Mittwoch, 10. Juli 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. 3.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. See E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K 19,11 aſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Der Flug der„Antin Bowler Chicago, 10. Juli.(United Preß.) Von dem Chicago⸗ Berlin Flugzeug„Untin Bowle“, deſſen Verbleib für einige Zeit unbekannt geweſen war, iſt bei der„Chicago Tribune“, der Eigentümerin des Flugzeuges, ein Funkſpruch eingelaufen, in dem mitgeteilt wird, daß der„Untin Bowler“ am Montag morgen um ſechs Uhr in Fort Burwell landete, nachdem er zwei Tage lang vergeblich gegen den Sturm an⸗ gekämpft hatte. In der Meldung heißt es weiter, daß die Piloten beabſichtigen, noch heute den Flug nach Mount Evans auf Grönland anzutreten. Das Wetter ſei noch immer ungünſtig, aber der Nebel ſcheine ſich langſam zu lüften. Trotz dieſer Meldung ſcheint nach wie vor nicht geklärt zu ſein, wo ſich das Flugzeug inzwiſchen aufgehalten hat, denn eine direkt aus Fort Burwell eingetroffene Meldung beſagt, daß der„Untin Bowler“ zwei Nächte und einen Tag in der Ungava Bay geweſen ſei, weil der dichte Nebel einen Weiter⸗ flug unmöglich gemacht habe. Nach dieſer Meldung iſt das Flugzeug erſt geſtern in Fort Burwell eingetroffen. Letzte Etappen Nach Rom Santander, 10. Juli.(United Preß.) Das Ozeanflug⸗ zeug„Pfadfinder“ iſt zum Weiterflug nach Rom heute um 11.18 Uhr Ortszeit geſtartet. Abend- Ausgabe Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Ozeanflüge Nach England Rom, 10. Juli.(United Preß.) Die„Southern Croß“ hat die letzte Etappe ihres Fluges von Italien nach England heute morgen um.55 Uhr angetreten. Sie wird heute nachmittag in London eintreffen. Ein Militärflugzeug ins Meer geſtürzt Blättermeldungen aus Den Helder zufolge iſt geſtern nachmittag bei Huisduinen ein Militärflugzeug aus größter Höhe in die Nordſee abgeſtürzt, wo es ſofort im Waſſer ver⸗ ſank. Beide Inſaſſen, ein Leutnant und ein Sergeant, fanden hierbei den Tod. Die Leiche des Sergeanten, der bei dem Aufprall auf dem Waſſer einen Schädelbruch erlitt, konnte ge⸗ borgen werden. Der Dauerrekord ſchon wieder überboten Die Flieger Lorenz Mandell und Robert Reinhart auf dem Flugzeug„Angeleno“, die am vorigen Dienstag in Culver⸗City in Kalifornien aufgeſtiegen waren, um den Dauerrekord zu brechen, hatten geſtern nachmittag den erſt drei Tage alten Weltrekord der„City of Cleveland“ be⸗ reits um eine Stunde überboten. Sie hoffen, den Rekord auf 200 Stunden zu bringen. Zum Ozeanflug Chicago Berlin Konferenz am 6. Auguft Aebereinſtimmung bis auf die Saarfrage § London, 10. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Ueber den Termin und das Programm der bevorſtehenden Reparationskonferenz dürfte mit Ausnahme der Saarfrage nunmehr allgemein Uebereinſtimmung beſtehen. Es ſcheint feſtzuſtehen, daß der 6. Auguſt, ein Dienstag, für die Eröffnung der Konferenz in Ausſicht genommen iſt. Da die franzöſiſche Regierung ihren Widerſtand gegen die gleichzeitige Inangriffnahme aller zur Beratung ſtehenden Fragen aufgegeben hat, wird die unverzügliche Einſetzung der verſchiedenen Unterausſchüſſe keine Schwierigkeit mehr machen. In der Saarfrage ſcheint dagegen, wie aus Preſſe⸗ nachrichten zu entnehmen iſt, ſich der engliſche Standpunkt dem franzöſiſchen zu nähern, daß nämlich die Erörterung dieſer Frage auf der Konferenz nicht opportun ſei. Eine offizielle Verlautbarung liegt jedoch noch nicht vor. Der Streit um den Tagungsort iſt jetzt noch die einzige Meinungsverſchiedenheit, die die Vorarbeiten für die Konferenz aufhält. Neben Lauſanne wird jetzt auch von Luzern in dieſem Zuſammenhang ge⸗ ſprochen. Der Pariſer Korreſpondent der„Times“ macht die engliſche Oeffentlichkeit darauf aufmerkſam, daß es nicht nur oberflächliche Gründe ſeien, die die franzöfiſche Regierung gegen die Einberufung nach London einnehme. Die Regierung habe ſich derart auf die Ablehnung Londons feſtge⸗ legt, daß eine Aenderung dieſes Standpunktes ſchwere inner⸗ politiſche Konflikte mit ſich bringen würde. Aus dieſem Grunde glaubt man hier vielfach, daß die Londoner Regierung ſchließ⸗ lich doch noch ſich in der Frage des Tagungsortes zuy Aufgabe ihres Standpunktes bewegen laſſen wird. Streſemann hat Recht Newyork, 10. Juli.(United Preß.) Gegenüber den Bemühungen Streſemanns, die raſche Annahme des Moungplanes trotz ſeiner Unpopularität in Deutſchland durchzuſetzen, erklärt die„World“ in ihrem heutigen Leit⸗ artikel, daß die Haltung des deutſchen Außenminiſters die einzig richtige ſei und alles Lob verdiene. Je län⸗ ger die Annahme des Ppungplanes hinausgezögert würde, meint das Blatt, deſto ſchwieriger würde es werden, eine Uebereinſtimmung zwiſchen den beteiligten Staaten zu er⸗ reichen. Ein ſolcher Aufſchub würde außerdem den Radikalen und Konſervativen Deutſchlands und Frankreichs Zeit dazu geben, ſich in der Oppoſition gegenüber dem Poungplan zu⸗ ſammenzuſchließen und ſeine Durchführung ernſthaft zu ver⸗ hindern. Es wäre ſehr wünſchenswert, wenn der Moungplan bereits am 1. September in Kraft trete, an welchem Tag das fünfte Jahr des Dawesplanes ſein Ende erreichen werde. Spionage auf— Friedhöfen! Echt polniſch! Berlin, 10. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf einem Soldatenfriedhof in der Nähe der Stadt Kielez in Polen iſt der 60jährige Oberbaurat Arendt aus Gelſenkirchen von polniſchen Polizeibeamten verhaf⸗ tet worden. Er wollte die Gräber ſeiner in Polen gefallenen Söhne beſuchen. In ſeiner Eigenſchaft als Vorſtandsmitglied des Verbandes deutſcher Gräberfürſorge hat er auch andere Gefallenenfriedhöfe beſucht und dort photographiſche Auf⸗ nahmen gemacht. Es war ihm offenbar unbekannt, daß ein polizeiliches Verbot beſteht, Soldatenfriedhöfe zu photo⸗ graphieren. Die polniſchen Polizeiorgane haben ſich jedoch nicht damit begnügt, die auf dieſes Verbot ſtehende Polizei⸗ ſtrafe zu verhängen, ſie haben vielmehr den 60jährigen in Haft genommen und eine Unterſuchung wegen Spionage()) eingeleitet. Von deutſcher Seite ſind in Warſchau bereits Schritte unternommen worden, um die Enthaftung des Ober⸗ baurats Arendt in die Wege zu leiten. Soweit wir unter⸗ richtet ſind, haben dieſe deutſchen Bemühungen bisher noch keinen Erfolg gehabt. Neues Miniſterium in Portugal — Liſſabon, 9. Juli. Das neue Miniſterium iſt nunmehr gebildet worden. Zum Miniſterpräſidenten iſt General Jpens Forraz ernannt worden, der zugleich das Innenminiſterium und iuteremiſtiſch das Miniſterium für auswärtige Ange⸗ legenheiten übernimmt. er Geil annheimer General Anzeiger Nr. 313— 140. Jahrgang Anzeigenpreise nach Tarif, bei Vorauszahung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen -4.⸗M. Kollektiw⸗Anzeigen werden 0 e Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks enen ma ue uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Reisen Geſetz und Necht Schattenbilder Große Ereigniſſe werfen ihre Schatten voraus. In den erſten Tagen des nächſten Monats ſoll die allgemeine politiſche Reparationskonferenz ſtattfinden und je näher dieſer Termin heranrückt, deſto heftiger und unerqghicklicher wird der Meinungsſtreit über die mit dem Konferenz⸗ programm zuſammenhängenden Fragen. Unſere Haupt⸗ gläubiger, die Franzoſen und Engländer, ſtreiten ſich noch immer über die uns Deutſchen ziemlich gleichgültige Frage, ob die Konferenz in London oder in der Schweiz kagen ſoll. Bet uns in Deutſchland aber handelt es ſich jetzt um die Entſchei⸗ dung der Schickſalsfrage, wie ſich das geſamte deutſche Volk zu dem von den deutſchen Sachverſtändigen ſowohl wie von der Reichsregierung angenommenen Moungplan ſtellen ſoll. Die politiſch und wirtſchaftlich führenden und maßgebenden Gruppen und Schichten des deutſchen Volkes könnten ſich dieſe Entſcheidung bequem machen, indem ſie ſich hinter der Beſchlußfaſſung der Pariſer Sachverſtändigen und des Reichs⸗ kabinetts verſchanzten und dieſen die Verantwortung über⸗ ließen. In früheren Zeitläuften wäre das gewiß auch ſo ge⸗ weſen. Heute iſt es jedoch anders. In erfreulicher und kritiſcher Anteilnahme an den Schickfalsfragen der Nation haben es ſich große Wirtſchaftsgruppen und politiſche Ver⸗ bände nicht nehmen laſſen, ſich ihr Urteil über den Poungplan ſelbſt zu bilden und es öffentlich zum Ausdruck zu bringen. Die Landwirtſchaft ſowohl wie die große Rhein⸗ Ruhr ⸗Induſtrie haben dieſer Tage in aller Form ihre Ablehnung des Youngplanes verkündet. Solche Stellungnahme iſt ſelbſtverſtändlich ihr gutes Recht und darf nicht ſo ausgelegt werden, als ob dadurch der deut⸗ ſchen Delegation für die große Auguſt⸗Konferenz von vorn⸗ herein Steine in den Weg geworfen werden ſollte. Dieſe Ab⸗ lehnung des Voungplanes durch große Teile des deutſchen Volkes, die in erſter Linie bei der Uebernahme der Tributlaſten in Frage kommen, hätte vielmehr für unſere Verhandlungs⸗ führer auf der Konferenz eine nützliche Rückenſtär kung bedeuten können, wenn, ja wenn, wir uns im lieben Deutſch⸗ land wenigſtens bei ſolchen Schickſalsfragen über alle partek⸗ politiſchen Meinungsverſchiedenheiten hinweg zu einem großen einheitlichen Kampf⸗ und Zielwillen aufraffen könnten. Dann könnte bei den großen internatio⸗ nalen Konferenzen unſere Regierung dieſen großen einhel⸗ ligen und entſchloſſenen Willen der Nation in ihre Rechnung einſtellen und ſich von dieſer nationalen Welle tragen laſſen. Leider Gottes haben wir aber immer noch nicht gelernt, dieſes Schwergewicht nationaler Einigkeit bei großen Schick⸗ ſalsfragen für uns wirken zu laſſen. Durch die parteipoli⸗ tiſchen Gegenſätze wird die große politiſche Linie immer wie⸗ der zertrampelt und zerriſſen. So wird gerade jetzt wieder die geſtern veröffentlichte Kundgebung des Langnamen⸗ vereins von linksdemokratiſchen und auch in Auslande geleſenen deutſchen Zeitungen in einer Weiſe kritiſiert und ſabotiert, die jeder in großen nationalen Frägen überpartei⸗ lich denkende Deutſche auch dann aufs ſchmerzlichſte bedauern und aufs ſchärfſte verurteilen muß, wenn er durchaus nicht reſtlos mit allem einverſtanden iſt, was auf der Düſſeldorfer Tagung der Rhein⸗ und Ruhrinduſtriellen geredet und he⸗ ſchloſſen wurde. Die„Frankfurter Zeitung“ z. B. kritiſiert jene Düſſeldorfer Entſchließung als„ein Meiſterwerk dialektiſcher Inhaltsloſigkeit, als Spiegel⸗ fechterei“ und fügt hinzu, es falle ſchwer, dabei an gut⸗ gläubige Selbſttäuſchung zu glauben. Außerdem leiſtet ſich die Frankfurterin noch folgende Unterſtellung: 5.„Von den Induſtriellen vermißte man in der Reihe der Redner einige Perſönlichkeiten, die ſonſt bei wichtigen Anläſſen an diefer Stelle vernehmbar ſind. Wenn wir recht unterrichtet ſind, hat man ſich mit Erfolg ſehr bemüht, die eine dieſer Perfönlich⸗ keiten vom Reden abzuhalten, wohl weil ihre im allge⸗ meinen auf eigenem Denken beruhenden Anſprachen nicht in die auf Abſage eingeſtellte Stimmung gepaßt hätten.“ In ähnlicher Weiſe zerpflückt von Berlin aus die„Voſſi⸗ ſche Zeitung“ die Kundgebung der Rhein⸗Ruhr⸗Induſtriellen. Daß wir uns auf ſolche Weiſe gegenſeitig lahm legen und alle Kundgebungen für oder gegen Annahme des Voungplanes dem Auslande gegenüber wirkungslos verpuffen, liegt auf der Hand. So iſt es durchaus nur folgerichtig, wenn unſere ausländiſchen Gläubiger zu der Ueberzeugung kommen, daß wir Deutſche überhaupt nicht wiſſen, was wir wollen und daß es aus dieſer Erkenntnis heraus für die Regierun⸗ gen der Gläubigerſtaaten ein Leichtes iſt, uns fremden Willen aufzuzwingen, ſofern man auf der Gegenſeite auch nur halbwegs einig iſt, was man bei der Gemeinſamkeit der Gläubigerintereſſen letzten Endes ganz gewiß auch dies⸗ mal wieder ſein wird. In dieſe unglückliche Situation platzt nun heute der Appell an das Volk hinein, den wir im heutigen Mit⸗ tagsblatt veröffentlicht haben. Der Bundesführer des Stahl⸗ helms, Franz Seldſtte, und der erſte Führer der Deutſch⸗ nationalen Partei, Hugenberg, ſind die geiſtigen Väter dieſer alarmierenden Kundgebung. Zwei Männer alſo, die, wie man annehmen kann, viele Millionen deutſcher Volks⸗ genoſſen hinter ſich haben. Wir zweifeln keinen Augenblick und nicht im mindeſten daran, daß dieſe Kundgebung des Reichsausſchuſſes für das Volksbegehren aus kerndeutſcher, ſelbſtloſer Geſinnung, aus heißem nationalem Willen heraus geboren wurde. Aber wir zweifeln ſehr daran, ob der ein⸗ geſchlagene Weg und die gewählte Taktik richtig ſind. Die Volksgenoſſen um Seldte und Hugenberg haben dabei ver⸗ geſſen, daß wir ohne Frieden im Innern und ohne eine möglichſt breite nationale Einheitsfront nie⸗ mals zu Erfolgen nach außen und zur wirklichen Befreiung von der ſo unerträglich auf uns allen laſtenden Schmach⸗ und Tributverpflichtung kommen können. Dieſe unerläßlich not⸗ 2. Seite. Nr. 313 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 10. Juli 1929 wendige Einigkeit aber erzielt man nicht, indem man viele Millionen Deutſche vor den Hopf ſtößt und aufs übelſte beſchimpft. Viele Millionen Deutſche aber ſcheinen nun einmal geneigt zu ſein, gemäß dem Vor⸗ ſchlag der Pariſer Sachverſtändigen und im Vertrauen auf den zuſtimmenden Beſchluß des Reichskabinetts die An⸗ nahme des Poungplans, wenn auch noch ſo ſchweren Her⸗ gens, ſo doch als das im Vergleich zum Dawesplan kleinere Uebel, zu befürworten. Dieſe Millionen Volksgenoſſen aber beleidigen Hugenberg⸗Seldte doch auf das tiefſte, wenn ſie in ihrer geſtrigen Kundgebung davon ſprechen,„es müſſe doch auch in Deutſchland eine Schar leben, die nicht anerkenne, was Schwachheit und Volksverrat über Deutſchland verhänge und die alles aufbiete, um eine Schmach wie den Pariſer Vertrag nicht Geſetz über Deutſche werden zu laſſen“. Und was müſſen der Reichsbankpräſident Dr. Schacht und die anderen prominenten und in ihrem über⸗ parteilichen deutſchen Wollen über alle Zweifel erhabenen Männer, die in Paris und ſpäter Berlin dem Poungplan z UÜſtimmten, empfinden, wenn Herr Hugenberg, der doch der Führer der größten bürgerlichen Par⸗ tei Deutſchlands iſt, in aller Oeffentlichkeit erklärt, die Paxiſer Abmachungen ſeien nicht mehr wie die früheren Ab⸗ machungen unter irgend einem ſchweren Druck angenommen, ſondern ſeien„das Erzeugnis ruhig überlegen⸗ den Parteigeiſtes und höchſter Ruhe bedürf⸗ tiger Feigheit.“ Uns dünkt, daß ſo nur jemand reden kann, der von vorn⸗ herein und unter allen Umſtänden in der Oppoſition zur Reichsregierung ſteht und der die unabſehbar ſchwere Ver⸗ antwortung, die eine Ablehnung des Youngplanes be⸗ deuten würde, vor der Nation nicht zu tragen braucht. H. A. Meiner. Reichsausſchuß Berlin, 10. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein Berliner Blatt tadelt, was der offiziöſe Wolffſche Draht aus⸗ giebig über die neueſte Gründung Hugenbergs, den„Arbeits⸗ ausſchuß für das deutſche Volksbegehren“, gerichtet, der geſtern im alten Herrenhaus ſeine erſte Kundgebung veranſtaltet hatte. Das iſt einigermaßen kurzſichtig. Gewiß war, was da zutage gefördert wurde, nicht ſonderlich tiefgründig. Herr Hugenberg ſcheint nach dem Raum, den er ſich in ſeinen Blät⸗ tern zubilligt, den Hauptanteil bei den reoͤneriſchen Ergüſſen gehabt zu haben. Und was Herr Hugenberg produzierte, war, wie faſt immer bei ihm ausgeſprochene Demagogie:„Wer diesmal auf der anderen Seite ſteht“, ſoll Herr Hugenberg geſagt haben,„mag ſich überlegen, ob ſein Name nicht von der Geſchichte geächtet werden wird.“ Das ſind natürlich ganz un verantwortliche Sätze. Indes werden unerfreuliche und unbehagliche! Dinge nicht da⸗ durch beſſer, daß man von ihnen überhaupt nicht Notiz nimmt, und eine unbehagliche Erſcheinung bleibt dieſe geſtrige Kund⸗ gebung auf alle Fälle: Der Stahlhelm, vaterländiſche Ver⸗ bände, Nationalſozialiſten, chriſtlich⸗nationale Bauerupartei, Alldeutſche und Landbund in einer Form zuſammengepreßt. Der frühere Ernährungsminiſter Schiele, der ehemalige Volksparteiler Hepp Hand in Hand und Schulter an Schul⸗ ter mit Hern Adolf Hitler: Das Bild iſt neu, aber es iſt nicht eto ſchön. Am wenigſten verſtändlich iſt dabei, daß ſich der Präſident des Landbundes, Schiele, nun einfach an den Wagen Hugenbergs ſpannen läßt. Schiele iſt ſonſt kein Ultra und gerade vom Reichslandbund und ſeiner„Deutſchen Tageszeitung“ war den Hugenbergſchen Hegemonlegelüſten bisher immer ein vernehmlicher Widerſtand entgegengeſetzt worden. Erſt am Dienstag hat die„Deutſche Tageszeitung“ an den Methoden Hugenbergs vernehmlich Kritik geübt und wahrheitsgemäß dargelegt, daß durch dieſe Methoden die Mittelparteien immer mehr und mehr der Sozialdemokratie ausgeliefert werden müßten. Der„Reichsausſchuß für das deutſche Volksbegehren“ iſt lei⸗ der nur zu geeignet, dieſe Abhängigkeit der Mittelgruppen zu verſtärken. Drei Arbeiter vom Starkſtrom getötet — Rom, 10. Juli. Beim Ausbeſſern einer Starkſtrom⸗ leitung bei Amantea kamen dadurch drei Arbeiter ums Leben, daß die Zentrale den Strom eine Stunde vor der feſtgeſetzten Zeit wieder einleitete. Deulſchland als Rechtsstaat Berlin, 10. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichspräſident hat, wie der„Demokratiſche Zeitungs⸗ dienſt“ mitteilt, am Samstag das ſogenannte Sperrgeſetz, das die Ausſetzung von Streitigkeiten über die Renten von Standesherren anordnet, unterzeichnet. Das Geſetz iſt im Reichsgeſetzblatt veröffentlicht und hat damit Rechtskraft er⸗ halten. Wie der„Demokratiſche Zeitungsdienſt“ weiter be⸗ richtet, ſei die Frage des verfaſſungsändernden Zuſatzabkom⸗ mens eingehend geprüft und der frühere Oberreichsanwalt Ebermeier wie die Juriſten des Reichsjuſtizminiſteriums ſeien zu den gleichen Auffaſſungen gekommen, daß das Geſetz keinen verfaſſungsändernden Charakter trüge. Nun ſollte geſtern beim Reichsgericht der Termin für die Renten des Land⸗ grafen von Heſſen ſtattfinden, und zwar handelt es ſich dabei um eine Entſchei⸗ dung des Reichsgerichts, das in dieſer Sache bereits vor län⸗ gerer Zeit als Schiedsgericht angerufen worden war. Es könnte unerfreulich werden, wenn das Reichsgericht dabei zu einer anderen Auffaſſung gekommen wäre wie die von der Regierung bemühten Juſtitiare und ſo mithin gewiſſermaßen den Reichspräſidenten desavouiert hätte. Deshalb hat der Vertreter des preußiſchen Finanzzminiſteriums auf Grund des nunmehr verkündeten Geſetzes eine Ausſetzung des VBerfahrens beantragt, womit dann auch die Eile ihre Begründung findet, mit der man Unterzeichnung und Ver⸗ kündung des Geſetzes im Reichsgefetzblatt betrieben hat. Das Unbehagliche an der Affäre wird dadurch nicht gemindert: Es bleibt die Tatſache beſtehen, daß zwiſchen dem Landgrafen von Heſſen und dem preußiſchen Finanzminiſter ein Vergleich geſchloſſen worden iſt, von dem nach zwei Jahren Herr Dr. Höpker⸗Aſchoff um jeden Preis loszukommen wünſchte. Es iſt auch die andere Tatſache nicht aus der Welt zu ſchaffen, daß eine Vorlage als verfaſ⸗ faſſungsänderndes Geſetz im Reichstag eingebracht wurde, die man dann, als man bemerkte, daß mau die erforderliche Mehrheit nicht zuſammen bekömmen konnte, plötzlich für nicht mehr verfaſſungsändernd erklärte. Der berühmte Berliner Staatsrechtslehrer Trippel hat gemeint, daß das An⸗ ſehen des Deutſchen Reiches als Rechtsſtaat Der„Kampf gegen die Landratsämter Wieder ein Bombenanſchlag J Berlin, 10. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach heute vormittag den preußiſchen Regierungsſtellen zuge⸗ gangenen Nachrichten iſt in der vergangenen Nacht ein Spreugſtoffattentat auf das Landratsamt in Niebüll in der Provinz Schleswig verübt worden, ſeit November 1928 beiläufig der ſiebente Anſchlag gegen Baulichkeiten der Staatsbehörden in Schleswig. Das Hinter⸗ haus des Landratsamtes wurde völlig zertrümmert. Auch die Eingänge wurden durch die Wirkung der Sprengungen vollſtändig demoliert. Der Sachſchaden iſt alſo ſehr bedeutend. Perſonen ſind glücklicherweiſe nicht zu Schaden gekommen. i Kurz nach der Tat iſt beobachtet worden, daß ſich ein Auto in raſender Fahrt in Richtung nach Süden entfernte, alſo in die Richtung nach Schleswig oder Huſum. Polizei und Staats⸗ anwaltſchaft haben ſich ſofort nach Bekanntwerden des Atten⸗ tats am frühen Morgen an den Tatort begeben. Es iſt auch bereits eine hohe Belohnung für die Ermittlung des Täters ausgeſetzt worden. Folgenſchwerer Erdrutſch Tokio, 10. Juli.(United Preß.] Ein rieſiger Erd⸗ rutſch, der ſich in der vergangenen Nacht in der Nähe von Kagoſchima ereignete, hat ein ganzes Fiſcherdorf in das Meer geſtürzt. Nach den letzten Meldungen ſind 30 Per⸗ ſonen bei dem Unglück, das durch ſchwere Regenfälle hervor⸗ gerufen wurde, ums Leben gekommen. ſeit längerer Zeit nicht ähnlich bedroht geweſen ſei und der greiſe Kahl, dieſes Gewiſſen des Reichstages, hat ſich, wie noch erinnerlich ſein wird, indem er die Aeußerung ſeines Kollegen verlas, deſſen Auffaſſung angeſchloſſen. In einer amtlichen Erklärung wird jetzt nochmals darauf verwieſen, daß der Reichspräſident und die Reichsregierung gerade in dem Falle des heſſiſchen Fürſtenhauſes beſondere Sorgfalt haben walten laſſen, ehe der Reichspräſident von Hindenburg zur Verkündung des Sperr⸗ geſetzes geſchritten ſei. In der Erklärung heißt es,„der Reichspräſident, der nach der Reichsverfaſſung verpflichtet iſt, die verfaſſungsmäßig zuſtandegekommenen Geſetze auszufer⸗ tigen und zu verkünden, hat angeſichts der im Reichstag ge⸗ äußerten Zweifel über die Verfaſſungsmäßigkeit des Sperr⸗ geſetzes vor deſſen Unterzeichnung Veranlaſſung genommen, die Frage der Verfaſſungsmäßigkeit einer beſon ders ſorgfältigen Prüfung zu unterziehen. Er hat deshalb den Reichskanzler um die Herbeiführung einer Stel⸗ lungnahme der Reichsregierung erſucht und dabei den Wunſch geäußert, es möge das Gutachten eines unbeteiligten ange⸗ ſehenen Juriſten eingeholt werden.“ Bekanntlich hat das Reichskabinett dann den Oberreichs⸗ anwalt a. D. Ebermayer erſucht, ein Gutachten abzugeben, worauf dann, da es die Verfaſſungsmäßigkeit des Sperrgeſetzes bejahte, die Verkündung des Geſetzes durch den Reichspräſi⸗ denten erfolgte. Was in dieſer mißlichen Angelegenheit nun witer geſchehen wird, wird jedenfalls von dem Verhalten der Prozeßgegner, alſo dem preußiſchen Staate und der Familie des ehemaligen Landgrafen von Heſſen abhängen. Ein Vergleichsvorſchlag des Reichsgerichts Der 6. Zivilſenat des Reichsgerichts hat nunmehr das Sperrgeſetz, ſoweit es ſich um Schiedsgerichts vereinbarungen handelt, für ungültig erklärt, weil es nicht mit verfaſſungs⸗ ändernder Mehrheit angenommen worden iſt. Der Senat hat von ſich aus den Parteien einen Vergleichs vorſchlag gemacht, wonach die preußiſche Regierung die Renten dem Landgrafen von Heſſen mit 68 v. H. der Friedensſumme auf⸗ werten ſoll. Die Parteien haben bis Ende Juli das Recht, r ſich zu dem Vergleichsvorſchlag zu erklären. 3 Letzte Meldungen Opiumſchmuggel der Frau eines chineſiſchen Konſulats⸗ Beamten — San Franzisko, 9. Juli. In dem Gepäck der Gattin des chineſiſchen Konſulatsbeamten Kao fanden Zollbeamte Opium im Werte von einer Million Dollar. Das Gepäck wurde beſchlagnahmt. Rockefellers 90. Geburtstag — Newyork, 9. Juli. Anläßlich des 90. Geburtstages des Petroleumkönigs Rockefeller fand eine beſondere Feier ſtatt. Rockefeller las nur in Anweſenheit ſeiner Familienmitglieder ein Kapitel aus der Bibel vor. Trotz ſeines hohen Alters ſteht Rockefeller noch jeden Morgen um 7 Uhr auf, lieſt nach dem Frühſtück die Zeitungen und ſpielt bis gegen Mittag Golf. Von dieſer Gewohnheit wich Rockefeller auch au ſeinem 90. Geburtstag nicht ab. ſammlung ſtatt. Redner: Landtagsabgeordneter Dr. Waldeck⸗Mann⸗ heim, Stadtrat Haas ⸗ Mannheim und Stadtrat Zudwig⸗ Mannheim. Der Vorſtand. Reiſen Von Gr. Neumann Ich war in der letzten Zeit ſehr verſtimmt; ich hatte keinen Schimmer, wo ich meinen Sommer verbringen ſoll. Da ich nur gute Freunde habe, bekomme ich nur ſchlechte Ratſchläge. Endlich kommt mir ein Gedanke; wir leben in einer Zeit der Reklame; ſicher ruft einem jede Wand, jede Litfaß⸗Säule zu, wohin man gehen ſoll, man ging nur bis jetzt achtlos daran vorbei. Ich ſuche:„Trinkt mehr Milch!“ ſchreit mir entgegen, „Eßt mehr Früchte und ihr bleibt geſund!“(Das glaub ich ein⸗ ſach nicht, vom Obſteſſen allein kann's nicht kommen).„Am Zucker ſparen, grundverkehrt, Zucker nährt!“ No, ſchön, ich glaub's und ich will ja auch alles tun, aber wo?? Ah, endlich ein Lichtblick; ein unerhört blaues Meer, von Palmen umgeben, feſſelt das Auge, eine ſtrahlende Sonne leuchtet, ein glückliches braunes Geſicht! Ja, das war's, was man ſuchte; Sonne, Meer, Seligkeit. Alſo, wo äſt denn das? Ich leſe:„Verbringt eure Ferien in Kanada!“ Tja. Traurig geh' ich weiter; wieder ermahnt man mich: „Eßt weſtindiſche Bananen!“ „Nein“, ſchrei ich wütend,„ich bin ein Deutſcher und will deutſch bleiben. Gut, ich eſſe mehr Früchte, damit ich geſund bleibe, aber ich will Kirſchen, Gaiberger Kirſchen.“ Ich eſſe wütend, meine Geſundheit zu lieb' und ſpucke die Kerne in der Gegend herum. Plötzlich fühl' ich mich berührt: „Sie, laſſen Sie dieſe unverſchämte Kirſchkernſpuckereil Sie haben ja gar keine Ahnung, was dadurch alles paſſieren kann!“ Ich muß mir eine wirklich traurige Geſchichte anhören von der ich nur weiß, daß der rechte große Zeh, der bei dem Unfall über den Kirſchkern am meiſten gelitten hatte, erſt nach einer vierwöchentlichen Kur im Solbad N. wieder ge⸗ brauchsfähig wurde. Ja, aber das Solbad.! Ein Paradies!? Und ſo billig! Natürlich in Oeſterreich. Volle Penſion mit herrlichem Zim⸗ mer: S..38 iſt gleich RMk..50. Und dieſes Eſſen! f Na, das weiß man, die öſterreichiſche Küche ißt ja berühmt, mit ihren Knödeln, Nockerln und Strudeln. Mir läuft das Wafer im Mund zetſammen, Meine Kirſchen ſchmecken mir 1 285 trotz des Mahnrufs nicht mehr. Ich will, ich muß zu den Nockerln! Ich ſtürze nach Haus und ſchreibe ſofort dahin und bitte um nähere Auskunft. Poſtwendend kommt eine ganze Bibliothek: Der Proſpekt vom Hotel, die Landkarte von ganz Oeſterreich, die Ausflüge, die Bergtouren, die Aerzte, die Autofahrten, die Unfallverſicherungen ete. etc. Ich beſehe mir als erſtes den Proſpekt vom Hotel. Nein, ſowas! Unglaublich, ein Palaſt! Autokolonnen halten vor der Türe und begehren Einlaß. Pagen, Portiers ſtehen her⸗ um und tun nichts und alles das für RMk..50. Bangen Herzens beſteigt man die Eiſenbahn: Nur jetzt kein Zuſammenſtoß, es wäre jammervoll, wenn man dieſe Pracht für RMk..50 nicht miterleben dürfte. Endloſe Stunden im eintönigen Rhythmus der Räder. Ein letztes Hindernis, Paß und Zoll—— man hat's erreicht! Nun iſt es überall zu leſen: Kurbad N. Das Glücks⸗ gefühl kennt keine Grenzen; Bitte, Kurbad N.(das allein iſt in Deutſchland unerſchwinglich). Der erſte Eindruck will nichts bedeuten; der Ort iſt klein, ſehr klein und das Hotel ſieht weſentlich anders aus als in der„Bibliothek“. Die Pagen und Portiers haben Ausgang; das Zimmer iſt ganz modern eingerichtet; aus allen Ecken kommt es hervor:„Neue Sachlichkeit“; weit und breit beleidigt kein unnützes Möbel⸗ ſtück das Auge.. Zitternden Herzens geht's zum Eſſen; man hat ſo Angſt. Mit Müh' und Not hat man die paar Kilo Speck herunter⸗ kaloriert; da heißt es eben ſtandhaft bleiben, auch bei den ſchönſten Nockerln. Aber man merkt ſofort: die Sache iſt nicht ſo arg. All⸗ gemeine„Table dhote“, man ſitzt als letzter an der Tafel, viel Nockerln bleiben da nicht mehr übrig. In dieſe tief⸗ ſinnige Betrachtung hinein ſerviert mir ein wirklich ſüßes Mädel Sauerkraut und meint dazu troſtreich:„San's net bös, daß jetzt nimmer viel in der Schüſſel is, heut abends wärmen wir die Reſter wieder auf und da fang i bei Ihna zuerſt zum Servieren an!“ Ich lächle dankbar, dabei fällt mein Blick an die gegen⸗ überliegende Wand. Wahrhaftig, da ſteht's ſchwarz auf weiß: „Solbäder hier im Hauſe“. Mit einemmal iſt mir alles klar: ja, lieber Gott, wenn die Leute Solbäder im Haus verab⸗ reichen, dann müſſen ſie das Sauerkraut aufwärmen. Ich gehe unſagbar hoffnungsfreudig in meine„uene Sachlichkeit“ und lege mich dazwiſchen. Wie lang iſt eine Nacht, wenn man ſich auf ein Solbad in der Frühe freut! Ohne Frühſtück, ohne Zähne zu putzen(man muß ein Solbad völlig nüchtern auf ſich wirken laſſen) betrete ich das Solbad⸗Zimmer. Ich traue meinen Augen nicht: den Kranen entfließt dunkelbraunes Waſſer! Sole, echte heiße Sole! Ich tauche unter in das köſtliche Naß, mein Körper lebt auf— neue Jugend durchſtrömt mein Blut.— Eine glückſelige halbe Stunde ſpiele ich in den Dauerwellen des Solbades. In mein Zimmer zurückgekehrt, fühle ich das brennende Ver⸗ langen, einen Menſchen zu ſehen, etwas großes ſchwungvolles zu tun; ich mache das einzig Richtige; ich läute dem Stuben⸗ mädl. „Fräulein“, ruf ich in höchſter Ekſtaſe,„Fräulein, bringen Sie mir raſch das Frühſtückl Ach, es iſt herrlich hier bei Euch und das Bad—— „Ja ſagen'“, ſagt da meine Schöne,„dös is halt das alte Gifrett, da können wir garnix machen; dös Waſſer wird halt ſo braun, wiſſen's, dös kommt nämlich von der Miſt⸗ gruab'.“— Das Schickſal der Figdor⸗Sammlung. Aus Wien ſchreibt man uns: Vor einiger Zeit wurde bekanntlich ge⸗ meldet, daß die weltberühmte Wiener Figdor⸗Sammlung, die durch Erbſchaft in den Beſitz einer Nichte Figdors, der Gat⸗ tin des Heidelberger Oberbürgermeiſter Dr. Walz, übergegangen war, an ein ausländiſches Konſortium ver⸗ kauft worden ſei, in deren Namen der frühere Wiener, jetzt nach Berlin verzogene Kunſthändler Nebehay auftrat. Nach⸗ dem trotz des heftigen Proteſtes der Wiener Preſſe bereits früher ein Teil der Sammlung aus Oeſterreich abgeſchoben worden war, ſcheint nunmehr auch der Reſt für Oeſterreich verloren zu ſein. Denn es verlautet, daß das Bundesdenk⸗ malamt ſeinen Einſpruch gegen die Verſchiebung der Samm⸗ lung ins Ausland fallen gelaſſen hat, nachdem Herr Nebehay den öſterreichiſchen Muſeen eine Anzahl Stücke aus der Sammlung zum Geſchenk gemacht hat. Es iſt jedenfalls be⸗ dauerlich, daß in Oeſterreich nicht die Mittel aufzubringen waren, um die ganze Sammlung Figdor oder wenfgſtens ihre Glauzſtücke im Lande zu behalten. Kunſthändler Nebehay ſoll den Kaufpreis der Sammlung mit 10 Millionen Mark bezeichnet haben, was für den Geſamtwert nur ein Spottpreis geweſen wäre. 8 Dr. Gx. . 7 Mittwoch, den 10. Jult 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 313 5 Stäoͤtiſche Nachrichten Menſchenauflauf 5 i Menſchenauflauf. Es iſt doch ein zu ſeltſames Wort. Gar 0 zu oft findet man heute in der Großſtadt Mannheim Ge⸗ 9 legenheit, einen ſolchen Auflauf zu erleben. Man nehme zwei Radfahrer, laſſe ſie an einer Ecke aufeinanderfahren: der Auflauf iſt fertig. Zuerſt ſind es nur Wenige, die aufmerkſam den Koſenamen lauſchen, die ſich die Beiden zärtlich zuflüſtern. tt Einer ſtellt ſich zum andern, die Menſchen mauer wird n immer dichter. Der Schutzmann kommt hinzu— oder auch * nicht. Irgendwie entwirrt ſich dieſer Knäuel dann. Selbſt r⸗ wenn die beiden Radler verſchwunden ſind, bleiben noch viele * ſtehen, in der Erwartung, daß ſich doch noch etwas ereignen 175 müſſe. 5 r Mitten auf dem Gehweg liegt ein Betrunkener. Er ſcheint = auch noch tollwütig zu ſein. Läßt niemand an ſich heran. Die r Zuſchauer ſtehen ſchon ſo dichtgedrängt, daß ſich der Schutz⸗ 5 mann kaum einen Weg zu dem Menſchen bahnen kann. Er 8 s beſtellt den Krankenwagen. Bis dieſer erſcheint, hat ſich die it.* Menge verdoppelt. Den Männern mit der Tragbahre wird l⸗ N nur widerſtrebend Platz gemacht. Der Mann wird aufge⸗ ch laden, feſtgeſchnallt. Zurück geht es zum Wagen. Die Tü⸗ = ren klappen zu. Das Auto rollt fort. Die Menge zerſtreut ſich nicht. Es gibt ja über das Geſehene ſo viel zu erzählen. 5 Man hat Geſprächsſtoff. Ein paar Buben rennen dem Auto , ein Stück nach. 8 So könnte man weiterplaudern. Urſachen gibt es ſo i⸗ vielerlei und wenn jemand mit dem Grundſatz in die Stadt 1 gehen würde, ſeine Zeit nur bei Menſchenaufläufen zuzu⸗ 1 bringen, ſo würde er beſtimmt auf ſeine Rechnung kommen. e Er muß nur die Augen aufmachen. 1 ** * Der verſtärkte Rheingoldexpreß. Der ſeit vorigen 3 Sommer verkehrende EFD⸗Zug Rheingold Holland-Mann⸗ 3 heim Karlsruhe—Freiburg-—Luzern, der bekanntlich der beſt⸗ 5 rentierendſte Zug der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft iſt und i ſeit dieſem Jahre einen Flügelzug nach Zürich erhalten hat, wird für die Zeit vom 1. Juli bis 10. September ab Köln um 1 einen weiteren Wagen 2. Klaſſe verſtärkt werden. Dieſe Maß⸗ 5 nahme iſt notwendig, da auch in dieſem Jahre das inter⸗ . nationale Reiſepublikum den Zug außerordentlich ſtark be⸗ 7 vorzugt. 5 4* Betrunkene Frau in ein Kraſtrad gelaufen. Ins All⸗ gemeine Krankenhaus eingeliefert wurde eine 44 Jahre alte Frau, die geſtern abend 6,45 Uhr in der Breitenſtraße am 3 Marktplatz in betrunkenem Zuſtande in ein Kraftrad lief, 1 wobei ſie zu Boden fiel und ſich einen Naſenbeinbruch zu⸗ 1 zog. 5 1* In der Trunkenheit gegen ein Laſtauto gefallen. Heute . früh 12,30 Uhr fiel ein 44 Jahr alter Kaufmann in ange⸗ . trunkenem Zuſtande beim Ueberqueren der Straßenkreuzung 3 E 2 und J 3 gegen einen Laſtkraftwagen, wobei der Mann zu Boden ſtürzte und ſich leicht verletzte. * Der Weg zum Ziel. Zu der unter dieſer Ueberſchrift in der Montag⸗Abendausgabe enthaltenen Anzeige der Be⸗ zirksſparkaſſe Ladenburg iſt ergänzend mitzuteilen, daß auch Seckenheim zu den Gemeinden gehört, die die Bürgſchaft bei der Bezirksſparkaſſe übernommen haben. Verkehrs⸗Anfälle in Mannheim Geſtern abend kurz nach 7 Uhr ſtieß ein 24 Jahre alter Autoſchloſſer bei einer Fahrt mit einem Perſonenkraft⸗ Es war eine Selbſtverſtändlichkeit, daß die hier aus ganz Deutſchland verſammelten techniſchen Bühnenvorſtände auch die techniſchen Einrichtungen unſeres Nationaltheaters heute vormittag beſichtigten, ſelbſt wenn dieſes Haus ſchon auf manches Jahrzehnt zurückblicken kann und urſprünglich — es war ein Getreideſpeicher und damals das größte Haus in Mannheim— garnicht als Theater gedacht war, Es hat ſchon manchen Umbau erlebt, nicht nur den großen durch Mühldorfer im Jahre 1856, ſondern man hat eigentlich jedes Jahr, ſoweit es die finanziellen Mittel erlaubt haben, Ver⸗ beſſerungen vorgenommen. Aber man iſt in letzter Zeit mit Recht etwas zurückhaltender geworden, weil man in das alte Haus nicht mehr all zu viel hineinſtecken will und mit Recht im Laufe der Jahre auf einen Neubau hofft. Trotzdem aber werden jedes Jahr vor allem die Sicherheitsmaßnahmen im⸗ mer wieder verſtärkt, gleichzeitig auch hygieniſche Forderungen auf Staubfreiheit, Lüftung, erfüllt, vor allem aber auch die eigentlichen techniſchen Einrichtungen der Bühnen nach Mög⸗ lichkeit dem ſchnellen Schritt der Technik angepaßt. 5 5 Nach einer kurzen Begrüßung des Gruppenvorſtandes, Herrn A. Tudwig⸗Lübeck, der ſogar ein Telegramm ver⸗ las, das nach der geſtrigen Räuber⸗Aufführung eingelaufen war:„Habe mich im Grabe herumgedreht. Schiller“, erläu⸗ terte der techniſche Vorſtand unſeres Nationaltheaters, Herr W. Unruh, die einzelnen Teile des Hauſes und der Bühne. Großes Intereſſe erregte das ſchnelle Herablaſſen des hydrau⸗ lich betriebenen eiſernen Vorhangs, der normal in 25 Sekun⸗ den, bei Gefahr auch vom Zuſchauerraum aus in 9 Sekunden herabgelaſſen werden kann. Er verwies auf die ſchon ſeit 20 Jahren hier beſtehende Drehbühne, auf die ſchweren, von Lautenſchläger entworfenen Eiſenkonſtruktionen für die Tiſch⸗ verſenkungen und Podien, die in einer Breite von 11 Meter, 2,10 Meter erhöht oder verſenkt werden können. Sie beſitzen Tagung der technischen Bühnenporſtünde Beſichtigung der techniſchen Ein richtungen des Nationaltheaters Charlottenburg hat 600 Kilowatt), um namentlich bei Ver⸗ dunklung der Bühne trotzdem entſprechende Lichtſtärken zu erzielen. Endlich wurden auch die waſſertechniſchen Anlagen in den Bereich der Betrachtungen gezogen, wobei man das Gefühl der Sicherheit für Zuſchauer und Bühne gewinnen konnte, Auch auf Einzelheiten von Neuerungen wie Geräuſch⸗ platten, Lautverſtärkern wurde eingegangen, wobei erwähnt wurde, daß es auswärts Theater gibt, die ſich jetzt ſchon hin⸗ ter der Bühne einen Claqueur anſtellen wollen, der hinter der Bühne beim Fallen des Vorhangs zu klatſchen beginnt. Dieſes Geräuſch wird durch Lautſprecher dem Zuſchauerraum übermittelt und die Anſteckung bezw. Nachahmung des Pub⸗ likums tut das ihrige. Hiernach führten eine Reihe von Beleuchtungsfirmen ihre Apparate vor, ebenſo auch Firmen anderer Erzeugniſſe, die mit dem Theater zuſammenhängen. Man ſah, es wird ſtändig weiter gearbeitet. Alsdann erfolgte Einzelbeſichtigung der verſchiedenen Teile des Theaters, insbeſondere auch der Ko⸗ ſtitmmagazine und der Ausſtattungswerkſtätten. Man hörte manches Wort des Staunens über die knappen Verhältniſſe des Hauſes, hatte aber doch das Gefühl einer geſchickten Or⸗ ganiſation. f ö 5 8 Die techniſchen Bühnen vorſtände begaben ſich alsdann nach dem Pfalzbau Ludwigshafen, das als eines der modernſt eingerichteten Kinos gleichfalls einer Be⸗ ſichtigung unterzogen wurde. Der Nachmittag führte die Gäſte nach Bad Dürkheim, wo der dortige Bürgermeiſter ſie freund⸗ ſchaftlichſt begrüßte. Es erfolgte ein Ausflug zur Limburg, eine Weinprobe, die mit ihrem köſtlichen Tropfen einen wür⸗ digen Abſchluß der Tagung in Mannheim und der Pfalz brachte. Eine Anregung: Es wäre vielleicht einmal zu über⸗ legen, ob man nicht auch einmal dem Theaterpubliku m, alſo den Abonnenten, Theatergemeinden Ge⸗ elektriſchen Antrieb, allerdings noch mit etwas umſtändlicher Bedienung. Unruh hält die hydrauliche Einrichtung weſent⸗ lich ſicherer und einwandfreier als die elektriſche. Auch die Beleuchtungsanlage wurde geſtreift, insbeſondere darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß das Theater nur mit einem Zulei⸗ tungskabel von 70—80 Kilowatt zu verſehen ſei, während mindeſtens etwa 350 Kilowatt notwendig wären(Opernhaus Statiſtiſche Nachweiſungen der Evang. Landeskirche für 1928 Nach der Volkszählung vom Jahre 1925 beträgt die Zahl der der Landeskirche angehörigen Evangeliſchen 895 588. Bürgerliche Eheſchließungen von rein evangeliſchen Paaren fanden 5871 ſtatt, von Miſchehen 3 555. Kirchlich ge⸗ traut wurden 5615 rein evangeliſche Paare und 1394 Miſch⸗ Kinder von evangeliſchen Müttern betrug 2014. evangeliſchen Ehen. hervor. wagen durch die Straße E 4 und 5 mit einem Straßen⸗ ehen.— Aus rein evangeliſchen Ehen gingen 11426 Kinder hervor, und aus Miſchehen 4382. Die Zahl der unehelichen Im ganzen wurden 15851 Kinder getauft, davon entſtammen 11373 rein Aus Miſchehen gingen 2530 Täuflinge 1948 waren unehelich. 17 278 Kinder, darunter 2454 aus Miſchehen. Unterlaſſen wurden 11 Konfirmationen; 5 wurden verſagt. Geſtorben ſind 10638 Evangeliſche; mit kirchlichen Amtshandlungen wurden 9834 beſtattet. Feuerbeſtattungen wurden 790 ge⸗ zählt. Kirchgänger waren es an einem Zählſonntag in den Hauptgottesdienſten 138 174, in ſämtlichen Gottesdienſten des Zählſonntags 199 360 das ſind 15,43% der Seelenzahl. Zum Konfirmiert wurden Heulgeſang beſchließt die ſo heiter begonnene Uebungs⸗ bahnwagen zuſammen. Der Straßenbahnwagen und der Perſonenkraftwagen wurden ſtark beſchädigt. Drei in dem Perſonenkraftwagen mitfahrende Perſonen zogen ſich hierbei zum Teil ſchwere Schniitwunden im Geſicht und an den Hauskommunionen wurden 10878 gezählt. Die Prozentzahl Beinen zu. Eine der verletzten Perſonen mußte in das Allg. für die Teilnahme am Abendmahl iſt 40,30.— Das Kirchen⸗ Krankenhaus verbracht werden ö g fund Kaſualopfer betrug 484 344 R/, auf den Kopf der Seelen⸗ Ein 25 Jahre alter Motorradfahrer ſtieß um 11,30 zahl entfallen 54 Pfennige. Die Kollekten ertrugen Uhr abends beim Ueberholen eines in gleicher Richtung 260 986 RM., auf den Kopf 29,1 Pfg.— Die Sammlungen heiligen Abendmahl gingen 360 970 Evangeliſche, davon waren 142 761 männlichen und 218 209 weiblichen Geſchlechts, legenheit geben könnte, die techniſchen Einrichtungen des Thea⸗ ters gruppenweiſe zu beſichtigen. Man könnte dem Publikum das Bewußtſein der Sicherheit verſtärken, auf manche Dinge aufmerkſam machen, die alsdann weniger Kritik heraus⸗ fordern würden, gleichzeitig auch wiederum eine Verbunden⸗ heit unſerer Bürger mit dem Theater erreichen. Die beiden Haarſchneidekünſtler Mitten im ſauber gekehrten Hof liegen einige Haarſträh⸗ nen. Ein paar blonde Locken. Wie kommen denn die da her? Oben auf einem Balkon vergnügtes Kinderlachen. Ueber⸗ mütiges Gekicher. Die von einer Beſorgung heimkehrende Mutter ſieht die Haare. Hört ihre beiden Mädchen. Sie ahnt Unheil. Eilt die Treppen hinauf, ſieht die Beſcherung. Die Kinder haben die Schere erwiſcht. Haben ſich die Haare ge⸗ ſchnitten. Das zweijährige Mädchen iſt gerade dabei, ihre vier⸗ jährige Schweſter zu„verſchönern“. Die Jüngere iſt bereits durch die Aeltere„bedient“ worden. Die Locken ſind abge⸗ ſchnitten. Treppenförmig iſt der Reſt der Haare zugeſtutzt. Auf den Schreckensſchrei der Mutter ſtutzt die Jüngere. Will die Schere beiſeite legen. Das Dazwiſchentreten der Muzter verhindert die weitere Tätigkeit und Ausführung der An⸗ drohung. Aber wie ſehen die beiden Lockenköpfe aus! Vor wenigen Tagen erſt vom Friſeur kunſtgerecht geſchnitten. Jetzt ein Durcheinander von Haaren in jeder Länge. Ein ſtunde im Haarſchneiden. Wie leicht hätte aber größeres Un⸗ heil entſtehen können. Der Mutter iſt der Vorwurf nicht zu erſparen, daß ſie die Schere nicht an einem ſicheren Platz aufgehoben hat. Der Vorfall wird eine Lehre ſein. Wird Beranlaſſung geben, die Schere dort aufzubewahren, wo Kin⸗ derhände nicht hinreichen können.. i* 1 * Der Unfug mit Kettenbriefen. Immer wieder werden ſogen. Kettenbriefe verſandt, in denen die Empfänger fahrenden, 53 Jahre alten Radfahrers bei der Fahrt durch die Oppauerſtraße mit dieſem zuſammen. Hierbei kam dener ſtraf und Gaben für die verſchiedenen kirchlichen Zwecke beziffern ſich im ganzen auf 1194635 RM., das ſind auf den Kopf der 4 nommen wurden 21 Perſonen wegen verſchie⸗ arer Handlungen. * 1 7 8 der Motorradfahrer, eine auf dem Soziusſitz des Kraftrads Seelenzahl 133,4 Pfg. mitfahrende 45 Jahre alte Frau und der Radfahrer zu Fall. 8 Sämtliche Perſonen wurden leicht verletzt. Es entſtand ge⸗ E 13 ringer Sachſchaden.— Bei drei weiteren Zuſammenſtößen 8* entſtand nur geringer Sachſcſaden. a Theater und Muſik Vortragsabend der Klavierſchule Adolf Schmitt. Mit einer reichhaltigen Vortragsordnung, deren Abwicklung einigen wenigen, darunter ſehr begabten Schülern oblag, trat der geſchätzte, ſtaatlich anerkannte Klavierpädagoge Adolf Schmitt au die Oeffentlichkeit. Das beſte Zeugnis für die werbende Kraft dieſes Lehrers iſt die Anziehungskraft, die er auf wirkliche Begabungen ausübt und der erfolgreich ver⸗ laufene Abend bot dem Publikum Gelegenheit, Leiſtungen zu hören, die nur auf Grund eines Talentes, das eine gütige Tee in die Wiege gelegt hat, zu erzielen ſind. Die pädago⸗ giſche Befähigung ſpricht ſich vor allem darin aus, daß auch in Fällen, wo der Fleiß des Schülers beſtes Kapital darſtellt, der Sinn für geſchmackvolles Muſizieren geweckt wird. Exaktes ſauberes Spiel und verſtändnisvolle Darſtellung war das gemeinſame Band, das alle auftretenden Schüler um⸗ ſchlang, und wir ſpenden ein Geſamtlob den Vertretern der Mittelſtufe Liſel und Rich. Eberhard, Karola Lange, Kurt Hof⸗ heinz und der vielverſprechenden kleinen Eliſ. Katzenmaier. Eine ſehr beachtenswerte Leiſtung vollbrachte Willy Soyez mit ſeiner Wiedergabe von Beethovens c⸗moll⸗Sonate op. 10, der namentlich in den erſten zwei Sätzen neben techniſch ſauberem Spiel auch reifes Verſtändnis für den Stimmungsgehalt der 5 Beethovenſchen Tondichtungen zeigte. Mehr Anlaß zu kri⸗ 8 tiſcher Betrachtung gibt Ernſt Kromer durch ſeine Darbietung 85 Schumannſcher Kompoſitionen, der im Verlaufe ſeines ferneren Studiums auf ſauberes Akkordſpiel, namentlich der Innen⸗ töne, ſowie auf ſorgfältige Unterſcheidung von Melodie und Begleitung und Vermeidung von Rubate⸗Effekten mehr Auf⸗ merkſamkeit verwenden muß. Zeichen wirklicher Begabung wies Emil Löb auf, der durch ausgeprägten Klangſinn und be⸗ ſeelten Vortrag erſetzte, was ihm ein widriges Geſchick am Gebrauch der linken Hand entzog und der zu einem wirklichen Genuß geſtaltete, was Reger und Skrjabin vielleicht in müßiger Stunde für eine Hand erdacht haben. Mit federndem Handgelenk und einem außerordentlichen Fond an kechniſcher Durchbildung ließ Frau Eiſele⸗Reichwein Beethovens Fantaſie und Liszts Rigoletto⸗Paraphraſe erklingen. In Chopins Cmoll⸗Notturno hätte uns ein Zurücktreten⸗Laſſen der 8 Oktavengänge zugunſten des Themas mehr zugeſagt. Das ſaubere Doppelgriff⸗Spiel namentlich in dem anſpruchsvollen Teil nach der C⸗dur⸗Epiſode ſowie die flotte Wiedergabe der Liſztſchen Paraphraſe verdient alle Anerkennung. Die an⸗ mutige Pianiſtin, die um den letzten Grad von Vollkommen⸗ heit zu erlangen, noch trachten muß, ſich vom Notenbild zu emaneipieren, erſpielte ſich herzlichen Beifall, der übrigens auch den anderen Schülern reichlich zuteil wurde und mit⸗ telbar auch dem verdienten Lehrer galt, den wir unlängſt auch als feinſinnigen Begleiter kennen lernten und der mit Genug⸗ tuung auf den gelungenen Abend zurückblicken kann. Dr. Ch. i Literatur Religionskundliche Quellenhefte, herausgegeben von Prof. D. H. Sietzmann und Akademiedirektor Dr. K. Weidel, Leipzig und Berlin, Verlag von Bt G. Teubner. Die„Religionskundlichen Quellenhefte“ ſind eine der beachtenswerteſten Neuerſcheinungen auf dem Gebiete der Religionswiſſenſchaft. Von den bieher erſchienenen Heften nennen wir nur folgende:„Aus der Gotteslehre der gegen⸗ wärtigen Philoſophie und Theologie“,„Unſterblichkeit“ und ewiges Leben“,„Kirchliche Strömungen des 19. Jahrhunderts“,„Schleier⸗ macher“,„Papſttum und Kaiſertum“,„Das Jeſusbild in den geiſtigen Strömungen der letzten 150 Jahre“. Die Verfaſſer, hervorragende Theologen(wie Althaus und Weinel) und Philoſophen, bieten in diefen Schriften für die Geſchichte der chriſtlichen Religion und Kirche wie der außerchriſtlichen Religtonen, ferner für die Erkenntnis der wichtigſten Probleme der Theologie und Philoſophie ſorgfältig aus⸗ gewählte Stoffe ous den Quellen dar, ſo daß dem Leſer aufgrund dieſes„Quellenſtudrums“ die Bildung eines eigenen ſelbſtändigen Urteils ermöglicht wird. Neben die quellenmäßig dargebotenen Zeugniſſe der Vergangenheit treten ſolche der Gegenwart.— Es iſt ein großes Verdienſt des Tebner'ſchen Verlages, durch die Heraus⸗ gabe diefer Quellenhefte eine empfindliche Lücke ausgefüllt zu aben. 8 71 5*„Der Wolkenreiter“, die Zeitſchrift für das ſchaffende Kind. Herausgeber: Pädagogiſche Arbeitsgemeinſchaft Bautzen(Wilhelm Limpert⸗Verlag, Dresden ⸗A. 1) legt nun das 4. Heft in dem ſchmucken neuen Gewande auf den Tiſch unſerer Redaktion. Brachten April⸗ und Maiheft auf dem Umſchlag vielfabrige Vogelbilder, der Juni ein Indianerbild, ſo bringt das Jult⸗Heft in fröhlichen bunten Farben, Grashüpfer, Weſpe, Schmetterling, Käfer und Ameiſe mit Sommerhimmel und Schäfchen⸗Wölkchen daran. Die Bilder und Geſchichten im Heft paſſen ſich dem Umſchlag an. Sie erzählen von Bienen, Käfern, Schmetterlingen und all dem kleinen Volk, das zur Sommerszeit im Grafe geigt, über den Weg huſcht und über den bunten Blumen gaukelt. Neben Heinrich Seidel, Clara Hepner und anderen, kommt auch die Jugend ſelbſt zum Wort. Jeder Kinder⸗ freund gibt vielfaltige Freude, wenn er die in Inhalt und Ausſtat⸗ tung ſo reichhaltigen Wolkenreiter⸗Hefte verbreitet. 0 5 155 gebeten werden, ſie vier⸗ bzw. neunmal abzuſchreiben und die Abſchriften mit der gleichen Bitte an Bekannte weiterzuſenden. In den Briefen wird erwähnt, daß dem Abſender nach neun Tagen ein großes Glück widerfahre; unterbreche er aber die Kette ſo werde er Unglück haben. Der Brief ſei von einem amerikaniſchen Offizier oder Miſſionar begonnen worden und ſolle dreimal um die Erde zirkulieren. Da es ſich hier um einen ſinnloſen Unfug handelt, warnt das Badiſche Landes⸗ polizeiamt vor Verſendung derartiger Briefe. Vereinsnachrichten Hauptausschuß des Pfälzerwald-Vereins Nach 21 Jahren hielt der Pfälzerwaldverein wieder ein⸗ mal ſeine Hauptausſchußſitzung in Grünſtadt in der Ja⸗ kobsluſt ab. Wenn auch die Teilnehmerzahl durch die Ferien⸗ zeit beeinträchtigt war, ſo konnten die hieſigen Pfälzerwald⸗ ler doch immerhin ein halbes hundert Vertreter aus 25 Orts⸗ gruppen begrüßen. Der ſtellv. Vorſitzende Ober⸗Reg.⸗Rat Dr. Pöperlein⸗Speyer begrüßte die Teilnehmer und betonte die Notwendigkeit, in den Beſchlüſſen dieſes Sonn⸗ tags nach außen hin größte Einmütigkeit zu bekunden. Bür⸗ germeiſter Badollo⸗Grünſtadt richtete die Grüße von Bürger⸗ ſchaft, Verkehrs⸗ und Verſchönerungsverein aus und bat un⸗ ter Hinweis auf die häufig aufgefundenen Brandſpuren, namentlich unter der Jugend für einen größeren Naturſchutz einzutreten. Ein Bericht des Hauptvereins⸗Rechners Ohler ⸗Neuſtadt a. d. H. über den Stand des Kalmitbau⸗ projektes beſagt, daß der befſonders als meteorologiſche Wet⸗ terwarte gedachte Turm bereits im Rohbau fertigſtehe. Inſtallation und Einrichtungen benötige man noch ru 18 000 Mark. N 8 55 Einſtimmig angenommen wurde der Antrag des Haup vorſtandes auf Aufnahme langfriſtiger Darlehen von je 50000 Mark bei der ſtädtiſchen und bei der Bezirksſpa⸗ Ludwigshafen als zweite Baurate für die Fortführung der Baulichkeiten. Maikammer⸗Alſterweiler als Grun eigentümer des Kalmit zeigte ſich bereit, ein Erbbaurecht für 80 Jahre dem Verein einzuräumen. 1 5 Hauptſchriftführer Müller ⸗Neuſtadt a. H gab die B reitſchaft der Reichsbahndirektion bekannt, bei Schülerwa derungen eine 50prozentige Fahrpreisermäßigung zu gewä ren. Nach Erledigung verſchiedener Einzelfragen bega ſich die Teilnehmer zu einer Beſichtigung in den gepflegten Park der Stadt. Nach Einnahme des Mittageſſens wurde in gemütlichem Beiſammenſein in der 5* 0 be abgehalten. Jakobsluſt eine W̃ ein⸗ 4. Seite. Nr. 319 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 10. Juli 1929 e Kommunale Chronik Bürgerausſchuß Neckarhauſen Y Neckarhauſen, 9. Juli. Der Bürgerausſchuß nahm nach langer Ausſprache den Voranſchlag für 1929/30 mit 27 Stimmen gegen die 16 Stimmen der Kommuniſten und eines Teiles der Wirtſchaftsgruppe an. Es kommt die gleiche Umlage wie im vorigen Jahre zur Erhebung, nämlich ein⸗ ſchließlich Kreisſteuer 164% vom Grundvermögen, 0,65%;/ nom Betriebsvermögen, 12,28„ vom Gewerbe ertrag. In ſeiner Etatsrede machte Bürgermeiſter Hack Mitteilung über den Stand verſchiedener wichtiger Gemeindeangelegenheiten. Das Volksbad wird im Herbſt fertig ſein, dagegen mußte von der Errichtung eines Turnſaals der hohen Koſten wegen abgeſehen werden. Die Verhandlungen mit dem Neckarbauamt wegen Entſchädigung für die durch den Neckar⸗ ſtau unter Waſſer geſetzte Kiesgrube ſind ergebnislos ver⸗ laufen, ſo daß jetzt der Bezirksrat als Schiedsgericht ange⸗ rufen werden muß. Die Gemeinde verlangt eine Entſchädi⸗ gung von 30 000 /, was dem Wert des verlorenen Kieſes ent⸗ ſpricht. In der Frage der Neckarverunreinigung hat ſich die Gemeinde dem Proteſt der anderen Intereſſenten ange⸗ ſchloſſen, nachdem ſie zuſammen mit Edingen ſchon vor zwei Jahren die zuſtändigen Inſtanzen vergebens angerufen hatte. Die Bauplatzumlegung in dem neuen Ortsteil iſt vorgeſehen. Das Reinvermögen der Gemeinde beträgt 483 365 /. gegen 216 344/ im Jahre 1914. Eine Reihe von Anträgen wurde in der Einzelberatung angenommen: Für Schüler⸗ ausflüge wurden 300 ſtatt 100/ eingeſetzt, die Hilfspflicht der Nichtfeuerwehrleute wurde auf fünf Jahrgänge beſchränkt, ein weiteres Gemeindewohn haus mit vier Drei⸗ zimmerwohnungen ſoll aus den Mitteln des Wohnungs⸗ verbandes errichtet werden. Beim Kapitel Schule griff ein kommuniſtiſcher Redner einen Lehrer an und beklagte den mangelnden Kontakt zwiſchen Schule und Eltern. Der ſtellvertretende Oberlehrer Vutz wies auf die Urſachen hin: die Lehrer werden zu kurze Zeit in Neckarhauſen belaſſen und oft verſetzt, außerdem wohnen namentlich die jfüngeren Lehrkräfte auswärts in den nahen Städten und fahren ſofort nach Schulſchluß aus der Gemeinde weg. Nach Genehmigung des Voranſchlags wurden noch neun weitere Punkte erledigt. Ein neues Darlehen von 20 000 ¼¼ zur Ausgabe von Baudarlehen an Private, die Erhöhung des Waſſergeldes, ein Zuſchlag von 50 v. H. zur ſtaatlichen Hunde⸗ ſteuer, die Vergütung von 1,20/ je Stunde für Dienſtverrich⸗ tungen im Auftrag der Gemeinde, die Anpaſſung der Gehälter eines Polizeidieners und eines Ratſchreibergehilfen an die * Saarbrücken, 10. Juli. In der letzten Stadtverord⸗ netenſitzung wurde von der Kommuniſtiſchen Partei eine ſo⸗ fortige Beihilfe an die Erwerbsloſen in Höhe von 100 bis 150 Franken verlangt, während die Sozialdemokraten ein umfaſſendes Arbeitsbeſchaffungsprogramm angeſichts der be⸗ ſtehenden Arbeitsloſigkeit für geboten erachteten. Der gleichen Anſicht war auch der Redner des Zentrums, der ver⸗ langte, daß Stadt und Regierung die nötigen Gelder, be⸗ ſchaffen müßten. * Waldshut, 9. Juli. Ab 1. Juni ſind die Strom⸗ preiſe in Waldshut erhöht worden. Der Prets für Licht⸗ ſtrom beträgt 40, für Kraftſtrom 20 Pfg. die Kflowattſtunde. Die Grundgebührenſtromtarife erhöhen ſich durchſchnittlich um 50 2 2 Aus dem Lande Heidelberg plaut einen Kleinhafen * Heidelberg, 10. Juli. Die Stadt Heidelberg plant jetzt, am Weſtrande des Stadtgebiets(unterhalb Wieblingen) eine kleine Hafenanlage am Neckarkanal zu ſchaffen, um dort auch Rheinſchiffe direkt entladen zu können. Es liegen mehrere Projekte vor, bei denen aber ſtets die Frage der Gleis verbindung g beſonders ſchwierig iſt, ſodaß man noch nicht weiß, ob es in abfehbarer Zeit zur Verwirklichung der Pläne kommen kann. Landesfeſt des Epangeliſchen Bundes * Hockenheim, 9. Juli. Vom 13.—15. Juli will hier der Evangeliſche Bund von Baden in unſerer Stadt ſein Landes⸗ feſt feiern. Eingeleitet wird es am Samstag, 13. Juli durch eine Begrüßungsverſammlung. Der Sonntag beginnt mit Turmblaſen und Feſtmuſik. Um 210 Uhr iſt Feſtgottes⸗ dienſt, in dem Pfarrer Fehn ⸗Manuheim⸗Neckarau die Feſtpredigt hält. In dem ſich anſchließenden Kindergottes⸗ dienſt wird Pfarrer Vath⸗Mannheim⸗Rheinau zu den Kin⸗ dern ſprechen. In ſämtlichen Orten der Umgegend ſind Feſt⸗ gottesdienſte mit auswärtigen Predigern. Nachmittags 3 Uhr werden die Feſtteilnehmer von der Kirche aus in feſtlichem Zuge ſich auf den Feſtplatz begeben, wo der Lande po rien de, Pfarrer Vath, und Kirchenrat Hindenlang⸗Karlsruhe über 5 Der evangeliſchen Pfalz Not und Treue“ ſprechen wer⸗ den. Die hieſige Stadtkapelle und der hieſige Kirchenchor, ver⸗ ſtärkt durch nachbarliche Kirchenchöre, werden mitwirken. Bei Regenwetter werden Parallelverſammlungen im Lutherhaus, in der Turnhalle und im Saal zum Stadtpark gehalten werden. In der Feſtverſammlung am Abend hält Bundesdirektor D. Fahrenhorſt⸗Berlin den Hauptvortrag über„Sorgen und Aufgaben des Proteſtantismus“. Am Vor⸗ mittag des 15. Juli folgt auf eine Bezirksvertreterſitzung die Landesverſammlung im Lutherhaus. Hier werden die großen Gegenwartsfragen und die verſchiedenen Arbeiten des Evang. Bundes im Lande beſprochen. Ein Ausflug nach Speyer ſoll dem Feſte einen ſchönen Ausklang geben. Verhaftung in der Mordſache Demarez * Offenburg, 10. Juli. In der Mordſache Demarez iſt ein Mädchen aus Kappelrodeck unter dem Verdacht der Mitwiſſerſchaft verhaftet worden. Das Mädchen be⸗ ſtrettet, Demarez vor der Mordtat gekannt zu haben. Als ſie von dem Verſchwinden der Frau Demarez von den Angehöri⸗ gen in Kenntnis geſetzt wurde, entfernte ſie ſich aus dem Hauſe. * Die 8bjährige Witwe eines Alt⸗ die an Schwermut litt, hat ſich i m Leiche wurde bei Hirſchhorn ge⸗ * Eberbach, 10. Juli. veteranen von hier, Neckar ertränkt. Die ländet. * Glottertal bei Freiburg, 8. Juli. Bei einer Kriegs⸗ beſchädigtenfahrt, die geſtern vom Automobil⸗ und Motorrad⸗ club Oberer Breisgau verauſtaltet wurde und die die Teil⸗ nehmer auch durch das Glottertal führten, wurden die Wagen, in denen die Schwerkriegsbeſchädigten P klatz genommen hatten, von Angehörigen des dort kneipenden Corps Haſſo⸗Boruſſia mit Waſſer und Schmutz beworfen. In einem Falle wurde ſogar ein Bierglas in ein Auto geworfen. Es kam zu erregten Auftritten zwiſchen den Studenten und den Wagen⸗ fahrern, insbeſondere den Kriegsbeſchädigten, die auf ihrer Fahrt in allen Orten mit großen Ehren empfangen wur⸗ ö 3 1 3 an das 98 8 iſt e Nachbargebiete * Bensheim, 10. Jult. Nachdem vor einigen Tagen zwiſchen dem Innenminiſterium und der Stadtverwaltung Verhandlungen ſtattgefunden hatten, um den unge deckten Fehlbetrag im Haushaltsplan 1929 zu beſet⸗ tigen, die aber ohne Ergebnis blieben, befaßte ſich der Stadt⸗ rat erneut mit dem Etat. Die Sprecher der einzelnen Frak⸗ tionen ſprachen ſich aber gegen jede weitere Steuer⸗ erhöhung aus, ſo daß der Haushaltsplan erneut abgeſetzt werden mußte. Die Finanzkommiſſion ſoll nunmehr neue Vorſchläge ausarbeiten, da das Innenminiſterium einen unge⸗ deckten Haushaltsplan nicht genehmigt. 5 * Frankfurt a.., 9. Juli. Der Frankfurter Licht⸗ ſpieltheaterkonzern dürfte in den allernächſten Ta⸗ gen zur Tatſache werden. Es handelt ſich hier durchaus nicht um eine wirtſchaftlich erfreuliche Erſcheinung, ſondern um einen Zwangszuſammenſchluß, der beweiſt, wie bitter die Not der Frankfurter Lichtſpieltheater iſt. Er kann als das Suchen nach einem Ausweg angeſehen werden, um die All⸗ gemeinſpeſen jedes einzelnen Theaters zu verringern, eine größere Anzahl Theater gewiſſermaßen unter eine einheit⸗ liche Führung zu bringen. Techniſch iſt die Sache ſo gedacht, daß rund ein halbes Dutzend Theater gemeinſchaftlich Filme abſchließen, einen gemeinſchaftlichen Reklame⸗ und Speſeu⸗ etat aufſtellen und durchführen, und daß die bisherigen In⸗ haber Geſellſchafter der neuen Konzernfirma werden. Ob dieſer enge Zuſammenſchluß eine Beſſerung der Geſchäftslage zur Folge hat oder ob vielleicht das Gegenteil eintreten könnte, ſoll im Augenblick noch nicht entſchieden werden. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen bastſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens]. —.— 5 T Se, Luft] Tem: 8 i 8 3 babe de Ae S e Gee 8888 i 05 S. As Richt. Stärke SS Wertheim 1511 55—— Königsſtuht] 563 770,7 13 14 10 80 leicht heiter Karlsruhe 120 770,8] 18 1 10 til 5 Bad.⸗Bad. 213770, 4 12 18 171 0 5— Villingen 780 773.0%% 85 Feldbg. Hof 1275 644.1 S 8 Badenweil.— 769,9 11 19 8 N 5 St. Blaſien 780 715 2 N* 5 Höchenſchw.— f ö Mit dem Vordringen hohen Druckes von Weſten gegen den Kontinent hat es in Süddeutſchland ſchon geſtern aufgehei⸗ tert. Die nordweſtlich England erſchienene atlantiſche Zy⸗ klone wird mit nordöſtlichem Kurs nach Nordeuropa weiter⸗ ziehen, vorausſichtlich ohne unſere Witterung nachhaltig zu beeinfluſſen. Wetterausſichten für Donnerstag, 11. Juli: Vielfach hei⸗ ter, mit weiterer Erwärmung, lokale Wärmegewitter. Schluß des redaktionellen Teils 1 Talelwasser Limonaden liefert frei Haus, rasch, preiswert 5 8 Tucdluighaten a. Rh. Fernruf 55718 Karl Ludwig Sand Hiſtoriſcher Roman aus der Seit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel Feußner 16(Nachöruck verboten.) Eine Wolke des Unmuts huſchte flüchtig über Kathinkas hübſches Geſichtchen. Denn der frivole Ton, in dem Kotzebue geſprochen, hatte ihr die Schamröte in die Wangen getrieben. Endlich ſagte ſie mit feſter Stimme:„Laſſen Sie mich bei Ihren politiſchen Plänen ganz aus dem Spiele— ich würde Ihnen eine ſehr ſchlechte Partnerin ſein.“ „Das bilden Sie ſich nur ein! In Wirklichkeit könnten Ste mir, unter Befolgung gegebener Direktiven, ſehr nützlich werden „Ich will aber nicht! ringſte Talent!“ „Intrige?— Wer ſpricht von Intrigen? Was ich von Ihnen erbitte, iſt die harmloſeſte Sache der Welt.“ „Was Ihnen harmlos erſcheint, kann für mich eine ſehr ernſte Angelegenheit ſein,“ ſagte das Mädchen mit übertriebe⸗ ner Wichtigkeit;„und ich betone nochmals, daß— ſollte mich ein günſtiger Zufall tatſächlich noch einmal mit Sand zu⸗ ſammenführen— ich ihn zur Vorſicht im Reden, wie im Handeln mahnen und beſtimmt nichts verraten werde, was ihm oder ſeinen Geſinnungsgenoſſen möglichenfalls Unan⸗ nehmlichkeiten verurſachen könnte.“ „Aah, das war eine klare Abſage!“ rief Kotzebue mit er⸗ zwungener Heiterkeit, hinter der ſich aber Enttäuſchung und Zorn verbargen.„Wie du gehört haſt,“ wandte er ſich wieder an Nadina,„läßt ſich Kathinka nicht in unſer Joch ſpannen, ſondern ſchlägt heftig gegen die Stränge. Meine Intereſſen rüthen demnach nur in deinen bewährten Händen, teure Freundin. Du mußt alſo Augen und Ohren doppelt ge⸗ brauchen, um etwas zu erfahren, woraus ich politiſches Ka⸗ pital ſchlagen kann.“ „Sei ohne Sorge, mein Lieber,“ beruhigte die Angeredete, „ich werde ſchon in deinem Sinne tätig ſein, was mir um Zur Intrige habe ich nicht das ge⸗ ſo leichter fallen wird, als Herr Sand ja 1 für mich kein Unbekannter iſt, und ich ſchon Mittel und N den zukünftigen Paſtor auszuhorchen. nach Jena überzuſiedeln; ſchehen kann. Vege finden werde, Jetzt gilt es zunächſt, was ja wohl ſchon morgen ge⸗ Oder iſt es notwendig, zuvor eine Wohnung zu mieten?“ 1 und gar nicht e 5 Staats 785 97 ſteigt im erſten beſten Gaſthof ab und ſucht Euch ſpäter in aller Ruhe ein Privatquartier. Drei Adreſſen von Bekann⸗ ten gebe ich Euch mit. Bei einem findet Ihr auf alle Fälle ein geeignetes Unterkommen.“ „Bon, mon cher, du ſollſt mit mir zufrieden ſein. Aber,“ ſetzte Nadina nach einem Weilchen bedauernd hinzu, „in Jena werde ich dich wohl noch weniger zu ſehen be⸗ kommen, als dies hier in der Förſterei ſchon der Fall war.“ „Du irrſt!“ beſchwichtigte Kotzebue.„Eher wird das Gegenteil eintreten; denn um ganz ehrlich zu ſein, muß ich dir mitteilen, daß der Himmel zwiſchen Weimar und Berg⸗ hof mit Gewitterwolken bedeckt iſt.“ Einen Herzſchlag lang bohrten ſich die Blicke der Ruſſin in die des Mannes, als wollten ſie auf den Grund elner Seele leſen, dann ſagte ſie gedehnt:„Aah— ich— verſtehe.“ Drei Tage ſpäter hatte der Staatsrat eine ernſte Ausein⸗ anderſetzung mit ſeiner Gattin, der man gar heikle Geſchichten in die Ohren geblaſen und worauf Kotzebues Bemerkung von den„Gewitterwolken zwiſchen Weimar und Berghof“ hin⸗ zielten. Der Weltgewandte, Aalglatte geriet hierbei aber nicht in die geringſte Verlegenheit; denn wer ſeiner alten Mutter gegenüber leichten Herzens einen Meineid ſchwört, dem ver⸗ urſacht es nicht die geringſten Gewiſſensbiſſe, ſein braves Weib mit fauſtdicken Lügen zu beruhigen. „Es iſt mir unverſtändlich chͤre Marie“, ſagte er faſt unwillig,„daß du dein Ohr ſolchen gemeinen Verleumdern und Denunzianten leihen kannſt. Ich ſchwöre dir, daß ich keine intimen Beziehungen zu irgend einem fremden Weibe habe, noch jemals hatte.“ „Und was iſt's mit jener Perſon auf der Förſterei Berg⸗ hof? die du ſo häufig beſuchſt?“ fragte Frau v. Kotzebue, ihren ſtärkſten Trumpf ausſpielend. „FJörſterei Berghof!?“ rief der Mann mit gut geſpieltem Erſtaunen.—„Alſo dort befindet ſich die Quelle deines Argwohns... Nun, da kann ich dir nur raten, noch heute oder morgen ſelber mal nach der erwähnten Förſterei zu fahren, um dich davon zu überzeugen, daß in dem Waldge⸗ höft niemand wohnt, der nicht dort ſein eigentliches Heim hätte.“ Ohne eine Antwort zu geben, ging die Frau an ihren Schreibtiſch, entwirrte ein Schlüſſelbund und ſchickte ſich an, das rechte Fach des Tiſches aufzuſchließen. Lächelnd ſah ihr Kotzebue ein Weilchen zu, dann trat er an ſie heran und ſagte ganz ruhig:„Bemühe dich nicht weiter, meine 8 3 laß das 2 3 an e Gun legale. Cane Flasche HIM N. flalbe Fla sdie e, J. 25 Hobe- flasche 50 fg. ſeinem Ort; GA, Ouunlelb. Deer 185 ich weiß, was es ene Nimm lieber Platz und höre mich einige Minuten an, du ſollſt volle Klar⸗ heit gewinnen. Als Marie von Kotzebue ſich in einem Seſſel niederge⸗ laſſen hatte, ging ihr Mann einigemal ſinnend durch das elegant eingerichtete Zimmer. Endlich blieb er vor der Frau ſtehen, ergriff ihre Hand und drückte einen langen Kuß dar⸗ auf. Dann begann er leiſe, einſchmeichelnd:„Du weißt, daß ich kein Spießbürger bin, ſondern ein Dichter, ein Schrift⸗ ſteller und ein Diplomat, und ich meine, auf allen drei Ge⸗ bieten werde ich von keinem Lebenden übertroffen. In mir haſt du das ſogenannte„Große Format“ eines Mannes zu ſehen, deſſen ſchöpferiſche Kraft jeden gewöhnlichen, alltäg⸗ lichen Rahmen des biederen Bürgertums ſprengt. Die ein⸗ fache Formel des„Spießer“ iſt auf mich nicht anwendbar ſondern ich beanſpruche einen eigenen Maßſtab, um batmil gemeſſen zu werden. Man hat dir mitgeteilt, auf der Förſterei Berghof lebe eine Frau— zu der ich intime Beziehungen hätte. Es iſt richtig. Dort hat tatſächlich eine Frau— eigentlich waren es ihrer zwei— längere Zeit gewohnt und mich auch einigemal empfangen. Wie du weißt, bin ich vom ruſſiſchen Kaiſer mit einer ſehr wichtigen Miſſion betraut worden. Zu dieſer Miſſion ſteht jene Frau in engſter Beziehung: Sie iſt eine ruſſiſche Agentin, aber ſchon längſt wieder in meinem Auf⸗ trage nach Peterburg abgereiſt.— So alſo ſieht die myſtiſche Geſchichte der Förſterei Berghof aus, wenn ſie das Licht der Wahrheit beſtrahlt.“ Der Staatsrat ſchwieg und ſah ſeine Frau erwartungs⸗ voll an. Dieſe blickte ein Weilchen ſinnend vor ſich nieder, dann erhob ſie ſich, ſchlang ihre Arme um den Hals ihres Mannes und küßte ihn innig.„Verzeihe mir, Auguſt,“ ſagte ſie mit vor Rührung bebender Stimme,„ich will nie wieder irre an dir werden; denn du ſtehſt wirklich zu hoch, um durch kleinliche Eiferſüchteleien in deinem Wirken und Schaffen behindert zu werden. Mögen ſchlechte, neidiſche Menſchen mir über dich zutragen was ſie wollen, ſie ſollen mich nicht wieder um den Frieden meiner Seele bringen.“ „Würdig geſprochen, wie es einer Frau von Kotzebue geziemt In dieſem Augenblick wurde die nur angelehnte Tür des Nebenzimmers aufgedrückt, und ein etwa dreijähriges Kind lief auf die Eltern zu. Mit einem jauchzenden Jubellaut warf es ſich der Mutter in die Arme. Dieſe hob es zärtlich auf und bedeckte ſein Geſichtchen mit heißen Küſſen. Dann hielt ſie es dem Manne entgegen und ſagte keuchtenden Blickes:„Dieſe holde Menſchenblüte danken wir des Him⸗ mels Güte. 5(Furtſetzung folgt.] . * — ren eee eee w m een * W 1 err . e e * Mittwoch, den 10. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 819 —— — . Europſiſcher Reiſebrief von einem Nord⸗Südflug Schweden Italien Von Siegfried Doerſchlag Venedig, 5. Juli. In 14 Flugſtunden flog ich von Stockholm zum Lido. Das war am 2. und 3. Juli. Nach Rom weitere drei Flugſtunden. Im Vorfahre flog ich von Moskau nach Barcelona in 27¼ Flugſtunden. Das ſind europäiſche Verkehrsrekorde, die zu halten ich die Ehre und das Vergnügen habe. Aber— ich bin ja beileibe kein Flieger, bin ja nur beſcheidener Fluggaſt der Luftverkehrsgeſellſchaften, muß meine Flugplätze ebenſo beſtellen wie jeder andere, und pflege nur alljährlich mal ärgend einen Trauseuropaflug zu machen. Im Vorjahre von Oft nach Weſt, von Moskau nach Barcelona, von ruſſiſchen Schneefeldern zur Sonnenglut Caſtiliens. Heuer, jetzt eben, von den nordiſchen Schären ins ſonnendurchglühte Italien. Von dieſem Flug will ich erzählen, den ich am letzten Montag in Frankfurt am Main begann. Durch Wolkengefetz und Regengerieſel gings nach Berlin. Dort Pauſe, für jeder⸗ mann genügend Zeit, auf dem Tempelhofer Flugfeld mit Ge⸗ ſchäftsfreunden Geſchäftliches zu beſprechen. Dann Ein⸗Stun⸗ deuflug nach Settin. Maſchinenwechſel, und weiter im waſſer⸗ feſten, ſeetüchtigen Dornier⸗Wal nach Stockholm. Um 19,10 ſollten wir flugplanmäßig landen. ſchon um 19,05 Uhr patſchten wir aufs Waſſer der Schären und landeten glatt. Dienstag: um 7½ Uhr Start in Stockholm. Um 13 Uhr Lan⸗ dung in Stettin. Um 14½ Mittageſſen im Flughafen Tempel⸗ hof. Um 16%(Uhr Landung in Wien. Am Mittwoch: um S% ab Wiener Hotel. Um 9% auf in die Lüfte vom Aſperner Flugplatz. Um 12% Uhr Landung am Lido bei Venedig. Um 1694 Uhr: Landung in Rom. In anderthalb Tagen von Stockholm nach Kom die Eiſenbahn ſchaffts nicht in doppelter Zeit! Das Auto..? Der Menſch muß ſchlafen. Auto braucht ſomit dreifache Zeit. Die Luftfahrt hat geſiegt! * Eine Fülle köſtlicher, unvergeßlicher Eindrücke iſts, die man auf ſolchem Europaflug gewinnt. Im 160.180 Km.⸗ Tempo, da bringt ja jede Minute neues Land, neue Blicke. Und doch iſt es, trotz Flughöhe und Flugtempo, durchaus möglich, das Land zu genießen, Städte, Gebirge, Flüſſe zu erkennen und ihre Art, ihren Charakter zu erwägen und ſich einzuprägen. Von dieſem Nord Südflug: Die ſchönſten Strecken: die über die Alpen, vom Wörther See hinweg über die Karawanken, zum Iſonza⸗Tal — und jenes Stück Wald⸗, Waſſer⸗ und Inſelparadies im Oſten von Stockholm, das die Schären als köſtliches Kleinod der Natur in ſich ſchließt. Die ſchönſte Stadt: Stockholm, waſſerumgürtet, blitz⸗ ſauber, Hochhaus⸗Quadrate, ſchöne Anlagen, ſchöne Kirchen, und durch Schären und Mälarſee eine Umwelt, wie ſie keine andere Landeshauptſtadt ſo mannigfach und ſo ſtilvoll hat. Der beſte Flughafen: Berlin. Das iſt die Flug⸗ verkehrszentrale Europas. Das iſt der Flug⸗ Hauptbahnhof, vorausſchauend angelegt, gleich günſtig für Fluggäſte wie Flugzeugführer und Angeſtellte. Der ſchwierigſte Flughafen: der am Lido. Hier galt es jedes Stückchen Land auszunutzen. Die Landungs⸗ ſtelle iſt ſchmal, wie eine Garageneinfahrt im Autsogeſchicklich⸗ keitswettbewerb. Aber die Piloten ſchaffens. Der höflichſte Beamte(notabene: dienſtbefliſſen und höflich ſind ſie alle, aber dieſer fiel mir durch beſonders chevalereske Umgangsformen auf): der Flugdienſtleiter in Stettin. Er hat gerade in den Mittagsſtunden hölliſch zu tun. Da landet ein Flugzeug nach dem anderen, folgt ein Abflug den Betrieb,— er greift auch zu und hilft. In jeder Hand ein Koffer.. das ſpart Angeſtellte und freut die Fluggäſte. Die weiteſte Strecke: Berlin Wien. Und doch war ſie mit drei Junkersmotoren in:56 geſchafft! 160 Kilometer Durchſchnitt. Die höchſte Flughöhe: die über die Bergſpitzen und Schneeſpalten der Karawanken. Da ſetzte die Maſchine in 3000 Meter Höhe drüber hinweg. Der tiefſte Flug: über die Oſtſee zwiſchen Misdroy und Kalmar. In 2 Meter Höhe über dem Waſſer jagt da der Dornier⸗Wal, dieſes ruhigſte aller Verkehrsflugzeuge mit größter Sicherheitsgarantte, über die glatte Oſtſee hinweg. Es iſt eine Luſt, inmitten der kleinen Dampfer und Segler ſo ſieghaft dahinzugleiten, Entfernungen in kurzen Stunden zu bewältigen, zu denen ſelbſt Schnelldampfer Tage brauchen. Seebäder⸗ Vergleiche: hier Oſtſeebäder(Misdroy, Berg⸗Dievenow, Heidebrink) im Saſſon⸗Erwachen. Und hier wieder, an der Adria, Hochbetrieb am Lido. An der Oſtſee⸗ küſte herrliche Wälder, am Lido Venedigs Bautenparadies. Und bangig heiß iſts hier an der Adria. Das Baden wirkt nicht mehr erfriſchend; man glaubt ſich in Bouillon mit Ei. Die ſchnellſte Poſt verbindung: von Stockholm nach Berlin und zurück. Da verkehrt ſeit 1. Juli ein Nacht⸗ flugzeug für Poſtverkehr. Abends in Berlin aufgelieferte Poſt hat der Empfänger frühmorgens in Stockholm. Und umgekehrt.. 8 * Deutſche Maſchinen ſinds, allüberall, die man auf den Flug⸗ plätzen ſieht. Im Vorjahre von Moskau bis Barcelona— nur deutſche Maſchinen. Diesmal von Stockholm bis Rom: nur deutſche Maſchinen.(Die italieniſchen Geſellſchaften aller⸗ dings fliegen zum Teil auch Auslandsmaſchinen.) Deutſche Flugzeuge mit deutſchen Motoren rollen auf deutſchen Reifen lüberwiegend Continental, auch Phönix), haben deutſches Funkgerät, fliegen mit deutſchem Brennſtoff oder Brennſtoff⸗ gemiſch(B..⸗Benzol des Benzol⸗Verbandes), ſodaß alſo jeder Pfennig deutſcher Luftfahrt deutſcher Induſtrie und deutſchem Handel zugute kommt. Wie wenige wiſſen doch, wie kürz die Flugdauer, wie ſchnell alſo Reiſeziele, ihr Reiſeziel, zu erreichen ſind. Die meiſten halten auch Streckenflüge für teurer, als ſie ſind. Ge⸗ wiß.. ein billiges Verkehrsmittel iſt das Verkehrsflugzeug nicht. Was aber bedeuten ein paar Mark Unterſchied für den Kaufmaun oder Induſtriellen, deſſen Zeit ja Geld iſt?! Und wer eine Urlaubsreiſe machen will, die ihm unvergeſſen blei⸗ ben ſoll durch große Eindrücke, der möge fliegen! Ein paar Ziffern ſeien hier genannt: Berlin Stockholm, Flugdauer ca. 7 Stunden, Flugpreis M.(Erſte Klaſſe mit Schlafwagen iſts teurer!) Berlin— Wien, Flugdauer 3 Stunden, 105 Mark. Halle/ Leipzig Kopenhagen, 5“ Stunden, 105 Mark. Stuttgart Breslau, Flugdauer 6 Stunden, 108 Mark. Gleiwitz Kopenhagen Flugdauer 8½ Stunden, 146 Mark. Halle/ Leipzig— Stettin, Flugdauer 2 Stunden, 47 Mark. 20 165 Sogleich fliege ich heimwärts, aufwärts vom Glutbad am Lido zu ſchneegekrönten Alpengipfeln. Und möchte allen zu⸗ rufen, denen, die es eilig haben, und denen, die unſer ſchönes Europa ſehen und ſich an Alpenpauoramas oder Seebildern, an Hügelland oder ſtädtedurchmengter Ebene erfreuen wollen, den Urlaubsreiſenden und den Hochzeitsreiſenden, eiligen Kaufleuten und überbeanſpruchten Induſtriellen: planmäßiger Luftverkehr iſt da. Laßt nicht nur Amerikaner, Engländer, Skandinavier ihn benutzen. ſteigt ein, ſteigt auf.. Zeit auf den anderen. Der Flugleiter aber dirigiert nicht nur iſt Geld, und die Welt iſt ja von oben ſo unvergeßlich ſchön! Der deutſche Straßenbau Die Schwierigkeiten ſeiner Finanzierung— Eine Denkſchrift der Studiengeſellſchaft für die Finanzierung des Straßenbaues Eine der bedeutendſten wirtſchaftlichen Aufgaben der Gegenwart in Deutſchland iſt der Straßenbau. Zu ihrer Be⸗ wältigung werden ſchon in naher Zukunft noch ganz andere Anſtrengungen gemacht werden müſſen, als es bisher ge⸗ ſchehen iſt. Die Verhältniſſe liegen im allgemeinen ſo, daß wir in der Hauptſache zwar keine neuen Straßen ge⸗ brauchen, daß aber das deutſche Landſtraßennetz vor allem ausgebaut und umgebaut werden muß. Die gewal⸗ tige Eutwicklung des Automobilverkehrs und das noch immer anhaltende ſchnelle Wachſen desſelben ſtellt derartig hohe Anforderungen an die Landſtraßen, die mit den bisher üblichen Bauweiſen nicht befriedigt werden können. Davon abgeſehen wurde auch ſowohl in der Kriegs⸗ zeit als in der Nachkriegszeit ſehr wenig für die Inſtand⸗ haltung des Straßennetzes getan, obwohl dieſes gerade damals durch den Gebrauch von Eiſenreifen ganz beſonders ſtark in Mitleidenſchaft gezogen wurde. Um welche gewaltige Summen es ſich bei der Durchführung dieſer Aufgabe han⸗ delt, geht daraus hervor, daß der Preußiſche Land⸗ kreistag den geſamten Geldbedarf für den Um⸗ und Neubau des deutſchen Landſtraßennetzes auf ca. 5 Mil⸗ liarden ſchätzt. Im Jahre 1928 haben die Wegebaupflich⸗ tigen in Deutſchland, nämlich die Länder, Provinzen, Kreiſe und Gemeinden nicht weniger als 1 Milliarden für Straßen⸗ bauzwecke ausgegeben. Die Moderniſierung unſeres Land⸗ ſtraßennetzes ſtellt alſo an die Kapitalkraft der Wirt⸗ ſchaft und der öffentlichen Hand ganz gewaltige Anforderungen. Dabei iſt noch gar nicht abzuſehen, wie ſich der Kraftwagenverkehr weiter entwickeln wird. Der ſchon erwähnte Preußiſche Landkreistag hat ein Programm auf⸗ geſtellt für den teilweiſen Umbau und die völlige Erneuerung des Straßennetzes in 10 Jahren, nach dem jedes Jahr eine halbe Milliarde aufgewendet werden mußte, ohne daß dabei die Inſtandhaltungskoſten, die weitere 400 Millionen Mark pro Jahr erfordern, mitgerechnet ſind. Aus dieſen Zahlen ergibt ſich ohne weiteres, daß die Hauptſchwierigkeit im Neu⸗ u. Ausbau unſeres Land⸗ ſtraßennetzes vor allen Dingen in der Finanzierung liegt. Die Summen, die hierzu benötigt werden, ſind ſo groß, daß zum mindeſten ein erheblicher Teil derſelben im Anleihe⸗ weg aufgebracht werden muß. Bei der notoriſchen Ka pi talknappheit in Deutſchland iſt daran jedoch am kuner⸗ deutſchen Markt z. Zt. garnicht zu denken. Soll es ge⸗ Iingen, für dieſe Zwecke aus dem Ausland größere An⸗ leihen zu erhalten, ſo iſt hierzu eine der Hauptvorausſetzungen eine viel größere Einheitlichkeit und Planmäßigkeit, als ſie bis jetzt in dieſer Frage obgewaltet hat, erforderlich. Zu dieſem Zweck iſt im vorigen Jahr in Berlin unter Führung der Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft eine„Studiengeſell⸗ ſchaft für die Finanzierung des Straßenbaues“ gegründet worden, die ſich mit der Klärung des Problems der Straßen⸗ baufinanzierung beſchäftigt und die in der nächſten Zeit eine Denkſchrift über die zu beſchreitenden Wege veröffentlichen wird. Danach ſoll die Finanzierung des Straßenbaues in Zukunft ſo vor ſich gehen, daß ein Drittel der Geſamtausgaben aus allgemeinen Steuermitteln, ein weiteres Drittel aus der Kraftfahrzeugſteuer und das letzte Drittel aus Anleihen ge⸗ deckt werden ſoll. Das Herangehen an den Anleihemarkt ſoll nicht von Einzelſtellen erfolgen, ſondern von einer Zentral⸗ ſtelle, die der Oefentlichkeit ein eingehendes Programm über die Verwendung der Mittel und ihre Verzinſung zu unterbreiten hat. Bei der für die geſamte Volkswirtſchaft ſo außerordentlich wichtigen und dringenden Aufgabe der An⸗ paſſung unſeres geſamten Landſtraßennetzes an die geſtei⸗ gerten und ſich immer noch ſteigernden Bedürfniſſe des mo⸗ dernen Verkehrs iſt es dringend zu wünſchen, daß es bald ge⸗ lingt, hier Durchgreifendes in die Tat umzuſetzen. Es iſt da⸗ von nicht nur eine Verbilligung und Verbeſſe⸗ rüng des Vorkehrs, ſondern ganz zweifellos auch ein Aufſchwung der Automobilinduſtrie und aller darau beteiligten Nebeninduſtrien zu erhoffen. Straßenverhältniſſe im Ausland Der nachſtehende Ueberblick über den Zuſtand der Land⸗ ſtraßen in den europäiſchen Ländern, den uns der Allgemeine Deutſche Automobil⸗Club e. V.(ADD Act) zur Verfügung ſtellt, iſt ſicherlich von Intereſſe für unſere kraftfahrenden Leſer, weil er das Ergebnis der Erfahrungen Tauſender von Aus⸗ landstouriſten iſt, die dieſe weitſchauend ihrem Klub zur Verfügung ſtellten. Schweiz: gut bis ſehr gut. Italien: mittel bis gut, einzelne Strecken ſehr gut, Unteritalien ſchlecht. Oeſterreich: Die Hauptverkehrsſtraßen ſind beſſer als ihr Ruf. In den letzten Jahren wurde für den Straßen⸗ bau ſehr viel getan, ſo daß man jetzt im Durchſchnitt mit mittleren bis guten Straßenverhältniſſen rechnen kann. Ausnahmen gibt es natürlich. Südſlawien, dalmatiniſche Küſte: Auch hier wurde im Intereſſe des immer ſtärker werdenden Fremden⸗ verkehrs viel für den Ausbau der Straßen geleiſtet, ſo daß es teilweiſe ganz gute Strecken gibt. Doch iſt dieſes Gebiet für den Kraftfahrer immer noch Neuland, ſo daß es ſich empfiehlt, vor Antritt einer Reiſe Nachrichten über die beſten Strecken beim ADAC einzuholen. Tſchechoſlowakei: Die Hauptverbindungslinien von Nord nach Süd und von Oſt nach Weſt können im Durch⸗ ſchnitt als gut bezeichnet werden, die meiſten übrigen Straßen ſind z. Zt. ſehr unter mittel. f Balkanländer: Im allgemeinen ſchlecht, beſonders bet längerem Regen. Ein Abweichen von den Hauptlinien iſt nicht zu empfehlen. Spanien: Der Norden und Nordoſten nördlich der Linie Barcelona Madrid gut bis ſehr gut. Der Süden durch⸗ ſchnittlich nicht gut. Frankreich: In der Hauptſache gut bis ſehr gut. Be⸗ ſonders die Hauptverkehrsſtraßen nach Paris, ſowohl über Nancy als auch über Verdun ſehr gut. England: Hauptſtraßen gut bis ſehr gut. Belgien: halb gut, halb ſchlecht. Holland: Im allgemeinen gut. Die nordiſchen Länder weiſen im allgemeinen zwar ſchmale aber verhältnismäßig gute Straßen auf. Ab⸗ weichen von den Hauptverkehrsſtraßen nicht zu empfehlen. Das Reiſen in Dänemark iſt wegen des häufigen Ueber⸗ ſetzens mit beſonderen Umſtändlichkeiten verbunden. Vorſtehende Angaben können nur als allgemeine Richt⸗ ſchnur dienen. Um Auslandsreiſen genußbringend zu ge⸗ ſtalten und manchem Aerger aus dem Weg zu gehen, kann jedem nur nahegelegt werden, vor Antritt der Fahrt eine Streckenzuſammenſtellung beim ADA in München anzu⸗ fordern, die erſchöpfende Auskunft gibt über die zweckmäßigſte und ſchönſte Strecke, mit Kilometerangaben von Ort zu Ort, Hotels und Garagen, ſowie Hinweiſen auf Sehenswürdig⸗ keiten. Mitglieder erhalten Reiſeauskünfte koſtenlos, ledig⸗ lich die etwa benötigten Straßenkarten werden berechnet. Ohligatoriſche Aulo⸗Haftpflichtverſicherung Schwierigkeiten im deutſch⸗däniſchen Grenzverkehr Im deutſch⸗däniſchen Grenzverkehr mit Kraftfahrzeugen zeigen ſich dadurch in zunehmendem Maße Schwierigkeiten, daß von den däniſchen Zoll⸗Uebergängen der Abſchluß einer Auto⸗Haftpflichtverſicherung gemäß dem däniſchen Geſetz über zwangsweiſe Verſicherung der Kraftfahrzeuge gefordert wird. Die Prämien werden mit den Gebühren zuſammen einge⸗ zogen. Haftpflichtverſicherungs⸗Verträge bei deutſchen Geſell⸗ ſchaften mit Geltungsbereich im Ausland werden dagegen nicht anerkannt. Die deutſchen Verſicherungsgeſellſchaften haben bei den zuſtändigen Stellen Retorſionsmaßnahmen be⸗ antragt. * Abblenden Die Fahrſitten haben ſich im Automobilſport in den letzten Jahren ganz weſentlich gebeſſert, mit einziger Ausnahme des Abblendens. Obwohl die Verkehrs⸗ vorſchriften ein Abblenden ſtark wirkender Scheinwerfer bet Begegnungen mit anderen Fahrzeugen ausdrücklich zur Pflicht machen, kann man bei Nachtfahrten immer wieder feſtſtellen, daß ein Teil der Lenker ſich an dieſe Beſtimmung nicht kehrt oder zu ſpät ſeine Beleuchtung umſchaltet. Der entgegenkom⸗ mende Fahrer iſt dann ſchon durch die Scheinwerferſtrahlen ſo geblendet, daß er unter Umſtänden ſein Fahrzeug nicht mehr ſo in Gewalt hat, wie es eigentlich ſein ſollte, Zahlreiche Unfälle ſind auf dieſe Verkehrsunſitte zurückzuführen, wes⸗ halb immerwieder darauf hingewieſen werden muß, daß ein ſolches Verhalten als ausgeſprochen unſportlich zu bezeichnen iſt. Automatiſche Zündſtromunterbrechung bei Unfällen Bei Zuſammenſtößen und Stürzen verſagt ſehr leicht die geiſtige Entſchlußfähigkeit des Lenkers, d. h. er vergißt den Motor abzuſtellen oder ſonſtige Maßnah⸗ men zu treffen, die die Folgen des Zuſammenſtoßes herab⸗ zumindern geeignet ſind. Man findet daher recht häufig den Fall, daß Motorräder nach Stürzen oder Zuſammen⸗ ſtößen ruhig weiterlaufen, aber auch bei Autos kommen ſolche Unvorſichtigkeiten vor, Unvorſichtigkeiten deshalb, weil, ſowie die Brennſtoffzuführung irgendwie beſchädigt wurde, Brandgefahr gegeben iſt. Man hat infolgedeſſen neue dings einen einfachen Apparat herausgebracht, der bet Zu⸗ ſammenſtößen ſofort den Zündſtrom unterbricht und damit auf jeden Fall das Fahrzeug zum Stillſtand bringt, ſelbſt wenn der Fahrer das Abſtellen des Motors vergeſſen ſollte, Literatur f *„Hafraba⸗Mitteilungsblatt“. In der Mat⸗Ausgabe des Mittei⸗ lungsblattes des Hafraba⸗Vereins zur Vorbereitung der Autoſtraße Hanſeſtädte— Frankfurt— Baſel in Frankfurt a.., Savignyſtr. 28, find wieder einige intereſſante Aufſätze, beſonders von dem bekannten Senator Prof. Dr. Ing. Blum(Techn. Hochſchule, Hannover, Lohr⸗ ſtuhl für Verkehrspolitik) und Oberbürgermeiſter Dr. Jung, Göt⸗ tingen, die ſich mit dem Problem der Nur⸗Autoſtraßen beſchäftigen. Auch in den früheren Ausgaben ſind bereits prominente Perſönlich⸗ keiten darüber zu Wort gekommen. Die Schriftleitung legt Wert darauf, dem Fachmann unter den Leſern ebenſo wie dem Laſen In⸗ tereſſantes zu bieten. Verantwortlich: Kurt Ehmer 8. Seite. Nr. 313 Neue Mauunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) ———H—ẽ—————— Mittwoch, den 10. Juli 1929 Badiſche Rebſtandsberichte „Der Badiſche Weinbauverband teilt folgende Rebſtandsberichte mit: B odenſeegebiet: In Meersburg beträgt der durch⸗ ſchnittliche Schaden der Winterkälte an den Reben etwa 30 v. H. In den letzten Wochen hat Wachstum gute Fortſchritte gemacht. Der Heuwurm iſt ſtrichweiſe ſehr ſtark aufgetreten. In Hagenau und Immenſtaad iſt der Froſtſchaden mit 50 bis 70 v. H. anzunehmen, %o daß mit einem geringen Herbſterträgnis zu rechnen ſein wird. Auf der Inſel Reichenau ſind die Reben ſo ſchwer erfroren, daß die Anlagen vollkommen vernichtet ſind. Kai ſerſt u hlgebiet: Die Froſtſchäden ſind ſchwer, ſie ſchwanken von 50 bis 85 v. H. Der ganze Umfang des Schadens läßt ſich erſt jetzt ermeſſen, da viele Reben ausgetrieben haben, nachträglich aber zu Grunde gingen, auch viele Geſcheine, die geblüht haben, dem Verrieſeln verfallen ſind. Die Winzer ſind durch diefen Verluſt in ſchwere Not geraten. Breisgau: Auch im Breisgau ſind die Froſtſchäden verheerend, ſie betragen in manchen Gemeinden 80 v. H. vollſtändig abgeſtor⸗ bene Reben. Die Winzer ſind in einer verzweifelten Lage, da ſie micht nur den Ausfall des Herbſterträgniſſes d. J. haben, ſondern füt eine Reihe von Jahren eine Verminderung ihrer ohnehin ſchon ſehr Heſcheidenen Einnahmen haben, bis junge Reben wieder im Ertrag ſtehen, ſie wiſſen auch noch nicht, wo die Mittel hergenommen wer⸗ den ſollen, das Pflanzmaterial zu beſchaffen; denn ſelbſt bei größter Einſchränkung reichen die vorhandenen Mittel kaum zur Beſtreitung der Ausgaben des täglichen Bedarfs. Ortenau: Das Weinbau⸗ gebiet der Ortenau war verhältnismäßig weniger von Froſtſchäden heimgeſucht, aber ein am 3. Juli niedergehendes Hagelwetter hat in den Gemeinden Gengenbach, Reichenbach, Ohlsbach die Rebanlagen bis zu 90 v. H. vernichtet, ſo daß ſich der Winzer eine ſchwere Mut⸗ loſigkeit bemächtigt hat. In der Bühlergegend beträgt der Froſt⸗ ſchaden in den höheren Lagen bis 40, in den tiefen Lagen bis 60 v. H. Vereinzelt iſt die Peronoſpora aufgetreten, ſonſt iſt die Ent⸗ wicklung befriedigend. Im Weingeſchäft herrſcht immer noch Ruhe. Ein Drittel des Geſamterzeugniſſes dürfte noch in den Kellern des Winzers liegen. Stand der Reben im Reich Die Nachrichten über den Stand der Weinberge ſind noch etwas zurückhaltend, lauten aber entſprechend dem zumeiſt günſtigen Witte⸗ rungsperlauf im Juni durchweg befriedigend. Die Reben ſtehen faſt Überall in Blüte, ſoweit ſie ſchon verblüht ſind, zeigen ſie einen guten Traubenanſatz. Die Stöcke, die nicht durch Froſt geſchädigt ſind, haben allgemein ein kräftiges und geſundes Ausſehen. Für die wichtigſten Gebiete des deutſchen Weinbaus lautet die Begutachtung des Rebſtandes unter Zugrundelegung der Zahlennoten gl. gut, gl. mittel, 4 gl. gering wie folgt: Preuß Rheingaugebiet und Rheingebiet 2,4(im Vormonat 2,8), Nahegebiet 2,5(2,8), Moſel⸗, Saar⸗ und Ruwergeb. 2,9(3,1), Ahrgebiet 2,4(2,8), Bad'ſche Wein⸗ baugebiete 25(2,7), Rheinheſſen 3,0(9,5), Rheinpfalz 2,5(3,4), Unter⸗ franken 2,7(9,2), Neckarkreis 3,2(3,1). Juveſtmenttruſt unter Beteiligung der Deutſchen Bank. Zu den an der Börſe umlaufenden Gerüchten, wonach ein ameri⸗ aniſcher In veſtmenttruſt unter Beteiligung der Deutſchen Bank gegründet worden ſei erfährt WTB.⸗Handels⸗ dienſt von genannter Seite, daß die Gerüchte inſofern zutreffend ſeien, als es ſich dabei um Anlagen in europälſchen Effekten handele. Die Höhe des Kapitals ſtehe aber noch nicht feſt. Nähere Einzel⸗ heiten ſind erſt Anfang nächſter Woche zu erwarten. 7: Sächſiſche Getreidekrebitbank AG. in Dresden. Der AR. ſchlägt der GV. am 28. Auguſt für das am 31. März 1929 abgelaufene Geſchäftsjahr die Verteilung einer Dividende von wieder 10 v. H. auf die VA. und wieder 6 v. H. auf die StA. vor. * Höhere Kupfergewinnung im Jahre 1929.— Abſchluß Katanga genehmigt. Die HV. der Union Minisre du Haut Ka⸗ kanga genehmigte den Jahresabſchluß und ſetzte die Dividende auf rein 249(i. V. 182,0) Fr. je StA. und Dividendenaktie ſowie auf 176,08(30) Fr. je VA. feſt. Der Vorſitzende erklärte, daß die Kupfererzeugung in dieſem Jahr weiter anſteige und die Produktion ds Jahres 1928, die 112 456 To. betrug, übertreffen werde. Der Vorſitzende enthielt ſich feder Aeußerung über die Arbeitsge⸗ meinſchaft mit dem internationalen Kupferkartell. Electrolux AG. in Berlin. Die im März 1928 gegründete G. erzielte in ihrem neun Monate umfaſſenden G. einen Rohüberſchuß von 608 427, wovon Geſchäftsunkoſten und Ertragsſteuern 304 999 Mark und Abſchreibungen 40015/ erforderten, ſo daß ein Rein⸗ gewinn von 263 513/ verbleibt. Zur bevorſtehenden Verſchmelzung der Richard Kahn⸗Betriebe. Wie fetzt zu unſerer Meldung in der heutigen Mittaasausgabe über die bevorſtehende Verſchmelzung auch der Heidelberger Schnell⸗ preſſenfabrik AG., Vereinigte Fabriken C. Maquet AG. und Ma⸗ ſchinenfabrik Geislingen mitgeteilt wird, dürften Beſchlüſſe hierüber in etwa 8 Wochen gefaßt werden. Die ſeither ſchon in Intereſſen⸗ gemeinſchaft ſtehenden Geſellſchaften verfügen über Aktienkavitale von 351 000, 250 000 und 200 000„/ und haben zuſammen eine Beleaſchaft von 800 bis 900 Perſonen. Wie wir außerdem hörten, ſteht bei allen drei Geſellſchaft für das Geſchäftsjahr 1928 wieder eine Divi⸗ dende in Aus ſicht. a * Eignidation der Mittelland Gummiwerke Ach.— Die Fuſions⸗ verhandlungen mit Cont. Gummi geſcheitert. Wie die Verwaltung der Mittelland Gummiwerke AG. in Hannover als Ergebnis der heutigen Aufſichtsratsſitzung mitteilt, iſt das Geſchäftsfahr 1928 Sand elszeitung ebenſo wie die beiden vorherigen ungünſtig verlaufen, obwohl eine Steigerung des Umſatzes erzielt werden konnte. Die Verwaltung ſehe ſich daher veranlaßt, der Anfang Auguſt ſtattfindenden GB. den Antrag auf Liquidation zu unterbreiten. Die Bemühungen um den Anſchluß des Werkes an ein führendes Unternehmen der Gummi⸗ Induſtrie(Continentale Gummiwerke AG.) hätten ſich nicht ver⸗ wirklichen laſſen. Es ſei jedoch gelungen, andere diesbezügliche Vereinbarungen zu treffen. * Schleſiſche Celluloſe⸗ und Papierfabriken AG., Hirſchberg⸗ Cunersdorf. Die Geſellſchaft wird für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr 1928/9 vorausſichtlich wieder 10 v. H. Divi⸗ dende verteilen können. Die Celluloſe⸗Produktion iſt für dieſes Jahr vollkommen ausverkauft. * Eſtol⸗AG. Mannheim. Wie die Geſellſchaft mitteilt, trifft die auch von uns gebrachte Notiz, wonach unſere Firma beſchloſſen habe, den Mannheimer Betrieb aufzulöſen und nach Goch t. Rhlö. zu verelgen, nicht zu. Die Verwaltung erklärt ausdrücklich, daß irgend eine derartige Abſicht nicht beſteht. Die deutſche Weinernte 1928 Der Weinmoſtertrag in den einzelnen Weinbaugebieten Der Ertrag der diesjährigen Weinernte wird nach amtlichen Angaben auf insgeſamt 2 052 807 Hektoliter gegen 1427 619 im Jahr 1927 beziffert, darunter 1619 124 Hektoliter Weißwein. Von dem geſamten Weinmoſtertrag des Jahres 1928 entfallen auf: 5 darunter Weißwein Bayern 635 362 Hl. 554 977 Hl. Baden 420 783 Hl. 343 889 Hl. Preußen 394 482 Hl. 383 100 Hl. Heſſen 333 970 Hl. 300 399 Hl. Württemberg 232 944 Hl. 35 602 Hl. Im einzelnen ergaben ſich hinſichtlich der erzielten Hektarerträge, entſprechend der großen Unterſchiedlichkeit in den Bodenqualitäten und infolge der Verſchiedenartigkeit der Witterungsverhältniſſe ſtarke Schwankungen. Am höchſten lauteten die Schätzungen über die Er⸗ träge je Hektar wieder in der Vorderpfalz, und zwar in den Be⸗ zirken Bergzabern, Germersheim, Landau und Speyer. Mit Ausnahme von Spezialwerten bei Mindeſtumätzen matter Mannheim freundlicher Die Tendenz am Aktienmarkt war heute etwas freundlicher. Das Geſchäft beſchränkte ſich wieder auf einige Spezialwerte. Far⸗ ben⸗Aktien zogen um 1 Punkt auf 234 an. Sonſt waren die Kurs⸗ veränderungen am Induſtriemarkt nur unbedeutend. Mannheimer Gummi wurden etwas niedriger mit 43 v. H. gehandelt. Am Ban⸗ kemarkt neigten Hypothekenbanken eher zur Schwäche. Verſicherungs⸗ werte und Brauereiaktlen blieben ohne Geſchäft. Am Rentenmarkt beſtand etwas Nachfrage nach 6proz. Badener und Stadtanleihen. Frankfurt nicht einheitlich Im Vormittagsverkehr war die Stimmung freund ⸗ lich, da die Sonderbewegung in Siemens und Reichsbank anhielt. Die Umſätze waren aber ziemlich beſcheiden, da Anregungen und Auf⸗ träge fehlten. Auch ſpäter zu Beginn des offiziellen Marktes war keine Vermehrung der Orders feſtzuſtellen, ſo daß die Börſe von großer Luſtloſigkeit und Zurückhaltung beherrſcht wurde. Auch von einer Beteiligung des Auslandes, ſowie der Bantkundſchaft war kaum etwas zu bemerken. Die Kuliſſe ſchritt deshalb in ver⸗ ſchiedenen Fällen zu Abgaben, ſo daß gegen die geſtrige Abend⸗ börſe die Kurſe nicht immer behauptet blieben; trotzdem war eine ge⸗ wiſſe Widerſtandsfähigkeit unverkennbar. Nur in Siemens war die Umſatztätigkeit etwas lebhaſter bei einer Beſſerung von 1 v. H. Stärkeres Intereſſe beſtand noch am Montanmarkt für Rhein. Braun⸗ bohlen mit plus 2,5 v. H. Sonſt waren hier zumeiſt leichte Rückgänge zu verzeichnen, nachdem ſchon geſtern die Nachfrage nach dieſen Werten ſtark nachgelaſſen hatte. J. G. Farben bagen zur erſten Notiz ver⸗ nachläſſigt, doch trat ſpäter eine geringfügige Erholung ein. Deutſche Erdöl bis 1 v. H. ſchwächer. Banken uneinheitlich, jedoch überwogen die Kursbeſſerungen bis zu 1 v. H. Von Schiffahrtswerten eröſſ⸗ neten Nord. Lloyd 1,5 v. H. höher, während Hapag etwas niedriger lagen. In Glanzſtoff beſtand noch einiges Intereſſe, mit plus 1 v. H. Renten ſtill. Im Verlauf e wurde das Geſchäft in einigen Werten etwas lebhafter, bei allgemein kleineren Beſſerungen, beſon⸗ ders fielen Farben mit plus 1,5 v. H. auf. Jedoch beſtand bald wie⸗ der Realiſationsneigung und die ſpäteren Gewinne wurden wieder eingebüßt, zum Teil lagen die Kurſe dann um Bruchteile eines Pro⸗ zents unter Anfang. Siemens z. B. gaben 1 v. H. nach. J. G. Farben konnten ihren erzielten Gewinn halten. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7,5 v. H. unverändert. Berlin ſchwankend, Schluß abgeſchwächt Die Kurſe, die vorbörslich zu hören waren, waren meiſt nominell und auch die offitziellen Notierungen kamen gewöhnlich nur bei Min⸗ deſbumſätzen zuſtande. Eine Ausnahme hiervon machten nur ganz uvenige Spezialwerte. Am Siemensmarkte trat der Käufer der letzten Dage leine Großbank) wieder hervor, auch Reichsbank, Poly⸗ phon, Sarotti, Spenska, Junghans und MAG. konnten ſich befeſtigen, dieſe Spezialbewegungen genügten aber nicht zu einer Belebung des Geſamtbildes. Am Farbenmarkt war eher wieder Angebot feſtzuſtellen, auch für Montanwerte war das Kaufintereſſe weiter geringer gewor⸗ den. Im allgemeinen blieben die Kurs veränderungen gegen geſtern Mittag gering. Nur vereinzelt gingen die Abweichungen über 1 v. H. hinaus. Anleihen knapp behauptet. Geld unverändert und wohl infolge des Steuertermins nicht leichter. Tagesgeld 6,5 bis 9, Monatsgeld 9,25 bis 10,25 v. H. Warenwechſel 7,75 v. H. da. Auch nach den erſten Kurſen war die Tendenz uneinheitlich und auf Gewinnmitnahmen der Spekulation eher ſchwächer. Später ſetzte eine Sonder bewegung am Farbenmarkte ein, die auf Intereſſenkäufe ca. 1,5 v. H. gewinnen konnten. Auch Karſtadt, Rhein. Braunkohlen, Harpener und Waldhof konnten ſich etwas erholen. Der Schiffahrts⸗ markt lag weiter freundlich und lebhafter. Hanſa ſetzten ihre Auf⸗ wärtsbewegung um weitere 4 v. H. fort. Am Kaſſamarkt war das Geſchäft noch ſehr ruhig, die Ten⸗ denz jedoch etwas feſter. Im Verlauf der Börſe beobachtete man am Tietz⸗ und BMW.⸗Markte wieder ſtärkere Abgaben, die Kursrückgänge bis zu 7 v. H. zur Folge hatten. Daraufhin war auch die übrige Börſe allgemein ſchwach. Auf kleine Deckungen hin ſetzte ſich dann zum Schluß wieder eine leichte Erholung durch, doch lagen die letzten Kurſe überwiegend 1 bis 2, bis vereinzelt 8 v. H. Schubert u. Salzer waren 3,5, Tietz 4 und BMW. Schiffahrtswerte gut gehalten, Farben, Kar⸗ Burbach unter Anfang. ca. 6 v. H. niedriger. 0 8 ſtadt, Polyphon und Mix u. Geneſt 1 bis 3 v. H. feſter. 210,5, Kaltinduſtrie 244.— Deviſen gegen Reichsmark ziemlich unverändert, der Dollar notierte 4,1990. Infolge der hohen Newyorker Tagesgeld zinsſätze waren europäiſche Valuten wieder angeboten. London 4,8 nach 4,8530, Holland 40,16 nach 40,17, Schweiz 19,23% nach 19,23½, Paris dagegen geſucht 3,91½ nach 3,9135, alles gegen den Dollar. Madrid befeſtigt 33.45 Londoner Uſanee. Swapfätze Dollar gegen Reichsmark höher, auf einen Monat 45 nach 35 Stellen, drei Monate 120 nach 110 Stellen. Berliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbank 7½, Lombard 8½, Privat 7½ v. 9. Amtlich 9. Juli 10. Juli Parität Diskont in R⸗M für G. I B. G. B. M. ſätze, Holland... 100 Gulden 168,53 168,87. 168.47 168,81 168,84 5,5 Athen.. 100 Drachmen[5,435 5,4.55.48..485 0 Brüſſel 100 Belga= 500.⸗Fr. 38,28 39,40 88,27 58,395 88,355 4,5 Danzig... 400 Gulden] ois. 3158 35885.58 81.5 7 Helſingfors.... 100 finnl. M. 10.545 10,565 10.548 10.565 10,512 7 Italien 100 Lire 21,943 21,985 21,94] 21,985 22,025 7 Südſlawien.„„ 100 Dinar 7,868 7,382] 7,86 7,379 7,855 7 Kopenhagen.... 100 Kronen 111,77 111,99 111.75[111,97 112,06 5 Liſſaboen. 100 Eskudo 18,73 18,77 18,73 18,77] 17,48 8,5 Oslo. 00 Kronen 111.81 111,03 111,79 112,01 111,74 575 Paris„„. 100 Franken 16,42 16,46 16,415 16,455 16,445 3 Prag 00 Kronen 12.415 12.435 12,412] 12.432 12,88 5,5 Schweiz 100 Franken 80,655] 80,815 80,66 80,82] 80,515 3,5 Sofa 100 Leda 3,032 3,038 3,032] 3,038] 3,017 10 Spanien.. 100 Peſeten 60,81 60,93] 60,82] 60,94] 69,57 5 Stockholm. 100 Kronen 112,43 112.65 112,44 112,86 112,05 4,5 Wien.. 100 Schilling 59,00 39,12 59,00 59,12] 58,79 77·⁵ Budapeſt 100 Pengb- 12 500 Kr. 73,09 73,23 73.09 73,23 7269 8 Buenos⸗Aires 1 Peſ..760 1764].780] 1,763] 1,786 10 Canada... 1 Canad. Dollar 4,165 4,173 4,166 4,174 4,176— Japon 1 Yen 1,890] 1,894] 1,910].914] 1,986 5˙8 Raile„1 ägypt. Pfd. 20,88 20,92] 20,88 20,92 20,91— Konſtantinopel... 1 türk. Pfd. 2,023].024] 2,023] 2,027] 2,130 10 London 1 Pfd. 20,955 20,895 20,355 20,895 20,398 575 New Vork. 1 Dollar 4,1945 4,2025] 4 194,203 4,1780 5 dtio de Janeiro... 1 Milreis].4955 0,4985 0,4965 0,4985 0,503 Uruguag..... 1 Gold Peſ. I 4,086] 4,044 J 4,086 l 4,044 J.321 Berliner Metallbörſe 10. 7 Kupfer Blei ö Fink 8 8 bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. Brief Geld Januar]—,— 141 25 120,75]—,— 46,25] 46,.——.— 5150 50, Februar]—.— 141.25 141,—.— 46.25 46,—— 310 50, März— 141,50 141,—.— 4630 46,——— 51,50 30. April— 5 141,25 141,.— 46,50 46— 51,25 51.25 50,.— Mai 141,.— 141,25 141,—.— 46,50 46,——.— 51,50 50,75 Jun—.— 14,25 141-. 46,50 46.25—— 51.50 50,75 Juli.„% ꝙ)))). Auguſt—.— 141,— 139,50—.—46.— 45,50—.— 51.— 50.— ept.—— 141.25 140.——.— 46,25 45,75—— 51.— 50,.— Oltober—,— 141 50 140,75 46— 46,25 46,.——.— 31.— 50.— Nov., 141,.— 141.— 141.——.— 46,29 46,—— 51.— 50,.— Dez. 141.25 140,5„ 48½5 4,( 1 80. Elektrolytkupfer, prompt, 170,75 Antimon Regulus 67 71 Orig. Hütten⸗Alumi ium 190.— Silber in Barren, per eg 71,75 78.50 dgl. Walz⸗„Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00— 28,20 Hüttenzinn, 99 v.. 350.— Platin, dto. 1 Tr—10 Reinnickel, 9899 v. H.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Mekallbörſe Metalle in E pro t Silber Unze ſtand. 1370) fein. Platin Unze E do. Eiektw. 84,50] 84,50 Zinn Kaſſa 204, 205.6 do. 3 Monate 207,8 208,8 do. Settlemen 204,5 205,5 do. Banka 213.5 214.5 dy. Straits 208,2 209 2 Blei prompt 28.05] 22,95 Zink prompt 25,85 25,75 Alumin. Inl. 95,— 95,.— do, Ausl. 100,0 Queckſilber 22,25 Antimon Reg. 34,50 54,50 Platin 18,85 Wolſramerz 37.— 37 Nickel Inland 175.0 do, Ausland 175.0 175,0 Silber 5 .10. Kupfer Kaſſa 172875 77 do. 3 Monate 72,75 72,45 Setlementſpr. 72,25 71,75 Kupfer elektrol.] 84,50 84.50 do, beſt ſelee 76 25 76 25 do, ſtrong sh 110,0 110,0 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und. Auslandsanleſhen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark je Stück Mannheimer Effektenbörſe 10. 10. 8, 10% Grkr. M. O A. 125,0 05%.„„ VA. 140,0 Karlsr. Näh. Haid. C. H. Knorr„ Konſervenhraun 89,— 89,— Mannh. 1 15 45,.— Neckarſulm Fhrz. Pfälz. Müblenw 170,0 64,.— Portl. gem. Heid. 187.5 115 Eiettr.-G 152,0 Rheinmühlenw.—.——.— Südd. Zucker 149,0 Verein dtſch Oelf 68,—68.— Wayß& Freytag 101,7 102,0 Zellſtoff Waldhf 245,5 9. Lubwigsh. A. Br. 214,0 fälz. Preßhefe 136,0 chwartz Storch. 165,0 Werger Worms 199,0 9. 8% Bab. St.⸗A. 27 74, 2% Bad ftom. Gb 83,50 8% D hafenStabt 89,— % Mhm. Gold 101,0 8%„ Gold 90, 89 Gold 78,50 Bab. Aſſekuranz 180,0 80% Farben dds. 2 125,0 Continent. Verf. 32. Mannh. Verſich. 120.0 Babiſche Bank 159,0 Pfälz. Hypoth. B. 138,0 Mh. Hypoth. Bk. 151,0 Ah. Creditbank. 122,0 Südd. Disconto. 130,0 Durlacher Hof 188,5 Eichbaum e 0 0 800,0 .-G. f. Seilinb. 64, Brown, Boveri 138,0 Daimler-Benz 57.—5 Deutſche Linol. 317,5 Enzinger Union 75,.— Gebr. Fahr. J. G. Farben 233,0 Frankfurter Börſe Barmer Bankv 129.5 Bayr. Hyp. u. Wb. 151,0 Com. u. Privatb. 184,0 Darmſt. u. Nat. 280,0 Deutſche Bank 172,2 D. Effekten Bank 126.0 D. Hyp. u. Wechſ. 129,5 D. Ueberſee⸗Bank 100,0 D. Vereinsbank—.— 186,5 300,0 Montan⸗-Aktien Eſchweil. Bergw 198.0 Gelſenk. Bergw. 145,5—.— arp. Bergbau 150,5—.— Iſe Bgb. St. A. 219,5 Kali Aſchersleb. 248.5 KaliSalzdetfurth 406.0 Kali Weſteregeln 250,0 Klöckner... 111,7—.— Mannesm.⸗R. 126,0 Mansfeld Akt. 136,7 Feſtverzinsliche Werte %. Reich san. 93.25 1** Ablöſungſch. 1 10,25 855 ohne 84 50 55,15 D. Wertb.(Gold) ,.—.— D. Schatzanw. 28 4% Schug. 16 5,15 e 28 7380 Disconto⸗Geſ. 157,7 — em bm Gd. 100 Dresdner Bank 161,0 O 239.—.— ar Bank. 104.9 5 161,0 1959 8 Otavi⸗Minen., —.— Phönit Bergban—.— 150,00 Rhein. Brauak 299,0—.— —[Aheinſtahl.. 139 0 128,5 185,0 Salzw. Heilbr.—.— 328.0 Tellus Bergbau 115.0 122˙0 Ku. Laurahütte—. 148˙0 Ver. Stahlwerke 109,0 161.0 130,7 3 1 181.0 0 8% 6 1 0. 189,2 8% Grkr. Mh. 29 71.50 etall. u. 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St. S. 128 —Chemiſche Albert 59,75 00 D. Gold⸗u. S. Anf 1875 0 Dreßd. Schnellpr.—,— 5 Fe Job Gas 126,0 9, 10. Bad. Uhren Bergm. Elektr. 224.0 Brem.⸗Beſig. Oel 64,50 Brown Boveri 138,0 Cement Heidelb. 138,0 „ Narſtabdt 180,0 Chade. 42,0 Thamott. Annw.—.— 8 5 Geſfütrel.... 216,0 Rein. Geb hesch. Goldſchmibt Th. 76. 7 Gritzner M. Durl. 70.50 Grün& Bilfinger 178,0 Jan& Neu.. 83.—83,.— anfwerk. Füſſen 83,50 ilpert Armat 96, 510 een—.— —.——] och⸗ u. Tiefbau 100,5 Ch. Brockhues 10 8 olzmann, Phil. 1 Daimler Be 56,50 98.75 Holaverkohl.⸗Jd 88.7 Dt. Atlant.⸗ 115,0 116,0 Dt. Ei del—— 75.— Inag Erlangen 91.25 Dt. Lebte 115,0 1 Junghang St. A.—.— 6 1 St. A. 152.0 Roeder, Gebr. D. 114 5 Rütgerswerke—.— Schlingsco. pg 88.— Schnellpr. Frkthl 68,.— Schramm Lackf. 104,0 Schuhe Nrbg. 287,2 J Seilinduſt. Wolff—.— Siem. E Hals 398,7 Südd. Zucker 149,0 5 Kamm, Kalſersl. 147.0 Karſtadt Rud.. 184,2 Klein, Sch. Beck. 91,- 90,— Knorr, Heilbr. 5 Konſerv. Braun 90.— Krausck s. Lock. 80.— Lechwerjʒie Lahmeyer E Go.—.— 1717 Zudwigsh. Walz. 115,0 Mainkraftwerke. 105.1 Metallg. Frankf. 178,0 Mez Söhne 49— Miag, Mühlbd. 123 5 Moenus St.⸗A. 35, Motoren Darmſt. 58.— Motoren Deutz 65.— „. 1 8 124.7 Motor. Oberurf 101,0 401.0„Memel 146,5 Neckarſulmer Fg.—- Waldhof i 122,2 122.2 Ufa(Freiverk.). 89.— Pf. Rähm. Kay. 28.— 27,75] Raſtatter Wagg⸗ 14,75 Berliner Börſe SeAnatScr. II 20,40 20.45] Darmg. u. N. B. 278,0 %„„III 0, 70 20,70 Dt. Aſtatiſche Bk. 66.75 28„ 40 7020,70 Sense Ban 1437 Dtſch. Ueberſee Bk. 100,0 Disconto Comm. 157,7 Dresdner Bank. 161,2 Mitteld. Kredbk.-,. Oeſterr. Creditbk. 31.— Reichsbank 326,0 Rhein. Creditbk. 121.5 55 e ſrankf. em. 5 Stück zu 450 890 Dit. Linoleum Dt. Verlag 316˙0 21105 Dürkoppwerk t 24,50 90.— Düſſel. Rat. Dürr 54,— 54.— Dyckerh.& Widm 100,5 Ver. Chem. Ind. 78.— Ver. deutſch. Oelf. 87,50 Bergt. Jute 115.5 Ver. Ultramarin. 150,0 Ver. Zellſt. Berl. 110,0 Vogtl-Maſch. St. 70— 7 Voigt& Häffner 220.0 Volth. Seil. u. K. 72,50 Eiſen Kaiſersl. Elektr. Licht u. N 215,0 Elektr. Lieferung Emag Frankf. 81,75 Enzinger⸗Union 76,.— 78, Eßlinger Maſch 10.— Ettling, Spinn. 215.0 . Schleich 106,5 Wayß& tas 101.7 W. Wolff 11 ahr Gebr. Pirm—— „G. Farben 232,2 8%„ Bonds 124,0 Fa Jetter 87.— Felt. Guilleaume 188.0 Zellſtoff Aſchffos. kf. Pok.& Wit. 55,50 Feſtverzinsliche Werte Goldanleihe. 8% Reichsanl. 2087.50 87,50 DiſchAblöſgſch.1 50,80 50,90 ohne Ablöfgrecht 10,50 10,25 5% Bad. Kohlen-— 8% Grkr. Mh. R.—.——.— 5% Prß. Kalianl. 6,55 5% Roggenwert. 10,—10.— %¼ Roggenrentb.21 5% Landſch. Rog, 8% Mexikaner 29,50 29,15 Induſtrie-Aktien 4% Türk. Ad. Ank. 645 7,25 Bank⸗Aktien Acrumulatoren 134,0 4%„Bagd.⸗Eiſ 7,70.70 Adlerwerke. 51 25 N.90.25 Sank f. el. Werte 158 0 Alexanderwerk. 41 25 4% z unif. Anl. 10,25 12.25 anf f Brauind. 100 0 Allg. Elektr.⸗G. 195,0 4% Zollobl. 1911.60 7,50 Barm. Bantver. 1290 Alſen Portl.⸗Z. 186.5 ,-Fr.- Los 18,— Berl. Handelsg. 218.5216 5 Ammendf. Pap. 156 2 4½/e Anat. Ser—,— Tom. u Priptök 184,0 185,0 Anhalt Kohl. 86,— Transport-Aktien f anſa Diſchiff 157.0 8,48 d. Lloyd. 113 2 Berein Elbeſchiff. 28,50 27 Rheinelekt. B. A. 76,85 77.— 5 uhf. Berneis—— Tricot.Beſigheim 8g. 50 58,50 250 112,0 5 Deutſche Linol. 9. Aſchaffbg. Zellſt. 168.0 Aug sb.. aſch. 91,50 Balcke Maſchin, 124,0 Baſt Nürnberg 206,0 „P. Bemberg 330.0 ergmann Elekt. 228,0 Berl.⸗Gub. Hut 273,0 Berl. Karls. Ind. 59,15 Berliner Maſchb. 81,— 8 Braunk. u. Brikett 159,7 Br.⸗Beſigh. Oelf. 65.— Bremer Vulkan 122,0 Bremer Wolle 179,2 Brown, Bov. cd. 138,0 BuderusEiſenw. 77.— Charlott. Waſſer 112,0 Chem. Heyden„89,50 Them Gelſenk.. 75,— 75,.— Chem. Albert 60. Concord. Spinn. 75.— Conti ⸗Caoutſch. 164,0 Daimler Benz 56,50 Deſſauer Gas 200,6 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 117,0 Deutſche Erdöl. 118,7 117,2 Diſch. Gußſtahl. 103.5 Deutſchestabelw. 69,75 Diſche. Maſchfbr.—.— Dtſche. Steinzg.. 199,5 Deutſche Wollw. 19,— Diſch. Eiſenhdl. 73.— 319,5 Dresd. Schnellpr. 115,0 Dürener Metall 147,0 i Dürkoppwerke 25,.— 2 208.0 Donamit-Truß 10570 1100 f. 191 0 Elektr. gieferung 155,5 Südenſcheid Met 85.— 85, Elktr. Licht u. K. 2470 Magirus.⸗G. 21. Eich ergwenz 2 55 Mannesmann 125,0 5 85 g Mansfelder Akt. 137,5 EſſenerSteinkohl 142,0 Markt- u. Kübld 133.7 ..„ Naſch. Buckau- W 119,5 J. G. Farben.. 283.0 8 9 Maximil. ütte 181,0 Feldmügle Pap 204,5 208,“ Mech. Web. Lind, 181.2 Felten& Guill.. 189,5 6 J 5 5 Frankfurter Gas. iag⸗Mühlen 124.0 R. Friſter. 187.0 9 ſtavi Minen 70. Mix& Geneſt 125,0 Gaggenau Be. 50 Freiperkehrs⸗UMurſe Wadde 6e 180 Mühlbeim Berg. 108,0 Gebhard Textil 101,2„ tersb. J..80 2,80 Gelſenk, Bergw. 149,7 eee.80 1, Neckarſulm. Ihrg- Genſchow& Co. 37.— 67,50 Rordd. Wolltäm 1370 1872 Germ. Portl.⸗Z. 192,0 Oberſchl. E. Bed. 89.75 Gerresheim las 115,0 Oberſchl. Koksw. Gef. f. elkt. Unt. 217,0 0 518 Drenſt.& Koppel 91. Gebr. Goedhardt 218.0 0 Oſtwerkfʒte 85 Goldſchmidt Th. 76,.— 77.— Grit ner Masch. 72,75 891055 Bergbau 103.0 Gebr. Großmann 39.50 Polyphon——.— Sloman Salpet. 80, Grün K Bilfinger 178,2 Rathgeber Wagg. 79.— Südſee Phosph. 30.— Gruschwitz Tetil ss, 66. Reisbolz Papfer 242,0 240,0 Hfa.— 10. „ 1 9. Rheinfeld. Kraf 162.0 [Rhein. Braunk. 298.5 127,5 Nein amotte 89,75 45,— Rhein. Glektrizit 150.5 Rheinſtahl„130.5 Riebeck Montan 143.7 Roſttzer Zucker 46. 5 Rückforth. Ferd. 69.— Rütgerswerke, 88 85 Sachſen were Salzdetfurth 900 Sarotti 2158 0 Schuberts Salzer 314.0 Schuckert& Co. 7375 2 Schultheiß agb..8 Siem.& Halske 397 5 Sinner.⸗S. 12g. Stoehr Kammg. 137 Stoewer Nähm.. 17 Stolberger Zink 135.2 Südd Immobil. 77 5 ücker 149 0 Teleph. Berliner 44,50 Thoerls Oelfabr. 90.— Tietz, Leonhard 781.5 Transradio 145,7 -BVarziner Papier 120.5 V. B. Frkf. Gummi 80.25 80.— Ber. Chem. Charl. 69.— B. Dtſch. Nickelw. 164,0 58 8. Glanzſt. Elbf. 415.0 B. Schuhf. Br.& W—— 3 B. Stahlwerke 108,6 BStahl. v. d. Zyp. 177,0 Ber. Ultramarin. 150.0 Vogel Telegraph. 77.75 Bogtländ. Maſch. 78,75 Voigt& Haeffner 222,0 9 Wanderer Werke 83.— Weſteregel Alkat. 248.5 Wicking⸗Cement 144,0 Wiesloch Tonw.—. Wiſſener Metall 126,2 126,2 Wittener Gußſt. 54.—. 181.7 55 Verein. 109,5 alleſche Maſch. 102.0 Spin. 125.5 . Egeſt. 45.— ammer ann. 5 9 192,7 5 Draht 94.50 .⸗Wien Gum. 68.15 505 8 149.0 7 artm. Maſchin.—— 20675 Sue aft 91.75 ilpert Maſch. 98.— 5 Hindrichs& uff. 90.50—— irſch Kupfer 138.0 irſchberg Leder 101.0 Hoeſch Elſen.. 140,01 Hohenlohewerke 95,— Phil. Holzmann 114.0 Horchwerke 977,7⁰⁵ lſe Bergbau 219,7 „Jüdel& Co. 145,0 Gebr Junghans- Rahla Porzellan 78,25 Kaliw. Aſchersl. 244,7 Karſtadt 187.5 Klöcknerwerke C. H. Knorr. 162,5 Kollm& Jourd. 52, [Gebr. Körting 67.— Krauß Cie. Lok 50.50 Kronprinz Met. 71,88 Ryffhäuſ. Hütte 45,— Lahmeger& Co. 172,3 Laurahütte 72.15 Linde's Eis.. 167,0 Carl Lindſtröm 865,0 Lingel Schuhfab. 51,75 — — 8 — 79.— 222.0 49,5019, Fellſtoff Waldhof 245,2 Deutſche Petrol. 61.— eldburg. 216,0 dler Kali Diamond 24,85 ochfreguenz 152,0 rügers hall... Ronnenberg. N . 1 E — SSD Dnονf ISMS Gel 1 — — 8 nen sei ais „„renne 1 0 Mittwoch, den 10. Juli 1929 Neue Mannheimer Zektung(Abend ⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 319 Tagungen ö Tagung des Reichsverbaudes der Fuhrbetriebe Deutſchlands Vor einigen Tagen fand in München die Hauptverſammlung des Reicgsverba Wües der Fuhrbetriebe Deutſchlands unter Leitung d i Direktor Curt Lilge⸗ Berlin, Mitglied des Reichs⸗ 8 hlreicher Beteiligung aus allen Teilen des Reiches tat. dem Sangenbein⸗ Mannheim hielt hierüber ein aus führli ches Refe⸗ Die Hauptverſammlung befaßte ſich bauptſ üchlich mit Problem„Reichsbahn und Kraftwa gen“. Syndikus 8 in dem auch die ausländiſchen Verhältniſſe Der Redner kam zu dem Ergebnis, daß das Fuhr gewerbe, das zum überwiegenden Teil von der Reichsbahn abhängig iſt, den Stand⸗ punkt einnehmen ſoll, daß die Reichsbahn in tarifariſcher Be⸗ ztehung und hinſichtlich der Abfertigung alles tun muß um die von der Schiene abgewanderten Güter wieder zurückzugewinnen bezw. eine weitere Abwanderung zu unterbinden. Zu dieſem Zwecke ſei dargeſtellt wurden. ein enges Zuſammenarbeiten von 9 bahn und Fuhrgewerbe dringend erforderlich Ein weiteres Referat hielt chstagsabg. Mollath⸗ Berlin, über die Auswirkungen d Steuer⸗ politik des Reiches und der Länder auf d Der bekannte Ver zrechtler Amts sgerichtsrat ſprach über di otwendigkeit der Schaffung Allgemeiner Ge⸗ gungen für das Fuhrgewerbe und Geſchä ührer Thielebein⸗Berlin referierte die zukünftige Kraftyer⸗ kehrsgeſetzgebung. Bezüglich des von der Reichsregierung erlaſſenen Verbotes der Benützung von Vollgummireifen für Laſtkraftwagen wurde folgende Entſchließung gefaßt: Die Hauptverſammlung des Reichsverbandes der Fuhrbetriebe Deutſchlands e. V. hat mit größtem Bedauern davon Kenntnis ge⸗ nommen, daß die in der Verordnung über Kraftverkehr vom 16. 3. 28 feſtgelegten Ueberg sfriſten für Bereifung der Kraftfahrzeuge und Anhänger ht verlängert worden ſind. Reichsverband der Fuhrbetriebe iſt grundſätzlich bereit, berechtigte Wünſche der Wege⸗ baupflichtigen bezügl. Schonung der Landſtraßen zu unterſtützen, je⸗ doch kann die Hauptverſammlung die neuen weitgehenden Forderun⸗ gen der Wegebaupflichtigen, die eine ſchwere neue Belaſtung des Kraftverkehrs zur Folge haben, als zu weitgehend nicht billigen. Insbeſondere hält die Hauptverſammlung eine Verlängerung der Uebergangsfriſten für Anhängewagen für notwendig, da andernfalls ungeheure Werte vernichtet werden. Um der Vernichtung zahl⸗ reicher kleiner Fuhrbetriebe vorzubeugen, iſt es enotwendig, daß neue Beſtimmungen über die Verwendung von Zugmaſchinen und ihrer Anhänger(Bereifung, Beſetzung der Anhängewagen mit Bremſern, Ausbildung der Führer) nur auf ſolche Maſchinen Anwendung fin⸗ den, die nach Erlaß der neuen Beſtimmungen zugelaſſen werden. 49. Deutſcher Fleiſcher⸗Verbandstag Der erſte Verhandlungstag des 49. deutſchen Fleiſcher⸗Verbands⸗ tages wurde am Dienstag vormittag 9 Uhr in Mainz mit einer Reihe von Fuhrgewerbe. b Senckpiehl⸗ über Der Begrüßungsauſprachen 616 Delegierte und zahlreiche Vertreter der Reichs⸗, Provinzial⸗ und ſtädtiſchen Behörden, der Parlamente und eröffnet. Staats⸗, der wirtſchaftlichen Organiſationen waren in der Stadthalle er⸗ ſchtenen. Der Verbandsvorſitzende, Lamertz⸗ Köln und der Vorſttzende der Mainzer Metzgerinnung, Obermeiſter Schwöbel, hießen die Verſammlung willkommen. Hierauf begrüßte namens der Stadt Mainz Oberbürgermeiſter Dr. Külb als Hausherr die Delegieten und betonte, daß die Tagung in Mainz neben der wirtſchaftlichen auch eine große polittſche Bedeutung habe, da ſie einen flammenden Proteſt dagegen e daß 10 Jahre nach dem Kriege immer noch fremde Truppen am Rhein ſtehen. Im Auftrage des heſſiſchen Staatspräſidenten wünſchte ſodann Miniſter Korell den Verhandlungen erfolgreichen Verlauf. V treter des Reichsernährungsminiſteriums und des Reichsgeſun dhe 8 amtes würdigten die volkswirtſchaftliche und geſundheitliche Bedeu⸗ tung des Fleiſchergewerbes.— Namens der anweſenden Parlamen⸗ tarier verſicherte Reichstagsvizepräſident Gſſer, daß im Herbſt bei den Reichstagsverhandlungen, die die Sicherung und Hebung des gewerblichen Mittelſtandes zum Zwecke haben, die Lebensintereſſen des ſelbſtändigen Handwerks, ber dem das Fleiſcherhandwerk mit an erſter Stelle ſtehe, ihre notwendige und verdiente Berückſichtigung finden ſollen. Die Verſammlung nahm darauf einſtimmig eine Entſchließung an, in der die Forderung nach baldiger Befreiung des Rheinlandes von der fremden Beſatzung ohne Auferlegung neuer Laſten nach⸗ drücklichſt wiederholt wird und gedachte ſchließlich der im Laufe des letzten Jahres verſtorbenen 5 2 Numäniſche Fußballer in Mannheim Kehraus der Fußball⸗Saiſon Am kommenden Samstag empfängt der VfR. Mannheim, wie bereits berichtet, den Sportklub„Rapid“ Temes var zum Abſchluß der Saiſon. Wenn es auch dem Namen nach eine rum 55 Mannſchaft iſt, ſo iſt doch zu betonen, daß dieſe Sportsleute Deutſche ſind. Sie leiſten im fernen Ausland große Pionierarbeit 1105 halten nach wie vor an ihren Ueberlieferungen feſt. Sie ſind Schwaben im Banat. Dieſen treuen Landsleuten eine Gelegenheit zum Beſuch des Mutterlandes zu geben, iſt eine Selbſtverſtändlichkeit. Weiter ſoll durch zahlreichen Beſuch dieſes Spiels die heimiſche Bevölkerung den ausländiſchen Sportgäſten eine Dankesſchuld ab⸗ tragen. Waren doch in den ſchweren Jahren der Inflation Tauſende von deutſchen Kindern Gäſte im Banat. Sie haben dort Erholung und Pflege gefunden und herzliche Freundſchaft geſchloſſen. So begrüßen wir alſo am Samstag auf dem BfR.⸗Platz in den Banater Schwaben Sportsleute mit Freude, die verſichert ſein dür⸗ fen, daß wir Ve noͤnis für ihr ſchweres Ringen im Kampf um die Erhaltung ih Deutſchtums haben, wir wiſſen, daß ſie in fremdem Land treue Sachverwalter deutſcher Art und deutſchen Sports ſind. Sportklub Temesvar, unſer Gaſt, zählt zur Spitzenklaſſe Rumäniens. Er betreibt reinen Amateurſport und wird in ſtärkſter Beſetzung in Mannheim ſpielen. Der beſte Fußball in Rumänien wird im Banat geſpielt, waren doch 9 Banater in der rumäntſchen ü ſterdam bei der Olympia g der Manuſchaft iſt: zmidt; Walleth, Schaffer, f Bürg, Wiſt, Deſchu, Wittye, Lehnert, alſo lauter deu Namen. Der[beginn iſt um Uhr auf dem VfR.⸗Sportplatz bei der Eichbaumbrauerei. Tennis Heidelberger Hochſchulturniers Die Heidelberger Hochſchulmeiſterſchaften(offen für Dozenten, Aſſiſtenten und Studenten der Univerſität Heidelberg) erfreuten ſich in dieſem Jahre einer beſonders regen Beteiligung. In der Schlußrunde des Herreneinzels der Klaſſe A, das allein gegen 40 Nennungen aufwies, ſtanden ſich die Favoriten Hildebrandt(Mannheim⸗ Heidelberg) und Hauß(Krefeld) gegen⸗ über. Hauß hatte ſein gutes Können durch ſeine kürzlichen Siege über Cohn(Köln) und Meffert(Eſſen) erneut unter Beweis geſtellt, doch war Hildebrandt gut auf dem Poſten und ſchlug den angriffs⸗ freudigen Krefelder ohne Satzverluſt:1, 61:4, 618. Auch im Herrendoppel blieb Hildebrandt mit Koch als Partner über die Kombination Hauß⸗Roſenfeld, die Heidelberg in dieſer Woche auf den deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften in Münſter vertreten wird, mit:4, 614 ſiegreich. Das Dameneinzel fiel an Fräulein Scheidt, während das gemiſchte Doppel bis fetzt noch nicht zu Ende geführt werden konnte. Boxen Schmeling ſuſpenſtert Die Affäre mit Bülow vor der Eutſcheidung In einer am Dienstag abgehaltenen Sitzung hat die Newyorker Athletik⸗Kommiſſion Max Schmeling und feinen Manager Joe Jacobs bis zur Erfüllung des Kontraſtes, der ihm zu einem Kampf gegen den Engländer Phil Scott am 7. Auguſt in Ebbets⸗ field bei Brooklyn verpflichtet, ſuſpenſtert. Die Angelegenheit Bülow⸗Schmeling iſt damit in ihr entſcheidendes Stadium getreten, Artur Bülow hat in ſeinem Kampf um ſeine Intereſſen einen erſten, entſcheidenden Erfolg errungen. Der Promoter Eddie Mack von Boſton Garden teilte gleichzeitig der Newyorker Borkommiſſion mit, daß Max Schmeling ſich bereit erklärt habe, den Kampf gegen den Iren Con O Kelly aus⸗ zutragen, der bekanntlich wegen des Metſterſchaftstreffens mit Paolino verſchoben, aber nicht aufgehoben wurde. Max Schmeling wird bei der gegenwärtigen Sachlage nicht umhin können, die beiden Kämpfe auszutragen. Vorher wird man allerdings wohl noch Termin⸗ ſtreitigkeiten zwiſchen Boſton und Ebbetsfield erleben. Autoſport Die Vorbereitungen zum ADAc⸗Reunen Freiburg Geſtern abend fand eine Verſammlung des Freiburger Auto⸗ mobil⸗Clubs ſtatt, die der Vorbereitung der Iuter nationalen Berbel n auf dem S Rundſchau war. Es erfolgte zunächſt die Beſtimmung der Funktionäre für dis Rennen, die in dieſem Jahre beſonderes Intereſſe dadurch gewinnen, daß auch mit ſtarker ausländiſcher Beteiligung gerechnet wird. Neben den bisherigen Geldpreiſen ſind in dieſem Jahre wie ſchon bekannt iſt, zwei große Hauptpreiſe geſchaffen worden, 5000„ für den beſten Wagenfahrer des Tages, 3000 4 für den beſten Motoradfahrer des Tages. Mit dem Rennen iſt diesmal eine Strahlenfahrt verbunden und zwar in drei Abteilungen: Eine internationale Strahlenfahrt, ein Clubteam und eine nativnale Strahlenfahrt. An der Rennſtrecke ſind in dieſem Jahre die Abſperrmaßnahmen beſonders ſtreng. Es werden an den Hauptzuſchauerpunkten Maſchen⸗ drahtabſperrungen vorgenommen werden, außerdem wird ein neuer Zarkplatz in der NNähe des Friedrichshofes errichtet. An der ganzen Rennſtrecke werden an ſämtlichen Kurven von der Telefunkengeſell⸗ ſchaft große Großflächen⸗Lautſprecher nach dem elektrodynamiſchen Syſtem errichtet, die es ermöglichen, dauernd die geſamte Rennſtrecke von dem Stand der Rennen zu unterrichten. Mit dem ADAcC⸗Rennen wird in dieſem Jahre auch die Haupd⸗ ſportausſchußſitzung des A DA E verbunden ſein, die ſämtliche Sportleiter der Ortsgruppen und Gaue des AWA nach Freiburg bringen wird. Die Hauptſportausſchußſitzung iſt für Mon⸗ tag, 5. Auguſt, vorgeſehen. Aus den Rundfunk-Programmen Donnerstag, 11. Juli Deutſche Sender B,(Welle 1635 Sinfoniekonzert, 22.80 Uhr: Tanzamuſik. Bre 81 a u(Welle 253) 20. 90 Ar Aus dem Reſtaurant Südpark: olkstümliches Fonzert e 22.30 uhr Von Berlin: Tanzmuſik. nkfurt(Welle 390) 12.30 Uhr: Schallplattenkonzert, 17.85 Uhr: 3 6 3 D eunlchbans fag Aſchaffenburg: Konzert (Welle 418), ule Aſchaffenburg, 21 Uhr: Schnatter in der Frankfurter Hörſpiel. 1 1 1 9 en be 1g(Welle 473) 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 17.385 Uhr: Von Frankfurt: Veſperkonzert, 20 Uhr: Sommerfeſtſpiele: Fi⸗ deliv, Oper in zwei Aufzügen, anſchließend Konzert. Lei 9 zig(Welle 259) 20 Uhr: Moderne luſtige Muſik, 21.380 Uhr: Aus der Weltliteratur. M i nchen(Welle 5383), Kaiſerslautern(Welle 270) 30 Uhr: Schallplattenkonzert, 16 Uhr: Teekongzert, 19.30 Uhr: Abe endlonzert des Rundfunkorcheſters, 21.15 Uhr: Kammermuſik. tuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.15 Uhr: Nachmittags konzert, 20.15 Uhr: Micael Kramer, Drama von Ger⸗ hard Hauptmann, 21.45 Uhr: Gaſtkonzert. Ausländiſche Sender ern(Welle 409) 20.50 Uhr: Ungariſcher Abend, 22.15 Uhr: Konzert. u Japeſt(Welle 550) 20.30 Uhr: Bunter Abend, Veichte Muſik. aventry(Welle 399) 19 Uhr: Tanzmuſik, 7 Uhr: Vawdeville (Variete) Programm, 21 Uhr: Abendkonzert,.15 Uhr: Tanzmuſtk 8 & Ma ans(Welle 501) 20.35 Uhr: Deſanice, Oper, 00.05 Uhr: Tanz. Paris(Welle 1725) 20.05 Uhr: Das heiratsfähige Fräulein, Komödie Prag(Welle 487) 20 Uhr: Konzert des Geſangvereins Schubertbund, 22. 20 Uhr: Schallplattenmuſik. Wien(Welle 517) 20 Uhr: Konzert des Wiener Sinfonie⸗Orcheſters, anſchließend Abendkonzert. Zürich(Welle 459) 20 Uhr: Richard Wagner⸗Konzert, 2045 Uhr: Geſänge aus älteren Operetten, 21.30 Uhr: Walzer und Märſche⸗ Radio- Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz G 2, 6— fel. 26547 Halt! Sie haben noch immer kein Meßinſtrument zum Prüfen Ihrer Batterien und Ihres Gerätes. 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Gegenſtand des Unternehmens iſt die Ausführung von Straßenbauarbeiten, Kabel⸗ verlegungen, ſowie ſämtliche Arbeiten, die Hoch⸗ und Tiefbau betreffen. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, ſich an gleichen oder ähnlichen Unternehmungen zu beteiligen, ſolche Unter⸗ L 7, 3, 2. Stock. anten ein zu erwerben, Intereſſengemein⸗ 7 710 f chaften einzugehen und Zweigniederlaſſungen ö im In⸗ und Ausland zu errichten. Das Kranken ötül Stammkapital beträgt 20000 RI. Fritz 1 9 t 2 3— Kronauex, Bauun 5 Mannßelm, iſt 8 6 Nr. 24, III. Geſchäftsführer. Die Geſellſchaft wird durch einen Geſchäftsfuhrer vertreten. Die Geſell⸗⸗⸗ ſchafter können die Geſellſchaft kündigen. Die Kündigung hat ſechs Monate vor Ablauf eines Geſchäftsfſahrzs zu erfolgen. Als nicht ein⸗ getragen wird veröffentlicht: Die Geſellſchafter Joſef Kronauer, Tiefbauunternehmers⸗ Witwe, Katharina geb. Ziemer, und Bauunternehmer Gut erhaltene Lafentheke mit Linol.⸗Belag, 1,60. Meter lang, preisw. zu verkfn. Nieſterer, Lange Rötterſtr. 9. 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Die Geſellſchaft übernimmt dieſe Sacheinlage um den Geldwert von 15000.,, wovon jedem der beiden Geſell ſchafter die Hälfte mit je 7500.“ auf die Stammeinlage angerechnet wird.— Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft erfolgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger.— Geſchäftslokal: Rheinſtraße 4. i Friſch& Friſch, Tabakwaren ⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 24. Juni 1929 feſt⸗ eſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt die erarbeitung und der Vertrieb von Tabak⸗ waren nebſt den zugehörigen Artikeln. Das III. Karlsruher-WIildparkrennen Einlaßkarte Mk..—, Schüler 50 Pfg., Tribünenplatz Mk..—, Ommitus Verkche ab ½ 7 Uhr Moninger. Anfahrt über Linkenheimer- Tor- Schützenhaus oder Rintheim Hagsfeld. für Motorräder aller Stärken, Offene Ver- anstaltung Gür Fabrik-Reklame freigegeben) am Sonntag, 14. Jui 1929, vorm. 9 Uhr Plakeffen-Zilelfahri. 4 Läufe f. Fahrer internat. Lizenz. 4 Läufe f. 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