7 . Montag, 8. Juli 1929 1 f— 1 f e Tätigkeit dieſer Organiſationen bedeutet Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich Nꝭ⸗..— ohne N Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 Fee e Waldhoſſtr. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24958 Morgen ⸗ Ausgabe Orlowprozeß Sowjelrußland hinter den Kuliſſen Zu Beginn der Samstag⸗Nachmittagsſitzung bat der erſte um mit aller Macht nur ihr genehme Nachrichten durchzu⸗ Staatsanwalt um eine Aufklärung des Vorfalles zwiſchen laſſen. dem Sachverſtändigen Herrn von Voß und dem Preſſechef der ruſſiſchen Botſchaft. Es herrſcht Zenſur in Rußland eine ſtrenge 8 ur Unterbindung von Nachrichten. Er erſuchte die betreffenden Herren, Eine Reihe von ruſſiſchen Stellen arbeitet heute noch mit den Erklärungen abzugeben, damit keine Irrtümer entſtehen könn⸗ konſpirativen Methoden ihrer revolutionären Vergangenheit. ben. Der Sachverſtändige Herr von Voß erklärte darauf: Aus dieſen Verhältniſſen entſteht im Ausland das Bedürfnis „Ich babe den betreffenden Vorfall geſtern den beiden An⸗ nach geheimen Informationen und Dokumenten. Die Preſſe⸗ wälten mitgeteilt, hatte aber Dr. Fuchs weder bevollmächtigt politik der Sowjetregierung hat ſich im Auslande auch ſtark noch gebeten, hier in der Verhandlung davon Gebrauch zu ausgewirkt. Die in Moskau zugelaſſenen Korreſpondenten machen. Ich hatte die Abſicht, im Rahmen meines Gutachtens müſſen ſich der Preſſepolitik der Sowjetregierung fügen, ſonſt in einem ganz beſtimmten Zuſammenhang dieſen Vorfall zu droht ihnen Ausweiſung. Dieſes ganze Syſtem führt zu einer erwähnen. Der Vorfall hat ſich auch nicht geſtern ereignet, ſondern in der vorigen Woche bei Beginn dieſes Prozeſſes. Vergiftung des politiſchen Lebons. Ich beſuchte den Preſſechef der ruſſiſchen Botſchaft, Herrn Es iſt eine Tatſache, daß zahlreiche mehr oder weniger wich⸗ Stern, um ihn zu fragen, ob er mir gewiſſes Material als tige Stellen— auch amtliche— in Deutſchland Geheimbüros Unterlage für mein Gutachten geben könne. Da erklärte er benutzen und beeinfluſſen. mir, daß die Sowjetbehörde— er ſagte„wir“ Kaum iſt die Beſtellung einer — mein Auf⸗ Nachricht erfolgt, ſo ſind auch mit einem Male eine Anzahl treten in dieſem Prozeß als Gutachter als Dokumente darüber mit Unterſchriften und Stempeln zur feindſeligen Akt betrachten wür de. Dieſe Erklä⸗ rung bedeutete ohne Zweifel einen ſehr ſtarken Druck auf mich, denn ich bin durch mein Unternehmen leine Zeitungskorre⸗ ſpondenz für Oſtfragen) auf informatoriſche Zuſammenarbeit mit Behörden und in erheblichem Maße auf die Sowjet⸗ behörde angewieſen. Als ich dieſes Anſinnen unter Hinweis auf mein Gewiſſen und mein Pflichtgefühl zurückgewieſen hatte, verſuchte Herr Stern, mich im voraus in meiner Stel⸗ Ilungnahme innerhalb des Gutachtens zu beeinfluſſen. Ich lehnte dies ab, da ich die Prozeßakten noch nicht genügend ſtudiert hatte. Ich erblickte hierin den Verſuch, einen ſtar⸗ ken Gewiſſenszwang auf mich als Gutachter auszuüben, und eine ungehörige Ein miſchung in ein deutſches Gerichtsperfahren. Ich glaube be⸗ ſtimmt, daß die Bolſchaft ihren Vertreter desavouferen wird, da er ſicher von ihr keinen Auftrag erhalten Hat, und daß ſie dieſen Herrn weiterhin für ungeeignet halten wird, in Deutſchland Informationen an Behörden und Preſſe zu er⸗ teilen. Der Staatsanwalt forderte darauf Herrn Stern auf, ſich zu dieſer Beſchuldigung zu äußern. Der Preſſechef er⸗ klärte: Ich halte mich ohne die Genehmigung meiner vorge⸗ ſetzten Behörde nicht für befugt, irgendeine Erklärung abzu⸗ geben. Es folgte dann das Gutachten des als Sachverſtändigen über die Motive und Ziele der antibolſchewiſtiſchen Fälſcherzentralen ge⸗ ladenen Schriftſtellers Dr. Johann v. Voß, der u. a. folgendes ausführte: Die Angriffe, die die Sowjet⸗ Preſſe und die offiziellen politiſchen Organe gegen mich von vornherein gerichtet haben, daß ich nämlich ein Helfershelfer der Angeklagten ſei, können mich nicht davon abhalten, zu erklären, daß der Standpunkt der Sowjetregie⸗ rung in erheblichem Maße berechtigt iſt. Durch die Tätigkeit der Fälſcherzentralen und der geheimen Infor⸗ matjonsſtellen und Informationsorganiſationen erwächſt ein großer politiſcher Schaden, und es iſt durchaus berechtigt, deren Tätigkeit zu unterbinden. In dieſem Punkte deckt ſich das deutſche Intereſſe mit dem der Sowjetregierung. Die geradezu einen Krebsſchaden des öffentlichen Lebens. Seit 10 Jahren taucht eine Flut angeblich ruſſiſcher Dokumente auf, die nicht nur die inneren politiſchen Verhältniſſe Rußlands behandeln, ſondern auch die Beziehungen zum Auslande. Aus der großen Zahl der auftauchenden Dokumente ergibt ſich, daß zahlloſe Fälſcher zentralen und JIufor⸗ mationsſtellen in allen Ländern exiſtieren. Die Quellen, aus denen die Informationen ſtammen, ſind ſo trübe, daß von vornherein das größte Mißtrauen geboten iſt. Das hat aber nicht verhindert, daß mehrfach dieſe„Doku⸗ mente“ einen. außerordentlich i Einfluß auf die europäische olitik ausgeübt haben. Es ſei erinnert an den Sin owfiew⸗ Brief, der zweifellos gefälſcht iſt und den die engliſche Re⸗ gierung zum Gegenſtand eines diplomatiſchen Notenwechſels machte. Genau ſo verhält es ſich mit dem Borah⸗Doku⸗ ment. Der Gedanke iſt unerträglich, daß eine Fälſchung Einfluß auf den Gang der innerpolitiſchen und internationa⸗ len Verhältniſſe haben ſoll. Wir in Deutſchland haben zum Glück ſo tief einſchneidende Veröffentlichungen noch nicht er⸗ lebt. Wir ſind aber nicht dagegen gefeit, daß bei geeigneter politiſcher Konſtellation bei uns ähnliche Fälſchungen auf⸗ tauchen. Es iſt ja ſchon bezeichnend, daß in dieſem Prozeß durch Fälſchungen Beamte des Reichskommiſfariats verdäch⸗ tigt werden ſollen. Die Sowjet⸗Regierung beſchwert ſich mit Recht über den Schaden, der durch die unterirdiſche Infor⸗ mationstätigkeit angerichtet wird. Sie erhebt gegen die deutſche Regierung auch den Vorwurf, daß ſie derartige Organiſationen dulde und daß ihre amtlichen Stellen dieſes Informationsmaterial verwendeten. Dagegen muß aber auch hervorgehoben werden, daß die Sowjetregierung ſelbſt Schuld an den Verhältniſſen hat. Sie hält ein gewaltiges Syſtem aufrecht, um eine ſach⸗ gemäße Berichterſtattung über Rußland zu verhindern und Stelle. Das müßte doch ſchon allein Mißtrauen erregen. Der Fall Knickerbocker iſt hierfür typiſch. Die Verſuchung für die Emigrantenkreiſe, die ſich vielſach in Not befinden, iſt, wenn eine Belohnung von 2000 Dollar winkt, ſehr groß. Dieſer Prozeß hat ein großes Verdienſt darin, daß er den naiven Glauben an den Wert derartiger Geheiminfor⸗ mationen und Dokumente untergraben hat. Wenn die Be⸗ hörden die Dolumentenfälſcher nicht mehr beſchäftigen werden, dann wird das Unweſen von ſelbſt aufhören. Auf eine Frage del erſten Staatsanwalts über f die„Desinformationsbüros“, die, wie hier behauptet worden ſei, von der Sowfetregierung benutzt würden, um abſichtlich falſche Nachrichten zu ver⸗ breiten, und dann richtige Nachrichten ebenfalls als Fäl⸗ ſchungen bezeichnen zu können, erwiderte der Sachverſtändige, daß von Siewert behauptet werde, daß von ruſſiſchen amtlichen Inſtitutionen Maßnahmen getroffen worden ſeien, um ſein Bürd zu untergraben. Er ſei der Anſicht, daß Siewert zu leichtgläubig das Material angenommen habe. Erſter Staatsanwalt: Mußte Siewert die Tat⸗ ſache, daß falſche Nachrichten abſichtlich ausgegeben werden, kennen?— Sachverſt.: Die Fragwürdigkeit des Materials hätte er ſchon früher erkennen müſſen. Alsdann wurde als Zeuge Oberregierungsrat Mühleiſen jetzt im einſtweiligen Ruheſtand, vernommen, der bekundet: Eines Tages wurde ein Agent der G. P.., der ſich Laur⸗ ſen nannte und der Ehrlich heißen ſoll, feſtgenommen, bei dem man Schriftſtücke fand, von denen das eine noch 26 Stun⸗ den vorher in meiner Hand geweſen war. Es fanden mit Genehmigung des Miniſters umfangreiche polizeiliche Ermitt⸗ lungen ſtatt, um feſtzuſtellen, ob ein Vertrauensbruch inner⸗ halb des Reichskommiſſariats erfolgt ſei. Die Polizei kam zu keinem Ergebnis; daher habe ich eine hohe Belohnung ausgeſetzt und dieſe auch Siewert in Ausſicht geſtellt. Dieſer brachte dann die acht Trileſſer⸗Briefe, die er durch Pawlonowiki erhalten hatte. Es kamen in den Briefen auch einige Namen vor und Beſchreibungen von Perſönlichkeiten, die aber ſo unbeſtimmt waren, daß damit nichts anzufangen war. Ich habe ſchließlich Siewert geſagt, daß die Dokumente zurechtgemacht ſeien, denn es erſchien nicht denkbar, daß Herr Trileſſer mit ſeinen Leuten in dieſer Weiſe alle Einzelheiten breitgetreten habe. Es iſt daher auch kein Pfennig dafür ge⸗ zahlt worden. Mit Siewert habe er mehrere Jahre ge⸗ arbeitet. Er halte ihn für einen anſtändigen Menſchen. Es ſei ausgeſchloſſen, daß er von den Fälſchungen gewußt habe. Pawlonowſki habe er nicht fähig gehalten, ſelbſt die Fälſchungen zu begehen. Als dann bekannt geworden ſei, daß Orloff hinter ihm ſtehe, ſet die Sache klar geworden. Orloff habe ſich doch gegenüber Siewert und anderen gerühmt, an der Fälſchung des berüchtigten Sinojew⸗Briefes mitgearbeitet zu haben. Auf eine Frage der Verteidigung erklärte der Zeuge, daß er nicht mehr in Erinnerung habe, ob das preu⸗ ßiſche Staatskommiſſariat ihn vor Siewert gewarnt habe. Das könne ſich nur auf das Nachrichtenbüro bezogen haben, nicht auf die Perſon. Siewert habe für ſeinen Nachrichten⸗ dienſt eine beſtimmte Summe vom Reichskommiſſariat erhalten, mit der er hätte ſchalten können, wie er gewollt habe. Or⸗ loff habe vom Reichskommiſſariat und vom Reichsmini⸗ ſterium des Innern keinerlei Gelder erhalten. Die Zulaſſung der Frage, welche Summe Siewert monatlich erhalten habe, wurde vom Gericht abgelehnt. Vor.: Siewert hat geſagt, daß er anderen Stellen, auch ausländiſchen ſeine Nachrichten gegeben habe; aber nur im Einverſtändnis mit Ihnen?— Zeuge Mühleiſen: Das iſt richtig. Er war nuabhängig, aber die Behörde mußte doch eine gewiſſe Kontrolle haben, mit wem er in Verbindung ſtand. Die Verhandlung wurde dann auf Mittwoch früh vertagt. er Seil annheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Jntereſſante A Nr. 308— 140. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1.409 je einſn Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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September enthaltenen Fragen, alſo die Reparationsregelung, die Räumungsfrage und das Pro⸗ blem der Kontrollkommiſſion für die entmilitariſterte Rhein⸗ landzone zuſammenhängend und gleichzeitig auf der Konſe⸗ renz behandelt werden müſſen. Als Zeitpunkt für den Zu⸗ ſammentritt bringt die engliſche Regierung Anfaug Au⸗ gu ſt, wahrſcheinlich den 6. Auguſt in Vorſchlag. Es iſt noch nicht bekannt, ob nunmehr die franzöſiſche Re⸗ gierung eine definitive Antwort erteilt hat und ob ſie auf den engliſchen Vorſchlag eingeht. 6000 deutſche Kaufleute in Danzig Von den vielen deutſchen Tagungen, die in der letzten Zeit in Danzig ſtattfanden, iſt wohl am ſtärkſten beſucht der vierte Reichsjugendtag des Bundes der Kaufmannsjugend im Deutſchnationalen Handlungsgehilfen ⸗Ver⸗ band der vorgeſtern in Danzig begann. Zu der Tagung ind etwa 6000 Teilnehmer erſchienen, die in Schulen und öffentlichen Gebäuden untergebracht wurden. Der Hauptzweck dieſer Tagung in Danzig ſoll der ſein, daß die Kaufmannsjugend aus eigener Anſchauung die ſchwie⸗ rigen Grenzverhältniſſe des Oſtens kennen lernt. Zahlreiche füddeutſche, weſtdeutſche, öſterreichiſche und ſudeten⸗ deutſche Kaufleute ſind zum erſten Mal in den deutſchen Oſten gekommen. Den Auftakt der Tagung bildete ein Empfang für die Delegierten aus allen Ländern Deutſchlands durch den Se⸗ natspräſidenten Dr. Sahm im Artushof. In ſeiner Begrü⸗ ßungsanſprache hob Dr. Sahm die große Bedeutung dieſer Tagung für Danzig hervor, und dankte den Gäſten für ihr Kommen, das man als Bekenntnis anſehen könne, daß Dan⸗ i alleinſtehe, ſondern mit Danzig das ganze deukſche olk. Dem Präſidenten des Senats antwortete der Verbands⸗ vorſitzende Bechl, der in ſeinen Ausführungen auf die Be⸗ deutung der Erziehungsgemeinſchaft der berufstätigen deut⸗ ſchen Jugend hinwies und deſſen Gruß galt„der hoffenden und treuen Stadt Danzig“. i Studentenwahlen in Berlin i Berlin, 7. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.] Die Berliner Wahlen zur allgemeinen Studentenſchaft haben allerlei nachdenkliche Ergebniſſe gehabt. Von 11000 wahl⸗ berechtigten Studenten ſind insgeſamt 7162 Stimmen abgege⸗ ben worden. Das iſt angeſichts der Tatſache, daß Sozial⸗ demokraten und Kommuniſten grundſätzlich an der allgemei⸗ nen deutſchen Studentenſchaft nicht mehr teilnehmen, immer⸗ hin ein recht anſehnlicher Prozentſatz, nahezu 70 v. H. Weni⸗ ger erfreulich iſt das Anſchwellen der National⸗ ſozialiſten, die mit 1377 Stimmen— rund 600 mehr als im Vorfahr— nunmehr gleich hinter dem Berliner Waffen⸗ ring mit 2742 Stimmen kommen. Man wird darin doch wohl die Folge der Ereigniſſe vom 28. Juni ſehen müſ⸗ ſen. Vorgänge wie dieſes preußiſche Verbot der Gebächt⸗ niskundgebungen von Verſailles pflegen allemal aufreizend und alſo radikaliſierend zu wirken. Immerhin wird ſich nach der Berliner Wahl die Vor⸗ ſtellung nicht gut aufrecht erhalten laſſen, daß die Allgemeine deutſche Studentenſchaft aus dem letzten Loch pfeift. Es ſteht auch gar nicht ſo aus, als ob durch die Zwangsmittel der Staatsgewalt und das Höherhängen des Brotkorbes bieſe jungen Studenten ſich zu Torheiten treiben laſſen würden. Es wäre ein Fortſchritt, wenn man an den amtlichen Stellen aus dieſer Lage der Dinge die Konſequenzen zöge. Die All⸗ gemeine deutſche Studentenſchaft mag, ſeitdem man ihr in Preußen die ſtaatliche Anerkennung genommen hat, in man⸗ chem ja übers Ziel ſchießen. In einem hat ſie jedenfalls recht, daß ſte das großdeutſche Band, den Zuſammenhang mit den Studentenſchaften in Oeſterreich und im Sudetenland ſich nicht zerreißen laſſen will. Daß es Mittel und Wege gibt, dieſen grenzdeutſchen Standpunkt mit den Auffaſſungen des preußiſchen Unterrichtsminiſteriums zu vereinen, hat ſoeben erſt der Wiener Univerſitätsprofeſſor Hugelmann, der vor kurzem um deswillen bei Herrn Dr. Becker vorgeſprochen hatte, in einem beachtlichen Aufſatz aufgezeigt. Attentat auf den bulgariſchen Miniſterpräſidenten — Sofia, 7. Juli. Als der bulgariſche Miniſterpräſident Liaptſcheff in Begleitung des Miniſters Waſſileff und einigen Abgeordneten von der Einweihung der neuen Straße zum Rhodope⸗Gebirge am ſpäten Samstag abend im Kraftwagen zurückkehrte, wurden die Autos etwa 10 Kilometer vor Philip⸗ popel von einer Bande beſchoſſen, die ſich zu beiden Seiten der Straße verſteckt hatte. Ein Poltzeiagent wurde getötet. In politiſchen Kreiſen herrſcht große Erregung, da man an einen Anſchlag auf das Leben des Miniſterpräſi⸗ denten glaubt. a Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabef Montag, den 8. Juli 1929 Abſchlu; der Länderkonferenz Berlin, 7. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Länderkonferenz iſt geſtern nachmittag vorſchriftsmäßig auseinandergegangen. Die Konferenz hatte, wie uns mit⸗ geteilt wird, das erſte Referat(das der Herren Brech t, Horion, Remmele und Ko ch) über die Zuſtändigkeit im weſentlichen mit großer Mehrheit angenommen. Es ſind einige Aenderungen beſchloſſen worden, die noch in den Text hineingearbeitet werden ſollen. Dann wird, wie man glaubt, das Referat in dieſer neuen Geſtalt veröffentlicht werden. Das zweite Referat über die Organiſation der Län⸗ der iſt überhaupt nicht erörtert worden. Dazu gebrach es an Zeit. Wie man uns ſagt, ſoll zu dieſem Ende Mitte September ein neue Konferenz zuſammentreten. Ueber das Ergebnis der zweitägigen Beratungen der Unterausſchüſſe der Länderkonferenz wird offiziell mitgeteilt: Die Unterausſchüſſe der Länderkonferenz „Am 5. und 6. Juli 1929 berieten unter dem Vorſitz des Reichsminiſters des Innern Severing die beiden Unter⸗ ausſchüſſe der Länderkonferenz über die Abgrenzung der Zu⸗ ſtändigkeit zwiſchen Reich und Ländern, ſowie die Organi⸗ ſation der Länder und den Einfluß der Länder auf das Reich. Zugrunde lagen der Behandlung der Organiſationsfrage das Gemeinſchaftsreferak von Brecht(Preußen), Poetzſch⸗ Heffter(Sachſen), Bolz(Württemberg), Peterſen (Hamburg) und der Zuſtändigkeitsabgrenzung des Gemein⸗ ſchaftsreferats von Koch⸗Weſer(Reich), Brecht(Preußen), Remmele(Baden), Horion(Rheinprovinz); ferner zu letzterem Fragenkreiſe die Referate von Held(Bayern) und Remmele(Baden). Ueber beide Fragenkreiſe fand eine eintägige General⸗ debatte ſtatt. Daran ſchloß ſich eine Spezialdebatte über die Zuſtändigkeits verteilung. In ihr wurden verſchiedene Ab⸗ änderungsvorſchläge mit wechſelnden Mehrheiten teils an⸗ genommen, teils abgelehnt. So war das Stimmenverhältnis für einen Uebergang der Juſtizverwaltung auf das Reich 6 zu 5. In der Geſamtabſtimmung wurde das Gemein⸗ ſchaftsreferat mit 9 zu 2 Stimmen angenommen. Seine neue Faſſung wird demnächſt veröffentlicht.“ Die Anfall Chronik des Conntags Eiſenbahnunglück bei Regensburg — Regensburg, 7. Juli. Geſtern, 22.58 Uhr, ſtieß bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Regensburg ein Perſonenzug auf eine dort ſtehende Schnellzugslokomotive. Durch den Auf⸗ prall entgleiſten der Tender der Lokomotive des Per⸗ ſonenzuges und der Packwagen. Außerdem wurde die Stirn⸗ wand des vorderſten Abteils des erſten Perſonenwagens zum Teil eingedrückt. Die Reiſenden wurden von den Sitzen ge⸗ ſchleudert, wobei 27 Perſonen leicht verletzt wurden, die ſämtlich die Reiſe fortſetzen konnten. Durch die Entgleiſung war im Bahnhof Regensburg die Ausfahrt behindert. Die Nachtſchnellzüge nach Berlin er⸗ litten Verſpätungen; die Aufräumungsarbeiten waren nach 3% Stunden beendet, Ueber die Urſache des Unglücks, die auf ein Verſehen eines Beamten zurückzuführen ſein dürfte, iſt die Unterſuchung eingeleitet. An der Unfallſtelle trafen ſofort mehrere Aerzte ſowie freiwillige Sanitätskolon⸗ nen ein, die den Verletzten Hilfe zuteil werden ließen. Vor der Auswanderung tödlich verunglückt — Berlin, 6. Juli. Auf der Bahnſtrecke Hannover⸗Bremen ereignete ſich ein beſonders tragiſcher Unfall. Ein junges Mädchen von 16 Jahren, das ſich auf der Reiſe nach Amerika befand, um ihrer Mutter dorthin zu folgen, ſtürzte während der Fahrt aus einem Perſonenzug. Wahrſcheinlich iſt das junge Mädchen aus Unvorſichtigkeit an den Türverſchluß ge⸗ kommen. Das Mädchen war ſofort tot. Geiſtesgegenwart eines Augenzeugen — Berlin, 6. Jult. In der vergangenen Nacht wurden am Praterplatz in Wilmersdorf zwei Paſſanten von einem raſenden Privatauto überfahren und ſchwer verletzt. Der Führer hielt für einen Augenblick an, ſuchte dann aber, ohne ſich um die Verünglückten zu kümmern, in ſchneller Fahrt das Weite. Einem Augenzeugen gelang es jedoch, das hinten am Wagen befindliche Nummernſchild, das die Zahl 14 68 109 trägt, im letzten Augenblick abzureißen und der Polizei zu übergeben. Wie ermittelt worden iſt, gehört das Auto einem gewiſſen Kaufmann K. Der Bruder des Chauffeurs, der ebenfalls bei K. tätig iſt, hat in der vergangenen Nacht ohne Wiſſen des Chauffeurs und des Kaufmanns K. das Auto zu einer Schwarzfahrt benutzt. Er iſt ſeitdem nicht mehr aufzufinden. 8 Einſturz einer Kirche — Rom 7. Juli. Im ſardiniſchen Dorf Pattade iſt die aus dem 16. Jahrhundert ſtammende Pfarrkirche während des Gottesdienſtes eingeſtürzt, wobei zahlreiche Kirchen⸗ beſucher verſchüttet wurden. Unter den Gläubigen ent⸗ ſtand eine große Panik. Durch die ſofort aufgenommenen Rettungsarbeiten konn⸗ ten unter den Trümmern zwei Schwerverletzte und zehn Leichtverletzte geborgen werden, während zwei Frauen bereits den Tod gefunden hatten. Schulflugzeug abgeſtürzt — Budapeſt, 7. Juli. Nach einer Meldung aus Steina⸗ manger hat ſich dort geſtern nachmittag ein ſchweres Flug⸗ zeugunglück ereignet. Die Flugſchule für Militärflieger un⸗ ternahm Flugübungen, als plötzlich eines der Flugzeuge aus einer Höhe von etwa 500 Metern abſtür zte. Der Pilot und der Mechaniker wurden auf der Stelle getötet. Die Urſache iſt noch ungeklärt. Das Flugzeug, das während des Abſturzes in Brand geriet, iſt vollſtändig ausgebrannt. Tragiſcher Tod — Newyork, 7. Juli. Auf eine ungewöhnliche Art kam ein Antwerpener Journaliſt ums Leben, der zuſammen mit einer Geſellſchaft europäiſcher Journaliſten eine Reiſe durch Amerika machte und dabei auch den wegen ſeiner Geiſer welt⸗ berühmten Nationalpark bei Livingſtone in Montana beſuchte. Der Journaliſt wagte ſich zu weit an den Rand eines in völliger Ruhe befindlichen Geiſers, als dieſer plötzlich in Tätigkeit trat, den Unglücklichen emporhob und verbrüte. Mit ſchrecklichen Brandwunden am ganzen Körper und noch lebend konnte er von ſeinen Reiſegefährten, als der Geiſer wieder in Ruhe kam, geborgen werden. Er ſtarb jedoch kurze Zeit darauf. — Newyork, 7. Juli. Die Unterſuchung über das Flug⸗ zeugunglück, bei dem der Flieger Stulz und zwei Paſſa⸗ giere vor einer Woche auf dem Flugplatz Rooſeveltfield das Leben ein büßten, hat ergeben, daß Stulz beim Aufſtieg ſinnlos betrunken war. Der die Unterſuchung leitende Staatsanwalt kündigt auf Grund dieſer Feſtſtellung an, daß er in ſeinem Amtsbezirk ſchärfer über die Durchführung der Prohibitionsbeſtimmungen wachen werde, damit das Publikum nicht durch betrunkene Flieger gefährdet werde. 27 Der Nachwuchs kommt zu Wort Prüfungsaufführung der Opernſchule Matinee im Nationaltheater. Der Sonntaghimmel zeigt kein beſonders freundliches Geſicht; da kann man eine der beiden geſtrigen Thegterausſtellungen beſfuchen. Die im Schloß iſt ſtändig und betrifft die Vergangenheit; die im Theater iſt einmalig und betrifft die Zukunft, das wichtige Kapitel des Opernnachwuchſes. 5 Die Theater bauen ab,— und dennoch ſuchen Agenten, Intendanten und Direktoren nach Talenten. Ein junger Heldenbariton? Schnell einen Extrazug! Eine Sopraniſtin? Sofort ein Auto! Ein lyriſcher Tenor? So raſch wie mög⸗ lich in ein Flugzeug! Das iſt der Opernmarkt auf der Nach⸗ frageſeite. Aber man frage nicht nach dem Angebot; da ſiehts bös aus. Der Oper ganzer Jammer faßt uns da an. Viel Leute, wenig Wert. Manch gute Stimme, doch kaum ein rechtes Bühnentalent. Und außerdem ſind die Zeiten ſchlecht, ſehr ſchlecht. Hat da ſo ein Kind eine hübſche Stimme;'s koſtet zwar viel Geld, aber es ſoll in Gottes Namen ſeinen Willen haben. Soll Geſangſtunden nehmen; ſie haben Erfolg. Und jetzt? Ja, mit dem Heiraten iſts heut ſo eine Sache. Die Mädels wollen auch viel ſelbſtändiger ſein, und da das Kind nun mal eine ganz gute Stimm' hat(ſagt man), ſo taucht auf einmal die Oper als Ziel auf. * So gerät man in die Opernſchule. Das gibts nicht überall, aber in Mannheim gibt es eine. Schließlich kann man das von einem 150jährigen Theater erwarten, daß es nicht nur an den Nachruhm, vielmehr auch an den Nachwuchs denkt. Das geſchieht in Verbindung mit der ſtädtiſch ſubven⸗ tionierten Hochſchule für Muſik(Direktion M. Wel⸗ Fer), die in ihren Schauſpiel⸗ und Opern⸗Schulabteilungen eine Pflegeſtätte für aufſtrebende Talente eingerichtet hat. In den letzten Jahren hat ſie außer dem gedruckten auch einen leibhaftigen Jahresbericht herausgegeben. Da kann ſich der geſtrenge Herr Papa im Parkett ſelbſt überzeugen, was das Kind alles gelernt hat. Das iſt die perſönliche Seite dieſer Prüfungsaufführungen; die praktiſche beſteht vor allem darin, daß die Opernſchulkinder auf die Bühne geſtellt werden, wie man einen, der genug eins zwei und drei am Seil gelernt hat, eines ſchönen Tages ins große Baſſin wirft: da ſchwimm! Kein Wettſchwimmen natürlich, auch kein Preisſingen. Oper iſt Oper, und das bedeutet nicht nur eine muſi⸗ kaliſche, vor allem keine bloß geſangliche An⸗ gelegenheit. Folglich muß dafür geſorgt werden, daß die Prüflinge lernen, ſich auf der Bühne zu bewegen, in Geſte und Mimik das mit zum Ausdruck zu bringen, was ſie zu ſingen haben. Keine leichte Sache, weil man da plötzlich vor einem dunklen Zuſchauerraum mitten im Licht ſteht und nun ſingen, gehen, ſtehen, lachen, weinen, lieben, leiden, ſcherzen, zürnen und was noch alles ſoll. Und dabei ſitzt der Papa da unten und alle guten Freunde und lieben Feinde,— eine fatale Sache. Aber man iſt gut vorbereitet. Dr. Richard Hein, der Oberſpielleiter der Oper des Nationaltheaters, ein Maun, der was von der Theaterſpielerei verſteht, hat ſich alle Mühe gegeben, den Aufmarſch der jungen Operngarde zu einer Parade des Fleißes und der Begabung zu geſtalten. Allge⸗ mein war den jungen Leutchen geſtern anzumerken, daß Dr. Hein ihnen keine konventionellen Geſten beigebracht, ſondern wirklichen Ausdruck der Gebärde, mit feinen Stilunterſchieden je nach den einzelnen Werken,— ſoweit es bei ſo einer Ju⸗ gendriege möglich iſt. Ferner iſt eins unbedingt feſtzuſtellen, die gute, z. T. ſehr gute ſtimmliche Ausbildung aller. Nie⸗ mand war dabet, der nicht was Tüchtiges im Geſang gelernt hat. Die große Stimmbegabung,— ja, das iſt eine Sache für ſich. Aber die Stimmſchulung war durchweg gut, trotzdem ſich alle möglichen Methoden und Methödchen da zuſammen⸗ fanden. * Die Laterne des Diogenes(der nach wirklichen Menſchen geſucht hat), die wir hier für die Entdeckung eines wirklich bedeutenden Talents gebrauchen könnten, wollen wir beiſeite laſſen. Es bildet ſich ein Talent zwar in der Stille, aber bei der Oper manchmal doch erſt im Strom der Theaterwelt. Auch iſt ein Urteil, das ſich die Völlreſonanz des Endgültigen gibt, in ſo einem Fall immer verfrüht. Wichtig iſt nicht, ob hier unbedingt ein Entdeckungsinſtitut für große Begabungen exi⸗ ſtiert; weſentlich bleibt vielmehr, daß es hier in Mannheim eine ſolide Opernſchule gibt, in der ordentlich gearbeitet wird. Davon konnte man ſich geſtern überzeugen. Ein etwas langwieriges Opernfrühſtück von fünf Gängen zog vorüber, das durch ſeine Ueberſtunde manchem das Mit⸗ tageſſen kalt werden ließ. Die Strauß'ſchen hors'oeuvres: der„Roſenkava⸗ lier“, die Szene der Ueberreichung der ſilbernen Roſe. Els⸗ beth Mang ſingt mit ſeiner Stimme die Sophie; gerade hier ſind die höchſten, heikelſten Stellen der Partie. Sie kommen ſehr gut; auch das Spiel iſt graziös, dezent, au mutig, klug. Wiltrud Rohr ſingt den Oktavian, nach ſchüchterner zwar als der Jüngling mit ſeinen 17 Jahren, aber mit reiner Stimme, die weich klingt. Helene Siedle ſingt die Duenna artig und beſtens ſtudiert. Die Wirtſchaftsverhandlungen mit Polen E Berlin, 7. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der „Lokal⸗Anzeiger“ glaubt eine Aenderung in der Lei⸗ tung der deutſchen Delegation, die mit der Füh⸗ rung der Handelsvertragsverhaudlungen mit Polen betraut iſt, ankündigen zu können: Miniſter a. D. Hermes würde ſich demnächſt zurückziehen. Auf eine Anfrage an unterrichteter Stelle wird uns die Meldung im weſentlichen beſtätigt. Herr Dr. Hermes fühle ſich überlaſtet, außerdem ſeien durch die neuen Zollmodifikationen(worauf von uns ſchon hingewieſen wurde) alle Handelsvertragsverhandlungen ja auf ein neues Geleis geſchoben worden. Man nimmt an, daß ſich das Reichs⸗ kabinett ſchon in der allernächſten Zeit mit der Nachfolge von Dr. Hermes zu befaſſen haben wird. Verfaſſungstag und Reichsbanner J Berlin, 7. Juli.(Von unſerem Berliner Bürv.) 150000 Reichs baunerleute ſollen zum Verfaſſungs⸗ tage nach Berlin kommen. Ein Aufruf, in der Hauptſache von ſozialdemokratiſchen Zelebritäten, ein paar Konzeſſionsſchulzen aus Zentrum und Demokraten und jenen ewig Betriebſamen unterzeichnet, die allemal und allerorten dabei ſein müſſen, fordert„Männer und Frauen“ Berlins auf, ihre„anerkannte Gaſtfreundſchaft“ zu beweiſen und ſoviel als möglich Banner⸗ leute bei ſich in Privatquartier unterzubringen. Man fragt ſich vergeblich, wozu dieſe 150 000 partout ihre Reiſe nach Berlin antreten müſſen. In dem bombaſti⸗ ſchen Aufruf heißt es: „Sie eilen herbei, um in der Reichshauptſtadt inmitten einer Bevölkerung von vier Millionen dem Volksſtaat Treue zu ſchwören.“ Das könnten ſte vielleicht aber doch auch in ihrer Heimat tun. Gerade in den kleinen Städten und auf dem flachen Lande, wo man ſonſt nicht viel von der Feier des 11. Auguſt ſpürt, könnten ſie dekorativ wirken. Vadiſche Politit Landtagswahlen 1929 — Karlsruhe, 7. Juli. Für die am Sonntag, 27. Okt o⸗ ber 1929 ſtattfindenden Wahlen zum Badiſchen Landtag ſind zum Landeswahlleiter Regierungsrat Walz und zu deſſen Stellvertreter Regierungsrat Münch, beide im Miniſterium des Innern ernannt. Auch die Kreiswahlleiter der 22 Wahl⸗ kreiſe und deren Stellvertreter ſind ernannt worden. Letzte Meldungen Verbrecher von der Polizei auf der Flucht erſchoſſen — Berlin, 7. Juli. Schutzpoliziſten, welche geſtern in eine Gaſtwirtſchaft gerufen wurden, um zwei unliebſame Gäſte zu entfernen, wurden auf der Straße von etwa 30—40 Perſonen, die ſich angeſammelt hatten angegriffen. Als der eine Feſtgenommene die Flucht ergriff, ſchoſſen die Beamten, nach⸗ dem ſie einige Schreckſchüſſe abgegeben hatten, ſcharf und trafen ihn, ſo daß er zuſammenbrach. Der im Polizeikranken⸗ haus inzwiſchen Verſtorbene iſt ein von der Kriminal⸗ polizei bereits lange geſuchter Einbrecher. Aman Ullah in Marſeille — Paris, 7. Juli. Exkönig Aman Ullah von Afghaniſtan iſt heute abend an Bord eines engliſchen Dampfers in Mar⸗ ſeille angekommen. Er wird nach Italien weiterreiſen. Bankett zu Ehren der ſpaniſchen Ozeanflieger — Madrid, 7. Juli. Zu Ehren der ſpaniſchen Ozeanflieger der„Numancia“ und der Offiziere des engliſchen Flug⸗ zeug⸗Mutterſchiffes„Eagle“ fand ein großes Bankett ſtatt. Wie man hört, hat ein Finanzmann dem Fliegerkommandan⸗ ten Franco die Summe von 1 Millionen Peſetas angeboten, um einen neuen Ozeanflug zu übernehmen. Nächſter Gang: Ein ſaftiges Stück aus dem Rehbock, den Lortzings„Wildſchütz“ geſchoſſen hat. Eine ausgezeichnet ge⸗ bildete, wenn auch nicht große Stimme beſitzt Eugen Rau, der den Bakulus ſingt und mit wohlvorbereitetem Humor ſpielt. Seine Braut Gretchen bringt ein richtiges Soubretten⸗ talent auf die Bühne: Toni Koch, friſch und lebendig, mit einem hübſchen, ſauberen Stimmchen. Liſel Geier, Aenne Geiers Schweſter, iſt ebenfalls eine Stimmbegabung, die auf⸗ merken läßt. Die Höhe gepflegt, die Mittellage ausgeglichen. Ihre Baronin Freimann bleibt mimiſch noch ein wenig ſtumpf. Thereſe Jößlin ſingt ihre Begleiterin recht an⸗ ſprechend, 5 Leckerbiſſen aus dem erſten und zweiten Akt von„Fig a⸗ ros Hochzeit“: Richard Rühmekorb, ein Bariton von Stimme und Zukunft, ſingt den Grafen; er ſoll bereits ein Engagement haben. Schade, hier wäre wirklicher Nachwuchs, großer geſanglicher Fonds. Wiltrud Rohr ſingt eine empfindſame Gräfin, Elsbeth Mang eine liebliche Suſanne. Gretel Noll eine lebendige, ſtimmbegabte Marcelline. Helen Siedler gibt in der Kanzonette Cherubins einen hübſchen Stimmklang zu erkennen. Die Secco⸗Rezitative laufen ſauber. Tragiſches Intermezzo: Glucks„Orpheus und Eur. dice“, faſt die ganze Vorſtellung, ohne Unterwelt. Johanna Steinarſon, eine Nordländerin, gibt dem Orpheus reichen ſtimmlichen Ausdruck; das Organ beſitzt typiſche Mezzo⸗ färbung, iſt ergiebig und ſchön ausgeglichen im Klang. Lieſel Geier zeigt ihren bedeutenden Stimmfundus als Eurydice von einer neuen Seite. Toni Koch ſingt einen ſehr fein⸗ getönten Amor. Pfälzer Epilog: der Wormſer„Waffenſchmied⸗“ von Lortzing. Einen ergiebigen Baß beſitzt Theodor Gaul⸗ rapp, der einen biederen Meiſter Stadinger gibt. Auch nach der lyriſchen Seite iſt der Bariton des bereits genannten Rühmekorb ſehr ergiebig. Helen Siedler ſingt eine reizende Marie. Reinhard Dörr(Georg) beſitzt einen ſehr wohlgebildeten Tenor. Eugen Rau erſcheint hier als gut ſchwäbelnder Adelhof. Gretel Noll gibt in hübſch geſpielter Altjüngferlichkeit die Irmentraut; ihre Stimme iſt tragfähig und wird geſchickt gebraucht. Franz Freiburger zeigt in kurzen Dialogen ſchauſpieleriſches Talent. Von den beiden Dirigenten Dr. Engelhorn und Hans Leger iſt dieſer ein ſehr kundiger, umſichtiger Veiter, dabei ein ausgezeichneter Muſiker. Die Liſte der Geſangs⸗ lehrer lautet: König, Ludwigshafen, Beines ⸗Darm⸗ ſtadt, Perron, Ludwigshafen, Freund⸗Naue n, Mann⸗ heim, Röhr ⸗Breyn, München, Wiib, Oslo, Fran k, Mannheim. i Mit dem Beifall wurde nicht geſpart, trotz der Ueber⸗ ſtunde. Pr. K. 1 * . 1 N„n N 2 e n 2 N E it ſt u K ee 1 4 . 4 a — gehört. bildung auf dem Obſtmarlte. Montag, den 8. Juli 1920 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgaze) 3. Seite. Nr. 308 iſtertag in 23 jähriges Jubiläum der Bezirksgruppe Mannheim Die öffentliche VBundesverſammlung die am Sonntag vormittag halb 12 Uhr im feſtlich geſchmückten Saal des Ballhauſes ihren Anfang nahm, war außerordent⸗ lich zahlreich beſucht. An der Ehrentafel ſaßen u. a. als Ver⸗ treter des Miniſteriums des Kultus und des Innern Direktor Dr. Beck vom Staatstechnikum Karlsruhe, vom Bezirksamt Mannheim Regierungsrat Dr. Theobald, von der Stadtgemeinde Mannheim die Stadträte Ludwig, Perrey, Reibel und Schneider, die Vertreter der politiſchen Parteien und ſonſtiger Körperſchaften und Vereine. Der erſte Verbandsvorſitzende Friſchmuth⸗ Karlsruhe wies in ſeiner Begrüßungsrede auf die Not des deutſchen Volkes durch die Auferlegung hoher Schuldenlaſten hin. Wir badiſchen Baumeiſter wollen gegen dieſe Knechtung pro⸗ teſtieren und zugleich das Verſprechen geben, daß wir ge⸗ willt ſind, all unſer Können einzuſetzen, um die große Not des Bolkes zu lindern. Wir wollen mithelfen am Dienſt, am Stande, an Volk und Vaterland. Geſchäftsführer Langlotz⸗ Karlsruhe gab alsdann den Tätigkeitsbericht bekannt. Er führte u. a. aus: Die Laſten werden größer, die Preiſe durch ſcharfe Konkur⸗ renz gedrückt. Beinahe kataſtrophal wirkt ſich die ſchlechte Konjunktur im Maſchinenbau aus. Dabei iſt der Zu⸗ gang zum Staatstechnikum von Studierenden, die das Maſchinenbaufach wählen, ſehr groß, obwohl gerade der Be⸗ darf an Maſchinen⸗Ingenieuren lange nicht dem Maß des Zugangs entſpricht. Die Bildungsfrage der Baumeiſter iſt, da die Baumeiſter aller Fakultäten in ihrem Berufe Sachver⸗ walter eines großen Teiles des Volksvermögens ſind, eine Frage von allgemeinem Intereſſe. Der Bad. Baumeiſterbund fordert für die Zulaſſung zum erſten Fachſemeſter eine wirk⸗ lich gleiche Bildung mit der Vorausſetzung entſprechendet praktiſcher Betätigung und Oberſekundareife. Eine große Sorge für den Badiſchen Baumeiſterbund iſt die Raumnot. In beſonders ehrenden Worten gedachte Redner dann des 25⸗ jährigen Jubiläums der Bezirksgruppe Mannheim. Direktor Beck⸗Karlsruhe vom Staatstechnikum bezeichnet in ſeinen Ausführungen die Raumnot als das hauptſächlichſte Hindernis für das badiſche Baumeiſterfach. Die Frage könne nur ihre Löſung finden durch einen Neu⸗ oder Erweiterungsbau. Mit dem Wunſche, daß die Tagung einen erfolgreichen Verlauf nehme, erklärt er, daß die Lehrerſchaft bereit iſt, mit dem Bund durch Dick und Dünn zu gehen. Regiesungsrat Dr. Theobald, Leiter der Baupolizei des Bezirksamts Maunheim, betonte das große Intereſſe, das das Bezirksamt an dem Wohlergehen der badiſchen Baumeiſter nehme und an all den Beſtrebungen, die zur Hebung und Jörderung des Berufes dienen und ver⸗ band damit den Wunſch, daß die Tagung von beſtem Erfolge begleitet ſei. Wie aus dem Programm erſichtlich, folgen den geſchäftlichen Beratungen einige Stunden der Fröhlichkeit. Er hoffe und wünſche, daß alle Tagungsteilnehmer Mann⸗ heim in guter Erinnerung behalten mögen. N Stadtrat Perrey chegrüßte die Anweſenden im Namen des Oberbürgermeiſters und des Stadtrats. Tagungen, wie die des Baumeiſterver⸗ bandes dienen nicht zuletzt der Auffriſchung alter und der Anbahnung neuer Beziehungen. Gerade letzteres ſei ein wich⸗ tiges Moment. Er wünſche, daß die Aufgaben, die ſich der Baumeiſtertag geſtellt habe, ſich reſtlos erfüllen und die aus⸗ wärtigen Gäſte mit ſchönen Erinnerungen von Mannheim ſcheiden. i Diploming. Syndikus Schmidt, der Vertreter der Handwerkskammer, verwies darauf, daß Handwerkskammer und Baumeiſterſtand die gleiche Not und Laſt habe. Zwiſchen beiden beſtehe eine Schickſalsverbunden⸗ heit. Beide müſſen ſich gegenſeitig unterſtützen. Die Hand⸗ werkskammer verfolge die Verhandlungen des Verbends⸗ tages mit großer Aufmerkſamkeit. 5 Stadtrat Ludwig sprach zunächſt als Vertreter der Handelskammer Mannheim dem 33. badiſchen Baumeiſtertag zu ſeiner Tagung in Mannheim Gruß und Glückwunſch aus Städliſche Nachrichten Landesverſammlung N des Bundes Badiſcher Hausfrauenvereine Am 4. Juli wurde in Weinheim in der Feſthalle „Pfälzer Hof“ die Landesverſammlung des Bun⸗ des Badiſcher Hausfrauen vereine und in Ver⸗ bindung hiermit die Ausſtellung„Der neuzeitliche Haushalt“ eröffnet. Frau Emma Kromer aus Ziegel⸗ hauſen bei Heidelberg, Mitglied des Reichswirtſchaftsrates, f begrüßte die anweſenden Ehrengäſte, darunter die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden. Ste betonte, daß die Verbindung der Hauswirtſchaft mit Handel, Induſtrie und Landwirtſchaft zu den Hauptzwecken der ſüddeutſchen Arbeits⸗ gemeinſchaft im Reichsverband Deutſcher Hausfrauenvereine Frau Prof. Schellmann Freiburg i. Br. über⸗ brachte die Grüße vom Oberlande, Frl. de Werth⸗Darm⸗ ſtadt die des heſſiſchen Landesverbandes der Hausfrauenver⸗ eine. Bürgermeiſter Dr. Meiſer überbrachte die Grüße der Stadt Weinheim und erklärte die Ausſtellung für eröff⸗ net, durch die ein Rundgang unternommen wurde. Am Frühnachmittag folgte der Landesverband einer Einladung der Erſten Bad. Teigwarenfabrik Wilhelm Henſel u. Co. zur Beſichtigung der Betriebe. Mit Autobus begaben ſich dann die Gäſte, unter denen ſich 200 Hausfrauen aus Mann⸗ Fuchs' ſchen Mühle den Kaffee einnahm. Die Tagung ſelber war interner Natur. Es wurde am Schluſſe deckelben fol⸗ gende Entſchließung angenommen: 25 „Die am 4. Juli 1929 in Weinheim anläßlich der Landes⸗ tagung verſammelten Hausfrauen ſprechen ihre große Be⸗ ſorgnis aus über die Entwicklung der Preis⸗ Die Bedeutung des tes für die Geſundheit iſt bekannt. Die moderne Ernäh⸗ rungslehre ſetzt ſich für den verſtärkten Genuß von Obſt ein. und verſicherte, daß verſtorben iſt, Müller wurde in Haft genommen. die Handelskammer mit großem Intereſſe die Ziele und Aufgaben verfolge, die ſich der badiſche Baumeiſtertag geſteckt habe. Der Vorſitzende habe in ſeiner Eröffnungsrede mit Recht betont, daß Technik und Wirtſchaft zuſam⸗ mengehöre. Eines kann ohne das andere nicht ſein. Die Handelskammer Mannheim wird dem Arbeitsgebiet der badi⸗ ſchen Baumeiſter ſtets regſtes Intereſſe entgegenbringen. Ferner übermittelte der Redner im Auftrag des Landes verbandes Baden der Deutſchen Volkspartei Grüße und Glückwünſche und konſtatierte, daß die Deutſche Volkspartei wie in der Vergangenheit ſo auch in Zukunft für die Beſtrebungen der Techniker und der badiſchen Baumeiſter wärmſtens eintrete. Er wünſche der Tagung einen erſprieß⸗ lichen Verlauf. Baumeiſter P. K. Geyer überbrachte die Grüße des Arbeitgeberverbandes für das Baugewerbe und der Vereinigung Mannheimer Baugeſchäfte. Beide Organiſationen freuen ſich darüber, daß die Tagung der badiſchen Baumeiſter in Mannheim abgehalten wird. Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard wünſchte namens der demokratiſchen Landtagsfraktion einen erfolgreichen Verlauf der Tagung, ebenſo ſpreche er im Auf⸗ trage ſeines Kollegen Lang von den Deutſchnationalen. Es werde keine politiſche Partei geben, die die Beſtrebungen der badiſchen Baumeiſter nicht unterſtütze. 5 Weiterhin ſprach noch ein Vertreter vom württembergi⸗ ſchen Baumeiſterverband und ein Vertreter der Bezirks⸗ gruppe Worms. Ueber Das Arbeitsloſenproblem im Baugewerbe ſprach alsdann Ober⸗Reg.⸗Rat Dr. Le hmann, Direktor des Arbeitsamts Mannheim. Redner erklärt das Arbeitsloſen⸗ problem einer Induſtrie wie der Bauinduſtrie mit rund 1,7 Millionen, alſo 5,3 v. H. aller Erwerbstätigen im Reiche, 9,3 v. H. aller Arbeiter des Reichs, für das wichtigſte aller Probleme. Das Baugewerbe ernährt die Angehörigen der Erwerbstätigen mitgerechnet, 3862000 Menſchen, das ſind 6,2 v. H. der Geſamtbevölkerung Deutſchlands. Die Bau⸗ induſtrie iſt eine Art Schlüſſelinduſtrie, die in der Lage iſt, viele bedeutende vielleicht auch die wichtigſten, wie Holz⸗, Eiſen⸗, Metall⸗, Möbel⸗ und andere Induſtrien zu erſchließen. Für die Herſtellung von 200 000 notwendigen Wohnungen wären zwei Millionen Mark nötig, deren Aufbringung aber zur Zeit nicht möglich iſt. Die letztjährigen Erſchütterungen waren gewaltig: der Prozentſatz der Arbeitsloſen im Bau⸗ gewerbe ſtieg von 4,8 v. H. im Oktober auf 24,5 v. H. im November und auf weit über 53 v. H. im Dezember. Erſt mit Eintritt des Frühjahrs trat zögernd eine Minderung der Arbeitsloſigkeit ein. Zur Behebung der Arbeitsloſigkeit im Baugewerbe ſind u. a. notwendig: die Aufſtellung eines lang⸗ friſtigen Wohnungsbauprogramms durch das Reich, ausreichende Geldmittel dazu, die für die kommen⸗ den zehn Jahre ſichergeſtellt werden müſſen. Ausländiſche⸗ Anleihen ſind zu Hilfe zu nehmen, ferner iſt ſtärkere Ratio⸗ naliſierung und Verteilung der Arbeit über das ganze Jahr angebracht. Auch ſollen Reich, Länder und Gemeinden wohl⸗ feiles Gelände bereitſtellen zur Senkung der allgemeinen Baukoſten und zum Anreiz der Bauluſt. Feſtbankett An die Verhanblungen ſchloß ſich ein Feſtbankett, deſſen künſtleriſche Leitung is den Händen von Herrn Joſ. Mül⸗ lex lag. Nach Begrüßungen durch den Bezirks⸗ und den Bundesvorſtand erfolgte die Ehrung der Jubilare mit einer ſilbernen Vereinsnadel, Dieſe erhielten: Dörfler, Karl, Fritz, Philipp, Heiler, Albert, Kohler, Bern⸗ hard, Rudolf, Valentin, Ganter, Ludwig und Viſel, Albert. Das Programm verzeichnete noch, Tänze von Frl. Anni Heuſer und Frlu. Lia Henninger, Lieder zur Laute von Frau Elſe Wagner, humoriſtiſche Vorträge von Fritz Fegbeutel und Geſangsvorträge durch ein Doppel⸗ quartett der Liederhalle. Den Schluß bildete ein Tanz, zu dem die Kapelle Seezer aufſpielte. Am heutigen Montag vormittag erfolgt eine Beſichtigung der Daimler⸗ Benz Werke, an die ſich nachmittags eine Hafen⸗ und Stromfahrt anſchließt. Die Tagung nahm einen bedeutſamen Verlauf. ch. Die Hausfrauen ſehen aber keine Möglichkeit, die Bedürfniſſe ihrer Familie bei den hohen Preiſen auch nur annähernd zu erfüllen. Die Preisſpanne zwiſchen dem Bezugs⸗ und dem Verbraucherpeis erſcheint ungerechtfertig hoch. Es iſt unbe⸗ dingt nötig, daß hier eingeſetzt wird, um eine Beſſerung in der Preisbildung zu erzielen. Die Verſammlung erwartet, daß das badiſche Miniſterium des Innern zuſammen mit der Landwirtſchaftskammer alle Maßnahmen ergreift, um ſo raſch als möglich Wandel zu ſchaffen, der ſowohl im Intereſſe der Landwirtſchaft als auch im Intereſſe der Stadtbevölkerung liegt.“ * * Regen und Sonneunſchein. Der geſtrige Sonntag war ein ganz unzuverläſſiger Geſelle. Bald ſchien die Sonne, bald regnete es in allen Variationen, bald ſtrahlte der Htmmel im ſchönſten Blau, bald war er von den von Weſten heraufziehen⸗ den ſchweren Regenwolken überzogen. Die auf dem Platz des Turnvereins von 1846 ausgetragenen Meiſterſchaftskämpfe der Deutſchen Turnerſchaft im Fuß⸗ und Handball, an welch letzterem ſich auch Damen beteiligten, wieſen einen ſtarken Beſuch auf. Auch der Regatta wurde lebhaftes Inter⸗ eſſe entgegengebracht. Der Reiſever lehr war mittel⸗ mäßig, der Ausflugs verkehr vor⸗ und nachmittags ſchwach, eßenſo der Verkehr nach der Stadt. Streit mit Todesfolge. Am Samstad abend gegen 10 Uhr war in einer Wirtſchaft in 8 1 zwiſchen dem 41 Jahre alten 5 5 s Birkenauer Tal, wo man in der verwitweten Former Albert Müller und dem gleichaltrigen heim befanden, in das Birkeng 5 Arbeiter Michael Eſſert ein Streit wegen einer Frau ausgebrochen. Vermutlich bildete eine gewiſſe Eiferſucht die Urſache des Streites, der zu einer Schlägerei zwiſchen den beiden in dem Wirtslokal ausartete. Im Verlauf der Tät⸗ lichkeiten griff Müller nach ſeinem Taſchenmeſſer und brachte dem Eſſert einen Stich in die Bruſt bei Eſſert iſt gleich darauf zuſammengebrochen und mußte in das Allge⸗ meine Krankenhaus eingeliefert werden, wo er bald darauf Gartenfeſt des Schubertbundes Das traditionelle Gartenfeſt des Schubertbundes Mann⸗ heim⸗ Ludwigshafen e. V.(Lehrergeſangverein⸗Muſikverein) wurde am Samstag abend im Friedrichspark abgehalten. Ob⸗ wohl es am Vormittag noch tüchtig regnete, ſo hatte ſich die Witterung doch ſoweit aufgeheitert, daß alle Ausſicht für einen ſchönen Abend in dem herrlichen Park beſtand. Es war das letzte Gartenfeſt, das Kapellmeiſter Werner Gößling im Schubertbund dirigierte. Er wird mit ſeinem ſangesfrohen Männerchor noch in Ludwigshafen auftreten und dann Mannheim verlaſſen, das ihn nur ungern ſcheiden ſieht. 9 Zum Vortrag gelangten Männerchöre a. c. von Schubert „Liebe“,„Der Entfernten“ und„Am Brunnen vor dem Tore“. Die reizenden Lieder erfuhren eine vornehme und klangſchöne [Wiedergabe und ſtellten durch die Macht der Töne einen inni⸗ gen Konnex zwiſchen Sängerſchar und Feſtbeſucher her. Die weiteren Männerchöre a. c.„Das Mühlenrad“,„Wegewart“ und„Ausfahrt“, fämtliche von R. Trunk, trugen inſolge ihrer charakteriſtiſchen Wiedergabe eine fröhlich feſtliche Note und gelangten ebenſo ausdrucksvoll wie ſtimmlich wohllautend zu Gehör. Als dann ein vorzeitiger Aufbruch in den Saal erfolgte, kamen noch die ewig ſchönen und immer gern ge⸗ hörten Lieder von Abt⸗Buck„Wenn die Schwalben heim wärts ziehen“, von Silcher„Ein Burſch und ein Mägdelein! und von Moldenhauer„Märkiſcher Bauerntanz“ und„Schwä⸗ biſches Tanzlied“ zum Vortrag. Die Männerchöre im Saale hatten den Vorzug, daß die ſubtile Ausarbeitung, die präch⸗ tige Farbengebung und die Schönheit der Kompoſition ſo in Erſcheinung trat, daß man trotz aller Lockungen zum Tanze noch weiteren Liederzugaben gerne zugehört hätte. 0 Die Kapelle Becker hatte eine Reihe hervorragender Tonſchöpfungen für das Gartenfeſt ausgewählt. Erwähnt ſei uU. a. der„Hochzeitsmarſch“ aus dem„Sommernachtstraum“ von Mendelsſohn, die„Luſtigen Weiber von Windſor“ von Nicolai und„'ſchichten aus dem Wiener Wald“ von Strauß. [Sie bewies ſich dabei aufs neue als treffliche Interpretin klaſſiſcher und moderner Muſik. Der Hohenfriedherger Marſch bildete den Schluß des Programmes, an das ſich ein Tanz anſchloß, der die Teilnehmer in harmoniſcher und fröhlicher Stimmung noch recht lange beiſammen hielt. ch. * 75 * Zabhlſtellen der Städt. Sparkaſſe. Die Städt. Sparkaſſe Mannheim weiſt in der vorliegenden Montagsausgabe im Anzeigenteil auf ihre in hieſigen Stadtteilen und den Vor⸗ orten errichteten Zahlſtellen hin.(Näheres ſiehe Anzeige.) Aus den Rundſunk-Programmen Montag, 8. Juli 5 Deutſche Sender 5 (Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 1685) .30 Uhr: Internationaler Programmaustauſch; 22.30 Uhr: Tanz Uhr erlin e 2 reslau(Welle 2853) 20.15 Uhr: 1. Sinfonie, 2. Opern. rankfurt(Welle 290) 12.90 Uhr: Schallplattenkonzert; 16.15 Von Stuttgart: Unterhaltungskonzert; 20.15 Uhr: Konz ut; 22.45 Uhr: Konzert des Rundfunkorcheſters.. Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Franz Lehar⸗Abend; 22.15 Uhrt Konzert aus dem Europa⸗Cafs. i 4 Königsberg(Welle 276) 20 Uhr: Blolin⸗Abend Max Krämer; 8 Uhr: 20.45 Uhr: Liederſtunde; 22.30 Uhr: Abendkonzert. zangenberg(Welle 473) 18.05 Uhr: Mittagskonzert; 17.35 Veſperkonzert; 20 Uhr: Abendmuſik; 21 Uhr: Volk und Heimat; anſchl.: Nachtmuſtk und Tanz.. * tänzchen, Sendeſpiel in 1 Akt; anſchl.: Tanz München(Welle 593), Kaiſerslautern. 12.30 Uhr: Schallplatten; 16 Uhr: Unterhaltungskonzert; 20 Uhr Unterhaltungsſtunde; 21.30 Uhr: Neue und bekannte Schlager. Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplattenkonzert; 16.15 uh Unterhaltungskonzert; 20.15 Uhr: Von Frankfurt: Konzert, 22. Uhr: Von Frankfurt: Konzert, 5. 5 Ausländiſche Sender Beyn(Welle 40g) 20 Uhr: Strindberg⸗Abend; 21.20 Uhr: Konzert des Stadtorcheſters. N Budapeſt(Welle 550) 20.30 Uhr: Konzert im Rahmen des mittel⸗ europäiſchen Programmaustauſches; anſchl.: Bachmanns Jazzba Daventry(Welle 399) 19 Uhr: Konzert leichter Muſik; 20.30 110 Sinfoniekonzert; 22.15 Uhr: Tanzmuſik. 3 55 [Davenkry(Welle 1558) 19.45 Uhr: Abendkonzert; 20.25 Uhr: Die Rückkehr des Co⸗Optimiſten, Premlere vom Vaudeville⸗Theater; 23 Uhr: Tanzmuſik.. 5 Mailand(Welle 501) 20.35 Uhr: Operettenübertragung. Paris(Welle 1725) 20.15 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 487) 19.05 Uhr: Uebertragung von Brünn; 20.30 Uhr: Uebertragung von Budapeſt. a Rom(Welle 441) Programm fehlt. Wien(Welle 517) 20.05 Uhr: Geſangsvorträge; 20.30 Uhr: u tragung von Budapeſt; anſchl.: Tanzmuſik. 8. Zürich(Welle 459) 20 Uhr: Aus dem Großmünſter; 20.50 Aus der pyetiſchen Mappe eines Arbeiters. Hadio-Speziahhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 a Täglich neue Anerkennungen erhalten wir von unſerer Kund⸗ ſchaft über die tadelloſe glasklare Wiedergabe ſelhſt der älte Lantſprecher, wenn ſolche von uns aufmagnetiſtert wurden. Für nur 1,50/ ſollten auch Sie einen Verſuch machen, es lohnt ſich beſtimmt.. er 3 Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales; i. V. Franz Kirch port und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil Kurt Ehmer— Gerſcht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen Jakob Faude: ſämtliche in M Schluß des redaktionellen Teils nicht kurzweg eine lache Wafer; wenn Sie ein wirklich gutes, natürliches Mineralwaſler trinken wollen, dann fordern Sie ausdrücklich Laſſen Sie ſich kein anderes Wafler vorſetzen als vunheilm Piller fun., U 4, 23 Fernsprecher 21688 N Heier Rixius G. m. b. H. Fernsprecher 267 98 und 97 5 Montag, den 8. Juli 1929 * 1 Abſchlu D Berlin, 7. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Länderkonferenz iſt geſtern nachmittag vorſchriftsmäßig auseinandergegangen. Die Konferenz hatte, wie uns mit⸗ geteilt wird, das erſte Referat(das der Herren Brecht, Horion, Remmele und Koch) über die Zuſtändigkeit im weſentlichen mit großer Mehrheit angenommen. Es ſind einige Aenderungen beſchloſſen worden, die noch in den Text hineingearbeitet werden ſollen. Dann wird, wie man glaubt, das Referat in dieſer neuen Geſtalt veröffentlicht werden. Das zweite Referat über die Organiſation der Län⸗ der iſt überhaupt nicht erörtert worden. Dazu gebrach es an Zeit. Wie man uns ſagt, ſoll zu dieſem Ende Mitte September ein neue Konferenz zuſammentreten. Ueber das Ergebnis der zweitägigen Beratungen der Unterausſchüſſe der Länderkonferenz wird offiziell mitgeteilt: Die Unterausſchüſſe der Länderkonferenz „Am 5. und 6. Juli 1929 berieten unter dem Vorſitz des Reichsminiſters des Innern Severing die beiden Unter⸗ Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabeſ der Länderkonferenz ausſchüſſe der Länderkonferenz über die Abgrenzung der Zu⸗ ſtändigkeit zwiſchen Reich und Ländern, ſowie die Organi⸗ ſation der Länder und den Einfluß der Länder auf das Reich. Zugrunde lagen der Behandlung der Organiſationsfrage das Bemeinſchaftsreferat von Brecht(Preußen), Poetzſch⸗ Heffter(Sachſen), Bolz(Württemberg), Peterſen (Hamburg) und der Zuſtändigkeitsabgrenzung des Gemein⸗ ſchaftsreferats von Koch⸗Weſer(Reich), Brecht(Preußen), Remmele(Baden), Horion(Rheinprovinz); ferner zu letzterem Fragenkreiſe die Referate von Held(Bayern) und Remmele(Baden). Ueber beide Fragenkreiſe fand eine eintägige General⸗ debatte ſtatt. Daran ſchloß ſich eine Spezialdebatte über die Zuſtändigkeits verteilung. In ihr wurden verſchiedene Ab⸗ änderungsvorſchläge mit wechſelnden Mehrheiten teils an⸗ genommen, teils abgelehnt. So war das Stimmenverhältnis für einen Uebergang der Juſtizverwaltung auf das Reich 6 zu 5. In der Geſamtabſtimmung wurde das Gemein⸗ ſchaftsreferat mit 9 zu 2 Stimmen angenommen. Seine neue Faſſung wird demnächſt veröffentlicht.“ Die Anfall Chronik des Sonntags Eiſenbahnunglück bei Regensburg — Regensburg, 7. Juli. Geſtern, 22.58 Uhr, ſtieß bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Regensburg ein Perſonenzug auf eine dort ſtehende Schnellzugslokomotive. Durch den Auf⸗ prall entgleiſten der Tender der Lokomotive des Per⸗ ſonenzuges und der Packwagen. Außerdem wurde die Stirn⸗ wand des vorderſten Abteils des erſten Perſonenwagens zum Teil eingedrückt. Die Reiſenden wurden von den Sitzen ge⸗ ſchleudert, wobei 27 Perſonen leicht verletzt wurden, die ſämtlich die Reiſe fortſetzen konnten. Durch die Entgleiſung war im Bahnhof Regensburg die Ausfahrt behindert. Die Nachtſchnellzüge nach Berlin er⸗ litten Verſpätungen; die Aufräumungsarbeiten waren nach 3% Stunden beendet. Ueber die Urſache des Unglücks, die auf ein Verſehen eines Beamten zurückzuführen ſein dürfte, iſt die Unterſuchung eingeleitet. An der Unfallſtelle trafen ſofort mehrere Aerzte ſowie freiwillige Sanitätskolon⸗ nen ein, die den Verletzten Hilfe zuteil werden ließen. Vor der Auswanderung töblich verunglückt — Berlin, 6. Juli. Auf der Bahnſtrecke Hannover⸗Bremen ereignete ſich ein beſonders tragiſcher Unfall. Ein junges Mädchen von 16 Jahren, das ſich auf der Reiſe nach Amerika befand, um ihrer Mutter dorthin zu folgen, ſtürzte während der Fahrt aus einem Perſonenzug. Wahrſcheinlich iſt das junge Mädchen aus Unvorſichtigkeit an den Türperſchluß ge⸗ kommen. Das Mädchen war ſofort tot. Geiſtesgegenwart eines Augenzeugen — Berlin, 6. Juli. In der vergangenen Nacht wurden am Praterplatz in Wilmersdorf zwei Paſſanten von einem raſenden Privatauto überfahren und ſchwer verletzt. Der Führer hielt für inen Augenblick an, ſuchte dann aber, ohne ſich um die Verünglückten zu kümmern, in ſchneller Fahrt das Weite. Einem Augenzeugen gelang es jedoch, das hinten am Wagen befindliche Nummernſchild, das die Zahl 14 68 103 trägt, im letzten Augenblick abzureißen und der Polizei zu übergeben. Wie ermittelt worden iſt, gehört das Auto einem gewiſſen Kaufmann K. Der Bruder des Chauffeurs, der ebenfalls bei K. tätig iſt, hat in der vergangenen Nacht ohne Wiſſen des Chauffeurs und des Kaufmanns K. das Auto zu einer Schwarzfahrt benutzt. Er iſt ſeitdem nicht mehr aufzufinden. Einſturz einer Kirche — Rom 7. Juli. Im ſardiniſchen Dorf Pattade iſt die aus dem 16. Jahrhundert ſtammende Pfarrkirche während des Gottesdienſtes eingeſtürzt, wobei zahlreiche Kirchen⸗ beſucher verſchüttet wurden. Unter den Gläubigen ent⸗ ſtand eine große Panik. Durch die ſofort aufgenommenen Rettungsarbeiten konn⸗ ten unter den Trümmern zwei Schwerverletzte und zehn Leichtverletzte geborgen werden, während zwei Frauen bereits den Tod gefunden hatten. Schulflugzeug abgeſtürzt — Budapeſt, 7. Juli. Nach einer Meldung aus Steina⸗ manger hat ſich dort geſtern nachmittag ein ſchweres Flug⸗ zeugunglück ereignet. Die Flugſchule für Militärflieger un⸗ ternahm Flugübungen, als plötzlich eines der Flugzeuge aus einer Höhe von etwa 500 Metern abſtürzte. Der Pilot und der Mechaniker wurden auf der Stelle getötet. Die Urſache iſt noch ungeklärt. Das Flugzeug, das während des Abſturzes in Brand geriet, iſt vollſtändig ausgebrannt. Tragiſcher Tod — Newyork, 7. Juli. Auf eine ungewöhnliche Art kam ein Antwerpener Journaliſt ums Leben, der zuſammen mit einer Geſellſchaft europäiſcher Journaliſten eine Reiſe durch Amerika machte und dabei auch den wegen ſeiner Geiſer welt⸗ berühmten Nationalpark bei Livingſtone in Montana beſuchte. Der Journaliſt wagte ſich zu weit an den Rand eines in völliger Ruhe befindlichen Geiſers, als dieſer plötzlich in Tätigkeit trat, den Unglücklichen emporhob und verbrüte. Mit ſchrecklichen Brandwunden am ganzen Körper und noch lebend konnte er von ſeinen Reiſegefährten, als der Geiſer wieder in Ruhe kam, geborgen werden. Er ſtarb jedoch kurze Zeit darauf. — Newyork, 7. Juli. Die Unterſuchung über das Flug⸗ zeugunglück, bei dem der Flieger Stulz und zwei Paſſa⸗ giere vor einer Woche auf dem Flugplatz Rooſeveltfield das Leben ein büßten, hat ergeben, daß Stulz beim Aufſtieg ſinnlos betrunken war. Der die Unterſuchung leitende Staatsanwalt kündigt auf Grund dieſer Feſtſtellung an, daß er in ſeinem Amtsbezirk ſchärfer über die Durchführung der Prohibitionsbeſtimmungen wachen werde, damit das Publikum nicht durch betrunkene Flieger gefährdet werde. Der Nachwuchs kommt zu Wort Prüfungsaufführung der Opernſchule Matinee im Nationaltheater. Der Sonntaghimmel zeigt kein beſonders freundliches Geſicht; da kann man eine der heiden geſtrigen Theaterausſtellungen beſuchen. Die im Schloß iſt ſtändig und betrifft die Vergangenheit; die im Theater iſt einmalig und betrifft die Zukunft, das wichtige Kapitel des Opernnachwuchſes. Die Theater bauen ab,— und dennoch ſuchen Agenten, Intendanten und Direktoren nach Talenten. Ein junger Heldenbariton? Schnell einen Extrazug! Eine Sopraniſtin? Sofort ein Auto! Ein lyriſcher Tenor? So raſch wie mög⸗ lich in ein Flugzeug! Das iſt der Opernmarkt auf der Nach⸗ frageſeite. Aber man frage nicht nach dem Angebot; da ſiehts bös aus. Der Oper ganzer Jammer faßt uns da an. Viel Leute, wenig Wert. Manch gute Stimme, doch kaum ein rechtes Bühnentalent. Und außerdem ſind die Zeiten ſchlecht, ſehr ſchlecht. Hat da ſo ein Kind eine hübſche Stimme;'s koſtet zwar viel Geld, aber es ſoll in Gottes Namen ſeinen Willen haben. Soll Geſangſtunden nehmen; ſie haben Erfolg. Und jetzt? Ja, mit dem Heiraten iſts heut ſo eine Sache. Die Mädels wollen auch viel ſelbſtändiger ſein, und da das Kind nun mal eine ganz gute Stimm' hat(ſagt man), ſo taucht auf einmal die Oper als Ziel auf. . So gerät man in die Opernſchule. Das gibts nicht überall, aber in Mannheim gibt es eine. Schließlich kann man das von einem 150jährigen Theater erwarten, daß es nicht nur an den Nachruhm, vielmehr auch an den Nachwuchs denkt. Das geſchieht in Verbindung mit der ſtädtiſch ſubven⸗ tionierten Hochſchule für Muſik(Direktion M. Wel⸗ ker), die in ihren Schauſpiel⸗ und Opern⸗Schulabteilungen eine Pflegeſtätte für aufſtrebende Talente eingerichtet hat. In den letzten Jahren hat ſie außer dem gedruckten auch einen leibhaftigen Jahresbericht herausgegeben. Da kann ſich der geſtßenge Herr Papa im Parkett ſelbſt überzeugen, was das Kind alles gelernt hat. Das iſt die perſönliche Seite dieſer Prüfungsaufführungen; die praktiſche beſteht vor allem darin, daß die Opernſchulkinder auf die Bühne geſtellt werden, wie man einen, der genug eins zwei und drei am Seil gelernt hat, eines ſchönen Tages ins große Baſſin wirft: da ſchwimm! Kein Wettſchwimmen natürlich, auch kein Preisſingen. Oper iſt Oper, und das bedeutet nicht nur eine muſi⸗ kaliſche, vor allem keine bloß geſangliche An⸗ gelegenheit. Folglich muß dafür geſorgt werden, daß die Prüflinge lernen, ſich auf der Bühne zu bewegen, in Geſte und Mimik das mit zum Ausdruck zu bringen, was ſie zu ſingen haben. Keine leichte Sache, weil man da plötzlich vor einem dunklen Zuſchauerraum mitten im Licht ſteht und nun ſingen, gehen, ſtehen, lachen, weinen, lieben, leiden, ſcherzen, zürnen und was noch alles ſoll. Und dabei ſitzt der Papa da unten und alle guten Freunde und lieben Feinde,— eine fatale Sache. Aber man iſt gut vorbereitet. Dr. Richard Hein, der Oberſpielleiter der Oper des Nationaltheaters, ein Mann, der was von der Theaterſpielerei verſteht, hat ſich alle Mühe gegeben, den Aufmarſch der jungen Operngarde zu einer Parade des Fleißes und der Begabung zu geſtalten. Allge⸗ mein war den jungen Leutchen geſtern anzumerken, daß Dr. Hein ihnen keine konventionellen Geſten beigebracht, ſondern wirklichen Ausdruck der Gebärde, mit feinen Stilunterſchieden je nach den einzelnen Werken,— ſoweit es bei ſo einer Ju⸗ gendriege möglich iſt. Ferner iſt eins unbedingt feſtzuſtellen, die gute, z. T. ſehr gute ſtimmliche Ausbildung aller. Nie⸗ mand war dabei, der nicht was Tüchtiges im Geſang gelernt hat. Die große Stimmbegabung,— ja, das iſt eine Sache für ſich. Aber die Stimmſchulung war durchweg gut, trotzdem ſich alle möglichen Methoden und Methödchen da zuſammen⸗ fanden. * Die Laterne des Diogenes(der nach wirklichen Menſchen geſucht hat), die wir hier für die Entdeckung eines wirklich bedeutenden Talents gebrauchen könnten, wollen wir beiſeite laſſen. Es bildet ſich ein Talent zwar in der Stille, aber bei der Oper manchmal doch erſt im Strom der Theaterwelt. Auch iſt ein Urteil, das ſich die Völlreſonanz des Endgültigen gibt, in ſo einem Fall immer verfrüht. Wichtig iſt nicht ob hier unbedingt ein Entdeckungsinſtitut für große Begabungen exi⸗ ſtiert; weſentlich bleibt vielmehr, daß es hier in Mannheim eine ſolide Opernſchule gibt, in der ordentlich gearbeitet wird. Davon konnte man ſich geſtern überzeugen. Ein etwas langwieriges Opernfrühſtück von fünf Gängen zog vorüber, das durch ſeine Ueberſtunde manchem das Mit⸗ tageſſen kalt werden ließ. Die Strauß'ſchen hors'oeuvres: der„Roſenkava⸗ lier“, die Szene der Ueberreichung der ſilbernen Roſe. Els⸗ beth Mang ſingt mit ſeiner Stimme die Sophie; gerade hier ſind die höchſten, heikelſten Stellen der Partie. Sie kommen ſehr gut; auch das Spiel iſt graziös, dezent, anmutig, klug. Wiltrud Rohr ſingt den Oktavian, nach ſchüchterner zwar als der Jüngling mit ſeinen 17 Jahren, aber mit reiner Stimme, die weich klingt. Helene Siedle ſingt die Duenng artig und beſtens ſtudiert. Die Wirtſchaftsverhandlungen mit Polen E Berlin, 7. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der „Lokal⸗Anzeiger“ glaubt eine Aenderung in der Leti⸗ tung der deutſchen Delegation, die mit der Füh⸗ rung der Handelsvertragsverhaudlungen mit Polen betraut iſt, ankündigen zu können: Miniſter a. D. Hermes würde ſich demnächſt zurückziehen. Auf eine Anfrage an unterrichteter Stelle wird uns die Meldung im weſentlichen beſtätigt. Herr Dr. Hermes fühle ſich überlaſtet, außerdem ſeien durch die neuen Zollmodifikationen(worauf von uns ſchon hingewieſen wurde) alle Handelsvertragsverhandlungen ja auf ein neues Geleis geſchoben worden. Man nimmt an, daß ſich das Reichs⸗ kabinett ſchon in der allernächſten Zeit mit der Nachfolge von Dr. Hermes zu befaſſen haben wird. Verfaſſungstag und Reichsbanner Berlin, 7. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.] 150000 Reichs baunerleute ſollen zum Verfaſſungs⸗ tage nach Berlin kommen. Ein Aufruf, in der Hauptſache von ſozialdemokratiſchen Zelebritäten, ein paar Konzeſſionsſchulzen aus Zentrum und Demokraten und jenen ewig Betriebſamen unterzeichnet, die allemal und allerorten dabei ſein müſſen, fordert„Männer und Frauen“ Berlins auf, ihre„anerkannte Gaſtfreundſchaft“ zu beweiſen und ſoviel als möglich Banner⸗ leute bei ſich in Privatquartier unterzubringen. Man fragt ſich vergeblich, wozu dieſe 150 000 partout ihre Reiſe nach Berlin antreten müſſen. In dem bombaſti⸗ ſchen Aufruf heißt es: „Sie eilen herbei, um in der Reichshauptſtadt inmitten einer Bevölkerung von vier Millionen dem Volksſtaat Treue zu ſchwören.“ Das könnten ſie vielleicht aber doch auch in ihrer Heimat tun. Gerade in den kleinen Städten und auf dem flachen Lande, wo man ſonſt nicht viel von der Feier des 11. Auguſt ſpürt, könnten ſie dekorativ wirken. Vadiſche Politik Landtagswahlen 1929 — Karlsruhe, 7. Juli. Für die am Sonntag, 27. Okt o⸗ ber 1929 ſtattfindenden Wahlen zum Badiſchen Landtag ſind zum Landeswahlleiter Regierungsrat Walz und zu deſſen Stellvertreter Regierungsrat Münch, beide im Miniſterium des Innern ernannt. Auch die Kreiswahlleiter der 22 Wahl⸗ kreiſe und deren Stellvertreter ſind ernannt worden. Letzte Meldungen Verbrecher von der Polizei auf der Flucht erſchoſſen — Berlin, 7. Juli. Schutzpoliziſten, welche geſtern in eine Gaſtwirtſchaft gerufen wurden, um zwei unliebſame Gäſte zu entfernen, wurden auf der Straße von etwa 30—40 Perſonen, die ſich angeſammelt hatten angegriffen. Als der eine Feſtgenommene die Flucht ergriff, ſchoſſen die Beamten, nach⸗ dem ſie einige Schreckſchüſſe abgegeben hatten, ſcharf und trafen ihn, ſo daß er zuſammenbrach. Der im Polizeikranken⸗ haus inzwiſchen Verſtorbene iſt ein von der Kriminal⸗ polizei bereits lange geſuchter Einbrecher, Aman Ullah in Marſeille — Paris, 7. Juli. Exkönig Aman Ullah von Afghaniſtan iſt heute abend an Bord eines engliſchen Dampfers in Mar⸗ ſeille angekommen. Er wird nach Italien weiterreiſen, Bankett zu Ehren der ſpaniſchen Ozeanflieger — Madrid, 7. Juli. Zu Ehren der ſpaniſchen Ozeanflieger der„Numancia“ und der Offiziere des engliſchen Flug⸗ zeug⸗Mutterſcheffes„GCagle“ fand ein großes Bankett ſtatt, Wie man hört, hat ein Finanzmann dem Fliegerkommandan⸗ ten Franeo die Summe von 1/½ Millionen Peſetas angeboten, um einen neuen Ozeanflug zu übernehmen. Nächſter Gang: Ein ſaftiges Stück aus dem Rehbock, den Lortzings„Wildſchütz“ geſchoſſen hat. Eine ausgezeichnet ge⸗ bildete, wenn auch nicht große Stimme beſitzt Eugen Rau, der den Bakulus ſingt und mit wohlvorbereitetem Humor ſpielt. Seine Braut Gretchen bringt ein richtiges Soubretten⸗ talent auf die Bühne: Toni Koch, friſch und lebendig, mit einem hübſchen, ſauberen Stimmchen. Liſel Gejer, Aenne Geiers Schweſter, iſt ebenfalls eine Stimmbegabung, die auf⸗ merken läßt. Die Höhe gepflegt, die Mittellage ausgeglichen. Ihre Baronin Freimann bleibt mimiſch noch ein wenig ſtumpf. Thereſe Jößlin ſingt ihre Begleiterin recht an⸗ ſprechend. 5 Leckerbiſſen aus dem erſten und zweiten Akt von„Fig a⸗ ros Hochzeit“: Richard Rühmekorb, ein Bariton von Stimme und Zukunft, ſingt den Grafen; er ſoll bereits ein Engagement haben. Schade, hier wäre wirklicher Nachwuchs, großer geſanglicher Fonds. Wiltrud Rohr ſingk eine empfindſame Gräfin, Elsbeth Mang eine liebliche Suſaune. Gretel Noll eine lebendige, ſtimmbegabte Marcelline. Helen Siedler gibt in der Kanzonette Cherubins einen hübſchen Stimmklang zu erkennen. Die Secco⸗Rezitatine laufen ſauber. Tragiſches Intermezzo: Glucks„Orpheus und GEury⸗ dice, faſt die ganze Vorſtellung, ohne Unterwelt. Johanna Steinarſon, eine Nordländerin, gibt dem Orpheus reichen ſtimmlichen Ausdruck; das Organ beſitzt typiſche Mezzy⸗ färbung, iſt ergiebig und ſchön ausgeglichen im Klang. Lieſel Geier zeigt ihren bedeutenden Stimmfundus als Eurydice von einer neuen Seite. Toni Koch ſingt einen ſehr fein⸗ getönten Amor. Pfälzer Epilog: der Wormſer„Waffenſchmied“ von Lortzing. Einen ergiebigen Baß beſitzt Theodor Gaul⸗ rapp, der einen biederen Meiſter Stadinger gibt. Auch nach der lyriſchen Seite iſt der Bariton des bereits genannten Rühmekorb ſehr ergiebig. Helen Siedler ſingt eine reizende Marie. Reinhard Dörr(Georg) beſitzt einen ſehr wohlgebildeten Tenor. Eugen Rau erſcheint hier als gut ſchwäbelnder Adelhof. Gretel Noll gibt in hübſch geſpielter Altfüngferlichkett die Irmentraut; ihre Stimme iſt tragfähig und wird geſchickt gebraucht. Franz Freiburger zeigt in kurzen Dialogen ſchauſpieleriſches Talent. Von den beiden Dirigenten Dr. Engelhorn und Hans Leger iſt dieſer ein ſehr kundiger, umſichtiger Leiter, dabei ein ausgezeichneter Muftker. Die Liſts der Geſaugs⸗ lehrer lautet: König, Ludwigshafen, Beines⸗Darm⸗ ſtadt, Perron, Ludwigshafen, Freund⸗ Rauen, Mann⸗ heim, Röhr⸗Breyn, München, Wiib, Oslo, Frank, Mannheim. i Mit dem Beifall wurde nicht geſpart, trotz der Ueber⸗ ſtunde. Dr. K. * — 1 1 5 n Montag, den 8. Juli 1929 Neue Maunheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) Nr. 308 8. Seite. 33. Badiſt er Saumeiſtertag in Mannheim 23 jähriges Jubiläum der Bezirksgruppe Mannheim Die öffentliche Bundesverſammlung die am Sonntag vormittag halb 12 Uhr im feſtlich geſchmückten Saal des Ballhauſes ihren Anfang nahm, war außerordent⸗ lich zahlreich beſucht. An der Ehrentafel ſaßen u. a. als Ver⸗ treter des Miniſteriums des Kultus und des Innern Direktor Dr. Beck vom Staatstechnikum Karlsruhe, vom Bezirksamt Mannheim Regierungsrat Dr. Theobald, von der Stadtgemeinde Mannheim die Stadträte Ludwig, Perrey, Reihel und Schneider, die Vertreter der politiſchen Parteien und ſonſtiger Körperſchaften und Vereine. Der erſte Verbandsvorſitzende Friſchmuth⸗ Karlsruhe wies in ſeiner Begrüßungsrede auf die Not des deutſchen Volkes durch die Auferlegung hoher Schuldenlaſten hin. Wir badiſchen Baumeiſter wollen gegen dieſe Knechtung pro⸗ teſtieren und zugleich das Verſprechen geben, daß wir ge⸗ willt ſind, all unſer Können einzuſetzen, um die große Not des Volkes zu lindern. Wir wollen mithelfen am Dienſt, am Stande, an Volk und Vaterland. Geſchäftsführer Langlotz⸗ Karlsruhe gab alsdann den Tüätigkeitsbericht bekannt. Er führte u. a. aus: Die Laſten werden größer, die Preiſe durch ſcharfe Konkur⸗ renz gedrückt. Beinahe kataſtrophal wirkt ſich die ſchlechte Konjunktur im Maſchinenbau aus. Dabei iſt der Zu⸗ gang zum Staatstechnikum von Studierenden, die das Maſchinenbaufach wählen, ſehr groß, obwohl gerade der Be⸗ darf an Maſchinen⸗Ingenieuren lange nicht dem Maß des Zugangs entſpricht. Die Bildungsfrage der Baumeiſter iſt, da die Baumeiſter aller Fakultäten in ihrem Berufe Sachver⸗ walter eines großen Teiles des Volksvermögens ſind, eine Frage von allgemeinem Intereſſe. Der Bad. Baumeiſterbund fordert für die Zulaſſung zum erſten Fachſemeſter eine wirk⸗ lich gleiche Bildung mit der Vorausſetzung entſprechender praktiſcher Betätigung und Oberſekundareife. Eine große Sorge für den Badiſchen Baumeiſterbund iſt die Raumnot. In beſonders ehrenden Worten gedachte Redner dann des 25⸗ jährigen Jubiläums der Bezirksgruppe Mannheim. Direktor Beck⸗Karlsruhe vom Staatstechnikum bezeichnet in ſeinen Ausführungen die Raumnot als das hauptſächlichſte Hindernis für das badiſche Baumeiſterfach. Die Frage könne nur ihre Löfung finden durch einen Neu⸗ oder Erweiterungsbau. Mit dem Wunſche, daß die Tagung einen erfolgreichen Verlauf nehme, erklärt er, daß die Lehrerſchaft bereit iſt, mit dem Bund durch Dick und Dünn zu gehen. Regievungsrat Dr. Theobald, Leiter der Baupolizei des Bezirksamts Maunheim, betonte das große Intereſſe, das das Bezirksamt an dem Wohlergehen der babiſchen Baumeiſter nehme und an all den Beſtrebungen, die zur Hebung und Förderung des Berufes dienen und ver⸗ hand damit den Wunſch, daß die Tagung von beſtem Erfolge begleitet ſei. Wie aus dem Programm erſichtlich, folgen den geſchäftlichen Beratungen einige Stunden der Fröhlichkeit. Er hoffe und wünſche, daß alle Tagungsteilnehmer Mann⸗ heim in guter Erinnerung behalten mögen. Stadtrat Perrey begrüßte die Anweſenden im Namen des Oberbürgermeiſters und des Stadtrats. Tagungen, wie die des Bau meiſterver⸗ bandes dienen nicht zuletzt der Auffriſchung alter und der Anbahnung neuer Beziehungen. Gerade letzteres ſet ein wich⸗ tiges Moment. Er wünſche, daß die Aufgaben, die ſich der Baumeiſtertag geſtellt habe, ſich reſtlos erfüllen und die aus⸗ wärtigen Gäſte mit ſchönen Erinnerungen von Mannheim ſcheiden. Diploming. Syndikus Schmidt, der Vertreter der Handwerkskammer, verwies darauf, daß Handwerkskammer und Baumeiſterſtand die gleiche Not und Laſt habe. Zwiſchen beiden beſtehe eine Schickſalsverbunden⸗ heit. Beide müſſen ſich gegenſeitig unterſtützen. Die Hand⸗ werkskammer verfolge die Verhandlungen des Verbonds⸗ tages mit großer Aufmerkſamkeit. Stadtrat Ludwig ſprach zunächſt als Vertreter der Handelskammer Mannheim dem 33. badiſchen Baumeiſtertag zu ſeiner Tagung in Mannheim Gruß und Glückwunſch aus und verſicherte, daß Staͤdtiſche Nachrichten Landesverſammlung des Bundes Badiſcher Hausfrauenvereine Am 4. Juli wurde in Weinheim in der Feſthalle „Pfälzer Hof“ die Landesverſammlung des Bun⸗ des Badiſcher Hausfrauen vereine und in Ver⸗ bindung hiermit die Ausſtellung„Der neuzeitliche Haushalt“ eröffnet. Frau Emma Kromer aus Ziegel⸗ hauſen bei Heidelberg, Mitglied des Reichswirtſchaftsrates, begrüßte die anweſenden Ehrengäſte, darunter die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden. Sie betonte, daß die Verbindung der Hauswirtſchaft mit Handel, Induſtrie und Landwirtſchaft zu den Hauptzwecken der ſüddeutſchen Arbeits⸗ gemeinſchaft im Reichsverband Deutſcher Hausfrauenvereine gehört. Frau Prof. Schellmann Freiburg i. Br. über⸗ brachte die Grüße vom Oberlande, Frl. de Werth ⸗Darm⸗ ſtadt die des heſſiſchen Landesverbandes der Hausfrauenver⸗ eine. Bürgermeiſter Dr. Meiſer überbrachte die Grüße der Stadt Weinheim und erklärte die Ausſtellung für eröff⸗ net, durch die ein Rundgang unternommen wurde. Am Frühnachmittag folgte der Landesverband einer Einladung der Erſten Bad. Teigwarenfabrik Wilhelm Henſel u. Co. zur Beſichtigung der Betriebe. Mit Autobus begaben ſich dann die Gäſte, unter denen ſich 200 Hausfrauen aus Mann⸗ heim befanden, in das Birkenauer Tal, wo man in der Fuchs'ſchen Mühle den Kaffee einnahm. Die Tagung ſelber war interner Natur. Es wurde am Schluſſe deckelben fol⸗ gende Entſchließung angenommen: „Die am 4. Juli 1929 in Weinheim anläßlich der Landes⸗ tagung verſammelten Hausfrauen ſprechen ihre große Be⸗ ſorgnis aus über die Entwicklung der Preis⸗ bildung auf dem Obſtmarlte. Die Bedeutung des Obſtes für die Geſundheit iſt bekannt. Die moderne Ernäh⸗ die Handelskammer mit großem Intereſſe die Ziele und Aufgaben verfolge, die ſich der badiſche Baumeiſtertag geſteckt habe. Der Vorſitzende habe in ſeiner Eröffnungsrede mit Recht betont, daß Technik und Wirtſchaft zuſam⸗ mengehöre. Eines kann ohne das andere nicht ſein. Die Handelskammer Mannheim wird dem Arbeitsgebiet der badi⸗ ſchen Baumeiſter ſtets regſtes Intereſſe entgegenbringen. Ferner übermittelte der Redner im Auftrag des Landes⸗ verbandes Baden der Deutſchen Volksparte! Grüße und Glückwünſche und konſtatierte, daß die Deutſche Volkspartei wie in der Vergangenheit ſo auch in Zukunft für die Beſtrebungen der Techniker und der badiſchen Baumeiſter wärmſtens eintrete. Er wünſche der Tagung einen erſprieß⸗ lichen Verlauf. Baumeister P. K. Geyer überbrachte die Grüße des Arbeitgeberverbandes für das Baugewerbe und der Vereinigung Mannheimer Baugeſchäfte. Beide Organiſationen freuen ſich darüber, daß die Tagung der badiſchen Baumeiſter in Mannheim abgehalten wird. Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard wünſchte namens der demokratiſchen Landtagsfraktion einen erfolgreichen Verlauf der Tagung, ebenſo ſpreche er im Auf⸗ trage ſeines Kollegen Lang von den Deutſchnationalen. Es werde keine politiſche Partei geben, die die Beſtrebungen der badiſchen Baumeiſter nicht unterſtütze. Weiterhin ſprach noch ein Vertreter vom württembergi⸗ ſchen Baumeiſterverband und ein Vertreter der Bezirks⸗ Ni 305 Sie bewies ſich dabei aufs neue als treffliche Interpretin Ueber Das Arbeitsloſenproblem im Baugewerbe ſprach alsdann Ober⸗Reg.⸗Rat Dr. Lehmann, Direktor des Arbeitsamts Mannheim. Redner erklärt das Arbeitsloſen⸗ problem einer Induſtrie wie der Bauinduſtrie mit rund 1,7 Millionen, alſo 5,3 v. H. aller Erwerbstätigen im Reiche, 9,3 v. H. aller Arbeiter des Reichs, für das wichtigſte aller Probleme. Das Baugewerbe ernährt die Angehörigen der Erwerbstätigen mitgerechnet, 3862000 Menſchen, das ſind 6,2 v. H. der Geſamtbevölkerung Deutſchlands. Die Bau⸗ induſtrie iſt eine Art Schlüſſelinduſtrie, die in der Lage iſt, viele bedeutende vielleicht auch die wichtigſten, wie Holz⸗ Eiſen⸗, Metall⸗, Möbel⸗ und andere Induſtrien zu erſchließen. Für die Herſtellung von 200 000 notwendigen Wohnungen wären zwei Millionen Mark nötig, deren Aufbringung aber zur Zeit nicht möglich iſt. Die letztjährigen Erſchütterungen waren gewaltig: der Prozentſatz der Arbeitsloſen im Bau⸗ gewerbe ſtieg von 4,8 v. H. im Oktober auf 24,5 v. H. im November und auf weit über 53 v. H. im Dezember. Erſt mit gruppe Worms. Eintritt des Frühſahrs trat zögernd eine Minderung der Arbeitsloſigkeit ein. Baugewerbe ſind u. a. notwendig: die Aufſtellung eines lang⸗ friſtigen Wohnungsbau programms durch das Reich, ausreichende Geldmittel dazu, die für die kommen⸗ den zehn Jahre ſichergeſtellt werden müſſen. Ausländiſch⸗ Anleihen ſind zu Hilfe zu nehmen, ferner iſt ſtärkere Ratio⸗ naliſierung und Verteilung der Arbeit über das ganze Jahr angebracht. Auch ſollen Reich, Länder und Gemeinden wohl⸗ feiles Gelände bereitſtellen zur Senkung der allgemeinen Baukoſten und zum Anreiz der Bauluſt. Feſtbankett An die Verhandlungen ſchloß ſich ein Feſtbankett, deſſen künſtleriſche Leitung ite den Händen von Herrn Joſ. Mül⸗ ler lag. Nach Begrüßungen durch den Bezirks⸗ und den Bundesvorſtand erfolgte die Ehrung der Jubilare mit einer ſilbernen Vereinsnadel. Dieſe erhielten: Dörfler, Karl, Fritz, Philipp, Heiler, Albert, Kohler, Bern⸗ hard, Rudolf, Valentin, Ganter, Ludwig und Viſel, Albert. Das Programm verzeichnete noch, Tänze von Frl. Anni Heuſer und Frlu. Lia Henninger, Lieder zur Laute von Frau Elſe Wagner, humoriſtiſche Vorträge von Fritz Fegbeutel und Geſangsvorträge durch ein Doppel⸗ quartett der Liederhalle. Den Schluß bildete ein Tanz, zu dem die Kapelle Seezer aufſpielte. Am heutigen Montag vormittag erfolgt eine Beſichtigung der Daimler⸗Benz Werke, an die ſich nachmittags eine Hafen⸗ und Stromfahrt anſchließt. Die Tagung nahm einen bedeutſamen Verlauf. ch. Die Hausfrauen ſehen aber keine Möglichkeit, die Bedürfniſſe ihrer Familie bei den hohen Preiſen auch nur annähernd zu erfüllen. Die Preisſpanne zwiſchen dem Bezugs⸗ und dem Verbraucherpeis erſcheint ungerechtfertig hoch. Es iſt unbe⸗ dingt nötig, daß hier eingeſetzt wird, um eine Beſſerung in der Preisbildung zu erzielen. Die Verſammlung erwartet, daß das badiſche Miniſterium des Innern zuſammen mit der Landwirtſchaftskammer alle Maßnahmen ergreift, um ſo raſch als möglich Wandel zu ſchaffen, der ſowohl im Intereſſe der Landwirtſchaft als auch im Intereſſe der Stadtbevölkerung liegt.“ * * Regen und Sonnenſchein. Der geſtrige Sonntag war ein ganz unzuverläſſiger Geſelle. Bald ſchien die Sonne, bald regnete es in allen Variationen, bald ſtrahlte der Himmel im ſchönſten Blau, bald war er von den von Weſten heraufziehen⸗ den ſchweren Regenwolken überzogen. Die auf dem Platz des Turnvereins von 1846 ausgetragenen Meiſterſchaftskämpfe der Deutſchen Turnerſchaft im Fuß⸗ und Handball, an welch letzterem ſich auch Damen beteiligten, wieſen einen ſtarken Beſuch auf. Auch der Regatta wurde lebhaftes Inter⸗ eſſe entgegengebracht. Der Reiſever lehr war mittel⸗ mäßig, der Ausflugs verkehr vor⸗ und nachmittags ſchwach, eßenſo der Verkehr nach der Stadt. * Streit mit Todesfolge. Am Samstad abend gegen 10 Uhr war in einer Wirtſchaft in S 1 zwiſchen dem 41 Jahre alten verwitweten Former Albert Müller und dem gleichaltrigen Arbeiter Michael Eſſert ein Streit wegen einer Frau ausgebrochen. Vermutlich bildete eine gewiſſe Eiferſucht die Urſache des Streites, der zu eine! Schlägerei zwiſchen den beiden in dem Wirtslokal ausartete. Im Verlauf der Tät⸗ lichkeiten griff Müller nach ſeinem Taſchenmeſſer und brachte dem Eſſert einen Stich in die Bruſt bei. Eſſert iſt gleich darauf zuſammengebrochen und mußte in das Allge⸗ meine Krankenhaus eingeliefert werden, wo er bald darauf kungslehre fetzt ſich für den verſtärkten Genuß von Obſt ein. verſtorben iſt, Müller wurde in Haft genommen. 7 ö gen Konnex zwiſchen Sängerſchar und Feſtbeſucher her. weiteren Männerchöre a. c.„Das Mühlenrad“,„Wegewart“ 0 1 Gartenfeſt des Schubertbundes Das traditionelle Gartenfeſt des Schubertbundes Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen e. V.(Lehrergeſangverein⸗Muſikverein) wurde am Samstag abend im Friedrichspark abgehalten. Ob⸗ wohl es am Vormittag noch tüchtig regnete, ſo hatte ſich die Witterung doch ſoweit aufgeheitert, daß alle Ausſicht für einen ſchönen Abend in dem herrlichen Park beſtand. Es war das letzte Gartenfeſt, das Kapellmeiſter Werner Gößling im Schubertbund dirigierte. Er wird mit ſeinem ſangesfrohen Männerchor noch in Ludwigshafen auftreten und dann Mannheim verlaſſen, das ihn nur ungern ſcheiden ſieht. Zum Vortrag gelangten Männerchöre a. e. von Schubert „Liebe“,„Der Entfernten“ und„Am Brunnen vor dem Tore“. Die reizenden Lieder erfuhren eine vornehme und klangſchöne Wiedergabe und ſtellten durch die Macht der Töne einen inni⸗ Die und„Ausfahrt“, ſämtliche von R. Trunk, trugen infolge ihrer charakteriſtiſchen Wiedergabe eine fröhlich feſtliche Note und gelangten ebenſo ausdrucksvoll wie ſtimmlich wohll utend zu Gehör. Als dann ein vorzeitiger Aufbruch in den Saal erfolgte, kamen noch die ewig ſchönen und immer gern ge⸗ hörten Lieder von Abt⸗Buck„Wenn die Schwalben heim⸗ wärts ziehen“, von Silcher„Ein Burſch und ein Mägdelein“ und von Moldenhauer„Märkiſcher Bauerntanz“ und„Schwä⸗ biſches Tanzlied“ zum Vortrag. Die Männerchöre im Saale hatten den Vorzug, daß die ſubtile Ausarbeitung, die präch⸗ tige Farbengehung und die Schönheit der Kompoſition ſo in Erſcheinung trat, daß man trotz aller Lockungen zum Tanze noch weiteren Liederzugaben gerne zugehört hätte. Die Kapelle Becker hatte eine Reihe hervorragender Tonſchöpfungen für das Garteufeſt ausgewählt. Erwähnt ſei u. a. der„Hochzeitsmarſch“ aus dem„Sommernachtstraum“ von Mendelsſohn, die„Luſtigen Weiber von Windſor“ von Nicolai und„'ſchichten aus dem Wiener Wald“ von Strauß. klaſſiſcher und moderner Muſik. Der Hohenfriedberger Marſch bildete den Schluß des Programmes, an das ſich ein Tanz anſchloß, der die Teilnehmer in harmoniſcher und fröhlicher Stimmung noch recht lange beiſammen hielt. oh. * * Zabhlſtellen der Städt. Sparkaſſe. Die Städt. Sparkaſſe Mannheim weiſt in der vorliegenden Montagsausgabe im Anzeigenteil auf ihre in hieſigen Stadtteilen und den Vor⸗ orten errichteten Zahlſtellen hin.(Näheres ſiehe Anzeige.) r Aus den Rundfunk-Programmen Montag, S. Juli Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 1635) 20.30 Uhr: Internationaler Programmaustauſch; 22.30 Uhr: Tanz. Breslau(Welle 253) 20.15 Uhr: 1. Sinfonie, 2. Opern. Frankfurt(Welle 390) 12.90 Uhr: Schallplattenkonzert; 16.15 Uhr: Von Stuttgart: Unterhaltungskonzert; 20.15 Uhr: Konz vt; 22.45 Uhr: Konzert des Rundfunkorcheſters. Zur Behebung der Arbeitsloſigkeit im Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Franz Lehar⸗Abend; 22.15 Uhrt Konzert aus dem Europa⸗Café. Königsberg(Welle 276) 20 Uhr: Violin⸗Abend Max Krämer; 20.45 Uhr: Liederſtunde; 22.30 Uhr: Abendkongert. Langenberg(Welle 473) 13.05 Uhr: Mittagskonzert; 17.35 Uhr: Veſperkonzert; 20 Uhr: Abendmuſik; 21 Uhr: Volk und Heimat; anſchl.: Nachtmuſtk und Tanz. Leipzig(Welle 259) 20 Uhr: Aus Regers Werken; 21 Uhr: Ehe⸗ tänzchen, Sendeſpiel in 1 Akt; anſchl.: Tanzmuſik auf Schallpl. Mſtnchen(Welle 533), Kaiſerslautern(Welle 270 12.30 Uhr: Schallplatten; 16 Uhr: Unterhaltungskonzert; 20 Uhr: Unterhaltungsſtunde; 21.30 Uhr: Neue und bekannte Schlager. Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplattenkonzert; 16.15 Uhr: Unterhaltungskonzert; 20.15 Uhr: Von Frankfurt: Konzert; 22.45 Uhr: Von Frankfurt: Konzert, 2 Ausländiſche Sender Bern(Welle 403) 20 Uhr: Strindberg⸗Abend; 21.20 Uhr: Konzert des Stadtorcheſters. Budapeſt(Welle 550) 20.30 lthr: Konzert im Rahmen des mittel, euxropäiſchen Programmaustauſches; anſchl.: Bachmanns Jazzband Dapentry(Welle 399) 19 Uhr: Konzert leichter Muſik; 20.30 Uhr: Sinfoniekonzert; 22.15 Uhr: Tanzmuſtk. Daventry(Welle 1553) 19.46 Uhr: Abendkonzert; 20.25 Uhr: Die Rückkehr des Co⸗Optimiſten, Premiere vom Vaudeville⸗Theater: 23 Uhr: Tanzmuſik. Mailand(Welle 501) 20.35 Uhr: Operettenübertragung. Paris(Welle 1725) 20.15 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 487) 19.05 Uhr: Uebertragung von Brünn; 20.90 Uhr: Uebertragung von Budapeſt. Ro mm(Welle 441) Programm fehlt. Wien(Welle 517) 20.05 Uhr: Geſangsvorträge; 20.30 Uhr: Ueber⸗ tragung von Budapeſt; anſchl.: Tanzmuſik. 1 Zürich(Welle 459) 20 Uhr: Aus dem Großmünſter; 20.50 Uhr: Aus der poetiſchen Mappe eines Arbeiters. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz G 2, 6— fel. 26547 i Täglich neue Anerkennungen erhalten wir von unſerer Kund⸗ ſchaft über die tadelloſe glasklare Wiedergabe ſelbſt der älteſten Lamtſprecher, wenn ſolche von uns aufmagnetiſiert wurden. Für nur 1,50„ ſollten auch Sie einen Verſuch machen, es lohnt ſich beſtimmt. W Herausgeber Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. E 6. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Poltit. H. A. Meißner euilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: i. V. Franz Kircher— port und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen Jakob Faude; fämtliche in Mannheim Schluß des redaktionellen Teils nicht Kurzweg eine Hlaſche Waſſer; wenn Sie ein wirklich gutes, natürliches Mineralwaſſer trinken wollen, dann fordern Sie ausdrücklich Laſſen Sie ſich kein anderes Waſſer vorſetzen als K. F. Qu.! WIlheim Piüller fun., U 4, 25 Fernsprecher 21688 Deter Rixiſus G. m. b. H. Ferpsprecher 26798 und 97 4. Seite. Nr. 908 Nene Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 8. Jult 1929 Aus dem Lande Tödlicher Unfall durch ſcheuende Pferde Heidelberg, 6. Juli. Geſtern abend wurde in der Eppel⸗ heimer Straße der 48jährige Kutſcher Vogel über fah⸗ ren, als er die ſcheuenden Pferde ſeines Speditionsfuhr⸗ werkes aufhalten wollte. Vogel erlitt dabei ſo ſchwere Ver⸗ letzungen, daß er in der vergangenen Nacht geſtorben iſt. Großfeuer in Freiburg * Freiburg i. Br., 7. Juli. Geſtern abend gegen 8 Uhr entſtand in dem alten Fabrikgebäude der Näh⸗ und Kunſt⸗ ſeidenfabriken Carl Mez u. Söhne.-G. in der Kart⸗ häuſer Straße im Dachſtuhl ein Groß feuer, das einen ſehr bedrohlichen Charakter annahm, da in dem Dachgeſchoß des langgeſtreckten, ziemlich hohen Gebäudes leicht brennbare Materialien, wie Packpapier, Kartons uſw. lagerten. Der Feuerwehr, die mit mehreren Kompagnien und Motorſpritzen aurückte, gelang es jedoch bis 10 Uhr abends, den Brand Der Dachſtuhl muß als verloren nahezu niederzukämpfen. gelten. Ueber die Höhe des Schaden noch nichts ſagen. Perſonen ſind nicht zu * * An a. Rh. bei Raſtatt, 6. Juli. Am Donnerstag morgen ſichteten Fiſcher im Altwaſſer beim Brückenkopf eine un⸗ die ſich nach der Ländung als Rumpf einer Leiche zeigte. Der Leiche fehlten Kopf, beide Arme förmige Maſſe, und Beine. Es konnte nicht feſtgeſtellt um eine männliche oder eine weibliche Leiche handelt. Leiche wurde auf den hieſigen Friedhof verbracht. Ob es ſich um ein Verbrechen handelt, was allgemein vermutet wird, muß die amtliche Unterſuchung ergeben. Geſtern nachmittag zwiſchen 3 und 4 Uhr ging über Konſtanz, dem Ueberlingerſee und dem Linz⸗ * Konſtanz, 5. Juli. gau ein ſchweres Gewitter mit Ha das beſonders im Deggenhäuſener Tal an auf den Fluren beträchtlichen Schaden anrichtete. Die Hagel⸗ körner hatten die Größe⸗ von Walnüſſen der ſtarke Sturm das Unwetter raſch vorüber. 8 läßt ſich zur Zeit Schaden gekommen. werden, ob es ſich Die gelſchlag nieder, den Obſtgärten und Zum Glück trieb Seine Fran in den Rhein geworfen «Oberkirch, 6. Juli. Der 28 jährige Chauffeur Demarez aus Hartnach bei Oberkirch iſt unter dem Verdacht, ſeine Frau ermordet zu haben, verhaftet worden. Er war am Sonn⸗ tag mit ſeiner 21 Jahre alten Frau auf einer Motorradfahrt nach Freiſtett und Kehl gefahren und erſchten am Montag früh bei der Gendarmerie Oberkirch, um ſeine Frau als ver⸗ mißt zu melden. Da Demarez und ſeine Frau, die ſeit November 1927 verheiratet waren, dauernd in ehelichen Zwiſtigkeiten lebten und auch beide Teile es mit der ehelichen Treue nicht ſehr genau nahmen, kam der Verdacht auf, daß Demarez ſelbſt Hand an ſeine Frau gelegt haben könnte. Bei ſeiner letzten Einvernahme geſtern nachmittag legte er auch ein Geſtändnis ab, ſeine Frau am Sonntag abend bei Freiſtett in den Rhein geworfen zu haben. Vermutlich dürften dieſe Angaben jedoch nicht ſtimmen und die Untat in Kehl geſchehen ſein. Die Leiche der Frau konnte bisher noch nicht gefunden werden. * V. Ladenburg, 3. Juli. Die Moderniſierung der Freiwil⸗ ligen Feuerwehr Ladenburg hat durch die Einſtellung eines Mannſchaftsautos großen Fortſchritt gemacht. Am Samstag abend fand auf dem Marktplatz vor der vollſtändig angetretenen Wehr im Beiſein des Bürgermeiſters und des Gemeinderats die Uebernahme durch den Kommandanten, Fr. Agricola, ſtatt. Der neue automobile Mannſchafts⸗ und Gerätewagen iſt durch den einheimiſchen Wagnermeiſter Wilhelm Engel durch Umbau eines 10/45 Ps Opellaſtwagens nach Plänen der Firma Carl Benz Söhne hergeſtellt wor⸗ den. Auf zwei Längsbänken haben 10 Feuerwehrleute Platz, auf dem Führerſitz weitere zwei. An dieſen Wagen werden die Motorſpritze und ein Schlauchwagen angehängt, ſo daß es in Zukunft möglich iſt, einen ganzen, und zwar den wichtigſten Löſchzug ſehr raſch an den Brandplatz zu befördern. Der große Vorteil dieſes Zeitgewinns wird ſich beſonders bei Bränden an der Peripherie der Stadt oder außerhalb dieſer und auswärts auswirken. Außer der Mannſchaft führt das Automobil noch Leitern, Gasmasken, Schläuche, Aufſatzrohre und anderes Gerät mit ſich. Kommandant Agricola betonte, daß der neue Wagen ein Erzeugnis des einheimiſchen Ge⸗ werbefleißes ſei. Bürgermeiſter Roch ſprach ſeine Anerken⸗ nung aus und dankte der Feuerwehr, die das moderne Fahr⸗ zeug zum größten Teil aus eigenen Mitteln mit Zuſchüſſen der Feuerwehr⸗Unterſtützungskaſſe und der Gemeinde ange⸗ ſchafft hat. Die Freiwillige Feuerwehr Ladenburg ſei nun ausgerüſtet wie kaum eine andere in kleineren Städten. Bei einer anſchließenden Uebung wurde der neue Motorlsſch⸗ zug ſofort erprobt; ſeine Schnelligkeit rief allgemeine Befrie⸗ digung hervor. Dieſer Zug wird jederzeit fahrbereit im neuen Spritzenhaus, der zu dieſem Zweck im Ausbau ſich be⸗ findlichen ehemaligen Zehntſcheuer, ſtehen * Sternfels(Amt Bretten), 6. Juli. Ein hieſiger Mechaniker, der in mäßigem Tempo durch den Ort fuhr, wurde durch zwei raufende Hunde zum Stürzen gebracht. Er erlitt gefährliche Kopf⸗ und Handverletzungen. Nach dem Geſetz iſt jeder Tierhalter für den durch ſein Tier verurſachten Schaden verantwortlich. Gerichtszeitung Schwere Gefängnisſtrafe im St. Ingberter Sparkaſſen⸗ Skandal * Saarbrücken, 7. Juli. Im Prozeß um den St. Ingberter Sparkaſſenſkandal iſt geſtern nachmittag nach fünf⸗ tägiger Verhandlung das Urteil gefällt worden. Der Au⸗ geklagte, Finanzrat Joſef Pircher wurde zu 4 Jahren und 6 Monaten Gefängnis und ſein Kaſſierer, der Sparkaſſeninſpektor Omlor zu 3 Jahren, 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Außerdem wurde beiden Ange⸗ klagten auf die Dauer von 5 Jahren das Recht zur Bekleidung öffentlicher Aemter aberkannt. Beide Verurteilten ſitzen ſeit dem 24. Auguſt v. J. in Unterſuchungshaft, die voll ange⸗ rechnet wird. Veranſtaltungen Montag, den 8. Juli „Katharina Knie“..00 Uhr. „Das lebende Magazin“.15 Uhr. „Wenn der weiße Flieder“.— Schau⸗ burg:„Der Teufels reporter“.— UÜfa⸗Theater:„Der König von Soh:“.— Palaſt⸗Theater:„Ein Menſch der Maſſe“.— Scala:„Ich küſſe Ihre Hand, Madam“.— C a pi ⸗ tol:„Die Frau, nach der man ſich ſehnt“— Gloria⸗Pa⸗ laſt:„Aus dem Tagebuch eines Junggeſellen.“ Nationaltheater: .30 Uhr. Apollotheater: Lichtſpiele: Alhambra: Neues Wiener Repue: eee Intl. Peröftentlichungen der Stadt Mannheim Oeffentliche Aufforderung. Im Käfertaler Friedhof gelangt die Abteilung 2, enthaltend die Gräber der in der Zeit vom 10. April 1905 bis 22. Februar 1908 verſtorbenenErwachſenen zurümgrabung. Anträge auf Erhaltung der Gräber eine weitere 20jährige Ruhedauer, wofür die Gebühr R. 50.— für ein Grab beträgt, ſind bis längſtens 31. Auguſt 1929— an Werktagen vormittags von—12 Uhr— beim Friedhof⸗ amt, Rathaus N 1, Zimmer 13, zu ſtellen; ſpäter einkommende Anträge werden nicht be⸗ rückſichtigt. Denkmäler mit Fundamenten, Einfaſſungen und Pflanzungen. auf Gräbern, deren Er⸗ haltung nicht beantragt wird, ſind bis ſpäte⸗ ſtens 31. Auguſt 1929 zu entfernen; nach Ab⸗ lauf dieſer Friſt wird der Friedhofausſchuß über die nicht entfernten Materialien geeig⸗ nete Verfügung treffen. 10 Mannheim, den 2. Juli 1929. Der Oberbürgermeiſter. Verſteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal— 0 5. 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet an folgenden Tagen die öffentliche Ber⸗ ſteigerung verfallener Pfänder gegen Bar⸗ zahlung ſtatt: 32 a) für Gold, Silber, Uhren, Fahrräder un dergl. am Mittwoch, den 10. Juli 1929; b) für Kleider, Weißzeng, Betten, Stiefel u. dergl. am Donnerstag, den 11. Juli 1929. Beginn jeweils 14 Uhr(Lokalöffng. 13 Uhr) Mitbringen von Kindern nicht geſtattet. Städt. Leihamt. 5 2 G— 45 0 Keruſeifſen, Tojilettenſeiſen, Schmierſeifen, Silberſchmierſeifen, Seifeuflocken, Fett⸗ laugenmehl, Seifenſand, Kehrpulver, Bodenwachs, Bodenble, Terpentinöle, Salatöle, Autoöle, Kriſtallſoda, Lederfett, Huffett, Wagenfett, Conſtinentes Fett, Putztücher liefern engros billigſt* 105 Or. Hellmuth Schupp& F. J. Schupp, Fäbrik chem.-techn. Produkte, Mannheim, Max- Josenhstrabe 37, Telephon 530 84. 5 Nur der Fachmann vertilgt Wanzen Uegliches Ungeziefer radikal und 9 ſchnell(Hervorragend bewährtes Verfahren) 7 Franz Münch Desinfektlons- und Ungeziefer- Vertiſgungs-Anstalt (Hegr. 1900) Jel. 32293 Sonterdplatz 2 1 8 n Lager- Räume ca. 900 qm groß, in beſter Lage Mannheims, Nähe Hauptbahnhof gelegen, mit Geleiſe⸗ anſchluß, ab 1. Auguſt 1929 preiswert zu vermieten. Angeb. unt. F C 160 an die Geſchäftsſtelle d. 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In gewohnter ſchlichter Weiſe hatte der Regatta⸗ verein die Vorbereitungen getroffen. Dem Regattaprogramm war eine Geſchichte der Mannheimer Regatten vorangeſtellt, die in ſchlichter Größe die wichtigſten Ergebniſſe und die Namen ſeiner Führer feſthält, die den Verein über alle Fähr⸗ lichkeiten hinweggeführt und das ſchützende Dach geſchaffen haben, das allen Mannheimer Rudervereinen ſportlichen Schutz und Schirm und enges Zuſammenwirken gewährleiſtet. Die Namen Weiß, Heyd, Zeiler, Alt, Krämer, Schumacher und Jahr geben Zeugnis, daß man es ſtets verſtanden hat, den rechten Mann an den rechten Platz zu ſtellen. Getragen wurde die Veranſtaltung durch die überragende Leiſtung des Mannheimer Rudervereins „Amicitia“, der ſeither mit den Beſten des Vaterlandes die Ruder kreuzte und zu hohen Ehren gebracht hatte. Eine ſeit Jahren im Stillen gereifte Leiſtung hat ihre guten Früchte getragen. Es mag ſein, daß gerade das Ueberragende der Leiſtung manchen abgeſchreckt hat, den Kampf aufzunehmen; deshalb verdienen doppelte Anerkennung die, und ſich zum ernſten Kampf geſtellt haben. In der äußeren Aufmachung unterſchied ſich die Veranſtaltung wenig von den früheren. Bemerkenswert iſt die Anordnung des Zielſchiffes, das zugleich Ehrengäſten, der Preſſe und der Regattaleitung ſichere Unterkunft und guten Ueberblick über die Rennſtrecke bietet. Beſondere Anerkennung verdient die ſachlich und fach⸗ lich hervorragende Unterrichtung der Preſſe durch einen flotten Nachrichtendienſt, der die Arbeit ungemein erleichtert. Vorbereitung und Durchführung waren muſtergültig, rei⸗ bungslos vollzog ſich alles. Den für Samstag recht zahlreich erſchienenen Zuſchauern wurde ein ſchönes ſportliches Schau⸗ ſpiel geboten. Die Senioren der„Amicitia“ errangen nach ſchönem Kampf mit der Kaſteler Rudergeſellſchaft den Kaiſerpreis im Achter, ihre Junioren bewährten ſich ſiegreich in der gleichen Bobtsgattung. Der Mannheimer Ruderklub konnte nach mehrfachen Verſuchen ſeine tütch⸗ tigen Junioren im Vierer ſiegreich ſehen, und im Vierer ohne Steuermann, den Sachſenhauſen nach hartem Kampfe errang, konnten ſie ebenfalls Probe ihrer Tüchtigkeit ablegen. Eine gute Mannſchaft hatte die Ruderriege des Eſſener Turn⸗ und Fechtklubs herausgebracht. Der Achter des Mainzer Ruder⸗ vereins zeigte weitere Fortſchritte und gute gleichmäßige Blätterarbeit, die ſeinen Gegnern der Frankfurter Germania noch abging. Nach leichtem Regenfall am Vormittag ſchönes, ideales, windſtilles Regattawetter. Die für den Vormittag vorge⸗ ſehenen Vorrennen im Pfalz⸗Achter fielen durch Abmeldung von drei Mannſchaften aus, ſo daß die rechtzeitig benachrich⸗ tigten auswärtigen Mannſchaften erſt am Nachmittag einzu⸗ treffen brauchten. Länge der Bahn 1900 Meter in ſtillem die den Handſchuh aufgenommen! Waſſer. Verlauf der Rennen am erſten Tag Mühlaupreis, Aufänger⸗Vierer: 1. Mannheimer Ruder⸗ Tub(R. Eglau, P. Eſchmann, W. Blank, F. Knebel; H. Cleinow) :49; 2. Ruder⸗G. Speyer:55,45 3. Mannheimer R. V. Amiticia :58,4; 4. Mannheimer R. V. Baden bei 1000 Meter aufgegeben. Schönes geſchloſſenes Rennen bis 500 Meter, unter leichter Führung der Amicitia; die übrigen auf gleicher Höhe. Bei 1000 Meter geht der Mannheimer Klub in Führung, die er in ſchöner ſchwungvoller Arbeit ſtets vergrößert. Baden hat bei 1000 Meter aufgegeben. Heißer Bord⸗an⸗Bord⸗Kampf zwiſchen Speyer und Amieitta, der ſich zu Gunſten von Speyer entſcheidet. Der Mannheimer Klub macht in ſchöner Zuſammenarbeit und vorzüglichem Gleichſchwung bis ins Ziel zwei Längen gut; eine halbe Länge hinter Speyer läuft Amieitia ein. Büxenſtein⸗Vierer- Nur Mannheimer Amiticia gemeldet; Ren⸗ nen fällt aus. Gaſt⸗Vierer: 1. Ruderriege Eſſen:22,87 2. Kaſteler R. G.:37,68; 8. Frankfurter.G. Sachſenhauſen:01. Nach gutem Start gehen die ſchön zuſammenarbeitenden Eſſener in leichte Füh⸗ rung. die bei 500 Meter ſchon 275 Länge ausmacht. Sachſenhauſen, das auf dem zweiten Platz liegt, wird von Kaſtel überſpurtet, deſſen Mannſchaft ſtark an die Führende herangeht, die mit ſicherer Tech⸗ nik ihren Vorſprung auf zwei Längen vergrößert. Sachſenhauſen padelt von 1500 Meter ruhig durch das Ziel. Zweiter Einer: 1. Georg Lerch⸗R. G. Worms(nicht ge⸗ zeitet wegen Telephonſtörung); 2. Karl Heinz Friſch⸗Heidelberger R. Kl.; g. H. Treß⸗Kreuznacher R. V. Geſchloſſen bis 700 Meter, hier geht Lerch eine Länge vor Friſch, Treß fällt langſam zurück. Lerch hält mit ſchönem langem Schlag die Führung ſicher gegen den hart anſpurtenden Friſch, der bis auf 74 Länge aufläuft. Rheinpreis, Junior⸗Achter: 1. Mannheimer R. V. Ami⸗ eitia(L. Bäuerlein, H. Rhein, H. Kanoldt, K. Stamm, J. Böhme, B. Boger, R. Müßig, E. Krumſchmidt; Emil Metz):59; 2. Lud⸗ wigshafener.⸗Verein:03,6; 3. R. V. Rüſſelsheim 603,8. Amicitia geht in leichte Führung in dem bis auf 500 Meter ziemlich ge⸗ ſchloſſenen Rennen. Dann geht Amicitia langſam aber ſicher her⸗ aus, während Rüſſelsheim und Ludwigshafen Bord an Bord um den zweiten Platz ſtreiten, den Rüſſelsheim im Ziel an Ludwigs⸗ hafen abgeben muß, während ſich Amicitia mit einer Länge als Sieger behauptet. Otto Beck⸗Gedächtnis⸗Preis. Zweiter Vierer, ohne Steuermann: 1. Frankfurter Rudergeſellſchaft Sachſen hauſen (R. Himmelreich, G. Nagel, R. Sturm, H. Hummel:17; 2, Karls⸗ ruher R. V.:20; 3. Mannheimer R. Kl. 622,8. Karlsruhe kommt ſchlecht vom Start weg, Mannheimer Klub führt ſofort und iſt bei 500 Meter eine halbe Länge vor Karlsruhe. Bei 800 Meter hat ſich Sachſenhauſen eine Länge vor den Mannheimer Klub geſchafft, der von Karlsruhe durch ſchlechtes Steuern hart ſeitlich bedrängt wird. Die Führung wechſelt von 1000 Meter ab in dem dicht geſchloſſenes Feld. Wieder führt Mannheim, als ſich bei 1400 Meter ein harter Bord⸗an⸗Bord⸗Kampf zwiſchen Sachſenhauſen und Karlsruhe ent⸗ wickelt. Der Mannheimer Klub wird in die Scheere genommen, ſo daß er im harten Endkampf auf den dritten Platz fällt. Je eine halbe Länge zwiſchen den Booten im Ziel. Jungmann⸗Achter: 1. Heilbronner R. G. Schwaben(E. Wüſt, O. Ebert, G. Melber, C. Friſchle, H. Wengert, O. Bauer, K. Müller, A. Bertel; R. Hofmann) 6111,47 2. Heidelberger Ruderklub :11,4; 8. Mannheimer R. V. Baden:26. Eine ziemlich zahme Sache. Schwaben geht gleich in Führung und dehnt dieſe weiter aus. Das Feld zieht ſich ſtark auseinander. Heidelberg immer Zweiter, Baden Dritter, alle drei durch Längen getrennt. Pfalg⸗Achter, Zweiter Achter: 1. Mainzer Ruderverein (H. Eiſold, F. Kirch, F. Hofmann, H. Neukam, W. Hoffmann, W. Berg, G. Wagner, Hans Apel; H. Kalkhof) 601,4; 2. Frankfurter R. G. Germania 604,4; 3. Heilbronner R. G. Schwaben:13,4 Heil⸗ bronn geht mit der Führung ab, Mainz an zweiter Stelle, Frank⸗ furter Germania im Anfang zurück, holt aber bald auf und läuft mit Heilbronner R. G. Schwaben auf gleiche Höhe. Bei 800 Meter holt Mainz langſam auf und nimmt mit beſſerem Zuſammenſpiel die knappe Führung. Zwiſchen Heilbronn und Germanta Bord⸗an⸗Bord⸗ Kampf um den zwetten Platz, den Germania behauptet und mit wuch⸗ tigem Endvorſtoß an die frei führenden Mainzer herangeht, die mit guter Zuſammenarbeit den Anprall langſam abwehren können. Doppel⸗Zweier: Nur Heidelberger Ruderklub gemeldet; fällt aus. Kaiſerpreis⸗Achter: 1. Mannheimer R. V. Amicitia (. Maier, J. Schneider, G. Maier, H. Herbold, E. Hofſtätter, W. Reichert, E. Gaber, K. Aletter; F. Bauer) 5154; 2. Kaſteler R. G. :58, 4. Beide Mannſchaften ſtarten gut. Amieitia geht gleich in leichte Führung und iſt bei 500 Meter klar, bei 800 Meter 1¼ Längen im Vorſprung. Kaſtel legt Spurt auf Spurt ein und rückt bei 1000 Meter auf eine Länge auf. Ein weiterer ſchöner Zehnerſpurt von Kaſtel wird von Amicitia im Ziel mit einer knappen Länge ab⸗ gewehrt. Verlauf der Rennen am Sonntag Amititia ſiegt wieder zweimal, der Ruderklub einmal Bei bedecktem Himmel wickeln ſich die Rennen gut ab. Der Beſuch der Regatta iſt außerordentlich ſtark. Der Vor⸗ ſitzende des Deutſchen Ruderverbandes, Regierungspräſident Pauli, wohnt den Rennen bei und iſt sichtlich angenehm be⸗ rührt von der guten Organiſation und den gebotenen vor⸗ trefflichen ſportlichen Leiſtungen, für die der erſtklaſſige 8 5 nnheimer Regattaplatz die geeignete Kampfſtätte ot. Eröffnet wurden die Rennen durch einen ſchönen Sieg des Ulmer Ruderklubs Donau, der die Vorübung auf hartem Waſſer erkennen ließ. Der Jungmannvierer war ein ſchönes Ergebnis für den Mannheimer Ruderklub, der gegen ein Fünferfeld durch gute Zuſammenarbeit ſeinen Erfolg ſicher ſtellte. Eine ſpannende Probe für die Nerven der Zuſchauer brachte das erſte Vierer⸗Rennen um den Verbands⸗ preis, das ein hartes Bord⸗an⸗Bord⸗Rennen über die ganze Strecke zwiſchen der Schneider⸗Mannſchaft der „Amicitia“ gegen die Eſſener Ruderriege brachte und im Ziel von„Amicitia“ mit einem Meter gegen die ſehr bedroh⸗ lich vorſteuernden Eſſener gewann. Die R. G. Speyer gewann den Leichtgewichts⸗ Vierer ſicher gegen die Mannheimer RG. Baden. Im Zweier behielt der Heidelberger Ruderklub die Oberhand gegen die ſehr ſchön rudernden Offenbacher Hellenen. Im Wilhelm⸗Zeiler⸗Vierer gab es ein ſpannenendes Endrennen zwiſchen dem Akademiſchen Ruderklub Karlsruhe und der RG. Sachſenhauſen, deren gewaltiger Endvorſtoß mit Handbreite im Ziel ſcheiterte. Im Dritten Vierer konnte die Ulmer„Donau“ wieder ihre von harter Waſſer⸗ arbeit getragene Ueberlegenheit zeigen. Im Neckarpreis konnte die Rudergeſellſchaft Ludwigshafen ihren erſten wacker erkämpften Sieg feiern. Wir würden ihr aber„E. H.., Einheitsvorſchlag dringend empfehlen, denn ihre beiden Schlagleute ſchwangen vollſtändig gegeneinander, ſo daß das Boypt ſtark duckte. Ihr Sieg wurde übrigens von den Zu⸗ ſchauern lebhaft begrüßt. Ein ſcharfes Rennen entſpann ſich bei vier beteiligten Booten im Endkampf gegen die von hal⸗ R. V. 630,2, 3. R. G. Speyer 6132. ber Strecke ſtark vorſtoßende Frankfurter Germania, die „Amicitia“ den Sieg im Ziel mit einem Fuß Vorſprung über⸗ laſſen mußte. Das Rennen um den Jubiläumsprets brachte einen ſchönen Sieg der Amieitia⸗Senioren gegen die Kaſteler RG. mit 1% Längen. Man darf mit dem Ausgang der Regatta ſehr zufrieden ſein, der ein ſchönes Bild ruderſportliichen Lebens entwickelte. Zu ihrem guten Verlauf trug die vorzügliche Organiſation bei. Die Preisverteilung nahm Präſideut Pauli vor, der durch ſeine warmen Worte die Zuſchauer zu begei⸗ ſtertem Beifall hinriß. Vorrennen Badenia⸗Preis. Vierer für Innioren. 1. A b.: 1. Mannheimer R. G.:30, 2. Mannheimer R. Kl. 6188, 3. Wormſer R. V.:36. Sicher gewonnen. 2. A bh.: 1. Ludwigshafener RV:30. 2. Ulmer R. Kl. Donau 630,2, 3. R. V. Rüſſelsheim:35. Nach ſcharfem Kampf mit wechſelnder Führung über die ganze Strecke mit Luftkaſtenlänge gewonnen. Vierer für Jungmannen. 1. A b.: Heilbronner R. G. Schwaben :87, 2. R. G. Heidelberg:37,6, g. Mannheimer R. Kl. 6788, 4. Mann⸗ heimer R. V. Baden 6242. Nach ſcharfem Rennen knapp gewonnen; Heidelberg belegt im Ziel gegen Mannheimer Klub den zweiten Platz.— 2. Abt.: 1. R. G. Ludwigshafen:29,8, 2. Ludwigshafener Gleich vom Start an entſpinnt ſich ein ſcharfer Kampf zwiſchen den beiden Ludwigshafener Mann⸗ ſchaften, der unter wechſelnder Führung gegen Ende des Rennens immer mehr geſteigert wird. Durch zäheſten Endſpurt geht Ruder⸗ Geſellſchaft Ludwigshafen mit einer Drittellänge als erſter durchs Ziel. Rheinhafen⸗Preis. Dritter Vierer. 1. A h.: 1. Mannheimer R. G.:32, 2. R. G. Speyer 6785, 3. Wormſer R. V.:42. Nach Kampf mit einer Länge gewonnen. 2. Abt.: 1. Ulmer R. Kl. Donau 632,6, 2. R. V. Heilbronn 61835, 3. Ludwigshafener R. V.:36. Schärfſter Kampf aller drei Boote über die ganze Strecke mit wechſelnder Führung. Im Endgeſecht gewinnt Ulm mit einer bronn, Luftkaſtenlänge zurück Ludwigshafen. 8 Das Withtigſte vom Sonntagsſport Mannheimer Jubiläumsregatta: Mannheimer Amicitia gewinnt wieder vier Rennen.— Der Mannheimer Klub zwei⸗ mal in Front. * Hand⸗ und Fußball⸗Meiſterſchaften der D. T. in Maun⸗ heim: T. V. 46 Mannheim D. T. Fußballmeiſter.— T. V. Frieſenheim Handballmeiſter.— T. V. Vorwärts Breslau Handballmeiſter der Frauen. * Um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft: In Berlin trennen ſich 1. F. C. Nürnberg und Hertha B. S. C. Berlin nach 150 Minuten torlos.— Sp. Vg. Fürth ſchlägt Breslau in Frauk⸗ furt überlegen 611. ** Der Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen tagt in Eſſen: Telegramm an Hindenburg und Reſolution an die Reichsregierung. 1. Frankfurter Tennisturnier: Dr. Buß ſchlägt Worm. * Süddeutſche Handball ⸗Pokalmeiſterſchaft: 1. F. C. Nürn⸗ berg ſchlägt.f. B. Stuttgart in der Vorſchlußrunde:2. * Motorradrennen auf der Solitude bei Stuttgart: Großer Erfolg von B. M. W. * Schwimm Länderkampf Frankreich— Deutſchland:1. Deutſchland gewinnt die 4 mal 200 Meter⸗Staffel in neuer europäiſcher Rekordzeit. * 5. Pfälziſche Kampfſpiele in Frankenthal: Ausgezeichnetes Abſchneiden der Mannheimer Jugend. (( ãõã dad ã ͤ A Entſcheidungsrennen 0 Babenia⸗Preis. Juniorvierer. 1. Ulmer R. Kl. Donau (Reifelsberger, Honold, Schmid, Jackſties; Herlinger):24,47 2. Mannheimer R. G. 626,8; g. Mannheimer R. Kl.:27,86; 4. Lud⸗ wigshafener R. V,:87,4. Nach gutem Start aller Boote geht der Mannheimer Klub in leichte Führung und hält dieſe bis etwa 900 Meter, ſonſt iſt das Feld geſchloſſen. Bet 1000 Meter hat ſich Ulm beigearbeitet und erringt in hartem Kampf, in dem Ludwigshafen langſam abfällt, die Führung. In ſchärfſtem Bord an Bord⸗Rennen nähern ſich die Boote dem Ziel; in zäheſtem Endſpurt gewinnt Ulm mit einer Länge. Zwiſchen den beiden Mannheimer Vereinen heißes Gefecht um den zweiten Platz. Großherzogs⸗Vierer. Vierer ohne Steuermann. nur Mannheimer R. V. Amicitia gemeldet. Jungmann⸗Einer. Ausgefallen, da nur K. H. Eriſch⸗Heidelberg R. Kl. gemeldet. Jungmann⸗Vierer. 1. Mannheimer R. Kl.(Egler, Eſchmann, Blank, Knebel; Reinig):33,6; 2. Heilbronner R. G. Schwaben 6786; 3. R. G. Ludwigshafen:40,6; 4. R. G. Heidelberg:43,88: 5. Ludwigs⸗ hafener R. V.:51. Mannheimer Klub geht gleich am Start in leichte Führung, muß ſich aber ſtark gegen die ſtarken Heilbronner Schwaben wehren, die ſtets angreifen. In hartem Kampf liegen dieſe beiden Boote bei 500 Meter an der Spitze. Bei 1000 Meter iſt Heilbronn in leichte Führung gegangen, muß dieſe aber im End⸗ kampf wieder dem alles daran ſetzenden Mannheimr Klub die Füh⸗ rung laſſen. Mit einer Länge gewonnen. Verbauds⸗Preis. Erſter Vierer. 1. Mann heimer R. V. Amicitia(Maier, Reichert, Hoffſtätter, Schneider; Bauer) 615,4 2. Ruberriege Eſſener Turn⸗ u. Fechtklub:15,6. Härteſter Bord an Borb⸗Kampf mit wechſelnder knapper Führung über die ganze Strecke. In beiſpielsloſem Endkampf mit einem halben Meter durch den letzten Zug gewonnen. Elſaß⸗Preis. Erſter Gaſt⸗Achter. 1. Kaſteler R. G.(Genß, Wagner, Paape, Bock, Schandus, Callwood, Schollmeyer, Joſt; Diefen⸗ bach):33,4; 2. Mainzer R. V.:87, 4. Bis 500 Mäter hält Mainzer V. die Spitze mit halber Länge Vorſprung. Kaſtel ſpurtet ſtetig und kann bei 600 Meter gleichziehen. Bei 1000 Meter führt Mainz wie⸗ der mit halber Länge. Hier ſetzt Kaſtel Dampf auf, und nimmt mit prachtvoller ſchwungvoller Zuſammenarbeit die Führung gegen die 18111 1 werdenden Mainzer die es im Ziel mit einer Länge ab⸗ üttelt. Straßburg⸗Gedächtnis⸗Preis. Erſter Einer: 1. Auguſt von Hoven (Ludwigshafener RV.) wird der Preis gugeſprochen, da ſich ſein Gegner H. Bender(Heidelberger Rl.) nicht am Start einfand. Leichtgewichts⸗Vierer: 1. RG. Speyer(Klotz, Löhner, Ditſch, Bredel; Puttmann) 6127, 2. Mannheimer RV. Baden:44, 4. Ueber⸗ legen gewonnen, nach Führung über die ganze Strecke. Zweier ohne Steuermann: 1. Heidelberger Rekl.(K. H. Friſch, Hch. Bender) 715,8, 2. RV. Hellas Offenbach 721,6. Heidel⸗ berg gewinnt ſicher gegen die ſich tapfer wehrende und in ſauberer Waſſerarbeit rudernden Hellasmannſchaft. Bonadies⸗Inſel⸗Preis. Troſt⸗Achter: 1. RV. Hell bronn(Hap⸗ old, Pflugfelder, Gauger, Nollenberger, Aichelmann, Wolpert, Stier, Trinkner; Elwart):23,2, 2. Mannheimer Rl.:28, 3. Heidelberger Rl. aufgegeben. Heilbronn hält ſtets die Führung mit etwa einer JZänge gegen Mannheimer Klub. Heidelbeg gibt bei 1000 Meter auf. Wilhelm⸗Zeiler⸗Gedächtnis⸗Preis. Zweiter Vierer: 1. Ak. Rel. Karlsruhe(Jenſſen, Friedrich, Loep, Schmidt; Ernſthauſen):86, 2. Frankfurter RG. Sachſenhauſen 6286,2, 3. Karlsruher RV. 6140. Bei 1200 Meter gehen die Karlsruher Akademiker vor Sachſenhauſen in Führung. Sachſenhaufen fällt ſichtlich ab, geht aber nochmals zum Spurt über und läuft im Ziel ſehr ſtark auf, ſo daß Karlsruhe nur mit knappſtem Vorſprung den Sieg an ſich reißen kann. Rheinhafen⸗Preis. Dritter Vierer: 1. Ulmer Rͤl. Don au (Reifelsberger, Köpfer, Schmid, Jackiſtes; Herlinger):42,68, 2. Maun⸗ heimer RG. 645,4, 3. RV. Heilbronn:52, 4. RG. Speyer:52, 4. Nach wechſelnder Führung legen ſich Ulm und Mannheimer Geſell⸗ ſchaft an die Spitze und kämpfen bis ins Ziel um die Führung. Durch ſchönen Endſpurt ſiegt Ulm mit einer Länge. 7 Neckar ⸗Preis. Ermunterungs⸗Vierer: 1. RG. Lu d wigs hafen (Zumpf, Barth, H. Barth, Winter; Piſter):45, 2. RG. Speyer :53,63. Ludwigshafen hat bald die entſcheidende Führung, die es bis ins Ziel bis auf zweieinhalb Längen ausdehnt. Junior⸗Achter: 1. Frankfurter RG. Ger mania(Winter⸗ werber, Melchers, Frey, Sommer, Martin. Stahlſchmidt, Fiſcher, Hüllinghoff; Nückel) nicht gezeitet, 2. Mannheimer RV. Amleitta + 0, Sek., 3. RV. Rüſſelsheim 43,8 Sek., 4. Heilbronner RG. Schwaben 7 10 Sek. Germania liegt während des ganzen Rennens in leichter Führung; öftere Vorſtöße von Amicitia werden von den Germanen erfolgreich erwidert und mit zwei Meter Vorſprung gehen ſie als Sieger durchs Ziel vor der im Ziel mächtig aufkommenden Amieitia⸗Mannſchaft. Eine halbe Länge zurück Rüſſelsheim. Jubiläums⸗Preis. Erſter Achter: 1. Mann heimer RV. A mi⸗ citia(Maier, Schneider, G. Maier, Herbold, Hofſtaetter, Reichert, Gaber Aletter; Bauer):40,4, 2. Kaſteler RG.:46,4. Vom Start an geht Amieitia in Führung und hat bei 1000 Meter eine Länge herausgerudert. Mehrfache Spurts der Kaſteler werden abgeſchüttelt Ausgefallen, da Länge vor Heil⸗ und mit anderthalb Längen gewinnt Amiektig ge ie i f 5 a gegen die in ſehr f ſchöner Zuſammenarbeit rudernden Haſteler. 5 6. Seite. Nr. 308 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗ Ausgabe) Montag, den 8. Juli 1929 Die Aeberraſchung der Vorſchlußrunde Nürnberg und Hertha⸗Berlin trennen ſich nach 150 Minuten uuentſchieden— Fürth ſchlägt Breslau 621 Ein neues Spiel zwiſchen Nürnberg und Ber li Keine Entſcheidung in Berlin Herta BSC. Berlin— 1. F. Nürnberg nach 150 Minuten 9010 Die ganze deulſche Fußballgemeinde hatte das Berliner Vor⸗ ſchlußſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft mit wirklich ſteberhafter 8 Spannung erwartet. Man wußte, daß der Klub in den letzten Wochen an Kampfkraft eingebüßt hat und daß er durchaus nicht mehr der haushohe Favorit für den Titel iſt. Auf der anderen Seite hatte Herta in ſeinen letzten Spielen eine ſehr nette Form gezeigt und man mußte es für durchaus möglich halten, daß der Berliner Meiſter dem Süddeutſchen Meiſter durchaus ebenbürtig war und ſogar eine Ueberraſchung herbeiführen konnte. Aber daß der Kampf nach 150 Minuten Spieldauer abgebrochen werden mußte, weil es keiner Mannſchaft gelungen war, ein Tor zu erzielen. An eine ſolche Möglichkeit hatte niemand gedacht. Der Klub war wirklich ſchwächer, weſentlich ſchwächer ſogar als vor zwei Monaten, als die Nürnberger auf dem gleichen Platz Berlin :1 ſchlugen. Nur dank ſeiner hervorragenden Hintermannſchaft, in der vor allem Stuhlfauth ganz groß war, kam der Klub in dieſem Meiſterſchaftskampf an einer Niederlage vorbei. Der Sturm war viel zu nervös und nicht einheitlich genug, um die Entſcheidung er⸗ zwingen zu können. Auf der anderen Seite zeigte der Berliner Angriff eine ausgezeichnete Verfaſſung, er konnte eine klare Feld⸗ überlegenheit erzwingen, und Nürnberg kann von Glück ſagen, daß dieſer Berliner Sturm auch manchmal Pech hatte. Die reguläre Spielzeit verſtrich torlos, man ſetzte eine Verlängerung von zweimal 15 Minuten an. Auch dieſe Verlängerung brachte kein Ergebnis. Es kam die zweite Ver⸗ längerung, aber immer noch blieben beide Torhüter ungeſchbagen. Schließlich brach Spranger⸗Zwickau, der ſtark in Anſpruch genom⸗ mene Schiedsrichter, das Spiel nach 150 Minuten Kampfdauer ab. Der Kampf muß noch einmal ausgetragen werden und damit verſchiebt ſich natürlich auch die Ermittlung des Deutſchen Fußball⸗ meiſteres. Sp.⸗Bg. Fürth in der Endrunde Sp. Vg. Fürth— S. C. Breslau 08:1(:1 Die Frankfurter Sportgemeinde ſchenkte dem Vorſchlußſpiel um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft doch mehr Beachtung, als man er⸗ wartet hatte. Trotzdem die Fürther in der letzten Zeit wiederholt in Frankfurt geſpielt hatten und obwohl im letzten Jahr das Spiel füd oſtdeutſcher Vertreter in Frankfurt eine ſtarke Enttäuſchung ge⸗ weſen ist, kamen doch 22 000 Sportbegeiſterte in das prächtige Frank⸗ furter Stadion. Es war eben ein Meiſterſchaftskampf, bei dem die Frage nach dem Ausgang allein die ganze Spannung gibt. Das Wetter war dem Spiel denkbar günſtig, ein wenig kühl, trocken und zeitweiſe etwas windig. Das Spiel war keineswegs eine Offenbarung, wie man allgemein erwartte hatte. Bis zur Halbzeit blieb der Vor⸗ sprung der Fürther mit:1 zwar noch gering, aber dann hatten die Fürther ihren Gegner ſo weit zermürbt, daß ein Tor nach dem an⸗ deren notgedrungen fallen mußte. Man hatte in dieſer Spielphaſe das Geflhl, daß die Fürther ſogar zweiſtellig hätten gewinnen können, wenn ſin nicht gegen Schluß mit ihren Kräften ſehr haushalteriſch umgegangen wären. Breslau konnte in keiner Weiſe glaubhaft machen, daß es ſeinen Platz in der Vorſchlußrunde um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft verdient hat. Man fragt ſich, wie ſo es möglich ſein konnte, daß die Münchener Bayern gegen eine ſolch mittelmäßige Mannſchaft nun ſchon ein zweites Mal im Meiſterſchaftskampf unter⸗ legen find. Kritiſches Es iſt unnötig zu ſagen, daß Fürth den Kampf verdient ge⸗ wonnen hat. Das Ergebnis von:1 bei:2 Ecken und ſechs Latten⸗ ſchüſſen ſpricht genug. Die Führter ſpielten eine vollkommen über⸗ legene Partie, nicht nur in techniſcher Beziehung, auch in der tak⸗ tiſchen und geiſtigen Einſtellung zum Kampf hatten die Bayern ein ganz deutliches Plus. Ihre Elf war in allen Reihen gut ausgeglichen, die Verteidigung und der Tormann wurden wenig in Anſpruch genommen. Neger machte einmal einen Schnitzer. eine ſchlechte Abwehr und die verhalf den Schleſiern gleich zum Ehren⸗ tox. In der Läuferreihe überragte Leinberger, der ſich auch hier wieder als ein Taktiker und ein Schaffer von großem Format zeigte. Der Sturm hatte in Frank und nach der Pauſe auch in Kießling ſeine pruduktipſten Leute und in Franz einen Sturmführer, der zwar langſam geworden iſt, aber immer noch ſehr aut gebraucht werden kann. Bei den Breslauern war die Hintermannſchaft ſehr fleißlg. Da ſie aber zu ſehr überlaſtet wurde, konnte ſie das Ver⸗ hängnis allein nicht aufhalten. Die Läuferreihe war den feinen Schachzügen der Fürther nicht gewachſen, ſie wurde immer über⸗ laufen. Der Sturm beſaß nur im Mittelſtürmer Jgla und im Halblinken Blaſchke zwei Leute, die das allgemeine Mittelmaß der Mannſchaft etwas überragten. Als Schiedsrichter war Guyenz⸗ Eſſen wieder ſo gut, wie man es von ihm aus zahlreichen großen Spielen her gewohnt iſt. Allerdings hatte er es auch nicht allzu⸗ n es wurde im allgemeinen ſehr anſtändig und ruhig geſpie! Am den Beo⸗Pokal Pfalz Ludwigshafen— Hanau 60/94:0(:0) Die Pfälzer haben jetzt auch die vorletzte Hürde auf dem Weg zur Abteilungsmeiſterſchaft ſiegreich genommen und ſich ihre Chancen zu wahren gewußt; der Entſcheidungskampf mit 1908 wird auch hier den letzten Meiſter bringen. Es war ein intereſſantes und vor allem vor der Pauſe gut ausgeglichenes Spiel zweier fairer Mannſchaften. Pfalz erreichte nicht ganz die ausgezeichnete Form des Wormattaſpiels, war aber doch in guter Verfaſſung. Urban war wieder ein ausgezeichneter Schlußmann, auch die Verteidigung durch⸗ aus zuverläſſig. Im Angriff trieb man während der erſten Halbzeit zu viel Innenſpiel und konnte ſich ſo gegen die ſehr gute Abwehr der Gäſte, in der allerdings der Torwart ſchwächer war, nicht durchſetzen. Nach der Pauſe, als auch die Läuferreihe offenſiver ſpielte, wurde es bei ausgiebiger Flügelbedtenung— Doland ſtand auf Rechtsaußen— entſcheden beſſer. Jetzt kam die techniſche Ueberlegenheit der Platz⸗ herren erſt richtig zur Geltung, deren Endſteg jetzt keinen Moment mehr in Frage ſtand. Hanau hatte eine recht gute Läuferreihe, aber noch beſſere Verteidiger; im Angriff war der Linksaußen wohl der beſte Mann. Pfilz geht bei etwa gleichwertigen Leiſtungen durch ſeinen Mit⸗ telſtürmer in Führung. Noch vor der Pauſe bringt ein vom Mittel⸗ läufer verwandelter Elfmeter— unfaires Spiel— den zweiten Erfolg. Nach dem Wechſel wird Pfalz überlegen. Abermals ver⸗ wandelt Wetter ein Elfmeter, 810. Urban macht im Verein mit der ſicheren Verteidigung alle Verſuche der Gäſte, wie ſchon vor der Pauſe, in ſicherer Weiſe zunichte. Die Ueberlegenheit der Platz⸗ herren bleibt nicht ohne weitere Folgen. Halblinks erhöht auf:0 und ſchließlich der Halbrechte auf 520. Das ſchwach beſuchte Spiel wurde zufriedenſtellend geleitet. 85 Phönix Ludwigshafen— Sp. V. Wiesbaden:2(:2) Härter, viel härter, als erwartet, mußte die Phönixelf um dieſen knappen Sieg im Beo⸗Pokal⸗Rückſpiel gegen die Gäſte aus der Bäder⸗ ſtadt kämpfen. Nach den guten Leiſtungen der letzten Wochen neigte man zu der Anſicht, daß auch dieſer Kampf— ähnlich wie das Vor⸗ ſpiel— mit klarer Tordifferenz gewonnen würde. Dem war aber nicht ſo, denn der Gegner hatte der Phönixelf etwas voraus, und zwar Eifer und Schnelligkeit. Beides und noch manch anderes ver⸗ mißte man bei der Phönix, ſodaß die Ludwigshafener mit dem Er⸗ gebnis mehr als zufrieden ſein konnten. Die Elf zeigte eine über⸗ wird die Elf in den Beo⸗Pokal⸗Endſpielen keine überragende Rolle ſpielen! einigermaßen befriedigen. die kaum einmal im Bilde war. ſonderes zeigen. Reklamieren und beſaßen in der Verteidigung und dem Mittelläufer meter in Führung und erhöhten in der 25. Minute durch den Halb⸗ Hörnle verbeſſerte das Ergebnis auf 12. n— Die Meiſterſchaft um 8 Tage verſchoben Neumüller, Zellner, Hörnle und Lindemann konnten noch Vernichtend ſchwach war die Läuferreihe, Auch die Gäſte konnten nichts Be⸗ Sie waren eifrig, ſchnell, raſch bei der Hand im die beſten Kräfte. Bei ausgeglichenem Spiel konnten die Gäſte bis zum Wechſel mit :2 Toren führen. In der 19. Minute gingen ſie durch einen Elf⸗ Phönix wurde etwas energiſcher, ein Strafſtoß von Nach dem Wechſel gelang in der 14. Minute durch Lindemann der Ausgleich. Ein Eigentor der Gäſte, die 2. Ecke für Phönix wurde vom Torwart ins Netz ge⸗ lenkt, brachte der Phönixelf den 9 Sieg. Byyg. rechten auf 90:2. V. f. R. Mannheim S. V. Waldhof:1(:1 Die möglichſt gute Vorbereitung bezw. Reorganiſation der Mannſchaften iſt das begreifliche Beſtreben der Vereine zur Som⸗ merzeit und laſſen Spiele, wie das ſamstägliche auf dem V. f..⸗ Platz mit ihren Neuauf⸗ und Umſtellungen keinen eigentlichen Maß⸗ ſtab für die Beurteilung der Spielſtärke zu. Während bei der Platz⸗ mannſchaft Hoßfelder fehlte, mußte Waldhof auf Bretzing, Brückl und Scherer verzichten. Auswechſlungen und Umſtellungen während des ſehr lebhaften und trotz allem feſſelnden Spiels zeigten deutlich den experimentellen Charakter der Sache und muß man vornherein betonen, daß die Leiſtung Waldhofs keinesfalls ſo war, als das nackte Ergebnis beſagt. Eine gewiſſe Doſis Pech waltete bei den Waldhöfern inſofern, als frühzeitige Verletzung Hauths eine Be⸗ hemmung und Unſicherheit dieſes ſonſtigen Klaſſeverteidigers herbei⸗ führte. Eine mißglückte Hereingabe von ihm führte durch Kopfſtoß zu einem Tor des V. f. R. und Walz jagte einen Handelfmeter an die Latte. Ein Unentſchieden hätte den beiderſeitigen Geſamt⸗ leiſtungen eher entſprochen. Ueberragend, und wohl der beſte Mann im Felde war Haber als Mittelläufer in ſeinem ruhigen, ſyſte⸗ matiſchen und überſichtlichen Spiel. Model der beſſere Außen⸗ läufer. Bräuninger, erſt noch im Werden, belaſtet Hauth natürlich immer noch viel und Rihm zeigte zeitweiſe Unſicherheit. Walz kam ſpäter voll in Zug und Pennig zeigte namentlich in der erſten Hälfte ausgezeichnetes Spiel. Dagegen fiel der rechte Flügel merklich ab. Geſchloſſenheit und Routine fehlen hier noch. Als Ganzes arbeitete Waldhof mitunter entbſchieden beſſer als V. f. R. Bei dieſem war Fleiſchmann, der alte Praktiker, in der Verteidigung gut. Müller trat nicht wie früher in Erſcheinung. Hügel erwies ſich als der ausgekochte Spieler, geht aber doch merklich ins Alter. Seine gefähr⸗ lichen Tricks ſollte er unterlaſſen. Die Läuferreihe hatte in Eberle nicht den Mittelpunkt wie Waldhof, ohne als Ganzes jedoch ſchlecht zu ſein. Taktiſch richtig und für das Ergebnis von weſentlichem Einfluß war ihr Tordeckungsſpiel. Immer war ſie zur rechten Zeit zur Stelle. Der Sturm erzielte ſchöne Tore und fügte ſich vor allem Bleß gut ein. Vanhauer erreichte ſeine frühere Form nicht, ebenſo auch Specht. Die Umſtellungen während des Spiels waren auch hier das Eingeſtändnis der Unfertigkeit. Soviel ſteht aber wohl feſt, ſolange V. f. R. keinen ausgeſprochenen Mittelſtürmer hat, iſt Lan⸗ genbein auf dem Mittelpoſten wirkſamer als außen. Beide Vereine ſtehen, wie geſagt, mitten im Expermienttieren und über den end⸗ lichen Erfolg der Bemühungen kann erſt das Spätjahr Aufſchluß geben. Auguſt Müß le. Vorſchlußrunde im ſüddeutſchen Handballpokal 1. F. C. Nürnberg— V. f. B. Stuttgart:2 Mit dieſem Sieg ſicherte ſich der 1. FC. Nürnberg die Teilnahme⸗ berechtigung im Endſpiel um die ſüddeutſche Handballpokalmeiſterſchaft in dem er auf den SV. Darmſtadt trifft. Die Nürnberger waren ſchußgewaltiger und zeichneten ſich auch durch das beſſere Zuſammen⸗ spiel aus. Die Stuttgarter boten übervaſchend gute Leiſtungen, nur war der Sturm zu unbeholfen, ſonſt wäre der Sieg den Nürnbergern recht ſchwer geworden. Gut war bei den Schwaben die Hintermann⸗ ſchaft, oͤte beſſere Leiſtungen bot als die der Nürnberger, die auch weit mehr Arbeit hatte. In der Läuferreihe ragte der Rechtsaußen hervor. Der Klub hatte eine ſchwache erſte Halbzeit, in der er auch gegen den Wönd ſchwer ankämpfen mußte. Schwach waren die Außenläufer, die ſchbecht abſpelben. Der Mittelſtürmer wurde ſtark abgedeckt, ſo daß er nur wenig ausrichten konnte. Die zweite Halbzeit wurde für Nürnberg beſſer, die Mannſchaft fand ſich ſehr gut zuſammen. Sie ͤrückte immer mehr auf das Tempo, um ſchließlich die Bewegungsſpieler vollkommen in ihre Hälfte zurück⸗ zudrängen. Die Stuttgarter kamen nur noch ganz vereinzelt vor und vergaben auch dieſe wenig ausſichtsreichen Gelegenheiten durch die Hilfloſigkeit der Stürmer. Bei der andauernden Ueberlegenheit der Nürnberger mußben Erfolge reifen. In regelmäßigen Abſtänden fielen 4 Tore und damit war der Sieg der Nürnberger ſicher geſtellt. Ein Kapitel für ſich bildete der Schiedsrichter Weiß⸗Ul m. Er alhndete große Regelwid rigkeiten gar nicht, war aber bei kleinen Ver⸗ Schwimmen Schwimmländerkampf Deutſchland⸗ Frankreich Der Kampf endete abermals unentſchieden:1 Deutſchland gewinnt die Staffel in europäiſcher Rekord⸗ zeit, Frankreich das Waſſerballſpiel Mehr als 10 000 Zuſchauer hatten ſich trotz der kühlen Witte⸗ rung im Schwimmſtadion von Tourelles zum 8. Ländeurkampf Frankreich— Deutſchland eingefunden Wie ſchon die Begegnung des Vorjahres, endete auch das 3. Treffen wieder unentſchieden 151. Unſere Vertretung gewann die Staffel, die Franzoſen abermals das Waſſerballſpiel. 8 5 5 Zur Amal 200 Meter⸗Staffel trat Deutſchland in der Beſetzung Schubert⸗Breslau, Heinrich⸗Leipzig, Schrader⸗Hildesheim und Ge⸗ bert⸗Magdeburg an. Die Wechſel klappten glänzend und ſo ſiegten unſere Schwimmer mit einer Zeit von 947,2, was einen neuen europäiſchen Rekord darſtellt. Die Zeit der einzelnen Schwimmer war: Schubert:25,6, Heinrich:25,, Schrader:29,83, Gebert•278. Die Franzoſen blieben trotz ihres Rekordman. Taris mit der Zeit von 10:16 faſt um eine halbe Minute zurück. 5 Im Waſſerball waren die Franzoſen knapp mit 322(:0) ſiegreich. Deutſchland trat mit folgender Mannſchaft an: E. Bäre, Gunſt, Cor⸗ des, Bennecke, Atmer, K. Bäre, Amann an. f 5 5 In den Rahmenkämpfen ſiegte der Deutſche Küppers im 100 Met Rücken in:13 gegen den Straßburger Zeibig, der:19 benbtigte. Der Europameiſter im Springen, der in Paris ſehr beliebt öſt, wurde bei ſeinem Auftreten ſtürmiſch begrüßt. Er gab wieder einige Proben ſeines Könnens ab. An den 100 Meter Freiſtil um den Großen Preis von Paris beteiligten ſich die Deutſchen nicht. Der vorjährige Sieger Barany⸗Ungarn gewann das Rennen in der neuen europätſchen Re⸗ korözeit von 50,4 Sekunden überlegen vor dem Franzoſen Taris, der :03,2 brauchte. Pferdeſport Hoppegarten(7. Juli) 3900 /. 1400 Meter. Marchetta, 3. Frontſoldat. 1. Altefelds Alexan⸗ 1. Geier⸗Rennen.. Ferner liefen: dria(Huguenin), 2. Pl. 12, 19, 16:10. 2. Arnfried⸗Rennen. 3900 J. (Grabſch). 2. Gilgameſch, 3. Irmin. Praſüra, Torronne, Taſna, Semper Pl, 18, 24, 62:10. 5 3. Habenichts⸗Rennen. 2800 /. 1200 Meter. 1. Browns Spi⸗ nelli(M. Schmidt), 2. Roxana, 3. Feldberg. Ferner liefen: Mafaki, Soravia, Obacht. Tot.: 107:10, Pl. 34, 20:10. 4. Lehndorff⸗Rennen. 13 000. 2200 Meter. 1. v. Oppen⸗ heims Rebell(Zehmiſch), 2. Farn, 3. Herzkönigin. Ferner liefen: Serapis. Tot.: 38:10, Pl. 21, 31:10. 5. Sierſtorpff⸗Rennen. 13 000 4. 1000 Meter. 1. Blumen⸗ feld u. Samſons Osmunda(Haynes), 2. Mellitus, 3. Strona. Fer⸗ wer liefen: Amalfi, Roderich, Polyglott, Hiſtoria, Mangrove. Tot. 67:10, Pl. 28, 35, 31:10. 8 5200. 1400 Meter. 1. v. Oppenheims 6. Herold⸗Reunen. 1 Schwarzdorn(Zehmiſch), 2. Augendiener, 3. Daland. Ferner lie⸗ Tot.: 32:10, Pl. 28. 23:10. fen: Dominica, Pale, Machvoran. 8 7. Gibraltar⸗Rennen. 1300 4. 1600 Meter. 1. Landswerths Waiſenknabe 2(Vinzenz), 2. Lea, 3. Rotbart. Ferner liefen: Prünas, Türkenbund, Faretra, Jagannath, Königskind, Windſpiel. Roſen⸗ herzog, Dogmatiker. Tot.: 49:10, Pl. 19, 26, 36710. Köln(7. Juli) 1. Lycaon⸗Reunen. Für Zweijährige. 3000. 1000 Meter: 1. O. Weinbergs Denker(A. Zimmermann); 2. Rabenſteiner; 3. Pralinee. Ferner lieſen: Auerbalz, Goldjäger, Sauſewind, Meergott, Herbſt⸗ roſe. Tot: 19:10, Pl: 12, 36, 17:10. 2. Turandot⸗Jagdrennen. Ausgleich 3. 3000. 3700 Meter: 1. O,. Weinbergs Helleſpont(L. Broda); 2. Magus; 3. Elf. Ferner liefen: Ortwin, Wingolf, Sankt Anton, Irrmal, Loiſach, Florita, Ordinarig. Tot: 43:10 Pl: 17, 14, 30:10. 3. Saphir⸗Rennen. Ehrpr. und 4500. 1600 Meter: 1. P. Schnei⸗ ders Audi(H. Schmidt); 2. Lauſitzer; 8. Truchſeß; g. Kabriſtan. Tot: 36:10, Pl: 19, 26:10. 4. Fels⸗Rennen. Ausgleich 3. 3000 J. 1800 Meter: 1. Frau C. Po⸗ lacks Ahnburg(H. Schmidt); 2. Sündenbock; 3. Annchen. Ferner lie⸗ fen: Mitgefühl, Maikater, Diavolo, Damokles, Grießwart, Slevogt. Tot: 98:10, Pl: 257, 21, 44:10. 5. Verloſungs⸗Rennen. 4000. 1200 Meter: 1. Ch. H. Steinmetzs Tirano(H. Nette); 2. Leibwache; 3. Goldwert. Ferner liefen: Wilh. Tell, Luſana, Sepp, Graſſchaft, Tante Lehmann, Leibwache. Tot: 47:10, Pl: 13, 11, 12:10. 6. Hannibal⸗Rennen. Ausgleich 2. 4500. 2400 Meter: 1. Dr. Claſſens Jarbom(Starnecker); 2. Salzig; 3. Lucca. Ferner liefen: Julfeſt, Clauswalde, Sennejagd, Peloria, Le Fanfaron. Tot: 351:10, Pl: 52, 18, 14:10. 7. Diamant⸗Hürdenrennen. 3000 J. 2800 Meter: 1. Gebr. Pöslers Prater(J. Pinter); 2. Tip; 3. Sonnenſchein 3; 3. Zwirns Bru⸗ 1 liefen: Scotch Whisky, Antigonus. Tot: 21:10, Pl: 138, 5, 78:10. 1800 Meter. 1. Stahls Majeſta Ferner liefen: Männertreu 2, idem, Ferne. Tot.: 43:10, Breslau(7. Juli) 1. Preis von Pleß. 2800. 1600 Meter. 1. Geſt. Pünstorfs Blanker Hans(Safdik], 2. Quellendorf, 3. Mungo. Ferner liefen: Giaprinto, Edu, Immerhin. Tot. 90:10, Pl. 24, 25210. 2. Hohe⸗Eule⸗Jagdrennen. Ehrpr. und 2800. 9000 Meter. 1. H. O. von Sprengers Rekared(Eperfeſſy), 2. Blaufelche, 3. Lelkes. 1 e Poeſie, Der Zukünftige, Irina. Tot. 24:10, Pl. 3. Hohenlohe⸗Rennen. Ausgleich 3. 2300. 2000 Meter. 1. Dr. von Kleefelds Leichte Iſabel(Großkopf), 2. Tantor, 3. Quick. Ferner liefen: Szeged, Odaig, Floreſtan, Orthos, Räuber. Tot. 189:10, Pl. 21, 14, 52:10 ſtößen zu kleinlich und behinderte häufig dbe Partei, die gerade im Vorteil war. Telegramm an Hindenburg— Reſolution an das Reich Im großen Saale der Börſe zu Eſſen fand am Sonntag die ordentliche Hauptverſammlung des Deutſchen Reichs ausſchuſſes für Letbesübungen ſtatt. Vertreter der Turn⸗ und Sportverbände mit ihren Bannern und Fahnen umſäumten den Saal in dem eine über⸗ aus ſtarke Schar von Vertretern der Regierung der Behörden und Verbände ſich mit den Mitgliedern des D. R. A. verſammelt hatte. Exzellenz Lewald eröffnete die Verſammlung mit einer kurzen Begrüßungsanſprache. In glänzender wirkungsvoller Rede über⸗ mittelte dann der Eſſener Bürgermeiſter Dr. Brach die Grüße und Glückwünſche der Stadt Eſſen und des Städtetages. Regierungsrat Becker für die Reichsregierung, Dr. Voit für das bayeriſche Kul⸗ tusminiſterium und Regierungsrat Dr. Thiele für die ſächſiſche Regierung ſprachen dann den Dank ihrer Regierungen aus. Dr. Becker wies darauf hin, daß der Wiederaufbau Deutſch⸗ lands in den letzten 10 Jahren nicht zuletzt dem energiſchen Lebens⸗ willen der deutſchen Turn⸗ und Sportverbände zu danken ſei. Exz. Lewald dankte den Vertretern der Behörden für ihre Glückwünſche. Einſtimmig beſchloß die Verſammlung, nach ſtehendes Telegramm an den Reichspräſidenten v. Hindenburg abzuſchicken: „Der zu ſeiner Hauptverſammlung in Eſſen verſammelte Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen bittet den Herrn Reichspräſtdenten ernent, die Verſicherung ausſprechen zu bdütr⸗ fen, daß er wie bisher mit allen ihm zu Gebote ſtehenden Mit⸗ teln an der Hebung der deutſchen Volkskraft und der körper⸗ lichen und Charaktererziehung der Jugend durch Leibesübungen arbeiten wird und er bittet auch ferner um Förderung und Unter⸗ ſtützung bieſer Arbeit.“ Häbdtcke⸗ Halle ſprach im Namen der Verbände dem Vorſtand den Dank aus und beantragte die Entlaſtung, die einſtimmig be⸗ ſchloſſen wurde. Der Redner wies darauf hin, daß Exzellenz Lewald 10 Jahre an der Spitze des Reichsauſchuſſes ſtehe und feierte die Ver⸗ dienſte Lewalds um den Reichsausſchuß und die ganze Bewegung der Leibesübungen. Spontan erhoben ſich die Anweſenden von ihren Sitzen und dankten Lewald durch minutenlangen Applaus für ſeine raſchend ſchwache Geſamtleiſtung, Aufbau und Kontakt unter den 1 5 zelnen Reihen, ſonſt für eine gute Leiſtung unerläßlich, waren au⸗ ſcheinend unbekannte Faktoxen. Mit derart minimalen Leiſtungen im Dienſte der Leibesübungen geleiſtete Arbeit. Ohne jeden Wider⸗ ſpruch wurden die übrigen Punkte der Tagesordnung entgegengenom⸗ 4. Preis der Stadt Breslau. Ausgleich 2. Jagdrennen. Ehrpr. und 3300 /. 3800 Meter. 1. Frhr. P. von Richthofens Mumpitz Hauptverſammlung des Deutſchen Reichsausſchuſſes men und auch die Wiederwahl der ausſcheidenden Vorſtandsmitglie⸗ der vollzogen. Auch der Vorſchlag für das kommende Jahr wurde debattelos angenommen, ebenſo Breslau als Ort für die Haupt⸗ verſammlung 1930 beſtimmt. Mit allgemeinem Bedauern wurde von der Kürzung des Reichsetats des Reichsausſchuſſes für die Leibesübungen Kenntnis genommen. Durch die Reduzierung des Reichsetats der von 1½ auf 1 Million herabgeſetzt wurde, würde der D. R. A. in ſchwere Bedrängnis kommen. Die Hauptperſammlung beſchloß daher, auf Antrag von Staatsminiſter a. D. Do min cus, einſtimmig, folgende Reſolution der Reichsregierung, dem Reichs rot und dem Reichstag zu übermitteln: 5 „Der Deutſche Reichsausſchuß hat mit lebhaftem Bedauern davon Kenntnis genommen, daß die Mittel zur Förderung der Leibesübungen im Reichshaushalt 1929 von 1% auf 1 Million herabgeſetzt worden ſind. Dieſe ſtarke Verkürzung der Reichs mittel für Leibesübungen erfolgte unmittelbar, nachdem daß Reichsminiſterium des Innern durch Erlaß vom 21. März 1929 dem Reichsausſchuß mitgeteilt hatte, daß es in den neuen Nicht ⸗ linien für Geſundheitsfürſorge in der verſicherten Bevölkerung die Leibesübungen ausdrücklich als Mittel zur Bekämpfung der Tuberkuloſe anerkenne und empfehle. Aus denſelben Erwägun gen heraus hat der D. R. A, ſeit langem die Forderung aufge⸗ ſtellt, die Mittel zur Förderung der Leibesübungen in ein be⸗ ſtimmtes prozentuales Verhältnis zu den Ausgaben für die ſo⸗ ziale Verſicherung zu ſetzen. Dieſe Ausgaben ſteigern ſich von Jahr zu Jahr um viele Hunderte von Millionen, die Mittel für Leibsübungen werden aber zu gleicher Zeit um ein Drittel ge⸗ kürzt. Aus dieſem Grund richtet der Deutſche Reichsgusſchuß für Leibesübungen an Reichsregierung, Reichsrat und Reichstag die dringende Bitte, in dem nächſtjährigen Reichshaushalt die Mittel zur Förderung der Leibesübungen in ein feſtes Verhält⸗ nis zu den Ausgaben der ſozialen Verſicherung zu bringen und dieſe mindeſtens zunächſt auf den vorjährigen Betrag zu erhöhen.“ Ein iuhaltsvoller Feſtvortrag„Sportpolitik als Kul⸗ turpolitik“ von Prof. Dr. Wolff aus Halle, dem die Ver⸗ ſammlung mit großem Intereſſe folgte, ſchloß die Hauptverſammlung. 2 Sendbote, Silberſtreif, Stauffenburg, Dolores, Sonate. Tot.: 17210, 2 ccc e o 2 tach gage 0 Montag, den 8. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 808 . N. 1846 Deunſcher Fußballmeiſter ber d. 2 8 Die neuen Meiſter Handball Männer⸗T. V. Frieſenheim Handball Frauen ⸗T. V. Vorwärts Breslau Die Endſpiele um die Hand⸗ und Fußballmeiſterſchaft der D. T. bildeten für die ſüdweſtdeutſche Turnerwelt ein beſonderes Er⸗ eignis. Die prächtige Spielplatzanlage des T. V. 1846, die im ſatten Grün des neuen Luiſenparks mit dem freien Blick nach dem Oden⸗ wald, der leider durch die zweifelhafte Witterung beengt war, be⸗ fand ſich in einer vorzüglichen Verfaſſung. An die 5000 Zuſchauer mögen den drei Spielen, wovon die Entſcheidung im Handball der Frauen bereits vormittags gefallen war, beigewohnt haben. U. a. bemerkten wir als Vertreter der Stadtgemeinde Bürgermeiſter Dr. Walli, Beigeoroͤneter Dr. Zeiler. Vom ſtädtiſchen Ausſchuß für Leibesübungen Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard, der Vor⸗ ſitzende des Ortsausſchuſſes Ries, ferner beſand ſich unter den Ehrengäſten Geheimrat Dr. Sickinger, vom Vorſtand der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft und dem Hauptausſchuß der D.., Senator Loch⸗ mann Hannover, gleichzeitig in ſeiner Eigenſchaft als Vertreter des 6. Turnkreiſes Hannover. Die Badiſche Turnerſchaft hatte außerdem Kreisoberturnwart Schweizer, Gauvertreter Ku ⸗ chen beißer und Stalf, der Pfälzer Turnkreis ſeinen Kreis⸗ vertreter Sommer Speyer entſandt. Die Oberleitung der Spiele lag in den Händen des Spielausſchuſſes der D. T. von dem Spiel⸗ wart Braungardt⸗Oldenburg, die Kreisſpielwarte Hüner⸗ berg⸗Hannover, Otto Altenburg eingetroffen waren. Die beteiligten Mannſchaften waren mit ihren Begleitern be⸗ reits am Samstag eingetroffen, und in einem zwangloſen Zuſam⸗ menſein im kleinen Saal der 1846er Turnhalle durch die ein⸗ heimiſchen Turner begrüßt worden, bei welcher Gelegenheit Senator Lochmann die Grüße und beſten Wünſche der D..⸗Leitung über⸗ mitelte und Spielwart Braungart in launiger Weiſe Mannſchaften, Schiedsgerichte und Schiedsrichter vorſtellte. Mit gemiſchten Gefühlen ſah die Leitung nach dem verregneten Samstag dem Sonntagswetter entgegen. Dieſes ließ dann auch ſehr zu wünſchen übrig, glücklicherweiſe öffnete jedoch der Himmel nur während der Pauſen ſeine Schleußen, ſodaß die Spiele ohne Stö⸗ rung beendet werden konnten. Schon zum Spiel der Frauen hatte ſich eine große Zuſchauermenge eingefunden. T. V. 1817 Mainz— T. V. Vorwärts Breslau 218(:3) ſtellten ſich Dehnert(Düſſeldorf), der ein vorzüglicher Unparteiiſcher war. Als Tatſache muß feſtgeſtellt werden, daß das Handballſpiel der Frauen in den letzten Jahren eine große Wandlung durch⸗ gemacht hat. Dem überragenden Können einzelner Spielerinnen, wie man es früher zu ſehen gewohnt war, iſt eine Mannſchaftsarbeit gefolgt, an welcher gerade bei dieſem Treffen ſämtliche 22 Spiele⸗ rinnen in beſonderem Maße beteiligt waren. Insbeſondere bei Breslau waren alle Mannſchaftsteile ſo gut aufeinander abgeſtimmt, daß es eine wahre Freude war, den flinken und behänden Mädels zuzuſehen. Die etwas kräftigere Mannſchaft von Mainz brachte dieſe Leiſtung nicht ganz auf, obwohl ihr energievolleres Spiel zu Beginn ſie bald in Führung brachte, im Anſchluß an einen Freiwurf der halbrechten Stürmerin Wichert. Dann aber ſetzt ſich Breslau durch ſchöne Kombinationszüge durch und kann ebenfalls durch die rechte Innenſtürmerin Türke den Ausgleich erzielen und bald dar⸗ auf durch die Halblinke Weinbold mit überraſchendem Hochſchuß in die Ecke die Führung übernehmen. Nach verteiltem Spiel, bei welchem Breslau durch gute Stellungen auffällt, iſt es die linke Läuferin Bullermann, die im Alleingang auf:1 erhöht. Nach dem Wechſel ſitzt Breslau wieder vor dem Mainzer Tor, die Halbrechte ſchießt an die Latte. Mainz fällt durch langes Ballhalten auf, kann aber dann kurze Zeit überlegen ſein, da ſich die Breslauer Läufe⸗ rinnen zu ſehr auf die Verteidigung verlegen, ihr Tor aber durch gute Deckung rein halten können. Beide Torwächterinnen haben für die Folge Gelegenheit, ihr Können zu zeigen und verſchiedene gute Bälle zu halten. Trotzdem Breslau auch weiterhin mehr vom Spiel hat, gelingt es Mainz durch ein überraſchendes Tor auf 31:2 zu verbeſſern. Beiderſeitige Anſtrengung ändert an dem Ergebnis nichts mehr, ſodaß Vorwärts Breslau als knapper aber verdienter Sieger den Platz verlaſſen kann. Die Fuß ballmeiſterſchaft T. V. 1846 Mannheim— A. T. G. Gera:0(:0) Das Fußballtreffen leitete den Nachmittag ein. Um es vorweg zu ſagen, der Vertreter der Oſtgruppe, die Geraer Turngemeinde, hatte gegen die ſich in vorzüglicher Verfaſſung befindlichen 1846er nichts zu beſtellen. Von Anfang an nimmt Mannheim das Heft in die Hand und führt einen Fußball vor, der wirklich vorbildlich iſt. In falchem Spiel wandert der Ball von Mann zu Mann. Von der Verteidigung heraus erfolgt der Spielaufbau, dem die Gäſte aus Thüringen nichts entgegenſetzen können. Die Mannheimer haben keinen ſchwachen Punkt in ihren Reihen. Nach einer halben Stunde kommt Gera zum erſtenmale vor das Mannheimer Tor, nachdem des Spiel bereits:0 ſteht. Nur einer vorzüglichen Torwächterarbeit hat es Gera zu danken, daß die Niederlage nicht noch höher aus⸗ gefallen iſt. Von Beginn an ſitzt der Mannheimer Sturm vor des Gegners Tor und leitet Angriff auf Angriff ein, die beſtgemeinteſten Abſichten jedoch werden vorerſt von der Gegnermannſchaft zunichte gemacht, die oft drei und viermal hintereinander abwehren muß. Endlich in der 12. Minute bricht Zimmer den Bann, der mit einer Flanke von Reinhard durchgeht und das erſte Tor erzielt, dann ſchteßt Beintner freiſtehend auf Vorlage von Schweizer an die Latte. Auch weiterhin dominiert 1846 durch ſchönes Aufbauſpiel und erzielt hintereinander drei Ecken, bet einer Flanke von Reinhard ſteht Beintner abſeits, dann iſt es wieder Kleebach, der daneben ſchießt. Ein Strafſtoß von Zimmer wird gehalten, wieder kommt der 1846er Sturm vor. Beintner erfaßt die Gelegenheit und das Spiel ſteht 220. Bei einem Vorſtoß hat Gera Glück, denn Gigel ſchießt daneben. Eine ſchöne Kombination Schweizer— Reinhard führt durch Beintner zum dritten Tor. Nach dem Wechſel hat kaum das Spiel begonnen. als 1846:0 führt. Kleebach iſt es, der eine Vorlage von Beintner verwandelt. Nun kann Gera etwas aufkommen, nachdem der rechte Verteidiger von Mannheim, Reinhard, durch Verletzung behindert, für kurze Zeit nicht auf der Höhe iſt. Mannheim erzielt ſeine., 5. und 6. Ecke und ein Abſeitstor durch Kleebach, das der Schieds⸗ richter nicht gibt. Auf die erſte Ecke von Gera folgt der Gegenſtoß der Mannheimer, den Digel wiederum durch Flanke von Zimmer mit dem 5. Tor abſchließt. Die prächtig arbeitende Läuferreihe der Mannheimer Schweizer, Walter und Beterweck wirft immer wieder den Sturm vor, der dauernd im Angriff liegt, jedoch nur noch einige Ecken ſind die Ausbeute. Einmal noch wird Gera ge⸗ fährlich, doch fauſtet Jochim über das Tor. Ein weiterer Vorſtoß wird von Leck in ſicherer Weiſe abgeſtoppt. Nochmals haben die Mannheimer Gelegenheit, das Torergebnis zu erhöhen, jedoch wird ein Elfmeter⸗Ball wegen faul vom Torwächter gehalten. Zum Schluß bringt Gera noch eine harte Note ins Spiel, kann aber dadurch an dem Ergebnis nichts mehr ändern. Beim Schlußpfiff iſt Mann⸗ heim, deſſen Spiel eine Klaſſe beſſer war, verdienter D..⸗Meiſter geworden. Unter Schiedsrichter Flurſchütz Dresden, der dem Spiel ein aufmerkſamer und unparteiiſcher Leiter war, hatte der TV. v. 1840 nachſtehend Aufſtellung genommen: Jochim Reinhardt Leck Beierweck Walter Schweizer Zimmer Kleebach Beintner Digel Reinhard Die Hand ballmeiſterſchaft der Männer Den ſpannendſten Kampf und wohl die gleichwertigſten Gegner brachte wohl das Hanoballſpiel der Männer zwiſchen T. V. Frieſenheim— Tkb. Limmer Hannover:2:2) Beide Mannſchaften verfügen über eine hohe Spielſtärke. Das Spiel ſelbſt wurde in einem unheimlichen Tempo zur Durchführung ge⸗ bracht und jeder Teilnehmer wollte ſo raſch als möglich die Entſchei⸗ dung erzwingen. Schon kurz nach Beginn gelingt es Frieſenheim durch Schreiber einen Freiwurf zu verwandeln und das erſte Tor zu erzielen dem bald darauf der Rechtsaußen Regener im Alleingang das zaveite folgen ließ. Auf und ab geht es von Mann zu Mann wechſelnd in weitem oder engen Zuſpiel. Ein zweifelhaftes Tor der Hannoveraner gübt der Schiedsrichter nicht. Auf der Frieſenheimer Seite geht ein 20 Meter⸗Schuß von Schreiber knapp daneben, dann Hannover vorübergehend drängen, auch verſchiedene gute Schüſſe an⸗ bringen, die jedoch gehalten werden. Aber auch Pech haben die Han⸗ noveraner mitunter, denn einige unhaltbare Bälle verfehlen eben⸗ falls knapp ihr Ziel. In einer kurzen Drangperiode kann Frieſem⸗ heim nichts erreichen, da auch der gegneriſche Torwächter ein Meiſter feines Faches iſt. Immer mehr geht Hannover aus ſich heraus, um Die Mannſchaft des D..⸗Fußballmeiſters Rechel(Erſatz), Beintner, Digel, Kleebach, Reinhordt. Jochim, Leck, Walter, Schweizer, Zimmer, Baierweck, Reinhard das Ergebnis zu verbeſſern. Endlich gelingt es Vague auf halb⸗ rechts unhaltbar für Hannover das erſte Tor zu erztelen, dem der halbrechte Gaßdorf noch kurz vor dem Wechſel den Ausgleich entgegen. ſetzt, durch Prachtſchuß unter die Latte. Schon bald nach Beginn der zweiten Halbzeit ſollte die Ent⸗ ſcheidung fallen. Es iſt wiederum Schreiber, der einen Strafſtoß verwandelt, und das ſiegende Tor erzielt. Vom Publikum lebhaft angefeuert, geben beide Mannſchaften ihr letztes heraus, hier um zu verbeſſern, dort um aufzuholen. Die Anſtrengungen jedoch find vergebens. Beiderſeits können die prächtig arbeitenden Verteidi⸗ gungen mit unüberwindlichen Torhütern die Angriffe aufhalten, ſodaß bei Spielende Frieſenheim mit:2 Toren knapper Sieger bleibt. In Schindlbeck⸗Nürnberg lernte man einen Unparteiiſchen J. Pfülziſche kennen, der mit großer Umſicht und Ruhe das ſchwere Spiel rei⸗ bungslos zu Ende geführt hat. Im Anſchluß an die Spiele, während welchen die erſte Riege des T. V. 46 ein Kunſtturnen am Reck zeigten, und Jugendſtaffeln das Programm bereicherten, fand im großen Saal des T. V. 46 die Siegerehrung ſtatt, bei der der Vertreter der DT. Bloch⸗ man n⸗Hannover, Spielwart Braungardt⸗ Oldenburg und Kreisoberturnwart Schweizer für die Badiſche Turnerſchaft den beteiligten Mannſchaften, Schiedsrichtern und Schiedsgerichten Dank und Anerkennung für ihre vorbildliche Leiſtung zollte, desgleichen dem T. V. 46 Mannheim, der in gewohnter Weiſe die Meiſterſchafts⸗ ſpiele gut vorbereitet und durchgeführt hatte. R. G. —— Leichtathletik Engliſche Leichtathletik-Meiſterſchaſten Wenige Erfolge der Ausländer Die Deutſchen und Franzoſen fehlten in dieſem Jahre bei den engliſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften in Stamford Bridge. Dieſe Tatſache drückte der Veranſtaltung den Stempel auf, ſie konnte ſelbſt in England nicht das in den letzten Jahren gewohnte In⸗ tereſſe erwecken. Die Erfolge der Ausländer blieben auch ziemlich gering, die meiſten Meiſterſchaften blieben im Lande. Vielfach kamen ſogar junge Kräfte zum Sieg. So in den Läufen über 220 und 440 Nards, die der junge Hanlon in ſehr guten Zeiten an ſich brachte. Der Beſuch war am erſten Tage ſchwach. am Samstag kamen 18 000 Zuſchauer. Die Ergebniſſe: London⸗England 10,4 Sek. 2. Simmons⸗England 2. Engelhart. 3. Rinkell(alle 0 1. Hanlon 49,4 Sek. 2. Barſi⸗ Ungarn. Meile: 1. Warne⸗England:54.66 Min. Meile: 1. Ellis⸗England .22, Min. 4 Meilen: J. Veaves⸗England 19:49,4 Min. Marathon⸗ Payne⸗England 230,57,6 Std.(neuer Landensrekord). England 5 Minuten zurück. 120 Nards Hürden: 1. Lord ugland 15,4 Sek. 440 Yards Hürden: 1. Facelli⸗Itallen 4 Sek.(neuer britiſcher Rekord). Hochſprung: Keſmarki⸗Ungarn Leitſprung: Cohen⸗Holland 6,37 Meter. Stabhoch⸗ Hiley⸗Irland.50 Meter. Dreiſprung: 1. Peters⸗Hol⸗ Pope⸗England 13:57,6 Min. Disku rfen: 1. Steenerud⸗Norwegen 43,53 Meter. Speerwerfen: 1. Szepes⸗Ungarn 66,69 Meter. Hammerwerfen: Britton⸗England 48,05 Meter. Kugel: Darany⸗Ungarn 14,14 Meter. 100 Yards: 1. 220 Yards: 1. Hanlon 21,9 Sek. England). 440 Yards: „ 2 1,90 Meter. ſprung: 1. land) 15,21 Meter. 4 Meilen⸗Gehen: 1. Nadſport Deutſcher Sieg im Radländerkampf gegen Frankreich Engel ſchlägt Michard und Fauchenx Mit einer großen Ueberraſchung endete der am Freitag abend in Köln ausgetragene Radländerkampf Deutſchland— Frankreich, die Franzoſen erlitten mit 177168 Punkten eine unerwartet hohe Nieder⸗ lage, nachdem man ebenſogut mit einem Sieg der Franzoſen ge⸗ rechnet hatte. In ausgezeichneter Form befand ſich Makthias Engel, der beim Fliegerhauptfahren zweimal über Weltmeiſter Michard triumphierte. Die Ergebniſſe: Fiegerhauptfahren: 1. Engel⸗Köln, 2. Faucheux⸗Paris, 3. Oſzmella⸗ Köln, 4. Michard⸗Paris.— 400 Meter⸗ Zeitfahren: 1. Engel 24,3 Sek. (Bahnrekord), 2. Michard, 3. Oſzmella.— Italieniſches Verfolgungs⸗ rennen über 4000 Meter: 1. Hürtgen⸗Goebel 506,2, Min., 2. Kroll⸗ Miethe 30 Meter, 3. Coupry⸗Cordier 130 Meter zurück.— Zwei⸗ ſitzerfahren: 1. Engel⸗Steffes, 2. Oſzmella⸗Schorn, 3. Schamberg⸗ Frankenſtein, 4. Hürtgen⸗ Goebel.— ½ Stunden⸗Mannſchaftsfahren: 1. Kroll⸗Miethe 12 Punkte. Eine Runde zurück: 2. Frankenſtein⸗ Schorn 18 Punkte, 3. Faucheux⸗Marcel Jean 15., 4. Oſzmella⸗ Schorn 9 Punkte. Kampfſpiele Erfolge der Mannheimer Jugend Wir Mannheimer ſind etwas überraſcht geweſen, als wir 1200 Zuſchauer im Frankenthaler Stadion verſammelt ſahen, die mit großer Anteilnahme den guten Darbietungen folgten. Ob wir es in Mannheim auch wieder ſoweit bringen, es wird wohl noch etwas dauern, ſofern wir nicht eine ganz große Sache haben. Aber Fran⸗ kenthal weiß, was es in ſeinen Pfälziſchen Kampfſpielen hat, es weiß, daß hier wirklich guter Sport geboten wird, daß intereſſante Kämpfe zu erwarten ſind, ſodaß der Frankenthaler ſeine Kampfſpiele im alljährlichen Sportprogramm nicht miſſen möchte. Hier lebt das Publikum mit und gar, wenn einer aus dem eigenen Lager Chan⸗ cen hat. Die Frankenthaler hatten in dieſem Jahre oft genug Grund zur Freude und zu berechtigter Freude; der Veranſtalter gewann als erfolgreichſter aller teilnehmenden Vereine den Wanderprets des verſtorbenen Reichspräſidenten Ebert. Aber noch nicht genug, auch der Wanderpreis der Stadt Frankenthal für den erfolgreichſten Leichtathleten fiel an einen Frankenthaler, an Metzner 2, der bei der Frankfurter Eintracht ein ſehr vorteilhaftes„Lehrjahr“ durch⸗ gemacht hat, der die 100 und 20 Meter überlegen gewann, der auch in der 4 mal 100 Meter⸗Staffel ein ganz großes Rennen lief, auf zweiter Bahn als zweiter Mann den ganzen Kurvenvorſprung wett⸗ machte und noch weitere zwei Meter Vorſprung errang. Sein Ver⸗ dienſt iſt auch vor allem der Sieg in der Schwedenſtaffel, während er ſelbſt noch den Dreikampf mit großem Vorſprung gewann und im Kugelſtoßen hinter Schneider einen guten zweiten Platz belegte. Der Frankfurter Wagner, der in den Sprinterſtrecken jeweils nur Zweiter werden konte, ſicherte ſich im Endſpurt die 400 Meter, wäh⸗ rend der ſüddeutſche Hürdenmeiſter Klar über 800 und 1500 Meter ohne gleichwertige Konkurrenz blieb, ſeinem Tempo war zum Schluß keiner mehr gewachſen. Ungemein ſpannend war der 3000 Meter⸗ Lauf. Kampf über die ganze Strecke; Garſt, Thiry und Röſſing verſuchten immer wieder allein zu enteilen, aber die hartnäckigen Gegner blieben ſtets dichtauf. In der letzten Runde konnte ſich dann aber Röſſing doch einen guten Vorſprung verſchaffen, als ſich Garſt doch noch energiſch auf die Verfolgung machte, den Wiesbadener in der letzten Kurve einholte und in der Zielgeraden nach erbftterter Gegenwehr ſchlug. Zwei Mannheimer Siege gab es im Speer⸗ werfen, wo Abel wieder knap vor Junium blieb und im 100 Meter⸗ Damenlauf, den Frl. Sehr vor ihrer Klubkameradin Schattmann ſicher gewann. Auch am erſten Tag war Mannheim⸗Ludwigshafen bei den Kämpfen der Jugendlichen, Erſtlinge und Anfänger durch M. T.., V. f. R. und Pfalz recht erfolgreich geweſen. Leider ſehl⸗ ten einige der Beſten, ſo Steinbrenner und die Eintrachtdamen, was aber dem ſehr guten Geſamteindruck der glänzend gelungenen Ver⸗ anſtaltung keinen Abbruch tun konnte. Frankenthal kann mit ſeinen fünften Pfälziſchen Kampfſpielen beſonders zufrieden ſein. Die Ergebniſſe vom Samstag⸗Nachmittaa 50 Meter Jugend O: 1. Kircheſch MTG. 7,1, 2. Doſch MTG. 7,4, 8. Pfirſching TV Frankenthal 7,6, 4. Belz Pfalz'hafen 7,7. Schlag⸗ ballweitwurf Jugend C: 1. Pfirſching FV. Frankenthal 66,60 Meter, 2. Doſch MTG. 63,90, 3. Kircheſch MTG. 60,90, 4. Kehrmann F. Frankenthal 54,90 Meter. 100 Meter Jugend B: 1. Caſper Vfg. Mannheim 12,0, 2. Heß VfR.'heim 12,1, 3. Förſter FV. Speyer 12,2, 4. Lorentz MTG. 12,6. Hochſprung Jugend B: 1. Kerger FV. Frankenthal 1,55 Meter, 2. Windecker FV. F. 1,48, 3. Zimmermann FV. F. 1,44, 4. Wolff Pfalz'hafen 1,43 Meter. amal 100 Meter B: 1. Pfalz'hafen 50,1 Sek., 2. MTG. 51,2, 3. FV F. 52,4 Sek. VfR. Mannheim lief als erſte Staffel in 48,7 Sek. ein, mußte fedoch wegen Ueberlaufens der Wechſelmarke diſtanziert werden. 100 Mtr. Jugend A: 1. Klamm Pfalz Lhafen 12 Sek., Lindlein MTG. 12,2, g, Ludeſcher M7 12,3, 4. Schmitt Vf. Neuſtadt 12,5 Sek. Hoch⸗ ſprung Jugend: J. Reil Pfalz hafen 1,58 Meter. 2. Bernhard Pfalz 1,58, 3. Häußer Schwetzingen 1,53. 4. Heisler Pfalz 1,48 Meter. Dreikampf Jugend a: 1. Klamm Pfalz'hafen 148 Punkte, 2. Brin⸗ kert MTG. 123, 3. Bernhard Pfalz Lihafen 117, 4. Häußer Schwet⸗ zingen 117 Punkte. 100 Meter Erſtlinge: 1 Wörn Se. Opel Rüf⸗ ſelsheim 12, 2 Sek. 2. Steuerwald C. Riheim 12, 3. Heckmann MTG. 12,4. 4. Sproß FV. F. 12,5 Sek. 200 Meter Anfänger: 1. Habel VfR. Miheim 24.4 Sek., 2. Legler BBC. Offenbach 24.6, 3. Hammer⸗ ſchmitt MTG. 24,6, 4. Görg VfR.'heim 24,8 Sek. Kugelſtoßen, Anfänger: 1. Steuerwald Opel Rüſſelsheim 10,65 Meter, 2. Sproß FV. F. 10,62, 3. Schimmelburg MTG. 10,17, 4. Martin F. F. 10,04 Meter. Hochſprung, Junioren: 1. Metzner 2 FV. Frankenthal 1,85 Meter, 2. Dehmer FC. Pirmaſens 1,65, g. Brod MTG. 1,60, 4. Schöpfe VfR.'heim 1,60 Meter. Sonntag morgen. Hochſprung offen: 1. Endres Pf. Neuſtadt 1,70 Meter, 2. Hammerich PSV. Karlsruhe 1,60, 3. Kehr SV. Trier 1,55, 4. Brod MTG. 1,55 Meter. Die Ergebniſſe vom Sonntagnachmittag 100 Meter Junioren: 1. Rauſer(FC. Pirmaſens) 11½5 Sek., 2. Stein(Eintracht Frankfurt) 11,6 Sek., 3. Geppert(BSC. Offen⸗ bach) 11,8 Sek., 4. Martin(FV. Frankenthal) 11,0 Sek.— 1000 m Junioren: 1. Lindenberg(FV. Kaiſerslautern):46,83 Min., 2. Scheydt(MTG. Mannheim) 246,8, Bruſthreite zur., 3. Schilling (SV. Mainz):48,3 Min., 4. Berthold(FC. Pirmaſens):54,2 Min. — Kugelſtoßen offen: 1. Schneider(Opel Rüſſelsheim) 18,77 Meter (a. K. 14,06 Meter), 2. Metzner 2(FV. Frankenthal) 12,30 Meter, 3. Hammerich(PSV. Karlsruhe) 11,95 Meter, 4. Gies(PSV. ffenbach) 11,33 Meter.— 400 Meter: 1. Wagner(Eintracht Frankf.) 52,8 Sek., 2. Kehr(SV. Trier) 53,2 Sek., 3. Georgen(SV, Wies⸗ baden) 53,3 Sek., 4 Welſchinger(MTG. Mannheim) 55 Sekunden. — Weitſprung: 1. Hermann(FV. Speyer) 6,21 Meker, 2. Werſtein (PSV. Karlsruhe) 6,09 Meter, 3. Köppen(MG.) Mannheim) 6,01 Meter, 4. Doppler(V. f. L. Neuſtadt) 6 Meter.— 100 Meter Damen: 1. Sehr(MTG. Mannheim) 13 Sek., 2. Schattmann(MTG. Mann⸗ heim] 19,5 Sek, 3. Lenz(SV. Wiesbaden) 13,6 Sek.— 800 Meter: 1. Klar(PSV. Karlsruhe) 2104 Min., 2. Dauenhauer(FC. Pirma⸗ ſens):08,2 Min., 3. Georgen(SV. Wiesbaden):14,1 Min., 4. Kap⸗ pes(FV. Frankenthal):15 Min.— Diskuswerfen: 1. Schneider (Opel Rüſſelsheim] 36,61 Meter, 2. Hermann(FV. Speyer] 35,04 Meter, 3. Buch(FV. Frankenthal) 35,81 Meter, 4. Spieß(MTG. Mannheim).— Dreikampf: 1. Metzner 2(FV. Frankenthal) 182., 2. Hammerich(PSV. Karlsruhe) 151., 3. Doppler(V. f. L. Neu⸗ ſtadt) 141., 4. Gies(BSC. Offenbach).— Hochſprung Damen: 1. Lindinger(FV. Frankenthal) 1,35 Meter, 2. Lenz(SW. Wies⸗ baden) 1,30 Meter, 3. Sehr(MTG. Mannheim) 1,25 Meter.— 100 Meter: 1. Metzner 2(FV. Frankenthal) 11,1 Sek., 2. Wagner (Eintracht Frankfurt) 11,3 Sek., 3. Doppler(V. f. L. Neuſtadt) 11,4 Sekunden, 4 Stein(Eintracht Frankfurt) 11,6 Sek.— Speerwerfen: 1. Abel(V. f. L. Neckarau] 51,23 Meter, 2. Junium(Pfalz Ludwigs⸗ hafen) 50,65 Meter, 3. Georgen(SV. Wiesbaden) 43,82 Meter, 4. Köppen(MTG. Mannheim) 43,15 Meter.— Schwedenſtaffel für Junioren: 1. BSC. Offenbach):08,9 Min., 2. MTG. Mannheim :12 Min., 3. FV. Frankenthal:14,1 Min., 4. V. f. T. R. Feuden⸗ heim:18 Min.— 1500 Meter: 1. Klar(PSV. Karlsruhe:21, Minuten, 2. Garſt(Viktoria Worms), 3. Kaufmann(FSV. Frank⸗ furt):30,9 Min., 4. Kern(PSV. Mannheim):85 Minuten.— 200 Meter: 1. Metzner 2(FV. Frankenthal) 22,8 Sek., 2. Wagner (Eintracht Frankfurt) 23,6 Sek., 3. Doppler(V. f. L. Neuſtadt) 28,7 Sekunden, 4. Stein(Eintracht Frankfurt) 23,8 Sek.— Amal 100 Meter⸗Staffel offen: 1. FV. Frankenthal) 45 Sek., 2. BSC. Offen⸗ bach 45,1 Sek., 3. PSV. Karlsruhe 46,7 Sek., 4. MTG. Mannheim 47, Sek.— Amal 100 Meter⸗Staffel für B und C⸗Vereine: 1. Opel Rüſſelsheim 48,5 Sek., 2. V. f. T. R. Feudenheim 48,7 Sek, 3. V. f. L. Neuſtadt 48,8 Sek.— 3000 Meter: 1. Garſt(Viktoria Worms) 9227 Minuten 2. Röſſing(SV. Wiesbaden] 928,1 Min., 3. Thiry(FV. Speyer):35, Min., 4. Hornung(SV. Wiesbaden):40 Min.— Schwedenſtaffel: 1. FV. Frankenthal:07 Min., 2. BSC. Offenbach :08,8 Min., 3. MTG. Mannheim:16,09 Min., 4. V. f. L. Neuſtadt :20 Min.— Olympiſche Staffel: 1. FC. Pirmaſens 400,4 Min., 2. FV. Frankenthal 413,2 Min.— Vereinsbeſtleiſtung: 1. FV. fran⸗ kenthal 53 Punkte, 2. MTG. Mannheim 35 P.— Einzelleiſtung: Metzner 2(FV. Frankenthal) 19 Punkte. H. B. 8 A 5 14 1 U 8. Seite. Nr. 308 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe] Montag, den 8. Juli 1929 . 91 Deborah, 3. Houblon. Ferner lief: Quednau. Tot. 41110, 6, 35:10. 5¹ Savoy⸗Ausgleich. Ausgleich 2. 1. Stall Halmas Ordonno, 2. Cſampag, Paraber, Gral, Mondnacht. Tot. „ Fortung⸗Reunen. Verl oſungsrennen. 1. P. Schömburgs Cinderella(Viſek), 2. ltefen: Humboldt, Eskimo, 5010, Pl. 16, 18, 19:10. 7. Sommerpreis. 2800 J. 1400 Meter. 1. Delifee(Narr), 2. Lebensretter, 3. Inſel. Tot. 24:10, Pl. 12, 12:10. und 4800 l. Darnſchild. Ehrpr. Polydor, 8. 1800 m. Ferne* liefen: 77:10, Pl. 18, 25, 21:10. 8800 l. 1600 Meter. Periander, 3. Kämpe. Ferner Sil lberkatze, Achtung, Organiſt. Tot. Frau J. von Opels Ferner lief: Patachon. ** München(7. Juli) 1600 4. 1400 Meter. Pedrillo. Sans Atout. 1. Preis von mers Flüela, 2. B herr, Canio, 12: 1 Proto⸗Reunen. übſchenried. jardenland, 3. Sonnengöttin, 1. H. Ferner liefen: Tot.: 31:10, Pl. C. Bod⸗ Stamm⸗ 12, 14, 3200 Songe 1. P. Ferner 14:10. Meter. d Or. Pl. Jagdrennen. 1600. wachen Kätherl 3, 2. Johanntsſeuer, g. liefen: Rolls ebano, My Lord 2. Tot: 25:10, 3 Inli⸗Ausgleich. Ausgleich 2. 2100 4. 1600 Kultſchinſkis Mydear, 2. Polaſchin, 3. Dollar. Ferner Saturn, Sempronia. Tot.: 24:10, Pl. 15, 15:10. 4. Preis vom Münchener Tatterſall. Jagdrennen. . Ehrenpreis u. 2100 4. 3800 55 Soherrs Kabalia, 2. Cupido, 3. Turned 10. 5. Preis von Lechhof. Peter Sonnenſchein, 2. Nemrod, Amedee de Savoie, eee 6. Oſtende⸗Expre 1. H. C. Bodmecs Keſch, 2 J Manon, Brombeere. Tot.: 15:10, Pl 13, 17:10. 7. Preis von Röſſelsberg. 1600 J. 1200 Meter. 1. H. C. Bod⸗ meras Zupo, 2. Echo, 3. Simonelle Ferner liefen: Kühleborn, Er⸗ findung, Glückhaft, Forbach. Tot.: 18:10, Pl. 10. 10, 13:10. Motorfport Molorradrennen auf der„Solitude“ Großer Erfolg der B. M. W. Die württembergiſche Staatsregierung hatte ſich das Verbot des preußiſchen Miniſteriums des Innern nicht zu eigen gemacht und die Abhaltung des Solitude⸗Motorradrennens erlaubt. Es war ein glänzender Erfolg. rotz ſchlechten Wetters war die Strecke von einer dichten Menſchenmenge beſetzt, die man mit 120 000 ſicher Fust zu hoch einſchätzt. Das Rennen der Ligen isfahrer, mit einiger Verſpätung aufgenommen, ſah 42 Fahrer am Start, das gleichzeitig den Kampf um die Deutſche Meiſterſchaft fortſetzte. Die B. M. W. ⸗ Kompreſſor⸗Maſchinen von Stelzer⸗München und Soenjus⸗Köln lagen in der 1000. und 500er Klaſſe in Front und beendeten mit 98,8 bzw. 98,5 Stundenkilometer als überlegene Sieger das Rennen. Die Leiſtungen beider ſind angeſichts des Regenwetters als gans hervorragend anzuſprechen. In der halben Literklaſſe wurde Rüt⸗ 14. Meter. 1. liefen: Lagina, Ausgleich 2 Meter. 1. A. Baer up. 8 liefen. Tot.: 2100 l. Koral, 3. Pan 2000 Meter. 1. Geſtüt Röſſelbergs Hilf Dir ſelbſt. Ferner liefen: Robert, Mangan. Tot.: 17:10, 1600 l. 3600 Meter. ⸗Reunen. Jagdrennen. ö 0 Ferner liefen: Zukunft, 3. Schwälbhchen. des gen⸗Erkelenz auf Standard Zweiter vor J. Klein⸗Waldkirchen auf B. M.., der mit einem Stundenmittel von 103,7 Km. die ſchnellſte Runde des Tages fuhr. Klein wurde ſpäter durch Defekte auf⸗ gehalten. In der 3öber Klaſſe ſah man Max Kiemel aus Waldſee auf U. T. Jap als den Beſten, der damit die Meiſterſchaft ſeiner Klaſſe bereits ſicher hat, da ſein Punktvorſprung ſehr beträchtlich iſt. In der Woer Klaſſe endlich kam K. Friedrich⸗Chemnitz auf D. K. W. als überlegener Sieger nach Hauſe. Die Ergebniſſe: Bis 280 cem. 888„Km.]: 1. K. Friedrich⸗⸗ Meiſterſchats kan. ed 2102,55(85 Stokm.). 2. O. Kohfink⸗Valhingen Chemnitz auf D. K. W. auf U. T. Jap 206,11. 1 Bis 350 cem.(2283 Km.): 1. M. Kiemel⸗Waldſee auf U. T. Jap 2223,26,(83,2 Stom.), 2 Frentzen⸗Köln auf U. T. Jap. Bis 500 cem. 228 Km.): Sönſus⸗Köln auf B. M. W.:15,51, (98,5 Stoͤkm.). P. Rütgen⸗Erkelenz auf Standard:17,28. Bis 1000 cem.: 1. Stelzer⸗München auf B. M. W. 2. 115,14(98,8 Stökm.) Schnellſte Zeit des Tages. 2. Fr. Heck⸗ Berlin auf Od. Jap 286, 40,4. Tennis Mimbledon- Ausklang Cochet ſchlägt Borotra Vierzehn Tage lang hatten die inoffiziellen Tennis⸗Weltmeiſter⸗ schaften auf den Grasplätzen in Wimbledon durchweg das herrlichſte Wetter, ausgerechnet am letzten Tage, dem Tage der Entſchetdungen mußte das Wetter trüb ſein und eine Reihe von Regenſchauern bringen. Trotzdem waren aber 25 000 Zuſchauer anweſend, da⸗ runter natürlich viel prominente Perſönlichkeiten. Der Endkampf im Herren ⸗Einzel zwiſchen den b Franzoſen Cochet und Borotra brachte infoſern eine Ueberraſchung, als Cochet verhält⸗ nismäßig leicht:4,:8, 624 in drei Sätzen ſiegte. Cochet hat ſich da⸗ mit zum zweitenmale den Titel eines Win on⸗Meiſters geholt. Sein Landsmann Lacoſte, der im vergangenen Jahre Meiſter war, verteidigte den Titel nicht, wohnte aber dem Endſpiel als Zuſchaue bei. Im Herren Doppel⸗ Endkampf ſiegte d as junge ame⸗ rikaniſche Dapis⸗Pokalpaar Alliſſon⸗van Rin über das engliſche Da⸗ vis⸗Pokalpaar Dr. Gregory⸗Collius nach hartem, kraftvollen Spiel in fünf Sätzen:4,:7, 62, 10:12, 624, ohne damit aber den Beweis einer klaren Ueberlegenheit gebracht zu haben. Das Damen ⸗ Doppel war eine rein engliſche Angelegenheit; Watfſon⸗ Michel 5 Covell⸗Sheppard⸗Barron:4,:8. Im Gemiſchten Do el kam Helen Wills zuſammen mit ihres Landsmann Hunter 5 ihrem zweiten Sieg, die Amerkkaner fertigten die Engländer Fry⸗Collins ziemlich mühelos:1,:4, ab. Collins war von dem voraufgegangenen ſchweren Kampf im Herren⸗Doppel noch zu ſehr angegriffen. Die neuen Meiſter ſind zm Herren⸗Einzel; Helen Wills(Us van Rin(USA.) im Herren⸗Doppel]; Damen⸗Doppel und Helen Wills⸗Hunter Doppel. * Henry Cochet(Frankreich) Alliſon⸗ wd) im Gemiſchten nit: ) im Damen⸗Einzel; Watſon⸗Michell(Engla (USA.) im ſon Frankfurter Tennisturnier Dr. Buß ſchlägt Worm.— Buß und Froitzheim in der Schlußrunde Trotz des unbeſtändigen Wetters ko Spiele des Internationalen Frankfurter Tennis⸗Turniers grammäßig durchgeführt werden. Für die Schlußrunde des ren Einzels qualifizierten ſich Altmeiſter Otto Froitzheim und der Mannheimer Dr. Buß. Froitzheim zeigte ſich bei ſeinem Spiel gegen den Frankfurter Goſewich von feiner beſten Seite, er ſiegte in dem temperamentvoll geführten Spiel glatt 81. 619. Goſewich hatte vorher den Berliner Remmert, der taktiſch Schwächen zeigte,:0,:0 ausgeſchaltet. Die große Ueberraſchung des Tages war der:0, 7ꝛ5⸗Sieg von Dr. Buß über den Dänen Worm. Der Maunheimer, der heute zum erſtenmale den Dänen ſchlug, ſiegte durch ſeine harten, glänzend verdeckten Bälle verdient. Bei günſtigem Wetter und befriedigendem Beſuch ging das in⸗ Schlußrunde, während ſich unten noch Frau Neppach und Frau Schomburgk in der Vorſchlußrunde begegnen. Frau Friedleben war im erſten Satz ihres Spieles gegen Frl. Hoffmann(Hamburg] noch nicht richtig im Schlag, ſte ließ die Hamburgerin mit ihren klangen Vorhandſchlägen in Führung gehen, riß aber da durch energiſches onnten am Samstag Spiel den Satz noch an ſich und gewann ſchließlich gegen die zum Schluß ſtark nachlaſſende Gegneri 2:1. Vorher hatte Fräul. Hoffmann die weit unter Form ſpielende Frau Richter⸗Weihermann 820, 678 beſiegt. Frau Neppach fert 18 Frau Hoek:3, 641 ab. Im Herren Doppel ſtehen die Paare Buß Jatour und Remmert⸗Schomburgk in der Schluß runde. Die Ergebniſſe des Samstags waren dier: Buß⸗ 0[Samstag mittag das Ziel zahlreicher Kraftſportler und Intereſſenten J. Athletik-Meiſterſchaften Anterbadiſch-pfälziſche VBezirksmeiſterſchaften in Reilingen Gute ſportliche Leiſtungen Nach dem Gau⸗ und dem Kretsfeſt gingen nun über Samstag und S. 75 Sonntag(6. und 7. Juli) in Reilingen die Unterbadiſch⸗pfälzi⸗ ſchen Bezirks⸗Meiſterſchaften vom Stapel. Wie bei den anderer vorausgegangenen Veranſtaltungen war auch diesmal die Teilnahme überaus groß, ſodaß die Konkurrenzen in jeder Disziplin überaus hart beſtritten wurden. Gleichzeitig mit 50 Bezirkfeſt beging der Athleten⸗Verein 1889 Reilingen ſein 40. Wiegenfeſt. Der A. V. 89, der die Veranſtaltung durchführte, hatte ſich mit beſtem Erfolg größter Mühe befleißigt, die zahlreich Erſchtenenen, Gäſte wie Teilnehmer, auf ihre Rechnung kommen zu laſſen Der am Hardtwald gelegene Sportplatz des SC. 08 war ſchon am „ galt es doch, am erſten Tage des Bezirksfeſtes die Sieger aus den Stemm⸗ und Ring⸗, Alters⸗ und Aelteſtenklaſſen ſowie Hammerwerfer feſtzuſtellen. In der Frühe des Sonntag wurde mit den Stemm⸗ und Ringkonkurrenzen fortgefahren. Mittags 1 Uhr bewegte ſich ein prächtiger Feſtzug, der freudigen und ungeteilten Beifall der Reilinger Bevölkerung fand, durch die mit Fahnen reich⸗ lich geſchmückte Hauptſtraße zum Feſtplatz. Anſchließend maßen ſich die Rundgewichtsriegen mit ihren präziſen und wohldurchdachten Uebungen. Der Abſchluß der Ringkämpfe und des Tauzleh⸗Wettbe⸗ werbs wurde von einer Preisverteilung gekrönt, wobei den glück⸗ lichen Stegern wertvolle Ehrenpreiſe, darunter ein Reilingens, und ſilberne Medaillen winkten. Ein Feſtball hielt dann die Kraftſportler noch lange in gemütlicher Stimmung beiſammen. Von der ſportlichen Seite aus betrachtet kann feſtgeſtellt werden, daß auch das Bezirksfeſt wieder bewies, wie ſehr die kraftſportliche Bewegung auf dem Marſche iſt. Zum guten Gelingen der Meiſter⸗ ſchaften trug außer den emſigen und wohlgelungenen Vorbereitungen des Athleten⸗Vereins 1889 Reilingen auch die ſachliche und korrekte Tätigkeit des Schiedsgerichts bei, das ſich aus Kreisſportwart Schopf⸗ Mannheim, Bezirksſportwart Schäufele ⸗Karrlspuhe und dem 1. Vorſitzenden Titus Götz mann Reilingen zuſammen⸗ ſetzte. Auch Gauvorſitzender Drees war eifrig tätig. Eine nicht zu verkennende Propaganda war die Anweſenheit des Europameiſters Gehring, der außer Konkurrenz mitwirkte und mit Weber, der wieder im Kommen iſt, die einen kurzen Propaganda⸗ kampf zeigten. Während man die ſieggewohnten Ringer aus Pirmrz⸗ die beſten Gemeindepreis ee Halbſchwergewicht: 1. Preis Pr. O. Röhrl, Ladenburg; 3. A. Hockenheim.. 1. Preis K. Weber, VfR. Pr. R. Groß, Neckarau. Rundgewichtsriege.Oberſtufe: 1 1. Preis Athletikſportverein Jaden⸗ burg. Unterſtufe: 1. Preis Germania Ziegel haufen. 1 85 Tauziehen: 1. Preis Athletikſportverein Ladenburg; Athletenverein 1 Reilingen.. g Preis Athletikſportverein Ladenburg; 9. Pr. Stu. 1 3. Pr. Bft. Oftersheim. Sieger: Athletikſport⸗ 1 3. Pr. J. Bug, O Schifferſtadt 3 Siege; Korſogehen: RCl. Ehrenpreis für höchſterreichte Punktzahl: verein Ladenburg. Aktivität: Beidarmig ſtoßen, eine einarmige Fliegengewicht: 1. Preis E. Hel⸗ linger, Ladenburg 89 Punkte; Pr. H. Biſchoff, Oftershelm 79 Pkt.; Pr. Rauſch, Malſch 73 Pe Bautamgewicht: 1. Preis A. Seckel 5 86 Mannheim; 2. Pr. K. Laier, Be. Neckarau 112 Punkte; 3. Pr. A. Huſer, Sp.⸗Bg. 84 Mannheim. Gedergeweßtt 1. Preis E. Mühl⸗ berger Vf. 86 Mawnheim 188 Punkte; Pr. A. Friedrich, Laden⸗ burg 169 Punkte; 3. Pr. Ph. Mayer, 1 Leichtgewicht: 1. Pr. Gewichtheben. Dreikampf. und eine beidarmige 5 rab. G. Geiger, Käfertal 168 Punkte; 2. Pr. E. Röſch, Malſch 163 Pkt.; 2. Pr. J. Engel, Ladenburg. Mittelgewicht: Preis A. Hoffmann, Shei 2 Punkte; 2. Pr. W. Kreimes, Ludwigshafen 186 Pkt.: offmann, Oggersheim. Halbſchwergewicht⸗ 1. Preis K. Fahrnbach, Oggersheim 226 Punkte; 2. Pr. F. Rübmann, Dudwigs⸗ hafen 184 Pkt.; 3. Pr. A. Hammer, Sp. ⸗Bgg. 84 Mannheim. Schwer⸗ gewicht: 1. Preis G. Gehring, Ludwigshafen 208.; 2 Pr. H. Stahl, Ladenburg 189 Punkte; 3. Pr. R. Groß, Bf. äeckarau; 4. K. Weber, VfR. Mannheim. Altersklaſſen: eee Fenz wit 1. Preis Ph. Kolb, S„Bhg. 1884 Mannheim 72.: Pr, M. Ullrich, A. Sp. V. Ladenburg 69 7 W 3. Pr. Hch. Biundo, Sp.⸗Vgg. 1884 Mannheim. Leichtgewicht: 1. Preis Hch. Vogel, Stu. RCl. Ludwigs 3 96 Punkte; 2. Pr. E. 8 5 Sp. V. 06 Mannheim 985 Punkte; 3. J. Seitz, Neckarau. Mittelgewicht: Ppeis L. Ohneſorg, S5.. 06 Mannheim 108 Punkte; 2. Pr. Hch. Weber, Stu. RCl. Ludwigshafen. Schwergewicht: 1. Preis M. Streitberger Stu. Rel. Ludavigshafen 105 Punkte. e e 15 Preis J. Edinger, Sp. V. 06 Mannheim 102 Pkt.; 2. Pr. Hch. Bierig, Sp. V 66 Mannheim 99 Punkte. Ringen: Federgewicht: 1. Preis Hch. Biundo Sp. Vgg. 84 Manr⸗ ſens vermißte, waren die Ludwigshafener gut vertreten. Hier gab heim 2 Siege, 2. P. Ph. Kolb, Sp. Vgg. 84 Mannheim 1 Sieg. Leicht⸗ es auch Ueberraſchung inſofern, als Pftrrmann⸗ Ludwigshafen gewicht: 1. Preis E. Lien Sp. V.(0 1 2 Siege; 2. Pr. J. durch Brücke mit Armſchlüſſel aus der Konkurrenz ausſchied. Sonſt. 5 be, den kee e, 155055 58 5 8 8 N Sandhofen 2 Siege; 2. P Och. eber, u. R ud wi afen bewegten ſich die erzielten. 885 üblichen Rahmen. 1 Sieg. Schwergewicht: Preis K. Freund, Stu. REl. 0 Aktivität: hafen 2 Stege; 2. Pr. M. Stwendberger, Ludwigshafen 1 Sieg. Ringen: Hammerwerfen: Fliegengewicht: 1. Preis Impertro P. Judwigshafen, 4 Siege; 2. e 1. Preis A. Friedrich, ASV. Ladenburg 24,02 Met.; Pr. E. 1 Luswigshaf en; 3. Pr. K. Rauſch Malſch. Bautamge⸗ 2. Pr. Schuhmann, ASV. i 20,47 Meter; 3. Pr. A. wicht: Preis K. Winkes, Lndwigshaſen 3Siege; 2. Pr. L. Krauſe,. 818 Neckarau. Leichtgewicht: 1. Preis A, Englert, Pol. Schiffer;. Pr. H. Jörg, Danersgein, Federgewicht: 1. Preis Sp. V. Mannheim 27,51 Meter; 2. Pr. A. Drees, Sc. V. 06 Mannheim G. Hahl, Lampertheim 3 Siege; 2. Preis Trill, Ladenburg; 25.20 Meter: Pr. Bedgen, Ladenburg. Wiitelgewicht 1. Preis 3. Preis Schuhmacher, R eilingen.— Leichtgewicht: 1. Pr eis W. Heinz, Bick. 80 Mannheim 37,25 Meter; 2. Pr. O. Eſchelbach, Pol. ⸗ A. Führer, Bis. Neckarau 3 Siege; 2. Pr. W. Engel, n Sp. B. 5 30 Peter Pr. O. Röhrl, Ladenburg. Schwer⸗ 8 Siege; 3. Pr Schweizer, Oftersheim. Mittelgewicht: gewicht: Preis F. N Pol. Sp. V. Mannheim 31,75 Meter: [O. Rauſch, Hockenheim 2 Siege; Pr. W. Kreimes, Ludwie 1 — Latour—Kleinogel⸗Samesreuther:2, 63; Goſewich⸗v. Cramm gegen Beermann⸗v. Knoop:2,:1; Buß⸗LatourGoſewich⸗v. Cramm 715, :2; Remmert⸗ Schomburgk gegen Henke Weinmann:8,:3; Worm⸗ Klopfer—Erwen⸗Tamburini:0, 816; Remmert⸗Schomburgk—Worm⸗ Klopfer 10:12, 614, 68. Im Gemiſchten Doppel gab es folgende Ergebniſſe: Frau Friedleben⸗Buß—Menges⸗Klopfer:1,:3; Ehepaar Schomburgk-⸗ Leefeldt⸗ Salmor in 611,:2; Ehepaar Schomburgk Frau Davidſon⸗ Henke 86: Frau chter⸗Weiher 8 Frau Tintz⸗ R Tuche:8 mann 2: :1, 818; :2, 816. Abſchluß des Frankfurter Tennisturniers Bet günſtigem Wetter und befriedigendem Beſuch gang das in⸗ 8 Weihermann⸗ of Frau Neppach⸗Worm 25 edel⸗Cramm—Richter⸗Weihermann⸗Goſewich Frau Ewald⸗Beer⸗ Leefeldt⸗Weinmann 316, Gräfin „ ternationale Frankfurter Tennisturnier am Samstag zu Ende. In den Einzelſpielen plazierten ſich Froitzheim— Frau Friedleben an die erſte Stelle. Der deutſche Altmeiſter Froitzheim lief in Frankfurt zu einer verblüffenden Form auf und konnte den Mann⸗ heimer Dr. Buß, der etwas deprimiert ſpielte— er hatte kurz vor⸗ her einen Autounfall erlitten—:2,:1,:4 abfertigen. Dr. Buß konnte nur im dritten Satz Ait:0 in Führung gehen, mußte ihn dann jedoch mit 614 an J 0 abgeben. Frau Friedleben — fertigte im Endſpiel Frau Schon burgk 1 großer Härte u. Schnellig⸗ keit:2,:83 ab. Im Mittelpunkt der Intereſſes ſtand die Schluß⸗ runde im Herrendoppel um die Meiſterſchaft von Süddeutſchland. Hier konnten Remmert ⸗Schomburgk mit:5, 116,:2 ſich den Titel gegen die vorfährigen Titelverteidiger Latur⸗Buß, die unter ihrer Wel endete mit einem Sieg ußrunde Frau Friedleben⸗ Dor Form ſpielten, ſichern. Das gemiſchte des Ehepaars Schomburgk, die in der S Buß:0,:3 abfertigten und auch das Finale gegen Neppach⸗ Worm verdient mit 68,:5 gewinnen konnten. Neppach⸗Worm hatten vorher das Paar von Gramm⸗Gräfin Wedel mit:2,:0 geſchlagen. Das Damendoppel war im Endſpiel Frau Friedleben⸗Schomburgk, die das Frankfurter Paar Menges ⸗ Gräfin Wedel 628,:8 ſchlagen konnten und Frau Neppach⸗Richter und Davidſon⸗ Hoffmann:1,:0 abfertigten. Das Finale endete mit einem verdienten Sieg von Frau Friedleben⸗Schomburgk mit:1, 624. * Tennis⸗Klubwettkämpfe Tennisklub Mannheim veranſtaltete am Samstag tt b Dr. e tſpiel ſeiner 3. Manns ſchaft gegen den Tennisklub Sudwigshafen⸗ Hochfeld. Das Wettſpiel wurde von M aunheim gewonnen mit 14:2 Punkten. Für Mannheim pielte als erſter Punkt Kirchgäſſer, dem durch den erſten Punkt * Ludwigshafen ner Mannſchaft, Herr Kalker harter Wider⸗ ſtand entgegengeſetzt wurde. Am Sonntag,(7. Juli) fand ein Klubwettſpiel gegen den 235 2 2 1. Tennisklub Mainz ſtatt in dem eine aus der 1. und 2. kom⸗ binierte Mannſchaft für Mannheim ſpielte. Beſonders.— bemerkenswert das ſehr gute Spiel von Frl. Meinz 5 Mainz, Dr. Strecker und C. A. Scholz, Mainz. Das e iger Damen⸗Team war den im weſentlichen Mannheimerinnen 5 8 erliefen recht aus⸗ ſich die Herren er Mannheimer ge 1 v terſt r 0 5 des rehneriſe gli en Klub⸗ kampf am 5 zu ö Maing gewann mit 12:1. Das Rückſpiel in Mainz iſt in Ausſicht genommen. 88 9 527 Klei i 8. Sch y der⸗Frl Meinzi er⸗Frl. Horch Frau Grimm Frl. Frl. 326,:1, Frl. Karcher⸗Frl. Hoffmann 38, 216. Gemif chtes Doppelſpiel: Baner-Schmeber- Günther-R. Scholz 874, :11,:0. Mauer⸗Mann Meinzinger⸗ Strecker 326, 16, Münzer⸗ Elliſſen— Horch Schneider 522, 84, Kopf Klein- Hoffmann ⸗C. A. Scholz:2. 28. 488. Karcher⸗Weinberger üllermeiſter⸗Schne der * th⸗Frl, 1 4 1 E 5 Koch 376, 386.— Damen⸗Doppelfof el: Donath⸗Naner—Günt ber Grin m 623, Huck⸗ Münzer—Meinzinger⸗ Hoffmann:6 428, 522, 858. 228. Donath⸗ Maner—Horch⸗Koch 8 622. Pr. A. 8 rötzel, ASV. n 30,64 Meter. Nationale Kampfſpiele in Cannſtatt Das Jubfläumsſportfeſt des S. V. Cannſtatt hatte eine außer⸗ ordentlich ſtarke Beteiligung aufzuweiſen. Von 32 Vereinen gaben 420 Teilnehmer 800 Meldungen ab und dieſe Meldungen wurden auch durchweg erfüllt. Trotz des nicht gerade idealen Wetters und trotz der mäßigen Bahn wurden zum Teil recht gute Leiſtungen, dar⸗ unter auch zwei Württemberger Beſtleiſtungen, erzielt. Beſonders erfreulich waren einige Ergebniſſe bei dem hofnungsvollen Nach⸗ wuchs. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Stahl⸗Pforzheim 11,3 Sek.; 2. Brück⸗B. f. B. Stuttgart 11, Sek.— 200 Meter: 1. Stahl⸗Pforzheim 22,6 Sek.; 2. Stumpp⸗Kickers Stuttgart 22,7.— 400 Meter: 1. Neumann⸗Mann⸗ heimer Turnſportgemeinde 50 Sek.; 2. Single⸗Stuttgarter Kickers 50,1 Sek.— 800 Meter: Göricke⸗Nürnberg:58,5 Min.; 2. Paul⸗ Stuttgarter Kickers:03,5 Min.— 1500 Meter: 1. Helber IV. f. B. Stuttgart:04,4(Württembergiſche Beſtleiſtung); 2. Beleik⸗Nürn⸗ berg:13,2 Min.— 5000 Meter: 1. Helber IV. f. B. Stuttgart 15:45 Min.; 2. Eſſig⸗Stuttgarter Kickers 16:2— 110 Meter Hürden: 1. Maier⸗V. f. B. Stuttgart 16,3 Sek.— 4 mal 100 Meter⸗Staffel: 1. Stuttgarter Kickers 43,6 Sek.; 2. V. f. B. Stuttgart 43,8 Sek. 1 mal 1500 Meter⸗Staffel: 1. Stuttgarter Kickers 17,37 Min.; 2. . F. C. Nürnberg— Schweden⸗Staffel: 1. 1. F. C. Nürnberg:00,8 8.; 2. Stuttgarter Kickers, 1. Mannſchaft, 200,9 Min.; 3. Stutt⸗ garter Kickers, 2. Mannſchaft; 4. M. T. G. Mannheim Siabhuch⸗ ſprung: 1. Speck⸗Pforzheim 3,50 Mtr.; 2. Gerber⸗ ⸗Freiburg 3,40 Mtr. Diskus: 1. Schauffele⸗V. f. B. Stuttgart 40,78 Mtr.; 2. 28 ninger⸗Stuttgart 35,75.— Ken 0 1. Wenninger 18,44 Mtr.; 2. 3 12,79 Mtr.— Hochſprung: 1. Bonnetter⸗ Regensburg 1,85; Schwarzfiſcher⸗München 1,85 Mtr.(durch Stechen entſchieden.)— 27.2. Dreikampf: 1. Riede⸗1. F. C. Nürnberg 150.; 2. Eberle⸗ Freiburg 189 P.— 400 Meter, Junioren: Heidmeier⸗Stuttgarter Kickers 52,5 Sek.— Weitſprung: 1. Stumpp⸗Stuttgarter Kickers 6,50 Mtr.: 2. Hobach⸗Eßlingen 6,50 Mtr.— 800 Meter, Junioren: 1. Teufel⸗V.f. B. Stuttgart 2,04 Min. Rudern Regatta in Schweinfurt Der erſte Tag Fränktſchen Ruderverbandes bei Schwein⸗ en beſchickt, das Untermaingebiet war beſon⸗ ders ſtark vertreten, auch gute bayeriſche Mannſchaften zeigten ſich. Außer der Frankfurter Germania im Achter war reine erſte Die 27. Regatta des furt war von 20 Verein die Klaſſe nicht am Start. Beſonders erfolgreich waren am erſten Tage die Frankfurter Mannſchaften. die insgeſamt neun Siege erfochten. Die n Jnbiläums⸗Achter: 1. Germania Frankfurt 717,4 Min. Allein⸗ gang.— Anfänger⸗Bierer: 1. RG. Bamberg 751, Min; NCl. Aſchaffenburg 7,58,8 Min.— Erſter Jungmaun⸗Vierer: 1. Offenbacher RB. 7,33,2 Min.; 2. Schweinfurter Franken 7,344 Min; 8. Bayern W erg.41.8 Jungmann⸗Einer: 1. Jüngling⸗Haſſtz He in.— Dentſcher Ruder⸗Berbands⸗Bierer: 1.„ 2. Univerſität Frankfurt 780,8 Min. J rter RV. 1885 714,2 Min.; 2. RV. Ban b i S.380,56 Min. Zweiter Vierer: 1 a Frankfurt 7,08, Min.; NCl. Bamberg 711,4 Min.: 3. Offenbacher RB. 7,202 Min.— Vierer ohne Steuermann: 1. Uni⸗ 1 verſität Frankfurt 6,512 Min.: 2 Fran kfurter NV. Jungmann⸗ Achter: 1. Frankfurter RV. 8,51, Min. 2. Bayern Würsburg 7,08,2 Min.: 8. Franken 85 Min.— Vierer: Haſſia⸗Hanau 746,4 Min.; 20 R LI. Aſchaffenburg 811.8 Min.— Zweiter Einer: 1. Bayer e 3 B. 58.8 Min.; 2 Dimpfl⸗Frankfurter RV. 8 bacher RB. 74 6,846 Min.; 8 Zweiter Achter: 1. Offen⸗ 25 N. Damen rg 8,88,2 Min.; 8. Hanauer Geſellſchaft 8,48 Min. 5 Montag, den 8. Juli 1929 National- Theater Mannheim Montag, den 8. Juli 1929 Vorstellung Nr. 334, Miete A. Nr. 40 Hatharina Knie Ein Seiltänzerstück in vier Akten von Carl Zuckmayer In Szene gesetzt von Dr. Gerhard Storz Anfang 20 Uhr Ende nach 22.30 Uhr Pers One n: Karl Knie senior, genannt Vater Knie Hans Godeck Katharina Knie, seine Tochter Elisabeth Stieler Fritz Knie ihre A Karl Marx Lorenz Knie Vettern e Jac. Klingenfuß Ignaz Scheel(Trampolin, Sprungseil, Luftarbeit) Julius Schmittolini(Clowninter- mezzi, Komisch. Kunstradeln) Ernst Langheinz Jfrüher Stemm- und Kraftakte, jetzt Kasse, Kochen, Waschen Fritz Klippel Bobbi, genannt Bibbo 5 Mario Martin Rothacker. Landwirt Bothackerin, seine Mutter Membel, Gerichtsvollzieher Dillinger, Polizeikommissär Johannes Heinz Bloomaul, Tätowierer Josef Renkert Berberitzsche, Zettelausträger Karin Vielmetter Neues Theater- Rosengarten Montag, den 8, Juli 1925 Für die Theatergem. d. Bühnenvolksbundes (Ohne Kartenverkauf) Abt. 11—18, 2526, 31-33, 34—36, 51—53, 251252, 291292, 810: Frlederike Singspiel in 3 Akten von Ludwig Herzer und Fritz Löhner- Musik von Franz Lehär In Szene gesetzt von Alfred Landory Musikalische Leitung: Karl Klauß Tänze: Aennie Häns Anfang 19.30 Uhr Ende 12 Uhr Personen: Karl August, Großherzog von Sachsen-Weimar Wilhelm Kolmar Johann Jakob Brion, Pfarrer von Sesenheim Magdalena, seine Frau Paisgerire) deren Töchter Johann Wolfgang Goethe, stud. jur. Friedrich Leopold Wey- land, stud. med. Jakob Michael Reinhold Lenz, cand. theol. Franz Lerse, stud. jur. Johann Heinrich Jung- Stilling, stud. med. 8(Theo Herrmann Hauptmann Karl Ludwig von ebel, Prinzenerzieher am Hofe von Weimar Unwiderruflfich 8 LILO nur bis 14. Jull, taglich 8¼ Uhr Se müssen Marletta von Sceitl Dle Duse der Tanzkugst Osterrelchs schönste Freu und Mr. IImmy Der Mann mit den sprechenden Beinen im Ensemble der Tausig-Revue „Das lebende Magazin“ sehen Vorbestellungen Telephon Nr. 216 24 Bum Krüger Hans Finohr Ida Ehre Fritz Linn Alfred Landorꝝ Lene Blankenfeld Margit Stöhr Guss Heiken Helm Neugebauer KarlHaubenreißer Walth. Friedmann Franz Kugler ne Freunde Hugo Voisin 88068 55 Teles Halt. Ein Film von qugendliebe u. Jugend- leid in 9 Akten, mit in der Hauptrolle. Großes Beiprogramm! 3, 5,30, 8 Uhr. Dr. H. Luedtke Die leizien Spieltage des cen ln mb fn lehrern! Nera ScmierlöwWw em Nebel der Grogstadt) ccm am Spleltisch unserer orgel g Zum letzten Mal! 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