— 1 0 5 2 Bezugspreiſe: In Mannheim u. umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich R. M. 3 8005 Aaſtelgel. Beieotl Aenderung ber wirſchaftlichen erhalte ach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E 6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/11 Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr. 10/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe„Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und L 1 eben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Mannheimer General Anzeiger 2 Nr. 285— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 99 40 9 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. teklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. ee keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen: Geſetz und Necht Der Reichskanzler iſt noch krank Parlamentariſche Poungplan⸗Kritik? Berlin, 23. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Als Hauptzweck der Hilferdingſchen Ausführungen wurde geſtern den Parteien ans Herz gelegt, von einer Kritik des Sachverſtändigen⸗Abkommen tunlichſt abzuſehen, damit für die bevorſtehende politiſche Konferenz keine Schwierigkeiten bereitet würden. Von den Regierungsparteien wird dieſer Bitte ſicherlich loyalerweiſe entſprochen werden. Ob die Oppoſition zu gleichem Verzicht bereit iſt, ſteht freilich ruf einem anderen Blatt. Die Sprache der rechts gerichteten Preſſe iſt nicht gerade günſtig. Von einem„kläglichen Aus⸗ weichen“ und von einem„Schweigegebot“ kann nicht die Rede ſein. Vorerſt iſt die geplante Generaloffenſive außenpolitiſch abgeblaſen worden, die unter den obwaltenden Umſtänden ja auch nur ein Stoß ins Leere geweſen wäre. Graf Weſtarp, der ſich bereits hatte vormerken laſſen, zog ſeine Wortmeldung zurück. Die Andeutung, Dr. Streſemanns Krankheitsfall ſei ein willkommener Anlaß, einer Ausſprache im Plenum aus dem Wege zu gehen, kennzeichnet ſich als ein Produkt der Hugenbergſchen Preſſe. Der Außenminiſter wünſcht im Gegenteil, ſeinen Gegnern die Stirn zu bieten. Er wird in den Reichstag kommen, ſelbſt wenn er gezwungen ſein ſollte, ſitzend von ſeinem Platz aus zu ſprechen. Das Befinden des Reichsaußenminiſters hat ſich, wie wir hören, im Laufe des Sonntags weiter gebeſſert, ſodaß mit Beſtimmtheit gehofft wird, er werde nunmehr vor dem Reichstag erſcheinen. Der Reichskanzler dagegen wird auch der morgigen Sitzung fernbleiben müſſen. Hugenbergs Oppoſition Berlin, 23. Juni.(Von unſerem Berliner Bürsv.) Herr Hugenberg hat die in der letzten Vorſtandsſitzung der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei beſchloſſene Offenſive gegen den Noungplan mit einer Rede vor der Marburger Stu⸗ dentenſchaft eröffnet. Der„Lokal⸗Anzeiger“ hat eigens einen Sonderberichterſtatter nach der Lahnſtadt entſandt, der Trauergeläute am 28. Juni Wie das„Kirchliche Amtsblatt“ mitteilt, hat der Deutſche Evangeliſche Kirchenausſchuß in Eiſenach eine Erklärung zu der am 28. Juni bevorſtehenden zehn jäh ri gen Wieder⸗ kehr des Tages von Verſailles beſchloſſen, in der auf die wirtſchaftlichen und politiſchen Verluſte des deutſchen Volkes durch den Vertrag hingewieſen wird. Die ſittlichen Grundlagen des Volks⸗ und Völkerlebens ſeien erſchüttert worden. Das bleibe für das deutſche Volk unerträglich. Der Kirchenausſchuß hält das durch äußere Gewalt erzwungene Schuldbekenntnis für verderblich. Der Wahrheits⸗ und Ge⸗ rechtigkeitsſinn in allen Völkern und Kirchen müſſe dafür ein⸗ treten, daß die im Diktat von Verſajlles gusgeſprochene Be⸗ laſtung des deutſchen Volkes mit der Kriegs⸗ ſchuld beſeitigt werde. Nur ſo könnten die Beziehungen zwiſchen den Völkern entgiftet werden. Der Kirchenausſchuß hält es für erwünſcht, daß in den evangeliſchen Landeskirchen der 28. Juni 1929 als Trauertag begangen wird und daß nachmittags um 3 Uhr, der Unterzeichnungsſtunde, ein Trauer⸗ geläut veranſtaltet wird. Franzöſiſche Angriffe auf Amerika Die Pariſer„Liberté“ veröffentlicht ein Interview, in dem ſich der Führer der größten Partei der Regterungs⸗ mehrheit, der Abg. Louis Marin, folgende Angriffe auf das amerikaniſche Volk leiſtet: Es ſcheint mir immer unmöglicher, daß man Frankreich die Liquidierung des Krieges unter Aufhürdung aller Laſten auf drei Generationen hinaus zumuten kann, während an⸗ dere ſichan unſerem Unglück ungeheuer berei⸗ chert haben, aufgrund eines Sieges, auf den wir den größten Anteil hatten. Das Weltgewiſſen wird eine ſolche Ungerechtigkeit niemals dulden. Fünfzehn Mo⸗ nate hindurch, das hat keiner vergeſſen, hat Amerika, nachdem es den Krieg erklärt hatte, unſere Soldaten allein für ſich kämpfen laſſen.. Aman Allah reiſt nach Europa Bombay, 23. Juni.(United Preß.) Aman Ullah und ſein Gefolge, für die 25 Kabinen erſter Klaſſe einſchließlich einer Luxuskabine an Bord des Dampfers„Mooltan“ belegt worden ſind, fuhren geſtern mit dieſem Schiffe nach Europa ab. Während Aman Ullah und ſeine Gattin vorausſichtlich bis nach Marſeille fahren werden, beabſichtigt ein Teil ſeiner Umgebung das Schiff in Port Said zu verlaſſen. Um die Abfahrt des Exkönigs möglichſt geheim zu halten, wurde die Zeit ſeiner Abfahrt vom Hotel niemanden bekannt gegeben. Die Königin fuhr in einem Ambulanzwagen zum Schiff und wurde in einem Bettſtuhl an Bord gebracht. von einem nachhaltigen Eindruck der ſchwülſtigen und üÜber⸗ pathetiſchen Sprache ſeines Chefs zu erzählen weiß. Herr Hugenberg erklärte, daß er nur um deswillen ſich dem zer⸗ rütteten Parlamentarismus angeſchloſſen habe, um„die deutſche Jugend nicht unter der alles erſtarrenden Eisdecke des Parlamentarismus erſticken oder ſie in unfruchtbaren Ausbrüchen erſchöpfen zu laſſen“. In gleich bilderreichem Stil mahnte er die Jugend: „Laßt Euer Volk nicht verdurſten in der Wüſte des Unper⸗ ſönlichen.“ Schließlich und vor allem empfahl er die„deutſch⸗ nationale Aktion“ der Unterſtützung durch die deutſchnatio⸗ nale Studentenſchaft.„Wir wollen das deutſche Volk vor ein Volksbegehren und einen Volksentſcheid über das Pa⸗ riſer Abkommen und die Kriegsſchuldlüge ſtellen. Wir pflan⸗ zen uns in unſerem Sinn hinein in den heutigen Staat. Wir träumen nicht von vergangener Zeit, ſondern ergreifen jedes Mittel, das die Gegenwart uns bietet, um die Zukunft zu geſtalten. Dazu gehört nach wie vor auch das verfaſſungs⸗ mäßige Volksbegehren des Stahlhelms.“ Die Rede wurde, ſo lieſt man im ſtürmiſchem Jubel aufgenommen. Britiſche Initiative zur Regierungskonferenz Von der britiſchen Regierung wurde am Samstag offiziell die Aufnahme von Verhandlungen mit den übrigen in Be⸗ tracht kommenden Regierungen zwecks Feſtſetzung von Zeit und Ort für die Konferen 3 zur Inkraftſetzung des Moungplan bekanntgegeben. 5 Bei dieſer Gelegenheit erklärt die„Central News“, daß die engliſche Regierung keinerlei Schritte für die Räumung der britiſchen Beſatzungszone am Rhein unter⸗ nehmen werde und erſt den Verlauf der bevorſtehenden Kon⸗ ferenz abwarten wolle. In polltiſchen Kreiſen wurde im übrigen die aus Berlin kommende Meldung mit Genugtuung begrüßt, wonach die deutſche Regierung bereit ſei, den briti⸗ ſchen Vorſchlag für die Abhaltung der Konferenz in London zu unterſtützen. „Lokalanzeiger“, mit Am die Reform der Arbeitsloſenverſicherung Berlin, 22. Juni.(Von unſerem Der interfraktionelle Ausſchuß, der auf Erſuchen des Zentrums und der Bayeriſchen Volkspar⸗ tei noch einmal zuſammentreten ſoll, um die Möglichkeit wenigſtens einer Teillöſung der Arbeitsloſenverſicherungs⸗ reform zu unterſuchen, iſt für heute einberufen worden. Die Ausſichten einer Einigung werden nach wie vor peſſimiſtiſch beurteilt. Man nimmt an, daß es ſich im weſentlichen darum handeln wird, feſtzuſtellen, wie die neuen Anträge— dem volksparteilichen hat ſich nun auch der demokrattiſche zugeſellt — behandelt werden ſollen, ob ſie noch jetzt zur erſten Leſung gebracht und an den Ausſchuß verwieſen werden können. Der demokratiſche Antrag behandelt zunächſt die Saiſonarbei⸗ terfrage. Bei berufsüblicher Arbeitslosigkeit beträgt die Anwartſchaft 36 Wochen, die Wartezeit läuft von der Arbeits⸗ loſenmeldung an gerechnet vierzehn Tage, die Unterſtützung wird nach Lohnklaſſen berechnet. Die Dauer der berufsüb⸗ lichen Arbeitsloſigkeit darf vierzehn Wochen nicht überſchrei⸗ ten. Weiter behandelt wird dann die Frage der Heim⸗ arbeiter und der Ehefrauen, die in häuslicher Ge⸗ meinſchaft leben. Nicht verſicherungspflichtig ſind Gewerbe⸗ oder Handeltreibende oder die Pächter von land⸗ wirtſchaftlichem oder forſtwirtſchaftlichem Grundbeſitz. Gleich⸗ falls nicht verſichert ſind Inhaber von Vollrenten. Im übri⸗ gen beträgt die Wartezeit im erſten Jahr 19 Tage, im zweiten 15, im dritten 11, im vierten 9, im fünften 7 Tage, die Be⸗ zugsdauer im erſten Jahr 12 Wochen, im zweiten Jahr 16, im dritten 20, im vierten 24 und im fünften 26 Wochen. Die Unterſtützung darf in keinem Fall 75 v. H. des tatſächlich er⸗ haltenen Lohnes überſchreiten. Vorgeſehen wird ferner die Bildung von ſogenaunten„Gefahrenklaſſen“, die das Riſiko der Arbeitsloſigkeit gerechter verteilen ſollen. Berliner Büro.) Fürſt Liechtenſtein verliert einen Prozeß — Prag, 23. Juni. Das Oberſte Verwaltungsgericht hat die Beſchwerde des regierenden Fürſten Johann II. von Liechtenſtein gegen die Beſchlagnahme ſeiner mähriſchen Güter abgewieſen. Die Güter des Fürſten umfaſſen 160 000 Hektar, von denen dem Fürſten nur 157 Hektar, alſo knapp ein Tauſendſtel, belaſſen wurden. Fürſt Johann wehrte ſich gegen die Beſchlagnahme mit dem Einwand, daß er als Regent des ſouveränen Fürſtentums Liechtenſtein nur formeller Inhaber der Güter ſei und daß es ſich in Wirklichkeit um Krongüter handele, deren Ertrag zur Erhaltung des Fürſtentums be⸗ ſtimmt ſei Das Verwaltungsgericht hat dieſen Einwand als nicht begründet abgelehnt. „Reaktionär' und unſozial Von Dr. Maiſack Ein Beitrag zur Arbeitsloſenverſicherung Nichts mag in einer Zeit der Umwertung vieler Werte und Begriffe ſchwieriger ſein, als ſich von dem erſtarrten „Ideengehalt“ beliebter Schlagworte frei zu machen. Und doch liegt gerade darin, in dem Willen zur Wahrheit, die ſchöpferiſche Möglichkeit, Neues zu geſtalten. Auch die obige Wortverbin dung mag manchem als eine ſelbſt⸗ verſtändliche Einheit erſcheinen, der gewohnt iſt,„reak⸗ tionär“ und„unſozial“ ohne weiteres einander gleichzuſtellen, für den es alſo auch eine„reaktionäre“ Sozialpolitik gar⸗ nicht geben kann. Und doch enthält dieſe Auffaſſung einen Irrtum. Es gibt„rechts“ wie„links“, wie in der„Mitte“ jeder Parteigruppierung„Reaktionäre“, wie auch un⸗ ſozial eingeſtellte Menſchen.„Reaktionär“ und„unſozial“ müſſen alſo nicht identiſch ſein, auch wenn reaktionäre Ge⸗ ſinnung ſich als unſozial auswirken kann und auch ſchon aus⸗ gewirkt hat. Jedenfalls aber beweiſt die Tatſache, daß es ſowohl ſozial empfindende„Reaktionäre“, als auch reaktio⸗ näre„Soziale“ gibt, daß„reaktionär“ und„unſozial“ durch⸗ aus nicht das gleiche bedeuten. Das Reaktionäre gehört ſeinem Weſen nach in die poli⸗ tiſche Sphäre, das Soziale in das materiell⸗ wirtſchaftliche Gebiet. Das Soziale erhält ſeinen ur⸗ ſprünglichen Antrieb viel weniger von der Politik, als von humanen, gefühlsmäßigen und auch religiöſen Impulſen. Daß aus dem Wirkungsbereich der Politik ſoziale Forderun⸗ gen erhoben und auch mit politiſchen Mitteln durchgeführt werden, ſteht der erwähnten Unterſcheidung nicht entgegen. Wenn man— zur Klarſtellung etwas zugeſpitzt— die Be⸗ griffe„reaktionär“ und„unſozial“, beziehungsweiſe„ſozial“ definieren will, ſo könnte man etwa ſagen, daß derjenige ein Reaktionär iſt, der politiſch„das geſtrige“ will, das nun einmal„überholt“ iſt, oder mit demagogiſchen Mitteln „von geſtern“ Politik machen möchte. Reaktionäre ſind alſo nicht nur ſolche, die etwa die Monarchie mit einer ihr durchaus nicht naturgemäß verbundenen politiſchen und ge⸗ ſellſchaftlichen Differenzierung wiederherſtellen wollen, ſondern auch diejenigen, welche etwa mit den Schlagworten vom „Klaſſenkampf“ oder vom„Kulturkampf“ ihren Hauptdaſeinszweck beſtreiten möchten. Alle dieſe Reaktio⸗ näre brauchen darum nicht auch„unſozial“ zu ſein. Anderer⸗ ſeits iſt derjenige noch nicht„ſozial“, der behauptet, er ſei es, oder weil er einer Linkspartet, gar der Sozialdemokratie an⸗ gehört. Sozial kann nur der ſein, deſſen ſoziale Geſinnung gerade nicht von einem Klaſſen ſtandpunkt aus orientiert und begrenzt iſt, ſondern bei allen ſozialen Maßnahmen in gerechtem Abwägen die Wirkungen auf das Ganze im Auge hat. Es kann daher ſehr wohl eine angeblich„fortſchrittliche“ Sozialpolitik„reaktionär“ und„unſozial“ ſein. Reaktionär, weil ſie politiſch gebunden und darum Mißſtände nicht ſehen will, und„unſozial“, weil dieſe Mißſtände dem wahrhaft ſozialen Zweck, der organiſchen Bekämpfung eines ſozialen Notſtandes, häufig widerſprechen. So geſehen, verdient die Haltung der Sozialdemokratie hinſichtlich der Mißſtände in der Arbeitsloſenverſicherung— deren„Nutznießer“ durchaus nicht nur Induſtriearbeiter ſind— unbedingt die Prädik rte „reaktionär“ und„unſozial“. Der ſoziale Sinn der Arbeitsloſenverſicherung kann doch nur ſein, unverſchuldet arbeitslos Gewordenen das Notwen⸗ dige zum Leben zu gewähren. Das iſt eine Aufgabe des modernen Staates. Aber ebenſo groß iſt die Verpflichtung des ſozialen Staates, dafür zu ſorgen, daß Mißſtände, die vielleicht gar nicht vorauszuſehen waren, mit Energie be⸗ ſeitigt werden. Weil die Sozialdemokratie dieſe Mißſtände nicht ſehen will und aus politiſchen, parteipolitiſchen Intereſſen nicht eingeſtehen will, iſt ſie„reaktionär“. Und„unſozial“, da die Geſamtheit ohne die Beſeitigung der Müßſtände dauernd geſchädigt und der Arbeitswillen vielfach unter⸗ graben wird. a Sozialpolitik ohne Gerechtigkeit iſt auf die Dauer un⸗ tragbar. Erſt wenn zu dem ſozialen Bedürfnis das verant⸗ wortliche Abgrenzen hinzutritt, wie das rein ſoztale Gefühl von ſeinem mehr oder weniger ſchwärmeriſchen Einſchlag fret und dasjenige ſoziale Maß gefunden, das erfüllt werden muß, weil es auch gerecht iſt. Es iſt nun nicht nötig, an Beiſpielen zu zeigen, wie die geübte Arbeitsloſenverſicherung vielfach höchſt ungerecht iſt. Eine verkehrte Sozialpolitik kann aber eher zu einem nationalen Schaden führen, als ein zu wenig an ſozialer Fürſorge. Wenn die Laſten der ſozialen Fürſorge heute ſo ſchwer ſind, dann beſteht für ihre Verwendung doppelte Verantwor⸗ tung. Und zwar in erſter Linie für die Vertetlung ſelbſt. Die Arbeitsloſen verſicherung darf nicht— wie es die Sozialdemokratie haben möchte— zu einer wohlberechneten Stütze der ſozialdemokratiſchen Lohnpolitik wer⸗ den. Das blamable Fiasko der Reichsanleihezeichnung ſollte auch der Sozialdemokratie zu denken geben. Damit iſt es nicht getan, daß ſie wütend behauptet, daß die deutſchen Millionäre lieber ihr Geld ins Ausland verſchieben würden, als es dem Staate zu leihen. Wenn und wo dies der Fall iſt, ſollte man dieſe Millionäre doch zumindeſt auch da ſuchen, wo ſie zu finden ſind. Die deutſche Induſtrie jedenfalls hat kein Geld, das ſie ins Ausland verſchieben könnte. Vielleicht kommt das ſchlechte Zeichnungsergebnis aber zum Teil auch daher, daß der Hilferding' ſchen Finanzpolitik und der Wiſſelſchen Lohnpolitik ein Mißtrauen g⸗ votum ausgeſprochen werden ſollte, und damit auch ber reaktionären und unſozialen Politik, welche die Sozialdemokratie in der Arbeitsloſenverſicherung treibt. Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 24. Juni 1929 f y Paris, 23. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Mit großem Gepränge feierte geſtern und heute die Stadt Verdun ihren Wiederaufbau. Außer dem Präſidenten der Republik Doumergue und dem Miniſterpräſidenten Poincaré fanden ſich eine Reihe anderer Kabinettsmit⸗ glieder, zahlreiche Parlamentarier, hohe Offiziere und diplo⸗ matiſche Vertreter der ehemals auf der Seite der Alliierten Kämpfenden in der aus den Trümmern neu erſtandenen Stadt ein, um an dieſer patriotiſchen Kundgebung teilzuneh⸗ men. Aus dem Invalidendom hatte man die Fahnen der aufgelöſten Regimenter nach Verdun geſchafft, wo ſie geſtern abend in feterlichem Zuge durch die feſtlich erleuchtete Stadt getragen wurden. Heute vormittag fanden in den Kirchen Feſtgottesdienſte ſtatt. Dann zogen die militäriſchen und zi⸗ vilen Behörden der Stadt und des Departements an den Bahnhof, um die Ehrengäſte, die mit Sonderzügen anlangten, abzuholen und in das Stadthaus zu begleiten, wo ein offi⸗ zieller Empfang veranſtaltet wurde. Der Bürgermeiſter von Verdun, Schleiter, ernannte bei dieſer Gelegenheit den Präſidenten Doumergue zum Ehrenbürger der Stadt. Hierauf wurden die Gäſte in die große Markthalle zum Feſt⸗ bankett geführt. Miniſterpräſident Poincaré entbot als Vorſitzender des Generalrates des Departements Meuſe dem Präſidenten der Republik den Willkomm. In ederaufbaufeier in Verdun Reden Pointarés und Doumergues ſeiner Rede ſchilderte Poincaré die Leiden der Stadt und den Heldenmut ihrer Bewohner während des Krieges. Auf die Gegenwart übergehend, betonte der Miniſterpräſident, daß die Lothringer heute mehr als je den Frieden wünſchten, doch dürfte der Frieden nicht ein leeres Wort bleiben, ſondern müßte durch die Einhaltung der Friedens ver⸗ träge und Sicherheitsvorkehrungen garan⸗ tiert werden.„Sofern die Friedensverträge erfüllt und die Reparationen bezahlt werden, unter den Bedingungen, die die franzöſiſche Regierung umſchrieben hat und die im Sachverſtändigenbericht präziſiert ſind“, erklärte Poincaré, „wird die lothringiſche Bevölkerung zufrieden ſein. Sie wird ſich aufrichtig für den Frieden und die Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen allen Völkern einſetzen.“ Nach Poincaré ergriff Präſident Doumergue das Wort, deſſen Rede ebenfalls in der Verſicherung gipfelte, das franzöſiſche Volk und ſeine Regierung ſeien von einer„lei⸗ denſchaftlichen Friedensliebe“ beſeelt. Am Nachmittag wurde unter Beteiligung zahlreicher ehe⸗ maliger Kombattanten das in einer Breſche der Stadtmauer errichtete Siegesdenkmal enthüllt, aus welchem Anlaß der Kolonialminiſter Maginot die Weiherede hielt. In den Abendſtunden verließen die Ehrengäſte die Stadt, während die Bevölkerung ſich in allen Straßen bis tief in die Nacht hinein einem geräuſchvollen patriotiſchen Feſtgetriebe hingab. 7 d VffdfdßdfdCCCFGbbßwGCãã⁊ yd Dr. Roos freigeſprochen Das Schwurgericht in Beſan gon hat den wegen Kom⸗ plotts gegen die Sicherheit des Staates angeklagten elſäſ⸗ ſiſchen Autonomiſten Dr. Philipp Roos freigeſprochen. Das Urteil wurde von den im Schwurgerichtsſaal An⸗ weſenden mit dem Rufe:„Es lebe Frankreich! Es leben die Geſchworenen!“ aufgenommen. * Der letzte Verhandlungstag des Prozeſſes Roos brachte am Samstag die Plädoyers der Verteidigung. Als erſter ſprach Rechtsanwalt Klein, ſtellvertretender Bürgermeiſter von Straßburg, der den Prozeß als eine politiſche Mache verurteilt, die Legende vom Komplott geißelt und den Frei⸗ ſpruch fordert, weil dadurch dem Bruderkampf ein Ende be⸗ reitet und dem Elſaß der Friede wiedergegeben werden würde. Seinen Ausführungen folgten Beifall im Zuhörer⸗ raum. Hierauf plädierte der Pariſer Rechtsanwalt Fourrier, der ſcharf kritiſterte, daß das ganze Komplott aufgrund der Be⸗ richte von zwei Polizeikommiſſaren Bauer und Becker auf⸗ gebaut werde. Ihnen, ſo ſagte Fourrier, glaube man, man glaube aber nicht den Vertretern des Elſaß, nicht den Sena⸗ toren und Abgeordneten, die als Zeugen erſchienen ſeien. Man glaube zwei Poltziſten, die auf Berichte von Polizei⸗ ſpitzeln hier verderbliche Arbeit für das Elſaß und für Frankreich leiſteten. Der Widerhall in der Pariſer Preſſe y Paris, 23. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Freiſpruch der Geſchworenen im Prozeß gegen Dr. Roos iſt natürlich nicht nach dem Geſchmack der Pariſer offiziöſen Preſſe ausgefallen. In ihren kulminanten Hetz⸗ artikeln hatten ſie Dr. Roos bei dem franzöſiſchen Publikum derart als„Feind des Vaterlandes“ und„Hochverräter“ an⸗ geſchwärzt, daß der Freiſpruch jetzt ihnen ſehr ungelegen kommt. Die Blätter können jetzt begreiflicherweiſe nicht die Schuldloſigkeit von Dr. Roos zugeben, ſie ſuchen vielmehr das Urteil in ihrem Sinne auszulegen. Das geſchieht je nach ihrer politiſchen Nuance auf zwei Arten. Die gemäßigten Organe erklären, die Geſchworenen hätten einen Beweis ihrer Großmut gegeben, um mit dieſer verſöhnlichen Geſte eine Beruhigung unter den Autonomiſten hervorzu⸗ rufen und ihnen zu verſtehen zu geben, daß Frankreich ein letztes Mal bereit ſei, ihre„ſtaatsgefährlichen Umtriebe“ zu verzeihen, wenn ſie ſich künftig als loyale Bürger aufführten. In den reaktionären Kreiſen dagegen wird das Verdikt von Beſancon offen als ein Fehlurteil bezeichnet, das ſchwere Folgen nach ſich ziehen werde. Der Freiſpruch des Dr. Roos werde unfehlbar zu einem Wiederaufleben des Autonomismus im Elſaß führen, da die„Separatiſten“ darin eine direkte Ermutigung für ihre Wühlereien erblicken würden. Es ſei deshalb nbtig, ſo ſchnell als möglich die geſetzlichen Beſtimmungen gegen den Hochver⸗ rat zu verſchärfen. Man ſieht aus dieſen Kommentaren der Pariſer Preſſe, daß ſie aus der elſäſſiſchen Autonomiebewegung und dem Verlauf der bisherigen Autonomiſtenprozeſſe noch nichts ge⸗ lernt haben. König Fuad in München König Fuad von Aegypten traf mit den Herren ſeiner Begleitung am Sonntag zu einem auf zwei bis drei Tage berechneten Beſuch in der bayeriſchen Hauptſtadt ein. Der König begab ſich zunächſt zum Hotel Regina⸗Palaſt, von wo aus er bald darauf eine kurze Rundfahrt durch die Stadt antrat, die zum Rathaus führte. Hier begrüßte Oberbürger⸗ meiſter Scharnagel, umgeben von Mitgliedern des Stadtrates, den König und überreichte ihm als Ehrengeſchenk eine Reitergruppe der Porzellanmanufaktur Nymphenburg. Der König trug ſich darauf in das Goldene Buch der Stadt ein. An den Beſuch des Rathauſes ſchloß ſich eine Fahrt zum Gefallenendenkmal an dem Armeemuſeum, wo der König einen Kranz niederlegte. Hierauf beſuchte er die Kunſtaus⸗ ſtellung im Glaspalaſt. Miniſterpräſident Dr. Held gab dann zu Ehren des Königs ein Frühſtück. Am Nachmittag beſuchte der König das deutſche Muſeum, am Abend wohnte er einer Vorſtellung des„Fliegenden Holländer“ im National⸗ theater bei, worauf ein Eſſen im engſten Kreiſe im Hauſe des Miniſterpräſidenten folgte. Der Kampf um das Getreidemonopol Berlin, 23. Juni.(Von unſerem Berliner Bütro.) Der agrariſche Sachverſtändigenausſchuß, der im weſentlichen am Samstag ſeine Beratungen abgeſchloſſen hat, hat, wie nun auch der„Vorwärts“ beſtätigt, in dieſer Monopolfrage keine Entſchließung erzielen können. Weder in der Preisfrage noch über die Zuſammenſetzung des Reichs⸗ getreiderates haben die Sozialdemokraten und die Deutſch⸗ nationalen zu verſtändigen ſich vermocht. Damit dürfte das Getreidemonopol vorerſt als abgetan gelten. Es wird vermutlich ein Bericht des Aus⸗ ſchuſſes kommen, in dem darauf hingewieſen wird, daß die Mehrheit der Kommiſſion ſich zwar über den Plan eines Ge⸗ treidemonopols einig war, aber in der ſpeziellen Ausgeſtal⸗ tung keine Uebereinſtimmung erzielen konnte. Der Bericht, dem unter ſolchen Umſtänden nur mehr aka⸗ demiſche Bedeutung beizumeſſen iſt, wird dem Reichskabinett vorgelegt werden. Weit größere Bedeutung kommt dem heu⸗ tigen Bericht der Parteiführer mit dem Reichsernährungs⸗ miniſter zu, in welchem der geſamte agrariſche Fragen⸗ komplex zur Erörterung ſteht. Der badiſche Notartag gegen Verreichlichung der Juſtiz Der Badiſche Notarverein hat in Freiburg ſeine ordenk⸗ liche Generalverſammlung abgehalten. Die Beratungen, die im Schwurgerichtsſaal des Landgerichts Freiburg ſtattfanden, waren für die anweſenden Mitglieder ſehr anregend. Es wurden Organiſations⸗ und Standesfragen behandelt, ins⸗ beſondere wurden auch die Erfahrungen der Notare über die Auswirkung des neuen Landesjuſtizkoſtengeſetzes aus⸗ getauſcht. In der politiſch viel erörterten Frage der Verwal⸗ tungsreform im Deutſchen Reich hält der Bad. Notar⸗ verein an der für Baden geltenden Notariats⸗ und Grund⸗ buchorganiſation feſt und hat in voller Einmütigkeit folgende Entſchließung gefaßt: Der Badiſche Notarverein iſt gegen die Verreich⸗ lichung der Juſtizhoheit in Baden. Der bisherige 1. Vorſitzende des Vereins, Juſtizrat Haas in Freiburg i. Br., wurde einſtimmig als ſolcher wieder⸗ gewählt. Kaſſier und ſtellvertretender Vorſitzender wurde Juſtizrat Eitel in Oberkirch, Schriftleiter Juſtizrat Dr. Rothfritz in Durlach. Ort der nächſten Tagung iſt Offenburg. tee eee ee Letzte Meldungen Zwiſchenfall auf dem Berliner Frauenkongreß Berlin, 23. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf dem Kongreß des„Weltbundes für ſtaatsbürgerliche Frauen⸗ arbeit“, der geſtern zu Ende gegangen iſt, ſcheint es zuguter⸗ letzt noch einen Zwiſchenfall gegeben haben. Wie der„Lokal⸗ Anzeiger“ berichtet, ſoll eine der Hauptwirkenden an dem Kongreß, die tſchechiſche Delegierte Plan inkova, vorzeitig abgereiſt ſein, weil die Gruppe der deutſch⸗böhmiſchen Frauen aufgenommen worden iſt. Die„Rote Fahne“ erſcheint wieder J Berlin, 28. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die „Rote Fahne“ iſt, nachdem ſie mit kurzer Unterbrechung fünf Wochen verboten war, heute zum erſten Mal wieder erſchie⸗ nen. Es wird munter weiter auf eine Wiederholung der Mai⸗ Vorgänge am 1. Auguſt hingearbeitet. Jetzt ſucht das kommuniſtiſche Hauptorgan, gewitzigt durch die Ver⸗ haftung zweier Redaktionsmitglieder, die Hetze zum Aufruhr in eine vorſichtigere Form zu kleiden.„Die kommuniſtiſche Partei“, heißt es jetzt,„organiſtert die Arbeiter zum 1. Auguſt nicht für einen Putſch, ſie ſetzt nicht terminmäßig ohne Rück⸗ ſicht auf die objektive Lage einen bewaffneten Aufſtand an.“ Die roten Frontbündler und ihr Anhang, die am 1. Auguſt auf die jetzt zu Demonſtrationszwecken freigegebenen Straßen Berlins losgelaſſen werden ſollen, werden wiſſen, wie dieſe Parole aufzufaſſen iſt. 5 Beſuch des Königs von Spanien in Paris — Paris, 23. Juni. Der König von Spanien iſt heute abend zu einem mehrtägigen Aufenthalt in Paris eingetrof⸗ fen, um ſich alsdann nach London zu begeben. Großfeuer in einem polniſchen Städtchen — Warſchau, 23. Juni. Im Städtchen Holeznay in der Nähe von Wilna brach geſtern ein Großfeuer aus, das 27 Wohnhäuſer und vier Wirtſchaftsgebäude einäſcherte. Die Feuerwehren aus Wilna und Lida eilten der örtlichen Feuer⸗ g wehr zur Hilfe. Beim Löſchen des Brandes wurden drei Perſonen verletzt. Schwere Brandwunden trug ein Feuer wehrkommandeur davon. 5 Forſtſchaden durch Inſekten — Warſchau, 23. Juni. In der Nähe von Lodz iſt ein umfangreicher Waldbeſtand von Inſektenſchädlingen über⸗ fallen worden. Die Forſtverwaltung ſucht die Schädlinge mit allen Mitteln zu bekämpfen. Ohne daß ſie dem Verderben bisher Einhalt tun konnte, ſind bereits gegen 5000 Bäume vernichtet worden. * Der engliſche König wieder hergeſtellt. Der Geſundheits⸗ zuſtand des Königs hat in den letzten Wochen erfreuliche Fort⸗ ſchritte gemacht, Nach einer offiziellen Mitteilung wird es dem König möglich ſein, am 1. Juli wieder nach dem Buckingham⸗ Palaſt überzuſiedeln. * Kundgebung der Kuomintang. Der Vollzugsausſchuß der Kuomintang in Nanking veröffentlicht eine Kundgebung, in der die vollſtändig durchgeführte Vereinheitlichung Chinas feſtgeſtellt, die Notwendigkeit der Bekämpfung gegenrevolu⸗ tionärer Beſtrebungen hervorgehoben und die Abſchaffung der ungleichen Verträge gefordert wird. Vorſpruch von Fritz von Anruh 5 Gehalten am Samstag abend im Nationaltheater In dieſem Hauſe, das dem Genius hundertfünfzig Jahre gedient und heimiſcher war im Menſchenherzen als in den Kabinetten der Fürſten und Herrn— was feiern wir heute? Oeffnet ſich unſere Bühne für Frage und Antwort? Iſt ſie Spiegel und Chronik der Zeit? Ueber dem Rhein die Brücken ſtöhnten vom Schritt un⸗ ſerer Heimkehr—— damals, als Krieg die Herzen kaum aus ſeiner Umklammerung entlaſſen... Noch hört unſere Er⸗ ſchütterung auf den Brettern durch die Schreie— den Schrei! ſieht aus dem Menſchenjammer den Menſch— mit neuen Augen... Aber dawider erheben ſich dreiſter jene Verräter, die aus ihrem Herzen Wüſte gemacht und ſtolz ſind, daß Ge⸗ fühle in ihnen keine Oaſe mehr finden; ihre Bündniſſe wach⸗ ſen wie Wolken vor dem Gewitter! Heilten die Narben der Front uns zu raſch? Iſt, was qualvoll erwacht war in mancher Bruſt: das Gefühl, dieſe ein⸗ zige, allverſtändliche Sprache, verſtummt? klappert von der dünnen Lippe des Vergeſſens wieder das alte Geleier— ver⸗ klingt auch das letzte Gelübde? Haben die Gefühlsfeigen Standrecht verhängt, daß jeder ſich!duckt und ſeine Seele ver⸗ ſteckt? Geht, wer in der Flamme beharrt, als ein Narr? Auf dem Giebel unſeres Theaters ſteht kein Flügelroß mehr! In den Kuliſſen und Gängen ſchleichen die Makler der Börſe.. Auch dem Mimen glänzt ſelten die Wimper von echter Verzückung, jede Träne wird Münze— und der Typ ſeines Autos mißt die Grade der Kunſt. Statt jener Stürzler und Dränger, die einſt in brüchige Adern verzärtel⸗ ter Unnatur lebendiges Blut ſtieß, bis ſich das Wort aus dem Urlaut wiedergebar— beſtiehlt jetzt Schwäche auf der Flucht zum Erfolg die Väter der Sprache— unbedenklich. Geile Entblößung, deren keiner bedarf mehr in der geſundenden Nacktheit, gibt ſich als Schöpfertum aus. Schon ſchleifen Zoten den zarteſten Warner des Gottes: die Scham— nieder⸗ geboxt aus dem Spielrund! Rummel und Sumpf mäſten ungehindert den Schmeiß! Nicht mehr Pan— der Faun bläſt die Flöte! Immer tiefer lockt er hinab in den Schlamm des Beginns. Was einmal Mythe war und Magie, wird beſchnüffelt von jedem Hund, der apportieren gelernt im Ge⸗ lände der Dichtung. Iſt uns nichts heilig mehr? Ward alle Hoffnung verſchlungen? Muß erſt Nacht kommen und das apokalyptiſche Tier durch unſere Behauſungen kriechen, ehe wir uns des Lichts erinnern? Waren alle Worte des Herzens umſonſt? alle Töne der Freiheit? Dürfte er, der unſere Nation jung gemacht, deſſen Pathos einſt mitriß Väter und Ahnen— dürfte der Dichter uns nahen auf dieſem Feſt, ohne daß wir vergehen im Glanz ſeiner Gewißheit? Wann ſchwindet endlich das Lächeln feiger Blaſiertheit vom Geſicht mancher Jugend? Wann erſcheinen uns Männer — gehärtet und reif im Entſchluß, aufzuräumen mit der ſchäbigen Sucht! Wo iſt er, der wieder ſelbſtlos Steine bricht, bis ſich Dome heben aus geſammelter Andacht? Daß uns Feuer die Augen wüſche! und wir fruchtlos vor dem Grinſen der Zeit reiften in unſeren Mittag!—— Mitte zu ſein mahnt uns der Zeiger..„Die Wüſte wächſt 1 und die Seele des Volkes dürſtet!— Bricht kein Felſen auf? Wenn Ihr, Theater im Land, nicht die Burgen bleibt der Mehrer des Reichs in uns ſelber— dann wankt Eures Da⸗ ſeins hohe Berechtigung... Einſt war der Dämon unter Eurem Dache gebannt! Herrliche Spiele!— in denen das Volk weinen und lachen gelernt. Schafft dem Spielplan wie⸗ der Richtung und Ziel! Wägt nicht nur: hat er Erfolg— fragt mutig: iſt er der Quell für den Durſt, den wir alle verſpüren! „Gefühle vermindern den Kaſſenrapport, Seele ſchafft leere Häuſer“ einige plappern es, weil ſie ſelbſt glau⸗ bensleer ſind.— Hier hinhorchen und da hin— äugſtlich jede Meinung betaſten—— taub dem Sehnen der Menge, die, ſo oft ſich den Vorhang hebt, in Erwartungen fiebert— ob ſich das große Drama erfüllt ihres eigenen Zwieſpalts, in des täglichen Kampfes Gleichnis ſich löſt... Aber was ſchaut ſie dann an aus dem Kunſtlicht der Rampe? Gebt das Theater der Dichtung zurück.. Und die Bühne iſt wieder der Spiegel— ein zauberiſch Glas, in dem ſich Er⸗ matten in Feſtigkeit wandelt, ſeiner Sicherheit froh wird der Sichere— und jeder den Weg findet zu ſich ſelber zurück in 5 0 8 Freiheit, die alle Verſtrickung entwirrt— in die Liebe! i Wie lange ſollen wir noch vor den Wölfen der Macht, der neidiſchen Selbſtſucht und gegenſeitigen Verdächtigung flüch⸗ ten in Wälder?... Einmal brach aus den Räubern ein Sturm in die Bühne! Wird jetzt nur ein Wind die Kuliſſen bewegen? Nein! dieſe Feier ſoll Anfang ſein zu dem„Weiter“ des Baus— den der Geiſt uns entworfen! Daß uns der Geſang an die Freude endlich in einer Um⸗ armung vereine, die uns alle ſchickſalsverbindet in der ſchreck⸗ hellen Sendung: Gott beladene, das heißt— Deutſche zu ſein! Literatur * Ragnar Holmſtröm:„Frachtdampfer 8/8 Omega“, Erzühlung von der See. Aus dem Schwediſchen überſetzt von Axel Lübbe. Stuttgart 1929. Engelhorns Romanbibliothek Band 1027/8. Jan brennt heimlich durch und wird Kohlentrimmer des Frachtdampfers 88S Omega. Er will Seemann werden und die Welt ſehen, die er bisher nur von Anſichtskarten kennt. An Bord der Omega lernt er die Welt kennen,— aber nicht ſo, wie er es erhofft hat, ſondern in einem anderen, wertvollexren Sinn: ex lernt Menſchen und Verhält⸗ niſſe kennen, wie ſie wirklich ſind. Nirgends gibt es eine Gemein⸗ ſchaft, die ſo bunt zuſammengewürfelt iſt, wie die Beſatzung eines Schiffes. Und nirgends ſieht man den Menſchen ſo auf den Grund wie hier, denn im engen Zuſammenleben und im Kampf mit den Elementen fallen alle Masken. Die intereſſanten Geſtalten der Omega⸗Beſatzung ſind meiſterhaft gezeichnet. Voll tiefer Meuſchen⸗ kenntnis und in innigſter Vertrautheit mit dem Seemannsleben läßt Holmſtröm(der Verfaſſer von„Jonas Oedmarks Geſchichte“ Charaktere und Schickſale lebendig werden, läßt er Beſonderes und Alltägliches, Ernſtes und Heiteres vorüberziehen, dabei nichts ver⸗ hüllend, nichts beſchönigend, aber auch nichts verſchärfend, ſondern ſtets menſchlich warm und vorurteilsfrei in der Auffaſſung, treu⸗ herzig und ſchlicht in der Darſtellung. 3 * „re Montag, den 24. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 2 g. Seite. Nr. 285 Das Mannheimer Theater⸗In Der erſte Festabend des Jubiläums Im Nationaltheater In hochfeſtlicher Stimmung ſetzte am Samstag abend die Feier im Nativnaltheater ein. Die Bevölkerung nahm regen Anteil und umgab als eine gegen den Theater⸗ beginn faſt undurchdringliche Mauer den Eingang des Ju⸗ biläumshauſes. Dieſes prangte in feſtlichem Schmuck, der ſich an den Treppen emporxankte. Das Innere des Theater⸗ raumes ſelbſt war nur durch die voll erſtrahlende neue Be⸗ leuchtung ſeſtlich betont. Dafür zeigten Parkett und Ränge feſtlichen Glanz durch die Beſucher, von denen beſonders die zahlreichen, bereits am Samstag genannten Gäſte hervor⸗ zuheben ſind. Die Feſtleitung hatte aber auch der Einheimi⸗ ſchen an dieſem Abend gedacht, ſo gut ſie es vermochte, und wenn in der allgemeinen Feſtfreude nicht alle, die Anſpruch auf dieſen Abend erhoben, berückſichtigt werden konnten, ſo ſollte man nicht vergeſſen, daß ſchon das Haus ſelbſt nun ein⸗ mal nicht mehr Beſucher zuläßt; auch im Meere faßt nach einem alten indiſchen Sprichwort der Krug nicht mehr als in ihn hineingeht. Die Feier begann bei erleuchtetem Hauſe mit dem Mei⸗ ſterſingervorſpiel. Arthur Bodanzky war als Dirigent dafür gewonnen worden, und ſeine hohe Geſtalt mit dem ausdrucksvollen Kopf, der den intenſtven Muſikerwillen dieſes Mannes ausſpricht, ragte über den Orcheſterrand als lebendige Erinnerung an große Mannheimer Muſikzeiten empor. In feſtlicher Freude und Friſche erklang die Muſik, eine klingende Eröffnung zu einem Theaterfeſt von zwingen⸗ der Eindruckskraft. Straff hielt Bodanzky die Zügel in der Hand, und ſo zogen die wohlbekannten Weiſen mit der Kraft ihres Marſches, dem Wohllaut ihrer Lyrik, vor allem aber mit jenem ſtolzen Hymnus auf die Kunſt vorüber, der den gran⸗ dioſen Feſtſchluß dieſes Meiſterſtücks eines muſikaliſchen Vor⸗ ſpiels bildet. Schon lange haben wir die Blechbläſer unſeres Nationaltheaterorcheſters nicht mehr in ſolchem Goldglauz des Klanges gehört. Begeiſterung wogte durch das Haus, als der letzte C⸗dur⸗Akkord verklungen war. Immer wieder mußte Bodanzky den Dank für dieſe Feſteröffnung entgegennehmen. Nach der Muſik das Wort. Fritz von Unruh, der Dichter in unſerer Zeit, der am meiſten Anſpruch darauf er⸗ heben kann, als geiſtiger Verwandter Kleiſts und Schillers zu gelten, war für einen Prolog gewonnen worden, der das größte Geheimnis des ganzen Jubiläumsfeſtes geblieben war. Bis zum Samstag morgen wußten die Feſtleiter nicht, ob Unruh überhaupt kommt, was er mitbringt und ob er ſeinen Prolog ſelbſt ſprechen werde. Man ließ ſich alſo überraſchen, und dieſe Ueberraſchung ent⸗ täuſchte nicht. Der Dichter des„Louis Ferdinand“, des „Opfergangs“, trat an das vom Scheinwerfer beleuchtete Red⸗ nerpult vor dem jetzt verdunkelten Haus und hielt— keinen Prolog, ſondern eine jambiſche Anklagerede gegen die Tages⸗ dramatik von heute. Von dem blutroten Horizont des Krie⸗ ges, den er zu Anfang ſeiner Philippika in Jamben mitkom⸗ ponierte, bis hin zu der Kennzeichnung der heutigen Theater⸗ mache türmte Unruh, der der eindrucksvollſte Jinterpret ſei⸗ ner eigenen Dichtung iſt, ſeine gemeißelten Worte aufeinan⸗ der, um von dem Sockel, den er ſich ſo für ſeine Anklage er⸗ richtet hatte, die Forderungen an die Zeit zu ſtellen, die ihm die Stunde dieſer Feier gebot. Gebt das Theater der Dichtung zu rück, war ſeine Mahnung, laßt es wieder zu dem werden, was es zur Zeit deſſen war, der in dieſem Feſt⸗ hauſe weiterlebt, in den Tagen Schillers. Hört endlich auf mit jenem ſchmählichen Gerede, daß das Gefühl nicht mehr in die Welt von heut gehöre. Laßt den Dichter wieder zu euch ſpre⸗ chen(wo iſt er, Fritz von Unruh?), der euch ergreift, erhebt, laßt wieder Göttliches in euch wohnen, um zu wiſſen, daß wir alle Gottbeladene, das heißt Deutſche ſind! Dieſe Mahnung, mit verhaltener innerer Glut vorgetra⸗ gen, war von ſtärkſter Wirkung. Mag ſein, daß die Form ihrer Jamben nicht immer klingt, wenn man dabei von Auto und Spielplan ſpricht; daß aber den Klängen des muſikaliſchen Vorſpiels noch dieſe Eindruckskraft der Worte Unruhs folgen konnte, ſpricht am ſtärkſten für ſie. Der Widerhall ſeiner Worte war außerordentlich ſtark. Nun begann die Aufführung des Stückes, dem das Na⸗ tionaltheater ſeinen Ruhm in der Geſchichte zu danken hat, und gegenüber dem es nicht nur eine Feſt⸗, vielmehr eine Lebens verpflichtung beſitzt: Frieorich Schillers Drama„Die Räuber⸗ Es gibt Leute, die fragen, ob Schiller heute noch lebendig ſei. Das ſollte beſſer ſo heißen: beſitzt das heutige Theater noch die Kraft, Schiller aufzuführen? Wie ein Symbol wirkten die Worte Fritz von Unruhs, die der Aufführung vorangin⸗ gen: verbannt das Gefühl nicht! Und Schiller iſt Gefühl, ge⸗ ſteigertes Gefühl, für das man das falſchverſtandene Wort Pathos gefunden hat. Nicht das hohle Pathos der Deklama⸗ eee den. Nuver tt be: auf der hieſten Meatiunal · Bube Verfaſſer an das Publikum. ie Räuber— das Semi bide etuet berirtten gqtoſen Seit — ausgeraſtet mit allen Gaden zun Fürtreſſtichen, und mit allen Haden— verloten— ju gelloſes euer und ſchlech⸗ te Kammerabſchaſt verdarben feln Herz, tiſſen ihn von Laſtet m Laſter, dis ex zulegt an der Syte einer Mordbrennerbands Nit Kinber. Ein Tranerppiel in ſieden Hanttungen; für die Ptane Wattenalbühue belmer vom Brrlaſſer Hern ſtand, Gräutt aul Orünel baue, wen Abgrund iu Abgrund 8 tönt, in aut kicken der Venrwelſung— boch erhoben un erte ses chrwuͤrdig, gros und mabeſtätiſch im Unglück, und durch Un Kück gedeſprt, tückhefüdr! zum Fütttefflichen.— Einen gl S 1 2 den Mann wird man im Naubet Moor bewelnen und dalſen, El. 2 2 veradfheuen und lieben. e: am Wer. di beagratde, binbeiſder eic. 2. 8 8 Ger—entlardt, und geſpreugt in ſelnen elgenen Miutu. e Der ate Mrar, in aun ſpwaches hachgdepter Bett, *. 2 Bemzörtlet, und Stiſter vo Verderben und Elend felner 0 3 7 2 Kinder 3 5 8 Ju Awallen die Schmerzen ſchwärnüſcher kitze, und dis 8 Bauer bertſchender Eeidenſchab. Man word auch nicht ohne Entſezen iin bie kuntte Wirth Das Stück ſpien in Ocutthland im Jahre, als Ralget Mart alt des Naſtets Blicke werfen, und wahruet men, wie allt milla den ewigen Pantfrieden für Oentſthlanb ſtiätttr. Vergoldungen des Glücks den innttu Gewiſſens wurm ulcht 7 tioten— und Schicken, Angst, Neue, Urrzwelſelung bart beneath Elsgesgleehet fes felgrate; Mater ſeinen Jerſen ſind.— Der Jüngling ſche mit Schrecken E ere 2 K dem Ende der zugelloſtn bus ſchwelfungen nach, und der Mann r 14 5 bebe nicht obne den Unterricht von dem Schanfpiel, daß die E 12 unsichtbare Hand det Wotſicht, auch den Bzſewicht zu Werz; knugen idrer Adficht und Gerichte brauchen, und den verwetẽ Secgen Eian bes S uind bers eich 5 ut ei reuſten Nusten des Geſchicks aum Etſtau ken auftöſen kbar Theaterzettel der Uraufführung der„Räuber“ tion auf hohem Kothurn iſt gemeint, ſondern jene Geſtaltung, die ſich eingedenk bleibt, daß Pathos eigentlich Leiden und Er⸗ dulden heißt. Hat unſere Zeit, hat das Nationaltheater von 1929 dieſes echte Pathos aufzubringen? Das iſt nicht die Lebensfrage der Schillerſchen Dichtung, wohl aber die Lebens⸗ frage des Theaters. Die Aufführung am Samstag hat in ihrem ſzeniſchen Aufbau eine befahende, in ihrer ſprachlichen Geſtaltung eine verneinende Antwort darauf gegeben. Vorab ſei aber eines feſtgeſtellt: das Feſtpublikum blieb von Anfang bis zu Ende der Vorſtellung gefeſſelt. Das will ſchon etwas bedeuten. Es hätte ganz gewiß nicht ſolcher vereinzelt auftretender Regie⸗ geſten wie der mit einem großen Fragezeichen zu verſehenden Beleuchtungsprobe am Anfang bedurft, um das Intereſſe des Publikums wach zu halten. Auf der Bühne hatte man mit letzter Hingabe gearbeitet. Man ſpürte den allſeitigen Willen daß Allerbeſte zu geben, die letzte Kraft aus ſich herauszuholen und ſie darzubringen für das Lebendige an dieſem feſtlichen Spiel, das man zum Bei⸗ ſpiel ſteigern wollte. Dramaturgiſch hatte man die Aufführung ſehr fleißig und mit viel Ueberlegung vorbereitet. Die Zu⸗ ſammenziehung einzelner innerlich miteinander verwandter Szenen und vor allem das nicht in piscatoriſcher Uebertrei⸗ bung angewandte Ineinanderſpielen im Buch ſich folgender Bilder belebte die Aufführung nach der Seite des Aufbaus. Einem Albert Baſſermann wäre in dieſer Vorſtellung ſein erſtes Debut leider nicht möglich geweſen; denn die Rolle des Koſinsky die Albert Baſſermanns erſtes größeres Debut auf der Bühne des Mannheimer Nationaltheaters war, hatte man ganz weggeſtrichen, was wir nicht ganz einſehen können, be⸗ ſonders, weil dieſe Rolle mit der Amalientragödie aufs engſte zuſammenhängt, der man ein ziemlich breites Feld in der Aufführung eingeräumt hatte. Vor allem die Lieder, Kuf die als zartes Band zwiſchen Karl und Amalie, Schiller in ſeiner genfalen Selbſtkritik nach der Mannheimer Urauf⸗ führung ſeines Werkes großen Wert gelegt hat, hätten gegen⸗ über dem Koſinsky einige Verpflichtungen auferlegen ſollen. Aber dieſe lyriſch⸗ſentimentaliſche Betonung der Amalia⸗Tra⸗ gödie verpflichtete noch mehr, nämlich zu einer viel ſtärkeren Melodi ſierung des geſprochenen Wortes, ohne das es bei Schiller nun einmal nicht geht. Was die Einzelnen deswegen zu ſagen hatten, ging ziemlich unter. Wo das Mo⸗ nologiſche und Dialogiſche vorherrſchte, hielt der Darſteller den Zuſchauer nur in Atem, wenn der Dichter die Luft mit innerer Spannung überladen hat. Dagegen waren die Szenen des größeren und größten En⸗ ſembleaufbaus von durchſchlagender Gewalt, die zum großen Teil dem Werke ſelbſt anhaftet, aber in dieſer Lebendigkeit, wie am Samstag auch ein Gutteil durch die Aufführung ſelbſt wirkten. Die böhmiſchen Wälder hallten wieder von dem inneren Aufruhr dieſer genialiſchen Dichtung. Bühnenbildlich waren ſie in jene Dunkelheit hineinkomponiert, die aus unſerem Theater nur einmal nicht zu verbannen iſt. Dr. Lö f f⸗ ler hatte etwas von Kriegsſchauplatzſtimmung in ſie hinein⸗ getragen, und den Namen Moor dabei etwas zu wörtlich ge⸗ nommen. Die Szenen im Grafenſchloß hatte man auf ein einziges Bild konzentriert, das in ſeinem Wendeltreppenauf⸗ bau und der Krönung durch eine Rieſenlaterne einen reichlich phantatiſchen Anblick bot, als ſollten hier Hoffmannſche Ge⸗ ſpenſtergeſchichten erzählt werden. Für die Bewegung der Darſteller erwies ſich dieſes akrobatiſche Käfigwerk jedoch recht geeignet, wie ſich beſonders bet der letzten, dramaturgiſch ſehr geſchickt behandelten Szene herausſtellte. Mit der vorhin gemachten Einſchränkung, die die Sprache der Darſteller betrifft, gebührt ihnen allen rückhaltloſe Anerkennung für dieſen fleißigen Theaterabend. Fritz Klip⸗ pel hatte ſich mit aller Hingabe des Leibes und der Seele des Räubers Moor angenommen. Wo er gemeſſen bleibt, überzeugt er noch mehr als in der darſtelleriſchen Realiſtik, doch war die ganze Anlage und Durchführung der Rolle ein Zeugnis inneren Erlebens. Willy Birgel ſpielte den Franz in der ſeit Iffland dafür maßgeblichen Art der Be⸗ tonung des„Intereſſanten“; dazu mit individueller Färbung. Der alte Moor von Hans Godek hatte beſonders im Schmerz um den verloren geglaubten Sohn innere Wahrheit. Marga Dietrich als Amalie meiſterte offenbar höchſt eigenhändig das Spinett, von deſſen Lyrik aus ihre Rolle aufgebaut war. Die innere Kälte wußte die Darſtellerin recht geſchickt zu überſpielen. Unter den Räubern verhalf Hans Finohr als Roller ſeiner Szene zu ſtarker Wirkung. Jeder der Bande war gut typiſiert, vor allem Rabul Alſter in der Rolle des Spiegel⸗ berg, der ſo recht als das verkommene Genie ſeine große Szene in der Schenke aufbaute, Karl Marx ein treuer Schweizer, Karl Haubenreißer ein überzeugend geſtal⸗ teter Schwarz. Bum Krüger(Grimm), Hans Sims häuſer(Razmann), Fritz Linn(Schufterle) und Georg ꝗKöhler bildeten ausgezeichnete Stützen des Räuber⸗ enſembles. Treffend war auch der Hermann von Joſef Reukert in der Tumbheit des Strebers charakteriſiert, Ernſt Langheinz verhalf der Epiſodenrolle des Dieners Daniel zu menſchlich ergreifender Wirkung, und Johannes Heinz gab den Pater mit dem Ernſt, der dieſer Rolle ent⸗ gegen andern Darſtellungen gebührt. Das Publikum, das ſich mit dem Beifall anfangs zurückhaltend zeigte, ging in den Räuberſzenen begeiſtert mit und dankte am Schluß durch ſtürmiſchen Beifall, an dem ſich beſonders die zahlreichen Gäſte beteiligten. Der rote Schimmer vom Brand des Moorſchen Schloſſes bildete die Ueberleitung zu dem Bilde, das die Feſtgäſte und Theaterbeſucher draußen vor dem Jubiläumshauſe erwartete. Da hatte man die Jeſuitenkirche in eine rote ben⸗ galiſche Beleuchtung getaucht, während die Fackeln auf dem Schillerplatz in großen Flammenbündeln aufloderten. Feſtliches Treiben herrſchte hier, und die Zuſchauer vom Theaterbeginn ſchienen ſich vor dem Eingang verdreifacht zu haben. Die Chauffeure hatten keine leichte Arbeit, durch dieſen Menſchenwall ihren Fahrzeugen einen Weg zu bahnen. Es ging hoch her. Der Schillerplatz bot ein flammend ſchönes Bild, und auch der Schloß hof erſtrahlte in hellem, bengali⸗ ſchem Licht. Ein langer Zug von Feſtgäſten begab ſich hierher und trat durch das Portal, um ſich in den Schloßräumen zu verteilen, wo die Stadt Mannheim einen offiziellen Empfang vorbereitet hatte. Bürgermeiſter und Künſtler, Intendanten und Regierungsvertreter ſaßen hier in unterhaltſamer Miſchung beiſammen. Man ſah Furtwängler in eifrigem Ge⸗ ſpräch mit Bernhard Diebold, dem bekannten Kritiker, Fritz von Unruh mit Arthur Bodanzky. Oberbürgermeiſter Dr. Heime rich, deſſen Hilfskräfte unter Führung des Beige⸗ ordneten Zöpfſel und Amtsrats Klemann das ganze Arrangement des Feſtes ausgezeichnet vorbereitet hatten, ver⸗ ſtand es durch ſeine Perſönlichkeit der ganzen Veranſtaltung eine beſondere Note zu geben. Reichsinnenminiſter Seye⸗ ring ſah man in ſeiner Begleitung zwiſchen den Feſtgäſten. Szenenbild der Feſtaufführung: Im Schloſſe Das Theaterjubiläum beſchloß in den ſchönen Räumen des Schloſſes ſeinen erſten Tag in beſcheidener, aber echter Ge⸗ meinſamkeit der beteiligten Faktoren und Gäſte. Es war ein voller, allſeitig anerkaunter Erfolg für die Stadt Mannheim. Dr. K. Die Schülerfeier auf dem Schillerplatz am Sonntag Am Sonntag vormittag nach 11 Uhr verſammelten ſich vor dem Denkmal Schillers 800 Knaben und Mädchen der Schillerſchule, um als Vertretung der Mannhei⸗ mer Jugend ihr Teil beizutragen zur Feſtfeier des Theaters. Der weit abgeſperrte Raum hätte für eine weit größere Menge ausgereicht, die ſicher auch mächtiger und nachdrück⸗ licher gewirkt hätte. Hinter der Abſperrkette ſtand eine dicht⸗ gedrängts Menſchenmenge, während am Theater hinter dem Schillerdenkmal ſich die geladenen Gäſte verſammelt hatten. Auf dem Balkon des Theaters bemerkte man die Ehrengäſte und die Vertreter von ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden. Daß eine Schülerfeier des Mannheimer Theaters ſich an Schilter wendet, hat nicht nur den äußeren Grund, daß Schil⸗ ler der Klafſtker iſt, der auch auf der Volksſchule geleſen wird, und daß ſein Tell jedem Mannheimer Schüler vor ſeinem Abgang aus der Volksſchule von dem Theater in einer Schü⸗ lervorſtellung dargeboten wird. Nein, der Hauptgrund iſt ein innerer: Schiller iſt der Dichter der⸗ ewigen Jugend, der leidenſchaftlichen Begeiſterung für das Große und Erhabene, der tiefen Ergriffenheit für das Menſchliche und Ewige. Die geſtrige Vortragsfolge brachte dieſe Perbindung von Schiller und Jugend zum Ausdruck. Nach der Ouvertüre zur Oper„Gunter von Schwarz⸗ burg“, die von der Kapelle Homann⸗Webau mit be⸗ merkenswerter Friſche vorgetragen wurde, ſang der Mädchen. chor aus Schillers„Glocke“ das Lied: Holder Friede, ſüße Eintracht. Die Stimmung des weihevollen Friedens von Gemüt und Landſchaft war von Hauptlehrer Röderer in Tongebung und Rhythmus ſehr ſchön herausgearbeitet und machte ebenſo tiefen Eindruck wie der unter der Stabführung von Hauptlehrer Tritt vorgetragene Chor der Knaben: Tauſend fleißige Hände regen. In der Straffheit und dem Ineinandergreifen der Stimmen, die am Anfang leider etwas getrübt waren, gab er die Geſinnung pflichtbewußter Arbeit und werkfrohen Menſchentums ausgezeichnet wieder. Ein Sprechchor unter der Leitung von Rektor Simmen⸗ dinger trug darauf das Glaubensbekenntnis Schillers vor, das in wenigen Verſen die Frucht der philoſophiſchen Arbeit des reifen Dichters darſtellt. Bei atemloſer Stille ſchwebten die„Worte des Glaubens“ über den weiten Platz und trugen Schillers Gedanken über das Ewige im meuſchlichen Geiſte in die Herzen der ergriffenen Hörer. Eine größere Maſſe hätte auch hier eine machtvollere Wirkung erzielt. In die Reihe und in den Geiſt dieſer Vortragsfolge fügte ſich in ſchöner Uebereinſtimmung die Rede des Scheiftſtelers und Schriftleiters 4. Seite, Nr. 285 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 24. Juni 1929 Fritz Droop: Meine lieben jungen Freunde! Große Feſte ſind Bekennertage. Auch ihr wollt heute zei⸗ gen und bezeugen, daß ihr Anteil nehmt an dem, was in dieſen Jubiläumstagen in Mannheim geſchieht. Nicht jeder kann hier ſagen, was ihn bewegt, was er erfühlt und ahnt; darum habt ihr mich zu eurem Sprecher aufgerufen. Ihr ſelber ſollt entſcheiden, ob ich recht gehört, als ich den Puls⸗ ſchlag eures Herzens vernahm, ob ich recht deute, was in eurer Seele webt, noch ſchlummernd, bis ein großer Tag es weckt. Ihr ſeid an Alter und Erkenntniskraft verſchieden; doch fühlt ihr alle jenen Drang nach Licht, die Sehnſucht nach Befreiung, den Weg zu jenem Gott, der in euch iſt. Auch Schiller iſt ein Weg zu eurem Gott. Zu Schiller habt ihr euch ſchon bekannt. Wenn ihr mit leuchten⸗ den Augen vor dem Tellſpiel geſeſſen, wenn eure e ſt it r⸗ miſch pochten, eure Hand ſich ballte, bis Geßler, der Deſpot, im Staub der Straße lag. Ihr weintet mit Schottlands Königin, wenn Eiferſucht ſie zum Schaffot befahl, ihr trugt Fiescos Leid, ihr ſpieltet ſelbſt Karl Moor; ihr jubeltet, wenn Ferdi⸗ nand Walter alle freien Geiſter auf ſeines Degens Spitze ſchwören ließ, die Menſchheit, nicht die Mode ſolle ſiegen! Die Kunſt, die einſame Menſchen, die ſich nie geſehen, zu Brüdern und Vertrauten macht, hat eure Hände ineinander⸗ gelegt, ohne daß ihr euch dieſes Segens bewußt geworden ſeid. So ſoll die Kunſt euch fürderhin geleiten, die Kunſt, die über all dem Kleinen thront, das Alltag heißt, die Kunſt, die aufweckt, Liebe ſchafft und jung erhält. Jugend iſt ja keine Abgrenzung nach dem Kalender; Jugend iſt das Ewig⸗ Bewegliche, das Friſche, das nie welken will. Eure Lehrer haben euch die Geſchichte von Schillers Leben erzählt. Ihr wißt, wie er voll unerſchütterlichen Glaubens an die Miſſion ſeines Genius allen Geſellſchaften, materiellen und körper⸗ lichen Hinderniſſen trotzt. Ihr habt den Ueberwinder geſehen, wenn Schiller ſich im nahen Oggersheim einquartierte, weil ſeine Einkünfte für Mannheim nicht reichten und kleiner Krä⸗ mergeiſt, der mit der Elle maß, ihm die dringend erbetenen Vorſchüſſe verſagte. Er hatte ſeine Hoffnung auf Mannheim geſetzt, nun muß er auch hier Abſchied nehmen, leer geht er hinweg, wie er ſelber geſteht:„leer in Börſe und Hoffnung“. „Es köunte mich ſchamrot machen; aber ich weiß, es erniedrigt mich nicht.“ Es hat den Dichter wahrlich nicht erniedrigt, wohl aber die Stadt, die ihn gehen ließ. Er hatte(nach ſeinen eigenen Worten)„die halbe Welt mit der glühendſten Empfin⸗ dung umfaßt und fand nun, daß er einen kalten Eisklumpen in den Armen hatte.“ Auch Dalbergs Blick reichte nicht aus, die Größe des jun⸗ gen Dichters zu ermeſſen, vor allem aber war die Abneigung gegen Schillers Pläne zur Hebung des Theaters ein Beweis für die Verſtändnisloſigkeit, die den großzügigen Ideen des Dichters begegnete. Eine ſchlichte Korporalsfrau bürgk für die zum Druck der„Räuber“ geliehenen 200 Gulden und ge⸗ rät dadurch ins Schuldgefängnis, das Zimmermanns⸗Ehepaar Hölzel legt die Summe vor; die ſchlichte Frau Hölzel iſt es auch, die dem Dichter ſpäter zur Flucht aus Mannheim ver⸗ hilft. Der junge Schiller war nicht nach Mannheim gekom⸗ men, um in der Stadt der Quadrate zu feilſchen; er wollte der Bühne Reichtümer bringen, aber man ſah das Gold in ſeinen Händen nicht und lohnte ſeine Treue mit Verrat. Das Konto Mannheims iſt ſeit jenen Tagen nicht kleiner geworden, es gilt noch einen Poſten abzutragen an ungeheuerlicher Schuld. Ihr ſeid die Bür⸗ gen, ſorgt, daß ihr beſteht, wenn eine neue Zeit den Wechſel präſentiert, und werdet Menſchen um der Menſch⸗ heit willen! In den Zeiten der Bedrängnis mag der Dichter zum erſten Male empfunden haben, daß die Majeſtät des Deutſchen nicht auf dem Haupt ſeiner Fürſten ruhe, daß ſeine höchſte Würde im Volke ſein müſſe. Hier in der Runde klopft ein Herz, das macht es wahr, wenn ich ſage, die Mann⸗ heimer Jugend hat heute den Schwur getan: Es wird ein neuer ſtarker Geiſt lebendig werden, um zu vollen⸗ den, was Schiller begann. Hier unter euch muß einer ſein, der Schillers Banner durch das Dunkel trägt, das kommen wird im Wechſelbild der Zeiten. Werft Schillers Namen dreimal in die Lüfte, damit ſein Echo alle Himmel wecke. Der Freude ſchöner Götterfunke ſei in euch! * Seine Worte, gerichtet nicht nur an die Jugend, ſondern an die Jugend im Menſchen, hinterließen einen tiefen Ein⸗ druck und fanden herzlichen und lebhaften Beifall. Tiefe, ernſte Lebensfreude lag über der ganzen Feier. Die friſche, blumengeſchmückte Jugend, der lebenbejahende, freudig ſtrebende Geiſt des unſterblichen Dichters, die lebhafte und frohe Anteilnahme aller Anweſenden fanden den ſprechen⸗ den Ausdruck in dem Schlußlied: An die Freude. Es wurde aus dem Geiſte dieſer Jugendfeier heraus von der Kapelle be⸗ gleitet und von den Zuhörern mitempfunden. Ein würdiger Schluß! Der Wettergott war in doppelter Hinſicht gnädig. Er hielt die Glut der Strahlen durch einen dichten Wolkenvor⸗ hang ab, verſchonte uns aber auch mit einem naſſen Segen. Auch ihm ſei gedankt! Die Volksfeier im Stadion Am Sonntag nachmittag hatte der Regen wenigſtens noch ſo lange gewartet, bis ſich eine ſehr anſehnliche Menge von Zuſchauern im Stadion verſammelt hatte, in Erwartung der Dinge, die da von Laban kommen ſollten. Die breite grüne Raſenfläche, der zur eigentlichen Feſtwieſe nur die Sonne fehlte, hatte in der Mitte eine Arena durch abgeſteckte Pflöcke erhalten. Mannheim beſitzt keine Muſtkkapelle, die ſo groß wäre, daß ihr Spiel den ganzen Raum erfüllen könnte; ſo griff man denn zu dem neuzeitlichen Mittel des Siemens⸗ Großlautſprechers, der als muftkaliſche Einleitung einen eigens für dieſe Feier von Werner Gößling⸗ Mannheim komponierten Feſtmarſch über die Feſtwieſe ſendete. Die Kompoſttion iſt melodiſch und markant zugleich und bildete das geeignete feſtliche Präludium. Sodann ergriff Oberbürgermeiſter Dr. Heime⸗ rich von der Tribüne aus das Wort zu einer Anſprache, während der Lautſprecher die Rede vom andern Ende des Stadions aus verſtärkt über den Platz trug. Ein ſeltſames akuſtiſches Phänomen, beſonders für die der Tribüne zunächſt ſitzenden Hörer. Es war, als werde der Schlagſchatten einer Stimme über einen weiten Platz geworfen. Der Halbſskun⸗ denabſtand, der das Wort am Mikrophon von ſeiner Wieder⸗ gabe durch den Lautſprecher trennte, entſtand natürlich nicht etwa, weil der einzelne Laut verſpätet am Lautſprecher ankam, ſondern, weil der Schall wieder einen Weg zu ſeinem Aus⸗ gangspunkt beim Sprecher zurücklegen mußte. Der Oberbürgermeiſter betonte in ſeiner weithin ver⸗ ſtändlichen Anſprache den Verſuch dieſer Volksfeier, die Maſ⸗ ſen heranzuziehen, entſprechend den Forderungen der Zeit, die in dieſen Maſſen einen neuen Faktor für ihre künſtleri⸗ ſchen Ausdrucksformen gewonnen hat. Laban gehört zu denen, die beſtrebt ſind, dieſe Formen zu erweitern. Nicht mehr um das Herausſtellen einzelner Erſcheinungen handelt es ſich, ſondern um die Darſtellung einer großen Gemeinſam⸗ keit, wie ſie fortſchreitet von der Sippe zum Stamm, vom Volk zur Menſchheit. Darauf begannen die Bewegungschöre den von Laban ein⸗ studierten Stunreigen „Alltag und Feſt“ Ein choriſcher Vorſpruch, durch Soloſtimme und Srechchor gab den einzelnen Abteilungen jeweils die ſinndeutenden Worte mit auf den Weg. Nach dem Einzug unter den Klängen des ſveben für den Wiener Feſtzug komponierten Marſch von Egon Welle sz, einem von ſtarkem Melos getragenem, kraftvoll freudigen Stück ſetzte der erſte Reigen ein, der das ewige Gegeneinander der Menſchen und des Menſch⸗ lichen zum Motto hatte. Die vier Farben der Chöre weiß, rot, blau und gelb, die ein optiſch ſehr reizvolles Bild ergaben, bewegten ſich gegeneinander, und in dieſer be⸗ wegungsmäßigen Symbolik konnte man bereits die Aus⸗ drucksmöglichkeit dieſer bewegungschoriſchen Kunſt erkennen. Ste reicht nicht über den rein optiſchen Eindruck hinaus, ver⸗ mag den Zuſchauer nicht in der Art zu packen, wie es in einer ſolchen Darſtellung im geſchloſſenen Raum bei der geeigneten regtemäßigen Erfaſſung des ganzen Ablaufs gelingt. Unſere Sinne ſind nicht darauf eingeſtellt, in dieſen Ausdrucksmitteln ohne Ergänzungen der Phantaſie wirklich bewegende Inhalte zu erkennen und als Eindruck feſtzuhalten. Ein Lachchor löſte dann das Ganze in eine etwas maſchinenmäßige Heiterkeit auf, die durch Strampeln der Beine und ähnliche Inanſpruchnahme der Gliedmaſſen auch heim Publikum zu einer Lachwirkung führte. Nur der Wetter⸗ gott ſchien dieſes Lachen als einen Hohn auf ſeine taktvolle Zurückhaltung zu verſtehen, und wenn er auch mit ſeinen eigentlichen Gießbächen bis zum Abend zurückhielt, ſo lies er doch einen kontrapunktiſch minutiös ausgearbeiteten Crescen⸗ doregen auf das volksfeſtliche Stadion und vor allem auf deſſen ſehr leichtgekleidete bewegungschoriſche Mitwirkende niedergehen, die mit einer höchſt dankens⸗ und bewunders⸗ werten Ausdauer ſich in gar keiner Weiſe durch die immer kräftiger einſetzende Duſche beirren ließen. Und der Regen ließ ſich auch nicht aufhalten, juſt als nach dem Hymnus der Arbeit, den die Bewegungsmannſchaften in gang des Sinnreigens vom Alltag zum Feſt vor ſich ging. Vier Fahnen lin den badiſchen und Mannheimer Farben) flankierten wehend dieſen Feſtreigen. Die einzelnen Mi⸗ ſchungen der Farben ſchufen hier wie in den vorangegangenen Bewegungsſzenen wiederum ſehr reizvolle Bilder, aber dem Ganzen fehlt noch das, was den eigentlichen Erfolg bei ſol⸗ chen Vorführungen ausmacht: die Abwechſlung. Es bleibt ſchließlich alles wieder ein und dasſelbe. Die Leiſtung als ſolche war höchſt reſpektabel, und wir müſſen den fünfhundert Mitwirkenden ganz be⸗ ſonderen Dank dafür ausſprechen, daß ſie mit einer ſpür⸗ baren Liebe und Hingabe dieſe gewiß nicht einfache Chorik in ſchöner Gelöſtheit der Bewegungen und mit einer impo⸗ nierenden Diſziplin durchführten. Sie haben dazu beige⸗ tragen, daß das Theaterjubiläum nicht ohne einen in der Abſicht ſehr anerkennenswerten Verſuch bleibt, dem fürs erſte der eigentliche Erfolg— nicht nur durch die Ungunſt der Witterung— verſagt geblieben iſt. Aber der Hymnus dieſer bewegungschoriſchen Arbeit wird doch da und dort einen Widerhall geweckt haben, und damit dürfen wir uns ſchon zufrieden geben. Dr. * An der Einſtudierung und Wiedergabe waren außer der Regie Rodlf von Labans folgende Faktoren beteiligt: Mitarbeit für Text, Sprechchöre und Regie: Martin Gleis⸗ ner, für Tanz und Einſtudierung: Mannheimer Bewegungs⸗ chöre Laban, Leitung: Harry und Grete Pierenkämper, Aſſiſtenz Aliſe Magdeburg, für Muſik: Werner Göß⸗ ling, techniſche Leitung: Dipl.⸗Ing. Ernſt Deoff. eee, Städtiſche Nachrichten Vom JFugendſonntag Mit banger Sorge wurde geſtern vormittag Ausſchau nach Sonne und ſchönem Wetter gehalten. Aber der Him⸗ mel war bewölkt und ſah recht regendrohend aus. Man hätte der Schülerhuldigung der Schillerſchule am Schillerdenkmal vor dem Nationaltheater gar zu gerne heiteren Sonnenſchein gewünſcht. Erfreulicherweiſe hielt das Wetter an, bis es nach einigen Spritzern um 18 Uhr kräftig zu regnen anfing. Auf einmütigen Beſchluß des deutſch⸗evangeliſchen Kirchen⸗ ausſchuſſes gehört ein Sonntag im Jahre der Jugend. Dieſer Jugendſonntag wurde geſtern in den aus dieſem An⸗ laß feſtlich geſchmückten evangeliſchen Kirchen abgehalten. Die Feier ſtand unter dem Motto„Habt Acht auf die Gaſſen, Schau' nach den Sternen.“ In beſonders feſtlicher Weiſe wurde die Veranſtaltung in der Johanniskirche auf dem Lindenhof begangen. Man war überraſcht, ſo. viel Jugend in den Jugendbünden zu ſehen. In feierlichem Zuge unter Vorantritt des Poſaunenchors erfolgte unter den Klängen der Orgel der Einzug in die Kirche. Die Darbietungen der Mit⸗ glieder der Bünde legten Zeugnis ab von der ſegensreichen Tätigkeit in dieſen Organiſationen, die ihre Mitglieder in chriſtlich religibſem Sinne erziehen und durch ihre idealen Beſtrebungen die Jugend von der Gaſſe wegzuhalten ver⸗ ſtehen. g Die verſchiedenen ſportlichen Veranſtaltungen wieſen wiederum regen Beſuch auf. In den Flußbädern war wenig Betrieb, obwohl die Waſſerwärme 19 Grad aufwies und mit der Lufttemperatur die 21 Grad C. betrug, faſt auf gleicher Höhe ſtand. Für die Gartenreſtaurants war die kühle, unfreundliche Witterung ungünſtig und das Geſchäft gleich Null. Auch ſah man nur wenig Spaziergänger. Die Ausſchmückung der Stadt anläßlich des Theater⸗ jubiläums fand allgemeine Anerkennung. Insbeſondere ſpra⸗ chen ſich die Fremden ſehr lobend aus. Amtlich wird uns mäßiger Bahnverkehr gemeldet. Der Stadtbeſuchsverkehr war unbedeutend. In den Abendſtunden herrſchte im Zen⸗ rhythmiſchen Variationen vorführten, der eigentliche Ueber⸗ trum der Stadt lebhafter Betrieb. ch. Bademodeſchau im Familienbad Herweck Lachende, warme Sonne fehlte, ganz neuartiges Unternehmen um ein für Mannheim „ins rechte Licht zu ſetzen“. Die Firma J. Daut, Mannheim F 1, veranſtaltete am Samstag nachmittags im Familienbad Herweck eine Modeſchau, die der Badezeit und ihren Wünſchen Rech⸗ nung tragen ſollte. Unter den Klängen flotter Marſch⸗ und Tanzweiſen defilierten die Mannequins an den Zuſchauern uobrüber, die durch das kühle Wetter nicht ſo zahlreich vertreten waren wie ſonſt. Langſam, aber ſicher erobert ſich, von Amerika kommend, wie der Anſager erläuterte, der wollene, gewebte oder ge⸗ ſtrickte Badeanzug das Feld, reſp. den Strand, und ſo ſahen wir reizende Modelle in dieſen Ausführungen. Wenn auch nicht alles Gnade fand vor den ſtrengen Augen der Kritik, ſo gab es doch eine ganze Reihe hübſcher Anzüge, die in den Bädern ſicher amüſant wirken. Leider mußten wir die ſtets vornehme Zuſammenſtellung ſchwarz⸗weiß ganz vermiſſen, ſie war nur in zwei, nicht gerade glücklichen Anzügen vertreten. Dafür ſah man rot, blau, gelb und weiß in allen Schattierun⸗ gen, ſo daß es ſchwer fallen dürfte, unter dem Gebotenen zu wählen. Unter den Bademänteln gebührt unzweifelhaft die Palme einem graugrundigen Cape mit chryſanthemenartigen Blüten in purpur, hellblau und etwas lila. Für Herren gab es ein ähnliches Muſter in lila, grau, ſchwarz. Sehr hübſch war ein weißgrundiger Mantel mit braunen Quadraten und königsblauem Kragen und Aufſchlägen; intereſſant ein längs⸗ geſtreiftes Cape mit 4 Qetm. breitem, in den gleichen Farben angewebtem, gewürfelten Saum. Während die Bobby⸗ mützen im allgemeinen keinen Anklang fanden, ſahen einige Baſthüte in den den Anzügen entſprechenden Farben ſehr gut aus. Sehr wirkſam und den Geſamteindruck erhöhend waren die entzückenden Schirme, ganz beſonders wenn ſie mit Mantel oder Cape übereinſtimmten. Aber auch die Herren der Schöpfung kamen nicht zu kurz. So ſah man einige recht hübſche Anzüge und wirkſame Bademäntel; ſehr kleidſam war ein Badeanzug hellblau⸗ weißgeſtreifter Bluſenteil, dunkelblaue Hoſe. Reizend waren die Kin derbadeanzüge und ⸗mäntel und man darf offen bekennen, daß bei den Kleinen die bunten Farben rei⸗ zend wirken. Die Vorführung wird am kommenden Dienstag wie⸗ derholt. Sie war ein abwechlungsreiches Stündchen, deſſen Erfolg nicht ausbleiben wird. Nur wünſchen wir der zweiten Vorführung ſchöne, warme Sonne und braungebrannte Mannequins(man kann ja nachhelfen), damit die Farben ihre ganze Freudigkeit und Leuchtkraft entwickeln können. W. * Am Samstag wurde im Altrhein bei Sandhofen die Leiche des ſeit zwei Tagen vermißten Fa⸗ brikarbeiters Johann Ernſt von Sandhofen, Weinheimer Weg, geländet. Ernſt war nun mit einer Badehoſe bekleidet. Er iſt beim Baden ertrunken. Eine weitere Leiche wurde am Sonntag morgen in Rheinau geländet. Man vermutet, daß es ſich um den vor einigen Tagen beim Baden in Speyer ertrunkenen Studenten handelt. Die Perſonalien des Toten konnten noch nicht feſtgeſtellt werden. * Architekt Wühler f. Im beſten Mannesalter von 54 Jahren verſchied am Samstag Architekt Wilhelm Wüh⸗ ler. Er hätte am 15. Juli ſeinen 55. Geburtstag und am 30. Juli ſeine ſilberne Hochzeit feiern können. Wil Wil⸗ * Leichenländungen. helm Wühler, der durch ſeine Wohnhaus bauten allge⸗ mein bekannt war, erfreute ſich ſtets beſter Geſundhett, bis ihn vor 14 Tagen ein Leiden aufs Krankenbett warf. Eine vor 8 Tagen vorgenommene Operation verlief ſehr gut, ſo daß alle Hoffnung beſtand, daß er binnen wenigen Tagen wieder hergeſtellt ſein werde. Wühler hat namentlich in der Gabelsberger⸗, der Augarten⸗, der Seckenheimer⸗ und der Richard⸗Wagnerſtraße eine Reihe von Häuſern erbaut. Ein fleißiger, arbeitſamer Mann von lauterem Charakter und ehrlicher Geſinnung und ein Architekt, der in Bauſachen große Erfahrung hatte, iſt mit ihm dahingegangen. Er hinterläßt eine Witwe und einen 11jährigen Sohn. * 40 jähriges Dienſtjubiläum. Am heutigen feiert Eiſenhobler Jakob Schmitt aus Neckarau Firma Joſef Vögele.⸗G. läum. * Silberhochzeit. Die Feier der Silberhochzeit be⸗ geht am morgigen 25. Juni Rechnungsdirektor Joſef Em⸗ merich und ſeine Ehefrau Johanna geb. ie Au⸗ 81. Aus den Rundfunk-Programmen Montag, 24. Juni Deutſche Sender Berlin(Welle 475,4), Königs wuſterhauſen(Welle 1648) 20.30 Uhr: Uebertragung von Wien; anſchl. Tanzmuſik. Breslau(Welle 321,2) 20.15 Uhr: Sinfoniekonzert. Frankfurt(Welle 421,3) 12.30 Uhr: Schallplattenkonzert; 16.85 Uhr: Konzert; 20.15 Uhr: Gaſtſpiel von Mitgliedern des Staats⸗ theaters Wiesbaden: Der Poſtillon von Lonfumeau, komiſche Oper in 2 Aufzügen. Hamburg(Welle 391,6) 19.55 Uhr: Aus dem Hamburger Stadt⸗ theater: Luther⸗Feſtſpiel 1929: Luther, ein deutſches Schauſpiel von David Koch. Königsberg(Welle 280,4) 20.05 Uhr: Volkstümlicher Opern⸗ abend; 22.30 Uhr: Tanzmuſik. Langen ber g(Welle 462,2) 13.05 Uhr: Mittagskonzert; 17.45 Uhr: Veſperkonzert; 20 Uhr: Aus der Tonholle Düſſeldorf: Collegium Muſicum: 22.10 Uhr: Einſame Muſik. Leipzig(Welle 361,9) 20 Uhr: Hugo⸗Wolf⸗Stunde; 21 Uhr: Volks⸗ tümliches Orcheſterkonzert; anſchl. Tanzmuſik. Montag bei der ſein 40 jähriges Jubi⸗ München(Welle 536,7), Kaiſerslautern(Welle 272,7) 12.55 Uhr: Schallplatten; 20.15 Uhr: Johannisnacht. Stuttgert(Welle 374,1) 12 Uhr: Schallplattenkonzert; 16.35 Uhr: Von Frankfurt: Nachmittagskonzert; 20 Uhr: Volkstümliches Konzert neuer Muſik; 21 Uhr: Heiterer ſchwäbiſcher Abend. Ausländiſche Sender B ern(Welle 406) 20.30 Uhr: Konzert. Budapeſt(Welle 545,5) 20.30 Uhr: Uebertragung von Wien;: anſchl. Bachmanns⸗Jazzorcheſter. Daventry(Welle 482,3) 20.30 Uhr: Die Schwalbe, Komödie. Daventry(Welle 1562,5) 19.45 Uhr: 7 und Inſtrumental⸗ muſik, 21.55 Uhr: La Bohéme, 3. Akt; 22.20 Uhr: Tanzmuſik. Mailand(Welle 504,2) 20.35 Uhr: Operetten ⸗ Uebertragung, 00.05 Uhr: Tanzmuſik. Paris(Walle 1744) 20,15 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 343,2) 20.30 Uhr: Uebertragung von Wien. fladio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 25347 Unſere Kraftverſtärkeranlage für Radio⸗ und Grammophon⸗ übertragung iſt trotz größter Lautſtärke rein und natürlich. 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Eine ſtolze Erfolgsſerie, eine Erfolgsſerie, die umſo erfreulicher ſtimmt, weil es mit den Länderſpielen des deut⸗ ſchen Fußballbundes auch ſchon einmal anders geſtanden hat. Der neue Erfolg über Schweden iſt darum beſonders wertvoll, weil wir in ſieben vorangegangenen Länderkämpfen die Skandinavier erſt ein⸗ mal beſiegen konnten und weil Schweden unter den nordiſchen Fuß⸗ ball⸗Ländern den erſten Rang einnimmt. Die Fortſchritte des deut⸗ ſchen Fußballkönnens werden beſtätigt. Sein Anſehen im inter⸗ nationalen Sportbetrieb ſteigt von Sieg zu Sieg. 60 000 Zuſchauer waren begeiſtert, Köln war ein würdiger Schau⸗ platz dieſes großen Kampfes, ſein prächtiges Stadion gab einen glänzenden Rahmen ab. Billardͤgleich lag die grüne Raſenfläche vor :0. den Tauſenden, der Himmel war bedeckt, nur ſelten brach ſich die Sonne durch, aber es blieb wenigſtens trocken, und da es zudem noch mäßig kühl war, hatte man das prächtigſte Fußballwetter. Un⸗ geheuer war der Zuſtrom der Maſſen. Aus allen Teilen des Rhein⸗ landes kamen die Sportbegeiſterten, ſelbſt aus dem entfernteren Ruhrinduſtriegebtet miſchten ſich überfüllte Laſtwagen zwiſchen die Wagenkarawanen, welche die Zugangsſtraßen zum Stadion ſeit den Mittagsſtunden füllten. Der Verkehr wickelte ſich aber nahezu rei⸗ bungslos ab, und eine Viertelſtunde vor dem Spiel waren die 60 000 Zuſchauer alle glatt untergebracht. Die Stimmung der Maſſen ließ von Beginn nichts zu wünſchen übrig. Tauſende von ſchwarz⸗rot⸗ goldenen Fähnchen und ein Beifallsſturm flatterten auf, als die Mannſchaften gegen 5 Uhr 15 das Spielfeld betraten. Die National⸗ hymnen ertönten, brauſend ging der Geſang der Maſſen über das Feld, als das Deutſchlandlied nach der ſchwediſchen Hymne an die Reihe kam, aber auch während des Spiels waren die Maſſen ganz bei der Sache. Jede Aktion der Deutſchen wurde von lebhafter An⸗ feuerung begleitet, und bei dem Treffen des deutſchen Angriffs gab es einen Jubel, der wirklich ſchwer zu beſchreiben iſt. Als dann ſchließlich der Schlußpfiff fiel, ſtürmten Tauſende ſpontan auf das Spielfeld, um die deutſchen Spieler auf den Schul⸗ tern im Triumphzug davongetragen. Der kleine Dresdener Hoff⸗ mann war dabei der Mittelpunkt der Begeiſterung. Schweigend ſtanden die geſchlagenen Schwedenſpieler neben dieſer Szene. Schiedsrichter: Die erſte Halbzeit— Deutſchland geht:1 in Führung Die Schweden haben Anſtoß, verlieren aber gleich den Ball und ſofort ſitzt der deutſche Angriff im Strafraum der Nordländer. Horn ſpielt ſich durch, ſchießt aber knapp dagegen. Beim Gegenangriff der Schweden verurſacht Weber einen Eckball, der jedoch leicht abgewehrt wird. Die deutſche Elf iſt wieder im Angriff. Horn verteilt gut, beſchäftigt beide Flügel. Zahlreiche Schüſſe, allerdings noch zu un⸗ ſicher und zu weich abgegeben, gehen gegen das Schwedentor, das von einer ſehr ſicheren Abwehr behütet wird. Auch Rangar muß wieder⸗ holt eingreifen. Bei einem Gegenbeſuch greift Kreß im Kampf mit zwei Schwedenſtürmern ſiegreich an. Dann liegen die Deutſchen wie⸗ der in der Schwedenhälfte. In der 14. Minute hat unſere Mann⸗ ſchaft die erſten klaren Chancen. Schütz gibt einen Strafſtoß zu Horn, dieſer lenkt weiter an Hoffmann⸗Müuchen und ein prächtiger Stoß ſtreift knapp vor dem Schwedentor her. Sobeck iſt nicht ſchnell genug, um ihn zu erwiſchen. Wenig ſpäter köpft Horn zum Abſchluß einen Schwedenangriff kraftvoll auf das Tor, aber Hoffmann⸗Dresden ſteht im gleichen Moment abſeits. Dann knallt Horn einen Bomben⸗ ſchuß 20 Zentimeter neben die Pfoſten. Die Deutſchen beherrſchen die Situation ganz klar. Angriff auf Angriff rollt vor, Hoffmann⸗ Dresden ſchießt, Sobeck ſchießt, Horn ſchießt, die ſchwediſche Verteidi⸗ gung hat harte Arbeit zu leiſten. Die Blaugelben kommen nur zu wenigen Gegenangriffen. Einmal nimmt Weber Kaufeldt in ge⸗ fährlicher Situation den Ball vomFuß, dann fauſtet Kreß ſicher. Horn ſchteßt freiſtehend über das Tor, es war eine ſchöne Chance. Die erſte Gcke für Deutſchland wird in der 24. Minute abgewehrt, aber ſchon in der nächſten Minute verfällt das Führungstor. Knöpfle hat ſchön an Hoffmann⸗Dresden vorgelegt, er trippelt wenige Schritte und läßt dann von der Strafraumgrenze einen Bombenſchuß los. Rangar wirft ſich nun kühn aber der Ball ſitzt ſchon im Netz. Minu⸗ tenlang brauſt der Beifall über das Feld, begeiſtert gehen die 60 000 jetzt mit, aber die überraſchend ſtarke Schwedenkolonie feuert ihre Landsleute an. Kaufeldt ſchießt gegen die Latte, dann klärt wieder einmal Schütz. Doch die ſchwediſchen Angriffe ſind nie von langer Dauer, immer reißen die Deutſchen ſchnell wieder das Kommando an ſich. Kreß hält einen Straßſtoß von Hellgeſſon. Weber ver⸗ ſchuldet wieder eine Ecke, die aber von den Schweden mit zu ſchwachem Stoß abgeſchloſſen wird. Dann ſetzt wieder eine Serie prachtvoller Angriffe der Deutſchen ein. Horn nimmt noch hoch im Sprung eine Flanke des Münchener Hoffmann und köpft das Leder wuchtig zwiſchen die Maſchen. Schon brauſt der Beifall auf, aber der Schiedsrichter pfeift abſeits. Die Pauſe kommt und unter Beifall verlaſſen die Mannſchaften den Platz. Muſik ſpielt und die Mann⸗ ſchaften fingen die Lieder mit. Noch zwei Treffer nach der Pauſe Wenn man erwartet hatte, daß die Schweden nach der Pauſe ſich frei machen und das Spiel mehr an ſich reißen könnten, ſo ſah man ſich getäuſcht. Die deutſche Elf blieb bei glänzendem Spiel weiter Überlegen und konnte den Druck auf das Schwedentor zeitweiſe ſogar bis zur Belagerung verſtärken. Wäre im Innenſturm nicht das Malheur unterlaufen, häufig abſeits zu ſtehen, dann hätte man wohl noch mehr Tore geſehen. Das Tempo iſt nach Wiederbeginn zunächſt etwas matter, die Deutſchen haben das Heft ſchnell wieder in der Hand und bald ſetzt auch wieder ein wahres Bombardement auf das Schwedentor ein. Hoffmann⸗Dresden ſchießt beſonders viel, vielleicht etwas zu viel; er erzielt auch mit ſcharfem Schuß einen weiteren Treffer, der aber vom Schiedsrichter nicht gewertet wird, da der Schütze den Ball mit der Hand berührt hatte. Hoffmann will das nicht wahr haben und brauſt auf, Horn muß den temperamentvollen Spieler beſchwichtigen. Rangar im Schwedentor wird allmählich nervös. Kreß gibt einen Abſtoß zu Horn, der Hamburger zögert aber und Helgeſſon kann noch klären. Der Münchner Hoffmann lenkt einen Strafſtoß knapp neben das Tor, Horn gibt ihn freiſtehend zu Sobeck. Der Berliner verpaßt aber den Ball.„Hanne“ ⸗Sobeck iſt oft in entſcheidenden Momenten nicht ſchnell genug bei der Hand, dann getrauen ſich Albrecht und Sobeck nicht zu ſchießen, eine wundervolle Gelegenheit geht ungenützt vorüber. In der 21. Minute fällt endlich der längſt verdiente zweite Treffer. Von der 16 Meter⸗Linie aus ſchießt Hoffmann⸗Dresden einen Strafſtoß ſo ſcharf zwiſchen die Pfoſten, daß man den Ball kaum ſieht. Wieder iſt der Jubel groß. Deutſchland iſt jetzt ganz ſtark überlegen, einige brenzliche Momente können von der nordiſchen Hintermannſchaft mit Mühe geklärt werden; dann raffen ſich vorübergehend auch die Schwe⸗ bdeuſtürmer zu einigen Taten auf. Weber klärt ſicher, Kreß hält Die NMannschaffen Deutschland Schweden 0 J. Nilsſon Knöpfle München Koiſt Weber Hoffmann S. Rydell Lundgreen Kreß Leinberger Horn 0 P. Kaufeldt Helgeſſon Ragnar Schütz Sobeck J. Keller Krook Geiger A. Billin⸗ 5 Albrecht Engdahl Braun ⸗ Wien ſpäter zweimal ſcharfe Schütſſe einen hohen Flankenball und wenig aus nächſter Nähe. Deutſchland erzielt ſeine dritte und vierte, Schweden die dritte Ecke. Immer iſt der Kampf wechſelvoll. Die Spannung läßt nicht nach. Hoffmann ſchließt wieder ein Abſeitstor; gegen Schluß iſt unſere Elf wieder klar im Vorteil, ſie ſpielen, daß es eine Luſt iſt und in der 43. Minute gelingt ſogar noch ein drittes reguläres Tor. Knöpfle legt an den Dresdner vor, dieſer ſchießt, der Schuß wird abgewehrt, dafür ſitzt dann aber der wuchtige Nachſchuß Hoffmanns⸗Dresden. Alle Treffer ſind durch den Dresdner gefallen. Wenig ſpäter ertönt der Schlußpfiff. Kritik der Manuunſchaften Viel zu kritiſieren gab es bei dieſem Spiel nicht. Der Sturm hätte noch mehr Tore ſchießen können, der Innenſturm ließ ſich oft abſeits ſtellen und vergab auch ſonſt manche Choncen. Der rechte Flügel war ein wenig zu bedächtig, Sobeck hatte vielleicht nicht genug Selbſtvertrauen, aber ſonſt war das Spiel dieſes Angriffs pracht⸗ voll, glänzend die Zuſammenarbeit, das Täuſchen und Schießen. Hoff⸗ mann⸗Dresden iſt tatſächlich einer der beſten Stürmer, die wir je gehabt haben. Horn bewährte ſich als Sturmführer. Er verteilt glänzend, iſt uneigennützig und kann ſich auch durchſetzen. Von dem Münchner Hofmann ſah man glänzende Flankenläufe. Die Läufer⸗ reihe war wieder das Rückgrat der Elf. Sie zerſtörte glänzend und fütterte den Sturm mit Bällen. Leinberger ſtand immer gut, Knöpfle wühlte wieder mit unermüdlicher Energie, und auch Leinberger ließ nichts zu wünſchen übrig. Die Verteidigung Schütz⸗Weber ver⸗ ſtand ſich gut und ſtand wie eine Mauer. Eine angenehme Ueber⸗ raſchung im Tor war Kreß. Bei den Schweden konnte im Sturm nur Rydell gefallen. Die übrigen Leute waren, obwohl ſie erſte Garnitur ſind, gegenüber der deutſchen Läuferreihe zu ſchwach. Schußvermögen ſah man wenig, die Läuferreihe hatte zuviel mit der Abwehr zu tun und konnte ſich um den Sturm nicht genug küm⸗ mern. Sehr gut ſchlug ſich die Verteidigung, die ebenſowenig wie der oft hervorragende Rangar an der Niederlage ſchuld iſt. Die Schweden haben zweifelsohne ihr Beſtes geton, aber ſie ſtießen auf einen übermächtigen Gegner. Der Wiener Braun war wiedere ein Schiedsrichter von Format. Fuß bal! SV. Waldhof— Phönix Waldhof:0(:0) Waldhof und Phönix benutzten auch die Gelegenheit, um neue Kräfte für das Kommende auszupropieren. Unter dieſen Umſtänden war das Samstagabendſpiel natürlich kein Gradmeſſer für die eigent⸗ „Amititia“ Mann Der erſte Tag der Entſcheidungskämpfe der Grünauer Regatta hatte, trotz trüben, regendrohenden Wetters, die Berliner Ruder⸗ gemeinde in ſtattlicher Zahl verſammelt. Für die Akteure war das Wetter geradezu ideal: keine Hitze, keine Sonne und faſt Wind⸗ ſtille. Den Großen Preis von Berlin im„Vierer ohne“ holte ſich„Amieitia Mannheim erwartungsgemäß. Den Olympiſchen Zweier ſicherte ſich nach zweimaligem Fehlſtart der Berliner.K. Hellas gegen den Berliner Ruderklub. Die fünfte Austragung des Dreiſtädte⸗ Achter s war, wie von vornherein anzunehmen, eine Berliner Angelegenheit. Budapeſt und Berlin konnten dem Berliner R. K. niemols gefährlich werden. Ein heiß umſtrittenes Ende fand der Büxenſtein⸗ Achter. Der Meiſter, Amicitra⸗ Mannheim, hatte Mühe, in der Berliner Kon⸗ kurrenz die Spitze zu halten. Im Kampf um den zweiten Platz behauptete ſich der Berliner R. V. 76. Im Großen Einer trug Voigt⸗Berlin einen überaus ſicheren Sieg über den Magdeburger Düſterloh davon, der faſt den ganzen Weg geführt hatte. Der Deutſche Vierer war ein Rennen von ſeltener Spannung. Amicitia Mannheim und Ruderklub Wannſee kamen im toten Rennen ein. Die endgültige Entſcheidung wurde nach Erledigung des Programms durch ein beſonderes Rennen zwiſchen Amieitia und Wannſee herbeigeführt, das wiederum Amicitia in Front ſah, die ſomit einen überaus wertvollen dreifachen Erfolg zu verzeichnen hatte. Das Withligſte vom Sonntagsſport Deutſchland ſchlägt Schweden in Köln mit:0 Toren. 2 1 Leichtathletik⸗Länderkampf: TſchecheiSüddeutſchland. Die Tſchechen gewinnen mit 65:59%,. * Mannheimer R. V.„Amicitia“ gewinnt auf der Grünauer Regatta bei Berlin 4 Rennen. * Meiſterſchaften der D..: T. V. 46 Mannheim beſiegt im Fußball Rhenania Eſſen mit:3 Toren nach 120 Minuten und kommt in die Endrunde. * Baden⸗Badener Automobilturnier: Mercedes⸗Benz Sie⸗ ger im Schönheitswettbewerb. * Straßen⸗Rennen Mannheim— Karlsruhe— Mannheim: Sieger Hamm, Mifa⸗Endſpurt Mannheim. E S. C. Charlottenburg ſtellt in Budapeſt über 4 mal 800 Meter in:00,4 einen neuen Weltrekord auf. * Heilbronner Regatta: Glänzendes Abſchneiden des Mann⸗ heimer Nachwuchſes. Der Große Hanſa⸗Preis in Hamburg⸗Horn: Graf Iſolaui mit Grabſch gewinnt des große Rennen. liche Leiſtungsſähigkeit beider Vereine, und fehlten bei Phönix Hof⸗ mann, Rohr, Kröhn, Schwarz und Englert 1. Bei Waldhof vermißte man Bretzing. Decker kommt ja nicht mehr in Frage. Auf beiden Seiten hatte man die alten Torhüter Rihm und Hering wieder be⸗ schäftigt, und bei Waldhof Brückl auf den Mittelläuferpoſten geſtellt. Die Läufereihe war hier auch das Beſte, wenn auch Brückl noch das Aufrücken, bezw. Nachſetzen bei Ueberſpieltſein durch den gegneriſchen Sturm fehlte. Sein Aufbau und Ueberſicht waren gut; aber dafür haberte es im Angriff weſentlich mit dem Schießen und war lediglich ein Handballelfmeter von Walz die Torausbeute. Nach der Pauſe raffte ſich dann Walz vor allem, der allerdings bein Sturmführer im eigentlichen Sinne iſt, zum gefürchteten Schuß auf. Halter folgte dann ſeinem Beispiel und das gab den techniſch raffintierteren Wald⸗ höſern ſchließlich den Ausſchlag. Scherer wurde gut gedeckt und war durch den bandagierten Arm merklich behindert. Kuhn⸗Halter gaben keinen üblen Flügel ab, aber der Durchſchlag reicht noch nicht. Die Erzielung des einen Tores durch Halter war eine gute Leiſtung. Die Verteidigung mit Bräuninger, bei Stützung durch Hauth gut; ebenſo Rihm.— Phönix hatte in der ſtarken Schwächung nicht die Möglich⸗ keit, die letzten Leiſtungen wieder herauszuſtellen. Hering außer⸗ ordentlich ſchwanbend, pendelte zwiſchen alten Glanzleiſtungen und groben Schnitzern, das 3. Tor war ganz auf ſein Konto zu ſetzen. Schemel und Englert 2 hielten lange Zeit ſehr gut Stand, um ſpäter doch gewiſſe Schwächen zu zeigen. Die Läuferreihe hatte in Schott den beſten Mann. Außerordentlich fühlbar war das Fehlen von Schwarz. Wüßhler wie Glasſtetter litten in jeder Hinſicht darunter, abgeſehen von der ganz anderen Gefährlichkeit, die Schwarz ins Spiel bringt. Auch der linken Erſatzverbinder konnte Englert 1 nicht erſetzen. Pfeifer halbrechts wurde wohl ausgewechſelt, aber eine Beſſerung brachte auch das nicht. Nach Verſchießung einer klaren Suche durch Pfeifer kommt Wald⸗ hof nach 10 Minuten Hurch ſicher verwandelten Handelfmeter Walz in Führung. Waldhof erweiſt ſich im Schießen ſchwach, bis dann endlüch Brückl einen vehemten Fernball ſetzt, den Hering hervorra⸗ gend meiſtert. Dann verſchenkt Löſch den ſicheren Ausgleich durch verfrühtes und ungenaues Schießen. Nach der Pauſe pulvert Wühler ſcharf aufs Netz, doch Rihm pa⸗ riert ſehr gut. Walz erhöht zwiſchen dem ſich werfenden Hering und dem Pfoſten mit Flachſchuß:0; einen weiteren ſcharfen Schuß Walz hält Hering dann ſicher. Ein weiter, unnötiger Ausflug Herings führt durch Halter mit Schuß ins leere Tor zum:0. Drängend kann Waldhof weiteres nicht mehr erreichen. Chriſtmann als Spiel⸗ leiter gut. August Mühle, Handball Die deutſche Handball⸗Mannſchaft 5 Am Samstag fand in Berlin der Handball⸗Kurſus der Deutſchen Sportbehörde mit dem Auswahlſpiel zweier Mannſchaften ſeinen Abſchluß. Nach dem Spiel wurde auch die Mannſchaft aufgeſtellt, die Deutſchland am 30. Juni beim Handball⸗Länderkampf gegen Oeſterreich in Wien vertreten ſoll. Die Elf ſetzt ſich faſt aus⸗ ſchließlich aus Berlinern zuſammen, nur die beiden Außenſtürmer auswärtigen Mannſchaften. Die Elf wird wie folgt ehen: Cuchra(S. C. Charlottenburg); Gerloff(Pol.⸗SV. Berlin), Klein (DHC. Berlin); Adebar(Pol. S. Berlin), Schlegel(SC. Charlot⸗ tenburg), Köppke(Pol.⸗SV. Berlin) Hubert(Stegen). Zabel(DHC. Berlin), Wolff(Pol.⸗SV. Berlin), Kaundynia(Siemens Berlin), Böhme(Freital). Erſatz: Holzwarth⸗Nürnberg. heim in Fochform Drei Siege auf der Grünauer Regatla Die Ergebniſſe: Dreiſtädte⸗Achter: 1. R. Kl. Berlin 713,8 Min.; 2. Hungaria Budapeſt:86,4 Min.; 3. Normannia Wien:45,2 Min. 1 Vierer ohne: 1. Amfeitia Mannheim 789,6 Min.; 2. Berliner R. V. Hellas:4, Min.; 3. Berliner Alemännla 72504 Minuten. Zweiter Vierer ohne: Berlin. Olympiſcher Zweier: 1. Hellas Berlin(Grawunder⸗De f 2 Min.; 2. Berliner.sdl. 9718. eee Büxenſtein⸗Achtert 1. Amicitia Mannheim 5141 Min.; 2 Berliner R. B. 7ß 5740 Min.; 3. Berliner R. ll. Deutſcher Vierer: 1. Amicitio Mannheim und R. Kl. 10 5 je 5 17 Berliner R. V. 76:03 Min. Eni ei dung uf, micitia Mannheim 7178 7 2. R. Kl. Wannſee:21 Min. 5 5 1 Amicitia Mannheim gewinnt am Schlußtag den Kaiſer⸗Vierer . Am Schlußtag konnte die Mannheimer Amieitia weiter erfolg⸗ reich ſein. Im Kaiſer⸗Vierer ſtegte Amieitia Mannheim in.4476 vor Berliner Ruderklub 7143 und Berliner RV. von 1876 745,8. Im Verbandsachter wurde 1. Hungaria Budapeſt(außer Konkurr.) vor Berliner Ruderklub:06,8 und Amicitia Mannheim 7707; 4.. RV. 1876. Die Ruderer des RV. Amicitia Mannheim kommen am Mon ka abend.57 Uhr von Bevlin zurück.. 1. Hanſa⸗Hamburg:41 Min.; 2. Wiking⸗ * 1 6. Sette. Nr. 285 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗ Ausgabe) Montag, den 24. Junt 1929 32. Heilbronner Regatta Glänzendes Abſchneiden der Mannheimer Ruderer Auf dem oberen Neckar fand am Sonntag die 32. Ruder⸗Regatta der Heilbronner Rudergeſellſchaft„Schwaben“ ſtatt, die diesmal als Jubtläumsregatta gefahren wurde aus Anlaß des 50jährigen Be⸗ ſtehens der vorgenannten Rudergeſellſchaft. Aus dteſem Grunde war es eigentlich bedauerlich, daß die erſtklaſſigen Rennen(Vierer und Einer) nicht zuſtande kamen. Deſſenungeachtet muß anerkannt wer⸗ den, das die zweit⸗ und örittklaſſigen Rennen eine gute, und die Jungmann⸗ und Juniorrennen ſogar eine ſehr gute Beſetzung auf⸗ wieſen, ſo daß Samstag nachmittag und Sonntag vormittag zahlreiche Vorrennen gefahren wurden, bei denen um die Startberechtigung zu den Hauptrennen zumeiſt recht hartnäckig gekämpft wurde. In den Vorjahren bildete die Heilbronner Regatta immer das Finale der Saiſon. Sie war und bleibt eine Art Volksfeſt, denn das Intereſſe an der Ruderei iſt hier zu Landen groß und allgemein. Man gab ſich damals noch ein Stelldichein, bei dem man ſchon im Voraus wußte, wer Sieger wurde, denn zumeiſt waren es nur die Sieger der Vorregatten, die meldeten. Heute liegt die Sache anders. Heute ſind die meiſten Rennen ein unbeſchriebenes Blatt und dieſe Tatſache gibt der früher gelegten Heilbronner Regatta einen neuen kämpferi⸗ ſchen Anreiz. Es bleibt ja allerdings immer noch eine beklagens⸗ werte Sache, daß die Strecke in einer S⸗Kurve liegt und die Waſſer⸗ verhältniſſe eine nicht ungewichtige Rolle ſptelen. Ein tüchtiger mit der Strömung vertrauter Steuermann iſt darum für ein Rennen be⸗ dingte Vorausſetzung. Trotzdem bleibt das Urteil über Sieg oder Nichtſteg immer mehr oder minder relativ. Nur die neue Regulie⸗ rung des Neckars durch den Kanalbau wird auch für Heilbronn eine neue, günſtigere Rennſtrecke bringen und damit gewinnt die Heil⸗ bronner weſentlich an ſportlicher Bedeutung. Seit Heidelberg und Heilbronn haben ſich die Mannſchaften in den Details und in der Geſamtform ſichtbar gebeſſert und darum ſtand auch der gebotene Sport auf beachtenswerter Höhe. Der Sieg wurde oft recht heiß er⸗ kämpft. Leider fängt der Modus„Zurückziehen“ wieder in ganz be⸗ denklichem Maße an Platz zu greifen. Da zogen z. B. der Ludwigs⸗ hafener Ruderverein, die Mannheimer Rudergeſellſchaft, die Stutt⸗ garter Rudergeſellſchaft v. 1899 und der Tübinger Ruderverein „Fidelia“ ſämtlich gemeldete Rennen zurück. Soweit nicht triftige Gründe, wozu unſeres Ermeſſens nur Erkrankung zu zählen iſt, kann dieſes Verhalten vom ſportlichen Standpunkte aus nicht gutgeheißen werden. Man ſollte endlich zu einer Beſtimmung in der Wettfahrt⸗ ordnung greifen, die dieſes Verhalten ein für allemal ausſchaltet. Die fahrenden Mannheimer Vereine hielten ſich in den Hauptrennen wiederum recht tapfer und zwar brachte die„Amicitia“ kampflos den Funſor⸗ Achter und der Ruderklub nach tapferem Kampfe den Junior⸗Vierer nach Hauſe. Im allgemeinen verliefen die Rennen glatt und zum Teil recht ſpannend. Das Wetter war trübe, regneriſch, die Waſſerverhältniſſe normal, der Beſuch der Regakta, wie immer, ein recht guter. Die Ergebniſſe: Junior⸗Achter: 1. Manu heimer Ruderverein„Am d⸗ ei ta“(Lothar Bäuerlein, Heinrich Rhein, Hermann Kunoldt, Karl Stamm, Joſef Böhme, Bernhard Boger, Rudolf Müſſig, Erich Krum⸗ ſchmiöt, Steuer Emil Merzh. Nachdem ſowohl der Rheinklub„Ale⸗ mannia“ Karlsruhe, als auch die Heilbronner Rudergeſellſchaft „Schwaben“ hier zurückzogen, bleibt die Mannheimer Amicitia kampflos Sieger. Die Mannſchaft geht in ſchöner Form über die Bahn. Schwaben⸗Vierer: l. Akademiſcher Ruderklub Hei⸗ delberg 71028; 2. Ulmer Ruderklub„Donau“(bei 1500 Meter auf⸗ gegeben). 2 55 1595 der Ulmer Ruderblub„Donau“ als Anwärter für das Hauptrennen hervor. Die beiden ziemlich gleichwertigen Gegner gehen ſofort energiſch los und kämpfen um die Führung, die zunächſt Ulm übernimmt. Heidelberg hängt dicht auf, geht bei 800 Meter ſo⸗ gar an Ulm vorbei und gewinnt das Rennen, nachdem Ulm abſtoppt mit ungezähltew Längen. Erſter Jungmaun Vierer: 1. Marbacher Ruderverein 62406 3. Heilbronner Rudergeſellſchaft„Schwaben“ 711,4 3. Mainzer Rudergeſellſchaft(aufgegeben). Die drei Gegner liegen nach dem „Los“ zunächſt aaf gleicher Höhe. Die Führung übernimmt nach Kampf mit einer halben Län Heilbronn. Die übrigen Boote hängen aber öichtauf. Dann geht Marbach zu den Führenden auf, während Mainz ſchon hier ins Hintertreffen gerät. Bei 1000 Meter führt Mar⸗ Hach leicht. Mainz gibt hier bereits auf, da ausſichtslos im Rennen liegend. Marbach läßt ſich das Rennen nicht mehr nehmen und ge⸗ winnt mit 6 Längen. Jungmann⸗Einer: 1. Heidelberger Ruderklub(Karl Heinz Friſch):30; 2. Mainzer Rudergeſellſchaft 798,4. Wie überall it auch hier der Einer eine etwas monotone Sache. Die beiden Gegner kommen gut ab unter leichter Führung von Heidel⸗ berg. Bei 500 Meter hat dann Heidelberg bereits eine klare Länge herausgerudert, die es bis zum Ziele auf 4 Längen ausdehnt. Ein überlegener, wohl verdienter Sieg. Junior ⸗ Vierer. 1. Mannheimer Ruderklub 650,6 (Willy Eichhorn. Guſtav Hoffmann Willy Kirſtetter, Oskar Merkle; Steuer: Horſt Cleinow'. 2. Rubergeſellſchaft Heidelberg 6788,8. Nur zwei Boote gemelbet und am Start. Der Mannheimer Klub, der bisher immer knapp auf dem zweiten Platz endete, macht dies⸗ mal energiſch Dampf dahinter. Es iſt ihm bitter ernſt. Die Gegner liegen zuerſt auf gleicher Höhe. Dann ſchiebt ſich Heidelberg leicht vor. Klub läßt aber nicht locker und liegt bei 1000 Meter wieder mit Heidelberg auf gleicher Höhe. So geht der Kampf bis 1500 Mtr. Aus den Vorrennen gehen Abademiſcher Ruderkluß Karls⸗ ß weiter, wo der Klub dann eine Länge herausgeholt hat, die er bis Hand und Jußballmeiſterſchaften der D. T. B. 1846 Mannheim und T. V. Frieſenheim vertreten die Weſtgruppe in den Endſpielen.— Weſtdeutſchlands Haud⸗ und Fußballmeiſter knapp geſchlagen Fußball: T. V. 1846 Mannheim— Rhenania Eſſen 413, nach 120 Minuten Spielzeit Handball: T. V. Frieſenheim— T. V. Krefeld⸗ Oppum:1(:1) Auf dem Platze des T. V. Frieſenheim ſtanden ſich obige 4 Mann⸗ ſchaften gegenüber, um die Endſpielteilnehmer der Weſtgruppe für die Hand⸗ und Fußballmeiſterſchaft der D. T. in der Vorſchlußrunde zu ermitteln. Leider hatten beide Spiele in ganz beſonderem Maße aber das Fußballſpiel unter dem ſtarken Wind zu leiden. Vor 3000 Zuſchauer trafen ſich zunächſt T. V. 46 Mannheim— Rhenania Eſſen zur Fußballvorentſcheidung Der ſüdweſtdeutſche Meiſter und der Meiſter Weſtdeutſchlands lieferten ſich in der erſten Hälfte, wobei Mannheim den Wind im Rücken hatte, ein ſehr ſpannendes und ab⸗ wechflungsreiches Treffen. Die beſſere Zuſammenarbeit der 1846er, die auch das reifere und techniſch ſchönere Spiel zeigten, führte bereits in der zweiten Minute durch Kleebach zum erſten Erfolg, dem 6 Mi⸗ nuten ſpäter Zimmer, aus dem Lauf geſchoſſen, den zweiten anreihte. Beiderſeits werden ausſichts reiche Angriffe für die Folge vorgetra⸗ gen, doch erweiſen ſich die jeweiligen Hintermannſchaften als die Stärkeren, beſonders die Eſſener hatten an ihrem Torwächter eine ſtarke Stütze. Durch den unberechenbaren Wind werden auf beiden Seiten in der Abwehr mehr als notwendig, ein Eckball nach dem anderen verwirkt. Nach verſchiedenen Torgelegenheiten, die die 1846er nicht verwerten konnten, iſt es wiederum Kleebach, Erfolg bucht. Bei zunehmend härterem und ſchärferem Spiel kommt Eſſen noch kurz vor dem Wechfel nach Fehlſchtag der 1846er Verteidi⸗ gung zum erſten billigen, aber dennoch verdienten Gegentreffer. Nach der Pauſe haben die Mannheimer gegen den inzwiſchen noch ſtärker gewordenen Wind anzukämpfen und müſſen, da Eſſen, mit allem Elan loslegt, ſchwere Ahwehrarbeit verrichten. Auch das der den dritten zum Ziele um eine weitere Länge ausdehnt. Rennen, das lebhaften Beifall auslöſt. Kilian⸗Vierer. 1. Rudervereien Heilbronn 650,8; 2. Mannheimer Ruderverein„Amicitia“:57,06; 3. Heidelberger Ru⸗ derklub(bei 1500 Meter aufgegeben). Drei Boote gemeldet und am Start. Unmittelbar nach demſelben, Kampf um die Führung, die Amicitia leicht übernimmt. Dann läuft Heilbronn zu den Führen⸗ den auf. Bei 500 Meter iſt Heilbronn ſogar mit einer Länge in Front. Amicitia läßt aber nicht locker, fühlt ſich aber in dem fremden Boot offenbar nicht recht wohl und hält leicht zurück. Heil⸗ bronn läßt ſich den errungenen Vorteil nicht mehr nehmen und ſiegt mit 2 Längen. Heidelberger Ruderklub gibt das Rennen bei 1500 Meter auf. Ein ſchönes ſpannendes Doppel⸗Zweier. Zu dieſem Rennen hat nur der Frankfurter gemeldet. Dasſelbe fällt daher aus. Württemberg⸗Vierer. 1. Ulmer Ruderklub„Don au“ 645,2 2. Karlsruher Ruderverein:52; 3. Akademiſcher Ruderklub Karlsruhe(bei 1500 Meter aufgegeben). Die drei Gegner liefern ſich gleich nach dem„Los“ einen hartnäckigen Kampf. Aus der ge⸗ ſchloſſenen Reihe ſchraubt ſich Ulm allmählich heraus und führt bei 500 Meter mit einer klaren Länge. Die beiden anderen Gegner liegen auf gleicher Höhe. So geht die Reiſe bis 1000 Meter. Ulm liegt immer noch in Front und gewinnt auch das Rennen, hart bedrängt von Heidelberg mit einer knappen Fänge. Akademiſcher Ruderklub Karlsruhe gibt bei 1500 Meter das Rennen auf. Jungmann⸗Achter. 1. Heilbronner Rudergeſellſchaft „Schwaben“ 6117; 2. Rheinklub Alemannia Karlsruhe:27; 8. Mainzer Rudergeſellſchaft:42. Drei ſcharfe Gegner werden vom Starter entloſſen. Nach kurzem Kampf liegt zuerſt Heilbronn leicht in Führung. Bei 500 Meter haben die Schwaben bereits eine Länge herausgeholt, die anderen beiden Gegner liegen geſchloſſen im Ren⸗ nen. Bei 1000 Meter ſind die Boote wieder geſchloſſen. Der Kampf geht mit aller Energie weiter. Heilbronn macht nun verzweifelte Anſtrengungen für einen Sieg und gewinnt auch nach prächtigem Endkampf mit einer klaren Länge. Fünf Längen zurück Mainzer Rudergeſellſchaft. Wartburg⸗Vierer. 1. Marbacher Ruderverein 651,6; 2. Heidelberger Ruderklub:06,4. Durch Zurückziehungen und Aus⸗ ſcheldungen bei den Vorrennen bleiben von ſechs gemeldeten Booten nur zwei Gegner. Marbach, das bereits ein Rennen in der Taſche hat, ſetzt ſofort Dampf darauf und legt ſich mit ſcharfem Schlag an die Spitze. Bei 1000 Meter hat Marburg eine Länge Vorſprung, hart bedrängt von Heidelberg. Marbach hält den Gegner aber in Schach, erwidert prompt ſeine Spurts und gewinnt auch mit tadel⸗ loſem Endſpurt das Rennen mit fünf Längen. Stadt⸗Vierer[Erſter Vierer). Das Rennen fällt, da keine Mel⸗ dung hierzu einging, aus. Erſter Jugend⸗Vierer: 1. Heilbronner Rudergeſell⸗ ſchaft„Schwaben“; 2. Rheinklub„Alemannia“ Karlsruhe. Vom Start ab übernimmt Heilbronn leicht die Führung von dem dünn beſetzten Felde. Dieſen Vorſprung dehnt Heilbronn bis zum Ziele trotz verzweifelter Gegenwehr der Alemannia bis zum Ziele auf eine knappe Länge aus. Neckar⸗Einer:(Senior⸗Einer]: Rennen fällt, nachdem nur Worms gemeldet hat, aus. 3 AZ3 weiter Jngend⸗ Vierer: 1. Heilbronner Rudergeſell⸗ ſchaft„Schwaben“; 2. Stuttgart⸗Canſtatter Ruderklub. Auch da nur zwei Gegner, die ſich den Sieg recht ſauer machen. Heilbronn legt ſich auch hier ſofort in Front, rudert bis 1800 Meter eine Länge heraus und läßt ſich dieſelbe auch nicht mehr nehmen. Scharfer Kampf über die ganze Strecke. Zweier ohne Steuermann: 1. Heidelberger Ruder klub (Tarl Heinz Friſch, Heinrich Bender). Hier hat die Mannheimer Rudergeſellſchaft zurückgezogen, ſo daß der gut eingefahrene Heidel⸗ ſerger Ruderklub allein über die Bahn geht. „Zweiter Junamann⸗Vierer.. Ruderverein Heilbronn :02,27 2. Mainzer Rudergeſellſchaft:06. Das urſprünglich am ſtärk⸗ ſten gemeldete Rennen— 8 Boote— ſchrumpft durch Zurückziehun⸗ gen auf zwei Gegner zuſammen. Heilbronn übernimmt nach kurzem Kampf leicht die Führung. Mainz hängt zunächſt dicht auf. Bei 800 Meter liegen die Gegner wieder auf gleicher Höhe. Ein Spurt bringt Heilbronn wieder einen kleinen Vorſprung. So geht die Fahrt über die nächſten 500 Meter. Dann greift Mainz an, geht an Heilbronn vorbei, kann aber den Vorſprung nicht halten und muß ſich bis zum Ziel mit einer Länge als geſchlagen bekennen. Kätchen⸗ Achter. 1. Stuttgart⸗Caunſtatter Ruder⸗ klub:12; 2. Rudergeſellſchaft Worms:14. Im Kätchen⸗Achter ſchelden Alemannia und Schwaben nach tapferer Gegenwehr bei den Vorrennen aus. Die beiden verbleibenden Vereine Worms und Cannſtatt liefern ſich über die ganze Strecke einen hartnäckig geführ⸗ ten Kampf. Worms, das gut zuſammengeſpielt iſt, übernimmt die Führung. wenn auch ſchwach, fällt aber infolge Krebſens wieder zu⸗ rück. Stuttgart⸗Cannſtatt legt ſich nun energiſch ins Zeug, um den Vorſprung von einer Länge zu halten. Trotzdem Worms ſtark auf⸗ läuft in der Geraden, behauptte Stuttgart den Sieg mit„ Längen. Junior⸗Einer. 1. Heidelberger Ruderklub(Heinrich Bender); 2. Frankfurter Ruderverein(ausgeſchloſſenl. Zwei Boote gemeldet und am Start. Frankfurt legt ſich ſofort mit langem Spurt an die Spitze, wird aber wegen Behinderung ausgeſchloſſen. Hier⸗ durch wird Heibelberg kampflos Sieger. Inbiläums⸗Achter. 1. Heilbronner Rudergeſellſchaft „Schwaben“; 2. Karlsruher Ruderverein. Das ſchönſte und ſpan⸗ nendſte Rennen des Tages. Zwei harte Gegner, alte Rivalen. lie⸗ fern ſich einen aufregenden Kampf. Bis 300 Meter ſind die Boote geſchloſſen, dann rudert Heilbronn einen kleinen Vorſprung heraus, doch hält Karlsruhe zähe feſt, läuft auf gleicher Höhe und nun be⸗ ginnt ein aufregender Bord⸗an⸗Bordkampf, der erſt in den letzten 100 Metern mit einer knappen Länge für Heilbronn entſchieden wird. Hüter läßt den Ball aus der Hand fallen, ſodaß Eſſens Mittelſtürmer nur einzuſchießen braucht. Bei weniger ſchönem Spiel kann ſogar Eſſen noch gleichziehen, ſodaß die Verlängerung notwendig iſt. In dieſer gewinnt Rhenania das Los und wählt den Wind zunächſt zum Bundesgenoſſen. Trotzdem zeigen die 1846er das größere Stehver⸗ mögen, ihr Spiel von hinten heraus gut aufgebaut, wird zuſehens beſſer, ſodaß Digel kurz vor dem abermaligen Wechſel erneut das Führungs⸗ und Siegestor buchen kann. In Vater ⸗Frieſenheim war ein ſicherer Spielleiter zur Stelle. Darauf betraten die Handballmannſchaften T. V. Frieſenheim— T. V. Krefeld⸗Oppum das Spielgelände. Nachdem der Wind ſich etwas gelegt hatte, ver⸗ läuft das Handballtreffen von der erſten bis zur letzten Minute elan⸗ und temperamentvoll. Es ſtehen ſich hier zwei ebenbürtige Meiſter⸗ mannſchaften gegenüber, von denen wiederum Frieſenheim die größere Geſchloſſenheit aufbringt. Wohl werden auch die Krefelder wiederholt gefährlich, müſſen ſich aber bald von dem Pfalzmeiſter durch Schreiber, der vorher zwei Lattenſchüſſe zu verzeichnen hatte, das Führungstor gefallen laſſen. Unentmutigt tragen die Weſtdeut⸗ ſchen ihre weiteren Angriffe vor und gleichen durch einen Freiwurf, im Anſchluß an ein grobes Faulſpiel der Frieſenheimer Verteidi⸗ gung aus. Nach der Pauſe ſteht die Entſcheidung auf des Meſſers Schneide. Beiderſeits iſt man beſtrobt, dieſelbe herbeizuführen. Immer ſchneller wird der ſeſſelnde Kampf, als in der Mitte der zweiten Hälfte Frie⸗ ſenheims Halbrechter Röger ſich durchſpielt und durch unhaltbaren Schuß ſeinen Verein wiederum in Führung bringt. Mit Macht ver⸗ ſuchen die Krefelder nochmals den Ausgleich zu erzwingen, wohl können ſie noch eine kurze Drangperiode herbeiführen, zu Torerfolgen aber reicht es nicht mehr, ſodaß auch der zweite Vertreter Süddeutſch⸗ lands als knapper Sieger das Spielfeld verlaſſen kann. Schuhmacher Weinheim hatte das Spiel jederzeit in der Hand. Die übrigen Spiele Handball Männer: Turnkluß Limmer— T. Vorwärts Breslau 62.— Handball Frauen: Barmbeck⸗Uhlenhorſt— Vorwärts Bres⸗ lau:2; TV. 1817 Mainz— Tod. Ulm 40. Fußball: Hamburger Tod. 1862— Gera:2. Die Endrunde am 7. Juli beſtreiten Handball Männer: TV. Frleſenheim— Turnklub Limmer Handball Frauen: T B 1817 Mainz— Vorwärts Breslau. zweite Gegentor erhalten die Gäſte ſehr billfſg. Der Mannheimer Fußball: T gigs Manheim— ANch Gera. N. G. Großer Semperpreis von Süddeutſchland Hamm Mifa⸗Endſpurt Mannheim ſiegt im Straßenrenuen Mannheim Karlsruhe Mannheim Während in den früheren Jahren die erſten größeren Straßen⸗ rennen bereits zu Frühjahrsanfang zur Austragung kamen, mußte man in der Saiſon 1929 bis Mitte Juni mit dem erſten Radrennen, das über Mannheims Grenzen hinaus Bedeutung haben ſollte, w ten. Der Ortsgruppe Mannheim der Deutſchen Radfahrer⸗Union war es vorbehalten, den Großen Straßenpreis von Süddeutſchland der Semperwerke zur Durchführung zu bringen. Die Schaffung einer Klaſſe für Wertpreisfahrer bedingte notgedrungen eine Reduzierung der Meldungen, da ein Großteil der früheren A⸗Klaſſenfahrer zu der in mancher Beziehung vorteilhafteren Klaſſe der Wertpreisfahrer übergetreten iſt. Da der Semperpreis von Süddeutſchland ohne die Wertpreisfahrer zur Durchführung kam, vermißte man die wichtigſte Klaſſe, hat dafür aber im September Gelegenheit, die ſtärkſten Fahrer der DRu im Meiſterſchaftsſchlußlauf der Dau, im Großen Opel⸗ preis, am Start zu ſehen. Die Propagierung des Semperrennens ließ Wünſche in mancher Beziehung offen, für die aber nicht der Ver⸗ anſtalter, ſondern verſchiedene andere widrige Umſtände haftbar zu machen ſind. Man konnte froh ſein, daß das Rennen überhaupt noch zur Durchführung kommen konnte. ar⸗ Das 140 Km. lange Rennen führte von Mannheim über Secken⸗ heim, Friedrichsfeld, Schwetzingen, Hockenheim, Neulußheim, Wag⸗ häuſel, Wieſental, Neudorf, Graben, Linkenheim, Eggenſtein nach Karlsruhe und die gleiche Strecke zurück. 11,25 wurde die 15 Mann ſtarke B⸗Klaſſe bei der Rennwieſe auf die Reiſe geſchickt, 4 Minuten ſpäter folgte die 7 Mann ſtarke A⸗Klaſſe. Auf dem Hinweg hatten die Fahrer nicht unerheblich unter dem Gegenwind und den Regen ſchauern zu leiden. Zunächſt wurde von dem 15er Feld ein ſcharfes Tempo vorgelegt und flott wird Seckenheim und bald darauf Fried⸗ richsfeld paſſtert. Seeger⸗Mannheim und Kirchbaum⸗Waldhof ſind die Leidtragenden der erſten Reifenſchäden. Vorübergehend wird die Schnelligkeit reduziert, der ſtarke Wind von vorn machte den Fahrern eben doch zu ſchaffen. Eb. Bieller und Hamm drücken aber immer wie⸗ der auf das Tempo und können vorübergehend eine flottere Fahrt er⸗ reichen. Bei der A⸗Klaſſe führte größtenteils Maile⸗Frieſenheim, der nach Friedrichsfeld ebenfalls einen Defekt zu beheben hatte, den verlorenen Boden aber leicht aufholen konnte. Verſchtedene Spreng⸗ geplänkel bei beiden Gruppen führten zu keinem Ergebnis. Die -⸗Klaſſe wird von der A⸗Klaſſe nach Friedrichsfeld erreicht und ohne beſondere Begebenheiten geht die Fahrt Karlsruhe zu. Keiner der Fahrer hat die ernſthafte Abſicht, auf dem Wge nach Karlsruhe das Feld zu ſprengen. Verſchiedene Verſuche blieben Verſuche, größten teils wurde gebummelt und das Ganze glich nicht ſelten einer Spa⸗ zierfahrt. Vorübergehend Abgefallene konnten unter dieſen Umſtän⸗ den immer wieder den Anſchluß an die Spitzengruppe erreichen. Nach Neulußheim geht die A⸗Klaſſe mit Ausnahme der Gebrüder Gan⸗ zemer, Taben Saar ab, nach kurzer Jagd wird das Feld aber wieder geſchloſſen. Ein Ausreißverſuch von Kaiſer⸗Offenbach hat keinen Er⸗ folg. Waghäuſel wurde 12.40 Uhr, Neudorf 12,57 paſſiert. Beim Brückenaufgang nach Neudorf rückt Hamm plötzlich ab, erreicht leicht einen Vorſprung von 200 Meter, gibt ſpäter aber den Vorſtoß infolge der ungünſtigen Windverhältniſſe wieder auf. Ritter⸗Mannheim und Kirchbaum waren inzwiſchen ausſichtslos zurückgefallen, die Spitzen⸗ gruppe beſtand vor Karlsruhe aus 16 Mann, dicht gefolgt von den Gebr. Ganzemer und Ed. Bieller. Ein Vorſtoß von Maile wird aus⸗ ſichtslos abgeſtoppt. Die Abwurfkontrolle in Karlsruhe wurde um 712 Uhr erreicht, mit Rückenwind ging nun die Fahrt flotter heimwärts. Verſchiedene Defekte zwingen zum Abſteigen, immer wieder gelingt es aber den Zurückgeblieben zum Felde aufzuſchließen, da an der Spitze das Tempo mit ganz wenigen Ausnahmen nicht forciert wird. Endlich nach Graben ſollte das Rennen intereſſanter werden. Das Feld zog ſich in die Länge und eine Jagd folgte der andern. Die Folge davon war, daß die ſchwächeren Fahrer etwas abfielen. Wer nun aber glaubte, daß die Entſcheidung nunmehr mit Macht geſucht würde, ſollte ſich wiederum täuſchen. Man übte ſich an der Spitze mit Lang⸗ ſamfahren; die lachenden Dritten waren die Zurückgebliebenen, die wohl kräftig treten mußten, aber immer wieder aufſchließen konnten. Verſchiedentlich wurden nun die Ueberſetzungen gewechſelt, die Wind⸗ verhältniſſe waren günſtiger und jeder verſuchte, ſo wenig Kraft wie möglich zu verbrauchen. Vor Hockenheim hat es nun endlich den An⸗ ſchein, als ob das Feld nun endgültig geſprengt wäre. Eine Jagd nach der andern zerriß das Feld und die Spitze, beſtehend als Mafle⸗ Frieſenheim, Ackermann⸗Mörlheim, Kaiſer⸗Offenbach und Hamm⸗ Mannheim, hatte bald einen Vorſprung von 200 Meter. Die zweite Gruppe, beſtehend aus den Gebr. Clemens⸗Offenbach, Seeger⸗Maun⸗ heim, Heinz⸗Mörlheim, Könniger⸗Ludwigshafen, Klein⸗ Ludwigshafen und Koch⸗Offenbach, verſuchte mit Macht den Anſchluß wieder her⸗ zuſtellen. In kurzen Abſtänden folgten der zweiten Gruppe die Gebr. Ganzemer, Hönning und Bieller, Remm⸗Lingenfeld und Sell⸗Mörl⸗ heim. Die einzelnen Abſtände unter der zweiten Gruppe und den Nachzüglern verringern ſich immer mehr und als bei Hockenheim ein geſchloſſener Bahnübergang die Reduzierung des Tempos bedingte, wuchs die Spitzengruppe wieder auf 8 Mann an, beſtehend aus Hamm, Kaiſer, Maile, Ackermann, Sell, Clemenz, Clemenz und Koch. Schwetzingen wurde.20 Uhr paſſiert. Nach Schwetzingen holen nun⸗ mehr auch Hönning, Heinz⸗Mörlheim und Franz Ganzemer wieder auf, ſodaß die Spitzengruppe auf 11 Mann anwuchs. 3,37 Uhr war Friedrichsfeld erreicht. Nach dem Brückenübergang in Friedrichsfeld unternahm Hamm einen neuen Vorſtoß und hatte bald ca. 100 Meter Vorſprung erreicht. Nach erbittertem Kampf mit dem Seitenwind konnte er ſeinen Vorſprung immer weiter ausdehnen, da von dem übrigen Feld keiner die Verfolgung aufnehmen wollte oder vielleicht auch konnta. Hamm, der genügend Reſerven hatte, vergrößerte bis zum Ziel immer mehr den Abſtand zum übrigen Feld und kam als ſicherer Sieger 3,49 Uhr durchs Ziel. Auch das übrige Feld hatte ſich noch ſtark getrennt und in einzelnen Gruppen kamen die nächſten Fahrer an. Das bis nach Hockenheim und zurück laufende Jugend⸗ rennen ſah gegen die früheren Jahre nur wenige Jugendliche aur Start. Die beiden Mifa⸗Endſpurtfahrer Weisbart und Eruſt Bieller zogen nach Seckenheim davon und belegten ſicher die beiden erſten Plätze. Das Altersfahren wurde eine ſichere Beute von Menz⸗ Käfertal. 8 Die Ergebniſſe: A- und B⸗Klaſſe: 1. Karl Hamm, Radr.⸗Cl. Mifa⸗Endſpurt Mannheim 4,24 Std.; 2. Clemenz, Ooffenbach a..; 3. Ackermann, Mörlheim; 4. Clemenz, Offenbach a..; 5. Sell, Mörlheim; 6. Heinz, Mörlheim; 7. Nik. Hönning, Radſp.⸗V. Opek, Mannheim; 8. Fr. 5 Traben, Saar; 9. K. Maile, Frieſenheim; 10. Koch, Offen⸗ ach. Altersklaſſe: 1. Adam Menz, Rhenania Käfertal, 1,27 Stunden; 2. Hch. Herrmann, Suprema, Waloöhoff 3. Herrmann, Waldhof; 4. Get⸗ ger, Rhenania Käfertal; 5. Kuchmecky, Waldhof. Jugendklaſſe: 1. Weisbart, Radr.⸗Cl. Mifa⸗Endſpurt, 1,30 Std.; 2. Ernſt Bieller, Radr.⸗Cl. Mifa⸗Endſpurt; 3. Lutz, Suprema Wald⸗ hof; 4. Blumenkamp, Dürkopp, Mannheim. Bwög. Deulſche Leichtathleten ſiegen in Budapeſt Neuner Weltrekord des S. C. Charlottenburg über 4 mal 800 Meter Der Start des S. C. Charlottenburg am Sonntag in der ungari⸗ ſchen Hauptſtadt wurde zu einem großen Erfolg für die Berliner. In ber 4 mal 800 Meter⸗Staffel gelang dem S. C. Charlottenburg mit Banſemer, Schoemann, Kohn und Böcher in 800,4 ein neuer Weltrekord. Die bisherige Höchſtletſtung gehört Teutonia Ber⸗ Uin mit:00,9 ſeit dem 3. Dezember 1927. M. A. C. Budapeſt als Zweiter benötigte 803,8 und ſtellte damit einen neuen Landesrekord auf. Böcher⸗Charlottenburg holte ſich die 1000 Meter in 235,2 vor dem Ungarn Rozſa. Kohn⸗Berlin belegte auf 3000 Meter in 9711 Beſchlag. Meier gewann den Weitſprung mit der ausgezeichneten Leiſtung von 7,20 Mtr. Im Hochſprung ſiegte Kesmarkt mit 1,00 Meter. Den Diskuswurf holte ſich Egri mit 44,84 Meter und das Speerwerfen ſah den Ungarn Seepe wt 6292 Meter als den Beſten. r 5 — * * 1 turnwart Döring an der Spitze verantwortlich zeichnete. Montag, den 24. Junt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 285 Leichtathletik⸗Länderkampf Süddeutſchland verliert gegen die Tſchechei mit 39,1: 65, Der Kampf in Prag tach der Niederlage im Kampf der Vier⸗Verbände in Berlin hat Sübddeutſchlands Leichtathletik eine neue Schlappe bezogen. Diesmal war es vollkommen unerwartet. In Prag wurden die ſüddeutſchen Vertreter am Sonntag von den Tſchechen mit 6596: 596 und:57 Siege geſchlagen. Dieſe Schlappe war durchaus verdient, denn die Tſchechen brachten ein weitaus beſſeres Material heraus, als man er⸗ wartet hatte. Man hatte ſie unterſchätzt. Es muß allergings geſagt werden, daß man die Leiſtungen der Tſchechen bislang bei uns nur deshalb nicht gebührend eingeſchätzt hatte, weil man die näheren Ver⸗ hältniſſe nicht kannte. Die Prager Bahnen ſind ſchwer und ſchlecht. Die Bahn iſt nur 360 Meter lang und weiſt ſehr ſpitze Kurven auf, Daß man auf derartigen Bahnen keine guten Ergebniſſe herausholen kann, iſt faſt ſelbſtverſtändlich. Die Tſchechen waren im Vorteil, weil ſie die Bahn kennen. Die Süddeutſchen fanden ſich mit den Bahnverhältniſſen ſehr ſchlecht ab; dazu kam noch, daß in der ſüddeutſchen Mannſchaft einige ſchwere Verſager waren. Am beſten hielten ſich noch die Sprinter, die ſowohl über 100 Meter wie auch über 200 Meter und in der Staffel die erſten Plätze belegten. Die beſten Leiſtungen der Süddeutſchen und des Tages überhaupt bot der Fürther Uebler, der im Kugel⸗ ſtoßen mit 15,14 Meter ſeine bisherigen Leiſtungen weit überbot. Der 5. Sieg fiel uns durch den Mannheimer Neumann im 400 Meter⸗ Lauf zu. Schließlich kam Bonneder im Hochſprung zuſammen mit dem Tſchechen Mrtynek auf 1,80 Meter und damit wenigſtens zu einem halben Sieg. Helber 1, unſere Hoffnung auf der langen Strecke, wurde in einem faſt dramatiſchen Endkampf von dem Tſche⸗ chen Koſciak in einer für die Bahnverhältniſſe glänzenden Zeit von 15. nur mit einem halben Meter geſchlagen. Glatte Verſager waren unſere Diskuswerfer und die Hürdenläufer. Dieſen muß man allerdings zugute halten, daß die Hürden quer über den Platz auf Raſen aufgeſtellt waren, ein Plus für die Tſchechen, die ein ſol⸗ ches Laufen gewöhnt ſind. Barth und Schöning warfen ſchließlich ſoviel Hürden, daß ſie ausſcheiden mußten. Aufnahme und Empfang der Süddeutſchen war durchaus herzlich. Die Tſchechen ließen es an nichts fehlen. Unter den Zuſchauern be⸗ merkte man auch einen Vertreter der deutſchen Geſandtſchaft. Etwas zu wünſchen übrig ließ die ſchleppende Abwicklung, ſo daß die Ver⸗ anſtaltung mit einer Stunde Verſpätung zu Ende geführt wurde. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Eldracher(Südd.) 11,2; 2. Engel(Tſchechei) 2 Met. zurück, 3. Metzger(.) Bruſtbreite; 4. Knenicky(.). 200 Meter: 1. Dr. Wichmann(.) 22,4; 2. Eld racher(.) 22,6; 3. Dr. Fleiſchſer(.) 22,0; 4. Knenicky(.). 400 Meter: 1. Neumann(.) 51,6; 2. Dr. Fleiſcher(.) 52; g. Bartl(.); 4. M. Meisel(.) 800 Meter: 1. Kaſch(.) 1258, 2; 2. Struiſte(.):59,8; 3. Lefe⸗ bre(.):01,6; 4. Single(.) 10 Meter zurück. 1500 Meter: 1. Strniſte(.):09; 2. Schilgen(.):10,6; 3. V. Strniſte(.); 4. Jordan(.). 5000 Meter: 1. Koseiak(.) 15:31; 2. Helbert 1(.) 15:32; 8. Kapp(.); 4. Slegacek(.). 110 Meter⸗Hürden: 1. Jandera(.) 15,6; 2. Reich(.) 15,7; 8. Barth(.) aufgegeben. 4 mal 100 Meter: 1. Süddeutſchland(Eldracher, Metzger, Metzner, Dr. Wichmann) 43,6 2. Tſchechei. Hochſprung: 1. Uebler(.) u. Mrtynek je 1,80 Meter; 2. fiſcher(.) und Kühmund(.) je 1,75 Meter. Weitſprung: 1. Kopp(.) 6,78 Meter; 2. 3. Barth(.) 6,59; 4. Man(T 6,59 Meter. Stabhoch: 1. Koreis(.) 3,50) 2. Speck(.) und Kieſow(.) und Kodadea). i 3,50 Meter. Kugelſtoßen: 1. Ubler(.)(.) Donda(.) 13,65; 4. Ehmelik(T. Diskus: 1. Douda(.) 43,86 .] 89,88, 4. Rödl(.) 39,20. Speerwerfen: 1. Bene 41,40; 4. Ehmelik(.). Schwar⸗ Hoffmann(.) 6,62; 15,14, 2. 13,31. 2. Vanducek(.) 42; 3. Schauſſele Schneider 14,20; 8. ö , 2. Schäffler(.) 52,90; 3. Barth (S. Volksturnmeiſterſchaften des Mannheimer Turngaues Wie immer war der Platz des T. V. 1846 Mannheim in muſter⸗ gültiger Weiſe für eine derartige Veranſtaltung hergerichtet, ſodaß von vornherein eine reibungsloſe Abwicklung der Wettkämpfe ge⸗ währleiſtet war. Im Gegenſatz zu ſonſt, war jedoch die Beteiligung nicht in dem erwünſchten Maße zu verzeichnen. Immerhin waren über 100 der Gemeldeten angetreten. Es mag ſcheinen, als ob nach der Gauerweiterung der Kontakt zwiſchen den einzelnen Vereinen noch nicht ſo hergeſtellt iſt, als es notwendig wäre. Vielleicht iſt aber auch die Vielzahl der Veranſtaltungen ſchuld. Die Kämpfe wickelten ſich flott ab, wofür der Volksturnausſchuß des Gaues, mit Gauvolks⸗ Bis auf die Läufe, bei welchen ſich verſchiedentlich Frühſtarts einſchlichen, nahmen die Wettkämpfe, die weniger als Meiſterſchaften, ſondern in Form von Beſtleiſtungen, als Ausſcheidungskämpfe für die Kreis⸗ meiſterſchaft durchgeführt wurden und mit volkstümlichen Wett⸗ kämpfen für die Turnerinnen und Jugend umrahmt waren, einen reibungsloſen Verlauf. Am erfolgreichſten dürfte wohl der T. V. 1846 Mannheim geweſen ſein, der ſo ziemlich alle Staffeln an ſich bringen konnte, und auch die meiſten Teilnehmer ſtellte. Aber auch die Volksturner der übrigen Vereine konnten ſchöne Erfolge buchen. Die Ergebniſſe: Hochſprung für Männer: 1. Ludw. Hornig, MTG., 1,65 Meter; 2. Fritz Lier, TGen. Rheinau, 1,555 8. Willy Derr, TVM. v. 1846, 1,55 Meter.— Weitſprung für Turner: 1. Alb. Reiſer, TV. Badenia Feudenheim, 5,91 Meter; 2. Willy Hofmann, TVM. v. 1846, 5,87; 3. Karl Maaß, TGen. Rheinau, 5,66; 4. Erwin Schmieder, MTG., 56 Meter.— Kugelſtoßen beidarmig: 1. Bernh. Greulich, TVM. v. 1846, 21,32 Meter; 2. Herm. Steitz, TGen. Käfertal, 20,29; 3. Dr. Thriſtmann, TVM. v. 1846, 18,92 Meter.— Kugelſtoßen beſtarmig: 1. Herm. Steitz, TGem. Käfertal, 11,72 Meter; 2. Bernh. Greulich, TVM. v. 1846, 11,48; 4. Albert Waas, TGem. Käfertal 11,22 Mtr.— Steinſtoßen beidarmig: 1. Bernnh. Greulich, TVM. v. 1846, 16,14; 2. Franz Bäurle, TVM. v. 1846, 15,97; 8. Fritz Lier, TGen. Rheinau, 13,50 Meter.— Steinſtoßen beſtarmig: 1. Bernhard Greulich 8,89; 2. Franz Bäurle 8,67; 3. Arthur Adler 7,30 Mtr., alle TVM. v. 1846. — Diskuswurf beidarmig: 1. Franz Bäurle 65,31 Meter; 2. Bernh. Greulich 56,41; 3. Dr. Chriſtmann 55,93 Mtr., alle TVM. v. 1846.— Diskuswurf beſtarmig: 1. Franz Bäurle, TVM. v. 1846, 35,71 Mtr.; 2. Bernh. Greulich, TVM. v. 1846, 35,60; 3. Fritz Lier, TG. Rheinau, 32,23 Meter.— Schleuderball: 1. Franz Bäurle TVM. v. Sag, 52,20 Meter; 2. Bernh. Greulich, TVM. v. 1846, 50,00; 3. Hans Beu⸗ Badenia Feudenheim, 49,60 Mtr.; 4. Fritz Lier, TGen. zinger, TV. Rheinau, 47,50 Meter. Turner: Speerwerfen beidarmig: 1. Otto Volkert, TVM. v. 1846, 71,60 Meter; 2. Willi Hoffmann, TVM. v. 1846, 70,60; 3. Willi Derr, TVM. v. 1846, 58,36; 4. Rudolf Hoffmann, TV. Jahn Neckarau, 50,75 Meter. Speerwerfen beſtarmig: 1. Albert Reiſer, TV. Badenia Feudenheim, 44,10 Meter; 2. Philipp Hook, Th. Viern⸗ heim 42,65; 3. Otto Volkert, TVM. v. 1846, 42,10; 4. Ernſt Becker, TVM. v. 1846, 36; 5. Hermann Kölle, Tg. Käfertal, 35,65 Meter. Stabhochſprung: 1. Dr. Chriſtmann, TVM. v. 1846, 3,10 Meter; 2. H. Steitz, Tg. Käfertal, 2,95; 3. Schimmer, TVM. v. 1846, 2,90; 4. R. Baumgartner, TV. 1864 Schwetzingen, 2,85 Meter. 100 Meterlauf: 1. Willi Eichin, TVM. v. 1846, 11,6 Sek. 2. Hans Völker, TV. 1864 Schwetzingen, 11,8; 3. Hugo Scheuring, TV. Badenia Feudenheim, 127 4. Hans Präker, TVM. v. 1846, 12,4 Sek. 200 Meterlauf: 1. Hans Völker, TV. Schwetzingen, 24,4 Sek.; 2. Hans Borniske, TV. Badenia Feudenheim, 25,4 Sek. TV. Jahn Neckorau, 56,8 5 57,2 Sek. 89h Meterlauf: 1. 3. Hugo Scheuring, Mückenmüller, TVM. v. 1846, MTG., 25; 400 Meterlauf: 1. 2. Franz Vor 2 2 Se Se Weißer, TVM. v. 1846, 2,07 Min. 1500 Meterlauf: 1. Otto Treiber, TM. v. 1846,:42,4 Min.; 2. Wilh. Hägele, MTG,:50 Min.; 3. Hermann Schvop, TVM. v. 1846. 3000 Meterlauf: 1. Heinrich Wild, TV. Schwetzingen, 1821, Min.; 2. Kaſpar Adler, Tb. Viern⸗ heim, 18:22, Minuten. 110 Meter Hürdenlauf: 1. Adolf Weißer, DVM. v. 1846, 19,6 Sek.; 2. Jof. Linder, Db. Germania, 19,8 Sek.; 3. Heinrich Brüggmann, MTG., 21,1 Sek. imal 100 Metlerſtaffel: 1. TVM. v. 18406 1. Mannſchaft 46 Sek.; 2. Mannh. Turngeſ. 1. M, 46, Sek.; 3. TVM. v. 1846 2. M. 47, Sek.; 4. Mannh. Turn⸗ geſellſchaft 2. M. 40,9 Sek. Zmal 1000 Meterſtaffel: 1. TVM. v. 1846 9Min. 16,8 Sek.; 2. Mannheimer Turngeſellſchaft 9 Min. 32 Sek.; mal 250 Meter⸗Kreisſtaffel: 1. TVM. v. 1846 3 Min. 50 Sek.; 2. Monnheimer Turnerbund Germania 8 Min. 54,2 Sek.; Amal 400 Meterſtaffel: 1. TVM. v. 1846) 2. Olymp. Staffel: 1. TVM. p. Tb. Germania 4 Min. 3,4 S 100 Meterlauf für Aeltere(32 Ta. Käfertal, 12,6 Sek. 2. Eugen TV . 1. Hermann Kölle, M TG., 13; 3. Korl Baatz, af Kaſt, Schwetzingen, 13,8 Sek.; 100 Meterlauf für Vereine bis 250 Mit⸗ Albert Waas, Rhe glieder: 1. mann, T. Gen. Feudenheim, 12, amal 100 Meterſtaf 2 5 TV. 1864 Tg. Käfertal, 11,8 Sek. 2. Ludwig Heck⸗ 25 3. Philipp Röder, TV. Badenia ugert, Tb. Viernheim, 12,6 Sekunden. ſe“: 1. Turngemeinde Käfertal 47,4 Sek.; 2 etzingen 48; 3. Mannheimer Tb. Germania 28,2; 3. Turngenoſſenſchaft Rheinau 50,2 Sekunden. Turnerin nenn. 100 Meterlauf: 1. Anna Mann, Mhmer. TB. Germania. 13,3, 2. Käthe Bechtler, TVM. v. 1846, 14; 3. Marie Greulich, TVM. v. 1846, 14; 4. Martha Latin, TVM. Sekunden. Hochſprung: 1. Sufl Kreb; 2. Marie Greulich, TV. 2 2 * 7 6185 — S 4 — 1 4,70 2. Emma Höfl 1846, 4,38; 4. Kugelſtoßen: 1 2 Neckarau,.16 Meter. 8,78; 2. Dora Klein 8,77; 3. Lydia 1846); 4. Lina Stemmler.⸗Gen. Speerwerfen: 1. Dora Klein, TVM. v. 1846, „10, 2. Lina Stemmler, Gen. Rheinau, 20,30 Meter. Diskus⸗ werſen: 1. Dora Klein, 2 wurf: 1. Dora Klein, TVM. v. 1 50,%% Badenia Feudenheim, 44,75; 3. L. Zimmermann, Meter. Ingend. 1. Walter Wiedermann * V. 187 Schlagballweit⸗ 92 * Amalie Appel, 8. TVM. v. 1846, 38,70 Schmieder, MTG. B. Germania, 12; 2. Eduard Hilbe, BVM. v. 1846, 12,2; 3. Richard Rettig. TVM. v. 1846, 12,4 Sekunden. Weit⸗ ſprung: 1. Walter 2„Germania Mannheim, 5,69; 2 Kurt Haring, TV. Feudenheim, 5,58: 3. Fritz Binder! TVM. v. 1846, 5,38 Meter. Kugelſtoßen: 1. Hille, TVM v. 1846. 11,67; 2. Schwarz, TV. 1864 Schwetzingen, 11,60; 3. Erwin Metz, TVM. y. 1846, 10,68; 4. Ernſt Becker, TVM. v. 1846, 9,30 Meter. Amal 100 Meterſtafſel: 1. Turnverein Mannheim von 1846, B⸗Mannſchaft 49 Sek.; 2. Derſ. -Mannſchaft, 49,2; 3. Turnverein 1864 Schwetzingen 49,4; 4. Mann⸗ heimer Turnerbund Germania 49,6 Sekunden. R. G. Die Zwiſchenrunde zur D-Meiſterſchaft Der Spielausſchuß des Deutſchen Fußball⸗Bundes hat am Sams⸗ tagabend bei einer Sitzung in Köln die Paarungen für die Zwiſchen⸗ runde zur Deutſchen Fußball⸗Meiſterſchaft wie folgt vorgenommen: 127 100 Meterlauf: J. Erwin 8 Am 30. Juni ſpielen: In Fürth: 1..C. Nürnberg— Tennis ⸗Boruſſia Berlin, Schiedsrichter Peters⸗Ham burg; In Dortmund(Stadion): In Altona(Stadionj: Breslauer.. 8— Bayern Mün⸗ ichter Röhrbein⸗Berlin N g Schalke 04— Hertha ⸗ BS., Schiedsrichter Maul⸗Nürnberg; Schiedsri chen 1 dem SHELL Pferdeſport Der Große Hanſa⸗Preis in Hamburg ⸗Horn Oppenheimers Graf Iſolani mit Grabſch Sieger Trübes und regneriſches Wetter ſtörten zunächſt auch den erſten Haupttag der Hamburger Derby⸗Woche. Erſt kurz vor Beginn des Großen Hanſa⸗Preiſes(26000 Mark) klärte ſich der Himmel etwas auf. Trotz der ungünſtigen äußeren Umſtände war der Beſuch zu⸗ friedenſtellend. Die nach dem Derby wertvollſte Prüfung des Mee⸗ tings, der Große Hanſa⸗Preis. löſte durch das abermalige Zu⸗ ſammentreffen der Derby⸗Favoriten Graf Iſolani und Walzer⸗ traum beſondere Spannung aus. Graf Iſolani, der Gewinner der Union, beſtand die Probe glänzend. Sein Derby⸗Sieg ſteht heute weniger außer Frage denn je. Der Graf Ferry⸗Sohn hatte mit der Diſtanz gewonnenes Spiel. Stil ſeines Erfolges war höchſt eindrucksvoll, anders dagegen Walzertraum. der über keine Steherqualitäten zu verfügen ſcheint, denn er war bereits im Hor⸗ ner Bogen rettungslos geſchlagen und kam weitab als Fünfter ein. Graf Iſolani war vor dem Start recht unruhig, beim Aufgalopp ſtoppte er plötzlich ab und mußte zu den 2200 Meter⸗Pfoſten geführt werden, wo er noch einige Male auskeilte, dann aber richtig mit abſprang. Fockenbach ſetzte ſich ſofort an die Spitze des Sechſerfeldes, hinter ihm legten ſich Gero, Walzertraum, Farinelli. Graf Iſolani und Impreſſioniſt. In dieſer Reihenfolge kam das Feld an den Tribünen vorbei. Im Wandsbecker Bogen dehnte der Weiler ſeinen Vorſprung immer mehr aus, auf der Hegenſeite lag er etwa 8 Län⸗ gen vor Gero. Auch im Horner Bogen betrug der Abſtand zwiſchen Fockenbach und dem an zweiter Stelle liegenden Gero, zu dem jetzt Graf Iſolani aufgerückt war, noch immer 6 Längne. Walzertraum war hier bereits erledigt. Zu Beginn der Geraden hatte auch Gero genug, gleich darauf ließ auch Farinelli nach. 200 Meter vor dem Ziel liefen zu Fockenbach in der Mitte Graf Iſolani und außen Im⸗ preſſioniſt vor. Der Dreijährige ſtieß bei Impreſſivniſt zunächſt auf wenigen Widerſtand, kräftig aufgerüttelt ließ er ihn aber dann leicht mit 1 Länge hinter ſich. Im gleichen Abſtand folgte Fockenbach s Dritter. Den abgeſchlagenen Reſt führte Farinelli an. Bei dem ſtellenweiſe ſchweren Geläuf muß die Zeit vonſ:25,6 für die 2200 Meter als ſehr gut bezeichnet werden. De Der Die Ergebniſſe: 1. Parchimer⸗Rennen. 4300 J. 1400 Meter. 1. Geſt. Altefelds Dixi(Huguenin), 2. Anskar, 3. Eldon. Ferner liefen: Jagannath, 12. 416 1 Schickſalsſtrom. Fröhliche Fahrt. Tot.: 28:10, Pl. 2. Lupus⸗Rennen. 4300 l. (Tarras), 2. Senora, 3. Windsbraut. Römerin. Tot.: 87:10, Pl. 29, 15:10. J. Silberne Peitſche. 5000. 1800 Meter. 1. Liebrechts Pers (v. Borcke). 2. Dorn 2, 3. Radames. Frener liefen: Grafenſtein, Semper idem, Feinsliebchen, Kili, Miſtelto, Gallina. Tot.: 70:10. Pl. 15, 13, 15:10. 4. Großer Hanſa⸗Preis. Ehrenpreis u. 26 000 J. 2200 Meter. 1. Oppenheimers Graf Iſorani(Grabſch), 2. Thomſens Impreſſioniſt (Blume). 3. Geſt. Weils Fockenbach(M. Schmidt). Ferner liefen: Farinelli, Gero, Walzertraum. Tot.: 19:10, Pl. 15, 2510 5. Union⸗Klub⸗Pokal. Ehrenpreis und 8000 /, 1400 Meter. 1 Frhr. v. Oppenheims Avanti(Zehmiſch), 2. Askari, 3. Lichtblick. Ferner liefen: Waldmeiſter, Metrodorus, Olymp. Arioviſt. Tot: 52:10; Pl. 14, 12, 19:10. 6. Peter⸗Ausgleich. 8000 J. 1600 Meter. 1. Kosmos Sterneck (Staudinger), 2. Signora, 3. Tarquinius Superbus. Ferner liefen: Avec Dieux, Virulin, Poſtmeiſter. Domfalke, Ota, Avitus. Immer⸗ treu, Laetitia, Madonna d' Arezzo, Weſterwald. Tot.: 68:10, Pl. 29, 84, 82:10. 7. Alphons Brödermann⸗Jagdrennen. 8000. 3500 Meter. 1. Saubers Schwalberich, 2. Creme de Menthe, 3. Steineibe. Ferner liefen: Luſitania, Myron, Isländer, Ondina. Tot.: 48:10, Pl. 2257 15, 40:10. * Stuttgart⸗Weil(23. Juni) 1. Begrüßungs⸗Rennen. 2600. 1600 Meter. 1. P. Heils Martell (Natz) 2 Sonnenkönigin, 3. Moſſuk. Ferner liefen: Stammherr, Perfekt, Landgraf, Winska. Tot. 38:10, Pl. 16, 37, 14:10. 2. Preis von Scharnhänſen. Jagdrennen. 2100., 3000 Meter. H. C. Bodmers Keſch(Günther), 2. Mühelos, g. Feuermal. Ferner lief.: Domino, Mylady, Teurkes, Adler. Tot. 19:10, Pl. 10, 10, 10:10. 3. Preis der Stadt Stuttgart. Ehrpr. und 3000. 1200 Meter. . C. Schweizers Bardenlond(Göbel), 2. Irländer, 3. Redopp. Ferner liefen: Flüela, Troja, Mohawk, Mazurka, Leguſte. Tot. 61:10, Pl. 14, 13, 16:10. 4. Preis vom Stadtgarten Jagdrennen. Ausgleich 2. Ehrpr. und 2600. 3000 Meter. 51. G. Wagenknechts Trapper(Machan), 11. J. Sechfers Countryſide(Günther), 3. Montagne Ruſſe. Ferner liefen: Kätherl 3, Florimel, Glockner, Honey bear, Teukros. Tot. 22:10, Pl. 12, 13, 14:10. 5. Preis vom Stuttgarter Nenen Tagblatt. Ausgleich 3. 2800. 1400 Meter. 1. A, Daubs Leubelfing(Narr), 2. Miſſion, 3. Albana! Ferner liefen: Gaffel, Pedrillo, Martell, Heilige Johanna. Tot. 26:10, Pl. 19, 25, 15:10. 6. Keßler⸗Ausgleich. Ausgleich 2. Ehrpr. und 2300.„ 2000 m. 1. Frau J. von Opels Damon(Vinzenz), 2. Nemrod, 3. Koral. Ferner liefen: Original, Amedee de Savoie, Mangan, Südwind Tot. 23:10, Pl. 18, 14, 23:10. 1000 Meter. 1. Hartings Hiſtoria Ferner liefen: Zwickl, Achmed. *. Neuß(23. Juni): 1. Preis der Jugend. Für Zweifährige. 3000 J. 1000 Meter. 1. Frl. A. Weltmanns Orion(Nagy), 2. Auerbalz, 3. Lonetta. Ferner liefen: Janette, Fredchen, Mampe, Landesfreund. Tot. 26:10, Pl. 14, 15, 32:10. 2. Buldern⸗Jagdrennen. Ausgleich 3. 2500., 3000 Meter. 1. O. Schuberts Waldo(H. Weber), 2. Conti, 3. Elf. Ferner.: Clauſewitz, Lola, Fulvia, Roskilde, Quedliner. Tot. 34:10, Pl. 17, 14, 22:10. 3. Preis von Ludenberg. 2800 J. 1600 Meter. 1. M. Pfotfers Tip(Nagy), 2. Froher Mut, 3. Lonni. Ferner liefen: Raphael, Georgette, Verona 2, Lauſefunge, Grießwark, Lawine, Richbotin. Tot. 65:10, Pl. 23, 57, 21:10. 4. Preis von Altefeld. Ausgleich 2. Ehrpr. und 3500 A. 2000 m. 1. Gebr. Janſſens Nobelmann(Zimmermann), 2. Coralle, 3. Frei⸗ Bedenkem Sies überall sind die bekanmten gelbroten Shell Pumpen zu Fanckem. Sie können also stets ein- und dasselbe hochwertige Benzin aus Verplombten Pumpen tanken. Rechnen Sie dazu noch die Mualitative Uberlegenheit, die SHELL besitzt, dann haben Sie die Gewissheit, das Mauimum für die Sicherheit Ihres Motors getan zu haben. 0 8. Sette. Nr. 285 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 24. Juni 1929 iſt. Ferner liefen: Jarbom, Okertal, Julfeſt, Lichtelfe, Clauswalde. 23:10, Pl. 16, 19, 2010. Verloſungs⸗Rennen. 4000 4. 1400 Meter. 1. Wi m Tell(Zimmermann), 2. Cefalu, 3. Loiſach. 7 liefen: Mevallo, Goldmädel, Flaminia, Graſſchaft. Tot. 28: Pl. 13, 16, 13:10. 6. Preis von Waldfried. Ausgleich 3. 2500 l. 1800 Meter. 1. J. Pudenz Pinelle(Zimmermann), 2. Annchen, 3. Larida. Ferner.: Nataſcha, Pipkrn, Szegeda, Bomberg, Kreuzfahrt. Tot. 25:10, Pl. 12:10. 7. Reuſcheuberg⸗Hürdenrennen. 2800 l. 2800 Meter. 1. Ebbeslohs Brigant(Brodo), 2. Gauner, 3. 3 liefen: Primus, Sonnenſchein 3, Mafeſto, Deutſche. Tot. 97:10, Pl. 26, 16, 68:10. * 98 O. Weinbergs 0 Geſtüt Zwirns Bruder. Ferner Excellenz, Lotteken, Die Halle(23. Juni) 1. Preis vom Petersberg. Herrenreiten. 2100. 2400 Meter. 1. H. von Ploetz' Faulpelz(Oehme), 2. Primo, 3. Opium. Ferner liefen: Prince of Thule, Melange, Ruhr. Tot. 32:10, Pl. 14, 13:10. 2. von Rauch⸗Hürdenrennen. Ehrpr. und 2100 4. 3000 Meter. 1. J. Kühns Tod und Leben(Oertel), 2. Ofterdingen. Es liefen nur 2. Tot. 13:10. 3. Ermunterungs⸗ Rennen. Für Zweijähr. Ehrpr. und 2100 l. 1000 Meter. 1. A. Weber⸗Nonnenhofs Servus(Osw. Müller), 2. Ser⸗ vattus, 3. Obacht. Ferner liefen: Garwhal, Herzensfreude, Schloß⸗ uhr. Tot. 95:10, Pl. 57, 117:10. 4. Sommer⸗Ausgleich. Ausgleich 2. 3200. 1800 Meter. 1. Stall Halmas Ordonno(Sajidik), 2. Heidelerche, 3. Holofernes. Ferner lbef: Kasbek. Tot. 18:10, Pl. 13, 15:10. 5. Verloſungs⸗Rennen. 3000 4. 1400 Meter. 1. Dr. G. Gerekes Rottland(Goericke), 2. Tonnenberg, 3. Juwel. Ferner liefen: Kade⸗ Tot. 70:10, Pl. 18, 15, 19:10. 7. Preis der Landwirtſchaft. Ausgleich 3. Jagdrennen. Ehrpr. und 2100. 3200 Meter. 1. M. Lückes Labora(Thabheim, 2. Schwert⸗ lilie, 3. Mansbach. Tot. 21:10. Jubiläums⸗Schwimmfeſt von „Hellas“ Magdeburg Der erſte Tag des Magdeburger Schwimmens war von ungünſtigem Wetter beglei⸗ tet. Es regnete faſt unaufhörlich. Trotzdem war aber der Beſuch recht anſprechend. Sportlich brachte der Tag ausgezeichnete Leiſtun⸗ gen. Im 100 Meter Freiſtil gab es ein überaus ſpannendes Rennen zwiſchen Schubert⸗Breslau und Derichs⸗Köln, das den Breslauer nur knapp in der guten Zeit von:02 Minuten im Vorteil ſah. Auch der Ausgang des 200 Meter Bruſtſchwimmens war mehr als knapp, da der Göppinger Schwarz den Hamburger Sitas nur um Handſchlag auf den zweiten Platz verweiſen konnte. Die 3 mal 100 Meter Lagen⸗ ſtaffel holte Poſeidon⸗Leipzig ſicher nach hochintereſſantem Verlauf. Im Waſſerball errang der deutſche Meiſter Magdeburg mit 211 einen knappen Sieg über den ungariſchen Meiſter, 3. Bezirk Budapeſt. Das Spiel ſelbſt ſah die Hellenen meiſt im Vorteil. Lediglich der ungariſche Torhüter, der eine ganz ausgezeichnete Leiſtung bot, ver⸗ hinderte eine größere Niederlage. Nach dem Seitenwechſel, der die Magdeburger mit:0 in Front ſah, gab es noch einen kleinen Zwi⸗ ſchenfall. Die Ungarn weigerten ſich, auf eine Entſcheidung des Schiedsrichters weiter zu ſpielen und waren erſt nach langem Zögern hierzu zu bewegen. Der zweite Tag Etwa 2000 Zuſchauer hatten ſich am Sonntag auf der Kampfbahn von Hellas, Magdeburg, verſammelt, um ausgezeichnete Leiſtungen zu ſehen zu bekommen. Schubert⸗Breslau konnte ſich über 200 Meter nur ſtrecken, um Schrader⸗Hildesheim auf den zweiten Platz zu ver⸗ weiſen. Noch knapper war das Ende im 100 Meter⸗Bruſtſchwimmen. Budig und Sietas kamen in gleicher Zeit an. Die Zielrichter gaben Budig den Sieg. Meiſter Küppers ließ ſich das 100 Meter⸗Rücken⸗ ſchwimmen nicht entgehen. Eine Ueberraſchung gab es in der 4 mal 100 Meter Lagenſtaffel, an der die ſeit Jahren ungeſchlagene, diesmal durch Erſatz geſchwächte Mannſchaft der Hellenen hinter Po⸗ ſeidon⸗Berlin mit dem zweiten Platz vorlieb nehmen mußte. Dafür ließ ſich Hellas die 10 mal 50 Meter Freiſtilſtaffel nicht entgehen. Den Höhepunkt der Sonntagskämpfe bildete das Waſſerballſpiel zwi⸗ ſchen den beiden noch immer beſten deutſchen Mannſchaften von Hellas und Waſſerfreunde, in denen die Magdeburger auf die Mit⸗ wirkung ber Gebrüder Rademacher verzichten mußten. Magdeburg konnte das Spiel mit 418 für ſich entſchetden. Die Ergebniſſe: Amal 100 Meter⸗Lagenſtaffel: 1. Poſeidon Berlin:01,2; 2. Hel⸗ las Magdeburg:02; 3. Sparta Köln:02,83. 100 Meter⸗Freiſtil: 1. Arend Magdeburg 105,3; 2. Buchmeier Halberſtadt:06,83; 3. Döhring Magdeburg. 200 Meter⸗Bruſt: 1. Rückevold Magdeburg 8708, 1; 2. Kümminger Leipzig:04. 200 Meter⸗Freiſtil: 1 Schubert Breslau:28,8; 2. Schrader Hildesheim:23; 3. Gebert Magdeburg 2780,2. 100 Meter Rücken: 1. Küppers Vierſen:13,4; 2. Schumbura Magdeburg:16,2; 3. Deutſch Breslau:19,2. 100 Meter Bruſt: 1. Budig Köln:21,2; 2. Sitas Hambura:21,2; 3. Schulz Magde⸗ burg:28. 100 Meter Seite: 1. Bartſch Berlin:12,88: 2 Kunzius Köln 115,8. lomal 50 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Hellas Magdeburg 520,5; 2. Poſeidon Leipzig:12; 8. Sparta Köln. Waſſerball: Hellas Magdeburg gegen Waſſerfreunde Hannover el. Wan Die Schau der ſchönen Wagen Baden⸗Baden, 22 Juni. Köſtliches Mitſommerwetter— herrliche Wagen in vielleicht ſchon zu großer Zahl— mondaines Publikum auf dem Baden⸗Badener Kurhausplatz— fröhliche Menſchen und ſchöne Frauen das war das Bild dieſes Schönheitswettbewerbs, der durch die Zahl ſeiner Beſchickung allen Beſuchern eine Autoparade bot, wie ſie keine Auto⸗ ausſtellung beſſer und eindrucksvoller bieten kann. Ununterbrochen rollten die Wagen rings um das Kurhaus, den ganzen Freitag nach⸗ mittag bis in die Abendſtunden, und dann am Samstag vom Früh⸗ morgen an. Der Karoſſeriebau hat ausgezeichnete Fortſchritte ge⸗ macht. Die Linienführung iſt ſchnittiger geworden, die Tieflage im Bau geſchloſſener Karoſſerien hat ſich durchgeſetzt, Farbenfreudigkeit iſt beſonders im Phaeton⸗ und Cabrioletbau vorherrſchend, und daß hier auch Disharmonien in der Farbenzuſammenſtellung vorkommen (allerdings nur vereinzelt) iſt ja nur ſelbſtverſtändlich. Wieder ein⸗ mal erbrachte aber gerade der Aufmarſch der ſchönen Wagen von Baden⸗Baden den Beweis, daß die Sertenkaroſſeriefabrikation eine Höhe erreicht hat, die hervorragend iſt. Gewiß. der begüterte Freund von Luxuswagen wird ſich nach wie vor eine Spezial⸗ karoſſerie nach ſeinen Angaben bauen laſſen. Wer aber einen kom⸗ ſortablen, formſchönen Gebrauchs⸗ oder Sportwagen will, der findet heute bei Adler und Breunabor, bei Opel und Hanomag, bei Wan⸗ derer und Stoewer, bei Mercedes⸗Benz und bei Horch, bei Hanſa, Röhr, NA., bei allen deutſchen Fabrikaten Serienwagen mit Serienkaroſſerien, die Preiswürdigkeit mit Bequemlichkeit, Aus⸗ ſtattung, Formſchönheit, Linienführung einen. Daß auch die Aus⸗ lands⸗Automobilſakriken mit wundervollen Wagen aller Art ver⸗ treten waren, iſt ja ſelbſtverſtändlich. Cabrioletbau, die Pflege des formſchönen, praktiſchen ausdauern⸗ den Allwetterwagens, iſt Trumpf. Und was gab es da für köſtliche Typen! Karoſſier Karmann(Osnabrück) hat ehr originelle Allwetter⸗ wagen geſchaſſen, vriginell auch, weil ſie das Verdeck verblüffend raſch herunterklappen und ſomit der Wagen ſich in kürzeſter Zeit vom offenen in einen geſchloſſenen oder umgekehrt verwandeln läßt. Die ſchmucken, preiswerten Brennabor⸗Wagen mit dem freien Himmel waren erneut bewunderte und mit Recht anerkannte Schauſtücke, und Horch und Mercedes⸗Benzwagen mit Cabriolet⸗Karoſſerien waren mit das Schönſte, Vornehmſte, Gediegenſte, was es im modernen Autobau geben kann. Daß Hie Hälfte aller vorgeführten Fahrzeuge von Damen geſteuert wurde, und daß jede Dame vom in Baden⸗Baden beſonders populären Annoncenmayer einen Roſenſtrauß überreicht erhielt, ſei nicht zu erwähnen vergeſſen. Schöne Wagen, ſchöne Frauen, ſchöne Kleider, ſchöne Roſen. das war ſo vecht ein Bild, des Weltbad es Baden⸗Baden würdig. Es war gut, daß die Baden⸗Badener Jury nicht ſo viele Aus⸗ zeichnungen verteilte, wie die Wiesbadener. Das hebt den Wert der Schön⸗Prämiterung. Am zahlreichſten vertreten war Mercedes⸗Ben z Im Schönheitswetibewerb der Fabrikwagen war ein Viertel aller teilnehmenden Wagen von Meroedes⸗Beng geſtellt. Mehr als ein Drittel aller erſten Preiſe wurde Mercedes⸗Benz⸗Wagen zuerkannt. Groß war beſonders der Erfolg der Mercedes⸗Benz⸗Type„Stutt⸗ gart“, von dem die ſechs teilnehmenden Innenſteuerlimouſinen fünf erſte und einen 2. Preis erhielten, und der Erfolg des Mercedes⸗ Benz⸗Achtzylinders, Typ Nürburg, 24 erſte und 5 zweite Preiſe. Das war für Mercedes⸗Benz⸗Wagen der Rekord⸗Erfolg des Tages. Nächſt Mercedes⸗Benz mit ſeinen verſchiedenen Typen, vom 2 Liter⸗Wagen bis zum ſchmiſſigen SS⸗7 Liter Wagen, war Horſt die mit Recht meiſt preisgekrönte Marke. 14 Horch⸗Wagen wurden vorgeführt. 8 wurden mit erſten, 3 mit zweiten Preiſen bedacht. Und hierbei iſt zu be⸗ achten, daß Horch ja nur einen Typ, ſeinen raſch populär gewordenen Achtzylinder, herſtellt. Jeder Horchwagen war eines Preiſes wert, und die Horch⸗Cabriolets mit den von Profeſſor Hedank ent⸗ worfenen vierſitzigen Karoſſerien waren mit die ſchönſten Wagen des Turniers. Nach war nur mit drei Wagen vertreten; alle NA wurden preisgekrönt. Jene NAG⸗Luxuslimontine, die den 1. Preis ihrer Klaſſe erhielt, und in der Tat eine Spitzenteiſtung der Karaoſſecie⸗ kultur darſtellte, erhielt uach der Prämiierung darch die NAG⸗ Direktion den Namen„Typ Baden⸗Baden“. Je 16 Fahrzeuge ihrer Fabrikate ließen die Wanderer und die Opel⸗Werke den Tur⸗ nierplatz umkreiſen. Opel zeigte ſeine Typen, vom erſtauullch preis⸗ würdigen, formſchönen Kleinwagen, bis zum wundervollen, hoch⸗ kultivierten Achtzylinder des Opel⸗Luxustyps. Fünf erſte und drei zweite Preiſe war für die Opelwogen gerechte Prämiie rung. Und Wanderer— leder Wagen ein Schlager! In die Wanderese⸗Werke, übrigens eine der modernſt eingerichteten größten Automobilfabriken Europas, iſt neuer Geiſt, großzügiges Wollen eingezogen. In der Sternfahrt war Wanderer die erfolgreichſte Marke. Im Schönheitswettbewerb wurde feder zweite der 16 vorgeführten dererwagen der goldenen Plakette, alſo des 1. Preiſes, für wür⸗ DAINMNTER-BENZ AKTIENGESETLTLSCHAF Baden⸗Badener Aulomobilturnier dig befunden. Zwei Wondererwagen erhielten zweite Preiſe. Wan⸗ derers zuverſichtliche Aktivität wird ſich bezahlt machen. Die techniſch durch ihre Konſtruktionseigenart intereſſanten Röhr⸗Wagen zeig⸗ ten ſich mit vorbildlich ſchönen geſchmockvollen Karoſſerien. Fünf von den zehn vorgeführten Röhr⸗Wagen wurden mit 1. Preiſen aus⸗ gezeichnet. Groß und verdient war auch der Stoewer⸗Erfolg. Nur vier Stoewer waren als Fabrikwagen noch Baden⸗Baden ge⸗ bracht worden, Wagen, die bereits im Berliner Grunewaldturnier des D. A. C. durch ihre Kultur Aufſehen erregt hatten und dort prämiiert worden waren. Das Preisgericht von Baden⸗Baden zeich⸗ nete alle vier Stoewer⸗Wagen aus, und drei von ihnen mit erſten Preiſen. Dos war gerecht und fand den Beifall der Menge, Von deutſchen Fabrikaten gab es noch einen wunderſchönen Hanſa, der einen 1. Preis erhielt, einen vorbildlich gut durchgearbeiteten, form⸗ ſchönen Adler(1. Preis), drei Hanomag und einen Han ſa, die Preiſe erhielten. Die flotten kleinen Hanomag präſentierten ſich als feſche, gefällige Kleinwagen(Zweiſitzer), und der Hanuſa, der den Ruf genießt, einer der beſten Qualitätswagen zu ſein, war das Vorbild des Wagens für den kultivierten, anſpruchsvollen Auto⸗ mobiliſten. Und das Ausland Geueral⸗Motors war perſönlich vertreten. Mit der deut⸗ ſchen General⸗Motors⸗Direktion war der erfolgreichſte deutſche Ge⸗ neral⸗Motors⸗Vertreter Eduard Winter(Berlin) zur Stelle. Acht Fahrzeuge der verſchledenen General⸗Motors⸗Fabriken wurden ge⸗ zeigt. alle acht Fahreuge erhielten Preiſe. Erſte Preiſe aber erhielten je ein Cadillac, Buick und La Salle, zweite Preiſe je ein La Salle, Oldsmobile. Oakland. Pon⸗ biac und Buick. Zwei Mathis⸗Wagen wurden preisge⸗ krönt, und von den 6 zur Schau gebrachten Fiat erhielt einer einen erſten, drei einen zweiten Preis. Chrysler mußte ſich mit le einem zweiten und dritten Preis begnügen. Die folgende Tabelle gibt das Ergebnis des Schönheitswettbewerbs der von den Fabriken und Händlern vorgeführten bzw. gemeldeten Fahrzeuge bekannt: Fabrikat am Start 1. Preis 2. Pr 5 2. 8 3. Preis zuſ. Preiſe Mercedes⸗Benz 33 2 5— 29 Horch 14 8 3 1 12 Wanderer 16 8 2— 10 Opel 16 5 8— 8 Röhr 10 5 1— 6 Brennabor 8 3 2 1 6 General⸗Motors 8 3 5— 8 Fiat 6 1 3— 4 Stoewer 4 3 1— 4 N. A. G. 3 1 1 1 3 Mathis 3 1 1 1 8 Hanomag 5 1 1— 2 Chryſeler 2— 1 1 2 Hauſa 1—— 1 1 Adler 1 1—— 1 Erfreulicherweiſe konnte die Turnierleitung bekannt geben, daß nunmehr auch der Krieg im Lager der Sternfahrer beendigt iſt, und daß ſich die Wanderer⸗ und die Adler⸗Fahrer in ſportlicher Kamerad⸗ ſchaft geeinigt haben. Die drei Wanderer⸗ und die zwei Adler⸗Fahrer erhalten gleichwertige erſte Preiſe und Adler hat den Vorzug, als kleinſter der Siegerwagen für ſeine beiden Wagen und Fahrer in erſter Siegerreihe genannt zu werden. Doerschlag Norwegen beſiegt Dänemark im Fußball:2 In Kopenhagen gab es am Sonntag beim Fußballkampf Dänemark gegen Norwegen eine Senſation. Die als Favoriten ge⸗ werteten Dänen ließen ſich von den Norwegern auf eigenem Grund vor 20 000 Zuſchauern mit:2 Treffern ſchlagen. Der Kampf warß im allgemeinen verteilt. In der erſten Halbzeit, die mit einem 111 abſchloß, hatten die Dänen ſogar ein kleines Plus. Nach der Pauſe aber verloren die Dänen, die vorher ſchon enttäuſchten, jeden Zu⸗ ſammenhang. Sie lieferten ein geradezu miſerables Spiel, dagegen zeigten die ſehr eifrig kämpfenden Norweger eine ſtarke Durch⸗ ſchlagskraft und es gelang ihnen ſchließlich auch ein verdienter 572⸗ Sieg, der ſie in der Reihe der nordiſchen Fußballverbände hinter Schweden auf den zweiten Platz bringt, während Dänemark vor Finnland auf den dritten Platz zurückgefaelln iſt. Birlem⸗ Berlin war als Schiedsrichter ausgezeichnet. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerel Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6. 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantworkl. Redakteure: Für Polſtik. H. A. Melßner Feuilleton; Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: i. B. Franz Kircher— Sport und Vermiſchtes Willy Müller— Hanbelsteil. i. B. Franz Kircher— Gericht und alles Uebrige Franz Kircher— Anzeigen: Jakob Faude, fämtliche in Mannheim in E Wieder die Beste Tageszeiten bei Flach- und Bergrennen Beste Zeit der Rennwagen: Carraciola auf 558K Beste Zeit der Sportwagen: Nosenstein auf 58K Mercedes-Benz-Wagen die Schönsten: erfolgreichste Markel en de deb Merredes-Henz grhält 47 Auszeichnungen, darunter Jg erste Preise. Verkaufsstelle Mannheim 9 7, 24— Fernruf 32455 Vertretungen: Darmstadt: Motorwagenverkaufsbüro Otto Heinrich Gral Hagenburg, Elisabethenstr. 34.— Heidelberg: Gebr. 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Der von Publikum und Presse mit großem Beifall aufgenommene erste Original-lapan-Großfilm: Im Schatten des Voshiwara Ein Prachtfilmwerk aus dem fernen Osten in 6 Akten Hierzu: Pat und Patachan 7 Willy Birgel Fritz Klippel In d Sraziano Raoul Alster temraubenden Sensationsabenteuer: Solanio Josef Renkert 3,.40,.10 Uhr e 8 Salarino Fritz Linn ter Brigant von Lorenzo Karl Haubenreißer 2 g 15 A N 5 Monte Diavolo Ein Großfilm in 8 Akten mit tollkühnen Wagnissen und verblüffenden Sensationen Johannes Heinz Hans Finohr Hans Simshäuser Der Doge von Venedig Prinz v. Marokko Prinz v. Arragon Shylock Otto Wernicke Staatstheater München a. G. Hlerzu das große Beiprogramm! Tubal Georg Köhler Lanzelot Gobbo Bum Krüger Der alte Gobbo Ernst Langheinz Leonardo, Bassanios Diener Joachim Mähling Beginn: 3. 530, 8 Uhr Balthasar) Porzias(Harry Bender 2 Stephano) Diener(Karl Hartmann Diener des Antonio Jad. 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