1 1 K 14 4 4 * * Monkag, 22. Juli 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus eder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. enderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr 6, Schwetzingerſtr. 1920 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Abreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben e iſt die Abend ⸗ Ausgabe lannheimer General Anzeiger Nannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Lage im fernen Often? Skarkes japaniſches Mißtrauen gegen die amerikaniſche Vermittlungsaktion Tokio, 22. Juli.(United Preß.) In den weiten Kreiſen der japanichen Oeffentlichkeit macht ſich ein gewiſſer Arg⸗ wohn und Un mut übr die Initiative des amerikaniſchen Staatsſekretärs anläßlich des ruſſiſch⸗chineſiſchen Konfliktes geltend. Die Blätter begründen ihre Haltung damit, daß Stimſon zwar im Namen der Waſhingtoner Vertrags⸗ mächte geſprochen habe, daß er aber über die Einzelheiten der Schritte und den Wortlaut ſeiner Verbalnote Tokio nicht im Voraus unterrichtet hätte. Die Oppoſitionspreſſe beruft ſich darauf, daß Japan in der Mandſchurei von allen Vertrags⸗ mächten am meiſten intereſſtert ſei und darum auch ein Recht habe, an erſter Stelle über alle mit der Mand⸗ ſchurei zuſammenhängenden Fragen konſultiert zu werden. Die Erklärung des Londoner Auswärtigen Amtes, daß es mit Amerika in der ruſſiſch⸗chineſiſchen Frage in jeder Be⸗ ziehung völlig konform gehe, hat das Mißtrauen in der japaniſchen Preſſe noch verſchärft. Inzwiſchen iſt bei dem japaniſchen Außenamt ein geauer Bericht über die von Stim⸗ ſon vorgenommenen Schritte eingegangen, den das amerika⸗ niſche Staatsſekretariat dem japaniſchen Botſchafter in Wa⸗ ſhington übergeben hatte. 5 Augeſichts der herrſchenden Erregung hat ſich die japaniche Regierung veranlaßt geſehen, ausdrücklich zu erklären, daß die Waſhingtoner Aktion die Intereſſen Ja⸗ paus durchaus nicht beeinträchtigt hätte. Die Regie⸗ rung würde jedoch fortfahren, der weiteren Entwicklung der Dinge in der Mandſchurei und allen Schritten, die von dritten Mächten unternommen werden ſollten, das ſchärfſte Augenmerk zu widmen. In hieſtgen diplomatiſchen Krei⸗ ſen iſt man der Anſicht, daß die Oppoſitionspreſſe aus rein innerpolitiſchen Gründen der neuen Regierung durch i die Beunruhigung der Oeffentlichkeit Schwierigkeiten zu machen ſucht. Es wird darauf hingewieſen, daß Japan, wenn es von ſich aus und iſoliert eine Intervention unternommen hätte, ſehr leicht in Schwierigkeiten geraten wäre, da China ohne Zweifel einem ſolchen Vorgehen Japans eigennützige Motive unterlegt hätte. Ein gemeinſames Vorgehen der Ver⸗ tragsmächte böte außerdem viel mehr Ausſicht, den Ausbruch von Feindſeligkeiten zwiſchen China und Japan zu verhüten, durch welche Japans materielle Lebensintereſſen ſchwer ge⸗ fährdet werden würden. In diplomatiſchen Kreiſen rechnet man auch damit, daß es dem Miniſterpräſidenten Hama⸗ gutſchi und dem Außenminiſter Schidehar ohne große Schwierigkeiten gelingen wird, die japaniſche Oeffentlichkeit von der Richtigkeit der von der japaniſchen Regierung ein⸗ genommen Haltung zu überzeugen. Im Augenblick ſteht jedoch feſt, daß die öffentliche Mei⸗ nung in Japan ſtark erregt iſt und daß die wilden Ge⸗ rüchte über ernſte Kampfhandlungen in der Mʒan⸗ dſchurei in hohem Grade dazu beitragen, die Nervoſität noch zu ſteigern. 5 Weitere Ruſſen Ausweiſungen aus China Charbin, 22. Juli.(United Preß.) Weitere 63 ruſſiſche Angeſtellte der chineſiſchen Oſtbahn ſind entlaſſen und über die Grenze abgeſchoben worden. Ihnen wird vor⸗ geworfen, daß ſie die Arbeiter und Angeſtellten zur Nieder⸗ legung der Arbeit aufgeſtachelt hätten. Dieſe Maßnahme der chineſiſchen Bahn verwaltung hat zur Arbeits nie der⸗ legung unter dem Perſonal geführt. Der ganze Betrieb iſt infolgedeſſen eingeſchränkt worden. Zwei Züge, die in oſt⸗ weſtlicher Richtung den Verkehr vermitteln, haben ausfallen müſſen. Die Polizei nimmt unter den Bahnarbeitern und den Angeſtellten Hausſuchungen nach Waffen vor. England an Amerikas Seite Der britiſche Botſchafter in Waſhington übergab Staats⸗ ſekretär Stimſon eine Note, in der Staatsſekretär Henderſon die volle Billigung Englands über das amerikaniſche Eingrei⸗ fen in den ruſſiſch⸗chineſiſchen Konflikt ausſpricht und ſeine volle Mitarbeit zuſagte. Eine Antwort aus Nanking iſt auf die amerikaniſche Note noch nicht eingetroffen. Die ſchwwere Erkrankung des Reichskanzlers Wie bereits gemeldet, erkrankte Reichskanzler Dr. Müller, der zur Erholung in Bad Mergentheim weilte, plötzlich an einer hochfiebrigen eitrigen Gallen⸗ blaſenentzündung, die ſeine ſofortige Ueberführung in die Heidelberger Klinik notwendig machte. Dort wurde dann ſofort eine Operation durch Geheimrat En⸗ derlen vorgenommen, wobei ſich zeigte, daß an der Gallen⸗ blaſe eine Durchbruchsſtelle in die Bauchhöhle vorhanden iſt. Die Operation nahm einen normalen Verlauf. Das neueſte Bulletin Berlin, 22. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichskanzler hat, wie wir erfahren, den Umſtänden ent⸗ ſprechend eine verhältnismäßig gute Nacht verbracht. Nach den Mitteilungen der Aerzte iſt auch im Laufe des Vormittags eine weitere Komplikation im Befinden des Kranken nicht einge⸗ treten. Dennoch bleibt ſein Zuſtand nach wie vor beſorgnis⸗ erregend und gibt zu den ſtärkſten Befürchtungen Anlaß. Die hieſtgen zuſtändigen Stellen ſtehen in ſtändiger Ver⸗ bindung mit Mergentheim und werden über jede Phaſe des Krankheitsverlaufes eingehend unterrichtet. Reichs⸗ Schärfere Handhabung der öffentlichen Fürſorge Der Reichsarbeitsminiſter und der Reichs⸗ miniſter des Innern haben im Reichsgrbeitsblatt ein Schreiben an die Sozialminiſter der Länder ver⸗ öffentlicht und darin eine ſchärfere Handhabung der öffent⸗ lichen Fürſorge angeordnet. Wenn der Arbeitsloſe ſich ohne berechtigten Grund weigert, eine Arbiet anzunehmen, dann verſagt das Geſetz die Unterſtützung für vier Wochen. Dasſelbe gilt, wenn der Arbeitsloſe ſich ohne berechtigten Grund weigert, ſich einer Berufsumſchulung oder Fortbildung zu unterziehen, die ge⸗ eignet iſt, ihm die Aufnahme von Arbeit zu erleichtern, ohne daß ihm dadurch Koſten erwachſen. Die Dienſtſtellen der Ar⸗ beiksloſenverſicherung klagen darüber, daß das Verfahren der Fürforgebehörden in vielen Fällen den Sinn dieſer Beſtimmungen, den Arbeitswillen zu fördern, d ur ch⸗ kreuze. Die Fürſorgebehörden unterſtützten häufig Arbeits⸗ loſe während der Sperrfriſt mit denſelben Beträgen, die ſie erhalten würden, wenn ſie von der Arbeitsloſenverſicherung zu unterſtützen wären. Da die Aenderung der Reichsgrund⸗ fätz vorausſichtlich noch einige Zeit in Anſpruch nehmen wird, ſoll jetzt im Verwaltungswege dafür geſorgt werden, daß die präſident von Hindenburg hat durch den Staatsſekretär Meißner dem Kanzler die beſten Wünſche für ſeine bal⸗ dige Geneſung übermitteln laſſen. Ebenfalls haben im Namen der Reichsregierung Reichswehrminiſter Groener, im Auf⸗ trage der Reichskanzlei Miniſterialdirektor von Hagen ow und für die Reichspreſſeſtelle Miniſterialdirektor Zechlin der Gattin des Kanzlers die beſten Wünſche für deſſen baldige Wiederherſtellung zum Ausdruck gebracht. Im Zuſammenhang mit dem ſchweren Leiden des Reichs⸗ kanzlers iſt die Nachricht aufgetaucht, daß auch Dr. Streſemann aufs neue erkrankt ſei. Sofort in Bühlerhöhe, wo der Reichsaußenminiſter bekanntlich zur Zeit einen Kuraufenthalt genommen hat, eingezogene Er⸗ kundigungen haben aber erfreulicherweiſe ergeben, daß das Befinden Dr. Streſemauns durchaus zufriedenſtel⸗ lend iſt. Lediglich eine leichte Erkältung hat den Außen⸗ miniſter in der vorigen Woche heimgeſucht und die ſtarke Hitze hat wie jedermann auch ihn, den Nimmermüden, etwas er⸗ mattet und geſchwächt. Zu irgend welchen Beſorgniſſen aber iſt, wie uns ausdrücklich verſichert wird, nicht der geringſte Anlaß gegeben. Fürſorgeverbände den Maßnahmen der Arbeitsämter nicht entgegenwirken. Es wird als Pflicht der Fürſorgeverbände bezeichnet, in den erwähnten Fällen die Vorausſetzungen der Hilfs⸗ bedürftigkeit aufs ſtrengſte zu prüfen und Art und Maß der Fürſorge auf das zur Friſtung des Lebens Unerläßliche zu beſchränken. Dabei muß von der Möglichkeit, die Unter⸗ ſtützung in Form von Sachleiſtungen zu gewähren, Ge⸗ brauch gemacht und namentlich den Familienangehöri⸗ gen des Arbeitsloſen der Lebensunterhalt durch Sach⸗ leiſtungen ſichergeſtellt werden. Keinesfalls ſollen laufende Barunterſtützungen in demſelben oder annähernd demſebben Umfang gewährt werden, wie ſie dem Arbeitsloſen außerhalb der Sperrfriſt als Leiſtungen der Arbeitsloſenverſicherung zuſtehen würden. 0 5 Schließlich iſt jede Unterſtützung des Arbeitsloſen und ſeiner Familie wie überhaupt jede Unterſtützung arbeits⸗ fähiger Perſonen davon abhängig zu machen, daß der Ar⸗ beitsloſe ſich regelmäßig nach Anweiſung des Arbeitsamts bei dieſem meldet und um Arbeit bemüht. * Calles beſucht Europa. Der ehemalige Präſident der Republik Mexiko, Calles, wird ſich am 26. Juli von Newyork aus nach Europa einſchiffen, um dort einige Monate zu ver⸗ bringen. Anzeigenpreiſe nach 7 bei 00 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Aus aben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Reisen Geſetz und Necht An den Pranger! Jeder Deutſche, der kein Krähwinkler iſt, muß ſich darüber klar ſein, daß das von außen her ſtändig bedrohte deutſche Volk eine Schickſalsgemeinſchaft iſt, in der einer mit dem andern auf Gedeih und Verderb verknüpft iſt. Im Inter⸗ eſſe ſeines Vaterlands wie in ſeinem eigenen muß der politiſche Wille eines ſolchen Deutſchen deshalb darauf hinauslaufen, alles zu tun und alles zu laſſen, was geeignet iſt, dieſe deutſche Schickſalsgemeinſchaft zu verbreitern und zu vertiefen. Dazu iſt in erſter Linie notwendig, daß man den Willen und die Fähigkeit hat, ſtändig weit über den engen Horizont der Parteiprogramme hinauszublicken. Gewiß iſt ohne weiteres ver⸗ ſtändlich, daß ſeinen politiſchen Idealen oder Intereſſen ge⸗ mäß der eine die Partei mehr liebt und unterſtützt und der andere jene. Wer nicht engſtirnig iſt, darf jedoch niemals das große Ganze aus den Augen verlieren. Das ganze Deutſchland muß es ſein! Mehr als zwei Dutzend politiſche Parteien haben wir in Deutſchland. Wo iſt die, die es wagen dürfte, von ſich zu ſagen, daß ſie allein die poli⸗ tiſche Weisheit in Erbpacht genommen habe? Die Gewißheit, daß es eine ſolche Partei nicht gibt und nicht gehen kann, muß duldſam machen und ſtets dazu bereit, über alle Partei⸗ ſchranken hinweg das Gute da zu ſehen und anzuerkennen, wo es zu finden iſt. Der über den Tag und die Partei hinaus denkende und politiſch wirkende Deutſche wird gar nicht an⸗ ders können, als in allen Schickſalsfragen der Nation ſtets geneigt zu ſein, ſich Freund und Bruder zu nennen mit den Anhängern aller im deutſchen Vaterlande wurzelnden Parteien. a Verachtet und verfehmt aber bleiben für alle Zeiten die von Gott mit Blindheit geſchlagenen Anhänger des „anderen Deutſchlands“. Dieſe Verblendeten, die ſich nach ihrer berüchtigten pazifiſtiſchen Zeitſchrift ſelbſt ſo klaſſiftzie⸗ ren, ſtellen ſich bewußt außerhalb der deutſchen Volksgemeinſchaft und erblicken ihre teufliſche Auf⸗ gabe darin, das in ſchwerem Daſeinskampf um Leben und Freiheit ringende deutſche Volk, bei ſeinen Feinden zu denun⸗ zieren. An den Pranger mit dieſen traurigen Geſellen! Kein Wort der Empörung kann ſcharf genug ſein, um dieſe Rotte Korah gebührend zu brandmarken. Man urteile ſelbſt: Die ehemaligen Düſſeldorfer fünften Ulanen haben vor kurzem in ihrer Garniſonſtadt ihren Gefalle⸗ nen ein Denkmal geſetzt, das die Inſchrift trägt: Wenn Tauſend einen Mann erſchlagen, Das iſt nicht Ruhm, das iſt nicht Ehr', Denn heißen wird's in ſpät'ren Tagen: Geſiegt hat doch das deutſche Heer! j 7 Dieſe Inſchrift hat es dem in Hagen erſcheinenden Organ der Deutſchen Friedensgeſellſchaft, das den Namen:„Das andere Deutſchland“ führt, angetan, und es gibt fol⸗ gende Sudelei von ſich: i „ Was alſo iſt Ruhm? Wenn ein Mann zehn um die Ecke bringt? Nichts anderes beſagt die Inſchrift, deren erſte und zweite Zeile eigentlich unter dem Denkmal für(den hannover⸗ ſchen Maſſenmörder) Haarmann ſtehen könnten. Zum Bef⸗ ſpiel:„Wenn Tauſend einen Mann erſchlagen, das iſt nicht Ruhm, das iſt nicht Ehr, von Haarmann aber muß mau ſagen: den Maſſenmord⸗Rekord ſchlug er!“ Nun war zwar Haar⸗ mann kein Ulau und ſchlachtete ſeine Opfer auch nicht auf dem „Felde der Ehre“ ab. Immerhin iſt und bleibt aber Mor d: Mor d. Und dieſe Verherrlichung des Mordes an einem der— namentlich auch von Ausländern()) beſuchteſten Plätze zu dulben, iſt das ganz beſondere Verdienſt der Stadt Düſſeldorf, in der das chriſtliche Zentrum die maßgebende Partei iſt, Ueber die lächerliche Phraſe:„geſtegt hat doch das deutſche Heer“ noch Worte zu verlieren, erübrigt ſich. Ein Glück, daß wir ſo geſiegt haben, wie wir geſiegt haben!“ Angeſichts dieſer völlig ſchamloſen Geiferei fehlt es an parlamentariſchen Ausdrücken zur treffenden Charaktexiſte⸗ rung dieſes verächtlichen Menſchen. Durch ſolche Büberei hat er ſich ſelbſt für alle Zeiten ausgeſtoßen aus der Ge⸗ meinſchaft der Deutſchen. Um ſeinen Namen zu nennen, iſt er ſelbſtverſtändlich zu feig. Er verſteckt ſich hinter die Ano⸗ nymttät des„anderen Deutſchland“. Wenn alle Anhänger dieſes„anderen Deutſchland“ ſo denken, dann behüte uns Gott vor jedweder Berührung mit dieſen völlig entarteten Menſchen! Es gäbe heute weder das eine noch„das andere“ Deutſchland, wenn nicht im jahrelangen furchtbaren Ringen mit 27 ̃ Nationen mehr als zwei Millionen Deutſche zur Verteidigung ihres Vaterlandes ihr Leben geopfert hätten. Sie ſtarben, damit wir am Leben blie⸗ ben. Und nun wagt es ein ſolch feiger Geſelle, das Andenken jener ehrenwerten Männer, das uns immerdar heilig bleiben muß, auf das ſchmählichſte zu verunglimpfen und hunds⸗ gemeine Vergleiche zu ziehen mit den abſcheulichen Schand⸗ taten des homoſexuellen hannoperſchen Maſſenmörders Haar⸗ mann, der bekanntlich ſeine Opfer heimtückiſch in ſeine Be⸗ hauſung lockte, um dann die Wehrloſen beſtialiſch abzuſchlachten. Pfui Teufel, Du feiger anonymer Lump vom„anderen Deutſchland“!! Alle ehrliebenden Männer aller deutſchen Parteien werden Dich verachten und auch überall im Auslande, wo man den Menſchen nach ſeinem Charakter, nach ſeiner Geſinnung einſchätzt, wird man ſich von einem Vogel, der ſein eigenes Neſt ſo ekelhaft beſchmutzt, angewidert abwenden. An den Pranger mit Dir, Du elen⸗ der Anonymus! H. A. M. 2. Seite. 12 Nr. 333 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) M lag d i 22. Juli 1929 Das polniſche Keſſeltreiben gegen Direktor Alitz Auf Grund gefälſchter und geſtohlener Dokumente Berlin, 22. Juli.(Von unſsrem Berliner Bürb.) Am morgigen Dienstag beginnt vor dem Bezirksgericht in Kattowitz der Prozeß gegen den Direktor Ul itz vom deutſch⸗ Bberſchleſiſchen Volksbund für Polniſch⸗Oberſchleſien. Die An⸗ fänge dieſes Prozeſſes reichen, wenn man ſo will, um drei Jahre zurück. Ende März 1926 hat die Staatsanwaltſchaft in Kattowitz den ſchleſiſchen Seim um Genehmigung zur Ver⸗ Haftung des Abgeordneten Ulitz erſucht:„wegen Vergehens der Beihilfe zur Entziehung vom Militär Die mſt“. Sie ſtützte ſich auf eine in der Photographie vor⸗ liegende Beſcheinigung, die von dem Abgeordneten Ulitz aus⸗ Heſtellt ſein ſollte, Die Geſchäftsordnungskommiſſion lehnte dieſen Antrag mit allen gegen eine Stimme ab. Sie hielt das Schriftſtück, das angeblich aus den Verwaltungsakten des Regietungsßpräſidenten in Oppeln ſtammte, für eine Fälſchung, aber der Kattowitzer Staatsanwalt ließ nicht locker. Im März 1927 erneuerte er ſeinen Auslieferungsantrag. Diesmal wurde der Fall vom Ausſchuß an das Plenum des Sejm ge⸗ bracht. Aber auch hier behielten die Zweifel an der Echtheit des Belaſtungsdokümentes die Oberhand: Mit 21 gegen 17 Stimmen wurde die Auslieferung abgelehnt. Dann ſetzte im Herbſt 1928 in der polniſchen Preſſe ein neues Trommelfeuer gegen Ulitz ein und im Dezember v. Is., als man ſo traulich in Lugano beiſammen ſaß, erzählte auch Herr Zaleſki dem Völkerbundsrat: Gewiſſe Mitglieder des Deutſchen Volksbundes trieben Hochverrat gegen den polniſchen Stgat. Den Direktor Ulitz zum Beiſpiel ſchütze mur ſeine parlamentariſche Immunität vor ſeiner Verhaftung. Dieſes Hemmmis wurde dann nur zu bald ausgeräumt. Am 12. Februar ds. Is. würde der ſchleſiſche Sejm ganz plötzlich aufgelöſt. And einige Stunden ſpäter ſaß Ulitz bereits hinter Schloß und Riegel. Der Zuſammenhang zwiſchen den beiden Maß⸗ nahmen war mit Händen zu greifen. Zum Ueberfluß geſtand der Kattowitzer Woiwode Grazinſki ihn ausdrücklich ein. Schon am 14. Februar wanbte ſich der deutſche Volksbund mit einer leg räßphiſchen Beſchwerde an den Völker⸗ Bund. Kurz darauf äber erklärte Herr Zaleſki vor ad hoe Füfammenberufenen Vertretern der Warſchalter Preſſe: Ulitz ſei unter der Anklage verhaftet worden, Dokumente gefälſcht gu haben, um den Stellungspflichtigen die Flucht ins Ausland zu erleichtern, und in ein ſchwebendes Gerichtsverfahren dürfte ſelbſt der Völkerbund nicht eingreifen. Der Fall Ulitz iſt dann noch im Dringlichkeitsverfahren in der Märztagung des Völkerbundsrates verhandelt worden. Die Vorgänge ſind moch in aller Erinnerung. Der Völkerbundsrat, der ſich ein wenig gentert fühlte, gab der Hoffnung Ausdruck, daß das Verfahren mit größter Beſchleunigung ſo durchgeführt werden imhchte, daß in der beſchwerdeführenden Minderheit nicht der Eindruck einer Ausnähmehandlung entſtände. Herr Zaleſki, mit ſchönem Pathos, ſchwor: Solche Hoffnungen des Völker⸗ bundes würden prompt ſich erfüllen, Dem deutſchen Außen miniſter aber mißftel mit Recht die ganze Prozedur. Dr. Streſemann be⸗ hielt ſich vor, nach Erledigung des Gerichtsverfahrens unter Umſtänden nochmals vor dem Völkerbundsrat auf die Sache gürückzukommen und im übrigen enthielt er ſich bei der Ab⸗ ſtimmung der Stimme. Es war kein Sieg Deutſchlands und der deutſchen Minderheiten, aber es war doch auch kein runder Sieg des Polentums: Am 30. März iſt Ulitz gegen eine Bürgſchaft von 70 000 Zlotys aus der Unterſuchungshaft entlaſſen worden. Die Anklage gegen ihn Dieſe Anklage ſtützt ſich darauf: Ulitz hatte dem Deſerteur Bialucha weſentliche Beihilſe geleiſtet, indem er als Vorſitzender im Volksbund den Bia⸗ lucha unterſtützte und Bialucha auf ſeinen Briefbogen beſchei⸗ migte: Bialucha ſei Mitglied, in Polen militärpflichtig und müſſe deshalb nach Deutſchland flüchten. Aber auch dieſe Be⸗ ſcheinigung iſt nur oberflächlich anzuſehen, um zu erkennen, daß ſie unmöglich von einem gebildeten, mit ſeiner Mutter⸗ ſprache vertraueten Deutſchen herrühren kann, Sie lautet im Wortlaut: Hiermit beſtätigen wir, geboren 1903, Mitglied unſeres Vereins iſt. blieb aufrecht erhalten. däß Herr Viktor Blälu cha, Er iſt deutſch ge⸗ „Florian Geyer“ von Gerhart Hauptmann Im diesjährigen Feſtſpielbuch ſagt Alfred Kerr, deſſen bizarre Stilmanieriertheit ſonſt unerträglich iſt, über Florian Geyer ein tiefernſtes und tiefwahres Wort:„Der Florian Geyer iſt das einzige Beethovenwerk unſerer Tage, in dieſer gedichteten Eroikg allein klingt ein Weltgefühl von verwandter tragiſcher Macht.“ Ein guter Vergleich auch inſofern, weil er gleichzeitig die Erkenntnis der heutigen Generation kenn⸗ zeichnet. Für Millionen Deutſche hat erſt der Krieg die Pforte zul Verständnis des gigäntiſchen Werkes Beethovens ge⸗ öffnet, Durch ihn geläutert und geiſtig neu gewappnet, ziehen ſich nun auch zu dem Heldenlied der Ervika Florian Geyers neue Erkenntnisfäden, die uns jetzt ſtärker an das Gerhart Hauptmann⸗Werk feſſeln, als noch ſo viele literariſche Kom⸗ mentare oder Glanzaufführungen früherer Tage. Hinzu kommt noch freilich nur für einen kleineren Kreis Geſchichts⸗ kundiger, daß wir vor drei ünd bier Jahren der vierhun⸗ dertſten Wiederkehr der Bauernkriege in Schrift und Work gedacht haben. Heute wiſſen wir, daß mit dieſer Bauern⸗ bewegung eine heilbringende Quelle verſchüttet worden iſt. Neben dem rein Sozialen war es das Ringen um die Réichsidee, die ja— deutſche Tragik!— ſelbſt heute ihre letzte befreiende Löſung noch nicht gefunden hat: Wer von der Geſchichte und der Politik her kommt, wird daher am eheſten die unendliche Tragik Florian Geyers in ſeinem Innern ver⸗ ſpüren. Und dies umſo mehr, als literariſch und dramatiſch trotz einer Reihe von Höhepunkten dem Werk gewiſſe Schwä⸗ chen zu eigen ſind, die auch die grandiöſeſte Darſtellung nicht verdecken kann. Eines ſteht jedoch unerſchütterlich feſt: Un⸗ gere heutige Zeit iſt empfänglichet für dieſen Florian Geer 7 ſinnt und hier militärpflichtig Deutſchländ flüchten. ulld deshalb muß er nach Der Vorſtand. Ein Schriftſtück dieſer Art befindet ſich auch für Ulitz unter den bei der Regierung in Oppeln über den Fall Bia⸗ lucha geführten. Vorübergehend haben dieſe Akten allerdings auch in den Schränken des polniſchen Nachrichtendienſtes ge⸗ legen, zu dem ſie auf dem nicht ganz ungewöhnlichen Wege des D iebſtahls gekommen wären. Am 18. Dezember 1921 war in die Paßſtelle des dentſchen Generalkonſulats in Kattowitz eingebrochen und eine Anzahl Akten und Stempel geſtohlen worden, da⸗ runter auch die ein paar Tage zuvor eingegangene Anklage der polniſchen Regierung in Sachen Bialucha. Liegt die Ver⸗ mutung auch hier wirklich ſo fern, daß man die Aktenſtücke, die man nicht fand und die man doch brauchte, um den un⸗ bequemen Ulitz ans Meſſer zu liefern, mit Hilfe der geraub⸗ ten Stempeln und Briefbogen ſich ſelber aufertigte? Schließlich wurden ja von dem Wirklichen Staatsrat Or⸗ low und ſeinen Freunden auch Dokumente gefälſcht! Sücflawien und der Poung⸗Plan werden In einem offiziellen Communiqué die ſüdſla⸗ wiſchen Forderungen aufgezählt, die die Belgrader Regierung durch ihren Pariſer und Londoner Geſandten der fran⸗ zöſiſchen und det engliſchen Regierung bezüglich des Voung⸗ planes zur Kenntnis gebracht hat⸗ Sidſlawien gibt darin der tiefen Unzufriedenheit mit dem YVoungplan Ausdruck, der für das Land außer⸗ ordentlich ungünſtig ſei. Für die Zeitſpanne von 1929 bis 1966 ſehe er nur 4,2 Prozent der Reparationsleiſtungen für Südſlawien vor, während im Dawes⸗Plan 5 Prozent vorge⸗ ſehen waren. Für die Zeit von 1966 bis 1988 ſoll Südſlawien nach dem Youngplan insgeſamt nur 22 Millionen erhalten, gegenüber 70—80 Millionen Goldmark auf Grund des Dawes⸗ Planes. Die ſüdſlawiſche Regierung macht darauf aufmerkſam, daß bei det Feſtſtellung der Südflawien zukommenden Repara⸗ tionen nur die Kriegsſchulden an Amerika und England in Betracht gezogen wurden, nicht aber die noch untergeordneten Kriegsſchulden an Frankreich. Schließlich wünſcht die ſüd⸗ ſlawiſche Regierung, daß ſie zur politiſchen Konferenz der Regierugen zugelaſſen werde und einen Vertreter in die Repatationsbank entſenden könne. Schwere Verkehrs ⸗Anfälle Unfall des Perſonenzuges Berlin München — Erfurt, 22. Juli. Die Reichsbahndirektion Erfurt teilt mit: Geſtern abend um.55 Uhr iſt auf dem Hauptbahn⸗ hof Gera, der von Berlin kommend und nach München fah⸗ rende Perſonenzug 848 auf eine im Einfahrtgleis haltende Lokomotive gefahren. Ein Perſonenwagen iſt mit einer Achſe entgleiſt. 20 Reiſende wurden leicht ver⸗ letzt. Sie haben nach Behandlung eines Reichsbahnarztes ihre Reiſe fortgeſetzt. Der Perſonenzug 848 litt durch den Unfall eine Verſpätung von 60 Minuten. Der Bettieb iſt nicht geſtört worden. Die Schuld trifft den Fahrtdienſt⸗ leiter, der das Freiſein der Fahrſtraße nicht geprüft hatte. Er iſt aus dem Dienſt zurückgezogen worden. N — Berlin, 22. Jult. Sonntag abend ſtießen bei Bad Grünau zwei Straßenbahnzüge zuſammen. Sechs Perſonen wurden ſchwer und 13 leichter verletzt, die nach Anlegung von Notverbänden mit Kraftwagen nach dem Krankenhaus ge⸗ bracht wurden. — Mörs, 22. Juli. Ein mit neun Perſonen beſetzter Lieferwagen rannte in voller Fahrt auf einen Kleinbahnzug. Der Lieferwagen wurde vollſtändig zertrümmert. Sämtliche neun Fahrgäſte mußten mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus transportiert werden. Der Kleinbahnverkehr auf der Strecke Mörs⸗Vluyn ſowie der Straßenbahnverkehr ſind völlig ſtillgelegt. Nehmen wir es als glückliches Symbol, daß ein Sturm der Begeiſterung das Bandhaus durchtobte, als in der ſpannungsvollſten Szene der Dolch⸗ nügelung in die Tür Florian Geyer jene Worte ſprach, die heute mit Recht zu den geflügelten unſerer Zeit gehören: „Dieſen Dolch der deutſchen Zwietracht mitten ins Herz.“ als die Vorkriegsgeneration. Ein Dreigeſtirn erleſener Regiſſeure ſtand über dieſem „Florian Geyer“. Neben dem Dichter Gerhart Haupt⸗ mann ſelbſt Guſtav Hartung, der Meiſter des Raumes, Und dann der Florian Geyer, der Gerhart Häuptmanns Werk vor 20 Jahren zu ungeheurer Popularität verhalf: Rudolf Rittner. Es wäre verfehlt, wollte man die Conten, auf die die Gutſchrift eines jeden zu ſtehen kommt, mit einander hergleichen. Wir ziehen die Geſamtſumme, die eine Auf⸗ führung voll ſtärkſter Potenzen, offener und verhaltener Spannungen aufzeigt. Rein ſzenenmäßig bieten die Verwand⸗ lungen manche Schwierigkeiten, die bisweilen genial gelöſt worden ſind, z. B. durch die Veränderungen der gotiſchen Fenſter vermittelſt Kartuſchen. Die kriegeriſche Muſik der Rührtrommeln und Pauken überdeckt die Geräuſche des Ab⸗ und Umräumens, das trotz des myſtiſchen Dunkels ſich mit vorbildlicher Schnelligkeit abſpielt. Vielleicht hat das Band⸗ haus, in dem wiederum der Zuſchauerräum in das zeitgenöſſiſche Kolorit durch Fahnen und Wappen an den Wänden verſetzt worden iſt, noch nie einen ſo glücklichen Rah⸗ nten äbgegeben wie dieſes Mal. Und mitten hinein ſtellt uns nun die dreigeteite Regie einen Florian Geyer, wie man ihn ſich urgewaltiger kaum denken kann: Heinrich George. Er bringt für den ſchwarzen Ritter die beiden Erforderniſſe mit, die für dieſen Florian Geyer unerläßlich ſind: Geſtalt und Stimme. Selbſt wer ſich mit der bekannten Eigenart der Georgeſchen Diktion nicht befreunden kann— das zerdehnte Tempo und Synkopieren der Worte kann auf die Dauer ge⸗ fährlich werden— wird ihm für dieſen Florian Geyer höchſte Anerkennung und Lob zollen müſſen, denn das zwieſpältig⸗ grübleriſche dieſes echt deutſchen Menſchen, der an den deut⸗ ſchen Untugenden des Haders, der Mißgunſt und der Un⸗ find 87,8 Knoten in der Stunde— aufrecht erhält. Der heißeſte Tag des Jahres Berlin, 21. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.] Der geſtrige Sonntag brachte Berlin und ſeiner weiteren Umgebung den weitaus heißeſten Tag des Jahres. Dis Temperatur überſtieg zeitweilig 38 Grad Celſius im Schatten. Stadtbahn, Straßenbahn und Autobusbahn nach der Um⸗ gebung hatten einen Rekordverkehr zu verzeichnen. Das Freibad Wannſee beiſpielsweiſe wies ſchon gegen Mittag über 100000 Beſucher auf, ſo daß es wegen Ueberfüllung geſchlöſſen werden mußte. Bedauerlicherweiſe war der Sonntag auch reich an Unglücksfällen und Hitzſchlägen. In den Seen der Um gebung von Berlin ertranken ſechs Menſchen beim Badeß Beim Schleſiſchen Bahnhof brach ein Mann vom Hitzſchlag getröffen tot zuſammen: 500 Schafe verbrannt — Samtens(Rügen), 22. Juli. Am Sonntag⸗ Nachmittag ging ein Gewitter nieder, das ſich beſonders auf Rügen in ſeiner ganzen Stärke entlud. Ein Blitzſchlag entzündete auf dem Rittergut Unrow des Rittmeiſters a. D. Heideborn einen Schafſtall, von wo die Flamme auf eines Scheune über⸗ ſprang und dieſe in Brand ſetzte. Beide Gebäude brannten vollſtändig nieder. In dem Stall waren bei Ausbruch des Gewitters 500 Schafe untergebracht worden, die alls in den Flammen umkamen. Ein Drittel der geſamten Heuernte iſt mitverbrannt und eine Anzahl landwirtſchaftlicher Maſchinen. Brandkataſtrophen in Polen — Warſchau, 22. Juli. Die Hitzewelle in Polen hat eine ganze Reihe von Brandkataſtrophen zur Folge gehabt, die beſonders Oſtpolen heimſuchten. In pverſchiedenen Dörfern brannten ein Drittel bis die Hälfte aller Wohnhäuſer ab. In allen Fällen zeigte ſich die Feuerwehr machtlos, weshalb die Preſſe von der Regierung eine ſtaatliche Orgänit⸗ ſation des Brand⸗Abwehrweſens verlangt, da die jährlichen Brandverluſte in Polen eine kataſtrophale Höhe erreicht häben. 33 Häuſer durch Großfeuer zerſtört — Trient, 22. Juli. In der Ortſchaft Vigo Rendeng brach in der vergangenen Nacht ein Großfeuer aus, durch welches 33 Häuſer zerſtört wurden. 400 Perſonen ſind obdachlos. Letzte Meloͤungen Vorſicht mit Spirituskochern — Berlin, 22. Juli. In einem Picknick⸗Lager im Kö⸗ penicker Park explodierte ein Spirituskocher wobei zwei Mädchen ſchwere Brandwunden erlitten. Eines der Mädchen iſt lebensgefährlich verletzt. Mord auf einem Dampfer f — Bremen, 22. Juli. An Bord des im hieſigen Hafen liegenden hölländiſchen Dampfers„Gemma“ erſchlug ein als Oberheizer tätiger Chineſe einen als Matroſe auf dem Schiff befindlichen Landsmann mit einem Beil. Daun ſprang der Täter über Bord und ertrank. 28 Mädchenhändler verhaftet — Kattowitz, 22. Juli. Der polniſchen Kriminälpolisei ist es unter Mitwirkung der deutſchen Kriminalpolizei nun⸗ mehr gelungen, eine gutorganiſtierte Mädchenhändlerbände, der man vor etwa zweit Monaten auf die Spur gekommen iſt, zu verhaften. Nicht weniger als 28 Mitglieder dieſer Bande konnten hinter Schloß und Riegel geſetzt werden. Wei⸗ tere Verhaftungen ſtehen noch bevor, Auf Grund der Aus⸗ ſagen der Verhafteten gelang es, in Liegnitz und Dort⸗ mund ganze Transporte von jungen Mädchen feſtzuhalten. 65 Perſonen ertrunken — Lahore, 22. Juli. Auf dem Chenab⸗Fluß keuterte ein mit etwa 100 Perſonen beſetztes Boot. 35 Perſonen konnten gerettet werden die übrigen werden vermißt. Das ſchnellſte Schiff der Welt — Newyork, 22. Juli. Wie gemeldet wird, rechnet man damit, daß die Bremen“ am Montag abend 6 Uhr in den Hafen einlaufen wird. In Newyorker Schiffahrtskreiſen erwartet man, daß die „Bremen“ die„Maurotania“ um 8 bis 10 Stunden ſchlagen wird, wenn ſie ihre Fahrt von 704 Meilen das dankbarkeit zerbricht, findet in George einen Widerhall, der nicht von einer Grammophonplatte des Dichters und Re⸗ giſſeurs allein herkommt. So iſt diefer Florian Geyer nicht nur der gewollte Held der Dichtung, ſondern der bewußte Mittelpunkt der Darſtellung überhaupt. 4 f Leider entſpricht das übrige Enſemble nicht in allen ſeinen Teilen den Erforderniſſen an geiſtiger Durchdrungen⸗ heit. Doch ragen einige Träger von Haupt⸗ und Epiſoden⸗ rollen hervor. Einen der ſtärkſten Eindrücke hinterließ Franziska Kinz als Marei, ein Erlebnis, das nicht mehr dem Gedächtnis entſchwinden wird. Auch Ferdinand Bonn und Ferdinand Hart(Götz und Kohl) boten Muſterbeiſpiele feinſter Charakteriſierungskunſt. Otto Wer⸗ nicke gab einen prachtvollen Tellermann, der von neuem bewies, was in dieſem problematiſchen Künſtler ſteckt, wenn er die richtige Führung verſpürt. Erwähnt ſeien noch Fritz Klippel, der, wie vorher bei uns. auch in dieſem Enſemble ſeinen Mann zu ſtellen weiß, Wladimir Sokoloff, Marx Schreck, Werner Hinz, Fritz Odemar und Her⸗ mine Ziegler, deren Erzählung von der Einnahme Kitzingens die Zuhörer aufs Tiefſte erſchütterte. Wie nachhaltig der Eindruck war, bewies der einhellige Beifall, der in erſter Linie Heinrich George galt. Der Applaus wärd zum Sturme, als er Rittner und Gerhart Hauptmann auf die Bühne holte. Das Publikum, das ſich ſpontan von den Sitzen erhob, bereitete dadurch dem Dichter und ſeinem Werk die denkbar ſchönſte Huldigung K. E. *** Die unerträgliche Hitze des geſtrigen Tages hat offen⸗ ſichtlich die Matritzen der Setzmaſchinen etwas in Unordnung gebracht, denn ſonſt hätte in dem Bericht des heutigen Mor⸗ genblattes nicht von Blickformaten die Rede ſein können, wo Blickfermaten gemeint waren. Die Darſtellerin der Titania heißt Ehmi Beſſel und nicht ſo rätſelhaft, wie es die ge⸗ drückten Buchſtaben wollten, und ſchließlich ſoll die Schluß⸗ aufforderung ſich nicht mit einer„Verſuchung“ befaſſen, ſon⸗ dern nur die eindringliche Mahnung enthalten, daß man ſich in die Zauberwelt des„Sommernachtstraumes“ verſenken möge⸗. 5 * Montag, den 22. Juli 19290 Niue Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) 3. Seite. Nr. 333 Folgen der Beim Baden ertrunken Bet den rieſigen Ausmaßen, die am geſtrigen Sonntag das erlaubte und wilde Baden in Rhein und Neckar angenommen Hat, war mit Unglücksfällen zu rechnen. Der Polizeibericht meldet denn auch zwei Fälle von Ertrinken beim Baden. Geſtern nachmittag iſt ein 17 Jahre alter Bäcker⸗ gehilfe beim Baden im Neckar oberhalb der Riedbahnbrücke ertrunken. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Geſtern abend wurden am Strandbad die Kleider eines auf dem Waldhof wohnhaften, 33 Jahre alten ledigen Elektro⸗ inſtallateurs gefunden. Es muß angenommen werk den, daß der Mann unbemerkt beim Baden ertrunken iſt. Sechs Perſonen vom Tode des Ertrinkens gerettet Am Samstag nachmittag geriet ein 21 Jahre alter Maler im Strandbad beim Schwimmen, vermutlich infolge Nerven⸗ ſchwäche, in die Gefahr des Ertrinkens. Er wurde von einem 26 Jahre alten Polizeibeamten gerettet und auf die Sanitätswache verbracht, wo er ſich in einer Stunde ſoweit erholte, daß er ſich alleine nach Hauſe begeben konnte. Wie uns aus dem Leſerkreiſe gemeldet wird, ging geſtern ein Bur ſch. e im Alter von 18 Jahren an der Frieſ enheimer⸗ inſel im Rhein plötzlich unter. Eine ältere Frau, die den Vorfall beobachtete, machte den in der Nähe badenden Maler⸗ gehilfen Emil Brenner aufmerkſam, der ſich ſofort ins Waſſer warf und nach verſchiedenen Tauchverſuchen den ſchon bewußtlos gewordenen jungen Menſchen an das Ufer brachte. Nach angeſtrengteſten Bemühungen des Retters und einiger Helfer der Sanitätskolonne Waldhof gelang es, den Verun⸗ 5 glückten wieder ins Leben zurückzurufen. Geſtern mittag rettete ein 16 Jahre alter D reherlehr⸗ ling eine 20 Jahre alte Kin dergär tbnerin, die im Strandbad in die Gefahr des Ertrinkens geraten war. Nach Berbringung in die Sanitätswache erholte ſich die Kindergärt⸗ nerin nach einer Stunde ſoweit, daß ſie ſich allein auf den Heimweg machen konnte. Am Sonntag vormittag erlitt ein 22 Jahre alter Schu h⸗ macher infolge eines Lungenleidens im Strandbad einen Schwächeanfall. Der Erkrankte wurde von einem 38 Jahre alten Monteur gerettet und an Land gebracht, wo er ſich nach 2 Stunden wieder erholte. Geſtern nachmittag geriet die 26 Jahre alte Ehefrau eines Friſeurs im Strandbad in die Gefahr des Er⸗ trinkens. Die Frau wurde von einem 28 Jahre alten Bank⸗ beamten gerettet und an Land gebracht. Geſtern abend geriet eine 22 Jahre alte Frau beim Baden im Rhein in eine Untfefe und ging unter. Die Frau wurde von einem 22 Jahre alten Schneider ſchwimmend gerettet und an Land gebracht, wo ſie ſich epſt nach 3 Stunden wieder erholte. * * Hitzſchläge erlitten geſtern abend im Strandbad ein 81 Jahre alter Kaufmann und am Eingang zur Reißinſel die 30 jährige Ghefrau eines Fuhrhalters. Die Ver⸗ unglückten wurden in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. Verkehrs ⸗Anfälle in Mannheim * Schwere Stürze von Motorradfahrern. Ein 23 Jahre alter Motorradfahrer und ein 26 Jahre alter Poli⸗ zetbeamter, der auf dem Soziusſitz mitfuhr, ſtürzten bei einer Fahrt im Käfertalerwalde infolge eines Reifendefekts. Während der Motorradfahrer mit einer Verletzung am rechten Unterarm davonkam, erlitt der Polizeibeamte, der von einem nachfolgenden Motorrad überfahren wurde, einen Bruch des linken Unterſchenkels. Es beſteht Lebensgefahr. Ein 38 Jahre alter Motorradfahrer, der am Samstag an der Ecke Max Joſef⸗ und Mittelſtraße ſtürzte, zog ſich am Knie eine erhebliche Verletzung zu. Sonntag abend ſtürzte ein 46 Jahre alter Arbeiter in angetrunkenem Zuſtande auf dem Weinheimer Weg in ein Kraftrad. Der Motorrad⸗ fahrer und ſeine Ehefrau, die auf dem Soziusſitz ſaß, zogen ſich durch den Sturz ſchwere Verletzungen zu. ban Verunglückten fanden Aufnahme im ſtädtiſchen Kranken⸗ aus. rungen erfahren: Ein 2 Tropenhitze * Zuſammenſtöße. Am Samstag nachmittag ſtießen an der Straßengabel Wormſer⸗ und Hauptſtraße in Wallſtadt ein 29 Jahre alter Motorradfahrer aus Weinheim mit einem ihm entgegenkommenden Motorradfahrer aus Bärſchbach und einem 25 Jahre alten Radfahrer aus Heddesheim, der ſich an dem Motorrad feſthtelt, zuſammen. Die beiden Motorradfahrer und der Radfahrer ſtürzten zu Boden, wobei der Radfahrer ſtarke Hautabſchür⸗ fungen am Kopfe und den Armen erlitt und für kurze Zeit das Bewußtſein verlor. Die Räder wurden ſtark beſchädigt. * Angefahren wurde in der vergangenen Nacht um.10 Uhr eine 55 Jahre alte Frau, während ſie ſich auf dem Rad⸗ fahrweg in der Waldhofſtraße mit einer anderen Frau unter⸗ hielt, von einem 19 Jahre alten Radfahrer. Die Frau, die zu Boden geworfen wurde, wurde am Hinterkopf ver⸗ Jetzt. Was hat die Frau nach 2 Uhr nachts auf dem Radfahr⸗ weg zu ſuchen? Man ſollte ſo etwas nicht für möglich halten. Geſtern nachmittag wurde ein 3 Jahre alter Knabe in der Straße zwiſchen E und F 1 vom rechten Kotflügel eines Kraft⸗ wagens erfaßt und mit ſolcher Wucht auf den Gehweg ge⸗ worfen, daß er eine Gehirnerſchütterung erlitt. * Vom Wagen gefallen. Ein 31 Jahre alter Fuhr⸗ mann fiel geſtern infolge eines ſich plötzlich einſtellenden Unwohlſeins auf der Neckarvorlandſtraße von ſeinem Wagen herunter und erlitt dabei eine Quetſchung des linken Armes und Fußes. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus aufgenommen. * Einen Knöchelbruch erlitt geſtern ein 22 Jahre alter Tüncher aus der OE. auf dem Bahnhof Neckarſtadt. * Eigenartiger Unfall eines Radfahrers. Am Samstag vormittag kam in der Straße zwiſchen Mund N 7 ein 22 Jahre alter Radfahrer dadurch zu Fall, daß der Führer eines vor dem Hauſe M 7, ga ſtehenden Perſonenkraftwagens beim Vorbeifahren des Radfahrers den Wagenſchlag öffnete. Der Radfahrer wurde durch den Wagenſchlag an der rechten Seite und am rechten Arm verletzt. * Ein Perſonenauto durch Zuſammenſtoß mit einem Laſt⸗ kraftwagen demoliert. Heute mittag ereignete ſich an der Ecke Seckenheimer⸗ und Otto Beckſtraße ein Verkehrsunfall. Ein in Richtung Schlachthof fahrender Perſonenwagen wurde beim Ueberholen eines Laſtkraftwagens, der in die Otto Beck⸗ ſtraße einbiegen wollte, erfaßt und an einen Baum geſchleu⸗ dert. Der Baum wurde durch den Anprall wie ein Streich⸗ holz geknickt. Während der Perſonenwagen voll⸗ ſtändig demoliert wurde und abgeſchleppt werden mußte, kam der Laſtwagen mit einigen Schrammen davon. Perſonen wurden glücklicherweiſe nicht verletzt. Städliſche Nachrichten Der Lefeſaal im Herſchelbad Viele, denen es nicht vergönnt iſt, die heißen Sommer⸗ wird es angenehm berühren, zu erfahren, daß die Leſehalle im Herſchelbad auch weiterhin für die Beſucher geöff⸗ net bleibt, was dem Publikum wenig bekannt iſt. Der Leſeſa al bietet in ſeiner jetzigen Ausſtattung einen Aufenthaltsort, an dem ſich einige Stunden des Tages an⸗ genehm zubringen 1 Die Einrichtung hat einige Neue⸗ Venttlator ſorgt für Erneuerung der Luft und bringt angenehme Kühlung. Es ſind neue Vorhänge angebracht, die den Raum wohnlich geſtalten. Als neueſte Errungenſchaft erblickt man einen großen Ausſtel⸗ lungstiſch, in Form ganz der Neuzeit angepaßt, auf dem die Neuerſcheinungen für die Intereſſenten ausgebreitet daliegen. Man ſtaunt geradezu über die reiche Auswahl der die Tages⸗ fragen beherrſchenden Zeitſchriften. So findet der Leſer dort Schriften über: Strafrechtslehre und Strafrechtsreform, mo⸗ derne Bauformen und Innenarchitektur, ferner über Sport, Reiſeführer, Flußführer und andere mehr. Die Zeitſchriften⸗ abteilung iſt ſo reichhaltig und vielſeitig, daß faſt alle Fragen der Se eee 1 Weinheim beim Einſteigen in einen Wagen und Ferientage an der See oder im Gebirge zu verbringen, Bis zum 21. Auguſt bleibt die Leſehalle von halb 11 bis halb 1 Uhr und von halb 5 bis halb 9 Uhr geöffnet. Alsdann wird ſie bis zum 1. September wegen Reinigung für das Publikum geſchloſſen. Die Bücherausgabe wird wie all⸗ jährlich vom 1. bis 31. Auguſt geſchloſſen, doch hat die Leitung der Bücherei beſchloſſen, den Leſern, wenn gewüncht, eine größere Anzahl von Büchern während dieſer Zeit leihweiſe zu ütberlaſſen, damit der Leſeſtoff nicht ausgeht. K * * Tätigkeit der Freiw. Feuerwehr. Im zweiten Quartal 1929 hat die Freiwillige Feuerwehr Mannheim die Berufs⸗ feuerwehr in einem Fall bei Großfeuer unterſtützt. Ferner trat ſie bei drei Waldbränden in Tätigkeit. Im Nattonal⸗ theater, im Roſengarten, im Apollotheater wurden zuſammen 278 Feuerſicherheitswachen mit 250 Offizieren und 1654 Mann geleiſtet. 5 * Tod durch Verbrühen. Am Samstag abend iſt in der Schwetzingerſtadt ein 7 Jahre altes Mädchen beim Rück⸗ wärtsgehen in der Küche in einen auf dem Boden ſtehenden Topf mit heißem Waſſer gefallen und hat ſich derart ſchwers Brandwunden zugezogen, daß es am Sonntag im ſtädt. Krankenhaus geſtorbon iſt. * Freiwillig aus dem Leben geſchieden. In der Nacht zum Sonntag hat ſich in der Innenſtadt ein 48 Jahre alter ver⸗ heirateter Arbeiter in ſeiner Wohnung erhängt. Miß⸗ liche Verhältniſſe dürften die Urſache der Tat ſein.— Geſtern nachmittag hat ſich in Neckarau ein 29 Jahre alter verhet⸗ rateter Bankbeamter in ſeiner Wohnung erhängt. Der Grund zur Tat iſt bis jetzt nicht bekannt. * Lebensmüde. Wohl infolge zerrütteter Familienver⸗ hältniſſe verſuchte in der Nacht auf Sonntag ein 32 Jahre alter Dreher in ſeiner in der Stockhornſtr. gelegene Wohnung ſich durch Erhängen das Leben zu nehmen. Durch einen herbei⸗ geeilten Nachbar wurde der Lebensmüde an der Ausführung der Tat verhindert.— In das ſtädtiſche Krankenhaus wurde am Samstag die 48fährige Ehefrau eines Bauarbei⸗ ters eingeliefert, die ſich infolge von Familienſtreitigkeften in ihrer in der Pflügersgrundſtraße gelegenen Wohnung durch Einatmen von Leuchtgas das Leben zu nehmen verſuchte. * Porſicht beim Schwimmen im freien Rhein. Wie ge⸗ fährlich es iſt, ſich in die Nähe von Schleppzügen zu wagen, zeigt folgender Vorfall: Am Samstag nachmittag wurde von einem auf dem Rhein fahrenden Schleppkahn ein kleiner An ker zur Sicherung der hinter ihm fahrenden Schleppkähne Höhe des Strandbads ausgeworfen. Hierbei wurde ein 20 Jahre alter Student, der dem Schleppzug zu nahe kan von dem Anker getroffen. Der junge Mann erlitt am linke Unterſchenkel und an der linken Hüfte ſchwere Ve letzungen und brach ſich eine Rippe. * Schwere Unfälle durch Ausrutſchen. Die 40 Jahre alte Ehefrau eines Taglöhners rutſchte in ihrer in d H- Quadraten gelegenen Wohnung aus und ſtürzte ſo un⸗ glücklich, daß ſie ſich den linken Unterarm brach. Eine 74 Jahre alter Fuhrmann, der am Samstag vor dem Hauſe K 4, 2 ausrutſchte, zog ſich einen Schenke halsbruch zu. Die Verunglückten wurden in das ſtädtiſ Krankenhaus verbracht. * Schwere Stürze. Am Samstag abend ſtürzte die 67 Jahre alte Ehefrau eines Taglöhners in ihrer in der Adlerſtraße in Neckarau gelegenen Wohnung vom Fenſte ſims in das Zimmer und brach ſich dabet den re Oberſchenkel.— Am Sonntag nachmittag wurde e Jahre alte Frau beim Beſteigen eines Geſellſchaftsm an der Reißinſel infolge ſtarken Andrangs zu Boden worfen, 9 ſie ſich innere, zuzog. Angle 195 na im 1101 Kralltenbänte * Grober Unfug. Durch mehrere unbekannte Per 1 wurden geſtern abend in der Nähe des ſtädtiſchen Freibad Neckarau einige Haufen Schilf und Reiſig zu mengetragen und in Brand geſteckt. Das Feuer durch einen Löſchzug der um 8,34 Uhr alarmierten Wach der e e gelöſcht. Schaden iſt nicht entſtande * Ihren 90. Geburtstag begeht am morgigen Dienste Frau Dorothea Laier geb. Helfrich, Witwe des 1901 verſto benen Vergolders Theodor Laker, beim Sohn, Bücherreviſor Heinrich Lafer, Feudenheim, Hauptſtr. 115 wohnhaf Jubilarin, die ſich noch ungewöhnlicher geiſtiger und körpe licher Rüſtigkeit erfreut, iſt heute noch von früh bis gänge. Haushalt tätig und 5 5 ſelbſt noch ihre 1 E Städtiſche Kunſthalle Mannheim Ausſtellung Badiſches Kunſtſchaffen der Gegenwart II. Teil Werkſchau iſt dieſer am Sonntag eröffnete zweite Teil betitelt, der in Ergänzung von Malerei und Plaſtit badiſcher Künſtler nunmehr auch angewandte Kunſt badiſcher ſchöpfe⸗ riſcher Künſtler und man darf dies ruhig ſagen, Induſtrieller, zeigen ſoll. Zwar fehlen manche wichtige Namen, denn die Beſchickung dieſer Ausſtellung war nur den Mitgliedern der Landesgruppe Baden des deutſchen Werk⸗ bundes geſtattet. Und auch hier hat eine Jury der außer den Perſönlichkeiten der ſtädt. Kunſthalle Profeſſor Lis ker, Kunſtſchule in Frankfurt, Direktor Haupt, Lehrer der Kunſtgewerbeſchule in Pforzheim und Architekt Hermann Eſch⸗ Mannheim, angehörten, ſtrenge und fachlich ihres Amtes gewaltet. Hierdurch iſt dieſe Schau zwar nicht ſehr Umfangreich, aber inhaltlich wertvoll. Man zeigt zunächſt Gebrauchsgraphik auf allen Gebieten, Druckſachen, Werbeſchreiben, Plakate, Zigarrenpackungen, Bütchertitel ufw., wobei einſtweilen nur die Namen Bertſch und Czerper, Andreas Mayer genannt ſein ſollen, dann ſteht man ausgezeichnete moderne Gobelins von Wal d⸗ ſchü tz, prachtvolle Webereien, ausgezeichnete Mafoliken der 8 Manufakkur, moderne Uhren der Ge⸗ brüder Junghans.⸗G., Schmuckſachen, vor allem von Kurk Bär, Pforzheim, Einzelarbeiten badiſcher Kunſtgewerbeſtädten, insbeſondere von Irmgard Ritter⸗Kauermann, Heidelberg. Im ſog. Behrens⸗ ſaal, ſind moderne Tapeten der hauptſächlichſten Tapeten⸗ fabriken in Bammental und Breiſach aufgehängt, dazwiſchen wiederum ſchöne Einzelſtücke von Vaſen, Tellern, Glaſuren und dergl., wobei allerdings Profeſſor M a 1 Länger ⸗ Karlsruhe nur ſpärlich vertreten iſt, da man im 5 de zu 1 65. Geburtstag in Mannheim eine umfaſ⸗ ſeines Schaffens als Architekt, e JEſch, Plattner ber oc„Schmechel 18 verſchiedener i Erfolg und an ein paar übermütige Augen. Mündel. Dann folgen die. H. Freſe, Her⸗ mann Billing, M. Fiſche Fiederling und Rößler, faſt durchweg Vertreter 1 vorwärts ſtwebenden Baugeſinnung. Im Anbau wird dieſe Architekturausſtellung geſchickt er⸗ gänzt durch die Vorführung dreier eigenartiger Wett⸗ bewerbe des bad. Landes und zwar der Wohnungsſtede⸗ lung Dammerſtock⸗ Karlsruhe, des Erholungs⸗ heims der Bad. Landesverſicherungsanſtalt in Bad Dürr⸗ heim und des Wettbewerbs für die Vergrößerung der Univerſität Heidelberg. Wer werden auf die Ei nzelheiten dieſer ſehenswerten Schau noch eingehen. B. Der wütende Blir. Von Celi Grüner 5 Mitternacht war vorbei. Herr und Frau Vero waren von einem Ball gekommen und lagen im erſten Schlummer. Herr Vero ſchnarchte. Er war ſchon ein bißchen ältlich. Die junge Frau, Lucie, erwachte davon und gab ihrem Gatten einen nicht gerade zärtlichen Puff in die Seite. Nun lagen ſie beide wach. Herr Vero verſuchte wieder einzuſchlafen, aber er fror plötzlich auf dem Kopf und grübelte darüber nach, wie er der beginnenden Glatze vorbeugen konnte. Sie war häßlich und paßte nicht zu der jungen Frau. Lucie lächelte vor ſich hin; ſie dachte an das Feſt, an ihren Plötzlich hörte ſie ein leiſes e 155 dem. „Ernſt!“ 8 „Im hm. was denn?“„ g „Hörſt Du nichts? Ich hab Angſt!“ „Ach, was ſoll denn los ſein?“ Da, ein neues Geräuſch im Nebenzimmer. „Jetzt! Ich höre Schritte!“ Hab' keine Angſt, ich bin bei Dir!“ 5 ſelben Aug blick wieder ein e Ge⸗ einen Augenblick ſtill, dann trat der Einbrecher ins war, erholte ſich Lucie ſchnell. er finden konnte, unſeren ganzen Schmuck, und gekuß mich, ach, du Feigling!“* mich zu beſchimpfen.“ ich ihm ee hae tätsbibliothek und Verfaſſer zahlreicher Schriften ge Art, beſonders auf dem e der Pfalz, das er „Und wenn man uns 8 „Ich bin da!“ 5 Da dringt durch die halb angelehnte Tür der Shei Taſchenlaterne. Lucie kroch zitternd unterihre ſeidene Der Einbrecher— es war wirklich einer— ging lei Nebenzimmer hin und her und ſteckte ein, was ihm g lagen die Kleider, der ganze Schmuck, die Taſche Pelz! 8 Lucie flüſterte in der Richtung des anderen Bettes: „Ja, willſt Du uns denn ausrauben raſſen 0 mukſen?“ „Hab keine Angſt; ich bin da!“ erwiderte ern 85 pernden Zähnen; Dieſer Dialog wurde im Nebenzimmer bb zimmer. Ohne Herrn Vero zu beachten ging er Bett,(in das ſie ſich faſt ganz verkrochen hatte) u entzückende Frau angſtvoll zu ihm aufblicken. Er lächelnd zu ihr herab und küßte ſie. a Nachdem er mit der vorher ech e Beut ge „Idiot! Feigling! Elender! Er hat alles genot me Auch Ernſt kam zu ſich. „Idiot? Feigling? Glender? Vielleicht biorſt dn „Aufhören? Mach dieſer ungeheuerlichen VBlamag „Schweig! Haſt Du denn nicht geſehen, was 92 0 ine der langjährige Dire Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 22. Juli 1929 hwanderungen neckaraufwärts über Lreppen Barben von nahezu einem halben Meter Länge, auch viele Fiſcharten die Wanderluſt. Aber nicht flußabwärts in die weite Welt hinaus geht der Lauf, ſondern gegen den Strom, flußaufwärts, zu ſtillen Laichplätzen ſchwimmen die Fiſche. Noch iſt das Gebiet dieſer Fiſchwanderungen nicht Vollſtändig erforſcht. Bekannt ſind ja die großen Heringszüge in der Nordſee oder die Ozeanwanderungen der Aale, die ſie vom Golf von Mexiko bis in unſere Flüſſe führen. Der Neckarfiſcher wiederum wußte von der Wanderung des Lach⸗ ſes, der Barſche, Barben und anderer Fiſche, die ihm gute Fänge boten. Daß beim Bau des Neckarkanals die Fiſcher ihre Stimme erhoben, war daher durchaus berechtigt. Die Kunſtbauten, die Wehre und Schleuſen hätten jede Wanderung der Fiſche unmöglich gemacht. Man mußte auf Mittel zur Ermöglichung ſinnen. Vom badiſchen Fiſchereiſachverſtändigen im Miniſterium des Innern, Regierungsrat Dr. Ko ch, wurde da der Gedanke von Wenn im Frühling das Waſſer wärmer wird, da e 1 1 Fiſchtreppen oder Fiſchpäſſen entſchieden verfochten und ſchließlich trotz eines ablehnenden Berliner Gutachtens auch durchgeführt zum Nutzen der Nek⸗ karfiſcherei, darf man heute feſtſtellen, wie die Kontrollen klar exwieſen, die in den letzten beiden Monaten an den bereits angelegten Fiſchtreppen bei Ladenburg und Wieblingen, ſowie bei Feudenheim vorgenommen wurden. Im ganzen ſind in der kanaliſierten Strecke Mannheim Heidelberg fünf ſolcher Fiſchtreppen eingebaut. * Wie geht nun der Aufſtieg der Fiſche über die Fiſchtrep⸗ pen zur Umgehung der techniſchen Hinderniſſe vor ſich? Die Fiſche lieben es, auf ihren Wanderungen nahe am Ufer und gegen die Strömung zu ſchwimmen. Da, wo die Fiſchtreppe in den Neckar mündet, entſteht eine ſolche Strömung, die die Fiſche anzieht. Ehe ſie ſichs verſehen, ſind ſie ſchon in der unterſten Kammer der Fiſchtreppe. Von oßen ſtrömt ihnen immer wieder Waſſer entgegen, ſie ſchwimmen dagegen an, über eine Scheidewand hinweg oder durch ein unten am Bo⸗ den angebrachtes Loch hindurch in die nächſthöhere Kammer. So geht es Stufe um Stufe, immer wenige Zentimeter höher, über 32 Stufen hinweg in ebenſoviele Kammern auf einer Strecke von etwa 40 Metern. Schließlich ſind die Fiſche ohne Müthe in der oberſten Haltung angelangt, die auf der Höhe des Kanals liegt, in den ſte glatt hinüberwechſeln. Das unüberwindbare Stauwehr iſt glücklich umgangen. Vom Kanal aus gehts im freien Fluß weiter bis zur näch⸗ ſten Fiſchtreppe bei Wieblingen. Die größten Barben und die kleinſten„Schneider“ haben die Fiſchtrepepn beſteigen gelernt. Wenn auch nicht alle Fiſche wie früher im freien Neckarlauf heute durchkommen ſo doch der größte Teil. Für die Fiſcherez ſind die Fiſchpäſſe auf jeden Fall von hohem Wert, wenn auch zur Erhaltung und Wiederbelebung der Neckarfiſcherei noch andere Wege beſchritten werden müſſen, wie die Errichtung von Hechtzuchtanſtalten(u. a. eine am Ladenburger Stau⸗ wehr), die Anlage von Stauſeen und die Aufzucht von Jung⸗ fiſchen. Die Kontrollen wurden nun durch Regterungsrat Dr. Koch ſelbſt mit peinlichſter Genauigkeit ſo vorgenommen, daß der Durchgang zum Kanal oben abgeſperrt wurde, während die Aufſtiegs möglichkeit zur oberſten Kammer noch etwa zwei Stunden lang gegeben war. Immer mehr Fiſche gelangten in die oberſte Kammer, ohne weiter zu können. Dann wurde auch der untere Teil der Kammer geſchloſſen, ſo daß die auf⸗ geſtiegenen Fiſche gefangen waren. Fiſch um Fiſch wurden ſie nun herausgenommen, nach Arten gezählt, zum Teil ge⸗ meſſen und auf der anderen Seite in den Kanal wieder hinein⸗ geworfen. So konnte man bis zum letzten Fiſchlein Zahl und Art feſtſtellen. Einmal waren es über 600, die ſich in der kurzen Zeit angeſammelt hatten, ein andermal am Morgen, der weniger günſtigen Wanderzeit, 288, ſpäter in zwei Tagen nach je dreiſtündigem Beobachten zuſammen 2000, am 25. Mai bei Wieblingen ſogar etwa 3000. Darunter befanden ſich Karl Ludwig Sand Hiſtoriſcher Roman aus der Seit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel Feußuer 96(Nachdruck verboten.) „Ich kenne ihn? Dann gewinnt die Sache für mich aller⸗ dings an Intereſſe, und ich wäre dir wirklich dankbar, wenn du mir den Namen nennen wollteſt.“ Kathinka antwortete nicht gleich, ſondern überlegte, ob ſie das Verſteckſpiel weitertreiben oder abbrechen ſollte. Aber war jetzt nicht der Augenblick gekommen, wo ſie erfahren konnte, ob Sands finſtere Idee mit jenem Manne in Verbindung ſtand oder nicht? Ja, jetzt war Gelegenheit gegeben, eine Art Generalprobe darauf zu machen, inwieweit ſich hier Ver⸗ mutung und Wirklichkeit begegneten. „Setz dich!“ ſagte ſie weich zu dem Geliebten, der einige Schritte ſinnend durch das Zimmer machte.„Du könnteſt bei Nennung des Namens leicht erſchrecken, denn ich weiß, daß du jenen Mann nicht gewogen biſt.“ „Woher willſt du das wiſſen?“ fragte Karl Ludwig und ſetzte ſich. „Aus verſchiedenen deiner Aeußerungen ſchloſſen.“ „Meine Neugierde wächſt..“ „So höre denn..“ Kathinka ſah den jungen Mann ſcharf an, um zu beobachten, welchen Eindruck die Nennung des Namens auf ihn machen würde und fuhr fort:„Es handelt ſich um den Staatsrat von Kotzebue!“ Sand ſchnellte von ſeinem Sitz jäh in die Höhe, ſeine Augen weiteten ſich und auf dem Geſicht prägten ſich deutlich Staunen und Schrecken aus. „Darauf war ich allerdings nicht vorbereitet,“ ſagte er düſter.—„Sonderbar, mit welcher Regelmäßigkeit das Schick⸗ ſal dafür ſorgt, daß jener verhaßte Name meinem Gedächtnis nicht ganz entſchwindet!“ 5 „Ich hätte ihn dir doch nicht nennen ſollen!“ rief das Mäd⸗ chen beſorgt und trat nahe an Karl Ludwig heran.„Wie auf⸗ geregt du auf einmal biſt.“ „Dieſer Name regt mich nun einmal auf! Seinen Träger haſſe und verachte ich, wie ſonſt niemanden auf der Welt.“ „Gott ſei Dank, daß Kotzebue weg iſt,“ ſagte Kathinka mit habe ich es ge⸗ einem Seufzer der Erleichterung,„Ich glaube Ich glaube, er wäre vor dir ſeines Lebens nicht ſicher.“ * niele Barſche und Barben, die zwiſchen 30 und 40 em lang waren, ferner Rotaugen, ſehr viele„Schneider“, die nützliche Futterfiſche darſtellen, Kreſſen, Gangfiſche, Schleien, ſogar Aale. Um nun die Fiſchwanderungen im Neckar genau zu er⸗ forſchen, wurden größere Fiſche gekennzeichnet. einer kleinen Zange wurden ihnen Aluminiumpläktchen mit getroffenen Abmachungen bis 31. März 1931 in Kraft und Mit Zeichen und Nummern, die gut notiert waren, an den Kremen⸗ deckel oder an die Rückenfloſſe feſtgeklemmt. Fäugt ein Fiſcher einen ſo markierten Fiſch, ſo ſchickt er das Plättchen an die Fiſcherei⸗Abteilung des Miniſteriums des Innern in Karls⸗ ruhe, wo in den Liſten nachgeſehen wird wann und wo dieſer Fiſch markiert wurde. So laſſen ſich wertvolle Schlüſſe über die Ausdehnung und Zeit der Wanderungen ziehen. Die Feſt⸗ ſtellungen bei den Kontrollen an den Fiſchpäſſen zwiſchen Mannheim und Heidelberg haben die Brauchbarkeit dieſer Anlagen ſo deutlich erwieſen, daß heute keine Gegnerſchaft gegen ſie mehr beſteht. Die Erfahrung wird ſicher die Fiſch⸗ treppen im Laufe der Zeit weiter vervollkommnen, zumal im weiteren Verlauf der Neckarkanaliſierung immer neue ange⸗ legt werden. Die Neckarfiſcherei darf dem badiſchen Sachver⸗ ſtändigen, Regierungsrat Dr. Koch, dankbar ſein, daß er allen Widerſtänden zum Trotz den Einbau von Fiſchtreppen durch⸗ geſetzt hat.. Ludwig Gaber⸗Ehrenabend Eine Aufgabe, die die induſtrielle Entwicklung mit ſich brachte, iſt die Heranbildung der breitesten Volksmaſſen in allgemein kulturellem Sinne. Wo aber ſollte deutſche Kultur klarer und volkstümlicher zugleich zum Ausdruck kommen als im deutſchen Lied? Im deutſchen Lied haben wir eine ſtil⸗ bildende, eine typenformende, eine zum Volksbewußtſein erziehende Macht, allererſten Ranges. Ausſchlaggebend für das organiſche Zuſammentreffen von Volksmaſſe und Lied und demnach auch ausſchlaggebend für die Früchte, die jenes Zuſammentreffen zeitigt iſt zweifellos das Geſchick des Mitt⸗ lers. Er iſt der Mann, der gleich einem Schlüſſelträger dem Volke die Pforte öffnet ins erhabene Reich der deutſchen Kulturwerte, es an die lauteren Quellen deutſchen Menſchen⸗ tums führt. Ein ſolcher Mittler iſt Ludwig Gaber, der nun ſchon fünfundzwanzig Jahre als Dirigent des„Arbeiter⸗ ſängerbundes“ ſein Mittleramt verſieht: getragen einer⸗ ſeits von einem unerſchütterlichen Glauben an die ethiſche Kraft des deutſchen Liedes und durchglüht andererſeits von dem zähen Willen, die breite Volksmaſſe zur aktiven Dienſt⸗ ſchaft für das deutſche Lied zu bringen. Daß ihm das ge⸗ lungen iſt, und daß ihm ſeine Sänger dankbar ſind für die Führung, bewies der Ehrenabe nd, den der Arbeiter⸗ ſängerbund am vergangenen Samstag ſeinem Dirigenten im Friedrichspark gab. In Bezug auf den Inhalt ſtand das Programm auf recht achtbarer Höhe. Schon die Namen der Mitwirkenden wie Kammerſänger Hans Bahling, Julie Sanden, Pianiſt Karl Rinn, Lautenſpieler Franz Hofſtätter, Galizdörfer und Schlageter, konnten Maßſtab ſein für die Achtung und Wertſchätzung, deren ſich Ludwig Gaber erfreut. Die Art der Darbietungen hielt, was die Zuſammenſtellung des Programms verſprach. Wichtiger als das individuelle Können, das ja ſchon des öfteren an⸗ erkannt wurde, iſt bei ſolchen Ehrenabenden, daß die rege Verbundenheit zwiſchen Verein und Chorleiter im Verfolgen des gleichen Zieles in überzeugender Weiſe zum Ausdruck kommt. So fügten ſich denn alle einzelnen Darbietungen wie Blumen, die aus dem Herzen und Willen begeiſterter Sänger erblühten, zuſammen zu einem Blumenſtrauß, den der zielbewußte Chorleiter, der erfolgreiche Komponiſt und der nimmermüde Erzieher zur Muſik mit Stolz und Genug⸗ tuung entgegennehmen durfte. Der ganze Abend, dem am du mir entgegen, was ich als Zeichen der Vorſehung anſah, die blutige Tat einem andern zu überlaſſen. An dieſer An⸗ ſicht hat ſich auch heute noch nichts geändert. Vor mir iſt der ſaubere Herr Staatsrat ſicher.“ Ein leichtes Grauen überlief des Mädchens ſchlanke Ge⸗ ſtalt; denn es wußte nun, wie richtig ſeine Annahme war, daß Sand mit jener Tat, die ausgeführt werden müſſe, die Be⸗ ſeitigung Kotzebues meinte. „Noch einmal ſage ich:„Gott ſei Dank“, daß Kotzebue weg iſt, und ich zur rechten Stunde in dein Leben getreten bin. Dadurch biſt du bewahrt geblieben durch eine furchtbare Tat dein eigenes Leben zu vernichten.“ „Ja, mein Leben wäre vernichtet geweſen, aber um einen ſehr hohen Preis. Denn wer einen Vaterlandsverräter und Vergifter der Jugend beſeitigt, deſſen Ruhm werden noch ſpätere Jahrhunderte künden.“. 5 „Auf ſolchen Ruhm wollen wir gerne verzichten, mein Geliebter,“ ſagte Kathinka weich und ſchmiegte ſich enger an den Jüngling.„Ein ſterbliches Glück iſt beſſer, als ein un⸗ ſterbliches Unglück.“ „Recht haſt du, kleine Philoſophin! Ich will die Korrektur der Weltgeſchichte andern überlaſſen und nur meinem Studium und unſerer Liebe leben.“ „Nun bin ich aller Sorge ledig, weil ich weiß, daß du nichts Unrechtes tun wirſt. Trotzdem freut es mich aber doch, daß Kotzebue fort iſt oder fort geht.“ Erſt jetzt fiel es Sand auf, daß Kathinka immer wieder von einem Fortgehen des Staatsrats ſprach und er fragte: „Kotzebue wohnt doch noch in Weimar?“ „Eben nicht! Er iſt aus der Stadt des Herrn von Goethe fort oder er geht in kurzer Zeit fort.“ „Wahrhaftig!?“ rief Karl Ludwig überraſcht. „Er hat Nadina die Nachricht perſönlich überbracht.“ „Wohin geht er?“ „Nach Königsberg!“ „Nahe an der Grenze hält er ſich für ſicherer als im Herzen ſeines von ihm verratenen Vaterlandes. Wird ihm der Boden unter den Füßen zu heiß, ſo iſt er in kurzer Zeit in ſeinem„heiligen Rußlan„wo ihm niemand etwas anhaben kann.“ i „Freuſt du dich nicht über ſein Fortgehen?“ „Freuen?— Warum ſollte ich mich freuen? Ach ſo. Du meinſt. na ja, recht haſt du eigentlich mit deiner Annahme, daß ich mich über ſeinen Fortzug freuen müßte. Denn es iſt für mich, den Fataliſten, ein neuer Beweis dafür, daß ich mit dem Manne nichts zu ſchaffen habe. Ja, Gottes Wege ſind wunderbar!“ kommt. „Ich war einmal nahe daran, ihn zu töten, aber da trateſt auf den Renn⸗ Ludwig Gaber Frommen des F. H. Sonntag noch ein friſchfröhliches Volksfeſt wieſen folgte, gipfelte in dem Wunſche, daß noch recht lange wirken möge zu Nutz und Muſiklebens unſerer Stadt. * * Einigung über den Schiedsſpruch in der Rheinſchiffahrt. Im Reichsarbeitsminiſterium fanden zwiſchen den Parteien Verhandlungen ſtatt, wobei es zu einer Einigung über den Schiedsſpruch in der rheiniſchen Schiffahrt kam. Dieſer ſoll eine Abänderung dahin erfahren, daß die für den 1. April nächſten Jahres vorgeſehene Lohnerhöhung in Fortfall Das gegenwärtige Lohnabkommen bleibt nach den ſoll erſt zum 1. April 1930 gekündigt werden können. Im übrigen bleibt der laufende Rahmentarif mit geringen Aenderungen in Kraft. Nunmehr dürfte der Schiedsſpruch in der Rheinſchiffahrt für verbindlich erklärt werden. * Einen Unterſchenkelbruch zog ſich geſtern ein 31 Jahre alter Schuhmacher beim Fußballpiel auf dem Sportplatz an der Altripperſtraße zu, Der Verunglückte wurde ins ſtädt. Krankenhaus verbracht. * Unruhige Nächte. Wegen Ruheſtörung gelangten in den beiden letzten Nächten 26 Perſonen zur Anzeige. * Wer darf ohne Fahrſchein den Zug betreten? Die Reichs⸗ bahn teilt mit: Die Beſtimmung, die das Betreten der Züge regelt, iſt kürzlich dahin geändert worden, daß ein zur Abfahrt bereitſtehender Zug auch ohne gültigen Fahrausweis von Perſonen vorübergehend betreten werden kann, die den Rei⸗ ſenden das Handgepäck in den Wagen ſchaffen oder Hilfs⸗ bedürftige, Kranke ſowie Frauen und Kinder unterbringen wollen. Wer dagegen zu anderen Zwecken die Züge betritt oder ohne den gültigen Fahrausweis darin weilt, hat 3 Mark zu bezahlen. Auf Grund dieſer Tarifänderung iſt jetzt z. B. den Hoteldienern allgemein erlaubt, das Handgepäck der Reiſenden in den Zug zu bringen. Vorlkräge „Zinsfreies Bauen“ Donnerstag abend hielt Herr Philipp, der Vor ſte her der Deutſchen Bau⸗ und Stiedelungsgemeinſchaft e. G. m. b. H. Darmſtadt, im Alten Rathausſaale einen Vortrag über das aktuelle Thema:„Der Weg zu m Eigenheim mit dinsfreiem Kapital“. Trotz der drückenden Schwüle waren an 400 Perſonen erſchienen, die den intereſſanten Ausführungen des Redners aufmerkſam folgten. Herr Philipp gab zunächſt eine um⸗ faſſende Ueberſicht über den Wirkungskreis und das Betätigungsfeld der D. B. S. Sie finanziert nicht nur den Bau von Eigenheimen, ſondern gewährt auch zinsfreie Darlehen für den Ankauf alter Häu⸗ ſer, von Grundſtücken, Ablöſung von Zinshypotheken uſw. Dieſes Werk, ſo führte er aus, ſei nur möglich, durch gegenſeitige genoſſen⸗ ſchaftliche Hilfe. Der Redner erläuterte bann die Maßnahmen, die innerhalb der Genoſſenſchaft die Durchführung des zinsloſen Syſtems ermöglichen. Rein rechneriſch wurden deſſen Vorteile gegenüber dem Zinsſyſtem dargelegt und durch ſchematiſche Ueberſichten auf einer Tafel veranſchaulicht. Nach einer kurzen Pauſe ergriff Bürgermeiſter Büchner das Wort. Er begrüßte die D. B. S. als eine Einrichtung, die mithilft, der Wohnungsnot zu ſteuern. Er betonte, daß Arbeiten mit zins⸗ freiem Geld nur im beſchränkten Kreis einer Genoſſenſchaft mit ent⸗ ſprechenden Satzungen und Sicherungen möglich ſeien, forderte aber die Anweſenden auf, ſich ruhig begeiſtern zu laſſen für die Idee des zinsloſen Bauens. Beſonders jungen Eheleuten rät er, als Bau⸗ ſparer der D. B. S. beizutreten und ſo durch vernünftiges Sparen den Grund zu legen zu ſpäterem Wohlſtand und Glück im eigenen Heim. 5 Reicher Beifall dankte ihm wie auch Herrn Philipp für die Aus⸗ führungen. Mit einem Schlußwort, das die Gemeinnützigkeit und den echt ſozialen Charakter der D. B. S. von hoher Warte aus be⸗ leuchtete, ſchloß Herr Philipp die wohlgelungene Verſammlung, die der Mannheimer Ortsgruppe wohl manchen neuen Anhänger ge⸗ wonnen hat. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A Meißner— Feuilleton: t. V. Kurt Fiſcher- Kommunalpolitik und Lokales: R ichard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: i. B. Kurt Ehmer— Handelsteil: Kurt Ehmer N und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Bernhard Jung ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. E 6, 2. „Dies merke ich auch von Tag zu Tag mehr und mehr,“ ſagte Kathinka mit froher Beſtimmtheit...“ Als Sand ſich verabſchiedet hatte und Kathinka mit Nadina wieder zuſammentraf, fragte die letztere ganz unvermittelt: „Habt ihr über— über Kotzebue geſprochen?“ Ja, aber nur ganz wenig,“ erwiderte die Jüngere be⸗ treten.„Sei mir darüber nicht böſe. Ich wollte nur. nur hinter Sands Geheimnis kommen. Du weißt ja, was ich meine..“ „Nun und?“ „Ich hatte damals recht!“ „Was heißt das?“ „Karl Ludwig hat mir ſoeben eingeſtanden, daß einmal im Begriff war, Kotzebue zu töten.“ „Nicht möglich!“ rief Nadina ungläubig,„Kann ein Da mm zu einem Wolf oder Tiger werden?“ „Er hält die Beſeitigung Kotzebues für eine ſittliche und daher berechtigte Tat.“ „Das iſt ſie auch!“ fuhr Nadina zornig auf.„Wer einer Natter— ganz gleich, ob dieſe menſchliche oder tieriſche Ge⸗ ſtalt hat— den Kopf zertritt, der begeht keinen Mord, ſondern tut ein gutes und nützliches Werk“ „Wer einen Menſchen thtet— außer im Krieg oder in der Notwehr— der begeht einen Mord und macht ſich an menſch⸗ lichen und göttlichen Geſetzen ſchuldig!“ ſagte Kathinka hart und beſtimmt. „Läge bei mir vielleicht keine Notwehr vor! Hat Kotzebue mich nicht mehr als einmal gemordet? Wenn ich ihn tötete, müßte mich jedes Gericht freiſprechen.“ „Ja, dich vielleicht! Aber jeden Anderen würde es des Mordes ſchuldig ſprechen.. Denn der Einzelne darf ſich nicht zum Richter aufwerfen. Gott ſei Dank, daß Sand dieſe furchtbare Idee, die ihm Tage der ſchrecklichſten Seelennot bereitete, endlich und für immer überwunden hat.“ Nadina antwortete nichts mehr, ſondern verſank in tiefes Nachdenken. Sie grübelte, grübelte den ganzen Tag und die folgende Nacht, ſchuf Pläne um Pläne, die ihrer Rache dienen ſollten und verwarf ſie wieder; glaubte aber endlich, das Rich⸗ tige gefunden zu haben. 12. Kapitel. Tage und Wochen vergingen. Der Winter drohte ſchon manchmal mit dem Finger, warf in augenverwirrender Mannigfaltigkeit Schneekriſtalle auf die Erde und ließ des Nachts Blumen an den Fenſterſcheiben„erblühen“. Sand ſtand an ſeinem Schreibpult und arbeitete beim Scheine zweier Kerzen an einer Probepredigt. Da hörte er ein zaghaftes Klopfen an ſeiner Tür. (Fortſetzung folgt.) er ſchon 5 8 * e N 5 e Montag, den 22. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung([Abend⸗ Ausgabe 8. Seite. Nr. 333 Kommunale Chronik Der Breiſacher Gemeinderat nimmt gegen Badeanzug⸗ promenaden Stellung * Breiſach, 19. Juli. Nach eingegangenen Mitteilungen ſollen Badende im Rhein in der Badekleidung in der letzten Zeit auch außerhalb des Badeplatzes, ja ſogar im Innern der Stadt gezeigt und aufgehalten haben. Der Ge⸗ meinderat von Breiſach verurteilt dieſes unerlaubte Gebahren und erſucht die Polizeibehörde, mit aller Strenge gegen der⸗ ge Auswüchſe einzuſchreiten. Der Aufenthalt in Bade⸗ kleidung oder ohne genügende Straßenkleidung außerhalb der Badeplätze iſt beläſtigend, ſittenwidrig und deshalb verboten. (Daß ſich der Gemeinderat dagegen wendet, daß Badende im Badeanzug durch Breiſach promenieren, iſt begreiflich. Da⸗ gegen bleiben die Stadtväter von Breiſach wohl erheblich hinter der Gegenwart zurück, wenn ſie ſich darüber aufregen, wenn ſich Jemand im Badeanzug außerhalb des Badeplatzes zeigt.) Generaldirektor Tillmetz von der Frankfurter Gas⸗ Geſellſchaft tritt in den Ruheſtand * Frankfurt a.., 21. Juli. Vom Aufſichtsrat der Frankfurter Gasgeſellſchaft wird mitgeteilt: Aufgrund eines Uebereinkommens zwiſchen dem Aufſichtsrat der Frankfurter Gasgeſellſchaft und Herrn Generaldirektor Tillmetz wird Herr Tillmetz am 31. Dezember 1929 nach Ablauf ſeines 12jährigen Dienſtvertrages unter Wahrung ſeiner Penſionsanſprüche in den Ruheſtand treten. Herr Tillmetz hat ſich bereit erklärt, der Geſellſchaft auch nach ſeinem Ausſcheiden mit ſeiner fach⸗ männiſchen Erfahrung und ſeiner Arbeitskraft zur Verfügung zu ſtehen. Der Auſſichtsrat hat dieſes Anerbieten ange⸗ nommen und wird dem Magiſtrat der Stadt Frankfurt vor⸗ ſchlagen, zu dieſem Zweck Herrn Tillmetz nach ſeinem Aus⸗ ſcheiden aus der Geſellſchaft für die Zeit ſeiner Mitarbeit in den Aufſichtsrat der Frankfurter Gasgeſellſchaft zuzuwählen. . Tagungen Dritter Deutſcher Reichskriegertag in München— Helden⸗ ehrung am Kriegerdenkmal vor dem Armeemuſeum Am Samstag nachmittag marſchierten die zum 3. Deutſchen Reichskriegertag in München eingetroffenen Landesver⸗ bände des Kyffhäuſerbundes und die Kriegervereine des Bayeriſchen Kriegerbundes unter klingendem Spiel mit Fahnenabordnungen vor dem Heldendenkmal für die gefallenen Söhne Münchens vor dem Armeemuſeum, wo ſich eine zahlreiche Menge der Münchener Be⸗ völkerung eingefunden hatte, auf. An der Feier nahmen außer dem Präſidium des Reichskriegerbundes Kyffhäuſer und der Präſidien der Landesverbände vom Haus Wittelsbach Kronprinz Rupprecht in Feldmarſchallsuniform und mehrere Prinzen teil, ferner in Ver⸗ tretung der Stadt München Oberbürgermeiſter Scharnagl, zahlreiche hohe Offiziere der alten Armee und Marine, ferner General a. D. Glöckner mit einer Fahnenabordnung der Deutſch⸗öſterreichiſchen Kriegskameradſchaft und verſchiedene Offiziere der⸗ Reichswehr und der Landespolizei. Etwa 2000 Fahnen, mit friſchem Grün geſchmückt, umſäumten das Heldendenkmal Nach einleitendem Muftkvortrag betonte der erſte Präſident des Kyffhäuſerbundes, General a. D. von Horn, in einer Anſprache U..: An dieſem Ehren⸗ und Gedächtnismal, das die Stadt München ihren 13 500 Söhnen errichtete, die für Deutſchland ihr Leben dahin⸗ gaben, neigen wir unſere Fahnen und ſenken wir unſere Degen den zwei Millionen, die mit uns ſtanden gegen die zehnfache Uebermacht des Feindes und die ihr Herzblut gaben, damit wir leben. Kronprinz Rupprecht legte nun einen Kranz nieder. Nachdem das Lied vom guten Kameraden in feierlicher Stille über den weiten Platz bei geſenkten Fahnen verklungen war, legte General a. D. von Horn eine Kranzſpende am Denkmal nieder. Ihm folgten die Vertreter der alten öſterreichiſchen Armee und der einzelnen Landes⸗ verbände des Kyffhäuſerbundes mit Kranzſpenden. Im Namen von 12 000 ſaarländiſchen Kriegern überbrachte deren Vertreter einen Kranz aus friſchem Grün von Gräbern der 1870 gefallenen Kameraden und betonte unter lebhaftem Beifall, daß ſich die Saarländer danach ſehnen, bald wieder zum Reich heimkehren zu können. Als letzter trat Generalleutnant a. D. von Danner an das Denkmal und wid⸗ mete ſeine Kranzſpende den toten Helden namens des Bayeriſchen Kriegerbundes. Darauf zogen die Fahnenabordnungen, nachdem die Muſik noch einen Trauerchoral intoniert hatte, mit klingendem Spiel Aus dem Lande Zum Eiferſuchtsdrama in Wieblingen * Heidelberg⸗Wieblingen, 22. Juli. Zu dem bereits im heutigen Morgenblatt gemeldeten Eiferſuchtsdrama in Wieblingen wird uns noch folgendes berichtet: Der 28 Jahre alte, in der Baltia als Lackterer beſchäftigte Hans Siebert aus Solingen gab am Samstag mittag auf die 18 Jahre alte Elſe Gutfleiſch, Tochter des Adlerwirts Georg Gutfleiſch, vor deren Behauſung aus einem Revolver zwei Schüſſe ab. Das Mädchen wurde ſchwer verletzt. Sie wollte gerade mit ihrer verheirateten Schweſter, die ihr Kind auf dem Arme trug, aus dem Hauſe auf die Straße treten, als Siebert auf dem Rade kommend abſtieg und ohne etwas zu ſagen, zwei Schüſſe gegen ſie abfeuerte. Hierauf ſtieg Siebert wieder auf ſein Rad und fuhr unter Verfolgung von herbei⸗ geeilten Männern aus dem Stadtteil gegen Grenzhof zu. Dabei ſtürzte er beim Einbiegen in die Straße mit dem Rade, ließ dieſes liegen, lief noch etwa 200 Meter hinter einen Dreſchmaſchinenſchopf und ſchoß ſich dort, ehe er erreicht wer⸗ den konnte, eine Kugel durch die rechte Schläfe, die ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte. Siebert wurde ins Fathol. Inſtitut Heidelberg verbracht. Frl. Gutfleiſch, die mit dem Sanitätsauto ſofort ins Akademiſche Krankenhaus Hei⸗ delberg verbracht wurde, ſoll außer Lebensgefahr ſein. Sie⸗ bert ſoll die Tat aus Eiferſucht verübt haben. Vom Zug überfahren und getötet * Gemmingen(Amt Eppingen), 20. Juli. Der 27 Jahre alte ledige Landwirt Albert Liebenſtein aus Stebbach wurde in der vergangenen Nacht vom Zuge überfahren und getötet. Der dienſthabende Bahnbeamte fand ihn heute morgen auf dem Bahnkörper mit abgefahrenen Ar⸗ men und Beinen tot liegen. Die Leiche wurde nach Steb⸗ bach zur ärztlichen Unterſuchung verbracht. Ob Selbſtmord oder ein Unglück vorliegt, iſt noch nicht ermittelt. Brand im Lokomotivſchuppen * Bruchſal, 20. Juli. Heute früh gegen 4 Uhr entſtand im Materialraum des Bruchſaler Lokomotivpſchuppens ein Scha⸗ denfeuer, das an den großen Holz- und Oelvorräten reiche Nahrung fand. Im Zeitraum von zwei Stunden war der Materialraum vollſtändig ausgebrannt. Das Feuer konnte lokaliſiert werden, ſodaß ein größerer Brand vermieden wurde. Trotzdem iſt der Schaden ſehr erheblich. Giftmörderin? * Vöhrenbach, 21. Juli. Hier wurde die Witwe des Gaſt⸗ und Landwirtes Roman Heine unter dem Verdacht, ihren Gatten durch einen Giftmord beſeitigt zu haben, verhaftet und nach Donaueſchingen übergeführt. Die Leiche des vor etwa vier Monaten Verſtorbenen wurde aus⸗ gegraben und ſeziert. Verdächtige innere Leichenteile wur⸗ den zur Unterſuchung nach Freiburg überſandt. Der Verſtor⸗ bene Roman Heine war Eigentümer der im Schwarzwald gut bekannten Gaſtwirtſchaft Lettwies. Nachbargebiele Ende eines Separatiſten * Sav«arbrücken, 20. Juli. Der aus der Separatiſtenzeit bekannte Jakob Schmidt aus Dillingen wurde heute nach⸗ mittag kurz nach 3 Uhr in Dillingen von einem Arbeiter namens Stöhr auf offener Straße erſchlagen. Zwiſchen beiden herrſchte ſchon ſeit längerer Zeit ein äußerſt geſpanntes Verhältnis, in das auch die Frau des Schmidt verwickelt war. Heute mittag traf nun Stöhr zufällig den Schmidt, der ihn ziemlich herausfordernd anſah. Es entſpann ſich ein Wort⸗ wechſel zwiſchen den beiden, der damit endete, daß Stöhr den Schmidt mit beiden Händen am Hals packte, ihn würgte, zu Boden ſchleuderte und ihm ſeinen Kopf mehrmals auf das Straßenpflaſter aufſchlug. Die ſofort herbeigerufene Sanitätswache verbrachte Schmidt ins Krankenhaus, wo er kurz nach ſeiner Einlieferung ſtar b. Stöhr, der nach der Tat ſehr niedergeſchlagen war, ſtellte ſich ſofort freiwillig der Polizei. Gerichtszeitung Das Urteil gegen die Menſchenfreſſer von Kaſchan In Kaſchau verkündete das Strafgericht das Urteil im Zigeunerprozeß. Der Verhandlungsſaal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Um das Gerichtsgebäude ſtand eine rieſige Menſchenmenge, die auf das Urteil wartete. Es lautete gegen Alexander Filke auf lebensläng⸗ liches Zuchthaus, Paul Ribar lebenslängliches Zucht⸗ haus, Joſef Hudak 15 Jahre Zuchthaus, Julius Cſiſzar 12 Jahre Zuchthaus, Julius Jan o 8 Jahre Zuchthaus, Eugen Ribar 4 Jahre Zuchthaus, Alexander Ribar 8 Jahre Zuchthaus, Barnabas Grulz o 4 Jahre Zuchthaus, Joſef Sziga 8 Jahre Zuchthaus, Emmerich Sziga 8 Jahre Zucht⸗ haus, Jofef Ribar 8 Jahre Zuchthaus, Adalbert Ribar 8 Jahre Zuchthaus, Eſter Cſemer 2 Jahre Gefängnis, Johanna Cſemer 2 Jahre Gefängnis. 2 Jahre und 8 Monate werden bei allen Verurteilten durch die Unterſuchungshaft als verbüßt angerechnet. Bei Johanna und Eſter Eſemer wird die Strafe durch die Unterſuchungs⸗ haft als verbüßt betrachtet. Aus den Rundfunk ⸗Programmen Dienstag, 23. Juli Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 20 Uhr: Kolportage, 21 Uhr: Chorkonzert. reslau(Welle 253) 20.15 Uhr: Zur Unterhalt., 21.15 Uhr: Tanz. rankfurt(Welle 390) 12.30 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.15 Uhr; Konzert, 20.15 Uhr: Von Stuttgart: Die Glocken von Corneville, 00.30 Uhr: Nachtkonzert. Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Cellokonzert, 21 Uhr: Klaſſ. Konz. Königsberg(Welle 276) 20.05 Uhr: Geſchichten aus den Bergen, 22.30 Uhr: Tanz⸗ und Unterhaltungskonzert. Langenberg(Welle 473) 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 17.35 Uhr: Veſperkonzert, 20 Uhr: Leichte Muſik. Leipzig(Welle 259) 20 Uhr: Aus dem Neuen Theater in Leipzig: Der letzte Walzer, Operette in drei Akten, anſchl. Tanzmuſik. München(Welle 533), Kaiſerslautern(Welle 270) 12 Uhr: Mittagskonzert, 16 Uhr: Unterhaltungskonzert, 20 Uhr: Abendveranſtaltung. Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.15 Uhr: Von Frankſurt: Konzert, 20.15 Uhr: Die Glocken von Corne⸗ ville, Oper in ͤͤrei Akten, anſchließend Unterhaltungskonzert. Ausländiſche Sender Bern(Welle 403) 20.30 Uhr: Orcheſterkonzert, 21 Uhr: Von Zürich: Deutſche Volkslieder, 22.15 Uhr: Heitere Abend muſik. Budapeſt(Welle 550] 20.10 Uhr: Konzert, Bachmanns Jazzband. Daventry(Welle 1553) 19.45 Uhr: Konzert leichter Muſik, 21.35 Uhr: Kammermuſik⸗Konzert, 22.45 Uhr: Tanzmuſik. Paris(Welle 1725) 20.35 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 487) 20 Uhr: Ant. Dvorak: Dumky. Trio für Klavier, 20.50 Uhr: Volkslieder, 21.05 Uhr: Von Brünn: Leichte Muſik. Wien(Welle 517) 20 Uhr: Balladen, 21 Uhr: Volkstümliches Konz. Zürich(Welle 459) 20 Uhr: Cello⸗Soll, 20.40 Uhr: Deutſche Volks⸗ lieder mit Streichquartettbegleitung 21 Uhr: Balletmuſik. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Probieren Sie unſere erſtklaſſigen Magnetſyſteme zum Laut⸗ ſprecher⸗Selbſtban. 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Die Wetterlage deutet jetzt auf den bevor⸗ ſtehenden Einbruch kühlerer Luft, der von der Rückſeite eines über England erſchienenen Tiefdruckausläufers zu erwarten iſt und von verbreiteten Gewittern begleitet ſein wird. Die hochſommerliche Witterung wird vorausſichtlich ihren Abſchluß finden. Reiſewelter in Deutſchlond Nord⸗ und Oſtſee: heiter bis wolkig, mäßige Südweſtwinde. heiter und warm bis ſchwül. Harz und Türinger Wald: heiter, meiſt windſtill. Geſtern ſehr warm und heiter. Rhein⸗ und Weſergebiet: a Wolkenlos bis heiter, vorwiegend Geſtern meiſt heiter und ſehr warm. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: meiſt heiter und windſtill. Geſtern heiteres Wetter. Alpen: meiſt wolkenlos, bei leichten ſüdöſtlichen Winden. Geſtern meiſt leichte Südweſtwinde. und heißes Geſtern meiſt wolkenlos und heiß. Vielerorts Wärmegewitter. * Flugwetter Zunächſt noch heiter bei leichten, vorwiegend ſüdlichen Winden. Von Nordweſten her Einbruch kühlerer Luft mit Gewittern und in der Höhe ſtark böige, weſtliche Winde. citas dem plombierten W SHELI. KABINEITI. Sie se SHELL AUITOOELE ren clem Accumister cle, u O eh,j,l pe Sie lecitufesi nτπτtτ O“ 5H ELIL-FUHRER ane lein. ae eee mn din As TAE nach og FEsnkterünges EURE O scHMIE AUNS VON KRAFT E FAHRZ EUGEN A 0 6. Seite. Nr. 389 Montag, den 22. Juli 1929 Mannheimer Schüler und Jugendrudern Schwache Beteiligung, aber guter Sport Auf dem oberen Neckar mit dem Start an der Riedbahnbrücke und dem Ziel beim Bootshaus des Maunheimer Ruderpereins „Amicitia“ fand geſtern nachmittag die Schüler⸗ und Jugendregatta des Mannheimer Regatta⸗Verbandes ſtatt. Obwohl die ſämtlich aus⸗ geſchriebenen ſechs Rennen zu ſtande kamen, muß, im Gegenſatz zu dex am vergangenen Samstag ſtattgehabten Heidelberger Schüler⸗ regatta, doch geſagt werden, daß die Beteiligung der Vereine etwas ſchwach war. Außer dem Achter(4 Boote) und einem Vierer leben⸗ falls 4 Boote) waren die einzelnen Rennen nur zwei⸗ bezw. dreifach beſetzt. Zu alldem kamen noch einnge Zurückziehungen, ſo daß man noch zweit Rennen ausfallen laſſen mußte. Nachdem in den Vorjahren ähnliche Erſechinungen zu Tage traten, wäre es an der Zeit, einmal ernſtlich nach den Gründen zu ſuchen, vor allem aber ſollte man an maßgebender Stelle einmal die Zuſammenlegung der Heidelberger mit der Mannheimer Regatta ins Auge faſſen. Dies um ſo mehr, als die Beteiligung an der zweitägigen Mannheimer Regatta ohnedies einen ſtarken Rückgang zu verzeichnen hat und eine intenſivere Fre⸗ quenz für die nächſten Jahre infolge der wirtſchaftlichen Verhältniſſe kaum zu erwarten iſt. Auch der ungemein ſtarke Badebetrieb dürfte eine Umlegung der Strecke für ratſam erſcheinen laſſen. Im allge⸗ meinen verliefen die Rennen, von einer empfindlichen Verſpätung abgeſehen, glatt. Es gab recht beachtenswerten Sport zu ſehen. Von Maunheim⸗Ludwigsbaſen blieben„Amieitia“ und„Ludwigshafen“ ſiegreich. Die Strecke führte über 1200 Meter, bei der herrſchenden tropſſchen Hitze nicht gerade eine angenehme Sache für unſere Jugend⸗ ruderer. Es ſpricht für einen echt ſportlichen Getſt, daß alle wacker durchhielten, die techniſchen Einrichtungen waren etwas primitiv. Auch ba ſollte in der Folge eine Verbeſſerung einſetzen. Volk war in Fülle zur Stelle— alles im Badeanzug. 1. Anfänger⸗Vierer. 1. Heidelberger Ruderklub; 2. Mannheimer Ruderperein„Amieitja“; 3. Mannheimer Ruderklub. Bote gemeldet und am Start, unter leichter Führung von Heidelberg und„Amicitia“ gehen die Gegner ab. Bei 500 Meter läuft Klub auf und geht an den Gegnern vorbet, doch hängen die andern Bogte dichtauf. Bet 800 Meter macht Heidelberg dann nochmals Dampf auf, ſichert ſich die Spitze des Feldes und trotz energiſcher Gegenwehr der„Amieitia“ das Rennen. Klub liegt mit zwei Längen Differenz auf dem dritten Platz. 2. Erxſter Vierer. 1. Heidelberger Ruderklußb; 2. Ruder⸗ geſellſchaft Worms. Internationales Keſſelbergrennen Haus von Stuck auf Auſtro⸗Daimler ſiegt in Rekordzeit Das internatinale Keſſelbergrennen bei Kochel erfreute ſich trotz der rieſigen Hitze eines überaus zahlreichen Beſuchs. Weit über 40 000 Perſonen umſäumten die 5,2 Kilometer lange, an Kurven überaus reichen Strecke. Leider blieb das Rennen von Unfällen nicht rerſchont. So ſtürzte Frl. Lore Keller⸗München nach ihrer Siegesfahrt in der Beiwagenklaſſe und erlitt einen Nervenſchock, während ihre Beſfahrerin mit einer Beinverletzung davonkam. Der Held des Tages war der bekannte Bergfahrer Hans von Stuck auf ſeinem Auſtro⸗Daimler, der die 5,2 Km. in der neuen Rekordzeit von:12,4 Minuten durchſuhr und die alte, von Edi Linſer⸗Inns⸗ bruck aufgeſtellte Höchſtleiſtung um 20 Sekunden unterbot. Bei den Motorrädern war Buſſinger⸗München auf AS. mit:32,1 Minuten der Schnellſte. Ergebniſſe: Motorräder mit Beiwagen(Lizenzfahrer): 1. Lore Keller⸗ München auf FN.:12,2 Min. Aus wels fahrer: 1. J. Köppel⸗ München auf Harley Davidſon 523,1 Min. Bis 600 cem.(Lizenz⸗ fahrer): 1. Mößhritz⸗München auf Viktoria 3202 Min. Ausweis⸗ fahrer: 1. Müller⸗Augsburg auf Viktoria:13 Minuten. Solo⸗ Maſchinen: bis 1000 cem: Lizenzfahrer): 1. Buſſinger⸗München auf AS,:39, Min Ausweisfahrer: 1. Blänk⸗Nürnberg auf Imperia 447% Min. bis 500 cem.(Lizengfahrer): 1. Mühlbacher⸗Innsbruck auf Rudge Whitworth:33,51 Min. Ausweisfahrer: 1. Schmidt⸗Vils⸗ biburg auf Sarolea:43,41 Min., bis 350 cem.(Lizenzfahrer]: 1. Mühlbacher⸗Innsbruck auf Viktoria:40 Min, Ausweisfahrer: 1. Schachtner⸗Eckmühl auf Sunbeam 4,56,30 Min., bis 950 cem.(Lizenz⸗ fahrer]: 1. Stößer⸗München auf Puch:36 Min.(Ausweisfahrer]: 1. Schweiger⸗München auf Stüttoff:41,3 Min., bis 175 cem. Li⸗ zenzfahrer: 1. Winkler⸗München auf Da W.:91 Mi. Ausweis⸗ fahrer: Bürth⸗Augsburg auf Wimmer:19,4 Min. Wagen: Snortwagen: über 5000 cem.: 1. Graf Arxcpeinneberg⸗ München auf Mereedes⸗Benz 434,4 Min. über 35000 cem.: 1. Graf Aren Valley⸗St, Martin auf Steyr 453 Min. über 2— 3000 cem.: Dr. Karl von Imhof⸗Gögſtein auf Auſtro⸗Dalmler:28 Min. bis 2000 cem.: 1. Dr. Fuchs⸗Nürnberg auf Bugatti:09,2 Min. bis 1500 cem.: Graf Czernin: Reifenberg auf Amilcar:12,2 Min, bis 750 cem.: 1. H. Buthenuth⸗Hannover auf Honomag:27,4 Min. Rennwagen: über 5000 cem.: 1. Hans von Stuck auf Auſtro⸗ Daimler 412,4 Min.(Beſte Zeit des Tages neuer Streckenrekord). 2. R. v. Doſmi⸗Solm auf Mereedes⸗Benz 438,3 Min. über 1000 bis 1500 cem.: 1. Killan⸗Garmiſch auf Bugalti 485,1 Min. im Allein⸗ gang. Tennis Iniernationales Tennisturnier in Ditſſeldorf Beim interngtionalen Tennisturnier in Düſſeldorf konnten am Samstag bet ſchünem Wetter die Spiele ſoweit gefördert werden, daß im Herreneinzel und Dameneinzel die Schlußrundengegner ſeſt⸗ ſtehen. Bei den Herren hatte es der Franzoſe Borotra nicht leicht, um den Siidafrikaner Raymond zu halten. Mit:4 gewann Raymond den erſten Satz, um dann aber dem parriierten Spiel des Franzoſen in den beiden nächſten Sätzen mit 276, 316 zu unter⸗ liegen. Bedeutend leichter hatte es der Japaner Ohta, Er ſiegte mühelos gegen den Südafrikaner Robbins in zwei Sätzen mit 611, :8. Bei den Damen ſetzte ſich Frl. Krahwinkel über die jugend⸗ liche Frl. Fiſcher durch, und zwar gewann ſie in zwei Sätzen mit 755,:2, Sehr ſpannend verlief das Duell zwiſchen Frl. Kallmeyer und Frl. Peitz, das die Berlinerin erſt nach drei Sätzen zu ihren Gunſten entſcheiden konnte. Fräulein Krahwinkel und Fräulein Kallmeyer beſtreiten alſo das Finale. Ueberaus anregend und spannend verlieſen guch die Spiele im Herrendoppel, wo beſonders die Begegnungen Froitzheim- Maier, Lorenz—Rahe und Borotra—Glaßer, Ohta-Nourney hervorzuheben find. Die Ergebniſſe des Samstag: Her kene in zel: Borstra- Raymond 418, 612, 678; Oßhta-Roß⸗ bins 671, 613. Dameneinzel: Frl. Krahwinkel—Irl, Fiſcher 275, 672; Frl. Kallmeyer Frl., Peitz 418, 678, 674. Gemiſchte z Doppel: Frl. Krahwinkel Kuhlmann, Skroink—Rahe 876, 6787 Frl. Peitz Spencer, Frl. Buß Wenzel ßig, 871; Frau Feitzſch Lorenz, Frau Voxmann— Maler 671, 614. Herrendoppel: Borotra-Glaßer, Ohta—-Nourney 6178, 672; Froitzhelm⸗ gier, Lorenz Rahe 84, 64, Damensoppel: Frl. Buß rau Fritzſch, Frl. Bromme—Frau Finger:0,:2; Frau Normann Düwenthal, Frl. Voigt Fran von Halden:2,:2. Jean Taris zweifacher engliſcher Meiſter Fean Taxis, der bekannte franzöſiſche Meiſterſchwimmer, holte ſich nach der Halemetlenmeiſterſchaft auch noch dig 1 91 Meiſter⸗ ſchaft im 500 Dard gef reiſnilſchwimmen. Er gewann das in Falſord außgetragene Rennen in der neuen Rekordzeit vos:56,4 Minuten mit mehr als einer balben Minnie Borſprung vor den Engländern Whiteſide und Cunningham. 5 5 5 a burg 79 ſchlug Vom Starter werden die zwei gemeldeten Boote entlaſſen. Hei⸗ delberger Ruderklub hat vom Start ab leicht die Führung, doch bleiben die Gegner eng geſchloſſen. So entwickelt ſich allmählich ein ſehr ſcharf geführter Bord⸗an⸗Bord⸗Kampf, den der Heidelberger Klub mit einer halben Länge für ſich entſcheidet. 3. Zweiter Vierer. Rudergeſellſchaft Heidelberg wird nachdem ſowohl der Ludwigshafener Ruderverein als auch der Heidel⸗ berger Ruderklub hier zurückziehen, der Preis zugeſprochen. 4. Vierer. 1. Ludwigshafener Ruderverein(Fritz Maurmann, Paul Söllner, Haus Wofes, Wolfgang Krawerath; Steuer: Karl Preger); 2. Mannheimer Ruderklub; Ruderklub; 4. Rudergeſellſchaft Heidelberg. Erfreulich blieb, daß die pier hier gemeldeten Boote am Start erſchienen und ſo der Regatta wenigſtens ein ſportliches Bild boten. Nach dem„Los“ entwickelt ſich ſofort ein harter Kampf um die Führung. Sie übernimmt zunächſt Ludwigshafen, wenn auch knapp. Die andern Boote liegen auf gleicher Höhe. Bei 500 geht Heidelberg in Front. Immer noch bleiben die andern Boote dicht auf. Bei 800 Meter ſetzt Ludwigshafen prompt mit einem Spurt ein, geht am ge⸗ ſchloſſenen Feld vorbei und gewinnt das Rennen in überlegener Form mit 2 Längen. Die übrigen drei Boote liegen geſchloſſen. Der Klub ſichert ſich mit einem kräftigen Schlußſpurt den zweiten Platz. 5. Vierer. 1. Heidelberger Ruderklub wird hier kampflos Sieger, nachdem Rheinklub„Alemannia“ Karlsruhe zurückzog. g. Achter. 1. Mannheimer Ruderverein„Amieitia“ (Kurt Fiſcher, Walter Bauni, Alfons Neuhart, Wolfgang Heibland, Walter Benſing, Wilhelm Fuchs, Ernſt Fiſcher, Alexander Ehrbar; Steuer: Werner Krieger]; 2. Heidelberger Ruderklub; 3. Ludwigs⸗ hafener Ruderverein. Nachdem bei dieſem Rennen Worms zurückzieht, bleiben im Felde noch 3 Boote. Sofort nach dem Start entſpinnt ſich der übliche Kampf um die Führung. Leicht in Front gehen Ludwigshafen und „Amicitia“. Dann ſchiebt ſich Heidelberg leicht vor, dichtauf „Amieitia“. Bei 500 Meter iſt daun die Reihenfolge„Amiettia“, Hei⸗ delberg, Ludwigshafen. So geht die Fahrt in andauernd ſchärfſtem Kampf über den Reſt der Strecke und ſo laufen die Boote auch eng geſchloſſen durchs Ziel. Ein ſchöner ſportlicher Kampf, der lebhaft applaudiert wurde. 3. Heidelberger in Frankfurt a. M. (DN) Zuſchauer Beine gebracht, was nicht zuletzt auf die tropiſche Hitze zurückzu⸗ Motorradbahnrennen Die vom Frankfurter Motorradelub Rennen auf der Stadionbahn hatten nur 5000 veranſtalteten auf die führen war. Die Organiſation ließ in manchen Fragen ziemlich zu wünſchen übrig. Hinzu kam noch, daß es infolge der übermäßigen Hitze zahlreiche Ausfälle gab, ſodaß verſchiedene Läufe nur im Allein⸗ gang beſtritten werden konnten. Das allgemein mit Spannung er⸗ wartete Duell zwiſchen dem jtalieniſchen Meiſterfahrer Vertus und dem Kölner Soenius blieb aus, da der Italiener wegen Maſchinen⸗ ſchadens frühzeitig ausſchied. Die Zuſchauer wurden dafür aber voll und ganz durch den gigantiſchen Zweikampf entſchädigt, den ſich Soenius und Frentzen in der Viertelliterklaſſe lieferten und den schließlich Frentzen für ſich entſcheiden konnte. In der kleinſten Klaſſe(bis ß cem.] dominierte der Frankfurter Klein, während in der Kategorte bis 350 cem. Soenius ſiegreich blieb. Der Kölner fuhr übrigens mit 116 Kilometer Stundengeſchwindigkeit die ſchnellſte Zeit des Tages. Die Ergebniſſe bis 175 cem.? 1. Vorlauf 5 Km.: 1. Steinweg⸗ Münſter auf DerW 3,00 Min.; 2. Prelle⸗Münſter auf Da 3,13 Min. 2. Vorlauf- 5 Km.: 1. Klein⸗ Frankfurt am Main auf DW 2,57 Min im Alleingang. Zwiſchenlauf— 5 Km.: 1. Klein⸗Frankfurt am Main auf DeW 2,503 Min.; 2. 3,029 Min.; 3. Prelle⸗Münſter 3,15 Min. Endlauf 10 Km.: 1. Klein⸗Frankfurt a. M. auf D W':51 Min.; 2. Steinweg⸗Münſter 5255, Min.; 3. Prelle⸗Münſter 615,4 Min. Bis 250 cem. 1. Vorlauf= 5 Km.: 1. Frentzen⸗Köln auf UT⸗Jap 2754,38 Min.; 2. Zündorf⸗Köln auf Dar:03 Min.; 3, Etzbach⸗Köln auf UT⸗Jap:10, Min, 2. Vorlauf— 5 Km.: 1, Klein⸗Frankfurt am Main auf Der W 245 Min.; 2. Soenius⸗Köln auf UT⸗Jap 2,40 Min.; 3. Steinweg⸗Münſter:54 Min, 1. Zwiſchenlauf= 10 Km.; 1. Frentzen⸗Köln auf UT⸗Jap:45 Min.; J. Etzbach⸗Köln auf Uc⸗ Jap:2 Min.; 3. Zündorf⸗Köln auf Da W:28,2 Min. 2. Zwiſchen⸗ lauf= 10 Km.: 1. Klein⸗DaW 518,4 Min.; 2. Soenfus⸗Köln auf UT⸗Jap:18,65 Min.; 3. Wiedemann⸗ Hannover 5240 Min. End⸗ lauf= 10 Km.: 1. Frentzen⸗Köln auf UT⸗Jap:11,2 Minuten; 2. Soentus⸗Köln guf UT⸗Jap:11, Min.; 3. Klein⸗Frankfurt auf Der W 5728 Min.; 4. Zündorf⸗Köln auf DW 533 Min; 5. Etzbach⸗Köln auf UT⸗Jap:38 Min. Bis 350 cem. 1. Vorlauf. 10 Km.: 1. Wemhöner⸗Bieleſeld auf Velocetie 5785,4 Min.; 2. Vertua⸗Jtalien auf Frera 6102 Minuten. 2 Vorlauf. 10 Km,; 1. Soenius⸗Köln auf Indian 5714/6 Min.; 2. Fretzen⸗Köln auf Indian:09,8 Min. 116 Km.(ſchnellſte Zeit des Tages); 2. Frentzen⸗Köln auf Ut⸗Jap:13,2 Min, Endlauf— 10 Km.: 1. Soentus⸗Köln auf Indian 5113, 2 Min.; 3. Wemhöner Bielefeld auf Velocette 1% Runden; g. Frentzen⸗Köln auf UT⸗Jap weit zurück, Aus Anlaß ſeines Bjährigen Beſtehens veranſtaltete der SV. Göppingen 04 internationale Schwimmwettlämpfe, die ein ausge⸗ zeichnetes Meldergebnis gefunden hatten. Es befand ſich, wie es bei dem hohen Anſehen, das Göppingen in Schwimſportkreiſen ge⸗ nießt, nicht anders zu erwarten war, die beſte deutſche Klaſſe am Start. Ein beſonderes Intereſſe brachte man dem Zweikampf Schwarz⸗Göppingen gegen Sietas⸗Hamburg entgegen, das Schwarz mit einem Sieg über 400 Meter Bruſt in 3214 gegen Stetas⸗Ham⸗ burg mit:19, zu ſeinen Gunſten entſcheiden konnte. Weiter iſt noch die ausgezeichnete Leiſtung von Fauſt⸗Göppingen hervorzu⸗ beben, der über 100 Meter in:18,6 einen neuen Bahnrekord auf⸗ ſtellte, Die Ergebniſſe: 5 lauten: 4 mal 100 Meter Freiſtilſtaffel! 1. SV. Göppingen 3183, zugeſprschen. 400 Meter Bruſt: 1. Schwarz⸗Göppingen 6214. 2. Stetas⸗Hamburg 619,2. 100 Meter Rücken: 1. Günther⸗Gelſen⸗ kirchen 1215, 2. Frank⸗Heidelberg 1715,38.(Küppers ⸗Vierſen war nicht am Start. 100 Meter Jugendfreiſtil! 1. Stu Auſtria Wien 1703,2. 2. Rückenſchwimmen über 100 Meter: 1. Neef⸗München 1220,87 2. Diehl⸗Karlsruhe 121,6. 100 Meter Jugendbruſt: 1. Sztra⸗ katisWien:08. 1. Freiſtilſchwimmen über 200 Meter: 1. Neuſſel⸗ 3 972,5; 2. Balk⸗Göypi 228,4. 2, Bruſtſchwimmen Über 200 Meter: 1. Koppen⸗Ulm 2 2. Wunſch⸗Karlsruhe 301,0. 3 mal 200 Meter Augendfreiſtilſtaffel: 1. VB. Stuttgart:96,2. mal 100 Meter Senioren⸗Lagenſtaffel: 1. Göppingen 348,8, 2. Nikax⸗ Heidelberg 3151, 4. * Drei neue deutſche Rekorde am zweiten Tag Der zweite Tag der Jubiläumsſchwimm⸗Wettkämpfe in Göppin⸗ gen brachte durchweg hervorragende Leistungen. Nicht weniger als rei neue deutſche Rekorde wurden dabei aufgeſtellt. Sietas⸗Ham⸗ den jungen Göppinger Schwarz in der neuen deutſchen Beſtzeit über 300 Meter Bruſt in 506 Minuten und unterbot den 0 bisher beſtehenden Rekord Erich Rademachers um 1½ Sekunden. Steinweg⸗Münſter auf DW àuß ball Sp. Vg. Fürth ſiegt in Berlin Teunuis⸗Boruſſig:2(:2) geſchlagen Vor 7000 Zuſchauern gab die Sp. Vg. Fürth, die am nächſten Sonntag in Nürnberg gegen Hertha BSc. das Endſpiel um Deutſche Fußhall⸗Meiſterſchaft beſtreitet, am Sonntag Poſtſtadion ein Gaſtſpiel gegen den Berliner Abteilu [Tennis⸗Boruſſia. Die Fürther ſchonten ſich ſichtlich für k Meiſterſchaftskampf, blieben aber trotzdem dank ihrer bef ſamtleiſtung mit 32(:2) Treffern in Front. Die bef der Kleeblättler waren Kießling, Leinberger und die beide ger, enttäuſchend wirkten Auer und Frank. Der Läufer Klei wurde nach der Pauſe mit Röſchke ausgetauſcht. Bei den Berli zeigten Martwig, Otto, Brunke und der nach längerer Pauſe wie mitwirkende Herberger feine Leiſtungen. Tennis⸗Boruſſig gi in der ſiebten Minute in Führung, mußte ſich aber ſchon acht Minuten ſpäter den Ausgleich gefallen laſſen. Rupprecht erhöhte der 25. Minute auf 21 für Fürth, jedoch kam Berlin in der 40. Mi durch Schröder noch einmal zum Ausgleich. Nach der Pauſe holt ſich die Bayern durch Frank den ſiegbringenden Treffer, Handball 5 Poftſportverein— A. S. V. Ludwigs haſen:5 Bereits am Samstagabend trafen ſich obige Stadion zu einem Freundſchaftsſpiele. gans ſchlechten Tag. Am beſten konnte noch fallen der eine höhere Niederlage vermied Läuferreihe begingen ganz große Deckungsfel mit Ausnahm des Rechtsaußen und Halblinken no geallen. Der Mittelſtürmer treibt immer zuviel Einz dem nächſten freiſtehenden Stürmer den Ball zu geben. Vom 2 ſpiel und Fretſtellen ſowie freien Raum ſpielen war ganz ſelten w zu ſehen. Gegen die am vergangenen Sonntag in Neckargemünd anläßlich verſchiedener Werbeſpiele gezeigte Form war die Mann⸗ ſchaft nicht wieder zu erkennen. So konnten ſie gegen T. V. Schönau:2— und gegen Eberbach 20 gewinnen. Am Nachmittag holten ſie ſich noch die 4 mal 100 Meter Staffel. A. S. B. Ludwigs⸗ hafen hat mit etwas Glück verdient gewonnen. Die Verteidigung und Läuferreihe hatte keine große Aufgabe zu löſen. Die Stürmer der Poſtker machten es ihnen ſehr leicht, durch Alleinſpielen uns was beſonders unangenehm auffiel das ſchlechte Platzhalten. Ge⸗ fallen konnte oͤie Stürmerreihe von A. S. V. die ſehr ſchön kom⸗ binierte es wurde in jeder Hinſicht zweckmäßig gespielt. In der erſten Hälfte halten ſich beide Mannſchaften die Wag⸗ ſchale. A. S. V. kommt nachdem Füglein ſtark geblendet iſt gum Führungstor. Nach kurzer Zeit kann der Mittelſtürmer der Poſtler den Ausgleich herſtellen. Bis zur Pauſe geht das Spfel rauf und runter und A. S. V. Ludwigshafen hat ſich ein:2 Vorſprung geſichert. Nach der Pauſe ſpielt A. S. V. ſehr hart was in keiner Weiſe im einen Tore ge⸗ Mannſchaften ſtler hatten lein im 81 Die nötig geweſen wäre. Poſt gleicht aus und kommt gleich daxguf durch ſchönen Wurf zum Führungstyr, A. S. V. kommt nach ſchöner Kombination durch den Mittelſtürmer zum Ausgleich Die Poſtler laſſen in der Folgezeit manche Chance aus. Immer wieder iſt der Mittelſtürmer der mehr Wert auf Einzels ſtalt Zu⸗ fammenſptel legt und ſo den ſicheren Sieg verſchenkt. Kurz vor Schluß ſtellt der linke Läufer von A. S. V. durch Freiwurf den Steg ſicher. Der Schiedsrichter konnte gefallen. V. f. R. Damen— Phönix Damen 310 Vor dem Städteſpiel trafen ſich die Damen von Vf. R. und Phönix zu einem Propagandaſpiel. Es dürfte ſeinen Zweck nicht verfehlt haben, denn was gezeigt wurde konnte in jeder Weiſe ge⸗ fallen. Die.f. R. Damen konnten einen überzeugenden Sieg er⸗ ringen, noch nie mußte Phönix ſich eine ſolche Niederlage gefallen laſſen. Die Damen von V. f. R. waren gut in Schwung, Es wurde ſehr ſchön kombiniert und geworfen. Aus der Mannſchaft ragte Frl. Alexander die nicht weniger als 3 mal der vorzüglichen Tor⸗ hüterin von Phönix das Nachſehen geben, Frl. Meberle ſowie Frl. Bechtel in der Läuferreihe ſtellten den Phönixſturm vor keine leichte Aufgabe, aber auch die anderen konnten gefallen Phönix iſt nicht mehr ganz die alte Mannſchaſt, einigen Fehlern noch die einfachſte Begriffe z. B. Ausführung Freiwurf. Die Hitze machte ſich natür⸗ lich ſehr bemerkbar. Bis zur Pauſe iſt Vf. R. dreimal erfolgreich. Nach Wiederbeginn erhöhen ſie auf:0. Der Schiedsrichter Gern P. S. V. war für dieſes Spiel der richtige Leiter. B. F. T. B. Jahn Oftersheim— T. V. Mannheim v. 1846:7(:4) Am Samstag Abend ſtanden ſich beide Mannſchaften anläßlich einer Werbewoche zu einem Propagandaſpiel in Oftersheim gegen⸗ über. Das Spiel wurde äußerſt fair durchgeführt und Hat bei ben leider wenig erſchienenen Zuſchauern ſtcherlich nachhaltigen Ein⸗ druck hinterlaſſen. Oftersheim fand mit der übertriebenen Innen⸗ kombination wenig Gegenltebe bei der aufmerkſamen Hintermann⸗ ſchaft der 1846er und war dadurch von vornherein zur Erfolgloſig⸗ keit verurteilt umſomehr als die wenigen Torſchüſſe ſichere Beute oͤes Tormannes wurden. Mannheim dagegen bevorzugte das Flügel⸗ ſpiel und konnte ſomit viele gefährliche Situationen exkümpfen, die auch zahlenmäßig ihren Ausdruck fanden. Der Unparteiiſche hatte leichtes Arbeiten und war dem fairen Spiel ein gerechter Leiter. Et. Internationale Schwimmwetltkämpfe in Göppingen Neitzel⸗Göppingen ſtellte über 800 und 1000 Meter Freiſtil im Allein⸗ gang zwei neue deutſche Höchſtleiſtungen auf, Für die 800 Meter be⸗ nötigte er 11,18 Minuten, für die 1000 14,21 Minuten. Aber auch neben dieſen neuen Beſtleiſtungen wurden glänzende Ergebniſſe in allen Klaſſen erzielt. Leider fehlten Europameister Riebſchläger und Küppers am Start. Beſonders ſind noch die guten Zeiten der Ju⸗ gendklaſſe über 200 Meter Freiſtil zu erwähnen. Ergebniſſe: Innioren⸗Freiſtilſtaffel 3 mal 100 Meter: 3,30,8 Min.; 2. Schwaben⸗Stuttgart 3,29 Min. ſtaffel 3 mal 200 Meter: 1. Göppingen 04 9,225 Min.; 2. Ulm 9,81 Min. 2. Seniorenfreiſtilſchwimmen 100 Meter: 1 Gruß⸗Hellas Magdeburg 1,042 Min. 2. Vollmer ⸗Göppingen 04 106,9 Min.— Dameuſreiſtil 100 Meter: 1. Goelz⸗Schwaben Stuttgart 125,9 Min. 1. Seniorenſpringen: 1. Blank⸗Vfvs. München 97,98 Punkte, Platzziffer 77 2. Werner Amateure Stuttgart 96,70 Punkte, Platz⸗ ziffer 8.— Jugendlagenſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Auſtria Wien 3,59 Min.; 2. Schwaben Stuttgart 4,08 Min.— 1. Senioreubruſt⸗ ſchwimmen 200 Meter: 1. Sietas⸗Hamburg 79 2,50,6 Min.(neuer 1. Göppingen 1904 — 2. Seniorenbruſt⸗ deutſcher Freiwaſſer⸗Rekord); 2. Schwarz⸗Göppingen 04 2,54,8 Min.— 1. Freiſtilſchwimmen 100 Meter: 1. Dex⸗Vfos. München 1,06 Min.; 2. Gruß⸗ Hellas Magdeburg 106,2 Min.(Der Magdeburger ver⸗ ſchenkte den Sieg abſichtlich, um nicht in die erſte Klaſſe aufrücken zu müſſen. 1. Seniorenrückenſchwimmen: 1. Günther⸗Gelſenkirchen 3,02,2 Min.; 2. Nees⸗Vfys. München 3,506 Min. 1000 Meter Freiſtil: Alleingang Neitzel⸗Göppingen 14,05,1 Min.(neuer deutſcher Rekord) gleichzeitig neuer Rekord über 800 Meter(Zwiſchenzeit 11,28 Minuten),— Jugendfreiſtil 200 Meter: 1. Rederer⸗Aim 2,38, Min.; 2. Stumpf⸗Wien 2,30, Min.— 2. Seniorenlagenſtaffel 3 mal 180 Meter: 1. Neptun⸗Karlsruhe 3,52, Min.; 23. Göppingen 94 3,58,6 Min,— Dameuſreiſtilſtaffel 3 mal 100 Meter: J. Göppingen 04 4,85 Min.— Vereiusmehrkampf: 1. Bfys. München Platzziffer 8. Waſſerball: Societe de Natation Straßburg— Göppingen 873:). * 4 1 N rf.. 4 Sr oe e Nee 4 9„* — 1 0 1929 Montag, den 22. Juli Würktembergiſch badiſcher Zuſammenſchluß der Ahreninduftrie Gründung der Hausuhrenwerke G. m. b. H. Anläßlich der vorjährigen HV. des Wirtſchaftsverbandes der deut⸗ ſchen Uhreninduſtrie wurde auf die außerordentliche Zerſpitterung ſowohl in der Fabrikation als auch insbeſondere in den Abſatzver⸗ hältniſſen von Hausuhrwerken hingewieſen. Es war hier um ſo ſchwieriger zu Vereinbarungen zu kommen, zumal außer den Fachge⸗ ſchäften die Möbelgeſchäfte und Tiſchlereien eine bedeutſame Rolle ſpielen. Nun iſt man aber auch auf dieſem Gebiete einen großen Schritt vorwärts gekommen inſofern, als es gelang, den weitaus Teil der deutſchen Hausuhrenwerke erzeugenden Uhrengeſell⸗ Es wurde eine gemeinſame Verkaufs⸗ ſellſchaft gegründet, der in dieſer Eigenſchaft wohl auch,„um e beſſere Ordnung auf dem in Verwirrung befindlichen Markt zu ſchaffen“, Produktions⸗ Abſatz⸗ und preisregulierende Auf⸗ gaben zugedacht ſind. Ueber den Zuſammenſchluß unterrichtet nach⸗ folgende Mitteilung: Am 18. Juli wurde mit dem werke Gem. b. H. gegründet. Gieringer in Freiburg. ſchaften zuſammenzuſchließen. und Vertrieb * Sitz in Villingen die Hausuhren⸗ Geſchäftsführer der Firma iſt Heinrich Der Hausuhrenwerke Villingen, gehören als Geſellſchafter folgende Firmen an: 8 der Junghans AG., Schramberg, Hamburg ⸗Ameri⸗ kaniſche Uhrenfabri ken, Schramberg. Vereinigae Freiberger 7 ., Geb ö na), Neuſtadt i. Schw., Frick u. Co, Uhrenfabriken Lenzkirch AG., Lenzkirch 6 j hleuker Ach., Schwenningen, Mattheus Bäuerle, St. en(Schwarzwald) Kieninger u. Oberfell, St. Georgen, Schlen⸗ Jruſen, Schwenningen, und Urgos, Schwenningen. Die Produk⸗ tion der in der G. m. b. H. vereinigten Firmen iſt mit 200 000 Stück anzunehmen. Sie dürfte 8 5 bis 90 v. H. der geſamten Hausuhren⸗ produktion ausmachen. Man hofft, durch den gemeinſamen Verkauf und Vertrieb der durch die neue Organiſation erfaßten Hausuhren⸗ werke eine Erſparung der Vertriebskoſten zu erzielen und eine beſſere Ordnung auf dem in Verwirrung befindlichen Markt zu ſchaffen. uningen, I * Gebr. Lutz.⸗G., in Darmſtadt. Die Geſellſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1928⸗29 mit einem Rohgewinn von 583 000.,(31 000) und 12 000(9 000).“ ſonſtigen Einnahmen. Nach Abzug von 15 000 R.(16 000) Abſchreibungen, 23 000(26 000)./ Steuern und Abgaben und 58 000 R.(75 000) Unkoſten ergibt ſich ein Verluſt von 32 000 R.(77 000), der ſich zuzüglich des Verluſtvortrages von 39 000 R. auf 71000 R. J erhöht.(bei 575 000 R. ¾ö Aktienkapital). Die Intereſſengemeinſchaften mit der Henſchel& Sohn.⸗G., Kaſſel und mit den Ver. Fabriken landwirtſchaftlicher Maſchinen vorm. Epple& Buxbaum wurden freundſchaftlich gelöſt. Die vor mehreren Monaten aufgenommene Fabrikation von Apparaten ber Wärme⸗ wirtſchaft ſteht noch in der Entwicklung. Die Verwaltung hofft im neuen Jahre die Mittel zur Weiterführung des Betriebs durch Ver⸗ kauf der Lagervorräte nach dem Auslande zu erhalten * 2: Neue Expanſion der Deſchimag.— Beteiligung am Bremer Vulkan. Wie wir hören, dürfte in der am 23. Juli ſtattfindenden vb. GV. des Bremer Vulkan Schifſbau⸗ und Maſchinenfabrik Vegeſack die Zuwahl von Bankier J. F. S ch rö de r⸗Bremen, des Vor⸗ ſitzenden im AR. der Deutſchen Schiffs⸗ und Maſchinenbau⸗A. in Bremen, in den AR. des Bremer Vulkan(Thyſſengruppe) in Vor⸗ ſchlag gebracht werden. Dieſer Vorſchlag ſoll erfolgen auf Grund, eines qualifizierten Atktjenbeſitzes des Bremer Vulkan. Mit der Zuwahl des Bankiers Schröder in den AR. des Bremer Vulkan wäre die Einbeziehung des Bremer Vulkan in den Deſchimag⸗Kon⸗ dern und eine weitere Konzentration des Schiffbaues an der Weſer eingeleitet. Bisher hatte die Thyſſengruppe die ſchon mehrfach an ſie ergangene Anregung, ſich der Deſchimag⸗Gruppe anzuſchließen, immer abgelehnt. Badiſche Holzwerkzeugfabrik.⸗G., Baden⸗Baden⸗Oos. Der ausgewieſene Verluſt des abgelaufenen Geſchäftsjahres per 31. Dezember 1928 mit 10 677 R./(i. V. Gewinnvortrag 8 232 R. wird auf neue Rechnung vorgetragen. Der Bruttogewinn beträgt 25 958 ., dem Generalunkoſten mit 41339 R. und 3529 R. Abſchrei⸗ bungen gegenüberſtehen. In der Bilanz ſind ausgewieſen Debitoren artt 47 057 R. gegen 55 400 R/ Kreditoren. Das Aktienkapital der Geſellſchaft beträgt 200 000 R. 1 * Die Umſtellung bei Batſchari. Die Umſtellungen, die unter der Aegide Reemtsma in der Batſchari Zigarettenfabrik AG. erfolgen ollen, ſtehen nunmehr in groben Umriſſen feſt. Bereits in Kürze ſollen die maſchinellen Anlagen nach dem Muſter der Reemtsma um⸗ geſtellt werden. Hand in Hand damit ſoll eine weitgehende Rationa⸗ Rſierung des Arbeitsvorganges durch ein inniges Zuſammenſchließen aller Arbeitsgänge gehen. Feſt ſteht, daß eine neue Klimatiſierungs⸗ 2 anlage, die Einführung des laufenden Bandes, die Vorbereitung der Rohſtoffe, eine Moderniſierung der pneumatiſchen Auflockerungs⸗ anlage und die Einſtellung modernſter Anfertigungsmaſchinen ge⸗ plant iſt. Die Anfertigungsmaſchinen ſollen pro Tag und Maſchine ca. 300 000 Stück Zigaretten liefern. Die Umſtellungen ſollen bis September durchgeführt werden.. 366, Branntweinſtatiſtik. Im dritten Vierteljahr des Be⸗ triebsfahres 1028.29 ſind in Eigenbrennereien 760 440 Hektoliter (davon 684 038 Hektoliter ablieſerungspflichtig) und in Monopol⸗ brennereien 79 290 Hektoliter Weingeiſt hergeſtellt worden. Die Be⸗ ſtände der Reichsmonopolverwaltung an un verarbeitetem Branntwein beliefen ſich am Beginn des Vierteljahres auf 1205 260 Hektoliter. Der Geſamtzugang betrug 763 387 Hektoliter, der Geſamtabgang 674895 Hektoliter, ſo daß am Schluße des Vierteljahres 1353 752 Hek⸗ toliter an unverarbeitendem Brantwein vorhanden waren In Eig lagern befanden ſich zum gleichen Standpunkt 16 862 Hektoliter. * Derop⸗Verluſt im erſten Geſchäftsjahr. berop (Deutſche Vertriebsgeſellſchaft für ruſſiſche Oelprodukte) ſchlleßt das erſte Geſchäftsjahr mit einem Verluſt von 811380/ ab. Die Derop Das AGG. Ack. von 10 Mill./ befindet ſich infolge kürzlichen Beſitzwechſels nun⸗ mehr vollſtändig im Beſitz der„Derunapht.“ Im Zaſammenhang hier⸗ mit ergaben ſich Aufſichtsrats⸗Z Reichsfinanzminiſter Dr miniſter a. D. d. D. Dr. uwahlen, auf Peter Grund deren u. a. Reinhold und Reichsaußen⸗ Friedrich Roſen dem AR. angehören. * Großhandelsindex Die auf den Stichtag des 17. Juli 1929 be⸗ rechnete Großhandelsindexziffer des Stat. Reichsamtes hat ſich mit 138,2 gegenüber der Vorwoche(437,0) um 0,6 Proz. erhöht. Von den Hauptgruppen iſt die Inderziffer Die Inder 129,6 gegenüber 127,9 um 1,8 v. H für induſtrielle Rohſto 133,3(132,2) geſti 4 2 Er 133,3(131,2) geſti 0,1 v. H. egen. egen. r Agrarſtoffe um 1,6 Proz. auf ffer für Kolonialwaren lag mit höher als in der Vorwoche. ſe und Halbwaren ſtellte ſich auf Die Die Indexziffer für Kolonialwaren lag mit auf 157,3(157,2) geſtiegen. Geſchäſtsloſer und ſchwacher Wochenbeginn Maunheim abgeſchwächt Die Börſe ſetzte auch heute wieder ſchwächer ein, wofür nach wie vor in erſter Linie die weiteranhaltende Geſchäftsſtille verant⸗ wortlich iſt. Der Abbröckelungsprozeß im Kurs der J. G. Farben ging weiter fort. Die Nottz ſenkte ſich zur Kaſſe auf 5. Matter waren auch die Kurſe von Cement, Daimler und Wal Von Ne⸗ benwerten waren Mannheimer Gummi und Knorr her geſucht. Am Brauereimarkt gingen Durlacher Hof mit 136,50 und Lu wigs⸗ hafener Aktien⸗Brauerei mit 213 um. Bank⸗ und Verſicherungswerte blieben unverändert. Am Rentenmarkt waren Farben⸗Bonds weiter rückgängig. 90 Frankfurt luſtlos Unterbrechung eröff Nach der zweitägigen ſtiller Haltung. Anregungen lagen nicht neigte wieder zur Schwäche. Die Umſatztätigkeit beſchränkte ſich auf ein Minimum. Die Spekulation ſchritt zu Abgaben, die aber 29175 ſammenhang zu bringen waren. Ordres lagen kaum vor. likum und das Ausland waren vollkommen desintereſſiert am Geſchäft. Die ſehr ruhigen und eher ſchwachen Auslandsbörſen vergrößerten die Zurück⸗ haltung. Dem Zwiſchenbericht des Reparationsagenten, der keine Senſationen, aber doch intereſſante Feſtſtellungen und Urteile brachte, wurde infolge der herrſchenden Luſtloſigkeit nur wenig Beachtung ge⸗ ſchenkt. Viel mehr war man über die ſchwere Erkrankung des Reichskanzlers beunruhigt. Gegenüber den Schlußkurſen vom Frei⸗ tag traten zumeiſt kleine Rückſchläge ein. Auch nach den erſten Kurſen trat keine Belebung ein. Die Tendenz neigte weiter zur Schwäche bei erneuten Abſchlägen bis zu 1,5 v. H. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7 v. H. unverändert. Berlin bei kleinſtem Geſchäft ſchwach In den letzten Tagen konnte man verſchiedentlich die Anſicht vertreten hören, daß das Kursniveau jetzt einen kaum noch zu über⸗ wiegenden Tieſſtand erreicht hätte. Auch am Samstag rechnete man nach Bekanntwerden der günſtigen Außenhandelsbilanzziffern, der gebeſſerten Ruührkohlenförderung, dem im allgemeinen befriedigten Zwiſchenbericht des Rearationsagenten und dem günſtigen Bericht des Reichsbank⸗Kommiffars für heute mit einer eher feſteren Börſe. Auch daß Newyork eher freundlicher ſchloß und die Reparationskon⸗ ferenz zum 6. Auguſt geſichert zu ſein ſcheint, brachten eher Anregung. Aber ſchon im Vormittagsverkauf trat wieder eine ſtärkere Ge⸗ ſchäftsloſigkeit zu Tage und es waren einige unvorherge⸗ ſehene ſchlechte Nachrichten da, die die Hoffnung auf eine Beſſerung nicht zuließen. Neben den Meldungen vom ruſſtſch⸗chtneſiſchen Kriegs⸗ ſchauplatz war es vor allem die Erkrankung des Reichskanzlers Müller, die die Börſe verſtimmte. Hinzu kamen die beginnenden Ultimo vorbereitungen und Befürchtungen für den Geldmarkt, ob⸗ wohl der Tagesgeldfſatz heute eine kleine Erleichterung erfahren hatte. Auch ſeien die neuen Londoner Goldabgaben zu beachten. Ab⸗ ſchwächungen von einem Prozent ca. waren deshalb der Durchſchpitt. Darüber hinaus verloren Eff. Steinkohle, Bergmann, Zellſtoff, Sie⸗ mens, Berl. Handels, Lorenz, Karſtadt, Bemberg uſw. bis 3, Glanz⸗ ſtoff ſogar 13 v. H. Andererſeits waren AG., Feldmühle, Schleſ. und Thüringer Gas, Dt. Waſfen und AG. ſür Verkehr etwas ge⸗ beſſert. Anleihen lagen ruhig. Von Ausländern waren Bosnier etwas ſchwächer, Pfandbriefe ſtill. Am Geldmarkte nannte man Tagesgeld mit 7,5 bis 9,5 v.., Monatsgeld mit 9,5 bis 10,5, Waren⸗ wechſel 8 bis 7,75 v. H. Auch nach den erſten Kurſen war das Geſchäft bet eher abbröckelnden Kurſen weiter ſehr ruhig. Der Kaſſamarkt lag vollkommen luſtlos, die Kursverände⸗ rungen hielten ſich nur im Rahmen von 1 bis 2 v. H. nach beiden Seiten. Der weitere Verlauf blieb unverändert ruhig, auf kleine Deckungen ſetzten ſich leichte Erholungen durch.— Die Börſe ſchloß zum Teil ½ bis 5 v. H. unter Anfang meiſt aber unverändert. Conti Caoutchuk, Deſſauer Gas, Mannesmann und Glanzſtoff lagen bis zu 4 v. H. feſter, dagegen waren Bemberg, Feldmühle, Geffürel, Waldhof Schl. Glas, Schubert& Salzer und Polyphon 2 bis 57 v. H. ſchwächer.— Deviſen gegen Reichsmark gaben weiter nach, der Dollar notiert/.1955. Dagegen lagen die europätſchen Baluten gegen New Mork etwas feſter, London.8520 nach.8505, Holland 8 33 D 10.13 nach feſtigt, 33 40.12,5, 5 nach 33.35 gegen mark ſind höher, ein Monat Schweiz Lo 19.23,5 nach 19.23 ndon. Spanjen 5 Die Swapfätze Dollar⸗Reichs⸗ 50, 3 Monate 135 Stellen. ſtark be⸗ Maunheimer Produktenbörſe vom 22. Juli(Eigenbericht) Die Tendenz des heutigen Produktenmarktes war auf die er⸗ mäßigten Forderungen des Auslandes etwas ruhiger. Auslands⸗ weizen wurde angeboten mit inl. Roggen 24, ausl. 2 rſte 24— 25,0 Malz pf Braug auf Bezugſchein Mannheim. Roggenmehl 60—70proz. 32,50; 5 — 26 alles in.): 29— 32 507 inl. Hafer 24— 25; ausl. 2824; älz. 4346 Futtergerſte 21— 21,50 Mais inl. 2829, inl. 23; Biertreber 18,50—19; Rapskuchen 19,50; Soya⸗ ſchrot 21; Trockenſchnitzel 13, bad. Grünkern 40—45; alles waggonfrei Weizenmehl ſüdo. 38 N — 17: Roggenkleie 12; alles waggonfrei Mannheim. Maunheimer Viehmarkt Preis für 50 kg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 5110 Stück Amtliche Preisnotierungen vom 22. Juli 1929 40,50; Weizenbrotmehl 3032,50 Beizenſuttermehl 13; Weizenklete fein Ochſen.. 280 St Kühe 312 St. Kälber 581 St. Schweine„8101 St. a).. Mk. 57-60 a)„ Mk. 464). Me.—]„ Mk. )..„ 44—47(b) 82—35).„„ 74-80 bj. 89 85 93 0 280%. 1704 e„„„ 8587 .—). 1620 d) 58—64 dl.„„ 65-87 Bullen.. 282 St. Färſen 0 388 91). 5054 0 8 4 a) Mk. 48—52).. Mk. 59—610 Schafe.. 29 St. 5 15 1 8„ 50.—54 5 55 117. 60.„ 7276 ).„ 3842 Freſſer...— St. di.. 350-54 Arbeitspferde 95 St 3— a) Mk. 8 8— ö Mk. 8001800 Marktver lauf: Mit Großvieh ruhig, großer Ueberſtand, mit Kälbern ruhig, langſam geräumt, mit Schweinen ruhig, Ueber⸗ ſtand. 95 Schlachtpferde 40— 130; 16 * Nürnberger Hopfenbericht vom Umfatz bis ½12 Uhr. Tendenz unverändert. Ziegen 10—22. 20. 7. Keine Zufuhr. 30 Ballen Es wurden bezahlt: für mittleren Markthopfen 70, prima 80, für mittleren witrttemberger Hopfen 105, prima 110, für mittleren Hallertauerhopfen 110, prima 120 l. Berliner Metallbörſe 22. 7 Küpfer 8 Ble Jink 8 bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. Brief Geld Januar“— 145.— 144.50]—.— ö 45,75 45,50]—.—81.—[ 49. Februar 5 145,——.— 45.75 45,50—.— 81. 49,.— März 5 144.755.—46,.— 45,50—.—51,.— 49. April 144,75]—.— 46,.— 45 50—.— 31.— 40, Mai 145.——.— 46,.— 45,75—.— 51,.— 49,50 Juni—— 145,25 145———46,.— 45.75—.— 51.45, Juli—.— 144.— 141,50—.— 46,— 45,——.— 51.— 45. Auguſt—— 14.350 141,50— 45.50 45,25—— 51.— 48.50 Sept. 144,— 144.—.— 45,50 45,25—— 80.50 49,50 Oitober]—— 14475 144,50—.— 45,75 45,50 50,75 49.— Nov.,—* 145.— 144,50—.— 45,75 45,50 51.— 49. Dez. ,. 145.— 144,75]—.— 45,75 45,50— 4 2. Elektrolytkupfer, prompt, 170,75 Antimon Regulus 64—68 Orig. Hütten⸗Aluminium 190.— Silber in Barren, per kg 78,00 74,25 dgl. Walz⸗„Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00—28, 20 Hüttenzinn, 98 v. H. 350,.— Platin, dto. 1 r 810 Reinnickel, 98—99 v. H.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Metallbörſe Metalle in E prolt i 1 8 Sil ze ft 877 1 Plati 5 Alu 8 8 18 Silber Unze ſtand. 137/40) fein. Platin Unze E do. Ausl. 100.0 10070 5 19. 22. do, Elektw. 84,80 84,50 Queckſtlber 22525 22,28 Kupfer Kaſſa 72,85 72.85 Zinn Kaſſa 214.2 215,0 Antimon Reg. 32,50 32,28 do. 6 Monate 73,50 78,50 do. 8 Monate 217,5 219,5 Platin 18.85 14,80 Setlementſpr. 72,78] 72,75 do. Settlemen 214,0 215,0 Wolſramerz 39.— 32.— Kupfer elektrol.] 94.50 84,50 do. Banka 224.0 225.0[Nickel Inland 175,0 175,0 do, beſt ſelee 76 75 74.75 do. Straits 217.5 218,5] do. Ausland 175,0 175,0 do. ſtrong sh 110,01 110,0 Blei vrompt 22,70] 22.80 Silber—.——. * Unveränderte Preiſe für Aluminium⸗Halbfabrikate. Die Grund⸗ preiſe für Aluminium⸗Halbfabrikate 242 R, und 257 R. per 100 Kg. geſtaffelt. ſind je nach Menge zwiſchen Beim Bezug von größe⸗ ren Mengen in einer Sendung werden Rabatte von 3 R/ bis 7 R/ ge währt. Beſtellungen im einen Mehrpreis von 8 N. /. Gewicht von unter 100 Kg. bedingen N Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück a . 4%% Pr. Z. B. Lid 78,507 Mannheimer Effekt 19. 8% Bab. St.⸗A. 27 74. 7% Bad Kom. Gd 83,50 8% 8 hafen Stadt 89,— 10% Mhm. Gold 101,0 8 9% Gold 90.— 6%„ Gold 74, 8% FarbenBds. 29 125,0 Badiſche Bank 159,5 Pfälz.Hypoth. B. 186,0 Rh. Hypoth. Bk. 148,0 Rh. Ereditbank 122,0 Südd. Disconto. 130,0 Durlacher Hof 136,5 Eichbaum. 300.0 Feſtperzinsliche Werte % Rei 1. 97.25 9000 Reichgan 27 51.80 10* 80 Ablöſungſch. II. 9,80 5 ohne D. Wertb.(Gold), D. Schatzanw. 28 4% Schutzg. 14 9% udwigsh. 28—.— 10% Mhm.Gd. 25 101,0 8%„„29 89.— 8%„ 27—.— 6% Grkr. Mh. 2971. 5% Preuß. Kali 6,70 5% Preuß Rogg. 9,15 50% Südd. Feſtwb ,. 8% Grkr. M. abg.—.— 5% 9th.⸗M.⸗Don. 88,50 75% Bad. Kom. Gd. 83,50 80% Pfälzer 28-993, 8% 9. Hyp. 24. 294,50 „„ K. 3999.50 1„ 10-11 84.50 2 2 17-1888,— 4% Rhein, Lig 78,65 4¼% Pfälz. Lig.— 4/% Südb Lig.—.— 4%%/ Meining. 874. .— Bank⸗Aktien Allg, D. Creditb 127.0 Badiſche Bank 160,0 19. Ludwigs. A. Br. 212,0 Pfülz. Preßhefe 136,0 Schwartz Storch. 168,0 Werger Worms 195,0 Bad. Aſſekurang175.0 Continent. Verf. 80.— 80 Mannh. Verſich. 120,0 0 .-G. J. Seilind.64,— Brown, Boveri 138,0 Daimler⸗Benz 54.— Deutſche Linol. 304.0 Enzinger Union 75, Gebr. Fahr... J. G. Farben. 227,0 175,0 Frankfurter Börſe Barmer Banks. 128.0 Bayr. Hyp. u. Wb. 150,0 Com. u. Privatb. 188,0 Darmſt. u. Nat.—, Deutſche Bank 174,1 D. Effekten Bank 125,0 D. Hyp. u. Wechſ. 178,6 D. Ueberſee⸗Bank 100,0 D. Vereinsbank.—.— Disconto⸗Geſ. 155,5 Dresdner Bank 160,0 Frankf. Bank. 104.0 Frkfrt. Hyp.⸗Bk. 139,7 Metall. u. M⸗G.. Mitteld. Ed.⸗B.—.— Nürnbg. Verein 150.0 Deſt. Cred.⸗Anſt. 30,85 Pfälz. Hyp.⸗Bk. 185,0 Reichsbank. 316,0 Rhein. Creditbk. 121.5 Rhein. Hyp.⸗Bk. 146,5 Südd. Boden⸗. 160.0 Südd. Disconto. 130.5 Wiener Bankver. 13.— 50 Württ. Notenbk 181,0 Allians— ei d. Ame 9010 kf. R. u. Mitv.—.— Mannh. Verſ.⸗G. 125,0 Transport⸗Aktien apag 123,7 Heſdeſt Straßb. 5 Nordd. Lloyd. 117.2 277.0 170.7 124.0 100,0 15570 160,7 121,2 Deſter.⸗U. St. 8 enbörſe 22. Löwen München 285.0 19, 10% Irkr. M. BA. 125,0 15%„„ Vl. 140,0 Karlstr. Näh. Had 35. C. H. Knorr 162,0 Konſerven Braun 90,— Mannh. Gummi 42,.— Pfälz. Müblenw 168,0 Portl. Zem. Heid. 185.5 Rh. Eiger..-G. 149,5 Rheinmühlenw.—.— Südd. Zucker„150,0 Wayß& Freytag 100,0 Zellſtoff Waldhf 239,0 Montan-Aktien Eſchweil. Bergw. 201.0 Gelſenk. Bergw. 139,5 arp. Bergbau lſe Bgb. St. A. 211,0 Kali Aſchersleb. 286,5 KalisSalzdetfurth 894.0 Kali Weſteregeln 241,5 Klöckner Mannesm.⸗R.„— Mansfeld Akt 134,2 Phönix Bergbau 105,1 Rhein. Braunk. Rheinſtahl.—, Salzw. Heilbr. 2280 Tellus Bergbau 115.0 Ver. Stahlwerke 113.5 Induſtrie-Aktien Eichb.-Mannh. 285,0 enninger K. St. 171.0 Mainzer St.⸗A 218,0 Schöfferh. Bindg.—.— Schwartz⸗Storch 164,0 Werger 195.0 Accumulatoren— Adler Kleuer 50. A. E. G. St⸗A. 1870 Aſchaff. Buntp. 154,5 Bd. Maſch. Durl. 141,5 Verein dtſch. Oelf. 69,— 68 Otavi⸗Minen. VKu.Laurahütte 69.—— Neckarſulm Fhrz.— 155.7 142,0 Feſtverzinsliche Werte 19,22. Bad. Uhren„„, Bergm. Elektr. 228,0 Brem.⸗Beſig. Oel 68,50 Brown Boveri 137,0 Tement Heidelb. 184,2 „ Karſtadt 182,0 Chade. 226,0 420.0 Chamott. Annw. 114,0. Chemiſche Albert—.——,— Ch. Brockhues 35,.— 86.— Daimler Benz 59,.— 82.78 Dt. Atlant.⸗T. 113,0 Dt. Eiſenhandel—.— Dt. Erdöl... 116,0 D. Gold⸗u. S. Anſt 157, Dt. Linoleum 304.5 Dt. Verlag 215.0 Dresd.Schnelpr. 115,5 Dütrkoppwerk St. 124,5 Düſſel. Rat. Dürr 54, Dyckerh.« Widm 98,— 19 Geſfürel.... 209,0 Goldſchmidt Th. 75,50 Gritzner M. Durl. 68.— Grün& Bilfinger 177,0 Haid& Neu 34,25 Hanfwerk. Jüſſen 84.— 85. Fuchs Armat. 102,0 Schlinckeco. Hog 88, irſch Kupf. u. M. 183,0 Schnellpr.Frkthl. 64,— 1 u. Tiefbau 100.0 Schramm Lackf. 103,7 19, Rein. Gebhersch. 105,0 Aheinelekt. B. A.— 1 St. A. Roeder, Gebr. D. 113.5 Rütgerswerke — 5 olzmann, Phil 110.0 Schuckert, Nrbg. 229,0—.— olsverkohl.⸗Jd 67.50 Schuhf. Berneis———.— Seilinduſt. Wolff—.— Siem.& Halske g89,8 Südd. Zucker 150,7 2825 Jung Erlangen 91,8091 115.0 unghans St. A. 63,50 64.50 Kamm. Kaiſersl.-. Karſtadt Rud.. 186,5 Klein, Sch. K Beck. 95.— Knorr, Heilbr. 162,0 3. 88.— raus Cs. 80. 7 15 Vergt. Jute. 115.5 Lechwerke. 195,8 105,5 Ver. Ultramarin. 152,0 Lahmever& Go. Ver. Zellſt. Berl. 108,0 Zudwigsh. Walz. 116.7 Vogtl.Maſch. St. 73— Boigt& Häffner 220,0 Mainkraftwerke. 105,1 Volth. Seil. u. K. 57.— 57.— Metallg. Frankf. 1742 Mes Sehne. Miag, Mühlb. 123,7 Moenus St.⸗A. 35.— Motoren Darmſt. 58.— Motoren Deutz 64.50 8 5 ellſtoff Aſchffog. 159,2 184,5 1212 Motor, Oberurſ.. ö„ chemel 146,0 Neckarſulmer Fg.—.— Waldhof—.— Petersunionßrf. 119,0 —, Pf. Nähnt Kay.—.— Berliner Börſe SFunategcr. II 19,85 19.75 Fi, II 20,50 20,5 Tricot. Beſigbeim 88.— — Ver. Chem. Ind. 75,50 Ver. deutſch. Oelf. 67.— 14.— 0 14.— 5 Eiſen Kaisersl. 205,5 Elektr. Licht u. K 200,2 Elektr. Lieferung 134,0 Emag Frankf. 82,.— Elinder⸗ 5 inger Ma— Ettling. Spinn. 215,0 Faber& Schleich 110,0 158 Gebr. tem 20,— 20,— —.—[Wan ene W. Wolff 1 0 „G. Farben. 226,0 9%„ Bonds 211212 Feinmech. Jetter—.——.— Felt. Guilleaume—. 1 Gas 128,0 irkf. Pok.&4 Wit. 5, Ufa(Fretverk.) 89. Raſtatter Wagg, 14.— Darurſt. u..-B. 277,5 Dl. Aftatſſche Bk. 95 Deutſche Bank 171.0 Dtſch. Ueberſee Bk. 100,0 f Disconto Comm. 155,0 154,2 Dresdner Bank. 160,5 Mitteld. Kredbk.—.——.— Deſterr. Credithk. 20,75 Reichsbank 316,5 Rhein. Ereditbk. 1215 Sübdeutſch. Dise. 180,0 180,0 Frankf. Allgem. Stück u 400 896 Induſtrie-Aktien AHecumulatoren Adlerwerke 50.— Alexanderwerk 41.— Allg. Elektr.⸗G. 197,0 Alſen Portl.⸗Z., 188.5 Ammendf. Pap. 159 0 Anhalt. Kohl. 684,80 Goldanleihe.. 100.0 6% Reichsanl. 887.50 Diſch.Ablöfgſch. 1 51,45 ohne Ablöfgrecht 9,75 59% Bad. Kohlen—.— 89% Grkr. Mh. K. 14.90—— 5% Prß. Kalianl. 6,18) 5% Roggenwert. 10,— 5% Roggenrentb 9,15 5% Landſch. Rog, 8,45—— Transport-Aktien Schantungbahn 8,75 AG f. Verkehrw, 142.0 Allg. Lok. u. Str. 163 7 Südd. Eiſenbahn 117,0 apag 1280 „Südamerika. 192,0 anſa Diſchiff 168.0 orbd. Lloyd. 116 0 Berein Elbeſchiff. 25,15 Bank⸗-Aktien Bank J. el. Werte 158 0 Bank f. Brauind 187 0 5 Barm. Bankver. 127 5 Berl. Handelsg. 2120 Com. u Privibk 168.0 90% Mexikaner 28,50 4% Türk.Ad. Anl..25 4%„Bagd.⸗Eiſ! 7,80 4 4%„ unif. Anl. 11,90—— 4%„ Zollobl. 1911. 5 400 Fr.-Loß 12,60 6% Anat. Ser 1 19,15 19.— 50— 7 195 0 156 0 85,75 0 St 19. Aſchaffbg. Zelt. 158 0 Augsb. N. Maſch. 88,75 Balcke Maſchin, 123,5 Baſt Nürnberg—.— J. P. Bemberg„302,0 Bergmann Klekt. 222,5 Berl.⸗Gub. Hut 280,0 Berl. Karls. Ind. 60, Berliner Maſchb. 82,— Braunk. u. Brikett 160.0 Br.⸗Beſigh. Oelf. 64,50 Bremer Bulkan 124,0 Bremer Wolle 174,5 Brown, Bov.& C. 137,0 Buderus iſenw. 73,65 Charlott. Waſſer 110.0 Them. Gelſenk. 76,.— Chem. Albert 69, Concord. Spinn, 73.25 Conti-Caouiſch. 159,0 Datmler Benz 54, Deſſauer Gas 196,7 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 114,1 Deutſche Erdöl 116,0 Dtſch. Gußſtahl.—— Deutſchestabelw. 70,25 8 Maſchfbr. che. Steinzg. Deutſche Wollw. 19,— Otſch. Eiſenhdl. 71,50 Deutſche Linol. 305,7 Dres d. Schnellpr. 115,5 Dürener Metall 1620 Dürkoppwerke 8 Dynamit⸗Truſt 106,0 Elektr. Lieferung 155,1 Elktr. Licht u. K. 209,0 Enzinger⸗Union 75,50 Eſchw. Bergwerk 205.0 Eſſenersteinkohl 136,0 5 e 87.— G. Farben. 228,0 eldmühle Pap. 195,7 Felten& Guill.. 186,5 Frankfurter Gas—— R. Friſter 134,0 Gaggenau B.-A. Gebhard Textil 101,5 Gelſenk. Bergw. 139,0 Genſchow& Co. 84. Germ. Portl.⸗g. 189,0 GerresheimGlas 112,0 Geſ. f. elkt. Unt. 210,0 Gebr. Goedhardt 213,5 185,0 Gtitzner Maſch. 69.— Gebr Großmann 47.50 Grün& Bilfinger 177,7 [Gruſchwitz Teptil 67,.— 8 Chem. Heyden„ 86,75 87 25,.— 295, Goldſchmidt Th. 75,— 19, Hackethal Draht 96.— alleſche Maſch. 97.— f dammerſ. Spin. 130.0 ann. M. Egeſt. 46. Ahe in. 19. Rheinſeld. Kraf 185,2 Braunk. 297.5 Rhein. Chamotte 59,75 Rhein. Elektrizit 148,5 2 Ferner Gum. 66.— 0 Hindrichs&Auff. 89.50 Gebr. Körting 66,— 5 Mühlheim Berg. 139.0 5 Orenſt.& Koppel 91.— Polyphon arpener Bergb. 1470 Hartm. Maſchin.—— Hitpert Mas 91.65 ilpert Maſch. 101,5 irſch Kupfer 139.0 irſchberg Leder 102.0 Hoeſch Eiſen. 134,5 Hohenlohewerke 94.— Phil. Holzmann 109,0 Horchwerke 98,75 Ilſe Bergbau 215.0 M. Jüdel& Co. 142.0 Gebr Junghans 64.50 Kahla Porzellan 74,.— Kaliw. Aſchersl. 232,5 Karſtadt.. 18.2 Klöcknerwerke, 115,0 C. H. Knorr 162,0 Roll m.& Jourd. 52,50 Rraußk Cie., Lor 50,75 ſtronprinz Met. 70,25 Ruffhäuf.« Hütte 45.25 Lahmeyer& Co. 170,0 Laurahütte Carl Lindſtröm 860,0 L. Loewe& Co, 200,0 C. Lorenz. 159,0 Lüdenſcheid Mer. 80,— Magirus.⸗G. 21,.— Mannesmann 122,0 Mansfelder Akt. 135,2 Markt- u. Kühlh. 132,0 Maſch. Buckau-W' 120.0 Maximil. Hütte Mech, Web. Lind. 130,5 Mez Söhne 46 90 Miag⸗Mühlen 124.5 Mix& Geneſt 1330 Motoren Deuß„ 84. Neckarſulm. Fhrz Oberſchl. Koksw. 106.1 Oſtwerke 235.5 Phönix Bergbau 105,6 Rathgeber Wagg. 78.28 69, 6 Linde's Eis.. 165,01 Lingel Schuh fab. 50,155 Nord d. Wollkäm. 134.01 Oberſchl. E. Bed. 98. 104.0 78,25 Reisbolzs Papier 232.0 3 Riebeck Montan 128.6 5 Sachſenwerk 109.0 3 395 Sarotti 90 Schuckert& Ruſſenbank 1, Deutſche Petrol..— b 5 Piamond Rheinſtahl. 26,5 Rofttzer Zucker 43,50 Rückforth. Ferd. 69,— Rütgerswerke 86. Salzdetfurth 1580 0. 2905 230 Schultheiß Patzh. 3020 Stem.& Halske 380,0 Sinner.⸗G. 123“) Stoehr Rammg. 137,5 SchubertckSal Stoewer Rähm. 13.1 Stolberger Zink 152.5 Südd. Immodil. 78, ucker 150,2 Teleph. Berliner 48, Thoerls Oelfabr. 93.— Tietz, Leonhard 216,0 Transradio. 147,7 Barziner Papier 121.7 G. B. Irkf. Gummi 77,75 77 Ber. Chem. Charl. 70.— D. Diſch. Nickelw. 160 Vogel Telegrap Voigt& Haeffner 222,0 Wanderer Werke 73.— Weſteregel Alkal. 288,0 Wicking⸗Cement 136,5 Wiesloch Tonw. 97.— 97 Wiſſener Metall 124,0 Wittener Gußſt.—.— ellſtoff Verein 18,5 ellſtoff Waldhof 238,5 ſtavi Minen Freiverkehrs⸗Kurſe Petersb. J. Habt. 125 210,0 dler Kali N 37 rügershall.. Ronnenberg. Sloman Salpet.—.— Südſee Phosph. 91.— Ufa „%%*, 77.— 77 Vogtländ⸗Maſch. 80.— 80 64.— 6 8. Seite. Nr. 388 Neue Mäunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabey 2 5 Lanowirtſchaft, Obſt⸗ und Gemüſebau Getreideſchädlinge im Juli Bei dem heranreifenden Getreide hat eine Bekämpfung jetzt nicht mehr viel Zweck, Trotzdem lohnt ſich eine Beachtung, um künftigem Schaden vorzubeugen. Von den Roſtarten tritt letzt beſonders der Schwarzroſt hervor, von den Brand⸗ krankheiten der Steinbrand des Weizens. Beizen und Saat⸗ gutwechſel ſind die Gegenmittel. Die Gicht des Weizens wird durch Aelchen hervorgerufen, die bis in die Aehren vor⸗ dringen und die Körner zum Teil verunſtalten. Das Taub⸗ bleiben der Aehren und Riſpen kommt vom Hagel oder auch von den Blaſenfüßen, kleinen ſchwärzlichen Inſek⸗ ten, die ſamt ihren zinnoberroten Larven in der oberſten Blattſcheide ſaugen. Die ſog. Fu ßkrankheit rührt von Pilzen Ber. Weizenhalmtöter, Roggenhalmbrecher und Fuſarium ge⸗ hören hierher. Manchmal wird das Umknicken der Halme auch durch die Larven der Heſſenfliege verurſacht. Oft können die Fruchtſtände nicht aus dem oberſten Halm⸗ glied. Findet man dieſes der Länge nach durchgefreſſen, ſo iſt die Getreidehalmfliege der Uebeltäter. Iſt aber der ganze Halm von oben bis unten zerfreſſen, was man beſonders an den Knoten feſtſtellen kann, dann war die Getreidehalm⸗ weſpe am Werk. Auch Milben können die ſog. Schwind⸗ ſucht des Hafers verurſachen. Rübennematoden verhindern direkt ſein Schoſſen. Im vorigen Jahre machten ferner die Roggen⸗ und die Queckeneule von ſich reden. Beſonders die Raupen der letzteren ſind dadurch ſchädlich, daß ſie außer den Blättern auch die unreifen Körner zerfreſſen und beim Einfahren mit in die Vorratsräume gelangen. Schließlich ſei noch der Speicherſchädlinge gedacht. Jetzt, wo die Ge⸗ treideböden leer ſind, läßt ſich eine Bekämpfung am erfolg⸗ reichſten durchführen. Die Biologiſche Reichsanſtalt in Dahlem gibt für wenige Pfennige ein populär verfaßtes Flugblatt Aber die Jeinde der Getreidevorräte ab. Aufſtellen von Getreidepuppen Durch eine einfache Maßnahme kann man ſich bei der Getreideernte das Einfahren weſentlich erleichtern. Die oberen zwei Reihen der Figur zeigen das bisher übliche Aufſetzen der Puppen loder Stiegen): Wo die meiſten Garben liegen, da wird die nächſte Puppe zuſammengeſtellt und nur darauf geachtet, daß ſie leidlich in einer Reihe ſtehen. Dann kann nämlich die Pferdeharke bis nahe an die Garben nachharken. Dieſe Aufſtellung geht wohl für den Augenblick am ſchnellſten, ſie hat aber den Nachteil, daß beim Einfahren die Pferde ſehr oft anziehen und wieder anhalten müſſen und die einzelnen Garben auf der Erntegabel weitergetragen werden müſſen. Viel Körnerausfall und langſames Ernten ſind die Folge, wo doch das Einfahren des trockenen Erntegutes in die ſchützenden Scheunen ein Stundengeſchäft iſt. Da iſt es nach Ermittlungen der Verſuchsanſtalt Pomm⸗ ritz ſchon lohnend, beim Aufſetzen immer 3 oder 4 Puppen ſo zuſammenſtellen, daß ſie eine Wagen länge nicht weſent⸗ lich überſchreiten. Werden dann noch zwei Reihen näher zu⸗ ſammengerückt, ſo kann von beiden Seiten geladen werden und von einem Stand gehen 6 bzw. 8 Puppen auf den Leiter⸗ wagen über. Mit—4Amaligem Anhalten iſt da ein Normal⸗ wagen beladen, während man früher—Smal halten und wie⸗ der anziehen laſſen mußte. Man ſteht hier deutlich, worauf es in der Landwirtſchaft ankommt, nämlich mit einem klei⸗ neren Nachteil einen größeren Vorteil zu verhindern. Von den Anſchwellungen an der Veredlungsſtelle Nicht nur bei Obſtbäumen und Roſen findet man, daß die Edelſorte viel derber entwickelt iſt, als die Wildlings⸗ unterlage. auf der veredelt wurde. Man findet das bei allen Pflanzen, die auf irgendeine Weiſe durch Aufpfropfen ver⸗ edelt wurben. Im vorliegenden Falle handelt es ſich um eine Veredelung des Mehlbeerbaumes(Sorbus aria) auf der ge⸗ wöhnlichen Ebereſche. Beide ſind gewiſſermaßen Brüder oder doch nahe verwandt, ſo daß ſie wechſelſeitig gut aufeinander wechſeln. Beide ſind auch in bezug auf ihre Wüchſigkeit gleich gearbeitet. Gerade deshalb erſcheint es einigermaßen ver⸗ wunderlich, daß die in halber Mannshöhe gepfropfte gewöhn⸗ liche Ebereſche viel weniger entwickelt iſt als der aufgepfropfte Mehlbeerbaum. Wer die Verhältniſſe nicht kennt, ſollte eigent⸗ lich meinen, daß umgekehrt die Unterlage, alſo die gewöhn⸗ liche Ebereſche ſtärker, der aufgepfropfte Mehlbeerbaum ſchwä⸗ cher entwickelt ſein müßte, denn die Vorſtellung liegt nahe, daß der von den Wurzeln aufſteigende Saft in der Veredlung ein Hindernis findet und die Unterlage, alſo der gewöhnliche Ebereſchenſtamm beſſer ernährt und daher ſtärker ſein müſſe. Die Sache liegt aber folgendermaßen: Die waſſergelöſten Rährſtoffe ſteigen aus dem Erdboden durch den Holzkörper Was wir ans Kusland zahlen! Inn ahr 4028 betrug bis frywde Einfuhr n Akilllonen sichs mark Milch, Butter, Käſ⸗ N 222 1 i empor und werden vom Blattwerk mit Ausdauer verarbeitet, alſo gewiſſermaßen verdaut. Dieſe Bauſtoffe ſteigen dann, in beſonderen Gefäßen, gewiſſermaßen Adern oder Kanälen, die im Rindenbaſtgewebe liegen, wieder abwärts. Die Gefäße im Holzgwebe, wenn einmal als Verbindung zwiſchen Edel⸗ ſorte und Unterlage hergeſtellt, vermitteln eine dauernde Verbindung von unten nach oben. Die Verbindung des immer mehr an Umfang wachſenden Rindengewebes aber muß immer neu ausgebaut werden, und das Hemmnis der Veredlungs⸗ ſtelle dauert hier fort. So werden denn die zum Aufbau neuer Gewebe beſtimmten verdauten Nährſtoffe an der Veredlungs⸗ ſtelle zurückgeſtaut und dieſe Nährſtoffe dienen dann dem Dickenwachstum der aufgepfropften Edelart oder Edelſorte, während die wilde Unterlage, in dieſem Falle die Ebereſche, ſchlecht wegkommt, alſo dürftig ernährt wird. Dieſe Rückſtau⸗ wirkung geht aber noch weiter. Sie iſt von beſonderem Inter⸗ eſſe für Obſtzüchter. Indem nämlich die zurückgeſtauten Nähr⸗ ſtoffe in der Edelkrone bleiben, wird ganz allgemein dieſe beſſer ernährt, gewinnt infolgedeſſen größere Fruchtbarkeit und bringt regelmäßigere und reichere Ernten. Das hat aber Winke für den Unſer Blumengarten im Juli Sommerbepflanzung vornehmen. Stauden, Nelken, Gold⸗ lack, Stiefmütterchen, Campanula uſw. auspflanzen, Stief⸗ mütterchen, Vergißmeinnicht, Bellis ausſäen. Flieder und Schneeball zum Treiben eintopfen. Gründliche Bewäſſerung nicht vergeſſen. Raſen gründlich reinigen. Unkräuter ausſtechen, Lücken ausbeſſern. Ausgelaugten Boden(Gras ſieht gelblich aus) mit flüſſigem Dünger oder Kunſtdünger mit Sand oder Torf vermiſcht anreichern. Auch fein zerteilte Kompoſterde über den Raſen geſtreut, hilft. Einfaſſungen und Hecken ſchnel⸗ den. Beſte Zeit dazu iſt Ende Juli. Chryſanthemum entſpitzen. Viel gießen. Roſen okulieren. Gegen Roſt befallene Blätter abſchneiden und mit Kupferkalkbrühe ſpritzen. Gegen Meltau mit Schwefelſtaub einſtäuben oder mit Schwefelkalium ſpritzen. Der Gemüſegarten im Juli Die Entwicklung erreicht ihren Höhepunkt. Hacke und Gießkanne nicht aus der Hand legen. Stets durchdringend gießen. Oberflächliches Ueberhrauſen hat wenig Zweck. Bodenkruſte ſtets wieder lockern. Beſonders viel Waſſer be⸗ dürfen Blumenkohl und Gurken. Tomaten ſind äußerſt dankbar für einen häufigeren Dungguß. Ausſaaten ſind noch zu machen von frühen Erbſen, Buſchbohnen, Möhren, Kohl⸗ rabti, Salat, Radies, Rettich. Gepflanzt werben: Kohlrabi, Krauskohl, Salat, Roſenkohl, Wirſing, Sellerie, Endipten. Bei Blumenkohl etwa acht Tage vor der Ernte die Blätter über dem Käſe knicken. Dadurch bleibt die Blume friſch, weiß und zart, Perlzwiebeln ernten. Die ſchönſten Früchte von Bohnen, Gurken, Tomaten u. a. als Samenträger merken. Den Kampf gegen das Ungeziefer fortſetzen. Unſer Waſſergeflügel im Juli Die jungen Gänſe der erſten Brut ſind verkaufsfertig. Zur Fortzucht benutzt man die, die am ſchnellſten gewachſen ſind. In der Regel ſind dies auch die ſchwerſten. Da es Mitte des Monats bezw. gegen Ende ſchon Stoppeläcker gibt, ſollte jeder Gänſezüchter ſeinen Tieren dieſe Felder zugänglich machen. Vielfach werden im Juli die Frühbrutgänſe, ſofern ſie jetzt nicht geſchlachtet werden ſollen,„gewullt“, d. h. der weichen Federn am Halſe, an der Bruſt und am Bauche be⸗ raubt. Dagegen iſt ſchließlich nichts einzuwenden, wenn es nicht übertrieben wird. Dieſem Vorhaben unterliegen aber auch die Zuchtgänſe. Auf keinen Fall dürfen aber die Gänſe „gewullt“ werden, die im Auguſt oder September geſchlachtet werden ſollen. Mehr als jede andere Geflügelart haben die Enten, beſonders die—10 Wochen alten, unter den ſengen⸗ den Sonnenſtrahlen zu leiden. So manches Entchen iſt ſchon am Sonnenſtich eingegangen. Schaffung ſonnenfreier Aufent⸗ haltsräume, viel Grünzeng, ſtändig friſches Waſſer ſind Vor⸗ beugemtitel gegen den Hitzſchlag. Die Fleiſchenten, z. B. Peking⸗, Aylesbury⸗ und Rouenenten, hören im Juli auf zu legen; die Legenten aber, alſo Orpington⸗, Lauf⸗ und Khaki⸗ Campbell⸗Enten beiſpielsweiſe, füllen noch weiterhin den Eierkorb. Alte Enten, die zur Zucht nicht mehr tauglich ſind, vor dem Schlachten noch mäſten zu wollen, iſt vergebliche Liebesmüh'. Die Zuchterpel ſollten nicht älter als zwei Jahre werden. Ueber den Wert der Grünfütterung der Kleintiere Beſonders im Frühling, nach Fortfall des Trockenfutters, iſt zunächſt alles Grün etwas mit Stroh oder Heu zu ver⸗ miſchen und erſt nach und nach das reine Grünfutter zu geben. Störungen im Magen und Darm ſind ſonſt leicht die Folge, und die daraus entſtehende Trommelſucht führt ſehr häufig zum Eingehen der Tiere. Dieſe Blähungen werden von dem im Klee beſonders enthaltenen Stickſtoff⸗ und Waſſerſtoffgas erzeugt. Kümmel und Fenchel wirken dem entgegen und eig⸗ nen ſich daher gut zur Vermiſchung. Für das Geflügel kommen beſonders die Brenneſſel, der Löwenzahn, auch die Ackerdiſtel, Vogelmiere und junger Klee in Frage. Mit hart gekochtem Et, geriebenen Möhren und Kraftfuttermitteln zuſammen recht fein gehackt, ſind dieſe Kräuter ein ſehr geeignetes Kükenfutter. Für das größere Geflügel werden die Gräſer etwa zwei Zentimeter lang ge⸗ ſchnitten, ſo weit dieſe Tiere nicht im freien Weidegang ſich das Grün ſelbſt abrupfen. Das Grünfutter beſchleunigt den Stoffwechſer, verbeſſert die Körperſäfte und trägt zur Hebung des Wohlbefindens weſentlich bei. Daneben iſt es als billigſter Nährſtoff zu be⸗ zeichnen, der auf dem Lande überall zu haben iſt, und auch der Städter kann ſich ihn beſchaffen. Die Ernährung der Viehbeſtände mit möglichſt geringen Koſten kann nur zur Vermehrung und ſtärkerem Angebot der Erzeugniſſe bei⸗ tragen und damit die Einfuge aus dem Auslande ein⸗ ſchränken. eee eee wiederum die Folge, daß die Veredelung indirekt zur Ver⸗ zwergung der Kron ebeiträgt. Hat jemand einen Baum, der bereits veredelt worden iſt, ohne daß aber die Edelkrone als Träger befriedigt, kann er mit einer dankbareren Sorte noch⸗ mals veredeln, alſo umveredeln. Die rückſtauende Wirkung der Veredelung wird dadurch verdoppelt und es entſteht eine Baumkrone von hoher Fruchtbarkeit, die aber zwergenhafter wächſt und infolgedeſſen die Mitte einnimmt zwiſchen dem üb⸗ lichen Hochſtamm und einem auf Zwergunterlage ſtehenden Baum. Gartenbaudirektor Is. Haltbarmachung von Gemüſe und Obſt Zur Aufbewahrung eignen ſich nur geſunde Früchte an luf⸗ tigen, trockenen Orten, auf hierzu hergerichteten Geſtellen. Gemüſe trocknet man in luftigen Räumen. Grüne Bohnen reift man am beſten auf ausgeſpannten Schnüren aus. Viel⸗ fach macht man dasſelbe auch mit Obſt, beſonders mit Wein⸗ trauben. Neben dem Trocknen verdient auch die Aufbewah⸗ rung, namentlich von Spinat, in Gläſern, Büchſen oder Krü⸗ gen Beachtung. Letzterer ſoll möglichſt jung und friſch ver⸗ arbeitet werden, da hiervon der Wohlgeſchmack abhängt. Das⸗ ſelbe gilt von grünen Bohnen. Getrocknet geben dieſe auch gleich dem Spinat ein vorzügliches Wintergemüſe. Schrebergärtner Julifeinde des Gemüſes Im Juli iſt die Tomate beſonders anfällig gegen den Traubenſchimmel, die Krautfäule, die Schwarzbeinigkeit und gegen die Fäulnis der Früchte, während die Sellerie⸗ pflanzen vom Septoriapilz befallen werden. Frühzeitige Be⸗ ſpritzung mit 2prozentiger Kupferkalkbrühe oder ebenſolcher Sodalöſung muß trotz Wirkſamkeit mehrmals wiederholt wer⸗ den. Später wird der Sellerie nur noch mit der Sodalöſung behandelt, da dieſe nicht giftig iſt und keinerlei Flecken hinter⸗ läßt. Auch der falſche Meltau und Roſt kommen auf Sel⸗ lerie vor. Wo Kohlpflanzen ſchwach wachſen, leicht welken und gelblich ausſehen, da ſitzt der Herniepilz an den Wurzeln. Nach Böttner ſollen nach der Ernte alle Erdbeerranken und alle älteren Blätter abgeſchnitten werden, da ſonſt auf trockenen Böden infolge zu großen Waſſerverbrauchs leicht Pilzbefall eintritt. An Hülſenfrüchten kann der echte Meltau durch Schwefeln bekämpft werden, beim falſchen dürfte Kupferkalk zu teuer werden. Wo der Roſt ſtark auftritt, da muß möglichſt zeitig geſäet werden. Bei der Erbſe läßt ſich das ja leichter durchführen als bei der froſtempfindlichen Bohne. Wird die Buſchbohne zu ſtark von der Breun⸗ fleckenkrankheit heimgeſucht, ſo bevorzuge man den Anbau der weniger anfälligen Stangenbohne. * Von tieriſchen Schädlingen ſeien nur die Er bſen wick⸗ ler und Gallmücken genannt, deren Räupchen die Samen ausfreſſen und die Hülſen verunreinigen. Noch ehe die Samen hart werden, haben ſie ſich im Boden verpuppt. Tiefes Um⸗ graben läßt ſie erſticken. Jür die Kleintierzucht Unſere Tauben im Juli Im Juli, wo ſich doch der Taubenzüchter am meiſten über ſeine vielen jungen Tauben freuen müßte, hat er häufig Verdruß dadurch, daß die Diphtherie ſo arg hauſt, ihm ſo viele Verluſte zufügt. Fleißiges Reinigen des Taubenſchlages, hauptſächlich auch der Neſter, iſt zwar angebracht, greift aber doch nicht recht durch, wenn damit nicht eine Desinfektion der verſeuchten Schläge verbunden iſt. Handelt es ſich nur um vereinzelte Fälle von Diphtheritis, ſo iſt bei den erkrankten Tieren auch mit Pinſelungen etwas zu erreichen. Weil es jetzt auf dem Taubenſchlage ſchon eine ganze Zahl ausgeflogener Jungtauben gibt, ſind Vorkehrungen zu treffen, damit dieſe für die Nacht ein ruhiges Plätzchen finden. Für Schlacht⸗ taubenzucht iſt die Beſchaffung junger, großraſſiger Tauben zu empfehlen, die auch Trieb zeigen, ins Feld zu fliegen. Mit ſolchen Tauben ſind die bisherigen Beſtände zur Blutauf⸗ friſchung zu durchſetzen. In erſter Linie kämen da in Betracht: Straſſer, Brieftauben und Koburger Lerchen. Können auch unter Umſtänden Juli⸗Jungtauben noch zu Zuchtzwecken zu⸗ rückbehalten werden, ſo iſt es doch darin mit dieſem Monat Schluß. Weinbau und Weinernte 1928 . Flche in ioo na. — ee — 5 - . e Italien Spanien Frankr: 7 Deubſchl. 2843 b We in moſtertrag in 1000 ni. N 5* AM 05 2 2 3 5 285— 8 6 Italien Frankreic 28 413 5 46 823 e — Verantwortliche: Fran; Kir che * ere renne Montag, den 22. Juli 1928 Neue Mauuheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) „Seite. Ne. 883 — Iodes-Anzeige lieber 80 In tiefer Trauer: Friedrich Jaltob Ida Jakob Allen Freunden und Bekannten die traurige Nach- richt, daß am 86 308 morgen, den 21. 7. 1929, mein n und guter Bruder Karl Jalcob, lehre, nach langem Leiden sanft entscklafen ist Mannheim(Seckenkeimerstr. 20); den N. 7. 1929 Die Beerdigung findet am Dienstag, den 23. 7. 3 Uhr von der Leichenhalle aus statt Mitarbeiter, halten werden Akflengesellschaft imelge eines Unglückskalles verschied plötzlich unser langjähriger Monteur, Herr Karl Jiegler Wir verlieren in ihm einen bewälirten und fleißigen dessen Andenken wir stets in Ehren Browm Boveri& Cie. Ahfeilung Insiallafionen 8884 Während 3 20 Salson-Ausvwerhaufs noch billt Druek-Lineleum schéne Muster 200 em breit „ m.80 H. Wahl U ger .45 Druck-LIinoeleum-Läufer teils I. 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