4 Ailtwoch, 26. Juni 1929 Bezugspreiſe: In e u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M.3.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 0 vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K.9,/11 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr, chwetzingerſtr. 1920 u. Meerfeldſtraße 19 Telegramm⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel lelle Mann Mannheimer General Anzeiger Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Abend ⸗ Ausgabe Der Reichstag zum Agrarkompromiß Der Reichsernährungsminifter gegen Berlin, 28. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichstag, der heute bereits wieder um zehn Uhr zu⸗ ſammengetreten iſt, beriet gleich als erſten Punkt der Tages⸗ ordnung das geſtern mit vieler Mühe im handelspolitiſchen Ausſchuß erzielte Agrarkompromiß. Die Kommuniſten verſuchten, die Beratung zu ſabotieren, indem ſie geltend machten, die erforderlichen Druckſachen ſeien nicht rechtzeitig verteilt worden. Löbe widerlegte dieſen Einwand und hatte das Haus auf ſeiner Seite. Der Reichsernährungsminiſter Dietrich widerſprach einer Herabſetzung des zollfreien Gefrierfleiſchkontingentes. Die Regierungsparteien haben ſich ſeinen Gründen nicht ver⸗ ſchloſſen und auf dieſen Beſtandteil des Agrarprogramms verzichtet. Der Deutſchnationale Lind und in ſeinem Fahrwaſſer die Herren Fehr und Hepp von der Bayeri⸗ ſchen Volkspartei und der Chriſtlich⸗Rationalen Bauernpartei warfen dem Ernährungsminiſter vor, er ſei in dieſer Frage vor der Linken zurückgewichen. In einer ganz auf das Agi⸗ tatvriſche eingeſtellten Rede wandte ſich dann der Sozialdemo⸗ krat Dr. Hertz gegen die beantragten Zollerhöhungen. Nach dem Verlauf der Verhandlungen hinter den Kuliſſen mußte man auf eine ſolche Oppofition gefaßt ſein. Sie fällt natürlich aber inſofern nicht ins Gewicht, als die Sozialdemokraten, nur um das Geſicht nach außen hin zu bewahren, ſich den agrariſchen Hilfsmaßnahmen widerſetzen, während ihre ſchweigende Duldſamkeit gegenüber den bürgerlichen Forde⸗ rungen beweiſt, daß ſie im Grunde deren Notwendigkeit nicht leugnen können. Die Angriffe von rechts her veranlaſſen den Reichsernährungsminiſter Dietrich, im Verlauf der Debatte nochmals das Wort zu nehmen. Er wies nach, daß die jetzt von der Landwirtſchaft bekämpften Bindungen im ſchwediſchen und franzöſiſchen Handelsvertrag, um deren Beſeitigung er ſich redlich bemüht habe, gerade auf Verlangen der Landwirtſchaft eingefügt worden ſeien und er 10 Jahre Verſailles Berlin, 26. Juni.(Von unſerem Berliner Büro). Als Proteſt gegen den Unheilfrieden von Verſailles findet am Freitag abend im Stadion eine große Kundgebung ſtatt, an der auch der Jungdeutſche Orden, Krieger⸗ und Regiments⸗ vereine, Innungen und Arbeiterorganiſationen teilnehmen ſollen. Für dieſe Kundgebung ſind bereits, trotz der partei⸗ politiſchen Zerklüftund, die auch die Stimmung dieſes Gedenk⸗ tages zerreißt, mehr als 80000 Karten angefordert worden. Die Berliner Univerſität begeht im Verein mit der Techniſchen⸗, Landwirtſchaftlichen⸗, Tierärztlichen und der Handelshochſchule am Freitag mittag eine„Gedenkfeier für den Verſailler Friedensvertrag“, bei der der greiſe Hans Dellbrück, der temperamentvollſte und zugleich der ge⸗ wiſſenhafteſte Forſcher auf dem Gebiet der Kriegsſchuldlegende die Rede halten wird. Die großen Buchhandlungen Berlins ſollen am 28. Juni in ihren Schauſenſtern eine Ausſtellung unter dem Schlag⸗ wort„10 Jahre Verſaille⸗ veranſtalten. In dieſem Rahmen ſoll die wichtigſte Literatur zum Verſailler Vertrag gezeigt werden, vor allem die ausſchlaggebenden Werke der bedeuten⸗ ſten Politiker und Wirtſchaftsführer die ſeit einem Jahrzehnt aktiv für den Wiederaufbau Deutſchlands tätig ſind. Katholikentag in Freiburg Berlin, 25. Juni.(Von unſerem Berliner Büro). Der deutſche Katholikentag wird in dieſem Jahre vom 20. Aug uſt bis 1. September in Freiburg i. Br. abgehalten werden. Früher waren dieſe„Generalverſammlungen der deutſchen Katholiken“ zugleich die eigentliche Heerſchau des Zentrums, bei denen die politiſche Machtparole ausgegeben wurde. Seit nach dem Zuſammenbruch ſich das Zentrum eine neue Orga⸗ niſation geſchaffen hat, ſeit es, wie faſt alle anderen Gruppen, einen Reichsparteitag abhält, hat ſich im engeren Sinn des Wortes die politiſche Bedeutung des Katholikentages ſtark vermindert. Die Katholikentage ſind, wenn man ſo will, nun überparteilich geworden— auch ſchon darin, daß zu ihnen auch diejenigen Mitglieder des katholiſchen Volksteils erſcheinen, die, wie der katholiſche Adel mehr oder weniger ſich von der aktiven Politik zurückgezogen haben oder auch zu den Deutſchnationalen herübergewechſelt ſind. Zum Hauptgegenſtand der heurigen Beratungen iſt die„Rettung der chriſtlichen Familie“ gewählt worden. Den Höhepunkt der Tagung ſoll am Sonn⸗ tag, den 1. September ein großer Jeſtgottesdienſt bilden, mit dem man eine Huldigung für den Papſt zu ſeinem goldenen Prieſterjubiläum und zur„glücklichen Löſung der römiſchen Frage“ verbinden will. In dem Aufruf des Zentralkomiteés, für den auch diesmal wieder Fürſt Alois zu Löwenſtein zeichnet, heißt es u..: „Wir erhoffen auch einen neuen Impuls zum gegen⸗ ſeitig: 1 Verſtehen und zu neuer Befeſtigung der Eintracht und Liebe in der großen Glaubens⸗ und Kulturgemeinſchaft des beutſchen Katholizismus.“ parteipolitiſche Popularitätshaſcherei betonte, daß die neue Regierung alles verſucht habe, um der Landwirtſchaft zu helfen.„Wenn das von Ihnen,“ ſo wandte er ſich an die Oppoſition,„geleugnet wird, ſo erwarten wir, daß der geſunde Sinn der Bauernſchaft nicht auf das herein⸗ fallen wird, was aus Popularitätshaſcherei und Agitationsſucht von Ihnen gepredigt wird.“ Dieſe Aeußerung wurde von den Regierungsparteien mit lebhaftem Beifall, von den Deutſchnationalen und den rechts⸗ ſtehenden Bauerngruppen mit lärmendem Widerſpruch auf⸗ genommen. Aus den Reichstagsausſchüſſen Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages trat vor Beginn der Vollſitzung des Reichstages zuſammen, um den deutſch⸗eſtniſchen Handels⸗ und Schiffahrtsvertrag zu beraten. Die Verhandlungen mußten wegen der inzwiſchen einſetzenden Plenarſitzung des Reichstages unterbrochen wer⸗ den und werden im Laufe des Tages fortgeführt werden. Der Haushaltsausſchuß des Reichstages beſchäftigte ſich mit der Frage der Verlegung der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Luftfahrt. Die große Mehrheit entſchied ſich für die Verlegung dieſer Anſtalt nach Britz. Im Geſchäftsordnungsausſchuß des Reichstages wurde ſämtlichen Anträgen auf Genehmigung des Strafver⸗ fahrens gegen Abgeordnete micht ſtattgegeben. Der Reichstagsausſchuß für landwirtſchaftliches Siedlungsweſen befaßte ſich mit den Reichsrichtlinien über die Gewährung von Einrichtungskrediten für Zwecke der landwirtſchaftlichen Sied⸗ lung. Es ſoll hierdurch zuſammengefaßt werden, was an Richtlinien und Beſchlüſſen dieſes Ausſchuſſes bisher ſchon vorliegt. Beſchlüſſe, die über den bisherigen Zuſtand weſent⸗ lich hinausgehen, werden nicht gefaßt. Polniſche Agitationsmethoden Berlin, 26. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die polniſche Preſſe, leſen wir in einer Kattowitzer Meldung der„D. A..“, berichtet mit großer Genugtuung, daß die Anmeldnugen für das neue im Herbſt beginnende Schuljahr weitaus günſtiger für die polniſchen Schulen ausgefallen ſeien als in früheren Jahren. Hieraus gehe wohl hervor, daß die Eltern die Vorzüge und Vorteile der polniſchen Schule immer mehr einſähen. Das iſt natürlich eine ganz oberflächliche Argumentation. Es iſt in allen dieſen neugebackenen„nationalen Staaten“ immer dieſelbe Methode, mit der die Minderheiten kirre ge⸗ macht werden, dieſelbe und die ſchon recht alte Methode: ein“ wenig Zuckerbrot und recht viel Peitſche. Die für die pol⸗ niſchen Schulen angemeldeten Kinder werden mit Kaffee, Kuchen und anderen ſchönen Dingen feſtlich bewirtet. Die Knaben erhalten Stoff zu einem Anz u g, die Mädchen zu einem Kleid. Den Termin aber zur deutſchen Schule hat man überall ſpäter gelegt, damit die Eltern noch be⸗ ſonders unter Druck genommen werden konnten. 27 Eltern, die ihre Kinder für die deutſche Minderheitenſchule an⸗ gemeldet hatten, wurden durch öffentlichen Anſchlag als Ver⸗ räter und Staatsfein de bezeichnet. Wieder Friede in Mexiko Mexiko City, 26. Juni.(United Preß.) Nach der nun⸗ mehr erfolgten Beilegung des Kirchenkonfliktes in Mexiko hat der Erzbiſchof Ruiz ein Schreiben an die mexikaniſche Geiſtlichkeit und die Gläubigen gerichtet, in dem er ſie auf⸗ fordert, den Geſetzen des Landes die gebührende Achtung ent⸗ gegen zu bringen. Ferner erſucht der Erzbiſchof die Geiſtlich⸗ keit und die Gläubigen, ſich ſo wenig wie möglich mit der Politik zu befaſſen und mit allen Kräften an einer endgülti⸗ gen Löſung der Streitfrage mitzuarbeiten. Ruiz erklärte zum Schluß ſeines Schreibens wörtlich: Wir haben uns der Regierung erboten, mit allen unſeren moraliſchen und ſonſtigen Kräften an der Erziehung und Beſſerung des Volkes mitzuarbeiten. Es iſt aus die⸗ ſem Grunde dringend erforderlich, daß ſowohl die Geiſtlichkeit wie auch die Gläubigen unbeirrt und fügſa mden Inſtruktto⸗ nen Folge leiſten, die das Epiſkopat zur Erreichung des ins Auge gefaßten Zieles herausgeben wird. Freundſchaftsvertrag Perſiens mit Ibn Sand Kairo, 26. Juni.(United Preß.) Die von Perſien nach dem Hedſchas entſandte Delegation iſt auf ihrer Rückreiſe nach Perſien hier eingetroffen. Wie ihr Führer Ain el Mulk dem Habib Ullah Kahn erklärte, hat die Delegation einen Er⸗ folg guf der ganzen Linie in ihren Verhandlungen mit Ibn Saud erzielt. Als unmittelbare Folge der Unterredungen will Ibn Saud, der König von Hedſchas und Nedſchd, Dele⸗ gierte nach Teheran entſenden, die mit Perſien Freundſchafts vertrag abſchließen ſollen, in dem Per⸗ ſien die Unabhängigkeit des Hedſchas anerkennt und durch den alle Differenzen zwiſchen den beiden Ländern beigelegt wer⸗ den. hoimor Seilu einen Nr. 200— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Geſetz und Recht Aoͤriatiſche Spannungen (Von unſerem Römiſchen Vertreter.) Was das kantſche„Ding an ſich“ iſt, kann wohl am ſchwer⸗ ſten ein Politiker oder Diplomat ausſagen; was aber das „Ding an ſich“ nicht iſt, das weiß jeder Politiker und Diplo⸗ mat: es iſt die Adria.. Denn, ſobald man vom geogra⸗ phiſchen Begriff abſieht, hat dieſe Bezeichnung keinen konſtan⸗ ten Sinn mehr. Für die Italiener gilt die Adria lediglich als ein italieniſcher Kanal; für die Jugoſlawen iſt ſie ein Ozean, den ihre kühnſten Expanſionsträume nicht ganz zu umfaſſen vermögen. Und periodiſch entbrennt zwiſchen Rom und Bel⸗ grad der Streit um ein Gebiet, das in der politiſchen Anſchau⸗ ung verwandlungsfähiger iſt als der ſelige Proteus. Um ihr adriatiſches Primat zu beweiſen, rufen die Italiener geogra⸗ phiſche, hiſtoriſche, kulturgeſchichtliche und ſtrategiſche Argu⸗ mente zu Hilfe: die Adria ſei gewiſſermaßen die Fortſetzung der Po⸗Ebene und gehöre ſchon deswegen zu Italien; die Grenzen des Adriagebietes ſeien durch eine Linie gegeben, die den Apennin entlangläuft, dann den Alpenbogen, den Karſt, das Velebitgebirge und die Dinariſchen Alpen, ſodaß in dieſem eiſernen Rahmen die Oſtküſte Italiens ebenſogut wie die Weſtküſte des Balkans mit eingeſchloſſen erſcheine und ſomit den einheitlichen Charakter des Adriagebietes verbürge; an⸗ dererſeits ſcheide das Velebitgebirge und der Dinariſche Alpen⸗ zug das Adriagebiet ganz ſcharf vom Balkan, weswegen Dal⸗ matien nicht zu Jugoſlawien, ſondern zu Italien gehöre. Ge⸗ ſchichtlich, ſagen die Italiener, habe Dalmatien faſt ununter⸗ brochen 22 Jahrhunderte hindurch Italien angehört, zuletzt als Provinz von Venedig, und durchaus venetianiſch ſei der ganze Küſtenſtreifen von Zara bis Duleigno; von jeher habe hier das Italienertum eine kulturell bevorzugte Schicht gebildet, und ſich als Herrenſchicht gegenüber den barbariſchen Berg⸗ bewohnern ſtets behauptet. Schließlich ſei der Beſitz Dal⸗ matiens für Italien auch eine ſtrategiſche Notwendigkeit, da die ſechshundert dalmatiniſchen Inſeln, die ſechzig dalmatini⸗ ſchen Felſenhäfen und die hundert dalmatiniſchen Kanäle als Flottenhort einer feindlichen Macht ſtets eine Gefahr bedeute für die platte, nicht zu verteidigende Oſtküſte Italiens, die nur über die unzulänglichen Defenſivſtellungen in Venedig, An⸗ cona und Brindiſt verfüge. Wenn anders auch der Wille der nationalen Minderheiten mitzähle, ſo exiſtiere in Dalmatien bekanntlich eine ſtarke italieniſche Irredenta, über deren Be⸗ deutung man ſich habe Rechenſchaft ablegen können, als am zehnten Jahrestag des Friedens bei Gelegenheit einer patrio⸗ tiſchen Kundgebung in Rom hundertundfünfzig dalmatiniſche Fahnen im Trauerflor durch die Straßen der Stadt getragen wurden. Die jugoſlawiſchen Argumente in der adriatiſchen Dis⸗ kuſſion ſind weniger zahlreich, als die italieniſchen, und be⸗ ſchränken ſich auf den weſentlichen Hinweis darauf, daß das allſeits von mehr oder minder feindlich geſtimmten Mächten umgebene Jugoflawien in keinem Fall auf den Zugang zum Meere verzichten könne. Die großſferbiſche Partei allerdings meint mit dem„Zugang zum Meer“ nur den Teil fürs Ganze, denn der Expanſionsplan bezieht im Norden Trieſt ein und im Süden Saloniki; Großſerbien von Iſonzo zum Vardar, das iſt die Parole der Expanſtoniſten. Da ſich nun ſchon heute die Machtgebiete in der Adria überſchneiden und die jeweiligen politiſchen Programme Roms und Belgrads ſo entgegengeſetzt ſind, daß der italieniſch⸗jugoflawiſche Freundſchaftspakt nicht erneuert werden konnte, muß der neutrale Beobachter zu der Ueber⸗ zeugung gelangen, es könne das adriatiſche Gleichgewicht auf dieſer Grundlage nicht lange mehr fortdauern. Tatſächlich ſind auch die Wortführer der gegneriſchen Adriaparteien der Anſicht, es müſſe hier über kurz oder lang zur Auseinander⸗ ſetznug mt den Waffen kommen: ſowohl der Italiener Tamaro, als auch dr Jugoflawe Oſterman ſehen einen italieniſch⸗jugo⸗ ſlawiſchen Krieg voraus. Die Italtener empfinden den durch das Traktat von Rapollo beglaubigten jugoſlawiſchen Beſitz Dalmatiens als nationale Provokation, und die Jugoflawen beklagen ſich über die italieniſche Enklave von Zara, die ſie noch viel ſchmerzlicher empfinden als z. B. die Spanier den engliſchen Beſitz von Gibraltar; auch die den Boeche di Cattaro vorgelagerte italieniſche Inſel Lagoſta und das italieniſche Feſtungswerk von Saſeno im Golf von Valona ſchließen nach ſüdſlawiſcher Anſicht Bedrohungen und Gefahren für den ein⸗ heitlichen Beſtand des Königreichs S. H. S. in ſich ein. Wo⸗ hingegen die italieniſche Preſſe die Friedfertigkeit Muſſolinis betont und geheime Vorſchriften des ſerbiſchen Generalſtabs veröffentlicht, die der Welt die furchtbaren Methoden des Komitadſchikriegs dartun ſollen. Solchen Enthüllungen halten die Jugoſlawen den Italinern deren Rüſtungen in der Adria entgegen. Aber die Italiener antworten flink mit weiteren SEHEIIE TEITId PEINF ZEITUNG 2. Seite. Nr. 200 Rene Mannheimer Zeitung([Abenb⸗Ausgabe) Mittwoch, den 28. Juni 1929 Enthüllungen über die fortwährenden Waffenlieferungen, die won Marſeille aus nach Jugoſlawien gelangen und alles andere als die Friedensliebe der eng mit dem Quai d' Orſay verbündeten Belgrader Regierung beweiſen... So wird durch die Polemik immer mehr Oel ins Feuer gegoſſen, die Gegner⸗ ſchaft ſteigert ſich in den beiden Lagern zu Haßausbrüchen, und ſchwere Wolken ziehen abermals über dem Balkan auf. Die Spannung iſt ſo ſtark, daß ein Krieg als die einzig mög⸗ liche Löſung erſcheint 5 Trotz alledem aber iſt die Gefahr nicht ſo unmittelbar, wie der politiſche Beobachter auf Grund der zweifellos feſtſtehen⸗ den Tatſachen vermeinen könnte. Wenn auch, was kaum an⸗ zunehmen iſt, ein eventueller Konflikt auf die beiden adriati⸗ ſchen Gegner, alſo auf Italien und Jugoflawien beſchränkt bliebe, ſo hätte Italien, auch im Fall des triumphalſten Sieges keinen konkreten Profit, denn das finanzſchwache Jugoſlawien könnte keine genügende Entſchädigung leiſten. Weiters würde Italien mit einer Kriegserklärung an Jugoſlawien ſofort jenes Preſtige einbüßen, das es durch harte politiſche und diplomatiſche Arbeit in den letzten Jahren errungen hat, und die Strafe daftir könnte nicht ausbleiben, umſo mehr als auch der Völkerbund ſich nicht paſſiv verhalten könnte. Und ſchließ⸗ lich iſt und bleibt, trotz aller zum Kampf drängenden Quer⸗ treibereien dies⸗ und jenſeits der Adria, das regulative Element immer noch der Friedens wille, wenn auch nicht die pazifiſtiſche Friedens liebe Muſſolinis. So unleidlich und gegneriſch ſich immer Italiener und Jugoflawen gegen⸗ einander verhalten mögen, zum Schluß werden ſie doch, wie bereits beim Abkommen von Nettuno, gezwungen ſein, ein umfaſſendes Abkommen zu treffen um einen vernichtenden Krieg zu verhüten. Vielleicht wird die Konvenienzehe zwi⸗ ſchen Rom und Belgrad auf Grund ökonomiſcher Einſichten erfolgen, denn trotz der politiſchen Ueberſchneidungen im adriatiſchen Meer kollidieren bie wirtſchaftlichen Belange Ita⸗ liens und Jugoſlawiens in keiner Weiſe, im Gegenteil, ſie er⸗ gänzen ſich. Auch eine Verſtändigung zwiſchen Palazzo Chigi und dem Quai'Orſay könnte den italteniſch⸗ſüdſlawiſchen Beziehungen nur zugute kommen, ja ſogar einen neuen adria⸗ kiſchen modus vivendi ſchaffen. Scharfmacher und Kriegs⸗ hetzer wird es wohl auf beiden Seiten immer noch geben, aber die verantwortlichen Politiker in Rom und Belgrad wollen nichts mit den irredentiſtiſchen Hitzköpfen zu ſchaffen haben. Die Erinnerungen des Weltkriegs ſind noch zu friſch und zu ſchmerzlich, als daß ein Problem wie das dalmatiniſche zu den aktuellen gezählt werden könnte. Eines Tages wird wohl in der Adria eine endgültige Entſcheidung fallen müſſen, doch ge⸗ hört dieſer Tag nicht unſerer Generation an, der Generation der Arbeit und des friedlichen Wiederaufbaus. Die Wahlergebniſſe in Mecklenburg Am vorigen Sonntag haben wie berichtet in Mecklenburg⸗ Schwerin die Landtagswahlen ſtattgefunden. Wie es ſcheint, ſoll auch dieſer Wahlgang nicht zu einem Ergebnis führen, das eine Regierungsbildung von Dauer verſpricht. Der Block der Linken hat zwar vier Sitze verloren, ſodaß die Sozial⸗ demokraten und die Demokraten nicht mehr regieren können. Auf der anderen Seite ſind aber die Parteien der nationalen Einheitsliſte ebenfalls unter der abſoluten Mehrheit zurück⸗ geblieben. Wenn ſie regieren wollen, ſo müſſen ſie eine Koa⸗ lition mit den Nationalſozialiſten und mit den Vertretern einiger Splitterparteien eingehen. Dabei werden aber ſehr erhebliche Schwierigkeiten entſtehen, ſodaß man vorläufig noch nicht ſteht, wie in Mecklenburg eine regierungsfä Khalition zuſtande kommen ſoll. Bemerkenswert iſt an dem Ergebnis, daß die Nationalſozialiſten einen außerordentlich großen Stimmenzuwachs zu verzeichnen haben. Auch die Kommuniſten haben zugenommen, während eigentlich alle anderen Parteien hinter ihren früheren Ziffern zurückge⸗ blieben ſind. Die Stimmenzunahme der Nationalſozialiſten iſt eine Erſcheinung, die auch bei anderen Wahlen der letzten Zeit hervorgetreten ſind. Man wird wohl ganz allgemein mit einem ſtarken Anwachſen dieſer rechtsradikalen Gruppe rechnen müſſen. Dies gilt namentlich für die land⸗ wirtſchaftlichen Bevölkerungskreiſe, die einer ſehr ſtark natio⸗ malſozialiſtiſchen Agitation ausgeſetzt ſſud. Grubenunglück in Japan — Nagaſaki, 26. Juni. In der Grube„Matſuſchima“ wurden durch eindringende Waſſermaſſen 50 Arbeiter von der Außenwelt abgeſchnitten. Man arbeitet fieberhaft an ihrer Befreiung. den Stockholm je erlebt hat rankreich in der Zwickmühle als Schuldner und Gläubiger I Berlin, 28. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) In einem Hamburger Blatt findet man die Anſchauung vertreten, Amerika habe Frankreich den Zahlungsauſſchub für die am 1. Auguſt fälligen 410 Millionen Dollar Schulden gewährt und es wird im Anſchluß daran die Befürchtung geäußert, daß unter dieſen Umſtänden Frankreich wohl wenig Intereſſe daran habe, daß der Ppungplan bereits am 1. September akzeptiert werde. Dieſe Darſtellung beruht auf einem Irrtum. Von Ber⸗ liner zuſtändiger Seite wird ausdrücklich betont, daß Frank⸗ reich von der Zahlung jener Summe nur befreit ſein wird, wenn es bis dahin das Mellon⸗Beranger⸗Abkom⸗ men ratifiztert hat. Das Geſetz über dieſes Abkommen iſt von beiden Häuſern, der Kammer und dem Senat, ange⸗ nommen worden, es konnte nur nicht verkündet werden, weil die Parlamente inzwiſchen in die Ferien gegangen ſind. Die Vereinigten Staaten haben aber, wie Poincarés vor dem Kammerausſchuß erklärt hat, die franzöſiſche Regierung wiſſen laſſen, daß ſie das Geſetz ſo behandeln würden, als ob es ſchon verkündet ſei. Aus dieſer Feſtſtellung geht unzweideutig hervor, daß der Zahlungsaufſchub nur dann in Kraft tritt, wenn die Ratifizierung erfolgt. Die Ratifizierung des Mellon⸗ Beranger⸗Abkommens hängt bekanntlich zuſammen mit den — N RNevolperattentat. im Berliner franzöſiſchen Generalkonſulat Aus Berlin, 26. Juni wird gemeldet: Aus Wut über eine Ablehnung hat heute vormittag eine Frau im franzöſiſchen Generalkonſulat eine Revolverſchieße⸗ rei in Szene geſetzt. Dort erſchien ein Litauer namens Marakoff mit ſeiner Frau und ſeinem Kinde. Die Frau iſt vor einiger Zeit, als die Leute ſich in Paris aufhielten, überfahren worden und hat ein Bein eingebüßt. Die Familie kehrte dann nach Litauen zurück, ſtrengte aber gegen die franzöſiſche Regierung Schadenserſatzanſprüche an. Jetzt war die Familie wieder auf dem Wege nach Paris. Die Frau, die Mutter eines 35 Tage alten Kindes iſt, wollte nun eine Reiſe⸗ unterſtützung von dem hieſigen Generalkonſul fordern. Da die Leute ſich nur auf ruſſiſch verſtändigen konnten, ſo führte in Abweſenheit des Generalkonſuls Binet der Attachee Mereau die Verhandlung. Er gab Frau Marakoff zu verſtehen, daß das Generalkonſulat nichts zahlen könne, ſondern daß ſie ihre Anſprüche einzig in Paris geltend machen könne. Hierüber ergrimmte die Abgewieſene derart, daß ſie eine Piſtole zog und drei Schüſſe abgab. Sämtliche Kugeln gingen in die Wand und die Decke, getroffen wurde keine Perſon. Auf die Schießerei kam das Konſulatsperſonal her⸗ beigelaufen und alarmierte das Ueberfallkommando. Die Beamten nahmen den Ehemann und die Frau feſt und brach⸗ ten ſie, da ſie ohnehin keine Unterkunft habn, in polizeilichen Gewahrſam. Rieſenfener in Stockholm Berlin, 26. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die ſchwediſche Hauptſtadt wird, wie der„B..“ aus Stock⸗ holm gedrahtet wird, ſeit geſtern von einem ſchweren Brand heimgeſucht. der einen Sachſchaben von wenigſtens fünf Millionen Kronen verurſachen dürfte. Dort ſteht das rieſige Papierlager der lithographiſchen Druckerei Schwedens, das allein einen Wert von drei Millionen hat, ſowie die größte ſchwediſche Papierhandlung, in Flammen. Der Feuerwehr iſt es noch nicht gelungen, des Brandes Herr zu werden. Durch die ungeheure Rauchentwicklung ſind bisher elf Feuerwehrleute vergiftet worden. Der Brand dauert zur Stunde noch an und iſt der größte, D 1 Die Nordiſch⸗Deutſche Woche in Kiel Kultur, Kunſt und Wiſſenſchaft— das einigende Band Aus Kiel wird uns geſchrieben: Man hat anfangs in manchen Kreiſen gegen den Ge⸗ danken, der kulturellen, der wiſſenſchaftlichen, künſtleriſchen und damit der allgemein menſchlichen Annäherung zwiſchen den nordiſchen Ländern und Deutſchland durch eine groß⸗ augelegte Sonderveranſtaltung in der Grenz⸗Univerſttätsſtadt Kiel zu dienen, allerlei Bedenken gehabt, und der Weg von der Geburt der Idee bis zu ihrer Verwirklichung war nicht leicht und nicht ohne Dornen. Heute, wo die Nordiſch⸗Deutſche Woche bis auf einige muſikaliſche Feſtveranſtaltungen hinter uns liegt, kann doch ſchon feſtgeſtellt werden, daß der Verſuch in ſeinen großen Linien als gelungen, das Ziel zum min⸗ deſten in Form einer Etappe als erreicht gelten kann. Su eng ſind ja in der Tat die geiſtigen Verbindungen zwiſchen deutſchen und nordiſchen Herzen und Hirnen, ſo nahe ſtehen ſich Künſte und Wiſſenſchaften des nordiſch⸗dent⸗ ſchen Völkerkreiſes rings um die Oſtſee in ihrem gegenſeitig ſich befruchtenden Konnex, ſo unlösbar iſt auch das Wirt⸗ ſchaftsleben der verwandten Völker untereinander verflochten, daß dieſes Gelingen kommen mußte. Es gäbe keinen gemeinſamen deutſch⸗nordiſchen Sagenkreis ohne die Edda, die Lieder von Frithjof und Gudrun gehören Nordländern und Deutſchen gleicherweiſe. Das in Deutſchland, wie in den nordiſchen Ländern vorherrſchende proteſtantiſche Be⸗ keuntnis wäre nicht zur Tatſache geworden ohne Martin Luther, es wäre nicht ſiegreich geblieben ohne Guſtav Adolf. Unter den großen Meiſtern des Nordens haben ſich gerade die größten— Namen wie Ibſen, Strindberg und Thorwaldſen bezeugen das— zu einem ganz beſonders großen Teil auf die Reſonanz ihres Schaffens in Deutſchland ſtützen können. Kein deutſches Thater⸗Repertoire gibt es ohne nordiſche Au⸗ toren, nordiſche Kompontſten erſcheinen ſtändig auf den beſten deutſchen Konzerprogrammen, kaum eine deutſche Galerie gibt es ohne nordiſche Bildwerke, und in der deutſchen Wiſſenſchaft hinwiederum haben nordiſche Namen der Wiſſenſchaft, wie Linné, Berzelius, Finſen unbedingtes Heimatrecht gefunden. Namen deutſcher Dichter, Denker und Forſcher haben ehenſo guten Flang in Dänemark, Schweden und Norwegen, Finu⸗ — eee aufgefunden zu haben. Beſtimmungen, die der Youngplan über die amerikaniſchen Schulden enthält. Frankreich hat mithin alles Intereſſe daran, daß die Verhandlungen über den Poungplan nicht verſchleppt werden, da es für ſein Schuldenanerkenntnis gegenüber Amerika naturgemäß die Rückendeckung bei Deutſchland ſuchen muß. Die aber kann die franzöſiſche Regierung nur durch die Annahme des Poungplanes erreichen. Waſhington zur Meparationsbank 2 Waſhington, 26. Juni.(United Preß.) Das Problem der Reparationsbank bildete, wie von rerläßlicher Seite erklärt wird, das Thema eines Geſpräches, das im Weißen Hauſe zwiſchen Präſident Hoover Owen Noung und den beiden anderen Delegierten Lamont und Per⸗ kins ſtattfand. Man beſprach beſonders die Möglichkeit einer evtl. Ernennung eines amerikaniſchen Mitgliedes in den Aufſichtsrat der Bank und die Frage der Unterbringung der Reparationsbonds, wobei man zu der Ueberzeugung ge⸗ langte, daß der amerikaniſche Markt als Abnehmer für dieſe Bonds nicht in Frage kommen würde. Die Debatte dauerte etwa zwei Stunden und irgendeine für die Oeffentlichkeit beſtimmte Erklärung wurde nicht aus⸗ gegeben. Letzte Meldungen 47 Todesopfer des Rheins — Köln a. Rh., 26. Juni. In den wenigen heißen Tagen, die wir hatten, hat das Baden im Rhein, ſoweit bekannt ge⸗ worden iſt, im Rheinland ſchon 47 Opfer gefordert, Es hau⸗ delt ſich faſt durchweg um junge Leute im Alter von 18 bis 20 Jahren, und zwar bis auf zwei Perſonen um Männer. Sträflicher Leichtfiun iſt es, als Nichtſchwimmer im offenen Rhein zu baden. Die meiſten Ertrunkenen ſind des Schwim⸗ mens nicht kundig geweſen. Im Kölner Gebiet allein ſind bis jetzt in dieſem Sommer 18 junge Männer beim Baden ertrun⸗ ken. Bemerkenswert iſt allerdings, daß es ausſchließlich Ortsfremde waren. Bombenattentat polniſcher Schüler i Berlin, 26. Juni.(Von unſerem Berliner Büro). In die Konferenzſäle des ſtagatlichen polniſchen Gymnaſiums Krotoſchin iſt, wie der„B..“ aus Warſchau gedrah⸗ tet wird, geſtern abend, als die Mitglieder des Lehrkörpers gerade die diesjährigen Verfetzungszeugniſſe unterſchrieben, eine Bombe geworfen worfen. Durch einen Zufall fiel der Sprengkörper in der Nähe des Fenſters nieder, ſo daß er nur einigen Sachſchaden anrichtete und niemanden verletzte. Man nimmt an, daß das Bombenattentat von Schülern aus⸗ ging, die die Verſetzungszenſuren zu fürchten hatten. Mädchenraub in Bosnien Serajewo, 26. Juni.(United Preß.] Ein Mädchen⸗ raub, der ganz nach dem Muſter der guten alten moham⸗ medaniſchen Zeiten Bosniens von einem hervorragenden früheren Mitglied des jugoflawiſchen Parlaments verübt wurde, hat im ganzen Lande die größte Senſation hervorge⸗ rufen. Es handelt ſich um den früheren Miniſter und Abge⸗ ordneten Schefkia Behmen, einem Mohammedaner, der mit Hilfe zweier anderer früherer Mitglieder der Skuptſchina die hübſche junge Tochter des ſeinerzeitigen Vizepräſidenten des Parlaments, Alid Bey Hrasnitza mit Gewalt ent⸗ führte und nach Moſtar brachte, wo die Trauung ſtattfand. Das junge Paar reiſte dann nach Raguſa, wo es ſeine Flit⸗ terwochen verleben wird. Die„Numaneia“ bleibt verſchollen Punta Delgada(Azoren), 28. Juni.(United Preß.) Das portugteſiſche Kanonenbbot„Zaire“, das geſtern noch⸗ mals zur Suche nach den vermißten Ozeanfliegern auslief, iſt zurückgekehrt, ohne eine Spur der Nu mancſa“ land und Island. Betrachtet man den ſtändig fluktulerenden Strom des geiſtigen Austauſches zwiſchen dem Norden und Deutſchland, wie er ſich auch in dem Programm der Nordiſch⸗ Deutſchen Woche darſtellte, in großen Komplexen, ſo wird man ein gewiſſes Unterſcheidungsmerkmal hinſichtlich des Gebens und Empfangens in der Richtung erkennen können, daß die nordiſchen Länder mehr auf dem abſtrakten Gebiet des gefühlsmäßigen Schaffens uns Deutſchen zu ſchenken haben, in der exakten Wiſſenſchaft aber in vermehrtem Maß der Norden der von Deutſchland her Empfangende war und iſt. Aber haben wir Deutſche beim Beſchauen eines der Bilder oder der kunſtgewerblichen Erzeugniſſe, die in den Ausſtel⸗ lungen in der Kunſthalle oder im Thaulow⸗ Mu⸗ ſeum in Kiel geboten wurden, haben wir beim Hören nordiſcher Muſik oder bei den Vorträgen der nordiſchen Pro⸗ feſſoren je die Empfindung gehabt, als wäre es uns etwas Weſensfremdes geweſen, das uns da entgegentrat? Gewiß nicht. Eine gewiſſe nordiſche Eigenart finden wir wohl in dieſen Dingen, aber eine Eigenart, die uns durchaus ver⸗ wandt anmutet, die in unſerem Innern anklingt. Und wir glauben, daß auch unſere Gäſte aus den nordiſchen Ländern, wenn ſie die typiſch deutſchen Verauſtaltungen der„Kieler Woche des Geiſtes“ genoſſen, niemals die Empfindung hat⸗ ten, national fremdes Geiſtesprodukt vor ſich zu ſehen. War es da ein Wunder, wenn ſich deutſche und nordiſche Herzen und Hände gewiſſermaßen von ſelbſt fanden, als ſie ſich näum⸗ lich ſo nahe kamen? Daß der Gleichklang von Sitte und Ge⸗ bräuchen, die Verwandtſchaft von Sprache und Kultur, die Uebereinſtimmung des religiöſen Bekenntniſſes zu einem vollen rauſchenden Akkord wurde? Gaſtliche Empfänge und Feſtſitzungen wirkten neben den wiſſenſchaftlichen Vorträgen der nordiſchen akade⸗ miſchen Größen, neben den Theater Aufführungen (Hebbel, Ibſen, Strindberg, Sophus Michaelis) und muſikag⸗ liſchen Darbietungen(Mozart, Bach, Thomas, Sibelius, At⸗ terberg). Aber die Sublimierung der — Idee ergab ſich aus den Geſprächen von Mund zu Mund, aus dem Gedankenaustauſch in geſelliger Runde, und einer der bekannteſten Kieler Hoch⸗ ſchullehrer, Geheimrat Harms faßte bei einem Zuſammen⸗ ſein ju ſeinem Inſtitut für Weltwirtſchaft und Seeverkehr das Leitmotjv der Kieler Zuſammenkunft in folgenden kleinen Vers: 5 „Wer nach mühvoll ſtillem Wandern Ein erwünſchtes Ziel erreicht, Tritt vertraulich bald zu andern, Deren Weg dem ſeinen gleicht. Und ſie tauſchen Wort um Worts, Dienen ſich mit gutem Rat. Heitrer zieht dann von dem Orte, Sichrer jeder ſeinen Pfad.“ Die Hand, die den nordiſchen Gäſten auf dem Kieler akademiſchen Boden„nach alter akademiſcher Sitte in Treuen mit Gruß und Handſchlag“ entgegengeſtreckt wurde, iſt verſtändnisvoll und ehrlich genommen und ihr Druck herz⸗ lich erwidert worden. Freilich, es war nur eine geiſtige Eltte der ſechs Völker, die ſich in Kiel gut Freund wurden oder alte Freundſchaft er⸗ neuerten, aber der Maſſe, die natürlich noch fehlte, wird dieſe Elite, das glauben wir beſtimmt hoffen zu dürfen, den Weg zu weiſen wiſſen. Und auch die ſtudierende Jugend wird all⸗ mählich mehr Anteil nehmen müſſen an den großen Pro⸗ blemen, zu deren Trägern ſich ihre akademiſchen Führer ge⸗ macht haben. Und ſo darf die Hoffnung beſtehen, daß aus dieſem Kieler Anfang deutſch⸗nordiſcher geiſtiger, kultureller Verſtändigung einmal etwas Großes und Herzliches werden wird, den nordiſchen Ländern ebenſo zu Nutz und Frommen, wie Deutſchland. Politik war von der Nordiſch⸗Deutſchen Woche grundſätzlich und reſtlos ausgeſchaltet. Sie muß auch ausgeſchaltet bleiben bei der Betreuung des zarten Pflänz⸗ chens, das da in der letzten Woche in die Erde geſenkt wurde. Aber wenn alle, die ſich in Kiel zuſammengefunden, die hier regen Austauſch von Wiſſen und Erfahrung getrieben haben, ihre Volksgenoſſen dazu anhalten, dieſes Sproſſes treu zu pflegen, daun kann ein dauernder guter Erfolg nicht aus⸗ bleiben. Max Reinhardt⸗ Importen. Die nächſte Novität der Berliner Komödie iſt das amerikaniſche Luſtſpiel Ein klet⸗ ner Unfal!“ von Flord Dell und Thomas Mitchel. Max Reinhardt hat die deutſche Uraufführung von Ber⸗ nard Shaws„Der Kaſſer von Amerika“(the apple cast) im Deutſchen Theater in Berlin für den Oktober beſtimmt. Er wird das Stück in Berlin und Wien inſzenſeren, Sham hat die Abſicht, zur Berliner Premiere zu kommen. . .4 portieren und man kaun die Grabſtätten Mittwoch, den 28. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 290 Gegen weitere Belaſtung des Hausbeſitzes Proteſtverſammlung des Haus: und Grunobeſitzervereins Im großen Saale des„Friedrichsparkes“ fand eine gut⸗ beſuchte Proteſtverſammlu ng der Hausbeſitzer ſtatt. Eingeleitet wurde ſie mit einem Vortrag des Verbandsſyndi⸗ kus Dr. Dierle⸗Karlsruhe über die Ermäßigung der Vermögensſteuer aus Billigkeitsgründen. Das Finanzminiſterium habe, ſo führte der Redner aus, die Ein⸗ heitswerte über das ganze Land feſtgelegt, aber ſei weit über das Ziel hinausgegangen. Mietwohngrundſtücke ſeien zu hoch genommen. Handwerks- und Handelskam⸗ mern habe man zur Begutachtung angegangen, jedoch mit nur einem Tag Erklärungsfriſt. Dieſe haben natürlich jede Ver⸗ antwortung hierfür abgelehnt. Die Lohnſteuerſenkungen haben eine Erhöhung anderer Steuern gebracht. Von der Billigkeitsverfügung habe der Hausbeſitz nichts zu erwarten. Redner gab erläuternde Ausführungen hierzu und verwies in ausführlichen Beiſpielen auf die Auswirkung der Billig⸗ keitsgründe. 5 Der Vorſitzende, Stadtrat von A u, berichtete ſodann über die Erhebung der Straßenreinigungsgebühren beim Grund⸗ ſtückseigentümer. Die Koſten der Straßenreinigung ſollen nach einem jüng⸗ ſten Stadtratsbeſchluß nicht mehr wie ſeither beim Mieter, ſofern ſolche in einem Hauſe wohnen, ſondern nur vom Eigentümer erhoben werden. Die Einführung der ſeit⸗ herigen Erhebung erfolgte im Jahre 1921 aus den Erwägun⸗ gen heraus, eine Umlageerhöhung zu vermeiden. Schon an⸗ läßlich der Haushaltungsberatungen im Jahre 1928 habe Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich bei der Beratung über Ka⸗ nal⸗, Müll⸗ und Straßenreinigungsgebühren⸗Erhöhung eine Bemerkung gemacht, die darauf ſchließen ließ, daß er die Ge⸗ bührenerhebung im Geſamten dem Hausbeſitz übertragen wiſſen wollte. Während eine Möglichkeit, die Kanal⸗ und Müllabfuhrgebühren dem Hausbeſitz aufzubürden, aus geſetz⸗ lichen Erwägungen heraus nicht einwandfrei geht, glaubt man auf Grund von der Anwendung des Reichs⸗Mietengeſetzes die Straßenreinigung dem Hausbeſitz allein aufzubürden, weil in Mannheim im Jahre 1914 die Straßenreinigungs⸗ gebühren nicht erhoben, ſondern aus der U milage gedeckt wurden und erſt 1921 die Erhebung beim Mieter nach Miet⸗ höhe erfolgte. Die geplante Erhebung beim Hausbeſitz bedeute deſ⸗ ſen weitere Belaſtung. Es werden gegenwärtig monat⸗ lich 9,01 Rpfg. von 1000 M. Steuerwert des Hauſes für Straßenreinigung erhoben, was eine Belaſtung eines Hauſes von 100 000 M. Steuerwert mit 108,12 RM. im Jahre be⸗ deutet, das der Hausbeſitzer allein zahlen ſoll, ohne daß ihm die geſetzliche Handhabe einer Umlegung auf die Mieter des Släotiſche Nachrichten Die Ernennung der neuen Ehrenbürger Baſſermann und Furtwängler, hat in der Oeffentlichkeit ein ebenſo lautes wie zuſtimmendes Echo gefunden. U. a. widmet die„Köln. Ztg.“ in ihrer heutigen Morgenausgabe der Er⸗ nennung an bevorzugter Stelle folgenden Kommentar: „Die Stadt Mannheim, die in dieſen Tagen das 150jährige Beſtehen ihres Nationaltheaters feſtlich begeht, hat den Schauſpieler Albert Baſſermann und den Kapell⸗ meiſter Wilhelm Furtwängler zu Ehrenbürgern er⸗ nannt. Baſſermann iſt geborener Mannheimer, und Furt⸗ wängler hat in den Jahren, in denen er als Theaterkapell⸗ meiſter in Mannheim wirkte, den entſcheidenden Durch⸗ bruch zu ſeiner heutigen Führerſchaft vollzogen. Daß bei feſtlichen Anläſſen die Städte ihrer berühmten Söhne und Mitbürger gedenken, iſt üblich, und man nimmt dabei auch oftmals gern die Eitelkeit für ſich ſelbſt, die aus ſolchen Ehrungen ſpricht, in Kauf. Die Auszeichnung Baſſermanns und Furtwänglers durch die Stadt Mannheim aber muß man aus einem andern Geſichtspunkt betrachten. Es iſt das erſtemal, daß eine deutſche Stadt die höch ſte Ehrung, die ſie zu vergeben hat, zwei nachſchaf⸗ Hauſes gegeben ſei. Dem Hausbeſitzer ſoll es überlaſſen werden, ſich mit ſeinen Mietern auseinanderzuſetzen, was natürlich verſchiedene Ergebniſſe haben wird, je nachdem es ſich um Wohnungen handelt, die dem Reichsmietengeſetz unter⸗ liegen, oder um ſolche, die erſt nach dem 1. Juli 1918 gebaut ſind. Nur für dieſe läßt ſich, ſofern überhaupt einwandfrei die Verpflichtung des Hausbeſitzers nachgewieſen wäre, ohne weiteres annehmen, daß es dem Eigentümer möglich ſein wird, den Mieter zu den Straßenreinigungskoſten heranzu⸗ ziehen. Stv. Schneider gibt einen Rückblick über die Behand⸗ lung der Vorlage im Bürgerausſchuß anläßlich der Haushalt⸗ beratungen. Selbſt der Sprecher für den Antrag der Sozial⸗ demokraten habe erklärt, daß es der Billigkeit entſpräche, wenn die Straßenreinigungsgebühren der All⸗ gemeinheit unterliegen; aber es fehle dazu einer geſetz⸗ lichen Handhabe. Redner empfiehlt im Falle einer Annahme durch den Bürgerausſchuß die Anrufung der verwaltungs⸗ gerichtlichen Entſcheidung. Herr Kirchgäſſer ſpricht in ſcharfen Worten gegen das Vergewaltigungsſyſtem, wie es auf dem Rathaus in Mannheim gegen Mittelſtand und Haus⸗ beſitz und das Bürgertum herrſche. Er verlangt na⸗ mentliche Abſtimmung bei der Vorlage der Straßenreini⸗ gungsgebühren und ſchlägt folgende einſtimmig angenom⸗ mene Entſchließung vor:„Die Mitgliederverſammlung des Mannheimer Haus⸗ und Grundbeſitzervereins vom 24. Juni d. J. erhebt energiſch Proteſt gegen die von der Stadtverwaltung geplante wei⸗ tere Belaſtung des Hausbeſitzes durch die Gebühren für die Straßenreinigung, die bisher von den Inhabern der Wohn⸗ und Geſchäftsräume gemeinſam getragen wurden. In der Vorkriegszeit wurden die Ausgaben für dieſen Zweck ge⸗ deckt durch Umlagen, die von ſämtlichen Steuerzahlern der Gemeinde erhoben wurden. In Zukunft ſoll nun der Haus⸗ beſitzer dieſe Laſt allein tragen. Dies bedeutet eine ungerecht⸗ fertigte und untragbare Härte für den durch die Zwangs⸗ wirtſchaft gefeſſelten Haus heſitz. Die Verſammlung erwartet, daß wenigſtens die Vertreter der bürgerlichen Parteien des Bürgerausſchuſſes einmütig dieſe Behandlung des Haus⸗ beſitzes ablehnen werden.“ 5 Verſchiedene Anfragen aus der Mitte der Verſammlung fanden ihre Erledigung. Geſprochen wurde ferner über die bevorſtehende Ratten vergiftung am 29. und 30. Juni laufenden Jahres. Ueber Mietwucher ſprach Rechtsan⸗ walt Dr. Schaaf und Stv. Schneider, während Str. v. Au die Froſtſchädenangelegenheiten behandelte. S fenden Künſtlern zuteil werden läßt. Es iſt das erſtemal, daß hier der Kunſt in zweien ihrer hervor⸗ ragendſten Vertreter in einer beſon deren und aus⸗ drücklichen Weiſe das Bürgerrecht gewährt wird, das Recht zum Mitbeſtimmen, zum Mitgeſtalten am Antlitz und Schickſal einer Stadt. Der Mannheimer Stadtrat, der den Beſchluß zu dieſer Ehrung Baſſermanns und Furtwänglers gefaßt hat, wird wiſſen, daß er damit eine weit über das Genügen einer Repräſentationsaufgabe, gewiſſermaßen einer geiſtigen Ordensperleihung hinausgehende Verpflichtung übernommen hat. Aus der Verleihung der Ehrenbürgerrechte an Repräſentanten der Kunſt muß der Wille ſprechen, dem in vielen, wenn nicht den meiſten deutſchen Städten durch Sport⸗ und Rekord⸗ rummel heimatlos gewordenen Geiſt wieder Heimat⸗ rechte zu gewähren. Wenn das Mannheimer Beiſpiel in dem Wettkampf, den die deutſchen Städte in immer ſchär⸗ feren Formen miteinander führen, für andere Stadtver⸗ waltungen nichts als ein Stichwort wäre, ſich auf bequeme und unverbindliche Weiſe durch eine Titelverleihung ihren kulturellen Verpflichtungen zu entziehen, es verlohnte nicht einmal die Druckkoſten der Urkunden. Geht aber von dieſer Tat der Stadt Mannheim eine Anregung zu neuer Beſinnung, zu einer neuen Verwirklichung des Geiſtes aus, trägt ſie wirklich bei zu ſeiner Wiederanſiedlung in der deutſchen Gegenwart, ſo hat die badiſche Stadt damit nicht nur eine ſchöne Form der Ehrung zweier großer Künſtler gefunden, ſondern ſie hat eine notwendige geſchicht⸗ liche Aufgabe eingeleitet, die jedes Volk zu leiſten hat, das ſich nicht ſelbſt verraten will.“ Der Mannheimer Stadtrat und mit ihm Mannheim ſelbſt können ſich dieſer Anerkennung um ſo mehr freuen, als tat⸗ ſächlich die Beweggründe zur Ernennung gerade dieſer Künſt⸗ ler zu Ehrenbürgern auf der geiſtigen Plattform zu finden ſind, die das große rheiniſche Blatt in ſeinen Bemerkungen umriſſen hat. ** * Geh. Reg.⸗Rat Dr. Hermann Korn F. In Konſtanz, wo er im Ruheſtand lebte, ſtarb Geh. Regierungsrat Dr. Her⸗ mann Korn. Er war jahrzehntelang als bewährter ba⸗ diſcher Verwaltungsbeamter tätig, u. a. als Vorſtand der Be⸗ zirksämter Stockach und Waldshut, ſowie als Polizeidirektor in Freiburg und Maunheim. Vor ſeiner Zuruheſetzung bekleidete er die Stelle eines Direktors des Ober verſiche⸗ rungsamtes in Mannheim. In ſeiner Stellung in Konſtanz erfreute er ſich ebenſo allgemeiner Wertſchätzung wie in Mannheim. Sein einziges Kind iſt mit Regierungsbau⸗ meiſter Ganter, jetzt Stadtbaumeiſter in Villingen, ver⸗ heiratet. * Von einem Mannheimer Auto überfahren. Aus Wag⸗ häuſel wird uns berichtet: Am Sonntag abend gegen 8 Uhr wurde bei der Ausfahrt der Zuckerfabrik an der Landſtraße nach Mannheim der 57jährige Guſtav Ripplinger von Oberhauſen von einem Mannheimer Auto über⸗ fahren und lebensgefährlich verletzt. Der Mann mußte ins Akademiſche Krankenhaus nach Heidelberg überführt werden. Rückkehr der Mannheimer Schulklaſſen vom Heuberg Pünktlich 19.22 Uhr kamen am geſtrigen Abend die ſieben Volksſchulklaſſen zurück, die zu einem 4wöchentlichen Schul⸗ und Erholungsaufenthalt auf den Heuberg entſandt waren. Außer den Schulräten Lohrer und Gerweck hatten ſich die Rektoren Heck, Heinzerling und Gellert und Ver⸗ waltungsinſpektor Braun zur Begrüßung eingefunden; von der Arbeitsgemeinſchaft war Frau Scheiffele da, die 14 Heilſtättenkinder in Empfang nahm. Hei, war das ein Jubel, als der Zug einfuhr. Hun⸗ derte von mehr oder minder weißen Taſchentüchern, mit Tan⸗ nengrün geſchmückte Wimpel, in den Mannheimer und badi⸗ ſchen Farben, wehten den harrenden Eltern entgegen. Präch⸗ tig ſehen ſie aus, Mädels wie Buben, und ihre kräftigen Stimmen und die braungebrannten Geſichter beweiſen, wie geſtärkt ſie von der ſchönen Höhe zurückgekehrt ſind. Ein Mädelchen weint bitterlich; auf die beſorgte Frage der Mutter, ob es ſich denn garnicht auf das Heimkommen gefreut habe, erfolgt prompt die Antwort:„'freet haw' ich mich ſchun uff eich, awer liewer wär' ich noch drowwe gebliewe.“— Ein kleines Büble läßt die heimgekehrte ältere Schweſter nicht los; er ſpricht kein Wort— er ſtrahlt nur. Eine ganze Reihe ſolcher reizender Bilder erlebt man. Allzuſchnell vollzog ſich der Abmarſch. Auch die Lehrer und Lehrerinnen ſind hoch befriedigt; braungebrannt und froh ſchauen ſie aus und jeder erklärt ſich bereit, ſofort wieder hinauf zu gehen.— Welch ein Segen für unſere Stadtkinder, ſich einmal ſo ganz mit der Natur vertraut machen zu können, ſie beobachten zu kön⸗ nen. Aber noch ein Gewinn: Das ſtete Beiſammenſein för⸗ dert Liebe und Vertrauen zwiſchen Lehrkräften und Kindern. Der nächſte Transport von Schulklaſſen kann leider erſt im September erfolgen. Hoffentlich läßt es ſich im näch⸗ ſten Jahre einrichten, daß auch im Juli einige Klaſſen Auf⸗ nahme finden können, um die ſegnende Wirkung der wärmen⸗ den, heilkräftigen Sommerſonne dort oben zu verſpüren. W. * Verbot der Spielautomaten. Das Landespolizeiamt weiſt darauf hin, daß nach einer Reichsgerichtsentſcheidung eine rechtliche Vermutung dafür ſpreche, einen Automaten als Glücksſpiel anzuſehen, wenn er an einem öffentlichen Orte zur Benutzung des Publikums aufgeſtellt und mit Gewinn für den Aufſteller betrieben wird. Das Landespolizeiamt warnt daher die Inhaber von Gaſt⸗ und Vergnügungs⸗ ſtätten, die Aufſtellung von Geldſpielautomaten in ihren Räumen noch weiter zu dulden, da ſie ſich einer Gefahr der Anzeige und Beſtrafung ausſetzen. Heidelberger Friedhofkunſtausſtellung Ein neues Geſicht zeigt nach der Grabengaſſe zu die An⸗ lage um die Peterskirche. Die verſchiedenartigen Sträu⸗ cher, die an dieſer Stelle ſtanden, ſind beſeitigt, ſie mußten anderen, weihevolleren Anlagen Platz machen, die nun vollen⸗ det ſind. Noch geſtern mußte eifrig mit Hacke und Spaten gearbeitet werden, denn es galt, die letzten, zur Friedhof⸗ kunſtausſtellung angelangten Monumente aufzuſtellen und die Grabſtätte vor ihnen mit gärtneriſchem Schmuck zu verſehen. Nun ſieht der Platz, den die Monumente ſchmücken, wieder ſo aus, wie er einſt ausgeſehen hat, wie er als Frie d⸗ hof bis vor 85 Jahren ausgeſehen hat. Als Friedhof und Kirchhof, wo die Toten beigeſetzt waren inmitten der Leben⸗ den, beſchirmt von dem Gotteshauſe und der ganzen Gemeinde. Aus hygieniſchen Gründen hat man die Friedhöfe außerhalb der Städte und Ortſchaften anlegen müſſen. Damit hat man den Gottesäckern das genommen und nehmen müſſen, was ſie ſo feſt und innig mit den Lebenden verband. In unmittel⸗ barer Nachbarſchaft wohnten Tote und Lebende zuſammen, man vermißte ſich ſozuſagen nicht und wenn die Glocken läu⸗ teten, ſo grüßten ſie nicht nur die Lebenden, ſondern auch die um das Gotteshaus herum gebetteten Toten. Mögen die heutigen Friedhöfe noch ſo ſchön gelegen oder angelegt ſein, das Heimelige, das Trauliche der alten fehlt ihnen. Es fehlt der unmittelbare Konnex mit dem Leben. Wer dieſe Ausſtellung beſucht, den führt die Phantaſie unwillkürlich zurück in die alte Zeit, deren Zeugen die an der Außenſeite der Peterskirche angebrachten Grabdenkmäler von früher ſind, Zeugen meiſtenteils aus der Renaiſſance⸗Zeit, die auch den Friedhofsdenkmälern ihren Stempel aufdrückte. Die Kunſtrichtungen wechſeln, wie die Kunſtgeſchichte bezeugt. Einfachheit in der Linie und in der Ornamentik der Deuk⸗ mäler unter Vermeidung von vordringlichem Prunk beheerſcht die heutige Friedhofskunſt, Einfachheit auch in den Aufſchriften. Dem bildenden Künſtler aber reicht der Gärtner die Hand. Der Vorplatz der neu aufgeſtellten Grabſteine iſt ge⸗ ſchmückt mit prächtigem Blumenflor, wie man ihn gegenwär⸗ tig auch auf dem Lande findet. Man braucht dort nur einen Teil der auf den Fenſtern nickenden Fuchſien, der Geranien, der Hortenſten, der Hängenelken nach dem Friedhof zu trans⸗ der toten Lieben genau ſo ſchmücken, wie es hier bei dieſer Ausſtellung in ſo muſterhafter, ſo ergreifend ſchöner und wahrhaft vorbildlicher Weiſe geſchehen iſt. Es ſei vorweggenommen: Heidelbergs Künſtler und Heidelbergs Gärtner haben bekundet, daß ſie auf der Höhe künſtleriſchen Könnens und künſtleriſchen Ver⸗ ſtändniſſes ſtehen. Beteiligt an der Ausſtellung ſind auch einige Landesverbände des Volksbundes der deutſchen Krie⸗ gergräberfürſorge mit Modellen und Bildern. Eiſenkreuze und ſog. Waldkreuze— man nennt dieſe Art ſo im Volks⸗ mund und findet ſie vornehmlich noch auf bayeriſchen Fried⸗ höfen— Kauf⸗ und Familiengräber, alle in ſchmuckem und doch ergreifend ernſtem Gewande, geben ein Bild heutiger Friedhofskunſt, das gärtneriſch auch wieder zurückgreift in längſt vergilbte Zeiten, da die deutſche Fichte, gemeinhin Tanne genannt, eine der Hauptpflanzen war, die man zum Schmucke der Friedhöfe verwandte. Wer nor dieſen Grab⸗ ſtätten ſteht, könnte ſich fragen, was feierlicher wirkt auf das pietätvolle Fühlen, die in unſere Breiten nun einmal nicht recht paſſende Zypreſſe oder unſere einheimiſche Fichte, die, zum pyramidenförmigen Baum erſtarkt, allein für ſich ein imponierendes Monument darſtellt. Man denke nur an die Wetterfichten im Schwarzwald, die iſoliert oder in kleinen Gruppen ſo daſtehen, als wenn ſie nicht bloß Unwetter oder Sturm, ſondern auch dem Sterben Trutz bieten wollten. Die Ausſtellung wurde Mittwoch früh 11 Uhr durch einen feierlichen Akt in der Peterskirche, bei dem Stadt⸗ pfarrer Maas die Anſprache hielt und der durch Orgelvor⸗ träge eingeleitet und beſchloſſen war, eröffnet. Daran ſchloß ſich ein Rundgang der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Vertreter und der eingeladenen Gäſte. Die Denkmal⸗ und Grabſtätten⸗ ausſtellung im ehrwürdigen Garten der Peterskirche wird er⸗ gänzt durch eine Plan⸗ und Modellſchau in der Turnhalle des Ebert⸗Schulhauſes in der Plöck. Allerlei Sehenswertes birgt auch die Sakriſtei des Gotteshauſes. Auf Einzelheiten von allgemeinem Intereſſe werden wir vielleicht noch zurückkommen. Mn. Nene Stücke. Paul Korn feld hat eine fünfaktige Ko⸗ mödie„Smither kauft Europa“, Dietzenſchmidt ein vieraktiges Schauſpiel„Der Verräter Gottes“ und Frank Arnau„Souterrain“, vollendet ein dreiaktiges Spiel, Ein Jahrbuch der Dichter⸗Akademie. Die Sektion für Dichtkunſt der Preuß. Akademie der Künſte hat beſchloſſen, die aus ihrer Wirkſamkeit hervorgegangenen literaxiſchen Arbeiten, ſoweit dieſe über den aktuellen Anlaß hinaus grund⸗ ſätzlich bedeutſam ſind, in Jahresbänden zu ſammeln. Das erſte Jahrbuch der Sektion für Dichtkunſt wird demnächſt er⸗ ſcheinen(bei S. Fiſcher, Berlin). Die in ſeinen vier Haupt⸗ ſtücken behandelten Themen beſchäftigen ſich mit den immer heutigen, immer zukunftshaltigen Fragen der Kunſt. Was die Sektion als die ſtaatliche Vertretung der geſamtdeutſchen lebendigen Dichtung hier zu durchdenken, zu klären, zu er⸗ kämpfen ſucht, wünſcht ſie einer weiteren Oeffentlichkeit als Anregung vorzulegen. Das Jahrbuch enthält demgemäß die Vorträge, die von den Mitgliedern der Sektion in der Feſt⸗ ſitzung vom März 1929, über das Thema: Politik und Dicht⸗ kunſt, bei der Leſſingfeier, in der Folge von Vorleſungen an der Univerſität und bei den Kundgebungen für das Buch und gegen die Zenſur gehalten worden ſind. Mit ihrem Jahrbuch will die Sektion zugleich ihrer Abſicht Ausdruck verleihen, die Uebermittlung perſönlicher Erfahrung und Erkenntnis auf den Gebieten dichteriſcher Erfindung und Formung mit einem ernſten Dienſt an der Allgemeinheit, insbeſondere an der nach⸗ wachſenden Jugend zu verbinden. 8 Neunes vom Tonfilm. Die erſte Tonfilm⸗Doppelrolle wird von Jack Mulhall geſpielt und geſprochen werden, der die Rolle des erkrankten Milton Sills in dem Senſationsfilm „Pat and Mike“ übernimmt. Er gibt zugleich einen Kri⸗ minalkommiſſar und einen Verbrecher.—„Die Haſen⸗ pfote“, Tragikomödie in einem Akt von Hans Brennert, wurde von Direktor Bolten⸗Baekers zur Wiedergabe als deutſcher Sprechfilm erworben. Anekdote vom Theaterjubiläum Nach der Räubervorſtellung des erſten Feſtabends am Samstag erſtrahlte die Jeſuitenkirche in rotem bengaliſchem Licht. Ein linksſtehender Miniſter traf beim Verlaſſen des Theaters mit einem hochgeſtellten badiſchen Kleriker zuſam⸗ men, und es entſpann ſich folgender kurzer, aber ſehr gehalt⸗ voller Dialog: Der Miniſter lauf die Jeſuitenkirche zeigend): Ihre Kirche iſt ja rot. Der Geiſtliche: Jawohl, aber nur zum Schein!— 4. Seite. Nr. 290 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 26. Juni 1929 Süngerreiſe des 9 Nach Lugano 1 Ueber die diesjährige Sängerreiſe des Maunheimer Sängerkreis nach Lugano, den oberitalieniſchen Seen und Mailand, erhalten wir folgenden Bericht: Die ſtattliche Teilnehmerzahl von etwa 100 Perſonen, darunter über 20 Damen, traf ſich mit zahlreichen Familien⸗ angehörigen zum Abſchied im Vereinslokal Hack, von wo aus man nach der Bahn ging. Das Vorſtandsmitglied und Ver⸗ kreter der Paſſivität, Herr Markus Walter, wünſchte im Namen der Nichtteilnehmer vergnügte Reiſe und glückliche Heimkehr. Der Nachtſchnellzug brachte uns in Extrawagen raſch über Schwetzingen, Karlsruhe, Freiburg und Bafel ins Schweizerland über Olten, Luzern, Fluelen, Göſchenen(durch den Sankt Gotthard⸗Tunnel), Airola, Bellinzona nach Lu⸗ gand. Dank des Entgegenkommens der Schweizer Bundes⸗ bahn brauchten wir in Baſel nicht umzuſteigen, da unſere Wagen dem Zug Baſel Lugano. Mailand eingefügt wurden. Die Fahrt über Luzern und den Vierwaldſtätter See löſte ſchöne alte Erinnerungen von der erſten Sängerreiſe vom Jahre 1927 aus. In Bellinzona begrüßte uns der dortige deutſch⸗ſchweizeriſche Geſaugverein und kredenzte uns in einem ſilbernen Pokal den Ehrentrunk. Der 1. Vorſitzende des Schweizer Vereins begrüßte uns in kurzen herzlichen Worten; unſer 1. Vorſitzender, Architekt Steiner, dankte kurz und überreichte dem Vorſitzenden des Schweizer Vereins unſere Vereinsſängernadel. Nach Abſingen der beiderſeitigen Vereinsſängerwahlſprüche rollte der Zug weiter und brachte uns fahrplanmäßig 12 Uhr 04 Min. nach Lugano. Direktor Largin vom Verkehrsverein in Lugano er⸗ wartete uns am Bahnhof. Ihm ſei für ſeine Mühe und Ar⸗ beit und ſeine liebenswürdige Unterſtützung bei der Vor⸗ bereitung unſerer Reiſe und während unſeres Aufenthaltes in Lugano herzlichſter Dank geſagt. Im Hotel„Weißes Kreuz— Schiller“(Beſitzer Ludwig Biſinger), war unſer Standquartier, wo wir ſehr gut aufgenommen wurden. Mit Extrawagen der elektriſchen Straßenbahn fuhren wir über Caſſarate nach Caſtagnola. Von hier aus wanderten wir den ſchönen Höhenweg am Bergabhaug an prachtvollen Gärten vorbei, mit maleriſcher Ausſicht auf den Luganer See etwa eine Stunde nach Gandria. Ein Extraboot führte uns über nach Caprino zum Veſper mit Aſtiprobe im Reſtaurant Cavallino. Ein Motorboot brachte uns rechtzeitig zum Abendeſſen nach Lugano zurück. Nach einem Spaziergang am Luganer See begab man ſich zur wohlverdienten Nachtruhe. Der zweite Tag galt dem Beſuch des Lago⸗Mag⸗ giore. Der Dampfer entführte uns von Lugano über den Luganer See nach Ponte⸗Treſa; Extrawagen der Bahn brach⸗ ten uns dann in kurzer halbſtündiger Fahrt nach Luino an den Lago⸗Maggiore. Von hier aus fuhr man im Schiff nach Streſa, Im prachtvollen Speiſeſaal des Grand Hotel„Jles Boromées“ wurde das vorzügliche Mittageſſen eingenommen. Der erſte Vorſitzende, Herr Steiner, nahm hier Gelegen⸗ heit, alle Teilnehmer herzlichſt zu begrüßen. Schuhmacher ſprach im Namen aller Teilnehmer Herrn Steiner Anerkennung für die Vorbereitung der Reiſe aus und gab der Hoffnung Ausdruck, daß uns Herr Steiner noch piele Jahre als erſter Präſident erhalten bleiben möge. Da die Abfahrt des Schiffes verſäumt wurde, ſetzten uns flinke Motorboote nach der wunderſchön gelegenen Inſel „Iſola⸗ Bella“, d. h. ſchöne Inſel, über. Nach kurzer Be⸗ ſichtigung fuhren wir mit dem Schiff nach Luino und von hier mit der Bahn direkt nach Lugano zurück. Nach gemeinſchaft⸗ lich eingenommenem Abendeſſen im Hotel„Weißes Kreuz— Schiller“ leiteten flotte Weiſen der Muſik ein Bankett ein. Ehorvoxträge der Aktivität und Solis und Duette von Frau Kapellmeiſter Leger und Sangesfreund Meckler berei⸗ cherten abwechſelnd das Unterhaltungsprogramm. Karl Ludwig Sand Hiſtoriſcher Roman aus der Seit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel Feußuer 4(Nachdruck verboten.) „Es gibt eine ganze Schar ſolcher Schmarotzer,“ ergriff jetzt Weſſelhöft das Wort,„die eine gepfefferte Züchtigung verdienen. Der„edle“ Schmalz hat eine ganze Meute in ſeinem Gefolge, die mit ihm die Freiheit anbellt und dem Voll ſeine teuer erkauften Güter entreißen möchte.“ „Jawohl, ſo iſt es!“ rief Maßmann zornig.„Es tut wahr⸗ lich Not, daß wir, wie einſt unſer Luther, ein Strafgericht halten und die Schaxteken der jämmerlichen Zunft öffentlich verbrennen, damit alle erfahren, wie die deutſche Jugend ge⸗ ſonnen iſt.“ „Biſt du des Teufels, Maßmann!“ rief Siegfried heftig. „Wir ſind doch nicht hierher gekommen, um eine Inquiſition zu üben, ſondern um das Andenken der größten weltgeſchicht⸗ lichen Ereigniſſe zu feiern. Es hieße unſeren Feinden zu viel Ehre antun, und wir würden in ihre eigenen Fehler verfallen, menn wir ihre Schriften zum Feuer verdammten, und eine Zenſur gegen ſie übten, die wir ſelbſt nicht dulden wollen Nicht durch die Flammen, die er in Wittenberg anzündete, ſondern durch den Geiſt Gottes, der mit ihm war, hat Luther die Welt erleuchtet und über ſeine Feinde geſiegt. Drum bitt ich Euch dringend, von jedem derartigen Gericht abzuſtehen, damit Ihr die heutige herrliche Feier nicht entweiht und Euch ſelbſt und Euer ſchönes Streben in den Augen der Welt herabſetzt.“ Schließlich ſagte der ſtark poetiſch veranlagte Daniel v. Binzer, deſſen Lied„Wir hatten gebauet ein ſtattliches Haus,“ zwei Jahre ſpäter eine Berühmtheit erlangen ſollte, bittend: „Hört boch endlich auf mit dem unnützen Diskutieren über Politik, es trägt nur Mißſtimmung in unſere Reihen. Laſſen wir lieber einen Kantus ſteigen!“ Und ohne eine Erwiderung abzuwarten, zog er ein Päckchen bedruckter Blätter aus der Taſche, verteilte ſie unter die Kommilitonen und begaun mit heller Tenorſtimme ein ſelbſtgedichtetes Lied zu ſingen, das mit den Worten ſchloß: „Von der Wahrheit nicht zu weichen, Felſenfeſt wie unsre Eichen Immer deutſch und frei zu ſein!“ Hatte das kernige Lied anfangs recht dünn geklungen, warſen nach und nach doch immer mehr Jünglinge ihre kräf⸗ Sangesfreund Nannheimer Sängerkreis“ und Mailand Am dritten Tag ging es früh aus den Federn zu einem Ausflug nach Mailand, der Hauptſtadt der oberitalieniſchen Tiefebene. Mit Extra⸗ wagen des Schnellzuges kamen wir nach etwa zweiſtündiger Fahrt in Matland an. Auch hier begrüßte uns der Direktor des Verkehrsvereins in Mailand, Herr Dr. Tapainer, und ſtellte ſich mit einem Führer in liebenswürdiger Weiſe den ganzen Tag zu unſerer Verfügung. Man begab ſich direkt zur Scala zur Beſichtigung des Theatermuſeums und des etwa 4000 Perſonen faſſenden Theaterſaales. Bei prachtvoller Beleuchtung ſangen wir auf der Bühne unter Direktion von Kapellmeiſter Leger zwei Chöre(„Das iſt der Tag des Herrn“ und„Sancta Lucia“). Etue Beſichtigung der großen Theaterbühne ſchloß ſich an. Nun ging es zum Do m, der ſowohl außen und innen mit ſeinen Hunderten von Türmchen und Tauſenden von Statuen überwältigend wirkt. Das Mit⸗ tageſſen wurde im Hotel Metropol am Domplatz eingenom⸗ men. Nach dem Eſſen ſchloß ſich eine Rundfahrt in fünf Geſellſchaftsautos au. Zunächſt ging es zum Friedhof, dem„Campo Santo“. Paläſte dienen hier als Grüfte, als Ruheſtätte. Dabei hat jedes Grabmal ſein eigenes Motiv. Hierauf begaben wir uns zum Ruhehaus für Muſiziſten zum Ehrungsakt für den großen italieniſchen Dichter⸗Kom⸗ poniſten Giuſeppe Verdi. Ergreifend war es, wie uns bort die geſamten Penſionäre, lauter alte und viel grauhaarige Künſtler und Künſtlerinnen ſpalierbildend— links die Her⸗ ren, rechts die Damen— begrüßten. Der Vorſtand und Stif⸗ tungsrat, an der Spitze der erſte Präſident Graf Liboni,— eine große, würdige, ehrfurchtsvolle Erſcheinung— empfing uns am Eingang. Nachdem die Motette von Nägeli ver⸗ klungen war, ergriff Herr Steiner das Wort zu einer kurzen Gedächtnisrede für den Komponiſten Verdi und legte am Grabe des großen Meiſters einen Blumenſtrauß nieder. Der Vorſtand des Stiftungsrates dankte herzlichſt für die Ehrung. Die Aktivität ſang noch das„Ave Maria“ in lateiniſcher Sprache von Areadelt. Nach einer Beſichtigung der Räume des Hauſes nahm man Abſchied von den alten Künſtlern und Künſtlerinnen, denen der tote Meiſter über ſeinem Grab ein Heim erſtellen ließ. Beim Abendeſſen im Hotel Metropol in Mailand dankte Herr Steiner dem Direk⸗ tor des Mailänder Verkehrsvereins, Herrn Dr. Tapainer, und überreichte ihm als Anertennung unſere Vereinsſänger⸗ nadel. Später hatte noch jeder Gelegenheit, ſich Mailand an⸗ zuſehen und die prachtvollen Läden der Galerie Vittorio Ema⸗ ultele zu beſichtigen. — * Den Täter eines groben Unfugs feſtgeſtellt. Die Be⸗ rufsfeuerwehr meldet: Grober Unfug wurde dadurch verübt, daß der durch die Polizei feſtgeſtellte Täter Wilhelm M a il, wohnhaft Bellenſtraße Nr. 55, die Scheibe am Feuer⸗ melder B 3, Theaterhaupteingang einſchlug und den Feuermelder ohne jegliche Urſache in Tätigkeit ſetzte, wodurch die Berufsfeuerwehr alarmiert wurde. * Selbſtmord einer Fran. Geſtern nachmittag hat ſich im Jungbuſch eine 32 Jahre alte Ehefrau in ihrer Wohnung erhängt. Die Frau war ſeit Jahren nervenleidend und in ärztlicher Behandlung. Die Tat dürfte auf Schwermut zurückzuführen ſein. * Ueberliſte den Einbrecher. In der jetzt beginnenden Reiſezeit blüht das Haudwerk der Einbrecher. Wenn es dieſen gelingt, Wohnungen zu plündern, und dies wird erſt nach der Rückkehr vom Urlaub bemerkt, dann ſind die Be⸗ troffenen meiſt mit ſchuld daran. Man ſolle niemals die Rolläden längere Zeit herablaſſen, da die Einbrecher dies als ſicheres Zeichen dafür halten, daß die Wohnung nicht be⸗ wohnt iſt. Am beſten, man gebe Verwandten oder guten Be⸗ kannten einen Schlüſſel zum Lüften der Wohnung, laſſe aber die Rolläden hoch. tigen Stimmen in den Chor, Studenten herbei, und die letzte Strophe brauſte mit jubeln⸗ der Begeiſterung, einem Orkan gleich, durch den großen Ritterfſgal. Auch Profeſſor Oken vernahm, an der Tür ſtehend, den Schlußteil des Geſangs. Auf ſeinem grundgütigen Angeſicht prägte ſich aber eine gewiſſe Bekümmernfs aus. Als der Kautus zu Ende, trat der Hochſchullehrer langſam näher und ſagte mit tiefbewegter Stimme:„Felſenfeſt, wie unſere Eichen, Von der Wahrheit nicht zu weichen, Immer deutſch und frei zu ſein!“„Ja, ja, ſo wollen wir es halten, treu, und wahr und einig. Das letzte Wort möchte ich gauz beſonders betonen und zwar deshalb, weil es heute noch nicht angewandt wer⸗ den kann. Ich habe ſämtliche Räume dieſer ehrwürdigen Burg durchſchritten und fand überall kleine Gruppen von Studenten. Aber ſtets Landmannſchafter und Burſchenſchafter für ſich. Das iſt kein ſchönes Zeichen von Verſöhnung zwiſchen Euch und jenen.. Geht nicht auseinander, wie Ihr ge⸗ kommen ſeid! Einige Grundgeſetze macht und gebt ſie jedem mit nach Hauſe..“ Den Worten des ehrwürdigen Lehrers folgte kein freu⸗ diger Beifall, ſie löſten keine begeiſterte Zuſtimmung aus, ſondern froſtiges Schweigen lagerte über der ganzen Ver⸗ ſammlung. Da rief Oken ein kräftiges„Auf Wiederſehen!“ drehte ſich um und ſchritt langſam der Türe zu, feſt hoffend, daß ſeine gut⸗ gemeinte Mahnung doch nicht ganz vergeblich ſein würde. Als der Profeſſor den Ritterſaal verlaſſen hatte, knurrte Maßmann biſſig:„Der Sachtetreter. Das war eine kalte Duſche. Gerade, als wären wir dumme Jungen, ſo hat er uns be⸗ handelt...“ Auch Sand machte ſeinem Unmut über manches, was Oken geſagt, Luft. Nur der beſonnene, ſchon etwas abgeklärtere Siegfried ſagte mit Ueberzeugung:„Er hat ſehr weiſe und vernünftig geſprochen; ganz ſo, wie es ein Lehrer ſeinen Schii⸗ lern gegenüber tun muß.“ 8 Viertes Kapitel In ihr Eiſenacher Quartier zurückgekehrt, ſagte Kathinka zu Nading:„Die Feier auf der Wartburg hat auf mich einen tiefen, nachhaltigen Eindruck gemacht; und ſch glaube auch als Nichtdeutſche, die Beſtrebungen und Ziele der Studenten ver⸗ ſtanden zu haben. Etwas dagegen zu ſagen oder zu unter⸗ nehmen, wäre recht töricht.“ „Mit Ausnahme des unheimlichen Sand und ſeines klei⸗ nen Anhangs fand auch ich die Burſchen vernünftiger als ich Aus dem Lande Flugtag in Sinsheim L. Sinsheim, 26. Juni. Der für Sonntag angeſagte Flugtag hatte ſeine Anziehungskraft nicht verfehlt, waren boch einige tauſend Zuſchauer aus der ganzen Umgebung her⸗ beigekommen, um das Ereignis zu würdigen. Die Veranſtal⸗ tung, die vom Büro für Luftſchtffahrt Fr. W. Heilmann in Mannheim veranſtaltet wurde, galt als Werbetag für das deutſche Flugweſen. Schau⸗ und Kunſtflüge, Abtrudeln, Niedergehen im Gleitflug und ſchließlich als Höhepunkt der Fallſchirmabſprung von Frl. Hedy Renſch, boten genug Ab⸗ wechſlung und Anſchauungsmaterial von dem Weſen unſerer Luftſchiffahrt. Bürgermeiſter Sidler nahm Anlaß im Namen der Stadt, Regierungsrat Dr. Hahn im Namen der Regierung die Piloten willkommen zu heißen. Abends war dann noch ein geſelliges Betſammenſein, in deſſen Verlauf der Vertreter des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtvereins Harnack, die Bedeutung der Luftſchiffahrt würdigte, die vom Reich und Staat keine Unterſtützung beziehen dürfe. Er forderte zum Beitritt in den deutſchen Luftfahrtverband auf und fügte die Erwartung an, daß die für Segelflug ſich eignende Gegend bald einen luftſporttreibenden Verein beſitzen möge. Als Ganzes darf und muß der Sinsheimer Flugtag als eine wohl⸗ gelungene Veranſtaltung bezeichnet werden. Großfeuer in Durmersheim * Durmersheim, 25. Juni. Am Montag nachmittag brach in den Oekonomiegebäuden des Gaſthauſes„Zum Schiff“ ein Brand aus, der ſich mit raſender Schnelligkeit über die ganzen Oekonomiegebäude verbreitete. Das Feuer griff auch auf das angrenzende Anweſen des Bäckermeiſters Franz Haiz über, das ebenfalls ein Opfer der Flammen wurde. Das Feuer wurde von einem Grenzaufſeher entdeckt. Der Brand fand in dem vor kurzem eingefahrenen Frühhen reiche Nahrung. Die Feuerwehr konnte nur die Wohngebäude ret⸗ ten. Beſonders gefährdet waren auch die Gehäulichkeiten des Landwirts Haiz, die auch bedeutenden Waſſerſchaden auf⸗ weiſen. Der Geſamtſchaden iſt nicht unerheblich. Die Brand⸗ urſache iſt in dem leichtſinnigen Wegwerfen eines Zi⸗ garrenreſtes, der noch nicht völlig erloſchen war, zu ſuchen. 5 M ., Plankſtadt, 26. Junj. Der Geſangverein„Amicitia“ Plankſtadt feierte am Samstag und Sonntag ſein 25jähriges Jubiläum. Ein Feſtbankett leitete die Veranſtaltung ein; die Darbietungen des feſtgebenden Vereins, der Bruderver⸗ eine Liederkranz, Liedertafel und Sängereinheit, wie die Auf⸗ führungen der Turner, ſorgten für einen gemütlichen Verlauf des Feſtes. Durch den Vorſitzenden des Pfalzgaufängerbun⸗ des Bauer ⸗Seckenheim konnten 6 Mitglieder mit der ſilber⸗ nen Sängernadel ausgezeichnet werden. Am Sonntag mor⸗ gen war eine Gedächtnis feier für die Gefallenen. Nachmittags war großer Feſtzuug, an dem ſich auch mehrere auswärtige Geſangvereine beteiligten. Die Feſtrede hielt Bürgermeiſter Helmling. An dem anſchließenden Konzert⸗ ſingen beteiligten ſich die vier einheimiſchen und vier aus⸗ wärtigen Vereine, die nach Schluß der Sangesvorträge mit Ehrenurkunden und Medaillen ausgezeichnet wur⸗ den. * Freiburg i. Br., 24. Juni. In der Nacht zum Sonntag und zum Montag ſind in Freiburg wieder eine Reihe von Einbrüchen verübt worden. In der Nacht zum Sonntag wurde in die Räume des Reiſebüros eingebrochen. Den Einbrechern fiel eine Flaſche Rotwein in die Hände. Bei einem Einbruch in der gleichen Nacht in einem Geſchäft in der Wilhelmſtraße erbeuteten die Einbrecher eine größere Anzahl Herrenkleiderſtoffe. In der Nacht zum Mon⸗ tag wurde aus einem verſchloſſenen Schuppen in der Glümer⸗ ſtraße ein Motorrad, Marke Mabeco, polizetliches Kenn⸗ zeichen IV 16 289, mit roter Lackierung, geſtohlen. Bei einem Einbruch in einem Hauſe in der Luiſenſtraße wurde der Täter überraſcht und mußte, ohne etwas entwendet zu haben, flüchten. Er ließ Einbruchswerkzeuge, zwei Akten⸗ mappen und ein bei einem Einbruch in den letzten Tagen entwendetes Fahrrad zurück. Ja von draußen ſtrömten die nach Kotzebues Aeußerungen erwartet hatte,“ pflichtete Na⸗ ding bei. 5 0 178 and vielleicht etwas Un vernünftiges geſagt oder getan?“ fragte die jüngere lauernd. „Sein Ausfall auf Kotzebue war doch unerhört.“ „Ich entſinne mich auf nichts“ „Na, na. du haſt wohl.. Watte in den Ohren gehabt oder— Feuer gefangen...“ höhnte die andere„Als jener Brauſekopf— wie er heißt, weiß ich nicht— ſagte, man müſſe an Schmalz und ſeinesgleichen ein Exempel ſtatuteren, rief Sand:„Beſonders an dem elenden Kotzebue, dem Lob⸗ fänger des Zarentums, dem Verräter des Vaterlandes!“ „Aah, ganz recht! Jetzt fällt mirs wieder ein. Mir ſcheint, man weiß doch, daß dein Kotzebue Berichte an die ruſſiſche Regierung ſchickt; denn auf dieſe Tätigkeit zielten die Worte: „Verräter des Vaterlandes“, doch nur hin.“ a „Der Junge ſoll ſich um ſich kümmern und nicht um den großen Dichter!“ rief Nadina aufgebracht.„Sonſt ſchieße ich ihn bei der erſten beſten Gelegenheit über den Haufen!“ „Um Gottes Willen, rede nicht ſo“, beſchwichtigte Kathinka. „Ich glaube, du könnteſt wegen Kotzebue ein Verbrechen be⸗ gehen.“„Zehn, für eins.„Ob dir deine Anhänglichkeit mal gedankt werden wird“ „Nur nicht orakeln, Kind! Dieſe Anhänglichkeit beruht durchaus auf Gegenſeitigkeit. Kotzebue liebt mich ebenſo, wie i chihn liebe.“ „Aber dieſe Liebe iſt beiderſeitig doch ohne jegliche Hoff⸗ nung und wird ſicherlich mal kein gutes Ende nehmen. Ein 5 Mann, faſt 60 Jahre alt, hat noch ein 2 jähriges Kind „Still biſt du jetzt!“ gebot Nadinag eneraiſch.„Wie kommſt du mir überhaupt vor! Meinſt du vielleicht, ich hätte dich mit nach Deutſchland genommen, damit du hier meine Anſtands⸗ dame ſpielſt? Noch eine einzige ſolcher taktloſen Aeußerun⸗ gen wie vorhin, und ich ſchiebe dich wieder nach Rußland ab.“ „Ich gehe ſchon allein nach meiner lieben Heimat zurück,“ ſagte Kathinka mit belegter Stimme. Dann ließ ſie ſich auf einen Stuhl ſinken, bedeckte ihr hübſches Geſichtchen mit bei⸗ den Händen und weinte bitterlich. „Wahrſcheinlich handelt es ſich gar nicht um die Sehnſucht nach der Heimat. Was du für Heimweh hältſt, iſt vielleicht etwas ganz anderes. Kein Wunder! Zwiſchen den ſchö⸗ nen, ſchmucken Jünglingen muß ja ein Mädchen wie Du Feuer fangen Der Ton, in dem Nadina dies ſagte, war ein Gemiſch von Ernſt und Ironie. Kathinka errötete wohl ein wenig, ging im übrigen aber nicht auf die Anſpielung der Freundin ein, ſondern erwiderte abwehrend:„Um was es ſich bei mir handelt, muß ich am beſten wiſſen... So leicht wie du— fange ich kein Feuer!“ (Fortſetzung folgt) b 1 2 en S 7 . F A eee Sn ee eee 2 98 o 2 —— * 3 2 * Mittwoch, den 28. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 290 Nachbargebiete Beim Wildern überraſcht und totgeſchoſſen * Pirmaſens, 25. Juni. Heute morgen erfährt man, daß geſtern abend etwa um 9 Uhr der Rentier Philipp Schwenk von Pirmaſens im ſeinem Jagdrevier in der Nähe von Petersberg auf einen Wilderer geſtoßen iſt. Als der Wilderer auf Anruf das Gewehr gegen Schwenk in Anſchlag brachte ſchoß dieſer, konnte aber nicht feſtſtellen, ob er getroffen hatte, da der Wilderer die Flucht ergriff. Heute vormittag durch Gendarmerie und Forſtbeamte vorgenommene Streifen hatten das Ergebnis, daß nicht weit von der Schußſtelle die Leiche des in Pirmaſens wohnhaften etwa 40jährigen Fabrik⸗ arbetters Alwin Wagner gefunden wurde. Er iſt zweifel⸗ los mit dem geſtern abend angeſchoſſenen Wilödieb identiſch. Das Gewehr Wagners konnte trotz eifrigſten Suchens nicht ge⸗ funden werden, ſodaß die Gendarmerie annimmt, daß Wag⸗ ner noch Helfer hatte, die nach dem Schuß auf ihn das Ge⸗ wehr in Sicherheit brachten. Die Erhebungen werden fort⸗ geſetzt. „ * * Ludwigshafen, 26. Juni. Geſtern abend zwiſchen 9 und 10 Uhr ſprang ein 26 Jahre alter Fuhrmann von hier am Oberen Rheinufer in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Rhein. Er wurde von zwei vorübergehenden Burſchen aus dem Waſſer gezogen und der Polizei übergeben. * Darmſtadt, 25. Juni. In einem plötzlichen epileptiſchen Anfall fiel im Speſſartring eine Lehrerin ſo unglück⸗ lich mit dem Geſicht auf ein Bett, daß ſte während des Anfalles erſtickte. Als Familienangehörige ſich nach ihr umſahen, konnten ſtie nur noch den Tod der Lehrerin feſt⸗ Am dit Deulſche Süddeutſchlands Ausſichten Die ſtarke Kriſts, die den ſüddeutſchen Fußball im vorletzten Jahr infolge vollſtändigen Ausſcheidens der ein Jahrzehnt vorherrſchenden Nitruberg— Fürther Hochburg in den Gipfelkämpfen der Deutſchen Metſterſchaft heimſuchte, wurde durch das erneute Anziehen der nordbayriſchen Hochburg in dieſem Jahre zum alten Gleichgewicht zurückgeführt. Wie vor drei Jahren—(Nürnberg⸗Fürth— 1860 München)— ſtellt dieſes mal wieder der Bayernbezirk alle drei Ver⸗ treter; Bayern⸗München dürfte, wie damals 1860, die Rolle des Se⸗ kundanten gegenüber ſeinen größeren Partnern Nürnberg⸗Fürth zu⸗ fallen. Obwohl die reſtlichen Zwiſchenrunden und das Endſpiel, alſo die eigentlich entſcheidenden Treffen noch ausſtehen, kann nach menſch⸗ lichem Ermeſſen der Vorgang von 1920½1 ſich wiederholen, daß zum Schluß ſich die beiden Hauptrivalen im ſüddeutſchen Fußball, Nürr n⸗ berg und Fürth, oder günſtigen Falles„Bayern“ mit einer dieſer Mannſchaften einander gegenüberſtehen. Die ſchwerſten Gegner der unſern werden wiederum Hertha B. S..⸗Berlin, H. S. V. und neuerlich wieder Schalke o4 und Tennis⸗Boruſſia ſein, denn gerade der kataſtrophale Ausgang des Repräſentativkampfes Weſtdeutſch⸗ land— Sübdeutſchland hat doch blitzhaft die Tatſache beleuchtet, daß der Hauptvertreter des weſtdeutſchen Verbandes nicht unterſchätzt werden darf. Mit automatiſcher Sicherheit ſind bereits einzelne der oſtdeutſchen Verbände, wie ſeither in den Vorrunden, ſchon aus⸗ geſchieden und auch Mitteldeutſchland folgte ſeiner eigenen, ſeit lan⸗ gen Jahren gehaltenen Spur, um gleichfalls frühzeitig zum Strau⸗ cheln zu kommen. Immer wieder handelt es ſich um den branden⸗ burgiſchen und norddeutſchen Vertreter, die letzten Endes als gefähr⸗ lichſte Bewerber neben dem Süden auftreten; es wird auch dieſes Jahr kaum anders kommen. Allein die Tatſache, daß der ſüddeutſche und brandenburgiſche Verband bisher als einzige Verbände noch keinen ihrer Vertreter auf der Strecke gelaſſen, ſchärft das Dreieck Berlin— Nürnberg⸗Fürth— Hamburg zu plaſtiſcher Konkurrenz. Eigentlich Neues wird dadurch in die Abwicklung der letzten Jahre nicht hineingetragen; es handelt ſich nur darum, ob Außenſeiter wie Tenni⸗Boruſſia, Schalke und„Bayern“ die Kraft und die Fähigkeit aufzubringen vermögen, wirkliche Ueberraſchungen zu bereiten. Aus der Vogelperſpektivte geſehen, und an den erlebten hohen Niederlagen privater Treffen des H. S. V. und Hertha ge⸗ meſſen, liegt das Schwergewicht unſtreitbar bei Nürnberg—Fürth, das eigentliche große Niederlagen im laufenden Jahr überhaupt nicht er⸗ lebte und eine Stabilität der Geſamtleiſtung zeigte, die die ſtärkſten Ausſichten als durchaus berechtigt erſcheinen laſſen. Deshalb iſt es keineswegs bei dem vielfach bekämpften Pokal charakter der deut⸗ ſchen Endrunden abſolut ausgeſchloſſen, daß von den oben erwähnten Kandidaten zweiter Linie, eine Wendung in die papterene Kalkula⸗ tion gebracht werden kann und gerade die diesjährige intereſſante Miſchung der ſich herausſchälenden Gegner geſtaltet die Deutſch⸗ meiſterkämpfe bedeutſamer, weittragender und auch ſpannender. Süd⸗ deutſchland hat durch die vorfährigen Niederlagen ohnehin noch eine Rechnung zu begleichen, und alles an der Südweſtecke des Reiches wartet darauf, daß der, durch die hinter uns liegenden Jahreskämpfe gezogene Wechſel der Anwartſchaft auf die Deutſche Meiſterſchaft auch wirklich eingelöſt wird.— An der Qualität, Quantität und immer noch vollen Intaktheit bes ſüddeutſchen Vertreterfeldes gemeſſen, ſollte das ſo oft erreichte letzte Ziel für Sübdeutſchland— trotz teil⸗ weiſe neuer Umſtände— auch dieſesmal wieder erreichbar ſein. Die bemerkenswerteſten Ergebniſſe waren bisher: Der außerordentlich hohe Sieg des Berliner Vertreters Hertha B. S. C. über den ſüdoſtdeutſchen Vertreter Preußen Zaborze:1; die Behauptung des Breslauer S. C. 08 gegenüber dem langjährigen Baltenmeiſter V. f..⸗Königsberg; beide in der Vorrunde. Die erſte Zwiſchenrunde brachte vor allem die hohen Siege der drei ſüddeutſchen Vereine, die ſtark in Front blieben(Kieg—Nürn⸗ berg:6, Fürth— Fortuna⸗Düſſeldorf:1, und Bayern⸗München S. C. Dresden:). Wie ſtark der weſtdeutſche Verband iſt, zeigte der erſt kurz vor Schluß knapp entſchiedene Kampf des Deutſchen Mei⸗ ſters H. S. V. gegen Sp. V. Meiderich:2 und der ſtarke Sieg von Schalke 04 gegen Wacker in Leipzig:1. Eigentliche Ueberraſchungen wurden in der Vor⸗ und erſten Zwiſchenrunde nicht geboten, nur die Höhe einzelner Ergebniſſe kam mehr oder weniger unerwartet. Nach dieſer erſten Siebung wird die am kommenden Sonntag vor ſich gehende 8 Zweite Zwiſchenrunde Fürth: Nürnberg— Tennis Boruſſia, Dortmund: Schalke 04— Hertha B. S.., Altona: H. S. V.— Sp. Vgg. Fürth, Breslau: Breslauer S. C. 08— Bayern ⸗München, weit eher Ueberraſchungen bringen können. In Fürth iſt dieſe nicht zu erwarten. Der„Club“ wird von Boruſſia, zumal auf ver⸗ trautem Gelände und gewohntem Milieu, niemals geſchlagen werden; dagegen kann Dortmund mit dem Strauß: Schalke— Hertha ſchon das Scheitern der Berliner bringen. Dieſer Kampf iſt ſchwer, da, wie eingangs ſchon erwähnt, Weſtbeutſchland keinesfalls zu unter⸗ ſchätzen iſt. Allerdings wird Hertha beſtimmt alles einſetzen, um die nun jahrelang behauptete ſtarke Anwartſchaft für das Endſpiel auch weiterhin zu verteidigen. Die Sache iſt offen. Das Altonaer Stadion mit H. S. V.— Fürth bringt wohl den ſchwerſten Part. Der Deutſche Meiſter und die Spielvereinigung, das genügt, um ſelbſt über Deutſchland hinaus zu intereſſieren. Der Sieger wird wohl Teilnehmer am Endſpiel ſein. Ein knapper Ausgang iſt gewiß. In Breslau haben die Münchener gegen den dortigen S. C. ebenfalls einen harten Stand; obwohl man den Bayern die höhere Spielkultur zuerkennen kann, muß abgewartet werden, ob der Durchſchlag des Bayernſturms zum Siege reicht. Auf dem Papier ſollte München knapper Sieger ſein. Gorichtszeitung 8 Der Löffinger Brand vor Gericht. Das Schwurgericht Freiburg i. Br. verurteilte den 30 Jahre alten Arbeiter Jakob Schreiber aus Löffingen wegen vorſätzlicher Brand⸗ ſtiftung zu 1 Jahr 2 Monaten Zuchthaus. Schreiber wohnte ſeit zwei Jahren bei einem Wirt in Löffingen, mit dem er ſich ſchlecht verſtand, weshalb er die Abſicht faßte, ihm das Haus anzuzünden. Er ſteckte zu dieſem Zwecke ſeit Faſt⸗ nacht dieſes Jahres wiederholt Zeitungspapier zwiſchen die Holzverſchalung und zündete dieſes Ende April an, nanka drängt noch kurze Zeit, bis dann die Auto⸗Centrale wieber das Kommando übernimmt und bis zum Schluß überlegen bleibt. In der 20. Minute fällt das fünfte Tor. Ausgeprägtes Flügelſpiel der.⸗C. bringt die Rhenania⸗Hintermannſchaft in ſtarke Verwir⸗ rung, wobei ein Verteidiger Hand macht. Der diktierte Elfmeter wird verſchoſſen. Auto⸗Centrole dominiert weiter. Wenige Minuten vor dem Schluß ſchießt.⸗C. das ſechſte Tor. Herr Gärt⸗ ner leitete korrekt. Di Die Tennis Tennisturnier in Tübingen Das Tübinger Tennisturnier konnte in der vorgeſehenen Zeit nicht beendet werden. Im Herreneinzel machte der Stuttgarter Reindel eine ausgezeichnete Figur. Er ſchlug den ſpielſtarken Münchener Mihailoff überraſchend ſicher, nachdem dieſer vorher den als er bei Dachdeckerarbeiten die Entdeckung ſeines Vorhabeng Frankfurter Erwen ausgeſchaltet hatte. Sieger im Herreneinzel blieb Der Brand wurde ſofort gelöſcht, ſodaß lediglich Das Gericht glaubte Das befürchtete. ein Sachſchaden von 48 Mark entſtand. ihm nicht, daß er nicht das Haus, ſondern lediglich die Papier⸗ 25 vorräte zur Vernichtung der Spuren ſeiner Vorbereitungs⸗ handlung anzünden wollte. § Sühne für die Pirmaſenſer Einbruchsdiebſtähle. Die Bevölkerung von Pirmaſens wurde in der letzten Zeit durch verſchiedene Ladeneinbrüche beunruhigt, die alle nach dem gleichen Syſtem ausgeführt waren. Immer fiel den Ein⸗ brechern eine erhebliche Beute in die Hände, trotzdem ſie durchaus nicht alles Greifbare mitnahmen ſondern in jedem Falle unter dem Vorhandenen überlegte Auswahl trafen. Endlich gelang es der Kriminalpolizei, die Täter in der Per⸗ ſon des ledigen Tagners Jakob Schmitt und des Fabrik⸗ arbeiters Daniel Weibel(der in der Hauptſache Hehlerdienſte leiſtete) feſtzunehmen. In der Schöffengerichtsſitzung wurde über ſie das Urteil geſprochen. Schmitt erhielt zwei Jahre ſechs Monate Zuchthaus, Weibel zehn Monate Ge⸗ meiſter fängnis. Fuß ba Nach Abſolvierung dieſer ſehr ſchweren Runde geht es in der Vorſchlußrunde in immer ſteilerem Weg dem Endſpiel entgegen, das ſtark hinausgezogen erſt im Hochſommer erledigt wird. Eine un⸗ geheuere Belaſtung bedeutet das für die teilnehmenden Vereine, die kaum eine kurze Ruhepauſe finden. Immer wieder muß darauf hin⸗ gewieſen werden, daß dieſe Durchpeitſchung in Verbindung mit dem unhaltbaren Pokal charakter der deutſchen Endſpiele einmal doch zur Aenderung des Endſpielſyſtems führen muß. Ein Glück iſt, daß der D. J..⸗Fußball und der Fußball der D. T. und der Arbeiter⸗ ſportverbände eine Stauung in der Geſamtentwicklung des D. F. B. brachten, ſonſt wäre das ſeitherige Schlußprogramm ſchon längſt zu⸗ ſammengebrochen und hätte einem andern weichen müſſen. Deulſchlands Fußballſieg gegen Schweden Kopfballſzene zwiſchen Sobeck(Berlin) und Schwedens linkem Verteidiger Fat 60 000 Zuſchauer befubelten im Kölner Stadion den Überlegenen deutſchen Fußballſieg über die ſpielſtarke ſchwe⸗ diſche Nationalmannſchaft. Deutſchland ſteht nach ſeinen Siegen über Italien, Schweden und dem unentſchiedenen Kampf gegen Schottland nunmehr an der Spitze der erfolg⸗ reichen Ländermannſchaften Europas Im übrigen ſteht der Kampf um die Deutſche Meiſterſchaft im Schatten der großen Erfolge der beutſchen Ländermannſchaften. Das Anſehen des deutſchen Fußballs ſteigt in der Welt und mit ihm auch die Ehre Deutſcher Meiſter, d. h. die beſte deutſche Mannſchaft zu ſein. In dieſem Sinne hofft und wünſcht die ſüddeutſche Fußball⸗ gemeinde, daß es den Bayern, als den ein Jahrzehnt dem deutſchen Fußball vorſtehenden Interpreten gelingen möge, gerade in dieſem Jahr wieder die ſo oft im Triumph eingeholte höchſte deutſche Trophäe, wenn auch in ſchwerſten Kämpfen, heimzuholen. August Müßle. FC.„Giulini“— Sportverein Ludwigshafen⸗Hochfeld 19235 :1(Halbzeit:1) Am 19. Juni, abends, weilte der FC.„Giulini“ als Gaſt des Sportvereins Ludwigshaſen⸗Hochfeld in der Gartenſtadt. Als Gegner zu einem Freunoſchaftstreffen ſtellte Hochfeld eine Privatmannſchaft ins Feld. Hochfeld erzwingt nach 6 Minuten die erſte Ecke, der Halb⸗ linke erwiſcht den Ball mit dem Kopf und lenkt plaziert ein. All⸗ mäßhlich finden ſich auch die Firmenſportler und das Felöſpiel beider Mannſchaften wird ausgeglichener. Mehrfache gute Torgelegenheiten des Giuliniſturmes werden durch Abſeitsſtellung vergeben. Kurz por Halbzeit gelingt es endlich dem Halblinken von Giulini durch Schrüg⸗ ſchuß den längſt verdienten Ausgleich herzuſtellen. Nach der Halb⸗ zeit verteiltes Felöſpiel. Beide Torwächter retten wiederholt in letzter Minute, Noch einmal rafft ſich die Giulini⸗Elf zuſammen, mit raſchen Kombinationszügen geht es vor das gegneriſche Tor und ſchon ſitzt ein hoher Schuß des Mittelſtürmers unter der Latte. Trotz der Anſtrengungen beider Mannuſchaften wird an dem Reſultat bis gat m Schlußpfiff nichts mehr geändert. Als verdienter Sleger verläßt die Mannſchoft von Giulini das Feld. Autozentrale Mannheim— Rhonania⸗Oſſag:1(:0) In der erſten Viertelſtunde drängt Rhenania ſtark. Dann kommt die Auto⸗Centrale auf; der Mittelſtürmer ſchießt ſcharf, der Tor⸗ hüter wehrt im Fallen zu kurz und der Halblinke ſchiebt ein. Nach 10 Minuten geht der.⸗C.⸗Mittelſtürmer mit einer Vorlage des Halblinken durch, umſpielt beide Verteidiger und ſchon heißt es 210. Noch einmal kann die Auto⸗Centrale erfolgreich ſein. Halbzeit. In der 5. Minute nach Wiederbeginn ſtand die Partie.0 für.⸗C. Nach einem Mißverſtändnis zwi Auto⸗Centrale kommt die Rhendnig zum ve jen Verteldiger und Torwart der nten Ehrentor, Rhe⸗ der Mannheimer Dr. Buß, der im Finale Reindel⸗Stuttgart 618, :2,:0 abgefertigt hatte. Das Dameneinzel ſah Frl. Ha m⸗ mer in Front, die in der Schlußrunde die Münchnerin von Horn 624, 426, 672 beſtegte. In der Eutſcheidung des Herden doppels behielten Dr. Buß— Salmony⸗ Mannheim über Mihailoff— Schweyer:4,:3 die Oberhand. Aus den Rundfunk-Programmen Donnerstag, 27. Juni Denutſche Sender Berlin(Welle 475,4), Königs wuſterhauſen(Welle 1648 20.30 Uhr: Gefangsvorträge, 21 Uhr: Unterhaltungsmuſik aus einem Hotel, 02.00 Uhr: Uebertragung von Newyork. [Breslau(Welle 321,2] 20.90 Uhr: Aus dem Reſt. Südpark: Volks tümliches Konzert, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 421,3) 12.30 Uhr: Schallplatten, 16.35 Uhr: Kon⸗ zert, 20.15 Uhr: Von Stuttgart: Ein Walzertraum, Operette in oͤrei Akten, anſchließend von Kaſſel: Konzert, 02.00 Uhr: Ueber⸗ tragung von Amerika. Hamburg(Welle 391,6) 18.55 Uhr: Der Roſenkavalier, Komödie in drei Aufzügen, anſchließend Konzert, 02.00 Uhr. Königsberg(Welle 280,4) 20.05 Uhr: Liederſtunde, 20.45 Uhr: Von Schauſpielern, 02.00 Uhr: Uebertragung von Amerika. Langenberg(Welle 402,2) 13.05 Uhr: Mittagskontzert, 17.45 Uhr: Veſperkonzert, 20 Uhr: Irgendwo in Weſtdeutſchland, 20.45 Uhr: Abend muſik, 21.15 Uhr: Einſame Muſik, 02.00 Uhr: Uebertragung von Amerika. Leipzig(Welle 361,9) 20 Uhr: Deutſche Liebes⸗ u. Minnelieder in 5 Jahrhunderten, 02.00 Uhr: Uebertragung von Amerika. München(Welle 536,7), Kaiſerslautern(Welle 272,7 12.55 Uhr: Mittagskonzert, 16 Uhr: Teekonzert, 21 Uhr: 1001 Nacht, Szenen aus der Operette von Joh. Strauß, 02.00 Uhr: Uebertragung aus Aanerika. Stuttgart(Welle 374,1) 12 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.95 Uhr: Von Frankfurt: Konzert, 20.15 Uhr: Ein Walzertraum, Operette in drei Akten, 22.45 Uhr: Tanzmuſik, 02.00 Uhr: Uebertragung von Amerika. Der Tod von Mende, 21.15 Uhr: Ausländiſche Sender f Bern(Welle 406) 20 Uhr: Tri⸗Konzert⸗Stunde, 22.15 Uhr: Konzert. Budapeſt(Welle 545,5) 20.15 Uhr: Der Widerſpenſtigen Zähmung, Luſtſpiel in örei Akten, anſchließend Zigennermuſik. Daventry(Welle 482,3) 20 Uhr: Judith, Oper, 21.15 Uhr: Cole⸗ ridge⸗Tahlor⸗Konzert,.18 Uhr: Konzert. Daventry(Welle 152,5) 19.45 Uhr: Kabarett und Tanzmuſik, 23 Uhr: Tanzmuſik. Mafland(Welle 504,2) 20.80 Uhr: Nebukadnezar, Oper. Paris(Welle 1744) 20 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 343,2) 19.30 Uhr: Von der Slawiſchen Inſel: Oeſſent⸗ liches Auftreten der Abſolveuten des Staatlichen Muſikkonſer⸗ vatoriums in Prag, 22.20 Uhr: Schallplattenkonzert. Rom(Welle 443,8] 21 Uhr: Konzert italieniſcher Muſtk. Wien(Welle 519,9) 20.05 Uhr: Operettenfragmente. Zürich(Welle 489,4) 20 Uhr: Ein Abend unter Tieren. adio-Spezialhaus Gebr. Hettergott M²arlctplafz G 2, 6— fel. 26547 Iſt es nur der Geldmangel, was Sie abhält, eing Radioſtation zu kaufen? Hören Sie ſich bei nus einmal unſere billigen 3 Röhren⸗Geräte an und Sie werden ſtaunen, was mit den⸗ ſelben hereinzuholen iſt. Mit günſtigſten Zahlungsbedingungen kommen wir Ihnen entgegen. D——........r Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). —— 2 Luft⸗J Tem: 8. See 882 Wind 5 3 böbe n Ae S e Get 3883 m mm e sss Sechs Richt. Starte 0 Wertheim 1516— 12 14 9 N lleichtſ bedeckt 3 Königsſtuhlſ 563 760, 3 11 3 N ſchw. Nebel 2 Karlsruhe 120 760.7 12 18 11 SW leicht bebeckt 0,5 ad,⸗Bab. 21d 600 1 1 1% le Regen 5 Villingen 780 701 1 4 d bedeckt Feldbg. Hof 1275 6346 8 8 2 No leicht Nebel Badenweil.— 760,4 11 17 17 No leicht bedeckt St. Blaſten 780 9 15 3 0 5 8 Höchenſchw.“—— ö Der Nachſchub polarer Kaltluft über Nordeuropa iſt zwar noch immer vorhanden, erſcheint heute aber doch bedeutend verlangſamt, da das mitteleuropäiſche Tief ſich inzwiſchen teil⸗ weiſe aufgefüllt hat. Das kühle Wetter wird daher vorerſt noch anhalten, doch ſteht mit der infolge ſteigenden Luft⸗ druckes über dem Feſtland zu erwartenden weiteren Druck⸗ 1 8 in abſehbarer Zeit wieder Erwärmung in Aus⸗ ſicht. Wetterausſichten für Donnerstag, 27. Juni: Fortdauer der kühlen Witterung, vorwiegend wolkig, höchſtens verein⸗ zelt noch leichtere Regen. 5 Herausgeber. Drucker und Verleger Dructerei Dr. Haag Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E G. ö Direktion Ferdinand Heyme. Cheſredakteur Kurt Fiſcher— Verantworkl. Redakteure: Jüt Polititt H. A. Meißner Feuilleton Dr, S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: i. B. Franz Kircher— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen; Jakob Faude; ſämtliche in Mannheim Schluß des redaktfonellen Teils Milan, Na, noiu. uon Kun fluid, vod? Bis 29. Juni zeigt Ihnen das Warenhaus Kander an Hand praktischer Waschvor⸗ führungen das tichtige und scho- nende Waschen von Kunstseide mit den LI Seifenflocken der Sunlicht- Gesellschaft A. 6. L 276 Mannheim 6. Seite. e Nr. 290 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgaben Mittwoch, den 28. Juni 1929 Dee Weitere Zunahme der badiſchen Spareinlagen Die Bewegung der Spareinlagenkurve im Monat April zeigt bei den badiſchen Sparkaſſen das übliche Bild. Die Nettozunahme der reinen Spareinlagen(ohne Aufwertungsſparguthaben) in Höhe von 6,3 Millionen iſt trotz der auch hier in Baden beobachteten— natür⸗ lich unberechtigten— Unruhe über das weitere Schickſal unſerer Reichsmarkwährung höher als die vom April 1928(5,4 Millionen). Außer dem Nektozugang an Reichsmarkſpareinlagen in Höhe von 6,3 Millionen, der ſich aus 4 Millionen/ Ueberſchuß der Einzah⸗ lungen(19,9 Millionen /) über die Rückzahlungen(15,0 Millionen Mark) und einem Poſten kapitaliſierter Zinſen in Höhe von 2,3 Mil⸗ lionen„ zuſammenſetzt, ſind noch 3,4 Millionen„ Auſwertungsſpar⸗ guthaben neu in die Statiſtik einbezogen worden. Die übrigen Einlagebeſtände(Depoſiten, Giro⸗, Scheck⸗ und Kon⸗ tokorrenteinlagen) haben gegenüber dem Vormonat(58,3 Millionen 1 einen kleinen Rückgang mit 1,4 Millionen 4 auf 56,9 Millionen, aufzuweiſen. Bei dieſen nur zu kurzem Verbleiben bei den Spar⸗ kaſſen beſtimmten Geldern machte ſich natürlich die einſetzende Geld⸗ verknappung auch geltend; aber auch hier iſt das Ergebnis kein außer⸗ gewöhnliches, da Schwankungen zwiſchen 1 und 2 Millionen bei den Giro und Kontokorrenteinlagen der Sparkaſſen ſchon immer auftraten Die Geſamteinlagenbeſtände der badiſchen Sparkaſſen haben im Monat April hiernach eine weitere Vermehrung um 8,3 Millionen erfahren. Sie betragen 459,2 Millionen gegenüber 480,9 Millionen 1 Ende März 1929. Der Geſamtbetrag ſetzt ſich zuſammen aus: a] neuen Reichsmarkſpaxeinlagen 339,1 Millionen /; b) aufgewerteten Spar⸗ einlagen 63,2 Millionen 4; c) Depoſiten, Scheck-, Giro⸗ und Konto⸗ korrenteinlagen 56,9 Millionen I. Abſatzrückgang im Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikat. Der Geſamtkohlenabfatz des Syndikats im Mai 1929(Koks, Kohle und Briketts durcheinander gerechnet) beträgt 9 629 063(April 10 026 664) Tonnen bzw. arbeitstäglich 395 038(401 667) To. bovon kommen auf die Verkaufsbeteiligung in Anrechnung: 6 693 581(6 967 446] To., und hiervon auf den Abſatz ins unbeſtrittene Gebiet 3 563 525 To. (.515 167 To.), ius beſtrittene Gebiet 3 130 056(3 452 279) To. Wäh⸗ rend alfo der Abſatz ins unbeſtrittene Gebiet eine kleine Steigerung erfährt, zeigt der Abſatz ins beſtrittene Gebiet einen nicht unerheblichen Rückgang. Auf die Verbrauchsbeteiligung(Werk⸗ ſebbſtverbrauch) entfallen 2 220 470(2 320 319) To., während der Zechen⸗ ſelöſtverbrauch ſich auf 712 009(738 899) To. ſtellt. Der Geſamtabſatz ausſchließlich Zechenſelbſtverbrauch gliedert ſich ſolgendermaßen: Kohle 5 473 729(6 110 611) To., Koks 2502 801(2 291 807) To. und Briketts 241 257(247 856) Tonnen. 2: Steinkohlen⸗Bergin AG. in Berlin. Die Geſellſchaft, an der eine Reihe von führenden Zechenunternehmen beteiligt iſt, ſchließt das Geſchäftsjahr 1928 unter Einrechnung des Verluſtvortrages in Höhe von 83 404/ mit einem Geſamtverluſt von 51643/ ab, der wiederum vorgetragen werden ſoll. In der o. HV. wurde der Be⸗ ſchluß genehmigt. Für die ausgeſchiedenen Aufſichtsrats⸗Mitglieder Kraft Graf Henckel von Donnersmarck und Robert Friedlaender, wur⸗ den neu in den Aufſichtsrat gewählt Dr. Karl Krauch, Ludwigs⸗ hafen a. Rh., und Dr. Auguſt von Knieriem, Mannheim. * Abgelehnte Dividendenerhöhung bei der Anhaltiſche Kohlen⸗ werke AG. in Halle(Saale)]. Die GV. der zum Petſchek⸗ Konzern gehörigen Geſellſchaft beſchloß eine Dividend e von 6 v. H. auf die StA. und BA. wie i. V. Zwei Aktionäre ſtellten Antrag, die Dividende auf 8 v. H. zu erhöhen und begründeten dies damit, daß die Abſchreibungen zu hoch ſeien. Mit allen gegen 3585 Stimmen wurde der Antrag abgelehnt. Ferner teilte Generaldirektor Dr. Naab mit, daß die Arbeitszeitverkürzung durch weitere Rationali⸗ ſtierungen aufgefangen worden ſei. * Chemiſche Fabriken in Billwärder vorm. Hell u. Sthamer AG. dividendenlos. Die Geſellſchaft, die für 1927 5 v. H. Dividende ver⸗ teilt hat, bleibt für 1928 ohne Dividende. Ein Verluſt ſei jedoch nicht entſtanden. Der Reingewinn ſoll vorgetragen werden. Erhöhte Dividende bei der Waggonfabrik L. Steinfurt AG. in Königsberg. Der Abſchluß für 19289 weiſt trotz etwas geringeren Umſatzes ein verbeſſertes Ergebnis auf, welches bei vermehrten Ab⸗ schreibungen die Ausſchüttung einer von 6 auf 7 v. H. erhöhten Divi⸗ dende zuläßt. frür das laufende Geſchäftsjahr 1929/0 fer die Be⸗ ſchäftigung etwa im gleichen Umfange geſichert. Nienburger Maſchinenfabrik AG. in Nienburg⸗Saale. In der ao, GV. wurde die beantragte Liquidation der Geſellſchaft beſchloſſen, nachdem das Unternehmen in den Beſitz der Sächſiſchen Maſchinen⸗ fabrik Hartmann in Chemnitz übergegangen iſt. Zwirnerei Ackermann AG. in Sontheim bei Heilbronn. Die Geſellſchaft ſchließt bei einem von 4,5 auf 6 Mill./ erhöhten Ack. das am 31. März 1929 abgelaufene Geſchäftsjahr mit einem Faßri⸗ kationsüberſchuß von 4117 019(4 183 557) J. Hiervon beanſpruchten allgemeine Unkoſten 2 206 141(1 671877)/ und Sonſtiges 541 534 (902 486) /, ſo daß einſchließlich des Gewinnvortrages aus 1927/28 in Höhe von 593 814] ein Reingewinn von 1963 157(2 659 364) Mark verbleibt, deſſen Verwendung aus der vorliegenden Bilanz nicht erſichtlich iſt(i. V. 18 v. H. Dividende). In der Bilanz er⸗ ſcheinen Buchſchulden mit 944 410(472 329) /, Abſchreibungen mit 1029 611(786 434) /, Rücklage für Sonderabſchreibungen und Er⸗ e mit 2 Mill./ lunv.], und Sonderrücklage mit 144 450 5 620 396(2 761 346) /, Waren * Landshuter Keks⸗ und Schokoladenfabrik AGG. Die geſtern in München abgehaltene o. GV. genehmigte den Abſchluß und die Ver⸗ teilung einer Dividende von 8 v. H. Auf neue Rechnung wer⸗ den 41946/ vorgetrogen. Dem Vorſtand und Auſſichtsrat wurde einſtimmig Entlaſtung erteilt. Freiherrlich von Tucherſche Brauerei.— Voraus ſichtlich wieder 10 v. H. Dividende. Wie verlautet, iſt aller Vorausſicht nach für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr wieder mit einer Dividende von 10 v. H. zu rechnen. * Dreijährige Laufzeit des neuen Waggonkredits.— Erweiterung des Konſortiums? Der für den Reichsbahn⸗Auftrag in Ausſicht ge⸗ nommene Waggon⸗Kredit von 100 Millionen /, für den die Ver⸗ handlungen vor dem Abſchluß ſtehen, wird eine Laufzeit von drei Jahren haben. Sicherem Vernehmen nach wird das aus den vier .⸗Banken, der Commerz⸗Bank und Bleichröder beſtehende Kon⸗ ſortium noch andere Inſtitute für die Kreditgewährung heranziehen. Während ſeitens des Banken⸗Konſortiums für einen Teil des Kre⸗ dits Rückdeckung in Valuten⸗Krediten genommen wird, wird die Be⸗ teiligung der Deutſchen Wagenbauvereinigung lediglich auf Reichs⸗ mark lauten. Deutſch⸗franzöſiſche Zemenkverſtändigung 2 Das Saargebiet als Vertragsgebiet des Süddeutſchen Zement⸗ verbandes zurückerhalten Nach langwierigen Verhandlungen iſt eine grundſätzliche deutſch⸗froanzöſiſche Verſtän digung über die ge⸗ genſeitige Zement⸗ Einfuhr Deutſchlands und Frankreichs und über den Abſatz im Saargebiet erreicht worden, wenn auch über Einzelheiten noch weitere Beſprechungen wohl zu Ende Juli zu erwarten ſind. Nach unſeren Informationen tritt der Vertrag rück⸗ wirkend zum 1. April 1929 in Kraft. Das Abkommen wird aber praktiſch erſt 1930 ſich für die deutſche Zement⸗Induſtrie aus⸗ wirken können, da die franzöſiſche Induſtrie ihre Produktion für Deutſchland bereits für das laufende Jahr 1929 ganz ausverkauft hat. Das Bemerkenswerteſte am Abſchluß iſt, daß es in er⸗ freulicher Weiſe gelong, das Saargebiet, das zollpolitiſch zu Frankreich geſchlagen wurde, als Vertragsgebiet des Süd⸗ deutſchen Zementverbandes zurückzubekommen. Geſchäftsbelebung und leichte Kursbeſſerungen Mannheim etwas feſter Die Ultimoliquidation iſt an den Hauptbörſen⸗Plätzen bislang glatt verlaufen, wodurch die heutige Börſe eine kleine Anregung erhielt. Bei weiter ſtillem Geſchäft konnten die Kurſe am Attien⸗ markt etwas anziehen. Farben waren mit 240 1,5 v. H. über geſtrigem Kurs. Sonſt wurden von Induſtriewerten noch Wayß u. Freytag, Weſteregeln und Waldhof, von Nebenwerten dieſes Marktes Konſerven Braun höher notiert. Schwächer lagen wieder Mann⸗ heimer Gummi mit 45 v. H. Am Verſicherungsmarkt waren Mann⸗ heimer Verſicherung 2 Punkte abgeſchwächt, dagegen Aſſekuranz auf der geſtrigen Kursbaſis geſucht. Ebenſo von Brauereien Werger mit 200 gefragt. Von Bankoktien lagen Hypothekenbanken ſchwächer. Feſtverzinsl. Werte ohne Geſchäft. Frankfurt freundlich Nachdem die geſtrige Ultimoliquidation ohne Reihung vorüber⸗ gegangen iſt eröffnete die Börſe mit größerer Zuverſicht und in freundlicher Stim mum g. Die Widerſtandsfähigkeit der Börſe die man noch in den letzten Tagen feſtſtellen konnte, ließ die Hoff⸗ nung auf eine baldige Beſſerung auftauchen, zumindeſtens ſobald der Halbjahresultimo überwunden ſein würde. Das Geſchäft war aber anfangs noch nicht nennenswert groß, da ſich die Spekulation ziemlich reſerviert verhielt. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe traten jedoch Erholungen bis zu 1,5 v. H. ein. Gleich nach der Feſtſetzung der erſten Kurſe wurde auf einmal die Umſatztätigkeit recht rege. Es trafen einige Oroͤres von Auslandsſeite ein, auch das private Publikum ſchritt verſchiedentlich zu Käufen und beteiligte ſich etwas ſtärler am Geſchäft. Das veranlaßte ſchließlich die Spekulation zu Deckungen, was ſich beſonders am Elektromarkt und in Montan⸗ werten vorteilhaft auswirkte. Renten ſtill. Deutſche Anleihen leicht nachgobend, nur Schutzgebiete eine Kleinigkeit höher. Im wei⸗ teren Verlauf war die Geſchäftstätigkeit, nachdem die Aufträge zumeiſt erledigt waren, nur ſchwach. Gegenüber den Anfangsnotierungen waren aber zumeiſt noch Erhöhungen bis zu 2 v. H. feſtzuſtellen. Eleß⸗ trowerte lagen auf Gewinnmitnachmen ſpäter um Bruchteile eines Prozents niedriger. Montanwerte gefragt, beſonderes Intereſſe trat für Schifſahrtswerte, die bis zu 2,5 v. H. gewinnen konnten, hervor. Die Tendenz war freundlicher und zuverſichtlicher. Am Geldmarkte war Tagesgeld mit 8 v. H. etwas angeſpannt. Monatsgeld 96 bis 974 v. H. Berlin anziehend Obwohl heute im allgemeinen nur günſtige Momente vorlagen, konnte ſich im Vormittagsverkehr kein größeres Geſchäft entwickeln. Auch an der Börſe ſelbſt machte ſich zunächſt das Fahlen neuer Limite fühlbar, die Tendenz war aber trotzdem behauptet. Man ſtellte mit Befriedigung feſt, daß die auf den Kurſen liegenden Re⸗ ports gehalten werden konnten. Wieder war der Montanmarkt be⸗ ſonders beachtet. Außerdem waren Hanſa, Orenſtein, Schubert u. Salzer, Feldmühle, Spritwerte, Polyphon, Siemens und Kaliaktien über den Report hinaus befeſtigt, Reichsbank plus 2,75 v. H. Auch Mix u. Geneſt erſchienen mit plus⸗ Zeichen und gewannen bei ca. 30 Mille Umſatz 6,5 v. H. Anleihen ruhig, von Ausländern Mexikaner feſt. Pfondbriefe vollkommen geſchäftslos aber gehalten. Geldſätze unverändert. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe zeigte die Tendenz vorübergehend Neigung zur Schwäche, um ſich dann um ſo kräftiger zu erholen. Das Geſchäft wurde auf Spe⸗ zialmärkten ziemlich lebhaft. Die Spekulation ſchritt zu Neuengage⸗ ments, da einerſeits ein opt miſtiſcher Monatsbericht der Deutſchen Bank anregte, anderſeits bis zur nächſten Liquidation 1 Monat Zeit ſei. Die Kursgewinne gingen bis zu 3 v.., beſonders lebhaft waren Kaliwerte, Montan⸗Aktien und Feldmühle, auch Mix u. Geneſt gewannen we tere 2 v. H. 4 v. H. anziehen. Kaliwerte, Banken, Charlottenburger Waſſer, Ber⸗ liner Maſchinen, Spritwerte, Svenska, Feldmühle und Zellſtoff Wald⸗ hof gewannen bis zu 5 v. H. Die Börſe ſchloß in freund⸗ licher Stimmung bei überwiegenden Kursbeſſerungen. Bur⸗ bach 221, Kaliinduſtrie 25572. Infolge der Goldkäufe in London wur⸗ den Deviſen gegen Reichsmark geſucht, der Dollar ſtieg bis .1970. Schweiz wieder angeboten, 1924 nach 192474, Holland 40157 nach 4016, London unverändert.8482, alles Newyorker Uſance. Swap⸗ ſätze gegen Reichsmark rückgängig, auf 1 Monat 50, auf 3 Monate 130 Stellen. Verliner Jeviſen Diskontſätze: Reichsbank 7½, Lombard 8½, Privat 7 ½ v. 5. Amtlich 25. Juni 26. Juni Parftät Diskont in R⸗M für G. G. I B. M. I ſätze e Holland... 100 Gulden 138,36 168,70 168.35 188,69 168,84 5,5 Athen 100 Drachmen 5,425] 5,435.425] 5,435 5,465 9 Brüſſel 100 Belga= 500.⸗Fr. 58,21 58,93 58,205 58,325 89,355 4,5 Danzig. 100 Gulden 81.27 81,43 81,28] 81,44 81,555 7 Helſingfors.... 100 finnl. M. 10.536] 10,556 10.536] 19.5580 10,512 7 Italien. 100 Lire 21,935] 21,985] 21,94 21,98 22,025 7 Südſlawien„ 100 Dinar.369 7,388 7,371 7,885] 7,355 80 Kopenhagen... 100 Kronen 111.66 111,88 11167 111,89 112,05 5 Liſſabeoen. 100 Eskudo 18,73 18,7718, 73 18,77 17,48 65,5 Oslo. 100 Kronen 111.61[111,91 111,67 111,89 111,74 5,5 Paris 100 Franken 16,385 16,435 16,395] 16,85 16,445 8 Prag 100 Kronen 12,425 12.445 12,426 12.446 12,38 5,5 Schweiz 100 Franken 80,655] 80,815 80,84 80,80 89,515] 85 Sofia 100 Leva 3,027] 3,038].027] 3,088] 5,017 8 Spanien.. 100 Peſeten 59,26] 59,53 59,29 59,41] 69,57 5 Stockholm... 100 Kronen 112,33 112.55 112,36 112,58 112,05 555 Wien.. 00 Schilling 58.94 58,06[ 58,95 59.07 38,79 77⁵ Budapeſt 100 Pengö= 12 500 Kr. 73,08] 78,22 78,09 73,28 72,89 8 Huenos⸗Aires I Peſ..757 1,761].757] 1,761] 1,786 10 Canada... 1 Canad. Dollar 4,156 4,164 4,156 4,164 4,176 3 Japan I Jen 1,888 1,842 1,887.8410 1,986 5˙8 Kalr od. 1 ägypt. Pfd. 20,848 20,888 20,848 20,588] 20,91— Konſtantinopel... 1 türk. Pfd. 2,023.027] 2,023 2,027 2,130 10 Londoeoeͤn 1 Pfd. 20,325 20,865 20,323] 207863] 20,898 575 ew Vork.. I Dollar 4,1925 4, 2005] 4 1925] 4,2005] 4,1780 5 Neo de Janeiro.. 1 Milreis.495 0,498 0,496 0,498 0,503 uruguag... 1 Gold Peſ. I 4,036] 4,044.036 l 4,044 J 4,821 Berliner Metallbörſe 5 Nuüpſer 1 Brei Zint 266 bez. Brieß! 1 8 bez.] Brief] Geld bez.] Brief J Geld Januar]—.— 144 75 144,90—.— 47. 40,75[—.— 51.50 80, Februar—.— 144.75 144.50—.— 475 46,75—— 81.25 80, März—— 1475 144,50 47,25 46,75—.— 51.50 50.— Aprif—.— 144,75 144 50 47.25 46 75—— 51 50 50.— Mai—.— 144,75 144,50 417.25 47.——.— 51.50 50.— Juni—— 145,0 142,50 47.50 46.50—— 52.— 50, uli—.— 145,— 144,50 47.— 46,75—.— 52.— 50. Auguſt—.— 144,50 143,.— 47,.— 46,50—— 52.— 50.— Sept.—.— 144 50 143,50—.— 47, 46,75 51.— 52,— 50, Oltoder—.— 144.80 144,—-. 47— 46,5—— 82, 59.— Nov. 140%%„„/ Dez. 144,75 144.75 144,80. 47. 46,75[—— 51.50 50, Elektrolytkupfer, prompt, 170,75 Antimon Regulus 75 80 Orig. Hütten⸗Alumi jum 190.— Silber in Barren, per kg 11,75 78.50 dal. Walz⸗,Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00— 28,20 Hüttenzinn, 99 v. H. 950,.— Platin, dto. 1 gr. 5 898 Reinnickel, 98-99 v. H. 7 Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner metallbörſe metalle in 2 pro Zink prompt Silber Unze ſtand. 187/40) fein. Platin Unze 9 26,15 28, 20 — 85 100,0 100.0 Am Kaſſamarkt war die Tendenz etwas feſter, doch war das 1J.25. 26.[ do. Elektw. 84.75 84,75 Queckſilbet 25,30 8550 Auf der Gegenſeite werden ausgewieſen Außenſtände mit Geſchäft noch ziemlich ruhig. Im weiteren Verlaufe blieb die Ten⸗ upfer Kaſſa 74.80 74 Zinn Kaſſa 200,7 281.0 Antimon geg 52580 8 4. 5555 5 1 1 0 1 1 55 do. 3 Monate 73,80 73,50 do. 3 Monate 204, 1 204,5 Platin 13,85 13, und Betriebsſtoffe mit 3 902 748/ denz ziemlich freundlich. Montanwerte waren weiter ziemlich leb⸗ Setlementſpr. 74,50 74.— do. Settlemen 200,7 201,0 Wolſramerz 32.— 32.— (3815 165), Wertpapiere und Beteiligungen mit 1499 234(705 711) haft gefragt, Phönir konnten auf 100 v. H. anziehen; im allgemeinen Kupfer elektrol. 84.75 84.75 do. Banka 209.7 240.0 Nickel Inland 175,0 175,0 Mark, Banken mit 649 927(954 498) /, Maſchinen und Einrichtungen] betrugen hier die Kursbeſſerungen—3 v. H. Auch Schiffahrtswerte] do beſt ſelee 77 75 77 75 do. Straits 204.2 204 5 do. Ausland 175.0 175,0 mit 1 888 616(1 647 102)„/ und Grundſtücke und Gebäude mit 979 623 wurden von guter Seite bei guten Umſätzen gekauft und konnten 2 bis] do ſtrons sh 110,0 1100] Blei vrompt 23.85 23.75 Silber 2519 2519 ar— 9 382 3 25, 25 25 28. 2826. 25.20 25 206 25. J 20 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung gad. uhren..„ Geſfürer.. 222.) Rein. Gebe Sch. 105 0 104,5 Aſchaffbg. Aheinfeld. Kraf 158.0 167.0 Bergm. Elektr.. 220,7—,— Goldſchmidt Th. 74,25 74, Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotterungen in Mark je Stück Mannheimer Effektenbörſe 25. 5 8% Bab. St.-H. 27 74.74,— 7% Bab Kom. Gd 84,— 99% L hafenstadt 88.50 89,50 2 28.28, Ludwigsh. A. Sr. 214.0 214,0 10% ͤOrkr. M. Bu. 125,0 125,0 fätz. Preßnefe 136,0 138,0 15%„ A 140,0 140.0 chwartz Storch. 165,0 165,0 8 2 Rarlsr. äh. Haid 35.— 35,.— e een bd Gold 78,50 78,50 Bad. Aſſekuranz 180,0 180,0 Konſerven braun 81,.—83.— Mannh. Gummi 46,— 45,— Neckarſulm Fhrz Bfälz Müblenw 170,0 170.0 Portl. Zem. Heid. 187.5 137,0 Rh. Elektr..- 160.0 160.0 Rheinmühlenw.—.——.— Südd. Zucker. 144,0 144,5 Verein diſch Oelf 68.— 68,— Wayß& Freytag 101,0 103,0 Zellſtoff Waldhf 250,0 253.0 8% 9. 2 8% Farben dds 27 133.5 133.0 Continent. Verſ. 94.— 84.— Mannh. Verſich. 120.0 118,0 Badiſche Bank 158,0 158,0 Pfälz. Hypoth. B. 138,0 137.0 Ah. Hypotg. Bk. 152,0 150,0 Ah. Ereditbank. 422,0 122,0 Süd. Disconto. 180,0 130.0 Durlacher Hof 136,5 186,5 Fichbaum„300,0 00,0 .-G. f. Seilind. 64,.— 64.— Brown, Bovert 138.0 138.0 Dalmler⸗Benz 58.50 58.— Deutſche Linol. 318.0 318,0 Enzinger Union 75,— 75,— Gebr. Fahr.—— J. G. Farben. 238.5 240.0 Frankfurter Vörſe i Barmer Bank 130.5 128.9 Feſtverzins liche Werte Bayr. Hyp. u. Wb. 152,0 150,4 9% Reichsanl. 67,25 87,25 Com. u. Privatb. 185,2 185 1 8 N 50,80 50,80 Darmſt, u. Nat. 275,0 276,5 Ablöſungſch. U 10,45 10,15] Deutſche Bank 171,2 171.0 2 Web. Gg Defekten ant 123.9128 Montan⸗-Aktien Eſchwetl. Bergw 198 0 1998 0 Gelſenk, Bergw. 185 6 140,0 arp. Bergbau 135 0 146,0 lſe Bgb. St. A. 219,0 219,5 . 2. D. Hop. Wechf, 26.0 130 Kal alchereled 248 0 Sang 14.88 Dilleberſee-Banf 99.50 100,0 Kali Salidetſurtt 30.9 „„ dees d. Vereinsbank 100.0 100.0] Zan Weſteregein 248.5 280.5 %udwigsg. 29 89, 89.— Disconto⸗Geſ. 10% Mühm. Gd. 28 101,0 101,0 Dresdner Bank 162,5 163,5 Mannesm.⸗R. 12101228 5„289.—.— rankf. Bank 104.0 104,0 Mansfeld Akt—.— 140.8 „% 178,75 78.5 Reifen Hope or 186, 180, adde wunen. 70 gö gte, rg 28 78.— 25750 Mftted. b. 8.., Pbönt Bergbar 96.50 88.— 895 e.25 Nürnbg. Verein 150,0 150.0 Rbein. Braunk—. 8% ldd Heid Seit. red. ⸗Augt. 20 80 30.60 Nbennſah. 127.2 8 5* IPfälz. Hov.⸗Bk. 136,0 138,9 Salzw. Heilbr. 240,0 240.0 8% Grkr. M. abg.—.— f J 2 5 Tellus Bergbau 119.0 120,0 6% R9.-.⸗Don 68,65 68,75 Reichsbank 830 J 389,0 Pu. Lauraßutze 72.50 72. 1% Bad. Rom. Gd. 84,84, Ahein. Ereditb k. 122.0 122.0 5 Rhein Hup.⸗ Bt 149,7 150,0 Ver Stablwerke 102.10.0 8% Pfätzer..5 92,50 92.50 85 g. Gun. 1 284.50 84.50 156.0 158.5 hann Südbd. Boden⸗& 165,0 165,0 900 R.-8 93.50 93.50 Wiener Bankver. 18.——.— Induſtrie-Aktien 5 8 50 Württ Notenbk 181.0 181,0 eichb.⸗Mannh. 300,0 300. F 2340 2340 Lswen München 289.0 284. 6%% Rhein. Lig 79,5079, 50 Ri. 902,0 Mainzer St.⸗A 229,0 228,5 4½ Süd dig.—,— 76.65 Mannb. Bert. ⸗ 120,0 122.0 Schwartz⸗Storch 166.0 166.0 4%% Meining. 73.25 74. Werger 200.5 200,0 Südd. Disconto 130.7 11 84,5084, 50 0 . 8 enninger K. St. 169.5 168, Altan; 4%% Pfälz. Sig. 72,50 77,75] Frkf. R. u. Mio.. Schöffert. Zindg. 350,0 350.0 % de Br. B. B. Bie 74,— 74,— Trausport-Aktien Bank- Akti 121, Abier leer: S. 80 5 Hapa 2 7850 2 ex Kleuer 1 1. Straßb. 51,50 5 52, A. E. G. St.⸗A 191.0 192.1 Aug. D. Crebitd 127.5 127.7] Nordd. Lloyd.. 112 5 Aſchaff. Buntp. 17¼ö0 157.5 Rheinelekt. V. A. 92— 82.— Brem.⸗Beſig. Oel 64,— St. A. Brown Boveti 138,0 Gritzner M. Durl. 72.—73.— 1. 9 138.0 Grün& Bilfinger 171,5 173.5 Roeder, Gebr. D. 11500 115.0 i 5 Rütgerswerke 38 50 87,25 Tement Heidelb. 136,5 187,0„ 5 Sacha! 178,0 180,0 Patd& Peu. 3,50 3,— CThade 35 451.0—.— Hanfwerk. Füſſen—— 83,.— Chamott. Annw. 112.0 113,0 Hilpert. Armat 95.— 05.75 Schungego Hg 99,— 89. irſch Kupf. u. M. 132.0 181,0 ee 65,80 66. och⸗ u. Tiefbau 94.50 95.— Schramm Lackf. 103,0 103,0 Holzmann, Phil 110.5 112.0 Holzverkohl.⸗Id 90,75 90. e 64— Ch. Brockhues 85— 93 25 2 1 1 2 57.50 58.50 t. Atlant.⸗T. 115,0 115,0 5 di. ien dende e. Jungens..—.— 2, Dt. Erdöl. 115, 1170 Jung a D. Gold⸗u. S. Unß 160,0 163.0 Schuckert, Nrbg. 288,5 240, Schuhf. Berneis 84, Seilinduſt. Wolff 35. 65.— Siem c Halske 3950 396 2 Südd. Zucker 144 2 148.2 —.—72.— Dt. Linoleum 218.7 316.5 1 8 140 185,5 Tricot. Beſtabeim Dt. Verlag 211 0211.0 Klein, Sch.& Beck. 95.— 2 Dur kobenderk St 78— 2 Knort, Hellbr. 15870 18570 „„ Konſerv. Braun 84.50 83.50 Ver. Chem. Ind. 79,— 77.50 Düßfel. Rat Dürr 55.— Kraus cc. Lock 55.— 52.50 Ver. deutſch. Oelf. 67,— 67.— Duckerb. Widm 100,089.- Vergt. Jute 120.0 120,0 Lechwerke 106,0 103,5 Ver. Ultramarin. 149,5 149,5 Lahmeyer& Co.— Ver. Zellſt. Berl. 112,0 112.0 Ludwigsh. Walz. 117,0 115.0 Vogtl.Maſch. St. 72—472.— Voigt& Häffner 220.0 220.0 Volth. Seil. u. R. 78 5074,50 Eiſen Kaisersl. 16.59 16.75 Se e u. K 217,0 lektr, Lieferung. Emag Frankf. 84,— 84.75 Ae ma 40,28 33 ßlinger Maſch. 0, 75 5 8 ing. Spi—.— 215,0] Miag, Mühlbz.— . Moenus St.⸗ A. 1 E Schleich 111.0 170,5] Motoren darmſt..— 58.— Mainkraftwerke. 106,1 106,2 Metallg. Frankf. 127,5—.— Mez Söhne.. Wayß& Freytag 101.5 101.6 W. Wolff 115,0 115.0 ahr Gebr. Pirm 20. 20. Motoren Den 8 6, dg n 816 1450 Were bert, 100 0 100 5 nnen gef 18g 0 85. „Bon 1325 5„Memel 150, Fan Jetter 84 50 84. Neckarſulmer Fg.——. Waldhof 251,0 258,0 Felt. Guilleaume 185.0 184,0 Frankfurter Gas 126,0 126,0 Petersunionßrf. 127,0 127.0 e Ufa(Freiverk.). 89.— 89.— Frkf. Po 149, Bf. Nähm Kayſ. 28 2528,50 Raſtatter Wagg. 18.50 18,50 Berliner Börſe g eeAnatScr. II 20,70 20.50] Darmtk. n..-B. 275,1 276,0 Festverzinsliche werte Pane e 27.30 2585 S ch 8 048 Goldanleihe.. Deutſche Bank 171 5171,86 Heleneſchsant. 287.5087 Stck. lleberſee k. 100,0 1000 Diſch. Ablöſgſch.l 50,0 50, Disconto Comm. 155,7 158,0 ohne Ablöfgrecht 10,30 10,25 15 Dresdner Bank. 162,0 162,0 1 5% Bad. Kohlen— 7 Transport-Aktien 8 4,80 4 f. Berkehrw 154215 184, Mitteld. Kredbk.—. Ig. Lok. u. Str. 165 01 S A A Oeſterr. Creditbk. 80,75—.— 8% Grkr. Mh. K.., Südd. Eiſenbahn 146,0—— Reichsbank 32,2335 0 5% Prß. Kalianl. 6,75—,— Hapag 119 21210 hein. Creditbk. 122.5 122.5 5% Roggenwert. 10,——.— b. Südamerika 192 5192.00 Süddeutſch. Disc. 129,0 130.0 5% Roggenrentd 8,35 8 82 Hanſa Diſchiff 15501570 Frankf. Allgem 5% Landſch. Roß—,——.— Nordd. Lloyd 110 71130] Stück zu 400 905] 901 Verein Elbeſchiff, 28,68 29.75 Induſtrie-Aktien . Bank-Aktien Aecumulatoren 148 0139. . 150 0185 0 Lerner er 4 4 2 e 8„0 Bank J. el. Werte 56[Alexanderwerk 41.— 41 2% J unf. Kal. 12,25 12,15 Hank Hrauind 112 0 174, Ang. Elektr.⸗G. 192,2 1820 %, Bollobl. 1911.—.90 Barm Bantver. 190 0 128 0 Alſen Portl.⸗Z. 190.010,00 9% Mexikanet 30.10 80. 4% Türk. Ad. Anl. 6 25 Babiſche Bank 159.0 158.0] Oeſter.⸗U. St..—.— rd. Maſch Durl 189,0 139.0 400-Fr.-Los 14,10 1,20 Berl. Handelsg. 221 52212 Ammendf Pap. 160 2160 0 %%% Anat. Ser. 19.50 19 45 Com u Briptbt 185.1 185,1 Unbalt Kobl 91.50 9045 Augsb. N. Maſch. 94.25 93,15 Balcke Maſchin 130,0—.— 5 Baſt Nürnberg 201,0 201,0 alleſche Maſch. 105,5 105,5 Rhein. Braunk. 592.0 293.2 ammerf Spin. 133.0 133.5 Rhein. Chamotte.75 59,50 Rhein. Elektrizit 160,0 160.7 ellſt. 183 0183.0 ane Draht 9865 88.— 1 0 45.— 45.— 5.ͤ⸗Wien Gum 66. 68.50 Rheinſtahl 127.0 128.2 J. P. Bemberg 41,5841, 8 1 f 5 Jergmann Elek.. 220.0 Harpener Bergb. 1450 1460 Riebeck 0 146,0 Hartm Maſchin.— Roſitzer Zucker 2 44.— Serl⸗Gub Hut 278.0 281,0 Hed ug 2. N 5 gshütte. 91.50 91,25 Rückforth. Ferd. 70.— 71.25 Berl. Kare. Ind. 0, 25 60,.— Filverf Maſch. 95. 95.— Rütgerswerke 8780 88.50 Berliner Maſchb. 79.— 81,50 Hindrichs& Auff. 92.— 92.— 5 Braunk. u. Brikett 156.0 156,2 2 Säachſenwerk 107.5 107,0 BOr.⸗Beſigb. Oelf 64.50 64,75 Hirſch Kupfer.. Salzdetfurth 409,7 411.0 Bremer Vulkan 124,0 123,0 Hirſchberg Leder 102.0 102,0 Sarotti 1850 185.0 Bremer Wolle 181,0 181,0 Hoeſch Eiſen.. 130,0 131.2 Schuberts Salzer 37 809,2 Brown, Bov.& C. 188,5 188,5 Hohenlohewerke 98,— 85,75 Schuckert& Co. 240,8 289.5 BuderusEiſenw. 78.15 74.— Phil. Holzmann 111.2 112.2 Schultheiß Patzh. 309.0 811˙8 orchwerke 97.50 97.50 Siem,& Halske 96.5 Charlott. Waſſer 111,0 111½ Sec 5 Sikener a Chem. Heyden 89,65 84,45 10 Bergbau 219.0717, Stoehr Kammg. 138.2 138.0 Chem Gelſenk.. 74,— 74.— a 5 „Jüdel& Co. 1420 1420 Stoewer Nähm.* Ebem Albert 80,— 66, Gebk Jungbans 78.25 74.50 Stolberger Zink 1420 Concord. Spinn. 81.75 81.50 5 - Cadut Kahla Porzellan 77,50 78,25 Südd Immobtl. 88. 45 i 5 ſch. 171,0 1702 e 1% Suter 5 Daimler Benz 58,75 53,50 Karſtadt 2 Teleph. Berliner 48.28 48.— Deſſauer Gas 209,7 208,2 Klöcnerwerke 108,2 109.5 The Oelfabr. 5 85 8 Otſch.⸗Atlant⸗T. 115,0 118,4 C. H. Knorr.. 61.0 1612 Tietz Leonhard 2760.5 2750 Deutſche Erdöl 116,5 117,5 Kollm& Jourd..80 51.50 Transradis 144.7 Diſch. Gußſtahl. 101,0 100,0 Gebr. Körting 87,25—.— a 8 Deutſcheckabelw. 0,25 61,80 Kraußk Cie. Lok. 54.50 84,25 Varziner Papier 120 Dtſche. Maſchfbr.——— Kronprinz Miet. 70,25 70.25 B. B. Irkf. Gummi 5175 ODtſche. Steinzg.. 208.5 208.9 Kyffhäuſ.⸗ Hütte 48.— 47.— Ber. Chem Charl 71.25 71. Deutſche Wollw. 20,25 20.— 5 B. Dtſch. Nickelw. 167 Dtſch. Eiſenhdl. 72.85 73,50 Lahmeger& Co. 1/0, 170.08. Glanzſt. Elb. 445.0 Deuiſche Linol. 313,0 3160 Caurahütte 12157150 B. Schuhf. Br. W— Drebd. Schnellpr. 116.7 116,5 Linde Eis. 168,0 188,0 F. Stahlwerke 108. Dürener Metall 189.0 189.0 Carl Lindſtröm 870,0 870.0 Stahl. o. d. 9p. 1772 Dürkoppwerke 75,30 25,— Lingel Schuhfab. 50. Ber. Uitramarin. 149.7 Dynamit-Truſt 115,2 118,0 L Loewe& Co. 206,0 298, Vogel Telegraph. 81.65 81.— i 237„F. Lorenz 165,0 185.2 Bogtländ. Maſch. 74— 76.— Elektr. Lieferung 186,0 259,0 Lüdenſcheid Met. 66,— 86,25 Voigt ea Haeffner 2215 2218 Elktr. Licht u. K. 418,7 22.— 22. 1 5 1 Enzinger⸗union 77, 7,2 magmu urc. 121.6122.) Wanderer Werke 92. 80,— Mannesmann„% Weſteregel Alkal. 249.5 252.0 Eſchw. Bergwerk 198.0 198,0 EſſenerSteln koi 129.) 130.1 Mart eld ru cut. 131.2 133% Wicking Cement 188.0 „ Wiesloch Tonw. 103.9 18.0 alis. gilt e de 9e 868.40 Nalgene 100,120 0 Wiener Nan 1285 1280 „G. Farben.. 239,0 240,0 Maximil Hütte 175,5 177,0 Wi* zabmüle Hes 204,0 207,5 Mech. Wed. Lind. 185,0 e ne n i elten& Gui. 184.5 1358 Nez Söhne 52 57 une Verein 519.9 1120 rankfurter Gas—.„ Miag⸗Mühlen 121.8 125.0 Lellſto Waldhof 25.0 258.0 R. friſter 150.0 155,0 ir& Genet 105,0 1070 Ota! Minen 7025 82 85 Motoren Deutz 66,— Gaggenau.⸗A.. Mühlbeim Berg. 106,0 108.0 —. 5 Freiverkehrs-Hurſe Gebhard Textil. 108,0 108. 5 Petersb. J. Habk..— 2. Gelſenk. Bergw. 139,0 240, Neckarſulm. hz. Ruſfenbank.100—.— Zenſchom& Co 98. es. Nordd-Wollkäm 142,0 14.2 Seller Berrol. 51 50 62.— Germ. Portl.⸗Z. 199,0 191,0 Operſchl. E. Bed. g6 25 88. 1 228,0 241,0 Gerresheim Glas 117.9119, Oberſchl. Koksw. 11111118 Adler Kali 55 Gef. f. elkt. Unt. 222,222, Orenſt.& Koppel 89 50 89.6, Diamond 25.— 25.— Gebr. Goedhardt 407,0 206,2 Oſtwerke 245.5— Hochfrequenz 168,0 Goldſchmidt Ty. 75.— 74,50 2 5 FKrügershall——. Gritzner Maſch. 71,50 71.— Phöniz Bergbau 97,98. Ronnenberg.— Gebr Großmann 49.50 49.— Polyphon. Sleman Salpet. 85, 89,.— Grun K Bilfinger 172 0 50 e ee 85.— Südſee Phosph. 32.——.— Gruſchwiß Textil 65.25 66.25 0 Reisholz Papier 240.0 245,0 Ufa 90.—— N. Sc 22 2 S 8 9888 1 — dog Sa. N N. 1 R SMS N 24 2 2 Sig N e N & 22882872222 nan . Mittwoch, den 26. Junt 1929 . Seite. Nr. 290 Handelsregiſtereinträge vom 22. Juni 1929: Vereinigte Pechelbronner Oelbergwerke, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mann⸗ heim. Der Sitz der Geſellſchaft iſt nach Berlin verlegt. Die Prokuren von Karl Groſſe und Rudolf Grote ſind erloſchen. Durch Geſell⸗ ſchafterbeſchluß vom 12. Juni 1929 wurde der Geſellſchaftsvertrag in 8 1— Sitz— geänbert. Zu Geſchäftsführern wurden ernannt: Rudolf Grote, Berlin ⸗ Wilmersdorf, und Hermann Dimpert, Berlin⸗Wilmersdorf. Paul Günther und Dr. Fritz Haußmann ſind als Geſchäfts⸗ führer ausgeſchieden. Bierbrauerei Durlacher Hof, Aktiengeſell⸗ ſchaft vorm. Hagen, Mannheim. Die Prokura des Carl Friedrich'étvile iſt erloſchen. Portland⸗Cementwerke Heidelberg⸗Mann⸗ heim⸗Stuttgart, Aktiengeſellſchaft, Mannheim, Zweigniederlaſſung, Sitz: Heidelberg. Durch den Beſchluß der Generalverſammlung vom 14. Mai 1929 ſind die 88 22 Abſ. 3 und 32 des Geſellſchaftsvertrags geändert.(Auſſichtsrats⸗ Ausſchüſſe, Abſtimmungsvorſchriften). Süddeutſche Seifenhandelsgeſellſchaft beſchränkter Haftung, Mannheim. Friedrich Kühn in Mannheim iſt zum weiteren Ge⸗ ſchäftsführer beſtellt. Hildegard Helfert, Mannheim. iſt Georg Helfert Ehefrau, Hildegard geb. Ruf, Mannheim⸗Feudenheim. Heinrich Weltin, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Johaun Mondorf, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 88 Amtsgericht Mannheim. Handelsregiſtereiuträge vom 24. Juni 1929: Katholiſches Vereinshaus Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Albert Merz iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Ingenteur Alfons Beyerle in Mannheim iſt zum weite⸗ ren Geſchäftsführer beſtellt. Eugen Kentner, Akttengeſellſchaft, Filiale Mannheim in Mannheim als Zweignteber⸗ laſſung der Firma Eugen Keutner, Aktien⸗ geſellſchaft in Stuttgart. Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 28. Mai 1929 ſind die 88 4 Abſatz 1(Grundkapital, Aktieneintei⸗ lung) und 16(Stimmrecht) abgeändert. Bürgerliches Brauhaus zum Habereckt Adolph Dingeldein, Mannheim. Das Geſchäft ging durch Erbfolge von Adolf Dingeldein auf ſeine Witwe Softe geb. Kreh in Mann⸗ Heim über, welche es unter der bisherigen Firma weiterführt. Fritz Dingeldein, Brauer, Mannheim und Hans Dingeldein, Kaufmann, Mannheim ſind als Geſamtprokuriſten in der Weiſe beſtellt, daß ſie gemeinſchaftlich zeich⸗ nungsberechtigt find. 88 Amtsgericht Mannheim. Feſtſtellung von Bau⸗ und Straßenfluchten für die Gewa nne„Hochſtätt“ und am Pfaffen⸗ weg. Durch vollzugsreifes Erkenntnis des Be⸗ zirksrats Mannheim vom 13. 5. 1929 wurden die Bau⸗ und Straßenfluchten für die Ge⸗ wanne Hochſtätt und am Pfaffenweg in Seckenheim nach Maßgabe der vorgelegten Pläne vom 6. Oktober 1926 bezw. 17. 12. 1928 für feſtgeſtellt erklärt. Die Einſicht des Ortsſtraßenplanes iſt Jedermann während der üblichen Dienſt⸗ ſtunden auf dem Rathaus in Seckenheim ge⸗ bührenfrei geſtattet. 8 Manunheim, den. Juni 1929. Bab. Bezirksamt— Abt. II. Drrispmlizeilice Varschrift fütr den Gemeindebezirk Mannheim über den Verkehr mit Speiſeeis. Auf Grund des 8 87a des.⸗Str.⸗G.⸗B., 3 5 der Verordnung des Miniſteriums des Innern vom 23. Dezember 1908 über die Sicherung der öffentlichen Geſundheit und Reinlichkeit, und des§ 366 Ziff. 10 Str.⸗G.⸗B. wird für den Gemeindebezirk der Stadt Maunheim mit Zuſtimmung des Stadtrats und nach erfolgter Vollziehbarkeitserklärung des Herrn Landeskommiſſärs vom 29. Mal , Nr. 7249, folgende ortspolizeiliche Vorſchrift 8 1. Dieſe Vorſchrift trifft Beſtimmungen über die gewerbsmäßige Herſtellung von Speiſeeis unnd den Vertrieb desſelben, ſowohl in feſten SDrrkaufsſtellen, wie im Straßenhandel. J 2. Aumeldepflicht. 1 Wer Speiſeeis gewerbsmäßig herſtellt d. außerhalb des Betriebs von Konditoreten, Bäckereien, Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften mit Speiſeeis Handel treiben will, hat dies dem Bezirksamt— Polizeidirektion— ſpäteſtens 14 Tage vor Eröffnung des Betriebs unter Angabe des Namens und der Wohnung des Betriebsinhabers, ſowie der Lage der zur Herſtellung und zum Vertrieb des Speiſeeiſes Peſtimmten Stätten ſchriftlich anzuzeigen. 2. Von jeder Aenderung gegenüber dieſen Angaben, ſowie von der Aufgabe des ange⸗ meldeten Betriebs iſt in gleicher Weiſe un⸗ verzüglich Anzeige zu erſtatten. 8 8. Erlaubnis. Der Handel mit Speiſeeis auf öffentlichen Wegen, Straßen od. Plätzen oder von offenen Verkaufsſtellen aus, ſoweit er unter Be⸗ nützung von öffentlichen Wegen, Straßen od. Plätzen vpr ſich geht, bedarf außerdem der Er⸗ laubnis der Polizeidirektion gemäß 8 42b der Gewerbeordnung. Die an die Erlaubnis ge⸗ knüpften Bedingungen ſind einzuhalten. 5 4. Perſönliche Forderniſſe. 1. Die bei der Herſtellung und dem Ver⸗ trieb von Speiſeeis tätigen Perſonen müſſen hierbei im Geſicht und an den Händen rein ſein und ſaubere Kleider tragen. 2. Perſonen, die mit anſteckenden oder ekel⸗ erregenden Krankheiten behaftet ſind, insbe⸗ ſondere ſolche, die an Tuberkuloſe leiden oder an Händen, Unterarmen und im Geſicht Ge⸗ ſchwüre oder Nusſchläge haben oder mit der⸗ artig Erkrankten regelmäßig in Berührung kommen, dllrfen ſich nicht mit der Herſtellung oder dem Vertrieb von Speiſeeis befaſſen. 8. Speiſeeishändler und deren Hilfsverſo⸗ nen, die auf öffentlichen Wegen, Straßen oder Plätzen Speiſeeis feilbieten oder verkaufen wollen, haben bei Beantragung der erforder⸗ lichen gewerblichen Ausweispapiere durch das Zeugnis eines approbierten Arztes nachzu⸗ weiſen, daß ſie von den in Abſatz 2 erwähnten Krankheiten frei u. keine Typhusträger ſind. 4. Den gleichen Nachweis verlangt das ſtädt. Markt⸗ und Meſſeamt für die auf die Mannheimr Meſſe fommenden Verkäufer von Speiſeeis vor Erteilung des Flatzſcheines. mit Inhaber arlaſſent 8 5. App 1. Apparate, Gefäße und Geräte, die zur Herſtellung oder Aufbewahrung des Speiſe⸗ eiſes dienen, müſſen gegen Säuren, ſelbſt wenn dieſe verdünnt ſind, chemiſch wider⸗ ſtandsfähig ſein und erhalten werden. Ins⸗ beſondere dürfen Apparate von Eiſen, Kupfer oder deſſen Legierungen nur verwendet wer⸗ den, wenn ſie ſtark verzinnt ſind. Die Ver⸗ zinnung muß den Vorſchriften des Reichs⸗ geſetzes betr. den Verkehr mit blei⸗ und zinn⸗ ähnlichen Gegenſtänden vom 25. Juni 1887 (.⸗G.⸗Bl. Seite 273) entſprechen. 2. Apparate, Gefäße und Geräte, die dieſen Anforderungen nicht entſprechen, dürfen im Betrteb nicht verwendet werden. 3. Die Gefäße, in denen das Eis aufbe⸗ wahrt oder feilgeboten wird, müſſen mit gut⸗ ſchließenden Deckeln, die den in Ziffer 3 ge⸗ S ſtellten Anforderungen entſprechen, verſehen ſein und ſind ſtets, insbeſondere auf öffent⸗ lichen Wegen, Straßen oder Plätzen geſchloſſen zu halten. Sie dürfen nur über die Dauer der Abgabe des Speiſeeiſes geöffnet werden. 4. Zum Umrühren des Speiſeeiſes beim Bertrieb und zur Entnahme dürfen nur Ge⸗ räte aus Holz, Horn, Glas ober Porzellan verwendet werden. 5. Verboten iſt bei Verabreichung von Speiſeeis zum ſofortigen Genuß die Abgabe von Blechlöffeln, ſowie die wiederholte Ver⸗ wendung von Tellern und Löffeln, die aus einem auf nur einmalige Benutzung berech⸗ neten Stoffe beſtehen. 6. Die Abgabe von Speiſeeis im Straßen⸗ handel zum ſofortigen Genuß darf nur zwi⸗ ſchen Waffeln oder ähnlichem Gebäck erfolgen. 7. Sämtliche im Verkehr mit Speiſeeis be⸗ nutzten Geräte ſind nur in ſorgfältig gereinig⸗ tem Zuſtand in Gebrauch zu nehmen und dauernd darin zu erhalten. 8. Die zur Herſtellung des Speiſeeiſes be⸗ ſtimmten Stoffe ſind in ſauberen, gut ver⸗ ſchloſſenen Behältern mit deutlicher und halt⸗ barer Inhaltsbezeichnung gut aufzubewahren und vor Verunreinigung zu ſchützen. 8 6. Herſtellungsräume. 1. Die zur Herſtellung von Speiſeeis be⸗ ſtimmten Räumlichkeiten dürfen nur mit Ge⸗ nehmigung des Bezirksamtes— Polizei⸗ direktion— in Benützung genommen werden. Dieſelben müſſen ſich in gutem baulichen, den Beſtimmungen der Landesbauordnung ent⸗ ſprechendem Zuſtand befinden, hinreichend hoch und groß, trocken, ausreichend belichtet, ſauber gehalten, unmittelbar ins Freie lüftbar und ſo beſchaffen ſein, daß ſie leicht gereinigt wer⸗ den können. In der Nähe von Speiſeeis dürfen keine Gegenſtände aufbewahrt werden, deren Be⸗ ſchaffenheit oder Geruch von nachteiligem Ein⸗ fluß ſein kann.(Petroleum, Käſe, Heringe uſw.) 8 7. Stoffe zur Herſtellung. 1. Das zur Herſtellung von Speiſeeis ver⸗ wendete Waſſer muß den an Trinkwaſſer zu ſtellenden Anforderungen entſprechen. 2. Die bei der Herſtellung von Speiſeeis verwendete Milch muß in unverdünntem Zu⸗ ſtand Verwendung finden und den Anforde⸗ rungen der Vorſchriften über den Verkehr mit Milch entſprechen. 3. Als Verſüßungsmittel darf nur Roh⸗ oder Rübenzucker verwendet werden. 4. Der Zuſatz von Konſervierungsmitteln und künſtlichen Aromaſtoffen iſt verboten. 5. Kremeeis, wie Vauill⸗, Kaffee⸗, Schoko⸗ lade⸗, Nuß⸗, Karamell, Makroneneis uſw., muß im Kilo der fertigen Ware den Inhalt von mindeſtens 3 Eiern und mindeſtens 1 L. Vollmilch enthalten. Die künſtliche Färbung von ſämtlichen Kremeeisſorten, wie Vanill⸗, Kaffee⸗, Schoko⸗ lade⸗, Nuß⸗, Karamell⸗, Makroneneis uſw., iſt die künſtliche Fär⸗ verboten. Insbeſondere bung, die einen Gehalt von Eigelb vorzu⸗ täuſchen geeignet iſt; ausgenommen iſt eine geringe Färbung mit Zuckercouleur bei Kaffeeis, ſowie eine künſtliche Auffärbung der Piſtazten bei der Herſtellung des Piſtazien⸗ eiſes. 7. Bei der Kaen Fruchteiſe, wie Zttronen⸗, Orangen⸗, Erdbeer⸗, Himbeer⸗, Aprikoſen⸗, Pferſicheis, muß der entſprechende reine Fruchtſaft bezw. das entſprechende reine Fruchtmark verwendet werden. Daneben iſt, abgeſehen von Zitroneneis, ſoweit erforder⸗ lich, ein Zuſatz von Zitronen⸗ oder Weinſtein⸗ ſäure geſtattet, ebenſo die künſtliche Färbung inſoweit, als ſte zur Auffärbung des verwen⸗ deten Fruchtſaftes oder Fruchtmarkes dient. 7. Falls ein Zuſatz eines Bindemittels in Form von Gelatine, Tragant oder Stärke⸗ mehl nötig werden ſollte, iſt der Zuſatz nur in einer Menge bis zu höchſtens 0,6 erlaubt, keinesfalls darf jedoch das Bindemittel in ſolcher Menge Verwendugn finden, daß das geſchmolzene Eis plaſtiſch bleibt. 8. Wird an Stelle von Vanille, Schote Vanillin verwendet, ſo muß dieſer Zuſatz in aufrechtſtehender, genügend großer Schrift derart gekennzeichnet ſein, daß das Publikum beim Kauf die von der Norm abweichende Zu⸗ ſammenſetzung der Ware erfährt. 9. Alle Eisfabrikate aus Zucker, Waſſer, Milch, Sahne und eventl. auch Eiern, deren Zutaten nicht den unter Ziffer 2 bis 8 er⸗ wähnten Beſtimmungen entſprechen, müſſen beim Verkauf als„Kunſtſpeiſeeis“ kenntlich gemacht werden. 3 8 Berkaufsſtätten. 4. Die feſten Verkaufsſtätten haben den Bau-, Feuer⸗ geſundheitlichen Anforderungen du entſprechen. Sie ſind dauernd in ſauberem Zuſtaud zu erhalten. Jede feſte Verkaufs⸗ ſtätte muß Gefäße mit Wafer für die Reini⸗ Feng des Personals und der Säuberung der eſäße auſweiſen. 2. Die zum Verkauf von Speiseeis dienen⸗ den Wagen müſſen zweckentſprechend gebaut und eingerichtet ſein, ein ein ſauberes Aus⸗ ſehen haben und ein Geſäß mit Waſſer zur Reinigung der Geräte mit ſich führen. Das Waſſer iſt nach Bedarf zu erneuern. Die Verbaufswagen ſind ſtets ſauber zu Halten. 3. Saubere Hand⸗ und Wiſchtücher müſſen jederzeit vorhanden ſein. 4. Zur Kühlung benutztes Eis darf mit dem Speiſeeis nicht in unmittelbare Be⸗ rührung kommen. 5. Waffeln oder fonſtige Ware, die mit dem Speiſeeis abgegeben werden ſollen, ſind in ver⸗ ſchlteßbharen Behältern gufzubewahren und 7 8 des Gebrauchs verſchloſſen zu halben. 8 9 Berkehrspolizeiliche Beſtimmungen. 1. Der Verkauf von Speiseeis im Straßen⸗ handel iſt verboten in einem Umkreis von 100 Meter: a) Von Spielplätzen während der Dauer der Spiele und unmittelbar darnach. bd) Von Schulgrundſtücken, ſowie den an ſte angrenzenden Plätzen ohne Rückſicht auf die Unterrichtszeit bis abends 8 Uhr. r den Verkauf von 8 auf fentlichen Straßen oder Plätzen in der Innenſtadt iſt das Verbot des§ 18a der Mannheimer Straßenpolizeiordnung zu be⸗ achten. 5 10 Polizeiliche Kontrolle. 1. Die Betriebe zur Bereitung und zum Vertriebe von Speiſeeis unterliegen unver⸗ muteten polizeilichen Kontrollen. Die Be⸗ triebsinhaber 1 en jederzeit die Beſichtigung der Herſtellungs⸗, Lager⸗ und Verkaufsräume darch die von der Polizeidirektion hierzu be⸗ auftragten Sachverständigen und Poltzet⸗ beamten geſtatten. 2. Die Betriebsinhaber und Verkäufer haben auf polizeiliche Anordnung von den Bereitung des Speiſeeiſes zu verwendeten fen zum Zwecke der Unterſuchung an die Polizeiorgane gegen angemeſſene Entſchädi⸗ gung(8 7 des Lebensmittelgeſetzes) abzugeben. 5 11. Uebergangsvorſchrift. Wer zur Zeit des Inkrafttretens dieſer Vorſchrift Speiſeeis gewerbsmäßig herſtellt oder außerhalb des Betriebes von Kondi⸗ toreien, Gaſt⸗ und Schankwirtſchaſten mit ſol⸗ chem handelt, hat dies binnen 4 Wochen nach dieſem Zeitpunkt beim Bezirksamt— Polizei⸗ direktion— anzumelden. Im übrigen finden vorſtehende Beſtim⸗ mungen auf beſtehende Betriebe ſinngemäße Anwendung. Dieſelben ſind innerhalb ſechs Wochen nach Inkrafttreten dieſer Vorſchriften entſprechend einzurichten. 8 12. Zuwiderhandlungen gegen obige Beſtim⸗ mungen werden ſoſern nicht nach anderen Vor⸗ ſchriften, insbeſondere von denen des Lebens⸗ mittelgeſetzes vom 5. Juli 1927, höhere Strafen verwirkt ſind, gemäߧ 39 und 67a P. St. G. B. mit Geld bis zu 150., oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. 8 18. Inkrafttreten. Dieſe Vorſchrift tritt mit dem Tage der Veröffentlichung in Kraft. 2 Mannheim, den 23. Mat 1929. Bad. Bezirksamt— Polizeidirektion Eee Waben Freitag, den 28. Juni, vorm. 10 Uhr und nachmittags 3 Uhr verſteigere ich aus erſtem hieſigen Familienbeſitz in den Räumen P 6, 20 Chebtnter folgende Kunſtgegenſtände und Mobiltare: 1 Büfett, 1 Kredenz, 1 Schreibttſch, 1 pracht⸗ volle Vitrine, 1 Stollenſchrank, 1 Grammo⸗ phon mit Platten, 1 Klavier(Schwechten), 1 Damenſchreibtiſch, 1Kommode, antik, Aus⸗ ztehtiſch mit Stühlen, 1 Klubmöbelgarnitur, 1 Bücherſchrank, 1 Ständerlampe, Perſer Teppiche u. Brücken, Brillantſchmuck, Auf⸗ ſtellfachen, ſowie ſonſtige Kunſt⸗ und Ge⸗ brauchsgegenſtände. 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Schuldverſchreibungen von 1914 Genußrecht enkfällt, die Auszahlung erfolgt unter Kapitalertragsſteuer bei unſeren Einlöfungsſtellen. Der Gesamtbetrag der in Umlauf befindlichen Ge Schuldverſchreibungen beläuft ſich auf R. 533 300. Gleichzeitig geben wir bekaunt, daß zu unſer Serie H Nr. 1100116 000 weue Gewinnanteilſchei bei unſerxen Einlöſungsſtellen zur Ausgabe gelange Rückgabe der alten Erneuerungsſcheine, denen dopy zahlenmäßig geordnete Mannheim, den 25. Juni 1929. Der Vorstand: Bühring Nied Schöberl Mannheim. Bilanz auf 3fl. Dezember 1928 Aktiva RM R Betriebsunternehmungen 5 575 400.— Beteiligungen und Wertpapiere 12167 692.— Grundſtücke und Gebäude 2074 000.— Fabrikationseinrichtungen 435 000.— Mobilien, Fahrzeuge und Werkzeuge 472 292— Waren und halbfertige Bauausftührungen 2792 852.— Außenſtände und Anzahlungen 10 826 515,44 Kaſſe 189 380.59 Bankguthaben 1332 916.96 Wechſel 875 855.75] 1 897 653.30 Bürgſchaften und Hinterlegungen 5 8 709 566.07 35 741 404.74 Paſſiva R RA Aktienkapftal: Stamm⸗Aktien 12 500 000.— Schutz⸗Stamm⸗Aktten 16 000.— Vorzugs⸗Aktien 1520 000.— Schutz⸗Vorzugs⸗Aktien 8000.— 14 044 000.— Geſetzliche Rücklage 1405 000.— Rlückſtellungen für Betriebs⸗ unternehmungen 2841 120.— Schuldverſchreibungen 1061 700.— Hypotheken 393 9068.77 Langfriſtige Darlehen 3881 760.80 Schulden und Anzahlungen 10 237 561.20 Unterſtützungsfonds 950 000.— Nicht eingelöſte Gewinnanteilſcheine 30 639.48 Gekündigte Schuldverſchreibungen 10 715.02 Bürgſchaften und Hinterlegungen R. 8 709 566.07 Reingewinn 1385 814.97 85 741 404.74 Gewylnn- und Verlust- Rechnung 1928 Soll . R 27 Unkoſten 936 190.37 Steuern— 84.780.04] 1597 970.41 Zinſen 249 745.71 Abſchreibungen 701 659.69 Reingewinn: Vortrag aus dem Vorfahre 187 409.77 Gewinn 1028 1198 405.20 1885 814.97 3928 684.78 Haben Sewinn⸗Vortrag 167 400 7 Gewinn aus Bekeiligungen, Unternehmun gen und Bauausfithrungen 3741 275.01 3 928 684 78 Verteilung einer Wir geben ferner bekannt, daß für das Geſchäftsfahr 1928 auf die Genußrechte unſeper Schuldverſchreibungen von 1900, 1911 und 1818 ein Gewinnanteil von R..80 und auf die Genußvechte unſerer ein Gewinnanteil von RI 5.— pro Abzug von 10 7 nußrechte unſerer en Stammaktten ubogen, verfehen mit Gewinnanteilſcheinen Nr. 1115 und einem Erneuerungsſchein, n. Die Ausreichung der neuen Gewinnanteilſcheinbogen erfolgt gegen elt ausgefertigte, Nummernverzeichniſſe beizufügen ſind. Wiedermann. 5 che i ſchnell, biskret dur Sulkunglertes, nochrentables Karl ee Unternehmen sucht Mannheim, 8 5, 4b. 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