* Dionnerstag, 4. Juli 1929 4* Hezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Hau⸗ oder durch die Poſt monatlich R⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. nen telle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 19/11 aſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoffte, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik Wiltag⸗ Ausgabe eimer Geitun Nr. 302— 140. Sahrgang 0 8 8 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Voraus 197 905 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Thomas ſprach dann im Namen der Regierung aus⸗ führlich über die von ihr geplanten Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit. Ex erklärte, er ſei entſchloſſen, alle Maßnahmen zu erforſchen, die dazu führen könnten, daß an Stelle von Aus⸗ Jandswaren nur britiſche Erzeugniſſe zum Verbrauch gelangten. Den Eiſenbahngeſellſchaften ſei eine Reihe von Plänen zur Begutachtung unterbreitet worden, in denen u. a. die Elektrifizierung der verſchiedenen Linien, der Ausbau des unterirdiſchen Netzes, die Verbeſſerung der An⸗ legeſtellen in den Häfen und ſchließlich eine Gürtelbahn für Güterzüge, die den Transport der Wagen durch London über⸗ flüſſig machen. Die Regierung ſchlägt, wie Thomas weiter ausführte, vor, den Betrag von 9,5 Millionen Pfund für ein fünfjähriges Programm zum Ausbau der Straßen erſter Orönung und 28 Millionen Pfund für ein ſechs⸗ jähriges Programm zum Ausbau der Straßen zweiter Ord⸗ nung bereit zu ſtellen. 5 f Nach Thomas ergriff für die Konſervativen Churchill das Wort. Er verſicherte die Regierung der loyalen Mit⸗ arbeit ſeiner Fraktion bei der Löſung des ſchweren Problems der Arbeitsloſigkeit. Churchill betonte dann in Anſpielung guf die bekannte Stellungnahme Snowdens vor den Wah⸗ Jen, er ſei geſpannt darauf, wie Snowden die Schuldenfrage regele. 5 Sloyd George, der dann das Wort ergriff, lobte die Abſichten der Regierung. Was die Seeabrüſtung betreffe, ſo dürfe die Regierung nicht ſo zaghaft ſein. Bei den Flottenabrüſtungsverhandlun⸗ gen müßten außer Amerika und England auch die anderen intereſſier' en Länder zugegen ſein. Die Regierung dürfe jedenfalls nicht glauben, daß eine Beſchränkung der Kreuzer⸗ und Unterſeebootbauten eine ideale Löſung des geſamten Problems darſtellten. In Europa gäbe es, ſo fuhr Lloyd George fort, immer noch eine ganze Reihe großer und klei⸗ ner Staaten, die ſtärker gerüſtet ſeien als vor dem Kriege. Bis zum jetzigen Augenblick ſei die Tätigkeit der Abrüſtungs⸗ kommiſſion eine Komödie geweſen. Redner erinnerte daran, daß der neuen Regierung durch die von Baldwin erwähnten ausgebildeten Referven die Hände gebunden ſeien, denn jede Abrüſtungskonferenz müſſe Komödie bleiben, ſolange die Bedingung beſtehen bleibe, daß die ausgebildeten Re⸗ ſerven bei der Berechnung des Rüſtungsſtandes ausgeſchloſ⸗ ſen werden. Es ſei alſo zwecklos, weiter über die ſchieds⸗ gerichtliche Beilegung von Konflikten zu reden, es ſei denn, daß die in Frage kommenden Staaten ihr ſchriftlich gegebenes Abrüſtungsverſprechen eingelöſt hätten. Es ſei zu bedauern, daß die Thronrede die Rheinlandräumung mit der Reparationsfrage in Verbindung gebracht habe. Die beiden Fragen hätten nichts miteinander zu tun und es ſei daher zu begrüßen, daß die Regierung die Oeffentlichkeit nicht im unklaren gelaſſen habe, daß ſie die britiſchen Be⸗ ſatzungstruppen ſobald als möglich zurückziehen werde. London-Maſhington 8 London, 4. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der außerordentlich gut unterrichtete Waſhingtoner Korre⸗ ſpondent der„Times“ kabelt ſeinem Blatt einen beachtens⸗ werten Bericht über die Aufnahme der engliſchen Thronrede in den Vereinigten Staaten. Sowohl die Thronrede als die unmittelbar folgende Unterhausdebatte habe man in Wa⸗ ſhington mit gemiſchten Gefühlen geleſen. Es werde angedeutet, daß die letzten Depeſchen des amerikaniſchen Bot⸗ ſchafters in London„etwas beſtimmteres“ erwarten ließen. Die Thronrede habe jedoch überraſchenderweiſe kein defini⸗ tives Verſprechen enthalten, in der Frage der See⸗ abrüſtung aktir vorzugehen. Man gibt zu, daß die eng⸗ liſche Regierung mit Vorſicht operieren müſſe, jedoch ſcheint immerhin die übermäßige Zurückhaltung der Thronrede etwas enttäuſcht zu haben. Die Preſſe ſucht dieſe Enttäuſchung zu verwiſchen, indem ſie darauf vorbereitet, daß ſehr bald neue Schritte zu erwarten ſeien. Was darunter zu verſtehen iſt, wird bisher nicht geſagt, jedoch iſt klar, daß dieſe neuen Schritte nicht von Amerika ausgehen werden, ſondern von England erwartet werden. Die amerikaniſchen Marinekreiſe ſehen in der Thronrede eine Beſtätigung ihrer Auffaſſung, daß von der Arbeiterregierung wenig mehr erwartet werden dürfe als von der konſervativen. Auf der anderen Seite äußerte ſich Seuator Borah, der geſtern eine längere Unterredung mit dem Staatsſekretär Stimſon hatte, dahingehend, daß man aufgrund der Thron⸗ rede von dem engliſchen Premierminiſter unverzüglich einen erſten offiziellen Schritt zur Eröffnung der ang lo⸗ amerikaniſchen Verhandlungen erwarte. Der„Times“⸗Korreſpondent fügt dieſen Aeußerungen hinzu, daß durch die dramatiſche Aufziehung der Unterredung Macdonald⸗Dawes eine gewiſſe Gefahr entſtanden ſei, indem nämlich die Preſſe ungebürlich hohe Erwartungen ge⸗ nährt habe. Wenn der erſte Schritt, den man jetzt von Eng⸗ land erwarte, nicht erfolge, oder nicht den amerikaniſchen Hoff⸗ nungen entſpreche, ſo beſtehe die Gefahr einer allge me i⸗ nen gewaltigen Enttäuſchung der Oeffentlich⸗ keit, deren ſich die Marinekreiſe zu ihrem Vorteil bedienen würden. Engländer über Youngplan und Nüäumung 5 London, 4. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Es hat hier einige Verwunderung erregt, daß in der Thron⸗ rede der Dpoungplan als eine zur Beratung ſtehende Maßnahme bezeichnet worden war, nicht aber als ein bereits angenommenes Projekt der Regierung. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ gibt heute für dieſe eig: ämliche Formulierung eine intereſſante Erklärung, die allerdings als private Meinungsäußerung eines Journa⸗ liſten aufgefaßt werden muß und keinesfalls mit einer offi⸗ ziöſen oder auch nur inſpirierten Erklärung verwechſelt wer⸗ den darf. Der Grund dafür, daß in der Thronrede der Poungplan nicht als endgültig hingeſtellt worden ſei, iſt nach der Meinung des Korreſpondenten der, daß England es ſich vorbehalten will, für die großen finanziellen Opfer, die die Durchführung des Planes von ihm forderte, politiſche Konzeſſionen zu verlangen. Kein anderes Land habe derartige finanzielle Zugeſtändniſſe gemacht, um die Sachverſtändigenkonferenz zu einem poſitiven Ausgang zu bringen, wie England. Das engliſche Volk ſet durchaus gewillt, wieder einmal die Hauptlaſt der not⸗ wendigen Opfer zu tragen, aber es werde dies nur tun, wenn daraus ein politiſches Uebereinkommen reſultiere, das Europa tatſächlich für die Dauer auf eine geſunde Baſis ſtelle. Ein lediglich proviſoriſches oder künſtliches Uebereinkommen, das etwa neue Anſatzpunkte für Streitigkeiten über das Rheinland enthalte, würde die Opfer nicht rechtferti⸗ gen, die man im Poungplan von England verlangte. In der nächſten Zeit werde dies den beteiligten Mächten ſehr deutlich nahe gebracht werden. Schon in der letzten diplomatiſchen Unterhaltung in Paris ſei, ſo berichtet der Korreſpondent weiter, der engliſche Stand⸗ punkt mit großer Entſchiedenheit vorgebracht worden und die frauzöſiſchen Wünſche, namentlich in der Frage der Rheinland⸗ kontrolle, ſeien ſtark kritiſtert worden. Von franzöſiſcher Seite werde verſucht, die zwei bisher völlig ſeparaten Pläne miteinander zu ver⸗ wirren. Der eine ſei die Ueberwachung der deut⸗ ſchen Rüſtungen im Rheinland in beſtimmten Fällen durch die internationale Kommiſſion, die der Völkerbund auf Mehrheitsbeſchluß jeder Zeit einſetzen kann und die im Arti⸗ kel 213 des Verſailler Vertrages begründet iſt. Der zweite Gedanke ſei die neue Kommiſſion, die im Verſailler Vertrag keine Grundlage finde, aber von franzöſiſcher Seite ſeit lan⸗ gem vorgeſchlagen werde und die das Rheinland als mehr oder weniger dauernde Einrichtung überwachen ſoll. Von engliſcher Seite werde vorgebracht, daß dieſe Kommiſſion ebenſo, wie ſchon die Botſchafterkonferenz, die Rheinlandkom⸗ miſſion, die Reparationskommiſſion und früher der mili⸗ täriſche Rat von Verſailles unter franzöſiſchem Einfluß ſtehen würden, da ſie einen franzöſiſchen Vorſitzenden mit ent⸗ ſcheidender Stimme haben ſoll. Die engliſche Regierung könne ſich mit einer ſolchen Kommiſſion nicht einverſtanden er⸗ klären, da ſie in ihrem Wunſch, die Autorität des Völkerbun⸗ des zu ſtärken nicht zugeben werde, daß die Vollmachten des Völkerbundsrates unter Abweichung von den Beſtimmungen des Verſailler Vertrages verkleinert würden. Frankreich als Schuldner und Gläubiger V Paris, 4. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Suche nach eindrucksvollen, wenn auch nicht wirkſamen Vorbehalten in dem Ratifizierungsgeſetz, das endlich zur An⸗ nahme des franzöſiſch⸗amerikaniſchen Schuldenabkommens führen ſoll, dauert fort und erhält bereits einen trag k⸗ komiſchen Anſtrich.„Wenn die Geſchichte nicht ſo traurig wäre, müßte man darüber lachen“, ſchreibt das Links⸗ blatt Ouevre“. Eine andere Zeitung wirft die Frage auf „Soll man lachen oder ſoll man weinen?“ Trotzdem tobt der Kampf in der Deputiertenkammer weiter und die Abgeord⸗ (Fortſetzung auf Seite 2) Die Kolonialmandate Augenblicklich tagt in Genf die Mandatskommiſ⸗ ſion des Völkerbundes, und zwar ſeit dem 1. Juli. Da hat ſich gleich zu Anfang eine recht intereſſante Epiſode abgeſpielt. Schon ſeit langem geht der Kampf darum, ob die Verhand⸗ lungen der Kommiſſion öffentlich geführt werden ſollen oder nicht. Man ſollte meinen, daß die Berichte der ver⸗ ſchiedenen Mandatsinhaber über ihre Verwaltung in den ihnen anvertrauten Gebieten des früheren deutſchen Kolo⸗ nialbeſitzes und die nach den Protokollen meiſt recht inhalts⸗ leere Ausſprache darüber die Oeffentlichkeit nicht zu ſcheuen hätten. Aber offenbar iſt das Gegenteil der Fall. Sofort nach Aufwerfen der Frage ſprach ſich der franzöſiſche Ver⸗ treter ſehr energiſch dagegen aus mit der Begründung, daß man viel freier ſprechen könne, wenn die Verhandlung vertraulich und die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen ſei. Die große Mehrheit der Kommiſſion ging mit Begeiſterung auf dieſen Wunſch ein und es wurde in der Tat beſchloſſen, nach wie vor hinter verſchloſſenen Türen zu tagen. Nur ein ganz kleines Zugeſtändnis wurde an die Wißbegier der übrigen Welt gemacht, indem beſchloſſen wurde, die Veröffentlichung der Protokolle ſchneller erfolgen zu laſſen als bisher. Das iſt in der Tat ein koloſſales Zugeſtändnis, würdig der Mandats kommiſſion und des Völkerbundes! 5 Wenn man ſich die Sache etwas näher bei Licht betrachtet, wird allerdings dieſer merkwürdige Beſchluß etwas ver⸗ ſtändlicher. Wer fühlt, daß er das Licht der Oeffentlichkeit zu ſcheuen hat, bekennt damit, daß er, um einen guten alten deutſchen Ausdruck zu gebrauchen, Dreck am Stecken hat. Die verdächtige Eile, mit der die Vertretung Frankreichs alsbald gegen die öffentliche Verhandlung auftrat, läßt deut⸗ lich erkennen, daß in der franzöſiſchen Kolonialverwaltung manches nicht ganz ſauber iſt. Darauf hat eine Verhandlung mit der franzöſiſchen Kammer vor kurzer Zeit ein merkwür⸗ diges Licht geworfen. Dort wurde von der oppoſitionellen Seite behauptet und mit Beweiſen bekräftigt, daß in den franzöſiſchen Kolonien in Afrika mit Einſchluß des deutſchen Mandatsgebietes Sklaverei in der Form von Zwangsarbeit in einer Weiſe an der Tagesordnung iſt, wie man es bisher nie für möglich gehalten hätte. Gerade der im Aufſchwung begriffene Teil Kameruns, der früher deutſch war, zeigt eine erſchreckende Entvölkerung, da die zur Zwangsarbeit gepreßten Leute mangels aller hygieniſchen Vorkehrungen in Scharen dahinſterben und der Reſt zur Auswanderung drängt. Aehnlich ſieht es im bel⸗ giſchen Kolonialbeſitz aus. Es wäre freilich Franzoſen und Belgiern höchſt unbequem, wenn ſolche Dinge in Genf in aller Oeffentlichkeit zur Sprache kämen und ſo die übrige Welt von den unglaublichen Zuſtänden Kenntnis erhielte. Proto⸗ kolle laſſen ſich ſchon ſo abfaſſen, daß die vorgebrachten Be⸗ ſchwerden ziemlich harmlos erſcheinen, und wenn dann noch einige Zeit bis zur Veröffentlichung vergangen iſt, dann kümmert man ſich nicht mehr viel darum, ſondern läßt die Dinge weiter laufen wie ſie wollen. Nun wird bei der jetzigen Tagung der Mandatskommif⸗ ſion noch ein zweiter ſehr heikler Punkt zur Erörterung ge⸗ langen müſſen. Das ſind die engliſchen Pläne in Oſt⸗ afrika, die durch den bekannten Hilton⸗Youngſchen Bericht von neuem in Fluß gebracht worden ſind. Die konſervative Regierung hatte ſeit langer Zeit mit zäher Beharrlichkeit die Abſicht verfolgt, aus den drei Kolonien in Oſtafrika(Kenya, Uganda und Taganjika) durch deren Verſchmelzung ein Dominium unter einem Generalgouverneur zu ſchaffen. Das hätte praktiſch die Einverleibung unſerer alten oſtafrikaniſchen Kolonte, die von den Engländern Tanganfika getauft worden iſt, in das britiſche Imperium und damit eine glatte Ver⸗ letzung des Völkerbundsſtatuts bedeutet. Es kann gar keinem Zweifel unterliegen, daß der Charakter eines Mandatsgebietes durch die Verſchmelzung mit anderen Gebieten zu einem ein⸗ heitlichen Verwaltungskörper mit ſtaatsrechtlichem Charakter die Einverleibung bewerkſtelligt, wenn auch dabei der Form halber betont wird, daß der Mandatscharakter dadurch nicht berührt werde. Das nimmt ſich vielleicht auf dem Papier ganz gut aus, verblaßt aber ſehr ſchnell für die Praxis und dann bleibt ſchließlich nur die Dominions als geſchloſſenes Ganzes übrig: Das Mandatsgebiet iſt im britiſchen Reich auf⸗ gegangen! 8 Als dieſe Seite der Angelegnheit im verfloſſenen bri⸗ tiſchen Parlament zur Sprache kam, und zwar auf Grund eines Proteſtes der deutſchen Regierung, erwiderte der da⸗ malige Außenminiſter Chamberlain ſehr kühl, der Mandats⸗ charakter Tanganjikas bleibe unberührt, im übrigen könne Deutſchland ebenſo wie jede andere Macht Anſpruch auf Uebertragung eines Mandates erheben, falls ein ſolches frei werde; allerdings habe er nichts davon gehört, daß irgendwo Ausſicht auf Freiwerden eines Mandates beſtehe. Unter dieſen Umſtänden darf man auf die Haltung des engliſchen Vertreters in der Mandatskommiſſion beſonders gespannt ſein. Man ſagt der Regierung Macdonalds nach, daß ſie eher geneigt ſei, imperialiſtiſche Intereſſen hintanzuſetzen und völkerrechtliche Verpflichtungen zu erfüllen. Hier bietet ſich eine glänzende Gelegenheit, die Probe aufs Exempel zu machen. Wir werden ſehr bald in der Lage ſein, zu beur⸗ teilen, ob die neue Regierung Macdonalds geſonnen iſt, die Politik ihrer Vorgängerin im Sinne der Hilton⸗Young'ſchen Kommiſſion fortzuſetzen und die Errichtung der oſtafrika⸗ niſchen Dominions zu betreiben oder nicht. Unter dieſen Um⸗ ſtanden gewinnen die Verhandlungen der Mandatskommiſſion in Geuf ſtark an aktuellem Intereſſe. Umſo bedauerlicher iſt es, daß durch dieſen neuen Beſchluß der Kommiſſion die Oeffentlichkeit der Verhandlungen wiederum ausgeſchloſſen worden iſt. 2555 2. Seite. Ne. 802 Menue Maunhermer Zeitung werttag⸗Ausgabe) neten verſäumen es nicht, ſich in klaren Ausdrücken über die Amerikaner zu äußern, was ihre einzige Genugtuung darſtellt. In den öffentilchen Sitzungen werden ſie ſich ein Blatt vor den Mund nehmen müſſen. Die Stimmung iſt noch ſo gereizt, daß es Herr Poincaré für beſſer hält, die Volks⸗ vertreter ein wenig warten zu laſſen. Am nächſten Dienstag ſell die Kammerdebatte über die Schuldenabkommen beginnen. Der Miniſterpräſident ſchlug geſtern in Beſprechungen mit den parlamentariſchen Berichterſtattern Piétri und Stern ein ſpäteres Datum vor. Dadurch wird auch eine Verzögerung der politiſchen Konferenz entſtehen. In den Verhandlungen der genannten Parlamentarier mit dem Miniſterpräſidenten wurde über die Formulierung der Vorbehalte verhandelt. Mit Nachdruck verlangen die beiden Berichterſtatter die Ein⸗ fügung der Schutzklauſel in das Ratifizierungsgeſetz. Selbſt der frühere Miniſterpräſtident Herriot vertritt in einem heute in der„Ere Nouvelle“ erſchienenen Ar⸗ tikel den Standpunkt, daß es aufgrund des internationalen Rechts und zahlreicher Präzedenzfälle durchaus zuläſſig ſei, die Schutzklauſel in das Geſetz aufzunehmen. Her riot teilt bei dieſer Gelegenheit mit, daß die radikale Partei anläßlich der Debatte über den Noung⸗ Plan Klarheit über die Regierungspläne in der Räumungsfrage ſchaffen wolle, freilich ohne ihr Votum von der Regierungs⸗ erklärung ſelbſt abhängig zu machen, wie es die Abſicht der Sozialdemokraten iſt. Herriot betonte jedoch, daß eine Ver⸗ ſchleppung der früheren Räumung zu den ſchwierigſten Auseinanderſetzungen mit dem engliſchen Kabinett führen müßte. Entweder, ſo ſchreibt er, wir über werfen uns mit England, oder wir räumen ſchnell⸗ ſtens das Rheinland. Die öffentliche Meinung ſollte durch unſere Regierung endlich über dieſe Tatſache aufgeklärt werden, ſchließt Herriot ſeine Ausführungen. Die Finanzpolitik der Reichsbahn Berlin, 4. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Reich hat die Tariferhöhung, die die Reichsbahn für nötig erklärt hat, abgelehnt. Von ſeiten der Reichsbahn iſt ſchon darauf hingewieſen worden, daß die Mittel, die für eine Erneuerung der Materialbeſtände gebraucht würden, keinesfalls aus den Betriebsüberſchüſſen entnommen werden könnten. Im einzelnen iſt über den Bedarf an dieſen Mate⸗ rialnachſchüſſen dem„Tag“ folgendes bekannt geworden: Die Reichsbahn habe 7000 Km. Rückſtände an Schienen⸗ erneuerung, auch der Erneuerungsfonds ſei tum 275 Millionen gekürzt worden, nachdem die letzten drei Monate ſo ſchlechte Einnahmen ergeben hätten. Die Induſtrie, die infolgedeſſen keine Beſtellungen erhalten habe, werde freiwillig in den nächſten Tagen einen Kredit von 100 Millionen Mk. für Beſtellung von Lokomotiven und Wagen der Reichsbahn einräumen. Die neue Lohnerhöhung habe eine weitere Aus⸗ gabe von 50 Mill. Mark gemacht und auf dieſe Weiſe ſei es unmöglich geworden, mit einer Kürzung des Reſervefonds auszukommen. 42 Mill. Mark ſeien noch zu decken. Einigt man ſich über die Sicherung der Mehrausgaben, ſo kommt eine Tariferhöhung vorläufig nicht in Betracht. Die wirkliche Tariferhöhung würde auch die geſamten Gütertariſe umfaſſen und ſich nicht mit einer Erhöhung des Perſonenfahrpreiſes in der zweiten Klaſſe um zwölf, in der dritten Klaſſe um drei bis fünf v. H. begnügen. Parteien und Preußenkonkordat Berlin, 4. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Konkordat iſt nun alſo im Ausſchuß erledigt worden und wird zweifellos auch im Plenum bewilligt werden. Die Abſtimmungen im Ausſchuß haben an der Konſtellation, die ſich unmittelbar nach der erſten Leſung im Plenum gebildet hatte, nichts geändert. Ganz augenſcheinlich tritt das Be⸗ ſtreben hervor, beiden Konfeſſionen nach Möglichkeit ihr Recht zu ſchaffen und überhaupt den Streit, der bei der Regelung des Verhältniſſes zwiſchen Staat und Kirche bei irgendeiner Gelegenheit immer wieder entſtehen kann, möglichſt beizu⸗ legen und für fernere Zeiten aus dem Mittelpunkt unſerer öffentlichen Diskuſſton zu entfernen. Das Vertrauen, daß dies gelingt, darf unter den obwaltenden Verhältniſſen nicht ausgeſprochen werden. Die politiſchen Wirkungen bleiben auf alle Fälle abzuwarten. Vorläufig iſt auch die Annahme, daß Braun nunmehr die Wirtſchaftspartei in das Miniſterium hineinziehen werde, nicht beſtätigt worden. Von der Wirtſchaftspartei iſt ſie beſtritten worden. Der Führer der Wirtſchaftsfraktion hat dem Berichterſtatter des„Lokalanzeigers“ beiſpielsweiſe von einem glatten Schwindel geſprochen. Auch nicht andeutungsweiſe ſei man an ihn in dieſer Richtung herangetreten. Die Partei würde gar nicht den Verdacht aufkommen laſſen, gegen gewiſſe Zu⸗ geſtändniſſe ihre Entſcheidung zugunſten des Konkordats ge⸗ troffen zu haben. Es ſei gar nicht daran zu denken, daß ſie ſich für einen Miniſterſitz verkaufen würde. Ueberhaupt wider⸗ ſpreche eine ſolche Regelung dem Mißtrauensvotum, das ja von ſeiner Partei eben erſt eingebracht worden ſei. Die„Germania“ des Zentrums äußert ſich vorſichtig, aber doch vielſagend, über das Verhalten der Volkspar⸗ tei. Sie habe die Verhandlungen weiter in der äußerſt ſelt⸗ ſamen Form geführt wie bisher, während die Deutſchnatio⸗ nalen ſich große Zurückhaltung auferlegt hätten. Das Urteil über dieſe Taktik wolle das Zentrum der breiten Oeffentlich⸗ keit überlaſſen. 8 Studentendemonſtrationen? Berlin, 4. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Allgemeine Deutſche Studentenſchaft will am Donners⸗ tag mittag um ein Uhr auf dem Opernplatz zwiſchen der Oper und dem neuen Aulagebäude der alten königlichen Bibliothek eine Kundgebung veranſtalten. Die Parole ſoll, wie der„Lok.⸗Anzeiger“ mitteilt, lauten:„Für Studenten⸗ gemeinſchaft und akademiſche Freiheit“. Man will, immer nach derſelben Quelle, gegen die parteipolitiſche Zerſplitterung der Studentenſchaft und gegen die Freiheitsberaubung der Hochſchulen proteſtieren. Wir haben die Empfindung, daß die Allgemeine Studen⸗ tenſchaft nicht gerade gut beraten war, als ſie den Beſchluß zu einer Kundgebung faßte. Es ſcheint uns nicht nötig, daß nun auch die Studenten, wie Kommuniſten und Rotfrontkämpfer⸗ bund, auf die Straße zu gehen beginnen. Straße und Plätze gehören dem Verkehr. Gerade die jungen Akademiker ſollten von dieſem Grundſatz nicht abweichen. Es iſt richtig: Ueber den Opernplatz führen keine Straßenbahnen. Er liegt im Grunde abſeits von allem Verkehr. Nur abends vor Schluß der Vorſtellungen parken dort die Autos. Immerhin: Es iſt etwas an dieſer Studenten⸗Abſicht, was uns nicht ge⸗ fällt. Die Möglichkeit für Zuſammenſtöße iſt gegeben, die man um jeden Preis vermeiden ſollte und überhaupt: Um dem Unwillen der Studenten Ausdruck zu geben, böten auch Die Reichsbahndirektion Karlsruhe hat das Ergebnis ihrer Feſtſtellungen zu dem Flugzeugunglück auf dem Bodenſee veröffentlicht. Wir entnehmen den ausführ⸗ lichen Darlegungen: Das Flugboot war in der Bucht von Bad Schachen in den See geſtürzt, etwa um die Zeit, als das Dampfboot„Baden“ ſich anſchickte, den Hafen von Lindau zu verlaſſen. Weder der Kapitän noch die beiden im Steuerhauſe am Steuerrad ſtehen⸗ den Perſonale hatten das Flugzeug niedergehen ſehen. Das übrige Perſonal verſah ſeinen Dienſt auf dem mit etwa 450 Reiſenden beſetzten Dampfboot. Kurz vor dem Ablenken des Dampfbootes auf die Landeſtelle Schachen hatte ein Ruder⸗ boot die Kurslinie des Dampfers gekreuzt und erſt durch Zuruf des Inſaſſen dieſes Ruderbootes erfuhr der Kapitän, daß in der Nähe ein Flugzeug im See läge. Der Kapitän, der 42 Jahre im Dienſt ſteht und in ſeiner langen Tätigkeit an mancher Rettungsaktion beteiligt war, hat erklärt, daß er nicht einen Augenblick im Zweifel geweſen wäre, ſofort nach der Unfallſtelle zu fahren, wenn er das Flugzeug hälte abſtürzen ſehen oder erſahren hätte, daß das Flugzeug erſt vor 10—15 Minuten abgeſtürzt ſei. Erſt au der Landeſtelle Schachen erfuhr der Kapitän Näheres. Er Dr. Eckeners Berliner Verhandlungen Wie wir erfahren hat Dr. Eckener, der am Mittwoch wieder nach Friedrichshafen zurückgekehrt iſt, in Berlin eine Reihe wichtiger Verhandlungen geführt, die der Vorbereitung der Weltreiſe des„Graf Zeppelin“ galten. Dr. Eckener verhandelte u. a. mit dem Reichsverkehrsminiſterium, der ruſſiſchen und der ſpaniſchen Botſchaft und den Vertretern der Hamburger Seewarte. Auf Anfrage wird uns beſtätigt, daß die Weltfahrt etwa am 10. Auguſt beginnen ſoll. Alle verfügbaren Plätze im Luftſchiff ſind für die Reiſe bereits verkauft, ſodaß auf eine Reihe von Anmeldungen negativ geantwortet werden mußte. Die Vorbereitungen für die Fahrt ſind bereits ſehr weit ge⸗ diehen. So iſt u. a. auch das Triesgas abgeſchickt worden, mit dem der„Graf Zeppelin“ in Japan nachgefüllt werden ſoll. Die Wahlen in Holland Am Mittwoch früh haben in Holland die Wahlen zur zweiten Kammer begonnen. Das Land iſt in 18 Wahlkreiſe eingeteilt. Die Zahl der Wahlberechtigten beträgt 3 828 503. Alle vier Jahre finden die Kammerwahlen ſtatt und er⸗ folgen nach dem Verhältniswahlſyſtem, wobei für Männer und Frauen das allgemeine direkte und geheime Wahlrecht gilt. Das aktive Wahlrecht beginnt mit dem 25., das paſſive mit dem 30. Lebensjahr. Es ſind 37 Wahlliſten von den poli⸗ tiſchen Parteien, den wirtſchaftlichen und anderen Organi⸗ ſationen eingereicht worden. Die Zahl der Kandidaten be⸗ trägt insgeſamt 644. Die größte Zahl von Kandidaten weiſen die vier zurzeit größten Parteien auf, nämlich die Römiſch⸗Katholiſche Staats⸗ partei, die Soztaldemokratiſche Partei, die beiden Rechts⸗ parteien, d. h. die Antirevolutinäre Partei und die Chriſtlich⸗ Hiſtoriſche Union. Nur ungefähr 12 der aufgeſtellten Partei⸗ liſten dürften Ausſicht auf Erlangung eines Sitzes in der neuen Kammer haben, und zwar dieſelben, die bereits in der alten Kammer vertreten waren. Die Zahl der Sitze für die einzelnen Parteien ſtellte ſich in der bisherigen zweiten Kam⸗ mer wie folgt: Römiſch⸗Katholiſche Staatspartei 30, Sozial⸗ demokratiſche Partei 24, Antirevolutionäre 13, Chriſtlich⸗Hiſto⸗ riſche Union 11, Liberale Partei(Freiheitsbund) 9, Freiſinnig⸗ Demokratiſcher Bund 7, Chriſtliche Reformpartei 2 Sitze, die Bolitiſch⸗Ehriſtliche Reformpartei einen, die Römiſch⸗Katho⸗ liſche Volkspartei einen, die Bauernpartei einen und die Kommuniſten einen Sitz, insgeſamt 100. König Juad in der Schweiz Bern, 4. Juli.(Von unſerem Schweizer Vertreter.) Die Schweizer Bundeshauptſtadt prangte geſtern im Feſt⸗ ſchmuck. Seit dem Beſuch des unglücklichen morgenländiſchen Potentaten Aman Ullah war zum erſten Mal wieder ein offizieller Königsbeſuch in der Schweiz zu verzeichnen. König Fuad von Aegypten, der in ſeiner Jugend lange Jahre in der Schweiz zubrachte, traf um 10.30 Uhr in Bern ein und wurde durch eine Delegation des Bundesrats und der kantonalen Behörden am Bahnhof offiziell empfangen. Das ſtille Bern bietet mit ſeinem Feſtſchmuck, ſeiner Ehrenkom⸗ pagnie, der Dragonerſchwadron und all dem großen Pomp, der einem fremden Herrſcher zu Ehren aufgeboten wurde, ein ungewöhnliches farbiges Bild. Die Ankunft Fuads vollzog ſich vollſtändig programmäßig. Der König ſchritt die Ehren⸗ kompagnie ab und begab ſich, begleitet von den Regierungs⸗ mitgliedern und eskortiert von den Kavallerieeinheiten, ins Hotel Bellevue, das er ſchon kurz darauf wieder verließ, um im Bundeshaus vom geſamten Bundesrat offiziell empfangen zu werden. Dieſem Empfang folgte ein Frühſtück im engen Rahmen. Der Nachmittag war dem Beſuch des hiſtoriſchen Muſeums, einer Rundfahrt durch die Stadt und der Beſich⸗ tigung des Thuner Sees gewidmet. Am Abend wurde der ägyptiſche König zu einem gro⸗ ßen offiziellen Diner des Bundesrats empfangen. König Fuad wird heute verſchiedene Fabriken in Zürich und Winter⸗ thur beſuchen und am Abend wiederum nach Bern zurück⸗ kehren, wo er der Schweizer Regierung und den acecreditierten Geſandten ein Diner offerieren wird. Am dritten Tage des Königsbeſuches wird Fuad den Schweizer Schulen ſeine Auf⸗ merkſamkeit widmen, um darauf nach Genf zu fahren, wo er als zehnjähriger Knabe längere Zeit die Schüle beſuchte. Das neue japaniſche Kabinett Ueber die Politik, die das neue japaniſche Kabinett unter Hamagutſchi verfolgen will, verlautet, daß der neue Miniſter⸗ präſident eine völlige Aenderung der bisherigen Außenpolitik beabſichtigt. In verſchiedenen Beſprechun⸗ gen habe er ſich bereits dahin geäußert, daß er in der See⸗ abrüſtungsfrage aus eigenem Antrieb handeln und alle Kräfte einſetzen wolle, um den japaniſchen Handel im fernen Oſten zu fördern. Das Hauptziel der neuen japaniſchen Außenpolitik würde eine weitgehende Verſtändi⸗ gung mit Ching ſein, was auch aus der Ernennung des Barons Shidehara zum Außenminiſter hervorgeht, der be⸗ kanntlich einer der eifrigſten Vorkämpfer für eine ſolche Ver⸗ * geſchloſſene Verſammlungen genug Raum. ſtändigung war. Donnerstag, den 4. Juli 19289 um Flugzeugunglütk auß dem Vodenſtt fuhr darauf nach der Unfallſtelle zurück, wo er etwa wolf Minuten ſpäter eintraf, als beim ſofortigen Zuhilfeeilen. Dort ſuchte man mittels einer Stahldraht⸗Troſſe das 50 Zentner ſchwere Flugboot hochzuwinden, aber ohne Erfolg. Das Abſchleppen nach dem Ufer zu war dem Dampf⸗ bobt nicht möglich. Es hätte ſich in ein Fahrwaſſer mit Un⸗ tiefen und Felſen und damit in Gefahr begeben müſſen. Das durfte der Kapitän des ſtark beſetzten Dampfbootes nicht wagen. Auch in den weiteren Ausführungen wird dargelegt, daß auch ein ſofortiges Zuhilfeeilen des Dampfbootes Meuſchen⸗ leben nicht hätte retten können und daß andererſeits die tech⸗ niſchen Einrichtungen des Dampfers nicht ausgereicht haben, das 50 Zentner ſchwere Flugzeug aus dem Waſſer zu heben, um ſein Inneres zugängig zu machen. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe hält es bei dieſer Sachlage für ein Unrecht, wenn voreilige Vorwürfe gegen den Kapitän erhoben wurden. Wenn auch nur der geringſte begründete Vorwurf gegen den Kapitän zu erheben wäre, ſo hätte die Reichsbahndirektion nicht gezögert, die Folgerungen zu ziehen. Letzte Meldungen Verlängerung des Steuermilderungsgeſetzes — Berlin, 4. Juli. Im Reichsfinanzminiſterium iſt laut „Voſſ. Ztg.“ eine Vorlage über die Verlängerung des Steuer⸗ milderungsgeſetzes ausgearbeitet worden, die u. a. ſteuerliche Erleichterungen bei wirtſchaftlich gebotenen Betriebszuſam⸗ menſchlüſſen vorſieht. Die Weißenſeer Mordaffäre — Berlin, 3. Juli. Vom Vernehmungsrichter im Poltzei⸗ präſidium iſt heute in der Weißenſeer Mordangelegenheit gegen Alfons Senger Haftbefehl erlaſſen worden. Es beſteht der dringende Verdacht, daß er ſeine Schweſter Johanna ermordet hat. Das Mitteleuropäiſche Reiſebüro um 30 000 Mark beſtohlen — Berlin, 3. Juli. Ein bisher unbekannter Dieb ſtahl heute nachmittag aus der Wechſelkaſſe des Mitteleuropäiſchen, Reiſebüros Unter den Linden das ganze Portemonnaie mit einem Inhalt von 30 000 Mark. Der Angeſtellte, der die Wechſelkaſſe bedient, wurde von einer Filiale des Büros telephoniſch angerufen und begab ſich einen Augenblick in ſeinen Verſchlag, um das mit dem Telephongeſpräch erbetene Geld bereitzulegen. Die geringe Zwiſchenzeit ſeiner Abweſenheit wurde von dem Täter zu dem Diebſtahl ausgenützt. Schwere Bluttat im Rauſch — Halberſtadt, 3. Juli. Der nervenkranke 49 Jahre alte Handſchuhmacher Behrend von hier durchſchnitt ſeinen beiden Enkelkindern, einem Zwillingspaar im Alter von etwa drei Monaten, mit einem Raſiermeſſer den Hals. Dann er⸗ hängte er ſich in einem Schrebergarten. In einem hinter⸗ laſſenen Brief gab er an, die Tat in geiſtiger Umnachtung infolge allzu reichlichen Alkoholgenuſſes begangen zu haben. Dockarbeiterſtreik in England — London, 3. Juli. Infolge innergewerkſchaftlicher Strei⸗ tigkeiten iſt ein Dockarbeiterſtreik ausgebrochen, durch den in den Häfen von London, Liverpool und Southampton mehrere Schiffe zurückgehalten werden. Man befürchtet ein weiteres Ausdehnen der Bewegung. 5 Italieniſch⸗ſerbiſcher Zwiſchenfall — Budapeſt, 4. Juli. Der„Peſter Lloyd“ berichtet aus Raguſa, in den Hafen Raciſti auf Curcula ſei ein italieniſcher Segler, der vor zwei Tagen gekommen ſei, unterſucht wor⸗ den. Dabei habe man einen Kaſten mit Brieftauben, die die gleichen Ringe trugen wie die vor einigen Tagen in Dalma⸗ tien eingefangenen Brieftauben des italieniſchen Informa⸗ tionsdienſtes vorgefunden. Chicago— Berlin — Sault St. Mary, 4. Juli. Das Flugzeug„Untin⸗ bowler“, das in Chicago zum Flug nach Berlin geſtartet iſt, hat auf dem Sault St. Mary⸗Fluß 500 Gallonen Gaſolin ge⸗ tankt. Grauſiger Mord an einer ſechsköpfigen Familie — Newyork, 4. Juli. In Detroit wurde die ſechs⸗ köpfige Familie des Zimmermanns Paul Evingeliſt er⸗ mordet aufgefunden. Die furchtbare Bluttat iſt mit bei⸗ ſpielsloſer Brutalität ausgeführt worden. Als die Polizei in das Haus eindrang, fand ſie im Erdgeſchoß die Leiche des Evangeliſt, der der Kopf vom Rumpf getrennt war. Im Obergeſchoß fand man die gleichfalls enthauptete im Alter von vier bis 7 Jahren wurden in ihren Betten er⸗ mordet aufgefunden. Auch ſie wieſen entſetzliche Ver⸗ ſtümmelungen an ihren Körpern auf. Der Mörder konnte noch nicht ermittelt werden. Die grauſige Tat erregt größtes Aufſehen, da ſchon vor zwei Wochen ein ähnliches Verbrechen verübt worden iſt. Damals wurde eine Frau von einem noch unentdeckt gebliebenen Täter durch Axthiebe getötet. Man nimmt an, daß der Täter geiſtesgeſtört iſt. a Der Rieſenbrand in Millvalley — San Franeisco, 4. Juli. Der bereits gemeldete Rie⸗ ſenbrand an der Bucht von San Franeisco iſt noch nicht ge⸗ löſcht, ſondern droht, ſich weiter auszubreiten. Das Feuer bedrohte geſtern teilweiſe ſogar das Geſchäftsviertel der Stadt. Die Bekämpfung war durch Waſſermangel ſehr er⸗ ſchwert, ſodaß die nahegelegenen Banken und Geſchäftshäuſer geräumt und Geld und Waren in Sicherheit gebracht werden mußten. Die geſamte Einwohnerſchaft beteiligt ſich am Hilfs⸗ werk. Den Schaden ſchätzt man bisher auf weit über eine Million Dollars. * Wechſel in der Chefredaktion des„Maucheſter Guardian“. Wie„Mancheſter Guardian“ mitteilt, iſt anſtelle des ſeitheri⸗ gen Chefredakteurs und Direktors C. P. Scott deſſen Sohn E. T. Scott zum Chefredakteur des Blattes berufen worden. * Dr. Streſemann in Bühler Höhe. Reichsminiſter des Auswärtigen, Dr. Streſemann, iſt im Kurhaus Bühler Höhe, unweit von Baden⸗Baden, zum Kuraufenthalt eingetroffen. und völlig entkleidete Leiche ſeiner Frau. Die drei Töchter Donnerstag, den 4. Juli 1020 Neue Mannheimer Zeitung(Miktag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 302 (Schluß) Verhalten bei einem Gewitter Suchet bei einem Gewitter nie Schutz unter einem Baum, auch micht in einer Hütte! Lieber naß bis auf die Haut als vom Blitz erſchlagen werden! Meidet Waldes⸗ und Ufer⸗ e Traget Metallgeräte nicht auf der Schulter, eine Senſe B. dann in der Hand mit der Spitze nach unten. Wenn Blitz und Donner raſch auf einander folgen, ſo legt im Freien Metallgeräte weg, flach auf den Boden und entfernt Euch davon. Vermeidet Menſchen⸗ und Viehanſammlungen, zu Hauſe auch die Nähe größerer Metallmaſſen, wie Oefen, Gas⸗, Waſſer⸗ und elektriſche Leitungen. Wie man einen ſehr einfachen, ganz billigen Blitzableiter auf dem Land erhält, ſiehe ausführliches Feuerſchutzblatt, Mang, Selbſtverlag, Heidelberg. Brandverhütung Verbietet den Kindern das Spielen mit Streich⸗ hölzern und an Gashahnen, ſowie das„Feuerles“⸗ machen und ſtraft ſie im Uebertretungsfall mit unerbitt⸗ licher Strenge. Bewahrt die Streichhölzchen ſo auf, daß ſie Kindern unter acht Jahren unzugänglich ſind. Schließt beim Fortgehen die Streichhölzchen ein. Verbietet der Jugend unter 18 Jahren ſtreungſtens das Spielen mit Feuer⸗ werkskörpern, mit Pulver, Zündhütchen, Knallplättchen, Schießwaffen und Dynamitpatronen und ſchließt dieſe gefähr⸗ lichen Dinge gut ein. Stellt auch keine Gefäße mit heißen Flüſſigkeiten auf den Boden, wo kleine Kinder ſind. Beim Rückwärtslaufen fallen ſie ſonſt hinein. Unter Höllen⸗ ſchmerzen, die den Eltern das Herz zerreißen, müſſen die Kleinen nach oft tagelangen Folterqualen endlich ſterben. Jährlich gehen noch 300 Kinder in Deutſchland an Verbrühung zu Grunde! Stellt die heißen Flüſſigkeiten ſtets auf feſte Hocker, laßt Kin der keine Sekunde ohne Auf⸗ ſcſcht und ſchreckt ſie ab, indem ihr ihnen ein Fingerchen ein⸗ mal vorübergehend in heißes Waſſer taucht! Kinder unter 12 Jahren dürfen keine brennende Lampe tragen und nur unter Aufſicht kochen. Laßt auch das Feuer nie ohne Aufſicht! Brandſtiftung Ueberwacht und bekämpft jede Brandͤſtiftung; denn ein Viertel aller Feuersbrünſte entſteht leider noch durch Brand⸗ ſtiftung! Stellt Euch ſelbſt und auch der Jugend das unbe⸗ ſchreibliche Elend der Abgebrannten recht lebhaft vor Augen. Sie haben oft kein Heim, kein Bett mehr, keine Kleider als was ſie auf dem Leibe tragen, keine Lebensmittel, kein Geld, ſolche zu kaufen, keine Werkzeuge zum Arbeiten uſw. Durch eine Brandſtiftung kann ein halbes Dorf abbrennen. Es müſſen oft auch viele Unſchuldige ſo entſetzlich leiden; ja ſie können dabei den Tod finden, ebenſo die armen, an den Ketten liegenden oder im Stall eingeſperrten Tiere. Wenn jemand ein altes Haus anzündet, um ein neues zu bekommen, ſo ſchneidet er ſich gewaltig in den Finger. Selbſt nach jedem kleineren Brand kommen ſofort die amtlichen Schätzer, bei größeren das Bezirksamt und die Staatsanwaltſchaft. Der Brandſtifter bekommt nur den wirklichen Schaden des Friedenspreiſes erſetzt und noch die Hälfte dazu. Da aber das Bauen ja zweimal ſo teuer iſt, ſo macht er dabei ein ſehr ſchlechtes Geſchäft, von dem großen Schaden der langen Be⸗ triebsſtörung, bis das Anweſen wieder aufgebaut iſt, ganz abgeſehen! Durch Nachforſchung der Staatsanwaltſchaft durch die Polizei und Anzeigen aus dem Volk kommt das ſcheußliche Verbrechen auch meiſt heraus. Schon wer in grober Fahr⸗ läſſigkeit einen Brand verurſacht, erhält meiſt keine Brand⸗ entſchädigung, wohl aber bis zu drei Jahren Gefäng⸗ nis und muß Schadenerſatz leiſten. Wer aber vorſätzlich einen Brand legt, erhält bis zu 15 Jahren, beim Tod eines Menſchen lebenslänglich Zuchthaus! Sein guter Namen und ſeine Exiſtenz ſind für immer vernichtet! Geiſt⸗ liche und Lehrer ſollen im Religionsunterricht, erſtere auch auf der Kanzel öfters das Gewiſſen ſchärfen und die Lehrer l auch in der Fortbildungsſchule der Jugend einen Abſcheu gegen die Brandſtiftung einflößen, da gerade halb⸗ gewachſene ſchlechte Bürſchchen aus bloßer Luſt am e meiſt die. legen! Brandbekämpfung Schon 155 Funken muß man das Feuer ſofort be⸗ käkupfen. Hier 3 2 ſich 5 um Minuten, 1a oft Auf zum Kampf mit den Feuersbrünſten! Von Studienrat a. D. Adolf Mang, Heidelberg Sekunden! Suchet bei Rauchgeruch oder Feuerſchein ſofort die verdächtige Stelle auf. Erſtickt ein Entſtehungsfeuer ſofort durch Uebergießen mit Waſſer in einem Eimer oder im Kohlenſchiff oder durch Ueberwerfen von Aſche, Sand, Ge⸗ müſeabfälle, im Notfall von Decken, Kleidern— Männer durch eine ausgezogene Jacke. Haltet. wo keine Waſſerleitung iſt, während der Nacht ſtets einen Eimer voll Waſſer vorrätig. Haltet ferner in größeren Häuſern einen Brandlöſcher (Gartenſchlauch mit feinem Strahlrohr) vorrätig. Er wird mit einer ſtarken Schnur am Waſſerhahn beim Gebrauch ſo⸗ fort eingehängt, außer Gebrauch aber im Speiſekämmerchen oder Kloſett aufbewahrt und iſt eine vorzügliche Feuerſpritze für das ganze Haus. Ein ſolcher Brandlöſcher, eine Sturm⸗ laterne, ein Handfeuerlöſcher, ein Gasanzünder ſollten in jeder Schule vorgezeigt und ihr Gebrauch erklärt werden! In jeder Gemeinde ſollte durch eine Waſſerleitung oder durch große Ziſternen oder einen Brandweiher das nötige Waſſer für die Feuerwehr vorhanden ſein. Da bei großer Dürre oder Kälte das Waſſer oft fehlt, iſt größte Vorſicht in Feuer⸗ ſachen um ſo nötiger! Eine e ſollte unbedingt in jedem Orte ſein! Was hat man zu tun, wenn es in einem Hauſe brennt? Bricht ein Brand aus, ſo ſucht man ihn in obiger Weiſe zu löſchen, räumt alles Brennbare dem Feuer aus dem Weg und ruft um Hilfe. Iſt man nicht ganz ſicher, daß man den Brand bewältigen kann, ſo ſchickt man gleichzeitig zur Feuerwehr oder eilt ſelbſt zu ihr. Man meldet dabei den Brand ſchleunigſt durch das Telephon mit dem Anruf: „Feuerwehr“ oder, falls keine ſolche beſteht, mit„Feuer⸗ melden“ oder beim nächſten Feuermelder. Jeder muß ſchon zum voraus wiſſen, wo er ſich in der Not hin zu wenden hat (wohin z. B. du, lieber Leſer?), damit keine unerſetzliche Zeit verloren geht! Iſt kein Brand⸗ oder kein Handfeuerlöſcher vorhanden, ſo reißt man z. B. brennende Vorhänge herab und tritt die Flammen aus. Schließt bei einem brennenden Zimmer ſofort deſſen Türen und Fenſter, ſonſt entſteht Durch⸗ zug und Großfeuer, und bald brennt das ganze Haus! Schließt auch die Gangtüren zum Treppenhaus, damit dieſes für die Flucht und Feuerwehr qualmfrei bleibt! Nachts alle wecken, ſodann, wenn auch nur halbbekleidet, ſchleunigſt Wai wenn möglich ins Freie, ſonſt nach dem ſicherſten Raum. Bei ſtarkem Qualm auf dem Boden kriechen mit naſſem Tuch oder Schwamm vor dem Munde. Im Schutz⸗ raum alle Ritzen verſtopfen, durch die der Rauch eindringt. Bei erſtickendem Rauch Fenſter öffnen, ſich weit über die Fenſterbrüſtung legen, Rauch und Hitze über ſich abziehen laſſen. Sich der Feuerwehr am Fenſter zeigen. Nicht aus dem Fenſter ſpringen, auch auf Zuruf des Publikums nicht. Anordnung der Feuerwehr genau befolgen. Sie rettet die Menſchen immer zuerſt in zweckmäßigſter Weiſe. Falls die Feuerwehr noch nicht da und höchſte Lebensgefahr im Verzug iſt: Herablaſſen von Frauen, Kindern und Kranken mit einem Rettungsapparat oder einem Rettungsſeil um die Bruſt, unter den Armen und zuletzt um ſich ſelbſt. In letzterem Fall das Seil zweimal um ein Bein ſchlingen, feſt an andere anpreſſen, Handſchuhe benützen oder ein Tuch um die Hände zum Bemſen ſchlingen. Wenn ein Seil fehlt, aus Bahnen eines zerſchnittenen Leintuchs, dreifach zuſammengeknüpft, ein ſolches herſtellen. Als letztes aber gefährlichſtes Mittel: Betten hinab⸗ werfen, oder beibringen laſſen oder Heu, Stroh, Dung und darauf ſpringen. Kinder und ſich vorher gut einwickeln! Bei brennendem Stall ein einzelnes Tier mit bedecktem Kopf voraus und die anderen nachtreiben, Hühner in Säcken retten. Droht einem Haus Gefahr von außen durch Flugfeuer, ſo ſchließt ſämtliche Läden, Fenſter und Dachlucken, haltet auf dem Speicher viel Waſſer bereit und ſucht die Funken mit naſſen Beſen, noch beſſer mit einem Handfeuerlöſcher oder Brandlöſcher zu bekämpfen! Unterſtützt eifrig unſere edle Feuerwehr, die ſo auf⸗ opfernd, meiſt unentgeltlich ihr Leben für ihre Mitmenſchen aufs Spiel ſetzt! Jeder ſollte ſeine Habe unbedingt ver⸗ ſkichern, ſonſt kann er ſchnell zum Bettler werden! Der Beitrag iſt 1 1 5 5 0 Städtiſche Nachrichten Handwerksrolle Auf Grund des Reichsgeſetzes vom 11. Februar 1929 hat die Handwerkskammer ein Verzeichnis zu führen, in das die Gewerbetreibenden einzutragen ſind, die in dem Bezirk der Handwerkskammer ſelbſtändig ein Handwerk als ſtehen⸗ des Gewerbe ausüben(Handwerksrolle). Nach 8 1 der Ueber⸗ gangsbeſtimmungen hat die Handwerkskammer ein alpha⸗ betiſches Verzeichnis der Gewerbetreibenden, die ſie in die Handwerksrolle einzutragen beabſichtigt, während eines Monats öffentlich auszulegen und die Auslegung mit f dem Hinweis dreimal öffentlich bekanntzugeben, daß die Ein⸗ tragung in die Handwerksrolle erfolgen werde, wenn nicht binnen einer Friſt von drei Monaten ſeit der Beendigung der Auslegung Einſpruch bei der Handwerkskammer eingelegt werde. Jeder Handwerksbetrieb erhält einen Fragebo 9 en über die für die Eintragung in die Handwerksrolle erforder⸗ lichen Angaben, der von den Betriebsinhabern auszufüllen iſt. In die Handwerksrolle werden auch die Perſonen eingetragen, die ein Handwerk nur nebenberuflich oder nur zeit⸗ weiſe betreiben. Danach unterliegen der Eintragungspflicht insbeſondere auch die Perſonen, die Landwirtſchaft als Haupt⸗ beruf betreiben und nur nebenbei oder in geringem Umfange ein Handwerk ausüben. Bezüglich der ſogen, Hilfsbetriebe beſtimmt 8 104, Abſ. 2, der Gewerbeordnung, daß ein Hand⸗ werksbetrieb, der mit einem Unternehmen der Induſtrie, des Handels oder der Landwirtſchaft verbunden iſt, nur daun i die Handwerksrolle eingetragen wird, wenn er dem Geſamt⸗ unternehmen gegenüber inſoweit ſelbſtändig iſt, daß in ihm nicht überwiegend Neuanfertigungen, Aenderungen und Repa⸗ raturen für das Geſamtunternehmen ausgeführt, ſondern überwiegend Waren zum Abſatz an Dritte auf Beſt hergeſtellt oder handwerkliche Leiſtungen auf e Drit⸗ ter bewirkt werden. 5 Aktiengeſellſchaften und Kommanditgeſellſchaften a. Aktien werden nicht in die Handwerksrolle eingetragen, es 1 de a daß es ſich um Nebenbetriebe handelt. * * Gewitter und Regen. Geſtern abend nach 11 Uhr blitz und donnerte es. Dann ſetzte ſtarker Regen ein, der von den Landwirten ſchon lange ſehnlichſt erwartet wurde, d das Erdreich bald ausgetrocknet war. Die Luftwär ſtieg von 22.3 Grad C. am Dienstag auf 26,4 Grad C. an geſtrigen Mittwoch, wo die Sonne ſo heiß ſchien, daß ma erfriſchendes Bad im Rhein als eine Wohltat empfand. Di Waſſertemperatur betrug 21 Grad C. Obwohl heute frü 6 Uhr erneut Regen einſetzte, ſo war von einer e d Luft faſt nichts zu verſpüren. 8 Die Fünfmarkſcheine werden zurückgezogen. die deutſchen Münzſtätten in den letzten Monaten i reichendem Maße Fünfmarkſtücke geprägt haben, ſollen jetz allmählich die noch im Umlauf befindlichen Papier ſch aus dem Verkehr gezogen werden. So ſehr es eine, zu begrüßen iſt, daß die ſchmutzigen Papierſcheine aus unſere Händen kommen, ſo wird die Maßnahme doch andererſe der Unhandlichkeit der Fünfmarkſtücke wegen nicht. allge meine Zuſtimmung ſtoßen. An alle, die's angeht! „Ihr Mädle ſeid doch zu beklage“, Sell muß ich eich mol ſage. „Ihr alle ſeid zu gar nix nitz, Tragt ihr die bleede„Bobbymitz“. Auf Lockekepp, ob blond, ob braun, Kann mer des wieſchte Ding jetzt ſchaun. „Jo, ſagt mol, fiehlt ir net de Schand, Daß— wo ſo elend's Vadderland Ihr eich ſo lächerlich dut mache?“. Wär's net ſo traurig— mißt mer lache,. Daß deitſche Mädle ſolche Mode Mitmache.—„Ihr ſeid rechde Schode! Pfui Deiwel!— Dut eich doch beſinne, Kennt ihr net ebbes Beſſ'res finne? Zum Kuckuck— wehrt eich— un macht Gracht Die Aage uff— un werd mol wach. Dut eich vum Auslandskram befrein Un lernt mol endlich„deitſch“ zu ſeknk 5 Die Wellflucht des Multimillionärs Von Friedrich Burſchell Der Multimillionär Uayard Brown, deſſen Tod dieſer Tage von den Zeitungen gemeldet wurde, hat wohl das ſon⸗ derbarſte Beiſpiel einer neuen Weltflucht gegeben, die, ohne religibſe Formen anzunehmen, doch von der gleichen tiefen Entſchloſſenheit zeugte, aus der zu anderen Zeiten ſich die Heiligen nährten. Bayard Brown, der Sohn eines begüterten Induſtriel⸗ len, war in ſeiner Jugend und erſten Manneszeit ein Kauf⸗ mann von ſeltenem Ausmaß und Glück. Seine Hand war geſchickt zu allen Geſchäften, und was aus weitverzweigten Ka⸗ nmälen ihm zufloß, lenkte er an die gefällige dienſtbare Börſe weiter, wo es phantaſtiſch ſtieg, bis es auf die bezifferbare Summe ſeines Vermögens nicht mehr ankam, ſondern allein auf die Macht und reale Herrſchaft. Demgemäß verfügte er bald über alle Genüſſe der Erde, war in den luxurtöſeſten Zentren des Reichtums zuhauſe, in den von Tradition ge⸗ dämpften Londoner Clubs wie in den exkluſiven, barbariſch verſchwendenden Newyorker Zirkeln. Nebenbei konnte er ſich das Vergnügen leiſten, als Wohltäter der Menſchheit geprie⸗ ſen zu werden, und die Methodiſtenkirchen Amerikas hätten won ſeinen Spenden ihre Kuppeln vergolden können. a So lebte der mächtige Miſter Brown, als das vollendete Wunſchbild der Zeit umſchmeichelt, das ſtereotype Daſein der Großen der Erde, bis er in ſeinem neununddretßigſten Jahr eine Entdeckung machte, die ſeine ganze Exiſtenz aus den An⸗ geln hob. Er ſtieß nämlich an eine Grenze ſeiner Macht, mit der er bisher alle Wünſche hatte befriedigen können. Ein junges Mädchen, das er auf das heftigſte liebte, aber um keinen Preis für ſich gewinnen konnte, ließ ihn fühlen, daß es ein Reich der Seele gab, wo er arm und hilflos ſich ſehen mußte, und ſein ſtolzer, ſtarrer, hochmütiger Sinn wurde von dieſer schneidenden E Erkenntnis ſo gewaltig getroffen, daß ihm as Leben unter den Meuſchen zum Ekel wurde. Um dieſe Zeit hatte 1020 e n von 0 er ſagte mitunter ja oder nein, aber ſonſt kein einziges län⸗ und an einem ſtrahlend heißen Tag des Sommers 1890 betrat er das für ſeine Abſichten hergerichtete Schiff, um es in ſeinem weiteren Leben auch nicht ein einziges Mal mehr zu verlaſſen. Zwar lag die erſte Zeit, über zehn Jahre hindurch, die Nacht unter Dampf, damit der Abgeſchiedene, wenn ihn eine Luſt ankäme, nur zu winken brauchte; aber auch dies geſchah nicht ein einziges Mal, und als nach der langen, zähen, ge⸗ duldigen Prüfung ſein Entſchluß ſo feſt in ſeiner Seele ſtak wie der Anker im Meer, blieb das Schiff gleich ihm ſelber reglos und ſtumm. Sechsunddreißig Jahre, ein ganzes Men⸗ ſchenalter, lag das unheimliche Fahrzeug im kleinen Hafen von Vipenhoc an der engliſchen Küſte, und nur einmal trat ein Ereignis ein, ein Ereignis allerdings von unerhörtem Gewicht, das ſelbſt dieſen Trotz zu beſiegen vermochte. Aus militäriſchen Gründen wurde er im Weltkrieg gezwungen, die Anker zu lichten, aber ſchon nach drei Wochen, während deren er langſam an der Küſte kreuzte, erreichte er es, im gewohn⸗ ten Hafen wieder ſtill zu liegen. Die Welt hatte ihn lange und immer e beſtürmt. Von allen Seiten verſuchte man ihn zu ſprechen, viele kamen aus Neugier, Unzählige kamen aus eigenem Intereſſe; denn der reiche Mann, der ein ſo ſeltſam heiliges Leben führte, zog die Bittſteller der ganzen Erde auf ſich. Niemand wurde bei ihm vorgelaſſen, und von ſeiner Familie gelang es nur ſeiner Schweſter, an Bord des Schiffes auf ein paar Minuten von ihm empfangen zu werden. Sie war mit der Abſicht hergekommen, ihn der Welt und den Menſchen wieder zuzu⸗ führen, aber ſo dringend ſie auch ſprach, es nutzte ihr nichts, geres Wort, und als ſie in heller Empörung vom Dampfer ging, ließ er ſogleich vor ſeine Kabine einen Matroſen ſtellen mit dem gemeſſenen Befehl, bis an ſein Lebensende 8 Menſchen den Eintritt ſtrikt zu verwehren. 755 In dieſer Kabine war Bayard Brown den ganzen Tag n über eingeſchloſſen, und niemand weiß, was er ec nde 8 Jahre lang tat oder dachte. Nur in der Dunkelheit kam er 1 heraus, ein Glas am Riemen vor. 11 und] Yacht, ließ ſich eine ente Mannſchaft gage eine 7 beten Nollen in der e die urg iebe Tod f u 8 er viele 8 um ein Stück wickeln und daran feſtzubinden und je nach Laune Boote hinunter zu werfen. Sonſt iſt nichts von ſeinem Leben bekannt. Abe al neulich ſeine verſchloſſene Tür, die ſich zur gewohnten nicht geöffnet hate, mit Gewalt aufbrach, lag er am Her verſchieden tot in der Kabine, und unter ſeinem B ein Bild gefunden, ein Oelgemälde, das von ei kreuz und quer zerſchnitten war. Es ließ ſich er dieſes Bild das junge Mädchen darſtellen ſollte, vol eigenſinnige Bayard Brown an die Grenze 0 führt 8 war. 1 Berliner 1 71 Das Sci ee halt ſpäten Erfolg mit Bernhard Blumes„Treib ſpät für die Spielzeit, ſpät für den Verfaſſer. Ein der ruſſiſchen Revolutionszeit, Spionage hin und 1 konfus und gewaltſam, aber nicht unbegabt im Pri der Perſonen, in der Spannung des Dialog Zeit der Kämpfe von weißen und roten Truppen, lle dächtigen alle des verſteckten Spiels und der Beſtec Eiſerſüchteleien laufen daneben um eine große Tänzer nach beiden Seiten ſich locken läßt, im Grunde müde die Intrigen, reſigniert dem unbedeutendſten Mann des gan Kreiſes hingegeben; ſchließlich vergiftet ſie ſich, da ihr zu bel Ss wird. i ſind s die 7 die uns angehen un 141 uns alen Bühne ſind es, aber nicht von einer ſicheren H 11 8 Es kennte alles anders 1 1 i 1 ie 4. Seite. Nr. 902 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 4. Juli 1929 Bauplanungen in Weſtdeutſchland Gelſenkirchen— Krefeld Mannheim Im Gegenſatz zu den meiſten anderen Großſtädten über⸗ wiegen, wie die„Bauwelt“ berichtet, in Gelſenkirchen, Krefeld und Mannheim die während des erſten Quartals 1929 er⸗ teilten Baugenehmigungen für öffentlichen und vor allem ge⸗ werblichen Zwecken dienende Bauten die entſprechenden Vor⸗ jahrszahlen erheblich. Während in der Mehrzahl der übrigen deutſchen Großſtädte die rückgängige induſtrielle Konjunktur zu einer ſtarken Verringerung der Baugenehmigungen für gewerbliche und öffentliche Zwecke geführt hat, ſind alſo offenſichtlich in den drei weſtdeutſchen Städten die Bauvor⸗ haben der Induſtriefirmen noch recht erheblich, ſei es nun, daß die Finanzierung der Bauten hier nicht auf übergroße Schwierigkeiten ſtößt, ſet es aber auch, daß der Zwang, kon⸗ kurrenzfähig zu bleiben, verſchiedene Induſtriefirmen zu einer unaufſchiebbaren Vergrößerung bezw. Erweiterung ihrer Anlagen veranlaßt. Bauerlaubniſſe für Gebäude öff. gew. u. öff., gew. u. Stadt ſonſt. wirtſch. 19 25 Wohngeb. ſonſt kieiſch. Zwecke Wohnb. Januar bis März 1928 Januar bis März 1929 Gelſenkirchen 6 29 46 88 Krefeld 14 64 23 27 Mannheim 33 41 38 52 Anders dagegen liegen die Verhältniſſe beim Woh⸗ mung s bau. Hier iſt in Mannheim und Gelſenkirchen noch eine Zunahme der Baugenehmigungen feſtzuſtellen. während in Krefeld ein ſogar ſehr erheblicher Rückgang ein⸗ getreten iſt. Das Bild wird noch deutlicher, wenn wir neben der Zahl der zum Bau genehmigten Gebäude noch die Zahl der zum Bau geplanten Wohnungen erfaſſen. Die folgende Ueberſicht veranſchaulicht die Entwicklung der Ziffern für die genehmigten Wohnungen.. Bauerlaubniſſe für Wohnungen Januar bis März 1928 Januar bis März 1929 Gelſenkirchen 99 162 Krefeld 169 97 Mannheim 208 227 Wenn nun ſowohl bei den gewerblichen Zwecken dienen⸗ den Bauten wie auch beim Wohnungsbau ein Teil der Bau⸗ genehmigungen nicht ausgenutzt werden dürfte, vielleicht wegen ungünſtiger Abſatzausſichten der Induſtriefirmen oder wegen der Schwierigkeiten bei der Finanzierung des Woh⸗ nungsbaues, ſo iſt doch die vorausſichtliche Entwicklung in den genannten Städten weſentlich günſtiger zu beurteilen als in vielen anderen Gebieten Deutſchlands. * Zugelaſſen wurden die Gerichtsaſſeſſoren Heinrich Goebels und Dr. Ottmar Ullrich als Rechtsanwälte beim Landgericht Mannheim. * Konſulariſche Vertretung Amerikas. Der zum Konſul der Vereinigten Staaten von Amerika in Stuttgart ernannte Herr Leſter Maynard iſt zur Ausübung konſulariſcher Amtshandlungen in Baden zugelaſſen worden. * Franzöſiſches Konſulat Karlsruhe. Der zum Konſul der Franzöſiſchen Republik in Karlsruhe ernannte Herr Charles Henry Gus rin iſt zur Ausübung konſulariſcher Amtshandlungen in Baden endgültig zugelaſſen worden. * Der evangeliſche Pfarrverein in Baden. Nachdem im vergangenen Herbſt in Karlsruhe der Deutſche Evangeliſche Pfarrertag abgehalten worden iſt, will der Badiſche evangel. Pfarrverein ſeine diesfährtge Hauptverſammlung in ganz engem Rahmen am 7. und 8. Juli in Lahr abhalten. * Die Verſorgungsauſtalt Deutſcher Bühnen. Gemäß Ziffer 9 des II. Konſtitutionsedikts vom 14. Juli 1807 und 8 3 der VO., die Erteilung der Körperſchaftsrechte betr., vom 17, November 1883 wird die ſtaatliche Genehmigung zur Auf⸗ Iöſung der Penſionsanſtält des vormals Großh. Hof⸗ und Nationaltheaters in Mannheim erteilt. * Die Päſſe zur Reiſezeit. Wenn man eine Reiſe ins Ausland unternehmen will, dann braucht man bekanntlich einen Auslaudspaß. Es iſt aber eigenartig, daß die Menſchen an den Paß immer erſt im letzten Augenblick den⸗ ken. Dann geht es ſchnell noch zum Paßamt, das nun in letz⸗ ter Stunde die Sache erledigen ſoll. Da aber Paßſachen nicht ganz leicht zu nehmende Angelegenheiten ſind, ſo kommt es wohl zu Unſtimmigkeiten, weil das Paßamt die Ausſtellung nicht Aim Handumdrehen“ machen kann, und manche Reiſe mußte ſchon um einen oder einige Tage verſchoben werden, weil man nicht früh genug an den Paß gedacht hatte. Alſo: rechtzeitig zum Paßamt gehen! Partei⸗ Nachrichten Deutſche Volkspartei[ Frauengruppe, Am Dienstag nachmittag folgte die Ortsgruppe Mannheim und Heidelberg(Frauengruppe) einer Einladung der Ortsgruppe Ladenburg zur Beſichtigung der alten Stadt Ladenburg, der ſich ein gemütliches Beiſammenſein im Bahnhofshotel anſchloß. Am Bahnhof begrüßte die Vorſitzende, Frau Hofmeiſter⸗ Ladenburg, die ankommenden Frauen aufs herzlichſte und hieß ſie im Namen der Ortsgruppe Ladenburg willkommen. Es folgte dann unter ihrer Führung die Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten. Anſchließend war geſellige Unterhaltung im Bahnhofshotel bei Kaffee und Kuchen. Frau Kaiſer⸗ Ladenburg verſchönte dieſes Beiſammenſein durch einige hübſche Lieder; außerdem trugen einige Frauen durch An⸗ ſprachen und Vorträge zu dem ſchönen Verlauf der Veranſtaltung ſehr weſentlich bei. Man trennte ſich mit dem gegenſeitigen Wunſche, ſolche gemütlichen, geſelligen Veranſtaltungen öfters im frohen Kreiſe begehen zu wollen. E. L. A. Der naſſe Tod Von der Deutſchen Lebensrettungsgeſell⸗ ſchaft wird uns geſchrieben: „Der naſſe Tod!“— natürlich wieder ſo ein Schlagwort, mit denen heute ſo gerne regiert wird. 5000 Menſchen ſollen jährlich in Deutſchland ertrinken. Eine der üblichen großen Uebertreibungen! So werden manche ſagen. Leider haben dieſe Leute nicht recht. Das ſind keine Uebertreibungen, ſon⸗ dern äußerſt vorſichtige Schätzungen. Wenn man die Stati⸗ ſtiken aller Länder durchſieht, ganz gleich, ob alte oder neue, ſo findet man, daß der Tod durch Ertrinken von allen zufälligen Todesarten, d.. Verletzungen, Unglücksfälle, Vergiftungen uſw., weitaus am häufigſten vorkommt. In Deutſchland ertranken in Baden 1923: 162(gegen 158 im Jahre 1921 und 142 im Jahre 1922), in Württemberg 161 (156 bzw. 134), in Preußen ohne Berlin 3101(2979 bzw. 2385), in Berlin allein 342(386 bzw. 317). Dieſen furchtbaren Zahlen— es handelt ſich um amtliche Feſtſtellungen— ſteht eine von Jahr zu Jahr wachſende Ziffer von erfolgreichen Rettungen gegenüber, dank dem tatkräftigen Eingreifen der Lebensrettungsgeſellſchaften. Dieſe Lebensrettungsgeſellſchaften finden wir heute in faſt allen Kulturſtaaten. Die Deutſche Lebensrettungsgeſellſchaft hat den Kampf mit dem naſſen Tod recht erfolgreich aufgenommen. Noch iſt aber nur ein Anfang gemacht. Es ertrinken immer noch Tauſende, während es nur Hunderte ſind, die im letzten Augenblick dem naſſen Tod entriſſen werden. Darum fordert die De.: Jeder Deutſche muß ſchwimmen können. Der ſchulpflichtmäßige Schwimmunterricht hilft dazu. Baut Bäder! Jedes neugeſchaffene Bad hilft in der Bekämpfung des naſſen Todes. Unterſtützt die Schwimmrettungs⸗ wachdienſte des LRG. Jeder Schwimmer iſt ein Retter. Wir müſſen dazu kommen, daß keine Freiſchwimmprüfungen mehr abgelegt werden, ſondern Rettungsprüfungen. Es darf nur noch geprüfte Bademeiſter geben. Gefordert wird weiteſtgehende Unterſtützung der Allgemeinheit, des Reiches und der Länder. Rieſenſummen werden jährlich zur Verhütung von Verkehrsunfällen bereitgeſtellt. Der zehnte Teil würde hinreichen, um das Ziel der Lebensrettungs⸗ geſellſchaft ganz weſentlich zu fördern. Mit dieſem Gelde könnte man den naſſen Tod faſt vollſtändig aus dem Lande jagen. Jeder Deutſche ein Schwimmer, jeder Schwimmer ein Retter. Das iſt die Loſung, an der die Deutſche Lebens⸗ rettungsgeſellſchaft tatkräftig und freudig weiterarbeitet. sw. * Expreßgutverſand von friſchem Obſt. Da die Zeit her⸗ annaht, in der friſche Beeren und Obſt in Maſſen mit Bahn oder mit Poſt verſandt zu werden pflegen, ſei darauf hingewieſen, daß unter den nachſtehenden Bedingungen friſche Beeren und friſches Obſt aller Art, ebenſo friſches Gemüſe u.., ſoweit dieſe einheitlichen Urſprungs ſind, zur halben Expreßgutgebühr verſandt werden können. 1. darf überſchreiten, als Entfernungshöchſtgrenze für die Abferti⸗ gung zum ermäßigten halben Expreßguttarif ſind 300 Kilo⸗ meter feſtgeſetzt. 2. Die Expreßgutkarte muß in der Spalte „Inhalt“ die Angaben enthalten, daß es ſich um Beeren, handelt. 3. Beförderung mit Schnell⸗ oder Eilzügen iſt ausgeſchloſſen. 4. Die Mindeſtfrachtgebühr beträgt 40 Pfg. Im übrigen gelten die für Expreßgut getroffenen Beſtim⸗ mungen. das Gewicht jeden einzelnen Frachtſtückes 50 Kilogramm nicht 7 Obſt oder Gemüſe einheimiſchen Urſprungs 5 Aus dem Lande Der Neubau der Heidelberger Univerſität * Heidelberg, 3. Juli. In der Preſſekonferenz beſprach Oberbürgermeiſter Dr. Nein haus den gegenpärtigen Stand des Univerſitätsneubaues. Der Plan, das neue Kollegienhaus zu erhalten, iſt nunmehr fallen gelaſſen. Es ſoll niedergeriſſen und an ſeine Stelle ein Neubau er⸗ richtet werden. Damit iſt der preisgekrönte Entwurf des Profeſſor Gruber von der Techniſchen Hochſchule Danzig, früher Stadtoberbaurat in Freiburg i. Br., gegenſtandslos geworden. Er hat nun im Auftrag einen neuen Plan aus⸗ gearbeitet, der, nachdem ihm ein Sachverſtändigenkomitee grundſätzlich zugeſtimmt hat, ausgeführt werden ſoll. Der neue Plan ſieht im erſten Stock des Hauptbaues einen Feſt⸗ ſaal für etwa 1200 Perſonen vor. Daneben ſollen auch die großen Hörſäle, an denen bisher in Heidelberg Mangel iſt, errichtet werden. Für die Südfront fehlen einſtweilen noch die Geldmittel, die etwa 200 000/ betragen. Die finan⸗ zielle Lage der Stadt ermöglicht nicht, hier helfend einzu⸗ greifen. * p. Schriesheim, 3. Juli. Geſtern vormittag wurde die hie⸗ ſige Feuerwehr durch Sturmläuten alarmiert. In der Werkſtatt der Gebrüder Heeger(Zimmergeſchäft) war Feuer ausgebrochen. Durch raſches Eingreifen der Haus⸗ bewohner und Nachbarn wurde ein Umſichgreifen des Feuers verhindert.— Zur Zeit ſind in Schriesheim etwa 18 Neu⸗ bauten in Angriff genommen, bezw. im Rohbau fertig⸗ geſtellt. Neuerdings werden auch nördlich des Kanzelbaches im Gewann Steinach Neubauten erſtellt. Dieſes Gebiet iſt ſchön und ruhig. Vier Neubauten werden dort erſtellt.— Im Monat Juni haben hier fünf Kinder das Licht der Welt erblickt, darunter 3 Mädchen und 2 Knaben. Geſtorben iſt der 80 jährige Schuhmacher L. Menges Witwer.— Ehe⸗ ſchließungen haben keine ſtattgefunden. L Wieſental, 2. Juli. Zu Ehren ſeiner im Weltkrieg ge⸗ fallenen und vermißten Krieger— 142 an der Zahl— hat jetzt die Gemeinde Wieſental ein Denkmal erſtellt, das in würdiger Weiſe die Erinnerung an das gewaltige Geſchehen dieſer Zeit wachhält. Darbietungen der Geſangvereine, Männergeſangverein und Sängerbund, des Muſikvereins und des Turnvereins löſten ſich wirkungsvoll ab. Die Weiherede am Sonntag hielt Dr. Fiſcher, dem Hauptlehrer Gießler⸗ Philippsburg mit der Betonung des Heimatgedankens in längeren Ausführungen ſich anſchloß. Auch hier wieder ge⸗ ſangliche und muſtkaliſche Darbietungen. * Karlsruhe, 1. Juli. Die Karlsruher Max Hölz⸗ Verſammlung, die infolge der Krawalle bei der Ver⸗ ſammlung ſ. Zt. viel beſprochen wurde, ſcheint nun doch noch ein Nachſpiel zu haben. Gegen zwei Poltzeibeamte wird die Anklage wegen Körperverletzung im Amte erhoben, da ſie bei der Zerſtreuung der Verſammlungsteilnehmer ohne Grund auf zwei der Teilnehmer eingeſchlagen haben ſollen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß bei der Verhandlung gegen die beiden Polizeibeamten, die vor dem großen Schöffengericht unter Hinzuziehung eines weiteren Richters erfolgt, Max Hölz als Zeuge geladen wird. * Konſtanz, 3. Juli. Die Kraftwagenfähre Konſtanz⸗ Meersburg hat im Monat Mai in 996 Fahrten 6943 Motor⸗ fahrzeuge, 7061 Fahrräder, 342 Fuhrwerke, Vieh u. a. mehr, nicht weniger als 45689 Perſonen übergeſetzt. Dies bedeutet gegenüber der bisher höchſten Beförderungsziffer des für die allgemeine Beliebtheit des Fährſchiffes und raſche Einführung in den Kraftwagen⸗ und Perſonen⸗ Ausflugs⸗ verkehr, deren ſie ſich erfreuen känn. Schluß des redaktionellen Teils Wirkt vorbeugend S169 Peter Rixius 6. m. b.., Mannheim, el. 26796 u. 97 Revue im Apollotheater „Das lebende Magazin“ Deu Revuen auf der Bühne entſprechen unter den Zeit⸗ ſchrüften die ſogenannten Magazine. Dieſe unterſcheiden ſich von jenen durch ihre größere Lebensdauer. Wenn alſo eine Rewuse micht ſterben will, muß ſie ſich in ein lebendes Magazin verwandeln. Und alſo geſchah es. Dieſe Lebe⸗Magazin war ſchon einmal in Mannheim; jetzt präſentiert es ſich in zweiter, völlig umgearbeiteter Auf⸗ lage. Die Titelſeite ſchmückt das Bild der„Baroneß Marietta von Seotti“. Alter Adel? Baroneß hat ſolchen Ueberfluß an Kleidern, daß ſie ganz überflüſſig geworden ſind. Soweit das eben irgend geht. Aber dieſer Scotti⸗Plaſtik iſt die Propor⸗ Honalberechtigung nicht abzuſprechen. ö* Die Plaſtik verwandelt ſich in Tanz; er erfüllt im Fall der„Baroneß Marietta“ alle techniſchen Vorausſetzungen, die man an eine ſolche Magazinrevue ſtellen kann und bietet ſich in wilder Tanzdramatik dar. Einmal als Salome mit dem geduldigen Kopf des Jochangan, oder in der Schlangenpanto⸗ mime„Die Geheimniſſe des Orients“, hinter die man hier nicht dringt. Ein wenig Rouge auf dem Puderkleid Mariet⸗ tas,— die Schlange hat gebiſſen, und Baroneß tanzt ſich zu Tode. Die Schlange wird hinausgetragen, der Chor ſtimmt eine Beſchwörung an. Aus. Geheimniſſe des Orients. Wo aus dieſem Magazin Tempo wird, iſt es ausge⸗ zeichnet. Der Tempo⸗Maker heißt Jimmy und iſt ein Mordskerl. Ein Vertreter der geſcheiten, witzigen Tanz⸗ groteske erſten Ranges, eine ganze Akrobatentruppe für ſich. Was er macht, iſt originell, äußerſt geſchickt, leicht, elegant und urkomiſch. Zugleich der beſte Partner der Titelſeiten⸗ Baroneß. Ohne ihn wäre das Magazin nicht berechtigt, ſich „lebend“ zu nennen. * Ein Anſager namens Fritz Hahn iſt bemüht, ſich wie ſein Namensvetter auf dem Kirchturm, nach dem Winde der Publikumslaune zu drehen; keine leichte Aufgahe. Zwei Damen auf„Sen“, Maud Hanſen und Ellen Larſen, re⸗ präſentieren den weiblichen Sologeſang. Zu dieſen beiden 1 Sen⸗nerinnen geſellt ſich der liebenswürdige Adolf Hille als Komiker und Sketch⸗Spieler. Der Hauptverantwortliche heißt Em. Tauſig, iſt aber nicht weiter ſichtbar; nicht mit Karl Tauſig zu verwechſeln, der ein Klawierauszügler war. Ausgezogene Klapiere gibt es in dieſem Magazin nicht.— Die Girls bemühen ſich um die gymnaſtiſchen Vorbedingungen. Menſendiecke zu Hauſe! Und das recht zahlreiche Publikum amüſiert ſich Kk. Theater und Muſik Die neue Spielzeit kündet ſich an. Am 10. Juli ſchließt die laufende Spielzeit. Am Donnerstag, 5. September wird das Nationaltheater wieder eröffnet und zwar mit der Erſtaufführung der Oper„Pique Dame“ von Tſchai⸗ kowſky. Für die kommende Spielzeit ſind folgende neue Mitglieder verpflichtet worden: Oberſpielleiter des Schauſpiels Richard Dornſeiff vom Stadttheater Altona, 1. Kapellmeiſter Eugen Jochum von den ſtädtiſchen Bühnen Kiel, Solotänzer Andreas Volpert von Frankfurt, als Schau⸗ ſpieler Erich Muſil vom Stadttheater Bern und Walter Rieß⸗ land von Stuttgart, Schauſpielerinnen Eva Fiebig vom Stadttheater Dortmund, Lilian Berley vom Stadttheater Lübeck, Annemarie Schradiek vom Stadttheater Bremen und Trude Hoch⸗Schönleber von Stuttgart, als Sänger Boris Greverus von Berlin, Werner Maekel vom Stadttheater Liegnitz und Albert Weig vom Stadttheater Dortmund, Sängerinnen Edith Märker vom Staatstheater Wiesbaden, Nora Landerich vom Friedrichstheater Deſſau und Luiſe Müller von Darmſtadt. Die Uraufführung eines„muſikaliſchen Schauſpiels“. Aus Hamhurg ſchreibt unſer ſtändiger Mitarbeiter: Lud⸗ wig Biro, einer der ſchöpferiſchen Journaliſten Ungarns, ſchrieb während des Krieges flammende Kriegsberichte für den Peſter Lloyd und formte daraus zunächſt ein Theaterſtück, unter Zuhilfenahme der über ſeine heimiſche Steppenland⸗ ſchaft dahintobenden Windsbräute als zügellos zupackender Theatermacher. Dann wendete er dieſen kollerigen Bühnen⸗ fäuſtling„auf Roman“ um, der mit ein feſſelndes Stück gali⸗ ziſcher Ruſſenzeit voll lärmenden Lebeus war, indes ſtellenweiſe 2 1 noch unheimlicher als das Schauſpiel Kinogerüche ausdünſtete. Darauf wurde ein phänomenaler Film daraus. Und nun hat ſich Gilbert dieſes ſtoffliche Chamäleon von einem Herrn Neubach jn ein Libretto für ſein erſtes„muſikaliſches Schauspiel“, mit dem er„fort vom verbrauchten Operetten⸗ ſchema“ zu ſtreben vorgibt, zurechtſchneidern laſſen, das zur Uraufführung im Deutſchen Schauſpielhauſe kam. O jerum jerum, jerum, o quae mutatio rerum! Dieſes beharr⸗ liche deutſch⸗ungariſche Kleingewehrfeuer gegen das un⸗ geheuere Kriegsgeſchehen iſt auch nach ſeiner Unter⸗ malung mit mufikaliſchem Feuerwerk trotz feuilletoniſtiſch aufgebügelter Ruſſenpelzverbrämung im weſentlichen das ur⸗ ſprüngliche unverfrorene Knalleffektblendwerk geblieben. Auch in dieſem„muſikaliſchen Schauſpiel“ donnern auf der Bühne wie im Orcheſter die Schrapnels reißeriſcher Bühnenſchlacht⸗ technik. Den mit dem Bewurf der Situationsſpannung reich bedachten Vorgängen hat Gilbert eine derart gefühlige muſi⸗ kaliſche Begleitung gegeben, daß ihre Wirkungskraft bei ſeinem breiten Publikum in brauſenden Beifallsſtürmen ſich er⸗ ſchöpfte. Merkwürdig, daß ſie ſo ziemlich allen Hauptſpan⸗ nungen gefliſſentlich ausweicht und faſt regelmäßig erſt ein⸗ ſetzt, wenn ihnen rührſame Duette angehängt ſind, die einen holunderduftigen Blütenregen leichtflüſſiger Melodien über das Publikum ergießen. Gilbert hat mit ſeinem„Hotel Stadt Lemberg“ einen neuen Bühnentyp, den der ſeriöſen Operette, geſchaffen, eine Art muſikaliſchen Seiten⸗ ſtückes zu den einſt ſo volksbeliebten Birchpfeifferiaden. P. W. Beethoven⸗Muſikwoche in Mergentheim. Beethoven ſpielte als Mitglied der Hofkapelle des Deutſchmeiſters Maxi⸗ milian Franz im Jahre 1791 längere Zeit in Mergentheim und iſt dort durch Klavierkonzerte zum erſtenmal der Oeffent⸗ lichkeit bekannt geworden. Aus dieſem Anlaß wird in Mer⸗ gentheim jährlich eine Beethoven⸗Muſikwoche veranſtaltet. In dieſem Jahr kommt das Hofkonzert zu Gehör, das im Jahre 1791 vor Maximilian Franz im Mergentheimer Schloß unter Mitwirkung Beethovens ſtattfand und Werke von Mozart, Romberg, Pleyel, Righini und Winneberger enthält, Werke, die zum Teil ſeit hundert Jahren nicht mehr vorgetragen wur⸗ den. Die diesjährige Beethoven⸗Muſikwoche findet unter Lei⸗ tung von Dr. Julius Maurer in der Woche vom 15. bis 19. Juli im Kurſaal Bad Mergentheim ſtatt. Monats März ein Anwachſen um nahezu 100 v.., ein Zeichen Wimelm Müller jun., U 4, 25, Fernsprecher 21 838 N * Hen A„ e e e ee .„„„.. 1 8 560 n„ rern 3 27 d Dionnerstag, den 4. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) . Sekle. Nr. 50 Ein Vormittag auf Der gefälſchte Führerſchein Ein ſchon längere Zeit arbeitsloſer Kraftwagenführer hatte Ausſichten, eine Anſtellung zu finden. Um als möglichſt viel⸗ 6 ſeitiger Fahrer zu gelten ſetzte er vor ſeinen Führerſchein g III B vor die Klaſſenbezeichnung II und verband dies mit ö III B. Bei ſeiner Vorſtellung wurde aber ſein Führerſchein nicht verlangt. Er wurde dann an andererStelle als Aushilfe be⸗ ſchäftigt: Hier hatte er Pech, er wurde eines Tages kontrol⸗ liert und ohne Stadtführerſchein angetroffen. Sein Führer⸗ ſchein wurde ihm abgenommen und er erhielt eine Geldſtrafe von 10 Mark. Seine plumpe Fälſchung wurde ſofort ent⸗ deckt. Die Fälſchung gab er ohne weiteres zu. Das Schöffen⸗ gericht unter dem Vorſitz von Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolf⸗ hard verurteilte ihn wegen erſchwerter Urkundenfälſchung zu 4 Wochen Gefängnis bei Strafaufſchub auf Wohl⸗ verhalte. Er hat bei ſeiner Dummheit Glück gehabt, daß er mit ſo gelinder Strafe davon kam. 5 ö* Ein Scheckſchwindler Der 31jährige Kaufmann., der ſich ſeit dem 29. Mai in i Unterſuchungshaft befindet, hatte ſich wegen Betrugs und Ur⸗ i kundenfälſchung zu verantworten. Seine„Haupttätigkeit“ be⸗ ä ſtand in Logisſchwindel. Er hielt ſich einige Zeit in einem Hotel auf, natürlich in Begleitung, und zahlte dann die Rech⸗ nung mit falſchen Schecks, die er noch mit fremden Namen unterſchrieb. Auf ähnliche Art ergaunerte er auch eine Schreibmaſchine im Werte von 260 Mark und einen Füllfeder⸗ halter für 15 Mark. Auch hier zahlte er mit gefälſchten Schecks und ließ ſich noch 15 Mark bar zurückbezahlen. Im April dieſes Jahres„kaufte“ er ein Fahrrad im Werte von 126 Mark, Zahlung erfolgte mit gefälſchtem Scheck und Wei⸗ 4 terverkauf gegen 60 Mark in bar. In einem Hotel in Linden⸗ 1 fels hielt er ſich— auch wieder in Begleitung— vom 12. bis ö 29. April auf und beglich die Rechnung mit ungedeckten Schecks auf eigenen Namen. In München„erſtand“ er einen Anzug und 2 Mäntel im Werte von 250 Mark. Er ſtellte für dieſe Summe Schecks auf eine Sparkaſſe aus, bei der er kein Gut⸗ haben beſaß. 5 5 Der Angeklagte war in allen Fällen geſtändig, was die Verhandlung weſentlich vereinfachte. In Anbetracht der dauernden Schwindeleien beantragte der erſte Staatsanwalt Dr. Frey eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten. Da der Angeklagte geſtändig war und Reue zeigte, verurteilte ihn das Gericht zuſammen mit einer früher erhaltenen Strafe zu einem Jahr Gefängnis, abzüglich 1 Monat 1 Woche Unterſuchungshaft. Der Angeklagte macht einen ausgezeich⸗ neten und intelligenten Eindruck, er ſtammt aus gutem Hauſe und hat eine anſtändige Erziehung erhalten. Es iſt bedauer⸗ lich, daß dieſer ſonſt anſcheinend tüchtige Menſch durch Leicht⸗ ſinn auf die ſchiefe Ebene geriet. Diesmal ging er noch knapp am Zuchthaus vorbei, er verſprach für die Zukunft Beſſerung. 3 Ob bei ihm noch Beſſerung möglich iſt? Der St. Ingberter 2. Tag 5 Nach der geſtrigen Mittagspauſe wurden auf Antrag des Augsburger Verteidigers des Angeklagten Pircher zwei Sachverſtändige als befangen abgelehnt. Es wird alsdann in die Zeugenvernehmung eingetreten. Zunächſt werden einige Beamte der Sparkaſſe St. Ing⸗ bert vernommen, die übereinſtimmend ausſagen, daß ihnen irgendwelche Aeußerungen über die Kaſßenlage verboten worden ſeien. Oberſekretär Winkler hat tele⸗ phoniſch Anweiſung bekommen, ein Wechſelobligo⸗Buch wäh⸗ rend einer Reviſion durch einen Direktor des Bayeriſchen Girokaſſenverbandes weg zuſchließen. Dann wird der nach einem Disziplinarverfahren wegen des Sparkaſſenſkan⸗ dals außer Dienſt geſetzte Bürgermeiſter Dr. Kempf als Zeuge aufgerufen, der bekundet, die Angeklagten ſeien im großen und ganzen mit Arbeit überlaſtet geweſen. Eine im Jahre 1927 im Sparkaſſenausſchuß beſchloſſene Reviſion habe der Angeklagte Pircher— der Protokollbuchführer war— nicht eingetragen. Er, Kempf, habe ſpäter einen Nachtrag in dieſem Sinne gemacht. Eine perſönlich vorgenommene Reviſion Kempfs fand im Frühſommer 1928 die Kaſſe in F Ordnung. Die Firma Blatt, St. Ingbert hielt der Zeuge 5 für ſehr kreditfähig. Auf Vorhalten des Verteidigers Om⸗ lors muß Kempf zugeben, daß er ſelbſt unter Umgehung des Sparkaſſenausſchuſſes eine Bürgſchaft in Höhe von 6000„ für einen Verwandten beſorgte.. Regierungsrat Dr. Barth vom Bezirksamt St. Ing⸗ bert hält Pircher für einen hervorragenden und vorbildlichen Finanzbeamten. Er habe im Februar 1928 ſeiner vorge⸗ ſetzten Behörde— Oberregierungsrat Heim von der Innen⸗ abteilung der Saarregierung— Mitteilung von übermäßigen Nachbargebiele Selbſtmord im Unterſuchungsgefängnis * Mainz, 3. Juli. Der Poſtſchaffner Huf, dem durch eine Liſt der Poſtdirektion nachgewieſen wurde, daß er wäh⸗ rend langer Zeit durch Unterſchlagung von Ein⸗ ſchreibebriefen ſich größere Geldſummen angeeignet hatte, hat geſtern im Landgerichtsgefängnis, wo er ſich in Unterſuchungshaft befand, Selbſtmord verübt. Selbſtmord iſt umſo auffälliger, als Huf ſich immer geweigert * hatte, über ſeine Verfehlungen und die Beteiligung weiterer . Perſonen Auskünfte zu geben. Es wird vermutet, daß Huf 4 3 noch andere Verbrechen auf dem Gewiſſen hatte, deren Ver⸗ . antwortung er ſich durch die Flucht aus dem Leben entzog. f Ein Beſatzungsoffizier als rückſichtsloſer Autofahrer 5 feſtgeſtellt f * Frankfurt a.., 3. Juli. Ein Auto, das vor einigen Tagen einen Frankfurter Motorradfahrer bei Trechtings⸗ hauſen a. Rh. überfuhr und deſſen Führer den Schwerver⸗ letzten liegen ließ, ſelbſt aber ſchleunigſt das Weite ſuchte, wurde jetzt durch die Tätigkeit der deutſchen Kriminalpolizei feſtgeſtellt. Es handelt ſich um das Beſatzungsauto eines fran⸗ zöſiſchen Offiziers, der in Koblenz ſtationiert iſt. Der betref⸗ nde Offizier raſte an jenem Tage durch die Ortſchaft Trech⸗ Dieſer tingshauſen, überfuhr den Motorradler und entging auf ab⸗ dem Schöffengericht Gefährliche„Abenteuer“ Eine recht üble Geſellſchaft nahm im letzten Fall der Tagesordnung auf der Anklagebank Platz. Die 26jährige E. St.— ſchon öfters vorbeſtraft— war des wiederholten Diebſtahls angeklagt, das Ehepaar J. wegen Hehlerei. Die St., in ihren Kreiſen„Lotte“ genannt, da ſie dieſen Namen einmal in einem Märchenbuch geleſen haben will, macht einen recht blöden Eindruck. Anders dagegen das Ehepaar., das, obwohl ſelbſt in ſeiner Wohnung beſchränkt, die Lotte in Untermiete nahm; er, immer ſprungbereit und lauernd, ſie von ausgeſprochenem Zigeunertyp, braune Hautfarbe und pechſchwarze Haare, beobachtet ſcharf, unter niedergeſchlagenen Augen hervor, ab und zu mit den beiden anderen Blicke aus⸗ tauſchend. Lotte iſt ſeit 14. April in Unterſuchungshaft. Wei⸗ nend gibt ſie, kaum verſtändlich, ihre Schandtaten zu. Sie ging auf Abenteuer aus und beraubte bei paſſender Gelegen⸗ heit ihre Opfer. Sie ſcheint auf dieſem Gebiet Spezialiſtin zu ſein, denn 7 mal hatte ſie mit ihrer Methode Erfolg. Blitzartig gewann man einen Einblick in das Milieu der Spelzengärten. Der J. hatte keine Arbeit, ſo daß Lotte, die die einzige„Verdienerin“ war, die Familie unterhielt. Sie bekam dafür auch Eſſen und einen Schlafplatz im Bett der Ehefrau. Das Ehepaar J. konnte alſo bei den„ſehr engen Beziehungen“ zu Lotte über den unrechtmäßigen Erwerb nicht im Unklaren ſein. J. ſelbſt iſt ſchon ſehr oft wegen Bettels und Landſtreicherei vorbeſtraft, was bei ſeinem Alter— 25 Jahre— von vornherein auf Arbeitsſcheu hinweiſt. Er ſcheint der Arbeit immer aus dem Wege gegangen zu ſein. Auf ſolche Art kann man natürlich billiger und ohne Arbeit leben. Lotte ſcheint von J. ſamt Anhang überhaupt weidlich aus⸗ genützt worden zu ſein. In einem Falle betrug die Beute eines Raubzuges 40 Mk. — die höchſte„Einnahme“ war rund 150 Mark.— Die 40 Mk. wurden an einem Nachmittag auf den Kopf geſtellt: Eine kleine Autofahrt, Schenkung an die Familie J. Begleichung alter Schulden und als Abſchluß Beſichtigung der Schönheiten von Heidelberg. Man ſieht, Lotte iſt ſogar auf Bildung be⸗ dacht. Bei all dem ſcheint beſonders„Herr“ J. nicht zu kurz gekommen zu ſein. Heulend geſteht Lotte alles ein, ohne aber die Familie J. zu belaſten. Der Sachverſtändige, Med.⸗Rat Dr. Götzmann, bezeichnete die St. als eine ſchwachſinnige Perſon, die aber für ihre Taten verantwortlich zu machen ſei. Der 1. Staats⸗ anwalt Dr. Frey beantragte für die E. St. 7 Monate und für J. 3 Monate Gefängnis, die Strafhöhe für Frau J. ſtellte er in das Ermeſſen des Gerichts. Die St. wurde zu 10 Mo⸗ naten Gefängnis, abzüglich 2 Monaten Unterſuchungs⸗ haft, J. zu einem Monat Gefängnis verurteilt, Frau J. wurde freigeſprochen. Die Verurteilten nahmen die Strafe ſofort an, die St. bat um Aufklärung,„wieviel ſie jetzt eigentlich abzumachen habe“. Im Gang fiel ſie ihrem„Bräu⸗ tigam“ weinend um den Hals und wurde dann abgeführt. —1— Sparkaſſenſkandal Kreditgewährungen ſeitens von Pircher gemacht und dabei eine Summe von zwei Millionen Mark genannt. Heim habe das jedoch für ungefährlich gehalten und eine Re⸗ viſion nicht veranlaßt. 5 Oberregierungsrat Heim wird nunmehr im Saal mit großem Intereſſe erwartet. Er wurde bekanntlich auf Grund des St. Ingberter Skandals ſeines Amtes enthoben. Aus ſeiner früheren Tätigkeit beim Bezirksamt St. Ingbert iſt er mit Pircher bekannt. Gegen eine Kreditgewährung an die Baltiawerke in Heidelberg hat er keine Bedenken gehabt und will ſogar erſt am 8. oder 10. Ju. Mitteilung von der Kaſſenlage erhalten haben. Er will Barth ſeinerzeit ſtatt zwei Millionen nur eine Million verſtanden haben. Der Zeuge muß zugeben, daß er ſich über die wirkliche Höhe der gewährten Kredite nie überzeugt hat, well er Pirchers Kaſſenführung in Ordnung glaubte. Er hält Pircher nicht für fäi auch nur einen Pfennig für ſich behalten zu haben und hat Umlor nur als einen gefälligen Beamten kennen⸗ gelernt. 5 Als letzter Zeuge des Nachmitttags wird dann der Bruder des Angeklagten Pircher, Kaufmann Hans Pir cher aus Augsburg, vernommen. Er hat zunächſt von ſeinem Brudet in St. Ingbert nur kurzfriſtige Darlehen ange⸗ fordert und nachher, als der Geſchäftsgang immer ſchlechter wurde, mehr und mehr um Geld gebeten und ſogar Finanz⸗ rat, Pircher veranlaſſen wollen, auf den Namen der Stadt⸗ ſparkaſſe St. Ingbert in der Schweiz Geld für Augsburg aufzunehmen. Die Auskünfte über die Firmen Pirchers in Augsburg ſollen immer ſehr gut geweſen und in einem Falle von einem Münchener Juſtizrat beſtätigt worden ſein. Nächſte Verhandlung Donnerstag vormittag 9 Uhr. Ein Selbſtmordopfer der Kieffer⸗Affäre * Straßburg i.., 3. Juli. Der Profeſſor Lickteig von der Zahnklinik des Straßburger Spitals hat ſich in ſeiner Wohnung erſchoſſen. Dem„Elſäſſer“ zufolge nimmt man an, daß die Schwierigkeiten aus der Erbſchaftsaffäre ſeines Schwiegervaters, des verſtorbenen Induſtriellen Kieffer aus Kork bei Kehl, ihn zu der Verzweiflungstat getrieben haben. 5 N * Gimbsheim bei Worms, 3. Juli. Am Dienstag nach⸗ mittag wurde der 38jährige Arbeiter Georg Alleborn, der mit dem Rade nach Alſtein fuhr, von einem Auto erfaßt und in die Höhe geſchleudert. Er erlitt einen Schädel⸗ bruch. Sein Zuſtand iſt ſehr bedenklich. Das Fahrrad iſt vollſtändig demoliert. Wen die Schuld an dem Unglück trifft, wird die gerichtliche Unterfuchung ergeben. f * Mülhauſen i.., 1. Juli. Zwiſchen den Eheleuten Anton Fonne, die hinter dem Waldeck bei Riedisheim in der Hütte eines Kleingartens wohnen, kam es, da beide dem Alkohol ſehr zuſprachen, oft zu Streit. Am Samstag nach Mitternacht ſchlug der Ehemann ſeiner Frau mit einer Bierflaſche auf den Kopf, ſodaß die Frau blutüberſtrömt und beſinnungslos zuſammenbrach. Sie muß unmittelbar darauf geſtorben ſein. Fonne begab ſich zur Polizei Mülhauſen und behauptete, er habe ſeine Frau plötzlich zu⸗ ſeits gelegenen Straßen den ihn verfolgenden Fahrzeugen. ſammenſinken und ohnmächtig niederfallen ſehen. Er wurde ſofort verhaftet, beſtreitet aber die Tit. Guſtav Adolf Vollraths Sportjubiläum 1929 Mit Vollraths Name taucht unwillkürlich die Erinnerung an die Anfangszeiten des badiſchen Schwimmſportes auf, als ſich endlich nach Pforzheim auch in Karlsruhe, Mannheim und Heidelberg Schwimm⸗ vereine bildeten. Vor einem Vierteljahrhundert, am 4. Juli 1904, ging Adolf Vollrath zuſammen mit ſeinen Klubkame aden Jakob Nehb, der jetzt in Raſtott noch immer eifrig der Schwimm⸗ und Rettungsſache dient, und Adolf Priz bill, jetzt in Hamburg, erſt⸗ mals an den Start beim Frankfurter Internationalen Schwimmfeſt. Bis vor 1½ Jahren war dann Vollrath ausübend beteiligt, zuletzt als Langſtreckenſchwimmer in Würzburg ſiegreich heimkeheend. Mit 47 Jahren noch als leuchtendes Vorbild eiſernen Trainingswillens, ehe ihn ein ernſthaftes Leiden zum Abſchied vom gewohnten Kampf⸗ element zwang. Schon als Sechsjähriger lernte Vollrath in ſeiner waſſerum⸗ ſpülten Vaterſtadt Mannheim, zwiſchen Rhein und Neckar⸗ mündungen ſchwimmen um 1888. Erſt um die Jahrhundertwende entſtand aber unter Ph. Deubert lietzt in Köln) der Mannheimer Schwimmverein v. 1900, dem der SC. Salamander bald folgte. Dieſem trat Vollrath im Frühjahr 1904 bei, nachdem er durch einen Betriebsunfall ſeinen linden Arm bis auf einen nutzloſen Stumpf eingebüßt hatte. Schon im Juli war er, wie erwähnt, in Frankfurt erſtmals im Wettkampf, wobei er zufolge ſeiner Einarmigkeit auf den Seitſtil(rechts liegend) angewieſen war, den er derart ſtilgerecht und ausgiebig entwickelte, daß er trotz ſeines körperlichen Nachteils ſich erfolgreich mit ſeinen„heilen“ Gegnern meſſen konnte. 5 Vollraths Erfolge über beſte deutſche und ausländiſche Schwim⸗ mer ſind zahllos. Während des Krieges erhielt er für eine Lebens⸗ rettung vom Großherzog von Baden die ſilberne Rettungs⸗ medai lle am Bande. Noch als Vierzigjähriger errang er eine Reihs Siege. Durch ein Mißgeſchick war es ihm vergönnt, die Kanalüber⸗ ſchwimmung durchzuführen, worauf er lange Jahre hingearbeftet hatte. Ein körperliches Leiden zwang ihn im Dezember 1927 ſeine Sportlaufbahn abzuſchließen. So ſei ihm zu ſeinem Ehrentag volle Geneſung und noch eine ſtattliche Zahl von Jahren in ſolch ſtolz⸗ bewußter Erinnerung einſtiger Sportſiege als freundliches Mitge⸗ denken ſeiner zahlreichen befreundeten Sportgenoſſen und einſtigen Mitbewerber herzlichſt gewünſcht.„ ** Dr. Buß ſpielt in Straßburg„ Zum Straßburger Tennis⸗Turnier, das der bekannte Tennisklub Le Notre Straßburg in der Zeit vom 12.—14. Juli abhält hat der Spitzenſpieler des Tennisklubs Mannheim Dr. Buß eine Einladung erhalten, das Herren⸗Doppelſpiel mit dem berühmten franzöſiſchen Davispokalſpieler Brugnon und das gemiſchte Doppelſpiel mit der erſten der franzöſiſchen Rangliſtenſpielerinnen Mme. Mathieu zu⸗ ſammen zu ſpielen. Dr. Buß hat als erſter deutſcher Spieler nach dem Kriege wieder in Straßburg geſpielt und hat im vergangenen Jahre das Dopelſpiel mit Geraud gewonnen; das gemiſchte Doppel⸗ ſpiel hat er in dieſem Jahre mit Mme. Mathieu zu verteidigen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein Pegel 28 27 28 2. 8 4. Neckar⸗Pegel 26. 27. 28. 2 8 4. Bafel 750.46...0 195 a ö n inſe!.172,10 2,081.881.781,%5 Mannhelm.98.87 8,82.55,.55 8,54 5.28.25.193,02.05.29 Jagſtfeld.81 0750 0,590.80 6,77.73 Maxau 5,06.02.95 4,76 4,784.68 N 5 Mannbein.08.98 3,54.648,65 8,55 1 Taub.00.57.00 8,640.00 2,80 5 Köln.312,27.28 2,001.98.5. Waſſerwärme des Rheins 21,0 ECE. 5— Vônische Illustrierte ore ee Zu beziehen in der Hauptnebenstelle R I, 9/11, in den Nebenstellen Waldhofstraße 6, Schwetzingerstraße 19/20 5 und Meerfeldstraße 13, sowie durch unsere Trägerinnen * 8 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 2 Im Zeichen des Poung⸗ Von Geh. Kommerzienrat Dr. ing. Der Optimismus, mit dem die Zahlen und Bedingungen des Noungplanes, der jetzt in Paris von den Sachverſtändigen angenommen wurde, vielfach in der deutſchen Oeffentlichkeit auf⸗ genommen werden, iſt unberechtigt. Die deutſche Wirtſchaft jeden⸗ falls ſieht dem Funktionieren des Poungplans voller Sorge entgegen. Wenn er auch gegenüber dem Dawesplan einige Erleich⸗ terungen! t, ſo dürfen doch die Schattenſeiten der Neuregelung nicht überſehen werden. Sie liegen vor allem darin, daß die Durch⸗ führung des Sachverſtändigenvorſchlags für Deutſchland eine ver⸗ mehrte Aufbringung von Deviſen erfordert und der private Entſchuldungsdienſt der Wirtſchaft, der jährlich rund 1,5 Mil⸗ ltarden in Deviſen für die Verzinſung und Tilgung der aufge⸗ nommenen Auslandsanleihen aufbringen muß, nicht mehr wie unter dem Dawesplan der Uebertragung unſerer politiſchen Schuld an das Ausland vorangeht. Der Kern der Schwierigkeiten und Sorge liegt aber darin, daß die Summen, die Deutſchland in Zukunft, auch in den nächſten Jahren, zu zahlen hat, noch immer unerhört hoch ſind und in keinem Verhältnis zur deutſchen Leiſtungsfähigkeit ſtehen. Im Gegenſatz zum Sinn der Konferenz, die von wirtſchaft⸗ lichen Sachverſtändigen beſchickt war, iſt in Paris eine politiſche und willkürliche Regelung getroffen worden, hingegen keine wirt⸗ ſchaftliche Löſung, die auf ausreichender Würdigung ökonomiſcher Tatſachen beruht. Der deutſchen Wirtſchaft ſteht bei der Durchfüh⸗ rung des Moungplanes ein ſtändiger und ſtarker Ader laß an Kapital bevor, von dem man nicht weiß, ob er ertragen werden kann, vor allem bei einer Weiterführung der heutigen amtlichen Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitik. Obwohl Kriegsverluſt, Kapitalſchwund der Inflation und die Tributbelaſtung der deutſchen Wirtſchaft das Gebot auferlegen, be⸗ ſonders ſchnell neues Kapital zu bilden und alle produktiven Kräfte der Nation zu entwickeln, gebärdet ſich unſere amtliche Wirtſchafts⸗ politik, vor allem die Finanz⸗ und Steuerpolittk, in hohem Grade kapitalfeindlich. Die deutſche Wirtſchaft trägt eine zu hohe Steuer la ſt, eine Tatſache, die ſeit einiger Zeit auch von ſehr kri⸗ tiſchen Nationalökonomen zugegeben und angegriffen wird. Unſer Steuerſyſtem unterbindet die Kapitalbildung, anſtatt ſie zu fördern und aus ihrer Zunahme Nutzen zu ziehen; gerade die für die Kapitalbildung wichtige Gruppe der Einkommen⸗, Kapital⸗ und Gewerbeſteuern iſt ungeſund überſpannt. Unſere So⸗ stalpolitik, deren Notwendigkeit im Kern nicht beſtritten wird, iſt zu oft von der Vorſtellung beherrſcht, die Bewegungsfretheit einzu⸗ engen, die der Unternehmer zur Erfüllung ſeiner Aufgabe braucht, Produktion und Abſatz zu entwickeln und die Arbeitsgelegenheit zu mehren und zu ſichern. Es wirkt ohne Zweifel paradox, daß in einer Wirtſchaft, die ſchwere Laſten abtragen, und in einem Volke, das politiſche Freiheit durch Arbeit erringen muß, freiwillige Ueberarbeit beſtraft wird. Die ſchädlichen Folgen unſerer bisherigen amtlichen Finanz⸗ und Sozialpolitik, die zu ſtark von dem Willen zu kalter Sozialiſſerung, von der Mißachtung des notwendigen Erwerbsſtrebens beherrſcht iſt, zeigen ſich bereits an vielen Stellen. Die Kapitalabwanderung in Nachbarſtaaten, die eine umſichtige, auf Produkttonsförderung und Kapitalpflege abge⸗ ſtellte Wirtſchaftspolitik treiben, nimmt bedenklich zu, während Anſere Wirtſchaftspolitik nicht die Konſeguenzen aus der Tatſache zieht, daß wir in und von einem Wirtſchaftsſyſtem leben, deſſen Motor der Erwerbstrieb und deſſen Geſundheitsmaßſtab die Ren⸗ tabilität iſt. Der Fehlſchlag der Kaſſenanleihe, die trotz lockender Bedingungen nicht durchſchlug, beweiſt wiederum, wie angeſpannt unſere Kapitaldecke iſt. Er beweiſt aber auch, daß die weſentlichſte Voxransſetzung zum Erfolg einer Staatsanleihe zurzeit erſchüttert iſt, nämlich das Vertrauen in unſere Finanzpolitik. An ihr wie auf gewiſſen Gebieten der Sozialpolitik wird am klarſten der falſche ö Rheiniſches Vraunkohlenſyndikat Wieder Erzeugungs⸗ und Abſatzſteigerung Der Bericht des Rheiniſchen Braunkohlenſyndikats für 192729 ſtellt feſt, daß brotz der ſonſt ſchwierigen und wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe, die in dem Syndikat vereinigten Werke ihre Erzeugung weiterhin ſteigern konnten. Das Syndikat war in der Lage, ſeinen Mitgliedern die erzeugten Briketts regelmäßig in vollem Umfang abzunehmen. Zu verdanken war dieſe Enbwick⸗ lung in erſter Linte dem dauernden Zunehmen des Ver⸗ brauchs der Briketts im Hausbrand, unterſtützt durch das immer beſſer ausgebaute Rabattſyſtem für den Sommerbezug, das die erhoffte Wirkung einer ſtärkeren Einlagerung und Einkelle⸗ rung während der verbrauchsſchwachen Monate gehabt hat. In der Berichtszeit wurde das Syndikat, wie ſchon gemeldet, in der bis⸗ herigen Weiſe bis zum 31. März 1945 verlängert. Die Förderung ſtieg im Berichtsjahr im gleichen Umfang wie im Vorfahr und zwar um 9,18 v. H. Sie erreicht damit bei einem Mehr von 4 146 168 To. eine Geſamtmenge von 49 291943 To. Auch die Brikettherſtellung erhöhte ſich weiterhin um 8,40 v.., ſie ſtieg von 10 562 086 To. um 888 013 auf 11 450 099 To. Der Abfſatz von Rohbraunkohle ſtieg von 10 746 152 To. um 1 224 569 Tonnen, mithin um 11,4 v. H. auf 11 970 721 To. Im Gegenſatz zum Vorfahr entfiel die Steigerung faſt ausſchließlich auf den Abſatz an die Elektrizitätswerke. Sie betrug 22,25 v.., während der Abſatz an ſonſtige Verbraucher nur um 0,27 v. H. ſtieg. Der Abſatz an blas fertigem Staub hat im vergangenen Jahr die Menge von 133 000 Tonnen erreicht. Der Brikettabſatz ſtieg im Be⸗ richtsjahr um nur 6,9 v. H. gegenüber 10,36 v. H. im Vorjahr. Die Lieferungen nach dem Ausland ſind im Berichtsjahr im faſt gleichen Verhältnis wie die Lieferungen im Inland geſtiegen. Das Syndikat hat im Ausland die Geſchäftsverbindungen vertiefen und enger ge⸗ ſtalten können. Die Tätigkeit der techniſchen Abteilung war auch im abgelaufenen Jahr ſehr rege. Berliner Vitloria-Mühle Ach. Ohne Gewinn und Verluſt Die G. V. der Berliner Victoriamühle.⸗G. in Berlin ge⸗ nehmigte ohne Widerſpruch den Abſchluß, der ohne Gewinn und Ver⸗ luſt abſchließt. Der Fabrikationsgewinn beltef ſich auf 1061 606„/(i. V. 535 851%). Allgemeine Unkoſten erforderten 882 905(708 981) ,, Steuern 148 271(nicht geſondert ausgewieſen) und Abſchreibungen 83 488(81 571), ſo daß die Rechnung aus geglichen iſt.(Im Vorjahre wurde der Verluſt von 0,9 Mill. durch Auflöſung des Reſervefonds in Höhe von 0,3 Mill.„ und durch Zuſammenlegung des Ak. im Verhältnis:4 von 3 auf 2, Millionen Mark gedeckt.) Gleichzeitig mit der Sanierung wurde be⸗ kanntlich eine Wiedererhöhung um 0,6 Mill.„ beſchloſſen, wovon inzwiſchen 25 v. H. und das Agio von 5 v. H. zur Einzahlung ge⸗ langt ſind, ſo daß noch eine Forderung an die Aktionäre von 0,45 Millionen Mark vorhanden iſt. Nach dem Geſchäftsbericht beſſerte ſich öie Dage erſt ab Auguſt, nachdem die Geſellſchaft dazu übergegangen war, neben dem Mehl⸗ handel auch den Konſum in Berlin direkt zu beliefern. Abnahme und Bezahlung ſeitens der Bäckerkundſchaft erfolgte zufriedenſtellend. Die Geſellſchaft war daher in der zweiten Hälfte des Jahres zu⸗ friedenſtellend beſchäftigt, doch genügte das Ergebnis nicht, um eine Wiederaufnahme der Dividendenzahlung zu geſtatten. Die Geſell⸗ ſchaft konnte einen ſehr großen Prozentſatz inländiſchen Weizens vermahlen. 8 i Die Bilanz weiſt folgende Ziffern auf(in Mill.): An⸗ lagewerte 2,12(2,16), Wertpapiere und Beteiligungen 0,67(0,67), Kaſſe und Wechſel 0,19(0,18), Bank⸗ und Poſtſcheckguthaben 0,27(0,07), E. h. Ernſt v. Borſig, Berlin⸗Tegel Kurs deutlich, den wir in den letzten Jahren geſteuert haben. An⸗ häufung überflüſſiger öffentlicher Mittel durch eine rigoroſe Steuer⸗ politik, als Folge davon Wettbewerb von Bürokratie und Parlament im Suchen neuer Aufgaben und Ausgaben, um jene Mittel unterzu⸗ bringen, ungeheures Anſchwellen des Haushalts in wenigen Jahren und jetzt als Folge der ungeſunden Ausgabenwirtſchaft eine ſcharfe Finanzkriſe— das ſind die Etappen dieſes falſchen Weges. Wir müſſen ihn verlaſſen und umkehren. Es iſt ein bedenklicher Irrtum, anzunehmen, daß mit der Annahme des Ppungplaus alles gut ſei und die Finanzkriſe ohne Reformtaten beſchworen wäre. Die angeſpannte Kaſſenlage beſteht weiter; der ordentliche Etat iſt un⸗ ſicher balanziert, noch immer droht das große Loch der Arbeitsloſen⸗ verſicherung, durch das ſtändig Reichsmittel abfließen, im außer⸗ ordentlichen Haushalt iſt noch ein Defizit von 600 Millionen, viele Schätzungen von Steuereingängen ſind zu hoch angeſetzt. Be⸗ trag von 558 Millionen, der durch die Annahme des Poungplans für das Haushaltsjahr 1928/29 frei wird, muß alſo zur Sanierung des Etats und darüber hinaus zur Entlaſtung der Wirtſchaft ver⸗ wandt werden. Es kann bereits jetzt nicht ſcharf und warnend genug Front gemacht werden gegen die vielen Intereſſen und Koſtgänger, die bereit ſtehen, um die Verminderung der diesjährigen Repara⸗ tionszahlung für ihre Sonderwünſche und neue Staats⸗ aufgaben zu beſchlagnahmen. Aber ſelbſt eine Neuord⸗ nung unſerer Finanzwirtſchaft bei ſtrengſter Ablehnung aller neuen Ausgaben und Poſitionen macht notwendige Reformen, die ſchon ſeit langem von allen Einſichtigen gefordert werden, nicht überflüſſig. Eine der dringlichſten iſt die Reform der Arbeitsloſen⸗ verſicherung, um dieſe Inſtitution ohne Erhöhung der Bei⸗ träge der Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf eigene Füße zu ſtellen und die hohen Zuſchüſſe des Reiches entbehrlich zu machen. Was dann not tut, iſt ein klares Aufbringungsprogramm der Reparativuslaſt, das alle Kreiſe zu dieſer Laſt und dem Bewußtſein, ſie zu tragen, heranzieht und nicht allein die Wirtſchaft belaſtet, die im Gegenteil für die nächſte Zeit dringend eine Herabſetzung derjenigen Steuern braucht, welche die Kapitalbildung heute ſo ſtark droſſeln. Die be⸗ ſondere Induſtriebelaſtung wird fallen müſſen, umſomehr, als ſich dieſe ſpezialiſterte Aufbringung der Reparationslaſt nationalpolitiſch nicht bewährt hat, da ſie das allgemeine Gefühl für die Exiſtenz und die Folgen einer ſolchen Laſt ungeſund ſchwächt. Mit einem ſolchen Programm muß eine Reviſion unſerer amt⸗ lichen Wirtſchaftspolitik verbunden ſein, die von dem Willen ge⸗ tragen iſt, die produktiven Kräfte zu fördern, und die Wirtſchafts⸗ inittative in Deutſchland anzuregen, aber nicht, ſie über Gebühr ein⸗ zuengen und außer Landes zu ſcheuchen. Hierher gehört auch der Verzicht auf eine amtliche Lohnpolitik, die von einer zum großen Teil falſchen Konſumtheorie ausgeht und zu einer mechaniſchen Stei⸗ gerung unſeres Lohnniveaus ohne Rückſicht auf Konjunktur, Erzeu⸗ gungskoſten und Auslandswettbewerb führt. Die bevorſtehende Ge⸗ ſetzgebungszeit legt mithin der deutſchen Politik eine ſchwere Ver⸗ antwortung und eine Aufgabe auf, die nur unter Abkehr von vielen bisherigen Praktiken zu löſen iſt. Ziel dieſer Aufgabe muß ſein: Ablehnung jeder neuen Aufgabe und Sparſamkeit in der Finanz⸗ wirtſchaft, Kurswechſel in unſerer amtlichen Wirtſchafts⸗ und Soztal⸗ politik, Raum zum Leben und Schaffen für die Wirt⸗ ſchaft, damit ſie die Produktivität ſichern kann, aus der allein die übernommenen Laſten getragen und gleichzeitig unſere Volkswirt⸗ ſchaft und das ſoziale Leben geſichert und weiterentwickelt werden können. Unſere Politik ſtand bisher im Zeichen der Aufblähung von Laſten und Ausgaben, ſie muß hinfort im Zeichen der Reſtrik⸗ tion, der Sparſamkeit und einer Ordnung ſtehen, der ein ehrbarer Geſchäftsmaun vertrauen und mit der er weltwirtſchaftlich kalku⸗ lieren kann. De Außenſtände 1,46(1,70), Warenbeſtände 0,70(2,97), nicht eingezahl⸗ tes Aktienkapital 0,45(—), anderſeits Aktienkapital 3,00(3,00) und Gläubiger 4,85(5,45). In das neue Geſchäftsjahr iſt die Geſellſchaft mit einem ſehr erheblichen Auftragsbeſtand eingetreten. Der unerwartet harte Winter und der einwöchige Streik der Mühlenarbeiter brachte einen Rückſchlag. Die Beſchäftigung iſt gegenwärtig nicht unbefriedigend und der Auftragsbeſtand reicht für längere Zeit. Die Mahllöhne ſind jedoch infolge der großen Konkurrenz und der ſtändig wachſen⸗ den Unkoſten ſehr ſchmal. Hier könnte, wie bemerkt wird, nur eine vernünftige Verſtändigung der Mühlen unter ſich beſſernd eingreifen. :9: Die geſteigerte Motalin⸗Erzeugung der J. G. Farben⸗Indu⸗ ſtrie. Die Deutſche Gaſolin AG., die Benzimverkaufs⸗Geſellſchaft der J. G. Farben⸗Induſtrie, läßt das ſynthetiſche Benzin, den Motalin⸗ Bpennſtoff, nicht mehr in den Einzelverkaufsſtellen zuſetzen, ſondern neuerdings direkt an der Erzeugungszentrale in Leuna; man hofft auf dieſe Weiſe eine abſolute Gleichmäßigkeit der Qualität erreichen zu können. Die Mobalin⸗ Erzeugung beträgt gegenwärtig etwa 6000 Tonnen im Monat und wird monatlich um etwa 1500 Tonnen geſtei⸗ gert, bis zu einer Erzeugung von etwa 200 000 Tonnen im Jahre. Dr deutſche Geſamtabſatz in Benzin beträgt bekanntlich jährlich rund 1% Millionen Tonnen. Wieder 50 vH. Amſatzſteigerung der Horchwerke Im Berliner Zulaſſungsproſpekt St.⸗A. der Horchwerke AG. aus der Erhöhung mitgeteilt, daß der Geſchäfts gang der Ho Monaten weiter zufriebenſtellend war Umſatzſteigerung von 50 v. H. geg des Vorjahres erzielt werden konnte. D 28,21 Mill.„ und lag alſo bereits weſer die beiden Jahre 192 die 13,14 und ausmachten. In einem Status zum 3 1. März 1 Vergleich zur Bilanz per 31. Oktober 1928 allerdings m die Bankſchulden von 5,74 auf 7,41 Mill., die Akzepte von 6,65 auf 8,17 Mill./ geſtiegen ſtnd. haben die Werkſtatt⸗ und Betriebseinrichtungen eine ö von 4,73 auf 5,40 Mill./ erfahren. Die Wechſel ſtellten ſich auf (2,73) Mill./ und die Debitoren auf 2,85(2,76) Mill.. Hauptſache ſind die Vorräte von 8,54 auf 10,88 Mill.% und enthalten 3,55(1,97) Mill. J neue Wagen, 0,78(0,90) gebrauchte Wagen, 3,70(3,66) Mill./ Fertigteile, 1,88(0,0) Halbfabrikate und 1,56(1,40) Mill.„ Roh⸗ und Hilfsmatertal. über Ver ziemlich angeſpannt. Die 1,38 Mill.„ Grundſtücke und halten 1,20 Mill.„/ Gebäude und Werke. Die pro hypothek von 1,5 Mill.„/ iſt mit 2,3662/ zuzüglich Zinf In den 0,62 Mill./ Abgaben des Jahres 1927/28 Steuern enthalten. Von 3,89 Mill.„ Einnahmen 8832/ nicht auf die Fabrikation. etwa 36 000 qm bebaut. Beſchäftigt Beamte. Darlehens⸗ tilgen. Von 164 925 qm Grunböbeſitz ſind und 492 werden 1958 Arbeiter li. ö 5 ve Abzug aller Unkoſten ein Ueberſchuß von 44 15 Reingewinn beträgt einſchl. 149 370(110 817)„ Vortrag 590 151 (t. V. 455 092) woraus auf das 6 Mill./ betragende Aktienkapital eine Dividende von 7 li. V. 5) v. H. zur Ausſchüttung gelangt. Das. ſamte Ac. befindet ſich bekanntlich im Beſitze G. induſtrie. 22: Gebr. Pfeiffer, Barbaroſſawerke AG. in Kaiſerslautern.— Di⸗ videndenſteigerung. Die G beſchloß, aus dem erzielten Reingewinn von 145 248(i. V. 116,077)/ des Geſchäftsjahres per 31. März 1929 eine von 8 auf 10 v. H. erhöhte Dividende auf das AK. von 1,20 Mill.„ zu verteilen. Der verbleibende Reſt wird auf e Rech⸗ nung vorgetragen. Nach dem Geſchäftsbericht ſind die Außſichten für das laufende Geſchäftsjahr trotz des zu be einen Kon⸗ junkturrückganges als gut zu bezeichnen. * Zahnradfabrik Friedrichshafen.— Gewinu⸗ ſteigerung. Die dem Luftſchüffbau Zeppelin naheſtehende Zahn ra d⸗ fabrik Friedrichshafen erzielte für 1928 einen Rein ⸗ gewinn von 150 000„/ gegen 120 000% j. V. Auf das A. von 5,2 Mill.„ kommt eine Dividende von 7 v. H. gegen 4 v. H. n Vorjahre zur Verteilung. Der Umſatz konnte nicht unbeträchtlich geſteigert werden. Der Bruttogewinn wird mit 1,98 Mill./ gegen 1,55 Mill./ ausgewieſen. »Die deutſche Reifeninduſtrie zu den Opelſchen Plänen. Wie wir zuverläſſig erfahren, iſt die Meldung über eine geplante eigene Automobilreifenfabrik der Adam Opel AG. von der Opelverwaltung in Rüſſelsheim ausgegangen. Um ſo mehr überraſcht es in der deutſchen Automobilreifeninduſtrie, daß ſie von einer Firma wie Opel als nicht techniſch hochſtehend bezeichnet worden iſt. Es dürften mehr fache Erklärungen zu der Opelſchen Meldung erfolgen. Vorläufig erklärt die Deutſche Dunlop Compagnie AG. in Hanau am Main, der J. Hachtenden allger und Dividenden⸗ Anſpruch darauf, daß ihr Werk allen Anſprüchen, a d kas, durchaus entſpreche und daß ſie auf modernſte einger und arbeite. 27: Filzfabrik AG., Fulda. Die o. GV. genehmigte wieder 5 v. H. Dividende. Die anſchließende ao. GV. beſchloß Erhöhung des AK. um 500 000 Mark auf 1,5 Mill. Mark. Die näheren Ausgabe⸗ bedingungen ſtehen noch nicht feſt. auch de Ameri⸗ 0 et ſei Karlsruher Produktenbörſe vom 3. Juli Abteilung Getrelde, Mehl und Futtermitte 1 Durch die in Ausſicht ſtehenden Zölle und die Nachricht von einer Verſchlech⸗ terung der Ernteausſichten in den Vereinigten Staaten und Kanada haben ſich die Preisſteigerungen am Brotgetreidemarkt forigeſetzt. Auch Mais und Futtermittel haben von der Aufwärtsbewegung gewonnen. Süddeutſcher Weizen 25,50— 26,50; deutſcher Roggen 28 bis 23,50; Braugerſte ohne Notiz; Futtergerſte, deutſche Sortiergerſte und bezugsſcheinpflichtige ausländ. 1719,75; deutſcher r, gelb oder weiß, je nach Qualität 9924, Plata⸗Mais, bezugsſcheinpflichtig 21,5022; Weizenmehl, Mühlenforderung, Abnahme bis zum 9. Juli 2 36,50; Roggenmehl, ſüdd. Mühlenforderung 31,50 32,50; Weizenboll⸗ mehl(Futtermehl) je nach Fabrikat, Mühlenforderung Juli⸗Dezember 14,50; Weizenkleie, ſein 1111,75; Weizenkleie grob 1212,75 Bier⸗ treber, fe nach Qualität, prompt 17 25—418,50; Malzkeime, je nach Qualität 17,25—18,50; Trockenſchnitzel, loſe 13,2514; Rapskuchen, loſe 19— 19,50; Erdnußkuchen, loſe 22; Kokoskuchen 22; Soyaſchrot, ſüdd. Fabrikat 21,5092; Leinkuchenmehl, je nach Fabrikat 28,50 bis 2 Oelkuchen prompt, ſpätere Monate teurer; Speſſekartoffel, gebbfl., neue Ernte 14— 14,50; Speiſekartoffel, weißfl., neue Ernte 14 bis 14,50.— Rauhfuttermittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken, neue Ernte 10—11; Luzerne, je nach Qualität, neue Ernte 1112 Stroh, drahtgepreßt, je nach Qualität 8— 8,25; alles per 100 Kilo.— Abteilung Weine und Spirituoſen: Lage unverändert. Die Lage der Kraftfahrzeug ⸗Induſtrie Teilweiſe Belebung Die Lage der Kraftfahrzeuginduſtrie ſteht nach wie vor unter dem wenig ermunternden Einfluß der ſchwierigen allgemeinen Wirtſchafts⸗ lage. In der deutſchen Automobilinduſtrie ſind vom Rohſtoffwerk bis zum Fieferanten des kompletten Fertigfabrikates Werte in Höhe von —4 Milliarden Reichsmark inveſtiert. Schon hieraus iſt der innige Zuſammenhang zwiſchen dieſem Einzelzweig und der Geſamtwirtſchaft zu erſehen, ebenſo wie die ſich aus dem Gechäftsgang ergebenden Rück⸗ wirkungen aufeinander. Der ſcharſe Konkurrenzkampf der deutſchen Werke unter ſich, der, an andern Ländern gemeſſen, gänzlich ungenügende deutſche Schutzzoll gegenüber der Auslandskonkur⸗ venz, die unbefriedigenden Verhältniſſen der Kraftfahrzeug ⸗ ſteuer uſw, wirkten weiterhin ſtark hemmend auf ein lebhaftes und dabei ventables Geſchüft. Trotzdem iſt in letzter Zeit wieder eine teilweiſe Belebung zu verzeichnen! Die Zuſammenſchlußbewe⸗ gung ſcheint als Univerſalmittel gegen den Kampf in den eigenen Reihen, gegen den dadurch bedingten unrentablen Geſchäftsgang und gegen die drohende Ueberfremoͤung ebenfalls wieder mehr in den Vordergrund der Betrachtungen zu rücken. Die Hauptſchwierigbeit in der Durchführung dieſer Pläne iſt in der unleugbar vorliegenden Kapftalarmut zu ſuchen. Auf Lieſe und auf die Befürchtungen insbeſomdere der Händlerſchaft bezüglich eines allgemeinen Stockens des Geſchäftes vor der Ausſtellung iſt auch der Beſchluß zurüc ftühven, die diesjährige internationale Automobilausſtellung in Ber⸗ lin ausfallen zu laſſen. Der Wettbewerb im Kraftfahrzeugver⸗ ſicherungsgewerbe hat ſich nach Aufhebung der Tarifbindungen derartig verſchärft, daß inzwiſchen wieder Verhandlungen zur Schaffung einer Tarifgemeinſchaft angebahnt worden ſind. In den einzelnen Gruppen des Kraftfahrzeuggeſchäftes war die Lage während der letzten Wochen wie folgt: Der Abfatz in ſchweren Perſonenwagen entſpricht im ganzen dem des Vormonates. Leichte und mittelſtarke Typen waren dagegen lebhafter verlangt. Der . entſprechend zeigde ſich auch geſteigertes Intereſſe für agen mit offenen Aufßauten. Das Cabrtolet gewinnt bei vervoll⸗ kommneter Konſtruktion und trotz des höheren Preiſes gegenüber den andern Aufbauten immer mehr Anhänger. Das Geſchäft in La ſt⸗ kraftwagen war uneinheitlich. Am ſtärkſten verlangt waren Fahrzeuge von—3 Tonnen Nutzlaſt. Sodann war erhöhte Nachfrage nach 5 Tonnen⸗Wagen mit Kippvorrichtung zu bemerken. In 1% bis 2 Tonnen⸗Wagen macht ſich die amerikaniſche Konkurrenz ſehr ſtark bemerbbar. Erwähnenswert iſt auch die dauernd ſteigende Nachfrage nach Dieſel⸗Straßenſchleppern. In Kommunal und Spezial⸗ fahrzeugen war das Geſchäft ruhiger. Elektrokarren waren in bisherigem Maßſtabe verlangt. Der Umſatz in Kraft⸗ rädern war befriedigend inſofern es ſich um Kleinkrafträder und ſolche, öde der Warenbeförderung dienen, handelt. In mittelſtarken und ſchweren Typen hat die Nachfrage etwas nachgelaſfen. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen New. ort 484,85 484,87] Schweiz. 25,20 25,211 Stocholm, 19590 18,09 Parts. 120,97 128.08 Helland...07 12,08 Madrid. 8889 88.68 Artiſſel 34,98 34,980 Oslss 18,19 18,19 Mailand. 92,68 92,67 Kopenhagen 15,20] 16,20 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 419,5 und Pfunde mit 2088.68 gehandelt *Die Roheiſenrückvergütung für das 2. Halbjahr 1929. Der Roheiſenverband hat ſich mit der Verlängerung des Dreu ra batt⸗ verfahrens für Grau⸗ und Temperguß für das 2. Halbjahr 1920 unter den gleichen Vorausſetzungen wie bisher einverſtanden er⸗ klärt. Das Abkommen ſieht vor, daß für die ausgeführten Gußeiſen⸗ mengen Rückvergütungen gewährt werden, durch die die Differenzen zwiſchen Auslands⸗ und Inlandspreiſen ausgeglichen werden. Eine Gewährung des Rückvergütungsfatzes von 6/ je Tonne iſt an die Bedingung geknüpft, daß die Roheiſen verbraucher mindeſtens 100 v. H.(früher 75 v..) ihres Bedarfs in dem betreffenden Zeitab⸗ ſchuitt durch den Roheiſenverband beziehen müſſen. Die Rückver⸗ gütung wird auf das Fertiggewicht der Gußſtücke gewährt. Nene Preisermäßigung für Zinkbleche. Die Rheiniſch⸗ Weſtfäliſche Zinkblechhändler vereinigung, Düffel⸗ 3055 hat, wie ſie uns offiziell mitteilt, beſchloſſen, mit Wirkung ab 3. Juli ihre Lagerpreiſe für Zinkbleche um einheitlich 1,50„ pro 100 Kg. für Händler und Verbraucher zu ermäßigen. Zinkbleche koſten nunmehr für Verbraucher Zone I frei Verwendungsſtelle 77% und frei Empfangsſtation 76 1 Fur Zone II und II kommt ein Auſſchlag von 1, bzw. 2, hinzu. I letzte Preisermäßigung war am 21. Juni um 0,50 J einheitl. Br Hünbler und Verbraucher.) 5 — 1 3. 3 Gebirgsbach der Tiſche, Stühle, Donnerstag, den 4. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung([Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 309 über die Die letzten Hochwaſſerverwüſtungen im Epirus (Von unſerem Dr. M. ⸗ Die Naturgewalten des Südoſtens, Erdbeben, Hochwaſſer, Henſchrecken und Hagelſchlag, machen auch im laufenden Jahre wieder von ſich voden, und den Reigen, den hier alljährlich ſpeziell Griechenl and über ſich in den wärmeren Monaten er⸗ gehen laſſen muß, eröffnen die erſten Ueberſchwemmungen im Epirus, den gebirgigen Gebietsteilen an der griechiſch⸗albani⸗ ſchen Grenze. Am ſchwerſten zu leiden hatte hier dieſer Tage das Departements⸗Hauptſtädtchen Florina, über deſſen Schä⸗ den heute die erſten amtlichen Berichte in Anbetracht fort⸗ geſchwemmter Telegraphen⸗ und Telephonleitungen nach Athen gelangten. Seit mehreren Jahren tritt der noch vor einem Jahr⸗ gebnt ſich ruhig von Norden nach Süden ergießende kleine Florina durchzieht, zu gewiſſen, regelmäßig wiederkehrenden Zeiten aus ſeinem Flußbett, und der Scha⸗ den, der jeweils vom Waſſer angerichtet wird, beläuft ſich jeweils auf mehrere Millionen Drachmen. Die ſchwerſten Be⸗ ſchädigungen in und um Florina brachte jedoch der Monat Juni des laufenden Jahres, und die Zahl der Toten, die die ſchäumende Furie diesmal forderte, wird mit über dreißig beziffert. 85 Als am 25. Juni die Schüler und Schülerinnen von rina in den Nachmittagsſtunden ſich zu ihren Schulen be⸗ geben wollten, um die Abſchlußprüfungen abzulegen und die Zeugniſſe in Empfang zu nehmen, barſt mit furchtbarem Gekrache eine vier Meter hohe Staumauer, Flo⸗ die auf einer Länge von beinahe zwei Kilometern am rechten und linken Ufer die Waſſermaſſen des Florina durchziehen⸗ den Gebirgsfluſſes dem Meere zu leiten. Die belebten Straßen der Stadt zeigten ſich 135 gelähmt, rieſige ſchwarze Waſſermaſſen wälzten ſich donnernd heran und die ſchäumende Giſcht ſteigerte ſich im Handumdrehen bis zu den Fenſtern der erſten Etagen. Die Einwohner, die den Tag des jüng⸗ ſten Gerichtes angebrochen glaubten, flüchteten inſtinktgemäß auf die Dächer, und erlebten hier ein Schauſpiel, wie es in ſeinen Ae des Grauens ſchwerlich ſchwärzer geſchildert werden kann. Der ganze Himmel war von pechſchwarzen Wol⸗ ken bezogen, b 15 denen ein Unwetter aufzog, das ſeine grellen Blitze polternd in die Bergketten und die höchſten Bäume fahren ließ. Ab und zu öffneten ſich Wolkenpartien, und ein blendend⸗grelles Gelb warf geſpenſterhaft anmutende Reflexe auf den Ort des Grauens. Ein kurzer Hagelſchlag, der Hagelkörner von Hühnereiergröße mit ſich brachte, zer⸗ ſchlug faſt ſämtliche Fenſterſcheiben in Florina und tötete die zahlreichen Schaf⸗ und Ziegen⸗Herden im nahen Gebirge, denen es nicht mehr gelungen war, ſchützende Höhlen zu er⸗ reichen. Durch die Straßen aber fegten die Fluten, die Bal⸗ ken, Möbel, Tiere, Dächer auf ihren Rücken trugen. Im Zeitraume kaum einer halben Stunde waren ſämt⸗ liche Brücken der Stadt, dreizehn feſte Eiſen⸗ und Beton⸗ konſtruktionen, abgeriſſen und die Uferquais, aus ſchweren Quadern beſtehend, brachen aufſchäumend in das Flußbett, um den nachfolgenden Waſſer⸗ maſſen den Weg zu verlegen und ſie zu zwingen, noch mehr wie bisher ihr Flußbett zu verlaſſen und ſich durch die Straßen von Florina zu ergießen. Eine Stunde nach Einbruch der Waſſermaſſen ſtand ganz Florina drei Meter unter Waſſer. Da jedweder Verkehr der Stadt mit ihren fünfzehntau⸗ ſend Seelen unter ſich unmöglich war, konnten Hilfsexpedi⸗ tionen von Florina aus nicht eingeſetzt werden. Am ſchlimm⸗ ſten machte ſich jetzt bereits nach wenigen Stunden der Mangel an Trinkwaſſer bemerkbar, da nicht nur ſämtliche Brunnen erſoffen waren, ſondern auch die Waſſerleitung in ihrer ge⸗ ſamten Ausdehnung fortgeſchwemmt wurde; ſo trat denn das direkt paradox anmutende ein: einer drei Meter über ſchwemm⸗ ten Stadt fehlt das notwendige Waſſer! Da auch das Elektri⸗ zitätswerk ſamt den Kabelleitungen ſchwer mitgenommen und außer Tätigkeit geſetzt wurde, lag nach Einbruch der Dunkel⸗ heit die Stadt in völliger Finſternis, die die unter der Be⸗ völkerung herrſchende Panik auf den Höhepunkt trieb. Um Mitternacht des erſten Schreckenstages erfolgten die erſten Häuſereinſtürze mit Donnergepolter; dreißig Gebäude, meiſt ältere und 1⸗ſtöckige Häuſer, hielten den Waſſerdruck nicht aus und brachen in ſich zuſammen. Neben dem Gepolter der Steinmaſſen und Balken hörte die undurchdringliche Nacht die Hilfeſchreie von im Waſſer treibenden Männern und Frauen, des ſich an Hölzer geklammert hatten und in Todesangſt ver⸗ ſuchten, ein rettendes Ufer zu erreichen. Doch auch dieſe Schreie von Hilfloſen, von denen man nicht einmal wußte, wo ſie ſich befanden, und denen Hilfe zu bringen völlig un⸗ möglich war, wurden immer leiſer, und ſchwarze Körper, die die gurgelnden Wellen mit ſich riſſen, kündeten die e menſchlichen Opfer der Kataſtrophe. Der anbrechende Morgen des 26. Juni ſah ein Bild wütſteſter Verwüſtung und furchtbarſten Schreckens. Neben den in ſich zuſammengeſtürzten Häuſern zeigten neuer⸗ liche hundert Gebäude rieſige Riſſe und einſtürzende Mauern, ſo daß auch dieſe Häuſer geräumt werden mußten und die Einwohner ſich auf die Dächer von Nachbarhäuſern i rücklaſſung ihres geſamten Hab und Guts retteten ber auch die feſteſten Bauwerke zeigten Schäden, die das Waſſer unaufhörlich in die Grundmauern eindringen ließen, und ſo die Fundamente ſchwer geſchädigt und bedroht wurden. Die Waſſermaſſen hatten endlich in ihrer Gewalt etwas nachgelgſſen und wälzten ſich ſchmutzig⸗ ſchwarz dem Meere zu; Betten, totes Vieh, Töpfe und Hausgerät wurde ohne Unterlaß gen Süden geſchwemmt, Fäſſer mit Oli⸗ ven und Körbe mit Zitronen, den Haupthandelsprodukten Florinas, folgten zu Hunderten. Die Mehrzahl der Betrof⸗ fenen hockte apathiſch und anteilnahmslos auf den Dächern, die Schrecken der Nacht hatten die Unglücklichen derart mit⸗ genommen, daß ſie der Verzweiflung nahe waren und ohne zu klagen über ſich hereinbrechen ließen, was ſie doch nicht zu ändern vermochten. Was für furchtbare 56 hier Men⸗ ſchen durchlebten, zeigt ein einziger Fall, zu dem ſich hundert f ähnliche geſellen, in dem eine Familie aus fünf Köpfen im Schlafe von den Waſſermaſſen überraſcht wurde; da das Waſ⸗ * ſer jedoch rapide ſtieg und Fenſter und Türen keinen Aus⸗ gang mehr boten, da Möbel und Geröll Barrikaden errichtet hatten, flüchteten die Aermſten auf die Schränke, um in hocken⸗ ßt, bis zum Halſe im Waſſer befindlich in jeder Minute den der Stellung, den Scheitel des Kopfes an die Zimmerdecke ge⸗ 55 Ertrinken ö wären Das. N 5. Vertreter in Athen) zen Raum gefüllt und lediglich wenige Zehntzentimeter unter⸗ halb der Decke mußten dazu herhalten, fünf Menſchen wenig⸗ ſtens die zum Atmen notwendige Luft zuzuführen; ſechzehn Stunden lang! An einer anderen Stelle der Stadt hatten 45 Perſonen verſucht, nach dem Verlaſſen ihrer einſtürzenden Häuſer ein Gebäude zu finden, das feſter konſtruiert war, um hier Schutz zu finden. Als ſie endlich das 1 15055 Stockwerk eines Ziegelbaues erreicht hatten, von dem ſie annahmen, daß die dicken Mauern dem Waſſer ſtandhalten würden, ſtürzte die Decke ein und ſchleuderte die Unglücklichen in den Keller, in den von allen Seiten Waſſer eindrang. In andauernder ſchwerer körperlichen Arbeit ſowie in fortgeſetzter Finſternis haben dieſe 45 Menſchen eine ganze Nacht hindurch die von allen Seiten einbrechenden Waſſermaſſen aufgehalten und bis zur Bruſt im Waſſer ſtehend verſucht, alle neuen Breſchen, die die Fluten ſchlugen, wieder abzudichten, um ſo zu verhindern, daß das ganze Gebäude über ihnen zuſammenbricht und ſie begräbt. Eine Aenderung dieſer furchtbaren Situation trat erſt am Mittag des folgendes Tages durch den Umſtand ein, daß an einer Stelle Betonbrückenpfeiler derart viel Geröll und Gebälk aufgehalten hatten, daß das Waſſer in dieſer Richtung nicht mehr weiter konnte und in eine andere e— der Stadt entgegengeſetzt— abgeleitet wurde. Dieſer Umſtand brachte es auch mit ſich, daß der ſich ſo bildende Deich dafür ſorgte, daß mehrere Stadtviertel 5 zum Abend einigermaßen trocken gelegt werden konnten. Dennoch hörten die Schrek⸗ kensſzenen, die ihren Höhepunkt 2 h hatten, nicht auf. Zahlreiche Männer und Frauen waren wahnſinnig geworden und mußten von ihren Mitbewohnern, auf die ſie mit Meſſern und Beilen losgingen, über⸗ wältigt und an Bäume gebunden werden. Auch das Gefängnis war bis zu einer Höhe von drei Metern überflutet; die beinahe zweihundert Gefangenen, die nicht wie Ratten ertrinken wollten, hatten ihre Zellentüren ge⸗ ſprengt und verſuchten, ſich auf die umliegenden Dächer zu flüchten. Von dort aus riefen ſie um Hilfe und betonten, daß ſie nicht zum Tode, ſondern lediglich zu Haft verurteilt ſeien. Als das Waſſer die Filiale der Nationalbank in Florina im⸗ mer mehr unter Waſſer ſetzte und es den Wachpoſten unmög⸗ lich war, länger auf ebenem Boden Wache zu halten, ſtiegen die Soldaten, das Gewehr im Arm, zuerſt auf den Balkon des erſten Stockes und dann auf das Dach, um ſich am Blitz⸗ ableiter feſtzuhalten und von oben herab das Gebäude, deſſen Schutz ihnen anvertraut war, zu bewachen. Gleichartig ging die militäriſche Wache des Landesgefängniſſes vor, die die zu den längſten Strafen Verurteilten auf ein nahe dem Gefäng⸗ nis gelegenes ſtabiles Dach brachte und dort treu und brav bewachte, während ſie bei den Fluchtverſuchen der kleineren Diebe und Räuber ein Auge zudrückte. Neben der Stadt Florina, deren Schäden noch nicht im entfernteſten abgeſchätzt werden konnten, die ſich jedoch auf viele, viele Millionen belaufen, wurden in der nächſten Um⸗ gebung mehr als 1500 Stremmen außerordentlich fruchtbaren Ackerbodens völlig vernichtet, während in den Ortſchaften der Umgebung, die von dem Hoch⸗ waſſer nicht betroffen wurden, der Hagel des Unglückstages die geſamte Ernte vernichtet. In Proti wurden dazu ſämt⸗ liche Waſſermühlen eingeriſſen und fortgeſchwemmt und zwi⸗ ſchen Florina und Proti ſind heute Quadratkilometer mit Möbeln und Küchengerät, Kiſten und Fäſſern, Tierleichen und Baumrieſen bedeckt, die die Furie Natur im weiten Umkreiſe zuſammentrug und hier— in einem Tief— ablagerte. Italien Der Schleichhandel mit Kunſtwerken in Italien In dem Reiche Muſſolinis unterliegt die Ausfuhr von Kunſtwerken der ſtrengſten Kontrolle. Infolgedeſſen hat ſich ein reger Schleichhandel entwickelt, der die Kunſtwerke unter der Hand in Italien aufkauft und dann heimlich über die Grenze zu bringen verſucht. Einem Zentrum dieſes Schleich⸗ handels ſcheint man jetzt in Foligno in Umbrien auf die Spur gekommen zu ſein. Ein dort lebender Doktor ſtand ſchon ſeit einiger Zeit in dem Verdacht des unerlaubten Handels mit Altertümern und Kunſtwerken. Bei einer überraſchenden elt Hausſuchung fand man den Verdacht beſtätigt. Mehrere Zimmer waren mit Kunſtſchätzen aller Art, mit Statuen, Reliefs, alten Handſchriften, prächtigen Miniaturen, Bildern aus dem 13., 14. und 15. Jahrhundert, Juwelen und ſonſtigen Gegenständen im Geſamtwerte von mehreren Millionen Lire bis faſt zur Decke angefüllt. Offenbar ſind dieſe Kunſtſachen im Laufe mehrerer Jahre angehäuft worden. Der Doktor ſtand in Verbindung mit Antiquaren in Rom und Mailand, die die Kunſtwerke auf irgend einem Schleichweg in das Ausland verkauften. S x G nien. Ciervas Höhenſteuer Der Apparat des ſpaniſchen Ingenieurs de La Cierva, durch den es gelingt, ein Flugzeug faſt ſenkrecht vom Boden aufſteigen und wieder landen zu laſſen, iſt ſchon mehrfach erprobt worden. Es hatten ſich dabei verſchiedene Mängel herausgeſtellt, die zu beſettigen dem Erfinder gelungen zu ſein. Auf dem Flugplatz von Getafe in Madrid führte de La Cierva vor einer Anzahl eingeladener ſpaniſcher Flieger und anderer Gäſte ſeinen verbeſſerten Apparat vor. Auf ein Zeichen von ihm wurde der Motor angekurbelt und das Flugzeug ſtieg in die Luft, nachdem es nur wenige Meter gerollt war. rung in der Luft. liefen, blieb das Flugzeug, nachdem der Höhenſteuerapparat eingeſtellt war, mehrere Minuten lang faſt bewegunglos in der Luft ſtehen. Dabei beugte ſich de Führerſitz zur Seite und rief den untenſtehenden Zuſchauern einige Wort zu. Damit hatte er den Beweis geliefert, daß er völlig Herr über die Bewegungen des Flugzeugs war und nun vollzog er die Landung. faſt ſenkrecht zur Erde zurück und ſtand ſtill, ohne weiter als einen Meter gerollt zu ſein. Nachdem Herr de La Cierva das Flugzeug verlaſſen hatte, erklärte er den Gäſten, daß er nun von der vollen Wirkung ſeines Apparates überzeugt ſei und glaube, in Zukunft würden Flugzeuge auch auf kleinen Dächern ohne Beſchwerden landen können. Indien Immer noch Witwenverbrennung in Indien? Der frühere Brauch, der die indiſche Witwe zwang, ihrem toten Gemahl auf den Scheiterhaufen zu folgen, iſt durch ge⸗ ſetzliches Verbot ſchon ſeit Jahrzehnten abgeſchafft. Es gewinnt aber den Anſchein, als werde ihm neuerdings doch wieder heimli⸗h gehuldigt. In den letzten Monaten haben ſich nach einer Nachricht aus Bombay die Fälle außerordentlich ge⸗ 5 5 häuft, in denen indiſche Witwen mit ſchweren Brandwunden in die Krankenhäuſer eingeliefert wurden. In einem ein⸗ zigen Krankenhaus ſind im Laufe des letzten Vierteljahres ſechs Todesfälle aus dieſer Urſache vorgekommen. Bei der Einlieferung der Kranken wird gewöhnlich angegeben, die Frau habe ſich beim Anzünden einer Lampe oder bei dem Anlegen von Feuer im Ofen die Brandwunden zugezogen. Zuweilen hat aber dann die Kranke in ihren Fieberdelirien davon geſprochen, ſte habe ſich freiwillig verbrannt, um ſich dem Elend der Witwenſchaft zu entziehen. Mit derartigen Ausſagen läßt ſich natürlich nicht viel anfangen. Kenner der Verhältniſſe zweifeln aber nicht daran, daß der alte Brauch der Selbſtaufopferung der indiſchen Witwe namentlich in den 8 Kreiſen der ungebildeten Bevölkerung noch viele überzeugte Anhänger beſitzt und daß die vorerwähnten Fälle ſehr wohl auf dieſen Abſcheu vor der Witwenſchaft zurückgehen können. Die Behörden haben die Unterſuchung bereits aufgenommen. 5 Amerika 5 Seine Frau iſt ihm zu dick geworden »Der ſeltene Fall, daß ein Ehemann die Scheidung be⸗ antragt, weil ſeine Frau zu dick geworden iſt, und einen zu ſtarken Harwuchs hat, bes ſchäftigte die Chikagoer Gerichte. Charles Zeichner proteſtierte in ſeinem Schei⸗ dungsgeſuch gegen die„Lebensgewohnheiten ſeiner Frau, die a es ihr ermöglicht haben, ein enormes Körpergewicht anzu⸗ ſammeln.“ Der Gatte behauptet, daß ſeine Frau 275 Pfund wiegt. Durch ihre grenzenloſe Nachläſſigkeit habe ſich bei ihr außerdem ein derart ſtarker Bartwuchs herausgebildet, daß ſie ſich jeden Tag raſieren laſſen müſſe. Als weitere gewichtige Gründe führt Zeichner an, daß ſeine Frau nicht kochen kann und vom Haushalt nichts verſteht. auch Telcher an den Kopf e Die furchtbare Flugzeugkataſtrophe auf dem Vodenſee — Die Bergung des Flugzeugwracks; rechts oben: Erſt nach langer, mühevoller Arbeit konnte das Wrack des auf den Bodenſee abgeſtürzten 0 N 1 e geborgen werden. Jede Rettung für die fängeſcloſsenen Paine 8„ 5 kam zu ſpät. f. F Der Führer des Unglücksflugzeugs, Zinsmaier. Darauf folgte eine außergewöhnliche Vorfüh⸗ Während die horizontalen Schrauben um⸗ La Cierva aus dem Das Flugzeug kam wiederum Sie habe ihm des e. N Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗ Ausgabe Donnerstag, den 4. Juli 1929 Sportliche Welt⸗Tennis⸗Turnier in Wimbledon Cochet und Borotra im Endſpiel des Herren⸗Einzel Es ſteht jetzt feſt, daß die engliſchen Tennismeiſterſchaften in Wimbledon, denen auch am Mittwoch das herrliche Sommerwetter treu blieb, programmäßig beendet werden können, da mit Ausnahme des Gemiſchten⸗Doppel überall„die letzten Vier“ ermittelt ſtnd. Das Hauptintereſſe der 15000 Zuſchauer, unter denen ſich auch König Alfons von Spanien befand, wandte ſich am Mittwoch der Vorſchluß⸗ runde im Herren⸗Einzel zu. Hier konnten ſich die Franzoſen für die am Dienstag in den Doppelſpielen erlittenen Niederlagen revanchie⸗ ren, zwei Franzoſen qualifizierten ſich für das Endſptel. Cochet ſchlug, vom Start weg ſtändig angreifend, den ſich verzweifelt wehren⸗ den Amerikaner Tilden glatt in drei Sätzen:4,:1,:5. Im letzten Satz ſtand die Partie bereits 51 für Cochet, als Tilden noch einmal 575 aufholte, dann aber dem letzten Energieeinſatz des Franzoſen glatt erlag. Borotra ſpielte gegen Auſtin zuweilen etwas pfleg⸗ mathiſch, war aber ſonſt in glänzender Verfaſſung und fertigte den engliſchen Meiſter:1, 10:8,:7, 61 ab.— Im Damen ⸗ Einzel hat ſich zu Helen Wills, Goldſack und Jacobs Miß Ridley als vierte Teilnehmerin für die Vorſchlußrunde geſellt. Miß Ridley ſchlug die ehemalige Weltmeiſterin Bundy:2,:3.— Im Damen⸗Doppel ſind bereits drei Paare in die Vorſchlußrunde gekommen: Watſon⸗Michell, Ryn⸗Nutthall und Covell⸗Shephard⸗Baron. Die letzteren beſiegten Lycett⸗Ridley:2,:9. Beim Herren⸗Doppel wurden die vierten Teil⸗ nehmer für die Vorſchlußrunde in Lott⸗Henneſſy feſtgeſtellt, die Amerikaner beſiegten Kingsley⸗Oliff:4,4:6,:3.— Bei der Troſt⸗ rund der Herren ſind„die letzten Vier“ Collins, Robbins, Chandler und Powell. Im Gemiſchten Doppel ſchlugen Cochet⸗Bennet Tilden⸗ Mallory:5, 618. Interne Hochſchulmeiſterſchaften an der Handelshochſchule Mannheim Wenn auch längſt noch nicht im erforderlichen Umfange, hat doch Rundſchau umd Hochſchulem eine erfrewliche Förderung erfahren. Alljährlich fin⸗ den Hochſchulolympdaden ſtatt, bei denen die Beſten aller Hochſchulen um die Stegespalme ſtreiten. Ihre Ausleſe findet bei den örtlichen internen Hochſchulmeiſterſchaften ſtatt. Zum zweiten Mal ſeit Be⸗ ſtehen der Handelshochſchube veranſtaltet die Studentenſchaft ſolche internen Meiſterſchaften. Heute ſanden öte Wettkämpfe im Schwimmen in Halle 9 des Herſchelbades ſtatt. Die Ergebniſſe: Eröffnungslagenſtaffel: Erſter: Rheno⸗Nicarta(1,35 Minuten). Zweiter: Saxo⸗Friſia(1,36 Min.).— Vier Bahnen Bruſt: Sieger: Beker(1,12 Min.). Zweiter: Kirchenbauer(1,17 Min.)— Vier Bahnen Rücken: Erſter: Becker(1,17 Min.). Zweiter Kirchenbauer 1,20).— Streckentauchen: Boche 44 Meter in 37,9 Sek.; Weltin 40 Meter in 89 Sek.— Dreimal zwei Bahnen Bruſtſtaffel: 1. Saxo⸗Friſia(1,4 Minuten); 2. Rheno⸗Nicaria(1,46).— Vier Bahnen Freiſtil: 1. Kloth (0,595 Minuten); 2. Boche(1,18 Min.).— Zwei Bahnen beliebig für Studentinnen: 1. Siedle(43,1 Sek.); 2. Strauß(48 Sek.).— Zehnmal zwei Bahnen Beliebigſtaffel: Sieger wurde die Freie nichtkorporierte Studentenschaft mit 5,47 Min. über die Corpo rationen mit 5,58 Min. Zum Schluß wurde ein ſehr lebhaftes Waſſerballſpiel zwiſchen Rheno⸗ Nicartia und Saxo⸗Friſia ausgetragen, das für die erſteren mit:2 (Halbzeit:2) endete. Die Studentenſchaft folgte trotz der drückenden Temperatur im Herſchelbad den Kämpfen mit großem Intereſſe und feuerte die Kämpfenden durch lebhafte Zuruſe an. Am Freitag finden im Sta⸗ dion die Leichtathletiſchen Wettkämpfe ſtatt. Pferdeſport Dortmund(3. Jult) 1. Blankenſtein⸗Rennen. 9000. 1000 Meter: 1. W. F. Gammer⸗ dingers Fortunatus(H. Schmidt); 2. Sinumbra, 3. Giftmiſcher. Ferner liefen: Troller. Tot: 18, Pl: 12, 14:10. 2. Hohenſyburg⸗Jagdrennen. 3500. 3650 Meter: 1. F. Gerteis No Friend(Pfeiffer); 2. Rambla; 3. Kos. Ferner liefen: Ortwin, Jugendliebe, Merkur, Germane. Tot: 214, Pl: 56, 28, 17:10. 3. Germania⸗Ausgleich. Ehrpr. und 6000. 2400 Meter: 1. Stall Weißmanns Lebenskünſtler(A. Zimmermann); 2. Salzig; 3. Mar⸗ cellus. Ferner liefen: Jaroom. Tot: 27, Pl: 12, 14:10. 4. Hohenſtein⸗Rennen. 3000. 1200 Meter: 1. F. Sträters Obe⸗ 2. Bundſchuh; 8. Grimm. Ferner lbefen: Tutank⸗ hamen, Farmerin, Nora, Flaminia. Tot: 16, Pit 12, 18, 21110. 5. Preis von Weſtfalen. Ehrpr. und 20 000. 1800 Meter: 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Avanti(Zehmiſch); 2. Sterneck; 3. Linz. Ferner Hefen: Altenberg, Skalde, Kapitän Graalfe, Rochus, Andreas Hofer, Dot: 19, Pl: 12, 15, 16:10. 6. Kappenberg⸗Rennen. 3000„ 1600 Metert 1. C. O. Schmiotſche Erben San Marco(Blume); 2. Apache; 3. Maharadfa. Ferner liefen: Interurban, Tremonia, Culvert, Kühnigstreu, Mina 2, Orma, Carol, Annchen, Waldo, Asra, Mutzerl. Tot: 49, Pl: 21, 28, 64:10. 7. Harkert⸗Hürden rennen. Ehrpr. umd 3500 l. 3000 Meter: 1. H. Saubers Steineihe(Sangl); 2. Brigant: 3. Gauner. Ferner liefen: Exzellenz, Kariſſima, Majeſto, Baladera. Tot: 50, Pl: 12, 11, 18:10. * Grunewald(3. Juli) 1. Preis von Eichkamp. 3500 /. 1600 Meter: 1. R. Haniels Pronto(Bleuler), 2. Eiſenhagel, 3. Heroine. Ferner liefen: Ledum, Sigmar, Hünfeld, Falſtaff, Satrap, Waiſenknabe, Severus, Augapfel, Szin⸗arany, Conteſſa. Tot: 42, Pl: 20, 57, 82:10. 2. Preis von Wildpark. 3500 /. 1200 Meter: 1. A. Weber⸗ Nonnenhofs Strona(Vinzenz), 2. Kriegſpiel, 3. Tell. Ferner liefen: A. v. gon 9(Vaas jz Verſöhnung, Silvio. Tot: 198, Pl: 44, 17210. 3. Preis von Teltow. 5500 J. 1800 Meter: 1. Frhr. S. Oppenheims Baiſer(Kaiſer), 2. Augendiener, 3 Männertreu 115 Ferner liefen: Silo, Heidelerche, Kudlich, Trebonius. Tot: 17, Pl: 11, 12, 12:10. 4. Preis von Babelsberg. 5500 l. 1400 Meter: 1. M. Böhms Tarquinius Superbus(Grabſch), 2. Quiſiſana, 3. Lichtblick. Ferner liefen: Holofernes, 0 ida. Tot: 47, Pl: 33, 44:10. 5. Preis von Zehlendorf. 3500. 1000 Meter: 1. O. Blumenfeld u. R. Samſons Senator(Haynes), 2. Hauptmanns Schweſter, 3. Hetman. Ferner liefen: Till Eulenſpiegel, Lambert, Briholder, Tam⸗ bur, Henvill, Monte Carlo, Altmühl. Tot: 22, Pl: 15, 17, 21:10. 6. Preis von Nikolaſee. 3000. 1600 Meter: 1. Geſt. Weils Hell⸗ ſeherin(M. Schmidt), 2. Signora, 3. Oran. Ferner liefen: Pertan⸗ der, Kadewitt, Filigran, Mynheer, Hochdruck. Tot: 47, Pl: 16, 13, 15:10. 7. Preis von Dahlem. 4100. 2400 Meter: 1. Frhr. O. v. Richt⸗ hofens Teneriffe(Böhlke), 2. La Margna, 3. Caro Bube. Ferner liefen: Gutenberg, ef Theokrit, Lord Val, Taugenichts. Tot: 22, Pl: 13, 16, 2 ..........— Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. E 6 Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton; Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: i. V. Franz ftircher— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Jakob Faude: ſämtliche in Mannheim in den letzten Fahren der Sportbetrieb an den deutſchen Univerſitäten für wenig Geld 8 1 Gekochter Schinken, Hamburger Rauchfleisch ½ Pf. 35 drosse Mnobfändor Würste 27 Frische grosse ler. 5 Stck. 35 Wosfialer mettwurst. Pfd. 90 figüuer Stangenkäse. Pfd. 48 Schmalz pfd. 7 8. Nalder stadt. 28. 20 bamembert, Romadur mud. Sch. 23 Baer. Leber- U. Blutwurst 28t. 34 aper. Butter ½ pf. 85, Nahmküäs. 27 Cornedhbsel, Mastiteiscn. D. 98 Saftiger Schwekzerkäse ½ Pfd. 78 Tburen-NHonserven.. 48 u. 88 fol. Gohelmratkäse gr. Lad.35 Nordd. Hartwurst, feine Zervelat- u. Salamiw. Pfd..93 Nous gelbe Rar tofteln 10 Pfd. 88 Mronen u. Bananen. Pid. 38 Snagheltl, demüss- Nudeln Pfd. 48 dobr. Hates. ½ Pfd..33 dels 19 25 Tronen 10 St. 68 Pudülng.- U. Bachnulver 3 P. as mbeer. Fruchtsöfl. 58 83.70 Sultaninen kalf. 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