2 170 Samskag, 22. Juni 1920 4 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei ebtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,9,¼11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr.6, Fee ene 19/20 u. Meerſeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24958 bei 0 1 9 90 einſp. 5 tellam Anzeigenpreise nach 1 Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. en 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet, Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge urch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. gannheimer General Anzeiger 5 Da der Kanzler ſich von ſeinem neuen Gallen⸗Anfall noch im⸗ * gung der Entwicklung. Gewiß werden wir nicht bis zur —— Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Uuſuun 2d ſuiliemn Saſlicuifl Eine Beſchlußfaſſung von Ein amtliches Communigué Unter der Leitung des Reichsaußenminiſters, der an Stelle des erkrankten Reichskanzlers den Vorſitz ſührte, ſand am Freitag vormittag, wie bereits gemeldet, eine Kabi⸗ nettsſitzung ſtatt. 5 In ihr berichtete der Reichsaußenminiſter über die Ta⸗ gung bes Völkerbungsrates in Madrid und über die dort und in Parls geführten politiſchen Veſprechungen. Im Auſchluß an dieſen Vortrag nahm das Kabinett Stel⸗ lung zu dem Bericht der Sachverſtändigen vom 7. Juni. Als Ergebnis dieſer Beratungen faßte das Reichskabinett folgenden Beſchluß: „Die Reichsregierung iſt bereit, den am 7. Juni in Paris von den Sachverſtändigen unterzeichneten Plan für die Löſung des Reparationsproblems als Grundlage fürdie Kon⸗ ſerenz der Negierungen anzunehmen. In not⸗ wenbigem Zuſammenhang hiermit iſt gleichzeitig die Geſamtliauidation ber noch ſchwebenden Fragen aus dem Weltkriege herbeizuführen. Heute außenpolitiſche Debatte Berlin, 22. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) mer nicht erholt hat, empfing geſtern nachmittag an ſeiner Stelle Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann die Führer der Negierugsparteien, wie das vor großen Tagen üblich iſt, zu einer Ausſprache über die näheren Dispoſitionen für die heutige anßenpolitiſche Debatte. Wann Dr. Streſe⸗ mann ſelbſt das Wort nehmen wird, ſteht noch nicht genan feſt. Es iſt möglich, daß er erſt die Argumente der Oppoſition an⸗ grundlegender Bedeutung hören wird. Durch den heutigen Kabinettsbeſchluß iſt die Hal⸗ tung der Reichsregierung zum Noungplan bereits umriſſen worden. Die Regierung betrachtet den Voung⸗ plan als„Grundlage“ für die kommende poli⸗ tiſche Konferenz. Von deren Ergebnis macht ſie ihre endgültige Entſcheidung abhängig. Aus dem Paſſus von der „Geſamtliquidation der noch ſchwebenden Fragen aus dem Weltkrieg“ iſt unſchwer zu entnehmen, daß die Regierung in erſter Linie als Vorbedingung ihrer Zuſtimmung die Räumung des Rhein⸗ und Saargebietes verlangt. In parlamentariſchen Kreiſen nimmt man an, daß Dr. Streſemann ſich im weſentlichen darauf beſchränken wird, einen Kommentar zu dem Sachverſtändigenbericht zu geben. Die politiſche Stellungnahme der Regierungsparteien im ein⸗ zelnen vor dem Plenum feſtzulegen, wird ihm die Rückſicht auf die Verhandlungen mit den an dem Abkommen intereſ⸗ ſierten Mächten nur in ſehr geringem Umfang ermöglichen. Deshalb erwartet man auch von der heutigen Debatte, die ſich noch bis Montag erſtrecken wird, keine Seuſationen. Das umſo weniger, als, wie anzunehmen iſt, auch die Regierungs⸗ parteien der Sitnation Rechnung tragen und in der Behand⸗ lung der Reparationsfrage ſich Reſerve auferlegen werde. Nicht unintereffant iſt, daß innerhalb der deutſchnatio⸗ nalen Fraktion ſich Mein ungsverſchieden⸗ heiten über die Frage ergeben haben, wer als Redner zum Außenetat zu beſtimmen ſei. Herr von Lindeiner⸗ Wildau, be⸗ kauntlich ein Vertreter der gemäßigten Richtung, mußte zu⸗ rücktreten. Es wird für die Deutſchnationalen nun außer dem Grafen Weſtarp auch noch Herr von Freytag⸗ Loringhoven, ein Gefolgsmann Hugenbergs, ſprechen. „Klihle Zurückhaltung“ in Paris Paris, 22. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Annahme des Voungplans durch die Reichsregierung wird von der Pariſer Preſſe mit ziemlich kühler Zurück⸗ halt ung verzeichnet. Man ſcheint nämlich zu überſehen, daß die Ausarbeitung eines neuen Reparationsſtatutes nur den Anfang des Genfer Programms darſtellt und notwendiger⸗ weiſe die Verwirklichung der übrigen Punkte nach ſich ziehen muß. Es konnte natürlich für die Reichsregierung keine Rede davon ſein, die Verknüpfung des oungplanes mit den übri⸗ gen noch zu liquidierenden Nachkriegsproblemen aufzulöſen. Man hätte es aber in Paris anſcheinend gerne geſehen, wenn das Berliner Kabinett und der Reichstag den Houngplan als ſolchen ohne jede Bedingung annehmen würde, unabhängig davon, wie ſich die weitere Behandlung der Genfer Beſchlüſſe geſtalten wird. Daher zeigt ſich die Preſſe ziemlich unge⸗ halten darüber, daß das Reichskabinett ausdrücklich die Notwendigkeit feſtſtellt, gleichzeitig alle aus dem Krieg hervor⸗ gegangenen Fragen zu liquidieren. Die franzöſiſche Auffaſſung, aus der deutlich zu erkennen iſt, wie wenig eilig man es mit der Regelung der noch aus⸗ ſtehenden Fragen hat, wird jetzt im„Echo de Paris“ fol⸗ gendermaßen umſchrieben: 5 „Wir wollen freie Hand in bezug auf das Rheinland bewahren. Wir werden es erſt räumen, wenn es uns paßt, wenn der Noungplau einmal in Kraft geſetzt iſt und kein Zweifel mehr über die Möglichkeit der Mobiliſierung des un⸗ bedingt zu leiſtenden Teils der deutſchen Annnitäten beſteht. Auch muß vorher ein Nändiges Feſtſtellungs⸗ und Verſöh⸗ nungskomitee ernannt werden, das beauftragt iſt, über die Sicherheit in der entmilitariſterten Zone zu wachen. Bezüg⸗ lich der Saar beſteht keinerlei Grund für eine Beſchleuni⸗ Volksabſtimmung im Jahre 1935 warten, aber wir können uns nicht mit dem im Verſailler Vertrag vorgeſehenen Rückkauf der Saargruben an Deutſchland begnügen. Wir müſſen Maß⸗ nahmen treffen, um unſere materiellen Intereſſen in dieſem Gebiet ſoviel wie möglich zu wahren. Jahr für Jahr führen wir für zwei Millionen Franken nach dem Saarland aus. Dieſer Vorteil wird nicht ohne beſondere Entſchädigung auf⸗ gegeben werden. Das iſt die Theſe, die ſowohl von Herrn Briand als auch von Herrn Poincars geſtützt wird.“ In den meiſten Blättern werden jetzt Befürchtungen ge⸗ äußert, daß Frankreich bei der Eile, mit der man an die Liquidierung der Nachkriegsfragen gehen wolle. auf gefährliche Weiſe in die Enge getrieben werde. „Echo de Paris“ erklärt, der Verfalltag des 1. Auguſt ſei das Meſſer an der Kehle Frankreichs. Die franzöſiſche Regie⸗ rung werde dadurch gezwungen, möglichſt raſch zu einer Löſung zu gelangen, bei der ſie am meiſten Opfer zu bringen habe. Das Beſte ſei, die Schuldenverträge mit England und Amerika ſofort mit den nötigen Vorbehalten zu ratifizieren und nachher die politiſchen Verhandlungen in aller Ruhe auf⸗ zunehmen. Der„Matin“ ſchreibt in ähnlichem Sinne:„Herr Poin⸗ cars iſt ſich ſicherlich klar über die Unannehmlichkeiten in den letzten Tagen des Juli, wegen des Zahlungstermines an Amerika in die Klemme zu geraten und deshalb um jeden Preis einem Ergebnis der internationalen Konferenz zu⸗ ſtimmen zu müſſen. Es wird ihm ſicherlich gelingen, dieſe ſchwierigen Arbeiten zu erleichtern in der Weiſe, daß er die Schuldenfrage in nützlicher Friſt vorher regelt. Wenn es nicht ſo wäre, müßten die techniſchen Sachverſtändigen mit ſtarker Sorge an die Verpflichtung denken, vor dem 1. Anguſt die Diskuſſion über die Reparation und das Rheinland zum Abſchluß bringen zu müſſen.“ Der„Matin“ fügt hinzu, daß Frankreich und Deutſchland ſich in den nächſten zwei Tagen über eine in London, Rom und Brüſſel zu unterbreitenden Vorſchlag bezüglich des Ortes der Kon⸗ ferenz verſtändigen würden. MWahrſcheinlich werde die Kon⸗ ferenz in der Schweiz abgehalten werden. Beſchlüſſe des Reichstages Verlängerung des Republikſchutzgeſetzes ] Berlin, 22. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichstag war mit ſeinen Beratungen geſtern früher fer⸗ tig, als man es in dieſen arbeitsreichen Tagen ſonſt gewohnt war. Offenbar will man Kräfte ſammeln für den heutigen Großkampftag. Den breiteſten Raum nahm die Debatte über die Frage ein, ob und auf wielange das Republik⸗ ſchutzgeſetz noch verlängert werden ſoll. Wie erinnerlich, ſtammt das Geſetz aus den aufgeregten Zeiten des Rathenau⸗ Mordes. Damals gab Dr. Wirth, nun Miniſter für die be⸗ ſetzten Gebiete, die Parole aus: Der Feind ſteht rechts. In⸗ zwiſchen hat das Geſetz ſich gleichermaßen gegen die Links⸗ extremiſten ausgewirkt, ſo daß geſtern Seite an Seite mit den Deutſchnationalen, Nationalſozialiſten und Bauerngruppen auch die Kommuniſten Sturm gegen ſeine Verlängerung liefen. Der Deutſchnationale Dr. Everling, der Hundertprozen⸗ tige unter den monarchiſtiſch Geſinnten ſeiner Fraktton, trat als der Jupiter tonans auf. Wenn er freilich ſich des Argu⸗ ments bediente, die Monarchie habe niemals eines Sonder⸗ ſchutzgeſetzes bedurft, ſo überſieht er, daß auch das Republik⸗ ſchutzgeſetz nicht verewigt, ſondern daß deſſen weſentlichſte Be⸗ ſtandteile ja in das künftige Strafgeſetzbuch hineingearbeitet werden ſollen.- Der Kommuniſt Maslowſki wieder zog einen Ver⸗ gleich mit dem Sozialiſtengeſetz, das als Ausnahmegeſetz längſt nicht ſoviele Opfer gefordert habe wie das Republik⸗ ſchutzgeſetz. s Der Reichsjuſtizminiſter von Gusrard konnte die Deutſchnationalen mit den eigenen Waffen ſchla⸗ gen. In der Strafrechtsreform, die ja auch dem verfloſſenen Kabinett, in dem ſie eine führende Rolle ſpielten, vorlag, ſind die gleichen Vorſchriften anerkannt worden, die heute von den Deutſchnationalen als Eingriff in die ſtaats bürgerlichen Rechte charakteriſtert werden. Ganz einſeitig und daher wenig glücklich war die Verteidigung des Geſetzes durch den ſozial⸗ demokratiſchen Abgeordneten Roſenfel d. Im übrigen bewieſen die Regierungsparteien loyales Entgegenkommen, indem ſte einem Antrag der Wirtſchaftspartei zuſtimmten, das Geſetz nicht, wie urſprünglich vorgeſehen war, auf drei Jahre, ſondern nur bis zum 31. März 1930 zu befriſten. In der Form wurde dann auch die Vorlage angenommen Allerdings iſt noch, da die Deutſchnationalen Einſpruch gegen die ſofortige Verabſchiedung erhoben, eine dritte Leſung von⸗ nöten. Zum Schluß gab es eine lange Auseinanderſetzung über den Fall des Nationalſozialiſten Straſſer, dem wegen ſeiner unfairen Preſſeangriffe der Anſpruch auf die Immunität aberkannt werden ſoll. Es verſchlechterte nur die Situation der Natlonalſozialiſten, daß ihr Redner, Herr Frick, mit rüden, perſönlichen Angriffen auf den Abg. Mittelmann gegen die Preisgabe des Herrn Straſſer an die ordentliche Juſtiz proteſtierte.„Schämen Sie ſich!“ rief der alte Geheimrat Kahl zornig dem nationalſozialiſtiſchen Schimpfredner zu. Auch Herr Straſſer ſelbſt trumpfte mit gröbſten Beleidigungen auf. Das Haus ließ ſich natürlich dadurch nicht im geringſten beirren, ſondern bewilligte den Antrag des Ausſchuſſes. Herr Straſſer wird nun wohl oder übel den ſchützenden Hinterhalt, von dem aus er ſeine Giftpfeile entſandte, verlaſſen müſſen. Reform der Arbeitsloſenverſicherung? ! Berlin, 22. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Daß der auf Wunſch des Zentrums und der Bayeriſechen Volkspartei von der Regierung für heute nochmals zu einer Beſprechung über die Arbeitsloſenverſiche rung einberufenen interfraktionelle Ausſchuß aller Wahrſcheinlich⸗ keit nach zu einem negativen Beratungsergebnis kommen wird, läßt ſich auch aus einer Notiz des„Vorwärts“ ent⸗ nehmen. Das ſozialdemokratiſche Hauptorgan keunzeichnet den Standpunkt der ſozialdemokratiſchen Fraktion dahin, daß für ſie nach wie vor die Frage des Sofort⸗Programms der Saiſonarbeiterunterſtützung und der Beitragserhöhung eine Einheit bilde, die zuſammen behandelt werden müßten. Im⸗ merhin aber werde man die Erhebungen der Reichsanſtalt und die Arbeiten des neuen Sachverſtändigenausſchuſſes ab⸗ warten müſſen. Mit anderen Worten: Die Sozialdemokratie hält an ihrer Verſchleppungspolitik ſeſt. Unter dieſen Umſtänden wird man ſich alſo von den Verhandlungen des interfraktio⸗ nellen Ausſchuſſes keinerlei Fortſchritt verſprechen können. — 2. Seite. Nr. 288 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den N. Juni 102 a V Paris, 22. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Poincars hat ſich geſtern nachmittag vor den Kammerkom⸗ miſſtonen für Finanzen und auswärtige Angelegenheiten von neuem als Dauerredner produziert. Wieder ſtand der 70 ä h⸗ rige Miniſterpräſtdent vier Stunden auf der für ihn er⸗ richteten Tribüne im Feſtſaal der Kammer und las unermüd⸗ lich Ziffernreihen und Daten herunter. Seine Zuhörerſchaft hatte ſich allerdings in der dritten Sitzung ziemlich gelichtet. Vielen ſcheint der unverſiegbare Redefluß Poincarés doch den Kopf etwas zu verwirren. Andere ſuchten in der Nachmittags⸗ ſitzung der Kammer etwas Abwechflung und die Debatte über die Niederlage in Marokko war tatſächlich viel dramatiſcher als die eintönige Abhandlung des Miniſterpräſidenten über die Schuldenabkommen. Poincaré ſuchte geſtern ſeine Zuhörer von neuem mit allen Argumenten von der Notwendigkeit einer ſchleunigen Ratifizierung der Schulden⸗ abkommen zu überzeugen. Eingehend ſetzte er ſich mit der Frage auseinander, ob dieſe Ratifizierung mit gewiſſen Vor⸗ behalten umgeben werden ſollte. Auf jeden Fall ſei es un⸗ möglich, erklärte er, Vorbehalte in den Vertragstext ſelbſt aufzunehmen. Der Kammer ſtehe es zu, die Verträge anzu⸗ nehmen oder abzulehnen. Aber ſie könne ſte nicht abändern. Wieder eine Bierſtunden Rede Rointares Daher ſei es beſſer, wenn die Regierung ermächtigt werde, die Ratifizierung auf dem Dekretswege vorzunehmen, wobei die Kammer die Möglichkeit hätte, ihre Vorbehalte in einer beſon⸗ deren Tagesordnung zum Ausdruck zu bringen. Wiederum betonte der Miniſterpräſident mit allem Nachdruck, daß die Ablehnung des Vertrages durch das franzöſiſche Parla⸗ ment Frankreich in eine ſehr heikle Situation bringen werde und alles deute darauf hin, daß die Verhand⸗ lungen über eine neue Regelung ein ungünſtigeres Reſultat als das von Beranger und Caillaux erzielte zeitigen würde. Nach Schluß der Sitzung unterhielt ſich Poinears mit ver⸗ ſchiedenen Parlamentsführern über das Datum der öffent⸗ lichen Diskuſſion in der Kammer. Er kam zu der Einſicht, daß dieſe Ausſprache nicht vor dem 2. Juli möglich ſei. Auch Briand ſuchte geſtern in Beſprechungen mit zahl⸗ reichen Deputierten für die Ratifizierung der Schuldenabkom⸗ men Stimmung zu machen. Er betonte, daß die Gläubiger⸗ länder das Recht hätten, die Verträge nach dem 1. Auguſt zu kündigen, falls ſie bis zu dieſem Zeitpunkt nicht ratifiziert ſeien und daß ſich Frankreich bei neuen Verhandlungen in einer viel ungünſtigeren Poſition befände als im Jahre 1926. 2 0 Wichtige Beſchlüſſe in einer ſechsſtündigen Kabinettsſitzung § London, 22. Juni.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Londoner Regierung iſt, wie man hört, bereit, den von franzöſiſcher Seite dringend gewünſchten Termin für die in⸗ ternationale Reparationskonferenz, nämlich anfangs Juli anzunehmen. Dafür verlangt man jedoch von Frankreich als Gegenleiſtung die Zuſtimmung zum Konferenzort London. Die engliſchen Botſchafter werden dem„Daily Telegraph“ zu⸗ folge heute in dieſem Sinne bei den Regierungen in Berlin und Paris vorſprechen. Es iſt bereits bekannt, daß der deut⸗ ſche Außenminiſter gegen die Abhaltung der Konferenz in London nichts einzuwenden hat, wenn er auch aus geſundheit⸗ lichen Gründen Baden⸗Baden vorziehen würde. Der letztere Ort würde für die engliſche Regierung immer noch annehmbarer ſein als Lauſanne, das von franzöſiſcher Seite in den letzten Tagen vorgeſchlagen wurde. Maßgebend iſt für London hauptſächlich, daß Miniſterpräſident Macdo⸗ nmald in den nächſten Wochen unmöglich auch für nur einen Tag aus London fortgehen kann. In dieſem Falle würde alſo die engliſche Delegation unter der Leitung des Finanz⸗ miniſter Snomden ſtehen und vermutlich den Außenmini⸗ ſter Henderſon einſchließen. Es iſt bekannt, daß Mac⸗ donald eine ſtarke Abneigung dagegen hat, andere Mitglieder des Kabinetts wichtige politiſche Eutſcheidungen ſelbſtändig vornehmen zu laſſen. Dies iſt zweifellos ein ſtarker Beweg⸗ grund, wenn auch nur einer von vielen für den dringen⸗ den Wunſch der engliſchen Regierung, die Konferenz in London zu haben. Die prinzipielle Annahme des Poung⸗Planes ſoll geſtern im Kabinett erfolgt ſein, doch haben die Zeitungen bisher darüber nichts ſicheres erfahren. Es iſt aus allgemei⸗ nen Informationen zu ſchließen, daß gewiſſe Teile des Houngplanes mehr oder weniger kritiſiert werden, daß aber der Plan als Ganzes als Grundlage für die Regierungskon⸗ ſereng angenommen worden iſt. Bei der geſtrigen Kab i⸗ nettsſitzung, die nicht weniger als 6 Stunden dauerte, wurde u. a. auch die Rheinlaudfrage beſprochen, und zwar in dem Sinne unſerer früheren Berichte entſchieden, d.., daß das Kabinett mit aller Entſchiedenheit auf eine klare Politik in der Ränmungsfrage dringen wird und ſeinen Ein⸗ fluß allen Ernſtes für eine Beſchlennigung einſetzen wird, andererſeits aber auch, daß England wegen einer eventuellen geringen Verſchiebung der Räumung auf Drängen Frank⸗ reichs kein beſonderes Opfer bringen würde. Die Kabinetts⸗ ſitzung beſchäftigte ſich im übrigen geſtern ausführlich mit der Frage der Wiederaufnahme der Beziehungen zu Somjetrußland. Darüber erfährt man, daß der Gedanken, gemeinſam mit den Vereinigten Staaten vorzugehen, endgültig aufgegeben wor⸗ FCC(ooo Die Reform der Gelreidewirtſchaft Berlin, 22. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Beratungen des Sachverſtändigenausſchuſſes für die Getreide⸗ wirtſchaft ſollten geſtern beendet werden. Da man aber eine Einigungsformel nicht zu finden vermochte, ſind ſie auf mor⸗ gen nachmittag vertagt worden. Verſuche ſoztialdemokratiſcher und deutſchnationaler Unterhändler in der Frage des Ge⸗ treidemonopols doch noch eine Verſtändigung zu fin⸗ den, haben nicht zum Ziele geführt. Allerdings verlautete geſtern abend, der Gedanke ſei noch nicht ganz aufgegeben worden. Geſcheitert iſt das merkwürdige deutſchnattonale und ſozialdemokratiſche Projekt an der Preis frage. Die Sozialdemokraten waren bereit, einen Preis von 250 Mk. zu bewilligen, die Deutſchnationalen beſtanden auf 275 Mk. Der Reichsernährungsminiſter Dietrich, der auch der heutigen Beratung beiwohnte und der bekanntlich ein Gegner des Ge⸗ treidemonopols iſt, hatte urſprünglich die Abſicht, der Notlage der Landwirtſchaft durch eine Zollnovelle abzuhelfen. Da aber die ſchwediſche Regierung offenbar keine Neigung bekun⸗ det, freiwillig auf die bisherigen Zollſätze zu verzichten, ſo bleibt nur übrig, das Zollabkommen mit Schweden am 1. Juli zu kündigen. Erleichterungen von dieſer Seite her, köunen mithin erſt nach Ablauf des alten Handelsvertrages, alſo nach dem 31. Dezember, erwartet werden. Jedenfalls wird man aher ſchon jetzt die Zwiſchenzölle aufheben. Die Zollſchutzerhöhung, die dadurch eintreten würde, beläuft ſich auf nur je eine Mark für Weizen und Roggen, da der deutſch⸗ ſchwediſche Vertrag eine darüber hinausgehende Steigerung verbietet. Bet 2 der kvalitionspolitiſch außerordentlich verworrenen Situation, die auch dadurch beleuchtet wird, daß geſtern im handelspoli⸗ ichen Ausſchuß die Sozialdemokraten aus der Reihe ſpran⸗ en und damit das ſchweizeriſche Zuſatzabkommen zu Fall 5 9 555 ſind dem Ernährungsminiſter die Hände im Augen⸗ blick ſtark gebunden. Es ſpielen ja außerdem auch noch die den iſt. Es dürfte nunmehr eine ſehr einfache Methode ein⸗ geſchlagen werden. Um die normalen Beziehungen zu Moskau wiederherzuſtellen, wird die norwegiſche Regierung, die z. Zt. Briefträgerdienſte für England in Moskau beſorgt, gebeten werden, eine Note der engliſchen Regierung im Kremel zu übergeben, in der ganz kurz die Bereitwilligkeit Londons zur Wiederherſtellung diplomatiſcher Beziehungen erklärt wird. Daraufhin überläßt man es den Ruſſen, entweder unmiltel⸗ bar eine Delegation nach London zu ſchicken, oder Vorſchläge über eine Vorkonferenz auf neutralem Boden zu machen. Es wird jedenfalls die Beſprechung eines politiſchen Staatsver⸗ trags, ebenſo wie die Ausarbeitung eines Handels ver⸗ trags erſt nach der Wiederherſtellung der diplomatiſchen Be⸗ ziehungen begonnen werden. Das Kabinett hatte in dieſem Zuſammenhang geſtern auch einen Bericht der Induſtriellen⸗ Delegation vor ſich liegen, die kürzlich in Rußland geweſen iſt und die Frage der Handels möglichkeiten zwiſchen England und Rußland ſtudiert hat. Der Inhalt des Berichts, der, wie es heißt, bereits vor einigen Wochen fertiggeſtellt war und der konſervativen Regierung unterbreitet werden ſollte, dann aber über die Wahlen hinaus zurückgehalten wurde, iſt noch nicht bekannt geworden. Man entnimmt jedoch aus der geſtrigen Rede des Organiſators der Delegation, des Induſtriellen Remnant, daß der allgemeine Eindruck der Delegation gftuſtig geweſen iſt. Herr Remnant erklärte, er ſei über⸗ zeugt, daß eine Baſis für wirtſchaftliche Zuſam menarbeit mit Rußland gefunden werden könne, von der beide Länder ſehr bedenu⸗ tenden Nutzen haben würden. Die ſchwieigſte Frage ſei die des Kredits. Doch ſei er überzeugt, daß ſich hier ein Aus⸗ weg finden laſſe, umſo mehr, als faſt alle Mitglieder der eng⸗ liſchen Delegation der Anſicht ſeien, daß das iuveſtierte Kapi⸗ tal gute Erträge bringen würde. Auch andere Mitgli der der Delegation äußerten ſich geſtern in verſchiedenen Reden zum erſtenmal offiziell über ihre Eindrücke in Rußland. Es geht daraus hervor, daß die engliſchen Induſtriellen die profitable Wiederaufnahme von Handelsbeziehnngen großen Stils mit Zuverſicht beurteilen. Kritiſch erſcheint dagegen die Kreditfrage. Eines der Mitglieder der Delegalion hat den intereſſanten Vorſchlag gemacht, eine internationale Anleihe für Rußlaud aufzubringen. Ein weiterer platoniſcher Vorſchlag iſt in der Erklärung eines anderen Induſtriellen zu ſehen, daß der Be⸗ trag, der nötig ſei, um Rußland zu einem erſtklaſſigen Indu⸗ ſtrfeland zu machen, etwa eine Milliarde Pfund Ster⸗ ling ſei. Im übrigen hat die Regierung geſtern, wie es heißt, die Entſcheidung über Trotzkys Einreiſe abermals ver⸗ ſchoben. Die Blätter nehmen jedoch an, daß die bien ung des Paſſes ſo gut wie entſchieden ſei. 7577FFFFCCCCCCCCbbCbbCbPbCCCbCbGTbGbCTCTCTbTGTVTGTGTGTbTGTbͥTTuGTVTT'''TbT'''''''Tb'''''''''''''' o Differenzen hinein, die ſich bei den Verhandlungen über die Arbeitsloſenverſicherung geltend gemacht haben. Neben der Aufhebung der Zwiſchenzölle wird als Hilfsmaßnahme für die Landwirtſchaft, wie wir hören, noch ein Plan erwogen, von dem bereits in einem früheren Stadium die Rede war. Danach ſollen die Mühlen verpflichtet werden, bis zu einem gewiſſen Prozentſatz, man ſpricht von 40 Prozent, deutſches Getreide zu vermahlen. Auf dieſe Art würden alſo die Mühlen gezwungen ſein, einen beträchtlichen Teil deutſchen Getreides abzunehmen. Das iſt nicht ohne Bedeu⸗ tung, da gerade die ſüddeutſchen Mühlen faſt ausnahms⸗ los aus ländiſches Getreide vermahlen. Weiter ſind Maß⸗ nahmen in Ausſicht genommen, um eine weitgehende Aus⸗ nutzung der bevorſtehenden Ernte zu ermöglichen. Ueber alle dieſe Einzelheiten ſoll noch in der heutigen Nachmittagsſitzung des Ausſchuſſes geſprochen werden. Vertagung der Arbeilszeitfrage Die internationale Arbeitskonferenz in Genf nahm am Freitag vormittag den an die Regierungen der Mitgliedsſtaa⸗ ten der Arbeitsorganiſationen gerichteten Fragebogen über die Aufſtellung eines internationalen Uebereinkommens über die Arbeitszeit der Angeſtellten mit 92 gegen 15 Stim⸗ men an, In dieſem Fragebogen wird die Möglichkeit ins Auge gefaßt, die Arbeitszeit der Angeſtellten einer internatio⸗ nalen Regelung zu unterwerfen. Die Hauptfrage lautet, ob die 48ſtündige Arbeitswoche für die Angeſtellten einzuführen ſei. Eine andere Frage iſt die, für welche Kategorien und An⸗ geſtellten eine höhere Arbeitszeit angezeigt erſcheint. Die Konferenz beſchloß mit 103 gegen 17 Stimmen, die Frage der Schaffung einer internationalen Konvention auf die Tagung der Arbeitskonſerenz von 1930 zu ſetzen. Schlleß⸗ lich nahm die Konferenz in namentlicher und endgültiger Ab⸗ ſtimmung die verſchiedenen Texte betreffend die Verhütung von Arbeitsunfällen mit großer Mehrheit an. Vaoiſche Politik Iwei politiſche Preſſeprozeſſe ſind in dieſen Tagen in Karlsruhe und Singen vel handelt worden. Das Schöffengericht Karlsruhe hatte ſich wieder einmal mit der nationalſozialiſtiſchen Wochenſchriſt „Der Führer“ zu befaſſen, deſſen verantwortlicher Redakteur Franz Moraller im Dezember v. Is. zwei— angebliche Zuſchriften aufgenommen hatte, die ſich mit dem bekannten Fall des Profeſſors Kraft⸗ Pforzheim befaßten.(Prof, Kraft iſt inzwiſchen nach Mannheim verſetzt worden.) In den Artikeln wurde in der bekannten maſſiven Tonart der Nationalſozialiſten die badiſche Regierung heruntergeriſſen und mit Sklavenhaltern und Häuptlingen der Deutſchenver⸗ folgung verglichen. Die badiſche Regierung hatte daraufhin Strafantrag geſtellt. Das Gericht, das Moraller wegen un⸗ gebührlichen Benehmens verwarnen mußte, verurteilte den Angeklagten zu 5000/ Geldͤſtrafe, im Nichtbeibringungsfalle zu zwei Monaten Gefängnis. Der Prozeß in Singen drehte ſich um eine Beleidigungs⸗ klage des ſozialdemokratiſchen Abg. Rein bold⸗Mann⸗ heim gegen den Redakteur der„Bodenſeezeitung“ in— Konſtanz, Alfons Winz. Es handelte ſich dabei um lang zurückliegende Dinge, die ſich bei der Ermordung des Majors Scherer im Jahre 1922 in Singen abgeſpielt haben und für die Reinbold mitverantwortlich gemacht wurde. Unter anderem war in dem Artikel Reinbold der Vorwurf gemacht worden, daß er und die anderen ſozialdemokratiſchen Führer in kriti⸗ ſchen Situationen durch einen„kühnen Sprung über den Gartenzaun plötzlich verſchwinden“ und die von ihnen geführ⸗ ten Maſſen elendiglich im Stiche laſſen. Später aber würden ſolche Leute Abgeordnete und kämen in den Landesvorſtand ihrer Partei. Der Angeklagte wurde freigeſprochen, weil nach Anſicht des Gerichtes der Wahrheits beweis gelungen ſei. Es wurde nämlich feſtgeſtellt, daß ſich der Kläger Reinbold während der Vorgänge, die zur Ermordung des Majors Scherer geführt haben, ſich in einem Kuhſtal k aufgehalten habe.— Was einigermaßen peinlich für Herrn Reinbold ſein dürfte. Das Preußenkonkordat Berlin, 22. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Konflikt zwiſchen dem preußiſchen Staatsrat und dem Miniſterpräſtdenten Braun erregt ſchon um ſeiner ver⸗ faſſungs rechtlichen Bedeutung willen lebhaftes Intereſſe. Der preußiſche Staatsrat hat bekanntlich die Beratung über das Konkordat verſchoben. Herr Braun aber hat es ſehr eilig, ſei⸗ nen Staatsvertrag mit der Kurie zu verabſchieden zu ſehen. Verfaſſungsmäßig beſteht kein Zweifel, daß er auf Grund des Art. 38 die Befugnis hat, den ſofortigen Wiederzuſammen⸗ tritt des Staatsrates zu erzwingen. Auf der andern Seite iſt es freilich verſtändlich, daß Herr Braun den von der Arbeitsgemeinſchaft verlangten Aufſchub nicht bewilligen will, den die ſozialdemokratiſchen Vertreter im Staatsrat zuzu⸗ geſtehen keine Bedenken getragen haben. Theoretiſch wäre der all denkbar, daß der Staatsrat zwar wieder zuſammentritt, in der neuen Sitzung aber die Beratung des Konkorbats aber⸗ mals hinausſchiebt.. Von preußiſcher amtlicher Seite wird erklärt, der Mini⸗ ſterpräſident und das Staatsminiſterium würden weitere Schritte vom Verhalten des Staatsrates abhängig machen. Bet den diktatoriſchen Gepflogenheiten Brauns iſt kaum zu ezweifeln, daß er, falls der Staatsrat ſich ihm nicht gefügig zeigen ſollte, ſich über ihn hinwegſetzen und die Vorlage direkt an den Landtag heranbringen wird mit der Begründung, er habe ja dem Staatsrat Gelegenheit zur Begutachtung gegeben, der aber habe ſie nicht wahrgenommen, Letzte Meldungen Speiſeeisvergiftungen — Altona, 21. Juni. Das Geſundheitsamt in Altona teilt mit: Die bakteriologiſche Unterſuchung hat ergeben, daß die Speiſeisvergiftungen durch die gleichen Bakterien hervor⸗ gerufen worden ſind, die gewöhnlich auch Fleiſchvergiftungen zu bewirken pflegen. Auf welche Weiſe dieſe Bakterien in das Speiſeis geraten ſind, iſt noch nicht ermittelt und die Unterſuchungen ſind noch nicht abgeſchloſſen. Selbſtmord im 95. Lebensjahre — Schöpfurt(Brandenburg), 21. Juni. Aus dem Finow⸗ kanal wurde geſtern in der Nähe der Schöpfurter Schleuſe die am 30. November 1834 geborene Witwe Auguſte Gelhaar ge⸗ borgen. Die Greiſin hat kurz vor ihrem 95. Geburtstag wegen Lebensüberdruß den Tod im Waſſer geſucht. Wegen ſchlechten Examens in den Freitod — Leipzig, 29. Juni. Der 24 Jahre alte Student Werner Strzgewſky, Sohn eines Wiener Univerſitätsprofeſſors, warf ſich geſtern in der Nähe der Elſterbrücke vor den Frank⸗ furter-Zug und wurde von ihm ſofort getötet. Als Grund zu dem Selbſtmord des jungen Manes nimmt man ſchlechtes Abſchneiden beim Examen an. Auftreten der Bubonenpeſt in Argentinien — Waſhington, 21. Juni. Das Büro der panamerika⸗ niſchen Union gibt bekannt, daß es durch Vermittlung des Staatsdepartements die argentiniſche Regierung habe auf⸗ fordern laſſen, ſobald wie möglich einen eingehenden Bericht über das Auftreten der Bubonenpeſt in Argentinien an das Geſundheitsamt der Union zu ſenden. Wie das Büro der po amerikaniſchen Union weiter mitteilt, hätten bis jetzt ſie⸗ ben Staaten das Eintreffen peſtinifizierter Schiffe aus Argentinien gemeldet. Argentinien weigere ſich beharrlich, die erforderlichen Auskünfte über den Stand der Peſtbekämpfung zu geben. Die anberen panamerikaniſchen Staaten würden gegebenenfalls gezwungen ſein, über die ar⸗ gentiniſchen Schiffe Quarantäneſperre zu verhängen. Nachtrag zum lokalen Teil * Direktor Guſtar Herrmann 7. Heute morgen iſt im Alter von 56 Jahren der Leiter der Fa. Hermann Wronker A.., Direktor Guſtav Herrmann, im Diakoniſſenhaus, das er in den nächſten Tagen nach einer gut überſtandenen Blinddarmoperation verlaſſen ſollte, unerwartet an einem Herzſchlag verſchieden. Wir werden auf den Lebensgang des Heimgegangenen im Abendblatt zurlickkom nen b 1 ** — jors r die rem rden, riti⸗ den ühr⸗ rden tand 2 eis der hung all für ro.) und ver⸗ Der das ſei⸗ hen. des nen⸗ seite der will, dau der ritt, ber⸗ 1 4 — ini⸗ tere hen. dit igig 1 Felt „exRR•NCö˙ ben, 4 Tannenreiſig befindet. Kleider und Geräte, Vögel Samstag, den 22. Juni 1929 3. Seite. Nr. 283 Mannheim Die Stadtverwaltung hat anläßlich des Theaterjubiläums mehrere Hauptſtraßen und Plätze feſtlich ſchmücken laſſen. Was von Baurat Müller vom Städt.„Hochbauamt erdacht und unter ſeiner Leitung in den letzten Tagen ausgeführt wurde, hat Geſchmack, Eigenart und Farbe. Man iſt nicht aus dem Rahmen gefallen, der durch die ſchlechten wirtſchaftlichen Zei⸗ ren gezogen wurde, und hat dabei doch ſchöne Wirkungen er⸗ zielt. Vor allem iſt mit Genugtuung feſtzuſtellen, daß durch⸗ weg neue, ſaubere Stoffe verwendet wurden. Die alten, ab⸗ genutzten Fahnen ſind diesmal nicht hervorgeholt worden. Wenn wir einen Rundgang durch die Feſtſtraßen unter⸗ nehmen, ſo haben wir an der Stätte zu beginnen, an der ſich in den Jubiläumstagen die künſtleriſchen und geſellſchaftlichen Hau ptereigniſſe abſpielen. Das Geburtstagskind präſentiert ſich im Feſtgewand in jugendlicher Friſche. Mit Bürſte, Seife und viel Waſſeraufwand haben eifrige Hände dafür geſorgt, daß unſer Muſentempel blitzblank daſteht. Man kann glauben— und die fremden Gäſte werden und mögen es an⸗ nehmen—, daß er einen neuen Anſtrich erhalten hat. Von der hellen, freundlichen Farbe heben ſich die Girlanden, die die Faſſaden ſchmücken, und die herausgeſteckten Fahnen be⸗ ſonders lebhaft ab. Der Theaterplatz wird an den beiden Schmalſeiten von einer hohen rotbraunen Balkenreihe, an jeder Seite von acht Maſten, flankiert, die an der Spitze grüne Buſchen tragen. Zwei Maſten ſind immer zu⸗ ſammen gerückt. Aber ſie laſſen noch genügend Platz für lange gelbe Bänder, die das dekorative Bild beleben. Die Doppel⸗ maſten ſind wieder durch Girlanden verbunden, die ebenfalls gelben Bänderſchmuck tragen. Vier hochbeinige Feuerpfannen, die Füße mit Tannenreiſig umkleidet, ſtehen innerhalb dieſer farbenfreudigen Flankierung vor den Denkmälern. Heute mal ihre Flammen emporlodern laſſen. In der Straße zwi⸗ ſchen A 2/5 2 und A 1/5 1, die den Schillerplatz mit der Breite⸗ ſtraße verbindet, tragen hohe Maſten mit Goldknauf grüne Kränze, von denen Girlanden und gelbe Bänder herabwallen. In der oberen Breiteſtraße ſind nach unſerem Empfin⸗ den die Tannenreiſigteppiche mit der goldenen Einfaſſung etwas zu klein ausgefallen. Aber da kein Haus ausgelaſſen wurde, wirkt auch dieſer in der Höhe des zweiten Stockes von Balkonen und Feuſterbrüſtungen herabhängende Schmuck mit den jeweils flankierenden zwei Fähnchen in den Stadtfarben recht eindrucksvoll. Die Blumenampeln in den Rathausbögen bilden überdies eine weitere Zierde dieſes Straßenzuges. Die Straße, die ſich vor den Schloßplätzen hinzieht, leuchtet ebenfalls in den lebhaften Stadtfarben. Mächtige Fohnen flattern an hohen Maſten. Sie ſind allerdings ſo eigenartig zugeſchnitten oder beſſer geſagt 5e ſchnitten, daß man ſich an ihren Anblick erſt gewöhnen muß. Der ſattriſch veranlagte Mannheimer wird ſicherlich ſeine Gloſſen machen. Der Eingang zum Schloß wird von zwei Fahnen in den Reichs⸗ und Landesfarben flankiert. Am Schloß ſelbſt hat man ſich auf drei Fahnen beſchränkt, die am Mittelbalkon her⸗ ausgeſteckt wurden. Soviel war wenigſtens heute morgen feſt⸗ zuſtellen. Zu beiden Seiten der Bismarckſtraße flattern Fahnen in blau, grün und gelb. Der Bahnhofsplatz 5 grüßt die ankommenden Fremden an der Stadtſeite durch eine Flaggen⸗ und Girlandenfront. Zwei Flaggenmaſten, an denen die Stadtfarben wehen, ſind immer unten durch Girlanden verbunden. Zwiſchen den Doppelmaſten wölben ſich je zwei Rundbogen aus Tannenreiſig, von denen wieder Girlanden zu den Maſten führen. Die Stirnſeite der Grünanlage, die durch den Wegfall mehrerer Bäume bis zur Grenze des Hotels Braun zurückgerückt wurde, ſchmückt ein ganz beſonders ge⸗ ſchmackvolles Transparent. Auf blauem Grunde iſt in Gold⸗ buchſtaben zu leſen:„150 Jahre Nationaltheater Mannheim“, zur Linken und Rechten die Jahreszahlen 1779 und 1929. Ge⸗ tragen wird dieſes Transparent von vier Maſten mit Fahnen in den Stadtfarben, zwiſchen denen ſich ein Rundbogen aus Sehr eigenartig iſt der Schmuck des Kaiſerrings. Man hat hier zu beiden Seiten Maſten mit „geſchlitzten“ Fahnen aufgeſtellt. Sechs gelbe Stoffſtreifen, bei denen immer die helle mit einer dunkleren Nuance abwechſelt, ſind nebeneinander geſpannt. Wenn der Wind dieſen neu⸗ artigen Schmuck bewegt, 1 ſich ein ſehr lebhaftes und far⸗ benpreztiges e im Feſtic 7 95 0 2 ti 5 te Nannheim. abend werden ſie während der Theatervorſtellung zum erſten⸗%%C 0 a Der Friedrichsplatz wird von einer Flaggenreihe umrundet, die nicht minder neuartig iſt. An jedem Maſt wehen zwei zierliche Flaggen, die gewiſſermaßen den Uebergang zum Wimpel darſtellen. Reichs⸗, Landes⸗ und St.adtfarben wechſer, ab. Eine zweite Flaggenreihe an der Außenſeite der Straße zeigt die Farben blau, grün, gelb und weiß. Der Para de⸗ platz wird auch von Flaggen in den Reichs⸗, Landes⸗ und Stadtfarben umrahmt, nur mit dem Unterſchied, daß an jedem Maſt drei Flaggen ſich ſenkrecht aneinanderreihen, eine An⸗ ordnung, die man auch hier noch nicht geſehen hat. Der Ein⸗ gang zum Engpaß der Planken wird durch mächtige Stadt⸗ fahnen flankiert. Die gleichen Farben flattern in den Plan⸗ ken. Damit iſt unſer Rundgang beendigt. Alle Mannheimer werden in den nächſten Tagen unſerm Beiſpiel folgen. An Lob und Kritik wird es dabei nicht fehlen. Aber wenn man kritiſiert, darf man nicht überſehen, daß der Stadtverwaltung bei Auswahl und Umfang der Ausſchmückung Grenzen ge⸗ zogen waren, die nicht überſchritten werden durften. Zum Schluß möchten wir nicht unterlaſſen, die Mann⸗ heimer aufzufordern, die Bemühungen der Stadtverwaltung, wenigſtens einem Teil der Stadt ein feſtliches Ausſehen zu geben, durch Beflaggen zu unterſtützen. Es würde auf die Fremden einen wirklich befremdenden Eindruck machen, wenn ſich der Flaggenſchmuck nicht auf die Privatgebäude ausdehnen würde. Deshalb heißt heute unſere Parole: Fahnen heraus! ** Heute Feſtausgabe zum Theaterjubilaum Mit dieſer Zeitung erhalten unſere Leſer die große Feſtaus⸗ gabe der„Neuen Mannheimer Zeitung“ 150 Jahre Mit 24 Seiten Umfang und weit über 100 Bildern(darunter ſämtliche Photo⸗ graphien der gegenwärtigen Mitglieder des Nationaltheaters) ſoll dieſe Ausgabe in ihrem Rahmen mit dazu beitragen, bei unſeren Leſern dem heute beginnenden Jubiläumsfeſt einen der großen Vergangenheit des Nationaltheaters würdigen Widerhall zu geben. Sie hat ſich zur Aufgabe gemacht, zu⸗ nächſt die Gründungszeit der Mannheimer Bühne in Wort und Bild vor Augen zu führen und will dann durch Erinne⸗ rungen, beſonders aus dem vergangenen Jahrhundert, die Be⸗ deutung des Mannheimer National⸗Theaters und ſeine enge Verbundenheit mit dem Mannheimer Publikum vor Augen führen. Wir widmen dieſe Blätter den Freunden des Mann⸗ heimer Nationaltheaters und all denen, die ſich in dieſen Tagen über die ruhmreiche Vergangenheit unſerer Schillerbühne Rechenſchaft geben wollen. Weitere Beiträge zur Mannheimer Theatergeſchichte werden wir im Laufe der Jubiläumswoche folgen laſſen. Goͤtiſche Nachrichten 150 000 Metertonnen Wenn ich den Bahnhof Mannheim betrete, um eine Reiſe zu tun, ſo muß ich ſechs Stufen erſteigen von je etwa 25 Zenti⸗ meter Höhe. Habe ich meine Karte gelöſt und will zum Bahn⸗ ſteig, ſo muß ich erſt 20 Stufen hinunter in den Tunnel und auf der anderen Seite wieder 20 Stufen hinauf. Leiſe meldet ſich die Ueberlegung: warum erſt 6 Stufen hinauf und dann 20 hinunter? Die 6 hinauf hätte man doch irgendwie ſparen können. Komme ich von der Reiſe zurück, dann heißt es erſt 20 hinunter, den Tunnel entlang und— ginge jetzt der Tun⸗ nel gerade aus durch den Keller des Bahnhofsgebäudes weiter, ſo bräuchte ich 6 Stufen weniger zu ſteigen und ſtünde gerade vor der Abfahrtsſtelle der Straßenbahn. Den Weg um das öſtliche oder das weſtliche Ende des Gebäudes hätte ich außer⸗ dem erſpart. Techniſche Schwierigkeiten, die gegen eine ſolche Durchführung des Tunnels durch den Keller des Aufnahme⸗ gebäudes hindurch ſprechen würden, beſtehen wohl kaum, denn der eine Tunnel endet heute ſchon in eine kleinere Tür, die in den Keller hineinführt. Wie viele Perſonen im Laufe eines Jahres den Haupt⸗ bahnhof Mannheim zum Antritt einer Fahrt betreten, weiß ich nicht. Verläßliche Zahlen hierüber gibt es nicht, da ja die Inhaber von Wochen⸗ und Monatskarten nicht gezählt werden. Sch. 5 übe* 232. 10— 000 1 im 5 eines Jahres von Mannheim abfahren. Jeder mag im Durch⸗ ſchnitt, mitgeführtes Gepäck eingerechnet, 50 kg, alſo einen Zeutner, wiegen, die 10 000 000 kommen alle wieder nach Mannheim zurück. Mithin haben wir 20 000 000, die je 50 Kg ihres Gewichts ganz unnötigerweiſe 6 mal 0,25 Meter heben müſſen. Alſo eine Arbeitsleiſtung von 20 000 000 mal 50 Kg mal 1,5 Meter, das ſind 150 000 Metertonnen, die im Laufe eines Jahres anfallen. Die Reichsbahn hat es bisher nicht für nötig gehalten, ihren Betrieb in der Richtung zu ratio⸗ naliſieren, daß ſie dieſe ganz und gar überflüſſige und an⸗ ſtrengende Treppenſteigerei im Rahmen des Erreichbaren ein⸗ ſchränkt. In wenigen Wochen werden wir die Schnell⸗ bahn nach Heidelberg haben. Ihre Fahrzeit iſt zwar etwas länger als die der Reichsbahn, dafür aber liegt ihr Ab⸗ gangspunkt in Mannheim für manchen näher als der Haupt⸗ bahnhof und in Heidelberg bringt ſie mich rund 300 Meter weiter in die Stadt hinein. Bahnſteigtunnels aber hat ſie über⸗ haupt nicht. Ich erſpare bei jeder Reiſe nach Heidelberg und zirrück eine Arbeitsleiſtung von 6 7 20. 20. 20= 66 mal 0,25 Mtr. mal 50 Klg., das ſind 900 Meter⸗Kilogramm. Für den künftigen Wettbewerb zwiſchen Reichsbahn und Schnell⸗ bahn nach Heidelberg ſcheinen mir alſo die beſſeren Ausſichten bei der O. E. G. zu ſein, es ſei denn, die Reichsbahn entſchließt ſich in letzter Sekunde zu einſchneidenden Maßnahmen zu⸗ gunſten der Reiſenden. H. Mössinger-Seckenbeim. * * Verwarnung des Pfarrers Eckert. Das gegen Pfarrer Eckert in Mannheim eingeleitete Diſziplinarverfah⸗ ren wegen Veröffentlichung eines flugblattartigen Artikels in dem von ihm herausgegebenen„Sonntagsblatt des arbei⸗ tenden Volkes“, in dem eine Verächtlichmachung der evang. Kirche erblickt wird, endigte am geſtrigen Freitag mit einer vom Evangeliſchen Oberkirchenrat ausgeſprochenen Ver⸗ warnung. Pfarrer Eckert wurde eines dienſtlichen Vergehens für ſchuldig befunden. Der Oberkirchenrat men mußte, daß Pfarrer Eckert aus guter Ueberzeugung ge⸗ handelt hat. * Unglaubliche Roheit. Geſtern nachmittag ſpielten vor J an dem kleinen Brunnen der Anlage einige kleinere Bu⸗ ben; ſie waren verhältnismäßig brav und ſtörten niemanden. Einen ungefähr 16jährigen Burſchen, der zu dem Brunnen kam, offenbar um ſich die Hände zu waſchen, ſchien das harm⸗ loſe Spiel der Kinder zu ſtören. Er verſetzte einem Buben von ungefähr ſechs Jahren einen derartigen Stoß, daß der Kleine mit der rechten Kopfſeite auf das eiſerne Unterteil des Brunnens fiel und ſich eine klaffende Wunde zuzog, die ſehr ſtark blutete. Auf das Jammergeſchrei des Verletzten, eilten Paſſanten herbei. nächſten Arzt. dem Staube gemacht. Die Perſonalien des Kindes mußten erſt, da es ohne Aufſicht war, ermittelt werden. Sommerhalbjahr ſind die Bewerbungen der Theologie⸗ ſtudierenden um die Stipendien aus allgemeinen Kirchenmit⸗ teln bis ſpäteſtens 30. Juni beim Evang. Oberkirchenrat ein⸗ zureichen. Verkehrs⸗Anfälle in Mannheim * Ein Rieſenauflauf entſtand am Freitag abend in der Ge⸗ gend zwiſchen U 4 und HH 5. Vier Polizeibeamte wollten einen Mann zur Wache verbringen, der jedoch heftigen Widerſtand leiſtete. Man war daher gezwungen, das Ueberfallkom⸗ mando zu alarmieren. Als dieſes eingetroffen war, ſtieß es an der Ecke H 3/4 mit einem Sprengwagen zuſammen. Letz⸗ terer erlitt keine ernſtlichen Beſchädigungen, dagegen wurde der Wagen des Ueberfallskommandos ſo ſtark mitgenommen, daß eine Weiterfahrt unmöglich war“ Er mußte von ſpenſtige wurde dann endlich zur Wache verbracht. * Rückſichtsloſe Radfahrerin. Von einer Radfahrerin wurde geſtern nachmittag rückſichtslos vor K 1 eine 61jährige der linken Schulter und am ltuken Knie eine Beule davon⸗ getragen hat. Die Radfahrerin fuhr in raſendem Tempo lachend weiter, ohne ſich um die Verletzte zu kümmern. Paſ⸗ ſanten leiſteten die erſte Hilfe. 5 der eine mit dem Sanitätswagen ins Krankenhaus überführt 3 3 Paris 150 ſeine Widersprüche 8 Von Felien Hartlaub Der„Widerſpruch“ zeigt ſich ſchon, wenn man an fn, gen Tagen durch winklige Gaſſen der Cité ſchlendert, oder durch die älteſten Straßen des Quartier Latin: Nörbdlich⸗ Gotiſches taucht in Ueberreſten aus verborgenen Ecken auf, Ungeheuer und Teufelsfratzen glotzen von Notre Dame her⸗ en Pfeiler Bogengänge und Kapellenkränze von St. everin und anderen Kirchen laſſen an Gegenden nordiſch⸗ mittelalterlicher Enge und Verworrenheit denken, wie ſie h Viktor Hugo und Balzac ſchildern und wie ſie uns die Romantik eines Violet le Due neu erſtehen laſſen wollte. Daneben breitet ſich das Leben ſo heiter⸗ſüdlich in den Straßen aus, daß man manchmal meint, in Neapel oder Palermo zu ſein. Gemüſe, Fleiſch, herrliche Früchte— alles lockt den Käufer auf offener Straße. Aus kleinen Braſſerien ſtrömen Gerüche des Bratens und Backens, die ſich kaum von dem typiſchen Dunſt italieniſcher Straßen unterſcheiden. Auch in winzigen Käfigen, allerlei Aquariums⸗Tiere, junge Hühnchen und Enten locken die Käufer, werden mit Geſchrei und Anpreiſungen feilgeboten. Dieſe Dinge ſieht man nur, wenn man durch die Straßen geht! Zunächſt ſcheint dieſe Art der Fortbewegueg dem Frem⸗ den vielleicht ausgeſchloſſen, wenn er in den Hauptverkehrs⸗ adern die Geſchwader der Autos raſen ſieht, die dröhnenden Autobuſſe beobachtet, die ſich wie Tanks heranwälzen, die Zu⸗ ſammenballungen aller Arten von Fohrzeugen an kritiſchen Ecken und Knotenpunkten. Daß man abends wenige hundert Meter entfernt von ſolchem Verkehrsgetöſe, wie es die Boule⸗ vards und Straßendurchbrüche des genialen Haußmann er⸗ füllt, das alte Paris atmen, in leeren Straßen auf einſamen Plätzen ſeine Schritte hallen hören kann, verliebte Paare und Katzen behaglich herumſtreifen ſteht: das iſt auch einer der überraſchenden Kontraſte einer Stadt, die eigentlich aus vielen Städten zu beſtehen ſcheint. Iſt es denn wirklich ein Paris, das man im Gewimmel der großen Boulevards 1375 verläßt, wenn man tief in ſeine Untergründe hinabſteigt, und das man wieder findet, vom mächtigen Lift aus den vielver⸗ däͤweigten Gängen und Stufenſyſtemen des Metro an einen! ſtillen Platz von Montmare gesch Mitten im Provinzleben der kleinen Leute, zwiſchen harmloſen Gärten und einſtöckigen Häuſern mit bröckligen Wänden(Utrillos Motive auf Schritt und Tritt) ſteht man plötzlich da. Aber da unten, tief unter der Terraſſe Sacré Coeur, breitet ſich das ungeheure Stein⸗Meer einer modernen Rieſenſtadt aus. für den Fremden kaum verſöhnbare Ge⸗ Merkwürdige, genſätze auch in allen Aeußerungen geiſtigen und kulturellen Lebens. Zuerſt die Frauen: faſt alle, denen man begegnet, ſind mit diskretem Geſchmack gekleidet. Die Röcke flattern ſchon nicht mehr ſo kurz um die Knie, wie bei uns. Die Far⸗ en harmonieren, Farben der Kleidung und der Geſichts⸗ bemalung aller Lebensalter. Man trifft die hübſchen, ſtark auf Weiß⸗Rot geſtellten völlig gleichförmigen„Masken“ überall. Sie flanieren in den Straßen, häufig in enger Gemeinſchaft mit gelblichen, ſchlitzäugigen Indo⸗Chineſen, ja auch ſchwar⸗ zen Senegalnegern(die„honte noire“ macht ihnen nicht viel Kopfzerbrechen). Sie bedienen in den großen Warenhäuſern, in eleganten Tea⸗rooms, ſie ſtudieren, eifrig über wiſſenſchaft⸗ liche Werke gebeugt, mit ihren männlichen Kollegen in den Alleen des Luxembourg⸗Gartens. Trifft man eine junge hübſche Frau mit unbemaltem Antlitz, ſcheint es meiſt eine Ausländerin zu ſein. Oder gehört ſie etwa jenen ſtreng bür⸗ gerlichen Kreiſen an, die es in Paris auch gibt? Iſt es etwa eine treue Abonnentin der Staats⸗Theater, die in eine Aufführung, z. B. der Opera Comique, unterwegs iſt? In die⸗ ſen berühmten ſtaatlichen Inſtituten ſcheint die Zeit ſtillgeſtan⸗ den zu haben. Höchſt braves Publikum, bieder gekleidet, füllt Parkett und Ränge, wenn es nicht gerade eine Premiere gibt. Völlig unbemalte, aber ſehr charmante höhere Töchter ſitzen mit würdigen Penſionsmüttern, deren Häupter hochgetürmte Friſuren krönen, aufgereiht und ſtaunen. Es iſt auch wirklich zum Erſtaunen, wie langweilig⸗konventionell ſich auf der Bühne etwa eine Maſſenet⸗ oder Gounod⸗Oper abſingt, denn nicht nur Koſtüme und Dekorationen erinnern an mittlere deutſche Hoftheater der Vorkriegszeit, auch Sänger und Sän⸗ gerinnen ſind offenbar penſionsberechtigte gute alte Theater⸗ garde, oft ohne beſonderen ſtimmlichen oder perſönlichen Reiz. Alles geht gemeſſen und recht temperamentlos vor ſich, denn das Pathos, das manchmal die Zuſchauer zu begeiſtertem Bei⸗ fall bei e Szene 1 wirkt 1 den Nicht⸗ Franzoſen N 1 Wert ungeheuer, iſt— auf den Geſchmack von Nord⸗ f altmodiſche Arran⸗ 89980 wenig A wie das giemlich gement des Balletts. Ganz gegenſätzlich iſt dann aber wieder die Atmoſphäre kleiner moderner Schauſpielhäuſer, etwa des Am ſchärfſten tritt der Gegenſatz zwiſchen der offiziellen, von der konſervativen Mittelſchicht der Einheimiſchen und Fremden ſanktionierten Strömung und der Auswirkung einer bahnbrechenden, experimentierenden„Avantgarde“ dem Gebiet der bildenden Kunſt hervor. Im Graud⸗Palais die gewaltigen„Salons“ der konventionellen Mi ittelmäßig⸗ keit mit lauter Reklame inſzeniert, von Wiſſenden ſorgſam gemieden; in der Rue de la Boetie und auf der linken Fluß⸗ lungen, in denen außer den unantaſtbaren allen Werken die letzten Bilder von Picaſſo, Braques, Matiſſe, Derain ge⸗ zeigt und gehandelt werden. ſins'Art, die ſich intenſiv für die Jüngeren einſetzen und verſuchen, ihnen am Kunſtmarkt ſteigen de Preiſe zu verſchaf⸗ in Deutſchland leider nicht mehr exiſtiert. Was die Auslagen der Schaufenſter an Kunstgewerbe 1 kann künſtleriſch verwöhnten Geſchmack kaum befrie⸗ igen in Art und Richtung, die immer noch ſtark nach dem Jugend⸗ ſtil orientiert iſt, geändert. Ueberhaupt ſpuken die Orn mente dieſer Epoche auch ſtark in Neubauten(die übrigens tives zu ſagen iſt. Villen und Einfamilienhäuſer von Corbuſiec, Kureat, Perret ſind, weiß man in Deutſchland mehr als in Paris. den vom großen Publikum mißverſtanden und dbelächelt. „Lieſprit nouveau“ hieß Corbuſters Haus, daß er 1925 auf der Ausſtellung den kopfſchütkelnden Frauzoſen zeigte. Im Stadtbild von Paris iſt von architektoniſchem„neuen Geiſt“ nichts zu ſehen. Die Galanterie⸗Waren ſind faſt alle ärgſte Kitſch⸗ Induſtrie. Viel Schmuck in den Auslagen der weltberühmten Juweliere aus der rue de la Paix und Place Vendome, im Südamerkka berechnet— in Form und Faſſung bein . e e dagegen kaun man exkannte aber auf die mindeſt zuläſſige Strafe, da er anneh⸗ Eine Frau brachte den Kleinen zum In der Zwiſchenzeit hatte ſich der Rohling aus einem Wagen der Berufsfeuerwehr abgeſchleppt werden. Der Wider⸗ Frau angefahren, die eine erhebliche Verletzung an * Radlerunfall. Freitag vormittag ſtießen am Friedrichs⸗ 5 ring vor UI 2 zwei Radfahrer derartig zuſammen, daß intimen Femina⸗Theaters in der Avenue des Champs Elyſés. i u, ſeite, in der Rue de Seine, die Unzahl der Kunſthand⸗ Außerdem viele kleine Maga⸗ ſen— eine Art des Handels, die, zum Nachteil der Künſtler. 1 Seit der großen Ausſtellung von 1925 hat ſich wenig im Innern der Stadt ſelten ſind) und von denen wenig Poſi⸗ Daß in manchen Vororten intereſſante Sie wer⸗ 8 1 * Stipendien für Theologieſtudierende. Für das laufende 5 4. Seite. Nr. 283 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, ben 22. Juni 1929 Rückſichtsloſe Strandbaddampfer Aus Rudererkreiſen wird uns geſchrieben: Die ungeheuer⸗ lichen Vorfälle auf dem Rhein, die mit ſo vielem Glück ohne Menſchenverluſte verltefen, geben Veranlaſſung, fünf Fragen öffentlich aufzuwerfen: 1. Das Mannheim⸗Ludwigshafener Hafengebiet reicht bis zum Eingang des Mundenheimer Hafens, d. h. bis zum Strandbad. Iſt es in dieſen Grenzen den nunmehr als Per⸗ ſonentransportdampfer, d. h. ohne Anhang fahrenden Dampf⸗ booten, geſtattet, mit vollſter Geſchwindigkeit zu fahren? 2. Gilt das Grundgeſetz für alle Landfahrzeuge, Fuhr⸗ werke, Radfahrer, Automobile uſw.— der Schutz des Men⸗ ſchenlebens— nicht auch für dieſe Strandbaddampfer? 3. Wenn ein Unglück geſchehen iſt, iſt der Schiffsführer— zudem, wenn er der Schuldige iſt— nicht verpflichtet, ſich am Rettungswerk zu beteiligen? 4. Haben Hafenpoltzei und Staatsanwalt an dem Ver⸗ halten dieſer Schiffsführer kein Intereſſe? 5. Was gedenken die Organiſationen der Fiſcher und Sportangler gegen die Fahrweiſe dieſer Strandbaddampfer zu tun, die, um möglichſt große Schnelligkeit zu erreichen, mög⸗ licht dicht am Land die ſchwache Strömung aufſuchen, ſo Padd⸗ ler, Ruderer und Fiſcher gefährdend? Die Empörung der Tauſende von Spaziergängern, die am vergangenen Sonntag auf der Rheinpromenade dem auf⸗ regenden Schauſpiel zuſahen, war ſo groß, daß nur das tren⸗ nende Waſſer den Schiffsführer vor einer Volksjuſtiz be⸗ wahrte. Das am Sonntag morgen zum Sinken gebrachte Boot war mit einer„Alte Herren⸗Mannſchaft“ beſetzt. In dem am Nachmittag verſenkten Achterboot ſaßen drei Brüderpaarel Wer kann ſich die Verzweiflung und Trauer dieſer Familien vorſtellen, die nur durch vieles Glück und die Schwimm⸗ tüchtigkeit der Ruderer, die unter der Rheinbrücke bis zu den Ludwigshafener Lagerhallen trieben, verhütet wurde? DFN. Kleinbrände s * Ein Ladenbrand eutſtand geſtern abend vermutlich durch Wegwerfen eines noch glimmenden Zigarrenreſtes im Hauſe Eliſabethſtraße 5. Eine Chaiſelongue verbrannte, während Einrichtungsgegenſtände, Tür und Wände beſchädigt wurden. Das Feuer wurde durch die um 8,35 Uhr alarmierte Berufs⸗ feuerwehr mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Der Schaden be⸗ trägt etwa 800 Mark. * Gefährlicher Küchenbrand. In einer Küche des Hauſes Schimperſtraße 26 entzündete ſich geſtern vormittag durch die Unvorſichtigkeit eines Mannes flüſſiges Wachs am Herdfeuer. Da die Küche ſofort in Flammen ſtand, mußte der Mann durch das Fenſter flüchten. Eine Frau erlitt Brandwunden. Das Feuer war beim Eintreffen der um 9,31 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr bereits von Haus⸗ bewohnern gelöſcht. f Veranſtaltungen Kinderfreundebewegung Geſtern verſammelte ſich eine ſtattliche Anzahl Mitglieder und Freunde des Katholiſchen Volks vereins Neckarſtadt⸗ Weſt gemeinſam mit dem Katholiſchen Arbeiterverein der beiden Pfarreien Neckarſtadt Weſt und O ſt zu einem Vor⸗ tragsabend im Kaiſergarten. Der Verſammlungsleiter Amen d, Vorſitzender des Volksvereins, konnte außer dem Redner, Profeſſor Ullrich, Stadtpfarrer Schäfer ſowie die Kapläne Fiſcher, Winkel und Vogel willkommen heißen. Profeſſor Ul lri ch hielt dann ſeinen gut ausgearbeiteten Vortrag über die Kinder⸗ freunde bewegung. Er führte die Zuhörer zunächſt zurück zu den Urvölkern des Heidentums, bei denen das Kind die greulichſten Qualen zu erleiden hatte. In intereſſanten Ausführungen ging dann der Redner auf die neuere ſozialtſtiſche Kinderfreundebewegung in Oeſterreich und Deutſchland näher ein. Dabei unterſchied Profeſſor Ullrich die guten, anerkannten Einrichtungen von dem Uebel der freien Erziehungsweiſe, die abgeſondert vom chriſtlichen Glauben er⸗ folgt. Um des Kindes Willen iſt eine gute, gediegene Erziehung er⸗ forderlich. Umrahmt wurde der Vortragsabend durch einige Lieder, die der kath. Männerchor unter Leitung ſelnes tüchtigen Dirigenten, Muſikmeiſter Bilz, klangſchön zu Gehör brachte. Zu vorgerückter Stunde konnte der Vorſitzende mit herzlichen Dankesworten den wohlgelungenen Vortragsabend beſchließen, der wieder einmal deut⸗ lich zeigte, wie das katholiſche Vereinsleben in der Neckarſtadt ſich in voller Blüte befindet und das Zuſammengehörigkeitsgefühl aller Ka⸗ tholiken erſtrebt. K. G. * * Das Schloßmuſeum bleibt wegen des Theaterſubiläums am heutigen Samstag für den allgemeinen Beſuch geſchloſſen. Die vom Schloßmuſeum veranſtaltete Theaterausſtellung zum 150⸗ fährigen Beſtehen des Mannheimer National⸗ theaters iſt von Sonntag, 23. Junt, ab für den allgemeinen Be⸗ ſuch im Zuſammenhang mit den übrigen Sommlungen zugänglich. * Gaſtkonzerte im Friedrichspark. Für das morgige Sonntag Abend⸗Konzert iſt als Soliſtin die Opernſängerin Gretel Keller aus Karlsruhe, früheres Mitglied des dortigen Landestheaters, ge⸗ wonnen. Umrahmt wird das Sonderkonzert durch gut gewählte Muſikvorträge der Kapelle Becker.— Heute Samstag abend ver⸗ anſtaltet die Mannheimer Liedertafel in den ſchönen Park⸗ anlagen ihr diesjähriges Gartenkonzert, wozu jedermann Zutritt hat.(Näheres Anzeige.) 22 ͤ00000000b07070T0T0T0T7TT7T7TTT nur die Erzeugniſſe die Konfektion in eleganten Geſchäften nennen. 5 Noch ein widerſpruchsvolles Verhalten der Franzoſen — dieſes Mal in Bezug auf Deutſchland— mag erwähnt wer⸗ den. Während deutſche Malerei im allgemeinen in Paris nicht viel gilt(Erfolge einzelner Künſtler in jüngſter Zeit ſind günſtigen Konſtellationen zuzuſchreiben), erfreut ſich deutſche Muſik ganz unbeſtritten einer geradezu verblüffen⸗ den Anerkennung. Die Programme der Sinfonie⸗Konzerte bauen ſich faſt immer auf Beethoven, Schumann und Schubert auf. In der großen Oper wird der Roſenkavalier gegeben, ja der ganze Ring. Wagner iſt in Frankreich fabelhaft aktuell und bellebt, wird in jedem Einéma als Orcheſter⸗Solo⸗Num⸗ mer geſpielt, mit Andacht gehört,— mit Beifall aufgenommen. Nicht nur dieſe— man kann faſt ſagen Vorherrſchaft deutſcher Muſik überraſcht den Deutſchen, der nach Paris schließlich doch immer noch mit dem Gedanken an die ehemalige „Feindeshauptſtadt“ kommt. Er findet, oft ſchwer kenntlich unter franzöſiſchem Titel, deutſche Filme in vielen Kinos. Rieſen⸗Plakate künden ihm überall, daß Leonhard Franks ſchöne dramatiſche Novelle„Karl und Anna“, daß Stefan Zweigs Bearbeitung von Ben Jonſons„Volpone“ die meiſt geſpielten, meiſt diskutierten Stücke der Saiſon ſind. Der Widerſpruch, der heute vielleicht noch darin zu liegen ſcheint, daß deutſche Kulturfaktoren über die Weſtgrenze hin⸗ aus wieder wirkſam ſind, trotz aller auch gegenwärtigen polt⸗ liſchzmaterſellen Schmisrigkeſften, iſt wohl für beide Nationen von veſonderer Zebeutung. Wie alle Widerſprüche liegt auch in dieſem treibende Kraft. Er drängt zu einer neuen Syn⸗ theſe, zu neuem Anſtoß, zu Verſöhnungen, die wir hoffentlich werden begrüßen können. Das Kleid auf Raten Schöffengericht unter dem Vorſitz von Amtsgerichts⸗ direktor Dr. Kley mit einigen Betrugsfällen und Urkunden⸗ fälſchungen zu beſchäftigen. In den beiden erſten Fällen waren es ausgeſprochene Dummheiten, die die jungen Menſchen auf die Anklagebank führten. Unüberlegtheiten, in dem einen Fall vielleicht auch etwas Aufgeblaſenheit einem Gendarmen gegenüber. Ein 28 Jahre alte Haushälterin, die einen guten Eindruck macht und über ihre Tat aufrichtige Reue zeigt, hat ſich auf Koſten ihres„Hausherrn“ bei einem hieſigen Geſchäft ein Kleid im Werte von 49 Mark auf Raten gekauft. Das wäre an und für ſich nicht ſchlimm geweſen, wenn ſie einmal ihren Hausherrn von dem Kauf unterrichtet und zum anderen nicht als Ehefrau unterzeichnet hätte. Sie war wohl früher mit threm Herrn verlobt geweſen und hatte in ihrer Eigenſchaft als Haushälterin in dieſem Geſchäft oft Einkäufe gemacht, war für die Hausfrau gehalten und angeſprochen worden. Das„Verhältnis“ ging in die Brüche: Die Verlobung wurde aufgehoben, ebenſo das Angeſtellten verhältnis, das neben der Verlobung beſtanden hatte. Seit 1924 beſtand das doppelte Verhältnis, dann erfolgte im Juli 1928 Auflöſung der Ver⸗ lobung und Kündigung der Stellung. Die Bezahlung war gering, da die Tätigkeit der Haushälterin anſcheinend mehr „ehrenhalber“ war. Einen Tag vor ihrem Austritt aus der Familie wollte ſich die doppelt Entthronte durch den Kauf eines Kleides etwas ſchadlos halten. Der Kauf mit der ge⸗ fälſchten Unterſchrift kam dadurch heraus, daß nichts von den Raten bezahlt wurde. Das Verhängnis nahm ſeinen Lauf; es erfolgte Anzeige und geſtern Verhandlung. Dieſe hätte vermieden werden können, wenn der frühere Bräutigam die Sache ſtillſchweigend erledigt hätte. Aus irgend welchen Grün⸗ den, die mit dem Bruch jedenfalls in engſter Verbindung ſtehen, tat er dies jedoch nicht. So gab es vor dem Gericht ein etwas getrübtes Wiederſehen: Die Haushälterin auf der Anklagebank faſſungslos vor Scham über ihre Entgleiſung, „er“ als Zeuge gegen„ſie“. Ss war geſtändig, ſo daß alles raſch erledigt war. Nachdem der 1. Staatsanwalt Dr. Ne⸗ bel 8 Wochen Gefängnis wegen Betrugs und ſchwerer Ur⸗ kundenfälſchung beantragt hatte, verurteilte ſie das Gericht zu 5 Wochen Gefängnis und gewährte ihr Strafauf⸗ ſchub auf Wohlverhalten. Etwas erleichtert verließ die ehe⸗ malige Haushälterin den Saal, gefolgt von dem Zeugen, ihrem früheren Bräutigam. Auf der Treibjagd mit ungültigem Jagsdſchein Ein 43jähriger Hauptlehrer ſcheint eine beſondere Leiden⸗ ſchaft für die edle Jägerei zu haben. Jede ſich bietende Ge⸗ legenheit benutzt er, um ſich an Treibjagden zu beteiligen. Da er außerhalb Mannheims wohnt, iſt es für ihn immer etwas umſtändlich, den Jagdſchein erneuern zu laſſen. Eines Tages Sonnwende Ueberall in unſerem deutſchen Vaterlande wird jetzt das Feſt des Lichtes— Sonnwende— gefeiert. Gruppenweiſe ziehen die jungen Menſchen im Scheine der Fackeln zu der Stätte, wo das Feuer ab⸗ gebrannt werden ſoll. Auch die Jugendgruppen des nörd⸗ lichen Kreiſes Unter baden im Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗ Verband verſommeln ſich am heu⸗ tigen Samstag in Heidelberg, um in den Ruinen der St. Michaelis⸗Baſilika in einfacher und ſchlichter Weiſe eine würdige Feier durchzuführen. Abmarſch der Gruppen 7410 Uhr abends am Bahnhof Heidelberg. Anſchließend an die Feier iſt nachts und am Sonntag früh ein Geländeſpiel, ſowie nachmittags ein Appell der Mitglieder des Verbandes, die Anfang Juli zu dem Reichsjugendtag in Danzig und Oſtpreußen fahren werden. * * Johannisfeuer auf dem Kalmitturm. Die Orts gruppe Ludwigshafen⸗Mannheim des Pfälzer wald⸗Ver⸗ eins wird dieſes Jahr zum erſten Mal nach dem Kriege ein Jo⸗ hannisfeuer veranſtalten. Der nunmehr vollendete Kalmit⸗ Turm wird im hellſten elektriſchen Licht erſtrahlen und weithin in die Ebene leuchten. Die für heute Abend vorgeſehene Beleuchtung wird nach Eintritt der Dunkelheit gegen 11 Uhr vor ſich gehen. * Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗Verein Mannheim. Wir machen auch an dieſer Stelle auf die am kommenden Montag abend im„Fried⸗ richspark“ ſtattfindende Mitgliederverſammlung aufmerk⸗ ſam.(Weiteres Anzeige.) ——— Kommunale Chronik Aus dem Heidelberger Stadtrat Der Heidelberger Stadtrat ſtimmte zwei Vorlagen über die Errichtung größerer Wohnungs bauten zu. Es handelt ſich um ein Projekt der Gagfah(Gemeinnützige Akttengeſellſchaft für Angeſtellten⸗Heime), die Ecke Rottmann⸗ ſtraße und Richard⸗Wagner⸗Straße 54 Wohnungen mit 2, 3 und 4 Zimmern errichten will, ſowie ein Projekt der Bau⸗ geſellſchaft„Heimat“, das die Bebauung des Baublocks Ecke Römerſtraße und Franz⸗Knauff⸗Straße mit 40 Zwei⸗ und Dreizimmerwohnungen vorſieht. Die den beiden Geſellſchaf⸗ ten zu gewährenden Baudarlehen mit insgeſamt 454000 Mk. werden aus einem Darlehen geſchöpft, das die Reichsanſtalt für Angeſtellten⸗Verſicherung der Stadt in Höhe von einer Million Mark für Wohnungsbauten zugeſagt hat. Der Reſt dieſes Darlehens mit 546 000 Mk. ſoll für die Siedlungsbauten „Höllenſtein“ verwendet werden. Der Stadtrat gibt zur Auf⸗ nahme dieſes Anlehens ebenfalls ſeine Zuſtimmung.— Für den Ausbau der neuen Uferſtraße zwiſchen Karl⸗ Theodor⸗Brücke und Karlstor werden vorbehaltlich der Zu⸗ ſtimmung des Bürgerausſchuſſes 105 000 Mk. genehmigt. Der Stadtrat ſtimmte der Errichtung der Verſteige⸗ rungshalle für landwirtſchaftliche Erzeug⸗ niſſe in Heidelberg⸗Handſchuhsheim endgültig zu. Die Bau⸗ arbeiten für die Halle werden vergeben.— Einem Vertrag mit der Reichsbahn über die Anmietung des ſeitherigen Hand⸗ gepäckraums zur Einrichtung eines Zimmernachweisbüros, als Zweigſtelle des Verkehrsamts, wird zugeſtimmt.— Der Kohlhof⸗Hotel.⸗G. wird zur Erſtellung einer eige⸗ nen Anlage zur Erzeugung von elektriſchem Strom ein verzinsliches Darlehen von 12 000 Mk. gewährt, wogegen die.⸗G. die Verpflichtung übernimmt, für die ſtadt⸗ eigenen Gebäude auf dem Kohlhof den Strom zu den Selbſt⸗ koſten zu liefern.— Die Straße an der Wirtſchaft„Zur Roſe“ im Stadtteil Rohrbach ſoll auf die neuen Straßen⸗ und Bau⸗ fluchten verbreitert werden, um die jetzt beſtehenden Gefah⸗ renpunkte zu beseitigen und den Verkehr überſichtlicher zu geſtalten.— Für den Werkſtättenneubau der ſtädtt⸗ Arkundenfälſch eee ungen würde er wieder einmal zu einer Treibjagd eingeladen. Da Am Freitag vormittag hatte ſich das Mannheimer er aber keinen gültigen Paß mehr hatte, änderte er einen alten entſprechend ab. Dieſe Dummheit— als etwas anderes kann man es nicht bezeichnen— wurde auch ihm zum Ver⸗ hängnis. An dem Tage der Treibjagd erſchien der Gendarm und kontrollierte die Jagdoͤſcheine. Durch die eigenartige Vor⸗ zeigung des Scheines ſah ſich der Gendarm veranlaßt, den Schein näher zu betrachten. Er ſtellte die Aenderung feſt, nahm den Schein an ſich und erſtattete Anzeige. Nach den Ausſagen des Gendarmen ſcheint ihn der Hauptlehrer ziem⸗ lich von oben herab behandelt zu haben, anſcheinend um ihn einzuſchüchtern. Das Datum wurde von dem Jagdliebhaber ſo„günſtig“ geändert, daß er von der Anklage des Betrugs freigeſprochen werden mußte. Er war im Dezember 1928 auf der Jagd und hatte den Paß auf den 1. Januar 1028 abge⸗ ändert. Der Paß war alſo doppelt ungültig, ſo daß er nichts damit anfangen konnte. Hinzu kam dann noch, daß der Jäger auch keinen Waffenſchein hatte. Der 1. Staatsanwalt Dr. Nebel beantragte wegen Urkundenfälſchung eine Strafe von 2 Monaten und wegen Verſtoßes gegen das Waffen⸗ und Munitionsgeſetz eine Geldſtrafe von 20 Mark. Dem Vexteti⸗ diger Dr. Hirſchler gelang es nachzuweiſen, daß eine Urkundenfälſchung nicht vorliegen kann, es käme höchſtens ein Jagdvergehen in Frage. Das Gericht ſchloß ſich dieſer Auf⸗ faſſung an und verurteilte den Angeklagten wegen Jag d⸗ vergehens zu einer Geldſtrafe von 40 Mark. Es iſt nur gut, daß der Angeklagte zwei Dummheiten gemacht hat, denn dadurch kam er am Gefängnis und an dem Verluſt ſeiner Stellung vorbei. Ich hat' zu Haus ein Grammophon Ein 24jähriger Kaufmann, der dem Gericht nicht mehr ganz unbekannt iſt— ſein Strafregiſter weiſt bereits 3 Ein⸗ träge wegen Betrugs und Urkundenfälſchung auf— hatte ſich wieder wegen Betrugs und Urkundenfälſchung zu verantwor⸗ ten. Im Januar fälſchte er Beſtellſcheine, diesmal verkaufte er als Grammophonreiſender ſeinen Vorführungsapparat mit Platten im Werte von 60 Mark für 10 Mark. Den Ueber⸗ laſſungsſchein unterſchrieb er mit dem Namen ſeiner Mutter, einer anſtändigen Frau, der ihr Sohn noch nicht viel Freude gemacht hat. Dem Vertreter erwuchs ein Schaden von 22 Mark, da er den Apparat wieder zurückholen konnte. Der Angeklagte erklärte ſich bereit, den Schaden zu decken. Als er aufgefordert wurde, zu zahlen, konnte er knappe 5 Mark aus der Weſtentaſche ausgraben, nachdem er vorher einen vergeb⸗ lichen Griff nach ſeiner nicht vorhandenen Geldtaſche getan hatte. Er geſteht ſeine Verfehlung ohne weiteres ein und er⸗ hält mit der Strafe vom Januar eine Geſamtſtrafe von 4 Monaten Gefängnis der Staatsanwalt hatte 5 Monate beantragt. Es ſind Bagatellen, die der hoffnungs⸗ volle Jüngling bis jetzt angeſtellt hat, er ſcheint aber auf dem beſten Wege zu ſein,„Stammkunde“ auf dem Gericht zu werden.—— ſchen Wer ke werden die Zimmerer-, Blechner⸗, Dachdecker⸗ und Verputzarbeiten, für den Neubau des Arbeits amtes die Zimmererarbeiten vergeben. Aus dem Stadtrat Neuſtadt a. H. * Neuſtadt a.., 21. Juni. Zu Beginn der heutigen Stadtratsſitzung wurde der neu eintretende Bildhauer Steger als Nachfolger des verſtorbenen Landesgewerberats Peüller durch Handſchlag als Stadtrat verpflichtet. Die Rech⸗ nung der Stadtſparkaſſe von 1928 mit einer Nettobilanz an Aktiven und Paſſiven von je 4740 229 Mark und einen Reingewinn von 50 481 Mark wurde genehmigt. Im ſtädti⸗ ſchen Schlachthof wird an Stelle der alten Dampfkeſſelanlage eine Ferndampfzuführung aus dem ſtädtiſchen Gaswerk ein⸗ gerichtet und ein Elektromotor beſchafft. Geſamtkoſten 16 000 Mark. Das Stadtbauamt wird ermächtigt, die Gebühren für die Fäkalienabfuhr entſprechend den Koſten jeweils ſelbſt feſt⸗ zuſetzen. Für die Straßenreinigungsgebühren bei unbebauten Grundſtücken wird eine neue Berechnung eingeführt, die ſich nach der Straßenfront richtet. Nach einer Vereinbarung der pfälziſchen Krankenhäuſer mit dem Krankenkaſſenverband iſt der Einheitswerpflegungs⸗Koſtenſatz von 5,10 auf 5,50 Mark erhöht worden. Dementſprechend und im Hinblick auf Lohn⸗ erhöhungen beſchließt der Stadtrat, die Verpflegungs⸗ koſtenſätze der Privatpatienten des Städt. Krankenhauſes ab 1. Mai wie folgt zu erhöhen: 1. Kl. von 10 auf 11 Mark, 2. Kl. von 7 auf 8 Mark, 3. Kl. von 4 auf 4,50 Mark je Tag und Kopf. Am Schluß der Sitzung gab der kommuniſtiſche Stadtrat Gröning die Erklärung ab, daß er aus der kommuniſtiſchen Partei ausgetreten ſei, aber im Stadtrat verbleibe. Der letzte Punkt der Tages⸗ ordnung, Deckung des Mehrbedarfes im ſtädtiſchen Haushalt, wird von der Tagesordnung abgeſetzt, nachdem die Frak⸗ tionsvorſtände dies beſchloſſen haben. Es handelt ſich um die Erhöhung alter und Einführung neuer ſtädtiſcher Gebühren, wie z. D. einer Feuerſchutzgebühr und einer Warenhaus⸗ und Filialſteuer, worüber ſich die Fraktionen noch nicht einig geworden ſind. Mit der Fraukfurter Kinoſchließung wird es ernſt In der Frankfurter Stadtverordnetenverſammlung wurde ein Antrag der Wirtſchaftspartei, dis Vergnügungs⸗ ſteuer auf das geringſte zuläſſige geſetzliche Mindeſtmaß zu⸗ rückzuſetzen, ohne weitere Debatte einem Ausſchuß über⸗ wieſen. Der Frankfurter Verband beließ es nicht bei dieſem Schritt. Einen Tag ſpäter erſchien unter Matters Führung eine Kommiſſion auf dem Rathauſe. Die Verhandlungen waren ergebnislos. Der Magiſtratsvertreter wies darauf hin, daß gegen eine vorläufige Stundung der Steuer nichts einzuwenden ſei. Andere Zugeſtändniſſe könnten, ſo ſehr der Magiſtrat die neue Arheitsloſigkeit bedauern müſſe, nicht ge⸗ macht werden. Die Situation ſieht außerordentlich bedenk⸗ lich aus. In Frankfurt wird man die Blamage erleben, daß am 1. Juli die Lichtſpieltheater und ein großer Teil der übrigen Vergnügungsſtätten ſchließen. O. Sch. Kleine Mitteilungen Im Bürgerausſchuß Hornberg wurde der Ge⸗ meindevoranſchlag für 1929/30 zum zweiten Male mit den Stimmen der Sozialdemokraten und Kommuniſten gegen die Stimmen der Bürgerlichen abgelehnt. Die Ab⸗ lehnung des Vorauſchlags geſchah aus denſelben Gründen wie das letztemal. Zunächſt lehnten die beiden Linksparteien die Mittel für die Höhere Bürgerſchule ab und in Konſequenz dieſer Haltung ſchließlich mit 28 gegen 24 Stimmen den ge⸗ ſamten Etat. Der Etat muß nunmehr von Verwaltungs⸗ wegen durch die Auſſichtsbehörde feſtgeſtellt werden. — eee e. ung rr ine nne ern ee 2 4* e eee eren ** ee. e PPP — D 9 Samstag, den 22. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Mjittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 283 Aus dem Lande Betriebsumſtellung bei Batſchari * Baden⸗Baden, 20. Juni. Hermann Reemtsma hat an Oberbürgermeiſter Fleſer ein Schreiben gerichtet, in dem die bereits. bekanntgegebene Entſchließung, die Batſchari⸗ Fabrik zu übernehmen, beſtätigt und die Erwartung geäußert wird, daß es gelingen wird, einen modernen, lebensfähigen Großbetrieb zu ſchafffen. Hermann Reemtsma iſt in dieſen Tagen mit einigen Mitarbeitern in Baden⸗Baden, um die vorbereitenden Maßnahmen für ſofortige Inangriffnahme der Betriebsumſtellung zu treffen. Schließung der Pforzheimer Lichtſpielhäuſer * Pforzheim, 21. Juni. Die Pforzheimer Lichtſpiel⸗ theaterbeſitzer haben ihren ſämtlichen Angeſtellten zum 1. Juli gekündigt mit der Begründung, ſte ſeien außer⸗ ſtande, die Betriebe wäthrend der heißen Sommermonate, die einen außerordentlichen Rückgang der Beſuchsziffern mit ſich bringen, offen zu halten. Die Speſen beim Betriebe eines Lichtſpieltheaters ſeien infolge der ſtändig ſteigenden An⸗ ſprüche des Publikums von Jahr zu Jahr geſtiegen. Als eine beſonders ſchwerwiegende Belaſtung werde die Luſtbarkeits⸗ ſteuer empfunden, die ſich ſo auswirkte, daß den Lichtſpiel⸗ theatern aus den Wintermonaten, in denen das Geſchäft ver⸗ hältnismäßig gut geht, keine Reſerven für den Sommer blieben. 5 5 * 8. Neckarelz, 20. Juni. Eine Kommiſſion der Deutſchen Eiſenbahn.⸗G. befuhr mit Extrazug die Strecke Neckarelz Meckesheim, um dabei den Bahnunterbau zu kontrollieren. Hierbei waren Herren aus Karlsruhe, Heidelberg und Berlin vertreten. Der Extrazug kam die Neckartalbahn herauf, fuhr nach Meckesheim Sinsheim— Bretten— Karlsruhe— Offen⸗ burg—Hauſach. Durch dieſe Kontrolle ſollte die Sicherheit der verkehrenden Züge gewährleiſtet werden. 5 2 Sinsheim a. Elſ., 19. Juni. Am kommenden Sonntag findet in Sinsheim a. E. eine großzügige Flug veranſt all⸗ tung ſtatt. Dies dürfte für den ganzen Elſenz⸗ und Kraich⸗ gaubezirk ein Ereignis ſein, umſomehr es die erſte flugſport⸗ liche Veranſtaltung in dieſer Gegend überhaupt iſt. Der Flugtag in Sinsheim ſoll gleichzeitig ein Werbetag für die deutſche Luftfahrt ſein. Es ſoll die ſportbegeiſterte Jugend darauf hingewieſen werden, die deutſche Luftfahrt dadurch zu unterſtützen, daß ſie einem Luftfahrt⸗Verein, der wiederum dem deutſchen Luftfahrt⸗Verband augegliedert iſt, beitritt. Vertreter des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrt⸗Vereins Mannheim werden bei der Veranſtaltung auf dem Flug⸗ platz in Sinsheim anweſend ſein. * Kreuzlingen, 19. Junl, An den Folgen eines anfänglich als geringfügig beurteilten Inſektenſtiches iſt in Kreuz⸗ lingen der 48 Jahre alte Wirt zum Adler, Jakob Ratishauſer, geſtorben. Das Inſekt ſtach ihn am Hal ſe, nach einiger Zeit entſtand eine Geſchwulſt, die raſch anwuchs und immer mehr auf den Kehlkopf und die Luftröhre drückte und dieſe einengte. Der Mann wurde in das Kantonſpital verbracht, aber es war ſchon zu ſpät, das Leben zu erhalten. N —. 2 — st. Aus dem Neckartal, 20. Juni. Die Heuernte iſt Überall in vollem Gange. Die verſchiedenen Kleearten er⸗ gaben einen guten erſten Schnitt, beſonders die Luzerne, die in den letzten Jahren durch die Landwirte auch mehr an⸗ gebaut wird. Sie iſt zuverläſſiger, vom Wetter unabhängiger und das Futter eiweißreicher. Die Wieſen auf den Höhen ergeben höchſtens eine mittlere Ernte, längs des Fluſſes etwas mehr. Das kalte Frühjahr und die einſetzende Trockenheit machte ſich beim Bodengras bemerkbar. Viel Heu wird nicht angeboten werden und der Preis wird hoch ſein. Die Kar⸗ toffeln wurden in den letzten Tagen gehackt und gehäufelt. Der letzte Regen hat gut gewirkt. Das Wintergetreide iſt verblüht, das Sommergetreide ſteht gerade im Blühen. Der Obſtbehang iſt in allen Fruchtarten gut, beſonders auch im Steinobſt. Die Gurken⸗ und Tabakfelder ſtehen gleichfalls gut. Mehr und mehr geht man auch im Neckar⸗ tal zum Gemüſe⸗ und Handelspflanzenbau über, da der Ge⸗ treidebau ſich nicht mehr rentiert. Nachbargebiele Schwerer Gewitterſchaden * Maikammer, 21. Juni. Bei einem Gewitter, das geſtern abend 5 Uhr über das obere Gebirge hinzog, fielen in Maikammer Hagelkörner in der Größe von Vog el⸗ eiern ſo maſſen haft, daß in den Bergwingerten erheblicher Schaden angerichtet wurde. Die Kirſchen⸗ ernte iſt vernichtet, da die halbreifen Früchte abgeſchla⸗ gen wurden. Der wolkenbruchartige Regen brachte viel Sand und Geröll in das Dorf, ſodaß eine Reinigungs⸗ abfuhr nötig iſt. Das Gewitter hat auch im benachbarten Hambach gehauſt, doch iſt dort der Hagelſchaden unweſent⸗ lich, dagegen ſind die Waſſer⸗ und Schlammaſſen durch die Straßen gezogen. * * Ludwigshafen, 21. Juni. Geſtern abend halb 10 Uhr ertrank beim Baden im Rheine beim Ludwigshafener Stadtpark der ledige 20 Jahre alte Ausläufer Paul Kirſch⸗ höfer, der hier in der Schillerſtraße logterte. Der Verun⸗ glückte konnte deshalb nicht gerettet werden, weil er ſofort verſauk. 8 eee Tagungen Der Verband Deutſcher Eiſenwarenhändler e.., Sitz Berlin, der die maßgebenden Intereſſen⸗Vertretung des geſamten Eiſen⸗ und Eiſenwaren⸗, Haus⸗ und Küchengerätehandels in Deutſch⸗ land iſt und rund 6000 Firmen zu ſeinen Mitgliedern zählt, hielt letz⸗ ter Tage ſeine 32. ordentliche Verbandstagung in Koblenz ab. Von den badiſchen Bezirksgruppen waren die Vorſitzenden, näm⸗ lich für Man nhelm⸗ Ludwigshafen Herr Julius Gim⸗ bel Ludwigshafen, für Karlsruhe Herr Guſtav Hammer⸗Karls⸗ ruhe, ferner der Syndikus der beiden Bezirksgruppen, Rechtsanwalt Dr. Loe b⸗ Mathieu Mannheim, zu der Tagung auweſend. Nachdem verſchiedene Sitzungen des geſchäftsführenden Vorſtan⸗ des, der Fachausſchüſſe und des Hauptausſchuſſes vorangegangen waren, fand eine Sitzung der Bezirksgruppen ⸗Vorſteher ſtatt, um durch Aus tauſch von Anſſchten und Erfahrungen die Tätig⸗ keit in den Gruppen neu zu beleben. An dieſer Verſammlung waren 35 Gruppen mit insgeſamt 120 Vertretern beteiligt. Nachdem eine Reihe von Gruppen über die Art ihrer Tätigkeit berichtet hatten, ſprach man ſich mit aller Schärfe gegen die zunehmende Beſteuerung und Erhöhung der ſozialen Laſten aus, die eine unerträgliche Höhe erreicht haben. Mau ſtellte feſt, daß eine große Zahl alter, angeſehener Geſchäfte zu Zahlungseinſtellungen ge⸗ zwungen ſind, weil der Ertrag der Geſchäfte nicht mehr die Un⸗ koſten und ſonſtigen Laſten deckt. Beſonders ſcharf wurde auch gegen die Art der Reſtrikttons maßnahmen der Reichs ⸗ bank Einſpruch erhoben, weil gerade hierdurch eine Reihe von Han⸗ delsgeſchäften in Bedrängnis gekommen iſt. Die Ausſprache ergab weiter, daß der Eiſen⸗ und Eiſenwarenhandel oft ſechs und mehr Monate auf Bezahlung ſeiner Lieferungen warten muß und dann noch vielfach mit länger laufenden Wechſeln bezahlt wird. Dem ſteht gegenüber, daß der Handel ſeine Lieferanten verhältnis⸗ mäßig kurzfriſtig bezahlt, weil beſonders die Grobelſen⸗Lieſeranten Bezahlung am 15. des der Lieferung folgenden Monats mit aller Schärfe durchſetzen. Bei dieſem Mißverhältnis muß der Handel in eine ſchwierige Lage geraten. Die nun folgende 32. ordentliche Hauptverſammlung im Verſammlungsſaale der Stadthalle in Koblenz war bis auf den letz⸗ ten Platz beſetzt. Verbandsdirektor Wittenſtein erſtattete den Jahresbericht; er gab zunächſt einen intereſſanten Rückblick auf die wirtſchaftliche Lage des Eiſen⸗ und Etiſenwarenhandels im letzten Jahre, behandelte darnach die gegenwärtige Geſchäftslage und betonte nachdrücklichſt, welch großes Unrecht darin zu erblicken iſt, daß die Beamtenſchaft, die doch aus den von den Gewerbetreibenden auf⸗ gebrachten Steuern bezahlt wird, immer wieder verſucht, durch ge⸗ meinſame Einkäufe oder Unterſtützung von Einkaufsvereinigungen der Beamten, den legitimen Handel auszuſchalten. Es wurde auch die Frage erörtert, weshalb die Spezialgeſchäfte der Eiſenwaren⸗ branche ſich gegen die Veranſtaltung von Saiſon⸗ und Inventur⸗ Ausverkäufen ausſprechen. Der Eiſenwaren⸗ und Haus und Küchen⸗ geräte⸗Handel lehnt die Saiſon⸗ und Inventur⸗Ausverkäufe grund⸗ ſätzlich ab, weil bei den von ihm vertriebenen Waren ein Unmodern⸗ werden und eine Ausnutzung des Lagers nicht in dem gleichen Maße in Erſcheinung treten, wie z. B. in der Bekleidungsbranche. Nach Erledigung der Regularien hielt Univerſttäts⸗Profeſſor Dr. Walb von der Untverſität in Köln einen Vortrag über das „Problem der kaufmänniſchen Erfolgsrechnung.“ Die Hauptgedankengänge dieſes Vortrages behandelten: 1. Die Er⸗ rechnung der Unternehmungs rente, 2. die Ermittlung des Kalkulato⸗ ren⸗Gewinns und 3. die Ermittlung einer Gewinnart, die von dem Vortragenden als Betriebsgewinn bezeichnet wurde. Im Anſchluß an dieſen Vortrag referierte der Verbandsvorſitzende, Senator Ma y⸗ Bremen, über das Thema:„Streiflichter auf die Ge⸗ ſchäftslage des Eiſen waren handels“. Ausgehend von den hohen Steuern und ſoztalen Laſten, die den gewerblichen Mittel⸗ ſtand ſchier erdrücken, gab der Vortragende ein Bild von den Reichs⸗ finanzen und legte dar, daß eine etwa Z3öprozentige Belaſtung der Wirtſchaft mit Steuern und ſonſtigen Abgaben ſich auf die Renlabilt⸗ tät der Betriebe verheerend auswirken müſſe; das zeige ſich nicht nur im Handel, ſondern auch in der Induſtrie, die ſeit dem Jahre 1924 große Ber luſte erlitten habe. Ein Abbau der Steuerlaſten, beſon⸗ ders der Gewerbeſteuer, die ungerecht wäre und ganz verſchwinden müſſe, ſei noch unbedingt nötig. Auch die Zwangswirtſchaft muß da, wo ſie noch beſteht, beſeitigt werden. Herr Holzborn⸗Erfurt ſprach über die Aus bildung des Nachwuchſes und über Lehrlingsfragen. In der allgemei⸗ nen Ausſprache, die außerordentlich intereſſant und anregend verlief, nahm auch das Verbandsmitglied, Reichstagsabg. Pallmann ⸗ Kaiſerslautern, das Wort und beleuchtete vom Standpunkte des prak⸗ tiſchen Politikers den Inhalt der gehaltenen Vorträge. Die Tagung war gut beſucht und nahm einen in allen Teilen befriedigenden Ver⸗ lauf. 5 lungsanlage ABDU III SLAND ARD ie! 1 Ausgesucht milde mazedonische Iabake 2 Zigarettenpapier feinster Qualität 3 Stets gleichbleibende Tabakmischung Auch bei starkem 8 kein Kratzen im Halse Fabrikation bei stets gleichbleibender Temperatur und Feuchtigkeit durch spezielle Luftbehand- 19 7 a , Sammeln Sie die leſirreichen Lãnderwappen— ie liegen allen Packungen bei 8. Sekte. Rr. 288 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 22. Juni 1929 die Haftung der Eiſenbahn für Fehlen und Mangelhaftigkeit der Verpackung Von Rechtsanwalt Dr. Emil Selb 11 Es unterſcheidet in Art. 27 und 28 weder zwiſchen äußerlich er⸗ kennbaren und nicht erkennbaren, noch zwiſchen anerkannten und nicht anerkannten Verpackungsmängeln und läßt den bevorrechtigten Haftausſchließungsgrund für die Eiſenbahn ſchon dann eintreten, wenn der Schaden aus der mit dem Fehlen einer Verpackung oder mit der mangelhaften Beſchaffenheit der Verpackung verbundenen Gefahr entſtanden iſt. Dieſe Beſtimmung konnte nicht ohne Weiteres in die neue Eiſenbahn⸗Verkehrsordnung vom 16. 5. 1928 übernom⸗ men werden, weil dies gegenüber den Beſtimmungen des deutſchen Handelsgeſetzbuchs eine Einſchränkung der Verpflichtungen der Eiſen⸗ bahn bedeutet hätte und der§ 471 des Handelsgeſetzbuchs beſtimmt, daß die diesbezüglichen durch das Geſetz begründeten Verpflichtun gen der Eiſenbahn weder durch Verträge noch durch die Eiſenbahnver⸗ kehrsoroͤnung ausgeſchloſſen oder beſchränkt werden können. Bei Anwendung der geſetzlichen Beſtimmungen ergeben ſich nun eine Reihe von Fragen von großer praktiſcher Be⸗ deutung, von denen die drei wichtigſten an der Hand der Recht⸗ ſprechung noch kurz beſprochen werden ſollen. 1. Wann hat der Abſender im Frachtbrief das Fehlen oder die Mängel der Verpackung anerkannt? Das Anerkenntnis muß im Frachtbrief erfolgt ſein, tſt aber weder an eine beſondere Form, noch an einen beſonderen Platz in dem Frachtbrief gebunden. Regelmäßig ſind die Spalten„Art der Verpackung“ oder„zuläſſige oder vorgeſchriebene Erklärungen“ zu benlitzen. In der Spalte„Art der Verpackung“ erfolgt regelmäßig die Angabe des Verpackungsmittels nur zur Beſchreibung des Guts. Iſt die Angabe offenbar nur zu dieſem Zweck erfolgt, was im all⸗ gemeinen anzunehmen iſt, wenn ſie ohne weiteren Zuſatz in der Spalte„Art der Verpackung“ ſteht, ſo liegt ein Anerkenntnis der Mangelhaftigkeit nicht vor, mindeſtens kann es zweifelhaft ſein, ob ein ſolches vorliegt. Abgeſehen hiervon, alſo insbeſondere, wenn die Angabe in der Spalte„zuläſſige oder vorgeſchriebene Erklärungen“ erfolgt, iſt aber nicht erforderlich, daß zum Ausdruck gebracht wird, daß der Abſender das Fehlen der Verpackung als einen Mangel oder die Art der Ver⸗ packung als mangelhaft anerkennt, es genügt vielmehr, daß die Be⸗ zeichnung der Verpackung z. B.„unverpackt“,„in Papier verpackt“, „nur in Leinen verpackt“,„in Jute eingenäht“ erkennen läßt, daß die gewählte Art der Verpackung für das betreffende Gut ungenügend tſt. Andererſeits handelt es ſich bei dieſer Erklärung im Frachtbrief nicht um ein Anerkenntnis im Sinne einer rechtsgeſchäftlichen Willenserklärung, ſondern nur um das Zugeſtändnis der Tatſache, daß nicht oder in der und der Art verpackt worden iſt und ſomit die Vermutung für die Mangelhaftigkeit der Verpackung beſteht, die durch den Gegenbeweis, daß die Verpackung im konkreten Falle aus⸗ reichend war, entkräftet werden kann. 2. Gehört zu den beſonderen Gefahren, welche durch Nichtver⸗ packung oder mangelhafte Verpackung eines Gutes entſtehen, auch die Diebſtahlsgefahr e Dleſe Frage wirb von der Rechtſprechung grundſätzlich beſaht und zwar unter dem Geſichtspunkt, daß die fehlende oder mangelhafte Verpackung die Ausführung eines Diebſtahls erleichtert, da ſie das Gut als ſolches leichter erkennen läßt und durch die Ermöglichung der Feſtſtellung, daß es ſich um wertvollere Güter handelt, zum Dlebſtahl anreizt. Insbeſondere hat auch das Reichsgericht in einer Reihe von Entſcheidungen feſtgeſtellt, daß die Gefahr des Diebſtahls obſektiv zu den beſonderen Gefahren nach 8 88(1) b E. B. O. gehört unbeſchadet der Bewachungspflicht der Eiſenbahn g 88(). Aber es find ſtets bie Umſtände bes Einzelfalls zu berückſichtigen und iſt immer zu prüfen, ob ſich aus dieſen nicht Anhaltspunkte dafür er⸗ geben, daß der Diebſtahl auch bei beſter Verpackung nicht vermieden worden wäre. Alles dies gilt auch, wenn es ſich um bie Entwendung eines ganzen Frachtſtückes handelt, alſo ber Diebſtahl nicht unter Zer⸗ ſtorung der Verpackung ausgeführt wird. Denn auch in dieſem Falle wirb—nicht anders als bei Teilentwendung— burch die mangelhafte Verpackung der Anreiz zum Diebſtahl des ganzen Stücks geſchaffen, inbem die Feſtſtellung des Inhalts der Sendung und der Zugriff be⸗ günſtigt wird. Auch wird die Durchführung des Diebſtahls des ganzen Stücks durch die mangelhafte Verpackung in der Regel er⸗ leichtert, z. B. bei großen und ſchweren Frachtſtücken, deren Inhalt ſich durch Oeffnen der Verpackung zerlegen und unbemerkt beiſeite bringen läßt. Nicht alle Güter bedürfen einer beſonderen Verpackung zum Schutze ſpeztell gegen die Diebſtahlsgefahr. Das Gut bedarf einer Verpackung inſoweit, als es dadurch vor den mit der Beförderung verbundenen Gefahren zu ſchützen iſt. Gegen die bei der Beförderung beſtehende Diebſtahlsgefahr iſt ein Verpackungsſchutz geboten bei Gütern, die wertvoll, viel begehrt, leicht verwendbar und leicht ent⸗ wendbar, daher dem Diebſtahl in beſonderem Maße ausgeſetzt ſind. Vorausſetzung für die Notwendigkeit des Verpackungsſchutzes gegen die Diebſtahlsgefahr iſt u. a. demnach, daß das Gut einen höheren Wert oder mindeſtens dle Etgenſchaft hat, daß es beſonders begehrt iſt. Gewöhnliche Lebens⸗ und Genußmittel, wie Kartoffel, Käſe, Kaffee und dergl. können in gewöhnlichen Zeiten zu Gütern dieſer Art nicht gerechnet werden. Nur in Not⸗ und Mangelszeiten ſind Lebens⸗ und Genußmittel in beſonderem Maße dem Diebſtahl aus⸗ geſetzt. 3. Welches iſt die Rechtslage bei ber Beförderung in Privatwagen, insbeſondere in Keſſelwagen und Topfwagen? Nachlaß der Vermögensſteuer Friſtablauf 30. Juni Für den Haus⸗ und Grunbbeſitz iſt aus Billigkeitsgründen ein Nachlaß der Vermögensſteuer möglich. Durch beſonderen Erlaß des Reichsfinanzminiſters vom 22. Mai 1929(Reichs⸗ ſteuerblatt S. 291) kann der Haus⸗ und Grundbeſitzer aus Billigkeitggründen Erlaß der Vermögensſteuer bean⸗ tragen. Von amtswegen erfolgt der Erlaß nicht, er muß beſonders vom Steuerpflichtigen, mit Friſtablauf bis 30. Juni, beantragt werden. Folgendes ſind die einzelnen Fälle, die aus obigem Erlaß herausgegriffen werden: 1. Bei Verkauf des Grundſtücks zu einem, unter dem Ein⸗ heitswert liegenden, Verkaufspreis. Der Kaufpreis muß aber um mehr als 15 v. H. oder um mehr als 20 000/ unter dem Einheitswert 1928 liegen, und der Verkauf muß im Jahre 1927 oder 28 ſtattgefunden haben. 2. Bei Nichtvermietung zu 120 v. H. der Friedensmiete. (Geſetzl. Miete.) Hier kommen nur zwangsbewirtſchaftete Grundſtücke in Frage. 3. Bei zwangsbewirtſchafteten Grundſtücken ſpielt auch die Bedürftigkeit des Hausbeſitzers eine erhebliche Rolle. Er kann Nachlaß erhalten, wenn er zur Beſtreitung des Lebensunterhalts ausſchließlich auf die Erträge des Grund⸗ ſtücks angewleſen iſt und die Steuer von ihm nicht ohne Ge⸗ fährdung ſeines ebensunterhalts gezahlt werden könnte. Dieſer Fall, der ſehr häufig ſein kann, muß natürlich mit Belegen dem Finanzamt eingehend begründet werden. Es iſt hierbei zwiſchen der Haftung der Eiſenbahn für die Wagen und der Haftung für das in den Wagen verladene Gut zu unter⸗ ſcheiden. Nach§s 453 HGB. 3 und 53 E. V. O. beſteht eine Verpflich⸗ tung der Eiſenbahn zur Beförderung von Privatwagen nicht. Sie iſt deshalb berechtigt, beſondere Bedingungen für die Einſtellung von Privatwagen aufzuſtellen und dieſe zum Beſtandteil des Ein⸗ ſtellungsvertrages zu machen. In dem Einſtellungsvertrag wird auf dieſe Weiſe beſtimmt, daß die Eiſenbahn nur für Verſchulden haſtet. Dies bezieht ſich aber nicht auf das in dem Privatwagen beförderte Gut. Für dieſes haftet die Eiſenbahn nach den oben dargelegten allgemeinen Vorſchriften der§8 82 ff. E. V. O. Beſonders intereſſante Fragen ergeben ſich bei den eingeſtellten Privatwagen, die als Keſſelwagen oder Topfwagen gebaut ſind. Beide fallen unter den Begriff der Behälterwagen. Ste unterſcheiden ſich in ihrer Konſtruktion dadurch, daß der Keſſelwagen aus einem oder mehreren liegenden, mit dem Fahrgeſtell feſtverbundenen, aus Metall hergeſtellten Behältern beſtehen, während es ſich bei dem Topf⸗ wagen um einen offenen Güterwagen handelt, bei dem eine beſtimmte Zahl von zur Aufnahme von Säuren beſtimmten, aufrechtſtehenden Tongefäßen auf dem Wagenboden ſo befeſtigt iſt, daß ſie weſentlicher Beſtandteil des Wagens geworden ſind. Die Töpfe werden auf dem Wagen gefüllt und durch Heber entleert. Beiden Arten von Wagen iſt gemeinſam, daß ſich bei ihnen die Frage aufwirft, ob ſie nur Beförderungsmittel oder gleichzeitig auch gleich einem Faß oder einem Topf oder einer Flaſche Verpackung der zum Verſandt gebrachten Flüſſigkeit ſind. Die herrſchende Meinung, wie ſie auch in der Rechtſprechung des Reichsgerichts zum Ausdruck kommt, geht dahin, daß jede Flüſſigkeit zum Schutze gegen Verluſt und Beſchädigung einer Verpackung bedarf, daß aber die direkte Ein⸗ füllung in das Trausportmittel eine Auflieferung der Flüſſigkeit zur Beförderung in unverpacktem Zuſtand darſtellt. Der die Flüſſig⸗ keit umſchließende Keſſel ſtellt für die Flüſſigkeit nichts anderes dar, als der Wagenkaſten der gedeckten und offenen Wagen für die in ihnen beförderten Güter. So iſt z. B. ein ſog. Kalkwagen auch keine Verpackung für den darin loſe verladenen Kalk, der gedeckte Wagen keine„Verpackung“ für das in ihm verſandte Getreide oder Kali. Der Fall liegt bei Beförderung in einem Topfwagen nicht anders, als bei Beförderung in einem Keſſelwagen, da auch hier der Wagen nur als Beförderungsmittel und die Töpfe als weſentlicher VBeſtand⸗ teil des Wagens anzuſehen ſind. Es iſt lediglich die Behälterein⸗ richtung aus anderem Material und in anderer Anordnung auf dem Fahrgeſtell des Wagens angebracht, als bei einem Keſſelwagen. Ein ſachlicher, das Weſen der Sache betreffender Unterſchied beſteht nicht. Es handelt ſich alſo bei Verſendung in Keſſelwagen oder Topf⸗ wagen um ein unverpacktes Gut, bezüglich deſſen die Unverpacktkeit im Frachtbrief auch anerkannt iſt, da darin die Verfrachtung in Keſſelwagen oder Topfwagen verlangt wird. Es findet daher auch auf dieſe Fälle 8 83(1) b E. V. O. Anwendung, wonach die Eiſenbahn nicht in Anſehung der Güter, die, obgleich ihre Natur eine Ver⸗ packung zum Schutze gegen Verluſt während der Beförderung er⸗ ſordert, nach Erklärung des Abſenders im Frachtbriefe unverpackt aufgegeben worden ſind, für den Schaden haftet, welcher aus der be⸗ ſonderen, mit dem Mangel der Verpackung verbundenen Geſahr ent⸗ ſteht. Es iſt daher im einzelnen Fall nur noch zu prüfen, ob es ſich um einen Schaden handelt, der aus dem Mangel der Verpackung ent⸗ ſtanden iſt, bezw. entſtehen konnte, da dann die geſetzliche Vermutung, daß. er hieraus entſtanden iſt, zu Gunſten der Eiſenbahn in Kraft tritt. Handelt es ſich bei einem Topfwagen um den Bruch eines Tongefäßes und iſt anzunehmen, daß der Bruch auf die natürliche Beſchaffenheit des Gefäßmaterials zurückzuführen iſt, ſo ſteht damit feſt, daß der eingetretene Säureverluſt eine Folge der Verſendungs⸗ art ſein konnte und die Haftung der Etſenbahn ausgeſchloſſen iſt. Nach der Auffaſſung des Reichsgrichts handelt es ſich in einem ſolchen Falle nicht nur um einen Verpackungsmangel im gewöhnlichen Sinne, ſondern um eine„qualifizierte“ Unverpackthett. Da die Eiſenbahn in ſolchen Fällen ſchon aufgrund der Unver⸗ packtheit des Gutes Befreiung von ihrer Haftung erzielt, kommt es meiſt nicht darauf an, ob ſie ſich auch auf den Haftbeſchränkungs⸗ grund der Verſendung in offen gebauten Wagen(§ 83(1) a E. V..) gegebenenfalls berufen kann. Die Frage, ob Keſſelwagen und Topf⸗ wagen als offengebaute oder als bedeckte Wagen anzuſehen ſind, iſt daher praktiſch von ſekundärer Bedeutung. Sie dürfte dahin zu ent⸗ ſchetden ſein, daß Keſſelwagen nicht zu den offengebauten Wagen ge⸗ hören, weil ſie ringsherum mit abgeſchloſſenen Wandungen verſehen ſind. Bei den Topfwagen hängt die Beantwortung der Frage nach der herrſchenden Meinung mit Rückſicht auf die Bauart des Wagens und das Material der Töpfe davon ab, ob der Wagen, auf dem die Töpfe angebracht ſind, eine Bedachung hat und auch an den Seiten geſchloſſen iſt. Iſt dies der Fall, ſo tſt auch der Topfwagen als„be⸗ deckter Wagen“ anzuſehen. In der Regel wird der Topfwagen als offener Güterwagen gebaut, auf deſſen Bodenfläche eine Reihe oder zwei Reihen Tontöpfe befeſtigt ſind. In dieſem Falle gilt der Topf⸗ wagen als offener Güterwagen. Die Tatſache allein, daß die Ton⸗ töpfe ſo auf dem Wagenboden befeſtigt ſind, daß ſie Beſtandteil des Wagens geworden ſind, kann hieran nichts ändern.(O. L. G. Darm⸗ ſtadt 12. 7. 28, 2 0 177127). Ausſchlaggebend iſt, daß ein Topfwagen dieſer Bauart den Töpfen, die mit ihm feſt verbunden ſind, genau wie bei loſen Töpfen nicht den gleichen Schutz gewährt, wie die Hauptarten gedeckter Wagen. Beim Keſſelwagen iſt dies nach ſeiner Bauart und dem verwendeten Material anders. eine des Hausbeſttzers Rolle, wenn dieſer eine kleine Villa ausſchlteßlich allein be⸗ wohnt, und die Zahlung der Vermögensſteuer den Verluſt der Villa für ihn herbeiführen würde. Ferner ſpielt die Vermögenslage Endlich der Fall unrichtiger Bewertungs⸗ grundlagen; wenn der Hausbeſitzer unrichtige Angaben über den Wert ſeines Hauſes, oder Grundbeſitzes, derart ge⸗ macht hat, daß hierdurch eine zu hohe Vermögensſteuer herbei⸗ geführt worden iſt, ſo kann er jetzt beantragen, daß die Ver⸗ mögensſteuer auf den Betrag herabgeſetzt wird, der ſich bei richtigen Angaben herausgeſtellt hätte. Es iſt dies ein ganz beſonders ſeltener Fall des Entgegen kommens der Steuerbehörde. Man muß dabei allerdings ſich ſtets vor Augen halten, daß die Einheitswerte faſt alle zu hoch liegen, und daß dieſer Nachlaß aus Billigkeitsgründen hiergegen eine gewiſſe Korrektur bildet. 5 Auch ſonſt kann, abgeſehen von obigen Einzelfällen, der Haus⸗ und Grundbeſitzer aus beſonderen Billigkeitsgründen Nachlaß der Vermögensſteuer beantragen, wenn ſolche beſon⸗ deren Billigkeitsgründe, wie etwa Alter, Krankheit, Exiſtenz⸗ loſigkeit, vorliegen. Auch wenn durch Entſcheidungen der Finanzbehörden früher ſchon der Nachlaß der Vermögens⸗ ſteuer abgelehnt worden ſein ſollte, kann er jetzt neuerdings, geſtützt auf obige beſondere Billigkeitsgründe, oder obige Ein⸗ zelfälle des Erlaſſes jetzt wiederum beantragt werden. Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß die Anträge bis [päteſtens 30. Juni 1929 beim zuſtändigen Finanzamt mit möglichſt allen Belegen, eingereicht ſein müſſen. Rechtsanwalt Dr. Otto Simon- Mannheim. 5 Franz Karl Stein Ein Alt⸗Maunheimer Baumeiſter Zu den Gründern des Mannheimer Altertumsvereins gehört der Baumeiſter Franz Karl Stein, der am 27. April 1826 in Mannheim geboren wurde und am 21. Januar 1874 hier ſtarb. Er war der Sohn des am 20. Januar 1834 ver⸗ ſtorbenen Baumeiſters Karl Friedrich Stein aus deſſen Ehe mit Katharina Kiſſel, die 1838 ſtarb. Beim Einzug des Groß⸗ herzogs Leopold in Mannheim erregte der vierjährige Knabe die Aufmerkſamkeit des Landesfürſten, da er ganz in den Landesfarben gekleidet war. Dieſes Koſtüm hat Steins Toch⸗ ter, Frau Röſer, ſeinerzeit dem Altertumsverein zum Ge⸗ ſchenk gemacht. Der Großherzog nahm den Knaben zu ſich in den Wagen und ließ ihn an ſeiner Fahrt durch die Straßen teilnehmen. Nach dem Tode ſeines Vaters kam der acht⸗ jährige Stein in das Haus ſeines Großvaters, des Bau⸗ meiſters Kiſſel. In Mannheimer Schulen erhielt der junge Stein ſeine Ausbildung. Später beſuchte er die Bauwerkſchule in Holz⸗ minden und hielt ſich einige Zeit in Berlin, Wien und Paris auf. Sein Lehrmeiſter und nach des Großvaters Tod auch ſein Pflegevater war der Baumeiſter Jakob Ritter, der eine Schweſter von Steins Mutter zur Frau hatte. In Mannheim legte Stein ſeine Meiſterprüfung ab. Als Meiſter⸗ ſtück hatte er ein„ſtädtiſches Gewerbs⸗ und Wohnungs⸗ gebäude“ zu zeichnen und eine vollſtändige Koſten⸗ und Materialberechnung aufzuſtellen. Die betreffende Meiſter⸗ urkunde vom 6. November 1847 iſt von Philipp Schmitt und J. Droſte unterzeichnet. Stein hat in dem Menſchenalter, in dem er in ſeiner Vaterſtadt Mannheim als Baumeiſter wirken durfte, zahlreiche Bauten aufgeführt. Auch von auswärts bekam er Aufträge. Im Jahre 1853 verheiratete ſich der junge Baumeiſter mit Suſanna Degen. Leider ſollte die glückliche Ehe nur zehn Jahre dauern. Seinem vielſeitigen Intereſſe entſprach es, daß er ſich voll Begeiſterung an der Gründung des Altertumsvereins betei⸗ ligte. Bis zu ſeinem Tode verwaltete er das Amt des Schrift⸗ führers. Die Vorſtandsſitzungen wurden oft in ſeiner Privat⸗ wohnung abgehalten. Hier wurden auch zahlreiche Samm⸗ lungsgegenſtände, wie Fahnen und Truhen der Innungen, noch lange Zeit aufgehoben, als es dem Verein an Platz mangelte, um die geſammelten Gegenſtände unterzubringen. Mit ſeinem Freunde Zeller beteiligte ſich Stein oft auch an den Ausgrabungen des Vereins in Wallſtadt, Ladenburg und Oſterburken. Beide waren die Schrittmacher für die großen Limesausgrabungen in den 9ber Jahren durch Profeſſor Schuhmacher in Mainz, im Neckartal, Kraichgau, Frankenland und Odenwald. Sein früher Tod, im noch nicht vollendeten 48. Jahre, ſetzte alldem ein viel zu frühes Ziel.—9. Gerichtszeitung Reviſionsprozeß Dr. Richter Wie dem„Bonner Geueral⸗Anzeiger“ von der Vertei⸗ digung Dr. Richters mitgeteilt wird, geht der Reviſionsantrag in den nächſten Tagen an das Reichsgericht ab. Wie das Blatt weiter erfährt, ſoll der Verurteilte, der dem ſeeliſchen Zuſammenbruch nahe war, ſich inzwiſchen wieder etwas ge⸗ faßt haben, geſtärkt durch die Hoffnung auf einen Frei⸗ ſpruch im Reviſionsverfahren. Rechtsanwalt Ditges er⸗ klärte, daß ihm aus allen Teilen Deutſchlands ausführliche Briefe aus allen Standeskreiſen zugehen, die das Urteil als Fehlurteil und als zu hart und ungerecht dar⸗ ſtellen. Vielfach wurden Parallelfälle angeführt, in denen der betreffende Angeklagte freigeſprochen worden ſei. Schöffengericht Freiburg i. Br. Das Schöffengericht Freiburg ſprach den 31 Jahre alten Techniker Karl Friedrich Willmann aus Unteriben⸗ tal von der erhobenen Anklage wegen Betrugsverſuchs und erſchwerter Urkundenfälſchung auf Grund§ 51 R. St. G. B. wegen Geiſteskranheit frei. Willmann war 1917 durch einen Granatſplitter ſchwer verwundet und erſt 50, ſpäter 40 v. H. invalid geſchrieben worden. Er hatte daraufhin beim Verſor⸗ gungsamt Freiburg Erhöhung ſeiner Rente beantragt, was abgelehnt wude. Das Verſorgungsgericht Freiburg lehnte ſeine Berufung und das Reichsverſorgungsgericht ſeinen Rekurs gegen das Urteil als unbegründet ab. Gleichzeitig hatte Willmann eine Eingabe an dengteichsarbeitsminiſter und den Reichstagspräſidenten gemacht. Als dieſe fehl ſchlu⸗ gen, fälſchte er 268 Urkunden(Führungs⸗ und Krank⸗ heitszeugniſſe, Arbeitsunfähigkeitsbeſcheinigungen u. a..), die er ſich vom Bezirksammt Freiburg in Abſchriften beglau⸗ bigen ließ. Mit dieſen beglaubigten Abſchriften machte er neue Verſuche. U. a. richtete er ein Geſuch an den Reichs⸗ kanzler, der es zuſtändigkeitshalber an das Reichs⸗ arbeitsminiſterium und dieſes an das Hauptverſor⸗ gungsamt Karlsruhe weiter gab. Hier wurde man, da die Urkunden vollkommen blödſinnig abgefaßt waren, aufmerk⸗ ſam und der Schwindel kam ans Tageslicht. Das Schöffengericht verurteilte ferner den 38 Jahre alten Poſtſchaffner Anton Holzer in Oberprechtal wegen erſchwer⸗ ter Amtsunterſchlagung zu 8 Monaten und den gleichalterigen Poſtaſſiſtenten Karl La ng in Kenzingen wegen des gleichen Deliktes zu 10 Monaten Gefängnis. Holzer hatte als einarmiger Kriegsinvalide ſeine Rentenabfin⸗ dung erhalten, war als Briefträger im Landbezirk Elzach an⸗ geſtellt worden. Von ſeiner Rentenabfindung hatte er ſich ein Haus gebaut und war in Schulden geraten. Um dieſe zu decken, unterſchlug er zunächſt 250„ und ſpäter noch einmal 400. Lang war als Poſtaſſiſtent auf dem Poſtamt Kenzin⸗ gen mit dem Briefſortieren beauftragt und hatte dabei in zwei Jahren 15—20 Auslandsbriefe geöffnet und ſich daraus etwa 200/ angeeignet. Seine verwerflichen Hand⸗ lungen kamen ans Tageslicht, als er ſeinen Dienſtrock mit drei erbrochenen Briefumſchlägen im Schrank hängen ließ. * 8 Schwurgericht. Das Schwurgericht Freiburg i. Br. verurteilte die 21jährige Fabrikarbeiterin Berta H äſſig aus Degerfelden wegen Kindstötung zu zwei Jahren Gefängnis. Die Häſſig hatte ihr Kind nach der Geburt durch Zudrücken von Mund und Naſe erſtickt und dann unter das Bett geworfen. Ju der Berufung freideſprochen. Vor Jahresfriſt war der Viehhändler Wilhelm Vogel aus Militſch wegen Verlei⸗ tung zum Meineid vom Schwurgericht Oels zu einem Jahr Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt verurteilt worden. Das Reichsgericht hob nach erfolgter Reviſion das Urteil auf und verwies die Sache an das Breslauer Schwurgericht. In der jetzigen Verhandlung wurde der Angeklagte, da ſeine 19 955 nicht erwieſen ſet, nach längerer Beratung freige⸗ en. f 4 * . 8 Samstag, den 22. Junt 1929 Rene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 288 Handelsnachrichten Faſt 1 Mill. Nm. Zinſendienſt der Vaſalt A 7 Der GV. der B aſalt AG., Linz a. Rh., wird ein dipiden⸗ vorigen Jahres bei weitem nicht erreicht. Loſer Abſchluß(i. V. 6 v. H. Dividende) vorgelegt werden. Erſcheinung zu verbuchen, daß die Zahl Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ſchließt mit einem Reinge“⸗ letzten Monaten wieder merklich zurückgegangen iſt. winn von 25 437(1,58) Mill.„ ab, der vorgetragen wird. Dem Das Bild der Wirtſchaſt Arbeit und Erwerb Die Kurven der Arbeitsloſigkelt ſinken ſetzt weiter und weiter ab, ſte haben aber noch immer den Stand zur entſprechenden Zeit des Dagegen iſt als günſtige der Kurzarbeiter in den Auch hier ſind wir allerdings noch weit von normalen Verhältniſſen entſernt. richtsjahr auf 2,015 Mill. To.(1,887 Mill. To. 1913). Das techniſ Bruttoüberſchuß von 3,965(5,31) Mill. 4 ſte 88 an Geſchäftsunkoſten 12 2 0,65 Mill.„ wie i..) gegenüber. Auf Zinſendlenſt 15 2 + fallen 0,53(0,22) Mill. /, ferner auf Zinſendlenſt für die Anlelhe 5 8 0,3 Mill.&(wie i..). An ſozialen Laſten und Werſicherungen, 152 een W Bekhstägliche Konkurse 2 Unterhalt von Gebäuden und ſonſtigen 0,79(0,72) Mill. 4. Das 3 15 2 E 2 52 9 Ergebnis ſei vor allem auf die völlige Dro ſfelung*— 8 N der uftkräge der Eiſenbahnverwaltung, auf die ſchwierige Fi⸗ 2 N nanzlage der Großabnehmer in den Kommunen und Provinzen und 0 24 Arbek und Erwerb 24 N auf die verſtärkte belgiſche Konkurrenz auf dem hollämdiſchen Markte N zurückzuführen. Außerdem habe die Aenderung des modernen 20 J 0 2 4 N Straßenbaues eine ſchwere Abſatzkriſe für den Plaſterſteinmarkt her⸗ Seen tese KE e810 late 4 N beigeführt. Der Geſamtverſand der Geſellf haft belief ſich im Be⸗ 96000) 7751. 0 Uonarbeltslese In N V und kommerzlelle Rationaliſterungsprogramm ſei im letzten J N 12 0 0 5 Achve 0 zum Abſchluß gekommen. Die Verwaltung lege für die nächſt 7 en 1 Le) 1*— N den Houptwert auf eine Herabſetzung der großen Bankſchul de n. 2 e 4 5 Die Tochtergeſellſchaften haben im allgemeinen befriedigende Ergebe 10— NX Nec Steez 7 N niſſe gezeitigt. An Beteiligungen führt die Bilanz 15,8(15 70 e e Nlll. un 0 N M ll.„1 nach 0,25(0,4) Mill./ Abſchreibungen an. Der 8% ess N 8 5 e, in Höhe von 0,72 Mill. iſt mit 0,3 Mill. aus der Kapitalserhöhung. 5 1 bea* der AG. Eiſerfelder Steinwerke zurückzuführen und mit 105 000 auf 4———— 5 Kerzerpaker. eine Erhöhung des Geſellſchaftskapitals der Mitteldeutſchen Wege⸗ 8. Areitsſose(1000000 re baugeſellſchoft von 800 000 auf 400 000. In 1928 fällt die Gründung der Soelsts de Bafaltes Frangaiſes, Paris, zum Zwecke der Ausbeuter großer Baſaltvorkommen im ſüd⸗ lichen Rhonetal. An der mit 8 Millionen franzöſiſchen Franken gegründeten Geſellſchaft ſind eine Schweizer Bank, die Baſalt AG., und eine fronzöſiſche Induſtriegruppe beteiligt. Für Lizenzen von g- enlohn 7 gal. r. 2 A ———— Verfahren und Einrichtungen hat die Baſalt AG. 750 000 Franken Gratisaktien und eine langlährige Olzenzgebühr auf Baſaltprodukte eingeräumt bekommen. Der Betrieb der franzöſtſchen Geſellſchaft 9 85 5 dene soll im Herbſt dieſes Jahres aufgenommen werden. Dos neue Geſchäfts fahr habe auf allen Gebieten des In⸗ und Auslands⸗ geſchäftes eine weſentliche Beſſerung zu verzeichnen. Alle 6 IAgal.. Zweige der Geſellſchaft ſeien zurzeit gut beſchäftigt. Sperkessaneniagen(Ard, Die Verteilung der Bliererzeugung 2 Die Münchener Brauinduſtrie hat 1928/9 den Vorkriegsſtand N 1 Rare rdeſter der Biererzeugung noch nicht erreicht Die Bierproduktion im jüngſten Rechnungsjahre von faſt genau .„ N 998985 2 55 Mill. Heltr. hat ſich auf die einzelnen Produktionsbezirke wieder ſo verteilt, daß ſich als beſondere 8 Felerachſchten im dubfbefabeu Zentren der Brauinduſtrie wieder 400900) die Landesftnanzamtsbezirke München, Berlin, Nürnberg und* Münſter ti. W. herausheben. In dieſen vier Bezirken wurden im ver⸗—0 5—— 5 floſſenen Jahr 42, v. H. des geſamten deutſchen Bieres er⸗ neee zeugt, während auf die übrigen 22 Landesfinanzamtsbezirke nur 57 Proz. entfallen. Eine Bierproduktion von Bedeutung haben außer dieſen vler Bezirken nur noch Stuttgart, Düſſeldorf, Karlsruhe und Würzburg. Wenn man bei einem Vergleich mit der Vorkriegs⸗ zeit die Erzeugung in den Jahren 1912/18 gleich 100 ſetzt, ſo betrug die Blerer zeugung 1928/29 in den Landesfinanzamtsbezirken Königsberg 51,7, Karlsruhe 77,4, München 69, Berlin 92,2, Würzburg 94,1, Düſſeldorf 94,3, Nürnberg 96,3, Münſter i. W. 108,1, Unterweſer 132,4. Der Reichsdurchſchnitt betrug 83,6. Es fällt auf, daß vor allem München unter dem Reichsdurchſchnitt geblieben iſt. Es iſt alſo wahrſcheinlich infolge der ſchwierigen Lage des Agrar⸗ kandes Bayern der Münchener Induſtrie nicht gelungen, den Vor⸗ kriegsſtand wieder zu erreichen. Demgegenüber iſt nicht minder auſ⸗ fallend die außerordentliche Steigerung der Produktion im Ve⸗ zirk Münſter i. W. Münſter iſt neben Unterweſer der einzige Be⸗ zlrk, in dem die Vorkriegsproduktion abſolut um 8,1 v. H. überholt wurde. geſtlegen. ordentlich hoch; ſie hat rd. 34 vermindert. zuweiſen. einberufene ao. Feierſchichten braucht der Ruhrbergbau wegen Abſatzmangels be⸗ reits ſeit längerer Zeit nicht einzulegen. iſt fetzt ziemlich unverändert. beiter ſind im Reichsdurchlchnitt während des März merklich au⸗ Die Zahl der Bergarbeiter Die Stundenlöhne für gelernte Ar⸗ Die Zahl der arbeitstäglichen Konkurſe liegt immer noch außer⸗ ſich von rd. 32 im Februar auf rd. 86 im März geſteigert und bis zum Durchſchnitt des Mai erſt wieder auf Die Umſätze der Konſumvereine haben gegenüber der raſchen Zunahme im Frühjahr während des April einen Rückſchlag auf⸗ Sp. —— * Aktiengeſellſchaft für Maſchinenbau vorm. Ad. Graf, Konſtanz. — Auflöſung der Geſellſchaft. GV. ſoll über das Kaufangebot der Stadt Konſtanz Beſchluß faſſen. ſoll tber die Auflöſung der Geſellſchaft verhandelt werden. Eine auf den 8. Juli dieſes Jahres Als zweiter Punkt der Tagesordnung Die elſäſſiſche Petroleum Induſtrie Die ſchon im 18. Jahrhundert betriebene Ausbeutung der bitumin⸗ haltigen Sande im Unterelſaß bei Weißenburg blieb bis zum Jahre 1889 in den Händen der Familie des franzöſchen Chemikers Le Bel. Im Jahre 1889 erwarb eine elſähiſche Ge ſellſchaft„Pechelbronn Oel⸗ bergwerke“ für 3 Millionen„ deren Abbaugerechtſame. Die Betriebs⸗ ergebniſſe waren ſo glänzend, daß die Dividenden bis zu 30 v. H. ausgeſchüttet wurden. Im Jahre 1006 wurde das ganze Vorkommen für 12 Millionen 1 von der„Deutſchen Tieſbohr⸗ ⸗Geſellſchaft⸗ erwor⸗ ben, die die„Vereinigten Pechelbronner Oelber igwerke“ als Tochter⸗ eſellſchaft gründete. Im Jahre 1911 verwandelte die„Deutſche Tlef⸗ ohr⸗ AG.“ fcb en ie dee ce ern de die die Gruben⸗ felder und Raffinerien bis zum Waffenſtillſtand ausbeutete. Im Jahre 1919 wurde die deutſche Geſellſchaft unter Sequeſter geſtellt und ihr Beſitz dem franzöſiſchen Staat zugeſprochen, der ihn der im Juni 1020 mit 200 000 Frs. begründeten Société Alſagctenne d' Etudes mintères verpachtete. An deren Stelle trat nach Liquidation im Jun 1921 die„Pechelbronn Société anonyme'Exploitations minisres“, die ihr Anfangskapltal von 45 Millionen auf jetzt 81 Millionen Frs. erhöht hat. Gegenüber einer Rohölproduktion in 1913 von 49 584 To. bezw. einer Handelsproduktion von 89 928 To. wurden im Jahre 1928 71 722 To. Rohöl(davon 387 787 To. durch Pumpen und 33 985 To. durch Stollenbetrieb) gewonnen, die bisherige Rekordproduktion ge⸗ 1 08 643 To. in 1927, 70 809 To. in 1924 und 47 255 To. in 1919. Gleichzeitig wurden, durch geſteigerte Raffinierung aus dem Aus⸗ lande eingeführter Rohöle, 85 220 To. Handelsprodukte, gegen 75 661 Tonnen i.., erzielt. Es wurde gleich wie i. V. eine Diyolden de von 10 v. H. ausgeſchüttet. Wenn auch die Rohölgewinnung im Unter⸗ elſaß(die einzige im heutigen Frankreich nennenswerte] im Ver⸗ hältnis zum franzöſiſchen Geſamtverbrauch keine weſentliche Bedeu⸗ tung hat, ſo wird ſie doch, unter ſpezitellem Hinweis auf die Ver«⸗ ſorgung im Kriliegsfallbe, geſördert durch die nach Kriegs⸗ ende im Zuſammenhang mit der Straßburger Univerſität eingerich⸗ tete Petroleum⸗Hochſchule und durch die Anlage eine Petrole u m⸗ hafens im Bereich der Straßburger Hafenanlagen. Man rechnet nämlich mit einer jährlichen Mindeſteinfuhr von 20000 To. Rohl über Antwerpen und den Rhein. Hauptſächlich zu Gunſten der im Jahre 1926 in Merkweiler⸗Pechebbronn in Betrieb genommenen mo⸗ dernen Raffinerien hat Frankreich im laufenden Jahre ſeine Petro⸗ leumgeſetzgebung abgeändert, um im In lande elne Naſſinogelnbuſtrie zu züchten. Das im Unterelſaß geförderte Rohöl ergibt pro Mille: Betriebsſtoff 70, Petroleum 210, Gaſoil 90, Schmieröl 510, Paraffin 8 und Bitum, Koks, Brennſtoſſe ſowie Verluſte 265. 5 * Ferd. Gberſtadt u. Co. AG., Maunheim.— Abſchluß. Die Ferd. Eberſtadt AG., Großhandlung in Strick⸗ und Wirkwaren er⸗ ztlelte im abgelaufenen Geſchäftsjahr per 31. Dezember 1928 bei 400 000/ Aktienkapital einen eee von 448 880. Hiervon. Abſchreibungen 28 243, Zinſen, Proviſionen uſw. 228 398 Handlungsunkoſten 170 829 und Hypothekenauf⸗ wertung 2000 4. ſo daß ein Reingewinn von 14875 ¼ verbleibt. 5 * Schuhbaum Aktiengeſellſchaft Mannheim.— Abſchluß. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung per 30. Juni 1928 weiſt aus an Gene⸗ ralunkoſten 366 859„ und Abſchreibungen mit 6 550 4, denen ein Bruttogewinn von 38g 611 4 gegenüberſteht. Der Reingewinn beträgt einſchl. 8 725, Vortrag 18 927, dos Aktienkapital 150 000 Mark. In der Bilanz ſind ausgewieſen unter Aktiva: Kaſſe und Bankguthaben mit 20 144 ,, Debitoren 5 470 4, Warenlager 508 278 Mark, Einrichtung 37 854 /. Unter Paſſiva neben dem Aktienkapital Reſerven mit 35 470„ und 377844/ Verbindlichbeſten. a Reis Textil AG., Mannheim.— Aufſichtsratswahl. Dieſe mit 250 000/ Akti enkapttal ausgeſtattete Geſellſchaft erzlelte im Ge⸗ ſchäftsfahr per 31. Dezember 1928 nach Abzug der Unkoſten mit 55 500% und 5 305 5 von 61710 1 0 85 einen Reingewinn von 5 265 In der Bllanz erſcheinen u. a. Außenſtände mit 236 238, Verbinblichkeiten mit 515 400 4. Bank⸗ direktor Richard Kahn ⸗ Mannheim wurde neu in den AR. gewählt. Gemeinnützige AG. für Wohnungsbau, Ludwigshafen. Kapitalserhöhung. Die geſtrige GV. der Gemeinnützige AG., für Wohnungsbau, Ludwigshafen, in der von 820 000„ Aktienkapital 317 600/ ktien vertreten waren, genehmigte debattelos dle Regu⸗ lorien, ebenſo wurde die Kapltalerhöhung um 680 000 4 auf 1 Mill.„ durch Ausgabe neuer Aktien zum Nennwert von 200 4 gulgeheißen. Konkurs. Ueber das Vermögen der Bifouteriefabrik Käfer u. Walter in— im wurde nach Einſtellung des i verfahrens der Konkurs eröffnet. VVOVAI-THEATER MANNHEIM FESTSCIIRIERT ZUM NXTIONAL/ THERNTER. IUBILAUM Erhältlich in der Hauptgeschäftsstelle und sämt- lichen Nebenstellen der NM Z, sowie an den Zeitungskiosken und bei den Zeitungs verkäufern EINZELPREIS 20 PENN 8. Seite. Nr. 283 Nene Maunheiwer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den N. Juni 1999 Sportliche Rundſchau Deutſchland ſchlägt die Tſchechei 41 Deutſchland in der Schlußrunde gegen England Der Tenniskampf um den Davis Cup zwiſchen Deutſch⸗ land und der Tſchechei konnte am Freitag durch ſchweren Ge⸗ witterregen erſt ſpät abgeſchloſſen werden. Zwei Einzelſpiele muß⸗ ten noch erledigt werden. Im erſten trat Moldenhauer gegen Menzel an. Moldenhauer ſpielte wieder ganz hervorragend. Menzel ſpielte zuerſt überlegen und lag:8 vorn, Moldenhauer ge⸗ wann nach Endſpurt den Satz mit:4. Auch der zweite Satz war nach anfünglicher Führung von Menzel hart umſtritten, aber auch hier mußte ſich der Tſcheche:6 beugen. Den 3. Satz gewann Moldenhauer in der gleichen Weiſe mit:4. Deutſchland führt mit:1. Den Abſchluß bildete die Begegnung zwiſchen Preun, der für 8 8 Dr. Landmann antrat, und Macenauer. Im erſten Satz ſpielte Der Bad iſch⸗Pf. Suftfahrtvereln Mann⸗ Preun ganz groß und fertigte den Tſchechen Macenauer überlegen:3 heim, der vor einiger Zeit mit der Gemeinde Schriesheim einen ab. Auch den zweiten Satz konnte Preun nach Gleichſtand 318 mit 775 Vertrag wegen Ueberlaſſung eines Geländeſtlückes von 3 Hektar am gewinnen. Im dritten Satz lag Macenauer:0 in Front, Preun holte Oelberg zur Ausübung des Segelflugs abgeſchloſſen hatte, erhielt dit auf:5 auf und ſicherte ſich auch dieſen Satz mit:5. Deutſch⸗ ö n daß der Bürgerausſchuß in Schriesheim den Vertrag ge⸗ land hatte damit den Cup⸗Kampf gegen die Tſche⸗ nehmigt h Die Segelflugabteilung des Vereins hat ſchon im ver⸗ chei mit:1 gewonnen, ein Ergebnis, wie man es nicht er⸗ gangenen Jahre Verſuche unternommen, die günſtig verliefen. Beſon⸗ wartet hatte, wenn man auch mit einem knappen Sieg von Deutſch⸗ ders der Rekordflug des Darmſtädter Segelfliegers Nehring nach lanb rechnete. Fer Rheinebene erbrachte den Beweis, daß gerade das Gelände am 1 ei 1 9 In der Schlußrunde muß Deutſchland gegen England an⸗ Delberg außerordentlich für den Segelflug geeignet iſt. Nach Abhol⸗ zung eines entſprechenden Waldſtückes, kann der volle Segelflugbetrieb Paar als den mutmaßlichen Steger ein. Die Wiener Normannen, die heute die Vertreter Wiens im Dreiſtädte⸗Achter ſein werden, ent⸗ täuſchten durch ihren dritten Platz im Vorlauf zum 2. Achter hinter Alemannia Hamburg und der Berliner Rubdergeſellſchaf 1884. Der Dreiſtädte⸗Achter dürfte wahrſcheinlich ein ſcharſes Duell zwiſchen dem Berliner Ruderklub und der Ungaria⸗Mannſchaft Budapeſt werden. Im Deutſchen⸗ Vierer ſiegte der Berliner Ruderklub im erſten Vorlauf und im zweiten Vorlauf Amleltta⸗ Mannheim, der man auch hier ſehr gute Ausſichten für das Haupt⸗ rennen gibt. Segelflüge bei Schriesheim treten. Das Spiel wird in Deutſchland ausgetragen, da im vergan⸗ 5 5 g 1 8. 3 55 g genen Jahr Deutſchland in England ſpielte und hoch verlor. Hierzu ſchon in allernächſter Zeit auf dem neuen Gelände aufgenommen trug in erſter Linie das ungewohnte Spielen auf Grasplätzen bei. Werden. Auf eigenem Boden hat Deutſchland die beſten Ausſichten auch gegen 2 . einen knappen 1 a England wird durch die Aus der Deutſchen Turnerſchaft 1 regory und Collins vertreten. 1 3 5 1618 702 Dr⸗Mitglieder Die Deutſche Turnerſchaft beſitzt einen Mitgliederbeſtand von Erfolge Mannheimer Tennisſpieler 1515 792 Mitgliedern. Im vergangenen Jahr betrug die Mit⸗ gliederzahl 1 624 367, ſodoß alſo ein kleiner gliedern zu verzeichnen iſt. Dieſer Rückgang 5 575 Mit⸗ Die ſtarke Mannſchaft des Tennisklubs Mannheim Hat ſich in Köche ng e Me 11195 letzter Zeit ſehr erfolgreich an auswärtigen Turnieren beteiligt. Dr. 5 5 Buß gewamn, wie bereits gemeldet, die Meiſterſchaft der Stadt Mag⸗ e eine Zunahme von 9 148 eingetreten iſt. Der e deburg in Magdeburg im Herren⸗Eintzelſpiel und den erſten Preis im verteilt ſich auf die einzelnen Gruppen folgendermaße 732 150 Herren⸗Doppelſpiel mit dem Berliner Uhl zuſammen. In der Mei⸗ Männer, 100 934 Frauen, 304 643 männl. iche Jugend im Alter von ſterſchaft der Stadt Magdeburg ſchlug er in der Schlußrunde Keller 15 bis 21 Jahren, 133 643 weibliche Jugend in demſelben Alter, :8,:2,:0, der vorher die bebannten Berliner Spieler Wolff und 197 560 Knaben und 149 821 Mädchen. Hartz hinter ſich gelaſſen hatte. An Vereinen umfaßt die Deutſche Turnerſchaft heute 12863 an St. Oppenheimer gewann in München⸗Gladbach die Meiſter 11120 Orten. Von den 18 Turnkreiſen weiſt nach wie vor der ſchaft von Süd weſtdeutſchland im Herren⸗Einzelſpiel, ebenſo gewann Turnkreis Sachſen mit 270 028 Mitgliedern den größten Beſtand Dr. Fuchs am gleichen Sonntage die Meiſterſchaft von Württemberg auf. Dann folgen Mittelrhein, Bayern, Thüringen und Branden⸗ un Stuttgart. burg. Die übrigen Kreiſe haben weniger als 100 000 Mitglieder. Von der Mannſchaft des Tennisklubs Mannheim beteiligen ſich— 5 10 5 5 enden Hand. und Fuß ballmeiſterſchaſten der D. am dem allgemeinen Tennis⸗ Turnier in Tübingen am kommenden Sonntag die Herren Dr. Buß, Schweyer, Salmony, Elliſſen. Dr. Bu 2 5 2 5 5 0 95 5 e 5 f 5 Die ſüdweſtdeutſchen Vorſchlußſpiele in Frieſenheim Die Endſpielteillnehmer um die Hand⸗ und Fußballmeiſterſchaft hat im Jahre 1928 in Tübingen den Wanderpreis des Tübinger SC. der Deutſchen Turnerſchaft, welche am 7. Juli die Gruppe Weſt um Herren⸗Einzelſpiel Klaſſe A gewonnen. Die Grünauer Regatta vertreten, werden am kommenden Sonntag auf dem Platze des T V. Frieſenheims ermittelt. Die beiden ſüdweſtdeutſchen Amieitia Mannheim gewinnt 2 Vorrennen und hat gute Meiſter empfongen die Vor⸗ und Zwiſchenſpielſteger aus dem Ausſichten in den Hauptrennen Rheinland. Die geſtern auf dem langen See begonnenen Vorrennen zur Im Handball: Grünauer Regatta hatten zunächſt unter Regen und Weſtwinden zu TV. Frieſenheim— TV. Krefeld⸗Oppum leiden. Später wurden die Wetterverhältniſſe günſtlger. Es gab Beiden Mannſchaften geht ein guter Ruf voraus. Sie ſind allenthalben ſcharfe Kämpfe. Die Ueberraſchung des Tages bildete wiederholt in den DT. ⸗Endſpielen gestanden, So erwartet 1055 die Niederlage des favoriſterten van Hoven Ludwigshafen im Großen Einer, den man aufgrund ſeiner letztjährigen Siege als den kom⸗ menden deutſchen Einermeiſter erachtete. Der Ludwigshafener landete Hinter Boetzelen⸗Berliner R, Cl. als Vierter. Er kommt daher für die Entſcheldung nicht mehr in Frage. Im Großen Preis von Berlin(Vierer ohne) qualtfi⸗ zierten ſich für die Endkämpfe Alemannia⸗Berlin, Amieitia⸗ Mannheim unb Hellas⸗Berlin. Die Olympiarude rer der Mannheimer haben im Endlauf die beſten Aus⸗ ſ ich ten. In Hellas⸗Olypiazweter fiel der Vorlauf durch die Ab⸗ meldung des Ulmer Ruderklubs Donau aus. Man ſchätzt das Hellas⸗ insbeſondere von Krefeld eine gute Leiſtung; denn es will aller⸗ hand bedeuten, eine ſo ſtarke Mannſchaft wie Saorbrücken⸗Malſtadt mit 10:83 Toren in der Vorrunde zu ſchlagen. Frleſen heim, das bereits vor einigen Jahren im DT.⸗Endſpiel:0 unterlag, beſitzt ebenfalls großes Vertrauen. Dem knappen Sieg gegen Polizei Hei⸗ delberg folgt eine beſonders gute Leiſtung in einem elanvollen Spiel und harterkämpften:2 Spielgewinn gegen Eßlingen auf dem dor⸗ tigen Plotze. Man wird wohl kaum eine Vorausſage nach dem vor⸗ ausſichtlichen Steger wagen können. Auf jeden Fall aber wird der eigene Platz für Frieſenheim ein nicht zu unterſchätzender Vorteil Knaben und Mädchen, während im Gegenſatz hierzu bei den Frauen Im Fußball: TB. 1846 Mannheim— Rhenania Eſſen Hier ſteht bie weſtbeutſche Mannſchaft zum erſten Male in ben Endſpielen. In der Vorrunde ſchlug Rhenania den TV. 1817 Mainz mit:8. Ein kraftvoller Endkampf, der die Mannſchaft on einem temperamentvollen Gegner ſtempelt, ſicherte den Sieg und die weitere Teilnahme. Der amalige füdweſtdeutſche Turnermeiſter T V. 1846 Mannheim iſt in den Dr.⸗Endſpielen ein alter Bekannter. Er hat in den letzten 4 Jahren die Stufenleiter der Meiſterſchaftsſpiele ſtets bis zu den letzten Sproſſen, vor zwei Jah⸗ ren bereits bis zur vorletzten, erſtiegen. Obwohl die Mannheimer augenblicklich in ihrer Mannſchoft keinen ausgeſprochen ſchwachen Punkt beſitzen, waren die ſeitherigen Ergebniſſe immer knapp, in einem guten Spiel gegen Frieſenheim:83, in einem weniger an⸗ ſprechenden gegen Reutlingen:2. Da auch hier keine Vergleichs⸗ möglichkeit gegeben iſt, wird man wie beim Handballtrefſen abwarten müſſen. Den Gegner dürfen die Mannheimer jedenfalls nicht unterſchätzen. Die Vorſchlußrunde am 23. Juni hat folgende Paarungen: Handball: 7 rauen: Barmbeck⸗Uhlenhorſt— TV. Vor⸗ Breslau; TV. Frleſen heim— TV. Kvefeld⸗Oppum. Handball: Frauen: Barmbeck⸗Uhlenhorſt— TV. TV. Vor⸗ wärts Breslau; TV. 1817 Mainz— Tod. Ulm. Fußball: Hamburger Tod. 1862— ATG. Gera; T V. 1846 Mannheim— Rhenania Eſſen. Gr. 2 Landwirtſchaft see W Das freiwillige Tuberkuloſetilgungsverfahren bei Rindern Beim Inkrafttreten des freiwilligen Tuberkuloſetilgungs⸗ verfahrens iſt zur Vermeidung von Härten bei Einführung dieſer Maßnahme in Ausſicht geſtellt worden, daß während einer angemeſſenen Uebergangszeit die polizeiliche Anordnung der Tötung tuberkulöſer Tiere ausnahmsweiſe auch in ſolchen Fällen getroffen werde, wo es ſich um Tiere handelt, die trotz rechtzeitiger Anmeldung in das freiwillige Tilgungs⸗ verfahren deshalb noch nicht haben aufgenommen werden können, weil die vorbereitenden und einführenden Maßnah⸗ men für das Verfahren, insbeſondere die Unterſuchungen durch den Vertrauenstierarzt, noch nicht völlig zum Abſchluß gelangt ſind. Hiernach iſt bisher verfahren worden. Da dieſe Uebergangsbeſtimmungen am 1. Juli 14 Jahr beſtehen, darf angenommen werden, daß ein begründeter Anlaß zu ihrer weiteren Aufrechterhaltung nicht mehr vor⸗ liegt. Vom 1. Juli 1929 ab wird deshalb polizeiliche An⸗ ordnung zur Tötung tuberkulöſer Tiere und damit die Ge⸗ währung von Entſchädigung aus der Staats⸗ kaſſe in der Regel nur dann erfolgen, wenn das tuberkulöſe oder der Tuberkuloſe verdächtige Tier einem Beſtande an⸗ gehört, der dem freiwilligen Tuberkuloſetil⸗ gungs verfahren angeſchloſſen iſt. Tuberkulöſe Tiere in Beſtänden, die dem freiwilligen Tilgungsverfahren nicht angeſchloſſen ſind, unterliegen den in den Ausführungs⸗ vorſchriften zum Reichsviehſeuchengeſetz vorgeſehenen Ver⸗ kehrs⸗ und Nutzungsbeſchränkungen ſolange, bis ihre Aus⸗ merzung durch freiwillige Schlachtung oder natürlichen Tod erfolgt. Die Beſitzer haben keinen Anſpruch darauf, daß ſolche Tiere auf polizeiliche Anordnung getötet und aus der Staats⸗ kaſſe entſchädigt werden. Herausgeber Drucker und Verleger Dructeret Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure Für Politik H. A. Meißner= Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lotales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes Willy Müller— Handelsteil i. B. Franz Kircher— Gericht und alles Uebrige Fran Kircher Anzeigen Jakob Fande. fämkliche in Mannheim S—— AIltdmeeeeeemnnnmge I OdelleuNHEõdeEOp ien nlerunter Abend- Klelder, Komplets, Jacken-Klelder, Nachmittags- Kleider àus ersten Häuser, jedes Wir heben 4 Seren 8 be- chef bel Nieren-, Hagen-, Darmerkranktrig. i Nemstal-Sprutlel A. Ballweg, Mineralwasser, 3 6, 17— Telephon 2291 Haul Biehner's Nachf. Spedition Binnenhafenstr. 19 N besonders bef Asthma und Erkrankiumg der oberen Luſtwege eingeller HBirsebquelle-Spruclel eln sicherer Erſolg Vertretung für Teinach: Vertretung für Remstal: Telephon 31078 und 200 16 0 Kleſd eine Höchstleistung an Preliswurdigkeit, zum N Hleie u. Wunsch n. Kanfgererkftgzung Verkàuf gestellt.- 35. 59. 78. 128.- fn bei Diese Kleſder sind im Schaufenster nicht dekorlert. /erden ſhnen H 2 4 K 2 J 5 jedoch im ersten Stock unseres Hauses befeltw/llligst vofgefühft Plane-Lager 9 3, 10. Nübel Näumungs- Ausverkauf wundervolle Wohnungselnriontungen Anton GSetzel P 3. 12, kein Laden. g 1 Fischer- 2821 EEC Kin d wirb in aute 89 gegeben. 8837 Zu erfragen 115 der 66 ds. Bl. Mannhelm Paradeplatz eh ſſeaaeſ Al B . 43 . 1 11 1 2 — 58 E Samstag, den 22. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) d. Seite. Nr. 2839 2 1 (Von unſerem zur Zeit auf Java weilenden Mitarbeiter K..) Goena⸗Goena iſt das vielleicht heikelſte Thema, das ſchwerſte Problem, das die Myſtik des Oſtens uns Europäern aufgibt. Das iſt der Fluch, der auf„Indien“ laſtet. Der Fluch, der die weißen Herren trifft. Die angebetete weiße Herrenraſſe, die im Bewußtſein ihrer Ueberlegenheit gegenüber den„Wil⸗ den“ törichterweiſe ihr Spiel mit der anderen Farbe trieb. Skeptiſch lächelt mein Leſer. Auch der eben Zugereiſte, der „Orang barde“— das indiſche Greenhorn— lacht, wenn man ihn warnt... Und der Tropenarzt ſchüttelt den Kopf.„Un⸗ ſinn, Aberglaube.“ Zu allen Zeiten— vielmehr noch in alten Zeiten— hat im Liebesleben der Völker der„Zaubertrank“, der Zuneigung zum anderen Geſchlechte— und mehr noch als dieſe— erzeugen ſollte, eine gewichtige Rolle geſpielt. Iſt es nicht begreiflich, wenn die ſexuell frühreifen Naturvölker In⸗ diens ſich dieſer Kunſt befleißigten, ſie meiſterten, je mehr die fremden Götter in ihr Land einbrachen, ihnen die ſchönſten Frauen ſtahlen, dieſe nach Erobererart und dem ungeſchrie⸗ benen uralten Herrengeſetz von ſich ſtießen, wenn ſchließlich die Stimme des eigenen Blutes die Leidenſchaft dämmte? Iſt es nicht begreiflich, wenn unſere Ueberzeugung, nach der In⸗ dien ja doch das Land der Geheimniſſe war und blieb, dem Glauben an eine indiſche Geheimwiſſenſchaft weiteſten Nähr⸗ boden geben mußte, auf dem ſich der Wille materialiſieren konnte? Leichter als irgeudwo ſonſt auf der Welt? Schleichendes Gift iſt Goena⸗Goena, ſchleichendes Gift die Liebe einer heißblütigen Javanerin zu einem weißen Mann, ſchleichendes Gift der Körper gewordene Begriff„Indien“ für den„Beſeſſenen“, den eine übermächtige Sehnſucht nach den Tropen nie wieder losläßt. Trennten ihn gleich Länder und Meere von ihnen... Laſſen wir einmal die hypnotiſche und die rein ſuggeſtive Ein⸗ wie Auswirkung— die zu einem er⸗ heblichen Teil unter dieſes heikle Thema fallen— außer Be⸗ trachtung. Beide könnten angezweifelt werden; die verſchie⸗ denen Mittel dahingegen, deren ſich die Javanerinnen bedie⸗ nen und deren Vorhandenſein wenn es die Tötung des Opfers gilt— kein Facharzt überſehen kann, nicht! Keine Gifte im gebräuchlichen Sinne des Wortes ſind es. Langſam wirkend. Gift iſt es, das verfluchte„Goena⸗Goena“. Nach Wochen, häufiger nach Monaten, ja nach Jahren zeigt ſich die Wirkung, tritt die Auflöſung ein. Braucht doch keineswegs immer ein ſichtbarer, äußerlich wahrnehmbarer Verfall des Opfers den Weg zu zeichnen, den das Gift nimmt. Deutſchland Eine wunderbare Heilung Aus dem Dorf Rötinghauſen bei Herford wird über eine wunderbare Heilung berichtet. Der 12 jährige Sohn des Landwirtes Oeſterreich war ſeit vier Jah⸗ ren am Unterkörper völlig gelähmt. Alle Hei⸗ lungsverſuche ſcheiterten. Monatelang lag er im Kranken⸗ haus Bethel bei Bielefeld, aber auch dort konnte man ihm nicht helfen. So kam er vor vierzehn Tagen nach Hauſe zu⸗ rück, nachdem ihn die Aerzte für unheilbar erklärt hatten. In den letzten Tagen erlitt der Kranke, von dem bemerkt ſei, daß er geiſtig ſehr entwickelt und ſehr religiös veranlagt iſt, wiederholt Anfälle, ſo daß man das Schlimmſte befürchtete. An einem Morgen erzählte er dann ſeinen Eltern, daß er einen ſeltſamen Traum gehabt habe. Die Geſtalt des Erlöſers ſei ihm erſchienen und habe ihm geſagt, daß er am Abend des gleichen Tages um 9 Uhr geheilt ſein werde. Die Eltern glaubten, daß der Junge irre rede. Der Abend kam und um 9 Uhr verlangte der Junge ſeine Sachen, um aufſtehen zu können. Man gab ſeinen Bitten nach und nun geſchah das Wunderbare, der jahrelang Gelähmte ſtand auf und ging frei im Zimmer umher. Die Aerzteſchaft ſteht bei dieſem ſeltſamen Fall von Kranken⸗ heilung, der hier das größte Aufſehen erregt, vor einem Nätſel. Exploſionskataſtrophe in einer chemiſchen Fabrik in Berlin In Berlin Moabit brach burch eine Exploſton in einer chemi⸗ ſchen Fabrik ein ſchwerer Brand aus, der das ganze Fabrik⸗ gebäude in Flommen ſetzte. Nur mit großer Mühe gelang es der Feuerwehr, die Arbeiter aus dem verqualmten Ge⸗ bäude zu befreien. Bisher iſt ein Todesopfer zu beklagen. n Bli Das ſchleichende Gift Indiens Goena⸗Goena, die Myſtik des Oſtens— Die furchtbare Waffe der heißblütigen Javanerin— Wie eine Höllen⸗ maſchine arbeitet das unbekannte Gift— Die Stimme des Blutes. ö getane Leid“, heißt es in den Büchern, die von Java erzählen. Darum: Wer mir nicht folgen kann, gehe ſeine eigenen Wege. über die Einer Höllenmaſchine vergleichbar, die genau auf Uhrzeit eingeſtellt, ihre Wirkung auslöſt, arbeitet das unbekannte Gift in vielen Fällen, während es in anderen wieder ſein Opfer unter Schmerzen dahinſiechen läßt, es periodiſch zu neuem Lebensmut, der alle Krankheit jäh vergeſſen macht, aufpeitſcht, um es dann wieder und wieder anzufallen. Hier duckt ſich die Herreuraſſe in ohnmächtigem Zorn Noch haben ihre Fachgelehrten das größte aller indiſchen Ge⸗ heimniſſe nicht entſchleiern können. Gleich einem„Rheingold“ hüten die Javaner ihren Schatz. Iſt doch dieſes Wiſſen die einzige, letzte furchtbare Waffe eines ehedem kulturell hoch⸗ ſtehenden Naturvolkes.—„Mit Gift und Dolch rächt die ver⸗ ſchmähte Javanerin am„Weißen“ das ihr von dieſem anu⸗ Ja, wenn es nur das wäre! Dagegen gäbe es vielleicht doch noch eine Abwehr. Aus dem Myſterium„Goena⸗Goena“, dem Inbegriff der Verbindung von Willenslähmung und un⸗ bekanntem Gift, gibt es kein Entkommen. Das Mittel, kleine, kaum ſichtbare Bambushärchen dem„Toen“ ins Eſſen zu tun, wodurch ein qualvoller Tod gewährleiſtet iſt, ſcheint mehr und mehr außer Mode zu kommen. Bei einer Sezierung der Leiche ließe ſich der Fall aufdecken und verfolgen. Die Java⸗ nerin von heute geht andere Wege. Häufig richtet ſich die Rache der Farbigen nicht einmal gegen den Weißen, der ſich auf die Stimme des Blutes beſann und nach der üblichen Lie⸗ belei mit ſeiner ſchönen Dienerin eine Weiße zur Frau nahm. Das unglückliche Opfer wird in ſolchen Fällen vielmehr ge⸗ wöhnlich die letztere ſein. 5 Man erzählt mir auf Java, daß die Miſchlinge, die „Blauen“, ein furchtbares Erbe angetreten hätten: das Wiſſen des„Goena⸗Goena“, und warnte mich ferner, daß es angeſichts des erbitterten Kampfes um die Hegemonie ihrer eigenen in⸗ diſchen Raſſe weit gefährlicher ſei, ein Verhältnis mit einem „Halfcaſt mädchen“ zu löſen als mit einer reinraſſigen Java⸗ nerin. Möglich, wahrſcheinlich ſogar, daß gerade die von Staats wegen„geſellſchaftlich gleichſtehend“ Erklärten Liebe und Haß ſtärker empfinden und vor keinem Mittel zurückſchrecken, das ihnen dieſe Gleichſtellung ſichert. Es iſt klar, daß ein Weißer mit geſunden Sinnen nicht an der Schönheit der Javanerin vorbeigehen kann wie an den vielen, vielen Wundern, die ihm die Tropen täglich beſcheren. Die meiſten dieſer Wunder bergen Gefahren in ſich. Aber: Gefahr iſt Leben! Sie meiden, hieße auf das Glück verzichten. Oeſterreich Sie will nicht ausziehen Vor dem Bezirksgericht in Fünfhaus(Oeſterreich) wurde dieſer Tage eine recht luſtige Eheſcheidungsverhandlung ge⸗ führt. Angeklagl war Frau Anna Weiß. Sie ſollte mit Herrn Fiſchl Ehebruch getrieben haben. Als Zeugin erſchien Frau Fiſchl. Der Vorſitzende verſuchte den beiden Frauen, die ſich ſchrecklich ankeiften, gut zuzureden, und meinte ſchließlich zu der Angeklagten: Am beſten wird ſein, Sie verſprechen Frau Fiſchl, daß Sie ihren Mann nicht mehr wiederſehen werden.— Doch noch ehe Frau Weiß ſich dazu äußern konnte, fuhr Frau Fiſchl dazwiſchen: Wie kann ſte ſo was verſprechen, wo ſie doch immer noch mit meinem Mann zuſammenwohnt? — Was, ſagte der Richter höchſt erſtaunt, Sie wohnen immer noch zuſammen?— Jawohl, gab die Angeklagte beſchämt zu. — Ja, liebe Frau, da gibts nichts anderes, als möglichſt ſchnell ausziehen.— Frau Anna ſah zuerſt ihren Geliebten, dann den Vorſitzenden an, doch als ihr niemand zu Hilfe kam, be⸗ gann ſie Mantel, Hut, Handſchuhe abzulegen und neſtelte dann mit hochrotem Köpfchen an ihrem Kleid. Serbien Seit fünfzig Jahren Giftmiſcherin Nach mehr als einjähriger Vorunterſuchung begann jetzt vor dem Kreisgericht von Panſchowa ein ſenſattoneller Prozeß gegen die Hauptangeklagte, die 93jährige Hexe Anufka Dee, die angeblich ſeit 50 Jahren Giftmiſcherei betreibt und beſchuldigt wird, in mehreren Fällen an Frauen giftige Kräuter abgegeben zu haben, die dieſe ver⸗ wandten, um ihre Männer aus der Welt zu ſchaffen. Die ſogenannten Heiltränke wirkten erſt nach mehreren Mo⸗ naten tödlich. Bei dem Verhör der Angeklagten, die ſich außerordentlich kaltblütig und raffiniert benahm, kam es zu ſehr erregten Auftritten. Der Zaubertrank, den die An⸗ geklagte braute, koſtete 2500 bis 5000 Dinar und wirkte in zwei Fällen tödlich. Die Angekleßte leugnet alles und beſchimpfte die Zeuginnen, die ſie ſchwer belaſteten, daß ſie lügen. Die Verhandlungen werden noch längere Zeit in An⸗ ſpruch nehmen. Italien Der Sittenwächter im Bade In Italien hat man einige Beſorgnis, die ſtrengen Bade⸗ vorſchriften könnten vielleicht den gewohnten Zuzug der Aus⸗ länder vermindern oder ganz abhalten. Deshalb wird von Regierungswegen darauf hingewieſen, daß man außerhalb des eigentlichen Badeſtrandes allerdings auf ſchickliche Bekleidung halten werde, daß man aber denjenigen, die am Strande ſelbſt Waſſer⸗ oder Sonnenbäder nehmen wollen, keine übermäßig ſtrengen Vorſchriften über den Badeanzug machen werde. In⸗ zwiſchen ſind in einem engliſchen Seebad bereits mehrere weibliche Badegäſte wegen unzureichender Bekleidung aus⸗ gewieſen worden. Eine ganze Anzahl von Frauen und Mäd⸗ chen waren nach der letzten Mode„gekleidet“ d. h. ſie trugen Badekoſtüme, die vollſtändig rückenfrei ſind. Von den Schul⸗ tern bis zu den Hüften zeigt ſich in dieſem Koſtüm der Rücken vollſtändig unbekleidet. Sobald die weiblichen Badegäſte ſich in dieſen Koſtümen zeigten, kamen die Badewärterinnen und machten darauf aufmerkſam, daß derartige Koſtüme verboten ſeien. Ein paar Frauen und Mädchen, die die Koſtüme trotz⸗ dem weiter trugen, wurden aufgefordert, den Badeſtrand ſo⸗ fort zu verlaſſen. Sie leiſteten der Aufforderung unter Pro⸗ teſt Folge. Die Badeverwaltung erklärt, ihre Bekleidungs⸗ vorſchriften ſeien mit den engliſchen Schwimmklubs verein⸗ wurde. bart worden. Danach ſeien die rückenfreien Koſtüme verboten. Der erſte neugeborene Untertan des Papſtes Die Geburt des erſten Kindes in dem neu errichteten Kirchenſtaat wird gemeldet, und damit hat die vatikaniſche Stadt den erſten Zuwachs unter ihren Bürgern erhalten. Der Vater, Signor La Bella, iſt ein Beamter der päpſtlichen Kanzlei, und er hat ſeinem Sohn, um dieſes denkwürdige Ereignis gebührend hervorzuheben, außer dem Namen Sal⸗ vatore und Maria noch die Namen Pio, Vittorio, Pietro und Benito beigelegt, die die führenden Perſönlichkeiten bei der glücklichen Löſung dieſer Frage tragen. Muſſolint hat bei den Verhandlungen ſcherzhaft hervorgehoben, daß wohl nur wenige Geburten in der vatikaniſchen Stadt vorkommen wür⸗ den. Auch die Zugehörigkeit des erſten Neugeborenen iſt um⸗ ſtritten, denn die Liſte der Untertanen des Papſtes iſt noch nicht vollſtändig aufgeſtellt und La Bella gilt dayer vorläufig noch als italieniſcher Bürger, obwohl er auf dem Gebiet des Papſtes wohnt. Als Sohn eines italieniſchen Bürgers würde aber auch der Neugeborene italieniſcher Untertan, wenn nicht bei der endgültigen Feſtſtellung der päpſtlichen Untertanen eine rückwirkende Kraft für die Zeit ſeit der Gründung des Kirchenſtgates vorgeſehen wird. Obwohl in dem Vertrag die Geburt nicht als die Berechtigung zur Bürgerſchaft in der vatikaniſchen Stadt angeführt iſt, ſo nimmt man doch an, daß das Kind zum Untertan des Papſtes erklärt werden wird. tu ß land Die falſche Ausſätzige von Tſchujun⸗Toba Ein furchtbares Schickſal mußte die Tochter eines Bauern in der Nähe von Taſchkent, wie die„United Preß“ meldet, erleiden. Die Eltern hielten ihr Kind für ausſätzig und ſperrten es in eine Scheune, wo das Mädchen 21 Jahre hin⸗ durch von aller Welt abgeſchloſſen blieb, bis es vor einigen Tagen durch Beamte der Sowjetpolizei entdeckt und befreit Die Beamten waren auf der Suche nach einem Ver⸗ brecher und hörten im Dorfe Tſchujun⸗Toba aus einer ver⸗ ſchloſſenen Scheune verdächtige menſchliche Laute dringen. Sie forderten den Bauern Kabil⸗Khadſcha auf, die Tore zu öffnen, der Bauer aber weigerte ſich. Dadurch ſchien ihnen die Sache noch verdächtiger und ſie drangen mit Gewalt in die Scheune. Ein entſetzlicher Anblick! Ein Mädchen in völlig verwahr⸗ loſtem Zuſtand kauerte in einer Ecke der Scheune auf ſeinem Strohlager, von Schmutz förmlich überkruſtet. Nach ſeinem ſchneeweißen Haar und runzligen Geſicht geurteilt hätte man nie geglaubt, daß es nur 27 Jahre alt ſei. Das Mädchen war halb blind, geiſtig ſtark zurückgeblieben, es konnte nicht ein⸗ mal ſprechen. Der Bauer, ins Gebet genommen, erzählte den Beamten die traurige Geſchichte ſeiner Tochter. Im Jahre 1908 zeigten ſich auf dem Geſicht des ſechsjährigen Kindes weiße, rot umränderte Flecken, die von den Eltern für Aus⸗ ſatz gehalten wurden. Da die Ausſätzigen in manchen Ge⸗ genden Turkeſtans heute noch vom ganzen Dorf mit Stein⸗ würfen und furchtbarem Geſchrei(Makbau! Makbau;) nach den Lepra⸗Lagern getrieben werden, wollten die Bauern ihre Tochter vor dieſem Los bewahren und ſchloſſen ſie deshalb in die Scheune ein. Wie die ärztliche Unterſuchung ergab, iſt aber die Unglückliche nicht leprös, ſondern leidet nur an einer harmloſen Hautkrankheit. Aber, ob Lepra oder Ekzem, dieſes Leben iſt hin! Amerika Ein nener Bruch der amerikaniſchen„Hofetikette“ Es hat bekanntlich in den Vereinigten Staaten großes Aufſehen erregt, daß die Schweſter des amerikaniſchen Vize⸗ präſidenten als die Haushälterin ihres Bruders denſelben geſellſchaftlichen Rang genießt, als wenn ſie in Wirklichkeit Frau Vizepräſident wäre. Neuerdings haben alle Anhänger der ſtrengen Washingtoner„Hofetikette“ abermals Anlaß er⸗ halten, mißbilligend den Kopf zu ſchütteln. Frau Hoover hat nämlich Frau De Prieſt, die Frau des einzigen Negerabgeordneten im Repräſentantenhaus, mit den Frauen anderer Abgeordneter und Staatswürdenträger zu⸗ ſammen zum Tee geladen. Und wie es ſcheint, hat nie⸗ mand an der Anweſenheit der Frau des farbigen Parlamen⸗ tariers Anſtoß genommen. In der Oeffentlichkeit ſind die Meinungen geteilt. Es ſind bei weitem nicht alle Amerikauer⸗ innen mit dem Bruch der Ueberlieferung einverſtanden. ands größtes Warenhaus Deutſchl In Berlin erbaute der Warenhauskonzern Karſtadt ein neues Rieſenwarenhaus, das geſtern eröffnet wurde. Es iſt nicht nur das größte, ſondern auch eins der luxuribſeſten 5 Waxenhäuſern Deutſchlonds. 5 10. Seite. Nr. 288 Reue Mannheimer Zeltung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 22. Juni 1929 Aufforderung zum Bezugs 5 Stammakclen der bmalanade beselachaf fi Clamiche Untesmehmapgen.. ll. 8. Chemieſ. . Inhabern von Stammaktien und Teilſchuldverſchreibungen 2 er 1. J. 6. Farbenindustrie Aktiengesellschaft in Frankfurt a. M. Il. 6. Farben) ſowie den Inhabern von Stammaktien der 2. A. Riebeck ſche Montanwerke Aktiengeſellſchaft in Halle a.., 8. Dynamit⸗Actien⸗Geſellſchaft vormals Alfred Nobel& Co., Ham⸗ burg, in Köln a. Rh., f 4. e Spreugſtoff⸗Actien⸗Geſellſchaft in Köln am Rhein, F. Aet.⸗Geſ. Siegener Dynamit⸗Fabrik in Köln a. Rh., 6. Guſtav Genſchow& Co., Aktiengeſellſchaft in Berlin wird hierdurch der Bezug von Stammaktien der Internationale Gesellschaft für Chemische Unternehmungen.- 6. in Basel S/ angeboten. 5 Die Juternattonale Geſellſchaft für Chemiſche Unternehmungen .⸗G. mit Sit in Baſel wurde am W. Juni 1928 gegründet und am 20. Juni 1928 in das Handelsregiſter des Kantons Baſel⸗Stadt eingetragen. Das Unternehmen iſt eine Holdinggeſellſchaft. Ihr Zweck iſt dle Beteiligung an Induſtrie⸗ und Handelsunternehmungen aller Art, tusbeſondere der chemiſchen Branche, in der Schweiz wie im Auslande. Die Dauer der Geſellſchaft kſt nicht beſchränkt. Das Grundkapital der Geſellſchaft wurde bei der Gründung auf nom. Fr. 20 000 000 feſtgeſetzt. Die Aktien wurden von einem Kon⸗ ſortlum Schweizer Banken unter Einzahlung von 50 2 des Nenn⸗ wertes ſowie 50 7 Aufgeld gezeichnet. Das Aufgeld von Fr. 10 000 000 iſt dem Reſervefonds zugeführt worden. . 35 der am 20. Februar 1920 abgehaltenen Generalverſammlung der J. G. Chemie wurde das Altientapital auf nom. Fr. 290 000 600.— erhöht und iſt zur Zeit eingetellt, wie folgt: nom. Fr. 40 000 000- 400 000 Stück 6% kumulative, im Liqui⸗ dationsfall mit 107 Agio rückzahlbare Vorzugsattien, auf den Namen lautend, von je nom. Fr. 100.—, mit 20% einbe⸗ zahlt, Nr. 1400 000, nom. Fr. 50 000 000 100 000 Stück, voll einbezahlte Stamm⸗ aktien, auf den Juhaber lautend, von je nom. Fr. 500.—, Nr. 1100 000, unm. Fr. 200 000 000= 400 000 Stück Stammaktien, auf den Namen lautend, von je nom. Fr. 500.—, mit 20 2 einbezahlt, Nr. 100 001500 000. Soweit die Aktien nicht voll einbezahlt ſind, beſchließt der Ver⸗ waltungsrat uber die weiteren Einzahlungen. Die zunächſt mit 20 9 eingezahlten Namens⸗Stammaktien werden, ſobald ſte mit 50 7% eingezahlt ſind, zu Inhaberaktien erklärt; vorher iſt eine Autzgabe der Alttenurkunden nicht beabſichtigt. Für die Voll⸗ zahlung haften außer den jeweiligen Inhabern der Aktien lediglich die ursprünglichen Zeichner. Jede Aktie berechtigt in der Generalverſammlung zu einer Stimme. 15 Die Geſellſchaft dann Obligationen bis zur Höhe ihre kapttals und des ordentlichen Reſerveſonds ale 5 9 Die Leltung der Geſellſchaft iſt einem Verwaltungsrat von we⸗ nigſtens 3 Mitgliedern übertragen, deren Amtsdauer 255 Jahre he⸗ trägt. Gegenwärtig beſteht der Verwaltungsrat aus ſo lge nden Herren: Geheimrat Dr. H. Schmitz, Vorſtandsmitglied der*. FJarbeninduſtrie.⸗G., Ludwigshafen/ Heidelberg, Präfident, Dr. W Proſeſſor an der Untverſität Zürich, Direktor Auguſt Germann, Zuürlch, Bankter Eduard Greuter t, Baſel, Dr. relir Jfelin, Nolar, Baſel, Direktor Carl Roeſch Vorſtands mitglied der FJ. G. Farben⸗ — 5 1 15 a a. M. ſchäftsjahr iſt das Kalenderſahr. endigbe am 31. Dezember 1028. 185 e Die Bekanntmachungen an die Stammaktiondre der Geſellſchaft werden rechtsgültig im Schwelzeriſchen Handelsamtsblatt in Bern veröffentlicht. Die Geſellſchaft verpflichtet ſich, alle die Stammaktien betreſſenden Bekanntmachungen, beſonders auch die Bilanzen ſowie Gewinn- und„Verluſt rechnungen, ſolange die Stammaktien an der Berliner und Frankfurter Börſe notiert werden, mindeſtens aber ſihr bie Dauer von 5 Jahren auch im Deutſchen Reichs⸗ und Preußtiſchen Staatsanzeiger, in elnem Berliner Börſenblalt und in elner Frank- furter Tageszeitung zu erlaſſen. Die Geſellſchaft wird weiter in Berlin und in Frankfurt a. M. eine Stelle eln richten und bekanntgeben, bei der fällige Diyldenden und neue Dloidendenſchelnbogen erhoben, Bezugsrechte ausgeübt, fällige Einzahlungen auf die Stammaltien geleiſtet, Stammaktien zur Teilnahme an den Generalverſammlungen hinterlegt und alle ſon⸗ ſtigen dle Stammaktlen betreffenden, von einem Geſellſchaftsorgan be⸗ ſchloſſenen Maßnahmen koſtenlos durchgeführt werden können, Von dem auß der Bllanz nach erfolgten Abſchreübungen ſich erge⸗ benden Reingewinn werden zunächſt 5 7 dem ordentlichen Reſerve⸗ fonds zugewieſen, bis er den zehnten Tell des Aktienkapitals erreicht Hat. Ueber den weiteren zur Verfügung ſtehenden Reingewinn entk⸗ scheidet die Generalverſammlung. Soweit Dipbdenden beſchloſſen werden, erhalten vorweg die Vorzugsaktlonäre elne Dlutdende bis u 6 5 des einbezahlten Betrages. Reicht der Reingewinn eines 5 hres blerzu nicht aus, ſo bſt der fehlende Betrag in den folgenden 1 5 90 a 1 9900 e Die Stamaktlonäre en ſo lange keine oldende, bis die Vorzugsakttonäre 1 Tüchſtä nd ine Dividende von 6 7 für ledes Fahr befriedigt 1 85 955 Der nach Deckung der Vorzugsdlvidende verolebbende Reingewinn kaun von der Generalverſammlung, unter Berückſichtigung beſtehender Verträge, zur Vertellung einer Dloldende an die Stammaktkonäre oder zu Rückſtellungen verwendet werden. Sind nicht alle Stamm⸗ aktien voll eingezahlt, ſo wird die Dioldende nach den Nominalber e 1 9 von 5% des auf die Aktien noch ngezahlten rages, berechnet vom Begi de äfts⸗ jahres ab pro rata temporls. 9 e Die Mitglieder des Verwaltungsrats erhalten aus dem Rein⸗ gewinn eine Tantieme in Höhe von 27 der als Dividende auf die Stammaktien verteilten Summe, nachdem von dieſer 620 des auf die Stammaktien eingezahlten Betrages gekürzt find. 5 Die J. G. Chemte hat für das erſte, nur 6 Monate um Geſchäſtsſahr 1928 625 Dividende= 129% p. 8. Kt 5 Fr. 10 000 000 eingezahlte Grundkapital vertellt. Die Zahlung der Divldenden erfolgt unter Abzug der ſchwei⸗ beriſchen Couponſteuer(ur Zeit 37%) ſowie„„ zu⸗ e eee 2 7 geſetzlich vorgeſehen iſt. Nicht ein⸗ 0 e Aldendenſcheine verfallen nach Abla*. gunſten der Geſellſchaft. 8 e So mohl für die Fr. 50 000 000 vollbezahlten als für die weiteren Fr. 200 000 900 Stammaktien, ſobald ſie mit 50 7 des Nennwertes ein⸗ dezahlt ind, iſt die Zulaſſung zu den Börſen in Berlin und Frank⸗ Art a. M. ſowle Baſel und Zürich nachgeſucht worden. Bilauz und Gewinn und Verluſtrechnung vom 31. Dezember 1928 lauten wie folgt: Bilanz. Aktiva: Fr. Paſſiva: Fr. Nichte ingezahltes Aktienkapftal. 20 000000.— Aktien kapttall 10 00% 00.— Reſervefſonds 10 600 000.— Effekten 1378410 Kreditoren. 3944 406.64 Debktoren 15880 458.24 Gewinn- und Verluſt 8 Rechnung 670 859.10 39 614 765.74 39614765.74 r K 3———— Gewinn- und Verlust-Rechnung. Fr. Fr. 194 94.40 Dividendenelnnahmen 714 058.60 „CC. 865 804.50 Unkoben. Relngewiunn 3 670359.10 Zinſen 805 804.50 Vertellung des Reingewin ns: d did enn g 8 Fr. 300000.— 9% Tantleme des Verwaltungsrats auf odge,„ 7407.20 6% Mehrdlvidende p. r....„ 300000. Vortrag auf neue Rechnung„ 62951.90 Fr. 670 850.10 Am 31. Mai 1929 betrugen: Fr Fr. Fr. Nicht eingezahlter Betrag neee auf Vorzugsaktien 32000 000.— aktien 40000000.— Nicht eingezahlt. Betrag Stamm⸗ auf Stammaktien eee aktten 250000 000.— 290 000 000.— Effekten 64020 076.50 Reſerveſondds 10000 00.— 8944 406.84 62951.90 28987 285 Kreditoren n Gewinnvortr. aus 1928 809 007 858.54 Bisher hat ſich die J. G. Chemie im weſentlichen an folgenden Unternehmungen beteiligt: American I. 8. Chemical Corporation. Die Geſellſchaft wurde im April 1929 in den Vereinigten Staaten gegründet und ſoll Unternehmungen der chemiſchen und verwandter Induſtrien in Amerika und anderen Ländern dienen. Die Geſellſchaft hat ein autortſiertes Kapital von 6 000 000 Stück Stammaktien ohne Nennwert, eingeteilt in 3 000 000 Common Shares„“, von denen 400 000 Stück begeben ſind, und 3 000 000 Common Shares„“, die vollſtändig begeben ſind. Die Geſell⸗ ſchaft hat ß 30 000 000.— 57 ige, gegen ihre Stammaktien„A“ umwandelbare Teilſchuldverſchreibungen mit 20jähriger Laufzeit ausgegeben die von der J. G. Farben garantiert ſind. Bisher hat die Amerlean J. G. weſentliche Beteiligungen erworben, u. a. an der Agſa Anſeo Corporation und an der General Aniline Works, Ine.(f er Graſſelli Dyeſtuff Corporation). Zu dem Verwaltungsrat gehören u. a. die Herren Walter C. Teagle, Preſi⸗ dent of Standard Oil Company of New⸗Jerſey, Charles Mitchell, Chairman of the Board of the National City Bank of New Vork, Paul M. Warburg, Chairman of the Board of International Acceptande Bank Inc., Edſel Ford, Preſident of Ford Motor Co., Detroit. Norsk Hydro Elektrisk Kvaelstofaktieselskah[Société Norvéglenne de l AZzůote S.], Oslo. Debitoren Kapital Dividenden 1925/26 1926/27 8 Vorzugsaktien.. Kr. 4500 860 89 6% 80% Stammaktien 2252440 8% 6% 6% Kr. 76 852800 Die Geſellſchaft betreibt ſeit vielen Jahren in ihren ausge⸗ dehnten Werken die Herſtellung von Stickſtoff. Im Jahre 1927 iſt dte Geſellſchaft zu der J. G. Farben in engere Beziehungen ge⸗ treten, die ein Zuſammengehen in Produktion und Verkauf be⸗ zwecken. Die Geſellſchaft hat ihve Anlagen auf eine Leiſtungs⸗ ſcöhigkeit von über 80 000 Tonnen Reinſtickſtoff ausgebaut und kann dadurch ihre großen Waſſerkraftanlagen beſſer ausnützen als bisher. Die Aktten ber Geſellſchaſt werden an der Osloer und der Pariſer Börſe gehandelt; der Kurs iſt zur Zeit fFr. 3500 fatr eine Aktie von 250 Goldfranken. Durand& Huguenin.-., Basel. Kapital: Dividenden: 1926 1927 1928 Fr. 2000 000 12% 15% 180% Die Geſellſchaft befaßt ſich mit der Herſtellung und dem Ver⸗ kauf von chemiſchen Produkten und Farbſtoffen. ihre Attien notieren an der Baſeler Börſe zur Zeit Fr. 820 für Fr. 250 nom. Die J. G. Chemie hat mit der J. G. Farbeninduſtrie Aktiengeſell⸗ ſchaft in Frankfurt a. M. einen von der Generalverſammlung dieſer Geſellſchaſt genehmigten Vertrag folgenden Inhalts abgeſchloffen: Der J. G. Farben bzw. einer von oileſer zu benennenden Stelle iſt die Option eingeräumt, jederzeit, auch wiederholt, genz oder teil⸗ weiſe die Ueberloſſung der Beteiligungen und Effekten zum Buch⸗ wert und die gleichzeltige Herauszahlung der auf dem Konto„Rück⸗ ſtellung für Beteiligungen und Effekten“ etwa angeſammelten Beträge zu ſoldern. Bet teilwetſer Uebernahme böſt derſenige Anteil dieſes Kontos herauszuzahlen, welcher dem Verhältnis des übernommenen Buchwertes zum Geſamtbuchwert der Beteiligungen und Effekten ent⸗ ſpricht. Dagegen garantiert die J. G. Farben der J. G. Chemie für ihre Stammaktien eine Dividende in Höhe desjenigen Dividenden⸗ laßſes, den die J. G. Farben für das gleiche Geſchäftsjahr auf ihre Stammaktien, ohne Abzug der Kapitalertragsſteuer in Goldmark ver⸗ verteilt. Als Grundlage für die Feſtſtellung des Wertes der Gold⸗ mark hat der Dollar der U. S. A. zu gelten. Für die Umrechnung der Reichsmark in Dollar wird der Durchſchnitt der Mittelkurſe des nordamerikaniſchen Dollars an der Berliner Börſe in dem der Fällig⸗ keit der Dividende der J. G. Farben vorangegangenen Kalendermonat und für die Rückrechnung in Goldmark 1 Dollar 4,0 Goldmark zugrunde gelegt. Solange das Stommaktlenkapltal der J. G Chemie nicht voll ein⸗ bezahlt iſt, gilt die Dividende als in der Weiſe garantiert, daß von dem der Dloldende der J. G. Farben für voll einbezahlte Aktien entſprechenden Betrag in Franken 57 des nicht einbezahlten Be⸗ trages, berechnet vom Beginn des Geſchäftsjahres ab, pro rata toemporis, abgezogen werden. Bei einer Dividende von 48.— Goldmark auf nom. RM. 400 Stammaktien der J. G. Farben wür⸗ den auf eine Stammaktie der J. G. Chemie von nom Fr. 500.—, auf die während des ganzen Geſchäftsjahres eine Reſteinzahlung von Fr. 250.— noch ausſtand, entfallen 5 5 Fr. 60.— abzüglich 5% von Fr. 250.— Reſteinzahlung„ 12.50 ſomit Dividende= Fr. 47.50 Ueberſteigt während der Dauer der Garantie der verteilbare Reingewinn der J. G. Chemie den zur Verteilung der garantierten Dividende erforderlichen Betrag, ſo wird dieſer Mehrgewinn einem „Divlidenden⸗Ergänzungs⸗Fonds“ ſo lange gutgeſchrieben, als die⸗ ſer nicht 205 des Stammaktienkapftals errelcht hat und alsdann einem Konto„Rückſtellung für Beteiligungen und Effekten“ zuge⸗ wleſen. Erreicht in einem Geſchäftsjahr das erzielte Ergebnis nicht den zur Verteilung der garantierten Dividende erforderlichen Be⸗ trag, ſo kann die J. G. Farben die Erfüllung ihrer Garantie ſo lange verweigern, als die J. G. Chemie in der Lage iſt, den Fehl⸗ betrag aus dem Divrdenden⸗Ergänzungs⸗Fonds zu decken, der wäh⸗ rend der Dauer des Vertrages ohne Zuſtimmung der J. G. Farben keine andere Verwendung finden darf. Die Garantie der J. G. Farben bezieht ſich nur guf das Stamm⸗ aktienkapitol von nom. Fr. 250 000 000 und kann durch Ausgabe neuer Stammaktien oder Vorzugsaktien ohne ihre Zuſtimmung nicht er⸗ weitert werden. Sollte die J. G. Farben während der Dauer dieſer Garantie bei Erhöhung ihres Stammaktienkapitals oder bei ſonſtiger Ge⸗ legenheit ihren Stammaktionären ein Bezugsrecht einräumen oder ihnen außer der Dipdende eine ſonſtige Vergünſtigung irgendwelcher Art zukommen laſſen labgeſehen von dieſer Bezugsaufforderung auf Aktien der J. G. Chemie), ſo iſt die J. G. Farben verpflichtet, den Beſitzern von Stammaktien der J. G. Chemie den börſenmäßigen Wert auf Grundlage der durchſchnittlichen Berliner Notierung für Bezugsrechte bzw. für andere direkte oder indirekte Zuwendungen zu vergüten, und zwar entfällt auf nom Fr. 500 Stammaktien der J. G. Chemie der Wert von Bezugsrechten bzw. Vergünſtigungen auf nom. RM. 400 Stammaktien der J. G. Farben. Dieſe Ver⸗ pflichtung fällt fort, ſofern die J. G. Farben den Beſttzern von Stammaktien der J. G. Chemie freiwillig das gleiche Bezugsrecht oder die gleiche Vergünſtigunga in natura gewährt oder die J. G. Chemie ihren Stammaktionäxen gleichzeitig ein entſprechendes Be⸗ zugsrecht in ihren eigenen Aktien anbietet und die J. G. Farben die Divldendengarantke auf dleſe Akrien ausdehnt. Die Garantie der J. G. Farben iſt ertellt worden auf die Dauer des Beſtehens der F. G. Chemie, ſedoch iſt die J. G. Farben be⸗ vechtiat, ihre Garantie mit einer Friſt von drei Monaten zum Ende eines Geſchäftsjahres, früheſtens ſedoch zum 31. Dezember 1938. zu kündigen. Im Falle der Kündigung hat feder Beſitzer von Stamm⸗ aktten der J. G. Chemie bis zum 30. Juni des folgenden Jahres einen unentziehbaren Anſpruch gegenüber der J. G. Farben auf Umtauſch ſeiner Aktien in Stammaktien der F. G. Farben— und zwar nach Wahl der J. G. Farben in alte oder gleichberechtigte neue— in dem Verhältnis, daß auf nom. Fr. 500 Stammaktien der J. G. Chemie nom. RM. 400 Stammaktlen der J. G. Farben entfallen. Beide Aktien ſind mit Dividendencoupons von dem Ge⸗ ſchäftsjahre das dem Ablauf der Garantie folgt, zu liefern. Sollte auf die in Umtauſch gegebenen Stammaktien der J. G. Farben nach Ablauf der Garantie ein Bezugsrecht oder eine ſonſtige Ver- günſtigung irgendwelcher Art entfallen und bereits verwertet ſein, 1 das der umtauſchende Aktionär der J G. Chemie nicht nach voxrſtehenden Beſtimmungen entſchädlat worden iſt, ſo iit im Ualeichzeitia mit Lieferung der Aktlen der Wert des Bezugs rechtes oder der ſonſtigen Vergünſtigung auf Grundlage der durchſchnitt⸗ lichen Berliner Bezugsrechts⸗Notiernug zu vergüten. Die vor⸗ ſtehende Kündigung kann nur ausgeſprochen werden auf Grund eines Beſchluſſes der Generalverſammlung der J. G. Farben. der gleichzeitig die etwa erforderliche Erhöhung ihres Stammaktien⸗ kapitals genehmigt. Die der J. G. Farben bzw. der von ihr zu benennenden Stelle eingeräumte Option bleibt für die Dauer von fünf Jahren nach Ablauf der Garantie beſtehen, jedoch beſchränkt auf die bei Ablauf der Garantie vorhandenen Beteiligungen und Effekten und den Betrag des Kontos„Rückſtellung für Beteiligungen und Effekten“ zum gleichen Zeitpunkt. Die gleichen Rechte auf Umtauſch haben die Aktionäre der J. G. Chemie, falls dieſelbe, ehe die Garantie der J. G. Farben fort⸗ gefallen iſt, mit Zuſtimmung der J. G. Farben aufgelöſt wird und dieſe Zuſtimmung auf Grund eines Beſchluſſes der Generalver⸗ ſammlung der J. G. Farben ausgeſprochen iſt, der gleichzeitig die etwa erforderliche Erhöhung ihres Stammaktienkapitals genehmigt. Nach den Statuten der J. G. Chemie bedarf die Auflöſung außer elner gemeinſamen Beſchlußfaſſung der Vorzugs⸗ und Stamm⸗ aktionäre noch einer geſonderten Abſtimmung der Stammaktionäre; bei beiden Abſttmmungen iſt eine Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Aktienſtimmen erforderlich. Auch im Falle der Auf⸗ löſung, mag ſie mit oder ohne Zuſtimmung der J. H. Farben be⸗ ſchloſſen ſein, bleibt die Option wie im Falle der Kündigung beſtehen, ſedoch nur auf die Dauer von ſechs Monaten nach der Eintragung des Auflöſungsbeſchluſſes der Geſellſchaft in das Handelsregiſter. Die Internationale Gesellschaft für Chemische Unternehmungen-., Basel, bietet hiermit im Namen eines Schweizer Bankenkonſortlums nom, Fr 80000 000.— ihrer ab 1. Jaguar 1929 dividenden- berechtigten Stammaktien, eingeteilt in 160 000 Stück à nom. Fr. 500.—, Nr. 140 001 300000 den nachfolgend bezeichneten Bezugsberechtlgten zum Kurſe von 150 0 zu den untenſtehenden Einzahlungsbedingungen an. Es können beziehen: die Inhaber von nom. R. 6000 Stammaktien der J. G. Farbeu⸗ induſtrie Aktiengeſellſchaft, 10 000 Aktien der A. Riebeck'ſche Montan⸗ *** e er werke A.., 5* 5„„ 12 000 Stammaktien der Dynamit⸗Actien⸗ Geſellſchaft vormals Alfred Nobel K Co., 70 2 2—„ 15 000 Stammaktien der Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſche Sprengſtoff⸗Act.⸗Geſ., * 7„„„ 15 000 Aktien der Act. ⸗Geſ. Siegener Dynamlt⸗Fabrik, — 5 5„„ 15 000 Stammaktien der Guſtav Geuſchom & Co. Aktiengeſellſchaft,. 4 75„„„ 12 000 Teilſchuldverſchreibungen 1928 J. G. Farbeninduſtie Aktiengeſellſchaft je nom. Fr. 500.— der erwähnten Stammatkien der J. G. Chemie. Der hiermit angebotene Bezug iſt dei Vermeidung des Aus⸗ ſchluſſes in der Zeit vom 24. duni 1929 his 19. Oktober 1929 einschließlich bei der Kaſſe der Geſellſchaft in Baſel auszulben. Zur Ausübung des Bezugs ſind folgende Bezugsdokumente einzureichen: Gewinnantellſchein Nr. 7 bei Stammaktien der J. G. Farbenindu⸗ ſtrie Aktiengeſellſchaft, bei den 6% igen Teilſchuldverſchreibungen 1028 der J. G. Farbeninduſtrie Aktien⸗ geſellſchaft. bei Stammaktten der Dynamtt⸗Act.⸗Gef, vorm. Alfred Nobel& Co., Hamburg, Legitimationsſchein A Gewinnanteilſchein Nr. 2 105 a Nr. 2 bei Stommaktlen der Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Sprengſtoff⸗Act.⸗Geſ., n — Nr. 2 bei Aktien der Act.⸗Geſ. Stegener Dyna⸗ mit⸗Fabrik, 8 Nr. 3 bei Stommaktien der Guſtav Genſchow& Co. Aktiengeſellſchaft, ferner die Müntel der Aktlen der A. Riebeck'ſche Montauwerke N Aktiengeſellſchaft. Auf ſe nom. Fr. 500.— find zu zahlen: eim Beußss 8 Fr. 100 während die weitere Einzahl. bis zu 500% des Nominalwertes Fr. 400.— ſpäteſtens bis zum 15. Dezember 1929 zu leiſten iſt; belde Poſten zuzüglich 9% Zinſen vom 1. Juli 1929 bis zum Zahlungs tage(als Ausgleich für die bereits vom 1. Januar 1020 ob laufende Dlolden⸗ denberechtigung). Die Reſtzahlung von 50 7 des Nennwertes= fyr. 250.— wird nicht vor dem 1. Juli 1930 angefordert und kann vor der Anforderung nicht geleiſtet werden. Auf Grund beſondever Beſtimmung des Kapitalerhöhungsbe⸗ ſchluſſes und des Dividendengarantie⸗Verkrages wird dle Dividenden⸗ zahlung auf dleſe Aktlen für das Jahr 1929 ſo bemeſſen, als ob wäh⸗ rend dieſes ganzen Geſchäftsfahres nur eine Reſtzahlung von Fr. 250.— pro Aktie ausgeſtanden hätte. Bei einer Dividende von Gold⸗ mark 48.— auf nom. R. 400.— J. G. Farben Aktien würde dleſe Dliordende ſomlt Fr. 47.50 betragen. Für die Einzahlungen werden provpiſoriſche Quittungen aus⸗ geſtellt. Gegen die provlſoriſchen Qufttungen ſollen, nachdem 50 77 eingezahlt ſind, baldmöglichſt die endgültigen Stücke ausgehändigt werden. Zur Prüfung der Legitimation des Vorzeigers ſind die Stellen berechtigt, aber nicht verpflichtet. a Der Bezug kann auch auf Beträge ausgeübt werden, die aus Aktien verſchiedener Geſellſchaften, bzw. aus Aktſen und Teilſchuld⸗ verſchreibungen zuſammengeſetzt ſind. Bezugsrechtsſpitzen werden nach Möglichkeit im Wege des An⸗ und Verkaufs ausgeglichen werden. Die nachſtehend genannten Banken ſowite die unten angeführten Geſellſchaftskaſſen der J. G. Farben ſind bereit, Anträge auf Aus⸗ übung des Bezugs unter Vorlage der erwähnten Bozugsdokumente zu vermitteln und die Einzahlungen entgegenzunehmen. Anträge können eingereicht werden: in Berlin bei der Deutſchen Bank, „„ Berliner Handels⸗Geſellſchaft, „„ Commerz u. Privat⸗Bank Aktiengeſellſch., „„ Darmſtädter und Nationalbank Kommau⸗ Deutſchen Länderbank.⸗G. 1 1 ditgeſellſchaft auf Aktlen, „„ Direction der Disconto⸗Geſellſchaft, „„ Dresdner Bank, „„ Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft Aktlengeſellſchaft bei dem Bankhauſe S. Bleichröder, bei dem Bankhauſe Delbrück Schickler& Co., bei dem Bankhauſe Hardy& Co. G. m. b.., bei dem Bankhauſe F. W. Krauſe& Co. Komman⸗ ditgeſellſchaft auf Aktien, bei dem Bankhauſe Hugo Oppenheim& Sohn, bei der Deutſchen Bank Filiale Frankfurt, in Frankfurt a. M. Darmſtädter und Nationalbank Komman⸗ *„ ditgeſellſchaft auf Aktien Filiale Frankfurt am Main, „„ Direction der Disconto⸗Geſellſchaft Filiale Frankfurt a.., „„ Dresdner Bank in Frankfurt a.., „„ Mitteldeutſchen Creditbank, Niederlaſſung „„ Commerz⸗ u. Privat⸗Bank Aktiengeſellſch. hei dem Bankhauſe Gebr. Bethmann, 2 bei dem Bankhauſe Georg Hauck& Sohn, bei der Metallgeſellſchaft Aktiengeſellſchaft, bei dem Bankhaufe J. J. Weiller Söhne, in Hamburg bei der Deutſchen Bank Filiale Hamburg, „„ Commerz⸗ u. Privat⸗Bank Aktiengeſellſch., „„ Darmſtäbter und Nationalbauk Komman⸗ ditgeſellſchaft auf Aktien Filiale Hamburg. „„ Dresdner Bauk in Hamburg, „„ Norddeutſchen Bank in Hamburg, bei dem Bankhauſe M. M. Warburg& Co., in Köln bei der Deutſchen Bank Filiale Köln, Commerz⸗ und Privat⸗Bank Aktiengeſell⸗ ſchaft Filiale Köln, „ Darmſtädter und Nationalbank Komman⸗ ditgeſellſchaft auf Aktien Filiale Köln, „„ Dresdner Bank in Köln, bei dem A. Schaaffhauſen'ſchen Bankverein.⸗G., hei dem Bankhauſe Deichmann& Co., r* bet dem Bankhauſe A. Levy, bei dem Bankhauſe Sal. Oppenheim fir.& Cie., dei dem Bankhauſe J. H. Stein, N 41 dieſem Zeiteun gt Samstag, den 22. Juni 1929 018 Seite. Nr. 283 in Mannheim bet der Commerz⸗ und Privat⸗Bauk Aktiengeſell⸗ ſchaft Filiale Mannheim, Darmſtädter und Nationalbank Komman⸗ ditgeſellſchaft a. Aktien Filiale Mannheim, 9 1 „„ Dresdner Bank Filiale Mannheim, „„ Rheiniſchen Creditbank, „ Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G., im München bei der Deutſchen Bank Filiale München, Bayeriſchen Vereinsbank, . 4 „„ Bayeriſchen Hypotheken⸗ u. Wechſelbauk, „„ Commerz⸗ und Privat⸗Bank Aktiengeſell⸗ ſchaft Filiale München, „„ Darmſtädter und Nationalbank Komman⸗ ditgeſellſchaft auf Aktien Filiale München, „„ Dixection der Disconto⸗Geſellſchaft Filiale München, Dresdner Bank Filiale München, bei dem Bankhauſe H. in Stuttgart 4* ſchaft Filiale Stuttgart, 6 4 „„ Direction der Filiale Sinttgart, Dresdner Bank? burg, Barmen, Bremen, Breslau, Darmſtadt, Elberfeld, Eſſen, Gießen, Hannover, Köln⸗Mülheim, Krefeld, Nürnberg, Saarbrücken, Wiesbaden. Allgemeine Deutſche Credit⸗Anſtalt, bet den Geſellſchaftskaſſen der J. G. Farbeninduſtrie Ludwigshafen a. Rh., ferner nur für Leipzig: Darmſtädter und Nationalbank Komman⸗ ditgeſellſchaft. Aktien Filiale Stuttgart, Disconto⸗Geſellſchaft Filiale Stuttgart, oder bei den Niederlaſſungen der genaunten Banken in Aachen, Augs⸗ Aufhänſer, bei dem Bankhauſe Merck, Finck& Co., bei dem Bankhauſe Hardy& Co., bei der Würtſembergiſchen Vereinsbank Filiale der Deutſchen Bank, Commerz⸗ und Privat⸗Bank Aktiengeſell⸗ Dresden, Düſſerderf, Leipzig, Aktiengeſellſchaft in Frankfurt a.., Feuerbachſtr. 50, in Leverkuſen, in Ludwigshafen a. Rh., in Baſel bei dem Schweizeriſchen Bankverein, „ der Schweizeriſchen Kreditanſtalt, „„Baſeler Handelsbank, „„ Eidgenöſſiſchen Bank, „ dem Bankhaus Ed. Grentert& Cie., in Zürich bei der Schweizeriſchen Kreditanſtalt, bei dem Schweizeriſchen Bankverein, bei der Eidgenöſſiſchen Bank, „ Baſeler Handelsbank. Baſel, im Juni 1929. Internationale Gesellschaft für Chemische Unternehmungen A. 6. l 6. Chemie.] Iodes-Anzeige In tiefer Trauer: Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß uuerwartet und allzufrüh unser lieber Vater, Bruder, Oroßvater, Onkel und Schwager Franz Dusch Ober-Lokomoſlviũhrer a.., WòW. im Alter von 60 jahren von uns gerissen wurde Die Hinterbliebenen Mannheim, Kepplerstr. 21, den 21. Juni 1929 Die 5 Hindet Montag von der Le ichenhalle aus statt nachm. 2 Uhr * geb. Sctmeider 28. Jun 19289 Pfelefeld Herfondersfr. 4 8 2 Dr. med. Hens Schröder Grefel Schröder VerrSblfe 7178 Merrbeirn F 2, da 5 Ee Adler FIZ KOlb e Mannheim, Juni 1929 Necervorlendstrabe 17 1 5 4 Ant. beröffentehnsgen fer Stadt Raunneim Handels⸗ und Gewerbeſchulgeld 1929/30. Das 1. Drittel des Handels⸗ und Gewerbe⸗ ſchulgeldes für das Schuljahr 1929/30 iſt fällig. 1 erſuchen um Zahlung bis ſpä⸗ teſtens Juli 1929. Wer bis zu nicht zahlt, hat 10 vom Hundert Verzugszinſen jährlich zu entrichten u. die mit hohen Koſten verbundene Zwangs⸗ vollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erſolgt nicht. Zahlung iſt auf den bereits behändig⸗ ten Forderungszettel zu leiſten. Kaſſen⸗ ſtunden: bei der Stadtkaſſe Samstags von 5 12 Uhr, an den übrigen Werktagen von 13 Uhr und von 7415—16 Uhr, bei den Geenen der Vororte nach den in den Rathäuſern ausgehängten n 42 Stadtkaſſe. Schulgeld der Höheren Lehranſtalten. Das Schulgeld für das 1. Tertial 1929/0 für Realgymnaſium, Tulla⸗Oberrealſchule, Leſſingſchule, Realſchule Feudenheim, Moll⸗ Realſchule, Eliſabethſchule, Liſelotteſchule und Hans⸗Thoma⸗Schule iſt fällig. Wir erſuchen um Zahlung bis ſpäteſtens 2. Juli 1929. Wer dieſe Friſt verſäumt, hat 10 v. H. jährlich Ver⸗ zugszinſen zu entrichten und die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu er⸗ warten. Eine beſondere Mahnung eines jeden einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Zahlung iſt auf den bereits behändigten Forderungszettel zu leiſten. Kaſſenſtunden: bei der Stadtkaſſe Samstags von—12 Uhr, an den übrigen Werktagen von 8— 7418 und von 7415—16 Uhr, bei den Gemeindeſekretariaten der Vororte nach den in den Rathäuſern ee An⸗ igen. 44 Stadikaſle. f. F. U. Motorrad 250 cem. fahrbereit, Peirſeuer bis Sept., billigſt abzugeb. An⸗ zuſehen—7 Uhr. Schwetzingerſtr 93, du Pleſſis.*8352 Ernst Nack- Motorrad 500 cem. gut erhalten, zu ver⸗ kaufen.*8817 H 1, 15, Hinterhaus, parterre. Moderne hochelegante Wohnungs- Einrichtung (keine Mittelſtands⸗ ware), wen. gebraucht v. Beſitzer, auch einz. zu vokf. Makler verbet. Fernruf 25396. Umſtändehalb. eich. Schlafzimmer, kompl. Küche, Schreibt. Aus⸗ ziehtiſch mit 4 Stühl. zu verkaufen. Händler nicht erwünſcht. Be⸗ ſichtigung Samstag v. —7 u. Sonntag von —12. Feudeuheim, Kirchbergſtr. 5b, part. * 887 1 Tochter zimmer hell eichen, mit Fri⸗ ſiertoilette. 8906 J brammophon mit 12 Platten, billig abzugeben. Fendeuheim, Arudt⸗ ſtraße 17. parterre. 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Der ſüddeutſche Getreidemarkt ſtand diesmal nicht nur unter dem Einfluß der Vorgänge an den Weltgetreidemärkten, ſondern auch unter den der Verhandlungen des Sachverſtändi⸗ genausſchuſſes für die Getreide⸗Valoriſierung. An der Don⸗ nerstagsbörſe war die Meldung verbreitet, daß ſich dieſer Ausſchuß grundſätzlich für ein Getreidehandelsmono⸗ pol ausgeſprochen haben ſoll. Es wurde auch die von anderer Seite allerdings beſtrittene Betzauptung zirkuliert, daß ſich die Deutſchnationalen und Sozialdemokraten für das Monopol beſonders einſetzen. Nun hat erſt letzthin Prof. Lederer⸗ Heidelberg darauf hingewieſen, daß das Monopol wie eine ſehr ſcharfe Zollerhöhung wirken würde. Notwendigerweiſe müſſe ein Außenhandelsmonopol ergänzt werden bezüglich des Inlau zes durch das Ankaufs recht ſowie die Abnahmepflicht der Monopolſtelle. Auch eine Bevor⸗ ſchuſſung der Ernte wäre nicht zu umgehen. Eine durchgrei⸗ fende Organiſation des Inneren Marktes wäre alſo eine Vorbedingung, beſonders für ſtabile Inlandpreiſe. Auch bei der Abſatzorganiſation würde man die Füh⸗ rung durch die öffentliche Hand kaum entbehren können. Dies bedeutet alſo, daß neben ein Außenhandelsmonopol noch ein Großhandelsmonopol der erſten Hand für inländiſches Ge⸗ treide träte, und daß die Preisfeſtſetzung ſozuſagen zwangs⸗ läufig ein Objekt der Politik werden würde. Nun iſt es ja leichter, Kritik zu üben, als poſitive Vorſchläge zu machen, denn immer wieder bleibt die Frage: wie ſoll der deutſchen Jandwirtſchaft geholfen werden? Zollerhöhungen in dem gewünſchten Umfange ſcheinen ſich wegen der beſtehenden handels vertraglichen Bindungen nicht mit der gewünſchten Schnelligkeit durchführen zu laſſen. Wenn es zu einem Voll⸗ monopol kommt, dann ſteht die neue Monopolverwaltung vor der gigantiſchen Aufgabe, pro Arbeitstag 80 000 To. Getreide „durchzuſchleuſen“. Ob der Landwirtſchaft aber damit tat⸗ ſächlich geholfen wird? Doch wohl nur dort, wo Landwirtſchaft und Getreide identiſch ſind, was aber nicht für das ganze Deutſche Reich gilt, insbeſondere nicht für die ſüdweſtdeutſche Ecke. Auf die Frage, ob mit der Monopoliſierung des Ge⸗ treides nicht ein großer und folgenſchwerer Schritt zur So⸗ zialiſierung getan wird, ſoll hier nicht näher eingegangen wer⸗ den. Der jetzt zu erwartende Bericht des Ausſchuſſes wird wohl auch nähere Angaben darüber bringen, warum der Plan einer Preisausgleichsgebühr für Weizen etwa nicht durchgeführt werden ſoll, ein Plan, den kürzlich ein Vertreter des füddeutſchen Getreidehandels eine„Vereinigung der größten Wirkung mit kleinſtem Aufwande“ genannt hat, Auf das Geſchäft am hieſigen Platze ging von dieſen Plänen eine befeſtigende Wirkung aus, die auch hie und da zu kleinen Käufen anregte, ohne daß es allerdings zu einer Preisbefeſtigung gekommen oder daß man den argentiniſchen oder amerikaniſchen Verſuchen zu einer neuen Aufwärts⸗ bewegung gefolgt wäre. Biel beachtet wurde auch bie Tatſache, daß das weſtbdeutſche Mühlenkartell nunmehr als abgeſchloſſen angeſehen werden kann. Zwiſchen den oberrheiniſchen und niederrheini⸗ ſchen Mühlen wurden Richtlinien über die Organiſation der Erzeugung und des Abſatzes feſtgelegt. Dieſe Konvention iſt am Donnerstag den 20. d. Mts. in Kraft getreten. Die Regelung des Abſatzes iſt in der Weiſe getroffen, daß das bis⸗ herige Mißverhältnis zwiſchen Leiſtungsfähigkeit und tatſäch⸗ lichem Verbrauch ausgeglichen werden ſoll, was wohl, kürzer ausgedrückt, eine Kontingentierung der Mehl⸗ Internallonale Geſellſchaft für chemiſche Anternehmungen A. Base!(58. Chemie) Wir verweiſen auf die im Anzeigenteil veröffentlichte Auffor⸗ derung zum Bezuge von Stammaktien der Inter natio⸗ nalen Geſellſchaft fürchemiſche Unternehmungen A. G. in Baſel(J. G. Chemie). Die Geſellſchaft wurde am 25. Juni 1028 gegründet und am 26. Juni 1928 in das Handelsregiſter des Kantons Baſel Stabt, eingetragen. Das Unternehmen iſt eine Hol⸗ dinggeſellſchaft. Ihr Zweck iſt die Beteiligung an Induſtrie⸗ und Dandelsunternehmungen aller Art, insbeſondere der chemiſchen Branche, in der Schweiz wie im Auslande. Die Dauer der Geſell⸗ ſchaft iſt nicht beſchränkt. Das Grundkapital der Geſellſchaft wurde Dei der Gründung auf nom. 20 000 900 Fr. feſtgeſetzt. In der am 20. Februar 1990 abgehaltenen Generalverſammlung der J. G. Chemie wurde das Aktienkapital auf nom. 290 000 000 Fr. erhöht. Gegenwär⸗ tig beſteht der Berwaltungsrat aus folgenden Herren: Geheimrat Dr. H. Schmitz, Vorſtandsmitglied der J. G. Farbeninduſtrie.⸗G., Zudwigshaſen/ Heidelberg, Präſtdent, Dr. Fritz Fleiner, Proſeſſor an der Unjverſttät Zürich, Zürich, Direktor Auguſt Germann, Zürich, Bankier Eduard Greutert, Baſel, Dr. Felix Iſelin, Notar, Baſel, Di⸗ rektor Carl Roe ſch, Vorſtandsmitglied der J. G. Farbeninduſtrie At., Frankfurt a. M. Das Geſchüftsjahr iſt das Kalenderjahr, Das erſte Geſchäftsjahr endigte am 31. Dezember 1928. Die Internationale Geſellſchaft für Chemiſche Unternehmungen .⸗G., Baſel, bietet im Namen eines Schweizer Bankenkonſorttums nom. 8 0 00 0 0 0 Fr. ihrer ab 1. Januar 1929 dividenden⸗ Nerechtigten Stammaktien, eingeteilt in 160 000 Stück à nom 500 Fr., Nr. 140 00100 000 den nachfolgend bezeichneten Be⸗ zugs berechtigten zur Kurſe von 150 v. H. an. Es können be⸗ niehen; die Inhaber von nom. 5000 4 Stammaktien der F. G. Far⸗ beninduſtrie, Aktiengeſellſchaft, die Inhaber von nom. 10 000%/ Aktien der A. Riedeck'ſche Montanwerke.⸗G., die Inhaber von nom. 12 000 Mark Stammaktien der Dynamit⸗Actien⸗Geſellſchaft vormals Alfred Nobel u. Co, die Inhaber von nom. 15 000/ Stammaktien der Rhei⸗ niſch⸗Weſtfäliſche Sprengſtoff⸗Act.⸗Geſ., die Inhaber von nom. 15 000 Mark Aktien der Act.⸗Geſ. Siegener Dynamit⸗Fabrik, die Inhaber von nom. 15 000„ Stammaktien der Guſtav Genſchow u. Co. Aktien⸗ geſellſchaft, die Inhaber von nom. 12000 Teilſchuldverſchreibungen 1928 der J. G. Farbeninduſtrie Aktiengeſellſchaft je norm. 500 Fr. der erwühnten Stammaktien der J. G. Chemie. Der hiermit angebotene Bezug iſt bei Vermekdung des Ausſchluſſes in der Zeit vom 23. Jun 1929 bis 19. Oktober 1929 einſchließlich aus⸗ zuüben. Im übrigen verweiſen wir auf die Aufforderung der Ge⸗ ſenſchaſt im Anzeigenteil. * Hans Wiesner Ag., Richen bei Eppingen in Baden.— Geue⸗ zalverſammlung. Einſchließlich 980, Vortrag erzielte dieſe Geſell⸗ ſchaft im Geſchäftslahr 1028 einen Reingewinn von 22 623 l. Bei 300 000„ Aktienkapital beträgt der Fabrikatſonserlös 108 479 l. Kaufmann Moſes Flegen heimer ⸗ Stuttgart und Bankier Dr. W. Sulz ir wurden neu in den Auſſichtsrat gewählt. Kaufmann Lothar Frey iſt aus dem Vorſtand ausgeſchieden. Löſung des Mehlhandel⸗ erzeugung bedeutet und auf eine ſyndikatsähnliche Regelung hinausläuft, die ſämtlichen angeſchloſſenen Mühlen gleichmäßige Beſchäftigung ſichern ſoll. Auf alle Fälle hofft man in Mühlenkreiſen, wie man uns verſichert, durch dieſe Neuregelung eine beſſere Ordnung in das Geſchäft bringen zu können. Mit dem Mehlhandel werden Verhand⸗ lungen gepflogen. Sobald die oben beſprochene Frage der Ge⸗ treidewirtſchaft eudgültig geklärt iſt, denkt man in Mühlen⸗ kreiſen auch daran, das Mehlhandelsproblem einer Löſung näher zu bringen und dem jetzigen Zuſtande ein Ende zu machen, der es ermöglicht, daß von ſpekulativer Seite Mehl bis in die letzten Kanäle ohne Nutzen und zu Schleuderpreiſen abgeſtoßen wird. Der Getreidehandel ſtand, wie ſich aus dieſen Darlegun⸗ gen ergibt, in dieſer Woche vor der Tatſache, daß ein Eingriff in die Getreidewirtſchaft unmittelbar erwartet werden kann und daß die Mühlen ſowohl hinſichtlich ihres Getreidebedar⸗ fes, wie ihres Mehlabſatzes und ihrer Mehlpreiſe mit viel größerer Sicherheit als bisher disponieren können. Auch die Annahme der Farmer⸗Unterſtützungsvorlage in den Ver. Staaten erforderte Beachtung, doch darf die von ihr aus⸗ gehende Wirkung auf die Preiſe als größtenteils bereits eskomptiert erachtet werden. Im übrigen iſt man nach wie vor der Auffaſſung, daß die großen Brotgetreidebeſtände der Ver. Staaten und Canadas damit jedenfalls nicht aus der Welt geſchafft werden. Von Auslandsweizen nannte man die 100 Kg. in hfl.: Manitoba, Atlantic, Juni und Juli, II 12.05, III 11.80, IV 11.45, V 10.42½, V fällig, 10.45, cif Rotterdam⸗ Antwerpen; desgl. IV Pac. 11.5258,/ 10.47½, disponibel in Antwerpen; Baruſſo, 79 Kg., Juni 10.42 ½, Juli gleichpreiſig, ſchwimmend ſeit 11. d. M. 10.45; Bahia Blauca 79 Kg., Juni⸗ Juli und ſchwimmend 10.50; Victoria Auſtralweizen 11.577, trausborde Antwerpen.— In landweizen kam nicht zur Notiz; er wurde nur in ſehr geringen Poſten zu etwa 24/ (mehr oder weniger für Futterzwecke) angeboten. Roggen lag ziemlich unverändert, nur die norddeutſchen Offerten lauteten etwas höher. Bahnfrei Mannheim lagen Angebote in bayeriſchen u. tſchechiſchen Roggen zu 22— 22.25 ¼ vor; Auslandsroggen wurde nicht gehandelt. Von Hafer lag inländiſche Herkunft mit 224—23 4 gegen 22½—23/ in der Vorwoche gut behauptet; Auslands⸗ hafer blieb unverändert. Am Braugerſten markt war bei lebloſer Haltung einige Julandsware zu 24% angeboten; Futtergerſte befeſtigte ſich von 194—20½/ auf 19121 ,. Am Mehlmarkt ſind für ſübdeutſches Weizenmehl Spezial 0, Aenderungen nicht eingetreten. Die Mühlen hatten nur kleines Verkaufsgeſchäft. Roggenmehl ſtellte ſich zuletzt auf 29— 31.50 gegen 28.75 32.50/ in der Vorwoche. Aus der Pfalz laa Angebot in 70prozentigem Roggenmehl zu 29.75 1, in 60prozentigem zu 31/ je 100 Kg. vor. Die Preiſe werden von den Mühlen jetzt eingealten; für Preisunterbietungen iſt eine Konventionalſtrafe feſtgeſetzt. Der Futtermittelmarkt verzeichnete nur geringe Nachfrage bei weiter rückgängigen Preiſen; nur für Herbſt⸗ lieferungen wurde an den Forderungen feſtgehalten. Verlangt wurden für die 100 Kg.: Weizenkleie, fein 10 l, grob 11 bis 11, Futtermehl, je nach Qualität, 11½—12, Weizennachmehl, je nach Qualität, 14— 16.50, Malzkeime mit Sack 1516, Bier⸗ treber 17—19, Trockenſchnitzel 13, Erdnußkuchen 1919.75 je 100 Kg. in Reichsmark. Georg Haller. Wieder ein gutes Bierjahr? Schultheiß⸗Patzenhofer iſt mit dem Bierabſatz zufrieden Im Konzern Oſtwerke⸗Schultheiß war bei Schultheiß⸗ Patzenhofer der Bierabſatz im Mai ſehr gut, im Juni bisher weiter günſtig. Unter dieſen Umſtänden konnte für die ſehr ſchlechten Wintermonate nicht nur ein Ausgleich erzielt werden, ſondern ſogar noch ein nennenswertes Mehr. Bei den Oſtwerken hat ſich das Spritgeſchäft befriedigend entwickelt. * Deutſche Lünderbank AG. in Berlin.— 8 v. H. Dividende. Das der J. G. Farbeninduſtrie naheſtehende Inſtitut ſchlägt für das abgelaufene GJ. 1928 aus einem faſt veränderten Reingewenn wie⸗ derum die Verteilung einer Dividende von 8 v. H. vor. Die Gewinne aus Zinſen, Proviſionen und ſonſtigen Einnahmen be⸗ liefen ſich auf 1600 925(1 589 170) J. Andererſeits beanſpruchten Unkoſten und Steuern 1023 869„(Unkoſten 791918, Steuern 264 828). Nach dem Bericht wurden die Geſchäftsbeziehungen im Jahre 1928 wieder ausgebaut. Der Um atz iſt, den Erwartungen entſprechend, geſtregen. Durch Rückzahlung größerer Kredite haben ſich die Außenſtände vermindert und die flüſſigen Mittel erhöht. * Bayern⸗Lloyd. Der Bayeriſche Lloyd, Schiffahrts⸗ AG. in Regensburg, berichtet, daß ſich die Lelſtungen ſeiner Fahrzeuge gegenüber dem Vorjahre um 4,1 v. H. erhöht hoben. Trotzdem haben die ungünſtigen Verhältniſſe 1928 zu einem Ver⸗ Iuſſte geführt. Zwar wird ein Betriebsüberſchuß von 1,19(i. V. 1,46) Mill.„ ausgewieſen, aus dem Handlungsunkoſten und Steuern mit 0,71(0,65) Mill. zu begleichen waren. Es würde danach ein Betriebsgewinn von 0,48 Mill. verbleiben; dle Verwaltung hält je⸗ doch Abſchreibungen in Höhe von.63(0,59) Mill. für erforderlich. Dadurch ergibt ſich eln Bilanz verluſt von 148 578 l, der 3 die Verwendung des Gewinnvortrages 1927 in Höhe von 112 051%¼ auf 80 547„ vermindert und in deſem Betrage bekanntlich vor⸗ getragen werden ſell. Die Flotte der Geſellſchaft hat ſich gegenüber dem Vorfahre nicht geändert; ſie beſtand am Bilanzſtichtage aus 15 Dampfern, 10 Motorgüterſchiffen, 3 Motordampfſchiffen, 27 Tank⸗ kühnen und 91 Warenbooten mit insgeſamt 14 020 PS und 115 267 To. Tragfähigkeit. In der Bilanz wird der Schiffspark mit 11,20(11,61) Mill., Landanlagen und Statlonsinventar mit 1,65(1,73) Mill. bewertet. :2 Harburger Gummi.— Abänderung der umſtrittenen Sta⸗ tuten. Die Harburger Gummiwarenfabrik Phönix AG. beruft eine außerordentliche Generalverſammlung auf den 13. Jul! 1929 nach Harburg⸗Wilhelmsburg ein. Auf der Tagesordnung ſtehen in der Hauptſache Satzungsänderungen, darunter als wichtigſte die Aende⸗ rung des umſtrittenen 8 27 Abf. 3 der Satzungen, wonach aus dem Reingewinn eine Dividende von ö v. H. ausgeſchüttet werden muß und die Generalverſammlung nur über die Verwendung des dann verbleibenden Reſtbetrages zu beſchließen hat. Die Neufaſſung wird die Beſugniſſe der Generalverſammlung erweitern, die von fetzt an über die Verwendung des Reindewinns frei beſchließen ſoll. Be⸗ kanntlich führte die Dividendenloſigkeit der Geſellſchaft im Vorjahre auf Grund der bisherigen Satzungen zu einer Anfechtungsklage, der vom Landgericht Harburg ſtattgegeben wurde und die augenblicklich vor dem Reichsgericht ſchwebt. Die Verwaltung will alſo dieſer Entſcheidung, wie ſte auch ausfallen möge, vorgreiſen, um auf jeden Fall eine Wiederholung der vorjährigen Borkommmiſſe zu vermeiden. Dürener Metall Ein Jahr ruhiger Zutwicklung Im Zuſammenhang mit der perſonellen Neorganiſation bei den Berlin⸗ Karlsruher Induſtriewerken iſt auch bei den Dürener Metallwerken eine Umbeſetzung der geſamten Verwaltung vorgenommen worden. Dem jetzt vorliegenden Geſchäftsbericht zu⸗ folge war die Beſchäftigung bei annähernd gleichbleibender Beleg ſchaft in den meiſten Betriebsabteilungen günſtig und gleichmäßiger als im Vorjahre. Der Auftragsbeſtand nahm zu. Der Abſatz würde ſich noch beſſer geſtaltet haben, wenn er nicht durch den das Baugewerbe ungünſtig beeinfluſſenden Lohnkampf in der Eiſen⸗ induſtrie, durch den lang andauernden Werftarbetterſtreik und durch die in den letzten Monaten des Berichtsjahres einſetzende ſtürmiſche Hauſſe auf dem Kupfermarkt, die viele Verbraucher zur Zurückhal⸗ tung veranlaßte, nachteilig beeinflußt worden wäre. Abgeſehen hier⸗ von blieben die ſtarken Preis ſchwankungen auf dem Metall⸗ markt ohne Einfluß auf das Jahresergebnis, da die Geſellſchaft ſich grundſätzlich von der Spekulation in Metallen fern hält. Im übri⸗ gen ließ aber die Preisgeſtaltung für einen Teil der Fabrikate zu wünſchen übrig. Von Mitte November ab machte ſich ein ſchwacher Rückgang im Abruf der Kundſchaft bemerkbar; eine Wiederbelebung läßt noch auf ſich warten. Gehälter und Löhne erfuhren im Berichtsjahr wieder eine Steigerung. Die dadurch bedingten Mehrausgaben in Verbin⸗ dung mit erhöhten Aufwendungen für Steuern und ſozisle Laſten bewirkten, daß die erzielte Aufbeſſerung der Verkaufspreiſe für Metall⸗Halbzeug die erhöhten Selbſtkoſten nicht aufwog. Die Zah⸗ lungsweiſe der Kundſchaft läßt immer noch viel zu wünſchen übrig. Von nennenswerten Verluſten blieb das Unternehmen indeſſen ver⸗ ſchont. f Der Betriebsüberſchuß hat ſich gegenüber dem Vorjahre etwas erhöht. Allerdings ſind auch die Handlungsunkoſten annähernd in gleichem Verhältnis geſtiegen. Nach leicht erhöhten Abſchreibungen verbleibt ein auf 0,71(0,43) Mill.„/ erhöhten Reingewinn, aus dem bekanntlich wieder 10 v. H. Dividende in Vorſchlag gebracht werden. In der Bilanz haben ſich die diesmal geſondert ausgewieſenen Grundſtücke und Gebäude gegenüber dem Vorjahre Die Zugänge auf Maſchinenkonto— insgeſamt 179 206%— wurden, wie in den Vorjahren, bis auf 1] abgeſchrieben. Kaſſe, Wechſel und Effekten erſcheinen ungefähr in Vorjahrshöhe. Geſtiegen ſind die Vorräte um rd. 0,3 Mill. J, während Debitoren eine geringfügige Abnahme erkennen laſſen. Unter Paſſiven hatten die Kreditoren eine Zunahme um 285 000/ aufzuweiſen. Der in das neue Geſchäfts⸗ jahr übernommene Auftrags beſtand war etwas größer als am Beginn des Berichtsjahres und hat ſich bis heute auf ungefähr gleicher Höhe gehalten. 30 5H. der Lohnſumme ⸗ ſoziale Laſten Dividende nur aus Beteiligungs⸗Gewinnen Die Ausführungen im Gechäftsbericht der Rheiniſchen Stahlwerke, Eſſen, die bekanntlich zum Kongern der Ver⸗ einigten Stahlwerke gehören und durch Aktienaustauſg mit der J. G. Farben induſtrie AG verbunden ſind, ſind für die breite Oeffentlichkeit von oußerordentlichem Intereſſe, da ſie ſich eingehend mit der ſozialen Belaſtung des Ruhrbergbaues, der gegen⸗ wärtig Verhandlungen über den gekündigten Rahmentariſ und das Ueberſchichtenabkommen führt, befaſſen. Die Aufwendungen der Ge⸗ ſellſchaſt für ſozlale Laſten und Wohlfahrtszwecke betrugen im Be⸗ richtsfahr 7,48 Mill. 1, das ſind umgerechnet ouf die Tonne ab⸗ geſetzter Kohle 1,40% gegen 0,44% 1918-14. Die Beamten und Arbeiter müßten ihrerſeits noch 7,51 Mill. 4 aufbringen, ſo daß die Tonne Kohle mit rund 3 für ſoztale Aufwendungen belaſtet iſt. Die ſozialen Aufwendungen beider Parteien betrugen dem⸗ nach etwa 15 Mill., das ſind nahezu 30 v. H. der insgeſamt ver⸗ dienten Löhne und Gehälter(52,66 Mill.). Da alle Rationali⸗ ſtierungsmaßnahmen erſchöpft ſeien, müſſe jede weitere nend unterbleiben, darüber hinaus müſſe man endlich mit dem dringe erforderlichen Abbau der vielen Laſten anfangen. Die Bergwerks⸗ betriebe arbeiteten ohne größere Störung. Die Steinkohlen⸗ förderung ging etwas auf 5,27(5,49) Mill. To. zurück, während ſich die Koksherſtellung auf 1,67(1,44) Mill. To. erhöhte. Die Brounkohlen förderung ermäßigte ſich etwas auf 0,59 (0,60) Mill. To. Bei der Abteilung Arenberg wurden die großen Betriebszuſammenfaſſungen vollendet. Zum Abſchluß wird geſagt, daß die Aufrechterhaltung der 6 v. H. Dividende dem endgültigen Wirkfamwerden der allerdings mit großen Kapitalaufwendungen ver⸗ bundenen Baumaßnahmen auf der Abteilung Arenberg und dem Einnahmen ous den Beteiligungen, die nicht ſehr weit hinter den Betriebsüberſchüſſen zurückgeblieben ſeien, zu verdanken iſt. Am Schluß des Geſchäftsjahres wurden 17 585(19 846] Arbeiter und 1222 (1227) Beamte und Angeſtellte beſchäftigt. Der Rückgang iſt hier in⸗ folge der Rationaliſtierung weſentlich ſtärker als in der Förderung. Die Liquid! tät der Bilanz iſt befriedigend. Wie die Aus ſichte n für das neue Geſchäftsfahr zu beurteilen ſind, ließe ſich ſchwer ſagen. 3 einer optimiſtiſchen Auffaſſung liege jedenfalls zur Zeit kein zund vor. * Abſchlüſſe im Hovad⸗Konzern. Der Geſchüftsgang des abge⸗ laufenen Jahres war nach Mitteilung der Verwaltung günſtig. Die Prämleneinnahmen im Konzern ſtiegen von 6 721 795„ im Jahre 1927 auf 8 886 474„. Der Beſtand bei der Lebensverſicherungs⸗ Bank betrug Ende 1928 72 653 899/ gegen 47 702 481„ im Vorfahr. Den zum 6. Juli einberufenen Hauptverſammlungen wird vorge⸗ ſchlagen, wie ſchon gemeldet, die gleichen'videnden wie im Vorfähr zu verteilen, und zwar„Hovad Allgemeine Verſicherungs⸗Ac.“ 5 v.., „Hovad Lebensverſicherungs⸗Bank AG.“ 10 v. H. Mit der Umſtel⸗ lung der Vorzugsaktien iſt keine Vorzugsaktlenkapitals beabſichtigt. Da 50 Aktien nach den geſetzlichen Beſtimmungen nicht mehr zu⸗ läſſig ſind, ſollen bei feder Geſellſchaft die vorhandenen 100 Stück i zu je 50„ in fünf Stück über je 1000 4 umgeſtellt werden. * Karl Mez u. Söhne Ach.— Dividendenlos. Bel der Karl Mez u. Söhne AG. Näh⸗ und Stickſeldefabriken in Fre burg i. Br. ſchließt das Geſchäftsfahr 1928 mit einem Ver buſt von 190 656 ab, was nach einer Mitteilung der Geſchäftsleitung auf die bekannte ſchwierige Lage der Textilinduſtrie infolge des man⸗ gelnden Zollſchutzes im Inlande und infolge der immer höher wer⸗ denden Zollſchronken im Auslande zurückzuführen iſt. Der Aufſichts⸗ rat ſchlägt der GV. vor, den Verluſt dem ordentlichen Reſer ve ⸗ fonds zu entnehmen. Ueber die Ausſichten des neuen Ge⸗ ſchäftsfahres läßt ſich wegen der fetzigen Wirtſchaftslage noch kein Urteil abgeben. Joh. Sutter Papierfabrik Ach., Schopfheim.— Vorläufig noch keine Liquidation. Die geſtrige ao. GB., die zum Zwecke der Be⸗ ſchlußfaſſung über die Liguſdatjon des Unternehmens einbe⸗ rufen war, hat dieſen Punkt von der Tagesordnung abgeſe tz t. Wie WTB.⸗Handelsdienſt erfährt, ſind die Verhandlungen, die eine Lignidierung des Unternehmens bzw. eine Veräußerung oder eine Sanierung zum Ziele hoben, zur Zeit noch im Gange, ſo daß vor⸗ läufig weitere Angaben noch nicht gemacht werden können. Die weiteren Punkte der Tagesordnung betrafen Statutenänderungen und ſonſtige formale Angelegenheiten. Eine Fernſeh⸗Weſellſchaft unter Betelligung der Firma Robert Boſch, Stuttgart. gegründet. Wie aus Stuttgart verlautet, iſt unter Beteillaung der Rober Boſch AG., Stuttgart, der Zeiß Ikon AG., Dresden, und der Löwe Radio Gmb.., Berlin, gemeinſam mit einem engliſchen Konzern eine Fernſeh⸗ AG. mit einem Kopfital von 100 000„ gegründet worden. Die Geſellſchact iſt zunächſt nur als Studiengeſellſchaft gedacht, ſoll ſedoch gegebenenfalls ſpäter in ein Fabrikatlonsunternehmen umgewandelt werden. Deviſenmarkt Im beutigen Frübverleh- notierten Pfunde gegen New- Der! 488,02 484.80 Schweiz 25,20 25,22 Stockholm. 18,12 19.09 Paris 124.1 128.87 Holland.. 12,08 12.07 Madrid. 33 92 2,7 Brüſſel 34,98 34,9 Oslo 138,20 18.19 a MNalland. 92,70 92,06] Kopenhagen 18,20 18,20 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 449,30 und Pfunde mit 2088.— gehandelt etwas vermehrt. 8 8—.— ö 2 0* 2 Samstag, den. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 18. Seite. Nr. 288 112 ö N National-Theater n Aue Nur noch bis einschließlich Montag! Nur noch bis einschlleglien Montag! Der erste Original-dapan-Großfim: Sonntag. 25. vun 5 2 9 5 7 5 8 810. Vorſtellung— 5— 8 Außer Miete 8 7= 2. Vorſtellung der Feſtwoche— in dem Sensations-Abenteuer:— zum 150 jährigen Jubiläum—— 5 Hohe Preiſe: 4 1 68— „Die Zauberflöte 3 8 Oper von Mozart— 5 8 5 1 1 Anfang 19.30 Uhr——. 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