1 —. ·˙ wm ˙¹ Am ³˙ A * e * 15 Dienskag, 16. Juli 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.%, Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nehenſtellen: Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Au Abend ⸗ Ausgabe annheimer General Anzeiger s Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik lin Angeheure Spannung in Moskau Krieg oder Verſtändigung? Moskau, 16. Juli.(United Preß.) Ungeheure Span⸗ nung herrſcht am heutigen Tag, der nach einer Erklärung des amtlichen Regierungsorgans„Jſt weſtija“ der dritte und letzte Tag der in der ruſſiſchen Note feſtgeſetzten Friſt iſt. Auch die übrigen Blätter nehmen gleichfalls an, daß die den Chineſen geſetzte Friſt um Mitternacht abläuft. Indeſſen herrſcht noch immer in politiſchen und diplomatiſchen Kreiſen eine gewiſſe Unſicherheit über die Laufzeit des Ultimatums. Der chineſiſche Geſchäftsträger Syaweiſun, dem die Note um vier Uhr morgens am Sonntag übergeben worden war, gibt eine Erklärung heraus, in der er ausführt, die Ueber⸗ ſetzung des Textes habe ihn den ganzen Tag hindurch in Au⸗ ſpruch genommen, ſo daß er erſt am Montag morgen ſie an ſeine Regierung habe weiter depeſchieren können. Die „Iſtweſtija“ nimmt an, daß dieſe Erklärung dazu dienen ſoll, um eine f Verlängerung der Ultimatumsfriſt zu erlangen. Auch für die Sowjetregierung kann ſich vielleicht ein gewünſchter Anlaß daraus ergeben, weitere Zeit zu ge⸗ winnen. Die Regierung hat inzwiſchen ohne Erfolg verſucht, das Einreiſeviſum nach China für einen ihrer bedeutendsten Eiſenbahnſachverſtändigen, den Ingenieur Serebiakow, zu erhalten, der nach der Mandſchurei abreiſen ſollte, um dort für evtl. Verhandlungen mit den Chineſen bereit zu ſein. Serebriakow, der früher zweiter Eiſenbahnkommiſſar war, ge⸗ hörte übrigens zu den Anhängern Trotzkis und war aus der Partei ausgeſtoßen, jedoch ſpäter wieder aufgenommen worden. In den heutigen Leitartikeln der Blätter ſowie in zahl⸗ reichen Verſammlungsreden wird zum Ausdruck gebracht, daß die Machthaber in der Mandſchurei es nicht gewagt hätten, ihre Hand auf den ruſſiſchen Beſitz der Eiſenbahn zu legen, wenn ſie nicht der Unterſtützung Nankings und des Auslandes ſicher geweſen wären. Die„Iſtweſtija“ will in den Kommentaren der ausländiſchen Preſſe die Beſtäti⸗ gung dafür finden, daß ausländiſche ſowjetfeindliche Einflüſſe zum großen, nicht überwiegenden Teil für die Ereigniſſe ver⸗ antwortlich ſind. Die„Arbeiterzeitung“ erklärt, daß die Ereigniſſe im fernen Oſten nur ein Glied in der Kette der ka pi⸗ taliſtiſchen Intrigen ſind, mit denen der Krieg gegen die Sowjetunion vorbereitet werde. Beſonderes Intereſſe findet ein Bericht, wonach der weiß⸗ ruſſiſche Heerführer Semeonomw angeblich einen Ueber⸗ fall auf Sowjetgebiet plane, um dort einen ſowjetfeindlichen Pufferſtaat zu errichten. Semebnows Name iſt wie derjenige von Ungern Stern⸗ berg mit blutigen Metzeleien in Sibirien verknüpft, die dort während der revolutionären Kämpfe zwiſchen Weißen und Roten verübt wurden. Trifft dieſe Meldung zu, ſo würde ſich die Sowjetregie⸗ rung unbedingt gezwungen ſehen, zu den Waffen zu greifen, obwohl bisher die Tendenz in Moskau bei den verantwort⸗ lichen Stellen offen zutage tritt, ein Blutvergießen zu ver⸗ meiden. Im Laufe des geſtrigen Tages und der Nacht kam es zu ernſten chinafeindlichen Demonſtratiouen vor dem Gebäude der chineſiſchen Geſandtſchaft. Die enge Kropotkingaſſe, in der ſich das Geſandtſchaftsgebäude befindet, war im Nu von wild geſtikulierenden und ſchreienden SISIRIEN YYY Die Karte der mandſchuriſchen Etſenbahnen Unten links: Karachan, der ſtellvertretende Volks⸗ kommiſſar des Auswärtigen, ſandte an China ein ſcharſes Ultimatum. Rechts Dr. Wang, der Außenminiſter Chinas. Demonſtranten gefüllt, die dort, pfeifend und ſingend und Verwünſchungen ansſtoßend, viele Stunden verblieben. Chi⸗ neſiſche und andere ausländiſche Kommuniſten verſicherten Rußland der Unterſtützung der Arbeiterſchaft der Welt. Aehnliche Demonſtrationen fanden in zahlreichen Städten vor den chineſiſchen Konſulaten ſtatt. Der Kriegskommiſſar Woroſchilow erhielt von Soldaten⸗ und Reſerviſtenver⸗ ſamlungen ganze Berge von Depeſchen, in denen die Bereitſchaft zum Ausdruck gebracht wird, zum Schutze des Landes zu den Waffen zugreifen. So haben auch die Kronſtadter Matroſen eine Botſchaft geſandt, die mit den Worten ſchließt:„Die baltiſche Flotte iſt bereit, auf den erſten Ruf der Regierung zur Verteidigung der Revolution los⸗ zuſchlagen.“* Der Konflikt in engliſcher Beleuchtung S London, 16. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die„Times“ bezweifeln, daß es zwiſchen Rußland und China zu ausgedehnten Feindſeligkeiten kommen wird. Es iſt nach der Meinung des engliſchen Blattes höchſt unwahrſcheinlich, daß Sowjetrußlud einen eruſthaften Feldzug in der Mand⸗ ſchurei wagen wird. Ganz abgeſehen von der Möglichkeit der Kolliſion mit einer erſtklaſſigen Militärmacht, nämlich Japan, weiß die Sowjetregierung ſelbſt ſehr gut, daß die wirtſchaftliche und finanzielle Lage Rußlands die Anſpannung eines koſtſpieligen Krieges nicht aushalten könne. Ferner ſei es unwahrſcheinlich, daß die ruſſiſchen Bauern die Erfah⸗ rungen ihrer Väter vollkommen vergeſſen hätten. Die „Times“ glauben aus allen dieſen Gründen, daß die Dro⸗ hungen der Sowjetregierung nicht ganz ſo heiß gegeſſen zu werden brauchen wie ſie gekocht ſind. Die chineſiſche Regie⸗ rung habe wahrſcheinlich die Koſten genau kalkuliert, als ſie ihren Anſchlag gegen die ruſſiſchen Beamten und Angeſtellten der oſtchineſiſchen Eiſenbahn ausführte. Ueber die Haltung Japans bemerkt das Blatt, daß die japaniſche Regierung als Eigen⸗ tümer der ſüdmandſchuriſchen Eiſenbahn unverzügliche Schritte werde ergreifen müſſen, um die japaniſchen Inter⸗ eſſen gegen Angriffe von beiden Seiten zu ſchützen. Weder der Erfolg eines offenen Bruches internationaler Verträge durch den chineſiſchen Nationalismus, noch das Eindringen kommu⸗ niſtiſcher Truppen in die Mandſchurei könne Japan will⸗ kommen ſein. Das gleiche Blatt meldet aus Tokio, japauiſche Paſſagiere der ſibiriſchen Eiſenbahn berichten, daß zwiſchen Baikal und Mantſchuli 5 0 an der ruſſiſch⸗mandſchuriſchen Grenze ſtarke ruſſiſche Truppenzüge in öſtlicher Richtung fahren. General Muraoka, der bis vor kurzem die japaniſchen Truppen in der Mandſchurei komman⸗ diert hat, erklärte, daß die Chineſen ſeit einiger Zeit an der ſibiriſchen Grenze Truppen zuſammengezogen habe. Es wird ferner betont, daß die Oſſuri⸗Eiſenbahn für den Zivilverkehr geſchloſſen worden iſt. Japaniſche Kenner der Lage glauben nach wie vor, daß dieſe beiderſeitigen Truppenbewegungen als Bluff zu betrachten ſeien und daß ein großer Krieg nicht zu erwarten ſei. Aus anderen Meldungen entnimmt man, daß die chine⸗ ſiſchen Behörden die Ausweiſung der Ruſſen und die Schließung ruſſiſcher Niederlaſſungen fortſetzen. Aus Muk⸗ den wird berichtet, daß die dortige Regierung auf die Situa⸗ tion gut vorbereitet ſei. Sechs Panzerzüge patrouillieren die umſtrittene Bahnſtrecke zwiſchen Charvin und Mantſchuli ab. Die Nankingregierung hat den Verkehrsminiſter Sun⸗Jo nach der Mandſchurei ge⸗ fandt, um die reſtloſe Ueberführung der Bahnverwaltung in chineſiſche Hände vorzunehmen. Sun⸗Jo erklärte, daß ſein Miniſterium ſeit langem Pläne für dieſen Fall ausgearbeitet habe. Aus Moskau erfährt die hieſige Preſſe, daß große Maſſendemonſtrationen der Kommuniſtiſchen Partei veranſtaltet worden ſind, um für die Chinapolitik der Regierung Stimmung zu machen. Die Arbeiter wurden aufgefordert, ſich zu verpflichten, im Falle der Gefahr die Rote Armee aktiv zu unterſtützen. 4. Nr. 323— 140. Jahrgang 3 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.-M. Reklamen 34.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streils, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Kommuniſtiſche Demonſtrationen in Berlin Berlin, 16. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die chineſiſchen Geſandtſchaft, bei der geſtern von Kommuniſten einige Fenſterſcheiben eingeworfen wurde, iſt unter Polizeiſchutz geſtellt worden. Heute vormittag fragten mehrere verdächtige Geſtalten in dem Hauſe nach dem chineſt⸗ ſchen Konſulat, gingen die Treppe hinauf, wandten ſich aber ſchleunigſt wieder dem Ausgang zu, als ſie auf dem Treppen podeſt einen Polizeibeamten bemerkten. Was wird China antworten? Schanghai, 16. Juli.(United Preß.) Die Beantwortung des ruſſiſchen Ultimatums durch die chineſiſche Regierung wird vorausſichtlich eine Verzögerung erleiden, da der chineſiſche Außenminiſter C. T. Wang, der augenblicklich eine Reiſe nach Tientſin und Schanghai unternimmt, erſt am Freitag wieder in Nanking eintrifft. Urſprünglich hatte man, wie bereits gemeldet, erwartet, daß er am Anfang dieſer Woche nach dort zurückkehren werde. Die letzten noch bei der chineſiſchen Oſtbahn augeſtellten Ruſſen werden jetzt nach aus der Mandſchurei hier einlau⸗ fenden Meldungen ebenfalls entlaſſen. Vielfach werden auch die ruſſiſchen Angeſtellten betroffen, die bisher auf der Strecke Charbin—Tſchangtſchung letwa 270 Kilpmeter ſüd⸗ weſtlich von Charbin) beſchäftigt waren. Wie verhält ſich Japan? Tokio, 16. Juli.(United Preß.) In der Beurteilung der Ereigniſſe in der Mandſchurei verurteilt die japani⸗ ſche Preſſe durchweg die Beſitzergreifung der oſtchineſiſchen Bahn durch die chineſiſchen Behörden, obwohl gleichzeitig zu⸗ gegeben wird, daß die Behauptung der Chineſen richtig ſei, die ruſſiſchen Beamten ſeien Organe zur Verbreitung ko m⸗ muniſtiſcher Propaganda geweſen. Man fürchtet hier offenbar, daß Japan das nächſte Ziel eines chineſiſch⸗ nationaliſtiſchen Angriffes ſein könnte, zumal bereits eine ganze Reihe von chineſiſchen Organiſationen und Blättern laut die Rückgabe der Inſel Kwantung fordert, wodurch Japan auch die Kontrolle über die ſüdmandſchuriſche Bahn verlieren würde. N Amerikaniſches Mißtrauen gegen Japan In Kreiſen des amerikaniſchen Staatsdepartements ver⸗ folgt man den Konflikt zwiſchen Nanking und Rußland mit größter Aufmerkſamkeit. Ueber die noch völlig undurchſichtige Haltung Japans zeigt man ſich beſonders beſorgt, da man befürchtet, daß Japan die Gelegenheit zur Verwirklichung ſeiner Ziele in der Mandſchureti benutzen könnte. Man weiſt in dieſem Zuſammenhang darauf hin, daß dadurch die Waſhingtoner Verträge vom Jahre 1921, die die Unabhängig⸗ keit Chinas garantierten, verletzt werden würden. Was das ruſſiſche Vorgehen betrifft, ſo wird das formelle Recht, ſoweit die Beſchlagnahme der oſtchineſiſchen Eiſenbahn durch China in Frage kommt, anerkannt, anderſeits aber auch unterſtrichen, daß die bolſchewiſtiſche Propaganda Rußlands in der Mandſchurei unberechtigt ſei. Irgend eine Unter⸗ ſtützung Rußlands durch Amerika hält man jedoch in unterrichteten Kreiſen für unmöglich, da die amerikaniſche öffentliche Meinung dies nicht billigen würde. Man iſt feſt entſchloſſen, zunächſt die Dinge abzuwarten. Die Konferenztaktik der Entente Berlin, 16. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die engliſche Note in Sachen des Konferenzortes iſt anſcheinend in Paris noch nicht überreicht worden. Wenigſtens iſt an hieſt⸗ gen, ſonſt unterrichteten Stellen noch nichts davon bekannt. So bleibt man nach wie vor auf Vermutungen angewieſen. Nach dem Meinungsaustauſch zwiſchen der Pariſer und der Londoner Preſſe zu urteilen: zu nicht gerade erfreulichen Ver⸗ mutungen. Immer mehr gewinnt man den Eindruck, daß, wenn ſich Frankreich nun doch für London gewinnen läßt, Deutſchland die Koſten des Verfahrens zu tragen hätte. Es würde dann ebenſo gehen wie bei ſo vielen früheren Anläſſen: Frankreich und England würden ſich auf dem Rücken Deutſchlands geeinigt haben. Auch ſonſt laufen die Dinge leider gar nicht gut. Unſere Anregung. die Organiſationsausſchüſſe auf den 15. Julk nach Berlin einzuberufen, iſt glatt zu Boden gefallen. Ein paar unverbindliche Höflichkeitsfloskeln der Pariſer Regie⸗ rungsmänner, das war alles. Man darf wohl annehmen, daß die Beſprechungen, zu denen Dr. v. Hpeſch nach Bühler Höhe gereiſt iſt, mit dieſen Fragen zuſammenhängen. Schon jetzt aber wird man ſich darauf einzurichten haben, daß unſere Partner auf der politiſchen Konferenz, es mit ihrer alten Verſchleppungs⸗ und Ueberrumplungstaktik verſuchen werden. In den Verſchleppungsverſuchen ſind wir, wie man ſieht, ſchon mitten drin. Wüſte Schlägerei— Ein Toter — Dortmund, 16. Juli., Von einem Feſte heimkehvende Arbeiter kamen miteinander in Streit, in deſſen Verlauf der Arbeiter Theodor Pfeiffer mit einer Kartoffelhacke tot⸗ geſchlagen wurde. Sein Bruder Wilhelm wurde lebens⸗ gefährlich verletzt. Die vier Täter konnten verhaftet werden, S ſich jedoch wicht mehr feſtſtellen, wer den tödlichen Sthlag geführt hat, 2. Seite. Nr. 323 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienskag, den 16. Juli 1929 1 Vom Tage Durch die Veröffentlichung einer anderen Verſion des Kaas'ſchen Briefes an Dr. Wirth über die franzbſiſchen Pläne zur Einrichtnug einer dauernden Kontrollkommiſſion im Rheinland nach der Räumung im angeblichen Intereſſe der Sicherheit Frankreichs vor einem deutſchen Angriff, iſt wenig⸗ ſtens das eine Ergebnis erzielt worden, daß über die Ein⸗ mittig keit aller Parteien in dieſer Frage kein Zweifel mehr herrſcht. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat ſo⸗ fort die Gelegenheit Jenuußzt, in einem Interview mit der „Frankfurter Zeitung! die Sachlage völlig zu klären. Der Reichskanzler hat bereits in Genf bei der Vollverſammlung des Völkerbundes in amtlicher Eigenſchaft und wenige Tage ſpäter in einem Interview mit dem Wolffſchen Telegraphen⸗ bitro gang ausführlich und ſehr nachdrücklich klargeſtellt, daß für Deutſchland die Einrichtung einer Kontrollkommiſſion irgendwelcher Art über das Jahr 1935 hinaus abſolut unan⸗ nehmbar ſei. Da der Reichskanzler zugleich der Führer der ſozialdemokratiſchen Partei iſt, müſſen dieſe Erklärungen zu⸗ gleich für ſie ſelbſt bindend ſein, und das iſt auch von den übri⸗ gen Parteiführern wiederholt anerkannt worden, zuletzt noch von Dr. Breitſcheid im Vorwärts. Dr. Streſemann hat vor ganz kurzem bei der außenpolitiſchen Debatte im Reichstag eine ganz unzweideutige Erklärung im gleichen Sinne abge⸗ geben, dasſelbe haben Vertreter aller anderen Parteien getan. Es iſt alſo vollkommen unverſtändli ch, warum Dr. Kaas und Dr. Wirth mit ihrem Briefwechſel hervorge⸗ treten ſind, der ſich nach den geſchilderten Verhältniſſen als ein Kampf gegen Windmühlenflügel erweiſt, denn die beiden Herren ſuchen Gegner, wo keine vor handen ſind. Das migg eine beſonders kluge Zentrumstaktik ſein, aber andere Sterblichen werden von ſolchen Don⸗Quichoteritten nicht all⸗ zuviel halten. Der Zweck der Uebung war wahrſcheinlich der, die Zentrumspartei in den Augen ber Wähler als diejenige, die beſonders eifrig auf dem Poſten iſt, in hehrem Glanz er⸗ ſtrahlen zu laſſen. Dieſes Vorhaben iſt ihnen nun gründlich vorbeigelungen, nachdem ihnen von berufener Seite ſofort vor Augen geführt wurde, daß die Warnung des Herrn Kagas und die Antwort des Herrn Wirth völlig überflüſſig waren. Viel⸗ leicht überlegen ſie ſich ein zweites Mal etwas mehr, ob es richtig iſt, mit ſolchen ſchriftlichen Faufarenſtößen hervorzu⸗ treten, ohne daß eine beſondere Veranlaſſung vorliegt. Daun wenigſtens müſſen ſie ſo vorſichtig ſein, nicht verſchiedene Les⸗ arten ihrer Schreibübungen an die Oeffentlichkeit gelangen zu laſſen. 15 0 4* 140 e e 21 4 17 55 13184 5 Sehr zur rechten Zeit erinnert der„Vorwärts daran, daß die Beratungen der Sachverſtändigenkommiſſion über die Arbeitsloſen verſicherung Ende des Monats aAbgeſchloſſen ſein ſollen und daß die vermutliche Stel⸗ lungnahme der Parteien ſehr bald nach der Veröffentlichung der Beſchlüſſe ſichtbar werden würde. Das ſozialdemokratiſche Parteiorgan fügt hinzu, daß dieſe Stellungnahme der Par⸗ teien von ſympthomatiſchem Wert für die kommenden Aus⸗ einanderſetzungen und die Laſtenverteilung ſein werden. Die Entſcheidung der Parteien über dieſes Problem werde ſehr ſchwer ins Gewicht fallen für den künftigen Beſtand der jetzigen Regierungskvalition. a Es iſt vollkommen richtig, daß ein ſehr ernſter Kampf um die Verteilung nicht nur der Laſten aus dem Doungſchen Abkommen, ſondern auch der Erleichterungen, die es bringen ſoll, ausgefochten werden muß. Wenn die Bera⸗ tung der Sachverſtändigen über die Arbeitsloſenverſicherung beendet ſind, wird die übrige Welt erfahren, was dabei heraus⸗ gekommen iſt. Ohne Rückſicht darauf, ob der Reichstag noch im Auguſt, im September oder gar erſt im Oktober zuſammen⸗ krftt, iſt der ſozjalpolitiſche Ausſchuß bereits auf den 15. Auguſt einberufen worden, um ſich mit den Beſchlüſſen der Sachver⸗ ſtändigen und der Umgeſtaltung der Arbeitsloſenverſicherung zu befaſſen, ſo daß auf jeden Fall bei Wiederaufnahme der Arbeſten durch den Reichstag ein fertiger Geſetzentwurf vor⸗ liegt, Sollte der ſozialpolitiſche Ausſchuß nicht imſtande ſein, ſich auf eine beſtimmte Vorlage zu einigen, ſo werden eben mehrere vorliegen und dann wird in interfraktionellen Be⸗ ſprechungen der Verſuch gemacht werden müſſen, zu einer Einigung zu gelangen. Aufführung der Pfälziſchen Landesbühne Carl Zuckmayers Seiltänzerſtück von Katharina Knie iſt das letzte Werk auf einem Weg, der vom abſoluten zeitloſen Eypreſſionismus bis zum Realismus des zeitgemäßen Volks⸗ ſtücks geführt hat; es ſind nur wenige Stellen in ſeinen Ge⸗ dichten und Erzählungen, die noch daran erinnern, daß er einmal der enge Genoſſe Haſenelevers, Tollers, Brechts und Bronnens geweſen iſt. Der Kleiſtpreis, den der Dichter des „Fröhlichen Weinberg“ ſeinerzeit erhielt, mag ihn endgültig gelockt haben, dem Genre des theaterwirkſamen, effektvollen Volksſtück ſich zu ergeben und ergeben zu bleiben; und ſein Schauſpiel„Schinderhannes“ mag ihn in der Richtung und der Richtigkeit dieſes Entſchluſſes nur einigermaßen, das Seil⸗ tänzerſtück„Katharina Knie“ aber vollends beſtätigt haben. Das Stück hat ſich ſchon auf zu vielen Bühnen bewährt als daß ein Bericht über ſeine Aufführung die Wiedergabe ſeines Inhalts oder ſeiner Geſtaltung erforderte; es hat natur⸗ gemäß ſeinen größten Erfolg in den Theaterſtädten jener Landſchaft gehabt, deren Sohn Carl Zuckmayer iſt: Südweſt⸗ deutſchland um Neckar, Main und Rhein. Die Pfälziſche Landesbühne, die es für das Saargebiet und das der baye⸗ riſchen Pfalz in ihren Spielplan aufnimmt, wartet mit einer beſonderen Inszenierung auf: ſie ſtellt es auf einer Frei⸗ lichtbühne vor der Limburg dar. Die helle Sonne eines wunderſchönen Sonntags verleiht der Atmoſphäre um das zirkusbunte Stück einen beſonderen Glanz, und das Publikum läßt ſich von mundartig gewürzten Späſſen ſo gerne zum Lachen verführen wie von der ſentimentalen Stimmung des Zwieſpalts Katharinens, zwiſchen der romantiſchen Lebens⸗ weiſe der Seiltänzerin und der moraliſchen Haltung einer bäuerlichen Ehefrau wählen zu müſſen, zu Tränen rühren. Katharina Knie trägt auch, in der Perſon der Schauſpielerin Margarethe Schorn die Palme des Erfolges davon, da ſich die Darſtellerin als ein friſches, bildungsfähiges und beach⸗ teuswertes Talent erweiſt. Sonſt fällt in dem zahlreichen Enſemble Karl Gaebler ſehr angenehm auf, die übrigen Ehargen wirken recht gutriert; auch die wichtigeren Rollen des Vaters Knie und des zum Ehemann beſtimmten Land⸗ wirts Rothacker ſind nicht gut beſetzt. er. * Im Nalurtheater des Ebertparks erfreute bas Landestheater für Pfalz und Saarland am Montag abend gebühre, auf dieſe Art mit Hilfe des ſtaablichen Appa⸗ tär des Innern und Stellvertreter des Reichskanzlers ſind war nach 1914 ſeine Aufgabe. Dann nahm er 1916 den Ab⸗ bisherigen Haltung der Sozialdemokraten und aus der jetzigen Haltung ihres Parteiorgans geht klar hervor, daß ſie nicht zum Nachgeben gewillt find. Der„Vorwärts“ operiert ſogar ſchon mit dem Schlagwort des Klaſſenkampfes und behauptet, die Rechte mit Einſchluß der Deutſchen Volks⸗ partei und der Demokraten wolle die Erleichterungen aus dem Voung⸗Abkommen nur der Großinduſtrie und der Groß⸗ finanz zugute kommen laſſen, die Laſten aber auf die große Maſſe des Volkes, alſo die Arbeiterſchaft, abwälzen. Das iſt eine böswillige Verdrehung der Tatſachen, die nicht geeignet iſt, einen gemeinſamen Boden für weitere Zuſammenarbeit finden zu laſſen. Die Szialdemokraten brauchen ſich nur die von ihnen ſo ſcharf angegriffenen Finanz⸗ und ſteuerpoli⸗ tiſchen Forderungen der Deutſchen Volkspartei anzuſehen, um zu entdecken, daß ſie nicht auf eine Bevorzugung der gro⸗ ßen Unternehmungen, ſondern auf eine Erleichterung des fürchterlichen Steuerdrucks hinauslaufen, der beſonders die Landwirtſchaft und den Mittelſtand in ſchwerſte Bedrängnis gebracht hat. Dagegen allerdings, daß etwaige Erleichterun⸗ gen aus dem Young⸗Abkommen auch ſpäter für einen weite⸗ ren Ausbau der geſamten Sozialpolitik und für Ausgaben verwendet werden, die nur einem Teil des Volkes nützen, aber den Etatausgleich von neuem gefährden, wird die Deut⸗ ſche Volkspartei ſich bis zum äußerſten wehren. Darüber ſollte ſich die Sozialdemokratie klar ſein. 1.** Der Bielefelder Polizeipräſident benutzt als guter Sozialdemokrat die polizeilichen Anmeldeformu⸗ lare zu Reklamezwecken für den Bielefelder Kon⸗ ſumperein. Auf Beſchwerden, warum nicht auch andere Handelstreibende zu dieſer amtlichen Reklame zugelaſſen würden, hat er erklärt, es habe ſich nur der Konſumverein dazu bereit erklärt. Er könne ſich auf andere Weiſe das Geld für die Vordrucke nicht verſchaffen. Dieſe etwas ſehr merk⸗ würdige geſchäftliche Nebenbeſchäftigung des Polizeipräſiden⸗ ten hatte der Abg. Wigand(DV.) in einer Kleinen Anfrage im preußiſchen Landtag zur Sprache gebracht. Er hatte feſt⸗ geſtellt, daß der Polizeipräſident für ſein Reklameunterneh⸗ men überhaupt an niemand ſonſt herangetreten war. Darob erfolgte in der ſozialdemokratiſchen Preſſe eine geharniſchte Weiſung an den preußiſchen Innenminiſter, er möge durch eine„klare und treffende Antwort“ die bequeme Reklame für den Konſumverein auf amtlichen Meldungsſcheinen billigen und ſanktionieren. Ein gewiſſer J. Hintzmann(Bielefeld) wies den Miniſter ſogar darauf hin, daß dem Konſumverein als einem ſoztalen Unternehmen das Privileg rats für ſich Propaganda zu machen. Zum Leidweſen für den Bielefelder Polizeipräſidenten und ſeine Geſchäftsfreunde vom Konſumverein hat der Mini⸗ ſter nun aber doch ein Haar in dieſen Reklamezetteln gefun⸗ den. Er hat die deutſchvolksparteiliche Anfrage dahin be⸗ antwortet, daß„auch ihm der Weg der Formularbeſchaffung durch die Bielefelder Polizeiverwaltung bedenklich und ungangbar erſcheine“. Dieſe Formulare ſollen zwar auf⸗ gebraucht werden, aber dann ſoll es mit der Reklame für den Konſumverein ein Ende haben. Was wird der Bielefelder Polizeipräſident nun machen? Und was werden ſeine Freunde vom Konſumverein zu die⸗ ſer Antwort des Miniſters ſagen? Reichskabinelt und Poungplan J Berlin, 16. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein Berliner Blatt hatte heute im Zuſammenhang mit dem Brief⸗ wechſel zwiſchen dem Prälaten Kaas und Dr. Wirth die Behauptung aufgeſtellt, Dr. Wirth habe ſeinerzeit im Kabinett gegen den Poungplan geſtimmt. Das trifft jedoch, wie uns an zuſtändiger Stelle verſichert wird, nicht zu. Dem Be⸗ ſchluß, in dem die Reichsregierung den YVoungplan als Grund⸗ lage für kommende Verhandlungen anerkennt, iſt vielmehr von allen Mitgliedern des Kabinetts ohne Ausnahme zu⸗ geſtimmt worden. —— 4 Das Eiſenbahnunglück in der Tſchechoſlowakei — Prag, 16. Juli. Nach den letzten Meldungen wurden bei dem Eiſenbahnunglück in Bohuflawitz insgeſamt 37 Rei⸗ ſende und zwei Eiſenbahnangeſtellte, vorwiegend durch herabfallendes Gepäck, verletzt. führung des Renaiſſance⸗Luſtſpiels „Donna Diana“ von Moreto. Die freundliche Aufnahme und der verhältnismäßig gute Beſuch veranlaßt den Inten⸗ danten Skal, bald mit einem fröhlichen Schwank wieder⸗ zukommen. H. Die Delbrücks Der Tod des 80jährigen großen Hiſtorikers und großen Menſchen Haus Delbrück, von dem geſtern der Nachruf rühmte, er habe in ſeinem Leben nie etwas anderes getan und ausgeſprochen, als was ſeine Ueberzeugung verlangte, lenkt den Blick auf dieſen Namen. Es gibt keine zweite deutſche Bürgerfamilie, die dem preußiſchen Staat eine ſolche Kette pflichttreuer und ehrenfeſter Diener und dazu dem deutſchen Geiſtesleben eine Anzahl hervorragender Gelehrter geſchenkt hot wie dieſe Delbrücks. Die Ahnherren waren Paſtoren, ein advocatus curiae in Magdeburg ſchließt die Reihe. Deſſen Sohn war jener Frie⸗ drich Gottlob Delbrück, den Friedrich Wilhelm III. von Preußen von 1800 an die Erziehung ſeiner beiden älteſten Söhne— Friedrich Wilhelm IV. und Wilhelm I.— leiten ließ, dem die Zeitgenoſſen die vollſte Sittenreinheit, eine echte Religion, eine reine Moral und den Geiſt einer wahren Hu⸗ manität bezeugten. Sein Sohn Rudolf von Delbrück iſt der preußiſch⸗deutſche Staatsmann, deſſen Name, wenn auch in gemeſſenem Abſtand, neben Bismarck ſteht. Des Kanzlers „rechte Hand“, von dem die Zollgeſetzgebung ihn Ende der 1870er Jahre trennte. Als Präſident des Bundeskanzler⸗ amts, als Führer der Verhandlungen mit den ſüddeutſchen Staaten in Verſailles und nachdem als Präſtdent des Reichs⸗ kanzleramts und preußiſcher Staatsminiſter ohne Portefeuille war er in der politiſchen und wirtſchaftlichen Entwicklung des jungen Reiches nach Bismarck die ſtärkſte ſtaatsmänniſche Erſcheinung. Aus ſeinen Lebenserinnerungen treten, wie Max Lenz ſagt, die Klarheit und Sachlichkeit des politiſchen Urteils, die Wahrhaftigkeit ſeines Charakters, die Zielbewußt⸗ heit im Handeln und die Hingabe an ſeine Aufgabe an den Staat, dem er diente, auf jeder Seite hervor. Am Ende des Kaiſerreichs ſteht wie zu ſeinem Anfang wieder ein Delbrück, an erſter Stelle neben dem Kanzler: Clemens von Del⸗ brück. Oberbürgermeiſter von Danzig, Oberpräſident von Weſtpreußen, Preußiſcher Handelsminiſter, Reichsſtaatsſekre⸗ die Stufen des Werdegangs. Strafvollzug in Stufen Das preußiſche Juſtizminiſterium rechnet lauß „Germania“ damit, daß der Gang der parlamentariſchen Verhandlungen es geſtatten werde, die Verordnung über den Strafvollzug in Stufen bereits ab 1. Oktober d. J. wirk⸗ ſam werden zu laſſen. Jedoch ſoll die Verordnung zunächſt nur für den Bezirk des Strafvollzugsamtes in Berlin in Kraft treten. Man will hier erſt einmal die praktiſchen Wir⸗ kungen der neuen Normen probieren und dann erſt einen Zeitpunkt beſtimmen, von dem ab für alle Strafvollzugs⸗ bezirke der Stufenſtrafvollzug in Kraft treten ſoll. 8 Die Präſidenten der übrigen Strafvollzugsbezirke ſollen ermächtigt ſein, ſchon jetzt Einzelbeſtimmungen aus der um⸗ fangreichen Verordnung durchzuführen. Das gilt beſonders für die Trennung erheblich vorbeſtrafter Gefangener von wenig Vorbeſtraften. Auch ſoll es zuläſſig ſein, Minderjährige in Jugendabteilungen unterzubringen und ferner zahlreiche Erleichterungen wie Sonntags⸗Spaziergänge uſw. durch⸗ Letzte Meldungen Geheimrat Binswanger geſtorben — Jena, 16. Juli. Der ehemalige Direktor der hieſigen Univerſitäts⸗Nervenklinik, Geheimrat Prof. Dr. Otto Bin 8. wanger, iſt in der vergangenen Nacht in Kreuzlingen bei Konſtanz, wo er ſeit ſeinem im Oktober 1919 erfolgten Aus⸗ ſcheiden aus der Lehrtätigkeit ſeinen Wohnſitz hatte, geſtorben. Profeſſor Biuswanger war 1852 in Münſterlingen in der Schweiz geboren. Raubüberfall in der Wohnung — Berlin, 16. Juli. Im Stadtteil Neukölln überfielen geſtern zwei Burſchen eine Frau in ihrer Wohnung und verſuchten, ſie zu knebeln und dann in einen Kleider⸗ ſchrank zu ſperren. Auf die lauten Hilferufe der Frau ließen die beiden Einbrecher jedoch von ihrem Opfer ab und nahmen Reißaus. Da ſich aber vor dem Hauſe auf die Hilfe⸗ rufe hin bereits eine große Menſchenmenge angeſammelt hatte, ſahen ſie den Ausgang verſperrt, machten kehrt, rann⸗ ten die Treppe hinauf und verſchwanden. Die alarmierte Polizei mußte ſchließlich die Durchſuchung des Hauſes ergeb⸗ nislos abbrechen. Vermutlich ſind die jugendlichen Ver⸗ brecher über die Dächer der Nachbarhäuſer entkommen. Unterſchlagungen beim Arbeitsamt Hagen — Hagen, 16. Juli. Beim Hagener Arbeitsamt hat man Unterſchlagungen in Höhe von 45 000 Mark aufgedeckt, die bis ins Jahre 1924 zurückreichen. In die Angelegenheit ſind ſie⸗ ben Perſonen verwickelt. Großfeuer in einer Eiſenbahnwerkſtätte — Oldenburg, 16. Juli. In den Oldenburgiſchen Eiſen⸗ bahnwerkſtätten brach am Montag in den Abendſtunden ein Großfener aus, dem ein großer Holzſchuppen, in welchem reparaturbedürftige Wagen ſtanden, und ein weiterer Schup⸗ pen zum Teil zum Opfer fielen. In den Hallen lagerten Vorräte an Oel und Lackfarben, die größtenteils gerettet wer⸗ den konnten. Einige Sauerſtofflaſchen explodierten. Etwa 40 Wagen wurden von dem Feuer vernichtet. Vier Perſonen ertrunken — Paris, 16. Juli. Drei Ehepaare aus Lyon wollten am Montag vormittag in einem Boot die Rhone überqueren. Als ſie Waſſer im Boot bemerkten, drängten ſich die drei Frauen auf die eine Seite des Kahns, der infolgedeſſen umſchlug. Da⸗ bei ertranken vier der Inſaſſen, während ein Mann und eine Frau gerettet werden konnten. Exploſionen in einem Ammoniaklager — Philadelphia, 16. Juli. In einem am Hafen liegenden Schuppen brach Feuer aus, durch das die dort lagernden Ammoniakvorräte zur Exploſion kamen. Faſt die ge⸗ ſamte Feuerwehr von Philadelphia und die Feuerlöſchboote mußten aufgeboten werden, um den Brand zu bekämpfen. Mehrere Feuerwehrleute wurden infolge der Rauchentwick⸗ lung ohnmächtig. Der Sachſchaden wird auf etwa 300 000 ſchied, um im Sommer 1918 als Nachfolger Valentinis aus Pflichttreue, nicht aus Ehrgeiz, für ein paar Wochen des Kat⸗ ſers letzter Kabinettschef in den neugeſtalteten politiſchen Ver⸗ hältniſſen zu werden. Als Honorarprofeſſor in Jena beſchloß er ſein Leben, nachdem er als Mitglied der Weimarer Natio⸗ nalverſammluung noch einmal dem Staat gedient hatte. Der Herausgeber ſeiner Reden, Magnus von Braun, hat dieſen Pflichtmenſchen ſo beſchrieben: Finanzielle Vorteile lockten ihn ute. Er war der Prototyp des Staatsmannes altpreußiſcher Schule, deſſen Erwerbstrieb verkümmert war und der in der unbeſtechlichen Reinheit ſeines Beamtentums ſtolzes Genüge fand.„Ich dien“ war ihm innerſte Herzensſache. Die Erin⸗ nerung an den ritterlich vornehmen Mann lebt noch in der politiſchen Arbeit und im politiſchen Kampfe der Gegenwart. Auch Hans Delbrück war nicht nur Hiſtoriker, ſondern Politiker und Staatsmann. Nicht deshalb, weil er als Frei⸗ konſervativer ein paar Jahre Abgeordneter war, ſondern weil ſeine wiſſenſchaftliche Arbeit ihn, den Geſchichtsforſcher, zum Strategen und Staatsmann beſtimmte. Sowenig fein for⸗ ſchender Geiſt ſich in die Schablone des Konſervativismus, auch nicht ſeiner liberaliſierenden Färbung, auf die Dauer ſpannen ließ, gerade ſo wenig hat feine ariſtokratiſche Seele ihn im letzten Jahrzehnt ſeines Lebens einen Demokraten im Parteiſiune werden laſſen. Unter den Präſidenten des deutſchen Reichsgerichts ſteht zwiſchen Seckendorff und Simons ein Delbr ü ck, der vorher als Unterſtaatsſekretär im Reichsjuſtizamt wirkte. Zwei Spe⸗ zialwiſſenſchaften rühmen in zwei Delbrücks ihre Meiſter. Der Sprachforſcher Berthold Delbrü ck, durch Jahrzehnte Profeſſor der vergleichenden Sprachforſchung und des Sans⸗ krits an der Univerſität Jena, iſt der Begründer der ver⸗ gleichenden Sprachwiſſenſchaft auf dem Gebiete des Syntax geweſen. Max Delbrück, Hans Delbrücks füngerer Bru⸗ der, war der hervorragendſte Forſcher und Finder auf dem Gebiete der Agrieulturchemie vor dem Ausbruch des Welt⸗ krieges unter den deutſchen Gelehrten. 3 Die Reihe würde ſich lange fortſetzen, wenn man alle die a Delbrücks in höchſten Beamtenſtellen, in Politik und Wiſſen⸗ ſchaft nennen wollte, auch in Handel und Wirtſchaft, wo der Berliner königliche Kaufmann der Gründerzeit⸗ Adalbert Delbrück an erſter Stelle zu nennen iſt, anführen wollte. Es iſt ſo: Kein zweiter bürgerlicher Name Deutſchlands hat mit ſoviel Kräften eine Unmittelbar auf das Leben der Die Kriegswirtſchaftspolitik Nation Zielende Wirkſamkeit ausgeübt wie dieſer, deſſen letzter großer Träger jetzt mit Hans Delbrück geſtorben iſt. WE. 3 8 f 1 * Dienstag, den 16. Jui 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 323 „Es muß nit immer de Rhein unn's Schtrandbad ſein“, hott'r Schorſch gemeent,„'r kann aach emvol an de Necker 9 unn uff die Liewesinſel gehe.“ Mir war zwoor nit ganz kloor, was die unn wo die Liewesinſel iſſ unn ſchließlich habb ich gemeent, daß mir als verheirate Leit doch nit mehr not⸗ wendig hätte, uff e Liewesinſel zu gehe.'r Schorſch war ganz erſchtaunt, daß ich als Mannemer die Liewesinſel nit kenne duh. Nooch und nooch hott ſichs uffgeklärt, daß des jo nix anneres iſſ, als die Maulbeerinſel. Frieher wars noch kee Inſel. Do hawwe'r als blos'ſaacht:„'r gehe zu de Maulbeerbääm.“ Die Maulbeerbääm waren im Sum⸗ mer als unſer hegſchtes. Was hawwe'r als do die Hoſe verriſſe, wenn mir die ſteße Beere vun de Bääm runnerg'holt hawwe. Awwer ſeit'r de Neckerkanal hawwe, iß des e Inſel unn ſchwierig zu erreiche.'r muß iwwer die Ried⸗ bahnbrick unn deß iß halt en arch weiter Weg. Awwer trotzdem ſinn mir mit Kind unn Kegel am Sunn⸗ dag Morche nausgepilgert uff die Maulbeerwies. i Mir hott ſich ſo recht widder'freet, daß die Sunn emool ö widder richdig ſcheine duht. Des hawwe ſich awwer ſchein⸗ bar noch mehr Leit, denn allmählich ſinn'r noch'ime Haufe Leit begegnet, wo all des gleiche Ziel'hatt hawwe. Unn wie'r an Ort unn Schtell ware, war aach ſchun en Mords⸗ betrieb. Unner de Bääm ſinn en ganze Haufe Zelte giſchtanne, mindeſchtens dreißig Schticker. Allem nooch zu ſchließe, ware die ſchun iwwer Nacht dog'ſchtanne. Des iß doch e ſchtarkes Schtickel, denn die hawwe doch ſicher all da⸗ heem aach e Wohnung. Unn gleichzeidig aach noch e Haus am Necker. Des iß doch Verſchwendung. Bei'r hetige Wohnungsnot'hört dene ſicher ihr Wohnung enteignet. E Erfriſchungshall iß aach gebaut geweſe. Do kann mir ſehe, daß's Schtrandbad ſchun e arche Knkurrenz gekriggt hott. Mir hawwe uns dann e ſcheenes Plätzel unner ſo me Maulbeerbaam ausg'ſucht unn hawwe verſucht, die Zeit tot⸗ zuſchlage. Zuerſcht hawwe'r gebad. Des Waſſer hätt jo 1 e biſſel ſäuwerer ſein derfe. Wenn mir e Dreckfilter an'r N Riedbrick einbaue däht, däht des ſicher nix ſchadde. Awwer wenn'r den Dreck nit angeguckt hott, dann war des Waſſer verhältnismäßig ſauwer. Vor allem wars naß unn des war die Hauptſach. Mehr wie emool habb ich mir die Schienbeener angehaue. Awwer des gehört zum Vergniege. Mei Fraa hott zwoor gemeent, wenn ſie mir emool ans Schienbeen haue däht, dann däht ich brülle, wie ſo en Ox am Schpies. Awwer des iß doch gar keen Vergleich. Beim Schwimme hott'r awwer aach arch uffbaſſe miſſe, daß'r nit vun ſo'ime Paddelboot iwwer de Haufe gerennt worre iß. Des hott uff'im Waſſer grad ſo gewimmelt unn wenn 'r e biſſel uffgebaßt 8 hott'r grad meene könne,'r wär in eener Revü. Do ſinn vorbei gekumme braun ver⸗ brennte Kerl mit Muskle wie en Herkules. Annere ware weiß wie Emmedaler ohne Rinde, gegen Owend ware ſe rot wie'n'ſottener Krebs. Unn die Dame vun dene Bleichhäuter hawwe ihr zarde Haut mit im Sunneſchermche'ſchitzt, daß ihr Täng nit notleide duht. Wie des ulkig ausg'ſehe hott, wenn eene im Paddelboot en Scherm uffg'ſchpannt hott. Ich meen, wenn'r kee Sunn verdrage kann, dann ſoll'r daheeem bleiwe. Widder annere ſinn mit Muſik verbei'fahre. Unn wo ſo e Boot ſo en Schreier debei'hatt hott, do ſinn e Porzion annere Boote 0 hinnenvochgefahre, um aach den Muſikgenuß zu hawwe. Wie mir dann grad aus'm Waſſer gewollt hawwe, hott ſich m Schorſch ſei Frau entſchloſſe, endlich aach ins Waſſer zu gehe. Ich habb ihr awwer abgeroote, denn ſie wiegt zweeehalb Zentner unn do iß die Gefahr arch groß, daß des Waſſer fettig werd. Awwer ſie hott ſich nit halte loſſe, ſe hott unbe⸗ 0 dingt ihren Badanzug naß mache wolle. Ihren Badanzug . neiſchtes Modell: Hoſe bis nunner an die Wade unn driwwer 4 e ſchwarzweiß'ſchtreeftes Röckche. Wie ſie ins Waſſer iß, war der Anzug ganz, wie ſe rausg'kumme iß, ware die Hoſe verriſſe.'r ſoll alſo nie ſchenne, wenn eens zu de Bad⸗ hoſſe noch e Röckel driwwer hott. Wie'r mit'm Bade genug'hatt hawwe, hawwe'r uns in die Sunn gelegt. Hawwe die Leit kritiſiert, wo an uns vorbeigeloffe ſinn unn de Krach bewunnert, wo die viele Leit rechts unn linksneckeriſch ausg fiehrt hawwe. Denn uff'r linke Seit iß aach feſcht gebade worre. Wie die Hitz am eee war, 8 mei 1 e 3 3 . 4 ant Am Netkerſchtrandbaad licherweis habb ich mein Geldbeitel vergeſſe'hatt. Ich habb dann meiner Fraa den Vorſchlag gemacht, ſich e Eis uff Rootezahlung zu hole Se könnts jo uff zwanzichmonatliche Roote iwwers Gaswerk abbezahle Awwer do iß der Eisverkääfer nit druff eingegange.'r Schorſch hott uns dann des Geld ausgelegt, ſunſcht wär die Erholung vum ganze Sunndag futſch geweſe. For mei Fraa unn for mich. So iß halt der Sunndag rumgegange unn friſchgeſchtärkt hawwe'r uns uff de Heemweg gemacht.'r hawwe dann mit'me Motorboot iwwerſetze könne unn ware ſchneller deheem. Alſo wie'r ſieht, iß alles organiſiert unn 's Neckerſchtrandbad gewinnt allmählich immer mehr an Bedeitung. Es muß nit immer de Rhein ſein.'r kann ſich aach am Necker de Sunnebrand hole. 0 doͤtiſche Nachrichten Zu Hauſe iſt das Geld nicht ſicher! Gibt es heute noch Menſchen, die ihr erſpartes Geld, wenn nicht im Strumpf, wie das früher oft üblich, in Käſten und Schränken zu Hauſe aufbewahren? Man hält es kaum für möglich, aber die immer wieder auftauchenden Zeitungs⸗ nachrichten über Diebſtahl und Raubmorde beſtätigen dieſe Tatſache. Erſt kürzlich wurde eine 66jährige Witwe von drei Männern überfallen, beraubt und getötet. Wie ſich heraus⸗ ſtellte, hatte einer der an dem Raubüberfall Beteiligten in Erfahrung gebracht, daß die Frau ihre Erſparniſſe im Hauſe hatte. Er machte zwei an 10 darauf aufmerkſam, die Frau wurde überfallen und ihr Geld geſtohlen. Dieſer Einzelfall ſollte doch zu denken geben, und vor Un vorſichtigkeit in Gelddingen warnen! In unſerer unſicheren Zeit, da Einbrüche und Raubüberfälle an der Tagesordnung ſind, ſollte wohl jeder wiſſen, daß man ſein Geld weder bei ſich tragen, noch zu Hauſe aufheben darf und ſelbſt, wenn es ſich um geringe Summen handelt, gut daran tut, es ſofort ſicher anzulegen. Jeder kluge Menſch wird ſeine Erſparniſſe, wenn ſie noch ſo gering ſind, der Sparkaſſe anvertrauen. Er braucht dann weder um ſeine perſönliche Sicherheit noch um den Verluſt des Geldes beſorgt zu ſein, es iſt bei ſeiner Sparkaſſe gut aufgehoben. N * Einen Schwäche anfall erlitt geſtern nachmittag eine 25 Jahre alte Frau im Strandbad beim Schwimmen. Ein 22 Jahre alter M 058 10 brachte ſie an Land, wo ſie ſich nach Verbringung auf die Sanitätswache nach kurzer Zeit wieder erholte. Die zahlenmäßige Erfaſſung des Fremdenverkehrs iſt in mancher Großſtadt noch immer ein Stiefkind der Bevölke⸗ rungsſtatiſtik. Da aber die Beobachtung ſowohl der Bewegung als auch der Zuſammenſetzung des Fremdenverkehrs heute in kommunal politiſcher Beziehung ſowie in wirtſchaftlicher Hinſicht überaus wichtig iſt, wird man es begrüßen können, daß der Deutſche Städtetag jetzt bemüht iſt, eine fortlaufende Fremdenſtatiſtik der deutſchen Groß⸗ und Mittelſtädte aufzu⸗ ziehen. Mit Recht wird darauf verwieſen, wie wertvoll es für die Geſchäftstätigkeit vieler Gewerbe iſt, über Verlauf und eee en des Fremdenverkehrs ſtändig unter⸗ richtet zu ſein. Die Ergebniſſe dieſer Zuſammenſtellung werden auch als Unterlage zur Beurteilung der Einkommens⸗ quellen der Städte, beſonders der aus dem Ausland ſtammen⸗ den Erträgniſſe des Fremdenverkehrs, ohne Zweifel ſehr willkommen ſein. Bedauerlich iſt, daß Vergleiche unter den einzelnen Städten infolge der Unvollkommenheiten und der Verſchiedenartigkeit im Fremden⸗Meldeweſen nur ſehr bedingt möglich ſind. Greift man aus den 89 Städten, die an den Städtetag berichtet haben, Mannheim heraus, ſo zeigt ſich, daß analog 8 8 8 5 in den meif ſten anderen Größſtädten der r DDr gleiche Verletzung zog ſich ein 29 Jahre alter Taglöhner Welche Ausländer beſuchen Mannheim? * Auffindung einer Kindesleiche. Am 5. Juli wurde in einem Ludwigshafener Park in einem Gebüſch die Leiche eines neugeborenen din dss männlichen Ge⸗ ſchlechts aufgefunden. Die Leiche war mit einer Berliner illuſtrierten Zeitung, ſowie mit gelbbraunem Packpapier um⸗ wickelt und verſchnürt. Sie mag etwa—8 Tage an der Fund⸗ ſtelle gelegen haben. Von der Kindesmutter fehlt bis jetzt jede Spur. Sachdienliche Mitteilungen wolle man ſchleunigſt an die Fahndungspolizei Mannheim oder an das Stadt⸗ e(Kriminalabteilug) Ludwigshafen übermitteln. * Zuſammenſtöße. Geſtern morgen ſtieß ein 20 Jahre alter Radfahrer an 115 Straßenkreuzung Renz⸗ und Colliniſtraße mit einer 17 Jahre alten Radfahrerin zu⸗ ſammen. Beide ſtürzten zu Boden. Während der Radfahrer unverletzt blieb, zog ſich die Radfahrerin einen Bluterguß am rechten Knöchel zu, ſo daß ſie ſich in ärztliche Behandlung begeben mußte— Geſtern abend ſtieß ein Perſonenkraftwagen an der Einmündung der Straße U 3/0 4 in den Friedrichs⸗ ring mit einem Z34jährigen Motorradfahrer zuſammen, der zu Boden geſchleudert wurde. Dabei trug er an der rechten Hand und am Kopfe leichte Hautabſchürfungen davon. Außer⸗ dem klagte er über Schmerzen im Rückgrat. Der Sachſchaden iſt erheblich. * Naſenbeinbrüche. Ein 24 Jahre alter Schloſſer erlitt geſtern in einem Betriebe im Stadtteil Luzenberg da⸗ durch einen Naſenbeinbruch, daß ihm bei Ausbeſſerung eines Strebelradiators ein Eiſen aus rutſchte und zurückfuhr. Die zu, der in betrunkenem Zuſtande auf der Breiteſtraße zu Boden ſtürzte. Die Verunglückten wurden ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. f * Einrichtungs⸗Wettbewerb des Badiſchen Landesgewerbe⸗ amts. Ein Wettbewerb zur Gewinnung 1. or bildlicher Einrichtungen für neuzeitliche Dreizimmer⸗ wohnungen wird vom Badiſchen Sande geen unter Fachleuten und Künſtlern ausgeſchrieben. Für Preiſe und Ankäufe ſind 2000 Mark ausgeſetzt; weitere Verkaufsmöglich⸗ keiten für Entwürfe wird die nach der Entſcheidung des Wett⸗ bewerbs vorgeſehene öffentliche Ausſtellung aller eingegan⸗ genen Entwürfe in der Landesgewerbehalle Karlsruhe er⸗ geben. Die Entwürfe müſſen bis zum 16. September d. J. eingeſandt ſein. Die näheren Beſtimmungen werden vom Badiſchen Landesgewerbeamt in Karlsruhe koſtenlos abge⸗ geben. * Generelle baupolizeiliche Zulaſſung für F utterſtlpbaten Der Badiſchen Landwirtſchaftskammer wurde mit Erlaß vom 11. Juli die generelle baupolizeiliche Genehmigung für die Erſtellung einiger Typen von Futterſilobauten in bau⸗ techniſcher und ſtakiſcher Hinſicht unter beſtimmten Be⸗ dingungen erteilt. Die Badiſche Landwirtſchaftskammer hat bei Ausführung von Futterſilobauten der in Betracht kom⸗ menden Baupolizeibehörde eine amtlich beglaubigte Abſchrift dieſes Erlaſſes und die genehmigten Geſuchsunterlagen vor⸗ zulegen. Fremdenverkehr im erſten Quartal dieſes Jahres gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahrs zurückgeblieben iſt. Es beſuchten aber dennoch im erſten Vierteljahr 1929. f 36 390 Fremde Mannheim. Das bedeutet auf 1000 Einwohner berechnet 147. Die aus dem Ausland kommenden Beſucher erreichten davon die an⸗ ſehnliche Zahl von 2263. Mannheim gehört damit zu den Großſtädten, die ſich durch beſonders ſtarken Aus⸗ landsverkehr auszeichnen. Die Herkunft der Aus⸗ landsfremden iſt bei einzelnen Städten naturgemäß ſtark durch ihre Lage zur Grenze beſtimmt, ſodann aber auch viel⸗ fach ausſchlaggebend durch den Wirtſchaftscharakter beeinflußt. Unter den Auslandsfremden, die Mannheim beſuchten, dominieren die aus Oeſterreich und aus Italien und der Schweiz kommenden Ausländer. Im einzelnen gliedern ſich die Auslandsbeſucher nach folgenden Herkunftsgebieten: Oeſterreich 615, Tſchechoſlowakei, Ungarn, Jugoſlawien 212, Italien, Schweiz 485, Frankreich 129, Großbritannien und Irland d7, Niederlande 222, Schweden, Norwegen, Dänemark 90, Sowjetrepublik, Polen 191, Uebriges Europa 140, Ver⸗ einigte Staaten von Nordamerika 49, Uebriges Ausland 43. 05 Deutsche drauenkunſt der Gegenwart Ausſtellung im Ebertpark zu Ludwigshafen Daß„die Frauen keinen Rang haben“, dies galant⸗ un⸗ galante Wort wagte der Korſe heutigen Tags kaum mehr aus⸗ zuſprechen— ſo wenig wie ſeine geiſtvolle Feindin Fr. v. Stael die Behauptung, die Frauen ſeien die beſten, von denen am wenigſten geredet werde! Erringt doch das„ſchwächere“ Geſchlecht in Wirtſchaft, Politik und Wohlfahrtspflege mehr und mehr Rang und Stimme. Die Tore der Kunſt haben ſich der Frau ſchon länger aufgetan. Ein zeitgemäßer Gedanke darum, Deutſche Frauen⸗ kunſt der Gegenwart anläßlich der augenblicklichen Tagung des Bayr. Landesverbandes für das höhere Mädchen⸗ ſchulweſen in einer größeren Zahl von Originalarbeiten zur Ausſprache zu ſtellen. Der Vorkämpfer für Kunſtkultur in der Arbeitsſtadt Ludwigshafen, Prof. Friedr. Grewenig, ſchuf dieſe Ausſtellung in Verbindung mit dem Verein für Frauenintereſſen und dem„BM“(Prof. Dr. Olga Freiin v. Plotho). Ein halbes Hundert führender Malerinnen, Bildhauerinnen, Graphikerinnen, Architektinnen und Kunſt⸗ gewerblerinnen treten in die„Arena“(dies Wort drängt ſich beim Anblick des Sandbodens in der einen von beiden Blumenhallen des Ebertparks unwillkürlich auf; wann er⸗ richtet die jüngſte Großſtadt den Muſen einen würdigen Tempel?). Achtunggebietend ſind die namhaften Kunſt⸗ mittelpunkte des Reichs vertreten. Nur die beiden Vorrei⸗ terinnen Käte Kollwitz und Charl. Berend⸗Corinth kommen ſcheints nach weiblicher Art mit Verſpätung Der Querſchnitt durch die Ausſtellung ergibt einen guten — Durchſchnitt. Ueberwältigendes hat man ja auch wohl nicht erwartet; welche Bildkunſtparade jüngſter Vergangenheit wies neue Ziele, neue Bahnen? Am höchſten möchte man die Gebrauchs kunſt werten, ſoweit ſie in der Ergän⸗ zungsausſtellung des Kunſtgewerbehauſes Demuth⸗ e mermann im Rheinblock am Samstag zu 2 9 7 war. Von der Werkkunſt im Ebertpark gemahnen die abſtrakten Bild⸗ teppiche Viktoria Re gener⸗ Mintſchinas(Stuttgart) an Klees Farbmuſik. Keramik bringen die Ludwigs⸗ f. Erika Haſſe und Ola Hammelman n. In 11 8450 0 die 1 die große Kunſt? Un⸗ ſere Ausſtellung verneint dieſe Frage u. E. für das Gebiet der Architektur und Großplaſtik. In der Innenbau⸗ kunſt allerdings kommt(wie der unerbittliche Weininger ſagen würde)„das Höchſte, was die Frau erreichen kann: der Geſchmack“ zur Geltung. Ja, es wäre zu wünſchen, der weibliche Sinn für Klein⸗ und Feinkunſt und Heimgemütlich⸗ keit räumte auf mit dem übertriebenen Purismus der nackten Wände(Tautiſierungl!); er iſt undeutſch und überliefert unſere Künſtler dem Hungertod. Jenen„Geſchmack“ verraten die Innenräume von Marlene Poelzig und Emilie Winckelmann ⸗ Berlin, Thereſe Mogger⸗Düſſeldorf und Grete Schütte⸗Lihotzky⸗ Frankfurt; die Monumen⸗ talität des Aeußeren überzeugte uns indeſſen in keinem Fall. Auch die Großbildnerei(Kriegerdenkmal) von Mania Kacer⸗ Mannheim dürfte weniger als ihre lebens⸗ volle Kleinplaſtik zu ſchätzen ſein. Liebenswürdig ſchmeicheln zwei Bildnisſkulpturen; Ali Lichtenſteins(Darmſtadt) Erbgroßherzog Georg Donatus könnte als Ritter ohne Furcht und Tadel durch einen Blauſtrumpfroman ſchreiten, und auch angeſichts Helene v. Beckeraths(Frankfurt) Bronzebüſte möchte man bei der edlen Frau anfragen, ob dieſer rodini⸗ ſierte Jupiterkopf nicht zu ſchön iſt, um wahr zu ſeinn Unter den Malerinnen wird ein Doppelbildnis von Lulu Wolf⸗Darmſtädter⸗ Mannheim nicht leicht von einem anderen Gemälde der Schau an Kraft der Anſchauung und ſorgfältiger Durcharbeitung übertroffen; auch nicht von dem ſchwächeren zweiten„Eingeſandt“ der Künſtlerin. Am beſten ſchneiden die Stuttgarterinnen ab. Erna Raabes „Frau mit Hirſchkuh“ läßt an organiſterender Geiſtigkeit(im Sinne Hoelzels) die andern Großphantaſien der Schwäbin weit hinter ſich. Helene Kirſchkes„Verlaſſenes Weib“ kommt auf eine Syntheſe Kollwitz⸗Kokoſchka heraus. In Ehren beſtehen noch Käte Schaller(Bildnis), Gertr. Stemmler(Landſchaft), Hedw. Pfizen maier. Als „Ausleſe“ erſcheint auch die religibs gemeinte, aber recht „temperierte“ Temperamalerei von Boncha Eggers⸗Ruf⸗ Heidelberg: dem hl. Chriſtophorus ſchau tein Altdeutſcher über die Schulter;„das Opfer“ iſt gemixt aus Präraffaelitismus und Jugendſtilgeranke. Aus Karlsruhe erklingt der Name Maria Ortlieb, aus Mannheim Luiſe Schnitzler⸗ Wintermeyer, Helene v. Heyden ud Marta Winder⸗ 1 Dürr, die mit Scheren gc aus Hunnover 5 den Romanen„An heiligen Waſſern“(1899) und„Der Steinitz, an„Elefantiaſis“ leidend, aus Berlin Julie * olfhorn und Auguſte v. Zi tz e wirt, aus Bremen Ida Ströver.„ Damit nennt man wohl die beſten Namen. Blick ich aber nochmals umher in dieſem edlen Kreiſe, ſo macht der Anblick das Herz um deswillen nicht gerade„erglühn“, weil wenige Frauen ihr eigentliches Feld beſtellt haben. Das wahrhaft „Ewig⸗Weibliche“!!“ Die Wege haben berühmt gewordene Nalerinnen der Geſchichte gezeigt: ins Reich des Zarten, Heimlich⸗Heimeligen, Traum⸗ und Märchenhaften. Eine Roſalba Carriera bedeutete einen Gipfel, weil ſie die duftige Technik des Paſtells zur Vollendung führte, die Vigee⸗Lebrun als Malerin ihrer ſelbſt und ihrer Kinder, Angelika Kauf⸗ 5 mann als Märchenpoetin. Die Frau meide aber den Wett⸗ bewerb mit dem Männlichen. Es geht nicht um Gleichartig⸗ 2 keit, ſondern um Gleichwertigkeit— durch Vollendung des jedem Geſchlecht Ureigenen! 11. Dem Gedächtnis Jacob Chriſtoph Heers. Am 17. Juli wäre der Schwezer Dichter Jacob Chriſtoph Heer 70 Jahre alt geworden— er erlag vor vier Jahren, am 20. Auguſt 1925, einem Herzleiden, nachdem er in der letzten Lebenszei in materielle Not„ war Aus kleinen ne Jobe lang in einem Alpendorf, dann in Zürich tätig w Dann wurde er Journaliſt und war im Feuilleto „Neuen Zürcher Zeitung“ Nachfolger Carl Spit. Einige Zeit wirkte er auch als Redakteur der„Gartenlaube zog ſich dann aber zurück und lebte in Stein am Rhein ſeiner Schriftſtellerei. Seine ſtärkſten Erfolge erzielte der Bernina“(1900), und die Treue der Landſchaftsſchilde⸗ rung mehr als die Charakteriſtik ſeiner Menſchen recht fer⸗ tigte den Erfolg. Von ſeinen ſpäteren Büchern ſind di ſchichte einer Jugend„Joggeli“ und die Romane Wetterwart“ und„Laubgewind“ zu nennen. Gewiß werden ſich viele dieſer Werke gern erinnern und immer neue Auf⸗ lagen ſeiner beſten Bücher zeigen, daß er noch viele neue Freunde gewinnt. 4. Seite. Nr. 323 teue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 16. Juli 1929 Tagungen Deutſche Kaufmannsjugend im deutſchen Danzig Durch Danzigs enge Straßen ziehen kleine Trupps und ge⸗ ſchloſſene Kolonnen junger Menſchen. Sie führen bunte Wimpel mit ſich und wollen damit bekunden, daß ſie einer größeren Gemeinſchaft angehören. Mit hellen, offenen Augen nehmen ſie das vielgeſtaltige Bild der beutſchen Hanſaſtadt des Oſtens in ſich auf. Die Bevölke⸗ rung begrüßt ſie freudig und erkundigt ſich oft nach dem Woher und Wohin. Die einzelnen Trupps und Kolonnen gehören zum Bunde der Kaufmannsjugend im Deutſchnationalen Hand Tungsgehilfen⸗Ver band„der in der Zeit von.—8. Juli 1929 in Danzig ſeinen Vierten Reichsfugendtag abgehalten hat. 6000 Angehörige dieſes Bundes, Lehrlinge aus allen Lehrjabren und Junggehilfen ſind aus ſämtlichen Teilen des Reiches zu einer Tagung zuſammengekommen. Der Senat der Stadt Danzig, an der Spitze ſein Präſident Dr. Sah m, hat die jungen Gäſte ſeiner Stadt freundlichſt aufgenommen. Im Artushofe dem alten Verſammlungsſaale hanſeſcher Kaufleute hat er der Führerſchaft des Verbandes einen Empfang gegeben. Auf dieſem Empfang wurden Reden zwiſchen dem Präſidenten Dr. Sahm und dem Vorſteher des Verbandes, Haus Bechly ausgetauſcht, die, ſo⸗ weit es überhaupt Worte wiederzugeben vermögen, vom Ringen des Deutſchtums in Danzig und vom Willen, dieſes Deutſchtum zu er⸗ halten, kündeten. i Die 6000 Danzigfahrer fanden ſich am Samstag, 6. Juli in dem größten Verſammlungsraum der Stadt, der Meſſehalle zuſanmen, um hier mit einer Weiheſtunde die Tagung zu beginnen. Die Tagung wurde offiziell durch eine Anſprache des Reichsjugendführers Karl Hahn eröffnet. Das Gedicht des bei der deutſchen Jugend unvergeſſenen Heinrich v. Kleiſt„Mutter Germania an ihre Kinder“ vorgetragen vom Sprechchor der Fahrenden Geſellen, gab dieſem Abend Inhalt und Geſtalt. Wie in dieſem Gedichte die Mutter Ger⸗ mania ihre einhelnen Kinder ruft und wie ſie alle dieſem Rufe Folge leiſteten, ſo ſind auch hier in Danzig 6000 junge Kaufleute dem Rufe ihres Bundes gefolgt. Sie wurden gerufen und ſie ſind gekommen. Vom Main, von der Donau und vom Rhein, von den Bergen, von der Nord⸗ und Oſtſee. Sie ſprachen und hörten den Schwur:„Frei auf deutſchem Boden walten, laßt uns nach dem Brauch der Alten, ſeines Segens ſelbſt uns freuen!“ Echter deutſcher Sitte folgend, begannen die Danzig⸗Fahrer ihre eigentliche Tagung am Sonntag mit Feſtgottesdienſten, für die kaholiſchen Bundesbrüder in der Brigittenkirche und für die evangeliſchen Bundesbrüder in der St. Marienkirche. Der Sonntag war ſo recht eigentlich der Ausdruck der Arbeit des Bundes der Kaufmannsjugend an dem Nachwuchs des Kaufmannsſtandes. Es iſt ja ein Berufsverband, der in Danzig ſeine Zungmannen verſammelt hat. Ueber 56000 Mitglieder ſind heute in 1745 Gruppen vereinigt. Im Jahre 1928 hat der Bund 32 510 Veranſtaltungen durchgeführt, die von 36g 638 ſeiner Mitglieder beſucht wurden. In dieſen Veran⸗ ſtaltungen wurden die einzelnen Fragen der Berufsbildung und der allgemeinen Bildung durchgeſprochen und mit der Beſichtigung in⸗ duſtrieller Werke und öffentlicher Einrichtungen verbunden. Neben der Schulung des Geiſtes wird die Ertüchtigung des Kör⸗ pers nicht vergeſſen. Um die geſundheitlichen Verhältniſſe im kauf⸗ männiſchen Nachwuchs zu erfaſſen, finden koſtenlos ärztliche Unter⸗ ſuchungen ſtatt. Die Schwachen und ſchon in der Jugend Berufs⸗ kranken finden im Sportſanatorium des Bundes auf Burg Lobeda in Thüringen neue Kräfte und werden zu einer geſunden Lebensweiſe angeregt. Der Prüfung des Kauſmannsnachwuchſes dienten die Be⸗ rufswettkämpfe am Vormittage der Tagung, an denen über 800 Lehrlinge u. Junggehilfen teilnahmen, verbunden mit einer Meſſe der Scheinfirmen. Die beruflichen Wettkämpfe ſtellten Aufgaben aus der Praxis des Kaufmanns und aus fämtlichen Arbeitsgebieten des Handels und der Induſtrie. Die rege Teilnahme an dieſen Wett⸗ kämpfen und die Güte der Ergebniſſe zeigten das Können und den Willen, der im Nachwuchs des Kaufmannsſtandes vorhanden iſt, durch Leiſtung im Berufe einen Anſpruch auf Dienſt am Volke zu haben. Der Nachmittag vereinte die einzelnen Gruppen zu einem Volksfeſt auf der Kampfbahn Danzigs. Hier entwickelte ſich ein fröhliches Treiben, das den zahlreichen Danzigern ſo recht zeigte, wie ſich die deutſche Kaufmannsjugend in ihrer Freizeit vergnügte. Für Danzigs Bevölkerung war der Fackelzug der 6000 wohl das eindrucksvollſte Erlebnis. Eine nicht endenwollende feurige Schlange zog ſich durch die Straßen der Stadt. Mit frohen und ermunternden Zurufen begrüßte Danzigs Bevölkerung dteſen Zug. Am lodernden Stoß der zuſammengeworfenen Fackeln gab die deutſche Kaufmanns⸗ jugend durch den Mund des Abgeordneten Walther Lambach ihr Treuebekenntnis zum deutſchen Danzig ab. Am Montag, 8. Juli trafen ſich noch einmal die Teilnehmer, um nach einer kurzen Schlußfeier, in der das Verwaltungsmitglied Max Habermann das ſtarke Erlebnis der TTagung in eindrucks⸗ vollen Worten zuſammenfaßte, in einzelnen Gruppen verteilt ſich auf Wanderfahrten nach Oſtpreußen und anderen Gebieten des deutſchen Oſtens zu begeben. Die Tagung hat aller Welt gezeigt, daß Danzig deutſch bleiben wird, wie es eine deutſche Stadt iſt und ſtets war. Aus dem Lande Von der Gaiberger Kirſchenerute * Heidelberg, 16. Juli. Wenn die Kirſchenorte an der Bergſtraße mit ihrer Ernte fertig ſind, dann beginnen die Gaiberger Kirſchen zu reifen. Am Sonntag war ein Hauptverſandtag. Das ſchöne Wetter rief die Kirſchenbrecher Hinaus auf die Bäume, damit die Früchte nicht zu weich wer⸗ den und beim Verſchicken nicht leiden. Wer ſeine Körbe gefüllt hatte, brauchte nicht lange auf Abnehmer zu warten. Die Händler mit ihren Autos riſſen ſich um die Ware. An Ort und Stelle erhielten die Erzeuger 28 Pfennig für das Pfund bezahlt. Bei den Hausfrauen er⸗ freut ſich die Gaiberger Kirſche großer Beliebtheit zum Ein⸗ machen. Sie beſitzt eine größere Süßigkeit als die anderen frühen Kirſchen, iſt auch ein wenig kleiner. Von den zahl⸗ reſchen Wanderern wurde die Gelegenheit zum Kirſcheneſſen auch benützt; die Kirſchen waren in kleineren Mengen nur ſchwer zu bekommen, da ſie direkt vom Baum korbweiſe ab⸗ geſetzt werden konuten. Das ſchöne Wetter zeitigt geſunde Ware, die nicht aufgeſprungen iſt und zum Einmachen und Verſand geſucht wird. 80 Jahre Turnverein Gernsbach * Gernsbach, 14. Juli. Unter großer Anteilnahme der Behörden und aller Bevölkerungskreiſe feierte am Sonntag der Tur verein 1849 Gernsbach ſein 80 jähriges Beſtehen, das mit dem 15. Gauturnfeſt des Murgtalgaues verbunden war. Bei der Begrüßungsfeier und Fahnenweihe am Samstag abend hielt Kreispreſſewart Dr. Fiſcher⸗Karls⸗ ruhe— ſelbſt langjähriges Mitglied des Vereins die Weiherede. Der Gemeinderat der Stadt Gernsbach gab be⸗ kannt, die Turnhalle des Vereins durch einen Erweiterungs⸗ Dau zu vergrößern. Das Gauturnen am Sonntag vereinigte über 400 Wetturner. Die allgemeinen Uebungen unter Leitung von Gauturnwart Huber boten ein prachtvolles Bild. Im Vereinsriegenturnen konnten ſämtliche Teilnehmer von 20 Vereinen in die erſte Turnklaſſe eingereiht werden. Ein impoſanter Feſtzug bewegte ſich zum Abſchluß durch die geſchmückten Straßen der Stadt. Hochzeitmachen das iſt wunderſchnn * Linkenheim, 14. Juli. Einer der älteſten Bürger und beſtimmt der älteſte Bräutigam unſeres Dorfes, der 71 1äh⸗ nige Maurer Gottfried Burgſtahler, hat ſich geſtern mit der Fljährigen Witwe Joſefine Babette Noe aus Karlsruhe m. Heidelberg, 15. Juli. Die Reben haben, wie fetzt feſtgeſtellt werden kann, wenigſtens in hieſiger Gegend gut verblüht. Die Stöcke zeigen im allgemeinen einen befrie⸗ digenden, ſtellenweiſe reichen Behang, der, wenn keine Natur⸗ kataſtrophen eintreten und die Schädlinge ausbleiben, einen guten Herbſt verſpricht. Gut wird er auch werden, wenn die alte Bauernregel, daß ein gutes Kaſtanienjahr auch ein gutes Weinjahr wird, wieder zutrifft. Die Edelkaſtanien haben nun faſt verblüht. Die Blüte aber war überreichlich. * Heidelberg, 16. Juli. Um einem„dringenden Bedürf⸗ nis“ abzuhelfen, wird am Fuße der Michaelsbaſtlika auf dem Heiligenberg ein Raſthaus mit Ausſchank errichtet. Es kommt in den Sattel zu liegen zwiſchen der höchſten Kuppe und dem Ausſichtsturm mit der großen Wetterfahne. Quellen finden ſich hier bben zur Verſorgung des Hauſes mit Waſſer nicht; durch Ankauf einiger Privatquellen im oberen Sieben⸗ mühlental und Anlage eines eigenen Punpwerks muß die Unterkunftshütte mit dem nötigen Waſſer verſorgt werden. 90 Hockenheim, 16. Juli. Die Witwe des vor einem Jahre verſtorbenen Briefträgers Leiſer, die ſeit einiger Zeit an Schwermut leidet, ſuchte ſich ihr Leben zu nehmen, indem ſie den Gashahnen in der Küche öffnete und das Gas ein⸗ atmete. Als man ſie vermißte und ſuchte, wurde ſte in der Küche bewußtlos vorgefunden. Sie wurde nach Heidelberg in die Klinik verbracht. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. * Bruchſal, 15. Juli. Am Sonntag morgen wollte ein etwa in den 30er Jahren ſtehender verheirateter Mann aus Karls⸗ ruhe mit zwei Kameraden den Rhein überqueren. Als er ſchon in der Nähe des anderen Ufers war, ging er— plötzlich um Hilfe rufend— unter. Die Hilfe ſeiner Kameraden kam zu ſpät. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden.— Auf der(Meter breiten() Straße fuhr am Samstag abend ein Perſonenwagen mit voller Wucht gegen einen an dem Rand der Straße ſtehenden Bau m. Der im Rückſitz fahrende Fahrgaſt wurde auf die Straße geſchleudert und ſchwer verletzt. Der Führer des Autos hatte anſcheinend die Herr⸗ ſchaft über das Steuer verloren und mußte ebenfalls verbun⸗ den werden. Der Wagen iſt vollſtändig demoliert. Aus der Pfalz Neue Römerfunde in Oggersheim * Oggersheim, 14. Juli. In der Mozartſtraße wurden bei Ausſchachtungsarbeiten vier Brandgräber aus frührömiſcher Zeit freigelegt. Es gelaug, eine Schüſſel, zwei Krüge, eine Aſchenurne, eine Bronzefibel, einen bronzenen Halsſchmuck, eine Eiſenfibel und zahlreiche andere Beigaben aus Eiſen un⸗ beſchädigt zu bergen. Mehrere Gefäße waren, da die Gräber nur etwa 50 Ztm. tief waren, durch Wagenlaſt oder andere Belaſtungsurſachen zerbrochen. Schwierigkeiten bei der Volksbank Zweibrücken Zweibrücken, 14. Juli. Die ſeit 1865 beſtehende Volks⸗ bank Zweibrücken e. G. m. b. H. ſieht ſich veranlaßt, den Betrieb vorübergehend zu unterbrechen und das Ver⸗ gleichs verfahren einzuleiten.— Bei beſonnenem Verhalten der Gläubiger ſteht zu erwarten, daß die Ein⸗ leger nicht bedroht werden. Beſondere Verhältniſſe der notleidenden Grenzſtadt Zweibrücken brachten es mit ſich, daß nach der Stabiliſterung unſerer Währung verſchiedene größere, für eine Genoſſenſchaft an ſich ungeeignete Kreditge⸗ ſchäfte das Inſtitut nach und nach in ſtartde Illiquidität brachten. Die abwegige Kreditpolitik wurde durch den paſſi⸗ ven Widerſtand ermöglicht. Staat aber zur rechten Zeit reinen Tiſch zu machen, wurden in Verkennung der wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe die gewährten Unglückskredite weiter gepflegt und nicht rechtszeitig abgebaut. Der im Frühjahr 1926 vorgenommene Vorſtandswechſel vermochte das Unheil letzten Endes nicht mehr abzuwenden. Die Ver⸗ waltung der Genoſſenſchaft hat im Einvernehmen mit dem bfälziſchen Genoſſenſchaftsverband e. V. ſich zur Einleitung des Vergleichsverfahren entſchloſſen. Es wird im Vergleichs⸗ verfahren, um die Genoſſenſchatf zu erhalten, ein Mora⸗ torium angeſtrebt. Nach den letzten Feſtſtellungen darf bei ruhiger Abwicklung des Verfahrens angenommen werden, daß die Spar⸗ und Kontokorrentgläubiger voll zum Zuge kommen. Es handelt ſich um etwa 360 000 R. Konto⸗Kor⸗ rent⸗ und Scheckgelder und etwa 665 000 R. /ö Spargelder. Das mit rund 329 000.“ in der Bilanz ausgewleſene eigene Vermögen, wovon 210000 R. auf Geſchäftsguthaben und 117000./ auf Reſerven treffen, dürfte abzuſchreiben ſein. Börſenengagement beſtehen nicht. Im Intereſſe der ohnehin bedrängten Stadt Zweibrücken und um insbeſondere die Konto⸗Korrent⸗Schuldner, an die etwa 1,4 Millionen Mark zu fordern ſind, nicht in Schwierig⸗ keiten zu bringen, muß allen Beteiligten Ruhe und Be⸗ ſonnenheit anempfohlen werden, damit gemeinſchaftlich mit den Organen des Verbandes die Abwicklung erfolgreich durch⸗ geführt werden kann. Nachbargebiele Zum Großfeuer in Frankfurt * Frankfurt a.., 16. Juli. Zu dem bereits gemeldeten Großfeuer in Frankfurt wird unz noch mitgeteilt: Den großen Anſtrengungen der Feuerwehr gelang es erſt gegen 6 Uhr morgens, den Brand auf ſeinen Herd zu be⸗ ſchränken. Von den Flammen erfaßt wurde eine Fläche von über 500000 Qm,, auf der ſich verſchiedene Fabriken, Lager⸗ hallen und Lager befinden. Die auf dieſem Areal ſtehenden Gebäude ſind faſt völlig niedergebrannt, ebenſo die dort untergebrachten Waren vorräte. Am ſchlimmſten in Mitleidenſchaft gezogen wurde der Betrieb der Firma Burmeiſter⸗Weiß⸗ Bilger, Kühlanlagen, und der der Firma Hartmann u. Schultze, der vollkommen ver⸗ nichtet wurde, wogegen die Betriebe der Firma Ulrich u. Strobel, Spedition und Nordſeefiſcherei, ſtark gelitten haben. Die Urſache des Brandes konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Man vermutet Selbſtentzün dung des großen Lagers der Firma Burmeiſter⸗Weiß⸗Bilger. Es iſt aber nicht ausgeſchloſſen, daß der Brand durch Exploſton mehre⸗ rer Benzinfäſſer hervorgerufen wurde. Der Sach⸗ ſchaden iſt ſehr hoch und dürfte ſich auf mehrere Hun⸗ derttauſend Mark belaufen.— Um 9 Uhr vormittags war die Feuerwehr immer noch mit vier Schlauchleitungen mit der Bekämpfung des Feuers beſchäftigt, doch beſteht die Gefahr einer weiteren Ausdehnung des Brandes nicht mehr. Die großen Holz⸗ und Kohlenvorräte ſchwelen noch ſtark und verbreiten dichten Qualm. * 5 * Ingenheim bei Landau, 14. Juli. Am Sonntag nach⸗ mittag verunglückte der 22jährige Kaufmann Eugen Pur ry mit ſeinem Motorrad. Er wurde ins Krankenhaus Laudau eingeliefert, wo er alsbald ſt ar b. Sportliche Rundſchau Schach Deutſche Schachmeiſterſchaften Bei den Schachwettkämpfen in Duisburg wieder recht inter⸗ eſſante und ſpannende Begegnungen. Förder verlor durch Springer⸗ Opfer eine für ihn ſchlecht ſtehende Partte gegen Wagner. Richter ge⸗ wann eine von Holzhauſen ſchwach behandelte franzöſiſche Partie durch Königsangriffe. Helling überſpielte Sämiſch in der Eröffnung, ge⸗ wann einen Bauern und ſiegte im Turmendſpiel leicht durch zwei verbundene Freibauern. Blümich ging im 17. Zuge in eine feine Falle von Ahues und mußte nach 19 Zügen aufgeben, da Figurenver⸗ luſt oder Matt durch Springer nicht zu vermeiden war. Die Partien Orbach⸗Leonharoͤt und Seitz⸗Babel endeten remis. Babel ſpielte nach Qualitätsverluſt ſehr ſtark und kam zu einem verdienten Remis. Mieſes und Antze brachen ab, die Partie ſieht Mieſes leicht im Vor⸗ teil. Bet Erledigung der Hängepartien gewannen Dr. Antze gegen Helling und Helling gegen Blümiſch. Ahues, Wagner, Orbach je 4.; Antze 3(); Leonhardt 85 Mieſes 2(), Sämiſch, Seitz je 2½; Förder, Helling je 2; Richter 1½; Blümiſch 1; Babel und von Holzhauſen je ½. In das Haupt⸗ turnier kommen folgende Gruppenſieger: aus Gruppe A I: Kroll 5, Platz und Gebhardt je 4½; aus Gruppe A II: Repke 6, Huſſong 4½; Gruppe K III: Rellſtab 5, Kapfer%½, Weißgerber 4; Gruppe B I: Engels 6, von Hennig, Koch je 4½; Gruppe B II: Roedl%, Kramer 4½ Eppers 4; Gruppe B III: Dr. van Nüß 57½, Reinhardt 5, Sikorſki 4½. In der ſechſten Runde des Meiſterturniers gewann Richter gegen Babel. Die Partie Wagner⸗Orbach endete remis. Abgebrochen wurden die Partien Ahues⸗Helling und Sämiſch⸗Mieſes, ſowie För⸗ der⸗Holthuſen. Siegergruppen des Hauptturnier: Gruppe A: Huſ⸗ ſong⸗Rodatz und Platt⸗Kapfer remis; Hellſtab⸗Weißgerber und Ger⸗ hardt⸗Kroll abgebrochen. Gruppe B: van Nüß gewann gegen Sikorſkti und Engels gegen Eppers. Reinhadt⸗Kramer ab⸗ gebrochen. Henning⸗Koch und Tennis Davispokalkampf Deutſchland— Amerika Für das am 19., 20. und 21. Juli auf den Rot⸗Weiß⸗Plätzen in Berlin ſtattfindende Interzonen⸗Finale um den Davispokal zwi⸗ ſchen den Zonenſtegern Deutſchland und Amerika ſtellt der Deutſche Tennis⸗Bund wieder ſeine bewährte Vertreter Moldenhauer und Prenn, ſowie Dr. Landmann und Dr. Kleinſchroth als Erſatz. Die Amerikaner, die zum Teil bereits in Berlin eingetroffen ſind und das Training aufnahmen, haben ihre Diſpoſitionen noch nicht ge⸗ troffen. Die amerikaniſche Mannſchaft wird voraus⸗ ſichtlich mit Tilden und Henneſſy in den Einzelſpielen, ſowie mit den Wimbledonſtegern Alliſſon— van Ryn im Doppel antreten. 5 Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). 5 ä— „Luft- Tem- S 8 2 8 Wind 8 2 dub, bi ü e ee eee, 8 m mm Ci Ses Seis Nicht. Stärke e ertheim 1511— 14 26 11 ſſtill— ſwolkenl. K ligsſtuhl] 563 76% 17 22 ls 0 leicht urlsruhe 120 760.1 17 70% 17 0 5 Bad.⸗Bad. 213 765,44 15 26 10 80„ ſwolkenl. Villingen 780 767,8 12 23 6 N„ ſwolkenl. Feldbg. Hof 1275 642 50 17 18 111 80„ wolken, Badenweil.— 765,6 16 26 14 ſtill wolkenl. St. Blaſten 780 1226 6 0 leicht wolken l. Höchenſchw.“—— a 1 Das kontinentale Hochdruckgebiet, unter deſſen Einfluß ſeit mehreren Tagen heiteres Sommerwetter herrſcht, er⸗ ſcheint heute etwas verflacht. Ueber Frankreich iſt der Aus⸗ läufer eines vor der Jriſchen Küſte liegenden kleinen Tief⸗ druckgebietes herangezogen, wird unſere Witterung aber nicht nachhaltig beeinfluſſen. Es beſteht lediglich die Ausſicht auf Ge⸗ witterbildungen. Vorausſichtliche Witterung für Mittwoch, den 17. Juli 1929: Nach Durchzug einer Gewitterfront wieder meiſt heiter, trocken und warm. Aus den Rundfunk Programmen Mittwoch, 17. Juli Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 1635) 20.30 Uhr: Konzert aus dem Lunapark, 21.30 Uhr: Kammergeſänge aus früheren Jahrhunderten, anſchließend Tanzmuſtk. Frankfurt(Welle 390) 18.15 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.15 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Sinfoniekonzert. Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Wetzler⸗Abend, 21 Uhr: Kammerm. Königsberg(Welle 276) 20 Uhr: Die Schöne vom Strande, Mu⸗ ſikaliſcher Schwank, 22.30 Uhr: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. Langenberg(Welle 478) 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 17.35 Uhr: Aus dem Schloßgarten Münſter: Gartenkonzert, 20 Uhr: Abend⸗ muſik, 20,80 Uhr: Der heitere Mittwoch: Eulenſpiegebeien, an⸗ ſchließend Nachtmuſik und Tanz. Leipzig(Welle 259) 20 Uhr: Volkstümliches Orcheſterkonzert, 21.15 Uhr: Deutſche Erzähler, anſchließend Tanzmuſik München(Welle 588), Kaiſerslautern(Welle 270) 12.30 Uhr: Schallplattenkonzert, 16 Uhr: Konzert, 20.20 Uhr: Die Krautſchneiderhäusler, Volksſtück in vier Akten, anſchließend Kon⸗ zert und Tanzmuſik. Stuttgart(Welle 900) 12 uhr: Vom Schloßplatz: Promenaden⸗ Konzert, 12.55 Uhr: Schallplattenkonzert, 18.15 Uhr: Von Frank⸗ furt: Konzert, 20.15 Uhr: Von Frankfurt: Klavierkonzert. Ausländiſche Sender Bern(Welle 408) 20.30 Uhr: Aus dem Kurſagl Interlaken: Konzert. Budapeſt(Welle 550) 20 Uhr: Opernvorſtellung: Madame Butter⸗ fly, Oper in drei Akten, anſchließend Bachmanns Jazzband. Daventry(Welle 1553) 19.45 Uhr: Tanzmuſtk, 20.15 Uhr: Elektra, 22.20 Uhr: Die Dame bezahlt. Eine Reunelette, 23 Uhr: Tanz. Mailand(Welle 501) 20.30 Uhr: Abendkonzert. Paris(Welle 1725) 20.35 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 487) 19.05 Uhr: Von der Slawiſchen Inſel: Konzert. Nom(Welle 441) 21 Uhr: Freund Fritz, Oper in drei Akten. Wien(Welle 517) 20.05 Uhr: Bunter Abend, 21.15 Uhr: Volks; tümliches Abendkonzert. Zürich(Welle 459) 20 Uhr: Ballettmuſik. 20.30 Uhr: Rezitationen von Ilſe Kamnitzer. * 2** Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 2647 Wollen Sie ſich einen guten Lautſprecher ſelbſt bauen, dann machen Sie einen Verſuch mit unſeren la Syſtemen zum Selbſteinbau. Sie erhalten damit einen billigen und in ſeiner Funktion erſtklaſſigen Lautſprecher. 3 Chefredakteur; Kurt Fiſcher 5 Verantwortlich für Positik. H. A. Meißner— Feuilleton: 1. B. Kurt Fi ſcher Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Ver miſchtes: i V. Kurt Ehmer— Handelsteil; Kurt Ehmer Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen; i. B. Bern hard Jung ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m b. H. Mannheim E 6, 2 Schluß des redaktionellen Teils Seschenke von auserlesener Sehönhelt! Modeschmuck quwelen Uhren Slüberwaren 840 FR. J. KRAUT ese O 6, 3 u. T 1, 3 2 3 * . 1 Dienstag, den 16. Juli 1929 5 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7 5. Seite. Nr. 928 Gebr. Jahr A. in Pirmaſens Sanierung nach Anfragen einſtimmig genehmigt Die heutige av. Hauptverſammlung, in der 2 750 700, mit 27 507 Stimmen und 40 000 Vo.⸗A. mit 5000 bezw. 50 000 Stim⸗ men vertreten waren, genehmigte einſtimmig den Ver⸗ luſtabſchluß und erteilte Entlaſtung. Zu Punkt 4 Herab⸗ ſetzung des Aktienkapitals von 5 540 000 auf 2216 000/ durch Zuſammenlegung der Aktien im Verhältnis von:2 wurde von Aktionärſeite eine weniger ſcharfe Zuſammenlegung und Aufklä⸗ rung t über die Zuſammenſetzung der Gläubiger, ſowie eine Beurtei⸗ lung der Konjunktur gewünſcht. a Die Verwaltung erklärte, daß der Abſchluß das Ergebnis einer kataſtrophalen Entwicklung in der ganzen Lederbranche ſei, daß außerdem bei der Geſellſchaft ein Direktionsmitglied durch Tod aus⸗ geſchteden und das verbleibende Vorſtandsmitglied ſich einer Opera⸗ tion unterziehen und über 5 Monate in der Klinik liegen mußte Und daß in jener Zeit die Kriſis am Rohhäutemarkt einge⸗ treten ſei und Rohmaterial eingekauft worden ſei, an deſſen Ver⸗ wertung man heute noch labortiere. Inzwiſchen ſei es gelungen, ein neues Dtrektionsmitglied zu gewinnen, das über große und bewährte Erfahrungen verfüge. Die Bilanz mache eine Zuſammenlegung im vorgeſchlagenen Ausmaß allerdings nicht unbedingt nötig. Man be⸗ zwecke damit aber einegründliche Vereinigung der geſamten Verhältuiſſe, nachdem ſeiner Zeit bei der Goldmarkumſtellung nur eine Zuſammenlegung 10:1 ſtattgefunden habe. Die aus der Zu⸗ ſammenlegung frei werdenden 3 324000% Sanierungsgewinn ſollen zunächſt zur Deckung des Verluſtes, dann zu Abſchrei⸗ bungen verweſedet werden und zwar mit 600 000% auf Gebäude, 58 000% auf Wohnhäuſer, 75 000/ auf Maſchinen und 600 000% zur Erhöhung des Reſervefonds von 60 000% zur Erhöhung des Reſervefonds von 60 000%% auf auf 220 000 /, d. h. auf die dann geſetzliche Höhe und der Reſt zur Bildung ener Spezialreſerve gegen Konjunkturverluſte dienen. Unter den Gläubigern befinden ſich 1500 000% Rembours⸗ Kredite, bei Londoner Bankhäuſern, an denen gegenüber der In⸗ anſpruchnahme eines deutſchen Bankkredites erhebliche Zinserſpar⸗ niſſe gemacht werden konnten. Die ſonſtigen Bankſchulden betragen nux etwa 600 000„ und ſeien durch die Vorräte von 2,7 Mill., nder 1 Million Außenſtände, Wechſelbeſtände uſw. mehr als creichlich gedeckt. Ein Teil der Vorräte habe allerdings im laufenden Geſchäftsjahr mit Verluſt abgeſtoßen werden müſſen, weil die ganze Marktlage, insbeſondere durch zwangsläufige Lederverkäufe anderer Fabriken, einem ſtarken Druck unterworfen war. Auch für das laufende Geſchäftsjahr muß wieder mit einem Verluſt gerechnet werden. Die Geſchäftslage habe ſich bisher nur wenig gebeſſert. Sie werde aber doch etwas freund⸗ licher beurteilt. Die nach Aktienart geſondert vorgenommene Abſtimmung ergab die einſtimmige Annahme des Sanierungsvorſchlages bis auf einen Aktionär, der 1200% Aktienkapital vertrat und ſich der Stimmabgabe enthielt. * Rheiniſche Hypothekenbank in Mannheim. Ein Konſortium unter Führung der Deutſchen Bank hat die Zulaſſung von 10 Mill. Goldmark Sproz, auf den Inhaber lautender Goldhypo⸗ thekenpfandbrieſe— Kündigung und Verloſung früheſtens zum 1. 4. 35 zuläſſig— zum Berliner Börſen handel er⸗ wirkt. Am 30. Juni 1929 befanden ſich Gold⸗Hypotheken⸗ Pfandbriefe im Betrage von 220 175 000 G. im Umlauf, zu deren Deckung Gold⸗ Bupotheken über 228 178 000.%/ dem Treuhänder übergeben wurden. Am gleichen Tage waren Goldſchuldverſchreibungen im Betrage von 45 820 000 G. im Umlauf, zu deren Deckung Kommunaldarlehen im Betrage von 16 489./ dienen. a * Chemiſche Fabrik Billwärder vorm. Heil u. Sthamer, AG. in Hamburg. Die o. GV. in Berlin genehmigte einſtimmig den Ab⸗ ſchluß. Während im Vorfahre noch eine Dividende von 6 v. H. auf das 2 Mill./ betragende Stammkapital verteilt wurde, blieb dasfelbe für das Berichtsfohr dividendenlos. Aus dem Aufſichtsrat ſcheidet Direktor E. William Trinks, Berlin, aus. Eine Exſatzwahl and nicht ſtatt. Die Beſchäftigung der Werke ſei zurzeit gut. Das Werk Billwärder iſt voll und ausreichend beſchäftigt. Auf dem Werk Fredrikſtad iſt in den letzten Tagen ein Streik ausgebrochen, jedoch hofft man, daß dieſer bald behoben iſt. 5 7 8 29: Iſarwerke., München. Die Bilanzſumme für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1928 bleibt mit 10,50 Mill. auf beiden Seiten um ca. 800 000% höher als die des Vorjahres. Unter den Aktiven werden Werkanlagen mit 9,26(9,04) Mill. /, Debitoren mit 1,6(1,04) Sta. A. Excelſtor⸗Fahrrad⸗Werke.— Verluſtabſchluß. Die Geſellſchaft, die, wie bereits kurz gemeldet, das Geſchäftsjahr 1928 mit! 4 Verbuſt abſchließt, von dem 360 000/ aus dem Reſervefonds ge⸗ deckt und der Reſt auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll, weiſt diesmal nur Fabrikationseinnahmen in Höhe von 0,33 Mill./(1,11 Mill.) aus. Demgegenüber betrugen die Handlungsunkoſten 0,75 (0, Mill. /, zu Abſchreibungen wurden 184 800(174 700)/ ver⸗ wan Die Abſotzſtockungen in der Fahrradinduſtrie ſeien derart eänſchneidend und anhaltend geweſen, daß der Jahresumſatz um die Hälfte hinter dem des Jahres 1927 zurückblieb. Der Abſchluß wäre gleichwohl einigermaßen zufriedenſtellend ausgefallen, wenn die Ge⸗ fellſchaft nicht infolge der ſchlechten Abſatzmöglichkeiten im K handel durch Zahlungseinſtellungen von namhaften Kunden beträcht⸗ liche Einbußen erlitten hätte. In der Bilanz ſind die laufenden Verpflichtungen weiter erheblich angewachſen; den Kreditoren von 2,17(1,64) Mill./ ſtehen nur noch auf 0,77(1,12) Mill./ vermin⸗ derte Außenſtände gegenüber. Die Warenvorräte ſind mit 2,46(2,53) Mill./ etwas niedriger bewertet. In den erſten Monaten des laufenden Jahres habe ſich die ſtrenge Kälte ſehr nachteilig für das FFahrradgeſchäft bemerkbar gemacht, ſeitdem ſei zwar eine gewiſſe Beſſerung zu verzeichnen, die aber an die früheren Ziffern bei wei⸗ tem nicht heranxeiche, weil der Handel immer noch ſehr reichliche Lagerbeſtände habe. Ueber den neuen Fabrikationszweig, die erſt 1920 aufgenommene Herſtelkung von Motorrädern, ſagt der Geſchäfts⸗ bericht nur, daß„dieſes Geſchäft ſich bei annehmbaren Preiſen gut angelaſſen habe“. 5 Vergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammerbeairk Maunheim Vergleichs verfahren: Er öffnete: Firma So p hie Link GmbH., Damen 8 Kindermoden in Mannheim, F 1, 1.(Ver⸗ trauensperſon: G tsführer Karl Lemke in Mannheim).— Er nſt Stuhl, Geſchäftsſührer der Firma Sophie Link Gmb. in Mann⸗ heim, F 1, 1(.: Geſchäftsführer Karl Lemke in Mannheim).— Aufgehobene: Baugenoſſenſchaft Mietervereinigung e Gmbh. in Maunheim.— Konkurſe: Er öffnete: Leopold M a urer Weinhändler in Hockenheim.(KV.: RA. Maiſch in Schwetzingen. Aufgehobene(nach Schlußtermin und Schlußverteilung): Frau Roſa Hümmerich, Manufaktur⸗ und Wollwarengeſchäft in Mannßheim⸗ Neckarau, Neckarauerſtraße FB. Amſatzloſe Börſen/ Geldmarktverſtimmungen Mannheim ſchwächer Die erneute Abſchwächung der Farbenaktie wirkte auf die hieſige Börſe verſtimmend, ſodaß die Kurſe am Aktien⸗ markt überwiegend kleine Abſchläge zu verzeichnen hatten. Die Farbenaktien wurde mit 230 notiert, alſo 2 Punkte unter geſtern. Schwächer waren ferner Daimler, Linoleum, Rheinelektra, Wayß u. Freytag und Waldhof. Von Verſicherungsaktien gingen Continen⸗ tale auf 80 zurück, am Brauereimarkte wurden Ludwigshafener Aktien⸗Brauerei mit 210 gehandelt. Bankwerte blieben unverün⸗ dert. Erſtmalig notiert wurden Pfälzer Mühlenwerke⸗Bezüge mit Frankfurt zurückhaltend Die heutige Börſe verkehrte in luſtloſer Haltung. Das Geſchäft bewegte ſich in engen Grenzen, da Anregungen nicht vor⸗ lagen. Auch fehlten heute wieder Ordres, ſodaß die Spekulation auf ſich ſelbſt angewieſen war und daher kamen nur in einigen Wer⸗ nur gering und gingen ſelten über 2 v. H. hinaus. Der wetter e Verlauf der Börſe war nur kleinen Schwankungen unterworfen. Das um—2 v. H. nach Anfang ermäßigte Niveau hielt ſich unge⸗ ſähr bis zum Schluß. Stärker gedrückt waren Löwe, Schubert u. Salzer, Reichsbank, Glanzſtoff, Svenska, Polyphon, Kali⸗Induſtrie, die 2,5—5 v. H. einbüßten. Auch am Markt der Auslandsrenten waren meiſt Kursrückgänge zu verzeichnen. Burbach 210, Kali⸗Indu⸗ ſtrie 241.— Deviſen gegen Reichsmark blieben unverändert, der Dollar notierte.1075. London etwas erholt,.8502 nach.8498, Holland 40.15 nach 40.165,50, Schweiz 19.23,25 nach 19.23, alles New⸗ horker Uſance. Spanien geſchäſtslos, 33.46 gegen London. Swap⸗ fätze Dollar⸗Reichsmark unverändert, 1 Monat 44, 3 Monate 115 Stellen. Berliner Deyiſen Diskontſätzhe: KNeichsbank 7½, Lombard 8½, Privat 7 ½ v. h. ten etwas größere Umſätze zuſtande. Verſtimmend wirkte die Ver⸗ Amtlich 15. Juli 16, Juli Parität Diskont knappung von Tagesgeld und das Anziehen des Geldſatzes an der in RM für G. 1 B. G. I B. M. lätze. geſrtigen Neuber Börſe. Die Hrn dſt man war aber:: 150 Gulden 158,40 J 768,74. 168.57 188771 fl 55 deſſen ungeachtet nicht unfreundlich, da ſich das Intereſſe Athen 100 Drachmen 5418 5,425.418.428.468 3 für Montanwerte erhielt und der Börſe eine nicht zu verachtende Br 100 Belga= 500 P. Fr. 59,265 58,38 58,258 38,375 88,388 45 Widerſtandsfähigkeit gab. Gegeüber der geſtrigen Abendbörſe war Danzig 100 Gulden 81.32 31,48, 81,32 681,491,585 7 die Kursgeſtaltung nicht einheitlich, doch überwogen zumeiſt Beſſe⸗ Helſingfors. 100 finnl. M. 10.587 10,587 10.595 10.558 10,512 7 rungen. Stärker vernachläſſigt eröffneten Glonzſtoffaktien mit Jtallen..... 100 Lire 24.328] 23,309 2793. 2% 227928. minus 5, Deutſche Linoleum mit minus 4 und am Kalimarkt Salz⸗ 29 fawlen 00 Dinar 10 1 e . 7 1 K 8 a 2* 3 openhagen.... 100 Kronen 111.70 111,92 111.68 111,90 112,06 8 detfurth mit minus 3 v. H. Am Montanmarkt war die Umſaßztätig⸗ Liſſabon 100 Eskudo 13,75 18.790 19,75 18.791748 5 keit etwas reger bei Beſſexungen bis zu 1 v.., nur Harpener und Oels. 100 Kronen 111.71 111,93. 11171 11198 1117/4 55 Klöckner je minus 7 v. H. Am Elektromarkt waren die Umſätze Paris„„ 100 Franken 16,415 16,458] 16,42 16,46 16,445 wieder klein bei meiſt nachgebenden Kurſen. Schiffahrtswerte un⸗ Praga„100 fronen 12.408 12.429 12,409 14.429 12,88 875 einheitlich. Am Bankenmarkt war die Umſatztäligkeit ſehr mini⸗ Sckweiz.... 00 Franken 69,845] 82,998 80,63 80,80 80,518] 875 5 f 10 Neichgh Cs tr Sofia 100 Leva 3,032] 303.032].038] 3,017] 10 mal bei metiſt knapp gehaltenen Kurſen, nur Reichsbank etwas ſtär⸗ 3 7 55 160 Beſeten 60.60 60.62 60578 60,68 69,87 3 ker gedrückt, minus 1,75 v. H. Am Chemiemarkt lagen J. G. Farben Stockholm 100 Kronen 112,38 112.0. 112,40 112.62 112,05.5 1,5 v. H. niedriger, während Holzverkohlung 1 gewinnen konnte. Wien 1600 Schilling 59.025 39,14 89,038 59,158 88,75.5 Der Automarkt war uneinheitlich; Daimler minus 1 v.., Kleyer Sudapeſt 100 Pengs= 12 500 Kr. 73,075 78,215 73.078] 78,218 72,0 9 gut gehalten. Renten ſtill. Von deutſchen Anleihen Ablöſungs⸗ Suenos⸗ Aires. 1 Pef..788 7868 1758 76 1,788 10 ſchuld mit Ausloſugsrecht etwas gefragt und leicht erhöht. Im Fanada... 1 Canad. Dollar 11990 1913 1 8 1 1 1 ſpäteren Verlaufe ſtagnierte das Geſchäft fast voll⸗ ar 1 ägr 15 10 1 2090 15 1 0 20.91— kommen. Veränderungen waren kaum zu verzeichnen. Montan Lonſtantinoßel.. tik. Pfd. 2028 2027] 20016] 20022 2,180 19 werte gaben von dem anfanas erzielten Gewinn meiſt um Bruch⸗ London 1 Pfd. 20,337] 20,877] 20.885 20,875 20,3893] 55 teile eines Prozentes her. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 85 G i 64578 54005 8 5 5 6363 5 5 4 änder io de Janeirs. 1 Milreis 0 5 0 „ 9 j klei Geſchäft ſchwöch 1 8 5... 1 Gold Peſ. I 4,036 4,044 J 4,078 J.084 J.321 Berlin bei einem Geſchäf wacher Auch die heutige Börſe krankte an einer ſchon zur Gewohnhei eee gewordenen Umſatzloſigkeit. Sicherlich ſind gewiſſe Kreif 10 7 Rupfer Blei inf an einem geregelten Börſengeſchäft ſehr intereſſiert, doch iſt dieſe 5 bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. Brief Geld in Gang zu bringen bei der geringen Beteiligung des Publikums Jandar 1 120 189.7 15,50 45,25.— 30 5049,50 äußerſt ſchwierig. Die Eröffnung lag bei ziemlich freundlicher Februar—.— 45.50 45,25—— 89.50 49.89 Grundſtimmung im allgemeinen behauptet. hrend für 1 88 8 1225 8 0 0 ſtahl und Mannesmann, Gelſenkirchen und Schiffahrtswerte einiges Mal. 4575 45,25—— 50.80 49.80 Intereſſe beſtand, litt der Farbenmarkt wieder unter Abgaben, und Jun 45.75 45.50—— 30.50 49. Ver. Glanzſtoſf eröffneten ſogar recht ſchwach. Auch e 1 Juli 1 5 4475—.— 9950 5 bank, Salzdetfurth, Deutſche Linvoleum, Deutſche Kabel, 9 g, Poly⸗ Auguſt—.— 5——.— phon fw. verloren 12,5 v. H. Anleihen ruhig, Ausländer be⸗ Sept. 2 2 1 5— 990 1 hauptet, Bosnier weiter feſt. Der eld markt, der ſchon geſtern 1 3 45,50 45.——.— 50.50 49.50 durch die Einzahlungen für die Induſtriebelaſtung eine ſtärkere An⸗ Dez. 3580 45,——.— 3050 49,50 ſpannung erfahren hatte, war heute teilweiſe noch weiter beeinflußt, Elektrolytkupfer, prompt, 170,75 Antimon Regulus 84 68 ſodaß die Sätze für Tagesgeld auf 8510, v. H. anzogen. Monats⸗ Orig, Hütten⸗ Aluminium 190.— Silber in Barren, per kg 12,00 78.78 geld nannte man 9,25— 10,25 v.., Warenwechſel ca. 7,75 v. H. Dieſer dgl. Walz⸗„Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00 28,20 Umſtand und die Befürchtung, daß die angeſpannten Geldverhält⸗ Hüttenzinn, 90 v H. 350,.— Platin, dto. 1 er. 1—10 niſſe in Newyork auch auf die europäiſchen Geldmärkte irben Reinnickel, 98.99 v. H.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 feg Mill. gegen 467 Mill.„(4,5) Hypotheken, 0,2 Mill.(0,29) Kredi⸗. verſtimmte im Verlaufe Färker und führten auf 1 allen Londoner Mekallvörſe Metalle in f pre aint prompt 28 25, toren und 1,69(1,04) Mill./ Tilgungsfonds, Abſchreibungen und Märften zu—2proz. Kursrückgängen. Bemerkenswert war hrerbei Silber Unze ſtand. 137/40) ein. Platin Unze E Alumin. In 9 7 5 Erneuerungen. Der Betriebsüberſchuß liegt mit 124 Mill./ nur die beſonders ſchwache Haltung von Reichsbank, Polyphon, Glang⸗ do. Ausl. 190 6 0 5 Ir 5 1„ ſtoff 5 Tietz. Als Ausnahme ſind Adlerwerke zu nennen, di 15.16, J do. Elektw. 84,50 84,50 Queckſilber 22, 22, mäßig über den des Vorjahres. In der Gewinn⸗ und Verluſtrech⸗ ſtoff un e Als Au e 15 0 759 15 1 1 gupfer Raſſa 71,20 70.15 Zinn Kaſſa 219.5 2140 Antimon Reg 52.80 52.50 nung ſtehen Tilgungsſonds, Abſchreibungen und Ernenerungen mit gegen den Anfang 1 v. 85 gewinnen. onn en. Am 2 arkte er Reichs⸗] do. Monate 72 1. do. 5 Monate 213,7 2175[latin 13.851,55 0,65(0,35) Mill./ Verrechnungskoſten. Verſicherungen, Steuern bankanteile machte der Baiſſevorſtoß weitere Fortſchritte und führte] Seilementſpr. 71,15 70,18 do. Seitlemen 210,2 213,7 Wolframerz 7. 38. und Zinſen mit 0,56(1,2) Mill.„ Es verbleibt ein Reingewinn im Verlaufe zu einem ca. zproz. Rückgang. 5 a Kupfer elektrol. 64.50 84,50 do. Banka 219.2 2227 Nickel Inland 175,0 17870 von 77 621(83 668), über deſſen Verwendung keine Angaben gemacht Der Kaſſamarkt war wieder außerordentlich ſtill und in⸗] do beſt ſelee 75 7874 75] do Straits 21 0,2175] do. Ausland 175.0 178.0 Ker dent 5 8 5 folgedeſſen eher etwas ſchwächer. Die Veränderungen waren jedoch do ſtrong sn 110,01 110,0 Blei vromp 22,95 22.70 Silder—. 1—— 5 rr N 2 2 eee 777 :!!! N 7 15. 16. 18 186,. 15, J 16, 15. J 18. 15 16. 13. 18 ö me 5„ e Geſfürel., ie me, Rein. Gebhe sch. 105,0 105,0 Aſchaffpg. Zeuſt. 191.0 158.5 Hackethal Draht 95,75 93.75 Rheinfelb. Kraf 188.2 187,0 RKurszettel der Neuen Mannheimer Zeſtung Be Geſdichmidt Th. 25.— 7780 Nbeinelekt, B..))— J) Aug al. Masch. 5. 80,— Hallesche mach 98. 91. Fein, Braunk. 31.0 800.0 Alktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotterungen in Mark je Stück Sram B88. de 47 19 05. 11 0 150 8 7 11 Balcke Moſchin 124,0 124,0 9 15 1 9 een 1150 15 a 8 80 5 Brown Boveri 1 Grün& Bilfinger 179, ener,* 40 Baſt Nürnd Hann. M. Egeſt. 45.45.85 Ahein, Elektriz 0152, annheimer Effektenbörſe i Rütgerswerke, 89, Daf Nürnderg e Hb.⸗Wien Gum 68.— 68.50 Rheinſtagl 131.1181.5 15 75 g 5 16 i 15. 0, e een 18 0889 F„ VF 1 Suan 8 5 5 8˙ 5 5 Hanfwerk.Füſſen 85.— 84,50 9 3 7½˙0 Hartm. Maſchin.—.——.— Roſißer Zucker 45,— 85% Bap. St.-. 2 74,8. J4,. udwigsh. A. Or. 229.5 210.0 49 Erkr. M. Gn. 128,0 1480 chede. 428,0 489.7 Slinerr Armat 100,0 100,0] Schlinge Go. Hpg 88,— 88. Heri. Gub Hut 280,9 40.9 Hedwigshülte. 97.85 917658 Riſckferth. Jer. 12 5 68.— 7 Bad Kom. Gd 838.50 83,50 Pfälz. Preßhefe 186,0 186,0 1%„ A 140,0„[Chamott. Annw. 114,0 114.5 irſch Kuf.u. M. 1910. Schnellpr,Frtthb 64.— 64.— Berl. Karls. Ind. 80.25 51.75 Oituert Maſch. 100,0 101,5 Kütgerswerke 87.85 67— 8% O' bafenstadt 89,.— 89,— Schwartz Storch. 165,0 188,0 Karlst-Mäh, Halb 35, 35, Chemiſche Albert—— 66 50 59 Tiefbau 8 1010 Schramm Lackf. 108.5 10355 Berliner Maſchb. 93,75 89.—— Hindrichs EAuff.——. 0 0 n 9 Felser Bait 1120. Schucert Neon 287,0 285,0 Sr geg, Self 94. 84 35 esc Kupfer 149.2, Sagber url 4294299 80% 5 Gold 78.50 7,50 Bad. Aſſekuxanz 1800 190,0 ae een 9 Datmler nen; 56,— 34 80 Holsverkobl.⸗Jyd 86.50 88. Seil pun Wolf—.— 8 Bremer Vulkan 124.0 125.0 irſchberg Leder 1010 1090 Sarotti— 138 8 186.5 89% farben Bds. 2 125.0 125,0 Continent. Verf. 8— 80.— Neckarſulm Fhrz„ 5 e 47710 116,5 Ingg Erlangen 61,80 91,50] Siem Halste 998,0 3940 Bremer Wolle 178,0 174,2 Hoeſch Eiſen. 340,8 189.5 Schuberts Salzer 309.0 85.5 5 Mannh. Verſich. 120,0 120,0 Pfälz Müblenw 165,0 168,0 55 1 el? 100 8 Jangdan St. A. 61,— 52.— Südd. Zucker 149 2 1500 Brown, Nov. Kc. 197,0 137.0] Sohentohewerke 96,25 1 Schuckert& Co, 795 229.0 Wadiſche Bank 159,0 189.0 5 5 3 A de A i f Buderusckiſenw. 77.— 18,— e 950 2 85 Seen 1705 5 8 5 6.„G. f. S 84. Heid. 1870 136,0 P. 7. 102„Kamm. Kalſersl. 143.0 1 e bechwer 96,8— Siem. 95.5 5 11111“)!!! ß A9. Erebitbank 122,0 122,0 Daimler⸗Jenz 6.— 55,50 Rbeinmühlenw.—. Hresd Schnellpr.—— 115.5 lein, Sch. Be.— 1 2 2— denk. 8, 70.— M. Jude& Cv. 143,7 149.0 S 5 1 1 9 5 8 5 ö f 427 K red. 8 5 br. 6 Chem. Gelſenk. 75,— 76,„ Stoewer Nähm. 14 720 % 255995 inn 75, 75— Ferein dich Self 96 50 86 5 Dürkon wen St 24,50 124,5 Aae e 5 5 95 Ver. Chem. Ind. 77. 77 25 Chem Albert 67,5086, Gebr Junghans 63.— 64.— Stolberger Hirt 1682 1 5 Durlacher Hof 188,5 136,5 Gebr. Fahr 3—. Wan& Freytag 1020 101,0 S0 e n 170 Krauss cr. Bock. 49.—48.— 11 9255 11555. N 1 85 Kahla Porzellan 60,81. Sudd Jager, Jer 3 Eichbaum, 300,0 300,0] J. G. Farben. 232.0 280,01 Zenlſtoff Waldhf 248.0 245.0 a n erge Jute.. 118. 118.8 Com ⸗Caon.164, 0 Kabi, Aſchergl. 24770248.„ Jucker 180.9 1800 5. 105,6 Ver. Ultramarin. 150,0 152,0. J 5 9 4 .. Ultra 5 8 5. Karſtadt.. 193 01920 Feleph. Berlin 44.25 8 5 14.— Labmener& Go. 172 5 1715 Ver. Zellſt. Berl. 108,0 09,0 Dalmler Ben; 80,80 88, 1 14.5 115.5 Televh, Berliner 48. 5 o e 1% e 115 0115.5 boar. H aner 220.0 220.0 Sic e 0 e ee Leh denden 2188 8 8 855—— 9¹. 8 7 g 0 17 7 72 5 9 2 5 10„ Feſtverzinsliche Werte. 150.5 180,5 Montan-Aktien. 92 50 91.75 Mainkraftwerke. 105,2 105,1 Boll. 1 66.— Deutſche Erdöl 119,7 119,8 5 e 5 1 5 Transradio 147,0 145,0 6% Reichsanl. 3,25 8,65 Tom. U. Peivalb⸗ 185.2 180 2 Eſchweſt. Berg 18 9 106.0 Enzinger, Unton 78,— 78, Netallg Frankf 156,5 120.0 Deuce abel. 76— 7175 Kraußek le, Lor. 50.50 80.80 Pagine Papier 124,2 1215 5„ 1 99750. 3 1 5 8 1 5 N 141, 140.7 Eßlinger Maſch. 40,.— 250 Miag Mühl. 15 1 5 5 70 reytag 109.299,—. Stſche. Maſchſbr..—.— Kronprinz Met. 72,— 72.—. 18 Ablöfungſch. 1 10, 9, 10.7 172,2 Harp. Bergbau—.—. ing. Spi—.—. 5*—.— 123, a 0—.— Stel. 8 häu. Hütte— Ber. Chem. Charl. 74. hl on e Skie gb. St. u. 217 218.0 Sitting Sinn, Moenus Sten—— 35 8.%%%. aich Raacke, 40 188 0 D. Welib-(Gold)——. D. Effeklen Bank 125.0 128.0 Kalt Aſchersleb 242.0 240,0 Faber 4 Schleich 108.0 109,0 Motoren Varmſt. 5— 58.— Dich Eis aste 7 55 5 5 Lahmeger& G0. 178,5 170.2 g. Glanzſt. Gibt. 419 2 4000 D. Schaganw. 28——.— e 19 0 Kali Salzdetfurth 405.5.. Fahr Gebr. Pim 2671 Motoren Deutz 65,— 65.— gellſtoff Aſchffog 161.5 161 Deulſche Linel. 311.0 3102 Caurahültte 70, 59 G. Schuh. Br. 88 52 4% Schutzg. 14 5,.—.02 5 Ve 1250. Kali Weſteregeln 249.0 243.0 85 80 01 1 420 123.0 Motor. Oberurſ 101. 2101.0„Memel 148. 146, Dresd.Schnellpr. 117.0 110, indes Eis 165,0 165,0 O. Stahlwerke 115/1118, 8% ud wigsh. 20 38.— 80.— Disconto⸗Geſ. 157,5 157.7 Klöckner. 114.0 145 0 el Jetter 87.—, Neckarſulmer g., Waldhof 248,0, Türke 184,0 158.0 Lunge S 7 Se e 1 5 10% Mym. Gd. 25 191,0 101,0 Dresdner Bank 161,5 161, Mannesm.aſſt. 126,0 129.7 Felt. Gui.. ürkoppwerke 275,.— 25, 8 5838535 Ber. Ultramarin. 182. 0 8% 15 550 68.— Frankf. Bank 104.0 104,0 Mansfeld Akt 134,8 186.0 Frankfurter Gas 125,0 126,0 Petersuniongrf, 120,5 119.5 fa(Fretwert) 89.— 89.— Donamli-Trul 107,710 1 8 02 1615 dane e 29.— N 27—.——— Frkfrt yp.⸗Br. 189.2 189.5 Oiapt⸗Minen. 68.25 Frkf. Pol.& Wit. 57.75 Pi. Nähm Raf..5% Raſtatter Wagg 15.— 15,— Elelir Lieferung 187,0 154,2 Bübdenſcheld Met 88 5 1 85 881% 12 75 i Metal u e pm N 5 2 Elktr. Licht u. K. 216,0 225,8„ 80% rk, weh, 2 75.80 2.— Nibteld gd... Fböns Jergbon 1017.9 Berliner Börſe Enzinger⸗Union 16, 15, Magtrus AG. e Wanderer Werke 78.28 77 50% Preuß. Kalt 6,50, Minteld fd... 50,0 Rhein. Braun.— Enzinge 7 93 Mannesmann 128,0 1280 Weſteregel Alkal 248,0 2480 oe preuß 635 8,0 ene ee 115 ö 20,25 20.. N 280.1 Eſchw Sergwer ie. 165, Mansfelder Akt. 138,0 138,0 Wegeren rh T1... f// 1 5— 1 N„ 33—** e ee 8 5 7 22 5, 85 2. 80% Grtr. M. abg... 950 3 125 Tellus Bergbau 115.0118 Goldanleihe. 1005 Temiche, 1 0 0% Fahld. Lift& Wo. 88,25 89, Maſch⸗Huckaun 120.0 129.0 Wiſſener Metal 127 1278 50% hM. Don 69.50 88.50 Neichsdant 919 5514, Pau. Laurahütte 69.75 70.50 60, Reichsant 2987 5087,50 Trans port-Aktien Pts„ Ueberſee k. 100, 9 J. G. Jarben 431.0 20,0 Parſinde zütte 188,0 183,0 Wittener Gußſt 88,80 88.80 oh.⸗M.⸗ Dom, 68. Rhein. Creditbk. 121.5128 Ver Stahlwerke 1150 116,2 Diſch⸗Ablöſgſch. 30,90 50,90 5 Disconto Comm. 1 Feldmüßhle Pap. 98,5 200,0 Mech. Web. ind. 134.0 185,0 ellſtoff Berein 11046108, 2% Vader Fr 98 80 6,50 Abein bvb et dane ee 5 3G. Saane 08 5 0 Le Nigg Mate 12% 240 el te caddss 2483 2463 80% Pfälzer 29.993, 83, Sudd. 8 0 Ber 1 o„Frankfurter. Mlag⸗Mühlen 124,0 1240 6 5 JJC.. 5 Wien. 13.— 13.—% Grkr. Mh. K.—— 15, 5 5 er ee B. l.— Motoren Deuz 64,— 64,2 Freiverkehrs⸗Kurſe 68.9 99.50 93.50 Wiener Gankvere f 50% Prß. Kalianl 6,52.52 Hapa 1287/1287 hein. Erepitbr 121. 121. Gaggenau B. A... Mühlbelm Berg. 1 0 1.. 0 1 84 5064.50 Württ Notenbf 281.0181. Seas 1 5 e 10,— 10&. Süba merit 10 0 Sübdeniſch. Disc. 180,0 180,6 Gebhard Teri 10.1045 9. 19.0 109.0 fetersd. J. Habt..80.28 6%„„ 12-13 83.— 88.— 233.0 283.0 Cötwan Machen 287.0 258.0 8% Roggenrentd 8] 315 Fanſe Sichff ene kes, rene, Augem. Geiſent Bergw. 11) 141% Kecarſulm. hr., Kuſſenbank. 180 4,80 5 Altars. e 89, e eee 085 Saltöſch dog.45.45 Norbd. Lond. 115 2 1160 Stüc u 400 eg: 50 Genſchow& Eo 85 50 88.25 Nord. Wollkäm.⸗ 186,0 1840 Deufſche Petro, 61.— el %½% Rhein. Lig 79.— 79.— Frankf. An Perf. 889,0 890,0 Mainzer StA l Verein Elbeſch c 20.— 26,15 5 5. 5 0 eee, % Pfalz. 81 R. u. Mitv.———.— Sch h. Bindg. 300,0 301.0 ktrie⸗ Ak Germ. Portl.⸗g. 180,„ Oberſch 92.7492 4%% Wiälz. Sic. 78,50 78,50 Rat e 3 Schnur. Meritaner 29.28 28,85 Induſtrie-⸗Aktien Gerresheim laß 14.8 1140 Sberſchl. Kolsw. 110.1 110.0 Adler en e. 4½% Süd dig. 0 Mannb. Verse, ö e ech 1950 195,0 4% Türk. Ad. Anz, 6 35 8,25 Bank-⸗Aktien Aeccumulatoren—. Ges, f, elkt. Unt. 48.0 8140 Orenſt& Koppel 93 9385 Diamond 24575 24,75 %% Meining 874. 74 1 8 5 4%„ Bagd.⸗Eiſi 7,88.60 Ablerwerke. 46.1550— Hebt Hoephardt 212.2 213,5 Sſtwerkfʒfe 2430 244.0 Hochfrequenz 154.0 ao Br. g. B. Bio 78,8074,— Crans port⸗Aktien„% Basd., i 765.65 Sant J. el Werte 156 0 450 5 Aleranderwert 41 41. Geldſchnee! Th. 80„ Erügersbalyß Accumulatoren r en 40e„„, 1 5 an 3 Verte 158 5188.1 Allg. Elektr.⸗G. 196,0 186 2 izner Maſch. 79.— 69. 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Juli 1929 Kurpfufcher und Leilmittelſchwindler Die verſchiedenen Typen des Kurpfuſchertums— Etwas von den Dummen, die nie alle werden— Der Trick mit den Gallenſteinen— Kurpfuſcher, die„Zucker“ heilen— Der hereingelegte Schwindler N Irgendwo wird ein Prozeß zwiſchen zwei Parteien ent⸗ auf die Hälfte, nämlich auf 2 v. H. heruntergegangen. Der ſchieden, wobei logiſcherweiſe die eine verlieren muß. Natür⸗ Patient iſt glücklich und preiſt die Tüchtgkeit des Kurpfuſchers lich trägt nach Meinung der Verlierenden nur der unfähige Rechtsanwalt die Schuld, und wenn es dieſer noch mit ſeinem Gewiſſen nicht vereinbaren kann, eine Berufung oder Reviſion zu empfehlen, dann iſt der Boden reif für den Winkel⸗ adwpokaten. Ganz ähnlich liegt die Situation beim Arzt. Es gibt Krankheiten, deren Heilung oder auch nur Linderung längere Zeit erfordert, und es gibt auch Gebreſten, zu deren Heilung die heutige Wiſſenſchaft„noch kein Kraut“ gefunden hat, und in einem ſolchen Fall iſt der Weg zum Kurpfuſcher, jener Perſönlichkeit, die für die Medizin das bedeutet, was der Winkeladvokat in der Rechtswiſſenſchaft iſt, nur ein ſchneller und ſehr kurzer. Noch etwas kommt hinzu, den zahlreichen Kurpfuſchern die gläubigen Dummen zuzuführen, Reklame iſt bekanntlich das halbe Geſchäft. Dem Arzt und Rechtsanwalt iſt aus Gründen der Standesehre jegliche Reklame ver⸗ boten, dem Kurpfuſcher und Winkeladvokat iſt ſie erlaubt. Mundus vult decipi ergo decipiatur, die Welt will betrogen ſein, alſo werde ſie betrogen. Aber dieſe alte Binſenweisheit, die man dem Kardinal Caraffa zuſchreibt, iſt nicht allein für den Zulauf zum Kurpfuſchertum maßgebend, obgleich auch in unſerem Zeitalter, das ſich ebenſo gerne als unberechtigt, das Aufgeklärte nennt, dieſe Dummen dichter geſät ſind, als man gemeinhin annimmt. Der Kurpfuſcher iſt ein Mann aus dem „Volke“, durch keine Wiſſenſchaft beſchwert, bei dem man offener und freier reden kann als beim„gelahrten“ Doktor. Er iſt auch in ſeiner Honorarforderung beſcheidener, d. h. billiger, obgleich dieſe Behauptung, wie weiter unten aus⸗ geführt werden ſoll, in faſt keinem Fall zutrifft. Wir unterſcheiden beim Kurpfuſcher zwei Typen, den Magnetopathen Pychoanalitiker, Augen⸗Diagnoſtiker, oder anders ausgedrückt, jenen an und für ſich durchaus ehren⸗ haften und anſtändigen Menſchen, der an ſeine Fähigkeiten ſelbſt glaubt, der verhältnismäßig niedere Honorare nimmt, und deſſen Heilerfolge, es handelt ſich in vielen Fällen um wirkliche Erfolge auf eine gewiſſe Suggeſtion zurückzu⸗ führen ſind. Ihm gegenüber ſteht der Schwindler, der leider in der Mehrzahl iſt, und der gewärtigen müßte, ſtrafrechtlich verfolgt zu werden(Betrug), wenn er, wie es leider zu ſelten geſchieht, angezeigt würde. Es handelt ſich um jene Typen, die jede Krankheit zu heilen verſprechen, die ſich wohlweislich hüten Rezepte zu verſchreiben, aber für jede Krankheit die nötigen Heilmittel ſelbſt vorrätig halten, und ſie zwangsweiſe zu Preiſen verkaufen, die um ein Beträchtliches höher ſind, als die meiſt ſchon ſehr geſalzenen Honorare für die„Kon⸗ ſultation“. Es iſt intereſſant, daß ſelbſt hochgebildete Leute dem Kur⸗ pfuſchertum zum Opfer fallen, denn gelingt einem Schwindler eine Heilung, die auf einen Zufall zurückzuführen iſt, oder vielleicht ſelbſt erfolgt wäre, dann iſt ſein Glück gemacht, denn an dieſem einen Patienten hängen hundert andere. Wir wollen das ſkrupelloſe Vorgehen gewiſſer Schwindler lediglich mit drei intereſſanten Beiſpielen belegen, die ſich in allerletzter Zeit in Frankfurt ereigneten. Ein Mann litt an Gallenſteinen und kam durch Empfeh⸗ lung an einen Kurpfuſcher. Dieſer erklärte im Bruſtton der Ueberzeugung, daß er, ohne jede Berufsſtörung und vor allem ohne Operation die ſchmerzhafte Krankheit zu heilen ver⸗ ſtünde. Er übergab dem Patienten ein Medikament. Der Kranke habe erſt dann ein Honorar von Mk. 250 zu zahlen, wenn die Gallenſteine abgegangen ſeien. Der Patient nahm gläubig die Medizin ein. Nach einigen Tagen gingen in der Tat nahezu ein Dutzend„Steine“ ab, und das hohe Honorar wurde gerne gezahlt. Da jedoch die Schmerzen wieder kamen, vertraute ſich der Kranke einem praktiſchen Arzt an, der erſtaunt die gallertartige kugelig ge⸗ formte Maſſe betrachtete, die Gallenſteine ſein ſollten. Eine Unterſuchung der„Steine“ ergab, daß es ſich um eine Mi⸗ ſchung von Olivenöl und Parafin handelte, die nach dem Paſſieren des Körpers erſtarrte und Gallenſteine vortäuſchte. Ein alter, aber ſtets lukrativer Schwindlertrick ſpekuliert auf Zuckerkranke. Kurpfuſcher inſerieren, daß ſie in der Lage find, Diabetes ohne Diät und ohne jede Berufsſtörung heilen zu können. Der gläubige Patient erhält gegen ſchweres Geld einige Flaſchen mit einer Mixtur oder einige Schachteln mit Pulver. Eine Urinunterſuchung ſtellt einwandfrei 4 v. H. Zucker vor der Behandlung feſt. Nach Einnehmen der von dem Kurpfuſcher verkauften Medizin iſt das Zuckerquantum Eine Maſchine In Amerika wurde eine neue Maſchine konſtruiert, die verunglückte Unterſeebobte vom Meeresgrund auf Oberfläche zu heben vermag. Sie iſt mit rieſigen Ketten und Ringen aus⸗ gerüſtet, mit deren Hilſe U⸗Boote bis zu 2000 Tonnen gehoben 5 ö werden köunen. Unſer Bild zeigt Beamte des Standard Büros in Waſhington bei der Prüfung der Zugkette.. 1 in allen Tonarten. In Wirklichkeit hat ſich ſeine Zuckermenge nicht verringert. Was er eingenommen hat, waren völlig wertloſe, aber harntreibende Mittel, die die Urinſekretion verdoppeln. Es iſt logiſch, daß bei doppelter Waſſerausſchei⸗ dung und gleichbleibender Menge Zucker dieſe prozentual auf die Hälfte zurückgehen muß. Derartige Fälle dürften den Strafrichter ſtets erfolgreich intereſſieren. Die heutige Medi⸗ zin ſtellt übrigens bei Diabetes nicht mehr den Zucker in Prozenten, ſondern lediglich in Gramm feſt. Ein Frankfurter Arzt macht ſich den Spaß, einen Kur⸗ pfuſcher, der großen Zulauf hatte, ſelbſt zu konſultieren. Dieſer ſtellte prompt eine doppelt vergrößerte Milz feſt, und wollte ſofort für ſchweres Geld die nötigen Heilmittel ver⸗ kaufen. Der Arzt erklärte, nicht genügend Geld bei ſich zu haben und verſprach wieder zu kommen, um die Heilmittel ab⸗ zuholen, womit der Kurpfuſcher nolens volens einverſtanden ſein mußte, denn ohne Geld gibt es kein Mittel. Nach vier Wochen ſuchte der Arzt den Schwindler erneut auf, der ihn nicht mehr erkannte, und prompt wurde dieſes Mal ein ſchwerer Herzfehler diagnoſtiziert. Der Arzt mußte inner⸗ lich lachen, warf aber, ſich gewaltſam zur Ruhe zwingend, be⸗ ſcheiden ein, er habe ſtarke Schmerzen im Leib.„Einbildung“, erklärte der Kurpfuſcher,„die Unterleibsorgane Milz, Leber, Darm etc. ſind kerngeſund, krank iſt das Herz.“ Nun deckte der Arzt ſeine Karten auf,„vor vier Wochen ſtellten Sie eine Vergrößerung der Milz bei mir feſt. Ich kann Ihnen heute verraten, daß ich weder Milz⸗ noch Herzkrank bin.— Mein Name iſt Dr. med. X Y.“ Leider konnte das Geſicht des Kurpfuſchers, als er denRamen des renommierten Mediziners erfuhr, nicht in einer Momentaufnahme feſtgehalten werden. Otto Schwer in, Ein mongoliſcher VBudoͤhatempel für Schweden Sin Tſchin Khan, Herrſcher über einen Teil der Inneren Mongolei, hat König Guſtav von Schweden durch die Veymittlung von Hedins Aſien⸗Expedition einen vollſtän⸗ gen Buddhatempel geſchenkt. Sven Hedin wird die Gabe ſelbſt in Stockholm überreichen. Es handelt ſich, wie die„Hamb. Nachr.“ melden, um eine koſtbare Gabe, deren Wert kaum in Geld abzuſchätzen iſt, da ſie nirgends in Europa ihresgleichen hat. Da gibt es ganze mongoliſche Reiterausrüſtungen, Sättel und Waffen in koſt⸗ barer Silberarbeit, Weihwaſſerkeſſel aus Silber, prächtige Kannen und Opferſchalen in allen Größen, allerlei Tempel⸗ ſchmuck aus Edelmetall, Einrichtungsgegenſtände in kunſt⸗ voller Arbeit und Altare, kurz, ein echt orientaliſcher bunter Reichtum, der augenblicklich in 21 ſicheren Kiſten nach Stock⸗ holm unterwegs iſt. Wegen der Vollzähligkeit aller zum Gottesdienſt notwen⸗ digen Gegenſtände iſt die Gabe ganz beſonders wertvoll. Ur⸗ ſprünglich wollte der Khan auch einen Lama mit nach Stock⸗ holm ſchicken, der den Tempel dann hätte aufbauen können. Man hat aber davon abgeſehen. Derartige ethnographiſch wertvolle Sachen beginnen in der Mongolei laugſam zu verſchwinden. Man ahmt dort auch ſchon europäiſche Gebräuche nach. Der Khan ſelbſt trägt meiſt das Feldgrau einer chineſiſchen Gene⸗ ralsuniform und reitet im Koſackenſattel. Es war alſo eine der letzten Gelegenheiten, an eine ſolche vollſtändige Tempel⸗ einrichtung heranzukommen. Spen Hedin iſt ſchon vor einiger Zeit nach Amerika gefahren, weil er ſich dort einer Operation unterziehen wollte. Nach Mitteilung ſeiner Schweſter Alma Hedin hat ſich ſein Zuſtand ſoweit gebeſſert, daß es vorausſichtlich nicht zur Operation kommen wird. In jedem Fall wird aber Sven Hedin über Stockholm nach Aſien zurückkehren und bei dieſer Gelegenheit dann ſein Geſchenk mit ſeinem Gehilfen Has⸗ lund zuſammen überreichen. 5 Spen Hedins Expedition iſt auf romantiſche Weiſe zu dieſem l Schatz gekommen. Die Veräußerung derartiger heiliger ritualer Gegenſtände iſt den Lamas ſtrengſtens verboten. Lange Bemühungen Sven 7. ͤ ͥ dd ã ðͤâvVbbbcbcbcbc Der Streit um die Kanzel Ein typiſch engliſcher Streit hat dazu geführt, daß ein angeſehenes Mitglied des Gemeinderates von Cambridge im Gefängnis ſitzt. Der Mann, der ein ſehr wohlhabender Grundbeſitzer iſt, hatte vor längerer Zeit ein Grundſtück im Umfang von einigen Morgen erworben, das zur Kirchenge⸗ meinde Hauxton, einem kleinen Dorf jener Gegend gehört. Als die Kirche einen neuen Geiſtlichen erhielt, wollte dieſer die Kanzel der Kirche, die baufällig geworden war, ausbeſſern laſſen. Er blätterte in alten Kirchenakten und ſtieß auf eine Eintragung aus dem Jahre 1130, wonach der Beſitzer der in Frage kommenden Grundſtücke verpflichtet iſt, die Kirchen⸗ kanzel in gutem Zuſtande zu erhalten. Daraufhin ver⸗ langte er von dem Beſitzer, namens John Henry Stevens, die Ausführung der Arbeit, was abgelehnt wurde mit der Begründung, daß eine ſo alte Eintragung keine Rechts⸗ gültigkeit mehr beſitze; das Recht der Kirche ſei ſeit ſo langer Zeit nicht geltend gemacht worden, ſodaß es erloſchen ſei. Das nutzte jedoch nichts, denn der Geiſtliche berief ein ebenfalls ſeit Jahrhunderten auf dem Papier beſtehendes, jedoch noch nicht zuſammengetretenes, nur aus Kirchenmitgliedern be⸗ ſtehendes Gericht zuſammen, das Herrn Stevens verurteilte, ſolange im Gefängnis zu ſitzen, bis die Reparatur der Kanzel ausgeführt ſei. Darauf begab ſich Stevens nach dem Gemeindegefängnis und ließ ſich einſperren. Nun iſt man ge⸗ ſpannt, wer es länger aushalten wird, die Gemeinde mit der ausbeſſerungsbedürftigen Kanzel oder der im Gefängnis ſitzende Grundͤbeſttzer. Der eigenwillige Maler In der bekannten Filmkolonie Hollywood in Amerika hat ſich zwiſchen einem bekannten Filmdirektor James Cruze und dem expreſſioniſtiſchen Porträtmaler und Karilaturiſten⸗ zeichner John Becker ein Streit entſponnen, der zu einem Prozeß geführt hat. Cruze hat bei dem Maler ſein Bild be⸗ ſtellt. Als es abgeliefert wurde, lehnte Cruze die Annahme mit der Begründung ab, daß er ein Porträt und nicht eine Karikatur beſtellt habe. Aus Rache malte Becker über den Anzug des Dargeſtellten auf dem Bild weiße Streifen, ſodaß es ausſah, als ob Direktor Cruze in Gefängniskleidung por⸗ trätiert worden ſei. Das Bild hat dann Berker öffentlich aus⸗ geſtellt; es trug die Unterſchrift:„James Cruze im Schuld⸗ gefängnis“. Daraufhin klagte der Direktor gegen den Maler auf Schadenerſatz in Höhe von 200 000 Dollars. In der Ge⸗ richtsverhandlung erklärte Herr Cruze, daß er beim erſten Anblick des Bildes aufs höchſte erſtaunt war. Er habe auf dem Bild einen Mund wie ein Affe und ein Geſicht wie ein Froſch, im ganzen ſehe er aus wie ein Apache. Auf ſeine Be⸗ merkung, daß er ein Porträt und nicht eine Karikatur beſtellt habe, erwiderte ihm Becker: Wenn jemand einen Künſtler mit der Herſtellung eines Porträts beauftragte, ſo müſſe er es dieſem überlaſſen, den Auftrag nach ſeiner Auffaſſung ſo gut wie möglich zu erfüllen. Wenn Herr Cruze ein gewöhn⸗ liches, handwerksmäßig hergeſtelltes Bild haben wollte, ſo hätte er ebenſogut einen Photographen oder einen gewöhn⸗ lichen Maler nehmen können. Die Entſcheidung des Gerichts über dieſen Fall ſteht noch aus. 1 Hedins blieben erſt erfolglos. Schließlich kam ein Zufall zur Hilfe. Haslund, der Etnograph der Sven Hedin⸗Expedition, der ſchon ſeit acht Jahren in der Mongolei war, verbrannte ſich eines Tages am Lagerfeuer ſeinen Wolfspelz. In den Palaſt des Khans zurückgekehrt, entdeckten die Prieſter das Miß⸗ geſchick. Nach eingehender Beſichtigung des Schadens waren ſich die weiſen Lamas darüber klar, daß es ſich dabei nur um einen Wink der Götter handeln konnte. Sie ſteckten alſo ihre kahlen Mongolenſchädel zuſammen und berieten eifrig und in tiefſtem Ernſt den ſchwierigen Fall. Nach langem Kopfzer⸗ brechen ergab ſich, daß die Götter zweifellos wünſchten, daß Haslund, der Beſitzer des Wolfspelzes, mit dem Khan Bruderſchaft zu ſchließen habe. Eine ebenſo einträgliche wie komplizierte Zeremonie. Der Herrſcher aller Lamas in der inneren Mongolei wurde alſo mit dem ſkandinaviſchen Forſcher ſeierlichſt in den Tempel geführt, wo er die Nacht über in tiefem Nachdenken verbrin⸗ gen mußte, während die heiligen Trommeln ſchlugen und alles andere Unweſen vollführt wurde, das nun einmal in der Mongolei unweigerlich zu einer ſolchen Zeremonie gehört. Am Morgen folgte dann ein Teil der Handlung, der für den unternehmungsluſtigen Wikingerabkömmling etwas weniger angenehm war. 5 Der vornehmſte Prieſter nahm nämlich eine glühende Räucher⸗ kohle und brannte ihm über dem Handgelenk ein Zeichen in das Fleiſch, ſo daß ſich der Geruch des verbrannten Fleiſches mit dem Rauch der Kohle miſchte. Das war ſogar die Hauptſache bei der ganzen Handlung. Deswegen wiederholte man die intereſſante Verbrennung unter dem Trommellärm noch einmal am Oberarm. Nachdem ſo die Brüderſchaft genügend beſiegelt und Has⸗ lund auch noch von einem Prieſter in den heiligen Kult einge⸗ führt war, ſtand dem nichts mehr im Wege, daß man dem als Seinesgleichen Aufgenommenen eine ganze Tempeleinrichtung ſchenkte. So kam es alſo, daß ein Mitglied der Sven Hedin⸗ Expedition zum Mittelsmann für ein koſtbares Geſchenk an den König von Schweden wurde. a Das Geſpenſterauto Seit Monaten inſerieren norwegiſche Zeitungen, daß ein gutes Tourenauto für 100 Kronen zu verkaufen iſt. Trotzdem findet ſich in ganz Skandinavien kein einziger Menſch, der den zu einem Spottpreis angebotenen Wagen erwerben will. Nicht einmal geſchenkt möchte man dies berühmt gewordene Nitedalsauto haben. Es iſt nämlich ein Auto, in dem ſich ein Kriminaldama abgeſpielt hat. Räuber— eine höchſt ſeltene Erſcheinung in einem nordiſchen Lande— haben vor einigen Jahren das Auto in den Bergen Norwegens überfallen, die Inſaſſen ermordet und ausgeraubt. Ueber das Auto werden unheimliche Geſchichten erzählt. Ein Chauffeur, der im Mordauto eine Tour unternommen hatte, behauptet, daß eine kalte Hand ſich auf das Steuerrad gelegt habe, weshalb er nicht rechtzeitig bremſen konnte. Andere Leute, die das Auto betreten wollten, ſchwören, daß ſie von einer unſichtbaren Gewalt herausgeſchleudert wurden. Fährt man im Nitedalsauto des Nachts, erzählen die Leute weiter, ſo bleibt es Punkt 12 Uhr ſtehen, und keine Macht der Welt kann das Geſpenſterautv vom Fleck bringen. Die Norweger ſind ſonſt ſehr nüchterne Leute— wenn aber ähnliche Geſchich⸗ ten erzählt werden, ſo ſagt man ſich im ſchönen Lande der Fjorde: es muß doch etwas dahinter ſtecken. Deshalb will niemand etwas von dem Auto wiſſen. Die Lufthanſa als Kindermädchen Die deutſche Lufthanſa nimmt ſich auch der Kleinen ohne Elternbegleitung an ünd befördert ſie liebevoll an das an⸗ gegebene Ziel. Unſer Bild zeigt die Kleinen vor ihrer erſten Fahrt. * 72 2 r * . 1 21 Dkenstag, den 18. Juli 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe] 5 L. Seite. Nr. 323 Karl Ludwig Sand Hiſtoriſcher Roman aus der Seit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel Feußner (Nachdruck verboten.) Kathinka ſtand wie mit Blut übergoſſen. Endlich ſtam⸗ melte ſie:„Und die Tat, Ludwig die Tat?— Wirſt du ſie unterlaſſen? Vergeſſen?“ „Die Tat, die meiner Ueberzeugung nach vollbracht wer⸗ den muß, mag ausführen, wer will. Karl Ludwig hat hin⸗ fort mit ihr nichts mehr zu ſchaffen, wenigſtens ſo lange nicht, als ich an dich, deine Liebe und Treue glauben darf.“ „Das wirſt du immer dürfen!“ ſagte Kathinka mit feſter timme.„Denn auch ich habe die Ueberzeugung gewonnen, und zwar ſchon in der erſten Stunde unſerer Bekannt⸗ aft— daß wir zu einander gehören, für Leben und erben.“ „Für Leben und Sterben „Ich gratuliere,“ ſagte Nadina mit vielſagendem Lächeln und reichte den beiden die Hand 9. Kapitel. Sand war, ſeitdem eine tiefe, reine Frauenliebe von ihm Beſitz ergriffen hatte, ein anderer geworden. Der übergroße, mit ſeiner Jugend oft im Widerſpruch ſtehende Ernſt, wich allmählich einer übermütigen Heiterkeit, die ihn alle mög⸗ lichen Streiche ausführen ließ, ſodaß er von ſeinen Freunden den Spitznamen„Hanne“ oder Spukmeier erhielt. Ueber dieſe Wandlung freute ſich der große Siegfried wohl am meiſten; denn er liebte den etwas jüngeren Kom⸗ militonen ſeines edlen Strebens und ſeiner Sittenreinheit wegen wie ein Bruder, deſſen Seelenkämpfe ihm Weh und Sorgen bereiteten, der nun aber mit ſich ins Reine gekommen war, und den Weg klar erkannte, den er zu gehen hatte. Da geſchah aber etwas, das Sands Seelenfrieden und Liebesglück erneut ſtark gefährdete und dem mühſam errich⸗ teten Bau ſeiner Zukunftsträume einen ſolchen Stoß ver⸗ ſetzte, daß er in allen Fugen krachte und einzuſtürzen drohte. Und bedauerlicher Weiſe war es der treue Siegfried ſelber, der den Orkan in des Freundes Bruſt ahnungslos entfachte G f 0 —. . 0 7. ziger Schöppenſtuhl alle diefenigen, die an der Kotzebue ſchen Bulletin⸗Affäre beteiligt waren— darunter auch die Pro⸗ feſſoren Oken und Luden— zu mehrmonatigem Gefängnis verurteilt hatte. Ein zu ſeinen Füßen niederſauſender Blitzſtrahl hätte den jungen Mann nicht heftiger erregen und erſchrecken können, als dieſe Kunde es tat Mit weit aufgeriſſenen Augen und ſtarrte er den Ueberbringer der Nachricht an. er ganz heißer:„Iſt das wirklich wahr?“ „Selbſtverſtändlich iſt es wahr! Soeben hat mir Maß⸗ mann die Mitteilung gemacht... Eine bodenloſe Gemein⸗ heit! Eine Rechtsverletzung ſondergleichen! Was hat der Leipziger Schöppenſtuhl mit unſern Univerſitätslehrern zu tun? Hat die Hochſchule nicht ihre eigene Gerichtsbarkeit?“ „O du verfluchter Hund!“ ſtöhnte Sand gequält.„Wann wird Gottes Zorn dich endlich treffen?“ „Wen meinſt du?“ fragte Siegfried erregt. Doch der andere gab keine Antwort, ſondern ließ ſich ächzend auf einen Stuhl fallen und ſtarrte wie geiſtesab⸗ weſend vor ſich hin. Karl Ludwig gehörte zu denjenigen Menſchen, deren Seele kein Auspuff⸗Ventil hat, durch das die innere Erregung entweichen kann. Er konnte ſich nicht austoben, durch heftige Worte die Spannungen in ſeiner Bruſt nicht mildern, ſondern mußte alle Gärungen der Seele mit ſich herumtragen, bis.. ja bis etwas in ſeinem Innern barſt. „Karl, was iſt dir? Fühlſt du dich nicht wohl? ſiehſt ja unheimlich blaß aus!“ Doch Sand gab auch jetzt keine Antwort, ſondern ſtreckte die Arme weit von ſich und ballte Hände zu Fäuſten, als gälte es einen unſichtbaren Gegner zu zermalmen. Dann ſprang er auf und ging erregt im Zimmer auf und ab. „Laß mich allein, Siegfried!“ keuchte er endlich. mich allein mit meinem Gott, daß ich mich wiederfinde „In dieſem Zuſtand dich allein laſſen?— Nein, das kann ich nicht. Du ſchauſt ja wahrhaft furchtbar aus. Regt dich die Mitteilung ſo auf?— Aber das iſt doch alles halb ſo ſchlimm.. Die Profeſſoren werden die ungerechte Strafe auf keinen Fall verbüßen, ſondern Berufung einlegen man muß ſie freiſprechen, darauf kannſt du dich verlaſſen...“ „Wer— ſtößt— ihm— den— Dolch in's Gekröſe?“ Mit unheimlicher Düſterheit rang ſich die furchtbare Frage von Sands blutleeren Lippen als ſpräche er mit ſich ſelber. aſchfahlem Geſtcht Dann fragte Du 78 0 5 7 glaubte dich geheilt, befreit von den finſtern Mächten, die nach deiner Seele greifen.“ „Wo iſt der— Mann, der ſein— Leben— baranwagt? Und wann— kommt er? Ich?— Nein! Ich, ein zukünf⸗ tiger Diener des Herrn? Nein! Und tauſendmal nein! Ich liebe! Und wer liebt, der— der— der.. In ihre Augen muß ich ſchauen, dann finde ich mich vielleicht wieder..“ Ohne ſich noch einmal nach dem Freunde umzuſehen, ſtürzte Sand aus dem Zimmer und hinaus auf die Straße. Ganz verdutzt blieb Siegfried zurück. Doch nur einige Sekunden lang währte ſeine Verblüffung. Im nächſten Augenblick ergriff er ſein Barett und eilte dem ſcheinbar Faſſungsloſen nach ins Freie. Langſam, mit geſenktem Kopf, als wäre er in tiefes Nachdenken verſunken, ſchritt Sand durch die faſt menſchen⸗ leere Straße. Als Siegfried merkte, daß er den Weg zu dem Hauſe einſchlug, das die Geliebte beherbergte, wich ſeine Unruhe, weil er überzeugt zu ſein glaubte, daß der Erregte in des Mädchens Nähe das verlorene Ich am beſten wiederfinden würde. Einigermaßen befriedigt trat er deshalb den Heimweg an. Schwerfällig, langſam ſtieg Karl Ludwig die Treppe hin⸗ auf und klopfte zaghaft an die Tür des Zimmers das Ka⸗ thinka als Wohnung diente. Das Unſchickliche ſeines Be⸗ ſuches kam ihm nicht einen Augenblick zum Bewußtſein. Ihm, dem Sittenreinen war alles rein, und eine Verſuchung im erotiſchen Sinne exiſtierte für ihn nicht. Er befand ſich in Not, ſeine Seele ſchrie nach Hilfe, nach Rettung, nach Er⸗ löſung und deshalb eilte er dort hin, wo er ſie zu finden hoffte. Beſaß das Mädchen nicht die Kraft, ihm Klarheit und Ruhe wiederzugeben, ſo war alles, was er als hohe, heilige, gottgewollte Liebe anſah, ein Irrwahn, Aberwitz, eitel Blend⸗ werk, das ihn nicht länger narren ſollte.— Jetzt kam die Feuerprobe In ſeiner Erregung achtete er nicht darauf, ob jemand zum Eintreten aufforderte oder nicht, ſondern legte gleich nach dem Anklopfen die Hand auf die Klinke, drückte die Tür auf und ſtand im nächſten Augenblick im Zimmer. Kathinka lag ſinnierend auf der Chaiſelongue, das Ge⸗ ſicht dem Eintretenden abgekehrt, drehte ſich auch nicht gleich um, weil ſie annahm, Nadina die allein ausgegangen, um Briefe zu beſorgen, wäre zurückgekehrt. Doch dann fühlte ſie förmlich, daß„fremde“ Augen auf ihr ruhten, was ſie und zwar durch eine kurze Mitteilung die dieſer wenig ſpäter„Noch einmal: wen meinſt du, von wem ſprichſt du, veranlaßte, ſich ſchnell herumzuwerfen. doch erfahren haben würde und darin beſtand, daß der Leip⸗J“ Karl?— O, das alte Leiden! die alte Fiktion. Und ich(Fortſetzung folgt.) 2. ele Stati besonderer Anzeige Unsere liebe Mutter Frau Mommerzienrat s Hermann Mohr W²à.e Josephine geb. Horsimann ist in ihrem 84. Lebensjahre gestern abend sanft entschlafen Mannheim, den 16. Juli 1929 Hermann ohr u. Frau Lina geb. Bassermann Dr.-Ing. Felix Mohr u. Frau Dora geb. Beck Olo ohr u. Frau flilde geb. von Engelberg Landgerichisdirekſor Dr. Alired Henemenn u. Frau Dora geb. 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