Montag, J. Juli 1920 Bezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. OHaupt⸗Nebenſtelle R 19/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. 6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Hannheim Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Abend ⸗ Ausgabe er General Anzeiger Aus der Welt der Technik. Wandern und RNeiſen Nr. 208— 140. Jahrgang 5 0 Anzeigenpreise nach 1 bet 10 1 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,0.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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In dem An⸗ trag heißt es u..: „Der zehnjährigen Wiederkehr des Tages, an dem die Lostrennung von Millionen Deutſcher vom Vaterlande, die Aufhebung der völkerrechtlichen Gleichberechtigung des Deut⸗ ſchen Reiches mit anderen Staaten der Welt, die unbegründete Ausplünderung des deutſchen Volksvermögens durch Tribut⸗ verpflichtungen und die Beſudelung der deutſchen Ehre durch die Schuldlüge mit einem als„Friedensſchluß“ bezeichneten Gewaltakt beſiegelt wurde, iſt von der derzeitigen preu⸗ ßiſchen Regierung durch Maßnahmen Rechnung getragen wor⸗ den, die in ihrem Sinn und in ihrer Form etwa den Maß⸗ nahmen entſprechen, die die franzöſiſchen Beſatzungs⸗ behörden im beſetzten Gebiet gegenüber Regungen des nationalen Gefühls der deutſchen Bevölkerung für angemeſſen erachtet.“. Dieſer Paſſus wird von der Linken und Mitte mit ſtür⸗ miſchen Pfuirufen beantwortet. Die Abſicht der Deutſch⸗ nationalen, ihren Antrag ſofort zur Beratung zu ſtellen, ſchei⸗ ert naturgemäß am Widerſpruch der Sozialdemokraten. Während der ziemlich lebhaften Geſchäftsordnungsdebatte haben unterdes Miniſterpräſident Braun und das ganze Kabinett auf der Regierungsbank Platz genommen. Die erſte Leſung über das Konkordat wird durch eine längere Rede des Kultusminiſters eingeleitet. Er ſtellt den Vertrag mit der Kirche als den Abſchluß einer über ein Jahrhundert währenden Entwicklung des Verhält⸗ niſſes von Staat und Kirche in Preußen dar. Im Verlauf einer weit ausholenden hiſtoriſchen Darſtellung beſchäftigt er ſich vor allem mit der Stellung des Katholizismus im pubteſtantiſchen Preußen, deſſen Herrſcher ehemals der erſte Biſchof der evangeliſchen Kirche war. Er macht dabei der alten preußiſchen Regierung den Vorwurf, ſonderlich den Katholizismus im Rheinland gegenüber dem proteſtan⸗ tiſchen Element benachteiligt zu haben. Dr. Becker pole⸗ miſtert an dieſer Stelle gegen die recht lebhafte Kritik, die der Evangeliſche Bund am Konkordat geübt hat. Auf die Einzel⸗ heiten des Vertrages ſelbſt geht der Mintiſter nicht ein. Er verſucht, nur einige der Hauptvorwürfe zu zerſtreuen. Der Behauptung gegenüber, die Beſtimmungen des Konkordats liefen auf eine go maniſierung oder Entdeutſchung der katholiſchen Geiſtlichkeit hinaus, erklärte Dr. Becker, daß die Beſtimmung über die Ausbildung der Geiſtlichen nur eine Konſequenz der Reichsverfaſſung darſtelle, nach der die Kir⸗ chen dieſe Angelegenheiten ſelbſtändig zu regeln hätten. Uebrigens ſei ſeiner Auffaſſung nach die Gefahr einer Ent⸗ deutſchung auch nicht gegeben. Wir müßten im Gegenteil ein Intereſſe daran haben, daß möglichſt viele Mitglieder des Klerus die römiſchen Verhältniſſe genau kennen lernen, um bei der übernationalen katholiſchen Kirche die deutſchen Be⸗ lange gut wahren zu können. Dem Verlangen eines ſofortigen Vertragsabſchluſſes auch mit den evangeliſchen Landeskirchen, den die Generalſynode gefordert hat, entgegnete der Miniſter mit dem Hinweis, daß mit der Gleichzeitigkeit auch bisher nie ſchematiſch verfahren wurde. Die evangeliſchen Kirchen haben ſeit fünf Jahren ſogar ein Voraus gehabt. Dr. Becker ſchließt ſeine Rede mit der Mahnung, die Debatte mit dem Willen zur Verſtändigung zu führen. In einer ruhigen und gehaltenen Erklärung lehnte Dr. von Winterfeldt für die deutſchnationale Fraktion das Konkordat ab. Allerdings geht im Landtag das Gerücht, daß die Deutſchnationalen 20 Abgeordnete abkommandieren wer⸗ den, um die Ablehnung des Vertrages mit der Kirche im Plenum zu verhindern. In längeren eingehenden Ausführungen begründet Dr. Stendel den ablehnenden Standpunkt der Deutſchen Volkspartei. Er wirft dem Miniſterpräſidenten Braun in recht ſcharfer Form vor, in der Konkordatsangelegenheit eine völlig ver⸗ fehlte Politik getrieben zu haben. Jahr und Tag ſeien Ver⸗ handlungen im Dunkeln geführt worden. Nie wurde die Oeffentlichkeit unterrichtet. Weiter habe er die evan⸗ geliſchen Kirchen völlig vernachläſſigt. Das Konkordat könnte die katholiſche Kirche als einen vollen uneingeſchränkten Er⸗ folg für ſich in Anſpruch nehmen. Der volkspartetliche Red⸗ ner geht dann die einzelnen Punkte des Vertrages durch. Nach ihm nimmt für das Zentrum Prof. Dr. Linne⸗ born das Wort. .— Die Räumung im Gange Berlin, 1. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach Meldungen der„Kölniſchen Zeitung“ ſind gewiſſe An⸗ fänge zu einer Rhein landräumung durch die I anzöſiſchen Truppen zu beobachten. Die Franzoſen fuollen ein Vorwerk bei Ehrenbreitſtein geräumt haben und in den nächſten Wochen zwei Regimenter abtrans⸗ portieren. Auch der kommandierende General der Rhein⸗ Befagungstruppen ſoll ſeine Maßnahmen auf die Räumung der zweiten Zone zum 1. September eingeſtellt haben. An hieſiger amtlicher Stelle ſind offizielle Beſtätigungen einſtweilen nicht eingetroffen. Immerhin glaubt man in poli⸗ tiſchen Kreiſen, daß Frankreich tatſächlich mit der Räumung jetzt beginnen werde, umſomehr, als die Räumung der zwei⸗ ten Zone bis zum 10. Januar ja vollendet ſein muß. Darüber hinaus glaubt man auch vielfach an eine bevor⸗ ſtehende a Räumung der dritten Zone. Dieſer Entſchluß wird vielleicht durch die allmählich quch in Frankreich aufglimmende Erkenntnis gefördert werden, daß auf eine Zuſtimmung Deutſchlauds zum Noung⸗ plan ohne bedingungsloſe Geſamträu mung nicht zu rechnen iſt. Vermutlich wird ſich der habituelle Widerſtand der Franzoſen nun an das Saargebiet klam⸗ mern, das man um der guten Geſchäfte willen, die man dort in den erſten zehn Jahren gemacht hat, einſtweilen nicht aus den Fängen loslaſſen möchte. Darum wird ſich voraus ſichtlich der Kampf drehen. Engliſche Rheinlandräumung? Dem diplomatiſchen Korreſpondenten der„Daily Mail“ zufolge werden die üblichen So mmermanöper der bri⸗ liſchen Beſatzungstruppen im Rheinland in dieſem Jahre nich ttt abgehalten werden. Man hatte immer erwartet, daß die Räumung des Rheinlandes durch die britiſche Beſatzungs⸗ armee ſich über eine Reihe von Wochen, wenn nicht Monate, ausdehnen würde. Der Korreſpondent hört weiter, daß Ende voriger Woche das Hauptquartier in Wiesbaden Auweiſungen er⸗ halten hat, die einen ſolchen Plan radikal abändern. Seit der Beſatzung vor mehr als 10 Jahren waren der wichtigſte Teil der Ausbildung die Sommermanöver, bei denen die Trup⸗ pen in Freien übernachteten. Das Aufgeben der Sommer⸗ mansver in di em Jahr deutet darauf hin, daß die Truppen entweder in kürzeſter Friſt oder wenigſtens en bloc zurück⸗ gezogen werden ſollen. Der Sonderberichterſtatter der„Daily Mail“ in Wies⸗ baden meldet: Das britiſche Kommando wünſcht eine ſchrittweiſe Zurückziehung der Truppen, denn die Uebergabe des beſetzten Gebietes ſchließe eine ungeheure Menge Arbeit ein. In Wiesbaden allein ſei es notwendig, in mehr als tauſend von Engländern belegten Gebäuden ein In⸗ ventar aufzunehmen und Schadenerſatzanſprüche zu erledigen. Der Dokumentenfälſcher⸗Prozeß Orlow — Berlin, 1. Juli. Vor dem Schöffengericht Schöneberg beginnt heute der Prozeß gegen den früheren ruſſiſchen Staatsrat Wladimir Orlow und ſeinen Mitbeſchuldigten, den früheren ruſſiſchen Offizier Pawlonow, der unter den ver⸗ ſchtedenſten Namen aufgetreten iſt. Die Angeklagten ſollen Urkunden und Dokumente, durch die politiſche Perſönlichkeiten in Amerika und Rußland bloßgeſtellt wurden, verkauft haben. Danzig antwortet der Auf die polniſche Note, in der der polniſche diplo⸗ matiſche Vertreter in Danzig gegen die Trauerkundgebungen anläßlich der zehnten Wiederkehr des Tages der Unterzeich⸗ nung des Verſailler Vertrages proteſtiert, hat der Prä⸗ ſident des Senats jetzt mit einer Note geantwortet, in der die polniſche Anmaßung in ebenſo ruhiger wie energiſcher Form zurückgewieſen wird. 4 Es heißt darin u..:„Bei den Kundgebungen, welche in den letzten Tagen ſtattgefunden haben, handelt es ſich um einen elementaren Ausbruch der Trauer, welche die Bevölkerung der Freien Stadt Danzig, die man gegen ihren Willen vom Vaterlande abgetrennt hat, aufs tiefſte empfindet. Die Bevölkerung hat ein Recht auf freie Meinungsäußeruag, das durch den Völkerbund garantiert iſt. Die Kundgebungen ſelbſt gehören einer Sphäre an, die kein internationaler Ver⸗ trag je wird regeln können. Im übrigen iſt bei den Ver⸗ anſtaltungen nichts zu Tage getreten, was die Auffaſſung rechtfertigen könnte, daß die Freie Stadt Danzig ſich der Er⸗ füllung ihrer vertraglichen Pflichten, insbeſondere der Repn⸗ blik Polen gegenüber, entziehen wollte. Das ſchweigſame polniſche Miniſterium Ein Miniſter ſchweigt, der zweite muß ſchweigen, der dritte weiß ſich an nichts zu erinnern und der vierte erſcheint nicht zum Termin (Von unſerem polniſchen Mitarbeiter) Der Vorhang fällt. Ein weiterer Akt in dem großen Kampfe zur Erlangung der perſönlichen Königs⸗ würde in Polen und dem nun einmal auch hier noch gelten⸗ den Rechte neigt ſich ſeinem Ende zu. Der Prozeß gegen den angeklagten früheren Finanzminiſter vor dem vom Sejm eingeſetzten Staatsgerichtshof iſt durchgeführt, die Oeffentlich⸗ keit hat gehört, was die wichtigſten in Amt und Würden befindlichen Zeugen zu ſagen oder zu verſchweigen haben. Das Urteil des Staatsgerichtshofes ſelbſt kann kaum noch weſentliches Intereſſe hervorrufen, weil dem Beſchuldigten kaum eine große moraliſche Schuld beigemeſſen wird. Es ſteht feſt, daß er ein Opfer des Kampfes Pilſudſkis gegen die Volksvertretung war, daß er das gel⸗ tende Recht achten wollte, es aber nicht durfte und in dieſer ſchwierigen Lage kannte er nur den einen Ausweg, den ihm Marſchall Pilſudſki ſchwer verübelte, von ſeinem Amte zurück⸗ zutreten. Der Finanzminiſter, dem 564 Millionen Etats⸗ überſchreitungen zur Laſt gelegt wurden, war ein ehrenwerter Mann, der das Recht kannte, jedoch nicht die Kraft beſaß, dieſes Recht auch gegenüber der Gewaltnatur Pilſudſkis aus⸗ reichend vertreten zu können. Er wird milde Richter finden, befindet ſich unter ihnen doch auch General Zeligowſki, der vor Jahren den Litauern Wilna entriß und der ein unbeding⸗ ter Anhänger Pilſudſkis iſt. Unendlich belehrend war der Prozeß dadurch, daß er die Art und Weiſe beleuchtete, wie in Polen mit den Steuer ⸗ mitteln umgegangen wird. Es iſt bezeichnend für das Ausland, von dem Polen weitere Kredite erwartet, daß auch dieſer Prozeß keine Klarheit bringen konnte, wo denn nun eigentlich die halbe Milliarde geblieben iſt. Die öffentlichen Ankläger haben nur beſcheidene Teilbeträge er⸗ mitteln können. So ſteht es feſt, daß geringe Teilbeträge widerrechtlich für den Ausbau des Hafens von Gdingen zur Verwendung kamen, für den Ausbau Han⸗ delsflotte und für den Ausbau eines Stickſtoffwerkes. Weiter hat man eine halbe Million für den Bau einer Zen⸗ tralheizung im einem Miniſterium gebraucht und endlich hat man noch mehreren Staatsfunktionären Automobile ge⸗ ſchenkt. Auch darüber beſteht Klarheit, daß Pilſudski ſeinen perſönlichen Dis poſitionsfond um das vier⸗ zigfache ü berſchritt, daß er ſtatt der vorgeſehenen 200 000 Zl. gleich acht Millionen verbrauchte und daß dieſe Millionen dem Wahlfonds des Regierungslagers zufloſſen, jenem Lager, das das öffentliche Leben Polens moraliſch ſanieren wollte und jetzt, wie feſtſteht, ſelbſt zur Verwendung von Staatsmitteln für ſelbſtſüchtige Zwecke griff. Man zog in den Kampf zur öffentlichen Sanierung der Sanierung und endete bei der Verwendung von Korruptionsgeldern. Wenn wir alle dieſe Ueberſchreitungen und Uebergriffe zuſammen. rechnen, kann vielleicht ein Betrag von 100, vielleicht auch 150 Millionen zuſammen kommen, die Verwendung des er⸗ heblich größeren Teils der verdunſteten halben Milliarde bleibt weiterhin in ein undurchdringliches Geheimnis gehüllt Warum mußte der polniſche Staatsgerichtshof mit dieſem Fiasko abſchließen? Weil Marſchall Pilſudſki überhaupt nicht ſprechen wollte, weil der nächſte Zeuge, der Innenminiſter, ein General, nicht ſprechen durfte, da er als Soldat nur die Befehle ſeines Marſchalls ausführte, 5 weil der dritte Miniſter ſich an Einzelheiten überhaupt nicht zu erinnern wußte und endlich, weil der vierte Miniſter es vorzog, überhaupt nicht zu der Verhandlung zu erſcheinen und ſich mit einer über ihn verhängten Geld⸗ ſtrafe von ganzen 35 Zl. abfand! Es wäre ein verfehltes Bemühen geweſen, wenn ſich der Staatsgerichtshof an untere Juſtanzen gehalten hätte in der Hoffnung, wenigſtens von ihnen etwas über den Verbleib der halben Milliarde zu er⸗ fahren. Sie hätten ſicher übereinſtimmend erklärt, daß ihnen Marſchall Pilſudſki das Sprechen nicht erlaubt habe. polniſchen Regierung Die Tatſache, daß Sie, Herr Miniſter, ſich in Ihrer Note veranlaßt ſahen, die Regierung der Freien Stadt auf den Be⸗ ſchluß des Rates des Völkerbundes vom 17. Nov. 1920 auf⸗ merkſam zu machen, gibt zu folgenden Bemerkungen Anlaß: „Dem Senat iſt dieſer Beſchluß des Völkerbundsrates wohl bekannt. Es ergibt ſich daraus, daß die Bedingungen des Verſailler Vertrages durch die Freie Stadt Danzig zu beobachten ſind, es ergibt ſich aber in keiner Weiſe, daß irgend⸗ ein Mitgliedsſtaat des Völkerbundes oder ſpeziell die Repu⸗ * blik Polen ein Sonderrecht beſitzt, um die Innnehaltung des 5 N Verſgiller Vertrages durch die Stadt Danzig zu überwachen. Im Gegenteil wird in dem Beſchluſſe Folgendes geſagt!:„Der gemeinſame Schutz durch den Völkerbund ſchließt mit Aus⸗ nahme der bei der Errichtung der Freien Stadt Danzig vor⸗ geſehenen Einſchränkungen den Ausſchluß jeder perſönlichen Eiumiſchung anderer Mächte in die Danziger Angelegenheiter Ein;. Der Senat der Freien Stadt Danzig muß daher gegen den Inhalt der Note, ſofern darin der Regierung Vorhaltun⸗ gen wegen ihrer Einſtellung zum Verſailler Vertrag gemacht werden, ausdrücklich Verwahrung einlegen“ 2. Sette. Nr. 298 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Montag, den 1. Juli 1929 Für alle, die noch Gefallen an einer derben und draſtiſchen Sprache finden, war die Vernehmung Pilſudſkis beinahe ein Genuß. Er nannte ſich ſelbſt den„größten Mann Polens“ und er ſpielte auf der ganzen Linie die Rolle des ungekrönten Königs von Polen, wie dies ſpäter auch aus dem Munde der Anklagevertreter unterſtrichen wurde. Es iſt allerdings eine Königswürde, die um jeden Preis abſolutiſtiſch verſtanden werden will und die ſchon eine Schmälerung ihrer Würde erblickt, wenn man die peinliche Frage ſtellt: Wo ſind die Milliarden geblieben? Nach einem der im Laufe des Prozeſſes gefallenen Worte Pilſudſkis glich der erſte Sejm Polens einem Freudenhauſe, der nächſte war ſchlechtweg eklig und der jetzige iſt aus Schafsköpfen zuſammengeſetzt. Der „größte Mann Polens“ bekannte, daß er das Geſetz über den Staatsgerichtshof erſt am Tage vor der Verhandlung geleſen habe. Da habe er auch gleich erkannt, daß das ganze Geſetz unſinnig ſei und daß es ja ſchließlich nur von Männern be⸗ ſchloſſen worden ſei, die nach ſeiner, des ungekrönten Königs Meinung an den Galgen gehörten. Andere Ausführungen des Marſchalls können im Rahmen einer Tageszeitung nicht wiedergegeben werden. Es iſt aber bezeichnend für den Zu⸗ ſtand der öffentlichen Meinung Polens und ihrer Moral, daß kein Mitglied des Staatsgerichtshofes gegen die Beſchimpfun⸗ gen von Geſetzen und ſtaatlichen Einrichtungen etwas einzu⸗ wenden hatte, daß man die groben Ausfälle gehorſam hin⸗ nahm und daß umgekehrt der erſte Ankläger am nächſten Tage zur Ordnung gerufen werden ſollte, als er ſich gegen dieſe Ausführungen Pilſudſkis wandte. Der Ankläger mußte ſich schließlich mit dem Ausrufe begnügen:„Wenn der Angeklagte vom Staatsgerichtshof freigeſprochen werden ſollte, ſo würde dieſer Zuſammenbruch des Rechtes der Anfang zum Zuſam⸗ menbruch der Freiheit des polniſchen Volkes werden.“ Es iſt, wie ſchon einleitend geſagt, ziemlich gleichgültig, ob man den Angeklagten mit dieſer oder jener Strafe belegt. Weſentlich wichtiger iſt der Umſtand, daß Polen ein Budget hat, für das man eine Kontrolle durch die Volksvertretung zuläßt, daß es aber auch über ein nicht minder wichtiges Ge⸗ heimbudget verfügt, das ſich feder Kontrolle entzieht, aus dem alle Ausgaben der tatſächlichen Staatslenker Polens nach Be⸗ lieben beſtritten werden können. Man braucht nur die Ein⸗ nahmen ſo einzuſetzen, daß ſich Ueberſchüſſe zwangsmäßig er⸗ geben müſſen, die dann dem Geheimbudget zufließen, über das keine Volsvertretung zu beſtimmen hat und das von keiner Oberſten Rechnungskammer und von keinem Staatsgerichts⸗ hof kontrolliert wird. Ein beſcheidener Troſt für Polen iſt es, daß ſich keiner der anerkannten Finanzfachleute bereit fand, bei dieſer Art von Budgetwirtſchaft die Nachfolge des be⸗ klagten Finanzminiſters zu übernehmen. Jener Oberſt, der auf das Kommando Pilſudſkis proviſoriſch die Leitung des polniſchen Finanzminiſteriums übernahm, wird von Inland und Ausland als eigentlicher Finanzminiſter auch für die mächſte Zukunft nicht anerkannt werden! Verkehrsunfälle Schwerer Motorradunfall.— Zwei Tote Saalfeld, 1. Jult. Vier junge Leute aus Pößneck und Umgebung, die mit ihren Motorrädern einen Ausflug unter⸗ nommen hatten, veranſtalteten auf dem Rückweg eine Renn⸗ fahrt. Hierbei ſtreifte ein links vorfahrender Fahrtteil⸗ nehmer ein rechts von ihm befindliches Motorrad derart, daß beide Motorräder, feſt aneinander gekuppelt, nebeneinander herfuhren. Der eine Fahrer wurde dann gegen einen Baum geſchleudert und das Rad ſtürzte einen Abhang hinunter. Die Beifahrerin erlitt einen ſchweren Schädelbruch und ſtar b alsbald. Der Fahrer wurde ebenfalls mit einem ſchweren Schädelbruch dem Krankenhaus zugeführt, wo auch er ge⸗ ſtorben iſt. Die Fahrer auf dem zweiten Motorrad erlit⸗ ten nur geringe Verletzungen. Fünf Perſonen beim Einſturz einer Brücke ertrunken — Quebek, 1. Juli. In der Umgebung der Stadt ſtürzte eine über einen Kanal führende Brücke ein, auf der ſich ge⸗ rade fünf Perſonen befanden. Sie find ſämtlich ertrunken. Eine ganze Familie Opfer eines Autounglücks — Angola(Indiana), 1. Juli. Bei einem Autozuſammen⸗ ſtoß kam hier ein Elternpaar mit ſeinen drei Kin⸗ dern ums Leben. Die ganze Familie verbrannte unter den Trümmern des Autos, das ſofort nach dem Zu⸗ ſammenſtoß in Flammen aufging. Streſemann über das deutſche Verſöhnungswerk Gedanken des Außenminiſters zum 28. Juni Die Juli⸗Nummer der Halbmonatsſchrift des Arbeits⸗ ausſchuſſes deutſcher Verbände,„Der Weg zur Freihei 105 enthält einen Aufſatz aus der Feder Streſemanns, aus dem folgende Stellen hervorgehoben ſeien: Es iſt gut, ſich heute jener Stunden zu erinnern, in denen die Fragen: Reparationen und Sicherheiten ſo heillos inein⸗ ander verflochten waren, daß die Löſung der einen Frage immer an den unüberwindlichen Hinderniſſen zu ſcheitern drohte, welche durch die andere aufgetürmt wurden. Jener Stunden, in denen die erſte und wichtigſte Aufgabe für die deutſche Reichspolitik nur darin beſtand, den Gegner über⸗ haupt zu Verhandlungen bereitzumachen. Deutſchland hat im Intereſſe des Friedens keine Mühe und keinen Weg geſcheut, um das Verſöhnungswerk gelingen zu laſſen. Es iſt auch von der andern Seite anerkannt worden, daß die erſten wichtigen Schritte auf dem Weg zur Verſtändigung, die durch Locarno und den Eintritt Deutſchlands in den Völker⸗ bund gekennzeichnet ſind, der deutſchen Initiative zu danken waren. Deutſchland, im Herzen Europas gelegen, mit ſeinen weit offenen Grenzen, war ſchon vor dem Krieg darauf angewieſen, den Frieden zu erhalten, wenn es Handel und Wandel auf⸗ rechterhalten wollte, deren es bedurfte, um auf verhältnis⸗ mäßig kleinem Raum ein zahlenmäßig immer ſtärker werden⸗ des Volk zu ernähren. Wieviel mehr mußte nach der durch die Opfer des Kriegs und der Inflation ſowie durch die Ver⸗ pflichtungen des Friedensvertrags herbeigeführten Verelen⸗ dung des Volkes das Augenmerk Deutſchlands darauf ge⸗ richtet ſein, die friedlichen Beziehungen zu ſeinen Nachbarn zu ſichern und auszubauen. Deutſchland hat gemäß dem Verſailler Vertrag abgerüſtet, die Abrüſtung der andern Mächte ſollte planmäßig folgen. Statt deſſen ſieht Deutſchland ſich heute umgeben von waffen⸗ ſtarrenden Mächten, die Sicherung durch Bajonette iſt ihm nicht mehr erlaubt. Aber nicht nur, weil Deutſchland abrüſten mußte, ſondern aus der innern Ueberzeugung, daß eine Frie⸗ densſicherung beſſer und dauerhafter aufgebaut iſt auf gegen⸗ ſeitiger Verſtändigung und gegenſeitigem Vertrauen, ſteht Deutſchland heute an der Spitze der Mächte, die ein ver⸗ trauensvolles Verhältnis, eine dauernde Verſöhnung unter den Völkern ſo anbahnen wollen, daß ſie eine Garantie für den Frieden bieten. Man hat deshalb in Deutſchland mit beſonderer Genug⸗ tuung jene Rede Briands gehört, in welcher er davon ſprach, daß Deutſchland und Frankreich in kriegeriſchem Ruhm genug geleiſtet hätten, um nunmehr den friedlichen Wettſtreit g¹ 1 Seit jener Rede ſind bald drei Jahre verfloſſen, un immer noch ſtehen auf deutſchem Boden fremde Truppen. Es wird dem deutſchen Volke ſchwer, dieſe Tatſache in Ein⸗ klang zu bringen mit den Worten des Friedens, die wir von unſern ehemaligen Gegnern hören. Aber die Opfer materieller Art, ſelbſt das Opfer, das die Bevölkerung der beſetzten Ge⸗ biete bringt, wiegen leicht gegen die moraliſchen Vor⸗ würf e, die der Verſailler Vertrag auf uns gehäuft hat, gegen das Stigma, den Krieg planmäßig vorbereitet und mutwillig vom Zaun gebrochen zu haben. Man darf wohl darin, daß das deutſche Volk die Kriegsſchuldlüge als Ent⸗ ehrung empfindet, daß es ſich einmütig in allen ſeinen Par⸗ teien und allen ſeinen Ständen gegen dieſe Kriegsſchuldlüge erhebt, ein Zeichen dafür ſehen, welch hohen Wert Deutſchland auf die Reinheit ſeines politiſchen und moraliſchen Gewiſſens legt und gelegt hat. Die deutſche Friedensdelegation hat gegen die Behaup⸗ tung von Deutſchlands Schuld am Kriege in mehreren Noten proteſtiert, Reichspräſident Ebert hat ebenſo wie Reichs⸗ präſident von Hindenburg der Ueberzeugung Ausdruck ver⸗ liehen, daß Deutſchland nur zur Verteidigung der bedrohten Grenzen ſeines Vaterlandes in den Krieg gegangen ſei, und im gleichen Sinne haben ſich alle Reichskanzler und alle Miniſter des Aeußern des Deutſchen Reiches geäußert. Eine andere Anſicht iſt für einen deutſchen Miniſter und für einen Deutſchen überhaupt gar nicht tragbar. Dar⸗ über hinaus hat die Reichsregierung bereits in einer Note vom 29. November 1918 angeregt, ein unparteiiſches Schieds⸗ gericht zu ernennen, das die Frage der Schuld am Weltkrieg prüfen und das berechtigt ſein ſoll, nach freiem Ermeſſen die Archive zu durchforſchen und die ihm geeignet ſcheinenden Perſönlichkeiten vor ſein Forum zu laden. Ich ſelbſt habe als Reichskanzler im Jahre 1923 betont, daß wir uns jedem unparteiiſchen Schiedsſpruch über die Feſtſtellung der deut⸗ ſchen Schuld beugen, daß wir jedoch einen Spruch ablehnen, bei dem der Beklagte nicht gehört wird und bei dem die Par⸗ teien Richter in eigener Sache ſind. Der gleiche Gedanke iſt ſeither in vielen deutſchen Er⸗ klärungen zum Ausdruck gebracht worden, bis heute haben aber die früheren Alliierten ſich nicht bereit gefunden, vor dem Gewiſſen der Weltöffentlichkeit die Frage der Schuld von einem unparteiiſchen Gremium klären zu laſſen. Es ſpricht gewiß nicht gegen Deutſchland, wenn bis heute das Deutſche Reich die einzige Macht iſt, die nach einem Schiedsgericht ruft. Da man uns den unparteiiſchen Schiedsſpruch nicht geben will, haben wir getan, was in unſerer eigenen Macht ſtand: Wir haben unſere geſamten Archive geöffnet, um jedem von der deutſchen Politik vor dem Krieg zu ſchaffen. Es ſind ſchließlich durch den Unterſuchungsausſchuß des Reichstags die deutſchen Archive aus der Kriegszeit durchforſcht und die Handlungen der deutſchen Truppen während des Kriegs ge⸗ prüft worden. Deutſchland hat damit erwieſen, daß es kein Geheimnis zu hüten hat. Wenn heute, am zehnten Jahrestag des Verſailler Vertrags, ein Wunſch beſonders lebhaft iſt, ſo kann es nur der ſein, hinwegzuräumen, was aus der Kriegszeit und der Vorkriegszeit an Ve leumdungen und Mißverſtändniſſen zwiſchen den Völkern ſteht, damit ſie auf neuen Wegen frei ausſchreiten können zu einem beſſeren Leben, zu einer beſſern Gemeinſchaft Letzte Meldungen Der Reichskanzler in Mergentheim * Berlin, 1. Juli. Reichskanzler Müller hat ſich heute zu einer längeren Kur ſeines Leber⸗ und Gallenleidens wegen nach Bad Mergentheim begeben. Empfang Günther Plüſchows durch den Reichs⸗ präſidenten — Berlin, 1. Juli. Der Herr Reichspräſtdent empfing heute den unlängſt von ſeiner Forſchungsreiſe nach dem Feuerland zurückgekehrten Kapitänleutnant a. D. Günther Plüſchow. Aus Nahrungsſorgen in den Tod — Cleve, 1. Juli. Auf den Rheinwieſen gegenüber dem Oelberg fand man die Leichen eines Mannes und eines ſieben⸗ jährigen Knaben, die beide Schußwunden am Kopf aufwieſen. Die Leiche des Knaben war mit einem Rock zugedeckt und mit Blumen beſtreut. Nach den polizeilichen Ermittlungen handelt es ſich um einen Maurer Arndt aus Lütum bei Emmerich, der ſeinen Sohn und ſich ſelbſt aus Nahrungs⸗ ſorgen erſchoß. England organiſiert die chineſiſche Kriegsmarine — Nanking, 1. Juli. Hier wurde ein Vertrag zwiſchen China und England unterzeichet, wonach die für die Marine beſtimmten chineſiſchen Zöglinge ihre Ausbildung in rinemiſſion zur Reorganiſation der chineſiſchen Marine ent⸗ ſandt werden ſoll. China hat ein umfaſſendes Bau pro⸗ gramm für eine ſtarke Kriegsflotte aufgeſtellt und beabſichtigt, einige Schiffe in England auf Kiel legen zu laſſen.. Jeſtvorſtellung des„Noſenkavaliers- Das Mannheimer Nationaltheater iſt ein Kind des 18. Jahrhunderts, deſſen Ideen es in den Werken ſeiner erſten Zeit zuſammenfaßte und in das folgende mit herübernahm. Und bei allem Neuen, Revolutionären im nationalen Sinne, was das Mannheimer Theater brachte, bleiben doch die erſten Perſönlichkeiten, die mit ſeiner Geſchichte verknüpft ſind, mit der Perücke des 18. Jahrhunderts im Bilde der Nachwelt. Die ſchönſte, leuchtendſte, glühendſte Darfellung, die dieſe Zeit in der Folge gefunden hat, iſt der„Roſeukavalier“ von Richard Strauß. Schon im Text Hugo von Hof⸗ mannsthals ein Kunſtwerk, das in ſeiner Art nur noch mit den„Meiſterſingern“ verglichen werden kann; wie in dieſen wird auch im„Roſenkavalter“ ein ganzes Zeitalter, eine ganze Kultur mit allen Erſcheinungen, die dafür weſent⸗ lich waren, durch Szene, Sprache und Dramatik ſo vollkom⸗ men dargeſtellt, daß der Zuſchauer glaubt, er lebe ſelbſt in dieſer Welt, in der ſelbſt noch im Schatten ein Goldglanz ſchimmert. 5 Dabei ſind die Menſchen, die ſich darin bewegen, durchaus nicht nur jene Zierpuppen, wie ſie eine falſche Auffaſſung des Rokokozeitalters annimmt. Das zeigt ſich vor allem in ſeinem Titelhelden, dem jungen Grafen Octavian, der wie der Page Cherubin in Figaros Hochzeit der typiſche Vertreter jener Sturm⸗ und Drangzeit iſt, die unter den Rokokopaläſten die Glut einer Umwälzung entfachten, die dann den ſtolzen Ban des galanten Zeitalters durch das eigene Feuer in Trümmer legte. Und weiterhin iſt in der Geſtalt der Sophie der deut⸗ ſchen Bühne das Bild eines Mädchens geſchenkt worden, das würdig in jene erleſene Reihe von Goethes Klärchen bis Wag⸗ ners Evchen Pogner treten kann. Die Marſchallin in ihrer inneren Tragik, das weibliche Gegenſtück zum Hans Sachs, hat ſo manches bittere Wort erdulden müſſen, ſeit ſie im Januar des Jahres 1911 in das Rampenlicht der deutſchen Bühne trat, aber all dieſe Stimmen ſind verſtummt und man ſieht nur die reine Menſchlichkeit dieſer Frau. Auch dem Ochs von Lerchenau hat man manches geſagt, aber dieſer Urenkel des Osmin, der die Reihe Van Bett⸗Beckmeſſer als ihr letzter Repräſentant in der deutſchen Oper bis in unſere Zeit fort⸗ geſetzt hat, kann auch nicht anders gemeſſen werden als nach dem Maßſtab des Menſchlichen, wie es ſich in dieſer Komsdie der Liebe von allen Seiten zeigt; und wenn ſchließlich alles über dem lüſternen Herrn Baron zuſammenbricht, empfindet man ſogar noch ein gewiſſes Mitleid mit ihm. Aber all dieſe Geſtalten wären nicht das geworden, was ſie für uns ſind, ſie würden unſerem Empfinden noch ſo nahe ſtehen und uns in unſeren Vorſtellungen begleiten, ohne die Muſik von Richard Strauß. Sie iſt mit einer außerordent⸗ lichen Leidenſchaft hingeſchrieben; Hofmannsthal konnte nicht ſchnell genug die Teile der Dichtung dem Komponiſten über⸗ ſenden, über den ein kompoſitoriſches Feuer gekommen war, wie ſeiner Zeit über Mozart, als er ſeine„Hochzeit des Figaro“ ſchrieb. Doch immer wieder wird dieſes muſtikaliſche Temperament gebändigt durch die Zartheit der Empfindung, die aus dieſen Tönen ſpricht, ſo wie Oetavtan in ſeiner Lei⸗ denſchaft immer wieder durch die Marſchallin in die Schran⸗ ken gewieſen wird, bis der Jugendmut ſchließlich durch die Geſtalt der Sophie ſeinen Ausgleich findet. Temperament und Grazie, Leidenſchaft und Anmut, rau⸗ ſchendes Gefühl und zarte Empfindung, das ſind die beiden Kennzeichen der„Roſenkavalier“⸗Muſik, in ihrer Miſchung entſteht das Werk klanglich. Dazwiſchen hinein poltert die Muſik, die den Ochs von Lerchenau umgibt, aber auch ſie er⸗ hebt ſich zu der köſtlichen Friſche des Walzerxs und der Heuri⸗ gen⸗Melodien. Für dieſe delikateſte Partſtar der deutſchen Oper iſt Erich Kleiber heute neben ihrem Komponiſten der beſte Vermittler. Wir hatten Gelegenheit, den„Roſen⸗ kavalier“ unter ſeiner Leitung in der Berliner Stritsoper mit Frieda Leider als Marſchallin zu hören, alſo dort, wo er mit der entſprechenden Probenzeit und mit ſeinen gewohnten Muſikern in jedem Takt ſeine Vorſtellung von einem Werk zeigen kann,— und wir ſind erſtaunt, welch außerordentliche Uebereinſtimmung in Anlage und Klang ſich zwichen der Berliner Aufführung von damals und der Mannheimer Feſt⸗ vorſtellung von geſtern befand, für die Kleiber nur eine ein⸗ zige Probe zur Verfügung ſtand. Seine Dirigierweiſe beſitzt alle Eigentümlichkeiten, den Glanz und Schimmer dieſes Wer⸗ kes auszubreiten. Kleiber iſt klangtechniſch in der Ausbrei⸗ tung und Differenzierung der Orcheſtergruppen heute wohl der größte Könner unter den deutſchen Dirigenten. Können wir Furtwängler den Meiſter der großen Linie nennen, ſo dürfen wir in Kleiber den Meiſter der feinen Linien erblicken. Die Fähigkeit, mit der rechten Hand die Tempi bis ins Kleinſte zu differenzieren und mit der linken Hand die gerade bei Richard Strauß weſentliche dynamiſche Unterſcheidung der einzelnen Orcheſtergruppen vorzunehmen, hat ſich bei Kleihel zu einer überragenden Virtuoſität ausgebildet. Und dabei weiß die Rechte ſehr wohl, was die Linke tut! Anlage und Aufbau verbinden ſich zu der immer von neuem abgeſtuften Einheit des Klanges, für die Richard Strauß das Geheimnis des Vorwiegens der einzelnen Inſtrumentengruppen über die andern gefunden hat, und in dieſe geheimen Gänge des Orcheſters folgt ihm Kleiber mit iener aufs äußerſte geſteiger⸗ ten Konzentration. Dabei hat er den inneren Pulsſchlag die⸗ ſer Muſik wie kein Zweiter herausgehört. Wenn ſie auf⸗ rauſcht im überſtrömenden Gefühl oder dem liebreizenden Zwiegeſang auf der Bühne mit überirdiſchem Glanz umgibt, wenn ſich ein Walzer löſt aus dieſen Inſtrumenten und elek⸗ triſterend durch das Haus klingt, dann ſpürt man, daß hier ein Muſiker von außerordentlichen Graden den Takt ſchlägt und den Klang formt, der ihm in tauſenderlei Geſtalten ge⸗ fügig iſt, den er liebkoſt, um ihn dann wieder mit einer wundervollen Friſche und Lebendigkeit aus Inſtrument und Stimme hervorzuzaubern. Es war ein feſtlicher Klang, der ſich hier ausbreitete und das Nationaltheaterorche⸗ ſter, das zu den Herven der Feſtwoche gehört, hat darin Außerordentliches gegeben. Einzelne Gruppen hervorzuheben, was der Muſik von Richard Strauß entſpräche, wäre nur Un⸗ gerechtigkeit gegenüber den andern. Es war eine Einheit in allem Vielfältigen, die berücken mußte und die ihre Wirkung auf das mit ſteigendem Entzücken lauſchende Publikum in keinem Takt verfehlte. Auf der Bühne herrſchte die gleiche Feſtſtimmung. Wir haben die Einzelheiten der Vorſtellung ſelbſt bereits an anderer Stelle gewürdigt und können nur verſtärkt das er⸗ neut zum Ausdruck bringen, was wir damals ſchon geſagt haben, daß hier eine Feſtparade ſchöner Stimmen und ſinn⸗ voller Darſtellung. Gertrud Bindernagel ſang die Marſchallin, als gälte es, den Ausklang des Mannheimer Theaterfeſtes mit dem Glanz einer einzigen Stimme zu⸗ ſammenzufaſſen; doch auch Margarete Teſchemacher als Oetavian und Guſſa Heiken in der Rolle der Sophie überboten ſich an geſanglichem Ausdruck. Karl Mang mit ſeiner ſouveränen Beherrſchung der Partie des Ochs und ſeinem köſtlichen Humor hatte einen Sondererfolg, weiterhin Wahrheitſucher die Möglichkeit zu geben, ſich ſelbſt ein Bild Großbritanien erhalten ſollen und eine engliſche Ma⸗ 7 ee ew F 5 haus. Ein Auto ſchleppt ſich langſam heran. Maonkag, den 1. Jurk 1929 Neue Mäunhefmer Zeitung kAbend⸗Ausgabe) zum Tode Ferdinand Heymes Im Laufe der beiden letzten Tage ſind uns ſchter unzäh⸗ lige Beileidskundgebungen und Beweiſe der Anteilnahme zu⸗ gegangen. Aus der überreichen Fülle der Telegramme und Schreiben ſeien folgende herausgehoben: Der Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt Mannheim: „Ich bedauere mit Ihnen, daß es dem arbeitsfreudigen, energiſchen Mann nicht mehr vergönnt war, das neue Geſchäfts⸗ haus, deſſen Vollendung er mit allen Kräften betrieb, zu be⸗ ziehen. Sein Andenken wird bei der ſtädtiſchen Verwaltung ſtets in Ehren gehalten werden. Dr. Heimerich.“ Erſter Bürgermeiſter Dr. Walli ſchreibt:„Das lebhafte Intereſſe, das Herr Heyme der Stadt Mannheim entgegengebracht hat wird nicht vergeſſen werden.“ Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius drahtet aus Stettin:„Zum Tode Ihres verehrten und be⸗ währten Direktors, des erprobten Parteifreundes, ſpreche ich mein aufrichtiges Beileid aus.“ Landesverband Baden der Deutſchen Volkspartei: „Im Auftrag des Herrn Landesvorſitzers, Rechtsanwalt Steinel, im Namen der Geſamtpartei, ſowie in meinem eige⸗ nen Namen, ſpreche ich Ihnen zu dem ſchweren Verluſt, der Sie betroffen hat, unſer herzlichſtes Beileid aus. In uner⸗ mübdlicher Tätigkeit hat der nur allzufrüh Heimgegangene für die Ziele und Ideale der Partei gekämpft. Seine Tätigkeit ſichert ihm in der Geſchichte der Partei ein bleibendes An⸗ denken. (gez.) Wolf, Generalſekretär.“ Von der Badiſchen Landtagsfraktion der Deutſchen Volkspartei: „Mit dem Verſtorbenen haben uns durch die gemein⸗ ſamen Ziele enge Bande verknüpft und wir erinnern uns gerne an die politiſchen Unterhaltungen, die wir mit ihm führen durften. Mit welch klarem Blick hat er immer den Städtiſche Nachrichten Verkehrs⸗Anfälle in Mannheim Am Samstag nachmittag wurde ein 58 Jahre alter Werkmeiſter, als er auf der Waldhofſtraße an einer ab⸗ geſperrten Stelle vom Gehweg auf die Fahrbahn treten mußte, von einem Perſonenkraftwagen angefahren, zu Boden geworfen und ſchwer verletzt. Er erlitt einen Schädel⸗ bruch, Rippenbrüche und links Nierenquetſchung. Am Samstag abend wurde ein auf dem Gehweg vor dem Hauſe H 3, 14 ſtehender 14 Jahre alter Schüler von einem Perſonenkraftwagen geſtreift und zu Boden geworfen. Der Schüler brach dabei den rechten Knöchel. Auf der Lindenhofüberführung kam am Sonntag nachmit⸗ tag ein Motorradfahrer infolge des durch den Regen glatt gewordenen Bodens zu Fall. Eine auf dem Soziusſttz mitfahrende 27 Jahre alte Arbeiterin brach hierbei ein Schlüſſelbein. 5 Heute vormittag gegen 5 Uhr fuhr auf der Breiteſtraße, an der Straßenkreuzung F 1 bis P 1, ein Perſonenkraftwagen, deſſen Führer einen Zuſammenſtoß mit einem Lieferkraft⸗ wagen vermeiden wollte, auf den Gehweg vor F 1, 1. Ein dort gerade vorübergehender 65 Jahre alter Nachtwächter wurde in ein Schaufenſter der Firma Link geſchleu⸗ dert, wobei er am Kopf mehrere Schnittwunden erlitt. Die Verletzten fanden Aufnahme im Allg. Krankenhaus. Auf der Rhenandaſtraße kam am Samstag vormittag ein Motorradfahrer, der ſtark bremſen mußte, um nicht mit einem Straßenbahnwagen und zwei Radfahrern zu⸗ ſammen zu ſtoßen, zu Fall. Der Motorradfahrer und ſeine Beſtfahrerin zogen ſich durch den Sturz leichte Hautab⸗ ſchürfungen zu. Um Zuſammenſtöße mit anderen Wegebenützern zu ver⸗ meiden, fuhren im Laufe des Samstag drei Kraftwagen an Kernpunkt erfaßt und mit welch ſonnigem Humor ſſt er über ſo manche Schwierigkeit hinweggekommen.“ (gez.) Wilſer, M. d. L. Ortsverein Mannheim der Deutſchen Volkspartei: „Die Deutſche Volkspartei Mannheims wird das An⸗ denken Ferdinand Heymes, der ſtets für die Intereſſen unſerer Partei eingetreten iſt und in dem wir einen unſerer beſten Freunde verlieren müſſen, ein treues dankbares Er⸗ innern bewahren.(gez.) Ludwig.“ Vom Verein Südweſtdeutſcher Zeitungsverleger: i„Dem von uns allen und mir ſehr geſchätzten Mitarbeiter im Verein und außerordentlich liebenswürdigen Kollegen iſt in unſeren Reihen ein dankbar ehrendes Gedächtnis geſichert. (gez.) Albert Hofmann.“ Bezirksverein Mannheim⸗Ludwigshafen des Deutſchen Buchdruckervereins: „Wir wiſſen, was Sie an dieſem zielbewußten, durch Tüch⸗ tigkeit, Pflichtbewußtſein und Hingabe ausgezeichneten Manne gehabt haben, der nicht nur für Ihr Unternehmen mit großem Erfolg gearbeitet, ſondern darüber hinaus auch unſerem Ge⸗ werbe bedeutſame Dienſte erwieſen hat.(gez.) W. Maſur.“ Continental Telegraphencompagnie Wolff Büro Berlin: „Mit uns wird ein großer Teil der deutſchen Preſſe und insbeſondere der deutſchen Verleger ſeiner Tätigkeit und ſeiner Perſönlichkeit gedenken.(gez.) Mantler.“ United Preß: „Der Dahingeſchiedene genoß bei dem, der ihn kennen durfte, als Menſch und als bedeutender Vertreter des Ver⸗ legertums liebevolle Hochachtung. (gez.) Generaldirektor Dr. Bing.“ Außerdem haben uns befreundete Verlage und Schrift⸗ leitungen Mannheimer, badiſcher und vornehmlich ſüddeutſcher Zeitungen, ferner Vereine, Korporationen und viele Privat⸗ perſonen ſchriftlich und mündlich ihr Beileid ausgeſprochen. verſchiedenen Stellen der Stadt auf den Gehweg auf. Hierbei entſtand teilweiſe erheblicher Sachſchaden. Am Sonntag vormittag gegen 5 Uhr verlor auf der Seckenheimerſtraße der Führer eines Perſonenkraftwagens, als er mit übermäßiger Geſchwindigkeit fuhr, die Herrſchaft über ſein Fahrzeug. Beim Poſtamt in der Seckenheimerſtraße geriet der Wagen ins Schleudern, fuhr auf den Gehweg, riß dort eine Straßenlaterne um und kam erſt etwa 35 Meter davon entfernt durch Auprallen au einer Plakat⸗ ſäule zum Stehen. Der Wagen wurde so ſtark beſchädigt, 1 0 er abgeſchleppt werden mußte. Sein Führer blieb unver⸗ etzt. 5 Bei 11 Zuſammenſtößen zogen ſich ein Motorradfahrer und ein Radfahrer leichtere Verletzungen zu. * * Aus gefährlicher Lage befreit. Bei der Wegnahme der Fahnen von dem Glockenturm des Rathaufes in N 1 ereig⸗ nete ſich heute morgen halb elf Uhr inſofern ein Zwiſchenfall, als der hiermit beſchäftigte Arbeiter aus noch unbekanntem Grunde nicht mehr in den Turm zurückkonnte und an der Fahnenſtange freihängend ſchwebte. Um den Mann aus ſeiner gefährlichen Lage zu befreien, wurde die Berufs⸗ feuerwehr alarmiert, der denn auch das Rettungswerk gelang. * Diebſtahlschronik. Entwendet wurde: Eine goldene Damen armbanduhr mit Monogramm M. C. und ſchwarzem Ripsband, im Luft⸗ und Sonnenbad; ein dunkel⸗ blauer, zweireihiger Herrenanzug, in einem Hauſe in N 4; 400 Meter Klingelleitungsdraht 0,8 win ſtark, aus einem Neu⸗ bau in der Zeppelinſtraße; eine waſſerdichte Pferdedecke, vor einem Hauſe in der Augartenſtraße; ein ſchwarzlederner Markt⸗Geldbeutel mit 120% Inhalt, auf dem Marktplatz G1; eine größere Anzahl Eßbeſtecke aus Alpaka und Silber und 10 Raſierapparate(Etui), auf der Innenſeite der Auf⸗ druck„Rotbart“, aus einem Haushaltungsartikelgeſchäft in den Q⸗Quadraten. Wegen der Beiſetzung des Direktors der „Neuen Maunheimer Zeitung“, Herrn Ferdinand Heyme, wird am Dienstag, 2. Juli, nachmittags keine Zeitung ausgegeben. Die Mittags⸗Ausgaben vom Dienstag und Mittwoch erſcheinen infolgedeſſen in verſtärk⸗ tem Umfang, einſchließlich der für Dienstag vorge⸗ ſehenen Beilagen. Die Schalter der Geſchäftsſtellen in E 6, 2 und R 1, 9/11 ſind am Dienstag nachmittag geöffnet. Rückkehr eines Mannheimers aus ruſſiſcher Kriegsgefangenſchaft Der am 29. Januar 1897 geborene jüngſte Sohn des Kaufmanns Leonhard Cramer rückte am 20. Januar 1915 mit dem Erſatztruppenteil des 1. Badiſchen Leibdragoner⸗ regiments No. 20 als Kriegs freiwilliger ins Feld und wurde dem 5. Jägerregiment zu Pferde zugeteilt. Er kam an die Oſtfront, wo er bei einer Fernpatrouille in der Nähe von Mitau in Kurland in ruſſiſche Kriegs⸗ gefangenſchaft geriet und nach Sibirien verbracht wurde, wo er im Bleibergwerk von Riddersk ſchwere Zwangsarbeit verrichten mußte. Merkwürdigerweiſe wurde nun nach Schluß des Krieges der Kriegsgefangene nicht freigegeben. Man zwang ihn vielmehr als Elektro⸗ techniker für die Ruſſen weiter zu arbeiten und zu bleiben. Faſt 10 Jahre lang war jede Verbindung mit Eltern und Heimat abgeſchloſſen. Dem deutſchen Konſul in Novo⸗Sibirsk gelang es nach vielen Bemühungen und Nachforſchungen, den Aufenthalt von Cramer zu ermitteln. Nach langen, langen Jahren der Ungewißheit kam endlich die Mitteilung, daß der Geſuchte gefunden war und daß er den Umſtänden ent⸗ ſprechend glücklich lebte. Er hat in der Zwiſchenzeit geheiratet und kam in der Nacht vom 29. auf 30. Juni mit ſeiner Frau und ſeinem Söhnchen zur großen Freude ſeiner betagten Mutter, der Geſchwiſter und der Anverwandten in Mannheim an. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich hat den längſt als verſchollen gemeldeten Sohn unſerer Stadt in einem beſon⸗ deren Schreiben willkommen geheißen. Hans Cramer war 14 Jahre lang in Sibirien. Wir wünſchen ihm, daß er ſich in ſeiner Heimatſtadt Mannheim recht wohl fühlen möge. * * Das Sommerfeſt des Geſangvereins„Deutſche Einheit“ Feudenheim, das am Sonntag im„alten Schützenhaus“ ſtakt⸗ fand, nahm trotz der ungünſtigen Witterung einen befriedi⸗ genden Verlauf. Geſangsvorträge des feſtgebenden Vereins, des Geſangvereins„Teutonia“ und turneriſche Auffüh⸗ rungen des Turnvereins„Badenia“ unterhielten die zahl⸗ reich Erſchienenen vorzüglich. Ebenſo gefielen die exakt vor⸗ getragenen Muſikpiecen der Kapelle Wunder. Die älteren Semeſter huldigten dem Kegelſchieben und Preisſchießen, die Jugend vergnügte ſich beim Tanz. Für die ganz Kleinen waren Kinderbeluſtigungen in reicher Wähl vertreten. * Sturz in einen Lichtſchacht. Am Samstag vormittag hob im Hofe eines Hauſes in der Hafenbahnſtraße ein 5 Jahre alter Knabe ein über einen Lichtſchacht befindlichen Eiſenroſt hoch, wodurch der Knabe in den Schacht hinein⸗ fiel. Er verletzte ſich dabei am Kopf und mußte in das Allg, Krankenhaus verbracht werden. * Unruhige Nächte. Wegen Ruheſtörung gelangten in den beiden letzten Nächten 29 Perſonen zur Anzeige. Feſtgenommen wurden 14 Perſonen wegen verſchie⸗ dener ſtrafbarer Handlungen. 5 parkſtraße 2, beim Badiſchen Reviſions⸗Verein Mannheim ſein 25jähriges Dienſt jubiläum. Herr Kah erwarb ſich im Laufe der vielen Jahre durch ſeinen unermüdlichen amten volles Vertrauen und Sympathie. ſind zu nennen die Herren de Vries(Faninal), Bart⸗ ling(Valzacche) Haller(Sänger) und Voiſin(Kom⸗ miſſar), die Damen Schlüter(Annina) und Keiler (Duenna), den Regiſſeur der Vorſtellung Alfred Lan⸗ dory nicht zu vergeſſen. Der Beifall war überaus herzlich und ſteigerte ſich am Schluß zu einem freudigen Bekenntnis des Publikums zu dieſer Feſtleiſtung, die einen glanzvollen Abſchluß der The⸗ aterwoche bildete. Erich Kleiber, der ſehr gefeiert wurde, war es anzumerken, daß er mit einem beſonderen Stolz auch für das glänzende Orcheſter danken konnte. 5 Auto- Anekdoten Ein Auto raſte durch das Dorf. Hielt vor dem Gaſthaus „Zu den drei Fäſſern“. Der Mann, der davor ſtand, fragte den ausſteigenden Automobiliſten freundlich:„Gute Fahrt gehabt? Mit wieviel Kilometer ſind Sie denn eben ge⸗ kommen?“ „Achtzig hatte ich drauf“, erwiderte nicht ohne Stolz der Fahrer. „Das iſt ja intereſſant“, ſagte der freundliche Mann und zog ein Notizbuch hervor.„Wiſſen Sie, wer ich bin?“ „Keine Ahnung.“ „Ich bin der Gendarm des Ortes.“ Ohne einen Augenblick ſeine Faſſung zu verlieren, meinte der Automobiliſt lächelnd:„Und wiſſen Sie, wer ich bin?“ „Nein“, gab der Gendarm achſelzuckend zur Antwort. „Ich bin der größte N von Europa!“ In Kalifornien. Einſame Autoſtraße. Einſames Bauern⸗ Hält vor dem Haufe. Der Führer ſteigt aus und klopft an die Tür:„Ich muß etwas Oel haben“, erklärt er dem uralten Mütterchen, das geöffnet hat.„Etwas Oel für mein Auto. Kann ich das hier bekommen?“ i „Traurig ſchüttelte das Mütterchen den Kopf:„Ich will mal nachſehen.“ Nach zehn Minuten langen Wartens kam ſie wieder: „Oel habe ich nicht gefunden. Aber wenn Sie etwas Pfeffer Willi Bomm war an der Ecke Leipziger⸗Friedrichſtraße einem Mann über den Fuß gefahren.„Es tut mir ſehr leid, entſchuldigen Sie bitte.“ „Entſchuldigen auch noch!“ ſchimpfte hinkend der Mann. „Sie ſind wohl verrückt? Bezahlen Sie lieber Schmerzens⸗ geld!“ „Gut“, zog Willi Bomm die Brieftaſche. Sie haben?“ „Fünfzig Mark.“ „Was? Fünfzig Mark? So ſchlimm iſt es aber doch wirklich nicht. Ich bin doch ſchließlich auch kein Millionär.“ „Nu?“ fragte wütend der Angefahrene,„bin ich ein Tauſendfüßler?“ „Wieviel wollen ** Sie fuhren zu zweit durch Thüringen. In der Nähe von Eiſen ach hatten ſie eine Panne.„Zu dummé“, ſchimpfte er ärger ich,„es fehlt wieder am Motor!“ a „Wirklich?“ fragte ſie ahnungslos,„wo mögen wir ihn wohl verloren haben? In Arnſtadt?“ K. M Theater und Muſfik Das 209. Orgelkonzert in der Chriſtuskirche bot einen ſehr lehrreichen Ueberblick über die Werke dreier Meiſter, die nicht nur die Orgelliteratur bereichert haben, ſondern auch auf Generationen von Komponiſten beſtimmend eingewirkt haben. Bach war mit einer ſelten geſpielten Toccata und Fuge in Sedur vertreten, die namentlich zum Schluß durch harmoniſche Kühnheiten überraſcht. Céſar Franck, das Haupt einer jung⸗ franzöſiſchen Schule, hat ſich um die Verbreitung der Werke Bachs in Frankreich(neben Saint⸗Saens) unvergängliche Ver⸗ dienſte erworben. Begeiſtert ſchildert einer von Francks Schülern, wie der Meiſter in der Orgelklaſſe des Pariſer Kon⸗ ſervatoriums unermüdlich der Werke Bachs kommentierte und analyſterte,„mehr beſorgt um die Kompoſition, als um die Technik ihrer Ausführung“. Als Komponiſt bewahrte aber Franck ſeinen eigenen Stil und ſtattete ſeine Werke wie die außerordentlich feſſelnde Fantaſie in A⸗dur mit harmoniſchen Reizen beſonderer Art aus. Auch Liſgt brachte dem Thomas⸗ kantor eine beſondere Huldigung dar mit den Variationen über den basso continuo des erſtu Satzes der Kantate„Weinen Klagen“ und des Cruotfixus der H⸗moll⸗Meſſe. Liſzts Eſprit auch die vielen rezitativiſchen Führungen und Uniſono⸗Gänge. Unter den kunſtreichen Händen von Kirchenmuſikdirektor Landmann erfuhren alle Werke eine farbenreiche Wieder⸗ gabe, die die ſtupenden Schwierigkeiten der Kompoſitionen ver⸗ geſſen ließen und den ganzen Recitum an Klangfarben der großen Orgel aufleuchten ließen. Das Programm erfuhr eine angenehm empfundene Abwechflung durch die Geſangs⸗ vorträge von Frau Hela Wette, die dank ihrer echt muſika⸗ liſchen Begabung und der klangvollen, gutgeſchulten Stimme die„Kirchenarie“ von Stradella und„geiſtliche Geſänge“ von Reger ſehr geſchmackvoll und mit erleſener Kultur vorkrug allgemeinen Dank verdiente. Dr. l E Schülervorſpiel der Geigenklaſſe Inka von Linprun. So ſehr die Populariſierung der Muſik durch Rundfunk und die beiden Erfindungen eine große Gefahr in ſich, auf die immer wieder aufmerkſam gemacht werden muß: ſie fördern die Freude an der Mufik im Sinne einer paſſiven Hingabe Das wirkliche Verſtändnis für Muſik wird aber durch nichts ſo ſehr geweckt, als durch aktive Ausübung. Gewiß wird nur ein verſchwindend kleiner Prozeutſatz aller derjenigen, die ſich entſchließen ein Muſikinſtrument ſpielen zu lernen, dahin gelangen, die höchſten Aufgaben künſtleriſcher Reprodukkion zu bewältigen. Aber das Spiel eines Inſtrumeutes befähigt zur Ausübung einer Kunſtübung, die in unſerem techniſchen Zeitalter leider immer mehr zu ſchwinden droht: einer ge⸗ ſunden Hausmuſik. Muſikverſtändnis beruht aber vor allem auf dem ſelbſt erarbeiteten Verſtändnis der grund⸗ legenden Faktoren: muſikaliſches Gehör und Ryhtmus. Darauf muß immer und immer wieder hingewieſen werden; wie es im Begleitwort zum Programm der Schülerauffüh⸗ rung von Inka von Linprun geſchah. Die Aufführung ſelbſt bot eine beachtenswerte Ueberſicht über die verſchiede⸗ nen Stufen des Violinunterrichtes von den erſten bis zu ver⸗ geſchrittenen Stufen. Der Ernſt der pädagogiſchen Arbeit blieb bei allem gebotenen unverkennbar. Die einzelnen Dar⸗ bietungen, ob nun ſoliſtiſchen Charakter, wie bei⸗ den vorge⸗ ſchrittenen, oder mehr im Sinne einer Enſemble⸗Hebung wie bei den Elementarſtufen, fanden bei dem Publikum freund⸗ und Salz gebrauchen können“ ſpricht aus der geiſtreichen Verarbeitung des chromatiſchen lichen Anklang und laſſen gewiſſen hafte, gielbewußte Arbeit 18 2 i„ erkennen.„ 1 * 28 jähriges Dienſtjubilsum. Am heutigen 4. Juli he⸗ ging Ober⸗Ingenieur Ferdinand Kah, Mannheim, Rhein⸗ und ſich durch die Uebernahme der Aufgabe in kürzeſter Zeit Tonfilm in ſteigendem Maße zu begrüßen iſt, ſo bergen doch e Pflichteifer und geraden Charakter bei Direktion und Be⸗ abſteigenden Themas, unverkennbar ſind Liſzt'ſchen Gepräges 4. Seite. Nr. 298 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 1. Jult 1929 Der Sternenhimmel im Juli 5 Die Sternkarten ſtellen die füdliche und nördliche; herabgeſunken, der bis zum Jahre 1714 von keinem Menſchen⸗ das der Aſtronom Epfilon Lyrae nennt, von ſteben Ai 5 55 Juli ſichtbaren Abendhimmels dar. Sie auge wahrgenommen worden iſt. Sonnen erzeugt wird. Auch der Stern Delta löſt ſich tnmen in der Gegend von Mannheim am Anfang des i 5 2 i 92„ſchon in einem Opernglaſe zu einem Doppelſtern auf. Beta Monats gegen 23 Uhr, Mitte des Monats gegen 22 Uhr ee e eee e eee Lyrae iſt ein Veränderlicher, der mit einer Periode von und Ende des Monats gegen 21 Uhr am beſten mit dem wirklichen Sternenhimmel überein. An der ſüdlichen Himmelshälfte bilden die drei hellſten Sterne— Wega, Arkturus und Saturn— ein nahe⸗ zu gleichſeitiges Dreieck, das zum Zurechtfinden am Juli⸗ Abendhimmel recht nützlich iſt. Im Winkel zwiſchen den Linien Wega⸗Saturn und Arkturus⸗Saturn liegt das große Sternbild des Schlangenträgers mit der Schlange. Man ſucht ſich in ihm zunächſt die ſechs Sterne auf, die in einer vom Saturn ausgehenden, nach rechts oben gerichteten geraden Linie liegen. Es iſt dann nicht ſchwer, an Hand unſerer Sternkarte das ganze Sternbild aufzufinden. Die Sinie Wega⸗Arkturus durchſchneidet die Sternbilder Herku⸗ les und Krone. In dieſer möge der Blick eine Sekunde lang auf der Gemma haften, wobei man ſich erinnern möge, daß dieſe Sonne mindeſtens 600 Billionen Kilometer von uns entfernt iſt und eine weit höhere Leuchtkraft beſitzt als unſer Tagesgeſtirn. Im Herkules ſuche man in einer mondſcheinloſen Nacht an einem von irdiſchem Licht freien Orte den in unſerer Karte mit N bezeichneten Sternhaufen auf, der einem ſehr guten Auge als matter Lichtflect er⸗ ſcheint. Aus der Entfernung von etwa 100 Billionen Kilo⸗ meter, zu deren Durcheilung das Licht 10 000 Jahre braucht, ift die Lichtfülle der etwa 30 000 Sonnen, die den Herkules⸗ Sternhaufen bilden, zu dieſem ſo winzigen Lichtſchimmer 1 Blickrichtung nach Süden anlaſſung geben, es einmal genauer zu ſtudieren. Nebenkärtchen möge dabei be⸗ hilflich ſein. Es enthält alle Leierſterne, die dem unbewaff⸗ neten Auge ſichtbar ſind. In einer klaren Sommernacht wird es keine Schwierigkeiten machen, dieſe 50 bis 60 Sterne aufzufinden. Die helleren ind in dem Nebenkärtchen mit ihrer dem griechiſchen Alpha⸗ bet entnommenen Bezeichnung angeführt. Alle dieſe Sterne ſind Doppelſterne, die meiſten entpuppen ſich aber erſt im Fernrohr als ſolche. Epſi⸗ bon jedoch kann ſchon von ei⸗ nem ſehr guten unbewaffneten Auge als Doppelſtern wahr⸗ genommen werden. Guten Augen erſcheint er als kleine Lichtlinie, den normalen Augen offenbart er, durch ein Opern⸗ glas betrachtet, ſeine Doppelſternnatur. In einem Fernrohr ſpaltet ſich jeder dieſer beiden Sterne wiederum in Doppel⸗ ſterne auf, und zwiſchen beiden Sternpaaren kann man noch drei Einzelſterne wahrnehmen, ſo daß das Lichtpünktchen, Das kleine Viereck des Drachenkopfes. knapp 13 Tagen Lichtſchwankungen ausführt. Es iſt bei einiger Aufmerkſamkeit nicht ſchwer, dieſe zu verfolgen. In den meiſten Nächten leuchtet der Stern faſt ebenſo hell wie Gamma. Am 11. und 24. Juli aber wird er nur die Leucht⸗ kraft von Zeta haben. Dem ganz aufmerkſamen Beobachter kann es nicht entgehen, daß Beta auch am 17. und 18. Juli nicht ganz ſeine volle Lichtſtärke aufweiſt. Die Lichtſchwan⸗ kungen rühren daher, daß ſich zwei ſehr dicht beieinander ſtehende Sonnen umeinander bewegen. Neben der Leier finden wir leicht das Sternbild des Schwanes und unter ihm das des Adlers. Gehen wir von ihm aus über den Saturn hinweg in mäßiger Höhe nach Weſten am Horizont entlang, ſo treffen wir der Reihe nach auf Antares, Spica, Mars und Regulus. Wir ſind damit ſchon auf die nördliche Himmelshälfte gelangt, an der wir über dem nördlichen Horizont die Capella funkeln ſehen. Im Nordoſten fällt uns das Quadrat und Sechseck des Pegaſus⸗ Sternbildes auf. Im Zenit ſteht das Am Morgenhimmel leuchten in auffallendem Glanze Venus und Jupiter. Sie gehen Anfang des Monats 2% Stunde, Ende des Monats 3½(Venus) und 4%(Jupi⸗ ter) Stunden vor Sonnenaufgang auf. 8 Blickrichtung nach Norden Die Hilfsſchule Ganz beſondere Aufmerkſamkeit wendet natürlich auch die Schularztſtelle der Hilfsſchule zu. Da häufig mit dem Schwachſinn auch körperliche Schwäche und Degeneration, Mißbildungen von Organen u. dergl. mehr verbunden ſind, iſt dieſes auch ſehr von nöten. Die ärztliche Ueberwachung der Schüler iſt außerordentlich intenſiv und an allen ſo⸗ zialen Schulein richtungen der Stadt wie Frühſtück, Mittageſſen, Hort, Erholung u. a. m. nehmen die Hilfsſchüler in erſter Reihe teil. Welche Kinder werden nun der Hilfsſchule zuge⸗ wieſen? Es ſind jene, bei denen nach ſorgfältigſter ärztlicher Und fachmänniſcher Unterſuchung einwandfrei feſtgeſtellt wird, daß ſie dem Unterricht in der Normalſchule nicht folgen können, daß ſie dort Jahre lang in der gleichen Klaſſe ſitzen müßten, ohne leſen, rechnen und ſchreiben zu lernen. Sie würden dort dem Geſpött und der Verachtung ihrer Mit⸗ ſchüler verfallen und ſo nach und nach jedes Selbſtvertrauen werlieren. Ferner ſind es jene, die infolge ſtarker, hemmungs⸗ loſer Triebhaftigkeit und allerlei pſychopathiſcher Erſcheinun⸗ gen nicht fähig ſind, ſich auf den normalen Klaſſenunterricht zu konzentrieren, obgleich ſo durch ihre Geſchwätzigkeit, Bos⸗ haftigkeit und Frechheit den nicht Eingeweihten oft als in⸗ telligent erſcheinen. Alle dieſe Kinder erhalten in der Hilfs⸗ ſchule einen ihrem Zuſtande angepaßten Unterricht und kaum eines verläßt die Schule, ohne ſich die notwendigſten Kennt⸗ kriſſe für das werktätige Leben angeeignet zu haben. In ganz beſonderer Weiſe wird auch erziehlich auf dieſe Kinder eingewirkt, ſo daß auch ſie im Leben als brauchbare Menſchen der Geſellſchaft zugezählt werden können. Was nun aber in einzelnen Städten dieſen Geiſtesarmen als recht zuerkannt wird, iſt jenen des ganzen Landes nur billig. Sie alle haben Anſpruch auf entſprechende Ausbildung, ſo gut wie die nicht Vollſinnigen und es erwächſt daher dem Staat die unabweisliche Pflicht, durch geſetzliche Regelung alle dieſe vom Schickſal ſo benachteiligten Kinder zu erfaſſen und gegebenenfalls in geeigneten Anſtalten unterzubringen. Kr. Partei⸗Nachrichten 10 fähriges Beſtehen der e Baden ⸗Baden der a Deutſchen Volkspartei kr. Baden⸗Baden, 30. Juni. Am geſtrigen Samstag und heutigen Sonntag konnte der Ortsverein Baden-Baden der Deutſchen Volkspartei die Feier ſeines 10jähri⸗ gen Beſtehens begehen. Aus dieſem Anlaß fand geſtern abend in den oberen Räumen des Kurhauſes ein Feſtakt ſtatt, zu dem ſich eine ſehr zahlreiche Teilnehmerſchaft ein⸗ gefunden hatte. Eingeleitet wurde die Feier mit zwei Arien bon Saint⸗Saͤns, die von Fräulein Maria Garnatz ein⸗ drucksvoll zum Vortrag gebracht wurden. Stadtrat Ziegler, der erſte Vorſitzende des Ortsvereins, begrüßte ſodann mit einer in herzlichen Worten gehaltenen Anſprache die An⸗ weſenden, denen er zugleich für ihr zahlreiches Erſcheinen den Dank ausſprach. Nach den in feinſter Form zur Ausführung gebrachten Geſangsvorträgen von Frau Dr. Elſa Bauer, hielt der Ehrenvorſitzende des Ortsvereins, Direktor Max Weber ⸗Konſtanz die Feſtanſprache, deren feſſelnder Inhalt tiefe Eindrücke hinterließ, mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland ſchloß und begeiſterten Beifall fand. Das Deutſchlandlied wurde ſtehend geſungen. Weiter folgten Re⸗ zitationen von Herrn Eggarter von den Städtiſchen Schau⸗ ſpielen und ein Cello⸗Solo von Herrn Volland vom Städ⸗ tiſchen Orcheſter. Hierauf wurde bekanntgegeben, daß eine große Zahl von Parteiangehörigen, die ſich um die Landes⸗ partei und den Ortsverein große Verdienſte erworben haben, * 5 7 zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden. Den Schluß bildete ein Tanz, der bis zu ſpäter Stunde währte. Heute vormittag wurde auf dem Ehrenfriedhof für die Gefallenen ein Kranz niedergelegt. Vereinsnachrichten Verſailles, das deutſche Unglück Am Freitag hielt der„Vorbereitungsausſchuß des Wehrwolf und Stahlhelm“ im Muſenſaal eine Gedenkfeier an das 10jährige Beſtehen des Verſailler Vertrags ab. Nach einem Orgelvorſpiel be⸗ grüßte Herr v. Seck die zahlreich Erſchienenen, worauf ein Prolog geſprochen wurde. Herr Duf ahl hielt dann ſeinen Vortrag über „Verſailles, das deutſche Unglück“. Er legte in klaren Worten die Auswirkungen dieſes Schandnertrages dar und forderte vor allem den Kampf gegen Artikel 231. Er betonte, daß es unſern Feinden nicht um den Frieden zu tun iſt, ſondern um die voll⸗ ſtändige Vernichtung Deutſchlands. Deswegen muß unſer Volk, gleich welcher Partei der einzelne angehört, einig im Kampfe gegen dieſes Diktat ſein. Dann werden auch wir unſere Freiheit wie⸗ der gewinnen. Dem Redner wurde zum Schluß reicher Beifall zu⸗ teil. Nach einem Orgel⸗ und Gedichtvortrag ſprach Herr Neuf⸗ ville über„Wege zur Freiheit“. Er führte aus, daß der derzeitige Weg zur Freiheit ein Irrweg iſt und wir nur zur Be⸗ ſinnung unſeres Volkes kommen, wenn wir einen andern Weg ein⸗ ſchlagen werden. Er forderte Aenderung der Verfaſſung. Außerdem müßte unſer Volk wieder Gottesfurcht, Pflichttreue und Gehorſam kennen lernen. Auch dieſem Redner wurde während ſeines Vortrags und zum Schluß reicher Beifall zuteil. Nachdem die Gedenkfeier mit demLied:„Der Gott der Eiſen wachſen ließ“, bereits ihren Abſchluß gefunden hatte, kam noch Pfarrer a. D. Münchmeyer, der in der Verſammlung der N. S. D. A. P. geſprochen hatte, und richtete einige Worte an die Anweſenden. Lina Sommer Gedenkſtein-Weihe Der Wunſch, die letzte Erwerbung der Ferienheime für Handel und Induſtrie, das Haardter Schlößchen, kennen zu lernen, führte uns am Sonntag in die ſanges⸗ und weinfrohe Pfalz nach Neuſtadt und von da in das nahe gelegene Haardt. Das Schlößchen, das ſich an eine wohlerhaltene Ruine anlehnt und früher dem Herrn von Clemm, ſpäter dem vielgenannten Albert Wagner gehörte, iſt intereſſant genug. Im Stile der Gründerzeit erbaut, zeugt es vom Reichtum und der Ge⸗ nießerfreude des erſten Beſitzers. Seltene Bäume und Zier⸗ pflanzen, wie man ſie ſonſt nur in ſüdlichen Ländern findet, ſchmücken den herrlichen Garten. Von den Terraſſen ſchweift der Blick weit in das geſegnete Land. Die Gäſte ſind des Lobes voll über ihr neues Heim. Da wurde nach Tiſch verkündet, um halb 3 Uhr fände am Ludwigsbrunnen die Einweihung des Lina Sommer⸗ Gedenkſteins ſtatt. Die Dichterin werde dem Feſtakt in eigener Perſon beiwohnen. Alles ſtrömte auf den Feſtplatz. Das Oertchen war reich geflaggt. Mitten im Wald ein Fels⸗ vorſprung mit dem Blick auf die fruchtbare Ebene; darauf das noch verhüllte hohe Denkmal. Auf den Felſen im großen Halbrund Hunderte von Pfälzern und„Ausländern“. Dar⸗ unter ein 91jähriger Neuſtädter, der ſtramm und rüſtig her⸗ aufgewandert. Endlich ertönt in der Ferne Muſik. Die Dich⸗ terin erſcheint. Ihr dunkles Auge leuchtet auf beim Anblick von ſo viel Freunden ihres Werkes. Bald umgibt ſie ein ganzer Berg duftender Roſen. Ein Hörrohr muß ihr die Worte vermitteln, die zu ihrem Lobe erklingen. Sie hat Schweres durchlebt. Ein deutſches Frauenſchickſal wird vor uns aufgerollt. Sie verläßt in jungen Jahren ihre geliebte Pfalz, um dem Gatten zu folgen. Sie erlebt den wirtſchaft⸗ lichen Zuſammenbruch, bald darauf wird ſie Witwe. Drei Söhne ſind zu erziehen; der Jüngſte iſt erſt 4 Jahre. Die Not ſteht vor der Tür. Da muß die Feder manchen Groſchen dazu verdienen. Die luſtigen Dichtungen haben viel Leid — 2 1 als Hintergrund. Aber ſie meiſtert das Schickſal. Die Söhne ſind heute geachtete Männer. Die Dichterin lebt in Karls⸗ ruhe, aber in enger Fühlung mit ihren lieben Pfälzern. Viele Reden werden gehalten. Mag auch manches ungeſchickte Wort fallen, aus allen Anſprachen klingt die große Anhäng⸗ lichkeit an die greiſe Frau, und wahrhaft erſchütternd wirkt das Treuegelöbnis der Pfälzer zum angeſtammten Land. Der Dichter Heinrich aus Bellheim ſpricht einen Vorſpruch von eindringlicher Gewalt. Blumen, Blumen und wieder Blumen, dazwiſchen leuchtende Kirſchen und andere Früchte. Kinder mit Gewinden aus Eichen und Edelkaſtanien, kleine fliegende Buchhändler mit den Werken der Dichterin. 40 Gemeinden, darunter Karlsruhe und Stuttgart, ehren die greiſe Frau. Ein Platzregen ſetzt der Feier ein vorzeitiges Ende. Aber es wird unten im Städtchen weiter gefeiert. Und als die verehrte Frau das Auto beſteigt, um weiter zu fah⸗ ren, da erklingen die Hochrufe wie früher bei einer Fürſtin. Schon ſetzt ſich der Wagen in Bewegung; da wird der Schlag nochmals aufgeriſſen. Ein ſchlichtes kleines Mädchen will der Dichterin noch das Händchen reichen. Ein ſchöner Auftakt zum Geburtstag der Dichterin, der am nächſten Sonntag be⸗ gangen wird. Noch lange klingt den Feſtgäſten ihr Lied ins Ohr: Nemm Dich in Acht vor de Pfälzer Mädcher. Kommunale Chronik Der Heidelberger Straßenbahntarif * Heidelberg, 1. Juli. Der Stadtrat ſtimmte der vom Aufſichtsrat der Straßenbahn vorgeſchlagenen Aenderung des Straßenbahntarifs ab 1. Juli 1929 zu, weil nur auf dieſem Wege die Mittel für die Alters verſorgung der Ar⸗ beiter und Angeſtellten und für den weiteren Ausbau des Unternehmens gewonnen werden können. Künftig koſten—3 Teilſtrecken 25 Pfg.,—6 40 Pfg.,—9 60 Pfg. und 10—12 80 Pfg. Der Preis für Acht⸗Fahrtenhefte beträgt.50 RM., .— RM. und.50 RM. Wochen⸗ und Monatskarten werden nicht erhöht. a Der Wormſer Stadtrat beim heſſiſchen Innenminiſter * Darmſtadt, 1. Juli. Der Aelteſtenrat des Wormſer Stadtratkollegiums beſuchte unter Führung des Oberbürger⸗ meiſters den Miniſter des Innern, um die Zuſtim⸗ mung zur vorläufigen Erhebung der vorjährigen Steuer⸗ ſätze zu erlangen. Dieſe konnte der Miniſter auf Grund kommunaler Verfaſſungsbeſtimmungen jedoch nicht erteilen. Der Straßburger Stadtrat ſtreicht die Kredite für den franzöſtſchen Nationalfeiertag 5 * Straßburg, 1. Juli. In ſeiner letzten Sitzung hat der Straßburger Stadtrat beſchloſſen, die ſeit dem Waffenſtillſtand für die Feier des 14. Juli vorgeſehenen Kredite zu ſtreichen. Dieſe gegen Poin cars ſich richtende Maß⸗ nahme ſcheint die Antwort auf die Verweigerung der Theaterſubventionen durch die franzöſiſche Re⸗ gierung zu ſein. Der Bensheimer Etat neu abgelehnt * Bensheim, 30. Juni. Wie ſo viele Städte, hat auch Bensheim ſeine Laſt, den diesjährigen Voranſchlag unter Dach und Fach zu bringen. Der bei dem Innenminiſterium eingereichte Voranſchlag, der einen ungedeckten Fehl⸗ betrag von 37 429/ aufweiſt, iſt nicht genehmigt worden. In der geſtrigen Stadtratsſitzung wurde deshalb vorgeſchlagen, die Grund⸗ und Gebäudeſteuer, die Steusr für land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Grundbeſitz und die Gewerbe⸗ ſteuer zu erhöhen. Bei Stimmenthaltung der Sozial⸗ demokratie wurden dieſe Deckungsvorſchläge jedoch abgelehnt, ſo daß der Etat erneut in der Luft ſchwebt. f r r Montag, den 1. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 298 Neuer deutſcher Weltrekord in der 4 mal 800 Meter Staffel Die ſiegreiche deutſche Staffel. Von links nach rechts: Böcher, Schoemann, Mathias, Banſemer. Bei den internationalen Wettkämpfen in Budapeſt am 29. Juni gelang es der 4800 m⸗Staffel Sportklubs Charlottenburg, rekord zu überbieten. den von„Teutonia“ Berlin aufgeſtellten Welt⸗ Unſere Läufer erzielten eine Zeit von 8: 0,4, während der bisherige Weltrekord auf 8: 0,9 ſtand. Gerichtszeitung Schöffengericht Freiburg i. Br. Das erweiterte Schöffengericht Freiburg verurteilte den 29 Jahre alten Kaufmann Ottmar Luik aus Stuttgart wegen Betrugs und Unterſchlagung zun einem Jahr und drei Monaten Gefängnis. Luik hatte als Geſchäftsführer einer Schreinerei auf Schecks—6 000., erhoben und war damit in die Schweiz geflüchtet.— Der 23 Jahre alte Arbeiter Al⸗ bert Schätzle aus Biederbach erhielt wegen Betrugsverſuch in Tateinheit mit erſchwerter Urkundenfälſchung drei Monate Gefängnis. Er hatte ſeine Erwerbsloſenkarte mit ge⸗ fälſchtem Kontrollſtempel und gefälſchter Kontroll⸗ unterſchrift verſehen, wurde aber bei dem Verſuch Arbeits⸗ loſenunterſtützung damit zu erſchwindeln, gefaßt.— Der 24 Jahre alte Arbeiter Gaeß aus Teningen hatte in der Nacht vom 28. zum 29. März auf der Landſtraße Köndringen⸗Ken⸗ zingen in angetrunkenem Zuſtand, als ihm ein Reiter ent⸗ gegenkam, ſein Motorrad zu ſcharf gebremſt, ſodaß es ins Schleudern geriet und Gaeß und den 17 Jahre alten Landwirt Karl Fiſcher, der auf dem Soziusſitz Platz ge⸗ nommen hatte, zu Boden warf. Dabei erlitt Gaeß eine ſchwere Gehirnerſchütterung, während Fiſcher mit ſolcher Gewalt an eine Telegraphenſtange geſchleudert wurde, daß er mit einem doppelten Schädelbruch tot auf der Stelle liegen blieb. Das erweiterte Schöffengericht Freiburg verurteilte Gaeß wegen fahrläſſiger Tötung zu drei Monaten Gefängnis. * § Für einen internationalen Betrüger fünf Jahre Zucht⸗ haus. Der gemeinſamen Tätigkeit der Mainzer, Wiesbade⸗ ner, Frankfurter und Mannheimer Kriminalpoli⸗ z ei iſt es gelungen, einen internationalen Betrügr zu ſtellen. Es handelt ſich um den 46jährigen Italiener Bagnoli, der im Verein mit anderen Italienern während einer Reihe von Jahren größere Betrügereien ausgeübt hit. Es fielen ihm in den Städten Mainz, Wiesbaden und Frankfurt, ſowie in vielen kleinen Landortſchaften durch betrügeriſche Machenſchaf⸗ ten Beträge bis zu 15000 Mark in die Hände. Die Betrüger wandten ſich in der Regel an kleine Landwirte, an Hand⸗ werker und Beamte, deren Gutmütigkeit ſie ausnützten. Der Führer der Bande, Bagnoli, ſtritt zunächſt ab, der Geſuchte zu ſein, wurde aber durch Gegenüberſtellung mit den Geſchä⸗ digten einwandfrei feſtgeſtellt. Er wurde vom Schöffengericht Mainz wegen Körperverletzung, Bettels, Landſtreicherei und Betrugs zu fünf Jahren Zuchthaus und 1200 Mark Geldſtrafe verurteilt. f Schwurgericht Kaiſerslautern Im letzten Fall der Schwurgerichtsperiode Kaiſers⸗ lautern fand die ſchwere Bluttat ihre Sühne, die ſich in der Nacht zum 13. Mai 1929 in der Mannheimer Straße abge⸗ ſpielt hatte. Als Täter ſtand der 30 Jahre alte Händler Karl Walter von Kaiſerslautern vor den Geſchworenen, dem zur Laſt liegt, den Lokomotivheizer Bihy durch einen Meſſer⸗ ſtich derart verletzt zu haben, daß der Tod des Mannes bald darauf eintrat. Walter war mit Bihy und zwei weiteren Perſonen in fraglicher Nacht auf dem Heimwege von der Maimeſſe. Nachdem ſich in der Mannheimer Straße die bei⸗ den anderen verabſchiedet hatten, ſpielte ſich ohne Zeugen die Szene ab, die einen ſo tragiſchen Ausgang nahm. Der Angeklagte gibt an, in Notwehr gehandelt zu haben. Bihy habe ihn plötzlich ohne Urſache am Halſe gepackt, worauf er ſich mit dem Meſſer zur Wehr geſetzt habe. Trotz des Vor⸗ ſchützens von Notwehr war er ſeinerzeit flüchtig gegangen und hatte erſt durch Ermittlungen der Polizei feſtgeſtellt wer⸗ den können. Das zur Tat benutzte Meſſer hatte er verſchwin⸗ den laſſen. Durch die Beweisaufnahme wurde feſtgeſtellt, daß Walter zwar erblich belaſtet, aber auch ſchon ganz gehörig vorbeſtraft iſt, u. a. wegen ſchwerer Körperverletzung und Landfriedensbruches. Der Staatsanwalt geißelte insbeſon⸗ dere die Gemeinheit der Tat und beantragte gegen Walter eine Zuchthausſtrafe von 8 Jahren und Aberken⸗ nung der bürgerlichen Ehrenrechte. Der Verteidiger bean⸗ tragte Freiſprechung, da Notwehr vorliege. Nach längerer Beratung fällte das Gericht folgendes Urteil: Der Angeklagte wird wegen Verbrechens der Körperverletzung mit Todesfolge unter Verſagung mildermder Umſtände zu 6 Jahren Zuchthaus verurteilt; die bürgerlichen Ehrenrechte wer⸗ den auf 5 Jahre aberkannt. Ein Monat Unterſuchungshaft wird angerechnet. * § Freiſpruch im Wiederaufnahmeverfahren. Das Frank⸗ furter Schwurgericht ſprach unter Aufhebung des Schwur⸗ gerichtsurteils vom Jahre 1924 den Schneider Joſef Pöf⸗ ling von der Anklage des Meineides frei, nachdem ſich ergeben hatte, daß Zeugen ihre Ausſagen berichtigen mußten und weitere Entlaſtungsmomente eingetreten waren. Die Unſchuld des Angeklagten ſei zwar nicht voll erwieſen, aber es lägen auch keine gravierenden Tatſachen für irgend eine Täterſchaft vor. Dem Angeklagten dürfte nach dieſer Be⸗ gründung ein Anſpruch auf Entſchädigung für die ver⸗ büßte Zuchthausſtrafe von einem Jahr zuſtehen. Der Staats⸗ anwalt hatte Freiſprechung beantragt, aber einen Entſchädi⸗ gungsanſpruch nicht anerkannt. „ Preis der—◻sitzigen Pullman-Limousine enburg, Elisabethenstr. 34. 11— Landau: Dipl.-Ing. H. Kaul O Co.— Neustadt a. d..: Dipl.Ing. § Rückfälliger Dieb vor Gericht. Als rückfälliger Dieb ſtand der ledige Maler und Tüncher Bernhard Hofſtadt, geb. 1906, vor dem Schöffengericht Pirmaſens. Er ſoll gemeinſchaftlich mit einem anderen zwei Einbruchsdiebſtähle verübt haben, was er beſtreitet. Für den einen Fall konnte ein beſtimmter Nachweis dafür, daß er an dem Einbruchsdieb⸗ ſtahl in einer Wirtſchaft beteiligt war, nicht erbracht werden, zumal ſich ſein Komplize kurz nach ſeiner polizeilichen Ver⸗ nehmung erſchoſſen hat. Im zweiten Fall(Einbruch in eine Autogarage) wurden die entwendeten Gegenſtände in ſeinem Beſitze gefunden. Nachgewieſen wurde, daß er dieſen Diebſtahl entweder allein oder mit einem anderen ausgeführt hat. Der Angeklagte, der bis zum Schluß energiſch die Tat beſtritt, wurde wegen eines Verbrechens des Diebſtahls im wiederholten Rückfall zu 1 Jahr und 3 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Aus den Rundfunk⸗Programmen Dienstag, 2. Juli Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königs wuſterhauſen(Welle 1635) 20 Uhr: Amerikaniſche Trogödie der ſechs Matroſen von USA. Breslau(Welle 253) 19.30 Uhr: Mit dem Mikro durch Breslau, hr: Mozart. 7 5 zelle 390) 13.30 Uhr: Schallplatten, 17 Uhr: Konzert. 20.15 Uhr: iſoniekonzert, 21.45 Uhr: Schallplatten. Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Köpfe des Auslands, Argentinien. Königsberg Abbendkonzert. Langenberg(Welle 473) 20.15 Uhr: Abendkonzert. Leipzig(Welle 259) 20.30 Uhr: Aus Glucks Werken. München(Welle 533), Kaiſerslautern(Welle 270) 20 Uhr: Schallplatten, 16 Uhr: Teekonzert, 18 Uhr: Neue Schall⸗ platten, 20 Uhr: Geigenduos, 21.20 Uhr: Im ſernen Oſten, Kon⸗ zert des Rundſunkorcheſters, 22.45 Uhr: Tanzmuſik. Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplatten, 16.15 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Ouverturen und Arien, 21.45 Uhr: Verkrachte Ext⸗ ſtenzen, 22.15 Uhr: Opern und Liederſtunde. Ausländiſche Sender Bern(Welle 403) 20 Uhr: Volkstümlicher Abend. Bud apeſt(Welle 550) 21 Uhr: Operetten⸗Vorſtellung. Daventry(Welle 399) 20 Uhr: Abendkonzert, 21 Uhr: Sullivan⸗ Konzert, 22.15 Uhr: Tanzmuſik Daventry(Welle 1553) 20 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 487) 19.30 Uhr: Die Teufelskäthe, 22.20 Uhr: Tanzm. Rom(Welle 441) 21 Uhr: Rigoletto, Oper von Verdi. Wien(Welle 517) 2 Uhr: Arien geſungen von Jenny Jungbauer, 20.25 Uhr: Knut Hamſun, 21.15 Uhr: Cellovorträge, Abendkonzert. Zürich(Welle 459) 20 Uhr: Orcheſterkonzerſ, 20.30 Uhr: Regina Uhlmann⸗Abend Radlio-Spezialhaus Gebr. Hettergott M²arktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Wenn Sie Ihr Empfang nicht zufriedenſtellt, dann verſuchen Sie es doch mal mit den neuen Valvo⸗Röhren. Mit dem unverwüſtlichen Oxydheizfaden ausgeſtattet, verbürgen Valvo⸗ Röhren eine lange Lebensdauer. 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Unter ſeiner Einwirkung hatten wir bereits geſtern wolkiges Wettet mit zeitweiligen, beſonders im Süden ergiebigen Gewitterregen. Auf der Rückſeite des Tiefs ſtößt über der Nordſee Kalt⸗ luft nach Süden vor. Ihr noch heute bei uns zu erwartender Einbruch wird wiederum von Gewitterregen begleitet ſein. Ein Zwiſchenhoch, das von Weſten nachrückt, ſtellt vorüber⸗ gehend heiteres Wetter bei abflauenden Winden in Ausſicht. Wetterausſichten für Dienstag, 2. Juli: Etwas kühler, aufheiternd bei abflauenden Winden. Herausgeber Drucker und Verlegen Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim E 6. Chefredatteur Kurt Fischer— Verantworkle Redakteure Für Polltit H. A. Meißner Feuilleton! Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: i. B. Franz Kircher— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelstell Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige Franz Kircher— Anzeigen Jakob Fande; ſämtliche in Mannßeim Vorbildlich für Eleganz und gediegene Ausstattung der Karosserie! 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Rund ein Drittel ſämtlicher Betrugsfälle, die eine moderne Krimi⸗ nalpolizei zu bearbeiten hat, betreſſen männliche, aber auch zahlreiche weibliche Heiratsſchwindler, wobei nicht vergeſſen werden darf, daß gerade beim Heiratsſchwindel aus einem falſchen Schamgefühl heraus, ein großer, wenn nicht der größte Teil der Delikte gar nicht zur Anzeige gelangen. Der Hetiratsſchwindel iſt, wie manch anderes Betrugs⸗ delikt, in vielen Fällen nicht nur ein einträgliches, ſondern auch ein einfaches Geſchäft, denn er verlangt weder beſondere Verbrecherkenntniſſe, noch große Vorbereitungen oder gar Verbrecherwerkzeuge. Das einzige, was der Heiratsſchwindler braucht, ſind gutgläubige Dummen, und dieſe find ſelbſt in unſerem aufgeklärten Zeitalter dichter geſäet, als der Laie ahnt. Liebe macht blind! Es iſt dies eines der wenigen Sprich⸗ wörter, die auf unbedingter Wahrheit baſteren, denn wenn die verliebten Leutchen beiderlei Geſchlechts die Augen offen hielten, und nur ein ganz klein wenig Mißtrauen an den Tag legten, ſo wäre das dunkle Gewerbe des Heiratsſchwindlers nicht nur erſchwert, ſondern, da nicht erträglich genug, viel⸗ leicht ſogar unmöglich. Denn der Verbrecher männlichen oder weiblichen Geſchlechts, der ſich einmal erfolgreich auf dem Gebiet der Heiratsſchwindelei betätigte, iſt meiſt durch keine Gefängnisſtrafe zu kurieren. Kein Delikt kennt mehr hart⸗ näckige Rückfällige, als gerade der Heiratsſchwindel. Ein typiſcher Vertreter ſeiner Zunft iſt beiſpielsweiſe ein ge⸗ wiſſer Camphauſen, der die Frankfurter Gerichte regelmäßig beſchäftigt. Er nennt ſich Alexander von Camp⸗ hausen, ſtaatlicher Maſchinenkontrolleur und, nbgleich er wahrlich alles andere, als anziehend wirkt, fallen auf ſeine verliebten Redensarten Dutzende von Frauen herein, ſelbſt gebildete, intelligente Perſonen. Kaum entlaſſen, wird er immer wieder rückfällig, und beim erſten Beſuch in der Wohnung ſeiner neuen Braut— er hat es vor allem auf Witwen und Frauen mit eigener Wohnung abgeſehen— stiehlt er, was des Mitnehmens wert iſt. Es iſt eime durchaus irrige Anſicht, daß die Heiratsſchwindler beiderlei Geſchlechts hübſche oder auch nur ſympatiſche Erſcheinungen ſein müſſen. Das Gegenteil trifft zu und der Unbefangene wundert ſich, wie es möglich ſein konnte, daß vernünftige Frauen oder Männer auf geradezu häßliche Heiratsſchwindler⸗ oder Schwindler⸗ innen hereinfallen. Ein ebenſo ſympathiſcher Zeitgenoſſe, der gleichfalls Frankfurt und andere ſüddeutſche Plätze zu ſeinem Arbeits⸗ feld erkoren hatte, war der Schreiner Walter Paetz, der ſtets eine ganze Anzahl„Bräute“ auf Lager hatte. Dieſe intereſ⸗ ſterten ihn aber nur ſolange, bis der letzte Pfennig oder das letzte armſelige Ringchen in ſeinem Beſitze war. Für ſeine verſchiedenen Gemeinheiten wurde er in Freiburg i. Br. wieder auf ſieben Monate eingeſteckt. Auch der ehemalige Kaufmann Julius Schuler aus Stuttgart gehört in die Klaſſe der unverbeſſerlichen Hei⸗ ratsſchwindler. Er tritt als Baron von Rechenbach, Baron von Trimbach, oder Dr. Emil Stengel, in zahlreichen deut⸗ Aus dem Lande Schwetzinger Spargelbilanz Schwetzingen, 30. Junk. Der diesjährige Spargel ⸗ markt begann am 1. Mat und wurde am 22. Juni geſchloſſen. (Vorjahr 24. April bis 25. Junk.) Die Anfuhr betrug 1659 Ztr. Spargel, gegenüber 1159 Ztr. im Vorjahr, mithin ein Mehr von 500 Zentner. Der Erlös für erſte Sorte betrug pro Pfd. von 40 bis 120 Pfg. Der häufigſte Preis lag zwiſchen 50 und 70 Pfg. Durchſchnittspreis für erſte Sorte 62 Pfg., gegenüber 78 Pfg. im Vorfahre. Der höchſte Preis für erſte Sortierung betrug 120 Pfg., der niederſte Preis 40 Pfg. Beim Baden ertrunken.— Geldwechſelbetrüger * Heidelberg, 30. Juni. Der Schreinerlehrling Karl Hug iſt beim Baden im Neckar ertrunken.— Eine Bande von 5 Köpfen hat es verſtanden, bei kleinen Einkäufen in der Weiſe zu bezahlen, daß ſie in einem günſtigen Augenblick den auf den Ladenkiſch gelegten 20 Mark⸗Schein ſamt dem Wechſel⸗ geld wieder einſtrich. Drei der Burſchen ſind bereits verhaftet. Vollverſammlung der Handelskammer Lahr Lahr, 30. Juni. Unter dem Vorſitz von Kommerzienrat Heidlauff nahm die Vollverſammlung der Handelskammer Lahr nach einem Bericht von Syndikus Dr. Tröndle ein⸗ ſtimmig eine Entſchließung an, in der es heißt:„Auch wenn, wie die Kammer es ſehnlichſt erwartet, das Brücken⸗ kopfgebiet Kehl in Auswirkung der Pariſer Verhandlungen bald befreit wird, auch wenn das uns beſonders nahe⸗ ſtehende Saar gebiet den Beſitz völliger Unabhängigkeit wieder erlangt hat und zum Zollgebiet des Reiches gehört, dauert der Druck der wirtſchaftlichen Beengung durch Verſailles infolge der Abtretung wichtigſter und naher Rohſtoffgebiete und Abſatzmärkte weiter an und wird die Ent⸗ faltungsmöglichkeit gehemmt. Wenn nicht zum Schaden für das ganze Reich eine nicht wieder gutzumachende Schwächung der Grenzlande eintreten ſoll, dann erſcheint es notwendig, daß Reich und Land ſich der drohenden Entwicklung hald enkgegenſtellen. Die Kammer erkennt an, daß die Reichs⸗ regierung die Abſicht der Unterſtützung und Förderung der Grenzgebiete bekundet hat und erhofft, daß die Verwirklichung des in Ausſicht geſtellten Grenzlandprogramms wirkſame Hilfe und eine nachhaltige Verbeſſerung der Lage in den Grenzgebieten bringen möge.“ 5* * Freiburg i. Br., 20. Juni. Einer der bekannteſten badi⸗ ſchen Bezirkstier ärzte, einer der Führer auf dem Ge⸗ biete der geſamten Tierzucht, insbeſondere der Pferdezucht und der Vorderwälder Großviehzucht, Veterinärrat B. Schne⸗ macher, konnte geſtern ſeinen 70. Geburtstag feiern. Schnemacher wurde in Offenburg geboren Das Staats⸗ examen legte er 1884 ab, 1886 kam er als Tierarzt nach Salem, aber ſchon im gleichen Jahre erfolgte ſeine Ernennung zum Bezirkstierarzt in Säckingen. 1890 kam er in gleicher Eigen⸗ ſchaft nach Wertheim, ſeit 1895 wirkt Veterinärrat Dr. Schne⸗ macher zum Segen der oberhadiſchen Landwirtſchaft in Frei⸗ burg. Es gibt kaum im badiſchen Land eine Perſönlichkeit, die ſich ſo große Verdienſte um die Förderung der Viehzucht ſeine Tricks und Opfer Schwerin ſchen Großſtädten auf und arbeitet vor allem in Eiſenbahn⸗ abteilen, wo er die Bekanntſchaft alleinreiſender Frauen zu machen ſucht, denen er die Heirat verſpricht und Geld und Wertſachen herausſchwindelt. Der Herr Baron, der vor etwa zwei Jahren in Mainz erneut verhaftet wurde, zählt heute 55 Jahre. Aber trotz ſeines Alters gehen ihm heiratsluſtige Mädchen und Frauen maſſenhaft ins Garn. Ganz ähnlich iſt natürlich die Arbeitsweiſe der weiblichen Hochſtaplerinnen, die vor allem dann, wenn ſie einigermaßen hübſch ſind und über eine gute Garderobe verfügen, geradezu fabelhaftes Glück haben. Das ehemalige Dienſtmädchen, das als Baronin, Gräfin oder Induſtriellenwitwe auftritt, findet mehr Männer, als es braucht, vor allem dann, wenn es mit einer großen Erbſchaft oder einem Barvermögen, einem Schloß oder ähnlichem manipuliert. Bezeichnender⸗ weiſe kommen Delikte mit weiblichen Heiratsſchwindlern ſel⸗ tener zur Anzeige, da die Herren der Schöpfung, die ſich als beſonders klug betrachten, ihren Reinfall nicht immer gern an die große Glocke hängen und einen mitunter ganz erheblichen Geldverluſt der öffentlichen Blamage, die mit einer Gerichtsverhandlung verbunden iſt, vorziehen. Eine beſondere Gefahr bildet der Heiratsſchwindler, deſſen Tätigkeit nicht nur unter die Betrugsparagraphen fällt, ſon⸗ dern unter Umſtänden auch den Tatbeſtand der Erpreſ⸗ ſung erfüllt. Da ſein Arbeiten vor allem in die Reiſe⸗ zeit fällt, ſei gerade augenblicklich vor dieſen Schwindlern männlichen und weiblichen Geſchlechts aufs nachdrücklichſte ge⸗ warnt. Er ſucht in Sommerfriſchen Bekanntſchaften zu ma⸗ chen und ſich unter einem hochtrabenden Titel mit reichen Mädchen oder Töchtern angeſehener Eltern zu verloben. In vielen Fällen iſt es ihm gar nicht darum zu tun, eigentliche Werte zu erſchwindeln, ſondern läßt ſich„Abfindungen“ aus⸗ zahlen, um ſchnell und unbemerkt zu verſchwinden, denn der angeſehene Vater ſcheut auch hier die Blamage, wenn bekannt wird, daß der Herr Baron, Graf oder Marquies eigentlich nur ein vielfach vorbeſtrafter Menſch iſt. Der Schutz gegen Heiratsſchwindler iſt verhältnismäßig leicht. Er beſteht in Vorſicht und Mißtrauen. Vor allem iſt der Bräutigam mit größter Vorſicht zu genießen, wenn er ſofort nach der Verlobung oder auch ſchon vorher mit einem Pumpzu landen verſucht. Man laſſe ſich durch das ſichere Auftreten dieſer Schwindler beiderlei Geſchlechts durch fanta⸗ ſtevolle Erzählungen und hochtrabenden Namen nicht irritie⸗ ren, ſondern ſuche den Geburtsort und vor allem Geburtstag des Bräutigam oder der Braut unauffällig in Erfahrung zu bringen. Es koſtet dann nur eine Anfrage an das Einwohner⸗ meldeamt der Geburtsſtadt, um feſtzuſtellen, daß dieſer Name dort vollkommen unbekannt iſt, und dann ſollte man eigent⸗ lich wiſſen, was hinter dem Bräutigam oder der Braut ſteckt. Wer aber einmal hereingefallen iſt, der ſcheue weder die Bla⸗ mage noch eine eytl. Schadenfreude ſeiner„Freunde“, und finde ſo ſchnell wie möglich den Weg zur Kriminalpolizei. Dort wird man verſtändnisvoll ſeine Erzählung zur Kenntnis nehmen. In faſt allen Fällen handelt es ſich um einen alten Bekannten, deſſen Identität durch eine Vorlage des Ver⸗ breche ralbums ſchnell feſtgeſtellt iſt. Mit einer ſofortigen Anzeige ſchützt man nicht nur ſich ſelbſt, ſondern auch ſeine Mitmenſchen. Regimentstag des Reſ.⸗Inf.⸗Regts. 250 * Freiburg, 30. Juni. Unter zahlreicher Beteiligung fand geſtern und heute in Freiburg der Regimentstag des Reſ. Inf. Regt Nr. 250, das aus dem 5. bad. Inf. Regt. Nr. 113 hervorgegangen iſt, ſtatt. Etwa 500— 600 ehemalige Kriegskameraden hatten ſich in Freiburg eingefunden. Am Samstag abend fand ein Begrüßungsabend ſtatt, bei dem Dr. Kaltenbach⸗Karlsruhe, früher Hauptmann 1/50, die Feſtanſprache hielt. Der Abend war beſonders geeignet, ka⸗ meradſchaftliche Erinnerungen wieder aufzufriſchen. Am Samstag vormittag wurde auf dem Friedhof vor dem 113er⸗ Gedenkſtein eine ſchlichte Gedenkfeier abgehalten, bei der die beiden Deviſionspfarrer kurze Anſprachen hielten. Die Feier wurde eingeleitet durch einen von der Freiburger Poſtmuſik geſpielten Choral. Dann ſprach der evangeliſche Geiſtliche D. Ziegler. Er erinnerte an die 2000 Toten des Regiments, die in treuer Pflichterfüllung für ihr Vater⸗ land gefallen ſind. Leben iſt nicht not, Pflichterfüllen iſt not! Die Toten verlangen von uns ein Handeln in ihrem Geiſte, im Geiſte der Pflichterfüllung. Kameraden, wir wollen eurer würdig ſein! Der katholiſche Geiſtliche, Wehrkreis⸗ pfarrer Stumpp empfahl die Gefallenen im Gebet der Gnade Gottes und bat um die Stärkung für die Lebenden, ſich der gefallenen Kameraden würdig zu erweiſen. Dann formierte ſich ein ſtattlicher Zug. Mit klingendem Spiel ging es zum 113er Denkmal, wo General Felſch(Reichswehr) der Kommandeur des Regiments, an dem Ehrenmal des Mutterregiments der 250er einen Kranz niederlegte. Der Nachmittag vereinte die Kameraden zu einem zwangloſen Beiſammenſein. Abends war Feſtbankett mit Ball. Aus der Pfalz Zwiſchenfälle bei nationalſozialiſtiſchen Umzügen * Ludwigshafen, 27. Juni. Bei dem Umzug der National⸗ ſozialiſten am Donnerstag abend kam es wiederholt zu Stö⸗ rungen. Kommuniſtiſche Trupps unter Führung des Be⸗ zirksſekretärs Fiſcher verſuchten an verſchiedenen Orten des nördlichen Stadtteils den Umzug zu ſtören Die Polizei mußte mehrmals einſchreiten und die Umzugsteilnehmer ſchützen. In der Nähe des kommuniſtiſchen Parteibüros wurde mit Steinbrocken nach dem Zug geworfen. Auch hier mußte die Polizei einſchreiten. * * Ludwigshafen a. Rh., 30. Juni. Am 1. Juli ds. Js. begeht die Firma Lippmann u. Biernbaum die Feier ihres 75lährigen Beſtehens. 0 * Landau, 30. Juni. Auf ſeiner Urlaubsreiſe verſchied in Bonn a. Rh., wo er ſich einer Operation unterziehen mußte, im Alter von 60 Jahren der ſtellvertretende Direktor des Landgerichts Landau, Friedrich Schickedanz. Mit ihm iſt einer der befähigſten Pfälzer Richter heimgegangen, der in hohem Anſehen ſtand Auch im Muſikleben Landaus ſpielte der Verſtorbene als Vorſitzender des Mufikvereins eine be⸗ erworben hat, wie Schnemacher. deutende Rolle. a 5 Pfälzer Laudwirtſchaft und Notprogramm * Kaiſerslautern, 30. Juni. Die Kreisbauernkammer Pfalz veröffentlicht folgende Entſchließung:„Die pfälziſche Landwirtſchaft iſt mit großem Intereſſe den Verhandlungen im Reichstag über die Maßnahmen zur Förderung und der Stellungnahme zum Notprogramm der Spitzen ver⸗ bände der deutſchen Landwirtſchaft gefolgt. Leider muß hier feſtgeſtellt werden 1. daß es bei der Reichsregie⸗ rung an dem notwendigen Willen fehlt, 2. daß das Partei⸗ intereſſe einzelner politiſcher Parteien über das Intereſſe der ſo ſchwer um ihre Exiſtenz ringenden Landwirtſchaft geht. Anderſeits muß den Männern gedankt werden, die mit großer Sachkenntnis und mit Zielbewußtſein die Inter ⸗ eſſen des Bauernſtandes vertreten haben. Der Ver⸗ waltungsausſchuß der Kreisbauernkammer erhebt nochmals ſeine warnende Stimme und bittet alle Abgeordneten, dies⸗ mal in der Erhaltung des Bauernſtandes ernſtlich für die Notforderungen einzutreten; denn die Erbit⸗ terung iſt ſo groß, daß nur durch durchgreifende Maßnahmen das allerärgſte und Schlimmſte verhütet werden kann.“ Landesgewerberat Heinrich Wolf geſtorben * Pirmaſens, 30. Juni. Freitag nachmittag 3 Uhr ver⸗ ſchied nach kurzem Krankenlager Kaufmann Heinrich Wolf im Alter von 63 Jahren. Er ſpielte ſeit Jahrzehnten im öffentlichen und politiſchen Leben der Stadt eine führende Rolle. Seit Gründung des Gewerbevereins im Jahre 1899 gehört er dieſem an und wurde im Jahre 1906 Vorſitzender dieſer Organiſation, der er faſt 20 Jahre hindurch vorſtand und die er durch alle Wirrniſſe mit Geſchick und perſönlicher Opferbereitſchaft führte. Gleichzeitig war er Vorſitzender der Geſellenprüfungskommiſſion. Erſt im Jahre 1925 trat er vom Vorſitz zurück. Außerdem war er viele Jahre hindurch Ausſchußmitglied des Verbandes pfälziſcher Gewerbevereine und Mitglied der Handelskammer. Landesgewerberat Wolf war ſeit mehr als 30 Jahren Mitglied der Nationalliberalen Partei(Deutſche Volkspartei) und lange Jahre hindurch Stadtratsmitglied während des Krieges und der ſchweren Be⸗ ſatzungszeit. Der liebenswürdige, lebensfrohe Mann hat ſich die Achtung aller Bevölkerungskreiſe in hohem Maße er⸗ worben. * * Rimſchweiler bei Zweibrücken, 30. Juni. Seit vergan⸗ genen Mittwoch wird die Tochter des Fabrikarbeiters Jak. Schäfer, die 20 Jahre alte Anna Schäfer von hier, ver⸗ mißt. Sie entfernte ſich von ihrem Elternhaus und gab an, zu ihrer Tante nach Bexbach reiſen zu wollen. Dort iſt ſie jedoch nicht eingetroffen. Gegen Mittag wurde ſie noch am Zweibrücker Bahnhof geſehen. Nachbargebiele Bluttat im Frankfurter Bahnhofsviertel * Frankfurt a.., 29. Juni. Der in der Gneiſenau⸗ ſtraße 73 bei ſeinen Schwiegereltern wohnende Arbeiter Joſef Grün erſtach in der Nacht vom Freitag auf Samstag nach einem Wortwechſel ſeine Ehefrau. Außerdem verwundete er ſeine 8jährige Tochter und ſtellte ſich ſpäter der Polizei. Grün war der Schwiegerſohn der Familie Müller. Er hatte die älteſte Tochter im Jahre 1921 geheiratet. Von Nachbarn und Hausbewohnern wird ihm das allerbeſte Zeugnis aus⸗ geſtellt, da er als fleißiger, nüchterner Arbeiter galt, der mit ſeiner Ehefrau im großen ganzen eine harmoniſche Ehe führte. Gelegentliche Streitigkeiten zwiſchen den Ehegatten wurden nie tragiſch genommen, da ſie über das Maß des Ueblichen niemals hinausgingen. Grün ſoll allerdings mit ſeiner Frau häufig Differenzen gehabt haben, weil er ihr einen gewiſſen Leichtſinn vorzuwerfen glaubte, und er ſchloß auch, um ſeine Frau am Fortgehen zu hindern, ſehr häufig ſie in das Schlafzimmer ein und nahm den Schlüſſel mit. Am Freitag abend, als es wieder eine Auseinanderſetzung gab, nahm die Mutter der Ehefrau Grün, Frau Müller, vor⸗ ſichtshalber den Schlüſſel mit, um ein Einſchließen ihrer Toch⸗ ter zu verhindern. Frau Müller iſt ſelbſt ſchwer leidend und blieb in der Küche, ohne ſich um den Disput weiter zu küm⸗ mern. Plötzlich wurde es jedoch im Schlafzimmer ſtill und als Frau Müller Unheil ahnend die Tür öffnete, lag ihre Tochter mit einer ſchweren Bruſtwunde blutend am Boden. Auch das arme Kind, das bei einem Straßenunfall erſt kurz vorher verletzt worden war und noch nicht wieder hergeſtellt iſt, blutete aus zwei Wunden am linken Arm und an der Hand. Grün ſelbſt kam, nachdem er ſah, was er angerichtet hate, ſchnell wieder zur Beſinnung und ging ruhig eine Stunde ſpäter auf das in unmittelbarer Nähe liegende 11. Polizei⸗ revier, wo er ſelbſt Anzeige erſtattete und ſich in Haft neh⸗ men ließ. 8 Wiener Lehrerſänger in Frankfurt a. M. * Frankfurt a.., 30. Juni. Der Wiener Lehrer 8 ea pella-Chor traf Samstag vormittag, bereits in Offenbach von dem Heſſiſchen Chordirigentenverband empfangen, von Würz⸗ burg kommend in Frankfurt a. M. ein, wo er durch den Sän⸗ gergau Frankfurt a. M. unter Führung von Rechtsanwalt Dr. Karl Hermann begrüßt wurde. Nach Abſingen beider⸗ ſeitiger Sängerwahlſprüche ging es in den Römer. Dort entbot Stadtrat Dr. Schloſſer namens der Stadt Frank⸗ furt a. M. das Willkomm der Bürgerſchaft und lud die Wiener Gäſte zu einem Imbiß ein. Reg.⸗Rat Prof, Hans Wagner Schönkirch, der Dirigent und Gründer des Chors, ward Gegenſtand lebhafter Kundgebungen. Zwei Motorradfahrer von einem Auto totgefahren * Colmar, 1. Juli. Auf der Straße Colmar Münſter wurde das Motorrad des Mechanikers Theophil Bachſchmidt, auf dem ſich noch der Mechaniker Johann Ertle befand, von einem Fiatwagen des Fahrers Walgenwitz erfaßt und überfahren. Die beiden Motorradfahrer wurden ſo ſchwer verletzt, daß ſie bald darauf ſtar ben. 5 * * Wiesbaden, 24. Junk. Amtlichen Mitteilungen zufolge werden engliſche Huſaren in der Zeit vom N. Juni bis 3. Juli in den Gemarkungen Bleidenstadt, Neuhof, im⸗ bach, Wörsdorf, Hennethal und Niederauroff militärſiſche Uebungen abhalten und während dieſer Zeit in den ge⸗ nannten Orten einquartiert. BVriefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich 5 machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. eantwortung juriſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. 5 Fr. We. Gehen Sie perſönlich auf die katholiſche Kirchenſteuer⸗ behörde und regeln die Angelegenheit 5 925 5 5 M Goldſchmidt, Bern Büro für Zeitungsausſchnitte Dr. N 4, Chauſſeeſtroße 110. 8 * 8„ eee 8 n e ee e eee tene eres ee anno 212 ö N ee Montag, den 1. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) N Deutſchlands wirtſchaſtliche Entwicklung im erſten Halbjahr 1929 Der Halbjahrsbericht der Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft Die Reichs⸗Kredit⸗Geſellſ chaft legt, wie alljährlich, jetzt ihren Bericht über Deutſchlands wirtſchaftliche Entwicklung im erſten Halbjahr 19 29 vor, der wiederum durch umfangreiches ſtatiſtiſches Material ergänzt iſt. Einleitend wird auf die engen Wechſelbeziehungen zwiſchen der Kapitalverſorgung b und der der übrigen Welt hingewieſen und dazu be⸗ merkt, daß ausreichende deutſche Kapitalverſorgung ohne beträcht⸗ liche Kapitaleinfuhr gegenwärtig noch nicht möglich iſt In den weiteren Darlegungen werden die einzelnen Wirtſchafts⸗ gebiete behandelt, ſowie die hauptſächlichſten Wirtſchaften des Aus⸗ landes geſtreift. Der Bericht ſchließt mit folgendem Ausblick: Mit Unterſtützung fremden Kapitales hat Deutſchland in den letz⸗ ten Jahren ſeinen Produktions- und Konſumtionsapparat verbeiſert und ſeine Reparationslaſten getragen. Im erſten Halbfahre 19 29 jedoch hat ſich der Kapitalſtrom von Deutſchland abgewandt. Die Folge war ein Nachlaſſen des Ab⸗ ſatzes in Deutſchland und eine Vergrößerung der Ab⸗ ſatzmöglichkeiten im Auslande. An der geſteigerten An⸗ lagetätigkeit des Auslandes nimmt die deutſche Wirtſchaft teil, ſoweit ſie auf dem Weltmarkte wettbewerbsfä hig geworden iſt. Die Betriebsverbeſſerungen und die Pflege der Auslandsbeziehungen, denen ſie ſich in den vergangenen Jahren gewidmet hat, haben dies einigen Induſtriegruppen möglich gemacht. Die Fortſchritte ſind aber nicht groß genug, die Zoll⸗ und mannigfachen ſonſtigen Schranken noch zu hoch, als daß die deutſche Wirtſchaft im Auslande in genügendem Uitfange gewinnen könnte, was dem inländiſchen Markte verloren gegangen iſt. Das hat die Entwicklung der letzten 17 Jahre gezeigt Es liegt nahe, anzunehmen, daß die beſondere Vers ch Le ſch⸗ terung und Verteuerung der Kapitalverſorgung im zweiten Quartal dieſes Jahres, die bisher nur eine ge⸗ ringe Milderung erfahren hat, einen erneuten Rück gang der inländiſchen Anlagetätigkeit und der auf ihr beruhen⸗ den in duſtriellen Beſchäftigung nach ſich ziehen wird. Nur eine ſchnellere Steigerung der Ausfuhr als die bisherige kann ihn aufhalten. Wenn dieſe nicht mö glich iſt, dürfte der Ausnutzungsgrad der deutſchen Wirtſchaft und damit das Einkommen und die Kapitalbildung des ge⸗ ſamten Volkes ſich verſchlechtern. Verminderung der Kapitalnachfrage als Folge verminderter Inveſtttion und Beſchäftigung kann, angeſichts des großen, latent vorhandenen Inveſtitionsbedürfniſſes, immer nur eine vorübergehende Entſpannung zeitigen. Sie ſchiebt den Bedarf zurück, aber befriedigt ihn nicht. Kapitalzufuhr und die ihr folgende Beſſerung der geſamten Kapitalverſorgung auf der einen Seite, Erweiterung des deutſchen Abſatzes im Auslande auf der anderen Seite ſind die Aufgaben, von deren glücklicher Löſung die deutſche wirt⸗ ſchaftliche Entwicklung gegenwärtig am ſtärkſten abhängt Zu den mannigfachen Vorausſetzungen, deren es hierzu bedarf, gehört die Wiederherſtellung der uneingeſchränkten Gleich berechtigung Deutſchlands im wirtſchaftlichen und politiſchen Leben der Welt, die Beſeitigung aller noch aus der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit ſtammenden, Deutſchland mittel⸗ bar oder unmittelbar benachteiligenden Maßnahmen und die Sicherung einer ruhigen weltpolitiſchen Entwicklung. Sie ſind zugleich die Vorbedingung fruchtbarer weltwirtſchaftlicher Zu⸗ ſammenarbeit. a Gebr. Fahr AG. in Pirmaſens 662 682/ Verluſt— Kapitalherabſetzung 512 Die Geſellſchaft berichtet, daß der Geſchäftsgang durch das Sinken der Häutepreiſe um 30 v. H. im Laufe des Jahres ſtark beeinträch⸗ tigt wurde. Ungeſunde Konkurrenzverhältniſſe und die erlebliche Einfuhr ausländiſchen Schuhwerks vergrößerten die Schwierigkeiten noch. Bei einem ſtark geſunkenen Fabriſationsgewinn von 353 977/(i. V. 1 805 357) beanſpruchten Fabrikationsunkoſten 282 412 (886 411) /, Handlungsunkoſten 269 147(390 589) J, Steuern 121 872 (156 180) /, Zinſen 80 328(). Nach 224 000(246 124)/ Abſchreibun⸗ gen verbleibt ein Verluſt von 662 682 //(i. V. abzügl. Verluſtvor⸗ trag von 407 381 /, Verluſtvortrag 34 244/ Gewinn, der mit 92 244 vorgetragen wurde und um den ſich vorgenanter Verluſt ermäßigt.) Der GV. am 16. Juli wird zwecks Tilgung des Verluſtes und zur Vornahme von Abſchreibungen und Rückſtellungen vorgeſchlagen, das Aus der Bilanz(in Mill.): Ländereien 0,21(0,22); Fabrik⸗ gebäude 1,20(1,27); Maſchinen uſw. 1,34(1,49); Vorräte 2,72(2,69); Schuldner 1,01(1,87); Wechſel 0,21(0,66); Effekten 0,18(); dagegen Gläubiger 2,10(2,78). :7? Deutſche Erdöl AG.— Stark geſtiegene Bankguthaben. Die HV. der Deutſche Erdöl AG. in Berlin genehmigte den be⸗ kannten Abſchluß. Bei Eintritt in die TO. betonte Dr. Solimfſen (Disconto⸗Geſellſchaft), daß die Richtſchnur für die Dividendenpolitik durch das beſonders weitreichende Programm gegeben ſei. Bisher ſind der G. rö. 5 Mill./ feſtverzinsliche und etwa 1 Mill./ unver⸗ zinsliche Schulöbucheintragungen gewährt worden. Dieſe haben eine Bewertung erfahren, die dem heutigen Kurswert etwa entſpricht. Die Bankguthaben, die zum Bilanzſtichtag mit 3 Mill./ beziffert wurden, haben bis heute eine Erhöhung auf 8 Mill. Mark erfahren. Oppoſition bei der Kali⸗Induſtrie AG. Die Regularien(wieder 12 v. H. Dividende) der Kaliindu⸗ ſtriſe AG., Kaſſel, wurden gon der GV. angenommen. Die hohen Abſchreibungen ſeien notwendig geweſen, weil das Unternehmen eine edo große Entwicklung genommen habe. Das Werk in Rauxel ſunk⸗ tioniere gut und habe ſeine Tageserzeugung bereits auf 60 Tonnen ſteigern können, ſo daß die Ammoniakmengen für die Weiterverarbei⸗ tung in den Konzernen ausreichend ſind. Die Kaliſalpeterfabrik in Sondershauſen hatte zuletzt eine Tageserzeugung von 100 Tonnen. Eine Volldüngerfabrik ſei im Bau und werde in wenigen Wochen in Betrieb genommen werden. In Unterbreitenbach werde ſchwefel⸗ ſaures Kali und ein baſiſches Produkt für die Gewinnung von Leicht⸗ metallen hergeſtellt. Es werden jetzt täglich 100 Tonnen Rohſalze und in örei Monaten täglich 140 Tonnen verarbeitet. Auf Merkers in der Rhön werde aus billigen Gaſen ein Waſſerſtoff geſchaffen und damit die Grundlage für eine weitere Stickſtoffabrik. Aus dem Aufſichtsrat ſcheiden aus Generaldirektor aſſeſſor a. D. Helmut Albrecht, Moch, in Volpriehauſen, werbsbeſitzer Dr. Gerhard Korte, Magdeburg, Kommerzienrat Fritz Rechberg, Hersfeld, Bankdirektor Moritz Schultz, Coma und Privatbank, Berlin. An Stelle des a eidende nam m Berg⸗ Berg⸗ zienrats Jul. Iſenſtein⸗Hannover wurde der Direktor der Dresdner Bank, Filiale Hannover, Otto Bollmann, gewählt. Als Ver⸗ treter des Dr. Wilhelm Sauer⸗Konzerns wurden Baron Georg von Dannenberg⸗Hannover und Ferdinand Graf von Grote ⸗War⸗ ſchentin in Mecklenburg, ferner nicht als Mitglieder des Dr. Sauer⸗ Kongerns Bankier Albert Plau t⸗ Hildesheim gewählt. Profeſſor Caſſel über den Poung⸗Plan Der Juli⸗Wirtſchaftsbericht der Commerzz⸗ und Privatbank AG. bringt einen Aufſatz von Profeſſor Guſtav Caſſel(Stockholm) zum Noung⸗ Plan, in dem es u a. heißt: Es muß beachtet werden, daß Deutſchland eine ſehr große Aus⸗ sſchuld hat, die beim Zuſtandekommen des Dawesplanes nicht und die teils Reparationszahlungen, teils für Deutſchlands eigenen Kapitalbedarf aufgenommen wurde. Dieſe Schuld erfordert für ihre Verzzinſung eine ſehr große Jahresſumme. Addtert man dieſe zur Annuität des Voung⸗Planes hinzu, ſo komant man zu einer Jahreszahlung, die die urſprüngliche Dawesſorderung übertrifft und noch weiter übertreffen wird. Bezüglich der Geſamt⸗ anſprüche an Deutſchlands auswärtige Zahlungsfähigkeit bedeutet alſo der Moung⸗Plan dem Dawes⸗Plan gegenüber keine Erleichterung. Da es nunmehr ſeſtſteht, daß die Forderungen des Dawes⸗Planes weit über die wirkliche Leiſtungsſähigbeit Deutſchlands gingen, iſt es ſchwer zu überſehen, wie es m ch ſein ſoll, den No ung⸗Plan aufrechtzuer halten. Der Young⸗Plan hat überhaupt mehr den Charakter eines politiſchen Kompromiſſes als eines Gutachtens von Sachverſtändigen über die rein wirtſchaftliche Frage, welche Zah⸗ lungen von Deutſchland an die Empfangsmächte möglich ſind, und unter welchen Bedingungen ſie möglich ſind. Der Plan vermeidet es, die wirklichen Zahlungsſchwierigkeiten des Problems oſſen zu dis⸗ kutieren, und ſtellt Fragen in den Vordergrund, die ſchließlich nur eine untergeordnete techniſche Bedeutung haben, N * Ilſeder Hütte— Oppoſition. In der o. HV. war ein Aktien⸗ kapital von 85 219 600/ von insgeſamt 64 Mill./ vertreten. Der bekannte Abſchluß für das Jahr 1928 wurde genehmigt und die Divi⸗ dende auf 5,5 v. H. ſeſtgeſetzt. Gegen ddie Entlaſt ung von Vor⸗ ſtannd und AR. ſtimmten 4 Aktionäre mit 1,08 Mill./ Kapital. Re⸗ gierungsrat a. D. Hecker wurde neu in den AR. gewählt. Die ange⸗ kündigte Oppoſition hatte überraſchend geringen Erfolg. Ihre An⸗ träge auf Erhöhung der Dividende auf 12 v. H. wurde nur von 3 von insgeſamt 70 Aktionären unterſtützt. Ueber den Geſchäfts⸗ gang des laufenden Jahres wurde mitgeteilt, daß in den letzten Wochen eine Belebung eingeſetzt habe. Die Auswirkungen der fort⸗ ſchreitenden Rationaliſierungsarbeiten in allen Teilen der Werke dürften ſich noch in dieſem Jahre bemerkbar machen. Zum Schluß wies die Verwaltung darauf hin, daß eine Ueberfremd ungs⸗ gefahr nach wie vor beſtehe und infolgedeſſen auch das Stimmrecht der Vorzugsaktien vorläufig wie bisher bleiben müſſe. Geſchäfſtsloſer und matter Mochenbeginn Mannheim leicht abgeſchwächt Im neuen Monat war die Börſe trotz glatten Verlaufes des Ul⸗ timos bei kleinem Geſchüft leicht abgeſchwächt. Farben lagen mit 235,5 2 Punkte unter Samstag, auch Weſteregeln, Linoleum und Waldhof waren weiter rückgängig. Von Banken wurden Rhein. Hyp.⸗ Bank feſter notiert. Brauerei⸗ und Verſicherungswerten blieben un⸗ verändert. Am Rentenmarkt waren 8 v. H. Mannheimer Stadt eine Kleinigkeit niedriger angeboten. Vorkr Induſtrie⸗Obligationen wurden heute exkl. Jahres⸗Coupons ebenſo Farbenbonds exkl. Juli⸗ Coupons faſt unverändert notiert. Neubeſitz ging guf 10 v. H. zurück. Frankfurt geſchäftslos und ſchwächer Auch zu Beginn der neuen Woche war die Stimmung recht Juſt los und die Umſätze beſchränkten ſich daher wieder auf ein Mi⸗ nimum. Die Kuliſſe ſchritt heute jedoch nicht in ſo großem Maße zu Abgaben, ſo daß gegenüber der Samstags⸗Schlußbörſe nur verhält⸗ nismäßig geringe Abſchwächungen eintraten. Im großen und ganzen neigte die Tendenz zur Schwäche. Aus dem Rahmen der Allgemein⸗ tendenz fielen Elektrowerte, die nach vereinzelten Aufträbe von außen ſtehender Seite geſteigert wurden. Bei etwas regerer Nachfrage konnten AEG. 3 und Schuckert 2 v. H. anziehen. Angeboten waren aber Geſfürel mit minus 2 v. H. und Chadeaktien mit minus 4 ,. J. G. Farben lagen ca. 1 v. ſchwächer. Montanwerte eröffneten Durchſchnittlich 1,5 v. H. niedriger. Kaliwerte ohne Geſchäftf. Auto⸗ werte behauptet. Banken hatten kein bedeutendes äſt. Das ſtarke Angebot vom Samstag in Glanzſtoffaktien hatte heute erheblich nachgelaſſen und es trat nur ein Kursverluſt von 1 v. H. ein. Renten uneinheitlich, Ausländer geſchäftslos. Im Verlaufe trat die Baiſſepartei wieder ſtärker in Erſcheinung und ſetzte ihre Vorſtöße vom Samstag fort. Es ergaben ſich bei kaum vorhandener Aufnahme⸗ luſt erneut Rückſchläge bis zu 2 v. H. Auch die anfangs bevorzugten Elektrizitätsalktien lagen ſtärker unter Druck; Siemens gahen insge⸗ ſaant wieder 5 v. H. nach, Schuckert verloren 2,50 v. H. Am Geld⸗ markte war Tagesgeld mit 8,5 v. H. unverändert. Berlin ſchwankend und rückgängig Im heutigen Vormittagsverkehr war wieder einmal deutlich er⸗ kennbar, wie gering das Intereſſe für die Börſe geworden iſt. Die Reiſe⸗ und Ferienzeit macht ſi chfühlbar und der an und für ſich ſchon in der letzten Zeit geringe Ordereingang ſchrumpft noch weiter zuſammen. Nach dem letzten Baiſſevorſtoß vom Sonnabend, der um ſo mehr Erfolg haben konmte, als die Börſe ſo gut wie keine Aufnahmeneigung zeigte, war die Tendenz heute ſehr undurchſichtig. te bei ſchwächeren Börſen beobachten konnte. Trotzdem zeigten die erſten Notierungen überwiegend—2proz. Kursverluſte, Spezialwerte verloren—7,5 v. H. Anleihen behauptet, Ausländer geſchäfts⸗ los. Geld blieb auch heute noch geſucht, Tagesgeld 914,5, Monats⸗ geld 9,5—10,5 v. H. Im Verlaufe zu nächſt eher ſchwächer, be⸗ trugen die Erholungen ſpäter—2 v.., Kunſtſeidewerte—4 v. H. höher. Infolge des Ordermangels ga das Geſchäft dann aber wie⸗ der allgemein nach. Am Kaſſamarkt war das Geſchäft wieder ſehr gering. Viele Kurſe wurden geſtrichen und ſoweit Käufe zuſtande kamen, lagen ſie meiſt chwächer. Die Börſe ſchloß 12,5 v. H. unter Anfang. Im⸗ folge der Erleichterung des deutſchen Geldmarktes waren De⸗ viſen gegen Reichsmark geſucht, der Dollar notterte.1970 bis.1975. Paris ging wieder von 991,50 auf 391,25 gegen Newyork zurück, Holland und Schweiz unverändert, London.8494 nach.8498. Spanien feſt, gegen London 34 nach 34.25. Die Swapfätze Dollar⸗ Reichsmark weiter rückgängig, auf ein Monat 42,50 nach 47,50, auf drei Monate 1,20 nach.30 Stellen. Maunheimer Produktenbörſe vom 1. Juli(Eigenbericht) Die Tendenz oͤes heutigen Produktenmarkt war ſehr feſt. Aus land⸗ weizen wurde(alles in.) mit 26—28 angeboten, inl. mit 85 ink. Roggen mit 2,5024; ausl. mit 24; inl. Hafer 2328,50; ausl. 29,50; inl. Braugerſte 2425,50 Malz, pfälz. 4346; Futtergerſte 2021 Mais auf Bezugſchein 21,50; Biertreber 17,5019; Rapskuchen 19; Soyaſchrot 19,50; Trockenſchnitzel 12,50; bad. Grünkern 40—45 alles waggonfrei Mannheim. Weizenmehl füdd. 35,25; Weizenbrotmehl 27,28 60—70prog. 28,5030, Weizenfuttermehl 11; 57 Roggenmehl eizenkleie ſein 9,50—10; Roggenkleie 10,50 alles waggonfrei Mann⸗ W 2 heim. Mannheimer Viehmarkt Preis für 50 ke Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 4688 Stück Amtliche Preisnotierungen vom 1. Juli 1929 ochſen. 17 S. Kube. 29) Se Kälber. 610 St. Schweine 2929 St. ).. Mk. 6168). Mk. 55%). Mt..- a. Mk. 88 86 ).„, e,, eee, eee, 86— 87 )..„ 68 42% c 30%„ 180„ 57 W 89 20—22). 6268 d„„ 68 Bullen„, 240 St. Färſen., 342 St.)... 5460 e„ 8385 a).. Mk. 5456).. Mk. 6264 Schafe. 34 St.)„ 8284 Di, e, e ee„„ 70-74 „—leſöreher.— 85 87). 56 88 Arbeitspferde— St e 5 Ao.„ N Marktverlauf: mit Großvieh lebhaft, geräumt, mit Käl⸗ 1 Aktienkapftal von 5 540 000% im Verhältnis 512 auf Eine gewiſſe Stütze boten allerdings zu Beginn der Börſe Auslands⸗ bern lebhaft, ausverkauft, mit Schweinen mittelmäßig, geräumt, 2 216 000 I herabzuſetzen. käufe am AEG.⸗Markte, die man ſchon des öfteren in der letzten 15 Ziegen, 12— 25. eee eee 5 5 20 1 91. 2 20. 1 1 Zeitun a Kein. Gedge 5 1 i 29.. + U Bad. uhren.= Geſfürel.. e Rein Gephez sch. 105 0, uſchafſpg. Zeuft. 165.0 192,7 Hagetgal Draht 94.75 95.— ſtheinkeld. raf 168.0] 188.0 Kurszettel der Neuen Mannheimer Ze 9 Bergun Elerte.—, Coloſch rst Th. 74.10 54.5 Abelnelekt V. A. 17 7,50 Kugel.. maſch. 35. 88 ae Mas. 105.0 4000 Abel. rann. 201. 2510 Aktlen und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark je Stück Brem.⸗Beſig. Del 54,— 64,— Gritzner M. Durl. 72.— 75.50 5 St. A. 150.0 130 0 Balcke Maſchin, 12 0 ammerſ Spin 125.9 125.0 Rhein. Shamotte 59,75 59,75 3 7 Effekten börſ Brown Boveri 138.0 188.0 Grün K Bilfinger 178,5 179,0 Rader D. 115.5115, Baſt Nip des 5 5 5 Hann. M. Egeſt. 44.——,— Ahein. Elektrizit 150,1 150,5 Mannheimer Effektenbörſe Cement Heidelb. 130,5 189,5 ütgerzwerke 67.—. Je Wanberg 3900 350 Ob.⸗Wien Gum 66 50—— Rheinſtagl 126,5 128,7 29.1 29. 1. 28. 12370, Karstadt 1609 1600 Han eren.— 83.— Jergmann Cletr 210.9. Farpener Berab. 144 8 145.8 Riebeck Montan 148,044 65% Hab. St.⸗H. 21 74,— 74, Ludwigsb. U. Br. 214.0 214,0 10% rtr. M. B. 125,0 125,0 Chade 0224.0 n ere en e Serl.⸗Gub. Hut 2800 279.0 Hartm. Maſchin... Roſttzer Zucker 43.50 40.50 Sed denen ec e ian be bee 18 0e/. 8 140,0 140,0 Chamer. Ana 1180 f18:0 Fiesch gur n. m. 1510 1515 Schnee op 88.0.— ert, Karle, Ing. 85510 Dülgert Masch. 9 8,— Rutgers e 85% J hafenstadt 89,50 89,50 Schwartz Storch. 185,0 465,0 35.— 35,.— Chemiſche Albert 64,50 64.50 pirſch Kupf. u. M. 131,0 181, chnellpr. Frkthl. 88,25 30 Berliner Maſchb. 90,— 81.50 ilpert Maſch. 95, 98,.— Rütgerswerke⸗ 87 96.— 4. Gg 9030 0 Weder Wer 2605 260.0 Kad Kuens n 1070 leo Eb. Probe 66 68.— Paten Peil 2,5 105.7 Scher Ng 25 e Saanen Beten jez 1% Sin ic.52—ee.— Sachenwerk. 1094 9 8.* 5* 3 7 3 5. A N 8 5 2855 3 2 8 5 4 89% 8 5 3 55 1055 Bab. Aſſekuranz 180.0 180.0 Konſerven Braun 89,— 89,— Daimler Benz 57.50 86.75 Holzverkobl.⸗Jd 90,— 60,15 Schuhf. Berneis———.— Br.⸗Beſigh. Oelf. 64,75 64.75 leſch Kupfer 181.5 130 Salzdetfurt) 440.3970 65% Furs Bds.29 133 55 Continent. Ber 1 Mannh. Gummi—,— Dt. Atlant.⸗ 118.0 117,0 Seilinduſt.Wolff 65.— 68.— Bremer Vulkan 128,0 122,0 Hirſchberg Leder 109.0 190, Sarotti. 165.5 180.0 F Mannh Berſich 120.0 120 Nectar on 175.0 7095 Dt. Eiſenhandel—— Jungpant E. 11 50 1 5 8155 8 Hals e 900 387.0 79 859 8 13610 1275 0 1 1 75 i er 311.0 808.5 2 5 5„ Pfälz. Müblenw„0470.0 Dt. Erdöl.. 115,2 115,1 9 f 74.— Südd. Zucker 143,0 143.0 Brown, Bop.& C. 138.0 137.5 Hohenlohewerke— 94, Uckert 9. 235,0 289,0 Badiſche Bank 5 e 5 Buderusiſenw. 75,85 78.50 Phil. Holzmann 111,5 172,0 Schultheiß Path. 308,0 3 Pf 9 pol. B. 1870 1370.-6. f. Sgtlinb. 64.— 84.— Port. gem. Heid. 1870 139.0 Di. ginolenm 2142 3249 Kaum, Kalſersl.. 159.9 reo Beflabel i Horchmerke e e. 8 Sem d 0 Ab. Oppotg. Br. 150.0 152,0 Brown. Boverſ 136.0 138,0 Nh. Elektr..- 149,0 149,5 Dt. erlag 511. 544.8 Karſtadt Rad. 10270 189.0 Trteot.Beſtabeim—.— t Cparlott. Waſſer 111,2 111.7 5 Sinner.. 1740 124.0 Rh. Exeditbank 1220 122,0 Daimler⸗Benz 57,50 57,— Rheinmühlenw.—.— 14.0 Dresd See 5 S 192 1005 Chen Gaſen. 1 70. Jubel 4285 1420 Stoehr Kammg. 1370 1872 dd. Di 1 i i 3 75 116. 5. 70,79. N. 443,0 12,0 S 0 5 Südd. Disconto 130,0 130,0 e 75 S n d e 99 85 Bien ar d 26— 85 1 1 9955 90 Bernd 845 85 92— Cine n. gin 65.50 65,75 Gebr Junghans 72.— 69. Stolberg 25 An 1270 * 2— f 185, 3 er.deutſch. Oelf. 67,— 67. oncord. Spinn. 80.25 80. 5 5 0 Eichbaum 11 5 3000 30000.6. 5 235,5 Jene Wald 5 75 5 Dyckerh.« Widm. 3 8 1 5 Vergt. Jute. 120.0 120,6 Conti-Caoutſch. 160 165,0 Kahla Porzellan 79,50 78,.— Südd Immobil. 80.— 82.75 V„ 1 e 2 Ce 180 857 1 110,0 Daimter Benz 57.— 56,80 ee 1020 400 5 155 9971 e : 5.———Lahmeper& Co.—.— Ver. Zellſt. Be g 5 285..„Berliner 47,75 46, Frankfurter Börſe Eulen. Se 5 2150 Ludwigs, Walz 115011800 Bete 4700 Siſch dne.1150 l e 1875 1957 Thorn Helfe 6 91 Barmer Bank 130,5 129,5— Hie—.——.— Voigt& Häffner 220,0 220.0* 70 5 5-. Knorr Tietz, Leonhard 284.0 244,0 Feſtverzins liche Werte Bayr. Hyp. u. WH. 150,5 149,7 Atontan Aktien Elektr. Liefereng.—84.— Mainkraftwerke. 108.8 Bolfh. Sell. l.. 74 74,50 Deutſche Erdöl 117,7 115, Kollm& Jourd. 51,75 82,— a 2 9 0 10 yr. H Emag Frankf.„„ 5. 1 ö. 805 880 50745 e 2700 147 Klheng Berg 159 0 18 5 Ehinger maen 40, 40.— Nes Spe 220 5 Dellſchent ebend. 2 5 5 5 Trage ie 51.50 52. Barziner Papier 1220 1220 6 5 g armſt. u. Nat. 276,„5 Gelſenk. Bergw. 5 ö 40.—40.— Mez ne... 50,— 5 n e e Irkf 8 Abinfungſch. U.. 10.—.05 Deutsche Bank 169,7 169,5 Harp. Bergbau—.——,— Kn in 0 215,0 Miag, Mühlb. 80,.——— ee 115 0 Itſche. Maſchſbr.. Kronprinz Met. 70, 70.— w. B Fee Gummi ae d. „ ohne 84,— 84.50 lſe 8gb. St. A. 216,0 214,0 in, enen eee 3 0 Stſche. Steinzg. 206,5 207,5 Ryffhäuf.⸗ Hütte 46.50— Ver, Ehem Eharl. 70.19 70.18 TCCTVCCTTTTTTTTTTTT e ee e e A Scan. 14. 8,22 Diiſcberſee⸗ Vanf 90 8 59,80 Kalt Beſtergeln.—— J. G. Farben 29. 2700 Motor. berg—.—. Seugeffphgſige- 105 182.0 Heiliche Auel 3185510 8 Sara. e 19 l L. an erh 80 S Vereinsvank 105.90 alberne n—.——.—%, Vonds 2133.0 126.5„„elde 227.0 5490 Dresd.Schnellpr 117,0 115,0 Finde? Eis 1850 187,0 P. Stahlwerke 108.1103 1 Jeb Gd. 25 101.0 175580 2 111 5 e 19 0 80 Jetter 86,45 86,50 Neckarſulmer Fg.—— Waldhof 270 248,0 D 9 165,0 157.0 Singe Schl ed 1 50028 2 Stahl v. d. Zyp. 17751770 o Mhm. Gd. resdner Ban N 5„R.— 0 elt. Guilleaume. ürkoppwerke 25.— 25,„51, 50% Ber. Ultramarin. 149.5 1497 5 5 2 Frankf. Bank. 1040 104,0 Mansfeld Akt—.— 136. rankfurter Gas 126,0 126,0 Petersunionßerf. 128,0 124.5 ufa(Freiverk.) 89.— 89. Dynamit⸗Truſt 110,0 114,5 C. eee& Co. 204,0 794,0 Hogel Telegraph 80.25 7750 e 277375—— Frkfet. pp. r. 130,7 189.6 1 70.— 71. Ff. Bor& Wit 46,2536.—( Pf. Näbm Kab. 26.—[Kaftalter Wag. 14,75(4475 Elektr. gieferung 157.) 155,0 e 98 5 5 0. 1875 0 73, Metall. u.=.. abt⸗Minen— 70,1. 8 8 Elktr. Sich n, d oo Voigt& Haeffner 222.0 222.0 —— Mitteld. 8 1500 Abel 1—.— Berliner Börſe Engin Künleh 77750 77725 Mann 12400 1215 Wanderer Werke 85.50 85.— 8 Sd mea 07 207 Vet. Ered.⸗Aaft 2030 30.35 Ahemſaht. 1255 Feſtverzinsliche werte Penaten I. 29.65 Serirg. i. n re. 276,0 210 Eſſener Stein oht 101.1270 Mansfelder Akt 1910 1875 Weinen 140 1480 5% Südd. Feſtwö 2,% Pfälz. Hyp.⸗Bk., 137,0 138.9 Salzw. Heilbr. 239,0 239.0 5 i, I 40,68 20, 70 St. Kftatiſche Bk. 4 480 461,0 427,0 Markt- u. Kublh. 134.5 132,0 Wiesloch Tonw. 103.0 102.8 85% Grkr. M. abg.— Tellus Bergbau 121,0 1210 Goldanleihe. 101.0 101.0 Deutſche Bank 469 7470, Fahld. Lin& Go, 86. 88, Maſch.Buckau- W 119.0—. Mis Metall 128,7 128.0 %.⸗Mi.⸗Don. 68.75 68.75 Reichsbank..032,0 B u. Laurahütte 1.— 70. Ee Reichs anf 20 87.50 87,50 DiſckeUererſee k 199,0 199 0 J. G. Farben. 2370 2845 Maxim. Hütte— Wilen 5% Rh.⸗M.⸗Don. 68,75 68.75 g g 7 1 2 1 5 Transport-Aktien 158.5 J. G. Farben 287,0 284,5 zimil. Hütte———, Wittener Gußſt, 81,— 52, Ahein. Creditdk. 123.0 122,0 Ber. Stahlwerke 108 0] 103,0 Deſch.Ablöfgſch 1 50,50 80 90 Disconto Comm. 180 9 488, Feldmühle Pap. 205,0 213,5 Mech. Web. Lind. 13601350 a. 8 122 5 Rhein. Hyp.⸗Bk 152,0—— Johne Ablöſgrecht 10,15 10, 805 ae 3 1. 161,7 Felten& Guill. 133-5 182,0 Mez Söhne 50,— 49. gaze edo 8 292 e Pfälzer:8. 92,80 02,80 Südd. Boden⸗G. 185,0 185,0 feVerkeh rw. 1550488, Mitteld Kredbk.—— e. Frankfurter Gas———„. Miag⸗Mühlen 122.5 1210 Zellstoff waldhof 246. gehtg. Hop. 2. 294,50 94.50 Südd. Disconto. 130.7 130,7 Induſtrie-Aktien 820 G8 8955 10 Sub. Eifenbahe 8 1115 R 5 975 R. Friſter, 144,0 140,0 1 6 1 1250 1275 Stabi Minen 70.35 70,— N. 8 89 89.80 Wiek. Natenbr 181.0 161.2 Cigb- mt 300,0 300,0 8% Prß. Kalian..75 8,80 Hapag 125.4000 Sede Ceptor 12,0 18% Gaggenan..—.—. Mühldelm Berg 10 510. Freiverkehrs Nurſe 4%„„„ef 84,50 84,50 Württ. Note 5 Singer z. St. 169.0. 8% Roggenwert. 10,— 10.— F. Südamerſta 162,0 150.0 Süddeutſch. ige 130,0 1800 Geßhard Textil: 103.1.5 105.0 fetersp. J. Habl 2..10 % e eee Se Agia, 2230 2810 Löwen Machen 285.0 267,0 S. oggenrente.85 8 20 ane Och 154 0 Frankf. Algen, Geng, Ke. 3779 87 5 Necarſaum yr.. Kuſfendank:..80 6¼% Rhein. Sig 79,68 80,— Frankf. All. Perf. 899,0 897,0 Mainzer St.⸗A. 232,0 281,0 5% Landſch. Rog 3,50 8,50] Nordd. Lloyd. 113.2 112,0 Stück zu 400 897] 86 Genſchow& Co 87.7887, 0 Nord. Wolkäm⸗ 188,0 140,0 Deutſche Petrol. 61— 59.50 %% Pfälz. Bic. 77,45 7745 Irkf. R. u. Mito.—.——.— Schöfferh. Bindg. 303,0 808,0 Berein Elbeſchiff. 49.85 80,— ſtrie-Akti Germ. Portl.⸗ g. 192,0 191,5 Oberſchl. E. Bed. 96.— 65.50 Heldburg. 17,0 215,5 4½% Südb Dig.——. Mannb. Berf.⸗G. 128,0—.— Schwartz⸗Storch. 168,0 165,0 59/% Mexikaner 30.25 30,75 Induſtrie-Aktien Gerresheimchlas 117,0 557.2 Sberſchl. Kolsw. 105,5 105,0 Adler Kai er 4% Meining. 74.— 74. Werger 200.0 200,0 40% Türk.Ad. An. 6 60.60 Vank-Aktien Accumulatoren 140 0] Gel. f. elkt. Unt. 222,0 220,0 Orenſt.& Koppel 90. 90 Diamond 24,68 24.50 64½%½% Pr. B. B. Lia. Transport-Aktien 4%„Bagd.⸗Eiſ.! 7,80.80 Adlerwerfʒre 50 Gebr. Goedhardt 205.0 204,5 Sſtwerfjʒte 2510—.— Hochfreguen- 5 a e Accumulatoren.., 4%„„ 3 n.— 7,50 Bank. el. Werte 155 2156 Aleranderwerk 41 251 J Goldſchmidt Th. 72,50 7,„„.„ Krügers hall— Bank Aktien apag.. 120.2— Adler Klener„ 59.25 50,— 4% z unf, Ant,,— 11,85 Hank f Brauind. 172 0 109,5 Alg. Elettr.⸗G. 190,210 0 Gritzner Masch. 72,572.78 ghönit Bergbau 9g.— 96,80 Ronnenberg.——. Hetbelb. Straßb. 48,50 44. A. E. G. St.⸗A. 190.0 192.0%, Jollobl. 10 8,, Harm. Bankver. 129 5128 5 Alſen Portl.⸗Z. 190.018% Gebr Großmann 43.— 48 Bolyphon...—.— Sloman Salpet. 82,50 82,50 8 Floyd.. 112.5 112 5 Aſchaff. Buntp. 159,7 169.0 400 Fr. Los 14. 18. Perl. Handelsg 221 8 219 0 Ammendf Pap. 159 0e( Grün Bilfinger 17904 Rathgeber Wagg 85 85 85.75 Südſee Phosph 31.— 81.— Ang. D. Crebitb 127,0 127.0 Nord. Floyd. 112, ſchaff 5 of! 189 11 ünge. 0 585, Phosph Badiſche Bas 183,0(188,0 Deſtsz.⸗U. St. B.., Sd. Maſch. Durl. 189,0 140,0 6½% Anat. Ser J 19,25 1,15 Com. U. Priptbk. 185,7 189,5 Anhalt Kohl. 64,50 83, Gruſchwitz Teil 6 1% Reisholz Papier 41,7 240,51 Ufa,„„„ 90,190. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabc) 2 2 2 2— Dre 27275EFFTTTTTCTT!!!!... Turnſtüttenweihe des T. B. 1877 Wiederum iſt die Mannheimer Turnerſchaft um eine Turn⸗ und Spielſtätte reicher geworden. Nach dem TV. Jahn Neckarou und dem TV. Badema Feudenheim iſt es nun nach kurzem Zeitabſtand der T 1877 Mannheim⸗Waldhof, der ſich ein Eigenheim geſchaffen hat. Nicht Zufall iſt es, daß das vorerwähnte Dreigeſtirn in dieſer Be⸗ ztehung beſondere Erwähnung verdient. Alle drei Vereine waren gezwungen, früher getätigte Fuſionen zu löſen und ſich auf eigene Füße zu ſtellen. Wenn auch dieſe Tatſache bei dem Vorhaben dieſer Vereine in erſter Linie den Ausſchlag gegeben hat, muß man doch allgemein geſprochen, die Tatkraft bewundern, welche die Turnvereine bei dem Bau von Turn⸗ und Spielſtätten aufbringen, denn auch andere Vereine im Umkreis von Mannheim haben in der letzten Zeit in dieſer Beziehung vorbildliches geſchaffen. Was die Führer des TV. 1877 Waldhof vor 2 Jahren beim 50fährigen Jubiläum des Vereins vorbereitet hatten, konnten ſie unter tatkräftiger Mithilfe der Vereinsangehörigen in der verhält⸗ nismäßig kurzen Zeit zuwege bringen. Nach langem Suchen und langwierigen Verhandlungen hat ſich der Waldhöfer Turnverein in aller Stille hinter der evangeliſchen Kirche ſeine Anlage erſtellt, die am letzten Somstag und Sonntag ihrer Beſtimmung übergeben werden konnte, die Jahnhalle und den Jahnplatz. Am 11. Auguſt 1928, dem 150. Geburtstag des Turnvaters, ward zu der Halle der Grundſtein gelegt. Der Feſtakt am Samstag abend füllte die Halle bis auf den letzten Plotz. In der üblichen Weiſe wurde der unterhaltende Teil durch muſtkaliſche Vorträge(Muſikverein Waldhof) und geſangliche Darbietungen(Geſangverein Harmonia und Liederkranz Waldhof), ſpwie durch turneriſche Vorführungen des feſtgebenden Vereins, woran ſich auch die erſte Turnerinnen⸗Riege des TV. 1846 beteiligte, mit Uebungen am Barren, ausgefüllt. In einem Prolog, den die Turnerin Boos ſprach, vereinigte dieſelbe den Glückwunſch zu dieſer Felerſtunde und brachte in ſinniger Weiſe die Schwierigkeiten und die überwundenen Hinderniſſe bei Schaffung der Anlage zum Aus⸗ druck. Der Vereinsvorſitzende Aurand konnte die ſtattliche Fe verſammlung, insbeſondere Stadtrat Haas, Direktor Staud vont der Spiegelmanufaktur, den Gauturnrat, die Vertretungen der Gau⸗ vereine begrüßen. In treffenden Worten zeichnete er die Entwick⸗ lung des Vereins in den letzten Jahren, der ſtets ſein Domizil in Luzenberg in der Spiegelfabrik hatte und durch die Umſtände nun⸗ gelungen, mehr gezwungen iſt, ſeine Wohnung mitten in den Woldhof an den neuen Plotz zu verlegen. Nach ſchwierigen Verhandlungen ſei es das Gelände zu erwerben und die errichtete Holzhalle, die Dank des Entgegenkommens der Textilverwaltungs⸗AG. billig er⸗ worben und mit Unterſtützung der Spiegelmanufaktur, die wie ſtets auch in dieſem Falle dem Verein in jeder Beziehung zur Seite ge⸗ ſich eine große Anzahl von Mitglieder durch tatkräftige eingeſetzt, um dem Verein bei der Schaffung der zu ersparen. Phaind und Lacombe ehren, für 25 jährige die In gleichem Maße aber haben Mitarbeit Turnſtätte Koſten Gauvertreter Stalf vom Mannheimer Turngau über⸗ mittelte im Namen dieſes, wie auch des Badiſchen Turnkreiſes, ſowie als Vertreter des Ortsausſchuſſes den Dank für die geleiſtete Arbeit, wie auch die beſten Wünſche für die Weiterentwicklung des Vereins. Für 40lährige Mitgliedſchaft konnte der Vorſitzende Aurand Keltz, Mitglieder Fiſcher und Die Aktivität des Vereins nahm die Halle in Beſitz und über⸗ Joſef Metzger, die ſich be⸗ Der ſtanden hat auszubauen, zu errichten. Fink. reichte dem Vorſitzenden Aurand und die ſonders verdient gemacht haben, zum Donke einen Korbſeſſel. frühere Vorſitzende Seyfarth, der eine gut gelungene Werbeſchrift für die Familien des Vorortes fehnſüchtig erwartet wurden. Für die teilweiſen entſchädigt, das einen kaum ſpannenderen und einwandfreien hätte nehmen können. bracht, daß man in unſerer herrlichen Pfalz angenehme Stunden ver⸗ Nennungen zu verzeichnen, von eine Spitzengruppe von vormittag hatten wohl nicht die erwartete Waldhof verfaßt hat, überreichte ſeinem Verein ein ſogenanntes„Goldenes Buch“, in welchem die Vereinsbegebenheiten verzeichnet werden ſollen. und Volksturnen am Sonntag Die Wettkämpfe im Geräte⸗ Teilnahme zu verzeichnen. Gaumeiſterſchaft des Bundes Deutſcher Radfahrer Straßenrennen des Gaues Rheinpfalz⸗Nordbaden Am Sonntag früh rieſelte es leicht vom Himmel und die Wolken⸗ verhältniſſe waren wirklich nicht darnach eingerichtet, daß ſich das Wetter in Betzug auf Regen beſſern würde. Tatſächlich hat ſich Famn auch während des Rennens der Regen teilweiſe verſtärkt, zu guter letzt ſchloßen ſich aber glücklich die Schleuſen und ein prachtvolles Wetter brachte eine angenehme Enttäuſchung. Vorm 745 Uhr begann die angenehme Fahrt nach dem idealen Weinſtädtchen Mußbach in der Pfalz, wo die einzelne Herren des Wettfahrtausſchuſſes ſchon Witterungsunbilden und das Frühaufſtehen wurde man durch ein intereſſantes Rennen Verlauf Auch nach dem Rennen wurde der Beweis er⸗ leben kann und daß mit echt pfälzer Humor und echt pfälzer Zuvor⸗ kommenheit für einige angemeſſene und gemütliche Stunden nach Er⸗ ledigung des ſportlichen Teils geſorgt wird. Autsgeſchrieben waren für den geſtrigen Sonnkag vom Gau 100 des Bundes Deutſcher Radfahrer die Gau m eüſterſchaft im Einer⸗Streckeufahren, ausgerichtet wurde das Rennen in einwandfreier Weiſe von dem Radf. Verein 1900 Mußbach, ſodaß dem Wettfahrtausſchuß unter Leitung des 1. Gauvorſitzenden Herrn Lei⸗ mert, Mundenheim nicht übermäßig viel Arbeit aufgeladen wurde. Das über 110 Kilometer führende Rennen hatte 32 denen 25 Nennungen eingehalten Nach intereſſantem und ſpannendem Verlauf bildete fich 2 Mann, aus der Heinrich Hafner, Duden⸗ Das Rennen lief von Mußbach über Maxdorf, Oggers⸗ wurden. hofen als Sieger hervorging. Deidesheim, Forſt, Wachenheim, Bad Dürkheim, heim, Mutterſtadt, Hochdorf, Meckenheim. Mußbach, welche Strecke zweimal zu durchfahren war. .20 Uhr wurde das Wer Feld abgelaſſen Bereits in Forſt ereig⸗ nete ſich ein Sturz, durch den Hoffman ⸗Schifferſtadt zurückgeworfen muürde Durch einen Reiſenſchaden kam auch Loshaar, Schifferſtadt ins Hintertreffen. Zu bemerken ſind die hervorragenden Straßen⸗ verhältniſſe, ſodaß man ohne Angſt und Schrecken die einwandfrei hergerichteten Landſtraßen paſſteren konnte. Nach Forſt zieht ſich das Feld zunächſt in die Länge, Treunungsverſuche blieben aber vor⸗ läufig noch aus. Wachenheim wurde.25 Uhr paſſiert. Den Schluß des Feldes bildete Zürker, Dudenhofen, Hoſfmann hatte inzwiſcheu feinen Reiſenſchaden wieder behoben und den Bodenverluſt wieder aufgeholt. Das Feld bildete eine unendlich lauge Schlangenlinie, deren Schluß von Rihm, Speyer gebildet wurde. Die gefährlichen, engen und winkligen Straßen von Bad Dürkheim wurden ermals um .40 Uhr paſſtert. Drei Stürze und zwei Deſſekte lichten das Feld und vorübergehend wird das Feld geſprengt. Buttner⸗Maudach, Schneider⸗Ludwigshafen und Scherer⸗Dillweiſenſtein müſſen das Feld ziehen laſſen und bleiben zurück. Schneider und Scherer machen den verlorenen Boden wieder gut und auch Paul Schmidt⸗Ludwigs⸗ hafen holt einen Reifenſchaden auf..05 Uhr wird Oſſersheim paſſtert, wo Letzer⸗Kaiſerslautern durch einen Reifenſchaden zurückbleibt. Durch einen Sturz in Hochdorf fällt auch Scherer⸗Dillweifenſtein zu⸗ rück. Vorübergehend wird das Tempo etwas reduziert. Eifele⸗Hed⸗ desheim fällt vorübergehend ab, holt aber leicht wieder auf, da die Spitze an einer Verſchärfung des Tempos kein Intereſſe hatte. Kurtz vor Beendigung der erſten Runde fällt auch einer der ausſichtsreichſten Fahrer, Bohrer⸗Dudenhoſen zurück. 787 hr war die erſte Runde beendet und ohne Pauſe ging es in die zweite, entſcheidende und in⸗ aldhof Viele bekannten Wettkämpfer und Wettkämpferinnen des Gaues ver⸗ mißte man. Doch iſt die Urſache in verſchiedenen anderen Veran⸗ ſtaltungen zu ſuchen, auf der anderen Seite aber auch mag die Fülle der letzten Wochen ſchuld geweſen ſein. Wenn trotz der zweifelhaften Witterung zweihundert Meldungen aufrecht erhalten wurden, ſo iſt dieſe Zahl befriedigend. Der Feſtzug am Nachmittag, an welchem ſich auch die örtlichen Geſangvereine und der Schützenverein beteiligten, führte die John⸗ jünger unter Vorantritt der Kapelle Mohr wiederum zum Feſtplatz. Leider konnten neben dem Fauſtballſpielen zwiſchen TV. Sandhofen und TV. Schwetzingen, die jeweils TV. Sandhofen als Sieger ſahen und den Sondervorführungen der Schülerinnen des TV. Waldhof behindert durch den einſetzenden Regen, die weiteren Vorführungen nicht ſtattfinden. Am Sonntag⸗Nachmittag nahm auch Oberbaurat legenheit, ſich von der geleiſteten Arbeits des TV. überzeugen. Ge⸗ zu Römer Waldhof Die wichtigſten Ergebuiſſe: Zehnkampf Oberſtufe(Turner): 1. Ebel Herm., TV. Jahn Neckarau, 172 Punkte; 2. Seufert Joſ., TV. Badema Feudenheim, 168 Punbte; 3. Hafner Peter, Turngemeinde Käfertal, 165 Punkte; 4. Ott Ludwig, TV. 1877 Waldhof 156 Punkte. Zehukampf Unterſtufe(Turner): 1. Brehm Karl, TG. Ofters⸗ heim, 170 Punkte; 1. Limbeck Val., TG. Ketſch, 170 Punkte; 2. Bickel Karl, TV. Jahn Neckarau, 168 Punkte; 3. Fritſch Wilh., TG. Käfer⸗ tal, 161 Punkte; 4. Streckfuß Paul, TG. Käfertal, 157 Punkte; 5. Rapp Rich., Turngemeinde Ketſch, 154 Punkte. a Altersſtufe(35—39 Jahre): 1. Effler Haus, Turnerbund Viern⸗ heim, 118 Punkte; 2. Schifſerdecker., TV. Jahn Neckarau, 112.; 3. Winkler Karl, TV. Sandhofen, 101 Punkte. Altersſtufe(über 40 Jahre): 1. Orth Adolf, T 127 Punkte; 2. Groh Valentin, TV. Jahn Neckarau, 3. Schwab Georg TG. Ketſch, 10 Punkte. V. John Neckarau, 124 Punkte; Fünfkampf(Oberſtufe): 1. Lier Fritz, TGen. Rheinau, 83.; 2. Moell Alb., TV. Sandhofen, 77 Punkte, 3. Steitz Herm. TG. fertal, 76 Punkte; 4. Friebele Rob., TG. Käfertal, 72 Punkte; Traeger Math., TB. Viernheim, 61 Punkte. Fünfkampf(Unterſtufe): 1. Mueller Ludw., Jahn Neckarau, 81 Punkte; 2. Scheuring., TB. Badenia Feudenheim, 78 Punkte; 3. Moell Ludwig, TV. Seckenheim, 77 Punkte; 3. Birkenmayer Fr., Turngemeinde ertal, 77 Punkte; 4. Maurer Willy, TV. Sand⸗ hofen, 78 Punkte; 5. Eppel Albert, Turngemeinde Ketſch, 71 Punkte; 1 3 5. Heckmann Ludw., Turngen. Rheinau, 71 Punkte. Zehnkampf Jugend(Oberſtufe): 1. Schroeder Jakob, TGem. Käfertal, 147 Punkte; 2. Träger Val., Turnerbund Viernheim, 146 Punkte; 3. Stiritz Ludwig, TVM. v. 1846, 145 Punkte: 3. Schoen⸗ ſtegel., TVM. v. 1846, 145 Punkte; 4. Seubert Ant., BM. v. 1846, 143 Punkte; 5. Mueller Engelb., Turnerbund Viernheim, 140.; 5. Reimling Ed., TV. Waldhof, 140 Punkte. Siebenkampf Jugend(Unterſtufe): 1. Herzog Wi hof, 100 Punkte; 1. Buethe Bodo, TGem. Käfe 2. Anna Emil, Badenia Feudenheim, 108 Pi TVM. v. 1846, 98 Punkte; 4. Bollmann§ Punkte; 5. Binninger Hans, 7 6. Friebele Walter, Turngem. Käfertal, 84 Punkte. Siebenkampf Oberſtufe(Turnerinnen): 1. Appel Amalie, Badenia Feudenheim, 118 Punkte; 2. Hoefler Emma, TVM. v. 1846, 116 Punkte; 3. Zimmermann Ludia, TVM. v. 1846, 103 Punkte; 4. Latin Martha, TVM. v. 1846, 101 Punkte. Siebenkampf Unterſtufe[Turnerinnen]: 1. Greiner Charl. TGen. Rheinau, 113 Punkte; 2. Lipponer, Badenia Feudenheim, 110 Punkte; 3. Braun Elſe, TV. Waldhof, 10) Punkte; 4. Groh, TVB. Jahn Nek⸗ karau, 108 Punkte; 5. Appel, Badenia Feudenheim, 97 Punkte. Siebenkampf(Jugendturnerinnen): 1. enkel Emma, TV. Sandhofen, 109 Punkte; 2. Steinmann Lina, Tu zemeinde Käfertal, 106, Punkte; 3. Schubert Helene, TV. Sandhofen, 103 Punkte; 4. Hal⸗ 2. Ka 5. TV ukte: Franz, rtal, 88 Punkte; 0 1 3. Schmiede urngem. Kä 85 22 rnerbund Viernheim, TV. ler Erna, TB. Sandhofen, 101 Punkte; 5. Berner Kaethe, Turnge⸗ meinde Käfertal, 94 Punkte. R. G. tereſſanteſte Runde. Das Tempo wurde zuſehens verſchärft und die Folge war, daß bei Deidesheim zunächſt Martin⸗ Heddesheim abfiel. Als Nächſte fielen Karl Hoffmann⸗Schifferſtadt und Rappold⸗Mann⸗ heim ab, eine Steigung in Wachenheim machte den beiden mehr als lieb zu ſchaffen. Nach zähem Ringen holt Rappold den verlorenen Boden wieder auf, fällt aber dann ſofort wieder ab, da die Spitze ſo⸗ ſort das Tempo verſchärfte. Die Spitze reduzierte ſich guf 7 Mann, von denen zunächſt Weiſt⸗Pforzheim abfiel. Die eutſcheidenden An⸗ griffe ſolgten nun Schritt auf Schritt. In erbittertem Kampf ver⸗ ringerte ſich zunächſt die Spitzengruppe auf 4 Mann und zwar be⸗ ſtamd dieſe aus Hafner⸗Dudenhofen, Rihm⸗Dudenhoſen, Paul Schmidt Ludwigshafen und Zürker⸗Dudenhoſen. In flotter Fahrt, Hurch⸗ ſchnittlich regiſtrierte der Gronometer 40 Kilometer, wurde Kilometer um Kilometer zurückgelegt, bis Rihm und Hafner einen erneuten Vorſtoß unternahmen und Schmidt und Zürker zurückftelen. Die nunmehr aus zwei Mann beſtehende Spitze zog ungeſochten und in gleichmäßigem flottem Tempo Mußbach zu und führte das Rennen kollegial zu Ende..15 Uhr paſſierte Hafner mit Radlänge vor Rihm das Rennen zu ſeinen, Gunſten und brachte den ſtolzen Titel eines Gaumeiſters des BDR. an ſich. 5 Die Ergebniſſe: 1. Heinrich Hafner, Dudenhofen:58,37 Stunden; 2. Eugen, Rihm, Dudenhofen„ Länge zurück; 3. Karl Zürker, Du⸗ denhofen 302 Stunden; 4. Williy Rappold, Mannheim: Georg Schmidt MRV. 1893 Ludwigshafen; 6. Rudolf Schneider Me. 1893 Ludwigshafen; 7. Paul Schmidt MRV. 1893 Ludwigshafen; 8. Rich. Geiſt, Pforzheim; 9. Ludwig Schulz, Kafſerslautern; 10. Karl Hoff⸗ mann, Wanderluſt Schiſſerſtadt. 4 Jugend über 16 Jahre: 1. Franz Gramlich, Heddesheim:08 1 2. Fr. Greule, Dillweiſenſtein; 3. A. Brunner, Dillweiſen⸗ in. Jugend bis 16 Jahre: 1. P. Engel, Schifferſtadt 36 Minuten; 2. L. Lorenz, Frankenthal; 3. Weigand, Kaiſerslautern. Altersfahren: 1. Heinrich Flick, Kaiſerslautern 48 Minuten; 2. J. Becker, Kaiſerslautern; 3. Fritz Jung, Ludwigshafen. Bog. Laneball Am den Süddöeutſchen Handball⸗Pokal Sportverein 98 Darmſtadt.. R. Mannheim 11:8 Bereits am Samstag abend ſtanden ſich auf dem Platze von 98 Darmſtadt beide Mannſchaften in der weiteren Runde um den füddeutſchen Handballpokal gegenüber. Die glücklicheren Darmſtädter konnten unter Berückſichtigung des ſchlechten Schiedsrichters, der 3 Tore gegen Via. gab, das Spiel für ſich entſcheiden. Die Darm⸗ ſtädter hatten in ihren Reihen keinen ſchlechten Punkt. Verteidigung und Läuferreihe taten ihr Beſtes; der Torwächter iſt an den 8 Toren schuldlos. Der Sturm iſt der beſte Teil, dem es aber in keiner Weiſe leicht gemacht wurde. Die BfR.⸗Leute bemieſen, daß auch ſie Handball spielen können: 4 Tore in 5 Minuten gegen eine ſolche rutinierte Mannſchaft zt erzielen iſt keine Kleinigkeit. Krotz im Tore hat ſeine Sache gut gemacht, wenn er auch—3 Tore hätte ver⸗ hüten können. In der Verteidigung ſpielte Schöpfe und Weynik zur Zufriedenheit. Die Läuferreihe iſt durch Morgen(früher Halb⸗ rechts) bedeutend verſtärkt worden. Immer wieder brachte die Läu⸗ ferreihe den Darmſtädter Sturm zum Stehen. Der Sturm kombi⸗ merte und warf wie noch ſelten. 2 Als das Spiel begtunt waren ungefähr 1000 Zuſchauer anweſend. Sofort vom Anſpiel weg kommen die Darmſtädter zu ihrem erſten Erfolg. BfR. läßt ſich dadurch nicht beirren. Nach ſchönem Feldſpiel gelingt Kees nach ſchönem Zuſpiel der Ausgleich. BfR iſt leicht im Vorteil und kaun innerhalb 3 Minuten 3 Tore(2 Kees und 1 Mor⸗ n) erzielen. Die Darmſtädter ſtrecken ſich ganz gewaltig, um dem Spiel eine Wendung zu geben, aber längere Zeit ohne Erfolg, da die BfR.⸗ Verteidigung immer wieder klärt. Durch eine Fehlent⸗ ſcheidung des Schiedsrichters kommt Darmſtadt durch 13 Meter zum 2. Tore; Weynik ſoll angeblich den Schußkreis betreten haben. Gleich darauf erhöhen ſie ouf:3. Auch VfR. kommt zu einem we teren Tor durch Kehl, das der Schiedsrichter unverſtändlicherwe annulliert, da der Spieler weiter als drei Schritte gelaufen ſe ſoll. Darmſtadt kann dann bis zur Pauſe bei vollkommen vertei Spiel den Ausgleich und das Führungstor erzielen. Nach Wiederbeginn geht das äußerſt intereſſante Spiel weiter Dos Spiel wird ſehr ſchnell durchgeführt, abwechſelnd ſimd beide in großer Gefahr. Darmſtadt eröffnet den Torreigen durch ein Tor und kann kurze Zeit ſpäter den 7. Treffer erzielen, dem VfR. das 5. Tor entgegenſtellt. Kehl erzielt nach ſchöner Kombination durch unhaltbaren Wurf das 6. Tor. Von nun an iſt eine Ueber⸗ legenheit der VfR.⸗Mannſchaft feſtzuſtellen. Darmſtadt wirft das 8. Tor und Kehl und Kees erzielen durch prächtige Würfe den Aus⸗ gleich. Lange Zeit ſteht das Spiel auf der Meſſerſchneide. N hätte bei etwas mehr Glück in der Folgezeit das Spiel für ſich ent⸗ ſcheiden müſſen, aber manche Gelegenheit wird durch Zögern ver⸗ dorben. Darmſtadt reißt abermals die Führung durch einen 9. Tref⸗ fer an ſich. Nochmals eine Fehlentſcheidung des Schiedsrichters und Darmſtadt führt 10:8. Krotz hält einen Ball auf der Linie; trotzdem hedsrichter ca. 40 Meter vom Tore entfernt iſt, entſcheidet er (außerdem ſtond der Werfer im Schußkreis). Kurz vor Schluß Darmſtadt auf 11:8. — for. Heidelberg 427(:5) TV. 1846 Mannheim— Polizei Der Ausgang des Spieles bedeutet für die Mannheimer ſicher einen Erfolg, gegen den Di(ltmeiſter Polizei Heidelberg. Das Spiel ſelbſt, das von Kempf Viernheim gut geleitet wurde, nahm einen wechfelvollen Verlauf. Bald zu Beginn geht Heidelberg in Führung, 1846 gleicht durch Hoffmann R. mit Doppelhänder aus. Trotz gutem Spiel von Koutzmann, der anfangs etwas nervös war, gelingen Heidelberg drei weitere Tore. Durch Hoffmann Willi ver⸗ beſſert 1846 auf:4. Beide Parteien erzielen noch ein Tor, bei 1846 iſt es Steinbach, der einen Strafſtoß verwandelt, ſodaß mit:5 die Seiten gewechſelt werden. In der zweiten Hälſte kann 1846 dem beſſeren Spiel der Heidelberger nur einen großen! Eiſer entgegen⸗ ſetzen und dasfelbe dadurch ausgeglichen geſtalten. ederholt haben beide Parteien mehrfach Schußpech, dem 36 von Heidelberg ſetzt Mannheim ein:6 dagegen. Zum Schluß drückt Heidelberg auf das Tempo und verbeſſert auf:7. V. 46 Ib— Tbd. Viernheim:1; TV. 46 III Tbd. Viernheim 46 Jugend— Viernheim Jugend 612. Gr. Fußball Deutſche Fuß ball⸗Meiſterſchaft Die Paarungen für die Vorſchlußrunde Sofort nach dem Bekanntwerden der Ergebniſſe aus der Zwiſchen⸗ runde um die Fußball⸗Meiſterſchaft hat der Spielausſchuß des Deut⸗ ſchen Fußball⸗Bundes die Paarungen für die am 7. Juli ſtottfindende Vorſchlußrunde vorgenommen. Es ſpielen: Sp.⸗Vg. Fürth— Breslau 08 im Frankfurter Sadion; Schieds⸗ richter Guyenz⸗Gſſen; 6 Nürnberg— Hertha BSC. im Berliner Poſtſtadion; Schiedsrichter Spranger⸗Glauchan. Nach menſchlichem Ermiſſen müßte alſo das Endſpiel zwiſchen zwei ſüddeutſchen Mannſchaften, nämlich 1. FC. Nürnberg und Sp.⸗ Vg. Fürth zum Austrag kommen. g & SV. Waldhof— 08 Mannheim⸗Lindenhof:3 6121 5 Das Privatſpielprogramm iſt für Mannheim zur Zeit ſehr mager, aber wenn es auch üppiger wäre, wären zu dieſer Jahreszeit nicht viel mehr Zuſchauer auf die Plätze zu bringen. Das Ziel der Ve eine geht ja in dieſen Monaten dahin, neue Kräfte auszuproben, oder die alten intakt zu halten. Ein zu frühes und zu langes Au ſetzen iſt ſo gut vom Uebel, als das Durchſpielen ohne jede Pauſe. Das Samstagabendſpiel auf dem Waldhoſplatz hat zum mindeſte; das eine dargelegt, daß Waldhof in ſeiner derzeitigen Aufſtellung. ein entſcheidendes Eingreifen in den kommenden Verbandskämpfen nicht zu erwarten hätte. Das Verteidigungstrio mit einem Hauth der aber doch noch immer zu ſtark in Anſpruch genommen wird,— iſt der Sache ja noch gewachſen, aber in der Beſetzung des Mittel läufer⸗ und Mittelſtürmerpoſtens, ganz abgeſehen vom Rechtsaußer⸗ iſt ein ſtarker Rückgang zu verzeichnen. Brückl übernahm wohl zeit⸗ weiſe für den ſchußſchwachen Innenſturm das Schießen, aber Bretzin iſt ſelbſt unter Form noch nicht zu erſetzen. Die Hauptkalamität bill dete der Mittelſtürmer; Scherer wie Walz ſind keine Führer, finden innen den Schuß nicht und erſterer, wohl noch durch ſeine Ver⸗ letzung abgeſchreckt, fiel ouch ſpäter als Außen ab. Der rechte Flü⸗ gel rafft ſich wohl zu einzelnen guten Schüſſen auf, aber man kann noch nicht verlangen, daß die Routine und der Schuß eines Brückl ⸗ Decker ſchon erſetzt wird. Walz war als Flügel der beſte und einzig 2 * gefährliche Stürmer. Zuſammenhang zeigte der Angriff faſt gar nicht. Die Außenläufer Model und Haber, wie Hauth ſeßr gut. Erſt gegen Schluß machte Waldhof mehr Ernſt, kämpfte mit vollem Einſatz und nur der Schlußpfiff der guten Spielleitung machte der Wahrſcheinlichkeit des ſchließlichen Remis ein Ende. Lindenhof war bis auf den Linksaußen komplett zur Stelle und hat das Reſultat ſeinem großen Eifer in der zweiten Hälfte zu verdanken, woſelbſt es die beſſere Partie his kurz vor Schluß war. Weſenklſch zum ver⸗ dienten Sieg trug die recht gute und vor allem bewegliche Läufer⸗ reihe bei, die ſtets zur rechten Zeit hinten war und doch auch den Angriff zu ſtützen wußte, Frank beſſer als ſein Gegenpart Brückl. Der Sturm hatte ſeinen beſten Mann in Theobald. Sehr gut war Spar im Tor, auch die Verteidigung gut. Rottmann am linken Flügel fiel etwas ab. Waldhof hat es in der Hand, ſchon in der erſten Hälfte bei beſſerer Nützung der Gelegenheiten das Spiel zu entſcheiden. Außer Walz verſagte hier der geſamte Angriff. Einen Flankenball mmmt Theobald auf und ſendet ſcharf plaziert ein, doch kann Walz mit Prachtſchuß knapp vor der Pauſe ausgleichen. Nach dem Wechſel erhöht Theobald mit unmittelbarem Nachſchuß 12 und aus einer Ecke derſelbe Spieler:3. Endlich bringt auch Halter einen ſicheren Schla gan, 223. Mügle. Turnen 2. Kunftturnländerkampf Schweiz⸗Pfalz⸗ Baden Schweiz gewinnt vor Pfalz und Baden Der in Baden i. Schweiz ſtattgefundene Länderwettkampf Baden— Pfalz— Schweiz begegnete mit großem Intereſſe. Aus Baden waren eine große Zahl von Turnern und Freunden herbeigeeilt, um dem allgemeinen Intereſſe erweckenden Länder kampf beiwohnen zu können. Die Aufnahme, die die deutſchen Turner in dem herrlichen Badeſtädtchen fanden, war über alles Lob erhaben. Zu dem Kompf ſtellten die Schweizer ihre beſte Mannſchaft, während die Pfälzer und hauptſächlich die Badener dies von ihrer Mannſchaft nicht behaupten können. Man wird in der Aufſtellung für den nächſten derartigen Kampf etwas beſſer wählen müſſen. Bei den Badenern vermißte man Hoefle-Villingen und Aupperle⸗Pforzheim, die in letzter Stunde abſagten. Die gebotenen Leiſtungen konnten nur zum Teil befriedigen, hauptſächlich halten die Badener ausge⸗ ſprochenes Pech. So verletzte ſich Schenk⸗Brombach und mußte die Reckübung abbrechen, darunter litt natürlich die Pferdübung. Endreß⸗ Mannheim war von demſelben Pech verfolgt, er glitt bei ſeiner Reckübung aus und erhielt infolgedeſſen nur eine ermäßigte Punkt⸗ zahl. Der beſte Mann der Badener war Eſchwei⸗Pforzheim mit 90.75, Punkten. Die Geſamtpunktzahl ergibt ſich wie folgt: Aorgau 528.5 Punkte, Pfalz 503.25 Punkte, Baden 494.25 Punkte. „Die beſten Einzelleiſtungen haben zu verzeuchnen: Stauffer⸗Aaxau 92.25 Punkte, Klampmann⸗Agrau 91.75 Punkte, Eſchwei⸗ Pforzheim 90.75 Punkte, beſter Pfälzer Lütttinger 85.75 Punkte. 88 ei der Siegerverkünd gung sprach Stauffer, Vorſttzender des IV. Aarau. Bei dem tattgefundenen Bankett ſprach namens der Regierung Regierungsdfreklor Zaugg ⸗Aarau, als Vertreter der Stadtverwaltung begrüßte Stadtrat Deuſchle, für die Badener ſprach e in der Schweiz werden am 25 8. in einem Auswahlturnen die beſten ſchweizer Geräteturner feſtgeſtellt. Gr. 1 Montag, den 1. Juli 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 298 Karl Ludwig Sand Hiſtoriſcher Noman aus der Seit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel Jeußner 8(Nachdruck verboten.) —— Abends gegen 8 Uhr betraten die beiden Jünglinge Siegfried und Sand das Gaſthaus zur Tanne, wo ſie Maß⸗ mann, Weſſelhöft, Binzer und eine ganze Anzahl anderer Burſchenſchafter bereits vorfanden. Auch verſchiedene Philiſter waren anweſend. Auf jedem beſetzten Tiſch brannten, je nach deſſen Größe, ein, zwei oder auch noch mehr Wachslichter. Getrunken wurde meiſt Bier. Als auch die Zuletztgekommenen ihren Burſchentrunk vor ſich hatten, ſagte Maßmann ganz unvermittelt:„Mit der wenig edlen Tugend„Neugierde“ bin ich zwar nicht ſonder⸗ lich ſtark belaſtet, möchte aber für mein Leben gerne wiſſen, was hier im Nebenzimmer heute abend vor ſich geht...“ „Wieſo? Was iſt mit dem Nebenzimmer?“ fragte Sieg⸗ fried intereſſtert. „Wie mir der Aufwärter auf Befragen mitteilte, hat es Herr Hofrat Luden für dieſen Abend beſtellt.“ „Und was iſt da Merkwürdiges bei? Ich wüßte nicht..“ „Du harmloſer Rieſe,“ neckte Maßmann den hünenhaften Siegfried.„Für manche Vorgänge habe ich eine Naſe, wie ein Jagdhund für die Schweißfährte. Drum ſage ich dir und Guch allen: in dem Zimmer wird etwas Beſonderes verhandelt. Schon die Zuſammenſetzung der Geſellſchaft läßt mich dies vermuten.“ „Weißt du, wer alles zugegen iſt?“ fragte Karl Ludwig. „Solange ich hier bin, ſind die Profeſſoren Luden, Fries und Oken, ſowie drei Edelphiliſter hieſiger Stadt und zwar die Bürger Wieprecht, Adermann und Mannſtädt in das Zimmer geſchlüpft. Die wollen beſtimmt keinen Geburtstag feiern Maßmann unterbrach ſich plötzlich; denn ein elegant ge⸗ kleideter Herr ging ganz nahe an den Studenten vorbei und nahm in der dunkelſten Ecke des Zimmers, wo zufällig noch ein freier Tiſch ſtand, Platz. Der Kellner kam zwar gleich mit einer Kerze gelaufen, wurde von dem Fremden aber verhindert, ſie zu entzünden, zur Einnahme ſeines Abendbrotes, weil er es nicht liebe, ſich von jedem in den Mund gucken zu laſſen. Darauf beſtellte er ein einfaches Fleiſchgericht mit einer Flaſche Wein. Während die Burſchenſchafter ihre weitere Unterhaltung etwas dämpften, ging es in dem bewußten Zimmer, wo die von Maßmann erwähnten Herren beiſammen ſaßen, leb⸗ Hafter zu. Hofrat Luden, der Einberufer dieſer kleinen Verſamm⸗ lung, entnahm ſeiner Mappe einige Schriftſtücke, legte ſie vor ſich auf den Tiſch und ſagte in einem Ton, der nicht ganz frei von einer gewiſſen inneren Erregung war: „Freunde, ich habe Euch hierher gebeten, um eine mir wichtig erſcheinende Sache insgeheim zu beſprechen und Euern Rat zu erbitten. Alſo hört einmal! Vor einigen Tagen erhielt ich ein ſeltſames⸗Schriftſtück, mit einem ano⸗ nymen Begleitbrief folgenden Inhalts: Luden entfaltete ein Schreiben und las:„Herr von Kotzebue ſchickt Berichte ab unter der Spitzmarke„Bulletins!“ Dieſe Berichte ſind in verſchiedene Abſchnitte geteilt, die beſondere Ueberſchriften führen: Religion, Moral, Kriegskunſt, Politik, Erziehungs⸗ weſen uſw. Das Weſentlichſte dieſer Bulletins beſteht darin, daß Herr v. Kutzebue aus den Werken, welche er anführt, einzelne unzuſammenhängende Stellen herausreißt, ſie ins Franzöſiſche überträgt und hin und wieder ein Urteil hinzu⸗ fügt. In dieſen Urteilen erſcheint Sklavenſinn als Staats⸗ weisheit und Dunkekmännerei als Religion. Aufgeklärte Köpfe wie Eichhorn werden als Gottesleugner bezeichnet. In dieſen Bulletins glänzen auch Sie, der Herausgeber der „Nemeſis“, nicht ſelten. Da es Ihnen wohl nicht unlieb ſein kann, zu erfahren, in welchem Lichte Herr v. Kotzebue Sie da oben erſcheinen läßt, haben wir aus dem zweiten Bulletin einige Stellen ausgehoben, die Sie betreffen und noch einige andere hinzugefügt, teils, um die Art zu zeigen, in welcher Herr von Kutzebue ſeine Berichte abfaßt, teils um den Geiſt zu bezeichnen, der in dieſen Berichten umgeht. Wir glauben, daß dieſe Sache dem ganzen Vaterlande nicht gleich⸗ gültig ſein kann, möchten vielmehr, daß verſtändige Männer Folgerungen daraus ziehen! In jedem Falle überlaſſen wir es Ihnen, mit dem Auszuge zu machen, was Ihnen als das beſte erſcheint; jedoch empfehlen wir Ihnen Vorſicht an.“ „So weit der Brief.“ „Und du haſt keine Ahnung, wer könnte?“ fragte Fries vorſichtig. „Keine! Aber ich geſtehe, daß mich dieſes Geſchreibſel in nicht geringes Erſtaunen geſetzt und mein Blut gehörig in Wallung gebracht hat. Welche ſchwere Beſchuldigungen der Schreiber ſein mit der Begründung, er wünſche durchaus nicht mehr Licht 7 971 W von Jahren seines ehrenamtlichen Wirkens schmerxlicher Verlust. barkeit gedenken A. Wale ker R. Dopfer Am 20. Juni in der Frühe verschied in Heidelberg nach kurzem Krank- sein der stellv. Vorsitzende unseres Kreisvereins und Mitglied des Hauptvorstandes des Deutschen Buchdruckervereins, Herr Ferd. Heyme i Direkior der Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeliung, G. m. b. H. in Mannheim Mit ihm ist ein llabwerter Kollege von überragender Tüchtigkeit und vorbildlicher Pflichttreue, ein vornehmer, lauterer Charakter, aus unserer Mitte geschieden, dessen Leben und Wirken der Tod allzufrüh ein Ziel gesetzt hat. Eine geschäftlich ungemein rührige und erfolgreiche Persönlichkeit, stellte der Verstorbene sein umfassendes Wissen, seine reichen Erfahrungen in den Dienst der beruflichen Allgemeinheit, der Sache unseres Vereins, dessen Bestrebungen er in der langen Reihe großer Tatkraft zielbewußt gefördert hat Der Heimgang dieses trefflichen Mannes ist für uns ein schwerer, tief. Die Erinnerung an den lieben Verstorbenen wird im uns fortleben, wir werden seiner immerdar in Treue und Danke Stuttgart, 1. Jull 1929 Deuischer Buchdrudterverein Kreis IV[Sud wesi] Für den Vorsfand: mit ganzer Hingabe und und gegen welch einen Mann!— Herr von Kotzebue, eine Berühmheit unſerer Literatur, von Kaiſern und Königen mit Zutrauen geehrt, in den Adelſtand erhoben, mit Titeln über⸗ häuft, mit Orden geſchmückt!— Herr von Kutzebue, ſeit des ſeligen Doktor Bahrdts Zeiten her durchaus unbeſcholten und nun auf ſolche Weiſe beſchuldigt!— Nein, das iſt zu arg! Und der ſaubere Vorſatz, man wolle mir Vorſicht em⸗ pfehlen! Was kann der Anonymus mit dieſem Zuſatz wohl meinen?— Zuverläſſig iſt ſeine Abſicht, mich gegen Herrn von Kutzebue zu erbittern, damit ich ihn angreifen ſoll, ohne jemals den Urſprung meiner Feindſeligkeit zu erwähnen. Sein ſogenannter Auszug ſollte eigentlich in meinem Pulte begraben bleiben. Aber nein!— Hier iſt der Wiſch.“ Luden entnahm ſeiner Mappe ein ziemlich umfangreiches Schriftſtück und warf es mit einer Geſte des Widerwillens auf den Tiſch. Wieprecht, der ſich ſehr viel mit Politik befaßte, kniff das linke Auge zu und fixierte mit dem rechten den Hofrat, wie einer, der nicht recht glaubt, was er gehört hat. Dann ſagte er lachend:„Ich laſſe mich auf der Stelle hängen, wenn ich weiß, ob Sie im Ernſt oder Scherz ſprechen.“ „Gewiß ſpreche ich im Ernſt!“ rief Luden eifrig. „So.. Hm.... machte Wieprecht gedehnt.„Entſinnen Sie ſich noch jenen Gerüchtes, welches vor einiger Zeit auch in öffentlichen Blättern umging, wonach Herr von Kotzebue ſeit der Rückkehr ins Vaterland dazu beſtimmt ſei, den poli⸗ tiſchen Aufpaſſer zu ſpielen?“ „Sehr gut entſinne ich mich dieſes Gerüchtes,“ ſagte Luden mit Ueberzeugung“ und auch des Gerichtes, das man nach der Wartburgfeier über ihn gehalten hat. Ich erinnere mich aber auch daran, daß Herr von Kotzebue dieſem Gerücht öffent⸗ lich und auch durchaus glaubhaft widerſprochen hat.“ „Haha,“ lachte Wieprecht ſpöttiſch,„als ob Sie, mein lieber Herr Hofrat, nicht ſelber wüßten, daß Kotzebues Zunge und Feder Gift in Honig verwandeln können.“ „Ueber dieſen Punkt werden wir hernach weiter reden, zuvor möchte ich Euch einige Stellen aus dem Auszuge des geheimnisvollen Warners vorleſen. Ich kann der Länge wegen das in franzöſiſcher Sprache geſchriebene Extrait na⸗ türlich nicht von Anfang bis zu Ende wiedergeben, beſchränke 1055 deshalb nur auf die Punkte, in denen von mir die Rede 1 88 „O weh!“ rief Adermann jetzt kleinlaut,„da hätte ich nicht erſt herzukommen brauchen; denn von der franzöſiſchen Sprache verſtehe ich nicht allzuviel.“ (Fortſetzung folgt) Statt besonderer Anzeige! Am 209. Juni ist unsere geliebte Mutter, Schwieger mutter und Großmutter, Frau . Jenny Reinhardt geb. Benario im Alter von 79 jahren sanft entschlafen Die Bestattung erfolgte nach dem Wunsche der Verblichenen in der Stille Mannheim(Rheinstr. 6) Wilhelmine Dreylus Philipp Reinhardt Daula Mayer-Neinad Oscar Dre ylus Lilla Meinhardt geb. Zimmern Karl Mayer-Reinad umd acht Enllelllinder Achtung! H. W. Strecker Bil. Milchkübltberen in jed. Größe, weiß lack. u. Marm., prima Tiefkühlg. Verlang. Abbildung. u. 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