Win m e re ee n e e en e m — . Juli 1929 Hezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung ſchäſteſtelle r Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 Ba A Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Aittag⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Reisen Geſetz und Necht Ar. 306— 140. Oahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Saen für Allgem. Anzeigen 940.. Nellamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, eee ufo berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsstand iſt Mannheim. nelle Räumung Intereſſante Erklärungen im engliſchen Anterhaus Die am Freitag von dem Staatsſekretär des Auswärti⸗ gen, Henderſon, im Unterhaus gemachten Ausführungen zur Frage der Rheinlandräumung lauten in ausführlicher Faſſung wie folgt: „Ich glaube, wir alle ſind von dem Wunſche er⸗ füllt, die Räumung durchgeführt zu ſehen; ich glaube, es iſt wichtig, daß ſie durchgeführt wird. Soweit ich es bis jetzt zu überſehen vermochte, iſt von der deutſchen Re⸗ publik die Geſamtheit der ihr durch die Alliierten auferlegten Bedingungen zur Durchführung gebracht wor⸗ den, und da das der Fall iſt, ſo ſollte die Räumung ſo ſchleunig wie möglich durchgeführt werden. Ich habe ſehr gründlich nachprüfen müſſen, was zwiſchen der verſchie⸗ denen ehemals alliierten Mächten und den verſchiedenen in⸗ tereſſierten Parteien vorgegangen iſt. Ich habe u. a. die Be⸗ ſprechungen nachprüfen müſſen, die zwiſchen Sir Auſten Chamberlain als dem Vertreter Großbritanniens und den anderen Mächten in Lugano ſtattgefunden haben. Ich habe die Beſprechungen über dieſes Thema in Genf nachprü⸗ fen müſſen— ſehr wichtige Beſprechungen— und die ſcharf e Schlußfolgerungen, zu denen man dabei gekom⸗ men iſt. 4 ö g Ich bin zu dem Schluß gekommen, daß wir in dieſem Augenblick, wo es von allergrößter Wichtigkeit iſt, unmißverſtändlich klarlegen ſollten, daß wir von dem Wunſch erfüllt find, daß die Räumung im denkbar frühſten Augenblick eintreten ſollte. Ich habe mit Chamberlain die Ueberzeugung, daß es nicht im Intereſſe des europäiſchen Friedens iſt, wenn das etwa grabweiſe oder in Etappen geſchieht. Ich denke, wir ſollten verſuchen, ſowohl die franzöſiſche wie die bel⸗ giſche Regierung dazu zu veranlaſſen, daß ſie dieſen Schritt mit uns zuſammen tun. Ich möchte folgendes ausſprechen: Ich glaube kaum, daß Deutſchland ſelbſt den Wunſch hat, eine Räumung zu erleben, die wir. f a a Aaals etappenweiſe Räumung bezeichnen müßten. Ich glaube, daß man in Deutſchland ent⸗ täuſcht ſein würde, wenn die Räumung aufgeſchoben würde, mnd, wie ich glaube, würde man in Deutſchland genau ſo unangenehm berührt fein, wenn die Räumung den Charakter einer gruppenweiſen Räumung tragen würde An Hand des geſamten Meinungsaustauſches, der in den letzten drei oder vier Wochen ſtattgefunden hat, glaube ich, keine Veranlaſſung zu haben, annehmen zu müſſen, daß der völligen Räumung von Seiten der franzöſiſchen und belgiſchen Regierung irgendwelche unüberwindliche Schwierigkeit in den Weg gelegt wird. Die Mitglieder dieſes Hauſes können verſichert ſein, daß der geſamte moraliſche Einfluß, den wir insbeſondere bei der bevorſtehenden Konferenz über den Bericht der Reparationsſachverſtändigen in die Waagſchale werfen können, in die Waagſchale geworfen werden wird, um einen ſchleunigen und ein helligen Beſchluß zu⸗ gunſten der Räumung zuſtande zu bringen. Im weiteren Verlauf der außenpolitiſchen Ausſprache, beſchäftigte ſich auch f Chamberlain mit der Frage der Rheinlandräumung. Er führte u. a. aus, durch die Zurückziehung der britiſchen Truppen werde nichts gewonnen, ſolange ſich nicht Frankreich und Belgien zu dem gleichen Schritt entſchlöſſen. Zur ruſſiſchen Frage äußerte ſich Chamberlain da⸗ hin, er habe während ſeiner Amtstätigkeit der Wiederauf⸗ nahme diplomatiſcher Beziehungen zu Rußland niemals die Tür verſchloſſen. Aber es ſei von ruſſiſcher Seite kein loyales oder ehrliches Entgegenkommen zu verzeichnen geweſen. a Staatsſekretär des Auswärtigen, Henderſon, führte u. a. aus, die Politik der engliſchen Regierung in dieſer Frage werde in einem gewiſſen Grade von den Antworten abhängen, die die Dominien erteilten. Eine Propaganda, die ſich in die inneren Angelegenheiten irgend eines Teils des britiſchen Reichs einmiſche, werde die Regierung nicht dulden, wie Mac⸗ donald ſchon im Jahre 1924 mit voller Deutlichkeit dargelegt habe. Er nehme an, daß man auf ruſſiſcher Seite jetzt bereit ſei, hinſichtlich der Propagandafrage genau umriſſene Ver⸗ pflichtungen zu übernehmen und dafür zu ſorgen, daß dieſe Verpflichtungen auch innegehalten werden. Er hoffe, das Haus ſei einhellig der Meinung, daß die Regierung im Sinne der in der Thronrede vorgezeichneten Richtlinien zuſehen ſolle, ob es möglich ſei, mit einem großen Lande wie Rußland wieder in normale Handels⸗ und Wirtſchaftsbeziehungen zu kommen. Ein Londoner Kommentar 5§ London, 6. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die außenpolitiſche Debatte im Unterhaus brachte das Debut Arthur Henderſons als Außenminiſter, Von dieſer ruhi⸗ gen ſoliden Perſönlichkeit waren keine Senſationen zu er⸗ warten, und in den Grundzügen enthielt ſeine Rede denn auch eine Zurückhaltung, die den Konſervativen beſſer gefiel als den radikalen Parteifreunden Henderſons. Aber wenn man die beſcheidene Erklärung des Außenminiſters zu den inter⸗ nationalen Problemen mit den Aeußerungen ſeines Vorgän⸗ gers Chamberlain vergleicht, ſo zeigt ſich die recht er⸗ freuliche Aenderung im Ton, der bekanntlich die Muſik macht. In der Rheinlandfrage haben beiſpielsweiſe die kon⸗ ſervativen Blätter über die Rede Henderſons Sätze zitiert, die ſich ſo anſehen, als ob gar keine Veränderung im Foreign Office vorgegangen wäre. Der Außenminiſter bezeichnete es als höchſt wünſchenswert, die Räumungsfrage mit den Fran⸗ zoſen und Belgiern gemeinſam zu behandeln. Er erklärte ſich gegen die„etappenweiſe Räumung“. Der ſtenographiſche Bericht der Henderſonſchen Rede enthält aber im gleichen Zuſammenhang ganz amdere Sätze, als die konſervativen Zeitungen berichten. Wir haben bereits ſeit den erſten Tagen des Regierungswechſels darauf hingewieſen, daß die Verzöge⸗ rungen eine mäßige Zeit für die Arbeiterregierung kein ſo wichtiges Objekt iſt, daß ſie deshalb die Beziehungen zu Frank⸗ reich auf das Spiel ſetzen könnte. Gleichzeitig geht aber aus allen Aeußerungen der engliſchen Diplomaten ebenſo wie aus der geſtrigen Rede des Außenminiſters glatt hervor, daß ein ernſter Wille im Foreign Office waltet. Wie denkt Frankreich über die Räumung? V Paris, 6. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Nach dem geſtrigen Kommiſſionsbeſchluß ſieht ſich Poincaré gezwungen, den Parlamentariern, die eine Ratifizierung unter Vorbehalt beantragen, Vernunft zu predigen. Der Miniſterpräſtident wird am Montag und Dienstag mit den Berichterſtattern der Ausſchüſſe für auswärtige Ange⸗ legenheiten und Finanzen weiter verhandeln. Es iſt bedenk⸗ lich, daß anſtelle des zurückgetretenen Berichterſtatters Piétri ein dem Miniſterpräſidenten keineswegs wohl⸗ geſinnter Deputierter der Radikalen, Chappedelaine, getreten iſt. Sollte es Herrn Poincaré nicht gelingen, die Be⸗ ſchlüſſe der beiden Kommiſſionen zu ändern und ſich über einen den amerikaniſchen Kongreß befriedigenden Text des Rati⸗ fizierungsgeſetzes zu einigen, ſo wird am nächſten Donners⸗ tag der Streit im Plenum geführt werden. Poincaré erklärte, als er geſtern abend den Kommiſſionsbeſchluß kennen lernte, daz er ihn unbedingt ablehnen werde. Liegt alſo bis zum küchſten Donnerstag keine Verſtändigung vor, ſo wird der Miniſterpräſident die Vertrauens ⸗ frage ſtellen und die Abſtimmung über den Text verlangen, der im Anhang zu dem Ratifizierungsgeſetz die bekannte Schutzklauſel enthalten ſoll. Poincaré hofft, daß er über die Linksparteien triumphieren werde, aber auch die bürger⸗ liche Linke und die Sozialiſten bereiten ſich auf die Kammer⸗ debatte der nächſten Woche vor. 5 Von den Sozialiſten wurde geſtern während der Beratun⸗ gen des Ausſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten der An⸗ trag eingebracht, die Regierung zu einer Erklärung über die Rheinlandräumung aufzufordern und ihr das Ver⸗ trauen in der Schuldenfrage zu verweigern, falls ſie nicht die beschleunigte Nänmung als unbedingten Bestandteil 0 der Liquidierung des Krieges lungskomitee. anerkennen ſollte. liſten iſt eine Verſtändigung in dieſem Sinn erzielt worden. Die heutige„Volonté“, das Organ der bürgerlichen Links⸗ gruppen, teilt mit, daß Poincars eine Linksmehrheit gegen ſich haben werde, falls er nicht offiziell über ſeinen Stand⸗ punkt in der Räumungsfrage ſprechen ſollte. Das Blatt wirft Poinegré vor, ſeine Stellungnahme immer wie der verzögert und dadurch die Kriſe verſchärft zu haben.„Der Miniſterpräſident will den NMoungplan an⸗ nehmen laſſen, ohne uns ehrlich zu ſagen, wie er ſich die europäiſche Verſöhnung vorſtellt“, ſchreibt„Volontée“.„Das werden wir nicht mitmachen!“ ü 5 Einige Mittelgruppen der Deputiertenkammer beginnen, für die Ratifizierung durch ein Regierungsdekret Stimmung zu machen, um Poincarés aus der Klemme zu helfen. Die Nationaliſten veranſtalteten geſtern abend unter der Führung des Deputierten Marin eine von mehreren tauſend Menſchen beſuchte Kundgebung gegen die Ratifizierung und eine frühere . Rheinlandräumung. 5 Es wurden Brandreden über die„Liquidierung des Sieges“ gehalten. In ähnlichem Geiſt wie Marin äußert ſich ein Generalſtabsoffizier in dem Poincaré naheſtehenden„Echo de Paris“. Der Militär bricht zuerſt eine Lanze für Po⸗ len, das nach ſeiner Anſicht Sitz und Stimme in den Ver⸗ handlungen über die frühere Räumung erhalten müſſe. Dann entwirft er einen Plan für das künftige Feſtſtel⸗ Es ſchwebt ihm eine Art Militärkon⸗ trolle, die mit den denkbar weiteſtgehenden Rechten, auch mit dem der„.. Gortſetuns Sete 2 zinter dem Leitarttkeh 5 Zwiſchen den Radikalen und den Sozia⸗ beſtraft ſei. Das Adelskonſortium löſte nunmehr die Ge⸗ Todesſtrahlen Ein Beitrag zur Geſchichte der menſchlichen Dummheit Es iſt bekanntlich nichts ſo dumm, als daß es nicht von dummen Leuten geglaubt würde. Dies um ſo mehr und leichter, wenn es Utopiſten in ihre Phantaſtereien paßt und wenn es ſo ſcheint, als ob dabei ein guter Batzen Geld zu verdienen iſt. Ein verblüffender Beweis hierfür iſt eine Gerichtsverhandlung, die dieſer Tage vor dem Schöf⸗ fengericht in Frankfurt a. M. verhandelt wurde. Da die Vor⸗ geſchichte des Prozeſſes in das politiſche Gebiet hineinſpielt, wollen wir uns damit an dieſer Stelle befaſſen. Den in mehr als einer Hinſicht ſehr intereſſante Beitrag zur Ge⸗ ſchichte der menſchlichen Dummheit, der da vor den Schranken des Frankfurter Schöffengerichts ſich abrollte, würde man für unglaublich halten, wenn man die ganze tra⸗ giſch⸗lächerliche Geſchichte nicht mit allen nur wünſchenswerten Namensangaben und Einzelheiten ſchwarz auf weiß nachleſen könnte in der ſozialdemokratiſchen Preſſe, in der dieſe Affäre mit ſichtbarem Behagen parteipolitiſch ausgeſchlachtet wird. Der„Held“ dieſer Tragikomödie iſt ein Ingenieur Al⸗ bert Brühahn, der ſich wegen Betrugs und Unter⸗ ſchlagung zu verantworten hatte und, um das gleich vorweg zu nehmen, zu einer Strafe von einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verurteilt wurde, die er ſofort antreten muß. Der„ſchöne Albert“, wie er in ſeinen Be⸗ kanntenkreiſen genannt wurde, war im Kriege zum In⸗ genieurſtab der 7. Armee kommandiert und machte dabei die Bekanntſchaft hoher Militärs, bei denen er ſchon damals eifrig Propaganda für eine hochſenſationelle und epochemachende Erfindung betrieb, die ihm angeblich gelungen ſein ſollte. Und zwar handelte es ſich um eine im Laufe der letzten Jahre in geheimnisvollen Andeutungen und phantaſtiſchen Abhand⸗ lungen ſchon öfters beſprochene Erfindung von Todes ⸗ ſtrahlen, die imſtande ſein ſollten, ohne das geringſte Riſiko für den Sender dieſer Strahlen feindliche Flugseuge aus der Luft herunterzuholen, ganze Armeen und Städte aus weiter Entfernung reſtlos zu vernichten und dergl. mehr. Solange der Weltkrieg dauerte, fand Herr Brühahn nir⸗ gends den richtigen Glauben und vor allem auch keine Geld⸗ geber, zu dem von ihm, wie das ſo üblich iſt, gewünſchten „Ausbau“ ſeiner Erfindung. Unmittelbar nach Kriegsende aber, wo in der allgemeinen Verzweiflung, die damals graf⸗ ſierte, auch ſonſt kluge und verantwortliche Köpfe mitunter keine Bedenken trugen, nach einer ſchillernden Seifenblaſe zu faſſen, die bunte Bilder der Hilfe und Erlöſung vor⸗ gaukelte, gelang es dem„ſchönen Albert“, mit dem Kriegs ⸗ miniſtertum in Berlin wegen Ankauf ſeiner Erfindung in Verbindung zu treten. Wenn man den Prozeßberichten in der ſozialdemokratiſchen Preſſe glauben darf, die durchweg in großer Aufmachung auf der Titelſeite und wie z. B. der„Vor⸗ wärts“ mit einer über die ganze Breite der erſten Seite hin⸗ weglaufenden Rieſenüberſchrift über die Affäre berichten, wurden tatſächlich damals auf Veranlaſſung des Kriegs⸗ miniſteriums 26000 Mark zum Ankauf der Todesſtrahlen in den Etat eingeſetzt, obwohl niemand den Apparat zu Geſicht bekommen hatte. Auch mit dem Reichswehrminiſte⸗ rium verhandelte Brühahn im Jahre 1919, brach aber bald die Verhandlungen ab, weil ein ſchleſiſches Adels⸗ konſortium darauf brannte, die angeblich weltumwälzende Erfindung in die Hand zu bekommen und auszuwerten. Die Geſchäftsführung übernahm im Auftrage des Adelskonſor⸗ tiums der frühere Platzkommandant von Breslau, der Ge⸗ neralleutnant Oskar von St. Ange, dem es auf Grund ſeines geſellſchaftlichen Ranges eine Kleinigkeit war, noch andere hochgeſtellte Leute mit klingendem Namen für die Sache zu intereſſieren und zur Hergabe von Geld zu bewegen, ſo z. B. einen Fürſten von Bis ma 8 einen Grafen Pückler, einen Grafen Malzahn, eine Exzellenz von Dirkſen, die mit anderen ſchleſiſchen Magnaten zuſammen 60 000 Mk, aufbrachten, die dem Erfinder übergeben wur⸗ den und ſich gleichzeitig verpflichteten, weitere 600 00 0 Mek. für die Fabrikation der Mordinſtrumente bereit zu ſtellen. Alſo bekundete vor Gericht Generalleutnant von S Ange als Zeuge. Die Herren trugen offenbar keine Be⸗ denken, ihren Namen und ihr Geld zu riskieren, nachdem de bekannte Oberſt Reinhardt die Erfindung Brühahns gu achtlich befürwortet hatte und auch in der Univerſttät Bres⸗ lau ein Vortrag Brühahns arrangiert worden war, in dem er einigen Profeſſoren ſeine Pläne auseinanderſetzte. Die Ver⸗ treter der Wiſſenſchaft konnten ſich zwar, mit Genugtuung ſ es feſtgeſtellt, kein richtiges Bild machen von dem, was Brühahn eigentlich wollte, es gelang dem ſchönen und offen⸗ bar auch ſehr geſchäftstüchtigen Albert jedoch trotzdem, von dem ſchleſiſchen Adelskonſortium noch lange Zeit hinaus grö⸗ ßere und kleinere Summen herauszuziehen. Dem Geſchäfts⸗ führer ſeiner Auftraggeber, dem bereits erwähnten Genera leutant von St. Ange, erklärte Brühahn u.., man könn eines Tages„alle Juden auf dem Tempelhofer Felde bei Berlin verſammeln, ein Flugzeug würde aufſteigen und den Todesſtrahler in Tätigkeit ſetzen. Innerhalb drei Mi⸗ nuten würde Berlin dann judenfrei ſein“.. 555 Solcher und ähnlicher hahnebüchener Blödſinn hat ſchleſiſchen Adelsherrn und Geldgeber dann ſchließlich do ſtutzig gemacht. Man erkundigte ſich bei der Berliner Poliz und erfuhr, daß Brühahn bereits wegen Betrugs vor⸗ ſellſchaft auf, Brühahn aber beſaß die erſtaunlithe Frechhei daraufhin von der Geſellſchaft eine Abſtandsſu mme von 120 000 Mark zu fordern und den Herrn obendrein Hoch ⸗ und Landesverrat vorzuwerfen. Ob es damals zu einer gerichtlichen Klage kam, iſt aus dem jetzigen Prozeß⸗ bericht nicht erſichtlich. Gerichtsnotoriſch iſt jedoch, daß Brüt⸗ 7 Nr. 306 Seite. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 6. Juli 1929 hahn nach ſeinem Fiasko in Berlin und F rte das Feld ſeiner Tätigkeit nach Frankfurt a. M. verlegte, wo er es verſtand, einen dortigen Spediteur zu finden, der aus den gleichen Gründen wie die ſchleſiſchen Herrn dem Hochſtapler „16000 Mark übergab. Brühahn ſchwindelte ihm ein Mil⸗ lionengeſchäft vor und außerdem als Sicherheit für die ge⸗ ltehenen Gelder eine Berliner Wohnung mit koſtbarer Ein⸗ richtung im angeblichen Werte von 900 000 Mk. Doch ſchließ⸗ lich ging auch dieſer warme Regen für Brühahn zu Ende. Seine Verhaftung verhinderte ihn, weitere Proben auf das ewig alte und doch immer wieder neue Exempel zu machen, daß die Dummen nicht alle werden. Zur politiſchen Ausſchlachtung dieſer Tragikomödie be⸗ ſteht u. E. ganz und gar keine Veranlaſſung. Ebenſowenig zu der Annahme, als ob die menſchliche Dummheit in jenen hochgeſtellten Kreiſen ſtärker verbreitet ſei als in den unteren Schichten des Volkes. Die Sache iſt nur die, daß ein Mann mit klingendem Namen in jeder Weiſe mehr Beachtung findet und mehr von ſich kritiſch reden macht als Hinz und Kunz. Wie überall auf der Welt, ſo gibt es auch in Deutſchland in allen. und in allen Parteien Kluge und Dumme. Diesmal haben ſich dieſe e blamiert, das nächſte Mal werden wir über die bodenloſe Dummheit ganz anderer Leute empört ſein oder hohnlachen. Das Ausland aber, insbeſondere Frankreich, hat nicht die mindeſte Berechtigung, ſich über die Leichtgläubigkeit jener ſchleſiſchen Adelskreiſe zu mokieren. Jenſeits der deut⸗ ſchen Grenzen glaubt man noch ganz andere Sachen. Aus der Aungſt des ſchlechten Gewiſſens heraus macht man ſich dort von dem ſtändigen Revanchetrieb und den chemiſchen Kriegs⸗ möglichkeiten Deutſchlands die phantaſtiſchſten Vorſtellungen. Im Laufe der letzten Jahre haben wir oft genug die lächer⸗ lichſten Beiſpiele hierfür erhalten. Wenn Lächerlichkeit töten könnte, würden auch viele Zeitgenoſſen im Ausland längſt mauſetot ſein. Doch Lächerlichkeit tötet ebenſo wenig wie ein Brühahnſcher Todesſtrahl. H. A. M. 1 von 1 rheiniſchen Brückenkbofen ausgeſtattet werden müſſe, vor. Allmählich machen ſich in der offiziöſen Preſſe Einflüſſe bemerkbar, die auf dem Wider ⸗ ſtand hoher Militärs gegen die beſchleunigtere Räu⸗ mung ſchließen laſſen.„Die Schwierigkeiten, in der Räu⸗ mungsfrage vorwärts zu kommen“, ſchreibt ein Blatt,„liegen nicht allein im Kabinett, ſondern ſie werden beſonders durch die Stellungnahme des Elyſées hervorgerufen. Es iſt be⸗ kannt, daß im Elyſée die Beratungen des oberſten franzöſt⸗ ſchen Verteidigungsrates abgehalten würden.“ Die Preſſe zeigt ſich im allgemeinen über Hender⸗ ſous Unterhauserklärungen befriedigt. Die Beſorgniſſe eines geſonderten Vorgehens Englands in der Rheinlandräumung wären verringert. Das„Echo de Paris“ iſt anderer Anſicht. Das Blatt bezeichnet die Er⸗ klärung des engliſchen Außenminiſters als einen Abklatſch der Rede Streſemanns und iſt empört darüber, daß Henderſon den 8 431 des Verſailler Vertrages ebenſo auslegt wie die deutſche Regierung.(Auf Grund dieſes Paragraphen haben die Alliierten vor Ablauf der Friſten ihre Truppen zurückzuziehen, wenn Deutſchland ſeinen Verpflichtungen nachkommt.) Das„Echo de Paris“ greift Briand als den Hauptſchuldigen dieſer„Schädigung franzöſiſcher Intereſſen“ an und kommt mit der kurioſen Neuigkeit, daß Briand die Genfer Beſchlüſſe ohne vorherige Verſtändigung mit Poincaré unterzeichnet habe. Geſtern hatte Außenmini⸗ ſter Briand mit dem hieſigen belgiſchen Botſchafter eine Unterredung. Wie verlautet, geht ein neuer franzöſiſcher Vorſchlag dahin, der Sachverſtändigen in derſelben Stadt und zu gleicher Zeit zu veranſtalten. Sauerwein reiſt zu Streſemann Aus Triberg wird uns gemeldet: Der bekannte franzöſiſche Journaliſt Jules Sauerwein traf am Donners⸗ tag abend im Kraftwagen von Paris in Triberg ein, wo er für orientierende Zwecke einen Tag Aufenthalt nahm. Er ſetzte ſeine Fahrt durch den Schwarzwald über Bad Rip⸗ poldsau, Murgtal nach Norden fort mit dem Ziel Bühler⸗ höhe, wo er die Abſicht hat, mit dem deutſchen Reichs⸗ außenminiſter Dr. Streſemann, der dort zur Kur weilt, zuſammenzutreffen und ſich über die laufenden politiſchen Fragen im Hinblick auf die kommenden internationalen Be⸗ ſprechungen mit Streſemann zu unterhalten. Referate auf der Länderkonferenz Berlin, 5. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die Länderkonferenz erfahren wir von unterrichteter Seite: Im Laufe des Vormittags haben heute der preußiſche Mint⸗ ſterialdirektor Dr. Brecht, Dr. Pötzſch⸗Heffter von der ſächſiſchen Geſandtſchaft, der bayeriſche Miniſterpräſident Held und der badiſche Innen miniſter Remmele die vorgeſehenen Referate gehalten. Alle vier Referate handelten von der Abgrenzung der Zuſtändigkeiten und der Organiſation der Länder. Im An⸗ ſchluß daran begann die Generaldebatte, die ſich gleich⸗ falls um die Zuſtändigkeitsfrage und die Gliederung von Reich und Ländern drehte. Bekanntlich hat der bayeriſche Miniſterpräſident Held erſt neulich ein Sonderreferat über die Zuſtändigkeit veröffentlicht, in dem er von den Auffaſſun⸗ gen der drei anderen Referenten erheblich abweicht. Die drei anderen ſind der Anſicht, daß die Hauptſchwierigkeiten bei der gegenwärtigen Kräfteverteilung zwiſchen Reich und Ländern mit der Auftrags verwaltung zu löſen wären, die ja auch eine Zentraliſterung bedeuten, nur daß dabei formell dem Reich die Möglichkeit bleibe, einzugreifen, wenn es in dem einen oder andern Fall abweichender Meinung iſt. Herr Held hatte die Auftragsverwaltung ganz abgelehnt. Auch in anderen Stücken geht er, was die Erhaltung der Zuſtändig⸗ keit anlangt, viel weiter als die übrigen Referenten. Darum alſo geht es bei dieſer Ausſprache, von der man annimmt, daß ſie bis heute in den Spätabend ſich dehnen und morgen noch fortgeſetzt werden wird. * Die Beratungen der Länderkonferenz wurden am Freitag abend abgebrochen, um heute(Samstag) früh um neun Uhr ſortgeſetzt zu werden. Heute nachmittag werden ſie dann zu Ende kommen. Vier Bergarbeiter verſchüttet — Kattowitz, 5. Juli. Heute ging auf dem Hildebrand⸗ Schacht bei Antonienhütte im Veronika⸗Flöz eine Strecke zr Bruch, wodurch vier Bergarbeiter vor Ort abgeſchnitten wur⸗ den Die ſofort eingeleiteten Bergungsarbeiten, die mi allom Pachdruck betrieben werden, laſſen noch nicht erkennen, ob die abgeſchnittenen Bergleute am Leben 9 die Konferenz der Regierungsvertreter und. Erregie Ausſprache über das Die Annahme durch das Preußenparlament geſichert Berlin, 6. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Konkordat hat geſtern im preußiſchen Landtag die zweite Leſung paſſiert und dürfte am Dienstag ohne Schwierigkeiten in dritter Leſung endgültig angenommen werden. Die Wirtſchaftspartei war der deus ex machina, der in letzter Stunde alle Fährniſſe, die faſt unüberwindlich ſchienen, mit einem Schlag beſeitigte. Allerdings daß der Herr Dr. Braun ſeine politiſchen Erfolge ler jedenfalls hält das Konkordat dafür) auf die Hilfe gerade der Wirt⸗ ſchaftspartei aufbaut, hätte wohl noch vor kurzem niemand zu prophezeien gewagt. Er ſelbſt ſogar am allerwenigſten. Ob nun die Wirtſchaftspartei wirklich, wie Herr Laden⸗ dorff und Herr Heſtermann nicht ohne Stolz erklärten, in kulturellen Angelegenheiten nur der Stimme ihres Ge⸗ wiſſens folgt oder ob bei ihrer Entſcheidung trotz aller Ab⸗ leugnungen politiſche Momente mitgeſprochen haben, weiß heute noch niemand. Fürs erſte immerhin ſcheint eine Be⸗ teiligung der Wirtſchaftspartei in der Regierung nicht ge⸗ plant zu ſein. Etwas anderes aber bleibt leider Tatſache: Die Brücken zwiſchen Regierungsparteien und Deutſcher Volkspartei ſind vorläufig wieder einmal abgebrochen. Das Zentrum ſcheint ſehr verſtimmt über das Ver⸗ halten der Volkspartei. Mit der gleichen Lebhaftigkeit, mit der Dr. Linneborn ſich beeilte, allen, die am Zuſtande⸗ kommen des Konkordats mitwirkten, ſeinen wärmſten Dank auszuſprechen, erklärte er, die Leute im Lande würden nicht vergeſſen, was für Widerſtände von gewiſſer Seite aus⸗ gegangen ſeien. Die Volkspartei wiederholte ihre ſtarken Bedenken gegen die Artikel 1 und 13. Sie befürchtet noch immer in Uebereinſtimmung mit einem Gutachten des Völkerrechts⸗ lehrers Prof. Schücking die Möglichkeit einer Einfluß⸗ nahme der Kirche auf die Schule und ſchiedsgerichtlicher Auseinanderſetzungen. Dr. Bohner ſprach unumwunden aus, daß auch Demokraten keine reine Freude am Abſchluß des trages mit dem Heiligen Stuhl hätten. Nur die Heraus⸗ laſſung der Schule und die Gewißheit, hier mehr erreicht zu haben als bei einem Reichskonkordat möglich wäre, habe ſie zur Zuſtimmung bewogen. Einmütig brachten alle Reͤner von den Deutſchnationalen bis zu den Demokraten zum Ausdruck, daß nun auch der evangeliſchen Kirche ihr Recht werden müſſe. Auf eine An⸗ frage der Wirtſchaftspartei teilte auch Dr. Braun mit, daß die Regierung geſchloſſen hinter dem demokratiſchen Antrag ſtehe, der unverzügliche Verhandlungen mit der evangeliſchen Kirche fordert und Kultusminiſter Becker tat ein Gleiches. Auffallende Zufriedenheit legten die Sozialdemo⸗ kraten an den Tag, die beſchloſſen haben, bei der Abſtim⸗ mung Fraktionszwang auszuüben. Man konnte in die Ver⸗ Nationalſozialiſtiſche Stinkbomben Aus Göttingen, 5. Juli, wird berichtet: Gelegentlich eines Vortrages über die Reparationsfrage, die der Chefredakteur der„Voſſiſchen Zeitung,“ Prof. Georg Bernhard, geſtern abend auf Einladung der demo⸗ kratiſchen Studenten im Stadtparkſaale gehalten hat, kam es zu umfangreichen Störungen durch national⸗ ſozialiſtiſche Verſammlungsteilnehmer. Trotz des vom Reichs⸗ banner geſtellten Saalſchutzes und trotzdem etwa 30 Polizei⸗ beamte im Saale anweſend waren, warfen die National⸗ ſozialiſten gleich nach Beginn der Veranſtaltung Stink⸗ bomben. Nach etwa 15 Minuten ging plötzlich das Licht aus und einer der Störenfriede warf einen explodieren⸗ den Feuerwerkskörper nach der Rednertribüne. Der Täter wurde verhaftet. Nachdem die Licht⸗ anlage unter Bewachung geſtellt worden war nahm die Ver⸗ anſtaltung ihren Fortgang. Es wurden aber immer wie⸗ der Stinkbomben geworfen, bis es endlich gelang, die betreffenden Nationalſozialiſten aus dem Saale zu entfernen. Sie wurden verhaftet und der Polizei übergeben. Dann wurde die Verſammlung ziemlich ſtörungsfrei zu Ende ge⸗ führt, trotzdem die Nationalſozialiſten immer wieder ver⸗ ſuchten, durch Abſingen des Deutſchlandsliedes die Verſamm⸗ lung zu ſprengen. Nach Abſchluß der Veranſtaltuno wurden einige jüdiſche Bürger der Stadt vor dem Verſammlungslokal von Natio⸗ nalſozialtſten angegriffen und verletzt. Ein Erzberger⸗Mörder verhaftet und wieder entflohen E Berlin, 6. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Vor einigen Wochen ſoll, nach einer Korreſpondenzmeldung aus Jugoflavien, einer der beiden Er zbergermörder ver⸗ haftet, beim Abtransport aber von ſeinen Freunden wieder befreit worden ſein. Merkwürdigerweiſe iſt dieſer Vorfall in der Offentlichkeit bisher nicht bekannt geworden, vor allem in Jugoſlavien ſelbſt und auch an den deutſchen amtlichen Stel⸗ len hatte man von dieſer Tatſache bisher nicht die geringſte Nachricht. Im übrigen wird von den informierten Kreiſen verſchwiegen, ob es ſich um Schulz oder um Tilleſſen handelt. Auf jeden Fall erfolgte die Feſtnahme des Verdächtigen durch jugoflawiſche Gendarmerie auf einem Gut auf ehendels ungariſchem jetzt zu Jugoflawien gehörenden Gebiet. Der Verhaftete ſollte dann nach einiger Zeit nach dem Gefängnis der nächſten großen Stadt durch den Gendarm abtransportiert werden. Während dieſes Transportes geſellten ſich, ohne daß der Beamte es ahnte, 3 Freunde des Feſtgenommenen, eben⸗ falls Deutſche, gelegentlich einer kurzen Raſt in einem Dorf⸗ wirtshaus hinzu und es gelang ihnen bei einem Zechgelage, an dem ſich der Gendarm ausgiebig beteiligte, den Begleiter des Arreſtanten ſo unter Alkohol zu ſetzen, daß dieſer in einem unbewachten Augenblick etweichen konnte. Sowohl von dem Erzbergermörder wie von ſeinen drei Freunden fehlt ſeitdem jede Spur, und man nimmt an, daß alle vier unbemerkt über die nicht allzu ferne ungartſche Grenze entkommen ſind. Vielleicht war das Verhalten des Beamten der Aulaß, daß die jugoſlawiſchen Behörden dieſen ganzen Vorfall nicht der Oeffentlichkeit mitgeteilt haben. der Tat im Zweifel ſein, wer größere Genugtuung empfand: Dr. Linneborn vom Zentrum oder der Schulrat König. Man erzählte ſich, daß die frank und freie Zuſtimmung der Sozialdemokratie nicht ganz ohne tieferen Grund ſei. Das Zentrum ſoll neuerlich die Unterſtützung der von der Sozial⸗ demokratie verfolgten weltlichen Schulpläne zugeſagt, ja ſogar verſprochen haben, der Einrichtung einer weltlichen Akademie in Berlin nichts in den Weg zu legen. Zu ſchon recht vorgerückter Stunde gab es noch eine Ueberraſchung. Prof. Lauſcher, der in allen Regiſtern ſcholaſtiſcher Kaſuiſtik erfahrene, wortgewandte Lehrer der Theologie in Bonn, wies die zarten Annäherungsverſuche der Deutſch⸗ nationalen, die u. a. von einer gemeinſam chriſtlichen Front gegen den Unglauben geſprochen hatten, ſchroff zurück und wandte ſich ſchärfer und verletzender als zuvor ſein Fraktions⸗ kollege Linneborn gegen die Deutch e Volkspartei, der er vorwarf, in einer„abgeſtandenen kulturkämpferiſchen Ideologie“ altnationalliberaler Prägung befangen zu ſein. Seinen Segen aber ſpendete er den Sozialdemokraten, denen er das Zeugnis vorbildlicher Rückſichtnahme auf den Anders⸗ denkenden ausſtellte. Lauſchers Vorſtoß löſte im Haus große Bewegung aus. Die beiden angegriffenen Parteien ſchickten eilends nochmals ihre Redner vor, um ſich gegen den ſtreitbaren Zentrumsmann zur Wehr zu. Dr. von Campe von der Volkspartei erwiderte ihm: Die Liberalen hielten wohl Jahrzehnte an beſtimmten Vorſtellungen in ihren Ideologien feſt, das Zentrum aber Jahrhunderte. Er mühte ſich dann um den Nachweis, daß das preußiſche Konkordat Beſtimmungen enthalte, die man ſelbſt ins bayeriſche nicht aufzunehmen ge⸗ wagt habe. Deu Deutſchnationale v. Winterfeldt äußerte, vor allem infolge der bisherigen Haltung der Sozialdemo⸗ kraten, Zweifel daran, ob auch wirklich ein gleichwertiger Vertrag mit der evangeliſchen Kirche zuſtande kommen werde. Der ehemalige Kultusminiſter der Volkspartei, Dr. Bölitz, 300 zu, daß auch er ſeinerzeit des konfeſſionellen Friedens willen für den Abſchluß eines Konkordates geweſen ſei, daß er aber gerade deshalb nie ſeinen Namen unter einen ſolchen Vertrag geſetzt hätte, weil nicht gleichzeitig ein Abkommen mit der evangeliſchen Kirche getroffen worden wäre. Dr. Bohner von den Demokraten verteidigte nochmals die Stel⸗ lungnahme ſeiner Fraktion zum Konkardat gegenüber den Vorwürfen der Volkspartei. Nach einer kurzen Bemerkung Prof. Lauſchers kam das Haus dann endlich in neunter Abendſtunde zur Abſtimmung, die die Annahme der einzelnen Paragraphen des Geſetzes ergab. Als die Abgeordneten der Wirtſchaftspartei ſich von ihren Sitzen erhoben, wurden ſie von der Rechten und der Linken des Hauſes mit Gelächter und Händeklatſchen begrüßt. Letzte Meldungen Schlagwetterexploſton — Dortmund, 5. Juli. Auf der Zeche„Weſtfalen“ ereig⸗ nete ſich heute infolge eines Grubenbrandes eine Schlagwet⸗ terexploſion. Dabei wurden zwei Arbeiter, die mit dem Abdämmen beſchäftigt waren, oetötet. Der übrige Betrieb läuft ungeſtört weiter. Mit der Abdämmung des betreffenden Reviers iſt bereits begonnen worden. Fallſchirmabſprung bei 200 Stundenkilometer Geſchwindigkeit — Berlin, 5. Juli. Der ſüddeutſche Fallſchirmabſpringer Karl Schreiber der deutſchen Fallſchirmgeſellſchaft unternahm heute auf dem Flugplatz Staaken einen Abſprung aus einer Junkersmaſchine, die von dem Piloten Klotz der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Luftfahrt geſteuert wurde. Die Leiſtung Schreibers kann inſofern als den, als der Abſprung bei einer Fluggeſchwindigkeit von 200 Stundenkilometern ausgeführt wurde. Der Rettungsſchirm entfaltete ſich nach 2,5 Sekunden in etwa 500 Meter Höhe. Die Zeit vom Abſprung bis zur Lan⸗ dung betrug 1 Minute 41 Sekunden. Obwohl Fallſchirm⸗ abſpringrekorde bisher amtlich nicht geführt werden, ſoll die Leiſtung Schreibers zwecks Anerkennung als Weltrekord beim Deutſchen Luftrat angemeldet werden. Ein deutſches Geſchenk au die Niederlande — Amſterdam, 5. Juli. Wie der Berliner Korreſpondent des„Algemeen Handelsblad“ von gut unterrichteter privater Stelle vernommen haben will, hat die deutſche Reichsregierung das in Diez an der Lahn gelegene Stammſchloß des Fürſtenhauſes Oranien⸗Naſſau dem holländiſchen Staate als Ausdruck der Dankbarkeit für die Wohltaten, die das hollän⸗ diſche Volk während der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit not⸗ leidenden Deutſchen erwieſen hat, zum Geſchenk gemacht. Die Inſel Auek Krakatau wieder im Meere verſunken — Rotterdam, 5. Juli. Meldungen aus Batavia zu⸗ folge iſt die kleine, 278 Meter lange Inſel Anek Krakatau, die im Janaur d. J. während der wiederholten Ausbrüche des Inſelvulkans Krakatau entſtanden war, geſtern plötzlich ver⸗ ſchwunden. Da die Inſel, die ſich 138 Meter hoch aus dem Meere erhob, ſich aus loſem Vulkanſand und Geröll gebildet hatte, iſt anzunehmen, daß ſie von der ſtarken Brandung, die bereits vor einiger Zeit einige Teile der Inſel weggeſpült hatte, aus⸗ einandergeriſſen und überflutet worden iſt. Der Kabinettswechſel in Portugal Liſſabon, 6. Juli.(United Preß.) Mit der Bildung eines neuen Kabinetts hat Präſident Carmona den General Jvens Ferraz betraut. „Untin Bowler“ unterwegs? — Ottawa, 5. Juli.(Reuter.) Beim Marinedepartement iſt eine drahtloſe Botſchaft der Regierungsſtation Port Bur⸗ well(Hudſon Straits) eingegangen, die beſagt, das Flugzeug „Untin Bowler“ ſei heute vormittag unterwegs geweſen, auſcheinend in Richtung auf Grönland. Einzelheiten ſind nicht bekannt. Die Station meldet, das Wetter ſei im Gebiet Hudſon Straits ſchlecht. Im Intereſſe der Flieger wurden ſtündliche Wettervorausſagen gefunkt. Weltrekord bezeichnet wer⸗ * Freußenkonkordat i N — en — Samstag, den 6. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 306 Clüdtebau und Kanäle im Rheingebiet Internationale Werkbund-Ausſtellung Köln 1932 Die Handelskammer für den Kreis Mannheim hatte auf geſtern 18 Uhr in das Palaſthotel Mannheimer Hof zu einem Vortragsabend des Südweſtdeutſchen Kanalvereins und des badiſchen Waſſer⸗ und Energiewirtſchaftsverbandes ein⸗ geladen. Unter den Anweſenden bemerkten wir u. a. die Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich und Dr. D. Weiß⸗ Ludwigshafen, Präſident Lenel, die Landtagsabgg. Dr. Waldeck, Dr. Wolfhard und Hofheinz, ferner Prof. Dr. Blauſtein, Vertreter der badiſchen, württembergiſchen und heſſiſchen Regierung, die Landbürgermeiſter der Neckar⸗ orte, Vertreter der verſchiedenen Vereine u. a. mehr. Wäh⸗ rend man ſonſt in den Verſammlungen des Kanalvereins nur Volkswirtſchaftler, Waſſerbautechniker und Statiſtiker reden hört, führte geſtern abend ein Dichter das Wort, der die zahlreiche Zuhörerſchar mit ſeinen ſchöngeiſtigen Ausfüh⸗ rungen in ſeinen Bannkreis zog. Dichter befaſſen ſich nicht mit Finanzfragen, ſie betrachten Land und Leute von einer höheren Warte aus und überlaſſen die Alltagsſorgen anderen Kreiſen. Daher war auch der Vortrag von aller Erdenſchwere losgelöſt. Was man zu hören bekam, waren farbenprächtige Schilderungen über die Schönheiten an Unter⸗, Mittel⸗ und Oberrhein und deren Einfluß auf den Städtebau. Es war das hohe Lied vom deutſchen Rhein. Ein nicht min⸗ der ſchönes und feſſelndes Bild zeichnete der Dichter dann vom Neckar, der durch Menſchenkraft in ein neues Bett ge⸗ feſſelt, über das gigantiſche Brücken und hohe Bauten und Kraftwerke ſich harmoniſch in die ſchöne Landſchaft einfügen. Alfons Paquet hat ein ſchönes Buch über den Neckar her⸗ ausgegeben, das eine gute Kritik und eine freundliche Auf⸗ nahme beim Publikum fand. Der Vorſtitzende des Kanalvereins, kämpfer des Neckarkanals, Kommerzienrat Dr. Peter Bruckmann⸗ Heilbronn, verwies auf die derzeitige Baulage des Neckarkanals und be⸗ merkte, daß auf badiſchem Boden die Stauſtufe Heidel⸗ berg und in Württemberg Horkheim und Obereßlingen fertiggeſtellt ſind. Der Kanalverein freue ſich, ſeine Tagung in den drei Städten Mannheim, Heidelberg und Eberbach abhalten zu können. Der Werkbund, deſſen Vorſitzender der Redner iſt, plane im Jahre 1932 in Köln eine große Ausſtellung abzuhalten, mit dem auch eine Ausſtellung über den Rhein mit verbunden werde. Schriftſteller Alfons Paquet hielt dann einen einfſtündigen Vortrag über Kanäle und Städtebau im Rheingebiet. Mit größter Aufmerkſamkeit lauſch⸗ ten die Zuhörer den intereſſanten Ausführungen des fein⸗ ſinnigen Dichters, der die Bedeutung des Rheines und des Neckars für den Städtebau und das Stadtbild in plaſtiſcher und anſchaulicher Weiſe zu ſchildern verſtand. Er, der Nicht⸗ Techniker, lenkte das Augenmerk der ſachkundigen Zuhörer und die ſtädtebaulichen modernen Veränderungen an den Stellen des Neckars, wo die Kanaliſierung einen neuen Ge⸗ ländeſchnitt, neue Siedlungsarten und Landſchaftsbilder, ja neue Städtebilder geſchaffen hat. Er erinnerte an gewiſſe Punkte zwiſchen Mannheim und Heidelberg, Neckar⸗ der bekannte Vor⸗ ſulm und Heilbronn, an das faſt chicagohafte Induſtriegebiet und zwiſchen Cannſtadt und Eßlingen. Kanalbau Städtebau begegneten ſich und begegnen ſich noch heute wie überall, in alter Zeit beſonders in Holland, aber auch Länder wie die Schweiz und Oberitalien erleichtern ihr Bin⸗ nenlandſchickſal durch Anteilnahme am Ausbau der Flüſſe, die letzten Endes zum Meere führen. Kanal⸗ und Städtebau gingen aber ſtets zuſammen in allen Ländern nahe der See. Länder mit dichter Bevölkerung bedürfen abgeſtufter und lei⸗ ſtungsfähiger Verkehrseinrichtungen. Für unſere Zeit iſt die planmäßige Aufteilung einheitlicher Wirtſchaftsgebiete und die Zuſammenführung getrennter Wirtſchaftsgebiete charak⸗ teriſtiſch: die Landesplanung. Wir haben die Waſſer⸗ kräfte in verſtärkter Strömung bis zur Stromerzeugung auszunutzen gelernt, ſowohl in der Quellenwirkung wie im Hereintragen der Meereswirkung von den Küſten bis ins Innere der Länder. Die Kunſt des Bauens aͤn den Flüſſen betätigt ſich als Strombau und Kazalbau, zuletzt aber auch als planmäßigem Städtebau. Der 5 ſchafft Wafiche gegen Hoch⸗ oder Niedrigwaſſer; denn ſelbſt bei dem friedlichen Neckar bringt ſchon das kleinſte Gewitter Gefahren. Man iſt von der Regulierung bis zum eigentlichen Kanalbau ge⸗ kommen mit der Schaffung von Dammbauten, Hebewerken, Schleuſen, Brücken. Dieſe Waſſerwege und ⸗höfe ergänzen oder verbinden die Flußläufe als Stichkanäle, Becken und Verbindungskanäle. Nützt man alle Möglichkeiten der Ver⸗ bindungen zwiſchen Flüſſen und Kanälen, ſo iſt es möglich, den Rhein und ſein Gewäſſerſyſtem etwa mit der Schelde, Ems und Weſer, Elbe und Oder, Rhone oder Donau zu ver⸗ binden und die Verkehrsbedeutung enorm zu ſteigern. Eine vollkommene Entwicklung der Binnenſchiffahrtswege von der Scheldemündung bei Vliſſingen in den holländiſchen Rhein, vom Niederrhein über Ruhrort durch den Rhein⸗Hernekanal und Dortmund⸗Emskanal in das Rhein⸗Elbeſyſtem oder über Mainz⸗Frankfurt, über Mannheim durch den Neckar zur Donau würde einen Weg zwiſchen Antwerpen und Moskau, Marſeille und Lübeck, Paris, Berlin und Warſchau unter Vermeidung des Seeweges und Ausnutzung eines großen Stationsreichtums ſchaffen und wertvolle Transporte von Seeverbindungen und Umladen unabhängig machen. Zum Kanal⸗ und Städtebau im Rheingebiet übergehend, charakteriſierte der Vortragende zunächſt das Rheingebiet in ſeiner Ganzheit von den Alpen bis zu den Mündungen, zeigte die Breite des Deltas, die Verſchiedenartigkeit der Quellen und Zuflüſſe, die geſchichtlich nachweisbare Verwand⸗ lung aus einer Südnordverbin dung in eine Nord⸗ ſüd verbindung und deren Einfluß auf den Städtebau. In anſchaulicher Art charakteriſterte der Vortragende die Hauptwirtſchaftsgebiete am Rhein: Holland als das Kanalland mit ſeinen auf Kanäle gebauten Städten, an den Mündungen Antwerpen, VBliſſingen, Rotterdam⸗Jimuiden, Amſterdam. Daun das ſchon auf deutſchem Boden liegende Emden. Verbindungen über den Kanal nach England führend. Das Maasſyſtem nach Belgien und Frankreich ver⸗ bindend. Seeverbindungen nach Skandinavien, Nordſeeküſte, baltiſcher Küſte. Daneben Entwickelung des Induſtriegebietes Rotterdam—Amſterdam—Zuiderſee und Induſtrieſiedelungen von Rotterdam bis Dortrecht. Daun der Niederrhein von Weſel bis Bonn. Hier iſt der Rhein faſt ein Canale Grande und ſchafft ein großes Binnenſchiffahrtsgebiet, unterquert durch einen anderen Fluß, die unterirdiſche Kohle, das von Aachen bis Dortmund geht. Dr. Paquet wies die Wichtigkeit des Waſſers ſelbſt der kleinen Rheinzuflüſſe in dieſem Gebiet nach, in dem das Waſſer bis zu vier Mal immer wieder gefoltert und neu ge⸗ braucht werde. Der Mittelrhein mit ſeinen Verbin⸗ dungen zur Moſel, Saar, Lahn, Main und die Bedeutung der Häfen Frankfurt und Aſchaffenburg und des Rieds wurden ähnlicherweiſe nachgewieſen. Zum Neckargebiet kommend, bezeichnete Paquet den künftigen Saar⸗Pfalzkanal als eine wichtige Er⸗ gänzung des Neckarkanals und als eine für die ganze Zukunft des Neckars wertvolle Fortſetzung in einem hochent⸗ wickelten Induſtriegebiet, das auf dieſe Weiſe durch die In⸗ einanderſtückung des Waſſernetzes in eine viel nähere Ver⸗ bindung treten kann mit dem Induſtriegebiet von Groß⸗ Stuttgart. Hier in Mannheim ſelbſt ſehe man die große ſtädte⸗ bauliche Bedeutung eines Fluſſes wie des Neckars, der hier ſeine Mündung hat und die Möglichkeit zu den Hafen⸗ anlagen bietet, die zu den modernſten in ganz Deutſchland zählen. Und dieſer Mannheimer Neckar iſt den ganzen Fluß entlang völlig abweichend von dem romantiſch gebliebenen Heidelberger Neckar. Wir ſehen den Mann⸗ heimer Neckar, der zu einem neuen Landſchaftsſchnitt hindrängt und den Heidelberger Neckar, dieſen ſcheinbar un⸗ berührten Strom, mit den alten Dörfern, Neſtern, Burgen. Die Möglichkeiten einer neuen Städteplanung, die ſich an das Entſtehen von Induſtrien knüpfen, die ſich an dieſen Strom⸗ lauf halten, ſind unabſehbar. Ste haben hier bis an die Peripherie von Groß⸗Stuttgart geführt. Daß der Neckar eine große Waſſerſtraße wird und die Bauarbeiten an dieſem Strom die Hochwaſſergefahren beſeitigen, das muß ſich 1 5 Beim Eingehen auf das Oberrheingebiet wies der Vortragende auf die Wünſche von Karlsruhe und Freb⸗ burg hin, aus ihrer Lage mehr im Hintergrunde des Rheines mit dem Rhein näher in Verbindung zu kommen. Karlsruhe hat ſeinen Hafen und ſeinen Kanal, Freiburg ſtrebt nach dieſem. Noch geht der Streit um Regulierung oder Kanaliſierung des Oberrheins, dazu die Frage eines beſon⸗ deren Seitenkanals auf elſäſſiſchem Gebiet, der nicht nur einen Umgehungskanal bringe, ſondern nach franzöſiſchem Plane weitergeführt werden ſoll zu einem Grand Canal'Alſaß und zu der Bedeutung, daß er Straßburg zu einem der größten Häfen Europas erheben ſoll. An den Oberrhein knüpfen ſich Perſpektiven, beſonders für die Gewinnung und Verwertung elektriſcher Kräfte. Der Oberrhein ſteht unter dem großen Zeichen der Zukunft: Verbindung mit dem Mittellän⸗ diſchen Meer durch den Ausbau des Rhein⸗Rhonekanals für Schiffe bis zu 1300 Tonnen. Begeiſterte ſprechen ſchon von einem europäiſchen Panama⸗ oder Suezkanal. Dieſer würde dann bedeuten die Abkürzung der Schiffahrtverbindung um faſt die geſamte Länge des Umweges, den die Schiffe machen 0 müſſen, um von Marſeille um Spanien herum durch das Aermelmeer nach der Nordſee zu gelangen. Lebhafter Beifall folgte den Ausführungen. Der Vor⸗ ſitzende verſprach Förderung und Unterſtützung der vom Vortragenden angeregten Ausſtellung„Der Rhein“, da ſie ſich in den Rahmen der Werkbundausſtellung gut einfüge. ch. Veranſtaltungen a * 30 Pfg.⸗Tag im Friedrichspark. Die von der Parkleitung vorgeſehenen billigen Sonntage erfreuen ſich großer Be⸗ liebtheit, ſeitens öes hieſigen und auswärtigen Publikums. Beim morgigen 30 Pfg.⸗Tag beſtreitet die Kapelle Becher die beiden Konzerte. Im 1 gibt Herr Opernſänger Hauth⸗ Mainz, einen„RKheinabend“. Der Künſtler, der im vorigen Jahre gleich den denkbar größten Erfolg als Kellermeiſter hatte, ſingt neue Rhein⸗ und andere Weiſen, die dem Hörer die. des Alltags vergeſſen machen. G Klavierſchule Adolf Schmitt(ſtaatl. anerkannter Klapterz pädagoge) veranſtaltet am kommenden Dienstag, 9. Juli, im großen Saale der Harmonie ihren Vortragsabend. Zum Vortrag gelangen Werke von Bach, Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann, Reger, Seriabin, Chopin, Liſzt. Programme am Eingang. 5 (Siehe die Anzeige in dieſer Ausgabe.) 5 Das Sommerfest findet am Sonntag, 7. Juli, in Weinheim ſtatt. Im erſten Teil ſteht die Kundgebung gegen die Kriegsſchuldlüge Landtagsabg. Burger⸗Ludwigshafen Kurze Worte der Spitzenkandi⸗ Hand beſchließen auf der Wachenburg. wird die Anſprache halten. daten der Wahlkreiſe Mannheim⸗Stadt und ⸗ dieſen Teil des Feſtes. Der geſellige Teil findet hierauf anſchließend in der Fuchsſchen Mühle ſtatt. Es iſt für Tanz, muſikaliſche Darbietungen, Aeberraſchungen und Beluſtigungen für Kinder und vieles andere mehr Sorge ge⸗ tragen. 8 Die Abfahrt erfolat in Mannheim um 1 Uhr am Bahnhof Neckarſtadt mit einem Sonderzug der O..G. Der gemeinſame Abmarſch in Weinheim iſt auf 2 Uhr feſtgeſetzt, ſodaß die Kundgebung auf der Burg um ½4 Uhr beginnen kann. Nach Abſtieg von der Wachenburg zur Fuchsſchen Mühle, die ganz in der Nähe e iſt, wird dort der ge⸗ ſellige Teil abgehalten werden. Wir fordern nochmals unſere Mitglieder und Freunde mit ihren Familien zur Beteiligung auf. 8 * Der Rednerausbildungskurs für die Wahlkreiſe Mannheim⸗Stadt, Mannheim⸗Land, Wein⸗ heim und Heidelberg findet am Samstag nachmittag von 330 Uhr bis 8 Uhr und am Sonntag, 7. Juli, vormittags von 9 Uhr bis 2 Uhr im Reſtaurant„Harmonie“ in Heidelberg ſtatt. Wir machen nochmals unſere Mitglieder darauf auf merkſam und bitten, nach Möglichkeit an dieſem Kurs teilzu⸗ nehmen, der bedeutende Referate unſerer badiſchen Landtags⸗ ee deen bringen wird. 8 n dohn Daviſon Rockefeller, der Milliardär Zum 90. Geburtstage 5 8. Juli 1929) Von Prof. Dr. C. Fries (Nachdruck verboten) „Der drei Menſchenalter ſah“, rühmt Schiller vom alten Neſtor, und wir ſagen es heute von einem Neſtor des Mil⸗ liardenlandes, von John Daviſon Rockefeller. In Richford (Tioga County), unweit Newyork, wurde er vor 90 Jahren . John Daviſon Rockefeller, amertkaniſche Petroleumkönig, feiert am 5 775 5 Rockefeller iſt in Richford bei Newyork ge⸗ 1 1 und gründete ſchon mit 19 Jahren ſein erſtes Unter⸗ Juli ſeinen nehmen. Die Ausbeute von Petroleumfeldern bei Cleveland war ſo erfolgreich, daß Rockefeller im Jahre 1870 den Konzern der Standard Oil Company gründen konnte. Dieſer Konzern bedeutet heute eine Weltmacht. Rockefeller hat einen großen Deil ſeines Reichtums für wohltätige Zwecte verwandt. Die Leniſche. verdankt ihm bedeutende Zuwendungen — größere Raffinerie„Rockefeller u. Im Jahre 1853 ſtedelle 31 Familie 190 0 910 über, 1857 nach Cleveland, wo John Daviſon zuerſt als Buch⸗ geboren. drucker arbeitete. Im Jahre 1862 95 die Oelraffinerie Clark und Rockefeller. Im Jahre 1865 verzichtete letzterer zugunſten ſeines Kompagnons und gründete eine neue, Andrews“. Gleichzeitig wurde eine Petroleumfabrik von ſeinem um zwei Jahre füngeren Bruder Wilhelm gegründet. Im Jahre 1867 über⸗ nahmen Rockefeller u. Andrews dieſes Unternehmen, und Henry M. Flagler trat der Firma bei. Im Jahre 1870 wurde von beiden Rockefellers, Flagler, Andrews und Stephen V. Harkneß die berühmte„Standard Oil Company“ mit einem Anlagekapital von einer Million Dollar gegründet, die ſich bald verdrei⸗ und vervierfachte. John Daviſon wurde Präſident. Das Kapital ſchwoll an, als ſeit 1882 in jedem Staat der Union beſondere Geſell⸗ ſchaften gegründet wurden. Es entſtand der große Oel⸗ Truſt. Im Jahre 1895 zog Rockefeller ſich von der aktiven Anteilnahme zurück. Ihn intereſſierten damals große Eiſen⸗ unternehmungen am Oberen See. Sein perſönlicher Reich⸗ tum übertraf den aller amerikaniſchen und ſonſtigen Nabobs. Er gehört der Baptiſtengemeinde an, die er durch namhafte Legate unterſtützte. Im Jahre 1892 gründete er die Uni⸗ verſität Chicago und ſubventionierte ſie durch viele Mil⸗ Wie ſag' ichs meinem Feinde? Seinem Gegner gründlich die Meinung zu ſagen, ohne mit dem Strafgeſetz in Konflikt zu kommen, dieſe Kunſt ſteckt noch in den Kinderſchuhen. Davon kann man ſich täglich im Gerichtsſaal überzeugen. Kein dickes Lehrbuch, kein ſchmaler Leitfaden gibt Aufſchluß auf die Frage:„Wie ſag' ich's meinem Feinde?“ Weil Leute, die anderen Menſchen Unrecht tun, meiſt überaus ſenſtble Naturen ſind, genügt ein unbedachtes Wort und die Beleidigungsklage wird dir zu⸗ geſtellt. Das Prozeßverfahren„ſchwebt“ zunächſt, wie man ſo bildhaft und poetiſch ſagt, dann kommt der Tag des Kampfes Aug' in Auge. Nach Stunden bangen Wartens wird unſere Sache aufgerufen, man ſchreit ſich überlaut die Wahr⸗ heit ins Geſicht zur unverhohlenen Freude jener, die hinten Ble Im 1901 gründe er ein 9791 mediginiſches Forſchungsinſtitut in Newyork, und auch ſonſt erfuhr die Wiſſenſchaft durch ihn reiche Unterſtützung. Im Jahre 190 erſchienen ſeine Lebenserinnerungen. An den Namen Rockefeller knüpft ſich der große Strei um die Truſtbewegung. Gewiß wird kein Billig⸗Denkend die große Gefahr dieſes Zeitgebildes verkennen; gewiß wird ebenſowenig umgekehrt jemand beſtreiten, daß hier gleichſam eine Naturerſcheinung des Wirtſchaftslebens vorliegt, di, nicht zu verhindern war und die als Durchgangsſtation unſerer Finanzgeſchichte einmal erſcheinen mußte, um ſpäter wieder Neuerem und Beſſerem das Feld zu räumen. De Mann Rockefeller ſelbſt gehört auf alle Fälle zu den be deutendſten und wichtigſten Perſönlichkeiten unſerer Zeit. Man kommt an ihm nicht vorbei. Man liebt ihn vielleicht nicht, aber man bewundert doch die geradlinige Energie d ungewöhnlichen, in gewiſſem Sinne großen Mannes, der den Naturerſcheinungen gehört wie das Erdöl ſelbſt, das den Bohrtürmen„ in hohen Springbrun aufziſcht und Wellen des Lichts und des Reichtums u bildet. Wir wünſchen dem Patriarchen zu Newyork neidl. weitere, geſunde, freudige Jahre, zumal ſein Ueberfluß 55 mannigfach der Wiſſ enſchaft und dem Heil der Menſchh gute kam. auf enggedrängten Bänken lauſchen, dann reden Anwälte im Feuereifer und mit Engelszungen. Und das Ergebnis des Prozeſſes? Das„happy end“ iſt nicht die Regel. Prozeß u Drama ſind nicht nur in ihrer eigentlichen Wortbedeutung ſinnverwandt. Erregendes Moment, Peripetie und Kata⸗ ſtrophe ſind Weſenselemente hier wie dort.— Was iſt eine Beleidigung? Die Geſetze schweigen und die Juriſten definieren: Eine Kundgebung der Mißachtung durt Wort, Schrift oder Geſte. Herr H. diktiert ſeiner Sekretärin einen Brief an irge jemand, der ihn ſeit Monaten bis aufs Blut ſekiert ha „Was Sie ſich erlauben, iſt eine. und dann folgt ein ſtarkes Wort Sofort hat H. ſich wieder in der Gewalt, korri⸗ giert ſich und vermeidet jede Schärfe. Das Unglück iſt ge⸗ 4. Seite. Nr. 306 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 6. Juli 1929 Von dem inzwiſchen 7 Hauptlehrer Karl Trunzer wurde aus beſcheidenen Anfängen heraus ein Muſeum ge⸗ ſchaffen, das in ſeiner Art muſtergültig genannt werden konnte. Leider erlaubte der Platz im alten Kellereigebäude nicht, daß alle Schätze den Beſuchern gezeigt werden konnten, und immer wieder klagte der Leiter über die Raumnot. Die Zeiten waren ſchlecht, doch drängte unweigerlich die Maſſe der Stücke auf eine Löſung der Raumfrage. Baurat Bei⸗ che l aus Karlsruhe ſchuf die Pläne für den Umbau und im Laufe des Jahres wurde der 2. Stock des Kellereigebäudes ausgebaut zu einem Schmuckkäſtchen. Die Stücke wurden nun unter Leitung von Muſeumsdirektor Rott⸗ Karlsruhe neu aufgeſtellt nach den neueſten Geſetzen der Muſeumstechnik und Wiſſenſchaft. Leider erlebte der Begründer des Muſeums dieſen Tag nicht mehr. Da der Odenwaldklub ſeine Hauptverſamm⸗ lung nach Buchen verlegt hatte, ſo fand man den Vor⸗ abend dieſes Ehrentages für ſehr geeignet, das neu hergerich⸗ tete Muſeum für die Allgemeinheit zugänglich zu machen durch eine feierliche Wiedereröffnung. Nach einem Vorſpruch, von dem Lokalpoeten Buchens, Herrn Mayer, verfaßt und durch ein Mädchen in Altodenwäldertracht vorgetragen, begrüßte der rührige Bürgermeiſter Buchens, Dr. Schmitt, die Schar der Gäſte, wies auf die Arbeit Trunzers hin und gedachte dankend der Unterſtützung, die dem Muſeum durch den Staat und durch die anderen Gönner zukam. Anſchließend hieran ſprach der Vorſtand des Vereins Bezirksmuſeum Buchen, Prof. Dr. Albert, über die Geſchichte des Vereins, gedachte dabei auch des vor etwa 60 Jahren hier gegründeten Alter⸗ tumsvereins, betonte die Bedeutung der Heimatmuſeen als Lebens⸗ und Wiſſensſtoff für die Gegenwart und Zukunft und ernannte zum Zeichen der Ehrung verdienter Mitglieder die Herren Oberregierungsrat Dr. Aſal, Stadthaudirektor Beichel, Prof. Dr. H. Rott, VLandesmuſeumsdirektor, und . Dr. Schuhmacher Mainz zu Ehren mitglie⸗ er n. Oberregierungsrat Dr. Aſal dankte für die Ehrung und meinte, Buchen ſei durch ſein Muſeum der volkskundliche und Heimatkundliche Mittelpunkt des badiſchen Frankenlandes ge⸗ worden. Er betonte den Wert der Pflege der Tradition. Kreisvorſitzender Renz bedauerte, dem Vorſitzenden keine Geldſpende vom Kreiſe überbringen zu können. Präſident Wittemann als Buchener freut ſich beſonders für ſeine Stäoͤtiſche Nachrichten Aus der Stadtratssitzung vom 4. Juli 1929 Erhöhung der Preiſe für Fahrſcheinhefte. Vor Eintritt in die Tagesordnung begrüßt der Ober⸗ bürgermeiſter die erſtmals erſchienenen Vertreter des Stadtrats Wallſtadt, die Stadträte Alles und Gallier und verpflichtet ſie auf ihr Amt. 0 Die Straßenbahn hat auf Schluß des Rechnungsjahres mit einem erheblichen Fehlbetrag abgeſchloſſen. Auch in den erſten Monaten des neuen Rechnungsjahres haben ſich infolge des Rückgangs des Verkehrs fortgeſetzte Fehlbeträge ergeben. Zur Beſeitigung dieſer Fehl⸗ beträge ſollen vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürger⸗ ausſchuſſes die Preiſe für Fahrſcheinhefte wie folgt erhöht werden: für 5 Teilſtrecken von 1./ auf 1,10% für 6 Fahrſcheine, —7 2. 2,40„„ 2,60„„ 12 1 7 und mehr i 75 Der Preis der Fahrſcheinhefte für Lohn⸗ und Gehalts⸗ empfänger(Berufsfahrten) bleibt unverändert. Ohne Tariferhöhung wäre die Beſeitigung der Fehl⸗ beträge nur möglich durch Betriebseinſchränkung, und zwar in erſter Reihe durch Einführung der 6⸗ und 12⸗ Minuten⸗Wagenfolge, ſtatt der jetzigen 5⸗ und 10⸗Minuten⸗ Wagenfolge. Dieſe Maßnahme erſchien jedoch nicht erträglich. f Das fränkische Heimatmufeum in Buthen Heimatſtadt und wünſcht, daß das Muſeum zunehme an Schätzen, an Wertſchätzung und an finanzieller Kraft. Bür⸗ germeiſter Dr. Schmitt übernahm das Muſeum in die treue Hut der Gemeinde. Mit einem Muſikſtück des Muſikvereins Buchen unter der Leitung des Herrn Tſchamber ſchloß die Feier, die auch mit einem Muſikvortrag begonnen hatte. Rundgang durch das Buchener Muſeum. Beim Eintritt in das Muſeum grüßt eine längſt ver⸗ ſchwundene Zeit. Die Frühgeſchichte der Gegend erkennen wir durch die Funde— durch einzelne Leihgaben des Landesmu⸗ ſeums unterſtützt—, dann treffen wir den alten bäuerlichen Hausrat: den alten Holzpflug, alte Doppeljöcher, den Web⸗ ſtuhl, die Modelle zum Bedrucken der Leinwand. Eine Waffen⸗ ſammlung iſt ebenſo bemerkenswert wie eine Sammlung guten alten Kupfergeſchirrs. Wir ſ ſteigen die kleine Treppe empor, bedauern, daß hier der Webſtuhl wegkam, bei deſſen Beſchauen man immer das Gefühl hatte, daß der Weber ge⸗ rade herabgeſtiegen ſei, um ſich„einen Bries“ zu holen; wir treten dann in die Bauernküche und warten auf die Bauern, denen die Bäuerin zum Mittageſſen ruft, denn der Tiſch iſt wohlgedeckt und die Feuerſtelle am Verglimmen. Dann aber ſchauen wir uns die Odenwälder Tracht an. Hier iſt das allerwertvollſte Gut der Sammlung zu finden: die einfache, ſchlichtfarbene Tracht unſerer Altyordern, die hinabſank ins Land der Vergeſſenheit. Dann iſt im oberen Stock bürger⸗ liche Kultur zu finden, ferner Erinnerungen an die großen Männer Buchens: Kraus, den Tondichter, der in Stockholm wirkte, Emele, der Schlachtenmaler, Gottfried Beſſel, der Abt, dann aber auch Bilder der fränkiſchen Dichter. Die Bilder der Begründer des Muſeums, Hauptlehrer Trunzer und Hof⸗ rat Hofacker, ſind mit Kränzen geſmückt. Ein Sälchen birgt ein altes Kamin und alte Stiche. Dann iſt man am Ende. Und ſteht an einer Ecke und ſinniert. Man weiß wirklich nicht, was man mehr ſchätzen ſoll, den Sammeleifer des Begrün⸗ ders oder deſſen eigene Art der Aufſtellung vor der Neuord⸗ nung. Leider ſind durch die notwendig gewordene ſyſtema⸗ tiſche Aufſtellung trauliche Ecken und Winkel verſchwunden, die das Muſeum Buchen zu einem beſonderen Muſeum ge⸗ ſtempelt hatten; doch heute iſt manches klarer geworden durch die Art der Aufſtellung, durch Beſchränkung auf das Weſent⸗ liche. Ohne Zweifel iſt das Bezirksmuſeum Buchen eines der beſteingerichteten Muſeen, das die Kultur eines Landſtriches aus verklungenen Tagen gerne in einer beſonders eindrucks⸗ vollen Art vermittelt. Heybach. rr. * Heftige Niederſchläge. Die Herrſchaft der Tropenhitze hat nicht lange angehalten. Ueberhaupt iſt die Witterung recht unbeſtändig. Bald ſtechend heiße Sonne, bald Gewitterregen. Doch ſind wir von ſchweren Unwetterſchäden zum Glück bis⸗ her verſchont geblieben. Die Luftwärme betrug geſtern und vorgeſtern je 24,8 Grad, die Waſſerwärme 20 Grad C. Ver⸗ gangene Nacht wurden die Schläfer um 4 Uhr morgens durch praſſelnden Regen aufgeweckt, den das trockene Erdreich gierig aufſog. * Gartenhausbrand. Aus noch unbekannter Urſache war in vergangener Nacht in der Nähe vom Rhein⸗Kaffee ein Gartenhaus in Brand geraten. Das Feuer wurde durch einen Löſchzug der Feuerwache l mit einer Schlauch⸗ leitung gelöſcht. Der entſtandene Schaden dürfte etwa 200 Mark betragen. * Ausgabe des ſötauſendſten Sparbuches der Sparkaſſe Mannheim. Bei der Städt. Sparkaſſe Mannheim wurde in den letzten Tagen das 75tauſendſte Reichs ⸗ mark⸗Sparbuch ausgeſtellt. Nach den Veröffentlichungen im Anzeigenteil wurde von der Sparkaſſe dem neuhinzutre⸗ tenden Sparer, der dieſes Sparbuch erhält, eine Prämſe von 25% ausgeſetzt. Dieſe Prämie konnte nun dem Spar⸗ buch eines Schloſſers gutgeſchrieben werden. * Standkonzert. Am morgigen Sonntag, vormittags halb 12 Uhr ſpielt am Friedrichsplatz die Kapelle Becker unter Leitung von Kapellmeiſter L. Becker. Zum Vortrag kommt folgendes Richard Wagner gewidmete Programm: Vor⸗ ſpiel zum 3. Akt und Brautchor aus„Lohengrin“,„Tann⸗ häuſer“⸗Ouvertüre, Fantaſie aus„Die Walküre“, Friedens⸗ marſch aus„Rienzi“. 3 r N ſchehen, die Beleidigung vollendet, denn es genügt, wenn ſie zur Kenntnis einer Perſon gekommen iſt. Die Sekretärin hat ſie gehört, das iſt entſcheidend. Plaudert das Mädchen aus, ſo muß Herr H. nach der Rechtsanſchauung der oberſten Gerichte verurteilt werden. „Ich wollte Herrn Maruscke gar nicht beleidigen; ich habe ihn nur einen Betrüger genannt, weil er wirklich ein Be⸗ trütger iſt, und das kann ich beweiſen.“ So ereifert ſich der Angeklagte vor Gericht, hochrot vor lauter Glauben an ſein gutes Recht. In aller Sachlichkeit ſetzt ihm der Richter aus⸗ einander, daß die Formalbeleidigung keine Beleidigungs⸗ abſicht erfordert, und daß es in ſolchen Fällen— bei der üblen Nachrede iſt es anders— überhaupt keinen Wahrheits⸗ beweis gibt. Da ſchreit der Lautſprecher im oberen Stock, wenn wir nach heißem Tagewerk uns zur Ruhe legen. Der Schneider Hat einen neuen Frack verpfuſcht. Das Dienſtmädchen hat einen Zwanzigmarkſchein, der eben noch auf dem Tiſch gelegen iſt, in einem unbewachten Augenblick verſchwinden laſſen. Die Gattin, die nicht ohne Grund von Eiferſucht geplagt iſt, begegnet der angeblichen Freundin ihres Mannes. Wer in ſolchen Situationen und im Gefühl ſeines Rechts den anderen Teil zur Rede ſtellt, braucht ſich kein Blatt vor den Mund zu nehmen und darf ihm rückhaltlos die Wahrheit ſagen. Man bleibt ſtraflos, wenn man mit ſeinem Vorwurf Recht hat, aber auch dann, wenn man tatſächlich im Unrecht iſt, ſich aber mit gutem Grunde im Recht fühlt. Der Schneider, der wegen des kränkenden Tadels in ſeiner Standesehre tief verletzt, gegen den Kunden Klage ſtellt, verliert ſeinen Prozeß; er verliert ihn auch dann, wenn der Frack garnicht verſchnitten iſt, der Schaden vielleicht mit wenig Mühe und einem Bügeleiſen zu beheben war. Das Dienſtmädchen hat keinen ſtrafrechtlichen Schutz— mag das auch menſchlich hart erſcheinen— wenn ſich der vermißte Geldſchein nach einer Stunde wiederfindet. Das angeſpro⸗ chene Fräulein, das mit dem ungetreuen Ehemann tatſächlich nichts zu tun hatte, ihn gar nicht kennt und unſchuldig ver⸗ dächtigt worden iſt, wird die eiferſüchtige Ehefrau kaum mit Erfolg verklagen können. Solche Beleidigungen ſind nicht widerrechtlich, weil ſie in Wahrnehmung berechtigter Intereſſe geſchehen ſind. Es gibt Rechtsgebiete, die durch das Urwaldgeſtrüpp ihrer Entſchei⸗ dungsliteratur faſt zur Geheimwiſſenſchaft werden Dazu ge hört Paragraph 193 des Strafgeſetzbuches: Tadelnde Urteile über wiſſenſchaftliche, künſtleriſche oder gewerbliche Leiſtungen, Vorhaltungen und Rügen der Vorgeſetzten gegen ihre Unter⸗ gebenen, dienſtliche Anzeigen oder Urteile eines Beamten und ähnliche Fälle, Aeußerungen, die zur Ausführung und Verteidigung von Rechten oder zur Wahrnehmung berechtig⸗ ter Intereſſen gemacht ſind, ſind grundſätzlich ſtraflos. Sie finden nur richterliche Sühne, wenn das Vorhandenſein einer Beleidigung aus der Form oder den Umſtänden, unter denen ſie geſchehen ſind, hervorgeht. Wann kann aus der Form, wann aus den Umſtänden die Beleidigungsabſicht geſchloſſen werden? Nur kühle Sachlichkeit erſpart fatale Folgen. Wer mit höhniſchen Geſten, in ſchreiendem Ton, in biſſiger Ironie den Gegner zu Verantwortung zieht, wer Schimpf⸗ worte gebraucht, fündigt wider die Form. Aus dem Inhalt des Vorwurfs, mag er noch ſo kränkend und verletzend ſein, kann auf die Beleidigungsabſicht nie geſchloſſen werden; dar⸗ über ſind ſich die Juriſten ſogar einig. Dabei iſt aber zu be⸗ achten: wer ſich verteidigt und ſeine Jntereſſen wahrnimmt, darf ſeine Vorwürfe nicht aus der Luft greifen, er muß von ihrer Wahrheit überzeugt ſein. Man ſage oder ſchreibe nie: Sie ſind ein Betrüger, ein Erpreſſer ſchlimmſter Art, ein Bauernfänger gewöhnlichſter Sorte. Man unterlaſſe es gefliſſentlich den Brief des Gegners als Geſchreibſel eines Hohlkopfes zu bezeichnen. Man streiche das Wort„Unverſchämtheit“ aus ſeinem Schrachſchatz, machen ſeinem Aerger nicht durch lebhafte Interpunktionen und Unterſtreichungen Luft und hüte ſich vor dem Briefſchluß: „Ich zeichne mit der Ihnen gebührenden Hochachtung“. Auch mit Sprichwörtern ſei man ſparſam, mag in ihnen noch ſo tiefe Weisheit leben. Selbſt Goethe zu zitieren, iſt bisweilen mit Gefahr verbunden. Wer ſchimpft, ſagt Schopenhauer, zeigt dadurch, daß er nichts Wirkliches und Wahres gegen den Andern vorzu⸗ bringen hat, da er ſonſt dieſes als die Prämiſſen(Voraus⸗ ſetzungen) geben und die Konkluſion(Folgerung) getroſt den Hörern überlaſſen würde. Das Geſetz verbietet, den Gefühlen in all⸗ z u konzentrierter Faſfung freien Lauf zu käſſen, Als Grundregel kaun gelten: volllöneude Haußpt⸗ Evangeliſche Schulſynode Mannheim Im großen Saal des Wartburg⸗Hoſpizes fand in dieſen Tagen die evangeliſche Schulſynode für den Bezirk Mann⸗ heim ſtatt. Es iſt dies eine von der neuen Kirchenverfaſſung geſchaffene Einrichtung, die ſich aufs beſte bewährt hat. Sie beſteht aus allen evangeliſchen Lehrern, die irgendwo ord⸗ nungsgemäß evangeliſchen Religionsunterricht ertetlen. Sie war dieſes Jahr beſonders ſtark beſucht. Das hing wohl mit der allgemeinen Lage, mit der Wahl der Themen und beſon⸗ ders damit zuſammen, daß das Unterrichtsminiſterium in ent⸗ gegenkommender Weiſe die Teilnehmer vom Unterricht befreit hat. Der Vorſitzende der Tagung, Kirchenrat Maler, ſprach denn auch ſeine Freude und Befriedigung über dieſes Ent⸗ gegenkommen aus und würdigte in ſeinen Begrüßungsworten den Sinn und die Aufgabe der Synode. 5 Den Gegenſtand der Verhandlung bildeten, wie das bei uns Deutſchen Sitte iſt, ſachdienliche Referate, die der Arbeit des Tages aufs neue Ziel und Richtung geben wollten.„Das Bibelleſen in der Volksſchule und in den ent⸗ ſprechenden Klaſſen der höheren Schule“, das war der erſte Gegenſtand. Ihn behandelte in verſtändnisvoller und eingehender Weiſe Stadtpfarrer Heſſig. Unſere religiöſe Arbeit an der Jugend hat es nicht mit ſubjektiven Gebilden und Einfällen zu tun, die abhängig ſind von Zeitideen und Modeworten, ſie hat Objektives zu vermitteln, nämlich Got⸗ tes Wort und Willen, wie die Bibel in Geſetz und Evangelium ihn zeigt und offenbart. Von der methodiſchen Behandlung des Bibelleſens redeten dann die weiteren Ausführungen. Die ſich anſchließende lebhafte Ausſprache gab ein er⸗ freuliches Bild von dem Ringen unſerer Zeit um letzte Werte und von dem ernſten Wollen nach neuer Vertiefung in alte Gegebenheiten. Unter den zweiten Gegenſtand:„as Evan⸗ gelium und die ſozialen Forderungen im Unterricht“ ſprach Religionslehrer Pfarrer Borchardt in intereſſanten Ausführungen. Um ſoztale, nicht ſozia⸗ liſtiſche, Ideen handelt es ſich bei der Religion der Bibel, denn ſie legt den Akzent auf das Seeliſche und Sittliche und nicht auf das Materielle. Im übrigen hat alles ſozial⸗ethiſche Tun individualiſtiſchen Charakter. Es gilt das Gewiſſen zu ſtärken und das Verantwortungsgefühl zu feſtigen. Soziale Theorien zu ſchaffen oder die ſoziale Frage zu löſen, iſt nicht die Aufgabe der Kirche und ihres Unterrichts. Auch hier folgte eine anregende Ausſprache. Ein am Schluſſe der Tagung eingebrachter und einmütig angenommener An⸗ trag wünſcht, daß für Veranſtaltung beſtimmter, der wiſſen⸗ ſchaftlichen Vertiefung dienender Vorträge geſorgt werde. Gegen 2 Uhr ſchloß der Vorſttzende die inhaltsreiche 1 9 T. B. * Verkehrs⸗ Unfälle in Mannheim * Vom Fahrrad geſtürzt. Ein 8jähriger Junge ſtand im Kaiſerring einer jungen 22jährigen Radfahrerin in der Fahr⸗ hahn und ging trotz aller Signale nicht aus dem Wege. Die Folge war, daß die Radlerin die Herrſchaft über ihr Rad verlor und zu Boden ſtürzte, wobei ſie ſich den linken Fuß brach. Der Junge erhielt von einem Straßenpaſſan⸗ ten eine Tracht Prügel. * Folgenſchwerer Zuſammenſtoß. Geſtern abend gegen 7 Uhr ſtießen ein Motorradfahrer und ein Lieferwagen an der Ecke der Mannheimer Milchzentrale derart zuſammen, daß der Motorradfahrer und der Chauffeur ſchwere Ver⸗ letzungen erlitten. Beide Verletzte mußten mit dem Sanitäts⸗ wagen ins Allgemeine Krankenhaus gebracht werden. Beide Fahrzeuge ſowie ein Bretterzaun an der dort befindlichen Bauſtelle weiſen erhebliche Beſchädigungen auf. * Zwiſchen zwei Autos geraten. Ein Radfahrer geriet geſtern zwiſchen ein Privatauto aus Barmen und ein Auto aus Bingen. Er wollte noch ſchnell das eine Auto überholen. Obwohl der Führer ſtark bremſte, wurde der Radler, ein älterer Mann, doch angefahren. Bei dem Sturz brach ſich der Mann den linken Arm. Das Auto brachte den Verletzten nach ſeiner in der Dammſtraße gelegenen Wohnung * Mehr Straßendiſziplin! Geſtern nachmittag ſtieß ein Radfahrer vor der Liebfrauenkirche am Luiſenring mit einem Perſonenauto zuſammen. Der Radfahrer wollte noch ſchnell die Straße überqueren. Er wurde dabei ange⸗ fahren und zu Boden geſchleudert, wodurch er eine ſchwere Kopfverletzung davontrug. Das Privatauto verbrachte den Verunglückten in das Allg. Krankenhaus. 5 worte ſind zu vermeiden. Wer das, was er im Kraftwort ſagen will, formverdünnt in ſachlich formulterte Haupt⸗ und Nebenſätze bringt, wer das klotzige Subſtantivum gleichſam ſtiliſtiſch kleinhackt, hat keine kriminellen Folgen zu befürch⸗ ten. Denn nicht der Inhalt, nur die Form entſcheidet. Wir mütſſen unſeren Aerger, unſere Kümmerniſſe ſachlich ſtiliſteren und ſollten nur Prämiſſen geben. Wer ſeinen Schuldner im Reſtaurant, am Sportplatz, im Theater trifft, ſtrafe ihn mit Schweigen, ſelbſt wenn er in der neueſten Innenſteuerlimouſine vorgefahren iſt, ſonſt kann aus den Umſtänden der Aeußerung, die unnötige Bloßſtellung ver⸗ bietet, auf Beleidigungsabſicht geſchloſſen werden. Man glaube ernſtlich an das Dogma: In ſechs Sätzen läßt ſich alles ſagen, was am Herzen nagt. Was darüber iſt, iſt meiſt von Uebel. Wer vom eigentlichen Thema abſchweift, und Seite über Seite ſchreibt, bietet ſicher irgendwelche Angriffsflächen. Was bei Gelegenheit der„Wahrnehmung berechtigter Intereſſen“ geſagt wird, iſt ſtrafbar. In welchem Augenblick die Grenzen der nötigen Verteidigung überſchrit⸗ ten ſind, erläutert wieder eine üppig wuchernde Kaſuiſtik oberſter Entſcheidungen, die dem freien Ermeſſen des Richters manchen Spielraum läßt. „Ich ſage es Ihnen ins Geſicht: Ihre Forderung iſt eine glatte Erpreſſung. Jetzt können Sie mich verklagen, damit die Wahrheit auch endlich ans Licht kommt.“ Wendungen, die der Juriſt als provokatoriſche Beleidigung bezeichnet, ſei nachdrücklichſt gewarnt, denn ſie führen meiſtens zur Verurteilung, Auf berechtigte Intereſſen kaun ſich nicht berufen, wer einen Vorwurf erhebt, um dadurch ein Straf⸗ verfahren gegen ſich ſelbſt herbeizuführen und dann den Nach⸗ weis der Wahrheit zu erbringen.— Nach der neueſten Reichsſtatiſtik ſind im Jahre 1926 in Deutſchland rund 47000 Menſchen wegen Beleidigung ver⸗ urteilt worden. Nicht alle, die in dürren Zahlen als Krimi⸗ nelle hier erſcheinen, ſind bösartige Verleumder und ab⸗ gefeimte Schurken, die ihren Mitmenſchen hinterrücks die Ehre abgedroſſelt haben. Gar mancher mag darunter ſein, der ſich gerade noch im Netz der Paragraphen verfangen hat, vielleicht wefl er zu temperamentvoll war und es vergeſſen hat ſeinen Alltagsärger in ſtiliſtiſch einwandfreie Form zu kleiden Wie übermäßſger Alkoholgenuß, ſo läßt auch allzu reichlicher Ge⸗ brauch von Kraftworten die Kurve der Kriminalttär nach oben ſchnellen. Dr. Fritz Balder, München. J, Vor ſolchen 2 7 —* . 2 7 —* 5 4 Samstag, den 3. Juli 1929 Neuss Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 5. Selke Nr. 08 Der St. Ingberter Plaidoyers der Staatsanwälte Die heutige Freitag⸗Vormittagsſitzung war ausgefüllt mit den Plaidoyers der Staatsanwälte.— Staatsanwalt⸗ ſchaftsrat Welſch betonte, daß es ſich bei den unter Anklage stehenden Fällen wohl um in der Geſchichte der deutſchen Sparkaſſen einzig daſtehende Ereigniſſe handele. 40 Mil⸗ lionen Franken ſeien verſchwundden, die Notgro⸗ ſchen kleiner und kleinſter Leute ſtanden in Frage und ſind veruntreut worden. Wie war das möglich? Nur, weil an der Spitze der Kaſſe zwei Männer ſtanden, die ſich ſouverän über alle Beſtimmungen und Satzungen bewußt hinwegſetz⸗ ten! Das iſt vollſtändige Verkennung der Zwecke und Ziele der Sparkaſſe und ihrer finanziellen Begabung, ſich zu großen Tränsaktionen berufen zu glauben, die kaum eine Bank durchführen konnte. Aber freilich: Wo war die Auf⸗ ſichtsbehör de? Staatsanwaltſchaftsrat Ludes geht dann in eingehender Rede auf die Einzelheiten der Anklage ein. Der nicht ein⸗ getragene Reviſionsbeſchluß des Sparkaſſenausſchuſſes, der Auftrag, als eine Reviſion drohte, mit dem Wechſel⸗Obligo „ſpazieren“ zu gehen, falſche Bilanzaufſtellung, Vernichtung der Korreſpondenz mit Augsburg, Verſchleierung der Konten von Saarlouis und der Augsburger Konten— alles das er⸗ füllt den Tatbeſtand der ſchweren Amtsunterſchlagung und der Veruntreuung im Amte. Staatsanwaltſchaftsrat Ludes plädierte dann ebenfalls auf fortgeſetzte Handlung in ſechs Fällen, indem er für den ſiebenten, den mit den 260 000 Reichs⸗ mark Wechſel, nur Untreue annimmt. Die 40 Millionen ſind verſchwunden, die Stadt iſt bankerott, das Vertrauen in die Sparkaſſe iſt für lange geſchwunden, denn es iſt kein Ge⸗ heimnis, daß es auch in anderen Sparkaſſen des Saar⸗ gebiets geſtunken hat und noch ſtinkt! Der Urteilsſpruch müſſe helfen, alle dieſe Eindrücke zu verwiſchen. Dennoch tritt der Staatsanwalt für mildernde Umſtände ein, denn die Ange⸗ klagten würden ins Zuchthaus wandern müſſen, wenn die Milderungsgründe verneint würden. Nach kurzer Mit⸗ tagspauſe werden die Verteidiger zu Wort kommen. Film⸗Runoſchau Filmtheater⸗Preisausſchreiben! Die„Badiſche Urania“ Lichtſpiel⸗Geſ. m. b.., Mannheim, welche im September dieſes Jahres in dem großen Neubau N 7, Kunſtſtraße, ein modernes großſtädti⸗ ſches Film⸗ Theater, das größte in Mannheim, eröffnet, erläßt im Anzeigenteil unſerer heutigen Nummer ein Preisausſchreiben für die Benennung dieſes neuen großen Film⸗ Theaters. Das Publikum ſoll ſelbſt ſagen, welchen Namen das Theater tragen ſoll. An Preiſen ſind ausgeſetzt: ein Hauptpreis von 200.— Mark, zwei Preiſe zu je 100.— Mark und vier Preiſe zu je 25.— Mark. Der Gewinner des Hauptpreiſes erhält außerdem eine Jahres⸗ Freikarte für das neue Film⸗Theater. Ueber die Verteilung der Preiſe entſcheidet ein Preisgericht. Kommunale Chronik Um das Badiſche Landestheater— Karlsruher Bürgerausſchuß * Karlsruhe, 5. Juli. Der Karlsruher Bürgerausſchuß Veſchäftigte ſich in einer faſt fünfſtündigen Sitzung mit dem Vertrag zwiſchen Staat und Stadt Karlsruhe über den Betrieb des Badiſchen Landestheaters. Der Ober⸗ bürgermeister bezeichnete den Standpunkt des Staates als ein Unrecht gegenüber der Stadt Karlsruhe. Auch im Ver⸗ laufe der Debatte wurde von allen Rẽdnern Kritik geübt an dem Vertrag. Schließlich wurde die Sitzung auf eine halbe Stunde unterbrochen. Nach Wiederbeginn wurde als Ergeb⸗ nis der erneuten Fraktionsbeſprechung mitgeteilt, daß man der Vorlage, wie ſie jetzt vorliege, nicht zuſtimmen könne Der Bürgerausſchuß beſchloß, die Angelegenheit an einen ge⸗ miſcht⸗ beratenden Ausſchuß zu verweiſen. ** * Waldshut, 4. Juli. Der Gemeinderat verabſchiedete den Voranſchlag für 1929. Die Geſamteinnahmen belaufen ſich auf 980 230 Mk., die Geſamtausgaben auf 1231 930 Mk., ſodaß der ungedeckte Aufwand 251 700 Mk. beträgt. Die vor⸗ läufige Gemeindeſteuer wird die gleiche wie im Rechnungs⸗ jahr 1928 ſein. Sparkaſſenſkandal Schluß der Plaidoyers Als erſter Verteidiger Pirchers ergreift Dr. Reiſert⸗ Augsburg das Wort. Er iſt der juriſtiſche Beirat Hans Pir⸗ chers in Augsburg und behandelt daher in der Hauptſache die hierauf bezüglichen Vorfälle. Er geht vor allem von gefühls⸗ mäßigen Momenten aus, indem er auf die leider in Deutſch⸗ land abgeſchafften Geſchworenengerichte hinweiſt, die beſſer als die Berufsrichter im beſten Sinne gerecht zu urteilen vermöchten,, da ſie die Pſychologie mit in Betracht zögen. Aber auch jede Beeinfluſſung von außen müſſe ferngehalten werden. Er ſchildert dann zunächſt den verantwortungsvollen Pflichtenkreis Pirchers, der jetzt lediglich deshalb angeklagt ſei, weil er mit ſeinen Bemühungen zur Ausgeſtaltung der Kaſſe zum Segen ſeiner Heimatſtadt zu einem werbenden Unternehmen nicht zum Ziele gelangt ſei. Daß Pircher ab⸗ ſichtlich zum Schaden der Stadt gehandelt habe, könne als ausgeſchloſſen gelten. Pircher habe nur das Beſte ſeiner Hei⸗ matſtadt gewollt; er ſei zwar über den Rahmen ſeiner Vor⸗ ſchriften hinausgegangen, aber er habe niemals etwas Un⸗ ehrenhaftes getan. Man möge ihm ſeine Ehre laſſen und die Schuldfrage verneinen. Der zweite Vertetdiger Pirchers, Dr. Tempel, behan⸗ delt dann vor allem die übrigen Fälle, ſtimmt nach dem ſubjektiven Tatbeſtand Reiſert bei und betont, in dieſer Rich⸗ tung könne von Unterſchlagung und Untreue gar keine Rede Rede ſein. Das gleiche gelte aber auch nach der obfekttven Seite hin. Für den Angeklagten Omlor ſpricht R. A. Meiner ll. Unter Bezugnahme auf die Worte des Staatsanwalts über die Hetligkeit der veruntreuten Gelder kleiner Sparer ſtellte er ſeinen Klienten Omlor als das Opfer des Staates hin. Alls in allem könne Omlor nur dann verurteilt wer⸗ den, wenn Pircher verurteilt werde. Der Anwalt ſchließt unter Hinweis auf die zahlreichen Juſtizirrtümer der ver⸗ gangenen Zeit mit einem Appell an die Geſchworenen, nicht auf Grund von Indizien zu urteilen. Nach einer Pauſe fand noch eine kurze Replik des Staats⸗ anwalts und eine Erwiderung der Verteidigung ſtatt. Heute e werden die Geſchworenen ſich zur Beratung zurück⸗ ziehen. Aus dem Lande Neuverpachtung des Bierhelderhofs * Heidelberg, 5. Juli. Die Stadtgemeinde ſchreibt den inmitten der Höhenwälder gelegenen Bierhelderhof zue Neuverpachtung aus. So mancher Wanderer aus Maunheim hat hier ſchon in der idylliſchen Ruhe ſich erholt und unter den ſchattigen Bäumen den einfachen Imbiß ver⸗ zehrt. Wie Mannheim, ſo hat auch Heidelberg die Selbſt⸗ bebauung ſeiner Güter aufgegeben und wird nun das über 80 Morgen faſſende Gelände ſamt Wirtſchaftsbetrieb neu ver⸗ pachten. Das Gut zählt 440 tragfähige Obſtbäume. Im In⸗ tereſſe der Wanderer iſt es zu wünſchen, daß die Stadt auch hier, wie bei allen ihren andern Höhenreſtaurants eine glück⸗ liche Hand hat, damit das ſchöne Fleckchen als Ausflugspunkt ſeine Anziehungskraft behält. Vor Zeiten war namentlich an der Rohrbacher Kerwe, wohin der Hof früher gehörte, großes Leben. Ein im Freien aufgeſchlagener, von allen Seiten offe⸗ ner Tanzboden, oben mit einem ſchützenden Dach verſehen, nahm die Tanzluſtigen auf. Es gehörte zur Tradition, daß ſich hier Rat und Bürger mit Familie zu frohem Treiben ver⸗ ſammelten. Auch die Studenten beehrten dieſes Feſt in reichem Maße durch ihre Anweſenheit. Zur Eröffnung der „Saiſon“ fand damals ſtets am 1. Mai die große„Bierheller Frühlingsfeier“ ſtatt. Einbrecherbaude in Weinheim I Weinheim, 5. Juli. In vergangener Nacht hat eine an⸗ ſcheinend von auswärts nach hier gekommene Einbrecher⸗ bande das hieſige Villenviertel im Prankelgebiet unſicher gemacht. Mit außerordentlicher Frechheit wurden an ſechs Stellen Einbrüche ausgeübt, wobei den Tätern Wert⸗ ſachen und Bargeld in beträchtlichem Werte in die Hände fielen. Als einer der Beſtohlenen, der Generalvertreter Bröning, in ſeinem Auto mit der Polizei die Verfol⸗ gung der Diebe aufnahm, gelang es, ein Mitglied der Bande zu ſtellen. Der Verbrecher gab ſechs Revolverſchüſſe ab, warf einen Teil der Beute weg und entkam in der Rich⸗ tung auf den Kaſtanienwald. Der Maun heimer Er⸗ kennungsdienſt und die hieſige Gendarmerie mit einem Polizeihunde haben die Spur der Verbrecher aufgenommen. Veranſtaltungen Samstag, den 6. Juli Nationaltheater:„Der Zigeuner baron“. 730 Uhr.— Neues Theater im Roſengarten:„Arm wie eine Kirchen maus“. .90 Uhr. Apollotheater: Wiener Revue:„Das lebende Magazin“.15 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Wenn der weiße Flieder“.— Schau ⸗ burg:„Der Teufels reporter“. Ufa⸗ Theater:„Der König von Sohr“.— Palaſt⸗ Theater:„Ein Menſch der Maſſe“.— Scala:„Ich küſſe Ihre Hand, Madam“.— Capi⸗ tol:„Die Frau, nach der man ſich ſehnt“.— Gloria ⸗Pa⸗ Jaſt:„Aus dem Tagebuch eines Junggeſellen.“ * Schwetzingen, 6. Juli. Wie aus dem Anzeigenteil er⸗ ſichtlich, findet am morgigen Sonntag abend eine große Schloßgarten⸗ Illumination ſtatt, * Heidelberg, 5. Juli. Ein 30 Jahre alter Schloſſer aus Hockenheim, der in der Nacht vom 2. zum 3. Juli im Stadt⸗ teil Neuenheim ſechs Einbruchsdiebſtähle verübt hatte, wurde, nachdem es ihm zuerſt geglückt war, ſich der Verhaftung durch die Flucht zu entziehen, feſtgenommen. Man fand in ſeinem Beſitz u. a. eine geladene Piſtole. * Bühl, 5. Juli. Der Verſand der diesjährigen Bee⸗ ren⸗ und Kirſchenernte beanſpruchte bisher etwa die gleiche Zahl von Güterwagen als im vorigen Jahr. Im gan⸗ zen wurden im Juni 450 Waggon mit je 5060 Zentner Warenmengen abgerichtet. Die Nolbremſs Wir ſind jetzt in der Reiſezeit. Viele werden mit der Bahn fahren, die ſonſt nur ſelten reiſen. Die Hauptſorge gilt zuerſt einem anſtändigen Platz. Dann wird danach ge⸗ trachtet, das Gepäck kunſtgerecht zu verſtauen, ſonſt gibt es unangenehme Auseinanderſetzungen mit denen, die mit dem herabfallenden Gepäck unangenehme Bekanntſchaft gemacht haben. Setzt ſich der Zug in Bewegung, ſo werden meiſtens die Mitreiſenden gemuſtert und ſchweigend kritiſiert. Aber es iſt noch etwas in den Wagen, nach dem man unbedingt ſehen müßte. Nicht nach den Städtebildern oder den Reklame⸗ ſchildern. Sondern nach der Notbremſe. Man ſollte ſich unbedingt vergewiſſern, an welcher Stelle die Notbremſe an⸗ gebracht iſt. Man braucht nicht gleich das Schlimmſte zu be⸗ fürchten. Aber es können Fälle eintreten, bei denen man ge⸗ zwungen iſt, die Notbremſe zu ziehen. Koſtbare Sekunden können vergehen, ehe man den Griff entdeckt hat, Sekunden von denen alles abhängen kann. Man ſollte ſich unbedingt beim Betreten eines Wagens zuerſt nach der Notbremſe um⸗ ſehen. * Gaggenau, 3. Juli. Heute vormittag hat ſich hier das 19 jährige Dienſtmädchen Berta Werner aus Oos mit Salzſäure vergiftet. Die Tat ſoll aus Angſt geſchehen ſein, weil ihr Liebhaber, dem ſie den Laufpaß gegeben hatte, ſie mit Totſtechen bedrohte. * Bretten, 4. Juli. Am Mittwoch morgen fand der hie⸗ ſige Forſtwart Herzer beim Reinigen einer neuangelegten Kultur im ſogen.„Riedwald“ die Leiche eines Mannes, die aufrecht an einem Baume ſtand. Ermittelungen er⸗ gaben, daß es ſich um den 63 Jahre alten Theodor Mayr aus Kürnbach handelt, der gemütskrank war und ſchon eine Woche ſpurlos verſchwunden war. R. Triberg, 4. Juli. Auf der kurvenreichen Talſtraße längs der Gutach zwiſchen Triberg und dem Dorf Nieder⸗ waſſer hat ſich bei dem Schwarzwaldbahnviadukt Glasträger beim ſogenannten Hohlen Felſen ein Verkehrsunfall zugetragen, indem ein bergwärts fahrender Motor ra d⸗ fahrer mit einer Frau auf dem Beiſitz mit einem talwärts fahrenden Laſtkraftwagen mit Anhänger kollidierte. Das Motorrad ſtreifte den Anhänger, ſodaß die Inſaſſen des Mo⸗ torrades vom Fahrzeug geſchleudert wurden, die Frau in weitem Bogen. Während der Mann nur leicht im Geſicht verletzt wurde, mußte die Frau mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus noch Hornberg übergeführt werden. Die anfängliche Meldung von Toten beſtätigt ſich nicht. Die be⸗ treffende Straßenſtrecke iſt durch ihre ſcharfen und langen Kurven als gefährlich bekannt. Vor einigen Jahren einge⸗ leitete Verbeſſerungsarbeiten durch Untertunnelung in einer Fahrtrichtung ſind bedauerlicherweiſe nicht fertig durchgeführt worden. Vielleicht gibt aber der Unfall erneut Anſtoß, * Müllheim, 4. Juli. Der ſtädtiſche Vorauſchlag für 1929/0 wurde vom Gemeinderat verabſchiedet. Die Um⸗ lage wird die gleiche wie im Vorfahre ſein, nämlich 100 Pfg. beim Grundvermögen, 40 Pfg. beim Betriebsvermögen und 750 Pfg. beim Gewerbeertrag für je 100/ Steuerwert. * Villingen, 3. Juli. Geſtern nacht wurde in einem Hauſe in der Rietſtraße eine in vollem Betrieb befindliche Schwarzbrennerei entdeckt. Gegen mehrere Perſonen, die zum Teil in Unterſuchungshaft genommen wurden, ſchwebt nunmehr ein Verfahren. Wie lange und in welchem Aus⸗ maße die Brennerei betrieben wurde, iſt noch nicht bekannt. Ole WE LTMARKE BORGET FUR OAT WAT! 0 LIEFERUNG gur dureh anerkannte ANbekßt 5 * inſofern nicht, als ſie dieſen Weizen wegen der inzwiſchen 6. Seite. Nr. 300 Nene Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 6. Juli 1929 Von den ſüddeutſchen Waren und Produktenmärkten Rückverkäufe nicht rechtzeitig eingetroffener Getreide dampfer im Trauſit⸗Geſchäft/ Baldige Roggenernte in der Pfalz Intereſſe für Roggenmehl/ Aufgehobene Günſtige Ausſichten Die Produktenbörſe verkehrte in dieſer Woche in aus⸗ geſprochen feſter Haltung, einmal wegen der bevorſtehenden Zollerhöhung, dann aber auch auf die Feſtigkeit der inter⸗ nationalen Getreidemärkte. Dieſe ſtand im Zuſammenhang mit weiter ungünſtigen Witterungsnachrichten aus Amerika und Kanada, die ſich, obwohl man den Meldungen aus letzt⸗ genanntem Lande ziemlich ſkeptiſch gegenüberſteht, beſonders am Weizen markt auswirkten. D Bemerkenswerte Das war jedoch, daß der Markt nur verhältnismäßig kleine Um⸗ ſäätze zu verzeichnen hatte, weil ſich die Verbraucher bisher auf einen geradezu überſtürzt zu nennenden Abruf von Mehl aus alten Schlüſſen bei den Mühlen beſchränken, neue Käufe aber kaum vornehmen, woraus ſich alſo ergibt, daß der Kon⸗ ſum bisher nicht an die neuen Preiſe herangeht. Dies gilt beſonders für die Bäcker und die Genoſſenſchaften. Außerdem ſtehen die hohen Geldſätze und die geſchwundene Kaufkraft einer etwaigen Aufſpeicherung von Mehl hindernd entgegen. Die Großmühlen verfolgen im allgemeinen die Politik, nur bei neuen Mehlverkäufen ſich mit entſprechenden Weizen⸗ mengen einzudecken. Da ſie in dieſer Beziehung auch bisher ſchon große Vorſicht geübt hatten, dürften ſie aus der Auf⸗ wärtsbewegung nur in einzelnen Fällen Vorteil ziehen. Von inländiſchem Brotgetreide iſt Weizen nur in wenigen Partien angeboten. Eine offizielle Notiz dafür kam auch in dieſer Woche wieder nicht zuſtande, wohl aber hörten wir von einem ebot in Landweizen zu 26,50/ die 100 Kg., frei Müthle, das jedoch bei der geringen Qualität der angebotenen Ware nicht zum Abſchluß führte. Für ausländiſchen verlangte man frei Mannheim 27,50—30/ gegen A in der Vorwoche. Im Cif⸗Geſchäft ſind edene Dampfer mit Weizen, die der hieſige Handel ſo daß die Ware jetzt nicht mehr zum alten Zollſatz herein⸗ gehracht werden kann. Einen Schaden erleiden die Käufer im Auslande um mehr als die deutſche Zolldifferenz geſtie⸗ genen Preiſe tranſit verkaufen konnten. Angeboten war u. a. Baril, 80 Kg., am 22. Juni ausgegangener Dampfer, mit 11,80, Bahia Blanca, 79 Kg., ſchwimmend und Juni und Juli 11,90 (Vorwoche 10,95), Auguſt 11,97 hfl. eif Rotterdam; ferner eif Mannheim, rheinſchwimmender Manitoba, Pac. III 14,25, IV 13,75 und/ 12,50 hfl. Roggen machte die Preisſteigerung mit, obgleich hier faſt gar kein Geſchäft darin war. Inländiſcher Roggen ſtieg im Wochenverlauf um.25 auf 24,25 /, ausländiſcher um 2 auf 25,25/ die 100 Kg., frei Mannheim. Wegen der bald bevorſtehenden Roggenernte in der Pfalz und in Heſſen findet ausländiſche Ware kaum größere Beachtung. Inländiſcher Hafer iſt in guten Qualitäten nur ſpärlich lich angeboten. Die Forderungen wurden gegen die Vorwoche um eine halbe Mark erhöht, das Geſchäft erfuhr jedoch nur geringe Belebung. In ausländiſchem Hafer iſt der Verkehr durch die Zollerhöhung gleichfalls nur wenig angeregt, die Preisforderungen ſind aber um 0,75—1,00 l erhöht worden. Braugerſte weiter geſchäftslos, Futtergerſte bei geringen Umſätzen etwas befeſtigt. Mais war mit 22— 22,25% frei Mannheim gegen Bezugsſchein inkl. Sack, genannt, Umſätze erfolgten zu 22,15% die 100 Kg. Im Cif⸗Geſchäft haben ſich die Forderungen im Wochenverlauf um etwa 40 Guldencents erhöht. Während aus Holland und Belgien über anſehnliche Maisabſchlüſſe berichtet wird, verhält ſich der hieſige Handel abwartend, zu⸗ mal es ſchwer ſein dürfte, die jetzt geforderten erhöhten Preiſe durchzuſetzen und Heſſen/ Geringes inländiſches Getreideangebot/ Steigende Mehlpreiſe u. zunehmendes Kontingentierung der Biererzeugung der Hopfenernte Die durch die Zollhinaufſetzung und die höheren Ueber⸗ ſeepreiſe bedingten erhöhten Brotgetreidepreiſe haben im Wochenverlauf zu einer mehrmaligen Erhöhung der Mehl⸗ preiſe durch die rheiniſche Mühlenkonvention geführt. Am 28. Juni wurde der Preis für ſüddeutſches Weizenmehl, Spezial 0, von 33,50 auf 34,50, am 29. Juni auf 34,75, am 1. Juli auf 35,25 und inzwiſchen auf 37,50% je 100 Kg. ab Mühle erhöht. Die zuerſt genannten Preiſe galten für Ab⸗ nahme bis 9. Juli ohne Nachfriſt, die letztgenannten Notie⸗ rungen verſtehen ſich einſchließlich des Zollaufſchlages für Juli⸗Auguſt⸗ Lieferungen. Mit einem Rundſchreiben der Mühlen an ihre Großabnehmer geht hervor, daß ſie künftig⸗ hin Umſatzrückvergütungen gewähren werden, die ſich von 5 Pfg. bis zu 40 Pfg. je 100 Kg. ſtaffeln. Das Weizenmehl⸗ geſchäft ſelbſt blieb, trotz der enormen Abrufe, auch weiter⸗ hin ruhig. Nur für Roggenmehl Nachfrage, die ſich aber auf effektive Ware und nahe Poſitio⸗ nen beſchränkte, für welche die gegenüber Montag bis um 1,50% je 100 Kg. erhöhten Forderungen bewilligt wurden. Die ſtarke Preiserhöhung für Weizenmehl dürfte möglicher⸗ weiſe auch eine Belebung des bisher ſtark vernachläſſigten Roggenmehlgeſchäftes bringen, da ſich jetzt bereits einige Nach⸗ frage auf ſpätere Lieferung zeigt. Die eine oder andere Mühle war zuletzt überhaupt nicht als Abgeberin am Markte, weil ſie mit der Erfüllung vertraglicher Lieferungsverpflich⸗ tungen aus früheren billigeren Abſchlüſſen überreichlich be⸗ ſchäftigt iſt. Futterartikel lagen außerordentlich feſt bei faſt täglich anziehenden Forderungen, insbeſondere der Mühlen für ihre Nebenartikel. Das Hauptintereſſe erſtreckte ſich auf Kleie und Futtermehl, die gegen die Vorwoche um eine halbe Mark angezogen haben, ferner auch Biertreber, Malz⸗ keime und Trockenſchnitzel, die ſich ebenfalls befeſtigten. Eben⸗ ſo ſind alle ölhaltigen Futtermittel gegenüber der Vorwoche um etwa eine halbe Mark höher im Preiſe gehalten, nur Melaſſefutter blieb mit etwa 11—12/ ziemlich unverändert. Gefordert wurden für die 100 Kg., je nach Fabrikat, für Weizenkleie, prompt, feine 11,50—12, grobe 1212,50, mittel⸗ grobe 13; für Juli⸗Dezember⸗Lieferung feine 12,75, grobe 13,25, mittelgrobe 13,50 Maisſchrot(ohne Angebot) 24 /, Weizennachmehl, prompt, 16—17, auf Lieferung Juli⸗Dez. 18, Futtermehl, prompt, 12,50—13, Juli⸗Dezember 14, Soyaſchrot, je nach Lieferzeit, 21— 22,50, Biertreber 17,50—18, Malzkeime, je nach Qualität, 16—18, Trockenſchnitzel 14, Erdnußkuchen 22, Leinkuchenmehl 24 l. Hopfen ſchreitete in den ſüddeutſchen Anbaugebieten im Wachstum rüſtig vorwärts. Die Ausſichten für die neue Ernte ſind bei einem etwa gleichgroßen Anbau wie im Vor⸗ jahre, bisher recht befriedigend. Die Verkäufe von 1928er Hopfen erſtreckten ſich auf Reſtpartien, die zum Preiſe von 100-4120/ Abnehmer fanden. Auf den Malzmarkt hat die allgemeine Preisbewe⸗ gung am Getreide- und Futtermittelmarkt bisher noch wenig itbergegriffen. Die Fabriken halten jedoch auf ihrem Preis und für hochwertige Edelmalze ſind die Forderungen teil⸗ weiſe etwas erhöht worden. Je nach Qualität werden heute für die 100 Kg. 42—46/ ab Fabrik verlangt. In Brauer⸗ kreiſen wird die Aufhebung der Kontingentierung lebhaft erörtert, da jetzt wieder, wie in der Vorkriegszeit, ein un⸗ beſchränktes Quantum Bier erzeugt werden kann und auch der Errichtung neuer Brauereien(die bisher doppelte Steuern zahlen mußten) keine ſteuergeſetzlichen Hinderniſſe mehr ent⸗ gegenſtehen. Welche Auswirkung dies auf das Braugewerbe und den Malzmarkt haben wird, läßt ſich noch nicht beurteilen. Georg Haller. 4 zeigte ſich gebeſſerte Tagungen Evangeliſche Kinderpflege Die Reichskonferenz für evangeliſche Kinderpflege hatte die ihr angeſchloſſenen vier großen Verbände zu einer Tagung vom 15.—18. Juni nach Dresden eingeladen. Den Anlaß dazu gab das 150jährige Jubiläum der evangeliſchen Kinderpflege. Wie im Ver⸗ laufe der Begrüßungsverſammlung und erſten Arbeitstagung Pfarrer Lic. Dr. Gehring in ſeinem Vortrage über„Die Geſchichte der evangeliſchen Kinderpflege und ihr Ertrag für die Gegenwart“ mit⸗ teilen konnte, ſteht es nun feſt, daß Johann Friedrich Ober lin, 17671826 Pfarrer in Waldersbach im Steinral(Elſaß), der Grün⸗ der der erſten evangeliſchen Kleinkinderſchule geweſen iſt. Ferner iſt es aktenmäßig nachweisbar, daß Luiſe Scheppler, eine ge⸗ borene Erzieherin, am 16. Juni 1779 bei ihm in rie Arbeit der Klein⸗ kinderſchule eingetreten iſt und ihr das Gepräge gegeben hat, das die Kleinkinderſchulen heute noch tragen. Am Sonntag, 16. Juni, predigten in 14 Kirchen des ſächſiſchen Hauptſtadt Berufsarbeiter aus der evangeliſchen Kinderpflege. Ihren Höhepunkt fand die Reichskonferenz am Montag, 17. Juni, in einem Feſtakt im Feſtſaal des neuen Rathauſes zu Dresden. Der Vorſitzedde der Reichskonferenz, Pfarrer Schulte, der Rektor des Diakoniſſenmutterhauſes Grünberg i. Schl., begrüßte die ſtattliche, an Ehrengäſten reiche Verſammlung. Die erſte Begrüßungsanſprache hieltLandesbiſchof D. Ihmels, zugleich für den Präſidenten des Deutſchen Evangeliſchen Kirchenausſchuſſes D. Kapler und für das ſächſiſche Ev.⸗luth. Landeskonſiſtorium. Es ſprachen dann noch je ein Vertreter des Reichsinnenminiſters, der ſächſiſchen Staatsregie⸗ rung, des Rates der Stadt Dresden, der Inneren Miſſion und des Caritasverbandes. Generalſupetintendent D. Zöllner von Mün⸗ ſter hielt die kraftvolle Feſtrede, die an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig ließ. Er feierte Oberlin, den Gründer der erſten Kleinkinderſchule als ein ragendes Denkmal. Die ernſten Töne der Feſtrede klangen auf der ganzen Tagung in Vorträgen und lebhaften Ausſprachen weiter. Die Verſammlung der Reichskonferenz befaßte ſich mit den ſich aufdrängenden Aufgaben. Im Verlauf der zweiten Arbeitstagung hielt Direktor Pfarrer v. Wicht von Berlin einen Vortrag über„Die evangeliſche Kinderpflege— ihre ſoziale Bedeu⸗ tung und Aufgabe in der Gegenwart“. Auf der dritten Arbeitstagung ſprach Oberin Zeller von Karlsruhe über„Evangeliſche Kin⸗ derpflege und pädagogiſche Probleme der Gegenwart“. Trotz des ſchönen Sommerabends war die öffentliche Verſamm⸗ lung im großen Saale des Vereinshauſes ſtark beſucht. Zwei Vor⸗ träge wurden geboten. Der erſte von Schweſter Auguſte Mohr⸗ mann von Berlin ſchilderte mit ergreifendem Ernſte das traurige Los der eingeſchloſſenen und der ausgeſchloſſenen, der verwahrloſten und der verlaſſenen Kinder. Den zweiten Vortrag hielt Pfarrer Werner von Karlsruhe, ein Ururenkel Oberlins, der ſelbſt im Pfarrhaus Oberlins zu Waͤldersbach geboren und Pfarrer im Steintal geweſen iſt, über„Oberlin⸗Gedenken“. In kräftigen Strichen zeichnete er ein lebensvolles Bild Oberlins als eines bedeutenden und originellen Mannes, eines chriſtlich⸗ſozialen Pfarrers im beſten Sinn des Wortes. Von dieſer Tagung, auf der auch die beiden badiſchen Mutter⸗ häuſer Karlsruhe und Nonnenweier vertreten waren, wird ſicher⸗ lich eine große Wirkung ausgehen zum Segen der Kinder und zum Heil unſeres Volkes. Die erſte deutſche Eigenheim ⸗Tagung veranſtaltet am 12., 13. und 14. Juli in Stuttgart der bekannte „Deutſche Eigen heimverein der Gemeinſchaft der Freunde“, Wüſtenrot, der in dieſem Frühjahr auf eine fünf⸗ jährige Vereinstätigkeit zurückblicken kann, durch die die Eigenheim⸗ bewegung in Deutſchland und Oeſterreich ganz außerordentliche Anregung bekam. Zehntauſende von Auhängern ſtehen heute hinter ihr, die darauf aus ſind, auf ihre Weiſe das deutſche Wohnweſen durch Eigenhermbeſchaffung auf dem Wege geeigneter Selbſthilfe zu beeinfluſſen. Tauſende von Beſuchern werden zu dieſer Tagung aus dem mitteleuropäiſchen deutſchen Sprachgebiet erwartet. Ein Ehren⸗ ausſchuß, dem maßgebende Perſönlichkeiten aller Kreiſe aus Deutſch⸗ land und Oeſterreich angehören, hot das Protektorat über dieſe Ta⸗ gung übernommen. Für die Tagung ſind die Räume der Liederhalle in Stuttgart vorgeſehen. Eine Reihe von Vorträgen, die ſich zum Teil mit der neuzeitlichen Eigenheimbewegung beſchäftigen, zum Teil modernes Bauweſen und neuzeitliche Wohnweiſe behandeln, werden von fachkundigen Perſönlichkeiten aus Deutſchland und Oeſterreich gehalten werden. Die Vorträge werden, um ſie der gro⸗ ßen zahlreichen Beſucherſchar in ihrer Geſamtheit zugängig zu machen, in die verſchiedenen Räume der Liederhalle durch Lautſprecher übertragen. 0 SGottesdienſt⸗Ordnung Evangeliſche Gemeinde 5 Sonntag, den 7. Juli 1929. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Pfarrer Dr. Schilling; 10 Predigt, Pfarrer Renz; 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer Dr. Schilling; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Roſt; 3 Taubſtummengottesdienſt im Konfirmandenſgal; 8 Abendmahlfeier, Pfarrer Eckert. Jungbuſchpfarrei: 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Eckert. Konkordienkirche: 6 Frühgottesdienſt für die wandernde Jugend des Odenwaldklubs, Pfarrer Lutz; 10 Predigt, Pfarrer Bauer aus Heidelberg, Leiter der kirchlichen Volksmiſſion in Baden(Kollekte); 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Dr. Schütz; 11.15 Chriſtenlehre für Knaben, Kirchenrat Maler; 11.45 Chriſtenkehre f. Mädchen, Kirchen⸗ rat Maler; 8 Schlußfeter der kirchl. Volksmiſſion, Predigt Pfarrer Bauer, Anſprache Kirchenrat Maler. Ehriſtuskirche: 8 Predigt, Vikar Dr. Barner; 10 Predigt, V. Gocker; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Dr. Hoff u. Geh. Kirchenrat D. Klein. Neuoſtheim: 10 Predigt, Vikar Dr. Barner; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Dr. Barner. Friedenskirche. Jugendſonntag:.30 Predigt, Pfarrer Lutz; 10.45 Ehriſtenlehre, Landeskirchenrat Beuder und Pfarrer Walter. Johanniskirche:.30 Predigt, Vikar Zöbeley; 10 Predigt, Pfr. Mayer; 11 Ehriſtenlehre, Pfr. Mayer; 11.15 Kindergottesd., Vikar Zöbeley. Dutherkirche: Waldgottesdienſt beim Gemeindeausflug, Pfr. Frantz⸗ mann; 10 Predigt, Vikar Grimm. Melauchthonkirche: 10 Predigt, Pfarrer Heſſig; 11 Chriſtenlehre, Pfr. Heſſig; Ausflug des Kindergottesdienſtes, Treffen.30 am Wein⸗ heimer O. E..⸗Bahnhof. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Dr. Schilling. Heiurich⸗Lanz⸗Krankenhaus: 10.30 Predigt, Vikar Schropp. Feudenheim:.30 Predigtgottesdienſt, Vikar Sauerhöfer; 10.45 Kin⸗ dergottesdienſt, Vikar Sauerhöfer; 1 Chriſtenlehre für Knaben, Vikar Sauerhöfer. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Luger; 11.15 Kindergottesd., Pfarrer Luger;.30 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau:.30 Predigt, Pfarrer Fehn; 10.45 Kinder⸗ gottesdienſt Südpfarrei, Pfarrer Fehn; nachm. 1 Chriſtenlehre Südpfarrei, Pfarrer Fehn. Rheinau:.30 Predigt, Vikar Ziegler; 10.30 Chriſtenlehre für Mäd⸗ chen; 11.15 Kindergottesdienſt. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Dürr; 10.45 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Dürr; 11.30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Dürr. Pauluskirche Waldhof:.45 Chriſtenlehre f. Knaben, Vikar Wörner; .30 Hauptgottesdienſt, Vikar Wörner; 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Wörner. 5 Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Dienstag abend 8 Andacht, Pfarrer Eckert.— Mitt⸗ woch vorm. 7 Morgenandacht. Konkordienkirche: Donnerstag abend 8 Bibelbeſprechung, rat Maler. Johanniskirche: Donnerstag abend 8 Andacht, Vikar Zöbeley. Dutherkirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Pfarrer Dr. Lehmann. Melauchthonkirche: Mittwoch abend 8 Bibelſtunde, Vikar Götz. Pauluskirche Waldhof: Donnerstag abend 8 Andacht im Konfir⸗ mandenſgal, Vikar Wörner. 5 Evaug.⸗luth. Gemeinde. (Diakoniſſenhauskapelle. F 7. 29). Sonntag nachmittag 5 Predigt, Pfarrer Wagner, Kollekte fürs theol. Seminar. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Evang. Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 15(Inſp. Kirchen⸗ Bibelſtunde.— K 2. 10: Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag 8 C. V. j. M. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtr. 90 (Stadtmiſſionar Olpp): Sonntag.00 Verſammlung. Donnerstag .15 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtraße 31(Stadtmiſſionar Welk): Sonntag.00 Verſammlung. Dienstag.15 Bibelſtunde.— Rheinau. Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſammlung. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtr. 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag .15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule(Stadtmiſf. Keidel): Sonntag.00 Luzenberg,.00 Sandhofen Verſammlung. Dienstag .30 Waldhof, Mittwoch.30 Sandhofen, Freitag 8 Luzenberg Bibel⸗ ſtunde.— Fendenheim, nuutere Kinderſchule: Sonntag 8 und Mitt⸗ woch.15 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Verſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. V. 1.., Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station zu erfahren. Berein für Zugenbpflege e. V.„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkreis; 4 Jugendverein für jg. Mäd⸗ chen: 8 Evangeliſationsverſammlung.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch.30 Jungſchar; 8 Männerſtunde.— Donnerstag 4 Frauen⸗ ſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. Adventgemeinde, J 1. 14. abend 8 Bibelſtunde.— Freitag abend 8 Jugendſtunde.— Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt; nachm. 3 Kindergottesdienſt. Blankreuzverein Mannheim I, Meerfeldſtr. 44, Hinterhs. Sonntag abend 8 Blaukreuzſtunde Gärtnerſtr. 17. Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Mittwoch nachm. 4 Hoffnungsbundſtunde für Kinder; abends 8 Blaukreuzſtunde. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L 11. 4. Sonntag 10.30 Kinderſtunde;.30 Jugendverein; abends.15 gemiſchte Ver⸗ ſammlung.— Dienstag abend.15 Männerſtunde, zugleich 8 Uhr Evangeliſationsvortrag, Schillerſchule, Almenhof.— Mittwoch abd. .15 Gebetſtunde.— Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends .15 Bibelkränzchen für junge Mädchen von 15—18 Jahren.— Freitag abend.15 Jugendverein. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag.30 und 4 Predigt, Joh. Gähr⸗Reutlingen; 11 Kindergottesdienſt.— Mittwoch abend 8 Bibelſtunde.— Donnerstag mittag 4 Frauen ⸗Miſſionsſtunde; 8 Jugendandacht. 5 Süddentſche Vereinigung für Evaugeliſation u. Gemeinſchaftspflege (Landeskirchl. Gemeinſchaft), Lindenhofſtr. 34. Sonntag abend 8 Evangeliſationsvortrag(Gem.⸗Pfleger Steeger).— Mittwoch abd. 8 Bibelbeſprechung.— Samstag.15 Männerabend.— Jugendbund f. E.., a) junge Männer: Sonntag.30 u. Dienstag.15; b) Jung⸗ frauen: Sonntag 4 u. Donnerstag 8; Knabenbund: Samstag.30 für Knaben von 10—15 Jahren. Die Heilsarmee, C 1. 15.— Sonntag vorm. 9780 Heiligungs⸗Ver⸗ ſammlung; Sonntag und Mittwoch 8 Heilsverſammlung;: Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung.— Sonntags⸗Schulen: Sonntag 11 und .30; Mittwochs 5 Donnerstag 4 Liebesbund. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 26: Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger Gebhardt; abends 8 Jugendbund. Montag abend.30 Jungfrauen⸗Miſſionsſtunde.— Dienstag abend.15 Sonntagsſchul⸗ lehrer ⸗Verſammlung.— Mittwoch abend.15 Bibel⸗ und Gebet⸗ ſtunde.— Donnerstag nachm. 3 Frauen⸗Miſſionsſtunde. Katholiſche Gemeinde. Obere Pfarrei(Jeſuitenkircheh. Sonntag 5 Frühmeſſe; von 6 an Beichtgelegenheit; 6 hl. Meſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Kindergottesdienſt m. Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; von—3 Corporis⸗ Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen, zugl. Jubiläumsbetſtunde; abends.30 Predigt und Aloyſtusandacht mit Segen. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe: 8 Singmeſſe m. Predigt; Stöckle): Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.15 .80 Quartalfeier der Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft, Prozeſfion u. 8 Sonntag abend 8 Vortrag.— Mittwoch levit. Hochamt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Corporis⸗Ehriſti⸗Bruderſchaftsandacht m. Segen; .30 Aloyſiusandacht mit Segen. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag 6 hl. Meſſe: 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Hochamt; 11 hl. Meſſe mit Predigt: .30 Chriſtenlehre für Jungfrauen; 2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruder⸗ ſchaftsandacht mit Segen;.30 Titularfeter d. Männerkongregation. Hauskapelle der Niederbronner Schweſtern. Sonntag.30 Gottes⸗ dienſt für katholiſche Taubſtumme. Liebfrauenkirche. Sonntag von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Sing⸗ meſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre der Mädchen;.30 Sakramentale Bruderſchaft. a Katholiſches Bürgerſpital. Sonntag.30 Singmeſſe mit Predigt, zu⸗ gleich Gymnaſtumsgottesdienſt. St. Peter und Paul, Mannheim⸗Fendenheim. Sonntag.30 Beichte; .30 Kommunionmeſſe des K. J..; 9 Hauptgottesdienſt; 11 Schüler⸗ gottesdienſt; 11.15 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Ehriſtenlehre für Mädchen; 2 Nachmittagsandacht. Herz⸗Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre u. Andacht für Mädchen; abends 7 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft. St. Bonifatinskirche Neckarſtadt⸗Oſt. Sonntag 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt m. Predigt; 11 Singmeſſe m. Predigt; 230 Corp.⸗Chriſti⸗Bruderſchaft. Städtiſches Krankenhaus. Sonntag 6 Frühmeſſe mit Anſprache;—8 Beichtgelegenheit;.15 Singmeſſe mit Predigt. St. Joſefskirche Lindenhof. Sonntag 6 Beicht u. hl. Meſſe; 7 Kom⸗ munionmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Pridigt und Amt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre für die Mädchen; 2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft mit Segen; 7 Jubiläumsbetſtunde. St. Jakobuskirche Mannheim ⸗ Neckarau. Sonntag.45 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.15 gemeinſamer Kirchgang der männl⸗ kath. Verein;.30 Feſtgottesdienſt, Feſtpredigt H. H. Domkapitular Reinhard; 11 Kindergottesdienſt; 3 feierliche Veſper mit Segen. St. Franziskuskirche Mannheim⸗Waldhof. Sonntag 6 Beicht; 7 Kom⸗ munionmeſſe mit Frühpredigt;.15 Amt u. Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt und Amt; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt u. Singmeſſe; 11 Singmeſſe u. Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Chriſtenlehre für Jungfrauen u. Corporis⸗ Chriſti⸗Bruderſchaft:.30 Aloyſiusandacht mit Segen. St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag.30 Beicht;.15 Frühmeſſe; 9 Hauptgottesdienſt mit Predigt; 11 Predigt m. Schülergotesdienſt; .80 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft m. Segen; abends 8 Aloyſius⸗Andacht. 8 8 Seckenheim. Sonntag.15 Frühmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt, nach dem Amt Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Andacht. Ilvesheim. Sonntag.15 Frühmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt; 1 Nach⸗ mittagsandacht. Herz⸗Jeſu⸗Kirche Wallſtadt. Sonntag.80 Beichtgelegenh.;.80 Früh⸗ meſſe,.30 Hauptgotktesdienſt, Predigt und Amt; 2 Bruderſchafts⸗ andacht mit Segen(Neues Magnifikat). 8 St. Antoniuskirche Rheinau. Sonntag.30 Beichtgelegenheit;.45 u. .25 Spendung der hl. Kommunion; 730 Frühmeſſe;.15 Amt mit Predigt, darnach Chriſtenlehre; 11 Schülergottesdienſt m. Predigt; .15 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchafts⸗Andacht. Alt⸗Katholiſche Gemeinde[Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. Die Chriſtengemeinſchaft, Bewegung für religiöſe Erneuerung. Sonntag vorm. 10 im Vortragsſaal L 11. 21, part.: Die Menſchen⸗ weihehandlung; 11.15 Kindergottesdienſt. Dienstag.15 in U 6. 11, Friedrichsring: Offener Abend:„Johannes der Täufer im Be⸗ wußtſein der Zeiten“, Joh. Doflein. Dienstags u. Freitags vorm. 9 in d. Kapelle des.⸗Lanz⸗Krankenhauſes: Menſchenweihehandlung. * 4 1 ö ö dann aber fällt das Wort„Caſtellar“, 5 1 s gelehnt, rolle ich meilenweit dur ge Samstag, den 6. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 306 82 2 85 Aus Feil und Le Leonhard Frank/ eine Size zur Dichtung der Gegenwart Von Herm. Rud. Gail⸗Berlin -Mit der Dramatiſierung ſeiner Romane„Karl und Anna“ und die„Urſache“ iſt Leonhard Frank in den letzten Jahren rückhaltlos ins Bewußtſein der breiten Offentlichkeit getreten. Scheinbar iſt die Popularität eines dichteriſchen Genius doch ſtark von den Propagandareflexen des Theaters, der Sprechbühne abhängig. Scheinbar!— Denn die Roman⸗ enthuſiaſten kennen Leonhard Frank, den Würzburger No⸗ vellenchirurg, längſt als einen der zeitbefliſſendſten und phan⸗ taſiebeſchnittenſten Künſtler im Bereich der Erzählungskunſt. Zumal die Jugend, der er ja in ganz beſonderem Maße ſeine dichteriſche Liebe geſchenkt. Der er ſozuſagen ſeine künſt⸗ leriſche Geneſts verdankt. Die Perſönlichkeitsgeneſis aller⸗ dings, die ihn ſeiner Umwelt bekannt macht. 1914 ſchreibt Frank das erſte größere Buch der Reife, den Roman,„Die Räuberbande“. Die Jugendgeſchichte ſeiner Heimatſtadt Würzburg. Den Abenteuerroman einer verwegen aufwach⸗ ſenden Würzburger Schulbubenhorde, die er auf alle Ränke⸗ und Schickſalspfade ein rundes Jahrzehnt begleitet. Vom Brückenpoſtament des heiligen Kilian bis hinaus in die Fähr⸗ niſſe der transozeaniſchen Karl⸗May⸗Welt. Oldſchatterhand, Falkenauge, die rote Wolke, Michl Vierkant, der König der Luft, Winnetou und der bleiche Kapitän: dieſe von Frank ſo feinſinnig gezeichneten Indianerprofile„der Räuberbande“ ſind mehr oder weniger Erlebnistypen ſeiner Jugend, bleiben engſtens mit Kindheits⸗ und Schuljungengeſchicken des Würz⸗ burger Dichterlings verwoben. Frank durchglüht dieſe Er⸗ zählung mit einem reinen, ungemein zündenden Humor. Strahlende Sonnenhelle über Würzburg, über der Stadt der urewigen Gotik. Und dieſes gleißende Licht, daß dem Leſer über alle Situationen der Abenteuerei hinaus zu den eigenen Jugendereigniſſen leuchtet, erwärmt zugleich. Selten faßt der Dichter in ſpäteren Werken innerlich ſo ſchnell Konnex mit ſeiner Aufnahmewelt, als hier. Selten iſt er aber auch ſo von lauterem Freuden⸗ und Witzgefühl durchſtrömt wie in der„Räuberbande“. Ein ſonniges, für die Frankſche Muſe wahrhaft aufſchlußreiches Werk. In der„Räuberbande“ wird aber auch bereits die ganze Erzählercharakteriſtik des Dich⸗ ters, der etwas unſtete Romanſtil offenbar. Frank liebt es unvermittelt Nebenſituationen in kleinere oder größere Hauptſituationen zu verwickeln. Bei der Aktivität der Rede, des Dialogs— den traditionellen Proſaton hat er längſt in eine lebendige Zeitſprache eingemünzt,— wirkt das für den Durchſchnittsleſer umſchweifig, unorganiſch. Aber Frank iſt nicht der doktrine Kopf, der ſeine Erzählungen mit Tifteleien belaſtet. Er kann Situationen haarſcharf, bis ins Detail ſezieren. Immer wählt er hierfür die ſachlichſte Kürze. Er verliert ſich nie in der Schilderung des Einmaligen. Uner⸗ hört mannigfaltig ergießt ſich ſein Denkſtrom. Daher die Vitalität, daher die Zerklüftung ſeines Sprachakzeptes. „Die Augen der Mitſchüler ſtanden weit offen und glänzten. Das kleine Geſicht des Herrn Mager war jetzt ſchon weinrot.— Seidel konnte den ſich wütend wehrenden Schreiber nicht allein bändigen.„Wer meldet ſich?“ rief Herr Mager. Vier ſprangen zum Stuhl. Der Duckmäuſer war zuſammengezuckt, jedoch ſitzen geblieben.— Speichel lief dem Schreiber zum Munde heraus. Wie in höchſtem Entzücken brüllte er in allen Tonlagen:„Ah! Ahl Ah!“ und ſchleuderte die Beine derart umher, daß Herr Mager ſich mit dem Rohr⸗ ſtock auf den Handrücken traf. Voller Wut ſchrie er:„Michael Vierkant! Raus! Halte ihn!“— Oldſhatterhand rührte ſich nicht.— Herr Mager ſtürzte ſich auf ihn und ſtieß ihn bis zum Stuhl.„Halte ihn!“— Hier wälzt Frank zum erſten⸗ mal klar und deutlich das Erziehungsproblem der Schul⸗ jugend. Dieſer kurze, ſehr kraſſe Diſziplinarfall in der „Räuberbande“ wird im nächſten Roman„Die Urſache“(1915) exemplariſch ausgeſponnen.„Die Urſache“ iſt nicht nur eine Verteidigungsſchrift gegen die Todesſtrafe, ſie rührt ans Pſychoanalytiſche, ans Menſchlich⸗Inſtinktive. Der einund⸗ dreißigjährige Dichter Anton Seiler wird zum Mörder an ſeinem Lehrer, weil ihn dieſer als Kind zurückſetzt und phyſtſch „gezeichnet“ hat. Weil dieſe Situation ſich an einem anderen Kinde wiederholt als Seiler in ſeiner Heimatſtadt weilt, um ſich mit dem Lehrer Mager auszuſöhnen. Weil ihn„die Urſachen“ ſeiner jahrelangen ſeeliſchen Ver⸗ kümmerung und Zerſtückelung übermannen:„Die Erleb⸗ niſſe— die erſten Urſachen zu ſpäteren Verbrechen— erſchei⸗ nen nur den Erwachſenen klein. Das Kind empfindet ſie rieſenhaft groß, wird furchtbar getroffen und erſchüttert. Denn ſein ihm angeborener, unbedingter Glaube an das Leben.. ſeine Naivität bekommt die erſte Wunde. Das macht das Kind unſicher und empfänglich für neue Verbrechensurſachen, an denen es, noch unverwundet, vielleicht vorbeigegangen wäre... Dieſe den Menſchen klein ſcheinenden Urſachen wachſen mit dem Menſchen, werden eigenmächtig. und zu der Zeit, da das von ihnen.. beſeſſene Kind anfängt, kritiſch zu erleben, iſt es ſchon vollkommen den Urſachen zum Böſen aus⸗ geliefert... Denn der Menſch iſt nur der Hammer, die Ur⸗ ſache aber die Fauſt, die den Hammer ſchwingt...“ Dieſes Buch gehört, rein ſtofflich betrachtet, nicht nur zu den Meiſtererzählungen Franks, es gibt auch dramati⸗ ſiert ein ſehr packendes Theaterſtück ab. Hier wie dort der klare, logiſche Handlungsaufbau, den man nur von den kleine⸗ ren Novellen her bei Frank in ähnlicher Präziſion kennt. Da⸗ zu geſellt ſich in erſter Linie das in den Kriegsjahren 1916/17 verfaßte, die revolutionären Umwälzungen vorausahnende Werk:„Der Menſch iſt gut“, das der Dichter den„kom⸗ menden Generationen“ widmet. Fünf überaus realiſtiſch ge⸗ zeichnete Ausſchnitte des Kriegselendes, voll pazifiſtiſcher Er⸗ löſungstendenz. Sie bilden das diſſonante Vorſpiel zu der inzwiſchen weltbekannt gewordenen Kriegsnovelle„Karl und Anna“(1927), die Frank ebenfalls mit viel Geſchick ins Drama gewandelt hat. Hier wirkt die Dramatiſierung aber längſt nicht ſo überzeugend, als die frappante Detailmalerei der Novelle. Bevor Frank den Popularitätsſieg mit ſeinem Drama„Karl und Anna“ davonträgt, behauptet er ſich noch mit typiſchen Heimaterzählungen wie„Hermann Büſchler, der ſenſationeller Bereitwilligkeit erſchloſſen. Auch wenn es dazu nicht kommt: für die Geſchichte der Kriegs⸗ und Nachkriegs⸗ dichtung, ſpeziell für den deutſchen Roman wird der Name Stättmeiſter von Schwäbiſch⸗Hall“(1922) und dem in der Stoffſtruktur arg zerklüfteten, von ſozialen Problemen durch⸗ furchten Roman„Der Bürger“(1924). Eine Nebenfigur dieſer Erzählung greift Frank ſpäter(1928) noch einmal prak⸗ tiſch auf und formt ſie zu einer ſehr eindringlichen Novelle, im „Streber“ dem ſich eine unweſentliche Epiſode„Der Hut“ und die lebenswahre Geſchichte„Atmen“ anſchließen. Auf⸗ ſchlußreicher für die Frankſche Erzählerkunſt und ſituations⸗ geſättigter iſt das 1925(im Malik Verlag) erſchienene Buch, das die Novellen„Im letzten Wagen“,„An der Land⸗ ſtraße“,„Die Schickſalsbrücke“,„Der Beamte“ und„Zwei Mütter“ enthält. Der Sprachſtil hat hier eine rhetoriſche Konzentration erfahren, die von der abſchweifigen Roman⸗ technik des„Ochſenfurter Männerquartettes“ (1928) nicht wieder erreicht wird. 5 Halten wir elaſtweilen abwartend, was uns der Dichter der„Urſache“ weiterhin an belangvoller Romankunſt mitzu⸗ teilen hat, an dem Stärkſten der Frankſchen Muſe feſt: an den Kriegserlebnisſtoffen, an der unübertroffenen Novelle „Karl und Anna“ und den Erzählungen„Der Menſch iſt gut“. Möglich, daß uns der Dramatiker Frank Ueberraſchungen bringt. Die deutſchen Theater haben ſich ihm ja bereits in Leonhard Frank ein zeugendes Dokument bleiben. Theatergeſchicke Das Merkwürdigſte vom ganzen Theater iſt noch immer, wie anno dazumal, der Weg des Erfolges. Kein Menſch kann ſich auf ein Theaterſtück verlaſſen, und mag es das beſte ſein, das jemals ein Sterblicher unter der Sonne geſchrieben hat. Man ſoll ein Stück nie vor Schluß der Premiere loben, ſagen die abergläubiſchen Theaterleute, es kommt beim Theater im⸗ mer anders, als man denkt. Stücke werden angenommen, geprobt und bei der Generalprobe abgeſetzt: das Stück wird ſpäter ein Welterfolg. Mißmutig gehen Dramaturg, Regiſ⸗ ſeur und Schauspieler an ein Werk, ſie geben alle Hoffnung auf Erfolg auf; ſiehe da: das Publikum klatſcht wie beſeſſen e und das Stück macht ſeinen Weg. Oder: die Leute von der Bühne ſchwärmen vom totſicheren Erfolge eines Dramas: das Stück gefällt garnicht, keine Hand regt ſich, nur die Mün⸗ der ſpitzen ſich, es wird auf kraſſeſte Art gepfiffen, und dem Theaterſtück iſt der Hals gebrochen. Die Krone aller bisher geſchriebenen Operetten, die „Fledermaus“, wurde ſeinerzeit in Wien mit großem Widerſpruch aufgenommen. Auch Lehars„Luſtige Witwe“ wurde garnicht ſo laut, ſondern höchſt kühl empfangen und erſt ſpätere Aufführungen im Reich konnten dieſe beiden un⸗ vergleichlichen Werke durchſetzen helfen.— Als man am Wie⸗ ner Burgtheater Guſtav Freytags„Jgurnaliſten“ kre⸗ ieren wollte, erklärten die Darſteller, das herrliche Stück„ſei ein Dreck“ und hätten nie und nimmer an den Bomben⸗ erfolg des Luſtſpiels geglaubt.—Sudermanns„Ehre“ wurde vor der Premiere für eine große Niete gehalten. Dabei iſt ſie dem Verfaſſer über Nacht zum Schauſpielſchlager aller⸗ erſten Ranges geworden. Ein Durchfall war Neſtroys„Lu m⸗ pazi Vagabun dus“ am Wiener Karltheater. Schon wollte man das Stück nicht mehr auf die Bühne laſſen. Aber wie es öfters beim Theater kommt: Nach und nach erwärmte ſich das Publikum für das köſtliche Werk und die Lumpazi wandelten die angenehmen Pfade des Erfolges. 1 Auf eigene Art iſt Meyer⸗Förſters„Alt Heidelberg“, mit dem der Autor ein koloſſales Vermögen verdient hat, entdeckt worden: Der Theaterdirektor, der„Alt⸗ Heidelberg“ uraufführte, hatte im Augenbilck kein paſſendes Stück für ſeine Bühne. Er zog ein Schubfach ſeines Archivs auf, wobei ſich ein Manuskript klemmte. Er nahm es heraus, ſah es ſich an und reichte es ſeinem Dramaturgen zur Durchſicht. Man hielt es für erfolgſicher und brachte es heraus. Es hat ſich gelohnt. Auch mancher Theaterdirektor iſt durch dieſes Stück finanziell geſundet!— Auf ähnliche Weiſe ſoll man „Charleys Tante“ entdeckt haben. Das Werk war von ſeinem Verfaſſer einem Vorſtadttheater Londons eingereicht worden. Wie das ſo üblich,, lagerte das Stück im oberſtenn Regal eines Schrankes der Intendantur. Als man eines Tages einen Schwung„vergilbter Blätter“ ausrangierte, ſtieß man auf dieſen Schrank. Der Direktor, der zurzeit kein zug⸗ kräftiges Stück beſaß, verſuchte es mit„Charleys Tante“, Unſummen ſind ſeither dem Theater ſeitens des Werkes ein⸗ gebracht worden, das heute noch nichts von ſeiner Zugkraft eingebüßt hat. 5 8 5 Bizets„Carmen“ vermochte ſich ungewöhnlich ſchwer durchzuſetzen. Als Bizet ſein Werk der Großen Oper in Paris zur Prüfung einſandte erhielt er die Partitur mit der heute direkt lachhaft erſcheinenden Begründung zurück, daß ſich „ſo eine Muſik nicht aufführen laſſe!“ Auch die Pariſer Opera Comique ſchloß ſich der Anſicht der Schweſter⸗Oper an. 1 Heute bildet dieſes Werk den Grundſtock zum Repertoir der Pariſer Opernhäuſer.— Bellinis„Norma“, später eine Re⸗ pertoiroper von beſter Qualität, wurde bei der Uraufführung ſo lau wie nur möglich aufgenommen, und der Komponiſt wie der Theaterdirektor, die auf den Erfolg ſicher erpicht waren, ſahen ſich enttäuſcht.— Roſſinis ewig jungem„Barbier von Sevilla“ erging es nicht anders und Gounods„Ma 1 garethe“ wurde anfangs kaum beachtet. Beethovens„Fi⸗ delio“ lehnten die Zeitgenoſſen bei der Premiere ſo gut wie ganz ab, und es hielt ſehr ſchwer, Mozarts„Zauber⸗ flöte“ durchzubringen. Dem Wiener Publikum mußte Mo⸗ zarts Weihemuſik ſozuſagen erſt eingetrichtert werden. Schi⸗ kaneter, der Librettiſt, mühte ſich ſehr, die Wiener für den Genius Mozart zu gewinnen. Der Komponiſt erlebte den Erfolg nicht mehr, er nahm aber dafür den Mißerfolg umſo⸗ mehr zu Herzen., Molnar errang ſich wider Erwarten einen Welterfolg mit ſeinem„Spiel im Schloß“. Bruckners„Krankheit der Jugend“ mußte mit Gewalt und Zähigkeit ans Tages⸗ licht gefördert werden. Man zweifelte anfangs an dem Büh⸗ nentalent des jungen Wiener Arztes, bis man ſich ein Herz nahm und die Novität durchſetzte, ohne Scheu vor der gewag⸗ ten Stofflichkeit. Hier wiederholte ſich in gewiſſer Hinſicht ein Fall Wedekind.— Von Zuckmayer erzählt man, daß er zu der Premiere ſeines„Fröhlichen Weinbergs“ nicht einmal einen Smoking anzuziehen hatte. Jetzt iſt er Mil⸗ lionär geworden. Der junge Autor berichtet ſelbſt, daß er nie im Leben an den Erfolg dieſes herzhaften Luſtſpielſchlagers geglaubt hatte, und ſeine Freunde, denen er das Manuſkript 7 einmal vorlas, zweifelten mit ihm.; G. E. e Ein ſpaniſcher Ritter der Landſtraße ober„Confideneia, senorita“ 5 Von Marta Heiſinger Deutſchland hatte kürzlich ſeinen erſten Vagabundentag. Im Bilde ſah ich die ſonnengebräunten, kernigen, zum Teil ſogar durchgeiſtigten Phyſtognomien. Sie ließen mich lächelnd eines Erlebniſſes in Spanien gedenken. Es führte mich mit ſolch' einem Menſchenexemplar, einem Tippler der Landſtraße des fernen Südens, zuſammen. Des Schickſals Zufall ſchmie⸗ dete mich junge Dame aus Spree⸗Athen mit dieſem Vaga⸗ bunden Andaluſiens auf einen ganzen Tag lang aneinander. Das klingt etwas unwahrſcheinlich romantiſch, aber ich will erzählen, was mich an einem ſchönen Tage in ſeine hilfs⸗ bereiten Arme führte.. Drunten in Algeciras wars, an Europas ſüdlichſtem Zipfel, wo einſt das Deutſche Reich mit am Tiſch der Ma⸗ rokko⸗Konferenz ſaß. Seitdem träumt das verſchlafene Städt⸗ chen, fern von jeglicher Politik, wieder ſtill durch die Zeiten. Die braunen Kinder Andaluſtens flicken ihre Netze, ein vor⸗ ſintflutlicher Afrika⸗Dampfer ſchaukelt im ruhigen Hafen, man hockt auf Binſenſchemeln vor ſchneeweißen Häuſern, bum⸗ anelnde Jugend, arabiſches Blut noch in den Adern, ſpuckt im Bogen ins Waſſer, man gebiert, lebt und ſtirbt wie anders⸗ wo, aber es tut ſich nichts, wie der Berliner zu ſagen pflegt. — Nicht die kleinſte Sehenswürdigkeit?, erkundigte ich mith mit meinen paar ſpaniſchen Brocken, um der gähnenden Langeweile zu entfliehen. Man ſchüttelt lächelnd den Kopf, l ein einſames Felſen⸗ neſt ſei es, in den andaluſiſchen Bergen, zwei gute Bahu⸗ ſtunden von hier. Bequem zu erreichen, denke ich und viel⸗ leicht lohnend— man zuckt die 1 e aller Herrgottsfrühe, behaglich in die Polſter des Sevilla⸗ 1 ch mächtige Korkeichen⸗ ſcheinlich kleines Holzgebäude, ein großes Schild— Caſtellar — mein Ziel. a. Aber der Gedanke, ſo einfach am Ziel meiner Wünſche zu ſein, erwies ſich als reichlich optimiſtiſch. Ich halte verdutzt Umſchau, weit und breit weder Haus noch Weg, keine noch ſo kleine Andeutung menſchlicher Siedlung. des Weſen entdecke ich ein hutzliges Bahnwärtermütterlein. Erſtaunte Begrüßung ihrerſeits— sola, senorita?— Allein⸗ reiſende Damen, die ſozuſagen mitten auf freiem Felde dem Zug entſteigen, um in dieſem gottvergeſſenen Erdenwinkel um⸗ herzuſtreifen, ſcheinen in Spanien nicht üblich zu ſein. Lebt doch die Frau heute noch jenſeits der Pyrenäen in faſt ara⸗ biſcher Zurückgezogenheit des Harems. Ein Dialog zwiſchen mir und der Alten entwickelte ſich: Sola—, ja, ganz mutter⸗ ſeelenallein auf weiter andaluſiſcher Flur. Sie murmelt ſo etwas wie: Quo vadis? auf ſpaniſch, ich: Caſtellar. Sie reißt ihre ſchwarzen Jettaugen auf, wehrt mit den runzeligen Hän⸗ den: impossibile, nur Einheimiſche und Mauleſel finden den Steg durch die Felſen hinauf, der als ſolcher ſcheinbar garnicht exiſtiert. Ich begreife, man muß ihn wittern und dazu wohl dort in den Bergen aufgewachſen ſein. i Die Alte reckt die dürre Rechte gen ein gewaltiges Fels⸗ maſſiv. Trutzig türmt ſichs in der Ferne auf, aber nicht die feinſte Kontur menſchlicher Behauſung da droben am blauen Horizont. Nur nach der Himmelsrichtung wandern in dieſer lautloſen Einöde? Es iſt 8 Uhr in der Früh und abends um s Uhr geht erſt wieder ein Zug zur Küſte. Soll ich 12 Stun⸗ den lang auf morſcher Kiſte am Bahnſteig hocken und Caſtel⸗ lar nie in meinen Erlebnisſchatz einbeziehen? Nimmermehr! Ein Blick noch auf die kopfſchüttelnde Alte, ihr hölzernes Obdach, den ſilberglänzenden Schienenſtrang, und dann ver⸗ laſſe ich dieſe drei letzten Kulturfaktoren und ſchlendere auf meinen Gottſeidank wuchtigen bayeriſchen Haferln querfeld⸗ ein über Andaluſiens ausgedörrten, ſteinigen Boden den 885 Schrines Pfeifen läßt mich auffahren, ein unwahr⸗ 2 5* 5 5 Bergen zu. Als einzig leben⸗ Eine Stunde lang ſanftes Steigen durch ſpärliche ſüd⸗ liche Flora und immer dichter ſich ſchiebendes Felsgeröll. Lautloſe Stille rings. Plötzlich wird ſie durch ſchnell näher kommende Schritte zerfetzt. Ueber mir ſpringt ein männ⸗ liches Weſen pfeifend von Stein zu Stein talab, und im näch⸗ ſten Augenblick ſchon taucht mit katzenartiger Wendung ein faſt bronzefarbenes Individuum vor mir auf, halb Vagabund, halb Zigeuner. Struppig das kohlſchwarze Haar, eine rote Felſennelke zwiſchen den feſten Zähnen, verſchoſſenes, faden⸗ ſcheiniges blaues Wams umſchlottert die ſehnigen Glieder. Ein beiderſeitiges Muſtern. Mit leichtem Zögern frage ich nach meinem Wanderziel. Das gleiche Erſtaunen in ſeinen ſamtbraunen Augen wie bei der Alten. Eine Geſte deutet über uns an den Hängen hinauf ins Blaue. Mit dankend Gruß ſteige ich weiter, jedoch Schritte folgen mir. Ein u heimliches Gefühl kriecht mir wider Willen den Rücken hin⸗ auf. Umſchauen wäre ſinnlos. Ein paar Steine kollern die Tiefe, ſonſt drückende Stille. Weiter folgen mir dieſe Schritte. Eine Hand faßt nach meiner Camera und dem feſt unter den Arm geklemmten Stativ. Beides laſſe ich gut⸗ willig fahren, unſicher, ob ich die für mich höchſt ſeltſame Situation zum Guten oder Böſen deuten ſoll. Will der Land⸗ ſtreicher ſtillſchweigend mein Führer und Träger ſein oder führt er den Raub meiner ſämtlichen Habe im Schilde? Ein paar Minuten heftigſter Spannung und peinvollen Herzklopfens, und ſchon ſpringt der Vagabund mit einem Satz an mir vorbei und ſteigt nun gemeſſenen Schrittes vor mir her, häufig umſchauend, ob ich ihm, berggewohnten Kletterer, auch auf dem engen Pfade folgen kann. Erlöſt atme ich auf, die Situation ſcheint geklärt. Eine Weile ſtummen Wan⸗ derns, dichter und ſteiler türmen ſich die Felsblöcke, manns⸗ hohe Agaven, Kakteen und Stechpalmen drohen den Weg zu ſperren, ein haarſcharfer Dolch blitzt auf, und Schritt auf Schritt weichen die phantaſtiſchen ſtachligen Ungetüme vor meinen Füßen zurück. Noch weit?, frage ich. Ein paar Stun⸗ — 2 S. Seite. Nr. 306 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 6. Juli 1929 Die Badereiſe unſerer Vorfahren Von Margarete Heilmann Die Blütezeit der Badereiſen war im 16. Jahrhundert. Natürlich bildeten die Patienten, die von ihren Aerzten in Kurorte geſchickt wurden, nur einen kleinen Bruchteil der Badegäſte. Es galt für vornehm, Heilbäder aufzuſuchen; die elegante Welt traf ſich dort, ſchlemmte und praßte, In alten Kalendern und Chroniken finden ſich Stiche, die die Baden⸗ den zeigen, wie ſie ſtattliche Becher in der Hand halten und ſich gegenſeitig zutrinken.„Außig waſſer— inne wein.“ Daß auch Frauen gern ſolch luſtige Zeit in Kurorten zu⸗ bringen wollten, iſt nur zu verſtändlich. Jede ſchützte irgend⸗ eine Krankheit vor— heißt es bei Guarinonius(Anfang des 17. Jahrhunderts),„daß ſie ihrem Ehemann eine waxene Naſe träen künde“. Wohlhabende Frankfurterinnen ließen ſich die alljährliche Badereiſe im Ehekontrakt ſicherſtellen, da⸗ mit ſie von vornherein jeden Widerſpruch ihrer Männer un⸗ möglich machten. „Der Mann ſchafft Tag und Nacht, badet in ſeinem Schweiß,— Alles die Frau verzehret in ihrem Bad mit Fleiß.“ Was natürlich eine grobe Irreführung war: als ob der Aufenthalt im Kurort für Frauen reizvoll geweſen wäre, wenn Männer gefehlt hätten! Zu den älteſten deutſchen Heilbädern gehören Aachen, Wiesbaden, Baden⸗ Baden, Wildbad im württembergiſchen Schwarzwald, Pyrmont und Langenſchwalbach. Doberan wurde als erſtes deutſches Seebad im Jahre 1793 von Fried⸗ rich Franz von Mecklenburg⸗Schwerin gegründet, Kaiſer Karl der Große hat die von Römern erbauten Bäder in Aachen wieder herrichten, ein großes Baſſin mit Sitzen ringsum bauen laſſen. Nach der Chronik hat er„gar offt ſich gebadet und geübet in ſchwimmen, und nicht allein ſeine Kinder, ſondern auch ſeine eigenen Diener und Auf⸗ wärter mit ſich zu baden genöhtiget,— alſo daß bisweylen hundert Perſonen mit ihm im Bad geweſen“. Später— im 16. Jahrhundert, war nach Ryff„Ach“(Aachen) mehr zum luſt dann zu der geſundheyt gebraucht“. Grimmelhauſen er⸗ zählt ja im„Simpliziſſimus“ auch, wie luſtig das Treiben zu Aachen war und was für Luxus dort herrſchte. Außer Aachen gehörten auch Wiesbaden lalthochdeutſch: Wiſtbadun) und Baden ⸗Baden(Badun) zu den deutſchen Kurorten, die ſchon von Römern beſucht worden waren. Wiesbaden beſaß im 14. Jahrhundert elf Bäder. Im 16. Jahrhundert wird es von Allendorff erwähnt: „Man ſagt mir vil von dem Wießbad, Wes es eym faſt im ſeckel ſchad.“ Nach anderen Berichten galt Wiesbaden gar nicht für teuer, Es war eigentlich früher nur ein Vorort von Langen⸗ ſchwalbach: wer dort nicht Platz fand, wohnte in Wiesbaden und ließ ſich den Schwalbacher Brunnen holen. In Baben⸗ Baden werden heute noch die Ruinen der römiſchen Bäder gezeigt. Im 16. Jahrhundert ſollen die warmen Quellen zum Brühen von Hühnern, Vögeln und Schweinen benutzt worden ſein. Und es hieß: „Wer jn ſein flüß weich eyer leg, Die ſint da jn geſotten ſchier.“ Noch vor 100 Jahren war Baden⸗Baden eins der wenigen Heilbäder, in denen man recht billig leben konnte. Im Jahre 1817 erzählt Wetzlar:„In Baden⸗Baden würde kein Gaſt ge⸗ Prellt.“ Früher begann man die Kur damit, daß man täglich eine halbe Stunde badete, jeden Tag ein Viertelſtündchen zu⸗ gab, bis die tägliche Badezeit von acht Stunden erreicht war: das hieß das Aufbaden. Nun folgte das Abbaden bis zu einer halben Stunde täglich. Und hierauf wurden von den Aus⸗ badenden ſechs Pfennig Kurtaxe gezahlt. Wildbad im württembergiſchen Schwarzwald wird zum erſten Male 1367 als Kuraufenthalt Eberhard des Grei⸗ ners erwähnt. Obgleich der Ort im ſechzehnten Jahrhundert viel beſucht wurde, ging es doch recht einfach zu. Herzog Ulrich von Württemberg warnte aber ſeinen Sohn, der hier die Kur gebrauchte:„Wenn auch das Bad zum allerbeſten geriete, ſo iſt keine andere Vermutung, als daß du nach ſolchem Bad ſo feiſt werdeſt wie eine Maſtſau.“ Die Reiſe nach Wildbad war ſehr beſchwerlich. Im Jahre 1758 berichtet Moſer:„Wer von Stuttgart oder Tübingen kommt, muß die Calmbacher Steig paſſieren, welche zwar nicht gäh, aber eine Stunde lang iſt, und, wann ſie allererſt wieder gemacht worden, durch Plaz⸗Regen ſo verdorben wird, (Nachdruck verboten.) daß ſie arg ſtolßt und das Gefährt, wann es nicht gut beſchaf⸗ fen iſt, Schaden nehmen kann; dahero auch ſchon Fürſtliche und andere Standes⸗Perſonen, ſo große Schmerzen gehabt, durch Ochſen dieſe Steigen herab führen laſſen, weil ſelbige langſamer und gleicher ziehen als Pferde.. Wer glücklich in Wildbad angelangt war, der ließ den Bademeiſter zu ſich rufen und wurde über die Sitten im Kurort belehrt:„Alle Manns⸗Perſonen gehen nur im Schlafrock, Kapp, Strümpfen und Pantoffeln über die Straße ins Bad. Man läßt Hemd⸗ Knöpfe und auch die Ringe zu Hauſe, ſoleicht im Baden ver⸗ loren gehen, nimmt nur das Schnupftuch zum abtrocknen des Geſichtsmit, einige auch die Tabacksdoſe. Frauens⸗Perſonen pflegen im Mantel, Unterrock und Hemd in das Badhaus zu gehen Nach Pyrmont reiſten, wie eine Braunſchweiger Chronik(1367) berichtet, beſonders viel verlebte alte Weiber, um wieder jung zu ewrden. Zeitweiſe iſt es das am meiſten beſuchte deutſche Bad geweſen. Während vier Wochen fanden ſich manchmal zehntauſend Geneſung Suchende ein, ſo daß auch die Nehbardörfer voll von Gäſten waren. Im Jahre 1681 waren allein 40 königliche und fürſtliche Perſonen da: unter anderen der Große Kurfürſt Friedrich Wilhelm von Branden⸗ burg, König Georg von England mit ſeiner Schweſter, der be⸗ rühmten Sophie Charlotte, die Königin von Dänemark uſw. nu einer Saiſon war eine ſolche Menſchenmenge in Pyrmont, daß Lager im Holz aufgeſchlagen, öffentliche„Scharren“, Fleiſch⸗, Bier⸗ und Brothäuſer angelegt werden mußten. Gs glich einem Feldlager. Schiller erwähnte Pyrmont als be⸗ ſonders elegantes Bad. 5 Langenſchwalbachs Mineralquellen ſind etwa 1568 durch den Arzt Tabernaemontanus bekannt geworden. Er ſelbſt litt an Kolik, wurde durch den Gebrauch des Brunnens geſund und ſtudierte daraufhin die Wirkung der anderen Schwalbacher Quellen. Er ſchrieb über den Ort:„So findet man auch ziemliche gute Herberg, die von tag gebeſſert wer⸗ den. Zu dem hat es gute trewhertzige Leuth daſelbſt, die menniglich vmb billiche belohnung zur Hand gehen vnnd dienen, alſo daß niemands, der ſich begnügen laſſen will, zu klagen hat.“ Mitte des 17. ahrhunderts gehörte Schwalbach ſchon zu den bekannteſten Bädern. Der Kurfürſtlich Sächſiſche Leibarzt Triller beſang es in einem neun Strophen langen Liede und erzählte von dem luſtigen Treiben der Kurgäſte. Nach den Kurliſten gehörten unter anderen zu den Gäſten auch General Tilly, Landgraf von Heſſen, Franz von Sickingen, Graf Solms und viele Domherren aus Mainz und Worms. Als das teuerſte Bad galt am Ende des 18. Jahrhunderts Freienwalde in der Mark, wo der brandenburgiſche Adel ſich mit dem pommerſchen und mecklenburgiſchen Adel traf. * Expreſſionismus als Kirchenkunſt? Kunſt iſt Religion!— Dieſes Schlagwort— und ein ſol⸗ ches iſt es!— hat mehr als irreführend gewirkt und ebenſo zur allgemeinen Verwirrung beigetragen, wie der ſcheinbar gänzliche Verluſt des Unterſcheidungsvermögens zwiſchen Re⸗ ligton und Kirche. Ein religiöſes Bild kann ein Kunſtwerk ſein, ohne irgendwie kirchlichen Anſchauungen gerecht zu wer⸗ den, und ebenſo gibt es unzählige Bildwerke in großen Kir⸗ chen, die jedem künſtleriſchen Empfinden Hohn ſprechen. Die Frage eines zweckmäßigen, religibs⸗kirchlichen und künſt⸗ leriſchen Bildwerkes harrt damit ſeiner Klärung umſomehr, je lauter die Forderung der jüngſten Künſtler tönt, dem Ex⸗ preſſionismus die Tore der Kirchen, gleich welchen Bekennt⸗ niſſes, zu öffnen. Die Antwort der Kirchen war ein unerbitt⸗ liches Nein. Warum? Werden wir uns klar: Die Kirche hat zunächſt andere Aufgaben, als für die Kunſt zu ſorgen. Sie iſt Trägerin der Gedanken und des Empfindens der Allgemeinheit. Dieſer Allgemeinheit muß ein Kunſtwerk ent⸗ gegen kommen. Darin Dogmatik oder kirchliche Engherzigkeit zu erſehen, iſt ein— unbegreiflicher Irrtum. An die⸗ ſer Bindung hat ſich weder die Kunſt der Gotik, Renaiſſince oder des Barock geſtoßen. Giottis asketiſche Mönche ſind ſo ſelbſtverſtändliche, religiöſe Figuren, wie die fünfhaft fleiſchi⸗ gen Ehebrecherinnen des Rubens, die dennoch kirchenfähig ſind. Es liegt nicht in der„geiſtigen Beſchränkung“ durch die Kirche, daß wir heute ohne ſchöpferiſche, religibzs⸗kirchliche Kunſt ſind, ſondern in der geiſtigen Entwicklung, ohne die das Part pour Part eine Unmöglichkeit geweſen wäre. Wiſſenſchaft und Philoſophie ſind die Gründer der freien Religioſität. Die ä 3 „Freiheit dieſer Chriſtenmenſchen“ entpuppte ſich als Anarchie rühmt ſich heute ungebundener Daſeinsfreude, vermutet i geringſten Beſchneiden ihrer„menſchlichen Rechte! Zwangsjacke und treibt in der gleichen Kon loſe, wie jene Kunſt intellektueller Ex; i Mut haben, die natürlichen Grenzen ihrer Spur von Empfinden ins rein Geiſtige zu entf letzten ihrer Borniertheit zu erſticken. Solche„Konſequenz“ lehnt jeder K wird für immer damit Recht behalten. nur jene hundertfältigen Wandlungen führen, ſche Kunſt im letzten halben Jahrhundert durch heißlaufen mußten und erſchöpften. Jeder natürlicherweiſe ein Verlangen nach Kr In die Kunſt hat dieſe ohne Zweifel der bracht. Viele Freunde der Kunſt faſſen a ſen Kunſtſtil mit Vorſicht an, am liebſten ſchuhen. Aber jeder kunſtſiunige Beſucher m könnte ihnen verraten, daß er einmal gar 5 wenn er nur richtig verſtanden würde,— went nicht herauszufinden vermag, daß er zum anderen ſein programmatiſches Ziel erreicht hat und im nommen bereits Vergangenheit iſt. Damit wäre eigent Frage, ob der Expreſſionismus als Kirchenkunſt mög gerade nicht mehr zeitgemäß. Sieht man einmal von allgemeinen unter„Expreſſionismus“ bekannten Ku o wird ſich nicht verkennen laſſen, daß unſere ge ſtellung und das Kunſtſchaffen in den neueren Richtungen ganz expreſſioniſtiſchem„Fühlen“ verhaftet iſt, daß wir dieſeh weit näher ſtehen, als wir zum„Impreſſio 8 n „Fühlung“ haben. In der Kunſt drückt ſich das durch das Weſentliche aus: Die Frage lautet nicht mehr: wie mal ſondern was male ich? Damit kommt man einem Allgem empfinden näher, wenn das auch keineswegs beabſichtigt it und hier nur theoretiſch aufgefaßt werden will. Um ſolches Allgemeinempfinden handelt es ſich aber, wenn die Frage nat kirchlich⸗moderner Kunſt— ſie iſt nicht die einzige!— geſtellt wird, und dieſe„Rückſicht auf die Allgemeinheit“ iſt umſomehr berechtigt, wenn man die Anſicht vertritt, daß die Kunſt nicht um der Kunſt willen da iſt. Sie hat, wie alles, einen Zweck zu erfüllen, aber mit der ſeltenen Befähigung ſich über das Gemeine zu erheben und das Große und Einmalige ſchaffen zu können. Es ließe ſich wohl die Behauptung verfechten, daß eine klare Formdienung für ein kirchlich religiöſes Schaffen gerade im Expreſſionismus, wie er heute geſundend zu finden iſt, auf ungemein fruchtbaren Boden fallen müßte. Es ſteht über allem Zweifel feſt, daß dieſe Kunſt von einer großen religiöſen Sehnſucht erfüllt iſt und daß die Intenſität ihres Fühlens die religtöſe Geſinnung des Künſtlers bis ins tiefſte Gewiſſen prüft. Wir ſind geiſtig und künſtleriſch aus der Ohnmacht und willenloſen Ergebenheit unſeres nationalen Geſchicke⸗ längſt erwacht. Die künſtleriſche Verlegenheit, die in Paf⸗ ſtonsſtimmungen ſich wühlte und durch Betonung ihrer äußer⸗ ſten Extreme ſich als Krankheit kundtat, weicht dem höheren Gedankenpflug. Die Wege zur Kraft und Schönheit ſind keine ſportlich⸗filmiſche Angelegenheit, vielmehr ein Zeitdokument. Der„religiöſen Stimmung“ der modernen Kunſt ſollte das konfeſſionelle Chriſtentum den Weg weiſen. So fern steht die derzeitige Kunſt dem kirchlichen„Dogma“ und ihren Aufgaben keineswegs, daß es nicht möglich ſein ſollte, eine Löſung zut finden, die eine Erlöſung wäre. Der Expreſſionismus der Gegenwart iſt ſtark genug, ſich Aufgaben gewachſen zu fühlen und nicht darin beſchränkt, um ſeiner ſelbſt willen zu exiſtie⸗ ren. So wie wir ihn heute finden, iſt er als Kirchenkunſt dütrchaus möglich, ohne dabei an die Erfahrungen rühren zu müſſen, die die Kunſt Grünewalde offenbart hat. Gegen⸗ wärtig gewinnt die Klarheit wieder die Oberhand und kein recht empfindender Künſtler wird mehr in olympiſcher Ge⸗ daß ſeine Kunſt R ö ſeqi Uhren, laſſenheit davon ſprechen, eli ohne religiöſen Gegenſtand zu ſein vermag. * Das deutſche Volkslied. Von Prof. Dr. A. Götze.(Samm⸗ lung Wiſſenſchaft und Bildung). Verlag Quelle u. Meyer, Leip⸗ gig. Die Ergebniſſe der wiſſenſchaftlichen Volksliedforſchung wer⸗ den hier unter Vermeidung aller trockenen Gelehrſamkeit eingehend berückſichtigt. Friſch und lebendig wie ſein Thema ſelbſt, das Volkslied, iſt dieſes Büchlein geſchrieben; vieles können wir dar⸗ aus lernen, ſtellt doch das Volkslied das feinſte Barometer für kultu⸗ relle Strömungen der Vergangenheit dar. Verf. verzichtet bewußt darauf, eine allzuſtreng hiſtoriſche Darſtellung zu geben. In ſechs Kapiteln richtet er vielmehr den Lichtkegel ſeiner Betrachtung in wechſelnden Winkeln und Farben auf die unerſchöpflichen, aber vielen noch unerſchloſſenen Schätze, die im deutſchen Lied verborgen ruhen. Begriff und Weſen des Volksliedes werden erläutert, ſein Stil und ſeine Abarten— wie Weihnachts⸗ und Pfingſtlieder etc. — werden an Hand zahlreicher inſtruktiver Beiſpiele erläutert— das beſonders intereſſante Schlußkapitel endlich beſchäftigt ſich init der Frage, wie es mit dem Volkslied unſerer Tage„beſtellt ſei und hat zu dieſem vielumſtrittenen Thema manches neue zu ſagen. den noch, die lakoniſche Antwort. Die Sonne ſteht bald im Scheitel, keine Wolke mildert die ſüdliche Glut. Ich beginne. leicht zu keuchen, da ergreift eine ſehnige, auffallend kleine Bronzehand meine Rechte und zieht mich führend und ſtützend an dem fetzt faſt ſenkrechten Felsgeſchtebe empor, kaum findet der taſtende Fuß einen Halt. Ueber uns kräuſelt ſich feiner Rauch in den blauen Aether, aber noch ſinds nicht die gaſtlichen Hütten Caſtellars, ſondern das Wiehern eines Maultiers kündet eine menſchliche Lager⸗ ſtätte an. Raſtende Zigeuner ſinds. Lebhaftes Begrüßen hin und her zwiſchen ihnen und meinem Wandergefährten. Nomabenvolk und der Sohn der Berge kennen und verſtehen ſich. Auch über meine Perſönlichkeit und mein Ziel ſcheint man ſchnell orientiert zu ſein. Inglés?— No—. Auch deutſche Frauen beginnen, ſelbſtändig zu wandern. Der weib⸗ liche Teil des fahrenden Volkes muſtert neugierig mein ſtrenges tailor— made, den glatten Filz, die derben Haferln. Ein kurzes Raſten noch im Kreis dieſer dunkelhäutigen Weſen, und gipfelan gehts, eine Windung noch an ſteilem Felsgrat entlang, und vor uns auf ſchmalem Plateau erhebt ſich trutzig die uralte Veſte Caſtellar, pittoresk ver⸗ fallen. Das Auf und Ab maſſiger zinnengekrönter Mauern verrät ſarazeniſche Bauweiſe, eines der vielen arabiſchen Boll⸗ werke des Südens, die Jahrhundertelang den vergeblichen An⸗ ſtürmen der Chriſtenheit ſtand hielten, bis Ferdinand und Iſabella, die allerkatholiſchſten Majeſtäten, ihr ſiegreiches Banner hinunter zur Meeresenge Gibraltars trugen und der letzte arabiſche Königsſitz Granada mit ſeiner traumhaft ſchönen Alhambra in die Hände der Gläubigen zurückfiel. Auch hier in Caſtellar ſpricht aus den wuchtigen Steinquadern noch Geſchichte. Aber Gegenwart und Wirklichkeit umdrängt mich, als wir das noch unverſehrte Burgtor hinter uns laſſen. Mein Magen meldet energiſch die vorgeſchrittene Mittags⸗ ſtunde. Fonda— rufe ich mit einer Selbſtverſtändlichkeit meinem Don Alfonſo zu, die wieder von Unkenntnis ſüd⸗ ländiſcher Felſenneſter zeugt Er ſchüttelt lachend den Kopf, ein Gaſthaus gibt es nicht,„amigo“ verſtehe ich ſtatt deſſen. Ja, bei ſeinem Freunde werden wir einkehren. Ueber holpriges Bachkieſelpflaſter gehts durch engwinklige Gäßchen, an weißen, ſchmalen Häuſern entlang. Aus ver⸗ gitterten kleinen ſcheibenloſen Fenſtern, aus Höfen und Mauerritzen quillen üppige Granat⸗ und Oleanderbüſche, Orangen, Mimoſen, leuchtende Purpurnelken. Die ganze Farbenpracht ſüblicher Flora ſtrotzt mir entgegen. Den Dorf⸗ brunnen umdrängen ſchlanke, zum Teil noch arabiſch ver⸗ ſchleierte Geſtalten, Tonamphoren auf den Köpfen tragend. Scheu weichen ſie vor dem Glasauge meiner Camera zurück. Alfonſos gütliches Zureden beruhigt ſie. Noch ein paar Win⸗ dungen, und wir ſtehen vor des Freundes niedrigem Haus⸗ tor. Kurzes Verhandeln, eine einladende Geſte, und wir ſind in den lebhaft diskutierenden bäuerlichen Familienkreis auf⸗ genommen. Der Herr des Hauſes bringt erſtaunlicherweiſe ein ver⸗ gilbtes ſpaniſch⸗franzöſiſches Lexikon, ſchnell verſtändigen wir uns über das aufzutiſchende Mahl, Ziegenkäſe, Milch, To⸗ maten, Bananen, ein Laib Brot. Eines Rohköſtlers Herz würde lachen. Neben mir auf hölzerner Bank hockt Alfonſo. Genügſam lehnt er die Teilung meines frügalen Imbiſſes ab, nur den Kaffee verſchmäht er nicht. Ich komme mir vor, als wenn ich geradewegs in ein bäuerliches Milieu Zuloagas hineingeſchneit ſei. Um mich die ſchwarzgekleideten ernſten Geſtalten, markante Andaluſterköpfe mit pergamentnen Zü⸗ gen. An den weißgekalkten Wänden blinkendes Kupfer⸗ geſchirr, auf dem Kaminſims zwiſchen Wachskerzen und ver⸗ blichenen Palmwedeln die Madonna. Sie darf nicht fehlen.— Als ich nach kurzem Mahle aufbrechend meine Schuld be⸗ gleichen will, wehrt die Hand meines liebenswürdigen Wir⸗ tes dankend energiſch ab. Spaniſche Gaſtfreundſchaft.— Noch iſt es zu früh, talab zu ſteigen. Mein Beſchützer ſchlägt eine Raſt außerhalb der Mauern vor. Dort, zwiſchen Felsblöcken und mvoſigem Grund, überſchattet von uralten Steineichen, richtet der Dieſteifrige mein weiches Lager, ſpaunt ſein fahles Wams als ſchützendes Sonnenſegel gen Süden auf, ſchtebt mir den eigenen Mantel behutſam unter 0 den Kopf und läßt ſich zu meinen Füßen nieder.— Vorerſt halte ich Umſchau, ein wahrhaft königliches Lager mit mär⸗ chenhaft ſchͤnem Fernblick. Unter uns die weite andaluſtſche Ebene, zur Linken, verſchwimmend im nebelhaften Blau, die ſchneebedeckte Kette der Sierra Nevada, im Süden die wehr⸗ hafte Kontur des Gibraltar⸗Felſens, Britanniens geſchütz⸗ dräuende Wart, uns zu Häupten kreiſende Adler, Mein Adlatus liegt träumend auf dem Rücken, rollt Zigaretten, bläſt gemächlich Ringe ins Blaue. Dann, als er mein Zögern bemerkt, mich wirklich zum Schlaf hinzuſtrecken, ein beſchwörendes„Confidencia, senorita“ Um Vertrauen bittet er, dieſer ärmliche ſchweifende Ritter der Laudſtraße, Man kann ſeinen tierhaft bettelnden Samtaugen nichts ver⸗ ſagen, und ſorglos tue ich einen kurzen Schlaf, Don Alfonſo hält die Wacht. Aufbruch und Abſtieg bei ſinkender Sonne. Nach kurzer Weile ein kleines Intermezzo, das des Vagabundus„Con⸗ lidencia, senorita“ mehr als rechtfertigt.— Von mit fſelbſt unbemerkt, war die Börſe mit ſämtlicher klingenden Habe auf der Lagerſtatt meinem Mantel entglitten. Er überreicht ſie mit ſolch ſelbſtverſtändlicher Grandezza, daß man dem anda⸗ luſiſchen Strolch am liebſten die Schlüſſel ſeines Treſors in die Hand gedrückt hätte. Ein„caballero“ der Landſtraße. Im ſpaniſchen bedeutet das Wort„caballero“„Herr“ ſchlecht⸗ hin, und ſo kam wohl zu Zeiten von Spaniens Großmacht⸗ ſtellung der Begriff„Kavalier“ in unſeren Wortſchatz. Pfeifend, trällernd, ganze Büſchel blühender Mimoſen für mich pflückend, geleitet Alfonſo mich zu Tal. Im Dämmern glühen die roten Lichter des Zuges auf, 2 blanke Duros will ich in die Bronzehand drücken, ſie wehrt ab, da laſſe ich ſie leiſe in die Taſche des zerſchliſſenen Wamſes gleiten. Der Tag ſollte ſich doch lohnen für den ehrlichen ſpaniſchen Vaga⸗ bunden, mehr noch aber kat er's ſich für mich, denn, ebenſo wie der Spanier das ſtolze Sprichwort prägte„Juien no ha visto Granada, no ha visto nada“—„Wer Granada nicht geſehen, hat nichts geſehen“—„ſo möchte ich von Andaluſiens Bergen ſagen, ſie gehören mit zum Schönſten, was ich zwiſchen Nord⸗ kap und Gibralatarfelſen ſchauen durfte. * ga. — , 1 * 9 „ A r r a — 1. Samstag, den 6. Juli 1929 Neue Maunhelmer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 308 1 Aus der Pfalz Seine Geliebte durch einen Meſſerſtich getötet * Ludwigshafen a. Rh., 6. Juli. Geſtern abend 8 Uhr verſetzte der ledige 21 Jahre alte Schneider Ludwig Krammel von hier ſeiner Gelfebten, dem 19 Jahre alten ledigen Dienſtmädchen Emma Eyer in deren elterlichen Wohnung in der Gellertſtraße mit einem Stillett einen Stich in die Herzgegend, der den ſofortigen Tod des Mäd⸗ chens zur Folge hatte. Der Täler ſtellte ſich unmittelbar nach der Tat der Polizei. Obſtmarkt⸗Notierungen in Freinsheim u. Weiſenheim * Freinsheim, 4. Juli. Am heutigen Obſtgroßmarkt wurden folgende Preiſe erzielt: Kirſchen 20—40, Erdbeeren 45—62, Stachelbeeren 25—28, Johannisbeeren 18—25, Heidel⸗ beeren 35—45, Tomaten 60 und Bohnen 40 Pfg. das Pfund. Nachfrage lebhaft, Abſatz gut. Die heutige Anlieferung be⸗ trug 1360 Zentner.— Am Obſtgroßmarkt in Weiſenheim be⸗ trugen die Preiſe: Erdbeeren 40—60, Kirſchen 28—40, Stachel⸗ beeren 22—34, Johannisbeeren 25— 30, Rhabarber—6, alles in Pfennig für das Pfund. Die Anfuhr war gut, die Kauf⸗ luſt ſehr rege. Zum Verſand kamen 970 Zentner. 5 „* Pirmaſens, 5. Juli. Geſtern abend wurde der acht⸗ jährige Heinrich Höhn vom Perſonenauto eines in Pir⸗ maſens anſäſſigen Arztes überfahren und ſehr ſchwer ver⸗ letzt. Etwa zwei Stunden ſpäter ereignete ſich in der Haupt⸗ ſtraße ein zweiter Unfall durch ein Auto, ebenfalls mit ſchweren Folgen. Ein Lieferauto ſchleppte einen Perſonen⸗ kraftwagen, der plötzlich auf den Fußſteig geriet und den ſtebenjährigen Ludwig Thomann und deſſen Großvater, Jul. Welſch, anfuhr. Während der alte Mann mit leichten Haut⸗ abſchürfungen davonkam, wurde der Junge ſehr ſchwer ver⸗ letzt und mußte ſofort dem Krankenhaus zugeführt werden. Es heißt, daß der Unfall dadurch verurſacht wurde, daß den angehängtenPerſonenkraftwagen eine des Fahrens vollſtändig unkundige Perſon lenkte. Polizeiliche Unterſuchung iſt ein⸗ Nachbargebiete O Heppenheim, 5. Juli. Die an Typhus Erkrank⸗ ten befinden ſich alle auf dem Wege der Beſſerung. Es muß beſonders dankend anerkannt werden, daß die Heidel⸗ berger Klinik ſich zur Aufnahme der überaus ſchweren und vielen Fälle hergegeben hat. Leider mußte eine der pflegen⸗ den Krankenſchweſtern ihre Mitarbeit in den von jedem Verkehr abgeſchloſſenen Baracken mit dem Tode büßen. Alle ärztliche Kunſt vermochte die Anſteckung nicht zu beſeitt⸗ gen und den Tod fern zu halten. g * Worms, 5. Juli. Am 4. Juli hat ſich der 26jährige Bäcker Wilhelm Fröder aus Gau⸗ Heppenheim auf dem Bahngleis der Strecke Worms—Worms⸗Brücke in der Nähe der Rußfabrik in ſelbſtmörderiſcher Abſicht von einem Zuge überfahren laſſen. Es iſt anzunehmen, daß die Tat aus Liebeskummer begangen wurde. * Frankfurt a.., 5. Juli. Zu dem Unglück auf dem Neubau der J. G. Farbeninduſtrie erfahren wir noch, daß von den verletzten drei Arbeitern einer geſtorben iſt. Wie gemelde“ wurde ein Arbeiter bei dem Unglück ſofort ge⸗ tötet. Das Unglück entſtand in einem Augenblick, in dem wegen der Montage die einzelnen Eiſenteile noch nicht hatten vernietet werden können. Es ſind nur etwa zwei Prozent „des Geſamtgerüſtes in Mitleidenſchaft gezogen. Sportliche Mannheimer Hochſchulmeiſterſchaften Leichtathletik Mit den Entſcheidungskämpfen in Leichtathletik und dem Fauſt⸗ ballentſcheidungsſpiel fanden die Mannheimer Hochſchulmeiſterſchaften ihren Abſchluß. Gutes Wetter und flotte Abwicklung begünſtigten die Darbietungen im Manneimer Stadion, die bei nicht allzu großem Beſuch, aber lebhafter Anteilnahme recht gute Leiſtungen brachten. Leider fehlt uns immer noch eine in die Breite gehende Leiſtungs⸗ ſteigerung. Wie an den meiſten Hochſchulen ſind es immer noch nur einige wenige, die wirklich beachtliche Leiſtungen erzielen und gleich zu mehreren Siegen kommen. So auch hier. Der ſüddeutſche 800 Meter⸗Meiſter Lefeber gewann nicht weniger als vier Meiſter⸗ ſchaften, während auch Niermann zu drei Siegen kam. Die relativ beſte Zeit erzielte Lefeber, der als Startmann in der Olympi⸗ ſchen Staffel in:59 Minuten trotz ſeiner vier vorangegangenen Läufe über 50 Meter Vorſprung brachte. Sonſt hatte er ſich nie reſt⸗ los ausgegeben und war wie die meiſten Sieger verhalten einge⸗ laufen. Begünſtigte im 100 Meter⸗Lauf und in den Würfen ein nicht geringer Rückenwind die Leiſtungen, ſo machte er ſich im Entſchei⸗ dungsſpiel im Fauſtball recht unangenehm bemerkbar. Hier hatte Germania zuerſt gegen Wind und Sonne zu kämpfen, konnte aber bei Halbzeit doch mit 23:21 Fehlern knapp in Führung liegen; nachher zeigte ſich dafür die klare Ueberlegenheit der Germanen umſo deut⸗ licher, die Alemannen hatten keine Chance mehr und blieben mit insgeſamt 57:84 hoch geſchlagen. Den Wanderpreis errang in dieſem Jahr Saxo⸗Kriſia, dicht gefolgt von Churpfalz und Rheno⸗Nicarig. Die Ergebniſſe: 1500 Meter. 1. Lefeber⸗Churpfalz:35, 2. Maringer⸗Rheno⸗ Niearia:37,8(außer Konkurrenz), 3. Fild⸗Hanſa:57. 2000 Meter. 1. Lefeber⸗Churpfalz 23,6 fek., 2. Straſſer⸗Churpfalz 24,2, 3. Berger⸗ Freiſtudent 25. Kugelſtoßen. 1. Garthe⸗Rhenvo⸗Nicaria 10,70 Meter, 2. Hauſer⸗Arminia 10,60, 3. Eckert⸗Freiſtudent 10,37. Weitſprung. 1. Niermann⸗Freiſtudent 6,21 Meter, 2. Deck⸗Frſtd 5,66, 3. Stehli⸗ Alemannia 5,35. 100 Meter. 1. Niermann⸗ Frſtb. 11,4 Sek., 2. Straſ⸗ ſer⸗Churpflaz 11,5, 3. Hauſer⸗Arminia 11,8. 800 Meter. 1. Lefeber⸗ Churpfalz:18,83, 2. Veſper⸗Saxo⸗Friſia:20,7, 3. Lang⸗Churpfalz :24,9. Diskuswerfen. 1. Bauer⸗Rheno⸗Nicaria 31,63 Meter, 2. Schottmüller⸗ Germania 30,13, 3. Eckert⸗Frſtd. 28,91. 4 mal 100 Meter. 1. Rheno⸗Nicaria 49,8, 2. Hauſea 50, 3. Germania 50,4. Hochſprung. 1. Brinkert⸗Frſtd. 1,45 Meter, 2. Deck⸗Frſtd. 1,45(d. St. entſchieden), 3. Vesper⸗Saxo⸗Friſia 1,40. 400 Meter. 1. Lefeber⸗Churpfalz 57,2, 2. Lang⸗Churpfalz:02 Min., 2. Willig⸗Frſtd 39,56, 3. Eckert⸗Frſtd 387,28. 3000 Meter. 1. Maringer⸗Rheno⸗Nicaria a. K. 10:35 Min., 2. Kleißler⸗Eckart 11:25, 3. Stieber⸗Saxoßriſia 11:57. Olympiſche Staffel. 1. Churpfalz:51,2 Min., 2. Hanſeg:00, 3. Arminia:01, Min. Dreikampf. 1. Niermann⸗Frſtd 149 Punkte, 2. Hauſer⸗Arminia 122, 3. Brinkert⸗Frſtd 110 Punkte. Große Hochſchulſtaffel.(6 mal 150 Meter). 1. Freie Studentenſchaft:13,5 Min., 2. Ver. Korporation :16,1. Tennis. 1. Elliſſen, 2. Hammer. FJaulſball. Germania Alemannia 57:34. Fußball Rumäniſche Fußballer in Mannheim heim ſeine Spielſaiſon immer mit einem internationalen Gegner von gutem Ruf. Im vorigen Jahr war es„Hask“⸗Zagreb und 1927 der FC.„Guropa“⸗Barcelona. Die Verhandlungen für das Spiel mit den Rumänen ſind abgeſchloſſen. Der hieſigen Sportgemeinde wird Gelegenheit geboten, am Samstag, den 13. Juli 1929, abends.30 Uhr, auf dem Sportplatz bei der Eichbaumbrauerei dem Spiel der fungen Mannſchaft des Platzvereins beizuwohnen. * VfR. Mannheim— SV. Waldhof In einem weiteren Treffen, dem 5. in dieſer Spielzeit, begegnen ſich am kommenden Samstag abend die beiderſeitigen Liga⸗ mannſchaften des Sportverein Waldhof 07 und Bf R. auf dem Platz der Eichbaumbrauerei. Vorher werden ſich die erſten Handballmannſchaften von„Phönix“ Mannheim(Meiſter der Gruppe Rhein) und die des BfR.(Bezirkspokalmeiſter) ein Freundſchafts⸗ treffen liefern. Dieſem Spiel bringt man aus den Reihen der Hand⸗ ballſpieler ſehr lebhaftes Intereſſe entgegen. Traditionsgemäß beſchließt der Verein für Raſenſpiele Mann⸗ Kundſchau Tennis 5 Der vorletzte Tag von Wimbledon 9 15 Helen Wills wieder Meiſterin In Wimbledon gab es am Freitag zwar nur wenige, dafür aber um ſo intereſſantere Spiele. Bei dem anhaltend ſchönen Som⸗ merwetter konnte das Programm reibungslos abgewickelt werden. Außerordentlich waren wieder Andrang und Anteilnahme des Pub⸗ likums. Im erſten Final des Turniers kam die amerikaniſche Mei⸗ ſterin Helen Wills in ununterbrochener Reihenfolge zum drittenmale in den Beſitz des Titels einer inoffiziellen Weltmeiſterin. Frl. Wills trat zum Endſpiel gegen ihre Landsmännin Helen Jacobs an und ſiegte zwar dem Ergebnis nach:1,:2 leicht, hatte aber här⸗ teren Widerſtand zu überwinden, als das Reſultat vermuten läßt. Im Gemiſchen Doppel gab es wieder zwei Favoriten⸗Niederlagen. Bennet⸗Cochet unterlagen gegen Joan Fry⸗Collins:2,:6, 678. Das engliſche Paar unterſtützte ſich beſſer, auf der anderen Seite ſchonte ſich Cochet auffällig ſtark. Wenig ſpäter beſiegten dann Fry⸗Collins Ryan⸗Gregory 621, 63 und qualifizierten ſich damit für die Schlußrunde, bei der ſie auf Wills⸗Hunter treffen. Die Ame ri⸗ haner ſchalteten„Bobby“ Heine⸗Farqueharſon(Südafrika):10,:2, 623 aus. Wills⸗Hunter mußten ſich ſehr ſtrecken, um die Südafri⸗ kaner nach härteſtem Kampfe zu ſchlagen. Im Damen⸗Doppel ſieg⸗ ten die Titelverteidiger Watſon⸗Michell gegen Ilqueham⸗Harvey erft nach ſchwerſtem Ringen:4,:7, 612.— Für die Schluß kämpfe am Samstag haben ſich ſomit bei den Herren die beiden Fran⸗ zoſen Cochet und Borotra, beim Herren⸗Doppel die beiden Davis⸗ pokalpaare Gregory⸗Collins(Engl.] u. Alliſſon⸗:an Rhin(Amerika), beim Gemiſchten Doppel Fry⸗Collins(England) und Wills⸗Hunter (Amerika), ſowie beim Damendoppel die beiden engliſchen Paare Watſon⸗Michell und Covell⸗Sheppard⸗Barron qualifiziert. Pferseſport Grunewald(5. Juli): 1. Tiergarten⸗Jagdrennen. 3500 J. 3000 Meter: 1. M. Schöne⸗ manns Miniſter(Wurſt), 2. Aladin II, 3. Sontra. Ferner liefen: Shalimar, Roxane, Poſten, Poppenberg, Eſtaminet, Frundsberg. Tot: 51, Pl: 16, 30, 14:10. 5 2. Potsdamer⸗Jagdrennen. 3500 /. 4000 Meter: 1. A. Edler v. Graeves Aufbau(Ot. v. Holthey), 2. Bubi, 3. Araber. Ferner liefen: Barby, Nil, Welf. Tot: 68, Pl: 24, 22:10 5 3. Preis vom Grunewald. 5500 ,. 1200 Meter: 1. A. Weber⸗ Nonnenhofs Beltana(Vinzenz), 2. Trunkenbold, 3. Bentheim. Tot: 26:10. 4. Amazonen⸗Jagdrennen. Ehrpr. u. 7000 J. 3200 Meter: 1. Major F. Wolffs Enzian(Lt. v. Götz), 2. Mon petit, 3. Pers. erner liefen: Creme de Menthe, Credulite, Vezna. Tot: 23, Pl: 16, 2410. 5. Stuten⸗Jagdrennen. Ehrpr. u. 4200 J. 3200 Meter: 1. Frau Ch. Butzkes Beluga(Derſchug), 2. Ritornell, 3. Ottogebe. Ferner liefen: Franzia(gefallen). Wien, Sijegberte, Minnelied, Sonnenlicht, Euterpe. Tot: 29, Pl: 14, 28, 1710. 25 6. Süerrmal⸗Hürdenreunen. 3500 /. 2400 Meter: 1. J. Kühns Leuchtturm(Lüder), 2. Rohrpoſt, 3. Comptendorf. Ferner liefen: Radames, Faſeiſt, Grasnelke, Dias, Vereingetorix, Bockmeſſer. Tot: 56, Pl: 14, 13, 17:10. 7. Preis von Moorlake. 3500 4. 2000 Meter: 1. Adolfs Levys Menton(Printen), 2. Opar, 3. Ping Pong. Ferner liefen: Tannen⸗ berg II, Einſpruch, Die Königin, Erinnerung. Tot: 26, Pl: 10, 11, 11:10. Hochſchulſport 5. Pfälziſche Kampfſpiele in Frankenthal Am 6. und 7. Juli finden im Frankenthaler Stadion die vom FV. Frankenthal veranſtalteben 5. Pfälziſchen Kampfſpiele ſtatt, die eine überaus günſtige Beſetzung gefunden haben. 28 Vereine haben über 250 Teilnehmer gemeldet und zwar ſind darunter bedeu⸗ tende Vereine wie Eintracht Frankfurt, Sport⸗Club 1880 Frankfurt, Fußballſportverein Frankfurt, Ballſpiel⸗Club Offenbach, Sportverein Wiesbaden, MTG. Mannheim, VfR. Mannheim, Polizeiſportverein Karlsruhe, ſowie die Pfälzer Vereine FC. Pirmaſens, FV. Kaiſers⸗ lautern, FV. Speyer, FC. Pfalz Ludwigshaſen, OG. 03 Ludwigs⸗ hafen, vertreten. U. a. werden der ſüddd. Meiſter über 400 Meter Hür⸗ den Klar(Polizei Karlsruhe), der Altmeiſter Steinbrenner„Ein⸗ tracht“ Frankfurt, der 2. ſüdd. Meiſter im Kugelſtoßen Schneider (Opel⸗Rüſſelsheim) am Start erſcheinen; ferner die berühmte Damen⸗ ſtaffel der Frankfurter Eintracht mit der mehrfachen ſüdd. Meiſterin Frl. Haux. Auch ſonſt weiſen alle Konkurrenzen eine überams ſtar ke Beſetzung auf, ſodaß hervorragende Kämpfe zu erwarten ſind.. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. E 6 2 5 Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Polttik: H. A. Meißner Feuilleton; Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: i. V. Franz Kircher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und 4* alles Uebrige: Franz Kircher— Anzelgen; Jakob Faude; ſämtliche in Mannheim 5 Im ganzen Reich nach wie vor und auch in Jukunſt in der altbewährten Güte zu haben ASTON HOS 6, ELAOU PONHNET 8, N DOHE-HNONE 10. SfAUFHA 58 SA FFENZ UG 6 FDLE VON SH OFEN 10% — Seite. Samstag, den 6. Juli 1929 e Lagerhaltungspolitik Ein Mittel, die Wirkungen der Konjunkturſchwankungen auf die Unternehmungen zu mildern und damit eine größere Stetigkeit in der Entwicklungskurve zu erreichen, iſt die Politik der Lagerhal⸗ tung. Dieſe Erkenntnis iſt nicht neu, im Gegenteil, man nahm an, daß ſie ſchon ſo weit eingedrungen iſt, um mit Erfolg praktiſch ver⸗ wertet zu werden. Es iſt daher intereſſant, wenn eine Enquete der Deutſchen Bank über die Lagerhaltung zu dem Ergebnis kommt, daß bisher nur ein kleiner Teil der in Betracht kommen⸗ den Unternehmungen ſich der Möglichkeit planmäßiger Lagerpolitik bewußt geworden iſt, etwa 10 v. H. der unterfuchten Einzelfälle, wäh⸗ rend etwa 85 v.., wie es in den Erläuterungen zu der Enquete heißt, die Frage der eigenen Lagerpolitik und ihrer Mittel igno⸗ rieren und 5 v. H. auſcheinend gar die Möglichkeit jeder ſolcher Rationaliſierung beſtreiten. Das Reſultat der Statiſtik beweiſt dieſe vorweg genommene Zuſammenfaſſung. Die Lagerentwicklung und das Verhältnis vom Lager zum Um⸗ ſatz zeigen bei den unterſuchten rund 800 Fällen keine wachſende Anpaſſungsfähigkeit an die Konjunkturſchwankungen. Von 1924 bis 1925 ſtiegen die Lager an. Es handelte ſich um die Auffüllung der in der Inflation herunter gewirtſchafteten Beſtände. Die Konjunk⸗ turverſchlechterung von 1926 brachte Verminderung der Lager und ſinkende Umſätze mit ſich. Mit der Konjunkturbeſſerung von 1927 erhöhten ſich beide wieder, um bereits mit dem mäßigen Rückſchlag von 1928 abermals zu ſinken. Ziffern für die Relation Lager zu Umſatz erweiſen, daß jeweils die Lager mehr geſtiegen bezw. ge⸗ fallen ſind, als der Umſatz ſtieg bezw. fiel. Stets hinkte ſomit das Lager hinter dem Umſatz her, ſo daß die Umſatzgeſchwindigkeit der Beſtände in der Hochkonjunktur ſteigt, in der Baiſſe zurückgeht. Die Lager waren Ende 1928 abſolut höher, als vor drei Jahren und vor allem hat ſich die Umſatzgeſchwindigkeit der Beſtände vermin⸗ dert, d. h. derſelbe Umſatz wurde 1928 mit einem größeren Lager als 1925 bewältigt bezw. dasſelbe Lager diente einem kleineren Umſatz. Der Bericht der Deutſchen Bank ſagt, das Bild würde noch ungünſtiger ausſehen, wenn man die landwirtſchaftlichen In⸗ duſtrien und ähnliche Betriebe, die unberückſichtigt blieben, mit in die Rechnung geſtellt hätte. Im einzelnen bildeten von dieſer un⸗ günſtigen Tendenz nur die Maſchineninduſtrie eine Ausnahme, in der Lager ſowohl als auch das Verhältnis von Umſatz zu Lager in ungefähr gleich blieben, und die Gruppe Elektrotechnik⸗Optik, Gelfenkirchener Bergwerks AG. Die HV. ſetzte die ſoſort zahlbare Dividende auf 8 v. H. ſeſt und wählte neu in den Aufſichtsrat Bergwerksdlrektor Knäpper(Bo⸗ chum) von den Ver. Stahlwerken und Alfred Honigmann(Rot⸗ terdam). Ein Aktionär regte an, die Verwaltung möge in Zukunft außer der Kohlenförderung und Kokserzeugung auch Angaben über die Erzeugung in den Nebenprodukten der Kokereien im Geſchäfts⸗ bericht machen. Der Redner wünſchte weiter nähere Einzelheiten Über die Durchführung der Rationaliſierungsarbeiten auf der Zeche Monopol, namentlich hönſichtlich der Kokereibetriebe. Der Vorſitzende, Generaldirektor Dr. Vögler, erwiderte, die Verwaltung wolle der Anregung folgen und im nächſten Geſchäftsbericht Produktionszahlen über die Neben produkten gewinnung mitteilen. Was die Rationaliſierungsarbeiten auf der Zeche Monopol angehe, ſo habe man im erſten Bauabſchnitt ſich mit der Verbeſſerung der Schachtanlagen über und unter Tage beſchäftigt mit dem Erfolg, 5500 To, arbeitstäglich geſtiegen ſei. Au chdte Leiſtung pro Mann und Schicht ſei von 1140 Kg. auf 1321 Kg. im verfloſſenen Geſchätfs⸗ jahr und 1410 Kg. im Juni d. J. geſtiegen. Der Kokereiaus⸗ bau ſoll im zweiten Bauaßſchultt durchgeführt werden, der noch bevorſtehe. Für die Ausnutzung der Kokereinebenprodukte, ſoweit ſie ſich auf Gas und Chemie erſtrecken, habe die Geſellſchaft darauf verzichtet, eigne Anlagen zu bauen, ſich aber in vollem Umfang an der Ruhr⸗Chemie und an der Ruhrgas Ac. für Fernverforgung beteiligt. Ferner genehmigte die HV. den bekannten Verſchmel⸗ zungs vertrag mit det Adler AG. für Bergbau in Eſſen, der berelts in der HV. der Adler AG. genehmigt wurde. * Maunheimer Lebensverſicherungsbank AG. in Berlin. Die HV. genehmigte den Abſchluß für 1928(Dividende wieder 10 v. H. Die Einnahmen ſtellben ſich auf 6 831 054 /, die Ausgaben auf 6 608 /, ſo daß ſich der Reingewinn auf 288 446(207 677) J beläuft. Unter Einnahmen werden als Ueberträge au sdem Vorjahr ausgewieſen 9 178 714(2 042 796)„, Prämien mit 2 596 328/(2 3813 891%) umd Vergütungen der Rückverſicherer mit 702 372,(508 712)„%. Unter Ausgaben erſcheinen Schadenfälle mit 444 578(319 245), ferner u. a. Gewinnanteile der Verſicherten mit 173 515(76 890) /, Rückverſiche⸗ rungsprämien mit 730 098(603 803), Steuern und Verwaltungs⸗ koſten mit 916 895/(i. V. Steuern 41 209%), Prämienüberträge mit 9564 974(2 957 103)/ und Gewinnreſerven der Verſicherben mit 461 848(381 884) l. 55 * Kobak— Glanzſtoff— Bemberg. Wie verlautet, ſind Ver⸗ handlungen zwiſchen Kodak, Glanzſtoff und Bemberg aufgenommen worden, die eine eventuelle Zuſammenarbeit der drei Geſellſchaften zum Gegenſtand haben. Die geplante Er⸗ richtung eines großen Werkes zur Herſtellung von Zelluloſe⸗ Acetat der Caſtman⸗Kodak u. Cy. im Staate Tenneſſee ſoll mit dieſem Projekt in Verbindung ſtehen. Bekanntlich ſind Bemberg und Glanzſtoff in größerem Ausmaße an Kodak beteiligt. General⸗ direktor Blüthgen von der Vereinigte Glanzſtoff.⸗G. und Konſul Kummer von der J. P. Bemberg gehören dem Aufſichtsrat der Kadak an. Kummer hielt ſich längere Zeit in Amerika auf, wo er mit Gaſtman von der American Kodak Fühlung genommen hat. Die Vermutung einer beabſichtigten Zuſammenarbeit wird dadurch ver⸗ ſtärkt, daß die Eaſtman⸗Kodak Company ihre Aeetatſeidenfabrik in nächſter Nähe der beiden Werke der American Bemberg Corporation und der American Glanzſtoff Corporation zu errichten gedenkt. Wie verlautet, ſoll Direktor Kummer in nächſter Zeit wieder für einige Monate nach Amerika zurückkehren, nachdem er in Deutſchland mit verſchiedenen Stellen des Glanzſtoff⸗ und Bemberg⸗Konzerns Ver⸗ handlungen geführt hat. 29 Kapitalerhöhung bei Audi. In der kürzlich in Chemnitz abge⸗ haltenen GB. der Audiwerke Ach., Zwickau, wurde der Jahres⸗ beſchluß 1928 genehmigt. Eine Dividende gelangte nicht zur Verteb⸗ lung. Um neben dem bisherigen 10/100 PS. Audi⸗Achtzylinder einen zweiten Achtzylinder mittlerer Preislage, welcher ſeit mehreren Mo⸗ naten fabrikabionsreif iſt, nunmehr auf breitere Fabrikationsbaſis ſtllen zu können, beſchloß die Generalverſammhung eine Erhöhung des Aktieukaptals um 1% Mill, auf 2,0 Mill.. Von der Emiſſion gehen, wie wir hören, zwei Drittel an die Zſchoppauer Motorenwerke Ras⸗ Muffen(Dede), der Reſt wird vom bisherigen Auffichtsratsvorſitzen⸗ den übernommen. 22 Maſchinen⸗Armaturenfabrik vorm. H. Breuer u. Co., Frank⸗ fürt⸗Höchſt. Nach dem Bericht dieſer den Buderusſchen Giſenwerken naheſtehenden Geſellſchaft traf im Jahre 1928 eine nicht unweſentliche ebung des Umſatzes ein. Von dem Betriebsüberſchuß von 0,873 9,77] Mill./ beanſpruchten Unkoſtem 0,775(0,77) Mill. 4 und Ab⸗ ſchreibungen 9,091(0,078) Mill. 4. Durch den verbleibenden Gewinn kaun der Verkuſtvorbrag aus dem Vorfahre auf 32 000„ vermindert werden. Die 1,89 Mill.„ Aktien bleiben alſo wieder otne Dividende. In der Bilanz betragen Verbindlichkeiten.59(285) Mill., darunter 1 Milk., feſtes Darlehen, andererſeits Außenſtände 1,54(1,60) Mill. Mark und Roßſtofße und Waren 1,(1,51) Mill. 4. Anlagen ſind mit 1,52(11) Mill.“bewertet. Im neuen Jahre habe der Beſchäfti⸗ gungsgrad in letzter Zeit eine Beſſerung erfahren. 22: Frankfurter Maſchinen ban vorm. Pokorny u. Wittekind in Frankfurt. Nach dem die drei erſten Monate des laufenden Geſchäfts⸗ jahres infolge der allgemeinen Konjunktur nicht gut waren, trat wie von der Verwaltung mitgeteilt wird, eine Geſchäftsbelebung ein. Die Monate April, Mai und Juni entwickeln ſich derart, daß dieſe Zeit jeweils Rekordmonate darſtellen. Es liegen noch für mehrere Mo⸗ nate gute Aufträge, beſonders in Großmaſchinen, d. h. in Obſekten von Hundertbauſend bis Zweihundertfünfzigtauſend„ für die Schwerindustrie, die chemiſche Induſtrie und die Ferngasverſorgung wirkung der Verbandsorganiſationen zu er der beide Faktoren weſentlich verbeſſerte Tendenz zeigen. Was den Handel anbelaugt, ſo ergab ſich eine Ueberlegenheit des Groß⸗ handels über den Kleinhandel und noch mehr eine Ueberlegenheit der Kaufhäuſer über das ſonſtige Detailgeſchäft. Es müſſen ſomit eine Anzahl von Gründen vorhanden ſein, die zu einer ſtarken Lagerhaltung veranlaſſen. Steuerliche Momente könnten mitſprechen, denn das Lager iſt ein wichtiges Abſchreibungs⸗ objekt, aber ausſchlaggebend kann laut Urteil der Deutſchen Bank dieſes Moment nicht ſein, da durch ſteuerliche Urſachen allenfalls die Inventur am Bilanztermin beeinflußt werden kann, nicht aber eine langfriſtige Entwicklungstendenz von Lagerſteigerung und relativen Zurückbleiben des Umſatzes erklärt zu werden vermag. Dagegen ſprechen wahrſcheinlich verkehrstechniſche Gründe mit, beiſpielsweiſe die Unſicherheit bezüglich rechtzeitger Wagengeſtellung durch die Eiſen⸗ bahn, ferner die Notwendigkeit, ſich den Bedürfniſſen des Publikums hinſichtlich der Auswahl, des„Sortiments“, anzugleichen, was teil⸗ weiſe aber eine übertriebene Vorſorge ſein dürfte, ſodaß die An⸗ paſſung an die ſchnell wechſelnde Mode im Textilgewerbe, die Aus⸗ dehnung der Konſignationslager infolge verſchärfter Konkurrenz, wie 3. B. in der Lederbranche, lange Lieferzeiten der Rohſtoffproduzenten und anderes. Auch die Aufnahme von neuen Fabrikationszweigen oder der Abbau von altem ſcheint oft als ein Grund zur vermehrten Lagerhaltung empfunden zu werden. Bei allen dieſen Faktoren ließe ſich jedoch durch eine zielbewußte Lagerhaltungspolitik manches ändern. Das beweiſt die Tatſache, daß im ginzen 42 hervorragende Firmen einen planmäßigen Abbau betrieben und damit Rationaliſterungserfolge erztelten. Sie erreichten keine Unabhängig⸗ keit von der Konjunktur, aber eine Milderung der Schwankungen, in Einzelfällen, ſogar eine Durchkreuzung der Markttendenzen. Das Beiſpiel der Ver. Stahlwerke wird rühmend hervorgehoben. Die Statiſtik ſchätzt, daß zu Beginn dieſes Jahres überflüſſige Vor⸗ räte von etwa 100120 Mill./ bei den unterſuchten Bertieben und etwa 1% Milliarden 1 bei der geſamten Wirtſchaft vorhanden waren. Die übermäßige Lagerhaltung kann dazu führen, daß eines Tages vielleicht gerade im unerwünſchten Zeitpunkt durch deflatloniſtiſche Maßnahmen der Notenbanken zum Schaden des Unternehmens der raſche Abbau direkt oder indirekt erzwungen wird. Auch deshalb dürfte eine zielbewußte Lagerhaltungspolitik, vielleicht unter Mit⸗ ſtreben ſein. De vor. Das Auslandsgeſchäft iſt hier beſonders gut. Das Inlands⸗ geſchäft in Serbenmaſchinen leidet etwas unber der allgemeinen un⸗ günſtigen Wirtſchaftslage, findet aber durch das gute Großmaſchinen⸗ geſchäft einen Ausgleich. Durch die laufenden Verhandlungen über weitere Aufträge hofft man, ſich für eine Reihe von Monaten den guten Auftragseingang zu ſichern. 0 :? Müller⸗Schlenker AG., Uhrenfabrik in Schwenningen a. N. Die veröffentlichte Bilanz der Müller u. Schlenker Ach. in S ningen per 81. Dezember 1928 weiſt einen Bruttogewinn von 181 eſamtunkoſten mit 101 105 1 und 11 ö07 aus. Nach Abzug der G. Albſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 19 132 l/, deſſen Verwendung keine Angaben gemacht ſind. 600 000. :?: Zuſammenſchluß belgiſcher Eiſenhütten. Zwiſchen den beiden Giſenhüttengeſellſchaften Socisté Anonyme des Etabliſſements Lem⸗ pereur u. Bernard und Chauffage et Eclairage Sepulere, S.., beiche in Lüttich, ſind Zuſammenſchlußverhandlungen eingeleitet und im Anſchluß daran eine umfangreiche Ausdehnung der Walz wer ks ⸗ anlagen der Firawa Lempereur u. Bernard beſchloſſen worden. Nach erfolgter Verſchmelzung wird die Geſellſchaft Lempereur et Sepulere S. A. firmieren und das Stammbapital erhöhen. Die Geſellſchaft Dempereur ſchüttete für das Jahr 1928 eine reine Divi⸗ dende von 100 Fr. aus. Die Aktien von einem nominalen Wert von 500 Fr. haben einen Börſenkurs von 2785 Fr. :9 Hauptverſammlungen im Asbach⸗Konzern. Die HV. der Schultz, Grün lack AG. Rüdesheim, genehmigte den wie⸗ derum dividendenloſen Abſchluß ſür 1928. Die Rücklage von 10 400, wird zum Ausgleich des Verluſtvortrages und zur verſtärkten Abſchrei⸗ bungen benutzt. Ueber das laufende Geſchäftsjahr wurde mitgeteilt, daß der Umſatz im großen und ganzen dem der gleichen Vorjahrszeit entſpricht. Die im vorigen Jahr herbeigeführte Intereſſengemeinſchaft im Ansbach⸗Konzern habe ſich bewährt. Die HV. der Sektkellerei Ewald u. Co. AG., Rüdesheim, genehmigte in gleicher Weiſe den Verluſbabſchluß. Der Verluſt von 156 800% aus dem Jahre 1927 wird durch Inanſpruchnahme von 72 000% Rücklage auf 84 800 4 verminderbt. Der Verluſt für 1928 wird einſchließlich Vortrag mit insgeſamt 85 000/ vorgetragen. über Das AK. beträgt Die deutſche Eiſenwirtſchaſt Noch dem großen Produktionsausfall durch die Ausſperrung im November des vorigen Jahres hat ſich die Eiſengewinnung zunächſt naturgemäß etwas über den vorhergehenden Stand erhoben, um dann etwa auf das gleiche Maß wie vor der Störung herabzupendeln. Die kräftige Steigerung, die die deutſche Eiſengewinnung in allen ihren drei großen Grupp t Anfang 1926 bis Ende 1927 aufwies, iſt ja leider einem ſchriltweiſen Rückgang im Lauf des Jahres 1928 gewichen, und auch eine an ſich nicht verkennbare Beſſerung der Konjunkturlage in den letzten Monaten hat dieſen Rückgang noch keineswegs wieder ausgleichen können. „„ 2 5 N— „Ai. t- .2 * 0j f N Rohelsen a 8 ö f 3. N „ 1 5 AMonatiiche Eisengewinnung — 1 N 9 5 a in Deutschland 10 N eee 5 „„ d— knfohr von Eisen unc Eisenwaren 0 . — 0 8 r 2 2 25 Auch bet der Ausfuhr von Eiſen und Eiſenwaren war die günſtige Entwicklung der Jahre 1925 und 1926 ziemlich plötzlich unter⸗ brochen worden, und zwar trat hier der Rückſchlag bereits früher als in der Eifenproduktion ein, nämlich ſchon mit Anfang 1927. Einem kräftigen Aufholen der Ausfuhr in der erſten Hälfte des vorigen Jahres folgte im Herbſt ein neuer Rückgang, der in den erſten Monaten dieſes Jahres weitere und ſtärkere Formen annahm. Der April hat indeſſen einen plötzlichen ſehr ſtarken und recht er⸗ freulichen Aufſchwung der Eiſenousfuhr gezeitigt. Die Einfuhr an Eiſen und Eiſenwaren erreichte einen Höhe⸗ punkt im Herbſt 1927, ſeither geht ſie ziemlich ſtetig zurück, Sp. 1828 ee * Weinbrennerei Scharlachberg AG.— Dividendeuſenkung von 15 auf 8 v. H. Der von der GV. bereits genehmigte Abſchluß für das neunmonatige Geſchäftsfahr vom 1. April bis zum 81. Dezember 1928 weiſt im Vergleich zu 192¼8 nur 2,88(i. V. 2,88) Mill.. Warengewinn aus, dem 2,08(2,48) Mill.„ Unkoſten, 011(0,07) Mill./ Abſchreibungen und 302 126(484035) Mill. Ueberſchuß gegenüberſtehen. Hieraus werden nur 8 v. H.(i. V. 15) Dioidende verteilt. Die Lage in der Spiritusbranche habe ſich nicht gebeſſert. Erſt das laufende Jahr brachte ſehr gute Umſätze mit Rückſicht auf die Erhöhung der Monopolabgaben am 1. Juli. Da es ſich wohl meiſt um Voreindeckungen handelt, beſteht die Gefahr eiwes ſchwichen Sommer⸗ und Herbſtgeſchäftes. Der Gewinnvortrag von 201 326% 110 434] ſoll namentlich die erforderlichen Umbauten im Betriebe unterſtützen. In der Bilanz haben ſich die Verpflichtungen von 137 auf 2,87 Mill.„, die Vorräte von 1,81 auf 1/99 Mill./ und Debi⸗ toren von 1,40 auf 2,31 Mill./ erhöht. Die Bankguthaben betragen 9,27(0,38) Mill., die Anlagewerte 0,27(0,28) Mill.. * Guatemala Plantagen⸗Geſellſchaft in Hamburg. Der Abſchluß für das am 31. Dezember 1928 abgelaufene Geſchäftsjahr weiſt bei einem Vortrag aus 1927 in Höhe v. 5770, nach Zahlung v. 6000 Aufſichtsratstantieme und Ueberweiſung von 10 690, an den Re⸗ ſervefonds einen Reingewinn von 2900/ auf. Bei 2 bi. V. 2) Mill. Mark Aktienkapital werden Akzepte mit 23 130(18 975) J, Kreditoren mit 648 037(70 010)/ ausgewieſen. Andererseits ſtehen die ge⸗ ſamten Anklagen(Li komba Pflanzung); mit 1,99(1,39) Mill.% zu Buch, Waren-, Produkten⸗ und Holzbeſtände einſchl. ſchwimmender Ware mit 332 505(308 857) J, Kaſſe, Bankguthaben und Debitoren mit 390 425(436 719). Nach dem Bericht des Vorſtandes hat der Aufbau der Kʒameruner Niederlaſſung der Geſellſchaft im Berichtsjahre weitere Fortſchritte gemacht. Die Ba⸗ nanenernte der Geſellſchaft habe 80 016 Bündel betragen, aus welchem 184 Tonnen Feigenbananen gewonnen wurden, die nach Hamburg zum Verſand kamen. Freiburger Ziegelwerke Mertzhauſen— Verluſtabſchluß. Der auf 12. Juli einberufenen GV. der Freiburger Ziegelwerke AG., Merzhausen i. Br.(AK. 278 000%) wird vorgeſchlagen, den im Geſchäftsjahr 1928 entſtandenen Ver luſt von 77 000/ auf neue Rechnung vorzutragen. Der Saatenſtand Anfang Juli 1929 Im Reich Vorausſichtlich mittelgute Ernte Das ſommerliche Wetter in der Mitte des vergangenen Monats hat bewirkt, daß der Stand und die Entwicklung der Feldfrüchte befriedigend ſind, wenn auch infolge des ſtrengen langen Winters und der Trockenheit im Juni zur Zeit zurück ſowie durch die Dürre und Nachtfröſte beeinträchtigt. Die Blüte im allgemeinen, insbe⸗ ſondere die Roggenblüte, war gut. Der Roggen ſteht nicht ſchlecht, wenn auch zumeiſt dünn und kurz im Stroh. Die Aehrenbildung ift, ſoweit nach dem gegenwärtigen Stande etwas geſagt werden kann, gut. Stand und Entwicklung des Weizens ſehr verſchieden. Winter⸗ gerſte iſt noch zurück. Sommergerſte hat ſich gut entwickelt. Ebenſo iſt Hafer noch im Rückſtand. Die Kartoffeln entwickeln ſich langſam und ungleichmäßig, doch ſtehen ſie überwiegend günſtig. Die Rüben ſind im agllemeinen gut entwickelt und gut angeſetzt. Das Heu iſt in der Güle gut, in der Menge jedoch gering, aber vorwiegend beſſer als im Vorfahre. Auf Grund von 3302 Berichten der landwirtſchaft⸗ lichen Vertrauensmänner haben ſich die Staatsnoten für Anfang Juli gegenüber denen zu Beginn des vergangenen Monats nicht weſentlich verändert. Wenn 2 gut, 3 mittel und 4 gering bedeuten, ſo ergibt ſich für den Saatenſtand zu Anfang Juli folgendes Bild, wenn die in(Klam⸗ mern geſetzten Zahlen die Begutachtung zu Anfang Juni bezeichnen: Winterweizen 3,0(8,0), Wintergerſte 3,4(3,6), Sommergerſte 2,7(2,7), Sommerweizen 2,9(2,8, Spelz 2,9(3,0), Winterroggen 2,9(3,0), Som⸗ merroggen 3,0(3,0), Hafer 2,8(2,8), Gemenge 29(2,9), Erbſen 2,9 (2,9), Ackerbohnen 2,8(2,8), Linſen und Wicken 9,1(3,1), Frühkar⸗ toffeln 2,8(8,0), Spätkartoffeln 2,9(8,1), Zuckerrüben 3,0(2,8), Futter⸗ rühen 3,0(2,9), Raps und Rübſen 3,2(3,3), Flachs 2,8(28), Klee 3,2(3,2), Lugerne 3,1(8,1), Rieſelwieſen 3,1(3,1), gewöhnliche Wieſen 3,8(3,9) und Viehwieſen 3,2(3,2). Beſſer geworden iſt die Beurteilung von Spelz, Winterroggen und Raps und Rübſen um je 1 Punkt, Wintergerſte, Früh⸗ und Spätkartoffeln um je 2 Punkte. Ein Vergleich mit dem Vorjahre zeigt, daß vor allem die Wintergerſte ſchlechter als zur fraglichen Zeit des vergangenen Jahres ſteht(um 5 Punkte). anach bleiben noch Winterweizen(um 2 Punkte), Spelz ſowie Linſen und Wicken(ie um 1 Punkt) hinter der Bewertung im Vorfahre zurück. Faßt man den Stand und die Entwicklung der Feldfrüchte und die Staatsnoten zuſammen, ſo kann geſagt werden, daß bei einigermaßen günſtigen Witterungsverhältniſſen im großen und ganzen vorausſichtlich mit einer mittelguten Ernte zu rechnen iſt. Recht gut ſchneidet im all⸗ gemeinen wieder die Provinz Sachſen ab, dagegen ſehr wenig günſtig die Rheinprovinz. Ueber das Auftreten von tieriſchen Schädlingen wird wiederum häufig berichtet, doch hält es ſich im allgemeinen in erträglichen Grenzen. Größeren Schaden haben die Erdflöhe und Drahtwürmer angerichtet. * In Baden Die Witterung des verfloſſenen Monats Juni war für das Gedeihen ſämilicher Kulturen ſowie zur Erledigng aller Feld ⸗ arbeiten außerordentlich günſtig. Die Ausſichten auf eine gute bs ziemlich gute Ernte ſind beim Winter⸗ wie beim Sommergetreide überall vorhenden. Beim Winterroggen wurde hier und da Lager⸗ brucht infolge von Sturm und Gewitterregen feſtgeſtellt, auch über Verunkrautung wird aus einigen Bezirken berichtet. Die Hackfrüchte haben ihren günſtigen Stand vom Vormonat noch verbeſſert. Die Frühkartoffeln blühen bereits, die Spätkartoffeln und die Zucker⸗ und Futterrüben(Dickrüben) zeigen eine geſunde und kräftige Eutwick⸗ lung. Die Ernte des Wieſenheues konnte zum größten Teil beim guten Wetter eingerbacht werden und iſt qualitativ faſt durchweg gut ausgefallen, während die Ertragsmengen mancherorts hinter den Erwartungen zurückblieben. Die Ernte des Kleeheues iſt zur Zeit noch im Gange. Ueber Schädlinge irgendwelcher Art wurden beſon⸗ dere Klagen nicht laut. Die Berichte über den Stand der Reben ſind noch ziemlich zurückhaltend. Eine überſichtliche Beurteilung iſt nicht überall mög⸗ lich, weil in den Weinbergen— je nach Gegend und Lage— von dez Winterkälte weniger betroffene Stücke gut ſtehen, andere wieder mit⸗ telmäßig, viele aber ſehr gering. In den wichtigeren Weinbaugegen⸗ den Süd⸗ und Mittelbadens ſind nach den eingelaufenen Meldungen die Herbſtausſichten meiſtens nicht günſtig. Die Reben haben zum größten Teil verblüht, zeigen ziemlich reichen Traubenanſatz und ſind bis jetzt geſund. Bei Fortdauer der gegenwärtigen Sommerwitte⸗ rung iſt eine weitere günſtige Entwicklung in den Weinbergen zu erhoffen. Deviſenmarkt Im heutigen Frützverkehr notierten Pfunde gegen New Hork. 484,67 484,87] Schweiz... 25,21] 25,211 Stsckholm. J 18,08 19,09 Paris. 123,96 128.93 Holland.. 12,07 12,08] Madrid. 33 67 38,88 Srüſſel 34,92 84,93 Os[loo 19,19 18,19 Mailand. 92,67 92,67] Kopenhagen 18,21] 18,20 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 419,85 und Pfunde mit 2088.— gehandelt Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort- 5. Juli Die Lage an der hieſigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine Aen⸗ derung. Das Talgeſchäft iſt nach wie vor äußerſt ſtill. Das Berg⸗ geſchäft war im Gegenſatz zu geſtern auch etwas ſtiller, doch konnten verſchiedene Schiffe ab hier ſowie ab Kanal abgegeben werden. Die Frachten blieben tal⸗ und bergwärts unverändert, ebenſo erfuhr auch der Berg⸗ wie Talſchlepplohn keine Aenderung. ö * Chileſalpeterpreis um 5 v. H. ermäßig. Die neuen Chiele⸗ ſalpeterpreiſe für Deutſchland, die ſoeben bekannt gegeben werden, be⸗ ginnen per Juli mit einem Preiſe von.20/ je 50 Kilo einſchließ⸗ lich ſackfrei Hamburg oder Bremen und ſteigen bis März 1930 auf .50„ pro 50 Kilo, um auf dieſer Höhe bis zum Ende des jetzt be⸗ ginnenden Düngejahres zu bleiben. Der Preis pro Kilb Rein ⸗ ſt ückſtoff einſchließlich Sack beläuft ſich demnach zu Beginn der Staffel auf etwa 119 /, zum Schluß der Staffel auf»twa.23 l. Die Senkung des Reinſtickſtoffpreiſes im Chileſalpeter beläuft ſich demnach im Durchſchnitt auf über 5 v.., was ja den Ankündigungen anläßlich der Verſtändigung in der Luftſtickſtoffinduſtrie entſpricht. 1 „—.—2ꝛ 3 nnn Samstag, den 6. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 2 11. Seite. Nr. 306 4 1 SSI add illige E ute 7 90 15 Preis- FSI ler 88* 2* 3* 4* 5* Neue Eizhüte für die Reise Gröhte Auswahl Größter Pütz konzern Deutschlands Mannheim Ludwigshafen finden Sie in reizend gel. Landhaus, umgeb. v. gr. Garten, herrl., ſtaubfrete, ſonnige, ge⸗ ſunde Lage, nahe des Baches, waldreiche Um⸗ gebung, reichl. Milch, günſtige Verkehrsverh. Preis pro Tag von, Sommerfriſche 8. Wildenburg, Buch b. Amor⸗ Wirkliche Ruhe und Erholung Tziliche Hausbud das in keiner Familie fehlen darf. Die Natur als Arzi und felier Abbildungen und 8 Farbtafeln in Gauz⸗ der Ihnen immer im rechten Augenblick die rechte Antwort weiß. Ein hilfsbereiter Freund, der für Sie denkt und Ihnen Viele verdanken dieſem ſtets zuverläſſigen Berater die Das Ei des Kolumbus in der Die Muskeln, Die Atmungsorgane. Die Die Vererbung und ihre Geſetze. Die Sinnesorgane. Symmetrie des Körpers: die drei Sphären.— II. Teil: Erziehung zur Geſundheit. Was ſollen Wie ſollen wir uns kleiden? Wie ſollen Was wird aus unſeren Kindern? Arbeit und Ruhe.— III. Teil: Die Krankheiten und ihre Heilung. Das Licht. Die Luft. Diät und Faſtenkuren. Die Heilkräuter. Der neue Standpunkt. Konſtitutton u. Krankheit. Die lymphatiſche Konſtitution. Stoffwechſelſtörungen. Syſtemerkrankungen. Infektionskrankheiten. Frauenkrankheiten. Erſte Hilfe bei Unglücksfällen. Unſere Hausapotheke. Ver⸗ zeichnis der Teemiſchungen. Plan für einen Naturheilpark. Schlagwortregiſter. 5. Schicken Sie bitte dieſen Beſtellſchein 7572 Bei der Buchhandlg. H. Lehmann, Stuttgart, Feuerſeepl. 11, Poſtſcheckkonto Stuttgart 429 43, beſtelle ich Wolf, Die Natur als Arzt und Helfer. Betrag folgt tachnahme zu erheben— wird in Monatsraten v. R. bezahlt. Die erſte Rate ſoll mit der Sendung nachgenommen werden. Erfüllungsort Stuttgart. Eigentumsrecht der liefernden Firma bleibt bis z. völligen Bezahlung vorbehalten. Datum, genaue Anſchrift(Stand, Ort, Straße, Hausnummer). 2 2 11 Mre Vermählung Das Delle äturä deehren sich anzuzeigen Fronz Kirchner E C Nef von Dr. med. Friedrich Wolf, mit 455 2 f leineueinbaud R. 20.—. Ein Ratgeber, Flise Kirchner Zeit und Geld ſpart. 5 ſtetz geb. Beneinger Vermeidung manchen Mißgriffes. Inhalt: I. Teil: Dein Körper. Vorwort. 19 Mannheim, den 5. Jull 1929. Heilkunde. Woraus beſteht Dein e 5 Knochengerüſt. 8 N Sehnen, Bänder. Blutgefäße und Blutkreislauf. Pilseerssrunclsiaßs 18 4⁰ Verdauungsorgane. die Geſchlechtsorgane. 8 5 Die innere Sekretion. Das Nervenſyſtem. wir eſſen? Zubereitung der Nahrung. * 2 wir wohnen? Ehe und Liebe. Statt Karten. Das Waſſer. Die Erde. Maſſage und Gymnaſtik. Otto Grässlin E G 22 li Schon gegen Monatsraten von mmy Orässlin r geb. Bohn können Sie dieſes Buch ſofort erhalten. 9820 ausgefüllt in offenem Umſchlag mit 5 Pfennig frankiert ein. Vermählte gleichzeitig— iſt dch. Mannheim 6. Juli 1929 Beilstr. 26 4. .— an(4 Mahlz.). bach i.., B. Henn. S260 G 3,1 Pfalzbau Karlsruhe, Pforzheim, Stuttgart, Frankfurt a.., Berlin, Essen, Gelsenkirchen grober Posten zu den allerbilligsten Preisen. S198 Tapeten 8 de Film⸗Atelier auf der Bühne N ble Rad- und Fzalaft Seckenheimerſtr. 13. Sonntag, d. 7. Juli 1920, vorm. 111 uhr inden am Sonntag ni — 5 Tel. 2700) Narl Götz 2, Motorr auf ner Rheingönheimer Bahn bel — D adrennen Achtung Billige Heidelbeeren für Wiederverkäufer. Adreſſe in der Ge⸗ 7872 Film-Matinee mit Filmaufnahmen der zum Filmwettbewerb zugelaſſenen Mannheimer Damen in Spielſzenen. Regie: Direktor Walter Kelling vom A. W..⸗Film, München. Filmſtberraſchungen, Tauzeinlage, muſikaliſche Illuſtration: Hauskapelle des Gloria⸗Palaſtes. Es bietet ſich d. Mannheimer Publikum die nie wiederkehrende Gelegenh., atelter⸗ gemäßen Filmaufnahmen beizuwohnen. Für die beſten Aufnahmen wurden bis jetzt nachfolgende Prämien geſtiftet: 1 goldene Damenarmbanduhr, geſtiftet von der Firma J. Kraut, führendes Spezial⸗ geſchäft für Uhren, Juwelen, Silber, 0 6. 3 und J 3. 1. geeeeeseeseeeeeseeeeeeeeeeesee v. d. Jungbuſchgarage Gm. b.., J 6. 5. 1 Fahrrad, geſtift, v. d. Fa. Wilh. Mohnen, Fahrräder u. Sprechmaſchinen, N 4. 18. Seide für ein elegantes Kleid, geſtiftet v. der Fa. Seidenhaus O. Loew, P 2. 1. 1 Modellhut, geſtiftet von der Firma J. Sees Wünschst Du Dir ein schönes Heim? Richte es von Weinheimer ein, Schlaf-, Wohn- u. Speisezimmer Findest Du bei Weinheimer immer, Herrenzimmer auch dazu, Klubsessel für die Mittagsruh' Küchen, die Dein Herz entzücken, Gemälde, die die Wände schmücken, Echte Gruppen aus Porzellan, Preise, die jeder zahlen kann Schön und praktisch zum Gebrauch, Sogar stottern kannst Du auch. 1 koſtenloſe Führerausbildg., kpl., geſtiftet 177 Mselkauthaus heimer. J 2. 8; gegr. 1904. n ſchäftsſtelle. 9215 1 J ödhpedoaler 19 Binnenhafenstr. 19 1 0 * 5 verc rhef bei Nieren-. Nager. Darmergrentung. i besonders bei Asthma und ETRKranemg der oberen Luftwege ingefier Hirscßquelle-Sprudlel Nemsfal-Spruilel en sicherer Erfolg Vertretung für Teinach: A. Ballweg, Mineralwasser, 5 6, 17— Telephon 229 Vertretung für Remstal: Haul Elehner's Nachf. Spedition Telephon 31078 und 20016 — bewährt ſeit 40 Jahr. Kein Geruch, kein Wundw., Doſe 50 im Lab. Thiele, Lau⸗ rentiusſtr. 5(Neckſt.) 2805 2 ö belegenheitskauf i 5 Mehrere polierte 8 Herren zimmer aparte Modelle, wer⸗ den, um raſch Platz zu ſchaffen., zu außer⸗ gewöhnlich niedrigen Preiſen abgegeben. Auf Wunſch Zahlgs.⸗ Erleichterung. 9995 Möbelhaus Falk, Ludwigshafen a. Rh., Rheinblock Eha pe). Anseizbrannfwein 3/ Liter.50 Ansefzbranniwein 10% (neben Motorräder können billig einge⸗ ſtellt werden. Schim⸗ perſtr. Zu erfragen 7770 Tauber Nachf., Inh. Rittmann, O 6. 4. Paar elegante Luxusſchuhe, geſtiftet von der Firma Schuh⸗Baum.⸗G., J. 1. Photo⸗Apparat, geſtiftet von der Firma Fotohaus Carl Herz, N 3. 9, Kunſtſtr. Jahresabonnement, wöchentlich 1 Friſur, geſtiftet von der Firma Damenfriſier⸗ 55 — nach — Perf. Weignäherin empfiehlt ſich im Anfertigen v. Herrenhemden Maß, von einfacher u. eleganter Damen⸗ wäſche, ſowie ganzer Ausſtattungen. Maria Krämer, Schimperſtr. 14, part. u. Liter.60 einessig Ine Gährung 3, 22, Kuch.** 24 Fräul. perf. Schnei⸗ derin, geht in u. auß. d. Hauſe Kleid. nähen * 41 änd. Ang. u. H ſalon Ludwig Wachter, O 6. 3. elegantes Wäſcheſtuck, geſtiftet von der Firma Weidner& Weiß, N 2. 8, Wäſche und Brautausſtattungen. Opernglas, geſtiftet von der Fa. Dipl. ⸗ Optiker Bern, O 7. 13, Heidelbergerſtr. elegantes Möbelſtück, geſtiftet von der Firma Kupfermann& Co., Möbelhaus, F 4.—3 und 2021. Freiflüge nach Wahl für je 2 Perſouen, geſtiftet von der Deutſchen Lufthanſa. Felina⸗Büſtenhalter u. Wahl, geſt. v. d. Fa. Eug. u. Herm. Herbſt, Pozziſtr. 11. Jahresabonnement, 2 Perſonen(Loge), geſt. v. d. Direktion d. Gloria⸗Palaſtes. Die Bühnendekorationen zu den Auf⸗ nahmen wurden geſtellt von nachfolgenden Firmen: Möbelhaus Kupfermaunn, Seidenhaus Loew, J. Tauber Nachf., Inh. Rittmaun. Friſuren: Ludwig Wachter. Es bietet ſich d. Mannheimer Publikum — —— 0 — Schon mehr wie 50 000 Stück zu voller Zufriedenheit im Gebrauch! TUCRMAR'S BARTPUTZER das neue NGualikätspaslermesser Fli den Selbskrasferer M. das Skiülck, & 98 an die Geſchſt. * 9941 Liter 56 hel 10 Liter 5 Jutempf. Näherin nimmt noch Kunden au im Flicken. Angeb. u. J E 22 an die Geſchſt. 99 g8 Gartenstadt Ludwigsburg 32000 Einwohner bei Stuttgart. Günstiges Gelände für Industrie u. Wohnsjed- lungen, herrl. Schlösser, Schloßgärten, Alleen. die nie wiederkehrende Gelegenh., atelier⸗ gemäßen Filmaufnahmen beizuwohnen. Herr Direktor Kelling vom A. W..⸗ Film, München, hat ſich bereit erklärt, aus den Reihen des anweſenden Publikums noch einige Damen zuzulaſſen. Jugendliche haben Zutritt! Eintritt für Zuſchauer: .,.— parterre, R/.50 Balkon. Dieſer im Glortapalaſt u. in der Stadt hergeſtellte Film wird ab Freitag, den 12. Juli im Gloria⸗Palaſt, Seckenheimerſtr. 11 in jeder Vorſtellung vorgeführt. Die Direktion des Gloria⸗Palaſtes. Die Preiſe werden im Photohaus 0 dinner R Täckmaniel in der Kunſtſtraße ausgeſtellt. Tlick MARS 5 GUALHIT TS dier nebe Rssleraperat mit gescinlellsker linge gompſskt 20 M. 3, 80 u. M. Br pnu Skültk. Zu haben in Fachgeschäften Ohligs-Solingen 8“ Mit Heilbad Hoheneck viel besucht bei Gicht, Rheuma, Darm-, Magen-, Leber-, Gallenleiden und Frauen-Kranſcheiten. Ga228 RECORD 8 Buren G 10 81 Ka 4 f bieten Wir i 5 & Martin J Billige Ferienreisen A Reisekatalog über 150 ausgearbeitete Reisen enthaltend. 30 z..: 13 Tage Gardasee 142.— 14 Tg. Tirol 105,15 Tg. Schwelz 163. 5 21 Tage Veldes 175.— 7368 sSturmer, Mannheim. O 7, 11 eerhalnger ds, erhalten den Katalog grafts f Beginn 5. August. Prelswerte senderfahrt Lond. Preis III, Kl. Bahn, I. u. II. Klasse Schiff. von und bis Mannheim Mk. 252. 5 Auskunft und Prospekte kostenlos bei 5 87 Mannen 1 Stürmer 5 Haben Sie schon den 75 150 Reisen enthaltenden Katalog? 7282 f Tn fein zu selten günstigen Preisen an S2 en TApFETEMASCHURHE CK Fg e Linoleum- Teppiche FF n On Ende 11. August S260 DrScholls EI nlagen aus roſtfreiem, widerſtandsfähis en, elaſtiſchen Metall lese ei den verſchiedenen Fuſiſeides sofort Erleichterung und fort- ſchreitende Besserung. Indivis duelle Anpassung durch erfah⸗ rene Fuß-Spezialiſten nach ge⸗ nauem Fuhabdruck auf beson- derem Apparat. Koſtenloses Nachſtellen der Einlagen in ges wissen Zwiſchenräumen, der Bes: serung des Fußes e 5 3 1 5 N Scholls Einlagen ſind leicht, ſormvollendet, hy gieniſch und können auch im eleganteſten j Schuhwerk un⸗ lichtbar getragen werden. Jahr- zehintelange Erfahrung liegt ihrer Konſtruktion zugrunde, Millionen Menschen in allen Kulturländern verdanken ihnen ständige Fußgesundheit, Koſtenlosę Beratung durdi er fahrens Hifi. Sperialisten. Verlangen Sie dis Gratis- Btoſdiure: Die Pflege der Fuße, DrSchiolls fusspflege 2. II Ferner sind Or Sehollis Fuß- Speslallsion 100 aur koslanlosen Fufioruſung und Beratung ſtandig anbesend im Schuhhaus B. Traub, D. Samstag, den 6. Juli 1929 12. Seite. Nr. 306 Neue Mannheimer Zeitung N WOCHEN SPIELPLAN Mational-Theater pHoro p oro Sorgen Sie jetzt, zur Zeit der Beerenernte für g 5 ese e% NOHNEN MOHNEN — LIK 5 R 331. Vorſtellung Edle Gewürzzutaten, Frucht- und An- Miete B 39, mittlere Preiſe: 1 i best 2 W kaufen Sie am besten„Der Zigeunerbaron- Operette von Johann Strauß 3 1 Breite⸗ 2 4 7 Breite- 57 1 55 Becker, Michaelisurogerie, G 2, 2 Auland.30 ub 8 trage 8ttege Ende 22.15 Uhr An N e Aguarellfar Für Zuckerkranke Sonntsg, 7. Juli See haben wir den in- u. ausländische 285 e in Kasten und lose, größte Auswahl, Allein verkauf Fabrikate Vormittags⸗Aufführung: Aczuarellblöcke, deutsche und der Gummi- Ae englische Papiere, Staffeleien, e Fuchs iltungs-Aufführung der Opemschule Felestünle, sowie sonstige Mal- Ludwig& Schüſſhelm aheinhäuserstr. 22 Anfang 11.00 Uhr Utensilien aller Art Drogen u. Medizinalkräuter 70 33866 Ende 13.00 Uhr 5 38 95 1. 2 4. 3 gegendder Hirsehland O 4. 3 5 J. u. Filiale Friedrichsplafz 19 08. Anse EE, 14 SFelepion 228 75 Rudolf Sonntsg. 7. qui schuIkDE AER PIANOS en dente Sommer- Pelze E F hervorragend tonschöne Miete F 40, hohe Preiſe:. E. 12 eigene Fabrikate, desgl. Bis abe Lx. Große Auswahl in fremde Fabrlkate, sehr„Die Zzauberfſote preis wert Scharf& Hauk piano- u. Flügelfabrik CA, 4 MANNHEIM C 4. 4 Bequeme Zahlung Oper von Mozart Anfang 19.00 Uhr Ende 22.15 Uhr Lederwaren u. Reisearfikel KOFFER in jeder Größe und Preislage Einige Schrankkoffer unter Rreis * en 62 80 V en Um änderungen und Reparafjuren jetzt besonders preiswert. Montag, 8. Juli 384. Vorſtellung Miete A 40, mittlere Preiſe: „Katharina Knie“ Elisabethstraße 1 l am Friedrichsplat:- a rene By Efenpiche Tafel Dekorationen Brautsträuße v Brautkränze in bester Ausführung Prestinari/ Blumen fabriziert 4 ösch jfts⸗ Bücher Seiltänzerſtück von C. Zuckmayer Anfang 20.00 Uhr Eigene Polsterei. Jenels fo sue Ende nach 22.30 Uhr . bagersorten jetzt Friedrichsplatz 14. Tel. 23939 mit Zahlungserleichterung 5 Chalselongues, moderne Diwan, Eltra- Anfertigen Dlenstag 9 Jul ö 1 Bettofalselongues mit und ohne Decken, 4 5 3 1 15 F eigene e Parlophon-Musik-Haus 8 Linites- Anstalt Miete B 40, mittlere Preiſe: SN 5 1. Steinboc. P 5. 4 mn die Hauber. B. F. SSHWAB Nohme auch Polsterwaren zum Neuaufarbeſten an, fur Oualitatsarbelt ö 8. 5 5 e 5 1050 0 K 1, Sb, Breitestraße und Ludwigshafen, Wredestrage 10a ng 19. ander Nacht. Wanabein. ö 1 W parlophon- u. Columbia-Musikapparate.-Platten 0 0 ö I 9 5 10. 5 5CCC( Y 1 2 5 a0% K A F F E E Gummistempel Emallschilder lte o O. Jul 1 f 8 336. Vorſtellung 2 Stempelkissen Messingschilder a d e e von Max Rlehter, Leipzig 1 ravierun 8 in Original- Packung 13 Stempelständer Ankerungen„Der Zigeunerbaron“ Pfd..—,.40,.—,.80 a Operette von Johann Strauß N 4 13 0 82— Anfang 19.30 Uhr 2 2 12 0 Lie 5 5 pflegen sie ihre Ffüne f Das sind Sie Ihrer Gesundheit schuldig. 3 Es verschafft Ihnen Lebensfreude, Arbeitslust u. Vergnügen i 2 Fonder-Woche Wollen Sie das erreichen, dann wenden Sie sich vertrauens- 5 10 U fl 5 f 00 5 80 voll an mein im 1 e eingerichtetes, n ü 0 25 8 8 für Spezial- lnstitut fi pflege. hervorgegangen aus dem dd dee d dd de dd dd dad 8 8 25 3 8 8 b is len dt in B Neues Theater fl isefüh Kursbüch ment Hinder- Heider Jahrzehnte praktische Erfahrungen. elseführer u. Kursbücher a Beseitigung von Hühneraugen, Hornhaut, eingewachsenen und Sella Maus E. V. verdickten Nägeln schmerzlos. Ein Besuch wird Sie davon Aodbolt 6 chwalbe 5 0 0 überzeugen. Verkauf sämtlicher Fußpflegeartikel. Samstög, 6. Juli 8 D 3. 12 Andre a8 Schlosser reed ende e 94. Vorſtelung 1 erschelba el. 21207 Far die Theat inde des „Bubpenositsbardeh. obe gar, 5 4 N zahlung e 1 0„ 221 1 1 89—97, 201— 202, 211213, 221, 3 6 Lichtheil- und r 2, 7, 2 2, Rest in bequemen Monatsraten 271, 281, 311, 381, 419, 429, 451 80 kaufen Sie jede Markenkamera 33 1 On Badeanstalt bis 452. 901—90g: Papua eie z Oeinel ene ͤ ee en eee en en d mene 5 25 0 2 ö Luſtſpiel von L. Fodor 8 1 Srhpfie bf alle medizinisch verordneien Bäder. Bei allen Krankenkassen zugelassen. Geöffnet von morgens 9 bis 8 Uhr abends Sonntags geschlossen Jedes Haar- leiden wird genau lesſgesfellf durch die direkl vom Heerobjekf erfolge Vergrögerung als Bild, bis 20 om Breite und bis Im Länge, wodurch die garanfierie Heilung nach Behandlungs- NMeihode Ernst Wels, Haarspezlallsi, ee Kunstsiraße, 0 4. 16, sicher is!. jährige persönliche Tätigkeit. 22 fach höchsfgold. pramberl. Dipl.-Lehtrer. Fabrik für Ernst Veig- Prparate, die gesefzl. geschüfzl. Anfang 19.30 Uhr Ende gegen 21.30 Uhr Für die Bühnenvolksbundes— ohne K NHontàg, 8. Juli 95. Vorſtellung 8 Theatergemeinde des dar- tenverkauf— Abt. 11—18, 25—26, 31—33, 34—36, 51—5g, 251252, 291—292, 810: „Friederike“ Singſpiel von Franz Lehar Anfang 19.30 Uhr Ende 22.00 Uhr Photo-gori ,, Fhotohaus Fiir die Reise: Rasier-Carnituren Inhalt: Apparat, 9 See Pinsel Reisespiegel— Rasiermesser— Rasierklingen Bubikopf-Haarmaschinen- Reisetrinkbecher Nagelpflege- und Näh-Etuis mit la, Instrumenten, fleise⸗ Bestecke und Obstmesser, Taschenmesser und Scheren Stahlgaen Rückels gdbassbogen l Bestecke Vorm. Vogel 1 1 1 1 5 1 1 Samstag, den 6. Juli 1929 „National- Theater Mannheim Samstag, den 6. Juli 1929 Vorstellung Nr. 331, Miete B. Nr. 39 Der Zlgeuner baron Operette in drei Akten. Nach einer Erzählung M. Jokais, v. J. Schnitzer.— Musik y Johann Strauß.— In Szene gesetzt v. Alfred Landory. Mu i gal. Leitg.: Karl Klauß Bühnenbilder: Dr Eduard Löffler. Tänze: Aennie Häns. Techn. Einrichtung: Walther Unruh. Anfang 19.30 Uhr Ende 22.15 Uhr Personen: Graf Peter Homonay Sydney de Vries Conte Carnero Fritz Bartling Sandor Barinkay Hellmuth Neugebauer Kalman Zsupän Hugo Voisin Arsena, seine Tochter Gussa Heiken Mirabella, Erzieherin im Hause Zsupans Ottokar ihr Sohn Czipra, Zigeunerin Saffi, Zigeunermädchen Lene Blankenfeld Theo Herrmann Erna Schlüter Sophie Karst Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Neues Theater- Rosengarten Samstag, den 6. Juli 1929 Für die Theatergem. d. Bühn envolksbundes (Ohne Kartenverkauf) Abt. 5659, 70, 81, 89—97, 201—202, 211—213, 221, 281, 234— 235, 236237, 241— 242, 271, 281, 311, 331, 419, 429, 451 bis 452, 901 90g: Arm wie eine Kirehenmaus Lustspiel in 3 Akten von Ladislaus Fodor Deutsche Bearbeitung von Siegfried Geyer In Szene gesetzt von Wilhelm Kolmar Anfang 19.30 Uhr Ende gegen 21.30 Uhr Personen: Baron Thomas Ullrich, Präsi- dent der Universalbank Willy Birgel Baron Franz Ullrich, sein SohnBgum Krüger Graf Friedrich Talheim, Ver- waltungsrat der Bank Hans Godeck Hugo Felix, Generaldirektor d Bank Wilh. Kolmar Susie Sachs Karin Vielmetter Olly Frey, Sekretärin des Präsidenten Ernestine Costa Schünzl Ernst Langheinz Herr Quapil Jac. Klingenfußg Der große Schlagerfilm der Emelka! Das Lied, dessen zärtliche Melodie überall erklingt, wo Liebe herrscht als Leitmotiv eines entzückenden Films: Anmunummmuunnuumnmunumunmunmnum unn Wenn der Weiße Flieder Meder blünt. immune Ein Film von Lenz und Liebe in 9 Akten, mit Vera Schmiſerlöwy)/ Gasfion Jaqueſ/ Walfer Grüfers Im Beiprogramm: Emelka- Wochenschau. „Blondy im Krieg“ „Das Eishotel“ 2 Köstliche Lustspiele „Zwischen Sahara und Senegal“ Nafurfilm Dr. HN. Luedtke spielt heute schon unsere neue Orgel in Gemeinschaft mit unserer bewährten Kapelle Apfel 3,.30, 8 Uhr Sonntag Beginn 2 Uhr. Abends: 3 Das große Doppelprogramm! Sensationen Abenteuer Spannung Humor und andere tolle Sachen durch 5 EDDIE POLO in seinem neuen Film: Ther antelspnlle am Nebel der Großstadt) Ein Film der Abenteuer und 155 Sensationen. . Und durch die beiden unerreichten Komiker in einem ihrer köstl. humorsprühenden Lustspiele. 5 heitere Akte. Achten Sie auf unsere neuen Sommerpreise! i Nachmittags: 8. 70,.—,.30,.60,.80 —.90,.20,.50,.80,.— Beginn nachmittags 3 Uhr Sonntags Beginn 2 Uhr Konditorei und Wieder- Eröffnung molner Künstlerisch neugestalteten Raume Samstag, den 6. juli 1929 mit Restaurationsbetrieb ö 73, 10 losEF SenrBUER 73, 10 Mauer l. Ache werden fachmänniſch aufpoliert. B2932 Werkſtätte P 6, 11. Bis zum 16. Jull dieses Jahres. „Badische 9 Dies ist das neue große Film- Theater in Mannheim, N 7 Nauss salt 5s AUsSschreibenl lark für ein Wert! 2 N 15 N g 0 1 8 0 K (Entwurf: Regierungsbaumeister Fritz Nathan BDA) Eröffnung Mltte September dieses Jahres Das Publikum soll selbst sagen, welchen Namen das Theater tragen soll. Schicken Sie uns Ihre Vorschläge— nicht mehr als drei— in verschlossenem Umschlag mit der Anschrift „ Fim Theater-Prelsausschrelden““ Mannheim Augusta- Anlage 3, I Die Briefe werden ungeöffnet mit einem stempel und fortlaufender Nummer versehen. Gehen Vorschläge gleicher Art ein, 80 erhilt den etwaigen Preis der erste Einsender ingangs- PREISE: Hauptpreis 2 Preise à Mk. 100 4 Preise A Mk. 25 Mee Der Gewinner des Hauptpreſses athält außerdem eine Jahres-Frefkarte für das Ueber die Verteilung der Preise entscheidet ein Preisgericht. Die Entscheidung des Preisgerichtes ist unanfechtbar. 75 Urania“ Lichtspiel-Ges. m. h.., Mannheim Wir setzen für die dem Preisgericht am geeignetsten scheinenden Worte folgende Preise aus: **% 0 O W I K. 200.— » e M K. 200.— e D e„„ M K. 1 900.— 500 ele Füm-Tneatef 6295 Kaffee 977 Mr. Iim Ludwig Mahner. Baugeschäft für Hoch-, Tief- und Körnerstrasse 60 Mannheim- Feudenheim Telephon 2747 Architekt Eisenbstenbau 77⁵⁴ Marietta von Scenil 7 Die Duse der IJanzkunst Osterreſchs schönste Frau und Der M²ann mit den sprechenden Beſnen 2 im Ensemble der Tausig-Revue „Das lebende Magazin“ sehen Vorbssteſſungen Telephon Nr. 216 24 Onwiderrufſich nur bis 14. Jul, täglich 8¼ Uhr S8os G. A. Lamerdin Glaserel mit Maschinenbetrieb Tefephon 330 97 Spezlalſtat: Lsferung von sam. anderen blasersrbsſten Patentschiehefenster Mechan. Vorschaffeltstraße 34 Ausführung der Schrein Albert Rahm Schrelnerei . * Telephon 509 3 Friedrichspark Samstag, den 6. Juli, abends 8 Uhr Gartenkonzert— Schubertbund Abonnenten 30 Pf. Nichtabonnenten 80 Pf. Sonntag, den 7. Juli, 3½ und 8 Uhr 2 Konzerte 2 30 Pfg. Tag Kinder 20 Pfennig als Gast Opernsänger Hauth S313 „EIn Abend am Rhein“ er- Arbeiten De Plattenar beiten wurden a us geführt Seckennelmerstrage 13 Paul Partes A— Köln- Düsseldorter Dampfer von der Flrma Telephon 338 33 Langstraße 12 Winterhalter& Siebeth Elektromotoren und Apparatebau Ausführung der Elektro.-Maschin.-Anlagen Telephon 529 22 14,00 und Auskünfte, Fahrpläne: 5 Te J. 20240041. Fahrpläne gratis. Rheinvorland 3 reféltest Ind Fetaug nach Jpeyer fahren die Sonntag, 7. Juli .30, 13.30, 16.30 Uhr nach Worms 20.00 Uhr Franz Kessler, * 8 Salonboof., Stella Maris“ Ebertbrücke Neckar, Tel. 524 49 Sonntag Heidelberg u. zurück,.50 Mk. Abfahrt 12 ühr, 4 Stunden Aufenthalt Montag zur Schloßbeleuchtung Heidelberg .50 Mk., Abfahrt ½7 Uhr abends, 39 0 9 „eudenneimer fbr elkenhelmertanastrahe loo— felepbon 23273 Meinen werten Gästen u. Bekannten zur Kenntnisnahme, daß ich das obige Lokal nach vollständiger Renovierung ab heute, Samstag, den 6. Juli, verbunden mit Schlachtfest, eröffnet habe. Es ladet höflichst ein 7788 Heinrich Becker u. Frau. Munch m. Kauthsreahfgung bfobe Schloggartenilumination in Schwetzingen. Klavierschule Adolf Schmitt (Staatl. anerkannter Klavierpädagoge) Vortragsabend Dienstag, den g, Jul abends 8 Uhr, Harmonie, U 2, 6 Programme am Eingang. 20 2 33 50 1 n Waldhof 30 jahr. Stiftungsfest am., 7, und 8. Juli in d. Restauration Rheingold(Franziskushaus) Samstag abend 8 Uhr Konzert u. Ball Sonntag nachm. 2 Uhr Festzug g anschließend Konzert u. Tanz Montag abends 8 Uhr Konzert Es ladet ein Der Festausschuß, 7660 J. Juli, abends 9 Uhr 77⁴ dei Heckel Piano-L 9 10. 81601 Fuhren u. Umzüge werden billig ausge⸗ 4 0 führt von 9924 A. Karl, F J, 14. repariert Knudsen 3 Ferlen, Platin, Oel gemälde kauft, tauscht u. verkauft streng reel 32757 Telephon 23498. S172 Günther-Sommer 1 I 0 Pfandscheine 4, 1, 2 Treppen. oder gegen Nachnahme. E. Chofiner, Wien VIII, Lerchenfelderstr. 34 Hunderte von Dankschreiben liegen auf. Sensationelle praktische Neuheit! C Ren- ges. gesch. Kamm mit Doppelwellenzähnung Unentbehrlich für jede Dame. Sie ersparen die Aus- gaben für das Ondulieren beim Friseur und haben immer schön gelocktes Haar. Preis pro Stück nur Rm..50. Versand gegen Einsendung des Betrages in Briefmarken estellen Sie sofort bei Firma 14. Seite. Nr. 306 Neue Mannheimer 5— 5 Samstag, den 6. Juli 1929 auen Aten Teen LSserstafn Eine Ateingeführte eingrobt. ſucht einen tüchtigen Vertreter gegen Proviſion und Speſen. Es wollen ſich nur ſolche Leute melden, die tatſächlich nach⸗ weiſen können, daß ſie mit Erfolg in der Branche tätig waren. Angebote erbeten unt. D E 113 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 7722 Wir luche n für den 8 Verkauf von ſeppichen und bardinen auf Teilzahlung bei der Privatkundſch., ſpez. in Beamtenkreiſen gut eingeführten Reisenden geg. Fixum u. Proviſion. Angebote mit An⸗ gabe von Ref. u. bisher. Tätigk. unt. J J 26 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* Erster Schneider Für unſer Aenderung 8⸗Atelier, Abteilung Mäntel und Koſtüme, ſuchen wir per 1. od. 15. September einen tüchtigen, ſelbſtändigen Herrn, der in feinen Spezialhäuſern längere Jahre mit Erfolg tätig war. Schriftl. Angebote mit Zeugnisabſchriften und Gehaltsanſprüchen an 7710 behrüder Wir th, Mannheim. Das führende Haus der Moden. 2 Mädchenzimm., Küche, Loggia und Balkon, infolge Heidelberg billig zu verkaufen. D N 121 an die Geſchäf Rerrschafll. Ui Ia in efdelberg mit 9 zum Teil ſehr geräumigen Zimmern, W.., Bad, Terraſſe, Wegziehens von Zuſchrift. unt. tsſtelle d. Bl. Haus l. Ir. Werkstatt oder 2852 Magazin Einfahrt u. Garage⸗ Möglichkeit v. erſter Firma zu kaufen ge. ſucht. Angeb. unter 2 D 96 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. 476, 4 Sitzer. fahrbereit, zu verkau⸗ offen, fen. haltenes Zahlung. Langſtra be 26. 2 Motorrad in * 9 947 9025 b8 dennabn Innenſteuer⸗Limouſine, allen Schikanen, fabrikneu, noch nicht zugelaſſen, beſond. Umſtände halber zum Preiſe von.⸗Mk. 4 400.— abzugeben. Anfragen erb. unter B G 140 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. Itürig, 4ſitzig, mit neueſtes Modell, 7774 Wir ſtellen wieder einige tüchtige Werbedamen ein gegen Tagegeld, Proviſion und Prämie. Damen, welche Verkaufserfolge nachweiſen können, vorſtellen 7772¹ Süddeutscher Warenvertrieb m. b.., 5.—11, Salamanderhaus. Paule Spenohnietn aushilfsweiſe ſofort geſucht, Angebote mit Zeugnisabſchriften und Gehaltsan⸗ ſprüchen unter E N 145 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. Se5!8 3. Junge Stenotypis tin Alter 18—23 Jahre, geſucht. Angebote unter E 138 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 7768 Tücktige Nebenverdienst Ver treter beinend und unauſ⸗ fällig. B2937 für Pfalz u. Baden 5 Näh. unt.& D 71 der techniſch. Branche an die Geſchäftsſtelle. ſucht Treibriemen⸗ fabrik mit Induſtrie⸗ f i„ 0 f 6 1 bedarf. 355. terung er Reiſen N kann Auto mitbenützt ab 755 5 1 5 werden. Vorzuſtellen Zen 1 b 15 7 29 Sonntag vormittags Jeu 2 7 10—1 Uhr. 290 Lan ucht. Hofmann, G 0, 10a, 1 Treppe. In wigshafen a. Rh., Jahnſtr. 12. Intelligentes ehrlich. Madchen für Haushalt u. Ge⸗ ſchäft geſucht. Gute Behandlung zugeſich. Familienanſchluß. Angeb u. G B 69 an die Geſchſt. B2934 B2923 Versand Niederlage zu vergeben. Kleines Kapital zur Ueber⸗ nahme f. Ware er⸗ forderlich. Ang. u. J 4A 18 15 die Geſchſt. 9 992 Gelegenheit 1 4 PS. Zwei- Sitzer Mk. 1200.— 2 4 PS. Limousinen à Mk. 1350.— 1 10 PS. Limousine 6 sitzig. Mk. 1600.— 1 10 PS. Limousine 4 sitzig Mk. 2100. in bestem Zustand Steinberg à Meyer 3153 laden beschäft ſofort zu verkaufen. Erforderlich 3000 l, Neckarſtadt.*42 Angebote unter E F Nr. 139 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. Mo tor er a 500 cem., m. Garan⸗ tieſchein, in tadell. Zuſtand, krankheitsh. bill. abzugeben. Näh. T 3, 1. 3 Tr. links * 9984 Motorrad, 250 cem fahrber. u. gut erh., wegen Ausreiſe ſpott⸗ billig zu verkauf. 6 2 7.—3 2 Tr. ks. Neues Plano beſ. preiswert, ſowie einige weniggeſpielte Inſtrumente z. günſt. Zahlungsbedingung i. Pianohans Pfeiffer Mannheim, N 2, 11 Werbedamen ſofort geſucht gegen Tagesgelder, Fahrt⸗ ſpeſen, ſow. hohe Lei⸗ ſtungs⸗Zulage. Vor⸗ zuſtellen: Montag, 8. 7. ab 12 Uhr. 9993 Organiſations⸗Bürd Maunheim, Nupprechtſtr. 7, part. Stellen- Gesuche Auio Mechaniker nüchterner, intell. jg. Mann(ledig), 24 J. alt, ſucht Stellung als 19981 Chauffeur auch auswärts. Gute Zeugniſſe vorh. Gefl. Zuſchriſten unt. H 8 10 an die Geſchäftsſtelle. Junge Frau ſucht Beſchäftigung im Haushalt in nur gut. Hauſe. Adreſſe in der Geſchäftsſtelle.*52 . bäckergehilfe ſucht Stelle a. Volon⸗ tär in ein. Konditorei. Angeb. u. J 8 35 an die Geſchſt.* 6 Beſſ. Fräulein ſucht Stelle i. Verkauf. gl. welch. Branche. über⸗ nimmt ev. etw. Haus⸗ arbeit. 9966 Gefl. Angeb. u. D T 127 an die Geſchſt. Alleinmädohen das gut bürgerlich ko⸗ chen kann, ab 15. Aug. zu jungem Ehepaar geſucht.* 9945 Vorzuſtellen Mon⸗ tag nachmittag Stefanienufſer 6, IV. Immobilien Taeſges Haus 25 hſtöck., mit Laden u. inmitten jed. Ge⸗ Hintergeb., d. Stadt. f. ſchäft geeig., zu ver⸗ kaufen. Das Haus wird vollſtändig leer. Anzahlg. 4— 5000 l. Angeb.⸗ u. G R 84 2800 1 an die Geſchſt. 59908 C 20 g. v Lande, fad. infamiſienhaus u. kräftig, ſucht paſ⸗ 5 Zimmer u. Zubehör ſende Stellung als zu kaufen geſucht. Alleinmädchen Angebote v. Selbſt⸗ verkäufer unter D K Nr. 118 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 9916 in gutem Hauſe. Angeb. u. D L 132 an die Geſchſt. 22 3039 Klavier zu verkaufen. 3219 Angeb. u. E L 143 an die Geſchäftsſtelle. barten, auch als Lagerplatz und Auto-Garage geeig., billig gbugeb. Angeb.. an die Geſchſt. er barten mit Waſſerleitung u. Wochenendhaus. Nähe Mrax⸗Joſefſtr., billig abzugeben. Angebote unter H J Nr. 1 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 9968 Radio 4 Röhren, komplett, billig zu verk.*11 A 2. 4, 5. St. rechts Speise zimmer eiche, geb. beſt. aus: 1 Büfett. 1 Kredenz, 1 Auszugtiſch, 6 Le⸗ derſtühle billig abzug. Möbelhaus Falk, Ludwigshafen a. Rh., im Rheinblock neben hape].* 9906 Zu verkaufen: Gut erhaltenes Billard mit allem Zubehör. Zu erfragen bei Stein. Gold, Lamm, E 2. 14. 322²⁰ Achtung! Wenig getragener Smoking(2 Hosen) billig zu verkaufen. Bügel⸗Anſtalt. Seckenheimerſtraße 24. 9960 Verſch Zimmertüren, 2 Oel behälter für Le⸗ bensmittelgeſch., ein Firmenſchild billig zu verkaufen bei Joſef Walter. Mittelſtr. 92. * 9915 Aien theke mit Blasaufſatz, ſehr gut erh. zu verkauf. Gontardplatz 8. 3225 7734 zu verkaufen. von 1 8 11889 1 hat die Nehme gut er⸗ * un Verzinkte Transportfässer Zink⸗ und Weißblechkannen, neu u. gebr., in div. Größen billig abzugeben. Angebote unt. A G 140 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.* 9477 hochfeines Herrenzimmer 2 Meter breit, nußbaum, faſt neu, preiswert Angebote unter R D 137 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 7766 Gelegenheitskauf! Modernes, neues Speisezimmer breit, 8 5 Mahagoni, woltbin Zu erfragen:*54 E 7. 15, 1 Treppe links. 1,80 Mtr. zu verkaufen. helle Räume, ca. 120 bis 140 Quadratmeter, im Innern der Stadt von Broghandelsfirma ges u ht. Angebote unter F M 54 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. B2928 Für Werkstätte gekihneter heller Lagerraum 200 qm, Erdgeſchoß, mit Toreinfahrt, ge⸗ ſucht. Angebote unter J B 19 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 9994 6 Zimmer-Wohnung mit Zubehör, 2 Zimm. als Büro verwendbar, und kleine Werkſtätte im Hof, parterre, oder 4 Zimmerwohnung mit 2 Räumen im Hof, für Büro und kl. Werkſtätte, Lage Bahnhof, Tatterſall, Seckenheimerſtr., bis 1. 10. geſucht. Ev. ſchöne 3 Zimmerwohnung in Tauſch. An⸗ gebote unt. J P 32 an die Geſchäftsſt.* 19 ö Che haar ſucht 13 (affe oder! Sean fac Zimmer und Küche auch 2 Zim. u. Küche. Angeb. u. J M 29 an die Geſchäftsſtelle. Berufst. alleinſt. Frau ſucht ein Zimmer und Wein lo Ka! zu pachten geſucht. Angebote unter E Nr. 136 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 35 Lafentfe ke ſow. 1 Kleiderſchrank mit Schublad. zu pkf. Ad reſſe in d. Geſchſt. * 9754 EEE Sehr gut erh. komb. Kohlen⸗Gasherd mit 4 Flammen und dopp. Backofen preis⸗ wert zu verk. 39797 Waldhofſtr. 4 b. Lorenz Ein Beit nußb. pol., mit Roſt und Matratze, ein Babi⸗Stubenwagen zu verkaufen. Luther⸗ ſtraße 23, Schnepf. * 9914 Kinderkastenwagen guterh. bill. zu verk. J 4. 26. 2. Stock. 9955 0 Für Briefmarken⸗Sammler Schaubeck⸗Album mit etwa 1000 div. alten Marken. Beginnend mit Bayern Ausgabe 1849: aus Privathand billig zu erwerben. Anfr. u. G L 78 an d. Geſchſt. * 9879 3 raſſereine 8 Woch. a. Wolfshunhe billig zu verkaufen. Waldhof⸗Garteuſtadt, U. d. Birken 4. 28 Kauf Gesuche Kleines bafe oder Speisewirtschaft zu kaufen geſucht. Angebote unter O G Nr. 74 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. B 2889 Rl. Garien od. Feld Lindenhof am Wald⸗ park zu kaufen geſucht Angaben mit Preis, Größe u. Lagerb.⸗Nr. erbitte unt. E A 94 an die Geſchäftsſt. B2634 von Privathand geg. Barzahlung zu kauf. geſucht. B2955 Angeb. u. J K 27 an die Geſchäftsſtelle. Küche oder ein leeres Zimmer. B2953 Angeb. u. H V 13 Werkstätte 70—80 am, in d. Sek⸗ an die Geſchäftsſtelle, kenheimerſtr., m. Tor⸗ 5 5 einfahrt zu mieten Witwe, alleinſtehend, geſucht. B2954 ſucht B94 Angeb. u. H 2 17 leeres Zimmer mit Kochgelegenheit. Angeb. u. H B 94 an die Geſchäftsſtelle. an die Geſchäftsſtelle. Ruhig. Mieter ſucht 4. Zimmerwohnung in freier ſonn. Lage. Karte vorhand. 12 Angeb. u. J L 28 an die Geſchäftsſtelle 1 Zimmer u. Küche von jungem Ehepaar ſofort zu mieten geſucht.* 9978 Angebote unter H Nr. 8 an die Ge⸗ Gut möbliertes Zimmer geſucht. Mögl. mit Bad, elektr. Licht u. Telephon. Nur Oſt⸗ ſtadt od. Kaiſerring. Angeb. mit Preis unter D Q 124 an die Geſchäftsſtelle. 32173 Reiſender, meiſt unter⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. wegs, ſucht im Zentr. 5 ut möbl. ungeſtörtes Geb. ig. Mann ſucht N 7 7 5. möbl. Zimmer, evtl. m m e f inmitten d. Stadt, 30 nicht hochgel., el. L. b 35„. Ang u. J Tel.⸗Ben. Autounter⸗ 20 an die Geſchſt. ſtell. erw. Ang. u. 4 * 9997 G 24 an d. Geſchſt. 4 Büro- u. Lagerraume Zentrum der Stadt, ſofort od. ſpäter zu ver⸗ mieten. Anfragen unter H L 16 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 9991 3 Büroräume (ca. 40 Jahre Anwaltsbüro), part., ſeparat, alle nach der Straße, per 1. Auguſt zu ver⸗ mieten. Uhl, M 2 Nr. 9.* 27 Kleiner zementierter Lagerraum sowWie 2 Autogaragen zusammen oder getrennt zu ver- mieten. Ianenstadt- Luisenring. Angebote unter D 0 122 an die Geschäftsstelle dieses Blattes. 7738 Laden rnit 2 Schaufenstern groß. Nebenzimmer u. hell. groß. Lagerraum, auch als Büro geeignet, in unmittelb. Nähe der Kunſtſtraße, evtl. getrennt, ſofort od. ſpät. zu vermieten. N 8. 6a, 1 Treppe. B29 29 In günſtiger Lage des Lindenhofs ſind 5 Zimmer parterre gelegen, geeignet für Arzt od. Büro⸗ zwecke, per ſofort zu vermieten. Angeb. unt. E H 141 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 777 Lagerraum hell, auch als Werkſtatt geeignet, mit Tor⸗ einfahrt, zu vermieten. er, R 4. 2, 4. Bühl Näheres 9927 Stock Vorderhaus. Lagen in der Breiteſtraße, beſte Lage, mit zwei; Schaufenſtern, vermieten. Heinrich Immobilien⸗ und 1 ef 0 1 Tel. 85 58 S 6. Anfragen an per ſofort preiswert zu Freiberg 4 4 33. 2 iche trockene Souterrain-Räume für 808 oder Werkſtatt, Lindenhof, 80—90 qm, zu vermieten.* 51 Rheinvillenſtraße 2, III., Telephon 233 01. 3 Timmer und Küche in guter Lage in Feudenheim ſkein Neubau) sofort zu vermieten. Adreſſe oteſes Blattes. zu erfragen in der Geſchäftsſtelle 2947 Schön möbl. Zimmer nur an ſol. Herrn zu verm. Nähe Bahnhof—Waſſerturm. part., Tatterſallſtr. 22, B2949 2 ſchöne, große leere Zimmer od. 1 möbl. und 1 leeres, an Herrn od. Dame od. kinderloſes Ehepaar zu vermieten. Bahnhof Rheinauhafen. ſchäftsſtelle dieſes Blattes. Nähe Adreſſe in der Ge⸗ * 53 but gehendes Li 0 Nähe Worms, ca. 400 Sitzplätze, zu vermiet. Angebote unter O X Nr. 107 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 29891 baun fate tage ſofort zu vermieten. Näher. Dracheufels⸗ ſtraße 8. 9970 Telephon 301 24. Lebensmittal-⸗ Geschäft (Schwetzingerſtadt umſtändehalber ſofort zu vermieten. 3 Zim⸗ merwohnung muß in Tauſch gegeben werd. Angeb. u O 2 108 an die Geſchſt. B2943 Moderner. großer Laden neu umgebaut, 2 gr. Schaufenſter, per ſo⸗ fort zu vermieten. u erfragen bei Rennert, K 1, 13. * 9871 Beschlagnahmefreie Wohnung 2 Zimmer, Küche und Zubehör, in Neuoſt⸗ heim zu vermieten. Angeb. unt. G Q 83 an die Geſchſt. B2944 Leeres Zimmer an einz. Dame zu om. Beilſtr. 14. 3 St. ks. Anzuſ.—2 u. abds. 5358 Uhr.* 23 Zwei große, elegant möbl. Zimmer, Wohn- u. Schlaf- Zimmer zu verm. Fried⸗ Kuchen 48 part. Schönes Heim find. geb. Herr bei älterer Dame; auf Wunſch Teilverpfleg. Es w. Wert gelegt a. einen Herrn, w. einen gepfl., gut geführten Haush. ſchätzt. Anfr. v, 12—3 Uhr. 9958 Aoͤreſſe in d. Geſchſt. Schön möbl. Balkon- Zimmer ſof. zu verm.*8 U 6, 5, 4. St., rechts fähliertes Zimmer m. el. Licht u. Dampf⸗ heizg. an beſſ. Herrn zu verm. U 3. 8, 3. St. B2915⁵5 Schön möhl. Zimmer el. Licht u. gut. Penſ. zu vermiet. K 1, 10, 2 Treppen. Breiteſtr. B22 Frl. möbl. Zimmer an ſol. berufst. Hrn. ſof. zu verm. T 6, 19, 4. St.., Ringſeite. 9926 Im Villenviert. Feu⸗ denheims iſt eine 2 Zimmer-Wohnung mit Bad ſof. zu vm. Dringl.⸗Karte erfdl. Angeb. u. H M 4 an die Geſchſt. 59971 FEE 1 u. 3 Zim.⸗Wohnung mit u. ohne Karte ſo⸗ wie 7 Zim.⸗Wohnung zu vermieten.—*2 Wohnungsnachweis E 2, 17 Leers Zi n mer an ſol. berufst. Hrn. g. 1. 8. zu vm. Jung⸗ 1 04 25. Hinterhs. 3. Stock, lks. 19988 leeres Zimmer mit Kochgelegenh. ſof, zu vermieten. 99979 Adreſſe in d. Geſchſt. T 6, 28, 4. Stock Grbl. möbl. ſonnig. Z i in m e 1 ſyf. zu verm. Möbliertes Zimmer zu vermieten.*31 * 33 S 1, 9. 2 Treppen Villenviertel e heim. Mod. Zim.⸗ Wohung., 12110 möbl. ſofort abzugeben. Angebote unter EH O Nr. 6 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 9975 U A4 Nr. 27. 4. Stock, Nörner Schön möbl. Zimmer ſof. zu verm. 9884 Eleg. möbliertes Wohn⸗ u. Schlafzim. in ſchönſter Lage am Waldp., 2 Min. v. d. Halteſt., m. Zentral⸗ heizg., Tel. u. Badben. an ſer. Miet. od. ig. Ehep. a. 1. 8. zu vm. Angeb. u. G 8 74 an die Geſchſt. 9875 but möbl. Zimmer el. Dicht, Telephon p. ſof. zu verm. 9956 T 5. 10, part. Möbliertes Zimmer ſof. zu verm. 9987 Laurentiusſtraße 1. IL. rechts. Schön möbl. Zimmer an beſſeren Herrn zu vermiet. Parkring 1b 1 Tr. rechts.* 9938 Zwei große elegant neumöbl. Zimmer, Wohn- u. Schlaf- immer zu verm. Fried⸗ richsring 38. part. B2942 T 6. Nr. 4, 3. Stock Schön möbl. Zimmer m. 2 Betten ſof. zu v. * 9990 F 3, 1. 2 Treppen Gut möbl. Zimmer ſof, zu verm.* 43 Möbliertes Zimmer mit 2 Betten zu uvm. G 6, 1, 2. Stock. 520 Schön möbl. Zimmer ſof, zu verm.* 16 K 2, 31, 2 Tr. rechts B 6 Nr. 9 möbl. Zimmer zu verm.* 15 Möbl. Zimmer mit 1 od. 2 Betten an berufst“ Damen zu verm. Müller. Egell⸗ ſtraße 6, III. rechts. * 9907 Möbliertes Zimmer mit el. L. ev. Klavier⸗ ben. an Herrn zu vm. Eimut, Luiſenring 26 * 14 Gut ſof. gut möbl. Zimmer zu vermieten. 234 S 2. 3. 4. Treppen lks. Möbliertes Zimmer ſof. oder auf 15. 42 vermieten.* 48 H 4, 28, Enz. Saubere Frau nimmt noch Kunden an im Waſchen. Angeb u. J D 21 an die Geſchſt. 10000 Kaufmannsdienſt Telephon 483 31. Abſchlüſſe Buch⸗ und Steuerberatung, Ver⸗ tretung, Auseinander⸗ ſetzung, Liquidation, außergerichtliche Ver⸗ gleiche, Moratorien, Beteiligung, Eintreti⸗ ben v. Forderungen. Diskr. Behandlung. * 9860 Ausländerinnen. reiche u. vermögende deutſche Damen wün⸗ ſchen Heirat. Ausk. ſof. Tauſend Dank⸗ ſchr. Herr, auch ohne Verm Stabrey. Ber⸗ lin. Stolpiſche Str. 48 B2935 5 Geldverkehr Feſtangeſtellt. Privat⸗ beamter wünſcht von Selbſtgeber* 9972 810 000 Mark zu leihen gegen aute Verzinſg. u. Sicherh., rückzahlb. früh. in 2 Jahr. Angeb. u. E N 5 an die Geſchſt. Geſchäftsmann mit autem Geſchäft ſucht 1000-1500 Mark aufzunehmen. Guten Zins u. dopp. Sicherh. Nur v. Selbſtgeber. Gefl. Angebote unt. D 2 133 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.*24 „ Geld-Vverkehf 5 0 Barhregite& an Beamte und Festbesoldete, Privatange- stellte zu 9% p. a. bei Abschluß v. Lebens- versich. Ohne Vorkosten und ohne Pro- vision Rückzahlung in 12 Monatsraten. Bei schriftl Anfragen Rückporto beifügen. Fax Weber. Köln. Unter Sachsenhausen 38, f. Vertreter: WIlll Schmalz. Mannheim, Rheinstraße 81. Ea 279