M. Abfahrt jeweils 29, 2 Std. Aufenthalt Freitag? Fa 1 Fee e a. 120 6 Ende gegen 29 Uhr Abfahrt nur M Kinder die Halfte. Karten an Borbu Verkehrs⸗ Serein, N 2, 4. 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Beginn: 3,.30, 8 Uhr Heute bis Donnerstag 3 Tage] das hochaktuelle Thema vom Mädchenhandel und seinen Gefahren mit dem spannenden h rund des heutigen Nacht- e der Großstadt Iain Aude A befeadhei 9 prachtvolle Akte mit Werner Krauß, Jac, Tiedtke Maly Delschaft, Henry Stuart Wihelm Dieterle 2. Film Ia in Paradies 6 lustige Akte mit Betty Bafour ATrTTAG UND FEST En Sinnreigen für grogen Bewegungschor Entworfen von UD OLF LABAN Aus Anleß des 150 lhnen Bestehens des Nann- heimer Nationaltheaters I. Vorführung im Mannheimer Stadion Sonnteg, den 25. Jun, nachm. 17 Uhr Ende etwa 18.50 Uhr Wiederholung 1. Hannheimer Stadion ittu/ och, den 20. Jun, 8bends 19 Unr Ende etw /s 20.50 Uhr 500 Mitwirkende Mannheimer Bewegungschöre Laban Slemens-Gtoßlsutspfrecher Eintrittskarten zu MM O. 50 und RM 1.(Kinder unter 14 dahren die Hälfte) im Vorverkauf Vetkehrs-Verein Manahelim E.., N 2, 4. P 7, I a8,. 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