Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. Sale E 6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 19/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Engliſche und amerikanif Japan will neutral bleiben London, 19. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Immer neue Nachrichten über militäriſche Vorberei⸗ tungen an der ruſſiſch⸗chineſiſchen Grenze treffen in London ein, ohne jedoch die vorherrſchende Anſicht zu verändern, daß ein Krieg in der Mandſchurei unwahrſcheinlich iſt. Einige Kommentare, beiſpielsweiſe ein Leitartikel des„Daily Telegraph“ geben der Auffaſſung Ausdruck, daß die Sow⸗ jetregierung entweder wirklich den Krieg wolle oder doch den Eindruck hervorrufen möchte, daß ſie ihn wolle. Nimmt man jedoch alle vorliegenden Kommentare der engliſchen, amerika⸗ niſchen und fapaniſchen Preſſe zuſammen, ſo iſt es über⸗ raſchend, wie ruhig die öffentliche Meinung die beträchtlichen Truppenbewegungen an einer der Schlag⸗ 1 85 abdern der Weltpolitik aufnimmt. Der Grund dafür dürfte darin liegen, daß man allgemein den Chineſen eine Lektion gönnt und daß niemand glaubt. die Ruſſen würden mehr als eine„Strafexpedi⸗ tion“ zuſtande bringen. Es wird hier ganz offen die wohl⸗ gefällige Meinung geäußert, daß die Zurückhaltung Japans ſeit dem Beginn des Konfliktes die Urſache der wachſenden s Kühnheit der Ruſſen ſei. Wenn England im Augenblick einen ähnlichen Einfluß ausüben könnte, ſo würde es dies vermut⸗ 1 lich in der gleichen Richtung tun, nämlich in dem Sinne, daß m. es durch Paſſtvität Rußlands Hand ſtärken würde. 27 Die gleiche Stimmung herrſcht offenbar in Waſhing⸗ 44 ton, wo nach einer Meldung der„Morningpoſt“„das ſenti⸗ 8. 4 mentale Intereſſe an dem jungen China faſt ganz verſchwun⸗ den iſt und die öffentliche Meinung in dem gegenwärtigen Konflikt eher Rußland begünſtigt, weil die Ruſſen ausnahms⸗ weiſe einmal die Eigentumsrechte ausländiſcher Nationen in China verteidigen“. Wie die„Times“ aus Waſhington melden, glaubt die amerikaniſche Regierung noch immer, daß 5 die ruſſiſch⸗chineſiſchen Streitigkeiten unmittelbar vor der tat⸗ 42 ſächlichen Kriegserklärung Halt machen werden. Im⸗ 5 0 merhin haben ſämtliche amerikaniſche Konſuln in der Man⸗ . 2 dſchurei Order erhalten, alle amerikaniſchen Bürger in der ge⸗ 2 a fährdeten Zone zu warnen und im Ernſtfalle in Sicherheit 15* zu bringen. Der verſchiedentlich aufgetauchte Gedanke, die 5 Vereinigten Staaten um Vermittlung zu erſuchen, findet an h. g Waſhingtoner Stellen gar keinen Anklang. Dagegen macht 5 man ſowohl Rußland wie China eindringlich darauf aufmerk⸗ 4 ſam, daß ſie ſoeben den Kelloggpakt unterzeichnet und 2 ſich auf die Anrufung von Schiedsrichtern feſtgelegt haben. 1 Das gleiche Blatt meldet aus Tokio, daß die ſcharfe tt. ruſſiſche Antwort auf die chineſiſche Note in Japan einiger⸗ 59 i maßen überraſcht hat, daß aber auch die neueſte Entwicklung 5 die Aufaſſung nicht erſchüttern konnte, daß es nicht zum Krieg kommen werde. 5 5„ f Das japaniſche Kriegsminiſterium erklärt, 5 daß ſelbſt im Kriegsfalle keine Truppen nach der Mandſchurei 2 geſchickt werden, eine Erklärung, die einfach bedeutet, daß man 8 nicht an einen Kriegsfall glaubt. 7 g 8 Meldungen aus Nanking und Schanghai laſſen er⸗ kennen, daß die Chineſen das ruſſiſche Vorgehen mit erſtaun⸗ lichem Gleichmut betrachten. Der vorherrſchende Faktor in der chineſiſchen Politik dürfte überhaupt die Ueberzeugung ſein, daß Rußland nicht gefürchtet zu wer den braucht, ſelbſt wenn es zum Kriege kommt. Dieſe Zuverſicht wird übrigens von engliſchen Beobachtern ſkeptiſch beurteilt. Wenn es zum militäriſchen Zuſam enſtoß kommt, ſo hält man hier die Niederlage Chinas beinahe für unvermeidlich, vorausgeſetzt, daß die Ruſſen nicht ſoweit in die Mandſchurei eindringen, daß eine japaniſche Intervention notwendig würde. e 8 g Die Telegraphenagentur der Sowjetunion und die Mos⸗ kauer Preſſe weiſen in ſcharfen Worte die chineſiſche Note zurück, in der ſie Anzeichen dafür ſehen, daß die chineſiſche Regierung eine beabſichtigt herausfordernde Politik gegenüber der Sowjetunion fortſetzen will.„Is weſtija“ weiſt darauf hin, daß die in der chineſiſchen Note enthaltene Anklage gegen die kommuniſtiſche Propaganda wie gewöhnlich eine durch keine Tatſachen bekräftigte hohle Phraſe ſei, mit deren Hilfe China verſuche, einer Erklärung über die rechtswidrigen Maßnahmen bei der oſtchineſiſchen Bahn auszuweichen. Die Sowjetregierung habe ſich zu dem Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen nur wegen der Unmöglichkeit, die entſtandene Lage weiter zu dulden, entſchloſſen. In der Sowjetunion ſei man ſich bewußt, daß der Bruch, für den die chineſiſche Regie⸗ rung die volle Verantwortung trage, nicht nur die Poſition Die ruſſiſche Preſſe zur chinsſiſchen Note sgabe Mittag ⸗ Au 9 2 Mannheimer Henenal Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitun che Veleuchtung der Lage Verträge ſchwäche. Der Bruch werfe die Frage der Sicher⸗ heit eines großen Teiles der Oſtgrenze der Sowjetunion auf; die Sowjetunion ſei gezwungen, die erforderlichen Maß⸗ nahmen zum Schutze gegen mögliche Uebergriffe durch chine⸗ ſiſche Militariſten und Weißgardiſten zu ergreifen. Der Charakter dieſer Maßnahmen werde von der weiteren Ent⸗ wicklung der Ereigniſſe und den Erforderniſſen der Landes⸗ verteidigung der Sowjetunion abhängen. Der Widerhall in Paris In Paris glaubt man vorläufig nicht, daß der chineſiſch⸗ ruſſiſche Konflikt über den Abbruch der diplomatiſchen Be⸗ ziehungen hinaus ſich ausdehnen werde. So ſchreibt „Matin“: Auf ſeiten der Bolſchewiſten legt man natürlich keinen Wert darauf, loszuſchlagen. Karachan weiß, daß er nur mittelmäßig gerüſtet iſt und daß die Kaſſe ſeines Kollegen von den Finanzen leer iſt. Außerdem bedeutet der Krieg für Moskau ein eventuelles Scheitern. Die Sowjets ſind nicht in der Lage, ſich den kleinſten Mißerfolg zu leiſten. Man kann alſo annehmen, daß weder Karachan noch Tſchiang⸗ kaiſchek leichten Herzens vergeſſen werden, daß ſie beide den Kelloggpakt unterzeichnet haben. 92 „Journal“ ſchreibt: Man meldet Truppenbewegungen, man kündigt Zuſammenſtöße an. Ein Kampf zwiſchen China und Rußland wäre von beſonderer Art und würde nichts gemein haben mit den Operationen des letzten Krieges. Man müſſe verſuchen, den Krieg zu vermeiden. Der ſotialiſtiſche„Populaire“ ſchreibt: Es iſt glück⸗ licherweiſe wenig wahrſcheinlich, daß der gegenwärtige Kon⸗ flikt in einen Krieg ausartet. Weder Sowjetrußland noch China können ſich gegenwärtig in ein ſolches Abenteuer ſtürzen. 8 Die kommuniſtiſche„Humanité“ ſchreibt, das Spiel der Imperialiſten im fernen Oſten entwickelt ſich. Die Stunde iſt für das Proletariat von beſonderem Ernſt. Aber die Arbeiter der Sowjetrepublik haben bereits durch eine herrliche Kundgebung ihren Willen zum Ausdruck gebracht, ihre Arbeiter⸗ und Bauernrepublik zu verteidigen, falls ſie dazu gezwungen werden, zu den Waffen zu greifen, das ge⸗ waltige Werk der Oktoberrevolution zu verteidigen. Das Proletariat der Welt und beſonders das franzöſiſche müſſen ihre Blicke auf die mandſchuriſche Grenze gerichtet halten. Deutſchland vertritt die ruſſiſchen und chineſiſchen Intereſſen Wie bekannt wird, haben ſowohl China als auch die Sow⸗ jetunion bei der deutſchen Regierung die Wahrung ihrer Intereſſen beantragt. Die deutſche Regierung hat beiden Er⸗ ſuchen ſtattgegeben. 0 Eine politiſche Stellungnahme gegenüber den anderen Mächten wird darin kaum erblickt werden können. Man denke nur an die viel umfangreicheren Funktionen, die Spanien während des Weltkrieges in derſelben Art geübt habe. N. Kriliſcher Ueberbli Dem unvermittelten Abbruch der diplomatiſchen Bezie⸗ hungen zwiſchen Moskau und China iſt einſtweilen eine ge wiſſe Ruhe gefolgt. Wie lange dieſe anhalten wird, weiß nie⸗ mand und ob es nicht in kurzer Zeit doch zu Zuſammenſtößen an der mandſchuriſchen Grenze, an der von beiden Seiten die Truppenanſammlungen fortdauern, kommen wird, iſt noch offen. Auf Seiten der Nanking⸗Regierung hofft man aber immer noch auf Frieden. Tſchiangkaiſchek hat am Donnerstag eine außerordentliche Konferenz der chineſiſchen Führer ein⸗ berufen, die den ganzen Nachmittag dauerte. Wenn auch über den Verlauf der Beſprechungen kein offizielles Kommuniqué ausgegeben wurde, ſo wurde doch bekannt, daß die National⸗ regierung noch immer auf eine freundſchaftliche Löſung hofft. Demgegenüber iſt das ruſſiſche Verhalren brüsker. Man * ſcheint es auf Seiten Rußlands i auf Biegen oder Brechen ankommen zu laſſen. Ueberraſchend wurde der General Budion ny von ſeinem Urlaub zurückberufen und von der Sowjetregie⸗ rung mit der Durchführung großer militäriſcher Operationen beauftragt. Er ſoll ein ſtarkes Luftgeſchwader an der mand⸗ ſchuriſchen Grenze zuſammenziehen, ferner die in den Grenz⸗ gebieten ſtehenden Einheiten verſtärken. Außerdem ſollen die Garniſonen in Leningrad und Moskau eine kriegsmäßige Auffüllung erfahren. Provozierend dürfte auch die Meldung wirken, wonach ruſſiſche Militärflug zeuge bereits bevölkerug große Unruhe verurſacht habe.. Daß man auf jfapaniſcher Seite mit der Möglichkeit von Zuſammenſtößen rechnet, beweiſt auch eine Meldung aus Tokio, wonach zwei Regimenter japaniſcher Infanterie nach der ſüdmandſchuriſchen Eiſenbahn abgeſandt worden ſeten. der chineſiſchen Regierungspartei, ſondern auch die nationale Myſition Chinas in ſeinem Kampfe gegen die internationalen ſcher Regierungskreiſe ſo wei 9 Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik gefahr im fernen Oſten t über die Situntien werde, um den Frieden zu ſichern. Die Frage ſei jedoch noch erfolgt ſeien. Mandſchurei nur eigene Vorteile ſuchten. die chineſiſche Grenze überflogen hätten, was unter der Grenz. Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Voraus ah ung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen zanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben ür verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch precher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. ſen. Geſetz und Recht Erſat oder Fern Wandern und Nei Italien und Pan⸗Europa (Von unſerem römiſchen Vertreter) Die vorläufigen Bemerkungen Briands zu ſeinem Plan über eine europäiſche Staatenföderation haben in der italieniſchen Preſſe ſchon deshalb die lebhafteſte Beach⸗ tung gefunden, weil hierzulande ſeit geraumer Zeit bereits eine Dauerdiskuſſton um die beiden Begriffe„Pan⸗Europa“ und„Antieuropa“ im Gange iſt. Die Befürwortung der„Ver⸗ einigten Staaten von Europa“ durch den franzöſiſchen Außen⸗ miniſter hat Oel ins Feuer des Disputs gegoſſen, da reſtlos alle politiſchen Ideen und Vorſchläge, die aus Frankreich ſtammen oder in Frankreich neuerdings zum Ausdruck ge⸗ langen, von vornherein in Italien als verdächtig angeſehen werden. Kein Wunder alſo, wenn ſich die faſziſtiſche Preſſe mit großer Schärfe gegen die pan⸗europäiſche Idee wendet und Briand der Phantaſterei bezichtigt. Am temperament⸗ vollſten äußert ſich wie gewöhnlich„Tevere“, der im Zuſam⸗ menhang mit den Vorſchlägen Briands geradezu die Frage aufwirft:„Wer ſoll denn hier betrogen werden?“ und im weiteren ſchreibt:„Während Herrn Briand pan⸗europäiſche Ideen beifallen, ſtößt ſeine Regierung die Bajonette der Negerſoldaten noch tiefer ins Herz der Rheinlande, zerſtört im Geſchützfeuer die Architektur von Damaskus und das Selbſtbeſtimmungsrecht der ſyriſchen Völkerſchaften, verfolgt im Tribunal die annamitiſchen Patrioten, vergrößert ihre Luftflotte, entwirft einen Mobiliſierungsplan, der auch Frauen und Knaben einbezieht... Wen will Frankxeich betrügen? Niemand mag aber anbeißen; es ſind nunmehr fünfzehn Jahre ſeit der letzten, erfolgreichen Weltſpekulation Frank⸗ reichs verfloſſen; und man hat klar eingeſehen, welch ein Spiel in der Pariſer Börſe im Gange iſt. Genug damit: nennen wir nun die Dinge bei ihrem richtigen Namen; be⸗ nennen wir den pan⸗europäiſchen Pazifismus des Herrn Briand als die Verkappung eines ebenſo beharrlichen wie unerſättlichen Willens zur Hegemonie. Frankreich ſollte zuerſt ſeine Schulden bezahlen, abrüſten, zurückerſtatten was zurück⸗ gegeben werden muß, und ſeinen Generalſtab unter eine kalte Dauerduſche ſtellen... Dann erſt dürfte es die europäiſche Verbrüderung anrufen.“ Aehnliche, wenn auch nicht ſo outriert polemiſche Töne vernimmt man in der„Tribuna“, im„Lavoro Faſeiſta“ uſw. i g. Wenn man auch von dieſer italieniſchen Preſſekampagne gegen die pan⸗europäiſche Idee die auf Konto Briands und Frankreichs gehende Schärfe abzieht, ſo bleibt immerhin ein gewichtiger Reſt antieuropäſcher Tendenz übrig. Die theo⸗ retiſche und hiſtoriſche Grundlage zur antieuropäiſchen Ein⸗ ſtellung, die im Faſzismus weit verbreitet iſt, gab ſchon vor Jahren Curzio Malaparte in ſeinem vielbeachteten Buch „L' Italia contro l' Europa“. Malaparte, ein Schriftſteller deutſcher Abſtammung, der urſprünglich Suckert hieß, identifi⸗ ziert Europa mit dem proteſtantiſchen Geiſte und das faſzi⸗⸗ ſtiſche Italien mit dem Geiſte der Gegenreform. In dieſem Sinne gehöre das faſziſtiſche Italien nicht zu Curopa und habe eine eigene Miſſion, die mit den demokratiſchen und libe⸗ ralen Ablegern der Reform nichts gemein habe. Die Ideen 9 Malapartes wurden neuerdings von As verp Grawellt auf:; gegriffen und vervollſtändigt, der in Rom eine„Antienropa“ betitelte Zeitſchrift herausgibt. Die Haupttheſen der faſziſtiſchen Antieuropabewegung können in wenige Worte zuſammen⸗ gefaßt werden: die europäiſchen Nationen, heißt es, werden ſich nie nach amerikaniſchem Muſter zu einem einheitlichen Staatengebilde zuſammenſchließen können, weil die euro⸗ päiſchen Vorausſetzungen gänzlich verſchieden von den ameri⸗ ruſſiſchen Einmarſch in die Mandſchurei 5 zu rechnen ſei. Japan ſcheint feſt gewillt zu ſein, ſeine Inter⸗ 5 eſſen in der Nordmandſchurei auf jeden Fall zu wahren. Vor⸗ läufig hat es jedenfalls jedoch erklären laſſen, zunächſt ſtrengſt Neutralität beobachten zu wollen. Die japaniſchen Befür tungen, daß die Chineſen den nächſten Schlag gegen die f mandſchuriſche Eiſenbahn nicht führen könnten, dürften bei dem gegenwärtigen Kräfteverhältnis haltlos ſein. Immerh dürften dieſe japaniſchen Befürchtungen dazu führen, daß Mächte zu einem Druck auf China ſich zuſammenſchließen. 15 entſprechenden Druck auf Rußland will man Japan übe laſſen. f Wie eine weitere Meldung aus Tokio beſagt, rechnet man in unterrichteten Kreiſen mit der Möglichkeit, daß Japan ſo wohl bei Rußland als auch bei China Vorſtellungen erheben 5 nicht ſo weit gediehen, daß irgendwelche amtlichen Erwägungen Ob ein japaniſcher Vermittlungsverſuch aber Erfolg ha⸗ ben wird, erſcheint fraglich. Es verlantet bereits, daß eine diesbezügliche Sondierung in Nanking ſchroff zurückgewieſen worden ſei mit der Begründung, daß die Japaner in der Auch betrachtet Staaten, den chten, für wenig ausſichtsreich. Man ſpricht man einen ev. Verſuch der Vereinigten Konflikt zu ſchli daher doch von 5 8. einem Eingreifen des Völkerbundes, denn, wenn auch Rußland nicht Mitglied des Völkerbun iſt, kann natürlich ſatzungsgemäß von jedem auch unbeleiligle Mitglied die Aufmerkſamkeit des Völkerbundes auf dieſe den Frieden bedrohende Lage gelenkt werden und dadurch die für dieſen Fall vorgeſehene Maſchinerie in Bewegung geſetzt werden. W r Die Lage in der Mandſchurei habe ſich nach Auffaſſung japani⸗ t geſpannt, daß mit einem einem ſolchen Vorgehen wenig. In engliſchen politiſchen Kreiſen verſpricht man ſich fedoch von 2. Seite, Nr. 328 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] Freitag, den 19. Jult 1929 kaniſchen ſind; die Kulturen Europas ſind außerordentlich bif⸗ ferenzfert, die Sprachen verſchieden, die politiſchen Tenden⸗ zen oft polar entgegengeſetzt; es ſet ein unmögliches Unter⸗ fangen, die ſcharf individualtſierte Unterſchiedlichkeit auf einen gemeinſamen Nenner zu bringen, da die Einheit weſentlich ſein muß und nicht nur durch eine Konvention hervorgebracht; und schließlich könne die Einigung Europas, die vergebens von Leuten wie Julius Caeſar, Karl dem Großen und Napoleon erſtrebt wurde, auf keinen Fall durch papierene Konventionen, wirtſchaftliche Abkommen und ſoziale Kontrakte in die Wirk⸗ lichkeit gezaubert werden Der Gruppe der Antieuropäer ſteht im Faſzismus ſelbſt die vielleicht noch ſtärker gerüſtete Gruppe der Fürſprecher Pan⸗Europas gegenüber. Dieſe letzteren gehen von der un⸗ widerleglichen Wahrnehmung aus, daß Italien nicht wie Rußland oder England eine außer⸗ oder übereuropäiſche Macht darſtellt, ſondern im Gefüge Europas feſt eingeſchloſſen iſt und mithin am geſamteuropäiſchen Schickſal zwangsläufig teilnehmen muß. Gegenüber den„Antieuropäern“, denen die Unterſchiede zwiſchen den Nationen mehr bedeuten als das, was ſie gemein haben, betonen ſie, daß das Bewußtſein der europäiſchen Gemeinſchaft bereits unter allen führenden Staatsmännern vorhandey ſei und ſtellen als beweiſendes Beiſpiel dafür die von Dr. Streſemann und Briand voll⸗ brachte Wiederannäherung Deutſchyinds und Frankreichs auf. Hiermit leugnen ſie aber das nationale Element nicht hinweg, denn, ſo behaupten ſie, wenn man im heutigen Europa das Nationalbewußtſein abzöge, bliebe nur Levantinertum übrig, was noch viel ärger ſei als die drohende Balkaniſie⸗ rung des Kontinents. Aber auch praktiſche Erwägungen der Politik leiten die faſziſtiſchen„Pan⸗Europäez“ immer wieder zu ihren fundamentalen Anſichten zurück. Soll Europa nicht zur Walſtatt des außereuropäiſchen Imperialismus werden — Und damit iſt Amerika gemeint, ſowie Rußland, Japan und auch England— ſo müſſe der einigende Faktor in jeder Weiſe herausgearbeitet werden, in entgegenkommender An⸗ erkennung der nationalen Beſtimmungselemente der anderen Völker. Beſonders in der Gegenüberſtellung zu den Ver⸗ einigten Staaten von Amerika und zu Sowjetrußland geht, ſo ſagen die Wortführer dieſer Gruppe, unter denen wohl Graf Lumbroſo die erſte Stelle einnimmt, die Einheitlichkeit Europas klar hervor; mit dem aus europäiſchen, negroiden und indianiſchen Elementen durchſetzten amerikaniſchen Pri⸗ mitivismus habe die europätſche Geiſtigkeit keine Kontakt⸗ punkte; und ebenſo weſensfremd ſei dem gemeineuropäiſchen Individualismus der ruſſiſche Kollektivismus. Darum gilt es, ſagt Graf Lumbroſo, Europa einerſeits gegen Rußland und andererſeits gegen Amerika zu ſchützen, und dies ſei nur durch die europälſche Vereinheitlichung und Verſtändigung möglich, mit bewußter Hintanſetzung der innereuropäiſchen Teilprobleme, z. B. des Balkanproblems, der adriatiſchen Frage, des Mittelmeerproblems uſw. Wenn aber, ſo folgert Lumbroſo, Europa ſeine Einheit nicht findet, ſo wird es mit der Zeit zum Kampfplatz jener außereuropäiſchen Groß⸗ mächte, die gegeneinander rüſten, auserſehen, und das Wort Spenglers vom Untergang des Abendlandes muß ſich daun bewahrheiten. Wie man ſieht, haben die pan⸗europäiſchen Theorien d Einſichten des Grafen Coudenhove⸗Kalergi auch in Italien unter den Faſziſten Anhänger, und nicht alle Faſziſten lehnen mit ungeduldiger Geſte Inſtitutionen wie den Völkerbund und politiſche Realiſierungen wie Locarno ab. Im Sinne des europäiſchen Friedens und des Ausgleichs zwiſchen den Völkern iſt es nur zu begrüßen, daß die faſtziſtiſchen„Pan⸗ Europäer“ das Betätigungsfeld der faſziſtiſchen„Antieuro⸗ päer“ bewachen und kontrollieren. Die Hitze in der Kammer V Paris, 19. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Mehrheit der Deputierten wollte geſtern eine Nachtſitzung abhalten, um den Abſchluß der Ratifizierungsdebatte noch in dieſer Woche zu erreichen. Sie hatten aber die Rechnung ohne die erbarmungsloſe Hitze gemacht, die in dem Saal herrſchte. Als die Abgeordneten um 10 Uhr abends ihre Sitze einnahmen, war die Atmoſphäre unerträglich. Der Schweiß rann den Volksvertretern von der Stirne. Verzweifelt über dieſen Zu⸗ ſtand ſchlug der Staatsrat vor, ſich mit einem Redner zu be⸗ guligen und dann die Sitzung zu beenden. Kaum hatte der Deputierte Reynaud, ein Verteidiger der Politik Poin⸗ earés, ſeine Rede begonnen, da verlieſen mehr als die Hälfte der Deputierten den Saal und kehrten nicht mehr wieder. Reynaud fächelte ſich, während er ſprach, auch er ſchten am Ende ſeiner Kräfte angelangt zu ſein und ſagte plötzlich:„In⸗ folge der ſchrecklichen Hitze werden ich mich kürzer faſſen.“ Heute nachmittag wird Poincaré wieder in die Kam⸗ mer kommen. Der Miniſterpräſident bleibt zuverſichtlich und rechnet mit einer ſtarken Mehrheit. Aber ſeiner Auffaſſung treten zahlreiche Parlamentarier entgegen, die annehmen, daß die Regierung zur Not eine knappe Mehrheit von 20 bis 30 Stimmen erhalten werde. Die Räumung eine Gefahr für Frankreich? In der vorausgegangenen Nachmittagsſitzung wurde die Debatte über die Schuldenratifizierung fortgeſetzt. Dabei warnte der radikale Abgeordnete Bergerie vor einer dauernden Erweiterung des Einfluſſes der Weltbankiers auf die europäiſche Politik und gab den Standpunkt ſeiner Partei bekannt, das Schuldenabkommen mit Amerika nicht ohne wei⸗ teres zu unterzeichnen. Auch der ſozialiſtiſche Abgeordnete Vineent A uriol brachte zum Ausdruck, daß die Soztaliſten an ihrem Stand⸗ punkt unbeirrt feſthielten. Im weiteren Verlaufe der Sitzung kam es zu einer ausgedehnten Auseinanderſetzung zwiſchen Dubofs, dem ſeinerzeitigen Berichterſtatter über den finan⸗ ziellen Teil des Verſailler Vertrags, dem ſozialiſtiſchen Abg. Vincent Auriol und einer Reihe anderer Abgeordneter. Der ehemalige Penſionsminiſter Marin verwies auf die Um⸗ ſtände, unter denen die Beſtimmungen des Verſailler Ver⸗ trags über die Reparationen zuſtande gekommen ſeien. Vin⸗ cent Auriol bedauerte zum Schluß die Gebundenheit der euro⸗ päiſchen Staaten gegenüber Amerika, dem jährlich 500 Millionen Dollars gezahlt werden müßten. Der ſozialiſtiſche Abg. Grumbach verlangte eine klare Stellungnahme der Regierung zur Frage der Rhein land⸗ räumung. Dies veranlaßte den Abg. Marin, den Füh⸗ rer der ſtärkſten Kammergruppe, auf die ſich die Regierung ſtützt, zu der Erklärung, die Räumung ſei eine Ge⸗ fahr für Frankreich und überhaupt eine Unmöglich⸗ keit, weun Frankreich bezahlt werden wollte. Grumbach klärte darauf unter dem Beifall der Linken, er kenne Deutſchland beſſer und habe es ſchon vor dem Krlege gekannt. Ex ſei überzeugt, für die Sicherheit Frankreichs die Be⸗ ſetzung des iheinlandes nich c ſel. Sie ſtelle im ür. Hegenteil einen Jak or der Unſi he 3 gegen die (Oſtafvikas. Explosion in einer amerikanischen i Pittsburg, 19. Juli.(United Preß.] Eine furcht⸗ bare Exploſion, die wenigſtens 20 Todesopfer forderte und bei der ſehr viele Perſonen mehr oder minder ſchwer ver⸗ letzt wurden, zerſtörte vollkommen die P ulverfabrik der United States Aluminum Company in New Kenſington, etwa 25 Km. von Pittsburg entfernt. Die Detonation war ſo ge⸗ waltig, daß ſie viele Meilen entfernt gehört werden konnte und faſt fümtliche Fenſterſcheiben in einem großen Umkreis zer⸗ ſprangen. Die Nettungsmannſchaften, die von mehreren Seiten her⸗ beieilten, ſind zur Zeit damit beſchäftigt, unter den Trümmern der Pulverfabrik nach Leichen zu ſuchen und man fürchtet, daß die endgültige Todeszahl noch bedeutend höher ſein wird, als man bis jetzt vermutet. Ueber die Urſache des furchtbaren Unglücks, eines der ſchlimmſten ſeit je in dieſer Gegend, iſt man noch vollkommen im Unklaren. Es iſt nicht ausge⸗ ſchloſſen, daß Selbſtentzündung vorliegt. S Delbrücks Beiſetzung Am Donnerstag fand auf dem Halenſeer Friedhof die feierliche Beiſetzung Hans Delbrücks ſtatt. Lange vor Beginn der Feier hatte ſich die Friedhofskapelle gefüllt. Als offizielle Vertreter der Univerſität waren erſchienen der Prorektor Eduard Norben und der Dekan der philoſophiſchen Fakultät, Prof. Brackmann, der neue Generaldirektor der preußt⸗ ſchen Staatsarchive. Von hervorragenden Männern der Wiſſenſchaft bemerkte man unter vielen anderen den Schwa⸗ ger des Verewigten, Adolf von Harnack, die Hiſtoriker Friedrich Meinecke und Max Lenz ſowie den Philoſophen Max Stumpf. Vom Reichswehrminiſterium war Reichs⸗ wehrminiſter General Groener mit einer Reihe von Offi⸗ zieren erſchienen. Außerdem hatte eine Kapelle der Reichs⸗ wehr neben der Treppe der Friedhofskapelle Aufſtellung genommen. Konſiſtorialrat Fiſcher entwarf ein Bild des uner⸗ ſchrockenen Kämpfers, dem immer nur die Sache galt. Aus dem Reichswehrminiſterium E Berlin, 19. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Oberſt Karl von Oertzen, der langjährige Preſſechef des Reichswehrminiſteriums, ſcheidet aus ſeinem Amt. Ein Ge⸗ rücht, das wir für nicht ganz unglaubwürdig halten, will wiſſen, daß auch Oberſt von Oertzen als ein Opfer der ſozialdemokratiſchen Perſonalpolftik fällt, 5 Oberſt von Oertzen kam als Nachfolger des von Gröner aus Bayern berufenen Oberſtleutnants von Giehrl in ſein Amt, das er nun bald acht Jahre mit unendlicher Liebens⸗ würdigkeit, mit redlichem Eifer, dem Staat und gerade auch dem Staat von heute zu dienen und einem reichen, immer wieder durch neue Studten gefüllten Wiſſen betraut hat. Oberſt von Oertzen iſt ein ausgezeichneter Schriftſteller, viel⸗ leicht der fruchtbarſte Militärſchriftſteller in dem nachkaiſer⸗ lichen Deutſchland. Die Preſſe ſieht ihn mit ehrlichem Be⸗ dauern ſcheiden. Die Qualen der Fremdenlegionäre Erſchütternde Einzelheiten über die oft furchtbaren Qualen der Fremdenlegionäre vermittelt die Ausſtellung der Ortsgruppe Berlin des Schutzverbandes gegen die franzöſtſche Fremdenlegion, die am Donnerstag im Luna⸗Park eröffnet wurde. Man zeigt u. a. ergreifende Briefe von deutſchen Soldaten aus der Fremdenlegion. Die Strapazen werden als unerträglich geſchildert. Es hat Leute gegeben, die ſich die Augen ausſtachen und Wunden beibrachten, um dadurch freizukommen. Aber das Gegenteil des Erhofften trat ein: 15 Jahre Kerker für Selbſtverſtümmelung. Die Gefangenen wurden auf allen Märſchen mitgeführt, mit ſchweren Ketten behangen. Wenn an einer Oaſe Raſt gemacht wird, werde ſie mit einem Drahtverhau umgeben und mit Fußtritten„er⸗ quickt“. 70—80 Kilometer Marſch ſind an der Tagesordnung, denn eine Waſſerſtelle muß auf jeden Fall erreicht werden. Das Wort„Marche on creye“(„Marſchiere oder verrecke“) iſt oft zu hören. 9 Eine größere Anzahl Briefe verzweffelter Legionäre, in denen erſchütternde Einzelheiten geſchildert werden, iſt auf der Ausſtellung zur Einſicht ausgelegt. Englands Politik in Deutſch⸗Südweſt J Berlin, 19. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach einer Mitteilung der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft be⸗ trägt die Zahl ber deutſchen Abgeordneten im Landesrat von Südweſtafrika nach den letzten Wahlen, wo vier deutſche Abgeordnete herauskamen und nach den Ernennungen durch die Regierung ſieben, denen zehn Afrikaner, alſo Eng⸗ länder und Buren, gegenüberſtehen. Außerdem iſt noch ein unabhängiger Abgeordneter gewählt worden, der vielfach ſeine Stimme mit der deutſchen Gruppe abgeben dürfte. Das Weſentlichſte, worüber der Landesrat zu entſcheiden hätte, wäre die Einverleibung von Deutſch⸗Süd⸗ weſt in die ſüdafrikaniſche Union. Dazu wäre aber eine Zweidrittelmehrheit erforderlich, ſo daß nach dieſer Wahl ein ſolcher Beſchluß ausgeſchloſſen erſcheint. Die„Germania“ macht nun aber auf die ſonſtigen beſcheidenen Rechte des Landesrats gegenüber der Verwaltung aufmerkſam und weiſt darauf hin, daß nach dem Kriege von den ehemals 20000 Deutſchen in Südweſt über die Hälfte nach Deutſchland zurückge wandert bzw. ausgewieſen worden iſt und daß die füdafrikaniſche Union durch eine kluge Ein⸗ wanderungspolitik die Zahl der Buren und Briten bald auf die gleiche Höhe mit den Deutſchen brachte. Die reichsdeut⸗ ſchen Einwanderer brauchen nun aber eine fünfjährige Warte⸗ zeit, um wahlberechtigt zu ſein. Die Mehrheit der Bürger beſteht tatſächlich aus Buren und Briten. Welche Konſequenzen dieſe Entwicklung angeſichts der Bemühungen der Regierung in Kapſtadt haben kann, Südweſt an die Union anzugliedern, wird die Zukunft lehren müſſen. Jedenfalls, ſagt das Blatt, würde ſich die Mandatskommiſſion gegen eine ſolche Angliederung ebenſo wenden müſſen, wie bekannten Vorſchläge bezüglich der Einverleibung 8 8 Eiſenbahnbrücke durch das Hochwaſſer unterſpült war. Pulverfabrik Giſenbahnunglück in Amerika Der aus Pittsburg kommende Expreßzug der Rocky⸗ Island ⸗Bahn ſtürzte am Donnstag früh in der Nähe von Stratton in einen Fluß. Nach den erſten Meldungen ſollen zwanzig Perſonen ertrunken ſein. Wie ſpäter bekannt wurde, ſind nur ein Packwagen und ein Pullmanwagen in den 10 Fuß tiefen und 100 Fuß breiten Bach geſtürzt. Nach den letzten Meldungen wurden acht Fahrgäſte und ein Angeſtellter der Pullmangeſellſchaft getötet und über 20 Perſonen verletzt. Nach den neueſten Meldungen aus Denver ereignete ſich das Eiſenbahnunglück bei Stratton dadurch, daß der ſonſt leichte Bach durch die ſtarken Regengüſſe der letzten Zeit ſich in einen reißenden Strom verwandelt hatte, und die — Letzte Meldungen Weitere Probeflüge der„Do&“ — Friedrichshafen, 18. Juli. Das Rieſenflugſchiff„Do X“ unternahm heute wiederum einen Probeflug in größerer Höhe über das Bodenſeegebiet. Nachdem es über Friedrichs⸗ hafen die erſteclugpoſt abgeworfen hatte, ging die„Do&“ vor dem Kurhotel nieder, wie ſie die zur Beſichtigung der Rieſen⸗ maſchinen gekommene italieniſche Luftfahrtkommiſſion unter Führung von Oberſtaatsſekretär Balbo den Piloten und die Inſaſſen begrüßte. Das Feuer in der ee e Augsburg Nürnberg gelb — Augsburg, 18. Juli. Zu dem gemeldeten Großfeuer bei der Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg wird weiter mitge⸗ teilt, daß es den Feuerwehren nach dreiſtündiger Tätigkeit gelang, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken und die Ge⸗ fahr einer weiteren Ausdehnung zu verhindern. Der Dach⸗ ſtuhl des Gebäudes iſt vollkommen abgebrannt und die Ein⸗ richtungsgegenſtände ſind zum größten Teil vernichtet. Als Urſache des Brandes wird ein Schaden an der elektriſchen Leitung angenommen. Bei den Löſcharbeiten erlitten zwei Feuerwehrleute leichte Rauchvergiftungen. Eine halbe Million Schaden in Emden — Emden, 18. Juli. Ein Großbrand im Emdener Außenhafen iſt in einem großen phyſikaliſchen von der Weſtfäliſchen Transport AG. verwalteten Speicher ausge⸗ brochen, in dem ſich über 300 000 Tonnen Hafer und Gerſte befanden. Das Feuer ſoll durch Selbſtent z ün ⸗ dung infolge der ſeit einigen Tagen anhaltenden ſtarken Hitze entſtanden ſein: Die Emdener Feuerwehr und 5 Löſchboote befinden ſich an der Bpandſtelle. Der durch den Brand bisher angerichtete Geſamtſchaden wird auf eine halbe Million 1 geſchätzt. Gegen 7 Uhr abends war das Feuer noch nicht ge⸗ löſcht. Raubüberfall auf der Landſtraße — Schwerin, 18. Juli. Geſtern nachmittag wurde auf der Fahrt von Krakow nach Linſtow der mit dem Transport von forſtamtlichen Geldern in Höhe von 8 000 Mark beauf⸗ tragte Forſtarbeiter Haſſe von zwei Männern, die einen großen Baumaſt quer über den Weg gelegt hatten, gezwungen, ſein Motorrad anzuhalten und unter Bedrohung mit dem Revolver genötigt, das Geld herauszugeben. Doppelleben eines franzöſiſchen Unteroffiziers Paris, 19. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In Toulon wurde geſtern ein Unteroffizier verhaftet, der ſeit Monaten Einbrüche und Diebſtähle verübt Aſirant brach in die Garage ſeines Hauptmannes Baſire ein, um das Auto für einen ſeiner nächtlichen Raubzüge zu benutzen. Auf der Fahrt ſtieß ihm ein Unfall zu. Er erlitt ſchwere Verletzungen und wurde ins Hoſpital gebracht. Der Hauptmann wollte von einer gerichtlichen Verfolgung des ſchwerverletzten Unterofftziers abſehen, aber aus den bereits eingeleiteten polizeilichen Nachforſchungen hatte ſich ergeben, daß Airant, der als Unteroffizier ſehr gut angeſchrieben war, eine Doppelexiſtenz führte. In der Nacht plünderte er Landhäuſer aus. Man fand in ſeiner Wohnung eine Menge von Wertgegenſtänden. Der Flug des Dornier⸗Wal nach Island — Rejkjavik, 18. Juli. Wie bereits gemeldet, iſt ein deut⸗ ches Dornier⸗Wall⸗Flugzeug in Rejkjavik gelandet. Der Führer der Maſchine, Flugſchuldirektor Gronau, erklärte Preſſevertretern gegenüber, er habe auf dem ganzen Fluge ausgezeichnetes Wetter gehabt. Die benutzte Maſchine ſet die der Nordpolexpedition von Amundſen aus dem Jahre 1925 geweſen. Der Zweck der Reiſe habe darin gelegen, Uebungen in der Navigation und im Radtodienſt vorzuneh⸗ men. Nach ßtägigem Aufenthalt in Island beabſichtige er über Schottland nach Deutſchland zurückzukehren. Auf eine Miene gerannt — Bukareſt, 18. Juli. Im Hafen von Conſtanza ein⸗ getroffene Dampfer berichten, daß ſie die SOS⸗Rufe des 2000 Tonnen großen ruſſiſchen Dampfers„Wolga“ empfangen hätten, der auf eine ſchwimmende Mine, die anſcheinend aus dem Weltkrieg ſtammt, geſtoßen ſei. Der Dampfer habe um 2 Uhr morgens gemeldet, daß er ſinke und daß 17 Man n der Beſatzung und 14 Paſſagiere bereits er⸗ trunken ſeien. Ein Warenhaus durch Exploſion zerſtört — Newyork, 18. Juli. Nach einer Meldung aus Ham⸗ mond(Indiana) wurde dort ein breiſtöckiges Warenhaus durch eine Rieſenexploſion zerſtört. Der Sachſchaden wird auf 300000 Dollars geſchätzt. Ueber die Urſache der Exploſion fehlen bisher nähere Anhaltspunkte. Zum Unglück des Dampfers„Derfflinger“ Waſhington, 19. Jult.(United Preß). Ueber die Ret⸗ tungsarbeiten an dem in der Nähe von Tſingtau aufgelaufe⸗ nen Lloyddampfer„Derfflinger“ meldet der amerikaniſche Admiral Mark Briſtol an das Marineminiſterium, daß ſämt⸗ liche Offiziere und Mannſchaften des„Derfflinger“ zur Hilfe leiſtung an Bord geblieben find. Die Paſſagiere waren von den amerikaniſchen Zerſtirern„Black Hawk“ und„Beaver“ an Bord genommen worden. Bisher iſt die Wetterlage gün⸗ ſtig. Sollte aber ſtarker Wind aufkommen, ſo dürfte, meldet Admfzal Priftol weiter, damit zu rechnen ſein, Schlſi als done klüſt aufgeseben werden muß. hatte. daß das N * 7 o A HD a1 2 2 cd D e eos e Freitag, den 19. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 328 42 4 2 1 1 Stäotiſche Nachrichten Villiger gehts nimmer! An dieſe Deviſe muß ich immer denken, wenn ich in dieſen 5 Tagen des Saiſon⸗Ausverkaufs durch die gluterfüll⸗ 155 ten Straßen wandre. Und wenn ich mir die Auslagen be⸗ n trachte, dann muß ich zugeſtehen, daß die Konfektionsfirma die ſich mit dieſem Schlachtruf in das Kampfgetümmel geſtürzt 8 hat den Nagel auf den Kopf trifft. Billiger geht's nimmer! 1d Die Superlative, die die Firmen bei der Ankündigung des * Ausverkaufs anwandten, waren nicht Schall und Rauch. Man 5 t hat gehalten, was man verſprach. Ich ſehe immer noch das ft Waſchkleidchen— es iſt längſt aus dem Schaufenſter ver⸗ ſchwunden— liegen, das— 2/ koſtete. Man bedenke: ich zwei ganze Reichsmark. iſt Was iſt damit eigentlich bezahlt? Weder Stoff noch Macher⸗ n lohn. Wirklich— die holde Weiblichkeit hat es bedeutend beſſer ie als die Herren der Schöpfung. Für zwei Mark bekommt man 8 nicht einmal eine Hoſe, geſchweige denn einen ganzen Anzug. 8* 1 Wer wollte beſtreiten, daß derartige Saiſon⸗Ausverkäufe 9 ein wahrer Segen für die minderbemittelte Beöbvlkerung ſind. ö Wenn man einerſeits bemängelt, daß die Damenmode zu ſehr wechſelt, dann muß man andererſeits, wenn man gerecht ſein will, auch zugeben, daß eben dieſer ſchnelle Wechſel den Kauf⸗ mann nötigt, ſeine Läger ſo vollſtändig als möglich zu räu⸗ . men und, um dieſe Räumung zu erzielen, die Preiſe in einer er geradezu erſtaunlichen Weiſe herunterzuſetzen. Das Publikum 8. hat die ungewöhnlichen Vorteile, die der Saiſon⸗Ausverkauf or bietet, ſofort erkannt. Am Montag vormittag ſetzte ein wahrer n⸗ Sturm auf die Geſchäfte ein. Man wurde unwillkürlich an er die Weihnachtszeit erinnert. 8 d Die ſtarke Kaufluſt hält an. Beide Teile, Verkäufer und Käufer, ſind durchaus zufrieden, rg der Verkäufer, weil die Umſätze die Erwartungen übertref⸗ . ſen, der Käufer, weil er für wenig Geld keinen Schund, keine et alten Ladenhüter, ſondern Qualitätsware erhält. Dabei iſt der ze⸗ weitere Vorteil beachtenswert, daß viele Artikel nicht der⸗ eit maßen der Mode unterworfen ſind, daß ſie weggeworfen wer⸗ e. den müſſen, wenn der Herbſt ins Land zieht. ch⸗ Die Mannheimer Geſchäftswelt hat mehr, als eine un⸗ n⸗ günſtige Saiſon hinter ſich. Es iſt deshalb der Wunſch berech⸗ 18 tigt, daß der diesmalige Ausverkauf ſich weiter ſo gut wie in em den erſten Tagen anläßt, damit die Summen eingehen, die get zum Füllen der ausgeräumten Läger notwendig ſind. Sch. * 0 ** Zur Ruhe geſetzt auf Anſuchen wurde Hauptlehrer er* Ludwig Laupp in Mannheim bis zur Wiederherſtellung der er f Geſundheit. „* Auslandsſchuldienſt. Dem Lehramtsaſſeſſor Dr. Karl 8 Otto Müller von hier wurde eine Lehrſtelle an der deutſchen n Oberrealſchule in Sao Paulo(Braſilien) übertragen. Die tze Abreiſe iſt bereits am 15. Juli erfolgt. Die mächtig auf⸗ te ſtrebende Millionenſtadt Sao Paulo, heute der zweitgrößte er Handelsplatz Südamerikas, zählt über 30 000 Deutſche, die ſich 4 ö aus eigenen Kräften eine muſtergültig ausgeſtattete deutſche zes i Oberrealſchule geſchaffen haben. Dieſe iſt ſeit 1925 vom Reich 5 als ſelbſtändige Oberrealſchule anerkannt und berechtigt zum 4 Beſuch deutſcher Univerſitäten. Für eine geſegnete Tätigkeit uf a auf dieſem» Außenpoſten des Deutſchtums unſere beſten rt Wünſche! if„ 82,3 Grab Celſius. Soviel betrug geſtern die Höch ſt⸗ en temperatur, nahezu einen Grad mehr als am Mittwoch. n, Der Höhepunkt der Hitze, die wieder eine Maſſenflucht aus m Ger gluterfüllten Stadt in die Bäder veranlaßte, ſcheint nun⸗ 5 mehr erreicht zu ſein, denn die heutige Morgentemperatur 5 betrug 21,7 Grad C. Es ſind zwar gegen geſtern morgen nur .) 1 0% Grad weniger, aber man darf ſchon zufrieden ſein, daß et, 3 2 keine weitere Steigerung feſtgeſtellt wurde. In der vergan⸗ te. 8 genen Nacht war es mit einem Minimum von 20 Grad C. ebenfalls ein klein wenig„kühler“ als in der Nacht zum Don⸗ nerstag. Geſtern abend zeigte das Thermometer noch 27,4 Grad C. an. * Einen Selbſtmordverſuch unternahm am Donnerstag abend ein junger Mann in ſeiner Wohnung in l indem er ſich die Pulsader öffnete. Das Motiv der Tat ſoll Eiferſucht ſein. Der Lebensmüde wurde mit dem Sanitätsauto in das E ganz unheimliche Gſchicht Nachts halwer elfe uff'r Ewertbrick. Am Gelänner dauert awwer nit lang, ſo ſchteht noch eener newe dem, unn macht des gleiche. Wo awwer zwee des gleiche duhe, do ſinn gleich noch mehr, wo ach des unbedingt mache miſſe. Es iß' doch kumme. Schun hängt ſe ganze Galerie ihre Köpp iwwer die Brick naus. kelheit nix. Schwarz iß's drunne uff'r Neckerwies. Schwarz eener verſoffe. Odder iß eener mit Selbſtmordgedanke ins Waſſer'hupſt, unn möcht widder raus. W nunner un will helfe? Awwer keen edler Retter erklärt ſich guckt, wie des Waſſer ſchpritzt. Waſſer uff. Der Kopp ſchafft ſich näher ans Land. Des ſchpritze loßt langſam nooch. Ener meent:„Ewe verſaufk er awer doch.“ Widder geht die Schpritzerei los. Des Ufer iß erreicht. Langſam kummt aach der Körper aus i Waſſer raus, wo zu dem Kopp gehört, wo'r ſchun lang ſieht. Kaum iß, der Kerl aus im Waſſer raus, rennt'r wie heſeſſe im Kreis rum. Nackiſch iß'r aach noch, bloß e Badͤhos hott'r an. Schun will eener fortrenne unn noch im Krankewage tele⸗ phoniere. Denn ſo viel ſchteht feſcht, daß der Kerl do unne uff dr Neckerwies reif for Wiesloch iß. Inzwiſche loßt der Kerl awwer die Rennerei bleiwe. Dodefiehr fuchtelt ir awwer mit de Aerm. Dann rennt'r uff e dunkels Häufel zu. Des war ſcheinbar ſeine Kleeder. Zieht ſei Hemd an, zieht ſeine Hoſſe an, zieht ſeine Schtrimp an, zieht ſeine Schuh an. Alles des iß furchtbar intreſſant, denn die Leit uff'r Brick gucke ſich ball die Aage raus. Bei e paar hänge ſe ſchun raus wie Klicker. Dann ſchteckt der drunne uff'r Wies e Zigarettel an unn dappt devun. Verſchwindet in'r Dunkelheit. Uff 'r Brick iß alles platt. Alles iß'ſchmiſſe.„Der Kerl hott jo bloß gebade!“„So e Unverſchämtheit, uns ſo zu Narre zu halte.“ So gehts halt, wenn emool eener nachts bade duht, unn die Leit wunner meene, was do eigentlich los iß.— * * Unvorſichtigkeit. Als geſtern abend eine Dame, die aus dem Urlaub zurückkam, ſich am Hauptbahnhof eine Taxe nahm, ſchlug der Chauffeur, bevor die Dame noch richtig im Wagen Platz genommen Hatte, die Türe zu. Die Dame, die die linke Hand zwiſchen die Türe brachte, erlitt eine empfind⸗ liche Fingerquetſchung. * Ihren 75. Geburtstag begeht heute Frau Suſ. Müller Wwe., wohnhaft S 3, 6b, bei guter Geſundheit und Geiſtes⸗ friſche. f 5 * Sommer- und Herbſt⸗Schulferien. Die noch ausſtehen⸗ den Schulferien in den deutſchen Ländern verteilen ſich wie folgt: Sommerferien: Provinz Weſtfalen und Rhein⸗ provinz 30. 7.— 6. 9. Bayern: 16. 7.— 31. 8. Württemberg: 29. 7.— 8. 9. Baden, höhere Schulen: 1. 8.— 11. 9. Herb ſt⸗ ferien: Prov. Brandenburg 1. 10.— 17.10. Prov. Pom⸗ mern 27..—10. 10. Prov. Sachſen 27. 9.— 11. 10. Prov. Han⸗ nover 2. 10.— 15. 10. Prov. Heſſen⸗Naſſau und Kreis Wetz⸗ lar 3. 10.— 16. 10. Sachſen 27. 9.— 5. 10. Braunſchweig 29. 9. bis 14. 10. Anhalt 27...— 11. 10. Mecklenburg ⸗Strelitz, ſtädt. Schulen 21..— 7. 10, ländliche Schulen 22. 9.— 13. 10. Thü⸗ ringen 25. 9.— 10. 10. Oldenburg 27. 9.— 11. 10. Hamburg 1. 10.— 14. 10. Bremen 29. 9.— 6. 10. Verkehrs⸗Anfälle in Mannheim * Zuſammenſtöße. Geſtern nachmittag ſtießen zwei Motorradfahrer an der Ecke Tullaſtraße⸗Roſengarten⸗ ſtraße ſo heftig aufeinander, daß einer der Fahrer mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus überführt werden mußte.— Um die gleiche Zeit wurde an der Ecke O7 ein Motorrad, das in den Ring einbog, von einem Auto ſo heftig angerannt, daß das Vorderrad des Motor⸗ rades abgeriſſen wurde. Beide Fahrer kamen ohne Verletzung davon. 0 * Armbruch durch Anfahren. Ein Radfahrer, der geſtern vormittag im Parkring noch kurz vor der Straßenbahn de Fahrdamm überquerte, wurde auf der anderen Seite von einem Privatauto aus Mainz angefahren. Der Führer Krankenhaus gebracht. ö 8 bremſte wohl ſtark, konnte jedoch nicht verhindern, daß der Rad fahrer ſtürzte und den linken Oberarm brach. ſchteht eener un glotzt uffmerkſam in de Necker nunner. Es ganz ſeltſam, wo nachts um die Zeit ſo ſchnell die Leit her⸗ Awwer was iß denn do unne los? Keener babbelt was, alles muß gucke. Zuerſcht ſieht mir in'r Dun⸗ iß'r Necker. Doch halt, do iß was im Waſſer. Es ſchpritzt unn plätſchert. Do werd doch nix baſſiert ſein? Iß vielleicht ill dann keener bereit, den Gang zu machen. Mehr Leit kumme dezu. Alles En Kopp taucht aus m hältlich. Die Weltreiſe wider Willen Auf ungewöhnliche Weiſe und eigentlich völlig gegen ſeinen Willen macht ein deutſcher Heilgehilfe namens Albert Roger zurzeit eine Reiſe um die Welt. Der junge Mann, der aus Hamburg gebürtig und 22 Jahre alt iſt, war ſeit einigen Wochen arbeitslos und benutzte die unfreiwilligen Ferien zum Beſuche von Verwandten in Plymouth. Der Sohn dieſer Familie iſt Steward auf einem großen Ueberſee⸗ dampfer. Als dieſer vor einigen Tagen wieder eine große Fahrt antreten ſollte, beſuchte der junge Deutſche am Abend vor der Ausreiſe ſeinen engliſchen Vetter noch einmal an Bord des Schiffes. Man ſetzte ſich in einer unbenutzten Ka⸗ bine zu einem Plauderſtündchen zuſammen, das etwas feucht⸗ fröhlich verlaufen ſein muß. Jedenfalls ſchlief der Heilgehilfe in der Kabine ein, und als ſein Verwandter dienſtlich abge⸗ rufen wurde, ſchloß er den Raum ab, um dem Beſucher ein ungeſtörtes Schläfchen zu ermöglichen. Im Drange der Aus⸗ reiſe vergaß er dann ganz, ſich wieder um ſeinen Gaſt zu kümmern, und dieſer erwies ſich als ein Schlafkünſtler erſten Ranges, denn er verſchlief zwei volle Tage und drei Nächte und erwachte erſt, als das Schiff ſich bereits auf hoher See befand. Da ihn nun der Hunger plagte, machte er ſich 5 durch Klopfen bemerkbar, und da man ihn zunächſt als blinden Paſſagier betrachtete, ſo erging es ihm anfangs ſchlecht genug. Erſt als ſein Verwandter ſeine Angaben beſtätigte, ſchenkte man ihm Glauben, aber nun war guter Rat teuer, denn es fand ſich keinerlei Möglichkeit für den Weltreiſenden wider Willen, zurückzukehren, da das Schiff erſt nach Tagen zum erſten Male anlegen ſollte. Zum Glück erwies ſich der junge Heilgehilfe als ein äußerſt geſchickter Maſſeur, und da die Paſſagiere am liebſten von ihm behandelt werden wollten, ſo endete ſein Abenteuer mit ſeiner Indienſtſtellung für die Dauer der ganzen Reiſe? Das Glück kommt im Schlafe—— Das verlaſſene Paddelboot Langſam paddelt in einem geliehenen Paddelbvot inn etwa 14jähriger Junge den Neckar aufwärts. Unſicher ſind ſeine Paddelſchläge. Am Ufer läuft ſein drei Jahre füngerer Bruder mit. In der Nähe der Ebertbrücke ſchauen ſie ſich vorſichtig um. Dann ſteigt der Jüngere in das für eine Per⸗ ſon beſtimmte Boot. Kaum ſind die beiden einige Meter vom Ufer weg, kippt infolge einer ungeſchickten Bewegung das Boot. Die beiden Jungen fallen ins Waſſer. Der Aeltere packt den Jüngeren am Hals und ſchiebt ihn ans Ufer. Seine Kräfte ſcheinen ihn zu verlaſſen. Doch mit Hilfe eines Herrn, der den ganzen Vorfall mit angeſehen hat, gelingt es, das Ufer zu erreichen. Wie aus dem Waſſer gekommene Hunde ſchütteln ſich die beiden Buben. Rennen davon. Bekümmern ſich nicht mehr um das geliehene Boot. Kieloben treibt es auf dem Neckar. Kiſſen und Paddel ſchwimmen neben her. Fremde Leute bergen die Sachen, bringen das Boot ans Ufer und ver⸗ ſtändigen den Bootsverleiher. Niemand weiß, wer dieſe bei⸗ den Jungen geweſen ſind, die das dem einen anvertraute Gut im Stich gelaſſen haben. Es kann überhaupt oft beobachtet werden, daß in geliehenenen Booten Bekannte unterwegs mit⸗ genommen werden, um den Fahrpreis zu ſchinden. Abgeſehe⸗ davon, iſt es lebensgefährlich, die Boote mit mehr Perſonen zu belaſten, als zuläſſig. Trifft einen aber doch einmal bei einer ſolchen Fahrt ein Mißgeſchick, dann ſollte man auch ein⸗ ſtehen für ſein Handeln und nicht einfach alles im Stich 185 * * Platzkarten für Schnellzüge. Im Sommerfahrplan werden Platzkarten von nachſtehenden Stationen ab ausge⸗ geben: In Baden⸗Baden für die Züge D 77 nach Frankfurt und Hamburg, D 269 nach Dortmund und Stutt⸗ gart; in Baſel(Bad. Bhf.) für die Züge D 1 nach Frank⸗ furt, O 75 nach Frankfurt und Norddeich, D 269 nach Dort⸗ mund und D 85 nach Bremen und Hamburg; in Heidel⸗ berg für die Züge D 163 nach Hoek van Holland und 1 E 112/ 0 161 nach Köln⸗Deutz; in Konſtanz für die Züge E 137/ D 37 nach Berlin, D 153 nach Mannheim, D 157 nach Amſterdam und D 159 nach Frankfurt und Dortmund. Die Platzkarten ſind außer bei den Bahnhöfen im Vorverkauf bet den Reiſebüros in Baden⸗Baden, Heidelberg und Konſtanz er⸗ 3 Jeſtſpielproben, Feſtſpielproben Man iſt Theaternarr und im Nebenberuf Student. Schon das genügt, um Univerſität, Profeſſoren, Menſa reſtlos zu vergeſſen, wenn man gegen 9 Uhr abends zu den Feſtſpiel⸗ proben aufs Schloß pilgert. Univerſität, Profeſſoren, Menſck — wie aus dem Gedächtnis gelöſcht. Dafür herrſchen darin Theatererinnerungen aus drei Berliner Semeſtern. Man denkt an die beiden wirklich guten Piscatorabende, an „Hoppla, wir leben“ und an„Die Abenteuer des braven Sol⸗ daten Schwejk“, die Reinhardtinſzenierung der„Artiſten“ war farbig und voll Leben, Engels Aufführung von„Karl und Anna“ hatte unüberbietbare Momente, Hilperts Ein⸗ richtung der„Verbrecher“ und der„Luſtigen Weiber“ war ſehr gekonnt, mancher Abend unter Karl Heinz Martins oder Forſter Larrinagas Spielleitung iſt unvergeſſen, aber am tief⸗ ſten haften— neben der meiſterhaften Engelſchen Aufführung der„Dreigroſchenoper“— zwei Aufführungen bei Hartung, das Durchſchnittsniveau Berliner Theater⸗ abende weit überſteigend nicht ſo ſehr durch die Wahl der Stücke, als durch die kompoſitionelle Leiſtung, durch die un⸗ erhört kultivierte Regie. f e Bei Stücken wie„Krankheit der Jugend“ von Bruckner und„Ton in des Töpfers Hand“ von Dreiſer erfordert ſchon die Beſetzung der Rollen viel mehr als den durchſchnittlichen Bühneninſtinkt, es kommt in beſonderem Maße darauf an, Stärken und Schwächen auszugleichen und die Aufführung auf einen Grundton zu ſtimmen. Und Hartung verſteht das. Er verzettelt ſich nicht in und für einzelne Szenen, er hat das unbedingte Gefühl für den Zuſammenklang des Ganzen. Es wurden die harmoniſch geſchloſſenſten, vornehm⸗ ſten Aufführungen, die ich in Berlin ſah und jeder, der der anfongs kleinen, aber ſtetig wachſenden Gemeinde Hartungs zugehört, wird verſtehen, daß man es ſich wünſcht, ihn bei der“ Arbeit kennen zu lernen. Und heute ſoll es alſo dazu mmen.“ i 5 j 1 Selbſt der Name„Hartung“ iſt keine Zauberformel und wer keinen Preſſeausweis hat tut keinen Schritt, höchſtens einen ſehnſüchtigen Blick nach innen. durch die Menge, doch bevor ich noch dazukomme, mich als Berichterſtatterin auszuweiſen, reißt der Geſtrenge die Mütze vom Kopf und ſagt ſehr freundlich und ſehr badiſch:„Guten Abend, gnädige Frau! Herr Hartung iſch aber noch nit drin.“ Ich erwidere leutſelig:„Ja, ja, ich weiß es!“ Um mich herum Gemurmel und Geflüſter:„Ah, die Lennartz!“ Der Cerberus hatte mich mit Guſtav Hartungs Frau verwechſelt! Minuten ſonne ich mich in fremdem Ru wird es mir hoffentlich verzeihen! zu einer eigenartig ſchönen Muſik von Krenek. Die Drolle purzeln luſtig, aber ſchon diſzipliniert durcheinander, die Elf⸗ chen und Elfen kommen mit komiſch⸗wichtigen, aber graziöſen Tanzbewegungen. Sie hängen an Ernſt Matrays Blick mit dem Wunſch, ihn zufrieden zu ſtellen, und mit dem unbeding⸗ ten Willen zur Primadonna. b da. Ich gehe zum Bandhausſaal, treffe glücklicherweiſe Be⸗ kannte, die im„Florian Geyer“ beſchäftigt ſind und mich mitnehmen. Denn zur„Geyer“⸗Probe iſt ſelbſt für die Preſſe der Zutritt verboten. Wernicke und Schreck die Szene des Bruder Andreas und die Sterbeſzene des Kellermann. George ſchwer und gut, wie denen Unbegreifliches paſſiert, Schickſalhaftes, gegen das ſie wehrlos ſind. Sokoloff als Bruder Andreas erſchütternd, doch für die Schwere des Raums, der wie für das Stück ge⸗ „Sommernachtstraum“ beſchäftigt. Intermezzo bei Eintritt Der Cerberus am Eingang zum Schloßhof wacht gut. Ich bahne mir einen Weg Zwei hm.— Frau Lennartz Eine halbe Stunde„Florian Geyer“ Drinnen herrſcht Leben. Bewegungschöre werden probiert Hartung iſt wirklich noch nicht Rittner probt mit George, Sokoloff, mmer, wenn er Menſchen aus dem Volk hinzuſtellen hat, chaffen ſcheint, noch zu zart, mit zu viel Kammerſpielton. ung, lebendig, energiſch, ſtreng. Nach einer halben Stunde vird Schluß gemacht, die Schauſpieler ſind faſt alle auch im Hartung arbeitet humorvoll⸗phantaſtiſches Geſchehen. Muſik der Geſten. Titania⸗Beſſel und Puck⸗Sokoloff ſind von erhalten bleiben wird? Stimme und in ihren Gebärden erinnert an die Bergner. Sie imitiert ſie nicht, ſie ſieht auch nicht aus wie ſie, ah hat vieles, was bei der Bergner gut und ſchön und beglü, ſpielen und toben. Odemar als Thisbe iſt von einer Ki die nicht nur ſeinen Partner Wernicke⸗Pyramus, ſonder ganze Perſonal, ſelbſt Hartung, zu Lachtränen rührt. Der Schleſier Rudolf Rittner, der als Geyer dem Stück den Ruhm erkämpfte, der ſechzigjährige Rittner, führt Regie, konkretes— Schinkenbrot! Drüben ſitzen ein paar Schau⸗ ſpieler, beſprechen Rollen, diskutieren und lernen. Vor dem Bandhausſaal liegt Ferdinand Bonn ſchlafend auf einer Bank, andere ſtehen herum, trinken Limonade und erwarten ihren Auftritt. Plötzlich Hartung:„Alles an die Plätze! Können wir anfangen?“„Jawohl!“ ruft der Inſpißsient. Hartung befiehlt:„Ruhe bitte und los!“ 5 Was jetzt vor ſich geht, iſt phantaſtiſch ſchön. Zu einer zauberhaften Muſik ſetzen ſich Maſſen in Bewegung, geführt von Sokoloff, dem geſchmeidigſten, zarteſten, vornehmſten, geiſtreichſten Schauſpieler. Shakeſpeares„Sommernachts⸗ traum“ aufs tänzeriſch⸗rhythmiſch⸗traumhafte geſtellt, weht vorüber. Man weiß nichts. Man weiß nicht daß man Un⸗ fertiges ſieht— es wird ohne Koſtüme geprobt und Hartungs Trompetenſtimme ſpringt oft dazwiſchen— man weiß nicht, daß man darüber ſchreiben ſoll, man weiß nicht, daß Stun⸗ den, Stunden, Stunden vergehen. Man ſieht dieſes unwahr⸗ ſcheinlich ſchöne Theater, die Bühne mit der natürlichſten und zugleich vollendetſten Szenerie, angefangen bei den rau⸗ ſchenden Bäumen und Büſchen vom Zuſchauer links bis 3¹ den Treppen rechts und dem ſternklaren Himmel, man ſieht Zu Kreneks Muſik, zu Muſik der Organe geſellt ſich verbindend und vertiefend bezaubernder Anmut. Ob Ehmi Beſſel den Münchnern(. Irgend etwas in ihr, in i! iſt. Und Kata Sterna tanzt. Und die Rüpel poltern E Kurz vor Beginn der Probe zum„Sommernachtstraum“ keit. ſtreife ich durch den Ott⸗Heinrichsbau. Die Garderoben⸗ bereit.„Sokoloff, du mußt nach rechts f zer. Auf der Er de hockt eine Fei du da a böchſt ſpielen Sie ſich mehr rfſt an dieſer St 4. Seite. Nr. 328 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 19. Jult 1029 Veranſtaltungen Lampionfeſt in der Almenſiedlung Unmittelbar hinter der Schillerſchule liegt die Almenſied⸗ Lung der Gartenvorſtadtgenoſſenſchaft. Sie zeigte am Sams⸗ tag abend, daß der Siedlungsgedanke nicht nur vom ſtädtebau⸗ lichen Geſichtspunkt aus, ſondern auch im Hinblick auf den Stedlungsgeiſt gewertet werden muß. Es iſt nur in einer geſchloſſenen Siedlung möglich, ein Lampionfeſt zu ver⸗ anſtalten, an dem ſich alle Bewohner beteiligen und eine all⸗ gemeine Freude und Fröhlichkeit aufſpringt, die den Groß⸗ ſtädter überraſcht. Wer ſich am Samstag abend durch das Gedränge hindurch⸗ gearbeitet hatte am Eingang der Siedlung, konnte von der Ecke Mönchwörther⸗ und Speyrerſtraße aus ein Lichtfeſt im kleinen bewundern. Die Fenſter waren mit runden roten Lampions behangen, über die Straßen baumelten, vom Winde launiſch bewegt und mitunter ausgeblaſen, Lampions an Drahtſeilen. Aus den im Dunkel liegenden Gärten leuchteten rote Kürbiſſe auf. Nach Einbruch der Dunkelheit zogen die Stebler mit grünen Lampions durch die Straßen, voran die Kapelle, dahinter Fackelträger. Die Kinder vollführten einen fröhlichen Spektakel, der ſich jeweils beim Vorbeimarſch an den elterlichen Wohnungen ſteigerte, wo Eltern und Geſchwi⸗ ſter ſich zeigten. Die Erwachſenen wiederum fanden ſich am Eingang zur Siedlung zu einem ſchnell improviſierten Volksfeſt zuſammen. Die allgemeine Fröhlichkeit griff hier Bald auf die Beſucher und die Zuſchauer aus Neckarau und die Schwetzingervorſtadt über. Etwas ganz beſonders Schönes waren aber die Ständchen, die an den vier Hauptplätzen der Siedlung bei Fackelſchein und bengaliſcher Beleuchtung inſze⸗ niert wurden. Mit einem Muſikſtück wurden ſie eingeleitet, ein Geſang folgte und dann tanzte die Jugend in bunten Ge⸗ wändern im leichtbeſchwingten Rhythmus um den bebänderten Maienbaum. Muſik, Lampions und Tanz brachten ſo ein Abendfeſt in nächſter Nähe der Großſtadt zuſtande. Als Mit⸗ wirkende an der gelungenen Veranſtaltung zeichneten: Ar⸗ beiter⸗Geſangverein„Lyra“ unter der Leitung von H. Noe, der Mannheimer Volkstanzkreis unter Leitung von K. Suß⸗ ner, die Poſtkapelle und die Kapelle Hirſchau. pd. Gartenfeſt des K. K. Columbus Der katholiſche kaufänniſche Verein Columbus bereitete ſeinen Mitgliedern und Gönnern Mittwoch abend im herr⸗ lichen, ſchattigen Garten des Ballhauſes durch ein auserleſenes Kon⸗ dert einige angenehme Stunden. Die große Gartenanlage war dicht beſetzt, ſodaß kaum noch Platz zu finden war. Im Pavillon kon⸗ zertierte das Vereinsorcheſter unter der Leitung des Dirigenten, Hauptlehrer Kurt Pfanninger. Aus dem auserleſenen, reich⸗ haltigen Konzertprogramm ſind außer den Potpourri„Vogelhändler“ von K. Zeller,„Vom Rhein zur Donau“ von M Rohdt, die ſchönen Walzermelodien„Du und Du“ von Joh. Strauß und„Weener Mabdlu“ von C. M. Ziehrer zu erwähnen. Ein beſonderer Genuß waren die beiden Phantaſien aus Webers„Freiſchütz“ und Rich. Wagners„Lohengrin“. Die Luſtſpiel⸗Ouvertüre von Keler Bela hatte ebenfalls einen eigenen Reiz. Von Märſchen waren„Deutſchlands Ruhm“ von M. Schroeder,„Erzherzog Albrecht⸗Marſch“ von O. Komzek und„Feſt im Sattel“ von Max Oſcheit ſchneidige Muſik⸗ ſtücke. Wie viel Mühe der Dirigent aufwandte, um den Muſikwerken eine tonreine Widergabe zu verſchaffen, zeigte die Straffheit der Stabführung, mit der er ſeine ſtark beſetztes Streichorcheſter in temperamentvoller Art zu dirigieren verſtand. Reicher Beifall dankte dem unermüdlichen Orcheſter, das ſich noch zu Dreingaben ent⸗ ſchließen mußte. Die Konzertbeſucher fanden ſich raſch in ſo gemüt⸗ licher Unterhaltung, daß man allgemein bedauerte, als man ſich 5 trennen mußte. K. G. * Die Wiener Operette im Roſengarten. Das Operetten⸗En⸗ ſemble des Augsburger Stadttheaters, das vom 20. Juli bis zum 31. Auguſt die Wiener Operettengaſtſpiele im Roſengarten veran⸗ ſtaltet, iſt in Mannheim eingetroffen und hat unter der Leitung von Oberſpielleiter Alexander Sunko und Kapellmeiſter Georg Piyping mit den Vollproben zu Eyslers„Die goldne Meiſterin“ begonnen. Die Erſtaufführung findet am Samstag in An weſenheit des Komponiſten Edmund Eys lber ſtatt, der die Zwiſchenaktmuſiken dirigtert. In der Eröffnungsvorſtellung, der als Vertreter der Stadt Augsburg Bürgermeiſter Ackermann beiwohnt, ſind hervorragend be⸗ ſchäftigt: Annie Sieburg lin der Titelrolle), Edwin Engliſch, Franzi Sitter, Ernſt Duſchy, Thereſe Wald, Alexander Sunko, Heinr. Jäger, Franz Marner und Osk. Mörwald. undes = Unter der Loſung:„Evangeliſch bis zum Sterben, treu bis in den Tod hinein!“, ſtand das dreitägige Landesfeſt des Evangeliſchen Bundes, das in Hockenheim abgehalten wurde. Den Auftakt der zahlreichen Veranſtal⸗ tungen bildete am Samstag nachmittag im Lutherhaus die Landes vorſtandsſitzung unter dem Vorſitz von Pfarrer Vath⸗ Mannheim⸗Rheinau, dem Landesvorſitzenden des Bundes, in der eine Reihe interner Angelegenheiten verhandelt wurden. Die erſte größere Veranſtaltung bildete am Abend im Lutherhaus die Begrüßungsverſammlung. Frl. Martha Boſſert trug unter Klavier⸗ und Violin⸗ begleitung(Pfarrer Boſſert und Brüning jun.) mit ihrer wohlklingenden Altſtimme einige Lieder vor, die reichen Bei⸗ fall fanden; Schulkinder ſprachen Gedichte. In ſeinen Be⸗ grüßungsworten gab der Vorſitzende der hieſigen Ortsgruppe, P. Pfiſterer, ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß die Anweſenden durch ihr Erſcheinen ſich als treue Glieder unſerer proteſtantiſchen Kirche bekannten. Stadtpfarrer Boſſert hieß die Feſtverſammlung im Namen der evang. Gemeinde und des Kirchengemeinderats herzlich willkommen und gab dann einen hiſtoriſchen Rückblick auf die Geſchichte der Evangeliſchen der Stadt. Namens der Stadtgemeinde ent⸗ bot Bürgermeiſter Klein die Grüße. Bundesdirektor D. Fahrenhorſt ging in ſeinen Ausführungen insbeſon⸗ dere auf das Konkordat ein, indem er zur Wachſamkeit mahnte, da mit weiteren Landeskonkordaten zu rechnen ſei. Oberſchulrat Dr. Moſſert brachte die Grüße der Württem⸗ berger und Kirchenrat Hindenlang die der Inneren Miſſion. Pfarrer Dr. Erckenbrecht⸗Reilingen ſprach im Namen des Kirchenbezirks Oberheidelberg, Oberrealſchul⸗ direktor Dr. Fath⸗Pforzheim vom Melanchthonverein. Mit Schluß⸗Dankesworten des Vorſitzenden P. Pfiſterer, erreichte der bedeutungsvolle erſte Bundestag ſein Ende. Vom herrlichſten Sommerwetter begünſtigt, nahm das Feſt am Sonntag mit einem Bläſer⸗Morgengruß vom Kirchturm, und anſchließender Feſtmuſik durch die Stadt ſeinen Fortgang. Um halb 10 Uhr fand im evang. Gotteshauſe der Feſtgottesdienſt ſtatt, der durch Mitwirkung des Kirchenchors und Orgelſpiel von Muſikdirektor Otto Autenrieth⸗ Heidelberg verſchönt wurde. In ſeiner wirkungsvollen Feſtpredigt ſprach Pfarrer Fehn ⸗Mannheim⸗Neckarau über die Pflichten und Aufgaben des Evang. Bundes, dem Wegbereiter im Wettſtreit zwiſchen Rom und Wittenberg. Im Auftrage der evang. Kirchen⸗ regierung und des evang. Oberkirchenrats, ſprach hierauf Kirchenrat D. Schulz ⸗Karlsruhe über die Not des Pro⸗ teſtantismus in unſern Tagen. Die Kollekte wurde er⸗ hoben für den Evang. Bund. Anſchließend zogen in unend⸗ licher Zahl die Kinder unter Führung der Stadtkapelle, vom Lutherhaus in feſtlichem Zuge zur Kirche, wo Pfarrer Vath einen Kindergottesdienſt abhielt. Im„Ritter“ vereinigte hierauf die Gäſte ein Feſtmahl, das durch humorvolle Reden gewürzt war. Um 2 Uhr verſammelte ſich die Feſtgemeinde abermals im Gotteshauſe, das zum erſten Male, ebenſo wie das Lutherhaus, die neue evang. Kirchenfahne zeigte. Auch ſonſt ſtand die Umgebung der Kirche im reichſten Fahnen⸗ ſchmuck. Nach einer kurzen Andacht ſetzte ſich der Feſtzug, der ungeheure Menſchenmaſſen vereinigte, unter Vorantritt der Stadtkapelle, durch die fahnengeſchmückten Straßen zum Feſtplatz in Bewegung, wo eine Volksverſammlung ſtattfand. Die vereinigten Kirchenchöre von Hockenheim, Reilingen, Alt⸗ und Neulußheim ſangen unter Leitung von Hauptlehrer Hahn mehrere Chöre. Dazwiſchen brauſten gemeinſame Glaubenslieder der Verſammelten weithin über den dicht⸗ gefüllten Platz. Landesvorſitzender Pfarrer Valh und Kirchenrat Hindenlang, nahmen das Wort zu kernigen und packenden Ausführungen über„Der evang. Pfalz Not und Treue“. Pfarrer Vath warf einen kurzen hiſtoriſchen Rückblick auf die Geſchichte des Pfälzer Proteſtantis e ee* 88 O, Landesfeſt des Evangeliſchen Vundes in Hockenheim [Kirchenrat Hindenlang würdigte das Speyerer Proteſtations⸗ feſt. Als Vertreter der linksrheiniſchen Pfalz überbrachte Pfarrer Janz ⸗ Frankenthal mit kernigen deutſchen und echt proteſtantiſchen Worten, die Grüße der unter fremder Knecht⸗ ſchaft ſchmachtenden Brüder und Schweſtern fenſeits des Rheins. Abends 8 Uhr war im überfüllten Lutherhaus die Feſtverſammlung mit einer Parallelverſammlung im„Stadtpark“. Als erſter Redner nahm Pfarrer Vath das Wort. Prof. Odenwald von der Univerſität Heidelberg überbrachte die Grüße der theolog. Fakultät Heidelberg, Dekan Stengel einen treu⸗ deutſchen und treuproteſtantiſchen Gruß aus der einzigen be⸗ ſetzten badiſchen Stadt, aus Kehl. Er gab ein anſchauliches Bild von der kataſtrophalen Not in dieſem Gebiet, das trotz⸗ dem aber oder gerade deshalb feſt verbunden iſt mit dem Evang. Bund, unſerer evang. Kirche und unſerm großen deut⸗ ſchen Vaterland. Bundesdirektor Fahrenhorſt⸗ Berlin hielt den Hauptvortrag des Abends über das Thema:„Sor⸗ gen und Aufgaben des Proteſtantismus“. Pfarrer Hauß⸗ Stockach übermittelte Grüße des Guſtav⸗Adolf⸗Vereins, wor⸗ auf nach kurzen Schlußworten Stadtpfarrer Boſſerts die machtvolle Kundgebung für die evangeliſche Sache mit Luthers Schutz⸗ und Trutzlied:„Ein feſte Burg iſt unſer Gott“ ihre Krönung und ihren Abſchluß fand. Den Ausklang des Feſtes am dritten und letzten Tage (Montag) bildete eine Bezirksvertreterſitzung der ſich die Landesverſammlung des Bundes anſchloß, die recht gut beſucht war und unter dem Vorſitz von Pfarrer Vath mit Geſang und Gebet eröffnet wurde. Er referierte über die politiſche Aufgabe des Evang. Bundes, worauf Bun⸗ desdirektor D. Fahrenhorſt in längeren und aufklärenden Ausführungen über„Evang. Bund und Konkordat“ ſprach und reichen Beifall erntete. Pfarrer Dr. Erckenbrecht⸗ Reilingen referierte über die Miſchehenfrage, Pfarrer Jundt⸗ Freiburg über das Freiburger Diakoniſſenhaus, Pfarrer Streng⸗Waldwimmersbach über die Arbeit des Bundes in Oeſterreich. Der Präſtident der Pfälzer Kirchen⸗ regierung, Dr. Fleiſchmann, entbot den Gruß der Pfäl⸗ zer Proteſtanten. Anſchließend erſtattete Oberrechnungsrat L. Schmitt⸗ Karlsruhe den Kaſſenbericht. Bundesdirektor Fahrenhorſt ſtattete ihm den beſonderen Dank ab und über⸗ reichte ihm als äußeres Zeichen der Anerkennung ſeiner jahrelangen Tätigkeit, die goldene Luthermedaille. Nach Dankesworten an alle Beteiligten konnte der Vorſitzende die anregend verlaufene Verſammlung mit Gebet ſchließen. Nach dem gemeinſamen Mittageſſen in der„Kanne“ erreichte das Feſt mit einem Ausflug nach Speyer, wo die Proteſtations⸗ kirche und der Dom beſichtigt wurden und wo die Gäſte durch die Pfälziſche Kirchenregierung begrüßt wurden, ſeinen Schluß. Die Feſttage ſind verrauſcht, werden aber in den Herzen der evang. Gemeindeglieder noch lange nachklingen. ** F162 8 e 4 Keul% r * Für Uebertretung des Rauchverbotes im Zuge 2 RM. Beobachtungen in den Zügen zeigen, daß die Beſtimmungen über das Rauchverbot häufig unbeachtet bleiben. Mit Rückſicht auf die derzeitige Reiſezeit dürfte es wohl angebracht ſein, ſie nochmals in Erinnerung zu bringen. In jeder Wagen⸗ klaſſe wird eine angemeſſene Anzahl von Abteilungen für Nicht⸗ raucher vorgehalten. Wenn nur ein Abteil der betreffenden Wagenklaſſe vorhanden iſt, darf in dieſem nur mit Zuſtim⸗ mung aller Reiſenden geraucht werden. Nicht geraucht werden darf, auch mit Zuſtimmung der Mitreiſenden nicht, in den Nichtraucher⸗ und Frauenabteilen und in den Triebwagen ohne Raucherabteil, ſowie in den Gängen, in denen durch An⸗ ſchlag das Rauchen verboten iſt. Ferner nicht in den Aborten und auf den Plattformen der mit„Nichtraucher“ beſchilderten Wagen. Bei Uebertretung des Rauchverbots im Zuge wird ohne vorherige Verwarnung eine Rauchbuße von 2 RM. erhoben. Raucht der Reiſende nach Erhehung der Buße weiter, ſoͤ wird er wegen Uebertretung bahnpolizeilicher Vor⸗ ſchriften belangt. raſch und werden raſch befolgt. Ich glaube zu wiſſen, warum die Leute ſo gern und ſo gut unter Hartung arbeiten: weil er die Individualität achtet! Er läßt ſolange die Eigenart jedes Künſtlers zur Geltung kommen— fördert ſie ſogar zu⸗ weilen noch— als ſie die Geſchloſſenheit der Aufführung nicht gefährdet, als ſie ihren Rahmen nicht ſprengt. Seine Freude über eine gute Leiſtung hat etwas rührendes. Er verbirgt ſie nicht und feuert dadurch an. Der Himmel wird fahler. Der Morgen graut. Das iſt ein Schlußzeichen, das nicht überſehen werden kann. Die ganze Geſellſchaft ſtrebt dem Ausgang zu. Das ſchwere Tor fällt ins Schloß. Der alte Hof hat auf kurze Zeit ſeine ge⸗ wohnte Ruhe wieder. Lotte Siegel, Das Stinktier Von Bruno Wolfgang Ein neues Tier war im Tauſchwege erworben worden. Es war ein exotiſches Tier und hatte trotz ſeiner äußeren Un⸗ ſcheinbarkeit Teil an der Hochachtung, die der Deutſche allem Exotiſchen zollt. Es erhielt einen eigenen Käfig in der Nähe der Löwen, Tiger und Bären. Es hatte kleine, kluge Augen und eine kahle Naſe, die gegen Gerüche ſehr empfindlich ſchien. Der Käfig bekam eine neue Tafel mit der Aufſchrift: Mephitis varians Gray darunter ganz klein der bürgerliche Name: as Stinktier“. Es wurde in den Zeitungen unter den Perſonalnachrichten des Zoo erwähnt, und die Kunde verbreitete ſich raſch im Volke. Schon am nächſten Tage ſah das neue Tier eine ziem⸗ liche Menge der ihm bisher unbekannten Europäer vor ſeinen Gitterſtäben auftauchen. Es fiel ihm auf, daß alle dieſe Ge⸗ ſchöpfe eine gewiſſe Aehnlichkeit mit Kaninchen hatten. Sie wackelten mehr oder weniger ſchnell mit den Naſenflügeln, ſchnupperten unaufhörlich und machten ſozuſagen Witze mit der Naſe. Außerdem lächelten ſte alle merkwürdig, ein wenig dreckig. Das war dem Tiere neu. Denn Tiere lachen nicht. Verlegen ſtanden die Beſucher vor dem Käfig, die Naſen bewegend. Dann ſchüttelten ſie die Köpfe. Einer mit großen, hängenden Borſten unter den Naſenlöchern, ſprach das er⸗ löſende Wort a D 7* 2 * 7 N MHH 9 e Nephilis varjans erſchrak heftig. War es möglich? Es war ſich doch bewußt, ſein Beſtes gegeben zu haben. Nervös ſprang es an den Gitterſtäben hin und her und rief: „Sie irren, hochverehrte Herrſchaften. 1 Tat, ich begreife nicht.... Bei uns in Canada, wo ich ſeit ſechs Jahren tätig war, iſt nie die geringſte Klage vorgekom⸗ men. Jeder konnte mich drei engliſche Meilen riechen. Glau⸗ ben Sie mir! Warten Sie nur einen Augenblick... Nichts? .. Das verſtehe ich wirklich nicht. Ich bin beſtürzt, ich ver⸗ ſichere Ihnen“ Enttäuſcht verlief ſich die Menge. Mephitis blieb in Ver⸗ zweiflung zurück. Am nächſten Tage kamen zwei Geſchöpfe mit runden Köpfen wie Seehunde. Sie kniffen die Augen zuſammen und ſchnupperten, Der eine ſprach:„Wollte Gott, Herr Kollege, daß unſere Geſchäfte ſo wenig ſtänken wie dieſes harmloſe Vieh.“ Beiden lief plötzlich der Mund um den ganzen Kopf, und man ſah ermeßlich viele Zähne, die zu ſchön waren, um echt zu ſein. Dann entfernten ſie ſich meckernd. In der Abenddämmerung kam noch ein Lyriker mit Blei⸗ ſtift und Papier, um auf naſalem Wege ſeiner Leier ein Neues zu entlocken. Aber er lächelte nur verächtlich und verſchwand. Im Innern des Mephitis varians Gary riß klagend eine Saite. Am nächſten Tage kamen zwei ſehr elegante, pelz⸗ geſchmückte Damen. Jubelnd ſprang ihnen das Tier ent⸗ gegen. Sie mußten es verſtehen. Sie trugen echte Skunks. Die eine bewegte die feinen Nüſtern raſch wie Libellenflügel und ſagte:„Rien. Un petit hautgout...“ Die andere wölbte die zaten Naſenflügel wie das weiße Blütenblatt einer Or⸗ chidee und erwiderte:„Il sent un peu la haronne Sophie.“ Sie hielten ſich kleine Tücher vor die roten Lippen und kicherten zum Erſticken. Dann warf ihm die eine lachend ein kleines Fläſchchen in den Käfig.— Vorbei Es kam noch ein Lehrer mit vielen Schülern. Er hielt eine Rede, die mit den Worten ſchloß:„Bei uns gibt's das nicht, Gott ſei Dank. Wer es riecht, hebe die Hand.“ Keine Hand erhob ſich. „Es ſtinkt nämlich nur, wenn es verfolgt wird,“ fuhr der Lehrer fort. „Nein, nein!“ rief das gequälte Tier. Glauben Sie mir doch.“ Vergebens. Der Garten leerte ſich. Das Tor wurde ge⸗ ſchloſſen. Dunkelheit ſank herab. Da verfiel das bedauernswerte Geſchöpf vollends der Ver⸗ „Immer, immer! zweiflung. Es ſtieß den Kopf gegen die Wand und wüunſchte zu ſterben. Sein Blick fiel auf das Fläſchchen.„Nille roses“ ſtand darauf und ganz klein in der Ecke:„99 Mark, 98 Pfg.“ Es ergriff das Fälſchchen und öffnete es haſtig. Die wenigen öligen Tropfen ſtrömten einen ſcheußlichen Geruch aus. Wie von tauſend Roſen. Es ſetzte an und trank. Nach wenigen Augenblicken war es eine Leiche. Als der Wärter am nächſten Morgen das tote Tier auf den Kehrichtwagen geworfen hatte und den verwatiſten Käfig zu reinigen begann, ſteckte er ſich eine Pfeife ſeines Lieblings⸗ krautes an. Auf dem Päckchen ſtand:„Bekömmlicher Voll⸗ tabak“. In der Ecke ganz klein:„3 Pfg.“ Der erſte Beſucher war ein halb blinder Mann mit blauer Brille. Er näherte ſein Geſicht der Tafel und umſchwebt von den Tabakswolken des Wärters las er:„Mephitis varlans Gray— das Stinktier“. „Pfui Teufel!“ rief er, hielt ſich die Naſe zu und enteilte puſtend. Ruhig rauchte der Wärter. Am das Blaue Band des Ozeans Der Kampf um das Blaue Band des Ozeans, das ſinn⸗ bildliche Zeichen für die ſchnellſte Ueberquerung des Nord⸗ atlantik, iſt mit der erſten Fahrt der Bremen am 16. Juli neu entbrannt. Das allgemeine Intereſſe, das von allen Nationen der Welt, die Seeſchiffahrt betreiben, dem Kampf um das Blaue Band entgegengebracht wird, hat die Köl⸗ niſche Illuſtrierte Zeitung veranlaßt, in ihrer neuen Nummer einen Artikel hierüber mit intereſſanten Bil⸗ dern zu bringen.— Ein beſonders im Vordergrund des In⸗ tereſſes ſtehendes Thema lautet„Macht Schluß mit dem Völ⸗ kerbundland an der Saar“. Zahlreiche intereſſante Abbildungen und ein Artikel des bekannten Saarinduſtriellen Kommerzienrat Röchling erzählen von der Geſchichte des Saar⸗ gebiets in den letzten zehn Jahren und legen überzeugend den Widerſinn der Verſailler Beſtimmung dar, durch die das Land an der Saar auf fünfzehn Jahre vom Deutſchen Reich abgetrennt wurde. Aus dem reichhaltigen weiteren Inhalt ſeien erwähnt Bilder vom Do. X, dem größten Flugzeug der Welt, von Sardinien, der Deutſchen Seewarte in Hamburg und von den Sportereigniſſen der Woche. Ein neuer, äußerſt ſpannender Roman„Der Kampf um Thomas Thomſen“ ger⸗ leiht der neuen Nummer beſonderes Intereſſe. 4 2 ——— Freitag, den 19. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 328 Kommunale Chronik Heidelberger Bürgerausſchuß m Heidelberg, 18. Juli. Der Bürgerausſchuß trat Heute nachmittag wieder zu einer Sitzung zuſammen, die u. a. folgende Beratungspunkte aufwies: Der erſte betraf ein Baudarlehen von der Reichsverſicherungsanſtalt für An⸗ geſtellte in Höhe von einer Millionen Mk. Ueber die Einzel⸗ heiten wurde im Mittwoch⸗Abendblatt an dieſer Stelle ſchon berichtet. Punkt 2 lautete: Bau einer Uferſtraße zwiſchen Karl⸗Theodor⸗Brücke und Karlstor. Auch hierüber wurde ſchon Näheres mitgeteilt. Zu Punkt g, Kanal iſterungen, Straßen bauten und größere Unterhaltungs⸗ arbeiten“ wurden 123 362 Mk. gefordert, die im Anlehens⸗ wege aufzubringen ſind. Die meiſten Koſten mit 35 000 Mk. entfallen auf den Ausbau der Zeppelinſtraße zwiſchen Eppel⸗ heimer und Plankſtadter Straße in Heidelberg⸗Wieblingen. Die hier vorzunehmenden Arbeiten ſtehen in engem Zufam⸗ menhang mit der Elektrifizierung der enn e Verſchiedene andere Straßen müſſen kanaliſtert werden hegen der dort errichteten Neubauten. Bei der Siedlu ng Pfaffengrund macht die Erweiterung den Ausbau des Kanalnetzes notwendig. Punkt 4:„Uebernahme einer Bü r g⸗ ſchaft für die Bad Heidelberg A. G. über 395 000 Mk. — auch hierüber wurde ſchon berichtet— und Punkt 5 wurden in nichtöffentlicher Sitzung beraten. Zu Punkt 6 lautet der Stadtratsbeſchluß:„Die Auguſtinerſtraße wird mit Ausnahme eines als Durchgangsweg in Ausſicht genommenen Teiles dem Seminargebäude entlang als öffentliche Straße aufgehoben. Der freiwerdende Teil wird an den badi⸗ ſchen Staat— Unterrichtsnerwaltung— unentgeltlich zu Eigentum abgetreten. Vom ſüblichen Teil des Un tverſti⸗ tätsplatzes wird ein drei Meter breiter Streifen vor der Front des neuen Kollegienhauſes ebenfalls unentgeltlich an den badiſchen Staat— Unterrichtsverwaltung— abgetreten.“ Vor Eintritt in die Tagesordnung teilte der Vorſitzende, Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus, mit, daß heute Ober⸗ bürgermeiſter t. R. Walz ſeinen 70. Geburtstag feiere. Unter allgemeiner Zuſtimmung wurde beſchloſſen, an das frühere Stadtoberhaupt ein herzliches Glückwunſchtele⸗ gramm in die Schweiz, wo er zurzeit weilt, zu ſenden. Zu Punkt 1 führte Bürgermeiſter Amberger erlän⸗ ternd aus, daß die Stadt das Recht habe, die Baupläne der Baugeſellſchaften— Gagfah und Heimat— zu prüfen und daß beide Geſellſchaften ſich verpflichtet haben, die Wünſche der Stadtverwaltung bezügl. der äußeren Ausgeſtaltung der Häuſer zu berückſichtigen. Auch bezüglich der Woh⸗ nungs miete hat ſich die Stadt eine Nachprüfung vor⸗ behalten und weiterhin dafür Sorge getragen, daß bet den in Frage kommenden Arbeiten in erſter Linie das Heldel⸗ berger Handwerk und Gewerbe herangezogen wirb. Die Vorlage wird einſtimmig genehmigt. Bei Punkt 2„Bau einer Uferſtraße zwiſchen Karl⸗ Theodor⸗Brücke und Karlstor“ wurden von ſeiten der beutſchvolksparteilichen Fraktion Bedenken geäußert wegen einer die Bleichinſel betreffenden Unklarheit. Auch dieſe wurde gegen die Stimmen der Deutſchen Volkspartei ange⸗ nommen, desgleichen einſtimmig und ohne jede Debatte die Vorlage„Kanaliſierung“ uſw. Damit war in knapp einer Stunde die Tagesordnung ber öffentlichen Sitzung erledigt. Oberbürgermeiſter Travers geſtorben Wiesbaden, 18. Juli. Oberbürgermeiſter Travers iſt Mittwoch abend an der ſchweren Lungen⸗ und Rippenfell⸗ entzündung, die ihn vor einigen Wochen inmitten der ſchwie⸗ rigſten Etatsberatungen befallen hatte, im Alter von 55 Jah⸗ ren geſtorben. Der Verſtorbene wurde am 14. Auguſt 1874 in Karlsruhe als Sohn des verſtorbenen Oberlandesgerichts⸗ rates Heinrich Travers geboren. Er war ſeit Februar 190g in Dienſten der Stadt Wiesbaden, ſeit Juni 1925 als Ober⸗ bürgermeiſter. In der Zeit des Ruhrkampfes mußte er— gleich vielen— die Ausweiſung durch die Franzoſen über ſich ergehen laſſen. Entlaſſung des Würzburger Theaterperſonals Würzburg, 15. Juli. In der letzten Sitzung des Stadt⸗ rates wurde das Urteil des Landbesarbeitsgerichtes Würz⸗ burg, das die Stadt zur Zahlung von 58 000 Mk. an das ge⸗ kündigte Theaterperſonual verpflichtet und gegen das es keinen Einſpruch gibt, beſprochen. Es wurde beſchloſ⸗ ſen, von der Weiterbeſchäftigung des Perſonals abzuſehen und die Auszahlung der Bezüge in die Wege zu leiten. 40 Millionen ⸗Auleihe der Stabt Köln * Köln, 18. Juli. Die Stadtverordneten ver⸗ ſammlung genehmigte heute die Aufnahme einer In⸗ haber⸗Anleihe in Höhe von 40 Millionen Reichsmark im Inland. Der Betrag iſt beſtimmt zur Ablöſung der am 1. Oktober 1929 fälligen Anleihe von 1926 über 38 Millionen Mark zuzüglich 2 Millionen Mark für Mindererlös. Die An⸗ leihe ſoll an das gleiche Bankenkonſortium gegeben werden. das die am 1. Oktober 1929 rückzahlbare Anleihe durchgeführt hat. Die neue Anleihe ſoll mit 8 Proz. verzinſt und zu 96 Prozent aufgelegt werden. Die Laufzeit beträgt zwei Jahre. Die elektriſche Bergſtraßenbahn abgelehnt * Jugenheim a. d. Bergſtr., 17. Juli. In der letzten Sitzung des Gemeinderats von Jugenheim, in der Direktor Bohnenberger und Oberingenieur Rauſch auweſend waren, beſchloß man, das Gelände für die elektriſche Bahn zu ſtellen, aber jede Garantieſumme abzulehnen. Da⸗ [Täter handelt, konnte his jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden. Aus dem Lande Wieder ein Einbruch in Karlsruhe * Karlsruhe, 18. Juli. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde in die Geſchäfts räume der Firma Ha m⸗ mer u. Helbling, Kaiſerſtraße 155/57, ein Einbruchs⸗ diebſtahl verübt, wobei dem Täter ein Betrag von mehreren Tauſend Mark aus dem Kaſſenſchrank in die Hände fiel. Ferner hat der Einbrecher ſämtliche im Laden aufgeſtellten Opferbüchſen des Tierſchutzverelns und des Fürſorge⸗ amtes für die geführdete Jugend ausgeraubt. Der Einbruch erfolgte vom Hauſe Zähringerſtraße 108 aus, das mit den Geſchäftsräumen der Firma verbunden iſt. Der Einbrecher hatte es ſcheinbar zunächſt nur auf bie Ladenkaſſe abgeſehen, die am Abend geleert worden war. Da er alſo hier nichts vorfand, machte ſich der Gauner über die Opfer büchſen her, in denen ſich kleinere Beträge befanden. Einer Angeſtell⸗ ten, die in einer Schublabe einen kleineren Betrag aufbewahrt hatte, um heute Einkäufe zu machen, wurde das Geld eben⸗ falls aus der Schublade geſtohlen. In dem Büro öffnete der Eimbrecher mit Gewalt ſämtliche Schubladen und ging bann auch an den Kaſſenſchrank, in dem ſich unglückſeliger Weiſe ein größerer Geldbetrag in Höhe von mehreren tauſend Mark befand. Der Kaſſenſchrank wurde vollkommen ausgeraubt. Ferner hat der Einbrecher den ganzen Be⸗ ſtand an Briefmarken mitgenommen. Außer dem Bar⸗ geld hat der Gauner auch eine größere Anzahl kleinere Schecks mitgenommen, die nun, ſoweit es möglich iſt, von der Firma geſperrt werden. Ob es ſich um einen ober mehrere Gründung der badiſch⸗pfälziſchen Eierverwertungs⸗ Genoſſenſchaft * Karlsruhe, 16. Jult. Am 14. Juli wurde in Anweſen⸗ heit von Vertretern der Landwirtſchaft und des Genoſſen⸗ ſchaftsweſens von Baden und der Pfalz, der Geflügelzüchter, der Hausfrauenvereinigungen unter Vorſttz von Verbands⸗ präſident Keidel⸗ Karlsruhe und nach einem Referat die Badiſch⸗pfälziſche Eierverwertungsgenoſſenſchaft mit Sitz in Karlsruhe gegründet. Die Landesgenoſſenſchaft erhält zur Organiſatton der landwirtſchaftlichen Eiererfaſſung und ⸗Ver⸗ wertung Reichsmittel aus dem landwirtſchaftlichen Notpro⸗ gramm.— In den Vorſtand wurden einſtimmig gewählt: 1. Vorſitzender: Verbandspräſtdent Keidel⸗Karlsruhe, ſtellver⸗ tretender Vorſitzender: Verbandsdtrektor Wagner⸗Landau. Weitere Vorſtandsmitglieder ſind die Herren Gutsinſpektor Langenſtein⸗Karlsruhe, Direktor Dr. Schwörer⸗Freiburg und Direktor Heinrich Jünger⸗Karlsruhe. Der Aufſichtsrat ſetzt ſich zuſammen aus den Herren Grampp⸗Diersheim, Zimpfer⸗ Rheinbiſchofsheim, Direktor Füller⸗Karlsruhe, Generalſekre⸗ tär Landwirtſchaftsrat Kälber⸗ Karlsruhe, Prinzeſſin zu Lö⸗ wenſtein⸗Langenzell, Freifrau von Gleichenſtein⸗Oberrotweil, Tierzuchtinſpektor Baur⸗Einach, W. Moßdorf⸗Buchheim, A. Diener⸗Pirmaſens, Bürgermeiſter Weger⸗Schweigern, Karl Stehle⸗Pforzheim und einem Vertreter des Seegebiets. Ein Jahr Murgtalbahn * Raſtatt, 17. Jull. Am 13. Juli konnte die Murgtalbahn auf das erſte Betriebsfahr des burchgehenden Verkehrs der Strecke RaſtattFreudenſtadt zurückſchauen. Die volle Auswirkung der neuen Verkehrsmöglichkeiten wird ſich erſt im ſommerlichen Reiſeverkehr dieſes Jahres ergeben, da der Fahrplan dieſer Linie in den Sommerkursbüchern erſtmals Aufnahme fand. Ueber die Murgtalbahn verkehren heute insgeſamt täglich vier durchgehende Zuge Karlsruhe—Raſtatt Freudenſtadt und drei Züge Raſtatt—Freudenſtadt, dazu eine Reihe von Sonntagszügen und weitere Züge auf Teilſtrecken. Damit iſt die Murgtalbahn mit den Kurorten und Sommer⸗ friſchen ihres Bereiches über Karlsruhe und Raſtatt, ähnlich wie die Schwarzwaldbahn und Höllentalbahn an das dichte Schnellzugs netz der Hauptlinie Frankfurt a..—Baſel ange⸗ ſchloſſen. 1 * Seidelberg, 18. Juli. Der frühere Oberbürgermelſter Prof. Dr. Ernſt Walz wird heute 70 Jahre alt. Er ſtand 40 Jahre lang an ber Spitze der Stadtverwaltung. * Wiesloch, 17. Jult. Der hieſige Farrenwärter Fritz Boll wurde geſtern im Hofe des Farrenſtalls vom Stier aufgenommen und lebensgefährlich verletzt. Das wütende Tier nahm den Mann auf die Hörner, ſchleuderte ihn mehrere Male herum und drückte ihn ſchließlich mit ſolcher Wucht gegen das Hoftor, daß die Bretter durchbrachen. Nachbarn hörten die Hilferufe und zogen den Mann durch dae Tor, das vom Stier ſchon teilweiſe durchgedrückt worden war. Boll mußte ſofort in das Heidelberger Krankenhaus überführt werden. * Ettlingen, 18. Juli. Heute früh wurde auf der Strecke Ettlingen der 19 Jahre alte Schüler des Karlsruher Staatstechnikums, Joſ. Beetz von Ettlingen, als er bereits auf den in Fahrt befindlichen Zug aufſpringen wollte, von den nachfolgenden Wagen überfahren und ſofort ge⸗ tötet. * Nonnenweier(Oberbaden), 18. Jull. Die Tabak ⸗ pflanzungen der hieſigen Gemarkung ſind vollkommen mit dem braunen Roſt überzogen. Die Krankheit, die das rauf brachen die Vertreter der Heag die Verhandlungen ab, mit dem Hinweis, daß ſie ja doch zwecklos ſeien. verſucht, ſind mit Kupferkalkbrühe zu bekämpfen. Nachbargebiete Flucht aus der Heimat * Dahn, 18. Jult. Die ſchlechten Wirtſchaftsverhältniſſe in unſerer Gegend haben, beſonders in den letzten Jahren, viele Einwohner veranlaßt, ſich in der neuen Welt eine Exiſtenz zu ſuchen. In den letzten Monaten ſetzte eine ſtarke Auswanderung ein. Am Dienstag ſind allein fünf funge Männer aus Dahn und zwei aus der Nach⸗ bargemeinde nach Kanada ausgewandert. Das Reiſegeld wurde ihnen von einer caritativen Organiſation vorgelegt, In den nächſten Wochen ſind weitere Auswanderungen zu er⸗ warten. a Rangierunfall im Frankfurter Hauptbahnhof * Frankfurt, 18. Jult. Beim Rangieren im Hauptbahn⸗ hof entgleiſte heute nachmittag infolge falſcher Weichenſtellung ein Poſt wagen. Die beiden dienſttuenden Rangierer ers litten beim Abſpringen vom Wagen erhebliche Verletzungen denen der eine, Vorrangierer Gaußmann, im Krankenhaus erlag. Eiferſuchtsdrama * Saarbrücken, 16. Juli. Ein Eiferſuchtsdrama hat ſich geſtern abend kurz nach 7 Uhr in Saarbrücken J in einem Hauſe der Talſtraße abgeſpielt. Ein Gheman n Überraſchte Nachbarin und feuerte fünf Schüſſe auf ſeine Frau und ſeine Frau mit ihrem Liebhaber in der Wohnung einer den Nebenbuhler ab. Sämtliche Geſchoſſe gingen jedoch fehl. Das Liebespaar rettete ſich durch Sprünge aus einem Fenſter der erſten Etage, wobei ſich die Frau erhebliche Ver⸗ letzungen zuzog, ſodaß ſie dem Krankenhaus zugeführt werden mußte. Der Ehemann iſt wegen Mordverſuchs feſt⸗ genommen worden. * Ab Lampertheim, 18. Jult. Im ſogen. welſchen Loch, einer Einbuchtung des Altrheins, vergnügte ſich abends der hieſige 36jährige Weißbindermeiſter und bekannte Tenorſänger Karl Kettler mit ſeiner Frau und Bekannten mit Waſſerballſpiel, Plötzlich verſank er in dem nicht gerade tiefen Waſſer. Ein Herzſchlag hatte ſeinem Leben ein Ende bereitet. Es iſt dies das britte Opfer, das der Altrhein bei der heißen Witte⸗ rung in noch nicht acht Tagen gefordert hat.— Mit dem Schnitt des Kornes iſt auf dem Sandfeld begonnen worz den. Jufolge ber langen Trockenhett iſt der Halm ſehr nieder die Körner ſind dagegen gut entwickelt. * Sondernheim, 15. Jult. Am Sonntag nachmittag ere trank der 10fährige Philipp Mittag von hler auf eine tra⸗ giſche Weiſe. Sein 19 jähriger Bruder wollte ihn auf dem Rücken an einen Kahn bringen, der an einem auf der Höhe der Sondernheimer Ziegelei vor Anker liegenden Dampfer hing. Faſt noch am Ufer verlor er den Jungen, dex vom Strom erfaßt wurde und ſofort ſank. Seine Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein Pegel 12 15 106 17 is 10 Neckar-Pegelſ 12 15 116.17 15 19. Hafel L ITL ſö. 88[c. 870.88 0,85 2 3 .85 1,781,601..50 148 Mannheim.27.618.510.258.158, „ 3,022.95 2,75 2,70½2,862.64 Jagſtfeld 0,70 0,00 0,75 0,49 0,54 95 Maga 457.754.504.4204.38 4,5 Mannheim.85 3,70 8,78.383,25.19 Taub 000.00.14 0,000.00 1˙95 köln.30 2,24.50.78171.88 Waſſerwärme des Rheins 22,0 C. Freitag, den 19. Juli Lichtſpiele: Alhambra:„Die Frau die jeber liebt“.— Sch a u⸗ „Tagebuch einer Kokette“.— Capftol!„Der ding der Bafabere“.— Scala:„Der Skandal in Baden⸗Baden. Ufa Theater:„Hurra, ich lebe“.— Glorta⸗Pa l aft „Eines ſtarken Mannes Liebe“. Burg: Heute heul Zu beziehen in der Hauptnebenstelle R I, 9/11, in den Nebenstellen Waldhofstraße 6, Schwetzingerstraße 19/0 ganze Ried heimſucht, verurſacht ungeheuren Schaden. Man und Meerfeldstraße 13, sowie durch unsere Trägerinnen Anregungen für den N Forridge mit geschmorten Früchten: 1 Teil Quäker Rapidflocken, 2 Teile Wasser, eine Prise Salz gut verrührt 3 bis 5 Minuten kochen lassen; mit frischem oder geschmortem Obst heiß oder kalt servieren. Muesli auf kaltem Wege(für 4 Personen): 50 Gramm Quäker Rapidflocken 10 Minuten— in 3 Eßlöffeln Wasser weichen; gewürzt mit einem EBlöffel Honig und süßer Sahne; ver- mischt mit 150 Gramm geriebenem oder zer- quetschtem Obst. Sehr erfrischend. S XET FFRT IC in 3 2 5 Minuten Rüchenzette — N e e 70 7 goldener Hafer, eigens präpariert N . 2 7 5 Jetzt können Sie in kürzester Zeit ein wohl- schmeckendes Gericht auf den Tisch brin⸗ gen, das bei alt und jung Anklang findet. Quäker Rapidflocken— sonnengetränkter, überaus nahrhaft, leicht verdaulich und nicht dick machend. Verlangen Sie im nächsten Lebensmittelgeschäft die staubfreien Pakete ohne Spelzen— mit dem Gutschein für — sind schwerversilbertes Besteck. . 8. Seite. Nr. 328 Nene Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 19. Juli 1929 hwerſte Kampf des deulſchen Tennis Endkampf um den Davis⸗Pokal 5 8 Deulſchland- Amerike r, Alliſon, Van⸗Ryn ſind ſchon ſeit Tagen in Ber⸗ f zen Deutſchland zu trainieren. Kaum traf i der Deutſchen Davis⸗Pokal⸗Mannſchaft Tilden und Hunter ihre Koffer packten en folgte das amerikaniſche Doppel, eben⸗ e Zeit zu verlieren. Sie hatten gerade eine Erfolg zurückgelegt. Kaum dem Expreß ent⸗ fahrt nach Berlin an. Dieſe Eile der Ameri⸗ „wie ernſt ſie die Begegnung mit Deutſchland in der Europa⸗Zone des Davis⸗Pokals ſchlug ö wo die Tennisweiſen einen großen Erfolg ett hatten, wie eine Bombe ein. Die Amert⸗ er überraſcht. Tilden, der Kapitän des amerika⸗ icht nur einer der beſten Tennisſpieler der Welt, hervorragender Tennistheoretiker, hatte ſchon ein⸗ im Jahre 1927, in Berlin zu ſpielen. Die Ent⸗ en der Vereinigten Staaten war damals nur zegenüber Deutſchland, das nach dem Kriege noch von den internationalen Matchs ausgeſchloſſen war. dem auch ſe oſſen, und wie wichtig für das Kräfteverhält⸗ en Nationen die Wiederaufnahme Deutſch⸗ großer Erfolg in dieſem Jahre, der uns an hen Nationen, mit Ausnahme Frankreichs tpften Tilden und Hunter vor allem gegen Froitzheim. n die Amerikaner Gelegenheit, unſere junge Tennis⸗ imbledon kennenzulernen. Tilden ſelbſt hat ſich über spieler ſehr günſtig geäußerſt. un das größte und bedeutendſte Treffen in der deut⸗ e, dem gegenüber ſelbſt die Erfolge eines Froitz⸗ r verblaſſen, in Berlin ſtatt. Tilden hat nicht teundlich er vor zwei Jahren bei uns aufge⸗ bwohl die Amerikaner nicht dazu verpflichtet lin zu kommen, telegraphierten ſie ſoſort an den Rot⸗ dem wiederum die Abwicklung der Kämpfe übertragen ihre Zuſage. It, Deutſchland ſpielen wiederum Moldenhauer, Prenn, Dr. 1 d Dr. Kleinſchrot. Es wird einen noch ſchwereren n England geben, einen Kampf, in den wir aller⸗ t mit den gleich guten Ausſichten gehen wie gegen England. d man vorher der Hoffnung Ausdruck verleihen konnte, ſche Spitzenſpieler Auſtin von einem Deutſchen ge⸗ en könnte, ſcheint es faſt unmöglich, Tilden zu beſiegen. Amerikaner, der jahrelang Weltmeiſter war, und der das ſche Tennis zu dem führenden Tennis der ganzen Welt ge⸗ hat, gehört noch immer zu den beſten Spielern. Bisher fand ur in den franzöſiſchen Müsketieren, Lacoſte, Cochet, Borotra, r dieſe drei ſind in den letzten Jahren auf den be⸗ nieren ſtets als Gegner der Schlußrunden zu finden geweſen. Hi gen iſt es noch keinem anderen Spieler gelungen, Tilden zu ſchlagen. Wenn wir trotzdem der Anſicht ſind, daß die Chancen, daß ein deutſcher Spitzenſpieler gegen den Amerikaner ge⸗ winnt, doch exiſtieren, ſo nur deshalb, weil beide in ihrer Höchſt⸗ form ſchwer niederzu kämpfende Gegner ſind. Tilden hat Prenn in edon gegenübergeſtanden. Er ſchlug den Deutſchen in den erſten beiden Sätzen:0,:0. Erſt dann konnte ſich Prenn mit dem Spiel des Amertkaners abfinden und ihm bis 66 bie Wage Halten. Dann aber ſiegte Tilden:6. Doch das Ergebnis von Wim⸗ blebon muß vorſichttg ausgewertet werben. Denn es wurde auf Grasplätzen erzielt. Welch ein Unterſchted zwiſchen Hartplätzen une plätzen beſteht, haben wir erſt jetzt bei dem Spiel der Engländer können. Andererſeits ſind dte Amerikaner im Gegenſatz ndern auf Hartplätzen heimisch, ſodaß für ſte das Handi, lin zu ſpielen, nicht ſo ſchwer iſt wie für bie engllſche Dr. — ap in Ber Maunſchaft. Alles wird davon abhängen, wie ſich Moldenhauer und Prenn, die 0 Mal die Hauptlaſt der Verantwortung tragen werden, im ein⸗ ſchl u. Ez wäre verkehrt, wenn man Moldenhauers letztes n Gregory, das er 60,:2, 6ꝛ8 verlor, als Maßſtab für Können wählen wollte. Zweifellos verſagten am letzten erven des Deutſchen. Unvergeſſen ſind ſeine großen Kämpfe gegen Morpurgo in Hamburg und in Wimbledon, ſein knapper Sieg und ſeine knappe Niederlage. Es ſeti daran exinnert, daß der Ita⸗ Tilden beinahe geſchlagen hätte, und daß infolge der gilden zu diſeem Match ſein raſches Ausſcheiden in Parts e. n das Glück, auf unſerer Seite iſt, vermag Molden⸗ auer Tilden zu ſchlagen oder zu erſchtttern, ebenſo wie auch Prenn. Und dann wird es ſich am letzten Tag zeigen, ob der Amerikaner uſtrengungen zweier 5⸗Satz⸗Matchs bei der zu erwartenden tze gewachſe . . Si ei breit eker, de mem bei Hoserumdiller ir Herrer-Korekfion, s wie Arbeflskleicurig uur que Qualitäten Preisen erhölf. Jeizt aber irn Ausverkauf werden alle Artikel zu flef NRerabgesefzfen Preisen verkauft. land ſchon geſchlagen worden iſt, bedeutet für die Amerikaner zwei⸗ fellos ein Handieap. Lott oder Hanneſſy wären ſicher berufener ge⸗ weſen, Amerika zu vertreten. Wenn wir überhaupt ſtegen wollen, ſo müßte Deutſchland aus dem Kampf gegen Hunter zwei Punkte ewinnen. Das Amerikaniſche Doppel Elliſſon⸗Van Ryn halten wir für unſchlagbar, da die Amerkkaner als friſches Paar entweder gegen Moldenhauer⸗Prenn den Kampf am Samstag aufnehmen werden, oder, wenn wieder Landmann⸗Kleinſchrot aufgeſtellt werden, auf eine Kombination treffen, die keine Ausſichten auf Erfolg hat. Mögen wir ſiegen oder verlieren, es ſteht bereits feſt, daß das deutſche Tennis im Jahre 1029 ſeine größten, von der ganzen Welt mit Bewunderung aufgenommenen Erfolg erzielt hat. D. O. Auch Alliſon— van Ryn eingetroffen Am Mittwoch ſind, von Barcelona kommend, nun auch Alliſon und van Ryn, unſere Davispokalgegner im Doppelſpiel, eingetroffen. Die beiden Wimbledonſieger ſchlugen der am Bahnhof Zoo harren⸗ den empfangshungrigen Meute ein Schnippchen und verließen un⸗ bemerkt am Bahnhof Friedrichsſtraße den Zug. Nach kurzem Auf⸗ enthalt im Hotel begaben ſie ſich in Gemeinſchaft von Tilden und Hunter nach den Rotweiß⸗Plätzen im Grunewald, um ſofort mit dem Training zu beginnen. Die Aufſicht führte der tſchechiſche Berufs⸗ weltmeiſter Karel Kozeluh, der ſchon beim Kampf Deutſchland— England die Gegner der von ihm betreuten amerikaniſchen Mann⸗ ſchaft ſtudierte. Die Spieleinteilung Für das Doppelſpiel am Samstag wurden deutſcherſeits eben⸗ falls Prenn und Moldenhauer nominiert, boch können noch bis 24 Stunden vor dem Spiel Aenderungen vorgenommen werden. Es iſt möglich, daß der Deutſche Tennisbund für das Doppelſpiel doch noch den bewährten Dr. Kleinſchroth einſetzt, um Prenn oder Moldenhauer für die letzten Einzelſpiele zu ſchonen. Es ſpielen: Freitag.30 Uhr: Moldenhauer— Tilden, Prenn— Hunter. Samstag.00 Uhr: Moldenbauer⸗Prenn— Alliſon⸗v. Ryn. Sonntag.30 Uhr: Prenn— Tilden, Moldenhauer— Hunter. Leichtathletik Deutſche Leichtathletik⸗Meiſterſchaften ie Titelkämpfe der Frauen Am Aufſchwung ber beutſchen Leichtathleik und an den inter⸗ nationalen Erfolg unſerer Athletik haben auch die Frauen ihren Anteil gehabt. Vielleicht ſteht— am internationalen Spitzenkönnen gemeſſen— das Leiſtungsvermögen der deutſchen Frauen noch höher als das der Männer. Unſere Frauen haben eine Olympiaſiegerin geſtellt, einige weitere Preiſe errungen und ſie hatten ſchließlich auch eine Reihe von Weltrekorden. Sie hätten weder einen Länderkampf gegen Amerika, noch gegen Canada, England oder eine andere Na⸗ tion zu fürchten. In den Läufen und Wurfwettbewerben, im Kugel⸗ ſtoße und Stafellauf ſind die Leiſtungen unſerer Damen international erſühlaſſig, nur in den Sprüngen hapert es noch etwas. Die Kämpfe verſprechen bei der guten Beſetzung, der einwandfreien Laufbahn und der ſtarken Konkurrenz einen reizvollen Verlauf und ſie werden wahrſcheinlich auch eine wertvolle ſportliche Ausbeute bringen. Die Wettbewerbe verteilen ſich auf zwei Tage, auf den Samstag und den Sonntag. Fußball Der„Club“ doch ohne Hornauer? Aus Nürnberg wird uns berichtet, daß die Mitwirkung des Halb⸗ rechten Hornauer, deſſen Zuſtand noch ſehr zu wünſchen Übrig läßt, beim Wiederholungsſpiel in Düfſeldorf weber fraglich gewor⸗ den iſt. Der 1. 8. Nürnberg iſt ſich für dieſen Fall über die Auf⸗ ſtellung bes Angriffs zur Stunde noch nicht im klaren. Feſt ſteht bislang nur, daß die Hintermannſchaft und die Läuferreihe in der be⸗ kannten Aufſtellung antreten werden. Turnen Ganjngendturnen des Markgräfler Turngaues in Waldshut Ein bebeutungsvoller Tag für die Markgräfler Jungturner war der Sonnta⸗, bedeutungsvoll deshalb, weil der Turnerfugend im Markgräfler Turngau nur einmal Gelegenheit im Jahr gebotem iſt zum Stelldichein. Die Beteiligung war denn auch recht befriedigend befonders befriedigend, wenn man berückſichtigt, daß der Feſtort für die meiſten der Markgräfler Turnvereine geographiſch ungünſtig liegt. Dies hielt jedoch die turnbegeiſterbe Jugend nicht ab, auch aus den entfernteſten Teilen des Gaues zu dem alljährlichen Tref⸗ fen herbetzueilen und den prächtigen Sonnentag auf dem Tuenplatz am Ufer des Rheines gemeinſam zu verleben. Die Waldſtabdt ſelbſt hatte veichlich Feſtſchmuck angelegt. Der Willkomm und die Auf⸗ nahme, die die Jugend in Waldshut ſeitens der Bevblkerung ge⸗ funden hat, war eine recht herzliche. In Anerkennung hierfür brachte die Jugend dann auch unter Vorantritt der Stadtmuſik Waldshut in einem impoſanten Feſtzug durch die Stadt den Dank Worms, 4. Mannheimer R. V.„Amicitia“ zum Ausdruck. Der erſtmals auf dem Turnplatz abgehaltene Feld⸗ gottesdlenſt machte auf dbe Jungen und Alten einen ti Eindruck. Der Stadtprediger Winnecke und der evangelliſche Geiſtliche fanden auch zu Herzen geh Wort Für die Katho⸗ iken war Feſtgottesdienſt in r Nachmittag brachte nach dem Freſtzug die Fortſetzung pfe. Geturnt wurde am Barren, Reck und Pferd. Ferner maßen ſich die Jungens im Lauf, Schlagballweitwurf und Freiübungen. Die Leiſtungen ſind gegenüber dem Vorjahre wieder geſtiegen, die Wertung konnte in⸗ folgedeſſen ebenfalls ſchärfer genommen werden. Beſonderen Ein⸗ druck machten die Maſſenfreiübungen auf die Zuſchauer. Eine An⸗ ſprache hielt der Gauvertreter für die Vereine im Rheintal. Nach anſchließender Stegerverkündigung fand der ſchön verlaufene Ju⸗ gendtag ſeinen Abſchluß. Er hat für einen Teil dazu beigetragen, die Markgräfler Turnerjugend feſter aneinanderzuknüpfen und für den deutſchen Turnergedanken zu werben. Madſport Vom internationalen Radſport Die franzöſiſche Amateur⸗Meiſterſchaft wurde in Angers bei den Fliegern von Kergoff mit einer% Länge vor Zwahlen ge⸗ wonnen. Bei Steherrennen in Clermont ſiegte Bréaa vor Graſſin und Patllärd, die Fliegerrennen gewann Matteron vor F. Faure und Galvaing. Mannheimer Schüler und Ingenoͤregatlta Der Schſtler⸗ und Jugendruderſport in Deutſchland hat beſon⸗ ders in den Nachkriegsjahren einen ungeahnten Aufſchwung ge⸗ nommen. Eltern und Erzieher, Schulen, ſtaatliche, ſowie ſtädtiſche Behörden haben längſt erkannt, wie groß die ethuiſchen Werte ſind, die im Ruderſport ſtecken. Das trifft beſonders für das Deutſchland nördlich der Mainlinte zu. Dort bringt man der Schülerruderei ein ſo großes Intereſſe entgegen, wie man es in dieſem Umfange bei uns in Süddeutſchland nicht kennt. Während bei uns die Schülerruderer in eigenen, den großen Rudervereinen angegliederten Abteilungen dem geſündeſten aller Sportarten, dem Rudern huldigen, findet man in den übrigen Teilen des Reiches ſelbſtſtändige Schüler⸗ Rudervereine, die ſich einer nachhaltigen Förderung hoher und höch⸗ ſter Stellen erfreuen. Es müßte den Leitern unſerer Schulen und auch den ſonſtigen Behörden eine dankbare Aufgabe ſein, oͤie Schüler immer mehr dem Sport im Allgemeinen und dem Ruderſport im Beſonderen zuzuführen. Aber auch die Eltern der heranwachſenden männlichen Jugend ſollten ihre vielfach noch gegen den Sport ge⸗ richtete Einſtellung vewidieren, denn gerade im Ruderſport bietet ſich unſerer Jugend die Möglichkeit, unter ſachgemäßer Aufſicht und An⸗ leitung, dem in der Entwicklung ſich befindlichen Körper und ſeinen Organen in planmäßiger Weiſe Aufbaudienſte zu leiſten, die ge⸗ ſundhettlich unbedingt von außerordentlich großem Werte ſind. Der Ruderſport ift nicht nur der Sport, der frei von allem Staub der Straßen und Plätze die beſte Erholung gewährt, ſondern er hean⸗ ſprucht auch wie bei keiner anderen Sportart alle Organe gleich⸗ mäßig und verhilft dadurch zu einer geregelten Entwicklung des fungen Körpers. Alljährlich, wenn ſich die großen Wettfahrten auf Deutſchlands Gewäſſern ihrem Ende zuneigen, kommt die Zeit für Schüler⸗ und Jugendruderer. Auch ſie wollen zeigen was ſie im Laufe des Som⸗ mers gelernt haben und auch ſie wollen in friedlichem Kampfe die Kräfte meſſen. Im eng begrenzten Geſetzesrahmen, den die große Bachorganiſation der Ruberer, der Deutſche Ruderverband, ſpeziell unter Berückſichtigung der Leiſtungsfähigkeit Jugendlicher geſchaffen hat, finden die Wettfahrten für die Ruderer im jugendlichen Alter ſtatt. Auch der Mannheimer Regattaverein hat ſeit Jahren eine Schüler⸗ und Jugendregatta in ſein Programm aufgenommen. Die diesjährige Veranſtaltung findet am kommenden Sonntag, den 21. Juli nachmittags 4 Uhr auf dem oberen Neckar beim Bootshaus des Rudervereins„Amicitia“ ſtatt und umfaßt verſchiedene Rennen in allen für Jugendliche geeigneten Bootsgattungen. Die Meldungen von auswärts ſind in erfreulichem Umfange ein⸗ gelaufen und es ſteht zu erwarten, daß unſere einheimiſchen Schüler und Jugendlichen ſich mit ihren Kameraden der fremden Vereine ſchöne Kämpfe liefern werden und guten Sport bieten. Es iſt Sache der ſportliebenden Bevölkerung von Mannheim⸗ Ludwigshafen, der Mannheimer Jugendregatta das Intereſſo ent⸗ gegenzubringen, das ſie verdient und in Rudererkreiſen hofft man, daß beſonders auch die Erzieher der Jugend ſich perſönlich von den Leiſtungen ihrer Schützlinge überzeugen und von der Arbeit, öte die Rudervereine im Dienſte der jungen Generation beiſtet. 1 E Die Meldungen Anfänger⸗Vierer. 1. Heidelberger R.., 2. Mannheimer R.., 3. Mannheimer R. V.„Amiettia“. Erſter Vierer. 1. Heidelberger R.., 2. R. G. Worms. Zweiter Vierer. 1. Heidelberger R.., 2. Ludwigshafener R.., 3. R. G. Heidelberg. Vierer. 1. Ludwigshafener R.., 2. Mannheimer R.., 3. Het⸗ delberger R.., 4. R. G. Heidelberg. Vierer. 1. Heidelberger R.., 2. Rheinklub Alemannia Karlsruhe Achter. 1. Ludwigshafener R.., 2. Heidelberger R.., 3. R. G. Immefr- auch in d. hartnäckigſt. Fällen werd. in einig. Tagen unt. Garantie d. das echte unſchädl. Teintverſchönerungs⸗ mitt.„Venus“ Stäcke B. beſeitigt. Keine Schälkur. Pr. 4.75. Nur zu haben bei: Storch.⸗Drog Markt⸗ platz, H 1. 16, Drog. J. Ollendorf, Heidel⸗ bergerſtr., 0 7 12, Drogerie Ludwig& Schütthelm 0 4. 3 u. Friedrichsplatz 19. Schloß⸗Drog. L. Büch⸗ ler, L 10. 6. Ea271 Engel⸗Apoth. Dr. K. Fentzling, Mittelſtr. 1 Sommer- Sprossen Nöte. Pickel u. ſonſt. Hautunreinigkeiten verſchwinden unt. Ga⸗ rantie i. einig. Tagen durch die echte Junol⸗ jetzt nur noch 45.— 38. 30. 28.—, 23. 19. 0 tt nur noc 92.—82.—,72.— 62. 8 Herren Anzüge gase 1 che lb. ez. ulenne Jpuſt- union rr. aus starken prima Stoffen Creme(Doſe.—) a. d. Kurfftrſten⸗Drog. Th. v. 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Eine abenteuerliche Geſchichte aus der Ewigen Stadt (Von unſerem römiſchen Korreſpondenten) Alſo berichtete der Chroniſt der„Tribuna“,(nebenbei ge⸗ ſagt eine überaus ſeriöſe Zeitung Roms): Heute morgen vernahmen einige Frauen, die ſich zur eſſe in die Kirche Araceoli begeben hatten, aus einer enkapellen das Schreien eines kleinen Kindes. In ihrer Andacht geſtört und neugierig geworden, gingen ſie dem Schreien nach und fanden, zu ihrer allergrößten Verwun⸗ derung, einen Säugling, in einem Körbchen liegend, ſtram⸗ pelnd und mit dem kleinen Mund hungrig die Mutterbruſt fuchend. Die mitleidigen Frauen hoben den weinenden Kleinen— denn es war ein Junge, wie die erſte, flüchtige Unterſuchu ing ergab— aus den Windeln und ſuchten ihn zu 0 Dabei merkten ſie, daß die Windeln aus dem ö inen gefertigt und in den Ecken mit drei roten Buchſtaben beſtickt waren, O. O. O. Außerdem fanden ſie, mit einer Stecknadel an die Windeln geheftet, einen beſchrie⸗ benen Zettel und eine Tauſendlirenote. Ze trug folgende Mitteilung:„Liebe Leute, nehmt Euch des Kleinen an. Er iſt geſetzmäßig in die Ge⸗ burtenregiſter„ chriſtlich getauft, vier Monate alt und führt die Namen Onofrio, Onorato, Orazio. Die beilie⸗ genden tauſend Lire mögen für ſeinen nächſten Unterhalt dienen. Später werden weitere Geloͤſendungen folgen. Habt Mitleid mit dem unglücklichen Kinde und den noch unglück⸗ licheren Eltern, die es verlaſſen mußten.“ Eine der Frauen empfand ſofort Mitleid und erbot ſich, den Knaben in Pflege zu e Ein herbeigerufener Poliziſt nahm den Tatheſtand auf. Die hilfsbereite Frau— es gibt doch noch viel Edelmut in dieſer Welt— gab Namen und Wohnung an: Amalia, verwitwete Creſpi, via Barletta, Nummer ſoundſo. Sie nahm das Kind offiziell in Empfang, ſteckte die tauſend Lire ein und begab ſich in ihr Heim, dem neuen Pflegling die notwendige Pflege und Liebe angedeihen zu laſſen.— Inzwiſchen forſcht die Polizei eifrig nach der Herkunft des ausgeſetzten Kindes. Sollten die in dem Zettel gemachten Mitteilungen auf Wahrheit beruhen, ſo dürfte es nicht ſchwer fallen, die pflichtvergeſſenen Eltern(oder Mutter allein) auf⸗ zuſpüiren. Der Witwe Amalia Creſpi aber unſere beſten Komplimente für ihr menſchenfreundliches Tun 4 Dieſen Bericht haben wir ſelbſtverſtändlich ſehr gekürzt. In ſeiner Originalfaſſung dehnte er ſich über zwei Spalten aus, war bunt und ſchillernd, eindringlich in den Farben des Südens ausgemalt.— So hatte das Weinen des Kindes ſilberhell geklungen; die Fundkapelle war in das Dämmergrau des Morgens getaucht geweſen; das Staunen der Frauen war recht plaſtiſch wiedergegeben; die mildtätige Witwe war wie die leibhaftige Allegorie der chriſtlichen Nächſtenliebe aufgetreten; die rätſelhaften O. O. O. hatten myſtiſche Lichter hervorgezaubert. 5* Am nächſten Morgen brachten die Zeitungen den Fund⸗ bericht in noch leuchtenderen Farben. Alles war noch ſenſatio⸗ neller, noch geheimnisvoller geſchildert; alle in Frage kom⸗ menden Chroniſten hatten ihr Beſtmöglichſtes getan, ein recht anſchauliches Bild des Vorfalls zu geben; jeder ſchien am beſten unterrichtet, und jeder wollte auf eigene Fauſt Nach⸗ forſchungen angeſtellt haben.(Obwohl im Grunde jeder den erſten Bericht in mehr oder weniger geſchickter Form ab⸗ geſchrieben hatte.) Doch das kam erſt am Mittag heraus. Der bis ins Mark ſkeptiſche„Tevere“ hatte wirklich ſeinen Staoͤtchroniſten aus⸗ geſandt, der Wahrheit auf die Spur zu gehen. Der Chroniſt begab ſich zur via Barletta, Nummer ſoundſo, und fragte nach der Witwe Ereſpi, dort gab es keine Witwe Creſpi. Der Ehroniſt ſtieg die zweihundert Stufen zur Kirche Aracveli hinauf und erkundigte ſich bei dem Sakriſtan nach der ſelt⸗ ſamen Begebenheit; der Sakriſtan ſchüttelte ſein greiſes Haupt und wußte von nichts. Der Chroniſt landete endlich mit einer letzten, verſchüchterten Frage bei der Polizei und wurde ausgelacht. Darauf ſchrieb dann eben dieſer ſelbe Chroniſt des„Tevere“ einen, den Umſtänden, angepaßten äußerſt ironiſchen Artikel gegen den Chroniſten der„Tri⸗ una“, worin recht anſchaulich von Zeitungsenten und See⸗ ſchlangen die Sprache war. Ganz Rom lachte und ſang bereits gegen Nachmittag einen, zu dieſem Zweck eigens komponierten Gaſſenhauer, der mit dem Refrain endete: Mit dem kleinen O. O. O.— Iſt es nunmal ſo, ſo, ſo! Gegen Abend aber erſchien wieder die ſeriöſe„Tribuna“ mit einem 3 3 8 5 258 Der berühmie 4 ange Prof. Sins tvonger 1 8 en 5 Profeſſor Dr. Otto Binswanger, der langjährige Direktor der pſychtatriſchen Klinik der Univerſität Jena, iſt im Alter von 77 Jahren geſtorben. Prof. Binswanger war gebürtiger Schweizer und erhielt auf Grund ſeiner wifſen⸗ ſchaftlichen Verdienſte 1879 ohne Examen die deutſche Appro⸗ bation als Arzt. Seine Arbeiten auf allen Gebieten der Nervenheilkunde und Gelßkes krankheiten ſind bahnbrechend 8 für die ane e 1 8 5 [Zeitungsente die Flügel ſtutzte. den Weibchen in vielen Fällen ein gleicher Schmuck wie den Männchen verſagt iſt. der Brutzeit, die Notwendigkeit, ſich zu verbergen, ſtärker [hervortritt als bei den Männchen. Darum ſind nur bei ſblchen Tieren, die ö ſind, die Geſchlechter gleich lebhaft gefärbt. Man kann digungsmittel beſitzen, wie z. B. bei Weſpen, Schlangen, Kä⸗ die Seeſchlange des„Tevere“ grauſam zerſtückelte und der Er behauptete noch einmal mit dem Bruſtton echteſter Ueberzeugung, daß alles wahr ſei, weil er es mit eigenen Augen geſehen hätte: das Kind O. O.., den Zettel, die tauſend Lire und die verwitwete Amalia Creſpi. Der„Tevere“ jedoch ſtieß von neuem ſeinen Schrei nach dem Kinde aus und meinte:— Nun gut, dann ſuchen wir zuerſt O. O. O. und, wenn wir ihn gefunden haben, dann ſuchen wir auch die pflichtvergeſſenen Eltern.— 1 — Der Sommer iſt furchtbar heiß. Wie der Hirſch nach friſcher Waſſerquelle, ſo dürſtet die römiſche Preſſe— bei 40 Grad im Schatten— nach ſenſationellen Nachrichten. Denn die Hitze hat alle Bächlein des kleinen Geſchehens ausgetrock⸗ net; nur ſpärlich ſickern die„Mitteilungen vom Tage“ hin zu den Redaktionen. Und die Hitze verwirrt manches Chroniſten⸗ hirn und gaukelt manchen Chroniſtenaugen die unglaublich⸗ ſten Dinge vor, ſogar bald beginnende e Weshalb ſoll der kleine O. O. O. nicht die Frucht.. eines unruhigen Mittagsſchläfchen ſein? Jedenfalls iſt der Zweck glänzend e Tage hatten die römiſchen Redaktionen Stoff für die hungrigen Spalten ihrer Blätter, wenn auch zum Schluß das Ganze allzu polemiſch— für faſziſtiſche Verhältniſſe— auslief. Aber könnte man ſich nicht einigen, die abenteuerliche Geſchichte gemeinſam fortzuſetzen? Etwa— 2. Kapitel: Eine geheimnis⸗ volle Marquiſe taucht auf und forſcht nach O. O..; 3. Kapitel: O. O. O. geraubt und im Flugzeug entführt; 4. Kapitel: O. O. O. kehrt auf myſteriöſe Art zur Witwe Creſpi zurück; 5. Kapitel: O. O. O. bekommt den erſten Zahn, uſw. Schlußwort: Oh, oh, oh, dieſe infernaliſche Hitze Soweit der Menſch in Betracht kommt, iſt die Schmuck⸗ freude zweifellos eine weibliche Eigenſchaft. Dieſe Tatſache iſt auf den erſten Augenblick um ſo auffallender, als das weib⸗ liche Geſchlecht im weiteren Bereiche des Lebens von der Mutter Natur nicht gerade mit Schönheit ausgeſtattet worden iſt, und ſich durch Federſchmuck oder ſonſtige Merkmale nicht hervortut. Dagegen bewährt ſich in dem geſamten Tierreich als Regel, daß, wenn bei irgend einer Art eine Verſchiedenheit der Geſchlechter obwaltet, in der weitaus größeren Mehrzahl der Fälle das Männchen ſich ſchönerer Farben und beſonderer Zierraten erfreut. Dies gilt z. B. von den Geweihen der Hirſche, den Kämmen mancher Eidechſen, den Federbüſchen und Prachtſchwänzen mancher Vögel uſw. Es finden ſich natürlich auch hier Ausnahmen von der Regel, aber ſie ſind ſelten und erklären ſich aus beſonderen Lebensverhältniſſen. Jedermann weiß, wie unſcheinbar die Weibchen neben den männlichen Prachtvögeln unſerer Geflügelhöfe ausſehen. So geſellen ſich z. B. zu dem männlichen Pfau und Argus⸗ faſan mit ihren prachtvoll ſchattierten Farben und Zeich⸗ nungen, den Gold⸗ und Glanzfaſanen, die in glühenden Me⸗ tallfarben prangen, dem Tragopan mit ſeinem über alle Be⸗ ſchreibung ſchönen Halsſchmuck immer und immer wieder un⸗ ſcheinbare graugeſcheckte Weibchen, ſodaß man kaum an die Zuſammengehörigkeit der ungleichen Paare glauben mag. Ganz dasſelbe gilt auch von vielen anderen Vögeln, Rep⸗ tilten, Amphibien und Fiſchen, wie z. B. von dem ſeiner ſchönen Farben wegen ſogenannten Edelſteinfiſch der eng⸗ liſchen Küſten, deſſen Weibchen von den Fiſchern ſchmutziger Drachen“ geſcholten wird. Hier iſt der Unterſchied ſo groß, daß das Weibchen von mauchen Naturforſchern einer anderen Art zugezählt worden iſt. Bei dem durch ſeinen Neſtbau be⸗ kannten Stichling heben ſich Rücken und Augenflecken des Weibchens einfach braun von dem weißen Bauche ab, wäh⸗ rend die Augenflecke des Männchens nach der begeiſterten Schilderung eines Naturforſchers von dem glänzendſten Grün ſind und einen metalliſchen Glanz wie die grünen Federn mancher Kolibris beſitzen. Die Kehle und der Bauch ſind ſcharlachrot gefärbt, der Rücken dunkelgrün und der ganze Fiſch erſcheint dem Auge wie ein durchſichtiger, von innerm Feuer durchglühter Körper. Dieſe Prachtfarben des Männ⸗ chens entfalten bezeichnenderweiſe ihren vollen Glanz in vielen Fällen nur zur Parungszeit, wie ja auch die Hirſche ihre Geweihe, die Kriechtiere ihre Kämme, und viele Vögel ihren Federſchmuck nach der Paarungszeit wieder verlieren. Auch bei den Inſekten und dem farbenprächtigen Ge⸗ ſchlecht der Schmetterlinge tragen die Männchen den Schön⸗ heitspreis davon. Die Weibchen vieler Käfer und Schmetter⸗ linge beſitzen überhaupt keine Flügel. Sie können ſich nicht in die Luft erheben, ſondern müſſen träge am Boden bleiben. Bei einzelnen Arten kommen ſie kaum aus der Erde hervor und ſtehen bei den Sammlern nur wegen ihrer ſchwereren Erlangbarkeit höher im Kurs als die Männchen. Die Männchen ſind ſich der Schönheit ihrer Farben auch ſehr wohl bewußt und wiſſen ſie in das rechte Licht zu ſtellen. So weiß man von manchen Schmetterlingen, daß ſie ſich dem Weibchen ſtets von vornher nähern, indem ſie ihm entgegen⸗ fliegen, weil nur in dieſer Stellung der Glanz ihrer Schup⸗ pen und namentlich das Farbenſpiel ihrer ſchillernden Flecken nen. Die Eitelkeit und Selbſtgefälligkeit des ſich ſpreizenden Pfauhahns, der ſeinen in allen Edelſteinfarben ſchimmernden Schwanzfächer vor den Weibchen entfaltet, war ſchon im Alter⸗ tum ſprichwörtlich. Man wird die Frage aufwerfen, weshalb im Tierreich Die Naturwiſſenſchaft ſucht den Grund darin, daß bei den Weibchen, ſo z. B. bei den Vögeln während Der Del ohne Bubtlopf 5 Es gibt in Deutſchland tatfächlich einen Ort, unter beſſen ſämtlichen weiblichen Bewohnern ſich kein Bubikopf befindet. Man braucht aber nicht zu denken, daß es ſich um ein weltfern gelegenes, ſtilles, winziges Neſt handelt, in das kein Hauch der neuen Zeit hindringt. Der Ort iſt vielmehr ein welt⸗ bekannter Kurort und Fremdenplatz von Ruf, der alljährlich von einer ſtattlichen Zahl von Fremden, insbeſondere Auslän⸗ dern, Amerikanern, Engländern und anderen beſucht wird. Es iſt Ober a m mergau, das zwar jedes Jahr viele fremde Bubiköpfe durch ſeine Skaßen und über ſeine Plätze wandeln ſieht, deſſen eigene Bewohnerinnen aber durchweg langes Haar tragen. Die Urſache iſt keineswegs in einer Vor⸗ liebe der Oberammergauerinnen für die lange Haartracht zu ſuchen, ſondern hat ganz beſondere Gründe. Alle weib⸗ lichen Oberammergauer rechnen mit der Mitwirkung bei den alle ſieben Jahre ſtattfindenden Paſſionsſpielen. Für die Dar⸗ ſtellerinnen in 1 5 Paſſionsſpielen iſt jedoch ausnahmslos langes eigenes Haar Vorſchrift, ſo daß ein Bubikopf in Oberammergau von vornherein von der Uebernahme einer weiblichen Rolle ausgeſchloſſen wäre. M.. 5 Lord Eaſtworths koßtſpielige Sportleidenſchaft Lor d Gaſtworth reiſte von London nach Liverpool. Als der D⸗Zug an einem Sportplatz vorüberraſte, wo ſich ein aufregender Fußballmatch ſeinem Finiſh näherte, ließ ſich der Fahrgaſt von ſeiner Sportleidenſchaft hinreißen und zog die Notbremſe, um das Ergebnis miterleben zu können. Ohne mit der Wimper zu zucken, bezahlte er ſodann die Strafe für die unbefugte Benutzung in Höhe von hundert Schilling. Er reichte das Geld dem Zugführer, ohne ſein Auge vom Spielplatz zu wenden. Der 3510 ſetzte ſich wieder in Bewegung und— das aufregen de Spiel war immer noch nicht beendet. fein entſchloſſen zog der Lord zum zwei ten Male die Notbremſe und bezahlte lächelnd di doppelte Strafe. In dieſem Augenblick ertönte das Zeicher des Spielrichters, und ein Lautſprecher verkündete das Reſul tat. Lord Eaſtworth atmete erleichtert auf: er erſparte die 5 Wer iſt das ſchönere Geſchlecht? Davonfliegen zu retten. Beſtand der Art nur darum nicht bedenklich werden, weil der Verluſt einer Anzahl von Männchen vtel weniger f in den Augen des Weibchens zur vollen Geltung kommen kön⸗ obachten, die eines ſchlechten Geſchmackes wegen überhaupt nicht gefreſſen werden, oder bei ſolchen, die wirkſame Vertei⸗ fern, gewiſſen Schmetterlingsgruppen uſw. Bei ſolchen Tieren, deren Weibchen die Tracht einer geſchützten Art angenommen und durch ſolche Schutzmaske(Mimikry) größere Sicherheit erlangt hat— ein namentlich bei Schmetterlingen häufiger ies bei ſolchen Tieren be⸗ ohl ausnahmsweiſe das maskierte dreifache Strafe. Es kann demnach wohl keinem Zweifel unterliegen, daß ſchöne und lebhafte Färbungen im Kampfe um das Daſei einen gefährlichen Luxus darſtellen, wenn ſie nicht mit St. oder Unangreifbarkeit gepaart worden ſind. Die grau od raun geſcheckten Weibchen der Hühnervögel werden, wenn ſi auf dem Neſte ſitzen oder ſich an die Erde drücken, ſo Unſcheir bar, daß ſte nicht ſo leicht von dem Auge des umherſchleich den und ſpähenden Raubtieres entdeckt werden. Schlimmſte falls vermögen ſie ſich vor dem vierfüßigen Raubtier durch Der männliche Argusfaſan dagegen iſt mit ſeinen übermäßig langen Schwarzfedern kaum imſtande⸗ zu fliegen, und ebenſo iſt der Flug des langſchw zigen afrikaniſchen Ziegenmelkers zur Paarungszeit. ſchwerfälliger als zu ſpäterer Zeit, in der ſie ihre langen Schwanzfedern wieder verloren haben. Aus alledem folgt, daß die männlichen Zierden im Tier reiche Dangergeſchenke, d. h. gefährliche Gaben ſind, die ihrem Eigentümer oft zum Verderben gereichen und die für den ins Gewicht fällt als der einer gleichen Anzahl von Weibch Die Hochwildjäger haben dieſe Erfahrungstatſache bel Abſchießen der Böcke täglich im Auge. Die Frage, wer das ſchönere Geſchlecht ſei, muß also Tierreich zu Ungunſten des Weibchens beantwortet werd Das Weibchen muß aus Gründen der eiſernen Notwer vielfach auf einen äußeren 5 verzichten, den ihr Mänz chen tragen darf. Bei der Werbung um die Gunſt des W. chens macht das Männchen von dieſem Vorrecht und*. ſeines Geſchlechks ausgiebigen Gebrauch. ——— Die Wölfe in Schafskleidern Wegen der weißen Pelze, die ſie trugen, wurden in Schleſiſchen Kriegen die Huſaren des preußiſchen Regimen Puttkamer von den Oeſterreichern ſpottweiſe„Schafe“ nannt und, wo ſie mit dieſen zuſammen trafen, mit dem R ⸗Bäh, bäh“ empfangen. So einſt auch in einem Gefecht 1 Da entlud ſich einmal die lang aufgeſpeicherte Wut de Preußen. Sie hieben die Oeſterreicher, ohne deren P rufe zu beachten, dare zuſammen, daß nur enige gerieten. Unter ihnen befand ſich der Arge der ſich, vor Friedrich gebracht, beſchwerte, daß die preu c Huſaren keinen Pardon gegeben. Aber der König ver den Oeſterreicher auf die Bibel, denn darin ſtehe geſchrieb „Seht euch vor vor denen, die in Schafskleidern zu kommen, inwendig aber ſind ſie reißende Wölfe!“ Otto Henkel, Seniorchef der Sekikellerel Henkel 9 Wie ſchon gemeldet, ſtarb in Wiesbaden kurz nach ſeinem 60. Geburtstag der Seniorchef der Sektkellerei Henkell u. Co. die der Verſtorbene aus kleineren Anfängen 85 einer Fine 5 Weltruf Sie dee, 8 *. Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabeß Freitag, den 19. Jult 1029 Das Vordringen der deutſchen Induſtrie im Auslande Von Eduard Butzmann, Berlin 15 Durch den Verſailler Diktatfrieden iſt die in den verſchtedenen Aus⸗ Taubsſtaaten in langen Jahrzehnten mit Mühe und Fleiß aufgebaute deutſche Induſtrie in der Hauptſache vernichtet worden. Dieſer Zu⸗ ſtand war gerade darum ſo unerträglich für uns, weil die uns auf⸗ erlegte Zahlung der Krtiegslaſten die möglichſte Ausdehnung unſeres Export gebieteriſch forderte und außerdem infolge der in großem Maßſtabe in der ganzen Welt durchgeführten Induſtrialiſierung Überall Hochſchutzzölle zum Schutze der neuen nationalen Induſtrien errichtet waren, die uns den Abſatz unſerer geſteigerten Produktion verwehrten oder mindeſtens außerordentlich erſchwerten. Zieht man außerdem unſere geſchwächte Finanzkraft in Betracht, ſo erſcheint es ohne weiteres verſtändlich, daß in den erſten Jahren nach der Be⸗ endigung des Weltkrieges die Neuerrichtung deutſcher Induſtrieſtätten im Auslande faſt eine Unmögltchkeit darſtellte. Auch heute noch ſind wir trotz allen Fleißes und aller Anſtrengungen noch ſehr weit da⸗ von entfernt, unſeren Bedürfniſſen und unſerer produktiven Lei⸗ ſtungsfähigkeit entſprechend im Auslande feſten Fuß gefaßt zu haben, wohl aber ſind auf dieſem Wege in den letzten Jahren bemerkens⸗ werte Fortſchritte gemacht worden. Im benachbarten öſterreichiſchen Bruderſtaate ver⸗ ſchaffte ſich beſonders die deutſche Metallinduſtrie einen erheblichen Einfluß. Schon im Juli 1926 erwarben die Metallhüttenwerke Schaefer u. Schael AG. in Breslau die Majorität der Aktien des Oeſterreichiſchen Metallhüttenwerkes Ach in Schwechut bei Wien, während ein Jahr ſpäter die Rheiniſchen Stahlwerke in Duisburg einen Teil des Stahl⸗ und Röhrenwerkes in Wien übernahmen, welches als gemeinwirtſchaftliches Unternehmen unter dem Namen „Arſenal“ betrieben wurde. Im November 1927 ſetzten ſich dann auch die Mannesmannröhren⸗Werke in Düſſeldorf in Wien feſt, indem ſie ſich mit der Hälfte am Aktienkapital der Rumpel AG. für Waſſerbau⸗, Heizung⸗ und Kanaliſations inlagen beteiligten und ſich ein wertvolles Abſatzgebiet für ihre Erzeugniſſe erſchloſſen. Bedeutungsvoll war aber ganz beſonders die Mitte 1927 erfolgte Gründung der Oeſter⸗ reichiſchen Girozentrale in Wien mit 5 Millionen Schilling Aktien⸗ kapital, wovon von ber im Staatsbeſitz befindlichen Preußiſchen Zen⸗ tralgenoſſenſchaftskaſſe 1,5 Millionen übernommen wurden, während weitere 1,5 Millionen von einer Gemeinſchaft deutſcher Genoſſen⸗ ſchaftsverbände gezeichnet waren, die aus der Raiffeiſenbank AG., dem Deutſchen Genoſſenſchaftsverband E. V. und der Treuhandgeſell⸗ ſchaft m. b. H. ſich zuſammenſetzte. Außerdem verdient noch die von der gleichnamigen deutſchen Geſellſchaft in Wien gegründete Wayß u. Freytag Ach. Erwähnung, von deren Aktienkapital von 250 000 Sch. ſich 227 000 Schilling im Beſitze des beutſchen Unternehmens befinden. Im angrenzenden Ungarn hat ſich erſt im letzten Jahre eine beſondere Betätigung der deutſchen Wirtſchaft zur Gründung eigener Betriebe bemerkbar gemacht. Ende 1927 nahm die„Vaterländiſche und Rhenania“, Vereinigte Verſicherungs⸗AG. in Elberfeld die in Budapeſt beſtehende„Hermes“ Verſicherungs⸗Ac. in ſich auf und ſchuf damit die Grundlage zur Ausdehnung ihres weitverzweigten Verſicherungsgeſchäfts in ganz Ungarn. Erſt vor wenigen Monaten gingen dann die deutſchen Aluminiumwerke auf dem Umwege über Zürich daran, in Banhida in Ungarn eine eigene Aluminkumfabrik neu zu errichten. Nominell erfolgt die Erſtellung des gewaltigen Werkes unter Aufwendung von etwa 50 Millionen Pengb auf den Namen ber Bauxit⸗Truſt AG., die von den deutſchen Aluminium⸗ werken kontrolltert wird. Noch jüngeren Datums iſt aber die Grün⸗ dung der„Elektrochemiſchen und Farbeninduſtrie AG.“ in Bud ꝛpeſt, bie unter Beteiligung eines ungariſchen Konzerns von der Frankfurter Günſtige Auswirkungen des 100 Mill. Waggonbauauftrages Nachdem in den letzten Tagen der Waggonkredit von rund 100 Mill.„ perfekt wurde, und die Aufträge bereits laufen, dürfte eine Unterſuchung über die Auswirkungen auf andere Induſtriezweige von größtem Intereſſe ſein. Der Kredit wird ſich ſelbſtverſtänblich zunächſt auf den eigentlichen Waggonbau auswirken, aber auch zahl⸗ reiche vorgelagerte Induſtrien, werden, mittelbar beeinflußt, eine Beſſerung ihrer Beſchäftigung erztelen können. Anhaltspunkt über den Umfang der Auswirkungen gibt eine Schätzung des Anteils der einzelnen Materialien, wie ſie ſoeben im jüngſten Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung veröffentlicht wird. Hiernach ent⸗ fallen: 25—90 Mill.„ auf Radſätze uſw., 17—18 Mill./ auf Eiſen und Stahl für den eigentlichen Waggonbau, 11—12 Mill. 4 auf Holz, 1042 Mill.„ auf andere Materialien(Textilien, Polſterung, elek⸗ triſche Lichtanlagen, Glas uſw.), 90—35 Mill.„ auf Arbeitslöhne, Unkoſten und Verdienſt der Waggonbauinduſtrie. Die erſten Aus⸗ wirkungen zeigen ſich z. B. ſchon auf dem Holzmarkt in einer Preis⸗ ſteigerung für Nußbaumholz, das in größeren Mengen für die Per⸗ ſonenwagen benötigt wird. Im Vergleich zur geſamten deutſchen in⸗ duſtriellen Leiſtung(Wertſchaffung der Induſtrie etwa 25 Milliar⸗ den„ im Jahr) iſt naturgemäß die Höhe dieſes Auftrages als relativ klein anzuſprechen. Dadurch aber, daß die jetzigen Aufträge der Reichsbahn ſich unmittelbar auf einen Induſtriezweig konzentrieren, iſt es dieſem möglich, die fixen Koſten je Produkteinheit zu ſenken. Hierdurch wird wiederum eine erhöhte Konkurrenzfähigkeit beſonders auch dem Ausland gegenüber ermöglicht, ſodaß die der Geſamtwirt⸗ ſchaft mittelbar zufallenden Vorteile größer ſind, als nach dem abſo⸗ luten Auftragsumfang allein vermutet werden könnte. * J. F. Schröder⸗Bank, Komm.⸗Gef. auf Aktien.— Erhöhte Di⸗ vidende. Wie zuverläſſig verlautet, wird für das am 30. Juni be⸗ endete Geſchäftsjahr 192829 die Verteilung einer Dividende von 42 v. H.(i V. 10 v..) in Vorſchlag gebracht werden. Der Abſchluß der England⸗Anleihe für die preußiſchen Staats⸗ unternehmungen. Wie wir ſchon im geſtrigen Mittagsblatt mitteilen kyunten, hat die Preußiſche Vereinigte Elektrizitäts⸗ und Bergwerks Akt.⸗Geſ.[Vebag), die anfangs des Jahres gegründete Holding⸗Geſell⸗ ſchaft der Preußiſchen Bergwerks⸗ und Elektro⸗Intereſſen, mit einer engliſchen Bankengruppe eine Anleihe in Höhe von 1 Mill. Pfund Sterling abgeſchloſſen. Es handelt ſich hierbei lediglich um einen Betriebsmittel ⸗Kredi t, der den in der Vebag zuſammen⸗ geſchloſſenen Staatsbetrieben zur Verfügung geſtellt und aus deren Erträgniſſen abgetragen werden ſoll. Eine Ablöſung des Kredits, der auf ein Jahr gewährt worden iſt, durch eine langfriſtige Anleihe Aſt demnach nicht beabſichtigt. Der Anleihebed arf der Vebag zur Finanzierung der Ausbaupläne und der zu dieſem Zweck be⸗ ſchloſſenen Kapitalerhöhungen der Staatsunternehmungen bleibt Alſo weiterhin beſtehen. Da man dieſen Bedarf nicht für dringend hält, iſt der Zeitpunkt für die geplante Aufnahme einer Jangfriſtigen Anleihe noch ungewiß. Ueber die Bedingungen des Jetzt abgeſchloſſenen 1 Mill. Pfd. Sterl.⸗Kredits iſt Näheres noch nicht zu erfahren, da die formelle Vertragsunterzeichnung erſt in den näch⸗ ſten Tagen erfolgen wird. * Maſchinenbau⸗A.⸗G. vorm. Beck K Henkel.— Verluſtabſchluß. Die Geſellſchaft erzlelte in dem am 31. März 1929 abgeſchloſſenen Ge⸗ chäftsjahr einen Verluſt von 113 682.[. Das abgelaufene Jahr nachte zwar einen etwas größeren Umſatz als im Vorjahre, ſedoch waren einzelne Abteilungen unzulänglich heſchäftigt. Auch die Preiſe waren nach wie vor gedrückt. Die lange Froſtperiode verhin⸗ derte die Abwicklung erheblicher Aufträge noch im Berichtsjahr. In den letzten Monaten des alten und den erſten des neuen Geſchäfts⸗ jahres konnten erheblich e Aufträge hereingenommen wer⸗ den, ſo daß der gugenblickliche Auftragsbeſtand etwa 80 v. H. höher iſt als im Vorfahre. In der Bilanz erſcheinen Schuldner mit 618 795, R.„(, Vorräte mit 569 825., denen Akzept⸗Verpflich⸗ dungen in Höhe von 182 048 R, Paſſiv⸗Hypotheken mit 240 992., umd Gläubiger mii 717 98 R. gegenüberſtehen. Firma Gebrüder Gutbrod G. m. b. H. mit 6 Millionen Pengb Kapi⸗ tal errichtet wurde, um eine Großkraftzentrale für Bubapeſt zu be⸗ treiben und die aus ber Verwendung der hierfür nutzbar gemachten Braunkohlenfelder anfallenden Nebenprobukte zu verwerten. Die in der Tſchechoſlowakel durch die beutſche Induſtrie erworbenen Fabriken beſchränken ſich auf zwei wertvolle Betriebe. Zuerſt brachte die Siemens u. Halske AG. die Karolinentaler Be⸗ triebe der Böhmiſch⸗Mähriſchen elektrotechniſchen Werke F. Krizik AG. in Prag gegen einen Kaufpreis von 8 Millionen tſchechiſchen Kronen in ihren Beſitz und dann kauften die Schleſtſchen Textilwerke Methner u. Frahne AG. in Landeshut in dem Bezirke von Traute⸗ nau eine Leinenweberet von 150 Stühlen. In der Schweiz vollzog ſich erſt kürzlich die Gründung ber Société internationale pour Entrepriſes Chimtques S. A. in Baſel durch die J. G. Farbeninbuſtrie. Sie iſt mit 20 Millionen Schweizer Franken Kapital ausgeſtattet und hat die Beteiligung an chemifchen Unternehmungen zum Gegenſtanbe. Selbſt in Ftalien mit ſeiner diktatoriſchen Zwangswirtſchaft fand öte deutſche Induſtrie vereinzelt Eingang. So gründeten im Februar 1928 die Vereinigten Aluminiumwerke AG., Lautawerk in Gemeinſchaft mit dem Montecatint⸗Konzern die Soetata Italinana dell' Alluminto in Mailand mit einem Kapital von 80 Millionen Lire zur Herſtellung künſtlicher Tonerde nach dem Hagelund⸗Patent. Zu derſelben Zeit kamen auch die Rütgerswerke AG. in Berlin mit der ttalieniſchen Elektrodenfabrik„Fornt Elettriet“ zu einem Ueberein⸗ kommen, welches der deutſchen Geſellſchaft das Optionsrecht auf mehr als die Hälfte des 12 Millionen tre betragenden Aktlenkapttals der italteniſchen Geſellſchaft ſicherte. In Frankreich und Belgien wirkt der Weltkrieg auch heute noch ſo ſtark nach, daß deutſche Unternehmungen bort noch nicht eigene Betriebe aufbauen konnten. Zu erwähnen wäre hier vielleicht nur, daß im Juli 1926 die in Brüſſel domizilierende Copper Export Trading Co. durch den Beitritt der deutſchen Firmen Aron Hirſch eu. Co., der Metallgeſellſchaft, der Kupfer Import G. m. b.., der Koning Kufſer und Blei G. m. 5. H. und der Eislebener Mansfeld AG. für Bergbau- und Hüttenbetrieb eiee bedeutſame Erweiterung erfuhr. Eine ſehr rege Betätigung ergab ſich ſeboch für bie deutſche Wirt⸗ ſchaft in Hollanb, dem Lanbe ber niedrigſten Steuer⸗ und Stempel⸗ koſten für Neugründungen, wodurch die Niederlande als Mittelpunkt großer Finanztransaktionen zu einer immer größeren Bedeutung gelangt ſind. Darum ſind auch alle deutſchen Großbanken ſchon lange lange an holländiſchen Finanzinſtituten maßgebend beteiligt, zu denen ſich als letzte die Mitteldeutſche Crebitbank im Junt 1927 geſellte, die dem Bankhauſe S. Schoenberger u. Co. in Amſterdam als Kom⸗ manditiſt beitrat. Die zahlreichen finanziellen Gründungen hier an⸗ zuführen, würde zu weit führen. Dagegen ſind zwei neue Unter⸗ nehmungen aus deutſcher Initiative als wichtig für das Vordringen der deutſchenInduſtrie namhaft zu machen. Zuerſt die ſchon im März 1926 in Amſterdam errichtete Firma Kruppval durch die Firmen Friedrich Krupp und Franz Haniel zu dem Zweck der Ausführung von Erztransporten für die Kruppſchen Hüttenwerke und die Gute⸗ hoffnungshütte. Ferner erfolgte im Juli 1928 die Gründung der Geſellſchaft zur Finanzterung von elektriſchen Unternehmungen in Amſterdam mit einem Aktienkapital von 10,03 holländiſchen Gulden, an welcher die Elektrizitäts⸗AGG. Lahmeyer u. Co. in Frankfurt a. M. als einzige Induſtrieftrma neben deutſchen und ausländiſchen Ban⸗ ken teilnahm. Alle vorkommenden Glektrizttäts⸗Projekte unterliegen ihr alſo zur techniſchen Bearbeitung und Beurteilung, ſchließlich auch Ausführung. 2 der Raſchig⸗Betriebe. 4 8 Unter der Firma Dr i nb, Ludwigshafen“ haben ſich dte Firmen Dr. F. Naſchig, Ludrnigshafen, Wirth, Walothaufen und Schulz, Langendreer, Fluoroſtt GmbH., Ludwigshafen, Neſo Gmb.., Ludwigshafen, die ſich ſeit langer Zeit im Beſitze der Famailte Ra⸗ chi befinden, verſchmolzen. Das At. der neuen Firma be⸗ beträgt 3 Mill. I. 2: Mechaniſche Weberei Sorau vorm. J. A. Martin u. Co., Sprau(Niederlanſitz). Die Geſellſchaft verzeichnet im Geſchäftsjahr 1928 einen auf 803 836(890 221)„ verminderten Rohertrag. Dem⸗ gegenüber ſind die Verwaltungskoſten einſchl. aller Unkoſten mit 534 884(516 70)„ etwas angeſtiegen, während die Abſchreihungen nur mit 781(93 930)„ bemeſſen wurden. Bei einem Vortrag von 19 175/ verbleibt ein Ueberſchuß von 213 145(285 475) ,, woraus bekanntlich eine Dividende von 8(i. V. 14) v. H. verteilt und 61145% auf neue Rechnung vorgetragen werden. China Deutſchland Trotz der vevolutioncren Wirren iſt der Handelsverkehr mit Ehina rege geblteben. Die Wareneinfuhr aus Ehina ſtieg von 265 tl.„ im Jahre 1927 auf 330 Mill.„ im Jahre 1928. Anderer⸗ ſeits konnte der Export deutſcher Waren nach Ehina von 121 auf 170 Mill. 4 geſteigert werden. Aus dieſen Zahlen ergibt ſich allerdings, daß der Warenaustauſch mit China zu Ungunſten Deutſchlands paſſiv iſt. Das Paſſivum betrug 144 Mill. 4 im Jahre 1927 und ſtieg auf 100 Mill.& im Jahre 1928. 4 Deutſchland bezog aus China im Fahre 1928 für ungefähr 45 Mill.& an Lebensmitteln, darunter 3,5 Mill. 1 Tee, 2,8 Mill., Eier und 10 Mill. 4 pflanzliche Oele und Fette. . An Moch ſtoffen importierte Deutſchland aus China im gleichen Jahr 274 Mill. 4, darunter ſtehen Oelfrüchte mit 207 Mill. I an der Spitze. Der Import chineſiſcher Federn und Borſten machte 13 Mill. 4, der von Fellen und Häuten zuſammen 17 Mill. J aus. Därme, oͤie nach Deutſchland aus allen Himmelsrichtungen eingeführt werden, wurden ftr über 6 Mill. 4 aus China gebracht. * Die Ausfuhr deutſcher Fertigwaren nach China machte 1929 insgeſamt 169 Mill.— von 170 Millionen Geſamtexport— aus Darunter ſind Farben, Firniſſe und Lacke mit über 30 Mill./ ver⸗ treten und andere chemtſche und pharmazeutiſche Erzeugniſſe mit 16 Mill. 4. Die Reiſe Geheimrat Duisbergs von der J. G. Farben nach Oſtaſten dürfte ſchon allein durch dieſe Tatfache gerechtfertigt ge⸗ weſen ſein. Der Abſatz deutſcher Eiſenwaren(von Röhren und Walzen angefangen bis zu Werkzeugen und landwirtſchaftlichen Ge⸗ rißten) betrug 29 Mill. /, der von Garnen 9 Mill./ und der von von Geweben 17 Mill.. 7? Sitzverlegung der H. Hommel, Mainz GmbH. nach Mann⸗ heim. Der Sitz der Geſellſchaft iſt von Mainz nach Mannheim⸗Käſer⸗ tal verlegt worden. Stammkapital 1000 000 C. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Fabrikation und der Handel mit Werkzeugen, Werkzeugmaſchinen und verwandten Artikeln. e Konſervenfabrik Joh. Braun A.., Pfeddersheim 5. Worms a. Rhein. Die Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsfahr 192829 einen Ro h⸗ gewinn von.55(.23) Mill. M wovon Unkoſten, Speſen, Steuern und Zinſen.96(.17) Mill.., und Abſchreibungen 42000 87 000) R. beanſpruchten. Aus dem einſchließlich 51000(50 000) Vortrag ſich ergebenden Reingewinn von 196 000(166 000).“ ſollen 8 v. H.(6) Dividende auf 1895 Mill. R. Alk. verteilt und 45 000 R. vorgetragen werden.— Nach dem Bericht beſtanden in⸗ folge ungünſtigerer Ernteverhältniſſen Schwberlgkeiten in der Be⸗ ſchaffung der Rohware. Die Einſtandspreſſe lagen durchweg höher. Der lebhafte Abſatz wurde durch die Froſtperiode empfindlich unter⸗ brochen, doch konnte der Ausfall in den erſten Frühſahrsmonaten 1029 wieder aufgeholt werden. Der Geſamtumfatz iſt geſttegen. In der Bilanz erhöhten ſich Kreditoren auf 0,422,(0,258) Mill.., andererſeits Debitoren auf 0,886(0,761) und Vorräte auf.11(0,99) Mill. R. I. Kaſſe, Wechſel und e betragen 0,112(0,147) Mill. .. Immobilben ſind mit 0,481(0,488), Maſchinen mit 6,107(0,111) Mill. R. ausgewieſen.— Für das neue Jahr wird mit einem regen Verkaufsgeſchäft gerechnet. Die Ernten würden, ſowelt es ſich über⸗ ſehen laſſe, beſſer als im Vorfahre ausfallen. a Der deutſche Poſtſcheckverkehr im Juni 1929. Ende Juni 1929 belief ſich die Zahl der Poſtſcheckkonten Im Deutſchen Reich auf 964 686 gegen 962 083 Ende Mai 1929; der Zugang im Berichtsmonat beträgt mithin 2503. Auf den Konten find im Juni 38 519 000 Gut⸗ ſchriften über 6 046,3 Mill. R. und 21 308 000 Laſtſchriften über 0 031,3 Mill. R. e ſo daß der Umſatz 59 827 000 Buchungen über 12 078,0 Mill,.“ betragen hat. Davon ſind bargeldlos beglichen 9 635,3 Mill. R. 4. Das Guthaben auf den Poſtſcheckkonten be⸗ Lief ſich u auf 389,2 Mill. RJ, im Monatsdurchſchnſtt auf 604 Mill. R. 4. Im Ueberweifungsverkehr mit dem Ausland ſinb 16,5 Mill..“ umgeſetzt worden. Die dewtſche Zinkerzeugung im Juni. Die deutſche Rohzink⸗ produktion einſchl. Zinkſtaub betrug, wie der Geſamtausſchuß zur Wahrung der Intereſſen der deutſchen Metallwirtſchaft, Berlin auf⸗ 8 5 05 1 115 16 7 1 4 9 85 2 Metallgeſellſchaft, rankfurt a. M. m„ im Monat Junt d. 8975 Tonnen 1 9148 Tonnen im Monat Mat 1029. 92 5 Die beutſche Kupfererzengung im Juni 1929. Die deutſche Kupferhüttenproduktion ſtellte ſich, wie der Geſamtausſchuß zur Wahrung der Intereſſen der deutſchen Metallwirtſchaft, Berlin, auf Grund der Berechnungen des Statiſtiſchen Büros der Me tallgeſell⸗ ſchaft, Frankfurt a.., mitteilt, im Juni 1929 auf 4661 Tonnen gegenüber 4191 Tonnen im Mat. Die deutſche Kupferraffinadepro⸗ duktion(Raffinade und Elektrolytkupfer) betrug im ni 1929 9910 Donnen gegen 9781 Tonnen im Mat. * Vom Juternationalen Walöbrahtverband. In der letzten Si des Internationalen Walzorahtverbandes wurden die Preiſe 119555 ändert gelaſſen. Eine Preisabänderung ſteht jedoch bevor. Das Produktionsproblem für das letzte Vierteljahr 1929 ſol um 475 000 Tonnen veduziert werden. Die Verlängerung des Verbandes bis 1081 ſoll Ende bieſes Jahres beſprochen werden. Eiſen und Stahl 1928 Geſamtſtahlerzeugung 8,816 Mill. To. gegenüber 9,115 Mill. To. 1927 Dem Bericht für die o. GV. der Stahlwerks⸗Verband⸗AG., Düſſeldorf, am 18. Juli entnehmen wir, daß die im Jahre 1928 be⸗ kanntlich rückläufige Konjunktur des Innenmarktes durch beſſere Abſatzmöglichkeiten im Ausland teilweiſe wieder ausgeglichen wer⸗ den konnte. Die rückläufige Konjunktur des Inlandsmarktes fand deutlichen Ausdruck in dem Sinken ſowohl der Erzeugung von Roheiſen, Roh⸗ ſtahl und Walzerzeugniſſen als auch des Verſandes der ſyndizberten Werkſtoffe. Die Roheiſenerzeugung fiel gegenüber dem Vorfahre um 1,3 Millionen Tonnen oder 9,90 v.., die von Rohſtahl um 1,8 Mill. Tonnn oder 11 v. H. und die der Walzerzeugniſſe(ohne Halb⸗ zeug) um 1 Mill. Tonnen oder 11,53 v. H. Ebenſo erfuhr der In⸗ landsverſand des Stahlwerks⸗Verbandes eine Abnahme von rund 1,37 Mill. Tonnen Fertiggewicht oder 10,27 v. H. Auf dem Weltmarkte geſtaltete ſich das Geſchäft weſent⸗ lich freundlicher als im Vorjahre. Nicht nur wurde die Nachfrage lebhafter, auch die Preiſe entwickelten ſich langſam nach oben. Der Preisfortſchritt war aber nicht gleichmäßig; infolgedeſſen konnten auch nicht alle Erzeugniſſe geldlich den gleichen Nutzen aus der Beſſerung ziehen. Der Beſchüftigungsausfall üöm Inlande konnte nur zum Teil durch verſtärkte Hereinnahme von Auslandsaufträgen wieder aus⸗ geglichen werden. Insgeſamt wurden in den ſyndizierten Erzeug⸗ niſſen des Stahlwerks⸗Verbandes rund 571000 Tonnen mehr ausge⸗ flihrt; der Auslandverſand betrug 30,96 v. H. des Geſamtverbandes Gegen 21,98 v. H. i..). Geſamtverſandüberſicht Auf die einzelnen Erzeugutſſe des Stahlwerks⸗Verbandes ver⸗ teilt ſich der Geſamtverſand im Jahre 1928, getrennt nach Inland und Ausland, wie folgt(Fertiggewicht):— Insgeſamt Inland Erzeugniſſe 1928 1927 1928 1927 1928 1937 1000t 1000 1000 t 1000t% 0% Halbgeuung 992,7 755,8 428,2 443,4 42,68 58,67 Oberbauſtoffe. 177,7 1870,2 878,6 1516, 68,77 81,06 Formeiſen 1076/5 1067, 785,6 879, 72,98 82,40 Stabeiſen 32324 3453,) 2418,0 2772.5 74,81 80,29 Bandeiſen 585,9 648,5 439,3 320,7 74,98 80,29 Grobblech 1050,8 1321/1 796,6 90,2 75,81 74,20 Insgeſamt. 816,0 91157 574,3 7112,1 69,04 78,02 Ausland Erzeugniſſe 1928 1927 1928 1927 1000 t 10001 7 900 Halbzeug 38695 312,4 57,37 41,33 Oberbauſtoffe 499, 354,2 36,23 18,94 dormeiſen 200,0 187,8 27.02 17,60 fäbeiſenn 914,4 680, 25,19 19,71 Bandeiſen 146,6 127,8 25,02 19,71 Grobblech h 254,2 340,9 24.19 25,80 consgeſamt 25747 2005.0 30,908 21 58 Ueber te internationale Verbanbsbildung wird geſagt, daß man ſich einer Verlängerung der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft über den 31. Oktober 1029 nicht wiberſetzen wilrde, wenn die berechtigten Wünſche der deutſchen Gruppe in bezug auf ihre mengenmäßige Beteiligu aus reichende finden würden. 85 2885 e —————jä Argentiniſche Ernteſchätzung Die argentiniſche Regierung hat dem Internationalen land wirtſchaftlichen Inſtitut Rom ſchätz un gs wet ſe die folgenden Angaben über die landwirtſchaftliche Produktion des Jahres 1928/20 gemacht: Weizen: 83 650 000 Dz. Das iſt der höchſte Ertrag der big⸗ her in Argentinien erztelt wurde. Er bertrifft die Ernte des Vor⸗ jahres um 18,5 Mill. Dz. und den Dürchſchnitt der letzten fünf Jahre um 26,5 Mill. D. Roggen: 3 650 000 Ds., das ſind 270 000 Do. mehr als im Vorjahre und 1 Mill. Dz. mehr als der Durchſchnitt. Gerſte: 3 650 000 Dz., das ſind 500 000 D. mehr als im Vorjahre und etwa 1 Mill. Dz. über dem Durchſchnitt. Hafer: 9 450 000 Dz., das ſind 1 850 000 Da. mehr als im Vorfahre, gegenüber dem Durch⸗ ſchnitt ergibt ſich allerdings eine leichte Verminderung um etwa 200000 Dz. Leinfaat: 21 050 000 Do., das ſind 850 000 Dz. mehr als im Vorjahre und 6 059 000 Dz. über dem Durchſchnitt. Mais: 58 850 000 Dz., er iſt das einzige der wichtigen Erzeugniſſe des Lan⸗ des, das einen geringeren Ertrag aufweiſt. Der Minderertrag beträgt gemeſſen an 1927/28 18 800 000 Dz., gegenüber dem Durchſchuitt 6 250 000 Dz. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen New- Pork 485,06 485,18 Schweiz.. 25,22] 25,28 Stockholm 8,09] 18,05 Peris.. 148.52 128,64 Celan. 12508 12,06 Madrid 3329 38. rliſſel.. 64,9 34,980 sls. 19.20 18,21 N Mailand. 92,78 82,78 Kopenhagen 16,20 18,20 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 419,60 und Pfunde mit 2085.75 gehandelt Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort- 18. Juli Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ſehr rege. Von faſt allen 1 wurde Leerraum für W hier ſowie ab Kanal tal⸗ wie bergwärts geſucht. An Tagesmfete iſt ſchon 6 Pfg. pro Tag und Tonne bezahlt worden. Auch an der Rotterdamer Börſe iſt das Geſchäft äußerſt lebhaft geweſen. Es ſollen für Erßtransporte nach Ruhrhäfen 1—.10 fl. pro Laſt be⸗ zahlt worden ſein. Es iſt damit zu rechnen, daß die Fracht auch an der hieſigen Börſe in den nächſten Togen angie en wird. Di Lewe löbne erfuhren keine Aanberuns. 8 9 f 1 5 Neue Maunheimer Zeitung[(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 328 Freftag, den 10. Jult 1929 8————— 28 Dfef ferm inz 5 lige Bürokraft N e ff j uuf Regchfsanwalts büro hier auf 1. Auguft uch t. Schriftl. Angebote unter A zebenslaufes, der ev. bis⸗ er altsanſprüche unter Geſchäftsſtelle d. Bl. 8150 Uma Herren zandt, in guter Garderobe, z. Werben nenten auf wöchentlich erſcheinende mit Verſicherung Eai94 rtigem Eintritt geſucht. n mit Ausweispapieren erbeten on.—12 und—6 Uhr. Geſchäfts⸗ fred Jattiot, M 5. 1, part. die Freitag v ſtelle A! Für Registratur und Telephon-Zentrale jüngere weibl. Kraft mit guten Zeugniſſen f zum ſofortigen Eintritt von broßhandelsfirma ges ue ht. 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Blatt. rheim Nest und Einzelpaare 1 mehr, zum Teil das Doppelt wert sind ——— D. Seite. Nr. 328 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 19. Juli 1929 Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Schwurgericht Maunheim Die„Arbeiter⸗Zeitung“ vor dem Schwurgericht b Ein Artikel in Nr. 38 der Arbeiterzeitung vom 14. Februar dieſes Jahres gab dem katholiſchen Pfarrer Seßler von Rauenberg Veranlaſſung, durch das Erzbiſchöfliche Ordinariat Freiburg bei der Staatsanwaltſchaft Strafantrag wegen Beleidigung gegen den verantwortlichen Redakteur Ste⸗ fan Heymann ſtellen zu laſſen. Der Artikel enthielt eine Kritik der Predigt des Pfarrers am Stephanstage in der Kirche zu Rauenberg. Er war durchſetzt mit einer Reihe Wendungen beleidigender Art. Es wurde von einer Hetzpre⸗ digt, von einer Schimpfkanonade, von Schnüffeln geſprochen. Am erſten Weihnachtsfeiertage habe er ſich ſogar erlaubt, junge ſpazierengehende Leute zurechtzuweiſen, die ihm darauf geantwortet hätten:„Machen Sie, daß Sie nach Hauſe gehen und arbeiten Sie etwas.“ Stefan Heymann erklärte hierzu, die Predigt des Pfarrers habe ſich mit den dͤͤrei Preßprozeſſen im November v. J. gegen die„Arbeiter⸗Zeitung“ beſchäftigt, in denen es ſich um die Verächtlichmachung der Kirche han⸗ delte. Auf dieſe Ausführungen ſei der Artikel die Antwort geweſen. In den Tabakorten um Wiesloch habe ſich der Pfar⸗ rer wegen ſeiner Agitation gegen die freigewerkſchaftlichen Organiſationen ſehr unbeliebt gemacht und auch die„Heidel⸗ berger Volkszeitung“ habe ſich in einem Artikel gegen ihn ge⸗ wandt. Er ſei darum auch von Nußloch nach Rauental ver⸗ ſetzt worden. Pfarrer Seßler bemerkte unter Kennzeichnung verſchie⸗ dener Stellen des Artikels, daß er ſich nicht allein perſönlich, ſondern auch in ſeiner Standesehre beleidigt fühle. Er legte die Gründe dar, die ihn veranlaßten, gewiſſen kirchen⸗ feindlichen Strömungen in ſeiner Gemeinde entgegenzutreten. Von Nußloch ſei er freiwillig weggegangen. Die Art, wie der Pfarrer heute auftrat, machte ſelbſt auf den Gegner einen micht unſympathiſchen Eindruck. Das Gericht ſchlug einen Vergleich vor, der bei den Parteien auch Annahme fand. Stefan Heymann bedauert hiernach die Ausführungen und erklärt, daß er Pfarrer Seß⸗ r ler weder in ſeiner Perſon noch in Bezug auf ſeinen Stand habe beleidigen wollen. Er erkennt an, daß Pfarrer Seßler aus lauteren Motiven gehandelt hat.— Pfarrer Seßler nimmt dieſe Erklärung an und bringt ſeinerſeits zum Ausdruck, daß auch Redakteur Heymann durch die Stellungnahme des Pfar⸗ rers zum Kommunismus zur Aufnahme des Arttkel veran⸗ laßt wurde. Heymann zahlt die Koſten des Verfahrens und außerdem 100 Mark Buße, die für ein von Pfarrer Seß⸗ ler geplantes Schülerbad für alle Konfeſſionen Verwen⸗ dung finden. Vorausſetzung hierzu iſt die Genehmigung des Erzbiſchöflichen Ordinariats. * Verhandlung über einen tödlichen Bauunfall Der Bauführer Sch. und der Zimmermeiſter F. D. von hier hatten ſich vor dem Großen Schöffengericht Mannheim wegen des am 20. November 1928 in der Waldhofſtraße er⸗ folgten tödlichen Bauunfalls zu verantworten, deſſen Opfer ein Zimmermeiſter geworden war. D. und der Zimmer⸗ meiſter M. waren in einem Gruppenbau in der Waldhof⸗ ſtraße beteiligt. Ein Unterſchied in der Geſimshöhe— der Bau war bis auf das Aufſchlagen des Dachgerüſtes fertig— gab Merz Veranlaſſung, das bereits von den Maurern ver⸗ laſſene Gerüſt des Nebenbaues, den D. übernommen hatte, zu beſteigen und Meſſungen vorzunehmen. Wohl nur um nicht den längeren Weg zur Leiter zurückzulegen, unternahm Merz das Wagnis an einer noch nicht geſchloſſenen Mauerlücke die treppenartig verſchränkten Steine oben im vierten Stock als Halt beim Abſtieg zu benützen, um dann in eine Fenſter⸗ öffnung zu ſteigen. Mit einem ſich löſenden Stein ſtürzte Merz auf das Obergerüſt und von da 16 Meter in die Tiefe. Er war ſofort tot. Der Bauführer Sch. und der Zimmer⸗ meiſter D. waren der fahrläſſigen Tötung angeklagt, weil das Gerüſt nicht in Ordnung geweſen ſei. Das Große Schöffen⸗ gericht, Vorſttzender Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard, ſprach die Angeklagten entſprechend den Anträgen der Ver⸗ teidiger frei. Der Vorſitzende bemerkte hierzu: Der Getötete habe auf eigene Verantwortung nicht den ordnungsgemäßen Weg über die Leiter genommen. Es ſei auch nicht mit Sicher⸗ heit feſtgeſtellt, daß bei der völligen Abdeckung des Gerüſtes nicht doch der Sturz in die Tiefe erfolgt wäre. Erwiſchte Marktdiebin Die Margarete Wilhelm aus Freimersheim, eine noto⸗ riſche Diebin, die gerne die Hände in anderer Leute Taſchen hat und ſchon im Zuchthaus ſaß, hatte wiederum einmal bei einer unvorſichtigen Marktbeſucherin Glück. Manche Frauen provozieren ja geradezu ſolche Elemente zum Dieb⸗ ſtahl. Glücklicherweiſe wurde die Diebin ſofort erwiſcht ung es blieb beim Verſuche. Das Gericht erkannte auf eine Gee fängnisſtrafe von 6 Monaten. * 5 Zu tief gebohrt. Eine lange Reihe von Auseinander⸗ ſetzungen, die weit über Vilbel hinaus Aufſehen und Inter⸗ eſſe erregten, fand durch einen außergewöhnlichen Prozeß am Amtsgericht Vilbel nun einen Abſchluß. Nicht weniger als 22 Quellenbeſitzer ſaßen auf der Anklagebank, mehrere Sach⸗ verſtändige und Rechtsanwälte waren tätig. Die Quellen⸗ beſitzer waren meiſtens angeklagt, daß ſte in Widerſpruch zum Quellenſchutzgeſetz zu tief gebohrt hätten. Es kam zu ſcharfen Zuſammenſtößen zwiſchen den Quellenbeſitzern und dem Verteidiger einerſeits und Oberbergrat Köbrich anderer⸗ ſeits. Die Verhandlung dauerte von vormittags 9 Uhr bis abends 7 Uhr. Die meiſten Quellenbeſitzer wurden wegen Verjährung freigeſprochen, einige erhielten 30 oder 60% Geldſtrafe. Eine Schließung der Quellen kommt baum in Betracht. Geſchäftliche Milteilungen Schuhe zu Einheitspreiſen. Die als rührig bekannte Firma Schläffer hat von jeher eine führende Stellung in der Schuhbranche eingenommen. Als erſte in Deutſchlond verwirklichte ſie eine ſorg⸗ fältig vorbereitete Idee, nämlich die Schaffung von Einheitspreiſen in der Schuhbrauche. Jetzt hat ſie auch in Mannheim P 6, 20 neben Cafaſö ein mit allen modernen Einrichtungen verſehenes Einheitspreisſchuhgeſchäft eröff⸗ net. Durch Großeinkauf bringt ſie Schuhe zu Einheitspreiſen von R. 10.50, zu 12.50, 14.50 und 16.50 auf den Markt und zwar ſpezia⸗ liſtert für Damen und Herren. Wer der neuen Firma einen Beſuch abſtatteb wird erſtaunt ſein über die große Auswahl eleganter, vor⸗ nehmer Formen bei allerbeſter Qualität. Es lohnt ſich, dem Ein⸗ heitspreisſchuhgeſchäft einen Beſuch abzuſtatten; die Innenausſtattung iſt hervorragend ſchön. Geſchmack und Fachkenntniſſe zeugen für die Regſamkeit des Inhabers. .————— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: t. V. Kurt Fiſcher Kommunalpolitik und Lokales: Rich ard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: i. V. Kurt Ehmer— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen: i. V. Bernhard Jung fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m b.., Mannheim E 6, 2. eee eee an ſeutigen Jage die gesamte Hücgersciaft Maunſieums ud Anigelung Wir dürfen uns zur großen Ehre anrechnen, Sie morgen Samstag, den 20. Juli, mittags I? Unr zur Eröffnung des dritten FHinheitspreisgeschäͤfts in Schuhen für Damen und Herren zu Cuiſieits preise uon Rn. 10.50.50 14.50 16.50 einzuladen. Für Sie haben wir es errichtet Was wir geschaffen haben ist einzigartig! 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Hldebrand, Zugführerswitwe am Mittwoch abend sanft entschlafen ist In schmerzlicher Trauer: Die Kinder Willy, Johanna u. Gustav Mannheim und Seekenheim, den 17. Juli 1929 Niohelsheimerstr. 81 Die Einäscherung findet am 20. Juli. 2 Uhr im atorium des städt. Friedhofes Mannheim statt Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem uns 80 schwer betroſſenen Verluste unserer lieben Tochter, Schwester und Schwägerin Nosa NRöger sagen wir allen, die sie zu ihrer letzten Ruhestätte be- gleiteten sowie für die vielen Rranzspenden u, Beileids- bekundungen unseren innigsten Dank. Insbesondere gilt unser Dank Herrn Stadtpfarrer Kieſer für seine tröstenden Worte, den Herren Aerzten und den KRranhensckwestern des Krankenhauses wie auch den Privatschwestern für ihre llebevolle aufopfernde Pflege. Ferner danken wir für die Ehrenbegleitung des Evang Volksvereins sowie dem Luthercior für den erhebenden Tragergesang. 3108 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie Johann Nöger Straßenbahn.— Verkaufsraum in der Wartehalle am Tatterſall, Front gegen die Schwetzingerſtraße, auf 1. September 1929 2 88 zu vermieten. Angebote mit genauer Angabe Motorrad. 3 Ganggetr. über die zum Verkauf kommenden Waren demontiert, Radio, bw. den ſonſtigen Verwendungszweck(Rauch⸗ 6 Röhr.⸗Rahmenapp., waren und Zeitungen werden nicht zum Ver⸗ Zeichentiſch billig, ev. kauf zugelaſſen), die Miethöhe, ſowie Name, Tauſch Markenſchrelb⸗ Stand und Wohnort des Bewerbers ſind bis maſchine.*1306 zum 25. 7. 1029, verſchloſſen, mit der Auf⸗ Adreſſe in d. Geſchſt. ſchrift:„Verkaufsraum Tatterſall“ beim Straßenbahnamt einzureichen. Bewerber miſ⸗ ſen in der Lage ſein, für die aus dem Miet⸗ vertrag entſtehenden Verbindlichkeiten Sicher⸗ eit in Höhe einer halben Jahresmiete zu eiſten. Städt. 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Juli 2275 morgen Zamstag abends 8 Uhr 2 Ab heute Frelag! f Beginn der Wiener Operetten Gastspiele des Stadttheaters Augsburg, Intendant Karl Lustig Prean Rosengarten— Musensaal Eröffnungsvorstellung: (unter pers Leitung des Komponisten) „ie gold'ne eistorin“ des Films: 8 80 8 Eine Sittenstudie aus der Welt Tagebuch einer Nokotte In den Hauptrollen: Mary kid/ Fus Matten/ Trau böderleln/ Hella Kürty In diesem Werk wird die Sexualnot der heranwachsen- den qugend geschildert, werden die Sexualirrungen und Stadt Dieses Filmwerk erinnert! uns an die besten Werke aller Zeiten und sehe wir Henny Porten wiede 5 auf dem Höhepunkt ihres 1 Könnens.— Das Lied hierzu komponierte Wirrungen unserer Zeit behandelt. Der Film greitt 1 Richard Jauber. hinein in die Geschehnisse des tägliehen Lebens, er Operette in 3 Akten, Musik v. Edm. Eysler A. lt. Porter bringt mit künstlerischem Geschick ein heikles Thema 998 Norten 185 e 5750 155 der un at es Porten; f 5 5 ENonxzerfkasse K. Ferd. 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