1 2 77 = * *. 8 Mittwoch, 17. Juli 1929 e d In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus 0 B fo aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 19/11 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, S A durch die Poſt monatlich.⸗M.g.— ohne Beſtellgeld. ereytl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ rderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. chwetzingerſtr. 1020 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ dreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Jeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Abend ⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Nr. 325— 140. Jahrgang * 95 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen -4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Geſetz und Necht le in Sowohl Ehina wie Rußland ſollen Meloung aus engliſcher Quelle 8 London, 17. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die chineſiſche Antwort an Rußland iſt ganz entſprechend den Vorausſagen ausgefallen. Die Nankinger Regierung hat den Ruſſen viel Freundlichkeiten zu ſagen, erklärt aber in aller Ruhe, daß die kommuniſtiſche Propaganda, die von den Be⸗ amten und Angeſtellten der oſtchineſiſchen Eiſenbahn betrieben wurde, den mandſchuriſchen Behörden das Recht zum Eingrei⸗ fen gegeben habe. Die chineſiſche Regierung ſtellt ſich alſo auf den Standpunkt, daß der Vertrag von 1924 bereits durch die Ruſſengebrochen worden ſei, da ſich die Ruſſen in dieſem Uebereinkommen ausdrücklich verpflichtet hätten, keine kommuniſtiſche Propaganda zu betreiben. Ob die Chineſen mit dieſer Haltung letzten Endes Erfolg haben wer⸗ den, gilt hier als zweifelhaft. Nach eingegangenen Berichten iſt die allgemeine chineſiſche Haltung gegenüber dem Konflikt mit Sowjetrußland überaus optimiſtiſch. Weder die Regie⸗ rung, noch die Preſſe, noch das breite Publikum glauben, daß Rußlaudes wagen wird, eine militäriſche Demonſtra⸗ tion der Mandſchurei zu machen. Typiſch iſt dafür, daß ſich der Außenminiſter Wang nicht einmal beeilt hat, aus Tſingtan, wo er ſeinen Sommerurlaub verbringt, nach Nanking zurück⸗ zukehren. In London glaubt man, daß die Chineſen möglicher⸗ weiſe allzu optimiſtiſch ſind, wenn man dabei auch eher an unregelmäßige Grenzgefechte, als an einen großen Krieg denkt. Die Mandſchurei iſt allerdings beſſer ausgerüſtet als irgend eine andere chineſiſche Provinz. Die mandſchuriſche Armee iſt die beſte in China. Sie iſt 150000 Mann ſtark und hat ſeit den Tagen des Marſchalls Tſchangtſolin einen für China ungewöhnlich hohen Standard von Diſziplin und Gefechtstüchtigkeit. Viele Regi⸗ menter haben ganz moderne Ausrüſtungen. Beiſpielsweiſe beſitzt dieſe Armee die einzigen vollwertigen Artillerieein⸗ heiten, die in China zu finden ſind. Sie hat alle notwendigen Kanonen bis zur ſchweren Haubitze und Tanks. Die Beſtände des Arſenals von Mukden ſind außerordentlich groß. Die mandſchuriſchen Behörden haben angeblich die Mobiliſierung verſchiedener Jahresklaſſen angeordnet. Es werden auf chineſiſcher Seite der Grenze eilig Truppen zuſammengezogen. Auf der anderen Seite hat Rußland verhältnismäßig der die Mobiliſierung begonnen haben Aus Tſchita ſind weiter an die Grenze geſchafft. Flugzeuge und angeblich auch Gaskolonnen nach Süden gebracht worden. Aus der Menge der unkontrollier⸗ baren Gerüchte, die vom Grenzgebiet her verbreitet werden, ſei erwähnt, daß geſtern bereits ein erſtes Gefecht ſtattgefunden haben ſoll. Es heißt, daß 2000 ruſſiſche Soldaten die Grenze überſchritten haben, jedoch nach kurzen Plänkeleien mit der chineſiſchen Vorhut zurückmarſchiert ſeien. Die„Morningpoſt“ veröffentlicht heute dem„General“ Frank Sutton, dem bekannten Aben⸗ teurer, der bis vor zwei Jahren militäriſcher Ratgeber und Munitionsminiſter des Marſchalls Tſchangtſolin geweſen iſt. Sutton, der von den mandſchuriſchen Angelegenheiten ver⸗ mutlich mehr verſteht, als die meiſten anderen Engländer, meint, daß es nicht zum Kriege kommen werde. Er glaubt aber auch nicht, daß die chineſiſche Regierung die Eiſenbahn allein verwalten kann. Die einzige ſichere Löſung ſei die Uebernahme der Bahn durch einen internationalen Ausſchuß, der die ausländiſchen Aktionäre ebenſo wie die chineſiſche und ruſſiſche Regierung vertrete. Eine ſolche Löſung ſei durchaus durchführbar. Sutton beſtätigt übrigens, daß die oſtchineſiſche Bahn ſeit langem ein Herd kommuniſtiſcher Propaganda geweſen ſei. Die Stimmung in Moskau Moskau, 17. Juli.(United Preß.) Die Proteſt⸗ kundgebungen in ganz Rußland gehen unvermindert fort. Beſondere Genugtuung erregen die Mitteilungen, daß die ruſſenfreundlichen Chineſen, die in Wladiwoſtok und anderen Städten des fernen Oſtens wohnen, ſich an den Demonſtrationen lebhaft beteiligen. Etwa 86 Mitglieder einer amerikaniſchen Dele⸗ gation kamen in Moskau an und wurden am Bahnhof von zahlreichen Handels⸗ und Preſſevertretern empfangen. Wei⸗ tere 20 Delegierte werden für ſpäter erwartet. Die wich⸗ tigſten Wirtſchaftszeitungen widmen den ruſſiſch⸗amerikaniſchen Händelsbeziehungen lange Leitartikel und betonen, daß dieſer Handel in den letzten Jahren einen großen Auſſchwung ge⸗ nommen hat, aber noch unter den mangelnden offiziellen bedeutende Truppenabteilungen in aller Eile diplomatiſchen Beziehungen leidet. 7 l Reform der Angeſtelltenverſicherung Berlin, 17. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Entwurf zum Ausbau der Angeſtelltenverſicherung, den das Kabinett in ſeiner letzten Sitzung vor den Sommerferien ver⸗ abſchiedet hat, iſt, wie wir hören, heute dem Reichsrat zuge⸗ gangen. Die Novelle iſt veranlaßt worden in erſter Linie durch die Beſtrebungen der Angeſtelltenſchaft, die auf zwei Dinge abzielen. Verlangt wird einmal eine größere Beteiligung der Verſicherungsträger an der Leitung der Verſicherung, mit anderen Worten alſo ein Ausbau der Selbſtverwal⸗ tung, zum anderen auch ein Ausbau der Leiſtungen. Der erſten Forderung trägt der Entwurf Rechnung, daß die Wahl der Mitglieder des Verwaltungsrates in Zukunft durch die Arbeitgeber und Verſicherten erfolgen ſoll. Auch werden die höheren Beamten durch den Verwaltungsrat und nicht mehr durch das Miniſterium beſtellt werden. Die Verſicherungs⸗ leiſtungen werden auf die Verſorgung der Eltern und Groß⸗ eltern, ſoweit ſie bedürftig ſind und vom Verſicherten abhängig waren, wie auf die ſchuldlos geſchiedene Ehefrau ausgedehnt. Dieſe wird im Todesfalle des Mannes wie rechtmäßige Witwe behandelt. Deutſche im Auslande Berlin, 17. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In Mecklenburg⸗Schwerin ſind von der neuen Regierung vier ſo⸗ genannte ememörder nach sjähriger Gefängnishaft der Freiheit wiedergegeben worden. Sie ſind geſtern in Berlin eingetroffen. Ein paar Blätter erfahren von ihnen allerlei Unerfreulichkeiten über die Verhaftung des erſt kürzlich in Schwerin eingelieferten Oberleutnants a. D. Eckermann. Dieſer iſt bekanntlich vor einiger Zeit in Guatemala feſtge⸗ nommen worden, nachdem die dortige Regierung ſich geweigert hatte, Eckermann, deſſen etwaige Verfehlungen ja nur auf politiſchem Gebiete lagen, auszuliefern. Aber der deutſche Geſandte von Kohlmann ſoll ſich beſondere Mühe gegeben haben, die Gewiſſensbedenken der Regierung von Guatemala zu beſchwichtigen. Ein beſonderes Heldenſtück hat ſich dann, ſo berichten der„Lokal⸗Anzeiger“ und die„Deutſche Zeitung“, der Geſandtſchaftsſekretär von Lenz geleiſtet, Er hat näm⸗ lich Eckermann, als er auf der Geſandtſchaft erſchien, um ſeinen Paß verlängern zu laſſen, eingefangen und farbigen Poliziſten übergeben, die Eckermann wie einen Raubmörder oder wie einen Juwelendieb gefeſſelt durch die Straßen von Guatemala führten. So wenigſtens nach der Darſtellung der„Deutſchen Ztg.“ umd des„Lokal⸗Anzeigers“, denen man einſtweilen die Ver⸗ antwortung für dieſe Darſtellung zu übe rlaſſen haben wird. Konkordats⸗Glückwünſche Berlin, 17. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Zentrumspartei hatte dem Papſt zum Abſchluß des Konkordats ihre Glückwünſche geſchickt. Darauf hat nun, wie die„Germania“ mitteilt, der Vorſitzende Dr. Kaas ein Telegramm des Nuntius erhalten, daß der Papſt ihm ein beſonderes Wort der Anerkennung ſage für ſeine immer be⸗ reite, umſichtige und ſelbſtloſe Mitarbeit zum Gelingen des großen Werkes. Außer der Nuntiatur ſind, immer nach derſelben Quelle, eine Reihe Glückwünſche eingegangen u. a. von den Biſchöfen von Meißen, Würzburg, Limburg, Trier, Hildesheim und Regensburg, ferner dem Reichsminiſter a. D. Dr. Stegerwald und dem Vorſitzenden des preußiſchen Staatsrats, Oberbür⸗ germeiſter Dr. Adenauer, Köln. Weltreklame-Kongreß in Verlin ] Berlin, 16. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute früh ſind als Bevollmächtigte der Vereinigten Staaten für den demnächſt in Berlin ſtattfindenden Weltreklamekon⸗ greß die Herren Hodges und Pearſon hier eingetroffen. Sie ſind ſofort in Verbindung mit der Berliner Kongreß⸗ leitung getreten, um in Gemeinſchaft mit dieſer die letzten Vorbereitungen für die vorgeſehenen Veranſtaltungen tref⸗ fen zu helfen. Nach ihren Erklärungen iſt das Intereſſe an dem Berliner Kongreß ſowohl in den Vereinigten Staaten als auch in England außerordentlich groß. Der Antergang des Transportdampfers„Abtao⸗ Santiago de Chile, 17. Juli.(United Preß.) Die ge⸗ ſamte Beſatzung des Transportdampfers„Abtao“, die, wie gemeldet, ſüdweſtlich von San Antonio untergegangen iſt, muß mit Ausnahme eines einzelnen Mannes, nach einer Mitteilung des Marineminiſteriums als ertrunken gelten. Die Kataſtrophe, der 42 Menſchenleben zum Opfer gefallen ſind, hat ſich, wie nunmehr feſtſteht, am Diens⸗ tag morgen ereignet. i Der Dampfer„Imperial“ funkt, daß er einen Seekadet⸗ ten 32 Meilen ſüdlich von San Antonio aufgefiſcht hat. Fer⸗ ner hat er zahlreiche Leichen an Bord genommen und Trüm⸗ mer des untergegangenen Schiffes geſichtet. * Aus dem Saarreferat des Auswärtigen Amtes. Der langjährige Sagarreferent im Auswärtigen Amt, Dr. Voigt, iſt zum Legationsrat erſter Klaſſe ernannt worden. ein Interview mit In der Zwickmühle Das Unerwartete iſt zum Ereignis geworden. China hat das Ultimatum Rußlands nun doch noch inner⸗ halb der vorgeſchriebenen Friſt beantwortet. Dieſe Einhal⸗ tung der dreitägigen Friſt überraſcht deshalb, weil von den Chineſen bis zuletzt Stimmung für Verſchleppung des Kon⸗ flikts und Hinauszögerung der Antwort gemacht wurde. Der chineſiſche Geſchäftsträger in Moskau arbeitete darauf hin, eine Verlängerung des Ultimatums unter dem Vor⸗ wand zu erreichen, daß die techniſchen Schwierigkeiten bei Ueberſetzung und Uebermittlung des Ultimatums an die chineſiſche Regierung in Nanking und Mukden die Zuſtellung beträchtlich verzögert hätten. Schon wartete man in der ganzen Welt mit ſtarker Spannung darauf, ob Rußland in eine ſolche Verzögerung einwilligen oder ob es gemäß ſeiner Drohung nach Ablauf der geſetzten Friſt mit kriegeriſchen Maßnahmen oder Repreſſalien gegen China vorgehen werde. Nach den Depeſchen, die aus Moskau vorlagen, ſchienen die Sowjetmachthaber alles andere als friedlich geſonnen zu ſein. In allen ihren Kundgebungen vergaßen ſie zwar nie, ihre ganz beſonders weitgehende Friedensliebe in rühmen⸗ des Licht zu ſtellen. Die Moskauer Preſſe aber, die doch weiter nichts iſt als ein willenloſes Werkzeug in der Hand der Räteregierung, ſchürte noch durch allerlei Alarmmeldun⸗ gen die„ungeheure Erregung“, die ohnedies ſchon unter der Moskauer Bevölkerung wegen der chineſiſchen Pro⸗ vokation herrſchen ſollte. So z. B. durch die Meldung den Moskauer„Arbeiterzeitung“, daß der weißruſſiſche Heer⸗ führer Semeon ow einen Ueberfall auf Sowjetgebiet plane, um einen ſowjetfeindlichen Pufferſtaat zu errich⸗ ten, und daß die Ereigniſſe im fernen Oſten„nur ein Glied in der Kette der kapitaliſtiſchen Intrigen ſei, mit denen der allgemeine Krieg gegen die Sowjetunion“ vorbereitet werde. Bei ſolcher Aufputſchung der Volksſeele kann man der Moskauer Preſſe ſchon glauben, daß der ruſſiſche Kriegs⸗ kommiſſar„ganze Berge von Depeſchen“ erhielt, in denen Maſſenverſammlungen von Soldaten und Matroſen ihre Be⸗ reitſchaft zum Ausdruck brachten,„auf den erſten Ruf der Regierung zur Verteidigung der Revolution loszuſchlagen“. Auch unſere deutſchen Kommuniſten ſchienen ſchon Morgenluft zu wittern. Mit großem Tamtam wurde in ihrer Preſſe erklärt, daß die Werktätigen der ganzen Welt unter keinen Umſtänden einen Krieg gegen„das Vater⸗ land aller Unterdrückten“ zulaſſen würden. In flammenden Aufrufen wurde die kommuniſtiſche Arbeiter⸗ ſchaft aufgefordert: Fallt den Kriegstreibern in den Arm, marſchiert auf zum Schutz der Sowjetunion, ſtürzt die ſozial⸗ demokratiſch⸗mperialiſtiſchen Kriegs⸗ und Hungerregierun⸗ gen! Und um ſolchem Phraſengeſchwulſt gleichzeitig einen klirrenden Nachdruck zu verleihen, wurden von kommuniſti⸗ ſchen Radaubrüdern in Berlin in einem Nebenhauſe der chineſiſchen Geſandtſchaft einige Fenſterſcheiben durch Stein⸗ würfe zertrümmert. Durch die im letzten Augenblick nun doch noch erfolgte Beantwortung des ruſſiſchen Ultimatums durch China ſind den deutſchen Kommuniſten einſtweilen die Felle wieder weggeſchwommen. Doch was nicht iſt, kann noch werden. Der Inhalt der chineſiſchen Note iſt nämlich ſo, daß die Ruſſen damit keinesfalls zufrieden ſein können, ſondern ſich erſt recht herausgefordert fühlen müſſen. So ſüß die chineſiſche Pille auch verzuckert iſt, ſie wird den Ruſſen ſehr bitter ſchmecken und ihnen ſchwer im Magen liegen. Statt daß die Nankinger Regierung die mehrere hundert ruſſiſche Ge⸗ fangene freigibt, deren unverzügliche Freilaſſung in der Moskauer Note zur Vorausſetzung weiterer Verhandlungen gemacht war und anſtatt ſämtliche geſetzes⸗ widrige Handlungen rückgängig zu machen, die die Moskauer Regierung den Chineſen zum Vorwurf macht, verlangt Ehina in ſeiner Antwortnote, daß die Sowjetbehörden die in Ruß⸗ land gefangenen Chineſen freilaſſen und nimmt wie zum Hohne gleichzeitig noch neue Verhaftungen von Ruſſen vor. Darüber aber, ob und wann man die ge⸗ fangenen Ruſſen wieder in Freiheit ſetzen will, hüllt man ſich in tiefſtes und herausforderndes Stillſchweigen. Nur ſoviel ſagt man über dieſe den Ruſſen begreiflicherweiſe aus Preſtigegründen beſonders auf die Nerven fallenden Maſſen⸗ verhaftungen, daß ſie„gerecht und eine notwendige Maß⸗ nahme zur Unterdrückung der kommuniſtiſchen Propaganda und zur Aufrechterhaltung der Ordnung“ geweſen ſeien. Zwar erklärt ſich der chineſiſche Außenminiſter Wang bereit, mit Moskau zu verhandeln, gibt aber ungeachtet des im ruſſiſchen Ultimatum zum Ausdruck gekommenen Wunſches Moskaus nach größter Beſchleunigung der Verhandlungen keinen beſtimmten Termin an, ſondern begnügt ſich mit der Angabe, daß der chineſiſche Geſchäftsträger ſich dem mäcchſt nach Moskau begeben werde. Schon jetzt aber erklärt China, daß man in der Kernfrage des Streites, der ſich bekannt⸗ lich um die Machtverhältniſſe auf der oſtchineſiſchen Bahn dreht, die Handlungsweiſe der chineſiſchen Nationalregierung nicht als eine Verletzung des im Jahre 1924 mit Rußland geſchloſſenen Uebereinkommens anſehen könne. Die Chineſen drehen alſo, wie man ſieht, den Spieß um und machen aus der Moskauer Anklage eine Klage ihrerſeits. Daß die Ruſſen ſich damit ſtillſchweigend beſcheiden werden, muß als ausgeſchloſſen gelten. An eine unmittelbare Kriegsgefahr glauben wir auch jetzt noch nicht. Mili⸗ täriſch wäre die Rote Armee zu einer bewaffneten Expedition nach China ſicherlich imſtande. Wie die kriegeriſche Entwick⸗ lung aber ſich weitergeſtalten wird, ſobald ſie erſt einmal aufgeflammt iſt, das hängt von ſo vielen einſtweilen noch völlig unberechenbaren Faktoren ab, daß die Sowjetmacht⸗ haber es ſich ſicherlich noch ſehr ſchwer überlegen wer⸗ den, ob ſie durch Anzünden der Kriegsfackel mit der Exi⸗ 2. Seite. Nr. 325 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 17. Juli 1029 ſtenz ihres Staates Va bancque ſpielen wollen. Das werden ſie ſich umſo mehr überlegen, als gerade jetzt Ausſicht beſteht, daß die diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Rußland und England, deren Abbruch vier Jahre lang den ruſſiſchen Aufſtieg gehemmt und die weltpolitiſche Atmo⸗ ſphäre vergiftet hat, auf dem beſten Wege ſind, wieder auf⸗ genommen zu werden. Andererſeits können ſich die Ruſſen von den Chineſen, die nach ihrer jetzt ſo ziemlich erfolg⸗ ten Einigung wieder ſtark Oberwaſſer bekommen haben und ſich mit ihrer 400⸗Millionen⸗ Bevölkerung mit Recht als einen ſtarken weltpolitiſchen Machtfaktor fühlen, nicht auf der Naſe herumtanzen laſſen. In dieſer Zwickmühle erinnern ſich die Ruſſen viel⸗ leicht an die Tatſache, daß ſie ebenſo wie auch China und Japan den Kelloggpakt unterzeichnet haben, der die ihm angeſchloſſenen Staaten bekanntlich verpflichtet, alle Streitig⸗ keiten auf ſchiedlich⸗friedlichem Wege auszugleichen. H. A. M. Das Valkan⸗Pulverfaß Die Pariſer Morgenblätter geben der Anſicht Ausdruck, daß die geſtrige Beſprechung zwiſchen Briand und dem bul⸗ gariſchen Außenminiſter Burow, obwohl darüber offizielle Mitteilung nicht gemacht wurde, ſich auf die bulgariſch⸗ſüd⸗ flawiſchen Grenz zwiſchenfälle bezogen habe. Die beiden Miniſter hätten die Lage geprüft. Der„Matin“ berichtet, die bulgariſche Regierung habe in Paris und London mit⸗ geteilt, daß ſie die von Südſlawien geforderte Einrichtung einer neutralen Grenz⸗Zone ablehne, dagegen die Ein⸗ ſetzung einer internationalen Grenz⸗Kontrollkommiſſion vor⸗ ſchlage. Der„Petit Pariſien“ ſchreibt Bulgarien die Schuld an den Zwiſcheufällen zu, da ſie ſich zumeiſt auf ſüd⸗ ſlawiſchem Boden abſpielten und da Bulgarien für die mageren Ergebniſſe der im Februar und März abgehaltenen Konferenz von Plrot verantwortlich ſei. Heute verlange die bulgaxiſche Regierung eine internationale Unterſuchung, die die Belgrader Regierung nicht ohne Recht ablehne. Es ſei aber notwendig, irgendeine Löſung zu finden, um zwiſchen den beiden benachbarten Völkern nicht nur normale, ſondern freundſchaftliche Beziehungen wieder herzuſtellen. Es gehe um die Ruhe auf dem Balkan und um den Frieden Europas. Manius Iſolierung Berlin, 17. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der„Lokal⸗Auzeiger“ läßt ſich aus Wien melden, die kumäuiſche Königin⸗Witwe Maria ſei in Begleitung der Prinzeſſin Jleang und des Prinzen Stirbey in Bad Völdes in Slowenien eingetroffen, hätte zuvor aber ſich einen Tag in Salzburg aufgehalten, wo ſie eine Zuſammenkunft mit dem Prinzen Carol hatte. Die Meldung kann, wird uns dazu von unte rrichteter Seite geſagt, in dieſer Form wohl nicht ganz ſthmmen. Die Königin⸗Wiwe weilt mit ihrer Begleitung ſchon ſeit einiger Zeit in Bad Völdes, wo ihrer an den König Alexander von Südflawien verheirateten Tochter vor acht Tagen ein Sohn geburen wurde. Was aber den Prinzen Carol angeht, han⸗ delt es ſich da wohl um die Aufwärmung des alten Gerüchtes, Wonach der Fürſt Stirbey mit Carol eine Begegnung in Klagenfurt gehabt haben ſollte. Alle dieſe Geſchichten und Nachrichten, die dem Prinzen Carol wieder irgendwie eine politiſche Rolle zuzuweiſen befliſſen ſind, werden hier für Fabeln gehalten. Man meint und meint wohl mit Recht, daß Rumänien im Augenblick ernſtere Sorgen zu wälzen hat. Nachdem am Montag die Oppfition, d. h. die ſogenann⸗ ten Liberalen, die Lupu⸗Gruppe und Avarescus Volks⸗ partei die Kammer verlaſſen haben, befindet ſich Maniu mit den Minderheiten allein im Parlament. Die Lage iſt nicht gerade roſig für den national⸗zarawiſtiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten. Rumpfparlamente pflegen das Anſehen einer Regie⸗ rung auch ſchon nach außen hin nicht zu heben. Dazu kommt, daß an der Verwaltungsreform, um deretwillen die Oppo⸗ ſitlon die Kammer verlaſſen hat, auch die Minderheiten mancherlei auszuſetzen haben, was von der Regierung bisher nicht berückſichtigt wurde. Die Frage ift alſo, ob Mantu durchhalten wird und ob er durchhalten kann. Allerdings ſoll eine ſehr günſtige Ernte zu erwarten ſein. Das könnte ihm immerhin helfen. 4 Was brachte die Nürnberger Sängerwoche? Die Kammer⸗Debatte zur Noch ein Vertrauensvotum für die Regierung Paris, 17. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In der Vormittagsſitzung der Deputiertenkammer wurde die Ausſprache zwiſchen dem Sozialiſtenführer Blum und Außenminiſter Briand fortgeſetzt. Vorher gab der rechts⸗ ſtehende Deputierte Caſtellane die Erklärung ab, daß ihn Briands Standpunkt in der Räumungsfrage beftie⸗ dige. Blum ergriff ſodann das Wort und führte aus, daß ſich der Außenminiſter um eine klare und eindeutige Stellung⸗ nahme in der Räumungsfrage gedrückt habe. Das ſei ſehr bedauerlich, denn was heute als ein Akt der Generoſität gelten würde, könnte eine Handlung unter Zwang be⸗ deuten. Blum wünſchte von Briand genauere Mitteilungen und die Abſtimmung über den Antrag der Sozialiſten, dahin⸗ lautend, daß vor dem Eintritt in den ſachlichen Teil der Schuldenregelungsfrage die Regierung ausdrücklich erklären müſſe, eine breite Politik des Friedens und der Verſtän⸗ digung zu betreiben und als erſte Etappe einer ſolchen Politik die ſofortige Rheinlandräumung zu kennzeichnen. Der Außenminiſter lehnte den Antrag mit der Begründung ab, daß vor dem Beginn der Konferenz präziſe Erklärungen nach⸗ teilig und unvorſichtig wären.„Ich würde meine Lage noch ſchwieriger geſtalten, ſo ſagte Briand, wenn ich das, was ich auf der Konferenz zu tun beabſichtige, ſchon jetzt vor aller Welt ausſprechen würde.“ Der Außenminiſter betonte noch einmal, daß die franzöſiſche Regierung eine Friedens⸗ politik betreiben und keine Gelegenheit vorbeigehen laſſen wolle, um ſich mit Deutſchland über alle noch ſchwebenden Fragen zu verſtändigen. Für den Franzoſen ſei es aber 2 8 Letzte Meldungen Reichsminiſter Dr. Wirth in Kobleuz — Koblenz, 17. Jult. Der Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete, Dr. Wirth, hat geſtern den Regierungsbezirk Koblenz unter Führung des Regierungspräſidenten Dr. Brandt bereiſt, um ſich über die wirtſchaftliche Lage zu unterrichten und ins⸗ beſondere die wichtigen Projekte(Waſſerleitungsanlagen) zu beſichtigen und ſich ein perſönliches Bild über die weitere För⸗ derung der Einrichtungen zu machen. r Brennende Straßenbahn wagen — Krefeld, 17. Juli. An der Eiſenbahnunterführung von Linn ſtießen heute vormittag zwei Straßeubahnwagen heftig zuſammen und gerieten in Brand. Verſchiedene Fahrgäſte wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt. Schwer beſtrafter Antimilitarismus — Paris, 17. Juli. Der ehemalige Geſchäftsführer der kommuniſtiſchen Humanité, Dénys, wurde geſtern wegen meh⸗ rerer antimilitariſtiſcher Artikel zu insgeſamt 15 Jahren Gefängnis und 9000 Franes Geldſtrafe verurteilt. Auf Antrag der Verteidigung wurden aber mehrere Strafen zu⸗ ſammengezogen, ſodaß Déeuys fünf Jahre Gefängnis zu verbüßen haben wird. Das erſte ſowjetruſſiſche Handelsflugzeug in Le Bourget gelandet — Paris, 17. Juli. Das erſte ſowjetruſſiſche Handels⸗ flugzeug iſt Dienstag nachmittag, aus Berlin kommend, auf dem Flugplatz Le Bourget eingetroffen. Es handelt ſich um ein in Moskau gebautes, mit drei Motoren ausgerüſtetes Ganzmekallflugzeug mit einer Spannweite von 24 Meter. An Bord Eindeckers waren 11 ruſſiſche Paſſa⸗ giere, davon fünf Journaltiſten. Die Ankömmlinge trugen alle das Sowjetzeichen im Knopfloch. Sie wurden von dem Pariſer Vertreter der Lufthanſa, Wronſki, begrüßt, Ueber tauſend Tote — Paris, 17. Juli. Nach einer Meldung der Agentur Indo⸗Paeifique aus Münnanfu hat die dort vor einigen Tagen erfolgte Exploſion eines Munitionslagers größeres Unheil angerichtet, als es zunächſt den Auſchein hatte. Bisher wurden über tauſend Chineſen tot aus den Trümmern geborgen. In das franzöſiſche Krankenhaus allein wurden über 800 Verletzte eingeliefert. des 2 r gramm der ſchwer begreiflich, daß Frankreich 62 Jahre lang jedes Jahr an Amerika Zahlungen leiſten müſſe, und auf der anderen Seite Deutſchland ſeinen Verpflichtungen gegenüber Frank⸗ reich möglicherweiſe nicht nachkommen würde. Briand wies darauf hin, daß die Garantien Deutſchlands, den Voungplan loyal auszuführen, die Löſung aller zwiſchen Frankreich und Deutſchland noch ungeklärten Fragen möglich machen würde. Briand hält es für abwegig, die politiſche Konferenz von vornherein mit dem Schlagwort„Frühere Räumung des be⸗ ſetzten Gebietes“ zu verſehen. Das wäre ein Fälſchung 85 manöver, betonte der franzöſiſche Außenminiſter. Briand ſchloß ſeine Erklärung mit den Worten:„Es müſſen gemein⸗ ſchaftliche Anſtrengungen gemacht werden, um eine Verſtän⸗ digung zwiſchen Frankreich und Deutſchland zu erreichen. Weder einen Betrogenen, noch ein Opfer darf es geben“ Nach Briand ſprach der rechtsſtehende Deputierte Rei⸗ bel und ſchilderte die großen Gefahren einer frü⸗ heren Rückgabe des linksrheiniſchen Gebietes. Dann ſtellte die Regierung zu dem Antrag Blum die Vertrauensfrage. Es ergaben ſich 350 Stimmen gegen und 138 Stim⸗ men für den ſozialiſtiſchen Eutſchließungsantrag. Die ge⸗ ſamten Rechts⸗ und Mittelparteien, ſowie die gemäßigten Linksrepublikaner und der linke Flügel der Radikalen Partei ſtimmten für die Regierung. Die Radikalſozialen und Sozia⸗ liſten ſprachen ſich für Annahme des ſozialiſtiſchen Antrages aus. Geſtützt auf das Votum einer Mehrheit des Par⸗ laments wird Briand auf der politiſchen Konferenz im Namen Frankreichs verhandeln. 5 Eine amerikaniſche Expedition von Eingeborenen getötet — London, 17. Juli. Nach einer Meldung der„Chieago Tribune“ aus Caracas(Venezuela) iſt eine Expedition ameri⸗ kaniſcher Ingenieure und Geologen in den Dſchungeln von Venezuela von Eingeborenen Pygmäen getötet worden. Die Expedition hatte nach Petroleumquellen geſucht. Der Lloyddampfer„Derfflinger“ bei Tſingtau auf einen Felſen gelaufen —Tfingta u, 17. Juli. Der Paſſagierdampfer„Derff⸗ linger“ des Norddentſchen Lloyd iſt in der Nähe von Tſingtan auf einen Felſen gelaufen. Die Hilferufe des „Derfflinger“ wurden von mehreren Dampfern aufgefangen, die dem geſtrandeten Schiff zu Hilſe eilen. Der Norddeutſche Llond teilt mit, daß für die Paſſagiere keine Gefahr beſtehe. Wie Lloyd aus Tſingtau berichtet, ſind 24 Paſſagiere des auf ein Riff aufgelaufenen Lloyddampfers „Derfflinger“ von dem amerikaniſchen Torpedobvots⸗ zerſtbrer„Paul Jones“ an Bord genommen und in Tſing⸗ tau an Land gebracht worden. Ebenſo landete die „Blackauk“ einen Teil der Beſatzung. Das amerikaniſche Kanonenbobt„Beaver“ bleibt zur Hilfeleiſtung in der Nähe des„Derfflinger“. Außer von Schanghai ſind auch von Datren Bergungsdampfer nach der Unfallſtelle unterwegs. Gifttod einer Familie — Chicago, 17. Juli. Ein Elektromonteur, ſeine Frau und ſein Kind ſind an den Folgen einer Vergiftung ge⸗ ſtorben, die auf Verwendung von Methylchlorid für Kühl⸗ haltungszwecke zurückzuführen ſind. Da es ſich ſchon um den zweiten Fall einer derartigen Vergiftung innerhalb einer Woche handelt, iſt von den Gerichtsbehörden, die die Todes⸗ urſache feſtzuſtellen haben, eine Reihe von Sachverſtändigen zur genaueren Unterſuchung der Frage geladen worden. Gegen den amerikaniſchen Zolltarif — Newyork, 17. Juli. Die republikaniſche„Minneapolis Tribune“ wendet ſich gegen die Zollpolitik der amerikaniſchen Regierung. Sie hält den vorgeſchlagenen neuen Zolltarif für vollkommen verrückt. Die Regierung müſſe dieſes Wettrennen um den übermäßigen Zolltarif einſtellen, denn die Klugheit gebiete eine Politik der Mäßigung und ein Pro⸗ ſtufenweiſen Reduzierung d ene Wertvolle neue, aber meiſt ſchwere Literatur— Wenig volkstümliche Lieder Welche Werke werden Trotz der ſchweren über dem Deutſchen Sängerbund laſtenden Kriſe nahm die zweite Nürnberger Sängerwoche einen ungehemmten und erfolgreichen Verlauf. Wie vor zwei Jahren, ſo galt es auch diesmal, die von einer fünfgliedrigen Kommiſſion ausgewählten Werke zur Uraufführung zu bringen. Der Gutachter⸗Ausſchuß hatte keine leichte Aufgabe, als er es übernahm, aus 2100 eingeſaudten Werken die 50 beſten auszuſuchen. Man hatte nahezu alle Formen in den Konzerten zur Debatte geſtellt, K cappella-Kunſtchöre und in⸗ ſtrumental begleitete Stücke, Volksliederbearheitungen und volkstümliche Chöre, alte Vorbilder hatten ihre Nachahmer ge⸗ funden, und neue Ideen präſentierten ſich der Sängerſchaft. Das erſte Konzert brachte Volksliedbearbeitungen von Herrmann und A. Mendelsſohn, ferner kleine Stücke ein⸗ fächerer Art, teilweiſe mit Inſtrumentalbegleitung. Stark problematiſchen Charakters waren Chorduette von Burk⸗ hand nach Gedichten aus„Palma Kunkel“ von Morgenſtern, die auf höchſt bizarre Weiſe den an ſich ganz un muſikaliſchen Text zu meiſtern ſuchten. Dort kamen brauchbare, neue volkstümliche Lieder bzw. Bearbeitungen zum Vortrag. Eine Steigerung brachte das dritte Konzert, in deſſen Mittelpunkt Volksliedbearbeitungen von Walter Rein ſtanden. Den Höhepunkt der Konzertfolge bildete wohl der Sonntagvor⸗ mittag, der auch äußerlich durch den meiſten Beifall ausge⸗ zeichnet war. Den größten Erfolg hatten: Böttcher,„O Herr, gib jedem ſeinen eigenen Tod“, Ludwig Heß„Abends, wann der Regen fällt“ und Eruſius„Der Lobgeſang des heiligen Franziskus“. Das letzte Konzert war auf eine leichtere Note eingeſtellt. Chöre mit Juſtrumentalbegleitung bildeten den Jühalt. Eine Serenade von Hans Sachſſe, Doppelvariationen von H. Herrmann und dpeißimmige Stſicke im Kammerſtil non Kursbach waren beachtlitne eiuthe, eine neue Form boglei⸗ teter Männerchöre einzuftgen. Eine Glauzleiſtung waren die Chöre des Leipzigers Kur! vrdentlich ſchwer ſind und, wie leider Thomas, die indes außer⸗ Verbreitung finden? Sängerwoche, nur von erſtklaſſigen Vereinen bewältigt werden können. Als Ausklang hörte man„Weltfrühling“(mit Frauenchor) von Moldenhauer, dem früh verſtorbenen Meiſter. Sein Andenken iſt mit der erſten Nürnberger Sängerwoche unauslöſchlich verknüpft. Es war ein Akt der Pietät, in dieſer Form des Meiſters zu gedenken, der noch ſo Großes für die deutſche Chorbewegung ſchaffen wollte. Erſtmalig hatte man auch Vorträge in das Programm der Woche aufgenommen. Am Samstagvormittag ſprach Pro⸗ feſſor H. v. Walters hauſen im Katharinenbau beher⸗ zigenswerte Worte über die„Wiedergeburt der deutſchen Muſtk im Chorgeſang“. Am Sonntagmorgen hielt Amtsrat Schlicht einen Vortrag über„Neuzeitliche Aufgaben der Chororganiſationen“, in dem der ganze Fragenkomplex ein⸗ gehend beleuchtet wurde. Es wäre verfrüht, heute ſchon etwas über die wahrſchein⸗ lichen Auswirkungen der Sängerwoche zu ſagen; erſt wenn die ächſte Winterſaiſon angebrochen iſt, wird man feſtſtellen können, ob dieſes oder jenes Werk ſich einen Freundeskreis erobert hat. Leider befindet ſich unter den aufgeführten Werken eine nicht unerhebliche Anzahl, die ganz ungewöhnlich große techniſche Anforderungen ſtellt. Die Schwierigkeiten der Intonation ſind oft geradezu ungeheuer. Die Chöre können vorab nur von ſelchen Vereinen bewältigt werden, die bereits mit modernen Tonſchöpfungen für Männerchor vertraut ſind. Zweifellos hat die zweſte Nürnberger Sängerwoche Werke von beachtlichem muſikaliſchem Wert zutage gefördert. Weniger ergiebig iſt die Ernte an volkstümlichen Liedern. Die Volks⸗ liedbearbeitungen ſind gut, aber die volkstümlichen Gefünge geben doch mehrſach zu Bedenken Anlaß. Sie ſind im übrigen ſtark in der Minderzahl. Die Löſung des Problems des neuen volkstümlichen Liedes hat auf der zweiten Nürnberger Sängerwoche keine weſenklichen Fort⸗ * ſcheitte gemacht. 1 Von der Univerſität Heidelberg. Der außerordentliche Profeſſor der Philoſophie an der Univerſität Heidelberg, Dr. Eugen Herrigel, der ſeit einigen Jahren beurlaubt iſt und an der Kaiſerlichen Tohuku Univerſität in Sendai(Japan) wirkt, hat einen Ruf als außerordentlicher Profeſſor der Univerſität Erlangen als Nachfolger von Geh. Rat Profeſſor Dr. Heuſel erhalten und angenommen. Der Gelehrte, dem im vergangenen Winter der Rang eines japaniſchen Geheim⸗ rats verliehen wurde, wird demnächſt von Japan abreiſen und mit Beginn des Winterſemeſters ſeine Vorleſungen an der Univerſität Erlangen aufnehmen.— Prof. Dr. Ern ſt Robert Curtius in Heidelberg hat den an ihn vor einiger Zeit ergangenen Ruf auf den Lehrſtuhl der romaniſchen Philologie an der Univerſität Bonn als Nachfolger des Geh. Rats W. Meyer⸗Lübke angenommen. Der erſte weibliche Profeſſor der Wiener Univerſität. Aus Wien wird uns berichtet: Wie verlautet, wird die Privatdozentin für Pſychologie an der philoſophiſchen Fakul⸗ tät der Wiener Univerſität, Frau Dr. Charlotte Bühler, in den nächſten Tagen zum außerordentlichen Profeſſor ernannt werden. Ste wird der erſte weibliche Profeſſor der Wiener Univerſität ſein. Frau Dr. Charlotte Bühler genießt gleich ihrem Gatten, Profeſſor Dr. Karl Bühler, der die Lehrkanzel für Pſychologie an der Wiener Univerſität innehat, den Ruf einer wiſſenſchaftlichen Autorität erſten Ranges. Frau Pro⸗ feſſor Dr. Charlotte Bühler verdankt ihre hervorragende Stellung in der wiſſenſchaftlichen Welt vornehmlich ihren bahnbrechenden Arbeiten tber das Seelenleben des Kindes. Dr. G. Eine Viertelton⸗Oper Alois Haba, der unbeirrbare Vorkämpfer des Vierteltonſyſtems und damit der Viertelton⸗ muſik gibt ſich nicht nur mit Vierteltonkompoſitionen für Chor, Klavier und Skreichquartett zufrieden, er arbeftet zur Zeit ſogar an einer Viekteltun⸗Oper, die nicht einmal theoretiſches Extrem werden ſol, ſondern praktiſche Theatererrungen⸗ ſchaft!— Welches Theater wird den Mut zur Uraufführung des neuen Haba⸗Werkes aufbringen? *— 75 * N Mittwoch, den 17. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 328 Im Weinberg⸗Gelünde Viele Stadtleute machen ſich mit dem Köſtlichſten, was ihnen dieſes Gelände im Sommer darbietet, nicht genügend bekannt. Beim Beſchriten der Gewannwege, beim Betreten der Mauerterraſſen leuchten ihnen wohl die linnenweißen oder roſarot angehauchten, ſchön geformten Windenblüten und andere Blumen lebhaft entgegen. Zwiſchen den üppig belaubten und ſich reckenden, jungen Rebenſproſſen bleiben aber die unſcheinbaren Weinblüten faſt unbeachtet. Sie machen nicht ſo lebhaft auf ſich i wie z. B. der faſt zur gleichen Zeit blühende Holder. Die Rebenblüten ſind ſehr klein und zu aufrecht ſtehenden Riſpen vereinigt, die in den Weingegenden„Geſcheine“, ſonſt aber„Trauben“ genannt werden. Solange ſie ſich im Knoſpenzuſtande be⸗ finden, erhebt ſich über dem napfförmigen, fünfzipfeligen, grün getönten Kelche eine kleine Kappe, die von den verwach⸗ ſenen Blumenblättern gebildet wird. Schützend überdeckt ſie die noch eingebogenen Staubblätter und den flaſchenförmigen Stempel. Eigentümlicherweiſe bleiben die Blumenblätter in ihrem obern Teile feſt miteinander verbunden, wenn ſich die Blüte öffnet. Sie werden von den ſich ſtreckenden Staub⸗ 5 blättern emporgehoben und ſchließlich abgeworfen. Die geöffneten Blüten laſſen einen Duft ausſtrömen, dem nichts in der Welt gleicht. Man hat ihn ſchon mit dem Reſedenhauch verglichen, der aber durch den Rebenduft weit überboten wird. Maiblumen und Lilien, Nelken und Roſen verbreiten in ihrer Art auch köſtliche Düfte. Sie alle aber müſſen hinter den Wonnedüften der Rübenblüte zurückbleiben. Stellt man die Wonnedürfte der Rebenblüte über alle anderen edeln Düfte, ſo läßt man ſich doch durch den Keller⸗ meiſter, aber auch durch die anderen Freunde eines edeln Trunkes gern daran erinnern, daß der Wein das edelſte Ge⸗ tränk der Welt iſt.— Die Heimat des Weinſtockes glaubt dotiſche Nachrichten Vom Ertrinken gerettet Der Polizeibericht meldet zwei weitere Fälle der Rettung vom Ertrinken. Bei dem geſtrigen Maſſenbadebetrieb muß man ſich eigentlich wundern, daß nicht noch mehr Unfälle vor⸗ gekommen ſind. Im Strandbad wurde geſtern nachmittag ein 19 Jahre altes Mädchen aus Landſtuhl, das in die Gefahr des Ertrinkens geriet, von einem Unbekannten aus dem Waſſer geholt. Auf der Sanitätswache erholte ſich das Mädchen nach kurzer Zeit wieder. Beinahe wäre geſtern noch ein Opfer des„wilden Badens“ zu beklagen geweſen. Beim Baden im Rhein bei Km. 249,9, alſo an einer unerlaubten Stelle, geriet nachmittags ein des Schwimmens unkundiger 31 Jahre alter Hausdiener in eine Untiefe und verſank. Ein 19 Jahre alter Zahntechniker aus der Neckarſtadt brachte den Unvor⸗ ſichtigen ans Land, wo er ich nach etwa einer Stunde wieder erholte. * Von der Straßenbahn erfaßt wurde geſtern nachmittag auf der Friedrichsbrücke eine 20 Jahre alte Radfahrerin. Die Verunglückte, die zu Boden geſchleudert wurde, trug an beiden Armen und Beinen ſtarke Hautabſchürfungen davon. Der Sachſchaden iſt erheblich. * Familientrennung bei Auswanderern. Bekanntlich haben die Einwanderungsbeſtimmungen 0 ſchiedener Länder zu Fällen von Familientrennung geführt. Väter und Söhne gingen häufig ins Ausland, um ſich eine neue Exiſten z zu gründen und erſt dann die Angehörigen nachkommen zu laſſen. Groß iſt die Beſtürzung, wenn ſich dann plötzlich her⸗ ausſtellt, daß der Auswanderung der zurückgebliebenen Fa⸗ milienangehörigen unüberwindliche Schwierigkeiten im Wege ſtehen. Ueber die Einwanderungsbeſtimmungen ſind aufs ge⸗ naueſte unterrichtet u. a. die Auswanderermiſſionen in Ham⸗ burg, Rautenbergſtraße 11; Bremen, Georgſtraße 22 und das Deutſche Auslandsinſtitut in Stuttgart, Charlottenplatz 1. Sie arbeiten ſeit Jahren erfolgreich mit in einem internatio⸗ nalen Zuſammenſchluß der privaten Organiſationen zum Schutz der Wanderer, der in Genf ſeinen Sitz hat. . Zeichen des Da lebt 3 5 5 man in den Mittelmeerländern gefunden zu haben. Heut⸗ zutage ſoll er vollkommen wild noch in den Wäldern Oſt⸗ aſiens vorkommen, in denen er bis zu den Kronen der höch⸗ ſten Bäume emporſteigt. Auch die Rebſtöcke, die man in den Uferwäldern der Donau und des Rheines autrifft, ſollen wirklich wilde Pflanzen ſein. Verwildert kommt die Rebe in allen Ländern vor, in denen Weinbau getrieben wird. Daß wir hier am Rhein die Rebe den Römern zu verdanken ha⸗ ben, iſt bekannt. In Neckarau haben ſeinerzeit die Buben gewußt, wo man im Neckarauer Wald Trauben erklettern konnte. Im Waldpark hat ſeinerzeit der Mannheimer Oberreallehrer Lu tz einem Rebſtock für Schutz geſorgt. Dort, wo die Sonne kräftiger wirkt als am Rhein, wie in Südtirol, zieht man den Rebſtock in Form von Laubengängen; in der lombardiſchen Tiefebene umſchlingt er den Maulbeerbaum und noch weiter ſüdlich klettert er an der Ulme und der Pappel empor. Der Rebſtock tritt in einer großen Zahl von Spielarten und Sorten auf, die ſich beſonders durch die Geſtalt, Größe und Behaarung der prächtig geformten Blätter, ſowie durch die Form und Färbung(gelb, grün, rot oder blau) der Bee⸗ ren und die Größe der Trauben voneinander unterſcheiden. Aus dem weinreichen Griechenland kommen getrocknete Trauben als Roſinen und Korinthen zu uns. Letztere führen ihren Namen nach der Stadt Kozinth, in deren Nähe die kernloſe Spielart zuerſt angebaut wurde. Außer⸗ ordentlich zahlreich ſind die Feinde, die dem edeln Weinſtocke Schaden zufügen oder ihn gar zugrunde richten. Man ſucht ſie mit Verwendung verſchiedener Mittel und mit Aufwen⸗ dung vieler Mühe zu bekämpfen. Man hat zum gleichen Zweck auch amerikaniſche Reben eingeführt. Sie liefern mehr Wein als andere Sorten. Er iſt aber weniger edel. a A. Göller. 0 * Einen leichten Hitzſchlag erlitt geſtern nachmittag eine Frau im Strandbad. Die Erkrankte wurde nach der Sanitäts⸗ wache verbracht, wo ſie ſich nach einiger Zeit wieder erholte. * Zugentgleiſung. Kurz nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof Käfertal entgleiſte geſtern nachmittag um.17 Uhr der Dampfzug der O. E. G. Wallſtadt Heddesheim, wobei der zweite Perſonen wagen umfiel. Perſonen wurden nicht verletzt. Der Materialſchaden iſt gering. Vorträge Vor großen Weltgeſchehniſſen 19291948 Es iſt keine leichte Aufgabe, bei dieſer Hundstagshitze volle Auf⸗ merkſamkeit von ſeinen Hörern zu verlangen. Beſonders wenn man ſolche kurioſe Dinge zu ſagen hat, wie ſie Herr Radetzky weiß. Die Welt von übermorgen geht bis 1948 und fängt 1960 von vorne wieder an. Es wird uns noch recht ſchlecht gehen. Wir werden alle kein Geld haben. Wir werden Arbeit leiſten, die nicht bezahlt wird. Wir werden politiſchen Hader und innere Zerriſſenheit haben. Wer⸗ den bedrückt werden. Aber nur keine Angſt! 1932 iſt das alles zu Ende. Die 28 Kriegsjahre, berechnet nach den Sonnenflecken, gehen zu Ende und die 28 Friedensjahre bringen uns allerhand ſchöne Sachen. Wir haben wieder Geld. Man wird mehr bauen. Wir be⸗ kommen wieder Kolonien. Erhalten wieder Elſaß⸗Lothringen, das ſich zuerſt autonom mächt(1935/37). Bayern wird wieder Monarchie und ſogar Deutſchland erhält einen Volkskaiſer. Zuerſt gehen wir mit Frankreich gegen Rußland vor. Aber nur zum Schein. Denn die Politiker wiſſen das erſt in einigen Jahren, daß unſer Heil nicht von Weſten, ſondern von Oſten kommen muß. Daher drehen wir den Spieß um und marſchieren vereint mit dem erſtarkten Rußland gegen Weſten. Warum aber ſolche unſauberen Dinge in die ſchönen Friedensjahre fallen, hat auch ſeinen Grund. Es muß Konflikte ge⸗ ben, denn der verflixte Uranus iſt in der Nähe Jupiters, daher ſtört er die Friedenspolitik. Aber dieſe Kriſen ſind nur Kriſen der Reinigung. Deutſchland wird in dieſen Jahren keine Kriege führen. Deutſchland⸗Rußland wird zwar nicht die Weltmachtſtellung haben, aber die Macht über Europa ausüben. Es wird Verträge diktieren. Nachdem ſich Radetzey— auf den ſich aber nicht der Radetzky⸗ marſch bezieht, wie er ſelbſt betonte!— ſehr eingehend über den Ver⸗ lauf der nächſten Jahre ausgeſprochen hat, werden die Prognoſen immer weitmaſchiger. Um dann in der Behauptung zu gipfeln: 1949-1948 iſt die Glanzzeit des neuen deutſchen Volkskaiſertums, Was zwiſchen 1948 und 1960 liegt, wird nicht verraten. Aber 1960 arzt die Kultur und eine neue entſteht. Die vielen Naturkata⸗ ſtrophen leiten jetzt ſchon dazu über. Denn 1960 tritt die Sonne in Waſſermanns und da muß etwas Großes geſchehen. 1 3 2 un i wir 80 5 ae Beifall klang recht dünn. Rheinland⸗Weſtfalen zählt Deutſchland 49 Großſtädte. Großſtädten ſind 162, Aachen 156, Wiesbaden 154, Karlsruhe 152, Braun⸗ e 925 Schlammwagens genehmigt.— Frau Förſter a. Schlängel einen Bauplatz, üblichen Bedingungen.— Die Mietpreiſe für die vergebenen Gemeindewohnungen wurden feſtgeſetzt.— Dem Geſuche des Invaliden Frauz wurde ſtattgegeben. ſtimmte der Bürgerausſchuß der Stadt Waldshut dem Vo anſchlag 1929 zu. Gleichzeitig wurde eine Darlehen s⸗ aufnahme von 100 000/ zur Abgabe an Bauluſtige a Wohnungsbaudarlehen willigt. 5 Wilhelm in 4 Jahren einen tragtſch⸗geheimnisvollen Tob ſterber 5 wird. 1932 ergeht es Poincare nicht viel anders. Wer aber für fünfzehn oder zwanzig Mark ſein Horoskop geſtellt haben will, der erhält es für zwei Jahre, ei auf längere Zeit kann man nicht ſo ſicher prophezeien. Etwa 200 Perſonen hatten ſich eingefunden. Ebner hat die jüngere Generation keinen Sinn für die Zukunft, denn es waren in überwiegender Mehrzahl ältere Damen und Herren, die wiſſen wollten, wie es in den nächſten Jahren zugehen wird. 115 Veranſtaltungen 3 Wiener Operetten⸗Gaſtſpiele des Stadttheaters Augsburg. im Roſengarten: Mit der„Goldnen Meiſte in“. Edmund Eyslers letzten und erfolgreichſten Operette, eröffnet das Wiener Operetten⸗Enſemble des Stadttheaters in Augsburg unter Leitung ihrs Intendanten Karl Luſtig⸗Prean am Samstag, 20. Juli, ihre Sommerſpielzeit im Muſenſaal. Mit durchſchlagendem Erfolg wurde dieſe Operette am 13. September 1927 im Theater in Wien unaufgeführt. Man darf dieſer Erſtaufführung für Mannheim mit großen Erwartungen entgegenſehen. Die deutſchen Großſtädte Verabſchiedung des Umgemeindungsgeſetzes für mit Saarbrücken 50, davon 33 bezw. 34 in Preußen, je 4 in Bayern und Sachſen, 2 in Baden, je 1 in e Heſſen, Hamburg, Bremen, Lübeck und Braunſchweig. Von dieſen z wei Millionen⸗Städte(die Zif⸗ fern ſind nach den neueſten Veröffentlichungen der Städte⸗ Statiſtik angenommen). Berlin mit 4297 000 Einwohnern. 5 Hamburg mit 1133000. Acht Städte haben mehr als eine halbe Million Einwohner: Köln 740, M An 1710 Leipzig 690, Eſſen 643, Dresden 633, Breslau 609, Frantfart 551, Dortmund 534 000. 5 Vierzehn ſind Viertel⸗Millionen⸗Städte: i Düſſeldorf 465, Hannover 438, Duisburg⸗Hamborn 421, Elberfeld⸗Barmen 415, Nürnberg 410, Stuttgart 371, Chem⸗ nitz 354, Gelſenkirchen⸗Buer 345, Bochum 318, Barmen 308, Magdeburg 300, Königsberg 293, Stettin 269, Man n⸗ heim 257000. Fünfundzwanzig bezw. ſechsundzwanzig Großſtädte haben weniger als eine Viertelmillion Ein voh⸗ ner: Altona 234, Kiel 218, Halle 202,.⸗Gladbach⸗Rheydt 194, Oberhauſen 191, Kaſſel 175, Augsburg 169, Krefeld⸗Uerdingen Nach ſchweig 151, Hagen 144, Erfurt 140, Solingen 139, Mülheim⸗ Ruhr 131, Hindenburg 129, Lübeck 128,(Saarbrücken 127), „ 116, Plauen 114, Harburg⸗ ⸗Wilhelmsburg 113, Mainz 111, Lu bwigs hafen 107, Gleiwitz 106, Remſcheid 103 000. * A. 8 5 Kommunale Chronik Rücktritt des Oberbürgermeiſters von Lahr 5 * Lahr, 17. Juli. Oberbürgermeiſter Binz hat heute in einem Schreiben an den Stadtrat, das in einer außerordent⸗ lichen Sitzung zur Verleſung kam, ſein Amt aus Geſundheits⸗ rückſichten und weil es ihm verſchiedener Umſtände halber nicht die Zufriedenheit brachte, die er erwartete, niedergelegt. Er beabſichtigt, in den Staatsdienſt zurückzutreten. Ober⸗ bürgermeiſter Binz verſah ſein Amt als Stadtoberhaupt ei Jahr. Er hat einen ſofortigen Urlaub bis 1. e 1929 angetreten. * Schriesheim, 15. Juli. In der letzten Gemein de⸗ wurde die Fuhrlohnverſteigerung vom Juli bezüglich der Zweiſpännerfuhren und des. D. Niko⸗ D a um die Witwe hier erhält im Gewann 3 Ar 19 Quadratmeter, laus Grüber Hebding von hier um Genehmigung der Aufſtellung eines Verkaufsſtandes auf Vemeindeeigentum * Waldshut, 14. Juli. Nach mehrtägigen Werhanstengen vom Bürgerausſchuß be⸗ großen Vorlagen wurden eee Die beiden Das 3. und 6. Schlußkonzert der Hochſchule für Mufik gab teils einzelnen Schülerinnen, die in früheren Aufführun⸗ gen gut abgeſchnitten hatten, Gelegenheit, den günſtigen Ein⸗ druck zu vertiefen und nach anderen Seiten hin zu ergänzen, wie Helene Grunert aus der Klavierabteilung Emilie Schmitt, die mit Beethovens C⸗dur⸗Konzert und dem reizvollen, immer wieder gern gehörten Konzertſtück von Weber, am zweiten. Klavier von ihrer Meiſterin unterſtützt, erneute Proben ihrer muſikaliſchen Begabung und tüchtigen pianiſtiſchen Durchbil⸗ dung ablegte, teils von der Aufregung des erſten Auftretens befreit, einen günſtigen Eindruck zu erwecken verſtanden, wie Frl. Linden(Geſangsabteilung Schöttl), die in Liederperlen von Schubert und Brahms durch bedeutend freiere und vor⸗ teilhaftere Tongebung angenehm reüſſierte. Herzlichen Bei⸗ fall fand Frl. Meuter, die ſchon längſt als gewiſſenhafte Klavierpädagogin bekannt, ſich den Publikum auch als Sän⸗ gerin vorſtellte.(Geſangsabteilung Schöttl). Die ſchöne, dunkle timbrierte, tragfähige Altſtimme von Frl. Meuter fand, unter⸗ ſtützt durch treffliche Schulung, muſtkaliſche Sicherheit und feines Verſtändnis in den„Schmerzen“ von Rich. Wagner und dem Zwiegeſang zwiſchen Erda und Wotan aus„Rheingold“ (von Aug. Zimmermann verſtändnisvoll vorgetragen) Gele⸗ genheit ſich vorteilhaft zu entfalten. Direktor Welker ſelbſt begleitete feinfühlend und anſchmiegſam. Die Klavterabtei⸗ lung Maria 1 führte mit Hildegard Peters(Webers Konzertſtück) und Maria Stephan(Chopins Polonaiſe-moll) zwei vielverſprechende Begabungen ins Treffen, die durch f ſorgfältige Ausbildung ihrer Meiſterin das beſte Zeugnis aus⸗ ſtellen. Aus der Klavierabteilung Inſpektor Oehler gingen Annemarie Bayrhoffer(Silhouetten von Reger), Wilma Widmaier(Werke von Brahms) und Frida Piſter hervor (Chopins Variations brillants) die dank ſolideſter Schulung einen reſpektablen Grad künſtleriſchen Spiels erreicht haben. Den Reigen der pianiſtiſch in höchſtem Grade anſprechenden, weil künſtleriſcher Vollendung immer mehr entgegenreifenden Darbietungen ſchloß Gertrud Moch(Novelette von Liapunow und Variationen von Georg Schumann und Erika e aus der 5„ 3 1 5 N Umſicht betätigt hat, 5 hauſe und von der Bühne überhaupt geſchie⸗ 1907 bis 1914 zu wirken. gültig zurückgetreten, war Dahn von 1914 bis 1916 Spielleiter in Berlin, und l dort auch ſeine erfolgreiche Tätigkeit als dramatiſcher mann, Frieda Leider und Alexander Kipnis zu ſeinen Schü⸗ lern, ſo verdankten dem nach Köln übergeſtedelten Kuutler hier Adelheid Wollgarten, Rudolf Freſe und Joſef tätigkeit bleibt der allbeliebte Künſtler Felix D als junger Operndirigent bei uns ſehr erfreuliche Proben Als 929006 Vinlaſeieler hatten wir ſchon früher Willy Kußmaul(Violinabteilung A. Levi) kennen gelernt, der die hochgeſpannten Erwartungen auch bei ſeinem letzten Auftreten vollkommen erfüllte. Thealer und Muſik f Von den Kölner ſtädtiſchen Theatern. Der um das Opernhaus ſehr verdiente, in hohem Maße kundige und viel⸗ ſeitig gebildete Oberſpielleiter Felix Dahn, deſſen kürzlich veröffentlichte, intereſſante und recht humoriſtiſch geſchriebene Lebenserinnerungen viel Anklang gefunden haben, iſt, nach⸗ dem er ſeit 1918 in einer großen Reihe trefflicher Inſzenie⸗ rungen ſein ſtarkes Talent und außergewöhnliche künſtleriſche nunmehr vom Kölner Opern⸗ den. In ſeiner vornehmen Beſcheidenheit hat Dahn auf jede Abſchiedsfeier verzichtet und darauf beſtanden, daß ſein Rück⸗ tritt, der beim Publikum wie in den Künſtlerkreiſen lebhaftes Bedauern wachruft, erſt nach Schluß der Spielzeit bekannt⸗ gegeben wurde. Als geborener Münchner und Mitglied der rühmlich bekannten Künſtlerfamilie Dahn, ſtudierte er zu⸗ nächſt bei Heinrich Vogl und Eugen Gura Geſang, um in der Folge als hervorragender Baritoniſt in Frankfurt a.., am Karlsruher Hoftheater ſowie an den Stadttheatern in Straß⸗ burg, Graz, Aachen und Danzig, dann, nach Berlin berufen, an der dortigen Hofoper als Spielleiter und Sänger von Von ſeiner Sängerlaufbahn end⸗ und Schauſpieler bei Max Reinhardt am Deutſchen Theater Lehrer Zählten in Berlin u. a. Lotte Leh⸗ 1 Lindlar ihre dramatiſche Ausbildung, und in ſeiner trefflichen Lehr⸗ Dahn auch in perers nicht 08 er ne Arbeitsgebiet N konn dann je drei Jahre in München⸗Gladbach und Zürich n großem Erfolge als Operndirektor und erſter Kapellmeiſter amtiert hat, wird nun in letzterer Eigenſchaft neben Szenkar zu Beginn kommender Spielzeit aufs neue in den Verband unſeres Opernhaufes treten. hat Intendant Modes zur erſtmaligen Aufführung erwo Shakeſpeares„Luſtige Weiber von Windſor“ in der Bühne bearbeitung von Hans Rothe, das Zeitſtück„Das Gerücht! von Munro, die Komödie„Doris löſt die Ehefrage“ Segall⸗L Sheriff. Die neue Spielzeit ſoll im Schauſpielhauſe am 15 un im Opernhauſe e am 7. September beginnen. buchhändlers Dr. Fritz Baedeker tauchte auch das T ment der Frau Charlotte von Stein, der Freundin Goeth auf, das bei Verſteigerung der Sammlung einen neuen H gefunden hat. jüngſten Sohne Fritz, deſſen Erziehung ſich Goet 9915 mehrerer Jahre angenommen hat, zwei Ringe, e Sachen und was ich noch in Kochberg(dem Steinſchen S und Gut, Den Lehnſtuhl, den mir mein älteſter Sohn geſchenkt bitte ich ihn zu meinem Andenken wieder zu nehmen. Sie gibt auch eine Erklärung, warum ihr Sohn Fritz ſo 1 beſſer bedacht wird, als ihr älteſter Sohn:„Es iſt aus blinder Vorliebe, daß ich Fritzen dieſe Kleinigkeite Jahren von mir in den Wind geſprochen, vom Ertrag väterlichen Güter getheilt haben zu einer Zeit, als mehr eintrugen als da der Vater ſie beſeſſen, der i Einkünfte wieder hinein geſteckt, um ſich zu verbeſſe Holz verkaufte, und Fritz über dieſe meine Worte, die Für das Schauſpielhuus 1 5 Lerbs und das Schauſpiel„Die andere Seite“ Das Teſtament ber Frau von Stein In der Autographenſammlung des verſtorbenen Ver Charlotte von Stein vermacht darin ihre „Uebrigens mögen ſich meine Kinder in meine heute noch im Beſitz der Familie) beſitze, t mache, ſondern well meine Söhne auf Worte, vor d keit Zukunft Köln erhalten.— Fritz Zaun, der vor Jahren ſchon] mir ſelbſt nicht mehr erinnere und die ſie zum Grund 8 egabung abgelegt hat, nden Stellung Klem⸗ 5 e gelegt haben, ſehr viel zu kurz gekommen i 9 leich dieſe Wenigkeit von Mir 2 1 e kar 4. Seite. Nr. 325 3 Reue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 17. Juli 1929 Die * Neuſtadt a. d.., 16. Juli. Die Vertreter der Ar⸗ beitsgemeinſchaft der pfälz. Wirtſchaftsgruppen waren heute mittag im Hauſe des Induſtriellenverbandes verſammelt und faßten nach einem Vortrag des Vorſitzenden der Kreis⸗ hauernkammer der Pfalz, Abg. H elck, nachſtehende Eutſchließung: „Von ernſter Sorge um die wirtſchaftliche Weiterentwick⸗ lung des Grenzlandes Pfalz erfüllt, ſind die nachfolgenden Wirtſchaftsgruppen, und zwar die Lan dwirtſchaft, ver⸗ treten durch die Kreisbauernkammer der Pfalz, zugleich im Namen fämtlicher pfälziſchen landwirtſchaftlichen Orgaui⸗ ſationen, die Induſtrie und der Groß⸗ und Einzel⸗ handel, vertreten durch die pfälziſche Induſtrie⸗ und Hau⸗ delskammer, den Verband pfälziſcher Induſtrieller, den Han⸗ delsſchutzverband der Pfalz und den Landesverband pfälzi⸗ ſcher Arbeitgeber, das Handwerk, vertreten durch die Handwerkskammer der Pfalz und den Verband pfälziſcher Gewerbevereine und Handwerkervereinigungen, der Grun d⸗ und Hausbeſitz, vertreten durch den Verband pfälziſcher Grund⸗ und Hausbeſitzervereine in Neuſtadt, zuſammengetre⸗ ten und haben zur gegenwärtigen Wirtſchaftslage wie folgt Stellung genommen: . Die im Dawesplan Deutſchland auferlegten Laſten ſind in dem Bericht der Pariſer Sachverſtändigenkonferenz vom 7. Juni 1929 nicht ſo weſentlich herabgemindert worden, daß 15 Tragung dieſer Laſten für die deutſche Wirtſchaft mög⸗ ich iſt. II. Wenn die deutſche Reichsregierung trotz entgegen⸗ ſtehender ſchwerſter Bedenken lediglich unter dem Druck der politiſchen Verhältniſſe ſich zur Annahme des wirtſchaftlich untragbaren Poungplanes entſchließen ſollte, dann iſt nach Auffaſſung der pfälziſchen Wirtſchaftsſtände ein ſolcher Ent⸗ ſchluß vor dem deutſchen Volke nur dann zu verantworten, wenn er mit nachfolgenden Vorausſetzungen untrennbar ver⸗ bunden wird: 1. In außenpolitiſcher Beziehung iſt die ſofortige Räumung des beſetzten Gebietes ohne Vorbehalte, die eine Freigabe entwerten und daher unannehmbar ſein würden, zu fordern. Im Saargebiet iſt die deutſche Staatshoheit gleichzeitig uneingeſchränkt wieder herzuſtellen und die handelspolitiſche und wirtſchaftliche Rückgliederung dieſes Gebietes an Deutſchand beſchleunigt herbeizuführen. — 2. In innenpolitiſcher Beziehung muß die deutſche Reichs⸗ regierung von dem feſten und unerſchütterlichen Willen beſeelt ſein, die wirtſchafts⸗ ſozial⸗ und finanzpolitiſchen Maßnahmen in Reich, Ländern und Gemeinden ungeſäumt herbeizuführen, die bis jetzt alle zu lange hinausgeſchoben worden find. Hier⸗ unter werden von den pfälziſchen Ständen in erſter Linie fol⸗ 8 Pfalz fordert ſojortige käumung gende Maßnahmen gerechnet: a) Oberſtes Ziel der deutſchen Innenpolitik muß ſein, die Ertragsfähigkeit der Be⸗ triebe zu ſteigern, um die Kapitalbildung in allen Teilen der deutſchen Wirtſchaft wieder zu ermöglichen, weil Deutſchland ohne dieſe Kapitalbildung im Innern ſich nie⸗ mals von ſeinen Auslandsſchulden und Tributlaſten befreien und wirtſchaftlich wieder leiſtungsfähig werden kann. b) Die bei einer Annahme des Poungplanes eintretende finanzielle Erleichterung des Reichshaushalts darf nur zur Beſeitigung der Abgaben verwendet werden, die als Sonderbelaſtungen auf der Wirtſchaft liegen und dem Grundſatz feierlicher Ge⸗ rechtigkeit und Billigkeit nicht entſprechen. e) Der Grundſatz äußerſter Sparſamkeit bei Reich, Ländern und Ge⸗ meinden und ſonſtigen öffentlichen Körperſchaften iſt mehr als ſeither zu beachten. d) Die heimiſche Erzeugung iſt im weiteſtgehenden Ausmaß zu fördern, insbeſondere hal⸗ ten alle pfälziſchen Wirtſchaftsſtände die Hebung der wirt⸗ ſchaftlichen Lage der deutſchen Landwirtſchaft für eine vordringliche Aufgabe der deutſchen Innenpolitik. e) Als eine Ehrenpflicht des geſamten deutſchen Volkes wird es an⸗ geſehen, ſich des Verbrauchs entbehrlicher Aus lauds⸗ genuß mitttel und Erzeugniſſe zu enthalten. f) In ſozial⸗ politiſcher Richtung verlangt die pfälziſche Wirtſchaft eine Zurückführung der übertrieben hohen Soziallaſten auf ein tragbares Maß, insbeſondere die Beſeitigung der heutigen Mißſtände in der Arbeitsloſenverſicherung. g) Die Woh⸗ nungszwangswirtſchaft iſt ſchleunigſt abzubauen. III. Durch die willkürliche Grenzziehung iſt die pfälziſche Wirtſchaft weit mehr geſchädigt worden, als die Wirt⸗ ſchaft irgend eines anderen Teiles des übrigen Deutſchlands durch die allgemeinen Kriegsfolgen. Bis zur Stunde war es nicht möglich, den Abſatz der pfälziſchen Erzeugniſſe nach dem Übrigen Deutſchland, nach dem ſo nahen und wertvollen Saar⸗ gebiet wie nach dem Ausland in vollem Umfange wieder auf⸗ zunehmen. Viele pfälziſchen Betriebe wurden in ihrem wirt⸗ ſchaftlichen Beſtand ſchwer erſchüttert, nicht wenige voll⸗ kommen vernichtet. Die pfälziſchen Wirtſchaftsgruppen for⸗ dern daher, daß in einem auf lange Sicht hinaus auf⸗ zuſtellenden Programm die der pfälziſchen Wirtſchaft entſtan⸗ denen Schäden durch der Allgemeinheit zugute kommende Maßnahmen auf wirtſchaftlichem, verkehrspolitiſchem und kulturellem Gebiet wieder ausgeglichen werden. Die pfäl⸗ ziſchen Wirtſchaftsſtände verlangen insbeſondere, daß das Reich wie das Land Bayern bei allen in Frage kommenden Maßnahmen der Grenzlage der Palz auch künftighin Rech⸗ nung tragen, weil mit der Räumung des beſetzten Gebietes allein die Vorausſetzungen für die wirtſchaftliche Geſundung der Pfalz noch nicht geſchaffen ſind. Kommunales aus Heidelberg Wen äußere Verhältniſſe— Beruf uſw.— zum Wegzug von Heidelberg veranlaſſen, der braucht ſich wegen einer Wohnung an ſeinem neuen Aufenthaltsort keine Sorgen zu machen, wenn er ſeine Heidelberger Wohnung in Tauſch geben kann. Nach Heidelberg ſtrebt Alles, während z. B. die Landeshauptſtadt Karlsruhe wenig begehrt iſt, von Heidel⸗ erg aus wenigſtens. Es ſind faſt durchweg Beamte, die in⸗ folge Verſetzung von Heidelberg nach Karlsruhe ziehen, während es Bewohnern von Karlsruhe, die keine Beamten ſind und in Heidelberg ſich niederlaſſen wollen, äußerſt ſchwer fällt, einen Wohnungstauſch zuſtande zu bringen. Hätte Heidelberg genug Wohnungen, ſo könnte es über Nacht einen ſehr erheblichen Bevöllerungszuwachs bekommen. Aber die Wohnungsnot iſt ein Hindernis, das leider gerade in Heidelberg noch immer ungleich mehr wie in anderen Städten Heſteht, obwohl die Stadtverwaltung das Menſchenmögliche gu ihrer Linderung und allmählichen Beſeitigung tut. Neuerdings beabſichtigt die Stadt, bei der Reichs verſiche⸗ rungsanſtalt für Angeſtellte in Berlin gur Förderung des Wohnungsbaues ein Darlehen von einer Million Reichsmark aufzunehmen. Aus dieſem Darlehen werden nach einem Beſchluſſe des Stadtrats, der ohne Zweifel auch die Sanktion des Bürger⸗ ausſchuſſes erhalten wird, ein Bauvorhaben der„Gagfah“, Gemeinnützige Aktiengeſellſchaft für Angeſtellten⸗Heimſtätten, Zweigniederlaſſung Süddeutſchland, an der Rottmann⸗ ſtraßſe mit 54 Wohnungen und ein Bauvorhaben der„Hei⸗ mat“, Gemeinnützige Bau⸗ und Siedelungsgeſellſchaft, Zweig⸗ Nnieberlaſſung Südweſtdeutſchland, an der Franz Knauf⸗ und Friedrich Eiſenlohrſtraße mit 40 Wohnungen durch Hergabe von iusgeſamt 430000„ als Wohnungsbau⸗ darlehen gefördert. Die Reſtſumme wird zum Bau der Klein⸗ wohnungsſiedlung in der Gewann Höllenſtein ver⸗ wendet. Die„Gagfah“ ſoll für eine Wohnung 3500% zu einem Zinsſatz von 2,5 v. H. und 2 v. H. Amortiſation und 1500„ zu einem Zinsſatz von 8 v. H. und 1 v. H. Amortiſation erhalten, die„Heimat“ für je 1 Wohnung 4000/ zu den Be⸗ dingungen der ſtädt. Baudarlehen. Die beiden Geſellſchaften errichten zuſammen 5 Zweizimmerwohnungen, 85 Dreizim⸗ mepwohnungen und 4 Vierzimmerwohnungen. Aus dieſem Bauplan läßt ſich erkennen, daß es hauptſächlich an mittleren — Dreizimmerwohnungen— fehlt. Die Mietpreiſe der Wohnungen werden in ähnlicher Weiſe wie bei den mit Hilfe von ſtädtiſchen Baudarlehen errichteten privaten Bauten und Bauten anderer Geſellſchaften im Einvernehmen mit der Stadtverwaltung feſtgeſetzt. 80 Prozent dieſer von beiden Siedlungsgeſellſchaften errichteten Wohnungen ſollen zur Unterbringung von hier wohnberechtigten Verſicherten der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte vorbehalten wer⸗ den. Man kann mit Rückſicht auf die doch ſehr erheblichen finanziellen Leiſtungen der Stadt der Anſicht ſein, daß dieſer Prozentſatz etwas hoch iſt. Vom ſtädtebaulichen Geſichtspunkt aus ſind beide Bau⸗ vorhaben ſehr zu begrüßen. Insbeſondere hat die Stadt Wert darauf gelegt, daß auch in der in der Bauentwicklung zurückgebliebenen Weſtſtadt neue Wohnbauten errichtet werden. Durch beide Bauvorhaben wird der Baumarkt und damit auch der Arbeitsmarkt im nächſten halben Jahr die ſehr notwendige Anregung erfahren. Zu dieſen begrü⸗ ßenswerten Bauvorhaben kann man, ohne ſich die zweifel⸗ hafte Rolle des Kritikaſters anzumaßen, verſchiedene Wünſche äußern, hauptſächlich den, daß bei der Erſtellung der Neubauten das leidige Untformieren wegfällt. Er gibt Siedlungen— für Heidelberg trifft das ja nicht oder doch nur ſehr beſchränkt zu— die in ihrer Einförmigkeit jede Har⸗ monie vermiſſen laſſen und damit einen geradezu troſtloſen Eindruck machen. Die Zeit der Kaſer nierung— und 5 ſein— ſollte nun doch vorüber ſein. Bei dieſer ganzen antztigkeit muß dann doch auch an die Zukunft gedacht 75 auch das ſoll allgemein nicht mit Bezug auf Seidelberg ge⸗ werden. Die Zeit wird und muß kommen, da es in Deutſch⸗ land eine Wohnungsnot nicht mehr gibt und den Suchenden wieder eine Wohnungswahl möglich iſt. Das wird die Zeit ſein, da die vielen Spekulationsbauten nicht mehr rentieren und die Baiſſe eine typiſche Erſcheinung auf dem Wohnungs⸗ markt wird. Leer ſtehen werden dann vor allem die Kaſer⸗ nenbauten, die man wohlweislich in Heidelberg nicht auf⸗ geführt hat. Eine Stadt wie Heidelberg wird bei aller Bau⸗ tätigkeit auch darauf halten müſſen, daß alles Neue ſich ge⸗ fällig einfügt in das Geſamtbild der Stadt und mit dieſem, ohne unvorteilhaft aufzufallen, verſchmilzt. Man geht ſicher nicht fehl mit der Annahme, daß dieſe Auffaſſung in den maß⸗ gebenden Kreiſen durchaus geteilt wird. Die Stadt Heidelberg ſteht auch vor der Uebernahme einer Bürgſchaft für die Bad Heidelberg AG. Nach einem Beſchluſſe des Stadtrats verpflichtet ſie ſich zur Uebernahme der ſelbſtſchuldneriſchen Bürgſchaft für ein Amortiſationsdarlehen von 395000 /, das die Bad Heidel⸗ berg AG. von der Deutſchen Hypothekenbank(Meiningen) erhalten hat und das durch erſtſtellige Hypothek auf die Grundſtücke der Bad Heidelberg AG, geſichert iſt. Die Bürg⸗ ſchaftsübernahme erfolgt unter der Vorausſetzung, daß die Sächſiſche Wohlfahrtshilfe Dresden die Rückbürgſchaft über⸗ nimmt. Hier handelt es ſich indeſſen weder um ein neues Darlehen, noch um eine neue Bürgſchaft, ſondern nur um das Wechſeln der Bürgſchaft der Stadt von der erſten auf die zweite Stelle. m. Aus dem Lande Großer Seidenſchmuggel— Verhaftung eines Fabrikanten * Bruchſal, 17. Juli. Zu der Meldung im Samstag⸗ Abendblatt über umfangreiche Veruntreuungen des Direktors Brunner in der Villinger Seidenfabrik(Filiale eines Krefelder Hauſes), erfährt man heute überraſchender⸗ weiſe die Verhaftung eines angeſehenen Bruchſaler Kaufmanns in der gleichen Angelegenheit. Der Fabrikant Anton Debatin in Bruchſal, Inhaber einer mechaniſchen Seidenſtoffweberei iſt vorgeſtern wegen Schmuggeleien von Seide in die Schweiz, verhaftet worden. Er war in hieſigen Geſchäftskreiſen als tüchtiger, ſeriöſer Ge⸗ ſchäftsmann angeſehen und hatte vor zwei Jahren in Bruch⸗ ſal eine Seidenweberei gebaut und eingerichtet. In der Be⸗ gründung des Haftbefehls heißt es: Fabrikant Debatin war durch ſeine geſchäftlichen Beziehungen mit dem Direktor Brunner der Filiale Villingen(Seidenfirma Schröder u. Co. in Crefeld) befreundet und hat mit Brunner zuſammen dieſer Firma gehörende Fabrikate im Werte von dreiviertel Millionen über die Grenze verkauft. Debatin wurde auf Veranlaſſung der Konſtanzer Staatsanwaltſchaft verhaftet und nach Konſtanz gebracht. Wie noch weiter zu der Seidenſchmuggelaffäre mitgeteilt wird, hat Direktor Brunner ſelbſt in der Schweiz eine Spinnerei und hat ſeinen Abnehmern gegenüber behauptet, die von ihm verkauf⸗ ten Stoffe ſeien Reſtbeſtände aus ſeinem Schweizer Unter⸗ nehmen. In dieſer Annahme hat auch Fabrikant Debatin bet Brunner gekauft. Im übrigen iſt die behördliche Unter⸗ ſuchung im Gange, die alles weitere noch aufklären wird. Naturheilarzt begeht Selbſtmord * Durlach, 17. Juli. Der hieſige homöbopathiſche Arzt Dr. Kiefer galt, nachdem er ſich mit ſeinem Perſonalkraftwagen entfernt hatte und bis heute nicht zurückgekehrt war, ſeit eini⸗ gen Tagen als vermißt. Man vermutete ſogleich, daß Dr. Kiefer ſich ein Leid antun würde. Dieſe Meinung hat ſich Run beſtätigt; der Vermißte wurde tot in ſeinem Auto aufgefunden, er hat ſich durch Gli das Leben genommen, Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Schwurgericht Mannheim In der heutigen Sitzung des Schwurgerichts Mannheim wurde der wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode angeklagte A. S. Eichner zu einer Gefängnisſtrafe von vier Monaten, abzüglich 2 Monate der Unterſuchungs⸗ haft, und zu den Koſten des Verfahrens verurteilt. Auf Antrag des Verteidigers Dr. Pfeiffen berger wurde der Haftbefehl aufgehoben. Außerdem genehmigte das Gericht Strafaufſchub auf Wohlverhalten. Die Verhandlung, auf die wir im morgigen Mittagsblatt zurückkommen, dauerte von vormittags 9 bis nachmittags halb 3 Uhr. Schöffengericht Mannheim Folgen unvorſichtiger Fußgänger Viele ſind es noch nicht inne geworden, daß das Gehen — Laufen ſagt man in Mannheim— in verkehrsreichen Stra⸗ ßen eine gefährliche Sache geworden. Das illuſtriert wieder ein Vorfall am Parkring am 6. Dez. v.., abends halb 7 Uhr. Von der kleinen Anlage in C1 kommt mit ſeinem Auto der 26 Jahre alte Kaufmann Karl U. Sieht in dem Lichtkegel zwei junge Mädchen in der kurzen Entfernung von etwa 8 Meter auftauchen. Beide überqueren die Straße vom Zollamt nach C1. Hand in Hand gefaßt,„tänzelten“ ſie, wie ein Zeuge ſagt, über die Straße. Rechts kann das Auto nicht vorbei, denn das eine Mädchen bleibt ſtehen, die andere geht weiter. Im letzten Augenblick wendet das Auto ſcharf nach. links, dicht an dem einen Mädchen vorbei, das andere weiter⸗ geſchrittene wird von dem rechten Kotflügel erfaßt und auf das Pflaſter geſchleudert und einige Meter geſchleift. Dann gelingt es dem Fahrer, ſeinen Wagen zum Halten zu brin⸗ gen und das Mädchen vor dem Tode durch Ueberfahren zu bewahren. Die Folgen waren ſchwerer Natur. Das 14jäh⸗ rige Mädchen erlitt eine ſchwere Gehirnerſchütterung und bedeutende Arm⸗ und Beinverletzungen, die Narben zurück⸗ gelaſſen haben. Die Augenzeugen, ein Major mit ſeinem Neffen, brachten die Anklage gegen den Autolenker wegen fahrläſſiger Kör⸗ perverletzung zu Fall; der ältere Zeuge ſagt zu ſeinem Neffen:„Da ſieh doch mal die dummen Kröten“— er ſieht das Unglück kommen und ſchon iſt es geſchehen. Die beiden Mädchen ſeten auf der Straße ſhin⸗ und hergepen⸗ delt“ und hätten ſich ganz kopflos benommen. Der ſchrift⸗ lich auswärts vernommene Neffe meint, ſie hätten„geſchla⸗ fen“. Es iſt wohl ſo, daß ſie ſich zu viel zu erzählen hatten, wie es bei Backfiſchen ja der Fall ſien ſoll. Der Sachver⸗ ſtändige hat den Eindruck, daß der Fahrer alle Sorgfalt an⸗ gewandt hat. Der Staatsanwalt ſucht die ſchwankende An⸗ klage durch die Reichsgericht⸗Rechtſprechung aufrechtzuerhal⸗ ten, wonach der Autolenker verpflichtet iſt, immer mit der Unachtſamkeit der Fußgänger zu rechnen und darum ſein Tempo ſo einzurichten hat, daß er zu jeder Zeit ſeinen Wagen zu halten vermag.. Das Gericht, Einzelrichter Gerichtsaſſeſſor Weiß, ſprach den Angeklagten frei. Ganz richtig vertrat das Ge⸗ richt den Standpunkt, daß das Reichsgericht nur gewiſſe Fälle im Auge hatte, eine Verallgemeinerung aber würde nur zur Verſtopfung der Straße und noch zu mehr Unfällen führen. Selbſtverſtändlich muß auch vom Fußgänger die nötige Vor⸗ ſicht auf der Straße verlangt werden. * 8 Den Nachbar erſtochen. Das Schwurgericht Offen⸗ burg verurteilte den Hermann Hammerſchmidt von Kehl wegen Totſchlags zu zwei Jahren ſechs Mo⸗ naten Gefängnis und fünf Jahren Ehrverluſt. Sieben Monate Unterſuchungshaft werden angerechnet. Seine Frau erhielt vier Wochen Gefängnis bei Strafaufſchub. Hammer⸗ ſchmidt lebte mit ſeinem Nachbarn, dem Althändler Barttrof, ſeit Monaten in Streit. Bei einem Wortwechſel hat er ihn erſtochen. Wetternachrichten der Karlsruher Laudeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). 88 Luft.] Tem⸗ 2 28 See · 2 1 E21 wee e e f eee dene m wm C0 8 Richt. Stärke 88 8 Wertheim 1511— 15 ſtill— ſwolkenk. Königsſtuhl] 563 764,0 19 80(leicht 7 Karlsruhe 120 764,2 18 ſtill 5 Bad.⸗Bad. 213 762,8 18 0„ wolkenl. Villingen 7807065 15 NO„ wolken. Feldbg. Hof 1275 6428 12 W„ wolken! Badenwetl.— 764,1 21 NW wolkenl. St. Blaſien] 780 14 O lleicht wolkenl. Höchenſchw.“—— Das kontinentale Hochdoͤruckgebiet hat ſich geſtern weiter verflacht, beherrſcht aber noch immer die Witterung Mittel⸗ europas, ſo daß wir das wolkenloſe Wetter behalten haben. Die geſtern über Fraukreich erſchienene Gewitterfront iſt nordweſtlich von uns vorübergezogen, ohne unſer Gebiet zu ſtreifen. Im Weſten ſteigt der Druck bereits wieder. Eine weſentliche Aenderung der beſtehenden Witterung ſteht daher noch nicht bevor. Doch wird jetzt mit Wärmegewittern zu rechnen ſein. Wetterausſichten für Donnerstag, den 18. Juli 1929: Fort⸗ dauer des heiteren und warmen Sommerwetters, örtliche Wärmegewitter. Reiſewetter in Deutſchland ö 17. Juli 1929. Nord⸗ und Oſtſee: 15 bis 20 Grad, meiſt heiter, Nordſeeküſte leichte, Oſtſee⸗ küſte friſche Weſtwinde. Harz und Türinger Wald: 17 bis 20 Grad, meiſt wolkenlos, leichte Winde wechſelnder Richtung. Rhein⸗ und Weſergebiet: 16 bis 20 Grad, meiſt wolkenlos, leichte Winde aus wechſelnder Richtung. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: 12 bis 16 Grad, meiſt wolkenlos, leichte Winde aus vor⸗ wiegend weſtlicher Richtung. Alpen: 15 bis 18 Grad, meiſt wolkenlos und Windſtille, geſtern in allen Gebieten warmes und meiſt wolkenloſes Wetter. Flugwetter in Deutſchland 17. Juli 1929. Süd⸗ und Mitteldeutſchland: Meiſt wolkenlos, auch in der Höhe, nur ſchwache Winde von wechſelnder Richtung. Ueber Gebirgen zunehmende Neigung zu örtlichen Gewitterbildungen. Norddeutſchland: Von Weſten her Bewölkungszunahme, ſtrichweiſe auch leichtere Gewitter regen bei vorwiegend weſtlichen Winden. aus 8 * * FF %% ˙- f O · ·ů·ͤĩ r ee 14 Mittwoch, den 17. Juli 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) 5 8. Seite. Nr. 8 Cportliche Rundſchau Leichtath letik Deutſche Naſen⸗Kraftſport⸗Meiſterſchaften Zahlreiche neue deutſche Rekorde Der Kreis VI des Deutſchen Athletik⸗Verbandes von 1891, trug am Sonntag auf dem Platze des Kraft⸗SV. Zuffenhauſen die Meiſter⸗ ſchaften im Raſen⸗Kraftſport aus. Der Sonntag⸗Nachmittag brachte die Entſcheidungen. In den verſchiedenen Konkurrenzen wurde gu⸗ ter Sport geboten und eine Reihe von Höchſtleiſtungen aufgeſtellt. Die Ergebniſſe: Kugelſtoßen für Damen: Weigele⸗Stuttgart 9,92 Meter; Weit⸗ prung für Damen: Weigele 5,10 Meter; Hochſprung: 1. Hamerich⸗ Pol.⸗SV. Karlsruhe 1,70 Meter; Weitſprung: Hertlein⸗ Ludwigsburg 6,12 Meter; Diskus: Rieker⸗Eislingen 38,07 Meter; Speer: Kauf⸗ mann⸗Münſter 52,08 Meter; Kugel: 1. Orbh⸗Oggersheim 12,87 Meter; Steinſtoßen: Schwergewicht: Geyer TV, 60 München 10,13 Meter (neuer deutſcher Rekord); Mittelgewicht: Kaufmann⸗Münſter 8,85 Meter; Leichtgewicht: Kurtz⸗München 9,98 Meter; Federgewicht: Maier⸗Weiskirch 9,95 Meter; Hammerwerfen: Schwergewicht: Liſt⸗ Neu⸗Iſenburg 42,31 Meter; Mittelgewicht: Schleicher⸗Elslingen 43,04 Meter; Leichtgewicht: Seeger⸗Oßweil 41,76 Meter(Rekord); Federgewicht: Bleyer⸗Hof a. d. S. 36,83 Meter(Rekord); Gewicht⸗ werfen: Schwergewicht: Schlienz⸗Zuffenhauſen 10,12 Meter(Liſt⸗ Jſenburg außer Konkurrenz 10,21 Meter, neuer deutſcher Rekord); Mittelgewicht: Eſchelbach Pol.⸗SV. Mannheim 11,79 Meter; Leicht⸗ gewicht: Seeger⸗Oßweil 17,28 Meter; Federgewicht: 1. Waſcheck⸗Neu⸗ ſtadt 14,31 Meter(Rekord); 100⸗Meter⸗Lauf: 1. Haug⸗Göppingen 11 Sekunden; Stabhochſprung: Kotter⸗Eislingen 3 Meter; 100 Meter Damen: 1. Weigele⸗Stuttgart 13 Sekunden; 200 Meter: 1. Haug⸗ Göppingen 23/5 Sekunden; 400 Meter: Würtele⸗Mühlhauſen 52,6 Sekunden; 800 Meter: 1. Kaufmann⸗T.u. SV.⸗Münſter 2103 Min. Oeſterreichiſche Leichtathletik⸗Meiſterſchaften Gute Leiſtungen am erſten Tag Die Oeſterreichiſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften nahmen am Samstag in Wien ihren Anfang. Die einzelnen Konkurrenzen waren ſehr gut beſetz. Teilnehmer aus Graz, Innsbruck und Wien fanden ſich am Start ein. Die Leiſtungen zeigten, daß ſich auch die öſterreichiſche Leichtathleten zum Teil erfreulich ſtark verbeſſert haben. Die Ergebniſſe des erſten Tages:: Männer: 200 Meter: 1. Geißler(WA Wien) 23,1 Sekunden; 800 Meter: Blödy(Hakbah Wien):59,41 Min.; Weitſprung: Weſſely(W Ac) 6,50 Meter; Diskus: Janauſch(WA) 41,38 Meter; 400 Meter Hürden: Deſchka(Reichs⸗ bund Wien) 59,6 Sek.; Hochſprung: Umfahrer(Graz) 1/80 Meter; Kugelſtoßen: Griesmayer(WA) 12,62 Meter; 5000 Meter: Franke (Wien) 16,04 Minuten. Frauen: 100 Meter: Schurnieck (Vienna) 12,90 Sekunden; Weitſprung: Wagner(WAs) 5,17 Meter; 80 Meter Hürden: Singer(WA) 18,3 Sekunden; Speer: Flök⸗ kinger(Wien) 30,80 Meter; 800 Meter: Lahr(Danubia Wien) 239,4. Der zweite Tag Auch der zweite Tag der in Wien abgehaltenen Oeſterreichiſchen Veichtathletik⸗Meiſterſchaften brachte erfreuliche Leiſtungen. Die er⸗ folgreichſten Athleten waren die aus Graz. Der Kampfſpielſieger Friebe(Graz) wurde über 1500 Meter zum 16. Male Meiſter.— Bei den Frauen wartete Frl. Perkaus(Wien) mit zwei neuen Lan⸗ desrekorden auf. Sie verbeſſerte ihre eigenen Höchſtleiſtungen im Kugelſtoßen auf 11,58 Meter und im Diskuswerfen auf 36,08 Meter. Die Sieger des 2. Tages Herren: 100 Meter: Glaſer(Graz) 11 Sekunden; 400 Meter: Geißler(Wien]) 51,8 Sekunden; 1500 Met.: Friebe(Graz) 412,2 Minuten. 10000 Meter: Frankl(Wien] 34,03 Meter; 110 Meter Hürden: Weſſely(Wien) 15,4 Sekunden; Speer: Umfahrer(Graz) 58,32 Meter; Hammerwerfen: Janauſch(Wien) 36,30 Meter; Stabhochſprung: Heller(Wien) 3,50 Meter; Frauen: 200 Meter: Schurinek(Wien) 27,6 Sekunden; Kugelſtoßen: Perkaus 4,59 Meter(Rekord); Diskus: Perkaus 36,08 Meter. Italien vor Frankreich und Schweiz Der Leichtathletik⸗Länderkampf in Bologna Beim Leichtathletik⸗Drelländerkampf in Bologna konnte Italien an Frankreich für die im Vorjahre in Paris erlittene Niederlage Revanche nehmen. Die Italiener, deren Leichtathletlk einen be⸗ ochtenswerten Aufſchwung genommen hat, ſiegten mit 127 Punkten vor Frankreich 122 Punkten und der Schweiz, die es nur zu einem GEinzelſieg und zu 62 Punkten brachte. Die intereſſanteſten Kämpfe waren die über 400 und 800 Meter. Während über 800 Meter der Italkener Tavernari Sera Martin ſchlagen konnte, erlitt er über 400 Meter durch den Franzoſen Moulines eine Niederlage.— Die Sieger in den einzelnen Wettbewerben waren: 100 Meter: Toetti⸗ Italien 10,3 Sek.; 400 Meter: Moulines⸗Frankreich 48,8 Sek.; 800 Meter: Tavernari⸗Italien:54,2 Min.; 1500 Meter: Ladou⸗ meguwe⸗Frankreich:59,63 Min.: 110 Meter⸗ Hürden: 1. Car⸗ linig⸗Italtien 15,2 Sek.(Neuer italieniſcher Rekord) 5000 Meter: 400 Meter Hürden: Facalli⸗Italien .10 Meter; Hochſprung: 1. Vintouſky und Boero⸗Italien 15:34,8 Min. 53,6 Sek.; Weitſprung: Meier⸗Schweiz Menard⸗Fronkreich.88 Meter; Stabhochſprung: Remadier(beide Frankreich) fe.80 Meter; Kugelſtoßen: Noel⸗ Frankreich 13.925 Meter; Diskuswerfen: Noel⸗Frankreich 43.23 Meter; Hammerwerfen: Zemi⸗Italien 45.59 Meter; Speerwerfen: Palimieri⸗Italien 57.54 Meter. Raoſport Weltrekorde im Radfahren Der bekannte Schweizer Straßenfahrer Amſtein, der erſt kürzlich die Welthöchſtleiſtung im Bahnfahren ohne Schrittmacher über 1, 2 und 3 Stunden verbeſſern konnte, ſtellte am Sonntag vor⸗ mittag in Lauſanne unter offizieller Kontrolle neue Höchſtleiſtungen von drei bis ſechs Stunden und über 200 Km. auf. Die Ergebniſſe waren folgende: 3 Stunden: 117,113 Km., 4 Stunden: 152,687 Km., 5 Stunden: 188,211 Km., 6 Stunden: 233,015 Km. 200 Km.::19:23, Stunden. Die bisherigen Weltrekorde über vier und fünf Stunden waren im Beſitz des ehemaligen deutſchen Straßenfahrers Rich. Weiſe. Malhias Engel wieder deutſcher Fliegermeiſter Bei den deutſchen Radmeiſterſchaften im Deutſchen Stadlon⸗ Berlin errang der vorjährige Fliegermeiſter Mathias Engel wiederum überlegen die Meiſterſchaft auf der Kurzſtrecke. Nach der gezeigten hervorragenden Form geht er mit guten Aus⸗ ſichten in den Kampf um die Weltmeiſterſchaft, die er als Amateur ſchon 1920 gewann. Großer Preis von Belgien für Motorräder Dodſon auf Sunbeam fährt die ſchnellſte Zeit Auf der klaſſiſchen Rennſtrecke Spaa⸗Francochamps fand am Sonntag der Große Preis von Belgien für Motorräder ſeine Erledi⸗ gung. Etwa 50 Fahrer ſtellten ſich am vormittag dem Starter. Die Rennen ſelbſt verlieſen ohne Unfälle und brachten in ſämtlichen Klaſſen ausgezeichneten Sport. Dodſon⸗England auf Sunbeam, der auch in Deutſchland durch ſeine Erfolge beſtens bekannt iſt, ſiegte in der Halbliterklaſſe mit einem Stundenmittel von 114,615 Kilometer, Die Ergebniſſe:. 1. Kerſaaw⸗England auf James 268,200 Klm.:23,4 Std.; bis 250 cem: 1. Porter⸗England auf New⸗Gerard 317,29 Std.; bis 350 cem: 1. Hundley⸗England auf Motofacoche 387,4 Klm. 3,28,45 Std.; bis 500 cem: 1. Dodſon⸗England auf Sunbeam:17,30 Std. in 3,28,32 Std.; 2. Carlſon⸗Schweden auf Sarolea 104,30 Klm. Glänzende Schwimmleiſtung eines Kriegsbeſchädigten In der Nacht zum Sonntag ſtartete im Großen Oderbad der Kriegsbeſchädigte Werner aus Cottbus zu einem Dauerſchwimmen nach Frankfurt a. d. O. Der Schwimmer, der ein ſteiſes Bein hat, konnte nicht nur das geſteckte Ziel erreichen, ſondern ſchwamm dar⸗ über hinaus noch bis Lebus ohne Unterbrechung. Insgeſamt be⸗ trägt die Strecke, die Werner zurütcklegte, 84 Kilometer. 8 —— 2 i Fußball Städteſpiel Ludwigshafen— Franbental Zur Feſtſtellung der Kreismannſchaft der Vorderpfalz findet am 21. 7. in Ludwigshafen(Pfalzplatz 1 Uhr) das vorgenannte Treffen ſtatt. Dem Spiel wird reges Intereſſe entgegengebracht, da die Mannſchaft das Städteſpiel gegen Mannheim beſtrettet. Schuhmacher (Phön. Mannheim) wird das Spiel leiten. Aus den Nundfunk⸗ Programmen Donnerstag, 18. Juli Deutſche Sender. Berlin(Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 1685 20 Uhr: Uebertragung aus dem Berliner Leben, 21 Uhr: Konzert, anſchließend Tauzmuftk. 2575 Bre 1 75 2(Welle 253) 20.15 Uhr: Die Wette, Luſtſpiel in drei Auf⸗ zügen, anſchließend Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 390) 12.30 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.15 Uhr; Konzert d. Rundfunkorcheſters, 20.15 Uhr: Die Magd als Herrin. Intermezzo in zwei Teilen, anſchließend Baſtien und Baſttenne. Singſpiel in einem Aufzug, anſchließend Die verwandelte Katze, Komiſche Oper in einem Aufzug, 22.15 Uhr: Kammermuſik. 5 Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Windjammer und Tramp. Ernſtes und heiteres von großer Fahrt Königsberg(Welle 276) 20 Uhr: Karl Ludwig Schleich.(Zu ſeinem 70. Geburtstage, 20.45 Uhr: Konzert, Werke alter Meiſter. Langenberg(Welle 473) 13 Uhr: Mittagskonzert, 20.45 Uhr: Tanz im Freien, anſchließend Moderne Tänze, anſchließend Kon⸗ zert aus dem Handelshof Eſſen. Leipzig(Welle 259) 20 Uhr: Aus beliebten Operetten. München(Welle 533), Kaiſerslautern(Welle 270) 12.30 Uhr: Das Mikrofon durchſtreift den Bayeriſchen Wald: Waldlerhochzeit in Lam, anſchließend Schallplatt., 16 Uhr: Unter⸗ haltungskonzert, 20.35 Uhr: Kammermuſik, 60.30 Uhr: Nachtmuſik. Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.15 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Heinrich Marſchner⸗Abend, 22 Uhr: Not⸗ leine, Szene. Ausländiſche Sender Bern(Welle 403) 20.30 Uhr: Franz. Abend, 21 Uhr: Hörſpbel: Das Licht im Turm, 22.15 Uhr: Spärkonzert. Budapeſt(Welle 550) 21.30 Uhr: Saxoſonkonzert, Zigeunerkonzert. Daventry(Welle 399) 20 Uhr: Abendkonzert, 21.30 Uhr; Das Geiſterſchiff, 22.15 Uhr: Tanzmuſik. Daventry(Welle 1553] 19.45 Uhr: Kammermuſtkkonzert, 21.88 Uhr: Die Alhambra(Londoner Varieté⸗Theater] in den 8er Jahren, Ballettmuſik jener Zeit, 22.35 Uhr: Tanzmuſik. Mailand(Welle 501) 20.30 Uhr: Cavalleria ruſticana, Oper, an⸗ ſchließend Tanz muſik. Paris(Welle 1725) 20.05 Uhr: Abendkonzert und Sendeſptel. Prag(Welle 487) 20 Uhr: Von Brünn: Luſtſpiel, 21 Uhr: Violin⸗ kompoſitionen, 22.20 Uhr: Schallplattenkonzert. Rom(Welle 441) 21 Uhr: Abendkonzert, anſchl. Tanzmuſik. Wien(Welle 517) 20.05 Uhr: Konzert des Wiener Sinfonie⸗Orcheſt., anſchließend Tanzmuſtk. Zürich(Welle 459) 20 Uhr: Abend zeitgenöſſiſcher Komponiſten, 21 Uhr: Leo Jeſſel⸗Stunde. 55 Radlio-Spezialhaus Gehr. Rettergatt Marktplatz G6 2, 6— fel. 28347 Zum Prüfen Ihrer Batterien iſt zweierlei notwendig: ein gutes Voltmeter zum Nachmeſſen Ihrer Heiz⸗ und Auoden⸗ batterie und ein Säuremeſſer für Ihren Akkumulator. Beide Inſtrumente bei uns erhältlich(Voltmeter 6/120 Volt für Mk. 6,50, Säureprüfer für Mk. 2,80.) Unſere Alkkuladeſtation bietet Ihnen Gewähr für gute Ladung und ſachgemäße Behandlung Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: k. B. Kurt Fiſcher- Kommunabpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes i. V. Kurt Ehmer— Handelsteil: Kurt Ehmer 1 und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen: 1. B. Bernhard Jag fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.. Mannheim E 6, 2 Schluß des redaktionellen Teils Wanderungen und das Wochenende unerläßlich Chlorodonk⸗Zahn⸗ 27 und die dazugehörige Chlorodont⸗Zahnbürſte mit gezahnſem orſtenſchnitt zur Beſeitigung fauliger, übelriechender Speiſereſte in den Zahnzwiſchenräumen und zum Weißputzen der Zähne. Die geſ. geſch. Chlorodont- Zahnbürste von beſter Qualität, für Erwachſene .25 Ml., für Kinder 70 Pf., iſt in blau⸗weiß⸗grüner Original⸗ Chlorodontpackung in allen Chlorodont⸗Verkaufsſtellen erhältlich. Karl Ludwig Sand Hiſtoriſcher Roman aus der Zeit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel Jeuffner (Nachdruck verboten.) Als ihre Blicke auf Sand fielen, erhob ſte ſich haſtig und rief faſt unwillig:„Aber Ludwig, das ſchickt ſich doch...!“ Erſchrocken hielt ſie inne, ſofort fühlend, daß hier Vorwürfe nicht am Platze waren.„Was iſt geſchehen?“ fragte ſie angſt⸗ voll.„Du ſtehſt ja aus, als wäre dir ſoeben die Nachricht von dem Tode deiner Mutter geworden.“ „Verzeihe, Kathinka, den— den Ueberfall.. Aber ich könnte nicht anders... Es zog mich hin zu dir. Zum erſten⸗ mal im Leben ſuche ich Hilfe in meiner Seelennot bei einem Menſchen, bevor ich zu meinem Gott flüchte.“ „O, wie gerne will ich dir helfen, wenn es in meiner Macht liegt,“ ſagte ſie tröſtend, trat nahe an den Geliebten heran und ſtrich ihm mit weicher Hand eine Haarſträhne aus der Stirn.„Teile mir alles mit, was dich bedrückt.“ „Mitteilen kann ich dir nichts“ ſtieß er gepreßt hervor; „nur in deine Augen wollte ich ſchauen, um Kraft zu ge⸗ winnen gegen gegen „Allmächtiger Gott, die Tat, die verhängnisvolle Tat iſt es wieder, die nach dir ruft oder— du— nach— ihr!“ Wie ein Aufſchrei klangen die Worte des geängſtigten Mädchens. „Ich müßte lügen, wenn ich ſagen würde, daß es anders wäre. Ja, die Tat will geboren werden, oder ſie droht den, der ſie zeugte, zu zerſprengen. a „Und du willſt?..“ „Nein, ich will nicht!“ rief er heftig.„Denn ich liebe dich und doch.. und doch... Zwei Flammen brennen in meiner Seele. Aber ich weiß nicht, welche höher loht. Dies ſoll deine Nähe mir ſagen.“ „So rätſelhaft deine Worte auch klingen, verſtehe ich ſie diesmal doch; du befindeſt dich in einem furchtbaren Zwieſpalt und ſiehſt im Augenblick keinen rettenden Ausweg; dieſen ſoll dir erſt meine Liebe ſchaffen. Gelingt ihr das nicht, ſo wird ſte von der Flamme, die nach der Tat züngelt, verſchlungen werden O Ludwig, Ludwig! welch ein Augenblick! Wir beide tanzen auf einem Seil, das über einen Abgrund gezogen iſt, ohne doch eigentlich Seſltänzer zu ſein. nicht hinüber tragen, das bas Umgekehrte mir, dem ſchwachen Mädchen, das verſuchen 22 wird, dich an das rettende Ufer zu geleiten.— Ludwig! Du frommer, reiner Jüngling, den ich über alles in der Welt liebe und nicht erſt ſeit unſerer Begegnung auf der Kunitz⸗ burg, ſondern nach dem ſich mein Herz ſchon ſehnte zu einer Zeit, die du nicht ahnſt. Dich verfolgen finſtere Mächte, die ſtärker zu werden drohen als unſere Liebe. Zu welcher Tat ſte dich aber auch treiben wollen— und ſollte es ſich um Menſchenleben handeln— deine Schuld verdoppelte ſich in jedem Falle; denn auch mein Leben würdeſt du vernichten Kannſt du das? Nein und tauſendmal nein! Niemals darfſt du zum Mörder an der Geliebten werden, die eine Trennung von dir— nichts anderes bedeutet die Ausführung der Tat— nicht überleben könnte. Aus dieſem Bekenntnis magſt du ermeſſen, mit welcher Liebe ich an dir hänge, aber auch ob dir der Wert der Tat, die übrigens— wie du mir neulich auf der Kunitzburg verſicherteſt— auch dein eigenes Daſein ver⸗ nichten würde— höher deucht als der meines Lebens, das ich dir ſo gerne weihen möchte.“ Durch eine kurze, aber inhaltsreiche Mitteilung wurde Sand urplötzlich aus allen Liebeshimmeln geriſſen, und eine furchtbare Idee, die ihn ſeit Monaten beherrſchte, die er aber durch die Liebe überwunden glaubte, drängte fetzt mit geradezu elementarer Gewalt nach Geſtaltung. Aber die Nähe der Geliebten, ihr ſüßer Anblick, das undefinierbare Fluidum, das ſie ausſtrömte, wandelten den unglücklichen Jüngling ebenſo ſchnell wieder um. Und als das Mädchen ſchwieg, hatte ſein Geſicht die unheimliche Bläſſe, hatten die großen finſter blickenden Augen ihre Fremoͤheit verloren und bekamen den früheren Glanz zurück. „Wie glücklich war doch der Gedanke, in meiner inneren Not zu dir zu flüchten,“ ſagte er aufatmend.„Schneller als das inbrünſtigſte Gebet es je vermochte, gaben deine Nähe, dein Anblick, deine lieben Worte meiner Seele die Klarheit und damit auch den Frieden zurück. Gut, daß mir dies jetzt zur Gewißheit geworden iſt. Nun brauche ich mich vor meinem eigenen Ich nicht länger zu fürchten, ſondern weiß, daß in deiner lieben Nähe alle Zweifel über gewiſſe Dinge ſchwinden und weiß weiter, daß du meines Lebens Tonne biſt, die meinen Weg beſtrahlt und mir den Abgrund zeigt, der mich immer wieder zu verſchlingen droht.“ 5 Kathinka ſah den Jüngling ein Weilchen prüfend an, dann entgegnete ſie in ſorgenvollem Tone:„Als ich neulich auf der Burgruine die freudige Gewißheit erhielt, von dir geliebt zu werden, glaubte ich, dich auch endgültig erlöſt zu haben aus Du kannſt mich den Banden eines dunklen Geheimniſſes, das du wie eine ſchwere, fremde Laſt mit dir herumträgſt. Und du ſelber fühle ich. Doch vielleicht gelingt warſt der Ueberzeugung, von einem geheimnisvollen Zwange befreit zu fein. Um ſo mehr wundert ja beunruhigt es mich, dich nach ſo verhältnismäßig kurzer Zeit erneut unter dem⸗ ſelben Zwange leiden zu ſehen „Nicht mehr! Nicht mehr!“ unterbrach er ſie raſch.„Du haſt mich tatſächlich erlöst.“ „Aber auf wie lange?— Ich kann mich der drückenden Sorge nicht erwehren, daß du— wenn allein— wieder in die alte Seelennot gerätſt, die dich ſo unglücklich macht.“ „Dann eile ich ſofort zu dir, geliebtes Mädchen, und ge⸗ funde augenblicklich, wie ich ſoeben erprobt habe. Du btſt für mich das, was die Waſſer Bethesdas den Kranken zu gewiſſen Stunden waren.“ „Wenn es nur ſo wäre!“ ſeufzte ſie.„Doch ich fürchte, es wird eine Zeit kommen, wo jene finſteren Mächte, die dich umſchleichen und in ihren Bann zu ziehen verſuchen, ſtärker werden, als deine Liebe zu mir. Du wirſt mich nie einem andern Weibe opfern, davon bin ich felſen⸗ feſt überzeugt, aber vielleicht— einer— Idee.“ g „Nein, nein, mein teures Mädchen,“ ſagte er mit Be⸗ ſtimmtheit,„zum Mörder an dir kann und darf ich nie werden, auch nicht um einer großen Idee willen.— Aber du tuſt gut, nicht mehr von einer Idee oder einer geheimnisvollen Tat zu ſprechen. Jedes Wort darüber, wirkt in meiner Seele wie die Stichflamme im Pulverfaſſe. Die Idee muß ſterben, dann wird die Tat nie geboren, ſte wird ſterben, wenn ſie unberührt bleibt und der Mantel des Schweigens ſie einhüllt.“ „Und wer hat heute dieſen Mantel auseinander ge⸗ ſchlagen?“ „Eine kurze, aber inhaltreiche Mitteilung wars, die wähnte.“ „Darf ich dieſe Mitteilung nicht auch kennen lernen?“ fragte Kathinka zaghaft.„Vielleicht vermöchte ich aus der Kenntnis Nutzen zu ziehen.“ „Der Leipziger Schöppenſtuhl hat zwei meiner liebſten Lehrer zu mehrmonatigem Gefängnis verurteilt,“ ſagte er hart. „Oooh!“ machte das Mädchen entſetzt.„Und aus welchem Grunde?“ „Weil ſie einen Vaterlandsverräter öffentlich brand⸗ markten. Es handelt ſich um einen gewiſſen. Doch der Name tut nichts zur Sache.“ Kathinka erſchrack heftig; denn der Schleier, der Sands entzwei geriſſen, und des Geliebten Seele lag jetzt vor ihr, wie ein vom Blitz erleuchtetes Nachtgebilde, Sie kannte den Namen des Vaterlandsverräters nur zu gut, hütete ſich aber, ihn auszuſprechen. (Fortſetzung folgt.) aufs neue an das Licht zerrte, was ich geſtorben und begraben 9 7 Geheimnis bisher verdeckt hatte, war vor ihren Augen mitten 8. Seite. Nr. 325 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) den 17. Juli 1929 * 2 Mittwoch, e Weitere Entlaſtung der Reichsbank Neuer Rückgang der Wechſelbeanſpruchung. Erhöhung der Goldbeſtände und abermalige Verbeſſerung der Notendeckung Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Juli hat ſich die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten in der zweiten Juliwoche um 290,3 auf 2680,9 Mill. verringert. Im einzelnen haben die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 288,2 auf 2399,8 Will. R. /, die Beſtände an Reichs ſchatzwechſeln um 95,6 auf 14,8 Mill. R./ abgenommen, während die Lombard beſtände um 95,5 auf 173,4 Mill../ angewachſen ſind. Die Effektenbeſtände ſind mit 92,8 Mill. R. unverändert geblieben. An Reichsbanknoben und Rentenbankſcheinen zuſammen find 282,3 Mill. R/ aus dem Verkehr zurückgefloſſen. Der Umlauf an Reichsbanknoten hat ſich um 262,5 auf 4347, Mill. Nel, derjenige an Rentenbankſcheinen um!9,8 auf 418,8 Mill. R./ verringert. Unter Berückſichtigung, daß in der Berichtswoche Rentenbankſcheine in Höhe von 1,6 Mill. R. getilgt worden ſind, haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 31,0 Mill..“ erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 614,9 Mill., eine Zunahme um 11,0 Mill. R. L. Die Beſtände an Gold und deckungs fähigen De⸗ viſen zuſammen haben um 24,7 auf 2388,1 Mill.., im einzelnen die Goldbeſtände um 41,7 auf 2036,2 Mill. R. zugenommen, die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 17,0 auf 351,9 Mill. R. abgenommen. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 43,3 v. H. in der Vorwoche auf 46,8 v.., diejenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 51,3 Prozent auf 54,9 v. H. Was geht am Montanaktienmarkte vor? Seit einiger Zeit beherrſcht bekanntlich eine Aufwärtsbewe⸗ gung am Montanaktienmarkt die, deutſchen Börſen. Dieſe Bewe⸗ gung am Montonaktienmarkt die deutſchen Börſen und iſt erſt heute zum Stillſtand gekommen, ohne daß man im Augenblick jedoch ſagen konnte, ob dieſe Stagnation lange anhalten wird. Er zeigb ſich, daß gegenüber den umfangreichen Käufen, die das Rheinland, Holland ſowie das engliſche Bankhaus Schroeder vornehmen, nur wenig Verkaufslimite vorhanden ſind. Die Aktionäre von Mon⸗ tangeſellchaften, aber auch die Spekulation die die letzten ſchweren Monate durchgehalten haben, ſind naturgemäß fetzt nicht geneigt, ihren Beſitz herzugeben. Höchſtens daß manche rheiniſche Kreiſe, die ſchon am Beginn der Bewegung gekauft haben, Gewinn⸗ vegliſationen vornehmen. Die Größbank, die am Beginn der Mon⸗ tanbewegung Prämien in Eiſen⸗ und Kohlenwerten gegeben hatte, hält fetzt mit Verkäufen zurück. Man erörtert nun an der Börſe die Hintergründe dieſer unbe⸗ ſtreitbar kräftigen Bewegung. Peſſimiſten meinen, daß dieſe Be⸗ wegung nur den Zweck verfolge, den Amerikanern bei einem Kurſe von über 125% für Vereinigte Stahlwerke den Umtauſch von kon⸗ vertible Bonds in Aktien der Vereinigten Stahlwerke ſchmackhaft zu machen. Dieſe reichlich naive Auffoſſung wird dadurch begünſtigt, Haß bisher tatſächlich Vereinigte Stahlwerke die ſtärkſte Steigerung erfuhren, während die übrigen Montanwerte nur langſam nachge⸗ folgt ſind.— In Wirklichkeit ſtützt ſich die Bewegung auf der Ueberzeugung der rheiniſchen Induſtrie, daß die Ratifizierung des Poung⸗Planes in allen Ländern zurückgeſtellte große Projekte an dos Tageslicht bringen und ſo der Montaninduſtrie eine ſtarke Be⸗ lebung zuführen dürfte. Schon jetzt iſt trotz der Sommerzeit die Produktion in der Eiſen⸗ wie in der Kohleninduſtrie bemerkenswert geſtiegen. Auch in Amerika und in England ſcheint man die Aus⸗ ſichten der deutſchen Montaninduſtrie zuverſichtlich zu beurteilen, man vergleicht dort die Kurſe der großen deutſchen Montankon⸗ verne, die in den letzten Jahren auf dem Wege der Rationaliſierung und der Moderniſierung weit fortgeſchritten ſind, mit den Kurſen der amertkaniſchen und engliſchen Eiſenwerten, und diefer Ver⸗ gleich fällt zu Gunſten der deutſchen Papiere aus. Man well wiſſen, daß ein bekannter rheiniſcher Bankmann es verſtanden hat, das Londoner Bankhaus Schroeder für deutſche Montanwerte ſtark zu intereſſieren. Die Spekulation in Montanwerten wird auch da⸗ durch begünſtigt, daß bei dem jetzigen Kursſtand für Engagements un Montanwerten nur relativ geringe Beträge erforderlich ſind. Man erinnert in Berliner Finanzkreiſen an die Aufwärtsbewegung des Jahres 1925. Damals kauften die Amerikaner die Aktien der großen Montankonzerne, denen ſie große Kredite zu geben gedach⸗ ten, vorher auf, um dann die ſtarke Kursſteigerung, die ſich auf Grund dieſer Auslandskredite an die deutſche Induſtrie entwickelte, zu Gewinnrealiſationen zu verwenden.— Einen„Schönheitsfehler“ der fetzigen Bewegung bedeutet die Tatſache, daß die Tagesſpeku⸗ ation unter Abbruch ihrer ſonſtigen Engagements ſich mit vollen Segeln der Montanhauſſe angeſchloſſen hat, ſodaß aus dieſer Rich⸗ tung her Rückſchläge jederzeit eintreten könnten. 5 22: Tränkner u. Würker Nachf. AG.— Der Verluſtabſchluß. Im Geſchäftsfahr 1028 hat ſich der Verluſtvortrag aus 1927 um 347 507 auf 389 638/ eèrhöht. Der auf den 25. Juli einberufenen GV. ſoll, wie wir bereits mitteilen konnten, vorgeſchlagen werden, die 1,10 Mill.„ Steal. zur Deckung des Verluſtes im Verhältnis von 513 zu⸗ ſammenzulegen. Dem Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß auf dem Gebiet der Schwergewebe, die die Grundlage für die Fabrikation der Geſellſchaft bilden, ſich ein heftiger Kampf abſpielt, der ſich in außer⸗ 9 Lage der früheren Hauptkundſchaft, der Landwirtſchaft, der Mühlen⸗ induſtrie und auch eines großen Teils der Abnehmer von Zelt⸗ bauten, immer ſchlechter wurde, ſo daß eine erhebliche Rückſtellung für fragliche Außenſtände dringend erforderlich ſei. In der Bilanz erſcheinen u. a. Außenſtände mit 0,33 Mill./(0,46), Vorräte mit 0,59 Mill.,(0,68), anderſeits Buchſchulden mit 0,34 Mill./(0,21). :2 Allgemeine Maggi⸗Geſellſchaft in Kempttal(Schweiz). Aus einem Reingewinn von 6 161664 Schw. Fr. gegenüber 4 656 686 Fr. t. V. wird bekanntlich wieder eine Dividende von 10 v. H. auf 21 Mill. Fr. AK. verteilt, außerdem erhält jede Aktie von nom. 5000 Fr. einen Genußſchein von 1000 Fr. nom. Nach dem Vorſtandsbericht haben ſich die der Dachgeſellſchaft des Maggi⸗Konzerns angehörigen Unternehmungen befriedigend entwickelt. Die Fabrik von Maggis Nahrungsmitteln im Kempttal konnte ihre Umſätze ſowohl in der Schweiz, als auch im Auslande ſteigern. Die Maggi GmbH. in Singen und Berlin konnte ebenfalls trotz der ungünſtigen wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe in ihrem Arbeitsbereich ihre Produktion erhöhen. Der Société Induſtrielle de Spécialités Alimentaires, Paris, gelang es, zufriedenſtellende Reſultate auszuweiſen. » Lingner⸗Werke.⸗G. Dresden.— Wieder 7 v. H. Dividende. In der Bilanzſitzung wurde beſchloſſen, die o..V. auf den 20. Aug. einzuberufen und ihr, wie ſchon von uns angekündigt, wiederum 7 b. H. Dividende auf 6,4(i. V. auf 5,04 Aktienkapital) in Vorſchlag zu bringen. Der A. R. berichtete, daß die erſten ſechs Monate des laufenden Geſchäftsjahres zufriedenſtellenden Geſchäfts⸗ gang gebracht haben Montanbewegung beendet?/ Elektrowerte mehr beachtet Maunheim wieder leicht abgeſchwächt Die ſchwache Haltung des Farbenmarktes wirkte auch heute wieder verſtimmend auf die Börſe, ſodaß der Aktienmarkt über⸗ wiegend Kursabſchläge aufwies, die ſich allerdings in engen Grenzen hielten. Außer Farben, die 230 notierten, lagen nach Linoleum, Daimler, Waldhof und Wayß u. Freytag ſchwächer. Von Nebenwerten waren Kons. Braun höher geſucht, dagegen Wilh. Wolf auf 110 abgeſchwächt. Von Brauerei⸗Aktien notierten Schwartz⸗ Storchen 2 Punkte niedriger. Am Verſicherungsmarkt waren Con⸗ tinentale Verſicherung auf geſtriger Baſts offeriert, Mannheimer Verſicherung etwas höher gefragt. Von Banken lagen Rheiniſche Hypotheken⸗Bank feſter. Pfälzer Mühlenwerke⸗Bezüge notierten wieder 7,5 v. H. Frankfurt etwas zuverſichtlicher Im Vormittags verkehr waren die Ausſichten für die heutige Geſchäftsentwicklung noch ſehr troſtlos, da ſich die Spe⸗ kulation infolge Auftragsmangel reſerviert verhielt. Bei der offiziellen Eröffnung wurde die Stimmung aber freundlicher und zuperſichtlicher, oͤa ſich wieder erneutes Intereſſe für einzelne Spezialwerte einſtellte. Vor allem ſoll das Aus laud verſchiedent⸗ lich Material aus dem Markt genommen haben. Das Geſchäft konnte ſich aber nur in Spezialitäten etwas reger entfalten. Die Speku⸗ lation zeigte einiges Deckungsbedürfnis. Das nicht mehr ſo knappe Tagesgeld und die Reichsbank⸗Entlaſtung boten eine gewiſſe Anre⸗ gung. Etwas mehr in den Vordergrund traten Elektrowerte führend waren hier Bergmannwerte mit 3,5, Siemens, Felten und AEG. gewannen bis zu 1,5 v. H. Auch Elektriſche Lieferungen waren nach der geſtrigen ſtarken Abſchwächung bevorzugter und 1,5 v. H. feſter. Schuckert dagegen vernachläſſigt, Wieder ſtark angeboten waren Glanzſtoffaktien mit minus 4 v. H. Chemiſche Werte durchweg leicht gedrückt. Am Montanmarkt waren Gelſenkirchen mit plus 1,5, Klöckner mit plus 1 und beſonders Stahlverein mit plus 1,5 v. H. gefragt. Salzdetfurth etwas ſchwächer. Schiffahrtsaktien etwas ge⸗ ſucht und bis zu 1,25 v. H. gebeſſert. Am Bankenmarkt gaben Dis⸗ konto 1,5 v. H. nach. Sonſt war hier das Geſchäft wieder wie an allen übrigen Märkten bedeutungslos. Renten ſtill, Ausländer etwas gebeſſert. Im Verlaufe wurde das Geſchäft unbedeutend, Die Kurſe blieben zumeiſt gut behauptet, nur J. G. Farbeninduſtrie lagen erneut etwas leichter. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 8 v. H. etwas mehr angeboten. Berlin bei kleinem Geſchäft ſchwankend Im allgemeinen entſprach die Eröffnung der heutigen Börſe den Beobachtungen, die man im Vormittagsverkehr machen konnte. Da Momente, die eine Anregung hätten bieten können, mit Ausnahme des Reichsbankausweiſes, wohl überhaupt nicht vorlagen, mußte die börſentechniſche Situation und evtl. der Ordereingang bei der Kurs⸗ entwicklung den Ausſchlag geben. Das Kursniveau neigte anfangs eher zur Schwäche und in den ſchweren Werten war wieder Ab⸗ gabeneigung feſtzuſtellen. Am Montanmarkte ſchien ein ge⸗ wiſſer Stillſtand eingetreten zu ſein, das Geſchäft war weſent⸗ lich kleiner als in den letzten Tagen und einzelne Werte dieſes Markts(Eſſ. Steinkohle, Höſch, Riebeck) verloren bis zu 3 v. H. Daſttr konzentrierte ſich aber die Aufmerkſamkeit der Spekulation heute mehr auf den Elektromarkt, wo für ACG. wieder Auslands⸗ intereſſe beſtehen ſoll, auch in Bergmann ſetzten ſich die Käufe einer Großbank fort. Ferner hatten Schiffahrtsaktien wieder lebhafteres Geſchäft. Die ſchwereren Werte(Bemberg, Glanzſtoſf, Polyphon uſw.) verloren dagegen—5 v. H. auch Farben neigten weiter zur Schwäche. Anleihen unverändert, Ausländer vollkommen geſchäftslos, Ana⸗ tolier zur Schwäche neigend. Der Geldmarkt blieb unverän⸗ dert angeſpannt, Tagesgeld 8,5—10,5, vereinzelt bis 8, Monatsgeld 9,5—10,5, Warenwechſel ca. 7,5 v. H. Dieſe unangenehme Geld⸗ marktſituation war auch der Grund, weshalb ſich der gute Reichs⸗ bankausweis zunächſt nicht auswirken konnte. Erſt im Verlaufe wurde es, vom Montan und Elektromarkte ausgehend freundlicher, Reichsbank konnten ſich um weitere 2 v. H. erholen, in Schiſſsaktien blieb das Geſchäft lebhafter, Hanſa gewannen 2,5 v. H. gegen den An⸗ fang, Kaliwerte zogen um 1,5—2 v. H. an uſw. Otavi heute exkl. Dividende. Auch im weiteren Verlaufe lagen Kunſtſeidenwerte ſchwächer und ca. 3 v. H. unter Anfang, was auf die Unternehmungs⸗ luſt an den übrigen Märkten etwas abfärbte, ſodaß ſich die erhöhten Kurſe nicht immer behaupten konnten. Am Kaſſamarkt war das Geſchäft ſehr gering und eine be⸗ 32 ſehr ruhig und die Tendenz war mehrfachen Schwankungen unter⸗ worſen. Montanwerte, Holzmann, Kaliaktien, Bergmann und Chade ſchloſſen—2 v. H. über Anfang. Mitteldeutſche Stahl 2 und Reichsbank 3 v. H. feſter. Während Mansfeld über 2 v. H. verloren; ebenfalls Oſtwerke und Feldmühle, Polyphon, Bemberg und Glanzſtoff waren weiter—6 v. H. ſchwächer. Burbach 210, Kali⸗ Induſtrie 241. Deviſen gegen Reichsmark waren heute weiter angeboten, der Dollar notierte.1965 bis.1970. Von den europäiſchen Valuten lag das engliſche Pfund feſter,.8510 nach.85. Holland da eden ſchwächer 40.14, nach 40,15 ½ alles New Norker Uſance. 9 Dollar⸗Reichsmark etwas feſter, Swapfätze 1 Monat 45, 3 Monate 120 Stellen. Berliner Depiſen Diskontſätze: Reichsbank 7½, Lombard 8, Privat 7 ½ v. h. Amtlich 16 Juli 17. Juli 1 Diskont in R⸗M k für i G. B. M. ſätze Holland.... 100 Gulden 168.37 168,71[168,31 168,65 168,84 5,5 Athen.. 100 Drachmen.415 58.425 5,425 5,485 5,465 Brüſſel 100 Belga= 500.⸗Fr. 58,255 58,375 58,24 58,36 58,355.5 Dans; 100 Gulden 81,32 81,48 81.29 81,45 61,555 7 Helſingfors. 100 finnl. M. 10.535 10.555 10.535 10,558 10,512 7 alen ldd dire d, 288 1,97 22,025 7 Südſlawien 100 Dinar 7,368] 7,877] 7,368 7,377 7,355 72 Kopenhagen... 100 Kronen 111.68 111,90 111.70 111,92 112,06 5 Liſſaboeoen.. 100 Eskudo 18,75 18,79] 18,75 18,79 17,48 6,5 Oslo 100 Kronen 111,71[111,93 111.69 111,91 111,74 575 Paris.. 100 Franken 16,42] 16,46 16,415 16,455 16, 445 3 Prag 100 Kronen[ 12.409] 12.429] 12,407] 12.427] 12,38 5,5 Schweiz„ 100 Franken J 80,64 80,80] 80,625] 80,785 80,515.5 Sofia 00 Leva.032] 3,088 3,032] 3,038 3,017 10 Spanien. 100 Peſeten 60,78 60,88 60,81 60,83 69,57 5 Stockholm. 100 Kronen 112,40 112,62 112,38 112.60 112,05 455 Wien 100 Schilling 59,035 59,155 89.025 39, 145] 58,79 77·⁵ Budapeſt 100 cßengs= 12 500 Kr. 73,075] 73,215 73,075 73,215 72,89 8 VBuenos⸗ Aires 1 Peſ. 1,759 1,763].758 1,762] 1,786 10 Canada... 1 Canad. Dollar 4,170 4,178 4,170 4,178 4176]—, Jap ß I Yen.917.921 1,98 1,934] 1,986 8˙8= Rar 1 ägypt. Pfd. 20,88 20,90 20,86 20,90[ 20,91— Konſtantinopel... 1 türk. Pfd..018 2,022 2,023].027 2,130 10 Londen 1 Pfd. 20,335 20,875 20,385] 20,875 20,393 555 New Vork....I Dollar 4 1935 4,2015 4,1925] 4,2005 4,1780 5 Nio de Janeirs.. 1 Milreis 0,497 0,499].496 0,498 0,503 Uruguag.... 1 Gold Peſ. 1 4,076].084 4,076 l 4,084 l 4,321 Berliner metallbörſe 16. 7 Nupfer Bier I ur — 58 bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. Brief Geld Januar—,— 140.50 140, 25 8 45,29 45,25—— 51.— 49.— Februar. 140.80 140,25 45,25 48.25 45,5—— 51.— 48.— März 140.50 140,75 140,50,— 45.25 45,25—.—51.— 49.— April—.— 140,75 140.50.— 45,50 45 25[—.— 31.— 49,.— Mai—.— 141,.— 140,75—.— 45,50 45,25—— 51.— 49.— Juni—— 141,— 140.75—.— 45,50 45.25—— 51. 49.— Juli., 141, 138.——.— 45,25 45—.— 51. 48.— Auguſt 139,50 140,.— 189,—.— 45.— 44,50—— 51.— 49.— Sept.—,— 140,.— 139,75 45,— 45.— 45,——— 51.— 49,80 Oltober 140,50 140,.— 140,—.— 45,25 45,——.— 51.— 49 50 Nov.— 141.— 140.— 45,25 45,.——.— 51,.— 49,50 Dez.—.— 141.— 140,— J—.— 45,25 45,.— l—.,— 51. 49,50 Elektrolytkupfer, prompt, 170,75 Antimon Regulus 64 68 Drig. Hütten⸗Aluminium 190,.— Silber in Barren, per leg 72,00— 78.75 dal, Walz⸗,Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00— 29, 20 Hüttenzinn, 99 v. H. 350,.— Platin, dto. 1 gr.—10 Reinnickel, 98.—99 v. H.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Metallbörſe metalle in E pro t 9195 1. 3 5 i t 137/40) fein. 1 umin. 5— 85,.— Silber Unze ſtand. 137/40) fein. Platin ünze E do. Ausl. 1000, 1000 16. 15. do. Elektw. 84,50] 84,50 Queckſilber 22,25 22,25 Kupfer Kaſſa 70.15 71,70 Zinn Kaſſa 214,0] 218.5 Antimon Reg. 52,50 52,50 do. 3 Monate 71,— 71,45 do. 3 Monate 217,5 217,7 Platin 18,88 18,85 Setlementſpr. 70,15 70,55 do. Settlemen 218,7 214,5 Wolſramer 39.— 39.— Kupfer elektrol. 84, 500 84.50 do. Banka 222,7 224,5 Nickel Inland 175.0 175,0 do, beſt ſelee 74 75 74 75 do. Straits 217,5 218.2] do. Ausland 175,0 175,0 do. ſtrong sh 110,0 110,0 Blei prompt 22.70 22,50 Silber—.—.— * Nürnberger Hopfenbericht vom 17. 7. Keine Zufuhr. 20 Ballen Umſatz bis 12 Uhr. Tendenz unverändert. Es wurden bezahlt: Für geringen Markthopfen 60, für geringen Hallertauer Hopfen 80, für mittlerer Hallertauer 110 und für prima Hallertauer Hopfen 120 1 gewöhnlichen Preisſenkungen ausgewirkt habe. Hinzu kam, daß die! ſtimmte Tendenz nicht erkennbar. Späterhin blieb das Geſchäft bis 125 ,. —— eee eee,— m————ñ 1 7 16. 17, 16, J 17 16. 17. 18. 17. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung 5 e e 1 80 89 8. 9 7780 750 Rbeinekekt B. B70 0 105,0 Algen ellft. 158,5 158.5 Hackethal Habt.15 94 05 heinfeld. Kraf 1270 9 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark je Stück Brein.⸗Beſig. Bel 68,75 6,75 Geisler die durt. 2— 70. 5 8 4505 151.5 r 1 10 175 12% 1900 Aber. 4 3000 8 1 1 1 011 ö llt 1 8588 5„ D. 114 a 1 5 2 130.913 ein. Chamotte 59.75 59, Mannheimer Effekten börſe JJC 10 J 17. 16.17. 16, 17. bi 198,0 186,0 Haid a Neu. 83,.— 38,— 5. P. Demberg„314,0 803, Se mien gem 88.89 fe heinſtahl 131.5 130, Gee Bab. St.-U. 27 74,— 74,— Ludwigs b. N. Br. 210,0 210.0 10/ Orkr. M. Uu. 12,0 128,0 Chade 1 430,0 Hanfwerk, Juſſen 84.80 84.— Dergmann Elekr. 225.0 2270 a e 148.7 Rate, Wenten ns 1150 Je Had Kom. Gb 88,50 88,50 Pfalz. Preßbefe 18,0 180,0 15½.„ Bf 140,0 140,0 Chamott. Annw. 114.5 115,0 Hilpert. Armat 100,5 105,0 Schlinge co. Hg 88,— 88, Gerl Gub Hut 279.0 2780 Hedi shütte 81.65 51.85 Ro 5 Zucker 45.—(44, %% hafenstadt 89,— 89,— Ewers Storch 185,0 163,0 a 35.— 35. Chemiſche Alber 58 80.. Hirſch Kupf.n M.— 189,0 Schnellpr.Frkthſ 64.— 64.— Berl, Karls. Ind. 51,75 61,75 Hidden Mo 14015 10155 92 42155 955 68.— 69.— 10% Mhm. Gold 101,0 101,00 Werger Worms 195,0 195,0 Farler mäß Halb 1070 162.0 Ch. Brockhues 85.— 85.— och⸗ u. Tiefbau 101,0 100.0] Schramm Lackf. 103,5 104.0 Berliner Maſchb. 98— 88,75 Hindrichs& 1 5„ ütgerswerke„ 87.— 87.— 8%„ Gold 90,— 90. C. H. Knorr 59— 15 5 0 ee Phil.—.— 111,5 Schuckert, Nrbg. 235,0 235,0 Braunk.u. Brikett 161.0 161.0 5 5„ Sachſenwerk 110,0 1092 300 Gold 73,50 74.— Bad. Aſſekuranz 190,0 180.0 ee— 43.— Daimler Benz 84.80 54,— Holsverkohl.⸗Jd 88,- 87.— Schuhf. Berneis. Or.⸗Beſigh. Oelf. 64,25 64,— Hirſch Kupfer.—.— 140,0 Salzdetfurth 399.0 4071/2 8% farben ds. 2 125,0 125,0 W a 1590 2 85 e. 81 15 8445 116,0 Jag Erlangen 91,50 91.50 San 80 8 55 125.0 124,0 0 1 19275 Sarott!t 159-5 158,0 annh. Verſich. 120,0 5 55 N 5 b iſenhan——.— 0 5 iem. a 0—.— Bremer Wolle 174,2 178,5 Hoe iſen.. 489.9 138.5 Schubertc Salzer 37 5˙5 3086.5 bo„ Pfälz. Müblenw 165,0 165,0 40 e 1 9 5 unghans St. A. 62.— 62,25 Sübd. Zucker„150,0 150,0 i 7 Not on n 95,50 9 8 5 älz. B. 186. 0.-G. f. Sei.84. Zem. Heid. 186,0 136.0 D. Bold-u. S. 8 2575 uderusEiſenw. 78,.— 77.— Phil, Holzma 0. Schultheiß Patzh..0 A 0 1180 8 3— 180.0 135,0 Ag. Gier 990 1320 1515 eee Karg ende 19957 105 Triest. Seſtabeim 58,50—.— Charlott. Waſſer 110.5 1100 Serchwerke 86.— 96,— Sem. 4 galgle 00 392,0 Ag Erebnbank 125,0 123,0] Daimker⸗Bengz 50.80 88, Aheinmühlenw. e Dres gchneülpr. 9 413.0 Klein, Sch. K Beck.. 8,80 Chem. Heyden„88,— 88. Ilſe Bergbau 216,0 213,0 Sinner.⸗G. 122.) 129.9 Sildb. Disconto 180.0 180,0] Deutſche Linol. 310,0 309,0 Südd. Zucker„149,2 150,0 A e 5 Knorr, Hellbr. 102,1 162,4 Chem. Gelfenk. 76.— 76,— M. Jüdel& Co. 143,0 142.5 Stoehr Hanmg. 138.0 187,7 Enzinger Union 75,.— 75,— Verein dtſch. Oelf 68,— 68, Dil L f. Dil 124,5 124,5 Konſerv. Braun 95,— 89.— Ver. Chem. Ind. 77.25.25 Chem. Albert 68, 68,.— Gebr Junghans 54.— 64,15 Stoewer Nähm. 13— 13, Tur baher der, 95 3000 J. C. Farben: 280.0 2800 Sen e dentag 708.056. Dodlerb.& ibm 103.0 101.0 KrausGe Bock 40,— 40. Der deseſch. Self. 5 f. Concord Stun. 4.— f.— een een Eichbaum„„ 00,0 800,0] J. G. Farben.. 230,0 230,0 Zellſtoff Waldhf 245,0 243,0 g 101 101,0. Dergt. Jule.. 115,5 118.5 Contt⸗Cavutſch. 1610 161,2 Kahla Porzellan 81. 54 Sudd Immobil. 79, 8 Lechwerke. 105,8 105,0 Ber. Ultramarin. 152,0 1520 Kaliw. Aſchersl. 248,5 28% 5 cker 150.0 150.0 Frankfurter Bbele f ß. Li 1. 115, 5 L. Maſch. St. 78.— 73.— Deſſauer Gas 195, 5,2 Klöcknerwerke. f 55 L 5 5—— 129.0 129.0] Aontan-Akti Elektr. icht u 815 5 n 5 g 1 poerls Oelfabr. 91 50„ Feſtverzinsliche werte Barmer Bankn 12 ontan en Elektr. Lieferung 158,2 188,2 Voigt E Häffner 220.0 220,0 Otſch.⸗Atlant⸗T. 115.2115, C. H. Knorr.. 162.0 282.2 Ties d 218,0 Bayr. Hyp. u. Wb. 130,5 489. 81.75 82, Malnkraftwerke lth. K. 66.— 60,— Deutſche Erdöl i 52.65 52,55 Tieß eon zard 215,5 129, 8% Belcssant.. 50.30 51.20 Some. Ertpeld. 270 6 570.0 Schwein Berw 12g 9 107.9 Enzinger non 76, 78,—, Netallg Frankf 5 3 ch. Gußſtahl. e. 1 55. 69,5 Transradie 1450 147% Tims u. 9,0980 Darn. ug nr 17221722 Halen rem.: 141,5 Eßinger Maſch 40. 30,— e Seßne. 48 10410 Wayß e Freytag 99,— 97.— Deulſcheckabelw. 71, 71,88 Krauß Cie. Lor 50.50 50,50 Varziner Papier 121.0410 Wine, 1„80 Deutſche Bank 172,2 172,2 8 5. 2150 212.5 Ettling. Spinn. 218,0 218.0 251 8 128,2 128,0 W. Wolff—.— 108.0 Ac„ Fronprinz Met.. 72.— 71,75 82 r 115 1 e e 8„St. 0212, 5 venus St.⸗A. 35.— 34.— 8 5 5 5 e. Steinzg.. 199,5 196,5 f äuſ.⸗ Hütte—., Ver. Chem. Charl. 78,75 1 2. Shep i.. O. he. wech. 120.0 4280 Fal, ulcherstes 240.0 287.8 Jage hebe dient e 18 7s Pio eren dan 88.— 92— Ii e 8 9 855 70) E. dec, Mieke 15.0 let 0 8 56 Ne e e pe 0 KaliSalzdetfurth—.— 401.0 Fahr Gebr. Pirm 5 19/78 Motoren Deutz 65.— tſch. Eiſen 85 85 Lahmeyer& Co. 170.217 ö N e Schug. 14 802 508 P weed 0 5 fal Weste geln 243.0 248.0 3505 Farben 13.0 1222 Motor. beruf 1010 1010 gennoff nate. 100 140,0 Deuiſche Ling. 5 175 200 Lauraglte 69,— 89,75 S 05 1 Teendwigag. 29 88.— 88.—, Disconto⸗Geſ. 187, 186,0 Klöckner... 118.0—,— feed nde r——: Waldhof,— Drerd, Schnellor 119,5 110,0 Linde dis. 88,0 3600 G. Stahlwerke 118 112 enen Gb. 070 40770 Dresdner Bant 161,0 161.5 Mannesm. k. 128.7 125, Felt. Guldenene—.— Nedarlulmer 5g.————] Wabbef, Sir ee l 57565. Aetagl v. d. Sp. 177.0177 9. ee 8 2 Schu e e e Frantt. Gant, 103.9 104.9 Mansfeld Art 188.0 8570 Fran farter ag 1289 125,0 Peterzuntongrf. 16.8 J1e.5 Ufa(Freter)„58,— 99.— Donamft- Trudi 107 109 0 L. Loewe 8 C8. 202 29575 95881 8 „ ede Frürt Hop. ⸗Br. 139,5 139,5 Irkf. Pol.& Wit. 57.75—,— Pf. Rähm Kay. 27,80 27.— Kaſtatter Waga 15,.— 15,.— 4 168% e. Loren; lens less Vogtland Mae 60— 90. Seek. dh, 26.—.— Ria benen.—— Pbönie Bergbau 107.8 109.5 8 Elter. ditel erung 354,2 155,0 Büdenſchend pier 76. 80. Bolt r Haeſſher 220 2270 Feen mend 5,10 81s Miene. Verein 28008, 80.0 Nbein Braun—.— Berliner Börſe Eeenger non fe e Je. Magmustunch. 278 0 128,5 Wanderer Werte J J 50—„„ 5 7 5 2 5* 8 85 85 1———.— Deſt. Ered.⸗Anſt. 31,—81.— Rheinſtahl. 131,5 130.7 1* 1 8 280,1) 280,0 Eſchw. Bergwerk 193,0 205,0 Mannesmann 128,. Ltal. 243,0 242,5 3— Dil Ob.. 135.0 18350 date a, Faak. f 2050 20.50 O. Ade g 5 fa Eſfene Stent 480 ll Marte June 188 150 e ee 105 92 5 % Grkr. M. abg..—.— ellus Bergbau 118.0 113.0] Goldanleihe.. 100 5—.— DODcutſche Bank 172,2 172.7 a 1 4% 15[Wiesloch Tonw. 97.— 98. 8% Rh.. Don 68,50 68.50 Reichsbank„ 334,598 9 Ku. Laurahütte 70 50 69.50 6% Reichsanl. 28 87,50 87.50 8. Akti Olſck Uederſee k. 400.0 100,0 3 90,08. mal.ducam n 120.0 120.0 Wiſſener Metal 1275 12652 Rhein. Creditbk. 121,5 121.5 f ranspor en b 56˙2., G. Farhen.. 230,0 280,0 Maximil. Hütte 183.0 188,0 5 3 7% Bad. tom. Gb. 88,50 88,50 Nhei k 1470 147,0 Ver. Stablwerke 11.2—.— Disch uolsſaſch! 70.805580 Discento Comm. 181,0 180 Feldmühle Pap. 200,0 199,0 Mech, Web. Lind. 135.9 185,0] Wittener Gußſt. 58.50—. 80% Pfälzer--9 93,— 93,— 7 6 4. 161.0 160 U ohne Ablöſgrecht 10.— 10,— 80 f. Berkehtee 1455 1„ 161,0 aten Gulli 19855 1 Mez Söhne 135.9 7 ellſtoff Verein 109,8 102,5 5 üdd. Boden⸗ 5„Berkehrw. 143,5 145 itteld. Kredbk.—.—, Frankf 1 ene f 6 245 Wetb.bön ze werde dese aid arne 130 10s Induſtrie- Aktien ge er. Betz 18.—. Alg dere Err 100 405, Deere werdet. d f. pelle 8 112 diet Sach 12 125 Wa e 89 20 88 ...888,50 93.50 Paiener Pankver. 185487 5% ul anl. 10.8 18,00 Süd Eiſendabn 19154 Kechsbant edo es„me eee meioen Deug 64 296768 ee 1 8„ 2„ 011 84,50 84,50 Württ. Notenbk 181,0 181.2 Eichb-Mannh. 55% Prß. Ralianl..52 6,50 Hapag 123.7 1246 Khein. Creditbk. 121,5 121.5 Gaggenau.-... Mühlbeim Berg. 8 100.8 Freiverkehrs⸗Kurſe 188.88. ö Henninger K. Se. 170,0 170.0 5% Roggenwert. 10.— 10,— F. Südamerika. 192 0 192,0 Süddeutſch. Dise. 180,0 180,0 Gebhard Textil 101,5 101.5 0 e etersb. J. Habt..25.10 e 7 0 9 5 14.8800 8 Löwen München 286,0 286.0 San 95 7 1 0 1 1 55 Hag aat h 5 28 8 8 88 5 85000 Redarſulm. Fr:. Kuſfenbank 1 % Rhein. Dig 79.— 79. Frankf. An Pers. 690,„0 Mainzer St. A.—— 225,2 85%„Rog. g, 45 Norbd. Flond. 116, tück u 40 enſchow& Co 85/25 88.80 Nordd⸗Wollkäm. 134,0 133,5 rot. 61.: 0% Pfölz. 7 95 ee e N g„ a... 184, 5 Deutſche Petrol. 61.50 61.— e... ß 4% e 74.— 74.— Werger 195,0 195.0 4% Türk. Ad. Ant. 0,25.25 Bank⸗Aktien Aecumuldtoren—.—, Ggeſ. f. elkt. Unt. 214.0213 ·5 9210 8 110.0 9 5 i 1 1 % Pr. Z. B. ig 74.— 78,50 Transport-Aktien 5 4%„Bagd.⸗Eiſz 1071 9,15 Adlerwerke. 50— 50.— Gebr. Goebhardt 213,5 218.5 Oſtwerke e 3. J. 5 Aecumulatoren.. 40%„„ 188.8 Bank. el. Werte 188 5158 0 Alexanderwer 41,41— Goldſchmidt Th. 71, 7780 244.0 248.0 Hochfreguen Bank-Aktien eld Strap 20.50. die dener 1889 198) 4% Fan n 189 12,18 Hank f. Orauſnd. 158,116 0 Aug. Elektr⸗G. 18 2 1072 Grizner Maſch. 68.—). Pant: Bergbau 106.7 108.0 Frügerdall..—.— eidelb. Straßd. 50,50—— A. E. G. St. 195.2 198.7 4% Hollobl. 1911 785 390 Harm. Bankver. 28 0127 5 Alſen Portl.⸗Z. 184,0 188.5 Gebr Großmann 40478 Polyphon 7 0 Ronnenberg... Aung. O. Greditd 129 5 1550 ordd. Ab.10 giche Bunte. 88.5188,„ 50 de 15601870 Perl Handelsg. 214 5 214 Ammendl Pap. 186 0158.0 Grun g Bllinger 176.6 15. Raibgeberdwagg 78,25 80.55 Subſer Salpet. 29— 99— Vadiſche Dank 189,5 160.0] Oeſter.⸗U. St. 8.—.——.— Od. Maſch. Durl—.— 148,2 4½%½ Anät. Ser.] 16,70 16,500 Com. u Privtbe 184,5 1 Anhalt Kohl. 86.— J86,.— Gruſchwitz Teptül 67.50 67.50 Reis holz Papler 230 235,5 Ufa 25. 15 90.— 8 n eee 2 10e r r ee o —. 2 . Mittwoch, den 17. Jult 1929 chreibungen und Inventarkontrolle in ſteuerlicher Beleuchtung Von Dr. Ulrich Witt, Gelſenkirchen 1 Die Bewertung der als Anlage⸗ oder Gebrauchsver⸗ mungen für die Erzeugung tatſächlich aufgewandten immobilen Vorräte iſt nicht nur für den einzelnen Produktionsbetrieb, ſondern für die geſamte Wirtſchaft und das geſamte Preis⸗ niveau der Gütererzeugung überhaupt die Urſprungsquelle der Koſten. Werden die Abſchreibungen auf Grund unrichtiger Anlagewerte vorgenommen und dementſprechend als Betriebs⸗ aufwendungen für Kalkulation und Erfolgsbilanz erfaßt, ſo kann die geſamte Geſchäfts⸗ und Kapitaldispoſition der Unter⸗ nehmung von Trugſchlüſſen ausgehen und ſowohl dem Einzel⸗ Anternehmen als auch der Volkswirtſchaft dadurch ſchwerer Schaden erwachſen. Eine zuverläſſige Kalkulation ſowie eine den wirtſchaftlichen Verhältniſſen tatſächlich entſprechende Er⸗ folgsbilanz hat zur Vorausſetzung, daß die für die Benutzung des Gebrauchsvermögens in Frage kommenden wirklichen Auf⸗ wendungen richtig erfaßt werden. Das iſt aber nur zu er⸗ Teichen, wenn: 1. das Gebrauchsvermögen, von dem die Abſchreibungen vorzunehmen ſind, richtig bewertet iſt, 2. nach Individualität und Lebensdauer die angemeſſene Abſchreibungsquote entſprechend der gewöhnlichen Nutzungsdauer der Anlagen feſtgeſetzt wird, und 8. bei der Ermittlung des Gegenwertes für den zeitantei⸗ ligen Verbrauch des Anlagevermögens nicht vom jewei⸗ ligen Buchwert, ſondern ſtets von dem Neuanſchaffungs⸗ wert oder Urſprungswert des Anlagegegenſtandes aus⸗ gegangen wird. Techniſch kann die Abſchreibung verſchieden durchgeführt werden. Nach der direkten Methode wird das Gewinn⸗ und Verluſtkonto belaſtet und die Anlagekoſten werden erkannt. Bei der indirekten Methode wird das Gewinn⸗ und Verluſt⸗ konto belaſtet und im Abſchreibungskonto unter den Bilanz⸗ paſſiven erkannt. Letzteres bringt aber inſoweit eine Richtig⸗ ſtellung der Anlagewerte zum Ausdruck, als es nur die tat⸗ ſächlichen Wertabgänge des buchmäßigen Anlagevermögens enthält, während darüber hinausgehende Notierungen offene Reſerven darſtellen. Sodann beſteht noch die Möglichkeit der Abſchreibung durch alljährliche Neubewertung des Anlagever⸗ mögens zum gemeinen Wert auf Grund von Sachverſtändigen⸗ ſchätzungen. Dieſes Verfahren wird in der Regel nur bei Gründungen, Umgründungen, Kapitalumſtellungen, Sanie⸗ rungen und für die Zwecke der Vermögensſteuerveranlagung geübt. In der Kaufmänniſchen Praxis iſt die Abſchreibung nom Buchwert weit verbreitet, die jedoch niemals zu Ergebniſſen führen kann, die der Wirklichkeit entſprechen. Die Praxis der ſogenannten abfallenden Abſchreibung Abſchreibung vom Buchwert kann gleicherweiſe zu unzweckmäßiger Kapitaldispoſition wie zu falſcher Steuerpflicht führen. Sinn⸗ gemäß müſſen bei einem Neuanſchaffungswert einer Anlage von 10 000% und einer Lebensdauer von 10 Jahren alljähr⸗ lich 1000/ für zeitanteilig zur Verwendung gelangende Teile der Anlage ſowohl bei der Selbſtkoſtenberechnung als auch bei der in der Erfolgsbilanz Berückſichtigung finden. Nur bei einem Abſchreibungsſatz von 10 v. H. vom urſprünglichen Anſchaffungspreis der Anlage wäre dieſer nach 10 Jahren durch die Abſchreibung vollſtäudig erſtellt. Bei der Abſchrei⸗ Hung vom Buchwert vermindert ſich der jährliche Abſchrei⸗ bungswert zunehmend und läßt eine vollſtändige Abſchreibung nicht zu. Es würden im 10. Abſchreibungsjahr z. B. ſtatt 10000% nur 6560/ abgeſchrieben worden ſein. Wird in Erkennung dieſer unzulänglichen Methode durch Erhöhung der Abſchreibungsquote bezw. durch außerordentliche Abſchrei⸗ bung ein Ausgleich vorgenommen, ſo werden in der Zeit, in der dies erfolgt, die verrechneten Koſten und Ergebniſſe zu Unrecht zu hoch, während ſie in früheren Verrechnuſtgs⸗ abſchnitten zu Unrecht zu niedrig waren. Ein ſolches Ver⸗ fahren führt alſo wirtſchaftlich zu ganz unzutreffenden Schlüſſen und Ergebniſſen. Es kann Koſten⸗ und Preis⸗ ſchwankungen, die auf unwirklichen Grundlagen zuſtande⸗ kommen, hervorrufen, Dispoſitionsfehler in betrübswirt⸗ ſchaftlicher und finanzieller Hinſicht veranlaſſen und auch zu Steuerſchäden führen. Die gleichen Reſultate werden ſich ein⸗ ſtellen, wenn bei der Bewertung der Abſchreibungen über⸗ haupt ſtatt von den wirklichen Anlagewerten von in abwei⸗ chender, unwirklicher Höhe feſtgeſetzten Werten ausgegangen wird. Zu dieſer Möglichkeit führt die handelsrechtlich wie ſteuerrechtlich einen weiten Spielraum gewährende Bewer⸗ tungsbaſis des Anlage⸗ und Gebrauchsvermögens. Da Han⸗ delsgeſetzbuch wie Goldbilanzverordnung dem Ermeſſen des einzelnen Unternehmers einen großen Spielraum ließen, der unter dem Einfluß der verſchiedenen Geſichtspunkte vielfach Uach entgegengeſetzten Richtungen ausgenutzt wurde, bietet die ſo erfolgte Bewertung alles andere als ein einheitliches Bild. Würden daher die kaufmänniſchen Bilanzen bedingungslos auch zur Grundlage für die Zwecke der Steuerveranlagung genommen, ſo ergäbe ſich daraus eine durch nichts gerecht⸗ fertigte unterſchiedliche ſteuerliche Behandlung der einzelnen Unternehmen. Um dies zu verhindern, ſchreibt die Steuer⸗ geſetzgebung beſtimmte Bewertungsrichtlinien vor. Steuer⸗ lich am günſtigſten werden in der Regel diejenigen gutgehen⸗ den Unternehmen abſchneiden, die ihre Anlagewerte möglichſt hoch anſetzen konnten, da ihnen dann auch hohe Abſchreibun⸗ gen möglich ſind. Begrenzt ſind die ſteuerlichen Höchſtwerte jedoch dadurch, daß ſie die der Vermögensſteuer zugrunde ge⸗ legte Werthöhe keinesfalls überſchreiten dürfen, Bei der Verbuchung von Anlagewerten iſt jedoch auf eine zwangsläufige fachliche und buchtechniſche Kontrolle aller An⸗ lagegegenſtände Wert zu legen, die zum Betriebspark eines Unternehmers(Inventarkontrolle) gehören. Es gibt leider noch eine große Anzahl von Firmen, bei denen es mit einer derartigen Kontrolle ſchlecht beſtellt iſt. Die Folge iſt, daß die betreffenden Unternehmen keine Ueberſicht über den tat⸗ ſächlichen Beſtand ihrer Vermögensgegenſtände haben und nicht laufend zu überwachen vermögen, ob alle dem Betriebe gehörenden Anlagegegenſtände auch tatſächlſch vorhanden ſind. Viele Betriebsleitungen glauben, daß, wenn ein Anlagegegen⸗ ſtand in der kaufmänniſchen Buchhaltung verbucht wurde, alle Notwendigkeiten erfüllt ſeien. Demgegenüber muß auf die ganz willkürliche Buchungspraxis hingewieſen werden: Ein Betrieb bucht einen Anlagegegenſtand direkt über Betriebs⸗ konto ab, ein anderer belaſtet ihn vollwertig dem Anlage⸗ konto, um ihn in 2 Jahren vollſtändig abzuſchreiben, obgleich die Lebensdauer 5 bis 6 Jahre beträgt. Bei gewiſſen Be⸗ trieben beſteht der Grundſatz, kleinere Juventarwerte und ſolche Anlagegegenſtände, die nur eine beſchränkte Lebensdauer haben, von vornherein über den Betrieb abzubuchen, in all' dieſen Verbuchungsfällen fehlt den Betrieben die zwangs⸗ läufige Kontrolle über ihre Vermögensgegenſtände. Zur Aus⸗ ſchaltung von Schädigungen iſt dringend notwendig, daß ſich die Betriebe J. an ein einheitliches Buchungsſyſtem für die Verbuchung non Anlagegegenſtänden halten, 2. in jedem Fall jeden Anlagegegenſtand mit mindeſtens einem Kontrollwert von 1 R/ inventariſieren und ſolange auf Anlagekonto in der kaufmänniſchen Buchhaltung ſtehen laſſen, ſolange der Gegenſtand noch vorhanden iſt und dem Betrieb dient, 3. ein Inventarbuch einrichten und in dieſes alle Aulagegegen⸗ ſtände unter Angabe des Standortes, Anſchaffungsjahres usw. ſo laufend eintragen, daß dieſes Inventarbuch eine er⸗ giebige Spezifikation zu den Anlagekonten im Hauptbuch der kaufmänniſchen Buchhaltung darſtellt und deren An⸗ lagewerte und den Anlageinhalt jederzeit genaueſtens belegt. Wird nach vorſtehenden Anleitungen verfahren, iſt einem Abhandenkommen von Anlagegegenſtänden ein Riegel vor⸗ geſchoben, da die verantwortlichen Stellen dafür ſorgen wer⸗ den, daß bei einer unvermuteten Reviſion der Beſtände alle Gegenſtände, die die kaufmänniſche Buchhaltung im all⸗ gemeinen und das Juventarbuch im beſonderen nachweiſen, auch effektiy vorhanden ſind, oder für die nicht vorhandenen Gegenſtände eine nachweisbare Erklärung gegeben werden kann. Schutz de! Anterhaltsanſprüche Die Unterhaltsanſprüche ſind mit Recht andern Anſprüchen gegenüber bevorzugt. Die Pfändungsgrenze, die ſehr oft an⸗ deren Anſprüchen gegenüber in der Vollſtreckung dieſe nicht zur Durchführung bringen fäßt, beſteht nicht bei Unterhalts⸗ anſprüchen. Ferner ſind Unterhaltsanſprüche mit beſonderem ſtraf⸗ rechtlichen Schutz ausgeſtartet. Wer, obſchon er hierzu in der Lage iſt, ſich der Unterhaltspflicht krotz Aufforderung der zuſtändigen Behörde entzieht, ſodaß durch Vermittelung der Behörde fremde Hilfe in Anſpruch genommen werden muß, der macht ſich ſtrafbar und wird mit Haft beſtraft. Sehr oft verſuchen aber arbeitsfähige Unterhaltsver⸗ pflichtete, ſich ihren Pflichten dadurch zu entziehen, daß ſie bei Verwandten, in ganz grotesken Fällen wird auch die Ehefrau vorgeſchoben, arbeiten, ohne aber einen Verdienſt zu beziehen. Der Unterhaltspflichtige ſetzt ſich alſo ſelbſt, um ſeinen Unter⸗ haltspflichten ſich entziehen zu können, auf den Standpankt eines Minderjährigen zurück, der ohne Entgelt, nur gegen ge⸗ legentliches Taſchengeld, arbeitet. Mit Recht wird von den Gerichten dieſen unwürdigen Arbeitsverträgen Gültigkeit verſagt und der Arbeitgeber, der ſich dazu herbeiläßt, einen Unterhaltspflichtigen mit ſolchen oder ähnlichen Bedingungen einzuſtellen, wird für haftbar er⸗ klärt den Unterhaltsauſprüchen des Unterhaltsberechtigten gegenüber. Wer mitwirkt, daß ein Verpflichteter auf ſolche Weiſe berechtigte Anſprüche aus der Welt zu ſchaffen ver⸗ ſucht, indem er deren Vollſtreckung vereitelt, der handelt gegen die guten Sitten und macht ſich dadurch ſchadenserſatzpflichtig. Mag der Dienſtvertrag formell auch in Ordnung gehen, und mag weiterhin der Unterhaltsverpflichlete ſich ſelbſt frei⸗ willig bearabieren, wie oben dargelegt iſt, ſo befreit dies keinesfalls den Arbeitgeber, der ſich zu ſolchen unwürdigen Verträgen herbeiläßt. Der Unterhaltsberechtigte ſoll ruhig alle Anſprüche auch aus derartigen Verträgen gegenüber dem Arbeitgeber für ſich pfänden, er hat nach der gegenwärtigen Rechtſprechung alle Ausſicht, mit ſeinen Unterhaltsanſprüchen in voller Höhe gegen den Arbeitgeber, der ſolche Verträge mit dem Verpflich⸗ teten eingeht, durchzudringen. Den Arbeitgebern iſt der allgemeine Rat zu geben, ſich unter keinen Umſtänden auf Verträge ſolcher Art, deren Zweck nur darin beſteht, berechtigte Unterhaltsanſprüche in deren Durchführung zu vereiteln, einzulaſſen. Mannheim, Rechtsanwalt Dr. Otto Simon. Von Oberſteuerinſpektor Das Steuerſtrafrecht kennt ein neuartiges Verfahren, die Unterwerfung, die in der Praxis der Finanzämter wohl meiſtens Anwendung findet. Dabei räumt der Beſchuldigte die Zuwiderhandlung vor⸗ behaltlos ein, unterwirft ſich der feſtgeſetzten Strafe, ver⸗ zichtet auf den Erlaß eines Strafbeſcheides und umerſchreibt das hierüber aufgenommene Verhandlungsprotokoll. Dieſes Verfahren iſt den meiſten Steuerpflichtigen neu und es wirkt verlockend, wenn auf dieſe Weiſe das Strafver⸗ if fahren ſchnell und geßeim aus der ſchäfft werden kaun. Trotzdem ſollte man die Unte; ie reifliche Ueber⸗ ift nicht ol legung hergeben, denn die Unterwerfung ſteht der rechtskräfti⸗ Sthadenserſatzanſprüche aus einer ärzklichen Operation Die Frage der Beweispflicht bei ärztlichen Kunſtfehlern, die äußerſt ſelten ſind Am 28. Oktober 1925 nahm der Beklagte, Dr. med. E. in Mühlhauſen(Thüringen), bei der Klägerin eine Opera⸗ tibn wegen einer Scheidenſenkung vor. Hierbei wurde die Blaſenwand verletzt. Die direkte Folge war eine Fiſtelbildung an der Blaſe und die Notwendigkeit weiterer Operationen. Der Verſuch des Beklagten, die Blaſenffſtel zu beſeitigen, blieb ohne Erfolg. Klägerin verlangt 1612 Mark als Schadenserſatz, ein angemeſſenes Schmerzensgeld und Feſt⸗ ſtellung der weiteren Schadenserſatzpflicht des Beklagten für den Fall ſpäter auftretender Schäden aus der Blaſenver⸗ letzung. Als erſte Inſtanz erkannte das Landgericht Erfurt auf Abweiſung der Klage, indem es davon ausging, daß die Klä⸗ gerin eine Fahrläſſigkeit des Beklagten nicht bewieſen habe. Dagegen hat das Oberlandesgericht Naumburg als Be⸗ rufungsinſtanz den bezifferten Klageanſpruch in Höhe von rund 1100 Mark anerkannt, den Anſpruch auf Schmerzensgeld dem Grunde nach für berechtigt erklärt und außerdem den Beklagten für verpflichtet erklärt, der Klägerin allen zu⸗ künftigen Schaden zu erſetzen, der daraus entſteht, daß er ihr bei der Operation am 28. Oktober 1925 die Blaſe angeſchnit⸗ ten hat. Das Reichsgericht hat jetzt die gegen das ober⸗ landesgerichtliche Urteil eingelegte Reviſton des Bekligten zurückgewieſen. Die Entſcheidung wird von folgenden Eut⸗ ſcheidungsgründen des Berufungsgerichts getragen: Schuld⸗ hafte Verletzung einer beſtehenden Verbindlichkeit, verſchuldete fehlerhafte Erfüllung begründet eine Schadenserſatzpflicht des Schuldners. Außerdem iſt nach 8 823 BB. derjeuige ſchadens⸗ erſatzpflichtig der den Körper oder die Geſundheit eines au⸗ deren widerrechtlich verletzt. Der Beklagte iſt ſomit ſchadens⸗ erſatzpflichtig, wenn er die ſchädigende Nebenverletzung der Klägerin verſchuldet, d. h. ſie durch Fahrläſſigkeit verurſacht hat. Nun hat grundſätzlich derjenige die ſchuldhafte Hand⸗ lung zu beweiſen, der eine Fahrläſſigkeit des andern behaup⸗ tet. Die Klägerin hat aber ihrer Bewetspflicht hier ſchon dadurch genügt, daß eine Blaſen verletzung bei Gelegenheit der Scheidenoperation eingetreten iſt und daß das ihr Zu⸗ geſtoßene zu den größten Seltenheiten gehört. Das Berufungsgericht hat weiter aus dem Gutachten des Sachver⸗ ſtändigen Prof. Dr. St. und dem übrigen Inhalt der Beweis⸗ aufnahme die Ueberzeugung erlangt, daß der Beklagte es bei der erſten Operation an der nötigen Sorgfalt hat fehlen laſſen. Der Sachverſtändige iſt der Anſicht, daß eine Blaſenverletzung bei der vom Beklagten vorgenommenen Operation ausge⸗ ſchloſſen ſein müſſe. Ebeunſo berückſichtigt das Berufungs⸗ gericht eine Aeußerung des Sachverſtändigen Dr.., der aus⸗ führt:„Hier die Blaſe mit Schiebetupfern abzulöſen, lag keine Veranlaſſung vor; es iſt nicht verſtändlich, was an dieſer Stelle hätte abgeſchoben werden ſollen, da die Blaſe an dieſer Stelle gar nicht mehr im Wege ſein konnte.“ Damit hat die Klägrin ihrer Beweispflicht genügt. Denn ſie hat bewieſen, daß eine Blaſenverletzung bei einer derartigen Operation zu den größten Seltenheiten gehört und daß von beſonderen Schwierigkeiten, die die Verletzung entſchuldigen könnten, nicht die Rede ſein kann. Dagegen hat es der Beklagte an auf⸗ klärenden Angaben, wie er zu der Blaſenverletzung gekommen iſt, fehlen laſſen. Im Gegenteil iſt der Verdacht, daß er ſelbſt ein Schuldbewußtſein hat, ſchon daraus herzuleiten, daß der Beklagte die Krankenſchweſtern zu falſchen Angaben über die Dauer der Operation und den Aetherverbrauch veranlaßt hat. (III 390/%½8.— Urt. d. RG. vom 14. Mai 1929.) 2 Weitgehende Forderungen an die Sorgfaltpflicht des Kraftfahrers Der Kaufmann S. in Oppeln überfuhr mit ſeinem Per⸗ ſonenkraftwagen in einer verkehrsreichen Straße in Oppeln den Radfahrer., der vor dem Kraftwagen gefahren und plötzlich nach links in deſſen Fahrbahn abgebogen war, ſo daß S, nicht mehr in der Lage war, ſeinen Wagen rechtzeitig zum Stehen zu bringen. Die Verletzungen des W. waren derart ſchwere, daß er zeitlebens gelähmt bleiben wird. Das Laud⸗ gericht Oppeln verurteilte den Kaufmann S. wegen fahr⸗ läſſiger Körperverletzung, denn es nahm an, daß die Geſchwin⸗ digkeit des Angeklagten, der mit 20 Km. gefahren war, den Umſtänden und der beſonders verkehrsreichen Straße ange⸗ meſſen, zu hoch geweſen iſt. Darin, daß der Angeklagte nicht rechtzeitig habe halten können, als der Radfahrer in ſeins Fahrbahn kam, liege die Fahrläſſigkeit des Angeklagten. Dieſes Urteil wurde jetzt vom 2. Strafſenatdes Reichs⸗ gerichts mit folgender Begründung beſtätigt: Das Landgericht hat ohne Rechtsirrtum ein fahrläſſiges Verhalten des Angeklagten feſtgeſtellt. Der Angeklagte iſt trotz Kennt⸗ nis des ſtarken Verkehrs und trotz der Möglichkeit eines plötz⸗ lich auftauchenden Hinderniſſes vorſchriftswidrig zu ſchnell ge⸗ fahren. Mit dem plötzlichen Auftauchen eines Hinderniſſes aber mußte der Angeklagte rechnen und ſeine Geſchwindigkelt ſo einrichten, daß ein Unglück vermieden wurde, auch wenn — wie die Reviſion geltend macht— der Radfahrer ich abſichtlich überfahren ließ, um einen Renten⸗ anſpruch zu erlangen. Freiwillige Anterwerfung im Steuerſtrafverfahren i. R. Knief⸗Nordenham gen Verurteilung gleich, gegen die es keinerlei Rechtsmittel gibt. Es beſteht immerhin die Möglichkeit, daß ſich bei nachträg⸗ licher ruhiger Beurteilung die Straftat als nicht ſo ſchlimm herausſtellt, wie ſie bei der aufregenden Verhandlung und der vielleicht von fiskaliſchen Jutereſſe geleiteten Beurteilung des Beamten erſchien. 5 Darum wird es ſich in vielen Fällen empfehlen, von der Unterſchrift der Niederſchrift über eine Unterwerfungspver⸗ handlung einige Tage Bedenkzeit auszubitten oder einen fach⸗ kundigen Bevollmächtigten mit der Vertretung im Unterwer⸗ fungsverfahren zu beauftragen. Neue Maunh eimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Mittwoch, den 17. Juli 1929 Anzugstefte für Herren und Knaben, schwarz, blau und modern gemustert. Hosenstoffe, Lodenstoffe Iaif 20% EXxfra-Rabaff! in bedeckte Dessins, für Frauenmäntel mif 20% Mantelsteffe Herrengeschmack, auch schöne EXfra-Rabeff! Woll-Gsorgotte tadellose Qualitäten, moderne schöne Farben mir 25% Extra-Rabeaft! Ofepe de b Ale Seidenfodlels und Hine-Druck if 20% Extra-Rabaff! Winter- Mantelsteffe 5 für Damen und mit 200% Exfra-Rabatit! Kindermäntel Woll- und Kamelhaar- Schlafdecken, Tisch- und Diwan-Decken raif 20% Exftra- Rabatt! Hade-Mäntel für Damen, Mil Exlra-Rabaftf! Herren und Kinder Kinder-Wäsche NMädchenhemdhosen, Nacht- Hemden, Prinzeßröcke mit 20% Extra-Rahaft! dancer zede feine Damassé, gemustert arbig und einf Mit 20% EALTd-Rubult! Bettfedern u. Daunen Bettbarchent, Marquisen und Matratzen-Drelle Ait ELT u- Rabatt! 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