rn Mittwoch, 10. Juni 1929 Dezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne 1 Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 19/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr.6, chwetzingerſtr. 10/20 u. Meerfeldſtraße 19 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprechet: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend ⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger er Seilu 2 Nr. 278— 140. Jahrgang n nach Tarif, bei Voraus ahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. e zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder 12 verſpätete Aufnahme von Anzeigen. 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Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Streſemann hat ſich mit dem Botſchafter von Hoeſch nach dem Botſchaftsgebäude begeben. Um 12.30 Uhr fand am Quai d' Orſay das von Außen⸗ miniſter Briand veranſtaltete Frühſtück ſtatt. Zu dem Frühſtück ſind außer Dr. Streſemann noch ge⸗ laden: Botſchafter von Hoeſch, die Staatsſekretäre von Schubert und Pünder, Miniſterialdirektor Dr. Zech⸗ lin. Es nehmen daran außerdem von den franzöſiſchen Miniſtern und offiziellen franzöſiſchen Perſönlichkeiten teil: Außenminiſter Briand, Juſtizminiſter Barthon, Finanz⸗ miniſter Chérron, Innenminiſter Tardien, Arbeits⸗ miniſter Loucheur, Kriegsminiſter Painleve, Miniſter für öffentliche Arbeiten Forgeot, der Generalſekretär am Quai d' Orſay, Philippe Berthelot, der politiſche Direktor am Quai d' Orſay, Corbin, der Kabinettschef Briands, Leger, ſowie die Vorſitzenden der auswärtigen Ausſchüſſe in Kammer und Senat, Abgeordneter Paul⸗Boncour und Senator Lucien Hubert. a N 2 5 Miniſterpräſident Ppyincarsé wird nach Beendigung des Frühſtücks im Quai d Orſay erſcheinen. N Induſtrie und Youngplan Berlin, 19. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute tritt in Berlin das Präſidium und morgen der Vorſtand des Reichs verbandes der deutſchen Induſtrie zu den angekündigten Tagungen zuſammen, die ſich im weſent⸗ lichen mit dem Ergebnis der Pariſer Konferenz beſchäftigen ſollen. In einem Leitaufſatz der„Börſenzeitung“ wird dem Reichsverband anheimgegeben, ſich ſozuſagen für unzuſtändig zu erklären. Die deutſche Wirtſchaft betriebe auch in ihren Spitzenorganiſationen Wirtſchaft, nicht Politik. Sie ſei für wirtſchaftliche, doch nicht für politiſche Fragen zuſtändig, und nachdem der Youngplan nun einmal politiſch geworden wäre, täte ſie am beſten,„jede Stellungnahme zu dem Plan abzu⸗ lehnen.“ Es iſt immerhin möglich, daß die Ausſprache im Reichs⸗ verband der deutſchen Induſtrie wirklich in dieſen Bahnen verläuft. Die Erörterung auf dieſer Tagesordnung wird ihre Bedeutung behalten, auch wenn ſich nicht an ſie Entſchließun⸗ gen und Abſtimmungen knüpfen. Das Weſentlichſte wird da⸗ bei ſein, was Dr. Vögler und Dr. Kaſtl zu ſagen haben werden. Von Dr. Kaſtl, der beiläufig der Deutſchnationalen Partei angehört, zum mindeſten aber ihr naheſteht, glauben wir zu wiſſen, daß er zwar die Leiſtungen aus dem Poung⸗ plan für die Dauer weder für tragbar noch für ausführbar hält, daß ihm aber trotzdem die Zuſtimmung zu dem Pariſer Abkommen als unbedingte Notwendigkeit erſchienen iſt und noch ſo erſcheint, womit er ſo ungefähr die Meinung der meiſten Menſchen in Deutſchland getroffen haben wird. Franzöſiſche Saarpropaganda Paris, 19. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) „Die Stunde iſt ernſt, ſtellen wir uns hinter die Regierung, um ſie vor der deutſchen Saar forderung zu ſchützen“. Das war das Loſungswort einer plötzlich ein⸗ berufenen Verſammlung der franzöſiſchen Saarvereinigung, der zahlreiche rechtsſtehende Deputierte, Senatoren, Groß⸗ und Schwerinduſtrielle angehören und deren Ziel es iſt, das Zuſtandekommen eines autonomen, dem Völkerbund unter⸗ ſtellten Saarlandes zu fördern. Unter dem Vorwand, daß Dr. Streſemann von Briand in Madrid die„Rückgabe des Saargebietes forderte und einen lächerlichen Preis für den Rückkauf der Kohlengruben geboten“ habe, veranſtaltete die Vereinigung eine Kundgebung. Sie nahm die Tagesordnung an, daß die Regierung die vorzeitige Rückgabe des Saar⸗ gebietes aus Gründen der franzöſiſchen Sicherheit, der wirt⸗ ſchaftlichen und ſchwerinduſtriellen Intereſſen nicht zugeſtehen dürfe. Sie drückt den Wunſch aus, daß das Saargebiet möglichſt für alle Zeiten in dem gegenwärtigen Zuſtand exiſtiere, im Intereſſe der Demokratie, der Freiheit und des Völker⸗ bundes“. i Dieſe Tagesordnung wurde angenommen und es kam dann zu einer Diskuſſion über die Frage einer großen, über ganz Frankreich ſich ausbreitenden Propaganda, deren Zweck und Ziel es ſein ſoll, die„Regierung, in der ein Brian d ſitzt, aber glücklicher weiſe auch ein Poincaré“,() vor einem Schwächeanfall in der Saarfrage zu bewahren. Mit einem großen Apparat werden ſich zahlreiche überpatriotiſche Vereinigungen in den Dienſt dieſer Stimmungsmache ſtellen. Um zu beweiſen, wie ſehr Poincaré um das Saargebiet be⸗ forgt ſei, erzählte ein Deputierter, er habe den Miniſterpräſi⸗ denten während der Sachverſtändigenkonferenz auf die Be⸗ deutung des Saargebietes für Frankreich aufmerkſam gemacht und ſofort habe der Miniſterpräſident den franzöſiſchen Sach⸗ verſtändigen den Auftrag erteilt, eine Erörterung der Saar⸗ frage mit den Deutſchen abzulehnen. Baden-Baden oder Amſterdam? Berlin, 19. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Im „Berliner Tageblatt“ wird erneut behauptet, als Konferenz⸗ ort für die Endregelung der Reparation würde doch wohl Baden⸗Baden in Frage kommen. An Stellen, die wir für unterrichtet halten dürfen, wird uns das als Kombination bezeichnet. Einſtweilen gehe, wie von uns ſchon hier feſtge⸗ ſtellt wurde, die Tendenz noch immer dahin, einen neutralen Ort zu wählen. Soweit wir die Stimmung hier beurteilen können, möchte man dabei anſcheinend Amſterdam den Vorzug geben. Valkanſorgen Belgrad, 19. Juni.(United Preß.) Große Beunruhi⸗ gung ruft in hieſigen politiſchen Kreiſen die evtl. bevorſtehende Rückkehr des Exkönigs Ferdinand von Bul⸗ garien, die durch eine umfaſſende bulgariſche Amneſtie mög⸗ lich geworden iſt, hervor. Man rechnet damit, daß, falls der König nach Sofia zurückzukehren gedenkt, ein energiſcher Schritt Jugoſlawiens die Folge ſein würde. Auch gegen eine Rückkehr des durch die Amneſtie be⸗ gnadigten früheren bulgariſchen Miniſterpräſidenten Ra do⸗ [lawow äußert man ſchwere Bedenken. Beide ſtehen auf der jugoſlawiſchen Kriegsſchuldenliſte und die Belgrader Re⸗ gierung würde in ihrer Rückkehr eine Verletzung des Ver⸗ trages von Neuilly ſehen. a geberſchwemmungskalaſtrophe in Indien Hunderte von Todesopfern 30 000 Menſchen ohne Obdach Aus Bombay, 19. Juni, meldet der Draht: Die Stadt Silchar in der Provinz Aſſam iſt von einer großen Ueberſchwemmung heimgeſucht worden, die durch ſchwere Regenfälle verurſacht worden iſt. Hunderte von Menſchen ſollen dabei ums Leben gekommen ſein. Die Hälfte ſämtlicher Häuſer der Stadt iſt von den Fluten fortgeriſſen worden. Die Bewohner haben in einem Lager Zuflucht geſucht. 50000 Menſchen ſind ohne Obdach. Die Eroͤrutſchkataſtrophe in Columbia Bogota, 19. Juni.(United Preß.) Wie ungeheuer die Verwüſtungen ſind, die die Erdrutſchkataſtrophe von Suere im Staat Cauca anrichtete, zeigt ſich am beſten dadurch, daß es 30 Tage dauerte, bis es möglich war, die erſten Nach⸗ richten der Außenwelt zu übermitteln. Bei dem Fluß, der infolge des Unglücks über ſeine Ufer getreten iſt, handelt es ſich nicht, wie zuerſt gemeldet, um den Quilcace, ſondern um den Mazamorritas. Flüchtlinge, die die erſten Mel⸗ dungen aus dem Kataſtrophengebiet, überbrachten, geben furchtbare Schilderungen. Da der Erdrutſch in einem von allem Verkehr abgeſchnittenen Gebirgsgebiet ſich ereignete und der bedrängten Bevölkerung keine Hilfe gebracht worden iſt, herrſchen dort noch immre furchtbare Zuſtände. Flugzeuge mit Lebensmittelnund Medikamenten an Bord ſind bereits abgegangen. Die Zahl der Todesopfer der Ueberſchwemmungskataſtrophe hat ſich auf 38 erhöht. Die Stadt Sucre und nicht Sevilla, wie anfangs irrtüm⸗ licherweiſe gemeldet wurde, iſt von den großen Geſteins⸗ und Erdmaſſen und die dem Rutſch nachfolgende Ueberſchwemmung nahezu zerſtört worden. Von ſämtlichen Häuſern Sucres ſind nicht mehr als drei ſtehen geblieben. Die Verbindung mit der Außenwelt iſt durch die Ueberſchwemmung gänzlich abgeſchnitten. Zur Hilfeleiſtung und Aufräumungsarbeiten ſind Rettungsmannſchaften von der Stadt Propayan in das Unglücksgebiet in aller Eißſe entſandt worden. Kampf auf Reiſen Die ſommerlichen Urlaubs⸗ und Erholungsreiſen, die gerade jetzt in vollem Schwunge bezw. in eifriger Vor⸗ bereitung ſind, können in keiner Weiſe verglichen werden mit den politiſchen Auslandsreiſen, denen ſich Streſemann nun ſchon ſeit vielen Jahren fortwährend unterziehen muß. Er iſt darum wirklich nicht zu beneiden, denn die Reiſen, die er unternimmt, ſind keine Erholungen, keine Ausſpannung der Nerven, ſondern eine anſtrengende Arbeit, eine dauernde Aufpeitſchung und Anſpannung aller Nerven im Dienſte des Vaterlandes. Bei den vielen Feſt⸗ lichkeiten und Ausflügen, die in Spaniens Hauptſtadt zu Ehren der Ratsmitglieder des Völkerbundes veranſtaltet wurden, nahm Streſemann überhaupt nicht teil. Alle Berichte darüber meldeten übereinſtimmend, daß Streſemann die Zeit, die zu ſolchen Zerſtreuungen verwendet wurde, regelmäßig zu wichtigen politiſchen Einzelbeſprechungen mit prominenten Perſönlichkeiten benutzte. Streſemann hatte zwar, wahrſchein⸗ lich mit Rückſicht auf ſeinen noch immer der Schonung und einiger Pflege bedürftigen Geſundheitszuſtand, ſeine Frau mit nach Madrid genommen und ſie in Madrid auch an eini⸗ gen Ausflügen der Konferenzteilnehmer und an dem Empfang beim ſpaniſchen Königspaare teilnehmen laſſen, doch als die Ratstagung zu Ende war, mußte ſie allein wieder nach Hauſe reiſen, während Streſemann nach Barcelona fuhr, um dem Intereſſe Deutſchlands an der Weltausſtellung amtlichen und perſönlichen Ausdruck zu geben. Nach nur kurzem Verweilen, das voll angefüllt war mit Beſichtigungen, Beſuchen, Reden und Gegenreden, beſtieg Streſemann geſtern nachmittag den Nordexpreß, der ihn in ſauſender Nachtfahrt nach Paris brachte. Heute vormittag iſt er dort angekommen. Es iſt dies ſein dritter Beſuch in der franzöſtſchen Hauptſtadt. Er will nur bis zum Abend bleiben. Die wenigen Stunden ſeines Aufenthaltes werden jedoch wieder angefüllt ſein mit gewiß ſehr inhaltsreichen Auseinanderſetzungen mit den führenden Perſönlichkeiten der franzöſiſchen Politik, mit Briand und Poincarés. Das Thema, um das ſich die Ausſprache drehen wird, iſt das gleiche, um das, in den letzten Monaten und Wochen zur Entſcheidung zugeſpitzt, die Politik aller Gläubiger⸗ ſtaaten kreiſt: Die Tributzahlungen Deutſchlands, die Schul⸗ denzahlung der Alliferten an Amerika und, in einem ſorgfältig konſtruierten Zuſammenhang damit, die Frage der Rhein⸗ landräumung. Wie wir Streſemann kennen, wird er mit ſeiner ehrlichen Meinung über dieſe Fragen in Paris ebenſowenig zurückhalten, wie er es unbekümmert um Briands Unwillen in Madrid bei der Ausſprache über die Minderheitenprobleme getan hat. Daß er dort ſo offen ge⸗ ſprochen hat, iſt ihm von der Pariſer Preſſe ſehr übel ver⸗ merkt worden. Sie ſuchen hinter Streſemanns Rede allerlei dunkle Drohungen heraufzubeſchwören, an die Streſemann nie gedacht hat, wie z. B. die Anmeldung deutſcher Ambitionen im Elſaß und dergl. mehr. Die Wirkung ſolcher Stimmungs⸗ mache auf die urteilsloſe franzöſiſche Maſſe iſt nicht zu unter⸗ ſchätzen, doch ſchließlich hat es Streſemann ja nicht mit der franzöſiſchen Preſſe und dem von ihr verhetzten Teil der Be⸗ völkerung zu tun, ſondern mit der franzöſiſchen Regie⸗ rung, und daß die das allergrößte Intereſſe daran hat, aus zwingenden finanz⸗ und wirtſchaftspolitiſchen Gründen her⸗ aus ſo ſchnell wie nur irgend möglich mit Deutſch⸗ land zu einem ſchiedlich⸗friedlichen Einvernehmen über die Tributzahlungen zu kommen, iſt aller Welt offenbar, denn am 1. Auguſt, alſo in etwa ſechs Wochen ſchon, iſt eine fran⸗ zöſtſche Schuldenzahlung von zehn Milliarden Fran⸗ ken an Amerika fällig. Dieſe enorme Summe aber kaun Frankreich nur zahlen, wenn es vorher auch in Deutſchland zu einer Ratifikation des Pariſer Pwungplanes gekommen iſt. Ob das bei uns ſo ſchnell wie Frankreich ſich das wünſcht, gelingen wird, hängt in allererſter Linie mit davon ab, ob Frankreich auch jetzt noch es darauf anlegt, die Rhein⸗ landräumung wieder zu verſchleppen. So eilig wie es Frankreich mit der deutſchen Tributzahlung und Rati⸗ fikation hat, haben wir es mit der Freigabe der noch immer von fremder Soldateska beſetzten deutſchen Gebietsteile. Der dieſer Tage erſt gemeldete Beſatzungsſkandal in Mainz, der doch nur ein Glied in der Kette ähnlicher und noch ſchlimmerer Ausſchreitungen der Beſatzungstruppen iſt, muß der ganzen Welt wieder gezeigt haben, wie vergiftend ſolche Vorfälle auf die mühſam entfachte Friedensatmoſphäre wir⸗ ken müſſen. Daß die Engländer ſpäteſtens bis zum Herbſt ihre Truppen ohne Rückſicht auf die franzöſiſchen Entſchlie⸗ ßungen aus dem Rheinland zurückziehen werden, möchten wir trotz einiger bedenklich ſtimmenden engliſchen Aeußerun⸗ gen nun doch für einigermaßen glaubhaft halten. Von den Franzoſen müſſen wir uns nach wie vor leider immer noch auf allerlei Widerſtände und Verſchleppungsverſuche gefaßt machen. Statt ſich in dieſer Hinſicht von Englands Wunſch be⸗ einfluſſen zu laſſen, ſehen ſie vielmehr in der Tatſache, daß ſtatt der ausgeſprochenen Franzoſenfreunde Baldwin und Chamberlain Männer wie Macdonald und Henderſon ans Ruder gekommen ſind, ein Grund mehr zum Mißtrauen, nicht nur gegen die deutſchen, ſondern auch gegen die engliſchen Abſichten. Wie lächerlich man ſich in der ewigen Angſt des ſchlechten Gewiſſens leicht machen kann, geht gerade jetzt erſt wieder aus dem durch die geſamte Preſſe des In⸗ und Auslandes gehenden Bericht der Botſchafterkonferenz an den Generalſekretär des Völker bun des hervor. Von Briand, demſelben Briand, der heute mit ſeinem Locarno⸗ partner Streſemann in Paris konferiert, wird darin die amt⸗ liche Feſtſtellung der Botſchafterkonferenz an die große Glocke gehängt, daß unſer armer Nachbarſtaat Oeſterrei ch, der noch viel ſchlimmer als wir ganz von dem guten Willen ſeiner 278 108 2. Seite. Jer. Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe Mittwoch, den 19. Junt 1929 Gläubiger und ſeiner Nachbarſtaaten abhängt, ſeinen„Ab⸗ üſtungsverpflichtungen nicht in vollem Maße nachgekommen“ ſei. Dieſe Feſtſtellung iſt von der In⸗ ternationalen Militärkontrollkommiſſion bezw. von deren Wiener Liquidierungsorganiſation bereits vor anderthalb Jahren, nämlich im Januar 1928, gemacht worden und konnte damals mit einem, wenn auch noch ſo geringfügigen Schein von Berechtigung auf die innerpolitiſchen Kämpfe anſpielen, die zwiſchen dem Republ. Schutzbund und den öſterreichiſchen Heimwehren in lärmender Uebung waren. Ein ſeltſamer Zufall oder eine raffiniert dumme Taktik fügt es nun, daß ausgerechnet in dieſen Tagen dieſe lächerlichen„ollen Kamel⸗ len“, die kein auch nur halbwegs vernünftiger Menſch ernſt nehmen kann, wieder aufs Tapet gebracht werden. Statt mit ſolchen verſtaubten Requiſiten aus der Rumpelkammer alle ängſtlichen Gemüter in den Siegerländern zu beunruhigen And ſich gleichzeitig bei allen klar denkenden Menſchen lächer⸗ lich zu machen, täten die Verfaſſer jener Beſchuldigung Oeſter⸗ reichs wahrlich beſſer, endlich ſelber erſt einmal mit der feierlich verſprochenen und längſt fälligen Abrüſtung zu beginnen. Ein Blick nach London, wo gerade jetzt zwiſchen der engliſchen Regierung und dem neuen amerikaniſchen Botſchafter Da wes Abrüſtungsbeſprechungen im Gange ſind, wäre für die Franzoſen entſchieden intereſſanter, als das lächerlich ängſtliche Schielen nach dem armen Oeſterreich. Wir ſind ſicher, daß Streſemann bei ſeiner heutigen An⸗ wesenheit in Paris Gelegenheit nehmen wird, auf alle dieſe Fragen ſprechen zu kommen. Wenn er dann den harten Strauß mit Briand und Poincaré ausgefochten hat, muß er ſchleunigſt nach Berlin, wo ihn die deutſchnationale Oppoſition in grimmiger Kampfbereitſchaft erwartet. Wenn er dieſen An⸗ ſturm überſtanden hat, wird er ſchon wieder die Koffer packen müſſen um zu der allgemeinen internationalen Reparations⸗ konferenz zu reiſen, die wahrſcheinlich ſchon im Jult in Am⸗ ſter dam oder im Haag, in Zürich oder London, in Paris oder vielleicht auch in Baden ⸗ Baden vor ſich gehen ſoll. Und wenn dann auch dieſer Kampf entſchieden iſt, wird es auch für Streſemann an der Zeit ſein, nach all den vielen Dienſtreiſen ſich wieder einmal eine Erholungsreiſe zu gönnen. H. A. M. Aus der heutigen Reichstagsſitzung 1 Berlin, 19. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Reichstag wurde heute zunächſt das ſogenannte Sperr⸗ geſetz, das die ſchwebenden Rechtsſtreitigkeiten über die Renten der Standesherren ſiſtieren ſoll, dem Rechts⸗ nusſchuß überwieſen. Von deutſchnationaler Seite wurden die Dinge ſo hingeſtellt, als geſchüähe den Standesherren mit dieſem Geſetz bitter Unrecht. Der Reichsjuſtizminiſter von Gusrard wies demgegenüber nach, daß es ſich um eine ein⸗ fache Notwendigkeit handle. Da das Staatsrentengeſetz vor der Sommerpauſe nicht mehr erledigt werden kann, ſo muß ſelbſtverſtändlich dem herrſchenden Prozeßwirrwarr ein Ende gemacht werden. Man ging danach zur Beratung des Haushalts des Ju⸗ ſtizminiſteriums über. Der Demokrat Dr. Fiſcher (Köln) wendet ſich gegen die Voungoffenſive der Deutſchnationalen, die durch ihr Vorgehen nur neuen Zwieſpalt im Volke ſchaffen würden. Als Vorbedingung einer vernünftigen Finanzgebarung bezeichnete auch er, wie geſtern der volksparteiliche Redner, die Fortſetzung der Sparpolitik und er verlangte weiter, daß die Repara⸗ tionserleichterungen in erſter Linie für Steuerſenkun⸗ gen verwendet werden müßten. f Der Deutſchnationale Rademacher führte den Miß⸗ erfolg der Hilferdingſchen Anleihe auf das mangelnde Ver⸗ trauen auf die heutigen Wirtſchaftszuſtände zurück, das von marxiſtiſchen Grundſätzen diktiert werde. Die Haltung der Sozialdemokraten, namentlich in der Arbeitsloſenverſicherung, bezeichnete er rundweg als„wirtſchaftlichen Landesverrat“, Aufhebung des Boykotts der deutſchen Filme in Polen — Kattowitz, 18. Juni. Das Organ der polniſchen Film⸗ induſtriellen in Warſchau gibt bekannt, daß die Vertreter des Verbandes der Filmperleiher, der Kinobeſitzer, der Preſſe und des Verbandes der Akademiker in einer gemeinſamen Sitzung einſtimmig beſchloſſen haben, den Boykott der deutſchen Filme in Polen aufzuheben. S London, 19. Juni.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Eine Senſation, wie ſie ſich in London noch nie ereignet hat, bot geſtern die Flucht zweier Sträflinge aus dem großen Londoner Gefängnis in der Caledonien⸗ Straße. Zwei junge Leute waren aus ihren Zellen geflohen und es gelang ihnen trotz der ſofort aufgenommenen Verfol⸗ gung unbemerkt auf das Dach des Hauſes zu gelangen. Von dort aus lockten ſie durch Rufe und Winke eine große Menſchenmenge an. Sie riefen hinunter, daß man Zei⸗ tungs reporter rufen ſollte, weil ſie ihnen etwas zu ſagen hätten. Sie brauchten in der Tat nicht lange zu warten, bis ſich eine rieſige Meuſchenmenge auf der Straße anſam⸗ melte, die bald jeden Verkehr unmöglich machten. Die bei⸗ den jungen Sträflinge begannen daun vom Dach des Hauſes herunter Reden zu halten und wilde Anklagen gegen die Gefängnisleitung zu erheben, die die Menge bald zu einem Ausbruch der Empörung aufreizten. Die Sträf⸗ — Am die Arbeitsloſenverſicherung Zur Reform der Arbeitsloſenverſicherung nahm der Vor⸗ ſtand des Geſamtverbandes der Chriſtlichen Gewerk ⸗ ſchaften folgende Entſchließung an: Bei dem gegenwärtigen Kampf um die Reform der Ar⸗ beitsloſenverſicherung treten in ſtarkem Maße Beſtrebungen zutage, die auf eine Gefährdung der Grundlagen der Arbeits⸗ loſenverſicherung und auf eine ungerechte Benachteiligung der unverſchuldet von Arbeitsloſigkeit und Not betroffenen hin⸗ auslaufen. Insbeſondere gehen auch in letzter Zeit im Reichs⸗ tag geſtellte Anträge über das Ziel einer Beſeitigung von Mißſtänden in der Arbeitsloſenverſicherung weit hinaus und bedeuten eine untragbare und unmögliche Verſchlechterung der Verſicherungsleiſtungen. Die Chriſtlichen Gewerkſchaften ſind bereit, alle Beſtrebungen auf Beſeitigung von tat⸗ ſächlichen Mißſtänden zu unterſtützen, ſie wenden ſich aber nachdrücklichſt und entſchieden gegen Anträge auf Ver⸗ ſchlechterung der Verſicherungsleiſtungen, deren Verwirk⸗ lichung die Not der breiten Volksſchichten noch erheblich ſtei⸗ gern würde. i Zum Fabrikbrand in Moabit J Berlin, 19. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Brandunglück in Moabit wird, wie die„B..“ zu wiſſen glaubt, der Anlaß zu wichtigen Verſchärfungen der Brand⸗ ſchutzvorſchriften ſein. Die Unterſuchung der Brandurſache und der Verlauf des Brandes hätten gezeigt, daß die beſtehen⸗ den Vorſchriften nicht genügten. Daher werde man genbtigt ſein, in allen induſtriellen Betrieben, in denen mit feuer⸗ gefährlichem Material gearbeitet wird, eine Verkleinerung der Räume durchzuſetzen und durch eine größere Anzahl von Brandmauern den Uebertritt des Feuers von einem Raum in den andern zu vermeiden, Nur der Umſtand, daß die Berliner Feuerwehr zu dieſem gefährlichen Brand 12 Züge mit 200 Feuerwehr⸗ leuten in kürzeſter Friſt entſenden konnte, habe die Aus⸗ dehnung der Kataſtrophe verhindert. Auch bedürfe die Ber⸗ liner Feuerwehr dringend einer Verſtärkung ihrer Mann⸗ ſchaften. Dieſe Forderung werde im Laufe des Jahres von den verantwortlichen Stellen erhoben werden. Der Meiſter Woymnowſky, der durch ſeine Fahrläſſigkeit den Brand verurſachte, iſt das einzige Todes opfer. Die anderen drei Verletzten ſcheinen ſich außer Lebensgefahr zu befinden. Schlägerei zwiſchen deutſchen Matroſen in Antwerpen — Autwerpen, 18. Juni. Im Verlauf einer Schlägerei an Bord des deutſchen Dampfers„Adolf Woermann“ verletzte ein deutſcher Matroſe vier ſeiner Landsleute, darunter einen ſchwer. Der Schuldige wird dem deutſchen Konſul in Ant⸗ werpen zur Verfügung gehalten. eee Straßenfenfati Flüchtlinge halten Volksreden auf dem Dach N 25 7 on in London linge, die aus unverſtändlichen Gründen immer wieder den ſie verfolgenden Gefängniswärtern entkamen und immer wieder an einem anderen Ort des Daches vor der Menge erſcheinen konnten, hielten bis nach Mitternacht Re den an das Volk. Die ganze Demonſtration, Angelegenheit wurde zu einer gewaltigen die bis nach Mitternacht andauerte. * Die Urſache des Flugzeugunglücks über dem Kaual — London, 18. Juni. Nach einer Zeitungsmeldung iſt das Flugzeugunglück über dem Kanal, das 7 Menſchenleben ge⸗ fordert hat, darauf zurückzuführen, daß an einem Motor der „Eity of Ottawa“ die Kurbelwelle brach, deren Trüm⸗ mer in die Bedeckungsplatte des Motors zwei große Löcher ſchlugen. Beim Aufſetzen aufs Meer überſchlug ſich dann das Fahrzeug, ſodaß der im Dach befindliche Notausgang ſich unter Waſſer befand. 0 39 Grad C im Schatten Die Hitze in den Vereinigten Staaten Aus Newyork, 19. Juni, wird gekabelt: Die nunmehr eine volle Woche dauernde Hitze erreichte geſtern mit 34 Grad Celſtus einen Höchſtſtand, wie er ſeit dem Beſtehen des Wet⸗ terbüros noch nicht verzeichnet worden iſt. Aus einigen Städten in der Umgegend von Newyork wurden ſogar noch höhere Temperaturen und zwar bis zu 39 Grad im Schat⸗ ten gemeldet. Aus faſt allen Städten im Nordoſten des Lan⸗ des ſind Meldungen über Hitzſchläge eingetroffen. Letzte Meloͤungen Die Vergnügungsſteuer wird in Berlin herabgeſetzt — Berlin, 19. Juni. Der Magiſtrat der Stadt Berlin hat heute beſchloſſen, die Vergnügungsſteuer für Kinos bei nachgewieſenem Einnahmemaugel in der Zeit vom 1. Mai mit 15. September um ein Drittel bezw. um die Hälfte herab⸗ zuſetzen.— Dieſe Maßnahme ſoll auch auf Sprechbühnen und Varietés ausgedehnt werden. Schiffsunglück auf dem Zürcher See — Zürich, 18. Juni. Während der Fahrt eines Laſtſchif⸗ fes auf dem Züricher See explodterte der Motor. Die Kleider von fünf Schiffsleuten fingen Feuer. Die Bedauerns⸗ werten erlitten derart ſchwere Brandwunden, daß ſie ohn⸗ mächtig ins Waſſer fielen. Ein Motorboot fiſchte ſie glück⸗ licherweiſe auf, doch zweifelt man bei dreien am Aufkommen. Eiſenbahnunglück in Belgien 3 — Brüſſel, 19. Juni. In Gram mont ſtießen zwe Arbeiterzüge zuſammen. Es ſind acht Tote und zahl reiche Verletzte zu beklagen. Ueber die Urſache des Eiſen⸗ bahnunglücks wird bekannt, daß eine Senkung der Schie⸗ neu vorlag, wodurch die Lokomotive des einen Zuges um⸗ fiel und die folgenden Wagen entgleiſten. Der zweite Zug fuhr dann auf den entgleiſten auf, wodurch das Unglück ent⸗ Donnerstag, 20. Juni, abends 8½ Uhr, findet im unteren Nebenzimmer des Wartburg⸗Hoſpizes, E 4, 8/9, die Bezirks⸗ vereinsverſammlung der Unterſtadt Jund I mit geſel⸗ ligem Zuſammenſein und muſikaliſchen Darbietungen ſtatt. Der Vorſtand. P Nicht„Schülertragödie“! „Jugendtragödie“! Von Profeſſor Dr. W. Schneider, Köln Ein beltebter Soldatenſcherz früherer Zeit war die Ge⸗ ſchichte von dem Einjährigen, der dem Unteroffizier beim Exerzieren ſtets als bequemer„Anhaltspunkt“ dienen mußte: „Der zweite Mann hinter dem Einjährigen mehr zurück!“— „Der vierte Mann vor dem Einjährigen Bauch hinein!“ Nach dem Dienſte läßt der Hauptmann den Einjährigen kommen: „Mein Lieber, wenn ich noch einmal höre, daß Sie fort⸗ während auffallen, ſperre ich Sie ein. Verſtanden!? An dieſe Geſchichte muß ich denken, wenn ich ſehe, mit welcher Gedankenloſigkeit manche Zeitungen die aufreizende Ueberſchrift„Schülertragödie“ anwenden. Da mag ein uneheliches Kind aus Angſt vor ſeinem Nährvater in den Tod gehen, ein Junge den andern mit dem Jagdgewehr feines Vaters erſchießen oder ein Schlingel, der in die Ladenkaſſe ſeines Vormundes gegriffen hat und ausgekniffen iſt, ſich vor den Zug werfen, eine Fünfzehnjährige ſich vergiften, weil ſie ein Tanzfeſt nicht beſuchen darf,— immer lautet die Ueber⸗ ſchrift:„Schülertragödie“. Die Gefahren, die dieſer meiſt aus Gedankenloſigkeit ge⸗ borene Mißbrauch eines Schlagwortes in ſich birgt, ſind nicht zu unterſchätzen. Es iſt eine, wenn auch ſehr bedauerliche Tat⸗ ſache, daß bei der nervöſen Haſt unſerer Zeit viele Leſer nur einen kleinen Bruchteil des in der Zeitung Gebotenen wirklich in ſich aufnehmen. Selbſt diejenigen, die nicht nur die Ueberſchriften leſen, fliegen den Inhalt der einzelnen Ar⸗ tikel ſo ſchnell durch, daß im Unterbewußtſein der Erinnerung tahfächlich in erſter Linie jene„Ueberſchrift“ haften bleibt. Findet ſich eine ſolche„Spitzmarke“ nun immer wieder, ſo bildet ſich unter dem Einfluß maſſenpſychologiſcher Reflexe auch in ganz klaren Köpfen ein ſonſt kaum verſtändlicher, dumpfer Groll gegen die„Schule als ſolche“, die angebliche Urheberin aller dieſer traurigen Vorfälle. Wie niemand leugnen wird, iſt das Problem„Jugend tend Schule“ heute ſehr wichtig und ſchwierig. Eine um ſo größere Verantwortung erwächſt aber den Lenkern der öffent⸗ lichen Meinung, alſo auch den Vertretern der Preſſe; dieſem Problem gegenüber. Die ſenſationelle Aufmachung als von dem ſehr viel unbequemeren Problem„Jugend⸗ tragödie“. Eine der kennzeichnendſten Erſcheinungen der Maſſen⸗ pſychologie iſt das Schwinden des Verantwortlichkeitsbewußt⸗ ſeins vor dem eigenen Verſtande gegenüber dem Gefühl, mit vielen anderen Menſchen„einer Meinung“ zu ſein; übrig bleibt das„Wunſchbild“, das hemmungslos wie der Traum die Wirklichkeit des gewünſchten Tatbeſtandes vortäuſcht. Tritt nun etwa durch das Geſchehenlaſſen eines mitverant⸗ worteten Tatbeſtandes eine quälende Spannung zwiſchen der Wirklichkeit und der verdrängten Gewiſſensforderung auf, ſo entſteht ein drängendes Entlaſtungsbedürfnis das zu den tollſten Denkkurzſchlüſſen führte. In einem ſolchen Falle befindet ſich ein großer Teil un⸗ ſerer Erwachſenen und beſonders unſerer Elternſchaft dem Jugendproblem gegenüber. Ich möchte hier nicht die tief beklagenswerten Zuſtände erörtern, die zwei Prozeſſe der letz⸗ ten Zeit in erſchreckender Weiſe bloßgelegt haben. Wer alle jene Zeitungsmeldungen lieſt, der kann am Jugendproblem nicht vorbeigehen. Jugend in Not! Das iſt das„Menetekel“ unſerer Zeit. Von zwei Seiten kann Hilfe kommen, von der Jugend ſelbſt und von der älteren Generation. Was Staat und Ge⸗ meinde tun können, kommt ſchließlich— wenn es nicht mehr ſchaden als nützen ſoll— auf ein Wegbereiten und eine mate⸗ rielle Sicherung der Tätigkeit dieſer beiden Faktoren heraus. Die Jugend hat ſeit Jahrzehnten, oft unter ſchlimmſten Mißgriffen und auf tollen Irrwegen aber immer wieder von neuem trotz aller Rückſchläge ſich hochringend, ihre Sache in die eigene Hand genommen, und mehr und mehr ringen ſich aus dem gärenden Wuſt wilden revolutionären Gebarens aller Richtungen, ob politiſch, lebensgeſtaltend,„ſexualethiſch“ oder wie die jugendlichen Kampfrufe lauten mögen, doch kla⸗ rere und vor allem aufbauende Kräfte empor, die wieder „deutſch“, d. h. edel ſind. Die ältere Generation war durch dieſen Ausbruch einer Bewegung, deren Unterſtrömungen, deren geheime Kräfte man lange belächelt oder brutal unterdrückt hatte, völlig über⸗ raſcht und warf die Flinte ins Korn. Uns, die wir ſeit Jahr⸗ zehnten als Freunde und Berater der in dräugender Sehn⸗ ſucht ſich verzehrenden Jugend nahe ſtanden, kam der Durch⸗ bruch nicht überraſchend, und ohne Schwierigkeiten konnten „Schülertragödie“ iſt nämlich nichts anderes als ein Abbiegen wir den Strom in ein Bett leiten, in dem wohl die Wogen hier und da noch hoch gehen, der aber doch ſchon fähig iſt, Schiffe zu tragen und Segen zu ſtiften. Wer völlig verſagte, war neben einer Reihe von„Schul⸗ meiſtern“, d. h. Pedanten, ein großer Teil der Elternſchaft. Beide, nur gewöhnt an Gehorſam, ließen jetzt alle Zügel ſchleifen und büßten mit der Furcht auch die Achtung und den Reſpekt der Jugend ein. So hieß es auf einmal: Die Jugend duldet überhaupt keine Führung mehr, alſo gebt ihr Freiheit! Aber dieſe Freiheit muß Zügelloſigkeit werden. Nichts iſt falſcher! Die Jugend will Führung haben, ſehnt ſich nach ihr. Aber ſie verlangt Liebe bei aller Strenge. „Kinder“, ſagt Ernſt v. Wildenbruch,„ſind wie die Blu⸗ men; ſie können nicht zu uns herauf, wir müſſen uns zu ihnen nieder beugen, wenn wir ſie erkennen wollen. Wer ſich die Mühe aber gibt, der wird in ihren Blättern nicht immer nur den Tau des Himmels finden, er wird in ſo mancher von ihnen einen ſchwarzen, ſchrecklichen Wurm ent⸗ decken, der mit reißenden Kiefern den zarten Kelch zerfleiſcht. O, es gibt Schmerzen in der Kinderſeele, und wer ſie ge⸗ ſehen hat, vergißt ſie nicht wieder.“ Hier liegt die ſchwere Unterlaſſungsſünde der älteren Generation:; ſie hatte zu wenig Liebe, aber auch zu wenig Ernſt gegenüber der Jugend,— weil ſie ſich nicht„zu ihr hinab beugte“. Und weil man das fühlt, darum ſchiebt man ſo gern alle dieſe beklagenswerten Jugendfälle der Schule zu, die ſich nicht wehren kann, weil niemand ſich getroffen fühlen will. So frißt ſich wiederum der Wahn von der„Schultragödie“ in den Herzen der Jugend feſt und ertötet auch dort das Ver⸗ antwortlichkeitsgefühl gegenüber dem eigenen Gewiſſen. Es iſt ja ſo bequem, ein„Opfer der Schule“ zu ſein! Ja, es iſt keine Frage, daß ein ſolcher Maſſenwahn ſug⸗ geſtivy— aus Großmannsſucht und Senſationsbedürfnis— gefährdete Jugend zum Selbſtmord führen kann. Darum fort mit den irreführenden Ueberſchriften! Eine verantwortungsfreudige Preſſe möge Eltern und Jugend ohne falſche Sentimentalität bei jedem Falle vor das Spiegel⸗ bild de„Jugendtragödie“ ſtellen. Mögen aber auch alle Verantwortlichen: Staat, Gemeinde, Kirche, Eltern, Erzieher, Lehrherren, Gewerkſchaftler, ſorgen helfen, daß die Jugend⸗ tragödten abnehmen. 8 Dann werden die„Schülertragödien“, wo ſie wirklich vor⸗ kommen, mit Recht ſtrengſte Ahndung finden können H= 2 „ e e e e r T K r ee ee„ce„ 1 e -. A 2 2 a S 8 A Sieh n a nr ern 4 S M * * . tragen. Aber hätte man nicht bedenken ſollen, daß man durch Mittwoch, den 19. Juni 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3 8. Seite. Nr. 278 Wallſtadt und Seikenheim Aus Seckenheim wird uns geſchrieben: Der Abſchluß der Verhandlungen mit Wallſtadt hat begreiflicherweiſe auch hier die Beſchäftigung mit der Eingemeindungsfrage neu in Gang gebracht und gerade bei den Gemeindepolitikern, die über das vorzüglichſte Beharrungsvermögen verfügen, ſo etwa wie der Hecht im Karpfenteich gewirkt. Mit einiger Verwunderung zwar blickte man auf bei den Begleitworten, die die eine oder andere Partei im Mannheimer Bürger⸗ ausſchuß zum beſten gab, wenn man ſie mit der Haltung der⸗ ſelben Partei in Seckenheim verglich. Am meiſten aber ſtaunte man über den„Beſſerungsſchein“, den die Wallſtädter wegen des Bürgernutzens ſich auszuhandeln verſtanden. Aufs ganze geſehen iſt man ja in Seckenheim genau derſelben Meinung wie in Wallſtadt. Man weiß, wie unlöslich man heute ſchon mit dem Wirtſchaftsgebiet der Großſtadt Mannheim verfloch⸗ ten iſt und daß es nur die Frage einer immer kleiner wer⸗ denden Zeitſpanne iſt, bis man die noch vorhandenen Reſte wirtſchafts⸗ und verwaltungspolitiſcher Selbſtändigkeit wird aufgeben müſſen. Alſo nicht um die Frage der Eingemein⸗ dung überhaupt wird verhandelt oder gerungen, ſondern nur die Regelung der einzelnen Verwaltungsgebiete für die Uebergangszeit ſteht in Frage und iſt Verhandlungsgegen⸗ ſtand zwiſchen den einzelnen Gruppen hier, wie zwiſchen den beiden Gemeinden. Im einzelnen allerdings beſteht ein erheblicher Unter⸗ ſchied zwiſchen Wallſtadt und Seckenheim. Jenes hat 184 Pfen⸗ nig Umlage, Seckenheim nur 86. Von dieſer Grundlage muß jede Verhandlung ihren Ausgang nehmen. Wenn Mann⸗ heim die Verhandlung mit den beiden Gemeinden nach dem⸗ ſelben Schema begonnen hat, ſo ſollte damit gewiß nicht jener Unterſchied in der Vermögenslage der beiden Gemeinden einfach verleugnet oder ausgeſchaltet werden. Selbſt um den fatalen Beſſerungsſchein wird man bei der endgültigen Feſt⸗ ſetzung der Bedingungen für Seckenheim herumzukommen wiſſen. Einſtweilen immerhin iſt er ein Hindernis, für das die hier mächtigſte Partei ihren Parteifreunden in Wallſtadt wohl dankbar ſein wird. Es iſt kein Geheimnis, daß in Seckenheim heute der Eingemeindungsgedanke beim Zentrum den ſchärfſten Widerſtand findet. Der Seckenheimer errlärt ſich dieſen Widerſtand in ganz natürlicher Weiſe. Das Zenkrum iſt ſeit Jahren vermöge ſeiner zahlenmäßigen Stärke und der bisherigen Koalitions⸗ verhältniſſe in der hieſigen Gemeindepolitik allmächtig. Es hat die wichtigſten Stellen nur mit ſeinen Leuten beſetzt und es beſteht keine Ausſicht, in abſehbarer Zeit ihm das Ge⸗ meindeſzepter aus der Hand zu winden.„Das Zentrum wäre alſo dumm“, ſagt der Mann auf der Straße,„wenn es durch Zuſtimmung zur Eingemeindung die Macht, die es heute in der Hand hält, unnötig oder vorzeitig weggäbe.“ Solche Un⸗ Ligennützigkeit erwartet der Seckenheimer vom Zentrum nicht. Ober aber— und ſo fragen ſich die anderen Parteien— unter welchen Bedingungen wird ſich das Zentrum ſeine Zu⸗ ſtimmung zur Eingemeindung abringen laſſen? Wenn im Mannheimer Bürgerausſchuß die Mitteilung des Oberbür⸗ germeiſters, daß die weiteren Verhandlungen mit Seckenheim dem Bürgermeiſter Büchner übertragen ſeien, mit verſtänd⸗ nisinnigem Schmunzeln aufgenommen wurde, ſo iſt man in Seckenheim weniger heiter geſtimmt und fragt in den anderen Parteien ſich beſorgt, ob denn die unvermeidliche Einverlei⸗ bung geradezu mit einem„Seckenheimer Konkordat“ erkauft werden ſoll und wer dabei der Leidtragende ſein und die Koſten zahlen darf. Die wahren Freunde der Eingemeindung in Seckenheim haben alſo keinen leichten Stand. Darüber hinaus aber be⸗ klagen ſie ſich, daß Mannheim ſelbſt von einer gewiſſen Schuld nicht freizuſprechen iſt, wenn ihm heute bei dieſer Frage in Seckenheim an manchen Stellen eine wenig freundliche Stim⸗ mung begegnet. Mannheim hat es in den letzten Jahren nicht verſtanden, moraliſche Eroberungen in Seckenheim zu machen und in weiteren Kreiſen eine Stimmung zu ſchaffen, die auf die Einverleibungspläne freudig eingehen könnte. Daß man bei der Behandlung einer derartigen Frage auf die„Vor⸗ gänge“ zurückgreift und peinlich nachſpürt, welche Beſchwerden in den früher eingemeindeten Vororten irgendwie einmal laut geworden ſind, etwa über Mängel beim noch beſtehenden Bür⸗ gernutzen oder kleine Anſtände bei der Normaluhr, das iſt nicht zu vermeiden. Der ſogenannte Mannheimer Humor hat geglaubt, in dem„Seckenheimer Eingemeindungsmotiv“ den zugkräftigſten Schlager für alle Büttenreden im Karneval der letzten Jahre zu finden und dieſe Walze bis zum Ueberdruß abgeleiert. Der Seckenheimer hat ihm dies nicht nachge⸗ dieſe eindringliche Beſchäftigung mit den beſpöttelten Eigen⸗ ſchaften der Seckenheimer dieſe erſt recht auf ihren eigenen Wert aufmerkſam gemacht und den Preis ſelbſt in die Höhe getrieben hat? Es war weiter kein glücklicher Gedanke, den Seckenheimern erſt den Ferngasbezug von Mannheim mundgerecht zu machen mit einem niedrigen Preis, dann aber, als die Anſchlüſſe fertig waren, gleich mit einer Er⸗ höhung des Gaspreiſes zu kommen. Auch die Ta⸗ rifpolitik der Mannheimer Schulen iſt nicht gerade beſonders werbekräftig. Erſt werden die Gewerbe⸗ treibenden von allen Seiten beſtürmt, ihre Lehrlinge in die beſſere Mannheimer Gewerbeſchule mit ihren Fachklaſſen zu ſenden, dann aber müſſen ſie erfahren, daß dafür ein erhöhter Preis zu zahlen iſt. Auch ſonſt bringt es die Stadtkaſſe nicht fertig, in Seckenheim Eroberungen zu machen. Der eine meint, ſie ſchicke ihre Steuerzettel möglichſt verzettelt, gewiſſer⸗ maßen in homöopatiſchen Doſen, oder nach der Methode, dem Hund den Schwanz nur ſtückweiſe abzuhacken, der andere Seckenheimer hat herausgefunden, daß die Freudenbotſchaften der Stadtkaſſe immer am Sonntagmorgen gerade noch recht⸗ zeitig vor dem Kirchgang eintreffen, um die andächtige Stim⸗ mung beſonders zu vertiefen. Mögen dieſe Anſtände auch nur Kleinigkeiten ſein, die nur einzelne berühren, ſo ſind ſie in ihrer Geſamtheit auf das Stimmungsbarometer doch von Einfluß. Am nachhaltigſten und umfaſſendſten iſt aber der Einfluß in der Verkehrsfrage. Der Seckenheimer Verkehr wird zwar von der OCG. als ſelbſtändiger Aktiengeſellſchaft beſorgt, da aber jedermann weiß, daß die Mehrheit des Aktienkapitals im Beſitz der Stadt Mannheim iſt, ſo gilt mit Recht als verantwortlich für die Verkehrspolitik der OEG. nur die Stadt Mannheim. In Seckenheim nahm man deshalb ſchon ſeit Jahren an, daß ſich aus dem Verhalten der Och. den Verkehrswünſchen der Seckenheimer gegenüber der beſte Schluß ziehen laſſe auf die Pläne Mannheims, die es mit Seckenheim vorhabe. Man wurde in Seckenheim ſchwer enttäuſcht durch die Langſamkeit und Schwerfälligkeit, mit der die Umwandlung der Bahn auf elektriſchen Betrieb mit allen dazugehörigen Fragen, wie Ge⸗ lände⸗Ankauf, Tauſch uſw., namentlich aber in der Tariffrage vor ſich ging. Man hatte ein engeres Zuſammenarbeiten mit der ſtädtiſchen Straßenbahn erwartet und angenommen, wenn man von Rheinau bis Oggersheim oder Sandhofen für 30 Pfennig, mit Fahrſcheinheft noch 25 Prozent billiger, fahre, dann könne für die 7,3 Kilometer von Mannheim Stadt bis Seckenheim Bahnhof oder der meiſtbenutzten Halteſtelle Rak⸗ haus der Preis von 40 Pfennig ohne jede Ermäßigung nicht mehr aufrecht erhalten werden. Man iſt ſchwer enttäuſcht worden. Keine Spur einer Angleichung an die Tarife der ſtädt. Straßenbahn war bisher zu entdecken im Gegenteil hat es die OGG. noch fertiggebracht, durch die neue Tarifregelung der Reichsbahn für Holz⸗ oder Polſterklaſſe noch Erhöhungen für ihre Tarife herauszuſchlagen. Die Stadt Mannheim ſoll beſtem Vernehmen nach beabſichtigen, die Verkehrsfrage in den Eingemeindungsvorſchlägen ſo zu regeln, daß alles beim alten bleibt, daß alſo auch weiterhin der Seckenheimer Ver⸗ kehr der OEG. ausgeliefert bleibt. Kann man ſich da wun⸗ dern, daß in weiteſten Kreiſen Seckenheims bei Beſprechung der Eingemeindungsfrage immer wieder ausgeſprochen wird: das geſchieht alles nur aus der wohlberechneten Abſicht der Stadt, uns für die Eingemeindung gefügig zu machen, oder ſie geradezu uns aufzuzwingen. Es wäre doch ſo leicht ge⸗ weſen, durch kleine Zugeſtändniſſe, die ſich zudem finanziell nur lohnen würden, auf dem Gebiete des Verkehrs eine freundlichere Stimmung auch für die Eingemeindung zu ſchaf⸗ fen. Hier wäre vor allem ein„Beſſerungsſchein“ am Platze. H. M. * Staatsprüfung für den mittleren techniſchen Dienſt im Maſchinenweſen und in der Elektrotechnik. Die nächſte Staats⸗ prüfung für den mittleren techniſchen Dienſt im Maſchinen⸗ weſen und in der Elektrotechnik beginnt Freitag, 19. Juli. Ge⸗ ſuche um Zulaſſung zur Prüfung ſind ſpäteſtens bis 24. Juni mit den vorgeſchriebenen Belegen beim Perſonalbüro der Reichsbahndirektion Karlsruhe, Lammſtraße 19, einzureichen. * Hausſammlung zugunſten des Landesvereins für Innere Miſſion. Der Badiſche Landesverein für Innere Miſſion blickt in dieſem Jahre auf ein 8bjähriges Beſtehen zurück. Aus dieſem Anlaß iſt ihm die ſtaatliche Genehmigung erteilt worden, im Laufe des Jahre 1929 zugunſten ſeiner Aufgaben eine Hausſammlung bei den Mitgliedern der evang. Gemein⸗ den Badens vorzunehmen. Friedel Dann als Muſikantenmädel Operettenſpiele im Apollotheater Das Muſikantenmädel oder die verlorene und wiederge⸗ fundene Tochter des Muſikers iſt eine der beſten neueren Operetten, und wäre es noch mehr, wenn man nicht einen ganzen Abend lang gezwungen wäre, den Komponiſten Joſef Haydn ſelbſt herumſpazieren zu ſehen. Warum der Textdichter namens Buchbinder gerade auf Haydn verfiel, geht aus der Wirkung des zweiten Aktſchluſſes hervor, der im Kriege mit zum Erfolg des Werkes nicht unweſentlich beitrug. Das Mu⸗ ſikantenmädel ſtimmt hier die Kompoſition Haydns„Gott er⸗ halte Franz den Kaiſer“ an, die zur Melodie des Deutſchland⸗ liedes geworden iſt. Wenn ſich im Kriege das Publikum bei dieſem Finale dann erhob, ſo hatte das nichts mehr mit der Operette und Muſik Jarnos zu tun, ſondern war eine Ehr⸗ erbietung gegenüber den Klängen, die auch das Deutſchland nach 1918 beibehalten hat. Das war alſo der Grund, warum man damals Joſef Haydn auftreten ließ, und man muß ſagen, daß ſeine Geſtalt, abgeſehen von der unmöglichen Haltung, in die man ſie hier ſtellt, gar nicht ſo übel gezeichnet iſt, wenn auch ſehr viele charakteriſtiſche Züge im Bilde des wirklichen Haydn fehlen. Dafür hat es mancherorts Darſteller gegeben, die das, was ſich aus der Rolle machen läßt, auch wirklich gemacht haben. Ihr gegenwärtiger Vertreter im Apollotheater gehört ganz ge⸗ wiß nicht dazu. Dafür hat die Titelrolle in Friedel Dann eine Dar⸗ ſtellerin und Sängerin gefunden, die man mit beſonderer Freude wiederſieht. Vor allem hat ſie ſtimmlich mit ganz aus⸗ gezeichnet gelungenen Einzelheiten aufzuwarten. Ihr Auf⸗ trittslied:„J bin die Reſl, er mein Eſel“ lein wirklicher Eſel, der für die Apollotheatervorſtellung in einer anmutigen Mauleſelmiſchung engagiert wurde), ſo gewinnt ſie aller Her⸗ zen für ſich. Der herzhafte Humor, mit dem ſie ihre Dar⸗ Stäotiſche Nachrichten Großſchiffahrt und Kleinfahrzeuge Aus Waſſerſportkreiſen wird uns unter Bezugnahme auf unſere kritiſchen Aeußerungen im geſtrigen Abendblatt ge⸗ ſchrieben: a Die Forderung: Mehr Rückſichtnahme auf die Kleinfahr⸗ zeuge auf dem Rhein! iſt nur zu berechtigt. Wohl iſt bekannt, daß leichtſinnige und waghalſige Fahrer in Kleinfahrzeugen den Kurs der Dampfer oft beeinträchtigen. Aber dies im Verhältnis nur Wenige. Jeder einſichtsvolle Fahrer lenkt ſein Boot ſo, daß weder der Kurs des Dampfers beeinträch⸗ tigt, noch ſein eigenes Fahrzeug gefährdet wird. Die neuen Verordnungen zwingen direkt zur Einhaltung der Fahrtvor⸗ ſchriften. Denn es iſt ein leichtes, das unvorſchriftsmäßig fahrende Boot zu ermitteln und den Führer zu beſtrafen. Und gerade der Beſtrafung ſetzt man ſich nicht gerne aus. Andererſeits müſſen die Lenker der Kleinfahrzeuge ver⸗ langen, daß die Dampfer nicht mutwillig ſie und ihre Boote in Gefahr bringen. Der geſtern an dieſer Stelle geſchilderte Vorfall mit dem Ruderboot ſteht nicht vereinzelt da. Manche Schiffsführer machen es ſich direkt zum Sport, die Sportboote in ſchwierige Lagen zu bringen. Vor fünf Jahren, als die Paddelboote noch ſehr vereinzelt auf dem Rhein zu ſehen ge⸗ weſen ſind, iſt die Sache noch viel ſchlimmer geweſen. Einzelne Schraubendampfer ſind damals ein beſonderer Schrecken ge⸗ weſen. Selbſt der Kurs iſt verändert worden, nur um mög⸗ lichſt nahe an die nicht beſonders beliebten Paddelbvote heran⸗ zukommen. Selbſt auf der unüberſichtlichen Gebirgsſtrecke iſt man Dampfern begegnet, die mit Vorliebe die kleinen Boote ans Ufer gedrückt haben. Mit den Jahren iſt es zwar etwas beſſer geworden, aber die Beläſtigungen haben nie aufgehört. Vorletzten Sommer iſt bei der Petersau— zwiſchen Mannheim und Worms— ein Dampfer bei der Sandbank auf Grund geraten. Urſache? Drücken eines Paddelbootes, das ganz im ſeichten Waſſer der Sandbank gefahren iſt, während die Fahrrinne der Dampfer an dem linksrheiniſchen Ufer war. Wer andern eine Grube gräbt... Die Freude der Paddler iſt natürlich groß geweſen. Der Kapitän wird aber von ſeinem Verfolgungswahn geheilt geweſen ſein. Des öfteren iſt das Boot dem Dampfer noch begegnet, ohne aber daß letzterer ſeinen Kurs auf die vorbeifahrenden Kleinboote genommen hat. Wenn auch die Rückſichtnahme den Schiffen der Groß⸗ ſchiffahrt nicht vorgeſchrieben iſt, ſo ſollte dies doch oberſter Grundſatz der Schiffslenker ſein. O * * Beſetzung der Pfarrſtelle in Bödigheim durch einen Mannheimer Vikar. Von der Evangeliſchen Kirchenregierung wurde die von der Freiherrl. Rüdt von Collenbergſchen Grund⸗ und Patronatsherrſchaft erfolgte Ernennung des Vikars Dr. Schilling in Mannheim zum Pfarrer in Bödigheim beſtätigt. * Ehrung eines bekannten Mannheimer Organiſten und Dirigenten. Von der Evangeliſchen Kirchenregierung wurde der Organiſt Muſikdirektor Heinrich Lenz zum Kirche n⸗ muſikdirektor ernannt. * Dienſtgerichtliches Verfahren gegen Pfarrer Eckert. Wie das von Pfarrer Eckert herausgegebene„Sonntagsblatt des arbeitenden Volkes“ mitteilt, findet die Verhandlung gegen Pfarrer Eckert am kommenden Freitag ſtatt. * Ihren 80. Geburtstag feiert am morgigen Donerstag in geiſtiger und körperlicher Friſche Frau Eliſabeth Fau de Wwe., Gr. Wallſtadtſtraße 31. Konfirmanden und Kommunikanten⸗ Sparkaſſe Wie aus der im Anzeigenteil erſchienenen Bekannt⸗ machung zu erſehen iſt, hat der Mannheimer Rabatt⸗Spar⸗ verein von 1927 e. V. eine bereits vor dem Kriege und bis zur Inflationszeit beſtandene und gut bewährte Einrichtung, eine ſogenannte„Konfirmanden⸗ und Kommunikanten⸗Spar⸗ kaſſe“, neu geſchaffen. Die von dem Rabatt⸗Sparverein für gekaufte Waren verabfolgten Rabattmarken können nunmehr auch in ſogenannten Konfirmanden⸗ und Kommunikinten⸗ Sparkarten eingeklebt werden. Durch dieſe Einrichtung iſt es den Eltern ermöglicht, die für die Konfirmation, Kommunion bezw. Jugendfeter ihrer Kinder nicht unerheblichen Koſten im Laufe einiger Jahre zuſammenzuſparen, ohne daß ihnen hier⸗ durch eine direkte Geldausgabe erwächſt. Die vollgeklebten Sparkarten können ſowohl bei der Städt. Sparkaſſe Mann⸗ heim, K 1, 2/, wie auch bei deren Zahlſtellen in allen Stadt⸗ teilen zur Einzahlung auf ſogenannte Konfirmanden⸗Spar⸗ bücher kommen. Wir empfehlen dieſe Einrichtung zu recht regem Gebrauch. Sache ſein, daß ſie das Oeſterreichiſche ihrer Reſl in ein lapi⸗ dares Pfälziſch umwandelt, das durch ſeine Urwüchſigkeit be⸗ ſonders erfriſchend wirkt. Auch der Rührſeligkeit des Stücks weiß ſie mit Ueberlegenheit zu begegnen. Das Publikum der geſtrigen Premierenvorſtellung freute ſich herzlich über das Wiederſehen mit dieſem echten Muſikantenmädel und bedachte es mit reichem Beifall, der auch die übrigen Mitwirkenden nicht vergeſſen wollte. Das Enſemble gibt ſich redliche Mühe, aus einer Operette, die einen viel größeren Rahmen verlangt, mit beſcheideneren Mitteln ein Beiſpiel dafür zu geben, daß ein guter Wille auch einem Muſikantenmädel auf die Beine helfen kann. K. Kunſt und Wiſſenſchaft Lovis Corrinth⸗Ausſtellung in München. Unſer Mün⸗ chener r. x. Mitarbeiter ſchreibt uns: Die Neue Münchner Sezeſſion, die wie ſchon ſeit vielen Jahren den Weſt⸗ flügel des Glaspalaſtes mit Beſchlag belegt hat, vermittelt den Kunſtfreunden vor ihrer großen Sommerausſtellung einen beſonderen Genuß: In weit über hundert Stücken zeigt ſie einen großen Ausſchnitt aus dem Lebenswerk des vor einigen Jahren verſtorbenen Lovis Corrinth, eines der „großen Drei des Impreſſionismus“, von denen Liebermann und Slevogt noch. unter uns weilen. Sie findet in München mit dieſem Unternehmen beſonderen Dank; iſt Corrinth doch als Meiſterſchüler von Löfftz mit unſerer Stadt, in der er auch ſpäter wieder(18901900) gewirkt hat, innig verbunden. Natürlich iſt dieſe Ausſtellung nicht lückenlos. Die größten Leiſtungen des Künſtlers haben in den Galerien ihren Platz, ſehr vieles hängt in Privatſammlungen. In der Hauptſache handelt es ſich wohl um Leihgaben aus dem Nachlaß, die Char⸗ lotte Behrend, Corrinths Witwe, überlaſſen hat. So finden ſich beſonders viele Gemälde familiärer Art: Gattin, Kinder und Verwandte zeigt der Meiſter in den verſchiedenſten ſtellung würzt, läßt ſie ſo ſehr mit Leib und Seele bei der Variationen malertſcher Verdichtungen, daneben die Selbſt⸗ porträts, von denen wir einige kennen. Darüber hinaus aher kann die Ausſtellung mit Recht von ſich behaupten, das Lebens⸗ werk des Meiſters aufzuweiſen: Die Linie ſeiner Entwicklung von den frühen Werken im dunklen Tone der Niederländer an führt in allen ihren Brechungen bis zu den koloriſtiſch ſo überaus kühnen, nervigen Meiſterſtücken des Corrinths aus unſerem Jahrzehnt. Die Wiedergaben des den jungen Maler ſo ſtark intereſſierenden Schlachthaus⸗Milieus ſtehen noch ganz im Banne der alten Meiſter. Das Vorbild herrſcht viel⸗ fach auch in den frühen Biloͤniſſen. Der im Ausdrucke ſo rührende„Vater mit Brief“ beiſpielsweiſe iſt noch Genrebild. Aber um die Jahrhundertwende etwa zeigen die Werke jene Freude an der Farbe, die für den ſpäteren Corrinth ſo be⸗ zeichnend iſt, eine Freude, die nicht— wie bei vielen unſerer Modernen— rein„materiell“ iſt, im Sinne einer dekorativen Materialwirkung, ſondern mit ihren koloriſtiſchen Mitteln des Ausdrucks eines Kraftgefühls und jener Sinnenfreudig⸗ keit, die für unſern oſtpreußiſchen Rubens ſo bezeichnend ge⸗ worden iſt. Die der Nationalgalerie entlehnte„Donna gra- vida“, der„Weibliche Akt“, vor allem aber das aus dem Jahre 1921 ſtammende„Mutter und Kinder“ ſind einige Stücke der Ausſtellung, die in ihrer weichen, freudigen, natür⸗ lich⸗ſinnlichen Darſtellung des nackten Frauenkörpers heute ihresgleichen nicht haben. Corrinth hat die Frau gemalt, wie Homer ſie geſchildert hat. Vielleicht weil gerade einer ſo ſtark männlich betonten Kraftnatur wie der des Meiſters die Frau als„die Freude des Kriegers“ galt. Sehr reich iſt die Ausſtellung an Bildniſſen. Immer wieder kehrt„Thomas“ wieder. Alle dieſe Porträts ſind von hohem geiſtigen Gehalt, aber das Maleriſche iſt zwingender als die zeichneriſche Linie. Und oft bleibt als Eindruck ein ſehr fein ironiſches„Hinter⸗ die⸗Dinge⸗Schauen“. Hier und da iſt dies bis zur Viſion ge⸗ ſteigert; am grauſigſten im„Roten Chriſtus“, deſſen Realis⸗ mus Schauer weckt. Drei Leihgaben der bayertſchen Staats⸗ galerie zu München zeigen den Meiſter in einigen ſeiner reifſten und typiſchſten Schöpfungen, vor allem der„Eece homo“. ö 4. Seite. Nr. 278 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Mikkwoch, den 19. Juni 1929 Wirtſchaftliches Soziales Die Lage des ſüdweſtdeutſchen Arbeitsmarktes Die Lage des ſübdweſtdeutſchen Arbeitsmarktes hat nach den Feſtſtellungen des Landesarbeitsamtes Südweſtdeutſch⸗ land in der Berichtszeit vom.—12. Juni im badiſchen Teil des Landesarbeitsamts Südweſtdeutſchland, wo die ſatſonmäßige Entlaſtung im Frühjahr nur zögernd eingeſetzt hatte, eine weitere Erleichterung erfahren, im würt⸗ tembergiſchen Teil dagegen iſt in faſt allen Bezirken ein Stillſtand in der Aufwärtsbewegung eingetreten. Der Stand der Hauptunterſtützungsempfänger am 12. Juni war folgender: In der verſicherungsmäßigen Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung 38 804 Perſonen(26 256 Männer, 12 548 Frauen), in der Kriſenunterſtützung 9 508 Perſonen(7382 Männer, 2128 Frauen). Die Geſamtzahl der Unterſtützten fiel um 1606 oder 3,2 v H. von 49 918 Perſonen(34514 Männer, 15 404 Frauen) auf 48 312 Perſonen(33 688 Männer, 14 674 Frauen). Davon kamen auf Württemberg 12 348 gegen 12 621 und auf Baden 35 496 gegen 37297. Im Geſamtbezirk des Landes⸗ arbeitsamts Südweſtdeutſchland kamen am 12. Juni 1929 auf 1000 Einwohner 9,6 Hauptunterſtützungsempfänger gegen 11,6 am 15. Mai, 16,0 am 17. April und 319 am 6. März. Kunſtſeiden Schau Eine kleine Kunſtſeidenfabrik hat ſich im Warenhaus Kan⸗ der aufgetan. Die J. G. Farben in duſtrie, die die„Agfa⸗ Travt“⸗Kunſtſeide herſtellt, wirbt in einer praktiſch zu ſammengeſtell⸗ ten kleinen Ausſtellung für ihre Erzeugniſſe. 14 Maſchinen rattern. Von der flüſſigen Urmaſſe bis zum fertigen Strumpf wird der Vorgang an den Maſchinen vorgeführt. Ein Damenſtrumpf oder ein Herrenſocken benötigen zu ihrer Herſtellung—8 Minuten. Die Maſchine arbeitet ſelbſtändig ohne menſchliche Unterſtützung. Maſchen werden von ihr ſelbſtändig gefaßt, die verſtärkte Ferſe angebracht uſw. Im ganzen hat die Maſchine über 280 Funktionen zu verrichten. Der Leiter der Ausſtellung gab über den Fabrikationsprozeß folgende Darſtellung: Der aus Fichtenholz gewonnene Zellſtoff wird in Platten be⸗ ſtimmter Größen geſchnitten und in luftzuläſſigen Regalen getrocknet. Dann werden die Zellſtoffblätter in Tauchwannen einige Stunden der Einwirkung von Natronlauge ausgeſetzt. Die Platten gelangen ſpäter unter eine hydrauliſche Preſſe, unter der durch einen Druck bis zu 250 Atmoſphären die Flüſſigkeit herausgepreßt wird. Die außgepreßte Alkalizelluloſe kommt jetzt in einen Zerfaſer, der ſie mehlartig zerkleinert. Nach dem Zerkleinern macht der Alkali⸗Zell⸗ ſtoff unter Umſtänden eine Reifezeit durch. Nach einigen weiteren chemiſchen Prozeſſen entſteht die Vis koſe leine ſirupähnliche Maſſe). Nachdem die Viskoſe eine gewiſſe Reifezeit durchgemacht hat, be⸗ ginnt das Ausſpinnen. Durch das Spinnen entſtehen feine Fäden, die aufgefangen und in Zentrifugal⸗Spinnmaſchinen gleich gezwirnt werden. Die gezwirnte Fadenmenge wirb durch Haſpeln in Strang⸗ form gebracht. Dieſe Stränge werden nun entſchwefelt und je nach Bedarf auch gebleicht. Dann wird das Garn in einer Zentrifuge ge⸗ ſchleubert, mit Schlagmaſchinen geſtreckt und in Trockenräumen ge⸗ trocknet. Die Aufgabe der nun folgenden Sortierung iſt es, das Agfa⸗ Travis auf ſeine Beſchaffenheit und Qualität zu prüfen. Die Sor⸗ tierung wird daher nur von den geübteſten und zuverläſſigſten Ar⸗ heitskräften vorgenommen. Die Verwendungs möglichkeiten der Agfa⸗Travis in den Webereien, Wirkereien und Strickereien ind wegen ihrer Feinheit— die einzelnen Fäden ſind feiner als Seide— außerordentlich mannigfaltig. Wie pielſeitig die Verwendungs möglichkeit iſt, zeigt die Aus⸗ ſtellung ſelbſt. Eine ganze Anzahl Schulen hat ihr Erſcheinen an⸗ gemeldet. Mit der Ausſtellung iſt noch die Löſung einer Preis⸗ aufgabe verbunden, die ſicher mit zum Beſuch beitragen wird. Aus dem Lande Vor Vollendung der Stauſtufe Karlstor * Heidelberg, 19. Juni. Nachdem in dieſen Tagen der orſte Probeſtau an der Stauſtufe Karlstor ber Neckar⸗ kanaliſierung ſtattgefunden hat, kann man nun annehmen, daß die Arbeiten bis etwa Mitte Juli endgültig beendigt ſind und daß dann die Stauſtufe mit Schleuſe in Betrieb geſetzt werden kann. Dann wird auch der Wehrſteg für den allgemeinen Fußgängerverkehr freigegeben werden. * * Villingen, 17. Juni. Bei ſeiner Verlobungsfeier brachte ſich der friſchgebackene Bräutigam einen Stich in die Herzgegend bei. Das Meſſer prallte jedoch an einer Rippe ab. Der Grund zur Tat ſoll in Streitig⸗ ketten mit der Familie ſeiner Braut zu ſuchen ſein. Neue Römerfunde in Neuenheim * Heidelberg, 19. Juni. Ausſchachtungen für einen ſtaat⸗ lichen Neubau in der Keplerſtraße führten zu neuen Römer⸗ funden. Es handelt ſich allem Anſchein nach um einen römi⸗ ſchen Spitzgraben und um einige Mauerzüge. Der Fund iſt deswegen von beſonderer Bedeutung, weil ein Spitzgraben das Vorhandenſein eines Kaſtels bekundet. Es handelt ſich hier wahrſcheinlich um eine weitere militäriſche Anlage aus römiſcher Zeit auf dem Boden Neuenheims. * * Heidelberg, 19. Juni. Geſtern ſtarb hier im Alter von 72 Jahren Oberſt Paul Ehrt, der von 1908—1919 Bezirks⸗ Kommandeur in Heidelberg war. Er führte das 1. Heidel⸗ berger Landſturm⸗Infanterie⸗Bataillon ins Feld, war von 1916 ab Oberoffizier des Heidelberger Offiziers⸗Geneſungs⸗ heims und ſpäter Kommandeur des Offiziers⸗Gefangenen⸗ lagers in Villingen. * Leutershauſen, 18. Juni. Der Geſangverein„Ein⸗ tracht“, Leutershauſen, beging am letzten Sonntag auf dem Feſtplatz der Brauerei Schröder ſein 65jähriges Stiftungs⸗ feſt unter Teilnahme der benachbarten Vereine aus Schries⸗ heim, Großſachſen, Hohenſachſen, Lützelſachſen und Heddes⸗ heim. 65 Jahre ſind verfloſſen, ſeitdem ſich ſangesfreudige Männer zuſammenſcharten, um auch im Heimatorte das deut⸗ ſche Lied zu pflegen. Leider war es keinem der Gründer mehr vergönnt, den Jubeltag mitzubegehen. Der letzte von ihnen, Hauptlehrer Reinhardt a.., der auch als erſter Diri⸗ gent den Verein leitete, iſt vor 14 Tagen geſtorben. In war⸗ men Worten dankte der erſte Vorſitzende des Jubelvereins, Herr Martin Leininger den anweſenden Vereinen, für ihr zahlreiches Erſcheinen. Beſonderen Dank aber widmete er dem Vertreter des Pfalzgauſängerbundes, Herrn Hahn⸗ Ladenburg, der das deutſche Lied in Freud und Leid ſchilderte. Die Volksbeluſtigung und geſanglichen Darbietungen ſchloß um 10 Uhr abends ein größeres Feuerwerk. M. * Emmendingen, 17. Juni. Hier gerieten ſich nachts um die Geiſterſtunde drei Mädchen wegen eines Burſchen infolge Eiferſucht buchſtäblich in die Haare. Eine von ihnen, eine Fabrikarbeiterin von Maleck, wußte ſich nicht anders zu helfen, als daß ſte eine Sodawaſſerflaſche auf den Köpfen ihrer Gegnerinnen in Scherben ſchlug. Im weiteren Verlauf des Kampfes der liebestollen Kämpinnen fiel eine von ihnen in die Glasſcherben und zog ſich erhebliche Verletzungen zu. Nachbargebiete * Ludwigshafen, 19. Juni. Am geſtrigen Nachmittag fiel der 7 Jahre alte Volksſchüler Hans Blanknagel, deſſen Eltern hier wohnhaft find, beim Spielen am Rheine, von der Anlegepritſche der Rudergeſellſchaft hier ins Waſſer und ertrank. Da der Junge ſofort unterging, konnte ihm keine Hilfe gebracht werden. * Winnweiler, 18. Juni. In das hieſige proteſtantiſche Pfarrhaus wurde von bis jetzt noch unbekannten Tätern ein ſchwerer Einbruchs diebſtahl verübt. Die Diebe drangen nächtlicherweiſe gewaltſam in das Anweſen ein und durchſtöberten die Wohnräume. Es gelang ihnen, Geldbörſen mit 55,15 und 6/ Inhalt, ſowie Zigarren, Schokolade und Hausſchlüſſel zu entwenden. Weiter fielen ihnen zwei Arm⸗ banduhren, verſchiedene Gedenkmünzen und eine goldene Vorſtecknadel in die Hände. Es iſt bis jetzt noch nicht gelungen, Spuren feſtzuſtellen, die zur Namhaftmachung der Täter führen können. * Gimbsheim(Kreis Worms), 19. Juni. Hier wurde die Leiche eines etwa 40 jährigen Mannes geländet. Der Leiche waren Steine auf dem Rücken feſtgebunden, um ſo ein Aufſteigen aus dem Waſſer zu verhindern. Weiter wurden am Halſe klaffende Wunden bemerkt, die einen Mord nicht ausſchließen. Die Leiche war mit einem blauen Hemd und einem blaugeſtreiften Anzug bekleidet. Der Kör⸗ per war ſtark verweſt. * SOberabtſteinach bei Waldmichelbach, 19. Juni. Der in den letzten Wochen eingetretene Regen hat das Wachstum der Feld⸗ und Gartengewächſe günſtig gefördert. Leider ſind die bei Niedergang des Regens bereits reifen Kirſchen zum Teil aufgeſprungen. Die Heidelbeerernte beginnt in etwa zwei Wochen. Birnen⸗ und Aepfelbäume haben gut verblüht und verſprechen reiche Ernte. Der Wanderer⸗ verkehr war an den letzten Sonntagen durch das unſichere Wetter nicht ſo ſtark wie gewöhnlich. Der Raubüberfall in München⸗Gauting Zwei Jahre drei Monate und zwei Jahre Gefängnis Das Schöffengericht München⸗Land verurteilte die Privat⸗ ſekretärin Elſe Herzog und den Schriftſetzer Gd Dourra je wegen eines Verbrechens des ſchweren Raubes, und zwar die Herzog zur Gefängnisſtrafe von zwei Jahren und drei Monaten, Ed Dourra zu zwei Jahren Gefängnis. Der Staatsanwalt hatte für beide je eine Zuchthausſtrafe von ſieben Jahren beantragt. Es kam zu heftigen Zuſammenſtößen zwiſchen der Angeklagten Herzog und dem Zeugen Carlos Velasquez, dem die Herzog offen Meineid vorwarf. Vom Verteidiger wurde eine Photographie aus Paris vorgezeigt, in der der Zeuge mit ſeinen zwei Brüdern in Eintracht mit der Herzog beiſammen ſitzen und die Widmung trägt: „Drei Herzen mit einer Liebe für die Elſe“ Als ſich dann ſpäter die Herzog wieder in phantaſtiſchen An⸗ deutungen über geheimnisvolle Dinge ergeht und der Staats⸗ anwalt ein Lächeln dabei nicht unterdrücken kann, wendet ſie ſich empört an den Vorſitzenden und erklärt, nun überhaupt nichts mehr ſagen zu wollen. Von ziemlicher Bedeutung für das Gericht ſcheinen die Ausſagen des als Zeugen vernommenen Unterſuchungs⸗ richters geweſen zu ſein, der bekundet, daß die urſprünglichen Ausſagen der beiden Angeklagten(die von der Herzog dann als falſch bezeichnet wurden) ſo ziemlich mit dem überein⸗ ſtimmten, was von den Velasquez angegeben worden war. Ein Novum war die bisher unbekannte Ausſage der Gattin eines Spediteurs, die ausſagte, daß ſie von Ed Dourra vor ſeiner Feſtnahme einen mit der Adreſſe der Herzog verſehenen Brief zur Aufbewahrung erhalten hatte, in welchem ſich 340 franzöſiſche Franken befanden(440 Frs. wurden dem Velasquez geraubt). Die Darſtellung der Herzog, als ob es ſich bei dem ganzen Ueberfall um eine beſtellte Sache gehandelt habe, ſcheint nach den Ausſagen eines anderen Zeugen, eines die erſten Vernehmungen leitenden Kriminaloberinſpektors, auf eine von dieſem an ſie gerichtete Frage zurückzuführen ſein. Als ihr nämlich der Beamte die drei Möglichkeiten vor Augen hielt, daß man annehmen könne, daß entweder Ed Dourra den Ueberfall ohne Einverſtändnis der Herzog ausführte oder mit ihrem Einverſtändnis, oder daß man auch annehmen könnte, Velasquez hätte ſich momentan in Geldverlegenheit befunden und ſet nicht imſtande geweſen, ſeine Hotelrechnung zu be⸗ zahlen, ſo daß er dann vielleicht den Ueberfall inſzeniert habe, ſet die Herzog ſofort auf den letzten Gedanken eingegangen und habe dänn ihre Ausſagen entſprechend umgeſtellt. Man kann ſich hier des Gedankens nicht erwehren, daß nicht nur Velasquez, ſondern auch Ed Dourra von der Herzog her⸗ eingelegt wurde. Ed Dourra deshalb, weil ſie dieſem die Ge⸗ ſchichte von ihrer angeblichen Vergewaltigung erzählte und ihn ſo anſtachelte, aus Rache oder Eiferſucht den Ueberfall auszuführen. Ed Dourra ſagte bekanntlich, daß ey an die Beraubung des Velasquez erſt gedacht habe, als dieſer bereits hilflos am Boden lag. Der Staatsanwalt betonte, daß als: Motiv nur Hab⸗ gier in Betracht komme, da ſich beide Angeklagten in miß⸗ lichen Verhältniſſen befunden hätten. Er ſtellte dann unter Verſagung mildernder Umſtände den bereits erwähnten Strafantrag. Sowohl der Verteidiger der Herzog, als auch jener für Ed Dourra unterzogen in ihren Plädoyers die Ausſagen Velasquez' einer ſcharfen Kritik und behaupteten, daß ſie ſich in vielen Punkten widerſprochen hätten. All die langen Verhandlungsſtunden ſaß eine ſtille, ver⸗ härmte Frau hinter den Zeugenbänken, die bedauerns⸗ werte Mutter der Angeklagten, die bei dem Antrag des Staatsanwalts faſt zuſammenbrach und mit aufgehobenen Händen den entſetzlichen Eindruck von ſich abzuwehren verſuchte. Gerichtszeitung Eine 22jährige wegen Straßenraubes in Männer⸗ kleidern vor Gericht. Wegen ſchweren Straßenraubes wurde vom Schöffen⸗ gericht Berlin die 22jährige Verkäuferin Gertrud Dem⸗ benick unter Zubilligung mildernder Umſtände zu der Min⸗ deſtſtrafe von 1 Jahr Gefängnis verurteilt. Sie hat in einer Märznacht gegen ½8 Uhr als Mann verkleidet, ihre frühere Arbeitgeberin, die eine Anzahl Limo⸗ nadenverkaufsſtellen betreibt und deren 18jährigen Gehilfen auf der Straße überfallen, ihnen Pfeffer in die Augen geworfen und ihnen die Geldtaſchen geraubt, wurde aber ſofort von Paſſanten eingeholt und feſtgehalten, Der Angeklagten, die nervös iſt und fleißig gearbeitet hat, bis ſie durch Krankheit in Not geriet, wurde unter der eigenartigen Bedingung Bewährungsfriſt bewilligt, daß ſie während der Zeit von drei Jahren bis zum Ablauf der Friſt nicht heiratet und ſich in eine Stellung als Hausangeſtellte in eine geſchloſſene Anſtalt begibt. Dieſe Stellung dürfte ſie, wenn ſie nicht ins Gefängnis wandern wolle, nicht verlaſſen, ehe die Anſtalt ſie für gebeſſert erklärt. Dieſer Gerichtsbeſchluß erregte unter den Anweſenden ebenſo großes Aufſehen wie die Entſcheidung desſelben Rich⸗ ters in einem früheren Falle, in dem er umgekehrt eine Be⸗ währungsfriſt mit der Bedingung bewilligte, daß der An⸗ geklagte das junge Mädchen, das er aus Eiferſucht durch ein Salzſäureattentat entſtellt hatte, nunmehr heiraten müſſe. Schwurgericht Freiburg i. Br. Das Schwurgericht Freiburg i. Br. verurteilte den 2afäh⸗ rigen Friſeurgehilfen Ernſt Schink aus Freiburg wegen Meineides zu einem Jahr Zuchthaus, drei Jahren Ehrverluſt und dauernder Aberkennung der Eidesfähigkeit und den 28jährigen Fabrikarbeiter Adolf Kaltenbach aus Freiburg wegen fahrläſſigen Falſcheides zu ſechs Monaten Gefängnis. Die 19jährige Fabrikarbeiterin Gertrud Neß aus Charlottenburg wurde von der erhobenen Anklage der An⸗ ſtiftung zum Meineid freigeſprochen. Schink hatte in einem Alimentationsprozeß, den er als Vormund für das Kind der Neß führte, wahrheitswidrig geſchworen. Kaltenbach hatte ebenfalls wahrheitswidrige Angaben gemacht. Die Neß ſollte den Schink zu ſeinem Meineid angeſtiftet haben.— In einer weiteren Verhandlung verurteilte das Schwurgericht die 28⸗ jährige ledige Lina Beter aus Ihringen wegen Kinds⸗ tötung zu zwei Jahren Gefängnis. Die Beier hatte im Februar ds. Is. ihr Kind gleich nach der Geburt in die Abortgrube geworfen. 1 8 Das Verfahren gegen Hölz eingeſtellt. Von der Staats⸗ anwaltſchaft Karlsruhe iſt das gegen Max Hölz wegen Gottes läſterung eröffnete Verfahren eingeſtellt worden, da ſich aus der Geſamtheit der Ausführungen von Hölz in der Kommuniſtenverſammlung eine Verächtlichkeit gegen Gott ohne weiteres nicht ergebe. Aus den Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 20. Juni Deutſche Sender Berlin(Welle 475,4), Königswuſterhauſen(Welle 1648) 20.15 Uhr: Iſt Mr. Brown zu verurteilen? Ein Hörſptel, Tanzm. Breslau(Welle 321,2) 20,15 Uhr: Sinfonie, anſchließ. Die Maſen⸗ königin, Schäferſptel in einem Akt, 22.30 Uhr: Von Gleiwitz: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 421,8) 12.90 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.85 Uhr: Von Stuttgart: Konzert, 20.15 Uhr: Kommermuſik⸗Konzert,.15 Uhr: Lieder⸗Abend Antoni Kohmann, 22.15 Uhr: Von Haſſel: Mu⸗ ſikaliſch⸗literariſche Stunde. Hamburg(Welle 391,6) 20 Uhr: Chorkonzert in der St. Nikolat⸗ kirche, Kiel, 22.45 Uhr: Komzert. Kömigsberg(Welle 280,4) 20.15 Uhr: Lieder von Walterr Braun⸗ fels und Konrad Ramrath, 20.45 Uhr: Die zärtlichen Verwandten, Luſtſpiel in drei Aufzügen. Langenberg(Welle 462,2) 13.05 Uhr: Mittagsbonzert, 17.48 Uhr: Veſperkonzert, 20 Uhr: Abendkonzert, anſchließend Konzertübew⸗ tragung aus dem Cafs Corſo, Dortmund. Lei Gina(Welle 361,9) 20 Uhr: Chorkonzert, u Uhr: Zwei luſtige makter. München(Welle 536,7), Kaiſerslautern(Welle 279,7 12.55 Uhr: Schallplatten, 10 Uhr: Unterhaltungskonzert, 20 Uhrt Aus dem Hotel Union, München: Eröffnung des 1. international. katholiſchen Rundfunk⸗Rongreſſes. Stuttgart(Welle 374,1) 12 Uhr: Schallplattenkonzert, 10.18 Uhr: Unterhaltungskonzert, 21 Uhr: Hebhräiſche Dichtung. u. Melodien. Ausländiſche Sender Bern(Welle 406) 20.30 Uhr: Deutſcher Komponiſtenabend. Buda peſt(Welle 546,5) 20.15 Uhr: Tragödie des Menſchen, daum D D Zigeunermuſik. aventry(Welle 482,3) 21 Uhr: Abendkonzert,.15 Uhr: Konzert, aventry(Welle 1562,5) 20.30 Uhr: Duette f. 2 Klaviere, Tangfk. Mailand(Welle 504,2) 20.40 Uhr: Rigoletto, Tangfunk. Paris(Welle 1744) 20 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 343,2) 20 Uhr: Unterhaltungsſtunde, Blasorcheſter. Rom(Welle 449,3) 21 Uhr: Abendkonzert ſpantiſcher Muſik. Wien(Welle 519,0) 21 Uhr: Die Hyſtoriſche Sketſch, dann Jazzkonz. Zürich(Welle 489,4) 20 Uhr: Handwerkerlieder, Operettenmuftk. Hatlio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz G 2, 6— fel. 26547 Nach dem ſtreugen Winter und vor den Sommergewittern iſt es Ihre Pflicht, ſich zu fragen: Wie iſt meine Antenne be⸗ ſchaffen? Gleichgültig, ob Sie durch bloßes Anſehen Fehler finden oder nicht, es iſt eine grobe Fahrläſſigkeit, wenn die Antenne nicht überholt wird. Vor allen Dingen aber iſt ein Blitzſchutzautomat für nur/.50 unerläßlich. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wettesſtellen(.26 Uhr morgens). SS.——— Luft.[Tem- S 2 See · S Wind 8 5 2 0 drück vera⸗ 8 8 böbe e Wetten 8 8 8 A e 888 8 Nicht. Stärte 83 52 Wertheim 151— 1 25] 11[ W leicht heiter Königsſtuhl] 563 66,9 18 22 15 80 ſchw.] heiter Karlsruhe 120 766, 20 26 16 T leicht wolkenl. Bad.⸗Bad 218 7662 18 27 14 S8„ pwolkenl. Villingen 780 768,2 15 25 11 NW]„ wolkenl. Fe ldog. Hof 1275 8485 16 18 11 80 leicht] heiter Badenweil.— 763.1] 18 26 15 Fs keicht 85 St. Blaſien 780 15 25 10 0 3 5 Höchenſchw.“— Der Kern des eurvpäiſchen Hochs hat ſich langſam nach Oſten bewegt und liegt heute über der Oſtſee und Nordoſt⸗ deutſchland, während ein breiter Rücken hohen Druckes ſich nach Weſten über Frankreich bis zur Atlantik erſtreckt. Wetterausſichten für Donnerstag, 20. Junf: Fortdauer der beſtehenden Witterung.. 8 2 3 A ale Sg. e dec g G en Gee Eee Ser As * * Anſerer klaſſiſchen Dichtung in die anſcheinend ſo leichtſinnigen * 2 95 45 5 Mkttwoch, den 19. Junt 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) K Seite. Nr. 279 Der Zwiſchen Kreditnehmen und Schulden machen beſteht ein himmelweiter Unterſchied; leider aber vermögen heute nur die Wenigſten dieſe Begriffe genau auseinander zu halten. * „Mit Mädeln ſich vertragen, mit Männern rumgeſchlagen und mehr Kredit als Geld, ſo kommt man durch die Welt!“ Dies luſtige alte Lied haben gewiß viele von uns in ihrer Jugend geſungen, ohne ſich bewußt zu ſein, daß Goethe es gedichtet hat. Noch weniger als über die Urheberſchaft dürften ſie aber über den Sinn nachgedacht haben, den der Altmeiſter Verſe gelegt hat: einen Vagabunden läßt er ſie ſingen, einen Taugenichts und Tagedieb und ſicher lag ihm die Abſicht durch⸗ aus fern, durch dieſes Liedchen vom Kredit, mit dem man durch die Welt kommen ſoll, zum Schuldenmachen anzuregen. Das ungewöhnlich ernſte Antlitz der Zeit, in der wir leben, ſollte uns ſo recht den tiefgehenden Unterſchied zwiſchen dem Begriff Kreditnehmen und Schuldenmachen vor Augen geführt haben; leider aber iſt es durchaus nicht der Fall. Kredite ſind außerordentlich wichtige Faktoren der Volks⸗ wirtſchaft und die Geſamtſtruktur des mit⸗ und ineinander verwobenen Handels der Völker wäre nicht denkbar, ohne die Einrichtung des Kredites. Er iſt ſo alt wie der Handel über⸗ haupt und ſomit war es ſchon in den guten höchſt ſoliden Zeiten vor dem Kriege allgemein kaufmänniſcher Brauch, jedem, der ſicher und deſſen würdig erſchien, einen Kredit ein⸗ zurkumen. Die ſogenannten Akkreditive, durch die dergleichen geſchah, lautete etwa: N Lübeck, den 2. März 1899. Sie belieben, an Herrn K. den von ihm gewünſchten Betrag, höchſtens aber 6000 Mark, bis zum 1. Juli 1893 gegen Vorzeigung dieſes Briefes zu zahlen und uns in Rechnung zu ſtellen. An Herrn M. in Frankfurt am Main. Schneider u. Co.“ So ſah ein ſogenanter Kreditbrief in jenen längſt ver⸗ ſchollenen Zeiten aus, und wenn ein Kapitalbeſitzer ſein Geld als Hypothek auslieh, ſo ſtellte dies— ebenſo wie dies heute der Fall iſt— auch nichts anderes als eine Kreditgewährung dar. Jetzt, wo wir in einer Periode der Liquidierung des größten Krieges aller Zeiten ſtehen, der ungezählte Milliarden verſchlungen hat, hat der allgemeine Kreditbedarf aber ge⸗ rade ungeheure, vorher nie geahnte Dimenſionen angenom⸗ men. Ein Schrei nach Kredit erklingt in aller Welt. Staaten, Länder und Gemeinden, Geſellſchaften und Induſtrieunterneh⸗ nungen, ja ſelbſt alle Privatleute ſuchen Kredit, brauchen Kredit und fordern Kredit. Schlägt man die Zeitung auf, ſo ſtößt man ſogleich auf Abhandlungen und Auseinanderſetzungen über die Notwen⸗ digkeit einer Kreditbeſchaffung für dieſen oder jenen Zweck. Mittels Kredit ſollen die Friedensverträge erfüllt werden. Staaten nehmen zeitweilig von den großen Banken Kredite auf, um ihre Beamten bezahlen zu können. Schwer leiden Mittelſtand, Kleingewerbe und Handwerk unter der Schwie⸗ rigkeit, jo oft unter der Unmöglichkeit, angeſtchts der heute üblichen Zinsſätze einen tragbaren Kredit zu erhalten; faſt noch ſchlimmer ſieht es auf dem flachen Lande aus, wo Bauern und Grundbeſitzer an der Kreditnot zugrundezugehen drohen. Und der wichtigſte Zweig des Handels, der Export, der allein einem Lande die Möglichkeit bietet, von außen her Geld zu bekommen, iſt geradezu undenkbar ohne die Beſchaffung der notwendigen Kreditgelder. Jeder Kreditbedarf und jede Kreditgewährung in den bisher erwähnten Fällen läßt ſich volkswirtſchaftlich begründen und verteidigen. Nun hat es aber die Geſamteinſtellung der Menſchen unſerer Tage mit ſich gebracht, daß ſie auch für ihren Privatbedarf und durchaus nicht nur für kaufmänniſche Zwecke Kredit in weiteſtem Maße beanſpruchen. Wie wir alle wiſſen, durchaus nicht vergebens. Denn der Handel hat ſich faſt ausnahmslos ſo völlig darauf eingeſtellt, daß er zum Teil ganz neue Formen angenommen hat. Nun beſteht aber, wie bereits geſagt, ein gewaltiger Unterſchied zwiſchen Kredit⸗ nehmen und Schuldenmachen. Wer leichtfertig, d. h. ohne feſten Tilgungsplan, einen Gegenſtand auf Kredit kauft, der ſchädigt nicht nur den Kaufmann, den er mit ſeiner Kund⸗ ſchaft„beehrt“, ſondern ſetzt auch ſeinen Ruf als ehrbarer Menſch aufs Spiel, da er infolge ſeiner unreellen Handlungs⸗ weiſe in Gefahr gerät, auf die neuerdings von allen Brauchen zu ihrem eigenen Schutz eingeführte„ſchwarze Liſte“ geſetzt zu werden. Weſſen Name hier prangt, der pocht ſpäterhin an verſchloſſene Türen, ſelbſt wenn er eines Tages ernſthaft kreditbedürftig iſt. Im übrigen ſtellt der Kauf von Waren, von denen der Käufer von vornherein weiß oder den Um⸗ ſtänden nach wiſſen wüßte, daß er ſie nicht orönungsgemäß würde bezahlen können, juriſtiſch den Tatbeſtand einer falſchen Vorſpiegelung dar und in neunzig von hundert Fällen iſt er ausreichend, um den Betreffenden wegen Betruges vor den Strafrichter zu bringen. Wirtſchaftlich gerechtfertigte Kredite ſind Notwendigkeiten; mit ihnen rechnen Handel und Gewerbe. Wer ſolche Kredite gibt, z. B. auch in der Form, daß er Aktien, Prioritäten oder andere Schuldverſchretbungen kauft— auch die hypothekariſche Beleihung von Grundſtücken gehört hierher— der fördert die produktive Arbeit, ohne die das ganze moderne Staatsweſen undenkbar wäre. Wer aber leichtfertig leiht oder verleiht, der reißt ein Loch in das feinmaſchige Gewebe der Wirt⸗ ſchaft. Der Kreditnehmer belaſtet in ſolchen Fällen ſeine eigenen künftigen Einnahmen in un verantwortlicher Wetiſe. Der Kreditgeber aber bringt ſich zum mindeſten um den Nutzen, der in jedem geſunden Geſchäft ſtecken muß. Natürlich läßt ſich in Zeiten einer ſehr großen Geldnot, wie ſie heute herrſcht, auch das Gewähren von Warenkrediten im Einzelverkauf nicht vermeiden. Aber die Wohltat, die für viele Millionen von Käufern in der„erleichterten Zahlungsweiſe“ liegt, ſtellt natürlich für Leichtſinnige keine geringe Verſuchung dar. Der Einzelhandel iſt ſich deſſen durchaus bewußt und hat ſich zum Teil daher erſt nach ſehr reiflichen Ueberlegungen und ſchweren Herzens dazu ent⸗ ſchließen müſſen, dieſen Weg zu betreten. Aber die Not⸗ wendigkeit einer ſtarken Wiederbelebung des Warenumſatzes zwang ſchließlich dazu. Dem erſten Schritt folgte zwangs⸗ läufig bald ein zweiter und heute ſind wir ſo weit, daß es ſchlechthin tatſächlich keine Ware und keinen Gegenſtand mehr gibt, der nicht auf Kredit, d. h. gegen zum Teil ſehr lang⸗ friſtige Ratenzahlungen, zu haben wäre. So, wie die Dinge heute liegen, mag ein Vorſall, wie der nachſtehend geſchilderte, geradezu alltäglich ſein: Ein an ſich durchaus vermögender Landwirt, der infolge Geldmangels in die ſchwierigſte Lage geraten iſt und gemein⸗ ſam mit anderen Berufsgenoſſen alle Möglichkeiten zur Be⸗ ſchaffung von Kredit vergeblich erwogen hat, beſucht ſeinen Sohn, der in der Stadt ſtudiert. Sonſt durchaus großzügig, hat er ihn mangels vorhandener Mittel in der letzten Zeit recht knapp halten müſſen. Zu ſeinem Erſtaunen ſteht er aber, daß der Sohn über eine ganze Reihe neuer Anzüge verfügt, die teuerſten Schuhe und Oberhemden trägt, ſich neuerdings ein Grammophon, ein ſchönes Rundfunkgerät, einen photo⸗ graphiſchen Apparat und zahlloſe ähnltche Dinge angeſchafft hat. Auf die Frage, wo der Herr Student denn die Mittel hergenommen hätte, um ſich alle dieſe Dinge anzuſchaffen, er⸗ hält er die lächelnde Antwort:„Mir, als deinem Sohn, iſt es gar nicht ſo ſchwer gefallen, alles, wonach mein Herz begehrte, auf Kredit zu erhalten.“ Daß einem Landmann angeſichts ſolcher Zuſtände leicht die Geduld zu reißen droht, wird man einſichtigerweiſe zu begreifen vermögen. Dennoch ſollte man ſich auch durch ſolche Erlebniſſe den Blick nicht trüben laſſen. Die Kritik hat ſich nämlich au⸗ geſichts Beiſpiele ſolcher Art nicht gegen den Kreditgewähren⸗ den, ſondern ausſchließlich gegen den Kreditnehmenden zu richten. Denn nicht die Entfernung iſt von Uebel, ſondern der Mißbrauch, der vielfach von ihr getrieben wird. So läuft alſo, letzten Endes, das Problem auf eine Frage der Moral hinaus. Die Verhältniſſe in den Vereinigten Staa⸗ ten beweiſen uns dies zur Genüge. Weiteſte Kreiſe decken dort faſt ihren ganzen Bedarf durch Einkauf von Waren, die auf Teilzahlung geliefert werden. Trotzdem es dort kinder⸗ leicht iſt, ſolche privaten Kredite zu erhalten, lebt der Ame⸗ rikaner durchaus nicht über ſeine Verhältniſſe, ſondern er überlegt es ſich reiflich, wo die Grenze der Verpflichtung iſt, die er eingehen darf. Und die dortige Geſchäftswelt berichtet übereinſtimmend, daß der Prozentſatz derer, die ihren Raten⸗ zahlungen nicht nachkommen, ein verſchwindend geringer iſt. Wie ſieht es aber in dieſer Beziehung bei uns aus? Gar mancher zerbricht ſich nur den Kopf darüber, woher er das Geld zur„Anzahlung“ nehmen ſoll; hinſichtlich der ſpäteren Zahlungen aber meint er,— bis dahin ſei es noch Zeit und Rat werde ſich ſchließlich finden laſſen. portliche Helen Wills Ein Interview mit der Weltmeiſterin des weißen Sports. Draußen im Grunewald, am Hundekehlenſee, liegen die pracht⸗ vollen Tennisplätze und das Klubheim des Tennisklubs Rot⸗Weiß Berlin. Leuchtende Sonne über der Landſchaft und ein vieltauſend⸗ köpftges Publikum rund um die Plätze zeigen die Beſonderheit der Veranſtaltung. Was irgendwie etwas mit Tennis zu tun hat, iſt da und die Eleganz des Publikums zeigt, daß Tennis immer noch der Geſellſchaftsſport iſt, der der Zeitſtrömung keine Opfer bringen mußte. Die Senſation des Tages aber, die alle die Tauſende her⸗ ausgelockt hat, heißt: Helen Wills die Tennts⸗Weltmeiſterin, die zum erſtenmal in Berlin ſpielt. Und in der Tat, es iſt ſehenswert, dieſes gottbegnadete Menſchenkind kämpfen zu ſehen, dieſe Brünhild des weißen Sports, die heute erſt 23jährig jeden Mann auf ihrem Gebiet einfach in die Knie zwingt. Aeußerlich nicht über Mittelgröße hin⸗ ausragend, mit ſanften, ſo gar nicht energiſchen Geſichtszügen, iſt ſie der amerikaniſche Schönheistyp unſerer Zeit, und man kann es zu⸗ nächſt kaum glauben, daß dieſe lichte Mädchengeſtalt ſolche horrente Spannkraft und Konzentrierung aufbringen ſoll. Ein wundervoll durchtrainierter Körper verleiht ihrem Gang jene unbewußte könig⸗ liche Grazie, um die ſie ſo viele Geſchlechtsgenoſſinnen beneiden. Aber ſo ſanft und lieblich ſie in der Entſpannung ausſchaut, ſo ſteges⸗ bewußt und energiegeladen ſtrahlen auf einmal ihre Züge, wenn ſie die Arena betritt, der ſie ihren Weltruhm verdankt. 5 Ich kam mit der Abſicht auf den Platz, nicht nur die Meiſterin kämpfen zu ſehen, ſondern ſie auch nach Möglichkeit zu ſprechen. Aber faſt hatte ich die Hoffnung, daß der letztere Wunſch in Erfüllung ging, aufgegeben, denn Helen Wills iſt ſchlimmer umlagert von Be⸗ wunderern und Verehrern als je eine Mafeſtät, als ein unerhoffter Glücksfall mich doch in ihre Nähe brachte und zu einer kurzen Un⸗ terredung mit ihr kommen ließ. Voran ging das denkwürdige Spiel Helen Wills gegen Cilly Außem(Köln). Wenn man die beiden Gegnerinnen ſah, war man ſchon im voraus des Ausgangs ſicher, denn Eilly Außem mar ſich der Schwere ihrer Aufgabe ſchon im voraus ſo bewußt, daß ſie(zum mindeſten pſychiſch) ſchon im voraus kapitulterte. Und ſo kam es ja auch. Helen Wills ging mit ſolcher Brappur los, baß Cilly in den erſten 4 Sätzen überhaupt nicht auf Einſtand kam. Und in den letzten beiden Spielen des erſten Satzes ſchmetterte Helen die Bälle mit einer ſolchen Wucht ſtets in die äußerſten Ecken, daß ſie einfach nicht zu nehmen waren und Eilly überhaupt keinen Punkt bekam. Beim zweiten Satz rappelte ſich Eilly etwas auf, ſodaß man wirklich 13 games in höchſter Vollendung und klaſſiſchſter Form zu ſehen bekam. Das Ergebnis:6 und 116 war zwar die ſchwerſte Nie⸗ derlage, die unſere deutſche Meiſterin je davon trug, aber— wer kann gegen Götter aufkommen? Die Erholungspauſe, die ſich Helen nun gönnte, führte mich un⸗ verhoffterweiſe ans Ziel. Strahlend vor Glück, aber phyſiſch doch etwas abgeſpannt, ſo lernte ich ſie perſönlich kennen. Und da ein Plaudern von ihrem Werdegang ſie in angenehmer Weiſe zu enlſpan⸗ nen ſchien, ließ ich mir die Gelegenheit nicht entgehen. So erzählte ſie, ſchlicht und ohne renommieren zu wollen, wie ſie mit 11 Jahren den weißen Sport begonnen habe unter Leitung eines der beſten amertkaniſchen Spieler, Fohnſton, wie ſie dann ſchnell zur Ju⸗ niorenmeiſterin aufrückte und im Alter von 16 Jahren ſchon Mrs. Mallory beſigen konnte, der der Ruf der Unbeſiegbarkeit vorausging. Und zwei Jahre ſpäter— es war 1924— konnte ſie ſich in Parts zur Olympiaſiegerin und Weltmeiſterin aufſchwingen durch ihren Steg über Mlle. Diddie Va ſt o. Ohne eigentlich weiter zu denken, fragte ich ſie, ob das ihr ſchön⸗ ſter Sieg geweſen ſei. Da begannen ihre Augen zu leuchten und ſtrahlend erzählte ſie von ihrem Zuſammentreffen mit Suzanne Lenglen am 16. Februar 1926 in Cannes. Es muß wohl das größte Ereignis geweſen ſein, das der weiße Sport bis jetzt itberhaupt zu verzeichnen hat. Helen Wills erzählt von einem unerhört ſcharfen Spiel, das an eines Haares Faden gehangen habe. Schon ſchien ſich der Stieg der Lenglen zuzuneigen— der letzte Ball war ſcharf an die äußerſte Grenze des Spielfeldes gegangen und man hielt ihn für aus— als Lord Hope, der als Linienrichter fungierte, Einſpruch erhob und den Ball für gut erklärte, da er auf der Linie war. Viel⸗ leicht war es nur die ſich aus dieſer Situation ergebende Nervoſität, die Helen kurz darauf den Sieg brachte, aber ſie hatte die„göttliche Suzanne“ geſchlagen. Aber zu einem Revancheſpiel ſollte es nicht mehr kommen, da die Lenglen zum Profeſſionalismus überging. So plauderte Helen Wills vergnügt von der Vergangenheit und ſiegesſicher von der Zukunft. Und wer wollte beſtreiten, daß ſie heute die beſte Tennisſpielerin der Welt iſt? Dieſe Kraft, die in ihren Schlägen ſteckt, iſt enorm. Ihre Vorhand, ihr„smash“, ihr Aufſchlag ſind derart hart, daß auch ein Mann nicht in der Lage iſt, härter zu ſchlagen. Und trotzdem iſt ſie ein großes, liebenswertes Kind, das mit Be⸗ geiſterung von ihren Berliner Eindrücken zu plaudern verſteht, das bewundernd über die deutſche Kunſt, wie ſie ſie im Kaiſer⸗Friedrich⸗ Schrei nach Kred Angeſichts ſolcher Erſcheinungen iſt es verſtändlich, daß unſere Firmen bei der Kreditgewährung an Private viel größere Vorſicht walten laſſen müſſen. Wie notwendig dies iſt, beweiſt das Schickſal einer bekannten Fahrradfabrik in Deutſchland, die im vergangenen Herbſt an den Rand des Ruins gebracht wurde, nur weil ſie folgendermaßen verfahren war: ſie hatte jungen Leuten, die gern ein Fahrrad haben wollten, den Gegenſtand ihrer Sehnſucht gegen Ratenzahlung direkt ab Fabrik verkauft. Zuerſt ging die Geſchichte ganz gut; als dann aber mit einſetzendem ſchlechteren Wetter und dem Kürzerwerden der Tage die Luſt an Radtouren immer mehr ſchwand, da verringerte ſich in faſt gleichem Maße auch die Luſt, die fälligen Raten an die Fabrik zu zahlen. Das führte in 85 Prozent aller Fälle zur zwangsweiſen Zurück⸗ nahme der Räder. Dieſe befanden ſich dann aber faſt aus⸗ nahmslos in einem ſo ſchlechten Zuſtand, daß der Schaden, den die Fabrik erlitt, in die Millionen ging. Ganz im Gegenteil dazu, ließen ſich beltebig viel aus der Prapis geſchöpfte Fälle erzählen, in denen das Syſtem der Abzahlung ſich zum Segen der Kreditnehmer auswirkte, indem es ihnen ermöglichte, über kritiſche Zeiten hinweg⸗ zukommen oder ſich eine Exiſtenz aufzubauen. Je nützlicher ein Darlehen ſich auswirkt, deſto zahlungswilliger iſt aber erfahrungsgemäß der Schuldner. Mithin fahren von den Einzelhändlern, die auf Teilzahlung verkaufen, durchaus nicht immer jene am beſten, die ſich an die reichſte Kund⸗ ſchaft wenden, ſondern meiſt jene, die über den ernſt⸗ hafteſten Kundenkreis verfügen. Zweifellos befinden wir uns in einer ungleich ſchwie⸗ rigeren Lage als die Amerikaner. Die können in weiteſtem Umfang Kredite geben und nehmen, weil allgemein Kaufkraft und Wohlſtand viel größer ſind als bei uns. Wir aber müſſen in großem Umfang Kredite geben und nehmen, weil wir ihrer benötigen, um zu beſtehen. Hier wie dort aber wirkt ſich ſchließlich der gleiche Grundſatz aus: Nur diejenigen Darlehen bringen einem Volke Segen, die keine leichtſtunig eingegangenen Schuldverpflichtungen darſtellen, ſondern die produktiven Zwecken dienen. Hielte ſich dies jeder vor Augen, ſo wäre es um die Allgemeinheit bei uns beſſer beſtellt. Rundſchau muſeum und in den gegenwärtigen Ausſtellungen geſehen hat, ſpricht und pietätvoll von der großen Vergangenheit Potsdams und Sans⸗ ſoucis redet. Man merkt, daß ſie auch Malerin iſt, die Verſtändnis für Stil und Technik hat. Viel zu früh ruft die Klingel zu einem neuen Start— wenig⸗ ſtens für mich. Aber Helen Wills muß an die Arbeit. Und wenn auch Weltmeiſterin zu ſein, ein ganz ſchöner Beruf ſein mag, ich glaube, er hat mit den Verhimmelungen und Lobhudeleten der Maſſe, die er rettungslos nach ſich zieht, auch Schattenſeiten, die gar nicht ſo leicht zu tragen ſind. Aber was wäre auf dieſer Erde vollkommen? Uns hat Helen Wills jedenfalls ein unvergeßliches Erlebnis mit ihrem Können bereitet und dafür wollen wir ihr dankbar ſein. F. H. Ch. * Süddeutſche Tennisſtiege in Magdeburg Beim Magdeburger Tonnis⸗Turnler gewann der Mannheimer Dr. Buß die Meiſterſchaft von Magdeburg gegen den vorfährigen Sieger Keller⸗Berlin:2,:0, bei den Damen triumphierte Frl. Weihe⸗Freiburg über Frl. Kuhlmann⸗Berlin öt4,:2. Im Herrendoppelſpiel waren Dr. Buß⸗Uhl 816,:6,:2 über Hartz⸗Hof⸗ mann erfolgreich, das Damendoppelſpiel beendeten Frl. Weihe⸗Frau Springer 614, 614 gegen Frau de la Croix⸗Frau Richter ſiegreich. Deutſchlands größte Kegelſporthalle das zur Keglerarena umgewandelte Achilleion in Leipzig wird das 17. Deutſche Bundes kegelfeſt vom 14.—19. Jult durchgeführt. Nicht weniger als 60 Sportbahnen bilden nebeneinander das Sport⸗ feld; 20 Bohlenbahnen, am linken Flügel beginnend, 30 Aſphalt⸗ bahnen in der Mitte, die wiederum die beiden Amerika⸗Parkett⸗ bahnen umſchließen, und 8 Scheren als rechtſeitiger Abſchluß ſchaffen einen rieſigen, aber gut überſehbaren Kampfplatz für die wechſel⸗ vollen Kämpfe. Dieſes Vierbahnenſyſtem ermöglicht nicht nur eine ganze Reihe von hochintereſſanten Gin zel⸗ und Mannſchafts⸗ kämpfen, ſondern es kann auch durch die Verbindung der Bahn⸗ arten zum Dreikampf geſteigert werden.— Männer⸗ und Frauenſportkämpfe finden getrennt voneinander ſtatt, werden aber in ihrer Eingliederung dem Geſamtbilde eine wohlgefällige Ab⸗ wechſlung verleihen. Von beſonderm Intereſſe für bas Publikum ſind die iuter nationalen Wettkämpfe auf ben beiden Ame⸗ rikabahnen.. Für bie Kegler des Deutſchen Bundes ſind die Bahnen eingeteilt in Haupt⸗ und Nebenkampfbahnen. Auf den erſteren werden die Einzel⸗ und Verbands⸗Bundesmeiſterſchaften aus⸗ gekämpft, für Männer und Frauen, für Senioren und im Figuren⸗ kegeln. Außerdem liegen auch die Bewerbungen für das Bundesſportabzeichen auf dieſen Bahnen. Zu den Groß⸗ kämpfen gehören ferner diek kombintlerten Gau kämpfe über 2000 Kugeln, bei denen eine aus 20 ausgewählten Keglern be⸗ ſtehende Mannſchaft je 100 Kugeln zu ſchieben hat, und die Kämpfe auf der„Zehnkegelbahn“. Die Neben kampfbahnen bieten Gelegenheit zum Wettkampf mit verſchiedener Kugelzahl in allen möglichen reizvollen Spielarten. Reit- und Fahrturnier in Köln Erfolge der Amerikaner In dem mit den Flaggen vieler Nattonen reich geſchmückten Kölner Stadion nahm am Montag das Internationale Reit⸗ und Fahrturnier ſeinen Anfang. Bet gutem Wetter hatten ſich zahlreiche Zuſchquer eingefunden, darunter eine Reihe von Ehrengäſten, die dem Ganzen ein beſonderes Gepräge verliehen. Infolge der ſchlepv⸗ penden Abwicklung konnte das Programm des erſten Tages nicht vollſtändig durchgeführt werden, ſodaß man zwei Konkurrenzen auf den Dienstag vormittag verlegen mußte. In den Wettbewerben raten erſtmalig die Amerikaner mi ihrem vorzüglichen Material in Erſcheinung und konnten hervorragend abſchneiden. Die Ergebniſſe: Jagdſpringen: 1. Abt.: 1. Kapitän Pinas'⸗Italien Gavllar bo (Bes.) 0 Fehler 191 S. 2. Hurengirt(et. Thomſon⸗Amerkka) 5 F. 126 S. 3. Minneri(v. Knobelsdorf 5 F. 131 S.— 2. Abt.; 1. Major Chamberlin's⸗Amerika Diekwaring(Beſ.) 3 F. 148 S. 2. Ninon (Oblt. Sahla) 5 F. 110 S.— 3. Abt.: 1. v. Barnekow's und Gold⸗ mann's Herkules(v. Barnekow) 0 F. 196 S.— 4. Abt.; 1. Kapi⸗ tän Braſhford's⸗Amerika Coretor(Beſ.) 0 F. 126 S. 2. Sempre aventi(v. Barnekow) 5 F. 129 S. In den Fahrkonkurrenzen domi⸗ nierte wieder der heimiſche Stall Doerenkamp mit ſeinem erſtklaſſi⸗ gen Material. Herausgebet: Drucker und Verleger Druckerei Dr, Haas Reue Mannheimer Zeitung G. m,. b. H. Mannheim E 8 Direktion Ferdinand Heyme. Cheſredakteur Kurz Fiſcher— Verantworil. Redakteure Für Polti, H. K. Meißner Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales; Alchard Schönfelder Suorl und Vermiſchtes Will) Müller— Handelsteil f. J. Franz Kircher— G. cht un alles lebrige Franz Kirche!— Anzelgen Jakob fande fümtliche in Mannheim 6. Seite. Nr. 279 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 19. Juni 1 929 . Badiſche Beamtenbank e Gmbh. Reingewinn 180 000 //— 8 v. H. Dividende— 14000/ Vortrag Die Badiſche Beamtenbank hielt am 16. Juni ihre 7. ordentliche Hauptverſ ammlung ab. Die erwählten 145 Vertreter waren vollzählig erſchtenen. Nach der Bilanz brachte das Geſchäftsjahr 1928 eine erfreuliche Weiterentwicklung. Die Mitgliederzahl ſtieg um rund 5600 auf 55 312. Die Geſamtbilanzzahl erhöhte ſich um ein Drittel von 28,8 auf 38,1 Millionen, während der Geſamtumſatz rund 1,75 Milliarden erreicht hat, was um ſo bemerkenswerter iſt, als nur Gelder aus Mitgliederkreiſen umgeſetzt worden ſind. Nach dem vom Vorſtandsmitglied, Poſtinſpektor. 195 kanntgegebenen Geſchäfts bericht war öote Geſchäftslettr folgreich bemüht, den Mitgliedern auf allen Gebieten Vor wenden und namentlich die ſotzialen Einrichtungen durch Hin neuer Zwei de weiter auszubauen. Der von Studienrat erſtattete Bericht des Auſſichtsrates 5 u. a. auch die politik im Rahmen der Volks tf. daraus erwacd nden Aufgaben. Nebe aus dem na! reichlichen Abſchreibun win n von 18 0„%(147 000 i..) die E Gewinn verzinſt werden. Außerdem erh penſionsfonds um eine weitere Zuwendung von 5000 1. Rechnung werden 14000/ vorgetragen. Die ausſcheidenden Auf⸗ ſichtsxatsmitglieder Reichsbahnoberrat Fräulin und Reichsbahn⸗ inſpektor Fink wurden wiedergewählt. Anſtelle von Miniſterial⸗ oberrechnungsrat Eiſele und Juſtizrat Dr. Huber, die eine Wiederwahl ablehnten, wurden Finanzrat Dürr und Oberlandes⸗ gerichtsrat a. D. Stritt in den Auſſichtsrat neu gewählt. Haupt⸗ lehrer Graf, deſſen Amtszeit abgelaufen war, wurde wiedergewählt. Deutſches Kapital im Oſten Die neue Bankgründung in Rumänien— Eine neue deutſch⸗ bulgariſche Wirtſchaſtsära Im Hinblick auf den Vortrag in der hieſigen Handels ⸗ kammer am Montag abend über die Exportverhältniſſe ſind nachſtehende Ausführungen von beſonderem Intereſſe: Die deutſche Finanz kann nur ſchwer ihre einſtige Stellung innerhalb der internationalen Wirtſchaft wiedergewinnen. Krieg und Friedensverträge und die Schwächung der deutſchen Kapitalkraft durch Inflation und Reparationslaſten machen eine ſtärbere Beweglichkeit deutſchen Kapitals im Auslande faſt unmögliche Trotzdem wurden in neuerer Zeit Beſtrebungen deutſcher Finanzkreiſe bekannt, unter Zu⸗ hilfenahme ausländiſchen Kapitals gerade in den öſtlichen Ländern wieder Fuß zu faſſen. Die Verhandlungen des rumäniſchen Außen⸗ miniſters Argetojanu wegen Errichtung eines internationalen Bank⸗ inſtituts in Rumänien unter maßgebender deutſcher Be teiligung ſind dieſer Tage in Berlin zu einem Abſchluß gebracht worden. Die Bukareſter Filiale der Dresdner Bank, deren Gründung auf die Kriegszeit zurückgeht und die ſich in den nachfolgenden Friedens⸗ zeiten zu behaupten verſtanden hat, wird in ein Inſtitut inter⸗ nationalen Charakters unter dem Namen„Banque Internationale de Roumaine“ mit einem mutmaßlichen Kapftal von 500 Mill. Lei umge⸗ wandelt werden. Das deutſche Kapital herrſcht vor. Beteiligt ſind auf deutſcher Seite neben der Dresdner Bank, die Commerz⸗ und Privatbank ſowie die Bankhäufer J. H. Stein in Köln und Simon Hirſchland in Eſſen, auf engliſcher Seite Japhet u. Co. in London und endlich auf holländiſcher Seite die Amſteroͤamſche Bank. General⸗ direktor iſt Herr von Witzleben. Man mißt in Finanzkreiſen dieſer Gründung die größte Bedeutung, namentlich in Bezug auf die wirt⸗ ſchaftlichen Beziehungen Deutſchlands⸗Rumämien, bei. Ein weiterer erfreulicher Erfolg des deutſchen Finanzkapitals iſt das kürzlich erzielte Abkommen zwiſchen der bulgariſchen Re⸗ gierung der der Diskonto⸗Geſellſchaft über die Aufwertung der ſoge⸗ nannten Diskonto⸗Vorſchüſſe, demzuſolge Bulgarien eine Ge⸗ ücklagen konnten benen Reinge⸗ teile mit 8 v. H. ht ſich der pen Angeſtellten⸗ Auf neue * 7 v. H. aus Manoli⸗Zigaretten. lin, verteilt wleder 7 v. H. Dividende aus 0,22(0,16) Mill. 4 Reingewinn nach 115 000(93 000)/ Abſchreibungen. 92 000 l wer⸗ den vorgetragen. Der außerordentlich knapp gehaltene Bericht des Vorſtandes weiſt darauf hin, daß nach Aufhebung der bekannten im Mai 1927 erlaſſenen Verordnung des Reichsfinanzminiſteriums eine Verſchärfung des Wettbewerbs eingetreten iſt. Eine ſte⸗ tige Preispolitik und die fabrikationstechniſchen Verbeſſerungen und die weitere Umſatzſteigerung haben zu einem beſſeren Ergebnis bei⸗ getragen. Im laufenden Geſchäftsjahr bleibt die Lage infolge der geſteigerten Rohtabakpreiſe und der zunehmenden Konzentration der Nachfrage auf wenige Hauptmarken unüberſichtlich. Die Manoli A., Ber⸗ Mannheim geſchäftslos Die heutige Börſe hatte wieder nur kleines Geſchäft bei wenig veränderten Kurſen zu verzeichnen. Es fehlte an 5 ſonderen Anre⸗ gungen. Die Farben⸗ ⸗Artien waren mit v. H. gegen geſtern kaum verändert. Weſteregeln waren 1 Punkt ſchwächer, 589 en Waldhof und Linoleum etwas feſter. Von Bankaktien wurden Bad. Bank eine Kleinigkeit niedriger notiert. Am Verſtcherungsmarkt gingen Aſſeku⸗ ranz unverändert mit 195 um, Bezugsrechte lagen etwas ſeſter mit 6,5. Brauereiaktien blieben geſchäftslos, ebenſo feſtverzinsliche Werte. Das Bezugsrecht von Deutſche Linoleum⸗Aktien wurde letztmalig mit 36,5 v. H. notiert. ö ö Frankfurt abwartend Auch heute kam wieder keine regere Geſchäftstätigkeit zuſtande, da der immer noch anhaltende Ordermangel drückend wirkte. Im allge⸗ meinen lagen ungſfümſtige Nachrichten nicht vor, aber trotzdem war man zurückhaltend und die Tendenz war erneut leicht abgeſchwächt. Der ſeſte Verlauf der geſtrigen Newyorker Börſe und leichte Erleich⸗ terung am Geldmarkt konnten keinen Eindruck machten. Nach der Feſtſetzung der erſten Kurſe verſtärkte ſich das Angebot und es traten bei der 1 Unluſt gegenüber der geſtrigen Abendbörſe zu⸗ meiſt Rüchſchläge bis 2 v. H. ein. Aber im großen und ganzen konnte man feſtſtellen, daß das Angebot von keiner Seite ͤringend war, was aber vor allen Dingen auf den geringen Engagementsumfang der Spekulation zurückzuführen war. Auch heute machte ſich die allge⸗ meine ſchlechte Geſchäfts lage am Elektromarkt ſtärker bemerk⸗ bar. Bei Eröffnung lagen Siemens minus 2 v. H. und Lechwerke minus 1 v. H. In AEG. waren einige Umſätze zu verzeichnen, und; zwar beſtand für dieſes Papier etwas größeres Intereſſe bei einem Gewinn von 1 v. H. J. G. Farbeninduſtrie eröffneten leicht georückt. Deutſche Linoleum und Rütgerswerke dagegen leicht gebeſſert. Die Kursgeſtaltung war im allgemeinen nicht einheitlich. Bei den üb⸗ rigen Werten hielten ſich bei jedoch nicht unfreundlicher Stimmung die Gewinne und Verluſte die Waage. Stark gedrückt waren heute wieder Vereinigte Glanzſtoff mit minus 7 v. H. Renten ſtill; deutſche Anleihen behauptet. Von Ausländern Zolltürken etwas höher. Im Verlaufe machte ſich in der Kuliſſe Deckungsbedürfnis geltend und die Umfatztätigkeit wurde etwas reger. Auch die eee beſſerte ſich daraufhin und zwar ausge ſprochen freundlich. J. G. Farben ge⸗ wannen 2 v.., AG. 2,5 v. H. und Siemens 3,5 v. H. gegen den Anſang. Auch für Schiff 5 8 trat etwas regere Nachfrage zu⸗ tage. Am Geldmarkt war der Satz für Dagesgeld mit 7 v. H. weiter ermäßigt. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar.1900, gegen Pfunde 20.316, London Kabel 484.83, Paris 123.95, Mailand 92.66, Madrid 34.20, Holland 12.0750. Berlin relativ gut behauptet Trotz der anhaltenden Orderloſigkeit und der herrſchenden Ge⸗ Hotel und Gaſtſtätten.⸗G., München. München vollendet. vorüber war, mehr voll ausgenützt werden. ergibt ſich nach 29 846(21 016) Mill. gewinn von 8724(16 779) Vorjahr gutgebracht werden ſoll. „Aktienkapital Mobilien auf 0,18(0,11) Mill. 28 026.(50 109)„, Kreditoren dagegen 56 572 Bankſchuld iſt auf 144 534 Vereinigte Glanzſtoff und Bemberg 7 bezw. 6 vH. geoͤrückt In A. E. G. und Siemens Auslandskäufe.— In Farben Deckungen 0,505 Mill. Immobilien auf erhöht. überwiegenden Rückgängen von 1 bis 4 v. H. freundliche Tendenz an. In Ae und Deb Die Geſellſchaft hat 1928 den Um⸗, An⸗ und Aufbau des Hauſes an der Hirtenſtraße in Da bei Fertigſtellung die Reiſeſaiſon ſchon halb (24 483) l. (2130)„ angewachſen. konnten die größeren Unterkunftsmöglichkeiten nicht Aus einem Rohgewinn von.24(.20) Abſchreibungen ein Rei n⸗ „, der dem Verluſtvortrag vom In der Bilanz haben ſich bei 0,56(0,43) Mill. itoren betragen A, Die Im Verlaufe hielt die Siemens beobachtete man Auslandskäufe, die die Spekulation auch an den übrigen Märkten zu Deckungen und Rückkäufen veranlaßte bevorſtehende 121 ruhiger. Kanada, In Farben fanden auf die Generalverſammlung Deckungen kurſe waren zum großen Teil 1 bis 2 v. H. Glanzſtoff lagen feſter. ſtatt. Die Schluß⸗ über Anfang, Kaliwerte Das Bezugsrecht auf Dt. Linoleum wurde heute zum erſten Male mit 5,50 v. H. bei einem Umſatz von 350 Mille notiert. Deviſen gegen Reichsmark waren vorbörslich weiter angeboten. Der Dollar ging bis.1910 zurück. Holland und 4015 nach 4014,50 bezw. 901,25 nach 991% alles Newyorker Uſance. en London. etwas feſter, nach 34.15 geg. ein Monat 78, 8 Monate.75 Stellen. Verliner Deviſen .8483 nach.8478. London internat bo nal Paris feſt, Spanien ſchwächer 34.25 Swapſätze gegen Reichsmark anziehend auf Diskontſätze: Reichsbank 7½, Lombard 8½, Privat 7 ½ v. 5. Amtlich 18. Juut 19. Juni Parität Diskon in R⸗M für G. B. 8. 8. MN. ſätze Holland,. 100 Gulden 168,14 168,49. 168.17 168,51 168,84 5,5 Ahn 100 Drachmen 5,488 3,445 5,488 5,4450 5,468 8 Brüſſel 100 Belga S 500.⸗Fr. 38,12 55,24 58,115 58,285 58,355 4,8 Danzig„ 100 Gulden J 81.14 81,30, 81,15 31,30 61,8880 7 elſingfors... 100 fiunl. M. 10.528 10,548 10.528 10.548 10,512 7 Italien 100 Sire 21,515 21,855 21,815 21.955 22,025 7 Südſlawlen... 100 Dinar 7,357] 7,37 75,8351] 7,365] 7,855 7 Kopenhagen.... 100 Kronen 111.88 111,75 111.53 111,75 112,06 5 Liſſaboen 100 Sskudo 18,73 18,77 18,73 19,77 17,4 68,5 Dslöoͤ-ß„„. 100 Kronen 111.57 111,79 111,56 111,78 111,74 8,5 Paris„„ 100 Franken 16,39 18,43. 16,875 16,415 16,445 3 Bragg. 100 Kronen 12.395 12.415 12.395] 12.415 12,38 5,5 Schweiz. 100 Franken 80,595 80,66 80,525] 80,685 80,515] 3,5 Sofia„100 Levn 3,027] 3,03.027] 3, 033] 3,017] 8 Spanien. 100 Peſeten 59,41 59,58 59,12] 59,24 69,57 5 Stockholm 100 Kronen 112,18 112.40 112,12 112,41 112,05 455 Wien 00 Schilling 59.84 38,98 38,83 58,95 588,79.5 Budapeſt 100 Peng—12 115 Ke. 72,97[73,11.99 73,13 72,89 8 Nuenos⸗Aires eſ..748] 1,752].749 1,753] 1,788 10 Canada... I Canad. Hela 4,151] 4,159 4,152 4,160 4,176— Japan 1 Hen.841] 1845 1,* 1,986 5˙8 Nalro. 1 ägypt. Pfd. 20,82 20,88 20,82 20,88 20,91— Konſtantinopel. Pfd. 2,008] 2,012] 2,018] 2,022] 2,130 10 London 1 Pfd. 20,30] 20,34 20,302 20,842 20,393] 5,5 New Hork. 1 Dollar 4,188 4196 41875 4,1958 4,1780 5 Rio de Janeirs.. 1 Milreis.498 0,4980, 4965 0,4985 0, Uruguay..„„„ 1 Gold Peſ. 4,036 4,044 l 4,046 1 4,054 J 4,321 Berliner Mekallbörſe ſamtſumme von 17 Mill. ſchw. Frs. und zwar 2 Mill ſofort und die ſchäftsſtille eröffnete die heutige Börſe relativ gut behauptet. An 109 6 J Kupfer Ire 8 veſtliche Summe im Laufe von 15 Jahren bei einer Verzinſung von Nachrichten lag wenig intereſſantes vor. Man beſprach die Erhöhung. bez. Brief. Geld bez. Brief] Geld bez. J Brief 152 5 v. H. zu zahlen hat. Damit hal Bulgarien ſeine ſämtliche Vor⸗ der Geſamtquote der Rohſtahlgemeinſchaft, die Arbeitsmarktlage nach Pannar 14,0 T 8 e e eee ee 5* krbegsſchulden refundtert. Nachdem auch die bulgariſche Gegenfor⸗ dem Bericht der Reichsanſtalt, die noch anhaltenden Verhandlungen Februar]—— 144.75 14428—— 38.— 450—.— 52.— 50.— derung an den deutſchen Stgat in Höhe von 800 Mill.„, die aus Sub⸗ im Ruhrbergbau, bei denen heute Abend ein Schiedsſpruch er⸗ März.—.— 14475 144.25—.—48,.— 47,50—.— 32.— 30, miſſionsleiſtungen Deutſchlands während des Krieges entſtanden wartet wird, die Stellungnahme des Langnan⸗Berein zum Tarif⸗ 1 5 144.50 1450 145 27 5 1 5 3.—— 1 855 waren, begraben ſind, haben die alten Streitfragen zwiſchen Deutſch⸗ erhöhungsantrag der Reichsbahn, die noch nicht abgeſchloſſenen aber Juni l, land und Bulgarien eine befriedigende Löſung gefunden. Von buk⸗ weiter geführten Anleihekredit⸗ Verhandlungen des Juli. 142.80 143,—%.—— 4%, 4— 89. gariſcher Seite ſelbſt wird betont, daß hierdurch eine neue deutſch⸗ Reiches uſw. Etwas mehr Beachtung fand die erſtmalig geſtern Auguſt 148. 143,28 143,5—.— 4,80.—. 4 39 bulgariſche Wirtſchaftsära heranbrechen werde, die die vor⸗ wieder einſetzende Geldabnahme der Bank von Inland nach den Ver⸗ Sept. 148,25 148.80 148,25—.— 4/50% 580 50.— handenen engen Beziehungen beider Länder noch vertiefen wird. Be⸗ einigten Staaten. Jetzt, nach dem die Einzelheiten über oͤie Gold⸗ 1 2 e 145—.— 8155 1 5. 81 755 reits jetzt ſteht Deutſchland im Außenhandel Bulgariens ſowohl im holländſſchen Transaktionen in der Kunſtſeideninduſtrie be⸗ Dez.—.— 144.75 144,—.— 48. n Export wie Import an weitaus erſter Stelle. Natürlich ſind kannt ſind, wird der Umtauſch bei der augenblicklichen Kurs reaktion elertrolpttupfer, prompt 4086 Anion Regulus J. 60 dieſe beſcheidenen Anfänge nicht zu hoch zu werten, trotzdem ſind die für Glanzſtoff nücht ungünstig auge ſehen, es verſtimmte aber wohl der Orig. Hütten⸗Alumi um 190.— Silber in 1 8 per 1g 72,00—78,75 Zeichen einer langſam wiederkehrenden Elaſtizität der deutſchen zu erkennende ſtarke Kapitalbedarf. So lagen Glanzſtoff und auch] dgl. Walz⸗Drahtbarren 184.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00— 28,20 Kapitalbewegung und des langſamen Wiedergewin nes 55 Bo⸗ Bemberg heute im Angebot und verloren 7 bezw. 6 v. H. Geſfürel, Hüttenzinn, 0 v... 350.— Platin, dio. 1 er. 8 den auf ſchwierigem Gelände. W. D. W. Karſtadt und Svenska eröffneten ſchwächer. Bei letzteren genügte Reinnickel, 98—99 v. H. 5. Preise(ohne Edelmetalle für 100 Kg S eine Verkaufsorder von 6000%, um den Kurs um 3,75 v. H. zu d Zink prompt 28,20 26,15 * Erhöhte Dividende der Guß⸗ und Armaturwerk 1 drücken. Vereinigte Elbeſchiffahrt verloren auf die Zuſammenle⸗ Londoner mekangörſe ird ben e eee Inl. 95,— 95,— 5 7. 0 f Silber Unze ſtand. 18/0) fein. Platin Unze E 5 5 Im abgelaufenen Geſcheſ tsjahre konnte der Umſatz und die Produk⸗ gungsberichte im Verhältnis:1 1 v. H. Aſchaffen burger Zell do. Ausl. 100,0 40030 kon geſteigert werden, Die ſinkenden Preiſe wurden durch Verminde⸗ und Rütgers werke notierten heute erel. Dividende. Durch feſte aupfer a 755 890 Ado. Elektw. 1 5 An 52 50 220 rung der Produktionkoſten ausgeglichen. Die Generalverſammlung Haltung fielen Mansfelder, Kangda und Motoren Deutz auf. Das 5 7455 73.75 A oe 204,7 1 1 5 35 85 25 5 ſchlägt vor, aus dem erzielten Reingewinn von 229 306„(i. V. Hauptintereſſe der Werte bilden aber wieder die unnotterten Kali Sellementſpr. 14.78 78,50 do. Seitlemen 201, 2,201.7 Wolſramerz 199 059) auf das 5 000/ betragende Aktienkapital eine von 12 auf werte, von denen Kaliinduſtrie mit 260 und Burbach mit 208 bis Kupfer elektrol.] 84.75 84,75 do. Danka 208.2—.— Nickel Inland 1750 1155 14 v. H. erhöhte Dividende zu verteilen. Der Betrieb iſt nach der 207 nach geſtern 205 lebhaft gehandelt wurden. Das Geſchäft am Kaſſa⸗ do, veſt ſelee 78 75 1,25] do Straits 204 7—,— de. Ausland 175, 0 1750 Unterbrechung durch die Froſtperiode wieder voll aufgenommen. markt war weiter ehr ruhig, die Kursgeſtaltung uneinheitlich bei l de ſirong su 110,0 110, J Sei vrompt 28.55 24.—[Silber——1—— T— 8 ö—, eee. 18. 19. 18 19, 19. 19. 18. J 19. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung Bad. Uhren. Geſfürel. 22400. Bein. Seba. 101 2 104,5 uſchaffd a 1875 Hacketdal Draht 97, 97.15 Rheinfeld. Kral 105 2 1440 Bergm. Elektr.. 221,2— Goldſchmidt Th. 75, 78.15 Nheinelekt. P. A. 83 82. Aug aſch. 90.— 95,— Halleſche Maſch. 1040 104.0 Rhein. Braunk. 2 293.0 Aktien und. Auslandsanleihen in Prozenten. bel Stückenotierungen in Mark je Stück Brem.⸗Beſig. Oel 64,— 64,— Gritzner M. Durl. 68 80 69.— St. A. 182. 0 162.0. ammerf Spin. 181.8 182.0 Rhein. Chamotte:! 75 5 59.75 M Brown Boverl 189.0 188.5 Srün& Bilfinger 168,0 160,9 Roeber, Gebr. B. 1155 115,7 Balcke Maſchin. 184,5 136,0 Hann. 18 Egeſt 45.— 44. Ren Elektrigit.75 161 annheimer Effektenbörſe Cement Heidelb. 137,5 187,0 Rütgerzwerke. 94,10 69.65 Daß Nilenderg 310.5387, O5. Wien Gum. 67— 8680 Rheinstahl. 1990 1890 18.J 19 10 19. e,, Fan e bab emerge 56.0 2545 Foroener Bergb. 1450,14 0 Niebeck Montan 147.2149 8% Bab. St. MH. 17 74,— 74,— Lubwwigsg. A. Sr. 212.0 212,0 10¼ Grkr. M. B. 128,0 125,0 Chede 4870 485.00 Hanfwerk. Jüſſen 83.75 82,.— erbechut Flat 279-9 2755 Fartm. Maſchin..—. Koſtzer Zuger. 45,75 48 50 7% Bab Kom. Gb 84,— 84,— Pfalz. Preßhefe 136,0 136,0 15¼„ DA 140,0 140,0 Ehamott. Annw. 110,0 112,0] Hilpert. Armat 98. 92— Schlingaco. 95g.50 99,— Berk Gub. Hut 279.5 276.5 edwigshütte 91.— 91,.— Kückfortö. Ferd. 70.25 70.25 8% P gafen Stadt 89 50 89,50 9 Storch 164,0 164.0 5 35. 38. Chemische Alberto,. Pirſch Kurer M. 128.0 1728.0] Schnellor dekthr es 78 88. Berliner Men. 78,— 9 Sälen Maſch. 92.— 92.— Rütgerswerle, 93.50 87.75 79 95 5 98 Werger Worms 203,0 208,0 5 57,0 167.0 Ch. 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Korn. 250 64450 Eder Kan. 150,0 1% en 8 11.— 77.28 Werger 201.0 201.0 4% Türk⸗ Ad. An. 8 10 5,75 Bank- Aktien Aceumulatoren. 14,0 148.5 Geſ. f. elkt. Unt. 224,7 224.0 Orenſt.& Koppel 351.8 Diemond 28880 25.45 . get... Bie 75,50(78.50 Transport- Aktien 1% Wass Ei.10 8 Adlerwerke. 53.— 52— Gebr. Goedhardt 205.0 201,0 Oßwerte 27 115 Seen 170.0 1700 Aecumulatoren 2050, 4%„ 910 8,20 Hank J. el. Werte 155 9183 0 Alexanderwerk 40 25 40,— Goldſchmidt Th. 76,— 77, e 254.0—.— N 1 Bank-Aktien 121,7 120.4 Adler Klever. 52.25 52. 4%„ unif. Ant 12,85 12,75 172 5 173 0 Aug. 5 0,7193 ö i 5— Pysnix Bergbau 1 een pag 0 Bankf Brauind. g. Elektr.⸗G. 190,7 193 1 Gritzner Maſch. 54,2554. 8 92.75 92,75 R„ elbefd. Straßb. 58.50 58. A. E. G. St.⸗A 190.4 189 0 4% Jello. 1911 8,15] 628 Barm Bankper 131 31 0 Alſen Vortl.⸗Z., 187.0188.5 Gebr Großmann 49.— 4850 Volg bon 8 onnenberg 3 Ang. D. Treditb 128.0 128.0 Nordd. Lloyd.. 112,5 1120 Aſchaff. Buntp. 158.5 157.5 1 3% 00 Sees 14.0„ Berl. Handelsg. 28 5223 5 Ammendf. Pap. 165.7 162,0 Grün& Bilfinger 189,0 8— Rathgeberdda g. 81.50 87. e— 5 Vadiſche Bank 187,5—.— Oeſter.-U. St. m. Gb. Maſch, Durl. 142,0 1410 ½¼% Anat. Sera! 19,60 19 30 Com. u Privtbt 186,2 185,5 Anbalt Kohl. 90,85 88,25 Gruschwitz Textil 68,.— 88,— Reis holz Pap der 237.0 287,0 Ufa 78 5 Woerß. 5 90.— N 32 I Mittwoch, den 19. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 278 Als blinder Paſſagier nach Holland Von Gerhard⸗Heinz Glathe Der Kapitän war kein Menſchenfreund. Nicht etwa, weil er mich nicht als Kochjungen anheuern wollte und der Koch alle Arbeit allein tun ſollte, nein, warum war ich ihm nicht gram. Aber weil er mich an Bord einſperren wollte und auch von„Polizei“ murmelte, als ich mich draußen auf See als blinder Paſſagier vorſtellte. Das war nicht nett von ihm, denn eigentlich hatte ich meine Strafe ſchon weg. Bitte, legen Sie ſich einmal in ein Rettungsboot, zuſam⸗ mengekrümmt auf die Planken! Unter die Sitzbretter, ver⸗ ſteht ſich. Schwarze Nacht ringsum, denn der Regenüberzug läßt weder Licht noch friſche Luft hindurch. Immer wieder hört man unbekannte Menſchen auf Deck hin und her gehen, glaubt ſich immer entdeckt, wenn die Schritte näher heranklin⸗ gen, atmet auf, wenn ſie vorbei ſind, und wartet und wartet. Aber immer noch kreiſchen die Kräne und Ladebäume ihr Arbeitslied. So ſchreckte mich ihr Lärmen ſchon am frühen Morgen von meinem Lager zwiſchen den chineſiſchen Tee⸗ ballen, deren aromatiſcher Inhalt mich am Abend vorher in feſten Schlaf verſinken ließ und meinen Anzug während der Nacht ſo herrlich parfümierte; ſo lärmten ſie, als ich mich am ſpäten Nachmittag an Bord ſchlich und unbemerkt in das Boot kroch. Und nun raſſeln die Ketten noch immer. Die Schauerleute arbeiten mit Schreien und groben Zurufen; Kiſten, Fäſſer und Ballen poltern, rollen und fallen, und der gefräßige Schiffsleib gähnt nach mehr. Wenn die Ladung bis acht Uhr nicht binnen iſt, wird Schluß gemacht, der Dampfer geht dann eben erſt morgen raus, und ich habe umſonſt Blut und Waſſer geſchwitzt, aus Furcht, entdeckt zu werden. Dann kann ich ſehen, wo ich die Nacht über bleibe, denn ungeſehen aus dem Boot wieder her⸗ aus und mit meinen Siebenſachen an der Nachtwache vorbei an Land zu kommen, iſt unmöglich. Aber aus den Sorgen heraus weckt mich— ja, weckt mich die plötzliche, unerwartete Stille. Die Ladebäume kreiſchen nicht mehr, Ketten raſſeln nicht, und nun das bekannte, dumpf polternde Geräuſch, wenn die Luken und Laderäume dicht ge⸗ macht werden. Der Lotſe kommt an Bord, ganz deutlich höre ich ihn mit dem„Alten“, dem Kapitän, reden, ehe er ſchweren Schrittes die Treppe zur Kommandobrücke hinaufſtampft. Es dauert noch eine Weile, jetzt ſtehen die Maſchiniſten wohl ſchon an der Maſchine, die Hebel in der Hand, nun werden wohl ja, und nun gehen mit dröhnendem Donnergeraſſel die Anker hoch. Rufe, die wie Kommandos klingen, Schwanken und Wiegen des Schiffes, und jetzt, gottlob, beginnt das leiſe Schüttern und Rütteln: die Maſchinen arbeiten, die Schrau⸗ ben wühlen im Waſſer. Wie ich es kenne und wie ich es liebe, dieſes rhythmiſche Zittern! Der ganze Kaſten zittert, mein kleines Rettungsboot(mich rettet es vor unbefugten Blicken) zittert mit und ich ſelbſt bebe vor Freude. Jauchzen darf ich nicht, jetzt noch nicht. Noch heißt es Geduld haben, ſechs Stunden wohl noch, bis wir an Cuxhaven vorbei und draußen auf See ſind Dann mag der Kapitän wüten, ich lache und freue mich, denn bis Holland muß er mich, wohl oder übel, mitnehmen, vor Amſterdam kaun er mich nicht zum Ausſteigen nötigen. Einmal ſiegt die Neugier doch. Vorſichtig lüfte ich die Plane les iſt ja ſchon dunkel) und ſehe über die Reeling hin⸗ aus auf das ſchwarze Elbwaſſer. Hoch oben blinken die Sterne. Ab und zu ein Licht am Ufer, ein Häuschen, dann wieder geſpenſtergleich Büſche und Bäume, und jetzt, hinter der Bucht, den Abhang bis ans Ufer hinabgeſtreut, flimmern und ſchimmern vieltauſend Lichter aus vielen, vielen Feuſter⸗ chen. Mit Lichterreihen, ſenkrechten, waagerechten und halb⸗ bogenförmigen, dichtbeſetzt, ſpiegeln ſich zahlreiche Uferpavil⸗ lons im gleitenden Waſſer. Jazzmuſik rauſcht tutend, wim⸗ mernd und klappernd herüber, und buntes Leben kreiſt am Strand. Ob das wohl Blankeneſe iſt? Heute gleite ich bei Nacht und Nebel wie ein Flüchtling vorüber. Flüchtling vor dem Ich und dem Alltagsleben, vor den Menſchen und ihrem Getriebe; Flucht in ſorgloſe Ferien⸗ tage, voller Sehnen, ein paar Wochen allein und unbekannt zu ſein. Doch plötzlich ſehe ich auf dem Vorderdeck eine dunkle Geſtalt wie eine bewegliche Silhouette gegen den mattſchim⸗ mernden Himmel: der wachthabende Matroſe, der auslugend auf der Back auf und ab ſchleicht. Alſo ziehe ich meinen Kopf zurück und harre in Geduld auf die Erlöſung aus dem engen Käfig. Höre wieder— hin und her, hin und her— den gleich⸗ mäßigen Schritt des Lotſen oben auf der Kommandobrücke und träume von fremden Städten und fremden Landen. Und dann höre ich endlich ein Motorboot langsſeit kom⸗ men, der Lotſe klappert die Strickleiter hinunter, ein ſchreck⸗ liches Tuten unſerer Dampfſirene, und wir fahren hinaus. Mit geſchloſſenen Augen liege ich im Dunkeln und glaube doch zu ſehen, wie Cuxhaven vorbeigleitet mit ſeinem blinken⸗ den Leuchtturm, wie wir zwiſchen den Molen, die weit ins r die Stahltroſſen gelöſt, die das Schiff an„de Pier“ feſthielten, Waſſer vorragen, hinausfahren aufs Meer. Wir haben Sturm— bei ſternklarem Himmel— denn langſam beginnt das Schiff zu ſchwanken und zu ſchaukeln. Nun iſt's wohl Zeit; ich kann mich aus meinem unbequemen Verſteck hervorwagen. Und ich habe Glück. Der Koch ſteht an der Kombüſentür, ich tauche aus dem Dunkel plötzlich vor ihm auf, den Zeigefinger auf den Lippen: „Pſt! Pſt! Leiſe ſein! Ruhig!“ flüſternd kläre ich ihn auf. Er kennt den Rummel, ſchmunzelt und verſteht. Wer weiß, ob nicht auch ihn nur die Sehnſucht nach fernen Län⸗ dern, nach Reiſen und Abenteuern hinaus gelockt hat, von ſeiner ſchönen Stellung im Hotel fort und auf See,„up een Schipp“. Schon ſitze ich in der Kombüſe vor einer großen Schüſſel „Plum' und Klünn“(Backobſt mit Klößen), beruhige meinen mißhandelten Magen und habe Mühe, all die vielen Fragen des Kochs zu beantworten. Dann kommen der Bootsmann und ein Matroſe nach dem anderen, der„Alte“ ſchläft, ich habe Zigaretten und be⸗ ſtege damit das letzte Mißtrauen. Wir ſmeuken, klöhnen und ſingen. Der Steuermann oben auf der Brücke wird abgelöſt, auch ihm werde ich vorgeſtellt:„Menſch, wo kümmſt denn Du her?“ Noch ehe der Kapitän am anderen Morgen an Deck kommt, habe ich die ganze Beſatzung zum Freund.„Wat will hei nu?“ Emil, der zweite Maſchiniſt, hat noch in Hamburg ſeine weiße Mütze gewaſchen und trägt ſie nun ſtolz auf ſeinen langen Haaren. Auf meine Frage, wann wir wohl in Am⸗ ſterdam ankommen, meint er:„Kiek, mien Jong! Jetzt is de Mütz witt(weiß), und wenn ſe wedder ſwat(ſchwarz) is, denn, mien Jong, denn ſind wi in Amſterdam.“ Er darf ſchon „mien Jong“ ſagen, denn er iſt 35 Jahre lang zur See ge⸗ fahren. Aber wir bekommen gegen Abend ſtarken Wind von vorn, ſchwere Wetter ziehen auf, die See wird wilder, und nur ganz, ganz langſam kämpfen wir uns gegenan. So wird Emils Mütze ſchwarz bei der Arbeit vor den Keſſeln, und noch haben wir nicht das Feuerſchiff von Terſchelling hinter uns. Das iſt gut! Einmal macht die Seefahrt Spaß, je toller, um ſo ſchöner, und dann habe ich Zeit genug, mich in der Küche beim Koch(wo immer mancherlei Gutes abfällt) und auch im Kartenhaus beim Ausrechnen und Klarmachen der Zolliſten und Ladebücher nützlich zu machen. Und ſo ver⸗ ſöhne ich allmählich, ganz allmählich auch den Kapitän Als ich dann in Amſterdam mit meinem Bündel an Land ging, nachdem ich allen Leuten die ſchwere Arbeitshand ge⸗ drückt hatte, ſchieden wir als gute Freunde. Und niemand war an Bord, der mir nicht gute Reiſe wünſchte. Beachten Sie bitte das Schaufenster MWotorenöle werden heute in der Luft erprobt en Rest- l. Einzelsticken vom 13. Dis 29. Juni Corselettes wee Mieder NN Strumpf haltergürtel Strümpfe Sqhlupfer Seiden. Wdscdie 52 8 0 Betti Pogel Das Naus der Nenfeiten P 3, 1% MANNHEIM P 3, 18%/ ese elde aft für Starte Damen Frankfurter Allgemeine Vorsicherungs-Aktion-Geselschaft gegründet 1865. Bericht her die Beneralversammlung: In der heute abgehaltenen ordentlichen Generalverſammlung waren 47915 Aktien vertreten. Die vorgeſchriebene Tagesordnung wurde genehmigt und die ausgeſchiebenen Mitglieder des Aufſichts⸗ rats wiedergewählt. Die Dividende von 12725 kommt für die Aktien Nr. 18 001 bis 50 000 ganzjährig mit R. 50.— abzüglich 10% Kapitalertragſteuer 5 netto R. 45.— und für die Aktien Nr. 50 001 bis 62 500 halbjährig mit R/ 25.— abzüglich 10 Kapitalertragſteuer netto R. 22.50 gegen Aushändigung des auf der Rückſeite unterſchrtebenen Gewinn⸗ anteilſcheins Nr. 7 mit dem Kennbuchſtaben„E“ rechts oben(die halbjährigen Dividendenſcheine ſind außerdem durch Ueberdruck noch beſonders kenntlich gemacht) ab 19. Junt 1929 bei der Geſeil⸗ ſchaftskaſſe zwiſchen 9g und 12 Uhr vormiktags und bei den nach⸗ genannten Banken zur e bet der Direction der Disconto⸗Geſellſchaft in Berlin und Frank⸗ furt a.., bei der Deutſchen Effecten⸗ und Wechſel⸗ Bank in Berlin und Frankfurt a.., bei der Commerz⸗ und Privat⸗Bank.⸗G. in Berlin und Frank⸗ furt a.., bei der Darmſtädter und Nationalbank Kommanditgeſellſchaft auf Aktien in Berlin und Frankfurt a.., bei der Deutſchen Bank in Berlin und Frankfurt a.., bet der Frankfurter Bank in Frankfurt a.., Zwangsverſteigerung. Donnerstag, 20. 6. 29, nachmittags 2 Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, Q 6 Nr. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 4 Doppelwaſchbecken m. Armaturen 1 Kla⸗ vier, 2 Zimmerbüfetts und 1 Kredenz. 18129 Mannheim, 18. 6. 29. G 5 tz, Gerichtsvollzieher. 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