ne N 8 Sale E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 Beilagen: Sport und Spiel. Samskag, 20. Juli 1929 Bezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich R⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend ⸗ Ausgabe je Kriegsdrohung nur ein Bluff? Amerikaniſche Beurteilung des ruſſiſch⸗chineſiſchen Konflikts Newyork, 20. Juli.(United Preß.) Die beſten hieſigen Kenner der Verhältniſſe in der Mandſchurei ſind der Anſicht, daß es ſchon aus techniſchen Gründen kaum zu einem ernſten Krieg zwiſchen Rußland und China kommen könnte. So wird in hieſigen Kreiſen dem Urteil von Toſchigo, der die Intereſſen der von den Japanern betriebenen ſüdmandſchuri⸗ ſchen Eiſenbahn in den Vereinigten Staaten wahrnimmt und der als beſonders kompetenter Beurteiler der Lage gilt, große Bedeutung beigemeſſen. Dieſer führte aus, nach ſeiner Kennt⸗ nis der Dinge ſeien weder Rußland noch China imſt ande, einen wirklichen Krieg in der Man⸗ dſchurei auszutvagen. Insbeſondere könne Rußland gar nicht an einen Krieg denken, weil eine Nachſchubbaſis viel zu weit vom Kriegsſchauplatz liegen würde. Auf der anderen Seite würde ein Krieg für China ebenfalls ein Spiel mit dem Feuer bedeuten, beſonders weil das Verhältnis zwiſchen Tſchangkaiſchek und Fengyuſtang, der über eine zahl⸗ reiche und gutdiſziplinierte Armee verfügt, noch völlig unklar Amerika vertraut auf Waſhington, 20. Juli.(United Preß.) Hinſichtlich des Erfolges des von den Waſhingtoner Vertragsmächten unter⸗ nommenen VBermittlungsſchrittes im ruſſiſch⸗chineſiſchen Kon⸗ flükt herrſcht allgemein große Zuyerſicht. Die Kriegsgefahr im fernen Oſten gilt nunmehr als beſeitigt. Staatsſekretär Stimſon verſicherte, daß alles nur denkbare geſchehe, um die beiden Gegner zu einem friedlichen Ausgleich zu bringen. Der franzöſiſche Botſchafter Claudel nahm Veranlaſſung, die völlige Uebereinſtimmung der Pariſer und Waſhingtoner Anſicht feſtzuſtellen. Er ſei glücklich, ſagen zu können, daß es zwiſchen den Vereinigten Staaten und Frankreich nicht die geringſte Meinungsverſchiedenheit in dieſer Frage gebe. Beide Regierungen ſeien davon überzeugt, daß die Streit⸗ fragen zwiſchen Ching und Rußland geradezu ein Schulbeiſpiel für die Anwendung von ſchiedsgerichtlichen . Methoden bilde. Beide Regierungen ſeien der feſten Anſicht, daß die Differenzen auf friedlichem Wege beigelegt werden könnten. Der chineſiſche Geſandte Wu gab gegenüber der United Preß eine Erklärung ab, in der er den chineſiſchen Stand⸗ punkt wie folgt rechtfertigte: 5 „Die Ausweiſung gewiſſer Ruſſen, die an der oſtchineſi⸗ ſchen Bahn beſchäftigt waren, hatte ſich als notwendig erwie⸗ ſen, weil ſie ihre Stellung in einer Weiſe mißbrauchten, durch die die chineſiſchen Intereſſen ſchwer beeinträchtigt wurden. Sie haben feierliche Verſprechungen der Sowfetregierung verletzt und haben Propaganda gegen unſere Regierung und gie Einrichtungen unſeres Landes getrieben. Ferner haben 15 die Abkommen über die Verwaltung der Eiſenbahn in chwerer Weiſe verletzt. Demgegenüber hat die Nanking⸗ regierung nichts anderes getan, als die Abreiſe dieſer Leute nach Rußland verlangt und das liegt gewiß innerhalb der wohlbegründeten Rechte der chineſiſchen Regierung.“ Senator Borah, 5 der Vorſitzende des Auswärtigen Ausſchuſſes des Senats, er⸗ klärte ſich überaus befriedigt über das Vorgehen Stimſons, ſei. Er ſei davon überzeugt, daß ſowohl China wie Rußland nur einen Bluff verſucht hätten und daß beide Staaten 5 g 5 wußt oder geglaubt hat. gerne in elfter Stunde ſich zu einem gütlichen Ausgleich bereit finden würden. Die Stimmung in Moskau Moskau, 20. Juli.(United Preß.) Die erſten aus⸗ gewieſenen Regierungsbeamten aus Charbin ſind hier eingetroffen, darunter auch der ruſſiſche Direktor der oſt⸗ chineſiſchen Bahn. Auf der Reiſe waren ſie an den Stationen Gegenſtand von Ovationen. Bei den Demonſtrationen in zahlreichen Städten wurden Sammlungen veranſtal⸗ tet zur Anſchaffung von Flugzeugen und Pan⸗ z erwagen. Nunmehr wird auch amtlich bekanntgegeben, daß Deutſchland die Vertretung der ruſſiſchen Inter⸗ eſſen in China und der chineſiſchen Intereſſen in Rußland land übernommen hat. friedliche Vermittlung weil dieſer dafür geſorgt habe, daß die beiden Gegner in nicht mißzuverſtehenden Worten an die Verpflichtungen erinnert worden ſeien, die ſie durch die Unterzeichnung des Kellogg⸗ paktes auf ſich genommen haben. Freilich fügte Borah, der bekanntlich ſeit vielen Jahren an der Spitze der Be⸗ wegung ſteht, die die Wiederherſtellung normaler diplomati⸗ ſcher Beziehungen zwiſchen den Vereinigten Staaten und 5 die Vereinigten Staaten nicht ohne Mittelsmann mit der Sowjetregierung in Verbindung treten könnten. „In politiſchen Kreiſen ſieht man in dieſer Erklärung Borahs ein Anzeichen dafür, daß er den Schritt Stimſons zum Anlaß einer neuen und kräftigen Propaganda zur An⸗ erkennung der Sowjetregierung durch die Vereinigten Staa⸗ ten nehmen wird. 5 Die Demonſtrationen, die von Newyorker Kommuniſten vor dem chineſiſchen Kon⸗ ſulat veranſtaltet worden waren, haben im Laufe des ſpäten Abends einen ſehr ernſten Charakter angenommen. Zwei Poliziſten wurden von der Menge der Demonſtranten ſchwer mißhandelt. Später mußte auf Laſtkraftwagen Ver⸗ ſtärkung herangezogen werden und es gelang ſchließlich nur mit Mühe die Menge zu zerſtreuen. 15 von den Demon⸗ ſtranten wurden verhaftet. Der chineſiſche Konſul Woung war während der Demonſtrationen nicht im Konſulat an⸗ weſend. Der Vizekonſul Lee entſchlüpfte bei Beginn der Demonſtrationen durch eine Hintertür aus den Konſulats⸗ räumen, beobachtete aber dann von einem gegenüberliegenden Reſtaurant aus die Vorgänge. Von der Newyorker Polizei ſind alle Vorkehrungen getroffen worden, um ähnliche Vor⸗ kommniſſe zu vermeiden. i In Waſhingtoner Regierungskreiſen mißt man den Vor⸗ fällen keine politiſche Bedeutung bei, jedoch iſt die Polizei in allen Städten mit ſtarken chineſiſchen Kolonien erſucht worden, für die Verhütung von Zwiſchenfällen zu ſorgen. Grzeſinskis Sorgen Berlin, 20. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Ir⸗ gend eine republikaniſche Beſchwerdeſtelle hatte ſich darüber beklagt, daß der in Sigmaringen wohnende Prinz von Hohenzollern den Namen Fürſt von Hohenzollern und das Prädikat Hoheit für ſich in Anſpruch nähme und daß er einige von ſeinen Privatangeſtellten zu Geheimen Kam⸗ merräten und zu Geheimen Hofräten ernannt hätte. Das preußiſche Kabinett hat ſich, wie die Deutſche Beamtenbund⸗ korreſpondenz erfährt, mit dieſer angeblich„gegen die Vor⸗ ſchriften der Reichsverfaſſung und des preußiſchen Adels⸗ geſetzes verſtoßenden Verhaltens“ beſchäftigt und der preu⸗ ßiſche Innenminiſter hat„im Einvernehmen mit dem Mini⸗ ſterpräſidenten und den übrigen preußiſchen Staatsminiſtern durch einen beſonderen Erlaß darauf hingewieſen, daß die Beſtimmungen der Verfaſſung und der Geſetze auch im Privat⸗ verkehr der Beamten mit den vorbezeichneten Perſönlichkeiten zu beachten ſind.“ ö Herr Grzeſinſki hat Sorgen. Es ſcheint uns ſehr fraglich, ob die Auffaſſungen des preußiſchen Herrn Innen⸗ miniſters juriſtiſch haltbar ſind. Die Angehörigen aller media⸗ tiſterten Familien pflegen Fürſten zu heißen. Wären die Auffaſſungen des Herrn Grzeſinſki berechtigt, ſo dürfte es von jetzt an auch keine Fürſten von Puttbus, von Pleß, von Stol⸗ berg⸗Werngerode uſw. geben. Wir haben aber noch nicht ge⸗ hört, daß das Staatsminiſterium gegen ſie zu Felde gezogen wäre. * Rundfunk⸗Doppelprogramm. Vom 4. Auguſt ab wer⸗ den im Rundfunk zwei Berliner Programme geſandt werden; das eine ſenden Berlin⸗Witzleben, Berlin O, Stettin und Magdeburg, das andere Königswuſterhauſen. Kommuniſten⸗Tumulte in Hamburg — Hamburg, 20. Juli. Angehörige der kommuniſtiſchen Partei verſuchten geſtern abend im Anſchluß an eine Ver⸗ ſammlung bei Sagibiel am Millerntor Holſtenplatz und in der Altmannſtraße in geſchloſſenen Zügen zu demonſtrieren. Die Polizei, die gegen die Zugbildung eintrat, ſtieß in einigen Fällen auf heftigen Widerſtand und mußte vom Gum mi⸗ knüppel Gebrauch machen. In der Poolſtraße, wo ſich ein größerer Zug aufhielt, wurden die Polizeibeamten mit Knüppeln angegriffen. Ein Beamter wurde durch Meſſerſtiche in die rechte Schulter und linke Hüfte verletzt. Der Täter, ein 21jähriger, wurde feſtgenommen. Im Laufe der Nacht wurden noch einige andere Demonſtranten, die gegen Beamte tätlich vorgegangen ſind, ermittelt und ebenfalls feſtgenommen. Wiederaufnahme der deutſch⸗polniſchen Handels⸗ vertragsverhandlungen — Warſchau, 20. Juli. Die polniſche Regierung hat geſtern an die Reichsregierung eine Antwortnote auf die deutſche Note vom 1. Juli über die Wiederaufnahme der Handesver⸗ tragsverhandlungen zwiſchen den beiden Ländern gerichtet. Die polniſche Antwortnote hält eine Aufklärung über die jüngſt erfolgten Zollerhöhungen für landwirtſchaftliche Erzeug⸗ niſſe für notwendig. Die bereits angekündigten weiteren Maß⸗ nahmen zum Schutze der deutſchen Landwirtſchaft bedürften gleichfalls einer Aufklärung. Schließlich ſchlägt die polniſche Note die Wiederaufnahme der Handelsvertragsverhandlungen für den 25. Juli vor 3 19 5 5 Rußland verlangt, hinzu, er bedauere in hohem Maße, daß nheimer Geil Mannheimer General Anzeiger Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Reisen Geſetz und Recht Nr. 331— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim, Mückblick und Vorſchau Die franzöſiſche Kammerdebatte— Poincaré und Briand über die Rheinlandräumung— Brennende Grenzen im nahen und fernen Oſten— Intereſſenten des Konfliktes Zu den wichtigſten Feſtſtellungen und intereſſanteſten Er⸗ kenntniſſen, die uns die Wiſſenſchaft in den letzten Jahren be⸗ ſchert hat, gehört die Verbindung von Klima, Menſch und Politik, die von größerem Einfluß iſt, als man gemeinhin ge⸗ Man könnte in dieſen Tagen der vorweggenommenen Hundstagshitze einen Beweis für die Richtigkeit der Verkoppelungstheſe erblicken, umſo mehr, wenn man ſich der Ereigniſſe vor 15 Jahren erinnert, die in den kommenden Tagen und Wochen in verſtärkter Form in unſerem Gedächtnis wieder aufquellen werden. Eine Woche voller politiſcher Hochſpannung liegt hinter uns und gleich⸗ geartete werden zweifellos noch folgen. Die beiden Ereigniſſe der letzten Tage, an denen der politiſche Blick haften bleibt, ſtehen in eigenartiger Beziehung zueinander. Die große De⸗ batte der franzöſiſchen Kammer mit mehreren Reden Poincarés und Briands ſtand unter dem unſichtbaren Motto der Liquidation des Krieges oder, wie der Heißſporn Marin in witzigem Wortſpiel verkündete, der Liquidation des Sieges. Zwar verwahrte ſich die Regierungsbank dagegen, aber ein kleines Körnchen Wahrheit iſt ſchon daran, inſofern nämlich, als es ſich um den„Sieg“ in franzöſiſcher Auffaſſung handelt. Hier hat gerade Briand bezeichnenderweiſe eine Selbſtkorrektur vorgenommen, als er Marin zur Antwort gab, daß der Krieg kein gutes Geſchäft mehr ſei, auch nicht für den Sieger. Dieſe Anſchauung galt bisher als die communis oppinio aller Vernunftbegabten. Daß ſie auch nunmehr bei den Franzoſen Eingang findet, mag als kleiner Beweis der Auflockerung auch ihrer Mentalität angeſehen werden. Während in einem europäiſchen Parlament der⸗ artige. Worte fallen und Beifall finden konnten, ſcheint die Auffaſſung, daß der Krieg ein ſchlechtes Geſchäft ſei, im fer⸗ nen Oſten noch keinen allzu großen Wirkungsbereich ge⸗ funden zu haben. Trotz Völkerbund und Kelloggpakt droht wieder einmal ein Krieg und man kann die Tonart der müden Reſignation verſtehen, in die die Mehrheit der euro⸗ päiſchen Blätter der Länder, die zur ehemaligen Entente ge⸗ hören, verfallen iſt. Dieſe Reſignation iſt die unſichtbare Brücke, die dieſe beiden wichtigſten Wochenereigniſſe mit⸗ einander verbindet: Ein Geſchehen⸗ und Laufenlaſſen, weil die Dinge ſtärker ſind, als Menſchen und Prinzipien. Die Reden Poincarés und Briands haben in Deutſchland ein Echo gefunden, das etwas überraſchen muß. Die allzu Kritikloſen, deren Zahl leider die der Verſtändigen um viele Hunderttauſende überwiegt, ſind offenſichtlich der Meinung geweſen, daß Poincars begeiſtert den Mpungplan akzeptieren und Briand mit betonter Freude die Rheinlandräumung ver⸗ künden werde. Als dies nachher in den beiden Reden der franzöſiſchen Staatsmänner in dieſer Form nicht zutage kam, war man enttäuſcht und fühlte ſich faſt hintergangen. Man wäre davor bewahrt geblieben, wenn man ſich beizeiten vor Augen gehalten hätte, daß hier Franzoſen zu Franzoſen ſpra⸗ chen und ſie ihnen etwas ſchmackhaft machen mußten, was ſie ſelber nur höchſt ungern geſchluckt haben. Nicht zuletzt be⸗ herrſchte die Rückſicht auf die kommende Konferenz, deren Tagungsort charakteriſtiſcherweiſe immer noch nicht feſtſteht. die Taktik der parlamentariſchen Behandlung. So ergab ſich im Gegenſatz zu der Adreßdebatte im engliſchen Unterhaus, die eine gewiſſe Klärung der Lage anzubahnen ſchien, aus der Kammerdebatte eine Trübung und Verdunkelung. Dies gilt vor allem, nachdem Poincaré, der diesmal rein als Finanz⸗ politiker geſprochen hatte, die verlangte Stützung ſeines Kabi⸗ netts, wenn auch nur mit einer Mehrheit von 65 Stimmen er⸗ reicht hatte, von der Rheinlandräumung. Hier ſind die Bemühungen der Oppoſition unter der Führung des Sozialiſten Leon Blum, die Regierung auf eine beſtimmte Verpflichtung zur Räumung des Rheinlandes als unmittel⸗ bare Folge der Annahme des Youngplanes feſtzulegen, nicht von Erfolg gekrönt geweſen, denn nur 238 von 609 Abgegrd⸗ neten haben ihren Bereitſchaft zu einer beſchleunigten Liqui⸗ dation der letzten unmittelbaren Ueberreſte des Krieges aus⸗ geſprochen. 5 6 Sowohl Poincaré wie Briand haben zwar die Räumungs⸗ frage gelegentlich erwähnt, Briand hat ſie ſogar beſprochen, aber beide haben ſich ſo vorſichtig ausgedrückt, daß man un⸗ gefähr alles daraus herausleſen kann, was man wünſcht. Zu dem Problem ſelbſt meinte Briand, er habe ſich bemüht, es im Rahmen des Friedensvertrages zu prüfen, was nicht immer leicht geweſen ſei. Es verhalte ſich damit ebenſo, als wenn man aus einem Kohlenſack Mehl herausholen wolle. Leider hat Briand dieſes kühne Bild nicht näher erläutert. Unſeres 2. Seite. Nr. 331 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 20. Juli 1929 Wiſſens pt der Friedensvertrag in Bezug auf die Räumungs⸗ rage gar nicht ſo unklar, zumal wenn mann die bekannte Note Clemenceaus im Auftrag der alliierten Regierungen 1 und die Erklärung, die Lloyd Georges vor wenigen Tagen im britiſchen Unterhaus abgegeben hat, mit dem Text des 8 trages ſelbſt zuſammenhält. Dem Schreiben Clemenceaus lag ein protokollierter Beſchluß der Vertreter der alliierten Mächte zugrunde, wonach das beſetzte Gebiet zu räumen ſei, ſobald Deutſchland ſeine Verpflichtungen erfülle. Lloyd George hat das ausdrücklich beſtätigt mit dem Hinzu⸗ fügen, er wiſſe als einer der Väter des Verſailler Vertrages ganz genau, was die damalige Abſtcht der Sieger geweſen ſei. Zur weiteren Erläuterung fügte Lloyd George hinzu, daß Deutſchland ſeine Verpflichtungen mit Annahme des Dawes⸗Abkommens und des Locarno⸗Paktes erfüllt habe und ſomit zur ſofortigen Räumung des beſetzten Gebietes berech⸗ tigt ſei. Somit ſollte eigentlich auch für die Franzoſen mit Einſchluß der Herren Poincarés und Briand die Sachlage vollkommen zweifesfrei ſein, ſodaß ſich Herr Briand nicht mit vergeblichen Verſuchen abzumühen brauchte, aus einem Sack voll Kohlen Mehl herauszuholen. Es ſcheint vielmehr, als ob dabei nur blauer Dunſt hervorkäme! Wenn an einer anderen Stelle Briand davon ſprach, daß man ſich bereits ſehr ernſtlich mit den Vorbereitungen für die Räumung der zweiten Zone beſchäftigt habe, ſo iſt das nicht gerade ſehr vielverſprechnd. Es wird in der Tat allmählich Zeit, daß man ſich wenigſtens damit befaßt, obwohl es reich⸗ lich verdächtig klingt, wenn der franzöſiſche Miniſter ſelbſt hinzufügt, auch dieſer Teil der Räumung werde Monate in Anſpruch nehmen. Die zweite Zone um Koblenz herum iſt micht ſonderlich groß, und es mögen dort etwa 15 bis 20 000 Franzoſen ſtehen. Wie es möglich iſt, zur Räumung dieſer Zone, alſo zum Abzug von anderthalb Diviſtonen, Monate zu brauchen, iſt uns unerfindlich. Selbſt wenn die Verlegung der interalltiierten Rheinlandkommiſſion mit ihrem gewaltigen Beamtenapparat nach der dritten Zone einige Zeit in An⸗ ſpruch nehmen ſollte, ſo kann das doch nicht Monate lang dauern! Aus allen dieſen Anzeichen iſt erſichtlich, daß man ſich zwar an den maßgebenden Stellen in Paris langſam mit dem Gedanken der Räumung an ſich vertraut zu machen beginnt, mit der Ausführung aber noch lange nicht ernſt macht. *** Man wird den Eindruck nicht los, als ob die unglückliche Hand, die die Vergangenheit hinſichtlich der Stabiliſterung der politiſchen Verhältniſſe gehabt hat, auch der Gegenwart zu eigen iſt. In den Einzelheiten viel zu wenig beachtet, bildet ſich auf dem alten Wetterwinkel Balkan allmählich wieder ein Zuſtand heran, der ein ganzes Dutzend von Kriſen und Konflikten herbeizuführen droht. Daß der ungariſch⸗ tſchechoſlowakiſche Konflikt, der aus dem Zwiſchenfall von Hidasnemett entſtanden iſt, bis heute noch nicht beigelegt wer⸗ den konnte, zeigt die utopiſche Staatskunſt von Verſailles in beſonders hellem Licht. Dieſer Zuſtand der glimmenden oder gar ſchon brennenden Grenzen iſt auch die eigentliche Urſache des Konflikts zwiſchen China und Rußland, der trotz der Bereitwilligkeit, vielleicht doch noch auf friedlichem Wege einen Ausgleich zu finden, zweifellos ſehrernſt iſt. Außer⸗ ordentlich erſchwert wird die nüchterne Beurteilung durch die Unmöglichkeit, wirklich ungefärbte Meldungen zu erhalten, denn was wir über die Sowjettelegraphenagentur oder über die engliſchen Kabel zu hören bekommen, iſt abſolut einſeitig und ſelbſt dort auch ſchon aus zweiter oder dritter Hand. Daß im Gegenſatz zu früheren Zeiten, in denen dem Abbruch diplomatiſcher Beziehungen unmittelbar der Krieg diesmal trotz gelegentlicher kleiner, übrigens nicht immer glaubwürdiger Schießereien nur eine Art diplomatiſch unge⸗ hundenen Zuſtandes eingetreten iſt, mag als kleiner Fort⸗ ſchritt angeſehen werden. Die Truppenkonzentrationen ſind wenigſtens vorläufig nicht anders als große Geſten zu werten, denn die 2500 Km. breite Operationsbaſis an der mandſchuriſchen Grenze bereitet der Kriegführung beider Teile außerordentliche Schwierigkeiten. Hinzu kommt, daß der militäriſche Wert der vielgeprieſenen Roten Armee nicht ſehr hoch iſt. Andererſeits haben die chineſiſchen Truppen ſich bisher nur im Bürgerkriegführen geübt. Offenſichtlich ſuchen beide Teile das gleiche zu erreichen, nämlich in den natur⸗ gemäß kommen müſſenden Vermittelungsverhandlungen ſich eine günſtige Stellung zu ſichern. Wer die Initiative ſ ergreifen wird, iſt heute noch nicht zu überſehen. Das Privtleg hätte der Völkerbund, dem China, bezw. die Nankingregierung als Mitglied angehört. Am 24. Juli tritt der Kelloggpakt in Kraft, den Rußland und Ehina unterſchrieben haben. Auch die Anrainer des Stillen Ozeans haben ein natſtrliches Intereſſe an der Lokaliſierung des Konflikts. Trotzdem darf man ſich micht verhehlen, daß es viele Intereſſenten außerhalb Chinas und Rußlands gibt, denen gerade dieſer Krieg nichtun angenehm wäre, N ee Von Dr. H. Oberlies In den antiken Weltſtädten wie Rom und Alexandria, wo Milltonen Menſchen auf engſtem Raum zuſammen ge⸗ drängt waren, in den Großſtädten wie Syrakus und Athen, Tarent und Karthago, Korinth und Epheſus, die als Hafen⸗ ſtäbte regſten Handelsverkehr innerhalb der Mittelmeerſtgaten mit ihren Hinterländern trieben, herrſchte ein ungemein lebendiges, vor allem lärmvolles Leben, das um ſo mehr in Erſcheinung trat, als das ganze antike Leben ſich faſt aus⸗ schließlich auf der Straße abſpielte. Hinzu kamen die brü⸗ tende Hitze und der überreichliche Geſtank in Gaſſen und Häuſern, da es damals noch keine„Müllabſuhr“ gab. Ab⸗ geſehen von dieſen Unannehmlichteiten war auch ſonſt das politiſche und geschäftliche Leben ebenſo nervenaufreibend wie heute. So ſuchte mit Sommerbeginn jeder Großſtadtmenſch ſeiner Stadt zu entfliehen. Da das Straßennetz des römiſchen Reiches die ganze alte Welt umſpannte und in vorzüglichem Zuſtand gehalten wukde, da es ferner Wegekarten, Stations⸗ verzeichniſſe mit Angabe der Entfernungen und Gaſthäuſer mit Uebernachtungsmöglichkeit gab, ſo konnte der antikedenſch bequem, ſicher und ſchnell reiſen. Die Armen zogen zu Juß ihres Wegs daher, die Reichen in Sänften, die zum Liegen oder zum Sitzen eingerichtet waren. Für weitere Reiſen be⸗ nutzte mau ein zweirädriges, leichtes, gigartiges Gefährt. Wer mit viel Gepäck reiſte, nahm die dicht geſchloſſene Ba⸗ ſterna— von Damen bevorzugt— oder den galliſchen Reda. Wohin reiſte der antike Menſch? Die nächſten Reiſeziele lagen in der Umgebung Roms. Dort hatten die reichen Römer ihre Villen, Landſitze, Landgüter Mit dieſen war der finanziell noch exiſtiere. folgte, aachtſitzung über die Schuldenfrage Das Ei des Columbus für die Rheinlandräumung Die Nachtſitzung der Kammer, in der die Ratifizierungs⸗ debatte weitergeführt wurde, verlief vor faſt leeren Bänken. Eine Löſung, die in ihrer verblüffenden Einfachheit an das berühmte Ei des Colum bus erinnerte und eine heitere Note in die langweilige Atmoſphäre brachte, ſchlug der rechts⸗ tehende Wilde Haye vor: Da nach Poincaré Frankreich in der Lage ſei, die am 1. Auguſt fällige Handelsſchuld von 10 Milliarden Franes zu bezahlen, ſolle es dieſe Zahlung an die Ver⸗ einigten Staaten leiſten, um zu zeigen, daß Frankreich Dann aber ſolle man ſich mit Deutſchland in Verbindung ſetzen, das ja, wie der Voungplan mit ſeinen für die Deutſchen günſtigen Bedingungen zeige, beſſere Unterhändler habe als Frankreich. Die beiden Län⸗ der ſollten daun gemeinſam von den Vereinigten Staa⸗ ten die vollſtändige Annullierung der Kriegs⸗ ſchulden fordern. Wenn dies erreicht ſei, könne das Rhein⸗ land geräumt werden und eine wirtſchaftliche Entente zwi⸗ ſchen den beiden Ländern könne abgeſchloſſen werden. Gegen den Schluß der Nachtſitzung kam es zu einem erregten Zwiſchenfall zwiſchen Briand und Franklin Bouillon. Letzterer warf der Regierung vor, daß die Demarche in Waſhington, die ein auf ſeine Initiative zurückzuführender Kammer⸗ beſchluß ausgelöſt hatte, nicht mit der erforderlichen Energie durchgeführt wurde. Sie habe der Demarche ihre Durch⸗ ſchlagskraft genommen, indem ſie von vornherein erklärte, daß ein Fehlſchlag ſicher ſei. Außerdem hätte man nicht ein Telegramm, ſondern eine Delegation nach Waſhington ſchicken ſollen. Briand proteſtierte in ſchärfſter Form gegen dieſe Ausführungen. Er habe die Demarche loyal durchführen laſſen, trotzdem er einen Fehlſchlag vorausgeſehen habe. Wenn man noch nicht genug habe, möge die Kammer die unfähige f Regierung vor die Tür ſetzen. Er ſei bereit, einem Tüch⸗ tigeren, etwa Franklin Bouillon ſelbſt ſeinen Platz einzu⸗ räumen. Es ſei ein Verbrechen, das Land in der Stunde einer ſchwerwiegenden Entſcheidung mit der Behauptung zu beun⸗ ruhigen, daß die Regierung ihre Pflicht nicht getan habe. Eine neue Demarche werde er unter nehmen. keinen Umſtänden unter⸗ weil ſie es ſchon verſtehen würden, aus ihm mehr Nutzen zu ziehen als die kämpfenden Gegner. Solange alſo nicht eine klare Bereinigung erfolgt iſt, bleibt die Lage im Fernen Oſten gefahrvoll und gibt zu Parallelziehungen Anlaß, die in dieſen Tagen der 15jährigen Erinnerungen beſonders be⸗ ſorgniserregend ſind. Kurt Fischer Letzte Meldungen Vatermord — Geyer(Sachſen), Dem 57 Jahre alten Waldarbeiter Otto UÜhlt wurde geſtern abend im Verlaufe eines Streites von ſeinem 25jährigen Sohn mit einem Stiefelknecht der Schädel zertrümmert. Der Tod trat auf der Stelle ein. Der Täter hat hierauf bei der Polizei gegen ſich ſelbſt Anzeige erſtattet. Der Streit war durch die Weigerung des Vaters entſtanden, dem Sohn einen Teil der von ſeiner verſtorbenen Mutter mit in die Ehe gebrachten Möbelſtücke herauszugeben. Der Sohn hatte die Herausgabe dieſer Möbelſtücke zur Gründung eines eigenen Hausſtandes ver⸗ langt. 8 Mord an einem Ehepaar — Wien, 20. Juli. In Pielach in Niederöſterreich wurde ein Ehepaar Hummel, als es auf einer Bank raſtete, von einem Unbekannten aus dem Hinterhalt niederge⸗ ſchoſſen und vollſtändigaus geplündert. Frau Hum⸗ mel war ſofort tot, Herr Hummel verſchied, nachdem ihm her⸗ beigeeilte Paſſanten noch Angaben über den Täter machen konnten. Die Schüſſe ſind mit einem in ein Jagdgewehr um⸗ gearbeiteten Militärgewehr abgegeben worden. Das Ehep iar befand ſich bei Verwandten in der Sommerfriſche. Der Ermordete war 71 Jahre alt, ſeine Frau 68 Jahre. Der Täter ſoll ein Kaufmann namens Peter ſein. e. Kurzweil ſuchten, war der Golf von Neapel. Von Miſenum bis Sorrent und Salerno ſtand Ort an Ort, Villa an Villa. Stets wimmelten dieſe Orte von Fremden, da es dort im Sommer kühl, im Winter mild war. Wen es noch weiter trieb, der ging nach Tarent, Sizilien oder Karthago. Andere reiſten zum Garda⸗ und Comerſee. Am liebſten ging der Römer ans Meer. Vom Golf von Spezzia bis zu dem von Salerno war die ganze Weſtküſte mit Erholungſuchenden überſchwemmt, die entweder in den zahlreichen Küſtenorten oder in eigenen teilweiſe aufs Meer hinausgebauten Villen wohnten. Die Nähe Roms machte vor allem Oſt ia zu einem Seebad allergrößten Ranges; aber auch die Oſtküſte wurde von Ravenna bis Tarent aufgeſucht. Für wilde, romantiſche Gebirge wie die Alpen hatte der antike Menſch gar kein Ver⸗ ſtändnis. Für ihn mußte eine Landſchaft vor allem anmutig ſein. Niemals ſuchte er eine Gegend ihrer Naturſchönheit wegen auf. Das beliebteſte Ziel aller, die Zerſtreuung ſuchten, war Bafae, neben dem Hafen⸗ und Badeort Puteoli nahe Neapel gelegen. Seit etwa 80 v. Chr. entwickelte es ſich raſch zum größten und eleganteſten Luxus⸗ und Modebad der Antike. Viele Kaiſer hatten dort ihre Paläſte und Villen. Die Haupt⸗ ſaiſon lag zwiſchen April und Maj. Urſprünglich und neben⸗ bei war Baiae ein Krankenbad. Heiße Schwefeldämpfe dran⸗ gen dort aus der Erde; es hatte viele heiße Schwefelquellen, in denen die Bewohner Gemüſe und Fiſche kochten. Als zweit⸗ bedeutendſtes Luxusbad der alten Welt Vorgängerin Baiges — galt Kanobus, durch einen langen Kanal mit Alexandria Um Mitternacht wurde die Sitzung aufgehoben, nachdem ein Antrag des Radikalen Francbis Albert, die General⸗ debatte zu ſchließen, durch Handerheben abgelehnt worden war. Heute Samstag vormittag 10 Uhr wurde die allge⸗ meine Ausſprache fortgeſetzt. Kabinetts und Parteikriſe V Paris, 20. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.] Während im Sitzungsſaal der Deputiertenkammer für und gegen die Ratifizierung der Schuldenabkommen lange Reden gehalten werden, drängt ſich in den Wandelgängen die Mehr⸗ zahl der Abgeoroͤneten, Senatoren und Journaliſten. Die letzten Nachrichten aus der Wohnung Poincarés lauten inſofern beruhigend, daß der Geſundheitszuſtand des Miniſterpräſidenten eine weſentliche Beſſerung erfahren hat. Es wird ausdrücklich hervorgehoben, daß Herr Poincaré zu Hauſe arbeitet, mit dem Präſidenten der Republik lange Telephongeſpräche führt und politiſche Freunde bei ſich empfängt. In die Kammer wollte der Miniſterpräſident heute vormittag nicht kommen: Er ſcheint auch darauf verzichtet zu haben, an den heute und morgen ſtattfindenden Sitzungen teilzunehmen. Poincaré iſt unzufrieden mit einigen Kabi⸗ nettsmitgliedern, die ohne Widerſpruch die Attacken auf ſeine Reparationspolitik anhörten. „Es ſpielt ſich innerhalb der Regierung ein Drama ab“ ſagte ein Miniſter heute vormittag. Ueber die Urſache dieſes „dramatiſchen Konflikts“ läßt ſich vor der Hand nur mit⸗ teilen, daß einige Mitglieder der Regierung, darunter Briand, mit einer kleinen Rechtsmehrheit, die für die Ratifizierung zu ſtimmen beabſichtigt, nicht zufrieden ſind. Sie wünſchen viel⸗ mehr von Poincaré die ſofortige Einleitung von Verhand⸗ lungen, die zu einer ẽUmbildung des Kabinetts und Verſtändigung mit der Linken führen ſollen. Poincaré lehnt dieſen Vorſchlag ab und es ſcheint, daß er den Präſidenten der Republik auf ſeiner Seite hat. Die Rau mungs⸗ rage ſpielt bei dieſen geheimen Verhandlungen eine wich⸗ tige Rolle, ſo daß der Ausgang der Kriſe auch für die Kap Schwefelbäde Heilung oder auch vorher deutſch⸗alliierte Konferenz von Bedeutung iſt. Der Wiener Attentäter in eine pfychiatriſche Klinik gebracht g — Wien, 20. Juli. Geſtern wurde der Schmiedegeſelle Anton Leitner, der den Anſchlag auf den Bundespräſiden⸗ ten zu verüben verſucht hatte, in die pſychiatriſche Klinik ge⸗ bracht und gleichzeitig wurde bei der Staatsanwaltſchaft An⸗ zeige gegen ihn erſtattet. Leitner gab bei ſeiner Vernehmung an, daß der Attentatsplan ausſchließlich gegen den Bundes⸗ präſidenten gerichtet war. g Rückbeförderung des„Pathfinder“ — Paris, 20. Juli. Das Marineflugzeug„Pathfinder“, das am Freitag auf dem Flugplatz Le Bourget angekommen iſt, wurde heute vormittag von den beiden Fliegern nach Cher⸗ bourg überführt, von wo es mit einem Dampfer nach Amerika zurückbefördert wird.. Im Paddelboot über den Aermelkanal — London, 20. Juli. Zwei deutſche Studenten aus Leipzig, Felix Müller und Werner Muchlert, kamen am Donnerstag abend um 10 Uhr in Dover an, nachdem ſie den Kanal in einem 5 Meter langen Faltboot durchkreuzt hatten. Sie haten Calais um 10 Uhr vormittags verlaſſen. In völlig erſchöpftem Zuſtande erreichten ſte Dover. Die amerikaniſchen Staatsausgaben — Waſhington, 20. Juli. Wie im Weißen Haus mit⸗ geteilt wurde, rechnet man mit einer Erhöhung der jährlichen Staatsausgaben um ſchätzungsweiſe 240-300 Millionen. Allein das Geſetz über die Farmerhilfe wird 150 Millionen im Jahre beanſpruchen. Außerdem weiſen die Ausgaben⸗ Voranſchläge für öffentliche Arbeiten beträchtliche Steige⸗ rungen auf. Newyork in Erwartung der Bremen Newyork, 20. Juli. Das Publikum ſieht dem erſten An⸗ lauf des neuen Lloyddampfers mit ſo regem Intereſſe ent⸗ gegen, daß bereits 8000 Karten ausgegeben worden ſind. r vepſchrieb man gegen Gicht, Hautkrankheiten. So ſchickten die griechiſchen Aerzte ihre Kranken auf die Inſeln Melos, Kythnos, Lesbos. Auf letzterer war eine einſt hoch⸗ . warme Heilquelle bei Mytilene, die viel beſucht wurde. 5 Der größte Badeort Griechenlands, Adepſos, lag im Norden der Juſel Eubba, in einem lieblichen Waldtal. Hart am Strande entſprangen mehrere warme Schwefelquellen, deren Waſſer in Baſſins geleitet wurde. Adepſos hatte jedes Jahr Rekordbeſuch aus allen Ländern. Ebenſo berühmt und heilträftig waren die heißen Schwefelguellen von Ther⸗ mophylae, die in zwet Baſſins aufgefangen wurden für Männer und für Frauen. Zu den Kurorten allererſten Ran⸗ ges gehörte Epidauros, Aegina gegenüber. In einem Waldtal lag dort abgeſchloſſen das Asklepieion, das Mutterhaus aller Asklepieien des Altertums. Es hatte ſtets internationale Gäſte. Heilung von Gebrechen, beſonders von Augenleiden, erfolgte durch Traumorakel, aber auch durch wirkliche ärztliche Kunſt der Prieſter. Den Höhepunkt erreichte der Beſuch heilkräftiger Quellen unter den Römern, denen ſchon rund 80 Heilquellen bekannt waren! Die meiſten lagen in Italien, Frankreich, Spanien und in Germanien. 0 Internationalen Ruf beſaßen auch die Aguae Apolli⸗ nares in Etrurien(heute Vicarello nödlich am Lago di Braceiano). Da dem antiken Meuſchen alle heißen Quellen als göttlich und damit heilig ſchienen, ſo warf er nach erfolgter Weihgeſchenke in altellen Steen beſondere Heilkraft bei Wunden zugeſchrieben 8 d die Aquae Sextiae(Aix), in denen die 8 o ihber Schlacht mit Marius badeten r —— ſind allerdings die ſoliden Kreiſe, Quellen. Samstag, den 20. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 381 Tropenglut- Begleiterſcheinungen Die Mannheimer ſind zu Afrikanern geworden. So muß es den Weißen zu Mute ſein, die ſich in den Tropen ange⸗ ſiedelt haben. 32,5 Grad C. war das Maximum in der hinter uns liegenden Hundstagswoche. Aber dieſe 32,5 Grad E. ſind nur die Lufttemperatur. In der Sonne war es noch viel heißer. Ob man will oder nicht, man wird gezwungen, ſich dieſen tropiſchen Temperaturverhältniſſen anzupaſſen, wenn man nicht völlig zerfließen will. Unſere Stadtväter erfreuen ſich im allgemeinen keiner allzugroßen Beliebtheit. Aber wenn man die Beſchlüſſe, die ſie in den letzten Jahren gefaßt haben, Revue paſſieren läßt, dann wird man den Tag ſegnen, an dem ſie der rümpften, wenn man das Lob des Bades ſanng. Die meiſten ſind ſchon längſt zu begeiſterten Stammgäſten geworden.„So ſchön hätten wir es uns denn doch nicht vorgeſtellt“, kann man von denen hören, die nach langer Ueberredung ſich zum erſten Beſuche entſchloſſen haben.„Ihr Zeitungsleute tragt zwar manchmal recht dick auf, wenn es ſich um die Propagierung einer Neueinrichtung handelt, aber diesmal habt Ihr nicht „gebloot“. Es iſt in der Tat da draußen einzig ſchön.“ Ja, es iſt einzig ſchön! Das empfinden täglich die tau⸗ ſende, die ſich ſchon in aller Frühe mit Kind und Kegel auf den Weg machen. Mit Proviant für den ganzen Tag. Dieſe Maſſenwanderung hat man in der verfloſſenen Woche jeden Schaffung des Strandbades zugeſtimmt haben. Eine Rundfrage in den Sommerfriſchen des Oden⸗ und Schwarzwaldes würde ergeben, daß ſich viele Familien des Mittelſtandes eine mehrwöchige Erholung und Ausſpannung nicht mehr leiſten können. Man iſt froh, wenn man zuhauſe mit Ach und Krach ſich über Waſſer hält. Das die nicht Schulden machen, um in ein Kur⸗ oder Seebad reiſen zu können, weil ein derartiger Ausflug den Kredit erhöht. Dieſe Leute, dis ſich glücklicherweiſe von den ſoliden Grundſätzen der Vor⸗ Kriegszeit nicht freimachen können, bleiben daheim und ſuchen in Mannheim nach Erſatz der Ferienfreuden, die ſie in frü⸗ heren Jahren in reinerer Luft genießen durften Gewiß, es gibt beſſere als die Mannheimer, aber als die Lin den ſelbſt im Stadtzentrum dufteten, wurden wir doch ein wenig ver⸗ föhnt und fühlten uns bis zu einem gewiſſen Grade ent⸗ ſchädigt für die üblen Düfte, die diesſeits und jenſeits des Rheines auf die Mannheimer losgelaſſen werden. 0 Wenn man in dieſen unerträglich heißen Tagen nach Er⸗ friſchung fahndet, dann braucht man ſich nicht lange den Kopf zu zerbrechen. Wie ganz von ſelbſt lenken ſich die Schritte zur Rheinpromenade. Schon ſitzt man auf einem der Dampf⸗ boote, die regelmäßig die Fahrten zum Strandbad unter⸗ nehmen. Nach einer halben Stunde iſt man völlig der Hitze und dem Staube der Großſtadt entrückt. Eine neue Welt öffnet ſich, die Welt des Frohſinns, der Daſeinsfreube, der echten, ungekünſtelten Ferienſtimmung. Man muß ein unver⸗ beſſerlicher Griesgram ſein, wenn man von dieſer Stimmung nicht angeſteckt wird, wenn man ſich in dieſer genießeriſchen Umgebung— genießeriſch im beſten Sinne— nicht wohlfühlt. Wirklich, das Mannheimer Strandbad iſt der vollkommenſte Sommerfriſchenerſatz, ſoweit ſich von einem Erſatz überhaupt ſprechen läßt. Schneller, als ſelbſt die Optimiſten geglaubt haben, iſt das Strandbad die populärſte Mannheimer Erholungsſtätte geworden. Noch im vorigen Jahre gab es Viele, die die Naſe Im kommenden Monat, wenn die wirds auf den Tag beobachten können. großen Schulferien begonnen haben, Wegen zum Strandbad noch lebhafter werden. Aber auch die geſchloſſenen Rheinbäder erfreuten ſich in der verfloſſenen Woche eines Rekordbeſuches. Vor allem Herweck, das Familienbad, das ſo ſchnell zu erreichen iſt, daß es von den Stammgäſten dreimal im Tage aufgeſucht wird, morgens, mit⸗ tags und abends. Es ergibt ſich dabei ganz von ſelbſt, daß man auf das Mittageſſen zu Hauſe verzichtet und in der Nähe etwas zu ſich nimmt, ehe man wieder zu den Berufsgeſchäften zurückkehrt. Wer die Rheinbäder verträgt, kommt auf dieſe Weiſe am beſten über die Unzuträglichkeiten hinweg, die die Tropenhitze im Gefolge hat. Dazu gehört aber auch, daß man ſich ſo leicht als möglich anzieht. Dem weiblichen Geſchlecht braucht man keine Verhaltungs⸗ maßregeln zu geben; es reagiert ja auf jeden Witterungs⸗ wechſel mit einer imponierenden Virtuoſität. Wenn wie in der vergangenen Woche die Sonne gar zu arg einheizt, wer⸗ den ſogar die Strümpfe daheimgelaſſen oder bis auf die Knöchel herunter zuſammengerollt. Das kann ſchön und minder ſchön wirken. Manches Bein verträgt nicht dieſe Ent⸗ blößung. Aber in dieſen heißen Tagen ſieht man über ſo manches hinweg, was man in einer anderen Jahreszeit als unäſthetiſch bezeichnen würde.„Sonnenbrand“ iſt heute die große Mode, nur mit dem Unterſchied, daß die Strümpfe in Wegfall kommen. Unzählige Mädchen⸗ und Frauenbeine ſind ſo braun gefärbt, daß die Farbe der Seidenhülle täuſchend nachgeahmt wird. Und die Herren der Schöpfung? Wie ſteht es damit? So⸗ weit die Kleidung in Betracht kommt, iſt die Reform auf dem Marſche. Man kann die Mannheimer Herrenwelt, ſoweit ſie die konſer⸗ vativen Feſſeln geſprengt hat, in mehrere Kategorien ein⸗ teilen. Am zahlreichſten ſind die Hutloſen, die ja ſchon ſeit Jahren die be daheim laſſen, wenn der Früh⸗ ling ins Land zieht. Die Gluthitze hat aber noch weitere Reformen gezeitigt. Dabei 10 wieder vier Kategorien feſt⸗ zuſtellen: 1. leichte Kleidung, 2. Sommeranzug mit Weſte, 3. Sommeranzug ohne Weſte, 5 Hoſe und Hemd. Wers ſchon ausprobiert hat, wird uns beipflichten, daß die Kategorien 1 und 4 am bekömmlichſten ſind. Ein Leinenanzug iſt wirk⸗ lich eine ſehr große Annehmlichkeit. Man erweiſt ſeinem i Körper eine Wohltat und iſt immer in den Augen derer noch gut angezogen, die von der Reform der Männerkleidung nichts oder nicht viel wiſſen wollen. Aber wer ſich dazu entſchließt, dieſe Reformbewegung mitzumachen, weil in ihr ein geſunder Kern ſteckt, der wird ſich zweifellos— wenn ſchon denn ſchon— zur vierten Kategorie ſchlagen und noch heute die nicht ſo hald wiederkehrende Aus verkaufs gelegenheit benützen. Hoſe, Hemd und Krawatte ſind zu ſo ungewöhnlich niedrigen Preiſen zu haben, daß man den alten Adam endgültig aus⸗ ziehen ſollte. Und wenn man ſich dazu noch ein Paar feſche Schuhe leiſten will, dann kommen die Ausverkaufstage wie gerufen. Die Reform der Herrenkleidung marſchiert, 1 8 mit Hilfe unſerer„ Kaufleute. Sch. Skädtiſche Nachrichten Mer muß ſich zu helfe wiſſe Ich hab' ſchun efters mich beſunne, 1 „Was dut am Bismarckplatz der Brun ne?“ Er is nit grad beſunners ſcheen. n Die meeſchte dran voriber gehn 5 Un dun keiln) Aagemerk ihm ſchenke; Deß läßt ſich an der Stell' leicht denke, Denn Auto's, Radler, Straßenbahn, Siecht mer vun alle Seite nah'n. Doch geſchtern Owend um halb acht 5 e Hab ich die Aage uffgemacht, a Vielleicht noch meener meiln) zwee Ohre; Denn braungebrannt, als wie die Mohre, Sin dort die Buwe rumgeſchprunge, Des war e Bild, ganz urgelunge. Die Badhos' war die ganz Bekleidung Mit eem Schlag war mer die Bedeitung Des Brunnens klar.— Bei dere Hitz!— — Die Mannemer Buwe hawe Witz 8 Iſt er— an zwanzig hawe Platz E wunnerſcheener„Schtrandbaderſatz.“ 55 ** 5 5 7 88 * Folgen der Hitze. Nachtkabarett im Caſino zur Begrü⸗ ßung der Teilnehmer am Süddeutſchen Fußball⸗ und Leicht⸗ athletik⸗Lerbandstag. Um die Mitternachtsſtunde betritt ein Tagungsteilnehmer aus dem Schwabenlande den Raum der Garderoben⸗Anlage. Sieht, daß alle Hut⸗ und Kleiderhaken noch frei ſind. Wendet ſich an ſeine Begleitung mit den Worten:„Do iſcht jo noch koi Menſch do! Komm, mer ganget wieder!“— Ruft darauf die Garderobenfrau:„Gehn Se nor enuff, es ſinn ſchunn viel Leit drowwe, ſie ha wwe blos all nix an!“— Die Heiterkeit über dieſen Ausſpru dauerte noch lange an, obwohl man ſich nachher überzen konnte, daß„die Leit doch was an hatten“. 5. * Rippenquetſchungen trugen ein 28 Jahre alter* löhner aus Ketſch beim Abladen von Teilen einer Räu kammer und ein 22 Jahre alter Schloſſer aus Brü dem an einer Bauſtelle in N7 ein Flaſchenzug auf den Rück fiel, davon. Die Verunglückten fanden e im ft ſchen Krankenhaus. * In eine Meſſerſtecherei artete geſtern in der n Rötterſtraße ein Wortwechſel aus. Ein 41 Jahre alter Mech niker wurde von einem 51 Jahre alten Mechaniker in den linken Oberſchenkel und linken Ellenbogen geſtochen. 0 Verletzte mußte in das ſtädtiſche e werden. 8 Schluß des n Tells Der größte Teil der römiſchen Badeorte— heute noch kenntlich an den Reſten der Badeanlagen— wird auch jetzt noch benutzt. In Deutſchland beſuchte man etwa zwanzig Um 70 n. Chr. war Baden bei Zürich ein von Römern viel benutztes Bad. In Baden kannten Quellen von Kiruhalden und Badenweiler; im letzte⸗ ren Ort errichteten ſie eine prachtvolle Badeeinrichtung für warme und kalte Bäder. Von den erdigen Säuerlingen be⸗ nutzten die Römer die Quellen von Großkarben(bei Frank⸗ fürt a..), Niedernau(Württemberg) und den Römerbrun⸗ nen bei Echzell(Oberheſſen). In alkaliſchen Quellen kannten ſie die von Bertrich(Moſel), die von Ems(Reſte eines römi⸗ ſchen Baues und Münzfunde in den warmen Quellen), die von Gerolſtein(Trier), Godesberg und Roisdorf(Köln). Von Kochſalzquellen beſuchten die Römer: Aßmannshauſen(von fünf Quellen eine). Baden ⸗Baden(ſchon von Kelten be⸗ nutzt. Reſte großer römiſcher Badeanlagen vorhanden), Cann⸗ ſtatt; die Quellen Homburgs vor der Höhe wurden nur zur Salzgewinnung benutzt. Salzbrunn bei Kempten war ſchon Römerbad. Berühmt waren die Aquge Mattiacae(Wies⸗ baden), wo viele Ueberreſte römiſcher Badeanlagen, dazu viele Inſchriften, gefunden wurden. Die Eiſenquelle Pyrmonts kannten die Römer auch ſchon, von Schwefelquellen die Aquae Grani(benannt nach Apollo Grannus). Man vermutet in ihnen die heißen Quellen Aachens. In den Quellen fand man keltiſche Steinwaffen, an den Quellen wenige römiſche Baureſte. 5 3 55 8 „Tantchen, du ſtehſt von hinten ſo aus, als ob du von vorn hübſch wäreſt.“ ſie die Rund um den Souffleur Theater⸗Anekdoten von Kurt Miethke Der Beruf des Dramaturgen Die hohe Direktion ſelbſt hatte angeordnet, daß man den hoffnungsvollen Jüngling beachten müſſe. Und nun ſaß Moritz Seeler; der Dramaturg, in ſich zuſammengeſunken da und ließ die geſchwollenen Redensarten des jungen Mannes über ſich ergehen. „Ich langweile Sie doch hoffentlich nicht?“ fragte er nach wei Stunden.„Fahren Sie nur fort“, erwiderte Moritz Seeler,„dazu bin ich ja da...“ Die 585 e An die Vorverkaufskaſſe des Neuen Theaters in Leipzig kam ein Mann, der ein Billet aus der Taſche holte und ſagte: „Frollein, bidde, wirdn Sie woll ſo gud ſein un die Garde zurignehmen.“ „Für welchen Abend iſt ſie 1 gelöſt?“ Fier heude ahmd. Meine Schwiefermudder is nämlich vor ner halwen Stunde geſchdorm, un da gann ich doch heude ahmd nicht ins Dheader gehn.“ „Bitte ſehr, hier iſt der Betrag zurück.“ „Näh, näh, Geld will ich nich!“ „Was wollen Sie denn?“ „Ich will das Billjedd bloß. Gähm S Sie mir 33. fler nächsden Donnersdaach Der Kollege Der berühmte engliſche Schauſpieler Garrick wurde ein⸗ mal auf, der Straße von einem Vorübergehenden mit„Hallo, Kollege“, angerufen. g Garrick blieb ſtehen und muſterte den Mann, der n völlig unbekannt war. 5 „Wieſo bin ich Ihr Kollege?“ fragte er ſchließlich. „Na aber erlauben Sie mal, alter Junge! Wir haben doch ſo oft zuſammen geſpielt!“ „Wir? In welchem Stück denn?“ „Na, in„Hamlet“ zum Beiſpiel! Da machten Sie immer den Hamlet, und ich ſpielte a Hahn, der h 5 Bünne N„ 5 Je nach Beruf der paſſende Badeort (Nachdruck verboten Der Fiſchhändler fährt nach Heringsdorf. Die Maſchinenſchreiberin nach Schreiberhau. Der Rieſenmenſch(2,20 Meter) nach Langevog. Der Kriminalbeamte nach Greifswald. Der Apotheker nach Pillau. Der Farbenhändler nach Braunlage. Der Friſeur nach Barth. 1 1 Die Friſeuſe nach Haarſtrang. N. Der Salinenbeſitzer nach Salzuflen. 1 Der Bandagiſt nach Schivelbein Der Blumenbinder nach Kranz. Der Pförtner nach Pforta. Der Militärſchuſter nach Pinneberg. Der Schweinehändler nach Swinemünde Der Fenſterputzer nach Blankenburg. 8 Der Vogelhändler nach Falkenſtein. 5 Der Hühnerfarmbeſitzer nach Hahnenklee. Der Wildhändler nach Wildemann. g Der Schafzüchter nach Bockswieſe. ö Der Zuckerfabrikdirektor nach Rübeland. Der Briefträger nach Stiege. Der Teppichklopfer nach Walkenried. Der Reichswehroberſt nach Oberſtdorf. Der Heldentenor nach Sangerhauſen. Der Eisſchrankfabrikant nach Kaltenbrunn. Der Weinhändler nach Sauerland. N Der Schnapsbrenner nach Neubrandenburg. Der Brauereibeſitzer nach Bieringen.. Der Pfarrer nach Pfaffenhofen. Der Bademeiſter nach Baden⸗Baden. Die Grünwarenfrau nach Kohlfurt. Die brave Ehefrau nach Treuenhrietzen. Und ich 35 5— 1 d Hans Runge 4. Seite. Nr. 331 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 20. Jult 1929 Feſtliche Geſelligkeit Ein Nachklang zum Mannheimer Theateujubiläum Aus Kreiſen der Bürgerſchaft geht uns folgende Ein⸗ ſendung zu, die wir aus dem Grunde veröffentlichen, weil ſie einer weitverbreiteten Stimmung Ausdruck gibt: Noch iſt es kein albes Menſchenalter her, da war des Stagtes erhabene Spitze der Träger höchſter geſelliger Feſt⸗ lichkeit. Höhe und Diſtanz waren das Kennzeichen dieſer Geſelligkeit. Der Träger dieſer Geſelligkeit iſt verſchwunden. Eine neue Spitze der Geſelligkeit iſt nötig und ſucht ſich zu bilden. Die Bürgergemeinde der Städte ſcheint berufen, dieſe Aufgabe zu übernehmen. Eine feſtliche Geſelligkeit der Stadt iſt im Entſtehen. War bisher die Stadt von der Höhe der Geſelligkeit ausgeſchloſſen oder kaum noch zugelaſſen, ſo iſt ſie jetzt der Gaſtgeber und empfängt die Repräſentanten des Staates bei ſich. Ein Wandel iſt dies, der ſymboliſch ſein könnte, ein Ausdruck neuer Zeiten, eine Verheißung für die Zukunft. Ein Wandel aber iſt dies, der ſich nicht rein um uns und an uns vollzieht, ſondern deſſen Geſtaltung uns ſelbſt obliegt. Neue Formen der neuen Geſelligkeit ſind zu finden. Neuen Aufgaben hat ſie zu genügen und haben wir durch ſie zu erfüllen. Die neue Geſelligkeit muß eingegliedert werden in die neue Gemeinſchaft. Die alte Geſellig⸗ keit baute ſich auf der vorhandenen Einheit der Gemeinſchaft auf, ſie glaubte auf ihr aufbauen zu können. Sie wollte der hierarchiſchen Gliederung dienen, das Obere vom Unteren ſcheiden, durch die Diſtanz des Oberen das Untere in ſeinen Schranken halten. Die alte Einheit iſt zerſchlagen, eine neue iſt zu ſchaffen. Ihr hat all unſer Gemeinſchaftsſtreben zu gelten. Das Daſeinsrecht der höchſten Geſelligkeit hängt ab pon der Fähigkeit zu dieſem Dienſte. Neu iſt dieſe Gemein⸗ ſchaft aber nicht nur in ihrem Vorhandenſein, neu iſt auch der Gedanke aus dem ſie erwächſt. Nicht Scheidung von Unten und Oben, nicht Diſtanz des Oberen und Beſchränkung des Unteren kann für ſie gelten. Minderung der Diſtanz, Minderung der Schranken, Vereinigung und Aufhebung der Gegenſätze iſt ihre Aufgabe. Ein Kulturfeſt hat ſich um uns abgeſpielt, eine Feſt⸗ lichkeit, die einen Markſtein bilden könnte in dem Werden der neuen Geſelligkeit. Die Stadt hat als Gaſtgeber gelcden, der Staat iſt zu Gaſt erſchienen. Heute, wo Pforzheimer Al alles Politiſche zerreißt, ſucht der Einheitsgedanke im Kul⸗ turellen ſeinen Helfer. War unſer Kulturfeſt eine Geſellig⸗ keit im Dienſte der Einheit, einer neuen Einheit? Fremden Beſuchern fiel die geringe Beteiligung der Mann⸗ heimer Bürger auf, das Fehlen jedes Feſtſchmuckes an ihren Häuſern. Sie vermuteten eine Verabredung. Nein, eine Verabredung lag nicht vor. Wohl aber die ri ch⸗ tige Erkenntnis der Tatſache. Das Kulturfeſt war ein Feſt in Mannheim, ein Feſt von Mannheim, aber nicht ein Feſt für Mannheim, nicht ein Feſt des Mann⸗ heimers. Feſtgeber war eine hierarchiſche Spitze, Gäſte die von auswärts Geladenen. Für den Mannheimer war weder als Gaſtgeber noch als Gaſt ein Platz übrig geblieben. Das Feſt ſeines Theaters, des Theaters, das kulturell und wirtſchaftlich von ihm ganz getragen wird, ſpielte ſich neben ihm, um ihn herum, ohne ihn ab. Daß ihm als Brocken vom Tiſch der Herren das eine oder andere Schauſtück zu⸗ geworfen wurde, zeigte nur um ſo deutlicher, daß er zum Kern des Feſtes nicht zugelaſſen war. Die Feſte der vergangenen ſtaatlichen Spitze haben dieſen Ausſchluß nicht ungeſchickt verſchleiert. Paraden und Umzüge erweckten in den Ausgeſchloſſenen den Glauben, wenigſtens als Zu⸗ ſchauer am Kern der Veranſtaltung Teil zu haben. Die heutigen Feſtgeber ſind keine Spitzen. Sie ſind Repräſentanten einer Gemeinſchaft, der ſie entſtammen und der ſie durch ihre Tätigkeit nicht entwachſen, ſondern nur noch feſter verbunden werden. Sie ſollten bei einer feſt⸗ lichen Gelegenheit, die ſie für die Bürgergemeinde, die die Bürgergemeinde durch ſie gibt, ſich nicht von dieſer tren⸗ nen, auch nicht den Schein einer Trennung erwecken. Sie ſollten ihre Aufgabe in der innigſten Vereinigung mit ihren Auftraggebern ſehen. Nicht in der Erhabenheit über der Bürgergemeinde, nicht in der Diſtanz von bieſer ſollten ſie ihre Feſte und ihre Geſelligkeit ſuchen. Die feſtliche Geſellig⸗ keit ſollte ihnen ein Mittel ſein, die Diſtanz zu beſeitigen, Schranken aufzuheben, die Trennung von Unten und Oben zu überbrücken. Die Geſelligkeit eines Kulturfeſtes, die die Gemeinſchaft zu der Trennung zwiſchen wirtſchaftlichem Unten und Oben noch die zwiſchen kulturellem Unten und Oben hinzubeſchert iſt ohne Daſeinsrecht“. lexlei Die Induſtrieſtadt am Schwarzwaldeingang— Rege Bautätigkeit— Gemarkungsvergrößerung— Erhöhter Frezndenverkehr— Bedeutende ſportliche Veranſtaltungen (Sonderbericht unſeres Pforzheimer Pforzheim war die erſte badiſche Stadt, die nach dem Kriege als erſte den Export wieder aufgenommen und ſo mit den damals noch feindlichen Staaten die Verſtändigungs⸗ pplitik praktiſch durchgeführt hat. Beſtimmt war dieſe Arbeit für die Pforzheimer Induſtrie keine leichte. Aber, trotzdem 40 000 Arbeiter hier heſchäftigt ſind, iſt von der Induſtrie⸗ ſtadt nicht viel zu merken. Als vor wenigen Wochen Badens Redakteure in Pforzheim zu einer Tagung verſammelt waren, konnten dieſe Herren ihrem Erſtaunen nicht genug Ausdruck geben über das ſchön gelegene Pforzheim, das von ſeiner induſtriellen Tätigkeit äußerlich überhaupt nichts merken läßt. Gerade die Lage als Eingangspforte zum Schwarzwald, wo die Natur künſtliche Parkanlagen und Gärten unnötig macht, läßt das induſtrielle Moment dieſer Stadt vollſtändig verſchwinden. Nicht umſonſt hat man auch vor einigen Jahrzehnten die Schwarzwald⸗ höhenwege in Pforzheim beginnen laſſen, die heute den ganzen Schwarzwald in mehreren hundert Kilometern durchziehen. Das derzeitige Leben der Stadt iſt überaus rege. Nur ganz kurz ſei auf die einzelnen wichtigſten Begebenheiten, die zurzeit das öffentliche Leben Pforzheims berühren, ein⸗ gegangen. Das Bauweſen macht große Fortſchritte. Nicht nur Straßen bauten, Geleisausbauten für die Straßenbahn, Verbeſſerung der Verkehrsverhältniſſe an den Hauptverkehrszentren der Stadt, ſondern auch ein neues Finanzamt eine katholiſche Kirche und ein katholiſches Krankenhaus werden augenblicklich gebaut. Gleichzeitig damit kommen wir zur Kommunalpolitik, die mit dem Bau⸗ weſen der Stadt aufs engſte verknüpft iſt. So wurde in dieſen Tagen das neue Euzkraftwerk im Brötzinger Tal in Betrieb genommen das eine Erweiterung des Clektrizitäts⸗ werkes bedeutet. Hierzu hatte die Bürgerſchaft ihren Kom⸗ munen etwa 6 Millionen Mark bewilligt, wovon heute etwa 3 Millionen verbraucht ſind. Auf die techniſchen Einzelheiten einzugehen, würde zu weit führen, obwohl die Angaben über die Strom⸗ und Krafterzeugung höchſt intereſſant wären. Das Gemeindeterrain der Stadt wird durch Aufteilung und Ein⸗ verleibung des Hagenſchieß⸗Waldes um 40 Proz. ver⸗ größert, ſodaß die Gemarkung Pforzheim dann einen Geſamt⸗ komplex von etwa 5500 Hektar umfaßt. Die Waldungen des Hagenſchieß ſind ja aus dem ſeinerzeitigen Prozeß noch rühm⸗ lichſt bekannt. Die Belebung der Stadt durch den Fremdenverkehr hat in den letzten zwei Jahren ſehr zugenommen. Im Jahre 1928 konnte man eine 10prozentige Steigerung des Fremdenverkehrs gegenüber dem Jahre 1927 feſtſtellen, während Badens Lan⸗ deshauptſtadt beiſpielsweiſe nur eine fünfprozentige Erhöhung aufweiſen konnte. 1929 hat ſich der Fremdenverkehr noch weſentlich beſſer entwickelt, was in erſter Linie auf die große Zahl von Tagungen und Kongreſſen zurückzuführen iſt. Es vergeht kein Samstag und Sonntag, an dem nicht irgend⸗ welche Tagungen mit mehreren hundert Teilnehmern in Pforzheim abgehalten werden. Nur zwei bedeutſame Veranſtaltungen ſollen genannt werden und d. i. zunächſt die Sportwerbewoche des Pforzheimer Ortsausſchuſſes für Leibesübungen der auf ein zehnjähriges Beſtehen in dieſen Tagen zurückblicken konnte. Aus dieſem Anlaß wurde eine Werbewoche für Leibes⸗ übungen veranſtaltet, die an Stelle des verhinderten General⸗ ſekretärs Diem vom Reichsausſchuß Dr. Sippel, auch ein Führer und Lehrer dieſer Anſtalt, nach Pforzheim brachte. es Menſchentum“ betitelte er ſeinen überaus intereſ⸗ ſauten Vortzag. Studenten und Studentinnen der Hochſchule r Leibesübungen zeigten durch Vorführungen die Arbeit dieſer Hochſchule und ernteten damit großen Beifall. Den Düßepunkt Ride e 8 5 Mitarbeiters) Sportwerbe⸗Feſtzug, der über 7000 Teilnehmer aufzuweiſen hatte. Zwei Stunden lang dauerte der Vorbeimarſch der Sportler u. Sportlerinnen aller Arten der Leibesübungen. Zwei verdiente Pforzheimer Männer des Ortsausſchuſſes wurden für ihre Verdienſte um die Leibesübungen zu Mitgliedern des Reichsausſchuſſes er⸗ nannt. Die Tagungen zu behandeln geht hier nicht an. Erwäh⸗ nenswert iſt nur noch das Internationale Tennis⸗ turnier das ſeit einigen Jahren jeweils Ende Juli in Pforzheim veranſtaltet wird. Berühmte ausländiſche Tennis⸗ ſpieler werden auch in dieſem Jahre nach Pforzheim kommen, ſo ſind bereits die ſpaniſchen Tennisſportler, die auch in Prag um den Davis⸗Pokal im Wettbewerb waren, bereits für Pforzheim angemeldet. Das kulturelle Leben im Sommer wird durch die Mög⸗ lichkeiten des Badens und Schwimmens an den drei Flüſſen der Stadt und durch die herrliche landſchaftliche Umgebung, die zu mannigfaltigen Spaziergängen einladet, beeinträchtigt Der Verkehrsverein veranſtaltet große Konzerte im Stadtgarten von großen Vereinigungen auswärtiger und Pforzheimer Kapellen. Er hat die Sonntag⸗Vormittag⸗ Promenadekonzerte eingeführt.— Auch Pforzheim hat ſeine Naturbühne. Eine Begebenheit mit geſchichtlichem Hintergrund wird dort aufgeführt. Bekanntlich haben 400 Pforzheiuer als weißes Regiment im Jahre 1622 in der Schlacht bei Wimpfen unter Führung ihres Bürgermeiſters dem Badiſchen Markgrafen das Leben gerettet. Dieſe Tat wird auf der Naturbühne ſeit vergangenem Jahr durch die Aufführung als Theaterſtück verherrlicht, Im letzten Jahr haben etwa 50 000 Perſonen die Aufführungen beſucht. Es gibt noch einen beſonderen Um⸗ ſtand, warum dieſe Naturbühne gerne beſucht wird; von dieſer Stelle aus hat man einen der ſchönſten Blicke auf Pforzheim und ſeine Umgebung und man empfindet mit Recht das Lied:„O Schwarzwald, o Heimat, wie biſt du ſo ſchön“, das Ludwig Auerbach gedichtet hat. Dieſem Mann hat übri⸗ gens der Verkehrsverein Pforzheim mit Unterſtützung der Stadtverwaltung an der Stelle, da der Schwarzwald und die Höhenwege anfangen, beim Kupferhammer, 5 Minuten vom Stadtzentrum entfernt, im vergangenen Jahr einen Ge⸗ denkſtein errichtet. Ein Stein von über 400 Zentner Ge⸗ wicht liegt unter hochaufſtrebenden Schwarzwaldtannen in einem Auerbach⸗Hain und grüßt Pforzheim. Ludwig Wilh. Rot h. Ein Beſuch des Lanoͤheims der Liſelottoſchule Sonntag morgen. Um 5 Uhr ſchon bringt uns der Zug hinaus durchs Neckartal ins Herz des Odenwaldes. In Hirſchhorn beginnt die Wanderung. Freundlich grüßen uns in dem idylliſchen Städtchen die Leute, die dis Frühmeſſe be⸗ ſuchen. Friedlich hallt harmoniſches Geläute durch das ſtille Tal. Raſch gehts in der friſchen Morgenluft in die Höhe. Unter den Strahlen der höherſteigenden Sonne erquickte ein Morgenſchläfchen auf taufriſchem Waldesboden Seele und Körper. Heidelbeeren ſpendet die freigebige Erde als Früh⸗ mahl. Friſch geſtärkt machen wir uns auf zum Weitermarſch, der uns endlich in jenes abgeſchiedene Tälchen bringen ſoll, das ein noch abgeſchiedeneres Dörfchen birgt: Oberfinken⸗ bach. Auf halber Höhe eines Berges, vom Wald beſchattet, liegt ein ſchmuckes Gebäude: das Landheim der Liſelotte⸗ ſchule. Gerade ging ein frohgemutes Völkchen aus der Tertia vom Kirchgang heim und zog mit munterem Ge⸗ plauder ein. Gelacht haben die Kinder und geſtrahlt, daß es Line Freude war: Die Natur, die ſie nun ſchon eine ganze Woche genießen dürfen, hak ſie wie umgewandelt, die Nähe des Mittageſſens trug vielleicht ren Teil dazu bei. Es war — 5 uns vergönnt, unter der Führung Prof. Dr. Grubers das Heim zu beſichtigen. Man übertreibt nicht, wenn man ſagt, daß die Liſelotteſchule hier ein Werk geſchaffen hat, das geradezu vorbildlich iſt. Ueberall ſtrahlt heitere Sauberkeit. Eine große gedeckte Veranda, oben ein Umgang, machen auch bei Regen den Aufenthalt in freier Luft möglich. Die Schlaf⸗ räume ſind in freundlicher Ausſtattung. Das Eßzimmer dient zugleich als Lehrzimmer. Tintenfäſſer an der Wand entlang zeigen, daß das Haus auch Schule iſt. Es wird täglich drei Stunden gelernt: Latein, auf Spaziergängen wird Erd⸗ kunde betrieben, zum Zeichnen und Malen bietet die Um⸗ gebung Motive genug; eine kleine Ausleſe von Zeichnungen empfing uns gleich beim Eintritt. Am Nachmittag bekamen wir Proben jugendlicher Be⸗ geiſterung zu ſehen. Vor dem Haus hatten fleißige Hände eine kleine Freilichtbühne bereitet. Drei Geigerinnen nahmen Aufſtellung. Unter munterem Geſang marſchterten in ſinngemäßen Verkleidungen ſämtliche 20 Schülerinnen ein. Unter Prof. Grubers geſchickter Regie wurde das alte Spiel vom Kampf zwiſchen Winter und Sommer vorgeführt, wobei die begeiſterte Jugend den Hauptnachdruck natürlich auf den „Kampf“ legte. Nach der gelungenen Aufführung wurden die Gäſte zum Kaffee eingeladen; dabei bewieſen die Schülerinnen ihre Fähigkeiten als Hausfrauen. Der Reſt des Tages wurde in luſtiger Geſelligkeit verbracht innerhalb und außerhalb des Hauſes. Zwar denken die derzeitigen Bewohner des Heims noch nicht ſo ſchnell ans Weggehen, wir aber mußten Abſchied nehmen und heimwärts ziehen. Allen Beteiligten ſei noch⸗ mals für die liebevolle Gaſtfreundſchaft gedankt. A. W. & * Abkühlung ohne Bad. Bei der großen Hitze hat jeder das Beſtreben, ſeinen Körper abzukühlen, namentlich vor dem Schlafengehen ſich zu erfriſchen. Deshalb wird follgen⸗ der Rat willkommen ſein: Man nehme eine Blumenſpritze, ſogenannte Pumpſpritze, und laſſe ſeinen Körper allſeitig da⸗ mit beſpritzen. Der feine Waſſernebel erfriſcht ungemein. Wenn man außerdem noch im Schlafzimmer die Luft mit dem Waſſernebel befeuchtet, ſo wird man erſtaunt ſein über die Abkühlung. Ein Verſuch wird jeden befriedigen. * Verbrennungen an der Bruſt und am rechten Ober⸗ arm erlitt geſtern ein 25 Jahre alter Schloſſer in einem Betriebe in Rheinau dürch Ausſtrömen heißen Dampfes. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * Einen Hitzſchlag erlitt geſtern nachmittag ein 18 Jahre alter Taglöhner aus Wallſtadt am Neubau der Aus⸗ ſtellungshallen am Schlachthof. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus aufgenommen. * Ihren 81. Geburtstag begeht am kommenden Montag Frau Margareta Maier, Jungbuſchſtr. 30, in erfreulicher geiſtiger Friſche und körperlicher Rüſtigkeit. Jilm⸗Rundſchau Capitol: Der Ring der Bafadere Man muß das Beſtreben der Theaterleitung anerkennen ihrem Publikum einen Film zu bieten, der außerhalb des gewöhnlichen Rah⸗ mens ſteht. Lolo Kreuzberg iſt von ihrer letzten Indienfahrt mit einer reichen Ausbeute zurückgekehrt. Sie hat die Wunderwelt Indiens in die Form einer Spielhandlung gebannt, die aber hier nur Mittel zum Zweck iſt, denn ihr Streben war und iſt auch dies⸗ mal, uns die Natur in ihrer ganzen Schönheit näherzubringen. So entſtand ein prächtiger Kulturfilm, ber das indiſche Märchenreich in ſeiner wahren Weſensart verdeutlicht. Man ſieht Fakirwunder, ſieht die glänzenden Zeremonien einer inotſchen Hofhaltung, macht eine Tigerjagd mit, ſieht aber auch die modern aufſtrebenden Stadttetle Bombays, eine Fülle der Erſcheinungen. Gegenüber bdieſer ganzen Pracht iſt die Handlung belanglos. Aber dennoch wird gut, fehr gut geſpielt, von den Einzeldarſtellern angefangen bis herab zu den Ein. geborenen. Kulturfilme ſind im allgemeinen ja nicht nach dem Ge⸗ ſchmack des breiten Publikums. Hier aber hat das Lichtbildtheater eine ſchöne Aufgabe zu erfüllen, das Publikum heranzuziehen zum künſtleriſchen Blick für die Schönheiten der Welt. Dieſes Ziel ſich geſetzt zu haben, iſt allein ſchon ein Verdienſt. Möge der Erfolg nicht verſagt ſein. Damit auch der Geſellſchaftsfilm zu Wort kommt, läuft daneben das Ehedrama,„Ferbrochene Ehel, das allerdings nicht über den Durchſchnitt hinausragt. 8—2 Nachbargebiete * Ludwigshafen, 20. Jull. Am Donnerstag vormittag explodierte in der Küche einer 63jährigen Witwe in der Sei⸗ lerſtraße ein Spirituskocher. ſchwere Verletzungen am ganzen Körper, Sie mußte im bedenklichen Zuſtand dem Krankenhaus zugeführt werden. Lebensgefahr beſteht jedoch nicht. In der Wohnung ver⸗ brannten noch Frauen⸗ und Herrenwäſche und Tiſchdecken. * Viernheim, 20. Juli. In hieſigen Geſchäften wurden Diebſtähle ausgeführt, in einem Fall erbeutete der Täter 57 Mk, im zweiten Fall 17 Mk. und in einem dritten Ge⸗ ſchäft einen Fußball. Ein junger Mann, der in den Geſchäften nach Eiſenſpänen gefragt hatte, kam in den Verdacht der Täterſchaft. Als er nun wieder in Viernheim erſchien, ver⸗ mutlich um ſein ertragsreiches Diebeshandwerk fortzufetze wurde die Polizei aufmerkſam. Man verhaftete ihn, wobel er ſchließlich auch die Diebſtähle eingeſtand. * Lampertheim, 20. Juli. Ein„Unfall“ der einer gewiſſen Heiterkeit nicht entbehrt, ereignete ſich dieſer Tage auf der Landſtraße am Rhein. Ein Motorradfahrer und ſeine Soziusfahrerin beobachteten in mäßiger Fahrt ein F lu g⸗ zeug. Durch den ſchlechten Zuſtand der Straße und die Beob⸗ achtungen in der Luft abgelenkt, bemerkte der Kraftfahrer nicht, daß ſeine Mitfahrerin vom Soziusſitz ge⸗ fallen war. Glücklicherweiſe kam die Dame ohne Verletzun⸗ gen davon. Es dauerte auch garnicht lange bis der Motorrad⸗ fahrer ſeinen„wertvollen“ Verluſt bemerkte und von der Landſtraße wieder aufnahm. * Worms, 19. Juli. Die große Hitze hat im Bezirg Worms verſchiedene Hitzſchläge verurſacht. So iſt z. B. ein Motorradfahrer mit ſeinem Soziusfahrer infolge Hitz⸗ ſchlages vom Rad geſtürzt und hat ſich dabei nicht un⸗ erheblich am Kopf verletzt. In der Siegfriedſtraße kam ein Radfahrer durch Hitzſchlag zu Fall. Außer dieſen Fällen ſollen weitere Hitzſchläge in der Stadt vorgekommen ſein. Schluß des redaktionellen Teils Die nützlichsten Reisegefährten! Literatur O18 kostenlos Schuhhaus 79 12 h Wanger. Mannheim, R 1, 7. Markt N 0 Dabei erlitt die Frau ſehr Samstag, den 20. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe 3. Seite. Nr. 381 Eine merkwürdige Fälſchung Auf den Familiennamen ſeiner Braut fälſchte der 36 Jahre alte Gipſer Joſef S. von hier einen Abzahlungs⸗ vertrag beim Kauf eines Anzuges bei der Abz e B. hier. Warum er das tat, weiß er ſelber nicht. Die Braut, ſeine Haushälterin, war ſelbſt bei 5 Kauf zugegen und dieſe war bei der Firma bekannt, weil ſie eine Kundin war. Er zahlte nur 10/ an und kümmerte ſich um die Raten⸗ zahlungen nicht, bis die Firma eines Tages den Anzug wie⸗ der abholen ließ. Er hat ſich im Gefängnis bei Verbüßung einer früheren Strafe eine Verletzung der einen Hand zu⸗ gezogen und gab heute an, er hätte den Anzug mit ſeiner Rente von 400/ ſofort bezahlen wollen, die ihm zugeſichert worden ſei.. war es aber Eſſig, da ſie nur 48/ jähr⸗ lich beträgt. Das Gericht verurteilte den Angeklagten nur wegen einfacher Urkundenfälſchung zu einer Gefängnisſtrafe von 3 Wochen. Unterſtützungsſchwindel In einer ſchweren Notlage ließ ſich der 34 1 alte Zementierer L. R. von hier eine recht verwerfliche Hand⸗ lungsweiſe gegenüber einem Kollegen zuſchulden kommen. Er ſchwindelte bei dem Maurerpolier A. E. deſſen Gewerk⸗ ſchaftsbuch unter der Angabe heraus, es handle ſich um eine Wette wegen deſſen Parteizugehörigkeit. Das Buch benutzte er dann, um bei der Baugewerkſchaftskaſſe das Kranken⸗ geld des E. im Betrage von 61/ zu erheben. Die Quittung fälſchte er mit dem Namen Jakob Nauck. Der Angeklagte hat den Betrag inzwiſchen wieder erſetzt. Bei der tatſfächlichen Notlage ſah das Gericht trotz der niedrigen Geſiunung von der Verhängung der vom Staatsanwalt beantragten Strafe von 1 Jahr ab und ſprach nur 6 Monate Gefängnis aus. Beleidigungen durch die Arbeiterzeitung Redakteur Stefan Heymann von der Arbeiter⸗Zeitung ſaß zur Ahwechſelung einmal wegen zwei Beleidigungen durch die Preſſe auf dem Bänkle des Schöffengerichts. Ein 3 Artikel„Arreſtſeuche in den Pforzheimer Berufsſchulen“ und 1 der weitere Aufſatz„Ein getroffener Hund bellt“ hatte ver⸗ 5 ſchiedenen Pforzheimer Lehrern Veranlaſſung gegeben, durch das Miniſterium für Kultus und Unterricht Strafantrag ſtellen zu laſſen. Es war in den beiden Aufſätzen von ſkin dalöſen Strafmethoden, Schikanierungen der Schüler durch die Lehrer die Rede. Zwei Schüler der Goldſchmiedefort⸗ g bildungsſchule, von denen der eine das Radiergummi, der 4 andere den Zirkel mitzubringen vergaßen, wurden wie ſich heute ergab, tatſächlich mit je 2 Stunden Arreſt beſtraft, ein anderer Schüler wegen angeblichen Fehlens im Unterrichte mit 10 Stunden. Zwei Schüler beſtätigten in der Verhand⸗ lung als Zeugen, daß dieſe Strafen verhängt wur⸗ den, auch daß es bei 5 Fortbildungsſchülern noch Tatzen gibt. Die Sache bekam aber ein weſentlich anderes Geſicht, als der Direktor der Schule, Rüttlin, vernommen wurde. An Hand einer Statiſtik ſtellte er ſeſt, daß im letzten Halbjahr 121 n bei 1200 Schülern und 33 Lehrern erteilt wurden. 3 kommen alſo auf die Woche 6 Strafen. Zu berückſichtigen 1 hiepbei die Strafen wegen Verhaltens der 8 5 5 8 in 5 5 Vom vorletzten Sonntag können wir nur wenige Spiele melden. Die Vereine pauſteren noch immer. Nur Olympia Worms läßt der Manſchaft keine Ruhe. Noch ſind es 2 Spielſonntage, welche die Mannſchaft vor dem letzten und entſcheidenden Spiele trennt. Um die Meiſterelf auch gewappnet und gerüſtet zu ſehen, läßt nun die Vereinsleitung die Elf nochmals Spiele gegen bekannte Vereine aus⸗ tragen. Ob mit Recht wollen wir nicht beantworten. Zugegeben, daß die Mannſchaft vielleicht an Schnelligkeit gewinnt, oder das Spiel noch vervollkommnen kann. Aber betrachten wir die Kehrſeite der Medaille, eine evtl. Verletzung eines Spielers. Wenn dieſe Folge eintritt, bann würde ein großes Gejammer eintreten. Alſo ſei es wie es will, es ſprechen manche Gründe für und wider der Austra⸗ gung ſolcher Spiele. M. E. wäre es weit dienulicher, der Mannſchaft durch leichtathletiſche Kämpfe den letzten Schliff beizubringen, ſo z. B. das Starten oder durch ſtets ſteigernde Laufübungen die Ausdauer zu erhöhen. Der diesmalige Gegner von Worms war der Sportverein Hernsheim. Obwohl man ja vorausſah, daß der Kreisligameiſter mit dem A⸗Meiſter kein langes Federleſens machen würde ahnte niemand dieſes hohe Reſultat voraus. gun für Vorms bedeutete eine ſaftige Abfuhr für Hernsheim. Lobend anzuerkennen iſt die faire Spielweiſe der Unterlegenen geweſen. F. V. Biblis hatte ſich Frankfurt⸗Ginn⸗ heim verpflichtet und tat damit keinen ſchlechten Griff. Die Maun⸗ ſchaft iſt flink und ſpielt einen guten Fußball. Daß es trotzdem nicht zu einem Siege reichte liegt weniger an dem Können der Mannſchaft, als an dem gewaltigen Pech derſelben. Biblis kommt gleich zu An⸗ fang des Spieles durch einen Elfmeter in Führung. Dann haben die Gäſte mehrmals Gelegenheit auszugleichen, aber vor dem Tore wird alles verſiebt. Auch Biblis verſchießt einen Elfmeter. Nach der Pauſe kommt Biblis zu einem weiteren Treffer. Mächtig ſtrengen ſich die Gäſte an, um zu einem Ehrentreffer zu kommen. Wenige Minuten vor Schluß kommt auch Ginnheim zum längſt erſehnten Erfolg. Der -Meiſter vom Gau Ried empfing zum fälligen Rückſpiel den Sp. B. Horchheim. Der Riedmeiſter ſtellte eine vollſtändig neue Elf ins Feld die aus lauter jungen Spielern beſtand. Trotzdem iſt das Reſultat von:3 gut zu nennen. Bis zur Pauſe liegen die Riedleute ſchon mit:0 in Führung. Dann kommt aber auch Horchheim zur Beſin⸗ nung und erzielt in gleichmäßigen Abſtänden den Ausgleich. Auch am letzten Sonntage hatte ſich der Wormſer Verein noch einen ſtarken Gegner für ein Trainingsſpiel verpflichtet, und zwar den Vfe. Lampertheim. Die Gäſte zählen zu der fairſten Elf des Poſten beſſer beſetzt ſein dürfen. Die Wormſer Olympen probierten auch heute wieder eine neue Mannſchaft aus. Und man darf ſagen, daß die letzte Aufſtellung die beſte iſt. Dadurch kommt in die Stürmer⸗ reihe etwas mehr Schwung und glauben wir, daß ſich die Mannſchaft beim Spiel am kommenden Sonntag eher durchſetzen wird. Der Spielbeginn ſieht den Bfe. zuerſt in Front. Dann gewann Olympia allmählich an Boden, aber die zahlreichen Torſchüſſe verfehlten vorerſt ihr Ziel. Erſt in der 35. Minute kommt Worms zum erſten Tor⸗ erfolg. Nach Seitenwechſel kommt Olympia immer beſſer auf, jedoch unterbindet die Hintermannſchaft von Lampertheim, die heute in glänzender Form iſt jeden Angriff. Worms bekommt einen Elfmeter zugeſprochen, der jedoch von dem Vf. Torwächter gehalten wird. Im weiteren Verlaufe des Spieles gelingt es Worms ein weiteres Tor zu erzielen.— Olympia Lampertheim weilte in Viernheim bei dem 20jährigen Jußtläum des dortigen Vereins. Als Gegner hatten ſie den FV. Weinheim. Ein bekannter Gegner aus früheren Jahren, der ſich jedoch im Laufe der Zeit recht gut entwickelte. So iſt es eigent⸗ lich nicht verwunderlich, daß Olympia verlor und zwar mit:2. Dazu kam noch, daß Lampertheim in ſeiner Mannſchaft reichlichen Erſatz nizuweiſen hat 1 N waren die g eigten Leist Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Großes Schöffengericht Mannheim— Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley Kreis lid heſſen Spieler frei, ſodaß man nur 5 Mann der erſten Elf ſtellen konnte.“ Kreiſes. Auch die Technik iſt gut ausgeprägt, wenn auch noch manche alſo nur 5 Strafen auf eine Woche. Weiter wurde die Be⸗ ſtimmung getroffen, daß der Lehrer, der mehr als 2 Strafen in der Woche verhängt, ſelbſt bei den Schülern verbleiben muß. Die mit zwei Stunden beſtraften Schüler hätten wie⸗ derholt ihre Sachen vergeſſen. Bei der Strafe von 10 Stun⸗ den handelt es ſich um ein zweimaliges Schwänzen der Schule. Die Strafe wurde der Dauer des Unterrichts gleich bemeſſen. Jetzt ſei die Beſtimmung gemildert. Der Karzer werde ſeit Jahren nicht mehr benützt. Die Vernehmung des Zeugen und die weitere Verhand⸗ lung fand durch einen Zwiſchenfall unter Ausſchluß der Oef⸗ fentlichkeit, ausgenommen die Preſſe, ſtatt: Als der Zeuge er⸗ ſchien gab es ein Scharren und Lachen im Zuhörerraum, was den Vorſitzenden zur Räumung des Saales veranlaßte. Der Vorſitzende glaubte auf dieſe Anordnung hin die Bemerkung gehört zu haben, daß man nicht hören ſolle, was der Zeuge ſage. Er ließ ſich den Betreffenden, einen wie ein Gentleman ausſehenden Schriftſetzer, vorführen und diktierte ihn einen Tag Haft wegen Ungebühr vor Gericht. Wie bei der Verhandlung am Schwurgericht war auch dieſes Ergebnis der Beweisaufnahme für den Angeklagten keineswegs ermutigend, es zu einem Urteilsſpruch kommen zu laſſen. Der Direktor ſtimmte namens der Lehrer dem von Oberſtaatsanwalt Mickel gemachten Vergleichsvorſchlage zu, in dem der Angeklagte anerkennt, daß die Informationen, die er erhalten, im Weſentlichen unrichtig, mindeſtens über⸗ trieben waren und er die beleidigenden Ausdrücke Ausdruck des Bedauerns zurücknimmt. Der Vergleich iſt in der„Arbeiter⸗Zeitung“ zu veröffentlichen. Den Lehrern wird die Befugnis zur Veröffentlichung des Urteils in dem„Pforz⸗ heimer⸗Anzeiger“ ausgeſprochen. 100 Mk: Gerichtskoſten ſind bei der Gerichtskaſſe zu hinterlegen und 100 Mk. Buße der Schüler bibliothek der Goldſchmiedeſchule zu über⸗ weiſen. Das gleiche Schickſal hatte eine zweite Verhandlung gegen Heymann wegen Beleidigung verſchiedener Vorſtandsmit⸗ glieder, des Vertrauensarztes u. des Direktors der Lahrer Orts⸗ krankenkaſſe durch einen Artikel„Geſundheitsſchreibfabrik“. Vergleichsverhandlungen waren hier ſchon durch Heymann eingeleitet, weil er auch hier falſch unterrichtet wurde. Von Jab lung einer Buße curbe abgeſehen, die 1 kann aber den Vergleich in der„Lahrer Zeitung“ und im„Volkswillen“ veröffentlichen. 150 Mark ſind bei der Gerichtskaſſe für die Koſten zu hinterlegen. Nach Schluß der Verhandlung wurde der vorlaut ge⸗ weſene Zuhörer wieder vorgeführt. Es ergab ſich aus den Aus⸗ ſagen verſchiedener Ohrenzeugen, daß ſeine Bemerkung an⸗ ders gelautet haben muß. Nach protokollariſcher Feſtlegung des Falles wurde der Sünder gegen die Gerichtsordnung ent⸗ laſſen und er konnte ſeine ihm bereits abgenommenen Pa⸗ piere holen. i Der Vorſttzende nahm den Fall zum Anlaß, um wohl mehr dem Angeklagten als den Preſſeberichterſtattern zu ſagen, daß das Gericht ſchon um ſeines Auſehens willen Terrorakte im Gerichtsſaal nicht dulden werde. Derartige Vor⸗ kommniſſe verfehlten durchaus ihre beabſichtigte Wirkung bei wee Gericht. Die Oeffentlichkeit ſollte hierüber unterrichtet werden. ö Als erſten Gegner hatte man Heppenheim gewonnen, mit denen man ſchon während der Verbandsſpielſaiſon die Klingen kreuzte. Auch letztere waren nicht komplett. Trotzdem gaben ſämtliche Spieler ihr möglichſtes her und die Hauptſache war, daß ſich der Kampf in der fairſten Weiſe abwickelte. Startverbot für Lammers und Wichmann Zu den! Ende der Woche in Breslau und Fraukfurt ſtattfindenden Deutſchen L eichtathletik⸗Meiſterſchaften haben bekanntlich auch die Turner Lammte rs, Wichmann und Frl. Notte ihre Meldungen ab⸗ gegeben. Die Deutſche Turnerſchaft hat ſich jedoch genötigt geſehen, ihren Mitgliedern die Teilnahme zu verbieten, weil der Vor⸗ ſchlag der D. T. auf gegenſeitige Freigabe von Veranſtaltungen von der DB. abgelehnt worden iſt. Wie die Turnerſchaft mitteilt, handelt es ſich bei dem Beſchluß nicht um eie dauernde Abſage oder ſogar um einen Akt feindſeliger Handlung, vielmehr nur um eine Folgeerſcheinung, die durch! die Abſage der Deutſchen Sportbehörde hervorgerufen worden iſt. Die Turnerſchaft bedauert, zu dieſem Be⸗ ſchluß gezwungen zu ſein, ſtellt aber feſt, daß ſie es begrüßen würde, wenn es gelänge, in der Frage der gegenſeitigen Beteiligung an den Wettkämpfen der beiden Verbände und in der Frage einer ge⸗ meinſamen deutſchen Meiſterſchaft zu einer Einigung zu kommen. mit dem Juterugtionales Düſſeldorſer Turnſer Froitzheim geſchlagen Das internationale Tennis⸗Turnler hatte einen größeren Pu⸗ blikumserfolg. Es wurde ſehr fleißig geſpielt und wie am erſten Tage, ſo blieben auch am Freitag Ueberraſchungen nicht aus. Alt⸗ meiſter Froitzheim war ſchon beim Spiel gegen Lindthorſt, das er :5, 6ꝛ3 gewann, nicht in beſter Form. Im nächſten Spiel unterka Froitzheim dann gegen den Südafrikaner Robbins 316, 46. Der Berliner Remmert, der ſchon am Donnerstag durch gute Leiſtungen überraſcht hatte, fertigte den Pforzheimer Wetzel:4, 628 ab, unterlag dann jedoch gegen Jean Borotra, dem er einen ſehr tapferen Wider⸗ ſtand leiſtete,:7,:6. Die wichtigſten Ergebniſſe des Freitags: Herren ⸗ Einzel: R 15 Wenzel:1, Remmert⸗Wetzel Cra, 6233 Ranmond 0 ik he 628, Ohta(Japan Zander :4,:7; Spenee(S 6,:4,:4; Robbins(Süs⸗ afrteal. Graſfer 671, 8 dhorſt:5, 6183; Borotra Remmert:5, 614; Robbins⸗Frotzheim 613, 674.— Dame n⸗Etnze Frau Plümacher„Irau Stroingk(Holland):2 1 6˙17 Frl. Peitz⸗Frau Bremme:2, 614, Frau Fiſcher⸗Frl. Buß 624, 1: 6, 678 3; Frl. Krah⸗ winkel⸗Frau Frau Plütmacher 67 7 gezogen; Frl. Peitz⸗ Frau von Dieragard 672, 8517 8 Frau Friiſch 618, 555 Gemiſchtes Doppel: ahe Frau Br Galler 811. 6217 Nel K allmeye—Frau Suren⸗ Meffert 5 672 Damen ⸗Doppel: Diergaard⸗Frau Suren.—Frl. Lobold⸗ Frau ee:6, 85 4. Aus den Numöfunt⸗ Brogrammen Sonntag, 21. Juli Deutſche Sender Königs wuſterhauſen(Welle 1000 Mandolinenkonzert, 13 Uhr: Unter⸗ Ouver rturen und Lieder, 20.80 Uhr Tanzmuſik. Wochenende, anſchließend von Berlin 9 Uhr: haltungskonzert, Bunter Abend, anſchließend Breslau(Welle 253) 20.30 Uhr: Berlin: Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 390) 07.00 Uhr: (Welle 418), Morgenfeier, 12 Uhr: 19 Uhr: Von Hamburg: Hafenkonz Uhr: Konzert eines Blas⸗ 08.900 Uhr: Von Kaſſel: Morgenſeier, 12 orcheſters, 16 Uhr: Von Breslau: ichtathlettk⸗Meiſterſchaften, 20.30 Uhr; Konzert des Rundſunkorcheſters, anſchl. Tanzmuſi ngzert. ſenhauer, ſeine Pfuch Unterbarkandskande Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Nordif Königsberg(Welle 276) 20 br. Der G logte und Fafzinationskraft, Uhr: und Tanzmuſik. Langenberg(Welle 473).05 Uhr: Morgenfei er, 13 Uhr: Mit ig konzert, 16.30 Uhr: eee 20 Uhr: Sommerfeſtſ d. Weſldeutſchen Rundfunks: Der Freiſchütz, i FbBügen, anſchließend Tanzmuſtl. Leipzig(Welle 259) 19.90 Uhr: in einem Aufzug, 20.30 Uhr: anſchließend von Berlin: Die Opernprobe, Kontiſchr⸗ Oy Deutſche Erzähler: Hermann Hef Tanzmuſik. München(Welle 588), Kakſerslautern(Welle 27 10 Uhr: Katholiſche Morgen feier 12 Uhr: Näbruberger Sei Konzert, 16 Uhr: Deere 20 Uhr: Bunte Pfälziſche 21.30 Uhr: Allerhand Geiſter, Bunte Konzertſtunde, 0 Funkverbindung mit dem Dampfer„Bremen“, anſchl. ant. Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Vom Schlopplatz: Promenoden⸗ konzert, 19 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.30 Uhr: Uebertragun von Breslau, 19.45 Uhr: M. Reger⸗Stunde, 20.45 Uhr:' Herzens. glöckle, Schwäbiſche Operette von Carl Remshardt, 21.45 Uhr Rot⸗Weiß und Weiß⸗Blau. Heiterer bayer. Dialekt⸗Abend, Uhr: Aus dem Kurhaus in Baden⸗Baden: Tangmuſik. Ausländiſche Sender 8 Bern(Welle 403) 21 Uhr: Alte Wiener Hausmuſik, 22. 15 Uhr Budapeſt(Welle 550) 20.20 Uhr: Bunter Abend, Zigeunerkt Daventry(Welle 1553) 21.05 Uhr: Abendkonzert. Mailand(Welle 501) 20.30 Uhr: Cavaleria ruſticana, Oper. Paris(Welle 1725) 20.30 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 478) 19 Uhr: Uebertragungen von Brünn, 20.55 Uhr Heitere Lieder. Wien(Welle 517) 19.55 Uhr: Der große Bluff. Ein Spiel in 85 Gaſtſpiel des Erfurter Meoatender 8 . Akten, anſchließend Nun Zürich(Welle 459) 20 Uhr: 21 Uhr: Konzert. Rallio-Speziahaus Behr. Tſeltergolt Marktplatz G 2, 6— fel. 265447 1 Ueberſpannungsſchutz ſind wieder eingetroffen f gegebene Apparat, der Ihre Anlage vor Blitzgefah ſchü! und Dank ſeiner Konſtruktion und Edelgasfüllung gee iſt, die atmoſphäriſchen Geräuſche zu mindern. N des redaktionellen Teils reme Lee Vier 1 Verwendungsmöglichetten; i Bel Sonnenbrand i creme Leodor ein wundervoll tuhlendes gegen ſchmerzhaftes Brennen der Haut. Bel Insektenstichen verhindert Creme 7225 d ag ſchmerzhaſtes Anſchwellen und Juckreiz. 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Die Tagesmittel der Lufttemperaturen lagen mit 25 bis 26 Grab weit über dem normalen Wert. Selbſt mittlere Gebirgslagen hatten bis zu 30 Grad Höchſt wärme. Die ſtarke Ueberhitzung der unteren Luftſchicht führte in Verbindung mit der noch immer hohen Luftfeuchtig keit vielerorts zu Gewittern. Die Wetterlage hat ſich nicht geändert. Ein Abſchluß der Hitze⸗ und Trockenperiode ſteht Eine über! 1 in„ 2 daher 0 nicht I 5 Ge Wie wird das Wetter werden? Wettervorausſagen für Sonntag, 21. Juli: Fortdauer des hochſommerlichen warmen N vieler⸗ 5 g Reiſewetler in dean 8 1 und Türinger Wald: nacht 5 allen een dee zu 3 „ Nord⸗ und Oſtſee: Meiſt heiter bei leichter Luftbewegung. heiter und warm. Ges 71 Oertliche Gewitter, ſonſt heiter, leichte weſtlich Geſtern heiter bis wolkig und 85 warm. Rhein⸗ und Weſergebiet: 5 Wolkig mit örtlichen Gewittern, hel ei W aus wechſelnder Richtung. Geſtern vielfach e gewitterſchwül. 5 Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: 5 Meiſt heiter und„. e und Alpen: 5 . * „Seite. Nr. 331 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 20. Juli 1929 5 Der Papagei als Delektir Ein Kriminalroman aus dem dunkelſten Paris Es iſt ſchon einige Monate her, da vernahmen die Be⸗ wohner des Hauſes 23 Rue de Lappe furchtbare Schreie, die aus der Dachkammer herausſchallten, die von Marie Bouſſon be⸗ wohnt wurde. Polizei wurde geholt, brach die Tür auf und fand das Mädchen tot am Boden liegen. Die Leiche, der die Kleider vom Leibe geriſſen waren, ſah furchtbar aus. Marie war eines jener Mädchen, die zu Dutzenden in der Rue de Lappe wohnen, und die täglich Herrenbeſuch erhalten. Das heißt„Herren“ kann man ſchon weniger ſagen, denn jene Straße liegt im finſterſten Winkel von Paris in der Nähe der Baſtille und wird von allen beſſer gekleideten Menſchen ge⸗ mieden. Der Mörder mußte durch das offenſtehende Fenſter die Flucht über die Dächer angetreten haben, denn die einzige Tür des Zimmers war von innen verſchloſſen. „Donnerwetter!“ ſagte ein Kriminalbeamter, als er aus dem Fenſter ſah,„der Mann muß ein gewandter Kletterer geweſen ſein.“ Doch fanden ſich weder im Zimmer noch außerhalb des Hauſes Spuren, die zur Entdeckung des Täters hätten führen können. Nachdem einige Wochen verſtrichen waren, kam die armſelige Habe der toten Marie Bouſſon zur Verſteigerung, und der Wirt einer jener Kellerkneipen, die in jener Gegend ſehr häufig zu finden ſind, erwarb Coquine, den Papagei der armen Marie. Das war ein ziemlich putzig ausſehendes Tier, das ſich recht ſeltſam aufführte, allerlei komiſche Sätze ſprach und die Gäſte weidlich amüſierte und unterhielt. Hin und wieder aber ſpreizte der Vogel das Gefieder, kreiſchte wild auf und ſtieß die Worte hervor:„Grace! Grace! Jimmy!“ Die Polizei, der hiervon Mitteilung gemacht wurde, war ſich ſofort darüber klar, daß dies die letzten Worte der Toten geweſen waren, die ſie dem Mörder zugerufen hatte. Man hatte alſo eine Spur: der Täter ſprach nur engliſch, ſonſt hätte ſie ihn doch auf franzöſiſch um Gnade gebettelt, Auch waren dieſe Worte die einzigen engliſchen, die ſich Coquine angeeignet hatte. Außerdem wußte man, daß der Mörder Jimmy hieß. Das iſt an ſich kein ſeltener Name, doch hoffte die Polizei, nun der Aufklärung des Rätſels näherzukommen. Vergebens! Man tappte weiterhin im Dunkeln. Eines Abends, als der Vogel gar nicht ſprechen wollte, ſtellte ſich der Wirt, der etwas für ſeine Gäſte tun wollte, vor dem Tier auf und brüllte immer„Grace, Jimmy! Grace Jimmy!“ Das Tier jedoch blieb ſtumm. Es fing am folgenden Tage wohl wieder an zu ſprechen, doch die ſeltſamen engliſchen Laute hörte man nie wieder von ihm. Bis vor wenigen Tagen etwas ganz Merkwürdiges paſſierte. Das Lokal, in dem Coquine„angeſtellt“ war, hatte großen Beſuch; man lachte, tanzte, ſoff und ſchrie durcheinander. Immer neue Gäſte kamen; es war ein wilder Betrieb. Der Papagei ſaß in ſeinem Käfig hinter der offenen Tür des Holzgehäuſes, und guckte ſich in der Runde um, hin und wieder ein paar abgeriſſene Worte oder einen zuſammenhängenden Satz in die Gegend ſchmet⸗ ternd. Auf einmal aber begann er ruhig zu werden, kletterte aufgeregt aus dem Käfig heraus, ſetzte ſich auf die oberſte Stange, flatterte, bewegte den Kopf und ſchrie plötzlich mit heiſerer Stimme ununterbrochen:„Grace! Grace! Jimmy!“ Dte Leute, die den Satz nicht kannten, fingen an zu lachen; der Wirt aber, der eine Ahnung hatte und ſich gern die für die Entdeckung des Mörders ausgeſetzte Belohnung verdient hätte, lief hinaus und holte einen Geheimpoliziſten, der ſich in Zivil unbemerkt unter die Gäſte miſchte. Der Vogel hörte nicht auf zu ſchreien. Auf einmal ſtürzte ein Mulatte, der den Inhalt ſeines Glaſes ſchnell hinuntergegoſſen hatte, auf das Tier zu, packte es und drehte ihm mit einem Griff den Hals um. In demſelben Moment hatte ihm der Poliziſt bereits Handſchellen angelegt. Jimmy Duff, der Mörder der kleinen Marie Bouſſon, war gefunden, Der Papagei hatte ihn erkannt und durch ſeinen Ruf zu der Entlarvung beigetragen. Die Heldentat eines Chauffeurs Der fvanzöſiſche Chauffeur Louis Pujot iſt vor einigen Tagen mit dem Kreuz der Ehrenlegion aus⸗ gezeichnet worden. Man wollte ihn damit für eine Heldentat belohnen, durch die er Hunderte von Menſchenleben gerettet hat. Pujot ſah eines Tages, als er eine große Tour von Paris nach Nancy machte, daß der Schnellzug Paris Straß⸗ burg in voller Fahrt an einer Station vorbeiraſte, an welcher er laut Kursbuch halten mußte. Der Stationschef rief dem Chauffeur aufgeregt zu, daß ihm das Vorbeifahren des Schnellzuges rätſelhaft ſei. Auch die Paſſagiere, die genau wußten, daß der Zug halten muß, blickten verblüfft aus den Fenſtern. Pujot überlegte einen Augenblick und ſagte ſich ſchließlich, daß mit der Lokomotive etwas nicht in Ordnung ſeln müſſe, umſomehr, als er beim Vorbeifahren weder den Zugführer noch den Heizer geſehen hatte. Im nächſten Augenblick raſte er ſchon mit höchſter Geſchwindigkeit dem Zuge nach, entſchloſſen, wenn es möglich ſein ſollte, auf den fahrenden Zug aufzuſpringen und nach dem Rechten zu ſehen. Das war aber nicht ſo einfach, wie man vielleicht glaubt. Die Straße hatte mehrere Meter Abſtand vom Schienenweg. Er mußte ſo nahe als möglich an den Zug herankommen und beim Aufſpringen darauf achten, daß er nicht durch die unge⸗ heure Wucht der ſchnellen Fahrt zurückgeſchleudert würde. An einer Wegbiegung verſuchte er es. Mit einem Ruck riß er das Auto von der Straße, brachte es ohne Geſchwindig⸗ keitsverminderung neben den ſauſenden Zug und ſprang auf den Tender. Er blieb einige Minuten bewußtlos liegen und glaubte, daß er ſich alle Glieder gebrochen habe. Dann kroch er unter Aufbietung aller Kräfte langſam zur Lokomotive vor. Da ſah er, daß Führer und Heizer bewußtlos am Boden lagen. Nachher hat es ſich herausgeſtellt, daß ſie verdorbenes Büchſenfleiſch gegeſſen hatten. Der Chauffeur, der mit der Bedienung einer Lokomotive Beſcheid wußte, verminderte ſo⸗ fort die Geſchwindigkeit und hielt an der erſten vorbeikom⸗ menden Station. Die beiden bewußtloſen Leute wurden dem Arzt übergeben. Neues Perſonal führte den Zug fahrplan⸗ mäßig weiter. 8 Es iſt anfangs wenig Aufhebens von dieſer unerhörten Tat gemacht worden. Man wollte das Publikum nicht be⸗ unruhigen. Erſt anläßlich ſeiner Auszeichnung brachte die Preſſe große Berichte. Der Chauffeur hat natürlich auch ſein Auto verloren. Dasſelbe war beim Aufſpringen vollſtändig in Trümmer gegangen. Unter den geretteten Paſſagieren wurde aber eine Geldſammlung eingeleitet, die ihm vollſtän⸗ digen Erſatz brachte. ———— Ein guter Fang Unter dem Verdacht, an dem Frauenmord im Linzer Tlergarten bei Wien beteiligt zu ſein, iſt Mittwoch der Wie⸗ ner Kaufmann Guſtav Bauer in Berlin verhaftet worden. Von den italieniſchen Behörden iſt inzwiſchen der Gatte der ermordeten Frau Katharina Fellner, der in Abbaz⸗ zia unter dem Verdacht des Gattenmordes verhaftet worden war, freigelaſſen worden, da er ein einwandfreies Alibi er⸗ bracht hatte. Nachdem mehrere Perſonen in den Verdacht der Täterſchaft geraten waren, ermittelte die Wiener Polizei ſchließlich, daß Guſtav Bauer, der mit dem Gatten der Frau in Geſchäftsverbindung ſtand, mit dieſer bis zum letzten Tag in kelephoniſchem und ſchriftlichem Verkehr geſtanden und ſie in ſeiner Wohnung beherbergt hatte. Nach den Ermittelungen in Wien war anzunehmen, daß Bauer ſich in Berlin aufhielt. Auf ein durch Funkſpruch an die deutſchen Polizeiſtationen ergangenes Erſuchen auf eine Feſtnahme wurde auch Guſtav Bauer, der unter ſeinem Namen in einem Hotel der Friedrich⸗ ſtadt gemeldet war, entdeckt. Man erwartet in Berlin, daß die Wiener Behörden ſchnellſtens Beamte nach Berlin ſchicken werden, um die Auslieferungsformalitäten nach Möglichkeit zu beſchleunigen und daß Bauer dieſen Beamten übergeben wird, die ihn dann über die Grenze nach Oeſterreich trans⸗ portieren werden. 5 Ein Huhn fliegt 600 Meter.. tief Den Flugrekord für Hühner hält mit 600 Metern eine Henne aus Kalifonzien, wenngleich es dieſe für ein Huhn recht bemerkenswerte Leiſtung nur unfreiwillig ausführte. Ein Flieger hatte die wackere Eierſpenderin in ſeinem Flug⸗ zeug in die Lüfte entführt und, als die angegebene Höhe erreicht war, ſie zum Scherz über Bord geworfen. Die Sache ging gut, das Huhn erreichte nach längerem„Gleitflug“ wohlbehalten in der Nähe von Santa Monica die ſichere Erde. Seiner Freude über die glückliche Durchführung des tollkühnen Unternehmens gab das Tier dann in eigenartiger Weiſe Ausdruck. Es trippelte zunächſt einen Augenblick un⸗ ruhig umher, begann luſtig zu gackern und legte alsbald ein prächtiges Ei. Der durch das Gackern aufmerkſam ge⸗ wordene Bauer fand an einem Bein der unerwarteten Be⸗ reicherungen ſeines Hühnerbeſtandes einen Zettel mit den Worten:„Dies Huhn wurde aus einer Höhe von 600 Metern aus einem Flugzeug geworfen. Der Finder darf es be⸗ halten.“ * Spekulation auf das ſchlechte Gewiſſen Ein nenartiger Schwindlertrick, der auf das nicht ganz reine Gewiſſen der jungen Ehefrauen ſpekuliert, iſt von einem Pariſer Hochſtapler mit gutem Erfolg angewendet worden. In dem Vorort Neuilly erſchien bei verſchiedenen jung ver⸗ vom Ehemann beauftragt worden, das Vorleben und das Ver⸗ halten der Damen während der Ehe zu unterſuchen, er habe nun einige„dunkle Punkte“ gefunden, deren Bekanntwerden der jungen Frau nicht angenehm ſein dürfte; er wolle aber das Glück ihrer Ehe nicht ſtören und Stillſchweigen bewahren, wenn ihm eine kleine Summe dafür bezahlt werde. Verſchie⸗ dene der Frauen erkauften ſein Stillſchweigen mit einer An⸗ zahlung von 500 Franken und dem Verſprechen, ſpäter noch mehr zu geben. Aber ſchließlich geriet er an eine junge Frau, deren Gewiſſen ſo rein war, daß ſie unter einem Vorwande den Mann zu warten bat und die Polizei telephoniſch benach⸗ richtigte. Es erſchien denn auch ein Beamter, der den Pfſeudo⸗ detektiv nach heftiger Gegenwehr verhaftete, und als man ſich ihn dann näher anſah, fand man einen alten Bekannten der Polizei, der noch verſchiedenes andere auf dem Kerbholz hatte. 22 für Schreibmaſchinen Blinde Die neuen„Minerva“⸗Blindenmaſchinen In den Leipziger Hochſchul⸗Lehrmittel⸗Werkſtätten für Blinde iſt jetzt eine Blindenſchrift⸗Maſchine„Minerva“ kon⸗ ſtruiert worden, die eine große Erleichterung für ſtudierende oder ſonſt geiſtig tätige Blinde darſtellt. Durch die Zweck⸗ mäßigkeit der öpunktigen Blindenſchrift brauchte die Maſchine nur 6 Schreibtaſten und eine Zwiſchenraumtaſte, iſt daher nur 12 mal 15 em groß und von ganz geringem Gewicht. Eine eingeſchranbte Schreibpapterrolle erſpart das häufige Neu⸗ einſpannen von Papier. Sie hauen ſich vor lauter Liebe Auf einer Brookliner Straßenbahn les gibt alſo auch in Newyork noch Straßenbahnen!) fuhren zwei Arbeiter zur Werkſtatt. Beide waren ſeit Jahren die dickſten Freunde. Plötzlich überkam es jeden von ihnen, dem anderen irgend etwas Gutes zu tun, und ſo drängten ſie beide gemeinſam dem Schaffner das Fahrgeld für zwei Perſonen auf.„Ich be⸗ zahle!“„Nein!, laß mich bezahlen!:„Aber ich habe das Geld ſchon in der Hand!“„Wenn ich dir ſage, daß ich bezahlen will...“ So ging das weiter; doch ehe der Straßenbahn⸗ ſchaffner wußte, was geſchah, lagen ſich die freundlichen Brüder in den Haaren und verprügelten ſich nach Strich und Faden. Der eine fiel auf die Straße, der andere jagte hinter⸗ her, hundert Leute ſtanden um ſie herum; es gab einen groß⸗ artigen Boxkampf mit dem Erfolg, daß man beide in eine Klinik ſchaffen mußte. Später klagte die Straßenbahn ihr Fahrgeld ein, denn in der Hitze des Gefechts hatte keiner von beiden bezahlt. E Wucher mit Radium Der Preis für ein Gramm Radium beträgt im„Klein⸗ verkauf“ annähernd 306000„ und diele enorme Summe iſt verſchie denen Intereſſenten immer noch nicht hoch genug. Eine begiſche Firma, die ſchon heute einen faſt monopolartigen Einfluß auf die Produktion des Radiums ausüßt, ſoll, um die hohen Preiſe halten und wenn möglich noch ſteigern zu können, beabſichtigen, die Produktion entſprechend einzuſchrän⸗ ken. Ein amerikaniſcher Profeſſor Dr. Richard B. Moore weiſt in einer Fachzeitſchrift darauf hin, daß die Produktions⸗ koſten der belgiſchen Firma ſich auf nur etwa 42 000/ pro Gramm belaufen, daß alſo der Verdienſt pro Gramm über 250 000/ liegt. Es iſt nicht nur bedauerlich, ſondern auch unverzeihlich, daß durch dieſe den Intereſſen der Menſchheit diametral entgegengeſetzte Preispolitik unzähligen Krebs⸗ opfern die Heilungsmöglichkeiten entzogen werden. Vielleicht iſt dies ein Problem für den Völkerbund. Wir möchten glau⸗ ben, daß die Majorität für eine populäre Preisgeſtaltung des Radiums unſchwer zu erzielen ſein würde. Der Kampf gegen den Jurſt in Wüſtengebieten Vergraben in kühlen Sand — Tiere als Waſſerfinder— Speer und Saugrohr bei der Waſſerbeſchaffung— Früchte und Wurzeln als Durſtſtiller— Baum ſaft als Trunk— Baumſtämme als Waſſerbehälter Alle Reiſenden, die ſich ſchon in heißen Gegenden, in Wüſten und waſſerarmen Steppen, aufgehalten haben, be⸗ zeugen, daß der Durſt der grimmigſte Feind der Menſchen, und weit ſchwerer zu ertragen iſt, als der Hunger. Die Ein⸗ geborenen dieſer Gebiete brauchen zwar viel weniger Waſſer als ein Europäer, aber auch die Bewohner der Wüſten müſſen ihren Durſt öfter löſchen, wenn ſie nicht umkommen wollen. Der Kampf gegen den Durſt geht in den Wüſtengebieten in der verſchiedenartigſten Weiſe vor ſich. Die Buſchmänner Afrikas graben ſich auf ihren Wanderungen während der heißeſten Tageszeit, an einer ſchattigen Stelle, völlig in den Sand ein, ſo daß nur noch der Kopf hervorſieht. Durch dieſes Eingraben wird das Durſtgefühl ſtark herabgeſetzt. Im auſtraliſchen Trockengebiet richten ſich die Eingeborenen beim Waſſerſuchen vielfach nach den Tieren, nach dem Flug der Vögel und nach den Spuren verſchiedener Säugetiere. Es gibt Säugetiere, die das Vorhandenſein von Waſſer unter der Erdoberfläche inſtinktmäßig herausfinden. Sie graben ſich Löcher, um zu Waſſerſtellen zu gelangen. Das machen dann auch die Eingeborenen nach. Häufig wird bei den Naturvölkern in Wüſten und Steppen bei Aufſuchen von Waſſer der Speer zu Hilfe ge⸗ nommen. Dieſer wird einige Fuß tief in den Boden ge⸗ ſtoßen. Iſt die Spitze feucht, ſo iſt dies ein Zeichen, daß auf Waſſer gehofft werden kann; alsdann wird ein Saugrohr in den Boden geführt, an dem der Durſt geſtillt werden kann. Vielfach gelten Waſſerſtellen als ein Stammesgeheimnis; ſolche Stellen werden immer wieder ſo ſorgfältig zugedeckt, daß ſie der Angehörige eines anderen Stammes ſchwer auf⸗ finden kann. Iſt das Waſſer ſchmutzig, wird es durch Gras⸗ büſchel filtriert. Die Wandervölker Auſtraliens tragen auch ſtets Waſſerſäcke aus Känguruh⸗ oder Opoſſumfellen bei ſich, die gefüllt werden, wenn einmal die Auffindung einer grö⸗ ßeren Waſſerſtelle glückt. Noch häufiger werden Bäume, Wurzeln und ſäftereiche Früchte als den Durſt ſtillende Mittel benutzt. Die Buſchmänner Afrikas preſſen Gurken und kürbisähnliche Früchte aus; in Auſtralien gräbt man Wurzeln und zieht die Säfte heraus. zapft. Ebeuſo holen die Wüſtenbewohner oft aus Baumhöh⸗ lungen Waſſer, das beim letzten Regen in die Höhlungen ge⸗ ſickert iſt. Nicht ſelten werden in Bäumen auch künſtliche Höhlungen geſchaffen, die dann bei Regenwetter voll Waſſer laufen. * In Weſtauſtralien wird beſonders der Papierrindenbaum benutzt, in Nordauſtralien der Flaſchenbaum, im Sudan und in anderen Teilen Afrikas, ebenſo auf vielen Inſeln des Stillen Ozeans der Affenbrotbaum, der im Alter ſtets hohl wird. In dem Hohlraum eines ſolchen Baumes hat ſich manchmal ſo viel Waſſer angeſammelt, daß ſich davon zwei bis drei Perſonen ſatttrinken können. Beſonders im Sudan wer⸗ den auch Bäume künſtlich ausgehöhlt, und ſo bei Regenfällen zu Weſſerbehältern gemacht. Solche Baumhöhlungen wer⸗ den ſogar oft innen geteert und enthalten ſo viel Waſſer, daß es mit Ledereimern geſchöpft werden kann. Häufig legen die Eingeborenen auch ein Saugrohr in die Höhlung und ſaugen das Waſſer aus. Von Wurzeln, die als Waſſerbehälter be⸗ nutzt werden, ſind in Auſtralien beſonders die Eukalypten be⸗ liebt. Die Eingeborenen graben ein Stück Wurzel aus, legen ſie in ein Gefäß und blaſen dann den Waſſergehalt heraus, oder die Wurzel wird in den Mund genommen und ausge⸗ ſaugt. Dieſe Art der Befriedigung des Trinkens wird natur⸗ gemäß nur in Zeiten der größten Trockenheit vorgenommen; es dauert aber doch oft eine geraume Zeit, ehe Waſſer wieder in anderer Weiſe beſchafft werden kann. Albin Michel. 1 Oft werden auch Bäume ange⸗ * 1 E. 0 1 Samstag, den 20. Juli 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) * * — 7. Seite. Ny. 881 Kommunale Chronik Um den Neuban der chirurgiſchen Klinik in Heidelberg i* Heidelberg, 19. Juli. Die Chirurgiſche Klinik braucht in abſehbarer Zeit unbedingt einen Neubau. Man iſt be⸗ reits an die Bearbeitung mehrerer Projekte gegangen. So lag jetzt dem Stadtrat ein Plan für den Neubau der Ehtrur⸗ giſchen Klinik unweit der vor einigen Jahren errichteten meuen Mediziniſchen Klinik vor. Der Stadtrat konnte ſich mit dieſem Plan aber nicht einverſtanden erklären, weil er der Anſicht war, daß ein Hochhau 8, wie es das Projekt vorſteht, aus ſtädtebaulichen Gründen nicht an dieſe Stelle paßt. Es iſt anzunehmen, daß trotzdem in abſehbarer Zeit eine Einigung über die Plazierung des Neubaues erfolgen wird. Wohnungen für Lungenkrauke in Magdeburg Im Rahmen des Bauprogramms 1929 ſind 32 ſtadteigene Wohnungen, auf mehrere Bauplätze verteilt, für Tuberkuloſe vorgeſehen, deren Errichtung von den Stadtverordneten vor kurzem beſchloſſen wurde. Dieſe ſollen nach Vorſchlägen der ſtädtiſchen Tuberkuloſe⸗Fürſorgeſtelle mit Familien, in denen ſich anſteckende Lungenkranke befinden, beſetzt werden. Die Ausſtattung der Wohnungen ſoll den beſonderen Bedürfniſſen der Kranken und der Hygiene Rechnung tragen(Linoleum⸗ fußbodenbelag, abwaſchbare Tapeten im Krankenzimmer, Balkon zur Liegekur uſw.). Die Finanzierung iſt in der Weiſe gedacht, daß je Wohnung 4000 RM. Hauszinsſteuer⸗ hypothek gezahlt werden. Ferner hat ſich die Landesverſiche⸗ rungsanſtalt Sachſen⸗Anhalt bereit erklärt, 5000 RM. je Woh⸗ nung als erſte Hypothek zu 5 Proz. Zinſen und 1 Proz. Til⸗ gung zur Verfügung zu ſtellen. An Stelle des ſonſt üblichen Eigenkapitals, das zur endgültigen Finanzierung noch in Höhe von 32 000 RM. erforderlich iſt, ſoll dieſer Betrag aus dem Vermögensbeſtand entnommen werden. Das Wohlfahrts⸗ amt ſtellt auf Grund eines Stadtverordnetenbeſchluſſes aus laufenden Mitteln einen Mietzuſchuß von 300 Mark je Woh⸗ nung zur Verfügung. * 2 Heddesheim, 19. Juli. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ 1 ats ſitzung iſt zu berichten: Das Ortsgericht wurde durch Ratſchreiber Stürmer ergänzt. Gleichzeitig wurde Ratſchrei⸗ ber Stürmer zum Standesbeamtenſtellvertreter ernannt.— Dem Vergleichsvorſchlag der Landesverſicherungs⸗Anſtalt Baden in Karlsruhe über 20 v. H. Aufwertung für ein der Vuzun bor ul lun eee 7 S nm HII ce Re liefern frei 8 Gemeinde in Friedenszeiten gewährtes Darlehen wurde zu⸗ geſtimmt.— Zum Ankauf des Straßengeländes in der Ober⸗ dorf⸗ und Werderſtraße wurde dem Bürgermeiſter Vollmacht erteilt.— Dem Geſuch der Gemeindearbeiter um Verlegung der Arbeitszeit von vormittags 7 bis nachmittags 4 Uhr wurde entſprochen.— Wegen Erweiterung der Kiesgrube im Galgen und der Sandgrube in Straßenheim ſoll mit den an⸗ grenzenden Grundſtückseigentümern in Verhandlung getreten werden.— Von dem Schreiben der Schulinſpektion in Mann⸗ heim über die Vermehrung von Schulſälen im Schulhaus wurde Kenntnis genommen und beſchloſſen, den Bericht des hieſigen Rektorats mitzuteilen und zunächſt mit Baurat Gros in Mannheim und evtl. auch mit Baumeiſter Lindenberger in Großſachſen darüber Rückſprache zu nehmen.— Die Orts⸗ baukommiſſion wurde anſtelle des zurückgetretenen Ge⸗ meinberats H. durch das Gemeinderatsmitglied Neutard er⸗ gänzt. Aus dem Lande * Ladenburg, 20. Juli. Ein tragiſches Ende fand ein 22jähriger rheiniſcher Wanderburſche, der kürzlich um Arbeit bat und bei einem Landwirt in Ladenburg Be⸗ ſchäftigung fand. Er war einige Wochen in der Landwirtſchaft tätig und hatte Ausſicht, in Neckarau weitere Arbeit zu finden. Vor ſeinem Weggang trat er in einen roſtigen Nagel und lehnte jedes von der Landwirtsfrau angebotene Ver⸗ bands⸗ und Reinigungsmittel als überflüſſig ab. Er kam nur nach Seckenheim und mußte dort ſchon ins Krankenhaus, wo Wundſtarrkrampf eintrat und dem Leben des Wanderburſchen ein frühes Ziel ſetzte. * Schatthauſen(Amt Heidelberg), 20. Juli. Wie wir er⸗ fahren, war die Ausſprache über die unberechtigte Stillegung der Nebenbahnſtrecke Schatthauſen Meckesheim im Deutſchen Reichstag von Erfolg begleitet, ſo daß zu hoffen iſt, daß als⸗ bald mit der Wiederlegung der herausgeriſſenen Schienenſtränge begonnen werden dürfte. Die Schie⸗ nen wurden in der Inflationszeit mit Zuſtimmung der Re⸗ gierung leihweiſe entnommen, angeblich, weil ſie zur Aus⸗ beſſerung anderer Nebenbahnſtrecken dringend benötigt wur⸗ den. Dieſe Verhältniſſe ſind längſt vorüber; aber man hat die Strecke noch nicht wieder eröffnet. Als von den beteilig⸗ ten Gemeinden darauf gedrungen wurde, forderte die Neben⸗ bahngeſellſchaft zum Wiederaufbau der von ihr weggeriſſenen e uu S M Y Strecke einen Zuſchuß des Kreiſes Heidelberg. Der Kreis wäre dieſer Frage näher getreten, wenn ihm auch eine Neu tz⸗ nießung an der Strecke Wiesloch—Waldangelloch zuge⸗ ſichert worden wäre. Davon wollte aber der an dieſer Strecke intereſſierte Kreis Karlsuhe nichts wiſſen. Jetzt beſteht die Möglichkeit, daß unter dem Einfluß der Reichsregierung wieder an den Ausbau dieſer lahmgelegten Strecke heran⸗ gegangen wird. Damit würde dieſer Verkehrsweg auch wieder ſeine urſprüngliche Aufgabe erfüllen, nämlich eins kurze unmittelbare Verbindung herzuſtellen zwiſchen der Hauptſtrecke über Wiesloch nach der Elſenztalbahn. Dieſe Wiederbelebung der Bahnſtrecke dürfte gewiß auch für alle an der Linie gelegenen Gemeinden von großer wirtſchaftlicher Bedeutung ſein. Veranſtaltungen Sonntag, den 21. Juli 5 Lichtſpiele: Alhambra:„Die Frau die jeder liebt“.— Scha u⸗ burg:„Tagebuch einer Kokekte“.— Capitol:„Der Ring der Bajadere“.— Scala:„Der Skandal in Baden⸗Baden. Ufa⸗Theater:„Hurra, ich lebe“.— Gloria ⸗Pa b aſt: „Eines ſtarken Mannes Ltebe“. Planetarium: Sonntag(21..) 16 Uhr, 16.30 Uhr, 18 Uhr Vor⸗ führungen; 17 Uhr: Vorführung mit Vortrag:„Sonnen im Weltenraum“.— Dienstag(23..) 16 Uhr: Vorführung. Mittwoch,(24..) 16 Uhr: Beſichtigung, 17 Uhr: Vorführung mit Vortrag„Himmel der Heimat“.— Donnerstag(25..), Freitag (26..) und Samstag(27..) 16 Uhr Vorführung.— Sonntag (28..) 16 Uhr, 16.90 Uhr, 18 Uhr Vorführungen; 17 Uhr: Vor⸗ führungen mit Vortrag:„Vom Nordpol zum Südpol“. Schluß des redaktionellen Teils Bei Hheuma, Gicht, Ischias ſowie bei Nerven⸗ und Kopfſchmerzen, Erkältungskrankheiten und Grippe haben ſich Togal⸗Tabletten hervorragend bewährt. Ueber 5000 notariell beglaubigte ärztliche Gutachten! Davon mehrere hundert Berichte, in denen neben prompter Wirkung beſonders die Unſchädlichkeit des Togal hervorgehoben wird. Togal ſcheidet die Harnſäure aus! Ein Verſuch überzeugt! Fragen Sie Ihren Arzt. In allen Apotheken. Preis Mk..40. o, 46 Chin. 12,6 LIth. 74,8 Hold. acet. sal. ad 100 Amyl. Mannheimer Apothekervereinigung Em 112 Chefredakteur: Kurt Fiſcher 5 i Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— ſkeuilleton: 1. B. Kurt 51 ſcher ſtommunalpolitik und Lokales: Rich ard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes. i. B. Kurt Ehmer— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles ſbrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Bernhard Jung eee fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheſm. E 6, 2. rte Lil aun cet! deem e Rixius 0. m. b. H. MINERALWASSER-SPEZIALGESCHAFT Telephen Nr, 267 96 und 26797 (ha bes e Freyersbacher Mineralwasser (Sad Peterstal) , Mineralwasser-Handlung 8 Leonhard Kalb Kleine Riedstr. 14/6 Tel. 524 80 Jak. NBiꝶmann Sühne N Neckarau Maxstr. 27 Tel. 31082 5 5 Chabeso Zitronensprudel Mineralwasser-Groghandlung Telephon 22911 Seneralvertrieb und Hauptnlederlage der Teinacher Mineralquellen Selters Sprudel Aug. Victoria Trinkt in den Trinkhallen Sprudel- Limonade Feldmann& Faneider 1 8, 37 Tel. 27922 Welch köstliche Gefühle weckt jetzt . elne Flasche l Köhlersekt! E. 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Juli 1929 3 Hfuiflun vn dum, Nu ſuue hien dus„Nuùun Moiuſuiumi Juiluuo Zu frühe Schließung des ſtädtiſchen Männerfreibades In allen Bädern herrſcht Freude und Frohſinn, denn es wird hier ein Genuß geboten, der für die allgemeine Volks⸗ gefundheit von ungeheurer Bedeutung iſt. Umſo bitterer empfinden es die Badeluſtigen, die infolge ihres Berufes nicht eher im Bade ſein können, daß um 78 Uhr geläutet und um 8 Uhr die Badeanſtalt geſchloſſen wird. Wenn die Arbeitszeit des Bademeiſters um 8 Uhr abgelaufen iſt, ſo ſollte doch für Ablöſung bis 9 Uhr geſorgt werden. Die Stadtverwaltung und beſonders unſer Herr Oberbürgermeiſter könnten ſich den Dank vieler verdienen, wenn hier Abhilfe geſchaffen würde. Einer für Viele. 4 Trinkwaſſernot im Männerfreibad Viele Badende wären der Stadtverwaltung ſehr zu Dank verbunden, wenn ſie veranlaſſen würde, daß in obiges Bad eine Trinkwaſſergelegenheit käme, da dieſe ſehr, ſehr, ver⸗ mißt wird. A. St. * Zur Tätigkeit der ſtädtiſchen Sprengwagen Wie oft wurde doch ſchon die Tätigkeit unſerer ſtädtiſchen Sprengwagen kritiſiert. Ob mit Recht oder Unrecht, ſei dahin⸗ geſtellt. Eines ſei jedoch feſtgeſtellt, daß es jeder Mitbürger als ſegnende Wohltat empfunden hat, wenn im Hochſommer bei ſengender Gluthitze die mit Staub erfüllte Luft durch die Sprengwagen erfriſcht wurde. Man atmet erleichtert auf und dankt unſerer Stadtverwaltung. In welch angenehmem Zu⸗ ſtand befindet ſich die Fahrſtraße nach dem Strandbad, die aber auch nach eigener Beobachtung zwei⸗ und dreimal im Tage beſpreugt wird. Es erhebt ſich nun die ſtrittige Frage: Hat der Führer des Wagens die Anweiſung, eine beſtimmte Strecke zweimal zu ſprengen, während andere belebte Ver⸗ kehrsſtraßen überhaupt nicht beſprengt werden? Bei entſpre⸗ chender Witterung fährt jeden Abend gegen 349 Uhr ein ſtädtiſcher Sprengwagen, vom Ring kommend, durch die Straßenflucht der T- und UJ⸗Quadrate nach der Richtung der Breiteſtraße. Der Wagen ſprengt aber nur bis zur Ecke 7 und k 5, um dann abgeſtellt zur Enttäuſchung und allgemei⸗ den Verwunderung der dortigen Anwohner weiterzufahren. Warum wird die aſphaltierte Straße bis zur Breiteſtraße nicht mitgeſprengt? Wäre es nicht möglich, wenn der Wagen am Herſchelbad tankt, zwei Ecken zurückzufahren, um die Straße, die, nebenbei bemerkt, früher auch immer beſprengt wurde, mitzubeſprengen? Wir ſehen der Erfüllung dieſes Wunſches hoffnungsvoll entgegen. Die Anwohner der Bernhard⸗Herſchelſtraße. * Kraftfahrzeugverkehr auf der Ilvesheimerſtraße in Feudenheim Der überaus große Verkehr mit Kraftfahrzeugen aller Art nach der Bergſtraße, Heidelberg uſw. wickelt ſich zum größten Teil über Feudenheim, Richtung Ilvesheim, ab, ganz abgeſehen von den Omnibuſſen der O. E.., die etwa halbſtünd⸗ lich ſich gegenſeitig kreuzen. Vorausſchicken möchte ich, daß meine nur zu berechtigten Klagen nicht den Omnibuſſen, ſon⸗ dern den Privat⸗ bezw. Geſchäfts⸗Kraftfahrzeugen aller Art gelten ſollen. Die Strecke der Ilvesheimerſtraße vom Kreuz bis zum Waſſerwerk, von der hier die Rede ſein ſoll, iſt ſeit etwa 2 Jahren an beiden Seiten bebaut und bewohnt; mehrere Häuſer ſtehen vor dem unmittelbaren Bezug. Es iſt klar, daß der Perſonenverkehr, der ſtändig größer wird und aus⸗ ſchließlich auf dieſe eine Straße angewieſen iſt(Fußwege gibt es nicht), ſtets der Gefahr der rückſichtsloſen Kraftfahrer aus⸗ geſetzt iſt, die glauben, ſich auf freier Straße zu befinden und mit einer Geſchwindigkeit daherraſen, die jeder Beſchreibung ſpottet. Mir iſt es ſchon vorgekommen, daß ich, und zwar zweimal, faſt umgerannt worden wäre, obwohl ich vorſchrifts⸗ mäßig die rechte Straßenſeite einhielt. Der eine der zwei jüngeren Kraftfahrer drehte ſich im Vorbeifahren nach mir um, ſich durch die hintere Scheibe vergewiſſernd, ob er mich nicht angerannt hätte. Könnte man ſolcher Individuen doch auf der Stelle habhaft werden! Ich glaube, manchem würde das Raſen für eine Zeitlang vergehen. Am allerſchlimmſten iſt es natürlich für die Kinder, be⸗ ſonders für die kleinſten, die täglich zwei⸗ bis viermal den an ſich ſehr weiten Weg zur Schule machen müſſen und hierbei ſolchen Gefahren ausgeſetzt ſind. Nur ſtändiges Ermahnen der Eltern, bei herannahenden Autos ete. auf die Straßen⸗ böſchung zu gehen und ſtehen zu bleiben, bis die Fahrzeuge vorüber ſind, mag bis jetzt vor Unglücksfällen behütet haben. Für die Zukunft ſind ſolche himmelſchreienden Zuſtände ein⸗ fach unhaltbar. Hier muß die zuſtändige Behörde ſofort zu⸗ greifen und Abhilfe ſchaffen, ehe ein Unglück geſchehen iſt. Ich ſchlage daher vor, in der Gegend am Waſſerwerk ſowie in der beim Kreuz das bekannte Zeichen„Kraftfahrzeuge 30 Kilo⸗ meter“ anzubringen und— ich bin feſt überzeugt, daß es bei allen nicht nutzt— des öfteren einen Schutzmann in die Ge⸗ gend, nötigenfalls in Zivil, zu ſchicken. Ich glaube, daß das hilft. Hut ab vor den Kraftfahrern, die tatſächlich mäßig fahren und dabei auch an ihr Ziel kommen. ö Einer für alle andern. * Friedhoftorſchluß Der Mannheimer Friedhof hat genügend Eingänge, aber die meiſten findet man tagsüber ſchon verſchloſſen. Nach 7 Uhr abends bleibt ein einziges Tor geöffnet. Das iſt jetzt bei dieſen heißen Tagen ein unmöglicher Zuſtand. Es geht doch nicht an, daß Hunderte von Menſchen zum Teil koloſſale Um⸗ wege machen müſſen. Noch ſchlimmer aber ſind die Zuſtände an dieſem einzigen geöffneten Tor. Eine Anſchrift lautet: Schluß 8 Uhr. Eine Viertelſtunde vorher wird der Einlaß verwehrt. Da ſpielen ſich oft Szenen ab, die wirklich ab⸗ ſtoßend ſind. Aber kein Menſch läßt ſich ſehen, der irgendwie vermittelnd eingreifen könnte. Ich meine, es ſollte den Be⸗ amten nicht auf eine Viertelſtunde ankommen. Schließlich ſollte man auch ein kleines Opfer bringen können, gegen⸗ über Menſchen, die der Beruf bis abends feſthält und die erſt in letzter Stunde an die Ruheſtätte ihrer. 5 Macht, hier endlich nachhaltige Abhilfe zu ſchaffen? 1 Verbeſſert den Spätverkehr zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen Seit zwei Jahren ſchon— ſolange iſt es nämlich her, ſeit ich von Mannheim nach Ludwigshafen verzogen bin— leſe ich in der„Neuen Mannheimer Ztg.“ mit großem Intereſſe die Artikel, die ſich mit der Straßenbahn einerſeits und mit der Stellung Mannheims als pfälziſche Kulturmetropole andererſeits beſchäftigt. Der kürzliche Aufſatz über die Hebung des Fremdenverkehrs in Mannheim gibt mie nun doch Anlaß, auch meinerſeits als„Fremder“ Stellung zu die⸗ ſem Problem zu nehmen. Es genügt nicht, daß Mannheim verſucht, die Fremden anzulocken. Ebenſo wichtig iſt, daß alles getan wird, um ihnen die Heimkehr wieder zu ermög⸗ lichen. Es wird auch nicht genügen daß dies einmal im Jahr getan wird, ſondern daß dauernd die Verkehrsmöglich⸗ keiten verbeſſert werden. Mannheim⸗Ludwigshafen iſt keine Kurſtadt. Wer in Ludwigshafen wohnt, arbeitet tagsüber, ruht ſich aus und geht dann ſpät abends aus, ſagen wir um 8 oder 9 Uhr. Er wird es vielleicht weniger wochentags tun, als Samstags oder(allerdings weniger häufig) Sonntags. Dann aber fin⸗ den die Ludwigshafener es recht kleinſtädtiſch, daß um 12 Uhr die letzte fahrplanmäßige Straßenbahn vom Paradeplatz nach Ludwigshafen fährt, vom Bahnhof ſogar wochentags ſchon um 11.45. Ein Extrawagen fährt allerdings 15 Minuten ſpäter vom Paradeplatz ab. Sollte es nicht in Anbetracht des Um⸗ ſtandes, daß die Wohnviertel alle an der Peripherie der Stadt liegen, ſowohl in Mannheim als in Ludwigshafen, an der Zeit ſein, den Straßenbahnfahrplan ſo zu ändern, daß Spät⸗ wagen nach den Außenbezirken regelmäßig um 1 Uhr, bei beſonderen Anläſſen ſogar noch ſpäter, gefahren werden. Ich möchte dabei nur daran erinnern, daß ſogar anläßlich des Mannheimer Lichtfeſtes keine Aenderung des Fahrplanes und keine Einſtellung von Sonderwagen ſtattfand. Ebenſo glaube ich, daß es bei einigermaßen gutem Willen leicht möglich wäre, die„4“ nicht 5 Minuten vor Eintreffen des Heidelberger Zuges(23.54), ſondern vier Minuten nach ihm vom Bahnhof Mannheim abfahren zu laſſen. Es wäre uns Pfälzern dann nämlich auch möglich, wochentags die Lud⸗ wigshafener Luft mit der Heidelberger zu tauſchen. Wenn alſo die Mannheimer darauf Wert legen, daß die Ludwigs⸗ hafener regelmäßig und dauernd nach Mannheim kommen, dann ſorge man für zeitgemäße Heimkehrgelegenheiten, denn 4% für eine Fahrt im Auto vom Bahnhof Mannheim nach⸗ hauſe ſind für mich und viele andere zu teuer. Dr. H. ** Gleiches Recht für Alle— Schon wieder Käfertal⸗Süd Als kurze Zeit nach dem Erſcheinen des letzten Artikels über die mißlichen Zuſtände in Käfertal⸗Süd einige Wagen Schötter in die Rüdesheimerſtraße geführt wurden, glaubte jedermann, daß man nun endlich daran gehen würde, den Bürgerſteig vor den Häuſern Rüdesheimerſtraße—15 an⸗ zulegen. Ich freute mich, daß meine Artikel endlich Erfolg hatlen. Aber wir freuten uns zu früh. Denn nun liegen die Steine ſchon wochenlang bei den Randſteinen und helfen mit, das Straßenbild noch mehr zu verunzieren. Zwar hat man vor einigen Wochen noch einen Wagen Sand dazugeführt. Aber das war auch alles. Der Sand wird nun von den Kin⸗ dern als Spielſand benützt. Ich glaube im Sinne der betr. Kinder zu handeln, wenn ich mich für den Spielſand bedanke. Wir glaubten allerdings, daß er aus einem anderen Grunde hergeführt wurde. Vor kurzem beſichtigte ich den Wohnungsblock bei der Kaſerne und ſtellte feſt, daß nicht nur die ſchadhafte Straße vor dieſem Block ausgebeſſert und gewalzt wurde, ſondern daß auch ſchon die Randſteine geſetzt waren, trotzdem damals erſt wenige Wohnungen bezogen waren. Im Hofe ſtand ſchon eine Menge neuer Müllkäſten für die zukünftigen Bewohner, während wir immer noch darauf warten, daß auch uns welche zugeteilt werden. Was dem einen recht iſt, iſt dem andern billig. Ob ſich die zuſtändigen Stellen der Verantwortung bewußt ſind, die ſie dafür tragen, daß die Randſteine ſchon ein Jahr vor unſern Häuſern kreuz und quer liegen? Wenn einmal nachts jemand über die Steine ſtürzte und ſich ein Bein bräche? Bei der ſchlechten Beleuchtung wäre dies gar nichts Unmögliches. Das könnte mal eine teure Sache für die Stadt werden. Wenn man bedenkt, daß die Rüdesheimer⸗ ſtraße die Hauptſtraße der Siedlung iſt, daß jeden Mor⸗ gen faſt alle Bewohner der Siedlung zu Fuß oder zu Rad dieſe Straße paſſieren müſſen, daß auch die Bewohner des neueſten Mannheimer Vororts Wallſtadt die Rüdesheimer⸗ ſtraße als Hauptverkehrsſtraße benützen, ſo begreift man nicht, daß dieſe Straße ſo lange verwahrloſt liegen bleibt. Schon aus Preſtigegründen müßte ſie gemacht werden. Vor der Siedlung gegen Wallſtadt zu wurde die Straße vor mehreren Wochen geteert, in der Siedlung ſelbſt läßt man ruhig die Löcher immer größer werden. Wie lange noch? An die zuſtändigen Stellen richten wir folgende Fragen: 1. Warum wird die Rüdesheimerſtraße nicht ausgebeſſert umd geteert, wie es hinter der Siedlung geſchehen iſt? 2. Warum wird der Bürgerſteig vor den Häuſern Rüdes⸗ heimerſtraße—15 nicht gemacht, trotzdem nach Ausſagen des Hausherrn deſſen Koſtenanteil ſchon längſt bezahlt iſt, die Stadt alſo gewiſſermaßen ſeine Schuldnerin iſt? 3. Warum erhalten die Bewohner der Siedlung keine Müllkäſten, trotzdem ſie für Müllabfuhr den gleichen Betrag entrichten wie die übrigen Bewohner Mannheims? Einer für alle. * Die Mannheimer„Wohlgerüche“ Des öfteren ſchon konnte man über dieſes leidige Thema in den hieſigen Tageszeitungen leſen, auch ſchon, daß durch Stadtverwaltung und Bezirksamt Schritte zur Abhilfe unter⸗ nommen worden ſeien. Bis heute iſt jedoch nichts davon zu verſpüren. In letzter Woche— beſonders am 17. Juli— war dieſer ſchwefelartige, abſcheuliche und geſundheitſchädliche Geſtank derart, daß er ſelbſt durch die gutverſchloſſenen Fen⸗ ſter in die Zimmer drang. Man braucht garnicht mit Fehlern der Atmungsorgane behaftet zu ſein, auch dem Geſündeſten ſetzt ſich dieſer abſcheuliche Geſtank auf Bruſt und Lunge. Haben die Stadt Mannheim und das Bezirksamt nicht die F. K. Briefkäſten, Poſt, Telephon und Bahnhofsumbau Der Bahnhofsumbau ſcheint ſich ſeinem baldigen Ende zu nähern und ſeine nach der Siadtſeite zu ge⸗ richtete Front macht erfreulicherweiſe einen viel beſſeren, ſchöneren und geſchmackvolleren Eindruck als man allgemein — befürchtet hatte. Sollte ſich, ehe die Bauarbeiten völlig ab⸗ geſchloſſen werden, nicht noch eine Neuerung anbringen laſſen, für die die Poſtverwaltung zuſtändig ſein dürfte; nämlich: Briefkäſten und Feruſprechzellen auf den Bahnſteigen bezw. in der Unterführung? Ich hatte dieſer Tage den Beſuch amerikaniſcher Freunde, von denen ich mich wegen einer wichtigen geſchäftlichen Be⸗ ſprechung ſchon einen halben Tag vor ihrer Abreiſe verab⸗ ſchieden mußte. Wie ſie mir jetzt aus einem deutſchen Bade⸗ orte ſchreiben, hatten ſie im Hotel eine Kleinigkeit vergeſſen und wollten dorthin telephonieren. Sie hatten aber wegen des Abganges des von ihnen benutzten, auf dem 4. Bahnſteig ſtehenden Rheingoldexpreß⸗Zuges nicht genügend Zeit, um bis zu dem im Bahnhofsgebäude ſelbſt befindlichen Fernſprecher zu gehen und mußten ſich deshalb darauf be⸗ ſchränken, ihre Beſtellung einem Bekannten aus dem Hotel aufzutragen, den ſie zufällig am Bahnhof trafen. Ein andermal ſind auswärtige Freunde von mir hier durchgereiſt und wollten gerne Mannheimer Anſichts⸗ karten in einen Bahnſteigbriefkaſten werfen, weil ſie dieſe Mannheimer Karten— die ja bekanntlich zugleich Werbekraft für Mannheim entwickeln ſollen— gerne mit dem Poſt⸗ ſtempel Mannheim verſehen haben wollten. Auch ſie mußten ſich darauf verlaſſen, daß ein gefälliger Mannheimer, der ſich erbot, die Beförderung zum Briefkaſten zu überneh⸗ men, ſein Verſprechen einhielt. Nun ſind meine Beiſpiele ja gewiß nicht zwingend, ſon⸗ dern aus dem Alltag herausgegriffen. Aber ich ſollte doch meinen, was in Karlsruhe möglich iſt, das„die Reſtdenz hat“ müßte auch in Mannheim, das„zu Badens Glück die Fabriken beſitzt“, ſich ermöglichen laſſen. In Karlsruhe kann man von der Unterführung aus telephonieren, denn es ſind zwei Fernſprechzellen innerhalb der Sperre erreichbar und ebenſo kann man Poſt aufgeben, da auch Briefkäſten an der Unterführung angebracht ſind. Auf jedem Bahnſteig finden ſich Plakate, die darauf aufmerkſam machen, daß Briefkäſten und Fernſprecher in der Unterführung, alſo bequem für das Reiſepublikum, erreichbar ſind. Da ich nun ſchon bei Wünſchen für die Poſtverwaltung bin, geſtatten Sie mir vielleicht noch Raum für eine kleine Anfrage. In Karlsruhe gibt es durch rote Streifen be⸗ ſonders gekennzeichnete Briefkäſten, die auch am Son n⸗ tag zwei Mal geleert werden, während in Mannheim nur eine einmalige Abholung der Poſt erfolgt. Warum auch hierin wieder„Mannheim hinne“? * Mehr Rückſicht und Schutz für Angelfiſcher Es beſtehen bezirksamtliche Verordnungen, wonach das Baden in öffentlichen Gewäſſern nur an beſtimmten Stellen erlaubt iſt. Trotzdem gibt es im Publikum gewiſſe Elemente, die ſich um dieſe Verordnungen abſolut nicht kümmern, im Gegenteil— verbotene Frucht ſchmeckt— es wird an den durch Verbotstafeln gekennzeichneten Stellen trotzdem gebadet. Nun gibt es in Mannheim weit über tauſend Angelfiſcher, die teils ihre Angelerlaubnis von der Domäne erhalten, zum größten Teil jedoch irgend einem Anglerverein angehören, und zur Ausübung ihres Angelſports den anſehnlichen Be⸗ trag von 30 Mk. jährlich zu entrichten haben, ohne die übrigen Ausgaben im Jahr für Angelgeräte uſw., was gelinde gerech⸗ net auch etwa 50 Mk. ausmacht, alſo zuſammen 80 Mk. Zu dieſen horrenden Ausgaben geſellt ſich dann der Aerger, den man natürlich gratis bekommt, wenn man als Sportangler ſich ein idylliſches Plätzchen am Waſſer aus⸗ geſucht, angefüttert und ſich zum Angeln fertig gemacht hat. Man ſchaut erwartungsvoll auf den Schwimmer der Angel, ob auch bald ein Anbiß erfolgt und plumps ſpringt rechts oder links von der Angel plötzlich ein Er oder eine Sie, manchmal mehrere Perſonen, zum Baden ins Waſſer. Macht man in anſtändiger Weiſe die Betreffenden aufmerkſam, daß das Baden an dieſer Stelle verboten iſt— ich muß hier anerken⸗ nend betonen, daß dieſe Verwarnung auch von einigen Ver⸗ nünftigen anerkannt und dieſe Stelle ſofort verlaſſen wird— ſo benimmt ſich ein großer Teil höchſt unauſtändig, manchmal ſehr gemein und herausfordernd. Ich frage nun: Wo bleibt der behördliche Schutz? Oder ſieht die Polizei nur den Angler, dem er zu kontrollieren hat auf Beſitz einer vorſchriftsmäßigen Angelkarte? Das Bezirks⸗ amt nimmt jährlich von jedem Angelfiſcher 5,50 Mk. leine Art Steuer) ein, vergißt aber offenbar, daß es mit der Auf⸗ erlegung dieſer Pflicht dem Angelfiſcher auch ſein gutes Recht und den nötigen Schutz zu gewähren hat. Das Bezirksamt ſtellt doch auch in der Stadt und anderweitig radfahrende Schutzmannspoſten auf, um jede Uebertretung mit einer Geld⸗ ſtrafe zu belegen. Hat man denn davon nicht einige übrig, die auf dem Fahrrad den Neckarkanal nach Badenden kontrollie⸗ ren könnten? Hoffentlich genügt dieſer Hinweis, denn jeder Angelfiſcher hat doch für ſein gutes Geld auch ſein gutes Recht zu beanſpruchen. Einer für viele. Schluß des redaktionellen Teils Mediz.⸗Kosmetiſcher Fragekaſten Bearbeitet von Dr. P. Born. Anfrage P..: Gibt es ein wirkſames Mittel gegen Kopf⸗ ſchuppen und Haarausfall? Antwort: Die Urſache von Kopfſchuppen und Haarausfall iſt in der Eholeſterin⸗Verarmung der Haartalgdrüſen zu ſuchen. Das aus der Galle ſtammende wachsartige Choleſterin gelangt auf dem Blutwege in die Talgdrüfen, um hier eine wichtige Rolle bei der Ver⸗ hornung der Haarzellen zu übernehmen. Störungen des Choleſterin⸗ Stoffwechſels bewirken Störungen des Verhornungsvorganges der Kopfhaut⸗ und Haarzellen. Die weich bleibenden Zellen löſen ſich als „Schuppen“ leicht ab. Die Bekämpfung dieſer läſtigen Erſcheinungen gelingt am beſten durch Choleſterinzufuhr von außen, wenn man das choleſterinhaltige Haarwaſſer„Trilyſin“ benutzt. Dieſes muß täglich morgens oder abends auf die trockene Kopfhaut aufgetragen werden, da das darin enthaltene Choleſterin zur Wiesderherſtellung des normalen Verhornungsprozeſſes jeweils verbraucht wird. Die Anwendung dieſes ſehr angenehmen Kopfwaſſers iſt nicht koſtſpiclig. Die große Flaſche koſtet R..—, die kleine R..40.„Trilyſin“ iſt in allen Apotheken und Drogerien erhältlich. 78844 225 Nr 2 Samstag, den 20. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 94 Seta. K. 39 T. Mr bitten auf unsere firma Eugen Henner.-.“ und auf unsere J 2 ee,. Aison Ausverkauf achten zu wollen, e ieee ese Kae e de eee i S—— l 8 rr e S FTT oderner rationen CCT mif ganz bedeufender Preisermaßigung Ws Friess S N Auf reguläre Ware gewähren wir 10% Rabaff K Mechausche Wobore lardinenfabriken Da plauen J. Voglland alan baum ll. U e einer Vverkautshaus: Mannheim Nur 2 4, 7. . 8 77. Unsere Verkaufshäuser: Mannheim/ Karlsruhe/ Freiburg i Br./ München/ Ulm a. D. Stuttgart Heilbronn/ Frankfurt a. M. Köln a. Rh./ Duisburg/ Hannover/ Bremen/ Berlin/ Plauen i. V. Basel. ir sind- in Deutschland die einzige Spezlal-Detallfirma mit umfangrescher Weberef und ausgedehnter Fabrikation, daher die großen Vorteile, welehe WT bieten. e 1755 8 7.* 988 e N 7292 5 R 5 1 Statt Karten! Dr. med Paul Oppenheimer Liesl Oppenheimer geb. Brettheimer Em28 Vermählte Mannbelm(felnfloh-Lanzstr. 24), den 24, Jull 1929 Gestern verschied nach langem schwerem Leiden mein lieber Gatte, unser treusorgender Vater Herr Philipp Beder im 63. Lebensjahr f 5. Mannheim(Wirtschaft z. Bürgerhof, Lindenhofstr. 102), den 19, Juli 1929 1 7 N In tiefer Trauer: Ich habe mich in Mannheim als Die Caiiin Karoline Becker geb. Wild. nebst Hinder u. Enkel 5 Rechtsan Walt Il Jauge-Lädhein Nr. 2 niedergelassen. 8148 5 5 8 Auen dler Nümfer lächelt! i i Juli 5 Leichenhall statt 5: 1 2 Die Beerdigung findet Montag, 22. Juli nachm./ Uhr von der Leichenhalle aus 3 Meine Büroraum 2 Naeh en Ne, 15 ö 0b; fabelhaften ANZUG zu AHS. Mark e eine gute Werklagshose zu 5. 95 Mark an] Fernsprech 0 57 8 lengeplanken) 1 8 5 Der billige Ausverkaufspreis ermöglichte es ihm, diese prächligen Stüchę zu erwerben und entlockte ihm ein Ludwig Blaun, Rechtsanwalt. triumphierendes Lächeln. 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Metzgerei unsere liebe Mutter un 10 ex,„ i 3 fi örd⸗ Schwägerin und Tante, Frau ien te des Mirtelbaues l 1 E D E L. 25— R 8 uncl Wirtschaft Schlacht⸗ und Viehhof. Nähere Auskunft im Katharina Zimmermann Baubüro Schlachthof in der Zeit von—12 Sehenswerte Ausstellung in einer Kreisſtadt bei Darmſtadt unter ſehr eb. Kieger und—6 Uhr. Dort liegen die Zeichnungen 5 ö günſtigen Bedingungen wegzugshalb. zu ver⸗ 8 88 8 und Ausſchreibungsunterlagen auf. Oeffnung in 5 Stockwerken 857 kaufen, evtl. zu verpachten. Eilangebole unt wurde heute abend nach längerem Leiden von uns der Angebote: Samstag, den 27. Juli 1929, 2 B 69 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.* 1174 genommen 9 Uhr, im Rathaus N 1, Zimmer 124. Zu⸗ ZWANGLOSE SESICHTIGUNG ſchlagsfriſt bis 10. 8. 29. 19 M heim(Emil Heeckelstr. 28), d 19. 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Eine Autorität auf dem Gebiete der Augenheilkunde macht nachſtehend mit den Funktionen unſeres edelſten und gleichzeitig empfindlichſten Organes vertraut. „Im engſten Raum iſt's ausgeführet, der kleinſte Rahmen faßt es ein; doch alle Größe, die dich rühret, kennſt du durch dieſes Bild allein.“ Dieſes Rätſel hat Schiller uns auf⸗ gegeben. Wir erraten leicht, was er meint: das Auge. Aber gerade, indem wir dieſes Rätſel löſen, wird uns die Eigen⸗ art, die Einzigart dieſes koſtbarſten Schatzes, den unſer Kör⸗ per beherbergt, ſo recht bewußt. Wie vermag dieſe kleine runde Kugel das ganze Weltall mit ſeinem Bilderreichtum, mit ſeinem Kommen und Gehen, mit ſeinen Farben und Formen einzufangen? Sie iſt nicht größer als die bunten Kugeln, mit denen die Kinder gewöhnlich ſpielen. Unter⸗ ſcheidet ſich aber ſchon äußerlich von ihnen, denn ſie hat rück⸗ wärts einen Stiel und vorn ein Loch. Sprechen wir zunächſt von dem Loch. Sichtbar wird es freilich nicht, denn darüber iſt ein Uhrglas geſtülpt, die durch⸗ ſichtige Hornhaut. Aber hinter dieſer Hornhaut iſt in der Tat ein richtiges kreisrundes Loch, die„Pupille“. Wie vermöchten denn ſonſt die Lichtſtrahlen in das Auge hinein⸗ zuſpaztieren? Sonderbar nur, daß gerade die Pupille, durch die alle die Lichtſtrahlen hindurchgehen, tieſſchwarz iſt und nicht ſonnenhell. Hier trügt der Schein. Denn wenn du vor mir ſtehſt und meine Pupille anſchauſt, ſo blendeſt du meiſt gerade in dieſem„Augenblick“ mit deinem Kopf die Strahlen ab. Darum erſcheint dem Betrachter die Pupille des andern immer ſchwarz. Ja, wenn einer das Geheimnis wüßte, wie Verſuche mit freiem Auge zu ermitteln, weſche dieſer neun Linien in der ganz rechts befindlichen Linie A bre Perlängerung finden. Durch Anlegen eines Linials ſtellſt du hlerauf feſt, ob es dit gelungen iſt. man einen ſtrahlenfreien Zugang ſchafft und doch zugleich zu beobachten vermag, der würde den Lichterglanz und all die Fülle im Augeninnern erſchauen. Und er könnte uns man⸗ cherlei darüber erzählen, wie es da drinnen ausſieht im Glaskörper, der ſich hinter der Linſe befindet. Würde er doch das Wundernetzwerk der Gewebe ſehen, die als ſpinnenfeine Häufchen gauz hinten die Innenfläche der Kugel Überztehen. Auf dieſen feinen Häutchen ſpiegelt die Außen⸗ welt ihre verkleinerten Bilder; es vollzieht ſich nämlich der gleiche Vorgang wie in der Kamera des Photographen. Dies erkannt zu haben iſt das Verdienſt eines Mannes, der zu den größten Wohltätern der Menſchheit zählt: Helmholtz. Er war der Entdecker des Augenſpiegels. Und mit dem Heinrich Born, O 7, 13 1 Geo* Kãpernick, P 2, 14„ Friedrich Platz, N 1 Wilhelm Schneider, D 3, 5 Bergmann OMahland, E I, 15„ Wilhelm Soyez, R3, 1% Otto Willer, C, 7 Augenſpiegel erkennen wir auch den Stiel, der hinten vom Auge abzweigt: den Sehnerv. Die Bilder, die auf der Netzhaut zuſtande kommen, erhalten doch erſt ihre Bedeutung für die Seele, wenn ſie weitergeleitet werden zu jenem Or⸗ gan, das der Sitz des Bewußtſeins iſt, zum Gehirn. Dem Sehnerv obliegt nun die Aufgabe, die Geſichtseindrücke vom Augapfel aus dem Gehirn zuzuführen. Der Laie vermag es ſich kaum vorzuſtellen, um welche Fülle von Wiſſen die Augen⸗ heilkunde bereichert wurde, ſeitdem ſie über den Augenſpiegel verfügt. Schlag auf Schlag folgte jetzt eine neue Erkenntnis der anderen. Allerdings iſt es eine große, ſchwer erlernbare Prſife auch dein Augenmaß. Verſuche die mittelpuntzte dieſer Kreiſe mit Bleiſtift einzuzeichnen und überzeuge dich dann durch Hlachmeſſung, wie weit du abgeirrt biſt. Kunſt, mit dem Augenſpiegel umzugehen und ſeine Bilder zu deuten. Das Auge iſt unſer zarteſtes Organ. So wertvoll es iſt, ſo leicht verwundbar iſt es auch. Gerade darum iſt es ſo wichtig, daß jeder von uns nicht nur über die Funk⸗ tionen dieſes wertvollen Organs unterrichtet iſt, ſondern auch die Gefahren kennt, die ihm drohen. Helmholtz, dem wir, wie geſagt, unſer Wiſſen vom Auge und ſeinen Geheimniſſen verdanken, hat einmal geſagt:„Wenn mir mein Mechaniker ein optiſches Inſtrument mit ſolchen Fehlern abliefern würde, wie das Auge ſie hat, würde ich es ihm zurückgeben.“ In der Tat arbeiten unſere optiſchen Präziſionsfirmen, die Welt⸗ ruf genießen, weit exakter als die Natur. Die Bildchen auf der Netzhaut ſind nicht allzu ſcharf. Dieſer Fehler, den ſchon das„normale“ Auge beſitzt, vergrößert ſich bei fehlerhaftem Augenbau. Das Auge iſt dann keine ebenmäßige Kugel, ſon⸗ dern entweder zu kurz geraten oder zu lang, ſo daß es aus⸗ ſieht wie ein Ei. Infolgedeſſen treffen ſich die Lichtſtrahlen hinter oder vor der Netzhaut. Im erſten Fall iſt das Auge überſichtig, im zweiten kur zſichtig. Das kurzſich⸗ tige Auge ſieht nahe gerückte Gegenſtände vorzüglich, fern⸗ ſtehende ſchlecht; das überſichtige iſt zwar für die Ferne auch ſchlechter als das normale, aber für die Nähe noch viel ſchlechter. wiederum iſt es der Augenſpiegel, der in ſolchen Fällen„ob⸗ lektiv“ feſtſtellt, ob das Auge ein überſichtiges oder ein kurz⸗ ſichtiges iſt. Ohne Augenſpiegel daher keine Brillen⸗ verordnung! Nun haben wir eine Vorſtellung bekommen von der eigenartigen Kompliziertheit des Organes, das„im kleinſten Raume das ganze Weltall einſchließt“. Mag auch der Mecha⸗ niker präziſer arbeiten als die Natur, ſo vermag er ihr dieſe Schöpfung nicht nachzumachen. Die Natur„weiß“ auch, was für ein Kunſtwerk ſie geſchaffen hat. Denn ſie geht ſorglich mit ihm um. So hat ſie es in ein ſchönes, geſchmeidiges überlächeln. Gebr. Buddeberg, A 3, 3 Ein Augenglas kann seinen Zweck nur dann erfüllen, wenn es korrekt und genau angepaßt ist. Auch die Mode und der Ge- schmack verlangen ihr Recht. Die unterzeichneten Mannheimer Optiker leisten für erstklassige Arbeit jede Gewähr Fettpolſter eingebettet und dieſes wieder in die knöcherne Augenhöhle. Da ruht es ziemlich geſchützt. Und wenn die Menſchen nicht gar zu gewaltig mit ihm umgehen, pflegt ihm auch nichts zu paſſteren. Vorn allerdings, in der„Lidſpalte“, da iſt es der erbarmungsloſen Außenwelt ſchutzlos preisge⸗ geben. Da wußte ſich ſelbſt die weiſe Natur nicht anders zu helfen. Hätte ſie da ihren Schutzwall nicht unterbrochen, ſo würde ſie ja damit zugleich den hohen Beruf des Auges der Außenwelt eine Pforte ins„Innere“ in das Bewußtſein zu öffnen, und dies und nichts anderes bedeutet Sehen!— ver⸗ eitelt haben. Da müſſen wir alſo ſchon ſelbſt ein wenig auf der Hut ſein. In jedem Betriebe, wo man Gefahr läuft, daß „Fremdkörper“ leicht unter die Lider oder auf die Hornhaut geraten, ſollte man eine Schutzbrille tragen. Iſt ein ſolcher Fremdkörper dennoch ans Auge gedrungen, ſo hilft uns wiederum die Natur. Der Fremdkörper beſchädigt das Auge. Wir müſſen alſo ſofort von dem Vorfall unterrichtet werden, um auf Abhilfe bedacht zu ſein. Darum hat uns die Natur den Schmerz geſandt, Er, den wir alle ſcheuen, iſt der Wohl⸗ täter alles Lebenden. Und keinen Punkt des menſchlichen Körpers hat die Natur ſo ſchmerzempfindlich gemacht wie die Hornhaut— eben jenen Teil des Auges, den ſie ungeſchützt laſſen mußte. Weil ihr die Hornhaut ſo wertvoll iſt, hat ſie ſie ſchmerzempfindlicher gemacht als die ganze übrige Körper⸗ oberfläche. Schmerz iſt der große Warner. Er lockt auch die Tänenflüſſigkeit hervor, die in günſtigen Fällen den Fremd⸗ körper, wenn er nicht allzu feſt ſitzt, hinwegzuſpülen vermag. Es läuft alſo im Bedarfsfalle ein Tränenſtrom von der Schläfe zur Naſenſeite des Auges. Unvernünftige Menſchen aber arbeiten dieſem ſelbſttätigen Selbſtſchutz entgegen und reiben ſinnlos am Auge hin uns her, wodurch ſie nur er⸗ reichen, daß der anfangs loſe ſitzende Fremdkörper ſich feſter eingräbt. Ein leiſes Auflegen der Hand auf das geſchloſſene Oberlid, ein leichtes Streifen von außen nach innen(alſo in der Richtung zur Naſenwurzel) iſt das einzig richtige. 7 2 2 Am ſchwierigſten iſt folgende Prüfung: Bezeichne mit Bleiſtift den Schnittpunkt der Cinien 1 und 2. Die Kontrolle erfolgt, indem man die Striche entſprechendl verlängert. Hat die Wiſſenſchaft heute bereits alle Geheirtniſſe des Auges enthüllt? Sie häuft Buch auf Buch, Hunderte von fortlaufenden Zeitſchriften erſcheinen, die ſich nur mit dem Auge und ſeinen Krankheiten beſchäftigen, nur immer wieder neue Rätſel löſen.„Zwar weiß ich viel, doch möcht ich alles wiſſen“, ſagt Wagner im Fauſt,„Ignorabimus,“ wir werden nicht wiſſen, antwortet Dubois⸗Reymond, der große Freund des Helmholtz. Die Natur behält immer ein letztes Unbe⸗ kanntes, einen unlösbaren Reſt, und Leonardo da Vinci, der als Gelehrter ſo viel Ahnungsvolles über das Auge voraus⸗ ſagte, läßt als Künſtler das ewige Geheimnis aus den Rätſel⸗ augen der Mona Liſa in unſer wiſſendes Jahrhundert hin⸗ D „ Paul Prude P 3 12 5 D 17773000000 9D. — Samstag, den 20. Juli 1929 — Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) . Neue Steuerpläne— Das Veto der Wirtſchaft— Die N Belebung oder Konjunkturbeſſerung?— N i Ausdehnung des Bei der Beurteilung der deutſchen Wirtſchaftslage iſt jede tendenziöſe Einſchränkung unſerer Leiſtungsmöglichkeit heute mehr denn je vom Uebel. Dies gilt nicht nur für das Aus⸗ land, ſondern ebenſo ſehr auch für inländiſche Werturteile. Wer noch mehr Steuern aus der deutſchen Volkswirtſchaft herausziehen, wer ihr noch höhere Löhne und noch größere ſoziale Laſten aufbürden will, der hat natürlich ein Intereſſe daran, unſere wirtſchaftlichen Schultern als beſonders ſtark zu ſchildern. Zu einer ſolchen Auffaſſung neigt man offen⸗ bar im Reichsfinanzminiſterium in dem neue Steuerpläne geſchmiedet werden. Es iſt bekannt, daß man dort die Abſtriche an dem blütenreichen Steuerbukett nie verſchmerzen konnte. Jetzt will man offenbar durch die Ver⸗ legung eines Nachtragsetats auf ſteuerlicheRachfoderungen vor⸗ bereiten, die in den nächſten Haushaltsplan eingefügt werden ſollen. Vom Standpunkt der deutſchen Volkswirtſchaft aus wird man nicht frühzeitig genug gegen ſolche Pläne Ein ⸗ ſpruch erheben können. Die deutſche Wirtſchaft hat allen Anſpruch darauf, nicht nur von den bisherigen Reparations⸗ verpflichtungen(Induſtrieobligationen), ſondern auch von den Steuern entlaſtet zu werden, um die der Haushaltsplan nach dem neuen Reparationsſchema etwa gekürzt werden kann. Für neue Steuern iſt in der künftigen Wirtſchaftsrechnung nicht der geringſte Platz. Kreiſe, die falſch verſtandene Arbeiterintereſſen vertreten meinen, der Optimismus ihrer wirtſchaftlichen Auffaſſung habe ſich gelohnt, mit anderen Worten: Die Lohnbewegung könne in dem bisherigen Maße weitergehen. Demgegenüber kann man ſich darauf berufen, daß auf dem Internationalen Handelskammerkongreß der engliſche Induſtrielle, Lord Mel⸗ chett vor optimiſtiſchen Erwartungen angeſichts der weltwirt⸗ ſchaftlichen Aufgabe Deutſchlands nachdrücklich gewarnt hat. Er iſt der richtigen Auffaſſung, daß Deutſchland ſeine Repa⸗ rationsſchulden nur mit Waren bezahlen kann. Wo aber eröffnet ſich nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge wohl eine Möglichkeit für dieſe Zahlungsmethode? Es wird dar⸗ auf hingewieſen, daß in der letzten Zeit in einigen In du⸗ ſtriezweigen der Auslandsabſatz tatſächlich ge⸗ ſtiegen ſei. Man betont namentlich, daß nach dem Geſchäfts⸗ bericht der Vereinigten Stahlwerke über das Geſchäfts⸗ quartal April bis Juni d. J. der Anteil des Auslandsab⸗ ſatzes an dem Geſamtabſatz weiter von 36 auf 39 Prozent geſtiegen ſei. Mit dieſem Hinweis wird nicht viel bewieſen. Der Aus landsabſatz iſt für die deutſche Stahlproduk⸗ tion kein gewinnbringendes Geſchäft. Aber davon abgeſehen, hat Deutſchland ein außerordentlich großes Gebiet zurückzuer⸗ obern, wenn es auch nur den Vorkriegsſtand wieder erreichen will. Deutſchland war im Jahre 1913 an der Rohſtahlerzeu⸗ gung der wichtigſten europäiſchen Eiſenländer mit 50 Prozent 9 beteiligt, im vorigen Jahre nur noch mit 37 Prozent. Deutſch⸗ 1 lands Stellung iſt gerade auf dem Gebiete der Stahlerzeu⸗ a gung ſehr ſtark geſchwächt worden. Nichts wäre alſo verkehr⸗ ter, als aus einer kleinen Steigerung des Auslandsabſatzes voreilige Schlüſſe zu ziehen. Im übrigen ſollte man bei der Beurteilung der wirt⸗ 1 ſchaftlichen Lage nicht dieſen oder jenen Glanzpunkt heraus⸗ 4 greifen, alſo etwa darauf verweiſen, daß Glanzſtoff in 8 verfloſſenem Monat mengen⸗ wie wertmäßig wahre Rekord⸗ ziffern erreicht habe. Dieſer Gradmeſſer iſt leider für die ö deutſche Wirtſchaft nicht beweiskräftig. Mit größerem Rechte 1 kann man wohl darauf verweiſen, daß wir mit rund 720 000 Erwerbsloſen den Stand der gleichen Vorjahrszeit um rund 110 000 Arbeitsloſe übertreffen. Aus dieſem Grunde iſt 1 es auch nach dem Bericht der Reichsanſtalt für Arbeitsloſen⸗ 5 verſicherung ſehr zweifelhaft, ob der aufſteigende bergbauliche Arbeitsmarkt und die wachſende Roheiſen⸗ und Stahlerzeu⸗ gung Anzeichen eines beginnenden Aufſtiegs ſind. Es beſteht vielmehr aller Anlaß zu der Annahme, daß der geringe Auf⸗ ſchwung dem Einfluß des Sai ſo ngeſchäftes zuzu⸗ ſchreiben iſt und daß die wachſenden Ziffern derRoheiſen⸗ und Rohſtahlerzeugung die natürliche Folge des Arbeits⸗ und Produktionsausfalls ſind, der durch den Arbeitskampf im weſtlichen Eiſengebiet entſtanden iſt. Dieſe Auffaſſung kommt auch in dem Vierteljahrsbericht der Arbeitsgemeinſchaft der Ruhrhandelskammern zum Ausdruck. Außerordentlich bezeichnend für die wirtſchaftliche Lage iſt der Umſtand, daß die Beſchäftigungskurve der Bauwirtſchaft ihren Höhepunkt bereits zu über⸗ ſchritten haben ſcheint. Die Bautätigkeit fängt in einer Zeit, in der ſie ſich am regſten entfalten ſollte, bereits zu ſtocken an, wie die Wirtſchaftsberichte aus zahlreichen Gebieten Deutſchlands deutlich erkennen laſſen Der Grund liegt in der Finanz⸗ und Kapitalnot des Baugewerbes. Nach fach⸗ männiſcher Anſicht ſollte man den allgemein üblichen 8 pro⸗ zentigen Pfandbrieftyp auf 9 Prozeut heraufſetzen um für das deutſche Baugeſchäft ausländiſches Kapital zu gewinnen. Der Vorſchlag beweiſt am beſten, wie die Dinge in einem Lande ſtehen, das auch nach dem neuen Zahlungsſchema im Jahre durchſchnitlich 2 Milliarden Mark an das Ausland ab⸗ führen ſoll. Auf die gleichen Schwierigkeiten deutet die Rolle, die die Reichsbahn als Auftraggeberin für die deutſche Wirtſchaft ſpielt. Sie iſt für die Belebung der deuk⸗ ſchen Produktion ſtets von der größten Bedeutung ge⸗ weſen. In den letzten Jahren iſt aber faſt der ganze Ertrag der Reichsbahn für Reparationszahlungen in Anſpruch ge⸗ nommen worden und die Induſtrie hatte das Zuſehen. Jetzt iſt endlich nach langen Verhandlungen ein Kredit für Waggonbeſtellungen zuſtande gekommen. Die Reichs⸗ bahn, die für den Kredit ſelbſt haftet, hat indeſſen die Verzin⸗ ſung nur bis zu einer Höhe von 6,9 Prozent übernehmen können. Den Reſt tragen die Fabriken, die die Beſtellungen erhalten. Auf die Kapital⸗ und Produktionsſchwierigkeiten Deutſchlands wirft dieſe Kreditoperation das denkbar ſchärfſte Licht. Immerhin iſt auf dieſe Weiſe erreicht worden, daß die Waggonbauinduſtrie für ½ Jahr lohnende Beſchäftigung hat. Das wirtſchaftliche Kernproblem, die Belebung der deutſchen Produktion, hat auch vielfach wieder zur Aufrollung der Frage geführt, ob ſich der Abſatz nicht durch Organiſierung des auf Sumatratabak ſtattgefunden hat iſt ein Ueberblick über die dies⸗ Wirlſchafts⸗ und Vörſenwoche Kennzeichen der wirtſchaftlichen Lage— Vor Die Waggonbeſtellungen der Reichsbahn Kreditkaufs? ſchäftswelt aber an vielen Stellen auf Widerſtand geſtoßen. Es wird neuerdings darauf hingewieſen, daß der organiſierte Kreditkauf in den Vereinigten Staaten 30 Prozent des Ge⸗ ſamtumſatzes ausmache, in Deutſchland aber nur 2 Prozent. Dabei wird man berückſichtigen müſſen, daß in den Vereinig⸗ ten Staaten die Wirtſchaftsverhältniſſe äußerſt ſtabil ſind und deshalb die Inveſtierung ungeheurer Summen in dem Ab⸗ zahlungsgeſchäft geſtatten. In Deutſchland wird man mit übergehende dieſem Verkaufsſyſtem nach wie vor ſehr vorſichtig ſein müſſen. e er 165 ae cren; 8 1 eee 0 15 i 2 2 Arbeitslose 5—. II eilte— 24/—. 1 5 Nase dec ö 5 8 ö 0 Arbeltstäs liche Nenkurse 9 20 5 ö I , Vollerbeltslose in d 175 1 N. 9 „ 75 8 2 J NMongtliche 15 Ve. f— W.„o Wechselpreteste 5 50 N 25s(ft. Red) es. 8 50e N Lees eee 2 2 8 Lees r 1 1 a er.. — ne* —, Lurzarbeffer P J 4 5 5 E. N Arbeſt und Erwerb 0 Ne N 1 N A 85 7- Stuncdenlehn gel. Arbelter, 2— Unsgts dsr consumvereins E 2 6—— Spsrkasseneinlagen(red, Red) 4 1 N 8 ö 5 45500 4 ö 9000 5 A* K Felerschiehten im Ruhfbef seu NH f 5 25 0 8 2 1 e S L Deutſchlands Außenhandel im Juni Geſunkenes Volumen Die Einfuhr im reinen Warenverkehr beträgt im Monat Juni 1077,7 Mill. /, die Ausfuhr einſchließlich der Reparationsſachliefe⸗ rungen 1079,4 Mill.“. Die Handelsbilanz ergibt ſomit einen Au s⸗ fuhrüberſchuß von nicht ganz 2 Mill. gegen 43 Mill.„/ im Monat Mai. Die Reparationsſachlieferungen betragen 63 Mill. 1 gegenüber 77 Mill.„ im Vormonat. Gegenüber dem Vormongt ſind ſowohl die Einfuhr(um 54,8 Mill.) als auch die Ausfuhr (um 96,5 Mill.) zurückgegangen. Der Rückgang der Einfuhr liegt in der Hauptſache bei Lebensmitteln und Rohſtoffen. An dieſem Rückgang ſind insbeſondere Getreide(— 1509 Mill.), ferner — größtenteils ſaiſonmäßig— Südfrüchte(— 6,6 Mill.), Obſt (— 2,2 Mill.), Baumwolle(— 12,2 Mill.), Felle zu Pelzwerk (= 13,5 Mill. /) beteiligt. Die Einfuhr von Fertigwaren hat ſich gegenüber dem Vormonat etwas erhöht. 5 Die Abnahme der Ausfuhr, die überwiegend ſaiſonmäßig zu erklären iſt, entfällt auf alle Hauptwarengruppen. Verhältnismäßig ſtark iſt die Ausfuhr von Lebensmitteln(um 18,2 Mill. 4 und von Rohſtoffen(um 32 Mill. /) zurückgegangen. Die Ab⸗ nahme der Ausfuhr von Fertigwaren in Höhe von 46,5 Mill., verteilt ſich auf ſehr viele Waren; vermindert iſt insbeſondere die Ausfuhr von Textilfertigwaren(um 15 Mill.), von Walzwerks⸗ erzeugniſſen und ſonſtigen Eiſenwaren(um 13 Mill. /) und von chemiſchen Fertigerzeugniſſen(um 13 Mill. J Die wichtigſten Reparationsſachlieferungen im Juni 1929 ſind: aus der Gruppe Lebensmittel und Getränke Zucker mit 2,6 Mill. J; aus der Gruppe Roßhſtoffe und halbfertige Waren Steinkohlen mit 19, Mill.„, Koks mit 8,0 Mill.„1; aus der Gruppe Fertigwaren Walzwerkserzeugniſſe und ſonſtige Eiſenwaren mit 7,2 Mill. l, Maſchinen mit 4,5 Mill., chemiſche Erzeugniſſe mit 3,4 Mill., Papier und Papierwaren mit 2,8 Mill. /, Waſſerfahrzeuge mit 2,8 weiſe der gemeinſamen Produktion zu ſuchen; ſerner wolle man die Konjunkturentwicklung Auftriebsſymptome und Hemmungen Nach dem Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung ſind Beſchäftigung, Produktion und Umſatz einzelner Induſtrie⸗ zweige in den letzten Monaten geſtiegen.(Die Geſamtbeſchäftigung liegt aber immer noch unter dem Stand vom Herbſt 1928.) Insbeſon⸗ dere hat ſich die Nachfrage nach Produktionsmitteln erhöht; zum Teil aus dem Inland(Rationaliſierungsbedarf. Ausbau neuer In⸗ duſtrien, Reichsbahnaufträge uſw.), zum größern Teil aus dem Aus⸗ land(fortſchreitende Induſtrialiſierung der Volkswirtſchaften). In den Verbrauchsgüterinduſtrien iſt die Abwärtsbewegung zum Still⸗ ſtand gekommen. Die Lagerhaltung im Einzelhandel dürfte ver⸗ hältnismäßig gering ſein, da die Auftragserteilung ſchon ſeit Mo⸗ naten kaum über den laufenden Bedarf hinausging. Die Bautätig⸗ keit iſt zwar etwas geringer als im Vorfahr; trotzdem iſt ſie immer noch verhältnismäßig hoch, ſo daß vielen Induſtriezweigen ein ge⸗ wiſſes Beſchäftigungsminimum geſichert iſt. Der ſtrukturelle Aus⸗ bau mancher Induſtriezweige(Kunſtſeide⸗, Grammophon⸗, Radio⸗ und chemiſche Induſtrie), der zum Teil direkt(Auslandanleihen) oder in⸗ direkt(Beteiligung, Intereſſengemeinſchaften uſw.) mit Hilfe von Auslandkapital erfolgt, wirkt naturgemäß auch für die Geſamt⸗ wirtſchaft anregend. Auf der andern Seite hält auf dem inlän⸗ diſchen Kapitalmarkt die Verknappung weiter an. Wichtige auslän⸗ diſche Kreditmärkte ſind ebenfalls angeſpannt. Soweit langfriſtige Kredite überhaupt aufgebracht werden können, werden ſie zu einem großen Teil vom Baumarkt aufgeſaugt, da hier der Kreditbedarf beſonders groß und dringlich iſt. Die kurzfriſtige Finanzierung iſt nach Wegfall der Hemmungen vom Deviſenmarkt her zwar etwas erleichtert. Die hohen Geldſätze und die große Beanſpruchung der Notenbanken zeigen aber, daß der Bewegungsſpielraum recht eng iſt. Eine größere Geſchäftsbelebung müßte daher in hohem Grad durch Selbſtfinanzierung der Wirtſchaft getragen werden. Dies würde eine ſtarke Ausweitung des Wechſelumlaufs und dementſprechend eine Er⸗ höhung der Unſicherheitsmomente in der Wirtſchaft nach ſich ziehen. Der Wechſelumlauf verharrt in Nähe ſeines bisherigen Höchſtſtandes von rund 1112 Milliarden 1. Konkurſe, Wechſelproteſte und Vergleichsverfahren liegen nur wenig unter ihrem hohen Stand vom Frühjahr dieſes Jahres. Die Liquidität der Geſamtwirtſchaft hat ſich alſo nicht weſentlich gebeſſert. Die anſteigende Konjunktur in den wichtigſten Abſatzländern Deutſchlands— vor allem in En⸗ ropa— nähert ſich ihrem Höhepunkt. Dadurch wird ein die Aus⸗ fuhr förderndes Moment gedämpft. 5 1 * Indiſche Aufträge für die deutſche Lokomotivinduſtrie. Aus Lon⸗ don wird gemeldet: Im Anſchluß an die Moderniſierung des indi⸗ ſchen Traunsportsweſens erteilte das indiſche Store Departement dern Hannoverſchen Maſchinenbau AG. einen Auftrag zur Lieferung vom 12 Lokomotipkeſſeln zum Preis von insgeſamt 27478 Pfund Sterling für die Eaſtern Bengal Railway. Ferner erhielt Henſchel u. Sohn in Kaſſel den Zuſchlag auf ihr Angebot zur Lieferung von 4 Lokomo⸗ tivkeſſeln zum Preis von 8654 Pfo. Sterling für die Great Indian Peninular Railway. 0 5 *„Diameo“ AG. für Glühlicht in Berlin. Für 1928 ergiöt ſich ein Reingewinn von 89 538(86 274) R/, aus dem wieder 6 Prozent Dividende auf die Vorzugsaktien und wieder 8 Prozent auf die Stammaktien verteilt werden. Nach dem Geſchäftsbericht überſtiegen im Berichtsjahre die Abforderungen von Glühſtrümpfen durch die Vertriobsgeſellſchaften ſowohl dem Wert als auch der Menge nach die entſprechenden Ziffern des Vorjahres. Der Umſatz der erſten Monate des laufenden Jahres in der Glühkörper⸗Abteilung halte ſich unge fähr auf der gleichen Höhe des Vorjahres, während ſich der Umſatz der Balterieabteilung Die 7 weiterhin in aufſteigender Linie bewegt. Verwaltung hofft auf ein entſprechend befriedigendes Ergebnis. „ 70 Mill./ Feuer⸗Schäden im erſten Halbjahr. Die bei den Mitgliodsgeſellſchaften der Arbeitsgemeinſchaft privater Feuerverſiche⸗ rungs lſchaften in Deutſchland im Juni 1929 für das Deutſche Reich entſtandenen Schäden betragen insgeſamt 8,26 Mill.,(Junk 1928 10,72 Mill. /, 1927 7,1 Mill.%). Die Geſamtſumme der in den Monaten Januar einſchl. Juni entſtandenen Schäden beträgt ſomit im Deutſchen Reich 70 Mill., gegenüber 56,37 Mill.% 98 und 43,54 Mill./ 1927. Die Steigerung der Brandſchäden be⸗ trägt ſomit 25 Prozent. 8 2: Eſſigſäure⸗Steuer ab 1. Auguſt. Die Eſſigſäure⸗Steuer be⸗ trägt vom 1. Auguſt 1929 ab bis auf weiteres für in Anrechnung auf das Betriebsrecht oder Hilfsbetriebsrecht abgefertigte Eſſigſäure 54,30 Mark und für andere Eſſigſäure ſowie für Eſſigſäure, die aus dem Ausland eingeführt wird, 81,45 für 100 Kg. waſſerfreier Säure. 8 5 Am die Gründung eines internationalen Warenhaus-Truſtes 5 Annäherung zwiſchen Karſtadt und Harrods i Zurzeit ſchweben zwiſchen einer Reihe führender europäfſcher Warenhäuſer Verhandlungen zum Zwecke der Errichtung einer Art internationalen Warenhaus⸗Truſtes. Die Initiative für die weit⸗ gehenden Pläne gehen von der Karſtadt⸗Gruppe aus. Einbezogen in die Kombination ſeien die deutſchen Karſtadt⸗Unternehmen, der Bon Marché in Brüſſel mit ſeinen Untergeſellſchaft, die No u⸗ velles Galeries und ein anderes Warenhaus in Paris, ein Warenhaus in Mailand les handelt ſich dabei wohl um ein Unter⸗ nehmen, an dem Karſtadt heute bereits führend beteiligt iſt) und„ Harrods ⸗Gruppe in London, die größte engliſche Warenhaus⸗ geſellſchaft. Der Sinn dieſer internationalen Zuſammenarbeit ſei i erſter Linie auf dem Gebiete des gemeinſamen Einkaufs und teil⸗ gegenſeitige Konkurrenz vermindern, die neuerdings durch das Ueber⸗ greifen gewiſſer einheimiſcher Warenhäuſer auf Nachbarländer ent⸗ ſtehe. Ueber den Sitz eines künftigen Zentralbüros ſchweben noch Verhandlungen. Man denke dabet anſcheinend ſehr ſtark an Brüſſel Mill. A. Die im Felde ſtehenden Tabake haben ſich bisher, da Regen und Sonne abwechſelten und ein faſt ideales Wachswelter herrſchte, recht gut entwickelt, ſodaß ſich die Ausſichten für die dies jä h⸗ rige Tabakernte recht günſtig anlaſſen. Ueber Ungeziefer⸗ ſchäden war noch wenig zu klagen, wohl aber hat der Hogelſchlag in Bayern in den Orten Leerſtetten und Schwand und in einigen Nachbardörfern und ein am 13. d. M. im nördlichen Baden nieder⸗ gegangenes Gewitter mit Hagelſchlag in den Tabalpflanzungen von Ilvesheim, Eppelheim und Plankſtadt ſchweren Schaden angerichtet. Der Beſchäſtigungsgrad in der Zigarreninduſtrie iſt als ziemlich ruhig zu bezeichnen, nur vereinzelt treten Anzeichen für eine leiſe Beſſerung hervor. Um die Betriebe ausnützen zu können bemüht man ſich jetzt bereits um Aufträge für das Weihnachts⸗ geſchäft. Der Zigarrenabſatz im Juni war ſtellenweiſe etwas beſſer als im Mai, Rauchtabak hatte ruhiges Geſchäft, der Zigaretten⸗ abſatz verlief normal. Die Rauchtabakherſteller intereſfierten ſich weiter für 1928er Schneid egut, das in beſten Beſchaffenheiten mit 95105.% aufwärts. in Mittelqualitäten mit 85-90 R/ und in geringerer Ware mit 65—75 R. je Zentner genannt wurde. 1927er Schneidegut war mit etwa 65—75 R. erhältlich. Für 1928er Zigarrengut beſteht Wettbewerb des ausländiſchen Tabaks; billige ausländiſche Zigarreneinlage iſt bereits mit 70% angeboten; für deutſche Herkunft werden 70—80/ gefordert. Das Geſchäft in älteren Jahrgängen liegt ruhig. Für 1928er Sandblatt erhielt ſich Nachfrage bei ca. 95145 /, je nach Qualität; Sand ⸗ gruppen der 1928er Ernte bedangen je nach Beſchaffenheit 68 bis 8„ je Ztr. Von den lozser Tabaken werden jetzt immer größere Poſten verarbeitungsreif; es iſt davon jedoch vieles vorverkauft, ſodaß die Vorräte beim Handel nicht allzugroß bezeichnet werden können. Nachdem fetzt in Amſterdam die letzte Sommereinſchreibung Kaufes auf Kredit vermehren laſſe. Aebyliche Beſtre⸗ Linn 1 5 jäßzigen Geſamtpreiſe von Sumatratabak möglich; er rgbt, daß die Preiſe für Deckmaterial nicht weit von denen des B 8 Dieꝛutſcher Tabakmarkt jahres liegen, daß ſich aber die Geſamternte im Preiſe doch niedriger ſhellte als ij.., gien teilweiſe als Käufer fehlten und der deutſche Wettbewerb im Einkauf bedeutungslos geworden iſt. 0 g zeichnen. Zunahme der Erze ruhe und Münſter beſonders herſtellung entfielen auf die Land Meckl. über dem Vorfahr feſtzuſtellen. De Wettbewerb der Zi ſtellung konzentrierte ſich darauf, die Preislagen des zu 10. 15 und 20 Pfg. je Stück in wechſelnden, beſonder den Formen auf den Markt zu bringen. verkauf berechnet ſich für Zigaren 192 verkaufspreis von 18,6 Pfennigen je Stück gegen 13,2 Vorjahr. Zigarrenmenge betrugen 26,7 und 25,1 v. Höchſtwahrſcheinlich dürften alle die Pläne bis zum Herbſt durch⸗ geführt ſein. ö 1 weil die Amerikaner ſtark zurückhielten, die Re⸗ * a Die Zigarreninduſtrie 1927—UI!— Erzeugung ca.—7 Milliarden Stück pro Jahr f Die Zigarreninduſtrie hatte nach amtlichen Feſtſtellungen im Rech nungsjahr 1927⸗28 eine Produktionszunahme um 14,5 v. H.— und zwar von 6086,4 auf 6968,5 Millionen Stück Zigarren— zu ver⸗ Hierbei fällt die über den Reichsdurchſchnitt hinausgehende ugung in den Landesfinanzamtsbezirken Karls⸗ ſtark ins Gewicht. Von der Geſamt⸗ finanzamtsbezirke 8 5 1027 80 2047,3 Mill. Stück 148,3 Mill. Stück 411,5 Mill. Stück 381,1 Mill. Stü Hannover, Leipzi ar ein Rückgang gegen 1926 1749,4 Mill. S 1250,6 Mill. 2 374,6 Mill. S 310, Mill. Stück In den Bezirken Berlin, Brandenburg, enburg⸗Lübeck, Oldenburg und Stettin w Karlsruhe Münſter Dar mſtadt Magdeburg Aus dem Steuerzeichen⸗ 728 ein durchſchnittlicher Klein⸗ 5 g Pfennig im Die Anteile der Sorten zu 10 und 15 Pfg. an der geſamten H. gegen i und B v d. — 12. Seite. Nr. 381 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ e Planken, Miet Cee II ir 5 0 eh 2 f Nähe Waſ⸗ 2 2 1 u U 8 U f b ſerturm, ungeſtörtes, Inezinllabr it: in iauzhadtmartinen Büro und Wohnhaus mee dee 2 ener u. Lcgeies, midi %% ³ ⁵P, beabsichtigt in Mannheim mit größerer Umgebung die Schleuſenkanal gelegen, ſehr preiswert zu 8 Wirtſchaft 35 pachten. Angebote 111. geg. gleiche in Mann⸗ von Fräulein geſucht Ge i 155 9 66 99197 D M 78 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 1466 heim. Zu erfragen Eigangebote unt B Beſchäftsſtelle dieſes Blatte 5 8 Kepplerſtr. 19, 5. St. 0 Nr. 69 an die 50 f An 71454 ſchäftsſtelle.*148 1 Haus mit Wirtscat Modernes Büro, 55 Zentrum der Stadt, bei Kauf ſofort frei, mit 3 i Kinderl. 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K L 45 hauptpoſtlagernd, 116 4 14. Sekte. Nr. 331 * Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Samstag, den 20. Juli 1929 Karl Ludwig Sand Hiſtoriſcher Roman aus der Seit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel Feußuer (Nachdruck verboten.) „Rede doch nicht ſo kindiſch,“ verwies die andere, ſprang dann plötzlich auf und rief heftig:„Er iſt ein Schurke, ein ganz gemeiner Kerl, wie es wohl keinen zweiten mehr gibt!“ „Wie? Was ſagſt du? Sand wäre ein Schurke?“ Gleich einem zornigen Aufſchrei klang es. „Sand?— Wer ſpricht denn von Sand?— Kotzebue!“ „Aah— Kotzebue! Ernſtes gegeben?“ „Er hat mich beleidigt, wie ein Weib nicht tiefer beleidigt werden kann!“ „Auf einmal! Zuerſt die Vergötterung und dann die Kreuzigung. So kommt es faſt immer!“ „Kind, ich kann dir gar nicht ſagen, wie ſchlecht dieſer Mann iſt. Ich werde ihn nicht mehr wiederſehen oder doch, einmal muß ich ihn noch ſehen!— Mag er bis ans Ende der Welt flüchten, ich finde ihn, muß ihn finden! Aber dann gnade ihm Gott.“ „Er wohnt doch in Weimar „Von dort geht er fort... angeblich nach Königsberg. Aber das iſt nicht wahr! Er will mich nur irre führen...“ Ein freudiges Aufleuchten huſchte flüchtig über Kathinkas Geſicht; denn das Gehörte machte ſie geradezu glücklich. Nun war auch die letzte Gefahr für den Geliebten beſeitigt, er jeder Verſuchung zum Mörder an dem Manne zu werden— ent⸗ rückt. Denn wenn Kotzebue wirklich fortging von Weimar — vielleicht Hunderte von Kilometern— konnte ihn Sands Arte ja nicht mehr erreichen, das ſchien ihr über allem Zweifel erhaben. Nadina war die heitere Aufwallung bei der jüngeren Freundin nicht entgangen, ſie betrachtete ſie deshalb einen Augenblick forſchend und ſagte dann in vorwurfsvollem Tone:„Mein Unglück ſcheint für dich Glück zu bedeuten.“ „Dein Unglück nicht, ſondern nur die Mitteilung, daß Kotzebue von Weimar fortgeht, macht mich überaus glücklich.“ „Das verſtehe ich nicht...“ „Nein, das verſtehſt du nicht, kannſt es auch nicht ver⸗ ſtehen!“ „So gib mir eine Erklärung, daß ichs verſtehe!“ „Heute nicht! Vielleicht ſpäter einmal „Wie ich das finde...“ Kathinka überlegte einen flüchtigen Augenblick, dann aneinte ſie zögernd:„Ich kann dirs ja auch ſagen; denn es iſt wiel weniger dabei, als du anzunehmen ſcheinſt. Entſinnſt du dich noch deiner eigenen Worte, die du gebrauchteſt, als wir zum erſten Mal auf der Kunitzburg waren und uns von Sand verabſchiedet hatten?“ Nadina ſann einen Augenblick nach, ſchüttelte dann den Kopf und ſagte pikiert:„Wie kann ich heute noch wiſſen, was ich vor einem halben Jahre geſagt habe?“ 0 „Ich weiß es noch ſehr genau. Du fſagteſt:„Wäre dieſer Sand nicht ein ſo glühender Feind und Verächter Kotzebues, 2⁵ Ich meinte Zwiſchen Euch hat es wohl was ſehr man könnte ihm gewogen ſein; denn er iſt ein durch und durch edler Mann!“ „Richtig! Das ſagte ich! Aber was haben meine damaligen Worte mit deiner Anſpielung von vorhin zu tun?“ „Höre nur weiter: Du entſinnſt dich wohl nun auch darauf, daß Sand ſpäter einmal von einer Tat ſprach, die ausgeführt werden müßte?“ „Ja, ganz genau!“ „Haſt du dir nie Gedanken darüber gemacht, welche Tat gemeint ſein könnte?“ „Das habe ich wohl, aber zu einem Reſultat kam ich nicht. Hat er dir vielleicht eine nähere Erklärung darüber ab⸗ gegeben?“ „Das hat er nicht!“ geſtand Kathinka,„aber ich glaube trotzdem der Wahrheit nahe gekommen zu ſein“ „Nun— und?“ Nadinas Augen hingen geſpannt an der Freundin Lippen. „Ich bin feſt überzeugt, daß Sand mit jener geheimen Tat die Beſeitigung Kotzebues meinte, nur nicht darüver ins Klare kommen konnte, ob er oder ein anderer ſie ausführen ſolle. Wenn ich nun auch glaube, daß Karl Ludwig mir zu⸗ liebe jene blutige Idee— ſoweit er in Frage kommt— end⸗ gültig aufgegeben hat, konnte ich bisher den unerquicklichen Gedanken doch nicht loswerden, er könne eines Tages in einer heftigen Gemütsaufwallung den Mann erſchießen oder er⸗ dolchen. Dieſe meine Angſt verliert an jenem Tage ihre Nährquelle— und wird deshalb verſchwinden— an dem Kotzebue Weimar verläßt und nach Königsberg oder einer anderen ebenſo entfernten Stadt überſiedelt.— Nun weißt du, weshalb mich deine Mitteilung ſo froh geſtimmt hat.“ „Obgleich ich im Augenblick totunglücklich bin,“ ſagte Nadina traurig,„könnte ich über deine Argumente doch laut lachen. Die Annahme, Sand, dieſer überfromme, edle Jüng⸗ ling, der mir geradezu wie ein halber Chriſtus erſcheint, könne einen Mord planen, oder gar begehen, iſt geradezu abſurd. Nein, Kind da kennſt du deinen Liebſten noch ſehr ſchlecht und deine ausgeſtandene Furcht war unbegründet.“ „Meinſt du wirklich?“ „Ich bin feſt überzeugt.“ „Ja— aber... Welch düſteres Geheimnis könnte ihm dann ſolche Seelennot bereitet haben, die ihn einmal zwang, mich ohne jede herkömmliche Geſellſchaftsform hier in der Wohnung aufzuſuchen?“ „Das weiß vielleicht der liebe Gott, ich nicht! ja noch ſo mancherlei, bringen kann.“ Kathinka erwiderte nichts mehr, ſondern ſah ein Weilchen ſinnend vor ſich nieder. Endlich ſagte ſie im Ton der Zu⸗ friedenheit:„Ueber die Frage ob du recht haſt oder nicht, will ich mir den Kopf nicht länger zerbrechen, ſondern mich der Freude hingeben, die mich im Augenblick beſeelt und die in deiner Mitteflung, daß Kotzebue Weimar verlaſſen will, ihren unerklärlichen Urſprung hat.“ „Du Glückliche,“ ſeufzte Nadina,„vor dir liegt das ſchöne, ſonnige Leben, das noch verdient, gelebt zu werden. Das meine aber iſt verpfuſcht, vernichtet durch einen erbärmlichen Schurken, den ich für einen„Gott“ gehalten habe. Das beſte für mich wäre, ich ginge hinunter an die Saale und ſuchte mir eine tiefe Stelle, um mich zu erſäufen. Aber das darf ich nicht, denn ich will, ich muß meiner Rache leben.“ Es was einen Menſchen in innere gibt Not „Du biſt heute ſehr erregt. Morgen oder in einigen Tagen wirſt du dich beruhigt haben und wieder anders denken und reden. Vergiß den Elenden; denn mir ſcheint, er iſt nicht einmal deiner Rache wert“ 11. Kapitel. Nach dreiwöchiger Abweſenheit kehrte Sand wieder nach Jena zurück. Er war in heiterſter Stimmung; denn ſeine Hoffnung, in Berlin den berühmten Theologen de Wette, ſo⸗ wie Turnvater Jahn kennen zu lernen, hatte ſich erfüllt. Auch auf verſchiedenen Schlachtfeldern war er geweſen, um ſeinen intimſten Freunden„Zeichen ewigen Angedenkens“ mitzubringen und zwar Grüße des Todes in Geſtalt bleierner Kugeln, von denen er 12 Pfund ſuchte und in ſeinem Ranzen mit heimſchleppte. Noch am ſelben Tage ſeiner Rückkehr drängte es ihn, die Geliebte zu ſehen. Das Mädchen war überglücklich, ihren Burſchen ſo wieder zu finden, wie er gegangen, nämlich mit ſich und oer Welt im Reinen. Der befürchtete Rückfall in den Machtbereich jener finſteren, geheimnisvollen Idee war alſo nicht eingetreten. Auch Nadina begrüßte den Zurückgekommenen in freund⸗ lichſter Weiſe, ließ die beiden Liebenden aber bald wieder allein. Doch den ſcharfen, durchdringenden Blicken Sands konnte es, trotz Kürze der Beobachtung, nicht entgehen, daß mit dem ältlichen Mädchen eine tiefe Wandlung vorgegangen war. „Iſt Nadina etwa krank?“ fragte er deshalb ganz un⸗ vermittelt. „Krank? Warum ſoll ſie krank ſein?“ „Sie iſt anders als ſonſt!“ „Sie hat in letzter Zeit viel Aerger gehabt,“ ſagte Kathinka ausweichend. „Und die Urſache?“ „Der Liebſte iſt ihr Mädchen zu ſcherzen. „Der Liebſte? Hat Nadina denn einen Liebſten gehabt? Davon konnte ich doch nicht das Geringſte bemerken.“ „Das glaube ich. Sie hielt ihr Verhältnis immer ſehr geheim. Nur ich wußte darum.“ „Aah, wie intereſſant... Iſt der Liebhaber etwa ein hieſi⸗ ger Burſch? Aber das kann ja nicht ſein; den für eine Stu⸗ dentenliebe iſt ſie ſchon zu alt.“ „Oh, ſage das nicht! Die Liebe geht ihre eigenen Wege und fragt zuweilen nichts nach großen Altersunterſchieden. Hier⸗ für liefert Nadina ein glänzendes Beiſpiel, allerdings im um⸗ gekehrten Verhältnis deiner Annahme.“ „Im umgekehrten Verhältnis?“ wiederholte Karl Ludwig fragend.„Wie iſt das zu verſtehen?“ „Sie liebt oder beſſer geſagt: ſie liebte einen Mann, der beinahe noch einmal ſo alt iſt, als ſie ſelber.“ „So eine Geſchmacks⸗ oder ſoll ich ſagen Geſchlechtsver⸗ irrung! Oder iſt der Mann eine Größe auf irgend einem Gebiet?“ „Ja, das iſt er! Er ſoll ein ſehr großer, berühmter— und ein ebenſo großer Politiker ſein.“ „Begehre nichts Näheres darüber zu wiſſen,“ bat Kathinka. „Denn die Kenntnis würde dich nur unnötig aufregen.“ „Mich kann nichts aufregen, am wenigſten aber der Name eines Mannes, den ich vielleicht nicht einmal kenne.“ „Du kennſt ihn aber..“ (Fortſetzung folgt.) untreu geworden,“ verſuchte das . 5 so sehen die mit Ata geputzten DN. Sachen aus. Was es auch sei- Holz, 8 8 Glas, Metall und Stein-: Ata gibt I 2 ö allem die appetitliche Frische, die„ i jeder Hausfrau Herz erfreut. Und wie schnell putzt dieser vor- zügliche Helfer, der nur 20 Pf. kostet! Jawohl, was Henkel heißt, N ist Qualität! 4 4 75 1 —1¹ N Neue Maunheimer Zeitung (Abend ⸗Ausgabe) 15. Seite. Nr. 331 2. Die Aus Wahl ist immer noch grog 8. Tänke Eis maschinen Fruchtpressen Einkochapparate Einkechgläser usw. Barber Rathaus, Bogen 46. 3415 Für Regenwetter Delhaut, in d. Taſche zu tragen von 1.75 Mäntel u. Pelerinen f. Damen u. 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Nr. 331 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] Samstag, den 20. Juli 1929 * II 2 während des Saison-Ausverkaufs — Achten Sie Bitte gene unsere Netto-Preise Betstelle f Bettstelle ner Bettstelle g Bettstelle 80/185 mit Zugleder-- 0 90/190 mit Zugfeder- Nad 90/190 mit Zugfeder- 10 0 90/190 mit Zugteder- „ Matratze 8 matratze 10— N matratze 5 5 5 matratze f 9 5 9 Stahlrohr 0 Nfg Fi 10 27 mm Stahlrohr 5 8 N 27 15 5 9 55 lackiert, 13.75 N ö 0 1 Feiiert a 19.50 0 N 825— 5 wei 20 50 18 8 1 1 0 5 5 16.20 1 5 r 10 mit Messing verzierg. 8. ö Fußbrett 8 8 Fun be 27.60 90/190, mit 33 mm 0 E Dieselbe mit. S 5 Dieselbe mit A 5 55 1 mit Stahlrohr 17.50 Stahtronr 21.50 A Sablon 22.50 3 Stahlrohr 24.30 e 2 ... a lb— 5 22 CCC ˙·. 1 it Halbwoll- J 7 15 95 Steppdecken uns 50 Steine uu. Saen let Sofakissen 3 195. Aus Graue Federn per Pfd..15.25.15 85 Pfg. 8 g 2 Weihe Federn„ EL Pfd..70.30.05.60 Ar Beitfeclern und Baunen„. g brenner Eee eee eee eee eee Weise Gänsehalbdaunen p. 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