Samstag, 13. Juli 1929 f lle Hezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M.3.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Had tuts telle Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. Be aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Oaupt⸗Nebenſtelle R 19/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr e, wetzingerſtr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Wiktag⸗ Ausgabe annheimerSeitung Mannheimer Henenal Anzeiger Nr. 318— 140. Jahrgang e nach Tarif, bei 100 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird leine Verantwortung übernommen. 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In dem Brief von Dr. Kaas heißt es:„Die Stellungnahme der Deutſchen Zentrumspartei iſt in dieſer Frage klar und endgültig. Bei ihrer innigen Ver⸗ bundenheit mit dem Schickſal der weſtlichen Grenzgebiete und in Erkenntns der ſachlichen und rechtlichen Unannehmbarkeit der Sonderkontroll⸗Idee wird die Deutſche Zentrumspartei zu jeder deutſchen Reichsregierung, die auf den Gedanken einer permanenten Kontrollkommiſſion eingehen würde, in ſchärfſte Oppoſition treten. Ich ſetze in die politiſche Umſicht der Reichsregierung und ihre Energie das Vertrauen, daß jedem Verſuch entgegengetreten wird, die Souveränität des Reiches in der entmilitariſierten Zone noch weiter zu ſchmälern. Von dieſem Vertrauen zu Ihnen getra⸗ gen, bitte ich Sie— zuſammen mit den übrigen Mitgliedern der deutſchen Delegation der bevorſtehenden Konferenz nichts unverſucht zu laſſen, um alle, die guten Willens ſind, von der Verfehltheit und Unannehmbarkeit dieſes Planes zu überzeugen und ſie von dem ausſichtsloſen Verſuch abzuhal⸗ ten, das beabſichtigte Werk der Befriedung mit einer vertrag⸗ lich unberechtigten und ſachlich ſinnloſen Demütigung des deutſchen, insbeſondere des rheiniſchen Volkes zu belaſten.“ Miniſter Wirths Antwort In ſeinem Antwortbrief, der vom 11. Juli datiert it, geht Dr. Wirth davon aus, daß franzöſiſche Blätter in der. Tat die Forderung nach einer dauernden Feſtſtellungs⸗ und Vergleichskommiſſion für die entmilitariſierte Zone am Rhein erhoben haben. Grundſätzlich bemerkt er hierzu u. a. folgendes: »Ich will davon abſehen, daß das einſeitig abgerüſtete Deutſchland die Sicherheit Frankreichs in keinem Falle bedro⸗ 0 könnte. Frankreich beſitzt ſchon aus dieſem Grunde völlige cherheit gegenüber Deutſchland. Aber es beſitzt mehr. Die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages über die ent⸗ militariſterte Zone am Rhein, deren Gewährleiſtung die von Anſeren weſtlichen Nachbarn angeſtrebte Dauer kon⸗ trolle dienen ſoll, ſind ſchon jetzt, d. h. nach dem in Kraft befindlichen Vertragsrechte, mit einem doppelten Ringwall von Sicherungen für Frankreich umgeben. Die erſte vertragsrechtliche Sicherung genießt Frankreich auf Grund des Artikels 213 des Verſailler Ver⸗ krags über die Abrüſtungskontrolle, die der Völkerbundsrat über Deutſchland ausübt. Dieſe Kontrolle, deren glattes Funktionieren durch einen bis ins einzelnſte gegliederten Verfahrensapparat geſichert iſt, durch das ſogenannte Inveſti⸗ gationsverfahren, bezieht ſich ja gemäß dem bekannten Völker⸗ bundsratsbeſchluß vom 11. Dezember 1926 auch auf die ent⸗ militariſierte Zone als Teil des deutſchen Geſamtgebiets. Dieſer Beſchluß iſt bekanntlich unter Mitwirkung Deutſch⸗ lands zuſtande gekommen. Andererſeits hat der Locarno⸗ akt 1925, an deſſen Entſtehung Deutſchland einen ſo großen Anteil hat, die Beſtimmungen des Verſailler Vertrags über die entmilitariſterte Zone einem eingehend organiſierten Schlichtungs⸗ und Garantteſyſtem unterſtellt, das ſo weit geht, daß unter gewiſſen Vorausſetzungen die Waffen Groß⸗ britanniens und Italiens Frankreich zur Verfügung ſtehen, falls Deutſchland gewiſſe Verletzungen jener Beſtimmungen über die entmilitariſterte Zone begehen würde. Beiden Sicherheiten Frankreichs iſt gemeinſam, daß ſie nicht etwa bloß allgemeine und ſchwer tealiſierbare Garantien darſtellen. Vielmehr iſt durch ſorg⸗ fältigſte Ausbildung von Organismen(Inveſtigationskom⸗ miſſion, Vergleichskommiſſion) und Verfahrensregelungen unter der Obhut des Völkerbundes i jede denkbare Gewähr dafür gegeben, daß dieſe Sicherheiten im Ernſtfalle auch wirklich funktionſeren. Allerdings haben dieſe Regelungen auch für Deutſchland im Falle einer gegen das Reich gerichteten Anklage den Vorteil gewiſſer Rechtsgarantien, die von praktiſcher Bedeutung ſind, Rechtsgarantien, die für jedes moderne Prozeßverfahren un⸗ erläßlich ſind. Ich wage zu ſagen, daß jeder neue Organis⸗ mus, der auf eine Dauerkontrolle der entmilitariſterten Zone gerichtet iſt, Frankreich keine höheren Sicherheiten geben kann als die bisherige Regelung. Der Unterſchied könnte deshalb nur der ſein, daß unſere Rechtsgarantien vermin⸗ dert würden. Da Frankreich auch bei Geltendmachung ſei⸗ ner Sicherheit von uns doch nichts verlangen kann, was nicht recht und billig iſt, ſo kann es auch nicht eine Verminderung unſerer Rechtsgarantien anſtreben, die doch künftigen Schika⸗ nen, Mißbräuchen und Bedrückungen gegen uns Tür und Tor öffnen würden, ohne die Sicherheit Frankreichs im geringſten zu verbeſſern. Schließlich beruht die Sicherheit im Völker⸗ leben doch auch auf den geiſtigen Beziehungen, die zwiſchen den Völkern walten, und insbeſondere auch auf dem Empfin⸗ den der Völker, daß ihr Zuſammenleben auf der unverrück⸗ baren Grundlage von Recht und Gerechtigkeit ſtattfindet. Jene Rechtsgarantien, an denen nür unbedingt feſthalten, beruhen im weſentlichen auf der moraliſchen Autorität des Völkerbundes, insbeſondere des Völkerbundsrats, denen der Verſailler Vertrag die Friedensſicherung als wichtigſte Aufgabe übertragen hat. Friedensgedanke und Rechtsgedanke, die von einander untrennbar ſind, Wir bekennen Wir werden vom Völkerbunde zuſehends entwickelt. uns zu dem Gedanken des Friedens und des Rechts. halten aber deshalb auch feſt an der Verbindung des Völker⸗ bunds mit den Aufgaben der Friedensſicherung im allgemeinen und denen inbezug auf die entmilitariſierte Zone am Rhein im beſonderen. Die beſtehenden Dauerregelungen inbezug auf die entmilitariſterte Zone— ſowohl diejenigen des Ver⸗ ſailler Vertrags wie die des Locarnopakts— weiſen eine Ver⸗ bindung mit dem Völkerbunde auf, die wir nicht lockern kön⸗ nen. Die dauernde Neuſchaffung von Sonderorganismen iſt eine Verwäſſerung und Schwächung des völkerbundlichen Grundgedankens, der die überzeugten Freunde der Völkerbundsorganiſatton nut mit ſtärkſtem Mißtrauen gegenüberſtehen können. Be⸗ ſondere Organiſationen und Gremien innerhalb des Völker⸗ bundes oder Sonderausſchüſſe irgendwelcher Art können einer ſo wichtigen Aufgabe nicht genügen, der nur der Völkerbund ſelbſt infolge ſeiner univerſellen Zuſammenſetzung und ſeines Strebens nach Unabhängigkeit von vorübergehenden Konſtel⸗ lationen bei der Handhabung der Friedensordnung gewachſen ſein kann. Die Feſtſtellungs⸗ und Vergleichskommiſſion, die die franzöſiſche Preſſe propagiert, wäre eine ſtändige Ein⸗ vichtung. 5 ein ſtärkſter Einbruch in die moraliſche Autorität des Völ⸗ kerbundes in der Aufgabe der riedensſicherung, ja, die Erfüllung dieſer Aufgabe könnte dadurch gefährdet wer⸗ den. Das abgerüſtete Deutſchland, das auf die Entwicklung des Rechts und der Völkergemeinſchaft vertraut, kann unmög⸗ lich dieſen Sprung von dem ſicheren Boden der Rechtsordnung des Völkerbunds in den unſtcheren Strudel von Regelungen machen, die in ſchwierigen Zeiten, da der innere Ausgleich fehlt, die Belaſtungsprobe nicht beſtehen würden. Deutſchland kann nicht zu ſeiner Wehrloſigkeit noch ſeine Rechtsloſigkeit fügen. Ich erwarte von dem Werk, das zu vollbringen iſt, einen Fortſchritt zum Guten. Eine Dauerkommiſſion über die Rheinlande iſt indes, wenngleich in gleißender Ver⸗ brämung, 8 ein Schlag gegen Deutſchlands Recht, der dem Ruhrein⸗ bruch verglichen werden könnte, und ein Rückſchritt in der ganzen friedlichen Entwicklung. Daß überdies tene ſolche franzöſiſche Forderung zu den von Frankreich zu bietenden Gegenleiſtungen in groteskem Miß⸗ verhältnis ſtehen würde, ſpringt in die Augen. Um des Rechts und des Friedens willen muß und wird eine Forderung, die eine Dauer kontrolle für die Rheinlande verlangen würde, unſere allerſchärfſte Ablehnung finden.“ Berliner Kommentare i Berlin, 13. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die „Germania“ zieht aus dem Briefwechſel Kaas⸗Wirth, deſſen Veröffentlichung ſie veranlaßt hatte, klare Feſtſtellun⸗ gen. Sie ſtellt feſt, daß die Haltung des Zentrums gegenüber der Verſöhnungskommiſſion klar und endgeltig beſtimmt ſei. Das Zentrum lehne eine permanente Kontrollkommiſſion ab und kündige jeder Reichsregierung, die bereit ſein ſollte, auf dieſe franzöſiſchen Pläne einzugehen, ſchärfſte Oppoſition an. n dieſer ernſten und unzweideutigen Feſtſtellungen liege die Bedeutung des Briefwechſels für die kommende Konferenz. Wenn der Führer einer Regierungspartei ſolche Feſtſtellungen trifft, dann nerden ſeine Feſtſtellungen auch bei den beteilig⸗ ten ausländiſchen Regierungen eine nützliche Klarheit ſchaffen. Wirth ſtimmt augenſcheinlich mit der Auffaſſung des Prälaten Kaas vollkommen überein und ſtellt mit dürren Worten feſt, ſeine Darlegungen ſeien geeignet, zu Deutſchlands Wehrloſigkeit noch die Rechtloſigkeit hin⸗ zufügen. So ſei dieſer bedeutſame Briefwechſel geeignet, einen der Kernpunkte der kommenden Verhandlungen klar heraus⸗ zuſchälen und klare Entſcheidungen vorzubereiten. Außerdem findet man nun in dem Hugenbergſchen„Tag“ eine Auslaſſung, die ſich mit den kommenden Ereigniſſen be⸗ faßt und zwar heißt es hier in einigermasen dunklen Andeu⸗ tungen, der Briefwechſel zeige eſine neue Wendung an. Dieſer Briefwechſel ſei (Fortſetzung Seite 2 hinter dem Leitartikel) Vom Tage In den letzten Tagen ſind zweifellos einige Schritte zur Klärung getan worden, die noch immer mit Ort, Zeit und Programm mit der großen politiſchen Konferenz verbunden ſind. Während eine weitere franzöſiſche Note in dem Streit um den Ort der Konferenz in London übergeben wurde, hat der deutſche Botſchafter in Paris der franzöſiſchen Regierung die Wünſche der deutſchen Regierung vorgetragen. Dieſe gehen dahin, daß möglichſt ſchon Mitte Juli die Kom⸗ miſſionen zuſammentreten, die im Pariſer Gutachten erwähnt worden ſind und die die Aufgabe haben, beſtimmte organi⸗ ſatoriſche Punkte zu behandeln. Wie vereinbart, iſt es not⸗ wendig, die deutſche Geſetzgebung in Bezug auf die Reichsbank und die Reichseiſenbahn zu ändern, damit aus ihrem Organismus die fremden Treuhänder und Aufpaſſer verſchwinden. Darüber, ſowie über verſchiedene andere Punkte, iſt ein Einverſtändnis unter den beteiligten Mächten erforderlich. Man darf hoffen, daß die anderen Mächte dem deutſchen Vorſchlag, der gleichzeitig auch in London, Rom und Brüſſel unterbreitet worden iſt, zuſtimmen werden. Diese vorbehaltene Arbeit würde die Tätigkeit der diplomatiſchen Konferenz weſentlich erleichtern und beſchleunigen. In der franzöſiſchen Note iſt ein Eutgegenkommen auf die engliſchen Wünſche deutlich zu erkennen. Für uns von erheblicher Wichtigkeit iſt die Tatſache, daß nunmehr Poincaré und Briand ihre Beſtrebungen auf eine Zwei⸗ oder Dreiteilung der Konferenz aufgegeben und dem einzig vernünftigen Plan zugeſtimmt haben, ſämtliche Kon⸗ ferenzfragen in einer großen Verhandlung abzutun, insbe⸗ ſondere alſo die Räumungsfrage. Die Franzoſen haben ſich ſoweit zu dem Zugeſtändnis bequemen müſſen, daß die Räu⸗ mungsfrage von der ganzen Reparattonsfrage nunmehr un⸗ trennbar iſt. Weniger erfreulich ſind Andeutungen, wonach die engliſche Regierung bereits zugeſtimmt habe, daß die Saarfrage auf der diplomatiſchen Konferenz nicht be⸗ rührt werden ſolle. Dem aber müſſen wir uns mit aller Kraft widerſetzen. Es handelt ſich jetzt, wie es in dem Pariſer Gutachten ausdrücklich heißt, um die vollſtändige reſtloſe Be⸗ ſeitigung des Krieges. Dahin gehört die Saarfrage, die von gleicher Wichtigkeit iſt, wie die Räumung des Rheinlandes. Es muß möglich ſein, auf der großen Konferenz auch eine Einigung über die ſoforkige Räumung des Saargebietes her⸗ beizuführen. Wenn es ſich in den Verhandlungen heraus⸗ ſtellen ſollte, daß beſondere wirtſchaftliche Vereinbarungen vielleicht für die Uebergangszeit notwendig werden, ſo wird man bei einigem guten Willen auf allen Seiten auch über die Klippe leicht hinwegkommen können. Es wird einmal, gründ⸗ lich und endgültig mit dem ganzen Reſt aus der Kriegszeit aufgeräumt werden, ſodaß Europa mit friſchen Kräften und bedingt an die Arbeit des Wiederauf⸗ baues ſeiner Wirtſchaft gehen kann. * Als im Reichstag das ſogenannte Sperrgeſetz gegen die Aufwertung der Standesherren zur Ausſprache ſtand, wurde von volksparteilicher Seite die warnende Stimme da⸗ gegen erhoben, den Bogen zu überſpannen und das Geſetz ſo zu geſtalten, daß es verfaſſungsändernd werde. Der Se⸗ nior der Deutſchen Volkspartei, Geheimrat Dr. Kahl, ver⸗ trat ſehr warm und ſchlagkräftig ſeine eigene dahingehende Auffaſſung und verlas das Schreiben eines anderen bedeu⸗ tenden Rechtsgelehrten, der ſich ebenfalls ſehr energiſch gegen das Geſetz ausſprach. Ein anderer volksparteilicher Abge⸗ ordneter, Landgerichtsdirektor Dr. Wunderlich aus Leip⸗ zig, der ebenfalls einen hohen Ruf als Juriſt genießt, war mehrfach bemüht, den Reichstag vor einem Schritt abzuhalten, der zu einem Fehlſchalg führen mußte. Alle Warnungen und Mahnungen nützten nichts, denn auf Drängen der preußi⸗ ſchen Staatsregierung und insbeſondere des Miniſterpräſi⸗ denten Braun verhinderten die Sozialdemokraten die An⸗ nahme des volksparteilichen Antrags, den Streitfall mit dem Landgrafen von Heſſen herauszunehmen, wodurch es der Deutſchen Volkspartei ermöglicht worden wäre, für das Ge⸗ ſetz zu ſtimmen und ſo die verfaſſungsmäßige Zweidrittel⸗ Mehrheit zu beſchaffen. Erſt als es zu ſpät war, ſah man ein, was für einen Fehler man begangen hatte. Bei dem Fall des Landgrafen von Heſſen handelte es ſich bekanntlich darum, daß bereits vor Jahren ein vollſtändiger und rechts⸗ gültiger Vergleich zwiſchen der preußiſchen Regierung und dem Landgrafen abgeſchloſſen worden iſt und daß lediglich die Höhe der Aufwertung an ſich bon einem beſonderen Schiedsgerichts des Reichsgerichts beſtimmt werden ſollte. Das Reichskabinett befand ſich, ebenſo wie der Reichsprä⸗ ſident, in einer höchſt unangenehmen Lage. So mancher Juriſt auch im Reichskabinett wird ſich im ſtillen geſagt haben, daß dieſe Art von Geſetzgebung recht unerfreulich iſt, denn als man im Reichstag erkannte, wie die Dinge in Wahrheit ſtanden, wurde aus der Präambel der Satz herausgeſtrichen, in dem der verfaſſungsändernde Charakter ausdrücklich an⸗ erkannt wurde. Dieſes Verfahren erinnerte gar zu ſehr an den Vogel Strauß, der den Kopf in den Sand ſteckt und glaubt geſichert zu ſein, weil er die Gefahr nicht mehr ſieht. Der deutſche Reichstag ſollte aber kein Vogel Strauß ſein, ſon⸗ dern etwas mehr Verſtand beſitzen. Nun hat das Schieds⸗ gericht des Reichsgerichts am 9. Juli als dem vorgeſehenen Termin entſchieden, daß das Sperrgeſetz verfaſſungs⸗ ändernd und, da es ohne die erforderlichen* Mehrheit angenommen worden iſt, verfaſſungswidrig, ſomit ungültig ſei. Dieſe Entſcheidung war mit abſoluter Sicherheit vorauszuſehen, und es iſt völlig nutzlos, daß man den Reichspräſidenten zu ſchützen ſuchte, indem ihm das Gut⸗ achten des früheren Oberreichsanwalt Ebermayer vor der Unterzeichung des Geſetzes vorgelegt wurde. Das juriſtiſche Seite. Nr. 318 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 13. Jul 102²⁰ Anſehen des Herrn Ebermeyer in Ehren aber ihm ſtanden jedoch die Gutachten mindeſtens gleichwertiger Juriſten ent⸗ gegen. Die Starrköpfigkeit des Herrn Braun und der Sozial⸗ demokraten hat dem Reichstag und der Reichsregierung eine Blamage zugezogen, vor der ausreichend gewarnt worden war, und die er uns hätte erſparen können. Die Folge iſt, daß bis auf weiteres auch ſolche Standesherren abgefunden werden müſſen, die darauf kein moraliſches Recht beſitzen. *** 8 Die Nationalſozialiſten haben bei verſchiedenen Länderwahlen der letzten Zeit ſtarke Erfolge zu verzeichnen gehabt. Dort, wo ſich die bürgerlichen Parteien auf der einen und die Sozialdemokraten und die Kommuniſten auf der anderen Seite die Waage halten, können ſie den Ausſchlag geben. So iſt es in Sachſen, ſo auch in Mecklenburg. In Sachſen ſetzten ſich die Nationalſozialiſten zunächſt für die Wahl des Miniſterpräſidenten Bünger ein, dann ſchrieb die nationalſozialiſtiſche Partetleitung den bekannten Brief an die Sozialdemokraten und Kommuniſten, um ſich bei dieſen anzu⸗ biedern. Von dieſem Brief ſind die Nationalſozialiſten dann wieder abgerückt, allerdings erſt, nachdem ſie von den Sozial⸗ demokraten und Kommuniſten Hohn und Spott geerntet hat⸗ ten. Der Führer der Nationalſozialiſten im fächſiſchen Land⸗ tag hat nun im Völkiſchen Beobachter geſchrieben, wie er ſich die Zuſammenarbeit mit den anderen bürgerlichen Parteien denkt. Wir leſen da: „Sollte unter der jetzigen Regierung zum Beiſpiel ein Beamter oder Lehrer von ſeiner oberen Dienſtſtelle ſchi ka⸗ niert werden, weil er ſich zum Hakenkreuz bekennt, dann rücke ich dem zuſtändigen Miniſter auf die Bude und erkläre, das ſind Tatſachen, wenn nicht binnen 24 Stunden von Ihnen Abhilfe geſchaffen iſt, fliegt morgen die Regierung auf.“ Die nationalſozialiſtiſche„Unterſtützung“ des Kabinetts Bünger beſteht alſo in einer Art Pulverfaß. In Mecklen⸗ hurg haben die Nationalſozialiſten nicht weniger als 12 Be⸗ dingungen aufgeſtellt, von deren Erfüllung ſie ihre Unter⸗ ſtützung der Regierung abhängig machen. Darunter befindet ſich die Forderung einer„Rückgängigmachung der Beamten⸗ ernennungen, ſoweit ſie aus parteipolitiſchen Geſichtspunkten erfolgt find“. Politiſche Beamte können in den Ruheſtand verſetzt werden, eine„Rückgängigmachung“ von Beamten⸗ ernennungen gibt es aber natürlich nicht. Die Anmaßung, mit der die Nationalſozialiſten ihre Forderungen aufſtellen, macht eine Zuſammenarbeit mit ihnen nicht nur nicht an⸗ genehm,— daran liegt ihnen wohl auch nichts— ſondern faſt unmöglich. als ein außerpolitiſches Sturmzeichen zu betrachten. Dazu genüge die ſorgfältige und zugleich behutſam abge⸗ wogene Ausdrucksweiſe des Briefwechſels. Die Vermutung laſſe ſich nicht von der Hand weiſen, daß zugleich eine War⸗ nung an die politiſche Kuliſſe in Deutſchland beabſichtigt iſt. Man ſpricht in politiſchen Kreiſen ſchun von Aus lands⸗ reiſen jener bekannten politiſchen Gruppe, die bei den inter⸗ nationalen Konferenzen ſchon öfter die amtliche Politnk er⸗ folgreich durchkreuzt oder beeinflußt habe. Angeſichts der Konfliktſcheue und der Verzichtbereitſchaft der diplomatiſchen Kuliſſe muß man die Hoffnung ausſprechen, diß es der in der Regierung vertretenen Zentrumspartei gelingen möge, eine indirekte Annektion des Rheinlandes zu ver⸗ Eiteln, vor der Kaas ſchon vor einigen Wochen eindringlichſt warnte. Was damit gemeint iſt, darf man der Redaktion des „Tag“ überlaſſen. Immerhin iſt die Beobachtung nicht ganz unauffällig, daß der„Vorwärts“ ſich mit dem Abdruck eines ganz dürftigen Auszuges dieſes immerhin doch bebeut⸗ ſamen Briefwechſels begnügt und nicht ein einziges Wort der Stellungnihme findet. Soviel erſcheint doch wohl ſicher, daß der Parteivorſitzende das Zentrum auf eine beſtimmte Linie feſtlegen will, von der es doch wohl nicht wieder herunter kann. Proben aufs Exempel Berlin, 13. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Vor ein paar Wochen ſchwirrten auf Meldungen vom Rhein her Gerüchte durch die Blätter: Die Franzoſen begännen nun doch wohl, auf eine vorzeitige Räumung zu rüſten. Wir haben, geſtützt auf zuverläſſige Informationen, gleich damals vor einer Ueberſchätzung dieſer Meldungen gewarnt. Wir meinten: Es handle ſich auch jetzt wohl wieder lediglich um die bekannten Umgruppierungen. Unſere peſſi⸗ miſtiſche Auffaſſung wird— man darf getroſt ſagen, leider— jetzt von amtlicher Seite beſtätigt. In einer Berichtigung an ein Koblenzer Blatt erklärt der Präſident Collatz von der Reichsvermögensverwaltung Koblenz u..: „In der nächſten Zeit wird ein in Koblenz liegendes Infanterie⸗ und ein Artillerie⸗ Regiment aufgelöſt werden. Das hat aber mit einer vorzeittgen Räumung nichts zu tun, ſondern hängt mit der Umorganisation des franz ö⸗ ſchen Heeres zuſammen. Im übrigen verbleiben in der Garniſon Koblenz, auch wenn die beiden Regimenter aufgelbſt werden, immer noch 4000 Mann Beſatzung. Irgend⸗ welche Anzeichen aber dafür, daß die Räumung ſchon bis zum 1. September ds. Is. durchgeführt wird, liegen bei keiner amtlichen Stelle vor.“ Nach Informationen, die dem„Deutſchen“ zugehen, iſt die Rekrutierung für die in der zweiten Zone liegenden franzö⸗ ſiſchen Regimenter, die in früheren Jahren Anfang Juli ein⸗ ſetzte, bislang nicht erfolgt. Die alte Mannſchaft aber iſt ent⸗ laſſen worden. Die Regimenter haben alſo nur noch den halben Mannſchaftsbeſtand. Dagegen iſt die Zahl der Offiziere nicht verringert worden. Das iſt alles. „ Breitſcheis über Moungplan und Räumung Berlin, 13. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichstagsabgeordnete Breitſcheid, der noch immer als der künftige Außenminiſter⸗Kandidat der Sozialdemo⸗ kratte gilt, ſtellt zu dem Abſchluß der Verhandlungen über den Doungplan im„Vorwärts“ die Frage: Was geht vor? Ob vielleicht eine beſtellte Einmiſchung in inner⸗ deutſche Angelegenheiten bei den Pariſer Verhandlungen ver⸗ äbredet ſei? Man ſollte ſich in Frankreich völlig darüber im Klaren ſein, daß im Reichstag eine Mehrheit für die Ratiftzie⸗ rung des Pariſer Berichtes unter keinen Umſtänden vorhan⸗ den ſein wird, wenn nicht zum mindeſten eine vollkom⸗ mene Sicherheit für die unmittelbar bevor⸗ ſte hende Räumung des rheiniſchen Landes von frem⸗ den Truppen gegeben iſt. Breitſcheid macht darauf aufmerk⸗ fam, daß in Paris die Frage aufgeworfen worden ſei, ob die notwendige Reform der Finanzen ſich anbahnen und durch⸗ iüthren laſſe ſolange die Sozialdemokraten Mitglieder der Regierung ſeien und namentlich Hilferding die Finanzen Aiſchen Tätigkeit zurückziehen. Er beabſichtigt, Die gespannten Beziehungen S London, 13. Juli.([Von unſerem Londoner Vertreter). Mit geſpannter Aufmerkſamkeit verfolgt man in London die Entwicklung der politiſchen Situation, die durch den chineſiſchen Handſtreich auf die oſtchineſiſche Eiſenbahn entſtanden iſt. Nach den neueſten Nachrichten ſcheint es, daß die chineſiſchen Be⸗ amten nicht nur das Telegraphen⸗ und Telephonnetz der Eiſenbahn, ſondern auch ruſſiſche Handelsſchiffe und verſchiedene ſowjetruſſiſche Handelsagenturen in Befitz genommen haben. Im ganzen wurden 143 Ruſſen z wangsweiſe nach Rußland abgeſchoben, da⸗ runter der Generaldirektor Emſchanoff und eine Reihe von hohen Beamten. Die Ruſſen hatten nicht einmal Zeit, ihr Privateigentum mitzunehmen, das ihnen angeblich nach⸗ geſandt werden ſoll. Die Vorgänge, die zu dem Handſtreich führten, ſind von höchſter internationaler Bedeutung. Es iſt ſachverſtändigen Beobachtern der chineſiſchen Politik nicht entgangen, daß die chineſiſche Regierung die jetzt aus⸗ geführte Offenſive auf die oſtchineſiſche Bahn ſeit längerer Zeit geplant hat. Vor einigen Monaten hieß es, daß die Ruſſen in Verhandlungen mit Japan über den Verkauf der Eiſenbahn eingetreten ſeien. Rußlands Ziel war dabei offenbar, den Handſtreich abzuwenden, der jetzt eingetreten iſt. Man glaubt nun, daß der chineſiſchen Regierung der Kabi⸗ nettswechſel in Tokio willkommene Gelegenheit gegeben hat, ſich in den Beſitz der umſtrittenen Bahnlinie zu ſetzen. Das Kabinett Minſeito iſt an eine chinafreundliche Politik innenpolitiſch gebunden und kann die japaniſchen Intereſſen nicht mit der gleichen Energie geltend machen, wie das ge⸗ ſtürzte Kabinett Tanaka. Meldungen aus Tokio laſſen jedoch erkennen, daß man es dort durchaus nicht ungern ſehen würde, wenn die Sowjetregierung die oſtchineſiſche Eiſenbahn mit militäriſcher Gewalt wiederergreifen würde. In dieſem Falle dürfte Japan ſich für neutral er⸗ klären und die Rolle des wachſamen, aber unbeteiligten Dritten übernehmen. Leitende Kreiſe in Japan gaben der Anſicht Ausdruck, daß China eine ſtrenge Lektion verdient habe, die es einſehen laſſe, daß der Bruch von Verträgen nicht ohne Riſiko ſei. Wenn Rußland über die Wiederherſtellung ſeiner Poſition an der oſtchineſiſchen Eiſenbahn hinaus die Mandſchurei ſelbſt angreifen würde, ſo iſt anzunehmen, daß eee verwalte. Dabet handle es ſich um nicht mehr und nicht weniger als um einen Vorſtoß gegen die finanzpolitiſche Souveränität Deutſchlands. Es müſſe daher mit aller Deut⸗ lichkeit ausgeſprochen werden, daß wir uns keine Einmiſchung in innerdeutſche Angelegenheiten gefallen laſſen, ganz gleich⸗ gültig, ob es ſich um einen ſozialdemokratiſchen Miniſter handelt oder nicht und daß auch die Soztaldemokratte für die Ratifizierung des Voungplanes nicht zu haben iſt, wenn man ihn mit Vorbedingungen dieſer Art belaſtet. Dazu iſt doch wohl zu beachten, daß die Sozialdemokratie ſonſt um Eiumiſchungen in innerdeutſche Angelegenheiten nicht immer ſo beſorgt geweſen iſt, wenn es ſich um anderes als um die Stellung der Partei im innerpolitiſchen Leben Deutſchlands gehandelt hat. Es wirkt recht ſeltſam, wenn dieſes tapfere Frontmachen gegen das Ausland mit der Be⸗ trachtung ſchließt, daß die einzige Einmiſchung in die deutſche Steuerpolitik, die der VWoungplan enthält, nämlich die Emp⸗ fehlung, die Induſtrie durch Aufhebung der Induſtrieobliga⸗ tionen zu entlaſten, offenbar auf Betreiben von Mitgliedern der deutſchen Delegation zurückzuführen iſt, daß alſo die deutſche Delegation oder einzelne ihrer Mitglieder in dieſem Fall bewußt die Intereſſen des deutſchen Induſtriekapitals wahrgenommen hätten. Ganz augenſcheinlich ſeien die einen oder anderen Sachverſtändigen in Paris einſeitig an ihre Aufgaben herangegangen. Staatsanwalt Plaidoyer im Stinnes ⸗Prozeß In der Freitags⸗Verhandlung des Stinnes⸗Prozeſſes nahm ſogleich Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Berliner das Wort zu ſeinem Plädoyer. Er erklärte u.., wenn man, wie er ſelbſt, zu der Anſicht komme, daß ſich Stinnes im Sinne der Anklage ſchuldig gemacht habe, ſo frage man ſich nach dem Grunde für dieſe Tat. Die Beweisaufnahmen haben für uns ergeben, daß Stinnes eine ſtark antifiskaliſche Einſtel⸗ lung beſttze, die ihm keine Bedenken hegen laſſe, ſich auf Koſten des Staates zu bereichern. Aus dieſer Stellung heraus habe er mehrfach Steuerhinterziehungen begangen. Es ſtehe feſt, daß alle Angeklagten an dem betrügeriſchen Geſchäft mit⸗ gewirkt hätten. Die Mitangeklagten hätten von vornherein gewußt, daß dem Anleihegeſchäft betrügeriſche Abſicht zu⸗ grunde lag. Orlow freigelaſſen Obgleich vom Berliner Schöffengericht der Haftbefehl gegen Orlow und Pawlonowſki laut Urteil aufgehoben wurde, blieben beide weiter in Haft, weil nach einer mini⸗ ſteriellen Verfügung alle Ausländer, gegen die ein Strafver⸗ fahren beendet wurde, von Amts wegen der Abteilung la des Polizeipräſidiums vorgeführt werden müſſen und außerdem bereits ein Ausweiſungsverfahren gegen Orlow ſchwebte. Auf Veranlaſſung von Orlows Verteidigung, Rechts⸗ anwalt Jaffé, fand nun eine Konferenz zwiſchen den für die Ausweiſung maßgebenden Perſönlichkeiten, dem Poltzeipräſt⸗ denten Zörgtebel, dem Polizeiytzepräſtdenten Dr. Weiß und Regierungsrat Goerke, dem Letter des Fremdenamtes, ſtatt. Dieſe Konferenz hatte das Ergebnis, daß Orlow aus der Haft entlaſſen und ihm außerdem Aufenthaltserlaubnis in Deutſchland unter folgenden Bedingungen erteilt wurde: Orlow hat ſich auf ſeinem Beſitz in Sandau bei Havelberg aufzuhalten und darf ohne Genehmigung des Polizeipräſiden⸗ ten, auch nur vorübergehend, ſeinen Aufenthalt nicht wechſeln. Auf Grund dieſes Beſchluſſes iſt Orlow bereits aus der Haft entlaſſen worden. 8 5 a Pawlonowͤſki dagegen bleibt weiter in Haft. Orlow will ſein bisheriges Leben aufgeben und ſich von 1115 poli⸗ eine Er⸗ innerungen zu ſchreiben, und ſich ttberhaupt literariſchen Ar⸗ beiten zuzuwenden. * zwiſchen China und Rußland die japaniſche Regierung Truppen entſenden würde, um die Sicherheit der Japaner in dieſem Gebiet zu garantieren. Man hält es jedoch für unwahrſcheinlich, daß es dazu kommen wird. Es bleibt auch noch abzuwarten, ob es die Ruſſen überhaupt wagen, die ihnen fortgenommenen Jutereſſen an der Eiſenbahn militäriſch zurückzugewinnen, außer in dem Falle, daß ſie beſtimmte Zuſicherungen von Japan bekommen, die ihnen den Rücken decken. *. Die Vorgänge bei der chineſiſchen Oſtbahn — Charbin, 13. Juli. Die Entfernung ruſſiſcher Beamter aus der Verwaltung der chineſiſchen Oſtbahn dauert an. Der chineſiſche Präſident der chineſiſchen Oſtbahn hat das Vor⸗ gehen der chineſiſchen Behörden verteidigt mit der Begrün⸗ dung, daß die Sowjets den Vertrag zwiſchen Mukden und Moskau beſtändig verletzten. Der Miniſter des Aeußern, Wang, erklärte in einem Interview, daß China gegenüber Rußland keineswegs un⸗ freundlich geſinnt ſei, aber die Regierung ſei entſchloſſen, den Kommunismus und die kommuniſtiſche Propaganda in China auf jede Weiſe zu unterbinden. Explosion eines Munitionsdepols Angeblich 1000 Todesopfer Hongkong, 13. Juli.(United Preß.) Eine ungeheure Exploſtonskataſtrophe hat ſich nach Meldungen hieſiger Zei⸗ tungen in der ſüdchineſiſchen Stadt Runaufu zugetragen. Ein Munitionsdepot in der Nähe des Nordtores dieſer Stadt flog in die Luft, wobei angeblich 1000 Perſonen ums Leben kamen. Ausländer find nicht getötet worden, ledig⸗ lich der engliſche Konſul wurde leicht verletzt. Das franzöſiſche Konſulat iſt durch die Exploſion zerſtört worden, die Gebäude des engliſchen Konſulats ſowie der katholiſchen und der prote⸗ ſtantiſchen Miſſion wurden beſchädigt. Die Exploſion wird einem Attentat von Spiouen des Rebellenführers Hujuhn zugeſchrieben, deſſen Truppen zur Zeit im Aumarſch auf Nunaufn ſind. ö Hitzewelle und Waſſernot in England § London, 13. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter) Die anhaltende Hitzewelle hat in ganz England ſchweren Waſſermangel hervorgerufen. Wenn nicht ſehr bald reichliche Regenfälle eintreten, iſt mit einer bedenklichen Situation zu rechnen. Die engliſchen Waſſerwerke haben eine Deputation zum Geſundheitsminiſter entſandt, um dieſen auf die eruſte Lage aufmerkſam zu machen. Der Miniſter ſagte zu, daß er unperzüglich eine Aufforderung zur höchſten Sparſamkeit mit den Waſſerbeſtänden erlaſſen werde. Die Waſſernot iſt ganz beſonders bedrohlich in Mancheſter. 246 Stunden in der Luft Aus Culver City, 13. Juli wird gekabelt: Das Flugzeug„Angelo“ iſt Freitag nachmittag, nachdem es über 246 Stunden in der Luft geweſen war, glatt auf dem hieſigen Flugplatz gelandet. Die Flieger ſahen ſich nur deshalb zum Abbruch ihres Dauerrekordfluges genötigt, weil es geſtern nicht gelang, die Verbindung zwiſchen der„Angelo“ und dem Flugzeug, das die„Angelv mit neuem Brennſtoff verſorgen wollte, herzuſtellen. b Letzte Meldungen Gute Ergebniſſe der erſten Starts des„Do X“ Friedrichshafen, 12. Juli. Die Unterſuchung der Motoren und Inſtrumente der„Do.“, die nach der Rück⸗ kehr des Flugſchiffes in die Werfthalle vorgenommen wurde, hatte außerordentlich zufriedenſtellende Ergebniſſe. Chef⸗ pilot Wagner äußerte ſich begeiſtert über die Eigenſchaften der Maſchine, mit der ſich trotz ihrer rieſigen Ausmaße aus⸗ gezeichnet manövrieren laſſe. Am Montag ſollen die Verſuche mit der„Do.“ erneut aufgenommen werden. Aufhebung der ſächſiſchen Geſandtſchaft in München — Dresden, 12. Juli. Der ſächſiſche Landtag hat in ſeiner heutigen Sitzung einen Ausſchußantrag angenommen, die ſächſtſche Geſandtſchaft in München zum 31. März 1980 auf⸗ zuheben. Vor der Unterzeichnung des deutſch⸗belgiſchen Mark⸗ abkommens — Brüſſel, 13. Juli. Im Generalrat erſtattete Außen⸗ miniſter Hymans Bericht über die Entwicklung der deutſch⸗ belgiſchen Markverhandlungen und das am Donnerstag abend erzielte Abkommen. Die amtliche Agentur Belga glaubt, daß die Unterzeichnung des Abkommens heute erfolgen werde. Schweres Unglück bei marinetechniſchen Experimenten — Paris, 12. Juli. Wie Havas aus Caen meldet, iſt bei den Verſuchen mit Präziſtonsapparaten, die auf einem im Bau befindlichen griechiſchen Unterſeebobt angebracht werden ſollten, eine Flaſche mit kromprimierter Luft explodiert. Ein Fregattenkapitän, der im Auftrag des griechiſchen Marineminiſteriums die Abnahmekommiſſion leitete, wurde auf der Stelle getötet. Drei Mitglieder der Kommiſſion ſowie drei Arbeiter wurden ſchwer verletzt. Lewin und Rappaport in Argentinien verhaftet — Buenos Aires, 12. Juli. Die flüchtigen Berliner Baukiers Lewin und Rappaport, die von der braſilia⸗ niſchen Regierung über die Grenze abgeſchoben worden waren, ſind jetzt von den argentiniſchen Behörden im Intern des Laudes ermittelt und verhaftet worden. 5 Die deutſche Regierung hat an die argentiniſchen Behör⸗ den bereits ein Auslieferungserſuchen geſtellt, über das bald entſchieden werden wird. 3 1 8 gn NGG& — e 7 — ASSOS N Ar. en een o * FEE 5 2 1 2 Samstag, den 13. Julk 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 318 Das neue Noſarium in Heidelberg Von Gartenbaudirektor Diebolder Lange hat es gedauert, bis die Arbeiten bei der neuen öffentlichen Roſenſchau im Bismarckgarten vollendet und der Oeffentlichkeit übergeben werden konnten. Keine Fahne zeigte die Uebergabe an, nur ein luſtiges Plät⸗ ſchern des Springbrunnens mit ſeinem hohen, ſechsfachen Strahl war wahrzunehmen. Ueber 3000 Roſen nahm das ſchönſte Ace das inmitten der ſchönſten Stadt gelegen, auf, darunter 500 Hochſtämmchen der verſchiedenſten, meueſten Sorten. Wenn dieſe alle blühn, haben wir eine weitere Sehenswürdigkeit für unſere Stadt, und zwar noch am größten Verkehrspunkte, am Mittelpunkt von der Stadt gelegen. Nun iſt der Raſen grün, die modernen Bänke gelbblau, die Roſen zeigen ihr Wachstum, die erſten ſo⸗ gar ſchon Blumen. In wenigen Wochen werden wir dort ein prächtiges Naturſchauſpiel beobachten können, wenn ſie alle blühen. Regelmäßig wurde der ehedem landſchaftliche Gar⸗ tenteil ſüdlicherſeits angelegt, alte Strauch⸗ ja ſogar Baum⸗ gruppen entfernt und anderweitig untergebracht. Im Januar, gerade noch vor Ausbruch der großen Kälte konnten die vielen Intereſſenten und Naturfreunde das Ver⸗ pflanzen zweier großer Bäume beobachten. Beide Bäume wurden im Jahre 1880 als etwa zehnjährige Bäum⸗ chen angepflanzt und ſind nun nahezu 50 Jahre zu großen Bäumen herangewachſen. Natürlich können größere Bäume mur dann verpflanzt werden, wenn ſie wertvoll genug ſind, da eine derartige Maßnahme immer mit größeren Koſten verknüpft iſt. Es handelt ſich hier tatſächlich um Bäume, die ein hohes Alter erreichen und auch ſonſt dendrologiſch koſtbar ſind. Eine Eibe und Hängebuche waren es, die als Hintergrund des Bismarckdenkmals in Frage kommen ſollten und bis dorthin bewegt werden muß⸗ ten. Beide Bäume waren ſehr ſchön gewachſen. Durch den ſtärkeren Froſt, der damals ſchon vorherrſchte, ließ ſich ein größerer Erdballen ſehr leicht erzielen, wodurch die Wurzeln des Eiben⸗ und Hugebuchenbaumes nur ganz geringen Scha⸗ den erlitten haben. Mit Kranen und Schienen wurden beide Bäume gehoben und freigelegt. Der Erdballen ruhte bald auf einer Rolle, die auf Schienen weiterbewegt werden konnte. Beide Bäume ſtehen trotz ihres Alters noch in den Kinderſchuhen, wenn man bedenkt, daß im Heidelberger Schloßgarten zwei Bäume, die ein Alter von 350 Jahren er⸗ reicht haben, ſozuſagen noch im„Jünglingsalter“ ſtehen. Die Eibenbäume werden 1000 Jahre und noch mehr alt. In Hennesdorf ſteht eine Eibe die 1400 Jahre alt iſt. Noch mehr denn noch einmal ſo alt iſt der Taxusrieſe im Friedhof von Breban(England), der 3000 Jahre zählt. Sehr üppig weiter gewachſen iſt die große Hänge⸗ buche, die nunmehr als Hintergrund das Bis marck⸗ denkmal ziert. Urſprünglich hatte dieſer Baum purpur⸗ rote Blätter, im Laufe der Zeit haben ſich dieſe aber wieder vergrünt. Auf 2 Meter Höhe wurde die Hängeform veredelt. Da dieſe Buche nun dauernd das Beſtreben hat, abwärts zu wachſen, ſo verdickt ſich der Stamm von der Veredelungsſtelle an auf das Doppelte. Von beſonderer Schönheit ſind die ab⸗ wärtswachſenden und hängenden Aeſte, die von vielen Natur⸗ freunden angeſtaunt werden. Und nun war die ehedem landſchaftliche Parkanlage frei zur Umgeſtaltung in ein Roſarium, das reich an Sorten und Pflanzen ausgeſtaltet werden ſollte. Dieſe Umgeſtaltung ſollte nun, dem heutigen Geſchmack folgend, regelmäßig auf⸗ geteilt werden. Und ſo wurden in wenigen Wochen die Fel⸗ der aufgeteilt, um nicht weniger als 3000 Roſenpflanzen aller jener Sorten aufzunehmen, die ſich am beſten in den letzten Jahren bewährt haben. 2500 Buſchroſen und 500 Hochſtämme waren es, die nun auf dem verhältnismäßig kleinen Platze ſtehen und heute ſchon hat der Flor begonnen. 2 Sorten ſind es, die dort bereits aufgeblüht ſind: die nächſt 100 jährige, aber heute in einer Sammlung noch unentbehrliche Perſian Nellow, gelbblühend, und Gloire de Dijon Beide Sorten ſind auch allgemein bekannt, wenn auch erſtere nur noch ſelten zu ſehen iſt. Von Polyantharoſen iſt unweit des Denk⸗ mals Rodhütte in mehreren hundert Exemplaren ange⸗ pflanzt. Die dunkelleuchtend⸗kirſchrote Sorte wird in wenigen Wochen dem ganzen Roſarium ein beſonders maleriſches Ge⸗ präge geben. Auch Gruß an Aachen iſt zu ſehen, eine der ſchönſten Roſen ihrer Art. Sie wurde nach dem Kriege ſtark verbreitet, denn die Blumen ſind auffällig und rieſig für dieſe Gruppe, haben einen Durchmeſſer bis 15 Ztm. Dieſe Blumen ſind goldgelb, zuweilen weiß, ganz offen wird ſie ſogar rein⸗ weiß. Angepflanzt ſind auch Vertreter der Gruppe Remontantroſen. Dieſe Art iſt aus Kreuzungen der alten einmal blühenden Roſen mit den öfters blühenden Teeroſen entſtanden. Sie zeichnen ſich durch beſondere Winterhärte aus, was ſich im letzten ſtrengen Winter ausgezeichnet erwieſen hat. Das rote und ſchwarzrote Farbgebiet iſt hier hauptſächlich vertreten. Sie blühen im erſten Flor, der dort demnächſt einſetzen wird, ungemein reich und zeigen dann Roſen bis zum Herbſt. Eine der dankbarſten iſt Mrs. John Laing, hellroſenrot blühend, mit großer, gut gebauter Krone und aufrechten Stielen. Doch gehen wir zu einer Gruppe, die nahezu ein dreiviertel Jahrhundert alle Roſenfreunde lebhaft intereſſierte: Die Teeroſen Sie haben nun tatſächlich beſonders prächtige Farben und zeichnen ſich noch überdies durch ſtarken Duft aus. Leider ſind die Teeroſen empfindlich gegen ſtrenge Winter und viele ſind im letzten Frühjahr nicht wieder ausgetrieben. Wo aber auf eine ſchöne Roſenſammlung Wert gelegt werden muß, da dürfen auch die Teeroſen nicht fehlen. So ſtehen zwei größere Gruppen in Poſtamentenform rechts und links des Denkmals als Hochſtämmchen mit Marechal Niel angepflanzt. Die große goldgelbe Blume dieſer weltberühmten und auch bei uns gut gedeihenden Sorte iſt beſonders in ihrer halbaufgeblühten Becherform von heute noch unübertroffener Formenſchönheit und zeichnet ſich vor allem durch einen köſtlichen Wohlgeruch aus. Beſonders ſchöne und hohe Stämme werden zur Ver⸗ edelung dieſer Roſe benutzt. Dieſe allbekannte Roſe wurde vor mehr als 60 Jahren ſchon gezüchtet. Das Laub iſt typiſch für die Teeroſen: groß und glänzend. Unweit davon ſteht die bereits jetzt ſchon blühende Gloire de Dijon, gold⸗ gelb, vollgefüllt und ſehr groß. Dieſe iſt härter als die Niel⸗ roſe. Melody blüht lebhaft dunkelſafrangelb, bat mittel⸗ große, gut gefüllte und ſehr haltbare Blumen. Beſonders reichlich ſind die Teehybridroſen vertreten. Dieſe Klaſſe entſtand aus den beiden vorgenannten Gruppen, den Remontant⸗ und Teeroſen, gekreuzt und iſt wohl beute in den meiſten und ſchönſten Sorten vertreten. Dieſe Gruppe hat den großen Vorzug, den ganzen Sommer bis hinein in den Spätherbſt zu blühen, ohne jedoch ſo froſt⸗ empfindlich zu ſein wie die Teeroſen, ohne jedoch deren Wohlgeruch zu miſſen. Die Blumen ſind ſehr ſchön, formvoll⸗ endet und ſehr farbenreich. Von dieſer Gruppe ſtehen im neuen Roſarium: Arabella, die 1918 gezüchtet wurde. Es iſt ein Sport von der bekannten Karoline Teſt out, je⸗ doch bedeutend verbeſſert. Die Farbe iſt dunkler, rundlichſpitz gebaut und gefüllt. Ein leuchtendes Karminrot zeichnet die Blume aus. Sie blüht ſehr reich und beſitzt auch kräftigen Wuchs. Dort fällt uns eine Roſe auf, deren Außenſeite kar⸗ minroſa, deren Inneres aber weiß iſt. Die Blume iſt groß und wohlgefüllt. Dieſe Teehybride heißt Jonkher J. L. Mock. Dort ſteht eine größere Gruppe, Laurent Carle, ſeit 20 Jahren ſchon in Kultur. Dunkelkarmin bis blutrot iſt die Farbe, prächtig und großblumig iſt die Form. Auch die Hadleyroſe, links an der Rabatte ſtehend, gehört hierher. Eine edelgebaute, ſehr große Blume iſt es, von dunkelroter Färbung und ſchwärzlicher Schattierung. Dort ſtehen 100 Exemplare von Ma d. Butterfly, die eine erſtklaſſige Gruppen⸗, Schnitt⸗ und Treibſorte darſtellt. Beſonders ſchön iſt die Färbung. Sie iſt lachsfleiſchfarbig mit kupfrigorange. Es iſt eine Sorte hervorgegangen aus Ophelia, die unweit davon in mehreren Beeten, einige Hundert, ſteht und lachs⸗ fleiſchfarbig blüht. Betrachten wir noch die Gruppe der Kapuziner⸗ oder Pemetroſen, die aus einer Kreuzung einer Remontantroſe mit der alten Perſian Nellow hervorgegangen iſt. Das größte Aufſehen hat im Jahre 1914 die Neuzüchtung des Franzoſen Pemet, Mad. Ed. Herriot, erregt. Dieſe Sorte konnte naturgemäß erſt nach dem Krieg bei uns feſten Fuß faſſen. Eine einzigartige Färbung zeichnet ſie aus, die man korallenrot, mit gelb und ſafranroſa, in krabbenrot übergehend bezeichnen möchte. Da ſteht in 2 großen Beeten Los Angeles mit glänzend koral⸗ lenroſafarbenen Blumen und gelblicher Schattierung, dort Souv. de Claudius Pernet, rein ſonnengelb blühend. Dieſe Blume iſt überaus ſchön, groß, gut gefüllt, ſehr langſam auf⸗ blühend. Page Roberts blüht bräunlich goldorangegelb und hat große, ſehr aut gefüllte Blumen. Zwei größere Beete ſind geſchmückt mit Golden Emblem deren Farbe dunkel⸗ ſonnengelb iſt, öͤie äußeren Blütenblätter ſind rot überhaucht. Auch die Schlingroſen dürfen nicht fehlen. Hiervon iſt es beſonders die herrlich blühende Rankroſe American Pillar, zartroſa blühend mit gelben Staubfäden und Scheibe. Wohl iſt die Blume einfach, iſt aber zu mächtigen Dolden vereint. Dort ſteht die lachsroſafarbene Dorothy Perkins, dort ſogar die tahlblau blühende Veil⸗ chen blau. Man ſieht, daß eine reichhaltige Sammlung der beſten Blüten unſerer beliebten Blumenkönigin im neuen Heidelberger Roſarium Aufnahme gefunden hat. Dunkelrote, rote, roſafarbene, kupfrig und korallen⸗ oder lachsrote, gelbe, gelblich⸗rote, gelbweiße, ſchneeweiße, weißlichrote und viele, viele Zwiſchenfarben bringt das neue Roſarium, deren Mitte mit einem hübſchen Springbrunnen, deren Einfaſſungsrabat⸗ ten aber mit allen möglichen Rhododendron und Alpenroſen⸗ gewächſen, Azaleen und gar manch anderem ſchönen Blüher ausgefüllt ſind. doͤtiſche Nachrichten Aus der Stadtratsſitzung vom 11. Juli 1929 Einige Vorlagen für die Bürgerausſchußſitzung am 26. Juli werden genehmigt. Verlängerung der Straßenbahn in Feudenheim Zur Erhöhung der Betriebsſicherheit und zur raſcheren Abwicklung der Rangierbewegungen der Linien 4 und 16 und der zahlreichen Verdichtungszüge am Endpunkt der Straßenbahnlinie in Feudenheim wird mit einem Koſtenauf⸗ wand von 87000/ die Linie bis zum Badiſchen Hof verlängert. Die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes iſt einzuholen. Die Großkraftwerk Mannheim A G. erhöht ihr Stammaktienkapital von 4 auf 6 Millionen Mark. Der Stadtrat ſtimmt der Kapitalerhöhung zu und erklärt ſich vor⸗ behaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes zur Ueber⸗ nahme des auf die Stadt entfallenden Anteils an der Er⸗ höhung bereit. 5 N * 100 000 Mark, der Hauptgewinn der Preußiſch⸗Süd⸗ deutſchen Klaſſenlotterie gezogen. Die Ziehung zur 4. Klaſſe der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie hatte bereits in den erſten Stunden die von allen Losinhabern erwartete Senſation. Der Hauptgewinn in Höhe von 100000 Mark wurde gezogen und fiel auf die Nummer 112 834. Das ſiegreiche Los wird in der erſten Abteilung in Schwerin, in der zweiten in Magdeburg, beidemale in Achteln geſpielt. Die Ziehung der übrigen Gewinne iſt noch nicht ganz beendet. i Mehr Vorſicht beim Ueberqueren der Fahrſtraße. Vor O 5 wurde geſtern abend ein 65jähriger ſchwerhöriger Mann beim unvorſichtigen Ueberqueren des Fahrdammes von einem Auto aus Gießen angefahren. Trotz ſtarken Bremſens konnte der Führer den Unfall nicht vermeiden. Der alte Mann brach den linken Fußknöchel und trug außerdem eine erhebliche Stirnwunde davon. Der Verletzte wurde nach ſeiner in Neckarau gelegenen Wohnung gebracht. * Standkonzert. Am morgigen Sonntag, vormittags 11.30 Uhr, ſpielt am Friedrichsplatz die Kapelle Seezer unter Leitung von Kapellmeiſter Seezer jr. folgende Ton⸗ ſchöpfungen:„Flieger⸗Marſch“(Doſtal), Ouvertüre zu„Das Glöckchen des Eremiten“(Maillart), Erinnerung an J. Offen⸗ bach(Fetras), zwei elſäſſiſche Bauerntänze(Merkling), Muſinan⸗Marſch(Carl). * Silberhochzeit. Das Feſt der Silberhochzeit feiert am morgigen Sonntag Stellwerksmeiſter Karl Heckmann mit ſeiner Sbefee Karuline, geh. D„ 25 Einigung in den Volksbildungsbeſtrebungen? In dieſen Tagen hatte die Leitung der Mannheimer Volkshochſchule zu einer Beſprechung in der Kunſthalle eingeladen, zu der aus allen Kreiſen der Vevölkerung und der amtlichen Stellen Vertreter erſchienen waren. Der Stadtrat hatte Bürgermeiſter Böttger, der ja ſchon jahrelang ver⸗ dienſtvoll in der Volksbildungsbewegung tätig iſt, und den Beigeordneten Oberverwaltungsrat Zöpfel geſchickt. Zur Behandlung ſtand die Lage, Problematik und Mög⸗ lichkeiten der Volksbildung in Mannheim. Bürgermeiſter Böttger als Vorſitzender erteilte zunächſt dem Leiter der Volkshochſchule, Dr. Eppſtein, das Wort. Der Zweck der Veranſtaltung ſei das gemeinſame Beſinnen auf die gegenwärtige Lage der Volksbildung. Es könne ſich dabei nicht ſo ſehr um gemeinſame Programmfeſtſetzung oder Gründung einer Arbeitsgemeinſchaft handeln, die dem einzel⸗ nen Verband die volle Selbſtändigkeit nehmen würde. Wich⸗ tiger wäre einmal die Klärung der grundlegenden Fragen der Organiſation und des Zieles, ſowie der Leitung, ob es eine perſönliche oder kollegiale ſein ſoll. Für Mann⸗ heim ſei es zunächſt einmal wichtig, ſich von der Tradition freizumachen, wenn man ſie vielleicht auch in manchen Dingen werde beibehalten können. Die Frage nach dem Publikum wäre auch nicht ſo einfach zu löſen. Soll es eine Geſinnungs⸗ gemeinſchaft, die durch eine Idee zuſammengehalten wird, oder ſoll es ein anonymes Publikum ſein, das ſich ſtets wieder neu zuſammenfindet? Die Kriſe der Volksbildung ſei heute die Kriſe des Intellektualismus überhaupt, die man nicht be⸗ ſeitigen könne durch die Mittel des Intellektualismus, wie Förderung des individuellen Bildungsſtrebens, oder eines Perſönlichkeitswertes, oder möglichſte Verbreitung eines Lernſtoffes, wie es die Aufklärungszeit tat. Die Kriſe der Kultur könne nur überwunden werden durch Aufhebung der überkommenen Trennung der Volksſchichten aus einer be⸗ ſtimmten Perſpektive des Lebensgefühls, das ſich nämlich richten müſſe auf die Bewältigung des Schickſals mit dem Blick auf die Zukunft. Zweck der Volkshochſchule müſſe ſein, die Aktualität geſchichtsbewußt zu machen oder das Geſchichtsbewuß tſein zu aktnaliſieren. Als ſolche ſei ihre Tätigkeit wertfrei und neutral, ohne eine gebundene Weltanſchauung. Wie eine ſolche ungebundene Ein⸗ ſtellung Geſtalt gewinnen könne, ſei Sache der Perſöglichkeit; weun aber die geiſtig Regſamen aus allen Schichten, der großen klein bürgerlichen und der exkluſiven großbürgerlichen, ſowie der weniger abgeſchloſſenen künſtleriſchen, ſich zu ge⸗ meinſamer Betätigung im Sinne geſchichtsbewußter Aktivität zuſammenfänden, ſo könne dadurch Gemeinſchaft hergeſtellt werden. Das Bedürfnis könne geweckt werden durch Anteil⸗ nahme des Hörers an der Programmgeſtaltung und das Le⸗ ben, das immer neue Hörer mit ſich bringe. Für den Winter ſeien Vorträge über Denkrichtungen der heutigen Zeit und über fremde Kulturkreiſe vorgeſehen, daneben noch Arbeitsgemeinſchaften. Für die Vorträge müſſe eine beſtimmte Ahnung von dem Gebotenen vorausgeſetzt werden, Volkshoch⸗ ſchule ſoll nicht einfach Wiſſen populariſteren. Mit den poli⸗ tiſchen und Berufsgruppen müſſe man im Sinne rationali⸗ ſierender Planwirtſchaft zuſammenarbeiten gegen die Unifor⸗ mierung des Bildungsſtrebens durch Kino, Radio und Schall⸗ platte. Für den Freien Bund ſprach Dr. Hartlaub: Die Akademie für Jedermann iſt bereits 1911 als Maſſenbewegung unter Wicherts Führung entſtanden mit dem Ziel, durch das Kunſtverſtändnis zur Moralität zu erziehen. Das Streben der„Selbſtgeſtaltung durch Kunſt“ fand Unterſtützung durch Zeitſtrömungen und durch finanzielle Erleichterungen. Nach dem Kriege erlebte der Bund eine Auferſtehung. Die Be⸗ ſucherzahl nahm ab durch Einführung des Radio und auch durch die Veranſtaltungen der Volkshochſchule. Die fortſchrei⸗ tende Techniſierung und eine Ernüchterung gegenüber dem idealiſtiſchen Glauben an die moraliſche Wirkung der Kunſt zwingen zur Anpaſſung durch Neuorganiſation. Die Zahl der Vorträge ſoll verringert, dafür die Intenſität durch Auswahl der Redner geſteigert werden, alles mit dem Ziel, die Kunſt zu aktualiſieren. Bei Themen aus Grenzgebieten iſt Verſtändigung mit Volkshochſchule notwendig. Als Sprecher des Ausſchuſſes für Volks muſfik⸗ pflege ſtellte Muſtkſchriftſteller Eberts als Aufgabe feſt, Muſik im Volk zu pflegen unter Mitwirkung der Teilnehmer bei der Feſtſetzung der Veranſtaltungen. Das Publikum habe beſprechung aller Volksbildungsbeſtrebungen anfangs auch ſehr viele Arbeiter umfaßt, die aber allmählich abgeſchwenkt ſeien. Heute beſtehe es zum größten Teile aus dem verarmten Mittelſtand, der 1 eine feſte Beſucher⸗ gemeinſchaft bilde. Hier wolle man Muſik pflegen, und nicht wie die Schule dazu erziehen. Eine muſikaliſche Allge⸗ meinbildung müſſe allerdings vorausgeſetzt werden. Unter⸗ ſtützt werden die Beſtrebungen noch durch eine Muſikbücherei und durch Arbeitsgemeinſchaften. Schülerkonzerte für Volks⸗ ſchüler ſollen den Weg zum Konzert finden helfen. In der Ausſprache wurde darauf hingewieſen, daß man bei der Volksbildung beſonders die Jugendlichen und die Arbeitsloſen müſſe zu erfaſſen ſuchen, die oft Zeit haben und ſie nicht anzuwenden wiſſen. Es wurde allerdings auch betont, wie ſchwer es ſei, gerade dieſen Schichten rational beizu⸗ kommen. Welches iſt nun das praktiſche Ergebnis der Aus⸗ ſprache?, ſo fragte Bürgermeiſter Böttger am Ende. Seine Antwort, daß man Tuchfühlung genommen habe und die Pro⸗ bleme beobachten wolle, kann, ſo ſehr ſie richtig iſt, nur als höchſt mageres Ergebnis bezeichnet werden. Einen Dachver⸗ band für Volksbildung will man nicht gründen, von den be⸗ ſtehenden drei Gruppen hat die Volksmuſikpflege die Muſik, der Freie Bund die bildende Kunſt und die Volkshochſchule die—„Bildung“ zum Gegenſtand. Alſo jede hat ihren Brocken, und„Ueberſchneidungen“ der Intereſſen können nur ſelten entſtehen, höchſtens in rein äußerlichen Fragen. Mit Schwierigkeiten ſcheint nur die Volkshochſchule zu tun zu haben, mit inneren, die mit der Kulturkriſe zuſammenhängen. Der Kern aber iſt gerade das, was die Volkshochſchule zu ihrem Gegenſtand hat: die„Bildung“. Ich glaube, wenn man dieſe Frage einmal klar ins Auge gefaßt hat, wenn man hier einmal von Traditionen frei iſt und das heutige Lebensgefühl zugrundelegt, dann finden ſich auch leicht die Löſungen für die Fragen nach Organiſation und Methode der Volkshoch⸗ ſchule. Es ſei alſo als Vorſchlag für die nächſte Führer⸗ einmal als Thema vorgeſchlagen: Was verſtehen wir unter Bi l⸗ dung? Möge es dann ſo behandelt werden, daß der„ge⸗ bildete“ Menſch nicht als der Intellektuelle oder als Kompo⸗ ſitum von abſtrakten ſoziologiſchen Begriffen vor uns ſteht, ſondern als Menſch von Fleiſch und Blut, der uns„aktuali⸗ ſiertes Geſchichtsbewußtſein“ vorlebt. Dr. B. 0 . Sekte. Nr. 818 1 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 13. Juli 1929 FJeſt-Kommers der Studenten der Handelshochſchule Geſtern abend wurde im großen Saale des Friedrichs⸗ parkes der jeweils mit dem Jahresfeſt verbundene Feſt⸗ ko mmers abgehalten, der diesmal eine außergewöhnlich ſtarke Beteiligung aufwies. Als die Chargen unter Muſik⸗ Begleitung in den Saal gezogen waren, begrüßte cand. Kleinau die Anweſenden. Unter den Ehrengäſten befanden ſich u. a. der Rektor, Konrektor, die Mitglieder des Lehr⸗ körpers und Vertreter der Hochſchulen und Univerſitäten von Heidelberg, Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart, Hohenheim und Darmſtadt. Das Podium, auf dem ſich die Fahnen der ein⸗ zelnen Verbindungen ſowie die Kapelle Mohr befand, war mit Blumen und Lorbeer hübſch geſchmückt. Der Saal bot ein farbenfrohes buntes Bild. Die Kapelle Mohr ſpielte ſchneidige Märſche. Ein Cantus ſtieg mach dem anderen und ſo herrſchte bald eine feuchtfröhliche Stimmung. Rektor Prof. Dr. Tuckermann hielt eine längere Anſprache, in der er darauf verwies, daß die Univerſitäten die heutigen großen Aufgaben, die an den Menſchen geſtellt werden, nicht allein löſen können. Die Hochſchul⸗Fachbewegung mußte ſich notwendigerweiſe an⸗ reihen. Dabei entſtanden verſchiedene Hochſchultypen u. g. auch die Handelshochſchule Mannheim. Dieſe dient nicht nur der Wiſſenſchaft, ſondern auch dem Heimatlande. Gerade die Hochſchulen in Sübdeutſchland ſind beſonders ſtark mit dem Volksganzen verknüpft. Damit iſt eine gewiſſe Volkstümlich⸗ keit gegeben. Man befinde ſich hier in Deutſchlands freteſter Ecke. Die oberrheiniſchen Lande ſind innig verknüpft mit der geſamten deutſchen Schickſalsgemeinſchaft. Gerade unſer Land hat immer feine Zugehörigkeit zum Reiche betont. Dann wandte ſich der Redner der Frage der auslandsdeut⸗ ſchen Hochſchulen zu, deren innige Verbundenheit mit dem Heimatlande er wiederholt betonte. Unſere Hoffnung gelte dem baldigen Anſchluß der deutſch⸗öſterreichiſchen Lande. Die geographiſche Lage Deutſchlands mache es zum Kernproblem der europäiſchen Frage. Darum hänge das Schickſal von Europa ſtark vom Schickſal Deutſchlands ab. Ein Groß Deutſchland der Zukunft ſei unſere Hoffnung. Die Rede ſchloß mit einem Salamander auf das Deutſche Reich und das deutſche Vaterland, worauf das Deutſchlandlied ge⸗ ſungen wurde. Im Namen des Kreiſes VI des ſüdweſtdeutſchen Hochſchul⸗ kreiſes wurde der Handelshochſchule Mannheim, die überall Anſehen genieße, zur Verleihung des Promotions⸗ rechtes gratuliert. Direktor Kühl vom Verband ehemaliger Studierenden der Handelshochſchule Mannheim überreichte ein großes Bild des Reichspräſidenten Hindenburg, den er in Bezug auf treueſte Pflichterfüllung als Vorbild der Studenten Hinſtellte. Prof. Dr. Lautner ſtellte feſt, daß im Gegenſatz zu den in München gehaltenen Reden hier in Mannheim das Herz und nicht die Zunge allein für den Auſchluß Deutſchlands an Oeſterreich mitſpreche. Zum anderen betonte er, daß in Mannheim ein inniges Ver hältnis der Kommili⸗ tonen zur Dozentenſcha ft beſtehe. Er trank ſein Glas auf das Wohl der Volksgemeinſchaft Deutſchland⸗Oeſterreichs und der Studentenſchaft der Handelshochſchule Mannheim. Eine weihevolle Stimmung in das fröhliche Treiben rief die Ansprache von Prof. Dr. Sommerfeld hervor, der über die Liebe zum Vaterlande ſprach.„Das Vaterland über alles“ ſei die Parole der Helden und der Kommili⸗ tonen geweſen, die auf dem Schlachtfeld ihr Leben gelaſſen haben. Den toten Brüdern danke man es, daß das Vaterland heute noch beſtehe und man noch lebe. Während der Saal ver⸗ dunkelt wurde, ſpielte die Kapelle die wehmütige Weiſe vom guten Kameraden. Redakteur Dr. Peterſen ſprach als jüngſtes Mitglied des Kuratoriums der Handelshochſchule und gedachte der Deutſchland geraubten Gebiete. Rektor Prof. Dr. Selz toaſtete auf die deutſch⸗akademiſche Jugend. Fröhlich ſtiegen die alten Studentenlieder, das Burſchen⸗ lied und Gaudeamus igitur durch die Stille des Parks. Als wir um die Mitternachtsſtunde den Kommers verließen, ſaßen Studenten und Studentinnen noch in fröhlicher und trinkfeſter Stimmung vergnügt beiſammen. ch. es auf glücklichſte verſtanden, die Deulſchlands ſchönſte Tennisanlage Die Feudenheimer Spielplätze des Tennis⸗ und Turnierelubs„Grün⸗Weiß“ Das Geſicht einer Stadt iſt ebenſoſehr eingreifen⸗ den Veränderungen unterworfen, wie das Antlitz des Men⸗ ſchen. Die fortſchreitende Zeit mit ihren ſtets wechſelnden Lebensgewohnheiten und Anforderungen der jeweiligen Generation drückt auch dem äußeren Bilde einer Stadt ſeinen Stempel auf. Heute, wo die Sp ortbewegung immer weitere Kreiſe ergreift, wo auch die Stadtverwaltungen mehr oder minder ſich der Unterſtützung und Förderung dieſer Aus⸗ gleichsbewegung im mechaniſierten Zeitalter nicht entziehen können, kann es nicht ausbleiben, daß auch das Antlitz einer Stadt von dieſem Faktor öffentlichen Lebens mit be ſti mmt wird. Wir können mit Genugtuung feſtſtellen, daß die Stadtverwaltung Mannheim in dieſer Beziehung ſchon viel getan hat und noch mehr zu tun beab⸗ ſichtigt. Wer wollte leugnen, daß das ſogenannte„Sta⸗ dion“ in Neuoſtheim und die verſchiedenen anderen Spiel⸗ platzanlagen nicht ebenſo charakteriſtiſch für das äußere Bild der Stadt Mannheim geworden ſind, wie etwa der Waſſer⸗ turm, die Ebert⸗Brücke, das Palaſt⸗Hotel und die neueren Siedlungsbauten? Doch auch in der Sportbewegung iſt es nicht anders als im privaten und wirtſchaftlichen Leben: alles allein können und ſollen die Behörden nicht vollbringen. Wenn eine Stadt zur„lebendigen“ werden ſoll, wenn ſie nicht zurück⸗ bleiben will, wie es vor mehreren Jahren für Mannheim noch den Anſchein hatte, dann müſſen ſich auch die Bürger regen und der private Unternehmungsgeiſt darf nicht er⸗ lahmen. Erſt die Verbindung z wiſchen behörd⸗ licher Förderung und perſönlicher Initiative der Bürgerſchaft wird jenes organiſche Wachſen zu fruchtbarer Entfaltu ng bringen, ohne das das Leben einer Stadt verflachen und erſtarren muß. Zu den erfreu⸗ lichen Anſätzen neuen lebendigen Werdens in Manheim ge⸗ ſellte ſich in den letzten Monaten ein neuer Grundſtein, der für das ſportliche Anſehen Mannheims ebenſo⸗ ſehr werben wird, wie für die Stadt Mannheim ſelbſt. Wie alle Sportarten hat auch der Tennisſport in Deutſchland einen ungeahnten Aufſchwung genommen und eine inter⸗ nationale Bedeutung gewonnen, die wohl niemand vor dem Kriege vorausahnen konnte. Daß an dieſer Entwicklung der Mannheimer Tenn 1s ſport nicht unweſentliches Ver⸗ dienſt hat, kann mit Genugtuung verzeichnet werden. Aber Mannheim fehlte als dem Vorort des ſüddeutſchen Tennis⸗ ſportes noch die große Spielanlage. Sie iſt jetzt ge⸗ ſchaffen! Heute noch vor den Toren der Stadt, in vielleicht gar nicht allzu langer Zeit jedoch umſchloſſen von Mannheims neuem Siedlungsgürtel, hat der im Herbſt letzten Jahres ge⸗ gründete repräſentative Tennis⸗ und Turniere lub Grün-Weiß“ eine muſtergültige Spielplatzanlage ge⸗ ſchaffen, auf die Mannheim ſtolz ſein kann. Hinter der Unter⸗ führung von Feudenheim, im Winkel z wiſchen Neckar⸗ ſchleuſe und Riedbahn und im Angeſicht der fernen Bergſtraße, wurde eine Tennisanlage auf der anſehnlichen Bodenfläche von rund 44000 qm errichtet, die nach dem fachmänniſchen Urteil auswärtiger und internationaler Tennisſpieler zwar nicht als die größte, aber als die zur ⸗ zeit ſchönſte der beſtehenden Tennisanlagen angeſprochen werden kann. Erſtaunlich iſt es, was hier trotz großer Boden⸗ bewegungen und trotz längerer Unterbrechung durch die Froſtperiode in den wenigen Monaten geleiſtet wurde. Um eine großen Raſenfläche, die von einer doppelreihigen Platanen⸗Allee umſäumt iſt, liegen von der bekannten Wiesbadener Firma Becker hergerichtete 10 bn leder Beziehung gleich⸗ wertige Spielplätze, die mit ihren roten Decken einen farbenfreudigen Kontraſt zu ihren grünen Umrahmungen bilden. Ein großer tief gelegter Mei ſterſchafts⸗Turnierplatz ſchließt die Anloge gegen Oſten ab. Ringsum anſteigende, kerraſſen⸗ abgeſtufte Dämme bieten um den Meiſterſchafts⸗Turnierplatz Sitz⸗ gelegenheit für 2500 Zu f chauer. Das ganze Spielfeld iſt ſo projektiert, daß bei ſpäteren Bedürfniſſen noch weitere 7 Spiel plätze angegliedert werden können. Seitlich vom Haupteingang liegt ein geräumiger Parkplatz für die Au bo 8. Frontal zu den Spielfeldern liegt auf einer Terraſſe erhöht, das langgeſtreckte Clubhaus Architekt Ernſt Plattner, BDA Hat ucht und Gliederung des I * * Das Thermometer „Sie, iſt's dort oben wärmer, als hier unten?“ 5 Berliner Miniaturen In Berlin iſt jetzt Sommer. Wenigſtens ſagt das der Kalender Viel gemerkt hat man noch nicht davon, denn die täglichen Regenfälle, die ſich neckiſcherweiſe auch ab und zu zu einem Gewitter verdichten, haben eine derartige Abküh⸗ lung herbeigeführt, daß man jede Dame auf der Straße um Tſchako. ihren Sommerpelz beneidet. Aber trotzdem, der Sommer wird in Berlin ſogar amtlich dokumentiert und zwar durch die Khakiuniform der Schupos, die ſie ſeit dem 1. Juli tragen. Sie ſieht gar nicht übel aus. Brauner Waffenrock, blaue Ho⸗ ſen und ſchwarze Gamaſchen. Aber noch tragen ſie den Erſt wenn von oben herab der Befehl kommt, daß ſie den Tſchako mit der Mütze vertauſchen darf, dann iſt der wirkliche Sommer da, und damit erhält der richtige Staats⸗ bürger erſt die Erlaubnis, tranſpirieren zu dürfen. * Aber weil kalendermäßig Sommer iſt, hat eine halbe Million Berliner Familien die Stadt verlaſſen und ſucht nun den wirklichen Sommer im Gebirge oder an der See. Ob ihnen das gelingt, iſt eine beſondere Frage. Jedenfalls hat es hier etwas Luft auf dieſe Weiſe gegeben, denn die durch die Abreiſe entſtandenen Lücken werden doch nicht ganz durch den Fremdenverkehr ausgefüllt. Aber die Fremdeninduſtrie muß ſich ganz auf dieſen Beſuch einſtellen. Am empfindlich⸗ ſten merkt man das an den Theatern. Neues von Qualitat iſt kaum zu finden, dagegen Seichtes, Allzuſeichtes in Menge. Wer ſich einen Begriff von dem rapiden Wachſen der Reichshauptſtadt und ihres Verkehr macher will, der f den horizontalen Linien der Landſchaft anzupaſſen. n Nachbarſchaft der großen Beton⸗Schleuſentürme und des Eiſenbahn⸗ dammes gab dem Architekten Anlaß, für das Aeußere rotbraune Klinker zu verwenden. Durch eine gedeckte Terraſſe gelangt man vom Sportplatz aus in das Innere des Clubhauſes. Kernpunkt bildet der große Saal, der in friſchen wei grau⸗blau und braunen Tö⸗ nen gehalten iſt. Ein breit gelagerter Kamin mit origineller Stuck⸗ aufteilung im Aufbau beleßt die Stirnwand. Um den Kamin grup⸗ pieren ſich zwanglos bequeme Sitzgelegenheiten. Die Wand gegem die Spielplätze iſt ganz in Glas aufgelöſt, ſodaß ein inniger Kontakt von außen und innen geſchaffen iſt.„ 5 80 Auf der rechten Seite ſchließt ſich ein geräumiges Varſtan d zimmer, das Sekretariat und die Herren⸗Garderoben an. 8 Auf der linken Seite liegen die Anrichte, die warme und kalte K 1 ch e, die Damen⸗Garderoben ſowie der Aufenthaltsraum für den Platz⸗ meiſter und die Balljungen. Den Garderoberäumen ſind reichliche Toiletten⸗, Tuſche⸗ und Maſſageräume angegliedert. Alle Räume überraſchen durch ihre Helligkeit. Im Aufbau liegt noch die ge⸗ räumige Hausmeiſterwohnung, während im Kellergeſchoß die Heizung, das Pumpwerk für die Waſſerverſorgung, ſowie eine Transforma⸗ toren ſtation untergebracht ſind. 5 Die geſamten Bauarbeiten führte die Firma F. u. A. Ludwig Den Die Be⸗ und Entwäſſerung der ganzen Anlage, ſowie die ſſerverſorgung wurde durch die Firma Bo p p u. Reuth e geführt. Mit den geſamten gärtneriſchen Arbeiten war die Firma Fritz Seidler betraut. Wenn heute ſchon die neue Anlage, die in jeder Beziehung dem ſportlichen Geiſt und Zweck in ſachlicher Weiſe Rechnung trägt, als ideal bezeichnet werden kann, um wieviel ſchöner wird ſie erſt dann ſein. wenn die Platanen⸗Allee einmal ge⸗ wachſen ſein und wenn vor allem der von der Stadt projek⸗ tierte Park entſtanden und die Anlage umſchließen wird. Der Club„Grün⸗Weiß“ hat mit dieſer Anlage, auf deren Plätzen jetzt ſchon der umſichtige und erfahrene Trainer Romeo ſeines Amtes waltet, dem Mannheimer Tennisſport einen ſeiner Bedeutung entſprechenden Rahmen gegeben, der hof⸗ fentlich auch für die Zukunft ſich als ſtarker Impuls des ſüd⸗ deutſchen Tennisſportes erweiſen wird. So können wir, um auf den Eingang dieſer Beſprechung wieder zurückzukommen, feſtſtellen, daß dieſe Anlage, die in Erbpacht ſteht, als erfreu⸗ liches Zeichen privater Initiative einen markanten Zug in das Antlitz der„lebendigen“ Stadt Mannheim weine Hat. 0 5 * Innenminiſter Dr. Remmele ſpricht der Mannheimer Polizei ſeine Anerkennung aus. Am Nachmittag des 11. Juli nahm der Miniſter des Innern, Dr. Remme le, Ver⸗ anlaſſung, die Mannheimer Polizei zu beſichtige n, wobei er der Beamtenſchaft für ihre Tätigkeit während der letzten 10 Jahre Dank und Anerkennu nig zollte. Poli⸗ zeidirektor Dr. Bader dankte dem Miniſter, Hierauf wur⸗ den die Unterkünfte der Polizei, insbeſondere auch das in Q 6 neu eingerichtete größere Revier beſichtigt. Nach einer Alarmierung des Bootes der Rhein fahn⸗ dungs polizei und einer kurzen Rheinfahrt kehrte der Miniſter abends nach Karlsruhe zurück. * Verbindlich erklärter Schiedsſpruch im Verſicherungs⸗ gewerbe. Der Reichsarbeitsminiſter hat den Schiedsſpruch im Gehaltsſtreit für Verſicherungsgewerbe vom 14. Juni, der eine Erhöhung der gelblichen Leiſt ungen ab 1. Mai 1929 in Höhe von 3 Prozent vorſieht, für verbindlich erklärt. * Lampionfeſt der Gartenſtadt Almenſiedlung. Am 18. Julf, abends 8 Uhr, findet das diesjährige Lampionfeſt der Gartenſtadt Almenſiedlung ſtatt. Ein Beſuch des Feſtes wird ſich ſehr lohnen. * Beim Kaminbau abgeſtürzt. Wie uns aus Köln ge⸗ meldet wird, iſt der g4jährige Maurer Johann Rudolf aus Mannheim⸗Wallſtadt bei Arbeften an einem Kamin⸗ neubau in der Nähe Kölns aus etwa 100 Meter Höhe abgeſtür zt. Der Mann war ſofort tot. * Schwerer Autpunfall in Rheinau. Auf der Landſtraße bei Rheinau hat ſich geſtern abend ein ſchwerer Autounfall ereignet. Ein mit zwei Perſonen beſetztes Auto, von dem ſich eines der Hinterräder gelöſt hatte, übe r⸗ ſchlug ſich und bogrub die beiden Inſaſſen unter ſich. Beide Perſonen erlitten ſolche Verletzungen, daß ſie ins Allgemeine Krankenhaus eingeliefert werden mußten. Lebensgefahr beſteht glückliche weiſe nicht. Schwetzinger braucht ſich nur die Zahlen anzuſehen, die jetzt vom Kraftver⸗ kehrsamt herausgegeben worden ſind. Der Vergleich an zwei Stichtagen(1. Jauuar 1913 und 1. Juni 1920) exgibt folgen⸗ des Bild: 1918 gab es in Berlin 2445 Kraftdroſchken, 290 Om⸗ nibuſſe, 3933 Privatwagen, 1598 Laſtautos und 749 Motor⸗ räder. Die Kleinkrafträder fehlten ganz. 1929 zeigt dagegen folgende Zahlen: 9082 Kraftdroſchken, 875 Omnibuſſe, 32512 Privatwagen, 15 657 Laſtautos, 22 645 Motorräder und 12 711 kleine Krafträder. Alſo eine Vervierfachung bei den Kraftdroſchken und Omnibuſſen, die zehnfache Zahl bei Pri⸗ vatwagen, die fünfzehnfache Zahl bei Laſtautos und die drei⸗ ßigfache Zahl bei Motorrädern. Das iſt nicht nur durch die räumliche Ausdehnung der Stadt zu erklären, das iſt ebenſo ſehr ein induſtrieller Erfolg wie es eine Folge der techniſchen Weiterentwicklung und Verbilligung des Materials iſt, das heute viel weiteren Volkskreiſen erſchwinglich iſt wie damals. * Und wie ſich das organiſch aufbaut, das können wir jetzt an den 300 neu in den Dienſt geſtellten Straßen⸗ bahnwagen. mit Fernſteuerung und Mitteleingang ver⸗ folgen, die eine 19⸗Klm.⸗Geſchwindigkeit erzielen, gegenüber 15 Klm. der alten. Und wenn in kurzem die Straßenbahn⸗ DegZugwagen in Betrieb geſtellt ſein werden(die jetzt im Bau ſind), wird die Geſchwindigkeit auf 21 Klm. in der Stunde ge⸗ ſteigert werden können. Man wird dann auch von einem Wagen in den andern gehen können, genau wie beim D⸗Zug, und außerdem wird da zum erſtenmal der Lautſprecher eingebaut werden, der die Halteſtellen aus ru ft, ſo daß nur ein Schaffner anzuſagen braucht. Alſo Lauch bei der Straßenbahn eine Weiterentwicklung hinſichtlich Schnelligkeit, Bequemlichkeit und Geräuſchloſigkeit. . Der neue Rundfunkintendant Dr. Fleſch hat nun ſeinen Poſten offiziell übernommen. Die Aufgabe, die ſeiner harrt, iſt wirklich nicht leicht, denn er ſieht ſich von vorn herein ſo vielen Gegenſpielern gegenüber, daß eine ganz ſtarke Hand dazu gehört, um in die verfahrenen Verhältniſſe Ordnung zu bringen. Die Klüngelwirtſchaft und die Mono⸗ poliſierung ſind beim Berliner Rundfunk derart eingeriſſen, daß ein Aufräumen im Intereſſe des Publikums eine Not⸗ wendigkeit geworden iſt, denn die Programmgeſtaltung und die Qualität der Leiſtungen leidet beträchtlich darunter.— Wie Gelegenheiten beim Rundfunk verpaßt werden, dafür nur ein Beiſpiel: Dieſer Tage wurde im Senderaum ein zwar auf alten Inſtrumenten. Liftboy herein und brüllt:„Großfeuer!“ Es brannte im Erdgeſchoͤß und Hinterhaus, während Plötzlich ſtürmt der Panik. der 4. Stock, w geſendet wird, vollkommen unverſehrt blieb. Daß man das Spiel abbrach, war ſelbſtverſtändlich, daß man aber das Kabel nicht ſofort auf ein Nachbardach legte und von dort aus die ſelten günſtige Reportge eines Brandes durch⸗ gab, das iſt ein Rätſel und— eine der verpaßten Gelegen⸗ heiten, Der neue Intendant wird wirklich allerhand zu tun bekommen. 1 Und beim Film? Dort haben Pat und Patachon Kon⸗ kurrenz bekommen durch Beef und Steak, die im„Capitol“ die Maſſen begeiſtern.„Aufruhr im Junggeſellenheim“ heißt die tolle Geſchichte, die außergewöhnlich zugkräftig iſt, Im„Marmorhaus“ zeigt die Deruſſa ein intereſſantes Ex⸗ periment eines Nichtſpielfilms„Der Mann mit der Kamera“, das beweiſt, wie unendlich ausdehnbar noch die Möglichkeiten des Lichtbildes ſind, denn was hier gezeigt wird, ſind keine geſtellten Bilder ſondern nur Szenen aus dem Leben. Efhaee, Alte Muſik auf alten Inſtrumenten. Es war ein überaus glücklicher Gedanke Edgar Lukas und Anne Winterhalter aus Freiburg zu holen, um ſie einmal auch Mannheimer Kinder aus der Schatztruhe ihrer alten Muſiß erleſene Koſtbarkeiten ſehen und hören zu laſſen. Es fanden drei Aufführungen ſtatt, eine für Knaben, eine für Mädchen aus den ſiehenten Klaſſen, die dritte für die Singſchulen ſowie Knaben und Mädchen, im Ganzen für 1260 Kinder. Nachdem das letzte Mal das Ehepaar Kothe für die 7. Klaſſen eine Sing ſtunde abgehalten hat, waren die diesmaligen Schul⸗ konzerte, ſo führte Eberts einleitend aus, in ihrem Pro⸗ gramm rein inſtrumental gehalten. Es gab eine leider nur zu kurze Stunde alter Hausmuſik— der Gegenſatz zum heutigen Konzertbetrieb wurde gleichfalls dargeſtellt— und Die einzelnen Inſtrumente, das Clavichord als den Urgroßvater des Klaviers, die Block⸗ flöte mit ihrem weichen Orgelregiſterklang, die Viole, die Pochette, dieſe kleine Tanzmeiſter⸗Taſchengeige, und die einzel⸗ nen Programmſtücke von Bach, 1915 Lukas, der ſich mit Frl. Winterhalter in die Poxträge eilte. Clavichord allein. Die Klaſſen folgten in atemloſer Spannung, Telemann u. g. erläuterte Eingelegt wurde noch eine Suite von Händel für Hörſpiel„Streik im Elektrizitätswerk“ vom Stapel gelaſſen, ſo daß ſogar die dünnen und zarten Clavichord⸗Klänge ſehr klar durchkamen. 1 Es war ein erleſener Genuß! 1 N * + I— 3 1 J — 2 3 . Samstag, den 18. Juli 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Wittag⸗Ausgabeh 5. Seite. Nr. 318 Neue deutſche Wohlfahrtsmarken Für die Kräftigung der Jugend Am 1. November d. J. werden vom Reichspoſtminiſtertum neue Wohlfahrtsbriefmarken herausgegeben. Der Vertrieb der diesjährigen Wohlfahrtsbriefmarken wird einige Neue⸗ rungen aufweiſen. Beſonders wichtig iſt die Herabſetzung des bisherigen Wohlfahrtsaufſchlags von 100 Prozent des Fran⸗ kterungswertes auf durchſchnittlich 50 Prozent. Man erwartet, daß auf dieſe Weiſe die Wohlfahrtsbriefmarke in immer weitere Kreiſe der Bevölkerung eindringt. Die Wohlfahrts⸗ briefmarke mit dem Frankierungswert von 5 Pfg. wird künf⸗ tig 7 Pfg., von 8 Pfg. wird 12 Pfg. und von 15 Pfg. ſoll 20 Pfg. koſten. Es iſt beſchloſſen worden, den Ertrag in erſter Linie zur Kräftigung der Jugend zu verwenden. Die dies⸗ jährigen Wohlfahrtsbriefmarken werden die Wappen von Bremen, Lippe, Lübeck, Mecklenburg⸗Strelitz und Schaum⸗ burg⸗Lippe tragen. Die Erträge der ſeit nunmehr 5 Jahren regelmäßig ausgegebenen Wohlfahrtsbriefmarken waren jähr⸗ lich 700 000 bis 1,5 Millionen Mark. Man kann der Wohl⸗ fahrtsbriefmarke nur die vollſte Volkstümlichkeit wünſchen, weil ſie außer einer ſozialen Einnahmequelle das landläufigſte Mittel werden kann, um überall den Hilfswillen für die Not in Deutſchland zu wecken. Die Reichsgeſchäftsſtelle für die Wohlfahrtsbriefmarke iſt die Deutſche Nothilfe in Berlin. Veranſtaltungen * Friedrichspark— Freilicht— Tänze. Morgen Sonntag abend veranſtaltet die Parkleitung ein größeres Sommernachtfeſt. Der von dem japaniſchen Abendfeſt beſtens bekannte Solo⸗Tänzer Carol Bartolmae gibt in eigenen Tänzen mit Frl. Erica Kuna pp einen Tanzabend. Auf dem ideal gelegenen Tanzpodium in der Mitte des Blumenparterres, umrahmt von reicher Konturenbeleuch⸗ tung, werden reizende Tanzſzenen, begleitet von dem Streichorcheſter der Kapelle Becker, ſich vor den Parkbeſuchern abſpielen.— Heute Samstag abend tſt große Tanzpantomime„Ein Sommernachts⸗ traum“ geboten vom Odenwaldklub, wozu Jedermann Zutritt hat. (Siehe Anzeige in vorliegender Ausgabe.) Orgelkonzerte der Chriſtuskirche Mannheim. Das Programm des am Sonntag, 14. Jult abends 8 Uhr ſtattfindenden letzten Orgel⸗ konzerts vor den Ferien, enthält ausſchließlich Kompoſttionen von Arno Landmann. Zur Uraufführung kommen: Die große Doxologte, Paſſionsgeſang, der 73. Pfalm für Chor a capella ſowie Choralſpiele aus den 30 Vorſpielen op. 16. Eingeleitet wird der Abend durch das Prälumdium h⸗moll und beſchloſſen mit der Paſſa⸗ raglia und Fuge Es⸗dur op. 11. Der Eintritt iſt frei. Vorträge Das Problem der Tierſeele. Vortrag im Tierſchutzverein Der Mannheim Ludwigshafener Tierſchutzverein hob ſeine geſtrige Zuſammenkunft im Ballhaus über das Niveau gewöhnlicher Mitgliederverſammlungen hinaus durch einen Vortrag des Heidelberger Tierarztes Dr. Vaeth, der ſich mit dem Problem der Tierſeele und Menſchenſeele aus⸗ einanderſetzte und daraus Folgerungen zog für das Verhalten des Menſchen dem Tier gegenüber. Die Frage, ob das Tier aus bloßem, angeborenem, Inſtinkt oder aus Ueberlegung handelt, hat ſchon die Philo⸗ ſophen der Antike beſchäftigt. Griechiſche Philoſophen wollten nur einen graduellen Unterſchied zwiſchen Menſch und Tier gelten laſſen, andere bezeichneten den Inſtinkt als einzige Urſache der tieriſchen Bewegungsorgane. Neuere Phyſiologen ſind der Anſicht, daß Reflex, Inſtinkt und Gedankenaſſoziation vollſtändig genügen, um das Weſen des Tieres zu ergrün⸗ den und zu erklären. Das Vorhandenſein der inſtinktiven tieriſchen Seele erzeugt unbewußte Handlungen und erhält Individuum und Art, iſt aber noch völlig ungeklärt. Eine freie ſtunliche Tierſeele würde eine gewiſſe Intelligenz als äußere Ausdrucksform haben. Wir haben uns daran gewöhnt, in dieſer Intelligenzreihe den Hund an die Spitze zu ſtellen und dann Pferd, Kamel und Ziege folgen zu laſſen. Von den Auswirkungen einer Menſchenſeele, die ein abſtraktes und logiſches Denken ermöglicht, iſt beim Tiere nichts zu finden, höchſtens eine gewiſſe Stufe des Verſtandes bei den höheren Tieren. Es fehlt ihnen auch das Organ der Wieder⸗ gabe von Gedanken, die Sprache, und damit die Geiſtigkeit des Menſchen überhaupt. In leiblicher Hinſicht kann man das Tier als einen unvollkommenen Menſchen gelten laſſen, in ſinnlicher Beziehung keinesfalls. Für den Menſchen, der ſo Über das Tier geſtellt iſt, geziemt es ſich, daß er dem Tier menſchlich⸗gütig entgegentritt, wenn ſeine Ziviliſation und Kultur vollkommen ſein ſoll. Durch die Milderung des Elends der Tiere wird das Mitleid gegenüber dem Elend der Mitmenſchen gefördert. Notwendig iſt, daß die Jugend in dieſem Sinne beeinflußt wird. Den mit lebhaftem Beifall entgegengenommenen Aus⸗ führungen hatte der Vorſitzende der Ortsgruppe, Hauptlehrer Linder, einige Worte der Begrüßung vorausgeſchickt, die er an eine zahlreiche Zuhörerſchaft richten konnte. Brieflaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung furiſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. Oft. In der Notiz vom 28. Juni ſind einige Unrichtigkeiten enthalben. Mannheim hat einen Flächeninhalt von 10 662,9 Hektar, Stuttgart 8517 Hektar und Berlin 87 845 Hektar. Maſſendiebſtahl bei der Mannheimer Poſt Die Unreblichkeiten bei der Poſt hören trotz ſchärfſter Ueberwachung und häufig erwiſchter Briefmarder nicht auf. In der letzten Zeit ſind nicht weniger als 150 Briefe auf der Mannheimer Poſt abhanden gekommen. Wie viel Briefe der heutige Angeklagte, der 42 Jahre alte verheiratete Briefträger Georg Schmitt aus Zeiskam unterſchlagen hat, läßt ſich nicht feſtſtellen. Im Ganzen gibt er nur fünf Fälle zu. Die Beraubungen ſcheinen ihm ſo zur Gewohnheit ge⸗ worden zu ſein, daß ihm durch ſeine Gleichgültigkeit eine 50⸗Schweizer⸗Franken⸗Note aus der Taſche fiel, die von einem ſeiner Kollegen aufgehoben wurde. Empfänger wie Abſender konnten nicht feſtgeſtellt werden. Bei Nichtauffindung verfällt das Geld der Poſt. In drei weiteren Fällen handelt es ſich um Briefe, die Schmitt aus einem fremden Fache der Sortierſpinde nahm, ſie auf dem Gange zur Briefbeſtellung auf dem Lindenhof öffnete und entweder vernichtete oder wieder zuſchloß. Darunter befand ſich ein hierher verirrter Brief aus Ham⸗ Monaten Gefängnis. Aus dem Lande Selbſtmord g* Heidelberg, 12. Juli. Geſtern hat ſich der in Luther⸗ ſtraße 22 wohnhaft geweſene Maſchinenführer Alfred Mol tz mit Leuchtgas vergiftet. Die Gründe ſind in wirt⸗ ſchaftlicher Notlage zu ſuchen. Lehrwanderung durch die ausländiſchen Nadelhölzer in Weinheim Weinheim, 11. Juli. Auf einer vom heſſiſchen Kultus⸗ miniſterium veranſtalteten Lehr wanderung ſtattete in dieſen Tagen einen größere Geſellſchaft von Naturwiſſen⸗ ſchaftlern den hieſigen geſchloſſenen Beſtänden von aus⸗ ländiſchen Koniferen im Walde des Grafen von Berck⸗ heim einen Beſu ch ab. Ueber 100 Forſtleute, Botaniker, Zoologen, Geologen und Meteorologen nahmen unter Füh⸗ rung des Forſtrates Fabricius von hier die verſchiedenen Beſtände der ausländiſchen Nadelhölzer in Augenſchein. Be⸗ ſonderen Eindruck machte auf die Gäſte der einzige geſchloſſene Beſtand von kaliforniſchen Flußzede ren, der ſich gerade in dieſem Frühjahr ſehr reichlich verjüngt hat. Ebenſo erweckte der Anblick der gewaltigen Koloradotan nen und Sequvien, deren es in dieſem Alter nur noch ſehr wenige gibt, große Bewunderung. Am Schluſſe der zweiſtündigen Wan⸗ derung wurde der hieſige Schloßpark mit ſeinen bota⸗ niſchen Sehenswürdigkeiten in Augenſchein genommen. Namens der Gäfte, die die beſten Eindrücke von der überaus intereſſanten Lehrwanderung mit ſich nahmen, ſprach Prof. Kallenbach dem Führer Herrn Forſtrat Fabrieius warmen Dank aus. * * Heidelberg, 12. Juli. Geſtern mittag kurz vor 2 Uhr trafen aus Frankfurt a. M. kommend, 55 deutſch⸗amerikaniſche Redakteure hier ein, die ſich bekanntlich zur Zeit auf einer Studienreiſe befinden. Am Nachmittag fand eine Rundfahrt durch die Stadt und die Umgebung, eine Beſichtigung des Heidelberger Schloſſes unter ſachkundiger Führung und abends ein von der Stadt gegebenes Eſſen auf der Molkenkur ſtatt. Am Freitag vormittag erfolgte die Weiterfahrt nach Stuttgart. R Meckesheim bei Heidelberg, 12. Juli. Bei der am letzten Sonntag abgehaltenen Bürgermeiſterwahl wurde der ſeit⸗ herige Bürgermeiſter Auguſt Kir ſch mit großer Stimmen⸗ mehrheit wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung war rege. Von 945 Walberechtigten haben 713 von ihrem Wahlrecht Ge⸗ brauch gemacht, wovon Kirſch 696 Stimmen erhielt. Am Abend brachten die hieſigen Vereine in Gemeinſchaft mit der Feuer⸗ wehr dem Wiedergewählten ein Ständchen. Ratſchreiber Geiß ſprach im Namen der Wählerſchaft Herrn Kirſch für ſeine bisherige muſterhafte Tätigkeit in der Gemeindeverwal⸗ tung Dank aus. L. Walldorf, 12. Juli. Bei den Grabarbeiten zur Legung der Ferngasleitng wurde vor dem„Gaſthaus zur Poſt“ von den Arbeitern ein Skelettt ausgegraben, das noch ziemlich gut erhalten war; beſonders die ſtärkeren Knochen und der Schädel hatten ſich gut gehalten. Eine fachmänniſche Unter⸗ ſuchung wird ergeben müſſen, aus welcher Zeit das Skelett ſtammt. Da die Rippen bereits aufgelöſt waren, iſt anzu⸗ nehmen, daß es ſich um ein ſehr altes Grab handelt. Vielleicht ergeben die in der Nähe noch auszuführenden Erdarbeiten weiteren Aufſchluß darüber, ob es ſich an dieſer Stelle um einen regelrechten Friedhof handelt, was nicht ganz unwahr⸗ ſcheinlich iſt, da bereits vor zwei Jahren im Hof der Gaſt⸗ wirtſchaft ebenfalls ein Knochenfund mit beiliegendem Schwert gemacht wurde und das vom archäologiſchen Inſtitut als ein frühfränkiſches Denkmal feſtgelegt wurde. In früheren Jahr⸗ hunderten als das Dorf Walldorf noch mit einem Wall⸗ graben umgeben war, beſchrieb er hier einen Bogen. In⸗ wieweit die alten Gräber mit dem früheren Lagerplan des Orts in Verbindung zu bringen iſt, wie neuerdings viele zu vermuten geneigt ſind, wird wohl nicht ſo leicht aufzuklären ſein, überhaupt, wenn man in Betracht zieht, daß die alten Friedhöfe als Kirchhöfe angelegt waren und immer bei der Kirche geſucht werden müſſen, wie das ja auch in Walldorf der Fall war. born in Weſtfalen, in dem ſich ein Vertrag befand, der auf dem Abort der Poſt gefunden wurde. Ein Brief aus Amerika mit undeutlicher Adreſſe wurde von einem Manne vom Lindenhof perſönlich bei der Poſt reklamiert. Hierdurch geriet der Angeklagte ſo in die Enge, daß er den eben unter⸗ ſchlagenen Brief mit einer Fünf⸗Dollar⸗Note in den Papier⸗ korb warf. Der Angeklagte war ſchon einmal ein halbes Jahr im Poſtdienſt und holte ſich wegen der gleichen Handlungen bereits 6 Monate Gefängnis. Nur weil er die unwahre ſchriftliche Erklärung abgab, daß er noch nicht vorbeſtraft ſei, nahm man ihn wieder bei der Poſt auf, nachdem er bei Lanz als Aufſeher entlaſſen war. Seine Frau unternahm in der Aufregung über die Entdeckung der Unterſchleife einen Selbſtmordverſuch mit Gas und wurde nur durch einen Nachbar dem Tode entriſſen. 55 Das Gericht verurteilte den neun Angeklagten zu L Eberbach, 11. Jult. Der Schaffung einer Autover⸗ bindung durch den kleinen Odenwald galt eine hier abgehaltene Beſprechung, an der ſich die Vertreter der Ge⸗ meinden Eberbach, Schönbrunn und Schwanheim beteiligten. Die Poſtdirektion wird die Autolinie unter der Vorausſetzung einrichten, daß zuvor die Straßen hergerichtet wer⸗ den. Der Staat wird die Koſten nicht aufbringen wollen, doch gibt ſich vielleicht durch eine Aufteilung der Koſten an Staat, Kreis und Gemeinden ein Ausweg. Auch kann ein Teil⸗ ſtreckenausbau das Projekt vorerſt befruchten. Flucht aus dem Dorfarreſt * Rodalben bei Pirmaſens, 12. Juli. In einer der letzten Nächte ſchlich ſich der 25jährige Fabrikarbeiter Bauer in ein hieſiges Autoreparaturgeſchäft ein und entwendete im Hofe liegende vier Autokühler. Er ſchlug ſie zuſammen und verkaufte ſie für einen Spottpreis an einen Althän d⸗ ler. Die Polizei konnte ihn bald darauf verhaften. Man brachte Bauer ins Verwahrungslokal, wo er in der Nacht die Decke durchdrückte und über eine darüber liegende Tenne das Freie gewann. Der Flüchtige konnte bis jetzt noch nicht ergriffen werden. * * Kaiſerslautern, 12. Juli. Am 8. Juli hatte ein 20 Jahre altes, hier in Stellung befindliches Dienſtmädchen ihr Kind gleich nach der Geburt erdroſſelt. Sie iſt vorläufig noch im ſtädtiſchen Krankenhaus hier untergebracht. Nachbargebiele Ein Schüler ertrunken * Worms, 12. Juli. Im Laufe des geſtrigen Nachmittags hatte ſich der acht Jahre alte Volksſchüler Hans Freimann aus einem hieſigen Kinderheim entfernt, um angeblich mit ſeiner Schulklaſſe im Rhein zu baden. Er iſt jedoch allein an den Rhein gegangen, hat in der Nähe der Badeanſtalt des Schwimmklubs„Poſeidon“ ſeine Kleider abgelegt. Dieſe wurden erſt in den Abendſtuden gefunden. Es iſt anzunehmen, daß der Knabe beim Baden ertrunken iſt. Die Leiche iſt noch nicht geländet. i Unter dem Verdacht des Raubmords * Stuttgart, 12. Juli. Unter dem Verdacht, den Landwirt Joſef Sauter von Meßhofen ermordet und beraubt zu haben, wurde in Ulm der 28 Jahre alte Hilfsarbeiter Hörmann von Lahr(Baden) verhaftet. Er leugnet zwar die Tat, obwohl die Gegenüberſtellung mit Perſonen, die den Täter geſehen haben, ihn als der Tat dringend verdächtig er⸗ ſcheinen läßt. Die Leiche des Ermordeten war ſchrecklich ver⸗ ſtümmelt; die Schädeldecke war vollſtändig zertrümmert, der Kopf vom Rumpf getrennt. N * Ingenheim, 11. Juli. Bei einer Einwohnerzahl von ungefähr 1200 Perſonen leben in Ingenheim gegenwärtig über 75 Perſonen, die das 70. Lebensjahr über⸗ ſchritten haben. Hiervon ſind 3 über 85 und 12 Perſonen über 80 Jahre alt. Innerhalb der letzten zwölf Monate ſtar⸗ ben in Ingenheim fünf Perſonen, die über 80 Jahre alt waren. Hierunter war eine Frau von 92 und ein Mann von 87 Jahren. Schluß des redaktionellen Teils Gertrudis teaser Limonaden liefert frei Haus, rasch, preiswert Fa. Schäfer& Vollmer, Ludwigshafen a. Rh. Fernruf 66718 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: l. V. Kurt Fiſcher Kommunalpolitik und Lokales: t. V. Franz Kircher— Sport und Ver miſchtes: i. V. Kurt Ehmer— Handelsieil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige; ranz Kircher— Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen: i. V. Bernhard Jung fämtli in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim. E 6, 2. Rapidflocken. die alle gern mögen. Beendet das lange Stehen am Herd an beißen Tagen mit Quäker Blitzschnell tafelfertig eine leichte, nahrhafte Speise, Rapidflocken sind hochwertiges Getreide, berstend von einer Fülle wichtiger Aufbaustoffe, die nicht dick machen. Sie die staubsicheren Pakete— ohne Spelzen— mit dem Gut- schein für schwerversilbertes Besteck. Quaker Autun. Verlangen Abwechslung für heiße Tage Obstsuppe mit Rapidflocken(für 4 Personen): In 1½ Liter Obstsaft 75 g Quaker Rapidflocken 3 Minuten kochen, das Obst hineingeben, heiß oder Kalt über gerösteten Semmelbröckchen an⸗ richten. 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Endlich druckte ich den Zerfall Oeſteere und den Ungarns, die Wiedererrichtung Polens, die Spal⸗ tung der deutſchen Sozialdemokratie und die Regierungs⸗ übernahme durch deren rechten Flügel. Wenn darum Oswald Spengler ſein berühmtes Buch mit der Behauptung beginnt,„in dieſem Buche wird zum erſten Male der Verſuch gewagt Geſchichte vorauszubeſtimmen“ ſo befindet er ſich in einem geradezu unbegreiflichen Irrtum. Und dieſer wird nicht geringer dadurch, daß, wie wir ſahen, ſchon eine ganze Reihe zutreffender Geſchichtsberechnungen von verſchiedenen Seiten vorliegen, während heute noch nie⸗ mand ſagen kann, ob ſich auch nur eine einzige ſeiner Vorher⸗ ſagen erfüllen wird. In dieſem Zuſammenhang ſei auf das hochintereſſante Buch von Günther Gründel„Menſchheit der Zukunft“(Olden⸗ burg, München 1929) verwieſen, das zu dem entgegengeſetzten ihm Da alle unſere Handlungen von der Rückſicht auf die Zu⸗ paniſchen Krieg auf 1904, desgleichen die anſchließende Kriegs⸗ kunft beſtimmt ſind und deſto zweckmäßiger ſein werden, je periode in der wir ſtehen, und den Weltkrieg faſt aufs Jahr beſſer wir dieſe erkennen, liegt es auf der Hand, daß ſchon genau Da kommen wir mit der Eſelsbrücke des Zufalls nicht ſehr frühzeitig große Denker bemüht waren die künftigen aus. Gewiß iſt es aber keiner, wenn er die Geſchichte in den Schickſale der Völker und Staaten zu ermitteln. Rhytmus des Kosmos einordnet. So finden wir im Altertum bei Ariſtoteles ſowohl, Das umfaſſendſte Syſtem ſtellte Friedrich Frh. von Stro⸗ wie bei Polybios recht wertvolle Anſätze, zumal wenn mer⸗Reichenbach in einer Reihe von Schriften(Hiſtorionomi⸗ letzterer den Kreislauf der Verfaſſungen feſtſtellt und es damit ſcher Verlag Konſtanz und Lhotzky) auf, indem er unter ermöglicht wenigſtens die nächſten Staatsformen vorherzu⸗ Verzicht auf jedwede urſächliche Begründung ſich lediglich an ſagen. Noch erfolgreicher iſt Machiavelli in ſeinen„Dis⸗ erfahrungsgemäß immer wiederkehrende periodiſche Zahlen corſi“ und im„Principe“, wenn er etwa den Satz ausſpricht, hält. Vor allem iſt dies die Zahl 300 in der inneren Ge⸗ daß die Anarchie ſtets Mutter der Diktatur wird, ein aus⸗ ſchichte eines Volkes, während ſich in 1½ Jahrhunderten in nahmslos gültiges Geſetz, deſſen Beſtätigung wir zuletzt in der Richtung des Uhrzeigers gewiſſe Ereigniſſe in aufein⸗ Rußland fanden. Neben einer Fülle höchſt wertvoller Er⸗ anderfolgenden Völkerkreiſen wiederholen. Nun behauptet fahrungsregeln finden wir bei dem großen florentiniſchen ſer u. a. daß mit Notwendigkeit das gleiche Ereignis daun Staatsmanne die Konſtatierung, daß die Entwicklung der wiederkehrt, wenn es in zwei vorangehenden Völkerkreiſen Staaten von einem und demſelben Naturgeſetz beherrſcht nachgewieſen werden kann. So ſchloß er etwa aus der eng⸗ werde.„Wenn man die gegenwärtigen und vergangenen liſchen Revolution, der rund 1½ Jahrhunderte ſpäter die Ereigniſſe betrachtet, und wie in allen Staaten und bei allen Völkern dieſelben Beſtrebungen und Leidenſchaften vorhanden ſind und waren, ſo iſt es leicht aus der Vergangenheit die Zukunft vorherzuſehen.“ In ſeiner Anſicht von der Natur geſetzlichkeit des Weltgeſchehens ſteht Machiavelli auf dem gleichen Standpunkte, wie Kaiſer Mar eus Aure⸗ Itus, der in ſeinen„Selbſtbetrachtungen“ u. a. ſchreibt: „Aufwärts, niederwärts, alles in der Welt iſt in demſelben Kreislauf von Jahrhundert zu Jahrhundert... Die Ur⸗ kraft im Weltganzen iſt ein gewaltiger Strom, der alles mit ſich fortreißt. Wie unbedeutend ſind ſelbſt diejenigen Staats⸗ männer, welche die Geſchäfte nach den Regeln der weltlichen Weisheit zu führen wähnen... Man wird nicht leugnen Eönnen, daß Schickſalsgedanke und Zwangsläufigkeit der Ge⸗ ſchichte, Betrachtung der leitenden Männer nur als Werk⸗ zeuge und Geſchichtsberechnungsverſuche auf ein ehrwürdiges Alter zurückblicken können. Wer ſich eingehender für dieſe Fragen intereſſiert, ſei auf die beiden Werke von Ludwig Gumplowicez„Geſchichte der Staatstheorien“(Innsbruck 1905, Wagnerſche Univerſitätsbuchhandlung) und„Grundriß der Soziologie“(Wien 1905, Manzſche Univerſitätsbuchhand⸗ lung) hingewieſen. Als erſter von den neueren hat Goethe den periodiſchen Gang der Weltgeſchichte entdeckt. Ueber ſeine Tiefe, dem Okkultismus bezw. den Geheimwiſſenſchaften aller⸗ dings ſchon bekannte Geſchichtsphiloſophie belehrt Menge⸗ Glückert„Goethe als Geſchichtsphiloſoph“(Leipzig 1907, Voigtländer), Aber auch ohne dieſe Schrift zu kennen, dürften die Verſe: „Nach ewigen, ehernen, großen Geſetzen, Müſſen wir alle unſeres Daſeins Reiſe vollenden.“ keinen Zweifel darüber beſtehen laſſen, daß Goethe ein geſetz⸗ mäßiges Walten in der Geſchichte anerkennt und damit auch die Möglichkeit der Anwendung ſolcher Geſetze auf die Zu⸗ kunftsberechnung. Wenden wir uns nunmehr der neueren einſchlägigen Li⸗ geratur zu, die Albrecht Wirth in ſeinem Buche„Wel⸗ tenwende“(Verlag Lhotzky⸗München⸗Grünwald) kritiſch be⸗ trachtet. Neben den Verſuchen Karl Lamprechts, die ia allgemein bekannt ſind, allerdings auch nur eine ſehr be⸗ schränkte Anwendungsmöglichkeit beſitzen, iſt in erſter Linie Rurt Breyſigs„Stufenbau der Weltgeſchichte“(Berlin, org Bondi 1900 ff.) zu nennen, ganz zu ſchweigen von Guſtav Ratzenhofers genialer„Soziologie“,(Leipzig 1907, Brockhaus). Ratzenhofer findet, indem er den natur⸗ geſetzlichen Verlauf allen hiſtoriſchen Geſchehens als gegeben betrachtet, ſehr wichtige Geſetze zur Vorausberechnung der Zukunft eines Volkes. Doch verlaſſen wir, ohne im allexentfernteſten Voll⸗ ſtändigkett erreicht zu haben, das theoretiſche Gebiet, um uns dem der praktiſchen Geſchichtsberechnung zuzuwenden. Da Hat zunächſt Ernſt Saſſe ſchon 1877 in den„Jahrbüchern der preußiſchen Statiſtik“ die Revolution in urſächlichen Zu⸗ ſammenhang mit den Zuckungen des flüſſigen Erdinnern ge⸗ bracht und daraus in mühevoller Arbeit, indem er ſeine Theorie in die Vergangenheit verfolgte, auch Schlüſſe auf die Zukunft gezogen. Die von ihm errechnete Revolution in China traf aufs Jahr genau 1900 mit dem„Boperaufſtand“ ein. Man mag hier von Zufall reden, aber es iſt immerhin ein merkwürdiger Zufall. Viel weiter geht der Berliner Ingenieur Rudolf Mewes, nach deſſen Theorie die Sonnenflecken den Grundwaſſerſtand beeinfluſſen. Und zwar fällt der niedere Waſſerſtand mit Kriegs⸗ der hohe mit Frie⸗ densperioden zuſammen im Wechſel von 28 Jahren. In ſeinem Werke„Die Kriegs⸗ und Geiſtesperioden im Völker⸗ leben“ berechnet er bereits 1896 ganz richtig den Ruſſiſch⸗Ja⸗ franzöſiſche folgte, auf die deutſche nach annähernd dem glei⸗ chen zeitlichen Abſtande. Aber nicht nur dieſer Schluß auf unſere Zukunft war richtig, vielmehr gibt es in der ganzen Weltgeſchichte kein einziges Beiſpiel dafür, daß ein Ereignis ſich nicht wiederholt hätte, wofern es zwei vorange⸗ gangenen Völkerkreiſen gemeinſam geweſen wäre. Treten wir alſo an die Geſchichtsberechnung mit der gleichen Voraus⸗ ſetzung heran, wie ſie die Naturwiſſenſchaft fordert, d. h. nehmen wir an, daß das in der Vergangenheit Gültige auch nicht in der Zukunft Geltung hat, dann haben wir es hier nicht mit Regeln, ſondern mit wirklichen Geſetzen zu tun. Ergebnis führt, allerdings unter der Vorausſetzung einer vernünftigen Bevölkerungspolitik. Denn während ſich bei uns die minderwertigen Volksſchichten ſtark vermehren, ſchränkt ein beabſichtigter Verzicht auf Kinder gegenwärtig das Wachstum der hochwertigen ganz ungebührlich ein, Kul⸗ turen ſterben aber, wenn ihre beſten Menſchen ſich nicht mehr vermehren. Gelingt es daher, was keineswegs unmöglich, die Kinderproduktion hochwertiger Schichten zu ſteigern, die minderwertiger aber einzuſchränken, dann ſtehen wir nicht vor einem Untergang, ſondern ganz im Gegenteil vor einer Hochblüte des Abendlandes. Kulturhiſtoriſches von der Brille Von Margret Halm Kurz⸗ und weitſichtige Menſchen gab es wohl zu jeder Zeit. Doch finden ſich keine Spuren, die darauf ſchließen laſſen, daß die Brille und ihr Gebrauch in frühen Zeiten ſchon bekannt war. Mag wohl ſein, daß eine kleine Schwäche der Augen nicht in dem Maße ins Gewicht fiel, nicht von beſon⸗ ders ſtörendem Einfluß auf die Menſchen war. Man kannte zwar von altersher die Sonnenlinſe als Vergrößerungs⸗ körper. Alte Funde aus Bergkriſtall, Edelſtein und Glas zur Linſe geſchliffen, ſprechen davon, daß man ſie zum koſt⸗ barſten Beſitz der wenigen Gelehrten, die ſich auf Schreiben und Leſen verſtanden, und zu den Kurioſitäten zählte, welche nur der Reiche ſich leiſten konnte. Es iſt anzunehmen, daß die Geburtsſtunde der Brille in China geſchlagen. Auf alten Holzſchnitten und Seiden⸗ gemälden findet man Darſtellungen von Brillen, welche aus gelblichem Rauchtopas verfertigt waren und mit Schnüren um die Ohren getragen wurden. Man beſchwerte die Enden der Schnüre zu beſſerem Sitz. In Europa hört man von der erſten Brille im 13. Jahr⸗ hundert. In einem italieniſchen Kloſter ſoll ſie erfunden wor⸗ den ſein. Den Namen des Erfinders aber weiß die Geſchichte nicht zu nennen. Ziemlich zur gleichen Zeit kamen auch in Deutſchland und in Flandern die erſten Brillen auf. Das Einglas,„Leſe⸗ glas“ genannt, beſtand aus einem einzelnen, runden, von Me⸗ tallrand eingefaßten Glas. Man brauchte es nur zum Leſen und Schreiben und hielt es dabei in der Haud an langem Stiel. Das Glas war plump und groß, die Faſſung mitunter bei teueren Stücken verziert. Die älteſten Formen der Brillen waren abenfalls ſehr unſchön und wogen ſchwer auf der Naſe des Trägers. So bedienten ſich ihrer nur alte Leute, Frauen trugen ſie nur ſelten, von einer Kinderbrille wußte man nichts. Urſprünglich war das Rezept ihrer Her⸗ ſtellung ſtrengſtes Geheimnis. Nur an wenigen Orten ſind Brillen gearbeitet worden. In Venedig gab es eine Brillen⸗ macherzunft, in Nürnberg, Regensburg und Augsburg. Man unterſchied ordinäres und feines Glas, venezianiſches, Crown⸗ und Flintglas. Daneben verwandte man Kriſtalle aller Art non verſchiedener Farbe. Grau, braun und grün waren als dem Auge wohltuende Farben beſonders beliebt. Auch aus braſtlianiſchem Bergkriſtall wurden ſehr teuere Stücke herge⸗ ſtellt und ebenſo aus Bernſtein, mit welchem man außer⸗ ordentliche Klarheit der Linſen erzielte. Die Glasform war kreisrund, eirund, auch vier⸗ und achteckig. Das Geſtell be⸗ ſtand aus Holz oder aus Metall. Der Verkauf der Brillen fand in älteſten Zeiten nur durch Hauſierer ſtatt. Die zogen von Ort zu Ort und boten ihre Brillen, gleichgültig ob konkap oder konvex, je nach dem Ge⸗ ſchmack des Käufers feil. Aerzte und Gelehrte nahmen die Augengläſer nicht ernſt und trieben gern mit dieſem neuen Spielzeug ihren Scherz. Das Volk betrachtete die Brille als ein Teufelswerk und fromme gläubige Menſchen ſcheuten ſich darum, ein Augenglas zu tragen. Bis ins 17. Jahrhundert war dieſe Scheu und Mißachtung der Brille noch nicht ganz überwunden. Volksverſammlungen darſtellende Gemälde jener Zeit zeigen kaum eine einzige be⸗ brillte Naſe. Die größte Rolle ſpielten die Augengläſer in der Karikatur, die effrig bemüht war, die Brille lächerlich zu machen. Der Preis für ſolch ein Augenglas war reichlich hoch, Man forderte im 16. Jahrhundert für ein Exemplar 100 bis 200 Kronen. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts trat dann ein plötz⸗ licher Umſchwung ein, Nun galt ſie mit einem Mal als große Mode. Man formte das Leſeglas zum Lorgnon um, indem man zwei Leſegläſer miteinander verband und an zuſammen⸗ klappbarem Stiel befeſtigte. Lebemänner und mondäne Frauen konnte man nun nicht mehr anders ſehen als mit dem Lorgnon in der Hand, Kaum ein Gemälde, kaum ein Kupfer⸗ ſtich aus jener Zeit ohne ein Lorgnon in der Hand des Kavalters oder am Auge der eleganten Frau In den Brevieren der guten Sitte aber waren ganze Seiten der Kunſt gewidmet, das Lorgnon graziös zu halten und auf kokette Weiſe damit umzugehen. Nun verwandte man zu ſeiner Faſſung das wertvollſte Material und ſchwelgte in Edelmetallen, Elfenbein, Schildpatt und Ebenholz, Fiſchbein und gefärbtem Horn von Künſtler⸗ händen ziſeliert, geſchnitzt, bemalt und eingelegt. Zu dieſer Zeit verkaufte man die Brille an den Ständen und in Ge⸗ ſchäften der großen Städte, mit Futteralen aus Leder, Lein⸗ wand oder Holz. Auch daß 19. Jahrhundert hat für die Brille lebhaftes Intereſſe. Nun aber trägt man ſte nicht mehr aus Kokette⸗ rie, ſondern ihr Sitz iſt jetzt— zur Brillenform zurückgekehrt — vor den Augen der Gelehrten, zumal der Aerzte und all derjenigen, welche ſich ein intereſſantes Air zu geben wünſch⸗ ten. Ende des 19. Jahrhunderts erfand man den federnden Kneifer, der nun zum Favoriten wurde. Den trug man mit kurzer Unterbrechung der Monokelära des Herrn Leutnants, bis ihn vor kurzer Zeit die Hornbrille aus dem Sattel hob. Die Vielgeliebte, die ſich zum Sport am beſten bewährt, die Naſe weniger belaſtet als der oft mit den Jahren tief ein⸗ ſchneidende Klemmer. Der männliche Einſchlag in der Da⸗ menmode und der Drang der Frauen ſich intereſſant zu machen, ließ auch ſie zur Hornbrille greifen. Endlich keine ſchnurgeraden, und überſichtlich nummerierten Straßen! Mit wahrhafter Rührung vermerkt der amerikaniſche Reiſende die„kleinen, gekrümmten, verrenkten Straßen und Plätze von Moskau“, die dem Auge da und dort immer neue Ueberraſchungen Hieten. rechtwinklig ſich kreuzenden! im Sowjetſtgate herrſchen Terror und Diktatur. Dieſe Dik⸗ tatur aber„iſt das Werkzeug für einen beſonderen Zweck, für die Herbeiführung jener klaſſenloſen, brüderlich liebenden Geſellſchaft, in der keine Diktatur mehr nötig ſein wird.“ Nur eines kann Dreiſer bei dieſen prächtigen Sowjet⸗ ruſſen gar nicht verſtehen, daß ſie ſich nämlich ſo ſehr nach oft ſtößt, vergißt er mit einem Male jegliche Romantik, und er beginnt herzhaft zu fluchen. Als richtiger Amerikaner iſt er eben gewohnt, für ſein gutes Geld ein reines Hotelzimmer und eine funktionierende Waſſerleitung zu eryalten, und wenn er ſein Billet bezahlt hat, fordert er, daß der Zug auch pünktlich abfahre und ankomme. Iſt dem nicht ſo, dann ſetzt Und welche Vielfalt in den Koſtümen dieſer einer Amertikaniſierung ihres Landes ſehnen.„Brau⸗ es herbe Kritik:„Vorräume, Toiletten, Hotelzimmer, oft 25 Ruſſen!„Taufende von Männern und Frauen in wattierten chen die Ruſſen denn wirklich ungeheuere Wohnhäuſer und auch Amtsräume unſauber... Keine Handtücher, keine Seife, na Pelzen und Röcken, die eher wandelnden Matrazen gleichen Hotels,“ fragt ſich Dreiſer erſtaunt,„brauchen ſte überfüllte kein Papier. die Züge niemals pünktlich.. all dies wm als irgend einem anderen Ding, mit Pelzhüten oder Mützen, Baie ue vollgeſtopfte Hochbahnen? Hoffentlich nichtle iſt nach meinem Empfinden ſo aufretzend unamerikaniſch.“ 1 1 Tſchakos oder wollenen Trommeln auf dem Kopf.“ Sogar 8 7 braven Bolſchewiken, deren Miſſton es iſt, die Welt] Iſt aber der Amerikaner einmal über ſchmutzige Hotel⸗ N M die zahlloſen Bettler in ihren zerriſſenen„Joſefsmänteln“ zu erlöſen, ſceinen gar nicht zu wiſſen, daß drüben die ame⸗ zimmer, unpünktliche Eiſenbahnzüge und mangelhafte hygie⸗ La gewähren ein maleriſches Bild. Akaniſchen Dichter in ihren prächtigen kaliforniſchen Villen niſche Einrichtungen in Wut geraten, dann wird ihm plötz⸗ Fr Schreitet er aber gar des Abends durch die dunklen Mos⸗ die große Aufgabe Rußlands eben in der Ueberwindung lich auch alles Uebrige verdächtig. Und was die Begeiſterung 15 kauer Straßen, dann kennt ſeine Begelſterung kaum mehr dieſer falſchen kapitaliſtiſch⸗techniſchen Ztviltſatton erblicken, dem Dichter vorenthalten hatte, das gewährt ihm jetzt mit Ar . 5 5 3 uk! 5„Weshalb ſehnen ſich alſo die Ruſſen nach jenem Inferno aus einem Male der Aerger: Er wird ſehend! in ein Maß:„Keine Lichtreklame, die einem von Koſakenziga⸗ Docks und Schornſtei B enen Schein⸗ W 5. 9 5. retten, von den von Stalin oder Lunatſcharski höchſtperſön⸗ 3 9 1 55 einen, nach jenem Höllenfeuer von Schein⸗ ohl gebe es genug der erhabenen Pläne, meint er jetzt, 5 lich bevorzugten Suppenwürzen, Schuhen oder Kragen er⸗ werfern und Reklamelichtern? 55. daneben aber herrſchten bittere Armut, Bettelei, Arbeits⸗ 15 zählen würde!“ So oft Dreiſer in Rußland an die Juſtände in ſeiner loſigkeit, Zenſur und Terror. Und in den ſtolzen neuerrich⸗ 25 5 Pier gibt es keine Advokaten, keine Schwindelärzte und Heimat denkt, und daneben die wundervollen Profſekte der teten Arbeiterwohnhäuſern iſt für je fünfzehn Perſonen nur ha 0 a gib e e a Advokaten, keine 35 indelärsz 1 88 Bolſchewiken in ſich aufnimmt, iſt er vom„neuen Rußland“ eine einzige Toilette und für je vierzig eine einzige Bade⸗ keine ee ee„Einmal in menen begeiſtert. Als echter Amerikaner iſt er kühne Pläue ge⸗ wanne vorgeſehen! 5 Le Leben,“ jubelt Dreiſer, in n auf dieſer— 9 80 wohnt; er iſt aber auch gewohnt, ſelbſt die abenteuerlichſten Die Kommuniſten wollen den Frieden und die Eintracht 5 war ich, wenn auch nur führ kurze Zeit, den hölliſchen Lärn, Unternehmungen verwirklicht zu ſehen und ſo fehlt ihm zu⸗ auf der ganzen Welt herbeiführen, und doch exerzieren überall Di los, den die Zeitungen in Scheldungsfällen erheben. nächſte der ſcharfe Blick für den Unterſchted, der in Rußland in Rußland die Soldaten mit Kanonen und Maſchinenge⸗ vet Vor allem aber gibt es 2 5 keinen e. zwiſchen Projekten und der Wirklichkeit beſtehyt. wehren, genau wie einſt im katſerlichen Deutſchland. Und in 55 ſchen Armen 8 00. 8 3 rein ma 925. 8 Verläßt er aber auch nur für einen Augenblick die geplan⸗ jenem Wunderland der paradieſiſchen Brüderlichkeit iſt jeder⸗ ſcheidungen, die kene es 1. 19 1 ten großartigen Fabriken, Fürſorgeanſtalten und Garten⸗ mann ſtets umgeben von einer„unentrinn baren At⸗ Er treten, erſcheinen in Rußlan 111 1 we ſſtädte der bolſchewikiſchen Theorie, um ſich in das Sowjet⸗ mosphäre von Spionage und geiſtiger wie ſte wundervoll neuartig und romantiſch muß doch alles dies rußland der Wirklichkeit, etwa in ein Moskauer Hotel oder ogtaler Bevormundung“. Ne einem amerikaniſchen Romandichter erſcheinen, dem das viele einen Eiſenbahnzug zu begeben, beſichtigt er ein Arbeiter⸗ Jetzt entſinnt ſich Dreiſer Buch, von Hinxichthhen a N. Geldverdienen in der Heimat bereits zum Ueberdruß ge⸗ wohnhaus, das nicht nur geplant, ſondern auch errichtet Einkerkerungen gehört zu haben, und erkennt jene„Art von nan worden iſt. 8 a„worden iſt, dann ändern ſich mit einem Schlag ſeine Ein⸗ Terror, die mit ihren geheimen Methoden das menſchliche.* Freilich, die Kommuniſten dulden keine andere Partei drücke und Stimmungen. Herz mit kaltem Grauen erfüllt“. Schließlich fragt er ch 1 neben ſich; Trotzki und ſeine Anhänger ſind verbannt, alle Gegenüber dem Schmutz, der Nachläſſigkeit und der ge⸗ denklich, ob denn dies nicht eine„für Leben und Treiben f 81 bürgerlichen Organiſationen und Zeitungen unterdrückt, und ſchwätzigen Unfähigkeiten, auf die Dreiſer in Rußland nur allgu niederdrückende Atmoſphäre“ ſei.. 2 Samstag, den 13. Juli 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabeß 9. Seite. Nr. 318 Gottesdienſt⸗Ordnung Evangeliſche Gemeinde N Sonntag, den 14. Juli 1929. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Selg; 10 34515 Chriſtenlehre, Pfr. Renz; Ausflug des Kindergottesdienſtes, Abfahrt vorm..25 am O. E..⸗Bahnhof bei der Feuerwache. Neckarſpitze: 10 Predigt, Vikar Fleig; 11 Kindergottesd., Vikar Fleig. Konkordienkirche: 9 Chriſtenlehre f. Knaben, Kirchenrat v. Schoepffer; 10 Predigt, Kirchenrat von Schoepffer; Ausflug des Kindergottes⸗ 95 ee ee O. E..⸗Bahnhof bei der Feuerwache; .15 Chriſtenlehre für Mädche irchenr Schoepffer; 8 6 55 8 hen, Kirchenrat v. Schoepffer; abends 6 Chriſtuskirche: 8 Predigt, Predigt, Pfr. Eckert; ski Vikar Gocker; 10 Predigt, Pfarrer Jundt; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Dr. Barnes, e Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann.: Neuoſtheim: 10 Predigt, Vikar Gocker; 11 Jugendgottesd., V. Gocker. Friedenskirche:.30 Predigt, Vikar Sulzberger; 10.45 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Sulzberger; 10.45 Chriſtenlehre, Pfarrer Walter. Johanniskirche:.30 Predigt, Vikar Schropp; 10 Predigt, Pfarrer Emlein; 11 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Emlein; 11.15 Kin⸗ dergottesdienſt, Vikar Schropp; 11.15 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Emlein. Lutherkirche:.30 Frühgottesdienſt, Pfarrer Jundt; 10 Predigt, Pfr. Dr. Lehmann; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Grimm; 11 Chriſten⸗ lehre für Knaben, Pfarrer Jundt; 11 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Dr. Lehmann; 1 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfr. Jundt. Melanchthonkirche: 10 Predigt, Vikar Götz; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Götz, 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Rothenhöfer. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Vikar Diemer. Fenudenheim:.30 Predigtgottesdienſt, Pfr. Mutſchler; 10.45 Kinder⸗ gottesdienſt, Pfarrer Mutſchler; 1 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Mutſchler. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Luger; 11.15 Kindergottesd., Pfarrer Luger;.30 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau:.30 Predigt Pfr. Maurer; 10.45 Kinder⸗ gottesdienſt der Nordpfarrei, Pfarrer Maurer; 1 Chriſtenlehre der Nordpfarrei, Pfarrer Maurer. Rheinau:.30 Pedigt, Vikar Ziegler; 10.30 Chriſtenlehre f. Knaben: 11.15 Kindergottesdienſt. Sandhofen:.30 Jugendfeſtgottesdienſt, gottesdienſt, Pfarrer Dürr. Pauluskirche Waldhof:.45 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfr. Lemme; .30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Lemme; 10.45 Kindergottesdienſt, Pfarrer Lemme. Pfarrer Lutz; 11 Kinder⸗ Evang.⸗luth. Gemeinde. (Diakoniffenhauskapelle, F 7. 29). Sonntag nachmittag 5 Predigt, Pfarrer Wagner. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Evang. Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 15(Inſp. Stöckle): Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2. 10: Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag 8 C. B. j. M. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtr. 90 (Stadtmiſſionar Olpp): Sonntag.00 Verſammlung. Donnerstag .15 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtraße 31(Stadtmiſſionar Welk): Sonntag.00 Verſammlung. Dienstag.15 Bibelſtunde. Rheinau. Däuiſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſammlung. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtr. 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag .15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule(Stadtmiſſ. Keidel): Sonntag.00 Luzenberg,.00 Sandhofen Verſammlung. Dienstag .30 Waldhof, Mittwoch.30 Sandhofen, Freitag 8 Luzenberg Bibel⸗ ſtunde.— Fendenheim, untere Kinderſchule: Sonntag 8 und Mitt⸗ woch.15 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Verſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. V. l. M. Jungfrauenvereine] ſind bei feder Station zu erfahren. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L 11. 4. Sonntag 10.30 Kinderſtunde;.30 Jugendverein; abends.15 gemiſchte Ver⸗ ſammlung.— Dienstag abend.15 Männerſtunde, zugleich 8 Uhr Evangeliſationsvortrag, Schillerſchule, Almenhof.— Mittwoch abd. .15 Gebetſtunde.— Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends .15 Bibelkränzchen für junge Mädchen von 15—18 Jahren.— Freitag abend.15 Jugendverein. Verein kür Jugendpflege e. V.„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkreis; 4 Jugendverein für jg. Mäd⸗ chen; 8 Evangeliſationsverſammlung.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch.30 Jungſchar; 8 Männerſtunde.— Donnerstag 4 Frauen⸗ ſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 28. Sonntag.15 Antrittspredigt von Prediger Sauer; 11 Kindergottesdienſt; 4 Predigt. Mittwoch abend 8 Bibelſtunde. Donnerstag nachm. 4 Frauen ⸗Miſſions⸗ ſtunde; 8 Jugendandacht. Süddentſche Vereinigung für Evangeliſation u. Gemeinſchaftspflege Landeskirchl. Gemeinſchaft), Lindenhofſtr. 34. Sonntag abend 8 Evangeliſationsvortrag(Gem.⸗Pfleger Steeger).— Mittwoch abd. 8 Bibelbeſprechung.— Samstag.15 Männerabend.— Jugendbund f. E.., a) junge Männer: Sonntag.30 u. Dienstag.15; b) Jung⸗ frauen: Sonntag 4 u. Donnerstag 8; Knabenbund: Samstag.30 für Knaben von 10—15 Jahren. Adventgemeinde, J 1. 14. Sonntag abend 8 Vortrag.— Mittwoch abend 8 Bibelſtunde.— Freitag abend 8 Jugendſtunde.— Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt; nachm. 3 Kindergottesdienſt. Blaukreuzverein Mannheim I, Meerfeldſtr. 44, Hinterhs. Sonntag vorm. 9 Männerſtunde; abends 8 Blaukreuzſtunde Gärtnerſtr. 17, Neckarſtadt.— Montag abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde.— Mittwoch nachm. 4 Hoffnungsbundſtunde f. Kinder; abds. 8 Blaukreuzſtunde. Tee Heilsarmee, C 1. 15.— Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗Ver⸗ ſammlung; Sonntag und Mittwoch 8 Heilsverſammlung; Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung.— Sonntags⸗Schulen: Sonntag 11 und .30; Mittwochs 5; Donnerstag 4 Liebesbund. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 26: Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger Gebhardt; 11 Sonntagsſchule; abends 8 Sonntagsfeier m. kurzer Anſprache.— Dienstag abend.15 Männerverſammlung.— Mittwoch abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde.— Donnerstag nachm. 3 Frauen⸗Miſſionsſtunde.— Samstag nachm. 4 Religions⸗Unterricht. Katholiſche Gemeinde. Obere Pfarrei(Jeſnitenkirche). Sonntag 5 Frühmeſſe; von 6 an Beichtgelegenheit; 6 hl. Meſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Kindergottesdienſt mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſten⸗ lehre;.30 Herz-Mariä⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen; abds..30 Predigt und Aloiſiusandacht mit Segen. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt; .80 Hauptgottesdienſt tit Predigt und Amt; 11 Kindergottesdieuſ mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Herz⸗Jeſu⸗An⸗ dacht mit Segen;.30 Alotſius⸗Andacht mit Segen. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag 6 Beicht und hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe: 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Hochamt; 11 hl. Meſſe mit Predigt;.80 Chriſtenlehre für die Jünglinge; 2 Herz ⸗Jeſu⸗ Andacht mit Segen. 5 Liebfrauenkirche. Sonntag von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Früß⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Sing⸗ meſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre der Jünglinge;.30 Herz⸗Jeſu⸗ Andacht mit Segen. Katholiſches Bürgerſpital. Sonntag.30 Singmeſſe mit Predigt, zu⸗ gleich Gymnaſiumsgottesdienſt. St. Peter und Paul, Mannheim⸗Feudenheim. Sonntag.30 Beicht; .30 Frühmeſſe; 9 Hauptgottesdienſt; 11 Schülergottesdienſt; 2 An⸗ dacht; Sonntag morgen.20 Männerwallfahrt nach Worms. Herz⸗Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag(6 Wallfahrt der Männer und Jungmänenr nach U. L. Frau zu Worms); 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenh.; 7 hl. Meſſe: 8 Singmeſſe mit Predigt;.80 Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre und An⸗ dacht für Jünglinge; abends 7 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. St. Bonifgtiuskirche Neckarſtadt⸗Oſt. Sonntag 6 Beichtgelegenheit u. Frühmeſſe; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für Tünglinge; .30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Städtiſches Krankenhaus. Sonntag 6 Frühmeſſe mit Anſprache; 7— Beichtgelegenheit;.15 Singmeſſe mit Predigt. St. Joſefskirche Lindenhof. Sonntag 6 Beicht und hl. Meſſe; 7 Kom⸗ munionmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre für die Jünglinge; 2 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. St. Jakobuskirche Neckarau. Sonntag.45 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 9 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre f. Mädchen; 2 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. St. Franziskuskirche Mannheim⸗Waldhof. Sonntag 6 Beicht; 7 Kom⸗ munionmeſſe mit Frühpredigt;.15 Amt u. Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe u. Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; 11 Schülergottesdienſt m. Predigt u. Singmeſſe;.30 Chriſtenlehre für Jungfrauen und Veſper;.80 Schluß der Aloiſius⸗Andacht mit Segen. St. Bartholomäuspfarrkirche Sandhofen. Sonntag.30 Beicht; 7 Früh⸗ meſſe mit Kommuniom.30 Schülergottesdienſt m. Predigt u. Kom⸗ munion; 10 Predigt und Amt; nachm..30 Chriſtenlehre für Jüng⸗ linge und Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Seckenheim. Sonntag.15 Frühmeſſe; Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Veſper. Ilvesheim. Sonntag.15 Frühmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt; 1 Nach⸗ mittagsgottesdienſt. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. Die Chriſtengemeinſchaft, Bewegung für religiöſe Ernenerung. .30 Hauptgottesdienſt;.80 Sonntag vorm. 10 in L 11. 21 Menſchenweihehandlung(Abendmahls⸗ feier) mit Predigt, Teilnahme für jedermann offen; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt. Dienstag 20.30 in U 6. 11 Gemeindeabend für Mit⸗ glieder:„Weltaufgaben des Chriſten“, Pfarrer Salewſki. Stati besonderer Anzeige Unsere gute Mutter, Frau Wilhelm Chan We. Emilie geb. Noos ist uns am 10. ds. Mts., gegen 23 Uhr im 81. Lebensjahre plötzlich entrissen worden Mannheim, Düsseldorf, Münster./., Leipzig, 12. juli 1929 Die trauernden Hinterbliebenen Die Beerdigung fand auf Wunsch der Verstorbenen in der Stille statt Beileidsbesuche dankend abgelehnt Netzanſchl. ſprecher. , gegen Gebot Laut⸗ 500 zu in * 744 u. Neupr. verkauf. Adreſſe der Geſchſt. br. Zim. u. Küche ſamt Einrichtg. preis⸗ wert zu verkfg. weg⸗ zugshalber. Anzuſeh. von—4 Uhr* 641 K 4, 8. Hinterhaus, 1 Treppe rechts. Schreibtiſch m. Seſſel, Schreibmaſch.(Torp.] m. Tiſch, 1 vollſt. Kin⸗ derbett, alles ſehr gut erhalt, preisw. ſof. zu verlauf. Eichendorff⸗ ſtraße 41, III, rechts *600 Sehr g. erh. Anzug ſchlanke Figur, preis⸗ wert zu verk.* 549 B 6, 18, parterre Fuchs-Wallach 8 J.., hoch im Blut, geſundes, ſchön. Tier, vorzüglich i. Zug u. Sprung ſow. leichter Federrolle, weg. An⸗ ſchaffg. e. Laſtwagens preisw. zu verk. 715 Telephon 488 72. U 3 Arbeiisvergebung. In öffentlichem Wettbewerb ſollen ver⸗ Dr. Heinrich Graeff Frauenarzt Em? 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Was mich immer wieder freut, ist das große Anzugsmoment, das mich in dem Berliner Verkehrsgewübl meistens als Ersten loskommen oder Antl.Veräffentliehungen der Ftaut Mannheim Die Durchführung des Fortbildungs⸗ ſchulgeſetzes betr. 5 Gemäߧ 9 des Geſetzes vom 19. 7. 1918, die allgemeine Fortbildungsſchule betr., ſind Knaben drei Jahre und Mädchen zwei Jahre nach ihrer Entlaſſung aus der Volksſchule zum Beſuche der Fortbildungsſchule ver⸗ pflichtet. Durch ſtatutariſche Beſtimmung kann auch die Fortbildungsſchulpflicht der Mädchen auf drei Jahre ausgedehnt werden. Laut Ortsſtatut vom 19. März 1925 iſt die Fortbildungsſchulpflicht der Mädchen in Mannheim von Oſtern 1923 ab auf drei Jahre ausgedehnt. Eltern oder deren Stellvertreter, Arbeits⸗ oder Lehrherrn ſind verbunden, die in ihrer Obhut ſtehenden, zum Beſuche des Forxtbildungsſchul⸗ Unterrichts verpflichteten Kinder zur Teilnahme an demſelben anzu⸗ melden und ihnen die zum Beſuche desſelben erforderliche Zeit zu gewähren. Zuwider⸗ handlungen werden beſtraft. Fortbildungsſchulpflichtige Dienſtmädchen, Lehrlinge uſw., die von auswärts hierher⸗ kommen, ſind ſofort anzumelden, ohne Rück⸗ ſicht darauf, ob dieſelben ſchon in ein feſtes Dienſt⸗ oder Lehrverhältnis getreten, oder nur verſuchs⸗ oder probeweiſe aufgenommen ſind. 63 Stadtſchulamt. Arbeitsvergebung. Erd⸗, Maurer⸗ und Betonarbeiten zur Er⸗ ſtellung von Einfachwohnungen am Ulmenweg. Nähere Auskunft im Rathaus N 1, Zimmer Nr. 133, in der Zeit von 10 bis 12 Uhr und von 5 bis 6 Uhr. Dort liegen die Zeichnungen und die Ausſchreibungsunterlagen auf. Oeffnung der Angebote: Freitag, den 19. Juli 1929, 9 Uhr, Rathaus N 1, Zimmer 124. Zuſchlagsfriſt bis 10. 8. 1929. 19 Hochbauamt. e) die Ausführung d. Schreinerarbeiten. Die Angebotsvordrucke werden zu 1. auf unſerem Baubüro in der Garniſonſtr. Nr. 13 u. zu 2. auf unſerem Baubüro an der Freya⸗ ſtraße in der Gartenſtadt Waldhof abgegeben. In den vorerwähnt. Baubüros liegen auch die Zeichnungen für die betr. Arbeiten zur Ein⸗ ſicht auf. Die Angebote ſind mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſehen auf unſerem Geſchäftszimmer im Verw.⸗Gebäude in R 5, Zimmer 93, wie folgt abzugeben: für 1. am Samstag, den 22. d.., vorm. 10 Uhr, für 2. a) am Sams⸗ tag, den 20. d.., vorm. 10.20 Uhr, für 2. p) am Samstag, den 20. d.., vorm. 10.40 Uhr, für 2. o) am Samstag, den 20. d.., vorm. 11 Uhr.„ Gemeinnützige Bangeſellſchaft G. m. b.., Mannheim. Verlelʒit Sanitats haus O 6. 8 7970 durdwinden läßt. Alles in allem kann mein Wagen nur eine Empfehlung für die Hudson Essex Motors Company sein.“ oberzeugen Sie sich selbst! Besichtigen Sie den Wagen und verlangen Sie unverbindliche Vorführung.— IIlustrierter Katalog kostenlos. 7 Modelle 10/50 PS, von M 4950.-ab Werk Spandau- 6 Zyl. ESSEN VU DEN IX WTIIBRENAHNT Auforislerſle Essex-Verireter: Mannheim: Birk& Balduf, Neckarauersir. 215, Tel. 310 75. Worms: Georg Jäger, Hagensir. 52, Tel. 2142. Worms: Ernsi Orih, Speyerersir. 68, Tel. 1876. 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Von Amerika wird nämlich gleich⸗ zeitig gekabelt, daß die Verſchlechterung des Getreideſtandes im Nordweſten des Landes, die ſeit dem 1. Juli eingetreten iſt, in dieſen Ziffern kaum enthalten ſein könne, weshalb man die Lage allgemein als ſteigerungsfähig anzuſehen habe. In Canada macht der Weizen augenblicklich eine ſehr kritiſche Periode durch. Die vor einigen Tagen niedergegangenen Regen werden allgemein als ungenügend betrachtet. Der Weizen ſteht jetzt in den Aehren und bedarf zu einer vorteil⸗ haften Entwicklung in dieſem Stadium weiter kräftige Regenfälle, da die Böden bisher ſchon viel zu trocken waren. Das canadiſche ſtatiſtiſche Büro ſchätzt denn auch den Stand von Frühjahrsweizen, gemeſſen an dem Durchſchnitt der letzten zehn Jahre, auf 88(i. V. 103), von Winterwetzen auf 100(92), Hafer 92(101), Gerſte 92(102), Roggen 91(93). Für die weitere Entwicklung des Marktes auch bei uns hängt jetzt alles davon ab, wie dieſe peſſimiſtiſche Beurteilung der ame⸗ rikaniſchen⸗canadiſchen Ernte ſich auch tataſächlich auswirkt. Da von Auſtralien und von Argentinien bis jetzt keine Witterungsverhältniſſe gemeldet werden, neigt man vielfach zu der Anſicht, daß der große Weltweizenüberſchuß dieſes Jahr durch die Winterweizenernte des Jahres 1929 größtenteils ausgeglichen werden wird. Die vorliegenden ausländiſchen Offerten hielten ſich ungefähr auf der vor⸗ wöchenlichen Baſts. Man verlangte für die 100 Kg. in hfl.: Baril, 80 Kg., ſchwimmend, ſeit 22. Juni, 11,85(Vorwoche: 11.80), Bahia Blanca, 79 Kg., ſchwimmend und Juli 11.90 (wie in der Vorwache), eif Rotterdam, für rheinſchwimmenden Manitoba 3, Pacific, 14.40(14.25), 4 13.75(unverändert), 5 12.75(12.50), if Mannheim, Hard Winter 1, Gulf, zweite Hälfte Juli/ erſte Hälfte Auguſt, 12.40, desgl. 2 12.75,5 eif Rotterdam/ Antwerpen. Für Inland sweizen kam eine offizielle Notiz wieder nicht zuſtande. Die Mühlen machen ſich bereits auf die Mög⸗ lichkeit gefaßt, daß der Preis für Inlandsweizen infolge des Vermahlungszwanges den für Auslandsweizen beſſerer Qua⸗ lität überſteigen und damit eine neue Belaſtung des Konſums zugunſten der Landwirtſchaft eintreten wird. Stellt ſich doch der Weizenbedarf der Mannheim⸗Wormſer Großmühlen bei 4026 Zuſatz allein auf ca. 50 000 Sack Inlandsweizen. Tat⸗ ſächlich wurden zuletzt für mitteldeutſchen Weizen aus alter Ernte von 76/77 Kg. hl⸗Gewicht bereits 27.40., frei Maun⸗ heim, für prompte Ware, gefordert, für deutſchen Weizen ſonſtiger Herkunft aus neuer Ernte 27., frei Mann⸗ heim, während Auslandsweizen von einer um 597 höher zu bewertenden Qualität mit 27.50 R./ angeboten blieb. In Roggen blieb inländiſche Ware unverändert, wäh⸗ rend ſich die Preiſe für Auslandsware nicht ganz auf dem höchſten Stand behaupten konnten, ſondern um eine viertel Mark auf 25 R./ zurückgingen. Alter Inlandsroggen iſt nur in kleinen Mengen angeboten, jedoch leidet die Qualität teils ſtark unter ſog. Sommergeruch. Für Deutſchland rechnet man vorerſt mit einer mittelgroßen Roggenernte. Hafer lag ziemlich geſchäftslos. Von Norddeutſchland wird ſtärkeres Inlandsangebot berichtet, wogegen in Süd⸗ weſtdeutſchland, insbeſondere in Baden, ſich nur noch ſpär⸗ liches Angebot zeigt. In Bayern fanden noch einige Um⸗ ſätze ſtatt. Die Preiſe neigen zur Schwäche, teilweiſe war um 50 Pfennig billiger als in der Vorwoche anzukommen; auch an den Seeplätzen iſt man zu Preiskonzeſſionen bereit geweſen. Zuletzt verlangte man für Platahafer, fag., 46/47 Kg., Juli, 9,17,(.20), Auguſt.25(.40), Canadian feed 1, ſchwimmend,.85(10), desgl. 2.15(.30) hfls. 5 Gerſte lag ſtill, doch bekundete Futtergerſte etwas feſtere Tendenz, ſodaß die hieſtge Notiz von vorwöchentlichen 20.50— 21.00 auf 21.00— 21.50.“ anzog. Die ausländiſchen Forderungen waren teils erhöht, teils ermäßigt. Man ver⸗ langte für Platagerſte, 69 Kg., ſchwimmend, 10.50, 68 Kg., desgl., 10.45(10.27,5), für Donaugerſte, 65/66 Kg., mit 39 Beſatz, ſchwimmend, 10.45, für canadiſche Futtergerſte 2, Auguſt⸗Abladung,.50, Sept..57,5(.75) hfl. Mais konnte von der Aufwärtsbewegung der Weizen⸗ preiſe Nutzen ziehen, auch war der Hafenarbeiterſtreik in Roſarto aus die Preisgeſtaltung von Einfluß. In Mannheim disponible Ware koſtete 22.50 R. gegen 22.— R. in der Vor⸗ woche. Im Cifgeſchäft verlangte man für Platamais, Juli⸗ Abladung, 10.45(10.275 zu Wochenbeginn), Auguſt 10.47, (10.32,5), Sept. 10.55(10.40), für Plata, einquantino, ſeit Ende Juni ſchwimmend, 11.55 hfl., cif Antwerpen, für White Kaftr Corn 2, Auguſt⸗Abladung.25 hfl., eif Rotterdam. Im Mehl geſchäft zeigte ſich bei der zweiten Hand Ver⸗ kaufsneigung für prompte Ware, die zeitweiſe bis zu.50 R. billiger als bei den Mühlen erhältlich war. Die niederrhei⸗ niſchen Mühlen ſtellen ihren oberrheiniſchen Abnehmern einen Zollaufſchlag von.75.& in Rechnung; ſie liefern nur Juli⸗ Abſchlüſſe und ein Drittel der Juli⸗Kontrakte frei von Zoll⸗ aufſchlag. Der ſtürmiſche Abruf hat bis zum Inkraftreten der neuen Zölle angehalten, ſodaß die Mühlen völlig mit Dispoſitionsarbeiten überhäuft waren; neue Abſchlüſſe größeren Umfanges ſind nicht bekannt geworden. Der Kon⸗ ventionspreis für ſüddeutſches Weizen mehl, Spezial o, wurde weiter auf 38,30(Vorwoche: 37.50).& erhöht. Weizen⸗ auszugsmehl ſtieg von 41.50 auf 42.50., Roggen mehl, 70/6096, von 3895 auf 33.50 bis 35.50 RI. Brotmehl blieb in dieſer Woche unverändert. Futtermittel hatten erheblich ruhigeren Markt als bisher, insbeſondere in Mühlennebenprodukten, für welche die Mühlen jetzt Richtpreiſe feſtgeſetzt haben. Auch waren die Mühlen nur für prompte Ware im Markt und lehnten Berkäufe auf ſpätere Lieferung ab. Da in früheren Jahren Kleie ſtets etwa die Hälfte des Weizenpreiſes zu koſten pflegte, rechnet man in Fachkreiſen auch jetzt ſchon mit einer weiteren Preisſteigerung für Kleie, für die hene pro Sept.⸗Dez.⸗Liefe⸗ Büros und des canadiſchen ſtatiſtiſchen Büros Wird Beſtände ausgleichen?/ Annäherung des Inland⸗ Geringes Roggen⸗ u. Haferangebot aus dem Inlande Hafenarbeiterſtreik in Roſario rung bereits 1., mehr als für prompte Ware geboten wurde. Wenn dieſe Vorausſetzung, die von einer verſtärkten Kaufkraft von der Landwirtſchaft ausgeht, ſich erfüllen ſollte, wäre für ſpäter mit einem Kleiepreis von etwa 14 R. zu rechnen, doch ſind dieſe Angaben vorläufig nur als markt⸗ mäßige Ueberlegungen zu bewerten. Die Preiſe haben eine weſentliche Veränderung nicht erfahren. Verlangt wurden für prompte Ware, je 100 Kg.: Weizennachmehl 16—17, Futtermehl 13,50— 14.—, Weizenkleie feine, 11.50, mittel⸗ grobe, 12.50, grobe 12.50— 13.—, Maisſchrot 23.75— 24.— Sopaſchrot 20.50— 21.25, Biertreber 17.50— 18.50 und Malz⸗ keime 19.,. In Hopfen der 1928er Ernte fanden nur noch verein⸗ zelte Käufe ſtatt. Baden und Pfalz dürfen darin als ziemlich ausverkauft angeſehen werden. Bei letzten Uebergängen nannte man ca. 120— 130 R/ je Zentner. Der Pfanzen⸗ ſtand in Südweſtdeutſchland wurde auch in dieſer Woche wieder allgemein als ſehr günſtig bezeichnet; über das Auf⸗ treten von Ungeziefer wird nur vereinzelt Klage geführt. Das Wachstum iſt friſch und geſund, ſodaß alle Vorausſetzun⸗ gen für eine gute Ernte gegeben ſind. Die Unwetter der letz⸗ Soweit die Erhöhung der Geſchäftstätigkeit in den letzten Mo⸗ naten mit ſtrukturellen und ſaiſonmäßigen Einflüſſen, ſowie mit dem Ausgleich auf die Winterſchäden zuſammenhängt, handelt es ſich, wie im neueſten Wochenbericht des Inſtituts für Kon junktur⸗ forſchung ausgeführt wird, um Vorgänge, die eine nachhaltige Beſſerung der Wirtſchaftslage kaum wahrſcheinlich machen. Anders könnte es ſich dagegen mit den Auswirkungen einer Exportſteigerung verhalten. Tatſächlich iſt in einigen Induſtriezweigen durch den ge⸗ ſteigerten Aus landsabſatz ein Teil des Abſatzausfalls auf dem Bin⸗ nenmarkt ausgeglichen worden. Auch nach den neueſten Berichten ſcheint dieſe Entwicklung anzuhalten: Der Anteil des Aus⸗ landsabſatzes an der Produktion ſteigt u. a. bei Maſchinen, Roheiſen, und Walzwerkserzeugniſſen, manchen Textilien, Papier, Steinkohle und Keramik. Dieſe Abſatzſteigerung wirkt ſich natur⸗ gemäß auch indirekt auf dem Binnenmarkt aus, da dadurch mehr Ar⸗ beiter beſchäftigt werden können, als der Lage des Binnenmarktes entſpricht. In der nächſten Zeit iſt eine Beſſerun g der Ge⸗ ſamtkonjunktur von der Ausfuhr nur dann 8 u er: warten, wenn die Ausfuhr ſo ſtark ſteigt, daß dieſe Zunahme zuſammen mit dem ſtrukturellen Wachs ⸗ tum des Inlandsverbrauchs größer iſt als die ſtrukturelle Ausweitung des volkswirtſchaftz⸗ lichen Produktionsapparates. Vorausſetzung einer ſtärkeren Belebung der Geſchäftstätigkeit iſt jedoch eine reich⸗ lichere Kreditverſorgung der Wirtſchaft, als ſie gegen⸗ wärtig vorhanden iſt. Soweit es ſich überhaupt zahlenmäßig über⸗ ten Woche haben in Südweſtdeutſchland keinen Schaden an⸗ gerichtet, wohl aber ſind Hopfenpflanzungen in Württemberg und Bayern davon betroffen worden. Beſonders ſtark aber wurde das Hopfengebiet in Nordböhmen heimgeſucht, wo ſelbſt die Saazer Gegend nach den beim ſüddeutſchen Hopfen⸗ handel eingelaufenen Berichten vielfach ſehr ſtark gelitten haben ſoll. Das Geſchäft in Tabaken der 1928er Ernte blieb im Hinblick auf die Preisgeſtaltung ziemlich ſtabil. Auch in Tabaken alterer Jahrgänge war zu bisherigen Prei⸗ ſen anzukommen. Geſchnittene Einlagetabake aus rein überſeeiſchen Blättern ohne Rippenbeimiſchung wurden 3¹ 75 Ry, je Zentner, ab ſüddeutſchen Stationen offeriert. Rippen wurden zu.50 R. /, je Zentner, loſe genommen, ab Fabrik, genannt. In Süddweſtdeutſchland iſt die Entwick⸗ lung der Planzen auf dem Felde recht erfreulich und die Ausſichten auf die bevorſtehende Ernte erſcheinen durchaus gut. In der badiſchen Haardt hat man bereits mit dem Köp⸗ fen begonnen. In Bayern dagegen wurde die Schwabacher Gegend von dem ſchweren Hagelſchlag heimgeſucht, der 63 Ortſchaften betroffen hat. Man glaubt, daß vom Tabakbau⸗ gebiet ungefähr die Hälfte ſchwer beſchädigt ſein dürfte. Eine Nachpflanzung kann angeſicht der vorgeſchrittenen Jahreszeit ſelbſt dort, wo die Beſtände ganz vernichtet ſind, kaum noch in Betracht kommen. In der Rheinſchiffahrt blieben Frachten und Schleppſätze gegenüber der Vorwoche vollſtändig unver⸗ ändert. Georg Haller. Ausfuhrſteigerung und Inlandsſteigerung ſehen läßt, müßte in der gegenwärtigen Lage der Auslandsabſatz mindeſtens im gleichen Tempo zunehmen wie im Jahr 1928. Voraus⸗ ſetzung dafür iſt jedoch— abgeſehen von der Konkurrenzfähigkeit der Ausfuhrwaren— eine entſprechende Aufnahmefähigkeit der Aus⸗ landsmärkte, die in der Hauptſache durch Wirtſchaftslage und Zoll⸗ politik beſtimmt wird. Die Wirtſchaftslage in den wichtigſten deut⸗ ſchen Abſatzländern hat ſich ſeit Jahresbeginn im ganzen etwas ge⸗ beſſert. Dabei iſt jedoch zu beachten, daß ſich die„Welt kon junk⸗ tur“, wenn dieſer Ausdruck für die Geſamtheit der Konfunkturen aller wichtigeren Länder erlaubt iſt, mehr und mehr einem Höhe⸗ punkt nähert. Darauf deuten u. a. auch die in letzter Zeit häufiger auftretenden Spannungen auf den Geld⸗ und Kapitalmärkten der Welt hin. Es iſt zwar nicht möglich, den Konjunkturverlauf in den ein⸗ zelnen Ländern nach einem einheitlichen Schema zu beurteilen. Jeden⸗ falls iſt aber erkennbar, daß die Zahl der Abſatzgebtete Deutſchlands zugenommen hat, in denen ein konjunktureller Höhepunkt bereits überſchritten wurde. Aber auch die Zahl der Länder, in der der Höhepunkt bereits überſchritten wurde, iſt größer geworden. Soweit die Exportſteigerung von der Wirtſchaftslage der Ab⸗ ſatzländer abhängt, iſt daher fürs erſte von dieſer Seite her eine ſo ſtarke Förderung der deutſchen Ausfuhr wie bisher nicht mehr zu erwarten. Eine Fortſetzung der Exportſteigerung in dem bis⸗ herigen Tempo wird mehr als im letzten Jahr auf Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit in Qualttät und Preis oder auf handelspolitiſche Maßnahmen angewieſen ſein. Teilweiſe wird auch verſtärkte Propaganda, je nach Erforderniſſen der einzelnen Märkte, die Ausfuhr fördern können. Fuſion Preuß. Hypotheken⸗Attienbank⸗ Preuß. Pfandbrieſbank beſchloſſen In den Generalverſammlungen der Preußiſchen Actien⸗Bank und der Preußiſchen Pfandbrief⸗Bank wurde die Fufion einſtimmig genehmigt und die Erhöhung des A K. der Pfandbrief⸗Bank um 4 auf 25 Mill.„ beſchloſſen. Bekannt⸗ lich erhalten die Aktionäre der Hypothekenbank für je 400/ ſe 300% Pfandbriefbank⸗Aktien. Es iſt Vorſorge getroffen worden, daß die Aktionäre auf Wunſch ſofort lieferbare Aktien erhalten. Die frühere ſchwediſche Großaktionärgruppe(Schwedentruſt]! wird in Zukunft über etwa 25 v. H. des Abd. der Pfandbrief⸗Bank ver⸗ fügen; ſie hat ſich bereit erklärt, den über die 25 v. H. hinausgehen⸗ den Betrag an Aktien wieder zur Verfügung zu ſtellen, wofür ſie proz. ſteuerfreie Goldpfandbriefe zum Kurſe von 96 v. H. erhält und wobei für die Hyppothekenbank⸗Aktien ein Kurs von 180 v. H. zugrunde gelegt iſt. Außer dem Schwedentruſt haben auch andere Großaktionäre Aktien zur Verfügung geſtellt, ſo daß es möglich ge⸗ weſen iſt, eine Kapitalerhöhung um nur 4 Mill. anſtatt um 9 Mill. vorzunehmen. Die Fuſion erfolge nicht nur aus Rationaliſierungs⸗ beſtrebungen heraus, ſondern auch aus volkswirtſchaftlichen Grün⸗ den. Auch ſei das Kapital der Hypothekenbank im Verhältnis zum Umlauf an Schuldverſchreibungen zu groß, und es ſei, ungewiß, ob man auch in Zukunft die Dividende in der bisherigen Form aufrecht erhalten könne, da die Unkoſten weiter ſteigende Tendenz aufwieſen. „Ein amerikaniſcher Luftfahrt⸗Truſt. Die vor Monatsfriſt durch Zuſammenſchluß von Curtiß, Wright und Keyſtone ent⸗ ſtandene Curtiß⸗Wright⸗Corporatlon verfügt nach ihrer heutigen Proſpektbekanntgabe nicht nur über ein Stammkapital von 70 Mill. Dollar, ſondern nach Durchführung der Uebernahme weiterer elf maßgebender Flugverkehrs⸗ und Flugzeugbau⸗Firmen praktiſch über ein Monopol des geſamten privaten Flugweſens der Vereinigten Staaten und wird für den Bedarf der eigenen Flug⸗ linien wie für den Verkauf der größte Fabrikant von Flugzeugen jeder Größe ſein. Preußengrube AG. in Berlin. Das Unternehmen, welches zur Petſchecke Gruppe gehört, erzielte in 1928 einen Bekriebs⸗ überſchuß von 1,55(1,22) Mill.%, aus dem nach erhöhten Abſchrei⸗ bungen von 0,95(0,81) Mill.& einſchließlich Gewinnvortrag ein Reingewinn von 0,61(0,0) Mill.„ verbleibt, wovon bekanntlich wieder 5 v. H. Dividende auf 12 Mill./ AK. gezahlt werden ſollen. Die Bilanz iſt, obwohl ſich Gläubiger von 1,57 auf 2,04 Mill. erhöht haben, weiter flüſſig. Akzeptverpflichtungen betragen 0,3(0,3) Mill.„, Debitoren werden faſt unverändert mit 5,51(3,52) Mill. ausgewieſen. Die Beteiligungen und Wertpapiere haben ſich auf 1,1(0,7) Mill. erhöht, ohne daß Erleuterungen hierfür gegeben werden. Vorräte ſind mit 6,40 0,40 Mill.„ bewertet. Bergwerke bilanzieren mit 10,64(10,64) Mill.. * Enkgech B nicht beſchlußfähig. Die geſtern in Amſterdam ab⸗ gehaltene GB. der Niederländuſchen Kunſtſeidefabrik Enka war be⸗ ſchlußunfähig, weil die ſatzungsgemäß erforderliche Zahl von Stimmen nicht zur Anmeldung gelangt iſt. Es ſoll in vierzehn Tagen eine neue GV. mit derſelben Tagesordnung ſtattfinden. Von der Verwaltung wurde eine längere Erklärung abgegeben, die die Zweckmäßigkeit der Transaktion zum Gegenſtand hat und deren In⸗ halt ſich mit dem deckt, was von deutſcher Seite bisher bekannt geworden iſt. 36. der beutſchen Seeſchiffswerſten? Wie die Weſerzeitung hört, iſt eine Zuſammen ſchluß⸗ aktion unter den Seeſchiffswerften in Form einer Im⸗ tereſſengemeinſchaft im Gange, die ſich wohl um die De ſchi mag gruppieren werde. Auch über die Schichauwerft und über die Deutſchen Werke in Kiel ſei mit der vom Reichstage beſchloſſenen Subven⸗ tionierung das letzte Wort noch nicht gefprochen. Was die Germania⸗ werft in Kiel aubelange, ſo ſcheine auch dieſe nicht abgeneigt, evt. ihren Werftbetrieb aufzulöſen und den Maſchtnenbau allein aufrecht⸗ zuerhalten. Die Stettiner Oderwerke ſeien ebenfalls bereit, ge⸗ gebenenfalls beizutreten. Nur Blohm u. Voß würden der Inter⸗ 5 wahrſcheinlich fern bleiben. Die„Bremen“ hat faſt 50 000 Tonnen Raumgehalt. Die genaue Hypotheken⸗ eee Maſchinenfabrik Badenia vorm. Wm. Platz Söhne AG. in Weinheim Vor Beſtätigung des Zwangsvergleichs— Die Belaſtung der Stadt Weinheim durch die Liquidation Wie wir hören hat der Proteſt, der in der GB. vom 12. d. M. gegen den Liquidations⸗Beſchluß zu Protokoll gegeben wurde, auf den Zwangs vergleich keinerlei Einwirkung. Dieſer Zwangsper⸗ gleich, wurde, wie bekannt, im Termin vom 9. d. M. mit übergroßer Mehrheit angenommen— von 208 Gläubigern, die 1087 000% For⸗ derungen vertraten, haben 148 mit 1049 000% zugeſtimmt— und das Amtsgericht Weinheim wird, wie wir weiter erfahren, den Vergleich beſtätigen. Die Liquidation ſoll nach Ablauf der für den Proteſt vorgeſchriebenen Monatsfriſt eingetragen werden. Wie ſtark die Stadt Weinheim von der Angelegenheit be⸗ troffen wird, die ſeinerzeit eine Kreditbürgſchaft übernommen hat, geht aus dem Voranſchlag der Stadt hervor, wo es ul g. heißt: Die Lage der Maſchinenfabrik Badenia verſchlechterte ſich gegen Ende des Rechnungsjahres 1028 derart, daß eine Weiterführung der alten Firma nicht mehr in Frage kommen kann; ſie wird liguldieren. Die Stadt Weinheim muß nun die Folgen der übernommenen Bürgſchaft tragen. Die Belaſtung an Zinſen für das Bürgſchaftskapital betrügt bei den derzeitigen Sätzen rund 100 000% im Jahre. Die Einnahmen, welche aus vermieteten Gebäuden und Gebäudeteilen, ſowie aus verpachteten Grundſtücken gegenüberſtehen, werden die Be⸗ laſtung wohl etwas mildern, trotzdem werden die Voranſchläge der nächſten Jahre mit dem Poſten Badenig in erheblicher Weiſe belaſtet werden. Für 1929 wird mit einer Belaſtung von 78 000% gerechnet. 1 2 Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrigeſellſchaft, Maunheim. Der Abſchluß weiſt bei 90 000% Ak. einſchl. 18 716% Verluſtvortrag aus 1927 einen Geſamtverkuſt von 41 589% aus. Von dem 18 148 ¼ betragenden Bruttogewinn beanſpruchten Unkoſten 7503, Abſchrei⸗ bungen auf Mobilien, Kranen und Gebäude wurden insgeſamt mit 9919/ vorgenommen. Der neugebildete Aufſichtsrat beſteht aus Dir. Dr. Weber, Dr. A. Meyer, Dir. Rud. Hoyer, ſämtliche in Mannheim. . Zinkkartell gegründet In London fand am 11. Juli die lange angekündigte Konfe⸗ renz der Zinnproduzenten der Welt ſtatt. 167 Geſell⸗ ſchaften hatten ſich vertreten laſſen, die zuſammen eine Erzeugung von 100 000 To. darſtellen, oder rund 65 v. H. der Weltzinngewin⸗ nung Die Gründung eines Kartells wurde mit Einſtimmig⸗ keit beſchloſſen. Im endgültigen Verwaltungsrat des Kartells werden die malayiſchen Inſeln 14 Vertreter, Nigeria 2, Birma, Siam 2, Cornwales 2 und Auſtralien 1 haben. Die Zinnerzeuger des bel⸗ giſchen Kongos werden über ihren Beitritt zum Kartell erſt noch Beſchluß faſſen. * Die Preis inderziffer der„Metallwirtſchaft“, Die Preisindex⸗ ziffer der„Metallwirtſchaft“ ſſellte ſich am 10. Juli auf 124,8 gegen 1245 am 3. Juli(Durchſchnitt 1009/18— 100) ſtieg alſo um 0, v. H. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtande vom 10. Juli 1929 folgende Einzelindexziſſern errechnet: Kupfer 127,9(am 3. Juli 127,9); Blei 149,8(144,5); Zink 104,7(102,2); Zinn 140,0 8 Aluminkum 132,0(132,0; Nickel 107,7(107,7); Antimon 105,4 (104,6). Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort- 12. Juli Die Lage an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine weſent⸗ liche Aenderung. Das Berggeſchäft war gegen die Vortage ſehr 155 Verein elte kleinere Partien wurden zu unveränderter Fracht abge⸗ geben. Von der Kohlentransportgeſellſchaft wurden nur wenige Rhßein⸗ kähne angenommen, doch konnten Kanalkähne etwas beſſer unterge⸗ bracht werden. Auch hier erfuhr die Fracht keine Aenderung. Der Vermeſſung des neuen Bierſchraubendampfers„Bremen“ des Nord⸗ deutſchen Lloyd ergab, daß das Schiff nicht einen Rau m gehalt von 000 Tonnen, e einen ſolchen von 49 864 Tonnen aufweist. Bergſchlepplohn notierte mit 130, bis 1,50„ nach Mannheim. e e blieb noch immer mit zwölf Pfg. 5 5 Satz 0 ern f. 5 2 Samstag, den 13. Juli 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Ein ſchwerer Schritt in die freie Wirtſchaft Sorgen der Braninduſtrie nach Aufhebung der Kontingentierung Seit dem 1. Juli dieſes Jahres beſteht in der Deutſchen Brauinduſtrie die vollkommene freie Wirtſchaft, da be⸗ Kanntlich der deutſche Reichstag kr rz bevor er auseinander ging, eine Verlängerun ti ntierung ablehnte. Dieſe Ent⸗ ſcheidung des eichstags n intereſſierten Kreiſen auf eine weine Zufallsmehrheit zurückgeführt. Man ſollte meinen, daß dieſe Aufhebung der Kontingentierung Hegrüßt wird, da damit doch ein weiterer Teil der Zwangsbewirt⸗ ſchaftung gefallen iſt, die doch nicht nur von der Wirtſchaft ſondern auch von den weiten Kreiſen der Oeffentlichkeit abgelehnt wird und deren wenig erfreuliche Ergebniſſe in der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit moch in Aller Erinnerung ſteht. f Die Brauinduſtrie ſteht dieſem Beſchluß des Reichstags jedoch keinesfalls ſo einheitlich befürwortend ge⸗ genüber, zum mindeſten nicht die mittleren und kleineren Betriebe. Denn die bisherige Regelung unter der Kontingentierung bedeutete für die Brauinduſtrie in gewiſſem Sinne einen Schutz. Neu⸗ giründungen waren durch die vorhergeſehene höhere ſteuerliche Belaſtung nahezu unmöglich, und ebenso erſchwert war die Meberſchreitung der Vorkriegserzeugung(Kontingent! bei beſtichen⸗ den Brauereien; dieſe Ueberſchreitüng wurde ebenfalls mit einer Höheren Steuer belaſtet. 5 Während der Zeit der Kontingentterung war es daher der Brau⸗ induſtrie größtenteils möglich, ſich ſtraff zu rationaliſieren, zuſam⸗ menzulegen und ſich techniſch zu erneuern. Aus Kreiſen der mitt⸗ leren und kleineren Brauinduſtrie wird nun geltend gemacht, daß der Schutz, den die Kontingentterung ihr gegenüber Neugründungen gewährte, für ſie um ſo berechtigter war, als ſie ſchon durch außer⸗ ordentlich hohe Steuerlaſten vor anderen Induſtrien benachteiligt iſt. Die Konkurkenzverhältniſſe ſeien für ſie ſchon im Augenblick ſo ſchwierig, daß vor allem die mittleren und kleineren Brauereien ſchwer zu kämpfen haben. Man befürchtet daher in dieſen Kreiſen, daß ote Aufhebung der Kontingentierung eine neue Verſchär⸗ Fung des Konkurrenz kam pfes und vielleicht ſogar eine ſchwere Kriſe für ee mittleren und kleineren Brauereien zur Folge haben wird. Ferner wird geltend gemacht, daß nunmehr auch die Gefahr eines verſtärkte n Eimdrin gens ausländi⸗ ſchen Ka pi tals in die deutſche Brauinduſtrie beſteht und daß Brauereien, die ihr Kontingent an andere Brauereien verkauft hatten, nunmehr dazu übergehen könnten, den Brauereibetrieb wie⸗ der aufzunehmen. Man wird nicht leugnen können, daß die Aufhebung der Kon⸗ kingentierung dazu angetan iſt, die Konkurrenzverhältniſſe der mitt⸗ leren und kleineren Brauereien zu erſchweren und vielleicht guch gar eine Kriſe heraufzubeſchwören, Dieſe Gefahr droht der mittleren und kleineren Brauinduſtrie, aber weniger von der Wiederaufrich⸗ tung neuer kleinerer und mittlerer Betriebe. Bei der größeren ſteuerlichen Belaſtung und den ohnehin ſchon ſchwierigen Konkur⸗ renzverhältniſſen würden ſich derartige Betriebe kaum halten kön⸗ men. Sie müßten zu niedrigen Preiſen produzieren. Das werden ſie aber finanziell nicht aushalten. Wollten ſie minderwertige Biere an den Markt bringen, würden ſte aber ſchwerlich einen ausreichen⸗ den Konſumentenkreis finden. Wohl aber könnte die Entwickelung eintreten, daß ſich die großen, kapitalkräftigen Betriebe ausdehnen. Aehnlich könnte auch das ausländiſche Kapital auf die mittleren und kleineren Betriebe einwirken. Eine derartige Entwickelung, wie ſie leider auch in der geſamten deutſchen Wirbſchaft zu beobachten iſt, wäre zu bedauern. Sie liegt aber leider auch im Zuge der modernen wirtſchaftlichen Entwicke⸗ Lung und es iſt fraglich, ob ſie bel der Brauinduſtrie immer mit einer Qualitätsverbeſſerung der Produkte verbunden wäre. Sollten ſich die Berhältniſſe weiter zu Ungunſten der mittleren und kleineren Brauereibetriebe entwickeln, dann bleibt ihnen noch der Weg des Zuſammenſchluſſes zu gemeinſamer Abwehr. Die Regierung aber, die ja ſchon wiederholt betont hat, daß ſie ſich die Sorge um den induſtriellen Mittelſtand ongolegen ſein läßt, ſollte dieſe Entwickelung ebenfalls aufmerkſam verfolgen. Schweizeriſcher Außenhandel im Juni Der Geſamtumſatz im ſchweizeriſchen auswärtigen Warenhandel hat ſich vom Mai zum Juni um 14, auf 382,7 Millionen Schweizer⸗ franken geſenkt. An diefer lich der Einfuhrhandel 01 nus 13,5 Mill.) beteiligt. Die Einfuhr rückläufigen Bewegung iſt faſt ausſchließ⸗ belief ſich im Juni auf 212,9 Mill. Franken. Das ergibt im Vergleich zum entſprechenden Vorjahrsmonat eine Wertvermehrung von 1,0 Mill. Franken. Die entſprechenden Ziffern für die Ausfuhr ſind 109,8 Mill. Franken und ein Mehr von 7,6 Mill. Franken. Die Bi⸗ lanz des ſchweizeriſchen Außenhandels iſt im erſten Halbjahr 29 mit 208,3 Mill. Franken gegenüber einer Paſſivität von 314,1 Mill. Fr. im erſten Halblahr 1928. “ Salubratapeten⸗Fabrik AG., Grenzbach Baden). Dieſe be⸗ kannte Fabritz abwaſchbarer Tapeten, die über 1 Mill., Ace. ver⸗ fügt(i. V. erſt verdoppelt), erlitb im Geſchäftsjahr 1928 nach 65 609% Abſchreibunge(i. V. 55 110) einen Verluſt von 44 582,(i. B. 18 685% Gewinn), der ſich, wie wir ſchon kurz meldeten, durch Abzug des vorfährigen Gewinnvortrages von 1743„ auf 42 839% ermäßigt. Warenausgang und andere Erkräge erbrachten 1 863 650(1 504 144) J, wogegen Handlungs⸗ und Vertriebsſpeſen, Löhne und Material- verbrauch geſteigert 1842 623 l erforderten(1 427 359).— In der Bilanz ſtiegen Kontokorrent von 467 598 auf 712 268, Wechſel von 5978 auf 19 559 ,, Rohmaterialien, Lagervorräte und andere Aktiven von 455 310 auf 701 229, Immobilien, Maſchinen, Üten⸗ ſilien von 701.901 auf 1 030 470 J. Auf der Paſſipſeite ſtehen zu Buch Hypotheken mit 613 181(115 447)%, Kontokorrente mit 894 119% (086 684), Reſerve mit 6 995(5 851). * Wehra Az., Teppich⸗ und Möbelſtoffweberei Wehr(Baden). Wieder 4 v. H. Dividende und 6 v. H. Superdividende. Die mit 840 00% AK., arbeitende Geſellſchaft ſchließt auf 31. 3. 29 nach erhöhten Abſchreibungen von 74 903(i. B. 60 616)/ mit einem Rei n⸗ gewinn von 129 025, einſchl. 14 789/ Vortrag aus 27.28(i. V. 122 789„ einſchl. 27 773„ Vortrag), aus dem wiederum wie im Vorjahre eine Dividende von 4 v. H. und eine Superdiyi⸗ ende von 6 v.., mithin 10 v. H. zur Verteilung ge bangen ſollen. Zum Vortrag auf neue Rechnung verbleiben danach 22 023% Das günſtige Ergebnis konnte, wie der Geſchäßtsbericht ausführt, lediglich dadurch erzielt werden, daß das Werk in der Berichtszeit ſeine Ein⸗ richtung noch gut ausnützen konnte. Die im letzten Heröſt erhoffte Belebung der Nachfrage trat nur in geringem Maße ein. Der deutſche Markt vor allem zeigte ſich wenig aufnahmefähig; er liege z. Z. ganz ausgeſprochen ſtill. Auch das Auslandsgeſchäft für Teppich⸗ und Mößhelſtoßſe ſei wenig befriedigend. In der Bilan z verringerten ſich die Außenſtände auf 572 882/(i. V. 625 535), die Grundſtücke und Gebäude auf 355 700„(887 500), die Betriebseinrich⸗ tungen(Maſchinen, Werkzeuge, Fuhrpark ufw. auf 29200/(328 000); faſt unverändert ſtehen die Warenvorräte mit 720 922%(720 995) zu Buch. Auf der Paſſipſeite figurierep u. a. außer dem Abe. der Re⸗ ſerveſond J unverändert mit 84 000, de eſ.⸗Fonds II mit 84 000% ( 00%), während Schulden ſich ermäßigten auf 786 097,(048 654). Die Aus ſichten könnten nur mit Zurückhaltung beurteilt werden und ſeien vorerſt nicht als günſtig zu bezeichnen. Deutſchlands Privatverſicherungen Das Reichsaufſichtsamt für Privatverſicherungen legt ſeinen Ge⸗ ſchäftsbericht für 1928 vor. Danach ſtanden zum 31. Mai 1929 ins⸗ geſamt 1505(i. V. 1509) Verſtcherungsunternehmungen unter Aufſicht, und zwar entfielen hiervon auf inländiſche Direktverſicherer 1883 (189), auf Auslandsunternehmungen 73(70) und auf Rick verſiche⸗ rungsgeſellſchaften 40(40). Bezüglich der einzelnen Verſicherungs⸗ zweige iſt die Lebensverſicherung führend mit 675(679) Geſellſchaften. Es folgen Hagel und Viehverſicherer mit 501(499), Feuerverſiche⸗ rungsgeſellſchaften mit 149(152), ſonſtige mit 102(105) und Unfall⸗ verſicherungsgeſellſchaften mit 20(28). Der Auslandsanteil an dem Geſamtbeſtand iſt am ſtärkſten in der Feuerſparte mit 43(41) Geſell⸗ ſchaften, nachdem die Eagle Star and Britiſh Domnions Inſurance Co. Ltd. und die Pearl Aſſurance Co. Ed. in Deutſchland neu zuge⸗ laſſen wurden. Die Zahl der Auslandsgeſellſchaften in der Lebens⸗ verſicherung ſtieg durch den Zutritt der„Die Schweiz“, Lebens- und Unfallverſicherungsgeſellſchaft, von 19 auf 20. Was die Rechtsreſorm anbelangt, ſo überwiegen die Gegenſeitigkeitsgeſellſchaften bezw. Vereine mit 1225(1227). In Aktienform gekleidet waren 262(260) Unternehmungen, unter die auch das Hauptkontingent der ausländi⸗ ſchen Geſellſchaften mit 65(62) füllt. Im übrigen ergübt ſich aus dem chtsamts die bereits aus den Jahres⸗ Geſchäftsbericht des Reichsauf berichten der Geſellſchaften ſelbſt bekannte Tatſache ſtark geſteigerter Tätigkeit in allen Abteilungen. 11. Seite. Ar 8 Gerichtszeitung Franzöſiſches Militärgericht Landau Vor dem Militärgericht Landau hatten ſich der 16jährige Lehrling Ludwig Bockmeyer, ſein Bruder, der 17jährige Lehr⸗ ling Franz, und der 17jährige Fortbildungsſchüler Joſeph Dambach, ſämtliche aus Germersheim, wegen Hehlerei zu verantworten. Die Anklageſchrift beſagt, daß vor Monatsfriſt durch einen 10⸗ und einen 11jährigen Knaben einem fran⸗ zöſiſchen Soldaten aus ſeinen Kleidungsſtücken während einer Uebung die Brieftaſche mit 470 Franken Inhalt und eine Uhr geſtohlen worden ſeien. Die beiden kleinen Täter teilten den Inhalt der Brieftaſche mit den drei An⸗ geklagten. Wegen des Diebſtahls ſelbſt können die zwe Jüngſten nicht belangt werden, da ſte minderjährig ſind. Gegen die drei Angeklagten lag nunmehr Anklage auf Hehlerei vor, da ihnen das Herkommen des Geldes wohl bekannt war und ſie trotzdem davon annahmen. Die An⸗ geklagten waren alle geſtändig. Der Staatsanwalt beantragte gegen Lud. Bockmeyer eine Verbringung in eine Zwangs ⸗ anſtalt auf die Dauer von 2 Monaten, gegen Franz Bock⸗ meyer 2 Monate Gefängnis oder Verbringung in eine Zwangsanſtalt auf die Dauer von 4 Monaten und gegen Dambach eine Gefängnisſtrafe von 3 Monaten oder Ver⸗ bringung in eine Zwangsanſtalt auf die Dauer von 6 Me naten. Senatspräſident Dr. Führ hatte die Verteidigung über⸗ nommen und bezeichnete den Vorfall als ſehr bedauerlich. Die Angeklagten und die Täter ſelbſt würden vom deutſchen Jugendgericht zur Rechenſchaft gezogen. Er bat das Gericht, weitgehenſte Milde walten zu laſſen und die jugendlichen Täter in eine Geldſtrafe zu nehmen. Das Gericht ſprach Ludwig Bockmeyer frei, verfügte aber die Verbringung in eine Erziehungsanſtalt für 2 Monate, gegen Franz Bock⸗ meyer erkannte es auf 2 Monate Gefängnis und gegen Dam⸗ bach auf drei Monate Gefängnis. Eine Bewährungsfriſt wurde für die Jugendlichen verſagt. 5 § Die Sucht nach dem Rauſchgift. Eine ſchwere Pfſycho⸗ pathin ſtand wegen Diebſtahls, ſchwerer Urkundenfälſchung und Betrugs vor dem Erweiterten Schöffengericht Frank⸗ furt a. M. Sie hatte, als ſie in einem Krankenhaus beſchäf⸗ tigt war. aus der Poliklrink Rezepte der Aerzte entwendet und mit den dort umherliegenden Stempeln der Aerzte Re⸗ zepte gefälſcht, durch die ſie bei verſchiedenen Apotheken ſich Kokain verſchaffte. Das glückte der Frau in zwanzig Fällen. Dann fiel es bei der Krankenkaſſe auf, daß dieſe gleiche Schrift ſchon einmal in früherer Zeit auf gefälſchten Rezepten ſtand. Als dann der Frau auf den Kopf zugeſagt wurde, daß ſie die Rezepte gefälſcht hahe, gab ſie es ohne wei⸗ teres zu. Auch als Angeklagte beſtritt die Frau nicht, die Fäl⸗ ſchungen gemacht zu haben. Ste erklärt, daß ſie morphium⸗ ſüchtig ſei. Ein mediziniſcher Sachverſtändiger bezeichnete die Angeklagte als eine küchtige Pſychopathin, die ſich auch in früheren Fällen mit Tabaken zu betäuben verſuchte. Bei der Beurteilung des Falles müſſe berückſichtigt werden, daß es ſich um eine kranke Perſon handle. Das Gericht verur⸗ teilte die Angeklagte zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Wochen. Da die Angeklagte drei Wochen in Unter⸗ ſuchungshaft geſeſſen hatte, wurde die Strafe als verbüßt erklärt. Höiste Qualität. ö Mod. Konstruk- Hon. Spielend leichter Lauf. Mifa- Râàder von 64.— an. Hockenraten von M 2,0 an. Iech- niock lehrreicher Katalog gratis. 8 3 ö Folac t- Reifen. 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Und es handelt ſich bei dieſem Kampf nicht um Schlöſſer, die im Monde liegen, ſon⸗ dern um einen Nachlaß, der ſich im Jahre 1691 zweifellos ſchon weit über 5 Millionen holländiſche Gulden belief. General Theobald Metzger von Weibnom war ein Sohn des Matthias Metzger von Hugsweiher bei Lahr und der Anna Maria, geborene Leberts(auch Leppert geſchrieben) von Wetibenheim von Zweibrücken. Er hatte 6 Brüder und zwei Schweſtern und er hinterließ kurz vor ſeinem Tode ein rechts⸗ gültiges Teſtament, in dem er alle ſeine Geſchwiſter ſowie ſeine Eltern namentlich aufführte und genau ihren damaligen Aufenthaltsort angab. In dieſem Teſtament ſetzte er ſeine Geſchwiſter und deren Nachkommen zu ſeinen Erben ein. Er beſchrieb ſeinen Nachlaß ganz ausführlich und ernannte den ihm befreundeten Franz Anton v. Schuilenburg zum Teſtaments⸗ vollſtrecker. Er befahl durch ſeine Unterſchrift, daß alles das Vorgeſchriebene feſtgehalten werde und man dem Teſtament unwiderruflich entſprechen ſoll, daß, ſobald alle Tauf⸗ und Totenſcheine„wie auch Heimatſcheine, wie Vater und Mutter geheißen und von welchem Bruder oder Schweſter man ab⸗ ſtamme, beigebracht ſeien, ihnen der Herr Franz Anton von Schuilenburg das Teſtament vorlegen und die Herren von Breda die vorgeſchriebene Erbſchaft herausgeben. Dieſer Schluß iſt nochmals mit Theobald Metzger von Weibnom un⸗ terſchrieben und vom Ratsſchreiber Ledermann unterzeichnet. Was nun geſchah, iſt unerhört. Schon am Tage nach dem Tode des Erblaſſers ernannte König Statthalter Wilhelm III. von Holland eigenmächtig ſeinen damaligen Privatſekretär Wilhelm von Schuilenburg(alſo nicht den von Metzger von Weibnom ausdrücklich zum Teſtamentsvollſtrecker ernannten Franz Anton von Schuilenburg) zum Erbſchaftsdirektor, der den geſamten Nachlaß ohne weiteres in Beſitz nahm und das Mobiliar verſteigerte, von dem Wilhelm III. vorher einige wertvolle Stücke an ſeine Günſtlinge verteilt hatte. Anſtatt nun nach holländiſchem Geſetz und nach einem Sonderdekret des Statthalters durch öffentliche Zeitungen, die in allen Teilen der Welt geleſen werden, das Ableben des Erblaſſers bekannt zu machen und die Erben zur Meldung aufzufordern, erließ Wilhelm von Schuilenburg dieſe Auffor⸗ derung nur in der Propinzzeitung von Breda und ließ dazu noch den Namen des Erblaſſers Metzger von Weibnom völlig weg. Natürlich meldete ſich niemand. Kaum 13 Monate nach Ableben Metzgers verfügte der König Statthalter Wilhelm III. abermals eigenmächtig, daß der Erbſchaftsdirektor Wilhem v. Schuilenburg nach Abzug von 10000. Gulden für ſeine Bemühungen die Hinterlaſſenſchaft an den Günſtling des König Wilhelm, an Wilhelm von Bentink, Grafen von Portland ſchenkweiſe ausfolgen ſolle. Die Nach⸗ kommen Bentinks beſitzen heute große Reichtümer und ſehr große Güter, nicht nur in England und Holland, ſondern auch in Deutſchland, und die Grafen Bentink waren u. a. auch württembergiſche Standesherrn. Es ſcheint übrigens, daß Bentink nicht den ganzen Nachlaß erhalten hat, ſondern daß verſchiedene der Nachlaßgüter ſich heute noch im Beſitz des Staates Holland befinden. König Statthalter Wilhelm III. hat, ſo ſcheint es, bei der Schenkung des Nachlaſſes an Bentink, von dieſem ſich ausbe⸗ bungen, die ihm zugefallenen Nachlaßteile ſamt Früchten einem etwa nachträglich meldenden und ſich gehörig ausweiſen⸗ den Erben herauszugeben, und nach Jahrzehnten hat die Folländiſche Regierung vollkommen ungenügende Ausſchrei⸗ ungen und Aufrufe erlaſſen, und ſich auch auf Verhandlungen mit Erbſchaftsanforderern eingelaſſen. Das konnte umſo eher geſchehen, als dieſe Anforderer ihr Erbrecht nicht nachweiſen konnten. Als aber ernſtliche Anwärter erſchienen, verſchanzte ſich der„Oberſte Gerichtshof“, der bisher die Einwände der Verjährung nicht gelten ließ, auf einmal hinter der Berufung auf Verjährung(um 1840). Inzwiſchen iſt eine große, haupt⸗ ſächlich die Rechtsfragen behandelnde Literatur über die An⸗ ſprüche der Metzgerſchen Verwandten ſowohl nach der Seite der Verjährung, die nicht nur von deutſchen und franzöſiſchen, sondern auch von namhaften holländiſchen Juriſten anders entſchieden wird, als zuletzt vom„Hohen Rat“, als auch nach der Seite der Paſſiv⸗Legitimation, d. h. darnach, wer richtiger⸗ weiſe verklagt werden muß, der holländiſche Fiskus, die Krone oder die Grafen von Bentik und Portland, erſchienen. Die⸗ jenigen Gutachter, die neuerdings in den letzten Jahren und Lloyd George kommt mit feiner Familie Der populäre Führer der engliſchen Liberalen, Lloyd George, will mit ſeiner Frau, ſeinem Sohn und ſeiner Mutter nach dem Sch war wal d reiſen, um ſich dort zu dem Kriege hat Lloyd George Den! icht an Metzger von Weibnom Jahrzehnten ſich eingehend mit der Frage beſchäftigt haben, kommen übereinſtimmend zu dem Schluß, daß die meiſte Aus⸗ ſicht eine Klage gegen den holländiſchen Staat auf Rechnungs⸗ ablegung über die ſeinerzeit in öffentliche Verwaltung ge⸗ nommene ruhende Erbſchaft bietet; denn trotz der rechtswidri⸗ gen Schenkung an Bentink hat ſich der holländiſche Staat ſeit⸗ her in verſchiedenen wichtigen Rechtsakten nach wie vor als öffentlicher Verwalter der ruhenden Erbſchaft bekannt und diesbezügliche Rechtshandlungen vorgenommen. Dieſe öffent⸗ liche Verwaltung iſt nie aufgehoben worden und ſo wird auch das höchſte holländiſche Gericht nicht umhin können, die Feſt⸗ ſtellung zu treffen, daß der holländiſche Staat noch immer als Verwalter des fremden Vermögens anzuſehen iſt und als ſolcher den rechtmäßigen Erben Rechnung zu tragen hat. Gegen einen derartigen Anſpruch auf Rechnungsablegung iſt die Verjährungseinrede ausgeſchloſſen. Auf dieſe Weiſe könnte, das iſt auch die Anſicht eines der hervorragendſten Rechtsanwälte Stuttgarts, alſo doch wohl noch ein Erfolg er⸗ zielt werden. Es haben ſich in Süd⸗ und Weſtdeutſchland, in der Schweiz, in Frankreich und in Amerika große Vereine mit Tauſenden von Mitgliedern gebildet, welche ſich durchweg aus Verwandten und alſo Anwärtern auf die Millionenerbſchaft zuſammenſetzen. In Süddeutſchland iſt es beſonders die unter dem Namen van Weibnom'ſcher Familienverband E. V. Karls⸗ ruhe Baden) gebildete Vereinigung, die nun ernſtlich vorgehen will und an die alle Anfragen zu richten ſind. Wiedergutmachung des Vöblinger Schwabenfireichs? Entfernung der Starkſtromleitung vom Flugplatz Die allgemeine, auch in der außerwürttembergiſchen Preſſe geäußerte Verwunderung darüber, daß, unter den Augen der zuſtändigen Bürokratie, der Stuttgarter Flughafen Böblingen durch eine in nächſter Nähe auf⸗ geſtellte Starkſtromleitung aufs ſchwerſte gefährdet werden konnte, ſowie eine entſprechende„Kleine Anfrage“ hat nun die württembergiſche Regierung veranlaßt, ſich zu dem Fall zu äußern. Sie erklärte im Landtag,— nach einer Darſtellung der Vorgeſchichte, die den Vorwurf eines ſinn⸗ widrigen Nebeneinanderherarbeitens der zuſtändigen Stellen nicht entkräften konnte— das Ergebnis der letzten Verhand⸗ lung mit den Beteiligten laſſe in Bälde eine befriedigende Löſung der Angelegenheit erhoffen. Sollte die Unternehmerin (das Großkraftwerk Altwürttemberg) zu der vorgeſchlagenen Löſung bereit ſein, ſo werde das Innenminiſterium veran⸗ laſſen, daß die zum Schutze des Flugbetriebs und der daran beteiligten Perſonen erforderlichen Maßnahmen ungeſäumt getroffen werden. Es iſt anzunehmen, daß die Regierung ihren Willen durchſetzt und ſofort— denn jeder Tag kann ein Unglück bringen— dafür ſorgt, daß die Drähte und Maſten aus der Nähe des Flugplatzes verſchwinden und ſo den unglaublichen Schwabenſtreich wieder gut macht, den ſich ihre Miniſterial⸗ abteilungen hier zum Erſtaunen von ganz Deutſchland ge⸗ leiſtet haben. Die Fluggäſte werden ſich dann alſo wieder dem Böblinger Flughafen ohne das ſehr peinliche Gefühl nähern können, daß ſte vielleicht in Leitungsdrähten hängen bleiben werden,— in einem„Gitter“, das an ſich ſchon Gefahr genug birgt, auch wenn es noch nicht mit 220 000 Volt geladen iſt. N 3— Der„König der Pferdediebe“ geſtorben In dem ſüdſlawiſchen Gefängnis von Zagabria iſt vor einiger Zeit Franz Jellinek geſtorben, ein alter Zirkusreiter, der berüchtigſte Pferdedieb, der jemals die Puſzten heim⸗ ſuchte. Aus ſeiner Kunſtreiterzeit hatte ſich Jellinek eine un⸗ vergleichliche Geſchicklichkeit in der Bändigung und Behand⸗ lung von Pferden erworben, die ihm wie hypnotiſiert folgten. Wenn er Pferde anrief, näherten dieſe ſich ihm ſofort, auch wenn ſie ihn zum erſten Male ſahen. Unter dieſen Umſtänden war es ihm eine Leichtigkeit, eine große Anzahl wertvoller Tiere zu ſtehlen. Im letzten Jahre entführte er allein in Slawonien 54 wertvolle Tiere, die er meiſtens über die Grenze verkaufte. Wegen ſeiner unerreichten Geſchicklichkeit im Pferdediebſtahl wurde Jellinek„der König der Pferde⸗ diebe“ genannt. Aber eines Tages fiel er, durch ſein Glück unvorſichtig gemacht, in die Hände der Gendarmerie und wurde in das Gefängnis geſteckt, wo er nach kurzer Haft ge⸗ ſtorben iſt. nach Deulſchland Der zerſtreute Profeſſor Der zerſtreute Profeſſor iſt eine Figur, die ja nicht erſt durch die Witzblätter bei uns ſo beliebt geworden iſt, ſondern die man zu allen Zeiten gekannt hat. Die alten Griechen erzählen bereits luſtige Geſchichten von der Geiſtesabweſen⸗ heit ihrer Philoſophen, und in den chineſiſchen Anekdoten ſpielt der weiſe Mann, der alles um ſich her vergißt, eine große Rolle. Aber die amerikaniſchen Profeſſoren von heute, die ſehr weltgewandte und praktiſche Herren ſind, wollen dieſe „Schmach“ nicht mehr auf ſich ſitzen laſſen, und ſo hat denn brofeſſor Hawkes von der Columbia⸗Univerſität eine Lanze für den zerſtreuten Profeſſor eingelegt.„Die Behauptung, daß Profeſſoren beſonders an Geiſtesabweſenheit leiden, be⸗ ruht auf falſchen oder oberflächlichen Vorausſetzungen“, er⸗ klärt er.„Jede Beobachtung des Lebens zeigt, daß der Ge⸗ lehrte kein Monopol in dieſer Hinſicht beſitzt. Ich zweifle nicht daran, daß es ebenſoviele zerſtreute Geſchäftsleute gibt; ſie haben nur das Glück, daß ihre Zerſtreuthett nicht ſo deut⸗ lich an die Oeffentlichkeit tritt wie die der Profeſſoren, die ſtets unter der Aufſicht der kritiſchen Augen ihrer Schüler und Studenten ſtehen. Was man Zerſtreutheit nennt, das iſt meiſtens nur die beſonders ſcharfe Konzentration des Geiſtes auf einen beſtimmten Gegenſtand. So erzählt man z. B. von einem Profeſſor der Columbia⸗Univerſität, er ſei an einem ſchönen Tage angeln gegangen, während ſeine Studenten ihn ſehnſüchtig zur Abhaltung einer Schlußprüfung erwarteten. Aber was dieſem Profeſſor paſſierte, das hätte ſich ebenſogut bei einem Bankier oder einem Arbeiter ereignen können. Er war eben ein leidenſchaftlicher Angler. Das Wetter war ſeit vielen Wochen ungünſtig geweſen. Da endlich— ein ſchöner Tag! Der Profeſſor ſieht zum Himmel.„Wie herrlich muß es ſich heute angeln!“ denkt er, und gewohnt, ſeine Gedanken ſtets feſt auf einen Gegenſtand zu richten, vergißt er alles andere, auch die wartende Klaſſe. Der Geſchäftsmann, der ſich vom Angeln durch die Ueberlegung hätte abhalten laſſen, daß er dann Verluſte erleiden kann, hat eben nicht die Gabe der Konzentration, die dem Forſcher eigen iſt.“ Profeſſor Hawkes unterſucht dann die Wahrheit einiger beliebter Geſchichten, die von zerſtreuten Profeſſoren erzählt werden, und meint, daß ſchon die Tatſache gegen ein wirk⸗ liches Vorkommnis ſpreche, daß dieſe Geſchichten an Dutzen⸗ den von Univerſitäten erzählt werden. Er erwähnt dabei die uralte Anekdote, die ſchon von 100 Jahren von deutſchen Pro⸗ feſſoren berichtet wird, nach der ein Profeſſor auf der Straße einen Kollegen in großer Aufregung anhält und ihm mitteilt, daß ſein einer Fuß plötzlich kürzer geworden ſei als der andere; dieſer macht ihn darauf aufmerkſam, daß er mit dem eine Fuß auf dem Bürgerſteig, mit dem andern im Rinnſtein geht. Ein anderer ſolcher Urwitz iſt der von dem ehrwürdigen Lehrer, der nach einer kurzen Unterhaltung mit einigen Stu⸗ denten, die er auf der Straße trifft, ſie fragt, ob ſie ſich er⸗ innerten, aus wecher Richtung er gekommen wäre.„Sehen Sie“, ſo erklärte er dieſe Frage,„wenn ich nämlich vom Nor⸗ den her kam, dann war ich auf dem Wege zum Eſſen, aber wenn ich aus ſüdlicher Richtung kam, dann habe ich ſchon ge⸗ geſſen. 2 Dann wird die Geſchichte von dem Profeſſor erzählt, der in ſein Schlafzimmer ging, um zum Mittageſſen ſeinen Schlips zu wechſeln, der ſich dann, der Macht der Gewohnhet folgend, weiter auszog, und einige Zeit ſpäter ſchlafend im Bett gefunden wurde. Ein anderer amerikaniſcher Univerſitätswitz erzählt von einem Profeſſor, der bei einem Beſuch von einem heftigen Gewitter überraſcht wurde. Der Gaſtgeber bat ihn, bei dem furchtbaren Wetter nicht nach Hauſe zu gehen, ſondern die Nacht über zu bleiben; und der Gelehrte nahm dankbar an. Plötzlich aber war er verſchwunden und kehrte nach einer Stunde völlig durchnäßt wieder, triumphierend ſeinen Pyjama ſchwingend, den er ſich raſch von Hauſe geholt hatte, um für die Nacht gerüſtet zu ſein. * Leichtſinn oder 2 Der Polizei von Paris meldete dieſer Tage ein Herr Samuel Kracker, daß ſeine Limouſine, die er mit ſeinem Chauffeur auf der Straße vor einem Geſchäft auf ſich habe warten laſſen, verſchwunden ſei. Es befänden ſich in dem Wagen 32 Beutel mit franzöſiſchen und fremden Gold⸗ und Silberſtücken im Geſamtwert von etwa 80 000 Mk. Kracker gab der erſtaunten Polizei an, daß er den Namen des Chauf⸗ feurs, der ſeit etwa einem Monat in ſeinem Dienſt ſtand, nicht wiſſe. Die Pariſer Polizei ſteht daher den Angaben des Herrn mit einem gewiſſen Mißtrauen gegenüber. Eine Frau erfindet ein neues Straßenreinigungs⸗Verfuhren . Frau Parrott Carey am Steuer ihres Trockenreinigungswagens. holen. Seit ſind Säcke angebracht, die ohr beſucht. Die Newyorkerin Frau Parrott Carey erfand einen neuen, ſehr praktiſchen Straßenreinigungs⸗ wagen, der ohne Waſſer die Straßen vom Schmutz befreit. Am hinteren Ende dieſes Wagens nach dem Prinzip des Staubſaugers allen Schmutz aufnehmen. N „ 77 7 75 74 f 1. Bes 8 5 N 8. 5 10 8 3 2 1 5 U 5* 8 2 W 2 8. 2 8.. 1 N 8 587 1 8 i 2 9„ 33 2. 5 a„ Y 8. 2 5 85 3. 2 „553 5 O 8 2 2 5 5* 0„„ 2 28 8 8 G 5 2 5 3 85 8 3 3„ 3 2 S8 2 3* 3 8 S 8 8 2 8 2 K 2 27 5.. 7 8 a 5 1 8 8 3 8 S„5 S e e ö K 8— SA n 1 8 A gr 8 8 8 3 88 8 58 1 S 2 S— 28 3 8 5 8 3 2. S 4 o. 60= 8. 8 2 2— 28 8 2 S i ,, 8 S 80 8 5 N e e 3 8 1 8 SS SS 0 O 0 I N e—— 2 8 8 1 * Neue Mannheimer Zeitung(Abeud⸗Ausgabe) „Vun 2a 1leiſlun ub dau, Lulu benib dun, Naias, Nlouinſui ue qui ueye Der rückſtändige bezw. vernachläſſigte Mann Es iſt Tatſache: die einzig richtige Männerkleidung, die angeſtrebt wird, kann nur Kniehoſe und Bluſe ſein. Die Frauen bezw. Mädels tragen u. a. ja auch Rock und Bluſe und ſind damit immer tadellos angezogen. Warum ſoll es bei dem Mann nicht auch möglich ſein. Die Knickerbocker, neben der kniefreien Hoſe das einzig inbetracht kommende. Beinkleid, ſehen bei vielen Herren nur aus dem Grunde nicht beſonders kleidſam aus, weil ſie oftmals zu lang ſind. Je kürzer die Schrittlänge, deſto beſſer iſt das Ausſehen. Ferner Hat dieſe Hoſe den großen Vorteil, daß die läſtige Bügelfalte, die bei der langen Hoſe meiſtens doch nie vorhanden iſt, weg⸗ fällt und für den Sommer aus den leichteſten Stoffen her⸗ geſtellt werden kann. Vor allen Dingen iſt die Knickerbocker ſehr bequem, da der Unterſchenkel frei iſt. Dazu trägt man eine Hemdenbluſe mit Schal ⸗ kragen, die aus allen möglichen Stoffen verfertigt werden kann. Die Herrenbluſe iſt etwas kürzer als die Damenbluſe und wird durch einen Ledergürtel, der in Hüftenhöhe ange⸗ knöpft wird, aber nicht unbedingt erforderlich iſt, gehalten. Im Sommer wählt man zur Anfertigung helle, im Winter dunklere Stoffe. Knieſtrümpfe, ſogar Bembergſeide, gibt es auch in allen paſſenden Farben und nun möchte ich den „Mann“ kennen, der dieſe äußerſt bequeme und doch elegante Kleidung verwerfen sollte. Bei kühler Witterung trägt man dazu, wie es das ſchöne Geſchlecht ſchon lange macht, einen Mantel. Das Bekleidungsproblem, an das ſich die Herren⸗ ſchneider nicht heranwagen, iſt auf ganz einfache Weiſe gelöſt. Aber woher kommt es, daß ſich die neue Kleidung nur langſam durchſetzt? Es iſt nicht von der Hand zu weiſen, daß die Geſchäfte nur für Frauen offerieren. Der Mann iſt an⸗ ſcheinend Nebenſache. Betrachten Sie ſich die Schaufenſter⸗ dekorationen: für die Dame alles, für den Mann nichts! Andererſeits aber ſind die Männer auch nicht ganz ſchuld⸗ lo; denn erſtens kümmern ſie ſich um nichts und zweitens ſind ſie große Feiglinge. Faſt alle warten auf eine be⸗ quemere Kleidung und verwerfen den unbequemen Anzug. Alle ſchimpfen über den über alles unangenehmen Kragen, der einem die Luſt zum Leben nimmt. Zu Hauſe, im Wald uſw., wo niemand hinkommt, bringen die Herren den Mut auf, ohne Rock und Kragen zu gehen. Aber in Lokalen, bei Veranſtaltungen uſw. heucheln ſie Bildung vor, indem ſie ſich in ihrem„Raubritterkoſtüm“ präſentieren, ohne ſich darin bewegen zu können. Da muß man vor den Damen Reſpekt haben, die beherzter ſind und ihre Kleidung auf das Mindeſtmaß vereinfacht haben. Das weibliche Ge⸗ ſchlecht hat inbezug auf Kleidung und Farbe eine Auswahl und Bewegungsfreiheit, die faſt ohne Grenzen iſt. Es wird keiner Dame einfallen, bei einigermaßen erträglicher Tem⸗ peratur mit dem Koſtüm ſich in einem Lokal aufzuhalten, beim Tanz den Mantel anzubehalten oder bei ſiedender Hitze, bei der Arbeit ein Kleid mit hochgeſchloſſenem, enganliegenden Kragen zu tragen. Aber der Mann wird buchſtäblich, ſogar von der eigenen Frau dazu gezwungen(ſofern er es ſich ge⸗ fallen läßt), ſich jahraus, jahrein, bei jeder Witterung, jeder Veranſtaltung in ſeinem Bratenrock, der jede Luftzufuhr und Aus dünſtung verhindert, zu bewegen. Das muß aufhören. Man kann allerdings feſtſtellen, daß z. Zt. ſchwaches Zu⸗ nehmen der rock⸗ und kragenloſen Bekleidung zu verzeichnen iſt, was nur begrüßt werden kann. Aber dieſes Syſtem, Hoſe und Hemd, wird niemals zum Erfolg führen, weil die meiſten Männer ohne Hoſenträger nicht gehen können. Ganz anders bei der Bluſe, die über den Hoſen⸗ trägern getragen wird, ſauber über dem Hoſenbund abſchließt und aus den verſchiedenartigſten und verſchiedenfarbigſten Stoffen geſchneidert wird. Alſo Männer, kleidet euch, ſo wie es euch angemeſſen er⸗ ſcheint und nicht, wie es euch angemeſſen wird. Ein Reformer. Balkonprämiierung Die Beſichtigung der Balkone und Fenſter zum Zwecke der Prämiierung iſt nach vor einiger Zeit veröffentlichten Nachrichten in dieſem Jahre auf Mitte Juli in Ausſicht ge⸗ nommen. Dieſer Zeitpunkt dürfte zu früh gelegt ſein. Die überwiegend kühle Vorſommerwitterung hat die Entwicklung der Balkonblumen, insbeſonders der verſchiedenen Geranien⸗ arten, ſtark beeinträchtigt. Eine Wanderung durch die Stadt zeigt, daß wohl nur ganz wenige der mit Blumenſchmuck ver⸗ ſehenen Balkone und Fenſter bis Mitte Juli in voll entfal⸗ teter Blütenpracht ſtehen werden. Die von den Beſitzern ſelbſt überwinterten Blumen haben jetzt Knoſpen angeſetzt, die wenigſtens noch zwei bis drei Wochen zum vollen Auf⸗ blühen benötigen. Ausnahmen machen nur die wenigen Be⸗ ſtände, die frühzeitig in geeigneten Räumen(ſog. Winter⸗ gärten) untergebracht werden konnten, ehe ſie ihren Sommer⸗ ſtandort einnehmen konnten. Die Treibhaus⸗ und Warmbeet⸗ blumen, die auf dem Markt oder in Gärtnereien gekauft wurden, haben die erſten Blumen zwar entfaltet. Dieſe kom⸗ men für den Wettbewerb jedoch kaum in Frage, weil ſie bis zur Beſichtigung den Höhepunkt ihrer Entfaltung überſchrit⸗ ten haben werden. Die nachkommenden Knoſpen, die den eigentlichen Sommerſchmuck darſtellen werden, können ebenſo wie bei den ſelbſtüberwinterten Pflanzen nicht vor Ende Juli in Wettbewerb treten. Einzig und allein die Petunien ma⸗ chen hier eine Ausnahme, die ſeit Wochen ſchon in Blüten ſtehen und den ganzen Sommer hindurch fortblühen. Würde die Beſichtigung wirklich, wie beabſichtigt, ſchon Mitte Juli vorgenommen werden, ſo kämen für eine Prämiierung haupt⸗ ſächlich die verhältnismäßig geringe Mühe erfordernden Pe⸗ tunienanlagen in Frage, während der größte Teil der mehr Mühe machenden und einen edleren Schmuck darſtellenden Geranienanlagen leer aus dem Wettbewerb hervorgehen müßten. Aus dieſen Gründen dürfte es ſich empfehlen, die Beſich⸗ tigung auf Ende Juli zu verſchieben. Bis dahin können auch jene Balkone mit Ausſicht auf Erfolg in Wettbewerb treten, die nur einen Teil des Tages Sonne haben. II. B. Anmerkung der Schriftleitung: Wie wir er⸗ fahren, erfolgt die Beſichtigung der Balkone gegen Ende des Monats. Die Beſichtigung im Auguſt vorzunehmen iſt in⸗ ſofern von Nachteil, als viele Balkonbeſitzer mit ihren Kin⸗ dern in den Ferien weilen und die Balkonpflanzen dann nicht die nötige Pflege und Behandlung erfahren. Kleine Schönheitsfehler „Und das freundliche Mannheim, das gleich und heiter gebaut iſt“. Ja, Altmeiſter Goethe hat recht: es iſt ein liebes Städtchen, meine teuere Vaterſtadt, und ich empfinde es immer wieder, wenn ich mal von auswärts vom Beſuche anderer Städte, auch großer, wirklicher Großſtädte, nach Mannheim zurückkomme. Mannheim iſt— nach meinem Empfinden— eine ſchöne Stadt. Aber, wie das Geſicht auch der ſchönſten Frau kleine Fehler aufweiſt, ein kleines Muttermal, ein Leberfleckchen u. dergl., die ein geſchickter Kosmetiker mit Leichtigkeit ent⸗ fernen kann, ſo iſt's auch mit dem ſonſt ſo freundlichen Antlitz Mannheims. Um gleich mit dem ſchlimmſten Schönheits⸗ fehler zu beginnen: es iſt die Seite des Paradeplatzes gegen⸗ über dem Haupteingang zum Rathaus. Wann endlich fallen die beiden Baumgreiſe, die es in dieſem Sommer zu⸗ ſammen auf im Ganzen vielleicht 300 Blätter gebracht haben und die mit ihren kahlen Aeſten die herrliche Front des ſchönen Kauf⸗, alias Rathauſes verſchandeln? Wann end⸗ lich wird das abſcheuliche Wetterhäuschen entfernt, das den Zugang zum Rathaus verſperrt? Es iſt erſtaunlich: anderswo werden hohe Summen angewendet, um Schlöſſer, Dome u. dergl. freizulegen, in Mannheim verdeckt man die Fronten monumentaler Gebäude durch abgeſtorbene Baum⸗ leichen und gußeiſerne Wetterhäuschen! Ueber die Anlage des Paradeplatzes zu ſchreiben, möchte ich mir verſagen. Nur kurz ſei erwähnt, daß m. W. Profeſſor Karl Roth, der nach dem Krieg kurze Zeit hier Stadtbaurat war, einen Plan für die Umgeſtaltung des Paradeplatzes anfertigen ließ. Es iſt in der Fachwelt allgemein bekannt, daß der jetzige Zuſtand des Platzes abſolut ſtillos iſt und die Wirkung des Rathauſes ſtark beein⸗ trächtigt. Architekt Eſch hat ſich darüber im Sonderheft „Mannheim“ der„Bad. Heimat“, in dem er das Kaufhaus, reip. Rathaus, beſpricht, kritiſch ausgelaſſen. Vielleicht erlebe ich, der große Blumenfreund, es noch, daß die Paradeplatz⸗ blumen verſchwinden und dafür eine ſtilvolle Anlage tritt. Doch ich bin ſchon zufrieden wenn wenigſtens die mehrfach erwähnten und berüchtigten Baumſtrünke und das Wetter⸗ häuschen den Platz räumen! Und noch nebenbei: Warum iſt die Uhr des Rat haus⸗ turmes nachts nicht beleuchtet? Haſt Du, lieber Leſer, ſchon einmal die Troſtloſigkeit empfunden, wenn Du nach 11(der Zeit wo die elektriſche Poſtuhr erliſcht) den Parade⸗ platz paffterſt und nirgends eine Uhr finden kannſt? Das Rathaus iſt immer noch(im Verein mit dem Paradeplatz) das Herz der City und darf nicht gar ſo ſtiefmütterlich behandelt werden! Die Weſtſtadt darf ſich immer noch des Schloſſes, des Rathauſes, des architektoniſch herrlichen Zeug⸗ hauſes rühmen, den Zeugen Mannheims ruhmreichſter Ver⸗ gangenheit. Dafür hat die Oſtſtadt den Waſſerturm. Jedem das Seine.— Darf ich weiterfahren mit meinen Wünſchen? Es iſt nur ein„Leberfleckchen“(um im Bilde zu bleiben), aber mitten auf der Naſe und wirkt darum lächerlich und reizt zum Spott. Ich meine das gelbe Emailſchild, das zwiſchen den beiden Schloßwachhäuschen frei in der Luft baumelt. Ich war Zeuge, wie einige prominente Herren der Handelswelt aus Berlin, die anläßlich der Handelskammerfeier hier waren, vor dem Schloß ſtanden und dieſes bewunderten. Aber die Be⸗ merkungen, die ſie über das Bimmel⸗Bammel⸗Schild gerade vor Schloßfront und Kaiſerdenkmal machten, möchte ich mei⸗ nen lieben Mitbürgern lieber vorenthalten. Oh je! Kaiſer⸗ denkmal! Ich wollte Schluß machen, nun kommt mir noch das Kaiſerdenkmal in den Sinn. Daß dieſes an dem denkbar ungeeignetſten Platze ſteht, darüber dürfte wohl nur ein Ur⸗ teil herrſchen. Wäre dafür nicht das Rondell am Frie⸗ drichsplatz geeignet, das m. W. urſprünglich für ein Groß⸗ herzogsdenkmal vorgeſehen war? Doch dieſer Wunſch wird wohl auf lange hinaus ein „frommer Wunſch“ bleiben, allerlei Hinderniſſe auch finan⸗ zieller Art, ſtehen entgegen. Aber das„Andere“, das mit den Baumgreiſen, dem Wetterhäuschen und dem gelben Bammel⸗ Schild, das koſtet doch faſt gar nichts? Wie wärs? Ich heiße euch hoffen! H. K. Schluß des redaktionellen Teils Mediz.⸗Kosmetiſcher Fragekaſten Bearbeitet von Dr. P. Born. Anfrage P..: Gibt es ein wirkſames Mittel gegen Kopf⸗ ſchuppen und Haarausfall? Antwort: Wenn der Haarausfall bei Ihnen, wie in den meiſten Fällen, mit Kopffucken und Schuppenbildung begonnen hat, ſo iſt Choleſterinmangel der Haartalgdrüſen die Urſache. Das Chole⸗ ſterin iſt ein wachsartiger Stoff, der, wie ſein aus dem Griechiſchen Namen entlehnter Name beſagt, aus der Galle ſtammt und den Haar⸗ talgdrüſen durch die Blutbahn zugeführt wird. Von den Haartalg⸗ oͤrüſen, die ſich in der Kopfhaut befinden und in die einzelnen Haar⸗ kanäle einmünden, gelangt das Choleſterin teils an die Haarwurzeln, teils auf die Kopfhaut, und ſorgt dort für die normale Verhornung der Kopfhaut⸗ und Haarzellen. Ein Mangel an Choleſterin ruft Störungen des Verhornungsvorganges hervor. Die Zellen bleiben weich und fallen als Schuppen herab. Dieſer Prozeß greift, je länger er dauert, auch auf die Hgarſcheiden über und führt zu immer ſtärker werdendem Haarausfall. Sie können das Fehlende durch das chole⸗ ſterinhaltige Kopfwaſſer„(Trilyſin“ erſetzen. Das iſt das richtige Mittel für Ihre Haare. Bei täglicher Anwendung verſchwinden die Schuppen und die Bildung der jungen Hnare wird in normale Bahnen gelenkt.„Trilyſin“ bekommt man in allen Apotheken und Drogerien. Die große Flaſche koſtet R/.—, die kleine R.40. 7884 — zweifurb. Sandaletten bindtionen. 7. Damen Spengenschoh, sehr geföllig georbeitet 5 5 schuhe, beige. foss, Lond. node, Baimode O0 Am 1B. Juli beginnt unser Sondaletten, die beliebte Lavfschohe in versch. Farben in entzückenden Kom- 90 50 Auch Liwerda- Strümpfe billiger Moko finish, baumwollener Domenstrumpf mit Noah Uaser Stropozier- Strumpf, schwere Moko-OGuclität,„ Hertensock en, moderne jocquard- Muster in Baumwolle und dgumsolle mit Fönstl. Seide frotteurobsätzen. lackspangenschuh, moderne Modeforben Form. Unser großer Schlager k..5 .30 „.95 — Vetksufsstelle conted Teck à Cle., G. m. b. H. e„eee feinfarbige Kolbleder-Spent. genschůhe mit L XV. oder Dezente ZWeifarbig echt Boxkalf. 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Bei den Damen angekommen, ſagte er heiter:„Da habe jch gleich zweierlei Frühlingsboten gefunden; einen aus Flo⸗ ras, den andern aus Dianas Reich.“ „Was iſt das?“ fragte Kathinka intereſſtert und deutete auf das graue Etwas. „Kennen ſie das Tierchen nicht? Es iſt ein Märzhäschen, wohl nur wenige Tage alt. Ich fand es in den Weiden, von feiner Mutter verlaſſen.“ „Da muß es wohl ſterben?“ „O, nein! Die alte Häſin wird— wenn wir fort ſind und das Tierchen hier laſſen— ihr Kind bald wieder ge⸗ funden haben.“ f „Kann ich mir das niedliche Geſchöpfchen nicht mit nach Hauſe nehmen?“ Sand ſtrich dem Junghäschen koſend über den weichen dunklen Rücken. Dann ſagte er nachdenklich:„Im Augen⸗ blick weiß ich nicht, gegen wen ſich unſer Unrecht, das wir mit der Entführung des Tierchens vielleicht begehen, richtet. Aber nehmen wir an, es ſei ein„Kind“ der freien Natur und gehöre dem Finder, alſo mir.. Ich ſchenke es Ihnen natürlich gerne.. Ob Sie es aber am Leben zu erhalten vermögen, möchte ich ſtark bezweifeln; denn gerade Jung⸗ haſen ziehen ſich— wenn ſie nicht ſchon ein gewiſſes Alter haben— ſehr ſchwer groß. Doch verſuchen Sie es!“ „Ja, ich verſuche es!“ rief Kathinka ganz begeiſtert.„Da habe ich eine liebe Beſchäftigung, einen netten Zeitvertreib! — Nicht wahr, Nabina?“ „Wenn dir das kindiſche Spiel genügt... Ich habe nichts dagegen,“ antwortete ein wenig gelangweilt die Ge⸗ fragte. Sand zog jetzt ein großes Tuch aus der Taſche, breitete es auf dem Boden aus, ſetzte das Häschen hinein und band die vier Zipfel kreuzweiſe zuſammen. Als dies geſchehen, richtete er ſich wieder auf, teilte die Veilchen in zwei Sträußchen und reichte das kleinere mit einer artigen Verbeugung und einigen paſſenden Worten der älteren Ruſſin hin. Dann trat er nahe an Kathinka heran, hielt dieſer das andere Bukettchen entgegen und ſagte:— 0 „Es deuten die Veilchen des Herzens Gefühle, Ste flüſtern manch heimliches Wort! Und neigen ſich traulich auf ſchwankendem Stiele, Als zöge die Liebe ſie fort.“ Mit holdſeligem Lächeln nahm das Mädchen die Erſtlinge Floras in Empfang und befeſtigte ſte an ihrer Bruſt. Sand rang nach Worten; denn es drängte ihn, noch etwas zu ſagen. Aber der poetiſche Quell war mit einemmal verſiegt. Um ſeine Verlegenheit zu verbergen, bückte er ſich ſchnell, hob das Tuch mit dem Häschen auf und ſagte:„Jetzt möchten wir wohl weiter gehen.“ Die drei ſetzten ſich ſchweigend in Bewegung Nadina weidete ſich mit verſtohlenem Lächeln an der Verlegenheit der beiden jungen Menſchenkinder, bis ſie endlich das Ge⸗ ſpräch auf die deutſche Burſchenſchaft brachte. In demſelben Moment war Sand wie umgewandelt, alle Befangenheit hatte ſich verflüchtigt, und aus ſeinen Augen leuchtete das Feuer heiliger Begeiſterung.„Wir, Deutſch⸗ lands Burſchen“, ſagte er,„haben uns zum Wahlſpruch ge⸗ wählt: Tugend! Wiſſenſchaft! Vaterland! Ja, mit der Tugend haben wir es zu tun und ſtreben alſo nach einem edlen, freien Sinn. Wir ringen nach innerer Ehre, die demütig, fromm und unantaſtbar beſteht vor Gott.“ Der junge Mann ſchwieg einen Augenblick, als erwarte er eine Entgegnung. Da Nadina aber nichts erwiderte, redete er weiter und verbreitete ſich mit großer Umſtänd⸗ lichkeit noch näher über Ideen, Ziele, Freunde und Feinde der Burſchenſchaft, des Vaterlandes, der Tugend und Fröm⸗ migkeit. Alles was er ſagte, machte den Eindruck des ſorg⸗ ſam Vorbereiteten. Und ſo war es auch: Sand hielt ſich bei ſeinen Ausführungen an jenes kleine Schriftchen, das er im vorigen Herbſt in Wunſiedel ſeiner Heimatſtadt verfaßt und beim Wartburgfeſte unter die Burſchen verteilt hatte. Karl Ludwig ſchwieg erneut und ließ den leuchtenden Blick über die beiden Mädchen gleiten, als wolle er prüfen, welchen Eindruck ſeine Worte gemacht. Auch erwartete er nunmehr eine Entgegnung. Aber keins ſagte etwas. Kathinka ſtand ganz im Banne des Gehörten. Der heilige Ernſt und die Ueberzeugungs⸗ kraft, mit der alles vorgebracht wurde, ließen ſie ſtaunend und bewundernd aufhorchen. Ste war doch nicht geſchult genug, um die den Ausführungen anhaftenden Irrtümer im Augen⸗ blick herauszufinden; die Dialektik hatte ſte bezaubert. Und Nadina, der wohl einige Schwächen in den Argumenten des Theologen nicht entgangen waren, fiel ſo Manches ein, was ſie zum Nachdenken zwang, daß ſie jede Erwiderung vergaß. klar, daß die Burſchenſchaft wirklich hohe, edle Ziele verfolgte, die weit eher Förderung als Feindſchaft verdienten. Des weiteren fiel ihr auf, daß der Student, als er von den Fein⸗ den von der Burſchenſchaft ſprach, Kotzebues Namen unaus⸗ geſprochen ließ, den Staatsrat aber ſo ſcharf und treffend zeichnete, daß ſie ihn wie durch ein Transparent deutlich er⸗ ſchaute. „Ich dachte,“ unterbrach Sand das Schweigen,„Ste hätten ein beſonderes Intereſſe an der Burſchenſchaft, weil Sie ſo eingehend danach fragten. Wie mir ſcheint, iſt dies aber nicht der Fall; denn auf meine lange Rede haben Sie nichts dabei errötete er faſt mehr, als das Mädchen, dem die Blumen zugedacht waren— zu erwidern.“ Saison „Laſſen Sie ſich durch mein Schweigen nicht täuſchen,“ entgegnete Nabina;„denn es beſagt das Gegenteil von dem, was Sie anzunehmen ſcheinen. Ihre Ausführungen haben mich ſehr intereſſtert und zum Nachdenken veranlaßt. Und gerade deshalb möchte ich im Augenblick nichts darauf er⸗ widern, ſondern mir eine nähere Ausſprache darüber für ſpäter aufheben.“ „Gut! Gut! Tun Sie das! Auskunft gern bereit.“ Bald war man in dem Dorfe Kunitz angelangt nud be⸗ ſchloß, nun auch die Burg zu beſuchen. Hier fand Sand ſein„Tabernakel“ noch unberührt vor. Selbſt der Steinkauz blockte in ſeinem Mauerloch und glotzte von oben intereſſtert auf die dret Störenfriede herunter, ohne aber abzuſtreichen. 8 „Sind Sie ſeit unſerer früheren Begegnung ſchon wieder⸗ einmal auf der Kunitzburg geweſen?“ fragte Kathinka. „Nein, nicht mehr!— Ich zu froh und glücklich ge⸗ ſtimmt.“ „Wie ſoll ich das verſtehen?“ „Ja, ich ſpreche zuweilen in Rätſeln,“ lachte der junge Mann,„muß mich deshalb etwas deutlicher ausdrücken.“ Ernſter werdend:„Dies Eulenneſt pflegte ich beſonders dann aufzuſuchen, wenn mir— mit dem Pſalmiſten zu reden— um Troſt bange war. Nach hier trug ich die Not meiner Seele, hier rang ich— wie Jakob— mit meinem Gott! Dies geſchah zum letztenmal und am allerſchwerſten an dem Tag unſerer Begegnung auf der Ruine. Seit dieſer Zeit bin ich ein anderer geworden.“ „Wodurch waren Sie in ſo große ſeliſche Not geraten? Und weshalb fühlen Sie ſich ſeit der Begegnung mit mit— uns glücklicher? fragte das Mädchen mit holdem Er⸗ töten. Auf die erſte Frage kann ich Ihnen keine Auskunft geben. Der ganze, äußerſt k- plizierte Stoff verträgt dies nicht. Dagegen fällt mir die Antwort auf Ihre zweite Frage aber leicht.“ Karl Ludwig über gte einen Augenblick, dann fuhr er fort:„Sie können ſich gar nicht vorſtellen, in welcher Hölle des Zwieſpalts zwiſchen Tun und Laſſen ich ſchmachtete und wie himmliſch erlöſend jener Augenblick, wo ich Sie zum erſtenmal ſah, auf mich wirkte. In der Begegnung mit Ihnen erkannte ich ein Zeichen der Vorſehung, um das ich inbrün⸗ ſtig gebetet hatte; ſie machte den furchtbaren, mich körperlich und ſeeliſch aufreibenden Zweifel ein Ende und hob mich aus der Nacht der Ungewißheit in das Licht der klaren Erkenntnis.“ „Von welcher Not Ihrer Seele, von welcher Hölle des Zwieſpalts zwiſchen Tun und Laſſen ſprechen Sie?“ Sand ſah ein Weilchen ſinnend vor ſich nieder, dann ſagte er bedächtig:„Ich weiß nicht, ob ich hierüber mit Ihnen reden darf.. Aber andeutungsweiſe kann ich Ihnen immerhin etwas ſagen: Es muß eine Tat— und keine ge⸗ ringe— vollbracht werden, darüber beſteht bei mir nicht der geringſte Zwiefel. Ob ich aber berufen war, ſie auszu⸗ führen, oder ob ich auf einen andern warten ſollte, das türmte ſich vor mir als Fragenwall auf, den ich weder um⸗ gehen noch überſteigen konnte. In meiner Not flehte ich zum Allmächtigen und bat um ein eindeutiges Zeichen. Ich bin zu jeder weiteren (Fortſetzung folgt.] Pegirwi ern 15. uli Gen eker hochWerfiger Alfter! Wir rissen Uusere gesermnfer Lagerbesferde resflos rGUrner), Urn für die groben Neu- Birigerige Plefz zu schiefen, deshalb Ver kKecufer! Wir 20 Beis Piell Os Biß Telephem 55883 Des Haus elegarier Dernerimocden Neri Wir biffteri urn Besichfiqurig unserer& Scheufersfer Telephon 58803 Ws 1** 8 e 9 W 5 Nr. en r. 280 0 N. e a 8 ee e 0 0 . 3. 1 OD OSS 8 20 re. 088 Wenne ga 0 ee eee— 2 2 e Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe] Kommunale Chronik Sieben auf einen Schlag V Schifferſtadt, 12. Juli. Das Waſſer macht es nicht allein. . Aber ohne das feuchte Element weiß auch die weinfrohe Pfalz nicht auszukommen. Für die ſieben Gemeinden Schiffer⸗ ſtadt, Mutterſtadt, Dannſtadt, Neuhofen, Wald⸗ ſee, Otterſtadt und Schauernhof iſt die Waſſerfrage ſchon ſeit langem eine„brennende“ Frage, zu deren Löſung ſich dieſe Gemeinden opferwillig zuſammentaten mit dem Erfolg, daß in der Gemarkung Waldſee in zwölf bis fünfzehn Meter Tiefe vorzügliches Waſſer erbohrt wurde, das nun der Unterhaltung der erwähnten Gemeinden nutzbar ge⸗ macht werden ſoll. Der erbohrte Waſſerreichtum iſt mit 500 Sekundenlitern ſo groß, daß er weit über den Bedarf der Sieben hinausgeht, die von den verfügbaren 500 nur ins⸗ geſamt 80 Liter je Sekunde benötigen. Deshalb hat ſich die der Waſſergüte nach unzulänglich verſorgte Stadtgemeinde Ludwigshafen bereits mit dem Gedanken einer In⸗ anſpruchnahme des Waſſerüberſchuſſes befreundet. Selbſt wenn Ludwigshafen, das mit ſeinen veralteten Leitungen ſtark kieſelhaltiges Waſſer(aus Rhein und Maudach ſtammend) bezieht, ſeinen ganzen Bedarf in Höhe von 160 Sekundenlitern aus dem in der Gemarkung Waldſee erbohrten Waſſer decken würde, bleiben noch etwa 260 Sekundenliter, alſo mehr als die Hälfte des verfügbaren Waſſer ungenutzt. Es iſt aber an⸗ zunehmen, daß auch dieſe„beſſere“ Hälfte noch Liebhaber fin⸗ den wird. Eine ſtärkere Ausnutzungn als die bisher vor⸗ geſehene wird dann ſelbſtverſtändlich den Ausbau der Brun⸗ nengalerie bis auf zwanzig Brunnen nötig machen. Der erſte „ der eingerichteten Brunnen führt ein ſo vorzügliches, von * unerwünſchten Beſtandteilen völlig freies Waſſer, daß dies ohne weiteres genießbar iſt. Das Waſſer der anderen Brunnen iſt leicht eiſenhaltig aber gut. Man macht jetzt die Pumpverſuche mit einem der Brunnen. Im Oktober, nach Vollendung der Brunnenbauarbeiten, wird Schifferſtadt mit dem Bau des Waſſerleitungsnetzes beginnen. Die Bauleitung hat das Waſſerverſorgungsbüro in München. Die Bauarbei⸗ ten für die Waſſerleitung ſind noch nicht vergeben worden. Leider iſt die Finanzierung noch nicht ganz geſichert. Bisher hat die Girozentrale 60 000, die Pfälziſche Hypothekenbank 300 000 Mk. gewährt. Den Hauptteil wird man aber vom Auslande zu erhalten verſuchen, vermutlich von der Schweiz. — Der Mutterſtadter Bürgermeiſter Weber hat ſich um das Zuſtandebringen der Einigung der„Pfälzer Steben“ auf die Ausführung des Waſſerleitungsprojektes verdient ge⸗ Ef macht. Es liegt nahe, daß bei der Ausbeutung der Quellen 4(ziunächſt die den Quellen am nächſten gelegenen Gemeinden N 1 . berückſichtigt werden müſſen. Im übrigen gibt es in Schifferſtabt kaum„brennende Fragen“, die nicht in pfälziſcher Gemütlichkeit bei Wein oder Bier zu löſen wären. Das nächſte Jahr bringt uns ein neues Rathaus, in dem auch ein Muſeum für Heimatkunde ſeinen Platz erhalten ſoll. Auf dem Lim⸗ burger Hof wird in nächſter Zeit eine neue katholiſche Kirche gebaut werden und das Beiſpiel der Katholiken in Schiffer⸗ ſtabt hat auch die Evangeliſchen angeeifert, dem Gedanken einer neuen Kirche nachzugehen. Schifferſtadt lebt, und es lebt nicht ſchlecht, aber unſer Bürgermeiſter hat nicht den Ehr⸗ . geiz, Schifferſtabt zur Großſtadt zu machen. Und:„der . Menſch ſoll nicht ſtolz ſein.“ 1 Aus dem Frankfurter Stadtparlament— Die Vorgänge 1 bei der Gasgeſellſchaft .* Frankfurt a.., 12. Juli. Auf der umfangreichen Ta⸗ . gesordnung der Donnerstagsſitzung der Stadtverordnetenver⸗ . ſammlung ſtand als wichtigſter Punkt der Bericht des Haupt⸗ ausſchuſſes über die Vorgänge bei der Frankfurter Gasgeſelſchaft. Der Hauptausſchuß hat in langwieriger Arbeit einen umfangreichen Bericht vorgelegt, der zu jedem einzelnen Punkt der ganzen Affäre Stellung nimmt und in einem Antrag die aus der gegenwärtigen Situation ſich er⸗ gebenden Schlußfolgerungen niederlegt. Der Bericht weiſt einen Geſamtver luſt der Stadt Frankfurt a. M. bei der Frankfurter Gasgeſellſchaft und deren Untergeſellſchaften in Höhe von 3 284 623.57 Mark aus und gibt ein Bild der derzeitigen Kapitalwirtſchaft der Frankfurter Gasgeſellſchaft, die bei einem Eigenkapital von 27,8 Millionen 21 Millionen Frembkapital und bei der Gewerkſchaft Friedrich bei 0% Mil⸗ lionen Eigenkapital 5,7 Millionen Fremdkapital zu verzeich 1 nen hat. 5 93 Nach einer ziemlich erregten Debatte, in deren Verlauf u. a. von der Deutſchen Volkspartei, der Deutſchnationalen Volkspartei und der Wirtſchaftspartei ein gemeinſamer Mig⸗ trauensantrag gegen Oberbürgermeiſter Dr. Land⸗ mann und Stadtkämmerer Aſch eingebracht wurde, ergriff Dr. Landmann, der zur Beratung der Gas⸗Angelegenheit ſeine Ferienreiſe unterbrochen hatte, nochmals das Wort. Er legte erneut ſeinen und das Magiſtrats Standpunkt dar, ging noch⸗ mals auf die einzelnen Angriffe verſchiedener Parteien ein und wies dann anhand des Handelsgeſetzbuches nach, daß der erneut erhobene Vorwurf, daß er als Aufſichts ratsvorſitzender allein für die Vorgänge innerhalb der Gasgeſellſchaft ver⸗ antwortlich ſei, unberechtigt iſt, da der Aufſichtsratsvorſttzende für Vorgänge innerhalb der Gasgeſellſchaft, zu der auch der bekannte Reviſtonsvermerk und der Abdruck der Bilanz gehör⸗ ten, nicht verantwortlich ſei. Stadtkämmerer Aſch unterſtrich diefe Ausführungen des Oberbürgermeiſters und fügte noch 5 daß er für ſeine Perſon jederzeit bereit ſet, aus den chlüſen der Stastverordneten die Konſequenzen zu ziehen. Mit der Annahme des Betichts des Hauptausſchuſſes und der Ablehnung der Mißtrauensanträge mit 42 gegen 30 Stim⸗ men dürfte die Gas⸗Affäre ihre einſtweilige Erledigung ge⸗ funden haben. ö 5 5 * Bühl, 11. Juli. Der Voranſchlag der Stadt- gemeinde Bühl für das Rechnungsjahr 1929-30 ſieht an Ein ⸗ ungedeckter Aufwand von 99 205 Mk. verbleibt, während im wie im Vorfahre erhoben. Sie beträgt bet Grundſtücken und Gebäuden 60 Pfg., vom Betriebsvermögen 24 Pfg. und aus dem Gewerbeertrag 300 Pfg. von je 100 Mk. Steuerwert. Die Kanalgebühr iſt mit 15 Pfg. je 100 Mk. Steuerwert ſeſt⸗ geſetzt worden. * Müllheim, 11. Juli. Die Voranſchlagsberatungen von ſollen in der zweiten Hälfte dieſes Monats ſtatt⸗ — Zur Bildung eines Betriebsſtockes ſoll nach eſchluß des Gemeinderates beim Bürgerausſchuß ein eh von 800 1 5 ch Verfügbarkeit der Ar a lagen w nahmen 699 738 Mk., an Ausgaben 798 949 Mk. vor, ſo daß ein Vorjahre 116 286 Mk. noch zu decken waren. Die Umlage wird BRENNABOR- JUW EI. 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Nutzlast. ekER SEIOHIS TEN SRENNASOR.WWERHE BRAND NSU GV Platzvertreter Süddeutsche Kratwagen ler- b. m. b., Mannhe Uhlandstr..5 1 Telephon 53 „ en Neue Mannheimer 0(Abend⸗ Ausgabe) 75 aaa e J g 7 NME O2. 8 CUT SEAS SE bas Urteil einer amerimanisdien Studenmommission f e uber unseren Beirieb: 5 a 4s DEH BERICHT An die besten Vorbilder ge- „Die Milchbeförderung in eisge- ũhilten Magen, wie sie in Mann- heim beobachtet wurde, verdient lobende Hervorhebung.“ „Mannheim bietet ein gutes Beispiel für einen städtischen Belrieb.“ „Die Milchversorgung Mannheims ist hier eingehend befiandelt worden, weil sie ein so vorzüglickes Beispiel eines schnellen Fortschritis unter schebierigsten Umstanden gibt.“ unbefangen, war diesen Sachver- ständigen von internationalem Rufe die Aufgabe gestellt, die gesamte deutsche Milchwirtschaft zu begutachten. Unter den vielen Betrieben, die besichtigt wurden, finden wir Mannheim an erster Stelle immer wieder hervorgehoben! unserer Molkereiprod 4 Damit findet die zunehmende Würdigung des Wertes ukte ihre einfache Erklärung Nannneimer Piidwentrale Wwöhnt, sachlich, kritisch und ganz N steht im Zeichen des ruüdisichislosen Preisabbaues 7 b bsroöscpönelen Ges. gesch. in allen Staaten Onduliert ohne Behelfe kurze oder lange Haare nur durch einfaches Kämmen. Un- Fverwüstlich. Unentbehrlich für jede Dame. Preis pro Stück RM. 2,50. Provinzversand per Nachnahme od. gegen Vorauseinsendung des Betrages durch Exporthaus Franz Humann, Wien, II., Alolsgasse 3/122 Zahlreiche Dankschreiben liegen auf. . 3. 2 0 185 Za 294. 25 a 0 d e- Anaon: a Mk ö e, ferrenfaprer Matratzen-Drelle faſt neuwertig, ca. 8000 Km. gefahren, bis Auto 5 Vermietung a i e d NAussrelluUNe ee e n. kizgene Werkstatt zu Veratbelung deser Jule im Hause dingungen im Auftrag zu verkaufen. 7908. Tefeg, 150 2 53024. 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