3 7 * Dienskag, 16. Juli 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich R⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle EG, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1271 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhoſſtr. 6, chwetzingerſtr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben e * Mittag ⸗ Ausgabe Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der We 1 2 Flug von Altenrhein nach Manzell und zurück Altenrhein, den 15. Juli 29 (Von unſerem Eh. ⸗Sonderberichterſtatter) Das Rieſenflugboot Do K fliegt! Fliegt mit der gleichen Leichtigkeit wie ſeine altbewährten kleineren Brüder und Schweſtern. Ein unvergleichlicher Anblick für die Tauſenden, die das ſeltene und, ſagen wir es ruhig, mit klopfenden Her⸗ zen erwartete Hinaufbrauſen des 22 Tonnen ſchweren Stahlvogels heute mit erleben durften. Waren doch auch ge⸗ Dornier und ſeine getreuen Helfer haben ſich nicht verrechnet, Do kann fliegen. Mit dem 15. Juli 1929 iſt der neue Ab⸗ ſchnitt der Luftfahrt angebrochen, das Flugſchiff hat ſich neben dem Luftſchiff bewährt! Doch wir wollen das Pläneſchmieden andern überlaſſen und uns nur jetzt ebenſo freuen, wie die mit ſtrahlenden Geſichtern nach der Rückkunft nach Altenrhein aus der Do X ſteigende Mannſchaft. Ein jeder der Beteiligten iſt des Lobes Das Rieſenflugzeug Do X auf dem nug unter den am ſchweizeriſchen Ufer Verſammelten, die unkten. Und viele zuverſichtlich ſcheinende bangten, krampf⸗ ten die Hände, als das Höllengebrauſe der 12 Motoren ſich immer mehr verſtärkte, das Waſſer des Bodenſees ſich weiß⸗ giſchtend vor dem ſcharfen Bug von Do& aufbäumte, als wollte es mit aller Macht das Schiff feſthalten. Aber dann, nach zehn, zwölf oder fünfzehn Sekunden ſprüht das Waſſer von den frei ſchwebenden Schwimmerſtummeln. Do KX iſt zum zweitenmale frei vom Waſſer, iſt in der Luft. Gewinnt Höhe, ſteigt, brauſt und ſummt und brummt und zieht in der Luft davon, während unter auf dem grünweißen Spiegel des Bodenſees noch die Wellenlinien der Waſſerfahrt des Rieſen⸗ bootes ſich ausbreiten, langſam der Schaum der Schwimmer zerfließt. Da aber zieht Do X, gleißend, glitzernd in der ſtrahlenden Juliſonne, ſchon weit oben in gerader Linie nach dem deutſchen Ufer. Und die ihn begleitenden ſchweizeri⸗ ſchen Militärflieger wirken wie Küken neben der Mutter. Was wir ſeit heute morgen, als die erſten kleinen Flug⸗ verſuche gemacht worden waren, mit unbedingter Sicherheit nun wußten— zwar wir„vom Bau“ hatten ja nicht gezwei⸗ felt—, das beſtätigte der Nachmittag des 15. Juli einwand⸗ frei mit dem gelungenen Flug von der Werft Alteurhein nach Manzell und zurück in teilweiſe 400 Meter Höhe: Dr. Chefpilot Wagner, der Führer des Flugzeugs Bodenſee voll über die Wendigkeit der Rieſenmaſchine, die Leichtigkeit der Steuerung, das einwandfreie Arbeiten aller Einrich⸗ tungen. Es iſt alles ſo gekommen, wie man es in der ſtillen Stube dort in Manzell am Ufer des Bodenſees ausgerechnet hat. Nichts war, nichts iſt zu ändern oder nur zu verbeſſern. Fürwahr ein glänzendes Zeugnis für den Erbauer Dr. Dornier und ein ebenſolches für die ausführenden Inge⸗ nieure und Arbeiter. 5 Und ehrlich war die Begeiſterung der Schweizer, die Be⸗ wunderuung der ſchweizeriſchen Militärflieger. Stolzer aber gingen die Deutſchen in Altenrhein an Bord des Schiffes um drüben den freudigen Friedrichshafenern Einzelheiten zu er⸗ zählen. Und Friedrichshafen erfüllt ein neuer Stolz. Denn jetzt haben ſie neben„ihrem“ Zeppelin noch ein anderes Schiff der Lüfte, das dem deutſchen Namen ebenſoviel Ehre ein⸗ bringen wird, wie die Zeppeline. Und ſie alle bauen ſchon an noch größeren Flugſchiffen, ſehen ſchon den Bodenſee und damit Friedrichshafen als Ausgangspunkt für den neuen Ueberſeeverkehr mit Flugſchiffen Aber wir wollen trotz aller Freude und allem berechtig⸗ tem Stolz zunächſt noch bei den Tatſachen bleiben und nur noch einmal feſtſtellen: Do X kann fliegen! Und wird alle Erwartungen erfüllen, die man auf ihn ſetzt! England zur Saar⸗ und Näumungsfrage Anfragen im Anterhaus In Beantwortung einer Frage, ob Frankreich Einwen⸗ dungen dagegen erhoben habe, daß die Frage der Zurück⸗ gabe des Saarbeckens an Deutſchland bei der be⸗ vorſtehenden Mächtekonferenz behandelt werde, erklärte der Staatsſekretär des Auswärtigen Henderſon, die deutſche Regierung habe mitgeteilt, daß ſie dieſe Frage aufzuwerfen beab ſichtige Er möchte aber das Haus daran erinnern, daß ſte mit den beiden Hauptproblemen, zu deren Beratung die Konferenz einberufen werde, nämlich mit der Frage der Reparationen und der Räumung des Rhein landes, durchaus nichts zu tun habe. Henderſon ſagte weiter, es würde nicht korrekt ſein, zu erklären, daß die Regierung über die Frage, ob die franzö⸗ ſiſche Regierung ihre Einwilligung zur Beratung der Saar⸗ frage geben werde, aus Paris keine Informationen erhalten habe, aber er könne lediglich ſagen daß ſie nicht zu den Gegen⸗ ſtänden gehöre, die auf jeden Fall erledigt werden müßten. Sodann ſtellte Wedgwood die Frage, ob Henderſon von der deutſchen Regierung die offizielle Mitteilung er⸗ halten habe, daß ſte es lieber ſehen würde, wenn die briti⸗ ſchen Beſatzungstruppen im Rheinland bleiben würden, bis eine gleichzeitige Räumung durch die Truppen der drei Mächte möglich wäre. Henderſon erwiderte, er habe eine ſolche Mitteilung nicht erhalten Schließlich fragte Wedg⸗ wood, ob Henderſon in ſeiner letzten Rede auf dieſe Frage angeſpielt habe und wünſchte zu wiſſen, ob es nicht beſſer wäre, die Anſicht der deutſchen Regierung über dieſe Frage kennen zu lernen. Henderſon erwiderte, er habe in der Rede auf die Beſprechungen angeſpielt, die in Locarnoc und auch letzten September in Geuf ſtattgefunden hätten Streſe⸗ mann habe an dieſen Beſprechungen teilgenommen, und er, Henderſon, ſei angeſichts der bevorſtehenden Konferenz be⸗ friedigt darüber, daß er deſſen Anſichten kenne. And Frankreich? V Paris, 16. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die für das Kabinett Poincars entſcheidende parlamentariſche Woche nimmt heute vormittag ihren Anfang. Der Meiniſter⸗ präſident bringt wahrſcheinlich heute abend ſein Schulden⸗ regelungs⸗Expoſé zum Abſchluß und wird dann den Inter⸗ pellanten die Tribüne überlaſſen. Im Verlaufe dieſer In⸗ terpellationen wird der franzöſiſche Außen miniſter Ariſtide Briand das Wort ergreifen. Die Kernfrage der zwiſchen Briand und der Liaken zu erwartenden Auseinanderſetzung läßt ſich in dem Satz ausſprechen: Hat der Voungplan den unſtreitbaren Rechtsanſpruch Deutſchlands auf Geſamträumung ge⸗ Feneral Anzeiger 8. Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen -4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mafinheim⸗ lt der Technik Wandern und Veiſen Geſeotz und Nocht N De 5 22720 bbb r ſchaffen ooͤer nicht? Die Radikalſozialen und Sozialiſten be⸗ antworten dieſe Frage mit Ja und haben dementſprechend der Regierung einen Entſchließungsentwurf vorgelegt, in dem es heißt, daß Youngplan und Geſamträumung untrennbar einander verknüpft ſind und es bleiben müſſen, welche Nebenfragen auch immer im Verlauf der Konferenz behandelt werden ſollten. Außenminiſter Briand wird auf dieſen Entſchließungs⸗ antrag der bürgerlichen Linken und der Sozialiſten nicht ohne weiteres eingehen. Zwiſchen ihm und Poincaré beſtehe eine Vereinbarung des Inhalts, daß Deutſchland zu⸗ erſt den Youngplan annehmen und die damit verbundenen Uebergangs⸗ und Geſetzesbeſtimmungen durchzuführen hätte. Dann erſt könne die Geſamträumung ſtattfinden. Die fran⸗ zöſiſche Regierung, namentlich Herr Poincaré, hält ſich an das in den Genfer Beſchlüſſen ſtehende Wort:„Es ſollen offizielle Verhandlungen über eine frühere Räumung des beſetzten Rheinlandes ſtattfinden.“ Auch das Feſtſtel⸗ lungskomitee ſpielt noch immer ſeine bedenkliche und ſtörende Rolle. Die Mutmaßungen der Linksparteien gehen nun dahin, daß Poincaré mit Hilfe einer getrennten Behandlung der Reparationsregelung und der Geſamträumung neue Ver⸗ ſchleppungen in der Liquidierung der Kriegsprobleme hervorrufen könnte. Aus dieſem Grunde wollen ſie ihn auf eine beſtimmte Erklärung feſtlegen, die die prompte Durch⸗ führung der Räumung garantiert. Man behauptet, daß der von den Sozialiſten und Radikalſozialiſten eingebrachte An⸗ trag nicht die Kammermehrheit erhalten werde. Wenn das ſo iſt, dann wird ſich Herr Poincaré wohl nach einem an⸗ deren Text umſehen müſſen, der ihn über die außenpolitiſchen Meinungsgegenſätze hinweghelfen würde. Briands Er⸗ klärungen werden poſitiv ſein, inſofern es ſich um die„end⸗ gültige und vollſtändige Regelung des Reparationsproblems“ handelt. Der Außenminiſter wird aber das Feſtſtellungs⸗ komitee verlangen und über das Konferenzprogramm einige Mitteilungen machen, die an Englands Adreſſe gerichtet ſein werden. Die gegenwärtige Situation wird es Briand nicht geſtatten, ſich über die vorausſichtlich am 5. Auguſt be⸗ ginnende Konferenz des näheren zu äußern. Zwiſchen Paris und London ſteigern ſich die Schwierigkeiten, anſtatt im Hinblick auf die immer näher rückende Konferenz abzunehmen. Henderſons Erklärungen über die Saarfrage erregen den Unwillen der franzöſiſchen Regierungskreiſe. Entgegen der hier herrſchenden Auffaſſung wünſcht die eng⸗ liſche Regierung den deutſchen Delegierten keine Bindungen aufzuerlegen, die ſie daran verhindern könnten, das Sgar⸗ problem anzuſchneiden. Ein nationaliſtiſches Morgenblatt geht ſoweit, daß es von Poincars die ſofortige Ausführung eines dringlichen Schrittes in London verlangt, um das eng⸗ liſche Kabinett darauf aufmerkſam zu machen, daß Frankreich derartige„Uebergriffe“ nicht dulde und dagegen ſchärfſten Proteſt einlege. j Der Kelloggpakt in Kraft Das Waſhingtoner Staatsdepartement teilt mit, daß Prä⸗ ſident Hoover am 24. Juli im Weißen Hauſe die Vertreter der 59 Signatarmächte des Kelloggpaktes empfangen werde, um feierlich das Inkrafttreten des Paktes zu verkünden. Der ehemalige Staatsſekretär Kellogg, der Präſident der außenpolitiſchen Senatskommiſſion, Borah, ſowie Mitglieder der außenpolitiſchen Parlamentskommiſſion und zahlreiche hervorragende Perſönlichkeiten werden an dem Empfang, an den ſich ein ofizielles Frühſtück anſchließen wird, teilnehmen. Als einzige Signatarmacht wird Rußland nicht ver⸗ treten ſein, da die Sowjetregierung keinen diplomatiſchen Vertreter in Waſhington hat. Staatsſekretär Stimſon er⸗ klärte, daß Rußland von dem franzöſiſchen Botſchafter re⸗ präſentiert werde. 0 Zum rufſiſch⸗chineſiſchen Konflikt Aus Moskan, 16. Juli wird gebdrahtet: Der chineſiſche Geſchäftsträger in Moskau, Sia Wei Sung, mit⸗ hat am Montag dem Volkskommiſſar Karachan eine Note überreicht, in der er mitteilt, daß die Ueberſetzung der Sowjet⸗ note ins Chineſiſche erſt in der Nacht des 14. Juli vollendet und das Telegramm nach China erſt Montag nachmittag 1% Uhr aufgegeben worden ſei. Da er ohne Inſtruktionen ſeitens des Nankinger Miniſteriums des Aeußern und ohne direkte Ver⸗ bindung mit der Mukdener Regierung ſei, erſuchte Sia Wei Sung das Miniſterium, die Sowjetnote telegraphiſch nach Mukden zu übermitteln. Eine Abſchrift des ruſſiſchen Textes der Sowjetnote hat Sia Wei Sung mit der Poſt nach Nanking geſandt. Auch am Montag fanden in den Moskauer Betrieben und Aemtern Proteſtkundgebungen aus Anlaß des Konfliktes wegen der oſtchineſiſchen Eiſenbahn ſtatt. Maſſenzüge mar⸗ ſchierten an der von einem ſtarken Milizaufgebot geſchützten chineſiſchen Geſandtſchaft vorüber. Die Kundgebungen, au denen auch Chineſen teilnahmen(), dauerten am ſpäten Abend noch an. Zu Ausſchreitungen iſt es nirgends gekommen. * Fortführung der Oſtpreußenhilſe. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, haben die Antworten, die der Landwirtſchaftsverband Oſtpreußen auf die ihm vorgelegten Fragen erteilt hat, die preußiſche Staatsregierung in die Lage verſetzt, im Einvernehmen mit der Reichsregierung alle Maßnahmen zu treffen, um eine Fortführung der Oſtpreußen⸗ hilfe zu ermöglichen. 2. Seite. Nr. 322 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 18. Juli 1929 Ausſprat a eim Bunde zur Erneuerung des Reiches Wann endlich kommt die Reichsreform? J Berlin, 16. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Bund zur Erneuerung des Reiches hat am Montag zu einer Ausſprache nach der„Deutſchen Geſellſchaft“ geladen. Der Bund hat ſich zu dieſer Sitzung in ſommerlicher, noch dazu durch die Erörterungen des Reparationsproblems Heſchwerter Zeit aus der ſehr richtigen Erkenntnis veranlaßt geſehen, daß, wie immer die Regelung der Deutſchland auf⸗ erlegten Tribute ausfallen möge, wir damit von der Not⸗ wendigkeit einer . Löſung der deutſchen Verwaltungsreform micht befreit würden. Wenn die Staatsmaſchine, weil ſie ſchlecht und unvollkommen funktioniert, den Staat ſelber auf⸗ zehrt, kann die Verminderung naher und ferner Annuitäten, kann ſelbſt die denkbar größte Herabſetzung der Geſamt⸗ ſumme uns nicht helfen. Der Bund will aus dieſer Einſicht heraus nun das große Material, das ihm über die Zuſtän⸗ digkeitsfrage zugegangen iſt, bearbeiten laſſen und eine zu⸗ ſammenhängende Darſtellung der ganzen Problematik dieſer Frage veröffentlichen. Er hat dann weiter den Fragenkom⸗ plex erörtert, den Hellpach einmal die„konſtitutionelle Demo⸗ kratie“ genannt hat, d. h. die Selbſtbeſchneidung und Selbſt⸗ beſchränkung des Parlamentarismus in ähnlicher Form wie einſt die Monarchie durch konſtitutionelle Organe ſich be⸗ ſchränkt hat. Solchem Ende ſuchen die Vorſchläge des Bundes durch eine Erneuerung der Rechte des Reichs rates bei der Feſtſtellung des Staatshaushaltsplanes und bei allen Ausgabebewilligungen zu dienen. Im einzelnen ſtehen dieſe Vorſchläge noch nicht feſt: Sie ſollen ja erſt im Laufe des Jahres ausgearbeitet werden Aber vielleicht werden ſie ein wenig doch in der Richtung lau⸗ fen, die vor einiger Zeit der preußiſche Handelsminiſter Schreiber in einem viel beachteten Aufſatz gewieſen hat. Mit anderen Worten: Zu den zur Hälfte wie bisher nach regionalen Geſichtspunkten ausgewählten Mitgliedern des Reichsrats hätte eine andere Hälfte zu treten, für die der be⸗ rufsſtändiſche Aufbau des Volkes maßgebend wäre(wobei unter Umſtänden der Reichswirtſchaftsrat als Wahlkörper dienen könnte, vorausgeſetzt, daß man nicht vorzieht, den Reichswirtſchaftsrat, bevor aus ihm noch ein endgültiger wird, ſelig einſchlafen zu laſſen). Für ein Kriegsgefangenenrecht Das Ergebnis der ſeit Anfang dieſes Monats in Genf tagenden Staatenkonferenz zur Reviſion der Genfer Rot⸗ Kreuz⸗Konvention und zur Schaffung eines Kriegsgefange⸗ nen rechts, die vorausſichtlich noch zwei weitere Wochen an⸗ dauern wird, läßt ſich bereits in einigen wichtigen Punkten überſehen. Vor allem hat ſich unter Mitwirkung der deut⸗ ſchen Delegation der Gedanke der Schaffung eines Kriegs⸗ gefangenenrechts nach anfänglichen Schwierigkeiten ziemlich allgemein durchgeſetzt, ſo daß mit der Einführung eines internationalen Abkommens ſtatt der von verſchie⸗ denen Seiten zunächſt in Anregung gebrachten allgemein ge⸗ haltenen Empfehlungen gerechnet werden kann. Die wichtig⸗ ſten Punkte des Planes ſind: die Schaffung eines internatio- nalen Strafrechts, das der beſonderen tatſächlichen und pſychologiſchen Lage des Kriegsgefangenen bei der Auffaſſung über ſtrafbare Handlungen und bei Bemeſſung der Strafe Rechnung trägt und beſtrebt iſt, Verfehlungen der Kriegs⸗ gefangenen in weitem Umfange in das Diſziplinarrecht zu verweiſen. Als Höchſtmaß einer Diſziplinarſtrafe ſind 30 Tage vereinbart, die ſich auf alle zur gleichen Zeit zur Ab⸗ urteilung ſtehenden Verfehlungen bezieht, alſo nicht verviel⸗ facht werden kann. Bei den gerichtlichen Verfahren wird ſtets ein die Mutterſprache des Kriegsgefangenen beherrſchender Verteidiger und ein Vertreter der Schutzmacht zugegen ſein. Die Feſtſetzung der Rechte, die der Schutzmacht zugewieſen werden ſollen, um eine Durchführung der Verhandlung in der Kriegszeit ſicher zu ſtellen, ſteht vor der grundſätzlichen Annahme. Auch bei der Reviſion der Genfer Roten⸗ Kreuz⸗Kon vention ſind bereits weſentliche Verände⸗ rungen eingeführt worden. Von Intereſſe iſt auch die im Kriegsgefangenenrecht vorgeſehene Verſorgung der kranken Kriegsgefangenen mit Aerzten ihrer eigenen Nationalität und die bevorſtehende Regelunng des Verwundeten⸗Transports mit Sanitätsflugzeugen, die ebenfalls den Schutz des Roten Kreuzes genießen. — Hugo von Hofmannsthal Der älteſte Sohn des Dichters Hugo von Hofmannsthal Franz hat am Samstag Selbſtmord begangen, vermutlich weil ſein Wunſch nach einem ſelbſtändigen Erwerb nicht in Er⸗ füllung gehen wollte. Für geſtern war die Beerdigung be⸗ ſtimmt. Wie nun aus Rodaun, dem Wohnſitz Hofmannsthals, gemeldet wird, erlitt Hugo von Hofmannsthal nach der Be⸗ erdigung ſeines Sohnes einen Gehiruſchlag. Er ſtarb mach einigen Stunden. 1 1* Hugo von Hofmannsthal wurde am 1. Februar 1874 in Wien geboren. Nach Abſolvierung des Gymnaſiums ſtudierte er an der Univerſität ſeiner Vaterſtadt Jura und romaniſche Philologie und promovierte zum Doktor phil. Schon im Alter von 18 Jahren veröffentlichte er unter dem Pſeudonym Theophil Morren eine dramatiſche Studie„Geſtern“ Im ſelben Jahre ſchrieb er das dramatiſche Gedicht„Der Tod des Tizian“. Das nun folgende Drama„Der Tor und der Tod“, eine Dichtung, die ſich durch ihre Sprachgewalt auszeichnet, begründete den Ruf des Dichters. Beſonders Hermann Bahr wies auf ihn hin; 1899 erſchien der Band„Theater in Verſen“, der verſchiedene einaktige Dramen zuſammenfaßte(„Die Frau im Fenſter“,„Die Hochzeit der Sobeide“,„Der Abenteuerer und die Sängerin“). Neben weniger bedeutenden Arbeiten entſtand dann eine Neubearbeitung der„Elektra“, die ſpäter von Richard Strauß vertont wurde. Als eines ſeiner bedeutendſten Werke wird allgemein„Oedipus und die Sphinx“ angeſehen, in dem Hofmannsthal die Vorgeſchichte zum Oedipus von Sophokles behandelt. Weiter überſetzte er „Oedipus“ ſelbſt. Dieſe Ueberſetzung, die allerdings an vielen Stellen zu Ungunſten des Originals die Eigenart des Ueber⸗ ſetzers zeigt, legte Reinhard ſeinen Aufführungen in der Arena, die von großem Erfolge begleitet waren, unter. Eben⸗ ſo bearbeitete Hofmannsthal für Max Reinhardt das mittel⸗ alterliche Spiel von„Jedermann“ lerſchienen 1912), wie Schließlich will der Erneuerungsbund dann noch eine Zu⸗ ſammenſtellung der dem Reichspräſidenten durch die Weimarer Verfaſſung gewährten Rechte der Oeffentlichkeit unterbreiten. Wenn wir richtig verſtanden haben: Nur eine ſchlichte, ſachliche Zuſammenfaſſung des vorhandenen Rechts⸗ beſtandes ohne jeden Verſuch eigener Reformvorſchläge, bloß eine Ueberſicht über die Rechte, die den Staatschefs anderer Länder eigen, ſoll noch hinzugefügt werden. Der Zweck dieſer Publikation iſt demnach einigermaßen klar: Es ſollen Unterſuchungen über Wortlaut und Sinn der Verfaſſungsbeſtimmungen über den Reichspräſidenten angeregt, in einer Zeit, deren Praxis bedenklich dazu neigt, von ihr abzuweichen, herausgearbeitet werden, was die viel geläſterte Weimarer Verfaſſung in puncto Reichspräſidentſchaft wirklich gewollt hat und immer noch will. Der frühere Reichskanzler Luther, der die Ausſprache einleitete und ſchloß, meinte geſtern: Aus der Aoͤdition dieſer beiden Dinge würde ſich die notwendige Ergänzung der Ar⸗ beiten des Erneuerungsbundes in der Richtung des Verhält⸗ niſſes von Reich und Ländern ergeben. Aus der Mitte der Verſammlung wurde die ängſtliche Frage laut, wie denn die Beziehungen des Erneuerungs⸗ bundes zur Länder konferenz wären, ob ſich nicht die Möglichkeit zu Reibungen ergäbe und nicht am Ende vom Bunde doch Arbeiten angepackt würden, die von der Länder⸗ konferenz beſſer und ſchneller gelöſt werden könnten. Eine recht ſeltſame Vorſtellung, die doch nur in reichs⸗ deutſchen Hirnen aufkeimen kann. Das lebt trotz der republikaniſchen Vermummung der alte Obrigkeitsſtaat munter fort, Man vermag den Gedanken ſchlechthin nicht zu faſſen, daß abſeits vom behördlichen Apparat, auch unab⸗ hängige Männer mit Ernſt und Gewiſſenhaftigkeit ſich Sor⸗ gen machen über die Not des Vaterlandes, Materialien zu⸗ ſammentragen und der Oeffentlichkeit Vorſchläge unter⸗ breiten, wie nach ihrer Auffaſſung ohne Umſturz, nur durch zeitgemäße Umformung und Fortbildung des geltenden Rechts das freſſende Uebel zu heilen wäre. auch ſpäter„Das Salzburger Große Welttheater“(1924) für die Salzburger Feſtſpiele. Für Richard Strauß ſchrieb der Dichter den Text zu deſſen komiſcher Oper„Der Roſenkavalier“(1911) und ſeiner einaktigen Oper„Ariadne auf Naxos“(1912). Neben den bereits genannten Werken und verſchiedenen anderen erſchienen von H.„Das gerettete Venedig“, Trauer⸗ ſpiel(nach Thomas Otnay),(1905),„Alkeſte“, Trauerſpiel (1916), ein Luſtſpiel„Der Schwierige“(1920), die Komödie „Chriſtinas Heimkehr“, die Erzählung„Die Frau ohne Schat⸗ ten“,„Florindo“,„Buch der Freunde“(1922),„Der Traum“, Trauerſpiel(1925). Daneben hat., der über ein beſonders anerkanntes Formtalent verfügte, Sammelwerke:„Deutſche Erzähler“ und„Deutſche Epigramme“ herausgegeben und zahlreiche Auſſätze und Abhandlungen geſchrieben, die zum großen Teil in einer Ausgabe„Die proſaiſchen Schriften“ (1907) vereinigt ſind. 75. Geburtstag Aömiral v. Schröder bekannt als einſtiger Führer des deutſchen Marinekorps in Flandern, feiert am 17. Juli ſeinen 75. Geburtstag. Admiral A. L. v. Schröder iſt 1854 in Hintzenkampf(Ueckermünde) geboren, wurde 1905 Konterodmiral und 1911 unter Beför⸗ derung zum Admiral Chef der Marineſtation der Oſtſoe. 1912 wurde Schröder, der aus einer bürgerlichen Familie ſtammt, in den Adelsſtand erhoben. Folgenſchwerer Häuſereinſturz — Montgomery(Alabama), 16. Juli. Hier ſtürzten zwei dreiſtöckige Geſchäftshäuſer ohne vorheriges Anzeichen plötz⸗ lich ein. Etwa 50 Perſonen, meiſt Angeſtellte, wurden unter den Trümmern begraben. Feuerwehr und Polizei arbeiten fieberhaft, um die Verſchütteten zu befreien. Bisher wurden 4 Leichen geborgen. Man vermutet, daß der Ein⸗ ſturz durch Ausſchachtungsarbeiten auf einem benachbarten Grundſtück verurſacht iſt. Schweres Autounglück in Honduras— Elf Tote — Tegucigapa(Honduras), 15. Jult. Ein Laſtkraftwagen, der zahlreiche junge Mädchen von einem Ausflug nach Hauſe beförderte, ſtürzte in einen 300 Meter tiefen Abgrund. Elf Mädchen wurden getötet, 22 ſchwer verletzt. f Erdbeben in Perſien — Teheran, 15. Juli. In der Provinz Khoraſſan, dem Schauplatz der letzten Erdſtöße, wurde heute wieder ein ſtarkes Erdbeben verſpürt. Mehrere Ortſchaften wurden zerſtört. Die Zahl der Opfer iſt gering, da das Beben bei Tage erfolgte. * Eine neue Liſte mehr zu den badiſchen Landtagswahlen. Wie wir hören, wird der Evangeliſche Volksdienſt (Landesverband Baden des Chriſtl. Volksdienſtes) für die Herbſtwahlen eigene Liſten aukſtellen. Letzte Meldungen Motorradfahrer überfährt ein Ehepaar — Dortmund, 15. Juli. Die Inſaſſen eines Automobils, das von Unna nach Dortmund fuhr, fanden auf der Maſſener Straße drei ſchwer verletzte Perſonen, neben einem zertrümmerten Motorrad liegend, auf. Es wurde feſt⸗ geſtellt, daß der Motorradfahrer Willi Betzler in der Dunkelheit das Ehepaar Heinrich Seibel in ſchnellem Tempo angefahren und ſchwer verletzt hatte. Der Motorradfahrer ſelbſt erlitt einen komplizierten Schädelbruch und andere Ver⸗ letzungen. Die Inſaſſen des Perſonenkraftwagensn brachten die Verletzten in das katholiſche Krankenhaus nach Unna. Großer Grubenbrand — Eſſen, 16. Juli. In einem Blindſchacht der Zeche„Ka⸗ tharina“ in Kray auf der 5. Sole iſt aus bisher noch nicht geklärter Urſache ein großer Grubenbrand ausgebrochen, der trotz ſofort eingeſetzter Rettungsmaßnahmen au Ausdeh⸗ nung zugenommen hat und bereits zum Hauptquergang der 4. Sole eingedrungen iſt. Es ſind vier Bergarbeiter abgeſchnitten, über deren Schickſal noch Unklarheit be⸗ ſteht. Nach einer Mitteilung des Oberbergamtes in Dort⸗ mund ſind weitere Menſchenleben nicht in Gefahr. Die Beleg⸗ ſchaft der Schachtanlage muß vorerſt feiern. Attentat auf den Abg. Künſtler? Berlin, 16. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf den ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Künſt ler iſt, wie er im„Vorwärts“ mitteilen läßt, ein Attentat verübt worden, wenigſtens hält er es dafür. Am Sonntag vormittag iſt auf das Haus, in dem Herr Künſtler wohnt, ein ſcharfer Schuß abgegeben worden. Die Kugel iſt etwa 50 Ztm. neben einem Fenſter eingeſchlagen, das zu Künſtlers Wohnung gehört. Künſtler habe in der letzten Zeit wiederholt anonyme Drohbriefe von Kommuniſten erhalten. Auch ſoll vor ſeiner Wohnung mehrfach zu nächtlicher Stunde von Kom⸗ muniſten Spektakel verübt worden ſein. Herrn Künſtlers polizeipräſidialer Parteifreund Zör⸗ gie bel iſt aber doch der Meinung, daß die Verhältniſſe in Berlin ſich weſentlich gebeſſert hätten. Fünf Feme⸗Verurteilte freigelaſſen — Bützow, 15. Juli. Heute nachmittag wurden aus dem Zentralgefängnis in Bützow die fünf wegen Feme⸗Mordes in Mecklenburg verurteilten aus der Haft entlaſſen. Es handelt ſich um den Oberleutnant a. D. Schöler, den Maurer Notzon, den Landwirt Litzka, den Feldſchutzbeamten Boldt und den Schuhmacher Kal la. Dieſe fünf waren im Juli 1925 vom Schwurgericht Schwerin wegen Fememordes z um Tode verurteilt worden. Die Todesſtrafe wurde dann in eine Zuchthausſtrafe umgewandelt. Aufgrund der Reichs⸗ amneſtie vom vorigen Jahre erfolgte die Umwandlung der Zuchthausſtrafe in Gefängnisſtrafe. Die nunmehrige Frei⸗ laſſung der Verurteilten iſt aufgrund eines Beſchluſſes der mecklenburg⸗ſchweriniſchen Staatsregierung erfolgt. Durchſtechereien in der Inſterburger Strafanſtalt — Königsberg, 15. Juli. Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: In der Strafanſtalt Inſterburg ſind ſeit längerer Zeit Durch⸗ ſtechereien zwiſchen Strafanſtaltsbeamten und Gefangenen verübt worden, wobei Lebensmittel, Tabak, Geld und Briefe für die Gefangenen eingeſchmuggelt und andererſeits auch durch Beamte aus der Strafanſtalt herausgebracht worden ſind. Bisher ſind in dem Ermittlungsverfahren, das noch nicht abgeſchloſſen iſt, 10 Perſonen, darunter mehrere Strafanſtaltsbeamte in Unterſuchungshaft genommen worden. Polniſche Spionage in Pommern? — Stolp, 15. Juli. Wie die Blätter melden, erſchien vor einiger Zeit beim Landratsamt in Stolp in Pommern ein der Kriminalpolizei ſeit langem ſpionageverdächtiger Ruſſe der angab, wichtige Mitteilungen über eine polniſch⸗franzöſiſche Spionageorganiſation in Oſtdeutſchland machen zu können. Er verlangte für die Preisgabe ſeiner Informationen 12000 Mk. Das Anerbieten des Ruſſen wurde abgelehnt. Die Polizei überwachte aber den Ruſſen, der bald darauf ſeine Rückreiſe über Warſchau antrat. Nach einer Meldung der„Stolper Morgenzeitung“ fand man bei dem ohne Mittel nach Deutſch⸗ land gekommenen Ruſſen 32000 Zloty und eine genaue Aufſtellung der pommerſchen Garniſonen. 40 Millionen Zloty Geldſtrafe für Spritſchieber — Warſchau, 15. Juli. Vor dem Bezirksgericht in Wadovice ging ſoeben der Spritſchieberprozeß gegen Sigmund Fränkel aus Bielitz und Genoſſen zu Ende, der nicht weniger als neun Wochen beanſpruchte. Von den 54 An⸗ geklagten, unter denen ſich auch mehrere höhere Finanzbeamte befanden, wurden nur 6 freigeſprochen. Der Hauptangeklagte Fränkel wurde wegen Spiritusfäl⸗ ſchung zu 13 Millionen Zloty Geldſtrafe und 6 Monaten Gefängnis, wegen Umſatzſteuerhinter⸗ ziehung zu weiteren 3 Monaten Gefängnis und 40 000 Zloty Geldſtrafe verurteilt, für die im Nichtbeitreibungsfalle wei⸗ tere zwei Jahre Gefängnis treten. Die in den Prozeß verwickelten Finanzbeamten er⸗ hielten Gefängnisſtrafen von 6 Monaten bis zu 1 Jahr und Geldſtrafen bis zu 1,8 Millionen Zloty, für die Gefängnis⸗ ſtrafen von weiteren 21 Monaten treten. Die übrigen An⸗ geklagten haben mit Gefängnisſtrafen von einer Woche bis zu 5 Monaten und Geldſtrafen bis einer halben Million Zloty davon. Eiſenbahnunglück in der Tſchechoſlowakei — Prag, 15. Juli. Im Bahnhof Bohuflawitz auf der Strecke Brünn—Trencanuſka ſtieß heute nachmittag gegen drei Uhr ein von Brünn kommender, mit einem nach Brünn gehenden Schnellzug zuſammen. Die Lokomotiven beider Züge ſchoben ſich ineinander und entgleiſten. Ein Pullmann⸗ wagen und ein Dienſtwagen wurden teilweiſe zertrümmert. Der von Brünn abfahrende Schnellzug hatte bereits vor dem Zuſammenſtoß einen Unfall. Kurz nach 2 Uhr hatte er ein Fuhrwerk überfahren, wobei der Kutſcher und das Pferd ge⸗ tötet worden waren. Ueberſchwemmungskataſtrophe in Kleinaſien — Konſtautinopel, 16. Juli. Die Ueberſchwem⸗ mungen in der Gegend von Trapezunt, die den Umfang einer großen Kataſtrophe annehmen, haben bisher 23 Dörfer unter Waſſer geſetzt und 506 Häuſer zerſtört. Die Sach⸗ ſchäden belaufen ſich auf über drei Millionen türkiſche Pfund. Die Zahl der bisher einwandfrei feſtgeſtellten Toten überſteigt 500, man befürchtet jedoch, daß die Geſamtzahl der Todes⸗ opfer tauſend erreichen wird, da aus zehn Dörfern, die be⸗ ſonders ſchwer von der Nachrichten fehlen. Flut heimgeſucht worden ſind, noch 3 3 2 % 0 * Dienstag, den 16. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 322 3 Gekentert! Amwandlun 5 8 L. I Artes 1 Trüber Sonntagmorgen. Graue Wolken jagen am 888 ö 5 5 5 8 80 Himmel. Sturm peitſcht das Waſſer. Hohe Wellenberge mit weißen Schaumkronen geben dem Neckar ein eigenartiges Die Aufgabe des Wettbewerbs für die Bebau⸗ ung des ehemaligen Lameyſchen Geländes war in erſter Linie ſtädtebaulicher Art. Der nordöſtliche Teil unſeres Stadtgebietes innerhalb des Ringes iſt ſehr arm an Grünflächen. Es handelte ſich alſo weniger darum, möglichſt viel Wohnungen(gefordert waren Zwei ⸗und Drei⸗Zimmer⸗ wohnungen von 50—70 Qm. Flächeninhalt) auf dem Gelände zu erſtellen, als möglichſt den vorhandenen Baumbeſtand nebſt Garten zu erhalten, gleichzeitig aber die hohen, unſchönen Backſteingiebelwände der ſchon vor dem Kriege errichteten vierſtöckigen Wohnhäuſer zu verdecken bezw. die Einblicke in die ziemlich dunklen verwinkelten Innenhöfe einigermaßen für das Auge erträglich zu geſtalten. Die meiſten der 43 eingegangenen Arbeiten haben daher die Löſung nach der Richtung verſucht, daß ſie in der Nondſüdrichtung beiderſeits lange Baublöcke errichtet haben, die das Gelände rechts und links vollſtändig abſchlie⸗ ßen. Das Preisgericht hat alsdann weiter in Betracht ge⸗ zogen, daß, wenn ſchon die Innenhöfe zugebaut werden ſollen, von den neu zu errichtenden Häuſern zum mindeſten keine wichtigen Wohnräume nach rückwärts liegen. Mannig⸗ fach ſind die Verſuche, dieſe Schwierigkeit zu überwinden. So zeigt eines der Projekte die nicht unintereſſante Löſung, direkt an die Giebelmauern die eigentliche Verkehrsfahrſtraße zu legen, von der aus die Möbel, Kohlen uſw. in die Wohnungen gebracht werden können. Der Hauplzugang für die Woh⸗ nungsinhaber und Beſucher liegt an der Gartenſeite. Ein anderes Projekt hat das Syſtem der ſogenaunten Lauben⸗ häuſer gewählt, langgeſtreckte Bauten mit einer möglichſt geringen Zahl von Treppenhäuſern, an denen aber anderer⸗ ſeits wieder möglichſt viele Wohnungen liegen, die vo langen, balkonähnlichen Laubengängen betreten werden können. Ein Profekt, das mit dem 3. Preis gekrönte, hat ſogar die Häuſer aufgebaut, ähnlich wie das von Corbuſter in Stuttgart(Weißenhofriedems) errichtete Einfamilienhaus, wobei im Erdgeſchoß unwichtigere Räume untergebracht find, während die Obergeſchoſſe auf Säulen ſtehend vorgezogen find, wodurch ſich lange Kolonaden ergeben. Eine weſentliche Forderung des Wettbewerbs war auch die Erhaltung des alten Lameyſchen Hauſes, das von Dyckerhoff, einem Schüler Weinbrenners, erbaut wurde. Auch hier gehen die Löſungen vielfach auseinander. Eine ganze Reihe von Profekten leidet daran, daß ſie dieſes in ſeinen architektoniſchen Verhältniſſen glückliche Haus durch große Baumaſſen, ja ſogar durch an die Ecke geſtellte Turm⸗ Häuſer erbrückt haben. Das iſt ebenſo verwerflich, wie der Gedanke, nunmehr das ganze Gelände in dem alten Stile Weinbrenners zu bebauen. Auch ein ſolcher Verſuch wurde gemacht. Die einigermaßen gelungenen Löſungen haben ent⸗ weder die neu zu errichtenden Baumaſſen niedrig gehalten oder ſeitlich wie eine Art Vorgärten vor die ſich quer ſchie⸗ benden neuen Häuſer angelegt. Das mit dem erſten Preis ausgezeichnete Projekt er⸗ ſcheint zweifellos als originellſte Arbeit. Allerdings haben ſich die Architekten ſehr kühn darüber hinweggeſetzt, daß ſie einen Teil der dunklen Innenhöfe offen laſſen. Sie gingen aber von dem richtigen Gedanken aus, daß man nicht nur gute neue Wohnungen erbauen ſoll, ſondern auch die alten wicht verſchlechtern. Durch die Abriegelung mit Querbauten wird den alten Häuſern der Blick in die jetzt ſchon beſtehende Grünanlage vollſtändig genommen. Nach dem vorliegenden Entwurf aber iſt beabſichtigt, dieſen Vorteil nicht nur zu er⸗ halten, ſondern ſogar noch zu verſtärken. Er ſieht nicht eine langgeſtreckte Baumaſſe vor, ſondern einzelne an die Giebelmauern angebaute kleine Häuſer, die an brei Seiten von Grünflächen umſpült ſind. An der Weſtſeite dieſer faſt kuliſſenartig ſich darbietenden Bau⸗ gruppe iſt auf Straßenhöhe die Fahrbahn angelegt, während das geſamte Gartengelände in der Tiefe liegen bleibt. An der Schulſtraße(zwiſchen R 7 und 8 7) verbreitert er die Straße durch eine in das Gartengelände ſich hineinſchiebende rechteckige Terraſſe mit Sitzbänken. Eine ähnliche Rund⸗ anlage befindet ſich in der Mitte der neuen Fahrbahn. An der Weſtſeite iſt eine Pergola gedacht, wobei allerdings die darüber ragenden Giebelwände durch Grillage oder andere Ausbildung verdeckt werden müſſen. Zweifellos bietet dieſer Entwurf, der den Wünſchen der Stadtverwaltung auch hin⸗ ſichtlich der notwendigen materiellen Aufwendungen am meiſten entgegen kommt, ſelbſt wenn die Zahl der Wohnungen keine allzugroße iſt, worauf es in dieſem Falle aber gar nicht ankam, eine genügende Grundlage zur Weiterarbeit. Nicht einfach dürfte allerdings die Berechnung der Rentabilität ſein. Der Wettbewerb hat bei der großen Zahl der eingelau⸗ fenen Arbeiten begreiflicherweiſe manchen Entwurf gebracht, der nicht zu gebrauchen iſt. Immerhin aber darf das Ge⸗ ſamtniveau als achtbar bezeichnet werden, namentlich da immerhin ein großer Teil glücklicher Anregungen ans Skäoͤliſche Nachrichten 26,9 C „Du wirſt ſehen, mit dem Mondwechſel tritt der Witte⸗ rungsumſchlag ein!“ Damit wurde ich getröſtet, als ich in der verregneten Sommerfriſche ſaß und über die Sturzbäche ſeufzte, die von den Bergabhängen ſich ins Tal ergoſſen. Der Umſchlag hat auch tatſächlich eingeſetzt, als ſich die Mondſichel am wieder wolkenlos gewordenen Himmel zeigte. Leider für Viele zu ſpät, da ſich eine Unterbrechung der Ferien nur die leiſten können, die in der beneidenswerten Lage ſind, über ihre freie Zeit beliebig zu verfügen. Im Schwarzwald hat die letzte Gewitter⸗ und Regenperiode beträchtlichen Schaden ver⸗ urſacht. Viele, die ſicher noch länger geblieben wären, ſind abgereiſt, da ſie ſich mit Recht ſagten: Zum Fenſter kann ich auch daheim hinausſehen. Das koſtet weniger und iſt auch bequemer. Wieder lacht uns heute ein tiefblauer, wolkenloſer Himmel an. Ueberaus freundlich, als wollte er ſagen: Sei nicht böſe, daß dir die Sonne ſo einheizt, als du noch vor einigen Tagen gefroren haſt war es dir auch nicht recht. Was iſt nun beſſer? Jedenfalls die Hitze. Es wird auch heute wieder ſehr heiß werden, denn in der Frühe wurde ſchon eine Lufttemperatur von 16,1 Grad C. feſtgeſtellt. Der Unterſchied gegen geſtern beträgt noch nicht einen halben Grad, da das Thermometer geſtern früh 15,7 Grad C. anzeigte. Die Ab⸗ kühlung in der vergangenen Nacht war bei einem Minimum von 13,4(13) Gr. C. ſehr gering. Geſtern kletterte die Queck⸗ ſilberſäule bis auf 26,9 Gr.., während am Sonntag die Höchſttemperatur 25,2 Gr. C. betrug. Kommuniſtiſcher Raubüberfall Sonntag nachmittag wurden, ſo wird uns geſchrieben, 12 Mannheimer Wehrwölfe und einige Mädchen der Frauen⸗ gruppe von etwa 50 bis 60 Kommuniſten am Neckarſtrand bei Schlierbach überfallen und ausgeraubt. Der Wehr⸗ wolfführer, der von einem Unbekannten angeſprochen wurde, erhielt ſofort mit dem Schlagring einen Schlag ins Geſicht. Dies war wohl das Angriffszeichen für bis dahin unbemerkte Kommuniſten, die nunmehr von zwei Seiten in Stärke von je 25 Mann, bewaffnet mit Meſſer, Schlagringen, Gummi⸗ knüppel und nägelbeſetzten Latten, auf die Wehrwölfe ein⸗ drangen. Geraubt wurden den Angegriffenen insgeſamt Werte von nahezu 500 Mk., beſtehend aus Uhren, Geldtaſchen, Fahne, Garderobe uſw. Zur Erreichung des Zieles wurden drei Mann bewußtlos geſchlagen und ſieben verletzt. Den am Boden liegenden Verteidiger der Wehrwolffahne trat und ſchlug man ſo lange in Geſicht und Magengegend, bis er widerſtandsunfähig war. Einem Mädchen, das den Fahnenraub verhindern wollte, ſchlug man mit nagelbeſetzten Latten auf den Körper und bis ihr eine klaffende Wunde in den rechten Oberarm. Trotz ſiebenmaliger Alarmierung blieb die Polizei völlig paſſiv. Wehrwölfe, die noch im Beſitze von Fahrkarten waren, konnten den Zug nicht benützen, da Rot⸗Front am Bahnhof Schlierbach den Zugang verwehrte. i * sw. Vorſicht beim Obſternten. Bet der jetzt einſetzenden Obſternte wird erneut auf die Gefahr hingewieſen, die durch die Starkſtromleitungen entſtehen können. Das Berühren der Starkſtromleitungen mit Stangen, Leitern uſw. zieht die Gefahr eines tödlichen Unglücksfalles nach ſich. Es müſſen ſich daher Baumbeſitzer, die die Früchte nicht ohne Gefahr ernten können, wegen Ausſchalten des Stromes mit dem in Frage kommenden Ueberland in Verbindung ſetzen. n e eee Ausſehen. An einem Bootsanlegeplatz liegt ein mit einem großen Segel ausgeſtattetes Paddelboot. Unruhig flattert das weiße Tuch im Wind. Zwei junge Leute ſteigen ein. Das Segel ſtrafft ſich. Die Fahrt beginnt. Rauſchend gleitet das Bovt durch das Waſſer. Kreuzt gegen den Wind. In ele⸗ gantem Schwung macht es am anderen Ufer kehrt. Fährt wieder zurück. Dreht wieder auf. Doch am Segel ſcheint etwas nicht in Ordnung zu ſein. Bei der nächſten Wende geht das Segel nicht richtig mit. Der Wind drückt von der Seite. Langſam legt ſich das Boot um. Mit Gewalt ſtemmen ſich die beiden jungen Leute auf die Gegenſeite. Vergebens, Der Segelbaum liegt nun faſt auf dem Waſſer. Das Waſſer dringt in das auf der Seite liegende Boot ein. Gekentert! Der ältere der beiden Segler ſpringt in das Waſſer und drückt ſchwimmend das Boot vor ſich her. Der Jüngere klet⸗ tert behende auf den Kiel des nun ganz gedrehten Boots und fiſcht die auftauchenden Paddel und Sitzkiſſen. Das alles geſchieht mit einer Ruhe und Selbſtverſtändlichkeit, als ob es ſo ſein müßte. Ehe ein vom nahen Bootsſteg zur Hilfe herbeigeeiltes Ruderboot anlangt, iſt das gekenterte Boot ſchon ans Ufer gebracht. Das Segel wird unter Waſſer abmontiert. Mit vereinten Kräften das Boot gedreht, das Waſſer ausgeleert. Nun gehts zurück zum Aulegeplatz. Mit Büchſen und Schwämmen wird der Reſt des Waſſers aus dem Boot entfernt. Die naſſen Kleider zum Trocknen aufge⸗ hängt. Das Segel wird wieder geſetzt, nachdem der Fehler in Ordnung gebracht iſt. Weiter geht die luſtige Fahrt. Glatt und ohne Unfall gleitet das Boot nun durch das Waſſer. Der Vorfall zeigt, daß jeder Ruderer unbedingt ſchwimmkundig ſein muß. * 5 * Autounfall. Aus Bensheim wird uns gemeldet: Der ſchwediſche Konſul in Mannheim ſteuerte ſeinen Wagen, durch eine mißverſtandene Auskunft irregeführt, in der Dunkel⸗ heit gegen einen Zaun. Der Kühler drückte die Betonmauer ein und legte den Staketenzaun um. Eine Mitfahrerin erlitt bei dem Zuſammenprall einen Bruch des Naſenbeins. Der ſchwerbeſchädigte Wagen wurde abgeſchleppt. Die mäßige Ge⸗ ſchwindigkeit des zu Schaden gekommenen Autos verhinderte ein ſchwereres Unglück. Veranſtaltungen *Die politiſche Bewegung der Jahre 1848/49 bildet das Thema einer Sonderausſtellung, welche das Schloßmuſeum in Man n⸗ heim demnüchſt veranſtalten wird. Es ſtehen für dieſe Ausſtellung, die zweifellos in weiteſten Kreiſen großes Intereſſe finden wird bereits zahlreiche Porträts, Karikaturen, Abbildungen wichtige Ereigniſſe, Maueranſchläge, Flugblätter u. öͤgl. zur Verfügung. Jeih⸗ gaben aus öffentlichen und privaten Sammlungen ſind exwünſcht, insbeſondere ſoweit ſie die Repolutton 48/49 in Süddeutſchland, be⸗ ſonders in Baden und in der Pfalz betr. Der Direktor des 1 muſeums, Prof. Dr. F. Walter in Mannheim iſt gerne bereit, an Anfragen nähere Auskunft zu erteilen. * Der zweite Diskuſſionsabend im Städtiſchen Planetarium mit dem Thema„Aſtronomie u. Kultur fortſchritt“, der am nächſten Donnerstag abend ſtattfindet, ſoll in Vortrag und an⸗ ſchließender Ausſprache die Bedeutung der Himmelskunde für die menſchliche Kultur nach den verſchiedenſten Seiten hin erörtern. Zeiß⸗Projektor und Lichtbilder werden die Ausführungen des Lei⸗ ters des Planetariums für jeden Zuhörer leicht verſtändlich machen, * Verbilligte Ferienfahrten führt die Köln⸗Düſſeldorfer Rhein⸗ dampfſchiffahrt von dieſer Woche ab jeden Freitag von Mannheim nach Rüdesheim⸗Aßmannshauſen und zurück mit dem erſtklaſſig aus⸗ geſtatteten M. S.„Beethoven“ zu dem außerordentlich billigen Fahr⸗ preis von 2,80 Mk. aus. Wer nicht am Freitag zurückfahren will, kann zur Rückfahrt auch das am Samstag.52 Uhr ab Aßmanus⸗ hauſen oder.30 Uhr ab Rüdesheim fahrende Schiff benutzen. In dieſem Falle muß in Mainz umgeſtiegen werden.(Näheres ſiehe Anzeige.) *„Große Weltgeſchehniſſe 19291948“. Wie aus dem Anzefgen⸗ teil erſichtlich, ſpricht heute im Verſammlungsſaal des Roſengartens der Aſtrologe Radetzky über dieſes Thema. Der Vortragende wird ſich ſehr eingehend mit der Mundan⸗ oder Weltaſtrologie befaſſen und einen Einblick in die zukünftige Weltgeſchichte geben. * Volk in Not. Zu dieſem Thema hat die Selbſthilfe der Arbeit Frankfurt a. M. für den morgigen Mittwoch abend in den alten Rathausſaal eingeladen. Die„Selbſthilfe der Arbeit“ iſt eine konfeſſionell und politiſch völlig neutrale Vereinigung ſchaf⸗ fender Menſchen, die für ihre Mitglieder vorteilhafte Selbſthilfe⸗ Einrichtungen, wie Finanzierung von Eigenheim⸗Bauten, Finan⸗ zierung der Landbeſchaffung für Siedler, Gärtner, Landwirte uſw., ſowie neue Wege für das Sparen auf kaufkraftbeſtändiger Grund⸗ lage zeigt.(Weiteres Anzeige.) 8. TEN Jeſtſpielgedanke und Heidelberger Feſtſpiele Es liegt eine tiefere geiſtige Bedeutung in der Tatſache, daß der Feſtſpielgedanke in den letzten Jahren eine auffällige Verbreitung gefunden hat. Das Theater tritt mit dieſer Ent⸗ wicklung aus dem engen Rahmen des„Bildungstheaters“, in dem es in ſeiner letzten Phaſe zu erſtarren drohte, und ſucht den Anſchluß an eine breitere Maſſe— zugleich tritt das reine„Spiel“element des Dramas, woher es urſprünglich ſeinen Ausgang nahm, wieder ſtärker hervor. Man muß ſich bewußt ſein, welcher grundſätzliche Unterſchied zwi⸗ ſchen einer Feſtſpielvorſtellung und dem üblichen Schema des täglichen Bühnenbetriebs beſteht: ſelbſt dort, wo es nicht ein Unterſchied des künſtleriſchen Niveaus iſt! Gewiß ſind die Leiſtungen der führenden Bühnen in Deutſchland ſo hoch, daß es nicht der Mangel an hochwertigen Darbietungen iſt, dem der Wunſch entſpringt, an einigen Plätzen des Landes auser⸗ leſene Kräfte verſchiedener Enſembles zu„Feſtſpielen“ ver⸗ einigt zu ſehen. Der entſchiedene Unterſchied zwiſchen dieſen und dem Wintertheater der ſtädtiſchen Zentren liegt nicht auf der Seite der aktiven künſtleriſchen Leiſtung, auch nicht in der Auswahl der Stücke, die gewöhnlich auch im durchſchnittlichen Winter⸗ repertotre vertreten ſind,— er liegt bei den Aufnehmenden. Es iſt die völlig verſchiedene Haltung, mit der das Publikum Feſtſpielen beiwohnt, die pöllig verſchiedene Funktion gleich⸗ ſam, die es hier erfüllt, die ihnen Sinn und innere Berechti⸗ gung verleiht. Hier— und hier allein!— erfüllt ſich etwas von dem Ideal der Gemeinde, das in der Form des heutigen Stadttheaters, wo eine anonyme Maſſe durch den Zufall in einem Raum vereinigt wird, unerreichbar ſein muß. Man verſtehe das richtig: gewiß iſt auch das Feſtſpielpublikum weit entfernt, eine„Gemeinſchaft“ in einem höheren kulti⸗ ſchen Sinne zu bilden. Und doch hat hier das Kunſtwerk, zu deſſen Aufnahme ſich die Tauſende zuſammenfanden, eine ganz unvergleichlich bindende Macht. Das Erlebnis der Dichtung iſt viel intenſiver, es klingt viel länger nach, wenn es nicht wie in der Stadt an den zermürbenden Arbeitstag angehängt wird, ſondern im Mittelpunkt des Tages ſteht als ſeine Krönung. 5 Wer jemals Feſtſpielen beigewohnt hat, hat das Einzig⸗ artige und Unvergleichliche ſolchen Kunſterlebniſſes erfahren! Hier bedeutet„Theater“ plötzlich etwas ganz Neues: da es Zweck und Inhalt eines Aufenthaltes iſt, tritt es ganz anders ins Zentrum des Erlebens, überleuchtet es eine ganze Reihe von Tagen. Dies iſt die tiefere Bedeutung jeder Art von Feſtſpielen: daß die Dichtung von der Peripherie des Bewußtſeins, wohin ſie in unſerer Welt unbarmherzig ver⸗ wieſen iſt, für eine kurze Zeit feſtlich gehobener Bereitſchaft in ſeine Mitte rückt und ſo ganz neue, ſonſt ſchlummernde oder verdeckte Kräfte der Empfänglchkeit, des Miterlebens, wach⸗ ruft. Es gibt wohl kaum einen Platz in Deutſchland, der ſich durch den Ruhm dieſer beiden Elemente: Geſchichte und Land⸗ ſchaft, höher auszeichnete, als Heidelberg! Gerade daß ihre Bedeutung in der deutſchen Geſchichte immer mehr eine geiſtig⸗ kulturelle als eine politiſche und kriegeriſche war, daß ihre Kämpfe und Fetern immer mehr ſolche der Geiſter als der klirrenden Waffen waren, macht die alte Neckarſtadt zu einem unvergleichlichen Schauplatz für jede künſtlertſche Tat. Hier iſt uralt gehetligter Boden des Gei⸗ ſtes, der Genien und der Muſen. Hier iſt aber weiter, in die üppige Landſchaft geſtellt, die rieſenhafte Schloßruine, Sym⸗ bol nicht deutſchen Triumphes, ſondern deutſcher Demütigung: wie aber das deutſche Volk ſtets höhere Kraft und tiefere Weihe aus ſeinen Niederlagen, denn aus ſeinen Siegen ge⸗ zogen hat, ſo iſt ihm dieſer halbzerſtörte Bau näher ans Herz gewachſen als manches ragende Zeichen vergangenen Triumphes Und hier, im rieſigen Geviert des Schloßhofes und im düſteren Gewölbe des gotiſchen Bandhauſes, iſt ſeit einigen Jahren die Szene des Theaterſpiels, das Guſtav Har⸗ tung mit den beſten Kräften der deutſchen Bühnen allſom⸗ merlich veranſtaltet. Idealere Rahmen feſtlich unalltäglichen Spiels ſind ſchwer zu finden: der eine mit allen Zaubern der Natur, mit allen ſchwebenden Lockungen der Heidelberger Sommernacht— der andere von feſtgemauerter Geſchloſſen⸗ heit edelſter Gotik.. beide eingelaſſen in dieſen Bau, den ungeheuren Zeugen der Vergangenheit! So teilen ſich die Stücke, die hier zur Darſtellung gelangen, notwendig in zwei Gruppen: in ſolche von breiter Buntheit und Fülle des Ge⸗ ſchehens, in denen Landſchaft, Natur und weitgeſpannte Räume lebendig werden und in ſolche von intenſiver Innerlichkeit, in denen ein Seelenſchickſal im gedrängten Raum abrollt oder wuchtende Innenarchttekturen den Cha⸗ rakter geben. Hartung hat es verſtanden, für beide Gruppen die geeignetſten Dichtungen auszuwählen. Mit vollem Recht iſt in jedem Jahr der„So mmernachtstraum“ feſtey Beſtandteil des Spielplans: Was für Salzburg, die Stadt der biſchöflichen Pracht und des heiter⸗ſchweren Barock, das Spiel pon„Jedermann“ bebeutet, das iſt für Heidelberg, die Stadt der zaubervollen Nächte, der üppigen Natur, Shakeſpeares großartige Naturphantasmagorie. Hier wird die Muſik der Dichtung und die Muſik der Landſchaft eins, hier iſt die Grenze zwiſchen Illuſion und Wirklichkeit auf⸗ gehoben. das Raunen der Bäume, die im Licht auftaumeln⸗ den Mücken, das alles überſpannende Firmament: all dies ſpielt mit, es iſt in die Magie der Dichtung mit einbezogen. Niemand, der ihn miterlebte, wird den Moment vergeſſen, wenn Puck zum lautloſen Geiſterreigen ſeine unſterblichen Verſe in die Nacht ſpricht und es iſt, als ob die Welt einen ewigkeitshaltigen Augenblick den Atem anhielte und der nächtliche Raum zu tönen anhöbe Dem hiſtoriſchen Hinter⸗ grund des Schloſſes, ſeiner ritterlichen Vergangenheit, ent⸗ ſpricht das andere Stück, das hier draußen zur Darſtellung kam; Kleiſts holdes romantiſches Märchen vom„Käthchen von Heilbronn“ mit ſeiner weitſchichtigen, vielwinkligen Welt des romantiſchen Mittelalters, mit Femgericht und Wunder⸗ glauben, Rittertum und verſponnenex Minne. Findet hier im Freien alles ſchwebende Spiel, alle farbige Bewegtheit des Theaters vollendeten Ausdruck, ſo wird drſt⸗ ben im Bandhaus vor allem die Tragödie des Einzelnen, mit ihrem alles zermalmenden Fatum, lebendig: hier gab es den „Urfauſt“, hier rollte das dämoniſche Schickſal Macbeths mit A4. Seite. Nr. 322 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 16. Juli 1929 Kommunale Chronik Bürgermeiſter Dr. Kraus verabſchiedet ſich vom Kehler Bürgerausſchuß * Kehl, 14. Juli. Der Bürgerausſchuß genehmigte einen Nachtragskredit von 50000 Mark für den Oberrealſchul⸗ und Krankenhaus neubau, der durch Kapitalaufnahme aufgebracht werden und zur Erwei⸗ terung der urſprünglich vorgeſehenen Innenausſtattung die⸗ nen ſoll. Ferner ſtimmte der Bürgerausſchuß der Umwand⸗ lung von 402 000/ Reichsbaudarlehen aus den Jahren 1925—27 im Tilgungsdarlehen zu und genehmigte verſchie⸗ dene Kapitalaufnahmen in Höhe von 349 500 /. Bei dieſer Gelegenheit teilte der Bürgermeiſter mit, daß er den Miet⸗ vertrag mit dem Landesarbeitsamt Kehl unterſchrieben habe. Mit dem Umbau des alten Rathauſes, für den der Bürger⸗ ausſchuß 29 000/ bewilligt hat, kann alſo jetzt begonnen wer⸗ den. Nach Erledigung der Tagesordnung hielt Bürgermei⸗ ſter Dr. Kraus ſeine Abſchiedsanſprache. Beſonde⸗ ren Dank ſprach der Scheidende der badiſchen Regierung und der Reichsregierung aus für die der Stadt Kehl gewährte Unterſtützung und ſtellte feſt, daß man dort heute für Kehl weſentlich mehr Verſtändnis zeige, wie bei ſeinem Amts⸗ antritt. Weiter ſprach er von den großen Projekten Kehls und teilte mit, daß die endgültige Finanzierung der Kinzig⸗ verlegung mit ziemlicher Sicherheit im Weſtgrenzprogramm 1929/0 erfolgen werde, daß es ferner ſicher ſei, vorausgeſetzt, daß die Franzoſen keinen Widerſpruch erheben, daß der Grenzzollbahnhof, ein 21 Millionenprojekt, unmittelbar bei Kehl weſtlich gebaut werde. Aus dem Kollegium heraus rich⸗ teten Worte des Dankes und des Abſchiedes an den Bürger⸗ meiſter Dr. Kraus die Gemeinderäte Keller, Dr. Greis, der beſonders im Namen der Turn⸗ und Sportverbände ſprach, Profeſſor Wolf und Architekt Briſchle. * * Seckenheim, 16. Juli. Aus der Seckenheimer Ge⸗ meinderatsſitzung iſt folgendes mitzuteilen: Nach Er⸗ ledigung verſchiedener Wohnungs⸗ und Stundungsgeſuche wurden u. a. folgende Beſchlüſſe gefaßt: Die Wohn baracke wird auf Koſten der Gemeinde von Ungeziefer gereinigt.— Als Gemeindearbeiter wird Georg Er ny eingeſtellt.— Das Wirtſchaftsgeſuch Albert Maas und das des Adam Rein ⸗ hard um Umwandlung der Schankwirtſchaft in eine Gaſt⸗ wirtſchaft wird befürwortet.— Die Erneuerung des An⸗ ſtrichs in der Schloßwirtſchaft wird an die Tüncher⸗ vereinigung vergeben.— Die Zimmerarbeiten für die Schloßſaalbühne werden an die Zimmermeiſter Bühler und Eruy zum Angebot übertragen.— Die Entkruſtung der Hei⸗ zungsanlage im Schulhaus wird dem Gg. Schaich⸗Ludwigs⸗ hafen zum Angebot übertragen.— Der im Jagdbezirk 2 ent⸗ ſtandene Wildſchaden iſt von den Pächtern anzufor⸗ dern.— Ein Geſuch um Nachlaß des Gemeindezuſchlags zur Grunderwerbsſteuer wird unter den üblichen Bedingungen genehmigt.— Die Einweihungsfeier des Schloß⸗ ſaales ſoll in Verbindung mit der Verfaſſungsfeier erfolgen.— Der Voranſchlag für das Jahr 1929 wird durchberaten und feſtgeſtellt.— Der Stacheldraht der Einzäu⸗ nung im Gemeindewald iſt zu entfernen und durch einen an⸗ deren ſtarken Draht zu erſetzen.— Gegen die beabſichtigte Vergebung der Kreiswegwärterſtelle wird beim Kreisrat Be⸗ ſchwerde erhoben. * Brühl bei Schwetzingen, 16. Juli. In der letzten Bürgerausſchußſitzung wurde der Voranſchlag mit 25 Stimmen der Bürgerpartei, des Zentrums und der Kommuniſten gegen 13 ſozialdemokratiſche Stimmen aber⸗ mals abgelehnt. Der Bezirksrat wird der Gemeinde Brühl nun einen Zwangsetat auferlegen. * Walldürn, 16. Juli. Die Mehrheit des Bürgerausſchuſſes hat die Einführung der örtlichen Bierſteuer und Wertzuwachsſteuer abgelehnt, ſodaß der Voran⸗ ſchlag einſtweilen nicht zur Beratung kommen konnte, da er mit dieſen Steuern bereits gerechnet hatte. * Edesheim(Bezirk Landau), 16. Juli. Bei der letzten Gemeinderatsſitzung wurde die Anlage eines Schwimmbades mit Stimmengleichheit abge lehnt, ob⸗ wohl die Mittel hierzu im Haushaltsvoranſchlag bereits genehmigt ſind und nach Angabe von Sachverſtändigen nicht einmal ganz gebraucht werden würden. Die Bürger⸗ ſchaft hat für Samstag abend eine Proteſtverſammlung an⸗ beraumt. wechſelt, verliert und wechſelt wieder. Der Weg, der in's Zuchthaus führt Die erſten 24 Stunden Von Paul Hedwig Wangel, die bekannte Schauſpielerin, hat für entlaſſene weibliche Strafgefangene ein Aſyl geſchaffen, das„Tor der Hoffnung.“ Wie notwendig eine entſprechende Einrichtung für männliche Strafgefangene wäre, zeigt der folgende Artikel, der auf authentiſchem Material beruht. Die Schriftleitung. Der Zuchthausoberinſpektor blätterte in den Akten und ſagte:„Hier ein menſchlich intereſſanter, doch typiſch alltäg⸗ licher Fall. Morgen um 12 Uhr verläßt Hans K. das Zucht⸗ haus. Er iſt heute 34 Jahre alt. Strauchelte zum erſten⸗ Mal. War einſt ein ſtrebſamer, tüchtiger Menſch, gelernter Maſchinenſchloſſer. Dann kam der Krieg, die Inflation. Er wird arbeitslos. eine Familie gerät in Elend. Er beginnt zu trinken. Kommt in ſchlechte Geſellſchaft. Sinkt von Stufe zu Stufe— bis er endlich an einem Einbruch teilnimmt. Er wird ertappt, und das Urteil lautet: 2 Jahre Zuchthaus. Er führt ſich während dieſer zwei Jahre gut auf, iſt aber erbittert. Hadert mit ſich und ſeinem Schickſal, Er iſt eben ein Menſch, dem das Elend allen Halt genommen hat.“ Der Zuchthäusler Haus K. beginnt mich zu intereſſieren, und ich beſchließe für kurze Zeit ſein unſichtbarer Schatten zu werden, um zu ſehen, welchen Weg er einſchlagen werde welchen Weg er einſchlagen müſſe. Wird Hans K. k Strafe verbüßt hatte, trotz dem Kainsmal— eutlaſſener Sträf⸗ ling— das an ſeiner Stirn brennt, zurückfinden in bürgerliche Geſellſchaft? Wird er dies überhaupt verſuchen, oder wird er, ſich ſelbſt überlaſſen, auf der ſchiefen Ebene weiterrutſchen, bis er endlich im Abgrund zerſchellt. Ich glaubte, wenigſtens einige Tage werde ich an meinem Beo⸗ bachtungspoſten ausharren müſſen. Schon nach den erſten 24 Stunden wußte ich aber, welches Ende Hans K. bevorſtehe. Es geſchah nichts Aufregendes, nichts Senſationelles an dieſem Tage, und doch... Ein Menſchenſchickſal wurde ent⸗ ſchieden. Der Freigelaſſene hatte, als er fühlte, daß alle be⸗ engenden Schranken gefallen ſind, eben dort begonnen, wo er vor zwei Jahren aufgehört hatte. Sein früheres gutes „Ich“ ſchien ganz in den Hintergrund getreten zu ſein. Ich ſtehe vor dem Zuchthaus in Plötzenſee. Es iſt 12 Uhr 10 Minuten. Hans K. kritt aus dem Tor. Ein Auto raſt vorbei. Er ſchaut ihm mit weit geöffneten Augen nach. Ein ſeit zwei Jahren nicht geſehenes Wunder. Unſicher, taumelnd, überquert er die Straße. Bleibt inmitten des Dammes ſtehen. Iſt unſchlüſſig, welche Richtung er einſchlagen ſoll. Dann, nach langem Zögern, entſchließt er ſich. Langſamen Schrittes beginnt er zu wandern. Er bleibt vor einer Schnaps⸗ bude ſtehen. Mit magiſcher Gewalt zieht es ihn in die die Bude hinein. Seine Hand ruht ſchon auf der Türklinke. Da überlegt er es ſich. Schlaff läßt er ſeine Hand fallen. Seine Geſichtszüge verraten den harten Kampf, den er mit ſich ausgefochten. Müde, reſigniert trottet er weiter. Jetzt iſt er Sieger geblieben. Doch wie lange? Schon ſtehen wir vor der zweiten Schnapsbude. Der entlaſſene Sträfling tritt ein. Er ſieht den Alkohol, er riecht ihn förmlich. Seine Naſenflügel beben, all ſeine Nerven⸗ faſern zittern, ſeine Augen leuchten in unheimlicher Glut. Gierig, ſtürzt er einige Gläschen des langentbehrten Brannt⸗ weins hinunter. Der ſeit Jahren nicht genoſſene Alkohol rötet ſeine Wangen. Und er trinkt noch immer. Haus K. zahlt. Ein Zehnmarkſchein fällt zu Boden. Er bemerkt es nicht. Er tritt auf die Straße hinaus. Es fröſtelt ihn. Er beſteigt eine Elektriſche. Wir müſſen mehrmals um⸗ ſteigen. Endlich, wir ſind am Ziel. Der Oſten Berlins, Schleſiſcher Bahnhof. Verwundert frage ich mich:„Wohin führt der Weg?“ Seine Frau wohnt ja im Norden Berlins, das weiß der ehemalige Sträfling. Schon ganz ſicher geworden, geht K. ſeines Weges. Wieder eine Kneipe. Wieder tritt er ein. Diesmal aber ohne Zögern. Er trinkt. Ein Glücksautomat, ein Geſchicklichkeitsſpiel ſteht in der einen Ecke. Er beginnt zu ſpielen. Seine Hand zittert, und ein Zehnpfennigſtück nach dem anderen verſchwindet Er Zwei Mädchen treten die Komödie, kam Hauptmann mit ſeinem heiter⸗ſchwermüti⸗ gen Rüpelſpiel„Schluck und Jau“ zu Wort. Wer immer dieſen Aufführungen beigewohnt hat, der wird mit geſpannter Erwartung dem für dieſes Jahr ange⸗ kündigten Spielplan entgegenſehen: neben dem unentbehr⸗ lichen„Sommernachtstraum“ ſtehen zwei neue verheißungs⸗ volle Darbietungen in Ausſicht: Shakeſpeares„Troilus und Creſſida“, jenes ſeltſam⸗abſeitige Stück, in dem viel⸗ leicht wie in keinem anderen des großen Briten ſchwebende Ironie, geißelnder Spott ſich mit der Wucht der Tragik, der Verzweiflung des Weltverächters verbindet,— und Haupt⸗ manns„Florian Geyer“, der in den gotiſchen Gewölben des Bandhauſes einen unvergleichlichen Rahmen finden wird. Wieder wird, wie im Vorjahre, der Dichter durch aktive Teilnahme die Veranſtaltungen ehren und die An⸗ weſenheit Thomas Manns, der für den einleitenden Feſtvortrag gewonnen iſt, wird ſichtbarer Ausdruck der Be⸗ ſtrebungen ſein, neben der Pflege der alten Kunſt mehr und mehr auch das gegenwärtige Deutſchland in ſeinen führenden Dichtern zu den Heidelberger Feſtſpielen heranzuziehen. k. k. Theater und Muſik Willy Heß 70 Jahre alt. Am 14. Juli feierte einer der bedeutendſten Geiger der Gegenwart ſeinen 70. Geburtstag: Willy Heß, gebürtig aus Mannheim und ſeit langem in Berlin tätig., Schon als zehnjähriger Knabe hat Heß, der zuerſt von ſeinem Vater Julius Heß ausgezeichnet unterwieſen wurde, in Amerika Aufſehen erregt. In Europa hat er kurze Zeit bei Vieuxtemps ſtudiert und ſich auf Reiſen durch England, Holland, Belgien und Frankreich bekannt ge⸗ macht. Mit 19 Jahren iſt Heß als Konzertmeiſter nach Frank⸗ furt gerufen worden, wo er unter Deſſoff an der Oper und auch in den Muſeumskonzerten erfolgreich tätig war. 1886 kam er als Lehrer und Quartettſpieler nach Rotterdam; ſpäter nach Mancheſter. Es folgte ein ruhmvolles Wirken in Köln und 1903 ein Ruf an die Royal Academy of Muſie in London. Von 1904 bis 1910 hat Heß als Führer des Boſton⸗Symphonie⸗ orcheſters in Amerika konzertiert, und 1910 wurde er, der ſchon 1903 den preußiſchen Profeſſortitel erhalten hatte, an die Ber⸗ balladenhafter Wucht ſich ab— und nur im letzten Jahr kam liner Hochſchule für Muſik berufen, wo er zwei Generationen von Geigern heranzog, die ſeinen künſtleriſchen und menſch⸗ lichen Qualitäten höchſte Ehre machten. Zu ſeinen Schülern gehören u. a. Adolf Buſch, Jaſcha Spiwakowſki und Georg Kuhlenkampf. Seit Jahresfriſt iſt Heß privatim als Meiſter⸗ lehrer des Violinſpiels tätig; geſucht als Repräſentant der beſten deutſch⸗belgiſchen Spieltradition, gefeiert wie ein Auer, Yſaye und Fleſch; einer der ganz wenigen großen Pädagogen ſeiner Kunſt, 5 O Zehnjähriges Jubiläumm des Pfalzorcheſters Im kommenden Herbſt wird das Pfalzorcheſter zum Gedenken an ſeine vor 10 Jahren erfolgte Gründung drei Feſtkonzerte ver⸗ anſtalten. Das erſte Konzert(am 27. Oktober) wird General⸗ muſikdirektor Prof. Ernſt Boehe dirigieren, für die Lei⸗ tung der beiden anderen Konzerte(am 1. und 3. November) haben Richard Strauß und Sigmund von Hauſeg⸗ ger zugeſagt. Vom Freiburger Stadttheater. Das Freiburger Stadt⸗ theater hat in den letzten Wochen bei der Spielplangeſtaltung wenig Glück gezeigt und ſo manchen Mißerfolg in Kauf neh⸗ men müſſen, der überflüſſig geweſen wäre. Wenn man non ein paar Gaſtſpielen abſieht, die nach den bekannten Muſtern als„Feſtſpiele“ aufgezogen wurden, ſo herrſchte auf den Bret⸗ tern, die mindeſtens für Freiburg die Welt bedeuten, eine wohl ſelten erreichte Bede. Gewiß konnte die Oper ſich mit einer Meiſterſingereinſtudierung einen Dauererfolg ſichern, aber was an Neuheiten gebracht wurde, war entweder wertlos oder wurde vom Publikum abgelehnt. In einem Fall(Prin⸗ zeſſin auf der Erbſe, Zar läßt ſich photographieren, Ehre der Nation) ſcheint„Einfluß von oben“ maßgebend geweſen zu ſein, daß die drei modernen Einakter wieder überraſchend ſchnell vom Spielplan verſchwanden. Des greiſen Zöllners 75. Geburtstag feierte das Theater durch eine Erſtaufführung ſeines Jugendwerkes„Fauſt“, eines muſikaliſch der Wagner⸗ zeit angehörenden Werkes, das er ſeinerzeit zu einem euro⸗ päiſchen Erfolg gebracht hat. Fritz Neumeyer war als Fauſt darſtelleriſch und geſanglich von gleich hoher Qualität, während der ſcheidende Ewald Lindemann, der 1. Kapellmeiſter in Frankfurt a. M. wird, durch ſeine virtuoſe Stabführung der Aufführung ein erfreulich hohes Niveau gab. Merkwürdiger⸗ weiſe war es nicht möglich, an Zöllners Geburtstag das Haus f 5 nach der Straſenklaſſung Diner⸗Deénes. ein. Mit weitgeöffneten gierigen Augen, mit tieriſchen Blicken verſchlingt er die beiden Mädchen. Das Weib, das er zwei lange Jahre nicht gekannt, ſteht vor ihm. Er ſetzt ſich zu ihnen. Mit lallender Stimme beſtellt er für ſie zu eſſen und zu trin⸗ ken. Die Mädchen kichern. Haſtig trinkt er wieder einige Gläschen Schnaps. Er iſt ſchon nicht mehr ſeiner Sinne mäch⸗ tig. Er gibt den Mädchen Geld, viel Geld, ſein ganzes Geld. Dann legt er ſeinen Kopf auf den Tiſch und ſchläft ein. Die Mädchen bezahlen mit ſeinem Gelde die Zeche, gehen lachend von dannen und den Schlafenden läßt man ruhig weiter ſchlafen. Etwa zwei Stunden liegt er im Alkoholrauſch. Inzwiſchen iſt es 6 Uhr geworden. Er erwacht und ſchickt ſich an, zu gehen. Seine Siebenſachen werden ihm in die Hand gedrückt, die Türe aufgemacht, und Hans K. ſteht inmitten des abendlichen Verkehrs. Er greift in ſeine Taſche, zieht die Brieftaſche her⸗ aus. Sieht, daß ſie leer iſt. Das macht ihn nüchtern. Er flucht. Plötzlich beginnt er zu laufen. Ich ihm nach. Er biegt in eine dunkle Seitengaſſe ein, ſuchte ein Haus. Findet es. Stürmt die Treppe hinauf, kommt nach einigen Minuten wie⸗ der. Doch ſein Paket iſt kleiner geworden, und auch ſeinen dicken Mantel ſehe ich nicht mehr. Einen fadenſcheinigen, zer⸗ ſchließenen Ueberzieher hat er jetzt au. Alſo alles verkauft, denke ich mir. Der erſte Schritt zum Ende. Und noch immer findet der Un kliche nicht den Weg nach dem Norden, nach Hauſe. Langſam wird es Abend. Er ſucht ein ſchmutziges, elendes Nachtquartier auf. Ein ge⸗ ſpenſtiſch finſterer Hof, ſchleichende, umherirrende Schatten. Eine knatternde Holztreppe. Haus K. öffnet eine Tür. kleiner, verwahrloſter Greis erſcheint. Läßt Haus., der etwas unverſtändlich murmelt, eintreten. Er will ſchon die Tür vor meiner Naſe zuſchlagen, als ich mir den Eintritt er⸗ zwinge.„Eene Schlafſtelle“ ſprech ich.„30 Pfennich“, kommt die unfreundliche Antwort. Ich ſuche das Geld mühſelig zu⸗ ſammen, zahle, trete dann ein. Ein ſchmales, nicht allzu großes Zimmer. Auf der Erde Strohſäcke. In der Mitte des Zimmers ein ungehobelter Tiſch, und darauf Schnapsflaſchen. In der einen Ecke flackert ein armſeliges Petroleumlämpchen. Finſtere Geſellen ſitzen um den Tiſch herum, ſpielen Karten und trinken. Andere wieder ſchlafen. Hans K. torkelt in das Zimmer und ſinkt ſchwerfällig, müde auf einen der freien Strohſäcke. Er ſchläft ſchon und ſchnarcht. Ich ſitze auf einem anderen Strohſack. Das Licht erliſcht. Es wird dunkel. ch ſtarre in die Finſternis. Lang⸗ ſam, unendlich langſam ſchleichen die Minuten. Endlich, es iſt 6 Uhr früh. Die ſchlafenden Geſtalten erwachen. Hans K. iſt auch ſchon aufgeſtanden. Er verlangt nach Schnaps, er trinkt Nachdem dies geſchehen, muß die ganze Geſellſchaft das warme Zimmer verlaſſen. Wir treten auf die naßfeuchte Straße. Der erſte Weg des entlaſſenen Sträflings führt in eine Kneipe. Er wechſelt ſein letztes Markſtück, das er für ſeine noch vorhan⸗ denen Habſeligkeiten im Nachtaſyl bekommen. Er trinkt. Plötz⸗ lich ſetzen ſich zwei Männer zu ihm. Sie ſprechen mit dem ent⸗ laſſenen Sträfling einige Worte. Dann gehen die drei in eine Ecke und verhandeln im Flüſterton weiter. Nun weiß ich alles. Die erſten 24 Stunden haben ſein Schickſal entſchieden. Der haltloſe Menſch fand den Weg, der in den Abgrund führt. Der Zuchthaus inſpektor hatte recht:„Ein typiſch alltäglicher Fall.“ Das iſt das Los von Tauſenden und Abertauſenden entlaſſener Zuchthäusler. Ich zahlte und ging. Im Ge⸗ richtsſaal werde ich Hans K. wiederſehen. Ein Schluß des redaktionellen Teils MIAin cLIZ eit 10 Jahren unübertroffen gegen alle Verdeuungsstörungen, Magen- beschwerden, Sodbrennen etc. 250 g.60, Jobleiten.25 u..50. Nur echf mit dem Bilde des Erfinders, A. W.& C. W. Bullrich, Beriin W 37. auch nur einigermaßen zu füllen. Ein anderer Vertreter der Wagner⸗Richtung wurde aus Amerika importiert. Ein Herr Edward Maryon war anmaßend genug, ſich als Komponiſt im Wagnergeiſt und einzige Leuchte der modernen Muſik vorzu⸗ ſtellen. Seine neueſte Schöpfung„Chryſalide“ ließ er in Frei⸗ burg uraufführen und erlebte dabei den verdienten Durchfall. Ein abſtruſer Text, übelſter Kinokitſch und eine reichlich anti⸗ quierte Muſik im Wagnerſtil ohne den dazu nötigen Geiſt rechtfertigen nicht einen ſolchen Aufwand an Zeit und Mühe, um eine immerhin überdurchſchnittliche Aufführung zuſtande zu bringen. Man hätte dieſe Zeit beſſer auf de Fallas muſi⸗ kaliſche Tragödie„Ein kurzes Leben“ verwenden ſollen, das am gleichen Abend über die Bühne ging. In völliger Ver⸗ kennung der muſikaliſchen und theatraliſchen Abſichten des Spaniers haben Friedrich Herzfeld als Kapellmeiſter und Dr. Arthur Schneider als Regiſſeur dieſes blutvolle Theaterſtück vollkommen verwäſſert. Lediglich durch die ihm innewohnen⸗ den Qualitäten wurde das Stück vor einem Durchfall ge⸗ rettet. Gt. Linden nach Frankfurt verpflichtet. Nach erfolgreichem Gaſtſpiel iſt Generalmuſikdirektor Ewald Linden aus Freiburg i. Br. zum 1. Kapellmeiſter des Frankfurter Opernhauſes verpflichtet worden. Damit iſt die durch den Weggang von Clemens Krauß und Claus Netſtraeter ent⸗ ſtandene Lücke wieder ausgefüllt. Mannheimer Kunſtverein. Neu ausgeſtellt wurden: Robert Holl⸗ Cannſtatt, 12 Oelgemälde, 10 Aquarelle, H ans Baumann ⸗Würzburg 18 Oelgemälde, 3 Aquarelle, 7 Zeichnungen, Maria Pfeiffer ⸗ Ur ſpruch⸗Düſſel⸗ dorf 18 Oelgemälde, 19 Aquarelle, M. Zettler⸗ München, 5 Oelgemälde, Johanna CEraß⸗Darmſtadt, 30 Scheren⸗ ſchnitte N Was viele nicht wiſſen Nach den neueſten, Feſtſtellungen wird unſere Erde zur Zeit von rund zwei Milliarden Menſchen bewohnt, von denen 900 Millionen auf Aſien entfallen, 500 auf Europa, 220 auf Amerika, 150 auf Afrika und ſieben Millionen auf? ſtralien. * London mit ſeinen näheren Vororten hat 7 849 000 Ein⸗ wohner.. f 4 1 2 5 4 2 8 * F Dienstag, den 18. Jult 1929 2 Nene Mannheimer Zeltung(Mittag⸗Ausgabey Eine jubilierende Stadt * Grünſtadt, 15. Juli. Der Polizeikommiſſär Kreß würde vor Eitelkeit außer ſich geweſen ſein, wenn er das noch hätte erleben können. Aber ich muß ihn doch erſt vorſtellen, denn wer außerhalb Grünſtadts weiß von dem eitelſten aller Polizeikommiſſäre! Alſo: Das war vor Jahrzehnten, daß er unſer war. Und wie die Größe der Eitelkeit meiſt im um⸗ gekehrten Verhältnis zu den Verſtandeskräften ſteht, ſo hielt Herr Polizeikommiſſär Kreß ſich für den tüchtigſten, ſchneidig⸗ ſten und— Augen auf, Jungfrauen Grünſtadts!— für den ſchönſten Mann. Was Wunder, daß er in einer heimlichen Herzensfalte ſeine Vorzüge nur ungenügend anerkannt ſah. Leuten, die nicht halb ſo verdient waren um Grünſtadt, hatte man Denkmäler geſetzt, das Kriegerdenkmal etwa. Und dann hat ihn doch der Baumeiſterwitz— ein wenig ſpät— fröhlich geehrt. Am Luitpoldplatz entſtand ein neues Spritzenhaus. Hoch oben in dieſem Turm ſparte der Baumeiſter ſinnreich vier Oeffnungen aus(Augen, Naſe, Mund) und ſetzte dem Turm einen luſtigen Paradehelm auf. So grinſt nun die Fratze als ein Denkmal der Eitelkeit auf Grünſtadt herab. Herab: denn Grünſtadt iſt nicht richtig hochgekommen, wenn man ſeine Entwicklung„haushoch“ mißt. Breit und in gemüt⸗ licher Behäbigkeit liegt die Stadt da. Natürlich man macht mit— Warmwaſſer in den Hotels und ſo—, aber man iſt zu ſtolz, die Herverlegung von Behörden und dergl. zu erbitten, damit die Intereſſen eines größeren Gebietes nach Grünſtadt zentraliſiert würden. Und erſt die„entgegenkommende“ Reichsbahn verwaltung! Hören Sie auf; nach Ludwigshafen fährt man ſo ungefähr hinten herum über Grönland und der Stationsvorſteher zieht nach dem letzten Zug um 8 Uhr abends den Pyfama an. Aus dem Lande Kraftpoſtverkehr Schwetzingen⸗Land * Schwetzingen, 14. Jult. Am 15. Juli wird der Laud⸗ kraftpoſtbezirk„Schwetzingen— Land“ eröffnet. Der ganze Bezirk unterſteht dem Leitpoſtamt Schwetzingen. In den Landkraftpoſtbezirk werden einbezogen die Orte uſw. Brühl mit Rohrhof, Ketſch, Talhaus, Reilingen, Kirrlach, Wieſental, Oberhauſen, Rheinhauſen, Altlußheim Inſult⸗ hetmerhof, Lußhof, Herrenteich und in der Nachmittagsfahrt auch Oftersheim und Plankſtadt. Von der früheren Karlsruher Artilleriekaſerne Karlsruhe, 18. Juli. Die Karlsruher Parfümerte⸗ und Totklettenſeifenfabrik F. Wolff u. Sohn, G. m. b.., hat das Bekleidungsamt Durlacher Allee Nr. 56(bei Gottesaue) nub bas Teilgrundſtück der ehemaligen Artilleriekaſerne mit Gxerzier⸗ und Reitplätzen, ſowie Militärlehrſchmtede, Dur⸗ lacher Allee Nr. 58(bei Gottesaue! zum Preiſe von 458 000 Mark bet 160000 Mark Anzahlung erworben, während das andere Teilgrundſtück nebſt Rauhfutterſcheunen in der Wolfahrtsweierſtraße Nr. 3 durch Kauf an den Mieter⸗ und Bauverein, e. G. m. b. H. in Karlsruhe übergegangen ſind. Der Preis beträgt 204 175 Mk, die Anzahlung 100 000 Mark. Bisheriger Eigentümer war der Reichsfiskus. Gewitter im Murgtal Gaggenau, 14. Juli. Am Samstag nachmittag ging über unſere Stadt ein ſchweres Gewitter nieder. Der Blitz ſchlug einige Mal ein, ohne zu zünden. Der Regen kam in ſolchen Strömen, daß manche Teile der Stadt vollſtändtia unter Waſſer ſtanden und das Waſſer durch die Keller⸗ löcher in die Keller drang und ſie überſchwemmte. Be⸗ ſonders ſtark betroffen wurde die Nachbargemeinde Michel⸗ Hach, wo die Waſſermaſſen Bergrutſche verurſachten und Obſtbäume umriſſen. Die ſonſt harmloſe Michelbach wuchs zu einem ſtarken Strom an, der ſtellenweiſe bis 50 Meter breit wurde. Tatſächlich ſcheint der wirkliche Schaden nicht allzu groß zu ſein. Wer ſich in Gefahr begibt * Hreiſach, 15. Juli. Das wunderbare Sommerwetter Hatte eine große Zahl Badegäſte an den Rheinſtrand nach Breiſach gelockt. Leider ſollte ſchon in den erſten Vormittags⸗ ſtunden der Rhein ein Opfern fordern. Der 21 Jahre alte Verwaltungsaſſiſtent beim Freiburger Gartenbauamt, Julius Schön, der ſich am Strom zwiſchen einer Sandbank und der Eiſenbahnbrücke tummelte, erlitt plötzlich einen Schwächeanfall und ging unter. Durch Hilferufe war man darauf auf⸗ merkſam geworden, konnte ihn aber nicht retten. Am Nach⸗ mittag befand ſich zwiſchen Schiffbrücke und Strandbad ein in den 20er Jahren ſtehendes Fräulein ebenfalls in Lebens⸗ gefahr. Zwei mutige Schwimmer konnten der Bedrängten zur Hilfe eilen und ſie retten. Wenige Stunden ſpäter geriet unterhalb des Strandbades ein älterer Herr in Gefahr. Auch hier war Hilfe raſch zur Stelle und rettete ihn. 5* G Schwetzingen, 15. Jult. Am Sonntag nachmittag er⸗ trank im Altrhein bei Ketſch in der Nähe der Rheinſpitze der 17jährige Philipp Röſch aus Oftersheim. Das Waſſer iſt au jener Stelle nicht beſonders tief, es gelang dem Er⸗ trinkenden, der laut um Hilfe ſchrie, noch zweimal an die Oberfläche zu gelangen. Aber die Badenden, lauter funge Leute, fanden nicht den Mut, dem Ertrinkenden beizuſtehen. Er verſank vor den Augen der entſetzten Zuſchauer. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. * Gengenbach, 14. Juli. Die amtliche Schätzung des durch den Hagelſchlag kürzlich hervorgerufenen Schaden an Feldfrüchten und Reben ergab einen Betrag von 240000 Reichsmark. Aber jetzt, zur Zweijahrhunberfeier des Pro⸗ gymnaſiums zeigt ſich die Stadt ihren vielen Gäſten doch im feſtlichen Kleid. Die Häuſer ſind vielfach neu„in Oel gemalt“, andere dicht mit Laub verkleidet, Fahnen aller Farben und Landesbekenntniſſe wehen maſſenhaft im Winde und die Sonne lacht mit den fröhlichen Menſchen. Es iſt ein ſeltſames Bekenntnis zur Pfälzer Heimat: Weitaus die meiſten der Schüler des jubilierenden Pro⸗ gymnaſiums ſind in der Pfalz geblieben. Alle aber ſchreiten mit einem Erinnerungslächeln die alten Wege, an denen manches neue Haus ſteht. So da draußen, faſt ſchon vor der Stadt die ſchöne Fabrik von Schäffer, in der mehr als zwet⸗ hundert fleißige Hände alljährlich an die 150 000 Geſangbücher aller Konfeſſionen für die Reiſe nach Mittel⸗ und Süddeutſch⸗ land fertig machen. Vor dem Kriege waren es doppelt ſo⸗ viele, aber der Geburtenrückgang und die neue Zeit ſind arge Geſangbücherwürmer. In dieſer ſchönen Fabrik herrſcht konfeſſioneller Friede. 8 Behäbig liegt Grünſtadt da. Es ſteckt etwas Geſundes in der Stadt. Faſt könnte man ſie als Handlungsort für Goethes „Herrmann und Dorothea“ wählen.„Sind doch der Markt und die Straßen ſo ſtille...“ Heute allerdings nicht; da iſt viel Leben in dieſen Mauern und viel Stolz in allen Mienen. Und mit Recht: Das Grünſtadter Progymnaſium als Pflege⸗ ſtätte deutſcher Bildung darf ſtolz ſein auf das größte ihrer Gebäude: Die deutſche Kultur, zu der ſie in zwei Jahr⸗ hunderten Bauſteine gebrannt hat— wertvoller als die ganze Ziegelinduſtrie unſerer Gegend, über die in einer Wirtſchafts⸗ betrachtung ein andermal zu ſchreiben ſein wird. 5 Nachbargebiele Pfälziſche Sendeſtunde * Neuſtadt a. d.., 14. Juli. In der nächſten pfälziſchen Sendeſtunde am Mittwoch, 24. Juli, ſoll's echt pfäl⸗ zi ſch hergehen. Die Rundfunkhörer ſollen eine richtige Pfälzer Bauernhochzeit erleben. Alte pfälziſche Volks⸗ lieder leiten ſie ein. Dann wird die köſtliche Epiſode aus der Erzählung„Sannchen“ von Leopold Reitz, die eine typiſche Pfälzer Bauernhochzeit ſchildert, geleſen. Um dieſes Proſa⸗ ſtück gruppieren ſich Gedichte von Richard Müller und Daniel Kühn. Die Stunde klingt aus in dem Lied„Schön iſt die Jugend“, 53 Legionskandidaten in zwei Monaten * Landau, 14. Juli. Wie der Oberrheiniſche Laudesdienſt erfährt, wurden von den Gendarmerieſtationen an der ſüd⸗ pfälziſchen Grenze im Monat Mai 28, im Monat Juni 25 Kandidaten für die Fremdenlegion feſtgenom⸗ men und wegen Paßbergehens den zuſtändigen deutſchen Amtsgerichten zugeführt. Am Samstag und Sonntag, den 18. und 14. d. Mts., wurden in Steinfeld wiederum drei junge Leute angehalten, die zur Fremdenlegion wollten, Einer von ihnen ſtammte aus der Tſchechoflowakei, zwei waren aus Sachſen. Das zweite heſſiſche Säugerbundesfeſt * Darmſtadt, 14. Juli. Zum 2. heſſiſchen Säugerbundes⸗ feſt hatten ſich über 20000 Sänger aus allen Teilen des Bun⸗ desgebietes in Darmſtadt eingefunden. Zu einer impoſanten Kundgebung geſtaltete ſich am Samstag abend der Einzug von über 600 Vereinsfahnen. Am Abend erfolgte in der Feſthalle die Uebergabe des Bundes banners vom Gau Mainz an den Gau Darmſtadt. Am Sonntag fanden nicht weniger als 16 Sonder konzerte in den verſchiedenſten Sälen und in der Abendſtunde Konzerte auf den öffent⸗ lichen Plätzen ſtatt, die alle ſehr guten Beſuch und große Aufmerkſamkeit fanden. Im Mittelpunkt der Veranſtaltungen ſtaud die große vaterländiſche Kundgebung im Orangerie⸗Garten, bei der Maſſenchöre von 20000 Sängern zu Gehör ge⸗ bracht wurden. Bundesvorſitzender Miniſtertalrat Dr. Siegert begrüßte hier den Staatspräſidenten und beſon⸗ ders die Sänger aus dem beſetzten Gebiet. Wenn der Heſſi⸗ ſche Sängerbund eine vaterländiſche Kundgebung in den Mittelpunkt ſeines Feſtes geſtellt habe, ſo geſchehe dies nicht, um eine politiſche Geſinnung an den Tag zu legen, ſondern weil das deutſche Lied, das zu uns in der Heimatſprache ſpreche, im Vaterlande eine, in dem Vaterlande, das uns große Dichter geboren habe. Dr. Siegert erinnerte an die großen Tage in Wien, an die große Kundgebung vor der e Paulskirche, die wie heute Gelegenheit zu einer Stunde inne⸗ ren Erlebens gebe. Gewaltig war der Feſtzug am Sonn⸗ tag nachmittag. Wohl über 40 000 Perſonen nahmen daran teil; über 700 Fahnen gaben dem Zug ein farbenfrohes Bild. Eine große Reihe von Feſtwagen und Gruppen erinnerte an Sitten und Gebräuche der einzelnen Landesteile. Am Sonn⸗ tag abend fand in der Feſthalle ein Sonderkonzert ſtatt, das Hugo Kaun gewidmet war und bei dem der Sängerchor des Turnvereins Offenbach a. M.„Der Steiger“ für Männer⸗ chor, Altſolo, Feruchor und großes Orcheſter mit großem Er⸗ folg zur Uraufführung brachte. Am Montag findet das Feſt mit Beſichtigungen, Ausflügen in die Umgebung und am Abend einer Aufführung der Opernſchule der Städtiſchen Akademie für Toukunſt mit„Baſtien und Baſtienne“, Sing⸗ ſpiel von Mozart, ſeinen Ausklang. Die Feſttage ſind ohne Zwiſchenfälle verlaufen. Reichshilfe für den Wormſer Dom * Worms, 14. Juli. Der Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete hat dem Reichstagsabg. Dr. Becker(Heſſen) mitge⸗ teilt, daß der Reichsminiſter des Innern für bauliche Jnſtand⸗ ſetzungsarbeiten an dem Dom in Worms eine Beihilfe von 15000 M k. zur Verfügung geſtellt habe. trag habe er angeſichts der Knappheit der ihm durch den Reichshaushalt bewilligten Mittel leider nicht flüſſig machen können, Auch für die Katharinenkirche in Oppenheim ſollen 10000 Mark bewilligt worden ſein. Großfeuer in Frankfurt a. M. * Frankfurt a.., 16. Juli. Vergangene Nacht gegen 2 Uhr brach im Gallusviertel in dem Ge bändeviereck, das gebildet wird von der Linien⸗, der Eiſenbahn⸗, der Hafenſtraße und der verlängerten Nidda⸗ Straße aus bisher noch ungeklärter Urſache ein Brand auß, dem das gauze Viereck zum Opfer fiel. Nieder⸗ gebrannt ſind mehrere Lagerhäuſer. Sie gehören den Firmen Hartmann u. Schulze, Burmeiſter u. Weiß, Nordſee⸗ fiſcherei Ulrich u. Strobel, Die Feuerwehr hatte unter ſtarkem Waſſermangel zu leiden und mußte ſich darauf beſchränken, ein Uebergreffen des Brandes auf die großen Lagerhäuſer der Firma Altſchüler u. Co. zu ver⸗ hindern. 3— Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsfäle Ein neuer Erwerbszweig 5 Die Reiſenden in irgend einem nicht mehr gangbaren Hauſierartikel ſuchen ſich Erwerbsloſe, regalieren ſie mit der Proviſion, machen ihnen vor, daß ihre Unterſchrift gar nichts auf ſich habe und im Nu iſt eine Ur kundenfäl⸗ ſchung durch Unterſchreiben eines Beſtellzettels begangen, der abſolut keine tatſächliche Unterlage hat. Der 37 Jahre alte Kaufmann Hermann H. und der 45 Jahre alte Mon⸗ Packer Wilhelm Schw. aus Walldürn und den 42 Jahre alten Gipſer Peter H. aus Heddesheim Beſtellſcheine auf Waſchma⸗ ſchinen zu unterſchreiben. Beide Anſtifter führten im Ver⸗ ein mit Schw. ſogar ein Komödie gegenüber dem hieſtgen Vertreter der Waſchmaſchinen auf: ſie ſtellten Schw. als einen Herrn Schäfer vor, der auch mit dieſem Namen unterzeichnete, Alle Angeklagten wollen in Not gehandelt haben, aber die Vorſtrafen von H. und Schw. erwecken doch Bedenken. naten Gefängnis verurteilt. Schw erhielt Bewährungsfriſt. Er ſchwindelt aus Prinzip ſich der 36 Jahre alte verheiratete Kaufmann Max Jakob zu ſein. Damenrad für ſich und ſeine Frau auf Abzahlung, muß ſte noch eine Unterſchrift. ner zu 225 R. /, einige Tage ſpäter eine Waſchmaſchine zu 340/ und gleich darauf einen Staubſauger zu 200% bei Firma ein Motorrad zu 350/ zahlbar in drei Wechſeln. Nach Bezahlung eines Wechſels in Höhe von 90„ muß er ein neues beſſeres Rad zu 750/ haben, auf das er nur den erſten Wechſel in Höhe von 150 /½/ bezahlt. den Namen ſeiner Mutter und ſeines Vetters gefälſcht hatte. fängnisſtrafe von 1½ Jahre für angemeſſen. nis ab 8 Tage Unterſuchungshaft aus. Die Frau des An⸗ mächtig zuſammengebrochen hinausgeführt werden. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli burg:„Peter der Matroſe“,— er: lierte Zimmer“.— Seal a:„Liebe u, Diebe“.— Capitol: Chefredakteur: Kurt Fiſcher 5 Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: i. V. Kurt Fiſcher 1. V. Kur! Ehmer— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige: 115 anz Kircher— Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen i. VB. Bernhard Jung ſömtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Hans Neue Mannheimer Zeitung G. em. b.., Mannheim. E 6, 2. 22 n bleibt. 8 15 den ersten zehn Jahren sollte jede Mutter ihr Kind eus Schlieblich mit der reinen, mſidbn I EA-SEffE f N„ SEIF E Weschen und baden, Des Kind wird * es ihr einst danken, weil ihra dsdurch 8 später menche Sorge um die Erhel- tung seines guten Teints erspen N Nives- Kinderseiſe ist über- Me ſettet und nach Arztlicher Vorschrift besonders für die empfindlicke Haut der Kinder hergestellt. wollen Seil. strahlen „ i ih 0 i ανν 2. D S5Sonnengebräunte, gesunde Haul NIVFA- C. ein, Und dann hinaus ins Freie, in Luſt und Sonne. Nives-Creme verstärkt die bräunende Wirkung der Sormenstrahlen, sie vermindert die Gefahr schmerz- haften Sonnenbrandes. Aber trocften muß Ihr Körper Sie dürfen ihn niemals naß den 8 aussetzen. Und immer vorher einreiben N f Vu HAflegende Euceri, und darauf be- 8. N Sie doch haben, Drum reiben Sie Ihren Körper mit Dosen RMH. O 20, ,,% u. 0 Reine Einniluben KH. O. u. 100 5 onnen- Mur Mb: Creme enihdit das al ru inre emigarige Virkung. Funk aus St. Ludwig zu Schulden kommen ließ. Seine 123 Mark Invalidenrente und ein angeblicher Nebenverdienſt von 150 Mark monatlich ſcheinen ihm in den Kopf geſtiegen Da kauft er im Juli v. J. ein Herren⸗ und ein geklagten mußte ſchon bei Beginn der Verhandlung ohn⸗ Lichtſpiele! Alhambra:„Die Dame in Schwarz“,— Sch a u Palaſt⸗ Theater:„Mö⸗ „Die Pantherkatze“.— Gloria⸗Palaſt:„Der Garten Eden“, .. Sefte. Nr. 5— 2 Einen höheren Be⸗ einigen Glas Bier oder verſprechen ihnen einen Anteil an teur Alfons S. von hier beſchwatzten den 35 Jahre alten wurde zu 9 Monaten, S. zu 11, Schw. zu 3 und H. zu 5 Mo⸗ Unverſtändlich erſcheinen die Reihe von Delikten, die 5 2 aber ſchon nach einigen Tagen verſetzen und fälſchte dabet Im November beſtellt er einen Boh⸗ einem hieſigen Vertreter auf Abzahlung, bei einer anderen Die Verhaf⸗ tung machte ſeinen Schwindeleien ein Ende, nachdem er noch drei Beſtellzetel auf Waſchmaſchinen und Staubſauger auf Der Staatsanwalt hält in Anbetracht der gewerbsmäßigen Art, wie der Angeklagte den Schwindel betrieb, eine Ge⸗ Das Gericht ſprach wegen Betruges in vier Fällen, darunter 2 in Tatein⸗ heit mit Urkundenfälſchung 1 Jahr 6 Monate Gefäng⸗ Rhein Pegel] 9 1011 12 18 18 Pegar-Pegeſſs 10 11 1 18, 1% Jafel.80 89 L 30 174085 1— Schulterinſel 0,00 202 192185 1,75.0 Mannbeim.81 39103,0.77 3618.81 Fehl 22% 10 h ed 887 ds dsc.0 8866 s Maxau 5 05 5,04.964,87.75.50 Mannheim.93(.02.20.88.70 3,76 aub 9890.55 3 54 0 50 500.14 ftöln.032,10.28.30 2,241.90 Dienstag, den 16. Juli i ee Dienstag, Donnerstag und Mittwoch nachmittag onzert., Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes; 8. Seite, 5 Nx. 322 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗ Ausgabe Dienstag, den 16. Juli 1929 Sportliche 17. Mittelrheiniſche Verbanoͤs-Regatta Bingen Zweiter Tag Der zweite Regatta⸗Tag zeigte im Gegenſatz zum erſten ein ſonnenfrohes Sommergeſicht, was auf Beſuch und Durchführung der Regatta auf glattem Waſſer bet einem leichten erfriſchenden Hauch aus Südoſt fördernd einwirkte. Die ſportlichen Leiſtungen waren durchweg recht gute, ſie wirkten ſich meiſt in ſpannenden Kämpfen aus, welche die Zuſchauer zu lebhaftem Beifall hinriſſen. Die Stim⸗ mung war geſchafſen als ein überraſchend ſchöner Sieg der Jung⸗ mannen von Bingen, die die Reihe der Rennen eröffnete. Die Kaſteler R.., welche den Vierer ohne Steuermann gegen den Kölner Klub für Waſſerſport gewann, nahm gegen dieſe auch Revanche im Großen Achter, aus deſſen Paralellrennen ſie geſtern unverſchuldet außer Gefecht geſetzt worden war. Dieſes Rennen, welches die Regatta ab⸗ ſchloß, feſſelt die Zuſchauer ganz beſonders durch die ausgezeichnete Form, in der dieſe beiden Rivalen den Kampf durchführten. Die R. G. Sachſenhauſen gewann den Zweiten Vierer, im Carmen⸗Sylva⸗ Einer blieb Leonhard Arenz ſicherer Sieger. Die Kölner Vereine griffen erfolgreich in die Ereigniſſe des Tages ein. Die Ergebniſſe: Zweiter Jungmann⸗Vierer: 1. Binger R. G.:16,8 Min.; 2. Kölner R. G.:21,8 Min.; 3. R. G. Speyer:29,7 Min.— B⸗Bierer: 1. Preußen Köln:18; 2. Koblenzer R. Geſ.:20,4 Min.; 3. Waſſer⸗ ſport Beuel:23.— Junior⸗Achter: 1. Kölner Cl. f. W. 541,6 Min.; 2. W. S. V. Godesberg:46,2 Min.; 3. R. V. Rüſſelsheim:47,6 Min. Vierer ohne Steuermann: 1. Mainz⸗Kaſtel:03,8 Min.; 2. Kölner Cl. f. W.:07,2— Carmen⸗Sylva⸗Einer: 1. Arenz⸗Godesberg:57,6 Min.; 2. Hartrath(Binger R. Geſ.) 702,5 Min.— Zweiter Vierer: 1..Geſ. Sachſenhauſen.10 Min.; 2. Mainz⸗Kaſtel:18,2 Min.; g. Kölner Cl. f. W.:18,8 Min.— Erſter Jungmaun⸗Vierer: 1. Kölner R. Geſ. 617,8 Min.; 2. Kölner Cl. f. W.:25,5 Min. Zweiter Achter: 1. Rhenania Koblenz:38,4 Min.; 2. Frankfurter R. V.:42, Min.; 3. W. S. V. Godesberg 542,6 Min.— Ermunterungs⸗Vierer: 1. Naſſovia Höchſt:16,65 Min.; 2. Binger R. Geſ.:24,8 Min.; 3. Mainzer.Geſ.:32,63 Min.— Erſter Achter: 1. Mainz⸗Kaſtel:41,83 2. Kölner Cl. f. W.:44 Min. Tennis Deutſche Tennisſiege in Straßburg Die Endſpiele des Internationalen Tennis⸗Turniers zu Straßburg brachten den deutſchen Teilnehmern am Sonntag einige ſchöne Erfolge. Frau Friedleben⸗Frankfurt beſiegte im Damen⸗Einzel zum Schluß Frl. Charnelet⸗Frankreich nach hartem Kampf:7,:4,:3. Im Herren⸗Einzel⸗Final unterlag der Mann⸗ heimer Dr. Buß beim Endſpiel gegen den bekannten Franzoſen Brugnon erwartungsgemäß. Dr. Buß leiſtete aber tapferen Wider⸗ ſtand, ehe er ſich 816,:5, 611 geſchlagen gab. Mit Brugnon zuſammen gewann Dr. Buß dann das Herren⸗Doppel gegen Mac Garray⸗Feret :0,:1. Einen weiteren Erfolg holte ſich Dr. Buß zuſammen mit der franzöſiſchen Meiſterin Moͤme. Mathieu im Gemiſchten Doppel durch einen 618,:6⸗Sieg über Frau Friebleben⸗Brugnon. Abſchluß des Münchener Turniers Frl. Hammer ſchlägt Frl. Roſt Die Endſpiele des Münchener Internationalen Tennis⸗Turniers brachten am Sonntag eine große Ueberraſchung. Nachdem Frl. Roſt⸗ Köln in der Vorſchlußrunde des Damen⸗Einzel Frl. Horn⸗Wies⸗ baden:0, 612 leicht ausgeſchaltet hatte, unterlag ſie im Endſpiel ganz unerwartet gegen Frl. Hammer⸗Würzburg. Die Würzburgerin ſiegte 64,:6,:5.— Bei den Herren kam der Italiener del Bon a nach einem:0, 624 gegen den Griechen Zerlendi gegen den Dänen Worm ins Endſpiel. Hier ſiegte del Bono ebenfalls ziemlich ſicher mit 674, 64. Die Doppelſpiele zogen ſich bis zum Einbruch der Dunkel⸗ heit hin und können zum Teil erſt am Montag zu Ende geführt werden. Grün⸗Weiß Mannheim gegen Not⸗Weiß Kaiſerslautern 13:5 Der Grün⸗Weiß Tennis⸗ und Turnierklub hatte ein internatio⸗ nales Klubwettſpiel gegen den Rot⸗Weiß Klub Kaiſerslautern, wel⸗ ches Grün⸗Weiß mit 13 gegen 5 Spielen gewonnen hat. Ein D..⸗Tennis⸗Turnier Keine offiziellen Turner⸗Tennis⸗Meiſterſchaften Die Deutſche Turnerſchaft hat bekanntlich beim Deutſchen Turn⸗ feſt 1928 in Köln ein großes Tennisturnier durchgeführt. Dieſes erſte D..⸗Turnier hatte ſo großen Anklang gefunden, daß in dieſem Jahre die D. T. dazu übergegangen iſt, auch das Tennisſpiel zu or⸗ ganiſieren. Zahlreiche Turnvereine beſitzen bereits Tennisabtei⸗ lungen. Die D. T. will aber in dieſem Jahre keine offiztellen Meiſterſchaften abhalten, ſondern begnügt ſich damit, im Sep⸗ tember in München ein für alle D..⸗Mitglieder offenes Tur⸗ nier durchzuführen. Die einzelnen Kreiſe ermitteln ihre Beſten in kreisoffenen Turnieren und dieſe Kreisbeſten ſollen dann nach Mün⸗ chen entſandt werden. Fechten Fechtmeiſterſchaften des Badiſchen Turukreiſes Die Badiſche Turnerſchaft trug am geſtrigen Tage in Villingen ihre Fechtmeiſterſchaften im Florett, leichten Sähel und Degen aus. Die Kämpfe wurden ſehr hartnäckig geführt und konnte im Florett der Meiſter erſt nach Stichkampf zwiſchen Bortuluzzi und Raſenberger ermittelt werden, wobei Erſterer glücklicher Sieger wurde. Bemer⸗ kenswert iſt, daß Steiner, Freiburg, zweimaliger Kreismeiſter wer⸗ den konnte. Als Kampfrichter waren in den ſehr gut beſuchten Kämpfen der Fechtwart der D. T. Staſſen⸗Hanau und Kretsfechtwart — tätig. Die Ergebniſſe der Meiſterſchaftsgefechte ind: Florett: 1. und Kreismeiſter Bortuluzzi⸗K. T. V. 1846 Siege: 2. Raſenberger⸗Freiburger Turnerſchaft 6 Stege; 3. Wuchner⸗Frei⸗ burger Turnerſchaft 6 Siege; 4. Riebel⸗Weinheim 3 Siege. Leichter Säbel: 1. und Kreismeiſter Steiner⸗Freiburger Turner⸗ ſchaft 7 Siege; 2. Raſenberger⸗Freiburger Turnerſchaft 6 Siege; 3. Wuchner⸗Freiburger Turnerſchaft 5 Siege; 4. v. Hackazy⸗Heidelberg Stiege. Degen: 1. u. Kreismeiſter Steiner⸗Freib. Turnerſchaft 6 Siege; 2. Bortuluzzi⸗K. T. V. 1846 5 Siege; 3. Sick⸗K. T. V. 1846 4 Siege; 4. Kottmann⸗Bruchſal 4 Siege; 5. Wildbrett⸗Freib. Turnerſch. 4 Siege. Map kleidung ist das Beste und liefert sehr billig unter Garantie aus guten deutschen u. englischen Stoffen auch bei Zahlungserleichterung. 8022 Fr. Berlinghof, Lange Rötterstraße 1. Telephon 52112 Reellen Werl für getragene ANZuü dE weiß und natur- lacklert, große Aus- Wähl, beste Fabri- zahlt S174 Kate, billige preise. 8 Ry Ww. bequemste G 1. 15 Zählupgsweise Telephon 26 803. Ihre Som merſproſſen Möbelhaus J. Krämer 8 beſeitigt radikal und Mannheim Qu 2, 8 ſchnellſtens Lionin u. Vis--vis der Konkordienkirche 008 Lioninſeiſe. 7450 Nigza⸗ Parfümerie u. Storchen⸗Drogerie. Rundſchau Eeichtathletit Nationales Sportfeſt in Hannover Paulus wirft den Diskus 45,61 Meter Das nationale Sportfeſt von Hannover 97 brachte bei gutem Wetter zwar zum Teil ausgezeichnete Leiſtungen, fand aber beim Publikum nur ein ungenügendes Intereſſe, da gleichzeitig in Hanno⸗ ver auch noch einige andere ſportliche Veranſtaltungen ausgetragen wurden. Die Kämpfe verliefen durchweg recht ſpannend. Mit einer ſchönen Leiſtung von 45,61 Meter wartete Paulus(Wetzlar) im Dis⸗ kuswerfen auf. Jonath gewann die 100 Meter in Abweſenheit des norddeutſchen Meiſters Schmal leicht in 10,9 Sekunden. Die Ergebnuiſſe: 100 Meter: 1. Jonath⸗Hannover 10,9 Sek.; 2. Renders⸗Celle. 200 Meter: 1. Renders⸗Celle 22,6; 2. Weſtermann⸗Hannover 22,6 Sek.; 3. Freund⸗Kaſſel. 400 Meter: 1. Schaurig⸗Kaſſel 51,2; 2. Richter⸗Hannover 53,1 Sek. 800 Meter: 1. Schlemmer⸗Pol. Hammburg 201,3; 2. Stein⸗Pyr⸗ mont:04 Min. Diskuswerfen: 1. Paulus⸗Wetzlar 45,61 Meter. Olympiſche Staffel: 1. Hannover 78 3,40; 2. Pol, Hamburg 3,42 Min. 4 mal 100 Meter: 1. Hannover 78 43,6 Sek.; 2. Hannover 96. Weitſprung: 1. Hübenthal⸗Hannover 6,48; 2. Schmücker⸗Ham⸗ burg 6,32 Meter. i Doch einige Turner bei den DSB. ⸗Meiſterſchaften Zu der Nachricht, daß die Deutſche Turnerſchaft eine Beteiligung an den Leichtathletik⸗Meiſterſchaften der Deutſchen Sportbehörde in Breslau abgelehnt habe, teilt die DSB. mit. daß die Deutſche Sportbehörde der Deutſchen Turnerſchaft eine offizielle Einladung zu den Meiſterſchaftskümpfen in Breslau hat zugehen laſſen. Nen⸗ nungen der DT. ſind nicht erfolgt, wohl aber haben Lammers, Wichmann und Frl. Notte von ſich aus gemeldet und wurden von der DSB. trotz verſpäteten Eingangs auch zugelaſſen. Der Davis⸗Pokal Deutſchland hat ſich durch ſeine großartigen Erfolge in den döesjährigen Davis⸗Pokal⸗Spielen zum ernſthaften Anwärter auf den wertvollen Wanderpreis emporgeſpielt. Der Pokal wurde 1900 von dem amerikaniſchen Staatsſekretär Davis geſtiftet und iſt ſeit 1927 im Beſitz der Franzoſen. Mitteldeutſche Schwimmeiſterſchaften Die mitteldeutſchen Schwimmeiſterſchaften des Kreiſes 3 des Deutſchen Schwimmverbandes wurden am Samstag und Sonntag in Bielefeld bei ſehr gutem Beſuch ausgetragen. Der Sport war hervorragend. Die meiſten Titel konnten die Teilnehmer aus Magde⸗ burg, Hannover und Hildesheim an ſich bringen. Unter den Wett⸗ bewerben ragte beſonders der Zweikampf zwiſchen der Weltmeiſterin Hilde Schrader und Lotte Mühe hervor. Ueberlegener als man erwartet hatte⸗ ſiegte Hilde Schrader über ihre Rivalin, die ſich nach den erſten 100 Meter im 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen ſcheinbar veraus⸗ gabt hatte. Am beſten ſchnitt Hellas Magdeburg ab, deren Mannſchaft allein vier Meiſtertitel mit nach Hauſe nehmen konnte. Die Meiſter⸗ würde im Waſſerball holten ſich die Waſſerfreunde Hannover, die Paderborn:2 und Hannover 610 abfertigten. Die Ergebnuiſſe: 100 Meter⸗Rückenſchwimmen: Schaumburg 115,4. Damen⸗Kunſtſpringen: Frl. Mitteldorf(5 SV. Hannover) 54,76 P. Damen⸗Bruſtſchwimmen, 200 Meter: 1. Hilde Schrader:13,83; 2. Lotte Mühe:22,1. g Herren⸗Freiſtil, 100 Meter: Arend(Hellas):04, 1. Herren⸗Freiſtil, 200 Meter: H. Gebert(Hellas):27,4. Herren⸗Bruſt, 200 Meter: H. Heins(Hellas):02. Damen⸗Freiſtil, 100 Meter: Frl. Heine⸗Magdeburg 128,2. Herren⸗Kunſtſpringen: Kuhl(Poſeidon⸗Magdeburg) 135 P. Pferdeſport Turnierſchluß in Luzern Das internationale Reitturnier in Luzern erreichte am Sonntag nach achttägiger Dauer ſeinen Abſchluß. Die Hauptnummer des letzten Tages war der Große Preis der Stadt Luzern, ein Jagd⸗ ſpringen für die ſchwerſte Klaſſe. Der Wettbewerb war ein Erfolg für die Italiener, die die beiden erſten Plätze belegten. Oberſt⸗ leutnant Borſarelli abſolvierte auf„Chriſpa“ den Parcours ohne Fehler und holte mit:36,6 die weitaus beſte Zeit heraus. Den zweiten Platz belegte ſein Landsmann Hauptmann Lombardo auf „Bacce“ mit Null Fehlern und in:48,4 vor Oberleutnant Gemu⸗ ſeus⸗Schweiz auf„Sucette“ in:49,2 und Major Kohn⸗Schweiz auf „Primula“ in 149,8. Auch der Deutſche Graf Görtz kam mit„Har⸗ ras“ fehlerlos über die Bahn; aber mit einer Zeit von:50,6 reichte es nur zum fünften Platz. Der zweite deutſche Teilnehmer, Graf W. Hohenau, errang mit zwei Fehlern und einer Zeit von:45,2 den zehnten Platz. Auch das internationale Abſchiedsſpringen um den Preis von Titlis, an dem kein Deutſcher teilnahm, ſah zwei Ita⸗ liener in Front und zwar Hauptmann Lombardo auf„Trebecco“ in 51 Sekunden vor Hauptmann Raguzzi auf„Valconiere“ in 55,8 Sek. (Hellas Magdeburg) 1 N n — 8 Der seit al l 0 2 Gr Re nu οοο 8 Handelsnachrichten Hopfen und Vier 1928-29 Die Weltbierproduktion ſtieg im Jahre 1928 nach dem Jahres⸗ bericht über Hopfen 1928/9 der Hopfenfirma Joh. Barth u. Sohn⸗ Nürnberg auf 186,6 Mill. Hl. gegen 179,6 Mill. Hl. i. V. Auf Deutſchland entfallen hiervon 54,99(1927: 51,62), Großbritannien 31,46, Belgien 19,5, Frankreich 16,24, Tſchechoſlowakei 11,05, Ver⸗ einigte Staaten 8,0 und Oeſterreich 5,25 Mill. Hl. Die deutſche Bierproduktion beträgt ſomit 83,6 v. H. der Friedensproduk⸗ tion. Die Weltanbaufläche für Hopfen in 1928 betrug 79 068(78639) Hektar. Auf Europa entfallen hiervon 67 151(67 564) Hektar. Die 15 273(15 507) Hektar, die auf Deutſchland entfallen, ver⸗ teilen ſich mit 12 736(12 888) Hektar auf Bayern, 1803(1909) auf Württemberg, 628(613) auf Baden, 106(97) auf Preußen. Die tſchechoſlowakiſche Anbaufläche ſtellte ſich auf 16 508(16 359) Hektar. Was den Hektarertrag anbelangt, ſo wird er mit 17,2(22,4) Zentner für die Weltproduktion, mit 15,4(20,6) für Europa, mit 14,6 (14,5) für Deutſchland und zwar hier mit 15,3(15,2) für Bayern, 11 (13,6) für Württemberg, 11,(27,3) für Baden und 13,4(15,5) Ztr. für Preußen angegeben. Die Geſamtproduktion für 1928 wird von der Firma Barth mit 1,35(i. V. 1,44) Mill. Ztr. geſchätzt. Auf Europa entfallen 1,08(1,13), davon auf Deutſchland 0,22(0,21), auf Bayern 0,19(0,17), Württemberg 0,02(0,023). Baden 0,007(0,01) Mill. Ztr. Soweit offizielle Schätzungen vorliegen, ſtellen ſie ſich für Deutſchland auf 0,167 und für die Tſchechoſlowakei auf 0,167 Mill. Zentner. Wie in dem ſehr umfangreichen Jahresbericht noch weiter ausge⸗ führt wird, konnte ſich der württembergiſche Hopfen dank ſeines Lupulinreichtums neue Abnehmer gewinnen. Der deutſche Hopfen⸗ bauverband errechnete die Produktionskoſten bei einem Ertrag von 18 Zentner mit 240/ je Zentner einſchließlich 12maltgen Spritzens. Vom 1. September 1928 bis 31. März 1929 führte Deutſchland 82 926 Zenter ein und 36888 Zentner aus. Den wahrſcheinlichen Hopfen⸗ verbrauch der Welt in 1929/30 errechnet die obige Firma auf 1166 120 Zentner bei 186,55 Mill. Hektoliter angenommener Bierproduktion. Die entſprechenden Ziffern für Deutſchlond ſind hierbei 258 500 Ztr. bei 55,0 Mill. Hektoliter. Was das Wachstum der neuen Ernte anbelangt, ſo ſeien die Pflanzen im allgemeinen geſund und kräftig und der gegenwärtige Stand berechtige zu guten Hoffnungen. * Dampfziegelet Kirchheimbolanden Acc. Der Abſchluß per 381. Dez. 1928 weiſt bei 100 000% AK. einſchl. Verluſtvortrag 1927 mit 6460/ einen Geſamtverluſt von 33 122„/ aus. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ſtehen dem 79 152% betragenden Bruttogewinn an Betriebsunkoſten 89 501 /, Zinſen und Propiſionen 6 062% und für Verluſte auf Forderungen 10 252 1 gegenüber. 22: Kein Uebergang der Bergiſch⸗Märkiſchen Margarinewerke auf die Margarine⸗Union. Wie die Bergiſch⸗Märkiſchen Margarinewerke, F. A. Iſſerſtedt AG., Berlin, mitteilen, entſpricht die Amſterdamer Meldung, daß die Mehrheit der Aktien der Bergiſch⸗Märk, Mar⸗ garinewerke in den Beſitz der Margarine⸗Union übergegangen ſei, nicht den Tatſachen. Die Aktien befinden ſich in der Hauptſache in den Händen der Olie Fabriken Calvé, Delft(Holland). An dieſem Zuſtand hat ſich nach Wiſſen der Verwaltung nichts geändert. Eine Aufteilung der Elberfelder Produktion auf die Fabrikation des Kon⸗ zerns habe nicht ſtattgefunden. Die Behauptung, daß der Verkauf der Elberfelder Fabrikate durch die neue Verkaufsgemeinſchaft in Berlin, ote Jürgens⸗van den Bergh⸗Union, erfolgen ſolle, fei abſolut unzu⸗ treffend. Tatſache ſei vielmehr, daß die Geſellſchaft nach wie vor ihre Produkte in abſoluter Selbſtändigteit weiter vertreibe. Der geſamte Verkaufs apparat bleibe unverändert. Der Verluſtabſchluß E. F. Ohles Erben. Die E. F. Ohles Erben Ac. in Breslau hat, wie erinnerlich, vor kurzer Zeit eine Sanierung durch Zuſammenlegung des Aktienkapitals im Verhältnis von:1 durchgeführt und gleichzeitig mit der Schweizer 2 Firmo Nyffeler, Schuphach u. Co. einen Intereſſengemeinſchafts⸗ vertrag abgeſchloſſen. Man erwartete von dem jetzt abgelaufenen Geſchäftsjahr 1928/29 danach einen beſonders großen er lu ſt⸗ abſchluß. Der Verluſt hält ſich jedoch in bedeutend niebrigeren Grenzen als zuerſt angenommen. Es ſind die laufenden Abſchrei⸗ bungen(i. V. 110 000 /) nicht verdient worden. Darüber hinaus entſteht ein Verluſt von 30 000 bis 40 000 /, zu dem der Verluſt⸗ vortrag gus dem Vorfahre von 119 000 4 tritt. Demgegenüber ſteht der durch die Sanierung erzielte Buchgewinn von 1,5 Mill. I, Die Zuſammenarbeit mit der Schweizer Firma hat ſich vor allem auch in Bezug auf Kreditgewährung aut angelaſſen. Vom deutſchen Weinmarkt Das Weingeſchäft liegt bei freihändigen Verkäufen in allen Weingebieten ſehr ruhig. Da die erhoffte Beſſerung ausgeblieben iſt, befinden ſich die Winzer, ihre Winzervereine⸗ und Genoſſenſchaften teilweiſe in einer nicht leichten Situation, zumal ſie mangels ver⸗ fügbaren Kapitals nicht immer die Möglichkeit haben, die unver⸗ käuflichen Weinbeſtände zu lombardieren. Beſonders ſchwierig dürfte ſich die Lage dort geſtalten, wo es ſich im Oktober um fällige Winzer⸗ kredite, Zins⸗ und Steuerzahlungen handelt. In Baden zahlte man für die 100 Ltr. 1928er Weißwein 80120% in Württem⸗ berg, wo ſich einige Nachfrage nach Rotgewächſen erkennen ließ, während Weißweine weniger gehen, für die 100 Str. Riesling 100 bis 110 J, für beſte Lagen 120135140% in Franken erlöſte man bei ſehr kleinen Umſätzen für die 100 Etr. 95—140 /, In Rheinheſſen wurde bei vereinzelten Umfätzen das Stück von 1200 Str. 1928er, je nach Lage, bezahlt mit 8001400 /, 1927er mit 10001800%, für 1927er und 1928er Ingelheimer Rotwein wurden 10001400% angelegt. Eine in Mainz abgehaltene Verſteigerung von Weinen der Guntersblumer Weingüter brachte zufriedenſtellende Preiſe und guten Abſatz. In der Pfalz ging bei einer kürzlich in Bad Dürkheim abgehaltenen Weinverſteigerung der größte Teil des Angebots, meiſt verbeſſerte 1928er Rotweine, zurück und im freihän⸗ digen Verkauf neigen die Preiſe gleichfalls nach unten. Am oberen Gebirge bezahlte man für die 1000 Ltr. bei kürzlichen Umſätzen 1100 bis 2000/ für 1928er und 10001600 J, in Kallſtadt 1200000 1, e nach Lage; beſonders ſtockend iſt das Geſchäft in Rotweinen, die mit 750% angeboten bleiben. Wie gering die Kaufneigung im Rheingau iſt, zeigte ſich bei einer Verſteigerung von 60 Num⸗ mern der Erſten Vereinigten Oeſtricher Weingutsbeſitzer, bei der nur zwei Halbſtück 1927er Mittelheimer zu 800/ und 1928er Oeſtricher zu 620/ zugeſchlagen wurden. Spätere Verſteigerüngen nahmen einen etwas beſſeren Verlauf. Soweit freihändige Verkäufe bekannt wurden erzielte das Halbſtück von 600 Ltr. 1928er 6501200„. An der Nahe wurden für 1928er 10001100 4 für die 1200 Str. angelegt. am Mittelrhein für das Fuder von 1000, tr. 1928er 1000 bis 1300% an der Moſel für das Fuder von 960 Etr. 1928er 1000 bis 1900 /, für 1927er 11001600, je nachdem es ſich um Lage und Naturweine oder verbeſſerte Weine handelte Wie ſich aus einer Statiſtik des Winzerverbandes für Moſel, Saar und Ruwer ergibt, lagern in den Kellern der Winzer dieſes Gebietes noch insgeſamt 13 074 N 1928er, 1256 Fuder 1927er und 356 Fuder 1928er Weine unverkauft. e S N tersher als haarstärkend und belebend anerkannte Natursaft der Sirken bildet die Srundlage füt das sch wissenscheftliechef Erkenntnis zusemmengesteltte Or. Asar wasser. Weltbekennt alis unerreichtes Mittel gsgen Kopfschuppen Preis: NN 2. 40 ud RM.20 ½ Liter RM.80 J Liter RA 12.— Dralle'!s Sir ken und Haarausfall. * 1 N ö 1 1 1 4 * Otenstag, den 10. Furt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Aus gabe) 7. Seite. Nr. 82 Iszeitung Die Bedeutung der deutſchen Maſchinenausfuhr Der Bericht des Vereins De inan ten über die lar und deutlich, daß von einer weſentlichen Beſſerung der Situa⸗ utſcher Maſchinenbau⸗ Lage der Maſchineninduſtrie im Juni k zeigt tion noch immer nicht geſprochen werden kann. Es paßt durchaus in den Rahmen der derzeitigen Konfunkturentwickelung, wenn geſagt wird, daß ſich das ſeit etwa 2 Monaten beobachtete langſame An⸗ ſteigen des Beſchäftigungsgrades im Juni weiter fortſetzen konnte. Eine Ueberraſchung hat alſo der Monatsbericht des Vereias nicht gebracht, allerdings durfte man auch angeſichts der weiteren ſtarken Reparationsbelaſtung der deutſchen Wirtſchaft durch den Poung⸗Plan und der Kapitalknappheit im Inland einen entſcheidenden Umſchwung nicht erwarten. Es iſt immerhin ein Troſt, daß die Schäden, die der lange und ſchwere Winter auch dem Maſchinenbau zugefügt hat, jetzt allmählich wieder ausgeglichen werden können. Beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit verdienen im weſentlichen nur die Ausführungen des Be⸗ richtes, die ſich mit dem Export beſchäftigen. Hiernach hat das Auslandsgeſchäft ſtändig an Bedeutung zugenommen und machte im Durchſchnitt der erſten 6 Monate des Jahres 1929 44 v. H. des Geſamwertes der Aufträge der Maſchineninduſtrie aus gegen 40 v. H. im zweiten Halbjahr 1928 und 36 v. H. im erſten Halbjahr 1928. Hierbei iſt daran zu erinnern, daß der Export der Maſchinen⸗ induſtrie im Rahmen des deutſchen Außenhandels eine ganz her⸗ vorragende Rolle ſpielt. Die Entwickelung der deutſchen Maſchinen⸗ induſtrie iſt aber auch ferner deswegen beſonders intereſſant, weil ge⸗ rade Deutſchland ſchon vor dem Kriege hinſichtlich des Exportes an der Spitze ſämtlicher Moſchinenproduktionsländer marſchierte. Setzt man die Geſamtausfuhr der Maſchinen erzeugenden Länder gleich 100, ſo entfiel auf Deutſchland 1913 eine Quote von 29 v..; in dichtem Abſtande folgte England mit 28,4 v. H. und Nordamerika mit 26,8 v. H. Die übrigen Länder mußten ſich in den Reſt von ca. 16 v. H. teilen. Nach dem Kriege hat ſich das Verhältnis zu Un⸗ gunſten Deutſchlands, und zwar houptſächlich wegen der wenig glück⸗ lichen Zollpolitik, verſchoben, ſodaß die deutſche Maſchinen⸗ induſtrie England und Amerika zunächſt den Vortritt laſſen mußte. 9 Laufe 5— 5 1926 und 1927 3 es 3 dem 5 1 Maſchinenbau, unter den exportierenden Ländern wieder an die 2. Stelle zu rücken. Es iſt allerdings zu berückſichtigen, daß unſere Maſchineninduſtrie ihre volle Leiſtungsfähigkeit auch jetzt noch lange nicht ausnützen kann. Immerhin iſt ſeſtzuſtellen, daß in den letzten Jahren eine ſtetige Beſſerung des Exportes eingetreten iſt. Der Geſamtwert der Ausfuhr an Maſchinen hat für das Jahr 1928 einſchließl. der e e ee rungen die Höhe von 1 Milliarde/ überſchritten. Damit belief ſich der Maſchinenexport etwa auf 8 der geſamten deutſchen Ausfuhr an Fertigſabrikaten, die für 1928 die Höhe von 8 Milliarde erreichte. Der Anteil der Maſchineninduſtrie am Geſamtexport an Fertigwaren betrug 1925 nur 9,9 v.., 1926 10,3 v. H. und erreichte 1927 bereits 11,5 v. H. Auf Grund der bisher vorliegenden Monatsergebniſſe er⸗ ſcheint die Annahme berechtigt, daß ſich dieſe Ziffernreihe weiter in aufſteigender Richtung entwickelt. Erfreulicherweiſe iſt das Tempo der [Einfuhrſteigerung ſeit Ende 1927 erheblich hinter dem der Ausfußhrſteigerung zurückgeblieben. Inſolgedeſſen ſtieg der, Ausfuhr⸗ überſchuß an Maſchinen 1928 bereits um etwa 913 Mill. J, d. h. um 22 v. H. gen 1927. Es iſt damit zu rechnen, daß ſich in abſehbarer Zeit das als normal anzuſehende Vorkrie gsverhältnks pon Maſchinen⸗ import zu Export wie 10:1 wieder einſtellen wird. 1927 war dieſe Relation mit 6771 am ungünſtigſten. An der Spitze der exportierten Erzeugniſſe des deutſchen Maſchinenbaus ſtehen Textilma⸗ ſchinen, da ſich bekanntlich die Leiſtungen der deutſchen Technik ge⸗ rade auf dieſem Spezialgebiet internationale Geltung errungen haben. In den erſten vier Monaten 1929 wurden für 84 Millionen„ Texti maſchinen ausgeführt und nur für 22 Mill./ importiert. An zweiter Stelle folgen Werkzeugmaſchinen, bei denen der Export in der gleichen Zeit 65 Mill. /, der Import 19 Mill.„ betrug. In wei⸗ terem Abſtande kommen landwirxtſchaftliche Maſchinen, für die ins⸗ beſondere Rußland als Intereſſent hervortritt. Hierbei darf aber keinesfalls überſehen werden, daß das gün ſt ige Bild dadurch be⸗ einträchtigt wird, daß die Rohſtoffpreiſe ebenſo wie Löhne und Geld⸗ ſätze ſtändig geſtiegen ſind, während ſich wie der V Zerein deutſcher Ma⸗ ſchinenbauanſtalten ausdrücklich betont, eine Heraufſetzung der Verkaufspreiſe ſowohl im Inlands⸗, wie im Auslaudsgeſchäft 1 u n mo 0 Li 5 8 288 Eine Reichsbank-Enguete Der 5. Unterausſchuß des Enqueteausſchuſſes legt jetzt der Oeffentlichkeit in Geſtalt einer umfangreichen Broſchüre einen Bericht über die geſamte Reichsbankpolitik in den Jah⸗ ren 1924—1928 vor. Der Bericht iſt aufgebaut auf einer Darſtel⸗ lung der Wandlungen in den geſetzlichen Grundlagen des deutſchen Zentralnoteninſtitutes und den Wandlungen in den wirtſchaftlichen Bedingungen, unter denen das Inſtitut ſeine Aufgaben zu erfüllen hat. Wichtiges neues Material wird über den Umfang des Kredit⸗ geſchäftes und die Kreditverteilung der Reichsbank veröffentlicht. Wenn man auch auf manchen Gebieten zu anderen Auffaſſungen kommen kann, wie ſie der Enqueteausſchuß bei Einzelfragen äußert, ſo bleibt doch anzuerkennen, daß die Mitglieder des Enquete⸗ ausſchuſſes, ſeine Mitarbeiter und die vernommenen Sachverſtän⸗ digen der Oeffentlichkeit wertvolle Unterlagen liefern, auf denen ſich die künftige weitere Beurteilung der Reichsbankpolitik aufbauen kann. Der Ausſchuß wünſcht u. a. eine größere Publizität des Reichsbankausweiſes. Zur Frage der Kredit⸗ reſtriktionen vertritt der Bericht die Auffaſſung, daß alle un⸗ mittelbaren Eingriffe in die Kreditverteilung, die ſich nicht des Dis⸗ kontſatzes als Wegroute bedienen, für die Wirtſchaft mit ſo großen Feſſeln verbunden erſcheinen, daß ſie, wenn irgend möglich, ver⸗ mieden werden ſollten. Der Ausſchuß gelangt ſodann in einem wei⸗ teren Abſchnitt zu der Feſtſtellung, daß die Diskontpolit ik nach wie vor ein wichtiges Mittel zur Konjunktur⸗ beeinfluſſung ſei, aber nicht das entſcheidende Mittel, einen etwa aus reparationspolitiſchen Gründen erfor⸗ derlichen Ausfuhrüberfluß zwangsmäßig zu erzeugen. Wichtig iſt auch der die Gold⸗ und Deviſenpolitik betreffende Abſchnitt. Be⸗ rechtigt erſcheint bei der Frage der Auslandsanleihen die Anſicht, daß die Tätigkeit der Beratungsſtelle für Auslandsanleihen zwar die Uebernahme langfriſtiger kommunaler Auslandsanleihen ſehr erſchwert, aber dadurch die Kommunen zur mittelbaren ſteuereren) Inanſpruchnahme von Auslandskrediten e Art gebracht wurden.. 2: Rentenbankkreditanſtalt 5 das erſte Drittel ihrer Hypothekar⸗ ſchuldſcheine zurückgezahlt. Die Deutſche Rentenbankkreditanſtalt (Landwirtſchaftliche Zentralbank) teilt mit, daß das am 15. Juli 1929 fällig gewordene erſte Drittel der von ihr in den Jahren 192627 aus⸗ gegebenen Hypothekarſchuldſcheine, die ſeinerzeit von der Golddis⸗ kontbank übernommen wurden, voll eingelöſt worden iſt, nachdem ein erheblicher Teil dieſer Hypothekarſchuldſcheine bereits im Laufe des 55 gten halben Jahres auf Grund vorzeitiger Rückzahlung getilgt wer⸗ en konnte. * Otavi Minen⸗ und Eiſenbahngeſellſchaft AG. in Berlin. v. HV. ſetzte die Dividende auf 16,66(12,5) v. H. feſt. Die Die Ferropanating⸗Fabrik ſei bisher ein ſinanzieller Erfolg; der Abſatz ſei jedoch ein begrenzter, da Ferrovanin nur zur Veredelung von Stahl gebraucht würde. Mit der amerikaniſchen Konkur⸗ renz habe man inzwiſchen Vereinbarungen über den A b⸗ ſatz getroffen. An Otavianteilen habe die Geſejllchaft noch die j. B. ausgewieſenen 103 000 Stück. Was die Einwendungen betreſſe, daß bei einer etwoigen Kapitalerhöhung am Lon⸗ doner Markt das Geld viel leichter zu beſchaffen wäre, ſo weiſe man darauf hin, daß nicht die gering ſte N o twendigkeit für eine ſolche vorliege. Eine Ausſchüttung der Vorratsaktien könne man nicht empfehlen. Wenn es einmal ratſam ſein ſollte, den Sitz zu verlegen, ſo ſei die G. darauf vorbereitet. * Zellſtofffabrik Waldhof in Maunheim. Wie gemeldet, ſind auf Antrag der Direction der Disconto⸗Geſellſchaft und der Berliner Handels⸗Geſellſchaft 10 Mill.„ neue Stammaktien der Zellſtoff⸗ fabrik Waldhof zum Handel an der Berliner Börſe zugelaſſen wor⸗ den. In dem Proſpekt auf Grund deſſen die Einführung der Aktien erfolgte, teilt die Verwaltung mit, daß der Geſchäftsgang im laufen⸗ den Jahre bisher befriedigend war; über die Ergebniſſe des Ge⸗ ſchäftsjahres laſſen ſich zur Zeit noch keine genaueren Angaben machen. * Keyling u. Thomas ſanieren. Das abgelaufene Geſchäftsjahr der Eiſengießerei AG. vor m. Keyling u. Thomas, Bexlin, ſchließt mit einem Verluſt von rund 268 000/ ab, um den ſich der Verluſtvortrag des Vorjahres auf 908 000, erhöht. Der GV. wird vorgeſchlagen, nach Einziehung von 450 000/ eigenen Aktien das olsdann verbleibende Kapital von nom. 1,8 Mill. im Verhältnis von:1 auf 450 000„ zuſammenzulegen. ſich hierdurch ergebende Rohgewinn von rund 1 575 000„ oll zur Deckung des Verluſtes und der ſich aus der Verlegung des Betriebes von der Ackerſtraße nach Britz ergebenden Koſten ſowie zu A ſchrei⸗ bungen und Rücklagen Verwendung finden. Für die Grundſt icke in der Ackerſtraße iſt einem Konſortium eine bis zum 30. September d. J. laufende Option zu einem Preiſe Kegel worden, der dem Der Buchwerte der Grundſtücke entſpricht. Die Verwaltung glaubt mit Sicherheit auf die Annahme dieſer Offerte rechnen zu dürfen, da das Konſortium bereits eine erhebliche Anzahlung geleiſtet hat. Durch dieſen Verkauf wird das Unternehmen von einem erheblichen Teil ſeiner Schulden und Zinslaſten befreit werden. Die Verwaltung glaubt, bei normalen wirtſchaftlichen Verhältniſſen eine angemeſſene Verzinſung des neuen Kapitals annehmen zu können. 27: Schleſiſche Mühlenwerke Ach. in Breslau. Die HV. geneh⸗ migte aus dem Reingewinn von 420 670(414 350)„ 6 v. H. Divi⸗ dende auf die VA. und wieder 5 v. H. auf die StA. Neu in den Aufſichtsrat wurden von der Deutſchen 8 Bank⸗ direktor Moritz Lipp und Staatsſekretär z. D. Dr. Hagedorn⸗ Berlin gewählt. r * Unveränderte Großhandelsindexziffer. Die auf den Stichtag des 10. 7. berechnete Großhandelsinderziffer des Stat. Reichsamts iſt mit 137,4 gegenüber der Vorwoche(137, 5) nahezu unverändert. Von den Hauptgruppen hat die Inderz ifſer ſür Agrarſtoffe um 0,3 v. H. auf 131,2(131, 60 nachgegeben. Die Indexziffer für Koloni iſt um 1,2 v. H. auf 127,3(125,8) geſtiegen. Die Indexzi induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren ſtellte ſich auf 131,5 1215 83) und diejenige für induſtrielle Fertigwaren auf 157,2(157,3). * Die deutſche Montaninduſtrie im Rahmen der Weltwirtſchaft. Unter dieſem Titel hat die„Deutſche Bergwerks⸗Zeitung“, Düſſeldorf, eine Sondernummer herausgebracht mit dem Zweck, den Entwick⸗ lungslintien der internationalen Wirtſchaft nachzugehen und auf dieſe Weiſe feſtzuſtellen, wo die deutſche Wirtſchaft ſteht und welche Ausſichten ſich für die Zukunft ergeben. Die Sondernummer ent⸗ hält 33 Beiträge namhafter Induſtrieller und Volkswirtſchaftler und iſt durch die Einfügung von über 100 Bildern aus aller Welt ſowie graphiſchen Darſtellungen beſonders inſtruktiv geſtaltet. Eingefügt ſind u. a. zahlreiche Monographien von Firmen, uſw. Der redaktionelle Inhalt der Sondernummer iſt ſo zuſammen⸗ geſtellt, daß man ihm bleibenden Wert für Theorie und Praxis zu⸗ ſchreiben darf.(Verlag„Deutſche Bergwerks⸗Zeitung“, Düſſeldorf, Preſſehaus.) 5. Das in dieſen Tagen erſcheinende Jahrbuch des Reichs ⸗ verbandes der Automobilinuduſtrie enthält unter an⸗ derem den Geſchäftsbericht des Verbandes für das Jahr 1928. Die hier niedergelegten grundſätzlichen Ausführungen ſind angeſichts der kriſenhaften Lage in der Automobilinduſtrie von ſehr weſentlicher Bedeutung. Im Mittelpunkt der Darlegungen des eiche an ſteht eine Kritik der z. Zt. in Kraft befindlichen Automobil⸗ zölle, ſowie die Forderung nach einer Verbeſſerung und Erhöhung der Zollmauern. Es iſt ja hinreichend bekannt, daß gerade in den letzten Jahren die Einfuhr ausländiſcher Kraft⸗ fahrzeuge ein früher kaum für möglich gehaltenes Ausmaß ange⸗ nommen hat, und daß der Abſatz der heimiſchen Induſtrie hierdurch ganz außerordentlich geſchädigt worden iſt. Wie ſtark der Einbruch des Auslandes in den deutſchen Markt iſt, geht am deutlichſten aus der amtlichen Statiſtik über den Kraftfahrzeug⸗Außenhandel hervor. Die Einfuhr, die 1927 ſchon 11383 Wagen betrug, erhöhte ſich im Jahre 1928 guf 17819 Wagen, das bedeutet eine Steigerung um ca. 56 v. H. Hierbei iſt bemerkenswert, daß dieſe Mehreinfuhr faſt ausſchließlich von den Vereinigten Staaten erfolgte! Noch weſentlich bedeutſamer als der Import von fertigen Perſonenwagen war die über die ausländiſchen Montagewerkſtätten gehende Einfuhr von Autoeinzelteilen, die erſt in Deutſchland zu ſertigen Wagen zuſammengeſetzt werden. Man konn annehmen, daß die Ge⸗ ſamterzeugung der Montagewerkſtätten an Perſonen⸗ und Laſtkraft⸗ wagen im Jahre 1928 mit 38 000 um etwa 65 v. H. höher war als im Jahre vorher. Einſchließlich des Importes von 17000 Pagen betrugen die Kraftfohrzeuglieſerungen des Auslandes nach Deutſch⸗ land 1928 etwa 55000 Stück. Dieſe 55 000 Wagen ſtellen einen erheb⸗ lichen Teil der Aufnahmefähigkeit des deutſchen Marktes dar, auf dem im vorigen Jahr ſchätzungsweiſe 150 000 bis 155 000 Kraftwagen abgeſetzt werden konnten. Daß ſich dieſe Verhältniſſe 1929 noch nicht gebeſſert haben, geht z. B. aus den Außenhandelsziffern für Mai dieſes Jahres hervor. Hiernach wurden von Januar bis Mai an Kraftfahrzeugen und Krafträdern 80 047 Dz. eingeführt und nur⸗ 60 917 Da. exportiert. Das Verhältnis zwiſchen dieſen beiden Zif⸗ fern wäre noch ungünſtiger, wenn die Motorräder hierin nicht ent⸗ halten wären. Es hat ſich alſo klar erwieſen, daß die fortſchreitende Herab⸗ ſetzung der Automobilzölle nicht den von der Regierung erwarteten Erfolg einer Erſtarkung der Induſtrie und eines allmählichen Ver⸗ drängens der ausländiſchen Konkurrenz gehabt hat. Die Forde⸗ rungen des Reichsverbandes erſcheinen ſomit in jeder Hinſicht be⸗ rechtigt. Die von den Gegnern der Schutzzollpolitik immer wieder vorgebrachten Araumente, daß die Zölle notwendigerweiſe eine preisverkeuernde Wirkung haben müßten, erſcheint wenig ſtichhaltig. Werken, Verbänden NSA Wanderer Zur Zuſammenlegung der Motorrad⸗Fabrikation Auf dem Wege zur Ratfonaliſierung in der Kraftfahrzeug⸗Indu⸗ ſtrie iſt ſoeben, wie wir ſchon geſtern kurz mitteilten, ein bedeutſamer Schritt vorwärts erfolgt. Während die Bemühungen, zum mindeſten im Laſtkraftwagenbau zu einer allgemeinen Verſtändigung und Pro⸗ duktions⸗Auftetlung zu gelangen, infolge der verſchiedenartigen Widerſtände immer noch nicht zu konkreten Ergebniſſen geführt haben, haben ſich die N. S. U Vereinigte Fahrzeugwerke AG. Neckarſulm und die Wanderer⸗ Werke in Chemuitz entſchloſſen, die Erzeugung und den Vertrieb von Motorrädern zu⸗ ſammenzulegen. Die Produktion ſoll, wie wir hören, auf den Anlagen von NSll. konzentriert und nach einem gemeinſam aufgeſtellten Programm durchgeführt werden. Der Name der Motorradmarke wird in Zukunft vermutlich NSIUI.⸗Wanderer lauten. Die beiderſeitigen Vertriebs⸗Organiſationen werden umge⸗ ſtellt und der Verkauf wird über den Abſatz apparat von NS U. erfolgen. Die Wanderer⸗Werke erhalten hierfür eine gewiſſe Entſchädigung, doch iſt die Erledigung dieſes finanzſeltent Teils noch nicht völlig perfekt gemacht. Man verſpricht ſowohl bei der Produktion als auch im Abſatz von der Zuſammenlegung eine recht beträchtliche Unkoſten⸗ ſen kung und Speſenerſparnis. Eine aktienmäßige Trans⸗ aktion iſt, wie uns verſichert wird, im Zuſammenhang mit dieſer Umſtellung nicht beabſichtigt, und auch ein Austauſch von Vorſtands⸗ 1 ie e ene wird, zumindeſten vorläufig nicht erfolgen. Da die Motorrad⸗Produktion, die bei NSU, das R 0 5 Fabriktion bildet, auch bei den Wanderer⸗Werken einen ſehr er⸗ heblichen Teil des Produktionsprogramms bisher ausgemacht hat, werden jedoch zweifellos die Beziehungen der beiden Geſellſchaften in finanzieller Hinſicht ſehr eng werden. Die Notwendigkeit einer Rationaliſterung geht übrigens daralls hervor, daß, wie gemeldet wird, die Arbeitszeit bei NSU. auf drei Tage in der Woche verkürzt worden iſt. Außerdem ſollen 800 Maun der Belegſchaft entlaſſen werden. In Anbetracht der bevorſtehenden Uebernahme der Motorradproduktion von Wanderer auf die NS. ⸗ Anlagen iſt anzunehmen, daß es ſich hierbei um vorläufige Maß⸗ nahmen handelt.: 118 0 * Revidiert Amerika ſeine Zollvorlage? Infolge der zahlreichen ausländiſchen Proteſte gegen die geplanten neuen Hochſchutzzölle Amerikas hatte Präſident Hoover die republikaniſchen Mitglier des Finanzausſchuſſs des Senats zu einer Konferenz geladen. Senator Watſon unterſtrich nach Konferenz, daß der Präſident vernünftige und und verſtändige Zollſätze wünſche. In Waſhington herrſcht die Ueber⸗ zeugung vor, daß Hoover die Senatoren erſucht hat, für Aenderung der Zollſätze in der bisherigen Faſſung des Entwurfes zu ſorgen. 0 Die Aktienkapitalien der verarbeitenden Induſtrie Das Nominalkapit al der Aktiengeſellſchaften der verarbei⸗ tenden Induſtrie, ſoweit deren Werte an der Berliner Börſe ge⸗ handelt werden, betrug nach amtlichen Zuſammenſtellungen rund 4,3 Milliarden ,, die ſich auf 493 Geſellſchaften vertei⸗ len. Im einzelnen ſtellen ſich die Nominalkapitalien in der Gruppe: Zahl der Nominal⸗ Geſellſchaften Kapital Chemiſche Induſtrie 89 1193,9 Mill. 4 Metallverarbeitung, Maſchinen⸗ und Fahrzeuginduſtrie 139 785,9 Mill. Elektrotechniſche Induſtrie 25 587% Mill. Textil⸗ und Beklelduns industee 5 8¹ 506,2 Mill. 5 Baugewerbe ů 5 88 441,4 Mill. 4 Brauereien 386 218,7 Mill. Nahrungs⸗ und Genußmittel i 39 211,9 Mill. Papierinduſtrie 29 140,6 Mill.„ Leder, Linoleum und Gummi 14 122,3 Mill. Muſikinſtrumenteninduſtrie 8 28,5 Mill. Oele und Wachs 3 25,5 Mill. Vervielfältigung 10 17, Mill., Der Durchſchnittskurs, zu dem die Aktien ieſer 403 Geſellſchaſten ö Es geht nicht ohne Automobil Zölle.. an der Berliner Börſe gehandelt wurden, betrug nach der letzten amt⸗ lichen Berechnung nach dem Stand vom 31. Mai ds. Js. 175,5 v. 8. 5 Vom Reichsverband wird ſehr mit Recht darauf hingewieſen, daß die im überaus ſcharfen Wettbewerb ſtehenden einheimiſchen Werke nicht nur den geſamten Inlandsbedarf zu decken vermögen, ſondern auch auf einen ſteigenden Export und damit auch auf die Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit auf den Auslandsmärkten angewieſen ſind. Schon aus dieſen Gründen iſt alſo der Preisbemeſſung eine natür⸗ liche Grenze geſetzt. Von der deutſchen Automobilinduſtrie wird keinesfalls ein Schutzzoll im engeren Sinne des Wortes angeſtvebtz, vielmehr handelt es ſich lediglich um die Forderung einer zoll politiſchen Gleichſtellung mit dem Auslande. Es iſt dringend zu wünſchen, daß der Ruf der deutſchen Auto⸗ mobilinduſtrie nicht ungehört nerhallt und daß die Forderungen des Reichsverbandes nicht in den Aktenſchränken der zuſtändigen Minf⸗ ſterien der Vergeſſenheit anheim fallen. Wie gefährdet die Situation der deutſchen Automobilinduſtrie 3. Zt. iſt, hat ſich in der letzten Zeit wohl genügend klar erwieſen. Die Opelwerke ſind unter amerika⸗ niſchen Einfluß gekommen, bei den Adlexwerken hat ſich engliſches Kapital intereſſiert und bei NSu hat Italien Eingang gefunden. Der außerordentlich ungünſtige Jahresabschluß des NAG. ſowie di wenig befriedigende finanzielle Situation, die aus den Bilan n von BMW. und den Horchwerken erſichtlich iſt, ſind ein weiterer Beweis dafür, daß eine Umkehr auf dem bisher eingeſchlagenen Weg notwendig iſt, wenn die deutſche Automobflinduſtrie e we lebensfähig bleiben ſoll. 5 Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe 71 7 6 1 per 100 Kilo netto waggonfrel⸗ Mannheim mit Sack. bern Amtliche Preisnotierungen vom 15. Juli 1929 Pfälzer Gerſte— Weizenmehl f Weizen, inl. „ ausl. 28,.—81,— Futter⸗Gerſt Wibrotmehl Roggen, inl. 24,— Mais a. Biſch. 21, 722, Roggenmehl aus! 25.75 Biertreber 17.50/18,78 Weizenkleie Hafer mand 28.25½4.— Wieſenhen 12.30 18.20 Raps „ aus!. 22.50 /23,50 Luz.⸗Kleehen 10,200.70 Tockenſchnitze! 13 Brau⸗Gerſt?— Preßſtroh. 5,69 Sopaſchrot 21. dto ausl.— Geb. Stroh 4,60/5,— J Rohzuckermel. Süddeutſcher Großmüßhlenpreis ab Mühle. Meblpreiſe mit Sack, Deviſenmarkt Im heutigen Frithverkeh⸗ notierten Pfunde gegen Nem- Pork 485,25 485,03] Schweiz.. 25,23 25,22 Stockholm. 18,10 Paris 128 84 123. 89 Holland 125 08 125 07 Madrid 833 57 Brüſſel. 34,92 34,890 Oslo 18. 20 18,21. Mailand..74 92.74 Kopenhagen 18.20 18,20 1 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 419.77 und Pfunde mit 2035.75 zebande 4 ruverlässige Heiz Vertreter gesucht zum Sesuch der Wiederverkàufer u Kannbeim! u. Rhet 1 0 Fabrik Dr. R. Heilbrun, Serlin- Nowawes 8074 ö E Seite. Nr. 322 Dienstag, den 10. Juli 1929 Das Ende Erſchöpfte Goldlager— Gold im Rhein— Sibirien, das „Am Golde hängt Nach Golde drängt Doch alles ach wir Armen!“ In den Aufzeichnungen der großen Geſchichtsſorſcher und ſelbſt ſchon in jenen alten Tafeln, die uns aus Urväterzeiten Überliefert ſind, finden wir immer wieder die Gier der Men⸗ ſchen nach jenem rotglänzenden Metall geſchildert, das heute als allgemein gültiges Tauſchmittel angeſehen wird: nach dem Golde. Verwundert leſen wir von dem ungeheuren Gol d⸗ reichtum einer Königin von Saba, mit Erſtaunen vernehmen wir, daß Schliemann bei ſeinen Ausgrabungen in Mykene in ſogenannten Schachtgräbern und im Schatzhaus von Atreus, alſo aus der Zeit um 1100 vor Chriſti, ungeheure Mengen von goldenem Schmuck und goldenen Gebrauchs⸗ gegenſtänden gefunden hat, die die alten Mykener ihren Toten mit in die Gräber gegeben haben. Und aus den Zeiten des kgiſerlichen Roms wiſſen wir, daß dort goldene Gefäße ſelbſt bei Minderbemittelten gang und gäbe waren. Alſo im Gegenſatz zu heute ein Ueberfluß an Gold. Man iſt faſt ge⸗ neigt, jene Zeiten als„Goldenes Zeitalter“ zu bezeichnen im Gegenſatz zum„Maſchinenzeitalter der Gegenwart“, in dem zwar der Wert unſeres Geldes auf dem Standardpreiſe von 2790% für das Kilo Gold feſtgelegt iſt, in dem aber die Be⸗ völkerung ſelbſt außer in Schmuckſtücken Gold als Geld nicht zu Geſicht bekommt, ſondern alles Gold in den Schatzkammern der Staaten ruht. Die Urſache für dieſen Zuſtand iſt darin zuſuchen, daß mit den gewöhnlichen Hilfsmitteln keine reiche Goldausbeute mehr aus den Lagern der Welt zu erwarten iſt. Unglaublich große Mengen Goldes ſind zwar noch in den Gebirgen und Waſſern der Erde verborgen; aber die Gewinnung dieſes Goldes wäre ſehr ſchwierig. Und die Lager, deren Ausbeutung zum heuti⸗ gen Standardpreiſe lohnend iſt, gehen erſchreckend ſchnell ihrer Erſchöpfung entgegen. Wo gibt es denn eigentlich Gold? Wir finden es als Berg⸗ gold. Tief im Gebirgsgeſtein liegen die goldenen Schätze. Davon künden uns ſchon die Märchen der Alten, die ſich an Heſtimmte Gebirgsorte und Berge knüpfen. Gold kommt als ſogenanntes Waſchgold im Sande der Flüſſe vor. Auch das Rheingold, das die Rheintöchter, wie es in der Sage heißt, bewachen, iſt keine dichteriſche Erfindung, ſondern Tatſache, da auch der Sand des Rheines Gold mit ſich führt. In Kieſen, Die kleine Krabbe und das große Portemonnaie Es hat niemand Anlaß, große Augen zu machen, wenn wir hier von einer kleinen Krabbe reden. bemeint iſt näm⸗ lich nicht das, was der freundliche Leſer denrl, alſo weder ein kleines Kind noch gar eine ausgewachſene junge Dame, ſon⸗ dern von einer wirklichen kleinen Krabbe wollen wir hier erzühlen. Es iſt ſogar eine Krabbe, auf die das Beiwort „niedlich“ paßt, denn Nicolaas Hoek hat ſie ganz beſonders in ein Herz geſchloſſen und bewahrt ihr Zeit ſeines Lebens ein freundliches Andenken. Was hat nun Nicolaas Hoek mit der Krabbe zu tun? Man höre und ſtaune. Nicolaas Hoek gehört als Matroſe zur Fiſcherflotte von Ymuiden. Gerade vor einem Jahre hatte er mit der Fiſcherflotte den Hafen dieſer Stadt vee⸗ laſſen. Wochenlang hatte man auf hoher See ſich eifrig»it dem Fiſchfang beſchäftigt. Groß war die Beute, und man bke⸗ ſchloß endlich wieder heimzufahren. Die Matroſen waren eifrig damit beſchäftigt, ihre Kleidung, die bei der Arbeit in Sturm und Wetter natürlich gelitten hatte, wieder inſtand⸗ zuſetzen. Jeder wollte ja in der Heimat bei der Rückkehr einen guten Eindruck machen. Man wird es alſo verſtehen, daß auch Nicolaas ſich aufs Deck begab, ſeine Jacke auszog und ſie nach allen Regeln der Kunſt ſchüttelte und ausklopfte. Nun hatte er ganz vergeſſen, daß ſich ſein Portemonnaie noch in der Jacke befand, und ehe ſich unſer Freund recht verſah, flog die Geldtaſche in weitem Bogen in das Meer. Nicolaas konnte gerade noch ſehen, wie ſie mit einem hörbaren Klat⸗ ſchen auf das Waſſer aufſchlug und dann war alles vorüber. Zunächſt verlox ex vor Schreck die Sprache. Daß er, als er wieder zu ſich gekommen war, nach Seemannsart einen kräf⸗ tigen Fluch ausſtieß, wollen wir ihm nicht weiter zum böſen Reue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗lusgabe) des Goldes Goldland der Zukunft— Amerikas Goldreichtum Zinkblenden, in Blei⸗, Silber⸗ und Kupfererzen finden ſich häufig Goldadern. Und mancher Kumpel, der in einem Blei⸗ bergwerk arbeitete und eine Goldader fand, hat ſo ſein Glück gemacht. Gold iſt auch nicht nur an einzelnen Orten der Erde, ſondern in der ganzen Welt vorhanden. In Deutſchland in Sachſen, Bayern, im Rhein, in der Donau, in Ungarn. in Schottland, in Frankreich und Spanien; überall wird nach Gold geſchürft und Gold gewaſchen. Bekannt ſind die reichen Funde an der ſogenannten Goldküſte im nördlichen Guineg; das Goldfieber, das Mitte der fünfziger Jahre in Kali⸗ fornien infolge der beſonders reichen Ausbeute herrſchte, wie die Goldwäſchen Afrikas, die Kämpfe, die ſich um dieſes Gold abſpielten, haben ganze Berge belletriſtiſcher Literatur über dieſe Goldvorkommen erzeugt. Einen beſonderen Platz in der Geſchichte des Goldes nehmen die Goldfunde im Ural und in Sibirien ein. Man ſchätzt die Weltproduktion an Gold auf etwa 70 Milliarden 1. An gemünztem Gold ſind nach einer neueren Statiſtik aus dem Jahre 1927 40 Milliarden/ im Umlauf oder liegen in den Staatskaſſen. Hiervon ſind allein 18 Milli⸗ arden im Beſitz der Vereinigten Staaten von Amerika. In den Reſt von 22 Milliarden teilen ſich England mit etwa 12 v. ., Frankreich, das davon etwa 11 v. H. beſitzt. Japan muß ſich mit 6 v. H. dieſer 22 Milliarden begnügen, Spanien hat 5 v. H. und Deutſchland und Holland müſſen ſich mit nur 2½ v. H. davon beſcheiden. 70 v. H. alles geförderten Goldes kommt aus engli⸗ ſchen Minen, während der Anteil Amerikas an der Goldgewinnung auf etwa 30 v. H. der Geſamtgewinnung zu⸗ rückgegangen iſt. Die größten Hoffnungen hinſichtlich der Goldgewinnung ſetzt man auf Sibirien, das ja überhaupt noch als Neuland anzuſehen iſt. Dort glaubt man noch für 40 Milliarden Gold gewinnen zu können. Wie ſich die Weltwirtſchaft geſtalten wird, wenn einmal das Gold wegen ſeines zu geringen Vorkommens nicht mehr der allgemeine Wertmeſſer für alle Güter und Arbeitsleiſtun⸗ gen ſein wird, welches Gut dann zum allgemein gültigen Tauſchmittel erhoben werden wird und welche großen Um⸗ wälzungen die Wirtſchaft mit dem Schwinden des Goldes er⸗ fahren wird, kann in dieſem Auſſatze nicht geſchildert werden. Es handelt ſich hier um Probleme ſchwierigſter Art, die zu löſen dem Gelehrten und nicht dem Schriftſteller vorbehalten ſind. au rechnen. Schließlich befanden ſich ja in dem Portemonnaie 20 Gulden und 30 Cents, immerhin doch alſo faſt 35 Mark, eine Summe, deren Verluſt einem Matroſen nicht gleichgültig ſein kann. Monate vergingen, und Hoek hatte ſich längſt damit ab⸗ gefunden, daß ſein Geld verloren war. Da wird er eines Tages in Holland in das Büro der Reederei gerufen, in deren Dienſten er ſtand. Man fragt ihn, ob er einmal ein Porte⸗ monnate verloren habe.„Ja“, ſagt Nicolaas,„vor pier Monaten beim Fiſchen an der Doggerbank.“ Da zeigt man ihm ein Portemonnaie und fragt, ob es das verlorene ſei. Der Matroſe will ſeinen Augen nicht trauen, als er tatſächlich ſein Eigentum wieder in den Händen hält, und ſeine Freude verringerte ſich durchaus nicht, als er ſogar die verſchwunde⸗ nen 2 Zehnguldenſcheine und noch 30 Cents dazu in der Geldtaſche vorfindet. Wenn das Papiergeld auch vom Waſſer etwas mitgenommen war, ſo hatte doch ſein Wert nicht gelitten. Der ehrliche Finder oder vielmehr die ehrliche Finderin war eine kleine Krabbe geweſen. Boote der Reederei von Machrill u. Sohn in Grimsby(England) waren an der eng⸗ liſchn Küſte mit Fiſchfang beſchäftigt geweſen. Als nun die Fiſcher eines Tages ihr Netz einzogen, fanden ſie darin eine Krabbe, die mit ihren Scheren einen größeren Gegenſtand feſt umklammert hielt, Dieſer Gegenſtand war ein Porte⸗ monnaie, in deſſen Inneren ſich nicht nur 20 Gulden 30 Cents befanden, ſondern auch ein Lohnzettel, der von der Schiff⸗ fahrtsgeſellſchaft Marszaten in Ymuiden für Nicolaas Hoek ausgeſtellt war. Die braven Finder gaben nun ihren Fund bei der Reederei in Grimsby ab, die ihn wiederum der Firma Marszaten zuſtellte, und auf dieſe Weiſe kam Nicolaas Hoek doch noch zu ſeinem Geld. Von der holländiſchen bis zur engliſchen Küſte war die Krabbe gewandert und hatte monate⸗ lang das Portemonnaie als wertvolle Beute eng an ihr Krabbenherz gepreßt gehalten, N Das iſt die Geſchichte von der kleinen Krabbe und dem großen Portemonnaie. Adam und Eva in Zahlen Hjetre 2 Janan 996 Wievſel Frauen kommen auf ſe 1000 Männer? Man ſieht, die Herren der Schöpfung haben es in Rußland gut, 1229 Frauen warten dort auf ſe 1000 Männer, während ſich umgekehrt in Argentinien 1009 Männer um 880 ſtreiten müſſen. Die genetiſchen Geſetze, nach denen ſich die Verteilung der Geſchlechter regelt, ind noch immer ungeklärt. Immerhin dürfte der Frauenüberſchu ö K 5 8 land zu einem großen Teil durch die Verluſte an Männern im Weltkrieg, reſp. im ruſſiſchen Frauen in Rußland und Deutſch⸗ Bürgerkrieg zu erklären ſein. Ein verwickelter Fall Die Auffindung von vier ſchön gearbeiteten Bronze ⸗ vaſen aus der Zeit Julius Cäſars haben die Lokal⸗ behörden von Metz, das Direktorium des britiſchen Muſeums, die Leitung des Muſeums in Metz, den Metzer Gemeinderat, ein Londoner illuſtriertes Sonntagsblatt, die elſaß⸗loth⸗ ringiſche Eiſenbahn und eine Dame und zwei Arbeiter in Schwierigkeiten gebracht. Die vier Vaſen, deren Wert etwa auf eine Million Franken geſchätzt wird, ſind im März d. J. von zwei Brüdern, namens Wenner, gefunden worden. Ihrer Angabe nach ſtießen ſie auf die Vaſen bei der Aushebung des Grundes für einen Stallbau auf dem Landſitz ihrer Mutter in Bouzonville. Sie brachten die Baſen nach Metz und dort kaufte ſie eine Frau Blum für 2000 Franken. Eine ganze Zeit ſpäter brachte das Londoner Sonntagsblatt mit Abbil⸗ dungen der Vaſen die Nachricht, daß die Direktoren des bri⸗ tiſchen Muſeums ſie als ausgezeichnete Muſter römiſcher Kunſt aus der Zeit Julius Cäſar's bezeichnet und ſie zu kaufen ver⸗ ſucht hätten. Die Nummer dieſes Blattes fand ihren Weg nach Metz und dort erkundigte ſich im Gemeinderat ein Mit⸗ glied, warum der Direktor des Metzer Muſeums ſich eine ſo günſtige Gelegenheit zur Erwerbung wertvoller Kunſtdenk⸗ mäler habe entgehen laſſen. Es wurde ein Unterſuchungs⸗ ausſchuß eingeſetzt, vor dem der Kurator des Metzer Muſeums erklärte, daß ihm nicht genügend Zeit gegeben worden ſei, die Vaſen durch Sachverſtändige unterſuchen zu laſſen. Die Brü⸗ der Wenner wären in großer Eile geweſen, die Vaſen loszu⸗ ſchlagen. Die beiden Brüder wurden gleichfalls von dem Un⸗ terſuchungsausſchuß vernommen. Zeugen beſtritten die Rich⸗ tigkeit ihrer Angabe und behaupteten, daß die beiden Arbeiter den Fund gemacht hätten, als die Geleiſe für die elſäſſiſch⸗ lothringiſche Eiſenbahn bei Baſſe⸗Yutz gelegt wurden. Als dies bekannt wurde, griffen die Anwälte der Eiſenbahn ein und erklärten, wenn dieſe Angabe richtig ſei, dann gehörten die Vaſen überhaupt der Eiſenbahn und die Brüder Wenner müßten wegen Funddiebſtahls beſtraft werden. So hat ſich ein Rattenkönig von Verwickelungen herausgeſtellt, deren Ende noch nicht abzuſehen iſt. 8 Das deuiſche Eiliputluftſchiff„O. B. N. 28 in Berlin Das Luftſchiff am Berliner Ankermaſt Das Kleinluftſchiff„D. P. N. 28“ flog von ſeinem Heimat⸗ hafen Seddin in Pommern mit einer Zwiſchenlandung in Stettin in glatter Fahrt nach Berlin. Eine große Menſchen⸗ menge war am Flughafen Tempelhof verſammelt, um der Landung des Luftſchiffs beizuwohnen. Unſer Bild zeigt den „D. P. N. 28“ an dem proviſoriſch exrichteben Ankermaſt am Tempelhofer Flughafen. Die Nöte des Reverend Dodd Reverend Dodd iſt ſeines Zeichens Prediger in Holly⸗ wyod. Ein Vollblutbrite, der es mit ſeiner kirchlichen Würde glänzend vereinbaren konnte, ſich auch als Filmſchauſpieler einen kleinen Nebenverdienſt zu verſchaffen. In faſt allen Großfilmen, in denen eine Trauung vorkam, übernahm er die Rolle des Prieſters, die ihm ja von ſeiner beruflichen Tätig⸗ keit her in Fleiſch und Blut übergegangen war. Die Film⸗ trauungen fielen denn auch einwandfrei lebensecht aus. Der Siegeszug des Tonfilms verſetzte aber Reverend Dodd in ſchwere Nöte; er konnte es mit ſeinem Gewiſſen nicht verein⸗ baren, die Worte der Trauungszeremonie auch noch zu ſprechen, und befürchtete, die Filmehe würde auf dieſe Weiſe in aller Form gültig werden. Er lehnte alſo die Mitwirkung an tonfilmiſchen Hochzeiten ſchweren Herzens ab und wartete erſt den Beſcheid ſeiner vorgeſetzten Behörde ab. Nach einigen Wochen wurde dann das Gewiſſen des Predigers beruhigt. Die oberſte kaliforniſche Kirchenbehörde dachte ebenſo praktiſch wie ihr Diener im Filmdorado. Zu der Gültigkeit der Ehe gehört nach Anſicht der Zuſtändigen der Wille der werdenden Gatten ſowie die kirchliche Ehelizenz. Wurde ſie nicht einge⸗ fordert, darf Pfarrer Dodd die Zeremonie auch„laut vor⸗ nehmen, ohne Unheil zu ſtiften. Man ſieht, es gebt nichts über den praktiſchen Sinn der Angelſachſen Inſekten gegen Unkraut Beſtimmte Teile von Auſtralien ſind mit völlig undurch⸗ dringlichem Dichicht von der dort wildwuchernden Holsbirne an⸗ gefüllt, ſodaß die Erſchließung des Bodens für landwirtſchaft⸗ liche Zwecke bisher vergeblich verſucht worden iſt. Die Wucherung iſt ſo ſtark, daß alle Bemühungen, ihr mit der Axt oder durch Feuer zu Leibe zu gehen, fehlſchlugen. Nun befindet ſich in Uvalde Citty im amerikaniſchen Staate Texas eine große ethnologiſche Verſuchsſtation, wo ausprobiert wird, welche Inſekten Pflanzen zerſtören und wie man ſchäd⸗ liche Juſekten durch andere bekämpfen kann. Nach mehr⸗ fachen Verſuchen hat man in Uvalde City eine Käferart ge⸗ zichtet, die ausſchließlich von der Wild⸗ oder Holzbirne lebt. Es ſind nun große Kiſten mit ſolchen Inſekten, denen erheb⸗ liche Mengen von Zweigen der Holzbirne als Wegzehrung mitgegeben worden ſind, nach Auſtralien verſchifft worden, und es ſoll der Verſuch gemacht werden, auf dieſe Weiſe die Dickichte zu vernichten. Es fragt ſich nur, ob nicht auch hier ſich die alte Erfahrung bewahrheiten wird, daß man mit ſolchen Mitteln häufig den Teufel mit Beelzebub austreibt. 6 * 3 . N Dienstag, den 16. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 322 Verkündete: Monat Juli 1929 8 * 1 Metallarbeiter Karl Noe u. Ludwina Körner Schaffner Karl Orth und Anna Seiler Elektriker Richard Schewe u. Lydia Stauch Schloſſer Heinr. Oetzel u. Hedwig Neher Schweißer Aug. König u. Margaretha Braun Kaufm. Hans Zwißler u. Eliſabeth Müller Rottenmſtr. Friedrich Kraft u. Roſa Weiß Eiſendreher Gg. Schindele und Lina Wolfert Kaufm. Paul Richter u. Barbara Sattler Arbeiter Karl Hölle u. Katharina Bleh Schloſſer Joh. Stadtmüller u. Maria Götz Sekretär Werner Scheffel u. Joſephine Mendel „Kfm. Richard Bartak und Anna Geisler Schuhmach. Ant. Herrmann u. Gertrud Doth Städt. Vorarbeiter Anton Gärtner u. Emilie Schoetz geb. Scheer. Hilfsarbeiter Willy Groß u. Mina Eberle Rottenmſtr. Otto Herder und Lina Specht Obering. Gg. Gruettke und Gerda Kochan Elektromech. Karl Schmidt u. Anna Kübler Lehrer Eckardt Schuricht u. Hertha Seuberlich Konditor Karl Spiegel u. Emilie Neubert Rottenmſtr. Joſef Kuhn u. Frieda Buſch 6. Schneid. Friedr. Bechtold u. Marta Schwinger J 26. Schneidermeiſter Johann Ludwig Steinmetz Kfm. Gg. Gerner und Emma Poth 1 T. Maria Wilhelmine Obertelegr.⸗Sekr. O. Gräßlin u. Emilie Bohn Bäcker Friedrich Johann Gartner 1 T. Hanne⸗ Berufsfeuerwehrmann Oskar Hellmuth und lore Helene Marte Kreuzer Schreiner Ernſt Moll 1 S. Wilhelm Schloſſer Willi John u. Frieda Stuber 27. Maſchiniſt Aug. Seebach 1 S. Friedr. Ludwig Kraftwagenf. Jof. Kaiſer u. Erna Letzguß Kranenführer Edouard Blaß 1 S. Karl Kfm. Kurt Kieſel u. Johanna Heckmann Baumeiſt. Friedrich Ludwig Barth 1 T. Aenne Schloſſer Frz. Kirchner u. Eliſe Benzinger Margarete Doris Schloſſ. Karl Kleſenz und Thereſia Lang Polizeiwachtmſtr. K. Huſſer 1 S. Walter Rudi Verſorgungsanw. K. Krießler u. Sophie Kellner Kfm. Guſt. Ad. Berberich 1 S. Dieter Horſt Arbeiter Jakob Künzler u. Marie Rapp Arbeiter Adam Lenz 1 S. Werner Karl Kfm. Alphons Leonard u. Elſa Nafz. Schriftſetzer Joſef Johann Ferdinand Sager Hafenarb. Ludw. Lorenz u. Anna Dechert 1 S. Rudolf Anton Werner Kfm. Fritz Mayer u. Amanda Haßlinger Obſthol. Valent. Moſchetti 1 T. Lina Delſina Kfm. Friedr. Müller und Emma Kuch Fuhrmann Heinrich Heck 1 S. Heinz Willy Hilſsarb. Emil Müßig und Roſa Edinger Bankbeamter Alfred Otto Hochſtädter 1 T. Hilfsarb. P. Olbert u. Ludwina Weingärtner Ellen Doris Monteur Joſ. Oſtheimer u. Anna Jüttner Kfm. Siegm. Friedr. Roos 1 S. Eugen Günter Schloſſ. Friedr. Raupp u. Eliſabetha Sigmund W. Gärtner Joh. Ludw. Herold 1 S. Herm. Ludw. Kfm. Herm. Reiſigel u. Margarete Heiderich Architekt Emil Dietrich 1 T. Helga Maurer Ad. Schubert u. Emilie Sponagel Magazinier Adam Bauer 1 T. Ilſe Hilda Schloſſer Herm. Schwan und Eva Riegler Arzt Dr. med. Julius Klipſtein 1 T. Ellen Schreiner Herm. Stoll u. Katharina Hörner Eiſendr. K. Dimpfel 1 S. Albert Friedrich Monteur Karl Sträter u. Johanna Bechtel Buchh. E. Phil. Schäfer 1 T. Dorothea Käthe Kontoriſt Fr. Trautwein u. Helena Gutekunſt Feinmechaniker Valentin Friedrich Reineck Inſtall. Friedrich Ullrich u. Roſa Körner 1 T. Renate Luiſe Schloſſer Rich. Wagner u. Johanna Henzel Monteur Hermann Heitz 1 S. Erwin Schweißer Eduard Wamſer u. Maria Keller 29. Direktor Dr. rer. pol. Heinrich Kähny 1 T. Eiſendreh. Jak. Zäuner u. Eliſabetha Weidner Reklamemaler Eduard Zimmermann u. Pau⸗ Roſe Marie Schmied Heinrich Rexer 1 T. Lore Lina 1. Heizer Aug. Straßburger 1 S. Kurt Gregor 3. Arb. Gg. Wilh. Schneider 1 S. Erich Kurt Hafenarb. K. Jooß 1 T. Hannelore Suſanna Geſtorbene: Monat Juli 1929. 1. Werkmeiſter Felix Pflumm 58 J. 6 M. Wirt Jakob Müller 66 J. 11 M. 2. Helmut Schäfer 4 Tage Irma Hoffmann 8 J. 7 M. 3. Luiſe geb. Timpf, Ehefrau des Ing. Jean Corell 46 J. 8 M. Zimmermann Johann Bihler 77 J. 9 M. Eliſabetha geb. Handwerker, Ehefrau des Pack. Heinrich Bruckert 33 J. 7 M. Zeitungs⸗Korrekt. Joſ. Emil Abt 66 J. 3 M. Anna Marie geb. Schäfer, Ehefrau des Schloſſ. Simon Beck 58 J. Lokomotivpf. a. D. Jof. Ganter 62 J. 3 M. Maria Philippina geb. Schirmer, Witwe des Oberdamm⸗Meiſters Phil. Deutſch 79 J. led. Stuhlmacher Karl Leutz 63 J. 4 M. Ernſt Günther Arthur Dann 2 M. 14 Tage Creſzentia geb. Wiedinger, Ehefrau des Glaf. Jakob Engelhardt 72 J. 1 M. Magoͤnlena geb. Haas, Witwe des Schloſſers Karl Huber 53 J. 8 M. 6. led. berufsl. Margareta Adler 20 J. 9 M. Vermeſſungslehrling Gg. Seitz 17 J. 8 M. Eliſabetha geb. Kretzer, Ehefrau des Drehers Pet. Ant. Poganowski 52 J. 9 M. — 8 5 Tüncher Karl Leib u. Liſette Stoll Bankbeamter Rud. Müller u. Maria Stein Schloſſer Alois Werz u. Hilda Edelmann „Kaufm. Hellmuth Hummel u. Klara Breyer Lehrer Alb. Pahl und Irma Pfenning 0 Km. Aug. Schellenbeck u. Margarete Schmidt Schloſſer Valentin Schwind u. Luiſe Neuer uhmacher Albert Korbus u, Roſa Strobl mmermann Aloiſyus Paul u. Frieda m. Friedrich Schmidt und Anna Etzel Schmied Hans Müller u. Elifabetha Groh Getraute: Monat Juli 1929. N 4. Kfm. Karl Fieſel und Liſa Worſelberger Kfm. Richard Löwe u. Eliſe Bleiſteiner Elektromont. Kurt Mildenberger u. Franziska Helfrich Bibliothekar Dr. trud Janzer 5 Kontrollbeamt. Wilh. Schulz u. Erna Lölein Fabrikarb. Hch. Unold u. Luiſe Berwanger Noll phil. Paul Sattler u. Ger⸗ line Zimmermann Kranenführer Alf. Grimm u. Martha Bauer Schloſſer Gg. Löſcher und Maria Schulz Mechanikermeiſter Georg Heinrich Karl Braun 1 S. Georg Emil Mal. Ad. Heinr. Schäfer 1 T. Eleonore Luiſe Mont. Wilhelm Steigelmann u. Roſa Schreck Arbeiter Hermann Schäfer 1 S. Helmut Geborene: Ingen. Herm. Wahl 1 T. Annelieſe Gertrud Monat Juni 1929. 21. Kfm. Ernſt Janſon 1 S. 23. Prokuriſt Georg Ludwig Helmut Ludwig 24. Pfarrer Johann Steger 1 T. Margareta Irma 30. Dorothea 25. Kino⸗Vorführ. Otto Urban 1 S. Franz Otto Schrankenwärter Heinrich Auguſt Bauer 1 S. Hilmar Roald Maria Anton Arbeiter Jakob Adolf Boos 1 S. Adolf Philipp Install. Joſef Paul Fiſcher 1 T. Eliſabeth Hilfsarbeiter Karl Marzellus Dold 1 T. Hen⸗ riette Karola Diplom⸗Kaufmann Dr. Kurt Frz. Paul Fluch 1 S. Werner Franz Maria Schloſſer Friedr. Lang 1 S. Bruno Dreher Heinrich Berle 1 T. Ilſe Bürſtenm. Hugo Schnabel 1 T. Giſela Carmen Ing. K. Ad. Lüdecke 1 T. Roſe Maria Klara Landw. Karl Bohrmann 1 S. Albert Mar Hafenarb. Max Uhl 1 T. Elſe Hannelore Hauptlehrer Heinrich Artur Kurt Gushurſt 1 S. Erich Willi Schloſſer Joh. Helfinger 1 T. Betty Frieda Glaſ. Ehriſt. Ernſt Curth 1 T. Rita Katharina Monat Juli 1929. 1. Arbeiter Albert Kreis 1 S. Horſt Willi Arbeiter Johann Diſtler 1 S. Werner Kaufmann Emil Hoehl 1 T. Ingeborg Eveline Schloſſ. G. Schönig 1 S. Gg. Heinz Eberhard Zollſekretär Janaz Kohler 1 T. Hannelore Marie Thereſia Werner Adam Ernſt Waldenberger 1 S. 8 0 10. Anna Katharina geb. Bechtold, Johanna Bruno Hugo Stahl 1 J. 6 M. Winnefried Walbröl 11 Std. Thereſe geb. Schaedelbauer, Witwe des Mont. Wilh. Strothmann 42 J. 4 M. Fabrikarbeiter Michael Eſſert 41 J. 3 M. Kaufmann Herm. Waſſermann 26 J.. Ehefrau des Schreiners Friedrich Heinle 83 J. 10 M. led. Tünch. Joh. Ad. Schweitzer 37 J. 8 M. Katharina geb. Roth, Witwe des Fuhrmann Philipp Ohr, 63 J. 8 M. Dreher Chriſtian Standfuß 69 J. 7 M. led. berufsloſe Eliſabeth Schröder 52 F. ö Auguſte geb. Schwanitz, Ehefrau 8. Kaufmanns Jean Dinger 54 J. 4 M. Bertha geb. Reinach Ehefrau des Kaufmanns Benno Machol 58 J. 7 M. Heinz Krautter 8 Stunden Bahnſteigſchaſfner a. 66 Jahre 8 Monat Maria geb. Steegmüller, Witwe des Privat⸗ manns Chriſtoff Remmele 74 J. 1 M. 13— Amtl. 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ZVWVAHRHS Versteigerung Mittwoch, den 17. Juli 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Schreibmaſchine mit Tiſch, ein Schreibtiſch, 3 große Bilder, 1 elektr. Klavier, 1 Kriſtall⸗Bowle, 1 große Vaſe, 1 Ladentheke, 1 Fahrrad, 1 großer Kleiderſchrank, 1 Konſol⸗ Spiegel, verſch. eichene Möbel, Lederſeſſel etc. Mannheim, den 15. Juli 1929. 8066 Guggolz, Gerichtsvollzieher. gründlich auszukosten, gilt dem Menschen unserer Zeit als Freude und Bedürſnis. Aber was der Körper als Wohltat emßſindet, geſahrdet leicht die Schönheit des Haares. E wird trocken, glanalos und spröde, wenn nicht die gewolinte Hllege mit 42 Portugal in den Sommermonaten besonders gewissen- kaff und regelmaſ'ig ausgeübt wird. 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Juli 1929 eCZzera — 1 bedeutet nicht marktschreierische Anpreisungen und Versprechungen, auch nicht für bestimmte Zwecke besonders angefertigte sogenannte„billige Ware, sondern ist eine Gelegenheit, gute reguläre Ware vom Lager, die nicht in die nächste Saison hinüber genommen werden soll, billig kaufen zu können. Iotal-Raumung aller Restbestände zu Spotipreisen Sämtliche reguläre Waren im Preise Bedeutend ermäa gs (Marken-Artikel ausgenommen) 1 Das führende „Strumpfhaus“ . Sie —— Maunheimer Großfirma ſucht ſpfortigen Eintritt tüchtigen, jungen Korrespondenten der Kraftstoff- u. Oelverkaufsgeschäft beherrſcht u. ſtehen kann. einem Auge an die Geſchäftsſtelle dss. rr S 20 SN Sand für das 7 — 5 7 größeren Büro vor⸗ 6 bote unter L L 198 Bl. 8054 See. oder 2 Damen ge ſucht. Wir verlangen: dauer, Fleiß, gute G Redegewandtheit, Aus⸗ arderobe, geſetzt. Alter. Wir bieten: Dauer⸗Exiſtenz. 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