5 Samskag, 20. Juni 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bet entl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle k.9,11 (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr. 1920 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24959 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben N Mittag- Ausgabe Hlannheimer General Anzeiger Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der We N 0 2 2 Anzeigenpreiſe nach 1 bet Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklame 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet d Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stelle gaben wird keine Verantwortung übernommen. walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtig Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchr oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. A Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Me Wandern und Neiſen Geſetz und 2 2 lt der Technik 8 15 * 8 5 edenktag in erlin Die ſehr befremoͤlichen Zuſammenſtöße zwiſchen Polizei und Studenten J Berlin, 29. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die geſtrige Studentenkundgebung und die Gu mmi⸗ 5 n üppelkämpfe, in denen ſie bedauerlicherweiſe endete, bringen einige Blätter ins einzelne gehende Schilderungen, die anſcheinend aus ſtudentiſchen Kreiſen herrühren. Schilde⸗ rungen von Beteiligten, die eben aus einer Bataille kommen, ſind natürlich keine unbeſtechliche Geſchichtsqnelle. Erregung und Leidenſchaft zittern immer in ihnen nach. Immerhin ſcheint uns die in ihren Tatſachen ſehr ruhige Darſtellung der „D. A..“ wert, hier im Auszug wiedergegeben zu werden. Danach war die Proteſtkundgebung der Allgemeinen Stu⸗ dentenſchaft erſt am Morgen beſchloſſen worden. Die Studen⸗ ten waren von Mund zu Mund und durch Handzettel zu einer Verſammlung auf den Hebelplatz aufgerufen worden. Eine Viertelſtunde nach Elf war der kleine Platz hinter der Uni⸗ verſität von einer ſo großen Menge Studenten beſetzt, daß die Straßenbahn nur mit Mühe paſſieren konnte. Der Vor⸗ ſitzende des Allgemeinen Studentenausſchuſſes hielt eins An⸗ ſprache und verlas eine Entſchließung. Anſprache und Ent⸗ ſchließung wurden von den Verſammelten mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. Man ſang den alten Cantus„Bu r⸗ ſchen heraus“, dann auch das Deutſchlandlied und plötzlich erſcholl aus der Menge der Ruf: Auf zum Kultusmini⸗ ſterium! Ein Zug war ſchnell formiert, dem alle Ver⸗ ſammelten ſich anſchloſſen. Im Marſchtempo teils, teils im Dauerlauf ging es zum Kultusminiſterium. Dort angekom⸗ men, brach die Menge in ſtürmiſche Rufe aus: „Deutſchland erwache, Nieder mit Verſailles und hoch f die akademiſche Freiheit“. Im Anſchluß daran ſang man das Lied:„O Dentſchland hoch in Ehren“. Man war mit dem Kehrreim„Haltet aus“ noch nicht zu Ende, als plötzlich Schüſſe krachten. Ein Schutzpoliziſt hatte mit ſeinem Revolver in die Luft geſeuert. Stürmiſches Pfeifen war die Antwort. Jetzt, ſo heißt es in dieſer Darſtellung weiter, trafen meh⸗ rere andere Schutzpoliziſten ein, forderten zum Auseinander⸗ gehen auf und hieben auch ſonſt mit Gummiknüppeln aufdie Studenten ein. Die begaben ſich auf die Mittel⸗ promenade der Linden und ſtimmten das Deutſchlaudlied an. Auch hier ſofort wieder vertrieben, ſchwenkten die Studenten mit dem Lied„Burſchen heraus“ und Niederrufen auf den Kultusminiſter in die Wilhelmſtraße ein, um dem Reichspräſi⸗ denten eine Ovation zu bringen. Brauſende Hochrufe auf Hindenburg erſchollen, barhäuptig, mit erhobenen Händen, ſangen die Studenten:„Deutſchland, Deutſchlaud, über alles“. Dann hieß es aus der Menge: Zurück zur Univerſität, und in geordnetem Zug— nur an der Spitze der Behren⸗ und Bauerſtraße kam es zu einem Aufenthalt, als Schu po⸗ beamte mit Gummiknüppeln auf einzelne Stu⸗ denten einſchlugen und mehrere Verhaftungen vor⸗ nahmen— marſchierte man nach dem Vorhof der Univerſität. Eine neue Anſprache eines Studenten, nach deſſen letzten Worten der Rektor der Berliner Univerſität, Profeſſor His, erſchien und dem Redner die Hand drückte. Das war Labſal für dieſe jungen ſtürmiſchen Herzen, brauſend ſcholl das„vivat academia, vivant professores“ über den Plan. In einzelnen Blättern wird den Studenten vorgehalten, ſie hätten die Bannmeile durchbrochen und müßten alſo von den Staats⸗ wie den akademiſchen Behörden nach⸗ drücklichſt beſtraft werden. Wir möchten hoffen, daß die Behörden dieſem durchaus unweiſen Rat nicht folgen. Es war ſchließlich doch gegen alle Pſychologie, eine ſeit Wochen und Monaten geplante vaterländiſche Kundgebung aller Ber⸗ liner Hochſchulen fünf Minnten vor zwölf aus Gründen zu verbieten, die man ſehr wohlwollend beurteilt, wenn man ſie formaliſtiſch heißt. Es war vorauszuſehen, daß die Er⸗ regung, die nicht nur in den jungen Studenten ſtürmte, ſich irgendwie Luft zu machen trachten würde. Die Studenten ſind übers Ziel geſchoſſen, die Pereatrufe, die vor dem Kul⸗ tusminiſterium erklangen, richteten ſich an die falſche Adreſſe: Herr Becker iſt, wie man uns verſichert, an dem Verbot, das ihm als alten Univerſitätslehrer ſelber peinlich war, unſchul⸗ dig geweſen. Immerhin: die Urſache und die eigentliche Wurzel des Uebels bleibt doch dieſes(man findet keinen ande⸗ ren Ausdruck) aus dem Geiſt des Polizeiſtaates und der Karlsbader Beſchlüſſe erwachſene Verbot. Der Wolff'ſche Draht und ihm nach der„Vorwärts“ ſprechen von einer Demonſtration völkiſcher Studenten. Auch das iſt nicht richtig. Gegen das Verbot hat auch die Deutſche Studentenſchaft proteſtiert, die das Gegenſtück zur Allgemeinen Deutſchen Studentenſchaft darſtellt. Und, was man gleichfalls nicht überſehen dürfen wird: Wie die Studenten empfanden auch die Profeſſoren. In vielen Vorleſungen haben die Profeſſoren, nachdem die all⸗ gemeine Kundgebung vereitelt war, von ſich aus zu den Stu⸗ denten über den Verſailler Vertrag und die unheilvollen Wir⸗ kungen der Kriegsſchuldlüge geſprochen. Von dem Berliner Germaniſten, Prof. Max Hermann aber berich⸗ tete eine ſtudentiſche Zeitſchrift dem„Lokal⸗Anzeiger“: Er hätte zu Beginn ſeines Kollegs erklärt, er müſſe ſei⸗ nem Bedauern Ausdruck geben, daß es den Profeſſoren unter⸗ ſagt ſei, ihren Gefühlen anläßlich des heutigen Tages Aus⸗ bruck zu geben. Niemand aber könne ihm verwehren, ſein verſönliches Bedauern auszuſprechen, daß es jetzt verboten ſei, Kundgebungen abzuhalten dort, wo die Reden Fichtes an die Nation nur noch im Bilde feſtgehalten ſeien.(Eine Anſpielung auf das Bild Fichtes in der Aula der Berliner Univerſtität.) Er könne den Sinn des heutigen Tages nicht anders begehen als durch ein Bekenntnis zu tätiger Mitarbeit zum Wohle unſeres Vaterlandes. Prof. Max Hermann, ein Sohn des einſt ſehr bekann⸗ ten und fruchtbaren Berliner Poſſenſchriftſtellers, iſt gewiß kein„Völkiſcher“, er iſt, wie ſein Vater, jüdiſcher Konfeſſion. Nächtliche Aeberfälle In Berlin wurden geſtern an verſchiedenen Stellen der Stadt in den ſpäten Abendſtunden Angehörige vaterländiſcher Verbände, die von ihren Verſailles⸗Kundgebungen zurück⸗ kehrten, von Kommuniſten überfallen. In der Belziger Straße in Schöneberg wurde ein 30 Jahre alter Stahlhelmer von mehreren Kommuniſten angegriffen, zu Boden geſchlagen und mit Stiefelabſätzen bearbei⸗ tet, ſodaß er ſchwere Kopfverletzungen davontrug. Die Täter ſind entkommen. In der Anzengruber Straße in Neu⸗ kölln wurde ein Mitglied des Jungdeutſchen Ordens in Uni⸗ form von jungen Burſchen überfallen und zu Boden ge⸗ ſchlagen. Polizeibeamte konnten einen der Täter feſt⸗ nehmen. Im ganzen ſind bis 1 Uhr nachts 14 Ruheſtörer eingelie⸗ fert und dem Polizeipräſidium zugeführt worden. Amerikaniſche Stimmen zum Gedenktag Dew Nork, 28. Juni.(United Preß). Anläßlich des heutigen zehnten Jahrestages der Unterzeichnung des Ver⸗ ſailler Vertrages veröffentlichen die„Newyork Times“ und die„Harald Tribane“ lange Leitartikel, in denen der Ver⸗ trag von Verſailles gegen die Angriffe von Deutſchland und anderer Seite in Schutz genommen werden und das Fazit der letzten zehn Jahre gezogen wird. Die„Times“ weiſt vor allen Dingen auf den bemerkenswerten Umſchwung hin, der ſich in den letzten Jahren bei Siegern und Beſiegten voll⸗ zogen habe und erklärt, daß Deutſchland im Begriffe ſei, ſeinen Rang in der Familie der Nationen wieder zurückzu⸗ erobern, um die Gleichſtellung mit den übrigen Mächten zu erlangen. Der Verſailler Vertrag, fährt das Blatt fort, ſet zwar revidiert worden und würde wohl auch weiterhin Aenderungen unterworfen ſein, aber die Zeit habe gezeigt, daß die„Verſailler Irrtümer keineswegs ſo verderblich“ ſeien, wie behauptet würde. Die„Times“ meint, daß der Vertrag von Verſailles möglichweiſe das Allerbeſte geweſen ſei, was die Zentralmächte unter den damals herrſchenden Bedingungen erreichen konnten. Die„Harald Tribune“ drückt ſich in ähnlicher Weiſe aus und hebt hervor, daß der ſchlimmſte Irrtum von Ver⸗ ſailles berichtigt ſein würde, falls der Moungplan zur Durchführung gelange und damit die deutſchen Reparations⸗ verpflichtungen den wirtſchaftlichen Verhältniſſen dteſes Landes angeglichen würden, während man gleichzeitig alle politiſchen Probleme ſoweit als möglich eliminiere. Im üb⸗ rigen habe der Verſailler Vertrag trotz ſeiner vielen Fehler die Probe beſtanden und ſich als Ausgangspunkt einer neuen Ordnung in Europa und eines neuen inter⸗ nationalen Verſtehens erwieſen. Für die Zeitdauer dieſes Beſtehens werde der Verſailler Vertrag auch weiterhin gerühmt und gefeiert werden.(17) Kampf gegen die Kriegsſchuldlüge Berlin, 29. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Geſtern abend fand im überfüllten Plenarſaal des Reichs⸗ tages die Kundgebung des Arbeitsausſchuſſes deutſcher Verbände gegen die Kriegsſchuld⸗ lüge ſtatt. Meiſterliche Darbietungen des Havemann⸗Quas⸗ tetts und des Berliner Lehrergeſangvereins, die ernſten und eindringlichen Anſprachen von Rednern aller bürgerlichen Parteien gaben der Gedenkſtunde einen würdigen und feier⸗ lichen Ausdruck. Jene trüben Tage von Spaa, die ſchweren Stunden im Wald von Compiegnes, die Komödie der„Frie⸗ densverhandlungen“ in Paris, alles gewann noch einmal ge⸗ ſpenſtiſche Gegenwart und man erſchrak, wie immer, wenn mans hört, aufs Neue, daß wir das alles überſtehen konnten. Der Präſident des Arbeitsausſchuſſes, Gouverneur a. D. Dr. Schnee, charakteriſierte die Wirkung der Kriegsſchuldlüge auf den Lebenskampf des deutſchen Volkes, ſchilderte das lange und mühevolle Ringen gegen den Schandparagraphen des Ver⸗ ſailler Vertrages. Er wies dann auf das als Ergebnis der Arbeit von Gelehrten und Politikern aus allen Lagern nun⸗ mehr fertiggeſtellte Werk des Arbeitsausſchuſſes„Zehn Jahre Verſailles“ hin, das als Handbuch für die Re⸗ viſion des Verſailler Vertrages wirken ſoll und wirken muß. Der deutſchnattonale Reichstagsabgeordnete Schultz⸗ Bromberg ſprach als Oſtmärker und erhob ſeine Stimme voller Empörung gegen den im Widerſpruch zu allen Ver⸗ ſprechungen Wilſons ausgeführten Raub deutſchen Gebietes zur Vergrößerung des neu geſchaffenen polniſchen Staates. Der ehemalige Reichsminiſter Dr. Bell, deſſen Unter⸗ Nolſchrei nach deutſcher Hilfe Paris, 28. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter). Angeſichts der ſich immer mehr verſchlechternden Bilanz des franzöſiſchen Außenhandels und des drohenden Konjunktur⸗ umſchwungs für die franzöſiſchen Ausfuhrinduſtrien weiſen franzöſiſche Wirtſchaftspolitiker immer dringender auf die Notwendigkeit hin, die Kolonien und Man datsge⸗ biete wirtſchaftlich beſſer zu organiſieren, um dadurch nicht nur neue Rohſtoffquellen, ſondern auch neue Abſatzgebiete zu erſchließen. Alle wirtſchaftlichen Sachverſtändigen ſind ſich in dem Punkt einig, daß es und vor allem auch den Unternehmern, an der nötigen Initiative fehle um das große franzöſiſche Kolonialreich in genügendem Maße wirtſchaftlich auszubeuten. Hohe Kolonialbeamte und For⸗ ſchungreiſende haben auf Grund perſönlicher Erfahrungen in den letzten Jahren Aufſehen erregende Schilderungen der unglaublich primitiven Methoden veröffentlicht, die zur Gewinnung der reichen Bodenſchätze in den franzöſiſchen Kolonien noch zur Anwendung gelangen. Der radikale Abgeordnete Paul Poncet tritt nun heute mit einem beachtenswerten Vorſchlag an die Oeffentlichkeit, um die Erſchließung des franzöſiſchen Kolonialreiches zu fördern. Poncet befürwortete eine franzöſiſch⸗deutſche Verſtändigung über eine gemeinſame Arbeit in den Kolonien. Er weiſt darauf hin, daß die deutſchen Großbanken reiche Ka⸗ pitalten zur Verwendung in den Kolonien bereitſtellen könn⸗ ten. Außerdem weiſe das Reich einen ſtändigen Bevölkerungs⸗ Grenzziehung im Oſten Einſpruch erhoben wird. ſchrift mit auf dem Friedensvertrag ſteht, wandte ſich gegen die Koloniallüge, nach der Deutſchland unfähig zur Verwal⸗ tung überſeeiſchen Beſitzes ſein ſoll. Er forderte unter Aus⸗ nutzung unſerer Mitgliedſchaft im Völkerbund und unſeres Sitzes in der Mandatskommiſſion die Reviſion dieſer heute in allen Stücken widerlegten Behauptung und die Wiederausſtattung Deutſchlands mit Kolonien. Wie der im Verſailler Vertrag dem deutſchen Volke auf⸗ gedrückte Makel auch den allgemeinen europäiſchen Intereſſen zuwiderläuft, legte der demokratiſche Reichstagsabgeordnete Dr. Haas in zwingenden Ausführungen dar. Das Treuegelöbnis der heute unter dem Druck der Be⸗ ſatzung ſchwer leidenden Bevölkerung am Rhein und in der Pfalz überbrachten die Reichstagsabg. Dr. Molden hauer und Geheimrat Bayersdörffer. Einen hinreißenden Proteſt gegen die Vergewaltigung der deutſchen Minderheiten, die der Verſailler Vertrag geſchaffen, und die Trennung Oeſterreichs vom Reich legte Dr. Mollatßh ein. Der Landbundführer Hepp kennzeichnete die Wirkung des Verſailler Vertrages auf den deutſchen Nachwuchs. Nicht nur Geburtenrückgang, auch biologiſche Verſchlechterung der kommenden Generation ſcheinen die furchtbaren Zeichen zu ſein, unter denen unſere volkliche Zukunft ſtehen ſoll. Zum Schluß fand eine Entſchließung die Billigung der Verſammlung, in der gegen den Art. 231 des Friedens⸗ traktates, gegen die noch immer andauernde Beſetzung des deutſchen Bodens, gegen das Saarregime und die unmögliche überſchuß auf, der ſich ſehr leicht zu gemeinſamer Arbeit mit den Franzoſen nach den Kolonien leiten ließe. Poncet verſpricht ſich von dieſer Zuſammenarbeit zwiſchen Franzoſen und Deutſchen eine Befeſtigung der franzöſiſchen Stellung in den Kolonien, insbeſondere in Indochina, wo die aufſtrebenden hinteraſiatiſchen Völker die koloniale Tätigkeit Frankreichs immer mehr gefährdeten. Für Madagaskar, das gelegentlich als Preis für den Erlaß der fran⸗ zöſiſchen Kriegsſchulden an Amerika genannt wurde, wäre nach der Auffaſſung Poncets eine Inveſtierung deutſchen Kapitals und eine Verſchlechterung deutſcher und franzöſiſcher Intereſſen insbeſondere zu empfehlen, um dieſe reiche Kolonie vor allfälligen amerikaniſchen Gelüſten zu ſchützen. Doch gibt ſich Poncet ſelbſt keinem Zweifel darüber hin, daß die von ihm befürwortete franzöſiſch⸗deutſche Ver⸗ ſtändigung beiden im alten Schlendrianſtecken den franzöſiſchen Regterungsſtellen wenig Ausſicht auf Verwirklichung haben werde. Der Ruhrbergban⸗Schiedsſpruch verbindlich 3 Berlin, 28. Juni. Der Reichsarbeitsminiſter hat“ den Lohnſchiedsſpruch für den oberſchleſiſchen Steinkohlenbergbau und den Schiedsſpruch über den Manteltarif und über das Mehrarbeits abkommen für den Ruhrbergbau verbindlich erklärt. Tod auf der Menſur. Anklageerhebung der Staatsauwaltſchaft — Weimar, 28 Juni. Die Jenaer wird wegen des tödlichen Ausgangs einer Schlägermenſur im Vorort Winzerla, der der Student der Naturwiſſenſchaft Hans Schernikau zum Opfer ftel, Anklage erheben. für Staatsanwaltſchaft — U——ä— a Dem bermt Deſſen digt wurde eintreffen. Es kaum ein Zweifel darüber vor, daß ſie negativ ausfallen wird, denn nur der amerikaniſche Kon⸗ greß künnte eine Abänderung der Zahlungsfriſt vornehmen. Die Ablehnung des durch die Deputiertenkammer geäußerten Mehrheits ſches bedeutet ſowohl eine Blamage für die rechts ſtehenden Parlamentarier, die der Regierung dieſen Schritt in Wafhington aufgenötigt haben, als auch einen Preſtigeverluſt für das Kabinett Poincaré ſelbſt das ſich im Bewußtſein der Ausſichtsloſigteit einer diplomati⸗ ſchen Demarche dazu hergab. Herr Poincars hätte, ſo wird jetzt linksſtehenden Kreiſen offen geſagt, die Demiſſion riskieren müſſen, auſtatt den Autrag des natio⸗ naliſtiſchen Abgeordneten Franklin Bouillon in einer ſchwach abgeünderten Faſſung anzunehmen. Der Miniſterpräſident wurde geſtern abend gefragt, was er nach Ablehnung des franzöſiſchen Parlamentswunſches in Waſhington tun würde. Er äußerte ſich dahin, daß er falls nötig, durch ein Dekret die Ratifizierung der Schuldenabkom⸗ meu mit England und Amerika vornehmen werde. Vorher aber will es Poincaré noch einmal mit einer öffentlichen Debatte verſuchen. Sicher iſt, daß die Regierung durch die Schwäche gegenüber den Nechtsparteien der Kammer in eine heikle Lage geraten iſt. Die empfindliche Schlappe dürfte für den Augenblick nicht zu einem Rücktritt des Kabinetts führen, aber es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der Verſuch gemacht wird, die rechtsſtehenden Miniſter in dem Kabinett, Maginot nud Bonnefon, durch Linkspolitiker zu erſetzen. Die Bemühungen, ein Koalitiouskabinett der Mittel⸗ und Linkspar⸗ teien in aller Eile zurecht zu zimmern, dürften äußerſt ſchwie⸗ rig ſein.„Herr Poinccaré“ ſoll die Suppe, die er ſich eingebrockt hat, ſelbſt auslöfſeln“. Das iſt das Loſungswort der Links⸗ politiker. Man wird alſo wahrſcheinlich dem Gefamt⸗ kabinett trotz ſeines ſchweren Preſtigeverluſtes die Regelung der Schuldenfrage und die Durchführung der diplomatiſchen Verhandlungen überlaſſen. liegt 1 Milteilungen des Finanzminiſters und Briands y Paris, 29. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das lange Expoſé des Miniſterpräſidenten über die Repara⸗ tions⸗ und Schuldenfrage vor den Kammerkommiſſionen für Finanzen und auswärtige Angelegenheiten hat geſtern nach⸗ mittag endlich ſeinen Abſchluß und durch die Beantwortung einiger von den Deputierten ſchriftlich geſtellter Fragen eine Ergänzung gefunden. Finanzminiſter Chéron machte die Kommiſſionen zunächſt von neuem darauf aufmerkſam, daß die Nichtratifizierung der Schuldenabkommen mit Amerika un⸗ verzüglich am 1. Auguſt die Bezahlung von zehn Milliarden Franken für die Handelsſchuld nach ſich ziehen werde, ohne daß dadurch Frankreich von der Bezahlung der politiſchen Schuld befreit würde. Chéron fügte hinzu, daß man mit einer Pichtratifizierung den franzöſiſchen Kredit ſchwer erſchitttern würde. Poincaré und Briand antworteten hierauf der Reihe nach auf die ihnen geſtellten Fragen, die ſich hauptſächlich auf die Sicherheitsklauſel, die internationale Bank und die Rheinlandräumung bezogen. Poincarés bemerkte, es ſei den franzöſiſchen Unterhändlern nicht gelungen, das Zu⸗ geſtändnis einer Sicherheitsklauſel zu erlangen, ſie müſſe des⸗ Zor behalt erſetzt werden, den das fran⸗ halb durch einen V zöſiſche Parlament an die Ratifizierung der Abkommen knüp⸗ 5 Samstag, den 29. Junt 1829 werden wir nichts bezahlen, uldnern nichts erhalten“, er⸗ iſt anzunehmen, d unſere Gläu⸗ ig kann 1 die einer Anzahl von Ueberſtaat und eine int, beſchränkte ſich ieſ ragen noch eingehend gepi George M matiſch die Räumung des Rheinlandes nach ſich iehen werde und ob die franzöſiſche Regierung einen Paral⸗ leltsmus zwiſchen der Räumung und der Mobiliſierung der deutſchen Schuld herſtellen wolle, gab Briand folgende Erklärung ab: „Dieſer Parallelismus iſt im Genfer Protokoll vorgeſehen und die Regierung hat ſich mit den damit zuſammenhängenden Fragen noch zu beſchäftigen. Sie werden wohl begreifen, doß der Außenminiſter am Vorabend einer Konferenz, in der er als Unterhändler mitwirken wird, zu einer gewiſſen Diskretion gezwungen iſt. Ich kann Ihnen unſere Pläne jetzt nicht enthüllen, denn gerade darüber werden wir diskutieren, Schließlich wollte Mandel vom Außenminiſter wiſſen, ob Deutſchland den militäriſchen Beſtimmungen des Ver⸗ ſailler Vertrags nachgekommen ſei Briand gab zur Ant⸗ wort, dieſe Angelegenheit gehe die Kontrollkommiſſion des Völkerbundes und die Botſchafterkonferenz an. Damit kam die Sitzung zu ihrem Abſchluß. Die beiden Kommiſſionen werden nun getrennt das ihnen unterbreitete Material zur Schuldenfrage prüfen und vor Mitte des näch⸗ ſten Monats ihre Beſchlüſſe bekanntgeben. eee. Stürmische Auftritte im bayriſchen Landtag Am Schluß der Donnerstag⸗Abendſitzung des Bayriſchen Landtags kam es im Verlauf von perſönlichen Erklärungen von ſozialdemokratiſchen und nationalſozialiſtiſchen Abgeord⸗ neten zu erregten Szenen. Als der ſozialiſtiſche Abgeordnete Blumtritt der Behauptung des Nationalſozialiſten Schemm entgegentrat, daß die Sozialdemokraten abſolute Feinde des Chriſtentums ſeien, rief der National⸗ ſozialiſt Schemm dem Abgeordneten Blumtritt zu:„Wären Sie im Landtag ein ebenſo ehrlicher Bekämpfer des Chriſten⸗ tums, wie draußen, dann hätte ich Achtung vor Ihnen, hier aber ſind Sie ein Lügner.“ Darauf ſtürmten die Sozialdemokraten gegen das Red⸗ nerpult vor. Die Nationalſozialiſten drängten ſich dazwiſchen und es drohte eine regelrechte Schlägerei zu entſtehen. Vize⸗ präſtdent Auer, der ſich in dem Tumult trotz Gebrauchs der Glocke nicht Gehör zu verſchaffen mochte, ſchloß hierauf die Sitzung. Die heftigen Auseinanderſetzungen zwiſchen heiden Parteien dauerten im Sitzungsſaal noch geraume Zeit an. Als die ſozialdemokratiſchen Abgeordneten den Sitzungs⸗ aal verlaſſen hatten, rief der Nationalſozialiſt Streicher zu ſeinen Fraktionsgenoſſen:„Nehmen Sie Platz, die Natio⸗ nalſszialiſten haben geſiegt.“ Tragödie bei einer Pfändung — Nordhauſen, 28 Juni. Als heute vormittag in einem Sportartikelgeſchäft ein Gerichtsvollzieher in Begleitung eines Polizeibeamten erſchien, um ſchon gepfändete Sachen abzuholen, gab der Geſchäftsinhaber Heinrich Jakob auf ſeine Ehefrau zwei Schüſſe ab, die ſie ſchwer verletzten und brachte ſich einen Schuß in den Kopf bei. Schwer⸗ verletzt wurden die Eheleute in's Krankenhaus gebracht, wo die Frau kurze Zeit nach der Einlieferung ſtar 5. Der Zu⸗ ſtand des Ehemannes iſt ſehr ernſt. Das Werk der romantiſchen Abendröte zog geſtern vor⸗ tber. Aber zwiſchen dieſen herbſchönen Klängen und dem, was an dieſer Stelle über die Wiedergabe unter ihrem Schöp⸗ fer geſagt ſein ſoll liegt ein Ereignis, das uns ſo ſchmerzlich berührt, daß die Stimmung eines Theaterfeſts in uns nicht wach werden will. So iſt das, was uns darüber heute zu ſagen bleibt getrübt durch die Trauer um einen Verluſt, der Mit einem ſchweren Schlage die Zeitung bettifftt, in der dieſer Bericht erſcheint. Aber die Stimmung, die über dem Pale⸗ ſtrina liegt, bildet mit der Trauer, die uns ergreift, eine gewiſſe Gemeinſamkeit. Der Paleſtrina iſt geboren aus un⸗ ſerer ſchwerſten Zeit und im Jahre der Not 1917 aufgeführt. Man bat ihn mit den Meiſterſingeen verglichen, aber wäh⸗ rend dieſe Lebensfreude bedeuten, iſt der Paleſtrinn 8 der Todesfreude, des ſeligen Aufgehens in der Einſamkeit des ſchöpferiſchen Menſchen, zu dem noch die letzten Rufe der Welt in ſeine ſtille Klauſe hereindringen, während er ſich mit dem Urgrund der Dinge einigt und verſöhnt. Das Schickſal deſſen, den wir heute betrauern, iſt erfüllt jetzt, wie es ab⸗ geſchloſſen vor uns ſteht mit einer tiefen, tiefen Tragik, de auch das Werk betrifft. Dem Paleſtrina Pfitzners iſt es vergönnt, noch den Erfolg ſeines Schaffens zu ſehen und trotz Aller Reſignation die Früchte ſeines Tuns zu ernten. Der, den wir heute betrauern, konnte nicht mehr die eigentliche Erfüllung der Bemühung faſt eines ganzen Jahrzehnts er⸗ leben. Wie einſt ein Führer ſeines Volkes hat er wohl noch pn einem Berg Moria das neue Land liegen ſehen, in das 23er er ſein Unternehmen führen wollte und deſſen Plan er bis ins kleinſte ausgearbeitet im Kopfe trug und zum größten Teil ſchon verwirklich hatte, aber kurz vor dieſem Ziel iſt die Sanduhr ſeines Lebens abgelaufen. Bei Paleſtrina die Tragik der Vollendung, in dieſem Fall die Tragik des faſt Vollendens. e Einheit, die uns nicht ganz die Möglichkeit raubt, dem geſtrigen Abend noch ein paar Zeilen des Berichts folgen zu laſſen e Hans Pfitzner wurde durch den Krieg und deſſen Die Rettung Paul Müllers Der Deutſche Paul Müller, der von Hamburg nach Florida in einem kleinen Segelboote den Ozean t be n Etappe ſeiner kühnen Fahrt 0 rden war, iſt in Char⸗ je ſeiner Rettung be⸗ richteten wir bereits kurz. Müller erzählte jetzt Preſſevertretern, am vergangenen Dienstag ſei er in einen ſchweren Sturm geraten und habe ſein Boot in Brand geſteckt, um auf dieſe Weiſe ein Notſignal geben zu können. Bei Kiawah ſei das Boot auf einen Felſen⸗ ſtrand zugetrieben worden und an der Brandung zerſchellt, Er habe verſucht, ſchwimmend die 10 Kilometer entfernte Inſel John zu erreichen. Etwa in der Mitte der Screcke habe ihn der Deutſchamerikaner Fritz Ströbel in ſein Ruderboot auf⸗ genommen. Beide ſeien jedoch durch den Sturm nach der unbewohnten Shake⸗Inſel abgetrieben worden. Von dort aus ſei es ihnen endlich gelungen, Charleſton zu erreichen. Rücktritt Zſchitſcherins? Moskau, 28. Juni.(United Preß.) Die Rückkehr des ruſſiſchen Außenminiſters Tſchitſcherin aus Deutſchland wird hier allgemein für die nächſte Woche erwartet. Aller⸗ dings beſteht die Befürchtung, daß Tſchitſcherins Krankheit, von der er in Deutſchland Heilung ſuchte, es ihm noch weiter verbieten dürfte, ſeine Arbeiten im Außenkommiſſariat wieder aufzunehmen. Man rechnet daher mit der Möglichkeit, daß Tſchitſcherin aus dieſem Grunde den ſeit elf Jahren bekleide⸗ ten Poſten als Außenminiſter der Sowjetunion aufgeben und nach kurzem Aufenthalt in Moskau ſich nach dem Süden Rußlands begeben wird, um ſeine Kur fortzuſetzen. Man gibt ſich hier bereits eifrigen Spekulationen über den evtl. Nachfolger Tſchitſcherins hin. In gut unter⸗ richteten Kreiſen verſichert man, daß der neue Außenminiſter dem Polit⸗Büro und Stalin näher ſtehen dürfte als Tſchitſcherin, Litwinow und Karachan, wodurch dem Außenkommiſſariat gleichzeitig größere Bedeutung als bisher eingeräumt werden wird. In einigen politiſchen Kreiſen glaubt man, daß der gegenwärtige Handelskom miſſar Mikoyan als evtl. Nachfolger des jetzigen Außenminiſters in Frage kommt und daß Litwinow mit einem wichtigen Botſchafterpoſten, vielleicht mit dem Berliner, betraut werden dürfte. In offiziellen Kreiſen hüllt man ſich bisher in tiefſtes Schweigen, ſo daß man nicht ſagen kann, inwieweit ſich dieſe Spekulationen mit den Anſichten der Regierung decken. Letzte Meldungen Winterwetter auf der Schneekoppe — Hirſchberg, 28. Juni. Am heutigen Morgen wurden von der Schneekoppe zwei Grad Kälte und ein Zen timeter Schnee gemeldet. Auch in den vergangenen Tagen hat es im Rieſengebirge verſchiedentlich geſchneit bei Temperaturen unter und um Null Grad herum, doch war der Schnee nicht liegen geblieben. Die geſchloſſene Schneedecke auf der Schneekoppe im Sommer iſt eine ſehr ſeltene Er⸗ ſcheinung. Eine halbe Millionen Dollar Einnahmen beim Kampf Schmeling⸗Paolini — Newyork, 28. Juni. Die Einnahmen aus dem Kampfe Schmeling⸗Paolino ſollen gegen eine halbe Million Dollars betragen. Beim Erſcheinen im Ring und namentlich nach Schluß des Kampfes wurden Schmeling zuerſt allein und dann mit Paolino, dem er auf den Rücken klopfte, endloſe Ovationen dargebracht. Paolino erklärte, er habe nach der 9. Runde nichts mehr ſehen können. 8 * Wechſel im Kommando des Wehrkreiſes V. Der Be⸗ fehlshaber im Wehrkreis V, Generalleutnant Reinicke, ſcheidet mit dem 30. September 1929 aus dem aktiven Dienſt aus. Während der Beurlaubung des Generals Reinicke vom 1. Juli bis 30. September 1929 iſt Generalleutnant Frhr. Seutter von Loetzen mit Wahrnehmung der Geſchäfte des Kommandeurs der 5. Diviſion und Befehlshabers im Wehrkreis V beauftragt. K 2 n 2 dabei war, ein Theater, eine Oper nach ſeinem Sinn auf⸗ den Vertriebenen aus zubauen. Er gehört zu i äußere Folge Darin liegt mehr als nur eine des Schickſals Dr. Hans Pfitzner 7 der deutſchen Reichslande; es zeigt, daß ſich Pfitzner mit einer gewiſſen Berechtigung als einen betrachten konnte, dem man die Heimat auch im Reiche der Kunſt verweigerte, oder ſie in eine Zeit ſetzte, die vorüber iſt. Pfitzner als der Romantiker, der Letzte dieſer Art in der deutſchen Muſik neben dem fein⸗ unglückſeligen Ausgang von der Stelle verdrängt, an der er innigen H. W. v. Waltershauſen, ſollte in dieſem Sinne ſchon Straßburg. der Geſchichte überwieſen werden. Aber ſo wie die Romantik dem deutſchen Weſen nicht verloren gehen kann, ſo kann ſie nur in einer Beziehung Vergangenes darſtellen, nämlich in ihren Inhalten, wie ſie von Anfang an getan hat. Der „Freiſchütz“, das Urwerk der Romantik, wird niemals zur Ge⸗ ſchichte werden können, ſondern immer das bleiben, was es war, die Poeſie des deukſchen Waldes. In dieſem Sinne iſt Pfitzner durchaus keine Erſcheinung, die der Vergangenheit gehört. Aber er iſt auch nicht Gegenwart, ſondern auf ihn paßt das Wort, das Nietzſche für das Meiſterſingervorſpiel ge⸗ funden hat, daß die Geſtalten darin von geſtern und von mor⸗ gen ſeien; ſie haben kein Heute. Auch Pfitzner hat nur ein Heute, ſeine außerordentliche Verſtandesſchärfe, die ſich bei ihm mit einer ſeltſamen Welt⸗ verlorenheit zufammenfindet und den Polemiker Pfi I es eiten Menſchen beherrſcht auch völlig Bis in den letzten Winkel des wie Szene blicken ſeine ſcharſen Augen durch die großen Brillengläſer. Den linken Zeigefinger oft gleichſam dozierend erhoben, unterſtreicht er in dieſer Art die Stellen in ſeinem Werk, die er akzentuſerend hervorheben will. Er begleitet nicht wie viele Dirigenten die Vorgänge auf der Bühne mit einem Wandel des phyſiognomiſchen Ausdrucks, ſondern gibt nur die Einſätze haarſcharf und genau, während er mit dem Auge des kritiſchen Beobachters die Vorgänge da oben verfolgt. Seine größere Liebe gilt dem Orcheſter, das geſtern einen großen Tag hatte, und das er mit einer ſtärkeren Klang⸗ fülle aufblühen läßt, als man es ſonſt von Dirigenten eigener Werke gewöhnt iſt, die darauf Bedacht legen, daß das Wort auf der Bühne deutlich wird. Auch hierin, in dieſer Orcheſter⸗ liebe, liegt das typiſche Kennzeichen für den Romantiker; das ganze Schickſal der deutſchen romauliſchen Muſik beruht auf dieſem ewigen Bevorzugen des Juſtrumentalen gegenüber dem Geſanglichen, was man in der Gegenwart an Reduzierung des Orcheſters erlebt, iſt die entſprechende Reaktion darauf. Nur der aus der Romantik hervorgewachſene Richard Strauß hat in ſeinem Intermezzo den eig chen Ausgleich zwiſchen Or⸗ cheſter und Geſang gefunden. Pfitzner kam es offenbar dar⸗ auf an, bei der geſtrigen Aufführung die klanglichen Wirkun⸗ Ia! ſeines Orcheſters zu unterſtreichen, die Schönheiten der Werks in Partitur 25 5 Nen u u „ dee M P. rr een ee ene een. Samstag, den 29. Juni 1929 Wer im Hochgebirge wandert und in die Re⸗ gionen kommt, in denen die Bäume in der dünnen Luft der Höhe nicht mehr atmen können und klein und immer kleiner werden, bis ſie ſchließlich ab⸗ ſterben, der wird ſehen, daß ſie nicht nur deswegen in ihrem Leben gehemmt ſind, weil ihnen hier Luft und Atem fehlt, es kommt vielmehr immer noch etwas hinzu. Böſes Unkraut windet ſich unſchein⸗ bar von unten her an ihnen empor, man beachtet es kaum und trotzdem bildet es die Macht, die das Wachstum beendet. So war es auch in dieſem Leben, das heute in der Morgenfrühe drüben im ſonnigen Heidel⸗ berg ſeinen Abſchluß gefunden hat. Ferdinand Heyme vermochte ſeinen Weg zur Höhe unbeirrt weiter zu ſchreiten. Manche Anfälle von Krank⸗ heiten in der letzten Zeit haben ihn daran zu hin⸗ dern verſucht, aber mit ſeiner außerordentlichen und für die, die ihn kannten, faſt beiſpielloſen Spannkraft vermochte er allen Anſtürmen auf ſeine Geſundheit zu widerſtehen. Denn er hatte ein Ziel vor Augen, das ihn ganz erfüllte, das war die neue Stätte, die er ſeinem und unſerem Wirken zu errichten im Begriffe war und vor deren Ein⸗ weihung als der eigentlichen Krönung ſeines Lebenswerkes er faſt unmittelbar ſtand. Aber wie da droben bei jenen Bäumen des Hochgebirges,— es kam noch etwas hinzu. Eine unſcheinbare kleine Wunde, die ihm wohl Schmerzen bereitete, die er aber nicht ſehr ernſt nahm, ſie hat ihn gefällt. Allem widerſtand er, was in der letzten Zeit an Unbilden des Körpers, weit ſchwererer Art als dieſes ſchien, an ihn herangetreten war. Dieſe jedoch hat den Todes⸗ keim in ſeinen in den letzten Tagen ſo gepeinigten Körper geſenkt. Es iſt, als ob er ſich gegen dieſen Angriff nicht rechtzeitig genug geſchützt hätte, während er gegen alle anderen ſo wohlgewappnet war durch die Zähigkeit ſeines Weſens. Sie bildete nicht nur die Grundlage ſeines Körpers, ſie war nicht nur das äußere Kennzeichnen der geraden und aufrechten Haltung, in der dieſer Mann mit ſeinen 65 Fahren durchs Leben ging, ſie bildete vor allem den eigent⸗ lichen Kern ſeiner Perſönlichkeit. Dieſe Spann⸗ kraft und Ausdauer hat Ferdinand Heyme zu dem gemacht, war er wurde. Mochte er in vielem mit der gegenwärtigen Zeit nicht völlig übereinſtim⸗ men, in einem war er durchans ein Menſch von heute: er hat allein auf Grund ſeines perſönlichen Willens, ſeiner unbeugſamen Schaffenskraft und ſeiner zähen Energie einen Weg zurückgelegt, der ihn von kleinſten Anfängen zu einer Stellung, Ferbinand Heyme wurde am 9. Dezem⸗ 1864 in Köln geboren. Schon im 6. Jahre verlor er den Vater, ſodaß er frühzeitig genötigt war, gegen die Fährden des Lebens anzukämpfen. Die Eindrücke der Kinder⸗ und erſten Jugendjahre, in denen ihm als Aelteſten der Geſchwiſter bereits Verantwortung aufgebürdet wurde, ſind noch nach⸗ haltig für ſein ganzes Leben geweſen. Die ge⸗ ſtraffte Energie, die ihn beſonders ausszeichnete, hat damals ihre erſte Prägung erhalten. Nach Beſuch der Volksſchule und Militärſchule in Schloß Anna⸗ burg trat er im Herbſt 1880 als Lehrling in die Druckerei⸗Abteilung der Firma M. Du Mont Schauberg, Verlag der„Kölniſchen Zeitung“ ein. In zwölffähriger Arbeit, die gleichzeitig der tech⸗ niſchen Selbſtausbildung gewidmet war, errang er ſich eine derartige berufliche Vervollkommnung, daß er im Jahre 1892 die Leitung der Druckerei Düren übernehmen konnte. Nach dreijähriger Tätigkeit kehrte er 1895 nach Köln zur Firma M. Du Mont Schauberg zurück. Er war zunächſt als Haupt⸗ buchhalter und ſpäter als Reiſender für die Druk⸗ kerei⸗Abteilung und Vertreter des Chefs für dieſe Abteilung tätig. Ihm gelang vor allem die Heran⸗ ziehung erſter deutſcher Firmen für die Druck⸗ ſachenreklame. Dadurch wurde die Fachbranche auf dieſen tüchtigen Beamten der„Kölniſchen Zeitung“ einem inneren und äußeren Erfolg führte, wie er nur in einer Zeit möglich iſt, in der ſich allein die ſtarke Perſönlichkeit durchzuſetzen vermag. Im Weſen Ferdinand Heymes lag, nicht der Nationa⸗ lität, ſondern der Art nach, etwas Amertkaniſches. Raſtloſe Tätigkeit war ſein Kennzeichen. Wo auch immer er weilte, ſeine Gedanken waren bei den Dingen, die er neu in Angriff nehmen wollte, von denen er glaubte, daß ſeine Aufmerkſamkeit ihnen gerade jetzt zu gelten habe. Ueber dieſem Leben ſtand mit großen Lettern das Wort„Arbeit“, deſſen Klang ihn bis in ſeine Todesſtunde begleitete und mit dem auf den Lippen er auch von uns Abſchied nahm. So gab es für dieſen Mann nur einen Willen, nämlich den ſeinen. Ihn durchzuſetzen und bis in den letzten Winkel ſeines Unternehmens geltend zu machen, war das Kennzeichen der Arbeit dieſes Mannes. Mit vielen iſt er in ihrem Verlauf zu⸗ ſammengetroffen, mit manchem auch zuſammen⸗ geſtoßen, immer wieder hat ſich die außerordentliche Zähigkeit und Unbeugſamkeit ſeines Willens durch⸗ zuſetzen gewußt. Deshalb war Ferdinand Heyme der geborene Organiſator. Bis in die kleinſten Gänge beſtimmte er das Uhrwerk ſeines Betriebes, jedes Rädchen darin ſollte ein Werkzeug ſeines Willens werden. Dabei blieb für ihn eines beherrſchend: die letzte Verantwortung gegen⸗ über dem Werk, das ihm anvertraut war und das durchzuſetzen er nicht nur in der ſchweren Zeit des Krieges und der Nachkriegszeit vermochte, ſondern dem er ſeine Fähigkeit des Aufbaus und der Orga⸗ niſation in einer Zeit widmen konnte, die im Kon⸗ kurrenzkampf nicht weniger Anforderungen an den Führer eines Unternehmens ſtellte, als in jenen ſchweren Tagen, in denen er dieſes Werk übernahm. Wenn es einen Menſchen gab, der ſich ſeines Zieles wirklich bewußt war, ſo iſt es Ferdinand Heyme ge⸗ weſen. Mit klarer Vorſtellung hat er darauf hin⸗ gearbeitet, und es gehört zu den tragiſchſten Erleb⸗ niſſen all derer, die ihn auf ſeinem Wege begleiten durften, daß er die letzte Etappe dieſes Weges nicht mehr zurücklegen konnte. Er hat gerade in der letzten Zeit, trotzdem ihn mehrere Krankheitsfälle daran hinderten, einen Eiſer im Verfolgen ſeiner letzten entſcheidenden Arbeit entwickelt, daß man glauben konnte, er habe die Abberufung vor der Zeit der Vollendung ſeines Werkes gefühlt. Aber es ſollte ja auch noch gar keine Vollendung ſein und es bedeutete auch keine für ihn, ſondern immer wieder hat er uns geſagt:„Wenn wir im neuen Hauſe ſind, dann beginnt ja auch für mich die Ar⸗ Der Lebenslauf aufmerkſam, ſodaß ihm im Jahre 1910 die deutſche Photogramm⸗A.⸗G., Tiefdruckanſtalt in Siegburg, die Direktion übertrug. An der Erfindung der Uebertragung der Schrift auf die Tiefdruckwalze hat er hervorragenden Anteil. Am 1. Mat 1916 übernahm er als Nachfolger des verſtorbenen Direktors Müller die Direktion der damaligen Dr. Haasſchen Buchdruckerei, des„Mannheimer General⸗Anzeigers“. In mehr als 13jähriger Tätigkeit hat er ſeine Kräfte dem Verlag und der Zeitung ſowie den ſonſtigen Zweigen des Verlages, dem„Rheinſchiff“, dem Einwohnerbuch u. a. m. ge⸗ widmet. Die letzten Jahre ſeines Lebens galten vornehmlich der Schaffung des neuen Heimes der „Neuen Mannheimer Zeitung“ am Marktplatz. Ihr eine würdige Stätte neuen Wirkens zu be⸗ reiten, war ſeine Hoffnung, am 1. Oktober des nächſten Jahres ſein 50jähriges Dienſtjubiläum zu begehen, ſein Wunſch. f Auch außerhalb ſeines engeren Wirkungskreiſes war Direktor Ferdinand Heyme in reichem Maße tätig. An den Berufsfragen nahm er den regſten Anteil. Ohne ein eigentliches Ehrenamt zu be⸗ kleiden, war er eine der führenden Perſönlichkeiten in den Verleger⸗Organiſationen des Reiches und in Baden. Seit einer Reihe von Jahren war er auch Mitglied des Hauptvorſtandes des Deutſchen beit erſt von neuem!“— und fetzt müſſen wir ſie ohne ihn weiterführen. Der Mann der Arbeit und der Mann des Lebens waren bei Ferdinand Heyme nicht zu trennen. Wie er ſein Werk geſtaltete, ganz nach ſeinem Sinn, ſo richtete er ſich auch ſein Leben ein, dem er immer wieder von neuem ſeine ſchönen Seiten abzugewinnen ſuchte. Hier zeigte ſich ſein rheiniſches Gemüt, ſein nie verſiegender echter Kölner Humor, der denen, die ihm im Leben näher ſtehen konnten, viele Stunden der Freude und der Erhebung über den Alltag bereitete. Auch in der Art, wie er ſich hier gab, lag die ganze ſtarke und überzeugende Perſönlichkeit dieſes Mannes. Er hat es vermocht, ſein Leben nach ſeinem Geſchmack zu geſtalten, ſich ein Haus aufzubauen, das ganz dazu angetan war, ſich der Ruhe nach einem ar⸗ beitsreichen Daſein widmen zu können. Die Arbeit ſelbſt hat ihn daran gehindert, die Ruhe eines Heims noch genießen zu können, wie er es verdient hätte. Aber wir können uns Ferdinand Heyme nicht vorſtellen als einen, der untätig nur zuſteht, wie das Leben ſich abſpielt. Das war nicht ſeine Art. So wie er geſtorben iſt, mitten in ſeinen An⸗ ordnungen, vorſorgend, umſichtic bis zuletzt, ſo entſprach es dieſem Leben, das trotz all ſeiner Mühen nicht ohne Schönheit und Freude am Schö⸗ nen geblieben iſt. Seine Liebe zur Kunſt des Theaters hat es ihn gerade jetzt ſchmerzlich empfinden laſſen, durch dieſe Krankheit an der Teilnahme am Mannheimer Theaterfeſt verhindert zu ſein. Mit ſeinem geſunden Urteil hat er die künſtleriſchen Ereigniſſe unſerer Stadt begleitet und daran den Anteil eines begeiſterten Verehrers des Schönen genommen, wie es ſich in froher Art darſtellt. Dürfen wir in dieſer Stunde von dem Frohen im Leben Ferdinand Heymes ſprechen? Wir müſſen es, weil wir in ſchmerzlichem Gedenken daran einen Dank gegenüber dem Schickſal emp⸗ finden, daß es ihm vergönnt war, oft und gern froh geweſen zu ſein mit den Fröhlichen. Und nun ſei kurz nach ſeinem Tode an dieſer Stelle zuerſt von Ferdinand Heyme Abſchied ge⸗ nommen. Er wird nicht mehr als Lebender mit uns in das neue Haus ziehen, das ſeiner Vollen⸗ dung entgegengeht, aber es wird uns dorthin ſein Bild begleiten, nicht nur wie es die Wände ziert, vielmehr wie es in unſerem Herzen lebt und leben wird als ein Beiſpiel der Arbeit und des unbeug⸗ ſamen Willens, als das einer Perſönlichkeit, die zu ſtark und eigenartig war, um nicht lange nach⸗ zuwirker in dem was ſie geſchaffen hat. Buchdrucker⸗Vereins. Seine reichen wirtſchaftlichen Erfahrungen ermöglichten die Berufung zum Han⸗ delsrichter⸗Stellvertreter, ein Amt, das er mit be⸗ ſonderer Liebe und Gewiſſenhaftigkeit ausfüllte. Politiſch gehörte er, ſeiner ganzen Denkart ent⸗ ſprechend, zum Liberalismus ſeiner Zeit und der Gegenwart. Nachdem er eine Reihe von Jahren dem Preſſe⸗ und Finanzausſchuß der Deutſchen Volkspartei Mannheim angehört hatte, übernahm er im Jahre 1927 das Amt eines Stadtverordneten, das er bis zu ſeinem Fortzug nach Heidelberg im Frühjahr des vorigen Jahres innehatte. Auch in dieſer Funktion hat er keine Sitzung der Fraktion und des Bürgerausſchuſſes verſäumt. Er griff nur ſelten in die Debatte ein, aber, was er ſprach, war von Gewicht und Nachdruck. Aus ſeiner Zuſam⸗ menarbeit mit Ernſt Baſſermann, der bis zu ſeinem f Tode Vorſitzender des Aufſichtsrates unſerer Zei⸗ tung war, hatte ſich ſchon frühzeitig die Idee ge⸗ formt, dem großen Mannheimer Sohne und libe⸗ ralen Führer durch Errichtung eines Denkmals ein dauerndes Gedächtnis zu ſichern. Auf ſeine Initiative hin trat bereits 1925 eine Reihe liberaler Männer und Frauen zuſammen, deren Bemühen es dann gelungen iſt, die Angelegenheit des Baſſer⸗ mann⸗Denkmals ſo weit zu fördern, daß im Herbſt dieſes Jahres die Einweihung erfolgen kann. . 4. Seite. Nr. 295 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 29. Juni 1029 Verband Deut Die Tagungs⸗Abſchluß fahrt nach der Pfalz Nachdem die letzten Tage faſt ausſchließlich mit geſchäft⸗ herrlicher Rundblick in die rebenbepflanzten Täler und die bewaldeten Höhen des ſchönen Pfälzer Waldes ließ die Gäſte ffee erzählte Bürgermeiſter Dah⸗ Er Konrad II., den Gründer der Limburg, erzählte von der Umwandlung in ein Kloſter, von den Mönchen, den treiti der Zerſtörung des Nach eingehender Beſtchtigung k Bei der lichen Beratungen ausgefüllt waren, war der geſtrige Freitag einem Autobus Ausflug in die Pfalz gewidmet. Um 10 Uhr vormittags fuhren neun der ſchmucken Autobuſſe der O. E. G. mit mehreren Autos vor dem Standquartier Palaſt⸗ Hotel„Mannheimer Hof“ vor. Da lachender Sonnenſchein herrſchte, war auch die Beteiligung an der zahlreich. Sie ging über Ludwigshafen nach Deides heim, wo in der Winzergenoſſenſchaft kurze Raſt gemacht wurde. Dann fuhr die ſtattliche Autobuskolonne, die überall Aufſehen erregte, in langſamer Fahrt an dem ſonnenüberglänzten Haardtgebirge vorbei. In den durchfahrenen Weindörfern herrſchte Jubel. Um halb 2 Uhr langte man in Bad Dürkheim an, wo man im Parkhotel das Mittageſſen einnahm. Hier begrüßte Bürgermeiſter Dr. Dahlem, Bad Dürkheim die Fahrtteilnehmer in herzlichen Worten. Er bedauerte zu⸗ nächſt, daß die Gäſte gerade am Gedächtnistage des Schmach⸗ friedens von Verſailles in die ſonſt immer heitere und ſonnige Pfalz gekommen ſei. Dieſer Tag ſei für die Pfalz ein Dr auertag. Trotzdem heiße er die Gäſte im Na⸗ men der Stadt willkommen. Redner verwies auf die Schön⸗ heiten der Pfalz und auf den herrlichen pfälziſchen Wein. Beſonders herzliche Worte zollte er Generaldirektor Löwit, der ein Hauptverdienſt um die Rhein⸗Haardt⸗Bahn erworben und ſich ſtets als ein Freund und Förderer von Bad Dürk⸗ heim erwieſen habe. Gerade der Rhein⸗Haardt⸗Bahn ſei der Aufſchwung von Bad Dürkheim zu verdanken. Sie verbinde die drei Städte Mannheim, Ludwigshafen und Bad Dürk⸗ heim. Die Rede klang mit einem Hoch auf den Verband aus. Generaldirektor Löwit dankte und betonte, daß die Vorarbeiten für den Bahnbau außerordentlich ſchwierig geweſen ſeien. Die Verhandlungen mit Bayern wollten anfänglich nicht ſo recht vorangehen. In der Hauptſache hat Mannheim das Kapital vorgeſtreckt. Die Bahn hat ſich gut entwickelt. Zur Zeit des Ruhrkampfes war ſie die einzige, die ihren Betrieb aufrecht erhalten hat. Sein Hoch galt Bad Dürkheim und deſſen Bürgermeiſter. Nach Beendigung des Eſſens wurde nach der Kloſterruine Limburg waren ſchmale Wege an ſteilen Hängen. N 2 22 E gefahren. Es in E * Das 60jährige Geſchäftsjubiläum begeht heute die Firma Carl Baur(Poſamenten, Modeartikel und Kurzwaren), Kunſtſtraße N 2, 9. Der Gründer, Herr Carl Baur, hat es während 48 Jahren, vom Tage der Gründung an, verſtanden, durch Tatkraft, unermüdliche Arbeit und Streb⸗ ſamkeit das Unternehmen zu fördern. Die erſten Geſchäfts⸗ räume befanden ſich im Hauſe N 2. 6 gegenüber dem Kauf⸗ haus. Im Jahre 1890 konnte die Firma den Betrieb, der neben einem Ladengeſchäft ein Atelier für handwerksmäßige Anfertigung von Poſamenten umfaßte, nach den eigenen Räumen im Hauſe N 2,9 verlegen. An Stelle des alten Hauſes N 2, 9 ließ Herr Carl Baur vor 18 Jahren ein modernes Geſchäfts⸗ und Wohnhaus errichten, worin noch heute ſich Ladengeſchäft und Arbeitsräume der Firma befinden. Nach dem Tode des Herrn Carl Baur übernahm deſſen Sohn, Herr Eugen Baur, der nach einigen Jahren praktiſcher Tätigkeit ſchon mehrere Jahre ſeinem Vater zur Seite ſtand, die Lei⸗ tung. Durch den Aufſchwung, den das Geſchäft nach dem Kriege erneut zu verzeichnen hatte, wurde im Jahre 1925 eine Vergrößerung der Verkuufsräumlichkeiten erſorderlich und auch duchgeführt. Dem Grundſatze treu:„daß Lieferung von Qualitätsware der beſte Dienſt am Kunden iſt,“ wird auch vom fetzigen Inhaber, das Geſchäft im Sinne des Grün⸗ ders weitergeführt. Die Firma Carl Baur zählt heute zu den erſten Spezialgeſchäften hier am Platze und iſt hier und auch außerhalb den Mauern Mannheims beſtens bekannt, * 25jähriges Geſchäftsjubilkum. Herr Robert Arnoldi konnte am 27. Juni 1020 auf eine 25 jährige Tätigkeit bei der Fir J. Ph. Walther, Buch⸗ und Kunſtdruckerei, zurück⸗ blicken. Die in den Geſchäftsräumen der Firma verſammel⸗ ten Inhaber und Angeſtellten ehrten den Jubilar durch An⸗ n re * Pfalsfahrt recht S galtungen lange verweilen. Beim Kaf lem von Sage und erinnerte an ſchichte des Kloſters Limburg. gkeiten der Leininger Kloſters durch die Bauern. der impoſanten Ruine gings wieder zu Weinprobe im Kurhaus und von ins Tal. trugen. Die Gäſte ſprachen ſich über die Durchführung des Mannheimer Verbandstages, den Verwaltungsdirektor Stehle ⸗ Mannheim gut vorbereitet hatte, ſehr anerkennend aus. Viele der Gäſte waren zum erſten M Pfalz, von deren Naturſchönheiten und herrlichen Weinen ſie überraſcht waren. Wie bei dem Empfangsabend im Nibe⸗ lungenſaal, ſo herrſchte auch geſtern eine fröhliche Stimmung. Mädchen in Pfälzer Tracht kredenzten edle Pfälzer Weine, ſo z. B. die Spitzenweine 1921er Dürkheimer Abtsfrohnhof, Trockenbeerausleſe vom Weingut Fitz, Dürkheim und 1925er Deidesheimer Kieſelberg, Riesling Beerenausleſe vom Wein⸗ gut Dr. von Baſſermann⸗Jordan. Weiter wurde mit dem 1925er Forſter Freundſtück, Trockenbeerausleſe, vom Weingut von Buhl aufgewartet. Bei Muſtik, Geſang nud Tanz ver⸗ gingen die Stunden faſt zu raſch. Direktor König ⸗ Detmold nannte die Mannheimer Tagung als eine der ſchönſten Ver⸗ anſtaltungen, die überhaupt nicht zu übertreffen ſei. Er dankte ſodann der Stadt Dürkheim für den freundlichen Empfang und den Herren Löwit, Rank und Ackermann für die glänzende Organiſation der Tagung. Man habe heute nicht nur Pfälzer Geſchichte und Eigenart, ſondern auch Pfäl⸗ zer Weine kennen gelernt. Das Hoch des Redners galt Bad Dürkheim und ſeinem tüchtigen Bürgermeiſter. In Auto⸗ buſſen oder mit der Rhein⸗Haardt⸗Bahn wurde dann nach Mannheim zurückgefahren. Damit erreichte die Tagung, die den Fremden und Einheimiſchen eine Menge neuer Eindrücke vermittelte und die Gaſtfreundſchaft der Stadt Mannheim weit über die Grenzen des Reiches hinaus bekannt machen 1 1 liche Mahnung. wird, ihren Abſchluß. h. 255 e n ſprachen und Geſchenke. die vom Außerdem wurden ihm Deutſchen Buchdrucker⸗Verein und vom Verband Südweſt⸗ deutſcher Induſtrieller geſtifteten ſilbernen Denkmünzen verliehen. N Veranftaltungen e Theaterausſtellung im Schloßmuſeum. Die vom Schloßmuſeum veranſtaltete Theaterausſtellung erfreut ſich allgemeiner Anerkennung und eines regen Beſuches. Um dem Publikum das Verſtändnis der aussgeſtellten Dinge zu erleichtern, werden Führungen veran⸗ ſtaltet. Die erſte dieſer Führungen findet am heutigen Samstag, ſtatt. Weitere Führungen ſind aan Sonntag und den folgenden Werk⸗ tagen vorgeſehen. * Friebrichspark. Friedrichspark hatte bei ſeinen diesjährigen Sonderveranſtaltungen beſonders Glück in Bezug auf ſchönes Wetter und guten Beſuch. Großes Intereſſe erweckt z. Z. die neu erſtellte Blumen ⸗Uhr. Die dem Zifferblatt ſeitlich an⸗ gegliederten, aparten Muſter, in der Farbenzuſammenſtollung des Pflanzenmaterials vornehm gehalten, bilden in ihrer überaus exakten Ausführung ein prächtiges Schauſtück gärtneriſcher Kunſt. Bei dem e Anz er Der morgigen Sonntag Abend ⸗ Konzert gibt die Kapelle Becker einen großen Operetten⸗ Abend.(Näheres An⸗ zeige). —— * Glockengeläute. Am geſtrigen Freitag nachmittag 3 Uhr erklang von den Türmen der ewangeliſchen Kirchen des badiſchen Landes Glockengeläute. Es erinnerte an die vor zehn Jahren erfolgte Unterzeichnung des Verſailler Frie⸗ densvertrages, der ſoviel Not und Elend über das Deutſche Reich gebracht hat. Das Glockengeläute war eine eindring⸗ . EE e trug der bekannte Pfälzer Mundartdichter Karl Räder eine Reihe eigener Dichtungen vor, die ihm ſtarken Beifall ein⸗ ale in der ſonnigen DDr rr Die Deutſche Volkspartei Ludwigshafen veranſtaltete geſtern abend im Ballhaus eine Trauer⸗ kundgebung aus Anlaß der zehnjährigen Wiederkehr der Unterzeichnung des Verſailler Diktates. Das ebenſo lächerliche wie unnötige Verbot der Beſatzungsbe⸗ hörde hatte naturgemäß der Veranſtaltung beſondere An⸗ ziehungskraft verliehen. In hellen Scharen ſtrömten die Ludwigshafener Parteifreunde in den großen Ballhausſaal, der faſt bis auf den letzten Platz gefüllt war. Auch zahl⸗ reiche Volksparteiler aus Mannheim nahmen an der Kund⸗ gebung teil. Der Vorſitzende der Ludwigshafener Orts⸗ gruppe Dr. Grumlich, beſprach einleitend in ebenſo wür⸗ diger wie ſcharfer Weiſe die Unmöglichkeit des beſtehenden Zu⸗ ſtandes, der Deutſchen auf deutſchem Boden es verbietet, ihrer Toten zu gedenken. Die Hauptrede hielt der auch in Mannheim auf das Beſte bekannte badiſche Landtagsabg. Bauer, Karlsruhe, der zunächſt die Kriegsſchuldlüge hiſto⸗ riſch aufrollte und dann in ihren Einzelheiten zerpflückte, ohne dabei ſich einſeitiger Uebertreibungen ſchuldig zu machen. Den zweiten Teil ſeiner Rede bildete eine er⸗ ſchütternde Huldigung für das Gedenken unſerer Gefallenen und die Mahnung an das gegenwärtige und kommende Ge⸗ ſchlecht, niemals jene zu vergeſſen, die für uns geſtorben ſind, Durch ihren Opfertod haben wir ein unverrückbares Recht auf Freiheit erworben. Die Rede fand den lebhaften Beifall ber Verſammlung. In ſeinem Schlußwort gedachte der Vorſitzende des Vater⸗ landes. Mit einem Hoch auf Volk und Vaterland und dem Geſang des Deutſchlandliedes wurde die eindrucksvolle Kundgebung geſchloſſen. Kommunale Chronik sch. Hockenheim, 26. Juni. Die hieſige Stadtverwaltung beabſichtigt, die Kaiſerſtraße zu durchbrechen und auf die Untere Hauptſtraße einmünden zu laſſen. Wenn auch das Projekt wegen der damit verbundenen Erbauung einer neuen Brücke über den Kraichbach und Ankauf zweier Häuſer, die ein Hindernis bilden würden, als recht koſtſpielig anzuſprechen iſt, ſo wird es wohl kaum zu umgehen ſein, da dadurch vor allem die ſchon längere Zeit dringend notwendige Entlaſtung des Verkehrs auf der Karlsruherſtraße, in die Wege geleitet wird. Die baldige Ausführung des Problems wäre aus die⸗ ſen Gründen nur zu wünſchen und zu begrüßen. Kleine Mitteilungen Auf der in Schopfheim ſtattgefundenen Sitzung des Kreisrates wurde die Verteilung des Koſtenaufwandes für die Verbreiterung der Feldbergſtraße end⸗ gültig feſtgelegt. Die Geſamtſumme beträgt 200 000„. Der Staat wird hiervon 71 600, der Kreis 57 800, die Gemeinde Todtnau 20 000 /, die Gemeinde Brandenberg 5300, Fahl 2800% tragen. 45 000/ werden als verlorene Zuſchüſſe aus der Erwerbsloſenfürſorge zugeſteuert. Die Verbreiterung ſoll ſo durchgeführt werden, daß die Straße für den Verkehr offen bleibt. 1 Schluß des redaktſonellen Teils N 0 NN — n 2 8 Partitur, wie ſie aus den herben Klängen der alten Kirchen⸗ deren Städten des Rei tonarten hervorwachſen, in das Reich einer romantiſchen Seele vor den Hörern auszubreiten und ſo zu einem feſtlichen Klang⸗ be werden zu laſſen. Wo die Empfindung aufrauſcht in dem Schöpferwillen Pa⸗ leſtrinas, bei dem Kyrie eleiſon und ſchon vorher, wenn ſich die erſten Wehen des Schöpfungsaktes ankündigen, da erkennt wan die tiefe Muſtkerſeele, die ſich ausſpricht und die in dem Schluß des erſten Aktes eine Höhe in der Muſik erklimmt, auf die ihm in dieſer Art keiner mehr gefolgt iſt. Der zweite Akt des Konzils läßt in Pfitzners Interpretation mit aller Schärfe die einzelnen Gruppen kennzeichnen, die Pfitzner hier gegen⸗ einander führt, beſonders der Widerpart der ſpaniſchen Oppo⸗ ſition tritt unter dieſem Dirigenten ſeines Werkes deutlich hervor. Die Abendſtimmung des letzten Aktes umgibt mit ihrer ganzen Weihe und Verklärung den Hörer und entläßt ihn mit tiefſtem Eindruck. 5 Von den Mitwirkenden, die wir im Einzelnen bereits aus⸗ führlich, was dieſes Werk betrifft, an dieſer Stelle berückſichtigt haben, ſei vor allen Adolf Loeltgen genannt, der diesmal außerordentlich ſtark das innere Leben ſeiner Partie verkör⸗ perte und geſanglich einen Ausdruck fand, der zeigte, wieviel Kraft in der Stimme dieſes Künſtlers liegt, wenn ſie Gelegen⸗ heit hat, richtig in die Erſcheinung zu treten, Das Mann⸗ heimer Theater konnte geſtern ſtolz auf ſeinen Heldentenor ſein. Hans Bahling als mächtig geſtalteter Kardinal, Guſſa Heiken ein mit feinſter Empfindung geſungener und geſpielter Ighino, Erna Rühl ⸗Sailer als trefflich charakteriſterte Silla, aus dem Konzilakt die Herren Neu⸗ gebauer, de Vries, Mang, Voiſin und Bartling ſeien noch aus der Vorſtellung neben den Verdienſten der übrigen Soliſten und des Chores hervorgehoben. Der Beifall war überaus herzlich, Pfitzner konnte ſich gleich nach dem erſten Akt zeigen und mußte am Schluß auch noch zwei Mal in der Türe des eiſernen Vorhangs erſcheinen. Nach der Vorſtellung ſand auf der Bühne eine kleine Feier zu Ehren des Komponiſten ſtatt, der im vorigen Monat ſeinen 60, Geburtstag feierte. In feinſinnigen Worten würdigte Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich das Schaffen Pfitzners und ſeine Verbundenheit mit Mannheim, das alle Werke ches beſitzt, wie Pfitzner ſelbſt in ſeinem kurzen Dankeswort betonte. Neben München iſt Mannheim die einzige Stadt, die Pfitzner durch die Wiedergabe all ſeiner Werke ehrte. Und neben die Auszeichnungen, die München Pfitzner zu Teil werden läßt, ſtellt ſich auch Mannheim mit der Ueberreichung der Goldenen De nkmünze, mit der Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich ſeine Rede unter dem Bei⸗ fall aller Anweſenden beſchloß. Es war eine kurze, aber würdige Feier, von der der Meiſter ſelbſt tief ergriffen war. Theater und Muſik O Reinhardt⸗Feſtſpiele in München. Unſer Münchener Mitarbeiter ſchreibt uns: Man weiß, welche Kämpfe dieſen Feſtſpielen vorangegangen ſind und hörte von den unerquick⸗ lichen Verſuchen, dem Plane die künſtleriſche Baſis zu nehmen und ihn auf ein politiſches Gleis zu ſchieben. Nun, das Werk iſt trotz alledem zuſtande gekommen. Ohne den ge⸗ ringſten Mißton ging die erſte Aufführung vor ſich, und die Gerüchte, die von Störungen durch radikale Proteſtler wiſſen wollten, ſind durch den friedlichen Gang der Ereigniſſe aufs erfreulichſte widerlegt worden. Das Reſidenztheater, die ſchöne, feſtliche Rokokobühne, ſah eine feſtliche Menge, bereit, nicht„mit zu haſſen, ſondern mit zu genießen“. Schillers „Kabale und Liebe“ war für dieſen Rahmen das rechte Stück, dem das ganze Theater als Zeit⸗Kuliſſe diente. Die Aufführung nahm ſchon äußerlich durch das ſzeniſche Bild ge⸗ fangen. Der Realität dieſes„bürgerlichen“ Schauſpiels wurde die Ausſtattung gerecht, die ſich nicht auf Andeutung be⸗ ſchränkte, ſondern das Milieu dekoratin erſchöpfte. Mit fein⸗ ſtem Geſchmack ſtellte die Inſzenierung die bürgerliche Welt der Millers der höfiſchen gegenüber, wie ſie durch den Prä⸗ ſidenten und die Lady Milford verkörpert wird. Der Spiegel⸗ ſaal im vierten Akt war ein theatertechniſches Meiſterſtück. Weniger reſtlos befriedigte die Text⸗ Bearbeitung. Daß Szenen wegfielen, die der Brief⸗Tragödie erſt die pfychologiſche Möglichkeit ſchaffen: z. B. die Szene des 3. Aktes, in der Ferdinands Fluchtpläne von Luiſe abgelehnt werden, ſowie die Ausbrüche der Eiferſucht im 4. Akte iſt ſehr bedauerlich. So kam in der Reinhardtſchen Aufführung die Kataſtrophe etwas zu plötzlich. Sonſt aber war die Inszenierung ein (ſonders leuchtend wurde. : einem hohen Reſpekt vor der Dichtung, von tiefer Menſchen⸗ kenntnis und einem intuitiven Erfaſſen ſuggeſtiver Wirkun⸗ gen. Bewunderungswürdig war, wie hier die Pauſe zum Stilmittel wurde, der Gang der Füße zum Charaktermerkmal. Wurm hinkte ein wenig wie Satanas ſelber und zog ſchlür⸗ fend die Füße nach. Ferdinand ſchritt beſchwingt dahin, feſt und ſicher, und wenn er, vor der Gifttat, durchs Zimmer dröhute, war er drohendes Schickſal ſelber. Dieſer letzte Akt war durch ſeine Abtönung erſchütternd. Zumal die Szene urit dem Geld, deſſen ſich der brave Miller nichtsahnend freut. Die Darſteller trugen das Werk mit ſicheren Geſtalterhänden. Perſönlichkeiten ſtanden auf der Bühne, Menſchen einer ver⸗ gangenen Zeit, aber Menſchen des Lebens, mit denen wir fühlten. Sie wandeln nicht auf dem Kothurn, in ihnen ſchlägt das Herz. das Herz ihrer Zeit, gewiß, aber auch das Herz des Blutes, das ewig gleich iſt. Vater Thimig ſpielte den Miller. Spielte ihn? Nein! Noch ſelten erkannte man Darſteller und Rolle in ſo packender Einheit. Hier wurde Schlichtheit zu Größe und man erkannte etwas von der ewigen Kindlichkeit des Menſchen vor dem Schickfal. Ida Wüſt als Millerin: beweglich und in jeder Hinſicht den Abſtand zeigend, der Lulſens Mutter geiſtig und ſittlich von dem Vater trennt. Kayßlers Präſident hatte Format. Er war nicht der Nur⸗Böſewicht, ſondern fand den Ton, der echte, nur in ſeinen Mitteln und Zielen ſich vergreifende Vaterltebe glaub⸗ lich macht. Als ſein Marinelli ſchuf Sokoloff mit dem Sekretär Wurm eine mit beſtem Geſchmack abgetönte Charak⸗ terſtudie; ganz Herz des Volkes, das unter dem Uebermut korrupter Herrſcher leidet, war Gu ſt a v Waldau, der ſich als Kammerdiener einen Extra⸗Applaus holte. Als Luiſe war Helene Thimig innig und ſtark, ſte war kein„kleines Mädchen“ ſondern eine Frau großen Formats, ein Weib von herber Leidenſchaft und einer inneren Menſchengröße, die in der berühmten Szene mit der Lady(Silly Dar vas) be⸗ Die Rolle des Ferdinand übernahm in letzter Stunde unſer Albert Fiſchel für den erkrankten Paul Hartmann. Er zog ſich ſehr anſtändig aus der Affäre, wuchs ſichtlich in dem erleſenen Enſemble und gab elnen Liebhaber von Sturm und Feuer, packend auch dort, wo ſeine äußeren Mittel nicht ausreichten und künſtlich überſteigert den mußten.— Das Publikum war ergriffen, erſchüttert, hingeriſſen. Die beſten Köpfe des geiſtigen Münchens waren We Pfitzners aufgeführt zu haben das Verdienſt vor vielen an⸗ Meiſterſtück nachſchaffender Kunſt, die geleitet wurde von verſammelt. Am Schluſſe raſte Begeiſterung. 5 N — re Nr.. ieee 1 1 1 5 9 1 3 5 1 4 Samstag, den 29. Junk 1929 Neue Maunhefmer Zeitung(Mi Settt n* ktag⸗Nusgabe) . 5. Sekte. Nr. 295 Aus dem Lande Akademiſche Gefallenengedenkfeier in Freiburg * Freiburg i. Br., 26. Juni. Am 26. Juni eines jeden Jahres verauſtaltet die Univerſität Freiburg ihren großen Untverſitätsſportstag. Auch in dieſem Jahre wurde er eingeleitet durch einen am Vorabend veranſtalteten Staffel⸗ lauf zum Bismarckturm auf dem Schloßberg. Am Vormittag des Feſttages, der den gefallenen Studenten der Univerſität Freiburg gewidmet war, fanden Gottesdienſte aller Kon⸗ feſſionen ſtatt. Um 12 Uhr verſammelten ſich die Univerſitäts⸗ angehörigen zu einer ſchlichten Gedenkfeier. Inter Trauerklängen zogen Rektor und Senat in die große Wandel⸗ halle ein, in der die Feier ſtattfand. tiſchen Korporationen mit ihren Fahnen und zahlreichen Stu⸗ denten und Studentinnen Aufſtellung genommen. Der der⸗ zeitige Rektor der Unfverſität, Profeſſor Dr. Dragendorf, hielt eine kurze inhaltsreiche Anſprache, in der er das An⸗ denken der im Weltkrieg gefallenen deutſchen Studenten und insbeſondere das der alma maler friburgensis feierte. Der Redner erinnert an Pergamon, wo die Sieger die Be⸗ ſiegten geehrt hätten. Unſer Zeitalter habe die Kue ch⸗ tung und Verhöhnung eines ganzen Volkes gebracht. Vor 10 Jahren in dieſen Tagen hätte man uns unſere Unter⸗ ſchrift unter die Kriegsſchuldlüge abgepreßt. Unſere Pflicht ſei es, einmütig für unſer gutes Recht für die Befreiung vom Verſalller Diktat und von der Kriegsſchuld⸗ lüge zuſammenzuſtehen. Wir wollen es hinausſchreien, daß wir nur einen auf Recht gegründeten Frieden wünſchen. Das ſind wir den Toten des Weltkrieges, zu deren Ehren die Univerſität einen Kranz an der Gedenktafel niederlegt, ſchul⸗ dig. Während ein Bläſerchor leiſe das Lied vom guten Ka⸗ meraden ſpielte, das von der Menge mitgeſungen wurde und die Fahnen ſich ſenkten, die Rapiere ſich kreuzten, ſchritt der Rektor zur Gedenktafel, um dort den Kranz niederzulegen. Ein Vertreter der Studentenſchaft gelobte, die Toten nicht zu vergeſſen und gab eine Entſchließung der deutſchen Studenten⸗ ſchaft kund, für die Wiederherſtellung der deutſchen Ehre zur Beſetitigung des Art. 231 des Verſailler Vertrages ſtets zu kämpfen. Mit dem Deutſchlandlied und einer Trauerweiſe erreichte die kurze Feler ihr Ende. Mord und Selbſtmord Walbhauſen,(Amt Buchen), 28. Juni. Geſtern vor⸗ mittag hat der verwitwete Bäckermeiſter Banſchbach ſeine 27 jährige Tochter Emma im Verfolgungs wahn mit einem Beil erſchlagen und ſich daun ſelbſt durch einen Revolverſchuß getötet. Zwiſchen Vater und Tochter hatten nicht die geringſten Differenzen beſtanden. Der Un⸗ glückliche zeigte ſchon ſeit längerer Zeit Spuren geistiger Um⸗ nachtung. * * Karlsruhe, 28. Juni. Ein Reiſender aus Schwaig b. Nürnberg ſchwindelte einer Kellnerin unter dem Vor⸗ geben er ſei Witwer und werde ſie heiraten, den Betrag von 1100.“ ab. Der Mann, der bereits verheiratet iſt, wird ſich wegen Betrugs zu verantworten haben. rr. Baden-Baden, 27. Juni. In die Unterſchlagungs⸗ affäre des freiwillig aus dem Leben geſchiedenen Rechts⸗ anwalts Dr. Ernſt Herrmann kommt nach und nach Licht. Wie es heißt, betragen die veruntreuten Summen etwa 400 000 4. Von dem Verluſt werden in erſter Linie die beiden Familien betroffen, deren Vermögen Dr. Herrmann verwal⸗ tete. Auch ſeine eigene Familie ſoll durch ihn finanztell ſchwer geſchädigt ſein. Dr. Herrmann gab ſich hier ſtets als biederer Bürger und einfacher Mann, der wenig perſönliche Bedürf⸗ niſſe hatte. Außerhalb Baden⸗Badens aber war er ein Lebe⸗ mann und unterhielt Damenbekannſchaften, für die er große Summen aufwendete. Ob von dieſen für die Geſchädig⸗ ten noch etwas zu retten iſt, wird ſich erſt zeigen, wenn Staatsanwaltſchaft und Kriminalpolizei Klarheit in der An⸗ gelegenheit geſchaffen haben. Bruchhauſen(Amt Ettlingen), 28. Juni. Der in den 60er Jahren ſtehende Dachdeckermeiſter Dunz iſt bei Kirch⸗ turmreparaturen in Auenheim bet Kehl abgeſtürzt, was den ſofortigen Tod zur Folge hatte. I. Bruchſal, 27. Juni. Eine Handwerker ⸗Bauge⸗ noſſenſchaft wurde hier nach einem Vortrag von Mar⸗ tin⸗Heidelberg ins Leben gerufen. Die Aufgabe und das Ziel der Baugenoſſenſchaften liegt in der Ueber mittlung von Arbeit für das Handwerk. Die in anderen Städten ge⸗ ſammelten Erfahrungen— ſo beiſpielsweiſe in Heidelberg— lauten ſehr günſtig. 5 * Hauſach, 26. Juni. Reichsbahnſchaffner Wendelin Benz war mit Zerkleinern von Brennholz beſchäftigt, wobei er ſich einer Axt bediente. Dabei ging dem Mann ein Schlag fehl und traf ihn mit voller Wucht in den rechten Fuß, ſodaß dieſer buchſtäblich geſpalten wurde. Benz iſt Schwer⸗ kriegsbeſchädigter und hat im Weltkrieg ſein linkes Bein verloren. * Konſtanz, 27. Juni. Im Bezirk Konſtanz gab es in den gber Jahren des verfloſſenen Jahrhunderts 48 Brauereien. Davon in Konſtanz 10, in Singen 6, in Radolfzell 4. Im Be⸗ zirk Engen exiſtterten ſ. Zt. 100 Kleinbrauereien. Im Laufe der Zeit ſind dieſe Brauereien teils eingegangen, teils von den Großbrauerelen übernommen worden. Es exiſtie⸗ ren fetzt nur noch: die Großbrauerei Bilger⸗ Gottmadingen, die Fürſtenberg⸗Brauerei Donaueſchingen, die Brauerei Rup⸗ paner⸗Konſtanz und die Brauerei Auer⸗Mühlhauſen.— Ein hieſiger Milchhändler, der in der Bismarckſtraße Milch an⸗ fuhr, kam zu Fall, ſtürzte vor ſein Pferd, worauf dieſes ſcheu wurde und die Straße im Eiltempo hinunterfuhr. Dabei ſtütrzten mehrere große Milchkannen vom Wagen, wobei die Milch auslief. e Hier hatten die ſtuden⸗ Vergehen gegen das Republikſchutzgeſetz Der frühere Pfarrer von Borkum, Münchmeyer, hatte ſich am Freitag vormittag vor dem erweiterten Schöf⸗ fengericht Mannheim unter dem Vorſitz von Amts⸗ gerichtsdirektor Dr. Kley(Beiſitzer Amtsgerichtsrat Dr. Petters) wegen Vergehens gegen das Republikſchutzgeſetz zu verantworten. Am 30. Januar ſoll er in einer Verſammlung der Na⸗ tionalſozialiſten im„Großen Meierhof“ die Aeuße⸗ rung getan haben:„Die Farben ſchwarz⸗rot⸗gelb ſind nachweis bar das Symbol des Verrats, des Meineids und der Lüge“, ſie könnten daher von den Nationalſoztaliſten nicht anerkannt werden. Pfarrer Münchmeyer, der früher in England als Schiffspfarrer tätig war, gelangte bet Kriegsausbruch nach abenteuerlicher Flucht nach Deutſchland. Er ſtand lange an der Weſtfront und wurde ſchwer verwundet. Er erzählt vor dem faſt ausſchließlich mit Nationalſoztaliſten gefüllten Zuhörerraum— doppelt ſo viele Anhänger dieſer Partei ſtanden vor dem Saal auf den Gän⸗ gen herum— umgeben von einer Menge Schriftſtücke den Verlauf der Verſammlung. Er habe in der Verſämmlung einen Ueberblick über die Lage gegeben und ein Front⸗ erlebnis erzählt. Es ſeien Flugblätter über der Front abgeworfen worden, in denen die Soldaten aufgefordert wur⸗ den, überzulaufen. Sie ſollten in den Franzoſen nicht Feinde, ſondern Freunde ſehen und das Wort Republik rufen, es werde ihnen nichts geſchehen. In einem zweiten Flugblatt ſoll es geheißen haben„Erſchießt eure Offiziere und eure Vorgeſetzten“. An der linken Ecke waren die Farben„Schwarz⸗ rot⸗gelb“ angebracht. „Ich habe geſagt“, erklärte der Angeklagte,„die Flug⸗ blätter ſind Meineid und Verrat. Ueber die Farben oder die Staatsform iſt nicht das geringſte geſagt worden. Wir als Nationalſozialiſten haben zur Staatsform kolgende Einſtel⸗ lung: Die Staatsform iſt uns vollkommen gleichgültig, wir haben etwas anderes zu tun als uns mit der Staatsform zu beſchäftigen. Wir wollen nur, daß das Volk aus der tiefen politiſchen und wirtſchaftlichen Rot herauskommt und geſun⸗ det. Die Staatsform iſt uns dabei gleichgültig. Gegen eine Staatsform werden wir nicht Stellung nehmen.“ Die Aeußerung wegen der Republik habe er im Zuſam⸗ menhang mit einem Zitat des Kardinals Faulhaber in München getan, der ſagte:„Sie iſt nachweisbar ein Sym⸗ bol des Meineids, des Verrats und der Lüge.“ Deshalb könnten die Nationalſozialiſten ſie nicht anerkennen. Dies habe ſich nur auf die Farben der Flugblätter, nicht aber auf die Reichsfarben bezogen. Durch eine ſozialdemokratiſche Broſchüre ſet auch der Beweis erbracht, daß die Soztal⸗ demokraten ſelbſt die Urheber der Flugblätter ſeten. Im engliſchen Staatsarchiv liege ein Dokument, aus dem hervorgehe, wer den Krieg gewollt habe. Auf eine Veröffent⸗ lichung in der„Times“ habe ſich Münchmeyer durch den Ge⸗ neralbibliothekar, den er aus ſeiner Tätigkeit in England kennt, das Dokument geben laſſen. Darin ſei die Begrün⸗ dung der Urſachen des Weltkriegs gegeben.— Der Angeklagte legt ein Schreiben des betreffenden Bibliothekars vor.— Er habe in ſeiner Rede auch ausgeführt, der Dolchſtoß ſei nicht von deutſcher Seite gekommen, ſondern von der internatio⸗ nalen Hochfinanz. „Ich wollte nur zeigen, wie von der Sozlaldemokratte vor und nach dem Kriege gearbeitet wurde“, meinte der An⸗ geklagte.„Ich betrachte die Sozialdemokratie als Vor⸗ arbeiterin der internationalen Hochfinanz.“ Zwei Kriminalbeamte ſagten aus, daß Münchmeyer von den Farben im Zuſammenhang mit den Zetteln geſprochen habe, von Kardinal Faulhaber aber an anderer Stelle und in anderem Sinne. Münchmeyer verſucht, den beiden Beamten Unrichtigkeiten in ihrem Bericht nachzuweiſen. Verſchledene andere Zeugen ſagen teilweiſe zugunſten des Angeklagten aus, indem ſie ſeine Ausführungen im weſentlichen beſtätigen. Ein weiterer Zeuge ſteht auf dem Standpunkt der Kriminal⸗ beamten. Nach einer Pauſe, die der Beratung einiger Beweis⸗ anträge des Verteidigers Leonhard Schulz, Ludwigshafen, diente, verwahrte ſich der Vorſitzende gegen die Art der Nationalſozialiſten, im Hauſe Propaganda für ihre Ideen zu treiben. Man habe verſucht, ihm Eintrittskarten für eine nattonalſoztaliſtiſche Verſammlung aufzudrängen. Der 1. Staatsanwalt Dr. Nebel war der Anſicht, daß mit der Beſchimpfung nur die Farben des Reiches gemeint ſein könnten. Die Beſchimpfung ſei ſchwer, deshalb ſei eine Gefängnisſtrafe von mehreren Wochen am Platze. Der Verteidiger Schul z Ludwigshafen dagegen vartrat den Standpunkt, daß mit den Farben nicht die Republik, ſon⸗ dern nur die Gegner: Sozialdemokraten, Demokraten und Zentrum gemeint ſeien. Da der Angeklagte die Reichsfarben nicht beſchimpft habe und nicht beſchimpfen wollte, ſei er auf Koſten der Staatskaſſe freizuſprechen. Der Angeklagte ſelbſt legte in ſeinem Schlußwort nochmals ausführlich ſeinen Staudpunkt dar und bat das Gericht, doch einmal eine ſeiner Verſammlungen zu beſuchen. Das Gericht verkündete dann folgendes Urteil: f Der Angeklagte wird wegen Vergehens gegen das 9. e publikſchutzgeſetz anſtelle einer an ſich verwirkten Gefängnis⸗ ſtrafe von 3 Wochen zu 100 Mark Geldſtraſe verurteilt. Die Verhandlung nahm 3 Stunden in Anſpruch. Mit Heilrufen wurde Münchmeyer auf dem Gang empfangen. Fahrläſſige Tötung Durch die Fahrläſſigkeit des kaum 21jährigen G. Sch. büßte ein Familienvater ſein Leben ein. Sch. überfuhr am 2. April 1929, morgens zwiſchen 10 und halb 11 Uhr, zwiſchen R 7 und 8 6 mit einem Wäſchelieferwagen einen Kohlenfuhr⸗ mann, der über die Straße wollte. Der Ueberfahrene ſtarb nach 2 Tagen. Der Angeklagte, dem der Tod des von ihm überfahrenen Menſchen anſcheinend nicht beſonders nahe geht, trug ein recht merkwürdiges Benehmen zur Schau. Er will rechtzeitig gebremſt haben, der Mann ſei ihm in das Auto hineingelaufen. Nach Anſicht des techniſchen Sachverſtändigen iſt es jedoch vollkommen ausgeſchloſſen, daß der Kohlenmann den vom An⸗ geklagten bezeichneten Weg in der angegebenen Zeit zurück⸗ gelegt haben kann. Sch. ſei einmal zu ſchnell gefahren und dann habe er auch die nötige Sorgfalt als Kraftwagenführer außer Acht gelaſſen. Der Unfall wäre unbedingt zu verhüten geweſen. Einige Zeugenausſagen erbrachten ebenfalls den Beweis, daß der Angeklagte den Unfall verſchuldet hat. Der mediziniſche Sachverſtändige, Prof. Dr. Schwarz ⸗ Heidelberg, kam zu der Ueberzeugung, daß der Verunglückte an den Folgen des Unfalls geſtorben wäre, auch wenn ſich keine Lungenentzündung entwickelt hätte. Der 1. Staatsanwalt Dr. Nebel beantragte 3 Monate Gefängnis. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Max Kauf⸗ mann, wandte ſich dagegen, daß man immer nur gegen Kraftfahrer einſchreite, während die Fußgänger in weitem Maße geſchützt würden. Nicht nur die Kraftfahrer müßten zur [Sorgfalt erzogen werden, ſondern auch die Fußgänger. So lange dies nicht der Fall ſei, würden ſich immer wieder Un⸗ glücksfälle ereignen. Der Angeklagte ſei freizuſprechen, oder zum mindeſten nur gering zu beſtrafen. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu 8 Wochen Gefängnis bei Strafaufſchub auf Wohlverhalten. Gewerbsmäßige Fahrradmarder Zwei ſchwere Jungen und ein Hehler, den man heute noch nicht als„ſchwer“ bezeichnen kann, hatten ſich wegen Fahrraddiebſtahls und Hehlerei zu verantworten. Guſtav Adolf Felder(1897 geboren) und Hermann Heusler (1891 geboren) waren wegen Diebſtahls im wiederholten Rückfalle, Urkundenfälſchung und Betrug und Bäuerle(1895 geboren) wegen Hehlerei angeklagt. Felder und Bäuerle ſind ſeit 28. April in Unterſuchungshaft, Heusler ſeit dem 2. Mai. Felder und Heusler ſind wiederholt vorbeſtraft, ihr Handwerk ſcheint gewerbsmäßiger Diebſtahl zu ſein. Felder ſtahl in der Zeit vom 26. März bis 22. April acht Fahrräder, die er teils verkaufte, teils verſetzte. Er legte einem„Kunden“ eine von ihm gefälſchte Rechnung vor, wonach er das Rad rechtmäßig erworben haben wollte. Dieſe Urkunde hatte er ſelbſt hergeſtellt und den Namen gefälſcht. In einem anderen Fall hat er eine Beſcheinigung gefälſcht, daß er berechtigt ſei, einen Pfandſchein zu veräußern. Heusler ſtahl in der Zeit vom 17. April bis 28. April drei Fahrräder. Bäuerle kaufte 2 Räder von Felder an und nahm zwei in Pfand. Das eine Rad erſtand er zu 7 Mark, das andere zu 14 Mark. Schon aus dieſem niederen Preis hätte er er⸗ ſehen müſſen, daß die Räder nicht auf ehrliche Art erworben ſein können. Gegen Felder und Heusler lief während der Ver⸗ handlung eine Nachtragsanzeige ein. Am 16. Februar verkaufte Felder eine Elektrolux⸗Waſchmaſchine, die Heusler unter Eigentumsvorbehalt erworben hatte. Sie war noch nicht bezahlt; Felder verkaufte ſie aber im Auftrag von Heus⸗ ler für 35 Mark weiter. Felder erhielt von dem Erlös 25 Mk. und Heusler 10 Mark. Die Maſchine hatte einen Wert von 260 Mark. Felder und Heusler gaben ihre Taten ohne wei⸗ teres zu. Sie wollen ſich in Not befunden haben, Bäuerle dagegen will die Räder in gutem Glauben gekauft haben. Er konnte aber mit ſeiner Beweisführung nicht überzeugen. Fel⸗ der iſt Kriegsbeſchädigter, 1917 wurde er zum erſten Mal be⸗ ſtraft, ſeither hat er im ganzen 15 Strafen erhalten. Der 1. Staatsanwalt Dr. Nebel bezeichnete Felder und Heusler als gewerbs⸗ und gewohnheits mäßige Verbrecher. Felder, der erſt vor kurzer Zeit wieder aus dem Gefängnis entlaſſen worden ſei, gehöre ins Zuchthaus. Eine Strafe von—3 Jahren ſei angemeſſen. Für Heusler ſei eine erhebliche Gefängnisſtrafe am Platze. Bei Bäuerle beantragte er 4 Monate Gefängnis. Es erging folgendes Urteil: Felder erhält eine Geſamtgefängnisſtrafe von 1½ Jah⸗ ren, abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft, Heus lex eine Geſamtgefängnisſtrafe von 6 Monaten, abzüglich 1 Monat 3 Wochen Unterſuchungshaft und Bäuerle eine Geſamt⸗ gefängnisſtrafe von 2 Monaten, verhüßt durch die Unter⸗ ſuchungshaft.—1— Schluß des redaklſonellen Teils nährt und ſtärkt, es ſchmeckt gut und iſt nicht teuer Herausgeber Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeltung G. m. b.., Mannheim, E 6. 2 Direktion Ferdmand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redalteure Fut Politik H. A. Meißner Feuilleton; Dr. S. Kayſer— Kommunalpolltit und Lokales: l. VB. Franz d ircher- Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelstell Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige Franz Kircher— Anzeigen Jakob Faude; ſämtliche in Mannteim — 85 e In den ersten zehn ſahren sollte jede Mutter ihr Kind aus- schließlich mit der reinen, milden KINDER S EIF E waschen und baden. Des Kind wird es ihr einst danken, weil ihm dadurch später mariche Sorge um dle Erhal- tung seines guten Teints erspart bleibt. Nives- Kinderseiſe ist über- ſettet und nach Arztlicher Vorschrilt denanders für die empfindliche Haut der Kinder hergestellt. sein. strahlen N wollen Sie doch haben. Drum reiben Sie Ihren Körper mit NIVEA- Cl ein. Und danm hinaus ins Freie, in Luft und Sonne Nivea- Creme verstärkt die brkunende Wirkung der Sonnenstrahlen, sie vermindert die Gefahr schmerz- heften Sonnenbrandes. Aber frocen muß Ihr Körper Sie dürfen ihn niemals naß e 5 E U 5 78 1— E Dosen NM. o 20, 9,0, os u. 420 Keine Zmmntuben: RM.. u..00 . den Sonnen- Und immer vorher einreiben! Zussetzen. Sekte. Nr. 298 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 29. Juni 1929 er Sport am Der kommende Sonntag bringt wiederum gramm, wie man es ſich nicht umfangreicher vorſtellen kann. Das meiſte Intereſſe wieder auf den Fußball. Um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft geht hier der Kampf, der Tauſende und Tauſende in zieht. Es kämpfen: In Fürth: 1. FC. Nürnberg Tennis⸗Boruſſia Berlin; in Altona: Hamburger S. V.— Sp. Vg. Fürth; in Breslau“ Breslauer SC. 08— Bayern München u. in Dortmund: Schalke 04— Hertha BSC. Berlin. Der 1. FC. Nürnberg iſt der erklärte Favorit für die dies⸗ jährige Meiſterſchaft. Er befindet ſich in einer ausgezeichneten Form, die ihn keinen Gegner fürchten läßt und gegen die Tennis ⸗Bo⸗ ruſſia Berlin in Fürth vergebens kämpfen wird.— Auch der Spielvereinigung Fürth, dem zweiten Vertreter der ſüd⸗ deutſchen Fußballhochburg, ſollte in Altona ein Sieg gelingen. Selbſtverſtändlich iſt der HS W kein äußerſt ſpielſtarker Gegner, doch nicht ſo ſtark, baß ihn Fürth nicht ſchlagen könnte.— Einen verhält⸗ nis mäßig leichten Gegner hat Bayern Mün chen in der Meiſter⸗ ſchafts⸗Zwiſchenrunde gefunden. Selbſt der Umſtand, daß das Tref⸗ fen gegen den Breslauer S Cos in Breslau ſtattfindet, wird für die Bayern kein Hindernis ſein, ſich durch einen glatten Sieg die Berechtigung für die Teilnahme an der Vorſchlußrunde zu ſichern. Völlig ofſen iſt der Ausgang des letzten Spiels um die Meiſterſchaft, das in Dortmund ſtattfindet. Hier beſteht die Möglichkeit, daß ſich Schalke 04 gegen den Berliner Meiſter durchſetzt, daß aber auf der anderen Seite auch manches für einen Sieg von He rtha⸗ BSG ſpricht. Vielleicht ſpielt in dieſer Begegnung das Fußballglück eine beſonders große Rolle. In Süddeutſchland ſind dann weiter die Aufſtiegsſpiele zu erwähnen, deren Zahl ſich von Sonntag zu Sonntag verringert. Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß dieſe Spiele auf den Samstag verlegt oder auf einen ſpäteren Termin verſchoben werden, da infolge des allgemeinen Jugendtages, der am nächſten Sonntag ſtattfindet, Spielverbot herrſcht. Aus die⸗ ſem Grunde werden auch die verſchiedenen Ge ſellſchafts⸗ ſyplele bereits am Samstag ausgetragen.— Einen größeren Rah⸗ men im ſüddeutſchen Programm nehmen auch diesmal die Städte⸗ ſpiele ein. In Ober hauſen tritt die Stadtmannſchaft von Saarbrücken ebenfalls am Samstag ſchon gegen die dortige Städteelf an, um dann am Sonntag noch ein Spiel in Nordhorn austragen zu können. Ein weiteres Städteſpiel ſteigt in Augs bur g zwiſchen der Stadtvertretung von Augsburg und Ulm. Hanbball⸗Länderſpiel Deutſchland— Oeſterreich Nach dem Fußball⸗Länderſpiel gegen Schweden warten nun am kommenden Sonntag auch die deutſchen Handballſpieler mit einem Länderſpiel auf. Den Gegner ſtellt Oeſterreich, mit dem Deutſchland ſchon verſchtedentlich ſeine Kräfte gemeſſen hat. Der Erfolg war dabei wechſelnd, auf eine Niederlage folgte ein Sieg. Wenn man in Deutſch⸗ land diesmal feſt von einem Sieg überzeugt iſt, ſo liegt dies an der ausgezeichneten Aufſtellung der Mannſchaft, die Deutſchland mit ſei⸗ ner Vertretung betraute. Die Elf ſetzt ſich faſt ausſchltießlich aus Ber⸗ Unern zuſammen, nur die beiden Außenſtürmer entſtammen auswär⸗ tigen Mannſchaften. Die fübdeutſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften Der kommende Sonntag ruft die geſamten deutſchen Leichtathleten auf den Plan. Süddeutſchland trägt ſeine Titelkämpfe auf der ſtäd⸗ tiſchen Kampfbahn in Mannheim aus. Dort werden in faſt allen Konkurrenzen harte Kämpfe ſich abſpielen, denn in faſt keiner Diſzi⸗ plin iſt ein ausgeſprochener Favortt vorhanden. Das Meldeergebnis iſt recht gut ausgefallen, insgeſamt wurden von 228 Teilnehmern 858 Nennungen abgegeben, ſodaß zahlreiche Vorkämpfe notwendig ſind.— Außerdem kommen die norddeutſchen Meiſterſchaften im Sta⸗ dion zu Hannover, die ſüdoſtdeutſchen im Breslauer Stablon zum Austrag. Mitteldeutſchland hat eine Zwet⸗ tellung vorgenommen: die Männer kämpfen in Halle, die Frauen in Nordhauſen um die Titel. Aehnlich bringt Weſtdeutſch⸗ land ſeine Melſterſchaften zum Austrag. Die Einzelmeiſterſchaften der Männer ſinden am kommenden Sonntag im Stadion zu Duis⸗ burg, die der Frauen in Lennep ſtatt, während die Staffel⸗ kämpfe und der Zehnkampf erſt acht Tage ſpäter in Düſſel do 5 entſchteden wird. Die Balten melſterſchaften fallen infolge finanzleller Schwierigkeiten aus, dagegen gelangen die Pommern⸗ meſterſchaſten erſt am 7. Juli in Stettin zum Austrag.— Von den weiteren Veranſtaltungen verdient das Alt⸗Herren⸗ portfeſt des SV. 98 Darmſtadt in Darmſtaßt ein beſonderes Intereſſe. ein ſportliches Pro⸗ und vielverſprechender konzentriert ſich auch diesmal ſeinen Bann Schwimmen Der Rampf um die Deutſche Waſſerball⸗Meiſter⸗ chat iſt ſoweit gebiehen, baß der nächſte Sonntag in Darmſtadt den füddeutſchen Meiſter Fungdeutſchland Darmſtadt gegen Poſeidon Köln im erſten Vorrundenſpiel ſieht. Die Darmſtädter haben ſich in ihren letzten Spielen in einer derart aus⸗ gezeichneten Form gezeigt, daß man ihnen den Sieg gegen bie Kölner wohl zutrauen kann.— Nicht ohne Intereſſe ſind die Ergebniſſe, die die Wärttembergiſchen Schwimm ⸗Melſterſchaften in Göppingen bringen werden.— Scharfe Kämpfe verſprechen beſon⸗ ders die Staffeln, wie auch die Einzelkämpfe in dem Wettſchwimmen „uer durch Berlin“, an denen ſich auch ausländiſche Schwim⸗ mer beteiligen werden. Rudern Die ſitddeutſchen Ruderer haben für den kommenden Sonntag die Frankfurter Regatta auf ihrem Programm ſtehen. Wenn das Meldeergebnis wider alles Erwarten nicht ſo ſtark wie im ver⸗ gangenen Jahr ausgefallen iſt, ſo verſpricht dennoch die Beſetzung der einzelnen Rennen manche ſpannende Kämpfe.— Von den wei⸗ teren Regatten im Reich iſt auch die Potsdamer Regatta von ſüddeutſchen Rudervereinen beſchickt. Außerdem gibt es noch Regat⸗ ten in Bernburg, Hannover und in Eſſen, wo die Hügel⸗ regatta zur Durchführung gelangt. Ferner wird noch die Schle⸗ ſüſche Regatta abgehalten, in der der Oſtmarken⸗Achter zur Ent⸗ ſcheidung gelangt. Turnen Einen Kunſtturnkampf gibt es in Baden(Schweiz), in dem die Turner von der Schwelz, von Baden und von der Pfalz ihr Können meſſen. Einen weiteren Großkampftag hat München zu verzeich⸗ nen, das das bojährige Beſtehen des MTV München 79 feſtlich begeht. Dieſe Veranſtaltung erhält durch den Start des Turnerſprinters Lammers⸗Oldenburg eine beſondere Bedeutung. Weiter dient der kommende Sonntag der Ermittlung der Kreismeiſter im Volksturnen von Nordoſten in Elbing, von Brandenburg in Berlin⸗ Zehlendorf, vom Rheinland in Barmen und von Thüringen in Weimar. Tennis Der Tennisſport befindet ſich mitten in der Hochſaiſon. Ueberall gibt es Turniere von mehr oder minder großer Bedeutung. So hat das Turnier in Karlsruhe eine beſonders gute Beſetzung erhal⸗ zen, da es im Herren⸗Einzel die Meiſterſchaft von Süddeutſchland zur Entſcheidung bringt, während es im Damen⸗Einzel um die Meiſter⸗ ſchaft von Baden geht. Auch das Meldeergebnis, das das Turnier in Bad Ems gefunden hat, verſpricht intereſſante Begegnungen. Mit einem Tennſsturnier wartet am kommenden Sonntag auch die alte banriſche Reſidenzſtadt Würzburg auf, das ſich über drei Tage Erſtreckt. Doch all' dieſe Veranſtaltungen werden von dem all⸗engli⸗ ſchen Turnler in Wimbledon in Schatten geſtellt, das faſt alle Tennisſpieler von Weltruf vereinigt hat und deſſen Spiele denen um die Weltmeiſterſchaft gleich zu achten ſind. RNabſport Beginnt man bet dieſer Sportart bei den Bahn rennen ſo iſt hier zunächſt das Rennen um das„Goldene Rad von Berlin“ zu er⸗ wähnen, das auf der Olympiabahn in Berlin ausgefahren wird. sonntag Zum erſten Male wird dabei der neue franzöſiſche Stehermeiſter Paillard auf einer deutſchen Bahn ſtarten. Auch Chemnitz wartet mit einem Bahnrennen auf. Bei dem„Großen Preis von Kopen⸗ hagen“ in Kʒopenhagen, der für Berufsflieger und Amateure ausgeſchrieben iſt, werden diesmal einige deutſche Fahrer in Wett⸗ bewerb treten. Ebenſo werden deutſche Fahrer in Krakau gegen die beſten Kurzſtreckenfahrer Polens antreten, wie ſich auch Deutſche an dem Sechsſtunden⸗Mannſchaftsfahren beteiligen werden, das in Lodz ſtattfindet. Die Straßen veranſtaltun gen ſtehen im Zeichen der Gaumeiſterſchaften im Einer⸗Fahren, die in allen Gauen durchgeführt werden. Der VD bringt den„Großen Opelpreis von Sachſen“ zur Durchführung, der über 294,5 Km. führt. Die Con⸗ cordia veranſtaltet das Rennen um den„Großen Kometpreis“, der in Roſenheim ausgetragen wird. Von den ausländiſchen Rennen iſt vor allem die Rundfahrt durch Frankreich zu erwähnen, die an Fahrer und Matertal die größten Anſprüche ſtellt. Motorſport Die diesjährige Reichstourenfahrt des DT C findet am kommenden Sonntag in Dresden ihr Ende. Chemnitz ver⸗ anſtaltet eine Fichtelberg⸗Prüfungsfahrt. Die Tſchechoſlowakei bringt eineß Großen Preis der Motorräder zur Durchführung, fer⸗ ner wird auf der Sarthe⸗Rundſtrecke der Grand Prix de France ent⸗ ſchieden werden. Ein weiteres motorſportliches Ereignis gibt es am 30. Juni auf dem Flugplatz Eſſen⸗Mülheim, auf dem die Deutſche Kunſtflug⸗Meiſterſchaft ausgetragen wird. Elf Meldungen ſind dazu abgegeben worden, unter denen ſich neben Fieſeler und Udet, Schonger und Stör⸗München, Spengler⸗Würzburg, Kern⸗Duisburg, Seelbach⸗Münſter, Pechke⸗Düſſeldorf, Dr. Gullmann⸗ Leipzig, Graf Schaumburg⸗Kaſſel und der Schweizer Glardon be⸗ finden. Pferdeſport Den Reigen dieſes ſonntäglichen Programms beſchließt der Pferdeſport, der ſeinen großen Tag in Hamburg⸗Horn hat. Dort kommt das berühmte Deutſche Derby zur Entſcheidung, an dem ſich vorausſichtlich 11 Pferde beteiligen werden, nachdem man jetzt Walzertraum, der in letzter Zeit verſagte, herausgenommen hat.„Um das blaue Band“, iſt eine Loſung, die viele Freunde des Pferdeſports in Hamburg vereinigen wird. Die weiteren Galopprennen, die ge⸗ laufen werden, ſpielen dieſem Ereignis gegenüber nur eine unter⸗ geordnete Rolle. Dazu gehören die Rennen in L eipzig, Dort⸗ mund und in Stuttgart⸗Weil. Max Schmeling, der Beſieger Paolinos Neueſte Aufnahme Schmelings vor dem Kampf Preſſeſtimmen a zum Kampf Paolino-Schmeling Newyork, 28. Juni.(Untted Preß.) In dem geſtrigen Kampf zwi⸗ ſchen Paolino und Schmeling hat letzterer nach der übereinſtimmen⸗ den Anſicht faſt ſämtlicher Morgenzeitungen bewieſen, daß er einer der ausſichtsreichſten Aſpiranten auf den Weltmeiſterſchaftstitel iſt und ſich als Boxer allererſter Klaſſe gezeigt hat. Daneben preiſen ſämtliche Zeitungen mit rühmenden Worten die übermenſchliche Zähigkeit und Energte des unterlegenen Paolino, die den Basken inſtand geſetzt habe, die fürchterlichen Schläge auszuhalten, denen er während der letzten 5 Runden des Kampfes ausgeſetzt war. Beſon⸗ ders bemerkenswert iſt ein Artikel des bekannten Sportſchriftſtellers Grantland Rice in der„Herald Tribune“, in dem es heißt, Schmeling habe bewieſen, daß er große Aus ſichten beſitzt, alle ſechs noch übrigen Bewerber um den Meiſterſchaftstitel zu beſiegen. Seit der beſten Zeit Dempſeys ſei Schmeling einer der härteſten Schläger. Die„World“ weiſt beſonders guf Schmelings Aehnlichkeit mit Dempſey hin und erwähnt die„ſiegerhafte Wildheit“, die in den letzten Runden beiden Boxern gemeinſam war. Die„Newyork Times“ erklärt, daß Schmeling durchaus imſtande ſei, es ſowohl mit Sharkey als auch mit Dempſey aufzunehmen, um ſich als einer der beſten Boxer der Jetztzeit zu zeigen. Jedenfalls ſei er der allerbeſte ausländiſche Schwergewichtler, der ſeit Jahren nach Amerika ge⸗ kommen wäre. Was Paolino nach dem Kampfe ſagte Mit vollkommen entſtelltem Geſicht und faſt ganz geſchwollenen Augen empfing der geſchlagene Paolino den Vertreter der„United Preß“, der ihn um ein Interview erſucht hatte. Der Baske hatte einen langen Riß auf der linken Seite der Oberlippe und eine breite horizontale Wunde in der Gegend des linken Augenlides.„Ich will keine Ausrede gebrauchen“, erklärte Paolino,„Schmeling war ohne Zweifel der beſſere Mann. Aber ich will in zwei Monaten nochmals gegen ihn kämpfen, und ihn zu ſchlagen verſuchen. In der 7. Runde ſteckte Schmeling den Daumen() ſeines Hanoͤſchuhs in mein rechtes Auge, ſo daß ich eine Zeit lang geblendet war. Später in der 13. Runde brachte er mir eine Wunde am rechten Augenlid bei und das herausſtrömende Blut, das einen Vorhang vor meinen Augen bildete, machte mir jedes Sehen unmöglich, ſo daß ich während der letzten drei Runden blindlings zuſchlagen mußte. Ich glaube auch, daß ich zu ſtark trainierte. Nach dem Kampf wog ich nur 168 amertkaniſche Pfund und das iſt 10 Pfund weniger, als ich von Rechts wegen gewogen haben ſollte. Am Morgen des Kampftages wog ich, nachdem ich ein tüchtiges Frühſtück zu mir genommen hatte, nur 1994 Pfund und verlor bann bis 7 Uhr abends 2½ Pfund, welcher Gewichtsverluſt mich beträchtlich ſchwächte. Wie geſagt, will ich es mit Schmeling nochmals verſuchen und hoffe, dann beſſer ab⸗ zuſchneiden.“ Hein Müllers Niederlage ungültig Der Deutſche ſchwer erkrankt— Was wird die Ju. tun? Die Beſtätigung dafür, daß der Italiener Bonaglia den Deut⸗ ſchen Meiſter Hein Müller beim Kampf um die Europameiſterſchaft nur durch eine Serie von verboteten Treffern ſchlagen konnte, ohne daß ſich das Ringgericht zu einem Eingreifen bequemen konnte, iſt gegeben. Leider iſt eine Beſtätigung, die einen ziemlich traurigen Charakter hat. Der Deutſche litt ſofort nach dem letzten Treffer des Italieners unter außerordentlich heftigen Schmerzen, er brach bet dem Verſuch, ſich zu erheben, bewußtlos zuſammen und mußte in ein Krankenhaus eingeliefert werden, wo die Aerzte eine ſchwere Verletzung der Niere, hervorgerufen durch die Treffer des Italieners Be ia, feſtſtellten. i 955 Deutſche Delegation hatte ſchon vorher bei der Internatio⸗ nalen Box⸗Union gegen den Urteilsſpruch, der in Wirklichkeit auf Disqualifikation des Italieners hätte lauten müſſen, Proteſt ein⸗ gelegt. Nach den ärztlichen Feſtſtellungen wird die Ju B. nun kaum umhin können, das vom Ringgericht gefällte Urteil umzuſtoßen und den Italiener zu disqualifizieren. Eine andere Möglichkeit gibt es gar nicht. Der Donnerstag in Wimbledon Die inoffiziellen Tennis⸗Weltmeiſterſchaften auf den Grasplätzen in Wimbledon brachten am Donnerstag im Herren⸗Einzel eine Pauſe, geſpielt wurde dafür Damen⸗Einzel, Herren Doppel und Gemiſchtes Doppel. Beim Damen⸗Einzel trat Frl. Außem nicht in Aktion, ſie konnte dafür intereſſtert dem Spiel der Engländerin Ridley gegen die holländiſche Meiſterin Kea Boumann zuſehen, da die Deutſche am Freitag gegen die Gewinnerin dieſes Spieles ontreten muß. Miß Ridley ſchlug die Holländerin verhältnismäßig glatt:4, 5— — Frl. Außem ſteht am Freitag vor keiner leichten Aufgabe. Die Senſation des Tages, der übrigens zum erſtenmale trübes Wetter und einen ſtändig regendrohenden Himmel brachte, war die We lage von Betty Nuthall gegen Frau Michell, die unter dem Nun Miß Saunders bekannter iſt. Miß Nuthall wurde glatt:8, 078 ge⸗ ſchlagen. Die Südafrikanerin Heine hat ſich durch einer:2, 8 Sieg als Erſte unter die„letzten Acht“ gebracht.— In den Herren⸗Doppel⸗ ſpielen gab es einige deutſche Erfolge. Prenn⸗Moldenhauer kamen noch einem harten Fünfſatzkampf gegen Chamberlain⸗Harriſon :4,:10,:3,:6,:2 in die nächſte Runde. Kuhlmann⸗Nourney fertigten Lee⸗Legg:7,:6,:1,:2 ab, Deſſart⸗Frenz triumphierten über die Gebr., Hilliard:2,:4,:7, 86. Dr. Kleinſchroth, der zu⸗ ſammen mit dem Ungarn Bela von Kehrling ſpielt, hatte gegen Dav's⸗Horn:0,:0,:2 leichtes Spiel.— Auch im Gemiſchten Dop⸗ pel hielten ſich die Deutſchen vorerſt noch ganz anſprechend. Mol⸗ denhauer⸗Roſt kamen ohne Spiel in die zweite Runde. Die Ergebniſſe: N ⸗Einzel: Ridley(England— Kea Boumann Hollan 45 . e 8980(England) 612,.25 Joan Iry 11 8 ſon:1,:4; Michell— Betty Nuthall:3,:3; Heine(Südafriko) — Cowell:2,:5; Alvarez— Ryan 6745:6. 25 Herren⸗Doppel: Lott⸗Henneſſy— Tacacz:2,:2,:1; Deſſart⸗ Frenz— Gebr. Hilliard:2,:4,:7,:6; bene Lee⸗Legg:7,:4; Prenn⸗Moldenhauer— Chamberlaln⸗Harriſon 8 :10,:8,:6,:2; Kleinſchroth⸗von Kehrling— Davis⸗Horn 30, :0, 6227 Turnbull⸗ Gilbert— Wetzel⸗Powington:1,:8,:0,:8, 826; Tilden⸗Hunter— e 524 6505:6,:6,:0; Timmer⸗ Foen— NM hurgo⸗de ono:5,:4,:3. 5 Coe emichtes Doppel; Mallery den— Sandiſon⸗von Kehrling 2,:2; Ryan⸗Gregory— Mudfort⸗Miki:4, 678; Nuthall⸗Auſtin— Sigart⸗Bouſſus:6, 10:8:1. Hochſchulſport Ein neuer Hochſchulrekord Techn Hochſchule Darmſtadt— Univerſität Frankfurt Bei den Hochſchulwettkämpfen zwiſchen der Techutſchen Hochſchule Darmſtadt und der Univerſität Frankfurt, die in Darmſtadt ausge⸗ tragen werden, konnte Frankfurt in der 10 mal 100 Meter⸗Staffel einen neuen Hochſchulrekord mit:50, aufſtellen. Der alte Rekord von:51 Minuten wurde von Berlin gelaufen. Frankfurt trat in der ausgezeichneten Beſetzung von Heßbrügge, Kraft, Stein, Babotte, S Röder, Hopfenmüller, Glückſtein, Eldracher, Metzner und Salz an. Einen weiteren Sieg der Frankfurter gab es in dem Dre kam p 3 zu dem von jeder Seite zehn Teilnehmer geſtellt wurden, in der 4 mal 100 Meter⸗Staffel in 43,8 Sekunden und in dem Lauf über 25 mal% Runde in:47 Minuten, während Darmſtadt in der doy⸗ pelten Olympiſchen Staffel in 734,1 Minuten ſiegreich blieb. Damit errang Frankfurt in den leichtathletiſchen Wettbewerben mit 211 Punkten den Sieg, doch liegt Darmſtadt immer noch mit:3 im Ge⸗ ſamtergebnis in Führung. Pferdeſport Strausberg(29. Juni) 1. Wetterſcheide⸗Jagdrennen. Ehrpr. und 3000. 4100 Meter: 1. M. Schönemanns Fritjof 2(Wurſt); 2. Doktor Mabuſe; 3. Heiliger Narr. Ferner lief: Fechterin. Tot: 17, Pl: 16, 21:10. 2. Verkaufs⸗Jagdreunen: 2200 J. 3000 Meter: 1. Stall Halmas Guenole(M. Schreier); alle anderen disqualiſiziert. Tot, Pl: 38:10. 3. Herrenſee⸗Jagdrennen. 2200 l. 3800 Meter: 1. A. Lauws Gra⸗ phit(Müſchen); 2. Ottogebe; 3. Spitzbub. Ferner liefen: Automedon, Fairy, Balaton, Patacaca. Tot: 22, Pl: 11, 11, 17:10. 4. Preis von Hahnenblick. 2200 I. 1250 Meter: 1. J. Gaidas Mor⸗ genrot(Gehrke); 2. Marlitta; 3. Heimatliebe. Ferner liefen: Alter Schlag, Roſenherzog, Lilienfee, Bulgarin, Fuge, Elias, Tea. Tot: 802, Pl: 56, 21, 10:10. 5. Wolfshagener⸗Jagdrennen. 2200 l. 3400 Meter: 1. Stall Char⸗ lottenhofs Turnei(Heuer); 2. Aſtrid; 8. Die Treue. Ferner liefen: Allegorie. Tot: 29, Gebhard, Treuherz, Kind der Liebe, Theano, Pl: 14, 12, 27:10. 6. Verkaufs⸗Flachrennen. 2200 l. 2000 Meter: 1. Dr. v. Kleefelds Deichte Iſabell(Großkopf); 2. Mirim; 3. Ooeana. Ferner liefen: Ri⸗ naldo, Moniſt. Tot: 32, Pl: 25, 21:10. 7. Preis von Rüdersdorf. 2200 l. 2600 Meter: 1. Freifrau E. v. Wertherns Malkaſten(Staudinger); 2. Alſterblümchen; 3. Pharisäer. Ferner lieſen: Strug, Coriolan, Aufklärung. Tot: 18, 1 12, 17:10. 50 Hamburg/ Horn(29. Juni) 1. Vergleichs⸗Rennen. 4300 l. 4000 Meter: 1. A. Schumanns Os⸗ ram(Grabſch); 2. Eroica; 8. Zwickl. Ferner liefen: Etdora, Achmed. Windsbraut, Penſieroſa. Tot: 31, Pl: 14, 19, 80:10. 2. Oldesloer⸗Ausgleich. 5000 /. 2100 Meter: 1. Frau J. v. Opels Laetitia, Rückkunft, Moloch, Mantegna, Brillant, Spengali, Ledon, Opar, Augendiener. Tot: 373, Pl: 48, 19, 43:10. Paraber Narr); 2. Teneriffe; 3. Mondnacht. Ferner liefen: Araber, 3. Pokal vom Jahre 1923. Ehrpr. und 7000. 1000 Meter: 1. Geſt. Weils Oberwinter M. Schmidt); 2. As bart; 3. Goldonf. Ferner liefen: Perlenſiſcher. Tot: 13, Pl: 11, 13:10. 4. Gyldenſteen⸗Rennen. Ehrpr. und 3000 4. 1800 Meter: 1. F. Stierleins Anton(Hr. v. Borcke); 2. Majeſta; 3. Sieſta. Ferner lie⸗ fen: Ofterdingen, Gallina. Tot: 14, Pl: 12, 17:10. 5. Espoir⸗Ausgleich. 15 000 /. 1400 Meter: 1. O. Blumenſeld u. R. Samſons Poſtmeiſter(Haynes); 2 Fakir; 3. Stahleck. Ferner lie⸗ fen: Altenberg, Favorit, Boniburg, St. Robert, Lichtblick, Cocktall, Fernländer, Targuinius Superbus, Weſterwald, Alioia, Tot: 67, Pl: 26, 25, 82:10. 6. Verkaufs⸗Rennen. 3800. 1200 Meter: 1. F. Sträters Oberon 2 (Haynes); 2. Kabriſtan; 3. Reichstag. Ferner liefen: Mumm Ca privt, Ballaſt, Praxedis, Gollub, Fröhliche Fahrt. Tot: 20, Pl: 14, 16, 19:10. 7. Erinnerungs⸗Jagdrennen. Ehrpr. und 18 500 /. 4200 Meter: 15 A. Vogdts Dorn 2(Ot. v. Metſch); 2. Greif: 3. Statfliche. Ferner lie⸗ fen: Almeido, Banditi, Prince of Thule, Dormans) Nordsee, Final. (Tot: fehlt). Schluß des redaktionellen Teils Bad Wildungen Hotel und Bäder Fürstenhof Erſtes Haus. Neue Halle. Mineral- und Sprudelbäder. Mäßige Preiſe. Drahtanſchr. Fürſtenhoſ. Fernruf Sammelnummer 3. 8251 1 FP „„ „FFC. o K * „ Samstag, den 29. Junt 1929 e Von Geza von Cziffra Guſtave Flaubert Die falſche Madame Bovary lebt in der Propence in Pertui als Beſitzerin eines kleinen Gaſthauſes und hat mit dem— bekannten und längſt verſtorbenen— wirklichen Ori⸗ ginal Flauberts nicht das geringſte zu tun. Nichtsdeſto⸗ weniger verehrt ſie manchmal einem bevorzugten Sommer⸗ gaſt die Volksausgabe von des Dichters Roman mit der iinellen Widmung„Souvenir de Madame Bopary“. II. Heturich Mann In einer kleinen ſiebenhürgiſchen Stadt habe ich ihn ge⸗ troffen, jemand hat ihn vorgeſtellt:„Herr Profeſſor Rat.“ Er ſah meinem Geſicht die Ueberraſchung an, verſtand meine Gedanken und nickte mit gezwungenem Lächeln:„Ja, ja, Sie habenſ chon richtig gehört: Profeſſor Unrat.“ Dann fuhr er nach einer kleinen Pauſe fort: „Sie kennen wohl das Buch von Heinrich Mann?“ Damit fingen wir an, über das Buch zu ſprechen. Der Held des Romans ſprach über den Dichter. Herr Rat iſt Pro⸗ feſſor am hieſtgen Gymnaſtum, Profeſſor der lateiniſchen Sprache. Er iſt ein kleines, gekrümmtes Männlein mit grau⸗ meltertem Spitzbart. Ich ging mit in ſeine Wohnung, wo er mir ſeine Bibliothek zeigte; auf einem der Regale ſtanden dicht gedrängt faſt hundert Exemplare von Heinrich Manns Roman. „Meine Schüler haben mir dieſe Bücher geſchickt. Jähr⸗ lich bekomme ich einige Exemplare mit Randbemerkungen und Unterſtreichungen. Jeder hat etwas Neues, einige Sätze oder gar Seiten gefunden, die für mich beſonders charak⸗ tertſtiſch ſein ſollen. Als ich das Buch zum erſten Male las, hat mich die Wut gepackt, und ich warf es in die Ecke. Am nächſten Tage ging ich nervös in die Schule; ich habe die Ge⸗ ſichter meiner Schüler prüfend gemuſtert, um den Täter zu entdecken. Natürlich konnte ich ihn nicht faſſen. Eines Abends, kurz nachher, rief jemand hinter mir her: Unrat! Da habe ich beſchloſſen, mit meinem Direktor zu ſprechen und das Buch in unſerer Stadt verbieten zu laſſen— doch habe ich mir das bald anders überlegt. Freilich hörte ich den Namen„Unrat“ an den Abendſtunden immer häufiger hinter mir herrufen, manchmal erklang es ſogar in der Klaſſe. Er⸗ bittert ſuchte ich nach den Tätern, als ich aber in einer ſchlaf⸗ loſen Nacht das verhaßte Buch noch einmal durchlas, entdeckte ich, daß die Aehnlichkeit zwiſchen mir und dem Helden immer größer wurde. Und als ich in blinder Gereiztheit einen mei⸗ ner Schüler ſtrafen wollte, fiel mir Unrat ein, ſein tyranni⸗ ſches, rohes, verſtändnisloſes Weſen— und ich hielt inne. Seit dieſer Zeit iſt das Buch zu meinem beſſeren Gewiſſen geworden, zu einem Spiegel, der mich meine Fehler erkennen läßt. Ich habe mich bemüht, dieſe Fehler abzuſtreifen. und das iſt mir auch weitgehend gelungen. III. Emile Zola Der eine Souvarine iſt ein Kind der Dichterphantaſie. Emile Zola ſchreibt im„Germinal“: „Souvarine war der jüngſte Sohn einer adligen Familie in Tula. In St. Petersburg, wo er Medizin ſtudierte, hatte die ſozialiſtiſche Strömung, die damals die ganze ruſſiſche Ju⸗ gend fortgeriſſen, ihn dazu bewogen, ein Handwerk, und zwar das eines Mechanikers, zu erlernen, um ſich unter das Volk zu mengen, es kennen zu lernen und ihm brüderlich beizu⸗ ſtehen. Von dieſem Handwerk lebte er jetzt, nachdem er in⸗ folge eines vereitelten Anſchlags auf das Leben des Kaiſers geflohen war. Um dieſen Anſchlag auszuführen, hatte er einen Monat hindurch im Keller eines Obſthändlers gelebt, 1 eine Mine quer unter der Straße angelegt, Bomben geladen, in der fortwährenden Gefahr, ſamt dem Hauſe in die Luft zu fliegen.“ Der andere Souvarine iſt keine Phantaſiegeſtalt— er iſt wirklich geboren. Boris Souvarine ſtammt aus Ruß⸗ land. Er floh vor der Gewaltherrſchaft des Zaren, kam nach Frankreich, wo er„unter das Volk ging“, mit ihm kämpfte und litt. Die Pariſer Kommuniſten machten ihn zu ihrem Führer. Zolas Souvarine war kein Kommuniſt. Er ſprach in Raſſeneus Schenke: „Euer Karl Marx iſt noch ſo weit, daß er die natürlichen Kräfte wirken laſſen will. Keine Politik und keine Ver⸗ ſchwörung, wie? Alles ganz offen und bloß zum Zwecke der Lohnerhöhung?... Laßt mich in Frieden mit eurer Revolu⸗ tion! Zündet die Städte an allen vier Ecken an, mähet die Völker nieder, raſtert alles weg, und wenn nichts mehr übrig ſein wird von dieſer verfaulten Welt, dann wird vielleicht eine beſſere erſtehen.“ Dieſer Souvarine iſt Anarchiſt, Anarchiſt im Sinn Ra⸗ vachols. Er lehnt Marx ab und alles, was Theorie iſt Seine Religion iſt die Propaganda der Tat— er iſt Nihiliſt. Und der lebende Souparine? Er wurde 1921 von ber Pariſer Staatsanwaltſchaft der Teilnahme an anarchiſtiſchen Verſchwörungen beſchuldigt. Man konnte ihm nichts nachweiſen und er mußte freigeſpro⸗ chen werden. Vor einiger Zeit aber ſchloß ihn die Kommu⸗ niſtiſche Partei aus, weil er gegen die Lehre von Karl Marx und auch gegen Moskau ſprach und ſchrieb. Zola hat ſeinen Roman„Germinal“ im Jahre 1885 be⸗ endet. Boris Souvarine war damals noch ein Kind von fünf Jahren. Und heute ſtimmen ſeine politiſchen Anſchauungen und Handlungen mit denen des Romanhelden überein. Iſt das eine Wirkung des Romans. oder iſt es das, was man gemeinhin„Zufall“ zu nennen pflegt? IV. Jules Verne. Das kleine ruſſiſche Lokal in der ſächſiſchen Stadt war ganz leer, wir waren die einzigen Gäſte. Der Kellner brachte die eben beſtellten Wodkas, ſtellte ſie auf den Tiſch und ſetzte ſich zu uns. Mein Begleiter ſtellte ihn vor:„Strogow“. Strogow? Der Name kam mir merkwürdig bekannt vor. Ich ſuchte verblich an meinem Gedächtnis, ſthließlich fragte ich:„Haben wir uns nicht irgendwo ſchon einmal kennen ge⸗ lernt?“ „Mich wohl nicht,“ lächelte min Gegenüber,„aber meinen Namensvetter werden Sie kennen, den„Kurier des Zaren“!“ Ah, nun wußte ich es. Jules Verne, der phantaſiereiche Erzähler unſerer Kinderzeit, der Philias Fogg in achtzig Tagen den Eroͤball umkreiſen ließ und der uns in Michael Strogow, dem heroiſchen Gardeoffizier, den Abgott unſerer Träume ſchenkte. „Sie ſind wohl nicht der Kurier des Zaren geweſen?“ meinte ich, doch mein neuer Bekannter wurde plötzlich ernſt: „Ich war es. Ich war zwölf Jahre alt, als ich zum erſten Mal den Roman von Jules Verne in die Hände bekam. Ich las— ich verſchlang alle die wunderbaden Abenteuer, die Taten des Helden, der meinen Namen trug. Und dies gab meinem Schickſal die Richtung. Ich hatte nur noch den einen Gedanken, ſelbſt der Kurter des Zaren zu werden. Auch meine Schulkameraden hatten das Buch geleſen, und ſie be⸗ handelten mich, wie es dem Helden einer ſolchen Geſchichte zu⸗ kommt. Wenn wir Koſaken ſpielten, war ich immer der Ge⸗ neral und führte meine kurzhoſige Armee ſtets zum Siege. Ich ſtegte auch über den Widerſtand meines Vaters, der durch⸗ aus einen Arzt aus mir machen wollte. Ich wurde Kadett in der Junkerſchule. . ä ee e 4 Dann kam der Krieg, und die Träume verwirklichten ſich. Ich bin eine lebendige Romanfigur, bin tatſächlich der Kurier des Zaren geworden. Alle die Aben⸗ teuer, die ich im Kriege und in den Wirren des Bürgerkriegs erlebte, teile ich mit vielen anderen. Für mich behielten ſie trotzdem eine beſondere Bedeutung. Für di anderen waren dieſe Erlebniſſe, Kämpfe, Gefahren, Liſt und Gewalttat, Ueber⸗ fälle, Flucht, Sieg— all dies war ihnen ein Ausnahmezuſtand, den meiſten ſogar ein Unglück. Ich nahm dies alles hin als Erfüllung einer urſprünglichen Beſtimmung. Vieles davon hat Jules Verne richtig vorausgeahnt und lebenswahr ge⸗ ſchildert!“ „Strogow!“ rief der Wirt, Küche. Jules Verne war in vielen Dingen ein Prophet. Aber das eine konnte der Dichter nicht vorausahnen, was auch ſchlecht in ſeinen heroiſchen Roman gepaßt hätte: daß der Kurier des Zaren ſeine Laufbahn als Kellner in einem klei⸗ nen ſächſiſchen Lokal beſchließen würde. meiner Kindheit 5 und der Kellner eilte in die Literatur „Heidelberg, Du mein Heidelberg.“ Fröhliche Geſchichten aus Alt⸗Heidelberg von Artur Brauſewetter, Fritz Droop, Ludwig Fulda, Albert Herzog, Kurt Münzer, Philander, Rudolf Presber, Edward Stilgebauer, Rudolph Stratz, Waldeyer⸗Hartz. Herausgegeben von Dr. Hermann Bautten. Verlag Dr. Selle⸗Eysler AG., Berlin, Ein Buch des ſonnigen Lebensfrühlings und der göttlichen Jugend⸗ liebe. Die ganze Romantik und Poeſie, die„Alt⸗Heldelberg“ zur meiſtbeſungenen Stadt der Welt gemacht hat, ſtrömt aus dieſem Novellen⸗Bande. Wenn man dieſe heiteren und lieben Geſchichten aus der berühmten Scheffelſtadt am herrlichen Neckar lieſt, ſind alle guten Geiſter froher Jugend gebannt, und die alte Burſchenherrlich⸗ keit wird zum köſtlichen Erlebnis für alle, deren Herz noch jung geblieben. Mögen es eigene Erinnerungen ſein oder das teilneh⸗ mende Vergnügen an den humorvollen Begebenheiten des luſtigen Studentenlebens, mon wird dieſem Buche immer dankbar ſein, für eine Stunde frohen Genießens. Beſonders geſchätzt wird es von den vielen tauſenden Freunden„Alt⸗Heidlebergs“. Gelungene Zeich⸗ nungen von Georg Hildebrandt und M. Schermutzki ſowie gut repro⸗ dugzlerte Radierungen, Stiche und Photos aus dem alten romantiſchen Land mit der„gigantiſchen, ſchickſalsſchweren Burg“ bieten eine vor⸗ treffliche Ergänzung dieſes empfehlenswerten und vepräſentativ ausgeſtatteten Buches. * Knut Hamſun„Das letzte Kapitel“, Roman. Autoriſterte Uebertragung aus dem Norwegiſchen von Erwin Magnus. Volks⸗ verband der Bücherfreunde, Wegweiſer⸗Verlag G. m. b.., Berlin⸗ Charlottenburg 2. Sanatorium und Sennhütte ſind die gegenſtänd⸗ lichen Symbole der großen Kontraſte, aus deren Empfindung heraus Knut Hamſun in dieſem grandtoſen Werk Haß und Liebe, Unfälle und Verbrechen, unüberbrückbare Gegenſätze und unauflösliche ſeeliſche Verbundenheit zu einem Epos der Menſchheit geſtaltet hat. *„Was muß jeder von ber Einkommenſtener wiſſen?“ von Albert Alliman, Bücherreptſor und Steuer⸗Sachverſtändiger, GfO. Ver⸗ lag Eichler u. Co., Leipzig, 1929. Trotz der vielen Bücher, die ſich mit Steuer⸗Angelegenheiten befaſſen, fehlt immer noch ein praktliſcher, allgemeinverſtändlicher Ratgeber für den Laien. Das neue Buch vom Steuer⸗Sachverſtändigen Alliman füllt hier dieſe Lücke vortrefflich aus. Dieſes außerordentlich klar, überſichtlich und allgemein⸗ver⸗ ſtändlich verfaßte Buch gibt erſchöpfende und zuverläſſige Auskunft über jede Frage auf dem Gebiete unſerer wichtigſten Steuer. Beſon⸗ ders wertvoll ſind die Hinweiſe in bezug auf ſteuerfreie Einkünfte, abzugsfähige Ausgaben, Steuerermäßigung, Steuererlaß, Steuer⸗ erſtattung uſw. Der Text wird durch mehrere praktiſche Beiſplele ſiunreich unterſtützt. Neue Bücher Besprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung und des zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten. „Briefwechſel Theodor Fontaue— Paul Heyſe 18501897“, Von Erich Setzet, Weltgeiſt⸗Biſcher, Berl. Geſ. m. b.., Berlin(81). „Frankreichs Fremdenlegion“. Von Wilh. v. Trotha, A. Ztemſen, Wittenberg(82). „Dolomiten, Gallhubers Oſtalpenführer“, Reichenſtein, Wien(88, 8d und 85). „Der denkende Wanderer“. Von Henry Hoek, Reichenſtein, Wien(86), „Sicherheit und Wirtſchaft bei der Reichsbahn“,(87). „Quellenbücher der Leibesübungen“, Von Max Schwarze und Wilh. Limpert, Wilh., Limpert Verl., Dresden A. 1(88). „Priſonnier Halm“. Von Karl Wilke, Koehler u. Amelang Leipzig(89) „Ferdin 5 1 Bom Albert Langer, Nejaboſti⸗Verlag, Solbad, N. feld(90). „Unter ſüdlichen Sonnen und Menſchen“. Von Heinrich Federer G. Groteiſche Verl⸗Buchh. Berlin(91). „Frauen um Fedia“. Von Juliane Kay, Deutſche Buch⸗Gemeinſchaft⸗ Berlin(92). Anton Raphael Mengs 8 Zum 150. Todestage am 29. Juni 1929 Von Privatdozent Dr. Johannes Jahn ⸗ Leipzig, Aſſiſtent am kunſthiſtortſchen Inſtitut der Univerſität Nachdem die deutſche Malerei im Zeitalter Dürers das Höchſte erreicht hatte, deſſen ſie im Verlauf ihrer Geſchichte überhaupt fähig geweſen iſt, begab ſie ſich in die Gefolgſchaft der italieniſchen und niederländiſchen, ſpäterhin auch der franzöſiſchen Malerei. Noch das 18. Jahrhundert ſtand zum überwiegenden Teil ſeiner Leiſtung ganz im Banne dieſes „Glektizismus“, der ſogar um 1750 ein weiteres Element auf⸗ nahm: die Nachahmung der Antike. Klaſſisismus nennt man dieſe Wendung, die als eine Reaktion gegen Barock und Rokoko betrachtet werden kann, weil ſie dem Ueberſchwang und der gefälligen Anmut Einfachheit, Strenge, Schönheit ent⸗ gegen ſetzen wollte. Das iſt die Situation— zwiſchen Rokoko und Klaſſizismus—, in der ſich Anton Raphael Mengs be⸗ fand, einer der bedeutendſten deutſchen Maler des 18. Jahr⸗ hunderts. N Seine beiden Vornamen enthalten ein Programm. Sein Vater, der Dresdener Hofmaler Ismael Mengs, hatte ſie ihm gegeben in der Ueberzeugung, daß einzig in der Rückkehr zu Antonio Allegri, d. h. Correggio, und Raphael das Heil der Kunſt läge, und in der weiteren Ueberzeugung, die ſchon vor der Geburt des Sohnes im Fahre 1728 feſtſtand, daß dieſer Sohn Maler werden und in ſeiner Perſon die Vereinigung von Raffael und Correggio darſtellen müſſe. Wirklich zeigte der Sohn Begabung zum Maler, und ſeine Ausbildung voll⸗ zog ſich, ganz wie es auch bei Mozart der Fall war, unter der immer angeſpannten, im Techniſchen Vollkommenes verlan⸗ genden väterlichen Zucht. Tagelang wurde der Knabe in den Vatikaniſchen Sammlungen eingeſperrt— mit zwölf Jahren war er das erſte Mal nach Rom gekommen—, um dort in berechneter Folge die Antike, Raffael und Michelangelo zu kopferen. Bereits 1745, alſo mit 17 Jahren, wurde Mengs Hofmaler und 1751 Oberhofmaler in Dresden, hielt ſich aber in den folgenden Jahren meiſt in Rom auf. Von 1761 bis 1769 und von 1774 bis 1776 lebte und arbeitete er in Madrid als erſter Maler des Königs von Spanien. Die letzten Jahre ſeines Lebens hat er wieder in Rom verbracht und iſt dort am 29. Juni 1779 geſtorben. Dasjenige Werk, in dem die Zeitgenoſſen ſeine höchſte Leiſtung erblickten, iſt ein Deckengemälde in der Villa Albani in Rom: Apollo und die neun Muſen auf dem Parnaß. Winckelmann, der Wortführer des Klaſſizismus, mit dem Mengs viel verkehrte und dem er eng befreundet war, be⸗ geiſterte ſich für das Werk und pries es als den großen An⸗ fang der wieder erwachenden Künſte. In der Tal gehört es bereits dem Klaſſizismus an, der jedoch noch nicht in ſeiner Herbheit und Strenge zutage tritt, ſondern hier noch viel von der milden Gefälligkeit des Rokoko an ſich trägt— Antike, geſehen durch das Temperament des Rokoko. Alles, was Mengs aus dem Studium der antiken Kunſt, aus dem Stu⸗ dium Raffaels und der anderen Großen gelernt, das hatte er da hineingearbeitet: Anmut, Würde, Schönheit, Einfachheit, Wahrheit, Ruhe. Uns erſcheint ja heute das Werk mehr aus dem Intellekt als aus dem Gefühl heraus geſtaltet, zwar an⸗ mutig und gefällig, aber doch von etwas kühler Repräſentation, geringem Ausdruckgehalt, und wir vermögen die Begeiſterung der Zeitgenoſſen nicht mehr recht nachzuempfinden. Aber be⸗ denken wir doch, daß ſich deren Augen müde geſehen hatten an den Deckengemälden der Barockmalerei mit ihrer wilden Be⸗ wegtheit, ihren überraſchenden Lichteffekten und Verkürzungen, ihrem„frechen Feuer“, wie Winckelmann es nannte, daß ſie nun hier zur Ruhe kommen und etwas von der edlen Einfalt und ſtillen Größe in ſich aufnehmen konnten, die ſie an der Antike ſo über alles bewunderten. Wäre Mengs jetzt noch weitere Jahrs in Rom geblieben, hätte er ſich dort in innigem Verkehr mit Winckelmann noch tiefer in die Antike eingefühlt, dann würde wohl ſein im „Parnaß“ angeſchlagener Klaſſizismus eine Steigerung und Reife erfahren haben. Aber das Vollendungsjahr 1761 war zugleich das Jahr, in dem Mengs an den ſpaniſchen Hof über⸗ ſiedelte und obwohl er in ſeinen Deckenbildern im Schloſſe zu Madrid und im Theaterſaal zu Aranjuez Muſter des klaffi⸗ ziſtiſchen Stiles zu ſchaffen ſich bemühte, gelang es ihm doch nicht, dieſen in Spanien einzuführen. Ja, die ſtreng katho⸗ liſche Tradition des ſpaniſchen Hofes, die auch die Behandlung chriſtlicher Themata von ihm forderte, lenkte ſeinen Blick wie⸗ der ſtärker auf die Meiſter der Renaiſſance. Die Anlike trat zurück und wurde namentlich gegen Ende ſeiner Laufbahn immer mehr überſchattet von dem Meiſter, den Mengs nun zu lieben begann wie keinen ſonſt: Correggio, Mengs' letztes, nicht vollendetes Bilde, eine„Verkündigung“ in der Wiener Gemäldegalerie, ſteht ganz im Zeichen Correggioz. Mengs war alſo aus der Entwicklungsbahn des deutſchen Klaſſizismus wieder herausgetreten. Die zahlreichen Bildniſſe, der er ge⸗ malt hat, haben allerdings der klaſſiziſtiſchen Richtung nie bis zu dem Grade angehört wie die mehrfigurigen Bilder, und wir ſind heute geneigt, gerade in den Bildniſſen das Wert⸗ vollſte ſeiner Leiſtung überhaupt zu ſehen, da ſie nicht ſo be⸗ rechnet und geklügelt ſind und uns viel eher eine reife und ernſte Männlichkeit zeigen. In zahlreichen Schriften, die ſcharfen Verſtand und treff⸗ liche Beobachtungsgabe verraten, hat Mengs ſeine Anſchau⸗ ungen über Kunſt und Kunſtgeſchichte niedergelegt; am be⸗ kannteſten ſind ſeine„Gedanken über die Schönheit und über den Geſchmack in der Malerei“(1762) geworden. Wir ſtehen dieſen Gedanken heute ja fremd gegenüber, vor allem da, wo mit ausführlichen Begründungen die beſten Eigenſchaften der Werke von Raffael, Correggio und Tizian zur Nachahmung empfohlen werden, denn wir vermögen es nicht mehr zu be⸗ greifen, wie man wirkliche Kunſtwerke nach beſtimmten Re⸗ zepten ſchaffen ſoll. Der überſchwenglichen Huldigung, die Winckelmann dem Freunde zuteil werden ließ, den er als größten Künſtler ſeiner und der folgenden Zeiten anſah,„der als ein Phönix gleich⸗ ſam aus der Aſche des erſten Raffael erweckt worden ſei, um der Welt in der Kunſt die Schönheit zu lehren“, iſt in ſpäteren Zaiten nüchterne Kritik gefolgt— man wollte von einem der⸗ artig bewußten Eklektizismus nichts mehr wiſſen. Aber piel⸗ leicht leidet die Beurteilung der Geſamtleiſtung des Künſtlers gegenwärtig noch darunter, daß ſeine in Spanten hinterlaſſe⸗ nen Werke nicht genügend bekaunt ſind. Gerade in den letzten Jahren iſt bei der Neuordnung des Prado⸗Muſeums in Ma⸗ drid jenem Vermächtnis größere Aufmerkſamkeft zugewendet morden als bisher, und zurzeit wird dort eine durch zahl⸗ reiche Werke aus ſpaniſchem Privatbeſitz bereicherte Sonder⸗ ausſtellung veranſtaltet, die beweiſt, welch hohen Rang Mengs unter den Bildnismalern des 18. Jahrhunderts einnimmt. 8. Selte. Nr. 28 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe Samstag, den 8. Juni 1929 Man berichtet 8 8 ** aus Bergamo (Von unſerem römiſchen Vertreter) Die ſtörriſche Gemeinde Eigenſinnig wie die Leute aus Caſtel Rozzone, wird man bald in Bergamo und in den benachbarten Ortſchaften ſagen und damit eine Halsſtarrigkeit meinen, die nicht recht zu er⸗ Hären iſt. Der Fall iſt auch äußerſt ſelten, daß eine Herde gegen ihren Hirten rebelliert und gerade das tun will, was der Hirt in ſeiner übergroßen Sorgfalt als ſchädlich be⸗ trachtet. Und nun die Geſchichte ſelbſt: Am Sonntag las der Dorfpfarrer die Meſſe und ſchickte ſich eben an, ſeiner Gemeinde in der gewohnten Art die Worte der Heiligen Schrift zu deuten, als er zu ſeiner größ⸗ ten Verwunderung konſtatieren mußte, daß die Kirche leer war, wenigſtens ſo weit, wie die ſteifen Holzbänke zu Samm⸗ lung und Andacht einluden. Doch im Eingang ſtanden dicht⸗ gedrängt, behäbig langſam miteinander plaudernd, die ver⸗ mißten Bauern, unbekümmert um das Alleinſein ihres Seel⸗ ſorgers. Die erſten Worte der Predigt klangen dumpf in den Raum, prallten hart an der ſchwarzen, ſchwerfälligen Maſſe unten am Kirchenportal ab, kamen immer langſamer und verſickerten dann ganz. Unheimliche Pauſe. Endlich wurde dem Geiſtlichen die Teilnahmsloſigkeit ſeiner Gläubigen zu dumm und er rief ihnen ebenſo beſtimmt wie liebevoll zu, die Plätze einzunehmen. Doch nicht eine einzige pflichtgetreue Seele löſte ſich aus dem wirren, dunklen Haufen. Da ſtteg der Pfarrer von der Kanzel herab, begab ſich zu ſeiner eigen⸗ ſinnigen Gemeinde und ſchob ſie gewaltſam in die Kirche hin⸗ ein, ſo wie man eine ſtörriſche Viehherde in den Stall treibt. Dann beſtieg er wieder die Kanzel und fuhr in ſeiner unter⸗ brochenen Bibeldeutung fort. Aber nun geſchah das Un⸗ glaubliche. Einer nach dem anderen verließen die eingetrie⸗ benen Bauern ihre Plätze, gingen zu ihrem bevorzugten Kirchenportal zurück und ſtanden nun dort, ein trotzig⸗fin⸗ ſterer Haufen. Und wieder waren alle Bänke leer. Jetzt ver⸗ lor endlich der Pfarrer den letzten Reſt ſeiner chriſtlichen Ge⸗ duld. Er unterbrach zum zweiten Mal ſeine guteinſtudierte Predigt, warf einen anklagenden, verdammenden Blick auf ſeine boshafte Gemeinde und ſtieg zum Altar hinab, um ſtill die Meſſe zu Ende zu leſen. Was war geſchehen? Der tiefbetrübte Pfarrer weiß ſich nicht die rechte Erklärung zu geben für dieſes ſonderbare Tun ſeiner Schutzbefohlenen, und niemand weiß dies, am aller⸗ wenigſten wohl die Bauern von Caſtel Rozzone ſelbſt, die be⸗ ſtimmt am nächſten Sonntag wieder brav in ihren Bänken knteen werden. Die Zeitungen ſprechen von einem ſelt⸗ ſamen Fall von Maſſenſuggeſtion. Doch von wem ging dieſe Suggeſtion aus? Vom böſen Feind, vom Teufel? — Man pfſychoanalyſtert einen ſtarren Bauern und einen harten Fels, es iſt dieſelbe Sache Deutſchland Zuſammenbruch der Deutſchen Volkserholungsheime G. m. b. H. In einer geheimen Sitzung haben dieſer Tage die Berliner Stadtverordneten davon Kenntnis genommen, daß die„Devo“(Deutſche Volkserholungsheime G. m. b..) vor dem Zuſammenbruch ſteht. Um ihre Bürgſchaft von 400 000 Mark zurückzuerhalten, will die Stadt die Liqui⸗ dation der Geſellſchaft und den Verkauf der Grundſtücke ver⸗ anlaſſen— Die„Devo“ war vor einigen Jahren groß auf⸗ gezogen worden. Eine Anzahl von Hotels und Penſionen an der See und im Gebirge ſind ihr Eigentum. Die Finanzie⸗ rung erfolgte dadurch, daß die Mitglieder Anteile zeichnen mußten. Eine Sanierung der Geſellſchaft iſt nach Lage der Dinge unmöglich. Frankreich Entlarvung eines Lourdes⸗Wunders In der Geſchichte des bekannten franzöſiſchen Wallfahrts⸗ ortes Lourdes erregte vor mehreren Jahren der Fall eines jungen Mädchens ungeheures Aufſehen. Es handelte ſich da⸗ hei um Fräulein Marthe Gitton aus der Stadt Gien, die durch den Beſuch von Lourdes angeblich von ihrer Schwind⸗ ſucht vollſtändig geheilt worden war. Das junge Mädchen führte in ihrem Heimatsort ein außerordentlich frommes Da⸗ ſein. Trotz ihrer Krankheit war ſie eine unermüdliche Hel⸗ ferin des Prieſters bei allen Werken der Nächſtenliebe und der Wohltätigkeit. Der Höhepunkt ihres Lebens war dann die Wallfahrt nach Lourdes, von der ſie vollſtändig geheilt zurückkehrte. Der Fall wurde in den franzöſiſchen Zeitungen ausführlich behandelt und viele Blätter brachten das Bild des jungen Mädchens. Vor ein paar Tagen iſt dasſelbe Fräu⸗ lein Gitton von dem Gericht in Orleans wegen Betruges und anderer Straftaten zu drei Monaten Gefängnis und 15 000 Franes Geldſtrafe verurtei!! worden. Es ſtellte ſich heraus, daß die angebliche Heilung von Lourdes Schwindel war. Das Mädchen hatte die Krankheit ſehr geſchickt ſimuliert und konnte ſo„geheilt“ von dem Wallfahrtsort zurückkehren. Man kam dieſer Täuſchung erſt auf die Spur, als man die Entdeckung machte, daß das junge Mädchen die Verfaſſerin unzähliger, anonymer Schmähbriefe war, mit denen die Stadt ſeit Jahren überſchwemmt wurde. Der Prieſter des Ortes trat vor Ge⸗ richt für das Mädchen ein und meinte, es müſſe unbedingt das Opfer einer Verſchwärung geworden ſein. Das Gericht war aber anderer Anſicht. England 40 000„Wilde“ entern eine britiſche Zerſtörerflottille Zu einer Panik ungewönlichen Ausmaßes kam es nach Blättermeldungen geſtern in Trafford Wharf, Man⸗ cheſter, als die dort eingelaufene ſechſte Zerſtörerflottille dem Publikum zur Beſichtigung freigegeben wurde. Es hatten ſich entgegen aller Vorausſicht etwa 40 000 Menſchen einge⸗ funden, die die Schiffe im Sturm nahmen, wobei einer der Der Bauer, der eine Lektion erteilt Bergamo entwickelt Stadt, da es ſo ſeltſame Begebenheiten aus ſeiner Umgebung zu berichten weiß. Aber auch Bergamo ſelbſt iſt voll von Abenteuern, die ſeinen behäbigen Alltag bös entehren. Die Geſchichte von der ſtöriſchen Gemeinde war eben erſt zu all⸗ gemeinem Entſetzen bekannt geworden, da wird auch ſchon die Geſchichte vom Bauern, der eine Lektion erteilt, gemeldet: Der Bauer Giovanni Palazzi kam aus Zorzone, einem Dorf der Umgebung, in die Stadt. Sicher nicht allein, um dort Maccaroni zu verſpeiſen, ſofort— zum Verhängnis.. Während er nun mit größter Zufriedenheit aß, näherte ſich ihm ein Tuchhändler, der ihm, wie das immer ſo heißt, ſeine ſoliden Waren zu ſpottbilligen Preiſen anbot. Der Bauer, argwöhniſch von Natur, lehnte das Angebot ſelbſtverſtändlich ab und ſenkte wieder eifrig ſeinen Kopf mit dem dazugehörenden Mund über die Maeca⸗ roniſchüſſel. Der abgewieſene Händler aber ſtieg auf einen Stuhl und ſchrie, als wollte er die ganze Welt in die Schran⸗ ken fordern, höhniſch und mit häßlich daß von all den Anweſenden kein Einzi hat, um auch nur das kleinſte Stück T kaufen zu können!“ Dabei zeigte er mit dem Finger— war es nur Zufall— auf den eſſenden Bauern Pala; Dieſer hörte die ironiſchen Worte, ſah das böſe Lachen; was ihn aber am meiſten iritierte, war dieſer dumme Zeigefinger, der unentwegt auf ihn wies. Und um dem„frechen Kerl“, wie er ihn bei ſich nannte, eine gehörige Lektion zu erteilen, zog er ſeine Brieftaſche und entnahm ihr 1500 Lire, die er beweiskräftig hin⸗ und her⸗ ſchwenkte. Darauf gab ſich der Händler geſchlagen und kehrte wie einer, der nichts mehr pu ſagen hat, zu ſeinem Tiſch zurück, wo zwei Freunde auf ihn warteten. Der Bauer, höchſt zu⸗ frieden mit ſich und ſeinem Tun, machte ſich wieder über ſein Eſſen her, es waren aber noch nicht zwei Minuten verfloſſen, als die Drei am Nebentiſch ler und Freunde, ſich zu ſtreiten begannen. elt der Eine, „freche Kerl“ von vorhin einen kräftig 3, der ihn gegen den Bauern Palazzi ſchleuderte. Di erührung war recht unſanft, weshalb ſich dann auch der Ti ſchuldigte. Und damit ſchien auch der nun bezahlten die drei Unbekannten verſöhnt ihre Zeche und verließen eiligſt die Kneipe. Als aber auch der gute Bauer zahlen wollte, entdeckte er zum allergrößten Entſetzen, daß ihm bei der unſanften Berührung mit dem Fremden die Brief⸗ taſche abhanden gekommen war. Und jetzt erkannte er den Sinn der Herausforderung, den Streit, den Stoß und das ſchnelle Verſchwinden der Gauner. Er lie fſſofort zur Polizei und klagte den Diebſtahl an.— Am ſelben Abend wurden zwei der Diebe verhaftet; doch der Dritte, der mit dem Gelde, blieb verſchwunden. Und ſo ſchwor ſich der Bauer Lektionen zu erteilen. 1* zi. der 7 Palazzi zu, niemals mehr ããſũ dd y Zerſtörer durch die auf Deck ſtrömenden Menſchenmaſſen bei⸗ nahe zum Kentern gebracht wurde. Einer der Kriegsſchiff⸗ matroſen wurde ins Waſſer geſtoßen und es erwies ſich als beinahe unmöglich, die zahlreichen Frauen, die in der zuſammengeballten Menſchenmenge ohnmächtig wurden, zu bergen. Sie wurden ſchließlich über die Köpfe der Menge hin⸗ weg in Sicherheit gebracht. In allen in der Nähe zur Ver⸗ fügung ſtehenden Räumlichkeiten mußten angeſichts der zahl⸗ reichen Unfälle Rettungsſtationen improviſiert werden. worden, das ſich jedoch der Menge gegenüber als ohnmächtig erwies. Afrika Kampf mit einem„zahmen“ Leoparden In Moſchi in der Nähe des Tanganyika⸗Sees(Oſt⸗ afrika) erlebte der weiße Siedler Jerome de la Motte ein ſchlimmes Abenteuer. Er hatte vor ſieben Jahren friſch geborene Leopardenjungen zu ſich genommen und mit der Hand aufgezogen. Sein vertrautes Umgehen mit Darby Rechtzeitig als eine zuverläſſige und bleibende Erinne⸗ rung für das am 29. und 30. ds. Mts. in Freiburg i. Br. ſtatt⸗ findende erſte Treffen der ehemaligen Angehörigen des Re⸗ ſerve⸗Infanterie⸗RKegiments Nr. 250 haben zwei ehemalige N Reſerveoffiziere im Verlag von Dr. Walter Jänecke in Das Denkmal der 250er am Narocz⸗See Hannover die Geſchichte ihres ruhmvollen Truppenteils her⸗ ausgebracht. Das prächtige, über 200 Seiten ſtarke Erinne⸗ rungswerk mit ſeinen 200 Bildern und Kartenſkizzen wird in unſerem engeren Heimatland Baden beſondere Beachtung und Nachfrage finden, denn es handelt ſich um das Ende des Jahres 1914 in Frelburg und auf dem Heuberg aus allen Tei⸗ * ſich alſo zu einer höchſt intereſſanten! obwohl oder— ſagen wir es chem Lachen:„Ich wette, Geld in der Taſche ſeine der indler höflichſt ent⸗ geſchlichtet. DDenn O . In aller Eile war ein großes polizeiliches Aufgebot herangezogen zwei und Joan, wie die beiden jungen Leoparden genannt wurden, war in der ganzen Kolonie bekannt. Die Tiere galten als vollkommen zahm. Von ein paar Tagen ſuchte der Anſtedler, wie er es an jedem Tage zu tun gewohnt war, den Raum auf, in dem die beiden Leoparden untergebracht waren. Als jer den Raum wieder verlaſſen wollte, ſtellte ſich Darby vor [die Tür und verſperrte den Ausgang. Der Anſiedler ſuchte das aufgeregte Tier mit Worten zu beruhigen und ſtreichelte es liebkoſend mit der Hand. Aber alle dieſe Beruhigungs⸗ mittel halfen nichts. Während Joan ſich ängſtlich in eine Ecke verkroch, ſprang Darby dem Anſiedler an die Kehle. folgte ein wilder Kampf im Dunkeln. Der Anſiedler vermochte ſchließlich den Leoparden bei der Zunge zu faſſen und feſtzuhalten. Auf ſeine lauten Hilferufe kam ein anderer Siedler hinzu, der den Leoparden mit einem Schuß erledigte. Der andere wurde ſpäter ebenfalls erſchoſſen. Der An⸗ ſiedler, deſſen Körper an mehreren Stellen zerfleiſcht war, mußte in das Krankenhaus überführt werden. g Es Texas Maſſeflucht aus dem Zuchthaus In Houſton in Texas brachen vierzig Sträflinge aus dem Staatsgefängnis aus, nachdem ſie drei Wärter überwäl⸗ igt hatten. Die Wärter wurden gebunden und auf der Flucht mitgeſchleppt. Erſt mehrere Stunden von dem Gefängnis ent⸗ fernt wurden ſie von ihren Feſſeln befreit und in einer öden Gegend zurückgelaſſen. Am bemerkenswerteſten iſt, daß die übrigen 150 Sträflinge ſich weigerten, die Flucht mitzumachen, obwohl ihnen nach der Ueberwältigung der Wärter der Weg zur Flucht vollkommen frei ſtand. Sie blieben unbewacht und ohne Aufſicht in dem Gefängnis zurück und ſetzten ihre Gar⸗ tenarbeit fort. Es muß ihnen in dem Gefängnis alſo doch wohl ganz gut gefallen. Amerika Ein Millionenwechſel auf die Zukunft Der Rechtsanwalt Latta, bei Lebzeiten 21 Str Syndikus einer Straßenbahngeſellſchaft in der amerikaniſchen Stadt Indiana⸗ polis, hat ein Teſtament hinterlaſſen, in dem er die für ame⸗ rikaniſche Verhältniſſe beſcheidene Summe von 50 000 Dollars für wohltätige Zwecke beſtimmt. Er hat es aber verſtanden, dieſen Betrag durch einen großartigen Wechſel auf die Zu⸗ kunft wenigſtens auf dem Papier rieſenhaft zu vermehren. Die 50 000 Dollars ſollen nämlich in den nächſten 200 Jahren nicht angetaſtet werden und während dieſer Zeit Zins⸗ und Zinſeszins tragen. Im Jahre 2129 ſoll auf dieſe Weiſe ein Betrag von 160 Millionen Dollars verfügbar werden. Dieſen Millionenbetrag hat der Rechtsanwalt in„großzügiger“ Weiſe verteilt. Für die Errichtung einer Bibliothek ſollen 35 Mil⸗ lionen Dollars verwendet werden, ebenſo viel für den Bau von Muſik⸗ und Kunſtanſtalten. Die Univerſität und ver⸗ ſchiedene Schulen ſollen je 20 Millionen Dollars erhalten. Eine beſondere„Latta“⸗Univerſität ſoll mit 40 Millionen Dollars bedacht werden. Man ſieht hier mit Staunen, was ſich alles aus 50 000 Dollars machen läßt. Wir wollen nur hoffen, daß die Zeit keinen Strich durch dieſe kühne Rechnung macht. Alte reiche Bettler zu Gefängnis verurteilt Ein Newyorker Gericht hat zwei alte, ſtadtbekannte Bett⸗ ler zu je ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Die Gerichts⸗ verhandlung brachte bemerkenswerte Enthüllungen über das Leben und die Verhältniſſe dieſer Greiſe. Der 90 Jahre alte Hugh Reynolds, der das Publikum vor den Theatern anzubetteln pflegt, hatte eine Reihe von Paſſanten, die ihm nichts gaben, in wüſter Weiſe beſchimpft. In ſeinen Taſchen fand man mehrere Bankbücher, von denen eines allein auf 7500 Dollars lautete. Reynolds wird das halbe Jahr in einem Altersheim verbüßen. Der andere, Nicholas Daly, ein Greis im Alter von 82 Jahren, muß die ſechs Monate im Arbeitshauſe abſitzen. Er iſt ein unverbeſſerlicher Bettler, der ſchon wiederholt wegen desſelben Vergehens vorbeſtraft iſt. Seine Ausſtattung beſteht aus Roſenkränzen und Kruzifixen, durch die er vor den Bahnhöfen das Mitleid der Paſſanten zu erregen verſucht. Dieſer Bettler hat Wertpapiere und Grundſtücke im Geſamtwerte von mindeſtens 100 000 Dollars im Beſitz. 0 5 zeſchichte eines badiſchen Reſerveregiments len Badens aufgeſtellte Regiment 250, das im Verbande der 75. Reſervediviſion an vielen bedeutenden Kampfhandlungen zunächſt im Oſten und 1918 auch im Weſten opferreichen An⸗ teil genommen hat. Form und Darſtellung dieſer ſoeben erſchienenen ba⸗ diſchen Regimentsgeſchichte laſſen ſofort erkennen, daß wohl⸗ erfahrene und zünftige Autoren die Feder geführt haben. In erfreulichſter Verbundenheit hat der Verleger des„Hannover⸗ ſchen Kuriers“, Dr. Walther Fänecke, ehedem Oberleutnant der Reſerve im badiſchen Dragonerregiment Nr. 22 und Regi⸗ mentsadjutaut im.⸗J. 250, und der Feuilletonleiter der ge⸗ nannten Zeitung, Dr. Kurt Voß, Leutnant der Reſerve im Regiment 40 im badiſchen Korps, Kompagnieführer im.⸗J. Nr. 250, eine in jedem Satz fühlbar erlebte, blut⸗ u. kamerad⸗ ſchaftswarme Schilderung der Regimentsſchickſale gegeben. Es kam dem Werke zugut, daß Jänecke als Regimentsadju⸗ tant vorſorglich die Akten geſammelt und bei Niederſchrift der Darſtellung an den Materialien des Reichsarchivs nachprüfen konnte. Wir haben alſo in äußerſter Möglichkeit eine authen⸗ tiſche Regimentsgeſchichte. Die vor einiger Zeit im„Karls⸗ ruher Tageblatt“ von Edgar von Rotberg zurückgewieſene Beurteilung des opfermutigen Kampfes des Regiments 250 am Narvezſee durch Hoffmann findet darin ihre Beſtätigung. Man gelangt zum gleichen Ergebnts, wie es Rotberg und im Nachgang Ludendorff in voller Bedeutung ein für allemal feſtgelegt hat. Von der Oſtſee herunter nach Galizien, ſüdlich des Dujeſter, und im Weſten an Brennpunkten des Ent⸗ ſcheidungskampfes, insbeſondere im Kampfraum der 7. Armee Laon!), ſpäter 18. Armee, haben die 250er mehr als ihre Pflicht getan: über 2000 Kämpfer, die beſten, kehrten nicht mehr in ihre Heimat zurück. Die Verfaſſer haben ſich nicht nur den Dank ihrer Ange⸗ hörigen im Regiment, ſondern insbeſondere des ganzen Badnerlandes verdient. Wir empfehlen darum nachdrücklichſt das auch äußerlich vortrefflich gediegene Ruhmeswerk. g 5 den 29. Junk 1929 W. Neue Mannheimer 5(Mittag⸗Ausgabe) g. Seite. Nr. 288 kur örtilche, p die* erlxats Gelegenheltsanzelgen altige N 20 5 6 8 mit grändlichen Kenntnissen in Strickwaren, Strümpfen, Friko⸗ 5 dagen für bald od. später gesucht. 1 Nur schriftl. Angsb. mit Lichtbild: J. DAUT — Verks Ufe rin Zeugn sabschriften zu tichten an G. m. B. N. Nannhelm, F 1, 4 — mit guter en Umgansformen, bür o zum ſofortigen Eintritt geſu ch t. ehaltene Bewer unter T M 2 Blattes. e Schulbildung für ein Svndikats⸗ rbungen mit Zeugnis⸗ 7448 1 4 55 b 5 ernennen ngebote erbeten unt 1 brochandelsfir 1 + ö f 5 tüchtige e Dame mit Amtsansbildung berorzugt. Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 103 an die 7460 8 7 Damen mit guter Bildung faſſungsgabe, die gehendem führen ſollen bewerben. Die T Bewerbungen richten „Vertraulich“ T F 18 telle dieſes Blattes. beſſerer Stände über eine neue volks⸗ wirtſchaftliche Beſtrebung nach Ausbildungskurſus Verhandlungen (kein Verkauf, Verſicherung) werden gebeten, ſich zu Freude. 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Weizen 90 hfl.ets, für den Sack Weizen⸗ mehl etwa 2 /, ausmachen dürfte, haben im Getreidehandel eine ziemliche Belebung gebracht. Es wurde viel an den euro⸗ päiſchen Seehäfen lagernder Auslandsweizen gekauft, in der Abſicht ihn noch vor der Zollerhöhung einzuführen. Man glaubt, daß dieſe Zollerhöhung am 10. Juli in Kraft treten wird; andere unbeſtimmte Angaben wollten von einer noch früheren Inkraftſetzung— es wurden der 1. und der 5. Juli genannt— wiſſen. Für in Antwerpen oder Rotterdam dispo⸗ mible Ware wurde ein Aufgeld von 40—50 hflets. bezahlt, ohne daß man genau weiß, ob die Ware die Zollgrenze bezw. die Zollabfertigungsſtation noch rechtzeitig paſſteren kann. Die Stimmung an den Ueberſeemärkten war dieſe Woche feſt, weil ungünſtige Nachrichten über die kommende Fanadiſche Weizenernte, der es an der genügenden Boden⸗ feuchtigkeit fehlen ſoll, laut wurden und weil aus den Ver⸗ einigten Staaten wieder unbefriedigende Dreſchergebniſſe aus einzelnen Winterweizengebieten gemeldet wurden. Während man ſich dieſen Angaben gegenüber zunächſt abwartend ver⸗ Hielt, begannen ſte allmählich doch auch hier ihre Wirkung zu üben, als Argentinien gleichfalls höhere Forderungen ſtellte. Am lebhafteſten war das Geſchüft wieder in Plata⸗ Weizen. In dieſer Herkunft forderte man für Bahlia⸗ Blaneg, 80 Kg., ſchwimmend, 11.07 hfl., eif Rotterdam desgl. 79 Kg., 10.97% ßfl., desgl. Anfang Juli ladebereit, 10.95 hfl.; Baruſſo, 79 Kg., ſchwimmend, bedang 10.90 hfl. eif Antwerpen, Roſa⸗Feé, 80 Kg., am 29. Juni fällig, 11.22% hfl., eif Antwerpen. Die Forderungen für Manitoba⸗Weizen ſtellten ſich dagegen wie folgt: Atlantie 2, Juli⸗Auguſt 128735, 6 12.50, 4 12.15, 5 10.85, 6.7774 hfl., eif Rotterdam, 5, in Ant⸗ werpen disponibel, 11.1275, transporbé; 3, Pacific, in Ant⸗ werpen dispontbel, 12.627, transpordé; Red Winter 2, Gulf, am 29. 6. ausgehender Dampfer, 11.45 hfl., eif Antwerpen. Deutſcher Landweizen war nur in kleinen Mengen mit 24.50, franko Mannheim angeboten. Für Roggen wurden die Forderungen im Einklang mit Weizen gleichfalls erhöht und es wurden auch kleine Mengen Weſternroggen gehandelt. Weſtern 2, Jult⸗Abladung, koſtete .95 hfl., Plata⸗Roggen, 74 Kg., Juli⸗Abladung 10.20 bfl., eif Rotterdam. Pfälziſcher und heſſiſcher Roggen waren mit 22.50 bis 28„, franko Mannheim zu haben. Hafer inländiſcher Herkunft blieb mit 22.5028 /, aus⸗ Ländiſcher mit 21—21.50, franko Mannheim, erhältlich; ab Hinterbaden lagen Haferangebote zu 21% vor. Im Cif⸗ Geſchäft koſtete Plata⸗ Hafer, fag, 46/47 Kg., in Antwerpen disponibel, 8,95 hfl., transpordé, Juli.9272; Canada feed 1, Juni⸗Juli⸗Ablög.,.277 hfl., desgl. 2.60 hfl., eif Rotterdam. Der Braugerſten markt blieb weiter geſchäftslos. Futtergerſte hat im Preiſe angezogen. Man verlangte für in Mannheim greifbare Ware 20—21/ gegen 19.50 bis 20.50/ in den Vorwochen, für Plata ⸗Gerſte 76 Kg., ſchwim⸗ mend und Juli⸗Abladung,.65 hfl., eif Rotterdam, desgl., 69 Kg., ſchwimmend, 10 hfl. beſſert. In Mais ſind im Wochenverlauf einige Kontrakte nach Belgien zurückgehandelt worden. Die Nachfrage hat ſich ge⸗ In Mannheim disponibler Plata⸗Mais koſtete 20.50 bis 21%, in Antwerpen disponibler Mais 10 hfl., transporbe Antwerpen. Ferner verlangte man für Mais in am 28. Juni ausgehendem Dampfer.95 hfl., transporde Antwerpen, Juli⸗ Abladung.82 hfl., Auguſt.90 hfl., September.97, bfl. Im Mehlgeſchäft blieb es ruhig. Der Handel unter⸗ nimmt nichts, weil er für neue Abſchlüſſe, deren Ausführung erſt nach Inkrafttreten der Zollerhöhung möglich iſt, den Zoll mitbezahlen muß, weshalb er deſſen Auswirkung abwartet. Dagegen iſt der Abruf auf alte Kontrakte gerade wegen der Zollmaßnahmen ſehr ſtark. In der Mühleninduſtrie diskutiert man lebhaft die Frage, wie dem Zwang zur Beimahlung von 30 oder 40 v. H. deutſchem Weizen nachzukommen iſt, wenn den Landwirten nicht gleichzeitig ein Berkaufszwang für dieſen Weizen auferlegt wird, oder, wenn etwa infolge einer feucht hereingebrachten Ware im Auguſt noch kein mahlfähiger deut⸗ ſcher Weizen vorhanden iſt. Man erwartet deshalb, daß bei Erlaß der Ausführungsbeſtimmungen auch die Fachleute ge⸗ hört werden. Der Preis iſt infolge der geſtiegenen Weizen⸗ notierungen für Weizenmehl im Wochenverlauf von vor⸗ wöchentlichen 32,50/ zunächſt auf 33 /, dann auf 38,50 4 erhöht worden; Roggenmehl koſtete zuletzt, je nach Aus⸗ mahlung, 29—32 /, je 100 Kg., Brotmehl 25.50 l. Bei Futtermitteln iſt anſtelle der bisherigen Luſt⸗ loſigkeit infolge der naherückenden Verwirklichung des Agrar⸗ programmes größeres Intereſſe getreten. Für prompte Bier⸗ treber, ſowie für alle ölhaltigen Futtermittel ſind die Ver⸗ käufer ſehr feſt geſtimmt und verlangen teilweiſe bis zu 50 Pfg., je 100 Kg., mehr als in der Vorwoche. Mühlen⸗ erzeugniſſe hatten gleichfalls beſſere Haltung; zum Teil ſind die Mühlen nicht mehr als Abgeber im Markte. Sie ver⸗ ſprechen ſich von der Einführung erhöhter Zölle eine Beſſe⸗ rung der Preiſe für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe, wodurch auch die Landwirtſchaft ſich eher als bisher entſchließen dürfte, Futterartikel zu kaufen. Verlangt werden, je nach Qualität, für die 100 Kg., Weizennachmehl 14—16 /, FJuttermehl 1112, Kleie, fein,.75—10, mittelgrob 11, grob 10.50—10.75; Melaſſe⸗ futter 11, Sojaſchrot 20.50, Erdnußkuchen 21, Leinkuchen 28, Kokoskuchen 20 /. Der Stand der neuen Hopfenpflanzen iſt faſt durch⸗ weg ein guter, nur ab und zu hört man über Ungeziefer klagen. Das Wachstum ſchreitet rüſtig voran. Der Hopfen hat vielerorts bereits Stangenhöhe erreicht und beginnt jetzt Seitentriebe anzuſetzen. In 19 der Hopfen wurden in letzter Zeit in Hockenheim und Sandhauſen noch einige Reſtpartien zu etwa 120/ je Ztr. an den Handel abgeſetzt. Alte Hopfen wurden in Heidelberg mit 15—20/ gehandelt. Das Pro⸗ ventenzgeſetz, welches im Reichsrat ſeine Genehmigung ge⸗ funden hat, dürfte im Reichstag kaum noch rechtzeitig ver⸗ abſchiedet werden, um die disjährige Ernte noch zu erfaſſen, da auch die Ausführungsbeſtimmungen der Länderregierungen und ſonſtige Vorbereitungen in Betracht kommen. Georg Haller. Das Agrarprogramm und der Getreidehendel Aus Kreiſen des Getreidehandels wird uns geſchrieben: Nachdem in dem Sachverſtändigenausſchuß für Ernährungsfragen ſeit Monaten darüber beraten worden iſt, wie der Landwirtſchaft ge⸗ holfen werden kann, iſt ſich der Reichstag darüber klar geworden, daß die Zwiſchenzölle für Weizen, Roggen, Hafer und Mehl aufgehoben werden. An ihre Stelle treten die Sätze des ſchwediſchen Handels⸗ vertrags mit 6,50„ für Weizen, 6% für Roggen und Hafer; für Mehl tritt der autonome Satz von 18,50% in Kraft. Dieſe Boll⸗ änderungen ſollen am 10. Juli platzgreifen. Die Erörterung dieſer Fragen hat der Beauftragten der Reichstagsfraktion der Sozial⸗ demokratie im Sachverſtändigenausſchuß für Ernährungsfragen, Toni Sender, Veranlaſſung gegeben, ſich in dem führenden ſozial⸗ demokratiſchen Organ Badens, der Mannheimer„Volksſtimme“, aus⸗ führlich zu äußern und dabei eine Reihe von Behauptungen auf⸗ zuſtellen, die nicht unwiberſprochen bleiben können. Wenn ſie ihren Artikel damit eingeleitet, es ſei ſchon zur Tradition in Deutſchland ge⸗ worden, daß die ſtereotype Klage über die„Not der Landwirt⸗ ſchaf t“ jeweils knapp vor dem Ende der Sommertagung des Reichs⸗ tags mit beſonderer Eindringlichkeit erhoben wird, ſo ſieht die erſte Hälfte dieſes Satzes mit ihren Anführungszeichen genau ſo aus, als öh Sender an dieſe Not nicht glaube; ſie muß aber weiter unten ſelbſt zugeben, daß die Lage für die getretdebauende Landwirtſchaft ern ſt iſt, da man mit dem ungeheueren Ueber ſchuß von rund 10 Millionen Tounen, die auf dem Weltmarkt ſchwim⸗ men, in die neue Ernte eintreten wird. Es heißt dann weiter, der Brotpreis habe die heſtigen Schwankungen des Getreidepreiſes nach oben wohl getreulich mitgemacht, aber deſſen erhebliche Senkun⸗ gen nachunten nur ganz unvollkommen und zum größeren Teil über⸗ haupt nicht begleitet. Den Gewinn aus den hohen Preiſen trage zumeiſt der Handel und die Spekulation. Die Gegnerſchaft gegen eine zentrale Regelung(durch ein Monopol) rekrutiere ſich aus einer ganz kleinen, politiſch aber ſehr einflußreichen Schicht: Den Kreiſen des Handels und ber Spekulation. Wie liegen dieſen Behauptungen gegenüber die Dinge in Wirk⸗ lichkeit? Wer einigermaßen Beſcheid weiß, dem iſt bekannt, daß der deutſche Getreidehandel, ſoweit er infolge der Inflation und De⸗ flation ſein Kapital nicht völlig eingebüßt, doch ſeine führende Stel⸗ lung durchweg, insbeſondere in Südweſtdeutſchland, verloren hat. Es gibt noch eine Reihe von angeſehenen Firmen, die mit einer außer⸗ ordentlich kleinen Gewinnmarge arbeiten, in der Hauptſache wickelt ſich das Getreidegeſchäſt jedoch zwiſchen den Großmühlen und den überſeeiſchen Exporteuren durch Vermittlung von Kommifſlonären ah, die ſich mit einem Nutzen von 295 hflets= 4,8 Pfennig begnügen. Man wird nicht behaugten können, daß dieſe kleine Ner⸗ mittlungsgebühr verteuernd auf den Brotpreis wirkt. Dagegen ſteht die Tatſache feſt, daß Weizenmehl und Roggenmehl im Laufe der letz⸗ ten Jahre—10/ je Dz. im Preiſe gefallen ſind, eine Preissifferenz, die ſich inzwiſchen wieder auf—8 4 vermindert hat, ohne daß der Konſument hiervon einen Vorteil hatte. Die Mühlen und der Mehl⸗ handel haben das Mehl an die Bäckergenoſſenſchaften zum ermäßigten Marktpreiſe— die Mehlhändler mit dem kleinen Nutzen von eg,—2 v. H. verkauft. Der Brotpreis wurde aber nur einmal um eine Kleinigkeit ermäßigt. Während die Mühlen ihre Mehlpreiſe in Einklang mit den Weltmarktpreiſen für Brotgetreide feſtſetzen und hierbei in letzter Zeit den Mindererlös für FJuttermehle und Kleie mit einkalkulieren müſſen, haben weder die Bäcker noch die Kon⸗ ſumgenoſſenſchaftsbäckereſen ihre Preiſe für Brot und Brötchen in Uebereinſtimmung mit dem Mehlpreis gebracht, d.., ſie haben keine neue Preisermäßigung vorgenommen. Hier iſt demnach diejenige Stelle, die den Gewinn aus dem Preisrückgang gezogen hat. Die Konſumgenoſſenſchaften ſind mit dem Brotpreis zugeſtan⸗ denermaßen billiger als die ſonſtigen Bäckereien und gewähren noch Rabatt, aber dieſe Rabattgewährung erfolgt nur an ihre Mitglieder, die auch nur einen, wenn auch großen, Bruchteil der Bevölkerung ausmachen. Gerade die Konſumgenoſſenſchafts⸗ Bäckereten hätten nachhaltiger auf den Brotpreis ein⸗ wirken können, wenn ſie die Rentabilität ihrer Bäckereten weniger im Auge gehabt hätten. Welche wirtſchaftspolitiſchen Gründe mögen es ſein, die ſie von einer weiteren Preisſenkung abhalten? Wir leh⸗ nen es ab, uns die Unterſtellung zu eigen zu machen, daß man eine Senkung der Indexziffer vermeiden wollte, um nicht dadurch der um beſſere Lohnverhältniſſe kämpfenden organiſterten Arbeiterſchaft in den Rücken zu fallen. Aber was auch die Gründe geweſen ſein mögen oder ſind, die gegen eine weitere Senkung der Brotpreiſe durch die Konſumgenoſſenſchaftsbäckereten ſprechen, ſo ſteht doch feſt, daß die Brotpreiſe nicht immer voll dem Nückgang der Mehlpreiſe an⸗ gepaßt worden ſind. Auf alle Fälle hätte von dieſer Stelle aus mehr zur Verbilligung des Brot⸗ und Brötchenpreiſes beigetragen werden können. Statt deſſen hat man ſich für den Scheuerkonzern intereſſteren laſſen. Dieſes Verhalten der Konſumgenoſſenſchafts⸗ bäckereten ſteht im Widerſpruch zu den ſonſtigen Grundſätzen der Konſumgenoſſenſchaftsbewegung, für billige Warenbeſchaffung der Mitglteder zu ſorgen. Man darf ſogar die Frage aufwerfen, wie und wo es ſich noch von dem auf dem Mannheimer Konſumgenoſſenſchafts⸗ tag ſo ſcharf kritiſterten Geſchäftsgebaren der„kapitaliſtiſchen Privat⸗ wirtſchaft“ unterſcheidet. Der Vorwurf, daß der Getreidehandel und die Spekulstion die Einführung des Getreidemonopols hintertrieben haben, ſtimmt nicht. Selbſtverſtändlich hat der Getreidehandel, und das mit Fug und Recht, ſeine Selbſtändigkeit zu wahren geſucht, welche Gründe aber gegen das Monopol ſprachen, das hat der Reichsernährungsminiſter Dietrich in öffentlicher Verſammlung deutlich genug ausgeführt. Nach ſeinen Darlegungen ſtehen einem reinen Einfuhrhandelsmonopel ein Dutzend Handelsverträge im Wege. Es bliebe alſo nur ein Zollmonopol, ein Rieſenoblekt, da der Geſamtwert der in Betracht kommenden Produkte etwa 3,8 Millſar⸗ den& beträgt. Die Väter des Monopols wollten aber auch erreichen, daß das Getreide nicht über einen gewiſſen Preis hinausſteigt. Dann ſollte die„Monopolgebühr“(wird dieſe nicht auch auf Koſten der Verbraucher angeſammelt?) zur Senkung der Preiſe verwendet werden. Die daraus entſtehenden finanziellen Folgen für das Reich wären ganz unüberſehbar, denn wenn die Ronspolgebühr, die bei niedrigen Getreidepreiſen ſich anſammelt, zur Senkung nicht aus⸗ reicht, müßte das Reich zuſchießen. Dieſen Gründen gegenüber, die ſich noch um viele andere vermehren ließen, muß man doch fragen: wieſo ſind es„Handel und Spekulation“, die das Monopol hintertreiben?. Das Wort Spekulation ſcheint es der Verfaſſerin überhaupt angetan zu haben; es iſt ihr offenbar nicht bekannt, daß hier in Südweſtdeutſchland, wo ſie ihren Artikel verbreiten läßt, von einer Getreideſpekulation in wirklichem Sinne des Wortes keine Rede mehr iſt. Soweit in den Vorjahren von einzelnen Elementen ſpekulative Verſuche unternommen wurden, haben ſich dieſe„Speku⸗ lanten“, wie in den Kreiſen des ſüdweſtdeutſchen Produktenhandels allgemein bekannt iſt, mit dem Verluſt ihres Vermögens zurückziehen oder ihr Geſchäft liquldieren müſſen. Eine Spekulation würde ſich bet uns ſchon aus dem einfachen Grunde nicht lohnen, weil bei dem hohen Zinsfuß, den Fracht⸗ und Lagerkoſten, dem Schwund, den Steuerſätzen uſw. eine Spekulation auf lange Sicht— und ſie allein könnte in Frage kommen— ausſcheidet. Uebrigens war die Sozial⸗ demokratie, wie es heißt, berett, bei Schaffung eines Monopols bis zu einem Preis von 250% für die Tonne zu gehen, ein Preis, der heute trotz„der verteuernden Wirkung des Zwiſchenhandels“ noch lange nicht erreicht iſt. Hätte dieſe Manipulierung des Preiſes den Ver⸗ braucher etwa nicht belaſtet? Die Preiſe für Getreide, beſonders für Weizen, werden auf den größeren Börſen in Chicago, Winnipeg, Buenos Atres und Ro⸗ ſario gemacht, aber nicht in Europa, am wenigſten in Deutſchland oder gar bei uns in der Sedweſtecke des Reiches. Selbſt Berlin hat auf dem Weltmarkte nur noch für Roggen Geltung, der aber ſeinerſeits in der Preisentwicklung von der Geſtaltung des Weltweizenmarktes abhängig iſt. Dan Sarcztti-Neſile Gemeinſame Vertriebsorganifation— Kapitalerhöhung bei Sarotti Die Verwaltung der Sarotti A. ⸗G. Berlin teilt über die Ausgeſtaltung der beiderſeitigen Organiſationen(Neſtle iſt bekanntlich neuerdings Großaktionär von Sarotti) folgendes mit: Die Deutſche.⸗G. für Neſtle⸗Erzeugniſſe in Hattersheim im Taunus ſtellt auf Grund eines Markenvertrags die bekannten Schokoladen Neſtle, Peter, Cailler, Kohler, mit dem Recht des Alleinvertriebs dieſer Marken in Deutſchland, her. Die Verwak⸗ tung der Sarotti A. ⸗G, betrachtet es als einen ſehr wertvollen Ausbau ihres eigenen Geſchäſts, Fabrikation und Vertrieb dieſer Weltmarken ihrerſeits zu übernehmen, und hat entſprechende Ver⸗ handlungen mit der Neſtle⸗Geſellſchaft geführt, die nunmehr zum Siel geführt haben. Hiernach übernimmt Sarotti die Fabrik in Hattersheim und erhält, zunächſt für 10 Jahre, das ausſchließllche Recht der Herſtellung und des Vertriebs der Marken Neſtle, Peter, Cailler, Kohler in Deutſchland. Die Neſtle⸗Geſellſchaft ver⸗ pflichtet ſich, gleichfalls zunächſt auf 10 Jahre, keinerlei Herſtellung oder Vertrieb von Kakab⸗ und Schokolade⸗Erzeugniſſen in Deutſchland zu unterhalten, oder ſich an Fabriken dieſer Art zu beteiligen. Die Verwaltung von Sarotti, welche natürlich ihre eigenen Sarotti⸗ marken in unveränderter Weiſe, gefördert durch die Auslandsorgani⸗ ſation von Neſtle, pflegen wird, erwartet aus dieſem Abkommen eine bedeutende Erweiterung ihres Geſchäfts. Im Zuſammenhang hiermit ſoll eine a. o..⸗V. der Sarotti.⸗G. eine Kapitalerhöhung um nom. 3 500 000“ beſchließen. Als Gegenwert für die in Hatters⸗ heim belegene Schokoladenfabrik dient ein Betrag von nom. 2 500 000 Mark jungen, ab 1. Januar 1930 divtdendenberechtigten Sarotti⸗ Aktien, welche die Deutſche Neſtle⸗Geſellſchaft innerhalb eines Zeit⸗ raums von 5 Jahren ohne Zuſtimmung von Sarvotti nicht veräußern darf. Der Uebergang erfolgt mit Wirkung vom 1. Juli 1929 an ohne Uebernahme der Debitoren und Kreditoren. Auf den Reſtbetrag von nom. 1 Mill./ jungen Sarotti⸗Aktien wird der Neſtle⸗Geſell⸗ ſchaft als Entgelt für die Uebertragung des Markenrechts eine Option eingeräumt zu einem Preis von 10 Punkten unter dem jeweiligen Börſenkurs. Im Falle der Ausübung der Option muß die Erwerberin ſich verpflichten, dieſe Aktien nicht vor Ablauf von 5 Jahren zu veräußern. „* Zeutrale deutſcher Getreidekrebithanken Als.— Eine Neu⸗ gründung. Unter maßgebender Beteiligung der Oſtwerke und veuſchiedener Getreidekreditbanken iſt in Berlin die„Zentrale deutſcher Getreidekreditbanken AG.“ gegründet wor⸗ den. Das Kapital beträgt zunächſt 100 000 4. Das Unternehmen ſoll die Landwirtſchaft insbeſondere durch Kreditgewährung an Ge⸗ treidekreditbanken und ähnliche Unternehmungen fördern. Gleich⸗ zeitig ſoll es Bankgeſchäfte aller Art betreiben. Dem erſten Auf⸗ ſichtsrat gehören u. a. Direktor Max Katzenellen bogen(Oſt⸗ werke) und Direktor Max Mende(Schleſ. Getreidekreditbank) an. Pfälziſche Chamotte⸗ u. Thonwerke[Schiffer u. Kircher) AG, in Grünſtadt. Die o. GV. beſchloß die Vertetlung von wieder 4 v. H. Dividende auf die StA. und von wieder 6., H. auf die VA. Für Neuvortrag verbleiben 29 586(14519) l. * Konſervenſabrik Braun in Pfeddersheim.— Divibenden⸗ erhöhung. Der AR. beſchloß, der GB. am 22. Juli die Vertellung von 8(6) v. H. Dividende in Vorſchlag zu bringen. Die Bilanz vom 30, April 1929 bringt nach Vornahme der Abſchreibungen und vor⸗ ſichtiger Bewertung der Warenvorräte unter Einſchluß des Vor⸗ trages aus dem Jahre 1928/9 einen Reingewinn von 196 248 ũ„ (164 520%). In Neuvortrag gelangen 44 645 * Manoli Ac. in Berlin. Dle o. GV. genehmigte den 71 für 1928 und beſchloß, aus 238 922(166 141)„ Reingewinn 7(7) b. H. Dividende auf 2 Mill./ AK. zu verteilen. Neu in den Auſſichts rat wurde Generaldirektor David Schnur gewählt. Wie der Vorſtand noch ausführt, haben die mit dem 8. April 1829 in Kraft getretenen neuen Lieferungs⸗ und Verkagufs bedingungen einmütige Annahme erſtmallg von der geſamten Induſtrie gefunden. Die erſten drei Monate des neuen G. waren wegen des Preiskampfes nicht günſtig. In der letzten Zeit habe ſich jedoch eine Beſſerung durch⸗ geſetzt, die ſich vor allem darin kennzeichne, daß mit der Zuſammen⸗ faſſung der Erzeugung eine Zuſammenfaſſung des Verbrauchs auf beſtimmte Speziglmarken Hand in Hand gehe. Die Einſtellung der Preisſchleuderei hohe in Berlin zunächſt einen Umſatzrückgang zur Folge gehabt, Dieſer ſei jedoch nicht von einem finanziellen Rück⸗ ſchlag begleitet geweſen und finde nunmehr in der erwähnben ſtär⸗ keren Spezlalmarkennachfrage ſeinen Ausgleich. Verhandlungen zur Bildung eines deutſchen Zuckerkartells i Gegenwärtig werden Verhandlungen gepflogen, die auf einen ſeſten Zuſammenſchluß in der deutſchen Zucker induſtrie hinauslaufen. Beteiligt ſind etwa 30 namhafte Perſönlichkeiten aus der Zucherinduſtrie, die vorläufig einen Arbeiltsausſchuß ge⸗ bildet haben. Dieſe Verhandlungen ſtehen auch mit dem kürzlich ge⸗ faßten, inzwiſchen zur Durchführung gelangten Beſchluß der maß⸗ geblichen Konzerne in Zuſammenhang, den Zuckerpreis auf minde⸗ ſtens 50,50„ Parität Magdeburg zu ſtabiliſieren. Die auf der Dres⸗ dener Tagung des Vereins der Deutſchen Zuckerinduſtrie eingeſetzte Kommiſſion zur Abänderung des Ausfuhrvertrages hat übrigens ihre Arbeiten noch nicht aufgenommen, da der Verkrag erſt am 1. September 1930 abläuft. — * Steigende Metellterminumſäße. Die Umſätze on der Berliner Metallterminbörſe ſind in der Woche vom 20. bis 28, Juni in Kupfer auf 710 To.(Vorwoche 380 To.) und in Blei auf 410(80) To. ge⸗ stiegen. In Zink fanden, ebenſo wie in der Vorwoche, keine Um⸗ ſätze ſtatt. * Die Preisindegzifſer der„Metallwirtſchaft“, Die Preisinder⸗ ziffer der„Metallwirtſchaft“ ſtente ſich am 20. Juni auf 125,6[Durch⸗ ſchnitt 190/18 100), blieb alſo gegen die Vorwoche unverändert. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtande vom 20. unf folgende Einzelindexzifſern errechnet: Kupfer 1270(am 19. uni: 12,7), Blei 128,4(149,2); Zink 109,8(108,8), Zinn 108,6(109,2), Aluminium 132,(132,0), Nickel 107,7(107,7), Antimon 100,(108,4). Frach tenmarkt Ouisburg-Nuhrort 28. Juni Das Geſchäft an dex heutigen Börſe war nicht beſonders lebhaft. Die Kohlentransportgeſellſchaft konnte nur wenige Kähne einteilen, ebenſo waren nur vereinzelt Bergreiſen am Markt. Die Frachten für Reiſen bergwärts blieben mit 1,40 bis 1/0/ ab hier bzw. aß Kanal Baſis Mannheim, einſchl. Schleppen, unverändert. benſo exfuhr auch die Talfracht mit 1,20 bis 1,40 nach Rotterdam keine Aenderung. Der Bergſchlepplohn notierte mit 1,80 bis 1,50„ Baſis Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt unverändert elf Pig. für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam. 2 7 1“. ̃᷑¾̃-! ⁵ ͤ ,, ³ͤꝶ 882...] LKK!„ßßßßß ,,, VVV 2 8 t N * 3 — Samstag, den 29. Juni 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 208 Anzeichen einer Konzunkturbeſſerung Der Wochenbericht des Inſtituts für Konjunktur⸗ ſorſchung bemerkt, daß die induſtrielle Beſchäftlgung 1 ganzen im Laufe des Monats Mai weiter geſtlegen ſſt. Die Steigerung iſt zum großen Teil auf die Zunahme der Beſchäf⸗ ung in wichtigen Saiſongewerben(Baugewerbe, Induſtrie der Steine und Erden) zurückzuführen. Aber auch über die Saiſon⸗ berufe hinaus hot ſich die Beſchäftigung der Induſtrie im ganzen ge bes ſert. Freilich kann man einer allgemeinen kon⸗ len Steigerung der Beſchäftigung gegenwärtig nicht ſprechen: wei mit zunehmender Beſchäftigung ſtehen ſolche mit rkenk Be igung gegenüber. Innerhalb der Produktions⸗ mittelinduſtrien hat ſich die Beſchäftigung in der M etall induſtrie in der chemiſchen Induſtrie weiterhin leicht erhöht. Zu dieſer Entwicklung hat, insbeſondere in der Eiſen⸗ und Ma ⸗ ſchinen uſtrie, der im allgemeinen gebeſſerte Aus land s⸗ a bſatz 1 ragen. Auch im Holz gewerbe iſt über das fahres⸗ zeitlich! kaß hinaus eine Beſſerung der Beſchäftigungslage unverbennb Für die Produktions nittelinduſtrien im ganzen ſpielt es demgege nur eine geringe Rolle, wenn ſich die Beſchäftigung leicht ugenden Induſtrie im Mai wieder gefenkt hat. Bei der Verbrauchsgütererzeugung halten ſich Auftriebs⸗ enzen die Wagge. In der Textil induſtrie iſt 1 Unterbrechung des konjunkturellen Rückgangs im angenen Herbſt in den letzten Monaten die Beſchäftigung wieder zen. Leicht abgeſchwächt hat ſich ferner die Beſchäftigung in der 8* enden Induſtrie und— vorwiegend aus ſakſon⸗ mäß! im Bekleidung s gewerbe ſowie in der Sch u Eine Beſſerung der Beſchäftigung konnte ſich da⸗ gegen in den übrigen leder verarbeitenden Induſtrien durchſetzen. Die Deutſche Bank zur Lage Nach dem Monotsbericht der Deutſchen Bank werden an den Geldmarkt derzeit infolge der anormal langen Froſtperiode nicht nur ſaiſonmäßig ſpät einſetzende beſondere Anſprüche geſtellt, es macht ſich vielmehr anſcheinend, wie nicht nur aus dem weiteren geſun; p api en nduſtrie. i 1 und der Verteilung der Arbeitsloſenzahl, die Mitte Juni rund 750 000 betrug, auch eine ſich wieder belebende Konjunktur, am deutlichſten in den Produktionsmittelinduſtrien, 5 ar. Daß de Ausland nach wiederbeginnender Intereſſen⸗ ne trotz dieſer konjunkturell nicht ungünſtig liegenden Lage reit noch verhältnismäßig wenig an den deutſchen Börſen liege in der Hauptſache wohl daran, daß das Echo des Sach⸗ idigenberichts in Deutſchland nicht gerade die beginnende Er⸗ nung des Auslandes für deutſche Werte fördern konnte. Es mitßten alſo wohl erſt die politiſchen Fakten geſchaffen werden, ehe uf breiter Front der Aenderung Rechnung trägt, die durch die Liquidierung des Krieges eintrete. Immerhin bezeugen a Beſchaffung eines 50⸗Millionen⸗Dollar⸗Kredits für das Reich, die weitgehende Verflechtung zwiſchen führenden Konzernen der deut⸗ ſchen und holländiſchen Kunſtſeideninduſtrie, die Emiſſion der J. G. Chemie⸗Aktien in der Schweiz, daß das Vertrauen zu Deutſch⸗ lands geſicherter 1 ch in internationalen Finanzmaßnahmen zu bekunden beginne. erdings werden unſere verantwortlichen polttiſchen Stellen nun auch den Mut zu einer Real politik gegenüber den Erforderniſſen der deutſchen Wirtſchaft aufbringen und mit mehr Elan als bisher Aufgaben wie die Vereinfachung und Verbilligung der Verwaltung und Neuordnung des Steuerſyſtems in Angriff nehmen müſſen, um von innen und außen eine Atmosphäre für Deutſchland zu ſchoffen, die es zur Bewältigung ſeiner großen Leiſtungspflicht braucht. Schöfferhof⸗Binding⸗Bürgerbräu A. Frankfurt Zum Handel an den Börſen von Frankfurt a.., Berlin, Dres⸗ den und München wurden 1 Mill./ neue StA. der Geſellſchaft zu⸗ gelaſſen. Nach dem Proſpekt beträgt das Grundkapital der Geſell⸗ ſchaft jetzt 6,06 Mill. J, darunter 1000 VA. zu je 60/ mit 6proz. kum. Dividende und Mfachem Stimmrecht in den bekannten drei Fällen. In einer Bilanz per Ende März 1929 ſind ausgewieſen: auf 1,79(Ende Sept. 1928: 0,66) erhöhte Verbindlichkeiten, unv. 0,65 Mill.„ Rückſtellungen für Steuer uſw., andererſeits 1,7(1/05) Hypotheken, 0,78(0,68) Darlehen, 2,56(2,10) Wirtſchaftsweſen, 1,09 (1,03) Außenſtände und auf 0,21(1,70) Mill. verminderte Bankgut⸗ haben und Kaſſe. Bei den Vorräten ſind getrennte Rohmaterialien mit 1,65(0,87) und Bier mit 0,86(0,92) Mill. JI ausgewieſen. Der Grundbeſitz der Geſellſchaft betrug am 30. Sept. 1938 103 698 qm. Die Produktionsfähigkeit des Frankfurter Betriebs beträgt etwa 600 000 Hektoliter, die des Mainzer Betriebs etwa 120 000 Hektoliter und die des Kaſſeler Betriebs etwa 80 000 Hektoliter. In den drei letzten Geſchäftsfahren wurden von den drei Betrieben obgeſetzt: 490 000, 436000 und 440 000 Hektoliter. Im neuen Geſchäftsjahr war der Abſatz bisher ſteigend, ſodaß unter dem üblichen Vorbehalt für das erhühte Aktienkapital mit einem befriedigenden Ergebnis ge⸗ rechnet wird. Amerikaniſche Beſtellung auf Maybach⸗Motoren. Die Moy⸗ bach⸗Motoren Gmbh. in Friedrichshafen hat von der Good⸗ near Zeppelin⸗Geſellſchaft in Akron(Ohio) nach dem Auto⸗Preſſe Dienſt den Auftrag erhalten, für das im Bau befindliche Zeppelin⸗Luftſchiff Z. R. S. 4 acht Mapbach⸗Motoren Type VI 2 mit einer Leiſtung von je 600 PS. zu liefern. An der internationalen Ausſchreibung beteiltgen ſich u. a. alle maßgeblichen US.⸗Motor⸗ fabriken. Das Luftſchiff ſoll bis zum Frühjahr 1931 fertiggeſtellt werden. 29: Erhöhter Reingewinn bei der Adler Portlandzementfabrik in Berlin. 10 v. H. vor. 2 Ausſichten für das lauſende GJ. ſeien noch nicht zu erſehen. erſten dret Monate haben durch den ſtarken Froſt erhebliche Einbuße im Verſand gebracht. Es ſei noch nicht azuſehen, ob es möglich ſein werde, dieſe Rückſtände im Laufe des Jahres aufzuholen. * Schuhfabrik Confluentia AG. Koblenz. Die GV., in der drei Aktionäre 349 520/ Aktien vertraten, genehmigte ohne Erörterung, den Abſchluß mit 7 v. H. Dividende. Ach. von D n dings nur auf ro. 1 084 000 Eſtr.(1 058 000). te Produktions-Statiſtik der Lederfabriken 1928 rückgängige Geſamterzengung— Zunahme des Ausfuhr⸗Anteils Das Stat. Reichsamt veröffentlicht fetzt die Fortſetzung ſeiner Produktions⸗Erhebungen in der Lederinduſtrie, und zwor die Ergeb⸗ niſſe für 1928(Wirtſchaft und Statiſtik, 2. Juni⸗Heft). Als Haupt- merkmal für die Lage der Lederinduſtrie im Jahre 1928 wird auf den Rückgang des Verbrauches bei ſteigenden Preiſen verwieſen. Der Inlandverbrauch an Leder ſank nach den Berechnungen des Reichs⸗ amtes im Johre 1928 auf 125,3 Mill. Kg. gegen 152,8 Mill. Kg. im Vorfahr. Die Ausfuhr konnte infolge des ſchlechten Binnenmarktes geſteigert werden. Es ergab ſich ein Ausfuhrüberſchuß von 4046 To. gegenüber einem Einfuhrüberſchuß von 411 To. Der durchſchnittliche Preis von Ochſen⸗ und Kuhhäuten pro 7 Kg. ſtieg von 0,68„ im Jahre 1927 auf 0,82„ im Jahre 1928.(Bekanntlich iſt die Preis⸗ entwicklung für Häute und Leder im Jahre 1928 ſehr ungleichmäßig verlaufen. Im erſten Quartal fand die bereits 1927 eingeleitete Preisſteigerung ihren Höhepunkt, alsdann ſetzten Preisrückgänge ein, die ſich im erſten Quortal 1929 noch weſentlich verſchärften. Die Red.) Die Geſamtmenge der verarbeiteten Häute und Felle war mit 259 Mill. Kg. um 16 v. H. geringer als im Vorjahr. Beſonders ſtark war der Rückgang in der Verarbeitung ausländiſcher Häute. Der Rückgang erſtreckt ſich im weſentlichen auf Roß⸗ und Rindshäute. Der Geſamtwert der verarbeiteten Häute und Felle war dennoch um 5 v. H. höher als im Vorfahre, was auf der eingangs erwähnten Preisſteigerung beruht. Die Geſamterzeugung an Leder bozifferte ſich auf 129,3 Mill. Kg. gegen 150,7 Mill. Kg. im Vorfahr und 129,5 Mill. Kg. im Jahre 1925. Der Wert dieſer Ledererzeugung für eigene Rechnung betrug 986 Mill./(gegen 952 Mill.% bzw. 789 Mill. in den Vorfahren). Sowohl bei den lohgaren Ledern wie bei den chromgaven Ledern ergab ſich gegenüber dem Vorjahr eine durch⸗ ſchnittliche Wertſteigerung von 11 v. H. Die Lohngerbung für aus⸗ ländiſche oder inländiſche Auftraggeber betrug 1,04 Mill. Kg. und iſt damit gegenüber den Vorjahren weiter zurückgegangen. An dem Geſamtabſatz der Lederfabriken in Höhe von 914 Mill./ war das Inland mit 692 Mill.,(76 v..) und das Ausland mit 222 Mill. (24 v..) beteiligt. :?: Der Abſchluß der engliſchen General Electric. Die Geſell⸗ ſchaft berichtet über volle Beſchäftigung in 1928. In Elektroma⸗ ſchinen und in Fabrikaten der Schwachſtromabteilung ſeien die Pro⸗ duktionszahlen höher geweſen als i..; auch der Umfang der Auf⸗ träge befriedigend geweſen. Der Gewinn erhöhte ſich aller⸗ Daraus werden, wie ge⸗ meldet, wieder 10 v. H. Dividende auf die StA. verteilt. Die Verzinſung der BA. erfordert 252 000 Eſtr. Für Zinſen auf Schuld⸗ verſchreibungen wurden 222 380 Oſtr. verwandt und für Abſchretbungen 206 055 Eſtr. Die Reſerve erhält wieder 130 000 Eſtr., der Penſions⸗ ſo nds 24 662 Eſtr.; 962 000 Eſtr. werden vorgetragen. Bei 5 853 000 Oſtr. Kapital und 3 068 000 Schuldverſchreibungen verzeichnet die Bilanz einen Rückgang der flüſſigen Mittel einſchl. britiſcher Staatspaptiere auf 1519 000(1 780 000) Eſtr. er Faankrün rx pole JJJJJJ//%%%%%%%%%%% ĩ(pd. Gesetzlicher und außerordentlicher Reservefonds Gesamter Darlehensbestan dada Gesamtumlauf der Goldpfandbriefe und Goldkom- munaloblig ationen Wir empfehlen zu dauernder Kapitalanlage unsere 6% Goldpfandbriefe Reihe 13 Zinsscheine Aprl-Oktoper zum jeweiligen Frenkfurfer Börsenkurse— heufe 97˙%ͤͤ— Sowie: 9% doldkommunalobligationen Reihe 2 Ainsscheino April- Oktober zum jeweiligen Frankfurſer Börsenkurse— heufe 93½%—. Die Goldpfandbriefe und Goldkommunalobligationen sind an der Frank. furter Börse amtlich notiert, die Goldkommunalobligationen Reihe 2 sind seitens der Reichsbank zum Lombardverkehr in Klasse A zugelassen. pfandbriefe Reihe 13 ist die Zulassung zum Lombardverkehr bei der Reichsbank cht rüekrahlbar vor J. Oktober 1934 icht rückrahlbar vor l. Apr 1833 in Klasse A von uns beantragt und wird alsbald erfolgen. Die Stüeke sind sofort lieferbar. Unsere Goldpfandbriefe und OQoldkommunalobligationen lauten auf Gold- mark(1 Goldmark= 1/2790 kg Feingold), sie sind eingeteilt in Abschnitte zu GM. 5000, 2000, 1000, 500 und 100. Die Pfandbriefe und Kommunalobligationen können durch uns Gallusanlage 8) oder durch Vermittlung sämtlicher Banken und Bankgeschäfte bezogen werden. Frankfurter Hypofhekenbank. Frankfurt a.., Ende Juni 1929. Gallusanlage 8 Fernsprecher Hansa 191 und 192. n— n n n EIL 10 005 000 Reichsmark 5 500 000 Reichsmark rund 205 000 000 Goldmark rund 195 000 000 Goldmark 8e i D 1 n soviele Wagen täglich STA Für die Gold- selbst 7438 Achtung Radfahrer! Die neuen Vorschriftsmäßigen Rückstrahler per Stück 35, 3 Stück 80 0. Fr. Penn, R 3, 16. 9250 Gut eingeführtes Labensmitteigesatt zentrale Lage, billige 2 faſt neue ** T. Miete 2 Zim. Küche, 1 Bad, an raſch entſchl. Käufer umſtändehalb. billig abzugeben. G 5, 17, Laden. 7670 preiswert abzugeben. Angeb. u W H 25 9078 an die Geſchſt. Papagei Zwei aut ſprechende Papageien billig zu verkaufen. Hartmann, Roſenſtr. 42, 2. Stock, Neckarau. 9138 Wegen Megzug und Aufgabe der Wohnung verkaufe ich: 1 kompl. Schlafzimmer, nußbaum pol., mit Spiegelſchrank, 1 komplette weiße Küche und Einzelmöbel, Bücherſchrank, Sofa. 9212 Neckarauerſtraße 20, 4. Stock. Günstig. 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Neckarſpitze: 10 Predigt, Vikar Fleig; 11 Kindergottesd., Vikar Fleig. Konkordienkirche(Evangeliſationswoche): 9 Chriſtenlehre f. Knaben, Kirchenrat v. Schoepffer; 10 Einleitungsgottesdienſt zur Evange⸗ Uiſation, Begrüßung: Kirchenrat v. Schoepffer, Predigt: Pfarrer Bauer aus Heidelberg, Leiter der Kirchl. Volksmiſſion in Baden (Kirchenchor, Kollekte); 11.30 Kindergottesdienſt, Vikar Dr. Schütz; 11.30 Chriſtenlehre für Mädchen, Kirchenrat v. Schvepffer; 8 Evan⸗ geliſationsvortrag, Pfarrer Bauer(Kollekte). Chriſtuskirche: 8 Predigt, Pfr. Bach; 10 Predigt, Vikar Dr. Barner; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Dr. Barner; abends 8 Orgelkonzert von Kirchenmuſtkdirektor Arno Landmann. Neuoſtheim: 10 Predigt, Pfarrer Dr. Hoff; Pfarrer Dr. Hoff. Friedenskirche:.30 Predigt, Landeskirchenrat Bender; 11.45 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Sulzberger. Johanniskirche:.30 Predigt, Vikar Schropp; 10 Predigt, Pfarrer Emlein(hl. Abendmahl); 11.15 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Emlein; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Zöbeley; 11.45 Chriſten⸗ lehre für Mädchen, Pfarrer Emlein. Lutherkirche: Kirchenvlſitation durch Herrn Prälat D. Kühlewein; .30 Frühgottesdienſt, Pfarrer Dr. Sehmann; 10 Predigt, Pfarrer Frantzmann; Anſprache des Herrn Prälaten, Kirchenchor; 11 Kin⸗ dergottesdienſt, Vikar Grimm; 12 Chriſtenlehre aller Pfarreien, Pfarrer Jundt. Melauchthonkirche: 10 Predigt, Pfarrer Rothenhöfer; 11 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Götz; 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Rothenhöfer. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakoniſſenhaus⸗Gottesdienſt fällt aus. Feudenheim:.30 Predigtgottesdienſt, Pfarrer Mutſchler; 10.45 Kin⸗ dergottesdtenſt, Pfarrer Mutſchler; 1 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Mutſchler. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfr. Luger; 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer Luger;.30 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau:.30 Predigt, Pfarrer Maurer; 10.45 Kin⸗ dergottesdienſt(Norödpfarrei), Pfarrer Maurer; 1 Chriſtenlehre (Nordpfarrei), Pfarrer Maurer. Rheinau:.30 Gottesdienſt am Pfingſtberg⸗Wald(verlängerte Oſter⸗ ſtraße), Vikar Ziegler;.30 Predigt, Pfarrer Vath; 10.30 Chriſten⸗ lehre für Knaben; 11.15 Kindergottesdienſt. Saudhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Köllt; 10.45 Chriſtenlehre für Mädchen, Vikar Kölli; 11.80 Kindergottesdienſt, Vikar Kölli; .0 Abendgottesdienſt in den Behelfsbauten, Vikar Kölli. Pauluskirche Waldhof:.45 Chriſtenlehre für die Mädchen, Pfarrer Lemme;.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Lemme; 10.45 Kinder⸗ gottesdienſt, Pfarrer Lemme. Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche; Dienstag abend 8 Andacht, Pfarrer Eckert.— Mitt⸗ woch vorm. 7 Morgenandacht. Konkordienkirche: An jedem Wochentage vom 1. bis 6. Juli, nachm. 4 Predigtgottesd., Pfr. Bauer; abends 8 Evangeliſation, Pfr. Bauer. Johanniskirche: Donnerstag abend 8 Andacht, Vikar Zöbeley. Lutherkirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Pfarrer Dr. Lehmann. Melauchthonkirche: Mittwoch abend 8 Bibelſtunde, Pfr. Rothenhöfer. Diakoniſſenhaus: Mittwoch nachm.—5 Basler Miſſ.⸗Frauenverein. Pauluskirche Waldhof: Donnerstag abend 8 Andacht im Konfir⸗ mandenſaal, Pfarrer Lemme. 11 Jugendgottesdienſt, 1 Evang.⸗luth. Gemeinde. (Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29). Sonntag nachmittag 8 Prebigt, Pfarrer Wagner, Kollekte fürs theol. Seminar. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Evang. Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 18(Inſp. Stöckle): Sonntag 9 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2. 10: Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag 8 C. V. j. M. Donnerstag 8 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtraße 90 (Stadtmiſſionar Olpp): Sonntag.00 Verſammlung. .00 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtraße 31(Stadtmifflonar Welk): Sonntag.00 Verſammlung. Dlenstag.15 Bibelſtunde.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſammlung. Mittwoch.15 Donnerstag Bibelſtunde.— Bellenſtr. 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag .15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule(Stadtmiff. Keidel): Sonntag.90 Luzenberg, 4 Sandhofen Verſammlung. Dienstag 2 8 Waldhof, Mittwoch 8 Sandhofen, Freitag 7. ſtunde.— Fendenheim, untere Kinderſchule: Sonntag 8 und Mitt⸗ woch.15 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Verſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. V. ., Jungfrauenvereine] ſind bei jeder Station zu erfahren. Berein kur Ingendpflege e. V.„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag? Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkrels; 4 Jugendverein für jg. Mäd⸗ chen; 8 Evangeliſationsverſammlung.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch.30 Jungſchar; 8 Männerſtunde.— Donnerstag 4 Frauen⸗ ſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Belhesda⸗ Heim“, L 11. 4. Sonntag 10.30 Kinderſtunde;.30 Jugendverein; abends.15 gemiſchte Ver⸗ ſammlung.— Dienstag abend.15 Männerſtunde, zugleich 8 Uhr Evangeliſatlonsvortrag, Schillerſchule, Almenhof.— Mittwoch abd. .15 Gebetſtunde.— Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends .15 Bibelkränzchen für junge Mädchen von 15—18 Jahren.— Freitag abend.15 Jugendverein. Adventgemeinde, J 1. 14. Sonntag abend 8 Vortrag.— Mittwoch abend 8 Bibelſtunde.— Freitag abend 8 Jugendſtunde.— Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt; nachm. 3 Kindergottesdienſt. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag.80 Abſchtedspredigt v. Prediger Kick; 11 Kindergottesdienſt; 4 Predigt von Joh. Gähr⸗ Reutlingen. Mittwoch abend 8 Bibelſtunde. Donnerstag mittag 4 Miſſtonsfrauenſtunde; 8 Ingendandacht. Süddeutſche Vereinigung für Evangeliſation u. Gemeinſchaftspflege Tandeskirchl. Gemeinſchaft), Lindenhofſtr. 34. Sonntag abend 8 Evangeliſationsvortrag(Gem.⸗Pfleger Steeger).— Montag 8 Mit⸗ gliederſtunde.— Mittwoch 8 Bibelbeſprechung.— Samstag.15 Männerabend.— Jugendbund f. E.., a) junge Männer: Sonn⸗ tag.30 u. Dienstag 8; b) Jungfrauen: Sonntag 4 u. Donnerstag 8. 30 Luzenberg Bibel⸗ Knabenbund: Samstag.90 für Knaben von 10—15 Jahren. Blaukrenzverein Mannheim I, Meerfeldſtr. 44, Hinterhs. Sonntag abend 8 Blaukreuzſtunde Gärtnerſtr. 17. Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Mittwoch nachm. 4 Hoffnungsbundſtunde für Kinder; abends 8 Blaukreuzſtunde. Die Heilsarmee, O 1. 15.— Sonntag vorm..80 Hetligungs⸗Ver⸗ ſammlung; Sonntag und Mittwoch 8 Heilsverſammlung; Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung.— Sonntags⸗Schulen: Sonntag 11 und .30; Mittwochs 5; Donnerstag 4 Liebes bund. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtraße 26. Sonntag vorm..05 Sonn⸗ tagsſchul⸗Ausflug;.30 Predigt, Prediger Gebhardt.— Mittwoch abend 8 Bibelſtunde. Donnerskag nachm. 3 Frauenmiſſionsſtunde. Katholiſche Gemeinde. Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche). Sonntag 5 Frühmeſſe; von 6 an Beichtgelegnheit; 6 hl. Meſſez.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Kindergottesdienſt mit Predigt;.80 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt;.80 St. Boulfattus⸗ Bruderſchafts⸗Andacht mit Segen; abends.30 Predigt u. Aloyſius⸗ St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 hl. Meſſe und Beicht; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.80 Predigt u. Amt: 11 Kindergottesdienſt mit Predigt;.30 Sebaſtlanus⸗Andacht;.80 Aloyſius⸗Andacht mit Segen. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag 6 hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Feſtgottesdienſt mit Feſtpredigt u. levit. Hochamt; 11.15 hl. Meſſe mit Predigt; 2 feierliche Veſper. Liebfrauenkirche. Sonntag von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Früß⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Amt; 1 Singmeſſe mit Predigt;.30 Andacht zur hl. Familie. Katholiſches Bürgerſpital. Sonntag.30 Singmeſſe mit Predigt. St. Peter u. Paul Mannheim⸗Fendenheim. 6. Sonntag nach Pfingſten 6,30 hl. Beicht; 7 hl. Kommunion;.30 Kommunlon⸗Singmeſſe;.45 Hl. Kommunton; 9 Hauptgottesdienſt; 11 Schülergottesdienſt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Herz⸗Mariä⸗Bruderſchaft. Herz⸗Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag 6 Frühmeſfe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt:.30 Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre u. Andacht für Jünglinge; abends 7 Andacht zur hl. Familie mit Segen. St. Bonifatiuskirche Neckarſtadt⸗Oft. Sonntag 6 Früßhmeſſe u. Beicht⸗ gelgenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Mutter⸗Gottes⸗Andacht; abends.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. Städtiſches Krankenhaus. Sonntag 6 Frühmeſſe mit Anſprache;—8 Beichtgelegenheit;.15 Singmeſſe mit Predigt. St. Joſefskirche Lindenhof. Sonntag 6 Beicht und hl. Meſſe; 7 Kom⸗ munionmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Amt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt; 2 Andacht um den Segen der Feldfrüchte. St. Jakobuskirche Mannheim ⸗ Neckarau. Sonntag.45 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 9 Chriſtenlehre für Jünglinge.30 Hoch⸗ amt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm. 2 Corporis⸗ Chriſti⸗Bruderſchaft mit Segen. St. Franziskusktirche Mannheim⸗Waldhof. Sonnag 6 Beicht; 7 Kom⸗ munionmeſſe mit Frühpredigt;.15 Amt u. Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt u. Amt; 11 Singmeſſe u. Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; 11 Schülergottesdienſt m. Predigt u. Singmeſſe;.30 Chriſtenlehre für Jünglinge und Veſper; 730 Aloyſius⸗Andacht mit Segen. St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag.30 Beicht;.15 Frühmeſſe mit Kommunion; 9 Hauptigottesdienſt mit Predigt; 11 Predigt mit Schülergottesdienſt;.30 Chriſtenlehre für Jünglinge; 2 Pfingſt⸗ Veſper; 8 Aloyſius⸗Andacht mit Segen. St. Bartholomänspfarrkirche Sandhofen. Sonntag.80 Beicht; 7 Früh⸗ meſſe mit Kommunion;.30 Schülergottesdienſt mit Predigt und Kommunion; 10 Predigt und Amt;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht. St. Antoniuskirche Rheinau. Sonntag.30 Beichtgelegenheit:.45 u. .20 Spendung der hl. Kommunion;.30 Frühmeſſe;.15 Amt mit Predigt, darnach Chrtſtenlehre; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt: abends 8 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen, zugl. Jubiläumsbetſtunde. Seckenheim. Sonntag.15 Frühmeſſe;.90 Hauptgottesdienſt;.80 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Ilvesheim. Sonntag.15 Frühmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt; 1 Nach⸗ mittagsandacht. Alt⸗Kathsliſche Gemeinde[Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. Die Chriſtengemeinſchaft, Bewegung für religisſe Erneuerung. Samstag⸗Sonntag Johannes⸗Feſt auf der Starkenburg bei Heppen⸗ heim, Beginn 21.30 Uhr, bei Sonnenaufgang Feier der Menſchen⸗ weihehandlung. Sonntag vorm. 10 im Vortragsſaal L 11. 21, pri.: Die Menſchenweihehandlung; 11.15 Kindergottesdienſt. Dienstags u. Freitags vorm. 9 in der Kapelle des Hch.⸗Lanz⸗Krankenhaufes: Menſchenweihehandlung. Dienstag.15 im Vortragsſaal U 6. 11, Friedrichsring;: Offener Abend:„Die Eltern und die Aufklärung Andacht mit Segen. des Kindes“(W. Salewfki). Todes-Anzeige Unsere liebe, gute, stets treubesorgte Mutter, Schwiegermutter und Tante, Frau Lorenz Treimiiller Wee. geb. Merk starb am Donnerstag unerwartet im gesegneten Alter von 81 Jahren 8 Mannheim, den 29. Juni 1929 Barbara Freimüller Maria Freimüller geb. Braun Theodor und Karl Freimüller Dem Wunsche unserer teuren Entschlafenen ent. sprechend fand die Beisetzung in aller Stille statt Danksagung Für die aufrichtige Anteilnahme an dem schmerzlichen Verluste meines lieben Mannes Friedrich Nitter Baumeister a. D. spreche jch hiermit allen meinen lieben Freunden und Bekannten meinen tief- gefühlten Dank aus 9155 Frau R. Ritter Wwe. Mannheim, den 28. juni 1929 0 8. Kreisweg 34 zwiſchen Walldorf und Sand⸗ 2 e 3 Auer * Uefert schnell Hiudere. Ja d. M. h. H. 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Hans Godeck Fritz Klippel Willy Birgel Marga Dietrich Raoul Alster * Prang) seine Schne Amalia von Edelreich Spiegelberg Schweizer Karl Marx Grimm Libertiner, Bum Krüger 5 Razmann nachher Hans Simshäuser Schufterle Banditen Frits Linn Roller Hans Finohr Schwarz Karl Haubenreißer Hermann., Bastard von einem Edelmann Josef Renkert Daniel, Hausknecht des Grafen von Moor Ernst Langheins Ein Pater Johannes Heinz Alter Räuber Sorg Köhler R A u ber: Harry Bender, Karl Hartmann, Jac. Klingenfuß, Fritz Landsittel, Joachim Mühling, Fritz Walter Neues Theater- Rosengarten Samstag, den 29. Juni 1928 Für die Theatergemeinde (ohne Kartenverkauh B. H. Mu. N ohn 9000—91 80) Martha oder der Markt zu Richmond Oper in 4 Abteilungen, teilweise nach dem Plane St. Georges v. Friedrich. Musik v. Friedr. Flotow Spielleitung: Dr. Richard Hein Musikalische Leitung: Werner Gößling Anfang 19.30 Uhr Ende 22 Uhr Personen: Lady Harriet Durham. 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