Donnerskag, 11. Juli 1929 Abend ⸗ Ausgabe Nr. 315— 140. Sahrgang 1 forderung vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 139ů—11 Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Beilagen: Sport und Spie Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr 6, Schwetzingerſtr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Hannheimer General Anzeiger J. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht 0 Aigen pere nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Er führte u. a. aus: „Im Falle Siewert haben wir geſtern eine über⸗ raſchende Wendung erlebt, die die Staatsanwaltſchaft veranlaßt, in vielen Fällen die Anklage fallen zu laſſen oder prozeſſual ausgedrückt wegen nicht erbrachten Beweiſes die Freiſprechung zu beantragen. Durch den Ausfall der Fälle Siewert ſcheint der Prozeß einen Ausgang wie das Hornberger Schießen genommen zu haben; denn der Fall Knickerbocker hätte nicht einer ſechstägigen Ver⸗ Neben vielem Unerfreulichen hat der Pro⸗ zeß das Erfreuliche gezeitigt, daß er über viele Dinge Auf⸗ klärung gebracht hat, die uns bisher in der Oeffentlichkeit böhmiſche Dörfer geweſen ſind. Um nur das eine kurz zu ſtreifen, will ich darauf hinweiſen, daß niemand gewußt und geahnt hat, welchen Umfang das Spitzelweſen hat, und zwar auch bei Behörden. Aus dem Prozeßbericht 2 Nach zweitägiger Unterbrechung wurde am Mittwoch vormittag die Verhandlung in dem ruſſiſchen Dokumenten⸗ fälſchungs⸗Prozeß wieder aufgenommen. Schon gleich zu Beginn ereignete ſich ein außergewöhnlicher Zwiſchen⸗ fall. Als der Vorſitzende, Amtsgerichtsrat Feldhahn, die geladenen Zeugen aufrief, meldete ſich der Zeuge Harald Siewert nicht. Darauf ergriff 1. Staatsanwalt Köhler das Wort und machte die überraſchende Mitteilung, daß ein Schreiben des Zeugen Harald Siewert bei ihm eingegangen ſei, in dem er zu ſeinem Bedauern mitteilt, daß er nicht vor Gericht er⸗ ſcheinen könne und wolle(große Bewegung). Er hat ein Atteſt eingeſchickt, wonach er für die nächſten drei Wochen für nicht vernehmungsfähig erklärt werde. Staats⸗ anwalt Köhler erklärte weiter, daß er eine halbe Stunde auf Siewert eingeredet habe und ihn auf die Folgen ſeines Weg⸗ bleibens für ihn ſelbſt und für den Fortgang des Prozeſſes aufmerkſam machte. Siewert war nicht von ſeinem Stand⸗ punkt abzubringen. Nach kurzer Beratung verkündete Amts⸗ gerichtsrat Feldhahn, daß dem Gericht das Atteſt genüge. Auf eine Anfrage von Rechtsanwalt Jakob, oh die Staatsanwaltſchaft die Anklage im Falle Siewert fallen laſſen wolle, gab Staatsanwalt Köhler folgende aufſehenerregende Erklärung ab: Nach meiner Meinung iſt eine Abtrennung des Falles Siewert nicht möglich. Gegen die Glaubwürdigkeit des Siewert iſt ſchon allerhand Belaſtungsmaterial vorgebracht worden und vorausſichtlich würde noch mehr dazukommen. Infolgedeſſen glaube ich nicht, daß ich gegen die Angeklagten im Falle Sie⸗ wert den Beweis führen kann. Ich würde zu einem nega⸗ tiven Ergebnis kommen, ſodaß mir noch der Fall Knicker⸗ bocker übrig bleiben würde, zu dem wir dann alsbald plä⸗ dieren könnten. FFFPFPFFCFCCCCTCCTCTbTPTVTPTGTVTGTPTbTPT(TTéCTG'éFT(Fã' Ill!!! dd Reichslandbund und Reichsbauernfront I Berlin, 11. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Vorſtand des Reichslandbundes hat, wie in der„Deutſchen Tageszeitung“ berichtet wird, ſeine Stellung zur Reichs⸗ bauernufront erneut präziſtert. In der Erklärung, die hierzu beſchloſſen worden iſt, heißt es u..:„Die Zuſammen⸗ faſſung des ganzen auf bürgerlichem Boden, ſtehenden, organiſierten Landvolkes zu einer einheitlichen Kampffront außerhalb des Parlamentes, d. h. zur Reichsbauernfront, hat ſich zur Zeit als die einige Möglichkeit für das Landvolk er⸗ wieſen, ſich auf organiſiertem Weg zur Geltung zu bringen.“ Der Ablauf der erſten„Kampfperiode“ hätte gezeigt, daß nur auf dieſem Wege der politiſche Druck des organiſierten Landvolkes im Parlament zu einem gewiſſen Maximum ge⸗ bracht werden könnte. Auf dieſem Wege müſſe, zumal diesmal nur ein Teil des landwirtſchaftlichen Gemeinſchaftspro⸗ gramms durchgeſetzt worden ſei, energiſch fortgefahren werden. * Teilnahme eines amerikaniſchen Generals an den deut⸗ ſchen Truppenübungen. Der Kommandeur der Heereskriegs⸗ ſchulen der Vereinigten Staaten, General Connor, trifft am 11. Juli für vier Tage in Berlin ein. Er wird an den Uebungen auf den Truppenübungsplätzen Döberitz und Jüterbog teilnehmen und die Artillerieſchule Jüterbog be⸗ ſuchen. im Orlow-Prozeß Rechtsanwalt Jakob verlas dann einen Brief von Dr. Karl Kindermann, in dem es u. a. heißt: In den letzten Tagen wurde in der Angelegenheit des Herrn Orlow der Studentenprozeß in Moskau mehrfach herein⸗ gezogen. Dazu muß ich einen maßgebenden Punkt richtig⸗ ſtellen: Max von Ditner war, ſolange er in Berlin lebte, kein Agent der G. P..; dagegen wurde er nach unſerer Ver⸗ haftung durch die Methoden der.P. U. gezwungen, zu den Bolſchewiſten überzutreten. Damals hielt es Jag oda nach einer Rückſprache mit Dſerſchinski für richtig, eine ganze Reihe falſcher Dokumente herzuſtellen, um den Prozeß beſſer vorzubereiten. Dr. Jagoda erklärte weiter, daß er ſich vor⸗ behalte, Dr. Kindermann als Zeugen dafür zu laden, daß er tatſächlich, wie der Angeklagte Orlow behauptet, in Rußland gefälſchte Dokumente gefunden habe, die von den Bolſchewiſten zur Erreichung ihrer Zwecke verbreitet werden. Nach längeren Auseinanderſetzungen zwiſchen Vertei⸗ digung und Staatsanwaltſchaft einigte man ſich ſchließlich dahin, die Anklage im Falle Siewert fallen zu laſſen und auf die Vernehmung der Kriminalkommiſſare Heller und Braſchwitz, ſowie alle anderen Zeugen zu verzichten und nur Regierungsrat Bartels und Oberſt Waſſilieff über einige Punkte kurz zu vernehmen. Vor Eintritt in die weitere Zeugenvernehmung kam es noch zu einem Zwiſchenfall über die ſchriftliche Erklärung des Preſſechefs der ruſſiſchen Botſchaft, Dr. Stern, der mit Genehmigung der Botſchaft ſeine Erklärung dem Gericht ſchriftlich abgegeben hatte. Der Anlaß beſtehe, aber daß er Dr. Stern anheimſtelle, ſeine Aus⸗ führungen mündlich zu wiederholen. Dr. Stern erwiderte darauf, daß er keinen Einwand gegen eine Verleſung ſeines Briefes, aber auch kein Intereſſe an der Abgabe einer münd⸗ lichen Erklärung hätte. 25 Darauf wurde Regierungsrat Bartels als Zeuge vernommen. Er hatte vom Auswärtigen Amt Genehmigung zur Ausſage über ſeine Tätigkeit beim deutſchen General⸗ konſul in Petersburg erhalten. Regierungsrat Bartels wurde im Jahre 1918 Handelsattachee in Petersburg. Da⸗ mals wurde er durch eine dritte Perſönlichkeit auf Orlow aufmerkſam gemacht. Mit viel Schwierigkeiten wurde Orlow veranlaßt. mit dem deutſchen Generalkonſulat zu Infor⸗ mationszwecken in Verbindung zu treten. Er war damals als maskierter Tſchekiſt bei der Kriminalabteilung der Sow⸗ jet⸗Regierung tätig und gab wertvolles Material über die da⸗ malige Propaganda an der Weſtfront. Als ſeine Tätigkeit herauskam, mußte er flüchten. Mit großen Schwierigkeiten wurde er durch das Generalkonſulat gerettet. Der Zeuge be⸗ kundete, daß Orlow während ſeiner ganzen wichtigen Tätig⸗ keit in Rußland nie Geld von ihm gefordert oder erhalten hätte. Regierungsrat Bartels wurde darauf entlaſſen und der ruſſiſche Oberſt a. D. Dimitri Waſſilieff vernommen. Die nächſte Zeugin, Fräulein Waldig. hatte bei den polizeilichen Vernehmungen ausgeſagt, daß Pawlonowſki die Vertretung für Orlow, der längere Zeit in England war, übernommen hätte. Jetzt erklärte ſie, daß ſie nichts Näheres davon wiſſe, ob und inwiefern die beiden Angeklagten zuſam⸗ mengearbeitet hätten. Ihr Chef Orlow hätte ihr nur immer erklärt, daß ſeine Arbeit ihm nie Geld einbringe, ſondern daß es ſich dabei um moraliſche Verpflichtungen handele. Darauf wurde die Beweisaufnahme geſchloſſen und nach Verleſung des Briefes von Dr. Stern die Verhandlung auf heute(Donnerstag) vertagt. Die heutige Sitzung wird mit dem Plaidoyer des Staatsanwaltes beginnen. Aus dem kommuniſtiſchen Lager E Berlin, 11. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die kommuniſtiſche Zentrale hat, wie der„Vorwärts“ dem linksoppoſitionellen„Volkswillen“ entnimmt, beſchloſſen, einen Teil der früheren Linksoppoſition wieder in die Kommuniſtiſche Partei aufzunehmen, falls ſie ſich allmählich unterwürfen. Die allmähliche Unterwerfung be⸗ ſteht in einer Erklärung, in der die reuigen Sünder verſichern, daß ſie mit Maslow, Ruth Fiſcher, Urban und anderen frü⸗ heren der Trotzkigruppe angehörenden Führern vollſtändig gebrochen hätten, daß ſie die Beſchlüſſe der Komintern und der anderen Parteiorganiſationen vorbehaltlos durchführen würden und daß ſie damit einverſtanden ſeien, daß ſie während eines Jahres keinerlei Parteifunktionen übernehmen dürf⸗ ten und zu kraſſen Füchſen degradiert würden. Der Eintritt der reuigen Heimkehrer in die Kommuniſtiſche Partei ſoll nämlich hinfort von dem Tag des Wiedereintritts in die Partei datiert werden. Wie ſagten wir doch als junge Studenten:„Ich revoeiere, depreciere und erkläre mich für einen Schweinhund.“ Das Amüſanteſte aber in dieſer famoſen Erklärung iſt, daß Mas⸗ den Nationalfeiertag 1929 aus. low und Ruth Fiſcher ſelber unterſchrieben haben. Friedensſtörer in der Schweiz Von unſerem Schweizer Mitarbeiter Auf dem Boden der älteſten Demokratie gedeihen zurzeit fremde Gewächſe, die den Regierungshäuptern in Bern, die b dazu beſtellt ſind, den Garten Schweiz von Unkraut freizu⸗ halten, ſchwere Sorge machen. Zwar iſt das eine Gegengift für das andere, aber gerade der Kampf um die Erdſcholle, die Ueberwucherung mit fremdem Unkraut, das in dem demokra⸗ tiſchen und wohlgepfkegten Garten keine Berechtigung hat, bringt es mit ſich, daß der ſommerliche Frieden von beiden Seiten auf unangenehmſte Weiſe geſtört wird. f Die eine dieſer Pflanzen iſt italieniſchen Urſprungs und man kennt ſie unter dem Namen Faſzismus. Da das ſchweizeriſche Territorium hart an das italieniſche grenzt, ſo iſt es ſelbſtverſtändlich, daß die derbe Eigenart von diesſeits und fenſeits ſich aneinander reihen muß. Wo zwei Weltan⸗ ſchauungen von ſo grundverſchiedenem Weſen, wie es die ſchweizeriſche Demokratie und der italieniſche Faſzismus ſind, aneinandergeraten, da wird es immer Funken geben. Aber dieſe Funken wären nicht zur Gefahr geworden, wenn nicht der Sowjetſtern darüber ſeine feurigen Strahlen ſtreute. f Daß Gefahr beſteht— zum mindeſten für die bis⸗ herigen guten Beziehungen zwiſchen der Schweiz und Italien 5 dafür ſpricht das Echo im italieniſchen Blätterwald. Die faſziſtiſche Preſſe regiſtriert jede Ohrfeige, die ein Kommuniſt einem Faſziſten verabfolgt, als Provokation und als Beleidi⸗ gung der italieniſchen Nation durch die Schweiz. Daß auch von faſziſtiſcher Seite durch das provozierende Tragen des Faß⸗ giſtenabzeichens und durch entſprechendes faſziſtiſches Auftreten manchmal Anlaß zu Streitigkeiten und Wirtshaushändeln gegeben wird, das zieht man nicht in Betracht. Die italieni⸗ ſchen Blätter haben eine unheimlich lange Reihe von„Provo⸗ kationen“ veröffentlicht— angefangen von der Ohrfeige des Hotelportiers in Baſel bis zur Drohung mit Boykott der faſziſtiſchen Geſchäfte im Teſſin. Und der Geſandte Italiens in der Schweiz zieht daraus öffentliche Folgerungen:„Die Jagd auf die Faſziſten wird öͤurch die Drohungen der Boykot⸗ tierung verſchlimmert. Die Lage bleibt ernſt im Kanton Teſſin, wo die antifaſziſtiſche Propaganda zu einer Platt⸗ form für die Parteipolitik geworden iſt. Die Kundgebungen gegen friedliche italieniſche Bürger ſind zu bedauern, weil ſie mit den Geboten der Gaſtfreundſchaft in Widerſpruch ſtehen.“ Wer ſolche Worte ſpricht und ſie von der Preſſe ſeines Landes noch in verſtärkter Weiſe über die„Jagd auf die Faſziſten in der Schweiz“ wiedergeben läßt, muß gewichtige Gründe haben. Wer aber, wie dies die ſchweizeriſchen Behörden getan haben, all den Gerüchten nachgeht, der findet, daß auf Keile⸗ reien zwiſchen Faſziſten und Kommuniſten, zwiſchen einſgen unbedachten Worten im heißen Teſſin und zwei„Attentaten“ auf Konſulatsſchilde die gefährliche Saat der Drohun⸗ gen aufſprießt. Man droht, daß auch Italien gegen die dortigen Schweizer Repreſſalien ergreifen werde, zieht aber nicht in Betracht, daß die Behörden in der Schweiz einen ſtändigen Kampf gegen die Provokateure auf beiden Seiten führen und mit ſchärfſten Mitteln gegen Beleidigungen frem⸗ der Diplomaten vorgegangen ſind. ö Wenn ſich Italien in Moskau beklagen wollte, ſo würde wahrſcheinlich dieſe Adreſſe richtiger ſein, als diejenige der Schweizer⸗Regierung, die vor ebenſo ſchweren Enk⸗ ſchlüſſen gegen links wie gegen rechts ſteht. Die Drohung der Kommuniſten, daß der 1. Auguſt— der ſchweizeriſche Natio⸗ nalfeiertag!— zur blutigen Demonſtration gegen Faſzismus, Sozialdemokratie und für Sowjetrußland beſtimmt ſei, wird in der Schweiz nicht leicht genommen. In Deutſchland, wo die gleichen Vorbereitungen auf einen blutigen Auguſtanſang getroffen werden, wird man ſich Rechenſchaft darüber geben können, wie viel ſchwieriger die Sachlage in der Schweiz iſt, wo ausgerechnet der Nationalfeiertag zu dieſer Moskau⸗ Provokation ausgeſucht wird. Daß die nationalen Feiern nicht verboten werden können, verſteht ſich von ſelbſt— ein Zuſammenſtoß der beiden Lager wird aber ſo faſt unvermeidlich. Der ſchweizeriſche Bundesrat hat durch den Mund von Motta in der Nationalverſammlung deutlich erklärt, daß er genau ſo wie beim„Roten Treffen“ in Baſel bereit ſei, alle kommuniſtiſchen Straßendemonſtrationen am 1. Auguſt mit militäriſcher Macht nieder zuhalten. Aber das Fiasko von Baſel ſcheint bei den Sowjetjüngern in der Schweiz wenig Eindruck hinterlaſſen zu haben. Im Gegenteil, ſie wollen die„Erfahrungen von Baſel“ ausnützen und diesmal am 1. Auguſt eine„mächtige Demonſtration gegen den Krieg, die kapitaliſtiſche Diktatur und für die revolutionäre Ver⸗ teidigung der Sowjetunion“ durchführen. Die Befehle und Ratſchläge zu dieſer Demonſtration am ſchweizeriſchen Natio⸗ nalfeiertag werden von Moskau reſpektive von der am 16. Mai in Brüſſel abgehaltenen Konferenz zur Vorbereitung des Internationalen Kampftages bezogen. Wie in Deutſchland, wo das Moskauer Programm be⸗ reits den 14. Juli als Gründungstag der Zweiten Inter⸗ nationale und den 28. Juli, den Tag des öſterreichiſchen Ultimatums als Vorbereitungstage für den 1. Auguſt vor⸗ geſehen hat, ſollen auch in der Schweiz alle Möglichkeiten er⸗ griffen werden, um ſchon vor dem Auguſt Propaganda zu machen. Die Arbeiterſchutzwehr ſoll ihre Kadre organiſieren und die Sportorganiſationen der Kommuniſten ſollen für den Kampf herangezogen werden, ferner ſollen alle„Sicherungen getroffen ſein, um trotz den Maßnahmen des Staates die Maſſenmobtliſierung durchzuführen“. So ſieht das kommuniſtiſch⸗ſowjetiſtiſche Programm für Daß im Bürgertum eine tiefe Verſtimmung gegen dieſe Provokation herrſcht, iſt ver⸗ ſtändlich. Die Regierungen der Kantone und die Schweizer⸗ 315 2. Seite. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 11. Juli 1929 regierung werden deshalb bei ihren Maßnahmen gegen dieſe kommuniſtiſche Herausforderung den größten Teil des Schweizervolkes hinter ſich haben und einmal mit rückſichts⸗ loſen Mitteln den Unri theſti ftern das Recht 1015 die Straße und das Recht, die Schweiz für ſowjetiſtiſche Methoden in den Nachbarſtaaten in immer neue e zu ziehen, entziehen und dieſe mit dicken Köpfen heimſchicken. Nach den Maßnahmen, die jetzt ſchon zur Feier des 1. Auguſt von ſtaatlicher Seite vorbereitet werden, dürfte die kommuniſtiſche Demonſtration diesmal mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln unterdrückt werden. Der Nationalfeiertag der Schweiz ſoll nicht beſchmutzt werden dürfen durch ſolches Un⸗ kraut. Sowjetrußland wird am erſten Auguſttage in der Schweiz eine weitere Niederlage erleiden, die ſich würdig an die anderen anſchließt, deren letzte, die Heim⸗ ſchickung des Handelsvertreters, Kreml kaum ver⸗ daut ſein wird, Politik und Studenten Berlin, 11. Juli.(Von unſerem Berliner Büro). Wie das„Berliner Tageblatt“ mitteilt, waren geſtern auf eine Aufforderung des Kultusminiſteriums hin die Rektoren aller preußiſchen Univerſitäten in Berlin. Im Laufe des Vor⸗ mittags fand eine gemeinſame Ausſprache über das Ver⸗ bot der Univerſitätsveranſtaltungen a m Verſailller⸗Tag ſtatt, bei der Miniſter Becker, der verhindert war, an der Unterhaltung teilzunehmen, durch Mi⸗ niſtertaldirektor Dr. Richter vertreten wurde. Am Nach⸗ mittag hatte dann der Miniſter die Direktoren zum Tee zu ſich geladen. Aus den Andeutungen des„Berliner Tage⸗ blattes“ ſcheint hervorzugehen, daß man im Kultusminiſte⸗ rium nun dochdas unpſychologiſche Verbot bedauert. Nach derſelben Quelle hat vor einigen Tagen ein Vertreter der freiheitlichen Studentenſchaft, zugleich im Namen des ſozialiſtiſchen Hochſchulausſchuſſes, den Rektor der Berliner Univerſität um die Erlaubnis gebeten im Vorhof der Univerſität eine Verfaſſungsfeier veranſtalten zu dürfen. Profeſſor His hat das abgelehnt, weil er mit Recht der Anſicht iſt, daß bei der augenblicklichen Zuſpitzung der Lage eine ſolche Feier nur eine Verſchärfung der Gegenſätze innerhalb der Studierenden zur Folge haben würde. Der Rektor His wird in einigen Berliner Blättern wegen ſeines ſehr vernünftigen Verbotes ernſtlich getadelt: Herr His ließe den Sinn für Parität vermiſſen. Profeſſor His gab daraufhin dem„Lokal⸗Anzeiger“, der ihn nach den im Grunde mit Händen zu greifenden Motiven befragt, fol⸗ gende Antwort: Es ſei nie geſtattet geweſen, auf dem Ge⸗ lände der Univerſität Feiern irgendwelcher Art abzuhalten. Die Genehmigung zu einer ſolchen Feier würde deshalb auch einer anderen Studentengruppe verſagt worden ſein. Die Univerſität werde ſelbſt eine Verfaſſungsfeier abhalten und hierzu auch die ſozialiſtiſche Studentenſchaft einladen. Schon aus dieſem Grunde erübrigten ſich Ein zelfeiern. Ganz abgeſehen von der Stimmung, die nach den Vor⸗ gängen vom 28. Juni in der Studentenſchaft herrſcht, hätte dieſe neue Studentenverſammlung unter freiem Himmel ſo⸗ zuſagen zwangläufig zu Händeln und Raufereien führen müſſen. Schon die Veranſtaltung vom letzten Freitag war vom Uebel, aber die fand außerhalb der Univerſität ſtatt, zuf einem Gelände, über das der Rektor und Univerſitätsbehör⸗ den keine Gewalt haben. Verbeſſerte Kanaldurchſchiffung § London, 11. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) In Harwich wurde geſtern der neue engliſche Kanaldampfer „Wien“ in Dienſt geſtellt, der zuſammen mit zwei noch im Bau befindlichen Schiffen gleicher Klaſſe den Verkehr zwiſchen Hock van Holland und Harwich übernehmen ſoll. Dieſe Erneuerung des Schiffsmaterials auf der von zahl⸗ keichen deutſchen Reiſenden benutzten Strecke iſt von be⸗ ſonderem Intereſſe, weil ſie die Ueberquerung des Kanals endlich von den unnötigen Strapazen befreit, die ihr bisher anhafteten. Die neuen Dampfer ſind 4100 Tonnen groß und mit dem ganzen Komfort und Luus von Ozean⸗ dampfern eingerichtet. Die„Wien“, die geſtern von einer Gruppe deutſcher Journaliſten beſichtigt wurde, enthält be⸗ queme Schlafräume für 550 Perſonen, faſt ſämtlich in Einzel⸗ kabinen. Es iſt aus den Erklärungen der Reederei zu ent⸗ nehmen, daß die Neueinſtellung dieſer Schiffe vornehmlich auf Grund von Klagen deutſcher Reiſender erfolgt iſt, die 158 alte 1 al 8 e 1 im noch 3. Schulen, der Hochſchule für Mufik Vor einem nicht ſehr zahlreichen, aber deſto mehr intereſ⸗ ſierten Publikum legten Schülerinnen der Klavier⸗Ober⸗ klaſſen beachtenswerte Proben ihres Könnens ab. Den Rei⸗ gen eröffnete Hildegardt Brandt aus der Klavierklaſſe Hof⸗ maun⸗Stolz mit den ſauber und ſtilgerecht geſpielten, wenig e Mozart'ſchen Variationen über„salve tu domine.“ Aus der Klavierklaſſe Meuter lernten wir drei begabte junge Kräfte kennen, die ihre Kraft an Chopinſchen Werken maßen und zwar Ing Schauß am Bolero, Paula Schmöger am Scherzo-Dur und Anna Hönig au den Va⸗ riationen über ein Thema von Ludovic. Sämtliche Spiele⸗ rinnen wieſen exaktes, ſauberes, den hohen techniſchen Anfor⸗ derungen entſprechendes Können auf. Jugendlicher Ueber⸗ ſchwang führte in vereinzelten Fällen zu einem ſehr be⸗ ſchwingten Tempo,„doch ſag ich nicht, daß dies ein Fehler ſei! Eine ſehr beachtenswerte Talentprobe legte Maria Kolb (Klavier⸗Abteilung Oehler) mit dem eis⸗moll Prelude von Rachmaninow ab, deſſen außerordentlich wachſende Beliebt⸗ heit der Komponiſt weder geahnt noch gewünſcht hat. Den dynamiſchen Entladungen Rachmaninows wurde Frl. Kolb ebenſo gerecht wie den gänzlich kontraſtierenden fahlen Mond⸗ ſcheinſtimmungen des duftig hingehauchten Hexentanzes von Mae Dowell. Mit unleugbarem Geſchick entledigte ſich Frl. Liſſy Schumacher(Klavierklaſſe Emilie Schmitt) der undank⸗ baren Aufgabe die invita Minerva, nicht gerade in glücklicher Stunde konzipierten Stimmungsbilder von Georg Schu⸗ mann(dem Direktor der Berliner Singakademie)„Aus Dur und Moll“ zu klingendem Leben zu erwecken. Es gab niel Moll und wenig Dur, viel Wolken und wenig Sonnenſchein. Deſto mehr Anerkennung verdient Frl. Schumacher, die ſich mit viel Liebe und Ausdauer der ermſtdenden Aufgabe unter⸗ 60g, über dieſe Düſternis ein wenig Licht zu verbreften. Er⸗ heblich leichter hatte es Frl. Helene Grunert, die ſich der g⸗moll⸗Ballade ebenfalls von Georg Schumann annahm. Die Ballade, aus der man unſchwer die Darſtellung eines pvetiſchen PVorwurfſs, in dieſem Falle einer tragiſchen Begebenheit her⸗ aushört, gab der ſehr begabten, über ausgeprägten Klaugſinn verfügenden Piauiſtin Gelegenheit, eine überraſchend reiche Falette von pianiſtiſchen Klangwirkungen w entfalten. gefühl“. iniſter Reichswehrminiſter Groener beſuchte vor einigen Ta⸗ gen die Marineſchule Mürwik, wo er eine längere An⸗ ſprache hielt. Er ſprach ſeine Anerkennung für die Leiſtungen von Lehrern und Schülern aus und führte u. a. aus: „In der Lage, in der wir uns befinden, genügt es nicht, eben ein Durchſchnittsſoldat zu ſein. In unſerer Lage wird von jedem einzelnen gefordert, daß er ein ganzer Sol⸗ dat ſei ohne Schwächen, leiſtungsfähig über das hinaus, was etwa anderswo geleiſtet wird. Und ſo iſt die Lebens⸗ aufgabe des deutſchen Offiziers in der eke Zeit überaus ſchwierig, weil Forderungen an ihn herantreten, die höher ſein müſſen als vor dem Kriege. Wir alle wiſſen, unter wie niederſchmetternden Beſchränkungen wir leben müſſen, daß wir vieles nicht haben können, was notwendig iſt für eine moderne Wehrmacht. Aber eines können wir haben, das iſt die Ueberlegenhe Geiſtes des Willens und des Charakters. Wenn wir die Traditionen richtig pflegen wollen, ſo müſſen wir vor allem eines beſitzen: es muß das Sehnen nach geiſtiger Freiheit in uns lebendig ſein, nur dann werden wir die Vergangenheit ſo beurteilen können, ſo ſchätzen lernen, wie es nötig iſt, um für den Fortſchritt zu arbeiten. Die geiſtige Freiheit muß uns davor bewahren, it des daß wir nicht nur auf dem Gebiet der Ausbildung und der . der Formen des Gefechtes gehemmt ſind, Die Betrügereien des Vergwerkdirektors a. D. Moſch Die ungewöhnlichen Betrügereien des kürzlich in Cottbus 8 verhafteten Bergwerksdirektors a. D. Moſch werden jetzt in einer von der Staatsanwaltſchaft in Gotha veröffentlichten Mitteilung im einzelnen behandelt. Aus der Mitteilung geht hervor, daß die Unterſuchung bereits ſeit Monaten geführt, aber mit Rückſicht auf etwaige Verſchleierungsmanöver ſorgfältig geheimgehalten wurde Da dank einer Vereinbarung zwiſchen den beteiligten Be⸗ hörden die Verhaftung Moſchs in Cottbus rechtzeitig mit der Hausſuchung bei Frau Moſch in ee durchgeführt wurde, konnte in Ohrdruf eine Unmenge Material rechtzeitig ge⸗ ſichert werden, insbeſondere viele Briefe„in denen Moſch ſei⸗ nen Angehörigen genaue Weiſungen gab, wie ſie ſich vor Ge⸗ richt zu verhalten hätten und wie ſie ausſagen ſollten. Ein Teil des wichtigſten Beweismaterials mußte aus dem Bett der 80 jährigen Mutter der Frau Moſch, einer Frau Heuer herausgeholt werden, die die Papiere unter das Bettlaken geſchoben und ſich zu Bett gelegt hätte, um ihre Endeckung zu verhindern. Frau Moſch beſtreitet übrigens z. Z. noch, von den Ma⸗ növern ihres Mannes überhaupt etwas gewußt zu haben. Ungeklärt iſt noch, welchem Gericht die Angelegenheit zuge⸗ wieſen wird, da die Geſchädigten meiſtens in und bei Ohrdruf anſäſſig ſind, während die Meineide in München geleiſtet wurden. Wahrſche inlich wird man ſich aus Zweckmäßigkeitsgrün⸗ den für Gotha entſcheiden. Schweres Autounglück in Nordſchleswig — Hadersleben, 11. Juli. Ein ſchweres Autounglück ereignete ſich geſtern nachmittag bei Seggelund(Kr. Haders⸗ leben!. Drei Autos einer Kopenhagener Reiſegeſellſchaft fuhren in Richtung Kolding. Sie begegneten einem Laſt⸗ wagen, der plötzlich, anſcheinend ohn ein Zeichen gegeben zu haben, nach links in einen Seitenweg abbog. Dadurch prallte der zweite Touriſtenwagen mit dem Laſt⸗ wagen zuſammen und wurde gegen einen Baum ge⸗ ſchleudert. Ein junges Mädchen und ein Gaſtwirt, beide aus Hadersleben, erlitten Schädelbrüche und wurden ins Kreiskrankenhaus nach Hadersleben gebracht. Sie dürften kaum mit dem Leben davonkommen. Die übrigen Fahrgäſte wurden leicht verletzt. Allem Anſchein nach dürfte den Fahrer 855 e die 5 tr 1885 2 ſie muß uns auch weiterbringen als Menſchen.“ Der Miniſter begründete hierauf die Bedeutung militäriſchen Führerperſönlichk und fuhr dann fort: „Der heutigen jungen Wehrmacht obliegt eine ganz be⸗ ſondere Verpflichtung der Tradition. Wenn heute auf dieſem Hauſe neben der Kriegsflagge Schwarz⸗Weiß⸗Rot die neue Reichsflagge weht, Schwarz⸗Rot⸗Gold, ſo ſoll das bedeuten, daß die beiden zuſammengehören, daß nicht ein Gegenſatz beſteht, daß nicht daraus geſchloſſen werden kann, die Wehrmacht iſt etwas anderes als das Reich, iſt etwa ein Staat im Staat. Wenn die Flaggen oben friedlich zuſammenwehen, ſo be⸗ deutet das die Verbindung der Vergangenheit mit der Zu⸗ kunft, und zwar die Verbindung einer Vergangenheit nicht etwa nur von 1914 und kurz vorher oder der Vergangenheit ſeit 1870, ſondern es bedeutet die Verbindung mit einer ſehr viel früheren Vergangenheit, denn die Fauben ſchwarz⸗rot⸗ gold haben eine ſehr viel längere Vergangenheit als die ſchwarz⸗weiß⸗ roten. Wenn wir in Erinnerung an die Eini⸗ gung des deutſchen Volkes und an die Vergangenheit der alten Wehrmacht in unſerer Kriegsflagge die Farben ſchwarz⸗ weiß⸗rot führen dürfen, ſo entſteht daraus für uns Soldaten die ganz beſondere Verpflichtung, auch die Farben der deut⸗ 225 Republik hochzul 3 der wir Treue ges. haben.“ Letzte Meltungen Ein blutige Ehetragödie — Hamburg, 11. Juli. Ein blutiges Ehedrama ſpielte ſich in der vergangenen Nacht in der Wohnung des Schloſſers Hermaun Landig in der Semperſtraße in Hamburg ab. Die Polizeiwache wurde von der Tochter Landigs in die Wohnung gerufen. Die Beamten fanden im Schlafzimmer die Leiche der Frau Landig am Boden liegend auf, die mit einem Taſchenmeſſer erſtochen worden war. Ein Stich in den 5 und ein Stich ins Herz hatten den Tod herbeigeführt. Der Ehemann wurde im Keller erhängt aufgefunden. Die Eheleute führten ſeit e ein unglück⸗ liches Familienleben. e e eee e e, Schiffszuſammenſtoß vor Cuxhafen — Cuxhafen, 11. Juli. Der deutſche Motorſegler„Mar⸗ gareta“ aus Haren a. d. Ems, mit einer Ladung Eiſen von Dontmund nach Flensburg beſtimmt, iſt vergangene Nacht von dem ausgehenden engliſchen Dampfer„Smit“ auf der Cuxhafener Reede augerammt worden und geſunken. Ein Matroſe und ein Schiffsjunge des Motorſeglers ſind er⸗ trunken. Der engliſche Dampfer hat ſeine Reiſe fortgeſetzt Deutſcher Proteſt gegen die amerikaniſche Zollerhöhung f Berlin, 11. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Witz wir erfahren, hat die Reichsregierung beſchloſſen, nunmehr ebenfalls ſchriftlich gegen die amerikaniſche Zolltarifnovelle zu proteſtieren. Sie hatte bereits vor langem durch den deut⸗ ſchen Botſchafter in Waſhington der amerikaniſchen Regierung ihre Bedenken und Einwände gegen die Vorlage mündlich zur Kenntnis bringen laſſen. Tſcherwonzeufälſcher auf freiem Fuß — Berlin, 11. Juli. Der wegen Ausgabe falſcher Tſcher⸗ wonzennoten ſeit 22 Monaten in Unterſuchungshaft be findliche Perſer Sadahieraſchwilli wird auf freien Fuß geſetzt, nachdem im Haftprüfungstermin heute Verdunkelungs⸗ geſahr und Fluchtverdacht verneint wurden. Die Staatsanwaltſchaft hat gegen dieſe Entſcheidung Be⸗ ſchwerde erhoben, da Fluchtverdacht beſtehe. Elf Todesopfer einer Exploſion — Odeſſa, 11. Juli.(United Preß.) Bei einer heftigen Benzinexploſion in einer vom Roten Kreuz betriebe⸗ nen Fabrik baben hier elf Arbeiter den Tod gefunden. Der Fabrikleiter iſt verhaftet worden, weil die Kataſtrophe 1 8 8 15 eee 3 3 Muſikaliſches Subſtrat— die Kompoftition und Darſtellung— die Geſtaltung durch die Spielerin— vereinigten ſich zu einem wohltuenden Geſamteindruck. Durch reiche Farbenmiſchung, ſowohl nach der zarten(Intermezzo) wie nach der drama⸗ tiſchen kontraſtreichen Seite hin(Ballade) überraſchte ange⸗ nehm Anna Schreiber als gereifte Brahms⸗ Interpretin. Den Reigen der klavieriſtiſchen Darbietungen, die den Leitern der Klavierklaſſen Hofmann⸗Stolz, Meuter, Emilie Schmitt und Inſpektor Oehler ein glänzendes Zeugnis ausſtellen, unterbrach Eugen Kinzler aus der Ge⸗ ſangsabteilung Schöttl. Kinzler ergänzte den günſtigen Ein⸗ druck, den er mit der Arie aus dem Nachtlager(im 1. Schluß⸗ konzert) hinterlaſſen hate, durch lyriſche Darbietungen Beet⸗ hovens in questa tomba oscura und„Traum durch die Däm⸗ merung“ von Rich. Strauß und erwies ſich auch als mit den Anforderungen des Liedgeſanges vertrauter geſchmackvoller Sänger. 5 Theater und Muſik Mannheimer Künſtler auswärts. Ueber Armin Thoma, einen jungen Mannheimer Künſtler, der vor Be⸗ endigung ſeiner Studien an der Badiſchen Muſikhochſchule in Karlsruhe ſteht, leſen wir in der„Bad. Ppaſſe“,„Tageblatt“ uſw. über bemerkenswerte Erfolge anläßlich mehrerer Kon⸗ zerte in Karlsruhe u. a.„Die Interpretation dieſes ſchwieri⸗ gen Werkes(Regers op. 145) muß als völlig konzert⸗ reif bezeichnet werden“.—„Die an Technik und Vortrag große Anſprüche ſtellenden Impreſſionen von Prokokieff, Hindemith, Ravel und Toch ſpielte Armin Thoma gewandt, temperamentvoll und mit ausgeſprochen muſikaliſchem Stil⸗ Auch als vorzüglicher Begleiter wird Armin Thoma gerühmt. Das erſte badiſche Brucknerfeſt wird im Rahmen der „Karlsruher Herbſttage“ vom 3. bis 10. November ſtattfinden. Unter Beteiligung des Badiſchen Landesorcheſters, des Freiburger Stadttheaters, der Karlsruher Chorvereini⸗ gung und der von Frauz Philipp, dem Direktor der neu⸗ ernaunten Badiſchen Hochſchule für Muſik, gegründeten Mabrigalvereinigung werden die bedeutungsvollſten Werke Anton Bruckners zur Aufführung gebracht. Reiſebekanntſchaſten Von Margret Halm Das kann gut ſein, daß Müller's, die ihre Ferien in einem teuren Luxusbad verbringen, ſehr viel weniger ſchöne und angenehme Tage dort verbringen als Meier's, die ganz beſcheiden nur gereiſt ſind nach einem kleinen, herzigen Win⸗ kel irgendwo in den Bergen verſteckt— und vollgepumpt von Freude und neuer Lebensluſt nach Hauſe kommen. Und dies lag allein an den lieben Menſchen, die ſie dort gefunden. Dafür kann auch der pompöſeſte Proſpekt nicht garantieren, daß man gerade die richtigen trifft, die Menſchen, mit denen man zur gegebenen Stunde fröhlich ſein und dann auch wieder ſich in ein Geſpräch vertiefen kann, das einen einmal ſo ganz wegführt von unſeren Alltagsgedanken. Gerade das Zuſammenſein mit einmal ganz Anderen — die uns natürlich ſympatiſch ſein müſſen, macht den Auf⸗ enthalt in der Sommerfriſche erſt wirklich reizvoll. Und es iſt für unſerere Erholung, für die Ausſpannung unſerer Ner⸗ ven und neue Sammlung von friſchen Kräften viel wichtiger, als wenn man uns zur Mahlzeit einen Gang mehr ſerviert. Da ſoll es Leute geben, die da mit einem fein ausgearbeiteten Programm ihre Reiſebekanntſchaften ſchließen wollen, ſich vornehmen, in den erſten—5 Tagen mit niemand ein Wort zu ſprechen, um zu ſondieren wer die Leute ſind, die ihnen eventuell ſoweit gefallen können, daß ſie mit ihnen ihre Ferien verbringen möchten. Und bilden ſich gar ein, ſie machten ſich außerdem noch durch dieſe betonte Zurückhaltung bei den Andern begehrt. Fehlt nur, daß ſie die Telegraphen⸗ drähte laufen laſſen und bei Auskunftsbüros und Finanz⸗ amt Stammbäume und Steuererklärungen zeigen laffen, be⸗ vor ſie ſich herablaſſen, mit frohen Menſchen ein frohes Glas Wein zu trinken. Bis dahin hat das weniger heikle friſch⸗ muntre Mädel längſt einen lieben, netten Kavalier gefunden, mit dem es ſeinen kurzen Urlaub gemeinſam genießt. Reiſebekanntſchaften ſind doch ſchließlich keine Lebensfrage. Und hat man ſich wirklich einmal von ſolchen„die es ver⸗ ſtehen“ verblüffen laſſen— und es waren doch eigentlich ſehr nette M 9 mit denen man ſich glänzeud unterhielt in Gottes Namen denn: Zu Vertraulichkeiten ſoll man ſich fremden Meuſchen gegenüber ohnehin nicht ſo leicht hinreißen laſſen. Schließlich intereſſiert es die Anderen im rund * roener über Tradition und Flagge det eit aus der Geſchichtg . 84 — 2 0 eee e 3...„„%„. 77%VSVVVVc c K % K 2 e. een X „ K e Donnerstag, den 11. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 315 Deutſchland hat der Welt eine neue techniſche Großtat ge⸗ ſchenkt, hat einen neuen Abſchnitt des Flugzeugbaues und der Luftfahrt eingeleitet. Zu ſeinem Gasluftſchiff hat es jetzt das Flugſchiff geſchaffen, d. h. ein richtiggehendes fliegendes Schiff. Auf der Dornier⸗Werft in Altenrhein liegt dieſes neue techniſche Wunderwerk jetzt für ſeine erſten Probeflüge bereit. Um danach in Beiſein der Spitzen der Behörden und Fachwelt feierlich getauft und von der Deutſchen Luft⸗Hanſa über⸗ nommen zu werden. Auch Italien hat bereits zwei dieſer Neuſchöpfungen für ſeinen Mittelmeerverkehr in Auftrag ge⸗ geben. Dieſe Flugſchiffe gehen ebenfalls ihrer Vollendung entgegen. Wie der„Graf Zeppelin“ ſprengt auch Do X, die Werft⸗ bezeichnung für das Rieſen⸗Flugſchiff, faſt ſeine Bauhalle, ob⸗ Wohl dieſe ganz neu iſt. Mit 12 Motoren durch die Lüfte— 60—100 Fahrgäſte und 10 Tonnen Nutzlaſt— Dreideckiger Schiffsrumpf Von unſerem W..⸗Sonderberichterſtatter ſchachte kann jeder Motor ſofort während des Fluges in Stand geſetzt werden. Und alle Kabel und Zuleitungsrohre liegen offen zur Beobachtung und zum Zugriff. An den Schaltraum ſchließt ſich die Funkbude, die noch durch ein be⸗ ſonderes Nachrichtengerät direkt mit dem Kommandozimmer verbunden iſt. Dann folgt ein Hilfmaſchinenraum, in dem ein ſelbſtändiger Motor die für das ganze Triebwerk und ſonſt erforderlichen Hilfsgeräte nötige Kraft erzeugt. Frei über dem gewaltigen Tragdeck von 48 Meter Spann⸗ weite und faſt 500 Quadratmeter Tragfläche ſtehen die 12 hintereinander zu Zug und Druck angeordneten je 500pfer⸗ digen Motore. Sie haben noch ein eigenes kleines Sonderdeck, um dadurch die Erſchütterungen nicht auf das Schiff und das Tragdeck zu übertragen. 0 Dieſe große motoriſche Kraft von insgeſamt 6000 PS ver⸗ leiht dem Flugſchiff eine Höchſtgeſchwindigkeit von nächſt rein äußerlich das hochſeefähige Flugboot vielmehr Schiff. Vor einigen Tagen hat ja erſt die glückliche Rettung Mello Francos nach 8ſtägigem Umhertreibens auf dem ſtür⸗ miſchen Weltmeer gezeigt, wie zweckmäßig die Dornierboot⸗ bauart iſt. Sollte daher der faſt unmögliche Fall eintreten, daß alle 12 Motoren verſagen, kann das Flugſchiff immer noch auf das Waſſer niedergehen. Aber daß es zum Verſagen aller Motoren, oder auch nur der Hälfte kommen kann, erſcheint ausgeſchloſſen, obwohl ſelbſt beim Ausſetzen von 6 Motoren immer noch 6 andere arbeiten und das Schiff ſicher tragen. Die großartige Unterteilung der Motoren, ihre leichte Zu⸗ gänglichkeit erlauben ja ſofort nicht nur ein Beheben der Schäden, ſondern vor allem ein Vorbeugen. Zumal ja doch für jede Aufgabe genügend Kräfte vorhanden ſind. Und bei⸗ ſpielsweiſe die beiden Führer des Flugſchiffes nicht wie ihre Kameraden in den bisherigen Maſchinen zugleich Flieger, Navigateure u. Ingenieure zu ſein brauchen. Und noch eins. Die meiſten Notlandungen des Flugzeuges beruhen auf Leckwerden von Zuleitungsrohren. Auch die meiſten Brände. Da aber im Do X jeder Zentimeter Rohr und Kabel frei liegt und ein feines Ueber⸗ wachungsverfahren die kleinſte Unregelmäßig keit erkennen und beheben läßt, dürften der⸗ artige Fälle hier nicht eintreten. Auch kein Brand. Den nirgends könnte aus einem lecken Zuleitungsrohr Benzin über die heißen Mo⸗ tore laufen. Denn die Benzintanks ſind ja im tiefſten Raum des Schiffes untergebracht und können außerdem noch durch ein Gas explo⸗ ſtonsſicher gemacht werden. So ſind alſo in dem neuen Dornier⸗Flug⸗ ſchiff, dem erſten Flugſchiff der Welt, alle erdenklichen Sicherheitsmaßnahmen ge⸗ troffen und iſt der Weg zur Wirtſchaftlichkeik des Flugzeugverkehrs gewieſen. Gelingt dis Uebertragung dieſer Gedanken auch auf das Landflugzeug, dann iſt ein wirklicher neuer Abſchnitt des Flugzeugbaues und der Luft⸗ fahrt angebrochen und ein ernſthafter Wett⸗ bewerber des Luftſchiffes da. d . Rieſenhaft ſind die Ausmaße dieſes Flugſchiffes. Denn ſein Rumpf von 40 Meter Länge und 10 Meter Höhe iſt ein richtiggehendes hochſeefähiges Schiff und ähnelt am meiſten den blitzſchnellen und gewandten Torpedobooten. Und wie ein Schiff iſt der Rumpf auch ausgebaut. Drei Decks ziehen ſich durch den ſilbergrauen Aluminiumrumpf. Zu, Unterſt die Frachträume und die Rieſentrommeln für den Benzinvorrat. Darüber in 20 Meter Länge das Hauptdeck, das mit ſeinen verſchiedenen Räumen Platz für bis zu 100 Fahrgäſten bietet. Es kann aber je nach dem vorgeſehenen Verwendungszweck entſprechend eingerichtet werden mit Aufenthaltsraum, Kabinen und Schlafräumen. Hinter den Fahrgaſträumen ſind die elektriſche Küche und die W. F. Das Gehirn, die Seele des Schiffes befindet ſich in dem fünf⸗ teiligen Oberdeck. Vorn an der ſpitzen Naſe, die die beſten Ausblicke bietet, naturlich der Platz für die beiden Führer. Hinter ihnen iſt der Kommandoraum, das Zimmer des Kommandanten und ſeines Beobachtungsoffiziers. Von hier aus wird das Flug⸗ ſchiff geleitet. Denn die Führer haben jetzt nichts weiter zu tun, als ſich um das eigentliche Fliegen zu bekümmern. Kurs, Motorenüberwachung und alles andere beſorgt der Kommandant und ſeine Ingenieure. Hinter dem Kammando⸗ raum iſt der große Schaltraum, wo durch den leitenden In⸗ genieur an einem überſichtlichen Schaltbrett durch Fernmelde⸗ geräte alle 12 Motoren und alle techniſchen Einrichtungen des Wlugſchiffes überwacht werden können. Dadurch iſt es mög⸗ lich, jede und kleinſte Unregelmäßigkeit ſofort zu erkennen, aber auch augenblicklich zu beheben. Denn durch Einſtieg⸗ 240 Stundenkilometern und eine Reiſegeſchwin⸗ digkeit von 180 St.⸗Kilometern. Zugleich aber auch die Möglichkeit, neben der 10köpfigen Beſatzung und 10 Tonnen Betriebsſtoff mindeſtens 30 Fahrgäſte und 10 Tonnen zah⸗ lende Nutzlaſt über Strecken von 1000 Kilometer zwiſchen⸗ landelos zu tragen. Freilich wäre das Flugſchiff auch im⸗ ſtande, mit einer Nutzlaſt von entſprechendem Umfang auch den Ozean zu überqueren, denn ſeine Reichweite liegt bis zu 4500 Kilometern. 3 Aber das iſt nicht die Abſicht ſeiner Erbauer. Vielmehr will Dr. Dornier mit dieſem Rieſenflugſchiff den Beweis liefern, daß das Schwerer⸗als⸗die⸗ Luft⸗Fahr zeug unbedingt wirtſchaftlich ſein kann. Nun hat tatſächlich kein anderes Flugzeug oder Flug⸗ boot derartige Eigenſchaften wie Do X, das mehr als ſeine Eigenlaſt als zahlende Nutzlaſt befördern kann. Man hofft, daß das Flugſchiff jetzt auf die bisher„großen“ Strecken von etwa 1000 Kilometer eingeſetzt, aber dann auch voll ausgenutzt wird. So etwa mit 10—30 Fahrgäſten und mindeſtens 10 Tonnen Nutzlaſt zu täglich zwei Flügen hin und zurück von Hamburg bezw. Bremen nach London oder Oslo. Oder, wie die Italiener es wollen, in ihren Mittelmeerdienſt. Das ge⸗ gebene iſt Do X aber für den amerikaniſchen Küſtenverkehr. Es kann aber auch voll wirtſchaftlich für den Zwiſchenlande⸗ flug Deutſchland, Kanariſche⸗, Kap Verdiſche Inſeln, Rio de Janeiro Buenos Aires, alles etwa 1000 Kilometer lange Flugſtrecken verwendet werden. Von ebenſolcher Wichtigkeit wie Wirtſchaftlichkeit iſt aber die Erhöhung der Flugſicherheit bei Do X. Zu⸗ W. Ehmer. Wenn die Polizei lilebenswürdig iſt. Es gab einmal eine Zeit, da hatten alle Buben Reſpekt vor der bekannten Helmſpitze, ſobald ſie am Horizont auf⸗ tauchte. Das ſchlechte Gewiſſen, das man als Junge f eigentlich ſo als chroniſche Beigabe hat, rührte ſich, wenn dieſes Zeichen der hohen Autorität ſich ſehen ließ: Polizei, ſo tönte der Warnungsruf, und dann gings fort wie der Wind, denn man wußte ſchließlich doch nicht, ob da nicht einer was ausgefreſſen hatte. Sich erwiſchen laſſen, das wäre min⸗ deſtens eine Kränkung geweſen. Die Furcht vor der Helm⸗ ſpitze entſprang wohl weniger unliebſamen Erfahrungen, als dem Unterbewußtſein einer Achtung, die man vor dem Auge des Geſetzes hegte. Unſere alten Poliziſten waren lie⸗ benswürdige Menſchen, oder wer wollte das beſtreiten? Der Schnauzbart war ſchon ſo vertrauenerweckend. N Die Zeiten haben ſich geändert mit der Helmſpitze— das hatte ſeine beſondere Bewandtnis— ſie erſchien wohl zu ge⸗ fährlich und iſt verſchwunden, und mit ihr ſcheinbar auch die Achtung der Buben. Die Polizei iſt liebenswürdig ge⸗ blieben, ſie hat für dieſe Eigenſchaft ſogar beſondere Erlaſſe. Aber die Buben ſcheinen dreiſter geworden zu ſein, denn ſie ſcheuen die engſte Bekanntſchaft mit dem Schupo nicht und hören ſich gern gelegentliche freundliche Ermahnungen an. Vielleicht kommt die Dreiſtigkeit auch daher, weil den bekannte Tſchako heute häufiger zu ſehen iſt, während das Auftauchen der früheren Helmſpitze ein immerhin ſelteneres Ereignis war. 5 E 277 · A t ieee enn— 3 2 2— N gar nicht ſo ſehr, welches nun daheim unſere Sorgen und Lebensgewohnheiten ſind. Geſellſchaftliche Rückſichten aber muß man Jahr doch zur Genüge nehmen. Ferien wenigſtens ſich einmal völlig davon frei machen dürfen, von allem äußeren Zwang, ſich löſen von jener Haltung, die der tägliche Gang der Dinge uns aufgedrückt, und jene Maske abtun, die uns ſo zur Gewohnheit geworden, daß wir ſte ſelbſt oft kaum von unſerem eigenen Ich noch unterſcheiden können. Nach dem äußeren Eindruck iſt ein ſicheres Urteil heute ſchwer zu fällen. Denn ſo mancher iſt heute ſehr gut und korrekt gekleidet, der es ſehr viel weniger in ſeinem Inneren iſt. Dazu kommt, daß hinter dem ſchlichteſten Kleid vielfach ſich die feinſten und vornehmſten Menſchen verbergen. Höchſte Eleganz jedoch nichts als den gekauften Geſchmack eines guten Schneiders repräſentiert. Haben wir aber ein paar Menſchen gefunden, mit denen wir einmal herzlich lachen können und uns auf ſchönen Spa⸗ ziergängen ſo recht in ein Geſpräch vertiefen, was braucht's uns dann zu kümmern, ob ſie mit vier oder zehn Zylindern durchs Leben fahren— in der Beletage oder unterm Dach geboren ſind. N das ganze Der neue Geiſt Ein neuer Geiſt ſoll uns durchwehen, Gerecht und frei von altem Trug. Ein neues Deutſchtum ſoll erſtehen, Schlicht, innerlich, ſich ſelbſt genug. Wie Brüder woll'n wir all uns finden, Zur Arbeit reichen uns die Hand, Den Neid der Stände überwinden, Den Frieden baun für Stadt und Land. Ein jeder ſoll zu Ehren kommen, Der redlich neue Werte ſchafft, Doch jeder muß dem Ganzen frommen Und opfern je nach ſeiner Kraft. Dann geht's empor aus Schmach und Wunden Zu neuen Glaubens Sternenzelt, Dann werden langſam wir geſunden Und unſere Kinder und die Welt. 5 f a Herm. Anders Krüger. Soll man da nicht in den Hans Meyer Der Erforſcher des Kilimandſcharo Von Paul Wittko⸗Hamburg Profeſſor Hans Meyer, der langjährige wiſſenſchaftliche Leiter des Bibliographiſchen Inſtituts in Leipzig und Her⸗ ausgeber von Meyers Konverſationslexikon, der berühmte Beſteiger des Kilimandſcharo, iſt dieſer Tage im Alter von 70 Jahren in Leipzig geſtorben. In Hildburghauſen, der Urſprungsſtätte des Bibliographiſchen Inſtituts, geboren, ein Enkel des Begründers dieſes großartigen Verlagsunterneh⸗ mens, ſtudierte er Staatswiſſenſchaften, Geographie und Ge⸗ ſchichte in Leipzig, Berlin und Straßburg. Als 24jähr. junger Doktor der Rechte trat er ſeine erſte große Reiſe an, die ihn über Indien, die Philippinen, China, Japan, Nordamerika, Mexiko und Weſtindien rund um den Erdball führte. Nach ſeiner Rückkehr wurde er Teilhaber des väterlichen Verlags⸗ geſchäftes in Leipzig. Doch ſchon zwei Jahre danach unter⸗ nahm er ſeine erſte Afrikareiſe, der in den nächſten Jahren drei weitere Afrikareiſen folgten. Hatte ihn die erſte nach den Diamant⸗ und Goldfeldern Südafrikas und durch die Burengebiete geführt, ſo galten die ſpäleren Reiſen der Durchdringung von Oſtafrika und der Bezwingung ſeiner Gebirge. Gleich bei ſeinem erſten Verſuch gelang ihm die Ueberwindung des Kilimandſcharo nicht. Er gelangte indes bereits im Jahre 1887 zu einer Höhe von 5800 Metern. Das nächſte Jahr diente der Erforſchung Uſambaras. Doch dieſe Reiſe, auf der er von Dr. Oskar Naumann begleitet wurde, fand ein vorzeitiges jähes Ende durch die Streitkräfte und Wurfſpieße von Helfershelfern Buſchiris, jenes Arabers, der im Sommer 1888 an der Spitze des Aufruhrs in Deutſch⸗ oſtafrika ſtand. Sie nahmen ihn mitſamt ſeinem ganzen Zuge gefangen und ließen ihn erſt nach Erlegung eines ſehr be⸗ trächtlichen Löſegeldes frei. Meyer gewann indes von dem tapferen Bandenführer menſchlich günſtige Eindrücke und hat es nie gebilligt, daß Major v. Wißmann, nach ſeinen mehr⸗ fachen Siegen über ihn, im Winter 1889 ihn aufknüpfen ließ. Ungefähr zur gleichen Zeit gelang es Meyer, die höchſte Spitze des Kilimandſcharo, den 6010 Meter hohen Kibo, zu erklimmen. Im Jahre 1898 hat er, nachdem er ſich auf den Kanariſchen Inſeln für die Gletſcherſorſchung vorgebildet Meyers zweite hervorragende wiſſenſchaftliche Tat war die im Jahre 1903 mit dem Münchener Aquarelliſten und Alpiniſten Reſchreiter ausgeführte Beſteigung der gewaltigen Schneerieſen Ecuadors, in erſter Linie unternommen im Dienſte der Glazial⸗ und Vulkanforſchung. Er beſtieg den Cotopaxi(5988 Meter), den höchſten tätigen Vulkan der Erde, und den Chimborazo(6310 Meter) bis zu 6180 Meter, wo ein eiſiger Schneeſturm von furchtbarer Gewalt feinen Mühen ein unverhofftes Ziel ſetzte. 55 Seine Wanderungen„Zum Schneedom des Kilimand⸗ ſcharv“ und„In den Hochanden von Ecuador“ hat er als ein Meiſter des wiſſenſchaftlichen Vortrages klar und mit wohltuender, ausgeglichener Ruhe ſowie mit beſcheidener Sachlichkeit dargeſtellt. Im Jahre 1911 hat er ſeine fünfte und letzte Afrikareiſe unternommen, im weſentlichen zur Erforſchung der vulkaniſchen Gebiete am Viktoria⸗ und am Kiwuſee. 1285 Der kritiſchen Betrachtung der deutſchen Kolonialwirt⸗ ſchaft begann er ſich um die Jahrhundertwende mit Kenner⸗ ſchaft und Scharfſinn zuzuwenden. Im Jahre 1901 wurde er Mitglied des Kolonialrats und nach deſſen Auflöſung Vor⸗ ſitzender der Kommiſſion für die landeskundliche Erfo! ug der deutſchen Schutzgebiete. Als ſolcher übte er die ö einflußreiche wie verdienſtvolle Tätigkeit etwa eines wif ſchaftlichen Unterſtaatsſekretärs für die Kolonien aus. Beginn des Jahres 1915 legte er die Leitung des Bib i 0 phiſchen Inſtituts nach 30jähriger Inhaberſchaft niede 8 ihm unter Ernennung zum ordentlichen Honorarprofeſſor das neuerrichtete etatsmäßige Extraordinariat für Koloni graphie in der Leipziger philoſophiſchen Fakultät übert wurde. Von dieſem Amte, das er weit ausgebaut und in dem er höchſt Erſprießliches geleiſtet hat, trat er 1928 zurück. Im Jahre 1907 ernannte ihn die Univerſität Gießen z Dr. phil, ehrenhalber. Im Jahre darauf erhielt er den T Geheimer Hofrat, Er war Inhaber der goldenen Medai der Akademie der Wiſſenſchaften in Berli nſowie der golde Medaillen der Geſellſchaften für Erdkunde in Berlin, Lei und Frankfurt a.., Ehrenmitglied der geographiſchen Ge⸗ ſellſchaften zu Hamburg, Dresden, München, Wien, Budapeſt, u. a. O. Schon während des Krieges war Geheimrat Meyer einer der lebhafteſten Verfechter der Wiedergewinnung unſe⸗ 3 hatte, noch einmal das ganze Kilimandſcharo⸗Gehiet gründ⸗ lich durchforſcht. i i a — rer alten Kolonien und in dieſem Sinne hat er bis zu ſeinem Lebensende verdienſtvoll gewirkt. 3 0 4. Seite. Nr. 315 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgaße) Donnerstag, den 11. Juli 1929 kidelberg und Hauptverſammlung der Handelskammer Heidelberg— Jutereſſengemeinſchaft Mannheim⸗ Heidelberg Das Verhältnis Heidelbergs zu Mannheim wurde, wie uns aus Heidelberg geſchrieben wird, ſeinerzeit in Hei⸗ delberger Blättern gelegentlich der bekannten Aeußerungen des Mannheimer Oberbürgermeiſters ausgiebig beſprochen. Die Tendenz dieſer Preſſeſtimmen, die allgemein Reſonanz fanden, war: Freundnachbarliches, aber unter keinen Um⸗ ſtänden ein näheres, einer„Einverleibung“ ähnelndes Ver⸗ hältnis. Allzuviel Staub regte aber die ganze Sache nicht auf. Man ſah in der Aeußerung des Mannheimer Ober⸗ bürgermeiſters eine Art von Zukunftsmuſik, ein Problem, das mangels ausreichender Grundlagen in der Luft hänge, man verwies es zum Teil ſogar in das Reich einer etwas zu kühnen und deshalb in die Dimenſionen tauchenden Phanta⸗ ſie. Allerdings wurde von einer Seite, die der Sache mehr auf den Grund ging, vor einer Unterſchätzung der Aeußerun⸗ gen von Dr. Heimerich gewarnt.„Weitausſchauend“ wurden ſie von dieſer Seite genannt. Das Mannheimer Stadtober⸗ haupt hat inzwiſchen auf der nordbadiſchen Verkehrskonferenz bezüglich eines gemeinſamen Beſiedelungsplanes Ausführun⸗ gen gemacht, die in Heidelberg nicht unbeachtet blieben. Man wurde wieder argwöhniſch, ohne daß indeſſen eine neue Debatte einſetzte. Immerhin: man wollte mit„Gewehr bei Fuß“ ſtehen bleiben, hielt es aber doch für angebracht, die ganze Sache in der Hauptverſammlung der Heidelber⸗ ger Handelskammer einmal gewiſſermaßen offiziell zur Sprache zu bringen. Hier ſtellte das Mitglied Altſtadtrat Nuzinger zwei Fragen:„Welche Stellung nimmt die Handelskammer Hei⸗ delberg bei einer etwaigen Einverleibung der Stadt Heidelberg nach Mannheim oder bei einem Eingehen einer Intereſſengemeinſchaft mit der Stadt Mannheim ein? Werden dadurch die Intereſſen der Handelskammer Heidelberg zum Teil oder in ihrer Geſamtheit berührt?“ Präſident Landfried entgegnete, daß die Beantwortung der erſten Frage zunächſt nicht in Erwägung gezogen werden brauche, zu Frage zwei ſei zu ſagen, daß die Intereſſen der Handels⸗ kammer Heidelberg gewahrt bleiben würden. Lieſt man zwiſchen den Zeilen dieſer Antwort, ſo wird man finden, daß man in Heidelberg das Problem einer „Einverleibung“ überhaupt einer Diskuſſion für nicht wert hält,„zunüchſt“ wenigſtens. Man iſt offenbar auch heute noch der Anſicht, daß es Problem bleiben wird, weil eine Menge von gewichtigen Hinderniſſen zuerſt zu überwinden wären und zwar von Hinderniſſen, die überhaupt gerade heute nicht zu überwinden ſind. Hierzu dürfte vor allem die mehr oder weniger geſchloſſene Beſiedelung des Gebietes zwiſchen den beiden Städten gehören. In punkto Intereſſengemeinſchaft ſcheint man indeſſen anderer Anſicht zu ſein. Man ſcheint die Möglichkeit ernſtlich ins Auge zu faſſen und es iſt anzunehmen, daß hier Heidelberg unter gewiſſen Vorausſetzungen und nach Sicherſtellung ſeiner Intereſſen, die wohl hauptſächlich in der Selbſtändigkeit liegen, mit ſich reden laſſen würde, wobei aber immerhin der Lokalpatriotismus, der ja auch in Mannheim keine durchaus ephemere Erſcheinung ſein dürfte, nicht außeracht gelaſſen werden darf. In einer, mit einer Intereſſengemeinſchaft eng zuſammenhängenden Frage haben ja ſchon„Beratungen“ ſtattgefunden oder finden ſtatt. Das iſt die Theaterfrage. Im Heidelberger Bürgerausſchuß zeigte ſich zwar wenig oder gar keine Geneigtheit, die Selb⸗ ſtändigkeit des Heidelberger Theaters aufzugeben, zu beachten iſt aber eine nur ſo gelegentlich und gewiſſermaßen im Vorbeigehen gefallene Andeutung des Oberbürgermeiſters Dr. Reinhaus, er glaube, daß die Zeiten vorüber ſeien, da zwei benachbarte Städte ſich je ein eigenes Theater halten könnten. So oder ſo— auch wenn man den an ſich ja erklärlichen und verſtändlichen Lokalpatriotismus zu Wort kommen läßt And berückſichtigt, eines läßt ſich heute N nicht beſtreiten: Kommunen, die ſo nahe beiſammen liegen wie Heidelberg und Mannheim und die ſich vielfach und glücklich ergänzen können, werden ſchon durch die äußere Entwicklung und oft ſogar, ohne daß ſie es eigentlich wollen, zu einer Intereſſengemein⸗ ſchaft gedrängt, die durchaus nicht gleichbedeutend zu ſein braucht mit einer Beſchneidung der beiderſeitigen Selbſtändi⸗ keit und nicht das geringſte zu tun hat mit hinter den Kuliſſen ſteckenden finſteren„Annexionsgelüſten“. Die Zukunft iſt kaum fern, da man ſowohl in Heidelberg als auch in Mannheim ſich ernſtlich mit der Idealehe einer für beide Teile tragbaren und fruchtbringenden Intereſſengemeinſchaft beſchäftigen wird. Wenn in der Hauptverſammlung der Heidelberger Handels⸗ kammer Syndikus Dr. Schupp auf die obigen Fragen ant⸗ wortete, es ſei nachgerade Zeit, etwaigen unzuträglichen Be⸗ einfluſſungen zu beggnen, ſo iſt dieſe Aeußerueg wohl kaum als eine Ablehnung anzuſprechen, wohl aber iſt ſie eine Mahnung, bei etwaigen Verhandlungen kühle und auf die eigenen Intereſſen Rückſicht nehmende Beſonnenheit zu wah⸗ ren, die Treibereien jeder Art ausſchließt. Wenn dies der Sinn der Aeußerungen von Dr. Schupp ſein ſoll, ſo werden ſie auch in Mannheim keine Beanſtandungen erfahren. Syndikus Dr. Schupp verbreitete ſich auch in einem Vortrag über die Kanaliſierung des Neckars. Er ſagte dabei: „Während die Handelskammer Heidelberg von Anfang an mit größter Entſchiedenheit für den Plan der Kanaliſie⸗ rung eintrat, ſtand Mannheim lange Zeit dieſem ableh⸗ nend gegenüber. In den letzten Jahren gewann man bei Ge⸗ legenheit hin und wieder den Eindruck, als ob beide Kam⸗ mern einen Frontwechſel vorgenommen hätten: Jedenfalls glaube ich nicht, daß die Vollverſammlung der Handelskammer Heidelberg heute nochmals die Kana⸗ liſierung des Neckars fordern würde.“ Aus dieſer Aeußerung, die offiziellen Charakter hat, läßt ſich unzweideutig ſchließen, daß die Vorteile, die man ſich von der Kanaliſierung des Neckars für Heidelberg verſprach, ausgeblieben ſind, wenigſtens in dem erhofften Maße. Man darf in dieſem Zuſammenhang wohl daran erinnern, daß ſich gerade in der Heidelberger Bürgerſchaft der ſchärfſte, auch auf idealen Gründen baſierende Widerſtand gegen die das ganze Stadtbild ungünſtig beeinfluſſende Kanaliſierung des heimatlichen Stromes geltend machte. Und man wird wohl nicht mit einem Therſites in einen Topf geworfen werden, wenn man auch nachträglich ſeinem Bedauern Ausdruck gibt, daß dieſes große Problem ſo durchgepeitſcht wurde, daß die auch wirtſchaftlich ſehr gewichtigen Bedenken nicht ſo aus⸗ giebig zum Wort und zur Beachtung kamen, wie ſie es ver⸗ dienten. Aber man ſteht leider vor einer vollendeten Tat⸗ Städtiſche Nachrichten * Ablehnung des Schiedsſpruchs für die Rheinſchiffahrt durch die Arbeitgeber. Die drei von dem kürzlich ergangenen Schiedsſpruch in der Rheinſchiffahrt erfaßten Ar⸗ beitgeberverbände und zwar der Allgemeine Arbeitgeberver⸗ band für die Rheinſchiffahrt in Duisburg, der Arbeit⸗ geberverband für die Hafengebiete Mann⸗ heim⸗Judwigshafen in Mannheim und der Par⸗ tikulierſchifferverband„Jus et Juſtitia“ in Duisburg⸗ Ruhrort haben gemeinſam beſchloſſen, den Schiedsſpruch abzulehnen, der bis März 1930 unveränderte Löhne, von da ab aber einen Zuſchlag von 2 Mark für die Woche auf den Matroſenlohn und für die übrigen Kategorien ent⸗ ſprechende Zuſchläge vorſah. Die Arbeitnehmer haben den Schiedsſpruch angenommen und ſeine Verbindlichkeitserklä⸗ rung beantragt. 5 Karl Ludwig Sand Hiſtoriſcher Noman aus der Seit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel Seußner (Nachdruck verboten.) Das Kind ſchlang jetzt das rechte Aermchen um den Hals des Vaters und das linke um den der Mutter und ſtammelte: „So immer— immer alle lieb ſein“ Da fing die edle Saite in Kotzebues Bruſt an leiſe zu klingen und weckte den guten Vorſatz: das über ſeine Be⸗ ziehungen zu Nadina Geſagte hinterher wahr zu machen. 17 8. Kapitel. Nadina und Kathinka wohnten nun ſchon über eine Woche in Jena, waren aber Sand noch nicht einmal be⸗ gegnet, trotzdem ſie zu jeder Tageszeit durch die Stadt ſchlen⸗ derten und auch häufig in der Nähe des Univerſttätsgebäudes herumbummelten. Ja ſelbſt einigen Studentenanſamm⸗ lungen wohnten ſie bei, ohne den jungen Gottesgelehrten auch mur von ferne geſehen zu haben. Dieſe abendlichen Zuſammenkünfte der Burſchenſchafter intereſſierten die ältere Ruſſin aber außerordentlich, ſtanden ſie mit ihrer Miſſton doch in engſtem Zuſammenhange. An ihnen wurden nämlich Kotzebues Schmähartikel gegen die Studenten öffentlich vorgeleſen. Denn der am Schluß des Wartburgfeſtes gemaßregelte und durch die Bulletin⸗Affäre zu neuer und höchſter Wut aufgeſtachtelte Staatsrat ſchüttete faſt in jeder Nummer ſeines Literariſchen Wochenblattes die ganze Fülle ſeiner Pandorabüchſe über die jungen, ſitten⸗ ſtreungen Burſchenſchafter aus. Er machte ſie zur Zielſcheibe ſeines züngelnden, boshaften Spottes, der mit gehäſſiger Sicherheit in jede wunde Stelle ſtichelte und bohrte und neben den tatſächlichen Schwächen, Verirrungen und Torheiten auch alles Edle und Hohe in ihrem Streben mit teufliſchem Grinſen in den Schmutz zog In der zwölften Stunde des zehnten Tages ihres Hier⸗ ſeins gingen die beiden Ruſſiunen langfam durch das Jo⸗ Hhannestor und bogen in die Johannesgaſſe ein. Da kamen ihnen von ferne zwei Studenten entgegen, die eifrig mitein⸗ ander ſprachen. Kaum hatte Kathinka einen Blick auf die Burſchenſchafter geworfen, als ſie auch ſchon mit gedämpfter Stimme und ge⸗ Daämpftem Jubel rief:„Jetzt kommt er!“ „Wer kommt? gültig. „Wer? fragſt du auch noch... 2 oder irre ich mich etwa?“ das Mädchen blickte angeſtrengt nach vorn, dann ſagte er mit Ueberzeugung:„Der von hier aus geſehen linksgehende Burſch iſt kein anderer als Herr Sand!“ „Du kannſt recht haben,“ pflichtete Nadina bei,„es ſcheint tatſächlich der Theologe zu ſein.“ Und er war es auch. Karl Ludwig Sand kam mit ſeinem Freunde Siegfried aus einem Fries'ſchen Kolleg über Reli⸗ gionsforſchung und beide disputierten nun ziemlich erregt über die Vorleſung. Sands Gedanken waren tief und ſchwer, kamen aber nicht leicht in Fluß, ſondern bedurften einer gewiſſen Zeit, ſich in didaktiſche Formen zu zwängen. Beim Ueberlegen blickte er vor ſich auf den Boden. So kam es, daß er die beiden Mäd⸗ chen erſt gewahrte, als dieſe kaum noch zwanzig Schritte von ihm entfernt waren. Jetzt hob er den Blick, ſah die Damen und blieb ſofort wie angewurzelt ſtehen, doch nur einen Herzſchlag lang. Im nächſten Moment nahm er die unter den rechten Arm ge⸗ quetſchten Bücher in die linke Hand, murmelte dem Freunde gegenüber eine kurze Entſchuldigung und ging mit raſchen Schritten den Mädchen entgegen. „Gott zum Gruß, meine Damen!“ rief er in einem Tone, der deutlich ſeine Ueberraſchung und ehrliche Freude verriet. „Sind Sie wieder auf der Kunitzburg geweſen oder wollen Sie erſt hin?“ 1 „Keins von beiden,“ erwiderte Nadina,„wir machen nur einen kleinen Spaziergang.“ 85 „Von Weimar bis nach Jena?“ lachte Sand. Ehe eine weitere Auskunft erfolgte, war auch Siegfried herangekommen, wurde von Karl Ludwig vorgeſtellt und ihm eine kurze Erklärung über Ort und Zeit der intereſſanten Be⸗ kanntſchaft gegeben. Nach Austauſch der herkömmlichen Redensarten verab⸗ ſchiedete er ſich der blonde Hüne mit der Bemerkung, nicht länger ſtören zu wollen, und Sand war mit den Damen allein. Auknüpfend an die Frage des jungen Mannes von vor⸗ hin, ſagte Nadina:„Sie wundern ſich gewiß ſehr, uns hier ſo unverhofft getroffen zu haben, und doch ſind wir ſchon ſeit zehn Tagen in Jena.“ „Ja und— nein, erwiderte Sand gedehnt.„Nein, Weil ich überzeugt war, daß Sie über kurz oder laug wieder nach hier kommen würden,(denken Sie bitte an unſer Ge⸗ a die andere möglichſt gleich⸗ fragte Nadin ſpräch auf der Kunitzburg), da, weil wir uns in den zehn menſtößen entſtand nur geringer Sachſchaden. Tagen Ihres Hierſeins nicht ſchon früher trafen. Schwerer Unfall eines Kraftwagens. Am Dienstag gegen 13 Uhr rannte das Perſonenauto eines Rei⸗ ſenden von Mannheim am Ortsausgang von Frieſen⸗ heim bei Ludwigshafen beim Ausweichen vor einem ent⸗ gegenkommenden Fahrzeug gegen einen Bau m. Durch den Anprall fiel das Auto die Böſchung hinab. Der Führer wurde zwiſchen Steuerrad und Führerſitz ein⸗ geklemmt und innerlich verletzt. Man ſchaffte den Be⸗ wußtloſen ins Krankenhaus, ebenſo ſeine Begleiterin, ein junges Mädchen aus Dürkheim, das am Kopf verletzt iſt. Die beiden anderen Inſaſſen, darunter ein 171ähriges Mädchen aus Bad Dürkheim, kamen mit dem Schrecken davon. * Was alles geſtohlen wird. Entwendet wurde: Eine Fahrradkarbidlampe(Marke„Schmitt“), ein Dynamo mit Lampe, ein Boſchzündkerze und verſchiedene Glocken, Pedale und ſonſtige Erſatzteile für Fahr⸗, und Motorräder aus einem Schaukaſten in der Seckenheimerſtraße; eine ſchwarzlederne Aktentaſche mit verſchiedenen Schulbüchern vor einem Hauſe in der Eichelsheimerſtraße; eine Steuerkarte und eine Zulaſſungsbeſcheinigung für ein Großkraftrad auf den Namen Scheidel in einem Fabrikanweſen in Rheinau; und vom 6. bis 8. Juli aus einem Lagerplatz, Ecke Augarten⸗ und Windmühlſtraße, etwa 75 Kg. Iſoltergondron in einem Holzkübel, etwa 50 Ztm. hoch, mit Eiſenreifen. * Verloren ging ein blauer Ledergeldbeutel mit 2 Fächern und 142,30 Mk. Inhalt in einem Hauſe in der Tatterſallſtr.; eine rotlederne Brieftaſche mit 260—270 Mk., einem Führerſchein 1 und 3b und ſonſtigen Papieren auf dem Lin⸗ denhof; eine Damenhandtaſche aus blauem Leder mit 50 Mk., einem Geldbeutel mit etwas Kleingeld und einigen Toiletten⸗ artikeln von P 1 bis F 4 hier und ein brauner Dackel, Rüde, auf dem Halsband der Name Friedrich Platz und die Steuer⸗ Nr. 90 459 in der Nähe vom Ballhaus hier. * Tagung der Bühnentechniker in Mannheim. In der Dienstag⸗Sitzung der in Mannheim abgehaltenen Tagung der Büchnentechniker wurde folgende Entſchließung an⸗ genommen, die an die Reichsregierung gelangt:„Die Be⸗ rufsgruppe techniſcher Bühnenvorſtände bittet, daß bei der Beratung der Novelle zum Reichstheatergeſetz die Prüfungs⸗ ordnung der techniſchen Bühnenvorſtände in die Gewerbe⸗ ordnung aufgenommen wird, und daß eine Reichs ⸗ gewerbeinſpektion für techniſche Bühnenbetriebe er⸗ richtet wird, in der Fachbühneningenieure als Aufſichts⸗ beamte tätig ſind.“— An das Präſidium der Deutſchen Büh⸗ nengenoſſenſchaft wurde der Antrag auf Zuſammenfaſſung der beiden Berufsgruppen der Bühnenbildner und Bühnen⸗ techniker gerichtet. * Infolge Schwindelanfalls vom Rad geſtürzt. Geſtern abend 11.30 Uhr erlitt ein 19 Jahre alter Laborant, als er mit ſeinem Fahrrad von der Arbeitsſtelle nach Hauſe fah⸗ ren wollte, auf der Sandhoferſtraße, in Höhe Luzenbergſchule, einen Schwindelanfall und ſtürzte dabei zu Boden. Da ſich ſein Zuſtand verſchlimmerte, wurde er in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. Verkehrs ⸗Anfälle in Mannheim Ein 6 Jahre alter Volksſchüler ſprang geſtern nachmittag auf der Käfertalerſtraße, in Höhe der Fabrik Wohlgelegen, über die Fahrbahn, wobei er von einem gerade vorbeifah⸗ renden Kraftwagen zu Boden geworfen wurde und ſich Hautabſchürfungen im Geſicht und am rechten Fuß zuzog. — Ein verheirateter Maurer ſtieß geſtern nachmittag mit ſeinem Motorrad beim Einbiegen von der Soironſtraße in die Käfertalerſtraße mit einem Motorradfahrer zu⸗ ſammen, wobei der Maurer zu Boden geworfen wurde und ſich einen Schädelbruch zuzog. Lebensgefahr beſteht. — Der Volksſchüler und der Maurer kamen ins Allgemeine Krankenhaus. Geſtern abend ſtieß eine 28 Jahre alte Radfahrerin in der Emil Heckelſtraße mit einem Perſonenkraft⸗ wagen zuſammen. Sie wurde hierbei zu Boden ge⸗ worfen, wobei ſie zwei Zähne verlor und ſich Hautabſchür⸗ fungen am rechten Arm zuzog.— Bei drei weiteren Zuſam⸗ Denn ich habe mich nicht etwa künſtlich verſteckt gehalten, ſondern bin täglich zweimal den Weg von meiner Wohnung nach der Uni⸗ verſität und zürück gegangen. Auch nahm ich vorgeſtern an der Burſchenverſammlung auf dem Markte teil...“ Nadina war überzeugt, daß jetzt gleich Kotzebues Name fallen würde, denn ſie wußte ja, daß ihr Favorit die Urſache zu der erwähnten Verſammlung abgegeben hatte und wußte weiter, ein wie großer Feind der Staatsrat in dem Studen⸗ ten zu ſehen hatte. Merkwürdigerweiſe ſchwieg Sand ſich über Kotzebue aber aus. Ob dies Berechnung oder reiner Zufall war, bleibe dahingeſtellt. Dagegen fragte er:„Aus welcher Veranlaſſung ſind Sie ſchon zehn Tage in Jena? Entſchuldigen Sie bitte meine Neugierde!“ „Wir ſind ganz und gar nach hier übergeſiedelt.“ „Wirklich!?“— Aber damit iſt meine Frage noch nicht beantwortet! Was bewog Sie, jenenſer Bürgerinnen zu werden?“ „Wahrſcheinlich das Fatum,“ ſagte Nadina mit ironiſchem Lächeln.„Der Fataliſt ſollte recht behalten.“ „Auch mit dieſer Aeußerung iſt meine Frage nicht beant⸗ wortet,“ beharrte der Theologe. „Nun, ſo hören Sie: Schon mondelang lebten wir auf einer einſamen Förſterei bei Weimar. Dieſe Weltabgeſchieden⸗ heit haben wir mit einemmal ſatt bekommen und konnten dem Sehnen nach Menſchen nicht mehr länger widerſtehen.“ „Und da haben Sie ſich ausgerechnet dieſe Muſenſtatt als neue Heimat erwählt? Wären Sie in Berlin nicht beſſer auf Ihre Rechnung gekommen?“ Nadina ließ einen flüchtigen Blick über Kathinka gleiten, dann ſagte ſie:„Ich überließ meiner reizenden Freundin die Entſcheidung.. ſte ſchwärmte für Jena.“ „Glauben Sie's nicht,“ wehrte ſich das junge Mädchen und errötete bis an die Haarwurzeln, wußte im Augenblick aber weiter nichts zu ſagen; denn daß ſie den wahren Grund ihres Hierſeins nicht verraten durfte, war ihr ohne weiteres klar. „Ich glaube es auch nicht,“ wandte ſich Sand an Kathinka, „und zwar deshalb nicht, weil ich es anders, beſſer weiß. Unſere Begegnung auf der Kunitzburg war das erſte, Ihre Ueberſiedlung nach hier iſt das zweite Glied der Kette, die nach dem Ratſchluß des Himmels unſere Geſchickk aneinander ſchmieden ſoll.“ „Wenn Sie ſo wollen, wäre es ſchon das dritte Glied“ verbeſſerte die ältere Ruſſin. (Fortſetzung folgt) N 2 * 1. 884 Donnerstag 5. Seite. Nr. 315 N e Modisches Ja, man muß es nur verſtehen! Man kann in einem nicht ganz modernen Kleid ſehr gut ausſehen, wenn man ſich des modiſchen Beiwerkes zu bedienen weiß. Das einfache Sommerkleidchen vom vergangenen Jahr kann man ſich ſübſt ohne viele Mühe ändern. Hat es einen Gürtel, ſo verwandele man die Linie, indem man dieſes Attribut der Mode höher ſetzt. Etwas unter Taillenhöhe. Beſſer noch, wenn man ſich einen neuen Gürtel zulegt. Er ſoll abſtechend in der Farbe ſein, wenn das Kleid einfarbig iſt. Hat es einen Streifen oder ein Muſter, ſo wähle man den Gürtel in der vorherrſchenden Farbe des Muſters. Sind die Aermel nicht mehr modern oder nicht mehr gut, was bei den leichten Geweben eher der Fall iſt, ſo verbinde man dos Praktiſche mit dem Schönen, indem man die Aermel heraus⸗ trennt und verſehe das Kleid an dieſer Stelle nit eiiiem Einfaß, den man aus den überflüſſigen Aermeln herſtellen kann. Auf dieſe Weiſe hat man ein der Mode entſprechendes ärmelloſes Gewand. Bei Voile und anderen durchſichtigen Stoffen tut oft ein neues Unterkleid gute Dienſte. In allen Farbſtellungen iſt es preiswert auch in Kunſtſeide erhältlich, und wenn man den Ton des Unterkleides auf den des Ge⸗ wandes richtig abſtimmt, kann man dadurch eine ſehr hübſche Wirkung erzielen. Bunte Ketten und Armbänder geben einem vorjährigen Kleid gleichfalls die moderne Note. Man kann ſie ſo ſchön auf Haar und Teint abſtimmen, und da ſie wirk⸗ lich billig ſind, darf ſich ſelbſt die ſparſamſte Frau den Luxus mehrerer Ketten erlauben. Mit der Mode iſt es ſo eigen⸗ tümlich, daß ſie Alters⸗ und Beſitzgrenzen nicht kennt. Die Kette aus bunten Steinen, aus Glas, aus Holz kann jede Frau tragen, die füngſte und die älteſte, die reichſte und die ärmſte. Es iſt ein Siegeszug der gleichmachenden Mode zu verzeichnen. Sie iſt nicht mehr Luxusgebiet der Einzelnen, ſte gehört allen. Noch eine modiſche Einzelheit wäre zu er⸗ wähnen, die der Frau dazu verhilft, ihr Kleid der Mode an⸗ zupaſſen. Das iſt der Schal. In den lebhafteſten Farbtönen gehalten oder in diskreten Zuſammenſtellungen gleich beliebt. Man kann ihn an dem Ausſchnitt annähen, kann ihn loſe flattern laſſen geknotet tragen oder flott das eine Ende mach vorn, das andere nach hinten werfen. Immer iſt es der Schal, der in dieſem Falle der Frau mit wenigen Mitteln geſtattet, die Modegeſetze zu befolgen. Die kleinen Sommer⸗ kleider gewähren auch noch den Vorteil, daß die Trägerin adrett und gepflegt ausſehen kann. Wie ſchnell ſind ſie ge⸗ waſchen und gebügelt. Ob Seide, Voile⸗, Batiſt⸗, Baſt⸗ oder Oberhemdſeide— wäſcht man ſie in einer lauwarmen Seifen⸗ flocken⸗Löſung, ſo kann man ſicher ſein, daß ihnen kein Miß⸗ geſchick widerfährt. Sie ſehen dann wie neu aus. Das Waſchen erfordert gar keine Mühe und nur geringen Zeit⸗ aufwand. Spült man das Kleidungsſtück nach einem Seifen⸗ flocken⸗Bab mit Eſſigwaſſer nach, dann vertiefen ſich ſogar die ſchon ein wenig verblaßten Farben.— Wird das Koſtüm mit kritiſchen Augen betrachtet, ſo kann die modiſch eingeſtellte Dame einige Unzulänglich⸗ keiten bemerken, wenn es aus dem vorigen oder aus dem vor⸗ vergangenen Jahr ſtammt. Die Mode ändert ſich nicht in großen Zügen, es iſt nur das Detail das wechſelt. In dieſem Jahr trägt man die Aermel nach unten zu etwas enger, Alles Auffällige wird beim Straßenanzug vermieden. Hat der Rock genügend Weite und ſind Gehfalten noch nicht vorhanden, ſo laſſen ſie ſich aus der Weite des Rockes leicht einarbeiten. Man Birkungen durch tut gut daran, die Falten vom Rockbund ausgehend bis zur kleine Veründerungen Hüfte ſchräg verlaufend einzuſteppen. Dann halten ſie ſich beſſer und fallen graziöſer beim Schritt. Ein gutgearbeitetes Koſtüm hat fäſt immer am Rock einen breiteren Innenſaum. Man kann ihn dazu benutzen, den Rock etwas länger zu ma⸗ chen, da man ihn, der diesjährigen Mode entſprechend, nicht mehr ſo kurz trägt. Ferner läßt ſich aus dem Saum ein Stück Stoff für den Gürtel verwenden, der neuerdings für den Rock wieder nötig iſt, da man die Bluſe eingeſteckt trägt. Eine kleine Blume im Revers, möglichſt in zwei Farben, gibt dem Koſtüm ſowohl ein neuartiges als auch freundliches Gepräge. Auch hier wieder der Schal. Ein dreieckiges Tuch, das unter dem Koſtüm ſichtbar wird, iſt in dieſer Saiſon bevorzugt. Wer einen Fuchs beſitzt, hat die beſte Möglichkeit, zu moderni⸗ ſieren. Der Fuchs iſt ſo außerordentlich beliebt, daß er jede Vorjährigkeit des Koſtüms vergeſſen läßt.— Die Handtaſchen der Saſſon geben Vartationsmöglichkeiten und verhelfen dem Anzug zum modernen Ausſehen. Gerade wenn die Kleinigkeiten gut gewählt ſind, laſſen ſie den Anſpruch auf Eleganz gerechtfertigt erſcheinen. den unbeſchadet ihrer Eitelkeit ein Koſtüm, ein Kleid, einen Mantel tragen, die nicht aus dem letzten Modejahr ſtammen. Auf das modiſche Beiwerk hingegen legen aber auch ſte ge⸗ ſteigerten Wert. Neben den koſtbaren Taſchen aus Krokodil und Eidechſe, die faſt ein ewiges Leben haben und immer ſehr elegant wirken, werden die Taſchen aus Stoff— und darunter wieder ſolche aus Tweed— das modiſche Bild vervollſtändigen helfen. Entſprechend dem Gedanken der Harmonie in der Mode iſt die Tweedtaſche dann beſonders geſchätzt, wenn ſie zum Koſtüm oder zum Mantel paßt. Wie oft kommt es vor, daß ein Reſt übriggeblieben iſt, für den man eigentlich keine beſtimmte Verwendung hat. Iſt man in der Lage, ſich daraus ſelbſt eine Taſche anzufertigen, ſo beſitzt man ein Plus mehr für die Moderniſterungsmöglichkeiten. Ein Seidenreſt für das Futter wird ſchnell beſchafft ſein, ebenſo wie der Bügel. — Ferner ſehen die feingeflochtenen Baſttaſchen für den Som⸗ mer ſehr gut aus und wirken durchaus nicht unelegant. Ge⸗ rade für den täglichen Bedarf ſind ſie ſehr praktiſch, und da ſie preiswert ſind, iſt ihre Anſchaffung erſchwinglich, Schuhe und Strümpfe ſind von großer Bedeutung für die gute Erſcheinung. In wie hohem Maße Schuhe und Strümpfe zur Eleganz der Erſchei⸗ nung beitragen, iſt in unſerer Zeit mehr denn je erkannt worden. Die Uebereinſtimmung von Schuh und Kleid, von Schuh und Trägerin iſt wichtig. Zu dem einfachen Kleid, das für Beſorgungen, für den Beruf gedacht iſt, wirkt der Schuh mit dem flachen Abſatz zweckmäßiger und ſieht daher beſſer aus, als der Schuh mit dem hohen Abſatz, der nur für das elegantere Kleid beſtimmt iſt. Mit der Beachtung dieſer Klei⸗ nigkeiten laſſen ſich große Effekte erzielen. Im allgemeinen werden die Strümpfe etwas dunkler getragen als im Vor⸗ jahr. Nur zu dem ganz lichten Somerkleid noch der hellere Strumpf. Was man beachten ſoll: daß die Handtaſche nicht zu vollgeſtopft iſt; a daß bei den Strümpfen die Naht in der Mitte ſitzt, und der Strumpf glatt das Bein umſchließt; daß die Handſchuhe zu dem Kleid paſſen, möglichſt flecken⸗ los und nicht zerdrückt ſind;. daß die Schuhe gerade Abſätze haben; daß die Knöpfe an den Kleidungsſtücken ſorgfältig an⸗ genäht ſind. Die Aufmerkſamkeit, die man dieſen Dingen widmet, verhilft der Frau mehr zum guten Eindruck als das elegan⸗ teſte Kleid der letzten Mode. D ere Es gibt viele Damen, die aus mancherlei Grün⸗ Dr Die Frau im Sport Wie eine Frau fliegen lernte Die glücklichſte Frau in Frankreich iſt gegenwärtig nach ihrer eigenen Ausſage Mademoiſelle Maryſe Hilz, eine junge Pariſerin, die dieſer Tage ihr Examen als Luftpilotin ab⸗ legte und damit am erwünſchten Ziele eines langen und müh⸗ ſeligen Weges ſteht. Bekanntlich ſind auch bei uns die Flie⸗ gerinnen noch ſehr ſelten, aber immerhin haben wir doch einige gute und erfolgreiche aufzuweiſen, die auch von ſeiten ihrer männlichen Kollegenſchaft jede Anerkennung und Unter⸗ ſtützung erfahren. In Frankreich wird es der Frau noch un⸗ gleich ſchwerer gemacht, ſich das Reich der Lüfte neben dem Manne zu erobern, und ſo kam es, daß Mlle Hilz bei ihrem Wunſche, Fliegerin zu werden, auf ſo viele Hinderniſſe ſtieß, daß eine weniger zähe Natur als die ihre ſich wohl längſt hätte entmutigen laſſen. Nicht ſo die Franzöſin. Sieben Jahre lang diente ſie um ihr Ideal, und endlich ward ihre Treus mit dem Gelingen ihres Planes belohnt. Da ſich niemand finden wollte, der ihr den zur Ablegung des Pilotenexamens notwendigen Unterricht erteilte, war ſie darauf angewieſen, ihre Informationen„aufzuſchnappen“ und zu„ſtehlen“, wo immer ſie ihrer habhaft werden konnte. Infolgedeſſen wurde ſie ſtändige Beſucherin des Pariſer Flugfeldes, wo ſich bis⸗ weilen ein gutmütiger Pilot fand, der ſie zu einem Aufſtieg mit in die Lüfte nahm; meiſtens waren dies Engländer oder Amerikaner, während ihre eigenen Landsleute ſich ablehnend verhielten. Allmählich bildete Mlle Hilz bei dieſen Gaſtflügen eine„Spezialität“ heraus. Sie hatte ſich nämlich einen Fall⸗ ſchirm gekauft und pflegte mit dieſem mehr oder weniger waghalſige Abſprünge aus dem Flugzeug au unternehmen. Schließlich wurde ſie durch dieſe ſo bekannt, daß man ſie bei Luftſportveranſtaltungen und Volksfeſten eigens dazu engagierte, und ſo verdiente ſie durch dieſen mindeſtens für eine Frau originellen Erwerbszweig ihren Lebensunterhalt. Ihre Doppelabſtürze, bei denen ſie einen ſelbſtkonſtruierten Fallſchirm benutzte, der ihr geſtattete, ſich in der Luft einmal und ſpäter ſogar zweimal zu überſchlagen, machten ſie enblich auch bei den franzöſiſchen Fliegern populär, und man pflegte ihr nun bereitwillig Auskunft zu geben, wenn ſte, wie dies ihre Gewohnheit war, vor oder nach dem Start in den Flug⸗ maſchinen herumkletterte und wiſſen wollte, wozu jener Hebel ſet und was geſchähe, wenn man dieſen Kontakt berührte uſw. So machte ſie ſich nach und nach theoretiſch die ganze Flug⸗ technik zu eigen und endlich, im letzten Sommer, fand ſich auch ein praktiſcher Lehrmeiſter, den ihre Beharrlichkeit rührte Nach acht Verſuchsflügen unternahm ſie den erſten auf eigene Fauſt, der tadellos gelang, und hierauf meldete ſte ſich zum Pilotenexamen, deſſen Ablegung man ihr nun nicht mehr vor⸗ enthalten konnte. Sie beſtand die erſte Prüfung mit„Aus⸗ gezeichnet“ und bereitet ſich nun auf die zweite vor, bei der ſie 24 Stunden in der Luft bleiben muß und nach deren Ab⸗ legung ſie berechtigt iſt, auch Paſſagiere im Flugzeug mitzu⸗ nehmen. Mlle Hilz will dann eine Fliegerſchule für Frauen gründen. Allein im Auto um die Welt Eine unternehmungsluſtige junge Engländerin iſt Miß De Havilland, die es unternommen hat, ganz allein in einem ge⸗ wöhnlichen kleinen Auſten⸗Achtzylinder⸗Sportzweiſitzer eine Reiſe um die Erde durchzuführen. Sie ſtartete Ende Oktober in Birmingham und hat bis jetzt rund 5000 engliſche Meilen zurückgelegt. Dieſer Tage erſchien ſie in Wellington(Neuſee⸗ land), wo ſie einen kurzen Aufenthalt nehmen mußfke, weil ein Grippe⸗Anfall ſie am Fahren hinderte. Sie erklärte den Be⸗ richterſtattern lachend, daß ihr dieſe„perſönliche Panne“ be⸗ bedutend lieber ſei, als wenn ihr Wagen geſtreikt hätte. Bis jetzt ſei ihre Reiſe aber noch ohne techniſche Zwiſchenfälle ver⸗ laufen, obgleich ſie im übrigen reich an Abenteuern und Hin⸗ derniſſen war. 2 Frau und Berufsleben Von Dr. Auna Witzenhauſen⸗Mannheim Bereits in den letzten Jahren vor dem Krieg hatten die Vorkämpferinnen für Frauenrechte erreicht, daß die Mädchen ſich eine gute Vorbildung für viele Berufe verſchaffen konnten. Die Reichsverfaſſung hat uns die volle politiſche Gleichberech⸗ tigung gebracht, ſie hat uns die Beamtenlaufbahn erſchloſſen. Wir könnten alſo zufrieden ſein. So iſt es, iſt es ſo? Geht man den Dingen auf den Grund, ſo wird man raſch erkennen, daß wir keinen Anlaß haben, heute ſchon ſelbſt⸗ zufrieden die Hände in den Schoß zu legen. Der Schein trügt wie ſo manchmal auch hier. Bleiben wir einmal bei den Beamtinnen. Wir müſſen dann feſtſtellen, daß z. B. in der gehobenen Beamtenſchaft von Reich, Ländern und Ge⸗ meinden— abgeſehen von den Lehrerinnen— noch ſehr wenige Frauen zu finden ſind. Dieſe wenigen haben zu kämpfen. Nur ungern reiht man ſie in die Gehaltsſtufen ein, die Männer mit gleicher Vorbildung ohne weiteres erreichen. Man baut ſie ab, wenn ſie ſich verhetraten, da Doppelverdiener nicht geduldet werden. Manche Beamtin iſt dadurch ge⸗ zwungen, ledig zu bleiben, weil bei Wegfall des Frauen⸗ einkommens in vielen Fällen eine Jamiliengründung nicht möglich iſt. Dabei denkt natürlich kein Menſch daran, einen Beamten abzubauen, weil er eine vermögende Frau gehei⸗ ratet hat, die ihm nicht ein durch pflichtbewußte Arbeit ver⸗ dientes, dagegen aber ein„erhetratetes“ Nebeneinkommen von einigen tauſend Mark jährlich bringt. Wo iſt da Gerech⸗ tigkeit, wo bleibt die Gleichberechtigung der Frau? Aber wir haben es dennoch herrlich weit gebracht! Zum Beiſpiel haben wir Frauen alle Möglichkeiten, uns gründlich für einen der freien akademiſchen Berufe vorzubereiten. Man ſollte auch vermuten, daß alle tüchtigen Aerztinnen, Zahn⸗ ärztinnen, Rechtsanwältinnen nicht wiſſen, wie ſte ihre Arbeit bewältigen ſollen, denn es gibt ſo viele weibliche Perſonen und Kinder, die einer ärztlichen Betrauung bedürfen, ſo viele Frauen, die eine Rechtsberatung und Rechtsvertretung brauchen. Wie iſt es aber in Wirklichkeit? Gewiß, es gibt einige Aerztinnen, die zu kun haben, aber noch ſind viele da, die ſchwer kämpfen müſſen gegen Vorurteile, die da herrſchen, wo man ſie am wenigſten finden ſollte, bei Frauen! Die Anwältin iſt noch eine ſeltenere Erſcheinung als die Aerztin, denn es handelt ſich hier um einen Beruf, der den Frauen in Deutſchland erſt ſehr ſpät zugänglich wurde. Die wenigen, die da ſind, haben es trotz anerkannter beruflicher Tüchtigkeit ſchwer. Warum? Zum großen Teil, weil die Frauen, die doch in erſter Linie die berufstätige Frau fördern ſollten, nicht aus dem alten Trott heraus können, weil ſie noch heute ihre Angelegenheiten lieber von einem Durchſchnittsmann erledigen laſſen als von einer tüchtigen Frau. Ein großer Teil der Frauen wendet ſich dem Beruf der kaufmänniſchen Angeſtellten zu. Die meiſten haben keinen Ehrgeiz, ſte arbeiten als Verkäuferin, Kontoriſtin, Steno⸗ typiſtin oder Sekretärin pflichtgemäß ihre acht Stunden, mehr nicht. Sie betrachten den Beruf als Durchgangsſtadium vor der Ehe und widmen ihm nicht mehr Kraft und Aufmerkſam⸗ keit als eben nötig. Einige wenige aber erwählen ſich den kaufmänniſchen Beruf aus Berufung. Sie haben die Anlagen, auf kaufmänniſchem Gebiet tüchtiges zu leiſten, ſie wagen den Kampf, ſie ſtrengen ſich an, um vorwärts zu kommen. Aber es wird ihnen nicht ſelten ſchwer gemacht, weniger manchmal von den Männern als von den Frauen. Männliche Mit⸗ arbeiter und Vorgeſetzte erkennen— wenn auch manchmal erſt nach längerer Zeit, aber ſchließlich doch Tüchligkeit, Leiſtung für den Betrieb an— und laſſen auch Frauen vor⸗ wärts kommen. Anders die Mitarbeiterinnen. Immer wieder hört man klagen, daß weibliche Angeſtellte, die ohne weiteres das Diktat irgend eines unbedeutenden männlichen Vorgeſetz⸗ ten aufnehmen, denen bei männlichen Vorgeſetzten keine Ueberſtunde zuviel iſt, ſich durch aktiven oder paſſiven Wider⸗ ſtand weigern, ſich von der Frau, die eine gehobene Stellung im Betrieb einnimmt, ein Diktat geben zu laſſen, oder ihren Anordnungen zu entſprechen. Unendliche Schwierigkeiten werden durch dieſes mißgünſtige Verhalten mancher weib⸗ licher Untergebenen gegen die weiblichen Vorgeſetzten dem Vorwärtskommen der Frauen im kaufmänniſchen Beruf in den Weg gelegt. Es iſt überall das gleiche Lied. nicht Freund der Frau, ſondern Feind. Frauen der beruflichen Entwicklung ihrer Geſchlechts⸗ genoſſinnen gegenüber viel zu gleichgültig. Dabei haben dieſe Frauen ſehr häufig Töchter und erklären, daß ſelbſtyerſtänd⸗ lich dieſe Töchter eine gründliche Berufsausbildung erhalten müſſen, damit ſie ſich auf eigene Füße ſtellen können. Sie Die Frau iſt ſehr oft Zumindeſt ſind viele u den Frauen nachher die Berufsübung unmöglich gemacht oder ſo ſehr erſchwert wird, wie dies geſchildert wurde, erſchwert beſonders durch die Gleichgültigkeit der Frauen. bedenken nicht, wie vergebens das iſt, wenn Soll das ſo bleiben? Sollen weiterhin Frauen den Frauen den Kampf ums Leben erſchweren durch Mißguunſt oder gleichgültiges Beiſeiteſtehen? Frauen beſinnt Euch! Sollen Eure Töchter den dornenvollen Weg, den fetzt noch viele Frauen im Beruf gehen müſſen, wieder gehen? Wollt Ihr nicht lieber, jede an ihrem Platze dazu beitragen, daß für Eure Töchter wie für Eure Söhne im Berufe nur eines entſcheidend iſt, die Eignung, und daß für beide nur eines gilt:„Freie Bahn dem Tüchtigen, ſei er Mann oder Frau“. Schluß des redaktionellen Teils Deutsche Frauen arbeitet nur mit den besten deutschen Zi verlangen in jedem einschlägigen Gerchlft, Erterderlichken Falles werden auf Wunsch von der Firm Suri Me u SUnne aA. sd. Freiburg i.. Beradsguallln oufgeboben. 8. Seite. Nr. 315 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 11. Juli 1929 AE Erfolgreiche Reorganiſauon der B. B..⸗Muttergeſellſchaft Nach dem jetzt vorliegenden Geſchäftsbericht der AG. Brown, Boveri u. Cie in Baden(Schwei z) traten die Neubauten und Umſtellungen ſowie die gleichzeitig erfolgten Anſchaffungen von Arbeitsmaſchinen neueſter Konſtruktionen im 29..⸗J. zum erſten Male in volle Wirkſamkeit. Den wachſenden Anforderungen der in⸗ ternationalen Kundſchaft konnte infolgedeſſen in befriedigender Weiſe nachgekommen und die Produktion erhöht werden. Die er⸗ zielten Preiſe werden als ungenügend bezeichnet, beſonders für die ſchweren Riſiken des Großmaſchinenbaues, der mit ſeinen rapid wachſenden Leiſtungen und Dimenſionen enorme Koſten für Neuein⸗ richtungen und wiſſenſchaftliche Forſchung verurſacht. Das FJFabri⸗ kations⸗Ergebnis beträgt 11 178 008 Fr. gegen 10 782 714 Fr. i. V. und erlaubt, zuſammen mit dem höheren Ertrage der Wertſchriften und Beteiligungen trotz geſtiegener Abſchreibungen bei der.⸗V. am 17. Auguſt die Ausſchüttung einer Dividende von 9 v. H. zu beantragen. Trennung der Geſellſchaft in einen Fabrikations⸗ und Finanzierungsteil iſt durchgeführt worden, durch die Umgeſtaltung der Elektrizitätsgeſellſchaft Alioth AG. in eine reine Holdinggeſellſchaft unter der Firma Holding Brown Boveri u. Cie. AG., Baſel. Die Turbinenfabrik hat ihre Produktion um 50 v. H. vergrößert, im Elektrogroßmaſchinen⸗ und Transformatoren⸗ bau hält die Tendenz zur Konzentrierung immer größerer Leiſtungen in einer Einheit an, im Apparatebau wurde die äußerſte Leiſtungs⸗ Die fähigkeit erreicht. Die von BBC. Mannheim gebauten, auf 34 Unterwerke verteilten 98 Gleichrichterzylinder der Berliner Stadt⸗ und Grundbahn ſind montiert und dem Betrieb übergeben worden. Auch die übrigen Abteilungen ſind durchaus befriedigend beſchäftigt. Von den Beteiligungen ſchüttet die Motor Columbus .⸗G, für elektriſche Unternehmungen in Baden eine Dividende von 10 v. H. aus, die Elektrizitätsgeſellſchaft Alioth Baden konnte die ihrige auf 7(6) v. H. erhöhen, die Compagnie Electro mécaniqne Paris von 7 auf 9 v.., während bekanntlich die Brown Boveri .⸗G., Mannheim, auf das erhöhte Aktienkapital eine Dividende von wieder 9 v. H. ausſchüttete. Dagegen war die Technomaſio ita⸗ liano Brown Boveri Mailand gezwungen, die ſeit 8 Jahren aufrecht er⸗ haltene Dividende von 10 auf 7 v. H. zu ermäßigen. Neu auf⸗ genommen wurde die Dividendenzahlung(4 v..) bei der Norſk Elektrik und Brown⸗Boveri Oslo, die Oeſterreichiſche Brown⸗Boveri .⸗G. konnte die Dividende von 12 auf 14 v.., die polniſche Elek⸗ trizitätswerke Brown Boveri.⸗G. Warſchau von 7 auf 8 v. H. Auch die amerikaniſche Geſellſchaft weiſt durchaus befriedigende Ge⸗ ſchäfte auf. Die geſamten Abſchreibungen betragen 3,051(2,65) Mill. Fr., Generalunkoſten beanſpruchen 2,7 Mill., Reparaturen 1,5 Mill. und Obligattonszinſen 1,92 Mill., ſodaß ein Reingewinn von 5,31 Mill. Fr. verbleibt, aus dem die 9 v. H. Dividende ausgeſchüttet und nach verſchiedenen Zuweiſungen ein Reſt von 378 000 Fr. vor⸗ getragen werden ſollen. In der Bilanz ſtehen u. a. 13,05 Mill. Materialien, 17,95 fer⸗ tigen und halbfertigen Anlagen, 1,48 Mill. Wechſeln, 29,73 Wert⸗ ſchriften und Beteiligungen und 33,96 flüſſigen Mitteln, Debitoren und Anzahlungen, neben dem A. K. von 39,2 Mill. und 2 Mill. Rück⸗ lage, 33 Mill, Obligationen, 28 Mill. Kreditoren und Anzahlungen gegenüber. Schiffs- und Maſchinenbau AG. Mannheim Wieder Verluſtabſchluß.— Scharfer Wettbewerb mit holländiſchen Werften Die prekäre Lage der Rheinſchiffahrt wirkte ſich auch im Geſchäfts⸗ jahr 1928 ungünſtig auf den Eingang von Werftaufträgen— Neu⸗ bauten ſowohl wie Reparaturen— aus. Namentlich der Rhein⸗ ſchiffahrtsſtreik hemmte jedes Vorhaben auf Aufträgserteilung, doch auch der mehrwöchentliche Streik in der nordweſtlichen Eiſen⸗ induſtrie blieb nicht ohne nachteilige Wirkung. Nach dem Geſchäfts⸗ bericht der Geſellſchaft, an der der jetzt vereinigte Konzern Rhein⸗ Fendel⸗Rhein⸗See maßgeblich beteiligt iſt, waren die erzielten Preiſe unbefriedigend, da der äußerſt ſcharfe Wettbewerb, beſonders der holländiſchen Werſten, bedauerlicherweiſe noch immer fortbeſteht. Daneben trugen unerträgliche Belaſtungen durch Steuern und ſozigle Abgaben ihr weſentlichen Teil dazu bei, um das Endreſultat ſtark zu beeinfluſſen. Bei einem Fabrikationsrohertrag von 439 792(t. V. 47% 2883)„ erſorderten Betriebs unkoſten 249 492(206 819)„ und Hand⸗ lungsunkoſten 193 559(192 416) /, ſodaß nach als„regulär“ bezeich⸗ neten Abſchreibungen von 61006(60 852)/ ein Ver luſt von 64 204 Mark verbleibt, der ſich um den des Vorjahres auf insgeſamt 113 117 Mark erhöht. Die o. GV. erledigte die Regularien und beſchloß antragsgemäß den Ber luſt auf neue Rechnung vorzutragen.— Die Bilanzſumme ſtellt ſich auf 31. Dezember 1928 auf 1249 558% (1091 302) 4. Bei 567 603(618 774)/ Analgekonten ſtehen 185 795 (227 806)% Materialien und halbfertige Arbeiten ſowie 378 283. (193 321 /) Debitoren neben unv. 600 000, AK. und 12 557(18 277)% Obligationen, Kreditoren mit 637 000(478 025)/ gegenüber. Sismens⸗Schuckertwerke in Irland. * Wie aus London gemeldet wird, iſt zwecks Durchführung des bekannten Shannon Waſ⸗ ſerkraftwerk⸗ Projektes im Freiſtagte Irland ein wei⸗ terer Betrag von rund 12,5 Mill./ angefordert worden, womit ſich die Geſamkoſten dieſer großen Anlage, deren Ausführung in der Hauptſache den deutſchen Siemens ⸗Schuckertwerken übertragen worden iſt, auf ca. 117 Mill./ belaufen werden. Die neuen Waſſer⸗ kraftwerkanlagen werden in etwa 9 Monaten in vollem Betrieb ſein. * Weitere Expanſion des van den Bergh⸗Margarine⸗Konzerns. Aufkauf der Margarinewerke Iſſerſtedt. Seit längerer Zeit ſchweben Verhandlungen mit der Bergiſch⸗Märkiſchen Margarine⸗ werke F. A. Iſſerſtedt AG., Elberfeld, einer der noch weni⸗ gen beſtehenden großen ringfreien Werke, um auch dieſes Unterneh⸗ men in die Margarine⸗Union einzubeziehen. Wie verlautet, ſind die Verhandlungen nunmehr zum Abſchluß gekommen, in dem die Margarine⸗Union die Aktienmehrheit des genannten Unter⸗ nehmens übernommen und mit einer Betriebsumſtellung ſchon be⸗ gonnen hat. Es iſt damit zu rechnen, daß bei fortſchreitender Ratio⸗ naliſierung in dem Margarine⸗Konzern ein großer Teil der bisher in Elberfeld hergeſtellten Produktion auf die Hauptfabriken des Konzerns übertragen wird. 2: Der erſte Großauftrag der Reichsbahn: 2100 neue Perſonen⸗ wagen und 200 Gepäckwagen. Auf Grund Hes jetzt zuſtande gekom⸗ menen 100 Mill. // Kredits ſollen 2100 Perſonenwagen und 200 Ge⸗ pächwagen von der Reichsbahn in Auftrag gegeben werden. Unter den Perſonenwagen befinden ſich 100⸗D⸗Zugwagen 1. und 2. Kl., 50 vie rachſige Durchgangswagen für Perſonenzüge, 1000 Zweiterklaſſe⸗ wagen und 500 Zweiter bis Dritterklaſſewagen. Die beſtellten Wagen ſollen bis zum Frühjahr 1930 abgeliefert werden. Anhaltende Käufe Mannheim unſicher Die Börſe war ſtill, die Tendenz uwſicher und zum Tei etwas ſchw ü ächer. Von Induſtriewerten lagen Farben, Lino⸗ leum, Weſteregeln und Waldhof etwas ſchwächer, dagegen waren Süd⸗ zucker mit 149 ſehr gut gehalten. Am Bankenmarkt wurde Rhein. Hypotheken⸗Bank niedriger notiert. Brauerei⸗ und Verſicherungs⸗ werte blieben wieder unverändert. Rentenwerte hatten geringes Intereſſe, Neubeſitzanleihe ſchwächte ſich eine Kleinigkeit ab. Frankfurt abgeſchwächt Bei Beginn der heutigen Börſe fehlte es an Anregungen, ſo daß die Spekulation ſich reſerviert verhielt. Die Ten⸗ denz neigte bei der beſtehenden Intereſſenloſigkeit und Zurüchhaltung zur Schwäche. Bei kleinſten Umſätzen ergaben ſich ge über der ge⸗ ſtrigen Abendbörſe mit Ausnahme einiger Werte Abf ächungen bis zu 1,5 v. H. Die günſtigen Geldmarktverhältniſſe fanden heute kaum Beachtung, da man auf der anderen Seite über die ungünſtige Börſen⸗ verſaſſung des Auslands verſtimmt war. Orders waren kaum vor⸗ handen. Nur der Montanmarbt machte eine Ausnahme und zeichnete ſich durch überwiegende Feſtigkeit aus. Im Verlaufe war das Ge⸗ ſchäft weiter ſtill, die Kurſe erfuhren im allgemeinen keine Verände⸗ rung. Nur Montanwerte ſtanden weiter im Vordergrunde und konnten erneut um Bruchteile eines Prozents anziehen. Am Geld⸗ markt war der Satz für Tagesgeld 8 v. H. Berlin nach ſchwacher Eröffnung auf Rückkäufe freundlicher Obwohl für den heutigen Tag, mit Ausnahme des günſtigeren Maſchinenbguberichtes, keine nennenswerten Anregungen vorlagen, war man im heutigen Vormittagsverkehr, im Grunde freundlich geſtimmt ohne daß allerdings das Geſchäft, mit Ausnahme des Mon⸗ tanmarlktes größeren Umfang annahm. Auch vorbörslich nannte man noch für Montane unter Führung von Phönix und Stahlverein ziemlich ſeſte und ſonſt gut behauptete Kurſe. Der offizielle Verkehr öffnete dann aber überwiegend ſchwäche r. Die Spekulation nahm ſcheinend Tauſchoperationen von Elektropapieren gegen Montan⸗ werte vor, ſo daß erſtere bis zu 3 v. H. nachgaben. Auch Reichsbank, Dit. Linoleum, BMW. und Kaliaktien eröffneten bemerkenswert ſchwächer, London hat, wie erwartet, auch heute ſeinen Diskont unver⸗ ändert gelaſſen, dagegen iſt am hieſigen Geldmarkte die erwartete wei⸗ tere Entſpannung ausgeblieben. Am Farbenmarkte war immer noch Angebot feſtzuſtellen, doch müßten eigentlich jetzt, nachdem die Zeich⸗ nung in Holland erledigt iſt, die anhaltenden Abgaben auſhören. Ta⸗ gesgeld 6,5 bis g v.., Monatsgeld 9,25 bis 10,25 v.., Warenwechſel 7,75 v. H. ca. Nach den erſten Kurſen war es zunächſt bei uneinheit⸗ licher Entwicklung eher ſchwächer. Dann bot aber die feſte Haltung des Montanmarktes an dem in Phönix und Stahlverein größere en Kaufaufträge zur Ausführung kamen, den übrigen Gebieten eine ge⸗ wiſſen Stütze. Auch Schiffahrtswerte fielen wieder durch Lebhaftigkeit auf, nur Polyphon lagen weiter ſchwach und 3,5 v. H. unter Anfang. Auch BMW. gaben erneut um 1,5 v. H. nach. Der Kaſſamarkt war wieder nicht einheitlich. Der weitere Verlauf der Börſe war ruhig, doch regten die anhaltenden Käufe am Montanmarkt an und die Spekulation ſchritt auch an den üb⸗ rigen Märkten zu Rückkäufen und Deckungen. Die Börſe ſchloß freundlicher, zum großen Teil zu unveränderten Kur⸗ ſen gegen Anfang, bei einer Reihe von Werten aber mit 1 bis 2proz. Beſſerungen. BM W und Caſtiglioni Löſung undurchſichtiger Verträge Ueber die Beziehungen, die bisher noch zwiſchen der Bayeriſchen Motoren⸗Werke AG. und diem Wiener Finanzier Camillo Caſtig⸗ lioni beſtanden haben, verlautet jetzt, daß Caſtiglioni auf Grund früherer Abmachungen am Umſatze des Münchener Stammwerkes der BMW. beteiligt war und daß dieſe Umſatzbeteiligung die Höhe von einigen Prozent der auf die Stammaktien zur Ausſchüttung gelangenden Dividende erreichte. Damit würde alſo der BMW. nach der Auflöſung der Caſtiglioni⸗Verträge, wenn man gleiche Ge⸗ ſchäftsergebniſſe wie im Vorjahre erwarten darf, ein erhöhter Ge⸗ winn zur Ausſchüttung an die Aktionäre zur Verfügung ſtehen. Es wäre gut, wenn ſich die Verwaltung der Geſellſchaft zu dieſen Gerüchten äußern würde. * Steyr⸗Werke AG., Wien. Die bekannte öſterreichiſche Autio⸗ mobilfabrik veröffentlicht ſoeben den Status per 31. Dezember 1923, aus deſſen gusgewieſenem Reingewinn von 823 756 S zuzüglich 442 660 Vortrag⸗ alſo von insgeſamt 1 266 416 S gegenüber 2 133 452 S i. V. bekanntlich eine Dividende von nur 5 v. H. gegen⸗ über 10 v. H. i. V. zur Ausſchüttung kam. Die Bilanz per 31. Dez. 1928 verzeichnetals Aktiva 11 481835 S Immobilien, 7076 792 S Maſchinen, während Werkzeuge und Geräte nur mit dem Erinne⸗ rungswert zu Buch ſtehen. Die Vorräte ſind mit 40 896 161 S, die Effekten mit 5 385066 S bewertet. Debitoren betragen 18 725 011 S, während ſich Kreditoren und Anzahlungen auf 57 638 839 S belaufen. Bei 15 120 000 S Aktienkapital ſind Rückſtellungen von 10 080 000 Schilling gemacht. 2: Bulgariſche Schuldenzahlungen an die Discontsogeſellſchaft. Wie wir erfahren, hat die Bulgariſche Nationalbank auf Weiſung des Finanzminiſters an die Discontogeſellſchaft die erſte Abſchlagszahlung auf Grund des Uebereinkommens über die Anleiheſchuld von 1924 geleiſtet. in Montanwerten Dit. Kabel 4 v.., dagegen Motoren Deutz 3 v. H. ſchwächer. Bur⸗ bach 210, Kaltinduſtrie 243.— Deviſen gegen Reichsmark waren unverändert, der Dollar notierte 4,1990. Die europäiſchen Valuten lagen ſchwächer, London 4,8510 nach 4,8516, Holland 40,18 2 nach 40,16%, Schweiz 19,23% nach 19,23, Paris unverändert 391½, alles Newyorker Uſance. Swap Dollar— Reichsmark auf einen Monat 45 Stellen, drei Monate 112½ Stellen. Berliner Metallbörſe 11 7 Tüpfer Vie i Zink 5 bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. Brief Geld Januar],— 14175 11,5 f—,— 3,75 5,50—.— 51— 29. Februar“—.— 141.7 141,25. 45.15 45,75—.— 581,.— 49, März— 141,50 141,50—.— 4575 45,75—.— 51.— 48.— April 141.50 141,75 141 5—— 45,7545 7551,25 31.50 49, Mai—.— 142,.— 141.75—.— 46.— 45,75—.— 81,50 49, Juni S 142, 1 r e Jul. 141, 139.——.— 45,0 44,50—.— 51.— 49.— Auguſt—.— 140,50 139,50—.— 45 50 44,75 51.— 49.— Sept.—— 14¹.— 140,75. 45.50 45,25 51.— 49.— Ollober[. 141 80 141, 5,75 45,50 51 Nov.—.— 141.50 141.— 5 50 45,50 45,25 51.— 49.— Dez.—„141.50 141,„ 45,75 45,25 51,— 49,.— Elektrolytkupfer, prompt, 170,75 Antimon Regulus 66 70 Orig. Hütten⸗Alumſium 190.— Silber in Barren, per kg 71,50 78.25 dal. Walz⸗„Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00— 29,20 Hüttenzinn, 99 v. H. 350,.— Platin, dto. 1 gr.—10 Reinnickel, 98.99 v. H.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Metallbörſe Metalle in G pro t 1 5 1 8 5—— S1 1 f 1387 i i umin. 5— 85.— Silber Unze ſtand. 137/40) fein. Platin Unze g do. Ausl. 100,0 105,0 e do. Elektw. 84,50 84,50 Queckſilber 22,25 22,25 Kupfer Kaſſa 71,75 71.25] Zinn Kaſſa 205.6 204,6 Antimon Reg. 54,50 54,50 do. 3 Monate 72,45 do. 3 Monate 208,8 207,8 Platin 13.85 13,85 Setlementſpr. 71,75 71,25 do. Settlemen] 205,5 204,5 Wolſramerz 37.— 37.— Kupfer elektrol.] 84.50] 84,50] do. Banka 214.5 218,5 Nickel Inland 175,0 175,0 do, beſt ſelee 76 25 76 25 do. Straits 209 2 208,2] do. Ausland 175,0 175.0 do ſtrong sh J 110,0 110,0[ Blei prompt 22.95 23.05 Silber 5 Mannheimer Produktenbörſe vom 11. Juli(Eigenbericht) Die immer noch anhaltenden höheren Auslandsförderungen ließen auch den heutigen Produktenmarkt in etwas feſterer Haltung verkehren. Auslandsweizen wurde(alles in /) mit 28—30 waggon⸗ frei Mannheim angeboten. Inl. Weizen 25,50 26,50? inl. Roggew 24; ausl. 24—257 inl. Hafer 23,5024, ausl. Hafer 28; inl. Brau⸗ gerſte 24— 25,50; Malz, pfälz. 4346; Futtergerſte 20—21; Mais auf Bezugsſchein 22; Biertreber 17,50— 18,50; Rapskuchen 19; Soya⸗ ſchrot 20,50—21; Trockenſchnitzel 13,5014; bad. Grünkern 4045; alles waggonfrei Mannheim. Weizenmehl ſüdd. 37—38; Weizenbrot⸗ mehl 27-30; Roggenmehl 60—70proz. 31,50—94; Weizenfuttermehl 13; Weizenkleie fein 12—12,50 Roggenkleie 12,50; alles waggon⸗ frei Mannheim. * Viehmarkt in Mannheim vom 11. Juli. Zufuhr insgeſamt 708 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebend⸗ gewicht in 4: 83 Kälber, b) 7882; c) 7175; d) 5965; e) 4955. 33 Schafe, b) 54—56. 85 Schweine, b) 90—92; c) 9192; ö) 8888; e) 8386. 503 Ferkel und Läufer, bis 4 Wochen 3036; über 4 Wochen 38—48; Läufer 54—62. Ziegen, 12—23. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, langſam geräumt, mit Schweinen mittelmäßig, mit Karſtadt gewannen 3, Mix u. Geneſt 3,5, Glanzſtoff 6, Ferkeln und Läufern lebhaft. — Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark je Stüc Mannheimer Effektenbörſe 3 10 Ludwigsh. A. Br. 214,0 0 Pfälz. Preßhefe 136,0 Schwartz Storch. 165.0 Werger Worms 198,0 10. 8% Bad. St.⸗UH. 27 74,— Bad tom. d 83,50 %% Sihaſenstadt 89.— 10% Mhm. Gold 101,0 975 Gold 90,— f 9%„ Gold 73,50 73,50 8% Farben Bds. 2 125,0 125,0 10, 214,0 10% Grkr. M. BA. 125,0! 15%„„ BA 140,0 Karlstr. Näh. Hald 35.— C. H. Knorr. 162,0 Konſerven Braun 89,— Mannh. Gummſ 48,— Neckarfulm Fhrz.—— Bfälz. Müblenrd 170,0 170,0 Portl. Zem. Heid. 133,0 Rh. Elektr..-G. 152,0 Bad. Aſſekuranz 180,0 Continent. Verf. 32. Mannh. Verſich. 120,0 Badiſche Bank 159,0 Pfälz. Hypoth. B. 136.0 Rh. Hypoth. Bk. 150,0 Rh. Creditbank 122,0 Südd. Disconto. 130.0 Durlacher Hof 186,5 Cichbaum 300,0 159,0 136,0 149.0 122,0 130.0 136,5 300,0 .⸗G. f. Seilind. 64— Brown, Boveri 138,0 Daimler⸗Benz 57,.— 5 Rheinmühlenw.—.—— Deutſche Linol.. 317,0 Südd. Zucker„ 149,0 Enzinger Union 75,.— 75,— Verein dtſch.Oelf. 68,.— Gebr. Fahr..————] Wayß& Freytag 102,0 J. G. Farben„234,0 233,0 Zellſtoff Waldhf 247,0 Frankfurter Börſe Barmer Bankv 129.5 129.9 Bayr. Hyp. u. Wb. 151,0 Com. u. Privatb. 186.2 Darmſt. u. Nat. 278.2 Deutſche Bank 175.1 D. Effekten Bank 125.0 — D. Hyp. u. Wechſ. 128.0 0 D. eberſee⸗Bank 100,0 100,0 D. Vereinsbank—.— Disconto⸗Geſ. 158,4 Dresdner Bank 161,0 Frankf. Bank. 104,0 Frkfrt. Hyp.⸗Bk. 189,5 Metall. u. M⸗G.—.——— Mitteld. Ed.⸗B.—.— Nürnbg. Verein 150,0 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 31, Pfälz. Hyp.⸗Bk.. 135,0 Reichsbank 329,0 Rhein. Creditbk. 122, [Rhein. Hyp.⸗Bk. 148,0 Südd. Boden⸗K 151, Südd. Discontos 130,7 Montan-Aktien Eſchweil. Bergw. 198,0 Gelſenk. Bergw.—.— Harp. Bergbau—.— Ilſe Bgb. St. A. 219,0 [Kali Aſchersleb. 243.0 5 KalisSalzdetfurth 406,0 — Kali Weſteregeln 248.5 Klöckner 8 5 Mannesm.⸗R. 124.7 Mansfeld Alt. 135,5 Otavt⸗Minen, 69 50 Phönix Bergbau 102.2 Rhein. Braunk—.— Rheinſtahl.. 12,5 Salzw. Heilbr,. 236.0 Tellus Bergbau 115,0 BK u. Laurahütte 72.— Ber. Stahlwerke 107,7 160 0 0 Feſtverzinsliche Werte 60% Reichsanl. 87,75 50 20 50,80 0„* Ablöſungſch. U 10,35 15 ohne 55.15 D. Weib.(Gold)—,— D. Schatzanw. 28. 4% Schutzg. 14 5,15 9% gudwigsh. 29 87,75 10% Mym. Gd. 25 101,0 — 0 20 90, 8%„ 0—.— 5 85% Grkr. Mz. 28.— 5% Preuß. Kali 5% Preuß. Rogg..95 5% Südd. Feſt wb——.— 9% Grkr. M. abg.—.——— 5% th.⸗M.⸗Don. 68.25 2% Bad. Rom. Gd. 83,50 89% Pfälzer 3 5 1 hee be nern en dien ene ig Induſtrie Aktien 5 93.50 93.50 Viener? ankver. 13.— 1 5 70 5 5 50 94,50 Württ Notenbk 181,0 Eichb.-Mannh. 300,0 6%„ 14-1383,.— 83. Fenninger. B. 1710 755 Altanz. 238,0 233,00 Jöwen München 284,0 6½¼% Rhein. Lig 79,.— 79,25 Frankf. All. Verſ. 890,0 Mainzer St. ⸗A. 226,0 4¼%% Pfälz. Lic. 77,80 77.70 Frkj. R. u. Mitv.—.——.— Schöfferh. Bindg. 302.0 4%% Südb dig.—— 78,75 Mannh. Berf.⸗G.— Schwartz⸗Storch 164.0 4%% hmeining. 8 74. 74.— Werger—.— 4½% Pr. Z. B. Lie 78,40, f Transport⸗Aktien 5 5 Bank⸗-Aktien Ang, P. Creditb 126.2 Accumulatoren—. Haſdaß 3 24.5 128.2 Peidelb. 5⁰ Badiſche Bank 159,0 5 73 124. Adler Kleyer. 30.15 Straßb 50.— 50 A. G. G. St.⸗A. 195.0 RNordd. Lloyd. 115 2 Aſchaff. Buntp. 160.0—— Deſter.⸗U. St. B. 8d. Maſch. Durl. 1410 145,0 1260 159,0 10. Bad. Uhren Bergm. Elektr.., Brem. ⸗Beſig. Oel 64, 25 Brown Boveri 138.0 Cement Heidelb. 137,5 „ Karſtadt 182,0 Chade Chamott. Annw. 113,0 Themiſche Albert 62.— Ch. Brockhues Daimler Benz 95.75 Dt. Atlant.⸗T. 116,0 Dt. Eiſenhandel 75.— Dt. Erdöl.. 117.0 D. Gold⸗ u. S. Anſt 1572 Dt. Linoleum 316,0 Dt. Verlag— 211.5 Dresd. Schnellpr. 115.0 Dürkoppwerk St 24,50 Dyckerh.nr Widm 101,0 Eiſen Kaiſersl. Elektr. Licht u. K 216,5 Emag Frankf. Enzinger⸗Union 78, Eßlinger Maſch. 40. Ettling. Spinn., 215,0 Faber& Schleich 105,5 Fahr Gebr. Pirm J. G. Farben. 284,0 8%„Bonds 2124.7 8 Jetter 88,25 elt. Guilleaume—— Frankfurter Gas 126,0 Irkf. Pok.& Wit. 57,25 Goldanleihe. 6% Reichsanl. 28 87,50 Diſch. Ablöſgſch. 1 50,90 ohne Ablöſgrecht 10,25 5% Bad. Kohlen—.— 8% Grkr. Mh. K.—,— 5% Prß. Kalianl. 6,86 5% Roggenrentb 8 20 5% Laudſch. Ros, 8,48 9% Mexikaner 29,15 45% Türk. Ad. Ant. 7,25 4%„Bagd.⸗Eiſ.! 7,70 „ 125 4%„ unif. Anl. 12,25 %, Bollobl. 1911 7,50 400⸗Fr.-Vos 12,25 481.04 Düſſel. Rat. Dürr 54— 5 Elektr. Lieferung 7 1 9,258 5% Roggenwert. 10.— 1 4½% Anat. Ser. 18.— II. 22500 64,25 187.0 186,5 181,0 Feſtverzinsliche Werte 10, Geſfürel.. 219,5 Gritzner M. Durl. 71.— Grün& Bilfinger 180,5 Haid& Neu.. 33. Hanfwerk.Füſſen 85,25 115 Armat 97,50 irſch Kupf. u. M. 138,0 Hoch⸗ u. Tiefbau—.— 5 Felzvertez Phil 112.5 olzverkohl.⸗IJd 87,75 nag Erlangen 91,50 unghans St. A. 64.— Kamm. Kaiſersl. 147,0 Karſtadt Rud.. 184,0 Knorr, Heilbr. 103,0 Konſerv. Braun 90, Krausck Ca. Lock 49. Lechwerke. 1072 Lahmeyer& Co. 1717 Zudwigsh. Walz. 115.0 Mainkraftwerke. 108.0 Metallg. Frankf. 1275 55„Mutz 5 5 3 iag, Mühlb. 123.5 Moenus St.⸗A. 35.— Motoren Darmſt. 58.— Motoren Deutz 65.— Motor. Oberurſ. 101,0 Neckarfulmer Fg.. Petersuniongrf. 122.2 Pf. Nähm. Kay. 27,75 17%, Transport-Aktien Schantungdahn 3,90 Ach f. Verkehrw. 148,5 Allg. Lok. u. Str. 164 5 Südd. Eiſenbahn 118 0 apag. 123 8 Südamerika 193.0 anſa Diſchiff 161,5 ordd. Lloyd 115,1 Berein Elbeſchiff. 27,50 Bank- Aktien Bank J. el. Werte 157 0 Bank f Brauind. 160,0 Barm. Bankver. 128 Goldſchmidt Th. 77.— 7 Klein, Sch. K Beck. 90,.— 8 Berl. Handelsg. 216 5 Tom. u. Priptbt. 185,0 2 Berliner Börſe F eunatSer. II 20.45 .„II 20,70 20,15 20,75 5 10. Rein. Gebhe Sch. 105,0 Rheinelekt. V. A. 77. „„St. A. 151.5 Roeder, Gebr. D. 114,5 Rütgerswerke 88,15 Schlincke o. Hog 88.— Schnellpr. Frkthl. 64,50 Schramm Lackf. 104,0 Schuckert, Nrbg. 239,0 Schuhf. Berneis Seilinduſt. Wolff 64.— Siem.& Halske 398.7 Südd. Zucker 149,8 Tricot. Beſigheim 58,50 Ver. Chem. Ind. 78.— Ver. deutſch. Oelf. 67.50 Vergt. Jute 115,5 Ver. Ultramarin. 150,0 Ber. Zellſt. Berl. 109,0 Vogtl.Maſch. St. 70.— Vogt& Häffner 220.0 Volth. Seil. u. K. 68.— Wayß& 19 0 W. Wol 112,0 Zellſtoff Aſch 161,5 8 Mebſet 146,2 e Waldhof 248,5 Ufa(Freiverk.) 89. Raſtatter Wagg. 15,.— Darmſt. u. N.-B. 278.2 Dt. Aſlatiſche Bk. 66,75 Deutſche Bank. 173,4 Dtſch. Ueberſee Bk. 100,0 Disconto Comm. 158,0 Dresdner Bank. 161,5 Mitteld. Kredbk.—.— Oeſterr. Creditbk. 31.— Reichsbank 326 2 Rhein. Creditbk. 121,5 Süddeutſch. Disc. 180,0 Frankf. 1 55 880 Stück zu Induſtrie⸗Aktien Aceumulatoren.—— Adlerwerke. 581 15 Alexanderwerk 41, Allg. Elektr.⸗G. 194.8 Alſen Portl.⸗Z.. 198,5 Ammendf. Pap. 158 2 Anhalt Kohl. 65,.— 6 890 10. Aſchaffbg. Zellſt. 192.7 Augsb. N. Maſch. 91,50 Balcke Maſchin, 124,0 Baſt Nürnberg 205,0 „P. Bemberg 330,0 ergmann CElekt. 226.0 Berl.⸗Gub. Hut 273.5 Berl. Karls. Ind. 59,15 Berliner Maſchb. 81,— Braunk. u. Brikett 160,0 Br.⸗Beſigh. Oelf. 65,.— Bremer Vulkan 122,0 Bremer Wolle 175,2 Brown, Bop.& C. 137.0 BuderusEiſenw. 78,25 Charlott. Waſſer 110.2 Chem. Heyden. 89,75 Chem. Gelſenk. 75,.— Chem. Albert 82, Concord. Spinn. 74.— 5 Conti ⸗Cabutſch. 154,0 Daimler Benz 56,15 Deſſauer Gas. 201,0 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 117,1 Deutſche Erdöl 117,2 Itſch. Gußſtahl.—.— Deutſcheskabelw. 72,.— 137.0 74.85 Dtſche. Maſchfbr.—— Dtſche. Steinzg. 196.0 Deutſche Wollw. 19,50 Dtſch. Eiſenhdl. 74.75 Deutſche Linol. 317 5 5 Dresd. Schnellpr. 116,5 Dürener Metall 149,0 Dürkoppwerke. Dynamit-Truſt 110,0 Elektr. Lieferung 258,0 Elktr. Licht u. K. 216,5 Enzinger⸗Union 76,.— Eſchw. Bergwerk 198,2 Eſſenersteinkohl 141,0 n Ce 88.— „G. Farben. 284,1 Feldmühle Pap, 208,0 Felten& Guill.. 188,0 Frankfurter Gas—— R. Friſtern 135,0 Gaggenau.⸗A. Gebhard Textil. 101,0 Gelſenk. Bergw. 188,5 Genſchow& Co. 87,50 Germ. Portl.⸗. 191,0 GerresheimGlas 114,0 Geſ. f. elkt. Unt. 218,0 Gebr. Goedhardt 210,0 Goldſchmidt Th. 77.— 7 Gritzner Maſch. 72. 5 Gebr. Großmann 48.— Grun K Bilfinger 177,7 Gruſchwitz Textil 66,— 186 25.— 2 10. Hackethal Draht 94.— alleſche Maſch. 100.0 ammerſ Spin. 127.5 Hann. M. Egeſt. 45.— Hb.⸗Wien Gum 68.50 Harpener Bergb. 148.0 Hartm. Maſchin.—.— Saver ment 91,75 ilpert Maſch. 97,50 Hindrichs KAuff.—.— irſch Kupfer 139.0 irſchberg Leder 99.75 veſch Eiſen.. 138.0 ohenlohewerke 96,50 Phil. Holzmann 111.2 Horchwerke 97,25 Ilſe Bergdau 219,7 M. Juüdel& Co. 147.5 Gebr. Junghans 65,50 Kahla Porzellan 78,5 Kaliw. Aſchersl. 233,0 Rarſtadt.. 186 5 Klöcknerwerke 110,2 C. H. Knorr 162,5 Rollm& Jourd. 52.— Gebr. Körting 68.25 Krauß Cie. Lok. 51. Kronprinz Met.. 71.— Ryffhäuſ.⸗ Hütte 47.— Lahmeyer& Co. 173.8 Laurahütte Linde's Eis.. 167,8 Carl Lindſtröm, 865,0 L. Loewe& Co. 298,0 C. Lorenz.. 160,0 Lüdenſcheid Met. 85.— Mannesmann 123,9 Mansfelder Akt. 187.0 Markt⸗ u. Kühlh. 183.0 Naſch. Buckau⸗ W119 5 Maximil. 19 9 0 181,0 Mech. Web. Lind. 131,7 Mez Söhne 92— Miag⸗Mühlen 124.5 Mix& Geneſt 125,0 Motoren Deutz. 64.50 Mühlbeim Berg. 108.0 Neckarſulm. IFhrgz Nordd. Wollkäm. 132 85 Obderſchl. Korsw. 1087 Orenſt.& Koppel 91. Oſtwerke 242.0 Phönix Bergbau 10. Polyphon 2 „11.2571 Lingel Schuhfab. 51,— 8 Magirus.⸗G. 2 Oberſchl. E. Bed. 69. 90 180,5 Rath eberddagg. 79.— Reisbols Papier 240,0 5 Rhein. Braunk. 299.0 Rhein. Chamotte 59.755 Sarotti 0 Tietz, Leonhard 2810 Transradio 10. Rheinfeld. Kraf—.— Rhein. Elektrizit 151.0 Rheinſtahl 129,8 Riebeck Montan 143.5 Roſitzer Zucker 45.50 Rückforth. Ferd. 69.— Rütgerswerke. 88,25 Sachſenwerk.. 107.5 Salzdetfurth 4065 Schuberts Salzer 9170 Schuckert& Co. 2375 Schultheiß Patzh. 3630 Siem.& Halske 398,0 Sinner.⸗G. 4237 Stoehr Kammg. 136.1 Stoewer Nähm. 14 Stolberger Zink 156.0 Südd Immobil. 76.— 85 ucker 149.0 Teleph. Berliner 44,50 Thoerls Oelfabr.—— 145,0 Varziner Papier 128,0 B. B. Frkf. Gummi 80.— 7 Ber. Chem. Charl. 67.50 B. Dtſch. Nickel. 164.0 B. Glanzſt. Elbf. 417,0 B. Schuhf. Br.& W 52.— 8. Stahlwerke 108,0 Stahl. v. d. Zyp. 177,0 Ber. Ultramarin. 150,5 Vogel Telegraph. 77,50 Bogtländ. Maſch. 79. Voigt& Haeffner 222,0 Wanderer Werke 81.— Weſteregel Alkal. 249,0 Wicking⸗Cement 143.0 Wiesloch Tonw. 97.50 Wiſſener Metall 126,2 Wittener Gußſt.—— ellſtoff Verein. 109,5 ellſtoff Waldhof 245,0 69.28 Freiverkehrs⸗Hurſe Petersb. J. Habk 2,80 Ruſſenbank 1,85 Deutſche Petrol. 51.50 peldburg.. 210,0 Adler Kali Diamond„24.75 Hochfrequenz„152,0 Krügers hall. Ronnenberg... Sloman Salvet. 80.— tavi Minen . Phosph. 30.— ü. 5„%% 90.— enn ner. 8 982 200 O S S 0 —. „ nd 02 4 g Donnerstag, den 11. Juli 1929 7. Seite. Nr. 318 Hochkonjunktur in Veerenobſt Strahlender Sonnenſchein und die Einmachzeit für. obſt hatte heute vormittag eine außerordentlich große Zahl von Hausfrauen auf den Markt gelockt. Dadurch erblelz der Marktplatz ein beſonders lebhaftes Gepräge. Schwarze und rote Kirſchen lachten verführeriſch den Konſumenten an. Daneben waren grüne Stachelbeeren, Erdbeeren, Heidel⸗ beeren, Himbeeren, ſchwarze, rote und weiße Johannisbeeren in ſchöner Auswahl. Das Hauptintereſſe der Hausfrauen konzentrierte ich auch auf das Beerenobſt, das viele Lieb⸗ haber fand. In den Preiſen ließ ſich gegenüber dem letzten Markttage keine Veränderung feſtſtellen. Gemüſe war in guter Qualität reichlich vorhanden. In Südfrüchten herrſchte gleichfalls kein Mangel, dagegen ließ in lebenden Fiſchen der Verkauf zu wünſchen übrig, obwohl ſchöne Karpfen und prächtige Aale munter in den Fiſchbottichen herumſchwammen. Neue Kartoffeln fanden viele Käufer. Bevorzugt wurden ferner grüne Bohnen und grüne Erbſen, Salate und Gurken. Ein farbenprächtiges Bild erhielt der Markt durch die vielen Schnittblumen und blühenden Pflanzen, wofür aber heute nur wenig Nachfrage beſtand. Dom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende V raucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Neue ausl toffeln 12—1 Neue inl. Kartoffeln 11—12; Alte Kartoſſeln 6,5—7: 00 18 ö 257 Rotkraut 957 Blumenkohl, Stück 20 Karotten, Bſchl.—10; Gelbe Rüben 12—15; Rote Rüben 15 at 3035; Mangold 2 25; Zwiebeln 18—15; Grüne Bohnen Grüne Erbſen 15.—25⁵, Kopfſalat, Stück—12; Endivienſalat, Stück 615; Oberkohlraben, Stück 610; Rhabarber 1015; Tomaten 35—70 Radieschen, Bſchl.—8; Rettich, Stück—25; Meerrettich, Stück 10-50; Schl. Gurken(groß) Stück 30—50; Einmachgurken, Stück 3 Suppengrünes, Bſchl.—10; Peterſilie, Bſchl.—10; Schnitt⸗ lauch, Bſchl.—7; Lauch, Stück 10—15, Aepfel 4880; Birnen 3540; Kirſchen. Erdbeeren(Ananas) 70—85, Pfirſiche 70—80; Heidel⸗ Himbeeren 70—80; Johannisbeeren 25—30; Stachel⸗ 505 Aprikoſen 50—60; Zitronen, Stück—10; Orangen 32 407 Bananen, Stück 1018; Süßrahmbutter 21022 205 Landbutter 1701805 Weißer Käſe 50; Eier, Stück 11—16; Aale 1601803 Hechte 160; Barben 80—100; Karpfen 140; Breſem 80— 100; Backfiſche 60; Kabeljau 60—70; Schollfiſche 60-70; Goldbarſch 60; Seehecht 80100; Hahn, geſchlachtet, Stück 200—600; Huhn, geſchlachtet, Stück 250—800; Enten, geſchlachtet, Stück 500—1200; Tauben, geſchlachtet, Stück 100 bis 120; Gänſe geſchlachtet, Stück 1200—1400; Rindfleiſch 120190; Kuhfleiſch 90—100; Kalbfleiſch 140—150; Schwe inefleiſch 140; Gefrier⸗ fleiſch 72—74; Reh⸗Ragout 100; Re eh⸗Bug 150; Reh⸗Rücken und Reh⸗ Keule 250, Pfifferlinge 60—65; Walderoͤbeeren 180; grüwe Nüſſe 50—60 * * Vorbereitungsdienſt der Lehramtsreferendare. Die in der Bekanntmachung des Unterrichtsminiſters vom 17. De⸗ zember 1928 vorgeſehenen pädagogiſchen Seminarien ſind in Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe und Freiburg er⸗ richtet. Durch dieſe Seminarien erhalten die jungen Philo⸗ logen, die die Prüfung für das wiſſenſchaftliche Lehramt an Höheren Lehranſtalten beſtanden haben, ihre praktiſch⸗päda⸗ gogiſche Schulung. Zur Zeit nehmen hierau 75 Lehramts⸗ referendare teil. Leiter ſind folgende bewährte Schulmänner: Direktor Gſcheidlen an der Tulla⸗Oberrealſchule in Mannheim, Direktor Dr. Bucherer am Gymnaſium in Heidelberg, Direktor Dr. Ott an der Goetheſchule in Karls⸗ ruhe und Direktor Dr. Martin am Realgymnaſium in Freiburg. a 8 Aus dem Lande Perſonal⸗Veränderungen im badiſchen Staatsdienſi beeren 3 Ernannt wurden Staatsanwalt Egmont Gaſſert in Pforzheim zum Amtsgerichtsrat in Lahr, Gerichtsaſſeſſor Hans Schickert aus Dresden zum Staatsanwalt am Landgericht Karlsruhe, die Gerichtsverwalter Georg Dietz beim Amts⸗ gericht Offenburg und Valentin Knör zer beim Amts⸗ gericht Pforzheim, die Juſtizinſpektoren Wilhelm Klein beim Amtsgericht Karlsruhe und Theodor Weis beim Amts⸗ gericht Freiburg zu Juſtizinſpektoren. Planmäßig angeſtellt wurde Gerichtsvollzieher . Friedrich Göggel beim Amtsgericht Bonndorf. Verſetzt wurden Gerichtsverwalter Alfr. Klein beim * Amtsgericht Engen zum Amtsgericht Freiburg, Juſtizober⸗ ſekretär Wilhelm Biſchoff beim Amtsgericht Radolfzell zum Amtsgericht Engen.. Zurückgenommen wurde die Zulaſſung des Rechts⸗ anwalts Kurt Schulze beim Landgericht Freiburg. Unterſchlagungen des Rechtsanwalts Dr. Herrmann rr. Baden⸗Baden, 10. Juli. Ueber den Nachlaß des Rechts⸗ anwalts Dr. Ernſt Herrmann, der bekanntlich am 19. Juni nach großen Unterſchlagungen den Tod im Rhein ſuchte und deſſen Leiche von Iffezheimer Fiſchern gefunden wurde, iſt nunmehr der Konkurs eröffnet worden. Die Sache hat hier natürlich größtes Aufſehen erregt, denn Herrmann war hier der am meiſten beſchäftige Anwalt. Dr. Herr⸗ mann verwaltete die Vermögen der Baumeiſters⸗ witwe Wetzke und der Erben von Rentner Schrie⸗ ver. Vor zwei Jahren lernte er ein Fräulein, die ſpätere 50 jenes Frauenarztes L L. in Bremen kennen, die ſich als Hochſtaplerin entpuppte. Sie erzühlte Herrmann, daß ſie eine große amerikaniſche Erbſchaft in Höhe von 90 000 Dollar zu erwarten habe, woraufhin Herrmann ihr im Laufe der Zeit große Beträge zur Verfügung ſtellte, die er den Vermögensbeſtänden ſeiner Klienten entnahm. Die Geſchichte von der Erbſchaft war jedenfalls erfunden. Dr. Herrmann konnte das Geld nicht zurückerlangen, das Frau L. zur An⸗ ſchaffung von Automobilen und zur Führung eines Luxuslebens verwendet hatte. Als die Polizei in Bremen Nachforſchungen anſtellte, konnte ſie nur noch konſtatieren, daß heit nach Newyork abgereiſt ſei. Ihr Mann hat ſofort eine Scheidungsklage eingereicht und die Staatsanwalt⸗ ſchaft ein Betrugsverfahren eingeleitet. Die Summe, die ſie aus Dr. Herrmann herauslockte, ſoll etwa 100 000/ betragen. Als dieſer keinen Ausweg fand, ſuchte er den Tod im Rhein. Ueber die wirkliche Höhe der Veruntreuungen läßt ſich etwas beſtimmtes überhaupt noch nicht ſagen, da immer noch neue Wechſelforderungen einlaufen. Begonnen haben die Unterſchlagungen offenbar damit, daß Herrmann einige An⸗ weſen der Frau Wetzke ohne Wiſſen der Eigentümerin mit Hypotheken belegte und mit Geldern aus anderen Vermögen 85 ſpekulierte. Auch einige Darlehen, die er im Vertrauen auf ſeine Ehrlichkeit erhielt, dürften für die Geldgeber ver⸗ loxen ſein. f Frau L. angeblich zur Regulierung der Erbſchaftsangelegen⸗ Stockholm eine eſſantem Kampf mit:3(Halbzeit) 3: 2 Treffern. Slromſchwimmen Heidelberg-Ladenburg Zum erſten Male wagte ſich am Sonntag die Schwimmerſchaft des Badiſchen Neckarturngaues auf lange Strecke in den freien Strom, den Neckar, und man darf mit Freuden feſtſtellen, daß das Wagnis trotz des kühlen Wetters über Erwarten ſehr gut gelungen iſt. Rund 100 Turnerſchwimmer und ⸗ſchwimmerinnen hatten ſich Sonntig nach⸗ mitrag um 2 Uhr auf der Neckarinſel oberhalb der Ernſt⸗Walz⸗Brücke in Heidelberg zuſammen mit einer Anzahl von Turnern mit reich geſchmückten Paddelbooten eingefunden. Um 743 Uhr ſpranug die erſte Gruppe munter in das Waſſer des Neckarkanals, während eine weitere Gruppe in Rettungsbereitſchaft auf dem Begleitbovpt ſtand. Die zu ſchwimmende Strecke war nahezu 10 Kilometer und wurde in halber Länge von der großen Schleuſe des Neckarkanals unterbrochen, die auf dem Boot überwunden wurde. Obwohl die Anſtrengung von Heidelberg bis Ladenburg ſehr groß war, hielten die Turner und Turnerinnen brav bis zum Ziel durch, das ½6 Uhr erreicht wurde. Früher, als erwartet, entſtieg die Schar den Fluten in der Laden⸗ burger Neckarbrücke, wo ſie vom Vorſitzenden und Mitgliedern der Turn⸗ und Sportgemeinde freudig empfangen wurden. Alles in allem hat der Verlauf dieſer Veranſtaltung glänzend befriedigt und eröffnet die beſten Ausſichten für die weitere Entwicklung des Turnerſchwimmens im Neckarturngau. Athletik Amerikas Athletik⸗Meiſter Die in Denver(Colorado) ausgetragenen Leichtathletik⸗ Meiſterſchaften 5 USA. brachten nicht die erwarteten Senſations⸗ leiſtungen, da ein ſehr kräftiger Sturm blies. Trotzdem können ſich die Ergebniſſe ſehen laſſen. Ueber 100 Yards, wo Simpſfon wegen einer Verletzung nicht antrat, endeten Bracey, Ruſfel und Tolan im toten Rennen. Die Richter entſchieden für den Neger Tolan, der ſich dann auch noch die 220 Pards in 2,9 Sek. holte. Der Olympiaſieger im Kugelſtoßen, Johnny Kuck hatte einen ſchlechten Tag, er endete unplaziert. Sieger blieb H. Brix mit 15.30 Meter. Die weiteren Meiſter waren: 440 Yards: Bowen 48,8 Sek.; 880 Yards: Edwards ⸗Canada:55,7 Min.; Eine Meile: Leo Ler⸗ mond 425,6 Min.; 120 Yards Hürden: Steve An 955 erſon 14,9 Set.; 220 Yard Hürden: Steven Anderſon 24,1 Sek.; Skus: Krenz 47,90 Meter; Speerwerfen: Mortenſen 63,43 0. merwerfen: Wright 51,07 Meter; Hochſprung: La Salebte 1,92 Meter; Stobhochſprung: Stur dy 4,20 Meter; Weilſprung: Gor⸗ don 7,42 Meter; Dreiſprung: Kelley 14,70 Meter. Freiluft⸗Box⸗ und Ringkämpfe des VfK. 86 Das kombinierte Sportprogramm, das der Verein für Körper⸗ pflege von 1886 ͤ am Samstag auf dem Platze des TV. 1846 am Oberen Luiſenpark vom Stapel läßt, hat durch die Mitwirkung der Rundgewichtsriege des VfK. 86, die zweimal den deutſchen Meiſter⸗ titel erobern konnte, eine wertvolle Bereicherung erfahren. Die Vf.⸗Boxer ſtoßen im Freilichtring auf ringerprobte Leute aus Stuttgart. Es treffen ſich: Gräske⸗VfK.— Möſch⸗Stutt⸗ gart, Ulmrich— Schepperle, Lutz(Dt. Mſtr.)— Rötzler, Schmitt Leutner(2. Dt. Mſtr.), Bahr— Nuſſer(2. Dt. Mſtr.), Jakob— Mühleiſen, Kreimes— Bauer und Thies— Dannenhauer. ſind alle Klaſſen vom Fliegen⸗ bis Schwergewicht beſtens beſetzt, ſodaß mit intereſſanten Kämpfen zu rechnen iſt. Die Siegeschancen auf beiden Seiten ſind gut ausgeglichen. Die Ringer⸗Mannſchaft des BfͤK. tritt in neuer Auf⸗ ſtellung auf den Plan. Leicht werden es die VfK.⸗Ninger nicht haben, wenn ſie gegen die kampferprobten Leute des Vereins für Leibes⸗ übungen, die zum Teil Meiſter auf der Matte ſind, ſiegreich be⸗ ſtehen wollen. Der Vf. entſendet vom Fliegen⸗ bis zum Schwer⸗ gewicht folgende Leute: Reinemuth, Lajer, Mayer, Führer, Mahl, Finkenberger und Groß. Die Bſe.⸗Leute ſind Qualitätsſportler, die in zahlreichen Treffen ihre Tüchtigkeit erwieſen haben. Der Bf. iſt auf der Matte wie folgt vertreten: Müller, Schlenker, Münch, Bahr, Walz, Siegel und Güſtel. Und da außer dieſem reichhaltigen Programm auch noch ſonſtige Ueberraſchungen vorgeſehen ſind, iſt wieder einmal mit einem ganz hervorragenden ſportlichen Abend zu rechnen. Sch. Haymann nach Amerika abgereiſt Eine Ueberraſchung Nachdem der Deutſche Schwergewichtsmeiſter Ludwig Haymann vor kurzem die Oeffentlichkeit mit der Nachricht überraſcht hatte, daß er ſich vom aktiven Boxſport zurückziehen wolle, wartet er jetzt mit einer neuen Ueberraſchung auf: er hat am Freitag vormittag mit dem Dampfer„Ballin“ Deutſchland verlaſſen und iſt nach Ame⸗ rika abgereiſt. Haymaun erhielt von ſeinem amerikaniſchen Ma⸗ nager Tom O' Rourke die telegraphiſche Weiſung, ſofort ab⸗ zureiſen. Tom O' Rourke kabelte, daß bereits der Vertrag für einen Kampf mit Jonny Risko abgeſchloſſen worden ſei. Risko nahm bekanntlich bis vor einigen Monaten in der Weltrangliſte der Schwergewichte einen der vorderſten Plätze ein, wurde dann aber von Max Schmeling entſcheidend geſchlagen. Inzwiſchen hat aber Risko wieder einige Kämpfe gewonnen und damit bewieſen, daß er immer noch ein gefährlicher Mann iſt. Sollte Haymann tatſfächlich mit Risko gepart werden, dann ſteht der Deutſche vor keiner leichten Aufgabe.— Die plötzliche Wendung in der Amerika ⸗Angelegenheit Haymanns dürfte zweifelsohne auch darauf zurückzuführen ſein, daß Max Schmeling in Amerika dem deutſchen Schwergewichtsboxen einen Namen verſchafft hat. Neuer deutſcher Rekord im Gewichtheben Bei dem Gaufeſt des Turnergaues der Schwerathleten in Göp⸗ pingen konnte Maierböck⸗Sp. Bg. 1899 Ulm, im einarmigen Reißen mit 135 Pfund den ſeit Jahren beſtehenden deutſchen Rekord um fünf Pfund überbieten. Fußball Joſef Hoffmamn Söhne Ludw. Fleiſcher⸗Junung Ludw. 90:0 Obige Mannſchaften ſtanden ſich am verfloſſenen Sonntag auf dem Gelände des Ebertparkes in Ludwigshafen gegenüber. Hoff⸗ mann Se. bewies erneut, daß die Siege der letzten Spiele nicht etwa von ungefähr kamen, ſondern daß die Mannſchaft an Spielſtärke zweifellos bedeutend gewonnen hat und heute einen reſpektablen Gegner abgibt. Doch auch die Fleiſcher⸗Innung ſtellte ihre Fähigkeit, nicht nur gut, ſondern auch zweckmäßig zu ſpielen, unter Beweis. Hoffmann mit dem Wind im Rücken, ſetzt ſich zu Beginn in der Hälfte des Gegners feſt. Jedoch läßt die ſtabile Hintermannſchaft der Metzger keinen Erfolg zu. Allmählich macht ſich Flei.⸗J. frei und antwortet mit ſchönen Gegenangriffen, die jedoch ebenfalls durch die wuchtige Hintermanſchaft der Hoffmänner immer wieder zurück⸗ geschlagen werden. Nach der Pauſe meiſt verteiltes Felöſpiel mit anfünglich leichter Ueberlegenheit der Hoffmänner. Einen wegen Handſpiel gegen Flei.⸗J. verhängten Elfmeter hält der Torwächter ausgezeichnet. Bei gleichmäßigen Leiſtungen geht das Spiel torlos zu Ende. Herr Ritter leitete korrekt, dürfte aber mehr mit dem Ball laufen. O. J. Barcelona ſchlägt Stockholm N ſbaniſche Fußball⸗Poralmeiſter Eſpagnol⸗ Barcelona er⸗ Damit Ruberſport Henley⸗Regatta Gunther⸗Holland ſiegt im Großen Einer Das Hauptintereſſe bei der am Samstag beendeten Heuley⸗Re⸗ gatta konzentrierte ſich auf die Entſcheidung im Diamaud⸗Sculls. Erwartungsgemäß konnte der holländiſche Olyrzpia⸗Vertreter, Gunther, den Kanadier O. Wright in:17,40 Minuten ſchlagen. Den Großen Herausforderungspokal konnte die American Browne Nicholls School Boſton mit 1% Längen ſicher gegen den Themſe⸗Club London gewinnen: Neuer Lehrgang it in 1 Ettlingen In der Zeit vom 26. bis 31. Auguſt findet im Verbands⸗ Jugeud⸗ heim zu Ettlingen ein Sportwarte⸗, Uebungs⸗ und Jugendleiter Kurſus ſtatt, der für alle Vereine des Verbandsgebietes offen iſt. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Unter dem Einfluß des über dem mitteleuropäiſchen Feſt⸗ land ſtationär gewordenen Hochdruckgebietes wird das vor⸗ wiegend heitere Wetter anhalten. Auch ein neues vor den iriſchen Küſte erſchienenes Tief wird vorausſichtlich keine Aen⸗ derung des in unſerem Gebiet beſtehenden Witterungs⸗ . s herbeiführen. 5 Wetterausſichten für Freitag, den 12. Juli 1929: Fort⸗ dauer des vorwiegend heiteren und warmen Wetters, höch⸗ ſtens vereinzelt lokale Gewitter.. Aus den Rundfunt-Programmen Freitag, 12. Juli Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 1635) 20 Uhr: Uebertragung aus dem Deutſchen Theater: Die Fleder⸗ maus, Operette in drei Akten. 5 Breslau(Welle 253) 20.15 Uhr: Singſtunde, 00.30 Uhr: Nachtkonz. Frankfurt(Welle 390) 12.15 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.35 Uhr: Fausfrauen⸗Nachmittag, 17.45 Uhr: Von Stuttgart: Konzert, 20.15 Uhr: Von Stuttgart:„Das Leben für den Zaren“. Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Plummen u. Klüten, 21 Uhr: Aben. am Strand am Weſterland. Königsberg(2 Belle? 276) 20 Uhr: Wunſch⸗Abend, 22.30 Uhr: Tanz Langenberg(Welle 473) 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 17.35 Uhr Von Bad Rothenfelde: Veſperkonzert, 20 Uh' Übbendkonzert, ſchließend Konzertübertragung aus dem Har aſfee Düſſeldo Leipzig(Welle 259) 20 Uhr: Chemnitzer Liederkomponiſten, 20.48 Uhr: Der Tod von Menda, Sendeſpiel, anſchließend Tanzmuſik. München(Welle 535), Kaiſerslautern(Welle 270) 12.30 Uhr: Konzert des Schrammeltrio, 16 Uhr: Nachmittagskon zert, 20.15 Uhr: Sinfoniekonzert. Stuttgart(Welle 360] 12 Uhr: Schallplattenkonzert, 15.30 Uhr; Aus dem Stadtgarten, Konzert, 20.15 Uhr: Das Leben für der 0 Zaren, Oper in vier Akten. 15 Ausländiſche Sender 5 Bern(Welle 403) 20.30 Uhr: Von Zürich: Napoleon auf St. Selena, 22.15 Uhr: Konzert des Stadtorcheſters. Budapeſt(Welle 550) 20.15 Uhr: Grieg⸗Abend, gigeunerkonzert Daventry(Welle 309) 20 Uhr: Abendkonzert, 22.15 Uhr: Tanzmuſik. Daventry(2 Welle 10. 53) 19.45 Uhr: Abendkonzert, 21.20 Uhr: Sin fonie⸗„ 23 Uhr: Tanzmuſik. 5 5 Konzert ſinfoniſcher Muſik, M a 4 1 a nd Welle 501) 20.30 Uhr: 3 Uhr: DTanzmuſik. Pa 1 1 8(Welle 1725) 20.35 Uhr: Das Leben für den Haren, Nui Prag(Welle 487) 20.15 Uhr: Rohevin Etverrohy, Luſtſpiel, 2 Konzert, 21.20 Uhr: Klavierkonzert. g Rom(Welle 441) Programm fehlt. Wien(Welle 517) 20.05 Uhr: Ziehrer und e Zürich(Welle 49) 20 Uhr: Napoleon in der Muſik, 20.30 Uhr: Däm⸗ merung auf St. Helena. Ein Hörſpiel von Mich. Schweizer, Uhr: Pariſer Muſik. Radio-Spezialhaus Behr. liettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Es ſagt es einer dem andern, daß die Lautſprecher, Welhe 01 uns aufmagnetiſtert werden, wieder wie neu funktionie Machen Sie alſo auch den Verſuch, wenn Ihr Lautſpreche bzw. Ihre Kopfhörer nicht mehr zufriedenſtellend arbeite Die kleine Ausgabe rentiert ſich. 1 N N. i 2 Pig. otgen Heul! 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