2 * . 1 1 1 2 L Donnerskag, 18. Juli 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Hau⸗ oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. t⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 Vaſſermanhaus). Geſchafts⸗Rebenſtellen Waldhofftt. 6, e 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953. Aus Seit und Leben Beilagen: Sport und Spiel llaunheimere Witkag⸗ Ausgabe deneral Anzeiger Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Nr. 326— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. e u keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte enn oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtänd iſt Mafmheim. Wandern und Neiſen: Geſetz und Necht Abbruch der ruſſiſch-chineſiſchen Beziehungen Sonderdepeſche des W. Z. B. Aus London wird geoͤrahtet, daß einem Moskauer Telegramm zufolge Rußland die diplomatiſchen Beziehungen mit China abgebrochen habe. — Die ruffiſche Nole an china „Anbefriedigend und heuchleriſch“ Die Antwort der Sowjetregierung auf die chineſiſche Note erklärt, die Sowjetregierung halte die Antwort der chineſiſchen Regierung dem Inhalte nach für unbefriedigend, dem Tone nach für heuchleriſch. Die Sowjetregierung ſtellt ſeſt, daß bereits alle Mittel zur Regelung der von den chineſt⸗ ſchen Behörden hervorgerufenen und durch die Note der chineſiſchen Regierung vom 7. Juli verſchärften Streitfragen und Konflikte wegen der Oſtchinabahn auf dem Wege der Ver⸗ ſtändigung erſchöpft ſeien. Deshalb ſehe ſich die Regierung gezwungen, folgende Maßnahmen zu treffen, wobei ſie die geſamte Verantwortung für die Folgen der chineſiſchen Regierung auferlege: 1. ſämtliche diplomatiſchen, Konſular⸗ und Handelsvertreter der Sowjetunion in China abzuberufenz 2. fämtliche von der Sowjetunion an der Oſtchinabahn er⸗ nannten Perſonen abzuberu fen; 8. jegliche Eiſenbahn zwiſchen China und Rußland ein zu⸗ ſtellen; 4. die diplomatiſchen und konſulariſchen Vertreter Chinas aufzufordern, die Sowjetunion unverzüglich zu verlaſſe n. i Gleichzeitig erklärt die Sowjetregierung, daß ſie ſich ſämtliche aus dem Pekinger und Mukdener Vertrag von 1924 hervorgehenden Rechte vorbehalte. Militäriſche Vorbereitungen Chinas Nach einem Londoner Telegramm aus Char bin treffen die Chineſen unabläſſig militäriſche Vorbereitungen. Truppen⸗ zuge ſind nach der Grenze abgegangen. Das Mukdener Arſenal arbeitet fieberhaft an der Herſtellung von Munition. Nach einer ergänzenden Meldung konnte der Poſtzug aus Charbin keinen Anſchluß an den ruſſiſchen in Mandſchuli er⸗ reichen. Aus dieſem Umſtand wird geſchloſſen, daß der Ver⸗ kehr nach Europa eingeſtellt worden iſt, Die chine⸗ ſiſchen Behörden beſchlagnahmten das Verkehrsbüro der chine⸗ ſiſchen Oſtbahn in Mukden und ſetzten den ruſſiſchen Direktor ab. Der Verkauf von trausſibiriſchen Eiſenbahnbilletts iſt von den Tokiber Reiſebüros eingeſtellt worden. London glaubt an Krieg 8 London, 18. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Jutereſſante Einzelheiten über die Vorgeſchichte des chineſiſch⸗ ruſſiſchen Konflikts werden heute in der„Morningpoſt“ mitgeteilt. Die Aktion der chineſiſchen Behörden gegen die ruſſiſchen Beamten der oſtchineſiſchen Bahn ſei bei einer Zu⸗ ſammenkunft aller mandſchuriſchen Führer unter dem Vor⸗ ſitz des Marſchalls Tſchangſuehliang am 16. Juni beſchloſſen worden. Die Zuſammenkunft ſei einberufen worden, um die Dokumente zu ſtudieren, die am 27. Mai bei der Haus⸗ ſuchung im Sowjetkonſulat in Charbin gefunden worden waren. Ueber die Dokumente ſelbſt erfährt das Blatt fol⸗ gendes: Es beſtand ein vollſtändig ausgearbeiteter Plau für die Organiſation eines kommuniſtiſchen Auf⸗ ſt andes im ganzen Gebiet der Eiſenbahn. Marſchall Feng ſollte erſucht werden, im Innern Chinas ſelbſt mitzuarbeiten. Ferner wurde eine Liſte von chineſiſchen kommuniſtiſchen Or⸗ ganiſationen, auf die ſich die Revolution ſtützen könnte, ſowie eine Kalkulation der Koſten gefunden. Andere Dokumente be⸗ weiſen, daß kommnuniſtiſche Literatur und Propaganda durch Vermittlung des ruſſiſchen Leiters der Güterabteilung der Eiſenbahn nach China geſandt wurde. Auch diplomatiſche Privilegien ſollten für ſolche Sendungen ausgenutzt werden. Es ſcheint, daß kein beſtimmtes Datum für dieſen geplanten ruſſiſchen Handſtreich beſtimmt worden war, da viel von der Haltung des Marſchalls Feng abhing. Die jüngſte Entwicklung des ruſſiſch⸗chineſiſchen Konflikts wird in London mit ſteigender Beſorgnis verfolgt. Der Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen ſcheint militäriſche Zuſammenſtöße wahrſcheinlicher zu machen als der bisherige Stand der Dinge. Die letzte Antwortnote der Nankinger Regterung, deren voller Text ſehr viel ſtärker im Ton und Inhalt iſt, als die erſten Auszüge, läßt den Schluß zu, daß die Nankinger Regierung durchaus entſchloſſen iſt, die Konſeguenzen ihrer Aktion zu tragen. Obwohl ſehr viele der Nachrichten aus den Grenz⸗ gebieten ſich als unbegründet herausſtellen dürften, glaubt man nunmehr in London doch an die Möglichkeit größerer militäriſcher Ereigniſſe. Berliner und Parlſer Kritik an Briand Die Hintergründe ſeiner Paneuropa⸗Propaganda Berlin, 18. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Vor acht Tagen, als von Paris aus Herrn Briands neuerliche paneuropäiſchen Pläne bekannt wurden, ſchickten ſich unſere Kontinentalpolitiker an, wieder einmal ganz im Stile von Locarno den Anbruch einer neuen Zeit und den göttlichen Ariſtide als ihren Propheten zu verkünden. Herrn Briands Kammerrede hat ihnen einigermaßen das Konzept verrückt. Mehr noch: ſie hat ihnen die Sprache verſchlagen. Unwillig heißt die„Voſſiſche Zeitung“ die Rede Briands„eine der phyſiognomieloſeſten, verſchwommenſten, die er gehalten. Der„Vorwärts“ aber packt den Stier ſchon ordentlich an den Hörnern und meint:„Auf dem Weg zu dieſem erſtrebens⸗ werten Ziel(den Vereinigten Staaten von Europa nämlich) wird er die Unterſtützung aller deutſchen Friedensfreunde fin⸗ den. Solange er aber dem von ihm geforderten klaren Be⸗ kenntnis zu einer Politik der Rheinlandräumung und der Abrüſtung ſo vorſichtig ausweicht, wie er es in ſeiner Rede getan hat, erſcheint er uns nicht berufen, als der Verkünder der Vereinigten Staaten von Europa die große Pauke zu ſchlagen.“ Noch ſchärfer aber geht der„Börſenkurier“ mit Herrn Briand ins Gericht. Der„Börſenkurier“ erinnert mit Mecht daran, daß Herr Briand auch ſchon früher mit Vorliebe von dem neuen und geeinigten Europa geſprochen hätte, wenn es Frankreich unbequeme Dinge, wie der Anſchluß, die Räumung und das Saargebiet, zu beßämpfen galt. Die Kammerrede hätte ganz deutlich den Zweck dieſer, ſagen wir einmal, Träumereien enthüllt:„Der Dunſt der Ferne, den der Magier Briand gerade in dieſem Augenblick aufſteigen läßt, ſoll das Nahe verhüllen.„Europa“ ſoll dem Staatsmanne Briand die Gelegenheit geben, den Räumungs⸗ und ſonſtigen unmittelbar fälligen Fragen auszuweichen. Mit dieſer Zweckenthüllung hat Briand die Wirkung ſeines europäiſchen Planes unrettbar zerſtört.“ Wir für unſer Teil find, durch die Erfahrung gewitzigt, in dieſen Stücken leider nicht ſo optimiſtiſch. So viel über die Aufnahme der Briandrede in der Ber⸗ liner Preſſe. Auch ſonſt iſt man in Berliner politiſchen Krei⸗ ſen von ihr nicht gerade angenehm berührt. Man betont, daß verſchiedene Stellen in dieſer Rede für deutſche Ohren fehr unerfreulich klängen, weiſt auch auf deren Flüch⸗ tigkeit und Oberflächlichkeit hin. So hätte Herr Briand davon geſprochen, daß die Amerikaner vor Verdun die Entſcheidung gebracht hätten, während in Wahrheit der Eintritt Amerikas in den Krieg doch erſt ein Jahr ſpäter erfolgt ſei. Immer⸗ hin meint man: Die Welt ſei es doch nachgerade gewohnt, daß Herr Briaud Phraſen dreſche. Auch dürfe man, um die Rede richtig einzuſchätzen, nicht über⸗ ſehen, daß der Außenminiſter des Kabinetts Poincare nach zwei Fronten zu ſprechen gehabt hätte und daß vieles in ihr doch vor allem für die Wirkung im Inland beſtimmt ge⸗ weſen ſei. Das mag und wird ja wohl auch ſtimmen. Dennoch ſchei⸗ nen uns die Vorgänge in der franzöſiſchen Kammer, nicht nur die Rede Briands, auch das Abſtimmungsergebnis, zu er⸗ weiſen, daß Frankreich für eine klagloſe Löſung des Räu⸗ mungsproblems einſtweilen leider immer noch nicht reif i ſt. Um ſo notwendiger iſt es, daß, unbekümmert um alle Parteivelleitäten in Deutſchland eine lückenloſe einheitliche Front erhalten bleibt. In der Berliner Morgenpreſſe finden ſich dann noch zu Herrn Briands paneuropäiſchen Gedankenflügen ein paar Bemerkungen von Belang. In der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ heißt es:„Die Situation iſt eindeutig wie nur je. Gerade wer die Veraut⸗ wortung für die Zukunft der abendländiſchen Menſchheit in ſich fühlt, zu der ebenſo Briten wie Amerikaner und auch die Ruſſen(2) gehören, muß erkennen, daß ein Paneuropa unter franzöſiſcher Führung, weil es den unhaltbaren ſtatus quo ſtabaliſieren möchte, den Frieden auf das ſchwerſte gefährdet. Eine politiſche Konſtruktion, die Mitteleuropa und ſein Kernſtück, Deutſchland, in dem in Verſailles ge⸗ ſchaffenen Zuſtand belaſſen will, verkennt die Mächte, die die Geſchicke der Völker vorwärts treiben.“ In der„Germania“ aber wird Herrn Briand trocken, mit verhaltener Ironie der Rat gegeben, ſeine„europäiſche“ Initiative doch zunächſt einmal in der Bereinigung des deutſch⸗franzöſiſchen Verhältniſſes zu betäti⸗ gen.„Zur Liquidierung des Krieges gehört außer der Räu⸗ mungsfrage auch die Löſung des Saarproblems, denn die Unſicherheit über das Saargebtiet würde auch nach einer Teilliquidierung ein Moment der Unruhe und Verſtimmung zwiſchen Deutſchland und Frankreich bilden. Die Zwitter⸗ ſtellung des Saargebietes erſchwert notwendig eine Auswir⸗ kung des deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchafts⸗Locarnos. Das Saargebiet, das politiſch zu Deutſchland gehört und wieder endgültig zu ihm zurückkehren muß, kann wirtſchaftspolitiſch weiterhin eine Brücke nach Lothringen und nach Geſamt⸗ frankreich bilden, ebenſo wie die deutſche Weſtinduſtrie die Brücke nach Frankreich geſchlagen hat. Darum wird die Be⸗ handlung der Saarfrage geradezu den Prüfſtein für die Aufrichtigkeit des franzöſiſchen Liquidierungswillens auf der bevorſtehenden Konferenz bilden und für den Erfolg der er⸗ warteten Bereinigung mitbeſtimmend ſein.“ Mißtrauen auch in Paris Paris, 18. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter Freundlich und voll befriedigt ſind die Parteiblätter der Rechten mit Briands Kammererklärungen. Nur Perti⸗ max, der geſchworene und perſönliche Gegner des Außen⸗ miniſters, bildet die einzige Ausnahme. Im nationaliſtiſchen „Echo de Paris“ ſpricht er den Verdacht aus, Briand habe ſich den Beifall der Rechten verſchaffen wollen, um nachher im Geiſte der Linken und der Sozialiſten zu handeln. Auch gegen die Erklärungen Briands, daß das Kabinett in der Außenpolitik einig wäre, polemiſtert Pertinax. Zwei Links⸗ organe, der ſozialiſtiſche„Populaire“ und der„uoti⸗ dien“ ſind mit Briand unzufrieden.„Populaire“ verurteilt die Schaukelpolitik des Außenminiſters und macht die Feſtſtellung, daß ſich geſtern 238 Abgeordnete für die ſofortige und bedingungsloſe Räumung ausgeſprochen hätten.„Quvtidien“ erblickt in dem Zuſammengehen der bürgerlichen Linksparteien mit den Sozialiſten den Auftakt zu einer neuen Koalition, deren Aufgabe es ſein werde, die dringlichſten außenpolitiſchen Probleme zu löſen. In der Kammer wurde geſtern abend die Nachricht ver⸗ breitet, daß Poincaré nach Ratifizierung des Schulden⸗ abkommens zurücktreten wolle, um die Bildung einer neuen Regierung zu ermöglichen. Herriot ſpricht in der Kammer Die Kammer trat am Mittwoch nachmittag in die allge⸗ meine Ausſprache über die Ratifizierungsanträge der Schul⸗ denabkommen mit England und den Vereinigten Staaten ein. Als erſter Redner ſprach der radikale Abg. Her riot. arklärte: Er wolle den Zweck der franzöſiſchen Forderungen nicht erörtern. Es handele ſich nicht um die Schulden ſelbſt, ſondern um die Klärung der Ratifizierung der Schulden⸗ bedingungen. Die Frage iſt jetzt, ob der Mpoungplan angenom⸗ men und ausgeführt werde. Herriot kommt dann auf die Ruhrbeſetzung zu ſprechen. Unter dem Proteſt der Rechten ſagte er, daß dieſe Beſetzung für Frankreich kein e Sicherheit bedeutet habe. Das ſei auch die Anſicht des Marſchalls Foch und ſeines Generalſtabschefs Deſticker geweſen. Man erkläre, daß die Beſetzung des Ruhrgebietes Deutſchland bezwungen und andererſeits Frankreich Mil⸗ liarden eingebracht habe. Man vergeſſe aber, daß ſie Frank⸗ reich noch viel mehr Haß eingetragen habe. Deutſchland habe den Dawesplan nicht wegen der Ruhrbeſetzung, ſondern trotz der Ruhrbeſetzung angenommen. Die Vertreter Deutſch⸗ lands hätten ihre Unterſchrift in London ohne Zweifel gelei⸗ ſtet und von dieſem Tage an habe Deutſchland bezahlt. Was den Poungplan betreffe, ſo könne Frankreich, falls Deutſch⸗ „„ 2. Seite. Nr. 328 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 18. Juli 10 Das Rieſen⸗Flugſchiff„Dio.“, das am Dienstag wegen des Einbaues von neuen Meßinſtrumenten nur kleinere Flug⸗ verſuche auf dem Waſſer unternommen gatte, ſetzte am Mitt⸗ woch bei ſchönſtem Wetter ſeine Werkſtättenfrüge von der Ba⸗ ſis in Altenrhein am Schweizer Ufer fort. Bei den einzelnen Flügen befanden ſich wiederum etwa 20 bis 25 Mann an Bord. In der Flugdauer ſind bedeutende Fortſchritte er⸗ zielt worden.„Do. X“ befand ſich bis zu ſpäter Abendſtunde ununterbrochen in der Luft. Die Höhen, die dabei erreicht wurden, betragen etwa 500 bis 600 Meter. Im Laufe des Tages kreuzte das Flugſchiff auch mehr⸗ mals am nördlichen Rand des Bodenſees. Nachdem es ſich gegen 10 Uhr in ziemlicher Höhe in Begleitung anderer Flug⸗ zeuge das weſtliche Villenviertel Friedrichs hafens in Richtung nach der Dornnierwerft paſſiert hatte, überflog es kurz nach halb 17 Uhr in etwa 250 Meter Höhe die Altſtadt. Der erſte Flug des Luftrieſen, deſſen Erſcheinen, noch ehe man ihn zu Geſicht bekam, durch das Geräuſch ſeiner zwölf Motoren angekündigt wurde, verſetzte die Bevölkerung und die zahlreichen Fremden in ſichtliche Erregung. Weitere robeflüge werden in den nächſten Tagen ſtattfinden. An einem der Flüge nahmen der italieniſche Unterſtaats⸗ ſekretär für Luftfahrtweſen, Balbo, General Crocco und Dr. Dornier teil. Nach dem Fluge äußerte ſich Balbo außer⸗ ordentlich begeiſtert über die Fahrt und war beſonders er⸗ ſtaunt über die leichte Manövrier⸗ und Steuerfähigkeit der Maſchine. i Zeppelin⸗Probefahrt Ende Juli Der Luftſchiffbau Zeppelin in Friedrichshafen teilt mit: Die Erprobungen der nach den neugewonnenen Ergebniſſen und Erfahrungen verbeſſerten Maſchinenanlagen des Luft⸗ ſchiffes„Graf Zeppelin“, insbeſondere einer neuen Maſchinenkuppelung, ſind nunmehr nach einem mehrtägigen Jand verſage, wohl eine Gegenleiſtung fordern, die Frankreich die gleichen Vorteile ſichere, wie Deutſchland. Briand habe geſtern erklärt, er wolle ſich nicht binden, obwohl er auf die Konferenz gehe. Man ſpreche von der allgemeinen Liquidie⸗ rung des Krieges. Bis jetzt handele es ſich aber nur um eine angelſächſiſche Liquidierung. Die Radikalen forderten des⸗ Halb eine auswärtige Politik, die dahin führe, daß die Liqui⸗ dierung ein franzöſiſcher Friede werde, der Frankreich zwar nicht einen beherrſchenden Platz ſichere, aber auf franzbſiſchen Ideen aufgebaut ſei. Eine weſentliche Bedingung für die europäiſche Regelung iſt eine loyale Verſtändi⸗ gung zwiſchen Frankreich und Deutſchland. Herriot forderte die Regierung auf, für die Abrüſtung zu Land das zu tun, was Macdonald für die Abrüſtung zur See unternommen habe. Nach kurzen Ausführungen zweier Berichterſtatter wurde die Weiterberatung auf Donnerstag vertagt. Wie Frankreich die„Abrüſtung“ vorbereitet V Paris, 18. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Vor einigen Tagen veröffentlichte das Organ der franzöſiſchen Kommuniſten, die„Humanité“ einen mit dokumentariſchen Nachweiſen verſehenen Artikel, in dem die Probemobili⸗ tierung der franzöſiſchen Induſtrie geſchildert wurde. Das Mobilmachungsgeſetz weiſt jedem induſtriellen Zweig im Kriegsfalle eine befondere Aufgabe zu. Um die praktiſche Durchführung der Kriegsmaßnahmen zu prüfen, wurden in letzter Zeit Stichproben vorgenommen. Zu dieſem Zweck ließ das Kriegsminiſterium vorgedruckte Orders an die Induſtrie verſchicken. Einige ſolcher Orders fielen Propinzmitarbeitern der„Humanité“ in die Hände. Die Ver⸗ sffentlichungen erregten in Militärkreiſen ſehr peinliches Aufſehen. Zuerſt glaubte man, daß ſich im Kriegsminiſterium Agenten der„Humanité“ befänden. Die nach dieſer Richtung hin vor⸗ genommenen Nachforſchunge n ergaben kein poſitives Ergeb⸗ nis. Die Enthüllungen Kommuniſtenblattes nötigten aber zu einer polizeilichen Unterſuchung. Geſtern wurde, wie die Blätter mitteilen, die erſte Serie einer großangelegten und in ganz Frankreich geplanten Unterſuchung durchgeführt. Die Polizei beſchlagnahmte etwa hundert Bündel von ſoge⸗ nannten„militäriſchen und maritimen Geheimdokumenten“. Gleichzeitig fanden Verhaftungen ſtatt. Zwei Redakteure der„Humanité“ und mehrere Mitarbeiter des antimili⸗ tariſtiſchen Blattes„Die Vorhut“ wurden feſtgenommen. Auch zwei Ausländer, ein Pole und ein Italiener, verhaftete man in der Redaktion der„Humanité“. Aus der Provinz werden einige ähnliche polizeiliche Maßnahmen gemeldet. Der„Matin“ bezeichnet die„Humanité“ als das Zentrum einer weitverzweigten Spionage und einer antimilitariſtiſchen Organiſation und glaubt zu wiſſen, daß Agenten Sowjetrußlands die Hände im Spiele hätten. Die aufgefundenen geheimen Dokumente, in deren Beſitz ſich die„Humanité“ zu ſetzen verſtand, hält der„Matin“ für ſehr wichtig. Es ſollen u. a. Mobilmachungspläne zu Lande und zu Waſſer gefunden worden ſein ſowie Lichtbilder neu⸗ konſtruierter Waffen und Rundſchreiben des Kriegs⸗ miniſteriums an die Kriegsinduſtrie. Die polizeilichen Maß⸗ nahmen erſtrecken ſich auch auf die kommuniſtiſchen Jugendver⸗ bände. Einige Verhaftungen haben bereits ſtattgefunden. Der„Matin“ teilt mit, daß den kompromittierten Mitarbei⸗ tern der„Humanité“ der Hochverratsprozeß gemacht werden init des Die Univerſitäts⸗ Bibliothek beſtohlen — Graz, 17. Juli. Die Polizei hat den bei der Univerſt⸗ täts⸗Bibliothek als Bibliothekaranwärter beſchäftigten Dr. Joſef Urdrich unter der Beſchuldigung verhaftet, verſchie⸗ dene wertvolle Werke der Bibliothek ſich angeeignet und an das Ausland verkauft zu haben. Urdrich geſtand, im Laufe des letzten Jahres aus der Univerſitätsbibliothek fünf Werke entwendet und vier davon einer Leipziger Firma verkauft zu haben. Als Motiv der Tat gab er mißliche finanzielle Ver⸗ hältniſſe an. Militärflugzeug abgeſtürzt — Paris, 18. Juli. ein Flugzeug ab und verbrannte. Einer der Flieger erlitt o ſchwere Verletzungen, daß er bald nach der Einlieferung ins Krankenhaus verſtarh. Bei Chartres ſtürzte geſtern mittag Weitere Probeflüge des„Do. X. Dauerlauf der Motoren auf dem Prüfſtand zu einem voll befriedigenden Abſchluß gelangt. Man iſt zurzeit damit be⸗ ſchäftigt, die fünf Motoren des Luftſchiffes und alle übri⸗ gen Teile fertigzuſtellem und einzubauen. Nach dem gegen⸗ wärtigen Stand der Arbeiten darf damit gerechnet werden, daß das Luftſchiff in den letzten Tagen des Juli die erforderliche größere Probefahrt ausführen wird. Mit weni⸗ gen Tagen Abſtand, alſo etwa in den erſten Auguſt⸗ tagen, wird darauf die Amerikafahrt folgen. Auch an dem Termin für den Antritt der Weltreiſe, nämlich Mitte Auguſt, wird beſtimmt feſtgehalten werden. Ein deutſches Flugzeug in Island gelandet Wohin geht der Flug? Wie eine etwas unklare Reutermeldung berichtet, hat die ſchottiſche Funkſtation Viek aus Thorſharn auf den Faröerinſeln geſtern 14.10 Uhr Greenwicher Zeit einen Funkſpruch erhalten, wonach ein dentſches Flugzeug auf dem Wege nach Reykjavik die Faröerinſeln über⸗ fliege. Weiter wird gemeldet, daß es ſich wahrſcheinlich um ein deutſches Flugzeug mit der Bezeichnung D 1422(Dornier⸗ Waltyp) handele, das bereits vormittags gehört worden ſei. In Ergänzung dieſer Meldung und zugleich gewiſſermaßen Beſtätigung wird aus Reykjavik gedrahtet, daß das Flug⸗ zeug dort um 20.35 Uhr glücklich gelandet iſt. Da deutſcherſeits über den Flug und ſeine Abſichten bisher keinerlei Mitteilungen gemacht wurden, kann man nur vermuten, daß irgendwer verſucht, den von den Schweden miß⸗ glückten Verſuch einer etappenweiſen Ueberfliegung des Atlan⸗ tik auf der ungefähren Route von Vilkins in umgekehrter Rich⸗ tung zu vollbringen. Näheres wird aber abgewartet werden müſſen. Verſchiebung der Reparalionskonferenz? Paris, 18. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus London läßt ſich„Le Journal“ als einziges unter den heuti⸗ gen Morgenblättern melden, daß die für den 5. Auguſt an⸗ geſetzte Konferend auf Oktober ver ſchoben werden ſoll. Der Londoner Vertreter des„Journal“ erhielt dieſe Infor⸗ mation aus dortigen franzöſiſchen Kreiſen. Als Grund für die Verzögerung der Konferenz bezeichnet der Korreſpondent die Schwierigkeit, zu 1 Einigung über das Konferenzpro⸗ gramm zu gelangen. Die Ortsfrage ſei außerordentlich ſchwer zu erledigen. Man hält es für. zweckmäßig, den Staatsmän⸗ nern während der Vollverſammlung des Völkerbundes in Genf Gelegenheit zu geben, ſich einmal über die zu behan⸗ delnden Fragen auszuſprechen und dann im Oktober die Kon⸗ ferenz zu veranſtalten. Maedonals geplante Reiſe nach Wa⸗ ſhington wird vor Ende des Herbſtes nicht ſtattfinden. An hieſigen amtlichen franzöſiſchen Stellen werden dieſe Mitteilungen des„Journal“ weder dementiert noch beſtätigt. Aus Bemerkungen verſchiedener diplomatiſcher Perſönlich⸗ keiten geht immerhin hervor, daß man am Quai d' Orſay eine Verſchiebung der Konferenz ſehr gern ſehen würde. Wo und wann? 8 London, 18. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die engliſch⸗franzöſiſche Kontroverſe über den Tagungsort der bevorſtehenden Reparationskonferenz iſt auf geheimnisvolle Weiſe zum Stillſtand gelangt. Während in allen beteiligten Ländern tauſende von Politikern, Diplomaten, Beamten und Journaliſten geſpannt auf den Ausgang der Diskuſſion war⸗ ten, der ſie alle höchſt perſönlich angeht, iſt urplötzlich ein großes Schweigen in den Kabinetten ausgebro⸗ chen. Eine humoriſtiſche, aber außerordentlich wahrſcheinliche Löſung ſucht heute der diplomatiſche Mitarbeiter der Mor⸗ ningpoſt“, der der Meinung iſt, daß ſowohl das Foreign Office wie der Quai d' Orſay infolge eines Mißverſtändniſſes glauben, eine Antwort erwarten zu können. Das Londoner Außenamt hat auf die letzte offizielle Note der franzöſiſchen Regierung nicht in Notenform, ſondern lediglich durch münd⸗ liche Vorſtellungen des diplomatiſchen Vertreters in Paris geantwortet. Frankreich betrachtet offenbar dieſe Art der Erledigung nicht als hinreichend und erwaret eine regelrechte engliſche Note. Infolge dieſes Mißverſtändniſſes hängt nach Anſicht der„Morningpoſt“ die Frage des Tagungsortes noch immer in der Luft. Der„Daily Telegraph“ verzeichnet heute die Anſicht optimiſtiſcher Beurteiler, daß Poincaré nach ſeinem Kammerſiege in der Frage der Ratifikation eventuell geneigt ſein werde, nach London zu kommen. Das gleiche Blatt meint aber ſelbſt, daß dies nicht ſehr ernſt zu nehmen ſei. Anderer⸗ ſeits ſei der Vorſchlag eines Tagungsortes in der Schweiz getenüber einer belgiſchen Stadt, etwa Brüſſel, Oſtende öder Spa, zurückgetreten. In dieſem Falle würde auch die Frage des Vorſitzenden keine Schwierigkeit mehr bereiten, da dann weder Macdonald noch Poincaré, ſondern der belgiſche Miniſterpräſident Jaſpar der Konferenz präſidie⸗ ren würde. In engliſchen politiſchen Kreiſen iſt London nach wie vor der wünſchenswerteſte Ort. Der Gedanke, daß die Kon⸗ ferenz bis zum Oktober, d. h. bis nach der Völkerbunds⸗ verſammlung, verſchoben werden könnte, wird hier ſtrikte abgelehnt. Neue litauiſche Veſchwerde beim Völkerbund Beim Generalſekretariat des Völkerbundes iſt eine neue Beſchwerde des litauiſchen Miniſterpräſtdenten Woldemaras gegen die polniſchen Umtriebe auf litauiſchem Ge⸗ biet eingegangen. In der Note wird gegen die polniſche Pro⸗ paganda, ſowie gegen die Bildung bewaffneter Orga⸗ niſationen, die auf litauiſchem Gebiet in der letzten Zeit aufgedeckt worden ſeien, proteſtiert. Wie ferner gemeldet wird, dürfte ſich der Völkerbundsrat demnächſt mit der Frage des polniſch⸗litauiſchen Grenzver⸗ kehrs wieder zu beſchäftigen haben, da die Sachverſtändigen des Völkerbundsrats trotz des Ratsbeſchluſſes vom Dezember vorigen Jahres feſtſtellen mußten, daß bisher keine Maß⸗ nahmen zur Wiederaufnahme eines geregelten Verkehrs zwi⸗ ſchen Polen und Litauen getroffen worden ſind. Aman Allah über ſein Schickſal [E] Berlin, 18. Juli.(Von unſerem Berliner Büro Der Exkbnig Aman Ulla h, der ſtch vorläufig in den afghaniſchen Geſandtſchaft in Rom mit ſeiner Famille und den ihm treu gebliebenen Beamten häuslich niedergelaſſen hat, empfing die dortigen Preſſevertreter, um die Geſchichte ſeiner Abſetzung zu erzählen. Er beſchuldigt in erſter Linie die Prieſter, die das unwiſſende Volk gegen ihn aufgehetzt hätten. So hätten ſte z. B. die modernen Ackerbaumaſchinen und Lokomotiven, die er ins Land gebracht hatte, als Lei⸗ chen verbrennungsmaſchinen bingeſtellt. Der Kö⸗ nig beſtritt, daß er die Entſchleierung der Frauen zum Ge⸗ ſetz erhoben habe. Er habe es den aghaniſchen Frauen nur freiſtellen wollen, ſich nach ihrem Geſchmack zu kleiden. Eben⸗ ſo ſei es Unſinn, daß er die Entfernung aller Bärte befohlen hätte. Die Niederlage ſeiner Partei ſei aus dem Wort⸗ bruch eines Stammes zu erklären, der, nachdem er anfäng⸗ lich Hilfe geleiſtet hatte, die rückwärtige Verbindung des Hee⸗ res von Aman Ullah durchſchnitt. Die Flucht wurde dann von Kandahar mitten durch das vom Feind beſetzte Gebiet unter romantiſchen Umſtänden unternommen. Die Karawane des Königs beſtand aus 20 Privatautomobilen und aus einem großen Autoomnibus, auf denen die königliche Familie, die Getreuen und nicht zuletzt 25 Kiſten voll Gold und Rupien untergebracht wurden. Die Karawane durchbrach die Sperre in kleinen Abteilungen. Verloren gingen nur drei Auto⸗ mobile, die mit Fracht von Wäſche, Mobiliar und Hausrat von den Rebellen geraubt wurden. Gleich nach der Ankunft in Kaman genas die Königin eines Knäbleins. Die Zukunft beurteilt Aman Ullah optimiſtiſch. Vier Heere ſeien im Kampf gegen den„Sohn des Waſſerträgers“ und gute Fortſchritte würden gemacht. Allerdings ſet alles, was Aman Ullah für die Moderniſierung ſeines Landes ge⸗ tan habe, vollſtändig vernichtet. Die von den Prieſtern an⸗ geführten Rebellen haben alle Paläſte, alle Schulen und alle Hoſpitäler in Brand geſteckt. Verkehrsunfälle — Berlin, 18. Juli. Ein ſchweres Ver kehrsunglück ereignete ſich heute abend an der Kreuzung der Bismarck⸗ und Bergſtraße in Steglitz. Eine Autodroſchke, die in ſchnel⸗ lem Tempo die Bergſtraße entlang fuhr, ſtieß mit einem Pri⸗ vat⸗Auto zuſammen. Durch den Zuſammenprall verlor der Führer des einen Wagens die Gewalt über ſein Gefährt und fuhr auf den Bürgerſteig, wo ſich eine Halteſtelle der Straßen⸗ bahn befindet. Mehrere Perſonen, die teils an der Halteſtelle ſtanden, teils auf einer daneben befindlichen Bank ſaßen, wurden von dem raſenden Auto erfaßt. Die Bank wurde um⸗ geriſſen. Von den darauf ſitzenden Perſonen wurde eine Frau getötet, mehrere Perſonen erlitten ſchwere Verletzungen. — Lauban, 17. Juli. In Ober⸗Bertelsdorf ſtieß heute mittag an einer Straßenkreuzung der mit einem Sozius auf dem Motorrad nach Langenöls fahrende Kraftwagenführer Fritz Böhm aus Greiffenberg mit einem auf dem Rade fah⸗ renden Bäckerlehrling zuſammen. Alle drei wurden verletzt. Böhm ſo ſchwer, daß er noch an der Unfallſtelle ſtarb. Letzte Meldungen Nur noch ein Miniſter in Berlin J Berlin, 18. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Auch bei der Reichs regierung haben nunmehr die großen Ferien eingeſetzt. Zur Zeit befindet ſich außer dem Reichsminiſter Gröner, der erſt im Auguſt auf Urlaub geht, kein Miniſter nrehr in Berlin. Schwindelbetrieb bei einer„Deutſchen Arbeits⸗ gemeinſchaft“ — Berlin, 17. Juli. Umfangreichen Bee iſt die Berliner Kriminalpolizei bei der Deutſchen Arbeitsgemein⸗ ſchaft in der Landsbergerſtraße auf die Spur gekommen. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind durch Machenſchaften des 1 1 Dr. Apfelſtätter hunderte pon kleinen Leuten m Beträge von 100—1000/ geſchädigt worden. Apfelſtätter 1 verhaftet. In Zeitungsinſeraten ſuchte er Filialleiter für ſeine Neu⸗ gründung und nahm den Leuten 1000% Kaution ab. Für die Zeitung der Deutſchen Arbeitsgemeinſchaft, die Apfelſtätter herausgab, ſuchte er unter ähnlichen Bedingungen Akgquiſi⸗ teure. In der zweiten Abteilung der Deutſchen Arbeits⸗ gemeinſchaft wurde eine Wohnungs vermittlung ein⸗ gerichtet. Die Wohnungsſuchenden mußten entweder eine teuere Annonce in der genannten Zeitung aufgeben oder 20% für die Einſchreibegebühr bezahlen. Wohnungen konnten aber dieſen Leuten nicht nachgewieſen werden, da Apfelſtätter über keine verfügte. Die Paſſagiere des„Derfflinger“ gerettet — London, 17. Juli. Wie Lloyd aus Tſingtau berichtet, ſind die 24 Paſſagiere des auf ein Riff aufgelaufenen Lloyddampfers„Derfflinger“ von dem amerikaniſchen Torpedobootszerſtörer„Paul Jones“ an Bord genommen und in Tſingtau an Land gebracht worden. Ebenſo landete die „Blackank“ einen Teil der Beſatzung. Das amerikaniſche Kanonenboot„Beaver“ bleibt zur Hilfeleiſtung in der Nähe des„Derfflinger“. Außer von Schanghai ſind auch von Dairen Bergungsdampfer nach der Unfallſtelle unterwegs. Zwiſchenfall an der ſüdſlawiſchen Grenze — Belgrad, 18. Juli. Nach einer Meldung aus Struga überſchritt eine Bande von 17 bulgariſchen Komitatſchis, die vom albaniſchen Gebiet kamen, die Grenze in der Gegend von Regau. Die Ankunft der Bande wurde ſogleich den Be⸗ hörden gemeldet, die deren Verfolgung mit Patrouillen, an denen ſich auch Freiwillige aus der Landbevölkerung beteilig⸗ ten, anordnete. Die Komitatſchis wurden gegen die Grenze zurückgedrängt. General Diaz beſucht Berlin —. 17. Juli. Der Chef der chileniſchen Heeres⸗ leitung, General Diaz, iſt geſtern in Waſhington eingetrof⸗ fen. Am Donnerstag tritt er ſeine Reiſe nach Berlin an, um den kürzlichen Beſuch des Chefs der deutſchen Heeres⸗ leitung, General Heye, bei der chileniſchen Armee zu er⸗ widern. * Italieuiſcher Kriegsſchiffbeſuch in der Oſtſese. Am 5. Auguſt treffen in Danzig zwei italieniſche Kriegsſchiffe ein, die ſich auf einer Reiſe durch die Oſtſee befinden. Es han⸗ delt ſich um die beiden Kreuzer„Piſa“ und„Ferruccio“, von denen der erſte 10 600 Tonnen Waſſerverdrängung, der zweite 7350 zählt. 8 4 rr g ** . W m mm] Wee n eee. e * S8+ỹàIh re eee e nenn . 4 * 1 Donnerstag, den 18. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) g. Seite. Nr. 820 Velrieb der elektriſ en Straßenbahn Aenderung des Vertrags mit der Stadt Ludwigshafen Die Tagesoroͤnung des öffentlichen Teils der Bürger⸗ ausſchußſitzung, die am Freitag, 26. Juli, abgehalten wird, umfaßt elf Punkte. U. a. wird vom Stadtrat beantragt, den mit der Sadt Ludwigshafen am 9. März 1928 abgeſchloſſe⸗ nen Vertrag über den Betrieb der elektriſchen Straßenbahn Mannheim⸗ Ludwigshafen mit Wirkung vom 1. April 1929 zu ändern. Zur Begründung der Vorlage wird u. a. aus⸗ geführt: I. Der bis 81. Dezember 1925 gültige Gemeinſchaftsver⸗ trag Mannheim⸗Ludwigshafen ſah bezüglich der Einnahmeverteilung folgendes vor: a) Die Einnahmen aus Einzelfahrſcheinen gehören der Stadt, auf deren Netz ſte gelöſt werden. b) Die Einnahmen aus Zeitkarten, die nur für eine Gemarkung Gültigkeit haben, gehören dieſer Stadt allein. e) Der Erlös aus Fahrſcheinheften und aus den für beide Netze gültigen Netzkarten wird im Verhältnis der wagen⸗ kilometriſchen Jahresleiſtung der beiden Städte geteilt. d) Der Erlös für Streckenkarten, die für Strecken belder Städte gelten, wird im Verhältnis der Streckenlänge auf jedem Netz verteilt. Dieſe Regelung war für Mannheim ungünſtig, weil die in Ludwigshafen gelöſten Einzelfahrſcheine, insbeſondere für die langen Strecken, großenteils in Mannheim verfahren wurden. Mannheim ſchlug deshalb Verteilung auch der Ein⸗ mahmen aus Einzel fahrſcheinen nach Wagenktilometern vor. Ludwigshafen ging darauf nicht ein, weil es verhältnis⸗ mäßig höhere wagenkilometriſche Einnahmen hat wie Mann⸗ heim. Nach langen Verhandlungen wurde ſchließlich im Ge⸗ meinſchaftsvertrag vom 9. März 1926 beſtimmt: Jede Stadt behält die Einnahmen aus den auf ihrem Gebiet gelöſten Einzelfahrſcheinen und den auf ihr Netz beſchränkten Zeit⸗ karten(wie bisher); die Einnahmen aus Fahrſcheinheften und Zeitkarten für beide Netze werden im Verhältnis der wagen⸗ kilometriſchen Jahresleiſtung der beiden Stäbte geteilt; der Amteil Ludwigshafen wird jedoch zugunſten von Mannheim gekürzt, indem die Mannheimer Fahrleiſtung um d v. H. erhöht und die Judwigshafener Fahrleiſtung um 5. v. H. er⸗ mäßigt wird. Dieſe Neuregelung, die für Mannheim eine Beſſerung von etwa 200 000/ bringen ſollte, hat ſich zu ungunſten von Ludwigshafen ausgewirkt, weil die Benützung der Fahrſchein⸗ hefte ſtärker zugenommen hat wie die Benützung der Einzel⸗ fahrſcheine, weil ferner in Ludwigshafen ſelbſt inzwiſchen neue Linien mit langen Strecken erſtellt wurden und weil ſchließlich der Verkehr überhaupt geſtiegen iſt. Die Kürzung um obige 5 v. H. macht zurzeit rund 276 000% aus. Dieſes Verhältnis dürfte ſich ſpäter, wenn die Benützung der Fahr⸗ ſcheinhefte, die ſeit der Tariferhöhung im September 1928 abgenommen hat, ſich wieder ſteigert, vorausſichtlich noch ungünſtiger für Ludwigshafen geſtalten. Ludwigshafen be⸗ antragt daher den Wegfall der Kürzung von 5 v. H. und Ver⸗ teilung der Einnahmen aus Fahrſcheinheften nach Wagen⸗ kilometern(wie vor 1926). Hiergegen ſpricht wie früher, daß die in Ludwigshafen gelöſten Einzelfahrſcheine namentlich für die langen Strecken zu einem erheblichen Teil in Mannheim verfahren werden, an den Einnahmen hieraus aber Mann⸗ heim nicht teilnimmt. Der fetzige Gemeinſchaftsvertrag läuft bis 31. März 1931; ſeine Kündigung wäre auf 1. April 1929 möglich geweſen, iſt aber nicht erfolgt. Der nächſte Kündi⸗ gungstermin iſt der 31. März 1930. Ludwigshafen kann alſo zurzeit keinen Rechtsanſpruch auf Vertragsänderung erheben. Es erſcheint jedoch billig, daß die für Ludwigshafen gegenüber den Verhältniſſen zurzeit des Vertragsſchluſſes zweifellos eingetretene Verſchlechterung durch Aenderung des Gemein⸗ ſchaftsvertrags berückſtichtigt wird. Dieſe Verſchlechterung be⸗ trägt nach der jetzigen Lage 7080 000% jährlich. Da die Kürzung von 5 v. H. rund 276 000/ ausmacht, ergibt 1 v. H. 55 000%; zur Berückſichtigung der 70—80 000/ wäre alſo die Kürzung von 5 v. H. um 1,5 v. H. auf 3,5 v. H. zu ermäßigen. II. Nach dem Gemeinſchaftsvertrag ſind die Zinſen und Abſchreihungen für die gemeinſchaftlich benützten Betriebsanlagen und Be⸗ Der Ozeanflieger Von Imre Halasz (Einzig autoriſterte Ueberſetzung aus dem Ungariſchen von Maurus Mezei, Wien) Ich erhielt einen Expreßbrief von Kondor. ſtand darin: „Kommen Sie ſofort zu mir. Großes Ge⸗ ſchäft in Ausſicht.“ Ich fuhr auf der Stelle zu Kondor. Wenn er ſo ſchreibt, iſt es ſicher, daß viel Geld zu verdienen ſei. Kondor iſt nämlich ein genialer Menſch. Das iſt ſeine Beſchäftigung. Er hat ganz vorzügliche Geſchäftstips. Mich hat er ſchon einmal als Kompagnon in ein größeres Geſchäft einbezogen. Während der ungariſchen Räteregierung kam er mit der Idee zu mir, ſämtliche Gebetbücher— in welchem Artikel damals eine große Baiſſe herrſchte— zuſammenzukaufen. Er ſah es voraus, daß die Menſchen— ſobald die Räteregierung ein Ende nehmen wird— Gott danken werden und in den Gebet⸗ büchern infolgedeſſen eine Hauſſe ausbrechen würde. Wir kauften auch drei Waggons Gebetbücher zuſammen und ver⸗ kauften ſie nach dem Sturz der Räteregierung um den zehn⸗ fachen Preis. „Was mochte ſich alſo Kondor wohl haben? Ich langte bei ſeiner Wohnung an. Nun, ich ſollte es als⸗ bald erfahren. f „Es iſt von einer großen Sache die Rede, lieber Freund,“ begann Kondor feierlich.„Das größte Geſchäft, an das ich mich jemals herangemacht habe.“ s Die gewichtigen Worte machten jeden einzelnen Augenblick des Wartens für mich nur deſto ſpannender. „Sprechen Sie,“ drang ich aufgeregt in Kondor,„um was handelt es ſich? Ich hoffe, nicht um irgendein Luftgeſchäft.“ „Zufällig iſt es gerade ein ſolches. Dafür aber etwas erſt⸗ klaſſiges. Ich werde den Ozean überfliegen.“ Ich betrachtete ihn ſtaunend:.. „Kondor! Sie wären diefer Tollkühnheit fähig? Wiſſen Sie, wie groß ſo ein Ozean iſt? Und überhaupt, wo iſt da das Geſchäft?“ „Na hören Sie, beſte Geſchäft, das es Nur ſoviel wieder ausgedacht das Ueberfliegen des Ozeans iſt doch das gibt. Beſonders bei einer ſolchen Diſtanz: von Budapeſt bis Newyork. triebsmittel nach dem Verhältnis der Faßrleiſtungen von beiden Städten gemeinſam zu tragen. Nach dem Voranſchlag der Straßenbahn 1929 hat Ludwigshafen für Anlagen uſw der Stadt Mannheim an Mannheim zu leiſten: für Verzin⸗ fung 208 000 4, für Abſchreibung 122 200„4. Mannheim hat für Anlagen der Stadt Ludwigshafen zu leiſten: für Ver⸗ zinſung 40 600 4, für Abſchreibung 14100 4. Verbleiben zu Laſten von Ludwigshafen 275 500 4. Die Zins⸗ und Ab⸗ ſchretbungsſätze wurden im neuen Gemeinſchaftsvertrag gegenüber dem früheren erhöht. Ludwigshafen erſtrebt auch ier eine Entlaſtung und hat zunächſt beantragt, dieſe Sätze wiederum zu ermäßigen, und zwar unter die Sätze des alten Vertrags und die Abſchreibung teilweiſe fortfallen zu laſſen; nach ſeinem Antrag würde ſich die Leiſtung von Ludwigs⸗ hafen um rund 86 000 4(darunter um 34 600 4 für den ge⸗ meinſchaftlichen Werkerhaltungsfonds) mindern. II. Die O. E..⸗Bahnen dürfen auf den Mannheimer Strecken durch Inhaber von Straßenbahnausweiſen benützt werden. Die Einnahmen aus den in den O. E..⸗Wagen ge⸗ löſten Fahrſcheinen verbleiben der O. E. G. Hinſichtlich der Fahrſcheinhefte beſtimmt der Vertrag zwiſchen Mannheim und der O. E. G. für die Strecke Käfertal Mannheim, daß von dem Erlös aus Fahrſcheinheften, die auf dem geſamten Netz der Straßenbahn Mannheim⸗Ludwigshafen ausgegeben wer⸗ den, die O. E. G. einen Anteil gemäß ihrer Fahrleiſtung innerhalb der Stadt erhält. Der Anteil der O. E. G. beträgt rund 2 v. H. der Einnahmen ants Fahrſcheinheften. Dieſe Vereinbarung zwiſchen Mannheim und O. E. G. wurde Ludwigshafen nicht ausdrücklich mitgeteilt, auch im neuen Gemeinſchaftsvertrag iſt die Sache nicht geregelt. Auf Grund dieſer Tatſache verlangte Ludwigshafen bei den fetzigen Ver⸗ handlungen zunächſt, daß die O..G. bei Verteilung des Er⸗ löſes aus Fahrſcheinheften völlig ausſcheiden ſolle; hierdurch würde ſich Ludwigshafen um rund 40 000/ jährlich ver⸗ beſſern. Ludwigshafen ließ ſich aber überzeugen, daß das ungerecht wäre, weil die Inhaber von Straßenbahnfahrſchein⸗ heften die O. E. G. benutzen dürfen und dem Gemeinſchaſts⸗ betrieb durch die O..G. keinerlet Ausgaben erwachſen. Lud⸗ wigshafen machte weiter geltend, daß die die Stadtſtrecken benützenden O...⸗Wagen gewiſſermaßen eine Konkurrenz der Straßenbahn bedeuten. Dies iſt in dem Umfang richtig, in dem die Straßenbahn ohne Vermehrung ihrer Fahrleiſtung den O. E..⸗Verkehr übernehmen könnte. Aus dieſem Grund wünſcht Ludwigshafen auch hierfür eine Ermäßigung der in Ziffer 1 dargelegten Kürzung von 5 v. H. IV. Auf Grund der Ziffer J beantragt Ludwigshafen eine Ermäßigung der Kürzung von 5 v. H. um 1% v.., auf Grund der Ziffern 11 und III unter Zurückſtellung weitergehender Forderungen eine weitere Ermäßigung um zuſammen 1 v.., ſo daß alſo die Kürzung insgeſamt von 5 auf 2½ v. H. vermindert würde. Ludwigshafen würde damit um rund 137 000„ jähr⸗ lich entlaſtet. Nach Abwägung aller Verhältniſſe läßt ſich eine Ermäßigung um 2 v. H.(alſo rund 110 000%) durchaus recht⸗ fertigen, eine weitere Ermäßigung erſcheint jedoch nicht voll⸗ auf begründet. Vorausſetzung der Vertragsänderung iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Beteiligung der O. E. G. an den Einnahmen aus Fahrſcheinheften, ſoweit die Käfertaler Linie in Betracht kommt, nicht mehr beanſtandet wird. Der Stadt⸗ rat Ludwigshafen hat der ſich hieraus ergebenden Aenderung des Vertrags bereits zugeſtimmt. Nach der Vereinbarung, die dem Bürgerausſchuß zur Ge⸗ nehmigung vorliegt, erhält 8 58 des Vertrags vom 9. März 1926 folgende Faſſung:„Von dem Geſamterlös erhält die Stadt Mannheim 76 v.., Ludwigshafen 24 v. H. Die Grundlage für dieſen Verteilungsſatz bildet die Verhältnis⸗ zahl 27 zu 73(d. i. der Anteil der wagenkilometriſchen Jah⸗ resleiſtung jeder Stadt— Mannheim 73 v.., Lubwigs⸗ hafen 27 v. H.— zur Geſamtjahresleiſtung beider Städte Mannheim⸗Ludwigshafen). Aendert ſich im Jahresdurchſchnitt dieſe wagenkilometriſche Verhältniszahl— 27:73—, ſo er⸗ höht oder erniedrigt ſich der Einnahmeverteilungsſatz— 76:24— in gleichem Maße.“ — Das war noch nicht da. Ich gewinne damit den für den weiteſten Flug ausgeſetzten Preis von 100 000 Dollar. Ich werde für ſämtliche Blätter der Welt um ſchweres Geld Artikel ſchreiben. Und ein Extra⸗ honorar werde ich von jener Firma erhalten, welche die ganze Welt mit mehreren Millionen Exemplaren meiner Photo⸗ graphien überſchwemmen wird. Mindeſtens 20 000 Dollar wird mir irgendeine amerikaniſche Filmfabrik anbieten, wenn ich in deren Film auftrete. Mit einem Wort: die größten Geſchäftsmöglichkeiten. Und wie hoch iſt demgegenüber das Anlagekapital? Nicht einen Heller mehr als die beiden Flug⸗ zeuge koſten.“ „Zwei?“ fragte ich ſtaunend.„Das habe ich noch nie ge⸗ hört. Wozu brauchen Sie zwei Flugzeuge? Oder ſtellen Sie ſich die Sache etwa ſo vor, daß Sie— wenn Sie von dem einen abſtürzen— von dem zweiten aufgefangen werden?“ „Alſo ſehen Ste,“ ſagte Kondor hierauf überlegenen To⸗ nes.„Sie haben nicht die geringſte Ahnung davon, was man zu einem ſolchen Unternehmen benötigt. Die zwei Flugzeuge brauche ich unbedingt, denn eben darauf baſiert ja der Trick.“ „Was für ein Trick? Bei der Sache gibt es alſo auch einen Trick?“ „Das will ich meinen. Sie werden doch nicht vielleicht glauben, daß ich den Ozean tatſächlich überfliegen werde. Was bin ich denn? Ein Adler? Oder ein Geier? Hingegen Her Ich lauſchte geſpannt, denn ich wußte, daß jetzt jene ge⸗ niale Idee folgt, die Kondors Geſchäfte ſo charakteriſteren. „Der Trick beginnt dort,“ ſetzte Kondor fort,„daß ich in Amerika einen Zwillingsbruder habe, der mir zum Verwech⸗ ſeln ähnlich ſteht. Nun alſo: wir laſſen zwei Flugzeuge an⸗ fertigen, die ſich gleichfalls zum Verwechſeln ähnlich ſein wer⸗ den. Wir malen auf beide ein und denſelben Namen, ſagen wir:„Puſtaſtolz“. Nach ausgiebiger Reklame und vielen pho⸗ tographiſchen Aufnahmen ſteige ich eines ſchönen Tages unter dem Triumphgeſchrei des Publikums auf dem hieſigen Flug⸗ platz auf. Nach kurzer Zeit, wenn ich den Leuten ſchon aus dem Geſichtskreis entſchwunden ſein werde, laſſe ich mich auf irgendeinem verlaſſenen Orte nieder. Ich verſtecke das Flug⸗ zeug und auch ich ſelbſt verſchwinde für eine Zeit. Hingegen am Nachmittag des nächſten Tages ſteigt mein Zwillingsbru⸗ der in der Nähe von Newyork an einer verlaſſenen Stelle mit dem„Puſtaſtolz“ auf und landet eine Viertelſtunde ſpäter in Newyork unter dem Triumphgeſchrei der Menge. Photo⸗ Staͤdtiſche Nachrichten 31,4 C Die Queckſilberſäule ſetzt ihre Kletterübungen fort. Die Hitze nimmt welter zu. Heute morgen zeigte das Thermo⸗ meter eine Lufttemperatur von nicht weniger als 22,3 Gr. C. an, alſo nahezu 5 Grad mehr als geſtern morgen. In der vergangenen Nacht betrug das Minimum ungefähr ebenſo⸗ viel: 21,6 Gr. C. Da war es doch in der Nacht zum Mittwoch mit 15,5 Gr. C. noch verhältnismäßig„kühl“. Die Höch ſt⸗ temperatur wurde geſtern mit 31,4 Gr. C. gegen 28,6 Gr. C. am Dienstag erreicht. Unerträglich war wieder die Schwitle. Wer es möglich machen konnte, flüchtete ſchon vormittags ins Strandbad. Aber auch die geſchloſſenen Bäder wieſen den ganzen Tag über einen ungewöhnlich ſtarken Be⸗ ſuch auf. Wer ſich nicht in die kühlenden Fluten des Rheines ſtürzte, machte es ſich abends in der Wohnung möglichſt be⸗ quem. Innerhalb der vier Pfähle darf man ſich ja auf die Bekleidung mit dem Badeanzug beſchränken, ohne daß man in Strafe genommen wird. Auf dem Dache des gegenüber⸗ ltegenden Hauſes ſaß geſtern abend lange Zeit ein funger Mann, der nur die Badehoſe anhatte. Es war kein Mond⸗ ſüchtiger. Der junge Mann nahm lediglich ein Luftbad. In ſo luftiger Höhe konnte er dies ungeſtört tun, denn ſo weit reicht das Auge des Geſetzes nicht. Wird ſich das Wetter ändern? Haben wir Regen zu erwarten? Der Mond war mit einem Hof umgeben, ein ſehr zuverläſſiges Vorzeichen für Witte⸗ rungswechſel. Der Himmel war in der Tat heute früh ſtark bewölkt. Es ſcheint aber nicht, daß aus der Drohung Ernſt wird, denn in dem Augenblick, in dem wir dieſe Zeilen ſchreiben, iſt eine bedeutende Aufklärung eingetreten. Autoſchläuche- die große Gefahr Ueberall herrſcht Babehochbetrieb. Jeder ſucht im Waſſer Kühlung. Selbſt Nichtſchwimmer, deren es leider immer noch zahlreiche gibt, wagen ſich in das naſſe Element. Ein be⸗ liebtes Sicherungsmittel bilden ausgediente Fahrrad⸗ und Autoſchläuche. Beſonders letztere tragen einen Körper ganz ausgezeichnet. Durch dieſen Umſtand verleitet, wagen ſich Nichtſchwimmer ins tiefe Waſſer. Es kann ihnen la nichts paſſtieren. So denken ſte wenigſtens. Doch bilden die Ringe für Nichtſchwimmer im tiefen Waſſer eine große Gefahr. Meiſtens ſind es doch ausgediente Reifen, die die Luft nicht mehr richtig halten. Langſam läßt ihre Tragfähigkeit nach. Es können aber auch andere Fälle eintreten, in denen die Luft aus irgend einem Grunde langſam oder auch ſchnell entweicht. Wer ſich auf ſeinen Ring verlaſſen hat und ſich gerabe im tiefen Waſſer befindet, iſt verloren, wenn nicht raſch Hilfe zur Stelle iſt. Etwas ſicherer ſind dann ſchon die Reiſen, die im aufgepumpten Zuſtand noch mit einem feſten Leinwand⸗ ſtreifen umwickelt ſind. Aber dennoch ſollten Nichtſchwimmer unter allen Umſtänden vermeiden, mit derartigen unzuläng⸗ lichen Mitteln das ſichere Ufer zu verlaſſen. * * Schlafwagen Berlin Mailand. Seit 14. Juli wird in dem D 92 Berlin Potsd. Bahnhof ab 20.50 Uhr über Frank⸗ furt Baſel ein Schlafwagen Berlin— Mailand ge⸗ fahren werden, der in Mailand um 20.00 Uhr eintrifft. Die Rückfahrt erfolgt ab Mailand.25 Uhr, die Ankunft in Ber⸗ lin mit dem D 91 um.50 Uhr auf dem Potsdamer Bahnhof. Vorausſichtlich wird der Wagen bis zum 29. November 1929 verkehren. * Tätigkeit der Berufsfeuerwehr. Im Monat Juni wurde die Berufsfeuerwehr im ganzen 31 mal alarmiert. In einem Falle handelte es ſich um Großfeuer, in 5 Fällen um Mittelfeuer, in 8 Fällen um Kleinfeuer und in 17 Fällen um ſonſtige Hilfeleiſtungen. Mit dem Krankentransportwagen wurden 348 Transporte durchgeführt. 7 * Frecher Diebſtahl. Geſtern mittag wurde einer Frau, die ſich in der Rheinhäuſerſtraße mit einer anderen Frau unterhielt, der gefüllte Marktkorb, den ſie neben ſich geſtellt hatte, entwendet. Aber wie oft nicht ein Unglück allein kommt, ſo auch hier. In der Aufregung lief die Beſtohlene einem Motorradfahrer aus Würzburg in das Rab, ſtürzte zu Boden und trug einen Bruch des linken Fußes davon. Unter⸗ deſſen hatte der Dieb unbehelligt das Weite ſuchen können. graphiſche Aufnahmen, in den Blättern rieſenlange Artikel und das Geld ſtrömt uns von allen Seiten zu, ſo wie ich das ſchon vorhin geſagt habe. Dasſelbe läßt ſich dann auch um⸗ gekehrt machen. Nun, was ſagen Sie zu der Idee?“ Ich habe erklärt, nicht wahr, daß dieſer Kondor ein ge⸗ nialer Menſch iſt. Ich werde zu ihm als Kompagnon gehen. Theater und Muſik 1„Der Lindberghflug“ von Brecht⸗Hindemith⸗ Welll gelanat im Rahmen der„Deutſchen Kammermuſik Baden⸗Baden“ am Samstag, 27. Juli, zur Uraufführung, Be⸗ ſetzung: Lindbergh— Joſeph Witt⸗Dortmund;„Der Nebel“ und die„Stadt Newyork“— Johannes Willy⸗Frankfurt am Main;„Der Schneeſturm“— Oskar Kalman⸗Berlin;„Der Schlaf“— Betty Mergler⸗Frankfurt a..; Chor: Hugo Holles Madrigalvereinigung Stuttgart. Orcheſter: Das Rundfunkorcheſter Frankfurt. Dirigent: Generalmuſtkdirek⸗ tor Hermann Scherchen⸗Königsberg. Regiſſeur: General⸗ intendant Ernſt Hardt⸗Köln. * Die Heilbronner Feſtſpiele:„Das Käthchen von Heil⸗ bronn“. In der klaſſiſchen Käthchenſtadt Heilbronn g. N. ſpielt in dieſem Sommer eine durch Oberſpielleiter Paul Schmid zu kraftvoller Einheit zuſammengefaßte Laienſpiel⸗ ſchar die rührende Märchendichtung des deutſcheſten Dichters, Kleiſts„Käthchen von Heilbronn“, im wunderbaren Rahmen des dortigen hiſtoriſchen Deutſchordenhofes. Sie führt nach einſtimmigem Urteil kritiſcher Stimmen und der Preſſe Kleiſts Werk in edlem Wollen und allſeitig anerkaun⸗ tem großen Können zu ungetrübter Schönheit, Es bleibt ein unvergeßlicher Eindruck, den das Spiel der faſt 300 Mit⸗ wirkenden nach jeder Vorſtellung bei den Zuſchauern hinter⸗ läßt.(Näheres ſiehe Anzeige.) 2 Städtiſche Kunſthalle Mannheim. Als Ergänzung der architektoniſchen Abteilung in der badiſchen Werkſchau zeigt die Kunſthalle gleichzeitig bis Ende Auguſt die Er⸗ gebniſſe dreier großer badiſcher Architektur Wett bewerbe, die in letzter Zeit veranſtaltet wurden. Es ſind dies die Wettbewerbe für: den Erweiterungsbau der Uni⸗ verſität Heidelberg; den Neubau einer Heilſtätte Hirſchhalde in 85 Dürrheim und die Siedlung Dammerſtock in Karls⸗ ruhe. . 4 Seite. Nr. 328 Donnerstag, den 18. Juli 19209 Das Spielfeſt der Mannheimer Volksſchule Der Arbeitseifer unſerer lieben Mannheimer Buben und Mädels ſei ganz gewiß nicht angezweifelt, aber das iſt doch Anbeſtritten, daß die Schaffensfreude und der Tatendrang Anſerer Achtkläßler in den letzten Wochen, ganz beſonders in den Turn⸗ und Spielſtunden, zutage trat. Vielleicht waren in dieſer Zeit ſogar die Hausaufgaben angenehm und willkom⸗ men, weil ſie nämlich im Trainieren für das Spielfeſt beſtan⸗ den, und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß auf ſo mancher„Gaß“ die großen Buben einmal für kurze Zeit vom Fußballſpiel ließen und zum Leidweſen friedlicher Paſſanten Schnellauf, Weitſprung und Ballweitwurf oder„Treiwerles“ ſpielten, wie zu unſerer Zeit der Fachausdruck hieß. Das alles ſind nur— im Ernſt geſagt— löbliche Beweiſe dafür, daß das Mannheimer Volksſchulſpielfeſt immer tiefer Wurzel faßt im Volke, daß es in ſtets ſtärkerem Maße die Aufmerkſamkeit und Liebe der Mannheimer gewinnt und von immer größerer er⸗ zieheriſcher Bedeutung wird. Denn das iſt doch an der gan⸗ zen Veranſtaltung, die ja an und für ſich in zwei glatten Stunden aus und vorüber iſt, die Hauptſache, daß ſie ge⸗ tragen wird von erzieheriſchen Gedanken und ſich noch eine ganze Zeitlang erzieheriſch auswirkt. Das Spielfeſt iſt An⸗ trieb und Sporn während der Vorbereitung und es iſt freude⸗ gebende Erinnerung in der Zukunft. Damit aber ſind ſchon die Grundkräfte der jugendlichen Menſchenſeele genannt, aus denen heraus das Feſt geſtaltet wird und die wiederum durch das Feſt geſtärkt und geſteigert werden. Es ſind dies die Grundkräfte: Antrieb zur Entfaltung aller Kraft im Dienſte der Sache und Bereitſchaft, im Dienſte der ganzen Spiel⸗ gruppe ſich einzuordnen, die beſchwingende Kraft der Freude, die auch das noch ſo ferne Ziel ereichbar macht. In dieſen Grundkräften aber ſind gleichzeitig geſtählt bedeutende Mit⸗ tel zur Zucht, ohne die es keine Heranbildung und keine Wah⸗ rung eines Volkstyps geben kann. Hier aber mündet die Wirkungsrichtung des Spielfeſtes ein in den breiten Strom volkserzieheriſcher Aufgaben, die jedem einzelnen Glied des Volkes geſtellt ſind. Das Spielfeſt in ſo großem Rahmen hat überzeugende Wirkung. Das wurde geſtern von neuem bewieſen. Zwar brannte die Sonne ganz erbarmungslos hernieder, aber die Freiübungen der Mädels und Buben boten geradezu ein erfriſchendes Bild. Man empfand die Hitze unter dem Holz⸗ dach der Tribüne einfach nicht ſo ſehr, wenn man die flinken Läuferinnen und Läufer die Rundſtaffel laufen ſah. Das Hindernisrennen der Buben zeigte in brigineller Weſſe, wie man ohne jedes Gerät eine ſehr große Menge von Knaben gleichzeitig turneriſch beſchäftigen kann. Zeigten die gemeinſamen Freiübungen ſo recht die neue Art des Turnens, bet der der Hauptwert auf die Bewegung gelegt wird, ſo be⸗ wies gerade der Volkstanz der Mädchen, wie man immer mehr der Schönheit eine Ehrenſtelle im Turnen und Spielen einräumt. So verlief das Feſt in voller Harmonie, und unter dem Jubel der glücklichen Preisträger konnte am Ende Schul⸗ rat Beck die Preisverteilung vornehmen. Mit treff⸗ lichen Worten betonte er den Individual⸗ und den Gemein⸗ ſchaftswert des Spielfeſtes, gedachte des Stifters Karl Reiß und des Förderers von Turnen und Spiel, Geheimrat Dr. Sickinger, und dankte allen, die durch Mitarbeit oder Be⸗ ſuch ihr Intereſſe bekundeten: Regierungsrat Broß mer, Polizeidirektor Dr. Bader, Bürgermeiſter Böttger, den Beigeordneten Zöpffel und Dr. Zeiler, den Stadt⸗ ä ken, den Vertretern anderer Schulen und nicht zuletzt den Lehrerinnen und Lehrern, die unter Leitung von Frl. Grieß⸗ baum und Herrn Schweitzer als Führer der ſpielenden Klaſſen mitwirkten. Das Reißbanner trugen ſtolz die Buben von Rheinau und den Reiß⸗ ſchild die Mädchen von Waldhof nach Hauſe. Im Staffellauf der Mädchen errang Waldhof den erſten Preis, und auch im Staffellauf der Knaben ſiegte Waldhof.„In der neidloſen Anerkennung des Siegers zeigt ſich der echte Turner“, betonte Schulrat Beck, und es hatte wahrhaftig den Anſchein, als ſeien unſere Achtkläßler richtige Turner. Mit einem fröhlichen Geſang auf unſer Pfälzerland, von Herrn Reichert komponiert und dirigiert, hatte man begonnen, mit dem Lied„Sind wir vereint zur guten Stunde“ ſchloß das Feſt, während die Muſikkapelle Hö mann Webau in den Pauſen und zu einzelnen Vor⸗ führungen konzertierte. Veranſtaltungen *„Im Wiener Prater“. Edi Kugler, genannt der„feſche Edi“, mit ſeiner ſchmucken uniformierten Wiener Deutf chmeiſter⸗ Kapelle hat im Anſchluß an ſein, ſo überaus erfolgreiches Gaſtſptel in München und Stuttgart, eine Sommertournee angetreten, die dieſes Wiener Orcheſter auch für einen Tag zu uns führt. Wer ſich einen vergnügten Abend beretten will, der verſäume dieſe Gelegenheit nicht. Die Konzerte finden am Montag, Dienstag und Mittwoch kommender Woche im Friedrichspark(bei ungünſtiger Witterung im Saal) ſtatt, außerdem Mittwoch nachmittag großes Fremden⸗ und Familienkonzert. Näheres iſt aus Anzeigen und Plakate erſichtlich. * Ferienkarten für den Friedrichspark. Die Ausgabe von ſo⸗ genannten Ferien⸗ Dauerkarten, die im letzten Jahre ſo großen Anklang ſanden, erfolgt dieſes Fahr bereits vom Sonntag, 21, Juli ab. Die Karten behalten ihre Giltigkeit bis Mitte Oktober und berechtigen zum freien Beſuch des Parks und der Abonnements⸗ Konzerte. Da der Preis einer ſolchen Ferienkarte äußerſt niedrig bemeſſen iſt, iſt es auch größeren Familien ermöglicht, ſich in den Be⸗ ſitz von Dauerkarten zu ſetzen.(Näheres Anzeige), Kommunale Chronik Erhaltung des Badiſchen Landestheaters * Karlsruhe, 17. Juli. Der Gemiſchtberatende Ausſchuß, an den der Bürgerausſchuß die Vorlage des Stadtrats betr. Zuſchuß zum Badiſchen Landestheater verwieſen hat, iſt zu einem Ergebnis gekommen, dem wir Nachſtehendes ent⸗ nehmen: Die Erhaltung des Landestheaters als bedeutſame Pflegeſtätte der Kunſt im Lande Baden iſt dringend erfor⸗ derlich. Die finanzielle Lage erheiſcht aber eine Erleichterung der der Stadt Karlsruhe zufallenden finanziellen Laſt durch eine Rationaliſierung im Sinne eines Gemein⸗ ſchaftsbetriebes mit dem Theater benachbar⸗ ter Städte. Bis zur Durchführung einer ſolchen Maß⸗ regel muß der Zuſchuß von etwa 750 000 Mark eingehalten werden. Der Zuſchußbedarf des Landestheaters darf, ab⸗ geſehen vom Bauaufwand, aber einſchließlich ber Penſions⸗ laſten, nicht größer ſein als 1225 000 Mark. Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Die Meſſerſtecherei auf dem Meß platz vor dem Schwurgericht Mannheim Geſtern vormittag 9 Uhr begann unter ſehr großem Andrange des Publikums, namentlich von Sportsmitgliedern aus der Neckarſtadt, die 3. Tagung des Sch wurgerichts Mannheim. Den Vorſitz führte Landgerichtsrat Dr. Arnold. Beiſitzende Richter waren die Landgerichtsräte Dr. Schweizer und Dr. Darmſtädter. Den erſten Verhandlungsgegenſtand betraf die Anklageſache gegen Adolf Heinrich Eichner aus Worms wegen Körperver⸗ letzung mit nachgefolgtem Tode. Der Angeklagte iſt am 23. Januar 1888 zu Worms geboren. Seit 17. Mai ſaß er im Bezirksgefängnis in Unterſuchungshaft. In der Nacht vom 16/17. Mai morgens 723 Uhr hat er im Verlauf eines Streites dem am 23. Juni 1899 geborenen verheirateten Taglöhner Georg Peter Ritz auf dem Meßplatz einen Meſſerſtich in die linke Bruſtſeite verſetzt, der das Herz ver⸗ letzte. Infolge hinzugetretener Wundinfektion iſt der Ge⸗ ſtochene im 25. Mai im Allgemeinen Krankenhaus geſtorben. Ritz hinterläßt eine junge Witwe von 28 Jahren mit fünf unverſorgten Kindern. Die Tat Der Angeklagte will ſchuldlos ſein. Eichner und Ritz lernten ſich in einem Sportsverein in der Neckarſtadt kennen. Sie kamen zuerſt gut miteinander aus, ſpäter gab es jedoch Differenzen, die auf das angeblich unſportliche Verhalten von Ritz zurückzuführen ſind. Ritz war ein herkuliſch gebauter Mann, der über große Körperkräfte verfügte. Er war ein ebenſo guter Athlet und Ringer wie der angeklagte Eichner. Dieſer ſtellte dem Ritz kein gutes Zeugnis aus. Ritz habe wenig gearbeitet, ſei lieber ſtempeln gegangen und habe auch dem Alkohol zugeſprochen. Er ſelbſt habe an dem Abend der Tat etwa—9 Glas Bier getrunken.—4 Stein ſeien heraus⸗ gewürfelt worden. Um halb 2 Uhr morgens ſei er nach Hauſe gegangen. Auf dem Heimweg habe ihn der anſcheinend be⸗ trunkene Ritz ohne jeden Grund beſchimpft, u. a. auch ihn den größten Ausbeuter geheißen und ſich dabei als Kommuniſt aufgeſpielt. Als Eichner den Ritz einen Faulenzer hieß, hat er von Ritz einen Kinnhacken erhalten. Darauf griff der Angeklagte in ſeiner Wut zum Meſſer und verſetzte dem Angreifer einen Meſſerſtich. Der ganze Vorgang ſpielte ſich im Zeitraum von einigen Sekunden ab. Der Vorſitzende kann nicht verſtehen, daß der Angeklagte ſofort zum Meſſer gegriffen und zugeſtoßen hat. Als er⸗ fahrener Mann und guter Ringer und Athlet hätte er ſich doch anders wehren können. Der Angeklagte erwiderte, daß Ritz mit einem harten Gegenſtand auf ihn eingeſchlagen hat. Im Beſitze des Geſtochenen fand man ſpäter tatſächlich auch ein Rehgeweih. Dem einzigen Augen⸗ und Hauptzeugen der Tat, einem Taglöhner, muß bald jedes Wort herausgeholt werden. Er ſprach jeweils nur 2 bis 3 Worte, um dann ſtecken zu bleiben. Der Vorſitzende bewies dabei eine Lammsgeduld. Der Zeuge bezeichnet den Ritz als den Urheber des Streites. Faſt alle Zeugen bezeichnen Eichner als einen fleißigen, um⸗ gänglichen und ordentlichen Menſchen. Ein Vorſtandsmitglied des Vereins für Sport⸗ und Körperpflege führte aus, daß Ritz und Eichner in früheren Jahren eifrig miteinander trai⸗ niert hätten. Beide ſeien tüchtige Ringer geweſen. Ritz habe als der ſtärkere gegolten. Ein anderer Zeuge ſchilderte den Ritz als einen leicht aufbrauſenden Menſchen, der mit Bezug auf ſeine 5 Kinder einmal geſagt hat: Wenn ich auch einge⸗ ſperrt werde, meine fünf Haſen werden doch verſorgt. Plädoyer Erſter Staatsanwalt Dr. Frey will von einer Not⸗ mehr des Angeklagten nichts wiſſen. Ein Athlet und guter Ringer könne ſich mit den Fäuſten verteidigen und brauche kein Meſſer. Er beantragte eine Gefängnisſtrafe von neun Monoten. Rechtsanwalt Dr. Pfeiffenberger vertritt in ſeinem mehr als einſtündigen, temperamentvollen Plädoyer die Auf⸗ faſſung, daß der Angeklagte eben doch in Notwehr gehan⸗ delt hat. Er verweiſt darauf, daß der aggreſſinz Ritz kein Freund vom Arbeiten war daß er bei den Notſtands⸗ arbeiten immer ſpäter wie die anderen erſchien und daß ihn bei dieſen Arbeiten ein ſtädtiſcher Meiſter nur mit dem Re⸗ volver vom Leibe halten konnte. Ritz ſei ein Draufgänger geweſen und ſeinem Mandanten ſei nichts anderes übrig geblieben, als das Meſſer zu ſeiner Verteidi⸗ gung zu ziehen. Der Angeklagte habe in Notwehr gehan⸗ delt und ſei daher freizuſprechen. Urteil: Das Schwurgericht verurteilte den Angeklagten, wie ſchon im geſtrigen Abendblatt gemeldet, zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 4 Monaten abzüglich 2 Monaten Unter⸗ ſuchungshaft und zur Tragung der Koſten des Verfahrens. Der Haftbefehl wird aufgehoben und dem Angeklagten für den Reſt der Strafe Strafaufſchub auf Wohlver⸗ halten gewährt. Als Geſchworene waren ausgeloſt: Frau Anna Fröh⸗ Lich Frau Frieda Röderer, Lackierer Gerhard Buſch, Schneider Heinrich Beißwenger, Schmied Joſef Dick⸗ mann, ſämtlich von Mannheim, und Frau Mina Kohn von Weinheim. Bezirksarzt Dr. Manz und Medizinalrat Dr. Götzmann und 12 Zeugen waren geladen. ch. .. df ã ĩͤĩddddßcwßß//ff//ã//ã//ũã ͤ ͤãͤãããã ͤ yd ͤ 00 0 Aus dem Lande Letzter Reſt der Neckarſchlepperkette * Heidelberg, 17. Juli. In der ſtillen Morgenfrühe des Mittwoch hat man den letzten Reſt der Schlepper⸗ kette zwiſchen dem Wieblinger und dem Stauwehr bei der alten Brücke aus dem Neckar genommen. geräuſchvolles Neckaridyll. Die Karlsruher Pelzdiebe entkommen? * Karlsruhe, 17. Juli. Die Nachforſchungen in Kehl haben ergeben, daß die Pelzwaren tatſächlich mit der Bahn angekommen waren. Bevor die Gendarmerie von dem Diebſtahl und dem wahrſcheinlichen Weg der Ware unterrichtet war, iſt dieſe bereits am Vormittag des Dienstags abgeholt worden. Trotz Funkſprüchen an die Grenzſtationen und die Polizeiämter des Reiches haben, da den Verbrechern his zum Bekanntwerden des Raubes immerhin faſt zwölf Stunden zum Entkommen verblieben, dieſe vermutlich die Grenze unbehelligt bei Kehl überſchreiten können. * «Neckargemünd, 17. Juli. Im Verlaufe des geſtrigen Tages hat ein bei der Stadt angeſtellter Vorarbeiter am Bachhangweg im unteren Stadtwald durch Erhängen ſeinem Leben ein Ende bereitet. trieb, iſt unbekannt. Was den Mann zur Tat Huch da Am 18. Juli 1864, vor 65 Jahren, wurde Ricarda Huch in Braunſchweig geboren. An der Züricher Univerſität pro⸗ movierte ſie zum Doktor phil., war Sekretärin an der dortigen Stadtbibliothek und ſpäter Lehrerin in Bremen. Ihre Romane, ihre kulturbiographiſchen und zeithiſtoriſchen Schriften ge⸗ hören zur Weltliteratur. Neben ihren belletriſtiſchen Schriften ſind ihre Bücher über die„Romantik“(1899 und 1902), die „Spaniſchen Erbfolgekriege“(1892) und„Der große Krieg in Mit dem 5 a n 5 W Geſtrü Ri i Verſchwinden des Neckarſchleppers versinkt ein weiteres, Wald und Geſtrüpp nach allen Richtungen. Die ergebnisloſe Vier Tage vermißt— lebend geborgen * Baden⸗Baden, 17. Juli. Am Freitag nachmittag ging ein hieſiger 75jähriger Privatmann zu einem Spazier⸗ gang weg, von dem er nicht zurückkehrte. Seitdem war er verſchollen. Die Baden⸗Badener Polizei nahm ſich ſofort des Falles lebhaft an. Autoſtreifen ſuchten alle Landſtraßen, alle Abhänge ab, Polizeiſtreifen mit Spürhunden durchquerten Suche wurde mit ungeheueren Mühen unter Leitung von Po⸗ lizeihauptmanun Sattler immer wieder aufgenommen; zwölf bis vierzehn Stunden waren die Polizeibeamten unter⸗ wegs in den verſchiedenen Waldgebieten um Baden⸗Baben. Heute war dieſen Bemühungen ein kaum mehr erwarteter Erfolg beſchieden: Im dichteſten Brombeergeſtrüpp am Fuße eines Abhangs des Fremerberges fanden die Polizeibeamten den Vermißten ohne größere Verletzungen noch lebend, wenn auch bewußtlos auf. Aus dem Sträucherdickicht ragten nur die Abſätze der Schuhe heraus. Nur dem Umſtand, daß die Suche mit allergrößter Sorgfalt und Auf⸗ merkſamkeit betrieben wurde, iſt es zu danken, daß der Ver⸗ mißte auf dieſe Weiſe entdeckt wurde. Er iſt offenbar in einem Schwindelanfall den Abhang hinabgeſtürzt; Näheres konnte aber, lt.„Bad. Preſſe“, da er das Bewußtſein noch nicht wieder erlangt hat, bis jetzt nicht in Erfahrung ge⸗ bracht werden. Drohender Hafenarbeiterſtreik * Kehl, 15. Juli. Der nun ſeit 11 Wochen dauernde Streik der Straßburger Hafenarbeiter, dem ſich erſt vor kurzem die Kranenführer u. a. m. angeſchloſſen haben, beginnt nunmehr ſeine Schatten auch auf den Kehler Rheinhafen zu werfen. Durch den Straßburger Streik weiſt der Kehler Hafen z. Zt. eine Schiffsfrequenz auf, wie ſie noch nie ſeit ſeinem Beſtehen zu verzeichnen war. Dieſe Hochkonjunktur, die zweifellos durch den Streik in Straßburg bedingt iſt, hat einigen Agitatoren von drüben Ge⸗ legenheit gegeben, den Hetzhebel hier anzuſetzen. Unab⸗ läſſig bearbeiteten ſie die Hafenarbeiterſchaft; ſie drangen ſo⸗ gar bis zu den Arbeitsſtellen vor, bis ihnen die Gendarmerie dieſe Art Agitation verbot. Dann nahmen ſie das Mittel des Flugblattes zur Hilfe, das ſie in Tauſenden von Exemplaren in der Stadt und bei der Arbeiterſchaft verteilten. Auch in verſchiedenen Verſammlungen verfuchten ſie ihr Heil; doch will es ſcheinen, als ob ihre Agitation wenigſtens bei dem ver⸗ nünftigen Teil der Arbeiterſchaft auf wenig fruchtbaren Boden gefallen iſt. Es beſteht durchweg nur ſehr geringe Luſt, der Streikaufforderung zu folgen. Lediglich die Kommuniſten wollen der Parole nachkommen und am heutigen Montag die Arbeit niederlegen. * * Karlsruhe, 17. Juli. Seit dem vergangenen Donners⸗ tag wird der 36jährige Kaufmann Okto Klumpp, gebürtig aus Sandershauſen, wohnhaft Kaiſerallee 19, vermißt. Klumpp hat vom Kriege her einen ſchweren Kopfſchuß. Es wird vermutet, daß er ſich ein Leid angetan hat. Schluß des redaktionellen Teils 3 Für die Gesundheit! D 8 S160 Peter Rixius 6. m. b.., Mannheim, fel. 26796 u. 97 Deutſchland“(191219) am bekan leſten. Wilhelm Müller jun., U 4, 25, Fernsprecher 21636 8 — E * 4 1 Donnerstag, den 18. Jult 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabef 5. Seite. Nr. 320 Aus der Pfalz 200⸗Jahrfeier des Progymnaſiums Grünſtadt * Grünſtadt, 16. Jult. Die Gründung des Progymnaſtums ünſtadt iſt zurückzuführen auf den Wunſch des Grafen Hermann von Leiningen, eine Bildungsſtätte zur Heran⸗ ziehung und Ertüchtigung von Lehrern zu errichten. Zu dieſem Zwecke wurde eine Schenkungsurkunde geſchaffen, wo⸗ nach der zwiſchen Altleiningen und Höningen(Pfalz) liegende umfangreiche Waldbeſitz des Grafen der ehemaligen Latein⸗ ſchule zu Eigentum für alle Zeiten überwieſen wurde. Be⸗ deutende Männer, die ſowohl im Staats⸗, Erwerbs⸗ und politiſchen Leben genannt worden ſind und noch jetzt genannt werden, ſind aus dieſer Schule hervorgegangen. U..: Reichs⸗ tagsabgeordneter Hofrat Dr. Bickes⸗Stuttgart, der ehemalige deutſche Geſandte Dr. Boyé, Admiral a. D. Theodor Frey. Reichsbahnpräſident a. D. Lieberrich(früher Präſident der Pfälziſchen Eiſenbahnen), Profeſſor Dr. Müller, Baurat der techniſchen Hochſchule Darmſtadt, der Biſchof von Mains, Dr. Hugo, der Präſident des Landgerichtes Landau, Dinger uſw. Viele der ehemaligen Schüler waren anweſend, damit die Zugehörigkeit und Verbundenſein mit der Schule doku⸗ mentierend. Eine eingehende Feſtſchrift aus der Feder des derzeitigen Rektors, Oberſtudienrats Ernſt, würdigt die Ent⸗ ſtehung und Entwicklung der Anſtalt, die ſich jeder konfeſſio⸗ nellen oder politiſchen Einſtellung fern zu halten verſtand. Zur Empfangsfeier am Samstag abend, die ſich zu ner Wiederſehensfeier von Schülern und Lehrern der chule geſtaltete, waren ungefähr 1200 Teilnehmer aus faſt allen Gauen Deutſchlands erſchienen. In feierlichen Reden wurden Erinnerungen an alte Zeiten wachgerufen, die das Band, das Schüler und deren Eltern umſchlingt, zu einem Vorbild für die heutige Jugend erſtehen ließ. Unter Ab⸗ gen des Vaterlandsliedes und einiger beliebter Studenten⸗ lieder verſtrich die Zeit bis ſich die gefundenen Freunde lange nach Mitternacht in ihre Quartiere begaben. Am Sonntag eröffneten feierliche Choräle von dem hohen Turme der alt⸗ ehrwürdigen Martinskirche herab, den erinnerungsreichen Tag. In den Gotteshäuſern der drei Konfeſſionen wurden entſprechende Feiern und anſchließend daran eine Gefallenen⸗ ehrung abgehalten, wobei ehemalige Schüler als Geiſtliche mitwirkten. Dieſe Feiern waren durchweg ſehr ſtark beſucht. Ein Mittageſſen in der bekannten Jakobsluſt ſchloß ſich an. Die älteſten Schüler der Anſtalt, es waren darunter ein Herr mit 86 und einer mit 82 Jahren, kamen in einer kurzen An⸗ ſprache zu Wort. Stiftungen zu Gunſten der Schule, denk⸗ würdige hiſtoriſche Bilder und ſonſtige Gegenſtände wurden zum Geſchenk dem Fond der Schule einverleibt und gebührend gewürdigt. Abends war Konzert in der Jakobsluſt, daran anſchließend Höhenbeleuchtung des die Stadt umgebenden Parkes. Der Montag vereinigte bei einer von der Winzer⸗ vereinigung gegebenen Weinprobe die Freunde eines guten Tropfens. Eine Autofahrt nach dem benachbarten herrlich gelegenen Höningen bildete den Abſchluß der Tagung. Ein echt pfälziſches Heimatfeſt iſt zu Ende gegangen und hat in allen Teilnehmern die Freude an unſerer lieben Pfalz ge⸗ ſtärkt. Möge die vielgeprüfte Pfalz einige Jahrhunderte der Ruhe und der Erholung aus ſchwerer Sorge und Plage, be⸗ ſchieden ſein. Das war der Wunſch aller, die ſich nach langer Zeit in Freundſchaft wieder fanden. J. W. Ein Kind von einer Lokomotive getötet * Ludwigshafen, 16. Fult. Die Reichsbahndirektton Lud⸗ wigshafen teilt mit: Am 15. Juli wurde auf ber freien Strecke bei Börrſtadt das drei Jahre alte Kind des Bahngehilfen Andreas Baumgärtner von der Lokomotive des vorbei⸗ fahrenden Eilzuges 177 getötet. Während der Vater mit Grasmähen beſchäftigt war, hatte das Kind mit ſeinem äl⸗ teren Bruder neben an der Böſchung geſpielt und war her⸗ untergerollt, wobei es von der Maſchine erfaßt wurde. ei 775 In * * Ludwigshafen, 17. Juli. Die am Montag, 5. Jult ge⸗ ländete, unbekannte männliche Leiche, die man als die Leiche des vermißten Geſchäftsführers Auguſt Ma aus Pirmaſens bezeichnete, konnte noch nicht identifiziert werden. Nach wie vor fehlen alſo jede Anhaltspunkte hinſichtlich der Perſonalien. Sportliche Deutſchlands Leichtathletik-Meiſterſchaſten Wo ſteht die deutſche Leichtathletik? In der Fülle der leichtathletiſchen Ereigniſſe einer Saiſon nehmen die Deutſchen Meiſterſchaften immer noch einen Gipfelpunkt ein. Sehr wertvoll ſind gewiß auch die Meiſterſchaften der Unterverbände, die großen nationalen und internationalen Sportfeſte, ſehr reizvoll auch die internationalen Repräſentativkämpfe, aber dieſe Veranſtal⸗ tungen erreichen doch alle nicht die Bedeutung und die Anziehungs⸗ traft der Deutſchen Meiſterſchaften. Dieſe Titelkämpfe bilden die große Heerſchau der Leichtathletik, ſie ſind die Tage der Rechenſchaft itber den Stand des Leiſtungsvermögens in der deutſchen Athletik. Deutſcher Meiſter zu werden, das iſt eine Ehre, die immer noch über allen anderen Ehren und Siegen des Leichtathleten ſteht. Im Vorjahre hatten die Deutſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften noch eine ſpezielle Bedeutung: ſie waren zugleich eine letzte Ausleſe für die Beſchickung der Olympiſchen Spiele. Dieſe Bedeutung entfällt diesmal, dafür kommt aber eine neue hinzu. Deutſchlands erſtaun⸗ licher Aufſchwung in der Leichtathletik während der Nachkriegsjahre iſt nicht ohne Beiſpiel geblieben: auch in anderen Ländern war man nicht untätig. Die in den letzten Wochen ausgetragenen Meiſter⸗ ſchaften in England, Italien, Oeſterreich, Frankreich, Tſchechoflowakei, die verſchiedenen Länderkämpfe und großen Sportfeſte des Auslandes haben gezeigt, daß eine Reihe von Ländern gerade in den letzten Monaten eine faſt verblüffende Aufwärtsentwicklung durchmacht. In beſonders ſtarkem Maße wuchs das Leiſtungsvermögen in Italien und Frankreich, aber auch die Tſchechen und Ungarn konnten Ergebniſſe aufweiſen, die international geſehen unbedingt erſtklaſſig waren. Es fehlte darum auch nicht an Stimmen, die unſere kaum gewonnene Vormachtſtellung in der Leichtathletik des Kontinents gefährdet ſehen. Nun ſollen die Deutſchen Meiſterſchaften zeigen, wo unſere Leicht⸗ athletik ſteht und wie ihr Kräfteverhältnis im Vergleich mit den anderen Nationen iſt. In Breslau und Frankfurt a. M. „Offen für alle Deutſchen!“ Es bleibt eine bedauerliche Tatſache, daß Deutſche Sportbehörde und Deutſche Turnerſchaft ihre Leichtathlettk⸗Meiſterſchaften immer noch getrennt austragen. Aber ſo, wie die Verhältniſſe in Deutſch⸗ land liegen, muß man ſich damit abfinden und in der anderen Tat⸗ ſache, daß nämlich die Metſterſchaften der Deutſchen Sportbehörde „offen für alle Deutſchen“ ſind und daß ſie wirklich alle Kräfte, die einen Anſpruch auf den Titel„Deutſcher Meiſter“ machen können, am Start verſammelt, einen Troſt ſuchen. Die Deutſche Sportbehörde trägt auch in dieſem Jahre ihre Titelkämpfe wieder getrennt für Männer und Frauen aus. Die Herren verſammeln ſich in den Tagen vom 20. bis 22. Juli im neuen Breslauer Stadion, die Frauen ermitteln ihre Beſten am 20. und 21. Juli im Frankfurter Stadion. Die Titelkämpfe der Männer Sie ſind auf drei Tage verteilt, weil einerſetts bei der ſtarken Beteiligung eine Fülle von Vorkämpfen notwendig iſt und weil an⸗ dererſeits eine Reihe von Athleten für verſchiedene Wettbewerbe meldete und damit eine Ueberanſtrengung im Intereſſe einwandfreier Ergebniſſe vermieden werden ſoll. Trotzdem der Schauplatz der Kämpfe, das in ſonſtiger Beziehung ideale Breslauer Stadion ge⸗ rade nicht ſehr zentral liegt, iſt doch die Beteiligung erfreulich ſtark. Ungefähr 400 Einzel⸗ und 35 Staffelmeldungen ſind abgegeben worden. In ber langen Liſte der Beteiligten vermißt man kaum einen Namen von Klang. Darum wird es in Breslau auch wieder ſchöne Kämpfe und wahrſcheinlich auch Reſultate geben, mit der ſich die deutſche Leichtathletik wird ſehen laſſen können. Schon der Samstag bringt fünf Entſcheidungen, zwölf folgen am Sonntag und vier am Montag. Der letzte Tag iſt itn der Haupt⸗ ſache den Staffelkämpfen vorbehalten. Die Bahnen im Breslauer Stabion ſind ſcheinbar nicht ſchlecht, kommt zu den Vorbedingungen noch ein gutes Wetter, dann werden ſich die Deutſchen Leichtathletik⸗ Meiſterſchaften durch ihre ſportliche Ausbeute eine doppelte Beachtung verſchaffen. Gn. Länderkampf Baden⸗Elſaß Die badiſche Vertretung. Zu dem am 28. Juli in Karlsruhe ſtattfindenden leichtathle⸗ tiſchen Länderkampf zwiſchen Baden und Elſaß hat Baden folgende Aufſtellung vorgenommen: 100 Meter: Gärtner, Wege; 200 Meter: Wege, Stahl: 400 Meter: Lefsbre, Neumann: 800 Meter: Lefcbre, Klar: 1500 Meter: Klar, Dammert; 5000 Meter: Ehrhardt, Stadler; 110 Meter Hürden: Steinhardt, Schramm; 4 mal 100 Meter Staffel: Phönix Karlsruhe; Schwedenſtaffel: Neumann, Lefébre, Stahl, Gärk⸗ ner; Hochſprung: Rubi, Hammerich; Weitſprung: Long, Wehrſtein; Kugelſtoßen: Villinger, Godröf; Diskuswerfen: Gogröf; Seminati;: Rundſchau Speerwerfen: Wolf, Abel.— Bekanntlich endete die vorfährige Be⸗ gegnung zwiſchen dieſen beiden Ländern, die in Straßburg vor ſich ging, mit einem knappen Sieg der Elſäſſer. Dieſe Vertretung Badens läßt jedoch erhoffen, daß in dieſem Jahr der Enderfolg den Deutſchen zufällt. 1 Neuer Frauen⸗Weltrekord 440 Nards in 59,2 Sek. Bei den engliſchen Frauen⸗Meiſterſchaften in Stamford Bridge ſtellte Miß E. Ging im Laufen über 440 Pards mit 29,2 Sekunden einen neuen Weltrekord auf, der bisher auf den Namen der be⸗ kannten Miß Edwards mit 60,8 Sekunden lautete. Im 80 Meter Hürdenlaufen gab es durch Miß Hatt in 12,4 Sekunden einen neuen britiſchen Rekord. Hervorragend iſt auch die Leiſtung von Miß Walber zu nennen, die über 100 Yards mit 11,4 Sekunden dem Welt⸗ rekord gleichkam. Stadtelf Heidelberg— Rapid Temesvar:8(:00 Nach manchen enttäuſchenden Niederlagen iſt jetzt den Deutſch⸗ Rumänen der erſte und zugleich überzeugende Sieg gelungen. Die ſympathiſchen Gäſte boten am Mittwoch abend in Heidelberg eine ſehr gute Leiſtung. Wie bereits in Mannheim zeichnete alle Leute ein glänzendes Kopfſpiel aus, dann war aber auch der Innenſturm in ganz ausgezeichneter Form. Bis zur Pauſe war Heidelberg noch ein einigermaßen gleichwertiger Gegner, hier wußte der gute Torwart Erfolge der Gäſte immer wieder zu vereiteln, während im Angiff neben dem Linksaußen beſonders noch der rechte Flügel gefiel. Dann aber kam Rapid gewaltig auf; das famoſe Deckungsſpiel der Läuferreihe hielt den Gegner vollkommen im Schach, der ſich faſt voll⸗ ſtändig auf die Verteidigung beſchränken mußte. Da zeigte der Innenſturm glänzendes Können, während die Abwehr mit weiten Schlägen den Sturm immer wieder nach vorn warf. So wurde das Treffen mehr und mehr zu einer einſeitigen Angelegenheit; je mehr ſich das Spiel dem Ende neigte, umſo klarer dominierten die Gäſte. Trotz der großen Hitze wurde der anregende Kampf in ſchnellem Tempo durchgeführt. Die Platzherren kommen durch den Linksaußen bereits in der erſten Minute zum Führungstreffer. Die Gäſte haben Pech im Schießen und können erſt kurz nach der Pauſe gleich⸗ ziehen. Nach 10 Minuten haben ſie die Führung errungen und dann folgt Angriff auf Angriff gegen das Tor der Platzherren. Abwehr und Torwart können dem immer ſtärker werdenden Druck nicht mehr ſtandohalten und müſſen in regelmäßigen Abſtänden noch ſechsmal vor dem ausgezeichneten Gäſteſturm kapitulieren. F B. NHorgen neu! Zu beziehen in der Hauptnebenstelle R I, 9/11, in den Nebenstellen Waldhofstrage 6, Schwetzingerstraße 19/20 und Meerfeldstraße 13, sowie durch unsere Trägerinnen Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: 1. V. Kurt Fiſcher Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes; i. VB. Kurt Ehmer— Handelstell: Kurt Ehmer— Gericht und alles fübrige; Franz Kircher— Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen: i. V. Bernhard Jung ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. E 6, 2. Für den Ausschuff: Für den Vorsſand: Dr. Nauen Albert Häcker Wir erfüllen hiermit die schmerzliche Pflicht, von dem Hinscheiden unseres langjährigen Vorsitzenden, Wilbhelm Neubelt Kenntnis zu geben. Während seiner langjährigen ehrenamtlichen Amts- führung hat der Verstorbene sein reiches Wissen und Können in muster- gültiger Weise in den Dienst unserer Kasse gestellt und fur diese sowohl, als 5 auch für die Versicherten stets das Beste gewollt 5 Sein Tod bedeutet für unsere Kasse einen schweren Verlust Wir werden des Heimgegangenen stets ehrend gedenken Ortskrankenliasse fiir Hausangestellte, Mannheim Fr. Langenbein, Laden mit Zimmer und Küche und keller(Innenſtadt), für freundl. möbl. m m e r mit Balkon, el. Licht. Keller, wenn nötig m. Kochgelegenh. zu vm. 2 ruh., n Herrn 9 5 em 28 1 Näher. Friedrichs⸗ ring 36, part. B3080 Möbliertes Zimmer zu verm. Rheinhäu⸗ ſerſtr. 65, 2. St. b. Herr Anzſ. ab 7412 U. vm. B3085 Gut möbl. Wohn⸗ und Schlafzimm.(2 Bett.) elektr. 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Juli 1929 Neue Mannheimer 3 eitung[Mittag⸗Ausgabe) r 2 Das ZInduſtriebudget 92 Der Gedanke, das Budget, das als Voranſchlag der Aus⸗ gaben und Einnahmen aus der Haushaltswirtſchaft, und zwar heſonders aus dem Staatshaushalt bekannt iſt, in induſtriellen Unternehmungen zu verwenden, iſt aus den Vereinigten Staaten zu uns nach Deutſchland gekommen. Die immer zunehmende Ausweitung der Induſtriewerke hedingt die ſorgſamſte und weitſchauendſte Kapital⸗ und Geld⸗ dispoſition. Selbſt unbedeutend erſcheinende Dispoſitionsfeh⸗ ler können beträchtliche Zinsverluſte zur Folge haben und da⸗ mit den ganzen Erfolg wirtſchaftlicher Maßnahmen in Frage ſtellen. Die budgetmäßige Feſtlegung des erhofften Wirt⸗ ſchaftsverlaufs innerhalb eines Unternehmens, die möglichſt weit ins Einzelne geht und ſich auf eine möglichſt lange Zeit erſtreckt, beſchränkt die Fehlerquellen auf ein Mindeſtmaß, läßt etwa vorhandene Fehler ſehr bald erkennen und zeigt ihre Urfachen auf. Das induſtrielle Budget geht von der Abſatzſchätzung aus. Das Induſtrieunternehmen erfüllt ſeinen Zweck in volks⸗ und pirivatwirtſchaftlicher Hinſicht nur dann, wenn es ihm gelingt, ſeine Produkte auf dem Markt abzuſetzen. Der Umfang der Produktion, der ſeinerſeits den Kapital⸗ und Geldbedarf der Unternehmung beſtimmt, muß ſich nach den Abſatzmöglichkeiten richten. Die Vorausſchätzung des erzielbaren Abſatzes, das Ab⸗ ſatzbudget, berückſichtigt einmal die normale Aufnahme⸗ fähigkeit der in Betracht kommenden Abſatzgebiete und zum anderen die Konjunkturverhältniſſe. Die Marktanalyſe ſucht den Faktoren auf die Spur zu kommen, von denen die Aufnahmefähigkeit eines beſtimmten Marktes für beſtimmte Waren abhängt. Die ſoziale Schichtung der Bewohner des in Frage ſtehenden Gebietes, ihre Einkommensverhältniſſe und Lebensgewohnheiten, ſowie die Möglichkeit, durch Pro⸗ paganda Kaufluſt zu erwecken, ſind beiſpielsweiſe Faktoren, auf denen die marktanalytiſchen Unterſuchungen für Konſum⸗ güter aufbauen. Je nach der Warengattung, für die die Un⸗ terſuchung erfolgt, kommen ſpezielle Faktoren hinzu, wie z. B. die geographiſchen und klimatiſchen Verhältniſſe für den Ab⸗ ſatz von Winterſportgeräten oder die Zahl der im Markt⸗ gebiet vorhandenen Automobile für den Abſatz von Bereifung und Zubehörteilen. Die ſich aus der Marktanalyſe ergebenden Indizes für die Aufnahmefähigkeit des Marktes bedürfen für die Zwecke der Abſatzſchätzung einer Ergänzung durch Konjunkturindizes. Die Kon ju nktur⸗Prognoſe ſtützt ſich im weſentlichen auf die Konjunktur⸗Statiſtik, die im umfangreichen Maße von öffentlichen und privaten Stellen betrieben wird, und auf die Ergebniſſe der Unterſuchungen über die Urſachen der Kon⸗ junkturſchwankungen, Urſachen, die örtlich, zeitlich und bran⸗ chenmäßig außerordentlich verſchieden ſein können. Mit Hilfe der Marktanalyſe und der Konjunkturprognoſe find von Induſtriewerken und wiſſenſchaftlichen Inſtituten, beſonders in den Vereinigten Staaten für eine große Zahl von Branchen Formeln aufgeſtellt worden, deren Wert für die Abſatzſchätzung ſich in der Praxis erwieſen hat. Die Ahwei⸗ thungen des tatſächlichen Abſatzes von dem geſchätzten ſind vielfach erſtaunlich gering. Aus dem Abſatzbudget ergibt ſich das Produktions budget, häufig Produktionsprogramm genannt. In ihm werden die her⸗ zuſtellenden Erzeugniſſe ihrer Gattung und Menge nach, und— unter Berückſichtigung ihrer Fabrikationsdauer und der Beförderungsdauer von der Fabrik zum Markt— der Zeitpunkt ihrer Herſtellung feſt⸗ gelegt. Das ſorgfältig durchgearbettete Produktkonsbudget macht die Fabrikation von den Schwankungen des Abſfatzes mehr oder minder unabhängig und gewährleiſtet damit einen ſtetigen Gang des Be⸗ triebes. Vlegt das Produktionsbudget vor, ſo kann auch das Produktions⸗ koſtenbudget aufgeſtellt werden. Der Anſatz zur Budgetierung der Produktionskoſten findet ſich in der induſtriellen Vorkalkulation, die die auf die Einheit des Erzeugniſſes entfallenden Aufwände vor Beginn der Produktion ermitteln. Werden nun die vorkalkulterten Aufwände für alle im Produktionsbudget vorgeſehenen Erzeugnfs⸗ einheiten ſo zuſammengefaßt, wie es dem zeitlichen Ablauf der Fabri⸗ kation des einzelnen Erzeugniſſes und der zeitlichen Durchführung det Produktionsprogramms entſpricht, ſo ergibt ſich daraus das Pro⸗ duktionskoſtenbudget. Aus ihm ſind alſo im voraus die in jedem Zeitpunkt der Produktionsperiode erwachſenden Aufwände erſichtlich. Gine beſondere Rolle innerhalb des Produktionskoſtenbudgets ſpielt das Unkoſten bud get. Das Streben nach Senkung der Produktionskoſten, deſſen Notwendigkeit an dieſer Stelle nicht er⸗ örtert zu werden braucht, kann ſich bei abgeſchloſſener techniſcher Ra⸗ tionaliſterung des Betriebes, d. h. in ſolchen Betrieben, die hinſicht⸗ lich der techniſchen Einrichtungen und Verfahrensweiſen dem gegen⸗ wärtigen Stande der Technik entſprechen, nur noch auf dem Gebiete der Unkoſten auswirken. Ein Budget, das die Unkoſten nicht nur nach ihrer Art und nach dem Zeitpunkt ihrer Entſtehung, ſondern auch nach Stellen(Buro, Werkſtätten uſw.), in denen ſie auftreten, ordnet, iſt das ausſſchtsreichſte Mittel zur Senkung der Unkoſten. Wenn den Bütrovorſtehern, den Betriebsingenteuren und Meiſtern, oder den ſonſt verantwortlichen Perſonen, die im Budget für ihre Abteilung angeſetzten Unkoſten bekannt gegeben, wenn ihnen gar Prämien für die Unterſchreitung dleſer budgetierten Unkoſten zugeſichert werden, ſo wird das ſtets als ſtärkſter Anſporn zur äußerſten Sparſamkeit wirken. Der Verbrauch an Hilfsmaterialten und Hilfslöhnen wird oft in erſtaunlicher Weiſe ſinken. An das Produktionskoſtenbudget ſchließt ſich das Budget an. In ihm werden die im Produktionskoſtenbudget an⸗ geführten Aufwände nach den Zeitpunkten geordnet, in denen ſie ſich als Geldausgabe auswirken. Es müſſen alſo z. B. die Lohn⸗ und Gehaltszahlungstermine und die von den Lieferanten der Materialien eingeräumten Ziele berückſichtigt werden. Weiterhin erſcheinen im Finanzbudget alle Ausgaben, die nicht mit dem Betriebsaufwand zu⸗ ſammenhängen. Dem Ausgabenbudget ſteht das Einnahmenbudget gegenüber, in dem die erwarteten Geldeingänge, bezw. die etwa auf⸗ zunehmenden Kredite verzeichnet ſind. Der moderne induſtrielle Großbetrieb, der einen ſehr hohen Geldbedarf hat, iſt ohne ein bis ins kleinſte gehendes Finanzbudget nicht mehr denkbar, wenn er ſich nicht der Gefahr einer plötzlich auftretenden Illiquidität ausſetzen will. Seine Krönung findet das Induſtriebudget im Bilan z bu d⸗ get, d. h. die Abſchlußbilanz wird bereits vor Beginn der Rech⸗ nungsperiode des Unternehmens budgetmäßig aufgeſtellt. Aus dem geschätzten Abſatz, aus der dieſem Abſatz entſprechenden Produktion, aus den durch dieſe Produktion verurſachten Aufwänden und den baraus zu erwartenden Erträgen und aus dem veranſchlagten Geld⸗ und Kreditverkehr wird die Abſchlußbilanz aufgeſtellt, die die vor⸗ gusſichtliche Vermögenslage und den erwarteten Gewinn ausweiſt damit einen Rentabilitätsvoranſchlag für das geſamte Unterneh⸗ t. Das Bilanzbndget gibt an, ob das Unternehmen bei Gr⸗ füllung der den äbrkgen Teilbudgeis zugrunde liegenden Voraus⸗ ſetzungen und Annahmen eine ausreichende Rendite auf ſein Kapital erztelen wird. a 28 5 Finanz Von Dipl.⸗Ing. Stelter Eine laufende Gegenüberſtellung der einzelnen Budgets mit den tatſächlich eingetretenen Verhältniſſen iſt für den Un⸗ ternehmer ein ſchätzenswertes Mittel der Betriebskontrolle. Starke Abweichungen des Iſtabſatzes von dem budgetmäßigen Sollabſatz geben Anlaß zur Nachprüfung, ob bei der Aufſtel⸗ lung des Budgets Fehlſchätzungen unterlaufen ſind, oder ob die Verkaufsorganiſation verſagt hat. Abweichungen der tat⸗ ſächlichen Betriebskoſten von den budgetierten beweiſen, daß und an welcher Stelle der Betrieb nicht einwandfrei gearbeitet hat. Durch die Verwendung von Budgets verſchärft der Un⸗ ternehmer die Betriebskontrolle und erleichtert und verein⸗ facht ſich zugleich ihre Handhabung. Kann das Budget auf Er⸗ fahrungszahlen eines größeren Zeitraumes ſich ſtützen, ſo kann ſich der Unternehmer darauf verlaſſen, daß der Betrieb bei Innehaltung des Budgets ordnungsmäßig läuft, und ſich darauf beſchränken, nur bei Abweichungen vom Budget ein⸗ zugreifen. Inwieweit die Budgets möglich iſt werden können, praktiſche Durchführung der einzelnen und für welche Zeiträume ſie aufgeſtellt hängt von branchemäßigen und individuellen Eigenheiten der einzelnen Unternehmung und ihrer Betriebe ab. Mit dem Ziel, die für die Verhältniſſe der deutſchen In⸗ duſtrie allgemein gültigen Grundſätze des Budgetproblems herauszuarbeiten, hat der Ausſchuß für wirtſchaftliche Ver⸗ waltung(A. W..) beim Reichskuratorium für Wirtſchaftlich⸗ keit(R. K..) einen beſonderen Ausſchuß für das induſtrielle Budget eingeſetzt, in dem ſich Vertreter bekannter Induſtrie⸗ firmen, die bereits über Erfahrungen mit dem Budget ver⸗ fügen, zu regem Gedankenaustauſch zuſammen gefunden haben. Vom 7. bis 9. Februar 1929 veranſtaltet der Ausſchuß in Berlin eine internationale Tagung, an der die namhafteſten amerikaniſchen Experten auf dieſem Gebiet teilnehmen wer⸗ den. Der geſamte Fragenkomplex wird unter den 3 Geſichts⸗ punkten: Budget und Konjunktur, Budget und Markt und Budget und Betrieb behandelt werden. Es ſteht zu hoffen, daß dieſe Tagung nicht nur den Mitgliedern des Budgetaus⸗ ſchuſſes, ſondern auch anderen intereſſterten deutſchen Wirt⸗ ſchaftskreiſen manche ſchätzenswerte Anregung bringen wird. eee eee, Aus dem Mannesmann⸗-Proſpekt Befriedigende Entwicklung Zum Handel und zur Notiz an der Börſe wurden ſoeben 25.2 Mill.„ neue Stammaktien der Mannesmannröhrenwerke AG. in Düſſeldorf zugelaſſen, die durch Umwandlung der anfangs 1927 ge⸗ ſchaffenen 19 999 800% Vorzugsaktien Lit. B unter gleichzeitiger Voll⸗ zahlung in Stammaktien, ſowie durch Neuausgabe von 5,4 Mill. Stammaktien entſtanden ſind und beide im September 1928 be⸗ ſchloſſen wurden. Den Geſamtbetrag, der jetzt börſengängig gemacht worden iſt, übernahm ein unter Führung der Deutſchen Bank in Berlin ſtehendes Konſortium zum Kurs von 109 v. H. Ein Teil⸗ betrag von 223 332 800/ wurde den alten Aktionären im Verhältnis 6 zu 1 zum gleichen Kurs angeboten. Die aus der Kapitalserhöhung der Geſellſchaft zufließenden Mittel haben im weſentlichen zur Voll⸗ endung der Hochofenanlagen und des Thomasſtahlwerks, ſowie der neuen Betriebe in Huckingen, ferner zur Deckung der Koſten für die Koksofenanlage auf Zeche„Conſoltdation“ und zum weiteren Ausbau der Kalkſteinwerke im Neandertal Verwendung gefunden. Das Aktienkapital beträgt nunmehr 185 283 800% von denen ſich 2 267 000 im eigenen Beſitz der Geſellſchaft befinden. Dem Proſpekt, der im Juni unterzeichnet wurde, iſt nur der bekannte Abſchluß zum 31. Dezember 1928 beigefügt. Nach einer Aufſtellung über die Beteili⸗ gungen, die nichts neues bringt, erklärt die Geſellſchaft, daß die erſten Monate des gegenwärtigen Geſchäftsjahres ein gutes Ergebnis gebracht haben. Falls keine unvorhergeſehenen Störungen einträten, ſet damit zu rechnen, daß auch bei dem erhöhten Aktienkapital ein befriedigendes Ergebnis erzielt werden könne. 9: Zur Reform des Nuhrkohlenſyndikats. In der letzten Mit⸗ gliederverſammlung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats wurde ein Entwurf über die Regelung von Geſchäfren nach Ablauf des jetzigen Syndikatsvertrags angenommen. Nach 8 38 des am 31. März nächſten Jahres ablaufenden Vertrags haben die Mitglie⸗ der bei ihrer Kündigung das Recht, mit Angebot und Verkauf für die Zeit nach Ablauf der Kündigungsfrist erſt 14 Tage vor Ablauf dieſer Friſt zu beginnen. Dieſes Recht kann aber nur dann aus⸗ geübt werden, wenn nicht bis dahin ein anſtoßender ſyndikatlicher Zuſammenſchluß erfolgt. Da dem Bergbau durch dieſe Vertragsbe⸗ ſtimmungen Lieferungen verloren gehen und die Zechen zum Teil ſogar ohne Aufträge ſein würden, iſt das Kohlenſyndikat ermächtigt worden, auch über die Dauer des Syndikatsvertrags hinaus Ab⸗ ſchlüſſe zu tätigen. Für den Fall des Nichtzuſtandekommens eines neuen Syndikatsvertrags bilden die abgeſchloſfenen Verträge die der Vereinigung angehörenden Zechen eine neue Geſellſchaft bürgerlichen Rechts. 85 2 Dr. Karlsruher Produktenbörſe vom 17. Juli Abteilung Getreide, Mehl und Futtermittel: Die vom Ausland kommende Feſtigkeit hat die Zollerhöhung bei weitem überholt. Bis jetzt iſt Zurückhaltung vorherrſchend, weil einſtweilen noch das Vertrauen zu den hohen Preiſen fehlt. Nennenswerte Um⸗ ſätze finden nicht ſtatt. Mais iſt feſt, die übrigen Futtermittel ſind ſtetig. Süddeutſcher Wetzen, Ernte 1928 kein Angebot; deutſcher Roggen, Ernte 1928 23.75 bis 24.25; Braugerſte ohne Notiz; Futter⸗ gerſte, deutſche Sortiergerſte und bezugsſcheinpflichtige ausländ. 18.50 bis 21; deutſcher Hafer, gelb oder weiß, je nach Qualität 28.50 24.50; Plata⸗Mats, bezugsſcheinpflichtig 23.50; Weizenmehl, Mühlenforde⸗ rung 41; Roggenmehl, 6065 v.., ſüdd. Mühlenforderung 33.5035; Weizenbollmehl(Futtermehl) je nach Fabr., Mühlenforderung Aug.⸗ Dezember 14.50. Weizenkleie, fein, Aug.⸗Dezember 12; Weizenkleie, grob, Aug.⸗Dez 13; Biertreber, je nach Qualität, prompt 18—19; Malszkeime, je nach Qualität 17.50 18.50; Trockenſchnitzel, loſe 13.85 bis 14; Rapskuchen, loſe 19 bis 19.50; Erdnußkuchen, loſe 22; Kokos⸗ kuchen 22; Soyaſchrot, ſüdd. Fabrikat 21.5022; Leinkuchenmehl, je nach Fabrikat 23.75.—24.25, Oelkuchen prompt, ſpätere Monate teurer; Speiſekartoffel, gelbfl., neue Ernte.5010; Speiſekartoffel, weißfl., neue Ernte——„.— Rauhfuttermittel: Loſes Wteſenhen, gut, geſund, trocken, neue Ernte 910; Luzerne, je nach Qualität, neue Ernte 10411; Stroh, drahtgepreßt, je nach Qualität.25—.75 1. Alles per 100 Kilogr.— Abteilung Weine und Spirituoſen: Lage unverändert. * Vermahlungszwaug angenommen— Mühlenkonutrolle ab 1. Auguſt. Die Verordnung über die Kontrolle der Mühlen, welche durch das Geſetz über den Vermahlungszwang von inlän⸗ diſchem Getreide notwendig geworden iſt, wurde geſtern nach mehrſtündiger Ausſprache vom Volks wirtſchaftlichen Aus⸗ ſchuß des Reich stages in der Form des Regierungsentwurſes ohne Aenderung genehmigt. Die Mühlen müſſen Lager- und Mahlbuücher für die Kontrolle führen und Beſichtigungen und Prüfungen zukaſſen. Mit der praktiſden Durchführung wird die Deutſche Getreidehandelsgeſellſchaft betraut. 3 25182 0 97 Schweinfurter Präziſions⸗Kugellagerwerke a— Jichtel& Sachs Günſtiger Abſchluß— Unzulängliche deutſche Zölle verau⸗ laßten Anſchluß an S. K. F. Norma Nach dem Bericht dieſer jetzt von der S. K. F. Norma kon⸗ trollierten Geſellſchaft wird das Ergebnis 1928⸗29 als gü n ſt 1 9 bezeichnet. Die Umſätze im Kugellager⸗ und Rollenlagergeſchäft im Inland hätten ſich gebeſffert. Leider machte ſich aber der ausländiſche Wettbewerb infolge der niedrigen Einfuhrzölle für Kugellager nach Deutſchland, die ſich auf einer Höhe von—8 Proz. bewegten, ſehr nachteilig bemerkbar. Dieſen niebrigen deutſchen E in fuhrzölllen ſtünden bei den für das deutſche Kugellagergeſchäft in Betracht kommenden Ausfuhrländern Einfuhrzölle von 25—60 v. H. entgegen. Dieſer Umſtand und die Tatſache, daß die jetzt beſtehenden Konventionen nicht über ihr natürliches Ende hinaus verlängert werden dürften, habe die Geſellſchaft veranlaßt, zur Ver⸗ meidung eines kapitalverzehrenden Konkurrenzkampfes, mit ihrer größten Konkurrenz, der S. H. F. Göteborg, eine„Verſtän⸗ digung“ zu erzielen, die dem beiderſeitigen Intereſſe gerecht werde und die Vernichtung deutſchen Nationalvermögens verhindere. Das Fabrikationsprogramm wurde durch Aufnahme der Motorrabnabe, deren Abſatz im Steigen begriffen ſet, erweitert. Das neue Ge⸗ ſchäftsjahr im Kugellagergeſchäft weiſe ſteigende Umſätze auf, wäh⸗ rend das Nabengeſchäft bisher noch unter den in dieſem Jahr beſon⸗ ders ungünſtigen Witterungsverhältniſſen und dem noch nicht be⸗ endeten Geſundungsprozeß in der Fahrradinduſtrie zu leiden habe. Das Aus fuhrgeſchäft in Torpedonaben entwickle ſich weiter günſtig. f Der Fabrikationsertrag betrug 13,55(15,49) Mill. Nach 6,18 Mill. Unkoſten und 1,51 Mill. Steuern(i. V. Handlungsunkoſten und Steuern 11,76 Mill. /) ſowie nach Abſchreibung von 1,57(1,61) Mill. auf Anlagen und 2,9 Mill.(0) auf Wertpapiere, ſtellt ſich der Rein⸗ gewinn zuzüglich des Vortrags von 0,21 Mill.(0) auf 1,45(1,72) Mill. J. In der Bilanz betragen die Rücklagen 5,21(3,65), Gläu⸗ biger 10,58(10,11), Bankkredite 3(3,33), anderſeits Schuldner 9,12 (11,85), Vorräte 10,40(11/54) Mill./ Wertpapiere ſtiegen auf 2,12 (0,34) Mill., Bar- u. Bankguthaben auf 1,68(4,48), Wechſel auf 0,67 (0,0) Mill. I, Immobilien ſind mit 4,47(4,88), Maſchinen mit 5,87 (5,33), Licht⸗ und Kraftanlagen wieder mit 1 Mill.% bewertet. * 20 Mill. England⸗Anleihe für die preußiſchen ſtaatlichen Unternehmungen. Durch Vermittlung der preußiſchen Staatsbank iſt mit einer engliſchen Bankengruppe für die Preußiſche Elektrizi⸗ tätswerke AG. und für die Bergbauunternehmungen des preußiſchen Staates eine Anleihe in Höhe von 20 Mill. abgeſchloſſen worden. Die engliſche Bankengruppe beſteht aus den Bankiers Rothſchild, Boring, Brothers, Henry Schröder, Higgins u. Co., Hambros, Mor⸗ gan u. Co., ſowie Greenfell u. Co. Die Anleihe hat eine Laufzeit von einem Jahr. Die Anleihebedingungen ſollen für den Kredit⸗ nehmer ungewöhnlich günſtig ſein. * NSu⸗Wanderer.— Keine finanzielle Transaktion. Zu der Zuſammenlegung der Motorradfabrikation von NS. und den Wan⸗ derer⸗Werken wird uns gemeldet daß eine finanzielle Transaktion im Zuſammenhang hiemit nicht in Frage kommt. Die finanzielle Auswirkung der Gemelnſchaftsarbeit wird vielmehr ledig⸗ lich in einer Verrechnung der Verkaufserlöſe derart beſtehen, daß NSU. an die Wanderer⸗Werke je abgeſetztes Motorrad einen nach einem beſtimmten Schküſſel errechneten Prozentſatz des erzielten Verkaufspreiſes abführt. Die Wanderer⸗Werke werden die freiwerdenden Anlagen und Betriebsmittel in der Häuptſache zu einer Ausdehnung ihrer Produßtion von Fahrzeugteilen, ſowie ihrer ſonſtigen Erzeugniſſe benutzen. NSU. wird die zu erzeugenden Motorräder unter der Bezeichnung„NSu.— Wanderer“ in den Handel bringen. Die Erſatzterllieferung für alle bisherigen Modelle iſt auf Jahre hinaus garantbert. „Heig“ AG. für elektriſche Anlagen, Heidelberg. Dieſe Geſell⸗ ſchaft hat einen aus dem Vorfahre übernommenen Verluſtvortrag in Hbhe von 4405„ in dem Ende März 1929 abgeſchloſſenen Geſchäfts⸗ fahr tilgen und zudem noch 876„/ Abſchreibungen tätigen können. Kraflübertragungswerke Rheinfelden AG. Günſtige Entwicklung nach dem Proſpekt In dem Proſpekt zur Einführung von 5 Mill./ neuer Aktien der Kraftübertragungswerke Rheinfelden.⸗G. in Rheinfelden(Ba⸗ den) zum Handel und dur Notiz an der Berliner Börſe teilt die Verwaltung mit, daß der Stromver kau fim laufenden Jahr, trotz des Rückganges der Konjunktur, eine befriedigende Entwicklung zeige, wenn auch das Er⸗ trägnis durch den ſtarken Eisgang im Februar etwas beeinträchtigt worden ſei. Falls keine unvorhergeſehenen Ereigniſſe einträten, könne auch für das erhöhte Aktienkapital(jetzt 15 Mill. /) mit einer angemeſſenen Dividende gerechnet werden. In den letzten Jahren wurden bekanntlich je 10 v. H. Dividende ausgeſchüttet. Nach einem Zwiſchenſtatus vom 6. Juli iſt der geſetzliche Re⸗ ſervefonds durch Zuweiſung des Agios aus der Kapitalserhöhung von 266 941 am 31. Dezember 1928 auf 636 000„ angewachſen. Auch die Gläubiger haben ſich um 2 866 000(2 766 334)/ erhöht. Anderer⸗ ſeits nahmen die Schuldner ſehr erheblich von 2 605 328 auf 5 728 000 , darunter insbeſondere Bankguthaben von 1 040 323 auf 4 205 000% zu. Wahrſcheinlich hängt dieſe Bewegung mit der Kapitalserhöhung zuſammen. Beteiligungen und Wertpapiere ſind im laufenden Jahr von 4 760 326 auf 5 037 000% geſtiegen. Das Konto: Nichtfertige Bauten erſcheint mit 1223 00 419 645) /, Waren und Betriebsſtoffe e haben ſich dagegen mit 481 000(419 645)„ kaum verändert. Vadiſch-pfälziſche Häuteauktion Auf der geſtrigen Verſteigerung des badiſch⸗ pfälziſchen Ge⸗ fälles, bei der 20 263 Stück Großviehhäute, 28 100 Kalbfelle und 977 Stück Hammelfelle angeboten wurden, hielten ſich die Preiſe durch⸗ ſchnittlich etwa auf derſelben Höhe, wie ſie bel der Ju ⸗Verſteige⸗ rung in Karlsruhe erzielt worden waren, nur für Schaffelle war die Tendenz abgeſchwächt, ſodaß zum Schluß ein Abſchlag von etwa 10% feſtzuſtellen war. Im Uebrigen verlief der Verkauf bei gutem Beſuch recht flott. Im Einzelnen erzielten(ſe Pfund in Pfennigen): 8048 50 59 80 eee 100. ehr uhhäute 67% 0% 7688 787 7578 5 chſenhäute 7180 788% 75% 85 66%% 8070 ½ Ninderhäute 8591 8298 94¾— 91 76/805 5 Farrenhäute. 738½— 76 50—7 61/68 ¼ö[ 56—64½ 462 Ochſenhäute, 77,50; 5059 Pfund. 67,75 60—76 Pfund. 70 80—99 Pfund. 65,25; 100 und mehr Pfund 59,75. Bullen häute: 059 Pfund 58,75; 60—79 Pfund 587 80—99 Pfund 51 100 und mehr Pfund 43,75. Kuhhäute: 3049 Pfund 66,50; Pfund 68,50 80—99 Pfund 68,25. Rinder häute: o.., bis 29 Pfund 83,75— 85,75; 30—49 920 7575 50—59 Pfund 75; 6079 Pfund 78,25— 76,25; 80 u. m. fund 70.75. Sch ußhäute, alle Gewichte, 35— 52. Kalöfelle, o.., bunte, bis 15 Pfund 108; m. ck. bis 90 Pfd. 112,50; 1 und mehr Pfund 91,50; rote v. K. bis 9 Pfund 139,25— 146.257 bis 15 Pfund 181 142,75; bis 20 und mehr Pfund 108; Sch ußkalbfelle 79 87,25 Freſſerfelle, rote o. K. 77,25; bunte v.., 20 und mehr Pfund 77,25. Schaffelle, vollwollige 72, halbwollige 64; Blöſſen 63,50— 663 Lammfelle 50; Schuß 3043,50. a 5 Deviſenmarkt Im beutigen Früßverfey notierte funde gegen 5059 Pfund 66,50; 6079 New Vor! 495,25 485, E Schweiz 25,280 25,28 Stockholm 18.10 18 dee 1 ke Sedan? 208 12706 Neur. 3357 28005 muell? 8 ss 1820 15.21 5 Mailand 92,74 92,780 Kopenhagen 18,20 18,20 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 419,68 und Pfunde mit 2085,75 gehandelt 2 74 Donnerstag, den 18. Juli 1920 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag ⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 328 Von den alten Wikingerzeiten her müſſen die Schweden noch etwas Piratenblut in den Adern haben. Das fühlt man aus dem freien Sommerleben der Stockholmer in den Schären heraus. Auf einer der tauſend Felſeninſeln, die Stockholm vor⸗ gelagert ſind, hat der Schwede der Hauptſtadt, wenn es ihm ſeine Verhältniſſe geſtatten, ſein Holzhaus oder ſeine an⸗ ſpruchsvollere Sommervilla. Hunderte, ja Tauſende dieſer frohen und heiteren Holzhäuschen ſieht man in den Schären. Manchmal ſtehen ſie ganz einſam auf einer kleinen Inſel, dann haben ſich wieder ein paar Familien zuſammengetan und ihre ſchmucken Häuſer mit Badehäuschen neben ein paar Fiſcherhäuſer hingebaut, dann ſieht man wieder größere An⸗ ſiedelungen an einer Lotſenſtation. Je einſamer, deſto beſſer, deſto ungeſtörter iſt das Sommerpiratenleben, dem ſich die ganze Familie drei Monate lang hingibt. Die Schuljugend hat ja in Schweden drei Monate lang frei(beneidenswert, nicht?). Sie liegt dann den ganzen Tag auf dem Waſſer. Jeder Wikingerabkömmling muß natürlich ein Boot haben. Mindeſtens ein kleineres Boot mit einer „Baksnurra“(Hinterſchnarre ⸗Außenbootmotor) oder ein Segelboot. Zu einer anſpruchsvollen Villa gehört aber auch die elegante Motorjacht oder bei ganz modernen das Racerboot. So ein Ungetüm, das wie ein aufgeregter 4 Schwan über das Waſſer ziſcht und Kilometer im Verhältnis 1 zum Bezinverbrauch frißt. Mit dem Boot wird dann der Hausherr am Samstag von der nächſten Landungsbrücke der Schärendampfer oder der nächſten Bahnſtation abgeholt, Die Herren der Schöpfung machen das Piratenleben der Familie nämlich nicht mit. Es gehört zum guten Ton, daß ſte nur zum Wochenende heraus kommen. Die Woche tber 5 führen ſie ein Strohwitwerleben in Stockholm. Man weiß eigentlich nicht ſo recht, warum ſie es ſo nach 9 der Stadt zieht. erreichen. Aber nein, ſie machen lieber die Strohwitwer⸗ f ſaiſon in Stockholm mit! Im Sommer ſind die Geſchäfte ö gar nicht ſo dringlich, man weiß alſo gar nicht recht, was ſie 4 da allein in der Stadt machen? 1 Ungemütlich iſt es— wenigſtens nach Anſicht der Haus⸗ frauen— in den Wohnungen. Alles iſt bis auf ein Zimmer für den Hausherrn verſchloſſen. Abgedichtet ſogar, denn die Fenſter werden verklebt. Wer zur Sommerszeit durch die Straßen Stockholms geht, wird mit Erſtaunen die vielen ver⸗ klebten Fenſterreihen beobachten. Die Einbrecher haben dadurch natürlich auch Hochſaiſon. klebten Fenſtern läßt ſich eine Wohnung natürlich ſehr unauf⸗ fällig ausräumen— aber das iſt ja ſchließlich eine Geſchichte, die mehr die Verſicherungsgeſellſchaften augeht. Und doch iſt Stockholm eine ideale Sommerſtadt. In einer halben Stunde iſt man bereits draußen in Saltsjöbaden mit der elektriſchen Eiſenbahn. Von einer friſchen Briſe wird man begrüßt. Wäſſer, klares Waſſer von allen Seiten. Fichten⸗ umſäumte Felſeninſeln llegen in den Gewäſſern kuliſſenhaft hintereinander aufgebaut. Blaugelbe Fahnen flattern vor jeder Villa. Eine breite Steinterraſſe vor dem Grandhotel führt in Stufen zum plätſchernden Waſſer. Segelboote aus aller Herren Länder liegen im natürlichen Hafen der Bucht. Dort ſchaukelt ſich ein eleganter Engländer ſtolz auf den Wellen. Dahinter grüßen die deutſchen Farben von einem Kutter. Draußen aber liegt eine große Privatjacht mit dem Sternenbanner am Heck. Groß wie ein Touriſtendampfer und mit zwei Promenadendecks übereinander. Eine elegante Bar⸗ kaſſe hat gerade die Gäſte des amerikaniſchen Geldmannes an der Hotelterraſſe abgeholt. Ueber eine Inſel ſieht man die grauen Maſte eines ſchwediſchen Panzerſchiffes hergus⸗ 2 Familien⸗Pirntenleben in den s Die Villa wäre ſchließlich meiſt leicht zu Hinter ver⸗ ragen. Samstags kommen die Herren Strohwitwer aus Das Gigerltum iſt der gegenwärtigen auf Zweckmäßig⸗ keit und Vernunft gerichteten Mode unbekannt. Anders in früheren Zeiten, in denen der Modegeck nicht nur eine beliebte Witzblattfigur war, ſondern auch im wirklichen Leben eine Rolle ſpielte. Kam es doch früher in Berlin zuweilen vor, daß ein ſolcher Gigerl durch ſeine auffallende Erſcheinung einen Menſchenauflauf verurſachte und dadurch den ganzen Verkehr zum Stocken brachte. Vielleicht kann der eine oder andere ſich noch an ſolche Geſtalten einer vergangenen Zeit er⸗ innern. 5 5 Die erſte Kunde von dem Auftreten des Gigerls ſtammt aus dem ſpäteren Mittelalter. Damals tauchte der Zottel⸗ gigerl auf. Die ſogenannten Zotteln beſtanden darin, daß man entweder die Ränder der Kleider in lange Zacken oder Lappen ſchnitt, oder einen ähnlichen Beſatz an der Kleidung anbrachte. Ein Aufputz, wie er ſich in dem bekannten Bafazso⸗ * koſtüm bis auf den heutigen Tag erhalten hat. Man begeg⸗ 5 nete dieſer Mode ſchon im 13. Jahrhundert, aber nur bei den „ fahrenden Leuten, den Wandermuſikern, den Taſchenſpielern 4 und anderen Vertretern der ſogenannten brotloſen Künſte. Der Ritter und Bürger verachtete damals dieſe Sitte noch. Allein ſchon in der erſten Hälfte des vierzehnten Jahrhunderts ind in dem füdlichen Frankreich die Zotteln bei dem Ritter⸗ ſtande vollkommen eingebürgert. 5 Bald aber genügten die Zotteln allein nicht mehr. Man kam auf den Gedanken, die Zotteln und Lappen der Kleidung auch noch mit klingenden Glöckchen zu verzieren. So entſtand die Schellentracht, wohl eine der lächerlichſten Ausgeburten der Modetorheit. Es wird berichtet, daß bereits im 10. Jahrhundert ungariſche Reiterführer goldene Schellen an den Säumen ihrer Kleider trugen. Als ſtutzerhafte Tracht aber kam dieſer Brauch damals nur ausnahmsweise vor. Er wurde in Deutſchland erſt im 14. Jahrhundert allgemeine Sitte der Stutzer und blieb daun faſt ausſchließlich deutſche Mode. Sie bürgerte ſich zunächſt in den hohen Geſellſchafts⸗ kreiſen ein, drang aber dann auch mehr und mehr in das Volk. Wie ſehr dies der Fall war, zeigt eine Nürnberger Kleiderordnung jener Zeit, in der es heißt:„Kein Mann noch Frau ſoll keinerlei Glocken oder Schellen und keinerlei von Gold oder Silber gemacht hangend Ding an einer Kette noch am Gürtel tragen.“ Es braucht nicht hinzugefügt zu werden, daß ſich niemand nach dieſen polizeilichen Kleiderordnungen vichtete. g 5 8 f Die ſpätere Entwicklung der Mode führte zu einer Ver⸗ längerung der Beinkleider, die schließlich unter den Füßen in zwei Schwänzen ausliefen, die bei dem Gehe ter um⸗ wed. Schüren Sechs Tage Strohwitwer, einen Tag FJamilienpirat Stockholm nach Saltsjöbaden. Sie ſind dann hochbeladen mit Paketen. Die Kuchenſchachtel wird vorſichtig auf der Hand getragen, die übrigen„Freſſalien“ werden im Motorboot ver⸗ ſtaut. Vorräte für eine ganze Woche hat man im Motorboot mit, wenn es die Hafenbucht verläßt und um die nächſte Inſel⸗ ſpitze verſchwindet, hinter der die Villa liegt. Wenn der Hausherr naht, grüßt man vom Ufer mit der Flagge. Auf dem Felſen iſt ſchon der Tiſch gedeckt. Alkohol liegt bereits auf dem Eis(ohne ihn geht es auch im Sommer n deutſches — In Stuttgart, dem einſtigen Wohnſitz des Grafen Zeppelin und vieler Pioniere des Luftſchiff⸗ und Flugzeugbaus, wird ein deutſches Luftfahrtmuſeum eröffnet werden, das die Ge⸗ ſchichte der Eroberung der Lüfte veranſchaulichen ſoll. Das Muſeum wird in dem früheren Privatpalais des letzten Königs, dem Wilhelmspalaſt, untergebracht werden. nicht). Dann ſitzt man oben unter den Fichten. Unten plät⸗ ſchern die Wellen gegen den Felſen. Die glitzernde Waſſer⸗ fläche dehnt ſich weit hinaus. Unwahrſcheinlich blau iſt das klare Waſſer. Nicht der geringſte Staub in der Luft. In⸗ tenſiv ſtrahlt die Sonne. Segelboote kommen vorbei, Motor⸗ boote flitzen vorüber. Bis tief in die helle Sommernacht hinein ſitzt man oben auf dem Felſen. Hat man aber die Gaſtfreundſchaft eines beſonders wetter⸗ feſten Wikingers gefunden, dann geht man aber überhaupt nicht erſt ins Bett. Dann ſteigt man ſchon ins Boot, wenn ſich der Vollmond hinter der kühlen, glitzernden Waſſerfläche und den dunkeln Konturen der nächſten Felſeninſel zur Ruhe gelegt hat. Dann iſt man ſchon weit draußen, wenn ſich die Sonne in ſtrahlen⸗ dem Glanz über den Waſſern erhebt. Dann faßt der erſte Morgenwind bereits in die ſchwellenden Segel, ſo daß das plätſchernde Waſſer hoch aufſchäumt am Bug des ſchnittigen Kutters. 5 H. v. K. 1 Der Gigerl im Wandel der Zeiten herſchlenkerten. Um dieſe Unbequemlichkeit zu beſeitigen, er⸗ fand man die Schnabelſchuhe, durch die die Ausläufer der Beinkleider feſtgehalten wurden. Derartige Schuhe waren noch im 15. Jahrhundert allgemein Mode. Als ihr Erfinder gilt König Heinrich II. von England. An die Zotteln, die Schellen und die Schnabelſchuhe ſchließt ſich dann unmittelbar die arm⸗ und halsfreie Mode der Gigerlwelt an. Die Stutzer dieſer Zeit zeigten ihre ent⸗ blößten Arme und bei tief ausgeſchnittener Jacke ihre nackten Schultern und ihren freien Hals wie die koketteſte Dame. Die Sitte fand bei den alten und ehrbaren Leuten zwar viel An⸗ ſtoß. Trotzdem fand ſie bei der ſtutzerhaften Jugend ziemlich allgemeinen Anklang. Sogar Albrecht Dürer trug ſich in ſeiner⸗ Jugend ſo. g Auch in den Farben der Kleidung wurde bald ein un⸗ geheurer Luxus getrieben. Dabei ging alle Harmonie der Farben verloren. Die Stutzer ließen z. B. die eine Hälfte ihres Gewandes von Kopf bis zu Fuß einfarbig anfertigen, während die andere Hälfte regenbogenartig bunt aus kleinen Stücken, Streifen, Quadraten, Dreiecken uſw. zuſammengeſetzt war. Andere waren in den Gegenüberſtellungen noch extra⸗ vagant. die jungen Adligen und Fürſten kleideten ſich in dieſer kunter⸗ bunten Weiſe. 0 Der Schnitt der Männerkleidung hatte mittlerweile eine ſolche Knappheit ereicht, daß es nötig wurde, die Bekleidung an gewiſſen Stellen aufzuſchneiden, um dem Körper Be⸗ wegungsfreiheit zu ſchaffen. Aus den Oeffnungen trat dann das Hemd, wo es vorhanden war, heraus. Und wo es fehlte, füllte man den Schlitz mit einem leichten Stoff von anderer Farbe aus. Auf dieſe Weiſe hatte man zugleich einen neuen Zierrat geſchaffen, den man ſchließlich auch da anbrachte, wo er vollkommen überflüſſig war. Auch wurden die Schlitze immer länger und länger, bis endlich die Schlitzkleidung, die ſpätere Tracht der Landsknechte vollendet war. Das Kapital⸗ ſtück dieſer Kleidung war die Pluderhoſe. Nicht weniger als 130 Ellen Futterſtoff, der allerdings aus einem ſehr leichten braucht. Der Luxus mit dieſem Beinkleid wurde ſchließlich an der Univerſität Frankfurt a. d. Oder, Dr. Andreas Mus⸗ die den Titel führte:„Vom zerluderten zucht⸗ und ehr⸗ Vermahnung und War⸗ verwegenen pludrigſten Hoſenteufel. 1. Nicht nur die jungen Stadtherren, ſondern auch ſich entſchloß, ſeinen Beruf aufzugeben und zu ſtudiere Gewebe beſtand, wurden bisweilen zu einer ſolchen Hoſe ge⸗ ſo weit getrieben, daß ein ehrſamer Prieſter, zugleich Profeſſor durch ſeinen Fleiß und ſeine Klugheit eine ganz ulus, im Jahre 1556 eine Strafpredigt dagegen drucken ließ, Ein eifriger Gegner dieſer Mode war auch der Kurfürſt Joachim U. von Brandenburg. Wie die Geſchichte mitteilt, traf unter anderen Exempeln, die er ſtatuierte, ſein Eifer auch einen Herrn vom Adel, der eines Sonntags mit ſeinen Pluder⸗ hoſen gerade auf dem Wege zur Kirche war. Er ließ ihm oben den Gurt an verſchiedenen Stellen aufſchneiden, ſodaß die Hoſen ohne Rettung herunterftielen. Der Eigentümer des Kleidungsſtückes ſuchte ſich unter dem Hohngelächter der Menge ſchleunigſt den neugierigen Blicken zu entziehen. Im 16. Jahrhundert folgte die ſpaniſche Tracht. Sie war zierlich und umſchloß den Körper ſo eng, daß eine ſteife, ge⸗ zwungene Haltung die notwendige Folge war. Später kam dann der Rokokogigerl auf, der ſich phantaſtiſch und weibiſch kleidete und z. B. Manſchetten und Jabots von echten Brüſ⸗ ſeler Spitzen trug. Der Luxusdegen war eigentlich das ein⸗ zige, was an den Mann erinnerte. f Man ſieht aus dieſer kurzen Ueberſicht, wie ſehr auch der Mann ein Sklave der Mode ſein kann. Hoffentlich iſt der Gigerl ein endgültig überwundener Standpunkt. Wie man Millionen klein kriegt Gute und böſe Seiten des Reichtums Ein allzu großes Vermögen hat oft auf die Menſchen einen ungünſtigen Einfluß. Es kommt ſehr oft vor, daß Kapi⸗ taliſten, denen es gut geht, nicht wiſſen, was ſie mit ihrem Gelde anfangen ſollen. a Unter den 150 000 Millionären, die es augenblicklich auf der Welt gibt ſind nur wenige Geſtalten, wie Morgan, Ford und Rockefeller, die nicht die Sklaven, ſondern die Herren des Geldes ſind. Im allgemeinen kann man wohl ſagen, daß faſt alle Geldmagnaten ein bißchen verrückt ſind. 5 Edward Satterswithe aus London hat einmal ein ganzes Jahr lang an jedem Tag des Jahres ein Haus gebaut, alſo 365 im ganzen. Alle dieſe Häuſer blieben unbewohnt und 5 ungenutzt ſtehen. Der Millionär ſelber blieb in einem kleinen Hotelzimmer zur Miete wohnen. Ein anderer Millionär, ein ſchottiſcher Lord, baute ein Haus mit 365 Fenſtern, damit er jeden Tag zu einem anderen Fenſter hinausſchauen konnte. Im folgenden Jahre fand der Lord am 29. Februar kein Fen⸗ ſter, das dieſem Tage entſprochen hätte. Er vermochte dies nicht zu verwinden und nahm ſich das Leben.„ Der bekannt gewordene Brüſſeler Bankier Löwenſtein ſchickte eines Tages ein eigenes Flugzeug nach London, um ſeinen Regenſchirm wiederzuholen, den er dort hatte ſtehen laſſen. Der älteſte der beiden Brüder Lebondy, der unerwartet eine Erbſchaft von 100 Millionen Franken gemacht hatte, ließ ſich im Jahre 1892 in der Pariſer Oper zum„Kaiſer der Sa⸗ hara“ krönen. Er ſtarbim Armenhaus. 8 5 Sein Bruder, der nicht weniger verrückt war als er, en⸗ dete im Irrenhaus. Der berühmteſte Verſchwender war aber ohne alle Frage John Steele, der unter dem Namen„Coal Oil Johung“ bekannt wurde. In wenigen Wochen wurde er vielfacher Millionär; aber alle dieſe Millionen brachte er in zehn Jahren durch. Er war noch nicht 30 Jahre, als er ſtarb. Auch er endete im Obdachloſenaſyl. Seine Zigarren ſteckte er ſich nur mit 10⸗Dollarnoten in Brand und täglich gab er wenigſtens 20000 Dollars aus. Wenn es ihm nicht gelungen war, in einem Tage dieſe Summe auszugeben, ſo warf er den Reſt buchſtäblich zum Fenſter hinaus auf die Straße. Eine Tages bezahlte er 84 Dollar für eine Theatervorſtellung, bei der er der einzige Zuſchaue war. f 5 8 Eein anderer Typus unter den Millionären sind 5 Geizhälſe. Trotz ihres millionenſchweren Reichtum leben ſie in Not und Armut. Sie laufen in verſchliſſenen Anzügen herum und häufig genug betteln ſie auf der Straße. b e Für noch andere iſt das Geld eine Laſt; ſie ſelber machen ſich für ihren perſönlichen Bedarf das Geld nur in geringem Maße zunutze. Den Hauptteil ihres Vermögens geben für wohltätige Zwecke aus. 8 Ein ſolcher Menſchenfreund iſt z. B. Rockefeller, der in 50 Jahren eine Milliarde Dollar für wohltätige Stiftungen gab. Wemiger ſympathiſch ſind jene Millionäre, die von Ha gegen die Welt und gegen die Menſchen erfüllt ſind. E franzöſiſcher Millionär hat z. B. lebenslänglich in einem einzigen Zimmer eingeſchloſſen gelebt. Das Eſſen ließ er ſich von einem maskierten Diener durch ein kleine Loch in der Wand hineinreichen, 5 9 In Boſton lebte ein reicher Mann, der kurz vor ſeine Tode ſein ganzes Vermögen in Wertpapieren und Aktien von der Bank herunterholte und es in den Ofen ſteckte 9 51 es nach ſeinem Tode keinem Menſchen Freude machen onnte. 5 8 Manche Millionäre haben auch eine eigenartige Samme wut. Der eine ſammelt Schnupftabakdoſen, ein andere Spazierſtöcke, ein dritter Regenſchirme, ein vierter ſammel ſämtliche Zigarettenſchachteln der Welt; der reiche Pariſe Rothſchild hatte die größte Flohſammlung der Welt für den Floh eines Polarfuchſes hat er einmal 25 000 Franke bezahlt. Ein eigenartiger Kauz war auch jener Million der ſämtliche Körbe, die er nur finden konnte, aufkaufte, In Cincinnati ſtarb vor kurzem eine Millionärin, wel Bettdecken und Federkiſſen ſammelte, Nach ihren Tode erbten ihre Verwandten von ihr 14 große Häuſer, di über und über mit Bettzeug angefüllt waren. Ein re Perſer wollte den Rekord im Bonbonseſſen au ſtellen. Er kaufte alle Bonbons, die er nur beko konnte, und aß davon über die Maßen. Er ſtarb in Schw nach dem Genuſſe eines ſchwediſchen Punſches in Göteborg In der letzten Zeit hat ſich in Amerika eine neue Ar von Millionärsverrücktheiten ausgebildet, nämlich der Hang zum Verbrechen. Dieſem huldigen vor allem junge Millionäre, für die das Geld jegliche Anziehungskraft loren hat. f. * 1 5 8 Der Kohlengräber als Student Die bekannteſte engliſche Univerſität, die hauptſächlich! Söhnen der Ariſtokratie beſucht wird, iſt Oxford. 7 zeichnet ſich augenblicklich ein Student aus, der ur ſprünglich Kohlengräber war, aber im Jahre 192 wohl er verheiratet und Vater von zwei g dern iſt. Er beſuchte zunächſt eine Reichsanſtalt und be die Prüfung, die unſerem Abitur gleichkommt. Darauf vier Jahre lang an der Univerſität Orford ſtudiert, Stipendien in Geſtalt von Preiſen für wiſſenſchaftliche beiten errang. Albert Dowdell hat ſich dadu Abſt den Stand geſetzt, das Studium mit Auszeichnung zu vollenden und in den engliſchen Staatsdienſt ein⸗ FJ Seite. Nr. 326 Neue Maunhekmer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) der seit 35 Jahren bestehenden höheren Privatlehranstalt institut Sigmund am Schloß Mannheim, A 1, 9 8108 wird zum 12. September 1929 gesucht eln Neuphilologe (kür ein ganzes bezw. ein Teildeputat). Bewerbungen sind unter Beifügung von Unterlagen alsbald zu richten an Direkter H. Sigmund Vertreter von leiſtungsfähiger Herrenwäſchefabrik Auerbach, Vgtl., für ſofort geſucht. Nur erſte Kraft. Angebote mit Proviſions⸗ anſprüchen u. Referenzen unt. L G 639 an Rudolf Moſſe, Leipzig. Em134 Für den Platz Mannheim einen an ſelbſtänd. Arbeiten gewöhnten Herrn im Alter von 25—35 Jahren, ehrlich Mir zuchen. fleißig, mit guten Um⸗ gangsformen und guten Referenzen. 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