8 1 1 4 0 Freitag, 21. Juni 1929 * Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt 1.⸗M.g.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/11 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoftr., Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 19 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Mittag ⸗ Ausgabe eue Mannheimer eitun Mannheimer General Anzeiger Nr. 281— 140. Jahrgang e nach 1 bei 10 20. einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Mit eiſerner Energie, ohne ſich irgend eine Ermüdung anmerken zu laſſen, windet ſich der Miniſterpräſi⸗ dent durch das Gewirr von Zahlen und Begebenheiten hin⸗ durch und zwingt ſeine Zuhörer zur Aufmerkſamkeit.„So ob⸗ jektiv die Erklärungen des Miniſterpräſidenten ſind“, erklärte geſtern abend ein Parlamentarier,„ſo nehmen ſie uns doch vollkommen gefangen. Wir fühlen uns durch ſie wie in einen Schraubſtock geklemmt, aus dem wir uns nicht befreien können“. Poincaré legte geſtern beſonderen Nachdruck auf die Feſt⸗ ſtellung, daß zwiſchen den interalliierten Schuldenverträgen und dem Noung⸗ Plan, wenn auch keine rechtliche, ſo doch eine tatſächliche Verbindung beſtehe, da ſie die gleichen Zahlungstermine, die gleichen Reportklauſeln enthalten. Es wäre zwar vorzuziehen geweſen, in die Schuldenabkommen eine Garauntieklauſel aufzunehmen, die eine direkte Verbindung zwiſchen den Zahlungen Frankreichs mit den Re⸗ parationszahlungen Deutſchlands ſchaffen würde. Trotz 5 500 Anſtrengungen ſämtlicher Regierungen ſei es ebo nicht gelungen, die Amerikaner zu dieſem Zu⸗ geſtänduis zu bewegen. Den Gegnern der Ratifikation der Schuldenverträge, die in letzter Zeit empfohlen hatten, ruhig die am 1. Auguſt fällige Schuld von 10 Milliarden Franken zu bezahlen Reparatlons konferenz in Laufannt oder London? und nachher in weiteren Verhandlungen von Amerika neue Zugeſtändniſſe zu erhalten ſuchen, bereitete der Miniſterpräſi⸗ dent eine ſchwere Enttäuſchung. Er erklärte un⸗ umwunden, daß die Zahlung dieſer großen Schuldſumme den franzöſiſchen Staatsſchatz in ganz erhebliche Schwierigkeiten brächte, umſo mehr als England in dieſem Falle mit neuen Forderungen hervortreten werde. Außerdem ſei nicht die geringſte Ausſicht vorhanden, zu einem günſtigeren Verhältnis mit Amerika zu gelangen. Um den Wünſchen der Mehrheit der Kammer entgegenzukommen, ſtellte Poincaré in Ausſicht, er werde eine Tagesordnung zur Abſtimmung brin⸗ gen, in der die Sicherheitsklauſel ausdrücklich gefordert wird. Der Miniſterpräſident verhehlte jedoch nicht, daß dieſer Beſchluß nur einſeitig ſein werde und rechtlich keine bindende Wirkung haben könne. Vom taktiſchen Stand⸗ punkt aus hält es der Miniſterpräſident für beſſer, die Schul⸗ denabkommen durch ein Regierungsdekret zu ratifizieren und es der Kammer anheimzuſtellen, nachher ihre Wünſche hinſicht⸗ lich der direkten Verknüpfung zwiſchen Reparations⸗ und Schuldenzahlungen zu formulieren. Am Schluß ſeiner geſtrigen Erklärung betonte Poincaré von neuem die Notwendigkeit, die Ratifizierung der Schuldenabkommen vor dem 1. Auguſt vorzunehmen, da die Gegner nicht geneigt ſeien, die provi⸗ ſoriſche Vereinbarung zu verlängern, die es Frankreich bisher geſtattete, den im Schuldenabkommen feſtgeſetzten Zahlungs⸗ plan einzuhalten, ohne das Abkommen ſelbſt ratifiziert zu haben. Poincarb wird heute nachmittag ſeine Darlegungen fort⸗ ſetzen. Ein intereſſanter Streit hinter den Kuliſſen 8 London, 21. Juni.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der Miniſterpräſident Macdonald iſt geſtern in einem Bombenflugzeug aus Schottland nach London gereiſt. Gleich⸗ zeitig ſind auch alle anderen Miniſter, ſoweit ſie nach der Regierungsbildung einen Urlaub genommen hatten, in die Hauptſtadt zurückgekehrt. Nach den freudigen Aufregungen des Generalſieges, der Kabinettsbildung und der Programm⸗ erklärung in Preſſe und Sprechfilm, beginnt heute für die Dabourregierung der Ernſt des Lebens. Die heute nachmit⸗ tag ſtattfindende Kabinettsſitzung wird eine Reihe von weit⸗ tragenden Beſchlüſſen zu faſſen haben. Der Doungplan und die internationale Konferenz zu ſeiner Be⸗ ſtätigung werden auf der Tagesordnung ſtehen und man darf dann endlich eine Bekanntgabe der amtlichen engliſchen Stel⸗ lungnahme zu dieſen Dingen erwarten. Weitere außen⸗ politiſche Punkte ſind die neuen Einigungsverhandlungen mit Amerika und die Wiederaufnahme der Beziehungen zu Ruß land. Gleichzeitig wird der Kabinettsſitzung auch noch ein umfangreicher Plan für die produktive Arbeits⸗ loſenfürſorge und ähnliche ſoziale Maßnahmen im In⸗ nern vorliegen. Das Regierungsorgan„Daily Herald“ faßt heute nochmals die Tagesordnung des Außenminiſters Henderſon zuſammen in den Worten: „Erſt Amerika, dann Rußland, Rheinland und Schiedsgericht.“ Da der Miniſterpräſident die Beſprechungen mit Amerika zu ſeinen ſpeziellen Arbeitsgebiet gemacht habe, bleibe dem Außenminiſter Zeit, ſich der anderen drei Punkte mit Energie anzunehmen. Es ſei nicht wahr, ſchreibt der„Daily Herald“, daß man die Wiederanknüpfung der Beziehungen zu Rußland aufſchieben wolle, um evtl. mit den Vereinigten Staaten gemeinſam vorgehen zu können. Die Verhandlun⸗ gen würden vielmehr unverzüglich aufgenommen werden, ohne irgend eine Vermittlung abzuwarten. Es ſei die Abſicht der Regierung, zunächſt einmal die normalen diplomatiſchen Beziehungen zu Rußland wieder herzuſtellen und dann erſt mit den Verhandlungen für einen Vertrag zu beginnen, in dem dann noch alte Streitfragen zwiſchen den beiden Regie⸗ rungen gelöſt werden würden. Die nächſte Frage, die das Außenminiſterium lebhaft beſchäftige, ſei die des Rhein⸗ landes. Der„Daily Herald“ beſtätigt in dieſer Angelegen⸗ heit unſere mehrfach geäußerte Auffaſſung, daß bie Arbeiter⸗ regierung zwar die britiſchen Truppen ſobald als irgend möglich aus dem Rheinland zurück⸗ ziehen wolle, daß für ſie aber der Aufſchub von einigen Wochen oder Monaten kein ſo ernſtes Objekt iſt, daß ſie des⸗ halb Komplikationen mit den Alliierten riskieren würde. Der„Daily Herald“ machte weiter die intereſſante Mitteilung, daß die Regierung ſchon in der allernächſten Zeit Schritte er⸗ Lreifen werde, um die Unterzeichnung der Schieds⸗ gerichtsklauſel des Haager Internationalen Gerichtshofes vorzunehmen. Dazu ſei zunächſt die Konſultierung der Dominien notwendig, doch glaube man, daß dieſe letzteren Endes keine beſonderen Schwierigkeiten machen würden. In der konſervativen Preſſe macht ſich bereits einige Un⸗ ruhe bemerkbar über den Aufſchub der konkreten Entſcheidun⸗ gen betr. der kommenden internationalen Konferenz. So kri⸗ tiſiert heute der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Te⸗ legraph“ die Untätigkeit der engliſchen Diplomatie im Ver⸗ gleich zu der franzöſiſchen. Von Paris aus habe man in den letzten Tagen ſehr aktiv dafür gearbeitet, daß die Repara⸗ tions konferenz in der Schweiß ſtattfinden ſoll. In dieſem Falle würde es kaum vermeidbar ſein, daß man Potncarsé als älteſten Miniſterpräſtdenten zum Vorſitzen⸗ den mache. Dies bedeute natürlich eine ganz erhebliche Ver⸗ änderung in dem tatſächlichen Verlauf der Konferenz, wenn man bedenke, daß die Londoner Atmoſphäre und der Vorſitz eines engliſchen Miniſterpräſidenten zur Herbeiführung von Kompromiſſen beitragen würde. Die Untätigkeit der engliſchen Regierung in dieſer Frage habe auch Dr. Streſemann in eine ſchwierige Lage gebracht, da er von franzöſiſcher Seite ganz beſonders gedrängt wor⸗ den ſet, den Plänen für eine Konferenz in der Schweiz bei⸗ zuſtimmen. Man glaubt hier, fährt der„Daily Telegraph“ fort, daß auch der deutſche Außenminiſter London als Ort der Konferenz vorziehen würde. Die Konferenz würde am beſten ſchon am 15. Juli oder gar vor dieſem Termin begin⸗ nen, und wenn dies zuſtande komme, ſo bleibe den engltiſchen Miniſtern nur ſehr kurze Zeit, um das Material kennen zu lernen. Es ſei deshalb umſo bedauerlicher, daß infolge der Ferien der verſchiedenen Miniſter die Angelegenheit ſich in London ſo verzögert habe. Man braucht dieſe Kritik des konſervativen Journaliſten nicht übermäßig tragiſch zu nehmen. Wir glauben zu wiſſen, daß die Londoner Regierung trotz der Abweſenheit des Mini⸗ ſterpräſidenten durch die diplomatiſchen Kanäle ihr ganzes Gewicht für die Abhaltung der Konferenz in London ein⸗ geſetzt hat und daß in Regierungskreiſen volle Zuverſicht für das Zuſtandekommen dieſes Planes herrſcht. Die 30 Millionen Dollar⸗Anleihe Newyork, 21. Juni.(United Preß.) Das Bankhaus Dillon, Read u. Co. hat eine offizielle Erklärung heraus⸗ gegeben, in der der Abſchluß einer 50 Millionen Dollaranleihe für das Deutſche Reich bekannt gegeben wird. Von Seiten deutſcher Bankkreiſe ſind die Firmen Mendelsſohn, Deutſche Bank und Reichskreditgeſellſchaft an der Emiſſion der Anleihe beteiligt. Marſchall Pétain Mitglied der Akademie — Paris, 20. Juni. Die franzöſiſche Akademie wählte heute Marſchall Pétain zu ihrem Mitglied. Er war der alleinige Bewerber um den Seſſel des verſtorbenen Marſchalls Foch. Die Tragödie von Skapa Flow 1919— 21. Juni— 1929 Am heutigen 21. Juni jährt ſich zum 10. Male der Tag, daß in dem einſamen, bei den Orkneys gelegenen, von vielen Inſeln, Randgebirgen und Minengürteln umgebenen eng⸗ liſchen Kriegshafen Skapa Flow eine Totenfeier ſich ab⸗ ſpielte, wie ſie gewaltiger und erſchütternder die Weltgeſchichte noch nicht erlebt hat. Elf Großkampfſchiffe und fünf Schlacht⸗ kreuzer, von denen jede dieſer Einheiten die Kampfkraft einer Feſtung hatte, acht unſerer modernſten Kleinen Kreuzer und neunundvierzig große Hochſeetorpedoboote— das fünfzigſte war ſchon beim Anmarſch auf eine Mine gelaufen und ge⸗ ſunken— eine ſtolze im Kampfe unbeſiegte Flotte, geſchaffen in 25jähriger, raſtloſer Arbeit, Schiffe, die nur Deutſchland aufweiſen konnte, Schiffe, um die uns die ganze Welt benei⸗ dete; alles Wunderwerke deutſcher Technik, deutſchen Fleißes, deutſcher Gründlichkeit; Schiffe, die wir geliebt haben, wie unſern beſten Freund, gaben ſich durch eigene Hand den Tod und gingen mit wehender Flagge in die Tiefe, nicht in ehren⸗ vollem Kampfe, wohl aber konnte dieſer Untergang die Ehre der deutſchen Flagge nicht beflecken. Es war dem ver⸗ dienten Admiral Ludwig von Reuter und ſeinen Getreuen einfach unmöglich, daß über den trutzigen Maſten der„Hin⸗ denburg“ die Union Hack, über einem„Seybdlitz“,„Moltke“, „Derfflinger“,„von der Tann“, den gewaltigen Stürmern von Skagerrak, oder über dem Admiralſchiff„Friedrich der Große“ die Trikolore, das Sternenbanner oder die gelbe Donnen⸗ Vizeadmiral v. Reuter flagge Japans wehen ſollte. Niemals hätte je die Marine Gelegenheit gehabt, Deutſchlands Schmach abzuwaſchen, für ewige Zeiten hätten wir das Schandmal der Feigheit und Ehrloſigkeit an der Stirn getragen, Es war am Vormittag 10.30 Uhr. Auf dem deutſchen Flaggſchiffe„Emden“ flattert das Signal zur Verſenkung. Die engliſchen Wachtſchiffe, die ſonſt wie biſſige Hunde die deutſchen Schiffe bewachten, ſind zu Uebungen in See ge⸗ gangen. Nur drei Torpedobvote und mehrere Fiſchdampfer, die von engliſchen Offizieren kommandiert wurden, patrouil⸗ lierten zwiſchen den deutſchen Kriegsſchiffen auf und ab. Plötz⸗ lich ſieht der Engländer— er weiß nicht, wann und wie es geſchehen iſt— auf allen deutſchen Kriegsſchiffen wimmelt es wie in einem Ameiſenhaufen. Männer rennen hin und her. Auf„Moltke“ klebt an der oberſten Spitze des Maſtes ein Signalgaſt und nagelt mit eiligen Schlägen die Kriegsflagge eiſern feſt. Boote werden außenbords gelaſſen. Kleiderſäcke fliegen von Mann zu Mann und werden in die Boote ver⸗ ſtaut. Mannſchaften klettern herunter, legen ſich in die Rie⸗ men und ſteuern an Land. Alles ſpielt ſich in größter Ruhe ab, als wenn es manövermäßig geübt worden wäre.— Die Schiffe beginnen zu ſinken.„Friedrich der Große“ hat den Anfang gemacht, die andern folgen. Da endlich erkennt der Engländer die Lage. Aber nun wird der engliſche Seemann zum Unmenſchen. Mitten hinein in die wehrloſen Deutſchen praſſeln die Geſchoßgarben. Zerſtörer, Fiſch⸗ dampfer, Schlepper und Hilfskreuzer, alles ſchießt. Maſchtnen⸗ gewehre hämmern dazwiſchen. Todesſchreie gellen zum Him⸗ mel. Eine große Reihe Offiziere und Mannſchaften der deutſchen Schiffe ſtarb hier den Heldentod für Deutſchlands Ehre, viele wurden verwundet. Das war die Tragödie von Skapa Flow, die die Sonnen⸗ wende in Deutſchlands Schickſal wurde. Faſt 6 Jahre iſt man Nr. 281 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabeh Freitag, den 21. Juni 1929 heimgeſuchten Gewäſſer verſenkten 75 Schiffe zu heben. Wäh⸗ rend man vor 3 Jahren von einer mißglückten Hebung ſpre⸗ chen konnte, hat die von der engliſchen Admiralität mit der Hebung beauftragte Firma Cox und Danks Ltd. im Laufe der letzten drei Jahre 25 der kleineren Fahrzeuge von 750—1500 Tonnen zu Tage gefördert. Anſchließend kamen die 16 großen Schlachtſchiffe und 4 großen Schlachtkreuzer an die Reihe, deren Namensnennung„Hindenburg“,„Moltke“,„Seydlitz“, „Bayern“,„Kaiſer“,„Kaiſerin“,„Großer Kurfürſt“ jeden Deutſchen das Herz bluten läßt. Während man im Jahre 1925 die Hebungsverſuche ausſichtslos hielt, hat die Tatſache, daß die Wracks gefährliche Hinderniſſe für Schiffahrt ſind — bei Ebbe und Flut waren einige aus dem Meere heraus ſichtbar— und der Wunſch, an den deutſchen Schiffen, deren Konſtruktion berühmt war, Beobachtungen und Studien an⸗ zuſtellen, nach langer Zeit neue Bergungsverſuche zuſtande gebracht. Das Aufhauen der Schiffe darf nur in England vor⸗ genommen werden, damit das durch das Abwracken ge⸗ wonnene hochwertige Material der engliſchen Induſtrie nutz⸗ bar gemacht und einzelne Beſtandteile an das Ausland ver⸗ kauft werden.. Die größte vergebliche Arbeit hat die verſuchte Hebung des Schlachtkreuzers„Hindenburg“ verurſacht. Er lag auf ebenem Kiel in 65 Fuß Waſſer, Türme, Geſchütze und Schlote aus dem Waſſer ragend. Das Hauptdeck ſchneidet bei Ebbe und Flut mit dem Waſſerſpiegel ab. Dreimal hatte ſich ſchon das 27000 Tonnen⸗Schiff zu heben begonnen. Nachdem beim Ver⸗ ſuchen auch Rieſenpumpen nach gründlicher Abdeckung ſtünd⸗ lich 200 000 Zentner Waſſer aus dem Schiffskörper drückten, hob ſich der gewaltige Kolloß aus den Fluten und ſchwamm im Winkel von 35 Grad, bis es vom nordweſtlichen Sturm ge⸗ packt und gegen eine Dockſektion geſchleudert wurde. Hierbei wurde ſeine Außenhaut aufgeriſſen und zum zweiten Male zog ihn das Waſſer auf den Meeresboden.„Hindenburg“ glitt wieder in ſein Element zurück— hoffentlich für immer. Man gab die Bergung des„Hindenburg“ nun auf und wandte ſich erfolgreicher dem Schlachtkreuzer„Moltke“ zu, der auf verhältnismäßig geringer Waſſerttiefe von 20 Metern ge⸗ ſunken war. Die ganze Hebungsarbeit iſt natürlich ſehr koſtſpielig, aber in den Kriegsſchiffen ſtecken bedeutende Materfalwerte, namentlich kommen die Kupfer und zinnhaltigen Metalle in Betracht, dazu das Eiſen. Groß iſt ferner der Wert des Kup⸗ fers und Meſſings in den vielen Röhren und ſonſtigen Tei⸗ len der Maſchinen. Das Geſamtgewicht von Eiſen und Metall der ganzen Flotte wird auf etwa„ Million Tonnen ver⸗ anſchlagt. Im allgemeinen liegen die Schiffe in 30—40 Meter Tiefe, namentlich der Kreuzer„Dresden“ hat in 40 Meter eine ſchwierige Lage. In etwa drei Jahren will man alle Schiffe gehoben haben. Das iſt zwar eine ungewöhnlich hervor⸗ ragende Leiſtung auf dem Gebiet der Schiffshebungen, aber ein trauriges Erinnerungsſtück für Deutſchland, wenn ſeine Einzige Flotte, die der ſtärkſten Seemacht der Welt trutzte, in Stücke zerſchlagen iſt. Das ganze deutſche Volk wird in tiefſter Dankbarkeit ſich des Retters der deutſchen Seemannsehre erinnern, der in mannhafter Tat am 21. Juni 1929 die unbeſtegte deutſche Flotte dem raubgierigen Zugriff unſerer Feinde entriß und damit zugleich auch die Ehre der deutſchen Kriegsmarine und der deutſchen Kriegsflagge rettete. Der Name von Reuter wird mit dieſem denkwürdigen Tage verknüpft ſein, der zwat noch einmal das Blut zahlreicher freiwillig in die Verbannung gegangener Seeleute forderte, weil die Engländer in ſinnloſer Wut auf die wehrloſen deutſchen Matroſen ſchoſſen, der aber doch der ganzen Welt bewies, daß die deutſche Seemannsehre noch nicht verloren gegangen war, und zugleich zeigte, daß nur enſchloſſene Taten und nicht leere Worte Ehre und An⸗ ſehen eines Volkes zu retten vermögen. 1 Finanzfragen vor dem Reichstag Berlin, 21. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Auch Herr Hilferding hat nun ſeinen Etat bewilligt be⸗ kommen. Zugleich iſt das von den Deutſchnattonalen gegen ihn eingebrachte Mißtrauen ss votum abge⸗ lehnt worden. Herr Hilferding wird aber nach dem Ver⸗ lauf der Debatte ſich wohl nicht mehr im Zweifel darüber be⸗ finden, daß auch innerhalb der Regierungsparteien— von ſeinen Parteigenoſſen, den Sozialdemokraten, natürlich abge⸗ ſehen— man über ſeine blutleere Finanzpolitik nicht gerade entzückt iſt. Wenn man ihn dennoch mit Glacshandſchuhen an⸗ gefaßt hat, ſo doch wohl nur aus dem Grunde, weil man zu den vielen Schwierigkeiten an dieſen Hundstagen nicht eine neue Komplikation heraufbeſchwören wollte, die womöglich eine Kabinettskriſe nach ſich ziehen könnte. Man hat ihm alſo gewiſſermaßen noch eine Bewährungsfriſt bis zum Herbſt zugeſtanden. Vie drei Novellen zum Einkommen⸗, Vermögen⸗ und Wech⸗ ſelſteuergeſetz, die ja einen Teil des Finanzprogramms bilden, verabſchiedete der Reichstag gleich auch in dritter Leſung. Eingehende Erörterungen wurden noch an das Haushalts⸗ geſetz geknüpft. Der Zentrumsabgeordnete Köhler, der frühere Finanzminiſter, redete einſchneidenden Reformen das Wort. Vor allem befürwortete er eine beſſere Kontrolle über die Ausführung des Etats. Leider iſt gegen den Grundſatz, die im Etat feſtgeſetzten Poſittonen nicht zu überſchreiten, ſo oft und ſo nachhaltig geſündigt worden, daß man bezweifeln möchte, ob Herrn Dr. Köhlers wohlgemeinte Mahnung jemals Früchte tragen wird. Demokraten und Sozialdemokraten ſprachen ſich für das Vetorecht des Finanzminiſters aus, während der Abg. Cremer die bekannten volksparteilichen Anträge zur Umgeſtaltung des Etatsrechts empfahl. Der reichlich primitive Vorſchlag der Wirtſchaftspartei, ſummariſch 10 Prozent an ſämtlichen Etats zu kürzen, fand im Hauſe keine Gegenliebe. Das Haushaltsgeſetz wurde ſchließlich in der Ausſchuß⸗ faſſung angenommen. Es enthält, um Vorgänge, wie man ſie bei der Lohmann ⸗Affäre erlebte, zu verhindern, u. a. auch eine neue Beſtimmung, nach der Verträge die das Reich mit Sum⸗ men über eine Million belaſten, nur vom Leiter der zuſtän⸗ digen Behörde oder ſeinem ſtändigen Stellvertreter abge⸗ ſchloſſen werden können. Angenommen wurde auch die Entſchließung auf Prüfung der Frage einer Beſteuerung der öffentlichen Be⸗ triebe und auf Herausgabe einer Regierungsdenkſchrift über die Offenlegung der Steuerliſten. Am Samstag wird das Reparationsproblem im Reichstag beſprochen werden. Soweit wir unterrichtet ſind, wird zunächſt im Namen der Regierung der Reichsfinanzminiſter Hilfer⸗ ding als der in dieſen Dingen ſozuſagen Federführende eine Erklärung abgeben. Hernach wird dann Dr. Streſemann tionen ſchwerlich zu ſuchen haben. Volksentſcheid über den Moungplan? Berlin, 21. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Von dem Beſchluß des deutſchnationalen Parteivorſtandes über die große Generaloffenſive iſt hier neulich geſagt worden, man würde zunächſt doch wohl abwarten müſſen, ob die Deutſch⸗ nationalen ſamt und ſonders, ob vor allem auch die Reichs⸗ tagsfraktion ſich ihm fügen würde. Unſere Skepſis erfährt jetzt ihre Beſtätigung. In der„Deutſchen Tageszei⸗ tung“ unternimmt es Paul Bäcker— der Reichstagsfraktion gehört er zwar ſeit den vorigen Maiwahlen nicht mehr an, iſt aber immer noch Mitglied des preußiſchen Landtages— die⸗ ſen Beſchluß ſinngemäß auszulegen. An einen Volksentſcheid über den Youngplan glaubt Herr Bäcker nicht. Der ange⸗ kündigte deutſchnationale Antrag würde ſchwerlich ein Drittel der Reichstagsſtimmen auf ſich vereinigen. Der Volksent⸗ ſcheid ſei überhaupt keine Frage, mit der man ſich näher zu befaſſen brauche. Es käme gar nicht auf den Weg an, nur auf den Willen, der mit dem Offenſivplan bekundet würde und in ſolchem Sinne müßte den Mittelparteien das Vorgehen der Deutſchnationalen„direkt willkommen ſein“. Herr Bäcker überſieht bei ſeinen Auslegungskünſten, die ſo hörbar von Hugenberg und Genoſſen abrücken, nur eins: Daß in den deutſchnationalen Maſſenaufrufen vom letzten Sonntag ausdrücklich erklärt worden war, es gelte gegenüber den mittelparteilichen Jaſagern und den Verrätern deutſcher Zukunft eine nationale Front aufzurichten. Wir ſind durch⸗ aus mit Herrn Bäcker der Meinung, daß eine nationale Oppo⸗ ſition der Außenpolitik willkommen iſt und ſie wirkſam unter⸗ ſtützen kann. Was da aber im Auftrag des Diktators Hugen⸗ berg verübt und eingeleitet wurde, war ausſchließlich nach innen gekehrte ausgeſprochene Demagogie. FFP ³˙ð VVV( ſprechen. Manche meinen, daß die Frage der beſetzten Gebiete dann noch von Dr. Wirth als zuſtändigem Reſſortminiſter behandelt werden ſollen. Man rechnet auf eine ſehr aus⸗ gedehnte Sitzung, die unter Umſtänden ſich bis tief in die Nacht hinein erſtrecken wird. Irgendeine Abſtimmung wird natür⸗ lich nicht erfolgen. Es geht zunächſt lediglich um eine Aus⸗ ſprache. Die aber wünſcht man in Regierungskreiſen am Samstag noch zu beenden, um die Hände frei zu haben für die weitere Arbeit, insbeſondere auch für die Vorbereitung der politiſchen Konferenz. Von der nimmt man an, daß ſie in der Schweiz, wahrſcheinlich mit Rückſicht auf die Teilnahme Poincarés, in Lauſanne ſtattfinden wird. Am die Reform der Arbeitsloſenverſicherung Berlin, 21. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Vorgehen der Volkspartet, die einen ſpezialiſterten An⸗ trag zur Arbeitsloſenverſicherung einbrachte, und die Ankün⸗ digung eines gleichen Schrittes durch die Demokraten hat das Zentrum und in ſeiner Gefolgſchaft die Bayeriſche Volkspartei bewogen, ihren Eifer vor der Wählerſchaft zu zeigen. Die Reichsregierung iſt von beiden Fraktionen er⸗ muntert worden, noch einmal die Initiative zu ergreifen. In parlamentariſchen Kreiſen mißt man freilich der Aufforderung, den interfraktionellen Ausſchuß unter Heranziehung der ſo⸗ zialpolitiſchen Referenten erneut zu bemühen, keine ſehr weit⸗ tragende Bedeutung bei. Viel mehr als eine Geſte nach außen hin wird man in dem Vorgehen der beiden Frak⸗ Wie aus einer Aeußerung der„Germania“ hervorging, iſt man in den Kreiſen des Zen⸗ trums und auch der Bayeriſchen Volkspartei verſtimmt über die Sonderaktionen der beiden anderen bürgerlichen Koalt⸗ tionsparteien, denen man vorwirft, ſie hätten ſich dadurch gegen das Koalitionsreglement vergangen. Praktiſch wird ja, falls die Regierung auf die Anregung ein⸗ geht, bei den erneuten Beſprechungen nichts weiter heraus⸗ kommen. Die Sozialdemokraten werden von ihrer Forderung auf eine Beitragserhöhung ſelbſtverſtändlich nicht abzubringen ſein. Dann aber bleibt nur übrig, die Vorſchläge der Sach⸗ verſtändigenkomiſſion abzuwarten und im Herbſt das Reform⸗ werk als Ganzes zu bewältigen. Freilich dürfte die Regierung alsdann unter einem womöglich noch ſtärkeren Druck ſtehen als heute, zumal bekanntlich am 1. September die zur Zeit noch geltende Regelung für die Saiſonarbeiter abläuft. Gelreidemonopol? Berlin, 21. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) In einer längeren Sitzung des Sachverſtändigenaus⸗ ſchuſſes für das Agrarprogramm, an der auch der Reichsernährungsminiſter Dietrich teilnahm, iſt lebhaft und hartnäckig um das Getreidemonopol gerungen worden. Noch immer ſteht die Front— Deutſchnationale und Soztaldemokraten innig vereint— die das Getreidemonopol durchzudrücken beſtrebt iſt. Dennoch hat es den Anſchein(wir für unſeren Teil haben immer damit gerechnet), daß ſie auf deutſchnationaler Seite langſam abbröckelt und daß es noch gelingt, die Zollſätze durchzuſetzen, mit denen ſtatt des Mono⸗ pols der Reichsernährungsminiſter Dietrich der notleidenden Landwirtſchaft zu helfen trachtet. In der„Deutſchen Tageszeitung“ wird heute berichtet: Die Miſſion des Staatsſekretärs Heukamp, der nach Stock⸗ holm zu Verhandlungen über die Schwedenzölle ent⸗ ſandt worden ſei, wäre geſcheitert. f Das iſt eine Tendenzmeldung und eine recht durchſichtige dazu. Herr Heukamp wurde allerdings nach Schweden entſandt, um über die Aufhebung der Zölle von 6 Mark und.50 Mark zu verhandeln, aber wenn ſich in Schwe⸗ den keine Bereitſchaft zeigte, auf unſere Vorſchläge einzugehen, ſo ſollte er die Kündigung des Handelsvertrages mit Schweden anzeigen. Das war, wie hier ſchon angedeutet wor⸗ den iſt, ſeine eigentliche Sendung und ſie kann natltrlich nicht ſcheitern. Item: Das Kabinett iſt für die Erhöhung der Ge⸗ treibezölle. Der Reichspräſident— auch das war von uns ſchon geſagt worden— hegt den gleichen ſehr dringenden Wunſch und Volkspartei, Demokraten und ein großer Teil des Zentrums ſehen die Unterſtützung der Landwirtſchaft in der gleichen Richtung. Schließlich wird man wohl in der ſo⸗ genannten Bauernfront einſehen, daß der Spatz in der Hand mehr gilt als die Taube auf dem Dach und wir können nach wie vor annehmen, daß es doch noch gelingen wird, vor der Sommerpauſe über die Zollfrage im Reichstag ſich zu ver⸗ ſtändigen. f Die deutſche Induſtrie gegen den Poungplan Präſidium und Vorſtand des Reichsverbandes der deut⸗ ſchen Induſtrie ſind in ihren von Geheimrat Dr. Duis berg geleiteten Sitzungen am 19. und 20. Juni nach eingehender Ausſprache über das Ergebnis der Pariſer Reparationsver⸗ handlungen einſtimmig zu folgender Stellungnahme gelangt: „Der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie ſpricht den Mitgliedern der deutſchen Delegation für ihre im Intereſſe des deutſchen Volkes geleiſtete Arbeit ſeinen Dank und ſeine Anerkennung aus. Er iſt überzeugt, daß jeder der Sachver⸗ ſtändigen nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen beſtrebt geweſen iſt, das nach Lage der Verhältniſſe günſtige Ergebnis für das deutſche Volk zu erreichen und er verſteht durchaus, daß Dr. Vögler aus der wirtſchaftlichen Beurteilung der Lage ſich zur Erklärung ſeines Rücktritts veranlaßt geſehen hat. Bezüglich der wirtſchaftlichen Bedeutung des Poung⸗ Planes ſteht der Reichsverband auf demſelben Boden wie bei ſeiner Stellungnahme zu den Leiſtungen auf Grund des Dawesplanes. Damals, im Jahre 1924, hat der Reichs⸗ verband erklärt, daß die auferlegten Laſten die Leiſtungs⸗ fähigkeit Deutſchlands erheblich überſteigen. In Uebereinſtimmung mit den deutſchen Sachverſtändigen iſt der Reichsverband der Anſicht, daß der Voungplan dem deutſchen Volk für eine Reihe von Jahren Laſten aufbürdet, die über die Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Wirtſchaft hin ⸗ ausgehen. Wie aus dem Pariſer Gutachten hervorgeht, hat das Sach⸗ verſtändigenkomitee ſich weſentlich von politiſchen Geſichtspunkten leiten laſſen. Aus dieſem Grunde behält ſich der Reichsverband ſeine endgültige Stel⸗ lungnahme bis zur Entſcheidung der politiſchen Inſtanzen über Annahme oder Ablehnung des Planes vor. Hindenburg in Oſtpreußen E Berlin, 21. Juni.(Von unſerem Berliner Büro). Trotz den amtlichen Dementis erhielten ſich auch geſtern in der Reichshauptſtadt hartnäckig die Gerüchte von einem neuen Schwächeanfall des Reichspräſidenten. Demgegenüber wird erneut von unterrichteter Seite verſichert, daß es ſich um Uebertreibungen handelt. Richtig iſt, daß die Repräſentions⸗ verpflichtungen bei dem Beſuch des Königs Fuad den Reichs⸗ präſidenten, der nach ſeinem ſchweren Grippeanfall noch größerer Schonung bedurft hätte, ein wenig mitgenommen haben. Um ſich eine Ausſpannung zu gönnen, iſt Herr von Hindenburg daher am letzten Sonntag nach Oſtpreußen ge⸗ fahren. Wie der Staatsſekretär Dr. Meißner der„Nacht⸗ ausgabe“ mitteilt, befindet ſich der Reichspräſtdent nicht mehr auf dem Gut Neudeck. Er iſt vielmehr geſtern vormittag auf Beſuch zu Kammerherrn von Oldenburg⸗Januſchau gefahren. Die Anfragen, die auf Grund der Gerüchte dorthin gerichtet wurden, waren ſo außerordentlich zahlreich, daß man mit Rückſicht auf die telephoniſchen Verhältniſſe ſchließlich die Auskunft verweigern mußte. Am kommenden Sonntag will, wie ſchon kurz gemeldet, der Reichspräſident an einem Ren⸗ nen in Königsberg teilnehmen, um dann im Lauf der nächſten Woche wieder nach Berlin zurückzukehren. Das Preußenkonkordat J Berlin, 21. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der preußiſche Miniſterpräſident Braun hat, wie die„Börſen⸗ zeitung“ behauptet, an den Präſidenten des preußtſchen Staats⸗ rates einen Brief gerichtet, in dem er die unverzügliche Wie⸗ dereinberufung des Staatsrats zum Zwecke der Konkordats⸗ verhandlungen verlangt. Für den Fall, daß der Staatsrat ſich dann weigern ſollte, das Konkordat zu beraten, würde ſich — immer nach den Mitteilungen des Berliner Börſenblattes — die preußiſche Regierung auf Grund des Art. 40 der Ver⸗ faſſung ſich nicht mehr verpflichtet ſehen, das Gutachten des 1 abzuwarten, ehe ſie den Entwurf dem Landtag zu⸗ eitet. Der Schiedsspruch im Ruhrbergbau — Eſſen, 20. Juni. Die Schlichterkammer fällte heute nachmittag den Schiedsſpruch für Rahmentarife und die Ar⸗ beiszeit im Ruhrbergbau. Der Schiedsſpruch hält durch ein Arbeitszeitabkommen die heutige Arbeitszeit von 8 Stunden unter Tage, ſowie die Arbeitszeiten über Tage und die heuti⸗ gen Mindeſtlöhne für Gebührenarbeiten aufrecht. Die Rahmentartfe und Arbeitszettabkommen ſollen bis zum 30. November 1930 unkündbar ſein. Es ſind längere Kündigungsfriſten vorgeſehen. Die Parteien müſſen ſich bis gum 24. Junt über die Annahme oder Ablehnung erklären. Nachverhandlungen vor der Verbindlichkeitserklärung dürften Mitte nächſter Woche in Berlin ſtattfinden. Letzte Meldungen Vergiftung durch Schierling — Berlin, 21. Juni. Anläßlich eines Schützenfeſtes in Pansfelde erkrankten nach dem Frühſtück ſämtliche Teilneh⸗ mer. Man nimmt an, daß bei den Speiſen verwendeter ſelbſtgeernteter Kümmel verſehentlich mit Schierlingſamen ge⸗ miſcht war. 14 Perſonen ſind erkrankt. Der Zu⸗ ſtand eines der Schützen iſt bedenklich. Schwere Gewitterſchäden in Mecklenburg — Schwerin, 21. Juni. Geſtern abend entlud ſich über große Teile Mecklenburgs ein heftiges Gewitter. Durch Blitzſchlag wurde beträchtlicher Schaden angerichtet. Es wur⸗ den insgeſamt zehn Gebäude eingeäſchert und 12 andere durch kalte Schläge ſtark beſchädigt. Schweres Bauunglück 8 Fiume, 21. Juni. In Villa Nevoſa ereignete ſich geſtern beim Bau des neuen Gemeindehauſes ein Einſturz, bei dem fünf Arbeiter von den Trümmern begraben wurden. Sie konnten nur als Leichen geborgen werden. Mehrere andere erlitten ſchwere Verletzungen. 29 Todesopfer der Hitze Newyork, 21. Junf.(United Preß.) Die Hitzewelle, unter der die Stadt Newyork noch immer zu leiden hat, hat zwei weitere Todesopfer gefordert. Die Geſamtzahl der in⸗ folge der übergroßen Hitze in dieſer Woche verſtorbeuen Per⸗ ſonen hat ſich ſomit auf 29 erhöht. * „ 8 * een d d A S rt e 4 n * „ 148 5 2 Freitag, den 21. Juni 1929 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 281 Die Kreisverfammlung tagt Die 64. ordentliche Sitzung der Kreis ver⸗ fammlung, die geſtern nachmittag im Bürgerausſchuß⸗ ſitzungsſaal abgehalten wurde, zog ſich ſehr in die Länge. Ueber fünf Stunden benötigte das Kollegium, das ſich nahezu vollzählig enigefunden hatte, zur Erledigung der nur ſechs Punkte umfaſſenden Tagesordnung. Verlagsdirektor Heinrich Lintz, der Vorſitzende des Kreisrats, eröffnete kurz nach 3 Uhr die Verhandlungen mit der Begrüßung der Kreis⸗ abgeordneten, insbeſondere der neuen Mitglieder, des Landes⸗ kommiſſärs, Geh. Regierungsrat Hebting, und der Preſſe. Der Namensaufruf ergab die Anweſenheit von 57 Mitglie⸗ dern. Auf Vorſchlag des Kreisabg. Elbs⸗Mannheim wurde Kreisabg. Arnold⸗Manuheim zum Vorſitzenden, Kreisrat Stratthaus Schwetzingen zum Stellvertreter und die Mannheimer Kreisabgg. Ludewigs und Frau Schmidt zu Schriftführern gewählt. Kreisabg. Arnold gedachte nach Uebernahme des Vor⸗ ſitzes des Heimganges der Kreisabg. Kreter⸗Ladenburg und Hoffmann ⸗Mannheim, die ſeit 1926 bezw. 1922 der Kreis⸗ verſammlung angehörten. Das Kollegium erhob ſich zum ehrenden Gedenken von den Sitzen. Daran ſchloß der Vor⸗ ſitzende die Begrüßung der neuen Mitglieder mit den beſten Wünſchen für ein erſprießliches Zuſammenarbeiten im In⸗ tereſſe des Kreiſes und der Allgemeinheit. Bewilligung von 100 000 Mark als erſte Rate zur Errichtung eines Altersheims Die Beratung des Berichts und der Anträge des Kreisrats an die Kreisverſammlung nahm allein drei Stunden in Anſpruch. Der Kreisrat beantragte, die Kreis⸗ verſammlung wolle: 1. Die Mehrausgaben für die Aus⸗ beſſerung des Kreisverwaltungsgebäudes L. 8, 8 und für die innere Einrichtung der Dienſt⸗ räume in Höhe von 28 310 Mk. nachträglich genehmigen; 2. den Kreisrat ermächtigen, in Hockenheim ein geeignetes Anweſen für eine Wandererfürſorgeſtelle käuflich zu erwerben, ferner für dieſen Zweck ſowie für Ausbau und Einrichtung der Wandererfürſorgeſtelle im ganzen 40 000 Mk. bewilligen; 3. zur Beſtreitung der Koſten der baulichen Erweiterung der Kreispflegeanſtalt Wein⸗ heim bezw. der Erſtellung eines Altersheims den Betrag von 100 000 Mk. als Rücklage zu genehmigen. Der dritte Punkt war der Stein des Anſtoßes. Die Deutſchdemo⸗ kratiſche Partei, Deutſchnationale Volkspartei, Deutſche Volks⸗ partei, Wirtſchaftliche Vereinigung und Bezirksblock Wein⸗ heim hatten ſich auf folgenden Antrag vereinigt: Zu dem Antrag des Kreisrats, 100 000 Mk. für die Er⸗ weiterung der Kreispflegeanſtalt bezw. den Neubau eines Altersheims in Rücklage zu ſtellen, haben wir folgendes zu erklären: Die durch den Krieg und die Nachkriegszeit geſchaffenen Verhältniſſe bedingen eine vermehrte Fürſorge für das Alter. Es iſt vorauszuſehen, daß die beſtehenden Einrichtungen ſchon in den nächſten Jahren für die Alters⸗ fürſorge nicht mehr ausreichen werden. Wir halten des⸗ halb die Einrichtung eines Heimes, in welchem Perſonen, die zwar geiſtig geſund, jedoch nicht mehr in der Lage ſind, für ſich ſelbſt zu ſorgen, Aufnahme, Verpflegung und, falls notwendig, Pflege finden können, für geboten. Vorbehalt⸗ lich der Regelung der finanziellen Frage, über die eine neu einzuberufende Kreisverſammlung zu beſchließen hätte, be⸗ antragen wir deshalb, 100 000 Mk. für die Errichtung eines Altersheims in Rücklage zu ſtellen. Daneben halten wir es für dringend erforderlich, daß in der Kreispflegeanſtalt ge⸗ wiſſe Veränderungen und, falls möglich, Erweiterungen vor⸗ genommen werden, um eine beſſere Verteilung der auf⸗ genommenen Pfleglinge vornehmen zu können. Wir be⸗ antragen deshalb a) daß zu dieſem Zweck der Kreisrat ſich durch eine Kommiſſion ergänzt, welche mit ihm die nötige Unterſuchung vornimmt und ein Gutachten abgibt; b) für dieſe vorzunehmenden Verbeſſerungen einen Kre⸗ dit bis zu 25 000 Mk. aus Anlehensmitteln bereit⸗ zuſtellen. Wir ſtellen dieſen Antrag an die Spitze, weil er nach end⸗ loſem Gerede ſchließlich akzeptiert wurde. Die ſoztialdemo⸗ kratiſche Fraktion ſchlug folgende Aenderung des Antrages des Kreisrates vor:„Zur Erſtellung eines Kreisaltersheimes heimes den Antrag von 100 000 Mk. als Rücklage zu geneh⸗ migen. Das Altersheim iſt außerhalb der Kreispflege⸗ anſtalt Weinheim und an einem anderen Orte des Kreiſes Mannheim zu erſtellen. Sind Anlehensmittel für den Neu⸗ bau zu beſchaffen, dann wird der Kreisrat beauftragt, un⸗ verzüglich einer außerordentlichen Kreisverſammlung Vor⸗ lage über die Erbauung des Heimes zu machen.“ Die kom⸗ muniſtiſche Fraktion beantragte:„Zur Beſtreitung der Koſten der Erſtellung eines Altersheims als erſte Rate den Betrag von 100 000 Mk. zu genehmigen. Mit dem Bau muß im lau⸗ fenden Jahre begonnen werden. Der Kreisrat wird ermäch⸗ tigt, die für die Errichtung des Altersheims notwendigen Mittel auf dem Anleihewege zu beſchaffen.“ Kreisabg. Wehner(Soz.), der die Ausſprache eröffnete, bemerkte, ſeine Fraktion begrüße es außerordentlich, daß der erſte Schritt getan werde, um endlich den wiederholten Wün⸗ ſchen auf Trennung der geſunden Inſaſſen der Kreispflege⸗ anſtalt Weinheim von den Geiſtesſchwachen Rechnung zu tra⸗ gen. Die Mehrheit ſeiner Freunde ſei der Auffaſſung, daß das Altersheim in Mannheim errichtet werden ſollte, da die übergroße Mehrheit der Belegſchaft der Kreispflegeanſtalt aus Mannheim ſtamme. Man wolle dieſen Leuten nicht zu⸗ muten, ihren Lebensabend außerhalb zu verbringen. Der An⸗ kreuzers, ein Fesigrusß Zum Fheuteriupilänum Eime Stadt, deren Bürger iir Sheauter so lie en umd Für das Feuter so große Opfer ringen, wie das die Mann- fneimer getan fiaßen umd mO cf fam, Besifat in diesem amf das Edle und Scäne gericteten Semeinsinm ein KRosfbares Gif. Mäöge dieser Semeinsinn, dem mir den Miichblih auf eine stolze Vergungenfeif des Mann- fuœelmer Featers verdanken. ef in der Tuhumßt Fliirer Seim NAuarlsru fle. 20. Jumi 1929 Leers Minister des NMulftus umd MHmnterriciuts + Weitere Festgrüße enthalt die morgen er scheinende große Festausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung Das endgültige Programm des Theaterjubiläums Die Jubiläumsfeſtwoche wird, wie früher ſchon bekannt⸗ gegeben, am Samstag, den 22. Juni, vormittags mit einem Feſtakt im Schloß eröffnet werden. Zunächſt ſpielt das Nationaltheaterorcheſter unter Leitung von Ge⸗ neralmuſikdirektor Orthmann eine Ouvertüre von Canna⸗ bich. Es folgt die Begrüßung durch den Ober bürger⸗ meiſter und der Feſtvortrag von Generalinten⸗ trag ſei keine Unfreundlichkeit gegen Weinheim, ſondern ent⸗ ſpringe lediglich der ſeeliſchen Einſtellung der alten Leute. Es ſei der dringende Wunſch ſeiner Freunde, daß der Kreisrat ſich mit der Stadtverwaltung Mannheim in Verbindung ſetze, um einen möglichſt günſtigen Platz für die Anſtalt zu be⸗ kommen. Bürgermeiſter Böttger verſuchte in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Kreisabgeordneter den Redefluß dadurch einzudäm⸗ men, daß er vorſchlug, von einer weiteren Debatte Abſtand zu nehmen. Seit Jahren rede man über die dringend not⸗ wendige Reform der Kreispflegeanſtalt, aber vorwärts ſei man nicht gekommen. Er ſchlage vor, aus Kreisabgeordneten eine ſiebengliedrige Kommiſſion zu bilden, die einer außerordentlichen Kreisverſammlung ein ganz beſtimmtes Programm vorzulegen habe. Kreisrat Kuhlen(Kommuniſt) meinte, es müſſe Farbe bekannt werden. Es handle ſich um i der Frage: Wollen wir ein Altersheim oder nicht? Kreisrat Dr. Ulm(D. Volksp.) erklärte, der Antrag der vereinigten bürgerlichen Parteien baſiere auf eingehenden Ortsbeſichtigungen und Beratungen. Wenn man einerſeits an⸗ erkenne, daß in den letzten Jahren die Kreispflegeanſtalt Ver⸗ beſſerungen erfahren habe, ſo müſſe andererſeits hervor⸗ gehoben werden, daß durch Erweiterungsbauten das große Ziel, ein Altersheim für geſunde Inſaſſen zu ſchaffen, nicht erreicht werden könne. Kreisrat Moll(Ztr.) ſprach ſich gegen den Antrag der vereinigten bürgerlichen Parteien aus, weil er befürchtet, daß man, wie bei der Bewilligung des Panzer⸗ auch den nachfolgenden Raten zuſtimmen müſſe. dant Leopold Jeſſner, Berlin.„Das behördliche Theater. Rückblick, Eingeſtändniſſe und Fo r⸗ derungen“. Danach ſprechen für die badiſche Staatsregie⸗ rung Kultusminiſter Dr. Leers und für die Reichsregierung Reichsinnenminiſter Severing. Nach dem Vortrag der Symphonie in D⸗Dur von Johann Stamitz folgt die Eröff⸗ nung der Theaterausſtellung des Schloßmuſeums „150 Jahre Mannheimer Nationaltheater“, ein⸗ geleitet durch eine Anſprache des Muſeumsdirektors Prof. Dr. Walter. Die Feſtvorſtellung im Nationalthe⸗ ater beginnt mit der Ouvertüre zu den„Meiſterſin⸗ gern“, die Artur Bodanzky, New York dirigiert. Es folgt der Feſtprolog von Fritz von Unruh und aun⸗ ſchließend daran die Feſtvorſtellung der„Räuber“. Nach der Feſtvorſtellung findet in den Feſtſälen des Schloſſes ein Empfang ſtatt. Der Sonntagmorgen bringt zunächſt die Huldi⸗ gung der Schüler der Schillerſchule am Schillerdenk⸗ mal vor dem Nationaltheater, bei der Fritz Droop die Feſt⸗ rede hält. Etwa 800 Schüler(5. bis 8. Volksſchulklaſſen und Mädchenfortbildungsſchule) nehmen Aufſtellung auf dem Platze vor der Rheiniſchen Creditbank. Für das Publikum werden die Straßenſeiten gegen A 3 und Oz frei gehalten. Die geladenen Gäſte nehmen zwiſchen den Denkmalanlagen und dem Theatergebäude Platz. Sie erreichen ihre Plätze durch die Straße zwiſchen A 3 und B 3 am Gallerieeingang vorbei. Autoanfahrt ausſchließlich durch Ifflandſtraße und Theaterſtraße(zwiſchen B 1 und C). Am Nachmittag findet die Volksfeier„Alltag und Feſt“ im Stadion ſtatt. Unter Leitung von Rudolf v. Laban werden die Mann⸗ heimer Bewegungschöre Laban einen Sinnreigen für großen Bewegungschor aufführen. Die Muſik dazu, Märſche von Gößling, Welleſz, Holſt, Krenek, Brand, und Granichſtädten, wird von Schallplatten auf Großlaut⸗ ſprecher übertragen. Am Montag findet für die auswärtigen Gäſte und die Mannheimer Preſſe eine Rheinfahrt ſtatt. Abends iſt die Feſt⸗ aufführung„Der Kaufmann von Venedig“. Den Shylock ſpielt als Gaſt Otto Wernicke⸗München. Dienstag dirigiert Wilhelm Furtwängler den „Fidelio“ von Beethoven. Den Floreſtan ſingt als Gaſt Karl Erb. Mittwoch Abend wird die Volksfeier im Sta⸗ dion wiederholt und zur gleichen Zeit die Feſtauffſth⸗ rung der„Räuber“ im Nationalthater für die Theatergemein⸗ den. Am Donnerstag werden die„Räuber“ als Schü⸗ lervorſtellung gegeben. Am Freitag dirigiert Hans Pfitzner ſeine Oper „Paleſtrina“, Samstags findet für die Mieter des Nationaltheaters eine Wiederholung der„Räuber!⸗Vor⸗ ſtellung ſtatt und Sonntag, den 30. Juni wird die Feſtwoche mit einer Aufführung von Richard Strauß„Roſenkava⸗ lier“, die Erich Kleiber dirigiert, abgeſchloſſen. 1 55 eee eee eee, Das Glühwürmchen Skizze von Haus Reimann Mieze war achtzehn und wohnte bei ihren Eltern. Arthur ging auf die Univerſität und liebte Mieze, weil ſie ſo zart und ſchüchtern war. Es war eine platoniſche Angelegenheit. Dreimal waren ſie einander begegnet: Im Theater, wo er mit ihr anbandelte, im Kaffeehaus, wo er die Beziehungen in allen erforderlichen Ehren vertiefte. Im Kino. Heute nun war der Abend friedſam: Frau Luna hatte ſich zu dankenswerter Finſternis aufgerafft, eine Nachtigall fun⸗ gierte als Stimmungsſoubrette, Arthur war friſch raſiert, und Mieze in Celtaſtrümpfe und duftende Seide gehüllt. Des Jünglings Gedanken waren darauf gerichtet, eine Bank zu beſetzen und der jungen Dame ſeine Verehrung anzutragen. Zunächſt bewegten ſich die Geſpräche der beiden auf ehr⸗ barer Bahn. Arthur erzählte von ſeinem Studium; Mieze flocht hier und da eine Frage ein; gab Arthur Gelegenheit, nach ihren männlichen Bekannten zu recherchieren; wies die Unter⸗ ſtellung, jemals verliebt geweſen zu ſein, mit Aplomb zurück; hakte ſich auf Arthurs Drängen bei ihm unter. In beſter Laune ſchwang Arthur ſeinen Spazierſtock. Mieze meinte, ſie ſähe es nicht gern, wenn junge Männer einen Spazierſtock trügen. Sie habe ihm das ſchon lange ſagen wollen. Arthur gab zurück, daß er ſelbſt zu denen gehöre, die einen Spazierſtock als überflüſſiges Gerät erachteten. Warum er da einen bei ſich habe? Weil es ſicherer wäre. Wieſo ſicherer? Nun, es ſei abends im Walde eben nicht ſehr geheuer. Man höre und leſe alle naſelang von Ueberfällen. Neulich erſt ſei jemand von mehreren Rowdies überfallen und gezwungen worden, ſich ſplitternackt auszuziehen. Ogottogott... in dieſem Zuſtand hätte er nach Hauſe laufen müſſen?— Gewiß, das hätte er. Und darum gehe er abends ſelten ohne Spazierſtock aus. Das ſei immerhin eine Waffe, und erhöhe das Gefühl perſönlicher Sicherheit. Mieze bekam es mit der Angſt. Arthur prahlte mit ſeinen Fechtkünſten, mit ſeiner Kör⸗ perkraft, mit ſeiner Gewandtheit. Unter ſeinem Schutze, ver⸗ ſicherte er, ſei Mieze völlig geborgen. Er nähme es mit einer bewaffneten Bande auf und würde ſein Bräutchen bis zum letzten Hauch von Roß und Mann verteidigen. Mieze war willenlos, ſchmiegte ſich an den mutigen Ar⸗ thur und ließ ſich ein ganz kleines bißchen küſſen. Hinter der Bank raſchelte es. Mieze ſchrak auf. „Ach,“ behauptete Arthur,„das wird ein Vogel ſein!“ Der Vogel war kein gewöhnlicher Vogel, ſondern ein Spaßvogel, hieß mit Vornamen„Baul“, war ein ausgewach⸗ ſener Menſch und dürfte mit dem Wort„Strolch“ erſchöpfend charakteriſiert ſein. Nicht Mord war es, was er im Sinne trug, o nein. Baul war honett und begnügte ſich mit dem Einſammeln von beiſeite gelegten Handtäſchchen. 5 Außerdem beſaß er eine Portion Humor und ergötzte ſich an den Geſprächen der Pärchen.— Ein Philoſoph? Das wäre zu viel geſagt. Aber der Spaßvogel mochte er gelten. Arthur hatte Miezes Gemüt geglättet.— Da tauchte ein glimmendes Pünktchen auf und phosphoreſzierte dem Mäd⸗ chen dicht vor der Naſe vorbei. Mieze patſchte in die Hände. „O, ein Glühwürmchen!“ rief ſte. g „Ja, ein Glühwürmchen,“ wiederholte Arthur und tat, als ſei er ebenfalls hochbeglückt von ſolchem Naturereignis. Mieze war mit einem Male rege und begehrte von Ar⸗ thur als von einem ſtudierten Manne zu wiſſen, wieſo es komme, daß die Glühwürmchen leuchten. Arthur wußte es nicht. Auch Baul, im Hintergrund, wäre um Antwort verlegen geweſen, ſpitzte jedoch die gelehrigen Ohren. Mieze war böſe, daß Arthur keine Antwort gab. Arthur erwiderte, er ſei Philologe und als ſolcher berechtigt, in ande⸗ ren Fakultäten unkundig zu ſein. Mieze beſtand hartnäckig auf Beantwortung ihrer Frage. Aus des Studenten Stimme ſchwand die Verliebtheit, und Mieze glaubte mit Fug, Aerger in Arthurs Innerem rumoren zu hören.„Du liebſt mich nicht!“ ſchrie ſie mit gedämpfter Stimme, und ſetzte nach einer willſt mir bloß nicht ſagen, warum die Glühwürmchen leuch⸗ ten!“ Baul, der Unſichtbare, ſchnitt eine Grimmaſſe. i Arthur geriet in Wut und verſicherte dem Mädchen, daß er es vorziehe, gewiſſe Dinge in Myſtik getaucht zu laſſen, da ſie ungemein an Reiz verlören, ſobald man ihre natürliche, banale Beſchaffenheit ergründete. Mieze beſtand bockbeinig auf Beantwortung ihrer Frage. Plötzlich ſchmetterte Arthur, aufs Aeußerſte erboſt, in die nächtliche Dunkelheit hinein:„Weil ſie elektriſche Hintertrep⸗ penbeleuchtung haben!“ Die Wirkung dieſes Satzes war lapidar. Baul nämlich, der den Verlauf der Szene mit wachſender Neugier verfolgt hatte, platzte vor lautem Gelächter. Mieze ſprang entſetzt auf und preſchte von dannen, ſamt Täſchchen. Arthur rannte hinterdrein. Baul verließ ſeinen Schlupfwinkel, ſetzte ſich auf die idylliſche Bank und blickte mit ſchmerzlichem Lächeln in die Finſternis, ohne freilich etwas anderes wahrzunehmen als jenes Glühwürmchen, das ihn um eine Handtaſche und einen Jüngling um die Zuneigung ſeiner Allerliebſten geprellt hatte. von ſcharfem Nachdenken ausgefüllten Pauſe hinzu:„Du 4. Seite. Nr. 281 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 21. Juni 1929 Seine Fraktion ſtimme dem Antrag des Kreisrats mit dem Zuſatz zu, zur näheren Prüfung eine Kommiſſion einzuſetzen. Der Vorſitzende verſuchte vergeblich, die Ausſprache zu be⸗ endigen. Er predigte tauben Ohren. Kreisrat Moll ſprach noch einmal, weit ausführlicher, als das erſtemal, um zu be⸗ gründen, daß es genügt, ein Altersheim im Anſchluß an die Kreispflegeanſtalt zu erſtellen. Auf dieſe Weiſe erziele man auch die notwendige Trennung der geiſtig geſunden von den nicht normalen Inſaſſen. Ein ſehr ausführliches fachmän⸗ niſches Gutachten komme ebenfalls zu dem Ergebnis, daß man durch einen Erweiterungsbau auf dem Anſtaltsareal zu dem erwünſchten Ziel komme. Der Verwaltungsrat habe ſich ein⸗ ſtimmig auf den Standpunkt geſtellt, daß die Erweiterung un⸗ bedingt notwendig ſei. Wenn man anderswo baue, müſſe man auch gärtneriſche Anlagen ſchaffen, die die Kreispflege⸗ anſtalt zur Verfügung habe. Ein weiterer Vorteil ſei die Be⸗ nützung der wirtſchaftlichen Einrichtungen, wie Koch⸗ und Waſchküche, Waſſerleitung, Dampfheizung, was von vorn⸗ herein zur Verbilligung der Baukoſten beitrage. Auch der Verwaltungsapparat könne ohne weiteres benutzt werden. Der tägliche Verpflegungsſatz in einem außerhalb der Kreis⸗ pflegeanſtalt errichteten Altersheim würde ſich auf 3,50—4 Mk. gegen 1,60 Mk, in der Kreispflegeanſtalt ſtellen. Er glaube nicht, daß die Behörden, die die alten Leute einweiſen, einen derart hohen Satz bezahlen. Ein Erweiterungsbau im An⸗ ſchluß an die beſtehende Anlage ſei die billigſte Löſung und in der finanziellen Auswirkung noch einigermaßen erträglich, weil kein Riſiko bezüglich der Frequenz beſtehe. Kreisrat Kuhlen votterte für ein ſelbſtändiges Alters⸗ heim. Vorſ. Arnold vertrat die Anſicht, daß man in dem Moment, in dem man die Kreispflegeanſtalt erweitere, die Unmöglichkeit ſchaffe, die geiſtig Geſunden von den Anor⸗ malen zu trennen. Während der Redner für den ſpzialdemo⸗ kratiſchen Antrag eintrat, griff er gleichzeitig den der ver⸗ einigten bürgerlichen Parteien auf, 25 000 Mk. für Verbeſſe⸗ rungen in der Kreispflegeanſtalt zu bewilligen. Kreisabg. Böttger wandte ſich polemiſierend gegen verſchiedene Aeußerungen des Kreisrats Moll, der den Vorſchlag abfällig Tritiſiert hatte, das Altersheim in Mannheim zu erſtellen. Kreisrat Moll habe das Projekt nicht dadurch gefördert, daß er einen Gegenſatz zwiſchen der Stadt Mannheim und dem Kreis konſtruierte. Die Stadt Mannheim wolle keineswegs hinterhältig in den Beſitz eines Altersheims kommen. Sie ſei auch wirklich angeſichts ihrer Leiſtungen in der ſozialen Für⸗ ſorge in den letzten zehn Jahren auf die Gnade des Kreiſes nicht angewieſen. Die ſozialdemokratiſche Fraktion ſtehe auf dem Standpunkt, daß die Kreispflegeanſtalt gründlich refor⸗ miert werden müſſe. Aus rein pſychologiſchen Gründen müſſe das Altersheim getrennt errichtet werden. Redner ſchloß mit der Bitte, durch Einſetzung eines größeren Ausſchuſſes der Errichtung eines Altersheims ernſtlich näher zu treten. Kreis⸗ ratsvorſitzender Lintz betonte nochmals, daß man nur ein Altersheim wolle, in dem geiſtig Geſunde untergebracht wer⸗ den. Der Antrag der vereinigten bürgerlichen Parteien ſei nach ſeiner Auffaſſung der beſte Weg, um zum Ziele zu kommen. Kreisrat Moll prägte den merkwürdigen Satz, vor der moraliſchen komme die geſetzliche Verpflichtung, ein Ausſpruch, der aus dem Munde eines Zentrumsmannes ſehr merkwürdig klang und ziemlich Unruhe im Saale hervorrief. Herr Moll ſtellte auch feſt, daß beabſichtigt geweſen ſei in der Kreispflegeanſtalt Radio einzurichten, daß man aber aufgrund eines ärztlichen Gutachtens mit Rückſicht auf die geiſtig Anor⸗ malen davon Abſtand nehmen mußte. Auch daraus geht her⸗ vor, wie dringend notwendig die Trennung der Geſunden von den Kranken iſt. Um.15 Uhr, alſo nach dreiſtündiger Ausſprache, wurde ein Antrag auf Schluß der Debatte angenommen. Zunächſt wurde über den Antrag der vereinigten bürger⸗ lichen Pa'rteien abgeſtimmt. Die Annahme erfolgte mit großer Mehrheit. Damit waren die andern Anträge erledigt. Das Kollegium erklärte ſich ferner einſtimmig damit einverſtanden, daß die Kommiſſion, die in Gemeinſchaft mit dem Kreisrat die vorbereitenden Schritte zur Errichtung eines Altersheims übernehmen ſoll, aus ſieben Mitgliedern Heſteht, die nach der Fraktionsſtärke ernannt werden. Die Nachforderung für das Verwaltungsgebände wurde vor der endloſen Altersheim⸗Debatte beſprochen. Sämt⸗ liche Redner bedauerten die entſtandenen Mehrausgaben, lie⸗ ßen ſich aber ſchließlich davon überzeugen, daß ſie nicht zu um⸗ gehen waren. Kreisratsvorſitzender Lintz machte auf die Bemerkung des Sprechers der Zentrumsgruppe, daß man ſchon im Vorjahre die Kreisverſammlung hätte orientieren müſſen, darauf aufmerkſam, daß man im Vorjahre noch nicht U. a. habe ſich erſt herausgeſtellt, daß die Einrichtung der Zentralheizung notwendig wurde, als die vorhandenen Oefen auf ihre Brauchbarkeit genau unterſucht wurden. Sachlich ſei allerdings die Beſchwerde des Sprechers des Zentrums be⸗ rechtigt. Kreistagsabg. Stotz(Deutſche Vp.) bemerkte, ſeine Fraktion werde dem Antrag zuſtimmen. Wenn die Nachſor⸗ derung einerſeits auch zu bemängeln ſei, ſo wäre es anderer⸗ ſeits ein Fehler geweſen, das Verwaltungsgebäude nicht ſo einzurichten, daß es den modernen Anforderungen entſpricht. In der darauffolgenden Abſtimmung wurde der Kreisrats⸗ antrag einſtimmig angenommen. Ausbau und Einrichtung einer Wandererfürſorge⸗ ſtelle in Hockenheim Die Ausſprache über dieſen Antrag geſtaltete ſich etwas eingehender, als über den vorhergehenden. Kreisabg. Weh⸗ ner meinte, es wäre vielleicht zweckmäßiger geweſen, ſich in Hockenheim nach einem paſſenden Bauplatz umzuſehen und ein neues Gebäude zu erſtellen, das den heutigen Anforderungen entſpreche, als ein ſchon beſtehendes Gebäude zu kaufen, von dem man nicht weiß, ob nicht infolge der notwendigen Repa⸗ raturen und Einrichtungen das zwei⸗ bis dreifache des Kauf⸗ preiſes aufzuwenden iſt. Kreisabg. Böttger ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß ſich die Gemeinde Hockenheim eigentlich im eigenen Intereſſe an der Finanzierung der Wandererfür⸗ ſorgeſtelle beteiligen ſollte. Aber man wolle nicht an der Sache herummälkeln, weil ſich die Kreisverſammlung ſeit Jah⸗ ren für die Schaffung dieſer Einrichtung ausgeſprochen und weil er der Anſicht ſei, daß nun endlich Taten folgen müſſen. Bürgermeiſter Böttger kritiſierte abfällig, daß nach einer Ver⸗ fügung, die am 1. Juli in Wirkſamkeit tritt, die Wanderer⸗ fürſorge auf Perſonen beſchränkt werden ſoll, die ſich im Be⸗ ſitz eines Wanderbuches befinden. Hierfür komme nur ein kleiner Teil in Betracht. Gegen die Verfügung ſei an ſich nichts zu machen, aber es wäre notwendig geweſen, daß ſich der Kreisrat vorher mit den einzelnen Fürſorgeſtellen in Ver⸗ bindung geſetzt hätte, um eine Einigung über die Richtlinien zu erzielen, nach denen die Wandererfürſorge exfolgen ſoll. Nach der Verfügung ſollen nur arbeitsfähige Wanderer Un⸗ terſtützung erhalten. Er frage, wie der Begriff„arbeits⸗ fähig“ zu definieren ſei. Zu bemängeln ſei auch die Beſtim⸗ mung, daß der Wanderer mindeſtens 21 Jahre alt ſein müſſe. Auf dieſe Weiſe treibe man keine Jugendfürſorge. Er bitte, die Verfügung zurückzuziehen und ſich mit den beteiligten Fürſorgeſtellen zu beraten. Es wäre im Intereſſe der Wan⸗ derer, des Kreiſes und der Gemeinde beſſer geweſen, es bei dem bisherigen Zuſtande zu belaſſen. Kreisratsvorſitzender Lintz gab zu, daß man mit den 40 000 Mk. nicht auskommen werde. Den Wanderern ſei Ge⸗ legenheit geboten, ſich ein Wanderbuch zu beſchaffen. Durch die Verfügung ſolle das zügelloſe Wandern bekämpft werden, das eine Beläſtigung der Bevölkerung bilde. Die Abſtim⸗ mung ergab die einſtimmige Annahme des Kreisratsantrages. Ueber den weiteren Verlauf der Sitzung werden wir im Abendblatt berichten. Sch. 4 + g b L Släoͤtiſche Nachrichten Warum ſchwitzen wir? In dieſen heißen Tagen ſteigt mancher Stoßſeufzer gen Himmel:„Ach, wie iſt es heiß, warum muß man nur ſo ſchwitzen?“ Nun, das Schwitzen iſt eine weiſe und wohltätige Einrichtung unſeres Körpers. Dieſer iſt beſtrebt, ſeine Eigen⸗ temperatur ſtets auf gleicher Höhe, zwiſchen 36 und 37 Grad Celſius, zu erhalten. Wird dieſe Temperatur durch äußere Hitzeinflüſſe geſteigert, ſo kann es zur Wärmeſtauung und zum Hitzſchlag kommen. Umgekehrt führt eine Unterkühlung des Blutes ſchließlich zum Erfrieren. Droht durch die ſommerliche Wärme dem Körper eine Ueberhitzung, ſo ſucht er ſich dagegen zu ſchützen durch Oeffnung der Sicherheitsventile, der Schweiß⸗ drüſen, die in einer Anzahl von etwa zweieinhalb Millionen die geſamte Oberfläche unſeres Körpers bedecken. Sie preſſen im Bedarfsfalle aus dem Körper Flüſſigkeit heraus, die durch Verdunſtung auf der Haut Verdunſtungskälte erzeugt, dem Körper die überflüſſige Wärme entzieht und ſomit das geſtörte Gleichgewicht wieder herſtellt. Die ſo im Laufe eines Tages abgeſonderten Flüſſigkeitsmengen können erhebliche Grade erreichen. Dadurch tritt ein Waſſerverluſt ein, der natürlich wieder erſetzt werden muß. Das Zeichen dazu gibt uns der WN e Wiener Brief Von D. M. Zam pach In dieſem Jahre waren die Feſtwochen nicht gerade von gutem Wetter begünſtigt, die am 2. Juni im Arkadenhof des Rathauſes feierlich eröffnet wurden. Bundespräſident Wil⸗ helm Miklas, der Bürgermeiſter und Landeshauptmann Karl Seitz, Landeshauptmann von Niederöſterreich Dr. Karl Bu⸗ reſch und der Vorſitzende des Fremdenverkehrsamtes General⸗ direktor Jul. Müller wohnten dieſer Feier bei und hielten Ansprachen. Ein Feſtkonzert unter Leitung des Direktors Franz Schalk mit den Wiener Philharmonikern beſchloß die Feier, an die ſich nun eine Reihe verſchiedener Veranſtaltun⸗ gen ſchloſſen, ſodaß ſie für jeden Fremden und jeden Einhei⸗ miſchen irgend einen beſonderen Anziehungspunkt bieten konnten. Ueberall gab es Muſtik, im Dom zu St. Stephan, auf dem Heldenplatz und in den Gärten. Beſonders im Burggar⸗ ten, der ſich zu ſommerlichen Veranſtaltungen eignet, wurden Konzerte und Tanzvorſtellungen gegeben. Leider wurden auch hier die meiſten von dem kalten und regneriſchen Wetter ſtark beeinträchtigt und die Theater dafür mehr beſucht, die Vor⸗ ſtellungen mit Berückſichtigung der Feſtwochen gaben. Knapp vorher hatte man im Operntheater mit großer Spannung das Gaſtſpiel der Mailänder Scala erwartet, denn Tos ea⸗ nini, vor allem als Dirigent, ging ein großer Ruf voraus und trotz der beinahe unerſchwinglichen Preiſe waren die Vor⸗ ſtellungen ausverkauft. Man wunderte ſich eigentlich über den Andrang zu dieſen Vorſtellungen wegen der teueren Plätze, man ſah die Elite der Wiener Geſellſchaft neben zahlreichen Fremden die zu dieſen Vorſtellungen kamen. i Das Burgtheater hat ſich wegen der Feſtwochen nicht ſehr angeſtrengt. Man hat nicht ein Stück von beſonde⸗ rer Bedeutung hervorgeſucht, nichts Neues oder Altes neu inſzeniert, das ein Ereignis geweſen wäre und bei den Frem⸗ den den Begiff„Burgtheater“ das früher als unerreicht da⸗ ſtand, neu wieder zu beleben geſucht. Werner Krauß ſollte den„Cyrand von Bergerac“ ſpielen, aber er hatte einen ſehr bedauerlichen Unfall bei den Proben und mußte ſein Gaſtſpiel abbrechen. Auch hat ſein Wallenſtein ein wenig enttäuſcht, Cyrano haben wir ſeit Joſef Kainz nicht mehr geſehen an dieſer Kunſtſtätte, und auch heute noch, nach ſo langer Zeit, iſt dieſe Leiſtung unvergeßlich, Ein lang⸗ weiliges Stück von Romain Rolland„Die Leoniden“ geben weder dem Regiſſeur noch den Darſtellern Gelegenheit, ſich beſonders auszuzeichnen. Es iſt ganz lyriſch gehalten und hat keine dramatiſchen Szenen. Max Devrient ſpielte einen alten, vornehmen Herrn, wie wir ſie ſo oft von ihm unübertrefflich verkörpert ſahen, noch aus der alten guten Zeit, der ſich heute ſchwer mehr zurechtfindet. Niemand von Uns, der ſein wundervolles, edles Geſicht des noblen Ariſto⸗ kraten auf der Bühne ſah, hätte geahnt, daß uns nun kaum drei Wochen nach dieſer Vorſtellung die Kunde aus Chur in der Schweiz kommt, daß Devrient plötzlich einem Herzſchlag erlegen iſt. Er war trotz ſeiner 72 Jahre ganz rüſtig, ganz geſund und hat nie eine Vorſtellung abgeſagt. Er hat merk⸗ würdigerweiſe nie anderswo als am Burgtheater geſpielt, weder als Gaſt, noch beim Film oder ſonſt irgendwo. Er hat dem Burgtheater 47 Jahre hindurch angehört. Nun holt ihn das Burgtheater heim, um ihn als Wiener Ehrenbürger in einem Ehrengrab, das die Stadt Wien ihm widmet, feierlich beizuſetzen. Er iſt der Letzte der Großen des Burgtheaters, der letzte in der Reihe der Mitterwurzer, Lewinſky, Sonnen⸗ thal, Kainz, aus einer Glanzzeit des Wiener Burgtheaters, die nicht wiederkehrt. Hartmann ſpielte drüben im Rathaushof unter Rein⸗ hardts Regie den„Danton“ von Büchner und damit ſcheint das Burgtheater genügend zum Gelingen der Feſt⸗ wochen beigetragen zu haben. Leider iſt Hartmann ziemlich ernſtlich an einer Mittelohrentzündung erkrankt und mußte auch die Münchner Feſtſpiele abſagen, auch ſonſt haben ſich Darſteller und Zuſchauer Erkältungen geholt, was dem Erfolg Reinhardts, Strnads und Hartmanns keinen Abbruch tut. Das Joſefſtädter Theater ſpielt ein engliſches Stück, das langweilig iſt, es heißt„Die obe⸗ ren Zehntauſend“ und iſt von Sommerſet Maugham, der ein prachtvolles Buch„Die Beſeſſenen“ geſchrieben hat, was aber dem Stück zu keinem Erſolg auf der Bühne verhel⸗ fen kann. Trotz der guten Darſtellung mit Ida Roland und Ida Wüſt. Auch Delius, Neugebauer ete. Albert Baſſermaunm iſt ſtets ein gern geſehener Gaſt und wieder für ein längeres Wiener Gaſtſpiel gewonnen wor⸗ wiſſen konnte, daß die Ueberſchreitung nicht zu umgehen war. ein Maximum von 28,2 Grad C. feſtgeſtellt. den. Er ſpielte zunächſt am Volkstheater„Herr Lamber⸗ Körper in Geſtalt des Durſtes. Hier aber iſt der Punkt, an dem wir mit unſerem Verſtand den Regulierungs⸗Mechanis⸗ mus des Körpers unterſtützen müſſen. So iſt es falſch, beim Auftreten von Durſt nach vorangegangenem Schwitzen große Mengen kalten Waſſers zu ſich zu nehmen. Das wird nur dazu beitragen, von neuem und erheblich größere Mengen Schweiß zu erzeugen. Richtig iſt es vielmehr, den Durſt durch kleine Mengen kalten Tees, ein paar Schluck Milch, oder durch den Genuß eines Stückchens Schokolade zu bekämpfen. Weiterhin iſt es wichtig, für die ungehinderte Tätigkeit der Schweißdrüſen durch ausreichende Hautpflege, insbeſondere durch Waſchen und Baden, Sorge zu tragen. In dieſem Sinne wirkt die Behandlung des Geſichtes oder anderer Kör⸗ perteile mit Puder und Salben, die geeignet ſind, die Haut⸗ poren zu verſtopfen oder zu verſchließen, durchaus unzweck⸗ mäßig. Schließlich können wir übermäßiges Schwitzen ver⸗ meiden durch eine vernünftige Kleidung, die vor allem der Luft genügend Zutritt zu der Hautoberfläche läßt. Wer die erwähnten vorbeugenden Maßnahmen beachtet, der wird ſich in Zukunft nicht mehr über übermäßiges Schwitzen zu beklagen brauchen. * * Abkühlung. Zur nicht geringen freudigen Ueberraſchung umfächelte heute die Frühaufſteher ein kühles Lüftchen. In der Umgegend ſcheinen ſich Gewitter entladen zu haben. Der Temperaturunterſchied iſt allerdings nicht ſehr groß, denn geſtern früh wurden 19,4 Grad C. feſtgeſtellt, während die heutige Morgentemperatur 17,1 Grad C. betrug. Die uner⸗ trägliche Hitze, die geſtern herrſchte, kommt in der Höchſttem⸗ peratur von 29,5 Grad C. zum Ausdruck. Am Mittwoch wurde Daß an beiden Tagen die Flußbäder Rekordbeſuch aufzuweiſen hatten, iſt be⸗ greiflich. In den letzten beiden Nächten betrug das Minimum genau ſo viel wie die heutige Morgentemperatur. * Erfolg eines Mannheimer Architekten. Archttekt Georg Voll, B. D.., hat bei einem Wettbewerb um die Feſthalle in Brombach(Baden) bei ſehr ſtarker Konkurrenz den 1. Preis erhalten. 4 riegsgräberfürſorge. Die Arbeit des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge ſchreitet rüſtig fort. Die großen Aufgaben, die er ſich geſtellt und an deren Erfüllung er arbeitet, erfordern aber außer großen Geldmit⸗ teln auch praktiſche Mitarbeit. Der Volksbund hat daher „Patenſchaften über deutſche Kriegerfriedhöfe im Aus⸗ lande“ eingeführt, Die Paten haben die Aufgabe, unter Mit⸗ wirkung des Volksbundes einen beſtimmten Friedhof inſtand zuſetzen oder auch nur ſeine Pflege nach der Ausgeſtaltung zu übernehmen. Die Zahl der Paten ſteigt von Monat zu Monat. Nicht nur ein großer Teil der über ganz Deutſch⸗ land und die Schweiz verbreiteten Verbände und Orts⸗ gruppen des Volksbundes hat Friedhöfe in eigene Betreuung übernommen, ſondern auch Provinzen, Kreiſe, Städte und Vereine aller Art ſind Paten im Volksbund geworden. Im Juniheft der Zeitſchrift„Kriegsgräberfürſorge“ iſt dieſem Gedanken ein breiter Raum gegeben. Vor allem finden wir hier praktiſche Vorſchläge für die Uebernahme von mittleren und kleineren Friedhofsanlagen in Litauen, deren Pflege nicht allzu große Mittel erfordert. Jeder kamerad⸗ ſchaftliche Verein, ſo klein er auch ſein mag und jede Vereinigung ſollte auf dieſe Weiſe dazu beitragen, un⸗ ſeren 2 Millionen Gefallenen einen Bruchteil der Ehrenſchuld abzutragen. * Vorſicht, Wundſtarrkrampfgefahr! In letzter Zeit haben wir wiederholt über Fälle von Wundſtarrkrampf berichten müſſen. Kleine Verletzungen, insbeſondere ſolche, die die Be⸗ troffenen bei der Feld⸗ und Gartenarbeit erhielten, waren mit einer Infektion von Wundſtarrkrampf verbunden und führten unter großen Qualen zum Tode, ohne daß die ärzt⸗ liche Kunſt noch rettend eingreifen konnte. Immer haben die an Wundſtarrkrampf Verſtorbenen zu ſpät ärztliche Hilfe in Auſpruch genommen, obwohl eine Tetanusinjektion noch 24 Stunden nach erfolgter Infektion das Leben rettet. Es kann deshalb nur eindringlich darauf hingewieſen werden, auch die kleinſte Verletzung nicht unbeachtet zu laſſen. Be⸗ ſteht die Gefahr einer Wundſtarrkrampfinfektion, was in vielen Teilen des badiſchen Schwarzwaldes und des Boden⸗ ſeegebietes ſehr leicht möglich iſt, ſo iſt dringend anzuraten, den Arzt ſofort aufzuſuchen und ſich durch eine Einſpritzung, die außerordentlich leicht und ohne Schmerzen zu machen iſt. vor den gefährlichen Folgen zu ſchützen. thier“, Stück, das nur zwei Perſonen enthält und ſtark intereſſterte. Zuckmayers neue Seiltänzerkomödie„Katha⸗ rina Knie“ gefiel ſehr gut. Sie iſt nun von Zuckmayer um⸗ gearbeitet worden und von vier auf drei Akte zuſammen⸗ gezogen, ſehr zum Vorteil des Stückes. Baſſer mann als Vater Knie iſt hervorragend. Er iſt ſo menſchlich, ſo einfach und ſo ergreifend in den wichtigſten Szenen, daß er erſchüt⸗ tert. Neben ihm behauptet ſich Hedwig Keller. Sie iſt eine große Künſtlerin und beſonders ſtark, wenn ſte ſchlichte Mädels aus dem Volk darſtellt. Dann ſind noch Schmöle und Foreſt beſonders zu nennen. Eine außerordentlich gute Vor⸗ ſtellung, von Direktor Beer ſelbſt inſzeniert. Baſſermann ſpielte nun noch den König Philipp. Da neben ihm nur noch Erika Wagner hochwertig war als Königin, die man lieber als die temperamentvolle Eboli geſehen hätte, für die die wunderſchöne, kühle Blondheit der Stückering ſo wenig mitbringt, und ein recht unfertiger Karlos auf der Bühne ſtand, ſo mußte man nur den einſamen König in dieſer Vor⸗ ſtellung bewundern, den Baſſermann unendlich ſchlicht und menſchlich ſpielte. An den andern Theatern iſt nicht viel Neues und Sehenswertes, die Operetten gehen noch immer neben Tanz und Revue und beſonders ſind es die vielen ſportlichen 5 die bei dem Publikum großes Intereſſe inden. Lene Weiller⸗Bruch hat vom Miniſter für Kultus und Unterricht durch Verfügung vom 19, April 29 die Berechtigung erhalten, ſich als„ſtaatlich anerkannte Klavierxpädagogin“ zu bezeichnen.— Aus der Klavierklaſſe von Hans Bruch(Mit⸗ glied der Staatskommiſſion für die Muſiklehrerprüfung und ſtaatlich anerkannter Klavierpädagoge) haben die beiden Schü⸗ lerinnen Lene Diefenbronner(Mannheim) und Marie Graf⸗Quaſt(Heidelberg), die ſich der erſten badiſchen Staatsprüfung für Muſiklehrer unterzogen haben, dieſelbe mit Erfolg beſtanden.. Dem Mannheimer Piauiſten Dr. Rudolf Bellardi wurde die ſtaatliche Anerkennung als Lehrer des Klavierſpiels verliehen. Der Celliſtin Anita Ballio, Lehrerin an Bleicher s Konſervatorium der Muſik, wurde vom badiſchen Miniſterium des Unterrichts die Berechtigung erteilt, ſich ſtaatlich auer⸗ kannte Muſiklehrerin für Cello zu bezeichnen. 2 * . Aren F—t,. ẽÄ'Iü“ œ]]—:..,, Ü.,,, Freitag, den 21. Juni 1929 * Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 1 en 54 N r 5 Oi Sette. Nr. 281 * Kommunale Chronik Beſprechung der Vorgänge bei der Frankfurter Gas⸗ geſellſchaft durch die Stadtverordnetenverſammlung sW. Frankfurt, 19. Juni. Die Vorgänge bei der Frankfurter Gasgeſellſchaft haben geſtern in fünf⸗ ſtündiger Debatte die Frankfurter Stadtverordnetenverſamm⸗ Lung beſchäftigt. Die mit Spannung erwartete Auseinander⸗ ſetzung mit dem Stadtverordneten⸗ und Auſſichtsratsmitglied Dr. Merton, der in ſeiner Denkſchrift die ſchärfſten An⸗ griffe gegen den Frankfurter Oberbürgermeiſter ſowie gegen den Kämmerer der Stadt gerichtet hatte, verlief ſehr drama⸗ tiſch, ohne daß neue Tatſachen von Bedeutung zutage ge⸗ treten wären. Ein abſchließendes Urteil dürfte erſt nach der Berichterſtattung durch den Hauptausſchuß möglich ſein, der zurzeit mit der weiteren Behandlung der Angelegenheit be⸗ ſchäftigt iſt, ſeine Unterſuchungen aber noch nicht abgeſchloſſen hat. Erhebliches Aufſehen erregte die Mitteilung, daß Dr. Merton ſeine Denkſchrift außer an den Direktor der Darm⸗ ſſtädter und Nationalbank in Berlin an den Generaldirektor Dr. Silverberg in Köln ſowie an einige Zeitungen gegeben Hatte, ohne verabredungsgemäß die gleichzeitige Gegenäuße⸗ rung des Kämmerers der Stadt abzuwarten. Es erſcheint demnach mehr als zweifelhaft, ob der von Dr. Merton mit ſeinem Vorſtoß beabſichtigte Zweck des Rücktritts von Oberbürgermeiſter Dr. Landmann erreicht werden dürfte. Bezüglich der Ausſichten der Gewerkſchaft Friedrich in Hungen liegt ein Gutachten vor, das neuerdings ein von Dr. Merton empfohlener Sachverſtändiger erſtattet hat. Darin wird die Aufnahme des Schwelunternehmens in Hungen für die Vergangenheit wie für die Gegenwart als richtig und das Unternehmen für durchaus erfolgreich erklärt. Man wird da⸗ mach den weiteren Verlauf der Angelegenheit, die das lebhafte Intereſſe der Oeffentlichkeit erweckt hat, mit Aufmerkſamkeit verfolgen dürfen. Aus dem Lande Ein unverſchämter Fechtbruder * Müllheim, 19. Juni. Ein ſogenannter„armer Reiſen⸗ ber“, der hier bettelte, lehnte die Annahme von Eßwaren a h und verlangte dafür Gel d. Als ein Hausmädchen dieſes ablehnte, ſchlug der Kunde mit ſeinem Stock dem Mädchen ſo heftig über den Kopf, daß es bewußtlos zu Boden ſtürzte. Der Burſche konnte gefaßt werden. * Schriesheim, 18. Junſ. Der Südbezirk des Jungoden⸗ waldklubs veranſtaltet am kommenden Samstag, 22. Juni, ſeine alljährliche Sonnwendfeier auf dem Oelberg au der Schwedenſchanze bei Schriesheim. Daran nehmen die Jugendgruppen und Ortsgruppen des O. W. K. der Umgebung teil. Der Verbandsvorſitzende der Deutſchen Gebirgs⸗ und Wandervereine, Oberſtudiendirektor Kiſſinger⸗Darmſtadt, hält die Feſtre de. p. Schriesheim, 18. Juni. In Leutershauſen fand kürzlich unter Leitung von Bürgermeiſter Schmitt eine Verſamm⸗ kung der Obſtzüchter ſtatt, bei der Oberinſpektor Martin⸗ Ladenburg einen Vortrag über die gegenwärtigen obſtbau⸗ lichen Fragen hielt. Bürgermeiſter Schmitt teilte in der Ausſprache mit, daß Großſachſen einen eigenen Obſtmarkt eröffnet habe und Intereſſentenkreiſe auch hier das Anſinnen an die Gemeinde geſtellt haben, den Markt zu eröffnen. Hier⸗ zu wolle er die Meinung der Obſtzüchter hören. Sämtliche Obſtzüchter ſprachen ſich gegen die Eröffnung des hieſigen Marktes aus und forderten ſtreng die alleinige Unterſtützung des Obſtgroßmarktes in Weinheim. Die Zerſplitte⸗ ppung des Obſtabſatzes ſei ein Krebsſchaden für den Obſtbau und den reellen Handel. Das eigenmächtige Vorgehen der Gemeinde Großſachſen wurde ſcharf kritiſtiert und beſchloſſen, dem dortigen Bürgermeiſteramt das Befremden der Obſt⸗ züchter zum Ausdruck zu bringen. * Freiburg i. Br., 19. Juni. Die Kirſchenernte iſt letzt in vollem Gange. Am ganzen Kaiſerſtuhl finden ärkte ſtatt und von überall ſind die Aufkäufer herbeigeeilt. Beſonders zahlreich ſind die Intereſſenten aus der Schweiz. Die Preiſe für Kirſchen belaufen ſich auf durchſchnittlich 20 Pfennig, in einzelnen Fällen konnten bei ſtarker Ab⸗ nehmerkonkurrenz auch Preiſe bis zu 25 Pfg. erzielt werden. Im Einzelhandel werden Kirſchen zu 40 Pfg. durchſchnitt⸗ lich verkauft. L. Wiesloch, 20. Juni. Am geſtrigen Mittwoch ſtarb im Alter von 63 Jahren Fabrikant Bernhard Kramer, der Gründer und Leiter der bekannten Rauchtabakfabrik Ebner u. Kramer, die ſich dank der Geſchäftstüchtigkeit von Kramer in der Zeit ihres Beſtehens mächtig in die Höhe gearbeitet hat und in der Reihe der Rauchtabakfabriken einen guten Klang hat. Der Tod von Fabrikant Kramer bedeutet im Wirtſchafts⸗ leben der Stadt Wiesloch wie für die Firma ſelbſt einen er⸗ heblichen Verluſt. L. Walldorf, 20. Juni. Nachdem längere Zeit Ruhe in un⸗ ſerem Städtchen eingekehrt war, regten ſich in den letzten Ta⸗ gen wieder mehr die Streitigkeiten. In der letzten Woche kamen von Sonntag bis Sonntag drei Schlägereien vor. Immer war der leidtragende Teil dabei der fremde Be⸗ ſuch, der zum harmloſen Vergnügen hierhergekommen war, ſich darin aber ſchwer täuſchen ſollte. Die Streitereien ſind in der„kriminellen Abteilung“ der Liebeshändel zu ver⸗ buchen. Sie waren alle von ſolchem Ausmaß, daß die Poli⸗ zei ſchützend eingreifen mußte. In einem Fall wurden die beiden fremden Burſchen, die ſich in ein Haus geflüchtet hatten, ſogar förmlich von einem einheimiſchen Burſchenheer be⸗ lagert. Ein anderer wurde vor dem Gaſthaus zum Wil⸗ helmsberg aus dem Hinterhalt überfallen und derart mit den Fäuſten bearbeitet, daß er fär kurze Zeit die Beſin⸗ nung verlor. Die Bürgerſchaft ſollte ſich hier in der Ab⸗ wehr der Ruheſtörungen etwas ſolidariſcher zeigen. rr. Baden⸗Baden, 20. Juni. Die Liedertafel„Aurelia“ hielt geſtern abend in ihrem Sängerheim ihre diesjährige ordentliche Hauptverſammlung ab, die von Aktiven wie Paſſiven zahlreich beſucht war. Eröffnet wurde ſie vom zweiten Vorſitzenden Herrn Karl Sauter, der mitteilte, daß der langjährige erſte Präſident Herr Ludwig Duttle ſein Amt kürzlich niedergelegt habe und eine Wiederwahl nicht mehr annehme. Anſtelle des Herrn Duttle wurde Schulrat Paul Reich zum erſten Präſidenten der„Aurelia“ gewählt, der ſich unter freudigem Beifall der Anweſenden zur Annahme bereit erklärte. Die übrigen Vorſtandsmitglieder wurden mit Ausnahme von drei Herren, die freiwillig auf ihre Aemter verzichteten wiedergewählt. Herr Ludwig Dutt le wurde ein⸗ ſtimmig zum Ehren vorſitzenden gewählt. * Zell a.., 18. Juni. In Unterentersbach⸗Stöcken wurde der 54 Jahre alte auf der Wanderſchaft befindliche Arbeiter Konrad Brütting aus dem Bayeriſchen von einem Auto überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß er im Krankenhaus ſtar b. Den Führer des Wagens ſoll keine Schuld treffen. Aus der Pfalz * Speyer, 20. Juni. In der Frühe des 19. Juni verſtarb der in bayeriſchen Apothekerkreiſen ſehr bekannte und ge⸗ achtete Apothekenbeſitzenr Dr. Carl Diernfellner in Speyer. Geboren im Jahre 1853 in Freiburg, als Apotheker approbiert im Jahre 1879, war er nach längerer In⸗ und Auslandstätigkeit zuerſt im Elſaß(Altkirch) Beſitzer einer Apotheke. Seit 1890 war er Inhaber der Sommerapotheke in Speyer und hat es verſtanden in ſeiner langjährigen Tätig⸗ keit bei der geſamten Bevölkerung ſich hohe Wertſchätzung zu erwerben. Die langen Jahrzehnte, die er in der Pfalz ver⸗ brachte, benutzte er dazu, um ſich in die pfälziſche Geſchichte, Kulturgeſchichte, Kunſtgeſchichte und vor allem auch in die ge⸗ ſamte pfälziſche Buchkunde zu vertiefen. Eine hochinter⸗ eſſante eigene Sammlung auf dieſem Gebiete beweiſt die große Sachkenntnis und Liebe, mit der er ſich in die pfälziſche Ver⸗ gangenheit kultureller Beſonderheiten eingelebt hatte. Seine beſonderen Verdienſte um den Stand ehrte der Staat vor einigen Jahren durch die Verleihung des Pharmazierat Titels. * Kandel bei Germersheim, 20. Juni. Heute vormittag fuhr ein aus dem Badiſchen kommendes Motorrad in ra⸗ ſendem Tempo gegen die geſchloſſene Bahnſchranke. Beide Fahrer ſtürzten und kamen auf die Schienen zu liegen. Der eine Fahrer erlitt Verletzungen und war bewußtlos. Bahnbeamten gelang es, die Beiden vor dem aus Karlsruhe heranfahrenden Perſonenzug im letzten Augenblick zu retten. * Kaiſerslautern, 20. Juni. Der 19 Jahre alte Chauffeur Dietenhöfer verſetzte ſeinem 51 Jahre alten Vater, dem ſtädtiſchen Tagelöhner Johann Dietenhöfer, im Verlaufe eines Streites einen Schlag mit einem Schrubber. Der Verletzte mußte in das Krankenhaus gebracht werden, wo er an den Folgen des Schlages ſtar b. Nachbargebiele Erregte Gläubigerverſammlung * Bensheim a. d.., 20. Juni. Der Inhaber eines im Vorjahre eröffneten Cafés hat plötzlich ſeine Zahlungen eingeſtellt. Die geſtern ſtattgefundene erſte Gläubiger⸗ verſammlung, an der etwa 90 Geſchädigte teilnahmen, verlief ſo erregt, daß es beinahe zu Tätlichkeiten ge⸗ kommen wäre, wenn nicht zwei Schutzleute dies verhindert hätten. Wie man hört, ſoll Strafantrag geſtellt ſein. Kommerzienrat Fehr⸗Flach * Wiesbaden, 20. Juni. Im 90. Lebensjahr ſtarb in der Nacht zum 17. Juni der Inhaber der Wiesbadener Stauiol⸗ und Metallkapſelfabrik A. Flach und Ehrenpräſident der In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer Wiesbadens Kommerzienrat Franz Fehr ⸗Flach. Er gehörte 45 Jahre, davon 25 Jahre als Präſident der Handelskammer an, die ihn in den Bezirks⸗ eiſenbahnrat und den Landeseiſenbahnrat entſandte und die in bei ſeinem durch das hohe Alter erzwungenen Rücktritt zum Ehrenpräſidenten ernannte. Franz Fehr⸗Flach war außerdem Mitbegründer, Präſident und dann auch Ehren⸗ präſident der Deutſchen Geſellſchaft für Kaufmanns⸗Erho⸗ lungsheime. Den Mittelrheiniſchen Fabrikanten⸗Verein hat er mitbegründet und ſeit 20 Jahren in deſſen Vorſtanud ge⸗ wirkt. * * Mainz, 20. Juni. Die 24jährige Katharina Hofmann, die am nächſten Samstag heiraten ſollte, nahm aus bis⸗ her unbekannten Gründen geſtern abend Salzſäure ein und verbrannte ſich innerlich berart, daß ſie kurz nach der Ein⸗ lieferung ins Städtiſche Krankenhaus ſtar b. Ebenfalls mit Salzſäure zu vergiften verſuchte ſich geſtern abend ein 29⸗ jähriges Mädchen. Mit ſchweren innerlichen Verbrennun⸗ gen wurde die Lebensmüde in bedenklichem Zuſtande ins Städtiſche Krankenhaus gebracht. Auch in dieſem Falle iſt die Urſache unbekannt. g Gerichtszeitung § Schwurgericht Kaiſerslautern.— Meineid. Am zweiten Tag der Schwurgerichtsperiode hatte ſich der 57 jährige Vieh⸗ händler Philipp Brechtel, früher in Mannheim wohn⸗ haft, wegen Meineidens zu verantworten. Brechtel hatte im März 1928 bei Leiſtung eines Offen barungseides eine ihm gehörende Spareinlage von 381 Mark wiſſentlich ver⸗ ſchwiegen. Der Angeklagte will unter dem ungünſtigen Ein⸗ fluß ſeiner— jetzt von ihm geſchiedenen— Ehefrau geſtan⸗ ned haben. Der Staatsanwalt beantragte ein Jahr ſechs Monate Zuchthaus. Das Urteil lautete auf ein Jahr Zuchthaus, unter Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf drei Jahre. 8 2 Jahre Gefängnis wegen Meſſerſtecherei gegen eine Frau. Der 28jährige von ſeiner Ehefrau getrennt lebende Maurer Joſef Mathieu von Kübelberg hatte in der Nacht zum 27. Mai bei einer Tanzmuſik in einer Wirtſchaft in Kübelberg ſeiner Frau, als ſie mit einem Burſchen tanzte, drei wuchtige Meſſerſtiche in den Rücken verſetzt, die zum Glück ohne Komplikationen verheilten. An weiteren Mißhandlungen der Frau wurde er durch das Da⸗ zwiſchentreten anderer Perſonen verhindert. Als Beweg⸗ grund der Tat gab Mathieu an, er ſei bei dem Anblick ſeiner tanzenden Frau plötzlich in Wut geraten. Das Erweiterte Schöffengericht Zweibrücken verurteilte ihn zu zwei Jah⸗ ren Gefängnis ab 14 Tage Unterſuchungshaft bei Auf⸗ rechterhaltung des Haftbefehls. Kölnische Ilustrierte — Heute neul Zu beziehen in der Hauptnebenstelle R I, 9/11, in den Nebenstellen Waldhofstraße 6, Schwetzingerstraße 19/20 und Meerfeldstraße 13, sowie durch unsere Trägerinnen 8 2 5 .— — 1. e 5— 5 rren-Holbschuhe, oraun Rindbox, 3 cht ge doppelt i . Lack, 22 8 1 0⁰⁰ In. „„„ ee erren: Halbschuhe, braun, echt 90 Orkolf, omerikonische Form 11 LiWerq- Strümpfe in jeder Forbe, zu jedem Schuh i wut 4“ , . Fonted Tack à Cle. G. m. b. H. 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Juni beginnt in M t der Prozeß gegen Manaſſe Fried Freund Tibor Földes nach e em vorangegangenen Streit erſchoſſ 5 teln, ob im Totſchlag 85 oder d Baden ⸗ Badener Flachrennen Rekordfahrten auf Mercebes⸗ Benz! Es iſt doch das große, prächtige Sommerturnier von Rang und Ruf! Stunde um Stunde kommen neue Wagen, kommen neue Be⸗ ſucher ins ſonnendurchglühte Tal der Oos, und teils ſind es die alten Getreuen, die alljährlich zum Mittſommer⸗Autoturnier kommen, teils ſind es neue Gäſte, geworben durch den guten Ausgang und Erfolg der bisherigen acht Baden⸗Badener Autoturniere. Am Donnerstag fand nun das ſportgeſchichtliche Flachrennen ſtatt. Die Raſtatt— Ettlinger Strecke war in hervorragendem Zuſtand, das Wetter war prächtig, die Sportleiſtungen Spitzenleiſtungen großen Stils! Ernſt Günther von Wentzel⸗Moſau, der auf dem Felde des Sports gefallen iſt, wars, der im Vorjahre den ſchier unerreichbar ſcheinenden Streckenrekord mit 168 Std.⸗Km. bei ſtehendem Start aufgeſtellt hatte. Die Technik ſchreitet voran. Heute wurde der alte Streckenrekord von 3 Fahrern unterboten. Und wieder waren es deutſche Wagen, wieder waren es Mercedes⸗Benz⸗Wagen, die noch ſchneller, noch ſieg⸗ Hafter waren. Es war ein froher, ſchneidiger, waghalſiger Sport, der hier im Tempo bis zu 200 Km. auf der Landſtraße getrieben wurde. Ohne Unfall ging das Rennen zu Ende. Willi Roſenſtein (Stuttgart) auf Mercedes⸗Benz z S8 Wagen wars, der den neuen Rekord im 193,5 Km. Durchſchnittstempo— bei ſtehendem Start!— ſchuf. Es wurden Zweifel an der Zeitnahme laut das von dem Mercedes⸗Benz erreichte Tempo wurde angezweifelt. Die Loebner'ſche Zettnahme aber ſtellt es als einwandfrei feſt. Und wer den Motor mit dem Kompreſſorakkord ſingen hörte, wer den ſchlanken Wagen durchs Ziel jagen ſah in ſieghafter Fahrt, der wird es durchaus möglich halten, daß, geeignet überſetzt, der 88⸗Wagen dies Tempo erreichen konnte. Zweitſchnellſter aller Fahrer war Rudolf Caracciola, gleichfalls auf Mercedes⸗Benz, aber auf dem kür⸗ geren SSK-⸗Typ. Sein Durchſchnitt war 174 Km. bei ſtehendem Start, ſodaß die Endgeſchwindigkeit auch über 200 Km. betrug. Drittſchnell⸗ ſter war der populärſte der ſüddeutſchen Fahrer, Karl Kappler (Gernsbach) auf Bugatti⸗Kompreſſor, der nur zwei Zehntel Sekunden langſamer war als Caracciola. Außer dieſen Spitzenleiſtungen aber ſet noch der Klaſſenſieg von Dr. Riſſe(Solingen) auf Bugatti gegen von Morgen(Berlin) auf Amilear, die glänzende Fahrt von Sandel (Nürnberg) auf Mercedes⸗Benz, der Klaſſenſieg von Niehenke(Ha⸗ meln) auf Auſtro⸗Daimler, das große Tempo von Frau Vollbrecht (Mannheim) auf O.., der Sieg von Kerſting(Bremen) auf Bugatti über Burgaller(Berlin) auf Bugatti, der Klaſſenerfolg des Münche⸗ ners Rudolf Steinweg auf B. N. S. und die verblüffend ſchnelle Siegesfahrt von Simons(Berlin) auf D. K..⸗Sportwagen aner⸗ kannt. Auch der zweite D. K..⸗Wagen mit Oeſterreicher(Dresden) am Steuer war bewundernswert ſchnell. Pech hatet der vielbewährte Kämpe Butenuth(Hannover), deſſen Hanomag mit Kompreſſor ſchon 180 Km. Tempo erreicht hatte, als Düſenverſtopfung der ausſichts⸗ reichen Fahrt ein Ende bereitete. Der Sport war groß, die Spitzenleiſtungen wahrhaft bewunderns⸗ wert. Und daß deutſche Wagen mit deutſchen Reifen— die beiden Rekordfahrer fuhren Continental— die großen Erſolge errangen, iſt gerade bei der Internationalität des Baden ⸗ Badener Auto⸗ turniers erfreulich. Die Ergebniſſe: Sportwagen bis 750 cem: 1. H. Simons(Berlin) DW 255,8 (100 Km. Durchſchnittstempo); 2. Oeſterreicher(Dresden) Da W 32172 3. W. Hertenſtein(Karlsruhe) Dixi:18,4; bis 1100 cem: 1. R. Steinweg(München) BRC:48,2(107 Km. Durchſchnitt); 2. J. Nock(Frankfurt a..) Opel:52,1; bis 1500 cem: 1. J. H. Kerſting (Bremen) Bugatti:08(1406 Km. Durchſchnitt); 2. Burgaller(Ber⸗ lin] Bugatti 212,4; bis 2000 cem: 1 Frau Vollbrecht(Mannheim) auf O. M. im Alleingang:50(105,9 Km. Durchſchnitt); bis 3000 cem: 1. Paul Niehenke(Hameln) Auſtro⸗Daimler:37(114,2 Km.); 2. Scheling(Mainz) Lancia:88; 8. Frau Dr. Schmitt(Lindenfels) Lanecla 3117; 4. Kaiſer(München) Lancia:27; über 3000 cem: 1. Willi Roſenſtein(Stuttgart) Mercedes⸗Benz 133,1(Durchſchnitt 198,5 Km.); 2. Otto Spandel(Nürnberg) Mereedes⸗Benz:57; 3. Prinz zu Leiningen(Amorbach) Mereedes⸗Benz:00,3; Renn⸗ wagen bis 1500 cem: 1. Dr. Riſſe(Solingen) Bugatti:13,3(134 Km.); 2. H. von Morgen(Berlin) Amilcar 2114.3; über 1500 cem: 1. Rudolf Cargceiola(Berlin) Mercedes⸗Benz:43,1(174 Km.); 2. Carl Kapp⸗ ler(Gernsbach) Bugatti:43,(173,8 Km.); 3. H. Stuck auf Auſtro⸗ Daimler:49,(164,9 Km.); 4. Fürſt Hohenlohe(Jagſtfeld) Bugatti 1158— Ueber das Sternfahrt⸗Ergebnis wird noch immer beraten. Doerschla g. Beginn des Friedländer⸗Prozeſſes Die Ermordeten Friedländer Tibor Földes dländer, der ſeinen achtzehnfährigen Bruder Waldemar, ſowie deſſen Da keine Tatzeugen vorhanden ſind, iſt es ſchwer zu ermit⸗ e einer. 1 10 Liebe“ vorliegt. i S N U Udſchau Start der Rudervereine am nächſten Sonntag Wo ſtarten am kommenden Sountag die Nudervereine des Mannheimer Regattaverbands? Wir treiben in lebhaften Rhythmen dem Höhepunkt der dies⸗ jährigen Ruderſaiſon entgegen. Für Norddeutſchland bildet dieſen dte am 22. und 23. Juni in Grünau ſtattſindende große Berliner Ruderregatta, für Süddeutſchland die Regatten in Frankfurt bezw. Mannhutm. Mit der Annährung an dieſ Kulminationspunkte wächſt naturgemäß das Intereſſe am Ruderſport, vor allem für die Be⸗ tätigung der Mannheim⸗Ludwigshafener Vereine. Heidelberg, Karls⸗ ruhe und Trier liegen bereits hinter uns. Sie waren für den Mannheimer Regattaverband erfolgreich und darum dürfen wir auch dem weiteren Verlauf der Saiſon mit voller Zuverſicht entgegenſehen. Zunächſt erheiſcht die ſonntägige Grünauer Regatta, zu der die Senioren der Amicitia gemeldet wurden, Aer volle Aufmerkſamkeit. Sie treffen im Vierer ohne Steuermann um den großen Preis von Berlin auf den Berliner Ruderverein Alemannia, den Berliner Ruderklub Hellas, den Berliner Ruderver⸗ ein von 1876 und den Spindlersfelder Ruderverein„Sturmvogel“, im Kaiſervierer ſind ihre Gegner zwei Boote des Berliner Ruderklubs, der Ruderverein Spindlersfeld„Sturmvogel“, Berliner Ruderklub„Hellas“, Berliner Ruderverein von 1876, Ruderverein „Alemannia“ Berlin, während der Büxenſtein⸗ und der Ver⸗ bandsachter von„Alemannia“, Brandenburgia⸗Verein,„Ami⸗ cttia“, Berliner Ruderklub und Berliner Ruderverein v. 1876 be⸗ ſtritten werden, wahrlich, es ſind dies ganz ſtattliche Felder. Die Rudererelite— nur Hamburg fehlt— Deutſchlands gibt ſich hier ein Stelldichein.„Amicitia“ ſtößt alſo im Achter auf ſeine ſchärfſten Gegner vom Vorjahre. Ob und inwiewett durch Um⸗ bezw. Neu⸗ beſetzungen dieſe Achter beſſer, bezw. ſchneller geworden ſind, hält ſchwer zu ſagen. Für uns bleibt die Beruhigung, daß der erſte Achter der„Amicitia“ kräftiger geworden iſt und wohlgerüſtet an den Start geht. Man darf alſo auf einen poſitiven Erfolg hoffen. Inwieweit der Alettervierer ſich gegen erſte Klaſſe behauptet, ja durchſetzt, muß abgewartet werden. In Hinblick auf ſein Stehvermögen, ſeine jugendliche Kraft und Elaſtizität dürfen wir auch dieſer Mannſchaft das vollſte Vertrauen entgegenbringen. Mit Grünau iſt zugleich die 50 jährige Jubiläums⸗ regatta der Heilbronner Rudergeſellſchaft„Schwa⸗ ben“. Während dieſe in früheren Jahren immer den Ausklang der Ruderſaiſon bildete, hat die Leitung ſie in dieſem Jahre früher ge⸗ legt, alſo zwiſchen Heidelberg⸗Karlsruhe einerſeits und Frankfurt⸗ Mannheim⸗Mainz anderſeits. Das Wagnis gelang. Wenn auch der Doppelzweier, der erſte Einer und der erſte Vierer infolge der An⸗ gaben von je nur einer Meldung nicht zuſtande kamen, ſo ſind doch die andern ausgeſchriebenen Rennen— 14 an der Zahl— zum Teil ſehr gut beſetzt, ſo daß Samstag nachmittag und Sonntag vormittag zahlreiche Vorläufe notwendig ſind. Die ſtärkſte Beſetzung weiſt der zweite Jungmann ⸗Vierer mit 8 Boote auf. In Heilbronn trifft ſich alſo der Nachwuchs der Mannheim⸗Ludwigshafener Vereine und zwar hat gemeldet der Ruderverein„Amicftia“ zum Junior⸗ achter und zum Kilian⸗Vierer, die Rudergeſellſcha ft zum Zweier ohne Steuermann, der Ruderklub zum Junior⸗Vierer und der Ludwigshafener Ruderverein zum erſten und zweiten Jungmann⸗Vierer. Unſere Jungen haben ſich bisher ſehr tapfer geſchlagen, zum Teil geſiegt, zum Teil ſich als ſcharfe, be⸗ achtenswerte Gegner erwieſen. Sie werden darum auch in Heilbronn die Farben des Mannheimer Regattaverbands mit Schneid vertreten und ſicherlich nicht ungekrönt nach Hauſe kommen. Noch erübrigt ſichs, des Ludwigshafener Meiſterſkullers Ludwig v. Hoven zu gedenken. Er wird am kommenden Sonntag ebenfalls in Berlin an den Start gehen. Nachdem Flintſch⸗Frankfurt nicht mehr fährt, müßte Hoven nach ſeinem glänzenden Sieg in der holländiſchen Meiſterſchaft, ſowie nach ſeinem Abſchneiden in Heidel⸗ berg und Trier unbedingt als Sieger heimkehren. Alſo: Wir hoffen, gleich dem„Amicitia“⸗Achter, mit Beſtimmtheit. mt. Tennis Deutſchland führt:1 Moldenhauer⸗Preun gewinnen das Doppel in Prag Bei noch ͤrückenderer Hitze wie am Vortage gelangte am Don⸗ nerstag nachmittag das Doppelſpiel im Davispokalkampf zwi hen Deutſchland und der Tſchechoflowakei auf der 5 in Prog zur Erledigung. Ueberraſchend leicht ſiegten unſere Vertreter Molden⸗ hauer⸗Prenn in drei Sätzen:2, 6 3 gegen die tſchechiſchen Ver⸗ treter Jan⸗ Kozeluh⸗Macenauer. Die Tſchechen enttäuſchten ihre öahlreich anweſenden Landsleute ſtark, beſonders Jan Kozeluh ſpielte weit unter ſeiner ſonſtigen Form. Auch Macenauer konnte nicht immer gefallen. Die deutſchen Vertreter dagegen waren gegenüber dem Ham⸗ burger Pokalkampf nicht wieder zu erkennen. Beſonders Prenn, der ſich von ſeiner Indispoſition vollkommen erholt hatte, lieferte ein prächtiges Spiel und unterſtützte ſeinen Partner Moldenhauer in weitgehendſtem Maße. Deutſchland führt nun nach dieſem Siege mit :1 Punkten und braucht aus den beiden ausſtehenden Einzelſpielen nur noch einen Punkt, um Endſpielgegner für die Schlußrunde zu werden. Sferdeſport Reitturnier in Köln Der zweite Tag Am Dienstag fand das große Reitturnier in Köln ſeine Fort⸗ ſetzung. Leider ſtand der Beſuch in keinem Verhältnis zu ſportlich wertvollen Prüfungen. Die einzelnen Konkurrenzen wickelten ſich reübungslos, aber wieder mit großer Verſpätung ab. Großen Beifall fand auch die Schaunummer, die den Abſchluß des zweiten Tages bil⸗ dete. Von den Ergebniſſen ſind zu erwähnen: Jagdſpringen 1. Abt.: 1. Miß Swinburnes Anthraeit(v. Salviati) 3 F. 109.; 2. Parabel (v. Knobelsdorf)) 5 F. 95 S.— 2. Abt.: 1. Frau Glahns Thomas (Frau Franke) 3 F. 111.; 2. Wellgunde(Koerfer) 5 F. 102 S.— 3. Abt.: 1. Stall Schells Dido(Schelle) 9 F. 124.; 2. Elſa(Hamann) 10 F. 129 S.— Geſamtklaſſement: 1. Anthracit; 2. Thomas; 3. Ahnen⸗ teufel; 4. Parabel. 109 1 für Reitpferde: 1. Frau Dr. Weidlichs Buffard Eſttzer Eignungsprüfung: 1. Geſtüt Stettenfelds Filou(Maier). Dreſſurprüfung Kl. L. 1. Frau 1 Irma(Frau Franke). Intern. Amazonen⸗ Jagdſpringen: 1. Frh. v. Lüzzwitzs Parabel (Frl. Güthing) 5 Fehler 113 Sek. Schmidts Scherbe Eiguungsprüfung für Wagenpferde: Abtlg..: (H. Schotten).— Abt lis. B: Dörenkamps Meteor(Beſitzer).— Abt. O: Gleavons Salute(van der Haar). * Karlshorſt(21. Juni) 1. Ee Hürdenrennen. 2800 I. 3000 Meter: 1. G. v. Gou⸗ tards Curocao(Schreier), 2. Rinaldo, 3. Czakan. Ferner liefen: Rotbart. Tot: 14, P 19:10. 5 Nordſee⸗Jagd 1 8500. 3400 Meter: 1. P. Lehmanns Radio 1 v. 1„ Vezna, 3. Jende. Ferner liefen: Arber. Tot: P 13:10. 3. Aiaral⸗ Sieben ene Eisbraut(Bismark), 2. Mucker, 3. Marcion. lied, Prünas, Randgloſſe, Attiko, Dietmar. 4. Totila⸗Jagdreunen. 3500 2 3500 4. 3000 Meter: 1. Stall Kosmos Ferner liefen: Minne⸗ Tot: 31, Pl: 16, 191, 21:10. 4000 Meter: 1. H. v. Herders Ozema(Lt. v. Reibnitz), 2. Welf, 3. eee Ferner liefen: Grant Marſy, Ardoritin, Wildfang. Tot: 22, Pl: 12, 12, 18:10. 5. Ger rmania⸗Jagdrennen. Ehrpr. u. 16 000. 5500 Meter: 1. H. Ellon u. R. Immerwahrs Pommer(Wolff), 2. Taunus, 3. Nordſee. Ferner liefen: Final, Fateider, Quo 99d 8. Dot: 9, Pl: 20, 22:10. 6. Eid⸗Flachrennen. 3000 /. 1400 Meter: 1. Abtlg.: 1. G. R. v. Sosnowſkis Lago(Korb), 2. Amönenwarte, 3. Schneeberg. Ferner liefen: Roſſini, Fafner, Filigran, Trianon, Pl: 28, 14, 1810. Lea, Auroro. Tot: 188, Abtlg.: 1. W. Scharrs Caprivi(Blume), 2. Mumm, 3. Reichstag. Ferner liefen: Palladio, Roſenherzog, Frigga II, Kyon, Teja, Elegie. Tot: 39, Pl: 17, 22, 19:10. 7. Freilauf⸗Jagdrennen. 9500 4. 3400 Meter: 1. E. S. Fürſten⸗ bergs Freier Wille(Lüder), 2. Oper, 3. Staroſte. Ferner lief: Frithjof II. Tot: 30, Pl: 12, 12:10. Leichtathletik Zum Länderkampf Sübdentſchland— Tſchechoflowakei Was die Tſchechen leiſten Prag und Brünn werden die Mannſchaft der Tſchechoſlowaket ſtellen, die am Sonntag in Prag zum Länderkampf gegen die ſüd⸗ deutſchen Leichtathleten antritt. In beiden Städten fanden am letzten Sonntag größere Wettbewerbe ſtatt, die intereſſante Aufſchlüſſe über den derzeitigen Stand der tſchechiſchen Leichtathletik geben. Die Er⸗ gebniſſe, die in dieſen Kämpfen erzielt wurden, ſind zum Teil ſo gut, daß die Tſchechen dem Länderkampf gegen Süddeutſchland mit ver⸗ ſtärktem Vertrauen entgegen ſehen können. Die beiſten Leiſtungen waren: 100 Meter: Engel(Brünn) 10.9 Sek.(Rekord eingeſtellt); 200 Meter: Fleiſcher(Brünn) 22.8 Sek.; 400 Mtr.: Fleiſcher(Brünn) 51.3 Sek.; 800 Meter: Strniſte(Brünn):57.5 Min.; 1500 Meter: Strniſte(Brünn):04.3 Min.; 5000 Meter: Nemecky(Prag) 15:52.5 Min.; 110 Meter Hürden: Jandera(Prag) 15.6 Sek. und Lipet (Brünn) 15.9 Sek.; 4 mal 100 Meter: Morawſka Slavia Brünn 44.1 Sek.(Neuer tſchechiſcher Rekord); 4 mal 800 Meter: Zidenice Brünn, :12.4 Min.(Neuer tſchechiſcher Rekord); Hochſprung: Mrtſenek (Brünn).80 Meter und Kühmund(Prag).76 Meter; Weitſprung: Obſtreil(Brünn).52 Meter; Stabhochſprung: Korejs(Brünn).755 Meter(), Kodada(Prag).60 Meter, Svolba(Prag).50 Meter: Kugelſtoßen: Douda(Prag) 14.30 Meter; Diskuswerfen: Vanoucek (Prag) 42.29 Meter, Douda(Prag) 51.70 Meter; Speerwerfen: Benes (Prag) 56,24 Meter. g Unter dieſen Leiſtungen befindet ſich eine ganze Reihe von erſt⸗ klaſſigen. Es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß die Tſchechen in verſchiedenen Wettbewerben den erſten, wahrſcheinlich ſogar erſten und zweiten Platz belegen werden. So zum Beiſpiel im Stabhoch⸗ ſprung, wo die Tſchechen zwei Leute über.60 Meter haben, während der beſte Süddeutſche wahrſcheinlich nicht über.50 Meter hinaus⸗ kommen dürfte. Eine klare Ueberlegenheit weiſt Sſtödeutſchland nur in den Sprinſtrecken über 100, 200 Meter, im 110 Meter Hürden⸗ laufen(für den Fall, daß Welſcher ſtartet), im 5000 Meter⸗Lauf, in der 4 mal 100 Meter⸗Staffel, im Kugelſtoßen und im Weitſprung auf. Die übrigen Wettbewerbe werden heiß umſtritten ſein. Wir zweifeln zwar auch jetzt noch nicht an einem ſüddeutſchen Sieg, glauben aber, daß er doch ſchwerer zu erringen ſein wird, als man vielfach zuerſt angenommen hat. 2CC•˙˙˙ CCD!!!! Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Rhein Pegel 14 15 13 19 20. 21. Neckar⸗Pegel 1415. 18 19. 20.21. Baſel.87J.83 1,79 1,751.71 1,75 Schuſterinſe!.57.53.51.35 2,40 2,38 Mannheim.56.58 445 488 428 420 Kehl.65.58.60 3,58.50.50 Jagſtfed 108.08.77 0% 0,7.58 Maxau.585,48 5,44.50.315.24 5 Mannheim.68.68.55.46 4,35 4,29 Faub.40— 3 93 33.50.78 Köln.94291.76.78 5,88.88 + 2 0 Waſſerwärme des Rheins 20,00 E. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E&. 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redaktelre; Für Politik. H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes Willy Müſler— Handelsteil: i. B. Franz Kircher— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Jakob Faude ſämtliche in Mannheim ſettet und nach ärztlicher * eker r a. In den ersten zehn ſahren sollte jede Mutter ihr Kind eus- schlieglich mit der reinen, milden 5 7 E A KINDER N IV SEINE waschen und baden. Das Kind wird es ſhr einst danken, weil ilun de durch später manche Sorge um die Erhal- tung seines guten Teints erspart bleibt. Nivea- Finderseiſe ist über- 2 besonders für die empfindliche Haut der Kinder bergesteſlt. wollen Sonnen sein. Vorschrint 0. 1 1 IVEA-CNEIE ein. Und dann hinaus ins Freie, in Luft und Sonne. Nivea-Creme verstärkt die bräunende Wirkung der haften Sonnenbrandes. Aber frocken muß Ihr Körper strahlen aussetzen. Ne Sie doch haben. Drum reiben Sie Ihren Körper mit Dosen NN. O 20. .0, 0,00 u. 1. 20 strahlen, sie vermindert die Gefahr schmerz- 3 908 RN. O. 0 u. 200 Sie dürfen ihn niemals naß den Sonnen- Und immer vorher einreiben! Nur Niues-· Creme enthält das haul. Hflegende Euceriti, und daræuf be- ru ihre einzigartige Vir kung. S * * 4 2* 2* 84 2 2 2* 2* Freitag, den 21. Junt 1929 3 7. Seite. Nr. 281 Aoͤlerfang in den ſchwarzen Bergen Menſch und Tier im Kampf— Eine gefährliche Kletterpartte— Sieg und Abſtieg An der albaniſchen montenegriniſchen Grenze, noch im Gebirgszug der Nordalbaniſchen Alpen, zwiſchen Piavo und Dezanti, wohnten wir bei einer Hirtenfamilie, deren Hütte mit Adlertrophäen vollgeſtopft war. Eine Montenegrofahrt ohne Adlerjagd wäre nur halbe Sache. Eine Bitte bei unſeren Wirtsleuten hat ſchnellen Erfolg, und wir beſchließen kurzum, morgen in der Frühe unſer Jagdͤglück auf die Probe zu ſtellen. Schon bei Tage wirkt der Charakter der Berge und der Landſchaft überwältigend. Die kahlen Erdſtriche, die grauen, langſam und plötzlich ſteigenden, von weißen Kalkfaſern durchzogenen Karſtberge und der faſt immer ſchwarzblau ſcheinende Himmel ſind von unerhörter Eigenart. Nachts, wenn die Dunkelheit noch die kleinen Buntfärbungen ver⸗ wiſcht, man nur die Bergkuppen bei hellem Mondſchein ſchwach unterſcheidet, die Schwärze aber nicht lähmt, wird der Ein⸗ druck faſzinierend. N Bei hellem Mondſchein brechen wir auf. Unſere Wirte, zwei Brüder, haben außer den Gewehren Seile und eine Art Spitzhacken mit.. Das Licht des Mondes fällt ſilbrig aus dem tiefſchwarzen Himmel auf tiefſchwarze Berge auf unſeren Weg und malt ein ſeltſam ſtimmungsvolles Bild. Schweigend ſchreiten wir aus. Vielleicht eine Stunde. Langſam wird das Mondlicht blaſſer. Die Konturen verſchwimmen, dämmern über in den noch nachtgrauen Himmel. Die letzten Kringeln ſpielen vor unſeren Füßen. Dann graut der Morgen, der nüchterne kalte Morgen eines neuen Tages. Es iſt nach 5 Uhr. Wir ſind am Fuße des Berges, auf deſſen letzten Gipfel, höchſter Spitze, die Adler horſten ſollen. Der Aufſtieg beginnt. Vorn und hinten die Montenegriner. Dazwiſchen wir beide. Alle durch Seil verbunden. Gleich fängt die Kletterei an. Es gibt keinen Weg. Nur Felſen und Geröll. Ständig ſtraucheln wir. Rutſchen mit den ſchweren genagelten Schuhen in den Felsſpalten. Unſer Gipfel ſteht ſeparat. Steigt erſt langſam, wird ſtei⸗ ler und ſteiler und ſtößt dann ſenkrecht hoch. Der Führer deutet auf den letzten, halbſchwebenden Punkt. Das Neſt. Mir ſchwindelt. Vielleicht 150 Meter fällt die gräßlich ſteile Wand dort ab. Ohne jeden Halt. Kein Vorſprung, keine Einbuchtung. Nichts, nichts, gar nichts. Davor grauſt der Abgrund. Bis zur Wand führt ein winziger, ganz winziger natürlicher Wendelſteg. In Spiralenform bezwingen wir die erſte Strecke. Unvermutet ſteigt dann der Karſt vor uns auf. Die Spitzhacken arbeiten, ſchlagen Stufe nach Stufe in den Abfall. Wir ſchieben uns hoch. Preſſen die Körper an das Saſtein, ſchließen im Krampf die Augen, wenn ein ungewoll⸗ zer Bick in den Nöogrund fällt. Kleben wie Raupen an der glatten Wand. Zwängen die Finger in die Felſenriſſe. Haben endlich handbreit vor unſeren Augen die ſtützende Velſenkante. Je höher wir gelangen, um ſo ſtärker und feierlicher die Bergwelt, um ſo berauſchender das Gefühl, zwiſchen Leben und Tod zu ſtehen. Fünfzehnhundert Meter. Die Schwie⸗ rigkeiten werden immer größer. Die Felſenmaſſe iſt von tiefen Kanälen, über die wir ſpringen müſſen, durchſchnitten. Jetzt hört die Bindung des Geſteins ganz auf. Statt deſſen türmen ſich Felsblöcke übereinander. Rieſige Felsblöcke. Drüben am andern Berg ſtoßen Waſſermaſſen aus dem Ge⸗ ſtein. Stürzen mit Getöſe in die Tiefe. Wühlen ſich weiter unten ein Bett. Brechen über Steine, füllen Abgründe, fallen und ſtrömen immer ſchneller, bis ſie ſich verlieren, da unten zwiſchen ſchwarzen Bergen irgendwo. Wir ſind in Ewig⸗ keitsregionen. 5 Ueber uns baut ſich wüſtes Felsgetrümmer auf, ſoweit wir ſehen können. Daran klimmen wir hoch. Löſt ſich nur ein Stein, zerſchellen wir in Abgründen. Wieder ein kleines Plateau. Als unſer Führer in die Luft zeigt, zwei ganz kleine ſchwarze Punkte unterſcheide ich am Horizont. Ein Gefühl kriecht mir den Rücken hinauf, kalt und prickelnd. Es ſind Minuten vor der Entſcheidung. Da oben fliegen die Adler. Ganz ſtill ſind wir geworden. Werden ſie abgehen? Gleich, ſpäter, wann? Noch mehr Fragen ſtellt die peinliche Unge⸗ duld. Aber ſchon ſind die Punkte in ſüdwärtsziehende Wol⸗ ken vergraben. Wieder ewige Sekunden des Wartens, dann geht's hinauf mit Gewalt. Was Lungen und Muskeln her⸗ geben können. Nach dem Satz, der geradeſte Weg iſt der kür⸗ zeſte. Der Montenegriner vor uns klettert wie eine Katze, wild und verwegen, zieht uns mit Rieſenkraft am Seil nach, weiter nur weiter. Der Atem fliegt ſtoßweiſe aus der Bruſt. Das Jagdfieber treibt uns. Wir wollen die Jungen lebendig fangen. Ueber ſchwindelnde Grate laufen wir. zwiſchen Fels⸗ blöcke, die ſich faſt berühren, ſchieben wir uns durch, dann haben wir es geſchafft. Wir ſtehen vor der letzten, ſteilſten Wand, ſtehen vor der Burg des„Königs der ſchwarzen Berge“. Einige Sekunden beraten die Montenegriner, dann löſt der eine die Seilſchlaufe, nimmt die Picke, ſchlägt die erſten Stufen in das Geſtein und beginnt den Aufſtieg auf der ſchau⸗ rigen Himmelsleiter. Die Hacke frißt ſich in den Felſen. Das herausgeſchlagene Geröll kollert herunter. Den Aufſchlag aber, unten in der Tiefe, hört man nicht. Langſam, qualvoll lang⸗ ſam, ſteigt er weiter. Einmal rutſcht er mit den Füßen, hängt mit verkrampften Fingern in einem Loch, über dem ergtiefen Abſturz. Im Augenblick denke ich an die fallenden Steine, die keine Reſonanz mehr geben. Der Schreck lähmt das Blut in den Adern. Brennendes Verlangen nach Ber⸗ geshöhen wäre auf dieſem Gang zum Adlergipfel geſtillt worden. Die letzten Meter ſind die ſchwierigſten. Der Berg hängt etwas über und der Montenegriner muß um den Vorſprung herum Jetzt— jetzt noch ein wenig, ein letzter Schwung, er ſteht hoch aufgerichtet im Adlerhorſt, wo ſich Himmel und Erde berühren, winkt triumphierend zu uns herab. Dann hören wir wütendes Gekrächze, ein paar dumpfe Schläge, und ſchon iſt alles ruhig, nur baumelt ein dunkles Etwas an einem Strick die Felſenwände herab. In dreißig Meter Höhe unter⸗ ſcheiden wir drei junge gefeſſelte Adler. In Sekunden liegen ſie vor unſeren Füßen, mit kahlen Hälſen, tückiſch funkeln⸗ den Augen, noch halb benommen von den Schlägen. Wieder ſchiebt ſich etwas Dunkles über den Abſturz, unſer Montenegriner gleitet am Strick herab und ſteht wie vom Himmel gefallen vor uns. Im Blick flackert wildes, triumphierendes Feuer. Und wieder hebt der Zauber der ſchwarzen Berge an. Die Abgründe, auf die die Mittagsſonne brütet, reflektieren die Strahlen, beginnen zu glänzen und zu gleißen. Schmale, ſcharfe Glanzſtreifen begleiten uns auf dem Abſtiege. Zie⸗ hen ſich von Gipfel zu Gipfel. Die Tiefen unter uns lodern, im verhaltenen Glanz, ſtrahlen ein wunderſames Licht aus, erglühen myſtiſch. Um uns glänzt und leuchtet alles, als glitten wir durch himmliſches Feuer N ee Oeſterreich Der erſte weibliche Goldſchmiedemeiſter Oeſterreich iſt ſtolz darauf, den erſten weiblichen Gold⸗ ſchmiedemeiſter zu beſitzen. Fräulein Elfriede Ber balk trat vor neun Jahren in eine Wiener Werkſtatt ein und unterzog ſich einer regelrechten Ausbildung als Lehrling und Geſelle. Sie beſtand dann die Meiſterprüfung mit allen Ehren. Vor kurzem hat ſie in Wien ein eigenes Geſchäft eröffnet und wirkt nun als Meiſterin der Gold⸗ und Silberſchmiedekunſt. Vor ihrer Niederlaſſung in Wien hat ſie ſich bereits einen europäiſchen Ruf erworben. Ihre Arbeiten ſind auf vielen Ausſtellungen gezeigt und bewundert worden. Auch in den Vereinigten Staaten hat Fräulein Berbalk mit den Schöpfun⸗ gen ihrer Hände Aufſehen erregt. Sie iſt unſtreitig eine Meiſterin ihres Faches. Sie ſtellt ihre Schmiedearbeiten voll⸗ ſtändig mit der Hand her. Die Maſchine nimmt an ihren Schöpfungen nicht den geringſten Anteil. Die Künſtlerin fertigt alle Arten von Metallartikeln an, in der Hauptſache Tafelſchmuck, Vaſen und Einfaſſung für Edelſteine. Zum ſchweren Flugzeugunglück über oem Kanal Das engliſche Verkehrsflugzeug„City of Ottawa“, in dem ſich Reiſende nach Paris und der Schweiz befanden, ſtürzte 5 Km vor der engliſchen Küſte in den Kanal. Unſer Bild, die erſte Originalgufnahme von dem Unglück, den elf Paſſagieren ertranken. Sieben von zeigt das Wrack des Flugzeugs bei der Abſchleppung durch einen engliſchen Dampfer. elt Der vorgetäuſchte Selbſtmord In der letzten Zeit erregte das Verſchwinden des Wiener Ingenieurs Erich Schröckenfuchs großes Aufſehen. Der Fall hat nunmehr eine überraſchende Aufklärung gefunden. Der Ingenieur, der früher die Senſenwerke in Roßleiten in Oberöſterreich beſaß und in ſeiner Heimat ſehr angeſehen war, kehrte am 25. Mai von einer Jagd nicht mehr zurück. Zuerſt glaubte man an einen Unfall. Später fand man am Ufer des See das Gewehr des Jugenieurs und ſeine Brleftaſche, in der ſich einige Abſchiedsbriefe befanden. Darin ſchrieb Schröcken⸗ fuchs, daß er, um die wirtſchaftliche Lage ſeiner Familie zu er⸗ leichtern, Selbſtmord begehe. Er ſei ſchon lange im Beſitz einer Verſicherung, die auch dann ausgezahlt werden müſſe, wenn er Hand an ſich lege. Die Familie glaubte an einen Selbſtmord und ließ die Leiche des In⸗ genieurs ſogar durch einen Taucher aus Deutſchland am Grund des Sees ſuchen. Bald ergaben ſich jedoch Zweifel am Tode des Schröckenfuchs, da verſchiedene Tatſachen bekannt wurden, die zu der Annahme berechtigten, er habe den Selbſtmord nur vorgetäuſcht. Zuerſt wurde in Erfahrung gebracht, daß er ſich auf den Namen eines ſeiner ehemaligen Angeſtellten einen Paß habe ausſtellen laſſen. Sodann wurde er zwei Tage nach dem angeblichen Selbmord in einem Hotel in Linz von einem Bekannten geſehen und angeſprochen. Schröckenfuchs hat damals fremd getan und erklärt, es läge ein Irrtum vor. Die Verſicherungsſummme, um die es ſich handelt, iſt 55 000 Dollar hoch. Die öſterreichiſchen Be⸗ hörden wandten ſich nun nach Berlin und Hamburg, da ſie annahmen, Schröckenfuchs ſei nach Deutſchland geflüchtet. Tat⸗ ſächlich wurde er in Hamburg verhaftet, wo er unter dem Namen des oben erwähnten Angeſtellten lebte. Nach einem kurzen Verhör legte er ein Geſtändnis ab. Die Ver⸗ handlungen wegen ſeiner Auslieferung ſind eingeleitet. Frankreich Ueberlebte franzöſiſche Geſetze Kammer und Senat ſind gegenwärtig in Frankreich mit zwei Geſetzesreformen beſchäftigt, die unhaltbaren Zuſtänden ein Ende machen ſollen. Nach dem beſtehenden Recht iſt der Bauer und Gutsbeſitzer lediglich verpflichtet, ſeinen Dienſt⸗ boten und Arbeitern für die nächtliche Ruhe ein Strohlager zu bieten. Bis auf Ausnahmefälle iſt nach dieſem Rechte auch verfahren worden. Neuerdings hat man ſich aber doch auf⸗ gerafft und in der geſetzlichen Vorſchrift das Strohlager durch ein regelrechtes Bett erſetzt. Die Reform hat aber noch nicht in Kraft treten können, weil ſich die Durchführung mit einem Schlage offenbar nicht ermöglichen läßt. Woher ſoll man in Frankreich auf einmal die vielen Betten nehmen? Die Vorlage iſt deshalb noch einmal an den Ausſchuß zurückgegan⸗ gen, damit Mittel und Wege gefunden werden, um das Stroh⸗ lager der ländlichen Arbeiter allmählich abzuſchaffen. Eine andere Reform betrifft die Bigamie oder Doppelehe. Hier ſind die Geſetzesvorſchriften ſehr ſtreng. Auf Bigamie ſteht nur eine Strafe: lebenslängliches Zuchthaus. Da ſich aber noch niemals ein franzöſiſches Gericht bereit gefunden hat, einen Mann und namentlich eine Frau wegen dieſer Straftat zu einer ſo ſtrengen Strafe zu verurteilen, ſy iſt die Bigamie in Frankreich, ſoweit man ſich zurückerinnern kann, ſtraflos. Dieſer Zuſtand wird mehr und mehr doch als unhaltbar empfunden. Nach dem Reformvorſchlag, mit dem ſich die Kam⸗ mer demnächſt beſchäftigen wird, ſoll Bigamie in Zukunft mit Gefängnis von drei Monaten bis zu zwei Jahren beſtraft werden. Davor wird man mehr Reſpekt haben als vor lebens⸗ länglichem Zuchthaus. 10 Kolumbien Erdrutſch in Kolumbien In Kolumbien hat ſich am Dienstag ein ſchwerer Erd⸗ rutſch ereignet, wobei 30 Perſonen getötet und zahl⸗ reiche verletzt wurden. Die erſte Meldung über das Unglück aus Popaya gibt noch kein klares Bild. Demnach hat ein Landrutſch Tauſende von Tonnen in den Lauf des Quilcale⸗ Fluſſes verſchoben und hierdurch iſt dieſer über die Ufer ge⸗ treten. Die Stadt Sevilla am Fluſſe Cauca wurde überflutet. Sevilla ſoll faſt völlig zerſtört und die Bewohner zur Räu⸗ mung gezwungen worden ſein. Amerika Ein Dollar für jedes Wort Der frühere Gouverneur von Newyork, Alfred Smith, der dem Präſidenten Hoover im Wahlkampf unterlegen iſt, hat mit einer amerikaniſchen Preſſevereinigung einen Ver⸗ trag wegen der Veröffentlichung ſeiner Lebensgeſchichte ab⸗ geſchloſſen. Das Werk ſoll aus rund 100 000 Worten beſtehen und ſein Verfaſſer ſoll für jedes Wort mindeſtens einen Dollar erhalten. Die Geſchichte ſchließt mit dem Wahlkampf, dem die letzten Kapitel gewidmet ſind, ab. Smith iſt zwar hinter ſei⸗ nem Gegenkandidaten im Wahlkampf an Stimmen zurück⸗ geblieben, hat aber den zurückgetretenen Präſidenten Coolidge in Bezug auf Dollars geſchlagen. Denn Coolidge erhält für die Veröffentlichung ſeiner Lebensgeſchichte nicht ſo viel wie Smith. Schluß des redaktionellen Teils Nochmals: Ein Fabrik-BRestposten Damen- zade-Anzüge Dbekönntes NMerkenfebtlkat spöfte Nustefstücke und Entwürfe dleser Sslson. Ausschließlich gute Quslltöten Preise weit unter dem Wert Serle NV 5 9 85 Setle Serie I Selle Il Serle V 95 1 5 2 4* I Se Paradeplatz MANNHEIM Breitestraße Neue Maunheimer Zeitung(Mittag ⸗Ausgabe) Freitag, den 21. Juni 1929 Generalverſammlung der Daimler-Benz AG. Verſchmelzungspläue— Die Frage der Kapitalzuſammen legung— Baurat Dr. ing. Nallinger⸗ Mannheim Aufſichtsratsmitglied In der geſtern in Stuttgart abgehaltenen G.., die unter dem Vorſitz des Bankdirektors Dr. v. Stauß⸗Berlin ſtattfand, waren 34 472 000„ Stammaktien und 360 000% Vorzugsaktien ver⸗ treten. Dem verſtorbenen Aufſichtsratsmitglied, Geh. Kommerzienrat Vögele⸗ Mannheim, dem Gründer der Benzwerke, Dr. Karl Benz Mannheim und dem bekannten Rennfahrer Frhr. v. Wenzel⸗ Moſau, widmete der Vorſitzende herzliche Worte des Gedenkens. Auf Grund einer Forderung der Zulaſſungsſtelle an der Berliner Börſe wurde beſchloſſen, den Vorzugsaktien über 15/ das zwölffache Stimmrecht einer Stammaktie über 60% zu gewähren und als Ge⸗ neralverſammlungsorte neben Stuttgart und Mannheim auch Berlin vorzuſehen. Ferner wurde der Vorſtand ermächtigt, die ußtigen Vorkehrungen zum Umtauſch der krummen Aktien auf Grund der ſechſten Durchführungsverordnung zur Goldfinanzverord⸗ nung vorzunehmen. Im Anſchluß an den Geſchäftsbericht führte der Vorſitzende aus, daß er keine Lanze für hochſchutzzöllneriſche Beſtrebungen brechen wolle. Die deutſche Automobilinduſtrie erſtrebe nur Gleich⸗ berechtigung in der Weltwirtſchaft. Am liebſten wäre es ihr, wenn ſämtliche Antomobilzollmanern niedergeriſſen würden. Gerade Daimler werde dann wegen der hohen Qualität ſeiner Erzeugniſſe ſehr gut fahren. In den erſten fünf Monaten des laufenden Jahres ſet ein Umſatz von 53,5 Milltonen erzielt worden gegenüber 47,5 Millionen in der gleichen Zeit des Vorfahres. Der Mai weiſe die Rekordziffer von 14,5 Millionen gegen 12 Millionen im Vorjahre auf. Im Juni habe infolge der Diskonterhöhung und der Kreditreſkriptionen die Kauffreudigkeit nachgelaſſen. Der bekannte Wortführer der Aktionäre, Großkaufmann Hugo Sandel⸗ Waldenbuch, ſtellte an die Verwaltung eine Anzahl Fra⸗ gen. Er wünſchte Auskunft darüber, ob in den Koſten„Handlungs⸗ unkoſten“ in Höhe von 12 Milltonen außer den Gehältern auch die Gewinn beteiligung der oberen Beamten enthalten ſei und bezeichnete es als zweckmäßig, den Beamten neben einem auskömm⸗ lichen Gehalt eine Beteiligung am Reingewinn, aber nicht am Umſatz zu gewähren. Ferner wünſchte er zu wiſſen, ob die Erlöſe aus den in den letzten Jahren erfolgten Verkäufen von Immobillen und wertvollen Effekten zur Schuldentilgung oder zum produktiven Aus⸗ bau der Werke und zur Moderniſierung der Maſchinen benützt wor⸗ den ſeten. Es habe ſich darunter auch ein Poſten Stuttgarter Stra⸗ ßenbahnaktien befunden. Sodann ſtellte Herr Sandel die Frage, ob die Verwaltung noch eine weitere Vereinfachung des Be⸗ triebes und des Typen programms durchzuführen gedenke, ob noch ernſthafte Fuſionspläne beſtehen, ob insbeſondere Ver⸗ handlungen mit auswärtigen Konzernen ſchweben. Wichtig ſei es auch zu wiſſen, wie der heutige Status des Unternehmens ſei, und zwar ſowohl was Umſatz, Schulden und Gewinn anbelangt. Es ſei auch eine Erklärung der Verwaltung darüber erwünſcht, ob ſie glaube, daß der Aktionär für ſpätere Zeiten wieder mit einer Dividende rechnen könne. Bei Aufſtellung der Bilanzen der letzten Jahre habe man Schönfärberel getrieben. Die Bilanz für 1928 ergebe erſtmals ein wahrheitsgemüßes Bild der Lage des Unternehmens. Deswegen beſtehe kein Grund, gegen die jetzigen Bilanzpoſten etwas einzuwen⸗ den. Er habe die Ueberzeugung, daß Daimler aus eigener Kraft wieder in die Höhe komme, wenn intenſipſte fortſchrittliche Arbeit ge⸗ leiſtet werde. Generaldirektor Schippert erwiderte, daß in Handlungs⸗ unkoſten die Bezüge der oberen Beamten enthalten ſeien. Grund⸗ sätzlich ſei eine Gewiunbetetligung das Richtigere. Die Entlohnung der Beamten ſei aber eine Zweckmäßigkeitsfrage, die nur nach Lage des einzelnen Falles geregelt werden könne. Kein Vorſtands mitglied erhalte eine Tantieme, die nach dem Umſatz berechnet werde. Die Ergebniſſe der Verkäufe von Immobilien hätten eine produktioe An⸗ lage gefunden. Angeſichts der Wünſche des Publikums könne man in der Zuſammenlegung der Typen nicht noch weiter gehen, als man bisher ſchon gegangen ſei. Die Kälteperiode habe dazu geführt, daß die Kunden mit der Abnahme in Rückſtand kamen. Es habe des⸗ wegen ein 5 Bankkredit von 3,5 Millionen aufgenommen werden müſſen, der aber ſchon wieder zurückgezahlt ſei Man hoffe auf einen weiteren günſtigen Inlandsabſatz, der für das Unternehmen die Hauptſache ſei. Eine Prophezeiung könne er aber nicht ausſprechen. Die Straßenbahnaktien ſeien ſchon zu einer Zeit an die Stadt Stuttgart verkauft worden, ehe das Bezugsrecht aus⸗ geübt werben konnte. Rechtsanwalt Dr. Roſenzweig⸗Berlin erklärte, daß er weniger wegen des geringen Reingewinns als vielmehr deswegen beſtürzt geweſen ſei, weil im Geſchäftsbericht faſt nichts darüber zu leſen geweſen ſei, was die Verwaltung in Anbetracht der ſchwierigen Lage der Automobilinduſtrie zu tun gedenke. Der Generalſekretär des Verbandes der beutſchen Automobilinduſtrie habe die Lage als kriſenhaft zugeſpitzt bezeichnet und dargetan, daß außer⸗ ordentliche Maßnahmen notwendig ſeien, um den Kampf zu be⸗ ſtehen. Die Situation ſei für Daimler beſonders ſchwierig, da Ge⸗ neral Motors im Begriff ſtänden, vor den Toren Berlins den Buick⸗ wagen herzuſtellen. Ferner ſtehe ein weiterer Zuſammenſchluß von Automobilfabriken in Deutſchland bevor, der den Kampf um den Inlandsabſatz noch weiter erſchweren werde. Die Ab⸗ ſchreibungen auf Werkzeugmaſchinen und Werkzeuge ſeien viel zu niedrig. Auch die Bewertung der Vorräte ſei zu optimiſtiſch erfolgt. Das Verhältnis der Aktiven und Paſſiven ſei unbefriedigend. Es ſei unmöglich, bei dem Aktienkapital von 50 Millionen eine Dividende herauszuwirtſchaften. Die Verwaltung möge einer außerordentlichen G. V. ein Sanierungsprogramm in allerkürzeſter Zeit vor⸗ legen, das radikale Abſchreibungen und eine Kapital⸗ zuſammenlegung mit folgender Wiedererhöhung vorſehe, ähnlich wie es bei Adler geſchehen ſei. Warte man zu lange, ſo könne Daimler das Schickſal von NSu beſchieden ſein. Aktionär Wagner⸗Stuttgart beanſtandete es als Klein⸗ aktionär, daß man die bisherigen Fuſionsgelegenheiten nicht aus⸗ genützt habe. Rechtsanwalt Dr. Piech⸗Wien forderte eine ernſte Reviſion der Bilanz, die nicht den tatſächlichen Verhältniſſen entſpre⸗ chend aufgemacht ſei. Er fragte, ob die Rheiniſche Creditbank und Schapiro zu den Gläubigern des Unternehmens zählen, und forderte die Einberufung einer außerordentlichen Generalverſammlung, in der eine neue Bilanz vorgelegt werden müſſe. Generaldirektor Schippert verteidigte dem gegenüber die Bilanzierungspolitik und lud zu einer Beſichtigung der Werke ein, die beweiſen werde, daß die Werkzeugmaſchinen den modernſten An⸗ forderungen genügen und infolgedeſſen ein bedeutendes Aktivum darſtellen. Die Lage des Marktes gebe zu einer Beunruhigung keinen Anlaß. Es ſei keine zu hohe Bewertung der Vorräte erfolgt. Der Geſamtbeſtand an gebrauchten Wagen habe am Jahresſchluß nur 1,2 Mill.„ betragen. Eine ganze Anzahl ſei inzwiſchen abgeſtoßen worden. Jährlich würden für 14 Millionen Erſatzteile umgeſetzt. Davon kommt ein Viertel aus den Inventurbeſtänden. Man müſſe ein großes Erſatzlager halten. Bezüglich ber i Liquidität ſet darauf hinzuweiſen, daß nicht nur die Debitoren, ſondern auch die Beſtände an Fertig⸗ und Halbfabrikaten zu berückſichtigen ſeten, denn dieſe Fabrikate ſeien ablieferungsreif, bis die Lieferantenforderun⸗ gen bezahlt werden müßten. Weder die Rheiniſche Creditbank noch Schapiro ſeien Gläubiger des Unternehmens. 3 Bankdirektor Dr. v. Stauß betonte, daß die Frage des Zu⸗ ſammenſchluſſes mit anderen Werken und ber damit zuſammenhängenden Kapitalstransaktionen dauernd im Auge behal⸗ ten werde. Die G. V. ſei aber nicht der Ort, um darüber zu ſprechen. Damit allein aber könne eine Rentabilität noch nicht erzielt werden, da die Auto mobilpreiſe im internationalen Wettbewerb feſt⸗ geſetzt werden. Der Reingewinn von 13 000/ ſei ihm zunächſt auch aufgefallen. Er habe aber feſtgeſtellt, daß die ſtillen Reſerven genau ſo groß wie im vorigen Jahre ſeien, daß es ſich alſo nicht um einen künſtlich erzielten Ueberſchuß handle. Die Bilanz ſowie die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung wurde ſodann gegen die von Rechtsanwalt Dr. Piech vertretenen 18 000% Aktien genehmigt. Dr. Piech und der Kleinaktionär Wagner ſtimmten, It.„St. N..“, auch gegen die Entlaſtung des Vorſtandes und Auf⸗ ſichtsrats. RA. Dr. Piech gab gegen die Verabſchiedung der Bilanz und die Entlaſtung Proteſt zu Protokoll. Die ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt und Herr Paul Rode ⸗Berlin, ſowie der aus dem Vorſtande aus⸗ geſchtedene Baurat Dr. Friedr. Nal linger ⸗ Mannheim neu in den Aufſichtsrat berufen. Gegen die Wiederwahl des Herrn Jakob Schapiro⸗ Berlin ſtimmten pier Aktionäre, die rund 50 000% Aktien vertraten. 1—————— ¶ Preußische Centralbodenkredit AG. Umtauſch alter Obligationen Die Preußtſche Central⸗Bodenkredit⸗Aktiengeſellſchaſt hatte im März Ds. Js. den Inhabern ihrer 3 und Aproz. Kommunal ⸗Obli⸗ gatlonen ein Abfindungsangebot gemacht, das jetzt, nach Ablauf der Wlberſpruchsfriſt, als von allen Gläubigern angenommen gilt. Demgemäß fordert die Geſellſchaft zur Ein rei chung der alten Obligationen auf, um dagegen die darauf in Höhe von 10 v. H. des Neunwerts entfallenden neuen 44 proz. Siguftdation s Kommunal⸗Schuldverſchreibungen in Empfang zu neh⸗ men, die vom 1. Januar 1928 ab verzinslich und mit 104 v. H. klückzahlbar ſind. Die Jahreszinſen für 1928 werden ſofort bei Aus⸗ händigung der Stücke bezahlt. Die Liqu.⸗Schuldverſchreibungen ſind akt mindeſtens 16 v. H. des Geſamtbetrages und Zinszuwachſes in längſtens 90 Jahren auszuloſen. Die erſten drei planmäßigen Ziehungen für die Jahre 1928, 1029 und 1930 werden zu einer gemein⸗ ſamen Ziehung zuſammengefaßt, die bereits im November ds. Js. ſbattiſndet. Zuzüglich eines beſonderen Betrages kommen an dieſem Termin 2 420 300% zur Ausloſung, was etwa 18 v. H. des Geſamt⸗ umlaufs ausmacht. Die näheren Einzelheiten über den Umtauſch ſind aus der in vorliegender Ausgabe veröffentlichten Bekamnt⸗ machung zu erſehen. C. H. Knorr Ac. in Heilbronn HBefriedigende Weiterentwicklung In der 30. o. GV. die der ſtellvertretende Aufſichtsrotsvorſitzende, Fabrikant Dr. Clemens Kieſſel bach⸗Bonn, leitete, waren 87 333 Stimmen von Stammaktien und 80 000 Stimmen der Vorzugsaktien nertreten. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte er des im Laufe des Geſchäftsjahres verſtorbenen Aufſichtsratsvorſitzenden, Geh, Kommerzienrat Ackermann⸗Heilbronn, der 90 Jahre dem Auf⸗ ſichts rat angehört hatte und 22 Jahre deſſen Vorſitzender geweſen iſt. Die Bilanz auf 31. März und die Anträge der Verwaltung(11 v. H. Dividende) wurden einſtimmig genehmigt. Zu dem erhöhten Vortrag auf das neue Rechnungslahr von 401 306(i. B. 226 216)% erklärte Kommerzienrat Pielenz, daß der ſchon vor dem Krieg ge⸗ plante Neubau nunmehr durchgeführt werden ſoll, deſſen Koſten in Höhe von einer halben Million Mark teils aus dem Vortrag, teils ous dem Erneuerungsfonds beſtritten werden ſollen. Neu in den Auſſichtsrat wurde Direktor Mück von der Handels⸗ und Gewerbethank gewählt. Kommerzienrat Plielenz wird in dem erweiterten Vorſtand den Vorſitz unter Ernennung zum General⸗ dkrektor übernehmen. Generaldirektor Pielenz teilte noch mit, daß die erſten 27 Monate des neuen Geſchäftsjahres ſich ganz befrie⸗ digend entwickelt haben. : Chemiſche Fabriken Worms Ac.— Abſchluß. Dieſe mit 400 000 Mark Ac. ausgeſtattete Geſellſchaft erzielte im abgelaufenen G. der 31. Dezember 1928 ein Bruttogewinn von 946 851, wovon Un⸗ Voſten 901 632, beanſpruchten und 32 588, für Abſchreibungen ver⸗ wendet wurden, ſo daß einſchl. 22 470%% Vortrag ein Reingewinn gon 95 137/ verbleibt, über deſſen Verwendung Angaben nicht ge⸗ Nacht ſind. * Maſchineufabrik Badenia vorm. Wm. Platz Söhne, Weinheim. Bei den Beratungen des Gläubigerausſchuſſes der Maſchinenfabrik Badenia vorm. Wm. Platz Söhne liegt der Schwerpunkt des ge⸗ troffenen Arrangements darin, daß ſich die geſicherten Groß⸗ gläubiger bereit gefunden haben, für den Fall der Annahme des von der Schuldnerin vorgeſchlagenen Vergleichs vor⸗ ſchloges keinerlei Aus fall forderungen anzumelden. Die gedeckten Großgläubiger werden alſo ihre Pfänder verwerten und auf den Teil ihrer Forderung, der durch die Verwertung dieſer Pfänder nicht gedeckt wird, verzichten. Der vorhandene Status zeigt, daß bei einer Regelung, wie ſie die Schuldnerin im Auge hat, die Paſſtvmaſſe durch das Wegfallen der Ausfallforderungen der Großgläubiger um 445 162 geringer wird. In der einberu⸗ fenen Generalverſammlung wird mitgeteilt, daß mehr als die Hälfte des Aktienkopttals verloren iſt. Weiter ſoll Beſchluß gefaßt werden über die Liguidation der Geſellſchaſt, die eine Vorausſetzung des Vergleichsvorſchlages iſt. Eine Fort ⸗ führung der Firma kommt nach Lage der Sache nicht in Fvage. Köln⸗Lindenthaler Metallwarenfabrik AG. in Köln⸗Lindenthal. , Auslandsverhaudlungen. Wir hören aus zuverläſſiger Quelle, daß dieſe Geſellſchaft, die bekanntlich bedeutende eigene Patente für den Bau der ſogenannten Tiger⸗Motorradgabeln und Tiger⸗ Bremsnaben beſitzt, in ousſichtsreichen Verhandlungen mit Frank⸗ reich, England und der Tſchechoflowakei zwecks Vergebung der Li⸗ genzen auf dieſe Patente ſteht. Es handelt ſich bei den intereffterten Werken durchweg um ſehr bedeutende Unternehmungen der aus⸗ ländiſchen Motorrad⸗Induſtrie. Bezüglich Englands gehen die Pläne ſogar noch weiter, doch könne im Intereſſe der ſchwebenden Ver⸗ handlungen nähere Angaben im gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht gemacht werden. Die Geſelbſchaft ſelbſt iſt in ihren Spezialitäten (Motorrad⸗Beſtandteile) ſehr gut beſchäftigt, namentlich liegen auch größere Auslands⸗Aufträge vor. Es iſt infolgedeſſen für das lau⸗ fende Geſchäftsjahr mit einem erheblich beſſeren finanziellen Ergeb⸗ nis zu rechnen. Eine Wiedererhöhung der im Vorjahre von 8 auf 5 v. H. ermäßigten Dividende iſt nicht ausgeſchloſſen. 22: Holländiſcher Auftrag für die Motorenfabrik Ach. Deutz. Die Koninglike Paketvaart Maatſchapij hat geſtern bei der Maſchinenfabrik und Schiffswerft van Burgerhont zu Rotterdam drei neue Motor⸗ ſchiffe in Auftrag gegeben, deren Motoren von der Motorenfabrik AG. Deutz zu Köln ⸗Deutz geliefert werden ſollen. 22: Heimerle u. Meule Ac. Scheideanſtalt Pforzheim.— 8 v. H. Dividende. Bei einem Rohgewinn von 885 789/ und bei 285 544% Generalunkoſten konnte für 1928 ein Reingewinn von 18 824%¼ erzielt werden, der ſich durch den Gewinnvortrag für 1927 noch um 59, erhöht. Die Dividende beträgt 8 v. H. Aus der Bilanz: Grundſtücke und Gebäude 194 000 /, Vorräte 196 516, Debitoren 259 130 /, Reſervefonds 25 000, Kreditoren einſchl. Rückſtellungen 40 712 l,. 2: Chemiſche Induſtrie am Oberrhein Waldshut. Die chemiſche Industrie am Oberrhein iſt zur Zeit ſehr gut beſchäftigt. Es werden eine Reihe von Exwekterungsbauten notwendig, ſo erſtellt die Deutſche Gold⸗ und Sibberſcheideanſtalt in Rheinfelden verſchiedene Neubauten, ebenſo iſt von der P. Firchow Nachf. Ai. ein größerer Fabrikneubau geplant, der bis 1. 10. 1980 fertiggeſtellt ſein ſoll und weitere 300 bis 400 Arbeiter benötigen wird. Die Distonto⸗Geſellſchaft über den Poungplan Angeſichts des Hin und Hers der Meinungen über die wirt lichen Auswirkungen des Young⸗Planes iſt es von Inbereſſe, daß f zum erſten Male eine Großbank, die Discontogeſellſchaf dem neuen Reparationsplan Stellung nimmt. Das Urteil bar überwiegend ſckeptiſch. Das Inſtitut kommt zu folgend „Der Noungplan ſtellt Deutſchland vor eine gewaltige? zunächſt eintretende Verminderung der Zahlungen entl f Reichshaushalt u. wird auch dem deutſchen Wirtſchaftsleben rungen ſchaffen, die durch öie Auswirbungen der pfycholoc ſpannung noch verſtärkt werden mögen. Je ſchneller die Reformen auf dem Gebiete der Wirtſchafts⸗, Finanz⸗ und Soz in Angriff genommen werden, umſo eher werden wir rhinder können, daß aus einer etwa kommenden Periode der„Spannung und der Schwierigkeiten“ eine die Grundlagen unſerer wirtſchaftlichen Exi⸗ ſtenzz erſchütternde Kriſe wird“. Den Einzelheiten der Kritik der Bank über den Voung⸗Plan ent⸗ nehmen wir noch folgendes:„Es iſt möglich, vielleicht ſogar wahr⸗ ſcheinlich, daß in 37 Jahren es einem erſtarkten Deutſchland weit leichter fallen würd, 2,4 Milliarden/ aufzubringen, als heute die Hälfte des Betrages; beweiſen läßt ſich natürlich auch das nicht. Im Rahmen der deutſch. Zahbungsbilanz der Gegenwart erſcheint auch ein transferungeſchützter Betrag von 660 Mill./ noch als ſehr hoch. ſt unter der Vorausſetzung, daß die Außenhandelsbilanz in ab Zeit zum Ausgleich gelangt, bleibt die Paſſipſeite der Zahlungsb außer mit den Repartionen noch mit den Zins⸗ u. Tilgungsverp tungen auf die aufgenommenen Auslandskredite belaſtet. Im Jahre 1928 erreichten dieſe nach Abzug der Erträgniſſe aus deutſchen Anlagen im Ausland bereits rd. 1 Milliarden /. Damit der Transfer der Geſamtanuität bewerkſtelligt werden kann, muß uns das Aus La ud, ſelbſt bei ausgeglichener Handelsbilanz, in den nächſten Jahren noch im Kreditwege Deviſen im Geſamtbetrag von etwa 2 Milliar⸗ den„ zur Verfügung ſtellen, oder aber es muß ein entſprechender Betrag durch Verkauf deutſcher Wirtſchaftsſubſtanz an das Ausland hereingeholt werden. Ohne Aus landsanleihen können auch die ver⸗ ringerten Jahresleiſtungen des neuen Planes nicht übertragen werden.“ Rülgerswerke AG. Verlin Die Generalverſammlung ſetzte die Dividende wieder auf 6 p. H. für 1928 feſt. Auf Anfrage eines Aktionärs über den Stand der Kohlehydrierung wurde erklärt, daß die Anlage ſich noch nicht im Betrieb befindet. Ferner wurde von der Verwaltung mit⸗ geteilt: Das erſte Quartal des Jahres 1929 wor ſtark durch die abnorme Kälte beeinflußt. Steigender Bedarf an Kohlen und Koks führte zwangsläufig zu einer Erhöhung der Teerproduktion. Der ſpäte Frühling verſchob den Beginn von Straßenbauten und Stra⸗ ßenteerungen um mehr als einen Monat. Die Bautätigkeit ſetzte ſpäter ein, ſo daß auch in dem Baugewerbe die Anforderungen von Dachpappe und dergleichen ſpäter als ſonſt erfolgten. Auch der Ab⸗ ruf von Düngemitteln begann ſpäter als ſonſt. Hierdurch ſtelgerten ſich die Warenvorräte im erſten Quartal. In den nachfolgenden Monaten waren die Abrufe lebhafter, ſo daß die Produktion ab⸗ geſetzt werden konnte und teilweiſe auch die Warenvorxräte ſich verminderten. Insgeſamt dürfte der Geſamtumſatz des er ſt en e den des gleichen Zeitraumes des Vor⸗ jahres erreichen. In den anderen Betrieben der Geſellſchaft, wie Imprägnierung und Flor, ſowie Sileſia, rechnet die Verwalklung mit einer Erhöhung der Umſätz e. Die Beteiligungen haben ſich im allgemeinen erfreulich entwickelt. Bei der niederſchleſiſchen Stein⸗ kohlenbeteiligung machen ſich Anzeichen einer fortſchreitenden Kon⸗ ſolüdierung, die durch die bekannte Fuſton in der Niederſchleſiſchen Bergbau AG,. eingeleitet wurde, bemerkbar. Die im vorigen Jahre gegründete Simens⸗Plankawerke Aktiengeſellſchaft für Kohlenfabrikate hat vor wenigen Tagen die Verteilung von 1 800 000 Mark Dividende auf das Aktienkapital von 18 Mill.„ hbeſchloſſen. (Siehe auch Hondelsteil im heutigen Mittagsblatt. Die Schriftl.) Die anderen Beteiligungen zeigen ebenfalls eine aufſteigende Ent⸗ wicklung. Die vorhandenen Bankguthaben ermöglichen die Aus⸗ zahlung einer Dividende aus eigenen Mitteln. Wle ſich die weitere Entwicklung des Jahres geſtalten wird, ſei in ſtarkem Mäße von den Auswirkungen der Pariſer Beſchlüſſe auf die deutſche Volks⸗ wirtſchaft abhängig, ferner auch davon, ob endlich der fortwährenden Steigerung der Steuern und ſozialen Laſten ſowie der Arbeitslöhne Einhalt getan werde. * Borſigwerke AG. Nach dem Geſchäftsbericht verbleibt ein Ge⸗ winnvortrag von 0,12 Mill. 4. Der Bruttogewinn beziffert ſich auf 7,87(8,05) Mill. 1. Die Abſchreibungen ſtiegen von 1,49 Mill. auf 2,21 Mill. /. Es heißt, daß ſich die Ausſichten ſchwer beurteilen laſſen. Der Kohlenäbſatz habe ſich zwar gehoben, doch ſei die geſamte wirtſchaftliche Lage ungümſtig. Es müſſe auch das von Polen ge⸗ forderte nicht zu hohe Einfahrtkontingent an polniſcher Kohle berück⸗ ſichtigt werden. * Julius Pintſch AG., Berlin. Die geſtrige GV. genehmigte die Vorſchläge der Verwaltung. Darnach gelangt eine Dividende von 10 v. H. zur Ausſchüttung. Die Ausſichten im neuen Jahre wur⸗ den weniger befriedigender als im Vorjahre bezeichnet. Der Auftrags⸗ eingang ſet gut; ode Entwicklung des zweiten Halbjahres aber noch nicht zu überſehen. Bei den Zugängen handelt es ſich um Bamag⸗ Aktien. Für ein ausſcheidendes Aufſichtsratsmitglied wurde keine Erſatzwahl vorgenommen. „ Chamotte⸗Induſtrie Hagen burger⸗Schwalb AG., Hettenleideheim. — Verluſtabſchluß. Nachdem dieſe Geſellſchaft im Fahre 1927 einen Reingewinn leinſchl. 88 028„, Vortrag aus 1926) von 105 268/ er⸗ zielte, ſchließt das abgelaufene Geſchäftsfſahr per 31. Dezember 1928 mit einem Verluſt von 40 541. In der Bilanz ſind Vorräte von 108 884 auf 171949 /, Außenſtände 479 319(t. V. 466 704) und Anlagen 15 0 580(i. B. 746 421)„ geſtiegen. Das Stammkapital beträgt Porzellanfabrik Kahla.— Rückgang der Dividende von 7 auf 5 v. H. In der Aufſichtsratsſitzung der Porzellanfabrik Kahla, in der die Bilanz per 31. Dez. 1988 zur Vorlage kam, wurde beſchloſſen, der GV. die Verteilung einer Dioindende von 5 v. H.(i. V. 7 vorzuſchlagen(wie bereits im Dienstag⸗Mittagblatt kurz gemeldet. Die Schriftl.). Der Rohgewinn einſchl. des Vortrages von 1927 be⸗ trägt 1 560 866(1 525 238)„. Hiervon ſind abgeſetzt 656 706(587 301 Mark für reguläre Abſchreibungen, ſodaß 904 160(937 937)% zur Verfügung ſtehen. Nach Abzug von 6 v. H. auf die Vorzugsaktien und von 5 v. H. auf 7819 500/ dividendenberechtigte alte Aktien und der Hälfte auf 3000 000„ junge Aktien verbleibt ein Betrag 755 3(403 746)&, der auf neue Rechnung vorgetragen wer⸗ en ſoll. Ein Finauzierungsinſtitut der Adam Opel Ach, Rüſſelsheim. Die Adam Opel AG., Rüſſelsheim, wird nach Informationen des DD. in Anlehnung an ähnliche Einrichtungen des General⸗Motors⸗ Konzern ein eigenes Abzahlungs⸗Finanzierungsinſtt⸗ tut, die„Opel⸗Finanzierungs⸗ Ganbe. in Rüffelsheim“, gründen. Das Inſtitut ſoll bereits am 1. Juli dieſes Jahres ſeine Tätigkeit aufnehmen und wird hauptſüchlich von amerikaniſchen Fachleuten ge⸗ leitet werden. Ob ſich das Finanzterungsinſtitut ſpäter zu einer eigenen Ope ⸗Bank des Konzerns ausbauen läßt, iſt im Augen⸗ blick noch nicht zu ſagen, wird aber erwogen. Vorläufig ſollen zu einem ſpäteren Termin von den Beamten und Angeſtellten der Opel⸗ bank ſowohl laufende Konten als auch Sparkonten errichtet werden. Neben der Opel⸗Finanzierungs Gmb geht ein zweiter Plan auf die Gründung einer Opel⸗Verſicherungs Gmhcz., die eine eigene Kraft⸗ fahrzeugverſicherung mit relativ niedrigen Prämienſätzen zur Grund⸗ lage hat. Die Opelwerke dürften wohl nühere Einzelheiten gegen Ende der nächſten Woche von ſich aus der Oeffentlichkeit unterbreiten. Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort 20. Juni Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe nicht Hefſonders rege, trotzdem nicht viel Leerraum vorhanden iſt. Die Frachten blteben mit 1,0 bis 1,60 ab hier bezw. Kangl Baſis Mann⸗ heim unverändert. Ebenſo erfuhr auch die Talfracht mit 1,20% einſchl. Schleppen nach Rotterdam und 1,80 bis 2% nach Antwerpen⸗ Gent keine Aenderung. Der Bergſchlepplohn notierte mit 1,30 bis 1,0„ nach Mannheim. Der Talſchlepplohn zog inſolge Bootemangel mieder an und wurden durchweg 15 Pfg. für größere beladene Kähne gefordert und auch bezahlt. 51 9 1 2 4 . 28 Freitag, den 21. Juni 1929 Neue Mann FC———TP——————————————————— N 5 heimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 2 9. Seite. Nr. 281 pftuische Central-Bodenkredit-Aktiengeseflschatt . Das mit Zustimmung der Aufsichtsbehörde den Inhabern unserer 3% und 4%igen Kom muna Obligationen gemachte Abfindungsangebot(bekanntgemacht im Deutschen Heichsanzeiger und in der Berliner Börsen-Zeitung vom II., 12. und 13. März d..) gilt jetzt als von allen Gläubigern an- genommien, da nach Feststellung der Aufsichtsbehörde noch nicht 0,7% der Gläubiger dem Angebot widersprochen hat. Dem Abfindungsangebot gemäß entfallen auf die Danlsagung Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme, sowie die zahl- reichen Blumenspenden anläßlich des Hinscheidens uns eres lieben Bruders, Schwagers und Onkels Wilbelm Lais sagen wir aufrichtigen Dank, Insbesondere danken wir den barm. herzigen Brüdern für die liebevolle Pflege, sowie dem kath. kauf- männischen Verein„Columbus“ und der Mannheimer Rudergesell- schaft für das Ehrengeleite und die herzlichen Worte, die sie unserem lieben Entschlafenen gewidmet haben 2d353 alten 3½ und 4% igen Communal- Obligationen alter Währung 10% des Nennbetrages in neuen 4¼½% igen Liquidations-Kommunal-Schuldverschreibungen verzinslich vom 1. Januar 1928 ab und einlösbar mit 104% Die Liquidations-Schuldverschreibungen sind eingeteilt in Stücke zu 5000, 2000, 1000, 500, 200, 100 und 50 RA. Für Beträge unter 50 R Werden Zertifkate in Stücken zu 30 und 10 R aus- gegeben. Die 4% igen Jahreszinsen der Liquidations-Schuldverschreibungen sind jeweils am 2. Januar nachträglich zahlbar. Die Jahreszinsen für 1928 werden bei Aushändigung der Liquidations-Schuld- verschreibungen bezahlt. Die Zertifikate sind ebenfalls mit 4% 95 Mannheim, den 21. Juni 1929 1% verzinslich, die Zinsen werden jedoch nicht jährlich, sondern zuzüglich 6% Zinseszinsen für das Jahr erst bei Einlösung den 7155 Zertiflʒkate ausgezahlt. Zertifikate über zus, 50 R oder ein Vielfaches davon können in Schuld- verschreibungen umgetauscht werden. 8 5 1 8 3 2— Die Schuldverschreibungen und Zertiflkate werden jährlich mit mindestens.6% des Gesamt- Die trauernden Hinterbliebenen Petrages zuzüglich der durch die fortschreitende Tilgung ersparten Zinsen ausgelost, so daß die 3 Rückzahlung in längstens 30 Jahren vom 1. Januar 1928 ab beendigt ist Die planmäßigen Aus- ** 7 2 + 2 2— 5* same Ziehung im Noyember 1929. Bei dieser werden außer dem planmäßigen Tilgungsbetrage von zusammen 744 680 R weitere 1 675 680 R zur Auslosung kommen. Die Rückzahlung der aus- losungen finden jährlich im November statt. Für die Jahre 1928. 1929 und 1930 erfolgt eine gemein- 8 gelosten Stücke erfolgt mit 104% an dem auf die Ziehung folgenden 2. Januar, und zwar erstmalig am 2. Januar 1930. Die Einführung der Liquidations-Kommunal-Schuldverschreibungen Wird alsbald beantragt werden. Für das uns anläßlich des Hinscheidens meines lieben Mannes, meines Vaters, Schwiegervaters und Großvaters, bezeigte Beileid, danken wir aufrichtig 1 gt. einger. Schloſ⸗ ſerei, geeig f. Auto⸗ Nepar.⸗Werkſt., m. In⸗ an der Berliner Börse Wir fordern hiermit die Inhaber der 3% und 4% igen Kommunal- Obligationen auf, ihre Obligationen bei uns einzureichen, um dagegen die neuen Schuldverschreibungen bzw. Zertifikate in Empfang zu nehmen. Beizufügen ist ein nach Jahrgang und Nummern arithmetisch geordnetes ſtallat.⸗ u. 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