2 elle Bezugs preiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne da re Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſſ eckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſte lle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 19/11 Baſſerwennhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr. 19020 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 dann Mannheimer General Anzeiger Abend ⸗ Ausgabe heimer Soilung Ar. 280— 140. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gen walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte eee oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsstand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Die Neuordnung der Neichsverwaltung Veritht an die Länderkonferenz Ausnahmeregelung für Bayern, Baden, + 7 Wlürttemberg Der ſ. Zt. vom Verfaſſungsausſchuß der Länderkonferenz eingeſetzte Arbeitsausſchuß über die Zuſtändig⸗ keit von Reich und Ländern hat nunmehr ſeinen Bericht vor⸗ gelegt. Dem ſogenannten Zuſtändigkeitsausſchuß gehören an: Für das Reich der Reichsminiſter a. D. Koch⸗Weſer, für Preußen Miniſterialdirektor Brecht, für Baden der In⸗ nenminiſter Dr. Remmele und als Vertreter einiger preu⸗ ßiſcher Provinzverwaltungen der Landeshauptmann der Rheinprovinz, Dr. Horion. Der ebenfalls zu dem Aus⸗ ſchuß zählende bayeriſche Miniſterpräſident Held hat ſich dem von den übrigen vier Mitgliedern einheitlich abgegebenen Re⸗ ferat nicht angeſchloſſen. Er hat bekanntlich ſeinen Stand⸗ punkt, der ja im allgemeinen wohl auch der der bayeriſchen Regierung iſt, bereits vor längerer Zeit in einer Broſchüre ausführlich dargelegt. Das nunmehr erſtattete Referat ſchließt ſich eng an die im März ds. Is. vom Organiſationsausſchuß gemachten Vor⸗ ſchläge zur Reichsreform an. Es iſt auch in engſter Zuſammenarbeit mit dieſem Ausſchuß entſtanden. Seine Vor⸗ ſchläge zielen ebenſo wie die des Organiſationsausſchuſſes auf die 5 Schaffung eines dezeutraliſterten Einheitsſtaates hin. Der Parlamentarismus in den künftigen Län⸗ dern ſoll danach in ſeiner jetzigen Form verſchwinden, zum mindeſten ſoweit, als er Beſtellung und Sturz von Mini⸗ ſtern durch Vertrauens⸗ und Müßtrauensvotum bedeutet. Dieſe Ausſchaltung oder Beſchränkung des parlamentariſchen Syſtems in den Ländern ergibt ſich als notwendige Folge des neu einzuführenden und von den beiden Ausſchüſſen vor⸗ geſchlagenen Inſtitutes der Auftrags verwaltung. Darunter iſt die Ausführung beſtimmter Aufgaben zu ver⸗ ſtehen, die die Regierungen auf Weiſungen des Reiches zu lei⸗ ſten haben. Um ein möglichſt einheitliches Bild des Reichs⸗ gefüges zu erhalten, wird Preußen in Provinzländer, die in ihrem Charakter den jetzigen ſüddeutſchen Staaten ähneln ſollen, aufgelöſt. Ein 8 Unterſchied zwiſchen Norden und Süden ſoll allerdings auch künftighin beſtehen bleiben: Die Org ꝛni⸗ ſation in den zu ſchaffenden Provinzländern wird, vorerſt wenigſtens, weſentlich ſtraffer ſein als in den ſüddeutſchen. Für Sübdeutſchland ſoll die Auftragsverwaltung mehr die Form einer gebundenen Selbſtverwaltung anneh⸗ men. Es iſt natürlich nicht an eine Zerſplitterung des preußiſchen Verwaltungsorganismus an ſich gedacht. Preußen und Gachſen verſchwindet nur rechtlich, tatſächlich aber wird ſein ſtaatliches Syſtem mit dem des Reiches vereinigt, um— das iſt ſchließ⸗ lich das A und O einer jeden Reichsreform— den Dualis⸗ mus zwiſchen Reich und Preußen des Berliner Zweizentralen⸗ ſyſtems zu beſeitigen. Im einzelnen ſchlägt der Zuſtändigkeitsausſchuß im Ge⸗ genſatz zu den heutigen Verhältniſſen die Uebertragung auch der Bauverwaltung, der Arbeitsvermittlung, der Wohl⸗ fahrtspflege ſowie der Juſtizver waltung auf das Reich vor. Ebenſo ſind nach ſeiner Auffaſſung die Betreu⸗ ung der Polizei, der Hoheit über die Gemeinden, der Ge⸗ werbeaufſicht, der kirchlichen und Schulangelegenheiten durch das Reich zu empfehlen. Bei den letzteren Punkten allerdings will er eine künftig mit den Ländern Bayern, Sachſen, Würt⸗ temberg und Baden zu treffende Sonderregelung offen laſſen. Bei der ſozialen Verwaltung hat man ſich ein⸗ ſtimmig dafür ausgeſprochen, daß der bisherigen Zerſplitte⸗ rung ein Ende bereitet wird und die Ausübung der Wohl⸗ fahrtspflege, der Geſundheitsfürſorge der Jugend und der Wohnungsfürſorge beiſpielsweiſe in eine Hand gelegt werden könnte. i Nachdem nun auch der Zuſtändigkeitsausſchuß ſeine Ar⸗ beiten abgeſchloſſen und ſich erfreulicherweiſe bis auf den Ver⸗ treter Bayerns zu einem gemeinſamen Referat zuſammen⸗ gefunden hat, werden unter dem Vorſitz des Reichsinnenmini⸗ ſters am 5. Juli die Arbeitsausſchüſſe zuſammentreten, um zu den bisher erzielten Ergebniſſfen gemeinſam Stellung zu nehmen und über die Fortführung der Reichsreform ſich ſchlüſſig zu werden. Wie bereits mehrfach hier dargelegt, wird ſpäterhin der Verfaſſungsausſchuß und dann die Länder⸗ konferenz ſelbſt ſich verſammeln, um die in der vorbereitenden Arbeit der Ausſchüſſe gefundenen Löſungsvorſchläge den ver⸗ faſſungsmäßigen Körperſchaften zur geſetzlichen Regelung zu übergeben. 5 d 5 r Die hier gemachten Vorſchläge unterſcheiden ſich, was feſt⸗ zuſtellen immerhin intereſſant ſein dürfte, von denen des Bundes zur Erneuerung des Reiches inſofern, als der Erneuerungsbund in erſter Linie an ein Reichsland gedacht hat, das einen klar umriſſenen ſtaatsrechtlichen Begriff bedeuten ſollte, während das Ausſchußreferat die Grenze in dieſen Dingen flüſſiger legt und ebenfalls im Gegenſatz zu den Plänen des Lutherbundes die Frage überhaupt kaum be⸗ rührt, daß die Reichsverwaltung ſtärker auch nach dem Süden hinaus greifen müßte. l 5 f Die deutsche Induſtrie zum Youngplan Berlin, 20. Juni.(Von unſerem Berliner Bürv.) In einem geſtrigen Abendblatt war bereits von einem Beſchluß zum Poungplan berichtet worden, der in der Präſidial⸗ ſitzung des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie gefaßt ſein ſollte. Das iſt, wie ſich herausſtellt, nicht der Fall. Das geſchäftsführende Präſidium mit Geheimrat Kaſt l, der als deutſcher Sachverſtändiger an den Pariſer Beratungen teilgenommen hat, hat in mehrſtündigen Ausführungen den Pariſer Zahlungsplan, vor allem nach der wirtſchaftlichen Seite hin, erörtert. An den Vortrag ſchloß ſich eine Diskuſſion. Die endgül⸗ tige Entſcheidung über die Stellungnahme des Reichsverban⸗ des zum Youngplan wird aber vermutlich erſt in der heuti⸗ gen Vorſtandsſitzung erfolgen, an der ungefähr 120 Delegierte teilnehmen dürften. Streſemann wieder in Berlin Morgen Kabinettsſitzung Berlin, 20. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Reichs⸗ außenminiſter Dr. Streſemann, der heute abend in Ber⸗ lin wieder eintrifft, wird über den Verlauf der Verhand⸗ lungen in Madrid und auch der Beſprechungen in Paris, wie üblich, dem Reichskabinett Bericht erſtatten. Es iſt daher für morgen eine Kabinettsſitzung vorgeſehen. Möglich iſt, daß Dr. Streſemann, wenn das Befinden Hermann Mül⸗ lers es geſtattet, am Abend noch eine kurze Unterredung mit dem Reichskanzler hat. Zum Abrüſtungsproblem . Newyork, 20. Juni.(United Preß.) Daß die endgültige Entſcheidung über die Marinefrage dem amerikaniſchen und engliſchen Volk und ſeinen Vertretern und nicht den Marine⸗ ſachverſtändigen überlaſſen werden ſoll, iſt nach übereinſtim⸗ mender Meinung aller Newyorker Morgenblätter der wich⸗ tigſte Paſſus in der Rede, die Dawes in London hielt.„Mor⸗ ning World“, die die Rede einer ſtrengen Kritik unterzieht, erklärt in Hinſicht auf die Marinefrage, daß Dawes einen Vorſchlag gemacht habe, der für die Zukunft vielverſprechend ſei. Sowohl„Times“ wie„Harald Tribune“ weiſen auf die Herzlichkeit der Reden Maedonalds und Dawes hin. Deutſcher Verzicht auf Memel? Berlin, 20. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) In Königsberg herrſcht, wie uns von dort berichtet wird, lebhafte Beunruhigung über eine Rede des litauiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten. Woldemaras ſoll im Verlauf ſeiner Aus⸗ führungen habe durchblicken laſſen, daß mit dem deutſch⸗litaui⸗ ſchen Grenzregulierungsvertrag Deutſchland ſich je⸗ den Anſpruchs auf das Memeler Gebiet be⸗ geben habe. Dieſe Schlußfolgerung, die man übrigens in Berlin den Ausführungen des litauiſchen Miniſterpräſidenten nicht entnimmt, iſt natürlich vollkommen ungerechtfertigt. Es handelt ſich bei dieſem Vertrag um die Regulierung rein tech⸗ niſcher Grenzfragen. Das Abkommen entbehrt jeder politi⸗ ſchen Note. Von einem Verzicht Deutſchlands auf das Meme⸗ ler Gebiet kann auch nicht im Entfernteſten die Rebe ſein. Woldemaras und Litauen . Kowno, 20. Juni.(United Preß.) In Kürze werden dem Völkerbund Dokumente zugeſtellt werden, aus denen hervorgeht, daß Attentate auf Litauen von Polen vorbereitet werden. So erklärte Woldemaras in einer mehrſtündigen Rede auf dem Parteitag der litauiſchen Nationalpartet. Fer⸗ ner betonte er, daß das gute Verhältnis mit Deutſchlan d ſich weiter feſtigen werde. An die Schaffung eines baltiſchen Blockes ſei jedoch vorläufig nicht zu denken, denn die baltiſchen Staaten hielten aus Angſt vor Rußland noch immer zu Polen. Die finanzielle Lage Litauens ſchilderte Woldemaras als äußerſt günſtig. Durch Budgetüberſchüſſe ſei es möglich geweſen, die durch die vorjährige Mißernte hervorgerufene Not durch eigene Mittel zu beheben. Es ſei bisher aber nicht gelungen, ein gutes Einvernehmen mit der Kirche herzuſtellen, weil ein Teil der Geiſtlichkeit verſuche, die Lage zu politiſchen Zwecken auszunutzen. Der Wiener Beſuch in Berlin Berlin, 20. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Wiener Gäſte waren heute mittag zum Frühſtück in der Reichskanzlei geladen. Reichskanzler Müller⸗Franken war perſönlich an der Teilnahme am Eſſen verhindert, da er durch eine leichte Unpäßlichkeit ans Bett gefeſſelt iſt. Vom Tage Die eigentliche Tagung des Zentralverbandes Deutſcher Konſum vereine in Mannheim iſt vorüber. Was heute noch verhandelt wird, betrifft Unter⸗ und Nebenorganiſationen auf beſonderer Grundlage und mit beſonderen Zwecken. Das rein wirtſchaftliche dieſer Tagung, über die wir berichtet haben, ſoll hier in den Gefilden der Politik nicht weiter kommentiert werden. Es genügt die Feſt⸗ ſtellung, daß die Konſumvereine im deutſchen Wirtſchafts⸗ leben eine Tatſache darſtellen, mit der die Wirtſchaft zu rech⸗ nen hat, ſelbſt wenn ſie gleich uns die Entwicklung der Wirt⸗ ſchaft von anderer theoretiſcher und grundſätzlicher Platt- form aus betrachtet. Woran man aber nicht vorbeigehen kann, ſind die Begleiterſcheinungen, die ſich in Farbe und Ton äußerten. Der Verbandsdirektor Lorenz hat beim Begrüßungsabend in einer ſehr polemiſchen Abwehr der „wüſten Hetze gegen die Konſumvereine“ die Behauptung, daß „die Konſumvereine ſozialdemokratiſch ſeien und die ſozial⸗ demokratiſche Partei materiell unterſtützten“, als einen„ganz alten Schmöker“ bezeichnet. Herr Lorenz hat es ſich leicht gemacht, indem er wider etwas anrannte, was gar nicht auf⸗ geſtellt war. In der Präziſierung, wie er es ſagte, wäre eine ſolche Behauptung in der Tat barer Unſinn. Aber die per⸗ fonelle und ideelle Union zwiſchen Konſumpereinen und Sozialdemokratie überhaupt negieren zu wollen, iſt ver⸗ gebliche Liebesmüh. Ein Blick in die Straßen um die ſozia⸗ liſtiſch⸗kommuniſtiſche„City“ genügte. Volkshaus,„Volks⸗ ſtimme“ und„Arbeiterzeitung“ hatten brav und treu rote, alſo verfaſſungswidrige, Fahnen herausgeſteckt.(Bei der „Volksſtimme“ war allerdings eine ſchwarz⸗rot⸗zgoldene Fahne zu Gaſt.) Auch ſonſt zeigten ſich in einigen Straßen zur Feier der Tagung rote Flaggen und nicht das Regenbogen⸗ banner des Zentralverbandes. Daß die Mehrzahl der Dele⸗ gierten neben dem Tagungsabzeichen den SPD.⸗ oder Reichs⸗ bannerknopf trug, ſei nur nebenbei vermerkt. Wer die Feſtnummer der„Volksſtimme“ genauer durchgeſehen hat, ſtand unter dem Eindruck, daß die Sozialdemokratie die Kon⸗ ſumvereinsbeſtrebungen mit allen Mitteln fördert und in den Bereich der ſozialiſtiſchen Ideologie einglie⸗ dert. Die kommuniſtiſche„Arbeiterzeitung“ ſchließlich verlangte, daß die Konſumvereine Organe des unver⸗ fälſchten Klafſenkampfes werden müßten. Dicker konnte man die rote Farbe wohl ſchwerlich auf⸗ tragen. Die„Arbeiterzeitung“ bedauert zwar, daß der Mann⸗ heimer Kongreß nicht den Charakter der„Kampftagung“ getragen habe, als die ſie anſcheinend urſprünglich geplant worden war. Die kommuniſtiſche Oppoſition, die zahlen⸗ mäßig ſehr ſchwach war, hat ſich anſcheinend überhaupt nicht ſehr bemerkbar gemacht. Dafür war andererſeits der Ton einiger Reden von Nichtkommuniſten radikal genug. Den Vogel in dieſer Hinſicht hat das Vorſtandsmitglied Auguſt; Kaſch⸗ Hamburg abgeſchoſſen, der über das„Steuerunrecht an den Genoſſenſchaften“ ſprach. Seine Rede bewegte ſich durchgehend in den ausgefahrenen Geleiſen ſozialiſtiſcher Demagogie. Daß er vom Mittelſtand, im heſonderen vom Einzelhandel, der ſich gegen das Genoſſenſchaftsweſen zur Wehr ſetzt, ſchlechthin nur von„Krämern“ ſprach, mag, ſo ge⸗ ſchmacklos dieſe Bezeichnung auch iſt, noch hingehen. Aber daß er die Mittelſtändler als die„biſſigſten Kettenhunde groß⸗ kapitaliſtiſcher Scharfmacher“ bezeichnete und daß ihr Gejam⸗ mer um die bedrohten Exiſtenzen„den Arbeiter kalt“ laſſe, geht denn doch über den Rahmen berechtigter Abwehr hinaus. Ganz beſonders maſſiv wurde Herr Kaſch, als er erklärte, das Vertrauen zur Juſtiz verloren zu haben, und er des weiteren„von einer Raub⸗ und Plünderaktion an den Armen und Aermſten“ ſprach, die ſich die deutſche Geſetzgebung leiſte. Daß man bei ſolchen maſſiven Argumenten das Steuerprivileg der Konſumvereine als ſelbſtverſtändlich an⸗ ſieht und den kleinſten Verſuch, es einzuſchränken, als„Ver⸗ gewaltigung“ und„Unrecht“ bezeichnet, kann dann nicht mehr wunder nehmen. Man befindet ſich im Hörbereich ſolcher Reden auf den vertrauten Pfaden ſozialdemokratiſcher Agi⸗ tationsartikel. Ob die Prominenten(Miniſter und Ober⸗ bürgermeiſter), die beim Begrüßungsabend ſachliche Worte ſprachen, mit dieſer Demagogie einverſtanden ſind? Wir wiſſen jedenfalls, wie die Konſumvereine politiſch zu bewer⸗ ten ſind: einmal als Verſorgungsanſtalten verdienter ſozial⸗ demokratiſcher Parteimitglieder und zum andern als wirt⸗ ſchaftlicher Stoßtrupp der Sozialdemokratie. Wonach wir uns in Zukunft zu richten haben. 1 Die Deutſche Volkspartei hat im Reichstag einen Initiativantrag zur Reform der Arbeitsloſen⸗ verſicherung eingebracht, in dem auch in der ſchwierigen Frage der Saiſonarbeiter eine Kompromißlöſung vorgeſehen iſt. Dieſer Antrag war eine politiſche Notwendig⸗ keit, nachdem durch das Verſagen der Reichsregierung eine Löſung im Augenblick unmöglich geworden war. Als im April und Mai die Kaſſennöte des Reiches uns auf den Nägeln brannten, hatte ſich die Regierung bekanntlich für das ſogenaunte Sofort⸗Programm entſchloſſen. Der Reichs⸗ arbeitsminiſter ſelber hatte die Dringlichkeit dieſer Kabinetts⸗ aktion verkündet. Dann aber kam der ſozialdemokratiſche Parteitag in Magdeburg mit ſeiner ſchroffen Abſage an jeg⸗ liche Reform der Arbeitsloſenverſicherung, deren Notlage man mit dem zweifelhaften Mittel einer Beitragserhöhung beheben wollte. Man ſieht nicht recht klar, aus welchen Gründen die Regierung zu dem Entſchluß gekommen itt, das Sofort⸗Programm zurückzuziehen und die Angelegenheit bis zum Herbſt ruhen zu laſſen. Gerade der Arbeitsminiſter muß doch wiſſen, daß die vorläufige Regelung der Saiſon⸗ arbeiterfrage durch die Einrichtung einer Sonderhilfe am 1. Oktober d. J. ablaufen wird und daß dann wieder die ur⸗ ſprünglichen Beſtimmungen des Geſetzes Platz greifen. Der Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 20. Juni 1929 Reichsfinanzmiutiſter muß wiſſen, daß dies für ihn eine neue, ſchwere Bedrohung der Reichskaſſe bedeutet. Denn wenn die Sonderhilfe außer Kraft tritt und die Saiſonarbeiter wieder ihren vollen Anſpruch erheben, wird die Reichskaſſe auch im kommenden Winter wieder mit ihren Mitteln herhalten mütſſen. Es müßten alſo zum mindeſten doch die ſozialdemo⸗ kratiſchen Miniſter die Verpflichtung fühlen, beizeiten etwas gegen dieſe große Gefahr zu tun, wenn die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion ſich auch völlig in ihre Agitationsphraſen verſtrickt hat. Aber auch die Miniſter können von der Schwimmleine der Partei nicht los. Angeſichts dieſer Sach⸗ lage war ein Initiativantrag, ſei es der Volkspartei, ſei es einer anderen Partei, unausbleiblich. Nach dem Fehlſchlagen der Reichsanleihe, deren Ergebnis wirklich nicht mehr iſt als der bekannte Tropfen auf den heißen Stein, ſteht ſich das Reich von neuem genötigt, wegen einer Auslandsanleihe in Höhe von 50 Millionen Dollar zu verhandeln. Der urſäch⸗ liche Zuſammenhang iſt doch für jeden, der ſehen will, klar und eindeutig. Die Arbeitsloſenverſicherung nimmt die Mittel des Reiches dermaßen in Anſpruch, daß dieſes aus der ſtändigen Kaſſenunruhe nicht herauskommt. Nachdem nun das Kabinett beſchloſſen hat, wenigſtens auf dem Gebiete der Landwirtſchaft ſofort etwas zu tun, eröffnet der Antrag der Volkspartei einen gangbaren Weg. Möge er beſchritten werden, ſolange ihn die Vernunft noch freihält. Muß man ihn aber gehen, wann Zwang dazu treibt, iſt der Erfolg bei weitem nicht ſo ſicher. Deshalb wirke man, ſolange es noch Tag iſt. 8 Hindenburg bei guter Geſunoͤheit J Berlin, 20. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Berüchte von einer Erkrankung des Reichspräſidenten von Hindenburg, die bereits amtlich dementiert worden ſind, er⸗ weiſen ſich als völlig grundlos. Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, iſt von Berlin aus geſtern nachmittag ſechs Uhr die Verbindung mit Königsberg aufgenommen worden. Der Sohn des Reichspräſtdenten hat die beruhigende Ver⸗ ſtcherung abgegeben, daß ſich der Reichspräſtdent in beſter Geſundheit befinde und daß gegenteilige Meldungen völlig aus der Luft gegriffen wären. Man führt die Gerüchte darauf zurück, daß der Reichs⸗ präſident in den letzten Tagen eine Reihe von Ein ladun⸗ gen abgelehnt hat. Dieſe Maßnahme erklärt ſich ganz einfach aus der dauernden Ueberbürdung Hindenburgs mit Repräſentattonspflichten. Im übrigen wird der Reichspräſt⸗ dent am nächſten Sonntag an einem Rennen teilnehmen, ſo daß damit wohl die Befürchtungen zerſtreut ſind. Aus dem Reichstag D Berlin, 20. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichstag hält heute Nachleſe zum Finanzetat. Zur Debatte ſtehen die drei Novellen zum Einkommen⸗, Vermögen⸗ And Wechſelſteuergeſetz. Alle drei Vorlagen enthalten gewiſſe Milderungen und bilden einen Teil des ſeiner Zeit zwiſchen den Regierungsparteien vereinbarten Finanzkompromiſſes. Der Sozialdemokrat Hertz bemüht ſich, die kommuniſtiſche Be⸗ Hauptung zu entkräften, als handle es ſich hier um die Ein⸗ leitung verkappter Steuerſenkungen zugunſten der Beſitzenden. Die 30 Millionen Dollar- Anleihe Newyork, 20. Juni.(United Preß.] Der Abſchluß der 50⸗Millionen⸗Dollar⸗Anleihe für das Deutſche Reich iſt nunmehr perfekt geworden. Der Vertrag wurde von einem amerikaniſchen Bankenkonſortium unter der Führung von Dillon Read 8 Co. unterzeichnet. Deutſchnationale Proteſtkundgebung Die Deutſchnationale Volkspartei hielt am Mittwoch ku Berlin eine Proteſtkundgebung gegen die Pariſer Ver⸗ einbarungen ab. Reichstagsabgeordneter Dr. v. Frey⸗ tag⸗Loringhoven nahm in einer Rede gegen den Repa⸗ rationsbericht Stellung und verwies auf die Abſicht der Deutſchnationalen, über den Reparattionsbericht bezw. ſeine Annahme ein Volksbegehren in die Wege zu leiten. Sollte dies wegen der Kürze der Zeit nicht mehr möglich ſein, o werde die Partei ein Volksbegehren über die Kriegs⸗ ſchuldlüge einleiten. Der Stahlhelm werde zugunſten 95 Volksentſcheids den von ihm geplanten zurück⸗ ötlehen. Getreide monopol? Berlin, 20. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Behauptung einiger Blätter, daß in der Nachtſitzung des Agrarausſchuſſes bereits das Getreidemonopol beſchloſſen wor⸗ den ſei, beſtätigt ſich nicht. Gegenwärtig iſt der Ausſchuß zu einer neuen Sitzung zuſammengetreten, an der auch der Reichsernährungsminiſter Dietrich teilnimmt, um feine Stellungnahme zu den einzelnen Fragen eingehend zu be⸗ gründen. Die Land wirtſchaftliche Steuerfragen i Berlin, 20. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichsfinanzminiſter hat, wie die„Beamtenbund⸗ korreſpondenz“ erfährt, eine Kommiſſion zur eingehenden Prüfung der Frage ernannt, ob die gegenwärtig auf der Landwirtſchaft ruhenden Steuern durch eine einheitliche Steuer erſetzt werden können, da das jetzige Syſtem der ein⸗ zelnen Steuervergünſtigungen bei der weitgehenden Un⸗ rentabilität der landwirtſchaftlichen Betriebe keine weſentliche finanzielle Hilfe bedeutet. Dieſer Kommiſſion, die am 25. Juni zum erſten Male zuſammentreten ſoll, gehören Ver⸗ treter des Reichstages, der Landwirtſchaft und der Wiſſen⸗ ſchaft an, u. a. Dr. Hermes, Dr. Brandes, Dr. Fehr, Dr. Horlacher. Verkehrspfychoſe des Berliner Magiſtrats J Berlin, 20. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Berliner Magiſtrat, übrigens nicht erſt ſeit heute oder ge⸗ ſtern, iſt von der Verkehrspſychoſe befallen. Er ſtrebt danach, koſte es, was es wolle, die Straßen zu verbreitern und neue Fluchtlinien herzuſtellen. Dieſer Verkehrspſychoſe ſind alle Bäume in den Straßen und alle Vorgärten ein Dorn im Auge, und die wenigen charakteriſtiſchen und ſchönen alten Bauten, die ſich aus einer beſſeren Zeit in Berlin noch finden, ſollen geopfert werden. Zu dieſen Bauten, die beſagtem Ma⸗ giſtrat ein Aergernis ſind, gehören auch die aus dem Barock ſtammenden Spittelkolon deu in der Leipziger Straße. Vergeblich hat ſich die Preſſe aller Parteien, auch die Geſell⸗ ſchaft für Heimatkunde und Heimatſchutz in der Mark Bran⸗ denburg bemüht, den Magiſtrat umzuſtimmen. Es hat alles nichts genützt. Soeben wird als Beſchluß verkündet, daß die Kolonaden abgetragen werden ſollen, wobei noch hin⸗ zugefügt wird, daß gegen einen Wiederaufbau an derſelben Stelle„aus künſtleriſchen Gründen“ lebhafte Bedenken beſtän⸗ den. Nüchternheit und ſcheinbare Sachlichkeit ſind die einzigen Leitſterne, nach denen die obrigkeitlichen Geſtalter des Ber⸗ liner Stadthildes ſich richten. So iſt Berlin nach und nach ſo ziemlich die traditionsloſeſte Stadt in Europa ge⸗ worden. Daran hat der Wechſel der politiſchen Richtungen, die nacheinander im Berliner Magiſtrat geboten, nichts ge⸗ ändert. Es muß alſo doch wohl in der Luft liegen. Hochbahnunglück in New Pork Auf der höchſten Stelle der Newyorker Hochbahn zwiſchen der 112. und 113. Straße fuhr am Mittwoch abend ein aus Holzwagen beſtehender Zug auf einen vor ihm fahrenden Zug auf. Der letzte Wagen des erſten Zuges und der erſte Wagen des nachfolgenden ſchoben ſich ineinander und der vordere Zug wurde noch eine Strecke weiter geſchoben. Nach den bis⸗ herigen Meldungen wurden bei dem Zuſammenſtoß ein Schaffner getötet und 30 Inſaſſen der ineinander geſchobenen Wagen ſo ſchwer verletzt, daß an dem Auf⸗ kommen vieler gezweifelt werden muß. Unter den Inſaſſen beider Züge brach eine furchthare Panik aus, die dadurch noch vermehrt wurde, daß die Trümmer in Brand gerieten und die Unglücksſtelle ſich in der Höhe des 7. Haus⸗ ſtockwerkes befand. Der brennende Zug ſetzte auch die Holz⸗ ſchwellen des Bahnkörpers in Brand, ſo daß nur wenige Rei⸗ ſenden ſich zu retten vermochten, ſondern laut jammernd das Eintreffen der Feuerwehr abwarteten, die mit Hochleitern ausgerüſtet alsbald an der Unglücksſtelle erſchien. Der Brand war inzwiſchen bereits ſoweit vorgeſchritten, daß brennende Trümmer auf die unten auf der Straße ſtehende Menge fielen. Infolgedeſſen war auch die Rettung der Verletzten aus den Trümmern äußerſt ſchwierig. meldungen Ungetreuer Rechtsanwalt — Berlin, 19. Juni. Auf Veranlaſſung der Polizei wurde geſtern in Leipzig ein 32 Jahre alter Rechts⸗ anwalt verhaftet und nach Berlin gebracht. Der Verhaftete war Syndikus eines Schutzverbandes für Unfallgefährdete und Betroffene und unterhielt in Berlin ein Büro. Ihur wird vorgeworfen, Gelder, die ſeinen Klienten zuſtanden, an dieſe nicht abgeführt zu haben. Es ſoll ſich, wie verlautet, um eine Geſamtſumme von 4550 000% handeln. König Fuad bei Krupp — Eſſen, 20. Juni. Zu Ehren König Fuads von Aegypten fand geſtern abend im Hauſe Krupp ein Eſſen ſtatt, zu dem auch die Spitzen der Behörden und die Werkdirektoren ge⸗ laden waren. Der ig dankte in franzöſiſcher Sprache auf die Begrüßungsrede des Gaſtgebers. Er erinnere ſich gern der guten Beziehungen der Firma zu ſeinem Lande. Sein Beſuch in Eſſen habe ihm einen weiteren Beweis geliefert von der Energie und Aktivität, die die deutſche Wirtſchaft und ins⸗ beſondere die Firma Krupp beſeele. Ein Ehepaar vom Starkſtrom getötet — Stettin, 20. Juni. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich bei der pommerellen Ueberlandzentrale Goddeck. Von einer neben dem Haus eines Werkmeiſters errichteten Antenne hatte ſich ein Draht gelöſt, der auf die tieferliegende 220 Voltleitung fiel und mit einem Ende auf die Erde herabhing. Die Frau des Werkmeiſters, die den Draht zufällig berührte, wurde ſofort getötet. Ihren Mann ereilte, als er ſeiner Frau helfen wollte, das gleiche Schickſal, Sein Kind erdroſſelt — Schwerin(Warthe), 19. Juni. Sein uneheliches Kind auf offener Straße erdroſſelt hat der 25jährige Landwirtsſohn Bruno Machus aus Schweinert⸗Hauland. Er hatte die Mut⸗ ter, die eber erſt mit ihrem“ Jahre alten Kinde aus dem Säuglingsheim entlaſſen war, mit dem Wagen am Bahnhof abgeholt. Während der Fahrt durch die Stadt verſtand er es unter einem Vorwand, die Mutter auf kurze Zeit zu ent⸗ fernen. Nach ihrer Rückkehr fand ſie das Kind auf dem Wagen ſterbend vor. Es ſtellte ſich heraus, daß es er droſ⸗ ſelt worden war. Machus, der ſofort verhaftet wurde, hat bereits ein Geſtändnis abgelegt. Es muß angenommen werden, daß er ſich der Unterhaltspflicht entziehen wollte. Ein Kinderwagen von einem Dach geſtürzt — Neuſtadt O.., 20. Juni. Geſtern ereignete ſich hier ein tragiſcher Unglücksfall. Eine Familie pflegte ihr Kind regelmäßig im Kinderwagen für einige Stunden des Tages auf ein flaches, aber geländerloſes Dach zu ſtellen, damit ſich das Kleine ſonnen könne. Geſtern geriet der Wagen ins Rol⸗ len. Das Kind wurde auf der Straße zerſchmettert. Schreckenstat eines entlaſſenen Arbeiters — Lochem(Provinz Geldern), 20. Junt. Ein deutſcher Werkmeiſter, der länger als ein Menſchenalter in Holland gearbeitet hat, davon über 20 Jahre in den Lochemer Leder⸗ werken, war vor zwei Jahren bei der Betriebsumſtellung ent⸗ laſſen worden. Er konnte wegen ſeines hohen Alters keine anderweitige Beſchäftigung finden. In ſeiner Verzweiflung drang er geſtern in das Büro der Lederwerke ein und ſcho ß auf den erſten und den zweiten Direktor. Beide Direktoren wurden lebensgefährlich verletzt. Später erſchoß der alte Mann ſich ſelbſt. Die holländiſchen Be⸗ hörden haben die Leiche zur Beſtattung in Deutſchland frei⸗ gegeben. 27 Verletzte bei dem Eiſenbahnunglück in Belgien — Brüſſel, 19. Juni. Bei dem Zuſammenſtoß in Gram⸗ mont(Belgien) wurden nach den letzten Meldungen 27 Per⸗ ſonen verletzt. Der Zuſtand von 8 Verletzten iſt hoff⸗ nungslos. Ungarn ratifiziert den Kelloggpakt — Budapeſt, 19. Juni. Das Abgeordnetenhaus hat in ſeiner heutigen Sitzung einſtimmig dem Kelloggpakt zu⸗ geſtimmt. Hungersnot und Cholera i — Bombay, 20. Juni. Zahlreiche Ortſchaften in der von der Ueberſchwemmung heimgeſuchten Bezirken der Provinz Aſſam ſtehen unter Waſſer und ihre Bewohner, die ihr Be⸗ ſitztum und Vieh im Stich gelaſſen und geflüchtet ſind, leiden Hunger. Der Zuſtand iſt durch den Ausbruch einer Cholera⸗ epidemie noch grauenhafter geworden. ö im Sowjelſtaat Von Staatsrat a. D. Joh. von Eckardt, Riga Die in Moskau erſcheinende radikal⸗bolſchewiſtiſche Mo⸗ natsſchrift„Oktober“ bringt die nachſtehend im Auszuge be⸗ handelten Schilderungen des ruſſiſchen Studentenlebens. Von beabſichtigtem Peſſtmismus kann in einem Journal nicht bie Rede ſein, das ſeine Kollegen, wie beiſpielsweiſe die Monats⸗ Hefte der„Roten Nacht“ oder„Die Neue Welt“, als rück⸗ ſtändig und politiſch unzuverläſſig bezeichnet. Dieſe Auszüge ſind dem Tagebuch einer Studentin entnommen, die Selbſt⸗ erlebtes ſchildert. Ihre Wahrhaftigkeit kann kaum angezwei⸗ felt werden. Die ruſfiſche Studentenſchaft hatte auch früher, in den letzten Jahrzehnten der Zarenherrſchaft, durch erbarmungs⸗ loſe politiſche Verfolgungen und bitterſte Armut ſchwer zu leiden. Die Wortführer der Revolution verſprachen ihnen nicht nur volle akademiſche Freiheit, ſondern auch weit⸗ gehende materielle Verſorgung im republikaniſchen Zukunfts⸗ ſtaate. Jetzt aber ſind die Studenten im nunmehr verwirk⸗ lichten„roten Paradieſe“ zu Bettlern geworden, denen täglich der Hungertod droht, da alle Staatsmittel von den Macht⸗ habern und für Agitationszwecke in Anſpruch genommen werden.— Es ſei geſtattet, die Beteiligte ſelbſt reden zu laſſen, näm⸗ lich die Studentin Nadja Aswolinskaja, die folgende Szene ſchildert: g„Komm mir nicht in die Nähe“, ſagte Kolfa Gawrilow, 5 9 7 mich— wie gewöhnlich— im Kolleg neben ihn ſetzen wollte. „Warum nicht, warum denn heute ſo ungnädig?“ „Sieh mich nur an.. oder ſchau auf meine Füße!“ Das tat ich und bemerkte, daß von ihm Waſſer nieder⸗ strömte und nach allen Seiten kleine Bäche floſſen. Man konnte glauben, daß er direkt aus der Newa käme. Ich be⸗ rührte mit den Fingern ſeinen dicken Filzrock, aus deſſen Ell⸗ bogen der nackte Arm herausragte— ein Hemd beſaß Kolja micht—, ein Waſſerſtrahl quoll mir entgegen. „Wo biſt Du ſo durchnäßt worden, Kolfas?“ fließt“, antwortete Kolja ſehr ruhig. Es kam mir doch etwas ſonderbar vor, daß der Regen ſelbſt in eine Dachſtube in ſolcher Menge eindringen könnte. Ich fragte, wo er denn eigentlich wohne. „Auf dem Senatsplatz, unter dem Reiterſtandbild Peters I. Da habe ich nun ſchon die fünfte Nacht geſchlafen“, erwiderte Kolja phlegmatiſch,„gerade unter dem berühmten Roß von Falconet.“— Auf dem Rückwege aus der Univerſität zeigte mir Kolja ſeine„Wohnung“ und fügte hinzu:„Man kann ſie aber nur betreten, nachdem es dunkel geworden iſt, Die Laternen wer⸗ den ja nicht mehr erleuchtet, da alle Glasſcheiben zerſchlagen ſind. Von ſechs Uhr abends bis ſieben Uhr morgens iſt es bei uns in Leningrad(Petersburg) im Winterſemeſter ganz dunkel. Wenn es regnet, krieche ich unter das Pferd, ſonſt ſchlafe ich am Sockel,“ Das alles ſagte Kolja Gawrilow ſehr ruhig, ohne zu lächeln. Er war ja überhaupt ein ernſter, verheirateter Mann, deſſen Frau in Kiew als Aufwärterin angeſtellt war und ihm ſechs Rubel monatlich ſchickte(alſo etwa zehn Reichsmarkl). Jetzt verfügte er noch über acht Kopeken.„Damit muß ich bis Ende des Monats aus⸗ kommen“, ſagte er. Da kam Galja Wlaſſowa auf uns zu und bat mich, ihr ſteben Kopeken zu leihen, da ſie ſeit dem Morgen nichts ge⸗ geſſen habe. Dann aber errötete ſie und fügte mit leiſer Stimme hinzu:„Eigentlich ſeit geſtern morgen.“ So wurde denn an der nächſten Ecke ein Brötchen ge⸗ kauft, das Galja krampfhaft feſthielt und raſch voller Gier verſpeiſte. Dann ſagte ich, für mich ſelbſt ganz unerwartet: „Komm' mit mir, um bei uns Mittag zu eſſen, Galfa!“— „Mit. Mittag?“ fragte ſie dann, wurde jedoch plötzlich nachdenklich und meinte:„Ich komme lieber morgen.“ Ich verſtand ſie, ein Weißbrot für ſieben Kopeken und dann noch Mittag, das war zu viel an einem Tage. Ein ſolches Glück wollte ſie auf zwei Tage verteilen.— Wochen waren vergangen. Da ſchrieb mir Kolja Gaw⸗ rtlow aus dem Krankenhauſe, wo er ſeit drei Wochen an Lun⸗ genſchwindſucht erkrankt zu Bett lag. Der Brief lautete: „Nadeſhda, Du meine einzige Hoffnung! Da ich in dieſer Stadt niemand habe, weder Verwandte noch Freunde, nicht einmal einen Hund, der mir die Hand lecken würde, um mir 7 Nach langrſſer, n 8 Wasser durchs Dach 1 1 Ruſſiſches Studentenelend ö a liebe Nachbarin im Hörſaal unſeres Kollegs! Ich habe näm⸗ lich eine Bitte, eine große Bitte: kaufe mir einen Apfel. Weißt Du, einen feuchten, durch das Froſtwetter weich ge⸗ wordenen. Das ſind nämlich die ſchmackhafteſten„ ſie zer⸗ gehen im Munde. Kaufe für drei Kopeken zwei Aepfel. Einen für Dich und einen für mich. Verzeih mir, ich bin ſo ein Feinſchmecker und ſehne mich nach Früchten..“ „Ich habe aber noch Wünſche: ſchicke mir die letzten Kolleg⸗ hefte und einige Bücher zum Leſen. Beſonders die Gedichte von Block. Ich habe ja bisher niemals Zeit gefunden, etwas Schönes zu leſen. Hier aber im Krankenhauſe geht es mir gut, ſo gut. Ich brauche weder zu hungern noch zu frieren. Nun werde ich bald geſund...“ Ich brachte ihm das Gewünſchte ins Krankenhaus und erfuhr, daß er ein Todeskandidat ſei.—— Zwei Mädchen zittern vor Froſt, laufen ſchnell über die Newabrücke, jetzt Sozialiſtenbrücke genannt. Es iſt acht Uhr abends. Soeben ging das Kolleg, das ſogenanute Seminar, zu Ende, nun laufen ſie nach Hauſe. Eiſeskälte bei grim⸗ migem Sturm. Kennen Sie den Wind auf der Newa? Nein, Ske kennen ihn nicht. Er bläſt gleichzeitig aus allen vier Himmelsgegenden. Er kommt vom Ladogaſee, aus dem Fin⸗ niſchen Meerbuſen, vom Turme der Admiralität und aus der Peter⸗Pauls⸗Feſtung. Er wirft Sie faſt zu Boden. Er kriecht hinter Ihren Kragen in die Aermel Ihres Mantels. Er ſtürmt ſchließlich in Ihre Seele und läßt ſie erſtarren; er kneift die Naſe, er verwandelt Ihren Atem in Eis. Hier gibt es nur eine Rettung— davonlaufen. Eine der beiden Stu⸗ dentinnen trägt Stiefelchen, an denen die Spitzen durch⸗ geſtoßen ſind— aber immerhin Sttefelchen. Auf dem Kopf einen alten Männerhut, der ſehr abgetragen iſt, am Körper den zerlumpten Pelz ihres Vaters. Das andere Mädchen hat als Kleidung— ja kann man das überhaupt eine Kleidung nennen, wenn die Füße in alten, zerriſſenen Gummiſchuhen ſtecken, der Körper mit einem großen Tuch umwunden iſt. Die erſtere— bin ich, die andere meine Freundin, eine Finn⸗ länderin namens Tilda. Sie wohnt bei ihrer Mutter in einer Waſchküche, wo es wahnſinnig heiß iſt, So muß ſie denn immer aus dieſer Hölle in den Teufelsfroſt hinaus. Wir machten einen Studentenausflug nach dem„Ruſſiſchen Muſeum“ leinſt Muſeum Alexanders III.). Von nierund⸗ Berliner N 1 8 6 A un er u ere ele er R I N c d Anfang der Karriere Donnerstag, den 20. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 280 Stäoͤtiſche Nachrichten Die hellen Nächte Von Sonnenuntergang bis zu der Zeit, da die Sonne acht Grad unter den Horizont geſunken iſt, rechnet man abends die erſte oder bürgerliche Dämmerung. Von deren Ende bis zu dem Zeitpunkt, in dem die Sonne 18 Grad tief ſteht, rechnet man die zweite oder aſtronomiſche Dämmerung. Am Mor⸗ gen kehren ſich die Verhältniſſe naturgemäß entſprechend um. Dann iſt die erſte Dämmerung die aſtronomiſche und von der Sonnentiefe von acht Grad bis zu Sonnenaufgang iſt die bürgerliche Dämmerung. An den Orten, deren geographiſche Breite kleiner als 48,5 Grad iſt, ſinkt die Sonne nachts im⸗ mer, auch bei ihrem höchſten Stande, mehr als 18 Grad unter den Horizont. In Freiburg ſind daher die Nächte um Mitter⸗ nacht ſtets ganz dunkel, nördlich des angegebenen Breiten⸗ grades, der ungefähr durch die Orte Straßburg, Tübingen und Ulm verläuft, erleuchtet dagegen die Sonne zur Zeit des Sommerſolſtitiums mitternachts noch die oberſten Atmo⸗ ſphärenſchichten. Die zweite Abenddämmerung geht daher unmittelbar in die erſte Morgen dämme⸗ rung über, ſodaß die Nächte nicht mehr völlig dunkel ſind. Das geſchieht umſo früher vor und umſo ſpäter nach dem 21. Juni, je nördlicher ein Ort liegt. Karlsruhe hat nur vom 14.—229. Juni helle Nächte. In Mannheim aber währt dieſe Zeit ſchon vom 5. Juni bis 8. Juli, in Leipzig vom 24. Mai bis 20. Juli, in Berlin vom 18. Mai bis 26. Juli. Nördlich des 59. Breitengrades ſinkt die Sonne um Sommeranfang weniger als acht Grad unter den Horizont. Dort geht dann alſo die abendliche erſte in die morgendliche zweite Dämme⸗ rung über, da die aſtronomiſche Dämmerung gänzlich ausfällt. So hat z. B. Petersburg vom 22. April bis zum 21. Auguſt mitternächtige Dämmerung und vom 10. Juni bis 2. Juli faſt ktaghelle Nächte. Nördlich des Polarkreiſes lungefähr 662“ Grad Breite) geht die Sonne um das Sommerſolſtitium(21. Juni) überhaupt nicht unter. 5 * * Einen Hitzſchlag erlitt geſtern nachmittag auf der Secken⸗ heimer Landſtraße ein radfahrender 34 Jahre alter EClektro⸗ techniker. Der Erkrankte, der bewußtlos zu Boden ſtürzte, wurde von dem Führer eines vorbeifahrenden Perſonenkraft⸗ wagens nach ſeiner Wohnung verbracht. * Drei Lebensrettungen im Strandbad. Im Laufe des geſtrigen Nachmittags erlitten im Strandbad drei Per⸗ ſonen Schwächeanfälle. Glücklicherweiſe konnten alle drei noch rechtzeitig gerettet werden. In der Sanitätswache erholten ſie ſich bald wieder. 5 * Eine Vergiftung erlitt geſtern in einem Betrieb im Müthlauhafen ein 43 Jahre alter Schloſſer beim Abfüllen von Benzin aus Fäſſern in einen Tank durch Dämpfe, die ſich dabei entwickelten. Der Erkrankte wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. g 1 Der ſchwere“ Anfall Außer dem bekannten Roller ſind kleine Dreiräder ein ſehr beliebtes Spielzeug und Fortbewegungsmittel für die Jugend. Spazierfahrten um die Quadrate werden durchge⸗ führt, Wettrennen ausgetragen. Ohne Stürze geht es natür⸗ lich nicht ab. Im Spieleifer werden ſie meiſtens nicht tragiſch genommen. Man ſchämt ſich vor den Spielkameraden. Oft lohnt ſich auch die Schreierei gar nicht, wenn doch niemand darauf achtet. So radelt für ſich allein ein noch nicht vier⸗ jähriger Junge auf einem Dreirad, auf dem Gehweg, hart am Randſtein. Plötzlich kippt das Rad. Junge und Rad liegen auf der Straße. Aber raſch iſt der Kleine wieder auf den Bei⸗ nen. Schaut ſich um, ſieht niemand. Schaut in die Höhe und ſteht ſeine Mutter zum Fenſter herausſchauen. Dann erſt fängt er jämmerlich an zu heulen. Aber von der Mutter wer⸗ den keine Troſtworte geſpendet. Folglich wird auch weiter⸗ gebrüllt. Zwecklos. Aber das Fahren kann man doch nicht o lange unterbrechen. Heulend ſetzt ſich der Kleine auf ſein Rab. Strampelt kräftig weiter. Legt den Kopf auf die Lenk⸗ ſtange und ſchmettert aus vollen Kräften ſein Wehgeſchrei wei⸗ ter. Hebt von Zeit zu Zeit ſeinen Kopf, um zu ſehen, ob der Weg frei iſt. Biegt um die Ecke. Die Mutter kann ihn nicht mehr ſehen. Das Schreien hört auf. Der Fall iſt erledigt. Sicher haben auch die eingebildeten Schmerzen aufgehört. Oft könnten auch die Alten von den Jungen lernen: eine unauge⸗ Eiswagen Nicht die kleinen Eiswagen meine ich, bei denen man für fünf oder zehn Pfennig eine Eiswaffel kaufen kann. Eine Eiswaffel, nach deren Genuß man noch mehr Durſt hat, wie vorher. An die großen Eiswagen denke ich, die ganze Stan⸗ gen Roheis ihren Kunden zuführen. Dieſe Wagen üben in dieſen heißen Tagen eine große Anziehungskraft auf die Ju⸗ gend aus. Man kann dort unter Umſtänden kleine Eisſtück⸗ chen bekommen und braucht nicht einmal Geld dazu. Taucht ſo ein Wagen auf, folgt ihm bald eine Schar Kinder. Hält er, iſt er bald dicht umlagert. Um jedes zu Boden fallende Stück entſpinnt ſich ein harter Kampf. Der Kutſcher wird ange⸗ bettelt:„Sie, gewwe ſe mir e Schtick!“„Mir aach!“„Oh, Sie, ich will aach hawwe“„Ich habb noch keenes'hatt!“ Der Kutſcher kann ſich oft kaum noch retten vor dieſen zudring⸗ lichen Kleinen. Er teilt aus, was er hat. Weiter geht die Fahrt. Am nächſten Halteplatz geht der Kampf von neuem los. Gegenſeitig wird verklatſcht:„Du hoſcht vorhin ſchun gekriggt.“„Deß iß nit wohr.“„Sie, der hott ſchun zweemool e großes Schtick'hatt unn ich noch nit.“„Sei norre ſchtill, Du hoſcht aach ſchun gekriggt.“ So geht es weiter durch die Straßen. Zufrieden trollen ſich einige fort, eifrig an dem ergatterten Stückchen Eis lutſchend. Neue Jugend kommt hinzu. Jedes will eine Erfriſchung haben. Vergeſſen ſind Spiel und Kameraden. Man kennt nur noch ſich. Bei jedem Eiswagen, jeden Tag, immer wiederholt ſich das Gleiche. Bis die Hitze vorbei iſt. Dann ſchenkt niemand mehr den Eis⸗ wagen Aufmerkſamkeit. Dann kann man Eisſtückchen haben, ſo viel man will. Aber niemand frägt darnach. * * Amtliche Bildpoſtkarten von Mannheim. Die im ver⸗ gangenen Jahr mit ſo großem Beifall aufgenommenen amt⸗ lichen Bildpoſtkarten von Mannheim ſind, wie uns der Ver⸗ kehrsverein mitteilt, in dieſen Tagen bei der Deutſchen Reichspoſt wieder erſchienen. Die Karten ſind wie gewöhn⸗ liche Poſtkarten bei den Poſtämtern zu erhalten. Sie zeigen vier Motive: die Rheinbrücke, das Schloß, das neue Rathaus am Paradeplatz und den Mannheimer Stadtplan. Sie kom⸗ men zum Verkauf an den Poſtanſtalten von etwa 50 großen Städten, wie Berlin, Eſſen, Düſſeldorf, Köln, Hannover, Magde⸗ burg, München, Ludwigshafen, Heidelberg u. a. Um eine Be⸗ einträchtigung ihrer Werbewirkung zu vermeiden, werden die Karten ſelbſt in Mannheim nicht verkauft. Eine kleinere Menge ſteht dem Verkehrs⸗Verein zum Verkauf an In⸗ tereſſenten zur Verfügung. * Lebensmüde. Ein in Feudenheim wohnhafter 29 Jahre alter Gärtner trank geſtern nachmittag eine giftige Flüſſig⸗ keit. Eine Nervenkrankheit und längere Arbeitsloſigkeit ſollen den Grund zur Tat bilden. Er wurde ins allgemeine Kran⸗ kenhaus überführt. 8 5 * Einbruchsdiebſtahl. In einer der letzten Nächte wurden in Käfertal zwei neue rechte Damenhalbſchuhe, 3 Paar ge⸗ tragene Herrenhalbſchuhe, ein Paar graue Damenſtrümpfe, 4 getragene Selbſtbinder, 25 Tafeln Schokolade(Eßzet, Wald⸗ bauer und Block), 5 Flaſchen Speiſezl(Marke„Taubenöl“), 2 kleine Flaſchen Deſſertwein(Frauenblut und Frauengold) 1 kleine Flaſche Arrak, 1 Flaſche Rotwein(Wachenheimer) und ein weißer Stallhaſe entwendet. * Diebſtahl auf dem Wochenmarkt. Heute vormittag wurde einer Marktfrau aus zwei aufeinandergeſtellten Kör⸗ ben eine Geldtaſche mit 25 Mark geſtohlen, als ſie für einen Augenblick die Körbe hatte allein ſtehen laſſen. 5 5 Ausgezeichnet beſchickter Wochenmarkt Sinkende Preiſe Auf dem Wochenmarkt hevrſcht jetzt Hochkonjunktur. Es gibt wieder alles: junge Tomaten, Gurken, Salat, Bohnen und Erbſen. Vorherrſchend waren heute Erbſen und Gelbe Rüben. Gleich groß war auch die Anfuhr in Kohlrabis und in den verſchiedenen Salaten. Auch Spargeln waren noch zu kaufen. Die neuen Kartoffeln drängen die alten, die immer noch reichlich angeboten ſind, immer mehr zurück. und Erdbeeren waren ſtark vertreten. Hier macht ſich der Preisſturz beſonders bemerkbar. Man zahlt heute für Kirſchen die Hälfte wie vor einiger Zeit. Erdbeeren waren ſchon für 50 Pfg. zu haben, ein Beweis, daß es viele gibt. Die Blumen⸗ pracht wird immer bunter und mannigfaltiger. Der Beſuch Kirſchen Veranſtaltungen * Filmvortrag über die evangeliſche Orientmiſſion unter den Armeniern. Heute abend wird im großen Saale des Wartburghoſpizes, F 4, 8/0, eine Miſſionarin der Lep⸗ ſius Orient⸗Miſſion in einem Filmvortrag von dem Hilfswerk unter den Armeniern berichten.(Näheres Anzeige im Mittagsblatt.) 5 Tagungen Aus den evangeliſchen Arbeiterinnenvereinen Badens Die Vertretertagung des Landesverbandes Am 1. und 2. Juni fand in Fahrnau bei Schopfheim die Vertre⸗ tertagung des Landesverbandes evangeliſcher Arbeiterinnenvereine 15 Baden ſtatt. Die Vertreterinnen ſämtlicher Schweſtervereine, die 1. Vorſitzende des deutſchen Geſamtverbandes, Fräulein Kühl⸗ Dresden, und viele geladene Gäſte kamen zur Tagung. Ihren An⸗ fang nahm dieſe mit der Vorſtandsſitzung. Daran ſchloß ſich im feſt⸗ lich geſchmückten Gemeindeſaal die Vertreterverſammlung, eingelei⸗ tet durch eine Andacht des Ortsgeiſtlichen, Pfarrer Gänger. Mit gro⸗ ßer Freude wurde der Beitritt der Vereine Mannheim Neckarau und Karlsruhe begrüßt. Eine lebhafte Ausſprache über die Neubelebung des Vereinslebens, ein Bericht der Landesvorſitzen⸗ den Frau Zeiher über die Arbeit der einzelnen Vereine, die Er⸗ ſtattung des Kaſſenberichts und des Tätigkeitsberichts der ſeit Dezem⸗ ber in Baden angeſtellten Sekretärin Fräulein Maurer ließen die Stunden raſch vergehen.— Am Nachmittag ſchilderte Pfarrer Bürck⸗ Steinen in ſeinem Vortrag über das Thema:„Der Kampf um die Ehe“ in erſchütternder Weiſe die Not und Zerrüttung vieler Ehen. Fräulein Martha Schmidt⸗ Karlsruhe, Fortbildungsſchullehrerin, behandelte das Thema„Die Arbeiterin im öffentlichen Leben.“ Sie legte in anſchaulicher Weiſe die der Frau aus den gegenwärtigen Nöten erwachſenden Aufgaben dar. Der Feſtabend in dem Gaſthaus „zur Sonne“ übertraf alle Erwartungen. Nachdem am Sonntag vor⸗ mittag die Vertreterinnen geſchloſſen den Gottesdienſt beſucht hatten, fand man ſich im Gemeindehaus noch einmal zuſammen, um den Vor⸗ trag von Pfarrer Schneider über das Thema„Der ſoziale Geiſt in der evangeliſchen Kirche“ anzuhören. Große evangeliſche Perſön⸗ lichkeiten wie Wichern, Stöcker und Naumann zogen im Geiſte vor den Zuhörerinnen vorüber. Am Nachmittag wurde ein Ausflug zauf die Schweigmatt unternommen. Kommunale Chronik sch. Reilingen, 13. Juni. Aus dem Gemeinderat iſt zu berichten: Die Friedhofſtraße ſoll im Rechnungsjahr 1929/30 verbeſſert werden. Die erforderlichen Mittel werden in den Voranſchlag eingeſtellt.— Die Erdarbeiten für die Verbindungsleitung zwiſchen dem neuen Tiefbrunnen und dem Pumpwerk ſollen ſofort ausgeführt werden.— Dem Ath⸗ letenverein 1889 wurde anläßlich ſeines 40 jährigen Jubliäums ein Gemeindepreis geſtiftet.— Für den Wohnhausneubau der Fabrikarbeiter Jakob Ballreich und Wilhelm Fillinger, ſowie des Werkmeiſters Heinrich Hocker wird, vorbehaltlich der Zu⸗ ſtimmung des Bürgerausſchuſſes, die Gemeindebürgſchaft in Höhe von 60 Prozent des Bauaufwandes bis zur Fertig⸗ ſtelfung des Baues übernommen.— Fabrikarbeiter Wilhelm Fillinger ſoll für den Bau einer Dreizimmerwohnung ein Baudarlehen von 1890 Mark vom Wohnungsverband Mann⸗ heim⸗Land erhalten. a 1 1 2 Heddesheim, 18. Juni. In der jüngſten Gemein de⸗ ratsſitzung wurde die vorliegende Vereinbarung mit Bürgermeiſter Moos vorbehaltlich der Zuſtimmnung des Bürgerausſchuſſes mit Stimmenmehrheit genehmigt.— Die Grasverſteigerung vom Land⸗ und Mehlgraben wurde gut⸗ geheißen, während mit den Steigerern des Heugraſes über Erhöhung des Steigpreiſes nochmals Rückſprache genommen werden ſoll. 5 5 Kleine Mitteilungen a e Der Gemeinderat Buchen hat nach vorangegange⸗ nen Verhandlungen mit dem Badiſchen Generallandesarchiv und ſonſtigen in Frage kommenden Stellen, ſowie nach ein⸗ gehenden Unterſuchungen der vorhandenen Beweisſtücke be⸗ ſchloſſen, daß die Fahne der Stadt Buchen, die als Schild⸗ figur vorhandene Buche nicht auf einem Dreiberg ſtehend, ſondern mit den Wurzeln dargeſtellt werden ſoll, wie dies auf den älteſten rhandenen Wappen zu ſehen iſt und wie dies auch den heraldiſchen Vorſchriften entſpricht. Ferner ſoll das Wappen, da Buchen ſeit vielen Jahrhunderten Stadt⸗ rechte beſitzt, eine dreitürmige Mauerkrone tragen. Außer⸗ dem wurde beſchloſſen, daß die Fahne mit dem Wappen der 1 nehme Sache raſch überwinden und vergeſſen.— des Marktes war gleichfalls recht gut. Stadt verziert ſein ſoll. 0 5 CC. ern N 8*— 1 dreißig Studierenden beiderlei Geſchlechts beſaßen nur acht lichkeit wandte ſich Abg. Frau Hattemer(.) gegen die wirkliche Paletots, die übrigen waren mit allerhand ſonder⸗ baren Fetzen umhüllt, die kaum als Kleidungsſtücke bezeichnet werden können. Na, und dann die Beinkleider, die ſtets durch⸗ Löchert und zu kurz waren.. Die Vorübergehenden blieben auf der Straße ſtehen. Einer von ihnen meinte:„Die gehen wohl zu einer Kinvaufnahme?“„Wieſo?“ fragte ein Student. „Nun, die Leute meinen, daß wir eine Szene aus dem Rückzug der großen Armee im Jahre 1812 darſtellen und gefilmt wer⸗ den ſollen.“ 2 Alotſchka Moroſawa heißt jetzt Madame Waſſiljewa, ſeit⸗ dem ſte ihren dicken Kommerzchef geheiratet hat, der ſie im Automobil in die Univerſität bringt. Ihr Ehering iſt ſo breit, daß er das ganze untere Fingergelenk bedeckt. Einer unſerer Studenten meinte dazu:„Das nennt man, ſein Kapital ſicher anlegen. Ihr Dicker mißtraut eben allen Wertpapieren. Er legt alles in Gold an.— Weshalb lacht Ihr? Ich kannte einen Mann, der ſeine Kapitalien in goldenen Zahnplompen und in goldenen, geſchwärzten Wandnägeln anlegte, an denen Klei⸗ der oder Bilder hingen. Seine Weiber— ich glaube, er hatte ihrer ſieben Stück— hatten lauter goldenes Zahnwerk. So⸗ gar das kleine Söhnchen mußte goldene Zähne tragen, wenn es ſeine Milchzähne verlor. Dabei war dieſer dumme Vater Borſttzender einer Genoſſenſchaft.“ Eines Tages bat mich Frau Genoſſin Waſſilijewa, ſie doch am Sonntag zu beſuchen und noch einige Studenten mitzu⸗ bringen, und zwar ſolche,„die möglichſt wie Proletarier aus⸗ ſehen.“—„Warum denn das?“ fragte ich.—„Ja, ſehen Sie: Am Sonntag kommen einige Angeſtellte aus dem Büro mei⸗ nes Mannes zu uns. Denen möchte ich zeigen, daß auch ich mich unter Proletariern bewege“ a Das Mittageſſen fand ſtatt, aber ohne uns, denn an dieſem Tage beerdigten wir Kolja Gawrilow. Die Schlafſtelle unter dem Roß Peters J. war frei geworden. G Ein neues Buch von Muſſolini über das Papſttum. Die ö„Lit. Welt“ kündigt an, daß demnächſt ein neues Buch von Muſſolini„Italien, Rom und das Papſttum“ erſcheinen wird. Das Buch iſt mit einem Vorwort Federzonis verſehen, der m des Duee neben dieſem eine bedeutende Rolle geſpielt hat.., Menſchen untereinander Von Richard Zoozmann 15 Die Sonne leuchtet für alle— aber nicht alle vertragen das Licht. 0 ** 1 Man ſollte nicht ſagen: Ich denke, alſo bin ich— ſon⸗ dern: Ich bin, weil ichempfindel *. Dem Manne kann man vertrauen, der ſich ſelbſt zu be⸗ lächeln vermag. 1 * 5 Nicht, was man kann oder weiß, entſcheidet— wie man etwas weiß oder kann, das iſt das Entſcheidende. . 50 1 Der Undankbare ſagt: man hat mir nicht geholfen, und meint: man hat mir nicht den Willen getan. * Kein Menſch iſt frei von Eitelkeit— nur wiſſen leider die wenigſten ſie zu verbergen, und ſo wird aus einer an ſich harmloſen Sache eine Untugend. Theater und Muſik Eine Oper aus Werken Beethovens. Nach einem Tert⸗ buch von Karl Kreſtof und Alexander Faragu hat jetzt Wilhelm Komor eine dreiaktige Oper aus Werken Beet⸗ hovens zuſammengeſtellt. Nach der„Allg. Muſikztg.“ ſpielt die Oper in Wien und auf dem Schloſſe des Grafen Brunswick. Ihre Hauptperſonen ſind Beethoven, die Gräfin Thereſe Brunswick, die Sängerin Milder und der Wiener Theater⸗ direktor Graf Palffy. Auch haben zwei Pariſer Librettiſten eine Schumann⸗Operette geſchrieben, ein Direktionsmitglied der Opéra comique arrangiert dazu die Muſik aus Lidern Schumanns.. 5 i Theaterdebatte im heſſiſchen Landtag. Im heſſiſchen Landtag kam es zu einer intereſſanten Debatte über Kunſt und Moral, die durch einen Zentrumsantrag gegen die Auswüchſe an den Theatern, Kinos und in den Auslagen der Zeitungsſtände hervorgerufen wurde. Mit großer Eindring⸗ 3 1 vielfach das ſittliche Empfinden verletzenden Darſtellungen. Die Kinozenſur werde nur aus dem Standpunkt der Groß⸗ ſtädte ausgeübt. Das Theater könne ſich aus ſeiner Kriſe nur retten durch Beſinnung auf ſeine Aufgaben als Kulturſtätte. Die Rednerin mißbilligte die Aufführung der„Ver⸗ breccher“ und der„Revolte im Erziehungshaus“ am ſtaatlichen Landestheater. Der Zentrumsantrag wurde von der Rechten unterſtützt, während die Redner der Kommu⸗ niſten, Sozialdemokraten und Demokraten entgegentraten. Nach einer längeren Geſchäftsordnungsdebatte wurde der Antrag ſchließlich mit 29 gegen 24 Stimmen angenom⸗ men. In ihm wird die Regierung erſucht, 1. bei der Reichs⸗ regierung auf eine Geſetzgebung hinzuwirken, die geeignet er⸗ ſcheine, die erwähnten Auswüchſe zu beſeitigen, 2. in Heſſen durch geeignete Maßnahmen unverzüglich für Abhilfe Sorge zu tragen. 5 55 VVV Ein ſteinernes Gäſtebuch. In einem der alten Wein⸗ berge in der Gegend bei Naumburg an der Saale befinde ein ganz eigenartiges kulturhiſtoriſches Denkmal, das in de Zeit nach 1720 entſtanden iſt, und von frohen Gartenfeſt zeugt, die hier gefeiert worden ſind. Es handelt ſich um eine Art in Stein gehauenes Gäſtebuch. Dieſes„ſteinerne Album“ iſt in dem einſtigen Steinauerſchen Weinberg am linken der Unſtrut zwiſchen Naumburg und Groß⸗Jena zu ſu Seine„Blätter“ beſtehen aus 12 Bildertafeln, die dankbar Gäſte dem Beſitzer Steinauer als Widmungen in die S nd ſteinwand einhauen ließen. Die gewählten Motive ſind bibliſche Szenen, die irgendwie auf den Wein oder den Durſt Bezug nehmen: ſo z. B. Lot mit ſeinen Töchtern, die Hochzei zu Kana, Noah mit dem Weinſtock und die Arbeiter im We berge des Herrn. In einigen Fällen verraten die Inſchriften der Bildertafeln noch die Namen der Stifter, unter denen ſich auch ein Generalſuperintendent aus Weißenfels befand, der ſich am 17. März 1722 verzeichnen ließ. Dieſe Inſchriften be⸗ weiſen ganz einwandfrei, daß es ſich hier tatfächlich um nichts anderes handelt, als um ein barockes„Album“, um ein nernes Stammbuch in das die Weinbergsgäſte ſich dem Hi Johann Chriſtian Steinauer zu Ehren eintrugen, wenn auch nicht gerade eigenhändig.%% 8 4. Seite. Nr. 280 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den WW. Juni 1925 Aus dem Lande Perſonal⸗ Veränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt wurden Mintſterialoberrechnungsrat Otto M echler zum Regierungsrat, Oberrechnungsrat Franz Herrmann zum Miniſterialoberrechnungsrat, Miniſterial⸗ rechnungsrat Adolf Pfiſterer zum Oberrechnungsrat, Ver⸗ waltungsinſpektor Anton Zeller zum Miniſterialrechnungs⸗ rat, Verwaltungspraktikant Willi Faller als Verwaltungs⸗ oberſekretär bei der Gebäudeverſicherungsanſtalt in Karls⸗ ruhe; zum Gendarmerieoberwachtmeiſter Gendarmeriehaupt⸗ wachtmeiſter Jakob Hauſer in Königshofen, Amt Tauber⸗ biſchofsheim; Studienrat Hermann Ewerbeck an der Kunſt⸗ gewerbeſchule Pforzheim zum Profeſſor daſelbſt. a Großfeuer in Schriesheim 00* Schriesheim a. d.., 19. Juni. Heute früh gegen ½3 Uhr wurde in Alten bach ein Brand entdeckt, der mit großer Schnelligkeit um ſich griff. Das Feuer entſtand in der Wirtſchaft Zum Löwen und griff auf den Anbau des Michael Bauder über. Das bewegliche Inventar konnte gerettet werden. Die Brandurſache iſt noch unbekannt, ebenſo die Höhe des Schadens, von dem Jakob Trautmann jr., weil nicht verſichert, am meiſten betroffen wird. Die Feuerwehren von Altenbach und Schriesheim konnten ein weiteres Ueber⸗ greifen des Feuers auf benachbarte Gebäude verhüten. Unfälle im Kalibergwerk e Buggingen(Amt Müllheim), 19. Juni. Geſtern mittag ſtürzte im Kaliwerk Buggingen eine Sal zſchale von etwa einem halben Quadratmeter Größe und 10 cm Stärke herab und verletzte drei Arbeiter leicht. Zwei kamen mit Haut⸗ abſchürfungen davon, der dritte Mann wurde am Oberſchenkel verletzt, ſodaß man ſeine Ueberführung nach Freiburg in die Univerſitätsklinik für angebracht hielt— Einem jungen Ar⸗ beiter, der zum erſten Male in den Schacht einfuhr, wurden durch eigene Unachtſamkeit drei Finger der linken Hand ab⸗ geuetſcht. Ueberfahrener Handwerksburſche * Kandern, 19. Juni. Zwiſchen Kandern und Hammer⸗ ſtein wurde ein Handwerksburſche, der zwiſchen einem Höhenauto und einem aus entgegengeſetzter Richtung kom⸗ menden Perſonenkraftwagen die Straße kreuzen wollte, Überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß er ins Kranken⸗ haus Lörrach eingeliefert werden mußte. * cb Schwetzingen, 20. Juni. Die Spargelzeit geht ihrem Ende zu. Das Marktgeſchäft hat bedeutend nachgelaſſen. Auch in den Hotels ſind die Beſucherzahlen zurückgegangen. Die offiziellen Märkte werden Ende dieſer Woche geſchlof⸗ ſen. Mit dem Ergebnis der diesjährigen Spargelernte ſind die Landwirte nicht beſonders zufrieden. Durch das kalte Wet⸗ ter im Frühjahr iſt die Frühernte, die immer die höchſten Preiſe brachte, ganz ausgefallen. Dieſer Zeitverluſt von etwa 2 Wochen konnte ſpäter nicht mehr eingeholt werden. * Leutershanſen, 19 Juni. Seit Samstag, den 8. Juni wird der Steinbrucharbeiter Peter Schneider von hier vermißt. Er hat ſich am genannten Tage noch abends 6 Uhr in der Bahnhofswirtſchaft aufgehalten und iſt nicht zu ſeiner Familie zurückgekehrt. * Unterſtenweiler(Amt Ueberlingen), 19. Juni. Der 21 Jahre alte Joſef Riedmaier wurde nachts gegen 12 Uhr auf dem Heimwege durch einen Revolverſchuß ſo ſchwer verletzt, daß er unmittelbar darauf ſtar b. Zu der Bluttat wird noch folgendes bekannt: Joſef Riedmaier und ſein Bru⸗ der Otto hatten bei einem Richtfeſt mit dem Zimmerlehr⸗ ing Otto Möhrle Streit. Der 25 Jahre alte Richard Hohr und der 17 Jahre alte Franz Klett eilten herbei und, ohne daß ein Wort fiel, zog Hohr einen Revolver und ſchoß auf die beiden Riedmaier. Joſef brach nach zehn Schritten zuſammen, während Otto, in der Meinung, es handle ſich um Schreck⸗ piſtylenſchüſſe, mit Steinen gegen die Angreifer vorging. Auch auf ihn wurden Schüſſe abgegeben, die jedoch fehl gingen. Otto Riedmajer ſprach, nachdem die Angreifer geflohen waren, noch- mit dem Lehrling Möhrle. Erſt dann bemerkte er, daß ſein Bruder am Boden lag. Er trug ihn nach Hauſe. Der Arzt ordnete die ſofortige Ueberführung ins Markdorfer Krankenhaus an; unterwegs iſt der Verletzte dann geſtor⸗ ben. Hohr, Klett und auch Möhrle wurden in Haft genom⸗ men. Möhrle wurde jedoch wieder auf freien Fuß geſetzt. Nach anfänglichem Leugnen geſtand Hohr die Tat ein. Die Haftung ſſenbahn für Fehlen und Mangelhaftigkeit der Verpackung Von Rechtsanwalt Dr. Emil Selb N Aus zahlreichen gerichtlichen Entſcheidungen ergibt ſich, daß Ab⸗ ſender häufig zu Schaden kommen, weil ſie mit der geſetzlichen Rege⸗ lung dieſer Frage und den Ergebniſſen der ſich an ſie anſchließenden Rechtſprechung nicht genügend vertraut ſind. Grundſätzlich haftet die Eiſenbahn nach deutſchem Recht, ohne daß ihr ein Verſchulden nachgewieſen werden muß, für den Schaden, der durch Verluſt, Minderung oder Beſchädigung des Gutes in der Zeit von der An⸗ nahme zur Beförderung bis zur Ablieferung entſteht, es ſei denn, daß der Schaden durch beſondere, im Geſetz einzeln aufgeführte Um⸗ ſtände verurſacht iſt. Unter dieſen ſog. nichtbevorrechtigten Haftbe⸗ freiungsgründen des§ 82 der Eiſenbahnverkehrsordnung ſpielt in der Praxis die Frage der Verpackung und der Mängel der Ver⸗ packung eine große Rolle. Mängel der Verpackung befreien die Eiſen⸗ bahn von ihrer Haftung, wenn 1. ſie entweder äußerlich nicht erkennbar waren, oder 2. der Mangel der Verpackung vom Abſender im Frachtbrief anerkannt worden iſt oder endlich 8. der Mangel der Verpackung, obwohl er äußerlich erkennbar war, zwar im Frachtbrief nicht anerkannt worden iſt, der Abſender aber argliſtig gehandelt hat, indem er z. B. über den Inhalt der Ver⸗ packung wider beſſeres Wiſſen unwahre Tatſachen vorgeſpiegekt hat. Nach 8 62 E. V. O. hat der Abſender das Gute, ſoweit deſſen Natur eine Verpackung erfordert, zum Schutz gegen Verluſt oder gegen Minderung und gegen Beſchädigung ſowie zur Verhütung einer Beſchädigung von Perſonen, Betriebsmitteln oder andern Gütern ſicher zu verpacken. Gewiſſe Güter bedürfen keiner Verpackung. Dies gilt, mindeſtens wenn ſie als Wagenladungen aufgegeben wer⸗ den, z. Z. für Holz, Kohlen, Kartoffeln. Derartige Güter halten auch ohne Verpackung den mit dem Eiſenbahnbetrieb verbundenen nor⸗ malen Gefahren, wie Erſchütterung, Hitze, Kälte haſtiger Behand⸗ lung uſw. ſtand. Güter, bei denen dies nicht der Fall iſt, bedürfen. der Verpackung. Ob eine Verpackung erforderlich und ausreichend iſt, hängt von der Natur des Guts und vom Einzelfall ab. Es ent⸗ ſcheidet zunächſt das billige Ermeſſen der Eiſenbahn unter Berück⸗ ſichtigung der Erforderniſſe des Eiſenbahnbetriebs. Daß eine Art der Verpackung handelsüblich iſt, ſchließt nicht aus, daß ſie eiſen⸗ bahnrechtlich mangelhaft iſt, weil ſie das Gut gegen die Gefahren des Eiſenbahnbetriebs nicht genügend ſichert. Letzten Endes hat das Ge⸗ richt über die Frage der ausreichenden Verpackung zu entſcheiden. Iſt der Abſender der Vorſchrift genügender Verpackung nichtk nachgekommen, ſo hat die Eiſenbahn ein Wahlrecht. Sie kann entweder die Annahme des Gutes ablehnen, oder verlangen, daß der Abſender im Frachtbrief das Fehlen oder die Mängel der Verpackung anerkennt. Es kann bei Wiederholung der Aufgabe von gleichartigen Gütern mit fehlen⸗ der oder mangelhafter Verpackungauch eine allgemeine Anerken⸗ nungserklärung abgegeben werden Dann genügt als Anerkenntnis ein Hinweis im Frachtbrief auf dieſe allgemeine Erklärung. Iſt die fehlende oder mangelhafte Verpackung im Frachtbrief an⸗ erkannt oder ergeben ſich ſpäter Mängel der Verpackung, die bei An⸗ nahme des Guts äußerlich nicht erkennbar waren, oder hat der Ab⸗ ſender argliſtig gehandelt, ſo haftet er für die Folgen; Er hat ins⸗ beſondere auch der Eiſenbahn einen Schaden, der ihr aus ſolchen Mängeln entſteht, zu erſetzen. Es wird alſo in dieſen Fällen nicht nur die Eiſenbahn von ihrer Haftung für Verluſt, Minderung und Beſchädigung des Gutes frei, ſondern umgekehrt der Abſender haft⸗ bar für alle Schäden, die Perſonen treffen oder an andern Gütern oder an Betriebsmitteln entſtehen und für die die Eiſenbahn Erſatz leiſten muß. Nun gilt aber darüber hinaus nach 8 83 E. V. O. noch folgendes: Es gibt eine Reihe von Tatbeſtänden, in denen das Gut über das Normale hinaus, alſo beſonders gefährdet iſt. Da die Eiſenbahn grundſätzlich für Verluſt, Minderung oder Beſchädigung des Gutes haftet, ohne daß ihr ein Verſchulden nachgewieſen werden muß, muß ein Ausgleich dadurch geſchaffen werden, daß in dieſen Fällen be⸗ ſonderer Gefährdung grundſätzlich die Haftbefreiung der Eiſenbahn eintritt. Auch bei dieſen ſogenannten bevorrechtigten Haftaus⸗ ſchließungsgründen ſpielt nun die Verpackung wieder eine Rolle, in⸗ dem einer dieſer beſondern Gefährdungsgründe der Tatbeſtand iſt, daß Güter nach Erklärung des Abſenders im Frachtbrief unverpackt oder mit mangelhafter Verpackuno zur Beförderung aufgegeben wer⸗ den, obgleich ihre Natur eine Verpackung zum Schutz gegen Ver⸗ luſt, Minderung oder Beſchädigung während der Beförderung er⸗ fordert hätte. Die Haftbefreinng der Eiſenbahn im Falle der Unverpacktheit oder mangelhaften Verpackung tritt unter den beſprochenen Vorausſetzungen ein ſowohl in dem Falle, in dem die allgemeinen Gefahren den Schaden verurſacht haben, als in dem Fall, in welchem eine der beſonderen Gefahren den Schaden verurſacht haben kann. Aber der Unterſchied liegt in der praktiſch äußerſt wichtigen Regelung der Beweislaſt. Iſt der Schaden durch die allgmeinen Gefahren verurſacht worden, ſo muß die Eiſenbahn beweiſen, daß der Haftbefreiungsgrund(3. B. äußerlich nicht erkennbare Mängel der Verpackung, Anerkennung des äußerlich erkennbare Mängel im Frachtbrief oder argliſtige Handlungs⸗ weiſe des Abſenders) vorliegt, während umgekehrt, wenn eine der im Geſetz aufgeführten beſonderen Gefahren(3. B. im Frachtbrief anerkannter Verpackungsmangel eines Gutes, deſſen Verpackung nach ſeiner Natur geboten war) den Schaden verurſacht haben kann, der Geſchädigte beweiſen muß, daß der Schaden nicht aus der beſon⸗ deren Gefahr entſtanden iſt. Konnte eis Schaden den Umſtänden nach aus einer der im Geſetz bezeichneten beſonderen Gefahren, alſo z. B. aus der Unverpacktheit oder mangelhaften Verpackung ent⸗ ſtehen, ſo wird zu Gunſten der Eiſenbahn vermutet, daß er aus dieſer Gefahr entſtanden iſt. Die Beſchränkung der Haftung bei beſonderen Gefahren kann von der Eiſenbahn geltend gemacht werden, wenn ihr nachgewieſen werden kann, daß der Schaden durch ihr Verſchulden entſtanden iſt(8 83(3) E. V..) Die Eiſenbahn haftet nach 85 E. V. O. für thre Leute und für andere Perſonen, deren ſie ſich bei Ausführung der Beförderung bedient. Das Ergebnis nach dem Geſetz iſt alſo kurz folgendes: Sowohl bei den nichtbevorrechtigten als bei den bevorrechtigten Haftaus⸗ ſchließungsgründen iſt zu unterſcheiden zwiſchen a) äußerlich erkenn⸗ baren und äußerlich nicht erkennbaren, d) vom Abſender im Frachtr⸗ brief anerkannten und nicht anerkannten Verpackungsmängeln. Nach § 82 E. V. O.(nicht bevorrechtigte Haftausſchließungsgründe) iſt die Eiſenbahn nur von der Haftung für äußerlich nicht erkennbare Män⸗ gel befreit. Für äußerlich erkennbare Mängel haftet ſie, es ſei denn, daß, der Abſender den Mangel der Verpackung m Frachtbrief aner⸗ kannt hat oder der Abſender argliſtig gehandelt hat. Nach 8 83 E. V. O.(bevorrechtigte Haftausſchließungsgründe) iſt die Eiſenbahn nur befreit von der Haftung bei im Frachtbrief anerkannten Verpackungs⸗ mängeln. Das Internationale Uebereinkommen über den Eiſenbahn⸗ frachtverkehr vom 23. 10. 1924 ſtellt die Eiſenbahn in dieſer Hinſicht günſtiger. 5 Gerichtszeitung § Zuchthaus für einen Brandſtifter. Das Schwurgericht Waldshut verurteilte den Knecht Oskar Haßler aus Mannheim wegen Brandſtiftung und Verſicherungs⸗ betrugs zu einer Zuchthausſtrafe von einem Jahr und neun Monaten. Der Angeklagte hatte in der Nacht zum 29. März in Wehrhalden in der Küche des ihm gehöri⸗ gen Wohnhauſes auf dem Fußboden ein Holzfeuer angelegt und war dann Hals über Kopf nach Mannheim, woher er eigens zu dem Zweck der Brandſtiftung gekommen war, abgereiſt. In Mannheim wurde er verhaftet. § Rückfalldiebſtahl.— 2½ Jahre Zuchthaus. Der mehr⸗ mals auch mit Zuchthaus vorbeſtrafte 41jährige Schloſſer Jo⸗ hann Wylk aus Polen hatte in der Nacht vom 27. auf den 28. Februar ds. Is. das Auslagefenſter eines Uhren ⸗ geſchäftes eingeſchlagen und daraus Uhren im Geſamtwerte von über 300 Mark entwendet. Die Uhren bot er dann in Frankfurt a. M. zum Kaufe an. Dabei wurde er feſtgenommen. Das Bezirksſchöffengericht Mainz erkannte gegen den Angeklagten wegen ſchweren Einbruchsdiebſtahls im Rückfall auf eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren ſechs Monaten, abzüglich drei Monate bereits verbüßter Unterſuchungshaft und Aberkennung der bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren. Schluß des redaktivnellen Teils Scherde Madenbes So d bren 12 n steigender Millionen- Umsatz oe des i00fshrige Bestehen unserer irma bewelsen am 1821 7 N i— besten, daß unser Original Bullrich⸗Salz 5. Verdauungsstsrungen und Sodbrennen igt. Verssumen Sie nicht, 05 heute nocfi ein Fog fur 60 Pfg. zu kaufen oder unsers fablefſen zu 0. 25 U..50 KRM Zu Versuchen, Auch Sie werden yon der prompien Wirkung überraschf sein, Nur scht in blauer Packung mit dem Bilde des Erfinders. A. W.& C. W. Bullrich, Berlin W37. Das Jahr des Lebens Skizze von Siegfried Bergengruen Der Konzertmeiſter Anton Karl Meier trat langſam aus dem Unterſuchungszimmer der Charitee auf den hellgetünchten, mit ſchwarz⸗weißen Flieſenquadraten ausgelegten Gang hin⸗ aus. Eine Bahre wurde an ihm vorüber getragen, auf der ein mit weißen Tüchern zugedecktes jodoſormduftendes Etwas dünn und reglos ausgeſtreckt lag. Die Schritte der Träger knallten unbarmherzig in die Leere des langen Steinſchlauches. Zwei herausfordernd geſund ausſehende Schweſtern kugelten emſig hinterher. Ihre blauen Gewänder leuchteten grell auf, wenn ſie an einem der mit Mullgardinen verhängten Fenſtern vorüber kamen, durch die eine gütige Frühlingsſonne gold⸗ blitzende Lichtſpeere bis in das Innere dieſes rieſenhaften, kalten Leidenshauſes ſchoß. Anton Karl Meier beobachtete das, während er den Gang in entgegengeſetzter Richtung hinabſtrebte, und konnte ſich einer bitteren, beklemmenden Empfindung nicht erwehren. Es war ihm, als habe er ſoeben ſich ſelbſt geſehen,— ſich ſelbſt, deſſen abgezehrtes Skelett man über ein Jahr ebenſo wie dieſen armen Teufel durch weiße Lappen den Blicken der Um⸗ welt entziehen würde, damit ſich die liebe Mitmenſchheit nicht durch ſein abſtoßendes Aeußere in Verlegenheit und Unmut veérſetzt zu fühlen brauchte. Ja, über ein Jahr! Denn vor wenigen Minuten hatte ihm der verantwortliche Arzt, eine berühmte Kapazität auf dem Gebiete der Lungenheilkunde, mitgeteilt, daß er ihm, dem Konzertmeiſter Meier, nach den ſich aus dem Röntgenbild ergebenden Schlüſſen nur noch eine Lebensdauer von höchſtens zwölf Monaten in Ausſicht ſtellen könne. Nach dieſem, trotz aller mimiſchen Teilnahme, im Grunde genommen doch recht gleichgültig klingenden Beſcheid ward der Todeskandidat mit einem leichten, gönnerhaften Schulterklaps in ſein letztes Lebensjahr entlaſſen, und„der Nächſte!“— ein ſchmalbrüſtig und verſchüchtert ausſehendes Individuum, das, wie der Konzertmeiſter im Hinausgehen feſtſtellte, ebenfalls unter dem ſeltenen Namen Meier zu ſegeln gezwungen war, an die Stätte der Entſcheidungen be⸗ fohlen. Der Konzertmeiſter durchſchrittt das Portal und krat ins Freie. Im erſten Augenblick war er betäubt von dem Ueber⸗ fluß an Farbe, Sonne und Luft, der ihm entgegenflutete und mit dem violetten Dämmerlicht und ſäuerlichen Jodoform⸗ geruch in den Gängen und Sälen des Spitals, als ſei ein dunkler, unheilvoller Schatten von ihm gewichen, erfaßte ihn eine unbändige, faſt kindliche Freude am Leben. Ein Jahr, ſchrie es ihn ihm, das iſt eine gewaltige Zeit! Drei⸗hundert⸗ fünf⸗und⸗ſechzig lange, reiche, wunderbare Tage! Was ließ ſich in ihnen alles geſtalten, ergründen, auskoſten, erringen! Nur wenn man ſeine Kräfte an leere Alltäglichkeiten verzettelte, war das Leben kurz und belanglos! Er aber wollte ſchaffen, ſchaffen!! Und dadurch— leben! Nicht heute nur, morgen und übermorgen. Nein— ewig! War er nicht Künſtler? Erfüllte ihn nicht ein Meer von Tönen und Harmonien, die ſich zu himmelſtürmenden Klanggebilden auftürmten, ſchier ſeine Bruſt zu ſprengen drohten, dieſelbe arme, enge Bruſt, in der nun nach der Behauptung des verantwortlichen Arztes der Tod niſtete. Und wenn auch der Tod kam, dann ſollte er ruhig dieſen elenden, gebrechlichen Leib auslöſchen, aber das Werk, in dem die Seele des Leibes weiterlebte, ſollte beſtehen bleiben— unſterblich! Er ſtürmte durch den Vorgarten hinaus auf die Straße, warf ſich in das brauſende Gequirl des Verkehrs, ſprang in ein Automobil, jagte heim, ſtürzte erfüllt von klingenden Ideen ans Klavier und ſchrieb und ſpielte und ſchrieb wieder, und lachte und weinte vor inbrünſtiger, grenzenloſer Freude am Schaffen, an der Kunſt, am Leben und der ganzen wunder⸗ baren Welt! Es war ihm, als ſei ein brennendes Fieber über ihn gekommen, eine an Wahnſinn grenzende Luſt, ſeine Kräfte zu vergeuden zu Gunſten des machtvoll aufſtrebenden Werks, deſſen Bau vollendet ſein mußte, bevor der Tod ſeinem Trei⸗ ben Einhalt gebot. In jenen Tagen ſtieg der Stern ſeines Ruhms ſo ſchnell und leuchtend auf, daß es Menſchen gab, die ſich vor ſeinem Glück zu fürchten begannen, ſeinen Uebereifer zu dämpfen ſuchten und einen plötzlichen Rückſchlag prophezeiten. Er aber lachte ihnen ins Geſicht, denn ſie wußten nicht, was ihn trieb, ſie ahnten nicht, daß er ſein Leben nur nach Monaten rechnen durfte und daß er dieſe Zeit ausſchöpfen mußte bis zum letzten Tropfen, um ſeinen Weg zu vollenden. Als der Frühling wieder ins Land zog, fiel es ihm eines Morgens, als die Sonnenſtrahlen beſonders grell durch die Gardinen leuchteten, ein, daß nun eigentlich das Jahr des Lebens erfüllt ſein mußte Er ſtand auf, ging an den Spiegel und betrachtete ſein Geſicht. Es war bleich und ſchmal gewor⸗ den, und zeigte dunkle Ringe unter den Augen, aber dem Antlitz eines Sterbenden ſah es trotzdem nicht ähnlich. Er be⸗ ſchloß, ſich Gewißheit zu verſchaffen und fuhr in die Charitee. Man empfing ihn zuvorkommend, führte ihn in ein ſepa⸗ rates Wartezimmer und ſorgte dafür, daß er binnen weniger Minuten vor dem Arzt ſtand, der vor Jahresfriſt das Todes⸗ urteil über ihn geſprochen hatte. Auch jener erging ſich in Liebenswürdigkeiten, erklärte es nicht glauben zu können, daß er dem großen Künſtler jemals eine ſo vernichtende Diagnoſe geſtellt habe, horchte und klopfte, ſchüttelte das kahle Haupt, ließ ſich ein dickes Buch bringen, in dem er lange und ſtirn⸗ runzelnd las, verſchwand dann für eine gute Viertelſtunde und kehrte ſchließlich mit dem Beſcheid wieder, daß er vor einem Wunder ſtände. Entweder ſei Herr Muſikdirektor ein mediziniſches Phänomen, das es fertig gebracht habe, eine völlig kranke, aufgezehrte Lunge im Laufe eines kurzen Jah⸗ res abſolut geſunden zu laſſen, oder aber es ſei bedauerlicher⸗ meiſe ein Verſehen vorgekommen, indem man ihm eine Diag⸗ noſe geſtellt habe, die eigentlich einem ganz anderen galt.— i Am ſelben Nachmittag hielt ein Auto vor dem Armen⸗ friedhof der Stadt. Ihm entſtieg ein eleganter Herr, der einen Kranz ſehr ſchöner Roſen mit ſich brachte und das Grab des vor zweieinhalb Monaten verſtorbenen Siechenhäuslers Willy Meier zu ſehen wünſchte. Auf dem Rückwege wagte der Toten⸗ gräber ſich ſubmiſſeſt danach zu erkundigen, in welchen Be⸗ ziehungen der feine Herr zu dem Toten, der zeitlebens ein Hungerleider geweſen ſei, geſtanden habe. „Das will ich Ihnen gern ſagen“, antwortete der Fremde und ſah dem Frager bedeutungsvoll in die Augen.„Jeuner Tote iſt eigentlich für mich geſtorben! Von rechtswegen müßte lich in dem Grabe liegen, in dem er nun ſeit einer geraumen Weile ruht. Und außerdem, er hat mir eine Erkenntnis ver⸗ mittelt, die faſt noch wertvoller iſt, als mein Weiterleben. Dieſe Erkenntnis lautet: Man ſollte immer ſo leben, als ob man bald ſterben würde Verſtehen Sie“ 8 Er nickte dem verdutzten Manne freundlich zu, ſtieg in ſeinen Wagen und fuhr ab. Der alſo Belehrte aber ſtand noch lange auf demſelben Fleck und dachte angeſtrengt darüber nach. was wohl der fremde Herr gemeint haben mochte. Schließlich ſchüttelte er den Kopf und machte ſich wieder an ſeine Arbeit. Für ihn, den Totengräber, war dieſe unheim⸗ liche Weltanſchauung ſicher nicht geſchaffen nur bann nicht 2 7 . . N * 1 c. Donnerstag, den 20. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabef — 7. 8 2 5. Sekte. Nr. 280 Heidelberger Allerlei m. Heidelberg, 19. Juni. Bezüglich des Waſſers, das Heidelberg von Mannheim bezieht, wurde ſeſtgeſtellt, daß es an Qualität dem Quellwaſſer nicht gleichkommt, aber immer noch gut iſt. Die bakteriologiſche Unterſuchung hat ſtets ein gutes Ergebnis gehabt.— Der Beſuch des Heidel⸗ berger Theaters läßt zwar zu wünſchen, iſt aber immer noch verhältnismäßig gut. Die Bezüge des Intendanten ſind von 14000 4 auf nahezu 17000/ ange⸗ wachſen. Intendant Hahn war vorher in Rudolſtadt. Beim Vertragsabſchluß wurde ihm eine Erhöhung ſeiner Bezüge in Ausſicht geſtellt, wenn es ihm gelinge, den Etat des Thea⸗ ters günſtiger zu geſtalten. Er hat dieſe ſchwierige Aufgabe gelöſt durch verſchiedene Einſparungen. In der finanziellen Ausnutzung des Theaters iſt er allerdings behindert durch zu viele Verträge aus Organiſationen, die, wie man ſagt, allzu ſehr verhätſchelt wurden. An dieſen Verträgen trägt der Intendant allerdings keine Schuld. Eine Grenze muß jedoch auch die Sparſamkeit haben. Namentlich ſollte der Etat für Dekorationen nicht allzu ſehr beſchnitten werden. Die Bühne darf nicht zu puritaniſch ausgeſtattet ſein, wenn nicht der Ge⸗ ſamteindruck beeinträchtigt werden ſoll. Die ſtädtiſchen Werke ſtellen etwa ein Fünftel des Vermögens der Stadt dar. Von ihnen iſt das Gaswerk trotz ſeiner Vergrößerung faſt am Ende ſeiner Leiſtungs⸗ fähigkeit angelangt, ſodaß im Laufe der nächſten Zeit entweder an eine weitere Vergrößerung oder an einen Anſchluß an die Süwega gedacht werden muß. Zu einem gewiſſen Abſchluß iſt die Ferngasverſorgung gelangt. Sie ſoll auch nach Doſſeuheim und Schriesheim ausgedehnt wer⸗ den. Nicht bewährt hat ſich, wie vielfach behauptet wird, der neu eingeführte Wohnungstarif für Stromverbrauch. Ein großer Prozentſatz des Defizits der ſtädtiſchen Werke dürfte auf ihn zurückzuführen ſein. Ein hohes Defizit verurſacht ferner die Molkerei, mit der die Stadt einen recht un⸗ rentablen Betrieb ſich zugelegt hat. Vielfach wird überhaupt getadelt, daß die Stadt immer wieder neue Betriebe in eigene Regie übernimmt. So liege u. a. auch die Konzert⸗ zentrale nicht im Aufgabenkreis der Stadt. Indeſſen bringt dies letztere Unternehmen der Stadt wenigſtens etwas ein, ohne eigentlich private gleichartige Unternehmen erheb⸗ lich zu ſchädigen. Staat und Kommunen— Heidelberg ſteht hier durchaus nicht allein da— haben ſich auf die Jagd nach neuen Einnahmequellen begeben. Die Reaktion hat ſchon eingeſetzt und wird ſich auch noch geſundend auswirken. Ob es richtig war, das ſtädtiſche Orcheſter nicht mehr auf dem Schloß konzertieren zu laſſen und es durch ein allerdings ſehr gutes Radio zu erſetzen, mag dahingeſtellt ſein. Jedenfalls rentierten dieſe Schloßkonzerte abſolut nicht. Zaungäſte— und das waren weitaus die meiſten Zuhörer— bringen nichts ein, auch im Stadtgarten nichts, wo das neue ſtädtiſche Orcheſter, das auf achtenswerter Höhe ſteht, nach⸗ mittags zu ſpielen pflegt. Das Schloß aber iſt auch ohne orcheſtrale Konzerte nach wie vor das Ziel einer wirklichen Völkerwanderung. Aus der Pfalz geiſetzung von Lina Pfaff * Kaiſerslautern, 19. Juni. Auf dem hieſigen Haupt⸗ friedhof fand heute vormittag 10 Uhr die Trauerfeier für die im Alter von 75 Jahren verſtorbene alleinige Inhaberin der Nähmaſchinenfabrik Pfaff, Ehrenbürgerin Frau Lin a Pfaff, in Anweſenheit zahlreicher Vertreter von Verbänden und Behörden ſtatt. Die Grabrede hielt Pfarrer Gries⸗ Bad Dürkheim. Er ſchilderte in lebendiger Weiſe den Lebens⸗ gang der Verſtorbenen und ihre Werke im Dienſte der Ar⸗ beiterſchaft, der Stadt Kaiſerslautern und deren Bevölkerung. Nach der Rede des Geiſtlichen legten Kränze nieder: der Ver⸗ treter des Aufſichtsrates der.⸗G. Pfaff, Reichstagsabg. Zapf, Vertreter der Angeſtellten⸗ und Arbeiterſchaft und Oberbürgermeiſter Baumann im Namen der Stadtver⸗ waltung Kaiſerslautern. Er ſchilderte die großen Verdienſte, die ſich Lina Pfaff um die Stadt und Bevölkerung erworben hatte und für die Lina Pfaff das Ehrenbürgerrecht verliehen wurde. Weiter legten Kränze nieder eine Vertreterin des Roten Kreuzes, Kommerzienrat Helffrich für den Pfäl⸗ ziſchen Induſtriellen⸗Verband, Baron v. Gienanth namens des Pfälziſchen Metallinduſtriellen⸗Verbandes, ſowie Dele⸗ gierte verſchiedener Vereine. Die Waldſeer Mordaffäre Münch * Waldͤſee, 19. Juni. In der Mordaffäre Münch, die im Auguſt v. J. weit über die Grenzen der Pfalz hinaus größtes Aufſehen hervorgerufen hat, iſt nun eine Wendung eingetre⸗ ten, die die eigentliche Mordtat noch mehr in Dunkel hüllt. Der Verdacht, daß der 25 Jahre alte Gelegenheitsarbeiter Peter Münch damals zuerſt ſeine eigene Frau im Wald und anſchließend in der Wohnung ſein Kind erdroſſelt hat und dann die Flucht ergriff, hat ſich trotz langer Vorunter⸗ ſuchung immer noch nicht einwandfrei beſtätigt. Münch ſtellt die Tat nach wie vor in Abrede. Münch mußte dieſer Tage, weil er unter einer ſtarken ſeeliſchen Depreſſion leidet, in die Heil⸗ und Pflegeanſtalt Klingenmünſter überführt werden. * * Ludwigshafen a. Rh., 20. Juni. In der Frankenthaler⸗ ſtraße wurde geſtern abend die 15 Jahre alte Frieda Zieg⸗ ler von hier von dem Perſonenauto IVB 27343 überfahren. Das Mädchen ſtieg von der Straßenbahn der Linie 11 aus und überquerte hinter dieſer die Straße. Sie wurde dann un⸗ verhofft von einem entgegengeſetzt kommenden Auto über⸗ rannt, zu Boden geworfen und trug empfindliche Hautab⸗ ſchürfungen am ganzen Körper davon. Stuttgart, 19. Juni. Geſtern nachmittag hat der Mecha⸗ niker Wilhelm Kormer in der Wohnung ſeiner Mutter ſein 2fähriges Kind erſtickt und ſich darauf ſ erhängt. Aus Baden-Badener Auloturnier Sein Beginn— Rekordleiſtungen bei der Sterufahrt [(Von unſerm Sou berberichterſtatter) Und es ſoll doch bei Sternfahrten mit geradliniger Streckenwer⸗ tung bleiben! Die Deutſche Sternfahrt nach Wiesbaden und die große Sternfahrt nach Baden⸗Baden haben bewieſen, wie erfreulich groß die Beteiligung an guten, ſportlich wertvollen Sternfahrten iſt. Selbſt der Skeptiker muß durch das Sternfahrtergebnis von Baden⸗ Baden bekehrt worden ſein. 35 Fahrer ſtarteten in 10 verſchtedenen europäiſchen Ländern! So begann denn das 9. Baden⸗Badener Autoturnier mit vollen Akkorden. Auch die Fahrzeugabnahme zum Flach⸗ und Bergrennen lieferte den Beweis, daß dies große und älteſte der deutſchen Auto⸗ turniere ſeine Beliebtheit noch nicht eingebüßt, ſondern weiter ent⸗ wickelt hat. Von den großen Kanonen iſt ſo mancher zur Stelle. Stuck, bisher erfolgreichſter deutſcher Fahrer dieſes Jahres, iſt mit verbundener Naſe, ſportbeſchädigt von ſeinem Zuſammenſtoß im ttalteniſchen Rennen, auf ſeinem Auſtro⸗Daimler gekommen. Caraccitola, Turnierſieger der beiden letzten Jahre, brachte ſeinen Mercedes⸗Benz SS zur Abnahme, Kappler erſchien mit ſeinem Bugatti, Prinz Leiningen mit Mercedes⸗Benz SSck⸗ Wagen, Oeſterreicher und Simons mit ihren ſchnellen DaW⸗ Wagen, Butenuth mit ſeinem in Pyrmont verblüffend ſchnell ge⸗ weſenen Hanomag⸗Kompreſſor; Frau Vollbrecht(Mannheim) führte ihren neuen O. M. der Abnahmekommiſſion vor, Kaiſer (München), Scheling(Mainz) und Frau Dr. Schmitt(Linden⸗ fels); kamen mit Lancia⸗Wagen, Spandel(Rürnberg) und Roſenſtein(Stuttgart führten ihre Mercedes⸗Benz SSͤK⸗Wagen der Kommiſſion vor, Kerſting war aus Bremen, Burgaller aus Berlin gekommen, beide werden Bugattt 1½ Liter⸗Wagen fahren, Steinweg(München) ließ ſeinen BNC⸗Wagen abnehmen, v. Natzmer ſeinen ſchon vielbewährten Stoewer⸗Achtzylinder⸗ Sportwagen, mit dem er als erfolgreicher Sternfahrer ſoeben vom Finniſchen Meerbuſen gekommen war und den er mutig wieder in das Berg⸗ und Flachrennen ſchicken will, von Morgen(Berlin) iſt Amilcar treu geblieben, und Dr. Riſſe(Solingen) wird auf Bugatti im Rennwagenwettbewerb ſtarten. Es war manch' inter⸗ eſſante Sportwagentype, die auf dem Baden⸗Badener ſonnendurch⸗ glühen Theaterplatz gezeigt wurde. Während aber vor dem Theater die Wagen für die Rennen ab⸗ genommen wurden, trafen auf dem Theaterplatz die Zielfahrer ein. Was für gewaltige Strecken waren da von manchem Fahrer zu⸗ rückgelegt worden, und was für Länder waren zur Abfahrt gewählt und durchquert worden. Das war eine Sternfahrt, wie ſie ſein ſoll! Nur daß die Turnierleitung, ſcheinbar arbeitsüberlaſtet und ohne genügend Büro⸗Perſonal und ohne tätige, ſachkundige Helfer das Sternfahrtergebnis durch langwierige, jetzt überflüſſige oder ver⸗ ſpätete Errechnungen verwäſſerte, ſei mit Bedauern kritiſch feſtgeſtellt. Jeder Sternfahrerwar ausſchreibungsgemäß verpflichtet, von ſeinem Startort Abfahrt telegraphiſch anzuzeigen. Mithin hätten alle Ent⸗ fernungen bereits feſtgeſtellt ſein können, bis die Sternfahrer das Baden⸗Badener Ziel erreichten. Dann erſt auf die Suche nach Start⸗ ſeinen Abſchiedsbriefen geht hervor, daß eheliche Zer⸗ würfniſſe der Tat vorangegangen ſind. ort und an Kilometeradditionen zu gehen, war verfehlt und darf künftig nicht mehr vorkommen. Wenn nun auch bis gegen Mitternacht das Ergebnis der Stern⸗ fahrt noch nicht vorliegt, ſo kann doch geſagt werden: es ſind Groß⸗ leiſtungen vollbracht worden, wie ſie bisher auf keiner deutſchen Sternfahrt geleiſtet worden ſind. Mercedes⸗Benz war die erfolg⸗ reichſte Marke von Wiesbaden geweſen; diesmal nun waren andere Marken in den Vordergrund getreten und die großen Weitpreis⸗ Spitzenleiſtungen ſind auf Wanderer und Adler, auf Stoewer⸗Acht⸗ zylinder und auf Horch, auf Hanomag und auf Mercedes⸗Benz voll⸗ bracht worden,. Wer den weiteſten Starort gewählt hat, iſt zur Stunde leider noch nicht feſtſtellbar. Da kamen aber die beiden vielbewähr⸗ ten Wanderer⸗Fahrer Mader(Stuttgart) und Atmer(Berlin) von Schwedens äußerſtem Nordzipfel. Bis Helſingfors hatten ſie ihre Wagen mit dem Dampfer befördern laſſen; dann waren ſie durch Finnland über Haparanda nach Skelleftia in Nordſchweden gefahren und dort geſtartet. Bernet(Berlin) auf Wanderer hatte Majaſtua in Lapplang als Startort gewählt. Alle drei waren pünktlich und nach Vollbringung ſportlicher und techniſcher Glanzleiſtungen zur Stelle. Die beiden Adler⸗Fahrer Freiherr v. Gerſon und Sport⸗ chefredakteur Buchli(München) auf Adler⸗Vierzylindern waren in Jokkmokk im hohen Norden Schwedens geſtartet. Buchli hatte das Pech, ſeinen Adler umzuwerfen. Der gute Adler hielt ſtand. wurde aufgerichtet, friſchfroh ging es ſieghaft weiter. Freiherr v. Gerſon hatte in Schweden einen Zuſammenſtoß. Die ſchwediſche Polizei be⸗ nahm ſich vorbildlich korrekt, ſtellte ſofort durch genaue Meſſungen die Schuld des ſchwediſchen Autofahrers feſt, und Baron Gerſon konnte die Fahrt ſiegesgewiß fortſetzen. Die beiden Adler waren Innenſteuerlimouſinen, die erfolgreichen Wanderer ebenfalls. Daß gerade die Fabrikate Wanderer und Adler in dieſer Europa⸗Quer⸗ fahrt Vorbildliches vollbracht haben, ſei feſtgeſtellt und anerkannt. Aber auch andere Fahrer und andere Fabrikate haben ſich glänzend bewährt. Auf einem Horch 8 war Frau von der Heydt Berlin) zunächſt bis nach Josſſoo bei Narva(an der Narova, Grenze zwiſchen Sowfetrußland und Eſtland) gefahren. Von dort iſt ſie in viertägiger Sportfahrt, immer ſelbſt am Steuer!— nach Baden⸗ Baden gelangt. Das iſt eine Spitzenleiſtung, die beſonderen Lobes wert iſt. Gneomar von Natzmer(Berlin) hatte ſeinen ſchnellen Stoewer⸗Achtzylinder gleichfalls nach Europas Nordoſten in Bewe⸗ gung geſetzt. Als er droben in Narva erfuhr, daß noch ein anderer Sternfahrer hier zum Start nach Baden⸗Baden gelandet iſt, fuhr er, begleitet von eſtniſchen Offizieren, auf die 20 Kilometer weiter ge⸗ legene Grenzſtelle Kamorowka an der ruſſiſchen Grenze. Seine Rück⸗ fahrt wurde aufgehalten durch Steinſchlag⸗Tankſchäden. dennoch war er rechtzeitig am Ziel. Dr. Erneſto Fricke⸗Lemoine(Chile) kam mit ſeinem Horch 8 aus Petersburg! Als chileniſcher Diplomat hatte ers einfacher über die ſowjetruſſiſche Grenze zu kommen, als die deutſchen Fahrer. Arthur Heeder(Königsberg; war mit ſeinem Hanomag⸗ Vierzylinder bis Pſkow(Pleskau) nordwärts ge⸗ fahren und begann dort an der lettländiſch⸗ruſſiſchen Grenze ſeine Heinrich Tietz(Heide), gleichfalls auf Hanomag, hatte Zielfahrt. Skagen am Skagerak als Ausgangspunkt ſeiner Zielfahrt gewählt, Die beiden Hanomag haben alſo tadellos durchgehalten. Aus Nord⸗ dänemark kam auch der Däne Erik von Skeel auf einem großen Hudſon⸗Wagen. Die Streckenleiſtungen der ſonſt erfolgreichen Mer⸗ cedes⸗Benz⸗Sternfahrer Weſſels(Bremen), Brabant(Bre⸗ men), die an der oſtpreußtſch⸗litauiſchen Grenze in Schirwindt ge⸗ ſtartet waren, und von Doerſchlag(Berlin), der am Kap Arcona feine Fahrt begonnen hatte, ſcheinen gegen jene diesmal vollbrachten Großleiſtungen klein. Tatſache aber iſt: dieſe größte aller deutſchen Sternfahrten bewies, daß es Sportfahrer und Tourtſten und daß es an guter Sporttpuriſtik intereſſterte Fabrikate gibt, die ſolche Stern⸗ fahrten wollen, wie die O. N. S. ſie geſchaffen. Die Baden⸗Badener Sternfahrt war sportlich, techniſch, touriſtiſch ein Glanzerfolg. Nur in Baden⸗Baden etwas großzügigere Organiſotion, bitte! Doerschlag Aus den Rundfunk⸗Programmen Freitag, 21. Juni Deutſche Sender Berlin(Welle 475,4), Königswuſterhauſen(Welle 10648 20 Uhr: Abendunterhaltung, 20.45 Uhr: Orcheſterkonzert. Breslau(Welle 321,2) 20.90 ühr: Aus dem Reſtaurant F. Volkstümliches Konzert. Frankfurt(Welle 484,3) 12.15 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.8 Uhr: Hausfrauen⸗Nachmittag, 20.15 Uhr: Die Rieſenwelle. Hamburg(Welle 391,6) 20 Uhr: Rom. Abend,.15 Uhr: Konzert. Königsberg(Welle 280,4) 20.05 Uhr: Funkörettl,.18 Uhr; Kennt ihr eure Heimat? 22.90 Uhr: Schallplattenſtunde. Der Freiſchütz, Oper in drei Akten. DL a 0 en 9 55 g(Welle 462,2) 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 17.48 Uhr Veſperkonzert, 20 Uhr: Im Wald und auf der Heide, auſchl. Kong. Leipzig(Welle 361,0] 20 Uhr: Militärkonzert, anſchl. Funkbrettl. ünchen(Welle 586,7), Kaiſerslautern(Welle 279,7 12.55 Uhr: Mittags konzert, 16 Uhr: Unterhaltbungskonzert, 20.18 Uhr: Der Sturm, Schauſpiel. Stuttgart(Welle 374,1) 12 Uhr: Schallplattenkonzert, 10 Uhr: Aus dem Cafaſö, Konditorei⸗Cafs in Mannheim: Unterhaltungs⸗ konzert, 20 Uhr: Aus dem Stadttheater in Freiburg: Schwanda, der Dudelſackpfeifer, Volksoper in zwei Akten, anſchließend von Frankfurt: Unterhaltungskonzert. Ausländiſche Sender Bern(Welle 406) 20.30 Uhr: Grand Hotel Suiſſe, Luſtſpel in 9 Akt. Budapeſt(Welle 545,6) 20.20 Uhr: Chorkonzert, 21.30 Uhr: Violin⸗ Kbapier⸗Sonaten, anſchließend Zigeunermuſik. Daventry(Welle 482,3) 21 Uhr: Vaudeville(Varſets) Programm. 22.15 Uhr: Tanz muſik. 5 Daventry(Welle 1562,5) 20.25 Uhr: Mr. Cinders, Operette, 91.85 Uhr: Spaniſches Sinfoniekonzert, 23.15 Uhr: Tanzmuſtk. Mailand(Welle 504,2) 20.95 Uhr: Sinfonbekonzert, 28 Uhr: Tamm. Paris(Welle 1744) 20.35 Uhr: Lohengrin, Oper. Prag(Welle 343,2) 20 Uhr: Das dritte Läuten, Hörſpfel, 22.20 Uhr: Konzertübertragung. Rom(Welle 443,8] 21 Uhr: Tuffoltna, Operette in drei Akten. Wien(Welle 519,9) 20.05 Uhr: Offenbach, ein tragiſcher Künſt lber, anſchließend Tanzmuſik. Zürich(Welle 489,4) 20 Uhr: Ausleſe aus der Kammermuſtk⸗Lite⸗ ratur, 20.30 Uhr: Muſik aus Alt⸗Wien. adio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz G 2, 6— fel. 28547 Es gibt keine alten, unbrauchbaren Lautſprecher mehr! Selbſt die ſchlechteſten Lautſprecher arbeiten wieder wie neu nach dem Aufmagnetiſieren. Für nur.50/ iſt Ihr Lautſprecher wieder Leiſtungsfähig und Sie haben Ihre helle Freunde an dem guten Empfang. Ihre Accumulatoren werden in 24 Stunden beſtens geprüft und geladen — Wetternachrichten der Karlsruher Laudeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). 8 Luft-] Ten- Se 2 2 Wind 82 2 ge, druc pera- ß 88 5 288 höbe ad ir Wetter 38 m. n E Nicht. Stärke 88 84 Wertheim 1511— 3 12 NO leicht] heiter Königsſtuhl] 563 267,0 0 28 17 86 leicht wolkenk. Karlsruhe 120 766,3 19 28 15 SSW„ ſwolkenl. Bad.⸗Bad. 218 765,9 20 2 13 80„ wolkenl. Villingen 7807679 16 26 12 W(leicht wolkenl. Feldbg. Hof 1275 6487 15 18 18 Jo leicht heiter Badenweil.]— 766,8 19 28 17 ſtill wolkenl. St. Blaſien] 780 15 26 11 5 5 Höchenſchw.!“—— Der hinter einer nach dem Nordmeer abziehenden De⸗ preſſion erfolgte Kaltluftvorſtoß hat zum Aufbau eines ſüd⸗ weſtlich von England liegenden Hochdruckgebietes geführt, deſ⸗ ſen Oſtwärtsbewegung zu Druckanſtieg auf dem Feſtland führen wird. Unſere Witterung wird daher auch weiterhin unter dem Einfluß des hohen Druckes ſehr warm und trocken bleiben. Zu örtlichen Gewitterbildungen dürfte es nur in vereinzelten Fällen, die ſich in der Hauptſache auf das Ge⸗ birge beſchränken werden, kommen. Wetterausſichten für Freitag, den 21. Juni 1929: Fort⸗ dauer der ſehr warmen und trockenen Witterung, höchſtens vereinzelt örtliche Gewitterbildungen. Kölnische Mustrierte 8 Morgen neul Zu beziehen in der Hauptnebenstelle R 1, 9/11, in den Nebenstellen Waldhofstraße 6, Schwetzingerstraße 19/0 und Meerfeldstrage 13, sowie durch unsere Trägerinnen Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haage Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6. Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure Für Polltitt H. A. Meißner 5 08 Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— port und Vermiſchtes Willy Müller— Handelsteil: t. B. Franz Kircher— Gerlcht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen Jakob Faude, fämtliche in Mannheim Die jungen Gemiiſe gewinnen dur Auſatz einiger ITtopfæn adi Dütme ganz beſonders an Wohlgeſdꝛimace. N — lian verlange ausdrichlic sds Ire Donnerstag, den W. Juni 1929 Neckar AG. Stuttgart Unſerem Bericht im heutigen Mittagsblatt über die GV. des Unternehmens tragen wir noch folgendes nach: Bei der Vorlage des G sberichtes erſtattete Strombaudirek⸗ tor Dr. Konz einen Bericht über den Stand der Bauarbeiten, Ober⸗ baurat Landwehr einen ſolchen über den Energieabſatz und Mi⸗ niſterialrat Dr. Hirſch⸗Berlin einen Bericht über die weitere Fi⸗ nanzierung des Unternehmens. Dr. Konz betonte, daß bei normalen Witterungsverhältniſſen auch die Arbeiten bei den Stauſtufen Cann⸗ ſtatt bis Ende d. J. fertiggeſtellt und damit 480 Hektar Land hoch⸗ waſſerfrei gemacht ſein dürften. Oberbaurat Landwehr verwies darauf, daß das Jahr 1929 in Bezug auf die Stromerzeugung ein ge⸗ wiſſes Rekordjahr werden dürfte, da nach Fertigſtellung der Kraft⸗ werke Eßlingen, Horckheim und Cannſtatt fünf Haupt⸗ und zwei N ebenkraftwerke der Geſellſchaft zur Verfügung ſtanden. In einem Bericht über die Finanzlage der Geſellſchaft hob Miniſterialrat Dr. Hirſch beſonders hervor, daß die Ausgaben für Verwaltung, Bauleitung uſw. weniger als 5 v. H. der Geſamtausgaben des Jahres 1928 ausmachten. Leider werde auch die Geſellſchaft von den Sparmaßnahmen des Reiches in Mitleidenſchaft gezogen, da für 19²0⁰ Kürzungen in Höhe von 1 540 000 4 vorgeſehen ſind. Aber auch die Mittel für die Fortſetzung der Arbeiten über Heidel⸗ berg hinaus dürften eine Kürzung erfahren. Es dürfte dann mit den noch zur Verfügung ſtehenden Beträgen für 1929 knapp auszu⸗ kommen ſein. Wenn der Geſellſchaft die Beträge im Etat 1930 nicht nachbewilligt werden, ſo würde das eine erhebliche Verlang⸗ ſamung des Arbeitstempos bedeuten. Eine gewiſſe Erleichterung er⸗ Hoffe die Geſellſchaft im nächſten Jahre durch die Aufnahme einer Auslandsanleihe von 5 Mill. I. Es ſei noch nicht beſtimmt, ob dieſe Anleihe in Amerika aufgenommen wird. Die Aufnahme habe ſeitens der Neckar Ag., Stuttgart zu erfolgen, während das mit dieſer durch Verträge verbundene RWE. die Hauptlaſten zu tragen hätte. Man Hoffe, daß es noch im Laufe dieſes Jahres möglich ſein weroͤe, die Verhandlungen hierüber zum Abſchluß zu bringen.— Neu in den Aufſichtsrat gewählt wurden die Herren Gebhard t⸗Darmſtadt, Dr. Frank⸗Gberbach, Oberregierungsrat Rieckert und Oberre⸗ gierungsrat Dr. Pflüg e r⸗Berlin. : Schuhfabrik Herbſt AG., Mannheim.— Abſchluß. Die Ge⸗ winn⸗ und Verluſt rechnung der mit 200 000 4 Aktienkapital ausge⸗ ſtatteten Schuhfabrik Herbſt AG. in Mannheim weiſt unter Aktiva per 91. Dezember 1928 aus: Unkoſten 421 184 ,, Abſchreibungen 19 095 l, Umſatzſteuerrückſtellungen 187 /, Gewinnrichtigſtellung 4765„/ und Gewinn 1928 8554, dem unter Paſſiva gegenüberſtehen: Warenkonto 439 839, Debitoren⸗Delkrederekonto 4875„ und Skontokonto mit 10 02 4. In der Bilanz ſind ausgewieſen Waren mit 201 198 J, und Außenſtände mit 157 545. J. Engelsmann AG., Ludwigshafen a. Rh. Dieſe mit 100 000 Mark Aktienkapital arbeitende Aktiengeſellſchaft erzielte einſchl. 9014„ Zinſen im Geſchäftsjahr per 31. Dez. 1928 einen Brutto⸗ , au 0 Unkoſten erforderten 107 315, Dubioſen 2, ſo da 1 ettogewinn für das o Ff Be⸗ ich e e 981 105 beträgt. f 5 Maſchinenbau Ac. vorm. Beck u. Henkel, Kaſſel.— Weſent⸗ lich höherer Auftragsbeſtand. Der Auftragseingang hat ſich, en Vernehmen nach, aus dem In⸗ und Ausland in den vergangenen Monaten ſe hr ſtark geſteigert. Das am 31. März 1920 beendete Ge⸗ ſchäftsfahr ſchließt jedoch mit einem Ver lhuſt ab, ſo daß eine Di⸗ vidende, wie auch im Vorjahr, nicht verteilt wird. Dieſer Verluſtabſchluß hängt mit der beträchtlichen Rationaliſierung des Ge⸗ famtbetriebs zuſammen, durch die große Abſchreibungen notwendig waren, die den Betriebsüherſchuß aufgezehrt haben. Der derzeitige Auftragsbeſtand ſei weſentlich größer als um die gleiche Zeit der Vorjahre. Dynamit AG. Hamburg Durchführung der Rationaliſterung— Reingewinn 1,8 Mill. Nach dem Bericht für 1928 wurde der Abſatz an Spreng⸗ ſtoffen durch den Rückgang der Konjunktur und durch den Streik in der Elſeninduſtrie beeinträchtigt. Die Mechaniſierung im Kohlen⸗ bergbau und die Rationaliſierung in der Bergwerksinduſtrie haben weiterhin zur Verringerung der Schießoarbeit und damit des Ver⸗ brauchs an Sprengſtoffen beigetragen. Der Rückgang gegenüber der Vorkriegszeit ſeit etwa 20 v. H. Auch das Auslandgeſchäft konnte den Vorfahresumſatz nicht völlig erreichen. Wenn trotzdem die Geſellſchaft befriedigend gearbeitet habe, ſo ſei dies auf die wei⸗ tere Durchführung der Rationaliſierung zurückzu⸗ führen. Auf Grund der vertragsmäßigen Abrechnung mit der J. G Farben und unter Berückſichtigung der Beſtimmung der Satzung, nach der für die im Beſitze der„Adaſtra“ Verwaltungs⸗ Gmbh. oder eines Geſellſchafters dieſer Gefellſchaft befindlichen Stamm⸗ und Vorzugsaktien das Recht auf Dividendenbezug ausgeſchloſſen iſt, ergibt ſich ein Reingewinn von 1822 281,(wie i..). Hier⸗ aus ſollen 6 v. H. Dividende auf nom. 28 041000 4 Stommaktien gewährt und 91 054/ vorgetragen werden. In der Bilanz ſind bei 37,6 Mill. 4 Aktienkapital und 7,08 Mill.„ Rücklagen die Im⸗ mobflien mit 6,06(6,54) Mill.„ bewertet. Den 1,96(4,30) Mill. ermäßigten Verbindlichkeiten ſtehen an in einem Poſten unüberſicht⸗ Lich ausgewieſenen Wertpapieren und Beteiligungen 14,09(14,70) Mill., an Rohſtoffen, Waren und Kommiſſionslager 5,67(6,28), an Außenſtänden 5,45(4,80), an Bankguthaben 8,21(7,16) und an Gut⸗ Kein Aktieuumtauſch Rheinſtahl— J. G. Farben. Zu den er⸗ neut auftauchenden Gerüchten über den Umtauſch des Aktienkapitals der Rheiniſchen Stahlwerke in Aktien der FJ. Farben⸗ induſtrie erfahren wir von maßgebender Seite, daß dieſe Ge⸗ rüchte jeglicher Grundloge entbehren. Es ſind bisher weder von der einen noch von der anderen Verwaltung diesbezügliche Verhand⸗ lungen angeknüpft worden. * Erhebliche Umſatzſteigerung der Lindear Fahrradwerke. Die GV. der Lindcar Fahrradwerk AG., Berlin⸗Lichlenrade, genehmigte wieder 10 v. H. Dividende und beſchloß die Erhöhung des Grundkapitals um 1,5 Mill./ neue, ab 1. 4. 29 dividenden⸗ berechtigte Stammoktien auf 2,005 Mill. /. Die jungen Aktien wer⸗ den von der Bank der Arbeiter, Angeſtellten und Beamten AG. zu pari übernommen mit der Verpflichtung, den alten Aktionären ein Bezugsrecht im Verhältnis:1 zu 110 v. H. anzubieten. * Konvention der oberrheiniſchen Mühlen perfekt. Wie WTB.⸗ Handelsdienſt erfährt, iſt nunmehr auch die Konvention der oberrheiniſchen Mühlen perfekt geworden. Sie tritt mit dem heutigen 20. Juni in Kraft. Nachdem die Vereinbarungen der nieder⸗ rheiniſchen Mühlen bereits ſeit dem 1. Juni in Wirkſamkeit ſind, ſteht von dem geſamten Verhandlungskomplex nunmehr nur noch die Vollziehung des Konventionsvertrages durch die Bremer Mühlen aus. Leonhard Tietz AG. Köln Mit der Uebernahme der Lindemann⸗Kaufhäuſer in Frankfurt und Breslau durch die Leonhard Tietz AG. ſind dieſer Geſellſchaft ouch beſondere finanzielle Verpflichtungen entſtanden, die aus der Aufnahme eines 3 Mill. Dollar⸗Darlehns durch die Lindemann⸗Ge⸗ ſellſchaft herrühren. Nach unſeren Informationen ſchweben augen⸗ blicklich unter Vermittlung amerikaniſcher Stellen Erwägungen, daß die Leonhard Tietz AG. einen Teil diſer Anleihe, nämlich den der auf die genannten Warenhäuſer entfällt, übernimmt. Die genauen Moda⸗ litäten ſtehen noch nicht feſt, doch dürfte es ſich um bedeutende Summen nicht handeln.— In Ergänzung der kurzen Abſchlußmitteilung(wie⸗ der 10 v. H. Dividende) evrlautet jetzt noch, daß der Reingewinn des Geſchäftsjahres 1928⸗20 rund 3,9(i. V. 3,56) Mill., beträgt. Zu berückſichtigen iſt weiter, daß das Disagio aus der Amerika⸗An⸗ leihe in Höhe von 1,35 Mill. J voll abgeſchrieben wurde. Für die 10proz. Dividende werden diesmal 2,96 Mill.& benötigt, da die im Juli 1927 neugeſchaffenen Aktien von 4,5 Mill. J diesmal voll an der Dividende teilnehmen. Zirka 250 000/ ſollen auf neue Rechnung vorgetragen werden(i. V. 45 962). Skärkeres Angebot von 56. Jarben und Siemens Zellſtoffwerke gut gehalten.— In Glanzſtoff vermehrtes Angebot und Rückgang von 5½ v. H. Mannheim ſchwächer Die Börſe eröffnete wieder ſchwächer. Der Auftragseingang war ſehr gering, ſodaß die Umſatztätigkeit ſich auf einige Spezialwerte be⸗ ſchränkte. Farben⸗Aktien lagen mit 254 17 Punkt unter geſtriger Notiz. Niedriger waren noch Weſteregeln und Waldhof. Linoleum waren mit 320 exkl. Bezugsrecht gut behauptet. Von Nebenwerten lagen Knorr, Braun feſter. Bankaktien blieben unverändert. Von Brauereien waren Ludwigshafener Aktien⸗Brauerei erneut höher ge⸗ ſucht. Am Verſicherungsmarkt gingen Aſſekurang auf 190 zurück, Bezugsrechte ebenfalls abgeſchwächt auf 5,75. Von Rentenwerten waren die 1932 fälligen Induſtrie⸗Obligationen höher geſucht. Frankfurt zurückhaltend Bis zu den erſten Kurſen war die Stimmung an der Börſe luſt⸗ los, da Anregungen nicht vorlagen. Die Spekulation bekundete daher Abgabeneigung. Es traten gegenüber der geſtrigen Abendbörſe zumeiſt Abbröckelungen bis zu 2 v. H. ein. Das herauskommende Material wurde ohne Schwierigkeiten aufgenommen, doch waren Ver⸗ luſte nicht zu vermeiden. J. G. Farben und Siemens waren etwas ſtärker angeboten und eröffneten mit 2,5 v. H. niedriger. Bei erſteren wurden Tauſchoperationen vorgenommen. Das Geſchäft war nicht nennenswert groß. AEG. lagen gut behauptet, Geſſürel, Rheag und Schuckert waren bis 1,5 v. H. ſchwächer. Am Montanmarkt blieben die Umſätze heute wieder ſehr minimal. Am Kalimarkt büßten We⸗ ſte regeln 2,5 v. H. ein. Zellſtoffwerte gut gehalten. In Glanzſtoff⸗ aktien vermehrte ſich heute wieder das Angebot. Dieſes Papier verlor .5 v. H. Am Baankenmarkt war die Umſatztätigkeit etwas reger, doch waren zunächſt kleine Abſchläge zu verzechnen. Nur AEc., die gegen J. G. Farben und andere Werte getauſcht wurden, waren lebhafter gehandelt und bis 2 v. H. feſter. J. G. Farben waren als Tauſch⸗ objekt gegen J. G. Chemie Baſel immer noch angeboten, was ſich aber bald beträchtlich einſchränkte und auch hier war dann nur noch eine geringfügige Beſſerung zu verzeichnen. Der Abſchluß eines Aus⸗ landskredits, der ſpäter bekannt wurde, machte einen vorteilhaften Eindruck konnte ſich aber noch nicht voll auswirken. Im Verlaufe drückte der anhaltende Ordermangel wieder ſtärker auf die Geſchäfts⸗ entwicklung. Die Stimmung war jedoch nicht unfreundlich. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7,5 v. H. etwas angeſpannter. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar.1229, gegen Pfund 20.329, London Kab. 48476, Paris 128.97, Mailand 84.40, Holland 12.074 Berlin Kursabſchwächungen von—2 v. H. Trotz des geringen Umfanges ergaben ſich Kursabſchwächungen von 1 bis 2 v.., vereinzelt bis 3 v. H. Anregende Momente lagen nur wenig vor, man ſprach über den ganz günſtigen Wirtſchafts⸗ bericht der Discontogeſellſchaft, über Kapitalerhöhung der holländiſchen Breda, über die Steigerung des Kaliumſotzes, über die rückgängigen Reichsbahneinnahmen im April und über die Beſprechungen in Paris. Am Geldmarkt zeigte ſich heute eine Erleichterung, Tages⸗ geld war 67—884 v. H. erhältlich, Monatsgeld ſtellte ſich auf 9 bis 10,5 v.., Warenwechſel auf 8,5—8,25 v. H. ohne Umſatz. In Farben lag ſtärkeres Angebot vor. Mon beobachtete Tauſchopera⸗ tionen. Stärker gedrückt waren Salzdetfurth, Motoren Deutz und Gbanzſtoff, die—6 v. H. verloren. Maſchinenfabrik Augsburg konnte erneut anziehen. Deutſche Anleihen unverändert. Am Pfandbriefmarkt Geſchäftsloſigkeit. Die Kursgeſtaltung war nicht einheitlich. Nach den erſten Kurſen wurde es vorübergehend etwas ſchwächer, dann ober regten Käufe am Elektromarkte allgemein etwas an, ſo daß die erſten Kurſe wieder erreicht wurden. Siemens, AGG. und die übrigen Elektrowerte, Kunſtſeidenaktien und Reichsbank konntne—2 v. H. anziehen. Am Kaſſamarkt herrſchte ausgeſprochene Geſchäftsloſigkeit. Bei Haben bei verbündeten Geſellſchaften 8,82(9,69) Mill.& gegenüber. Das laufende Geſchäftsfahr habe ſich normal entwickelt. nicht einheitlicher Kursgeſtaltung waren überwiegend Rückgänge von noch mehr zuſammen. Eine Meldung, die aber noch nicht beſtätigt iſt, wonach die Reichsanleihe in Höhe von 50 Mill. Dollar mit einem amerikaniſchen Bankenkonſortium bereits abgeſchloſfen ſei, blieb ohne jede Wirkung. Die im Verlaufe erzielten kleinen Ge⸗ winne gingen größtenteils wieder verloren. Glanzſtoff verloren 5,5 v. H. Infolge des etwas erleichterten Geldmarktes ſind Deviſen gegen Reichsmark geſucht, der Dollar ſtieg von.1912,50 auf.1925. Die europäiſchen Valuten beſonders Schweiz ſind feſter, gegen Newyork notierte: Schweiz 1924,75 nach 1923,75, London.8488 nach.8488, Holland 4016 nach 4015,50, Paris unverändert 391,25. Die Swapfätze ſind nidriger, auf ein Monat 70 nach 77 auf 3 Monate.67,50 nach .75 Stellen. Berliner Mekallbörſe 5——— 5 e, 20. 6 1 Kupfer Bier Zint e bez. Brief Geld bez. Brief] Geld bez. Brief Geld Januar.]—,— 142 50 122,25—,— 4775 47,50—.— 52, 50.— Februar—.— 142.75 142 25—.— 475 47.50—— 51.75 50, März.—.— 14250 142 50—.— 48,.— 47,50—— 81,75 50.— April— 142.50 142,50—.—48,— 47 50—— 51.— 50.— Mai—,— 142,50 142,50—.— 48.— 47,50—.— 51.— 50.— Juni—.— 143, 140.4775 47.75 47. 51. 50. Juli.—.— 141,50 131,25 47 25 4775 475—— 81.50 30.— Auguſt.—.— 142,.— 141,——.— 47,75 47,50—— 51.25 50.— Sept.—.— 148.25 142. 47,75 47,5—— 31.50 50,— Oltober.—— 142 50 142,—— 47,15 47,50—.— 51,50 50. Nov.—.— 142.50 142,.——.— 4775 47,5— 32— 50. Dez.—.— 142.50 142,25]—.— 47,75] 47,25 l—.— l 52,.— 50. Elektrolytkupfer, prompt, 170,50 Antimon Regulus 752 80 Orig. Hütten⸗Aluminium 190.— Silber in Barren, per kg 72,25—74.00 dgl. Walz⸗„Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00— 28,20 Hüttenzinn, 99 v. H. 350,.— Platin, dio. 1 gr.—1 Reinnickel, 98.—99 v. H.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Rg Londoner Metallbörſe metalle in E pre[ Ilnk prompt 985 28,15 1 N Alumin. Inl. 95,— 95.— Silber Unze ſtand. 187/40) fein. Platin Unze do. Ausl. 100.0 105.0 19,[ 20. J do. Elertww. 84, 78 84,75 Queckſilber 22,28 22,28 gupfer Kaſſa 73.50 72,80 Zinn Kaſſa 201,7 202.2 Antimon Reg. 52,50 52.50 do. 3 Monate 73.75 73,15 do. 8 Monate 205,0 205,8 Platin 3,85 13,85 Sellementſpr. 73,50 72,75 do. Settlemen] 201,7 202,2 Wolſramerz 82.— 38.— Kupfer elektrol. 84,75 84.75 do. Banka—.— 210.2 Nickel Inland 175.0 175,0 do. beſt ſelec 78 25 77.25 do. Straits—,— 205.2 do. Ausland 175,00 175,0 do. ſtrong su 110,0] 110,0 Blei prompt 24,— 28,80 Silber—.——.— :2: Vom Kupferblechſyndikat. Der GEentwicklung der Marktlage entſprechend hat die Verkaufsſtelle des Kupferblechſyndikats Kaſſel den Grundpreis für Kupferblechfabrikate mit Wirkung ab 19. Jult auf 232/ per 100 Kg. feſtgeſetzt. Mannheimer Produktenbörſe vom 20. Juni Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt iſt wieder etwas feſter. Das Angebot für Auslandsweizen betrug(alles in.): 24,50—26,50 für inl Weizen 23,75; inl. Roggen 22,7528; ausl. 22,7528; inl. Hafer 22,50; ausl. 21,75; inl. Braugerſte 24—25,50; Malz pfälz. 44—45: Futtergerſte 19—21; Mais auf Bezugſchein 20,50— 20,75 Biertreber 17 bis 19; Rapskuchen 18,50; Soyaſchrot 19—19,50; Trockenſchnitzel 183; Had. Grünkern 40—45; alles waggonfrei Mannheim; Weizenmehl ſüsd. 32,50; Weizenbrotmehl 22,50— 23; Roggenmehl 60—70proz. 28,50 bis 80; Weizenfuttermehl 12; Weizenkleie fein 10,25; Roggenklete 11. * Mannheimer Viehmarkt vom 20. Juni. Zufuhr insgeſamt 821 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Le⸗ bendgewicht in„: 151 Kälber b) 72—76; c) 62-68; d) 5458. 4 Schafe, 6) 55—58. 157 Schweine, c) 85—86; d) 85—86; e) 82—83. 509 Ferkel und Läufer, bis 4 Wochen 28—34; über 4 Wochen 36—44; Läufer 50—58. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, Ueberſtand, mit Schweinen 1 bis 3 v. H. zu verzeichnen. Im Verlaufe ſchrumpfte das Geſchäft ruhig, mit Ferkeln und Läufern ruhig. 1 19. J 20, 19, J 20 5 19,[ 20, 19. 20. 19. J 20, 19 J 20. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung es. tren,. effet, e 228,0 Rbelneter. B. 90.5 05 lcp: Heng 35s 38 gagenden Frege e 18 ga nenten Ka J. 1880 Atti 1 Seen Bergm. Elektr..—,———Goldſchmibt Th. 75.15 75,— Rheinelekt. B. A. 2.— 82,.— Augsb. aſch. 95,—98,.— Halleſche Maſch. 104,0 104,0 Khein. Braunk. 293 0 292.0 en und. Auslandsanleihen in Prozenten, bel Stückenotlerungen in Mark je Stück Brem.⸗Beſig. Del 64,— 64.— Gritzner M. Durl. 69.—70.— 5 St. A. 162,0 Valce Maſchin. 136.0 184.0 Hammers Spin. 182.0 152.5 Rhein Ehamotte 88.78 89.75 Mannheimer Effekten börſe Brown Boveri 188.5 138,00 Grün& Bilfinger 169,9 169,0 e.145 115.8 Baff Nürnberg 204-0 209-0 Hann. M. Egeſt. 44. 44.— Khein. Elektrisit 161.2 161.0 19 20 19.J 20 19 20 Cement 1 187,0 17 0 Haid& Neu 33.— 38.80 90 89,80—.—„P. Bemderg 735208898 5 9 66,50. 0 4005 0 5 5 7 1 9 9 85 7* 7571 8 1 1 5 eepap. St.-.. 24,[J, gupmigsd, A. Pr. 212.0 214.9 10% Görke, M. Ur 1255012810 Cbabe. 485.0 453.0. Panfwerk⸗Fuſſen 82.— 82.50 Her- Gub. Fut 270.5 2740 Farin Maſchin..—.— Keſtßer Zucer 48048. ad Kom. Gb 84,— 84.— 15 Preßhefe 136,0 186,0 15%„„ 140,0 140,0 Chamott. Annw 112.0 110,0 ilpert 1 5 92.— e 89,— Berl. Karls. Ind. 60,— 60.75 ee Ne 91,—.— Rücforth. Ferd. 70, 2570.25 . 89,50 89,50 Schwarß Storch. 164,0 164,0 Karlöt. Mäh. Halb 35 38.— Chemiſche Albert—.— 87. b e 128,0 128,0 Sch enen Nach 10 1955 Berliner Maſchb. 77.— 76,50 1 e 8380 9550 Rütgerswerke. 87,75 88.85 8 2*. 2 4 och⸗— 1—.—. 0 f 0 N x* N„92, 2,— 20* 955 3010 201˙0 Werger Worms 203,0 208,0 E. H. Knort 1870 187,0 Ch. Brockhues 99.5095 50 olzmann, Phil. 114.7 8 Schuckert, Nrbg. 241˙0 7 710 Braunk. u. Brikett 156,5 156.0 nbi 5 0 Sachſenwerk.. 1075 107.0 86 2 52130 1850 Bab. Afſekuranz 198,0 190.0 N 2— Daimler Benz 60.25 61,25 Holsverkohl.⸗ Id 90,50 90,50 Seid i 57.— 5 1280 120 1 1 55 San 9 412˙7 3 0% Jarben dds. 2 185,0 185,0 Tontinent. Verf. 34.— 64.— Mannh. Gummi/[ St. Atlant.⸗T. 116,0 116,0 eilinduſt. Wolff 65,— 65.— Bremer Vulkan 125, 9 Hirſchberg Leder 5, Sarotti 165,0. 8 ö 0 120.0 Neckarfulm Fhrz e i—— Inag Erlangen 95,— 95,.— Siem.& Halste—.— 400,5 Bremer Wolle 182,0 181,0 Hoeſch Eiſen.. 126.5 126,2 Schubert Salzer 308.0 309.0 a Mannz. Verſich. 120,0 120,0 Pfälz Müdlenrs 170,0 170,0 35 n 7 85 Junghans St.. 76,— 76,— Südd. Zucker 147.0 Brown, Sen 1 138.0. 8 135 5.24.5 248.2 0 186,„ 0 1˙914781˙0 Buderus. 71.— 70,85 Phil. Holzmann 112.„ ultheiß Patzh. 0 Felt epo b., 180.5 180,0 N. 0. l. S lung 94— g. Perm gem. Heid 18.0 18,0 D. einolcum l 284.5 30) garnm Raiferal. 168.9 Trios. Beſtabel„dee enen eee es Forchterke 0, es. Stem lad 0 4010 Aid. Hönetb. B. 158,0 158.0 Drewn, Poveri 186,0 48,0 Rb. Eieker A. 150,0 181,0 Dt. Verlag. 351.9 219.0] Narſtadt Rad. 125,5 195,5 Trtcot. Beſtabeim—.——.— Cparlott. Waſſet 114.2411 Sinner.⸗G. 1240—— Rh, Ereditbank 122,0 122,0] Daimler⸗Benz 61,.—61,.— Abeinmühlenw.—.— sd 8 fl 211.5 212.00 Klein, Sch.& Beck. 95,— 85,— Ehem. Henden. 99,75 99,75 Ilſe Bergbau 719,0 2120 Stoehr Kammg. 138.5 188.0 Süd. Disconto. 180,0 180.0 Deueſche Linel. 551.0 320.00 Süldd. Zuger. 144,0 145,0 Df„„ Knorr, Heilbr. 167,0 187,0„[CEdem ghelſenk.. 76,— 76,— M. Jüdel& Co 148.0448 0 Stoewer Nähm. 15 14.— Euzepger Unien 75,— 75,— Perein diſch elf 68, 69. Düßſel. Nat. Dürr 30— 24.— Fonſerv, Braun 52,— 81. Per. Chem. Ind..— e. 50 Them Albert 68.25 55,50 Gebr Junghans—.— 78,50 Stolberger Zink 143.0 1427 Zubehr 50 500 990 3 Naa 5 GVagß& Freytag 108,0 108,0 erb ibm 180.0 1 85 Kraus ac Lock.—.—. 53.75 Bere a 100 5 75 0 83.50 Kapla Porzelan 50,60,— Sund rgb. 5 ichbaum J G. Farben 255, 5 5 9 1„„ ergt. Jute„ Conti-Caou 4 0 ö c 5 55 0„800, 3 1 i 255,5 254,0 Zellſtoff Waldhf 254,0 258,0 e 4. 9 e g 8 885 5 9 5 Sad 1975 19550. Bates ads 150 5 ör. ahmener& Go. 189.0 169.2 Per. Zellſt. Berl.—.—, 955„—Faxſtabt 5 Teleph. Berliner 48.— 50.— Frankfurter Börſe Elter dich u. 1 215.5 2100 Subrsigsß. Walz, 113.0 118.0 Bog Raich Sr 99.50 85 50 Selur as. As as dibererwerte, 19.9 102, Toe ella 20.— 80.— Feſtverzinsliche Werte Barmer Banker 183. 180.5] montan-Aktien Elektr. Lieferung 2 Folgt& Häfner 228.0 220.0 Disch. Aran k 115,9 118. L. 5. Knorr 7 166,0 Tietz Leonhard 2775 2770 6˙ aur Oy u. Wb. 188,9 83.5 Emag Frankf. 91,— 81.25 Mainkraftwerke. 108,1 108,1 Volth. Sell. u. K.—.——. Deuiſche Erdti. 1155 116,5 Follm& Jourd. 52.—. Transrabio 143,0 1480 e Reichsanl. 87,30 87,30 FCom. u. Privatb. 195 5 195,5 Eſchwell. Bergw.= 290.9 Enzinger Unſon 76.— 76, Metallg. Frankf. 127,5 127,0 Dtſch. Gußſtahl. 95,50 101,5 Gebr. Körting 88.- 68, Varziner Papier 122.0 1220 Tlishere se,., 10,60 0,45 Benesch, Sant 12805 g... f,... e 1. 1 8 2 Ag Ettling. Spinn. 215.0 0. 8, 5 W. Wol—.—1¹⁵³0 Sten. 5 i Ber Chem. Charl, 78 5078, 1 ohne—.—84,— lſe Bgb. St. A. 217,0 218,0 Moenus St.⸗A. 38.— 36.— Itſche. Steinzg.. 223.0 223,0 Kyffhäuf.⸗ Hütte—.——.— Ver. Chem Charl. 78. 2 S. Sete. dae———— F. Serie men 2. 129.9 Kalt Aſchersleb,. 243.5 Fader e Schleich 110 0 110.00 Motoren garmſt. Teueiche Wollte. 20.25 20,20. 8. Biſch. Rickelw. 168.5 165,0 D. Schazanw 2—.——— D. unt Wechſ,—— 129. KaliSalzbetfurth 414.7 410.0 Fahr Gebr. Pirm—— un Motoren Deutz 68.— 68. 188.0 Diſch. Eiſenhdl. 73,25 72.75 Lahmener s Co. 209 2 7 g. Glanzſt. Elbf. 368,0 468.0 %%% ͤ ᷑ ⁵. ̃ ̃ ̃ P.. èᷣ 1 g 0 8 1.%„Bonds 135,5 185, 8. 5 5 5 Dres d. Schneupr. 115,0 115,5 indes Eis„„B. Stahlwerke 98.25 88.50 Teen 0 1010 Drelbner Bent 181, 120 e l al dete 1 64.— Neccarſulmer 8g-.-— Wald 28,8 251,8 R 67,0 188.0 Sue 5105 geen 2 „ 5—.— 0 1 0— 4—— lt. Gui a.— Urkoppwerke 27.— 26.— uhfab. 3. 2 5 in. 149,„ „e„„ e g Frankf. Ban. 103,0 1040] Hansſeld Att. 186,5 187.0 Frankfurter Gas 126,0 126,0 J PetersUnionßrf. 162.0 129,7 Ufa(Freivert).. 89.— Donamit-Truſt 118.5 27 0 L. Loewe& Co. 205,0 205,0 Bere elena. 30— 81— :„ 780 Pat8b Febire Gere 1455 440 fl. Bol.& Wir 50.45 50. G. Naben Lac 28.— 25 25 Ranalt d 18.5 nds 17, c. geren: 184,0 18,5 Bogkland Rasch 71.— 71. 5 5 rkfrt. Hyp.⸗Bk. 140, g Frkf. Po 50.45(50,—[Pf.. 28.— aſtatter Waga.—.— 18.50 80 5 ber„„ Bogtländ. Maſch. 71.— 71. —.——.— Otavt-Minen. 70.257125 Elektr. Lieferung 259,0 159, Lüdenſcheid Met. 36,30 86,— 851 8% Grkr. Mh. 29 78.— 78.— Metall. u. M-—,„ 7 ee. ker, Licht e 0„„—Boigt& Haeffner 223.0 221,5 eden ben 2 28 find der 860 800 Abe. ent Berliner Börſe NC % Preuß Rogg..„ a. 9 7 1 5 5 276,0 Eſchw. Bergwerk 200, 8 annesmann„ 5 ral. 252,8 252.0 JJJCCECEEETETCTCTCTTCTC0/c%%%%%/// ²Ü]. ̃, ̃, 8% Grkr. M. abg... 555 Tellus Bergbau 118.0 118,0 Goldanleihe. 101 010 8 tkesd Feurſche Bank 172,171 2 gabld. e„Markt- 80 Wiesloch Tonw. 104.0108, JJC% 0 TTT... in. 1 5 Ver. Stahlwerke 98, 509/25 Diſch. Ablöſgſch. 1 50,90 50, isconto Comm. 156, ühle 9 54˙7 5 ch i. 3 2 Pieter 2.50280 5 Rhein Hyup.⸗Bk.—.— 158,0 5 ohne Ablbſgrecht 10,70 10.65 Schantungdahn 3 755 1 16175 ae de e, 18550 1345 Ae Sine 3 8 ellſtoff Verein 112.5 122 85 6 5 ud K 166,0 168,0 AG f. Verkehrw. 195,215 Mitteld. Kredbk.. 5 28880 ane* 51,15 Zell Waldhof 2810. 232 ů!!... Wiener Bankver. 13.— 13. o, Grkr. Mg. K.—,—. Südd. Eiſenbahn 9 Reichsdant 32 1850 2 5„ 88 5 A: 84.0 84.50 Würel Notendt l6 Io 481,0 Sicd-Manab. 300.9 500,0(Bec. Kollant 8788 875 Hapag 120 0 119 8 Abein. Creript 1201240 Saggenan... Mühlen Berg 705.0 508 8 Freiverkehrs-Nurſe 6%„„ 171 88.— 88. enn inger K. St. 169.0 169.5 8% foggenwert. 10.— 10, 5 Südamerlka—— 160, Süddeutſch. Disc. 181.0 180,4 Gebhard Tertil.—.—. 103,0 0105.5 etersd J. Pabk 2. 3. 5 i„ Autan 245.0 286,0 Fiwen München 288,0 288.0 5% Roggenrentd 8 86 8,33 Fanſo Diſchiff 149 5149.0 Frankf. Allgem. Selſent Bergm. 16,0 1868 Negarſulm Ahr.—, Kuſſenban.40.40 ee hein. Sia 78.75 78.15 e 962.0 915,0 Mainzer St.- A 227,5 225,0 8e Landſch. Rog.46 6,48 Nordd. Slond. 111, 111,0] Stück zu 400 962 816 Genſchow& Co. 98.— 83. Nordd.Wollkäm⸗ 142.0 140.5 Deutſche Petrol. 60.— 61. 1% ddt da 560 Pana e 10. Sten Sing 140 868 0 a en e e, Indnſtrie⸗Artien Gerrtzbronch r 1100 1190 Sberſgl. F. dr. 44.59 Heer ene en 1800 0 % cn 1 7„60 Mann. Verſ.⸗ 0 Schwartz⸗Storch 166.0 168,0 8% Mexikaner 29,50 80, 25„ Gerresheimchtas 116.0 118,0 Sderſchl. Koksw. 111.6 111 1 Adler Ran 180,0 4% Nenn 25728 Wergen 201,0 201.0 4% Türkld. Ant. 5,75 8 65 Bank-Aktien Acrumulatoren 19.5 148 0 Ges. f. elkt. Unt. 224,0 228,2 Orenſt.& Koppel 91.15 91.85 Diamond 25.45 25,50 4½% Br. Z. B. Big 78,25 78,25 Transport-Aktien%„Bagd.⸗Eiſ.! 8,.— 8,15 Adlerwerke. 52 51 5 Gebr. Goedhardt 201,0 206.5 Sſtwerke..— 25.5 ochfreguenz 170,0 170,0 Aeccumulatoren—— 205.0%„„„ 8,20.15 Dank J. el. Werte 155 0185 5 Alexanderwerk 40,— 40.— Goldſchmidi Th. 77.— 75, 5 2 Senger ant 3 Bank- Aktien apag. 120.7 119,7 Adler Kleber 52 51.— 1% z unif. Ant 12,7512, Bank Srauind 148 01e 5 Alg. Eiettr.⸗G. 193 10184, Gritzner Maſch. 54.— 54,28 Phöniz Bergbau 92,75 92,75 Ronnenberg. 5 deideſd. Straßd. 58.—.— A. E. G. Stu 188 fe 4% Jonobl 101 8 25.25 Zarm Dantvet. 31 9 181( Alſen Portl Z. 188,5 188.0 Gebr Großmann 48 50 48.80 Polyphon. Sloman Salpet. 88.— 85.— Allg. D. Creditb 128.0 128.2 Nordd. Lloyd. 1120—,— Aſchaff. Bunt. 157.5 157.5 400 ⸗Fr.- Los„ 14, Berl. Handelsg. 223 5 22 Ammendf. Pap. 162 0 160.5 Grun& Bilfinger 168,5 187,5 Rathgeber Wa.87,—. Suͤbſee Phosph. 28.— 30.— Badiſche Bank—.— 158,0] Oeſter.-U. St. B.——. Sd. Maſch. Durl. 141,0 140,0 6½% Anat. Ser- 19,309.80 Com u Privtdr 185,5 185,0 Anhalt Kohl. 86,25 91,50 Gruschwitz Textil 68.88,— Reisholz Paper 28,0 238,2 Ufa 90, 90. * 1 10 rt ft er ;e⸗ n⸗ aß f q en ie⸗ un gt. n⸗ ie im er 1g 2 2 4 55 2 A 252222 N 28882 , 28 Ollie 8 1881 i 1188 2 9 18d 2 UU 881 — 8 — 2 N 1 85 4 9 21 * * 2 2141 8993 Donnerstag, den? 20. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 280. e 5. nachm. K 3. ofa u 1 D van, 1 K koffer, 1 vpaler 1 Drahtroſt, 98:12 vorhänge, verſch. Th. Michel, anapee, 1 Verstelgerung. f er Erben verſteigere bezw. andi g am Samstag, den 17 gegen bar: 3 Seſſel, rot Plüſch, Klavier(Schiedm auer u. Söhne) mit. Stuhl, 3 Brandekiſt ten, Spiegel, 5 5 em, 1 Paar gr. rote Tuch⸗ elektr. Lüſter u. 0 Ortsrichter, Teleph. 332 80. 3 Uhr im Verſt 1 kl. B eige⸗ fett, ein 2 Reiſe⸗ mehrere gr. Bilder, d. m. 7 Ab heute iſt die Rufunmmer meines Fernſprechanſchluſſes 23774 Prlxat-Autavermlstung, Erwin Heyland 822 une llt ö„ bench Friſeurgeſchäfte, 8170 gut e 0 andere Geſchäfte hat ſtets zu verkaufen B. Weber, Immobilien, n Ln Jahres, für Mk. 1450.— Näheres Telephon Nr. 321 66. Parfümerie⸗ und 8 u e 8204 But erhaltener Lastkraftwagen 25 To. bis 3 To., mit Luftbereifung z u kaufen geſucht. Angebote erbitten wir unter 8 O 149 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 7146 belegenheitskauf! Wegen Auswanderg. ſof. billig abzugeben: 11 S. Chevrolet⸗ Limon ſine neu gekauft an Weih⸗ nachten letzt Jahres, in tadelloſem Zuſtand zu verkaufen. Anzu⸗ ſehen in der 2927 Central⸗Garage a. Schlachthof, Sams⸗ tag 11—2 Uhr. n Kaufbesbche Laden ⸗ Finrieh fung für Lebensmittel zu kaufen geſucht. 18207 3 Nr. 291 33. Kleiner L a den mit Wohnung ſofort zu mieten geſucht. Tauſchwohnung vorh. Angebote unter J Z Nr. 18 an die Ge⸗ ſchäftsſte Le.———¹ 2 bis 3 Zimmer mit od. ohne Küche in Untermiete per ſofort zu miet. geſucht. Ver⸗ mittig, nicht erw. Angeb. unt. J P 8 an die Geſchſt. B2992 Alleinſtehendes Fräu⸗ lein ſucht*8215 1 Zimmer u. Küche Dringlichkeits Karte vorhanden. Angebote unter K K Nr. 21 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds Blatt. ſerrelfahrraf faſt neu, zu verkauf. Ludwig, Carola⸗ Kaze 1. 2025 19. 2925 allo Zeiß oder Goerz zu kaufen geſucht. Angebote unter K Nr. 32 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 28227 Miet-gesüche i Restaurant oder Mirtschaft per 1. Oktbr. 1440 Angeb. u. 8 X an die Geſchſt. 26285 1. Büro möglichſt möbliert, ge⸗ ſucht. Preisangebote unter K Q 84 an die Geſchäftsſtelle. 8230 Schöne -4 Zimmer wohng. mit Bad, Manſarde ete. in nur guter Wohnlage, von fung. Ehep. geſucht. Miete kann voraus bezahlt werden.(Evtl. Un⸗ koſtenvergütung.) Angebote unter K M Nr. 30 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 48221 Berufstät. Frl. ſucht Einf. möbl. Zimmer Nähe Neckarbr. oder Neckarſtadt.*8235 Angeb. u. 8 2 158 an die Geſchäftsſtelle. Billige Leinen- Lüster- Habeos-Tennishosen gute Qualitäten kaufen Sie im Etagen Geschäft 995 Jakob Ringel Raunheim 1 Trepp. Planten 0 3, 4a Koln Laden 2. Haus neben Hiischland Küchen komplett, in großer Auswahl, formſchöne Modelle 2696 von Mark 225.— Ralf Freinkel, Nöbelhaus J 2. 4 J 2. Bequeme Zahlungs⸗ weiſe Freie Lieferung Langjährige Garantie B2696 — Stadt-Umzüge von 8/ den Meter Auto⸗Bahnmöbel⸗ trausporte bill. 8196 Prommersberger, L 14, 16, parterre. Kock- Motorräder Mx. 385 neu zu M..75 p. Woche HD- Hotonäder Mz. 500 Kickſtart. 1 ete. neu zu M..25 p. Woche Sock-Nardan.. l. 100 mit Freil. Fat läle 55 Mk. an Aiaderwagen. Aammonbone bei kle 1 0 4 1 1 u. Teilz. 8242 300 Mark Selbſtgeber gegen von hohe Zinſen, öFfache Sicherheit vorhanden. zu leihen geſucht. * chziche Hppothekenbank ud ſüunchen udwigshafen a. Rh. Adina der uns durch die ordentliche Generalverſammlung vom 21. März dieſes Jahres erteilten Ermächtigung und des Auf⸗ ſichtsratsbeſchluſſes vom gleichen Tage und unter Bezugnahme auf unſere Bekanntmachung im Deutſchen Reichsanzeiger vom 30. März dieſes Jahres, Nr. 75, erinnern wir daran, daß die Einzahlung der auf, die 1 zu unſeren jungen Aktien noch ausſtehenden 75% zum 15 Juli d. J. fällig wird. Die jungen Aktien liegen nach geleiſteter Vollzahlung zur Ausgabe bereit; ſie ſind mit insgeſamt 58 der Gewinnbete iligung der alten Aktten am Gewinn für 1929 an⸗ teilberechtigt, nämlich entſprechend den geleiſteten Einzahlungen mit 74 für das ganze Jahre und 4 für das halbe Jahr. Die Einzahlungen werden unter Vorlage der Interimsſcheine entgegengenommen bei unſeren Kaſſen in Ludwigshafen am Rhein, München und Köln, der 9 heiniſchen Creditbank und der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G. in Mannheim und deren Filialen in Ludwigshafen a. Rh., dem Bankhaus H. Aufhäuſer in München, ferner bei der Bayeriſchen Hypotheken⸗ und Wechſelbank München und Nürnberg, bei der Bayeriſchen Vereinsbank München und Nürnberg, bei dem Bankhaus S. Bleichröder in Berlin, bei der Commerz⸗ und Privatbank Filiale Augsburg, bet der Deutſchen Bank Berlin und deren Filialen München, Nürnberg und Frank⸗ furt a.., der Deutſchen Effekten⸗ u. Wechſelbank Frankfurt a.., der Direction der Disconto⸗Geſellſchaft Berlin und deren Nieder⸗ laſſungen in Frankfurt, München, Augsburg und Nürnberg, der Auf Grund Dresdner Bank Filiale München, Nürnberg und Augsburg, der Frankfurter Hypothekenbank Frankfurt a. M. und dem A. Schaaff⸗ hauſen'ſchen Bankverein.⸗G. Köln. Gleichzeitig bieten wir aufgrund der uns durch die außerordent⸗ liche Generalverſammlung vom 12. Dezember 1927 gegebenen Er⸗ mächtigung den Inhabern der alten Aktien über R. 100 und 200 mit einem Geſamtbeſitz von R. 1000 und einem Mehrfachen dieſes Betrages den Umtauſch in neue Stücke über.,“ 1000 mit voller Dividendenberechtigung für 1929 an. Eai92 Ondwigshafen a. Rhein, den 19. Juni 1929. Pfälzische Hypothekenbank. Wer ſich gut und billig erholen will, findet ein ſchönes. in Unlerpbaldingen 50 aa 6 höchſt gel oolb Eur bagtnaus Zur Sohle. 2 Brulo Aaben Zur Berftaung Bel. Joie Wa Das iſt's ja was das altberühmte Köſtritzer Schwarzbier“ ſeit über 400 Jahren in unzähligen Haushaltungen unentbehrlich und beliebt gemacht hat, es ſchafft nicht nur neues Blut, geſunde Nerven, gibt friſchen Lebensmut, ſondern es ſchmeckt auch aus⸗ gezeichnet, und iſt nicht teuer. General⸗ vertretung: K. Köhler, Seckenheimer⸗ ſtraße 27, Fernſprecher 23 146. Em 149 1 1 8 5 Aschaffenburg Hannover Nr. 28 0 0* ſchäftsſtelle. 48206 25 Land) Reigelberg Augsburg Heilbronn Darlehen Baden-Baden Kaiserslautern geg. monatl. 35 ſtückz. 8 N 8 5 3 3 Karlsruhe Sk ensheim m. 3 e per bald beriebbares Finkniienbens.. wig, Neckarau, Fiſcher⸗ Mannheim, L Quadrat gelegen, ca. 9 Zimmer, Garten etc., Bielefeld La. 4 fal ſtraße ga, 2 St. ks. 15 Mille Anzahlung 28 5 lie 501. 2 8139 u lins olf f, Immobilien 8— 5 8 e e, Ludwigshafen a. Nh. N 5 Magdeburg 5 l Cassel Mainz eee— Chemnitz München Große Räume k dan fach-. ee eee als Notwohng. ſof. zu Darmstadt pf zischen Weinorten für jedes Geſchäft geeignet, ganz beſonders verm. Ob. Clignetſtr. Umgangeſprache bei größter, Dresden Nürnberg für Konditorei⸗Kaffee, in beſter Geſchäftslage Näh. Q 3. 14, Laden. Zeit⸗ und Gelderſparnis. Dulsbur Oftenb d. Lindenhofs zu verm. Tel. 26263. 52641 18115 Lang. Anslandspraxis 2 enburg * Fortgeſ. glänz. Anerken⸗ Düsseldor! Pforzheim L d it N 5 2 keck, Sa ee s nungsſchreib. m. Schüler a. B Pirmasens ö Elberfeld Plauen 1. Juli am Paradepl. 7 allen mit Nebenraum e en dort l. Miami] erte. Lagerräume mit Toreinfahrt, in guter Lage, 8205 G. Gaertner 52090 Frankfurt a.. Rostock bisher. günſtig zu vermieten. 5„ ſttaatl. appr Sprachlehrer Freiburg l. Br. Saarbrücken 2081 Fran R. Heuer Wwe. I la. 5, 1 Tr. Gut möbl. ſonniges Schimperſtr. 18, 4. St. Erledrichshafen a. B. Speyer Z i mi i e 1 Gelsenkirchen Stuttgart Beſchlagnahmefreie, ſchöne(Nähe Waſſerturm)— s i derm. 085 11381 fe 152 Görlitz Weinheim 0 J i 7 80 3 Treppen Elldlls b, franzos.] Kalie a. S. Wiesbaden immer-Wohnung gane gen ee nde 3 Ruhig. ſonn. möbliert. unterr. Von Lehrer Hanau Würzburg .—;„ Zi m m e r mit 8 8 mit Bad u. 5 555 San ein Suh in n Zu 8 FY 15 Ferner: 5 a e uhiges,. Wehr. 2 3 8 e Kali 1029 Ju der Sereg onna ee er die Geſchf. 78284 Relchs-Adrefbuch(Verlag Rudolf Mosse) S515 mieten. Angebote mit Referenzangabe unt. E Nadß ſüſfeunter richt Relechs-Telegramm- Adreßbuch K N 1 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.—2 20 5 Handbuch der Deutschen Aktien- Gesellschaften 5— l franz. Beaufſichtigung 0 Eine gute Schlafſtenle der Schularbeiten er⸗ Adreßbuch der Kraftfahrzengbesitzer Badens 3 Zimmer- 0 un zu vermieten. Trait⸗ halten Sertaner. Zu Adressbuch der Kraftwagenbesitzer im rechts- teurſtr. 28 Stock. erfragen bei 87977 rheinischen Bayern e. Adreß- und Export-Handbueh der Maschinen- gegen Uringlichk.-Larte ger 1. Juli 1929 gegen Unkosten-Vergüttung abzugeben. Angebote unter 8 V 154 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 7180 8—— Geſchäftsmann, Anf. d. 50er J.(Techniker), 30 J. ſelbſtänd., ohne Anhang, ſucht liebevolle 3 Herren ſuchen Möblierte Zimmer mit Schreibtiſch. Erw. Unterſtellmöglichkeit für Auto u. Motor⸗ rad, ev. mit Toreinf. Ang. m. Preisang. u K T 37 an d. Geſchſt. *8241 Junge Dame 1 75 zum 75 ein einfach möbliertes Zimmer Nähe Roſengarten. ngeb. u. K 27 an die Geſchäftsſtelle. Zentral gelegene, trockene, ſchön: Lagerräume mit Toreinfahrt, gün⸗ ſtig zu verm. B2659 Näheres T 6, 12. Schöne helle Werkstätte (Neubau)] 47 qm groß in ruhiger Lage der Oberſtadt, auf 1 Juli zu vermieten. 8195 Angebote unter K A an die Geſchſt. O0 8118 Zwei ſehr gut möbl. oder teilweiſe möbl Schumannſtraße Auf Wunſch Badbenützung. TAD T Zimmer, evtl. leer Lebensgefährtin iert, zu vermieten. nicht unt. 40.; ca. 20—25 000„ Verm. Bed. 8231 B2687 1 Etage links. Zuſchrift. unt. J 0 7 an die Geſchſt. Selb ffinf. Ehreniache! Gut möbl. evtl. ſpäter ein weiteres Zimmer zu vermtet. Tennisplatz. Telephon Nr. 251 42. Akadem., Ing., Architekt, 25 J. alt, mittelgr., intereſſ., flotte Erſch., möchte feſche, intell. u hübſche, ſchlanke Dame, im Alter v. 17—22., mit entſpr. Vermög. u. Ausſt., zw. ſpät. Ehe Schlafzim. Ea ig brot Laden Ludwigshafen a. Rh., Bismarckſtraße, billig zu vermieten. Näheres W. Henke, Bismarckſtr. 98. 2983 1 leeres Zimmer ſof, zu verm. 32700 Hofmann, T 6, 12. 2 möbl. Zim.(Wohn⸗ u. Schlafz.], m. Balk. in d. Gart., an kindl. womöglich berufstät. Ehey od. Einzelmiet. per 1. Jult zu verm. Zu erfragen Laden, O J. 15. Kunſtſtraße. B2698 Sonnig. aut u. ſchön möbl. Zimmer, el. L auf 1. 7. zu verm. S 6. 35, I, rechts. 8198 Elegaut möbl. fonnig. Herru⸗ u. Schlafzim., gute Lage, m. Küchen⸗ Ben., auch einzeln an Ehep. od. Einzelperſ. zu verm. Preis 20 wöchentl. Verſchaffelt⸗ L 5, 5. Anzuſeh. von 11 Uhr ab. B2697 ſtraße 26. III, rechts. 18225 hier fremd, m. charak⸗ tervoll. ſtreb. Herrn, dem ſie in feder Le⸗ benslage treue Ge⸗ fährtin u. Kameradin ſein kann, zwecks H E IE A T bek. zu werd. Zuſchr. u. F J 2 an d. Geſchſt. 8136 Witwe ohne Anh. in d. 50er Jahr., ſucht a. dieſ. Wege Herrn ken⸗ nen zu lernen zw ſp. Heir al Zuſchr. unter J 2 9 an die Geſchſt. 58161 kenn. lern. Nur ernſtgem. Zuſchr. mit Bild, 8. w. ſof, ehrenw. retourn. w, unt.„Volles Ver⸗ Zwei leere helle trauen 8 7 152“ an die Geſchäftsſt. 8220 E Zimmer anden 2 9] Wide. Mie der friſche hübſche Erſchei⸗[ Fünfziger geſund u. für gewerbl. Zwecke nung, jüd., jed, kein] rüſtig, möchte die Be⸗ oder Büro geeignet, Typ. im Haush. er⸗ kanntſchaft eines ät. per ſofort zu vermiet. fahren i. Geſchäft ge⸗] Herrn zwecks ſpäterer wandt. wünſcht, da Heirat machen. 4 Zimmer⸗ Wohnung vorhanden. Anonym zwecklos. Zuſchr. u. K L 29 an die Geſchſt. 8218 Suche ältere, unabh. Dame kennen zu ler⸗ nen zw. Gedankenaus⸗ tauſch ete. u. ſpäterer Heirat Vermittler N WII 1 N II ee Wee In unserer Geschüftsstelle E 6, 2 liegen zur Einsleht offen die nach verzeichneten Adreßbücher Metall- und Elektrotechn. Industrie. Bayernbuch für Handel, Industrie und Gewerbe Amtliches Firmenhandbuch Südwestdeutschland Pfälzisches Handwerker-Adreßbuch Klockhaus Kaufmänn. Handels- und Gewerbe- Adreßbuch des Deutschen Reiches Band 7) Industrie- und Handels-Adrefbuch des mittel- deutschen Wirtschaitsgebietes Neue Mannheimer Zeitung „Sie haben's gut, Meister Wibbel— keine Hühner- augen und brauchen auch nicht B30 zu laufen Wie ich.“ „Na Herr Postrat— wenn Sie weiter niehts haben, Wozu gibt's denn„Lebewohl““!“ ) Gemeint ist natürlich das berühmte, von vielen Kerzten empfeh- lene Hühneraugen-Lebewohl u. Lebewohl-Ballenscheiben, Blechdose (8 Pflaster) 78 Pig. Lebe wohl. Fußbad gegen empfindliche Füße und Fußschweiß, Schachtel(2 Bäder) 50 Pig, erhältlich in Apotheken und Drogerien. Wenn Sie keine Enttäuschungen erleben wollen, verlangen Zuſchr. u. 8 I, 1 an die Geſchſt. 76175 4 Sie ausdrücklich das echte Lehewohl in Blech dosen und weisen an- dere, angeblich ebensogute“ Mittel zurück. Cas —TbTTTFFFCCTCTCTCTCTVT——————————— Fe .. —— Nr. 280 Donnerstag, den 20. Juni 1929 8. Seite. Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Herren-Netzjacken besonders 92150.10,.95, 085 Herren-Netziacken 1 290 rein Macco„375 Herren-dacken echt Macco...90,.25, 2090 porös, zweifädig 19 8 25 400.70 Herren-Einsatzhemden 3 40 erprobte Qualitäten.50,.90, 1 Herren-Hosen Knieform, porös Macco .60,.15, Damen-Hemdhosen Windelform.40,.10, 190 Damen-Hemdhosen m. Klappe, rein Mad eo. 4. 10, 0. Damen Schlüpfer. 10⁰ in neuen Farben Damen- Prinzeßröcke .60 belesen beer f e..75 .90 Herren-Hosen Knieform, starkfäd..20,.80, 165 Herren-Hosen porös, zweifädig Macco .90,.50, 3 1 3 0 Herren-Hosen echt Macco .90,.20,.50 Herren emdhosan, 5.25 .30,.90. Damen-Complets ferren-Einsatzhemden flibana.Unterzeuge D. Lahmann-Wäschel Osis-Unterkleigung Mannheimer Rhein- und Hafen fahrten „ FURST BIS MAAR eK Telephon 30687 Freitag, 7 Uhr(Neckar⸗Friedrichsbrücke): Schloßbeleuchtung Heidelberg hin und zurück.50 Sonntag, 7 Uhr(Rheinbrücke): Ritdesheim und zurück 83.— Mk., 3 Std. Aufenthalt, zurück 11 uhr Kinder die Hälfte. 715615 Jeden Mittwoch, 3 Uhr: Speyer u. zurück.— Lomerkauf; Verkehrsverein u. Agartenbaus Kremer(Paradeplatz) das Beste, Was die Molkerei liefert. jeden Morgen frisch Pfund.95 Pfund 1. 68 Neue Italiener Kartoffeln Tsfelbutter b Mannheim 8 trotz verbesserter Ausfühfung Verlangen Sie sofort unverbindliche Vorführung Auto- Js finger . Amalienstr. 30/2 Fflednich-Karsstr. 2 Telephon 3040 G. m. b. H. Werkstatt und Garage: Augartenstraße 97/99 Tel. 2372/26 innbhun Die Maschine für Reise u. Sport 500 cem Maschine nur noch Mk. 1240. ab Werk b 600 com Maschine nur noch Mk. 1280. ab Wee 500 cem iasrfine Super Sort n 7350. 4 wen Neustadt/ Haardt Jet ist der Zeiſpunkt gekommen, sich für den Hochsommer mit leichter Kleidung zu versehen. Unsere reiche Auswahl macht Ihnen den Einkauf Und vor àllem, Sie wissen: nunsere bekannt guten Qualif aten 4 zum Vergnügen. Hochsomm.-Anzüge in Rohseide und rohsei- den- ferbig. Waschsfoffen 23.— 26.— 32. 36. und höher Hochsomm.-Anzüge aus ferbigem Wasch- lüster oder ſussor-Leinen, in Sescco- und Sportform 2 und.cſeilig 18. 23. 28. und höher 32. Lüster-Saccos mit doppeltem Vorderteil farbig, sch] r und bleu 11. 13.30 18. uncl höher Flanellhosen rau-, bleu- und beige- arbig uni oder gemusfert die viel gefrag. Sommer- hose für Straß 11.30 14.50 18. und höher Weschjoppen e Leinenhosen: Sommer-Loden- joppen: lJagdleinen-Kleidung. Jennishosen s u. Sport Spezlalitst: 8 Hochsommerkleidung für korpulente Herren. „ 10 Pfund 95 Pfg. Offene Stellen Bäckerei: Bäckerei: Bäckerei: Bäckerei: Bäckerel: Bäckerei: Franz Müller, Schwetzingerstraße 151. Friedrich Sigmann, Meerladistr. 24. Goulried Wieland, G 6. 15. Bernhard Kratzmann, Langstr. 38, Er. Roll, Kobellstraße 8. 8217 Wilhelm Frank, Rheinhäuserstr. 11, in Mannheim. Heinrich Tr ill, Ladenburg, Schulstr. 78. Bäckerei mit guter Garderobe Sehr günstige Gelegenheit! 2 kompl., moderne, neue gam mer nctungen Eiche, 3türig, 180 em breit. (etwas zurückgesetzt). m. weiß. Marmor zu Ausnahmepreisen von Mk. 485. und Mk. 348 Reiſetätigkeit Poſition.— eine gute, Wir BVorzuſtellen nur mit Ausweis: Freitag von—11 Uhr vorm. Gaſthaus„Zum Si 8 A Maschinenfabrik ö ſucht zum möglichſt baldigen Eintritt kauft die kluge und sparsame Hausfrau einen tüchtigen ten Malfee iu u f. 4, 28.1.[Korrespondenten 1 Sorte p. Pfd. M..80 II Sorte p. Pfd. M..— f In Frage kommen nur Herren, die in gleich,. III Sorte p. Pfd. M..20 8 Eigenſchaft ſchon in 5 e tätig waren. Angebote mit Lebenslauf, Zeug⸗ Kein laden nis⸗ Abſchriften und Angabe der Gehalts⸗ Wer probt, der lobt anſprüche unter T A 159 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. Herren und Damen und Umgangs⸗ formen finden durch eine leichte, ſeriöſe gewinnbring. 5 bieten Gelegenheit, wöchentlich 80—100 R. zu verdienen. heute Donnerstag von—8 Uhr abends und * 8239 Walfiſch“, E 4. 7158 N 5 eee eee e e e e e e e abzugeben 8192 Binzenhöfer Möbelgeschäft u. Schreinerei, Augartenstr. 38, II wird von bedeutender S Alle Fabritate—Michelin⸗Sager 770 Maler& Gebhard& Telephon 285 70 gu 5 4, 23/4 geſucht. vorzugt Südd. Polſterwollfa⸗ brik für Mannheim und Heidelberg ge⸗ sucht.*8219 Angebote unter 8 Nr. 158 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. Drucksachen ködusttie e dblert prompt H 2 . R ſchäftsſtelle. brusbere Dr. Raa 5 2. Tüchlig. Kautions- fähiger WI r t Metzger be⸗ i für Innen⸗ welches ſchon in gut. 5 beſte Lage. Café Angebote unter R Nr. 85 an die Ge⸗ Café oder Reſtaur. B2668 an die Geſchſt. Tüchfiger Talarbeiter der Meister welcher in der Lage ist, einem Schmelxereibe- trieb(Aluminium- Legierungen) ständig vorzustehen, nach Westfalen zum baldigen Eintritt es uch l. Angebote unter 8 W 155 an die Geschäfts- stelle dieses Blattes erbeten. selbst- n 7154 lungeres, braves S tengtypistin per 1. Juli geſucht. Madchen Angeb m. Anſpr. u. K P 33 an d. Geſchſt. 8229 tagsüber oder ſofort geſucht. Rieth Seckenheimerſtr. 69. Arbeiterin auf Kraftnähmaſchine ſof geſucht. Feudenh., Scharnhorſtſtr. 37. pt. Tel. 209 84.* 8236 ganz 18202 tellen- Gesuche fieser fa 10 Jahre Praxis in Bank, Handel und Induſtrie, beſte Allgemein⸗ und Fach⸗ ausbildung(6 Semeſter Handels⸗Hoch⸗ ſchule) ſucht zur Auffriſchung ſeiner prakt. Kenntniſſe entſprechenden Poſten. Angebote unter 8 8 151 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 7148 1 Anſtändiges, gebildet. Aus Fräulein Privathand zu verkauf.: Badewanne u Badeofen, 2 Polſt.⸗ Seſſel. Zierſchr., Da⸗ menſchreibtiſch Herrn⸗ ſchreibtiſchſt. Schrank, ſerviert hat, ſucht Stelle in autem [Eisſchr. Zu beſ..11, H 262-5. Roſengartenſtr. 22 8210 11 Treppe.* 8240 Angeb. u. K + zu verkaufen, gut im Zug und ſchnell. F 4 Nr. 14, parterre *82¹2² 1 ſehr gut erhaltenes Klavier braun pol., iſt billigſt abzugeben. 2929 U 1. 1, Grünes Haus, Ladentheke mit Regal, für alle Branch geeig. preis⸗ wert abzug. B 2699 Augartenſtraße 7. Laden. Verschied. getten, Tische, Stühle, Nachttische und Sonſtiges ſpott⸗ billig abzugeb. 8197 T 2 Nr. 1718, 1 Treppe rechts. Modern. eleg. Kinder⸗ wagen, gut erhalten, preiswert zu verkauf. H. Stammler Rhein⸗ häuſerſtr. 9a. 8201 2 ö 4 2 5