. 200 Monkag, 22. Juli 1920 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaſtlichen Verhältniſſe) fach forderung vorbehalten Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E65, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K 19,11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.. chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24959 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Jeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Nilllarden⸗Sthuld Morgen ⸗ Ausgabe 6 8 lannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen G Die Schulden⸗Zebalte in der Kammer Naues Verkrauensvotum für Briand Mit 301 gegen 275 Stimmen Die Kammer ſetzte ihre Beratungen über die Ratifizie⸗ rung der Schuldenabkommen fort. Den Miniſterpräſidenten Pofncaré hinderte immer noch ſeine Krankheit, an der Debatte teilzunehmen. Er wurde durch Juſtizminiſter Bar⸗ thou nertreten. In der Samstag⸗Nachmittagsſitzung ſprach als erſter der ehemalige Vorſitzende der Reparationskom⸗ miſſion, Dubois, der ebenfalls betonte, welche Opfer Frankreich im Kriege gebracht habe, und der ſich gegen die Rattfizterung ausſprach. Der Führer der größten Rechtspartei der Kammer, Louis Marin, folgte Dubois. Er erklärte, er werde unter keinen Umſtänden für die Ratifizierung ſtimmen. Das Land, das im Kriege am meiſten gelitten habe, könne heute nicht noch weitere Opfer angeſichts des Goldimperialis mus der Vereinigten Staaten bringen. Der zur Gruppe Marin gehörende Abg. De Wendel, ein Vertreter der Schwerinduſtrie, lehnte die Ratifizierung der Schuldenabkommen ab. Irgendwelche Gefahr für die franzöſiſche Währung ſei bei einer Nichtratifizerung nicht zu befürchten. Ein Zwiſchenruf des ſozialiſtiſchen Abg. Blu m veranlaßt Finanzminiſter Chéron zu der Erklärung, Frankreich habe einen genügend großen Deviſenvorrat, um die fällige amerikaniſche Handelsſchuld von 10 Milliarden Franken zu bezahlen. Frankreich werde ſich aber nach dieſer Zahlung ungünſtigeren Bedingungen gegenüberſehen als vorher. Außenminiſter Briand beſtieg dann die Tribüne, um der Kammer unmittelbar vor der Abſtimmung nochmals den Standpunkt der Regierung klarzulegen. Der Außenminiſter wiederholte eine Reihe von Argumenten, die er zu Beginn der Debatte vorgetragen hatte. Wenn Frankreich die Schuldenabkommen nicht ratifi⸗ ztere, ſo werde das keine Kataſtrophe zur Folge haben, aber Frankreich verltere dann ſeine internationale Handels⸗ freiheit. Die gegenwärtige Regierung werde demiſ⸗ ſtonieren, und am 1. Auguſt ſeien 10 Milliarden Franken zu bezahlen. Die Abkommen würden ungültig und es müßten neue Abkommen verhandelt werden. Falls Frankreich in einen neuen Konflikt hineingezogen würde, ſo würde es im Ausland keinen Kredit finden, wenn es jetzt nicht ſeine Unter⸗ ſchrift achte. Die Regierung werde alles tun, um eine Sicherheit zu erhalten, daß Deutſchland ſeine Zahlungen leiſte. In dieſem Geiſte werde ſie auf die bevorſtehende Regterungskoferenz gehen. Nach einer kurzen Unterbrechung der Sitzung ſtellte dann zur allgemeinen Ueberraſchung Finanzminiſter Chéron im Namen der Regierung den Antrag die Diskuſſion der Ratifizierungsgeſetze abzubrechen und den von der Finanz⸗ kommiſſion abgelehnten Antrag Delignes zur Beratung zu ſtellen. Nach dieſem Antrag erklärt die Kammer feierlich, in der Erwägung, daß Frankreich die zur Ausführung der Schuldenabkommen nötigen Mittel nur durch eine regel⸗ mäßige Bezahlung der Poung⸗Planannuitäten durch Deut ſch⸗ land erhalten könne, daß ſie die Regierung in dieſem Sinne zur Ratifizierung der Schuldenabkommen ermächtige und ſie auffordere, die regelmäßige Verwendung der deutſchen Zah⸗ lungen zur Deckung der äußeren Schuld zu überwachen. Dem Antrag der Regierung entſprechend beſchloß die Kammer, in die Beratung des Antrags Delignes einzutreten. Auf Befragen mehrerer Abgeordneter erklärte Juſtizminiſter Barthou mit Nachdruck, daß die Regierung nicht durch Dekret ratifizieren wolle. Der Sozialiſt Froſſard forderte darauf genaue Mit⸗ teilungen über die Abſicht der Regierung für den Fall, daß der Antrag Delignes vom Haus abgelehnt werde. Vor allem verlange er Aufſchluß darüber, ob die Regierung mit der Aufnahme der Vorbehalte in den Ratifizierungstext einver⸗ ſtanden ſei. Briand antwortete, wenn die Vorbehalte in den Text eingeſchaltet würden, ſo werde die Ratifizierung von der ame⸗ rikaniſchen Regierung nicht anerkannt werden. Infolgedeſſen lehne er auch dieſe Form der Ratifizierung ab und werde da⸗ gegen die Vertrauensfrage ſtellen. Der Präſident der Finanzkommiſſion, Malvy, forderte nochmals die Kammer auf, die Diskuſſion des Antrages Delignes abzulehnen, worauf Briand gegen dieſe Forderung Malvys die Vertrauensfrage ſtellte. Die Abſtimmung ging unter ungeheurer Erregung, tumul⸗ tariſchem Lärm und wirrem Durcheinander vor ſich. Es ſtellte ſich heraus, daß ſich in den Urnen 980 Stim mzettel be⸗ fanden, obgleich die Kammer bekanntlich nur 615 Ab⸗ geordnete zählt. Infolgedeſſen mußte das Haus zur Aus⸗ zählung ſchreiten, die die Ablehnung des Antrags Malvy mit 301 gegen 275 Stimmen ergab. . Das Haus vertagte ſich darauf auf 10 Uhr zu einer Nacht⸗ ſitz ung. Nuliftzierung des Schuldenabkommens Bewegte Nachtſitzung Vriand hat das Kabinett Pointaré gerettet y Paris, 20. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Kampf um die Ratifizierung der Schuldenabkommens⸗ frage mit Amerika und Eugland fand in einer bewegten Nachtſitzung ſeinen Abſchluß. Acht Stimmen ret⸗ teten die Regierung und ſicherten damit die Aner⸗ kennung der Schulden regelung. Wäre nicht ein halbes Dutzend radikaler Linken und zwei ultranationaliſtiſche Stimmen ins Lager der Ratifizierungsfreunde übergelaufen, ſo hätte ſich das Kabinett Poincaré, deſſen Miniſterpräſi⸗ dent dem entſcheidenden Schlußkampf fernblieb, zurückziehen müſſen. 5 Ein Poincaré naheſtehendes Blatt,„ournal des Dsbats“, meint,„Poincaré wollte die„Schmach“ nicht er⸗ leben, und das Frankreichs unwürdige Schauſpiel nicht mit⸗ machen“. Gern habe er Briand das Terrain überlaſſen. Das iſt eine ſehr merkwürdige Indiskretion. Sicherlich wäre das Kabinett gefallen, wenn Briand nicht die Zügel der Regierung ergriſſen hätte. Denn Herr Poincaré verfügt nicht über die Gewandtheit und abſolute Sicherheit wie ſie Briand in parlamentriſchen Kämpfen beſitzt. Die aufreizende Art und Weiſe, die Geringſchätzung, mit der Poincaré Meinungsgegner zu behandeln gewohnt iſt würde ſich in der entſcheidenden Nachtſitzung kataſtrophal ausgewirkt haben. Man vertritt den Standpunkt, daß Briand als den Grundſtein ſeiner Liquidie⸗ rungspolitik die Anerkennung der Schuldenabkommen als un⸗ bedingt notwendig erachtete.„Ohne die Annahme der fran⸗ zöſiſchen Schuldenverpflichtungen durch das Parlament wäre ich nicht mehr in der Lage auf die Konferenz zu gehen“, ſagte Briaud vor der entſcheidenden Abſtimmung. Das bedeutet, daß der franzöſiſche. Außenminiſter die finanzielle Einigung zwiſchen Frankreich und den Ver⸗ einigten Staaten ſowie mit England für die bevorſtehenden Verhandlungen mit Deutſchland ausnutzen wird. Die Schutzklauſel, um deren Zubilligung ſich die fran⸗ zöſiſche Diplomatie in Waſhington vergeblich bemüht hat, wird ſich auf der Konferenz inſoweit auswirken, daß Frankreich beſtimmte Garantien für die Sicherheit des Noungplanes fordern und um eine innere Verbun⸗ denheit zwiſchen Poungplan und den interalliierten Schulden ringen wird. 5 Als nach Schluß der Kammerſitzung von Briand die Worte „Ich werde auf der Konferenz das erreichen, was wir in Waſhington nicht zuſtande brachten“ ausgeſprochen wurden, da wußte man, was er damit meinte. Innenpolitiſch iſt das knappe Votum für die Regierung nngünſtig. Es ſoll zwar verſucht werden, bei der parlamen⸗ tariſchen Kundgebung über die Vorbehalte den Ratifizierungs⸗ parteien eine moraliſche Genugtuung zu verſchaffen, aber die Wählerſchaft wird bald erkennen, daß es ſich hier bloß um einen leeren Troſt handelt. Die Lage des Kabinetts Poin⸗ caré geſtaltet ſich kritiſch, aber da die Konferenz vor der Türe ſteht, wird man wahrſcheinlich den parlamentariſchen Kampf um die Macht auf den Herbſt verſchieben. Nr. 332— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kalonelheile für Allgem. Agegen 040 K. Nellamen 34.⸗M. Kolleltiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. e keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. eſetz und Recht Der ruffiſch⸗chineſiſche Konflikt — Tokio, 20. Juli.(United Preß.) Die angeblichen Ge⸗ fechte an der mandſchuriſchen Grenze werden vom japani⸗ ſchen Kriegsminiſterium, das im Beſitze ausführ⸗ licher Informationen über die Lage in der Mandſchurei iſt, als unbedeutende Scharmützel bezeichnet. Wie erklärt wird, handelt es ſich nicht um Zuſammenſtöße größerer Truppen⸗ kontingente, ſondern lediglich um eine Art Kleinkrieg, in dem zwiſchen den feindlichen Parteien einige Gewehrſchüſſe gewechſelt wurden. Artillerie ſei nach den im Kriegsminiſte⸗ rium vorliegenden Meldungen überhaupt nicht in Aktion ge⸗ treten. Auch die Meldungen von einer Grenzüberſchreitung ruſſiſcher Truppen in der Gegend von Blagoweſchtſchenſk ent⸗ ſprächen gleichfalls nicht den Tatſachen. An der Nordgrenze der Mandſchurei hätten überhaupt keine Gefechte ſtattgefun⸗ den. Im allgemeinen könne die Lage, ſo wird weiter erklärt, als durchaus ruhig bezeichnet werden. Unbedeutende Schar⸗ mützel und Patrouillenkämpfe ſeien auch weiterhin zu er⸗ warten, aber bisher ſei auch nicht eine einzige Meldung über bedeutendere Gefechte eingegangen. Der Konflikt Polen-Litauen Die litauiſche Note über die Gefahr von Grenzswiſchen⸗ fällen zwiſchen Polen und Litauen bildete nach einer Mit⸗ teilung des Völkerbundsſekretariats am Samstag nachmittag in Paris den Gegenſtand einer Ueberprüfung zwiſchen dem derzeitigen Ratspräſidenten Adatſchi(Japan) und dem Be⸗ richterſtatter Quinones de Leon(Span.). Dem Ratspräfidenten und dem Berichterſtatter erſchien es zweckmäßig, vor einer weiteren Prüfung des litauiſchen Antrags die polniſchen Gegenäußerungen abzuwarten. Vatikan⸗Appell an England Gaſparri gegen den Gouverneur von Malta Die malteſiſche Preſſe veröffentlicht einen Brief des Kar⸗ dinalſtaatsſekretärs Gaſparri an den engliſchen Geſandten beim Heiligen Stuhl. In dieſem Brief werden die Anklagen gegen den engliſchen Gouverneur von Malta, Strickland, wiederholt. Dem Brief ſind beigefügt Berichte von Augen⸗ zeugen, die dieſe an den Heiligen Stuhl geſandt haben. Strickland wird vorgeworfen, die Rechte und Gefühle des Klerus und des katholiſchen Volkes verletzt zu haben. Auf Malta ſoll Terror und Despotis muss herrſchen; die parlamentariſche Oppoſition ſet entwaffnet, die Verfaſſung in Gefahr, das Land in Erregung und Kirche und Religion wür⸗ den offen beleidigt. Stricklands Methoden ſtünden im ſchärf⸗ ſten Gegenſatz zu den beſten engliſchen Traditionen. Seine gegen den Klerus und die Bevölkerung von Malta gerichtete Politik verurſache Unzufriedenheit und ernſte Unruhe und es könne daraus ein Klaſſenkampf auf der Inſel entſtehen. Es wird darauf hingewieſen, welcher Schaden dadurch auch für die engliſche Bevölkerung auf Malta und für das engliſche Anſehen entſtehe. Gaſparri ſchreibt, ſein Brief ſolle die Oeffentlichkeit dar⸗ über aufklären, daß Strickland dem Heiligen Stuhl nichtgenehmſei, trotzdem er das Gegenteil behaupte und daß der Heilige Stuhl das Verhalten der Biſchöfe von Malta und Gozo billige.— Zum Schluß wird der Geſandte gebeten, den Inhalt ſeines Briefes zur Kenntnis der engliſchen Regierung zu bringen, damit ſie gegen die ſchädliche Tätig⸗ keit Stricklands die nötigen Maßnahmen ergreife. * Steuerfreiheit für Verfaſſungsfeiern. In einer Ver⸗ ordnung des Reichsfinanzminiſteriums wird beſtimmt, daß „Veranſtaltungen, die am 11. Auguſt aus Anlaß und zu Ehren des Verfaſſungstages unternommen werden“, dauernd von der Vergnügungsſteuer befreit bleiben. 2 Die Amal, Chronik des Sonntags Tunneleinſturz bei Kaſſel Am Sonntag vormittag gegen 11 Uhr iſt aus bisher noch ungeklärter Urſache ein Teil des Frieda⸗Tunnels Schwebda(Bezirk Kaſſel) eingeſtürzt. Die Gefahr war rechtzeitig bemerkt worden, ſodaß die beiden eingleiſigen Strecken Eſchwege—Heiligenſtadt und Eſchwege—veinefelden ſofort geſperrt wurden. Infolgedeſſen waren Eiſenbahnzüge und Menſchenleben nicht gefährdet. Der Perſonenverkehr auf dieſen beiden Strecken wird durch Omnibuſſe, die bis Groß⸗ töpfer bezw. Geismar fahren, aufrechterhalten. Der Güter⸗ verkehr iſt über Niederohne—Eiſenberg umgeleitet. Die Wie⸗ derherſtellungsarbeiten werden vorausſichtlich mehrere Wochen in Anſpruch nehmen. . Schwerer Autounfall— Zwei Tote, drei Schwer⸗ verletzte — Offenbach a.., 21. Juli. Ein ſchwerer Autounfall ereignete ſich geſtern abend gegen 10 Uhr in Offenbach in der Mainſtraße in dem Augenblick, als ein in Richtung Burgel fahrendes Autb einen Straßenbahn wagen über⸗ holen wollte. Der Chauffeur überſah dabei wahrſcheinlich einen anderen ihm aus entgegengeſetzter Richtung entgegen⸗ kommenden Straßenbahnzug, auf den er direkt auffuhr. Das Auto und der Straßenbahnzug wurden dabei ſchwer beſchädigt. Alle Inſaſſen, im ganzen fünf Perſonen, erlitten ſchwere Verletzungen. Von ihnen ſind bereits zwei geſtorben, darunter ein Offenbacher. Alle Verletzten wur⸗ den nach dem Städtiſchen Krankenhaus transportiert. Wie das Wolff⸗Büro erfährt, ſoll es ſich um eins Schwarzfahrt gehandelt haben. Schweres Straßenbahnunglück— Ein Toter, 16 Verletzte — Wien, 21. Juli. Geſtern abend ereignete ſich ein ſchweres Straßenbahnunglück in dem Vorort Nußdorf. Ein Außhänge⸗ wagen löſte ſich von dem Triebwagen und ſauſte eine ab⸗ ſchüſſige Straße hinunter. Ein Straßenpaſſant wurde ge⸗ tötet und 16 andere mehr oder weniger ſchwer verletzt. Drei Kinder ertrunken — Paris, 21. Juli. Beim Baden ſind bei Chalons an der Saone drei Geſchwiſter ertrunken. Alle drei Kinder erlitten einen Herzſchlag. Automobilkataſtrophe in Amerika— Fünf Tote — Newyork, 21. Juli. In der Nähe der Niagara⸗ Fälle fuhr ein Automobil in einen ſich in voller Fahrt befind⸗ lichen Zug. Sämtliche fünf Inſaſſen des Kraftwagens wur⸗ den auf der Stelle getötet. 4 Seite. Nr. 339 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen ⸗Ausgabe] Montag, ben 22. Juli 1925 Aeber Dawesplan, deutſche Wirtſchaft und Finanzen Ein intereſſanter Neberblick Der Zwiſchenbericht des Generalagenten für Reparations⸗ zahlungen vom 1. Juli 1929 über die des Dawesſchen Plans für die Zeit vom 1. September 1928 bis 31. Mai 1929, der diesmal gleichzeitig in deutſcher Ueberſetzung erſcheint, umfaßt 188 Druckſeiten. Davon ent⸗ fallen 168 Seiten auf den eigentlichen Bericht und 20 Seiten auf die Tabellenanlagen. Außer einer kurzen Einleitung enthält der Bericht neun Kapitel, in denen außer der, Zahlen für die Reparationsleiſtungen und ⸗übertragungen— wie üblich— eine eingehende Beſprechung der Entwick⸗ Lung der öffentlichen Finanzen Deutſchlands, der Kreditanlage und Währungsverhältniſſe, der Geſtaltung des Außenhandels, ſowie ganz allgemein der deutſchen Wirtſchafts⸗ lage gegeben wird. 5 Hinſichtlich der Durchführung der Reparationszahlungen in der Berichtszeit ſtellt der Generalagent feſt, daß Deutſch⸗ land loyal und pünktlich die ihm obliegenden Zahlungen * geleiſtet und die Verteilung an die Gläubigermächte ihren regelmäßigen Verlauf genommen hat. Von den zur Verfügung ſtehenden Reparationsſummen ſind 9778 Millionen Mark oder 58,22 v. H. in ausländiſcher Währung und 70 17 Mil ⸗ lionen Mark oder 41,78 v. H. in Reichsmark zur Aus⸗ zahlung gekommen. Die Uebertragung in ausländiſchen Valuten hat von Jahr zu Jahr zugenommen. Von den 8 Einzelberichten der Kommiſſare und Treuhänder gibt der Generalagent am ausführlichſten die Grundzüge des Berichts des Eiſenbahnkommiſſars wieder. Darin erklärt der Kommiſſar für die Reichsbahn, aus ſeinen Zahlen gehe hervor, daß in den bisher abgelaufenen Reparations⸗ jahren die von der Reichsbahn⸗Geſellſchaft geleiſteten Zah⸗ lungen ſtets von dem Nettobetriebsüberſchuß reichlich gedeckt worden ſeien. Hinſichtlich der für das Jahr 1929 veran⸗ ſchlagten Einnahmen ſeien dieſe nur gerade aus⸗ reichen d, um die veranſchlagten Ausgaben zu decken. Das Gleichgewicht im Haushalt dieſes Jahres könne nur durch ſtreuge Sparſamkeit erhalten bleiben, da die Anſätze irgend⸗ welche andere Ausgaben nicht mehr zuließen. Im Auſchluß an dieſe Ausführungen wird auf den Vorſchlag der Geſell⸗ ſchaft, die Tarife zu erhöhen, verwieſen. Wie bisher, ſo nimmt auch im vorliegenden Bericht die Beſprechung ber öffentlichen Finanzwirtſchaft den weiteſten Raum ein. Der Generalagent iſt der Anſicht, daß der die Haushalte der Mehrzahl der öffentlichen Verwal⸗ tungen kennzeichnende Zug die große Ergiebigkeit der Ein⸗ nahmen und gleichzeitig die ſtändige Erhöhung der Ausgaben geweſen iſt, eine Entwicklung, die in großem Umfang Anleihe⸗ aufnahmen notwendig gemacht hat. Hinſichtlich des Reich s⸗ Haushalts führt er aus, daß zwar in den letzten Monaten die Kaſſenlage ſich in einem Zuſtande ſtarker Spannung be⸗ funden hat, daß aber die Reichsregterung eine Reihe von Maßnahmen zur Herbeiführung einer Entſpannung der Lage ergriffen und der Reichsfinanzminiſter amtlich bekanntgegeben hat, es werde den geſetzgebenden Körperſthaften ein umfaſ⸗ ſendes organiſches Programm über die geſamte Finanz⸗ politik vorgelegt werden. N Der Generalagent zweifelt nicht daran, daß die Schwierigkeiten zu löſen ſind, die die öffentliche Finanzgebarung bietet, zumal der neue Sachverſtändigen⸗ bericht eine weitere Gelegenheit und einen weiteren Antrieb zur Entwicklung eines geſunden Finanzprogramms gibt, und zwar nicht nur wegen der von ihm an den Reparakionszah⸗ lungen vorgenommenen Kürzungen, ſondern auch weil er die Ungewißheit über den Umfang der Verpflichtungen Deutſch⸗ Lands endgültig aus der Welt ſchafft. Bei der Beſprechung der Entwicklung der Haushalte der Länder und der Gemein⸗ den verweiſt der Generalagent darauf, daß die finanziellen Jeſtlicher Beginn Die Heidelberger Feſtſpiele ſtehen heute un erſchüt⸗ terlich! Waren die drei erſten Jahre noch voll dos Taſtens And trotz großer äußerer Erfolge auch nicht ganz frei von Rück⸗ oder gar Fehlſchlägen, ſo iſt jetzt, da zum vierten Male der Ruf ausgeht von Heidelberg in alle Lande, das Werk bodenſtändig, feſtgegründet und nicht mehr fortzudenken aus dem ſommer⸗ lichen Anziehungsbereich dieſer wunderbaren Stadt. Was einſt der Wagemut weniger Bürger begonnen, iſt heute wert⸗ vollſtes Kulturallgemeingut geworden, das zu hegen und zu pflͤgen ſich Reich. Land, Stadt und Bürgerſchaft zuſammen⸗ getan haben. Dieſe Verbundenheit fand ihren beredten Aus⸗ druck in dem ö i Feſtakt in der Stadthalle am Samstag nachmittag. Es war gewiſſermaßen Rückblick und Vorſchau, was man zu geben beabſichtigte. So war die Vortragsfolge von vornherein überbelaſtet und Worte und Weiſen ſtellten an die Zuhörer Anforderungen, denen ſie auch bei 10 Grad weniger Wärme kaum beſſer gewachſen geweſen wären. Dennoch hatte die feierliche Eröffnung Stil und Format. Tauſende von Roſen zierten die Brüſtungen bis unter das Dach, friſches Grün und buntfarbiges Flaggentuch ſchufen dem Auge Blickformaten, und die mit wenigen Aus⸗ nahmen feſtlich gekleidete Menge ergab ein Auditorium von ſeltner geiſtiger Empfänglichkeit. Was die Feſtſpiele heute be⸗ deuten, zeigte die Zuſammenſetzung der prominenten Gäſte. Zahlreiche deutſche Dichter und Schriftſteller, mit Gerhart Hauptmann und Thomas Mann an der Spitze, miſchten ſich unter die Vertreter des ſtaatlichen, wirtſchaftlichen und wiſſenſchaftlichen Lebens, die im einzelnen aufzuführen unmöglich iſt. Man begreift den Unterton freudigen Stolzes, 4 Ausführung Beziehungen zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden noch keine endgültige Regelung erfahren haben. Die auf Grund der Verordnung über die Finanzſtatiſtik bisher dem Publikum zugänglich gemachten Statiſtiken genügen nach ſeiner An⸗ ſi t noch nicht, um ein vollſtändiges Bild der Finanzlage und der laufenden finanziellen Bedürfniſſe der Länder und Ge⸗ meinden zu verſchaffen. Das letzte Finanzjahr iſt durch eine erhebliche Zunahme der öffentlichen Verſchuldung des Reichs, der Länder und der Gemeinden gekennzeichnet, die der Wirtſchaftsdienſt des Transferkomftees zum 31. März 1929, einſchließlich der kurzfriſtigen Verſchuldung, jedoch aus⸗ ſchließlich der Reparationsverpflichtungen und der vom Reich, den Ländern und den Gemeinden eingegangenen Garantien auf einen Geſamtbetrag von etwa 15,6 Mil⸗ liarden Mark veranſchlagt. In den Ausführungen über die Kreditlage in Deutſchland und die deutſche Währung wird darauf hingewieſen, daß während der Berichtszeit die Kreditlage eine Phaſe ganz beſonderer Anſpannung durchzu⸗ machen gehabt hat. Ende Juni ergibt ſich aus dem verfüg⸗ baren Zahlenmaterial, daß der kritiſche Punkt überwunden iſt, und daß die deutſche Wirtſchaft als Ganzes mit der durch die hohen Koſten der Geldbeſchaffung, die der Finanzbedarf des Reichs und der ſonſtigen öffentlichen Stellen auch weiter⸗ hin ſehr ſtark beeinflußt, bedingten Einſchränkung, wieder voranſchreitet. Noch immer iſt, wie in jedem Augenblick ſeit der Stabiliſation, der Wiederaufbau der inländiſchen Kapital⸗ verſorgung bis zu dem Grade, wo der Zinsfuß eine Senkung erfahren kann, das Kernproblem der deutſchen Wirtſchaft. Die deutſche Währung hat wie bisher allen praktiſchen Erforderniſſen der Goldwährung genügt. Im Anſchluß an die im Mbungſchen Plan in Ausſicht genommene Rückkehr zur vollen Goldwährung äußert ſich der Generalagent über die Wiederaufnahme der Ausprägung von Goldmünzen, die er in ihrer Zweckdienlich⸗ keit, ſowohl vom Standpunkt der gegenwärtigen Lage der Dinge auf dem internationalen Goldmarkt als auch vom Geſichtspunkt der inneren Bedürfniſſe Deutſchlands als äußerſt zweifelhaft betrachtet. Der deutſche Außenhandel hat ſich nach den Ausführungen des Berichts in den letzten Monaten der Gleichgewichtslage etwas mehr angenähert. Das allmähliche Anſteigen des Geſamt umfanges der Ausfuhr wird vom Generalagenten als eine Angelegenheit von aller⸗ größter Bedeutung bezeichnet, da die Annäherung an eine günſtige Handelsbilanz infolge Steigerung der Ausfuhr ver⸗ heißungsvoller iſt, als wenn ſie durch eine Droſſelung der Einfuhr zuſtande käme. Angeſichts des großen deutſchen Ein⸗ fuhrbedarfs an Rohſtoffen und Nahrungsmitteln iſt mit einer ausgeſprochenen Herabſetzung des Geſamtumfangs der deut⸗ ſchen Einfuhr während eines längeren Zeitraum kaum zu rechnen. Zum Teil bildete die geſteigerte Ausfuhr auch den Ausdruck des Bedürfniſſes an Auslandkapital in einem Augenblick, wo ausländiſcher Kredit ſchwer und koſtſpielig zu beſchaffen war. In der allgemeinen Entwicklung der deutſchen Wirtſchaftslage unterſcheidet der Bericht des Generalagenten zwei Zeiträume, eine Zeit wirtſchaftlichen Rückgangs im Spätherbſt und Win⸗ ter 1928/9— hier wird auf die Auswirkungen der Aus ſperrung in der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſen⸗ und Stahl⸗ induſtrie und auf die Folgen des außerordentlich ſtreugen Winters hingewieſen—, und eine Periode der Wieder⸗ belebung in vielen der wichtigſten Produktions⸗ und Ge⸗ werbezweige im Frühjahr 1929. Hier wird aber einſchränkend darauf hingedeutet, daß verſchiedene Induſtrien noch immer einen flauen Geſchäftsgang aufzuweiſen ſcheinen und die Anzahl der Konkurſe und Geſchäftsaufſichten während des Wintermonats eine bedeutende Zunahme ſ erfahren hat. Auch die Lage der Landwirtſchaft iſt noch immer 2 erla ſchwierig. Ob die in dem Geſamtbild des Wirtſchaftslebeng ſeit dem März eingetretene Aenderung nur eine Ausfüllung des während des Winters entſtandenen Leerraums bezeichnet, oder aber ob ſie das Wiedereinſetzen einer großzügigen und gleichmäßigen Wirtſchaftstätigkeit bedeutet, ſich darüber ab⸗ ſchließend zu äußern, iſt im gegenwärtigen Augenblick un⸗ ntöglich. Die Schlußfolgerungen In dem den Schlußbetrachtungen gewidmeten Kapftel 9 beſchäftigt ſich der Generalagent mit dem zweiten Sachver⸗ ſtändigenausſchuß, der am 7. Junt b. J. ſeinen Bericht erſtat⸗ tet hat. Der Generalagent ſchließt ſeinen Tätigkeitsbericht mit folgenden Ausführungen: Vor fünf Jahren bezeichnete die Annahme des Sachverſtändigenplans von 1924 durch Ver⸗ einbarung zwiſchen Deutſchland und den Gläubigermächten die Entſcheidung zugunſten der vernunftgemäßen Regelung des Reparationsproblems und zu gleicher Zeit eine Wahl zu⸗ gunſten des friedlichen Wiederaufbaus Europas. Die An⸗ nahme dieſes Plans ſtellte den Wendepunkt in dem Geneſungsprozeß nach dem Kriege dar, und die Jahre, die darauf gefolgt ſind, ſind Jahre einer ſich ſtändig mehrenden Stabilität und weſentlicher wirtſchaftlicher Erholung nicht nur in Deutſchland, ſondern in Europa in ſeiner Geſamtheit. Der Sachverſtändigenplan von 1929 bietet Deutſchland und den Gläubigermächten die Gelegenheit zur endgültigen Regelung des Reparationsproblems und ſchafft damit die erforderliche Grundlage für den weiteren Fortgang ber fried⸗ lichen Wiederaufbauarbeit. ——— Kolonialfragen Der Ständige Mandatsausſchuß des Völkerbundes hat nach faſt dreiwöchigen Beratungen ſeine 15. Tagung abge⸗ ſchloſſen. Zur Behandlung kamen in den beiden erſten Wochen verſchiedene Jahresberichte der Mandatsmächte, während die letzten Tage die Prüfung einer Anzahl von Eingaben und Beſchwerden aus den franzöſiſchen Man dats⸗ gebieten Kamerun und Togo, aus dem unter eng⸗ liſchem Mandat ſtehenden Tanganjikagebiet und aus dem ſüdweſtafrikaniſchen Mandat der ſüdafrikani⸗ ſchen Union brachten. Gleichzeitig wurde in den letzten Tagen der Hilton⸗Poungſche Bericht über den engliſchen Plan der Zuſammenlegung der Verwaltungen der vſtafrikaniſchen Mandats⸗ und Kolonialgebiete einer Ausſprache unterzogen, die aber angeſichts der Zurückhaltung verſchiedener Ausſchuß⸗ mitglieder und der vom deutſchen Mitglied Geheimrat Kaſtl, geltend gemachten Bedenken nicht zu einem Abſchluß gekommen ſind. Letzte Meldungen Kataſtrophale Waſſernot in London — London, 21. Jult. Um dem durch die längere Trocken⸗ heit entſtandenen Waſſermangel wenigſtens bis zu einem ge⸗ wiſſen Grade abzuhelfen, iſt von der Behörde in London das Verbot erlaſſen worden, die Straßen durch Sprengwagen mit Waſſer zu beſprengen. Ein ähnliches Verbot iſt ſeit acht Jahren nicht erfolgt. Uebertretungen der Verordnung werden mit hohen Gelb⸗ ſtrafen geahndet. Bulgarien Südſlawien — Sofia, 21. Juli. In hieſigen politiſchen Kreiſen wird erklärt, daß in der nächſten Zeit eine neue Zuſammenkunft zwiſchen dem bulgariſchen Außenminiſter Burow und dem jugoſlawiſchen Geſandten Neſttſch ſtattfinden wird. In dieſer Besprechung ſoll erneut die Möglichkeit einer friedlichen Bei⸗ legung der zwiſchen den beiden Ländern beſtehenden Mei⸗ nungsverſchiedenheiten geprüft werden. Man glaubt, daß es tatſächlich zu einer Einigung kommen wird, und daß dadurch eine Intervention der Großmächte illuſoriſch wird. Verwegener Automobilraub — Newyork, 21. Juli. Sieben verwegene Banditen über⸗ fielen im Zentrum von New⸗Orleans ein Panzerauto⸗ mobil der Hibernia⸗Bank, das 42 600 Dollar beför⸗ derte, riſſen den Führer und ſeinen Begleiter von hren Sitzen und entkamen mit Auto und Inhalt unerkannt. Freie Waffenausfuhr nach Mexiko — Waſhington, 21. Juli. Das Staatsdepartement hat bekanntgegeben, daß Präſident Hoover das Verbot der Ver⸗ ſchiffung von Waffen nach Mexiko wieder aufgehoben hat. Das Verbot war bekanntlich aus Anlaß der Revolte in Mexiko ſſen worden.. Verteilung der Feſtſpielpreiſe Zuckmayer, Schickele, Mell der aus den Begrüßungsworten der Vertreter der Stadt und der Univerſität Heidelberg und des badiſchen Kultusmini⸗ ſteriums erſcholl. Oberbürgermeiſter Neinhaus betonte, nachdem die erſte und ſchwerſte Vorarbeit getan, die Ver⸗ pflichtung der Heidelberger Bürgerſchaft, den Feſtſpielen dauerndes Leben zu geben. Was nun folgen werde in den Jahren 1930 und 1931, ſei weitere Vorarbeit für das Er⸗ innerungsjahr 1932, in dem man zu Ehren und zum Gedächt⸗ nis des größten Deutſchen den erſten Teil des„Fauſt“ im Bandhaus und den zweiten im Schloßhof aufführen wolle. Der Rektor der Univerſität, Prof. Dibelius unterſtrich die Pflicht der Ruperto⸗Carola, für die Feſtſpiele einzutreten. In den berechtigten Dank an Dr. Goldſchmitt und Guſtav Hartung flocht er die Grüße der Wiſſenſchaft an die deutſchen Dichter der Gegenwart. Kultusminiſter Dr. Leers pries Baden und Heidelberg, daß es ihnen vergönnt ſet, dem geiſtigen Deutſchland neuen Anſtoß und Auftrieb zu geben. Damit war der Uebergang hergeſtellt zu dem Ver⸗ kündigen der Träger der Feſtſpielpreiſe. Der Initiator und ſtändige Motor der Feſtſpiele, Redak⸗ teur Dr. Rudolf K. Goldſchmitt, gab die Beweggründe bekannt, die zur Stiftung dieſer Feſtſpielpreiſe geführt haben. Es ſind drei Preiſe von je 10000 RM., zu denen das Reich, das Land Baden und Stadt und Bürgerſchaft von Heidelberg die Mittel beigeſteuert haben.) Nicht um Preisausſchreiben handelt es ſich, denn erfahrungsgemäß bleiben gerade die beſten Dichter dabet fern. Wohl aber wurde es als ſinnvoll empfunden, an einige durch die Preiskommmiſſion auszuwäh⸗ lende deutſche Dichter heranzutreten und ſie zu bitten, aus der geiſtigen Atmoſphäre Heidelbergs und der beſonderen Spiel⸗ ſtätten, Schloßhof und Banbhaus, Anregung zu Wer⸗ ken zu ſchöpfen, die dann bei den Heidelberger Feſtſpielen uraufgeführt werden ſollen, aber von allen Bühnen übernom⸗ men werden können. So werde einerſeits die Idee der Feſt⸗ ſpiele geſtärkt werden, andererſeits ſei zu hoffen, daß dieſe Aufgabe von den ſchaffenden Dichtern als eine neuartige, „ Unterſtützungspolitik des Staates freudig begrüßt werde. Zum erſten Male hat nun in dieſem Jahre die Preiskom⸗ miſſtion ihres Amtes gewaltet und die Preiſe den drei Dichtern Carl Zuckmayer, René Schickele und Max Mell zuerkannt. Als künftige Preisträger kommen Burte, Flacke, Schmidtbonn und Un ruh in Betracht, auch ſoll Wilhelm v. Scholz aufgefordert werden„Agnes Bernauer“ von Hebbel für die Feſtſpiele neuzuformen.— Die Namens⸗ nennung der Preisträger wurde mit großem Betfall aufge⸗ nommen, für den ſich die anweſenden Dichter Zuckmayer und Schickele beſonders bedanken konnten. Die Feſirede Thomas Manns bildete den Abſchluß des oratoriſchen Teils. Leider litt ſie unter einer ganzen Reihe von Beeinträchtigungen. Zunächſt iſt auch Thomas Mann, wie faſt alle Dichter, kein Redner. Seine Worte waren ſchon von der ſechſten Reihe des Par⸗ ketts ab kaum noch verſtändlich, ſodaß man ihn nur bruch⸗ ſtückweiſe vernehmen konnte. Zum anderen war infolge der Hitze die Abſpannung derartig, daß zahlreiche Zuhörer noch während des Vortrags den Saal verließen, ſodaß fortgeſetzt Unruhe herrſchte. Das war aus dem Grunde beſonders be⸗ dauerlich, als das, was Thomas Mann zu ſagen hatte, eine Fülle tiefer Gedanken und herrlicher Ideen enthüllte, die es wohl wert waren, vernommen und beherzigt zu werden. Ueber das Thema„Theater“ führte Thomas Mann gewiſſermaßen einen Dialog mit ſich ſelbſt, z. T. ſchwer⸗gründlich, z. T. gra⸗ 3 * 1 3 R 825 Montag, den 22. Jult 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) lehensweiſe bei der Fondskaſſe aufzunehmen, entſprechend zu zuerſetzen. Hhumorvoll⸗abgeklärt. Er ſprach von der allzuſtarken Furcht in Hypochondrie und der Theaterphiloſophie, fand kluge Worte Der heißeſte Tag Nach allgemeinem Urteil— genaue Zahlen liegen uns nicht vor— war der geſtrige Sonntag der heißeſte Tag in dieſem Jahre. Wenn man ſich vergegenwärtigt, daß das Wetterhäuschen auf dem Paradeplatz um 7 Uhr abends noch 84 Grad Celſius anzeigte, dann kann man annehmen, daß in der Sonne die Höchſttemperatur weit über 40 Grad betrug. Die Flucht aus dem Häuſermeer ſetzte ſchon in aller Frühe ein. Am Nachmittag iſt das Strandbad doch überfüllt, ſagten ſich Viele. Und ſo wies die populärſte Mannheimer Er⸗ Holungsſtätte in den Vormittagsſtunden eine Beſucherzahl auf, die in dieſer Stärke an normalen Sonntagen erſt am Nachmittag feſtzuſtellen iſt. An der Anlegeſtelle der Dampf⸗ boote ſtanden ſchon in der zehnten Vormittagsſtunde die Badeluſtigen in langer Schlange. Wer ſich bei einer Wande⸗ rung durch den Waldpark am Rheinufer niederließ, konnte beobachten, daß alle Dampf⸗ und Motorboste bis zur zuläſ⸗ ſigen Höchſtgrenze beſetzt waren.. Am Nachmittag wies das Strandbad den ſtärkſten Beſuch ſeit Beſtehen auf. Nach zuverläſſiger Schätzung hatten ſich 2530 000 Perſonen eingefunden. Die Stadt muß anbauen! Das war die all⸗ gemeine Meinung derer, die ſich das Menſchengewimmel be⸗ trachteten. Alle Lebensalter waren vertreten, aber auch alle Kreiſe. In fröhlicher Stimmung tummelte ſich Jung und Alt im Waſſer oder lagerte am Ufer, um ſich von der Sonne recht ſchön braun braten zu laſſen. Stäotiſche Nachrichten Verlängerung der Straßenbahn im Stadtteil Jendenheim Am fetzigen Endpunkt der Straßenbahnlinie in Feuden⸗ Heim müffen, da keine Schleife vorhanden iſt, die Straßen⸗ bahnwagen mit Weichen auf das andere Gleis umgeſetzt wer⸗ den. Dies iſt beſonders zeitraubend, wenn, was zumeiſt der 5 iſt, auch ein Anhängewagen vorhanden iſt. Vor allem zu eiten des Verdichtungsverkehrs ergeben ſich hieraus ſiarke Verzögerungen und Verſpätungen, die ſich für das ganze Netz unliebſam bemerbbar machen. Da die Gleiſe im Gefälle lie⸗ gen, ſind zudem die Rangterbewegungen erſchwert und es be⸗ ſbeht die Gefahr, daß ein Wagen davonläuft. Bei Ver⸗ legung der Gleiſe bis zum Badiſchen Hof und durch Einbau eines Kreuzwechſels läßt ſich in der dort breiten, horizontal gelegenen Straße das Umſetzen der Straßenbahnzüge viel ſchneller und leichter bewerkſtelligen. Es wird deshalb vor⸗ geſchlagen, die Straßenbahnlinie bis zum Badiſchen Hof zu verlängern und hierfür 87 000, zur Verfügung zu ſtellen. Die Länge der neuen Straßenbahnſtrecke beträgt 308 Meter. Mehreinnahmen ſind nicht zu erwarten. Die Anordnung der Straßenbahngleiſe in dem engeren Teil zwiſchen Tal⸗ und Pfalzſtraße iſt ſo gedacht, daß auf der ſüdlichen Seite der Gleiszone eine Fahrſpur für die Fuhrwerke und Kraftwagen frei bleibt. Auf dem breiteren Teil von der Pfalzſtraße bis zum Badiſchen Hof bleibt auf beiden Seiten derGleiszone eine Fahrſpur für die Fahrzeuge zur Verfügung. Es iſt ſpäter beabſichtigt, wenn die Dilsbergerſtraße ausgebaut und die Hauptſtraße zwiſchen Dilsberger⸗ und Pflugſtraße ver⸗ hreitert ſein wird, in Fortführung der neuen Strecke eine Schleife anzulegen in der Dilsberger⸗, Mosbacher⸗, Pflug⸗ und Hauptſtraße, ſo daß ein Umrangieren der Wagen nicht mehr erforderlich ſein wird. Dieſer Plan muß jedoch zurück⸗ geſtellt werden, bis die Möglichkeit zur Ausführung gegeben üſt. Dem Bürgerausſchuß liegt für ſeine nächſte Sitzung der ſtadträtliche Antrag vor, die erforderlichen 87000/ dar⸗ werzinſen und innerhalb 10 Jahren aus der Wirtſchaft zurück⸗ * * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit beging am geſtrigen Sonntag Herr Georg Hinkel, Inhaber der Firma Louis Doerr, mit ſeiner Ehefrau Martha geb. Le Petit, P 6, 1 wohnhaft. — erquickenden Schlaf doch nicht zu denken war. eee Aber auch die geſchloſſenen Babdeanſtalten waren ſchon vormittags ungewöhnlich ſtark beſetzt. Als wir in der zehnten Stunde einen Blick in das Männer⸗ freibad warfen, konnten wir die Wahrnehmung machen, daß nicht mehr viel hineingingen. Bei einer Waſſerwärme von 23 Grad konnten auch die einen Sprung in das naſſe Element wagen, die nicht zu den Stammgäſten gehören. Be⸗ dauerlicherweiſe hat oͤurch die anhaltende Backofenhttze der Baumbeſtand der Anlagen ſehr gelitten. Der Laubfall iſt ungeheuer. Manche Bäume, vor allem die Kaſtanien, ſtehen ſchon nahezu entlaubt da. Wenn man ein Blatt in die Hand nimmt, fällt es auseinander wie Zunder. Die Hitze hat es vollkommen braun gedörrt. Mit der Schön⸗ heit unſerer Anlagen iſt es leider vorbei.. Der Aus ⸗ flugsverkehr war nach bahnamtlicher Mitteilung vor⸗ mittags ſtark, insbeſondere nach Heidelberg und ins Neckar⸗ tal, nachmittags ſchwächer. Der allgemeine Reiſeverkehr ge⸗ ſtaltete ſich mittelſtark, der Stadtverkehr ſchwach. Wie aus⸗ geſtorben waren nachmittags die Straßen. Erſt in den Abend⸗ ſtunden kam Leben in die Kaffeehäuſer und Wirtſchaften, in denen man den Rieſendurſt zu löſchen ſuchte, von dem keiner verſchont blieb. Die Gartenwirtſchaften wieſen bis in die Nacht hinein einen ſtarken Beſuch auf, weil bet der Hitze, die durch keinen erfriſchenden Luftzug gemildert wurde, an 801 Ch. n Brand eines Schuttabladeplatzes. Vermutlich durch Brandſtiftung geriet geſtern vormittag der Schuttabladeplatz Gießen bei den Lanzwerken in Brand. Das Feuer, das altes Seegras, Stroh uſw. vernichtete, wurde durch einen Löſchzug der um.41 Uhr alarmierten Feuerwehr JI mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Schaden iſt nicht entſtanden. * Sein 2 jähriges Dienſtjubiläum feiert am heutigen Montag Oberaufſeher Heinrich Bardelang, wohnhaft in 6, 6, Der Jubilar iſt ſeit 15 Jahren im hieſigen Bezirks⸗ gefängnis im Schloß tätig. Bei 32 Grad Hitze in Heidelberg Der Sommer will ſich vom Winter nicht ſchlagen laſſen. Hatte dieſer ſich ſibiriſche Manieren zugelegt, ſo hält ſich der Sommer an die tropiſchen, wie ſie u. a. im argentiniſchen Chaco an der Tagesordnung ſind. Waſſer und Bergwälder ſollen kühlen. Heidelberg hat ſeinen ſtiliſtierten Neckar, ſeinen Heiligenberg, ſeinen Königſtuhl und noch andere Berge dazu, aber wenn einmal die Queckſilberſäule über 30 Grad im Schat⸗ ten hinaufklimmt, dann wird auch die natürliche Abkühlung problematiſch. Heidelberg ſchwitzt, die Fremden ſchwit⸗ zen und ſelbſt die Profeſſtonsbummler ſchwitzen. Die Statiſtik erſtreckt ſich heute auf alle möglichen Gebiete und vergißt trotz⸗ dem die ergiebigſten. Es wäre doch ſehr wiſſenswert, wie viele Liter Schweiß im Tage vergoſſen werden von den vielen, die den Schloßberg hinaufpilgern, lanugſam, Schritt für Schritt, das naſſe Taſchentuch in der Hand und oft, wenn die Haut zu prall ausgefüllt iſt, ſchwer ſchnaufend und keuchend. Sie hat doch, auch wenn die alten Griechen anderer Meinung waren, etwas für ſich, die ſchlanke Linie, bei 32 Grad Hitze wenig⸗ ſtens. Wie erlöſt fühlt man ſich, wenn man droben iſt, wohl⸗ geborgen im Schotten der alten Mauern und der Bäume, wenn man von der Scheffelterraſſe aus hinunterſchauen kann auf die glaſtenden grauen Dächer der Altſtadt, über denen die Hitze brütet und flimmert. Wie iſts ſo ſtille geworden in der Hauptſtraße, in die beſonders in den Mittagsſtunden die Sonne hineinbrennt, wie wenn ſie es im Akkord hätte! Stille — natürlich relativ genommen. Der Verkehr kennt keine Rückſichten auf Thermometergrade, die vollbeſetzten Autobuſſe und die Auto⸗Taxameter tuten nach wie vor und die Straßen⸗ bahn rollt ihr Tagesquantum ab. Aber das Publikum hat es gar eilig. Es drückt ſich ſoweit es draußen ſein muß, an die Häuſerfronten, möglichſt dort, wo es etwas Schatten an den a. Seite. Nr. 82 Brand in einem Moöbel-Lager Am Samstag abend geriet das in 8 2, 6 im zweiſtöckigen Hinterhaus untergebrachte Möbellager der Fa. Sigmund Klinger in Brand. Die Berufsfeuerwehr wurde um 21,29 Uhr alarmiert. Es iſt als ein Glück zu bezeichnen, daß der Brand nicht ſpäter ausbrach. Wenn alles im Schlafe gelegen hätte, wäre die Gefahr für die Nachbarſchaft groß geweſen. Als ber Löſchzug mit der Motorſpritze am Brandplatz an⸗ langte, hatte ſich das Feuer ſchon bis zum Dach durchgefreſſen. Die Löſchmannſchaft ging gegen das Feuer mit drei Schlauch⸗ leitungen ſo energiſch vor, daß ſte ſchon um 22,54 Uhr wieder einrücken konnte. Der Schaden beträgt etwa 7000 Mk. Möbel und Betten fielen dem Feuer zum Opfer. a 5 * Bubenſtreich. In nächſter Nähe des Ludwigshafener Strandbades vergnügten ſich geſtern vormittag einige halb⸗ wüchſige Burſchen damit, kleinere Steine ins Waſſer zu wer⸗ fen. Dabei traf ein Stein einen 16jährigen Burſchen am linken Auge ſo empfindlich, daß der Badende an das Ufer gebracht und alsdann heimgebracht werden mußte, weil die Umgebung des Auges ſtark anſchwoll. 8 * Ein ſinnlos Betrunkener verſchuldet einen ſchweren Un⸗ fall. Ein ſinnlos Betrunkener verurſachte Samstag nach⸗ mittag vor K 1, Ecke Luiſenring, eine Menſchenanſammlung, indem er häßliche Reden hielt und den Verkehr zu ſthren ſuchte. Einige Radfahrer waren gezwungen, abzuſteigen. Ein Auto mußte wieder zurückfahren und eine ältere Fra wurde von einer Radfahrerin, die ſcheinbar die Herrſchaft über ihr Rad verloren hatte, angefahren und kam ſo ungeſchickt zu Fall, daß ſte einen rechten Oberſchenkelbruch davontrug. Die bewußtlos gewordene Verunglückte wurde nach Feſtſtellung ihrer Perſonalten nach ihrer Wohnung in den H⸗Quadraten gebracht. 75 * Vom Tode des Ertrinkens gerettet. Der 18jährige Kauſmannslehrling Hermann Anderle wurde beim Bader von der Strömung fortgeriſſen und befand ſich in höch Lebensgefahr. Herrn Georg Emil Hartmann gelang unter eigener Lebensgefahr, den Ertrinkenden ans Ufe bringen. Der mutige Retter hatte bereits vor mehreren J. ren einen jungen Mann aus Oggersheim gerettet und ferner einen achtjährigen Knaben aus der Saar unter ſchwerſten Umſtänden herausgeholt. 8 „Bummel“ ſetzt ein wenn auch in temperierter Form, denn auch am Abend ſtrahlen die Mauern die am Tage ausgeſp cherte Hitze aus. Temperiertes Leben überall, nur nicht b Bootz, wo an ſo heißen Tagen halb Heidelberg iſt. Bor iſt es zu verdanken, wenn Heidelberg künftig in dem Le auch Seeſtadt genannt wird. Denn lebhafter kann es au am Strande des Meeres nicht zugehen. Es fehlt nur die Ebb und die Flut, die ja auch die Nordſee vermiſſen läßt, es ſehlen nur die Strandkörbe, es fehlt nur der Sand, in dem die Kin⸗ der Burgen und Schlöſſer hauen, es fehlen alſo immerhin nos etliche Kleinigkeiten zu einem richtigen Seebad, aber das Le ben, das Durcheinanderwirbeln fröhlicher Menſchen, das Plantſchen im Waſſer, auch die Sieſta nach einem Bade fehlt nicht und es fehlt auch nicht der Weiblichkeit die Gelege ſich in ihrem neuen Bademantel bewundern zu laſſen nebenbei ſich an Eis und Kaffee und Schokolade und To zu erquicken. 1 e Dort, wo es nur Wein zu ſchlürfen gibt, ſitzen die We beißer andächtig beiſammen und ſtugen das hohe Lied dem köſtlichen Tropfen, der heuer aus der von der Son wie 1911!“ andre iſt Hekuba und ſelbſt die Frage, ob die Sowjets m lich, um die im Innern gärenden Exploſipgaſe durch das V til eines kriegeriſchen Abenteuers in die Stratoſphäre zu ten, einen Gang mit dem Chinamann wagen wollen ode ſie nur auf gut engliſch bluffen— ſelbſt dieſe Frage fällt die geſamte Politik überhaupt unter den Tiſch. Heide ſchwitzt und badet. Die Sonne aber freut ſich des rei Stillebens, das ſte mit ihren Strahlen geſchaffen, und läch, etwas malitiös, wenn ſie die chineſtſchen Sonnenſchirme Schaufenſtern erhaſchen kann, und erſt gegen Abend wird es n der„Zeil“ der guten Stadt Heidelberg lebendiger. 2E ĩ AAA* N eee . 2 a 2 D Der ſcheint, die beſonders fortſchrittliche Damen über ihren köpfen aufpflanzen. i 22 ziös⸗geiſtvoll und, einem zweiten Hans Sachs gleichend, 7 Deutſchland allen Kulturdingen gegenüber, von der Kultur⸗ für die geiſtige Sinnlichkeit und die ſinnliche Geiſtigkeit des Theaters ſchlechthin und des weiteren für das künſtleriſche Er⸗ leben, das mit dem Komödianten perſönlich verbunden ſei. Thomas Mann bekennt ſich zu dem Geſchlecht, das aus dem Dunklen ins Helle ſtrebt. Er glaubt an die Möglichkeit einer neuen Gemeinſchaftsverbundenheit durch das Theater, dem wie zur Zeit Schillers die gleiche Plattform geblieben ſei, daß „der Menſch des Menſchen bedürfe zu ſeinem großen Ziele“. Rauſchender Beifall zwang Thomas Mann mehrere Male an den Pult. Dort löſte ihn ein Meiſter des Stabes ab, Arthur Bodanzky, der durch ſeine Mitwirkung der Feier den rechten Eingang und Ausklang gab. Glucks Ouvertüre zur„Iphigenie in Aulis“ und Wagners„Meiſter⸗ ſinger“⸗Vorſpiel— welch' glückliche Verſchwiſterung in ſich und mit den Worten der Reden! Das Orcheſter, das Heidel⸗ berger, verſtärkt durch die Mannheimer zu einem Klang⸗ körper von über 80 Mann, folgte der intuitiven Art Bo⸗ danzkys mit begeiſterter Bereitwilligkeit. Namentlich das Wagnerwerk, das vor wenigen Wochen unter der gleichen Führung das Mannheimer Theaterjubiläum einleitete, ergab aus der Vergleichung die überragende Fähigkeit Bodanzkys, mit jedem Orcheſter muſikaliſche Monumente zu errichten. So war der letzte jubelnde C⸗Dur⸗Akkord zugleich die Erbff⸗ nungsfanfare der Schloßſpiele ſelbſt! 5 5*** f Die preisgekrönten Dichter artig: jetzt, wo wir Sokoloff geſehen haben, wiſſen wir auch Fluidum dieſer Verbindung zu Oberon kann nur ein M a nn geben. So iſt uns dieſe liebenswürdigſte aller Shakeſpeare⸗ 88 jährige Rheinheſſe, iſt der Verfaſſer des„Fröhlichen Wein⸗ bergs“, des„Schinderhannes“ und der„Katharina Knie“, Werke, die auch in Mannheim oft und mit viel Erfolg auf⸗ Erlebnis ſchlechthin. Das müßte nicht Guſtav Hartung ſein, münzendes fände! So ſehen wir zahlreiche neue Auseinander⸗ Muſtk. Verſpüren in jeder Szene, faſt in jedem Satz die ausdrücklich hervorhob, in beſonderer Berückſichtigung ſeines Dramas„Haus im Schnakenlochl. Max Mell endlich ſtammt aus Steiermark und gehört dem tupiſchen öſterreichi⸗ gekannt und geſchätzt ſchen Poeſiekreiſe an, der ſeine Wurzeln im Volksleben haften läßt. Der jetzt 46jährige iſt in ſeiner Heimat beſſer And abermals:„Sommernachtstraum⸗ Der„Sommernachtstraum“ auf dem Schloßhof hat ſein eigenes Geſicht. Die Züge, die ihm Guſtav Hartung eingeprägt hat, ſind unverwiſchbar. Individualität und Künſt⸗ lertum bes Einzelnen vermögen vielleicht noch letzte Tiefen auszuloten, aber dieſer Heidelberger„Sommernachtstraum“ iſt eine Tat für ſich, die nirgendswo in der Welt noch einmal begangen werden kann. Und dies um ſo mehr, nachdem das letzte noch zu Vollendende vollbracht worden iſt: die Be⸗ ſetzung des Puck mit einem Mann, obendrein mit einem o prachtvoller Künſtler, wie es Wladimir Sokokoff iſt. Von dieſem gelenkigen und gelehrigen Puck, der auch ſprach⸗ lich kaum noch letzte Wünſche zu erfüllen hat, kann man ein⸗ fach alles verlangen, ſelbſt auf die Bäume zu klettern und unzählige Male im Erdboden zu verſchwinden! Es ift ei jen⸗ erſt, was dem„Sommernachtstraum“ noch fehlte. Daher das Experimentieren mit mehreren Frauen, wie Gerda Müller, Erika von Thellmann u. a. Jede war gut in ihrer Art, jede originell— und doch und doch: das letzte geheimnisvolle ſchen Liebeuswürdigkeiten erſt wahrhaft liebenswert gewor⸗ den, ſo wollen wir ſie auch in Zukunft erhalten und behalten! Sololoff iſt freilich ein neues Erlebnis, aber nicht das der nicht doch noch irgendwo etwas irgendwie neu Auszu⸗ fädelungen allzudichter Gedanken⸗ und Worktfaden in den Hof und Rüpelſzenen, bemerken neue choreographiſche Schat⸗ heben ihrung, hätte, als ihr geſpe f 5 Darſtellern auch Guſtav Hartung umſu⸗ tlerungen und Verbindungen eigener Art zwiſchen Wort und Theaterjubiläum, drücken Fritz Odemar(Flaut)( mannſchaftlich die Hand und erweiſen Ferdinand B es Mannes, der nie zu arbeiten auf⸗ ie künſtleriſche Arbeit Ae n; len noch ſpröde iſt und bleibt, in 10 I nächſt einmal in der Richtung, daß man ſein„Apo auch auf reichsdeutſchen Bühnen aufführt.. a iſt nicht ſeine Schuld. Ehrni Buſels Titania blaß und kraftlos, auch Leny Marenbachs Hel nicht völlig zu befriedigen, wie denn überhaupt diesmal nicht ganz ſo gut abſchneiden, wie in den Jahren. Lediglich Fritta Brod(Hippolyta), deren G allerdings eine koſtümliche Entgleiſung kſt, und Mari veg(Hermia wahren den alten Ruhm, ja, die die ſonſt unvergeßliche Maria Czamska im Ged ſchwinden. Bei den Herren iſt altes und neues gemiſch Heinrich Georges Oberon als eine der S N „Sommernachtstraumes“ iſt heute nichts mehr Wir grüßen Otto Wernicke, deſſen quicklebe g uns tauſendmal lieber iſt als ſein rachitiſcher Shyllock (Squenz) gebührende Referenz. Erwähnen, daß Ludwi derſen, Max Schreck, Robert Thoeren, Er Ferdinand Hart, Michael Raſumuy und Norbe ler ſich zwar unterſchiedlich aber immer im Sinne zen ſich betätigten und winden einen beſonderen E der entzückenden Grazilität Katta Sternas! Ve ſchließlich nicht, daß die Aufführung nicht gelingen konnt Ernſt Matrays zügelnde Hand bei der Choreographi nicht ohne Wilhelm Bachenheimers kundiger der Ernſt Kreneks Muſik zu farbigem Leben erweckte ſie freilich überzeugender als früher zu machen. Hier ebende Aufführ belt würde g recht und billig. Im übrigen: geht hin und verſucht e in dieſer Zauberwelt! N 1 985 1. Seite. Nr. 392 Nene Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 22. Juli 1929 Veranſtaltungen Die Wiener Deutſchmeiſterkapelle, die unter Leitung des Kapell⸗ meiſters Edt Kugler am heutigen Abend in Uniform im Fried⸗ richspark konzertiert, iſt nicht etwa eine unter ſalſcher Flagge ſe⸗ gelnde Kapelle, ſondern ein aus früheren Angehörigen des K. u. K. Infantrte⸗Regiments Nr. 4 Hoch⸗ und Deutſchmeiſter beſetztes Or⸗ cheſter, das unter dem Schutz des Deutſchmeiſterbundes in Wien ſteht. Ein Teil des Erlöſes wird dann auch dem Unterſtützungsſonds des Deutſchmeiſterbundes in Wien überwieſen. Dem Mannheimer Gaſt⸗ ſpiel der beliebten Oeſterreicher wird großes Intereſſe entgegen⸗ gebracht. Die Konzerttage ſind Montag, Dienstag und Mittwoch im Friedrichspark. Mittwoch nachmittag findet ein Sonderkonzert für Familien und Fremde ſtatt. C Aus dem Lande Blitzſchläge Unwetter, die ſich am Freitag entluden, haben in ganz Oberbaden und auch im Elſaß großen Schaden angerichtet. Auch die benachbarte Schweiz iſt nicht verſchont geblieben. Im Elſaß ſchlug der Blitz in das Poſtbüro in Benfeld. Das Gebäude geriet in Brand und wurde teilweiſe zerſtört. Die telephoniſchen und telegraphiſchen Verbindungen mit Straßburg ſind unterbrochen. In Baſel wurden die Ge⸗ witter von ſindflutartigem Regen begleitet. Auf dem Bahn⸗ hofsplatz ſchlug der Blitz in zwei elektriſche Bogenlampen, die ausbrannten. In Buggingen(Baden) ſchlug der Blitz in die elektriſche Transformatorenſtation, ſodaß das ganze Dorf ohne Licht war. Ein Blitz deckte das Dach des Hauſes des Landwirts Georg Fröhlin ab. In vielen Häuſern wur⸗ den die Sicherungen zerſtört.— In den Waldungen der Um⸗ gebung von Müllheim wurden zahlreiche Bäume vom Blitz getroffen und durch den Sturm entwurzelt.— In Lörrach ſchlug der Blitz in das Gebäude der Gießerei Wil⸗ helm Wachrer, in dem ſich eine Uhrenfabrik befindet, ein, riß das Blechdach ab und verurſachte dadurch erheblichen Gebäude⸗ ſchaden. Durch das eindringende Regenwaſſer erlitt auch das Lager erheblichen Schaden. Bluttat aus verſchmähter Liebe * Heidelberg, 21. Juli. Im Stadtteil Wieblingen hat am Samstag nachmittag der 26jährige Kaufmann Hans Sie⸗ her aus verſchmähter Liebe 2 Revolverſchüſſe auf die Toch⸗ ter des Gaſtwirts Gutfleiſch abgegeben und ſich dann ſelbſterſchoſſen. Das junge Mädchen, das lebens⸗ gefährliche Verletzungen davontrug, wurde ins Krankenhaus verbracht. Zwei Opfer des Neckars * Heidelberg, 20. Juli. Geſtern vormittag ertrank der 22 jährige Hch. Bucher aus Rohrbach im Neckar beim Baden. Seine Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Die Sache iſt umſo trauriger, da ſeine Mutter zurzeit in Stuttgart an der Beerdigung ihrer Mutter teilnimmt. Geſtern abend er⸗ trank an der Alten Fährſtelle in Schlierbach ein etwa 25⸗ jähriger Arbeiter beim Baden. Die Leiche konnte bis jetzt noch nicht geborgen werden. Selbſtmordverſuch * Kork, 19. Juli. Der 29 Jahre alte Arbeiter Joſeph Philipp von Atzenbach hielt ſich geſtern nachmittag in ver⸗ ſchiedenen hieſigen Wirtſchaften, zuletzt im„Lamm“ auf. Er nahm ein ziemliches Quantum Bier und Schnaps zu ſich und ließ das elektriſche Klavier ſpielen. Plötzlich hörte man einen kurzen Knall und Philipp ſank zu Boden. Er hatte ſich mit einer Kleinkaliberpiſtole in die Bruſt geſchoſſen. Mit dem Sanitätsauto wurde er ins Kehler Krankenhaus verbracht. Die Verwundungen ſind ſchwer, aber nicht lebens⸗ gefährlich. In ſeinen Kleidern fand ſich ein Abſchieds⸗ brfef an ſeine Eltern, in dem er ſie um Verzeihung bat, wegen ſeiner Tat; aber er ſei nervenkrank und könne keine Arbeit finden, deshalb wolle er aus dieſem Jammertal ſchei⸗ den. Zuletzt war er als Hilfsarbeiter im Renchtal mit Kir⸗ ſchenernten beſchäftigt. N * Säckingen, 19. Juli. Ein in einer Kiesgrube in Kaiſer⸗ augſt beſchäftigter Arbeiter von Säckingen erlitt einen Hitzſchlag, an dem er geſtorbenm iſt. [Pionierdenkmals anzuſprechen. Vollernte im Neckartal st. Aus dem Neckartal, 17. Juli. Durch das feuchtwarme Wetter der letzten Wochen iſt das Getreide nur ſo in die Höhe geſchoſſen. Die drückende Julihitze hat nun bereits die Wintergerſte, die den ſtrengen Winter ſehr gut über⸗ ſtanden hat, zur Reife gebracht. Die erſten Erntewagen fahren in die Dörfer ein, die Erntezeit hat für unſere Landwirte begonnen. Anſchließend werden Raps und Korn geſchnitten, deren Kern bei dieſem heißen Wetter ſchnell hart werden. Die Landwirte können nun die nächſten 10—14 Tage keinen Regen mehr brauchen. Kommt kein Unwetter, dann wird im Neckartal mit einer Vollernte zu rechnen ſein, wie ſchon ſeit langem nicht mehr. Die zweite Schur Klee iſt auch gut nachgewachſen, gleichfalls das Ohmdgras, ſodaß keine Futterknappheit herrſcht. Die Hackfrüchte: Kartoffeln, Rüben, Gemüſe ſtehen gleichfalls gut. Der Tabak hat ſich ſchön ent⸗ wickelt. Viele Obſtbäume hängen ſo v oll, daß die Aeſte geſtützt werden mußten. Die Moſtfäſſer ſind leer. Es darf dieſes Jahr auch wieder mal Obſt geben, damit ſie wieder ge⸗ füllt werden können. Die Kirſchenernte iſt beendet. Der Er⸗ trag war gut. Mannheimer Händler kauften in den letzten Tagen die Kirſchen für 20—27 Mk. für den Zentner auf. Johannisbeeren werden z. Zt. gepflückt. Die„Affäre Herrmann“ zieht weitere Kreiſe * Baden⸗Baden, 20. Juli. Die Affäre des Rechtsanwalts Dr. Herrmann, der ſich bekanntlich nach Veruntreuung großer Beträge das Leben genommen hat, zieht immer wei⸗ tere Kreiſe. In den letzten Tagen nahm die Angelegenheit eine neue Wendung durch die Verhaftung des Bürochefs des Rechtsanwalts Dr. Ernſt Herrmann, Karl Trück, der ſich Unterſchlagungen zuſchulden kommen ließ, die ſich nach den bisherigen Feſtſtellungen auf mehr als 20 000 Mark belaufen. Tödlicher Motorradunfall * Raſtatt, 20. Juli. Geſtern nachmittag ereignete ſich auf der Karlsruherſtraße ein ſchwerer Unfall. Der beim Stadt⸗ bauamt Raſtatt angeſtellte, in Oberweier wohnhafte 38jährige Kanzleiſekretär Auguſtin Treutle war auf dem Wege von ſeiner Mittagspauſe, die er bei ſeiner Familie in Oberweier verbrachte, nach ſeiner Raſtatter Arbeitsſtätte. Von Muggen⸗ ſturm kommend, wollte er an der Federbachbrücke in die Karlsruherſtraße einlenken und fuhr dabei auf ein entgegen⸗ kommendes, die rechte Straßenſeite einhaltendes holländiſches Perſonenauko auf. Treutle ſtürzte von ſeinem Motorrad, wobei er ſchwere Kopfverletzungen(Schädelbrüche) erlitt, denen er heute Nacht im Raſtatter Krankenhauſe erlag. Tagungen Pioniertagung Am Sonntag, den 25. Auguſt findet in Bühl eine Plonier⸗ tagung ſtatt. Der Anlaß bildet die Einweihung des interimi⸗ ſtiſchen Pionierdenkmals auf der Burg Alt Windeck. Der Entwurf ſtammt von Prof. Kaſſubie in Pforzheim und ſtellt einen Pionier dar, der geſtützt auf einen Anker und bewehrt mit einem Stahlhelm von der Höhe des Windeckturmes hinüberblickt nach der früheren Garniſon, nach Kehl und nach dem Rhein. Das Pro⸗ jekt, das jetzt in Ausführung begriffen iſt, desgleichen die Wahl des Platzes ſind als ganz glänzende Löſungen des längſt geplanten Die Burg Windeck und die Stadt Bühl wird dadurch wiederum um ein weiteres Denkmal, um das 7. Denkmal früherer benachbarter Regimenter bereichert. Deutſch⸗Evangeliſcher Frauenbund Zu dem Dreiklang: Deutſch, Evangeliſch, Frau vereinigen ſich die Themen der Hauptvorträge auf der bevorſtehenden 16. General⸗ verſamlung des Deutſch⸗Evangeliſchen Frauenbundes, die vom 18. bis 23. September in Marburg a. d. L. ſtattfinden ſoll. Geheimrat Dr. v. Dryander, M. d.., hat das Thema:„Grenz⸗ und Aus⸗ landsdeutſchtum“ übernommen, Vertreterinnen aus Danzig, Saar⸗ brücken, Oeſterreich und Siebenbürgen werden aus eigenem Erleben Eindrücke vermitteln von der Not deutſchem Volkstums in ſeiner durch Verſailles bedingten äußeren Zerriſſenheit. Zu dieſem„Deut⸗ ſchen Abend“ geſellt ſich als 2. Hauptton der öffentliche Vortrag von Univerſitätsprofeſſor Dr. Koepp⸗Greifswald über: Spannungen zwiſchen modernem Leben und evangeliſchem Chriſtentum. Gegen⸗ über der zunehmenden Gleichgültigkeit, ja, dem bewußten Kampf gegen die auf das Chriſtentum ſich gründende Lebensauffaſſung tut es not, daß ſich eine evangeliſche Gemeinſchaft beſinnt auf die Span⸗ nungen, die heute mehr 1 22 N denn je in dem Wort ausgedrückt find: in der Welt, aber nicht von der Welt zu ſein. In dem dritten Haupte vortrag wird Frau Stadtoberinſpektor Friede Rothig⸗Hannover üben die Auswirkungen des Geſetzes zur Bekämpfung der Geſchlechts⸗ krankheiten ſprechen. An dem Zuſtandekommen dieſes Geſetzes hat die Führerin des Deutfſ vangeliſchen Frauenbundes, Paula Müller⸗Otfried, M. d.., als Vorſitzende des Bevölkerungspolitiſchen Ausſchuſſes ſeinerzeit hervorragenden Anteil genommen. So fügt ſich zu Deutſch⸗Evangeliſch als Drittes ein Ausſchnitt aus der Arbeit verantwortungsbewußter Frauen zum Beſten ihrer Mitſchweſtern. H. W. Aus den Rundfunk⸗Programmen Montag, 22. Juli Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 1695) 20.30 Uhr: Uebertragung von Warſchau: Internationaler Pro⸗ grammaustauſch, anſchließend Tanzmuſik. Breslau(Welle 258) 20.10 Uhr: Serenaden, 21.10 Uhr: Gedenk⸗ blatt für Detiev von Liliencron. Frankfurt(Welle 390) 12.30 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.15 Uhr; Von Stuttgart: Konzert, 20.45 Uhr: Von Kaſſel: Alte Streich⸗ muſik, 21.45 Uhr: Schallplattenkonzert. Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Zweites Bremer Hanſeaten⸗Kon⸗ zert, anſchließend Tanzmuſik. Königsberg(Welle 276) 20 Uhr: Origintal⸗Lautenmuſik aus dem 17. Jahrhundert auf der 24ſeitigen alten Laute, 22.30 Uhr: Konz. Langenberg(Welle 473) 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 17.35 Uhr: Veſperkonzert, 20 Uhr: Abendkonzert, anſchließend Konzertüber⸗ tragung aus dem Kaffee Corſo. Leipzig(Welle 259) 20 Uhr: Aus der Violinliteratur, 21 Uhr Zum 20. Todestag Detiev von Lilienerons, anſchl. Tanzmuſik. München(Welle 533), Kaiſerslautern(Welle 270) 12.30 Uhr: Schallplattenkonzert, 16 Uhr: Unterhaltungskonzert, 19.30 Uhr: Unterhaltungskonzert, 20.30 Uhr: Liederſtunde Hans Hermann Niſſen, 21.15 Uhr: Konzertſtunde. Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.18 uhr: Nachmittagskonzert, 20.15 Uhr: Aus W. A. Mozarts Lebens⸗ werk, 22.45 Uhr: Von Freiburg: Unterhaltungskonzert. Ausländiſche Sender Bern(Welle 403) 20.35 Uhr: Konzert, 21.20 Uhr: Chor⸗ und Orcheſterkonzert. Budapeſt(Welle 550) 20.30 Uhr: Uebertragung von Warſchauz Konzert, anſchließend Zigeunerkonzert. Daventry(Welle 399) 20.30 Uhr: Abendkonzert, 22.15 Uhr: Tanz. Mailand(Welle 501) 5 0 20.35 Uhr: Operettenübertragung. Paris(Welle 1725) 20.15 Uhr: Abendkonzert und oͤramat. Szenen. Wien(Welle 517) 20 Uhr: Geſangsvorträge, 20.30 Uhr: Ueber tragung von Warſchau. Zürich(Welle 459) 20 Uhr: Kinder in Not, 21 Uhr: Von Bern: Wiener Trio⸗Vereinigung. Hadio-Speziahaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Wir können Ihnen nur immer wiederholen, laſſen Sie Ihre Lautſprecher aufmagnetiſieren, wenn Sie nicht mehr zufrieden⸗ ſtellend arbeiten. Die Ausgabe iſt gering und ſie arbeiten dann wieder wie neu. Schluß des redaktionellen Teils nicht kurzweg eine Flaſche Waffer; wenn Sie ein wirklich gutes, natürliches Mineralwafler trinken wollen, dann fordern Sie ausdrücklich Laſſen Sie ſich kein anderes Waſſer voxfſetzen als K. F. Qu.! Wilhelm Müller jun., U 4, 25 Fernsprecher 21686 Hefter Rixius G. m. b. H. Ferasprecher 267 96 und 97 Die gold'ne Meiſterin Operettengaſtſpiele des Augsburger Stadttheaters Vom Mannheimer Roſengarten aus trat der„Fidele Bauer“ ſeinen Siegeszug über alle Operettenbühnen an. Leo Fall dirigierte ſein Werk, mit dem er ſeinen Ruf als einer der melodiereichſten Meiſter der Wiener Operette begründete, ſelbſt. Es iſt heute noch rührend zu leſen, was einer von Falls literariſchen Mitarbeitern, der Librettiſt Viktor Leon, aus ſeinen Erinnerungen mitteilt, wie viele Hinderniſſe ſich der Uraufführung in den Weg ſtellten und wie der Erfolg dem Komponiſten eine Rettung aus ſchwerer familiärer und ſonſtiger Not bedeutete. Es war eine Anknüpfung an beſte und glorreichſte Roſen⸗ garten⸗Tradition, als Intendant Karl Luſtig⸗Prean die Er⸗ öffnungsvorſtellung dazu benützte, um einem anderen Meiſter der heiteren Muſe eine wohlverdiente Ehrung zu bereiten. Edmund Eysler, der Schöpfer des„Bruder Straubinger“ und des„Lachenden Ehemanns“, der das Walzerlied„Küſſen iſt keine Sünd“ und das bekannte„Weinlied“ erſonnen hat, ver⸗ mochte es nicht wie andere geſchäftstüchtige Kollegen, ſich den Modeſtrömungen der Niggertänze und der Tanzevolutionen um jeden Preis anzupaſſen. Ihm ſtand ſolide Mache höher als das Erfaſſen der Konjunktur. Erſt als„Bruder Strau⸗ binger“ ſich anſchickte, ſeinen 25. Geburtstag zu feiern, entſann man ſich eines kleinen Mannes mit einem mächtigen Muſiker⸗ haupt, der doch einige Verdienſte um die echte(nicht verjazzte) Operette aufzuweiſen hatte. Julius Brammer und Alfred Grünwald, die Librettiſten des„Lachenden Ehemannes“, taten ſich zuſammen und ſchrieben ein Textbuch, das Edmund Eys⸗ ler Gelegenheit gab, ſich von ſeiner beſten Seite zu zeigen. Eysler ſchrieb denn auch wieder eine Muſtk, die die Linie ſeiner beſten Werke hinſichtlich ſolider Kompoſitionsweiſe fort⸗ führt und in der die alte Walzerſeligkeit neu auflebt Man ſieht, der gute alte Walzer iſt halt doch nicht umzubringen und entfaltet immer noch ſeinen Zauber. Gehen wir ein wenig auf Einzelheiten der Handlung ein „Wiener Operette“ iſt der offizielle Untertitel des Lihrettos der Herren Brammer und Grünwald. Das heißt: nicht nur von Kalbsbruſt und Schweinshaxel und Bratſpieß iſt dauernd die Rede, ſondern auch von ernſter Arbeit und Handwerk mit goldenem Boden. Wohl iſt Margarete eine reiche, bildhübſche und lebensluſtige Goldſchmiedswitwe, deren Ruf weft über Wien nach Italien gedrungen iſt, aber im Hauſe und in der 5 5 W erkſtatt duldet ſie keine Schlamperei, ſondern dringt auf ge⸗ diegene Arbeit und Reſpekt vor der Meiſterin. Das muß auch Chriſtian, ein ebenſo geſchickter als hübſcher Goldſchmiedgeſelle Den Leiſtungen des erſten Aktes nach zu ſchließen, hatte man das Bild einer recht tüchtigen, unter ſtrammer muſikali⸗ ſcher Leitung des mit Umſicht und rühmenswerter Verve diri⸗ erfahren, der in Italien das Handwerk veredeln lernte, und es gierenden Georg Pipping vor ſich. Die größte Ueberraſchung in Wien mit echter Kunſt und Geſchmack verbinden will. Den Weg zum Herzen der goldenen Meiſterin ſtellt er ſich ein wenig leicht vor. Kleine Abenteuer ſcheinen ihm den Weg zu ebnen, doch treten unwillkommene Nebenbuhler, unter an⸗ deren ein angeblich märchenhaft reicher(leider ziemlich ver⸗ trottelter) Graf von Greifenſtein, recht hinderlich in den Weg. Das unvermeidliche Kataſtrophenfinale des zweiten Aktes be⸗ ſchert dem hübſchen Geſellen und der Meiſterin der Liebe Leid in reichſtem Maß. Ganz Wien pilgert gerne zum Stiftsgarten von Kloſter⸗ neuburg bei Wien, um ſich bei einem mit Weisheit und aller⸗ hand lateiniſchen Sprücheln, z. B. von der„nackerten Wahr⸗ heit(in nuda veritas) geladenen Kloſterbruder in allerhand Röten Rats zu erholen; der weniger durch den verhexten Stuhl als durch geſchickte und den Gefragten recht unvor⸗ bereitet treffende Fragen die lauterſte Wahrheit erfährt. Nicht nur Meiſterin und Chriſtian finden dort Befreiung von ihren Herzensnöten und den Weg in den Eheſtand(dank des Diplo⸗ maten unter der Soutane) ſondern auch Ritter Fridolin von Gumpendorff, der der ziemlich bejahrten Haushälterin Port⸗ ſchunkula das Heiraten verſprochen hat und ſein Verſprechen einhalten muß. erlebte das trotz der afrikaniſchen Gluthitze recht zahlreich erſchtenene Publikum zu Beginn des zweiten Aktes, als ſich ein kleiner Mann mit weißer Mähne durch die Reihen der Muſiker durchſchiebt und aus Pult tritt. Edmund Eysler der Komponiſt dirigiert mit jugendlichem Feuer die Zwiſchen⸗ muſik und läßt ſich, durch den rauſchenden Applaus bewogen, immer wieder zu Wiederholungen herbei. Rührend war der Anblick des Komponiſten im Silberhaar, der den Mode⸗ ſtrömungen einer verniggerten Revuekompoſition trotzend, der ſoliden Kompoſitionsart treu blieb und ſich in ſeinem Glauben an die ſchöne Wiener Operette nicht beirren ließ. Unwillkür⸗ lich ſtieg die Erinnerung an manchen anderen im äußeren Gehaben kindlichen Meiſter auf, dem die Stürme des Beifalls viel zu ſelten zu teil wurden. Die verantwortungsvolle Lei⸗ tung der Geſangsnummern übernahm wieder Pipping, der Mann der gereiften Praxis und der ruhigen Nerven. Ein Sonderlob für die Organiſation der Gaſtſpiele und das mutige Eintreten für Eysler verdient Intendant Karl Luſtig⸗Prean. Vor Jahresfriſt, gelegentlich der 800⸗Jahr⸗ Feier der Stadt Graz, iſt in dieſem Blatte der Aufgabe ge⸗ dacht worden, die Graz als der am weiteſten nach Süden vor⸗ geſchobene Hort deutſcher Kultur im Laufe der Geſchichte zu Geſpielt und geſungen wurde ſehr flott und vornehm. Die Hauptdarſteller ſind aus Wiener Schule hervorgegangen und durch Wiener Schule hindurchgegangen. Es gibt auch ſchöne Stimmen zu hören, die ſogar verwöhnten Anſprüchen ſtand⸗ halten. Annie Sieburg ſpielte und ſang die Goldſchmieds⸗ witwe mit allem Charme, der von einer echten Wiener Bürgersfrau ausgeht, Edwin Engliſch als Chriſtian beſticht nicht nur durch ein einnehmendes Aeußere, ſondern durch glänzende Stimmittel. Als Sänger mit gutem Material und ſehr geſchickter Schauſpieler präſentierte ſich Alexander Sunko, der verantwortlich für die Spielleitung zeichnete. Ehrenvolle Erwähnung verdienen ferner vollauf die Comteſſa Giuletta der Liefl Graß(recht ſchmiſſig hingelegt), dann die trefflich gezeichnete Portſchunkula der Thereſe Wald, den mit köſtlichem Humor verkörperten Graf Jaromir von Ernſt Duſch y, den biedern Altgeſell von Marner und den allzu queckſibbrigen Lehrbuben von Franzi Sitter, ſo haben wir die beſten Leiſtungen des namen reichen Perſonenberzeichniſſes aufgezählt. 5 nach Augsburg ziehen ließ. erfüllen hatte. Steiermark und ſeine Hauptſtadt Graz find durch den Frieden von S. Germain durch die gewaltſame Ab⸗ trennung der fruchtbarſten Landſtriche beſonders hart getrof⸗ ſen worden und eine mittelbare Folge der dadurch bedingten wirtſchaftlichen Hemmungen war eine Einſchränkung des einſt ſo blühenden Theaters von Graz, einer der erſten Opern⸗ bühnen, die ſich rückhaltlos zu Richard Wagner bekannt hat. Luſtig⸗Prean hat den Opernbetrieb in Graz wieder in die Wege geleitet und ſich als organiſatoriſch ungemein befähigter Theaterleiter erwieſen, ſo daß man ihn von Graz ſehr ungern Nun hat er die Leitung der Operetten⸗Feſtſpiele im Roſengarten in die Hand genommen und mit welch erfreulichem Erfolg, das zeigt der Anklang der erſten Vorſtellung, die ſolchen Beifall fand, daß ſie ſich bis knapp vor Mitternacht hinzog. Mit Recht zog man neben den Trägern der Hauptpartien auch Eysler und den tüchtigen Organiſator Luſtig⸗Prean, dem wir für den weiteren Verlauf der Gaſtſpiele viel Glück wünſchen, auf die Bühne. 5 5 Dr. Th. 3 I N. r A N NA AT 1 ſtützen ſollen. lage des Verbandes widerſpiegelt. etwas eindämmt mit der Begrundung. Montag, den 22. Furt 1929 . Seite. Nr. 22 e Verbandstag des G. Der Süddeutſche Fußball- und Leichtathlettk⸗Ve d Wiähriger Unterbrechung für 8 12 E e en ies jährigen Verbandstag wieder einmal nach Mannheim ein⸗ berufen. Die Verbandstage, die das Spiegelbild der Tätigkeit einer rund 315 000 Mitglieder umfaffenden Sportorganiſation abgeben ſind trotz ihrer ziemlich gleichbleibenden Phyſtognomie immer lehr⸗ reich und intereſſant. Wenn trotz bes mannigfach wieder angehäuften Zündſtoffes in der immer wiezer aufflackernden und faſt ſtändig das Primat führenden Spielſzemfrage, der Mannheimer Ver⸗ bandstag nicht die Gezattlerladung von Darmſtadt, Ulm 1 und 2, Würzburg, Mainz zer Karlsruhe hatte, ſo bedeutete auch er eine Etappe auf dem Jahrzehnte umfaſſenden Eutwicklungsgang des Verbandes. ie vom Verbandsvorſitzenden Kartini⸗Nürn⸗ berg am Samstag vormittag 710 Uhr eröffnete Tagung im Nibelungenſaal des Roſengartens hatte folgendes Ta⸗ gungsprogramm zu erledigen: a 5 15 Jahresbericht. 2. Rechnungsablage, Bericht der Kaſſenprüfer. 8. Entlastung der am Verbandstag gewählten Behörden. 4. Satzungs⸗ änderungen. 5. Erledigung von Anträgen. 6. Ortswahl des nächſten Verbandstags. 7. Neuwahlen. 8. Verſchtebenes. 8 Vorweg muß vor allem der Stadt Mann heim gedankt wer⸗ den, die den prächtigen Nibelungenſaal in tadellos abgeſtimmter Großzügigkeit geſchmückt und namentlich die Empore in einen wah⸗ ren Lorbeerhain verwandelt hatte. Weiter wurde einmütig an⸗ erkannt, daß ſämtliche Sporteln von der Stadt erlaſſen waren. Auch die Billigkeit des Mannheimer Tagungsprogramms nebſt Verbands⸗ abzeichen(50 Pfg.) mit der Berechtigung, ſämtliche Veranſtaltungen aus Anlaß der Tagung unentgeltlich zu beſuchen, fand allgemeine Zuſtimmung. Sp wird Mannheim einen ganz hervorragenden Platz in der Erinnerung der Tagungsteilnehmer für immer einnehmen. . Verbandsvorſitzender Kartini⸗Nürnberg bewillkommnet in erſter Linie den Herrn Oberbürgermeiſter Dr. He i meri ch⸗Mannheim als Vertreter der Stadt. Gedenkt dann der ſeſt dem letzten Verbandstag entſchlummerten verdienſtvollen Männer des ſüddeutſchen und deutſchen Fußballſports, die durch Er⸗ heben von den Sitzen geehrt werden. a Herr Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich Aberbringt die beſten Wünſche der Stadt zur Tagung. Er anerkennt die gewaltige Entwicklung des Fußballſports, der auch im ſtädti⸗ ſch en Stadion eine bleibende Stätte ſeiner Tätigkeit gefunden und erinnert an die impoſante Großveranſtaltung des Länderſpiels Deutſchland—Schweiz im verfloſſenen Frühjahr. Außer⸗ ordentlichen Beifall finden ſeine Worte. Nachdem der Verbands⸗ vorſitzende dem Oberbürgermeiſter für ſeine Wünſche und Begrit⸗ zung gedankt und nachdem Herr Schwab(BfR⸗Mannheim) im Namen des vorbereitenden Ortsausſchuſſes gleichfalls in knappen Worten die Gäſte begrüßt, wird in die Abwicklung des umfaſſenden Tagungsprogramms eingetreten. b Schwab(VfR⸗ Mannheim) eröffnet die Diskuſſion als Sprecher der Vereine zum Punkt 1, Jahresbericht. Er kritiſiert die finanzielle Lage des Verban⸗ des unter Berückſichtigung von 40 000 Mk. ausſtehenden Beitragsgel⸗ dern, er bemängelt Zuſtände des Verbandsjugendheims, zieht das Verbandsgericht mit in die Betrachtung, verlangt ſtrenge Einhaltung des genehmigten Haushaltungsplans, frühere Zuſtellung des Jah⸗ resberichts und kommt auf den Antrag des Verbandsvorſtandes betr. Deckung des letztjährigen Verbandsdefizits von 50 000 Mk. und einer Bankſchuld von 30 000 Mk. Seine Kritik gipfelt darin, daß es un⸗ möglich ſei, von den Vereinen die Deckung dieſer ſchweren Belaſtung zu erwarten und verlangt, daß im Verband eben Abſtriche an nicht immer zu verantwortenden Ausgaben(3. B. große Baulichkeiten) vorzunehmen. Er bemängelt auch die ſummariſche Anführung von Ausgabenpoſten, die nachzuprüfen dem Verbandstag nicht möglich ſet. Der Sprecher gipfelt darin, daß ſämtliche Einnahmen, ſämtliche Ausgaben in den Poſten des Haushaltungsplans detailliert an⸗ geführt werden und alle Ausgaben, die über den Voranſchlag des letzten Jahres hinausgehen, zurückzuweiſen. Vor allem ſei eine wei⸗ tere Belaſtung der Vereine ausgeſchloſſen. i Auch Landauer⸗München geht in noch verſchärfter Weiſe auf den ſchweren Schatten des Ver⸗ bandsdefizits ein und geißelt als Miturheber der kritiſchen Lage einzelner Verbände das Gebaren des D. F.., der die Verbände in geradezu un verantwortlicher Weiſe zur Begleichung ſeiner finan⸗ tellen Bedürfniſſe heranzieht. Vor allem müßte die unhaltbare Kopfſteuer der Verbände fallen, da der D. F. B. genügende Ein⸗ nahmen aus den Länderſpielen, den Bundespokalſpielen und vor allem den Deutſchen Endſpielen bezieht. Als traurigſtes Kapitel bezeichnet er dieſe Schlußſpiele der Deutſchen Meiſterſchaft, bei denen die teilnehmenden Vereine geradezu lächerliche Almoſen aus den rieſigen Einnahmen erhielten und dazu unter der will⸗ kürlichen Anſetzung der Spiele, die nur nach dem Geldpunkt vorgenommen werden, anſtatt auf neutralen Plätzen vor ſich zu gehen. Er reſümiert ſeine Forderung: Abſchaf⸗ fung der Kopfſteuer der Verbände an den D. F..; im Gegenteil ſei ein Zuſchuß des D. F. B. an die einzelnen Landesverbände als eigentliche Träger der D. F..⸗Einnahmen zu verlangen. Endlich mal mit dem D. F. B. Fraktur geſprochen, dann ſehen wir auch eine Beſſerung der Lage unſeres Verbandes.(Starker Beifall.) Die weiteren Sprecher können zu den beiden vorhergehenden treffenden Ausführungen nichts weſentliches hinzufügen. 5 Schlemmer⸗Saabrücken findet dann gleichfalls ſcharfe Worte gegen die Bedrückung des ſaarländiſchen Sports durch die franzöſiſche Regierungs⸗ kommiſſton, die durch den deutſchen Vertreter in der Regierungs⸗ kommiſſion, Coß mann, keine eigentliche Gegenwirkung findet. Er beantragt, daß die Belobigung dieſes ſaarländiſchen Vertreters im Jahresbericht des Verbandes geſtrichen wird, da ſie den wirk⸗ lichen Tatſachen nicht entſpricht.(Beifall.) Bender⸗Viernheim beantragt in erſter Linie den beabſichtigten Abſchluß eines Kartell⸗ vertrages mit der Da. noch ein Jahr zurückzuſtellen. Er moniert auch wie ſeither als Vertreter der unteren Klaſſen gegen das heutige Stimmrecht, das nach dem Geldbeutel der Vereine ginge, wie auch gegen die unangebrachte Belaſtung der kleinen Vereine. Seine weite⸗ ren Einſtellungen gegen das Finanz⸗Abrechnungsgebaren des Ver⸗ bandes bringen gegenüber den Vorrednern im weſentlichen nichts Neues. Einzelne Detaillterungen betr. Einnahmen sind aber immer⸗ hin überraſchend. Er ſummiert eine Fehlbuchung von 110 000% in den Verbandseinnahmen(?) Er faßt zuſammen: die Geſtellung eines 0 rungen des Herrn Dr. Schricker als Vertreter des DB. bereits erledigt. Ein Antraa auf Teilung der Spielſperre im Sommer wird zurückgezogen. 0 0 Auch der Antrag des Vf. Neckarau, eine Kommiſſton zur Konſorttums aus Bank⸗ und Wirtſchaftskreiſen, die den Verbands⸗ ſchatzmeiſter in kaufmänniſcher Führung der Kaſſengeſchäfte unter⸗ Leider ſind Art und Ton Benders von weit nicht ent⸗ ſprechendem Niveau. Alle weiteren Ausführungen zum Jahresbericht, ſo auch die von 5 i Röhnert⸗Mannheim 2 laſſen immer wieder den Schrei der diesjährigen Finanznot der Ver⸗ eine durchbrechen, die ſich auch in der heurigen finanziellen Geſamt⸗ 8 Direktor Mejers⸗Fraukfurt iſt der erſte, der vernünftigerweiſe die an ſich ja berechtigten Kritiken 75 daß dem Verbandsvorſtand e der Tagung poſitive Vorſchläge age gemacht werden müßten, da 5 B. L. B. f [Orts wahl des nächſten Verbandstags, bringt Nürn⸗ hierfür auch wunſchgemäß angenommen. Roſengarten hellt die Widerſprüche von Bender ⸗Viernheim auf, der von Sparen predigt und dabei den Vorſchlag brachte, ein weiteres Konſortium betr. der Finanzführung des Verbandes einzuführen. Er appelliert an den Sportsgeiſt der Vereine, die schwere Arbeit des Verbandsvor⸗ ſtandes nicht zu verkennen und in den Vereinen ſelbſt mit der Aufbauarbeit zu beginnen und ſo den Weg fürs Ganze zu weiſen. Dr. Schregle⸗Nürnberg gibt noch einmal das Grundecho der Vorredner in rethoriſch meiſter⸗ hafter Weiſe wieder und unterſtreicht zum Schluß nochmals die For⸗ derung an den DFB. um Zuſchüſſe zumal, in erſter Linie der ſüd⸗ deutſche Verband, das Hauptatriebrad für die Repräſentatipſpiele und ſomit eines großen Teils der DF.⸗Einnahmen ſet. Damit ſchließt in der Hauptſache die kritiſche Ausſprache über den Jahresbericht nach einer Dauer von vollen drei Stunden.. ö Dr. Schricker⸗Karlsruhe als dritter Vorſitzender des DB. und gleichzeitiger Vertreter des ſüddeutſchen Verbandes daſelbſt, wendet ſich gegen die ſcharfe Kritik am Dey B. nicht um ihn zu ſchützen, ſondern die einzelnen Kritiken einzudümmen und gewiſſe Aufklärungen zu geben. Es gelingt dem Redner in manchen Punkten nüchternere Anſchauungen zu wecken, aber ſchon das Zugeſtändnis, daß die Finanzen des DB. günſtig ſtehen(trotz der wirtſchaftlichen ſchweren Depreſſion) zeigt, daß in normaleren Jahren unbedingt vom DB. etwas Fühlbares für die Verbände geleiſtet werden kann! Redner gibt auch den offiziellen Auf⸗ trag des D§ B. bekannt, daß er garnichts dagegen hat, ein erweitertes Bundes Parlament ins Leben zu rufen und dadurch die Wirk⸗ ſamkeit der Verbandsvertretungen im De B. weſentlich zu erhöhen. (Das ſollten ſich die Verbände nicht entgehen laſſen. Der Bericht⸗ erſtatter.] Dr. Schricker gibt die berechtigten Beſchwerden der großen Vereine gegenüber dem DB im Prinzip zu. Er beleuchtet auch die Schwierigkeiten des Kampfes innerhalb des DB. inbetreff der heiß umkämpften Zulaſſung der Spiele mit Profeſſionalmannſchaften und ſagt zu, in dieſer Hinſicht alles zu tun, was in ſeinen Kräften als Vertreter des ſüddeutſchen Verbandes ſteht, eine weitere Lockerung der betreffenden Beſtimmungen zu erreichen.(Beſfall.) Dr. Naßbach⸗Wiesbaden als Schatzmeiſter des Verbandes nimmt Stellung gegen die reichliche und ſcharfe Kritik der Vereinsvertreter und betont, daß er alles nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen unternommen habe. Er warnt haupt⸗ ſächlich vor dem Ausbau der Fonds zu Unterſtützungszwecken(Zu⸗ ſchüſſe zu Platzanlagen uſw.), denn das Beiſpiel des Reiches mit ſeinen verfahreneren ſoztalen Ausgaben zeige deutlich, wohin ein ſolcher Ausbau führe. Erſchwerend wirkten auch die Ausſtände (40 000) an Beitragsgeldern der Vereine. Er zeigt ſomit die Ver⸗ kettung der ganzen wirtſchaftlichen Lage auf, was als nicht unwirkſam bezeichnet werden muß. Auch der Verband brauche ſeine ſtatuten⸗ mäßig bewilligten Gelder, um einwandfrei arbeiten zu können. Auch die Vereine ſollten ihre Ausgaben z. B. in Punkt Reklame uſw. ein⸗ Prennfrage des Spielſyſtems wieder ins Rollen und da nach den Verbandsfatzungen zur Au⸗ ſchneidung der Spielſyſtemfrage zwei Drittel Stimmenmehrheit er⸗ forderlich iſt, wird im Intereſſe der einwandfreien Abſtimmung in der wichtigen Angelegenheit zur ſchriftlichen Abſtimmung geſchritten. Bon den rund 2000 Vereinen des Verbandes waren 312 Vereine mit 3173 Stimmen verkretlen. Alſo nur ein Bruchteil, in den aller⸗ dings die wohl reſtlos vertretenen großen Vereine eingeſchloſſen waren. Und hieraus ſchon kounte man die Ablehnung der Debatte über das Spielſyſtem im Voraus kalkulieren. Die Abſtimmung er⸗ gab bei 3147 abgegebenn Stimmen und 44 ungültigen Stimmen 827 mit j a, und 2276 mit nein. Damit war die Eröffnung der Spiel⸗ ſyſtemdebatte erledigt. 5 Es bleibt alſo beim derzeitigen Spielſyſtem Die weiteren Antrüge, überwiegend verwaltungstechniſchen In⸗ halts, werden verhältnismäßig raſch abgewickelt und muß allerdings der engere V. V. mitunter einige Niederlagen einſtecken(Gautagun⸗ gen, Aelteſtenrat), wobei Tu ſſch⸗München als bayeriſcher Bezirks⸗ vorſitzender in ſympathiſcher Weiſe eine Lanze für die Intereſſen der kleinen Vereine bricht. Anträge zur Unfallverſicherung für verunglückte Spieler rollen die Unzulänglichkeit der Zuſchüſſe der Verbandszuſchußkaſſe auf, die in eine Unfallkaſſe verwandelt werden ſoll; ein Problem von großer Bedeutung, das zur baldigen Löſung dem V. V. als Material bis zum nächſten Verbandstag über⸗ wieſen wird. Es ſind hier außerordentliche Schwierigkeiten zu überwinden, das ergeben die Erläuterungen des Schatzmeiſters Dr. Raßbach. Ein gangbarer Weg liegt wohl in dem Angebot einer erſten deutſchen Verſicherungsgeſellſchaft, die bereit iſt, eine Verſiche⸗ rung gegen eine Jahreskopfſteuer von 1/ pro Verbandsmitglied (alſo etwa 320 000%) zu übernehmen, die aber nicht auf privatem Wege durch die Vereine, ſondern durch eine Zwangs v erſiche⸗ rung von ſeiten des Verbandes zu bewerkſtelligen wäre. Eine probeweiſe Abſtimmug über die Beibehaltung der derzeitigen Ver⸗ bands⸗Zuſchußkaſſe ergibt vorläufige Beibehaltung dieſer Einrich⸗ tung. Der V. V. bringt zum nächſten Verbandstag Anregung und Material zur Sache. Betr. der Erweiterung der Befugniſſe des Aelteſten rates bzw. ſeiner Beibehaltung, wird die Abſtim⸗ mung auf den ſpäten Abend verſchoben und eine Pauſe bis 9 Uhr eingefügt. Die Weiterführung behandelt den Dringlichkeitsantrag, den Aelteſtenrat abzuſchaffen, wobei v. Bohlen⸗Halbach⸗Baden⸗Baden ſcharf dieſe erſt neugeſchaffene Konſtitution ins Feuer nimmt und deren Ueberflüſſigkeit darlegt. reöner zogen an dieſem Strang und nur Landauer⸗München wie auch ein Nachredner betonten, daß es zu bedauern iſt, daß man am vorigen Verbandstag verdienten, im Dienſt des Verbandes grau gewordenen Männern eine ſaſt ausſichtsloſe Aufgabe aufbürdete und einen gewiß bitteren Abgang dieſer Pioniere der Bewegung heraufbeſchwörte. Dieſe Abſtimmung ergibt die Abſchaffung des Aelteſten rates. 5.. Eine beantragte Reſolutivn bes.C. Bayern ⸗ München, vertreten durch Landauer, den V. B. dafür feſtzulegen, beim Di B. mit aller Macht die Aufhebung der Sperre gegen die Profeſſional⸗ vereine durchzuſetzen, iſt mit den oben ſchon abgegebenen Verſiche⸗ Die Jullſperre wird beibehalten. Herbeiführung einheitlicher Rechtſprechung im Verband zu bilden, verfällt der Ablehnung, nachdem prinzipiell die Berechtigung der Beſchwerdeausführung(Schiffhauer] vom Vertreter des Verbands⸗ gerichts anerkannt worden. Der Antrag der Saar vertreter, als Notgemeinſchaft Städteſpiele zu organiſieren, wird in Berück⸗ ſichtigung der ſnortlich bedrängten Gebiete angenommen. Punkt 6, berg in Vorſchlag und wird unter Einſetzung des Vorſitzenden Der wichtige Punkt Haushaltsplan Auch die Ausführungen der Vor⸗ Das Wichtigste vom Sonntagsſport Neue Höchſtleiſtungen bei den deutſchen Leichtathletik⸗ Meiſterſchaften.. 1 * 8 Ehrenvolle Niederlage Deutſchlands im Davispokalkampf. *. Nürnberger Club ſcheitert vor dem Ziel— Hertha ges winnt:2. 5 0 * Amicitia in Mainz in Hochform. 5 1 0 Belgien ſchlägt Deutſchland im Waſſerball:2. 7 *.* ex in glänzender Manier. ſchränken.(2) Er weiſt nach weiteren ſachlichen Ausführungen die Kritik am Finanzbericht zurück. Namentlich die Tonart des Herrn Bender. Seine ruhigen, begründeten Ausführungen die u. a. draſti⸗ ſche Anregungen zutage förderten, blieben nicht ohne Wirkung. Das ſchwere und verantwortungsvolle Amt des Schatzmeiſters, gerade in ſolchen Zettläuften, war jedenfalls zu erkennen.(Der einſetzende ſtarke Beifall zeigte den Eindruck ſeiner Ausführungen.) 5 Verbandsvorſitzender Kartini 5. 5 hebt in knappen Schlußbetrachtungen über Punkt 1 noch einmal die wichtige Politik des Verbandes gegenüber dem DB. hervor, und ſchließt ſich den Ausführungen Dr. Schrickers an, mit der Unter⸗ ſtreichung, daß Kataſtrophenpolitik nicht getrieben werden kann, ſon⸗ dern eine Politik der Kompromiſſe, wie ſie heute unter den allge meinen Verhältniſſen und verantwortlich dem Ganzen gegenüber eben geführt werden muß. Er begründet auch die Ausgaben des DF B. betr. des Ausbaues des Sportforums des deutſchen Reichsaus ſchuſſes in Berlin, wovon ſich der De B. ſchlechterdings als ein Tei des deutſchen Sports nicht ausſchließen konnte. Im übrigen äußert ſich der Vorſitzende betr. des Finanzgebahrens des Verbandes dahin, daß an einzelnen Punkten Einſparungen gemacht werden können, und ſelbſtperſtändlich auch gemacht werden ſollen, womit einem Teil der vorgebrachten Kritik die Berechtigung nicht abgeſprochen wird. Seine Ausführungen über den Zuſammenſchluß des Verbandes mit der Da., vom Standpunkt der bedauerlichen Zerſplitterung des Sports waren beweiskräftig. Nach vierſtündiger Replik und Gegenreplik wurde dann der beſonders kritiſche Geſamtpunkt Jahres ber ich endlich erledigt und um 2 Uhr in die Erſtattung des Kaſſ n= berichts eingetreten. Punkt 2 und 3 Abnahme des Kaſſenberichts und Entlaſtung der geſamten Verband behörden wird raſch erledigt, einſtimmig erteilt und in dle Mittagspauſe eingetreten. a Die Fortſetzung am Nachmittag erledigte Punkt 4 Satzungs änderungen und Punkt 5, Anträge, wird angeſchnitten. 2 e Zu Punkt 5, Anträge, kommt die 2 Sonntnag früh les iſt 12 Uhr), die Aufſtellung des Haushaltspla⸗ für das neue Jahr, der nach den zum Teil eingehenden Beſprechu gen unter Punkt 1 am Vormittag weniger Zeit als erwartet ſprucht. Allerdings war eine perſönliche Entgleiſung des meiſters Dr. Raß bach zu regiſtrieren, die veranlaßte, daß der bekannteſten Sportführer und Redner der Tagungen dauer⸗München, die Sitzung verließ, was im Intereſſe der lichen Erledigung des wichtigen Tagungspunktes nur zu b war. Daß die Vorſchläge des Schatzmeiſters, einen Teil der Ei! nahmen durch Abwälzung auf die Zuſchauer der Spiele e 1a bringen, nicht ſo einfach durchführbar ſind, wie es auf den en Blick ſcheint, leuchtet jedem Beobachter der Abwicklung der Ka geſchäfte auf den Plätzen ein, da bereits ſchon vielſich ge heutigen Eintrittspreiſe in den Maſſen moniert wird. Auch Grenzen für das zahlende Publikum find durch die ſattſam beka ten allgemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſe gezoge N ſtunhenlanger Debatte wird ſchließlich der Haus ua N der mit 80000/ Schulden belaſtet iſt, nach Zuſage ſtrikter ſparungen von Seiten des Schatzmeiſters, ſowie auch Fallenlaſſe erhöter Eintrittspreiſe zu den Spielen, wofür ein Opfertag Jugendheim im Verband eingeſetzt wird, genehmigt. . Punkt 7: Neuwahlen geht nach üblicher Wahl des Alterspräſidenten(Eget Mannheim) in eine wahre und herzliche Demonſtration für den verdienten 1. Verbandsvorſitzenden Kartin i⸗Nürnberg üb wie die übrigen fünf Herrn: Flirl, Schindel, Wohlſchlegel und Raßbach einſtimmig per Akklamatit dergewählt wird. Sämtliche Herren nehmen unter Beifall a Verbandsſportwart wird Herr Klein⸗Karlsruhe, Verbandsſpielwart Herr Klee⸗Frankfurt gewählt. Lin nen be Karlsruhe wird zum Verbandsjugendausſchußvorſitzenden beſtim, Auch die weiteren Wahlen gehen raſch vor ſich. Herr P foſch⸗Me heim legte unter voller Anerkennung ſeiner großen Verdienſt den Vorſitzenden ſein Amt als ſtellvertretender Verbands ſchußvorſitzender nieder, wofür Weingärtn e rs Offenbach Auch das Verbandsgericht, wie die beiden Ka prüfer werden mit Ausnahme eines Herrn des Verbandsg der aus beruflichen Gründen zurücktrat, und erſetzt wird, eint wiedergewählt und ſchließt nach Erſchöpfung der Tagungsord der Vorſitzende um 732 Uhr nachts dankend, die ſch ig Strömen, von Schweiß begoſſene Tagung. 5 5 Der Geſamteindruck des Verbandst Wenn auch durch den Wegfall der Spielſyſtemdebatte ein plex aus dem Verhandlungsprogramm verſchwand, ſo tretertag in Mannheim in echt ſportlicher Energte Nacht eine Rieſenarbeit bewältigt. In erſter Linie iſt radezu genialen und mit außerordentlicher Spannkraft Verhandlungsleitung des Verbandsvorſitzenden Kart ken, der inmitten der Brandung faſt endloſer Wünſche u Kritik, nie die Ruhe und vor allem nie die Form verlor.“ band kann ſich glücklich ſchätzen, einen ſolchen Mann am haben und der beſte Lohn für ihn mag geweſen ſein, da derte Vertreter aus allen Teilen Süddeutſchlands bei ſtimmigen Wiederwahl in eine große Ovation ausbrache haupt trug die Tagung trotz der kritiſchen Luft in dteſem des Verbandes, von ganz einzelnen Ausnahmen abgeſehen, eit ziltantes Gepräge und gerade darin, daß trotz ſcharſer, ſach tik und ſtarkem Aufeinanderprall der Kräfte, trotz manchm licher Gewitterſtimmung, der Schluß der Tggung dur i mige Wiederwahl des Haupt⸗Verbands⸗Vorſtandes, wi bandsgerichts das gegenſeitige Vertrauen, die weitere te t 11 ufs eindringli durch den ausnehmend ſtrengen Winter und den Tiefſtand der wirt⸗ schaftlichen Depreſſion hervorgerufen, in den nächſten Jahren eine Beſſerung in der Geſamtentwicklung folgen wird. Leider wurden r Umorganiſation des engeren V. V. liche Geſamtkonſu nktur eben er Vereine, alſo auch Verbandes ausg s auf Unterbrechung der Tagung bis Hoffnungen vieler, durch das jetzige Spielſyſtem ſchwer leidenden 6. Seite. Nr. 332 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den N. Juli 1929 Vereinen auf der Tagung nicht verwirklicht; auch hler wirkten ſich bie wirtſchaftlichen Verhältniſſe aus, öte es den kleineren Vereinen vor allem nicht ermöglichten, aus weiten Entfernungen nach Mannheim zu kommen und ihrer Anſchauung Ausdruck zu geben. Aber auch bier wird die Zukunft Wandel bringen. Große Fragen, wie die Stellung zur Dok., dann das herrliche Verbandsfugendheim, die Stellung zum De B. in mehrfacher Beziehung, dann Unfallver⸗ ſicherung, wurden erfolgreich behandelt und ſo kaun man zuſammen⸗ faſſen, daß der Mannheimer Verbandstag einen im Ganzen wür⸗ diegen u. fruchtbringenden Verlauf nahm. Da die Tellnehmer eben⸗ falls mit der Unterbringung, Verpflegung und Auftztehung ber Ta⸗ gung ſehr zufrieden waren, ſo kann auch die Stadt Mannheim die Befriedigung hinnehmen, von neuem dargetan zu haben, ein wirklich erſtklaſſiger Tagungsort zu ſein. 5 Jußball⸗Städtekampf Mannheim-Ludwigshafen:3(:1) Die nur zu Recht beſchloſſene Wiederholung des zum feſten Be⸗ ſtand des rheiniſchen Fußballprogramms zählenden Städtekampfes hatte zugleich Gelegenheit gegeben, ihn in einem Rahmen zu bringen, der der tatſächlichen Bedeutung dieſer Veranſtaltung auch entſpricht. Es iſt nur ſchade, daß das eiſerne Programm der Verbandskämpfe keine Möglichkeit läßt, zu günſtigerer Jahreszeit die Sache heraus zu bringen. Sie würde dadurch propagandiſtiſch wie finanziell noch ungleich ſtärkere Wirkungen auslöſen. Ein guter Gedanke war es, den Wieberholungskampf mit der Abwicklung des ſüddeutſchen Ver⸗ bandstags zu verknüpfen, denn der Kreis der Zuſchauer im Stadion wurde betr. Vielſeitigkeit ſo um ein Beträchtliches erweitert und dem Verbandstag ein würdiger Abſchluß gegeben. Auch muß man Lud⸗ wigshafen für ſeine Bereitwilligkeit, den Kampf auf Mannheimer Boden auszutragen, dankbar ſein. Der Kampf brachte mit ſeiner Wiederholung einen gewiſſen Vorteil für Man n⸗ heim mit, indem dem Ortsausſchuß Gelegenheit gegeben wurde, ſeine frühere Mannſchaftsaufſtellung zu verbeſſern und ſo das Torſo⸗ Ergebnis des erſten Kampfes eventuell einer poſitiven Ausgeſtaltung zuzuführen. Mannheim kann aus einem weit größeren Kräftereſer⸗ voir ſchöpfen als Ludwigshafen und ſollte aus dieſem Geſichtspunkt heraus zu einem Siege befähigt ſein. Dieſer ſtellte ſich zwar ein, aber mit einem ſchließlichen Ergebnis, das kaum jemand nach dem Pauſen⸗ ſtand von 511 erwartete und das nur hart an einer abermaligen Wie⸗ derholung des Spieles vorbeiſtrich. Ein abermaliges Unentſchieden, ja ein knapper Sieg der Ludwigshafener lag ganz im Bereich der Möglichkeit nach der Pauſe. Eine Vexbeſſerung der Mannſchaft lag bei den Mannheimern beſtimmt auf der rechten Sturmſeite, wenn auch Schwarz z. B. nicht ſo ausgiebig bedient wurde wie Walz, den man in der zweiten Hälfte aber auch zejtweiſe vergaß. Eine Schwächung, zum mindeſten aber keine Verſtärkung bedeutete Zeilfelder, der zur Zeit ganz außer Training ſcheint und ſeiner Konſtttutton ſchien die Hitze am wenigſten zuzuſagen. Walz war vor der Pauſe einfach prächtig und bereitete faſt alle Tore vor, Pennig konnte nicht ſo zu⸗ ſagen. Die Läufereihe arbeitete in der erſten Hälfte weit beſſer als nachher und zeigte Haber große Form und ſpäter unter dem Nachlaſſen der Außenläufer nicht mehr in Front zu ſein. Eberle bedeutete einen ſchwachen Punkt neben Zeilfelder. Das Verteidigungstrio zeigte ſonderbarer Weiſe zwiſchen Broſe⸗Winkler manche Mißverſtändniſſe, die ſich am Reſultat mit auswirkten. Hauth ſchien durch eine Ver⸗ letzung an voller Entfaltung verhindert. In der erſten Hälfte legte die Mannſchaft ein gutes Spiel hin, um dann dafür ſpäter teilweiſe infolge zu früher ſtarker Verausgabung bei der Hitze, abzufallen. Ludwigshafen ließ ſich trotz Fehlens von Hahn, Hörnle, Schmoll und Walter, auch dieſesmal nicht beirren, legte trotz des ver⸗ zweifelten Spielſtandes nachher noch Tempo zu und wuchs an ſeinen periodiſchen Erfolgen in der zweiten Hälfte hinauf. Schwächere Stellen waren Feiler als linker Verteidiger und Bader als Rechts⸗ außen(ſpäter als Halbſtürmer etwas beſſer) Dauer vermochte auf dem rechten Läuferpoſten Walz vor der Pauſe nicht zu halten, wech⸗ ſelte dann ſpäter mit Goller. Urban erreichte die Leiſtungen von Walter nicht. Engel zeigte wieder gutes Mittelläuferſpiel, dann Der Club Hertha B. S. C. ſiegt in Düſſeldorf vor 50 000 Zuſchauern Die Entſcheidung über die Frage, wer zuſammen mit der Spielvereinigung Fürth am 28. Juli im Nürnberger Stadion das Endſpiel um die Deutſche Fußballmeiſter⸗ ſchaft austragen ſoll, iſt gefalle nn. Im Wie de rholungs⸗ ſpiel zu Düſſeldorf konnte der Berliner Meiſter, Hertha ⸗B. S. C. den ſüddeutſchen Meiſter, 1. F. C. Nürnberg, zwar nur knapp, aber doch verdient mit:2 (251) Treffern ſchlagen. Die Nü r nberger hatten ſich ſeit dem ſchweren 150 Minuten⸗Kampf in Berlin in keiner Weiſe erholt. Sie machten den gleichen über müdeten Ektudruck und waren weit von ihrer Glanzform vor zwei, drei Monaten entfernt. Dagegen machte die Berliner Elf einen durchaus friſchen Eindruck. Die Mannſchaft iſt zur Zeit auf der Höhe ihres Könnens. Ste ſpielt gaußer⸗ ordentlich ſchnell, pflegt eine halbflache Zuſammenarbeit und kann jeder Mannſchaft ſehr gefährlich werden. Die 50 000 Zu⸗ ſchauer, die trotz der Tropenhitze das Düſſeldorfer Rhein⸗ ſtadion füllten, nahmen den Sieg der Reichshauptſtädter auch beifällig auf. Der Klub ſpielte in dieſem Kampf nur während der erſten 20 Minuten eine Rolle. Er kam auch in der 10. Minute durch Weiß durch Füh⸗ Tungstor, mußte ſich aber in der 18. Minute durch Ruch den Ausgleich gefallen laſſen. Derſelbe Stürmer verwandelte ſieben Minuten ſpäter einen Hand⸗ elfmeter zum Führungstor für Hertha. Kurz nach der Pauſe kam Nürnberg, als Kalb einen Elfmeter verwan⸗ delte, noch einmal zum Ausggleichstreffer. Aber Hertha riß ſchließlich mit einem dritten Tor doch noch den Stieg an ſich. Schon in den Mittagsſtunden ſetzte der Anmarſch der Maſſen zum Rheinſtadion ein. Bereits um 3 Uhr waren 30 000 Menſchen auf den Rängen. Als kurz nach 5 Uhr die Mannſchaften den Platz betraten, hatte die Zuſchauermenge die 50 000 überſchritten. Während Nürnberg wenig Anhänger mitgebracht hatte, war auf der Tribüne ein großer Block mit Hertha⸗Leuten beſetzt, die ſtändig ihr Ha⸗Ho⸗He, Hertha⸗B. S. C. ertönen ließen und für ihre Mannſchaft einen wertvollen moraliſchen Rückhalt und eine nützliche Anfeuerung waren. Der Klub trat zur allgemeinen Ueberraſchung doch mit Hor⸗ nauer, aber ohne Wieder an. Hertha hatte wieder den Erſatz⸗ mittelſtürmer Fritze ſtehen. Im einzelnen ſtellten ſich die Mannſchaften wie folgt: Nürnberg: Stuhlfauth opp, Kugler, Geiger, Kalb, Lindner Reinmann, Hornauer, Schmitt, Fuchs, Weiß. Ruch, Sobeck, Fritze, Lehmann, Kirſey Leuchner, Müller, Fiſcher Domſcheidt Schulz Hertha Geelhaar Der Kampf beginnt Sehr nervös ſetzen beide Mannſchaften ein. Die routi⸗ nierte Hälfte des Klubs net ſich ſchneller und war dann auch während der erſten 20 Minuten leicht überlegen. In der 10. Minute fing der zur Mitte gelaufene Weiß eine Flanke von Reinmann ab und ſchoß unhaltbar zum Führungstor für den Klub ein. Acht Minuten ſpäter gab es bei den Berlinern einen Flankenwechſel vom Linksaußen Kirſey zum Rechts⸗ außen Ruch, der plaziert einſchoß. Der Ausgleich war da, von jetzt an fanden ſich 1 Herthaleute beſſer zuſammen. Sie hatten ſichtlich Mut geſchöpft, wurden weſentlich ſchneller, ſpielten gut zuſammen und drängten den Klub mehr und mehr Zurück. In der 25. Minute fiel ſogar ein zweiter Treffer für Hertha. Lindner verurſachte im Nürnberger Strafraum einen andelfmeter, der von Ruch mit präziſem Schuß ſicher verwan⸗ delt wurde. Die Ueberlegenheit der immer ſchneller werden⸗ 5 Berliner hielt an, während ſich beim Klub eine auffällige Nervoſttät zeigte, von der zeitweiſe auch die Verteidigung an⸗ geſteckt wurde. f N 1 175 Feſer und Weber im Sturm als die Zügigſten und Schußfertigſten hervorzuheben. Auch Lindemann gut. Unbedingt anzuerkennen iſt das unverzagte Durchhalten der Mannſchaft in allen Phaſen, was ſich in dem knappen Schlußergebnis ausdrückt. Die Hitze legte den Spielern eine keine beneidenswerte Aufgabe auf, und das muß bei der Geſamteinſtellung auf die beiderſeitigen Leiſtungen berückſichtigt werden. Wenn ein Städtekampf nur rund 2500 Zuſchauer anzieht, das ſagt alles. Im Sommer gſollte man damit Schluß machen. Der Verbandstag entſchuldigt es heuer. Mannheim: Winkler; Hauth, Broſe; Eberle, Haber, Größli; Schwarz, Theobald, Zeilfelder, Pennig Walz. Ludwigshafen: Urban; Deuſchel, Feiler; Goller; Bader, Müller, Weber, Feſer, Lindemann. Maul Nürnberg leitete gut. Der Spielvorgang: Ludwigshafen ſteht gegen den leichten Wind und die Sonne. So⸗ fort nach Anſtoß ſchießt Eberle entſchloſſen, doch Urban kann gerade noch halten. Hauth rettet auf der andern Seite. Ein Prachtlauf Schwarz, mit dito Flanke findet im Innenſturm Mannheims niemand zur Stelle. Ein tadelloſer Schuß Weber landet bei Winkler. Der erſte Eckball Mannheims, von Walz gut getreten, wird auf kurze Ab⸗ wehr von Pennig mit Kurzſchuß verwandelt. Ein Strafball Engel findet Winkler nicht ganz auf dem Poſten, Ausgleich; doch faſt unmittelbar folgt abermals auf Flanke von Walz, durch Kopfball Theobald die erneute Führung Mannheims. Auf flüſſige Kurzkom⸗ bination ſchießt Weber ſcharf daneben und Winkler ſtellt Durchſtoß ab. Feiler hat dann einen guten Moment, indem er Zeilfelder den Ball entſchloſſen abnimmt; dann ſchteßt Pennig Urban in die Hände. Wie⸗ der iſt Flanke Schwarz ergebnislos. Broſe⸗Größle klären dann eine kritiſche Situation— Ludwigshafen drängt. Eine weitere Flanke Walz dreht aufs Tor ein und Zeilfelder braucht kaum nachzuhelfen, Dauer, Engel, 2 :1. Winkler rettet dann vor Feſer, dazwiſchenfahrend ein ſicheres Tor. Zwei Saftſchüſſe Walz hält Urban, dann gibt Zeilfelder an Walz der aufs Tor gibt und Theobald ſchießt kurz ein. Ein Erfolg überlegten Zuſammenſpiels. Lattenſchuß Weber. Flanke Walz—, Theobald lenkt ein,:1, Pauſe. Ludwigshafen hat mit der anſcheinenden Ausſichtsloſigkeit des weiteren Kampfes eine ſchwere Belaſtung für die Fortſetzung auf ſich genommen, ſetzt aber ſofort Tempo, trotz der Hitze. Feſer knallt wie⸗ der an die Latte. Hauth verläßt verletzt das Feld. Bayer(Sand⸗ hofen) ſpringt ein für Haber, der auf den Verteidigerpoſten geht, was ſich fühlbar auswirkt. Aus einem Gedränge erreicht Ludwigshafen :2. Hauth tritt wieder ein(alte Aufſtellung). Theobald ſchießt ſchwach aus bedrängter Stellung neben das leere Tor. Einen guten Schuß Müllers aus dem Lauf ſchlägt Winkler ab, hält auch einen Nachſchuß, aber auf Vorlage von links ſtellt Weber mit raſantem Steilſchuß:3. Theobald benutzt eine Abwehr des herauslaufengen Urban,:8. Ludwigshafen gibt nicht auf. Broſe verſagt einen Moment, Winkler geht nur zaudernd heraus und Feſer ſchiebt ins ungedecktn Tor. Engel treibt überraſchend, unter Winkler hindurch :5. Einige gute Paraden von Winkler beſchließen die Sache, hart an der bedrohlichen Grenze der Verlängerung. August Mühle. geſchlagen :2(:1) und kommt ins Endſpiel gegen Fürth Die zweite Halbzeit entſcheidet Nach der Pauſe ſpielte Nürnberg plötzlich weſentlich energiſcher, dennoch blieb die ſchnellere Berliner Elf im Vor⸗ teil. Immer wieder überwand ſie die Nürnberger Läufer⸗ reihe, um dann allerdings bei der Verteidigung auf einen eiſernen Widerſtand zu ſtoßen. Nürnbergs Angriffe waren kraftvoller, aber ſeltener. In der 9. Minute waren die Süd⸗ deutſchen wieder einmal vorgekommen. Ohne erſichtlichen Grund machte der Berliner Verteibiger Domſcheidt Hand und Kalb konnte den verhängten Elfmeter zum Ausgleich ver⸗ wandeln. Dieſer Erfolg ermutigte die Süddeutſchen ſehr. Sie vermehrten ihre Angriffe, geſtalteten den Kampf zunächſt offener und wurden dann ſogar überlegen. Weiß vergab eine klare Chamce. Mehr und mehr fielen die Berliner dem bis dahin vorgelegten Tempo zum Opfer, aber auch Nürnberg ſtieß auf eine Verteidigung, die kaum zu überwinden war. Beſonders Geelhaar im Tor holte ſich wiederholt für präch⸗ tige Paraden den Beifall der Zuſchauer. Geelhaar hielt u. a. einen ſcharfen Schuß von Weiß und machte, zwei Eckbälle der Nürnberger unſchädlich. Trotzdem gelang es der Hertha⸗Elf wieder, den Bann zu brechen und erneut die Führung an ſich zu reißen. Nach ſchwacher Abwehr von Stußhlfauth, der ſi wieder einmal zu weit vorgewagt hatte, konnte der Berliner Halbrechte Lehmann in der 27. Minute den Ball ins leere Tor ſetzen. Damit war die Entſcheidung gefallen. Die Nürnberger beſaßen nicht mehr die Kraft, um noch einmal eine Wendung herbeizuführen. Wohl gab es vor beiden Toren noch einige kritiſche Situationen, aber es blieb beim 32 für erlin. Kritik Beide Mannſchaften hatten eines gemeinſam. Sie be⸗ ſaßen eine ausgezeichnete Verteidigung. Von den beiden Torhütern gefiel diesmal Geelhaar beſſer. Stuhlfauth war wiederholt zu waghalſig und verſchuldete durch ſeinen Leichtſinn auch den ſiegbringenden Treffer der Berliner. Auch in der Läuferreihe hatten die Berliner ein Plus, weil ſie beweglicher war. Leuchner ſpielte taktiſch ſehr fein. Beim Klub wurde Kalb erwartungsgemäß ein Opfer der Hitze. Im Sturm hatte Berlin in Ruch und Leh⸗ mann die beſten Leute, aber auch die übrigen Angriffsreihen taten ihre Pflicht. Dagegen enttäuſchte der Nürn⸗ berger Angriff ſehr. Wohl ſah man von Hornauer und Schmitt zuweilen einige ſchöne Akttonen und gefällige Tricks, beide ſchienen aber noch unter den Folgen ihrer Verletzungen zu leiden. Sie konnten ſich ſelten oder nicht ſo einſetzen, wie man es ſonſt von ihnen gewöhnt iſt. Der beſte Mann des An⸗ iffes war Weiß, der beſonders in der zweiten Halbzeit mit einer Serie von prächtigen Flankenläufen aufwartete. Bei Manger⸗Düſſeldorf lag die Leitung des Spiels in guten Händen. Zum Lobe der Mannſchaften muß aller⸗ dings geſagt weredn, daß Manger nicht allzu viel Arbeit hatte, denn man ſpielte diesmal durchaus anſtändig. Deutſche Polizeifußballmeiſterſchaft Landsmannſchaft Hamburg Meiſter Im Entſcheidungsſpiel um die Deutſche Polizeifußballmeiſter⸗ ſchaft kam es auf dem Platz des Spandauer S. V. zwiſchen den Landsmannſchaften von Sachſen und Hamburg zu einem ſpannenden Kampf faſt gleichwertiger Mannſchaften. Erſt nach einer Spielver längerung konnte Hamburg mit einem knappen:2⸗Sieg die Meiſterſchaft an ſich bringen. Bei der Pauſe führten die Hanſeaten mit 211, bei regulärem Spielſchluß ſtand die Partie auf:2. Der ſiegbringende Treffer für Hamburg fiel im erſten Abſchnitt der Verlängerung. a Schwimmen i Belgien ſchlägt Deutſchland im Waſſerball:2 Das Hauptereignis des Jubiläumswettſchwimmens in Hau⸗ nover bildete der Waſſerballänderkampf Deutſch⸗ land gegen Belgien, den die Belgier mit 312(:0) zu ihren Gunſten entſcheiden konnten. Die deutſche Mannſchaft fand ſich von Beginn an nur ſchwer zuſammen. In der erſten Halbzeit legten die Belgier ein Tor vor und erhöhten nach der Pauſe ihren Vorſprung auf:0. Bei dieſem Stande rückte die deutſche Mannſchaft zu ſam⸗ men und das Spiel nahm in der Folge einen ſpannenden Verlauf. Im Sturm hatte K. Bähre des öfteren Zuſammenſtöße mit dem Bel⸗ gier Mathieu, bis dieſer Spieler von dem Schiedsrichter Wakler⸗ Wien aus dem Waſſer gewieſen wurde. Bald darauf fiel das erſte Tor für Deutſchland durch K. Bähre, der von Gunſt ſehr geſchickt be⸗ dient wurde. Die deutſche Kombination wurde dann immer beſſer. Indeſſen kamen die Belgier zu einem dritten Treffer. Das zweite Tor der Deutſchen fiel dann durch Gunſt, der ſich frei geſchwommen hatte, nach prächtigem Alleingang. Bis zum Schluß konnten aber die Deutſchen nicht mehr aufholen und mußten ſich daher knapp ge⸗ ſchlagen bekennen. Mannheim Hauptſteger der badiſchen Polizei⸗Schwimm⸗ meiſterſchaften Alle Staffeln, die meiſten Einzelrennen gewonnen Bei der Austragung der diesjährigen Schwimmetiſterſchaften der Basdiſchen Landespolizei in der Heidelberger Herrenhalle(unter Gau⸗ ſchwimmwart Bahnmayers Mannheim), blieb Maunheim der bei weitem erfolgreichſte Sieger. Es gewann ſowohl die drei Staffeln, allerdings die erſte und die letzte nur im ſchärſſten Endkampf gegen Heidelberg, während die zweite ſogar, da die drei gemeldeten Gegner nicht antraten, wie üblich, kurzweg ihm zugeſprochen wurde. In den Einzelrennen bewährten ſich die aus guter Schulung von Polizeiinſpektor Buhles(der ſelbſt ſiegbeteiligt war) hervor⸗ gegangene Wettkämpfer vielſeitig und faſt ſtets als erſte. So taten ſich rühmlich Benſching hervor, der ſowohl die Kurzſtrecke für Alt⸗ herren vor ſeinen Kameraden Zipſe und Stumpf holte, wie in den Staffeln entſcheidend mitſchwamm, Saffrich im Springen und Tauchen Beck in der Kurzſtrecke, Dietrich in der Rückenſtrecke, Koenig in der Altersklaſſenbruſtſtrecke und Stumpf im Kopfweitſprung. Die Haupt⸗ ergebniſſe lauten wie folgt: 4 mal 2 Bahnen Lagenſtaffel: Mann⸗ heim:32, Heidelberg:86,4, 280 Meter Freiſtil: Götz:12,7: 4 B. Freiſtil, Altersklaſſe: Benſching:26; Springen: Saffrich 29 Pkt.; 4 B. Freiſtil: Beck:14, Kopſweitſprung(Altersklaſſe): Stumpf 19,40 Meter, desgl. unter 35 Jahren Buhles 14,20 Meter; 4 B. Rücken Dietrich:29,8; Streckentauchen Saffrich 50 Meter(2½.) in 50 Sekunden; Bruſtſtrecke 2 B.(Altersklaffe) König:42, 10 mal 2 B. Staffel: Mannheim 625,4, Heidelberg:28.— Im Waſſerball tags zuvor ſiegte Heidelberg über Mannheim:8 nach Verlängerung W* beim Stand:3 am normalen Spielſchluß. Mg. Zum Interzonenfinale um den Davispokal 1 25 Anſer Bild zelgt von links nach rechts die amerikaniſche Mannſchaft: Hunter, den fa Weltmeiſter Tilden und die diesjährigen Wimbledonſieger im Herrendoppel, Adiſon 285 van Ryn. Unten links Moldenhauer, rechts Prenn, die Vertreter Deutſchlands, denen Deutſchlands ſenſationeller Aufſtieg in die Vorſchlußrunde zu verdanken iſt. * . Meter zurück. Montag, den 22. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 882 eukjchland unterliegt Moldenhauer-Prenn verlieren das Doppel nach gutem Spiel Erwartungsgemäß haben die deutſchen Vertreter im Davispokal⸗ Interzonenfinale gegen Amerika am Samstag auch das Doppelſpiel verloren. Der Kampf ſteht alſo für die Amerikaner 310 und iſt ent⸗ ſchieden, ſelbſt wenn— was kaum anzunehmen iſt— die beiden letz⸗ ten Einzelſpiele verloren gehen ſollten. Die Amerikaner haben ſich für die Herausforderungsrunde gegen den Pokalverteidiger Frank⸗ reich qualifiziert und werden in der nächſten Woche in Paris den Verſuch unternehmen, den Franzoſen den Pokal wieder zu entreißen. Die glatte Niederlage gegen die Amerikaner könnte dazu verleiten, den in den letzten Wochen viel beſprochenen deutſchen Tennis⸗ Aufſchwung in Abrede zu ſtellen. Das würde aber entſchieden zu weit führen. Der Aufſchwung iſt unbeſtreitbar vorhanden, aber er reichte noch nicht dazu, um gegen das tennnisſtarke Amerika beſtehen zu können. So rapide pflegen auch ſel⸗ ten Entwicklungen vor ſich zu gehen. Im übrigen hat gerade die Art der Niederlage, nämlich der tapfere Widerſtand und die guten Leiſtungen unſerer Spitzenſpieler Molden⸗ hauer und Prenn im Spiel gegen die Amerikaner bewieſen, daß eine weſentliche Verbeſſerung unſerer Leute tatſächlich erfolgt iſt. Dem Doppelſpiel am Samstag wohnte trotz der Gluthitze auf dem Rot⸗ Weiß⸗Platz in Berlin wieder eine Zuſchauermenge von 6000 Köpfen bei. Wer vermutet hatte, daß die Wimbledonſieger Aliſſon/ van Ryn gegen Moldenhauer/ Prenn zu einem leichten Siege kommen wür⸗ den, der ſah ſich angenehm enttäuſcht. Das deutſche Paar zeigte ſich von ſeiner beſten Seite und lieferte ein Spiel, das zwar nicht zum Siege langte, aber ehrlichen Beifall verdiente und berechtigte Hoff⸗ nungen gab. Nach zähem Kampf konnten die Deutſchen den erſten Satz ſogar 11:9 an ſich bringen, dann gewannen aber die Amerikaner Oberhand und mit 9111,:2,:4,:3 ſtellten Alliſſon/ van Ryn ihren Sieg ſicher. ö Spielverlauf: 1. Satz: Moldenhauer verlor ſeinen Aufſchlag und ſchnell lagen die US.⸗Spieler:0 in Führung. Aber die deutſchen Vertreter gaben den Kampf nicht verloren; bei:4 den Ausgleich und hatten von da ab ſogar ſtändig eine Füh⸗ rung. Es ging bei heftig geführtem Kampf über:4,:6,:7 weiter, bis ſchließlich das deutſche Paar unter dem toſenden Jubel der Tau⸗ ſende mit 11:9 den Satzgewinn ſicherſtellte. 2. Satz: Die guten Leiſtungen der Deutſchen hielten bis zu einr e2:0⸗Führung an. Dann machten ſich aber bei Moldenhauer Prenn die Anſtrengungen des ſchweren Spieles bemerkbar und hintereinander fielen ſechs Spiele an die Amerikaner, die damit den Satz:2 genwannen. Hart um⸗ kämpft war noch das achte Spiel, bei dem es zwiſchen den Parteien und dem Schiedsrichter zu einem Zwiſchenfall kam. Ryn proteſtierte gegen eine Entſcheidung des Schiedsrichters, worauf ſich der Schiedsrichter unter dem lauten Widerſpruch des Publikums ſo⸗ fort zugunſten der Amerikaner korrigierte. Prenn mullte als Volks⸗ redner und ehrlicher Makler auftreten, um den Zwiſchenfall zu be⸗ ſeitigen. Als Gegenleiſtung verſchlug Alliſſon einen Ball.— 3. Satz: Der Widerſtand der Deutſchen wurde wieder ſtärker, die Kurve bes Spiels ging über:0 für USA nach:2 für D.:2, 223 für D. und 313, bis ſich die Amerikaner mit:8 endgültig in Führung ſetzten. Nach hartem Kampf gewannen Moldenhauer /Prenn noch das neunte Deulſche Leid mit guten Leiſtungen erzielten ſie DN dalhletik- Dapispokalkampf-5 Spiel, dann gelang den Amerikanern aber der Matchball und mit 614 gehörte der Satz den Amerikanern.— 4. Satz: Prenn verlor ſet⸗ nen Aufchlag und Alliſſon ſtellte das Ergebnis auf:0. Dann ge⸗ wann Moldenhauer ſeinen Aufſchlag und nun wurde der Kampf wieder bis:3 für die Amerikaner ausgeglichener. Van Ryn, der beſſere der beiden Amerikaner, ſtellte das Ergebnis auf 518 und ſchließlich gelang ihm auch der Matchball. Auch die letzten Einzelſpiele verloren Das Endergebmwis iſt:0 Im Davispokalkampf gegen Amerika gingen auch die beiden letzten Einzelſpiele verloren. Entgegen den am Sonn⸗ tag in Berlin umherſchwirrenden Gerüchten, daß Tilden und Hunter bereits am Samstag abend nach Paris abgereiſt ſeien und daß Alliſon und van Ryn die beiden letzten Einzelſpiele des Davis⸗ pokalkampfes für Amerika beſtreiten würden, ſtellten ſich die beiden großen U. S..⸗Vertreter pünktlich zum Kampf. Obwohl das Match mit der:0⸗Führung Amerikas am Samstag bereits entſchieden war, waren bei der drückenden Hitze die Ränge des Rot⸗Weiß⸗ Platzes wieder bis auf den letzten Sitz⸗ und Stehplatz überfüllt. Es gab noch einmal prächtige Kämpfe. Zwar gewannen die U. S..⸗Vertreter auch die beiden letzten Einzelſpiele und ſtellten da⸗ mit den Sieg auf:0, aber ganz ſo leicht, als dieſes Ergebnis:0 vermuten laſſen könnte, wurde ihnen der Erfolg nicht gemacht. Be⸗ ſonders Hunter hatte in fünf Sätzen ſchwer zu käm⸗ pfen, ehe er Moldenhauer:3,:6,:4,:6,:1 bezwungen hatte. Weltmeiſter Big Bill Tilden war beim Spiel gegen den deutſchen Meiſter Prenn wieder in ganz großer For m. Er ſiegte glatt in drei Sätzen:1,:4,:1. Wie Big Bill ſein zweites Spiel begann Mühelos zog Tilden im erſten Satz ſeinem Gegner davon. Mit unglaublicher Leichtigkeit führte er dem begeiſterten Publikum die hohe Schule des weißen Sportes vor. Prenn gab ſich die denkbar größte Mühe. Aber er konnte im erſten Satz nach:0 für Tilden nur ein Spiel gewinnen. Glatt ging der Satz:1 an Tilden. Im zweiten Satz ſtellte ſich Tilden beſſer auf ſeinen Gegner ein, der mit zahlreichen Shops Pech hatte und oft ins Netz ſchlug. Prenn führte 211. Dann ging die Kurve des Spiels über 218 für Tilden auf 48 für Prenn. Nach Kampf holte dann Tilden den Ausgleich und ſchließlich auch mit:4 den Satz. Dann war Tilden im dritten Satz wieder ganz groß. Lächelnd mußte Prenn hintereinander vier Spiele abgeben, gewann dann das fünfte Spiel und verlor das nächſte. Moldenhauers tapferer Widerſtand Moldenhauer lieferte im Kampf gegen Hunter wieder einmal ein ſehr gutes Spiel. Der Deutſche führte im erſten Satz 312, mußte aber dann hintereinander 4 Spiele abgeben. Im zweiten Satz ſpielte Moldenhauer taktiſch klug. Er erfaßte die Schwäche der Rück⸗ hand Hunters und drängte den Amerikaner, der zunächſt:1 führte, in die Defenſive. Unter dem Beifall des Publikums holte ſich Mol⸗ denhauer hintereinander 6 Sätze. Im dritten Satz gab es bis :4 einen harten Kampf. Dann ſtellte Hunter mit zwei weiteren Spielen den Satz ſicher. Im vierten Satz war bei hartnäckigem Kampf der Verlauf umgekehrt. Moldenhauer gewann 614, war aber dann mit ſeinen Kräften am Ende und verlor den fünften und entſcheidenden Satz mit 611. 8 5 1 Die Amerikaner haben in ihrer gegenwärtigen Form wirklich Chancen, die Herausforderungsrunde, die Ende der Woche in Paris beginnt, gegen die Franzoſen zu beſtehen, zumal Frankreich wahr⸗ ſcheinlich auf La Coſte verzichten muß. eiſterſchaften Neue deutſche Höchſtleiſtungen bei den Herren und Weltrekorde bei den Frauen Hervorragende ſportliche Ausbeute am erſten Tage Verheißungsvoll war der Auftakt der Deutſchen Leichtathletik⸗ Meiſterſchaften am Samstag. Bei den wenigen Entſcheidungen, die auf dem Programm des erſten Tages ſtanden, gab es nicht weniger als vier neue Höchſtleiſtungen, ein Beweis dafür, daß ſich das Lei⸗ ſtungsvermögen der deutſchen Leichtathletik weiter aufwärts ent⸗ wickelt, ein Beweis dafür, daß von einem Stillſtand nicht zu reden iſt. Beſonders erfreulich wirkt die Tatſache, daß bei den Kämpfen des erſten Tages ſowohl bet den Herren, wie auch bei den Damen eine Reihe der Titel an neue Leute, an hoffnungsvollem Nachwuchs vergeben werden konnte. Im Breslauer Stadion ſtritten die Herren bei prächtigſtem Sommerwetter um die Titel. Fünf Entſcheidungen fielen am erſten Tag und in zweien gab es neue Höchſtleiſtungen. Die erſte ſtellte im Stab⸗Hochſprung mit.99 Meter auf. Wegener hatte erſt kürzlich den Rekord auf.85 Meter geſchraubt. In Breslau ſprang er zunächſt.85 Meter, dann.90 Meter und ſchließlich über⸗ ſprang er unter dem Jubel der Zuſchauer.99 Meter. Scheinbar haben wir alſo endlich auch im Stab⸗Hochſprung einen Mann von internationalem Format bekommen. Mit der zweiten Höchſt⸗ letſtung wartete der Düſſeldorfer Kilp im 5000 Meter⸗ Lauf auf. Nachdem die Favoriten Kohn, Huſen und Diekmann nach 3300 Meter die Waffen geſtreckt hatten, lagen Helber⸗Stuttgart und Kilp allein in Front. Der Schwabe ſtrebte bereits als ſcheinbar ſicherer Sieger dem Ziele zu, als er noch von dem ſchnell aufkommen⸗ den Kilp geſchlagen wurde. Kilp zerriß in genau 15 Minuten das Zielband und verbeſſerte damit den von Kohn gehaltenen Rekord um 3 Zentimeter. Im Diskuswerfen verſagten Hoffmeiſter und Paulus wieder einmal. Hirſchfeld riß mit der annehmbaren Leiſtung von 45.12 Meter den Titel an ſich; der Weltrekordmann im Kugelſtoßen hat alſo die beſte Chance, Doppelmeiſter zu werden. Köchermann und Mang⸗ Regensburg wurden Meiſter im Weitſprung bezw. Ham⸗ merwerfen. Ausgezeichnete Leiſtungen gab es zum Teil in den Vorkämpfen. Bemerkenswert iſt die Tatſache, daß die Eintracht⸗ Frankfurt bei den vier 100 Meter⸗Vorläufen drei Sieger und bei den zwei 200 Meter⸗Vorläufen beide Sieger ſtellte. Zu den 1500 Meter⸗ Vorläufen trat auch der Turnermeiſter Wichmann⸗Karlshorſt an, der ſich zuſammen mit dem Turner Schlie nicht um das Startverbot der Deutſchen Turnerſchaft gekümmert hat, dagegen blieb Lammers dem Start fern. Bei den Frauen in Frankfurt/ Main Bet der drückenden Schwüle des Tages zog ſich die Abwicklung der Veranſtaltung ſehr in die Länge. Dieſe Tatſache und der ſchwache ſeſuch waren nicht gerade ſehr angenehm, umſo erfreulicher wirkten aber die Leiſtungen, die man am Samstag im Frankfurter Stadion zu ſehen bekam. In einem Vorlauf zur 80 Meter⸗Hürdenmeiſter⸗ ſchaft verbeſſerte Frl. Haux⸗Eintracht Frankfurt den deutſchen Re⸗ kord auf 12.6 Sek. und in der 10 mal 100 Meter⸗Staffel, die als Ein⸗ lage gelaufen wurde, gelang es Brandenburg Berlin ſogar, den von London Olympia AC. mit:08.4 Min. gehaltenen Weltrekord auf:05.3 Minuten zu verbeſſern. Die drei Meiſterſchaften des Samstags wurden im Speerwerfen mit 38.24 Meter an Frl. Jacobs⸗ Charlottenburg, im Schlagballwerfen mit 74.27 Meter an Groth⸗ Itzehbe und im Hochſprung mit.45 Meter an Frl. Braumüller⸗ Berlin vergeben.— N . Frauen Speerwerfen: 1. Jacobs⸗SC. Charlottenburg 38,24 Meter: 2. Hargues⸗Lübeck 37/95 Meter; 3. Haux⸗Eintracht Frankfurt 94,79. Schlagball⸗Weitwerfen: 1. Groth⸗Itzehoe 74,27 Meter; 2. Alpen⸗ tehoe 74,11 Meter; 3. Laumann ⸗Noröhauſen 69,28 Meter; 4. Köhler⸗ intracht Frankfurt 66,52 Meter. Hochſprung: 1. Braumüller⸗Berlin 345 Meter; 2. Bonnetsmüller⸗ München 1,40 Meter; 3. Köhler⸗Eintracht Frankfurt 1,40 Meter; 4. Grteme⸗Bremen 1,40 Meter. 5 5 10 mal 100 Meter⸗Staffel:(Einlage) 1. Brandenburg Berlin :05,38 Minuten.(Neuer Weltrekord); 2. der Hallenſer Wegener Grtesheim⸗Elektron 200 0 . 5 8 1 5 bach⸗Berlin, Bruſtbrette; 3. Schlie⸗Breslau 15,6. Im Vorlauf zur 80 Meter⸗Hürdenmeiſterſchaft ſtellte Frl. Haur⸗ Eintracht⸗Frankfurt mit 12,6 Sekunden einen neuen deutſchen Re⸗ kord auf. Herren 5000 Meter: 1. Kilp⸗Düſſeldorf 15 Minuten.(Neuer Deutſcher Rekord), 2. Helber⸗Vſch. Stuttgart 15:10,2 Minuten; 3. Kapp⸗Eiſen⸗ bahn SV. München 15.35 Minuten; 4. Görth⸗Berlin 15753. Stabhochſprung: 1. Wegener⸗Halle 399 Meter.(Neuer Deutſcher Rekord); 2. Stechemeſſer⸗Münſter 3,57 Meter; 3. Bünte⸗Detmold 3,57 Meter; 4. Köchermann⸗Hamburg 3,40 Meter; 5. Klatt⸗ SC. Char⸗ lottenburg 3,30 Meter. 1 Weitſprung: 1. Köchermann⸗Hamburg 7,20 Meter; 2. Dober⸗ mann⸗Köln 7,14 Meter; 3. Mölle⸗Düſſeldorf 7,04 Meter; 4. Schlößke⸗ Charlottenburg 6,84 Meter. g Hammerwerfen: 1. Mang⸗Regensburg 43,02 Meter; 2. Wen⸗ ninger⸗Stuttgart 41,79 Meter; 3. Heiberg⸗Schwarz⸗Weiß Eſſen 39,04. Diskuswerfen: 1. Hirſchfeld⸗Allenſtein 45,12 Meter; 2. Hänchen⸗ Berlin 43,175 Meter; 3. Hoffmeiſter⸗Münſter 42,93 Meter; 4. Goitſch⸗ Duisburg 40,98 Meter; 5. Heiberg⸗Eſſen 40,26 Meter. 5 Vorkämpfe: 100 Meter: 1. Vorlauf: 1. Borgmeier⸗Münſter 11,6 Sekunden; 2. Salz⸗Eintracht⸗Franlkfurt 11,3 Sekunden.— 2. Vorlauf: 1. Dr. Wichmann⸗Eintracht Frankfurt 109 Sek.; 2. Körnig⸗SC. Charlotten⸗ burg 11,1 Sek.; 3. Jonath⸗Hannover 14,1 Sek.;— 3. Vorlauf: 1. Eldracher⸗Eintracht Frankfurt 11,9 Sek.; 2. Corts⸗Remſcheid 11 Sek.; 3. Nathan⸗SC. Charlottenburg 11,2 Sek.; 4. Vorlauf: 1. Geerling⸗ Eintracht Frankfurt 10,9 Sek.; 2. Gillmeiſter⸗Stolp 11,2 Sek.; 3. Metzger⸗Eintracht Frankfurt 11,4 Sek. 200 Meter: 1. Vorlauf: 1. Dr. Wichmann⸗Eintracht Frankfurt 2, Sek.; 2. Corts⸗Remſcheid 21,5 Sek.; 3. Schüler⸗Krefeld 21,6 Sek.— 2. Vorlauf: 1. Eldracher⸗Eintracht Frankfurt 21,9 Sek.; 2. Borgmeier⸗ Münſter 219 Sek.; 3. Schlößke⸗SC. Charlottenburg 22,2 Sek. 400 Meter: 1. Vorlauf: 1. Kiſters⸗Düſſeldorf 49,7 Sek.; 2. Krebs⸗Hamburg 49,9 Sek.; 3. Single⸗Stutgartter Kickers 50,2 Sek.; 2. Vorlauf: 1. Stortz⸗Halle 50,6. Sek.; 2. Otto⸗Duisburg 51,2 Sek.— 3. Vorlauf: 1. Büchner⸗Magdeburg 49,1 Sek.; 2. Neumann⸗Mann⸗ heim 50 Sek. 800 Meter: 1. Vorlauf: 1. Dr. Peltzer⸗ Stettin:56,9 Min.; 2. Böcher⸗Berlin:57 Minuten; 3. Kauſmann⸗Hannover:57, Min.— 2. Vorlauf: 1. Müller⸗Berlin:57,4 Min.: 2. Dahlmann⸗Hamburg :57,5 Min. 3. Lefebre⸗Mannheim:57,63 Minuten; 4. Engelhardt⸗ Berlin:57,6 Minuten.. 1500 Meter: 1. Vorlauf: 1. Walpert⸗Berlin:03,83 Min.; 2. Wichmann⸗Karlshorſt:04,9 Min.; 3. Rohls⸗Hamburg:05 Min.; 4. Hellpapp⸗Stettin:05 Min.— 2. Vorlauf: 1. Neumann⸗Wünsdorf :07,1 Min.; 2. Müller⸗ Hamburg:09,83 Min.; 3. Schilgen⸗Darmſtadt :13,2 Min.; 4. Bukh⸗Berlin:13,3 Min. 5 400 Meter Hürden: 1. Vorlauf: 1. Klar⸗Pol.⸗SV. Karlsruhe 56,9 Kek.; 2. Vorlauf: 1. Allwarth⸗Kaſſel 56,90 Sek. Der zweite Tag Bei den Herren Das Breslauer Stadion wies auch am zweiten Tag der Leicht⸗ athletikmeiſterſchaften nur ſchwachen Beſuch auf. Es erwies ſich, daß die Breslauer Sportgemeinde doch noch nicht reif für derartige Wett⸗ bewerbe iſt. Neue Höchſtleiſtungen brachte der zweite Tag nicht. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Gerling⸗Eintracht Frankfurt 10,8; 2. Eldracher⸗Ein⸗ tracht Frankfurt 10,9; 3. Dr. Wichmann⸗Eintracht Frankfurt 10,9. 200 Meter: 1. Dr. Wichmann⸗Eintracht Frankfurt 21,5; 2. El⸗ dracher⸗Eintracht Frankfurt 21,5, Handbreite zurück; 3. Körnig⸗Char⸗ lottenburg 21,6.. 5 5 400 Meter: 1. Büchner⸗Magdeburg 48,1; 2. Storz⸗Halle 44,7; 3. Grätz⸗Hamburg 49,2 4. Neumann⸗Mannheim 50. 800 Meter: 1. Müller⸗Berlin 153,8 2. Dr. Peltzer⸗Stettin, Hand⸗ breite zurück; 3. Bücher⸗Berlin 154,8. 5 1500 Meter: 1. Wichmann⸗Karlshorſt:57,8; 2. Walpert⸗ Berlin :00,1; 3. Schilgen⸗Darmſtadt 402,6. 10000 Meter: 1. Kraft⸗Bautzen 34:16,5; 3. Brauch⸗Berlin 34:84,8; 3. Holthuis⸗Weener 35:09,8. Marathonlauf: 1. Bandler⸗Potsdam:07:15,8; J. Schneiber⸗Hirſch⸗ berg 8114:38,2; 8. Getsler⸗Berlin:19:88. 110 Meter⸗Hürden: 1. Welſcher⸗Eintracht Frankfurt 15; 2. Troß⸗ — 0 I Kurs 11,7 Sek.; 3. Jonas, Bavaria 13 Sek. V. C. 8. Haſſo⸗Rhenantia II. 3. Strunk 15 Sek.— Weitſprung: 1. Kraus 4 Mtr.; .85 Mtr.; 3. Loskyll.67 Mtr.— Hochſprung: 1. Loskyll.20 Met bold.84 Mtr.; 2. Loskyll 8 Mtr.; 8. Senkbeil.95 Mtr.— Schlag⸗ 400 Meter⸗Hürden: 1. Allwarth⸗Leipzig 58; 2. Erm⸗Berlin 80,83 8. Erbs⸗Berlin 57,2. Speerwerfen: 1. Moller⸗Königsberg 62,85; 2. Weimann⸗Leipzig 62,67; 3. Schnapper⸗Köln 60,25 Meter. Kugelſtoßen: 1. Hirſchfelder⸗Allenſtein 15,28; 2. Edler⸗Nürnberg 14,89; 3. Schneider⸗Rüſſelsheim 18,59 Meter. Hochſprung: 1. Köpkes⸗Stettin 1,90; 2. Roſenthal⸗Königsberg 1,84; 3. Huhn⸗Jena 1,80 Meter. Stand des Zehnkampfes nach 5 Uebungen: 1. Weiß⸗Berlin 8285 Labewig⸗Berlin 308; 8. Huber⸗Stuttgart 288 Punkte. g Neue Weltrekorde am zweiten Tage der Frauenmeiſter⸗ ſchaften Bei großer Hitze wurden die Kämpfe am Sonntag nachmittag fortgeführt, die ſich gleichmäßig abwickelten. Die Serie der Re⸗ korde wurde eingeleitet von Frl. Schlarp⸗ Köln, die trotz einer ſchlechten Technik den von Frl. Gladitſch⸗Karlsruhe mit 5,60 Meter gehaltenen deutſchen Rekord im Weitſprung um 5 Zentimeter auf.65 Meter verbeſſerte. Frl. Becker ⸗ Berlin ſtellte im 80 Me⸗ ter Hürden laufen mit 12,4 Sekunden den zweiten deutſchen Rekord auf. Frl. Haux, die am Samstag den Rekord im Vorlauf auf 12,6 Sekunden gedrückt hatte, wurde im Endlauf in 12,9 Sekun⸗ den nur Dritte. Die Frankfurter Eintracht hatte mit ihren Damen überhaupt viel Pech. Die Weltrekordpiererſtaffel verlor den Stab 1 und mußte diſtanziert werden. Umſo erfolgreicher waren die Damen von München 1860, die in Gelius die Doppelmeiſterin über 100 und 200 Meter ſtellte und in der 4 mal 100 Meter⸗Staffel mit 49 Sekunden einen neuen Weltrekord für Vereins mann⸗ ſchaften liefen. Die Frankfurter Eintracht hatte zwar bei den Süd⸗ deutſchen Meiſterſchaften ebenfalls 49 Sekunden erzielt, jedoch konnte dieſe Leiſtung nicht anerkannt werden, da zu wenig Zeitnehmer da waren. Die neue Leiſtung der Münchner Damen dürfte jedoch An⸗ erkennung finden. Den vierten Rekord gab es im Kugelſtoßen, wo Frl. Heublein⸗Elberfeld ihren eigenen Weltrekord er⸗ heblich höher auf 12,85 Meter ſchraubte. Im 800 Meter⸗Laufen war die Olympiaſiegerin Frau Radtke⸗Bratſchauer nicht am Start. Sie hätte aber auch wohl kaum gegen die Nürnbergerin Dollinger be⸗ ſtehen können, die überlegen ſiegte und faſt an den Weltrekord der Frau Radtke herankam Auch in den übrigen Wettbewerben des Sonntags gab es durchweg ſehr ſchöne Leiſtungen. Man hätte ſich nur eine ſchnellere Abwicklung der Kämpfe und einige Grade Celſius weniger Hitze wünſchen können. 5 100 Meter: 1. Gelius⸗München 1860 12,5; 2. Kellner⸗München 1860 12,6. 200 Meter: 1. Gelius⸗München 1860 26,2; 2. Lorenz⸗Eintracht Frankfurt, Bruſtbreite zurück. 800 Meter: 1. Dollinger 1. FC. Nürn⸗ berg:17,5; 2. Stramm⸗Danzig:22,68. 800 Meter⸗Hürden: 1. Becker⸗ Berlin 12:4(neuer deutſcher Rekord); 2. Pirſch⸗ Charlottenburg 12,6. 4 mal 100 Meter: München 1860 49(neuer Weltrekord für Vereins⸗ mannſchaften); 2. Brandenburg⸗Berlin A⸗Mannſchaft 49,5 Sek. Weit⸗ ſprung: 1. Schlarp⸗Poſtſportverein Köln 5,66; 2. Grieme⸗Bremen 5,47 Meter. Kugelſtoßen: 1. Heublein⸗Elberfeld 12,85(Neuer Weltrekord); 2. Fleiſcher⸗Eintracht Frankfurt 11,90 Meter. Diskuswerfen: 1. Mol⸗ lenhauer⸗Hamburg 37,62; 2. Fleiſcher⸗Eintracht Frankfurt 36,83 Meter. Fünfkampf: 1. Braumüller⸗Berlin 315; 2. Grieme⸗Bremen 305 P. * Heidelberger Hochſchulmeiſterſchaſten Leichtathletik Zur Leichtathletik gehört Sonne, viel Sonne; aber es war doch etwas zu viel des Guten. Bei 33 Grad im Schatten mußten die Heidelberger Hochſchulkämpfe zur Durchführung gelangen; da wur⸗ den eben Forderungen geſtellt, denen nur wirklich gut trainierte Leute genügen konnten. Umſo erſtaunlicher iſt es, daß die Leiſtun⸗ gen im allgemeinen doch recht gute waren, ja daß man im Speer⸗ werfen, Weit⸗ und Hochſprung ſehr gute Könner ſah, die ſich natürlich auch noch in anderen Diſziplinen erfolgreich durchſetzen konnten. Vielleicht wäre es angebracht, in Zukunft nur noch die Teilnahme an zwei Konkurrenzen Mehrkämpfe und Staffeln natürlich aus⸗ genommen— zu geſtatten. Hochſchulmeiſterſchaften ſind eben doch mehr ein Anſporn für den Anfänger und da dieſe Kämpfe nur ein mal im Jahre ſtattfinden, ſo ſollte man ihnen hier auch etwas grö⸗ ßere Plazierungschancen geben; die überragenden Leute find doch meiſt in der Lage, in jeder Saiſon mehrmals an den Start zu gehen und ſchon allein dadurch dem Anfänger weit voraus. Oder man ſchaffe noch mehr Wettbewerbe für Anfänger, wodurch natürlich der Charakter einer Meiſterſchaft verloren geht und außerdem eine welt größere zeitliche Ausdehnung der Kämpfe erforderlich wird, wofür man bann aber wohl doch ein zahlenmäßig entſchieden beſſeres Meldeergebnis erhalten wird. Die Leiſtungen bei den Deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften haben klar bewieſen, daß wir eine gewaltige Steigerung der Leiſtungen erreicht haben, aber noch fehlt vor allem hier das Wachſen in die Breite, das erſt den dauernden Er⸗ folg und eine dauernde Aufwärtsentwicklung zu garantieren ver⸗ mag. Organiſatoriſch iſt von den Univerſitäten gewiß alles getan, dafür lieferte die ausgezeichnete Abwicklung der Kämpfe wiederum den allerbeſten Beweis. 55 5 Ergebniſſe: e 100 Meter: 1. Abele, Arminia 11,4 Sek.; 2. Müller, Turnlehrer⸗ 8 0 200 Meter Anfänger: 1. Wille, Freiſtudent 23,0 Sek.; 2. Schwarz, Ghibellinia 24,2 Sek.; 3. Broß, Ghibellinia 25 Sek. 400 Meter: 1. v. Arnim, Saxo⸗Boruſſia 54,9 Sek.; 2. Loſacker, Freiſtudent 55 Sek.; 3. Sonnemann, Ghi⸗ belliniga 55,1 Sek. 400 Meter Anfänger: 1. Fendler, Normania 55,1 Sek.; 2. Beetz, Haſſo⸗Rhenania 55,9 Sek.; 3. Schuldt, Freiſtudent 57, Sek. 1500 Meter: 1. Bayer, Haſſo⸗Rhenania:39,4 Min.; 2. Pahl, Freiſtudent:47 Min.; 3. Klein, Teck.:48 Min. 3000 Meter: 1. Teichert, Unitas 10:11, Min.; 2. Wortmann, Rheno⸗Palatia 10:21,2 Min.; 3. Jordan, Freiſtudent 10:44 Min. Weitſprung: 1. Abele, Arminia 6,35 Meter; 2. Dinkler, Freiſtudent 6,21 Meter; 3. Schö herr, Haſſo⸗Rhenania 5,66 Meter. Hochſprung: 1. Dinkler, Freiſtu dent 1,70 Meter; 2. Steib, Haſſo⸗Rhenania 1,65 Meter; 3. Minſſen, Haſſo⸗Rhenania 1,60 Meter. Kugelſtoßen: 1. Hofmann, Ghibellinig 11,10 Meter; 2. Dinkler, Freiſtudent 11 Meter; 3. Schönherr, Haſſo! Rhenania 10:81 Meter. Steinſtoßen: 1. Schönherr, Haſſo⸗Rhenanig 7,35 Meter; 2. Dinkler, Freiſtudent 6,95 Meter; 3. Möcker, Tk. 6,69 Meter. Diskuswerfen: 1. Schäffner, Freiſtudent 36,25 Meter; 2. Hoffmann, Ghibellinia 32,05 Meter; 3. Lei, Tg. 30,50 Meter. Speerwerfen: 1. Dinkler, Freiſtudent, 51 Mtr.; 2. Streib, Haſſo⸗ Rhenania 45,55 Mtr.; 3. Streib, Haſſo⸗Rhenania 45 Mtr.— Drei⸗ kampf: 1. Dinkler, Freiſtudent, 173 Punkte; 2. Abele, Arminia, 170: 3. Hoffmann, Ghibellinia, 150 Punkte.— Südweſtdeutſcher Fünf⸗ kampf: 1. Streib, Haſſo⸗Rhenania; 2. Fach, Haſſo⸗Rhenanig; 3. Knott, Haſſo⸗Rhenania.— Korporationsdreikampf: 1. Arminia 492 Punkte; 2. Ghibellinia 388 Punkte; 3. Haſſo⸗Rhenania 380 Punkte.— Ama 100 Meter⸗Staffel: 1. Ghibellinia 47,4 Sek.; 2. Haſſo⸗Rhenania 48,2; J. A. S. C. 48,3 Sek.— Schwedenſtaffel: 1. Haſſo⸗Khenania:11 Min.; 2. Ghibellinia:14, Min.; 3. A. S. C.:19,2 Min.— gmal 1000 Mtr.⸗ Staffel: 1. Haſſo⸗Rhenanig T:22,6 Min.; 2. Haſſo⸗Rhenania II.— 40 mal eine Runden⸗Staffel: 1. Haſſo⸗Rhenania Iz 2. Heidelberg Damen. 100 Meter: 1. Senkbeil 14,8 Sek.; 2. Kern 15 Sek.; 2. Schellhaß 2. Kraus 117 Mtr.; 3. Kulinowſki.17 Mtr.— Kugelſtoßen: 1. Hohn⸗ ballweitwurf: 1. Kraus 59.71 Mtr.; 2. Loskyll 48.10 Mtr. Kuli⸗ nowſky 40.52 Mtr.— Dreikampf: 1. Kern 105 Punkte; 2. Mori 103 Punkte; 3. Strunk 102 Punkte. e 8. Seite. Nr. 332 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 22. Juli 1929 Unter denkbar günſtigſter Witterung und Waſſerverhältniſſen nahm geſtern der erſte Mainzer Regattatag ſeinen Anfang. Die Gluthitze des Freitags war durch leichten Seitenwind aus Nord⸗ weſt gemildert, der jedoch die Waſſerfläche nicht zu kräuſeln ver⸗ mochte. Die Leitung der Regatta, dde ausſchließlich in den Händen von Heinz Thurn lag, der einen guten Stab von Mit⸗ arbeitern am richtigen Fleck in Bewegung zu ſetzen verſtand, gab der Regatta das Gepräge ordnungsmäßiger techniſcher Durchfüh⸗ rung. Der Beſuch war außerordentlich gut und trotzdem der Main⸗ der Ruderverein das Siegesfeld nicht ſo ausſchlaggebend beherrſchte wie in früheren Jahren, war die Stimmung ganz ausgezeichnet. Der Regattaplatz bot in ſeiner neuen Anordnung ein gut belebtes Bild bes Treibens rheiniſchen Frohvolkes. Für die Preſſe war außerordentlich gute Fürſorge getroffen und ihre Information, die unabhängig von einem gut geleiteten Lautſprecher gegeben wurde, Iteß keine weitergehenden Wünſche aufkommen. Die ſportlichen Leiſtungen waren durchweg ſehr anſprechend. Die vorhergegangenen Regatten hatten ſchon eine Siebung der Kräfte vorgenommen und man darf durchweg noch von einer Stei⸗ gerung der Leiſtungen ſprechen, die teilweiſe die Höchſtreife erreicht Haben, die für ein Auftreten als Meiſterſchaftskandidaten Berech⸗ kigung geben. Auch heute hat es ſich gezeigt, daß man im Süden und Weſten mindeſtens ſo gut zu rudern verſteht, wie im ruder⸗ ſpoxtlich tonangebend erſcheinen wollenden Norden. Schicken wir das Schlußrennen des Tages um den großen Achter voraus, ſo geben wir zugleich den Schlüſſel für alldeutſche Ruderleiſtung. Die Mannheimer Amicitia, welche unter einwandfreien Verhältniſſen das Rennen überlegen gewann hat ſich heute ſelbſt übertroffen. Sie bot elne hoch vollendete Leiſtung in Stilform und Technik, die ſich in einer Schnelligkeit des Bootes aus wirkte, die nicht übertroffen werden kann. Tahellos wurden die Blätter in das Waſſer getaucht und herausgenommen, wobei bein Tröpfchen abfiel. Sie machte ſich von vornherein ihr Ren⸗ nen, deſſen Führung bis zum Ziel in zwangsläufiger Sicherheit ausdehnend. Hart war der Kampf hinter ihr. Lange fand ein hart⸗ näckiges Bord⸗ an Bordrennen zwiſchen dem Berliner Ruderklub, dem Ruderklub Germania Köln und der Kaſteler Rudergeſellſchaft ſtatt, bis die zähen Kaſteler in einem wunderbaren Anprall den zweiten Platz erringen und ſich erhalten konnten. An dritter Stelle lief der Berliner Ruderklub ein, der mit Luftkaſtenlänge die Kölner Germania nur aus dem Grunde halten konnte, weil dieſe vor dem letzten Ruderſchlag das Rennen beendeten! Die Frank⸗ furter Germania hatte vollſtändig ausgerudert das Rennen bet 1500 Meter aufgegeben. Brauſender Jubel begrüßte den Sieger und die nach ihm einkommenden Mannſchaften. Die Kaſteler Rudergeſell⸗ ſchaft bewies mit ihrer nach alter und Kräfteverhältnis nicht homo⸗ gen zuſammengeſetzten Mannſchaft, daß ein ehrliches, die Kräfte ſchonendes Training eine Rennverfaſſung geſchaffen hatte, die be⸗ fähigte, das Endrennen mit dem letzten Hauch von Mann und Roß durchzuführen. Ganz ausgezeichnet hielten ſich die Kölner Mannſchaften der Germania und des Klub für Waſſerſport, welch letztere ſeit Beginn der Regattazeit ausgezeichnete Fortſchritte gemacht hatte und den zweiten Achter mit Wucht und Sicherheit über den Mainzer R. V. der erſtklaſſige Matadore wie Racks und Genoſſen in ſeiner Mann⸗ ſchaft hatte, gewann. Die Kölner Germania, die den Junior⸗Achter nach hartem Rennen gegen den Kölner Klub für Waſſerſport ge⸗ wann und auch in den übrigen von ihr beſtrittenen Rennen recht verdienſtliches leiſtete, ſchien uns heute nicht ſo friſch wie ſonſt' und es dürfte ihren Mannſchaften kurze ſchonende Ruhe dienlich ſein, wenn ſie, wie wir glauben, ſich um Meiſterſchafts⸗Ehren be⸗ werben will. Die Ruderriege Eſſen unterlag ſowohl im Zweiten Vierer gegen Sachſenhaufen, wie im Gaſt⸗Vierer gegen die Uni⸗ verſität Frankfurt mit kaum meßharem Unterſchied, trotz wunder⸗ Bar ausgeglichener Form. Sachſenhauſen im Zweiten und Offen⸗ bacher Ruderverein im Dritten Vierer wirken überzeugend durch die kraftvolle Eigenart ihrer Leiſtung. Von den Jungmannen konnten Kölner Germania und Rhenania Koblenz in ihren Klaſſen durch itberzeugende Formbeherrſchung und ſchwungvolles Rudern ſiegreich beſtehen. Die Koblenzer Rhenanta konnte in dem Eröffnungsachterrennen eine ausgezeichnete Rolle ſpielen und es würde ihr infolge ihrer Leiſtung ein Erfolg nicht verſagt geblieben ſein, wenn ihr der Mainzer Ruderverein eine hafener R. V. der- zwar dem Buchſtaben der Ausſchreibung, aber nicht deren Geiſt ent⸗ ſprechende Mannſchaft entgegen ſtellte, in der Ruderer wie Racks, Ludwig Apel, de Beiſae und Gerhard Wagner Platz genommen hätte. Was die Skuller anbetrifft, ſo bot heute das Doppel⸗ zwelerpaar von Alt⸗Werder Magdeburg in ſeinen Ruderern Düſter⸗ loh und Buhtz eine Leiſtung, die in Form und Technik, getragen von jugendlichem Elan, eine Klaſſe für ſich bildete. Wir dürfen geſpannt ſein, wie die Beiden morgen im Einer ſich dem Gros der Weſtdeutſchen entgegenſtellen Die geſtrige Leiſtung in der Rhein meiſterſchaft brachte zwar einen überlegenen Sieg von A. v. Hoven vom Ludwigs⸗ Der Verlauf des Rennens mit ſeiner Kolliſion zwi⸗ ſchen Arenz und Paul konnte jedoch keineswegs befriedigen. Auch im Vierer ohne Steuermann gab es eine Kolliſton zwiſchen Amieitia und Univerſität Frankfurt, die ſchon im erſten Drittel des Ren⸗ nens mit dem Ausſchluß der letzteren endete. Die Uniperſität Frankfurt rehabilitierte ſich jedoch glänzend durch ihren ſchönen, aber ſehr knappen Sieg im Gaſtvierer über die Ruderriege Eſſen. Ergebniſſe des erſten Tages: Achter: 1. RV. Mainz 6,18 Min., 2. Rhenania Koblenz 6,24 Min. Erſter Vierer ohne Steuermann: 1. RV. Amicitia Mannheim. Univerſität Frankfuxt ausgeſchloſſen. Junior⸗ Achter: 1. Germania Köln 6,25,4 Min., 2. Köln 6,29 Min., 3. Germanig Frankfurt 6, Min. Zweiter Vierer: 1. RG. Sachſenhauſen 6,58,4 Min., 2. riege Eſſen 6,59,6 Min. 3. Germania Frankfurt 7,09 Min. Nheinm ſchafts⸗Einer: 1. Ludwigshafener RV.(van Hoven) 7,51 Min., 2. RG. Frankfurt⸗Oberrad[Paul 8,10 Min. Dritter Vierer: 1. RV. Offenbach 7,05,6 Min., 2. Naſſovia Höchſt 7,09, Min., 3. RG. Mannheim 748,4 Min. ö Gaſt⸗Vierer: 1. Univerſität Frankfurt 6,56 Min., 2. Ruderriege Eſſen 6,57 Min., 3. Germania Köln 6,58 Min. Erſter Jungmann⸗Vierer: 1. Germania Köln 7,10 Min. 2. RV. Mainz 7,14 Min., 3. Offenbacher Verein 7,23 Min. Zweiter Jungmann ⸗Vierer: 1. Rhenania Koblenz Min., 2. RG. Bingen 7,30 Min., 3. RE. Mannheim 7,36 Min. Doppelzweier ohne Steuermann: 1. Altwerder Magdeburg(von Düſterloh⸗Buhtz) 7 Min., 2. Rhenania Koblenz(Zahr⸗Roth).12 Min., 3. Germania Frankfurt(Jeniſch⸗Hügel) 7,27 Min. Zweiter Achter: 1. Waſſerſpart Köln 627,4 Min., 2. RV. Mainz 6,32 Min., 3. Rhenania Koblenz 6,33 Min. Erſter Achter: 1. RV. Amieitig Mannheim 6,14,8 Min., 2. RG. Kaſtel 6,21 Min., 3. Berliner Ruderklub 6,25,8 Min. Zweiter Tag Auch der zweite Tag der großen Mainzer Ruderregatta brachte wieder vorzüglichen Sport. Sowohl im Erſten Vierer wie im Erſten Achter dominlerte die Mannheimer Amicitia. Der Berliner Ruderklub brachte durch Boetzelen den Rheinpokal⸗Einer ſicher an ſich, während ſeine Mannſchaft in den Vorrennen zum Erſten Achter bereits ausſchieden. Ergebniſſe des zweiten Tages Jungmann⸗Vierer: 1. Mainzer Ruderverein 6,56 Min., 2. Uni⸗ verſität Frankfurt und Kölner Waſſerſport je 7,05 Min. 3. Binger Rudergeſellſchaft 7,09 Min. Zweier ohne Steuermann: 1. 2. Waſſerſport n 7,20 Min. Jungmann⸗Einer: 1. Buhtz Altwerder Magdeburg 8,49 Min., 2. Jüngling Hanau 9,12 Min. Waſſerſport Ruder⸗ ſte 7,18 Heidelberger Ruderklub 7,17 Min. -Vierer: 1. Ruberverein Koſtheim⸗Guſtavsburg 8,04,6 Min., 2. Frei⸗Weinheim⸗Ingelheim 8,08,8 Min. 5 Zweiter Vierer ohne Steuermann: 1. Ruderverein Frankfurt 7,20,8 Min., 22. Germania Koblenz 7,26 Min. Zweiter Einer: 1. Vuhtz Altwerder Magdeburg 8,23 Min., 2. Bayerswalder Ruderverein Bamberg 8,26 Min. Großherzoglicher Vierer: 1. Amieftia Mannheim 7½18 Minuten, 2. Ruderverein Würzburg 7,21 Min., 3. Ruderklub Eſſen 7,244 Min. Junioren⸗Vierer: 1. Naſſovig Höchſt 7,28 Min., 2. Germania Köln 7,83 Min. 3. Nußergeſellſchaft Mannheim 8 Min. Leichter Vierer: 1. Ruderverein Heilbronn 7,43,8 Min., 2. manig Köln 7,446 Min., 3. Rubergeſellſchaft Trier 8 Min. Rheinpokal⸗Einer: 1. Berliner Ruderklub Boetzelen 8,008 Min., 2. von Düſterloh Altwerder Magdeburg 8,01,3 Min., van Hopen Ludwigshafener Ruderverein 8,18 Min. Dritter Achter: 1. Rudergeſellſchaft Neuwied 6,54 Min., 2. Un⸗ dine Offenbach 6,58,0 Min. g. Rudergeſellſchaft Sachſenhauſen 6,59,2. Jubiläums⸗Achter: 1. Mannheimer Amieitia 6,24 Min., 2. Ger⸗ mania Frankfurt 6,90 Min., Z. Rudergeſellſchaft Mainz⸗Kaſtel 6,33, Min, 4. Germania Köln 6,35,6 Min. J H Ger⸗ Internationale Verliner Nennwoche Oleander ſiegt wie er will Echt ſportliches Empfinden gehört dazu, bei 35 Grad Hitze den Weg nach dem Grunewald anzutreten. Aber auch am Haupt⸗ und Schlußtag der Internationalen Rennwoche blieb den Veranſtaltern der Erfolg treu. Allgemein war die Spannung auf den Ausgang des ſenſationellen Duells Olean⸗ der— Rovigo, denn als ſolches wurde das Sankt Simon Rennen betrachtet, obwohl außer dem deutſchen Crack und dem erſtklaſſigen Franzoſen gute Vierjährige mit von der Partie waren. Die Schlacht iſt geſchlagen. Oleander hat durch einen weiteren über⸗ legenen Sieg gezeigt, aus welchem Holze er geſchnitzt iſt. Zur all⸗ gemeinen Ueberraſchung hatte Rovigo bei dem Ausgang des Ren⸗ neus abſolut nichts zu beſtellen. Hinter Oleander in reſpektvollem Abſtand beſetzte Oleanders Stallgefährte Avanti den zweiten Platz und erſt dann kam der Franzoſe, der Mühe hatte, Antonia für drit⸗ tes Geld zu ſchlagen. Zum Sankt Simonrennen ſetzte eine Ma ſſen wanderung zu dem Führring ein, wo die ſechs Kandidaten zum Kampf um die 50 500 Mk. einer letzten eingehenden Muſterung unterzogen wur⸗ den. Oleander präſentierte ſich wieder friſch und kraftſtrotzend mit dem Adel, den dieſen ſeltenen Vollblüter auszeichnet. Nach dem Ab⸗ lauf ſetzte ſich Avanti ſofort an die Spitze und führte gemäß ſeiner ihm zugedachten Pilotenrolle vor Antonia, Wilfried, Atalante, Oleander und Rovigo, die jeweils durch eine Länge getrennt mar⸗ ſchterten. Im Stallbogen löſte ſich Rovigo hinter Oleander, der nun ſeinerſeits Antonia an den nach ihm führenden Avanti herantrieb. Kopf an Kopf kam Avanti in die Gerade. Etwa brei Längen hinten folgte der Franzoſe an vierter Stelle. Als nun Jockey Childs Oleander an die Spftze brachte, war die Entſcheidung bereits gefallen. Mit gewohnter Ueberlegenheit zog der Oppenheimer unter einem Beifall, wie man ihn nur ganz ſelten auf dem Turf fin⸗ det, als Sieger dem Ziel zu, das er 2½ Längen vor dem Stall⸗ gefährten Avanti paſſierte. Groß waren die Ovationen für Oleander und den Jockey Childs, aber auch die Leiſtung von Avanti und deſſen Reiter Cehmiſch fand ungeteilten Beifall. * Berlin⸗Grunewald(21. Juli) . Diamond Zubileu⸗Rennen. Für sfährige, 5800. 1. Hauptgeſt. Altefelds Alexandria(Huguenin), 2. Superbus, 3. Rochus. Ferner lieſen: Surya, Leubelfing, ſtanna, Ereſſida, Wendelin. Tot. 21:10, Pl. 14, 22, 17:10. 2. Galopin⸗Rennen. 6800 /. 2800 Meter. 1. Dr. A. Tonelles Baczogo(Vinzens), 2. Racahout, 3. Gutenberg. Ferner liefen: Pitrizier, Farn, Atrurter, Skalde, Lebenskünſtler, Cſampas, Gero. Dit, 271210, Pl, 54, 20, 13:10. 3. Bavardo⸗Rennen. Verkaufsrennen. Für Zweijährige. 4100 ,. 1000 Meter. 1. Frau E. Lauriſchs Roxana(O. Schmidt), 3. Trabuko, 3. Helmbuſch. Ferner llefen: Jean Urruty, Servatlus, Prohibition, Dill Eulenſplegel, Coryx. Micaela, Feloͤberg, Soravia. Tok. 38:10, Pl. 18, 87, 16:10. . St. Simon⸗Reunen. Ehrpr. und 50 500 /. 2200 Meter. 1. Frhr. S. A von Oppenheems Oleander(Childe), 2. Avanti, 8. Ropiga. Ferner liefen: Wilfried. Antonio, Atalante. Tot. 13:10, Pl. 12, 64:10. 5, Perſimmon⸗Rennen. Für Jühr. 4100. 1800 Meter. 1. Geſt. inghovens Feldjäger(Raſtenberger), 2. Augapfel. 3. Pronto. erner kleſ: Brillant. Tot. 29:10, Pl, 14, 15:10. 5. Internatſonale Meile Ausgleſch 1. 5 85 und 35 000. 1600 Meter. 1. Frau L. Galtiers Biarrſtz(Harris), 2. Valladolid, 3. Alben⸗ Ferg, Ferner liefen: Fockenbach, Könſgsmark 2, Poſtmeſſter, Tantris, 1400 Meter. Tarquinius Tiber, Qui⸗ 5 Domfalke, Lykaſte, St. Robert, Tot. 99:10, Pl. 30, 40, 34:10. 7. Voltigeur⸗Rennen. Ausgleich g. 4100 l/. 1000 Meter. 4. W. Sternbergs Minna(Wenzel), 2. Leg, 3. Tantor. Ferner liefen: Jndiea, Hans Thoma, Hella, Mongole, Juſel, Nil, Gallina, Don Joſe, Conteſſa, Lieblos. Tot. 82:10, Pl. 26, 20, 25:10. * München⸗ Riem(21. Juli) 1. Preis von Rohrenfeld. Für Zweifährige. 1600. 1000 Meter. 1. W. Blatts Minne 2. Kybele, 3. Delphi. Ferner liefen: Elan, Mymabdy. Tot. 34:10, Pl. 28 28:10. 2. Preis von Achſelſchwang. 100 l. 1200 Meter. 1. Chr. Burz' Gaffel, 2. Scho. 3. Forbach. Ferner liefen: Kühleborn, Simonelle, Glückhaft, Do right. Tot. 2410, Pl. 10, 107, 10:10. 3. Preis von Nonnenhof. 1600 J. 1400 Meter. 1. M. Saals Takata, 2 Stammherr, 3. Brombeere. Ferner lief: Heilige Johanna. Tot. 14:10, Pl. 11. 12:10. 4. Preis von Puchhof. Jagdrennen. 2100 l/. 4000 Meter. 1. H. C. Bodmers Glärniſch, 2. Sas pareil, 3. Trapper. Ferner liefen: Amedee de Savoie, Goldnat. Tot. 16:10, Pl. 12, 17110. 5. Preis von Leutſtetten. 2100 J. 2000 Meter. 1. H. Buchmanns Koral, 2. Mangan, 3. Südwind. Ferner liefen: Patriotin, Pan Robert. Tot. 16:10, Pl. 14, 14:10. 6. Preis von Steinach. Jagdrennen. Ausgleich 3. 1600 /. 3200 Meter. 1. Frl. H. Kirchhoffers JJulf Errant, 2. Schwälbchen, 3. Songe'Or. Ferner liefen: My Lord 2, Glockner, Zukunft, Sonnen, göktin. Tot. 48:10, Pl. 36, 15, 15:10. 7. Preis von Schönburg. Ausgleich 3. 2100 /. 1600 Meter. Träumer, Vardar, Schwarzdorn, 1. J Sechſers Dollar. 1. Geſt. Röſſelbergs Pedrillo, 2. Miſſion. Ferner liefen: Albana, Sempronia, Martell. Tot. 34, 14:10, Pl. 14, 26, 16:10. ** Krefeld(21. Jult) 1. Preis von Hinsbeck. Für Zweiſähr. 3000 J. 1000 Meter. 1. W. Pfeiffers Numea(H. Schmidt), 2. Butterfly, 3. Orion. Tot. 16:10. 2. Hülſerberg⸗Jagdreunen. Für Dreifähr. 3000 J, 3000 Meter. 0 6(Pinter), 2. 3. Rhein⸗Pre 1. Geſt. Röttgens 4. Krefelder Jagdrennen. Ausgleich 1. Ehrpr, und 6000. 4000 Meder. 1. Frau K. Perskes Coeur d' Alme(Wolff), 2. S lant, 2. Prater. Ferner liefen: Monte Godello, Jugendliebe, Taſſo Tot. 155:10, Pl. 87, 16, 15:10. 5. Samt⸗ und Seide⸗Preis und 6000. 2000 Meter. 1. Gräfin Helldorffs Nareiß(Zimm 2. Blanker Haus, 3 Linz ſerner liefen: Conkurrent, dapitän Graalfs, Audi. Tot. 20:10, Pl. 12, 18, 13:10. 6. Verloſungs⸗Rennen. Ausgleich 3. 4000 l/. 1650 Meter. 1. F. Winters Miami(Goltermann), 2. Sündenbock, 3. Tuckhühnchen. Ferner liefen: Conſtant, Lady Alice, Iſelberg, Mira 2, Antigonus, Quedliner, Aſparagus, Baſfano, Mutzerl, Desdemona. Tot. 7210, Pl. 30, 20, 19:10. 7. Jägerhof⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 3000. 2200 Meter. 1. Ab⸗ lung: 1, J. Schmandts Larida(Vaas), 2. Lonni, 3. Franziskus. Ferner liefen: Carlsminde, Le Fanfaron, Ahnburg, Hochalp, Le Printemps, Gaukelei. Tol. 58:10, Pl. 20, 15, 18110.— 2. Abteilung: 1. Geſt. Röttgens Malvlio(Krüger, 2. Frene, 3. Strokko. Ferner.: iſtral, Sandoval, Santa Paula, Culvert, Jugendliebe, Wingolf. Tot. 41:40, Pl. 16, 17, 29:10. Radſport Großer Fliegerpreis yon Europa Engel ſchlägt Moeskops Nicht weniger als 8000 Zuſchauer umſäumten am Freitag abend das Oval der Köln⸗Mingersdorfergadrennbahn. Im Mittelpunkt der Wettbewerbe ſtand der„Große Fliegerpreis von Europa“, der bis auf den verletzten franzöſiſchen Weltmeiſter Lucian Michard faſt die ge⸗ ſamte Elite der Welt am Ablauf ſah. Aus den Vor⸗ und Zwiſchen⸗ läufen, die durchweg recht ſpannend verliefen, hatten ſich ſchließlich Engel⸗Köln, Falck Hanſen⸗Dänemark, Moeskops⸗Holland und Scham⸗ berg⸗Krefeld für die Vorentſcheidung qualifiziert. Wie erbittert in den einzelnen Läufen um den erſten Platz gekämpft wurde, geht ſchon daraus hervor, daß ſo gute Leute wie Oszmella, Steſ fes und Fau ausgeſchaltet worden waren. In der erſten Voreatſcheidun Engel über Falk⸗Hanſen mit Vorderradlänge und in der 5 Ausſcheidung ging der Holländer Moeskops als Erſter vor Fritz Schamberg über das Zielband. Im Endlauf ber Erſten feierte Mathias Engel, der ſich zur Zeit in ganz hervorragender Form be⸗ findet, einen neuen Triumph; denn es gelang ihm, Moeskops, den faſt unſchlagbaren Holländer, mit einer halben Länge auf den zweiten Platz zu verweiſen, während ſich Falk⸗Hanſen mit einer Länge gegen Schamberg den dritten Platz ſicherte. Das Rennen für die unplazierten Fahrer endete ebenfalls mit einem deutſchen Sieg. Szmella gewann vor Marcel Jean und Faucheuxgs. O Die Ergebniſſe: Großer Fliegerpreis von Europa: 1. Engel⸗Deutſchland; 2. Moes⸗ kops⸗Holland(½ Länge zurück); 3. Falk⸗Hanſen; 4. Schamberg⸗ Krefeld. Fliegerfahren für die Unplazierten: 1. Oszmella; 2. Marcel Jean leine Länge zurück); 3. Faucheux 2 Längen zurück. Vorgabefahren: 1. Falck⸗Hanſen; 2. Frankenſtein/ Länge; 3. Martinetti. Rekordfahren: 1. und 2. Engel und Moeskops je 11,4 Sek.; 3. und 4. Falk⸗Hanſen und Oszmella je 12 Sekunden. Amateurhauptfahren: 1. Mazafrac 13 Sek. für Meter; 2. Trauden⸗Köln 94 Länge. N Suter geſtürzt Auf der Radrennbahn in Zürich⸗Oerlikon, wo in der Zeit vom 10. bis 18. Auguſt die Weltmeiſterſchaften zur Durchführung kom⸗ men, ereignete ſich ein Trainingsunfall, von dem der Schweitzer Paul. Suter betroffen wurde. Suter kam plötzlich in voller Fahrt zu Fall und erlitt erhebliche Verletzungen, die ſeinen Start im„Goldenen Rad“ am Sonntag gegen Krewer, Manera, Snoek und Läuppi nicht zulaſſen. Auf der gleichen Bahn war übrigens vor einigen Jahren auch Karl Wittig, der jetzige Rennbahnleiter in Dresden und Chem⸗ nitz, ſchwer zu Fall gekommen. Um die Hockey⸗Hochſchulmeiſterſchaft Univerſität Bonn gegen Techniſche Hochſchule Darmſtadt 11:2 15:1) Der Deutſche Hochſchulrat hatte dieſes Spiel, das urſprünglich die letzten 200 Paul als Geſellſchaftsſpiel gedacht war, als nochmaligen Entſcheidungs⸗ kampf um die Deutſche Hochſchulmeiſterſchaft angeſetzt. Bekannt⸗ lich war dem Proteſt von Seiten gegen Frankfurt ſtattgegeben wor⸗ den. Die Bonner Mannſchaft befand ſich trotz der drückenden Som⸗ merhitze in einer Hochform und errang einen vollauf verdienten Sieg. Die Bonner Studenten führten ein techniſch und taktiſch reiferes Spiel vor und lagen bereits bei der Paufe mit:1 in Führung. Auch die zweite Spielhälfte ſah Bonn weiterhin ſtark überlegen. In regelmäßigen Abſtänden wurde noch 6 Tore von Bonn erzielt, denen Darmſtadt nur einen Torerfolg entgegen ſtel⸗ len konnte. Muglpert Ein Hindenburgpreis für die Rhönſegelflieger Reichspräſident Hindenburg hat anläßlich des 10. Rhön⸗ ſegelflugwettbewerbs einen Ehrenpreis geſtiftet, den Hin ⸗ denburg⸗Segelflugbecher, mit dem er vor allem eine ſportlich und wiſſenſchaftlich wertvolle, für die Weiter⸗ entwicklung des Segelflugs grundlegende Flugleiſtung be⸗ lohnt wiſſen will. Ferner wird der Prinz Heinrich⸗Rhönpreis im Intereſſe der Förderung der Segelflugforſchung als Höhen⸗ preis neu ausgeſchrieben. Dieſer Preis war im Jahre 1924 zum erſten Male im Intereſſe der Entwicklung des Leicht⸗ flugzeuges ausgeſchrieben worden. Die Stadt Bad Kiſſingen hat einen Preis für einen Flug Waſſerkuppe Bad Kiſſingen ausgeſetzt. Schach Schachmeiſterturnier in Duisburg Die Paarungen und Eröffnungen der 10. Runde waren: Leon⸗ hard— Dr. Antze(Sieilkaniſch), Babel— Sämiſch(Bremer⸗Partie), von Holzhauſen— Ahues(Vier Bauernſpiel), Wagner— Blümiſch (Sieillaniſch), Orbach— Helling und Richter— Dr. Seitz(Damen⸗ Bauer), Jörder— Mieſes(Bremer⸗ Partie). Am Vormittag wurde nur die Partie Wagner— Blümiſch erledigt; remis nach 30 Zügen. Leonhard ſchlug Dr. Antze durch ein ſchönes Qualitätsopfer. Helling beſiegte Orbach durch feine Führung des Turmendſpiels. Förder und Mieſes eignigten ſich auf remis. Sämiſch ſchlug Babel erſt im Turmendſpiel. Die Partien Richter— Dr. Seitz und von Holz⸗ hauſen— Ahues wurden abgebrochen. Der Stand: Ahues 6 (), Helling, Leonhard, Sämiſch, Wagner 6, Richter 5½(), Mieſes %, Dr. Seitz 5(), Dr. Antze 57%, Orbach 5, Blümiſch 4(), Förder %, von Holzhauſen 27, Babel. Hauptgrappe: In der 6. Runde(Gruppe A) errang Rell⸗ ſtab ſeinen vierten Sleg gegen Platz. Huſſong verkor gegen Gebhard, Rodatz gegen Kapfer remis, Ripke⸗ Kroll abgebrochen, Ripke ſchlug Kapfer, Weißgerber gewann gegen Rodatz.— Gruppe B: Die Rheinländer errangen zwei wertvolle Siege. van Nüß gewann durch ein Springeropfer, deſſen Widerlegung Koch nicht fand. Engels nutzte einen Fehlzug von Hennig ſehr hübſch zum Siege aus. Aber auch der ſtarke Nürnberger Rödl ſchlug überlegen Eppers. Die Par⸗ tie Reinhardt⸗Sikorſki wurde abgebrochen. Der Stand Gruppe K: Ripe 4(1) von 6 Partien, Huſſong 1 von g, Relſſtab 4%(1) von 6, Platz 2 von 6, Gebhard 3(m) von 7, Kroll 1(2) von 6, Kapfer 2 von 6, Weißgerber 5 von 6, Rodatz 2½ von 7 Partien. Gruppe B: Nödl 47(1) von 6, von Hennig 4 von 6, Reinhardt 1(1) von 6, Sikorſki 1(1) von 6, Engels 5 von 7, Eppers 0, van Nüß 4(1) von 6, Kramer 3 von 6, Koch g von 7 Partien. Eine Fußball⸗Weltmeiſterſchaft 19339 Die amerikaniſche Fußball ⸗Aſſoc tation plant, 1983 anläßlich der Weltausſtellung in Chikago eine Fuß balk⸗ Weltmeiſterſchaft zur Durchführung zu bringen. Es wurde bereits ein dementſprechender Beſchluß bei einer in Celveland ſtatt⸗ gefundenen Sitzung gefaßt. Zu dieſer Weltmeiſterſchaft ſollen ins⸗ geſamt 56 Natione eingeladen werden. Wie man weiter erfahren konnte ſoll der Internationale Fußball⸗Verban d, der über eine derartige Veranſtaltung zu beſchließen hat, dieſem amert⸗ kaniſchen Profekt nicht ablehnend gegenüberſtehen. Treffen der Deutſchen Ingendkraft in Mannheim Die in den letzten Jahren ausgebaute Sportorganiſatton der katholiſchen Verbände, die„Deutſche Jugendkraft veranſtaltet in den Tagen vom.—5. Auguſt in Mann ⸗ heim ein Südweſtdeutſches Ländertreffen. Aus Baden, Württemberg, Heſſen, Pfalz, Bayern, Saargebiet und nom Mittelrhein werden einige Tauſend aktive Sportler der D. J. K in Mannheim erwartet. In faſt ſämtlichen Diſziplinen des Sports werden Maſſen⸗ und Einzelkämpfe durchgeführt. Die Hauptneranſtaltung iſt am Sonntag, 4. Auguſt, nachmit⸗ tags im Mannheimer Stadion. Der Protektor des Feſtes, Weihbiſchof Dr. Wilhelm Burger aus Freiburg wird die Er⸗ öffnungsanſprache halten an die ſich dann die Abwicklung des reichen Sportprogramms anſchließen wird. * 17 * len oem nnen Montag, den 2. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 383 Säison— Preisen unsere hochv/ Kostume Mäntel teilw. auf reiner Selde Wollkleide in vlelen Stoffarten * aparte Neuheiten, mod. 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Es han⸗ delt ſich hier bei dem Fund um ein ſeltenes, gut erhaltenes Skelett mit einem Alter von ſchätzungsweiſe 2500 Jahren. * Zeiskam, 18. Juli. Die Zwiebelernte iſt in vollem Gang. Der Ertrag bes diesjährigen Anbaues iſt zufrieden⸗ ſtellend. Die Verladung der Zwiebeln hat eingeſetzt. Der Handel bietet.50 bis 5 Mark für den Zentner. Die Zeis⸗ kamer Zwiebeln werden in großen Mengen auf dem Mann⸗ heimer Hauptmarkt verkauft. * Neuſtabt a. d.., 19. Juli. Ein Opfer der Hitze wurde geſtern nachmittag der 29jährige Schloſſer Bernhard Biebel. Während er bei Chauſſeearbeiten auf der Straße Neuſtabt Mußbach beſchäftigt war, erlitt er einen Hitzſchlag, dem er alsbald erlag. Der Bedauernswerte hinterläßt Frau und drei Kinder. a * Edenkoben, 19. Jult. Die Arbeitsverhältniſſe ind in Edenkoben als ſehr ſchlecht zu bezeichnen. In der Feilenfabrik Weihmann u. Co. wurden früher 200 Arbeiter voll beſchäftigt, während man den Betrieb jetzt mit 40 Ange⸗ ſtellten und Arbeitern in 36—40ſtündiger Arbeitswoche be⸗ wältigt. Aehnlich liegen die Verhältniſſe in der bekannten Möbelfabrik Niederhöfer Söhne, die von 200 Arbeitskräften auf 80 Kurzarbeiter zurückgegangen iſt. In der Email⸗ warenfabrik Orth Wwe. arbeiten von 170 Leuten fetzt nur noch 40. e Gerichtszeitung 5 Franzöſiſches Militärgericht Trier Vor dem franzöſiſchen Militärgericht Trier ſtand ein franzöſiſcher Staatsangehöriger im Gefolge der Beſatzungs⸗ truppen wegen verbotenen Waffenbeſitzes, Bedrohung und tät⸗ lichen Angriffes gegen einen deutſchen Polizeibeamten und an⸗ dere. Der Beklagte rempelte am 4. Mai nach Verlaſſen einer Wirtſchaft einen fungen Mann an und mißhandelte ihn. An⸗ dere bedrohte er mit einem Revolver. Auch den hinzu⸗ ellenden Poltzeibeamten bedrohte er mit der Waffe und ver⸗ ſuchte auf ihn loszuſchlagen. Dem Poliziſten gelang es, ihm den Revolver zu entreißen und ihn auf die Wache zu bringen. In der Verhandlung gab der Beklagte zu ſeiner Entlaſtung an, er habe ſich durch die Deutſchen bedroht gefühlt(). Der Anklagevertreter beantragte gegen den„leicht erreg⸗ baren Menſchen, der bereits wegen verbotenen Waffenbeſitzes vorbeſtraft“ ſei, 1 Jahr Gefängnis, überließ aber dem Gericht die Zubilligung einer Bewährungsfriſt. Das Gericht erkannte auf zwei Monate, die durch die Unterſuchungshaft als verbüßt erklärt wurde. 1 Gefängnis wegen Zweikampfs mit tödlichen Waffen. Das Schöffengericht Jena verurteilte den Studenten Schö⸗ ning wegen Zweikampfs mit tödlichen Waffen zu 6 Monaten Gefängnks. Der Anklage lag folgender Tatbeſtand zugrunde: Schöning hatte auf einer Beſtimmungsmenſur ſeinen Gegner ſo unglücklich mit dem Schläger getroffen, daß das Hirn verletzt wurde. Der Verletzte ſtarb bald darauf. Während die Verteidigung darauf hinwies, daß nur eine Verkettung außerordentlich ungünſtiger Umſtände die Tötung herbel⸗ geführt habe, ſtellte ſich das Gericht auf den Standpunkt, daß der Schläger eine tödliche Waffe ſei und verhängte 6 Monate Gefängnis. Ein nicht ganz leichter Diebſtahl. Seit Jahren war ein gtjähriger Arbeiter bei einer Eiſenfirma in Hannover an⸗ geſtellt und genoß deren vollſtes Vertrauen. Er hatte u. a. auch den Lagerplatz zu beaufſichtigen. Das wurde ihm zum Verhängnis. Er machte im Sommer v. J. die Bekanntſchaft eines Produktenhändlers, der ihn zu veranlaſſen wußte, daß er ihm von dem Lagerplatze Eiſenſchienen und Rundeiſen überließ. Das Geſchäft verbotener Art war erſt klein, wurde aber wie eine Lawine immer größer. Als es im März d. J. ein plötzliches Ende fand, hatte B. mit einem Geſpann nicht weniger als 24 Fuder von je 60 Zentner Eiſen abgefahren und für ſich verwertet. W. hat angeblich ganze 200 Mark für den begangenen groben Vertrauensbruch erhalten. Das Schöffengericht Hannover hatte den Arbeiter wegen fortgeſetzten Diebſtahls zu ſieben Monaten Gefängnis, den Produktenhändler wegen gewerbsmäßiger Hehlerei zu einem Jahre Zuchthaus verurteilt. W. ſoll nach Verbüßung von drei Monaten Bewährungsfriſt erhalten. Die eingelegte Berufung wurde vom Landgericht Hannover verworfen. Beilage Nr. 15 Montag. 22. Juli 1829 Partie Nr. 416 (Gespielt im Melsterturnler zu London 1927) Weis: Richard Reti. Schwarz: W. Winter 1. 88113 di- ds 16. Sec Lb-ds 2. 2— 60 ds xc Y 17. Sta— es Dds b 3. e2— ef 705 18. az2— a3 Sb es 4. Lit c 7e 19. 52 b4 Ses x es 3. da- d! Sg8 16 20. daes Lds c 6. Sbi— es Sbs es 21. Lbi— ds Letxdꝭ 7.—0 aT-a 22. Idi xda Ste db 3. Ddi—e: b b5 23. Dez 84 9) Le7 xcs 9. Le- dz eddi 24. Ida ds Les KA=) 10. esd! Leg-b 25. Kathi Db-er 11. Lei—23 Lig- e7 26. Dg4NKg7 eb ds 12. Pal—d1 S6 ds 21. Der hs. Kes— d7 13 Lgb- ei) Sc-b. 28. Dhs h/ Der ci 14. I ds— bf Tab c 29. Dh ef Kd 7 ds 18. Scs— ea Sds5—f6 30. Df ds 5) Schwarz gibt auf 1. Das angenommene Reti-Gambit.— 2. Man beachte die positlonellen Feinheiten des Reti'schen Spieles in der Er- öflnung.— 3. Mit diesem Zuge setzt sich die strategische Ueberlegenheit des Reti'schen Spieles in materiellen Gewinn um.— 4. Schwarz glaubte vielleicht mit diesem Zuge eine Rettung aus drohenden Gefahren gefunden zu haben, aber der Gegenzug belehrt ihn, daß es aus der eisernen Umklammerung Retis keinen Ausweg gibt.— 5. Großmeister Rich. Reti erhielt für diese Partie den zweiten Schönheitspreis. Miniatur im Schachspiel Partie Nr. 149 (Gespielt in Newyork 1929) Weiß: L. Samuels. Schwarz: Dr. H. Kline. 1. 62— e es 12. TII—e l Les es) 2. 881 Sbs cs 13. Let xh Le6 84 3. LfI— 64 Lis— c 14. Sf3—85 KI—86 4. 2 c 88816 15. Sg K) Kgs 7 3. d2— d sda 16. Lb 8 L415 6. ed Les—b4- 17. Dez ba Ki7 ve 7. Sbi—es d7-db 18. Letxds Tas bs 3. ex ds Sts cds 19. Dbs— a3 KI8—g7 9. 00 Lb 43) 20. Lds c by 10. pax e5—0 21. Dag—e7. Schwarz gibt auf. 11. di- hI—=h6E 1. Elin Fehler. Angebracht war Les es.— 2. Dieser Zug reicht jetzt nicht mehr aus und wird vom Anziehenden kräftig widerlegt.— 3. Das Stärkste. Partie Nr. 150 Weiß: v. Massow- Dresden.— Schwarz: J. Breuer- Eckenhagen. 1. e—e4 88816 10. Sbi-es 0—0 2. e— eb Sf. ds 11. 12—14 bo- d7) 3. 0261 Sds b 12. 14— 5 118 es 4. da- da d7-d 18. Se2—f4 C c 5. es& de e ds 14. b2—b3 Leis 6. LIIi— ds Sb es 15. Leib Dds 35) 7. S881 e Sc b 16. Ses e! Deb 15 5 3.—0 Sb ds 17. Tal- eil d- dõ) 9. Ddl da LIS—e7 18. Sf db Schwarz gibt auf. 1. Der Springer stand auf b nicht gut. Aber es kostet Tempoverlust ihn ins Spiel zu setzen, und dies nützt der An- ziehende geschickt zu seinem Vorteil aus.— 2. Nicht günstig, weil die Dame sofortigem Angriff ausgesetzt ist.— 3. Ein Fehler.— 4. Ein zweiter Fehler, der das Ende beschleunigt. Partie Nr. 151 (Gespielt im Berliner Turnier 1929 Weih: Nimpowitsch. Schwarz: Capablanca. 1.-64 838.16 10. 81385 Lg x ez 2. Sbi- cs G7= cs 11. Dad xe Sc- di 3. e2— el Sb 6 12. Les d LST d4 4. 12—14 d7-d 13. Kgl—hi Ld-87 5. dz- ds 87 86 14. bak. ee 6. LII— e? LIS— 7 15. 82—83 27-6 J. Lei—es—0 16. h4—hb5!) LE7—f6 8. Sg—13 L884 17. Sg5= Remis) 9. 0—0 Sfo d N 1. Eine vollständig ausgeglichene Stellung. Keiner der beiden starken Gegner vermochte im Eröffnungsspiel einen Vorteil zu erringen.— 2. Eine positionell interessante Partie. Immerhin ist es bemerkenswert, daß eine Partie, bei der fast noch sämtliche Figuren auf dem Brette stehen, als unent⸗ schieden abgebrochen wird Partie Nr. 159 (Gespielt in einem Amsterdamer Vereinsturnier April 19291 Wei: H. Weenink. Schwarz: W. A. T. Schelfhout! 1. e2—e4 1 e 8. edles Sfs.—-d3) 2. Sg1—11 ee 9. Ddi—4 7 6 3. d2— di d 10. 0— 0 1—15 9 4. Sta d 888—16 11. es KU Lba xe S. Sbi-es Lis—b4 12. Lds 6 Keg—18 6. LI ds Sb ce 13. Leihe KI8—88 7. Sdâ co b c 14. f6— 17 +. 1. Hier war dcs angebracht.— 2. Wenn im Vorzuge d) ccſ geschehen wäre, so konnte jetzt Sf6 d erfolgen. Der Textzug scheitert an dem Gegenzuge des Anziehenden.— 8. Wiederum fehlerhaft. Schwarz übersieht völlig die drohende Parade des Gegners. Partie Nr. 158 (Gespielt in Moskau 1929) Weiß: Lukoveski. Schwarz: Podebin; 1. d2— da 88816 8. Kei di Ke 18 2. C2 c. Set 9. Tal- bf. Sbs c 3. Sbi cz 5756 0 10. Lei- a3. Fs 28 4. ee! 18 b b Les dt) 5. e e5 Sto e 12. Dg4&K7. Kgü g/ 6. Ddi-4 Sed c 13. 153—g8 5 Schwarz gibt auf.) 7. ba xc Lbacc3 1. Besser LfS bd.— 2. Ein grober Fehler, der dem Gegner eine Kombination durch Damenopfer ermöglicht. Es mußte erst hy-—h5 geschehen, che der Bd fortgenommen Wurde.— 3. Weiß droht ein undeckbares Matt in 3 Zügen. 1 Partie Nr. 154 (Gespielt im Weihnachtsturnfer Hastings 1928) Weiß: Colle. Schwarz: Buergerz 1. d2—d4 8g fe 11. dach Le x5 5 dds 12. Lei- 5 Les-e7 3. e2—e3 ee 13 Ddl-e Dds— 7 43 18—e7 14. Tal- di 718. ds 5, 8b dz 0—0 15. Skfs—eß Les—d7 9) 6.—0 Sb d 16. Lds&xh/ Rs h/ 7. esel ds xe. 17. LB X I6 Lex 3. Sd xe! Sfedce! 18. Dez hs Kh7- 8 9. Lda el Sd7 fe 19. Dhsef7 +) Schwarz gibt aul. 10. Le- da 7 es 1. Weiß gewinnt Tempis und überflügelt dadurch taktisch den Gegner.— 2. Der entscheidende Fehler, der dem starken Gegner Gelegenheit zur Matlkombination gibt. Es mußte zu- erst hy—h6 geschehen.— 8. Droht vernichtend Td1— ds nebst Tds-h3 TA Aus dem Schachleben * Der Kampf um die Weltmeisterschaft. Der Wettkampf zwischen Bogoljubow und dem Weltmeister Dr. Aljechin wird am 5. September 1929 in Wiesbaden eröffnet werden. Ein Teil der Partien wird sicherem Vernehmen nach in Holland gespielt werden. Ob der Rest des mit Spannung erwarteten Matches in einer badischen Stadt, etwa in Heidelberg zum Austrag kommt, hängt davon ab, ob die erheblichen finan- ziellen Aufwendungen dafür aufgebracht Werden können. Eine Besprechung über diese Frage hat kürzlich in einem Heidelberger Hotel stattgefunden. Es besteht die grundsätz- liche Geneigtheit, den Plan zu finanzieren. Da aber zunächst die Verhandlungen noch schweben, so muß man deren Ergeb- nis zunächst abwarten. Jedenfalls ist mit der Taisache zu rechnen, daß Dr. Alexander Aljechin Anfang September aus Newyork in Wiesbaden eintrifft, um sich mit dem Heraus- korderer unter den festgesetzten Bedingungen schachlich aus- einanderzusetzen. Die besseren Chancen in diesem Wett⸗ kampfe mißt man dem derzeitigen Weltmeister, dem Ueber- Winder Capablancas bei. Aber Bogoljubow hat durch seine ruhmreiche schachliche Laufbahn sich zweifellos das Anrecht erworben, es auf einen Wettkampf um die Weltmeisterschaft ankommen zu lassen. * Anläblich der Weltausstellung in Barcelona wird für die Zeit vom 20. September bis 11. Oktober 1929 ein inter- nationales Meisterturnier vorbereitet. Es sollen dabei 9 Aus- jänder gegen 9 Spanier kämpfen. Chefredakteur: Kurt feiſcher Verantwortlich für Politik; H. A. Meißner— Feuilleton 1. V. Kurt Fiſcher Kommunalpolitik und Lokales: R ich ard Schönfelder— Sport und Ve miſchtes: 1 B. Kur! Ehmer— Handelsteil: Hurt Ehmer Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Bernhard gung ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger; Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m b. H. Mannbeim E 6. 2. ber 10000 Wagen unseres Typ Stuttgart 200(. e cee, d eee . n 3748 PS) sind heute im in- und Auslande im Verkehr. ber 100 000 Knometer haben Wagen dieses Tups ohne Uberholung zurückgelegt. Dieser M E Sechszylinder ist mit seiner aufs Höchste vewollkommmneten Konstruktion und seiner eleganten 2 5 vielfach NLeisgekrönten Karosserie ein wirklicher Klasse-Wagen, den auch Sie sich leisten Können. daintkER- B en: Darůmstadt: Netorwagenverkaufsbüre Otto Heinrich Graf Flagenburs, Kaiserslautern Torpedo-Garage G. m. b.., Manaheimerstr. H. Kaul D Co. Pirmasens: Louis Bähr, Hauptstr. Auf Wunsch bequeme Zahlungsbedingungen. 4/5 sitziger offener Tourenwagen RM. 6800. 4% sitziger innenlengker... 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