Samskag, 20. Juli 1929 WMittag⸗ Ausgabe 5 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Oder durch die Poſt monatlich.⸗M.g.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der Posted eue Verhältniſſe Nach: forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 0 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 eklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, wetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Jeit und Leben 85 t⸗Geſchäftsſtelle E65, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Nlannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. W War keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Aus aben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht 1 0 A 0 7 N 2 i Der Cineinnatus von Angora (Von unſerem Vertreter in Konſtantinopel) 5 N Der türkiſche Staatspräſident iſt dieſes Jahr 2 7 2 8 5— nicht nach Konſtantinopel zum Sommeraufenthalt im Boſpo⸗ Ruſſiſche Kriegsſchiffe vor den chineſiſchen Küsten rus⸗Schloß von Dolmabagtſche gekommen, Kemal Paſcha . trotzt der brüllenden Hitze ſeiner jungen Hauptſtadt, während 5 5. ihr die meiſten Miniſter entflohen ſind oder noch entfliehen 1 85 5 e„ 55 Der Moskauer Standpunkt werden. Und es heißt, daß Kemal Paſcha auch nicht ſpäter F 100 5 1 5 ahr eines 5 ö kommen wird. Man zerbricht ſich in allen Kreiſen den Kopf 5 n den letz unden ſehr zu⸗ Moskau, 19. Juli.(United Preß.)„Wir wollen nicht über dieſes Verbleiben Kemal Paſchas in Angora. Und nun 99 5 L. f. einen einzigen Soldaten auf chineſiſches Gebiet entſenden“, hat man ein Wort dieſes Mannes aufgeſchnappt, das er einem g e 102 ſche F 5 in Wlabiwoſtok hat den Hafen ver-, erklärte der Eſſenbahnkommiſſar Rudſutak in einem Befrager antwortete:„Ich habe auf meinem Gute zu tun.“ aſſen. Mehrere Zerſtörer und Kanonenboote manövrieren Interview, das er amerikaniſchen Korreſpondenten im Kreml! Prächtig, denkt die türkiſche Preſſe, das iſt ein Wort, das man vor den chineſiſchen Küſten. Die Lage wird jetzt als äußerſt gewährte. Natürlich müſſe die ruſſiſche Regierung ihre Kräfte bei der Stoffloſigkeit der„Sauren Gurkenzeit“ der Politik geſpaunt betrachtet. ſichern, da ſie Nachrichten darüber erhalten habe, daß wei ß⸗ ausſchlachten kann. Seitdem vergeht kaum ein Tag, an dem 1. ruſſiſche Banden ſich an der Grenze anſammel⸗ nicht Meldungen über den Gutsherrn Kemal Paſcha, an dem Ruſſiſche Offenſive ten, um auf ruſſiſches Gebiet einzufallen. Wenn China nicht nicht Bilder erſcheinen, die ihn bald neben einem Pflug, einer augriffe, ſo würden die Ruſſen jedenfalls keine militäriſchen Egge oder einem Heuwagen zeigen, bald auf dem Führerſttz Nach einer Reuter⸗Meldung aus Oſaka haben die ruſ⸗ Aktionen unternehmen. eines Traktors. Manchmal ſehen die Bilder auch ſo ähnlich ſiſchen Truppen die Offenſive ergriffen und Der Eiſenbahnkommiſſar verſicherte, die Entſcheidung ſei aus, als wenn es echte Originalaufnahmen wären, ſehr viel die Grenzſtädte Pogranitſchnahn und Mandſchuli einge⸗ der ruſſiſchen Regierung nicht leicht gefallen, weil die häufiger erkennt aber der Sachkundige, daß bei dieſen Bil⸗ nommen. Volksmaſſen von Entrüſtung über die chineſiſchen dern es ſich um Bildkompoſitionen aus den verſchiedenſten Nach einer Pariſer Havas⸗Meldung aus Peking iſt die Machthaber erfüllt ſeien und Urbildern handelt, die man zuſammengeſchnitten und zuſam⸗ Greuze nach Rußland in ſämtlichen Richtungen ge⸗ umgehende eutſcheidende Maßnahmen verlangten. mengeklebt hat, um die Kompoſition dann zum neuen Bild zu pern Indeſſen habe die Regierung ihren Friedenswillen zeigen und reproduzieren. Der Gaſt Muſtapha Kemal Paſcha als Guts⸗ —. Man meldet aus Sui Fengho, daß dort bereits Schar⸗ den Beweis 5 l daß ihre Unterſchrift unter herr, als moderner Eineinnatus, das iſt wieder was, damit 4 Autittzel zwiſchen chineſiſchen Truppen und ruſſiſchen Streit⸗ dem Kelloggpakt nicht 1 leere Geste geweſen ſei. Er kann man dem Volke mal wieder den Unterſchied zwiſchen * kräften ſtattgefunden haben. Einſtellung des direkten Poſtvperkehrs Wie die Moskauer Telegraphenagentur der Sowjet⸗ union erfährt, bereitet das Poſt⸗ und Telegraphenkommiſſariat eine Mitteilung an das Büro des Weltpoſtvereins in Bern vor, daß der direkte Poſtverkehr zwiſchen Rußland und China eingeſtellt und die von Europa nach China gehende Trau⸗ 7 fortan über Wladiwoſtolk und Japan befördert wird. Amerika greift ein Aus Waſhington, 20. Juli, wird gekabelt: Im Staats⸗ departement wurde geſtern erklärt, die Regierung hahe bereits formelle Schritte unternommen, um den Kriegsaus⸗ bruch zwiſchen der Sowjetunion und China zu verhüten. Das Staatsdepartement verhandelte ſowohl mit dem chineſi⸗ ſchen Geſandten als auch mit den Botſchaftern jener drei Mächte, die im Jahre 1922 den Vier⸗Mächte⸗Vertrag, der China betreffe, unterzeichneten, nämlich England, Frankreich und Japan. Gleichzeitig habe das Staatsdepartement den Mitverfaſſer des Kellogg⸗ Paktes, Außenminiſter Briand erſucht, der Sowjetunion ebenfalls die Erklärung zu über⸗ mitteln, daß China und Rußland Signatarmächte des Kellogg⸗ Paktes ſeien, und daß es ſich auf beiden Seiten um Anſprüche inriſtiſcher Natur handele, die durch ein Schiedsgericht erledigt werden könnten. In Newyork veranſtalteten mehrere hundert Per⸗ ſonen, unter denen ſich zahlreiche Kommuniſten befunden ha⸗ ben, geſtern in der Arbeitspauſe eine Kundgebung vor dem chineſiſchen Konſulat, das ſeine Geſchäfts⸗ räume in einem Gebäude am Aſtor⸗Platz im Zentrum der Stadt hat. Die Teilnehmer trugen Plakate mit Inſchriften wie„Nieder mit China! Verteidigt das Vaterland! Wir pro⸗ teſtieren gegen die Teilnahme der internationalen Mächte an der Verrufserklärung gegen Rußland!“ Gegen die vor dem Konſulat verſammelten Chineſen wurden Drohungen aus⸗ geſtoßen. Die Demonſtranten verſuchten in das Gebäude ein⸗ zudringen. Ein Polfziſt wurde bei dem Verſuch, die Meuge zu zerſtreuen, verprügelt. Die von der Polizei aufgebotene Verſtärkung zerſtreute ſchließlich die Menge unter Anwendung des Knüppels. Neun Perſonen wurden verhaftet, unter ihnen ein Sekretär der kommuniſtiſchen Arbeiterpartei. Koſakenhelmann Semjenow Berlin, 25. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Im„Tag“ werden Angaben über die Streitkräfte des ehe⸗ maligen Koſakenhetmanns Semfenow gemacht, die dieſer in der Nordmandſchurei geſammelt habe. Semjenow, von dem vor einiger Zeit das Gerücht ging, daß er die Gründung eines weißgardiſtiſchen Pufferſtaates zwiſchen China, der Sowjetunion und der Mongolei anſtrebe, hatte ſeine Truppen in die Amurgrenze vorgeſchoben. Dieſe Truppen werden unterſtützt von den in aller Eile mobiliſierten ruſſi⸗ ſchen Emigranten, die ſich in der Mandſchurei, vor allem im Sungali⸗Tal angeſammelt haben. Nach derſelben Quelle ſollen die ſehr anſehnlichen Geldbeträge, die nach dem Tode des Admirals Koltſchak in einer Schanghatier Bank zeitweilig geſperrt waren, vor kurzem dem Hetmann Sem⸗ jenow freigegeben worden ſein. Semjenow iſt übrigens neuerdings fapaniſcher Staatsbürger geworden, woraus der„Tag“ ſchließen möchte, daß er ſeine Kampfverbände nicht ohne Zuſtimmung der Regierung in Tokio einſetzt. Die ruſſiſche Emigration in Oſtaſien, die lange Jahre hindurch von inneren Fehden zer⸗ riſſen war, ſoll ſich vor kurzem zu einer Einheitsfront von den Rechtsradikalen bis zu den menſchewiſtiſchen Gruppen zuſammengefunden haben. Die Truppen Semjenows ſind, nachdem ſie viele Jahre als Söldnerkorps dem früheren nordchineſiſchen Diktator Tſchangtſolin gedient haben, nicht mehr ſo ſtark wie früher. Sie ſollen aber noch immer tber die nötige Stoßkraft verfügen, um, wenn es not tut, die erſten Angriffe durchzuführen. erklärte, der Abbruch aller diplomatiſchen und kommerziellen Beziehungen ſei unvermeidlich geweſen, denn die verſchiede⸗ nen Regierungen in China hätten offenbar weder die Macht noch den Willen, den Rechten Rußlands und ſeiner Bürger ausreichenden Schutz angedeihen zu laſſen. Auf eine Anfrage des Korreſpondenten der United Preß erwiderte der Kommiſſar, daß der Schaden, den der ruſſiſche Handel ſeit dem Abbruch der Beziehungen erlitten habe, be⸗ reits 15 bis 20 Millionen Rubel betragen dürfte. Wie urteilt London? § London, 19. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) In London werden die Nachrichten über die erſten ruſſiſch⸗ chineſiſchen Zuſammenſtöße ſkeptiſch aufgenommen. Man ſieht in allen dieſen mehr oder weniger vagen Kriegsmeldungen die Wirkung der Nervoſität, die vermutlich auf beiden Seiten der ruſſiſch⸗chineſiſchen Grenze herrſcht. Gleichzeitig wird jedoch zugegeben, daß gerade dieſe kriegeriſche Erregung angeſichts der militäriſchen Vorbereitungen den Ausgangs⸗ punkt für ernſte Feindſeligkeiten abgeben könne. Dabei denkt man jedoch mehr an vereinzelte Zuſammenſtöße oder an eine Art Guerillakrieg als an eine regelrechte Kriegsaktion. Das vermittelnde Eingreifen der amerikaniſchen und franzö⸗ ſiſchen Regierung, dem ſich bekanntlich England und Japan als Mitunterzeichner des Viermächtepaktes von Waſcington angeſchloſſen haben, findet in der engliſchen Preſſe ſtarken Beifall und löſt bemerkenswerter Weiſe große Zuverſicht aus. Es gilt als wahrſcheinlich, daß die beiden ſtreitenden Mächte ſich in ihrer kriegeriſchen Rolle trotz martialiſcher Geſten keineswegs wohl fühlen und daß ſie deshalb eine Gelegenheit begrüßen würden, ihren Konflikt friedlich auszutragen. sitzenden Sultane zeigen. dem Präſidenten und einem der abgeſchloſſen, in ihrem Serail Man hat wieder ein herrliches Propaganda⸗Mittel für den Kemalismus. Es ſoll hier nicht darüber geſtritten werden, wie oft und wie ausgiebig Kemal Paſcha ſich der Bewirtſchaftung ſeines Gutes entſprechend ſeiner eiſernen Energie trotz der Glut⸗ hitze Angoras widmet, nur muß man darüber lachen, mit wie ſimplen Methoden man die Privatbeſchäftigung dieſes Mannes als eine neue Großtat vorzuführen bemüht iſt. Aber es erhebt ſich eine andere Frage: Iſt die Luſt an der Feld⸗ arbeit wirklich der einzige Grund, der den türkiſchen Staats⸗ präſidenten dieſen Sommer in Angora feſthält, und zwar gleich für den ganzen Sommer? Schließlich weiß hier ja jeder, daß die Ernte nicht durch die ganzen heißen Monate läuft. Späteſtens Anfang Auguſt iſt ſie in den Scheunen. Es muß alſo wohl andere Gründe geben, die Kemal Paſcha beſtimmen, ſich nicht aus dem Bereich von Angora hinauszu⸗ begeben, ſondern im Schillerhemd, Kniehoſen Wickelgamaſchen und Panamahut den Landwirt zu ſpielen. Der Gründe werden viele angegeben und kolportiert. Die einen vermeinen, daß ſeine Geſundheit ihm keine längere Reiſe geſtatte. Dem widerſpräche ſeine Beſchäftigung mit Feldarbeiten. Andere erzählen von der Beſorgnis vor Attentaten. Andere wieder— und das ſind die meiſten ſehen den Grund in der unklaren politiſchen Lage, und finden ihre Meinung dadurch beſtätigt, daß auch der Außenminiſter ſeinen Poſten nicht verläßt. Einmal wird das Verhältnis zu Griechenland von Tag zu Tag ungeklärter, da es jetzt offenſichtlich iſt, daß die Griechen die Verhandlungen in Angora mit allen Mitteln hinauszuziehen und der Einigung mit der Türkei aus dem Wege zu gehen trachten. Das aber iſt nicht das Schlimmſte. Das Ende der reformatoriſchen Menſchenſchmuggel aus Polen Berlin, 20. Juli. Von unſerem Berliner Büro.) Die Berliner Kriminalpolizei iſt zuſammen mit den Sicherheits⸗ behörden anderer europäiſcher und außereuropäiſcher Städte dabei, ein außerordentlich raffiniert angelegtes Syſtem eines Menſchenſchmuggels nach Deutſchland, Bel⸗ gien und Amerika aufzuklären und den Beteiligten, die nach Hunderten zählen, ihr verbrecheriſches Handwerk zu legen. Dieſer Menſchenſchmuggel nahm ſeinen Ausgang von Polen und habe zahlreiche Stützpunkte auch in Berlin. Von der hieſigen Polizei ſind auch bereits einige ſolcher„Filialen“ aufgehoben worden. Wie der„Lokal⸗Anzeiger“ als Oels erfährt, konnte dort auf dem Bahnhof der Führer dieſer internationalen Bande verhaftet werden. Dieſe, bleiben wir bei der Bezeichnung Menſchenſchmuggelorganiſation, geht bahin, Polen, insbeſon⸗ dere Galizien, die Einwanderung in beſtimmte Länder zu ermöglichen, damit ſie dort Betrugsmanöver und audere ſtrafbare Handlungen begehen können. Deutſchland iſt das Durchgangsland, in dem ſie bisweilen auch hängen bleiben, Amerika iſt auf alle Fälle das Ziel. Die Hauptzentrale ſoll in einem kleinen Ort Polens an der deutſchen Grenze ſich befinden. Ein gewiſſer Rabetey lder Name iſt offenbar ver⸗ ſtütmmelt) aus Dankowicze im Kreiſe Scenſtochau, der über die Grenzverhältniſſe gut orientiert iſt, war Vertrauensmann und Zufluchtsort für alle, die in Polen aus irgendwelchen Gründen von den Behörden geſucht wurden. Dieſe führte er bann in Trupps von etwa hundert Perſonen auf Schleichwegen nachts über die Grenze. Einer ſeiner Agenten begleitete den„Transport“ nach Berlin. Hier wurden dieſe ſympathiſchen„Einwanderer“ den Kreiſen zugeführt, die ſie kennen zu lernen wünſchten. Viele von ihnen ließen ſich zu den Fälſcherzeutralen bringen und ſich dort mit gefälſchten Papferen, Päſſen, amerikaniſchen Viſen und dergl. verſehen. Die meiſten wurden von Berlin zunächſt nach Belgien gebracht, von wo aus ſie ſich nach Amerika einſchifften. Vielen ſoll mit Hilfe der gefälſchten Papiere es auch gelungen ſein, den amerikaniſchen Boden zu betreten und erſt allmählich ſind die amerikanſſchen Einwan⸗ derungsbehörden dieſem vielfach veräſtelten Betrugsmanöver auf die Spur gekommen. Bedenkliche Waſſernot in England § London, 19. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Waſſernot iſt in England in den letzten Tagen ſy kritiſch geworden, daß ſich die Londoner Stadtbehörden gleichzeilig mit einer großen Anzahl anderer Kommunen gezwungen ſahen, energiſche Maßnahmen zu ergreifen. Es wird heute bekanntgegeben, daß infolge der Knappheit der Waſſerbeſtände die Sprengung von Gärten und Sportplätzen, die Unterhal⸗ tung von Springbrunnen und die Verwendung von Waſſer⸗ ſchläuchen zum Waſchen von Automobilen von heute an unter⸗ bleiben muß. Die Uebertretung dieſer Beſtimmungen wird unter ſchwere Geldſtrofen geſtellt. Die Londoner Preſſe proteſtiert mit größter Heftigkeit gegen dieſe Aktion der Behörden und wirft den verantwort⸗ lichen Kommunalpolitikern vor, daß ſie verſäumt haben, recht⸗ zeitig Maßnahmen zur Sicherung ausreichender Waſſer⸗ beſtände zu ergreifen. Die Bevölkerung iſt außerordentlich verbittert über die offenſichtliche Vernachläſſigung der Waſſer⸗ verſorgung, die ſich ſchon in früheren Jahren bemerkbar ge⸗ macht, aber noch nie zu einer ſolchen Kataſtrophe geführt hat. Die Stadtbehörden müſſen zugeben, daß eine Fortdauer der Hitzwelle in etwa einer Woche eine ſchwere Kriſe verurſachen würde und daß in dieſem Falle weit ſtrengere Einſchränkun⸗ gen des Verbrauches notwendig ſein werden. 5 — Peſchawar, 20. Juli. Nach den letzten Nachrichten aus Kabul hat Habib Ullah den Halbbruder Aman Ullachs, Hayad Ullah, und drei Anhänger des früheren Königs durch den Strang hinrichten laſſen. 2. Sefke. Nr. 330 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabef Samstag, den. Jul 19 Herrlichkeit Aman Ullahs und damit der türkiſch⸗afghaniſchen Gemeinſchaftspläne hatte in Angora bereits zu einem un⸗ angenehmen Erwachen geführt. Viel mehr Beſorgnis aber erweckt die Lage in Perſten, in dem überall der Widerſtand gegen die gleichartigen Reformen eingeſetzt hat. Wenn be⸗ richtet wird, der Herrſcher hätte ſich mit den Aufſtändigen geeinigt, ſo liegt doch ſchon die Nachricht vor, daß dieſe Eini⸗ gung genau wie zuerſt bei Aman Ullah durch Aufgeben vieler Reformen erreicht ſei. Tatſächlich hat man in Teheran auch bereits die verhafteten Miniſter wieder freigelaſſen, und das allein zeigt ſchon, welcher Art die Einigung höchſtwahrſchein⸗ Lich iſt. In Angora weiß man das natürlich auch, man weiß aber auch, daß der Aufſtand der perſiſchen Luren unentwegt weiter⸗ geht und in enger Verbindung mit der unruhigen Bewegung der Kurden diesſeits und jenſeits der türkiſch⸗perſiſchen Grenze ſteht. Da liegt allerdings der Gedanke nahe, daß man ſich Sorge macht, die Türkei könnte der dritte Staat ſein, in dem der Iflam erneut verſuchen möchte, die verhaßten Re⸗ formen wieder rückgängig zu machen. Und Cineinnatus war nicht nur Landmann, er war auch Staatsmann und Heerführer. Da aber Kemal Paſchas Gut nur 8 Kilometer von Angora entfernt liegt, ſo läßt ſich die Rolle ja leicht vereinigen. Deutſchnationale und Jungdo . Berlin, 20. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der„Fòungdeutſche“ erfahren haben will, ſoll der Arbetter⸗ ſekretär Karl Dudey in Duisburg demnächſt aus der Deutſchnationalen Volkspartei ausgeſchloſſen werden, weil er als Vertreter der Chriſtlich⸗ſozialen Reichs vereinigung an der weſtdeutſchen Kundgebung des Jungdeutſchen Ordengs in Dortmund teilgenommen und dort eine Begrüßungsrede gehalten hätte. Die Chriſtlich⸗ſoziale Reichsvereinigung iſt eine Sonder⸗ organiſation im Rahmen der Deutſchnationalen Volkspartei, die ſich vor etwa Jahresfriſt gebildet hat und in dieſer unge⸗ fähr die Ideen zu propagieren wünſcht, die ehedem der Hof⸗ prebiger Adolf Stöcker in der atlkonſervativen Partei ver⸗ trat, bis er dann in den letzten Lebensjahren von den Konſer⸗ vativen ſich trennte und ſich ſelbſtändig machte. Es iſt ohne weiteres verſtändlich, daß dieſe Sondergruppe wenig nach Herrn Hugenbergs Geſchmack iſt. Es hat immer ſchon Reibungen zwiſchen⸗ ihm und den Chriſtlich⸗Soztalen ge⸗ geben. Neuerdings haben dieſe ſich verſchärft, weil die chriſt⸗ lich⸗ſoziale Gruppe eine ausreichende Berückſichtigung ihrer Leute bei den für den Herbſt bevorſtehenden preußiſchen Kom⸗ munalwahlen gefordert und im Weigerungsfalle gedroht habe, mit eigenen Liſten vorzugehen. Der„Jungdeutſche“ meint, daß dieſe Regungen unerwünſchter Selbſtändigkeit bei der Abſicht, Dudey aus der Partei aus zuſchließen, mitgewirkt haben. Das iſt möglich. Beweiſen läßt es ſich einſtweilen nicht. In vierzehn Tagen, am 3. und 4. Auguſt, will die Chriſtlich⸗ſoziale Reichsvereinigung in Bielefeld ihre erſte Reichstagung abhalten,“auf der u. a. der Reichstags⸗ abgeordnete Mu mm, Adolf Stöckers Schwiegerſohn, und auch Walter Lambach ſprechen ſollen. Bei ber Gelegenheit wird man ja mehr hören und vielleicht ſehen können, wohin der Haſe läuft. Parteipolitiſche Anguſt⸗Demonſtrationen Berlin, 20. Juli.(Von unſerem Berliner Büro). Die Kommuniſten rüſten bekanntlich für ihren Antikriegs⸗ tag vom 1. Auguſt. Aber auch die Polizei und das iſt erfreulich zu hören hat ihre Vorkehrungen getroffen. Den Kommuniſten iſt, wie wir im„Lakol⸗Anzeiger“ leſen, für die Zwecke ihres Radaus der Luſtgarten zugewteſen worden. Die Sozialdemokraten, die gleichfalls eine Kund⸗ gebung am 1. Auguſt zu veranſtalten wünſchen, werden ſich im Friedrichhain verſammeln. Die An⸗ und Abmarſchſtraßen zu beiden Veranſtaltungen ſind ſo eingeteilt worden, daß die feindlichen Brüder dabei nicht aneinander geraten können. Auch ſonſt ſollen die Unruheherde, die man nun ja kennt, ſo bewacht werden, daß eine Wiederholung der Vorgänge vom 1. Mai im Keime erſtickt werden kann. Hausſuchung bei den Pariſer Kommuniſten Berlin, 20. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach einer Pariſer Drahtmeldung des„B..“ fanden geſtern neue Hausſuchungen bei den dortigen Kommuniſten ſtatt, um alle Fäden der antimilitariſtiſchen Propagandatätigkeit der kom⸗ muniſtiſchen Partei aufzudecken. Unter den in den Redak⸗ tionsräumen der„Humanité“ beſchlagnahmten Schrift⸗ ſtücken ſoll auch ein vollſtändiger Mobiliſierungsplan des Kriegsminiſteriums ſich befunden haben. Durch die Unterſuchung ſoll feſtgeſtellt werden, wie die„Humanité“ in den Beſttz dieſes Aktenſtückes gekommen war. Zuſammenſchluß der ländlichen Genoſſenſchaften Nunmehr ſind in Berlin die überaus langwierigen und komplizierten Verhandlungen über den Zuſammenſchluß im ländlichen Genoſſenſchaftsweſen Deutſchlands zum Abſchluß gelangt. Wenn die einzelnen Verbände der einſtimmigen Empfehlung der ſogen. Einigungskommiſſion für die Be⸗ fetzung der leitenden Poſten im neuen Einheitsverband zu⸗ ſtimmen, dann dürfte der endgültigen Konſtituierung dieſes Einheitsverbandes nichts mehr im Wege ſtehen. Der neue Verband, der den Namen„Reichsverband der deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſen⸗ ſchaften— Raiffeiſen e..“ tragen wird, umfaßt ſchon im Augenblick ſeines Entſtehens rd. 36 000 Einzelgenoſſenſchaf⸗ ten mit rund 3 Millionen(von insgeſamt 4 Millionen) land⸗ wirtſchaftlicher Betriebe. Nach dem„B..“ iſt es der Leitung der Preußenkaſſe gelungen, ihren Kandidaten, Miniſter a. D. Hermes, als gleichberechtigtes Mitglied neben einem alten Genoſſen⸗ ſchaftler, dem Geheimrat Hohenegg⸗München ins erſte Präſtdium des Verbandes hineinzubringen. Henderſon über die Rheinlandräumung Außenminiſter Henderſon empfing am Freitag eine Ab⸗ ordnung des in London tagenden Frauen⸗ Kreuzzuges und erklärte dabei bezüglich der engliſchen Außenpolitik, der Schlüſſel zur Abrüſtung liege ſeiner Anſicht nach in der Ver⸗ ſtändigung mit den Vereinigten Staaten. Die engliſche Re⸗ gierung ſei gewillt die ſogen. Fakultativklauſel zu unter⸗ zeichnen. Mit Bezug auf die Rhein landräumung ſprach Henderſon die Hoffnung aus, daß es möglich ſein werde, die Räumung gleichzeitig durch Frankreich, Belgien und England vorzunehmen. Zum Schluß erklärte Henderſon: „Ich möchte ſo ſchnell wie möglich die Räumung verwirklicht ſehen. Unſere Hände ſind frei!“, N 5 5 8 7 heitengeſetze zu ſtudieren. Die Ergebniſſe der Studien⸗ Alles ſei getan worden, um eine Erleichterung zu ſchaffen. Berlin, 20. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die „Voſſiſche Zeitung“ will aus London erfahren haben, daß die britiſche Hauptſtadt als Konferenzort nicht mehr in Frage komme. Macdonald, des langen Haders müde, hätte verzichtet. Er würde nun aber auch nicht an einer Regierungskonferenz außerhalb Londons teilnehmen, doch wünſche er für die Mitglieder ſeines Kabinetts, die zur engli⸗ ſchen Delegation gehören ſollen, einen Ort, der von England aus in wenigen Stunden zu erreichen wäre. An hieſigen ſonſt unterrichteten Stellen weiß man über dieſe neue Wendung noch nichts. Man möchte nach wie vor in den Meinungsſtreit zwiſchen London und Paris wegen des Konferenzortes nicht eingreifen, deſſen wahre Hintergründe ohnehin von hier aus ſich nicht recht erkennen laſſen. Wohl aber liegt uns daran, daß aus dem Zank um den Konferenzort nicht neue Verſchleppungsmanöver erwachſen. Eine Vertagung der Konferenz bis in den Herbſt, mit der in Lon⸗ don und Paris auffällig geſpielt wird, erſcheint uns untragbar. Seblbſt der„Vorwärts“ findet nachgerade, daß Klarheit not täte. Das ſozialdemokratiſche Hauptorgan greift die Aeuße⸗ rungen Marins in der Donnerstagſitzung der franzöſiſchen Kammer, daß die Räumung„eine Unmöglicheit und eine Ge⸗ fahr ſei, wenn Frankreich bezahlt werden wolle“, auf, um zu erklären: „Die franzöſiſche Politik erweckt den Eindruck der Zweidentigkeit und der Unaufrichtigkeit. lreit u Es muß endlich Klarheit geſchaffen werden. Nachdem ſich Briand nicht zugunſten der Räumung hat feſtlegen wollen, iſt er zum mindeſten verpflichtet, noch vor Schluß der gegen⸗ Nationalitätenkongreß Berlin, 20. Juli.(Von unſerem Berliner Büro). Der fünfte europäiſche Nationalitätenkongreß, auf dem Vertreter der völkiſchen Minderheiten aus allen Teilen Europas anweſend ſein werden, findet vom 26. bis 28. Auguſt, alſo wiederum kurz vor Eröffnung der Völkerbundsverſammlung in Genf ſtatt. Da die Frage der Minoritätenrechte einen der Haupt⸗ punkte der Herbſttagung des Völkerbundes bildet, kommt dem diesjährigen Nationalitätenkongreß beſondere Bedeutung zu., Auf ſeiner Tagesordnung ſteht u..:„Völkerbund und Na⸗ tionalität“ und„Die Aufgaben der Minoritätenpreſſe“. Nach Schluß des Kongreſſes ſoll die bereits im Vorjahr vorbereitete Konſtituierung des„Verbandes der europäiſchen Minderheitenjournaliſten“ erfolgen. Manius Minderheitenpolitik Berlin, 19. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der rumäniſche Miniſterpräſtdent Man in ſoll nach einer Mel⸗ dung des„Lok.⸗Anz.“ den nationalzareniſtiſchen Abg. Phika Popp beauftragt haben, ſofort eine Auslandsreiſe an⸗ zutreten, um in verſchiedenen Staaten die Minder⸗ reiſe ſollen die Grundlage für die neue rumäniſche Minder⸗ heitengefetzgebung bilden, die angeblich im Herbſt der Kam⸗ mer vorgelegt werden ſoll. Auf dieſer Informationsreiſe ſoll Herr Popp Ungarn, Deutſchland, Dänemark, die bal⸗ tiſchen Staaten und die Tſchechoſlowakei beſuchen. Polen und Südſlawien wird Herr Popp aber nicht berühren. Der„Lok,⸗Anz.“ meint, offenbar mit Rückſicht auf die engen freundſchaftlichen Beziehungen zu dieſen beiden Län⸗ dern:„Wenn man boshaft wäre, könnte man ſagen, weil es 1 und Südſlawien für die Minderheiten keine Geſetzez gibt. Im übrigen möchten wir empfehlen, dieſe Studienreiſe des Herrn Popp nicht zu überſchätzen. Es iſt eine Geſte. Manin iſt, wie man weiß, von den Minderheiten neuerdings arg bedrängt worden, weil er in den bald 4 Jahren ſeines Regiments für ſie nur ſchöne Worte, aber keinerlei Taten ge⸗ habt hat und Manin iſt, ſeit die Oppoſition ihren Exodus aus der Kammer vollzog, in einer peinlichen Weiſe auf die Min⸗ derheiten angewieſen. Um ſie nun bei guter Laune zu halten, ſchickt er jetzt Herrn Popp auf Reiſen. Damit wird zunächſt einmal Zeit gewonnen. Frankreichs Sorgen als Schulödner Paris, 20. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das franzöſiſche Kabinett befindet ſich in Schwierigkeiten ſehr ernſter Natur. Poincars erörterte geſtern mit dem Präſi⸗ denten der Republik die Frage, ob es nicht beſſer ſei, im Falle einer offenen Abſtimmung über die Schuldenabkommen doch die Ratifizierung durch ein Dekret vorzunehmen. Der Miniſterpräſident vertrat die Anſicht, daß ſich bei der offenen Abſtimmung eine kleine Mehrheit für die Ratifizie⸗ rung ergeben würde. Es drohe aber auch die Gefahr, daß die Kammer gegen den Wunſch der Regierung eine Einfügung der Vorbehalte in den Text des Ratifizierungsgeſetzes ſelbſt beſchließen könnte. 5 Nach einer Prüfung der parlamentariſchen Lage iſt man in Regierungskreiſen zu dem Schluß gelangt, daß beſtenfalls eine knappe abſolute Mehrheit der Rechts⸗ und Mittelparteien herauskommen könnte. In der Nacht vom Sonntag zum Montag dürfte die Entſcheidung über die Haltung des Kabinetts fallen. In der Nachtſfitzung vom Freitag traten wieder Kräſen⸗ gerüchte auf. Die innere Feſtigkeit des Kabinetts wird ſehr ſkeptiſch beurteilt. Briand führt den ſchweren und undankbaren Endkampf gegen die Feinde der Ratifizierung, die ſich auf der Rechten und Linken befinden. Franklin Bouillon rollte wieder die Frage der Friſtverlängerung auf und machte ſich erbötig, mit einer parlamentariſchen Ab⸗ ordnung nach Washington zu reiſen, um einen Zahlungs⸗ aufſchub für die fälligen 400 Millionen Dollar zu erlangen. Briand erwiderte, daß er zu jeder Zeit und ungeachtet ſeines ſchwankenden Geſundheitszuſtandes nach Waſhington reiſen würde, wenn die leiſeſte Hoffnung auf das Gelingen dieſer Miſſion beſtünde. 5 Der Außenminiſter warnte die Gegner vor einer Fäl⸗ 8 7 ſchung des Tatbeſtandes und Irreleitung der Oeffentlichkeit. Die Annahme der Schuldenabkommen ſei unvermeidlich und dringend. i 8. i Briands Warnungen machten auf die Ratiftzierungs⸗ den Betrieb vorausſichtlich ſtillzulegen. gegner keinen Eindruck. Der Beifall kam nur von den Bänken der Rechten und der Mitte. * den Konferenzort wärtigen Kammerdebatte unzweideutig Stellung gegen Marin zu nehmen. Sonſt wird er ſich nicht wundern dürfen, wenn in Deutſchland die Politik der franzöſiſchen Regierung am Vor⸗ abend der Konferenz mit ſtärkſtem Mißtrauen be⸗ trachtet wird.“ Solchem Mißtrauen iſt hier in den letzten Tagen ſchon mehrfach Ausdruck gegeben worden. 1 Die Franzoſen ſind offenbar bereit, den Vorſchlag eines ſchweizeriſchen Tagungsortes zugunſten einer belgiſchen Stadt aufzugeben. Brüſſel ſteht zur Zeit im Vorder⸗ grund der Diskuſſion, doch iſt auch Oſtende oder Spa in Betracht gezogen worden. Man erwartet eine Einigung An⸗ fang nächſter Woche. Franzöſiſche Verſchleypungsmansver Paris, 19. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Ueber die geſtrige Beſprechung des engliſchen Botſchafters Thyrell mit Briand wird bekannt, daß die Wahl eines belgiſchen Konferenzortes in Erwägung gezogen wurde. Der „Matin“ bricht heute eine Lanze für die Verſchie bung der Konferenz auf den September und die Ver⸗ legung der Vollverſammlung des Völkerbundes auf den Oktober. Wie es heißt, werden wir endlich Anfang der näch⸗ ſten Woche das Ergebnis der engliſch⸗franzöſiſchen Ausein⸗ anderſetzung über die Ortsfrage erfahren. Die franzöſtſche Diplomatie beginnt aber den Gedanken einer Verſchiebung der Konferenz in die Debatte zu werfen. Letzte Meldungen Die techniſchen Einbauten im„Do X“ — Friedrichshafen, 20. Juli. Mit dem geſtrigen Rundflug des Flugſchiffes„Do X“ hat der erſte Teil des Verſuchspro⸗ gramms nunmehr ſeinen Abſchluß gefunden. Jetzt wird mit dem Einbau der noch fehlenden techniſchen Ausrüſtung in das Schiff begonnen, jedoch wird die Ausſtattung der Aufenthalts⸗ räume für die Paſſagiere vorerſt nicht in Angriff genommen. Mit weiteren Verſuchsflügen iſt Mitte oder Ende nächſter Woche zu rechnen. Dr. Wirths Informationsreiſe — Koblenz, 20. Juli. Auf ſeiner Informations reiſe, die Reichsminiſter Dr. Wirth augenblicklich durch die beſetzten Gebiete unternimmt, hat er auch die Bäder Kreuznach und Münſter am Stein beſucht. Der Miniſter hatte Ge⸗ legenheit, ſich mit den wichtigſten Maßnahmen des Weſt⸗ programms, das er im übrigen mit dem Oberpräſtdenten Fuchs am 15. Juli eingehend beſprochen hatte, an Ort und Stelle vertraut zu machen. Schließung einer Eiſenhütte im Saargebiet — Trier, 20. Juli. Das auf dem Hochwald befindliche Eiſenwerk„Mariahütte“, das ſeit Jahrhunderten beſteht, hat der ganzen Belegſchaft gekündigt und ſieht ſich gezwungen, Dieſe Maßnahme iſt eine Folge der Saar zollgrenze, durch die das Werk von der natürlichen Verbindung abgeſchnitten wurde. Liebestragödie — Berlin, 19. Juli. Auf dem Bahnhof Köpenick warf ſich heute vormittag der 18jährige Bäcker Wilhelm Lorenz vor einen von Erkner kommenden elektriſchen Zug. Seine Be⸗ gleiterin, die 16j1ährige Berta., riß er mit ſich. Lorenz wurde auf der Stelle getötet, das Mädchen verletzt. Vor Ein⸗ laufen des Zuges war es zwiſchen beiden zu einem Streit ge⸗ kommen, da das Mädchen nicht mitfahren wollte. Lorenz warf ſich vor den Zug und riß das Mädchen mit ſich. Dieſes verlor aber die Geiſtesgegenwart nicht, ſondern wälzte ſich von den Gleiſen und kam ſo mit dem Leben davon. Nach den bisherigen Ermittlungen hat Lorenz die Tat begangen, weil er ſich von dem Mädchen trenuen ſollte, da deſſen Eltern den Verkehr mit ihm nicht duldeten. Verurteilter Landesverräter — Breslau, 20. Juli. Vom Ferienſtrafſengt des Bres⸗ lauer Landgerichts wurde der 24jährige Kaufmann Konrad Fuchs aus Brynow bei Kattowitz wegen Landesverrat zu Gunſten Polens zu 4½ Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt verurteilt. Die Verhandlung fand unter Aus der Oeffentlichkeit ſtatt. Die„Derfflinger“ in Tſingtan — Bremen, 19. Juli. Nach einer Meldung des Norddeut⸗ ſchen Lloyd iſt der Dampfer„Derfflinger“ nach Tſingtau abgeſchleppt und dort auf Strand geſetzt worden, um abge⸗ dichtet zu werden. Nach der Reparatur wird das Schiff die Reiſe ohne Paſſagiere fortſetzen. Doppelmord — Luzern, 20. Juli. In einer alten Gerberei auf der Horwer⸗Halbinſel des Vierwaldſtätterſees wurde eine in den 50er Jahren ſtehende Frau in ihrem Hauſe mit einer Axt erſchlagen. Der Täter raubte ungefähr 1000 Franken. Nach dieſer Tat lockte der Täter das vierjährige Enkel⸗ kind der Ermordeten in den abſeits gelegenen Hühnerſtall und tötete es ebenfalls. Hierauf beſtellte der Raubmörder ein Auto aus Luzern und ließ ſich nach dem Luzerner Bahnhof fahren. Kurz darauf wurde er von der Polizei feſtgenommen. Große Ueberſchwemmungen in Rumänien — Bukareſt, 19. Juli. Aus allen Teilen Rumäniens kom⸗ men Meldungen, daß durch die letzten Regengüſſe Flüſſe und Bäche aus den Ufern getreten ſind und weite Strecken über⸗ ſchwemmt haben. unter Waſſer geſetzt. In manchen Orten reicht das Waſſer bis an die Dächer der Häuſer. Es wurden weite Flächen Ackerlandes und etwa 5000 Hektar Ernte vernichtet. Der Scha⸗ den iſt ſehr erheblich. Rieſenfener in Angora — Angora, 20. Juli. Dem Großfeuer im Stadtzentrum, das bis in die Abendſtunden dauerte, ſind nach den letzten Meldungen ungefähr 500 Verkaufsſtätten und 100 Hänſer zum Opfer gefallen. Bisher hat man ſechs ver⸗ kohlte Leichen zwiſchen den zerſtörten Gebäuden ge⸗ funden. Kemal Paſcha war bei den Löſcharbeiten, die von den techniſchen regulären Truppen ausgeführt wurden, per⸗ ſönlich zugegen. In der Braila wurden mehrere Dörfer d N N N r tekten Eſch u. Anke die auch mit dem 3. Preis ausgezeichnet herum und fragte ihn:„Was iſt dein Beruf?“— Samstag, ben 20. Jult 1029 8. Seite. Nr. 880 Staͤotiſche Nachrichten Enormer Waſſerverbrauch in Mannheim Am Donnerstag 82 000 Kubikmeter An heißen Tagen hat das ſtädtiſche Waſſerwerk durch⸗ W 6070 000 Kubikmeter Waſſer abzugeben. Das iſt a Vergleich zu normalen Zeiten ſchon ſehr viel. Am Donnerstag wurde bleſe ſtattliche Zahl noch weit überſchrit⸗ ten. 82000 Kubikmeter Waſſer wurden ver⸗ braucht, allerdings nicht allein von Mannheim, da 13 600 Kubikmeter auf Heidelberg entfallen. Bei dieſer ungewöhn⸗ lichen Inanſpruchnahme erhebt ſich die Frage, ob unſer Waſſerwerk an der Grenze ſeiner Leiſtungsfähigkeit angelangt iſt. Erkundigungen an zuſtändiger Stelle haben ergeben, daß zur Beunruhigung keine Veranlaſſung vorliegt. Die Waſſer⸗ abgabe kann bis auf 90—100 000 Kubikmeter geſteigert werden. Trotzdem iſt dis Mahnung am Platze, mit dem Waſſer nicht allzu verſchwenderiſch umzugehen. Wir benken dabet vor allem an die Haushaltungen, in denen kehn Eis zur Kühlung von Speiſen und Getränken verwendet wird. Das Waſſer iſt kein Erſatz, weil zum Kühlen zu große Mengen verbraucht werden. Ueberdies wirkt ſich die Waſſer⸗ verſchwendung auch auf den Geldbeutel aus. Der Haus⸗ heſitzer wird ſich ſchon melden, wenn er die Waſſerrechnung bekommen hat. Erfreulicherweiſe befinden wir uns in der Waſſer⸗ gewinnung in einer weit beſſeren Lage als viele andere Städte. In Karlsruhe mußte das Städtiſche Gas⸗, Waſſer, und Elektrizitätsamt eine Bekanntmachung erlaſſen, die die Einwohnerſchaft zur Sparſamkeit in der Be⸗ nutzung des Leitungswaſſers auffordert, weil die Waſſerverſorgung gefährdet iſt. An der Berg⸗ ſtraß e und in der Pfalz mußte in verſchtedenen Orten das Waſſer ratlontiert werden. In Lindenfels mußte man dieſer Tage den geringen Vorrat der Brunnen zu Hilfe nehmen. In Deidesheim iſt die Waſſerentnahme nur * beſtimmten Tagesſtunden freigegeben. a* Ein Maunheimer Bürgermeiſterkandidat für die Stadt Oppenau. Rechnungsoberinſpektor Ruf vom Bezirksamt Mannheim wurde zur engeren Bürgermeiſterwahl der Stabt⸗ gemeinde Oppenau zugelaſſen. Seine Programmrede hinter⸗ ließ bei der dortigen Wählerſchaft die beſten Eindrücke. Ueber die Perſönlichkeit des Herrn Ruf ſei folgendes mitgeteilt: Als langjähriger Verwaltungsbeamter auf ſozialen, kommu⸗ nalen und finanzwirtſchaftlichen Gebieten und als Verwalter der Reichsverſorgungskuranſtalt Bad Mergentheim bürften ſeine Kenntniſſe für einen derartigen Poſten ausreichend ſein. In unſerer Stabt bearbeitet Herr Ruf bie Kaſſenverwaltung des Bezirksfürſorgeverbandes Mannheim⸗Land, die in ihrem umfangreichen Arbeitsgebiet die größte Kaſſenverwaltung Ba⸗ dens iſt. Infolge ſeiner überparteilichen Einſtellung genießt Herr Ruf beruflich wie geſellſchaftlich in weiteſten Kreiſen große Sympathie. f 32,5 Grab Celſins. Eine weitere Temperatur⸗ ſtetgerung, wenn auch nur eine ganz geringfügige, iſt leider feſtzuſtellen. Geſtern betrug das Maximum 32,5 Grad Celſius, alſo 0,2 Grad mehr als am Donnerstag. Man kann demnach ſagen, daß die Hitze ihren troptſchen Charakter weiter beizubehalten gedenkt. Die Gewütterſtimmung, die ſich geſtern in den Spätabenbſtunden durch eine ſehr heftige Luftbewegung bemerkbar machte, hat leider zu keinem Regen geführt. Aber auch auf die Temperatur iſt dieſe merbbare vorübergehende Abkühlung völlig ohne Einfluß geblieben. Heute morgen zeigte das Thermometer ſchon wieder 220 Grad Celſtus an, 1,2 Grad mehr als geſtern Morgen, und in der vergangenen Nacht„kühlte“ es ſich bis auf 21,3 Grad C. ab, während in der Nacht zum Freitag das Minimum 20 Grad C. betrug. Allem Anſchein nach haben wir wieder mit einem ſehr heißen Sonntag zu rechnen. 5 * Wettbewerb Lameyplatz. Der vom Preisgericht zum Ankauf empfohlene Entwurf Nr. 111777 ſtammt von den Archi⸗ wurden. *Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feſert am morgigen Sonntag Schneidermeiſter Fritz Koch mit ſeiner Ehefrau Bar⸗ bara geb. Ziegler, N 4, 21 wohnhaft. Herr Koch erfreut ſich in Sängerkreiſen großen Ansehens. 5 22.... l. Neue Mannheimer Zeitunz(Mittag⸗Ausgabe) as geht bei der Vom Zentralverband der Arbeitnehmer öffentlicher Betriebe und Verwaltungen, Fachgruppe Straßen bahner, wird uns u. a. ge⸗ ſchrieben: Bisher haben die chriſtlich⸗nattonalen Straßenbahner zu allen Verunglimpfungen burch den ſozialdemokratiſchen Ver⸗ kehrsbund und die Sozialdemokratie geſchwiegen. Aus dem Artikel„Was geht bei der Straßenbahn vor“, merken die Ver⸗ kehrsbündler, daß nunmehr die chriſtlichen Straßenhahner, die Angehörige und Wähler der verſchiedenſten Parteien ſind, ſich zur Wehr ſetzen. In einem perſönlich gehaltenen Schimpf⸗ artikel der„Volksſtimme“ wird verſucht, mit allerhand Mätz⸗ chen über unſere, den Sozialdemokraten unangenehme Feſt⸗ ſtellungen hinwegzukommen. Die Feſtſtellung der„Volks⸗ ſtimme“, daß der Führer der ſozialdemokratiſchen Straßen⸗ bahner und mit ihm zwei weitere ſozialdemokratiſche Ver⸗ treter die Sitzung, wo es ſich um die Exiſtenz von 90 oder 130 jungen Straßenbahnern handelte, ſchwänzten, nehmen wir dankend zur Kenntnis. Der Verkehrsbund Straßenbahner verhältnis ſind. ihrer Trabanten, möchte gerne wiſſen, warum die der rheiniſchen Städte nicht im Beamten⸗ Das Vorgehen der Sozialdemokratie und der freien Gewerkſchaften, in der Revo⸗ lutionszeit gegen das Beamtentum und gegen die Ver⸗ beamtung, hat auch in der Nachzeit eine Ueberführung der Straßenbahner ins Beamtenverhältnis verhindert. So waren zum Beiſpiel die Eſſener Straßenbahner bis zur Revolution im Privatbeamtenverhältnis, da die Stadt Eſſen 60 Proz. der Aktien der Straßenbahngeſellſchaft beſitzt. Allerdings waren zu der Zeit die Straßenbahner in der Mehrheit chriſtlich or⸗ ganiſiert. Die irregeführten Verkehrsbündler erklärten der Direktion:„Wir ſind Arbeiter, wir wollen als Arbeiter be⸗ zahlt ſein, wir pfeifen auf das Beamtentum.“ Straßenbahn⸗ Direktor Huberich erklärte dem Betriebsrat, dem nur ein chriſtlicher Vertreter angehörte:„Meine Herren, Sie werden dieſe Stunde noch bereuen.“ Es iſt alſo die Schuld des Ver⸗ kehrsbundes und ſeiner verhetzenden Tätigkeit, daß, ſo wie in Eſſen, auch in anderen rheiniſchen Städten die Straßenbahner nicht im Beamtenverhältnis ſind. d N SE Der tote Springbrunnen Im Luiſenpark befindet ſich ein Springbrunnen. Um ihn herum iſt ſtets reges Leben geweſen. Die Kleinen haben in dem Waſſer geplantſcht, obgleich es verboten iſt. Aber man macht gerade doch bas, was nicht erlaubt iſt. Selbſt an recht kalten Tagen hat dieſer Springbrunnen munter geplätſchelt. Aber ſeit wir die große Hitze haben, iſt er abgeſtellt. Kein kühlendes Waſſer ſtrahlt er in die Höhe. Selboſt das Waſſer des Baſſins iſt abgelaſſen. Warum nur? Sollte vielleicht irgend etwas nicht in Ordnung ſein? Aber man ſteht den ganzen Tag niemand, der etwas daran arbeiten würde. Ober will man Waſſer ſparen?d Hat man vielleicht das Waſſer abgelaſſen, damit die Schnaken nicht darin brüten können? Wie es auch ſei, es iſt ein großes Unrecht, in den Tagen, in denen mam für jede Kühlung dankbar iſt, den Springbrunnen abzustellen. Gewiß wird er eines Tages ſeine Tätigkeit wieder aufnehmen. Aber dann wird ſchließ⸗ lich nicht mehr ſo ſchönes Wetter ſein. Vielleicht iſt es dann wieder kalt und kein Menſch wird mehr auf den Spring⸗ brunnen achten. Aber jetzt ſchauen Viele nach ihm und ſuchen vergebens das Waſſer.. * Durch Hitzſchlag getötet wurde geſtern vormittag in der Moltkeſtraße das Pferd eines Fuhrunternehmers aus Ziegel⸗ hauſen. Der Kadaver wurde mit dem Tiertransportwagen nach dem Schlachthof gebracht. Der Schaden beträgt 8001000 Mark. f * Staatsprüfung im Ingenienurbaufach. Die Regierungs⸗ bauführer Hans Ball aus Zürich, Alfred Hoff aus Karls⸗ ruhe, Robert Kuth aus Bretten, Hans Peterſen aus Karlsruhe, Theodor Renz aus Bretten, Wilhelm Römer aus Mondfeld und Fritz Rohr aus Karlsruhe haben die dies⸗ jährige Staatsprüfung im Ingenkeurbaufach beſtanden und ſind zu Regierungsbaumetſtern ernannt worden. eee eee einſchätzen, z u m weiſen. Zur Kontrolleurfrage ſtellen wir feſt: Seit Jahr⸗ zehnten erfolgte die Beförderung der Aushilfskontrolleure nach dem Dienſtalter. haben nur gute Erfahrungen mit dieſem Syſtem gemacht, Be der diesjährigen Beförderung wären Straßenbahner und 2 Sozialdemokraten zu Kontrolleuren be⸗ fördert worden. r bedienſteten⸗Ausſchuß(3 chriſtliche und 7 ſozialdemokratif Vertreter) mit 6 gegen 4 Stimmen, daß in dieſem Jahre nach dem Prüfungsergebnis nach Punktzahlen die Beförd rung erfolgen ſolle. tung nur dem fortwährenden Drängen des Verkehrsbundes und der Sozialdemokratie nachgegeben und die Beförderung nach Punktzahlen des Prüfungsergebniſſes vorgenommen hat. Durch dieſes Vorgehen haben die Sozialdemokratie und der Verkehrsbund erreicht, Volksſchulbildung, die keine anderen Schulen mehr beſuchen konnten, keine Aufſtiegsmöglichkeiten mehr haben. Gehobene und beſſer bezahlte Stellungen ſind nach der hier eingenom menen Stellung des Verkehrsbundes und der Sozialdemo kratie nicht für die Arbeiter, die Beſucher der Volksſchule ſind, ſondern nur für die, die eine Mittelſchule, ſchule oder haben, denn es entſcheidet ſa nun nicht mehr berufliche Tüchtigkeit, noch die Punktzahl, die bei der theoretiſchen Prüfung reicht wurde. gegangene Beamte! ſogenannten„Arbeiterpartei“ Kurzſichtige * Ein Zuſammenſtoß ereignete ſich geſtern abend a Ecke Auguſta⸗Anlage—Friedrichsring vorm Palaſthotel Man heimer Hof. 1 einer jugendlichen Radfahrerin aus der Traitteurſtraße z Das Mädchen mußte heimgefaͤhren werden. De Unfall iſt wahrſcheinlich auf die Unſicherheit der Fahrer ˖ rückzuführen. 1 ſammen. Die Wiener Operetteugaſtſpiele a Samstag, nehmen die Wlener Operetbengaſtſpiele des Au Stadttheaters unter Leitung des Intendanten Luſti⸗Prean m Erſtaufführung der Schlageroperette Edmund Eyslers„Di Melſterin“ ihren Anfang. Edmund Eysler“ iſt in heim eingetroffen und dirigiert heute Samstag und mor tag, die Zwiſchenakts⸗Muſtken. geleitete Wiener Operetten⸗Enſemble hat ſchon im Jah Wien ankäßlich eines repräſentativen Gaſtſpiels im Raim einen ſehr großen Erfolg errungen. 5 Wagner⸗Abend im Friedrichspark. om wird im Abendkonzert Kapellmeiſter L. Becker ein Program Gehör bringen, das ausſchließlich Werke von Richard weiſt. Suherbe Die Verkehrsbündler mögen auch die troſtloſen Verhälk⸗ niſſe der Straßenbahner in Berlin auſehen, wo ber Verkehrs⸗ bund faſt eine Monopolſtellung hat und wo die Soztaldemo⸗ kraten im Stadtparlament die Mehrheit haben. Dinge führen dazu, daß auch die Straßenbahner von Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen das Gefaſel der Verkehrsbündler richtig chriſtlichen Straßen bahnerver band be Verkehrs ⸗Anfälle in Mannheim * Doppelunfall. Vor Qs rannte geſtern abend e ſichtiger Mann iſt ein Privatauto aus Stuttgart. fahrer und eine Radfahrerin verloren infolgedeſſen di ſchaft über ihre Räder und ſtürzten. junges Mädchen, hat ſich den linken Fuß ver ſt a während der Radfahrer einen Naſen bein bruch erl⸗ Bei der heißen Witterung iſt ein Beſuch des ſchön ſommerlicher Pracht belebten und Schatten ſpendenden einem guten Konzert ein wahrer Genuß. *Standkonzert. Friedrichsplatz die Kapelle Becker unter Leitung von Rape! L. Becker folgendes Programm: Feſtouvertüre Lortzing), Fe aus„Die Meiſterſinger von Nürnberg“(R. Wagner), hn vor? Alle dieſe wie die fortwährenden Uebertritte Die Stadt und das Straßenbahnam nun dret chriſtliche Um dies zu verhüten, beſchloß der Faß Uns iſt bekannt, daß die Stadtverwal daß Straßenbahner mit einfacher Handels⸗ ſonſtige beſſere Vor⸗ und Schulbildung genoſſen Dienſterfahrung und Pflichtgefühl, ſondern nur Arbeiter und aus dem Arbeiterſtand her Merkt Euch dieſe neueſte Heldentat d und ihrer Trabanten! Ein Die Radfahre kam mit dem Schrecken davon. Der Führer eines Perſonenwagens ſtieß m Veranſtaltungen im Noſengarten. burg 2 — Das von Intendant Luſtig⸗ Am morgigen Wagne (Weiteres Anze). Am morgigen Sonntag, vormittag ),„Dorſſchwalben“⸗Walzer(Joſef Strauß) b. Lifzt). „Prominente in Hemdärmeln“ Irgendein Herr Neureich kam zu Lovis Corinth, um ſich malen zu laſſen. g Der Künſtler lehnte ab. Herr Neureich blieb hartnäckig. Herr Corinth nannte einen märchenhaften Preis. Herr Neureich war wider Erwarten einverſtanden. „Aber nu ſagen Se, Herr Profeſſor wieviel Sitzungen werden wohl nötig ſein, um ſo das Charakteriſtiſche meiner Züge zu treffen?“ 5 Corinth betrachtete Herrn Neureich und ſagte: „Es genügt, wenn Sie mir morgen auf ne halbe Stunde Ihren Frack ſchicken.“ 5 Als Schalfapin zum letzten Male in Rußland weilte, ſo erzählte er dieſer Tage in Oſtende, begann er eines Tages während einer Schlittenfahrt in einer der Hauptſtraßen von Moskau zu fingen. Der Kutſcher drehte ſich auf ſeinem Sitze „Ich ſinge.“ —„Ja, aber dein Beruf?“—„Ich ſinge!“ „Ich merke ſchon, Freundchen,“ ſagte der Kutſcher,„daß du noch beſoffen biſt.“ 3 Anna Pawlowa, die gefeierte ruſſiſche Tänzerin, wurde gebeten, im Hauſe einer Milliardärin auf einer Fami⸗ lienfeſtlichkett zu tanzen. Auf die Frage, wieviel Honorar ſie verlange, antwortete die Tänzerin:„Eintauſend Dollar!“ ld, vielleicht genügen Ihnen aber 1 1 a lar!„( a n Die reiche Frau muſterte die Pawlowa recht eindringlich 5 und ſagte: 5 f If Bernard Shaw war zur Erholung in die ſchottiſchen Moore gereiſt. Drei Tage ging alles gut, da fiel ihm auf, daß das zum Kochen und Waſchen und überhaupt für alle Zwecke gebrauchte Waſſer muffig roch und einen bräunlichen Farbton hatte. Kurz entſchloſſen füllte er eine Flaſche mit der Flüſſigkeit und ſchickte ſie ſeinem Arzt zur Unterſuchung, bat um telephoniſche Auskunft. Nach vierundzwanzig Stunden ſchon hielt er ſie in Hän⸗ Sie lautete kurz und bündig: 5 „Frei von Eiweiß und Sie den. Emil Jannings, der Kraftmenſch und Schauſpieler, iſt bekannt dafür, daß er ſeine Worte nicht immer auf die Wagſchale legt, beſonders wenn er einige Gläſer guten Weins genoſſen. Auf einem Bankett der Filminduſtrie wurden nach der Reihe ſieben Reden gehalten, die Jannings alle ſchon auf die Nerven gingen. Was ihn aber erboſte, war, daß alle Redner ſich in Lobſprüchen über den Film überboten und kein einziger auch nur ein Wort über das Theater zu ſagen wußte. mit machtvoller Stimme in en Saal! „Auf all das, meine Damen und Herren, was wir bisher gehört haben, möchte ich den verehrten Vorrednern nur das bekannte Wort aus Götz von Berlichingen entgegenſchleu⸗ dern f 5 Totenſtille herrſchte im Saal, als Jannings fortfuhr: „Wo viel Licht iſt, iſt ſtarker Schatten!“ (Aus der Sammlung von Künſtleranekdoten, die Fritz Mack im Verlag von Heſſe u. Becker(Leipzig) herausgegeben Dior Tenor 8 i Nachdruck verboten) Carutto, ein tüchtiger Tenor, hat immer Pech. in Brüx und in Prag. Aber nirgends gefällt er. Im Gegen⸗ teil, er ſinkt ſo ab, daß ſchon im zweiten Akt der lokale Tenor ür ihn einſpringen muß. Seine Gage bekommt er aber avon lebt Carutto nun ſchon zwei Jahre. trotzdem Dauernd gaſtiert er auf Engagement als„Troubadour“ Heute in Linz, morgen in Binz, übermorgen in Brünn und an den„Troubadour“. Dies mal Großer „Um Gottes willen“, kommt er ganz aufgeregt z tor Baſch,„ich muß fort, ich muß ſofort fort.— Ge mir meine Gage—“ 5 i „Was?! „Es hilft alles nichts. Ich ſinge keinen Ton w Laſſen Sie Ihren Tenor einſpringen.“ 55 75 „Ja, aber warum denn?“ ſteht Baſch verzwei verſtehe Sie nicht.“ „Ganz einfach. Ich bin in gekommen.“ kann. Plötzlich ſchlug Jannings an ſein Glas, ſtand auf und rief 5 Das Wunder geſchieht. briſeſor Kart ce Carutto gefällt. Applaus nach dem erſten Al. Jetzt mitten in der Vorſtellung?? Weil ich den zweiten Akt überhau meinem ganzen Leben noch nit Jo Hanns Blühende Linde Schwer und ſüß wie alter Wein Strömt der Duft der Linden In die heiße Glut hinein, Wenn die Tage ſchwinden. Unterm Baume rauſcht ein Quell, Längſt verklang die Weiſe, 8 Die dort ſang ein Wandrer hell Zu der Linde Preiſe. Trunken lockt die Sommernacht, Und in ſchwülen Stunden i Iſt die Liebe dort erwacht, Hat ihr Glück gefunden. Denn es iſt ein weher Klang Und ein ernſtes Zeichen, Wenn die Hand beim Niedergang Blüt' und Frucht ſich reichen. un erſten Male über die Entſtehung der Heidelberger Feſt⸗ 4. Seite. Nr. 380 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 20. Juli 1920 Kommunale Chronik Tariferhöhung bei der Karlsruher Straßenbahn * Karlsruhe, 18. Juli. Die Schwierigkeiten der Karls⸗ ruher Städtiſchen Straßenbahn können nur durch eine Tarif⸗ erhöhung behoben werden. Die Gültigkeit der Barfahrſcheine zu 25 Pfennig wird beſchränkt auf Fahrten bis zu neun Teil⸗ ſtrecken und ein neuer Fahrſchein zu 30 Pfennig eingeführt. Der Preis für die Fahrſcheinhefte wird derart erhöht, daß die Fahrt für zwei Teilſtrecken 14,1 Pfennig(bisher 12,5) und für fünf Teilſtrecken auf 16,6 Pfennig(15) Pfennig zu ſtehen kommt. Außerdem werden die Preiſe für Sonderwgen er⸗ höht. Die Einnahmen ſind im zweiten Quartal 1929 gegenüber dem zweiten Quartal 1928 um rund 50 000 Mark zurückgegangen, die Zahl der beförderten Perſonen um rund 500 000. Der Villinger ſtädtiſche Voranſchlag angenommen * Villingen, 18. Juli. Nach zweitägiger Sitzung wurde geſtern vom Bürgerausſchuß der ſtädtiſ che Voran⸗ ſchlag für 1929 verabſchiedet. Trotz ſtarker Anſpannung ſind die Finanzen Villingens geſund. Die letztjährige Um⸗ lage konnte beibehalten werden. Sie beträgt für das Grund⸗ vermögen 60 Pfennig, für das Betriebsvermögen 24 Pfennig und für den Gewerbeertrag 300 Pfennig für je 100 Mark Steuerwert. Ebenſo wurde die Krediterhöhung um 70 000 Mark für die Erweiterung des Friedri ch s ⸗Kran⸗ kenhauſes unter Anbau eines Mütterheimes ein⸗ ſtimmig angenommen. An größeren Projekten ſtehen für die nächſte Zeit bevor die Erbauung eines Gutshofes für das Spital außerhalb der Stadt, die Herſtellung eines weiteren Durchbruchs am Riettor für den Fußgängerverkehr, die Ver⸗ legung der Polizeiwache in Verbindung mit der Umgeſtaltung des alten Kaufhauſes ſowie die Erſtellung eines Hallen⸗ ſchwimmbades. Ueber das letzte Projekt ſind die Meinungen in der Bevölkerung allerdings noch ſehr geteilt. ———— Tagungen Badiſcher Landesfiſchereiverein verſammlung in Kehl Der Badiſche Landesfiſchereiverein hielt am 15. Juli in Kehl ſeine 5. Generalverſamlung ab. Miniſter Dr. Leers eröffnete die Generalverſammlung. Der Landesfiſchereiverband hat in den we⸗ nigen Jahren ſeines Beſtehens eine erfreuliche Tätigkeit entfaltet: 5. General- Dieſe iſt auch mehr und mehr anerkannt worden. Berufs⸗ wie Sportfiſcher ſind von einer großen Gefahr umgeben. In weiten Kretſen hat ſich ſeit Jahrzehnten eine Gleichgültigkeit gegen unſere Fiſchbeſtände ausgebreitet, die Schäden unbeachtet ließ. Unſere Bemühungen, auch die Sportfiſcher, die an und für ſich zwar eine unerfreuliche Erſcheinung für den Berufsfiſcher ſind, bei uns zu vereinen, iſt teilweiſe gelungen; es iſt zu hoffen, daß die Ver⸗ einigungsbeſtrebungen auch weiterhin Fortſchritte machen. Beide haben doch letzten Endes die gleichen Intereſſen, nämlich unſeren Fiſchbeſtand geſund zu erhalten, damit auch unſere Nachkommen etwas davon haben. Landrat Schindele⸗Offenburg überbrachte die Grüße und Wünſche des Miniſters des Innern. Nachdem noch verſchledene Redner Grüße überbracht und ihr Intereſſe bekundet hatten, gab Miniſter Dr. Leers ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß die Tagung in Kehl ſo warmem Intereſſe begegne. Dann erſtattete Geſchäftsführer Dr. Kopf den Jahresbericht. Die Mitgliederzahl be⸗ trägt 2805. Der Zahl der ausgegebenen Fiſchkarten nach(7267) ſollte die Zahl der Mitglieder bedeutend höher ſein. Der Verein wird alle Auſtrengungen machen, alle Fiſcher in ſeinen Reihen zu organi⸗ ſieren. Der Bericht macht dann im einzelnen Mitteilungen über Fangergebniſſe im Bodenſee, im Rhein uſw. und über die geplanten Verbeſſerungen der Altwaſſerverhältniſſe am Mittelrhein. Leider ſtehen dem Verein hierfür nur wenig Mittel zur Verfügung. Die Fiſchpäſſe am Oberrhein und am Neckar haben ſich ſehr gut bewährt. Der Bericht fordert eine ſchärfere Kontrolle und Durchführung der Abwäſſerſchäben. Die Relherſchäben haben im verfloſſenen Jahr zugenommen, es wurden für 72 Reihe die Prämten ausbezahlt, Ottern wurden dagegen nur zwei gefangen. Die durch das ſtarke Eis und die vorgenommenen Sprengungen geſchädigten Fuß⸗ mündungen ſollen neu beſetzt werden. Der Bericht ſchließt mit der Bemerkung, daß der Verein nicht in dem Maße tätig ſein könnte, wenn nicht das Miniſterium des Innern ihm ſo bedeutende Zuwen⸗ hungen gemacht hätte. Der Vorſitzende dankte dem Geſchäftsführer für ſeinen Bericht und gibt dann den Voranſchlag bekannt. Dieſer balanziert in Ein⸗ nahmen und Ausgaben mit 33 000 Mk. Der Vorſitzende bemerkt, daß bei einer Einnahme von 33 000 Mk. 2200 Mk. Mitgliederbeiträge eigentlich ſehr gering ſeten; was der Verein leiſte, leiſte er eigent⸗ lich aus Beiträgen des Reiches, des Landes und anderer Organi⸗ ſattonen. Der Ausſchuß hat beſchloſſen, die Prämien für Rether auf i Im Verlag„Das Theater“, Berlin W 35, iſt ſoeben das Fe ſtſpielbuch der Heidelberger Feſtſpiele erſchienen. Es bringt wiederum eine Reihe bedeutſamer Beiträge erſter Autoren zu den Feſtſpielaufführungen und Werken dieſes Feſtſpieljahres. Mit beſonderem Intereſſe lieſt man den ge⸗ haltreichen Aufſatz des Paters Muckermaun über Florian Geyer:„Der deutſchen Zwietracht mitten ins Herz“. Gerhart Hauptmann ſelbſt iſt mit einer Reihe menſchlich und dichteriſch tiefgreiſender Aphorismen vertreten. Ueber Florian als makfonales Drama ſchreibt noch Alfred Kerr, während ein weiterer Auſſatz„Der Dichter als Wahrſager“ überraſchende Feſtſtellungen darüber bringt, wie Hauptmann im Florian Geyer ſpätere Geſchichtserkenntniſſe über die Geſtalt des Geyer in ſeinem Drama ſeherhaft vorwegnahm. Zur Auf⸗ führung von Troilus und Ereſſide führt ein Eſſay von Wil⸗ helm von Scholz; Carl Zuckmeyer friſcht anregend ſeine Het⸗ delberger Feſtſpielerinnerungen auf. Ein Gedenkblatt iſt dem unvergeßlichen Mephiſto und Didrik der Heidelberger Feſtſpiele, Albert Steinrück, gewidmet. Arthur Eloeſſer widmet eine ſchöne Betrachtung„Thomas Mann als Redner“, da Thomas Mann in dieſem Jahre die Eröffnungsrede der Feſtſpiele halten wird. Der Leiter der Feſtſpielgemeinde, Dr. Rudolf K. Goldſchmit, legt prinzipielle Gedanken zum Heidelberger Feſtſpiel⸗Theater dar und berichtet gleichzeitig ſpiele, Das Feſtſpielbuch enthält außer reichem Bildmaterial uch die Zettel der drei Aufführungen(„Troilus und Creſ⸗ ſida“,„Sommernachtstraum“ und„Florian Geyer“) und ein vollſtändiges Verzeichnis der für die Mitwirkung verpflich⸗ teten Künſtler. d 8 und lebens vollere Art des 8 Mark feſtzuſetzen. Eine längere Zeit nahm die Entgegennahme von Vorſchlägen über Abänderung des Fiſchereigeſetzes in Anſpruch. Von verſchiedenen Seiten wurde ein neues Fiſchereigeſetz verlangt, ein Verein in Mannheim hatte hierfür allein 32 Anträge bereit; andere verlangen eine Aenderung der Schonzeit, einheitliche Pachtbedingungen der Domänenämter, Beſeitigung oder Beſchrän⸗ kung der Schockerfiſcheret auf dem Rhein. Die einzelnen Fragen löſten eine lebhafte Ausſprache für und wider aus. Man konnte manch bewegliche Klage über die Lage der Berufsftiſcher hören. Zu Vertretern des Landesfiſchereivereins im Deutſchen Fiſcherei⸗ verein wurde Dr. Koch und der Vorſitzende des Deutſchen Angler⸗ bundes Stolz Mannheim beſtimmt. Die nächſte Tagung findet in Eberbach ſtatt. Badiſch⸗Pfälziſcher Buchhändlerverband Der Badiſch⸗Pfälziſche Buchhändlerverband ſchloß ſeine Jahres⸗ tagung in Pforzheim ab. 1875 wurde der Verband gegründet, er zählt 238 Mitglieder. Die Verhandlungen unter Leitung des Vorſitzenden, Buchhändler Freihen⸗Heidelberg, beleuchteten die mißliche Lage des Sortiment⸗Buchhandels, die auch durch die Zurückhaltung der Behörden im Bücherkauf ſtark beeinflußt wird. Der nächſte Tagungs⸗ ort iſt Konſtanz. Aus dem Lande Schulſynode des Kirchenbezirks Oberheidelberg sch. Heidelberg, 16. Juli. Im Saale des Lutherhauſes in Heidelberg fand die Schulſynode des Kirchenbezirks Oberheidelberg ſtatt, die aus den zum Bezirk zählenden 17 Gemeinden, von über 100 Lehrern und Geiſtlichen, beſucht war. Den Vorſitz führte Dekan Walther Schwetzingen. In ſeinen Begrüßungsworten führte er aus, der Religions⸗ unterricht diene dazu, religiöſe Perſönlichkeiten heranzubilden. Die heutige Pädagogik erſtrebe Bildung des Verſtandes und körperliche Ausbildung durch Turnen und Sport. Doch das ſei nicht allein Aufgabe der Erziehungsarbeit. Auch das Ge⸗ mütsleben habe ein Recht auf Ausbildung und Pflege. Die Freiheit des Glaubens und Gewiſſens müſſe gewahrt werden. Das Konkordat ſei in Preußen angenommen; wie lange werde es dauern, dann werden wir auch ein badiſches Konkordat haben. Deshalb müſſe man auf der Hut ſein, um die Güter der evang. Kirche zu wahren. Aller Zwang, alles Dogma, kann vom Uebel ſein, und auf eine falſche Bahn lenken. Unſere Kinder müſſen vor allem zu religiöſer Entwicklung erzogen werden. Es gelte, den Hunger der Menſchenſeele nach Ewigkeitswerten zu ſchützem, zu fördern und zu pflegen. Dabei müſſe immer wieder auf die heilige Schrift zurückgegriffen werden. Anſchließend hielt Dekan Schmitthenner⸗ Wiesloch einen Vortrag über „Das Bibelleſen in der Volksſchule und den entſprechenden Klaſſen der höheren Schulen“. In ſeinem etwa einſtündigen Vortrag ging er auf die Bedeutung der Bibel als Schul⸗, Volks⸗ und Hausbuch ein, das ſo ſehr bekämpft, widerlegt, ge⸗ achtet, geehrt und ſo ſehr in den Kampf der Weltanſchauungen hineingezogen werde. Das Bibelleſen in der Schule müſſe vor allem die großen Zuſammenhänge, Zeitabſchnitte, Erfolge und Fortſchritte hervorheben, u. auf die ſozialen Stücke beſon⸗ derer Art aufmerkſam machen. Dekan Walt her dankte dem Redner für die perſönliche Note, die er ſeinen Ausführungen gegeben, und insbeſondere für die religiöſe Wärme ſeiner Worte. Eine rege Aus ſprache ſchloß ſich an. Dann führte Religionslehrer Keller⸗ Heidelberg mit einer Klaſſe von 20 Fortbildungsſchülerinnen, eine Katecheſe über das„Gebet“ unter beſonderer Berückſichtigung der Bitt⸗ und Fürbitt⸗, ſo⸗ wie der Dankgebete vor. Nach Beendigung der Ausſprache ſchloß Dekan Walther die Synode mit dem Wunſch, daß ſie die Erziehugnsarbeit aller Religionslehrer ſegenbringend befruchten möge. * sch. Schwetzingen, 18. Juli. Gegenwärtig findet hier in der Zeit vom.—20. Juli, für die Lehrer an den Volksſchulen des Landbezirks Man nche i m, ein latägiger Turnkurſus ſtatt, der in Anweſenheit des Schulrats Spieß ⸗ Mannheim, eröffnet wurde. Beteiligt ſind 32 Lehrer aus Schwetzingen, Hockenheim, Friedrichsfeld, Seckenheim und ſonſtigen benach⸗ barten Orten. Der Kurs, der unter Leitung des Studienrats Latterner von der Landesturnanſtalt Karlsruhe ſteht, gliedert ſich in zwei Teile, einen theoretiſchen und insbeſon⸗ dere einen praktiſchen Teil. Er bezweckt die Einführung und Einarbeitung der Lehrer in das zeitgemäße und moderne Tur⸗ nen, damit in den Volksſchulen allmählich mit den alten, über⸗ lebten Formen gebrochen wivd. Es ſoll ein neuer Geiſt, ein ſinngemäßer und zweckentſprechender Turnbetrieb, eine ſtil⸗ Turnens Eingang finden. N D 12 5 Ein bemooſtes Haupt (Nachdruck verboten) Zu den älteſten Studenten Deutſchlands gehörte Anfang der vierziger Jahre Karl Dominique aus Landau in der Pfalz. Er hatte mit einigen Unterbrechungen alle Univerſi⸗ täten Deutſchlands, ſelbſt Greifswald, ſowie eine ungariſche, franzöſiſche, ſchweizeriſche, ja ſogar das damals noch be⸗ ſtehende Mecical⸗College zu Columbus im Staate Ohio beſucht. Carl Dominique ſtammte aus gutem Hauſe— ſein Vater war Richter in Landau— und hatte eine ſehr gute Erziehung genoſſen; doch bediente er ſich überall, wo er ſich aufhielt, ſeines guten, ehrlichen und gemütlichen Pfälzer Dialektes, den er ſehr gedehnt und in einem hohlen, gedämpften Ton ſprach. In dieſem Dialekt erzählte er manche luſtige Schnurre, ſo unter anderem: „Wie ich in Jena geweſe bin, da hot mich emol mein Leibfuchs invitiert, mit ihm in de Ferie zu gehe. Sein Vatter war Pfarrer in nem Dorf in Thüringe. Wie mich nun der junge Menſch ſein'n Vatter vorgeſtellt hot, do guckt der ganz groß und ſagt: Dominique?— Ei, ſo einer namens Domini⸗ que hat auch zu meiner Zeit in Halle ſtudiert. Und do guckt ich ihm ſo recht ins Geſicht und ſchrei ihm zu: Ei, altes Haus, kennſcht du mich denn nit me?— Ich bin ja der Do miniqite, mit dem du ſtudiert hoſt.“ Und da is er mir um de Hals ge⸗ falle und hot ä arge Freed gehat.“ A. Asten. Kunſt und Wiſſenſchaft Man ſpürt ehrliches Be⸗ Mannheimer Kunſtverein. mühen, auſtändige Ausſtellungen zuſammen zu bringen, die leider beim Publikum nicht immer das genügende Intereſſe finden, denn es iſt manchmal beſchämend leer in den an ſich angenehm kühlen Räumen der alten Stadtkirche in L 1, 1. Da intereſſiert zunächſt Haus Baumann Würzburg mit ſach⸗ lich ernſten, in der Farbe etwas dunkel, aber innerlich ſtark empfundenen Stilleben und Bildniſſen. Baumann geht der Natur mit ſcharfen Augen nach, die Handſchrift bleibt noch Durlach, 18. Juli. Vermißt wird ſeit dem 16. Julk ein 16jähriges Mädchen aus Durlach. Nach Angaben der Angehörigen liegt der Grund der Entfernung in Angſt vor Strafe, weil ſie die Handelsſchule zwei Mal ohne Grund verſäumt hat. 5 a * Forbach i. Murgtal, 18. Juli. Geſtern nachmittag war der 25jährige Maler Mathias Fiſcher von Pfalzſtetten in Raumünzach damit beſchäftigt, unterhalb der Stromleitung das Geſimſe an einem Hauſe zu ſtreichen. Dabei trat er auf einen Dachziegel, der durchbrach. Beim Hinabgleiten berührte er die 20000 Voltleitung des Kraftwerkes Raumünzach, was den ſofortigen Tod des jungen Mannes zur Folge hatte, Aus der Pfalz Die Wörther Verkehrsverhältniſſe * Ludwigshafen, 19. Juli. Zu den beanſtandeten ſchlechten Bahnverbindungen nach und von Wörth(Pfalz) wird von zuſtändiger Stelle mitgeteilt, daß ein Anhalten der beiden Eil⸗ züge E 219 und E 220 aus wirtſchaftlichen Gründen nicht in Frage komme. Dieſe beiden Züge müßten an den Zielſtationen wichtige Anſchlüſſe erreichen. Zu der in Frage kommenden Streckenlänge von nur 42 Kilometer brauchen die beiden Eil⸗ züge eine Fahrzeit von 65 Minuten. Dieſe erhebliche Zeit⸗ ſpanne wird durch den Maſchinenwechſel an beiden Rheinufern in Maxau und Maximiliansau bis Wörth verur⸗ ſacht, denn über die Schiffbrücke können ſchwere Maſchi⸗ nen nicht fahren. Dann bleibt von Maximiliansau bis Wörth eine nur 2 Kilometer lange Strecke und es iſt unmöglich, einem Eilzug auf einer ſo kurzen Strecke eine größere Anfangs⸗ geſchwindigkeit zu geben. Der Einlegung eines Perſonen⸗ zugspaares ſtehen die ſchärfſten Proteſte der Rhein⸗ ſchiffahrtsgeſellſchaften gegenüber, die das noch öftere Wieder⸗ verſchließen der Schiffsbrücke energiſch bekämpfen, da dem Schiffsverkehr ohnehin große Zeitverluſte entſtehen. ** * Kaiſerslautern, 19. Juli. Am 17. Juli gegen 22.30 Uhr durchrannte ein Laſtkraftwagen der Brauerei Marhoffer⸗ Kaiſerslautern beim Ausweichen vor einem entgegenkommen⸗ den Kraftwagen ein Schutzgeländer am Hauptbahn⸗ hof und fiel etwa eineinhalb Meter in die Tiefe auf den Bahnkörper. Der Wagen wurde nur leicht beſchädigt. Verletzt wurde niemand. Auch trat keinerlei Störung im Zugverkehr ein, da der Unfall ſich zur Zeit der Betriebs⸗ nachtruhe ereignete. Schluß des redaktionellen Teils „Keine Eleganz ohne Scgönheits. pflegel“ sagt die anmutige FIIlmkäünstlerin Sritta Ley. Hfioto daſa wenn durch die leichten eleganten Kleider und Wie häßlich ist es, 8 1 seidenen Strümpfe Härchen oder Haarflaum sichtbar sind und die ele- gante Erscheinung entstellen. Die Anwendung des Raslermessers ver- bietet sich, da es kratzt, Pickel verursacht und die Härchen nur um durstigen Frau. Frei von unangenehmem Geruch, wird es wie jede Hautereme aus der Tube gedrückt und macht in 5 Minuten jede gewünschte Hautstelle glatt, zart und wei. Dabei bleibt T A K I weich bis zum Tubenrest und ist daher sparsam im Gebrauch. T AK* in neuer Zusammensetzung ist eine berrliche Erfindung, die sich die Herzen aller Frauen erobert hat. Ein Versueh gewinnt Sie für immer. TANK ist in allen einschlägigen Gesclidſten erhältlich zum preise von M..50 pro Tube. feder J General. vertretun 1 etwas im Modiſchen ſtecken. Wilder gibt ſich Robert Holl ⸗ Cannſtatt. In ſeinen naturlebendigen, geiſtig erhöhten Land⸗ ſchaften ſteigert er durch ſcharfe Farbenkoutraſte nebeneinan⸗ der geſetzter Pinſelſtriche die Glut ſeiner inneren Geſichte. Seine Bilder wirken wuchtig, wenn auch manchmal unruhig. Maria Pfeiffer⸗Urſpruch-Düſſeldorf erlebt die Land⸗ ſchaft ihrer weiten Reiſen impreſſtoniſtiſch, wobei Großzügig⸗ keit der Auffaſſung vorherrſcht. Sehr friſch ſind ihre Aqua⸗ relle. Dann feſſeln eine kleine Reihe intimer Landſchaften des bayeriſchen Hochlandes von M. Zettle r- München, geſchickt gerahmt und vor allem preiswert. Zettler ſkizziert die Land⸗ ſchaft, gibt aber ſchon in der Skizze viel, Eigenartige Auf⸗ faſſung zeigen die Scherenſchnitte von Johanna Craß⸗ Darmſtadt, die erfreulicherweiſe die ausgetretenen Wege einer ſüßlichen Schwarzweißkunſt vermeidet und ſtark in Empfin⸗ dung und moderner Bewegung ihre ſeeliſche Stimmung ge⸗ ſtaltet. ö Mannheimer Künſtler auswärts. Aus der Geſangs⸗ und Opernſchule Emma Wolf⸗Dengel wurde Emma Kittel als Altiſtin für kommende Spielzeit an das Stadt⸗ theater Heidelberg, ſowie Franz K th als erſter lyriſcher Tenor an das Stadttheater Koblenz verpflichtet. dedem das ſeine (Nachdruck verboten.) Dinkels hat einen Todfeind, den Jekel. Eines Tages geht Dinkels auf der Straße und erblickt vor ſich einen Mann, den er irrtümlich für Jekel hält. In dieſer Meinung verſetzt er ihm von hinten eine fürchterliche Ohrfeige. Der alſo Mißhandelte wendet ſich mit einem Wehgeſchrei um Jetzt erſt erkennt Dinkels, daß er ſich an einem Falſchen, einem gewiſſen Ontof, vergriffen hat. Ontof:„Was fällt dir ein, was ſchlägſt du mich?“ Dinkels:„Nimm's nur nich übel. Ich hab' nämlich ge⸗ glaubt, es wäre Jekel.“ Ontof:„Un wenn's der Jekel is? Mußt du ihm ſolch eine derbe Ohrfeige geben, hes“ ö f Darauf Dinkels ſehr entrüſtet:„Miſch' dich gefälligſt vaſtanden?!“ nich in meine Angelegenheiten, Ontof, 5 Willy Reese. so stärker nachwachsen läßt. T A K 1 1929 ist das Ideal jeder schönheits- Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Sette. Nr. 950 „ TTamstag, den 20. Juli 1929 GBGrrichtszeitung ch Schöffengericht Darmſtadt Der Kaufmann Reimann von Bremerhafen, in Darm⸗ ſtadt wohnhaft, der ſeit 15 Jahren Auto fährt, wollte am Samstag, den 18. Auguſt 1928, ſeine kranke Frau in die Hei⸗ mat bringen. Am Nachmittag dieſes Tages hatte er an der Kreuzung der Straßen Sprendlingen Offenbach und Götzen⸗ Hain Neu⸗Iſenburg einen Zuſammenſtoß mit einem von Darmſtadt kommenden Motorradfahrer. Wegen allzugroßer Geſchwindigkeit an unüberſichtlicher Stelle hat der Autofahrer eine Geldſtrafſe von 1000 Mk. erhalten, da die dadurch bekundete Fahrläſſigkeit eine erhebliche Verletzung des Mo⸗ torradfahrers verurſacht hatte. Der Angeklagte brachte den Verletzten bis zu ſeiner Wohnung und fuhr daun weiter, um nach ſeinem Beſtimmungsort zu gelangen. Der eine Sach⸗ verſtändige betont, beide Fahrer ſeien wohl nicht vorſchrifts⸗ mäßig gefahren, der andere erachtet, der Autofahrer ſei zu raſch gefahren und habe die gerade an dieſer Kreuzung ge⸗ botene Sorgfalt nicht beobachtet. Der Verteidiger betont, daß das Ueberſehen der Warnungstafel durch den An⸗ geklagten für den Unfall nicht kauſal geweſen ſei. Der Motor⸗ radfahrer ſei ja doch in der gleichen Richtung wie der Auto⸗ fahrer gefahren, der ihn habe überholen wollen. Es ſei nicht einwandfrei bewieſen, wo und wie der Unfall ſtattgefunden habe. Die Große Strafkammer Darmſtadt verwirft die Berufung. Die Heusweiler Sparkaſſenaffäre vor Gericht Der frühere Rendant Phil. Matheis von der Spar⸗ und Darlehenskaſſe in Heusweiler hatte ſich vor der zweiten Ferien⸗Strafklammer Saarbrücken zu verantworten. Ihm wurden Untreue und Unterſchlagungen zum Nachteil der Kaſſe zur Laſt gelegt. Seine Geſchäftsführung hatte zur Folge, daß die Kaſſe nicht nur zuſammenbrach und ihr ge⸗ ſamtes Kapital verlor, ſondern darüber hinaus noch 175 Millionen Franken Schulden hatte, Während der Angeklagte und ſein Verteidiger den Standpunkt vertraten, lediglich im Intereſſe der Kaſſe gehandelt zu haben, war der Vertreter der Klage der Anſicht, daß Matheis der Kaſſe abſicht⸗ lich geſchadet habe und beantragte deshalb eine Gefängnis⸗ ſtrafe von einem Jahr. Das Urteil brachte eine erhebliche Minderung des Strafantrages. Wegen Unterſchlagung wurde Matheis zu 5 Monaten Gefängnis, wegen Nichtbuchens von Zinſen zum Schaden der Kaſſe zu zwei Monaten Gefängnis, insgeſamt zu ſechs Monaten Gefängnis ohne Straf⸗ aufſchub verurteilt. 8 K S8 Falſcheid um einen Muſikwettſtreit. Das Erweiterte Schöffengericht Freiburg i. Br. verurteilte den 26 Jahre alten Fabrikarbeiter Krauß aus Au a. Rh. wegen fahr⸗ läſſigen Falſcheides zu vier Monaten Gefängnis. Krauß hatte in einer Feſtſtellungsklage, die der Muſikverein Grenzach gegen den Alemanniſchen Muſikverband geführt hatte, aus⸗ geſagt, die Stadtmuſik Lörrach habe das auf dem letzten Neuenburger Muſikfeſt von ihr vorgetragene Brinaviſta⸗ ſtück bereits drei Wochen vor dem Feſt in der Hand gehabt und durchgeprobt, weshelb ſie mit einem geringen Vorſprung vor dem Muſikverein Grenzach den erſten Preis bekam. Die Be⸗ hauptung war natürlich unzutreffend. Der Fall grenzte hart an Meineid. § Beſtrafung wegen Straßenraubs. Vor dem Schöffen⸗ gericht Freiburg i. Br. hatte ſich ein 24 Jahre alter Hilfs⸗ arbeiter aus Kollnau wegen Straßen raubs zu verant⸗ worten. Er überfiel an dieſem Tage auf der Straße nach Langenordnach die 58jährige Witwe Wehrle aus Neuſtadt, ſchleppte ſie ins Gebüſch, betäubte die Frau mit Stock ⸗ ſchlägen und raubte ihr die Handtaſche mit wenigen Mark Inhalt. Der Räuber wurde von dem Schuhmacher Kreutz aus Joostal geſtellt und der Gendarmerie in Neuſtadt über⸗ geben. Das Gericht verurteilte den Angeklagten in Anbetracht ſeiner bisherigen Strafloſigkeit und ſeiner harten Jugend zu drei Jahren Gefängnis unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre. 0 Hotelier Aſal vom Notſchrei von der Anklage der fahr⸗ ü läſſigen Tötung freigeſprochen. Das Schöffengericht Wal ds⸗ hut verhandelte gegen den Hotelier Emil Adolf Aſal vom Notſchrei wegen fahrläſſiger Tötung. Die Verhandlung fand in Schönau ſtatt. Zu Grunde lag der bekannte bedauerliche Vorfall in der Nacht vom 28. zum 29. g. 1928, wo infolge Eindringens der Oyydgaſe aus dem unterhalb des Schlaf⸗ zimmers gelegenen Motorenraum die Telegraphenarbeiter Imberg und Fehr getötet wurden. Au; Grund der Zeugen⸗ ausſggen und der Sgchverſtändigengutachten kam das Gericht 5 zu einer Freiſprechung, mit der ſich allerdings, wie wir . hören, die Staatsanwaltſchaft nicht zufriedengeben, 5 ſondern Berufung einlegen will. Der Oberingenieur und der Monteur der Motoren liefernden Firma wurden wegen Verdachts der Täterſchaft unvereidigt vernommen. 8 Raubmörder Seinſoth verurteilt. Vor der 1. Straf⸗ kammer in Saarbrücken wurde der Mordprozeß gegen den 17 jährigen Lehrling Seinſoth, der im März dieſes Jahres ſeinen Lehrmeiſter, den Bäckermeiſter Bächſtädt, auf beſtialiſche Weiſe ums Leben gebracht hat, 3000 Franken entwendet und nach vollbrachter Tat das Haus ſeines Lehr⸗ meiſters angezündet hat, verhandelt. Die Anklage lautete auf vorſätzliche Tötung, vorſätzliche Brandſtiftung und Diebſtahl. Das Gericht erachtete den Angeklagten im vollen Sinne der Anklage für ſchuldig und erkannte auf die für Jugendliche höchſtzuläſſige Strafe von 15 Jahren Ge⸗ fungsfriſt einzuhalten 3 fängnis. Seinſoths Verteidiger behielt ſich vor, die Beru⸗⸗ Keil Berlin, 19. Juli.(Drahtber.) Ueber den ſchönen Plätzen des Rot⸗Weiß⸗Clubs lag beim Beginn des Interzonenfinals um den Davispokal zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staaten eine wahre Tropenglut, trotzdem waren aber die Tribünen bis auf den letzten Platz gefüllt. Der Andrang war noch ſtärker, als vor acht Tagen beim Kampf gegen die Engländer und das Bild der Anlagen und Zuſchauerränge womöglich noch farbiger und intereſſanter. Die Spiele ſelbſt brachten den erwarteten Ausgang, die beiden Punkte des erſten Tages fielen an die Amerikaner. Big Bill Tilden beſiegte Moldenhauer in 55 Minuten:2,:4, 614 und der ſeit Paris und Wimbledon weſentlich verbeſſerte Hunter bezwang Prenn in vier Sätzen 316, 618,:4, 628. Die deutſchen Vertreter enttäuſchten nicht, ſie leiſten ſehr tapferen Widerſtand, waren aber dem Können der beiden Amerikaner nicht gewachſen. Da mit Sicherheit anzunehmen iſt, daß die US A⸗Spieler am Samstag das Doppelſpiel gewinnen werden, ſo dürfte der Endſieg der Amerikaner bereits am zweiten Tage feſtſtehen. Nach den Ergebniſſen des Freitags iſt ſogar ein 510⸗Sieg der Amerikaner möglich. Auch Prenn verliert Gegen die Aufſtellung von Hunter waren bei den Amerikanern ſtarke Bedenken laut geworden, aber Tilden ſetzte durch, daß Hunter ſpielen durfte. Und Tildens Sach⸗ und Fachkenntnis be⸗ hielt wieder einmal recht. Hunter war gegenüber ſeinen Spielen in Paris und Wimbledon einfach nicht wiederzuerkennen, ſo ſtark hatte er ſich verbeſſert. Preunn begann ſehr angriffsfreudig. Nach einem :1 kam der Deutſche mit Bombenvorhandſchlägen 31 in Führung. Durch einen zu langen Lob verlor er aber das fünfte Spiel, im näch⸗ ſten Spiel ging es Hunter mit einem langen Lob ebenſo. Obwohl Prenn zu lahmen begann, brachte er unter dem Beifall der Zu⸗ ſchauer doch den erſten Satz:3 an ſich. Im zweiten Satz gelang nach einem:1 für Hunter dem Deutſchen der Ausgleich. Prenn ging ſogar:2 in Führung. Der Amerikaner wurde aber nun immer beſſer, beſonders am Netz und nachdem Prenn nach 52 noch ein Spiel gewonnen hatte, erreichte Hunter nach 23 Minuten Satzbauer 613 den Matſchball. Im dritten Satz mußte der Deutſche dle vier erſten Spiele an den Amerikaner abgeben. Hunter war in ganz großer Form, Prenn ging aber noch einmal energiſch an den Gegner und kam bei 313 Etwas über die Ausſichlen (Schluß von Nr. 326) 5 Die Ausſichten unſerer Beſten in den einzelnen Kämpfen ſind in dieſem Jahre ſchwerer als ſonſt zu beurteilen. Wir haben eine Reihe von neuen Talenten, die noch wenig erprobt ſind, aber gerode deshalb leicht Ueberraſchungen bringen können. Auf der anderen Seite ſind zahlreiche der alten Kämpen in dieſer Saiſon noch wenig hervorgetreten. Beiſpielsweiſe Dr. Pelzer, Engelhardt, Büchner, Dobermann. Man weiß nicht genau, was dieſe Athleten zur Zeit leiſten können und wird darum leicht unſicher, wenn man ſie bezw. ihre Chancen einreihen ſoll. Trotzdem ſei der Verſuch gemocht. 100 Meter: Titelverteidiger iſt Corts, der ſetzt wieder für ſeinen alten Heimatsverein Vfg. Remſcheid ſtartet. Corts beſitzt in ſeiner gegenwärtigen Form wenig Ausſichten, noch einmal Meiſter zu werden. Enter den 20 Teilnehmern ſchälen ſich auf Grund ihrer letzten Leiſtungen Eldracher(Eintracht Frankfurt), Lammers(Olden⸗ burg), Jonath(Hannover), Körnig(Charlottenburg), Geerling (Chemnitz) und Borgmeyer(Münſter) als chancenreichſte Sprinter heraus,. Die beſte und ſtabilſte Form beſitzt ſcheinbar Eldracher, der in den letzten Wochen alles ſchlug, was ſich in den Weg ſtellte. El⸗ dracher vor Lammers und Jonath iſt unſere Meinung, 8 200 Meter:(Titelverteidiger Körnig 21,6 Sek.— 18 Teilnehmer). Hier hat der Titelverteidiger eine erſte Chance. Aber er wird mit Eldracher, Lammers, Dr. Wichmann(Frankfurt), Jongih und Borg⸗ meyer ſehr zu rechnen haben. Körnig, Eldracher und Lammers er⸗ warten wir auf den erſten drei Plätzen, für den Sieg geben wir wieder Eldracher die erſte Chance. 8 400 Meter:(Titelverteidiger Büchner⸗Magdeburg; 13 Teilneh⸗ mer). Der vorjährige Meiſter hat in Engelhart, Storz⸗Halle, Krebs⸗ Hamburg und Neumann⸗Mannheſm feine gefährlichſten Rivalen, man darf aber annehmen, daß Büchner noch einmal in Front bleiben wird. 1 5 800 Meter:(Titelverteidiger Engelhardt,:52,4 Minuten; 15 Teilnehmer), Iſt Engelhardt, der nach ſeinem Unfall in dieſer Sat⸗ ſon erſt ſpät mit dem Training beginnen konnte, ſchon wieder ſo weit? Das iſt die Frage, Kauſmann⸗Hannoyer, Dr. Peltzer, Müller⸗ Berlin und pielleicht auch die Süddeutſchen Leſebre und Göricke wer⸗ den dem Titelverteidiger hart zuſetzen. 1500 Meter:(Titelverteidiger Wichmann⸗arlshorſt:58,4 Min. 20 Teilnehmer). Ueber dieſe Mitteloiſtanz haben wir in dieſer Sai⸗ ſon noch keine wirklich erſtklaſſigen Leiſtungen geſehen. Vielleicht kommt Wichmann, der u. E, auch in dieſem Jahre die beſten Aus⸗ ſichten beſitzt, in der ſcharſen Konkurrenz der Böcher, Schilgen⸗Darm⸗ ſtadt, Hofmann⸗München, Bubh⸗Berlin als Erſter unter die 4 Mi⸗ nuten⸗Grenze. 5000 Meter:(Titelverteidiger) Boltze⸗Hamburg 15109 Minuten; 16 Teilnehmer]. Der Meiſter des letzten Jahres iſt krank. In ſeiner Abweſenheit wird es zu einem ſcharfen, ſchwer zu beurteilenden Ringen zwiſchen Diekmann(Hannover), Kohn(Berlin), Helber 1 (Stuttgart) und Kilp(Düſſeldorf) kommen. Wir ſind geneigt, zum kräftigen Helber zu halten, der u. a. den Hannoveraner Diekmann am meiſten zu fürchten hat. 7 10.000 Meter:(Titelverteidiger Kohn⸗ Charlottenburg 32:36, Minuten. 13 Teilnehmer). Die beſte Saiſonleiſtung hat bislang der kleine Hamburger Petri gebracht, der ſogar mit einer neuen deut⸗ ſchen Höchſtleiſtung aufwartete und als erſter deutſcher Läufer unter die 32 Minuten⸗Grenze kam. Er wird Helber(Stuttgart), Kohn (Berlin) und Schaumburg(Münſter) am meiſten zu fürchten haben. Marathonlauf.(Titelverteidiger Wanderer⸗Potsdam:48.57 Std. — 22 Teilnehmer.) Dieſer lange Lauf iſt wie immer eine vollkommen offene Angelegenheit. Witterung und Straßenverhältniſſe werden eine große Rolle ſpielen. Von alten Namen iſt mancher verſchwunden, neue ſind dafür hinzugekommen. Von den alten verdienen neben Wanderer noch Schneider(Hirſchberg), Stellges(Bochim), Gerhard (Weilburg), Hempel(Berlin) und Reichmann(Siegen) unſer beſon⸗ deres Vertrauen. 110 Meter Hürden, 15 Sek.— 5 Teilnehmer.] Troßbach könnte wieder einmal Meiſter werden, er iſt in beſter Verfaſſung. Vorher muß er allerdings ſo ute Leute wie Welſcher(Eintracht Frankfurt) und Steinhardt (Karlsruhe) ſchlagen. 5 5 400 Meter Hürden. 5 55 Sek.— 9 Teilnehmer.] Ebenfalls ein offenes Rennen. N (Titelverteidiger: Neumann Mannheim ie Chancen Der erſte Tag des Davispokalkampfes Deutſchland— uA— Die Amerikaner führen nach dem erſten Tag:0 Deulſchlands Leichtathletik-⸗Meiſterſchaften (Titelverteidiger: Steinhardt„ Karlsruhe N eumann, Dann zog aber der Amerikaner wieder davon, um Nach einer Pauſe braten Prenn hatte einmal mit:2 ge⸗ zum Ausgleich. mit:4 den Satzgewinn ſicherzuſtellen. Beide recht friſch zum vierten Satz an. die Führung, war aber dann dem zähen Amerikaner nicht mehr wachſen und verlor den Satz 673. Vig Bill Tilden ſchlägt Moldenhauer N Pünktlich zur feſtgeſetzten Minute erſchtenen die beiden Spielen auf dem Platz. Der Deutſche wußte wohl, daß er im Kampf gegen den großen Tilden auf verlorenem Poſten ſtand, aber ſetzte doch alles daran, um ſeinem Gegner den Sieg ſo ſchwer als möglich zu machen. Und in der Tat mußte„Big Bill“ alle Regiſter ſeines großen Kön⸗ nens ziehen, um den Deutſchen in oͤrei Sätzen zu ſchlagen. Fabelhaft war der Bombenaufſchlag des Amerikaners, den zwar Mol⸗ denhauer ſpäter zu nehmen verſtand, der aber doch zahlreiche Punkte einbrachte. Der Deutſche ſpielte im erſten Satz etwas befangen, was an ſich verſtändlich war, denn er ſtand dem großen Tilden zum erſten⸗ male gegenüber. Nur zwei Spiele fielen an Moldenhauer, verhält⸗ nismäßig ſchnell und leicht hatte Tilden 612 den Satz an ſich gebracht, Im ziweiten Satz ging Moldenhauer in Führung. Tilden zog zwar ſchnell:1 gleich, aber Moldenhauer ging mit 118 erneut in Führung. Dann drückte Tilden noch mehr auf das hohe Tempo, er erzwang ſich im ſechſten Spiel den Ausgleich und zog bann auf 513 davon. Mit dem Einſatz aller Energie gewann Moldenhauer noch ein viertes Spie den:4 Satzgewinn des Amerikaners konnte er aber nicht mehr ver⸗ hindern. Beim öritten und entſcheidenden Satz übernahm Tilden 0 die Führung, aber noch gab ſich Moldenhauer nicht geſchlagen, e holte den Ausgleich und eine:1 Führung, Trotz eines Doppelfehler dem erſten und einzigen Spieles, kam Tilden dann auf:2, einem Zwiſchenfall kam es im ſechſten Spiel. Moldenhauer ſi a ſich durch eine Entſcheidung des Linienrichters bevorteilt; als Tilden wenig ſpäter im Schlag war, fing Moldenhauer den Ball mit 5 Hand ab. Aber auch der Amerikaner wollte ſich nichts ſchenken laſſen, er machte abſichtlich einen Doppelfehler. Beim 53 Stand für Big Bill kam es zum erſten Matchball, der aber mißlang. Ein A atmen ging durch die Zuſchauerreihen, es ſtand 514. Aber Tild machte mit einem Kanonenſchlag alle Hoffnungen zunichte, nach 58 Minuten hatte er mit einem:2,:4,:4 Sieg den erſten Punkt für Amerika ſicher geſtellt. Der Beifall für beide Kämpfer war ſtar Dr. Peltzer, Troßbach ſollte man auf den erſten Plätzen erw aber Klar(Karlsruhe) und einige andere Leutchen können raſchungen bringen. 55 Amal 100 Meter⸗Staffel.(Titelverteidiger: Eintracht⸗Frankfu — 0 Teilnehmer.) Es iſt kaum anzunehmen, daß die Eintracht g ſchlagen werden könnte. Charlottenburg und Phönix⸗Karlsruh die gefährlichſten Gegner. 5 Amal 400 Meter.(Titelverteidiger: Teutonia⸗Berlin 3118.1 — 10 Teilnehmer.) Teutonia muß in dieſem Jahre ſtark mit S. E. Charlottenburg, M. T..⸗Mannheim, Hamburger S. V. rechnen. Als Favorit gilt vielfach der H. S. B. Amal 1500 Meter.(Titelverteidiger: Teutonia⸗Berlin 16.42 Mir — 6 Teilnehmer.) Man kann ein ſpannendes Duell Teutonia kont S. C. Charlottenburg erwarten. N Hochſprung.(Titelverteidiger: Bonneder⸗Regensburg.905 m. 10 Teilnehmer.) Bonneéder beſitzt Talent genug, um noch einmal Meiſter zu werden. Aber er muß auch die Nerven haben, um mit Köppke(Stettin), Böwing(Hamburg), Huhn(Jena) und Schwar fiſcher(München) fertig zu werden. 3 Weitſprung.(Titelverteidiger: Köchermann⸗Hamburg.455 m 8 Teilnehmer.] Köchermann hat mit ſeinem.50 m Sprung bis die beſte Saiſonleiſtung vollbracht. Da er in ſeiner Form auch zie lich ſtabil iſt, müßte er vor Meier, Dobermann und Schlößke Front bleiben. f. Stabhochſprung.(Titelverteidiger: Müller⸗Cannſtatt.32 m. 7 Teilnehmer.) Müller iſt nicht am Start. Unſer neuer Rekordm Wegener(Halle) wird kaum eine ernſthafte Konkurrenz vorfinden Kugelſtoßen.(Titelverteidiger: Hirſchfeld 14246 m.— 9 Te nehmer.) Wer ſoll unſerem Weltrekordmann Hirſchfeld gefähr werden? Hirſchfeld wird wieder Meiſter werden, und zwar m einer weſentlich beſſeren Leiſtung als im Vorfahre. Uebler u Schneider⸗Rüſſelsheim find auf den Plätzen zu erwarten. 25 das ſtärkſte Vertrauen. gefährlich können aber Häuchen, Hirſ Speerwerfen.(Titelverteidiger: Schlokat 62.34 m.— 12 2 nehmer.) Molles, der eben erſt den Deutſchen Rekord auf 64.85 verbeſſerte, der Titelverteidiger und Weimann ⸗ Favoriten. 5 Hammerwerfen.(Titelverteidiger: Wenninger⸗Stuttgart 48.07 w — 5 Teilnehmer.] Wenninger hat keine ernſthafte Konkurrenz zu fürchten. Zehnkampf.(Titelverteidiger: Barth⸗Nürtingen 534 Punkte 15 Teilnehmer.) In Stechemeſſer(Münſter) iſt dem Süddeutſch ſcheinbar ein ſehr beachtenswerter Rivale entſtanden. 5 Houben nimmt Abſchied Der beutſche Altmeiſter Hubert Honben will aus berufliche Gründen ſeine sportliche Laufbahn abſchließen, da ihm k. neuen Stellung keine Zeit zum notwendigen Training ble erfolgreiche deutſche Kurzſtreckenläufer, der ſich am längſten an Spitze der deutſchen Sprintergarde halten konnte, will bei de in nattonalen Veranſtaltung der Krefelder Preußen am 4 ſeinem letzten öffentlichen Auftreten auch zugleich ſeinen Abſch der Aſchenbahn feiern. Schluß des redaktionellen Teils Leipzig ſind ERS TKLASsS ISE SCHWEIZ ERH- MARK ENH-UHRE Für ſublikums- und Hochzeitsgeschenke in Gold und Silb. 8 von besonderer Schönheit und Preiswürdigkeit FR. J. f KRAUT Uhrmecher und 0 6, 3 10. + Juwaeller 5 Chefredakteur: Kurt Fiſcher 8 Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: t. B. Kurt Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Ver i. B. Kurt Ehmer— Handelstell! Kurt Ehmer— Gericht und alles Franz Kircher— Anzeigen und geſchüftliche Mitteilungen; Born ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim E 6, 2. 5 Preis; 20 No IVEA waschen und baden. Des später manche Sorge um bettet undd nach ärztlicher In den ersten zehn ſahren 8 rollte jede Mutter ihr bind eus- 5 schließlieb mit der reinen, milden f KINDER SEIFE es ſhr einst danken, weil ihm dadurch tung seines guten Teints erspart bleibt. Nivea- Kinderseiſo ist über- wollen Kind wird sein. die Erhal- strahlen . Vorschriit g II. s Sonnengebräunie, gesunde Haui NIVEA- CI Nivea-Creme verstärkt di Soengenstrahlen, sie ver haften Sonnenbrendes Sie dürfen ihn Megende ht Sie doch haben. Drum reiben Sie Ihren Körper mit 8 uu, sie ve es. Ah 18 aussetzen. Nur Niues- Creme enthalt das hau. Euceri, und darauf be- re einzigartige lirkung. F. Seite. Nr. 380 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 20. Fult 1929 Süddeutſche Prooͤuktenmärkte abwartend Süddeutſchland läßt ſich von der Getreidehauſſe nicht mitreißen/ Der für Julandweizen hinauf Beginn des Roggen⸗ und Gerſtenſchnittes Die Weizenmehlpreiſe und die ſüddeutſchen Mühlen/ Zweimonatliche Mehlverſorgung der Bäckereien Brauereigründungspläne ausläudiſchen Kapitals und deutſcher Konſumvereine? * Mannheim, 19. Juli. An dem von Amerika⸗Canada beherrſchten Weizen⸗ markt haben ſich die Preiserhöhungen fortgeſetzt, wie ein Vergleich der Cifofferten mit denen vor einer Woche zeigt. Man verlangte für die 100 Kg. Bahia Blanca, 79 Kg., ſchwim⸗ mend und Juli 13,25(Vorwoche: 11,90); Auguſt 13,35(3; Baril, 80 Kg., 22. Juni ausgegangener Dampfer 13,20(11,85) chf eif Rotterdam⸗Antwerpen; Manitoba III Pac., rhein⸗ ſchwimmend 16,25(14,40) hfl eif Mannheim; Hardwinter I, Gulf, 2. Hälfte Juli/ 1. H. Auguſt 14,25(12,40) hfl eif Rotter⸗ dam. Die Gründe für dieſe Preiserhöhungen ſind bekannt. Bemerkenswerterweiſe haben aber Abſchlüſſe zu den erhöhten Forderungen nur in ſehr beſcheidenem Maße ſtattgefunden; namentlich verhält man ſich Canſas⸗ und Manitoba⸗Weizen gegenüber zurückhaltend. Das gebrannte Kind ſcheut das Feuer und, da ſich der hieſige Handel die Finger ſchon öfter verbrannt hat, ſteht er ebenſo, wie der engliſche Einfuhrhandel, der von Amerika⸗Canada inſzenierten Hauſſebewegung, die die durch die Zollerhöhung bedingte Preiserhöhung längſt er⸗ heblich überholt hat, mißtrauiſch gegenüber, weil er befürchtet, bei etwaigen Käufen zu den heutigen Preiſen die Geſchäfte der amerikaniſchen Faiſeure und des canadiſchen Farmerpools zu beſorgen. Man glaubt, daß der Ernteertrag in.S. A. und Canada hinter den früheren Erwartungen zwar erheblich, aber doch wohl nicht in dem jetzt angegebenen Umfange zurück⸗ bleiben wird, was ſich teilweiſe auch aus den ſtarken Preis⸗ ſchwankungen in Chicago und Winpipeg folgern läßt. Es braucht nur Regen einzutreten oder von der amerikaniſchen Großſpekulation eine Realiſation größeren Umfanges vor⸗ genommen zu werden, und Stimmung und Preiſe werden ſich ſofort ändern. Höchſte Vorſicht ſcheint ſomit durchaus ge⸗ boten. Beim Angebot von inländiſchem Weizen alter Ernte zeigen ſich die Folgen des Vermahlungszwanges ſehr deutlich. Die Mühlen ſehen ſich zur Vorbereitung auf die neuen Ver⸗ hältniſſe genötigt, wodurch es ermöglicht wurde, den Preis ſehr hoch zu halten. Alter Landweizen bayeriſcher Herkunft wurde zu 28,50 bahnfrei Mannheim u. ſächſiſcher Weizen zu 29% eif Mannheim gehandelt. Zuletzt lauteten die Forderungen für prompten ſächſiſchen Weizen alter Ernte auf 29,40(Vor⸗ woche 27,40), für neuen ſüddeutſchen Weizen auf 29,5030%¼ fret Mannheim, allerdings ohne daß ſich Käufer zum letzt⸗ genannten Preiſe fanden. Für Weizen neuer Ernte aus Sachſen, Holſtein und Schleſien wurden 28,75(27) J, für hannoverſchen Weizen n. Ernte 28,60(27), Auguſt—Sep⸗ tember⸗Lieferung, gefordert. Da die Mühlen augenblicklich neue Mehlabſchlüſſe nicht machen können— die Bäckereien haben ſich zum Teil auf etwa 2 Monate hinaus zu den alten Bedingungen verſorgt— verhalten ſie ſich dieſen Forderungen gegenüber vorläufig abwartend. Roggen hatte hier ruhiges Geſchäft, zumal in Berlin die Promptnotiz herabgeſetzt worden iſt. In der Vorderpfalz, in Heſſen und in Baden hat der Roggen ſchnitt bereits be⸗ gönnen und läßt ein nach Menge und Beſchaffenheit befrie⸗ digendes Ergebnis erwarten. Der Preis hielt ſich auf vor⸗ wöchentlicher Höhe von etwa 2424,25 J. Hafer hatte nur ſehr kleines Geſchäft. Auslandsware iſt noch auf Grundlage des alten Zollſatzes preiswert an⸗ geboten, ſo daß die erhöhten Auslandsforderungen hier ein⸗ flußlos blieben; Inlandhafer unverändert. Mit dem Schnitt der Gerſte iſt in der hieſigen Um⸗ gegend teilweiſe ſchon begonnen worden, der allgemeine Schnitt dürfte in einigen Wochen erfolgen. Umſätze in Brau⸗ gerſte kamen nicht zuſtande, Futtergerſte etwas feſter mit 21 bis 22(Vorwoche: 2121,50) J. Auf die im Ausland ermäßigten Offerten hin hatte Mais auch in dieſer Woche wieder einen ruhigen Markt. Für in Mannheim disponiblen Plata⸗Mais verlangte man 28.350 Mark, für rheinſchwimmende Ware 11,50 hfl eif Mannheim, für ſeeſchwimmende 1111,25, für Auguſt⸗Abladung 10,75 hfl eif Rotterdam. Für Weizenmehl, Spezial 0, lauteten die Forde⸗ rungen der oberrheiniſchen Großmühlen auf 41,50/ je 100 Kg. mit Sack ab Mühle gegen 38,50 vor einer Woche und — vor Inkrafttreten der Zollerhöhung— 32,50/ vor einem Monat. Die Mühlen verſichern, daß ſie an der Hauſſe keines⸗ wegs beteiligt ſeien und daraus auch keinen Nutzen zögen, ſondern daß es ſich lediglich um die Auswirkung der durch die Zollerhöhung und die amerikaniſche Weizenhauſſe geſchaffene Lage handle. Nach ihrer Darſtellung würde ſich bei dem heu⸗ tigen Weizenpreis der Weizenmehlpreis eigentlich noch höher ſtellen, wie denn auch tatſächlich am Niederrhein heute 41,25% für die 100 Kg., Baſis Bäckermehl, verlangt werde, welches gegenüber der Qualität von Spezial 0 ſonſt eine Preis⸗ differenz von 1,50—2,15% aufzuweiſen pflegte. Neuabſchlüſſe erfolgen gegenwärtig nicht, dagegen bleibt der Abruf, auch mit Zollzuſchlag, weiterhin ſtark. Auch beim Mehlhandel iſt das Neugeſchäft bedeu⸗ tungslos. Die ſogenannte zweite Hand gibt Weizenmehl Spezial 0 aus alten Abſchlüſſen zu 39/ ab. Während für ſüddeutſches Roggen mehl, 70/60 v. H. Ausmahlung, 32,50 bis 36,50/ von den Mühlen gefordert werden, machte der Handel Abſchlüſſe in norddeutſchem 65proz. Roggenmehl zu 31,50—31,75% auf Lieferung per Auguſt⸗Dezember, Waſſer⸗ verladung. Späterhin wurden 33.—34,50% Auguſt⸗Dezember⸗ Verladung gefordert, doch war dieſer Preis für Süddeutſch⸗ land nicht durchzuſetzen. Für mitteldeutſches feines Auszugs⸗ mehl auf Lieferung Auguſt⸗Dezember wurden 40/ ab Mitteldeutſchland gezahlt, während die oberrheiniſchen For⸗ derungen zuletzt auf 45,50/ lauteten. Für Futtermehl verlangten die Mühlen 13, für Nachmehl 17, wogegen die zweite Hand aus alten Schlüſſen eine Mark unter dieſen Forderungen abgab. Am Kleie⸗ markt hat ſich die Lage wenig verändert. Prompte Ware bleibt behauptet aber angeboten, Lieferungsware für die Herbſtmonate, für welche die Mühlen nicht als Abgeber am Markte ſind, war geſucht. Verlangt werden für die 100 Kg. prompte Weſzenkleie, fein, 11,25—11,50, mittelgrob 11,50—11,75 je nach Qualität auch bis 12, für grobe 1212,50, für Plata⸗ maisſchrot 24,50. Der geſamte Futtermittelmarkt bekun⸗ dete ruhige Haltung, weil der Konfumbedarf der Landwirt⸗ 05 ſcheinen dort eine gewißfe Vermahlungszwang treibt den Preis in Baden und der Vorderpfalz ſchaft infolge der jetzigen Grünfütterung kein großer iſt. Die Preiſe erfuhren unter dieſen Umſtänden nur geringe Ver⸗ änderungen; Biertreber und Trockenſchnitzel ſtellten ſich etwa 25 Pfg. je 100 Kg. höher als in der Vorwoche. Das Angebot in Malszkeimen iſt infolge der Stillegung der Mälzereien nur ganz gering. Oelhaltige Futterartikel ſtellten ſich gleichfalls etwa 25 Pfg. höher als in der Vorwoche. Infolge des ruffiſch⸗ chineſiſchen Konfliktes wird damit gerechnet, daß die Preiſe für aus China kommende Artikel, wie Soyabohnen uſw., möglicherweiſe weiter anziehen könnten, weshalb die Abgeber ihre Offerten für ſpätere Lieferung eingeſchränkt oder ganz zurückgezogen haben. Der Malzabruf iſt infolge des heißen Wetters in den letzten acht Tagen bei den Brauereien ein recht guter geweſen. Man glaubt an eine baldige weitere Erhöhung der bisher ſtabil gebliebenen Preiſe, zumal die neue Braugerſte aller Vorausſicht nach kaum billiger zu kaufen ſein dürfte als z. Zt. des Einkaufs für die mußte. e Der Stand der ſüddeutſchen Hopfenanlagen blieb weiter günſtig und wenn keine unvorhergeſehenen Ereigniſſe eintreten, wird die Ernte in Süddeutſchland mengenmäßig und wahrſcheinlich auch qualitativ gut ausfallen. Irgendwelcher beſtimmter Anhalt für die Preisgeſtaltung läßt ſich noch nicht gewinnen, wenngleich jetzt betont wird, daß ausländiſches Kapital ſich für die Errichtung neuer Brauereien intereſſieren wolle und daß, nachdem jetzt die Kontingentierung gefallen iſt, auch bei einigen Konſumvereinen Neigung zur Errichtung eigener neuer Brauereien beſtehen ſoll. Das Hopfen⸗ provenienzgeſetz dürfte auch die Folge haben, daß der Hopfeneinkauf ſich z. T. ohne die Vermittlung des ſachkundi⸗ gen Zwiſchenhandels vollzieht, wodurch dieſer als Steuer⸗ zahler ausfallen würde. In der Rheinſchiffahrt blieben die Frachten für Juli⸗Verladungen unverändert, für Auguſtverladungen von Getreide wird von den Seehäfen bergwärts ein Zuſchlag von 25 Cents auf die Juli⸗Frachten je Tonne erhoben. Kohlen⸗ frachten und Schiffsmieten blieben unverändert. Wegen des rückgängigen Waſſerſtandes ſind die Verladungen bis Mann⸗ heim um 10 v. H. verringert, nach Straßburg wird noch bis 2,30—2,35 Meter abgeladen. vorjährige Kampagne bezahlt werden Georg Haller. 55 Europäiſches Waggonkartell ohne England? Nach der Aufrichtung der Deuwi, der nunmehr— nach dem Beitritt von Weſtwaggon— an den Reichsbahnquoten gemeſſen, etwa 90 der deutſchen Waggon⸗Induſtrie angehören, wird zur wirkſamen Durchführung des neben dem Straßen⸗ und Kleinbahn⸗ geſchäft in der Deuwi ſyndizierten Geſchäfts eine Verſtändigung mit den europäiſchen Waggoninduſtrien angeſtrebt. Wie kürzlich aus führenden Kreiſen der deutſchen Waggon ⸗Induſtrie mitgeteilt wurde, ſind dieſe Verhandlungen bereits in der Entwicklung. Die Vorousſetzung für ihre Durchführung bildet zunächſt die Schaffung nationaler Organtſationen in den einzelnen Ländern, die ihrerſeits die Intereſſen der einzelnen Gruppen vertreten können. Für den Zuſammenſchluß kommen zunächſt die Waggoninduſtrien von Bel⸗ gien, Frankreich, Oeſterreich, Ungarn der Tſchechoflowakei, Italien und Schweden in Frage. In der Mehrzahl dieſer Länder iſt die Schaffung nationaler Waggonverbände bereits durchgeführt worden. Eine Verſtändigung mit dieſen Ländern wird in abſehbarer Zeit erhofft. Schwieriger hingegen dürfte ſich der Anſchluß Englands an ein europäiſches Waggonkartell geſtalten, da für England— in ähnlicher Weiſe wie z. B. bei der Rohſtahlgemeinſchaft— ein Beitritt ſchon mit Rückſicht auf ſeine beſonderen Exportintereſſen nach ſeinen Kolonien kaum in Frage kommen dürfte. :?: Behringwerke AG.— J. G. Farben. Auf der Tagesorönung der am 8. Auguſt einberufenen o. GV. der Behringwerke AG., Mar⸗ burg ſteht u. a. die Genehmigung eines Betriebs vertrages mit der J. G. Far benin duſtrie AG., Frankfurt a. M. * Elektrizitätswerk Weſtfalen AG., Bochum. Die HV. genehmigte den Reingewinn von 22 615. J. V. wurde noch ein Gewinn aus Bebeiligung an dem VEW. von 1,4 Mill/ ausgewieſen, ſo daß ein Ueberſchuß von 1507 031 4 verblieb. Inzwiſchen 15 die 20 Mill. Mark Geſchäftsanteile der Elektrizitätswerk Weſtfalen AG. von der Vereinigten Elektrizitätswerk G. m. b.., Bochum, übernommen worden, ſo daß die Elektrizitätswerk Weſtfalen AG. nur noch eine Holdinggeſellſchaft darſtellt. Der Stromabſatz ſei im Steigen ben griffen. 2: Maſchinenbau AG. vorm. Beck u. Henkel, Kaſſel.— Verluſt⸗ abſchluß. Die Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahr 192829 einen Betriebsüberſchuß von nur 507 000„(577 0000. Unkoſten erfor⸗ derten 519 000%(494 000), Inſtandhaltung 17000/ und Abſchrei⸗ bungen 91 000/(70 000). Es ergibt ſich ein Ver luſt von 115 000 Mark(i. V. 1700/ Gewinnvortrag). Nach dem Bericht war der etwas größere Umſatz, beſonders in beſtimmten Abteilungen, noch unzureichend. Die Preiſe ſeien gedrückt geblieben. Der Auftrags⸗ beſtand ſei zur Zeit um etwa 80 v. H. höher als im Vorjahre; die Verwaltung erhofft daher ein günſtigeres Ergebnis. * Wormſer Druckfarbenwerke AGG. in Berlin. Aktiennen⸗ gründung in der Druckfarbenbranche. Dieſer Tage wurde in das Berliner Handelsregiſter mit einem Grundkapital von 500 000 R. die Wormſer Druckfarbenwerke AG. Berlin, eingetragen. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Fabrikation und der Handel von Druckfarben jeder Art, insbeſondere die Fortführung der Worm⸗ ſer Tiefdruckfarbenwerk GmbH. in den Wormſer und Berliner Unternehmungen. An der Aktiengeſellſchaft ſind auch ſchweizeriſche Kreiſe intereſſiert. Bei der Umgründung hat die Commerz⸗ und Privatbank mitgewirkt, die den Aufſichtsratsvorſitz innehat. * Vereinigung weſtdeutſcher Mühlen G. m. b. H. in Köln. Die Verbandsform der weſtdeutſchen Mühlen iſt unter obigem Namen Das Rohöl-Hyoͤrier-Verfahren 5 858 8 5. Jarben-Stansard Oil Ueber das neue Hydrierverfahren der Standard Oil Co, of New Jerſey, das, wie bereits vor kurzem gemeldet, vorläufig in drei Be⸗ trieben eine Tagesproduktion von je 5000 To. ermöglicht, erfährt der D. H. D. noch folgende Einzelheiten. Die erſte Anlage, die im Dezem⸗ ber oder Januar ihren Betrieb aufnehmen wird, wird in Bayway (New Jerſey) errichtet werden. Die zweite, die auf dem Gelände der Humble Oil and Reſining Co. in Baytown(Texas) erbaut wird, ſoll mit der Erzeugung im März nächſten Jahres beginnen, während der Betrieb der Standard Oil Co. of Louiſiana in Baton Ruge im Mai 1930 fertig ſein wird. Das J. G. Farben⸗Patent zur Verflüf⸗ ſigung von Steinkohlen zur Benzinherſtellung iſt von der Standard Dil Co. of New Jerſey zur Hydrierung von Petroleum aus⸗ gearbeitet worden. Der deutſche Konzern hat ſein Patent zunächſt für Amerika verkauft. Die ſpätere Verwendung in einzelnen anderen Ländern durch die Standard Oil⸗Gruppe iſt jedoch vorgeſehen. Bereits ſeit 1927 war man in einer Verſuchsanlage zu Baton Rouge am Experimentieren. Dieſe Verſuche und der Austauſch von Erfah⸗ rungen und techniſchem und wiſſenſchaftlichem Perſonal mit dem J. G. Farben⸗Konzern haben das Petroleumhydrierverfahren nunmehr ſo weit gefördert, daß die wirtſchaftliche Ausbeutung innerhalb der nächſten 6 Monate möglich ſein wird. Von beſonderer Bedeutung iſt jedoch, daß die Anwendung des deutſchen Verfahrens auf Petroleum wie auch auf andere kohlen⸗ ſtoffhaltige Mineralien es ermöglicht hat, ein Volumen von 100 9. unter Umſtänden ſogar mehr zurückzugewinnen, ſelbſt bei der Ver⸗ arbeitung von ſtark aſphalt⸗ und ſchwefelhaltigen Rohölen zu Benzin Heizöl oder Gaſolin. Die Menge, die bei der Umſetzung gewonnen wird, hängt vollkommen vom ſpezifiſchen Gewicht des angewandten Grundſtoffs ab. Es iſt zwar ein Gewichtsverluſt, jedoch, wie er⸗ wähnt, kein Verluſt, ſondern vielmehr in gewiſſen Fällen ein Vo⸗ lumenzuwachs bet dem gewonnenen Benzin zu verzeichnen. Das Standard Oil⸗J. G. Farben⸗Hydrierverfahren beſitzt nun noch eine weitere Beſonderheit. Das heutige Crack⸗Verfahren beſteht grundſätzlich darin, daß ein Teil der Schwerble durch Leichtöle erſetzt wird, wobei die Schweröle verloren gehen. Das neue Verfahren jedoch erbringt Benzin ooͤer eine Anzahl anderer Produkte, die fämt⸗ lich leichter ſind als das Urſprungsmatertal. Die Bildung von Koks, die dem Erack⸗Verfahren gerade eigentümlich iſt, wird vermieden, die Vergaſung beſchränkt, ſo daß alſo ein ungeſtörter Prozeßverlauf er⸗ möglicht iſt. Die Anwendung der neuen Verfahren wird die un⸗ nütze Schwerölgewinnung, die bisher über den wirtſchaftlichen Be⸗ darf hinausging, ausſchalten. * Schönberger Cabinet.⸗G. Mainz.— Abſchlußziffern. Die Sektkelterei Schönberger Cabinet.⸗G. ſchließt das abgelaufene Geſchäftsjahr per 31. Dezember 1298 mit einem Reingewinn von 26 707.. Von dem 781682 R./ betragenden Bruttogewinn er⸗ forderten Unkoſten 674 267., Abſchreibungen wurden mit 80 707 .“ vorgenommen. Das Aktienkapital beträgt 1 Mill..“. * Das Tauernkraftwerk⸗ Projekt. Nach der nunmehr abge⸗ ſchloſſenen erſten Auftragserteilung des Tauernkraftwerkes⸗Projekts werden demnächſt die Arbeiten in Angriff genommen werden. Sie werden zum Teil von der unter maßgebender Mitwirkung der mit einem Stammkapital von 63 500„ in das Handelsregiſter ein⸗ AEG., Berlin, mit einem Kapital von 1 Mill. G. egründeten getragen worden. Als Gegenſtand des Unternehmens wird die Studiengeſellſchaft, zum Teil vom Land Salzburg urchgeführt Beſſerung der Verhältniſſe in der Mühleninduſtrie angegeben. werden. Die Roheiſengewinnung der europäiſchen Länder 5 .20. t- f 6 0 Nam. 1,2 1,— kurebzische Rohelsengewinnung— 9 5 15,1 7 eee eee. 2 a .0 A* 5 .9“ 4 5 3 Deutschland 8 9 15 a.* 0 N 5 5 8* b X krankreieh— l 8 3—— 4. 0,8 g. NN 8—* 4 9,8 07— r— 3 n. Frankreich 07 . 14 5. 33 1 8 8 Großbritannien.6 2 7——— V 05 resntennien, 223— 0 ff 2 5 1 5 N 1 4 1 4 3— 1 1 a 1 4 1 0,4 5 1 N Belglen 1 ZSelsſen 3 5 05338— 0 Rasi 8 f Fr e 0,34 Luxemburg unn e ge.— 0. 2222 5 r—— 0 2— N— N 1 5— Xunemburgn Saarseblet 0,1 8—— ee 2890 2 2 22 22 Die Roheiſengewinnung ſpiegelt in den beiden wichtigſten Län⸗ dern, Deutſchland und England, während des ganzen Jahres 1928 deutlich den Rückgang der allgemeinen Induſtriekonjunktur wieder, der in England bereits viel früher zur Geltung kam als in Deutſch⸗ land. Die deutſche Eiſengewinnung erfährt dann eine ſchroffe Unterbrechung durch die Ausſperrung im November 1928; nach bieſer Unterbrechung zeigte ſich dann zunächſt eine Spitze, die einen Teil des Produktionsausfalls auszugleichen hatte. Seit dem Frühjahr ſetzt dann eine deutliche und anhaltende Steigerung der Eiſenge⸗ winnung ein. Die engliſche Kur ve zeigt dieſe Steigerung ſeit dem Früh⸗ jahr 1929 ebenfalls. Eine gewiſſe Beſſerung der vorher ſtark rückläu⸗ figen Eiſengewinnung in England zu Ende 1928 dürfte zu einem gewiſſen, wenn auch nur kleinen Teil durch die deutſche Ausſperrung bedingt ſein. i In Frankreich und evenſo in Belgien konnte die Eiſen⸗ induſtrie bereits ſeit Anfang 1927 gewiſſe rtſchritte machen. Die Probuktionsſteigerung verläuft in dieſen beiden Ländern ztemlich 1 biz zu dieſem Frühfahr und weiſt dann— im Gegenſatz zu utſchland und England— einen gewiſſen Rückgang auf. In Luxemburg und im Saargebiet iſt die Produktions⸗ menge wenig verändert; die für Rußland angegebenen Zahlen Produktionsſteigerung aufzuweiſen. 9: Preiserhöhung für Zinkbleche. Der Zinkwalzwerksverband hat den Zinkblechgrundpreis ab 18. Juli um 0,50„ je 100 Kg. erhöht. (Letzte Preismaßnahme 16. Juli Ermäßigung um 1,50). Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen New⸗ Pork 435,06 485 27 Schweiz.. 25,22 25,22] Stockholm. 18,09] 18,09 Paris. 128,82 123.811 Solland 12,08 12,080 Madrids. 33.29 33,84 Brüſſel.. 34,92 34, 2 Oslo„ 18,0 18,70 Mailand. 62,78 92, Kopenhagen 18,20 18,20 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 419,60 und Pfunde mit 2035,50 gehandelt Frachtenmarkt Duisburg-MNuhrort- 19. Juli Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ziem⸗ lich rege. Es konnten von der Kohlentransportgeſellſchaft für Reiſen nach Rotterdam keine höheren Frachten erzielt werden. Für Reiſen nach Mannheim wurde gane Abend 20 1 5 per Tonne mehr be⸗ zahlt. Auch für Kohlenbunkerreiſen nach Rotterdam wurden zehn Cents per Tons mehr als heute morgen vergütet. Die Frachten blleben bis jetzt durchweg unverändert. Der Bergſchlepplohn blieb mit 1,80& bis 1,50 4 nach Mannheim ebenfalls unverändert, ebenſo erfuhr auch der Talſchlepplohn mit zwölf Pfg. per Tonne für größere beladene Kühne ab bier nach Rotterdam keine Lende rung. 9 FF..... ̃.... èͤ ß * kungen reau: Mein Vater hat recht gehabt. wig II., Luther und Thomas Münzer dener. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 380 Von Hanns Hugo von Hofmannsthals dichteriſche Erſcheinung hat in faſt allen Literaturgeſchichten, bei Gelegenheit kritiſcher Er⸗ örterungen ſtets Urteile veranlaßt, die nach der einen oder andern Richtung abirrten. Bei der Aufnahme und inneren Verarbeitung ſeiner Werke hat ſich immer ein ſubjektives Element in die Analyſe und Betrachtung geſchlichen, ſei es, daß Hofmannsthal mehr oder weniger leidenſchaftlich ab zge⸗ lehnt, ſei es, daß er— wie von Rudolf Borchardt— auf Grund der erſten Jugendwerke ganz erheblich geprieſen wurde. Niemandem aber iſt der Gedanke gekommen, dieſen Dichter und ſein Werk einmal als menſchliche Perſönlichkeit zu ſuchen und darzuſtellen, nach des e eigenem Worte: „Man hat ſich den Erzeugniſſen neuer Dichter abſolut gegen⸗ überzuſtellen, mit keiner anderen Intention als der, ein ge⸗ hobenes Menſchliches darin zu finden, woran ſich unbe dingt teilnehmen läßt.“ Vor dieſe unbedingt gültige und jedem tieferen Verſtehen allein zugrunde zu legende Zielfetzung aller literariſchen Kritik und Analyſe, Betrachtung und Ein⸗ führung hat Hofmannsthal aber noch eine Warnungstafel aufgerichtet:„In das Innere von Kunſtwerken gelangen wir nie, es iſt ſchon genug, um ſie herumgehen und einiges ab⸗ merken zu dürſen.“ Dieſe Warnung gilt jedoch wohl mehr von maleriſchen, bildneriſchen, architektoniſchen Kunſtwerken: in das Innere der Dichtung führt die Intuition, das Nach⸗ erlebnis, die Hingabe tiefer ein, als Hofmannsthal zugeben möchte. Seine proſaiſchen Schriften ſind in vielem Betracht ſelbſt ein Zeugnis für das Eindringen in den Kern poetiſcher Geſtaltungen. „Ein gehobenes Menſchliches darin zu finden woran ſich unbedingt teilnehmen läßt“, gehen wir bei Hofmannsthals Dichtung wie bei aller Dichtung aus. Wie ſteht es hier um den menſchlichen Teil. Er präſentierte ſich bei dieſem Wiener, der aus altem jüdiſchem Patrizierhauſe ſtammt, von Jugend an in feſter Umriſſenheit. Schon der Siebzehnjährige folgte nicht dem üblichen Drange aller Jünglinge, ſich dem Leben tatfreudig, erlebnisgierig hinzugeben und ſich vom Leben wie von einem herrlichen Wein trunken machen zu laſſen. In ihm ſtießen nicht Schmerz und Luſt, Leid und Freude in ſtar⸗ kem Gegenſatz, voller Ekſtaſe aufeinander, meldete ſich keine drauflosſtürmtrende Energie, kein ſeliges Geſtammel, kein Ueberſchwang. Er war vielmehr ſchon als Jüngling von ge⸗ meſſener Haltung, beſonnener Würde, geſchmackgezüchteter Erzogenheit, von adligem Wuchs und Wollen. Reife kenn⸗ zeichnete ihn, eine Frühreife, die— und das iſt ſein Beſon⸗ deres— nicht einmal angenommen ſondern echt war. Dieſer reiche Patrizierſohn trug nicht etwa nur die Werke des mit einer vornehmen Kultur Belaſteten, des nur in vornehmer Atmoſphäre Exiſtenzmöglichen, ſondern ihm war es von Jugend an wider die Natur, gegen die Geſetze einer ſenſiblen Geſchmacksweltanſchauung, einer ſteten äſthetiſchen Kultur, einer Kunſtwelt und einer ariſtokratiſchen Lebenshaltung zu verſtoßen, zu leben. Gewiß wirkte der Einfluß des Stefan⸗ George⸗Kreiſes, zu deſſen erſten Jüngern Hofmannsthal ge⸗ hörte, auf den noch Bildſamen mit. Aber was von dorther ihm zukam, lag doch ſchon in ſeiner Art, in ſeinem Blut und ſprach ſich auch vom erſten Gedicht und Drama an aus. Dieſe von den erſten ſelbſtändigen dichteriſchen Aeuße⸗ äſthetiſch⸗Kkulturelle, kunſtartiſtiſche, ariſtokratiſch⸗ geſchmäckleriſche Einſtellung zum Sein beſtimmte den Inhalt, die Form der 3 3 nur unbewußt, ſondern ganz mannsthal zum Martin Elſter tdüchlnis bewußt. Es iſt das zweite Element der Hofmannsthalſchen Natur, daß dieſer Dichter ein ganz bewußt Schaffender nach Form und Inhalt ſeiner Werk iſt. Dieſe Bewußtheit führt ſchon im Anfang zu einer außerordentlichen Steigerung der formalen Mittel und Möglichkeiten: hier unterſtützt von der Veranlagung zur vollen muſikaliſchen Ausnützung der Sprache in Melodien, Rhythmen, Klängen, Reichtum, Fülle, Vielfalt, Reim, Vers und Spannung. Ferner aber auch zu einer ganz beſtimmten Wahl der Stoffe, die nun immer unter dem Geſichtspunkte des ariſtokratiſch⸗kulturellen Geſchmackes und der möglichen Formgeſtaltung geſehen werden. So bekommt Hofmannsthals Weg und Entwicklung von Jugend auf etwas Feſtgelegtes. Dieſer Weg des jungen Teofil Morren und Loris von der erſten Lyrik ſowohl in den kleinen Dramen, wie auch in den Gedichten zu„Elektra“, zu den Richard Straußſchen Opern, zu der dichteriſchen Er⸗ ſcheinung, als die Hofmannsthal heute vor unſerem Wiſſen, in unſerem Erleben ſteht, kann uns keineswegs mehr erſtau⸗ nen. Denn fügt man die weiteren, für die ſchöpferiſche Weis⸗ heit nicht mitbeſtimmenden Elemente der Hofmannsthalſchen Natur hinzu, hat man auch die volle Einſicht dafür in der Hand, warum der Dichter dieſen und nicht den Weg, den Preiſ ende f ſeiner Jugenddichtungen ihm vorausſagten, gehen mußte. Seine erwachende Männlichkeit ließ ſich nicht in den äſthetiſchen Koſtbarkeitskäfig ſeiner Jugendwerke ſperren: der Bezirk, den er hier bewältigt hatte, war nach allen Seiten ausgeſchritten. In ihm wurde der Drang ſtärker, doch am urſprünglichen Leben mehr als in dem erſten Jahrzehnt ſei⸗ ner dichteriſchen Produktion teilzunehmen. Dieſer Trieb führte ihn zu„Elektra“, zu„Oedipus und die Sphinx“, nach⸗ dem er erſt einmal dem Stimmungseinfluſſe Venedigs, der italieniſchen Renaiſſance entronnen war. Daß er dieſe Hin⸗ gabe an urſprünglichſte Erlebnisſtoffe auf ſeine Art: bewußt und mit artiſtiſcher Einſtellung überwand, iſt eben ſein Charakteriſtikum. Des ferneren brachte ihn der Drang, das wirkliche Leben nun aber doch zu ergreifen, zu umarmen, zu erfahren, dazu, an der künſtleriſchen, literariſchen Gegenwart teilzunehmen, als ſeinem Schaffen vielleicht zuträglich Es erwachte in ihm eine gewiſſe Aktivität im kleinſten wie im großen. Dieſe Aktivität führte eine gewiſſe Ver⸗ äußerlichung herbei: das Theater hatte ihn in Beſitz genom⸗ men. Der Erfolg am Theater richtete ſich als einer ſeiner Lebensziele auf: der Erfolg herausgeboren aus ſeinem Ge⸗ fühl innerer Verpflichtung, nachdem die„Elektra“ erſt einmal alle Bühnen erobert hatte. Die Bewußtheit der Stoffſuche auch unter Theater-, alſo nicht rein menſchlichen nuch dich⸗ teriſchen Geſichtspunkten begann. Einflüſſe Max Reinhardts, Richard Strauß' und anderer wirkten mit: Hofmannsthal ſchuf die beſten Opernlibrettis, die wir in Deutſchland be⸗ ſitzen, aber es waren eben doch Opernlibrettis, die keine ſchöp⸗ feriſche Weiterentwicklung der menſchlichen Perſönlichkeit des Dichters bedeuteten. Sondern— ebenſo wie bei der unend⸗ lich verdienſtvollen Erneuerung des„Jedermann“ ⸗Spieles, leiſtete hier der Künſtler, der Könner, der Artiſt, der unbe⸗ irrbare Geſchmackvolle Bedeutendes aber der Dichter als Neuſchöpfer ſchwieg. So ging eigentlich der weſenhafte Hof⸗ manusthal, der uns aus den Jugenddichtungen„frühgexreift, und zart und traurig“, eine innere Beziehung zu ihm in uns erweckend, verloren. Ein Schickſal liegt über dieſer Dichter⸗ entwicklung. Soll man dieſes Schickſal aburteilen? Es wäre überheblich und ſinnlos. Man kann vielleicht darum trauern, iſt dann aber abſolut ſubjektiv. Viel ſachlicher und dem We⸗ ſen des jungen Hofmannsthals mehr entſprechend wird ſein, das Schickſal als ſolches zu nehmen, denn es hat eine dich⸗ teriſche Schöpferkraft, die in ſich vielleicht nicht ſtark genug war, um ſtändig aus eigenen Weſenheiten ſchöpfend ur⸗ ſprünglich neue Werke gebären zu können, wenigſtens zu einer Entwicklung, zu einem Schaffen kommen laſſen, das in einer Epoche, da die Kunſt ſich aufzulöſen drohte in Naturalis⸗ mus und Schrei, feſthielt am geſchloſſenen Kunſtwerk. Hof⸗ mannsthal ſtand für die Generation von 1890 bis 1929 ſtets als Künſtler unter den Dichtern— gleich dem viel abſeitige⸗ ren Stefan George— mitten im Strome der Zeit und wahrte ſein Künſtlertum als Vorbild. Er gab z. B. auch mit ſeinen in den letzten Jahren veröffentlichten Anthologien„Deutſches Leſebuch“ und„Wert und Ehre deutſcher Sprache“ Maßſtäbe der zerfahrenen Literatur und den formloſen Literaten. Er wirkte als Schaffender wie als Träger einer hohen Kultur: er ſtellte die Verbindung her zu jenen Menſchheitszeiten, da das Kunſtwerk ſtets als höchſtmögliche Menſchentat galt und von allen geachtet wurde. 5 mehr war. „Geiſtige Kunſt“ war es, die von der„ausgewählten Ge⸗ meinſchaft von Künſtlern und Kunſtanhängern“ um die„Blät⸗ ter für die Kunſt“ zu Anfang der neunziger Jahre angeſtrebt wurde. Eine„geiſtige Kunſt“ im gewollten Gegenſatz zum materialiſtiſchen Naturalismus. Junge Menſchen aus kultur⸗ geſättigter Region anerkannten die Atmoſphäre, in der ſte traditionsbeſchwert und äſthetiſch erzogen lebten, und fühlten ſich in ihrer Senſibilität angewidert von der Brutalität des phyſtologiſchen Impreſſionismus. Ihr Sinn galt nicht den Trieben und deren realen Auswirkungen, ſondern wieder dem Geiſt, der Seele, der Innenwelt und der Kunſt, wie ſie ſich in ihren größten Werken offenbart hatte. Der Dichter war für ſie Offenbarer der„verknüpfenden Gefühle“, der„Welt⸗ gefühle“, der„Gedankengefühle“, wie Hofmannsthal 1907 in einem Vortrag„Der Dichter die dieſe Zeit“ einmal ausſprach. Der Dichter vermittelte ihnen„fühlendes Denken, denkendes Fühlen“, gerade das,„was die Wiſſenſchaft in grandioſer Ent⸗ ſagung als unvermittelbar hinnimmt“. Er hat„die Leiden, 1 ſchaft, alles das, was da iſt, in ein Verhältnis zu bringen.“ Indem er den e des Lebens einfängt und an nichts vorübergeht. Es werden immer noch ungeheuer viel Stücke geſchrieben. Eine Statiſtik in der„Schönen Literatur“ zählt 308 deutſche Werke, darunter 235 uraufgeführte, in der letzten Spielzeit auf. Nicht erfaßt ſind hierbei die Stücke, die nicht von den Bühnenverlegern angenommen worden und die beſondere private Freude aller Dramaturgen ſind. Dazu kommt der Import vom Ausland. Aber es wird nicht mehr ſo wild drauflos gedichtet wie früher. Es laſſen ſich deutlich gewiſſe Stoffkreiſe innerhalb der dramatiſchen Produktion feſtſtellen. An der Spitze des Angebotes ſteht natürlich das erotiſche Schauſpiel, das Lie⸗ bes⸗ und Ehe⸗Luſtſpiel, zumal das hoch im Kurs ſtehende Ehebruch⸗Stück. Hier dominieren die Franzoſen(3. B Sacha Guitry: Ich liebe Dich; Wir wollen träumen; Debu⸗ Oder Verneuil: Herr Lamberthier; Du wirſt mich heiraten. Marcel Pagnol: Das große ABC uſw.a) und die engliſch ſchreibenden Dichter(Maug⸗ ham: Wann kommſt Du wieder; Noel Coward; Denys Amiel). An deutſchen Stücken über Liebes⸗ und Eheprobleme ſeien genannt: Lauckner: Kriſis(das ernſteſte und einſeitigſte); Lenz: Trio; Klabund: Liebe auf dem Lande; Stefan Zweig und Lernet⸗Holenia(unter einem Pſeudonym): Gelegenheit macht Liebe; derſelbe vielgewandte Lernet⸗Holenia: Die Frau in der Wolke. Und viele andere. Die Geſellſchaftskomödie lieferte große Serien⸗ erfolge mit Molnars Olympia, Bruno Franks Perlen⸗ komödie, Bernauer⸗Oeſterreichers„Das Geld liegt auf der Straße“ und Hallerts„Dame Sabine“. Etwas verſtaubt iſt des Tſchechen Capek„Sache Makropulos“. Hiſtoriſch⸗politiſchen Hintergrund haben Feuchtwangers „angelſächſiſche Stücke“: Kalkutta 4. Mai und die ausgezeich⸗ neten„Petroleuminſeln“. Die Hiſtorie als dramatiſcher Stoff tritt zurück. Er⸗ wähnt ſei Neuraths„Freiheitsſturm“(die Tragödie der deutſchen Burſchenſchaft). Die geſchichtliche Perſön⸗ lichkeit war häufiger angeboten, ſo: Hannibal ante portas (Sherwood), Dietrich von Bern(Schmidtbonn), Giordano Bruno(immer wieder!); Columbus löfter, ſehr gut von Hans Kyſer), Ravaillac, Pietro Aretino, Ludwig XVII., der Dauphin(ſchwaches Stuck von Alfred Neumann, dem Dichter des„Patrioten“). Steguweit), Kaſpar Hauſer; Robert Emmet, Napoleon(von Heinz Schinderhannes, König Lud⸗ Vorkriegs⸗Ordnungsſtaates: (autes Stück von Lentn und(natſürlich auch 11 755 e 88 1 Stoffe im Drama der Gegenwart Von Dr. Adolf Peter Paul, Dramaturg Eins der aktuellſten Probleme bietet der Krieg. Seine Konjunktur iſt da. Im Roman(Remarque und Renn) wie im Drama. Auch hier meiſt Oppoſition,„Nie wieder Krieg“, Pazifismus. So Georg Kaiſer in den zeitlos ſpielenden „Lederköpfen“, Verſion der antiken Zopyros⸗Sage, ſo die „Matroſen vom U⸗Boot S. 4“ von Weiſenborn. Ablehnung des Krieges zeigen auch Lampels„Giftgas über Berlin“, An⸗ derſon⸗Stallings, von Zuckmayer bearbeitete„Rivalen“ und das ausgezeichnete engliſche Schützengrabenſtück„Die andere Seite“ von Sheriff. Großen Erfolg hatte der Monolog „Toboggan“ von Menzel, ein Heimkehrerdrama wie Leonhard Franks berühmtes Schauſpiel„Karl und Anna“ und Möllers wirkungsvolles Proteſtſtück„Douaumont“. Rutras„Kron⸗ prinz“ hatte keinen Erfolg. Das beſte bleibt bisher Raynals „Grabmal des unbekannten Soldaten“. Iſt der Krieg alſo nunmehr in die epiſchen und drama⸗ tiſchen Annalen der Geſchichte eingegangen, ſo ſcheint die Revolution nicht mehr Gegenwart, aber noch nicht Hiſtorie zu ſein. Die Raſputindramen ſind klanglos an uns vorüber⸗ gegangen. Aufſehen erregte nur Ungars ſtark dramatiſcher „Roter General“; Robert Fuchs'„Aufruhr im Mansfelder Land“ blieb ohne Echo; Horvaths„Sladek, der ſchwarze Reichswehrmann“, wurde wohl kaum geſpielt. Die ſtärkſten Impulſe erhielt das Drama der Gegenwart von der Gegenwart und ihren modernen Problemſtellungen ſozialer, politiſcher, kultureller Art, von der literariſch⸗ propagandiſtiſchen Oppoſition, alſo gegen Geſetz, Ethik und Staatsidee. Die ſoziale Idee ſelbſt liefert wenig Stoff, etwa Fritz Peter Buchs Proletarierkomödie„Schwengel“, Zickels Induſtrie⸗Tragödie„König Stahl“, Horvaths bayriſche „Bergbahn“. Oppoſition gegen die Reſte des verflu htem Da tſt die Auflehnung zegen; die reaktionären Erzieher in Corrinths„Trojanern“, ein ſehr dürftiger Abklatſeß von Schillers„Räubern da iſt vor allem der geſchloſſene Sturmlauf aller Literariſchen gegen die Juſti z. Sehr wirkſam iſt Rehfiſchs kluges Tendenzſtüch contra 8 218 des St..B.„Der Frauenarzt“. Einen Konflikt zwiſchen Medizin und Juſtiz behandelt auch Georg Renn⸗ farth: Der Maſſenmörder, Tragödie des humanen Irren⸗ arztes. Im Mittelpunkt aller Angriffe ſteht die Todes⸗ ſtrafe. Waſſermann(in dem genialen Buch„Der Fall Maurtstus“), Hans Franck(„Recht iſt Unrecht“) u. a. gingen voran. Der Fall Jakubowſky tat das ſeine. Reine Propa⸗ 5 e 9 5 8 Mühſams e 1 8 n Eduard Behrens dürftige Grobeske mit dem „Unter einem Apfelbaum ſteht die Guillo⸗ Vanzetti liebreichen Titel: tine“ und Aae Wolfenſteins ſtark revolutionäre„Nacht vor dem Beil“. Den Fall Jakubowſky dramatiſiert E. Kalkowſkas „Joſef“. Die ſtärkſte Anklage gegen Juſtiz und Juſtizmord iſt Leonhard Franks faſt unerträglicher Naturalismus in ſeiner vielgeſpielten„Urſache“. Hierher gehört auch Lampels fragwürdige„Revolte im Erziehungshaus“. Man kann bar faſt von einem Kult des Ver⸗ brechens im Drama der Gegenwart ſprechen. Anſätze fin⸗ den ſich ſchon in„Broadway“ und in„Mary Dugan“. Den größten Erfolg hatte das glänzend eee Theaterſtück des myſteriöſen Ferdinand Bruckner„Die Verbrecher“, auf der⸗ ſelben Linie ſteht ſeine„Krankheit der Jugend“, Heinrich Mann enttäuſchte mit einem dürftigen Stück der Minde jährigen,„Bibi“; Marieluiſe Fleißners„Pioniere in Ingol⸗ ſtadt“ riefen geharniſchten Proteſt der angeblich ſo ſchimpflich behandelten Stadt hervor. Georg Kaiſer witzelt über den Mädchenhandel im„Präſident“. Verbrechen ſind der Stoff in Blumes„Fahrt nach der Südſee“, in Dreiſers grauſigem Ghetto⸗Stück„Ton in des Töpfers Hand“, in 5 Gaunerſtück„Zaungäſte“, auch in Maughams 5 Flamme“ und Max Brods mißlungenem„Prozeß Bunter⸗ bart“. Ins Myſtiſche ſpielt hinüber Dietzenſchmidts packender „Mord im Hinterhaus“. Auch Brechts„Dreigroſchenoper“ lebt vom Verbrechen. N Blieben dieſe Tendenz⸗ und Reportage⸗Stücke Ueber 5 tragung der Filmwochenſchau ins Sprechtheater— im weſen⸗ lichen auf das theater⸗ und ſenſationshungrige Berlin be⸗ ſchränkt, ſo waren die erfolgreichſten Stücke im Reich merk⸗ würdigerweiſe Volksſtücke. Der meiſtgeſpielte Autor iſt Zeit wohl Karl Zuckmayer, den der„Fröhliche Weinberg“ rühmt machte, deſſen„Schinderhannes“ eins unſerer beſten Stücke iſt, und deſſen„Katharina Knie“ wenigſtens Gelegen⸗ heit gab, die beſte ſchauſpieleriſche Leiſtung der Gegenwart u ſehen: Albert Baſſermanns alten Seiltänzer Knie. 5 Von bibliſchen Stoffen errang Liſſauers ſtarkes„Weil des Jephta“ einen Erfolg, der Franz Werfels allzu literariſch „Paulus unter den Juden“ verſagt blieb. Dietzenſchmied ſchrieb einen„Verräter Gottes“(Judas). Von chriſtlich⸗ legendären Werken behaupten ſich Weißmantels Bauern ick „Trommler“ und Julius Maria Beckers feiner Dialog„Die Brücke“. Max Mell„Apoſtelſpiel und Nachfolge Chriſti⸗Sp 3 wird beſonders im katholiſchen Süden viel geſpielt. 5 Im ganzen bietet dieſe ſtoffliche Gruppierung nſerer dramatiſchen Produktion kein recht erfreuliches Bild. Kein Wunder. Ein innerlich zerriſſenes, vom Auslande ſtändig be⸗ drohtes, an wirtſchaftlicher und religtöſer Not leidendes Volk ohne Führung und ohne Zukunft kann keine große 8 en es kann aber, einst 1 ſpielen. 8. Seite. Nr. 330 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8 Samstag, den 20. Jult 1929 Sein unaufhörliches Beſtreben iſt,„Harmonien in ſich“ zu ſuchen, die Welt,„die er in ſich trägt“, zu harmoniſieren. Er will„die Syntheſe des Inhalts der Zeit“ geſtalten. Aus feinſten ſeeliſchen, geiſtigen Veräſtelungen und Ver⸗ bindungen mit dem Sein baut ſich alſo das Dichtertum Hugo von Hofmannsthals auf. Infolgedeſſen erſcheinen die Gefühle, in den Werker offenbart, weil eben die Verbindung zum Sein ſtets gewahrt wird, als Reaktionen, Senſationen, Reize des Seins. Ihnen ſpürte der junge Lyriker mit allen Mitteln einer ſelten feinen Pſychologie, Selbſtbeobachtung und Hingabe an Stimmungen nach. Er unterſchied dabei weder rein ſeeliſch⸗ geiſtige noch rein nervöſe Reizvorgänge: beide galten ihm gleich. So wurde ſeine Offenbarung aller inneren Erlebungen und Atmungen zu einer geſchloſſenen Wiedergabe aller in ſeinem Kultur⸗ und Kunſt⸗ und Menſchendaſeinserleben mög⸗ lichen Impreſſionen und Senſationen. Lamprecht hat ganz recht, hier von pſychologiſchen Impreſſionismus zu ſprechen. Expreſſionismus war noch nicht vorhanden, weil ſbets das Er⸗ lebnis nur als Reaktion auf einen Eindruck empfunden wurde. Erſt in den Dramen meldeten ſich Vorahnungen des Expreſ⸗ ſionismus, des Ausdrucks von innerlichen Kräften und Trie⸗ ben, die nicht allein aus dem Eindruck, ſondern auch aus dem Weſen des Erlebenden, der Perſonen ſtammen. Erſt in ſeinem letzten Drama„Der Turm“ eroberte Hofmannsthal dann die geſchloſſene Einheit von im⸗ und expreſſioniſtiſcher Weſen⸗ heit. Der pſychologiſche Impreſſionismus ſeiner Jugend bedarf zu ſeiner vollgültigen Offenbarung der ausgebildetſten Wort⸗ kunſt. Natur und Erziehung führten Hofmannsthal hierin zu ſeltener Meiſterſchaft. Er erfaßte die Sinneseindrücke und vorzugsweiſe die dunklen Gefühle das rätſelhaft Halbbewußte, den ſeltſamen Hauch des Todes, der durch alles blühende Leben ſchwebt, mit allen möglichen Farben, die er zum Tönen, mit allen nur möglichen Vokabeln, die er zu farbigem Leuch⸗ ten bringt. Er ließ dabei aber das Anſchaubare, Anſchauliche nicht verſchwimmen, ſondern er blieb im Bilde. Als Lyriker drang er bis an die Grenze dieſer ſenſitiven Möglichkeiten nor: ex entglitt nicht in das Blutleere und nur Stiliſierende, wahrte ſtets Gehalt, Greifbarkeit. Denn dieſes Einfangen der Stimmungen, Uebergangsſenſationen, Träume, Viſionen, Kulturnacherlebhniſſe war durchzogen von einer pantheiſtiſchen Weltanſchauung. Der Empfindungsreiz erhält die Grundlage des Ichs, der Perſönlichkeit. Schon von den erſten Verſen an erſchien Hofmannsthal als feſtumriſſene Perſönlichkeit. Des⸗ wegen nahm man ſeine Feierlichkeit ernſt, denn es ſtand ge⸗ haltnolle Zucht dahinter. Deswegen wirkte das Ahnungsvpolle, Gehetmnisreiche, Verfeinerte, die Darſtellung des Untertons, der ſeeliſchen Unterſtrömung durch die Fülle der Bilder, kurz⸗ um, die Symbolik der Hofmannsthalſchen Dichtung, menſchlich echt überzeugend. Deswegen erhob ſich ſein lyriſches und erſtes dramatiſches Werk über die Mode. Trotzdem enthüllte dieſe Perſönlichkeit bald ihre Grenzen. Ihr Selbſt entquoll nämlich nicht den Urſprünglichkeiten des Daſeins, ſondern der Hingabe an die Kunſt, an die Kultur, an vergangene Epochen. Den Urſprünglichkeiten gegenüber wurde vielmehr Entſagung geübt. Hofmannsthal war alſo Dichter und in ſeinen Dichtungen auch als Menſch ohne die italteniſche Renaiſſanee, ohne Gpethe, ohne Fauſt, Grillparzer, Böcklin undenkbar. Sein Schönheits- ſein Seins⸗ und Welt⸗ erlebnis entſtammte nicht unmittelbar der Schönheit, dem Sein, der Welt, ſondern bereits dem in Kunſtwerken, in Per⸗ ſönlichkelten geſtalteten Schönen, Daſein, Weltzuſtande. Er vermochte dieſes erſte Erleben aus zweiter Hand zu wunder⸗ voller Koſtbarkeit in ſeinen Werken zu ſteigern. Aber die Relſe ſeiner Kultur begrenzte zugleich die Entwicklung ſeiner Natur. Nur zu bald mußte Hofmannsthal erkennen, daß unter der Fülle der Kunſteindrücke ſein Selbſt nicht wuchs, ja daß es verloren ging, Es verblieb nur der Trieb nach neuen, immer erleſeneren Genüſſen, nach neuen Kunſtkoſtbarkeiten und daneben das immer ſchärfere Bewußtſein, daß all dies Genießen, alle dieſe Hingabe an das geſtaltete Schöne das eigentliche, urſprüngliche Leben nicht iſt. Sehnſucht nach dieſem eizentlichen Leben wurde wach; nun aber zu ſpät, denn inzwiſchen war die Kraft zum eigentlichen Leben zum grhßten entſcheibenden Teil verloren gegangen, der Dichter kal den Ausſpruch:„Wir beſitzen unſer Selbſt nicht, von außen weht's uns an“,„Unſer Selbſt iſt ein Metapher“ und„Meine Menſchen ſind nichts als das Lakmuspapter, das blau und rot reagiert“, Mit ſeinen Menſchen empfand Hofmannsthal ſein Selbſt als etwas Imaginäres, als Symbol für die Launen der Natur. Hier lag der tieſſte Quell der Schwermut des Dichters, der ſich ſchließlich ganz im Banne der Unbeſtändig⸗ keit aller Senſationen, Reaktionen, Genüſſe, allen Seins be⸗ fün det. Hätte Hofmannsthal in der abgeſchiedenen Stille in dieſe Seelentieſen gelotet, er wäre auf der ſchöpferiſchen Linie ſeiner Art weitergeſchritten. Aber ſeine Natur ſuchte das ur⸗ ſprüngliche Leben nicht in der Innerlichkeit, ſondern im äußeren Zeitumarmen. Er begab ſich in die Unruhe ſeiner Gegenwart, nahm teil am literariſchen Tage. So ſchlug ſeine Entwicklung denn die mehr äußerliche Richtung ein: die zur formalen Bezwingung beſtimmter Themen, die die Neigung und der durch die von Jugend an geübte äſthetiſche Zucht zu beſonderem Einfluß gelangte Verſtand wählten. Die Ent⸗ ſelbſtung Hofmaunsthals machte hier ſtärkere Fortſchritte. Wir fahen nun, wie der Dichter, deſſen Art die Bühne als Schenkerin großer Bilder⸗, Prunk⸗ und Abenteurer⸗ freuden, als die ſtrengſte Zuchtanforderung innerhalb aller Kunſtgattungen beſonders lag, fortan in eine fremde Ge⸗ ſtalt nach der andern, in eine fremde Welt nach der andern, ja Auch in ein fremdes Dichtertum nach dem andern untertauchte. Dazu waren freilich ſeine Eigenkräfte zu ſtark, als daß er in Guriptides und Sophokles, in Elektra oder Oedſpus, in der Antike oder im Rokoko ſich gänzlich verloren und aufgegeben hätte. Ueberall gab er ſeiner Art Entſprechendes: aber dies war nicht ſo ſehr urſprünglich, als vielmehr verſtandes⸗ in⸗ tuftions⸗ und kulturgeboren, es war der Künſtler, der ſich hier aus wirkte, nicht die menſchlich reiche, blutvolle Perſönlichkeit. Dadurch erhielten ſeine Werke etwas Abſichtsvolles, willens⸗ mäßig, wenn nicht willtürlich Beſtimmtes, von außen hinein⸗ getragenes, das freilich ihrer Theaterwirkung zugute kam. Man denke nur an das Elektradrama, das von Anfang an als Blutracheſymphonie mit der Pſychologie einer hyſteriſchen Vereinſamten angelegt iſt und deshalb wie eine pathologiſche Studie wirkt. Man denke auch an„Oedipus und die Sphinx“; hier wird ebenfalls ein pfychologiſches Thema ſtreng And bewußt durchgeführt. dic ö l, verdrüng Kön. und holte ſchüönſte Menſchlichkeften an den Tag, eim Wie⸗ 4. Von Ku Nicht oft genug kann man dieſes kraftſtrotzenden Dichters und prächtigen Menſchen gedenken, nicht tief genug ſeinen Verluſt betrauern. Seinen 85. Geburtstag hätten wir in dieſem Jahre feiern können, aber zwanzig Jahre ſind es nun ſchon geworden, daß ſein liederfroher Mund verſtummte — ſeine Weiſen klingen noch immer durchs Land. Liliencron gehört zu den wenigen, die, obgleich ſte niemals Mode waren, doch den Wechſel der Zeiten überdauerten. Ein Offizier aus Deutſchlands glücklichſter Epoche, Feld⸗ ſoldat von 1870, doch vom Stolz und Wohlleben des Siegers nur geſtreift und, weil zum Dichter geboren, den Feſſeln ſei⸗ nes Standes bald entronnen, deſſen Rückſichten und Vor⸗ urteilen bald entfremdet. Einem Hauptmann a. Dee glich er nur äußerlich; mit ſeiner Armut, ſeinem kindlichen Frohſinn, ſeiner ſorgloſen, kecken Lebensführung tauchte er unter in den Kreiſen der Boheme, kämpfte und bummelte ſich durch als ein echter Freiherr von Gottesgnaden, in den ſchlimmſten wirtſchaftlichen Nöten noch der Kavalier, der den ſchnöden Mammon auszugeben, aber nicht zu erwerben verſtand. Erſt ſeine letzten Jahre in Alt⸗Rahlſtedt bei Hamburg, wo ihm der Senat das erſehnte Heim geſtiftet hatte, waren überglänzt von milder, abendlicher Stille. Ein Reiter hoch zu Roß— ſo jagt er hellen, ſcharfen Blicks mit Hurra⸗ und Jauchzerrufen durch die Welt der bunten Erſcheinungen. Jeder flüchtige Eindruck formt ſich ihm ſogleich zum Lied. Selten berührt er die Städte. Sein Gebiet iſt die Weite der niederdeutſchen Landſchaft, das Grün der Wieſen und Wälder, die heimatliche Ebene mit ihren Deichen, Dünen und Mooren. Was ſeinem Auge begegnet, einem ſtets wachen, durchdringenden Jägerauge, ſteht alsbald greifbar, ein blutvolles Gebilde aus Kraft und Anmut, als Gedicht vor ihm. In eine ſchöpferiſche, eigengewachſene, ge⸗ drängte Sprachform hat er es gebannt; nie zerfließt es in Gefühlen. Seine erſte Sammlung„Adfutantenritte und andere Ge⸗ dichte“ wurden zwar ſehr freundlich aufgenommen, von der damals herrſchenden„Goldſchnitt⸗Lyrik“ aber raſch wieder in den Hintergrund gedrängt. Auf den Geſchmack der Salon. leſer— und die waren damals noch in der Ueberzahl— wirkten ſeine Naturbilder zu gegenſtändlich, ſeine Liebes⸗ erlebniſſe zu derb und ungeſchminkt. Daß er abwechſelnd mit Komteſſen und mit Bauernmädels flirten konnte, haben ihm viele nie verziehen. Willkürlich und zügellos ſcheinen die Rhythmen ſeiner Feder zu entſtrömen; doch wer ein feineres Ohr beſitzt für die Klangwerte des Ausdrucks, bemerkt die ſorgfältige Ziſelierarbeit des verantwortungsvollen Künſt⸗ lers, Weitere Gedichtbände, darunter„Der Heidegänger“, „Nebel und Sonne“,„Bunte Beute“, laſſen Lilienerons kan⸗ tige und doch ſo liebenswürdige Eigenart noch deutlicher her⸗ vortreten und ſtempeln ihn faſt zu einem Virtuoſen des lyriſchen Momentbildes. Sein jungenhaft übermütiges Temperament entlud ſich dann hinreißend im„Poggfred“,„einem kunterbunten Epos in zwölf Kantuſſen“. Friſches Draufloserzählen miſcht ſich hier zwanglos mit perſönlichem Bekenntnis. Eigenes Er⸗ leben gewinnt neue Spiegelung. Aber auch große Geſtelten der Vergangenheit, die Menſchen, mit denen ſich Ltilieueron als Dichter und im Ringen um ſein Weltbild auseinander⸗ geſetzt hatte, erſcheinen in dem bunten Spiel dichte riſcher Laune. Immer wieder führt ſein Weg zurück zu dem er⸗ träumten Dichter⸗ und Herrenheim„Poggfred“, das fern von der Welt, ein Sehnſuchtstraum Liliencrons, mitten in deut⸗ ſcher Heide liegt, umgeben von Teich und Moor, von Knick und Torfbruch; zuweilen donnert von drüben die Braudung der See. Auch Ltlienerons Proſa bleibt beachtenswert weniger der Roman„Breide Hummelsbüttel“, der mit Stimmung und ſpieleriſchem Rankenwerk etwas zu viel des Guten tut, als die Skizzen und Novellen aus ſeinem Offiziersleben:„Eine Sommerſchbacht“,„Unter flatternden Fahnen“,„Krieg und Frieden“. Da finden ſich Soldatengeſchichten von beſtem, altem Stil, ein„Militarismus“ von ſittlicher und künſtleri⸗ r Schwierige“, wenn hinter dem Firnis aller altöſterreichiſchen Ariſtokratenkultur das Herz ſich meldet, das Blut in ſeinem ltebenden Strome klopft. In den letzten Jahren ſeines Lebens, etwa ſeit ſeinem fünfzigſten Geburtstage, reifte Hugo v. Hofmanntshal einer wundervollen, weſenhaft deutſch, ja ſüddeutſch beſtimmten Univerſalität und Weisheit entgegen. Früchte dieſer neuen Entwicklung, die uns herrliche Altersblüten verſprach, war nicht nur ſein guter Einfluß auf Reinhardts Salzburger Feſt⸗ ſpiele, für die er nach einer Metapher Calde ons aus mittel⸗ alterlichen Mythen als Allegorien ſowie eigenem Erleben „das Salzburger große Welttheater“ ſchuf, ſon⸗ dern auch in eigenen Werken, wie der wegweiſenden Rede „Das Schrifttum als geiſtiger Raum der Nation“, die nun ſein Vermächtnis geworden iſt, wie dem letzten Trauerſptel„Der Turm“, darin mit Hilfe eines hiſtoriſchen polniſchen Stoffes die geiſtige Quinteſſenz unſerer Epoche und ihrer Erlebniſſe in bejahendem Gottgefühl offen⸗ bart wird; hier gab Hofmansthal noch einmal ganz ſich ſelbſt. Und hier lieben wir ihn wieder, wie wir den Jüngling ge⸗ liebt haben. Der Weg dieſes Dichters war früh vom Ruhm umſtrahlt. Der Ruhm hat vielen Dichtern unſerer Zeit ihren Weg ver⸗ ſchüttet. Hofmannsthal iſt ein Vorbild dafür, daß ein ſchöpferiſcher Menſch wohl einmal von ſeiner Beſtimmung ab⸗ irren kann, doch aber ſchließlich heimkehrt zu ſich ſelbſt, iſt er nur zutiefſt wahrhaftig gegen ſich ſelbſt. Dies war dieſer Dichter Mag die große Entwicklung auch andere Ziele heute anſtreben: eines iſt gewiß, Hugo v. Hofmannsthal wird mit den reinen Werken ſeiner Jugend und ſeines Alters in Vers und Proſa dauernd der verehrte Meiſter und Gefährte un⸗ ſerer beſten Geiſter ſein.— * Deutſche Sprichwörter 1. Das Herz des Toren iſt auf ſeiner Zunge, die Zunge des Weiſen iſt in ſeinem Herzen.— 2. Das Herz hat oft ſchwerer zu tragen als der Rücken.— 3. Das Herz hört feiner als die Ohren. 4. Das Herz iſt die Quelle, die Zunge die Rinne. 8 Herz verrzt nich a Kelch— — — Delle von Zur 20. Wiederkehr ſeines rt n ee Lillencron Todestages am 22 9 1 Martens Juli (Nachdruck verboten.] ſcher Berechtigung, nämlich naiv und unpathetiſch, unverzerrt und nicht zerredet wie in der übrigen Kriegsepik ſeiner Zeit. Sein letzter Roman„Leben und Lüge“, wieder ſtark ſub⸗ jektiv gefärbt, ſchon von der leiſen Wehmut des ungern Altern⸗ den durchzogen, läßt die tiefe Tragik in Lilienerons äußerem Lebensweg mehr ahnen, als daß er ſie betont. Gewiß war Detley von Lilieneron eine widerſtandsfähige und ſogar har⸗ moniſche Natur, frei von nerpöſer„Zerriſſenheit“. Nur unter dem Mißverhältnis zwiſchen dem unbeſtrittenen Werte ſeiner Leiſtung und dem beſcheidenen Maß von Anerkennung einer nur langſam wachſenden Gemeinde hat er ſchwer gelitten. c Lilientrons Lebensretter (Nachdruck verboten.) Detlev von Lilieneron dachte in fungen Jahren nicht daran, daß er einmal einen anderen Beruf einſchlagen würde als den des Offiziers. Die Verteidigung des Vaterlandes er⸗ ſchien ihm das höchſte Ideal. Fechten, ſchießen, reiten— das war ſein Vergnügen. Dagegen am Schreibtiſch ſitzen, ſtudteren, Grammatik lernen, davon hielt er nicht viel. Und auf der Schule erzählte er immer wieder, wie froh er ſet, wenn er die Schulbank hinter ſich habe und ſich als Soldat betätigen könne. Tatſächlich hat er die Offtztierslaufbahn be⸗ ſchritten, und ein großer Teil ſeiner Erzählungen und ſeiner Gedichte zeigen den ehemaligen Soldaten, für den es nichts Höheres gibt als das Kriegsleben, und der mit leuchtenden Augen in die Schlacht zieht. Im Jahre 1866 wäre Detlev von Lilieneron beinahe das Opfer ſeiner Tapferkeit geworden. Wenn ihm nicht der Ser⸗ geant Nimphius das Leben gerettet hätte, wären die markigen Geſchichten, die ſtolzen Soldatenlieder und die feinen lyriſchen Gedichte, die Liliencron uns geſchenkt hat und die einen nicht zu unterſchätzenden Bauſtein in der deutſchen Lite⸗ raturgeſchichte bilden, niemals geſchrieben worden. In der Schlacht bei Skalitz war es, da der Sergeant Nim⸗ phius, ein biederer Bauernſohn aus Einbeck, Detler von Lilieneron, ſeinem Leutnant, das Leben rettete. Die Schlacht bet Skalitz in Böhmen im Jahre 1866 war ein heißer Kampf. Bei einer der erſten Truppen, die im Nahkampf an⸗ einander gerieten, war auch Lilieneron. Der Feldwebel des Leutnants war von einem Schuß mitten ins Herz getroffen worden. Ein öſterreichiſcher Offizier zielte mit dem Revolver auf Lilieneron und drückte ab. Lilienroen fiel, und wie durch einen Schleier ſah er, wie der öſterreichiſche Offizier abermals auf ihn zielte. Da ſprang der Sergeant Nimphius vor und rannte dem Oeſterreicher das aufgepflanzte Seiten⸗ gewehr durch den Leib. Der öſterreichiſche Offizier fiel um und war tot, Sergeant Nimphius aber nahm den Leutnant Detlev von Liliencron, deſſen Bewußtſein geſchwunden war, auf die Schulter und trug ihn aus dem Schlachtgetümmel. Bis zu ſeinem Tode hat Lilieneron ſeinen Lebensretter mit kindlicher Dankbarkeit verehrt. Tauſendmal hat er die Geſchichte von ſeiner Lebensrettung erzählt und kein Name galt ihm verehrungswürdiger als der Name Nimphius. Er hat den braven Alten oftmals beſucht und häufig iſt auch Nimphius Lilienerons Gaſt geweſen. Verſchiedentlich hat Lilieneron, als er, ſchon ein berühmter deutſcher Dichter, in den verſchiedenen deutſchen Städten Vortragsabende veran⸗ ſtaltete, den Sergeanten Nimphius dazu eingeladen. Dann ſaß letzterer im Bratenrock, auf der Bruſt die Kriegsmedaillen, in der vorderſten Reihe, Lilieneron las Kriegsgeſchichten vor und erklärte dem Publikum, daß ſeine Vorleſung eigentlich nicht dem Publikum, ſondern Nimphius gelte. Am 22. Jult 1909 iſt Lilieneron geſtorben. Er liegt auf dem Friedhof Altrahlſtedt begraben und über dem Grab erhebt ſich ein Denkmal, das ein junges Mädchen mit einer Glrlande weißer Roſen darſtellt, Vier Jahre ſpäter iſt auch Nimphius geſtorben, der Lebensretter, dem der Dichter in ſeinen Werken ein bleibendes Denkmal geſetzt hat. Mf. DDr rr . Das Herze fröhlich, der Mut recht ehrlich, die Rede züchtig, die Taten richtig: das ſind die Waffen, die Frieden ſchaffen.— g 7. Des Herzens Bosheit gehet zum Maul aus 8. Ein fröhlich Herz arzneiet wohl.— 9. Ein glücklich Herz macht hüpfende Beine. 10. Ein unzüchtig Herz iſt des Teufels Wannenbad.— 11. Sein eigen Herz überwinden iſt mehr denn die Feinde ſchlagen.— 12. Heuchelei und Gleißnerei ſind des Teufels Liebereti.— 13. Eine geſcheite Hexe kann auch ohne Beſenſtſel tanzen. 14. Wer zum Himmel emporſpuckt, beſpuckt ſich ſelbſt. 15. Erſt ſchmieren ſie dich mit Honig ein, dann freſſen ſie dich hinterdrein.— 16. Es iſt um den Honig geſchehen, hütet.— 17. Ich will nichts von deinem Honig und nichts von deinem Stachel. 18. Das Hühnerhaus taugt keine faule Nuß, wo die Henne kräht und der Hahn ſchweigen muß.— 19. Auch die böſeſten Hunde wedeln mit dem Schweife. 20. Auch einem frommen Hund muß man die Hand nicht Maul ſtecken.— 21, Bellende Hunde beißen nicht.— 22. Den Hunden iſt böſe zu betten, ſie bezahlen ihre Kammerdiener mit Flöhen. 23. Kleine Hunde und kleine Leute tragen die Naſe hoch. 224. Wenn der Hund auch in die Räder beißt, der Wagen bleibt nicht ſtehen.— 25. Wenn der Hund Geld hat, ſagt man zu ihm: wenn der Bär ihn ins Erlauch⸗ 20. ter Herr Hund!— 26. Ein Jahr auf gutem Pferd bringt weiter als zwei Jahr auf einem Eſel.— 27. Wenn jeder kut, ſo viel er ſoll, ſo gehen Roß und Wagen wohl.— 28. Kinder lernen eher einen Spruch auf dem Markte, als in der Schule, 29. Seine Kinder muß jedermann wohlfahrten für ihr leibliches und geiſtiges Wohl ſorgen). 30. Senn die Kinner klee, trät'n ſie eem uff die Bee ſenn ſte groß uffs Herz.— ...... ͤͤ ßÄT—vT———ꝛꝛꝛ ²˙ ¹ L ꝛ˙ 31. Wo Kinder regieren, machen Narren die Geſetze.— 22. Eln ſeiner Kopf ſteht ſelten auf einsm fetzen Want —— 9 1 Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Ip! in der 6. Abteilung die Felder 5 u. 7, ent⸗ Samstag, den 20. Jul 1929 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 330 Gottes dienſt Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 21. Juli 1929. Trinitatiskirche: 8 Gottesdienſt anläßlich der Gautagung des Evang. Verbandes für die weibl. Jugend Badens, Predigt Pfarrer Mayer⸗ Ullmann, Badenweiler; 10 Predigt, Pfr. Roſt; 11.15 Kindergottes⸗ dienſt, Pfarrer Dr. Schilling; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Roſt. Hungbuſchpfarrei: 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Eckert. Koukordienkirche: 10 Predigt, Vikar Karle; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Karle; 6 Predigt, Vikar Zöbeley. Chriſtuskirche: 8 Predigt, Vikar Dr. Barner; 10 Predigt, Vikar Dr. Barner; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Dr. Hoff und Geh. Kirchen⸗ rat D. Klein. Profeſſor Steltz; Neuoſtheim: 10 Predigt, Profeſſor Steltz. Friedenskirche:.30 Predigt, Vikar Sulzberger; 10.45 Chriſtenlehre der Nordpfarrei, Landeskirchenrat Bender. Johanniskirche:.30 Predigt, Vikar Zöbeley; 10 Predigt, Pfarrer Mayer; 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Mayer; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Zöbeley. 5 Eutherkirche:.30 Frühgottesdienſt, Vikar Grimm; 10 Predigt, Pfr. Jundt; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Grimm; 11 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Jundt; 11 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Frantzmann; 1 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Jundt. Melauchthonkiche: 10 Predigt, Pfarrer Heſſig; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Götz; 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Heſſig. 11 Kindergottesdienſt, Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. Heinr.⸗Lanz⸗Krankenhaus: 10.30 Predigt, Kirchenrat von Schoepffer. Feudenheim:.30 Predigtgottesdienſt, Vikar Sauerhöfer; 10.45 Kin⸗ dergottesdienſt, Vikar 1 Chriſtenlehre für Knaben, Vikar Sauerhöfer. 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Luger; 11.15 Kindergottesd., Luger;.30 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Luger. kirche Neckarau:.30 Predigt, Pfarrer Fehn; 10.45 Kinder⸗ gottesdienſt der Südpfarrei, Pfarrer Fehn; 1 Chriſtenlehre der Südpfarrei, Pfarrer Fehn. Rheinau:.30 Gottesdienſt am Pfingſtberg⸗Wald(verlängerte Oſter⸗ ſtraße), Pfarrer Vath;.30 Predigt, Vikar Ziegler. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Dürr; 10.45 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Dürr; 11.30 Kindergottesdienſt, Pfr. Dürr. Pauluskirche Waldhof:.45 Chriſtenlehre f. Knaben, Vikar Wörner; .30 Hauptgottesdienſt, Vikar Wörner; 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Wörner. . Sauerhöfer; Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Dienstag abend 8 Andacht, Pfarrer Eckert.— Mitt⸗ woch vorm. 7 Morgenandacht. Konkordienkirche: Donnerstag abend 8 Bibelſtunde, Kirchenrat von Schoepffer. Johanniskirche: Donnerstag abend 8 Andacht, Vikar Zöbeley. Intherkirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Pfarrer Dr. Lehmann. Pauluskirche Waldhof: Donnerstag abend 8 Andacht im Konfir⸗ mandenſgal, Vikar Wörner. 8 Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Evang. Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 15(Inſp. Stöckle): Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2. 10: Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag 8 C. V. j. M. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtr. 90 (Stadtmiſſionar Olpp]: Sonntag.00 Verſammlung. Donnerstag .15 Bibelſtunde.— Neckaran, Welk): Sonntag.00 Verſammlung. woch.15 Bibelſtunde. Verſammlung. .15 Bibelkränzchen für Freitag abend.15 Jugendverein. Berein für Fugenbpflege e. V.„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkreis; 4 Jugendverein für jg. Mäd⸗ chen; 8 Evangeliſationsverſammlung.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch.30 Jungſchar; 8 Männerſtunde.— Donnerstag 4 Frauen⸗ ſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 23. Prediger Sauer; 11 Kindergottesdienſt.— Frauenmiſſionsſtunde;.15 Vorbereitungsgottesdienſt v. Diſtrikts⸗ vorſteher Hermann⸗Karlsruhe. Süddeutſche Vereinigung für Evangeliſation u. Gemeinſchaftspflege (Landeskirchl. Gemeinſchaft), Lindenhofſtr. 34. Evangeliſatlonsvortrag(Gem.⸗ Pfleger Steeger).— Mittwoch abd. 8 Bibelbeſprechung.— Samstag.15 Männerabend.— Jugendbund f. E.., a) junge Männer: Sonntag.30 u. frauen: Sonntag 4 u. Donnerstag 8; Knabenbund: Samstag.30 für Knaben von 10—15 Jahren. Adventgemeinde, J 1. 14. Sonntag abend 8 abend 8 Bibelſtunde.— Freitag abend 8 Jugendſtunde.— Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt; nachm. 3 Kindergottesdienſt. Die Heilsarmee, G 1. 15.— Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗Ver⸗ ſammlung; Sonntag und Mittwoch 8 Heilsverſammlung; Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung.— Sonntags⸗Schulen: Sonntag 11 und .30; Mittwochs 5; Donnerstag 4 Liebesbund. Blaukrenzverein Maunheim I, Meerfeldſtr. 44, Hinterhs. Sonntag Montag abend 8 Bibel⸗ 7 Mittwoch nachm. 4 Hoffnungsbundſtunde Kinder; abs. 8 Blaukreuzſtunde. Samstag abend 8 Jugendbundſt. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 25: Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger Blecher⸗Sinsheim; 11 Sonntagsſchule.— Montag abend .30 Jungfrauen⸗Miſſtonsſtunde.— Miktwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde, Herr Hottinger.— Donnerstag nachm. 3 Frauen⸗ Miſſionsſtunde.— Samstag nachm. 4 Religions⸗Unterricht. Katholiſche Gemeinde. Sonntag 5 Frühmeſſe: Beichtgelegenheit; 6 hl. Meſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Kindergottesdienſt m. Predigt; und Amt; 11 hl. Meſfe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre;.30 Herz⸗Jeſu⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen; abends.30 feferlicher Schluß der Aloyſiusandachten m. Predigt, Proz., Tedeum u. Segen. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt; .30 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt abend 8 Blaukreuzſtunde Gärtnerſtr. 17. und Gebetſtunde. Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche). St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei. Fiſcherſtraße 31(Stadtmiſſionar Dienstag.15 Bibelſtunde.— Rheinau. Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſammlung. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtr. 52: Sonntag 8 Verſammlung. .15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule(Stadtmiſſ. Keidel): Sonntag.00 Luzenberg,.00 Sandhofen Verſammlung. .30 Waldhof, Mittwoch.30 Sandhofen, Freitag 8 Luzenberg Bibel⸗ ſtunde.— Fendenheim, untere Kinderſchule: Sonntag 8 und Mitt⸗ — Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. V. 1.., Jungfrauenvereine] ſind bei feder Station zu erfahren. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L I. 4. 10.30 Kinderſtunde;.30 Jugendverein; abends.15 gemiſchte Ver⸗ ſammlung.— Dienstag abend.15 Männerſtunde, zugleich 8 Uhr Evangeliſationsvortrag, Schillerſchule, Almenhof.— Mittwoch abd. .15 Gebetſtunde.— Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends junge Mädchen von 15—18 Jahren.— Sonntag.80 und 4 Predigt, mit Segen;.30 Alo Freitag frauen; 2 Herz⸗Mar Liebfrauenkirche. Sor Dienstag Sonntag 7 hl. Kommunion; dienſt; Mädchen; 2 Corpori mt; 11 Kindergotte für Mädchen; abend Beichtgelegenheit; 8. Predigt; 2 Andacht Donnerstag mittag 4 St. Jakobuspfarrei Ne meſſe mit Predigt; mit Predigt; 11 Sin Sonntag abend 8 Mädchen; 2 Herz⸗M Dienstag 8; b) Jung⸗ Vortrag.— Mittwoch 9 Hauptgpttesdienſt munion; 10 Predig für .30 Beichtgelegenhei Ilvesheim. Sonntag mittagsandacht. Seckenheim. Sonntag Andacht zur Gewinn Alt⸗Kathe Sonntag vormittag 10 von 6 an Sonntag vorm. 10 in .30 Hauptgottesdienſt Predigt(öffentl.) 1— „Schillers Räuber 11 Schülergott S⸗Chriſti⸗Bruderſchaft. Herz⸗Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. elegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Städtiſches Krankenhaus. St. Joſefskirche Lindenhof. 20 muntonmeſſe; 8 Amt;.30 Predigt und Amt; 11.15 Singmeſſe mit St. Franziskuskirche Waldhof. meſſe mit Frühpredigt;.15 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt und Amt; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt u. Singmeſſe Spiegelfabrik;.30 Chriſtenlehre für die Jungfrauen und Veſper; .30 Sonntagsabendandacht mit Segen. St. Laurentiuskirche Käfertal. mit Prebigt; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Herz⸗Mariäandacht yſtusandacht mit Segen. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag, 6. Aloyſianiſcher Sonntag: 6 hl. Meſſe, Beichte; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Hochamt; 11 hl. Meſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre für Jung⸗ iä⸗Andacht mit Segen. 8 5 5 intag von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Sing⸗ meſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre der Mädchen;.30 Veſper. Katholiſches Bürgerſpital. gleich Gymnaſialgottesdienſt. St. Peter und Paul, Mannheim⸗Feudenheim. Sonntag.30 Singmeſſe mit Predigt, zu⸗ Sonntag.30 Beichte; .30 Kommunion ⸗Singmeſſe; 9 Hauptgottes⸗ sdienſt; nachm..30 Chriſtenlehre für die Sonntag 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ sdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre u. Andacht 8 7 Herz⸗Martä⸗Andacht mit Segen. Sonntag 6 Frühmeſſe mit Anſprache;—8 15 Singmeſſe mit Predigt. Sonntag 6 Beichte u. hl. Meſſe; 7 Kom⸗ zur Mutter Gottes.(Die Chriſtenlehre für Mädchen fällt wegen der Wallfahrt aus.) ckarau. Sonntag 6 u..45 hl. Meſſen; 8 Sing⸗ 9 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Hochamt gmeſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre für die artä⸗Bruderſchaft mit Segen. Sonntag 6 Beichte; 7 Kommunion⸗ 11 Singmeſſe u. Homilie in der Kapelle der Sonntag.30 Beicht;.15 Frühmeſſe; mit Predigt; 11 Predigt mit Schülergottes⸗ dienſt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Herz⸗Mariä⸗Andacht mit Segen; 8 Aloyſius⸗Andacht mit Segen. St. Bartholomäuspfarrkirche Sandhofen. Sonntag 7 Frühmeſſe mit hl. Kommunion;.30 Schülergottesdienſt mit Predigt und hl. Kom⸗ t und Amt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; Mutttergottesandacht. St. Antoniuskirche Rheinau. Sonntag, 5. Aloyſtaniſcher Sonntag: t;.45 u..25 Spendung der hl. Kommunion; .30 Frühmeſſe;.15 Amt mit Predigt, darnach Chriſtenlehre; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt; 7 Herz⸗Mariä⸗Andacht m. Segen. .15 Frühmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt; 1 Nach⸗ .15 Frühmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt;.30 tung des Jubiläumsablaſſes. liſche Gemeinde(Schloßkirche) Deutſches Amt mit Predigt. Die Chriſtengemeinſchaft. Bewegung für religiöſe Erneuerung. L 11. 21, part.: Menſchenweihehandlung mit Dienstag 20.30 in U 6. 11 öffentl. relig. Vor⸗ trag von Pfarrer Salewſki:„Das proletariſche Schickſal“. Freireligiöſe Gemeinde. Sonntag vorm. 10 Sonntagsfeier, Prediger Dr. Karl Weiß über: ein religiöſes Bekenntnis“ in der Aula des Realgymnaſiums, Tullaſtraße 4. ——— eee Satt besonderer Anzeige Am 19. ds. Mts. ist unsere liebe Mutter, Schwägerin und Tante Lina Kempf WVe. nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden in die ewige Heimat abgerufen worden Mannheim(Parkring 25a), den 20. Juli 1929 Die trauernden Hinterbliebenen . Tapeten ee N Grein bieten Wir Aalen zu selten günstigen Preisen an dan TAPETEN 1 8429 Nur SHURE CK Fa 1e Linoleum- Teppiche 15 Die Beerdigung findet auf Wunsch der Verstorbenen in aller Stille statt Tranzspenden dankend verbeten. Prachtvolles Speise zimmer verkauft billig 1428 Müller, T 2, 6. Georg Fel ROH Hedwig FeligkOH in eigen. Werkſtatt her Teleph. 534 83 2 hocheleg Lauge Rötterſtr. 52, Laden. B3130 Pfoto-Apparat 912, Optik 4,5, fa⸗ brikneu, beſond. Umſt. halber ſehr billig ab⸗ zugeben. B31¹⁰0 Neuoſtheim, Böcklin⸗ platz 4, part. rechts. 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Anträge auf Erhaltung der Kindergräber 1500 Mark für eine weitere 12jährige Ruhedauer, wofür zu verkaufen. 3388 die Gebühr R. 25.— für ein Grab beträgt, Angebote unter L und auf Erhaltung der Gräber der Erwachſe⸗ nen für eine weitere 20jährige Ruhedauer, wofür die Gebühr R. 50.— für ein Grab beträgt, ſind bis längſteus 31. Auguſt 1929 — an Werktagen vormittags von—12 Uhr beim Friedhofamt, Rathaus N 1, Zimmer 13 zu ſtellen; ſpäter einkommende Auträge wer⸗ den nicht berückſichtigt. Denkmäler mit Fundamenten, Einfaſſungen und Pflanzungen auf Gräbern, deren Er⸗ haltung nicht beantragt wird, ſind bis ſpäte⸗ ſtens 31. Auguſt 1929 zu entfernen; nach Ab⸗ lauf dieſer Friſt wird der Friedhofausſchuß F Nr. 188 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. 1 zerlegbarer Holz⸗ ſchuppen, auch für Autogarage geeignet, 2 ſchwere Berufs⸗ Arbeitstiſche zu verkaufen. 3455 Damen und Herren- Markenrad neu, ſpottbill. zu ver⸗ * 1430 1 Motorrad, 250 cem, 1 Leichtmotorrad (ſteuerfrei) 90 J, ein Bandonium. 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Ich kann mir nämlich nichts netteres denken, als ſolche Stündchen für und mit Euch. ö Nun müßt Ihr aber nicht denken, daß Euch alles ſo aus den Aermeln geſchüttelt würde und Ihr Euch nur hinzuſetzen braucht um zu leſen. Nein, ich habe mir das viel hübſcher ausgedacht. Ihr ſollt ſelbſt mithelfen, daß Eure Zeitung beſonders unterhaltend wird. Und da bitte ich Euch, mir ſelbſt„Manuſkripte“ einzuſenden. Ihr Großen wißt ja wohl, was das iſt, aber ich möchte auch die Kleineren dabel helfen laſſen, und da muß ich Euch doch erklären, was ſo ein Manuſkript iſt, und wie Ihr es uns übergeben ſollt. Ihr ſchreibt eine kleine Erzählung, ein Märchen, eine Fabel oder ein Gedicht und zwar immer nur auf eine Blattſeite(die Rückſeite muß frei bleiben). Da⸗ bet iſt es ganz gleichgültig wie groß die Arbeiten 1 Dangt eine Seite nicht, ſo fangt eine neus Seite, aber bei⸗ 84 ub. leibe nicht die Rückſeite, an. Auch Rätſel möchte ich von Euch haben(mit Auflöſung) und bei allem ſollt Ihr Euren Namen und Euer Alter angeben. Wollt Ihr nun wiſſen, was ich alles haben möchte von Euch? Alſo— ſelbſt⸗ erdachte Märchen, Erzählungen, ſelbſterlebte Reiſe⸗, Schulausflug⸗ und ähnliche Ereigniſſe; kleinere heimatkund⸗ liche Aufſätze, ſelbſtausge dachte Spiele, Abzählreime und Gedichtchen; tier⸗ und pflanzenkundliche Aufſätze, kurz alles, was Euer Intereſſe hat. Aber bitte nichts aus Büchern abſchrelben. Das darf man nämlich gar nicht, wie Ihr wohl ſchon wißt. Natürlich müßt Ihr hübſch deutlich ſchreiben, damit ich mir nicht die Augen verderbe und nachher die große Stadt⸗ brille aufſetzen muß. Auch kleine Zeichnungen, Baſtelſpiele dürft Ihr mir ſchicken, nur dürft Ihr nicht ungeduldig wer⸗ den, wenn's mal ein bißchen lange dauert, bis Ihr Eure Arbeit in der Zeitung ſeht. Unten am Schluſſe(nach dem Rätſelwinkel) richte ich einen Briefkaſten ein, in dem Ihr nicht nur Fragen, die Ihr an mich richtet, beant⸗ wortet haben ſollt, ſondern in dem ich Euch auch mitteile, wenn eine Arbeſt ſich als nicht geeignet erwieſen hat. Alle Einſendungen richtet an die„Neue Mannheimer Zeitung“ (Abteilung: Kinderbeilage). Friſch auf ans Werk! Tante Lieſel. Von Gertrud Köllner, Gontardſtr. 22(11 Jahre alt) Vielen meiner Mitſchülerinnen wird noch das ſchöne Land⸗ heimfeſt der Eliſabethſchule in angenehmer Erinnerung ſein. Was gab es doch da alles Schöne zu ſehen und zu hören. Das Kaſperltheater, die große Bühne, die Tierſchau, der Krabbelſack mit ſeinen Ueberraſchungen und dann die Tom⸗ bola mit ganz wunderbaren Gewinnen. Jedes verſuchte ſein Glück; auch ich habe mein letztes Geld geopfert, das mir meine Mama gegeben hatte und was meint Ihr, was ich gewonnen habe? „Einen Freiflug über Mannheim.“ Ich habe mich ſo darüber gefreut, daß ich am liebſten gleich auf den Flugplatz gerannt und losgegondelt wäre. Mein Papa war über meinen Gewinn ſehr erfreut und hat ſich auch mit ber Flugleitung in Verbindung geſetzt, wann der Flug ausgeführt werden kann. Da hieß es: Samstags von 2 bis 7 Uhr oder Sonntags von 8 bis 10 Uhr. Da mein Papa Samstags keine Zeit hatte, ſo ſind wir dann am Sonn⸗ tag, den 14. Jult, auf den Flugplatz gefahren, es war wunder⸗ bares Wetter, gerade wie für einen Flug beſtellt. Schon morgens in aller Frühe bin ich aufgewacht, ich hatte keine Ruhe mehr im Bett, was an anderen Tagen nie der Fall iſt, denn ich will es Euch verraten, daß ich immer morgens am liebſten ſchlafe. Ich weckte meinen Papa und dann ging es in aller Eile auf den Flugplatz. Dort wurden wir von der Flugleitung ſehr freundlich empfangen. Mein Pilot frug mich, ob ich keine Angſt habe. Wenn ich ganz ehrlich ſein ſoll, muß ich ſagen, baß mir doch mein Herz etwas lauter ge⸗ pumpert hat, denn es war doch nicht ſo einfach, ganz allein ohne Papa und Mama in die Luft zu fliegen; aber ich ließ mir nichts anmerken und ſagte einfach„nein!“ Ich konnte es faſt nicht erwarten, bis die Maſchine flugbereit war. Mein Pilot hatte ſich extra für dieſe Fahrt fein gemacht. Er hatte eine blütenweiße Lederhaube auf und ein weißſeidenes Hals⸗ tuch umgebunden. Nach einer„ Stunde war es dann ſoweit. Ich ſetzte mich auf den vorderen Sitz und wurde mit einem Riemen angeſchnallt. Nun ging es langſam in die Lüfte. Wie ſchön das war, kann ich Euch garnicht beſchreiben, das muß man ſelbſt erlebt haben. Die Menſchen waren alle ſo klein wie meine kleinſte Puppe. Der Pilot ſtieß mich immer an, wenn es was Schönes zu ſehen gab. Zuerſt fuhren wir über den Luiſenpark, da ſah ich einen kleinen Fleck mit Waſſer und kleinen weißen Pünktchen darauf. Das wird wohl der Kutzer⸗See mit den Schwänen geweſen ſein. Am beſten hat mir der Friedrichsplatz gefallen, er ſah aus wie ein kleiner bunter Teppich und der Waſſerturm war ſo klein wie ein Kegelkopf von einem Kinderkegelſpiel. An der Neckarſpitze ſind wir geweſen und dann dem Rhein entlang gefahren. Die Rheinbäder ſahen ſehr ſpaſſig aus. Wenn jemand vom Sprungbrett ins Waſſer ſprang, ſo ſah es gerade aus, als ob ein Froſch ins Waſſer geſprungen wäre. Das Strandbad habe ich auch geſehen, es wimmelte ſchon voller Menſchen. Die großen Rheindampfer waren ſo klein wie mein bei Comes ge⸗ kauftes Motorbootchen. In den Gärten beim neuen Kran⸗ kenhaus war ſcheinbar Gartenfeſt; alles war mit kleinen Fähnchen und Lampions geſchmückt. Auch die Mitlbelſtadt ſah mit ihren Quadraten aus wie kleine Streichholzſchachteln. Ich hätte nicht geglaubt, daß Mannheim ſo groß und ſo ſchön iſt. Nach ungefähr 20 Minuten bin ich wieder glücklich auf dem Flugplatz gelandet. Für die mir erwieſene große Freude ſage ich dem Mann⸗ heimer Flugverein, ſowie der Direktion der Eliſabethſchule und meinem Piloten herzlichen Dank. Wenn meine Mit⸗ ſchülerinnen oder Schüler nicht wiſſen ſollten, was ſie ſich zum Geburtstag oder für ein gutes Zeugnis wünſchen ſollen, ſo würde ich Euch raten, Euch von Eueren Eltern einen Flug⸗ ſchein über Mannheim ſchenken zu laſſen und es würde mich ſehr freuen, wenn Ihr auch Eure Erlebniſſe erzählen wolltet. e Tao iu dun Juil, 4 for an, an dun No! „Mutter, Mutter, heuts habe ich wieder 1 Mark verdient. Ich habe einem alten Herrn ein großes Paket ein Stück weit getragen, und da gab er mir ſoviel dafür. Jetzt langt es doch Bald zu einem Fahrrad, gelt, Mütterchen?“ Mit dieſen Worten war der 12jährige Haus Breunig in die einfache Woßhnſtube geſtürmt, deren gute Möbel verrieten, daß die Familie beſſere Tage geſehen hatte. Wehmütig ſeufzte die Mutter:„Gewiß mein Hanſel“ und griff gleich darauf mit einem ſchmerzlichen Aufſtöhnen nach der Hüfte.„Mutterle, Baſt du wieder ſo große Schmerzen?“ fragte der Junge ängſt⸗ lich. Da ſtürzten heiße Tränen über der Mutter Wange herab.„Ja, mein Junge— und vorhin war der Arzt da und riet mir wieder zur Operation— aber woher das viele Geld nehmen? Wenn dein guter Vater noch lebte— dann.“ Frau Breunig ſchlug die Hände vor's Geſicht und weinte bitterlich. Ihr Mann hatte vor einigen Jahren für einen Freund mit einer großen Summe gebürgt, der bald darauf durchging, ohne an eine Begleichung ſeiner Schulden gedacht zu haben, Herr Breunig verlor alles und in ſeiner Ber⸗ sweiflung machte er ſeinem Leben ein Ende. Bittere Not brach über die Witwe und den kleinen Jungen herein. Alles Entbeßrliche ward verkauft und Frau Breunig übernahm Heimarbeit im Nähen. Die Ueberanſtrengung rief aber ein merzhaftes Leiden hervor, ſo daß ihr ein Weiterarbeiten ſt unmöglich wurde. Der kleine Hans ſtand ihr nach äeräf⸗ ten bei und verſtand es, ſich übe ran nützlich zu machen, wofür er ſtets eine Kleinigkeit bekam Das Geld aber legte die Mutter in ſeine Sparkaſſe, damit ſein Wunſch nach einem 2 ſollte. Der Opferſtun des Jungen rührte ihn ſo ſehr, daß er ihm zu Weihnachten das ſchöne Rad beſcherte. Welch frohes Rad erfüllt werden könnte; er dachte, daß ihm dann noch viel beſſer Gelegenheit geboten wäre, etwas mit zu verdienen. —„Geh jetzt an deine Aufgaben, Junge, bis ich das Mittag⸗ brot anrichte. Ach, die Arbeit wollte ſo gar nicht fertig wer⸗ den. Immer wieder fiel ihm der Mutter Klage ein— doch plötzlich ging ein Aufleuchten über ſein blaſſes Geſichtchen. Nach dem Eſſen half er der Mutter beim Aufwaſchen des Geſchirres, dann gab er ihr einen Kuß und rannte davon. Der Weg zum Arzt war nicht ſehr weit, doch er rannte ſo, daß er ganz atemlos dort ankam. Das Mädchen, das ihm öffnete, glaubte nicht anders, als daß ein Unglück paſſiert ſei und führte ihn ſogleich zum Arzt hinein. Dieſer erkannte Haus ſogleich und frug beſtürzt, ob es der Mutter ſchlechter gehe.„Das wohl nicht, Herr Doktor“, antwortete er—„aber, Herr Doktor, wieviel Geld koſtet die Operation?“„Ja, mein Junge, das koſtet wohl viel!“„Reichen wohl 87 Mark?“ Der Arzt lächelte:„Wie kommſt du gerade auf dieſe Summe?“ Hans erzählte ihm, daß er ſich ſoviel geſpart hätte und es nun gerne für die Geſundheit ſeines lieben Mütterchens geben wolle.„Gewiß, mein Junge, das reicht; wir werden es ſchon ordentlich machen!“ Glückſtrahlend rannte Hans nach Hauſe und berichtete der Mutter, daß der Herr Doktor die Operation nun doch vornehmen könne; es wäre gar nicht ſo teuer, ſie ſolle ſich nur bereit machen. Am andern Tage wurde Frau Breunig operiert. Die Operation gelang und nach 3 Wochen konnte Hans die geliebte Mutter ſorgſam nach Hauſe geleiten. Der gütige Arzt, der einen tiefen Einblick in die liebevolle Seele des Jungen getan hatte, bemühte ſich nun darum, Frau Breunig eine Haus⸗Damenſtelle zu ver⸗ ſchaffen, wo ſte den Jungen bei ſich behalten konnte. Am Weihnachtsabend aber ſtand unter dem Weihnachtsbaum ein funkelnagelneues Rad für Hans. Durch die Mutter hatte der Arzt erfahren, zu was Hanſens Geld verwendet werden Sohn, zuſammen feiern! W. Feſt konnten die beiden, Mutter und 1 1 1 dringt. Jeuibfug fu aus ſoſun uus Von Heinrich Seidel Grashüpfer ſitzt im hohen Gras und zirpt und zirpt und denkt ſich was und denkt:„Wie ſing ich doch ſo ſchön!“ Miſtkäfer fliegt mit viel Getön vergnüglich um den Miſt herum— freut ſich über ſein ſchönes Gebrumm. Sitzt auch der Froſch im kühlen Rohr; dem kommt ſein Quack recht fürnehm vor. Ein jeder denkt ſich in ſeinem Sinn: „Was für ein künſtlich Vieh ich bin!“ Spottet wohl gar des andren Geſang— das iſt ſo ganz der natürliche Gang. Fin Romouiuuuouul vll Lu bubu uu Mein Bruder und ich hatten eine Kanarienzucht. Er war der glückliche Beſttzer des Hähnchens, namens„Hanſel“, ich hatte das Weibchen„Datſy“ von den Eltern geſchenkt bekom⸗ men. Wir liebten unſere Vögelchen ſehr; beſonders klug war der„Hanſel“, der ſich auch ſehr leicht zähmen ließ, während „Daiſy“ immer etwas ſcheu blieb. Aber eines hatte ſie dem Hanſel voraus. Sie war außerordentlich pünktlich. Da ich jeden Morgen um 7 Uhr zur Schule aufſtand, hatte ſte es ſich angewöhnt, punkt 7 Uhr ihr erſtes„Zip, zip“ zu flöten(mehr konnte ſte ja auch nicht), und ſte flötete ſolange, bis ich ihr Tuch, das nachts über ihrem Käfig hing, wegnahm und: guten Morgen, Daiſy“ geſagt hatte. Auch in den Ferien weckte ſie mich immer zur gleichen Zeit, und ich mußte, um weiter 5 55 zu können, ſtets erſt ihr„Guten Morgen“ geſagt aben. So geſchah es auch an einem heiligen Abend morgens, daß unſer Mädchen Daiſys Zip, zip hörte. Dies wurde ſchließ⸗ lich ſo aufgeregt und wild, daß es unſerem Mädchen auffiel. Sie trat in mein Zimmer und prallte vor einem furchtbaren Gasgeruch zurück. Sogleich riß ſie das Fenſter auf und weckte meine Eltern; ich war zwar nur ſchwach bewußtlos und kam unter der Einwirkung der friſchen Luft ſchnell wieder zu mir. Aber hätte das Vögelchen nicht meinen guten Mor⸗ gengruß vermißt, ſo wären die Folgen jedenfalls viel ſchlim⸗ mer geweſen, denn des Ferientages wegen wäre ich nicht ſo früh geweckt worden. Ich hatte Abends noch an Weihnachts⸗ arbeiten gearbeitet und anſcheinend vergeſſen das Gas auszu⸗ machen. Nachts wurde der Haupthahn ausgedreht und mor⸗ gens wieder geöffnet. So war das Gas bei mir ausgeſtrömt. Außer leichtem Kopfweh und Benommenſein hatte ich aber keinerlei unangenehme Folgen zu ſpüren. Wie fröhlich wurde dann abends Weihnachten gefeiert. Daiſy bekam den ſchönſten Apfelſchnitz. W. Dog Ahe gos ſeſ vn? Vor einiger Zeit hat ein Italtener einen Lichtſtrahl er⸗ funden, der bis zu einer Tiefe von 203 Meter ins Waſſer Das iſt für die Tiefſeeforſchung von großer Be⸗ deutung. eee, Der„Erſte“ reinigt verſtaubte Lungen, Seine Schönheit hat manch Dichter beſungen. Der„Zweite“ iſt wie der„Erſte“ ſo grün Und bunte Blumen darinnen blühen. Bequeme Bänke zur Ruhe winken, Mauchmal kann man dort Kaffee trinken. Ihr findet Plätze für allerlei Spiel. Doch Sonntags iſt der„Ganze“ das Ziel. Wenn's nicht regnet, geht ihr vergnügt aus dem Haus Mit Vater und Mutter zum„Ganzen“ hinaus. 1 8 Die Worte ſind durch 8 Buchſtaben N zu ergänzen, die ſelbſt pieder Worte p n ſind von folgender Bedeutung: 11 7 1. Teil des Baumes 2. Griech. Göttin K 8 3. Papageienart 5 5 4. Wärmegrad 5. Nebenfluß der Donau n 1 6. Abſchiedswort 7. lat: wo 7 a* 8. Bergeinſchnitt 8 9. Dichtungsart. Die mittlere Buchſtabenreihe ergibt 1 n dann eine herrliche Einrichtung, auf die die Mannheimer ſehr ſtolz ſind. Die Buchſtaben d, d, e, e, e, e, e, e, e, 7 I K, I, J Jer ſind ſo in nebenſtehendes Quadrat zu verteilen, daß wagrecht wie ſenkrecht die gleichen Worte entſtehen, die bedeuten: 1. Futtermittel. 2. Kummer 3. Haſt 4. Weſtdeutſcher Fluß. (Auflöſungen in der nächſten Nummer) Verantwortlich: J..: Kurt Fiſcher A* Samstag, den 20. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabef 2 3 Scruufz vor Ger Hitze bieter umsere kühlen Theefersle HENRY PORTEH 400.15.50 HURRALT ICH LEBE! L Hieie in ihrer neuesten und besten Filmschöpfung: Ein Film nach der Gg. Kalserschen a. Bech f. Calagentgung — Komödie Der mutige Seefahrer“ Dei 5 ö mit NMKOLAI KOLIN 1 rau Nur noch Dis Dennerstagl Hecke Piano-Lager einer Kokotte Dieses Werk schildert die Sexualnot der heranwachsenden ſugend und behandelt die Sexualirrungen und Wirrungen unserer Zeit. Samstag 20. Juli de iche dent Der lustigste Henny- Porten- Film voll Charme, Heute Beginn 20 Uhr Liebreiz und Humor. Abfahrt 5 Uhr an der Friedrichsbrücke. 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