Fintrit Donnerskag, 25. Juli 1929 Bezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne 1 Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.%11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, ee e 19/0 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend ⸗ Ausgabe I 5 annheimer General Anzeiger Nr. 330— 140. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 040 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. e zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim, Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Seſetz und Necht kung von 16 Weißgardiſten Wegen angeblicher Aeberfälle auf ruſſiſche Grenzpoſten Aus Moskau wird gemeldet: Die ſtaatliche politiſche Verwaltung ſtellte in Cabarowsk feſt, daß ſeit Juni ruſ⸗ ſiſche Weiße Emigranten mit direkter Unterſtützung chineſiſcher Behörden eine rege Tätigkeit an der Sowjetgrenze des fernen Oſtens zu entwickeln begannen. In der Nacht vom 21. zum 22. Juni überfiel eine bewaffnete Bande Naſa⸗ rows einen Sowjetgrenzpoſten im Bezirk von Wladiwoſtok. Am 12. Juli überſchritt eine andere bewaffnete Bande die Sowjetgrenze in der Gegend von Tſchita. Am 22. Juli wurde bei Grenzüberſchreitung eine dritte ſtark bewaffnete Gruppe Weißgardiſten feſtgenommen. Bei der Unter⸗ ſuchung wurde feſtgeſtellt, daß die Banden mit vollſter Unter⸗ ſtützung chineſiſcher Behörden die Grenze überſchritten, um Etſenbahnbrücken und Munitionsdepots zu ſprengen, andere Anſchläge zu verüben, ſowie weißgardiſtiſche Banden ans Verbrecherelementen zu rekrutieren. Vom 17. bis zum 20. Juli wurden im Amurgebiet eine Reihe ruſ⸗ ſiſcher Weißgardiſten feſtgenommen, welche die Grenze zu dem gleichen Zweck überſchritten hatten. Die ſtaatliche politiſche Verwaltung verurteilte in der Gerichtsſitzung von 23 der feſtgenommenen Weißgardiſten 16 z um To de, darunter den ehemaligen Oberſt Dugan ow, der mehrmals die Sowfetgrenze überſchritt und terroriſtiſche Handlungen auf Sowjetgebiet verübte und der mit dem Ge⸗ neralſtab der chineſiſchen Armee in Mukden in Verbindung ſtand. Unter den zum Tode Verurteilten befinden ſich auch Nasdobrejew, der von Paris nach Charbin kam, um Terrorakte in der Sowjetunion zu verüben und Baſch⸗ Karow, ein höherer Polizeiſpitzel der Charbiner Spionage⸗ zentrale, der im Auftrage des Generalſtabes der chineſiſchen Armee weißgardiſtiſche Truppen zum Einbruch ins Somjet⸗ gebiet formierte. Bei fämtlichen Verurteilten handelt es ſich um aktive Monarchiſten und Terroriſten. das irteil iſt bereits vollſtreckt worden. Amtliche ruſſiſche Meldung Moskau, 25. Juli.(United Preß.] Zu der gemeldeten ſtandrechtlichen Erſchießung von 16 monarchiſtiſchen Ruſſen in Chabarowſk wird von amtlicher Seite ergänzend hin⸗ zugefügt, daß es ſich um frühere Offiziere des Admirals Kolſchak und des Generals Semenow und anderer weißgardiſtiſcher Truppenführer gehandelt habe. Im Zuſam⸗ menhang hiermit wird erklärt, daß die Organiſierung weiß⸗ gardiſtiſcher Truppen in Charbin von drei bekannten ruſſiſchen Monarchiſtenführern in Angriff genommen worden ſei, die erſt kürzlich aus Paris dort eintrafen. Dieſe drei Zariſten ar⸗ beiteten, ſo heißt es, unter Leitung des weißgardiſtiſchen Gene⸗ rals Naſar o w, der in enger Verbindung mit der chineſi⸗ ſchen Regierung ſtehe und mit deren Hilfe eine weißgar⸗ diſtiſche In vaſion Sibiriens vorbereitete. Unbedingte Neutralität Deutſchlands Berlin, 25. Juli.(Von unſerem Berliner Bürv.) Hier und da iſt in der Preſſe behauptet worden, Deutſchland ſei um eine Vermittlung im ruſſtſch⸗chineſiſchen Konflikt erſucht worden. Wie uns an zuſtändiger Stelle erklärt wird, iſt Deutſchland weder aufgefordert worden zu vermitteln, noch beabſichtige es, eine ſolche Miſſion zu übernehmen. Wir wer⸗ den vielmehr, woran wir von vornherein feſtgehalten haben, unbedingte Neutralität in dem Streit bewahren. Man nimmt hier an, daß es über kurz oder lang nun doch zu direkten Verhandlungen zwiſchen China und Ruß⸗ land kommen wird und zwar dürfte es aller Wahrſcheinlichkeit nach Japan, als die mit am unmittelbarſten von dem Kon⸗ flikt in Mitleidenſchaft gezogene Macht ſein, die die beiden Parteien an den Konferenztiſch bringt. Ruſiſche Vorbedingungen für Verhandlungen Tokio, 25. Juli.(United Preß.) Wenn auch Außen⸗ miniſter Schidehara es aus formellen Gründen ablehnt, eine Erklärung über das Geſpräch, das er geſtern mit dem ruſſiſchen Botſchafter Trofanowſky hatte, abzugeben, ſo läßt man im Auswärtigen Amt doch durchblicken, daß er ſich bemüht habe, die Ruſſen zu direkten Verhandlungen mit Nanking zu veranlaſſen. Trofanowſky habe jedoch darauf beſtanden, daß die Wiederherſtellung des früheren Rechtszu⸗ ſtandes in der Mandſchurei ſolchen Verhandlungen voran⸗ gehen müſſe. In hieſigen politiſchen Kreiſen hält man es für ſehr zweifelhaft, daß die Chineſen dieſe Bedingung erfüllen werden. Wo bleibt die Landabrüſtung? Berlin, 25. Juli,(Von unſerem Berliner Büro.) Wie gemeldet, hat Macdonald geſtern im Unterhaus Mit⸗ teilungen von einer Einſchränkung der engliſchen Flotten⸗ baupläne gemacht. In Berliner politiſchen Kreiſen wird das Vorgehen Englands ebenſo wie das Amerikas in gleicher Richtung, jeder noch ſo beſcheidene Schritt auf dem Wege zur Abrüſtung, freudig begrüßt. Man weiſt aber in dieſem Zu⸗ ſammenhang darauf hin, daß das Entſcheidende für Deutſch⸗ land, ſchließlich für die Kontinentalmächte überhaupt, vor allem auf dem Gebiete der Landabrüſtung liegt und hier öffnet ſich für England ein weites Feld zu fruchtbarer Be⸗ tätigung im Sinne des Versailler Abrüſtungs⸗ verſprechens, das wohl auch— hieran kann kaum oft genug erinnert werden— die anderen gegeben haben, das aber bisher nur von Deutſchland und ſeinen ehemali⸗ gen Verbündeten ausgef hrt wurde. Auch England hat bis⸗ her noch auf keiner der Genfer Abrüſtungskonferenzen An⸗ ſtalten getroffen, die Manöver der Abrüſtungsgegner, ins⸗ beſondere die Auslegungskünſte und die Verzögerungstaktik Frankreichs zu durchkreuzen. Im Gegenteil, es hat ſie vielmehr ſtillſchweigend geduldet, ja in vielen Fällen ſogar gutgeheißen. Hier hätte Macdonald und ſein neues Kabinett die ſchöne Gelegenheit, mit gleicher Friſche und Unerſchrocken⸗ heit wie bei der Flottenabrüſtung auf ein etwas lebhafteres Tempo der Abrüſtungsverhandlungen hinzuwirken. Die amerikaniſche Flottenbeſchränkung Waſhington, 25. Juli.(United Preß.) Die Anordnung des Präſidenten Hoover, daß die Kiellegung der drei etat⸗ mäßigen Kreuzer auf unbeſtimmte Zeit verſchoben ſei, hat in hieſigen diplomatiſchen Kreiſen großes Aufſehen erregt. Man hatte nicht erwartet, daß die angebahnten amerikaniſch⸗ engliſchen Verſtändigungsverhandlungen ſo raſche Fortſchritte zeitigen würden. Wie eine Rundfrage der United Preß bei den hieſigen diplomatiſchen Vertretern der Großmächte ergab, ſind dieſe einſtimmig der Anſicht, daß dadurch, daß England und die Vereinigten Staaten den Bau von neuen Kreuzern vorläufig ſuſpendiert und ſich nicht zum Grundſatz der Gleich⸗ berechtigung bekannt haben, der Weg für eine allgemeine Beſchränkung der Seerüſtungen weitgehend geebnet ſei. Man rechnet damit, daß ein engliſch⸗amerikaniſches Ab⸗ kommen entweder anläßlich des Beſuches von Macdonald in den Vereinigten Staaten oder im Anſchluß an dieſen Beſuch abgeſchloſſen werden dürfte. Ob jedoch die internationale A b⸗ rüſtungskonferenz noch während dieſes Jahres zu⸗ ſtandekommen wird, hält man für ſehr fraglich. Es wurde ſo⸗ gar die Anſicht geäußert, daß dieſe Konferenz vielleicht erſt im — Jahre 1931, alſo zu dem Zeitpunkt ſtattfinden könnte, wenn das Waſhingtoner Abkommen über die Schlachtſchiffe erneuert werden muß. Der Haag als Konferenzort? V Paris, 25. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Während die franzöſiſche Preſſe über den Inhalt einer geſtri⸗ gen Unterredung zwiſchen Briand und dem engliſchen Botſchafter, Sir William Tyrell, keine Mitteilungen ver⸗ öffentlicht, ſchreibt Newyork Herald“: „Die ſechs Regierungen, die auf der Suche nach einem Konferenzort find, um den Woungplan unter Dach und Fach zu bringen, ſtehen unmittelbar vor der Ent⸗ ſcheidung. Sie werden den Haag wählen. Nachdem Luzern, London, Paris, Calais und Brüſſel aus dem einen oder andern Grunde nicht gewählt werden konnten, verſtändigten ſich Briand und Tyrell in dem Sinne, daß das Heim des Weltgerichtshofes und des internationalen Schiedsgerichtes am beſten geeignet wäre, zum Ort einer Konferenz gewählt zu werden, die nach der endgültigen Regelung der Repara⸗ tionsfrage die Räumung des Rheinlandes und andere den Verſailler Vertrag betreffenden Fragen behandeln ſoll. Die Londoner Regierung wird gegen den Haag nichts einzuwenden haben.“ England in Oſtafrika § London, 25. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die engliſchen Pläne für die Zuſammenfaſſung Oſt⸗ afrikas zu einem einheitlichen Verwaltungsgebiet ſind in den letzten Wochen energiſch weiter verfolgt worden. Sir Sa⸗ muel Wilſon, der Unterſtaatsſekretär des Kolonialminiſte⸗ riums, der bald nach Bekanntwerden des Hilton⸗oungberich⸗ tes zur Diskuſſion mit den lokalen Regierungen nach Oſt⸗ afrika entſandt wurde, iſt kürzlich zurückgekehrt und hat der Regierung ein Memorandum unterbreitet, das die Ergänzung zum Hilton⸗Youngbericht darſtellen ſoll. Dieſes Memorandum ſoll im Herbſt veröffentlicht werden. Es gilt ſchon jetzt als wahrſcheinlich, daß auf Grund dieſer ergänzenden Vorſchläge eine Ginigung in den Verwaltungen der verſchtedenen pſtafri⸗ kaniſchen Gebiete erreicht werden wird. Der Gouverneur von Kenia, der längere Zeit zur Erörterung dieſer Fage in Lon⸗ don ſich aufgehalten hat, ſchiffte ſich geſtern wieder nach Oſt⸗ afrika ein. Die weitere Bearbeitung dieſer Angelegenheit iſt jetzt Sache des Kolonialminiſtertums. Es iſt bemerkenswert, daß dieſe Stelle von den deut⸗ ſchen Einwänden gegen die Einbeziehung der ehemaligen deutſchen Kolonien in dieſes Verwaltungsgebiet bisher keine offtztelle Notiz genommen hat. Mittelſtand und Großbetriebe Von Senator a. D. H. Beythien, M. d. R. In größerem Umfange als bisher hat ſich diesmal der preußiſche Landtag auch mit der Frage beſchäftigt, wie der Mittelſtand im Kampfe gegen die immer ſtärker ſich ent⸗ wickelnden Großbetriebe, namentlich des Einzelhandels unter⸗ ſtützt werden könnte. Es dreht ſich dabei in der Hauptſache um den Wettbewerb der Warenhäuſer und Großfilialbetriebe, die in den letzten Jahren eine faſt amerikaniſche Entwicklung ge⸗ nommen haben. Wenn dem gegenüber der gewerbliche Mittel⸗ ſtand, unter Berufung auf den berühmten Paragraphen der Reichsverfaſſung, der ihm Schutz gegen Aufſaugung ver⸗ ſprochen hat, einen ſtärkeren ſtaatlichen Schutz verlangt, ſo iſt das durchaus verſtändlich und berechtigt. Dabei wird man nicht ſo weit gehen können, die Warenhäuſer verbieten oder erdroſſeln zu wollen. Wohl aber iſt es möglich, dieſe groß⸗ kapitaliſtiſchen Betriebe des Einzelhandels entſprechend ihrer ganz offenkundigen ſtärkeren Finanz⸗ und Wirtſchaftskraft zu den Steuerlaſten ſtärker heranzuziehen. Die beſte Möglichkeit dazu bietet die Gewerbeſteuer, die ja an ſich ſchon eine Staffe⸗ lung nach der Höhe des Ertrages vorſieht. Weiter beſteht auch bereits die Beſtimmung, daß die Filiak⸗ betriebe zu einem um ein Fünftel höheren Zuſchlagsſatz heran⸗ gezogen werden können. Von anderer Seite wurde nun bean⸗ tragt, die Begrenzung nach oben für dieſe Zuſchläge zu beſei⸗ tigen, mit anderen Worten, den Gemeinden das Recht zu geben, daß ſie die Filialen von Betrieben, deren Hauptſitz in einer anderen Gemeinde iſt, zu beliebig hohen Zuſchlägen heranziehen dürfen. Damit würde aber das erſtrebte Ziel entweder gar nicht oder nur zu einem kleinen Teil erreicht werden können. Denn damit faßt man zunächſt diejenigen Filialbetriebe überhaupt nicht, deren Filiale mit dem Haupt⸗ ſitz in einer Gemeinde liegen, wie es ja in der Großſtadt oft der Fall iſt. Außerdem wird man damit rechnen müſſen, daß die bisher unſelbſtändigen Filialen in formell ſelbſtändige durch Strohmänner geführte— Kleinbetriebe umgewandelt werden, ſobald die Zuſchlagsſätze zu hoch werden. Denn jede Steuer, die ſich nur gegen beſtimmte Formen des Wirtſchafts⸗ lebeus richtet, hat den Nachteil, daß dann der zu beſteuernde Betrieb durch Umwandlung feiner juriſtiſchen Form der Be⸗ ſteuerung ausweicht. f 5 Die Deutſche Volkspartet hat daher einen anderen An⸗ trag geſtellt, nämlich den, daß für alle Großbetriebe des Gin⸗ zelhandels mit mindeſtens 50 Arbeitnehmern die Zuſchlagſätze um ein Fünftel erhöht werden können. Damit würde jedes Warenhaus, jedes Kaufhaus, jeder Großfilialbetrieb mit der angegebenen Mindeſtzahl von Beſchäftigten ſteuerlich ſtärker erfaßt werden als bisher, und die dadurch einkommen den Mehrbeträge könnten gleichzeitig zur Senkung der Zuſchlags⸗ ſätze im allgemeinen, alſo zur Entlaſtung der anderen Gruppe verwendet werden. Das iſt der erſte praktiſch brauchbare Vorſchlag zur ſtärkeren Beſteuerung der„Warenhäuſer“, der 15 der Nachkriegszeit überhaupt meines Wiſſens gemacht wor⸗ en iſt. Bleibt noch der finanziell ſo übraus große Gefahrenherd, die Arbeitsloſenverſicherung. Die Kritik an der Arbeitsloſen⸗ verſicherung iſt bekannt. Weniger bekannt iſt, daß von den 2,4 Millionen Unterſtützten allein in den ſogenannten Saiſon⸗ berufen 13 Millionen arbeitslos ſind. Die Unterſtützung die⸗ ſer Saiſonarbeitsloſen hat aber dazu geführt, daß die Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsvermittelung und Arbeitsloſenverſicherung gar nicht in der Lage iſt, Einnahmen und Ausgaben aufein⸗ ander abzuſtimmen. Infolge dieſes Antrages hat das Reichs⸗ kabinett nun die ſofortige Inangriffnahme der Reform be⸗ ſchloſſen. Von einer Beitragserhöhung, wie die Sozialdemo⸗ kratie ſie forderte, iſt nicht mehr die Rede, und es muß er⸗ wartet werden, daß die Reformarbeit die ſich in der Praxis herausgebildeten Mißſtände beſeitigt und daß die erwähnte Bedrohung der Reichsfinanzwirtſchaft aufhört. Wird in allen großen Grundfragen dank der Mitarbeit der Deutſchen Volkspartei ein Erfolg erzielt, dann wirkt ein ſolcher ſich auch für die Lage des ſelbſtändigen Mittelſtandes unmittelbar viel eindringlicher aus, als manche Spezialfach⸗ anträge erwarten laſſen könnten. Ich möchte jedoch am Schluß meiner Darlegungen noch folgendes beſonders betonen: Die Deutſche Volkspartei erachtet als eine der wichtigſten Aufgaben unſerer Zeit die Erhaltung und Förderung einer ſelbſtändigen Mittelſchicht im Volksganzen. Nach dieſem Grundſatz hat die Deutſche Volkspartei ſtets auch ihre Einzel⸗ handels⸗ und Gewerbepolitik betrieben. Ihr mehrjähriger Kampf gegen die Zwangswirtſchaft hat Erfolg gehabt. Die von der Reichstagsfraktion ſtets geſtützten Anträge Beythien⸗ Findeiſen brachten 1926 die von dem volksparteilichen Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter Dr. Curtius durchgeſetzte Wiederkehr der gewerblichen Freiheit. Recht bemerkenswert iſt ferner das Vorgehen der Deutſchen Volkspartei gegen die Eingriffe der öffentlichen Hand in das Wirtſchaftsgebiet von Einzelhandel und Gewerbe. Ich erinnere an die Anträge Beythien⸗Find⸗ eiſen gegen die zentralen Warenbeſchaffungsſtellen der Reichs⸗ regierung, der Länder und Gemeinden, gegen die den Mittel⸗ ſtand ausſchaltenden Eigenverſorgungsbetriebe der öffentlichen Krankenkaſſen, ſowie gegen die Bevorzugung der Bahnhofs⸗ verkaufsſtellen, Dem unlauteren Wettbewerb wird die Deutſche Volkspartei durch entſprechende Geſetzesergänzungen entgegentreten(Sonderverkaufsveranſtaltungen, Zugabe⸗ unfug uſw.), ebenſo verdienen ihre Bemühungen, die Aus⸗ wüchſe des Hauſier⸗, Straßenhandels⸗ und Wanderlager⸗ gewerbes zu bekämpfen— zahlreiche Anträge der Fraktion liegen hier vor— ernſte Beachtung. Reichsminiſter Dr. Cur⸗ tius hat den Entwurf einer Aenderung der Reichsgewerbe⸗ ordnung nunmehr vorgelegt. Mauche Forderungen des Mit⸗ telſtandes ſind darin erfüllt, Stets haben wir eine geſetzliche 2. Seite. Nr. 339 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 25. Juli 1929 Sehr ſpät, erſt nach langem Zögern und auf Drängen der eigenen öffentlichen Meinung, hat ſich die franzöſiſche Regie⸗ rung entſchloſſen, dem Beiſpiel der anderen Mächte zu folgen und gleichfalls ſeine Archive zu öffnen, ſodaß auch eine franzöſiſche Darſtellung der Umſtände vorliegen wird, die zum Weltkrieg geführt haben. Den erſten Anſtoß gab dazu die Sopwjet⸗Regierung, die ſchon im Jahre 1917, auf Veranlaſſung Trotzkis, mit der Veröffentlichung von Aktenſtücken und Doku⸗ menten in Bezug auf die Urſachen des Krieges begonnen hatte. Die tropfenweiſe Veröffentlichung ſolcher in ruſſiſchen Archiven gefundenen Schriftſtücke hat ſich über eine Reihe von Jahren hingezogen; es ſei nur an den intereſſanten Brief⸗ wechſel zwiſchen Kaiſer Wilhelm II. und Kaiſer Nikolaus II. erinnert. Das deutſche Beſtreben, der vom Verſailler Vertrag uns aufgezwungenen Lüge von Deutſchlands alleiniger Schuld am Kriege entgegenzutreten, iſt die Urſache, daß im Jahre 1919 mit der Bekanntgabe einer vielbändigen Sammlung von Aktenſtücken aus den deutſchen Archiven begonnen worden iſt; im Jahre 1927 iſt das verdienſtvolle Unternehmen zu Ende geführt worden. Die deutſchen Veröffentlichungen machten zu⸗ ſammen mit den ruſſiſchen Aktenſtücken in der ganzen zivili⸗ ſterten Welt, beſonders in, Amerika, ſo ſtarken Eindruck, daß auch die anderen beteiligten Regierungen, vielfach gegen ihren eigenen Willen, ſich gedrungen fühlten, dem Beiſpiel zu folgen. England ſetzte eine Kommiſſion ein mit der Aufgabe, derartige Veröffentlichungen ins Werk zu ſetzen, im Jahre 1926 und Amerika begann mit der gleichen Arbeit im ver⸗ gangenen Jahre. Am längſten zögerte Frankreich. Aber auch dort ſah man ein, daß es nicht angehe, einfach ſtillzuſchweigen Und ſo beſchloß auch die franzöſiſche Regierung, ihre Archive zu öffnen. In dieſen Tagen wird der erſte Band des fran⸗ zöſiſchen Sammelwerkes in deutſcher Ueberſetzung der Oeffent⸗ lichkeit übergeben werden. ö Deutſchland, England und Amerika haben die Arbeit der Sichtung und Zuſammenſtellung der für die Oef⸗ fentlichkeit beſtimmten Schriftſtücke je einem kleinen Ausſchuß von 7 Geſchichtsforſchern übergeben, in dem Beſtreben, völlige Unparteilichkeit in der Auswahl zu ſichern. Es liegt auf der Hand, daß nicht einfach alles gedruckt und veröffentlicht. werden kann, was ſich in den Archiven vorfindet, ſondern daß Wichtiges von Unwichtigem getrennt werden muß. Die Haupt⸗ ſache iſt, daß dieſe Arbeit ohne jede Rückſicht auf vorgefaßte Meinungen oder beſtimmte Wünſche und Ziele getan wird und dafür ſchienen geübte Hiſtoriker vom Range des ſoeben ver⸗ und behördliche Bevorzugung der Konſumvereine mit Nach⸗ druck bekämpft. Auch der Reichstag von 1928 hat die Deutſche Volkspartei auf dem Poſten gefunden, wenn es galt, Einzelhandel und Ge⸗ werbe zu verteidigen und zu fördern. Wenn der Erfolg mit den Wünſchen nicht immer übereinſtimmte, ſo muß das aus der Geſamtlage heraus begriffen werden. Wer aber als An⸗ gehöriger des Mittelſtandes nach dem Dichterwort„Alles in allem“ nimmt, der wird unſerer politiſchen Arbeit Gerechtig⸗ keit widerfahren laſſen. —— Verfaſſungstag⸗Jeſtprogramm Berlin, 25. Juli.(Von unſerem Berliner Vertreter). Das Berliner Feſtprogramm für den Verfaſſungstag wird von der„Voſſiſchen Zeitung“ nunmehr mit allen Einzelheiten bekanntgegeben. Man erfährt, daß am Samstag das Reichs⸗ banner einen großen Zapfenſtreich vor dem Reichstagsgebäude ausführen laſſen will, bei welcher Gelegenheit der General von Daimling für den Einheitsſtaat ſprechen wird. Am Sonntag ſollen in allen Kirchen große Feſtgottesdienſte ab⸗ gehalten werden. Beim Feſtakt im Reichstag wird der Reichs⸗ ünnenminiſter Seyering die Rede halten. Das Hoch„auf das in der Republik geeinte deutſche Volk“ wird infolge der Erkrankung des Reichskanzlers entweder Dr. Styeeeſße⸗ mann oder falls er wegen der Reparationskonpferenz ab⸗ weſend ſein ſollte, Reichswehrminiſter Groener ausbrin⸗ gen. Nachmittags ſollen ſich die Kinder im Deutſchen Stadion an einem Feſtſpiel ergötzen, deſſen Leitung der Herr Reichs⸗ Frankreich und die Schuld am Kriege ſtorbenen Profeſſors Hans Delbrück am geeignetſten zu ſein. England und Amerika beſchritten ungefähr denſelben Weg. Frankreich jedoch einen anderen. Die franzöſiſche Regierung beauftragte eine ſehr große Kommiſſion, die aus Hiſtorikern, Politikern und Diplomaten, namentlich ſolchen, die unmittelbar vor dem Kriege in hohen Auslandsſtellungen an der Führung der poli⸗ tiſchen Geſchäfte beteiligt waren, mit der Sichtung des Inhalts der Archive und der Zuſammenſtellung der zu veröffentlichten Dokumente. Dieſer ſehr ſtarke Einſchlag von Politikern und Diplomaten, die tätigen Anteil an der politiſchen Entwicklung unmittelbar vor dem Kriege genommen hatten, mußte den Anſchein erwecken, als ob es Frankreich nicht ſo ſehr darauf ankomme, objektiv der Erforſchung der geſchichtlichen Wahr⸗ heit zu dienen, ſondern vielmehr den Anteil Frankreichs an der Herbeiführung des Weltkrieges zu verſchleiern. In die⸗ ſem Zuſammenhang muß daran erinnert werden, daß auf Grund der ruſſiſchen Veröffentlichungen und auf Grund der Memoiren eines franzöſiſchen Diplomaten, der bis kurz vor dem Kriege Botſchafter in Petersburg geweſen, aber unter der Regierung Poincarés als zu friedensfreundlich von dem Po⸗ ſten entfernt worden war, als die eigentlich Schuldigen am Kriege, Poincaré und Iswolſky galten. Umſo näher lag und liegt der Argwohn, daß man in Frankreich verſuchen wird, die franzöſiſche Regierung möglichſt von jeder Schuld frei zu machen. . Wir werden abzuwarten haben, ob dieſer Argwohn ge⸗ rechtfertigt oder zerſtreut werden wird. Die franzöſiſche Regierung hat der Kommiſſion für ihre Arbeit beſtimmte Richtlinien mit auf den Weg gegeben, die geeignet erſcheinen, eine unparteiiſche Auswahl der Dokumente zu ſichern. Aber auch in dieſem Fall kommt es mehr auf den Geiſt an, in dem eine ſolche Arbeit getan wird, als auf die Vorſchriften, nach denen ſich die Mitarbeiter zu richten haben. Wenn man nach den bisherigen Auszügen aus dem Band ſich ein Urteil bilden wollte, ſo wäre das vielleicht verfrüht. Aber eine Tatſache geht bereits klar daraus hervor: Die franzöſiſchen Diploma⸗ ten, darunter der Botſchafter Crozier in Wien, waren eifrig am Werk, die völlige Einkreiſung Deutſchlands herbeizu⸗ führen. Sogar die Abſprengung Oeſterreichs vom Dreibund wäre vielleicht geglückt, wenn nicht Rußland dagegen Einſpruch erhoben hätte. Nach dieſen Andeutungen darf man immerhin intereſſantes Material erwarten. N 8 e kunſtwart Reödslob hat, von dem man bei dieſer Gelegen⸗ heit erfährt, daß er offenbar doch nicht ganz beſchäftigungslos iſt. Abends finden in den drei Opern Veranſtaltungen ſtatt, bei denen Höpker⸗Aſchoff, der frühere Reichsminiſter Dr. David und Berlins Oberbürgermeiſter Dr. Bö ß ſprechen ſollen. In der Staatsoper Unter den Linden wird dabei Furtwängler dirigieren. Geheimnisvolle Aeberfälle auf Wachtpoſten. V Paris, 25. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Verdun wird berichtet: Geſtern nachmittag iſt der dritte Ueberfall auf einen im Innern der Zitadelle aufgeſtellten Wachtpoſten vorgekommen. Am 12. und 13. Mai wurden zwei algeriſche Soldaten durch Gewehrſchüſſe ſchwer verletzt. Geſtern ereignete ſich der gleiche Fall. In der Nacht vernahm der wachhabende Feldwebel zwei Detonationen. Er fand die beiden Wachtpoſten verwundet auf dem Boden lie⸗ gen. Der eine hatte einen Bruſtſchuß, der zweite einen Bein⸗ ſchuß erhalten. Ueber den Angreifer vermochten ſie keine Mit⸗ teilungen zu machen. Im Militärhoſpital wurde feſtgeſtellt, daß ſich das Individuum einer Kriegswaffe bediente. Dem einen Soldaten mußte das Bein abgenommen werden. Sofia, 25. Juli.(United Preß.) Durch heftige Erdſtöße wurde die Gegend von Philipopel und Tſchirpan heimgeſucht, die beſonders in Tſchirpan großen Sachſchaden anrichteten. Nach den bisherigen Berichten ſind Menſchen jedoch nicht zu Schaden gekommen. ſchaden anrichtete. Die iſchechiſche Note an ungarn Die am Mittwoch in Budapeſt überreichte tſchechiſche Note über die Angelegenheit von Hidasnemeti gibt zunächſt einen Ueberblick über die Ereigniſſe, die ſich am 28. Juni in Hidas⸗ nemeti bei der Verhaftung des tſchechofſlowakiſchen Eiſenbahn⸗ beamten Pecha abſpielten, ſchildert den Tatbeſtand nach tſchechoſlowakiſcher Auffaſſung und erklärt, daß die letzte Note der ungariſchen Regierung nicht dazu angetan ſei, die infolge des Zwiſchenfalls entſtandene Erregung in der tſchechoſlowa⸗ kiſchen öffentlichen Meinung zu beſeitigen. Die tſchechoſlowa⸗ kiſche Regierung werde mit den größten Intereſſen den Straf⸗ prozeß gegen Pecha verfolgen und behalte ſich das Recht vor, ihren Staatsbürger auf geeignete Weiſe zu ſchützen, wenn ſich hierzu im Verlaufe des Prozeſſes vom internationalen Standpunkt aus Gelegenheit biete. Die Note betont, daß die tſchechoſlowakiſche Regierung keineswegs die Souveränität des ungariſchen Staates an⸗ taſten wolle. Falls die ungariſche Regierung jedoch ihre Auf⸗ faſſung nicht ändere, werde die tſchechoſlowakiſche Regierung nötigenfalls das Eiſen bahn abkommen kündigen. Schließlich teilt die Not mit, daß die tſchechoſlowakiſche Re⸗ gierung der Direktion der tſchechoſlowakiſchen Eiſenbahn volle Freiheit laſſe im Einvernehmen mit der ungariſchen Staatseiſenbahn den Verkehr über Hidasnemeti wieder auf⸗ zunehmen. Die Lady und der Tänzer Paris, 25. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Nizza wird berichtet: Eine der hohen Londoner Geſellſchaft angehörende Engländerin, Lady Patricia Mae Mahon, iſt das Opfereines„mondänen Tänzers“ geworden, der ſich die Juwelen ſeiner Gönnerin aneignete. Lady Patricia lernte den Tänzer, deſſen Name nicht verraten wird, kennen und ſchenkte ihm ihr Herz. Damit nicht genug, ſorgte ſie auch für die Wiederherſtellung ſeiner zerrütteten Finanzen. Der Tänzer trug aber ſein Geld regelmäßig nach Monte Carlo und befand ſich andauernd in Schwierigkeiten. Lady Patrieia ſtellte die Zahlungen ein. Geſtern nachmittag erſchien der Tänzer bei ihr, um die Geſchichte wieder in Ordnung zu bringen. Er blieb einige Stunden. Kurz nachdem er die Lady verlaſſen hatte, bemerkte ſie, daß ihr alle Juwelen im Geſamt⸗ wert von 1250000 Franken geſtohlen worden waren. Die Verhaftung des Tänzers, deſſen Name durch die Polizei nicht preisgegeben wird, erfolgte kurz nach der poli⸗ zeitlichen Anzeige. Lady Patricia hat Nizza unmittelbar nach dieſem Vorfall verlaſſen. Letzte Meldungen Vom Krankenlager des Reichskanzlers Berlin, 25. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Beſſerung im Befinden des Reichskanzlers ſchreitet, wie uns mitgeteilt wird, langſam, aber ſtetig fort. Nach dem heutigen Bericht der Aerzte darf mit einiger Sicherheit damit wieder völlig hergeſtellt ſein wird. Kampf mit Alkoholſchmugglern. — El Paſo,(Texas), 23. Juli. Geſtern nacht wurde eine Bande von 20 Alkoholſchmugglern am Rio Grande von vier amerikaniſchen Grenzwächtern überraſcht. Dabei kam es zu einem erbitterten Kampf, bei dem die Grenzwache z wei Schmuggler erſchoß, einen verwundete und 5 gefangen nahm. Es wurden 600 Liter Whisky beſchlagnahmt. 72 Bombenexploſionen in Chicago — Chicago, 25 Juli. Fahrer der ſtädtiſchen Müllabfuhr fanden geſtern nacht in einem Hauseingang in der inneren Stadt eine in Zeitungspapier gewickelte Bombe und war⸗ fen ſie in den Wagen. Dabei explodierte die Bombe. Es wurde niemand verletzt, doch wurde das anliegende Gebäude beſchädigt und unter den Paſſanten eine Panik hervorgerufen. Kurz darauf erfolgte am Eingang des Geſchäftshauſes der Equitable Truſt Company in der Michigan⸗Avenue eine weitere Bombenerxploſion, die auch nur geringen Sach⸗ Klavier⸗Sonaten vor Beethoven Prüfungsabend des Konſervatoriums Häckel Ohne Zweifel ein anregender Abend, der weitaus grö⸗ ßeres Intereſſe beim Publikum verdient hätte. Selbſtver⸗ ſtändlich konnte es ſich bei einer Darbietung, die einen päda⸗ gogiſchen Zweck verfolgt, nämlich die Erprobung des Könnens vorgeſchrittener Schüler vor der Oeffentlichkeit, nicht um eine lückenloſe Entwicklung der Sonate handeln, ſondern nur um Stichproben, um das Herausgreifen beſonders markanter Typen. Bleiben wir ein wenig bei der hiſtoriſchen Entwick⸗ lung ſtehen. Die Aufführung einer formell wie harmoniſch intereſſanten Sonate von Phil. Eman, Bach, dem zweit⸗ älteſten Sohn Joh. Seb. Bachs, ließ uns nachfühlen, was der jüngere Bach dem Muſikleben des 18. Jahrhunderts bedeutete. Seine dem naiven Muſikgenießen zugänglicheren Werke drängten die Schöpfungen des Vaters faſt vollkommen in den Hintergrund und wenn das 18. Jahrhundert vom großen Bach sprach, ſo meinte es Phil. Emanuel und nicht den Thomas⸗ kantoor. Dagegen fiel die wenig bekannte, harmoniſch einfacher gehaltene ſpielſelige Sonate von Haydn etwas ab. Die F. Dur⸗Sonate von Mozart iſt ungewöhnlich breit ausgeführt und weiſt im Rondo ſogar eine längere Coda auf, einen Schlußteil, deſſen Bedeutung erſt Beethoven erkannte. Eine eigentümliche Stellung in ſeiner Wertſchätzung durch berühmte Zeitgenoſſen nimmt Clementi ein, den Mozart als bloßen Mechanikus betrachtete, während Beethoven, dem Clementis große Linienführung imponierte, ihm hierin und in techniſchen Einzelheiten weſentliche Anregungen verdankt. Ebenſo brachte Beethoven den Kompoſitionen Hummels hohe Achtung ent⸗ gegen und mit welchem Rechte, hätte beſonders evident eine Aufführung der großen As-moll⸗ oder der-Dur⸗Sonate Hummels erwieſen, in deren Eckſätzen Hummel einen Ge⸗ dankenflug entwickelt, der ihn an Beethoven recht nahe führt. Allerdings erſticken die ſchönen Anläufe der getragenen Sätze in der von Anton Rubinſtein mit vollem Rechte gerügten „Paſſagenwut“ Hummels. Um die Ausführung des inſtruktiven Programms be⸗ mühten ſich Schüler der Oberklaſſen, die der pä dagogiſchen Arbeit Direktor Häckels und Frl. Milly Häckels alle Ehre er⸗ *. 99 Reſtaurant. weiſen. Die techniſche Durchbildung war durchwegs ſolide ebenſo der Vortrag und die Phraſierung. Durch gelockerte Hand⸗ und Armführung ſowie durch ſpuveräne Darbietung aus dem Gedächtnis erfreute beſonders Johanna Renz. Hel⸗ mut Schonder, der die Sonate von Phil. Emanuel Bach und von Mozart vortrug, läuft durch ſeine Fingergeläufigkeit allzuleicht Gefahr, das Tempo zu beſchleunigen und muß ſich ferner beſtreben kantable Stellen bei Mozart leichter vor⸗ zutragen. Es ſind dies zwei Punkte in der ſonſt ſicher erfreu⸗ lichen pianiſtiſchen Entwicklung des vielverſprechenden Schü⸗ lers, die einige Achtung erfordern. Einen günſtigen Eindruck erweckte Frl. Schenk mit der ſtiliſtiſch glücklich erfühlten Wie⸗ dergabe der Sonate von Haydn. Die techniſch vorzüglich be⸗ ſchlagene Pianiſtin wird bei zunehmender geiſtiger Vertiefung ſchöne Erfolge zu verzeichnen haben. Maria Lulei ſtellte mit der Darbietung der anſpruchsvollen Sonate von Hummel eine recht achtbare Leiſtung hin und wurde Hummels Stil, der, wie erwähnt, Beethovens Spuren recht nahe kommt, in jeder Hinſicht gerecht. Der Abend hätte, wie ſchon eingangs betont, ſchon des⸗ wegen einen bedeutend ſtärkeren Beſuch verdient, weil er, ab⸗ geſehen von der intereſſanten Programmgeſtaltung, Gelegen⸗ heit bot, muſtkaliſche Begabungen, die offenſichtlich ſorgfältig ausgebildet werden, an einem Schnittpunkt der Entwicklung kennen zu lernen, der erfreuliche Ausblicke für die weitere Zukunft verheißt. 5 Der alte Frack Von Tino Pattiera Es war in Wien, wo ich damals ſtudierte. Ich hatte viel zu kämpfen, wie jeder Künſtler am Anfange ſeiner Karriere. In ſolchen Zeiten lernt man die Menſchen von ihren ſchlechten Seiten kennen. Auch mich verfolgte das Pech; es ging alles ſchief, ich ſah überall nur Feinde und Intriguen. Ich ſtand meiner Zukunft peſſimiſtiſch gegenüber. Ich war erbittert. Da rettete mich ein Frack. Ein Frack, den ich einem Kell⸗ ner in meinem Stammlokal geſchenkt hatte. Es war ein nicht allzu gut geſchnittenes Kleidungsſtück, ſchon etwas abgetragen, aber noch gut genug, um einem armen Menſchen eine große Freude zu bereiten. Es war geradezu rührend, wie ſehr ſich der alte Mann über das armſelige Geſchenk freute. Dankbar⸗ keit lag in jeder ſeiner Geſten, während er mich bediente; es war ſchon kein Bedienen mehr, es, war Fürſorge wie für einen Sohn. Eines Tages ſaß ich mit einer bekannten Dame in dieſem Ich war ſehr aufgeregt, hatte an allen Enden Pech gehabt und zeigte ihr wieder ein Telegramm, das ich— diesmal aus Dresden— bekommen hatte, ich ſolle dort Probe ſingen. Aber ich dachte gar nicht daran, immer neue zweckloſe Fahrten zu machen. „Es hat keinen Zweck“, ſagte ich,„wenn mir bis fetzt nichts gelungen iſt, warum foll ich gerade hier Glück haben?“ Da trät mein Kellner plötzlich an den Tiſch heran. Er hatte— mit meinem Frack angetan— während der ganzen Zeit in der Nähe geſtanden, hätte meine Erregung bemerkt, meine Worte gehört— und ſcheinbar fühlte er die Zeit ge⸗ kommen, ſich für das Geſchenk auf eine andere Weiſe zu be⸗ danken. Nicht wie der Kellner bei dem Gaſt, ſondern wie der Menſch bei dem geliebten Menſchen. „Verzeihen Sie, Herr Pattiera, daß ich mich in Ihre An⸗ gelegenheiten hereinmiſche, aber ich als alter Mann habe viel⸗ leicht mehr Erfahrung als Ste: Man darf ſich im Leben keine Gelegenheit entgehen laſſen. Ich bitte Sie, zu fahren. In 0 0 Fall zu fahren. Ich fühle, daß das Ihr Glück ſein wird!“ Es iſt merkwürdig. oft überzeugen einen die Worte eines fremden Menſchen eher als die des nächſten Freundes. Ich weiß ſelbſt nicht, warum— aber die einfachen Sätze dieſes Kellners haben mich bewogen, zu reiſen. Daraus wurde ein erfolgreiches Menſchen leben. Ich fuhr — und wurde engagiert — Und wenn ich nun meinen Frack nicht verſchenkt hätte g gerechnet werden, daß der Kanzler in nicht allzu langer Zeit , K 8 den 28. Jult 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 1 8 g. Seike. Nr. 39 der erſte Ernten Sankt Kilian ſtellt Schnitter an! So lautet ein altes Bauernſprichwort aus der Zeit, als aus dem Odenwald und Schwabenland Männer und Frauen mit Senſen und Sicheln in die Pfalz reiſten, um hier die Ernte helfen zu bergen. In manchen Jahren rollten am 8. Juli, am Tag des hl. Kilian, ſchon die erſten Erntewagen in die Scheune des Pfälzer Bauern, wo die Ernte ſchon frühe beginnt. An„Jakobi“(25. Juli) wird überall das erſte Korn (Roggen) geſchnitten. Eine frohe Zeit für den Landmann,„wenn im fälben Korn⸗ feld das Wachstum rauſcht an geradem Halm und den Nacken die Aehre ſeitwärts beugt“. „Gib uns unſer täglich Brot!“ Das iſt die Bitte vieler Menſchen. Eine lange Zeit von der Saat bis zur Ernte, für den Landmann eine Zeit des Hoffens und Fürchtens. Wie vielen Gefahren, wie vielem Unheil iſt das goldene Aehren⸗ feld in den bangen Wochen und Monaten ausgeſetzt. Kein Wunder, wenn unſere Vorfahren durch allerlei Opfer die ver⸗ meinten böſen Dämonen zu verſöhnen ſuchten. Wegen ſchlech⸗ ter Ausſaat ſtraft die Kornmutter den Bauersmann; ſie be⸗ lohnt den Fleißigen mit reicher Ernte. Gefürchtet iſt auch der Bilwisſchnitter oder der Bilbisreiter, der mit ſeiner ſcharfen Sichel am Fuß lange, ſchmale Gaſſen durch das Ge⸗ treide mäht. Nach der Sage des Volkes iſt ein ſchwarzer Ziegenbock das Reittier des mageren Mannes. Was er wäh⸗ rend des Johannisläutens umreitet, iſt ihm an Getreide ver⸗ fallen. In Webers„Dreizehnlinden“ leſen wir: Reiten darf der rauhe Unhold Nur, ſo lang der Mesner läutet, Und ſein eigen ſind die Halme, Die beim Läuten er umreitet. Er verrät es Aber der ſchlaue Meiſter Iſenhart weiß Rat. ſeinem Herrn: Doch er konnt uns wenig ſchaden, Denn ich ſelber griff zum Strange. Das Johannisabendläuten Währte heute nicht ſo lange. 15 Städͤtiſche Nachrichten Das neue Geläute der St. Peterskirche Die vier Glocken wurden von der Glockengteßeret Ba⸗ chert in Karlsruhe gegoſſen. Sie ſind aus dem beſten Metall (Glockenbronze) hergeſtellt und haben ein Geſamtgewicht von 82 Zentnern. Die größte Glocke mit 33 Zentner iſt dem St. Petrus geweiht. Es folgen die St. Mariaglocke mit 24 Ztr., die St. Caniſius⸗Glocke mit 16 Ztr. und die St. Joſephsglocke, als die kleinſte, mit 9 Ztr. Zwei weitere * Glocken folgen ſpäter nach, ſo daß das Geſamtgeläute der St. Peterskirche aus ſechs Glocken beſtehen wird. Die Weihe der Glocken findet am Sonntag nachmittag 3 Uhr durch Prälat Bauer ſtatt. Feſtprediger iſt Profeſſor Wald⸗ vogel von hier. a K. G. . * Eingreifen des Notrufkommandos bei einem kommuni⸗ ſtiſchen Umzug. Bei einem Umzug, den die kommuniſtiſche Partei geſtern veranſtaltete, kam es auf der Straße zwiſchen Rund S und J 2 und 3 zu Störungen, ſodaß das Notrufkom⸗ mamdo ausrücken mußte. Zwei Demonſtranten wur⸗ den zur Feſtſtellung ihrer Perſönlichkeit vorläufig feſt⸗ genommen. Da ſich auf der Straße zwiſchen J 2 und J 3 eine mehrhundertköpfige Menſchenmenge angeſammelt hatte, mußte die Straße von der Polizei geſäubert werden. * Zuſammenſtoß. In der vergangenen Nacht ſtießen auf der Straßenkreuzung R 3/8 4 zwei Perſonenkraft⸗ wagen zuſammen, wobei das eine Fahrzeug umſchlug und 4 auf den Gehweg vor dem Hauſe 8 4, 1 zu liegen kam. Der Len⸗ 1 ker des Fahrzeuges, ein 48 Jahre alter Kaufmann aus 3 Frankenhausen, erlitt einen linken Unterarmbruch. Der Verunglückte wurde nach dem Allgemeinen Krankenhaus verbracht. 2 Jabrzeuge würzen Tark beschädigt. gagen rollt in die Se deune Der fromme Sinn des Landvolks hat in manchen Gegen⸗ den noch reiche Bräuche aus der Erntezeit bewahrt. Die Ehrfurcht vor dem täglichen Brot, um das wir alle bitten, läßt die Schnitter und Schnitterinnen vor dem Beginn der Ernte in der Dorfkirche zum Gebet verſammeln. Das weiße, ſaubere Hemd gehört zum erſten Schnitt auf dem Acker, und wo noch das alte patriarchaliſche Verhältnis zwiſchen Herr⸗ ſchaft und Dienſtboten herrſcht, tut der„Herr“ den erſten Schlag mit der Seuſe unter den Begleitworten:„Walt's Gott!“ e Den taktmäßigen Gleichklang beim Wetzen der Senſen deuteten früher die Schnitter mit den Worten: 's gibt wieder Brot,'s gibt wieder Brot Vom lieben Gott, vom guten Gott; 's gibt Brot,'s gibt Brot! Beim Bauernvolk iſt die Achtung vor dem Brote eine viel höhere als bei dem Städter; dem Kinde des Bauern iſt ſie anerzogen. Es kennt auch die harte Arbeit von der Beſtellung des Ackers zur Aufnahme der Saat bis zum ferti⸗ gen Laib Brot. Wie viel Schweißtropfen rinnen da von der Stirne des Vaters, bis aus den Körnern das weiße Mehl gemahlen werden kann. Dem Volke ſind darum beherzigens⸗ werte Sprüche über das Brot eigen: Das Beſte, was der Menſch genießt, Iſt wohl das liebe Brot, Und wo man einmal das vermißt, Herrſcht allergrößte Not. ** Nötig iſt Brot und Himmel. * Alles iſt Mutter, aber Brot iſt Nahrung. * Sauer erworbenes Brot wird am meiſten gegeſſen. * Brot iſt der Stab des Lebens. ** Baden zugelaffe en 5 Achte das Brot, es kommt von Gott. 3 Aufdringliche Photographen Am Neckar. Man freut ſich der Ruhe. Freut ſich über den ſchönen Sonntag. Wundert ſich, ganz nahe dex Stadt ein nicht allzu überlaufenes Plätzchen gefunden zu häßen. Doch nicht ganz ungeſtört iſt man. Photographen, einer aufdringlicher als der andere, könnten einem die gute Laune verderben, wenn man ſich nicht vorgenommen hätte, ſich einen Tag lang nicht zu ärgern. Kaum hat der eine ſeine Aufwartung ge⸗ macht, ſo naht 0 ſchon der andere. Jeder will einen unver⸗ bindlich knipſen. Man braucht ja das Bild nicht zu nehmen, wenn es nicht gekenlt Alle möglichen Stellungen werden vor⸗ geſchlagen. Daß man nicht geknipſt ſein will, das kann keiner begreifen. Kommt wieder einer mit ſeinem Kaſten daher. Man winkt ab. Er ſtellt einfach den Apparat hin und beginnt einzuſtellen. Es wird ihm unterſagt. Er ſtört ſich nicht daran. Energiſch verbittet man ſich die Aufdringlichkeit.„Sie gehe wohl aach ſchtemple? For e Bild werre ſe awwer doch noch Geld hawwe!“ Das iſt der Gipfel der Frechheit. Um zu ver⸗ meiden, daß man ihm die gebührende Antwort gibt, dreht man ſich um und hüllt ſich in Schweigen. Trotz aller Aufdringlich⸗ keit legt aber ſcheinbar der Photograph keinen Wert auf eine rückſeitige Aufnahme. Er packt ſeinen Kaſten und zieht ſchimpfend ab, ſein Glück bei der nächſten Gruppe verſuchend. Es iſt nur bedauerlich, daß man derartigen Beläſtigungen machtlos ausgeſetzt iſt. 5 5 * Bruch eines Drahtes der Hochſpannungsleitung. Geſtern vormittag zerriß auf der Hauptſtraße in Feudenheim aus noch unbekannter Urſache der zwiſchen dem Leitungsmaſt und dem Hauſe No. 66 angebrachte Draht der Hochſpannungsleitung und fiel in den Hof des Anweſens. Verletzt wurde niemand. * Konſulariſche Vertretung Chiles. Der zum Chfleniſchen Wahl⸗Vizekonſul in Stuttgart ernannte Herr Paul Schleh⸗ ner iſt zur Ausübung konſulariſcher Amtshandlungen in f Reiſezeit dringend empfohlen, da bei der großen Nachfrage werden muß. e Acht Gebote für den Zahlungsverkehr Die„Wochenſchrift für Papier“ 05 in der Lage, die Zu⸗ ſchrift einer Leipziger Firma an die Leipziger Induſtrie⸗ Und Handelskammer wiederzugeben, in der eine Reihe von Ge⸗ boten für den Zahlungsverkehr zur Befolgung empfohlen wird, die dazu dienen ſoll, einer weiteren Verwahrloſung im Zahlungsverkehr, wie ſie in Geſchäf tskreiſen mehr und mehr einzureißen droht, Einhalt zu gebieten. Dieſe acht Gebote, von denen man im Intereſſe einer glatten Abwicklung des geſchäft⸗ 0 lichen Zahlungs ne beg wünſchen möchte, daß ſie Beachtung finden, lauten wie folgt: 5 1. Ziehe kein Skonto ab, wenn es nicht vereinbart, oder ziehe nur ſoviel ab, wie vereinbart wurde.. 2. Halte dich bei der Bezahlung von Verpackung, Fracht uſw. genau an den Lieferungsvertrag. 3. Suche keine Differenzen, wenn du nicht bezahlen kannſt. 4. Erfinde keine neuen Zahlungsmethoden. 5 überſchteßenden Pfennigbeträge und 5. Streiche keine runde dieſe richtig ab. 6. Vergüte den Diskont, haſt. 8 7. Drohe nicht gleich mit dem Abbrechen der Beziehungen, wenn deine ungerechtfertigten Abzüge keinen Widerhall finden. 8. Bedenke, daß du nach deiner Art und Zahlungsweise eingeſchätzt wirſt und dein Konto zu den beſten Auskünfte quellen zählt. wenn du einen Wechſel gegeben 8 2 . Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterſle. Die Haupk⸗ und Schlußziehung, in der Aber 52 Millionen Mk. zur Ausſpielung gelangen, beginnt am 8. Auguſt. Außer den heiden Prämien von je 500 000 Mk. kbm mei zur Verloſung die großen Haupttreffer von 2 K 500 000 Mk., 2& 300 000 Mark, 2& 200 000 Mk., 2& 100 000 Mk., ſowie viele ander hohe Gewinne. Im günſtigſten Falle können auf ein ganzes Los 1 Million, auf ein Doppellos 2 Millionen Mk. gewonne⸗ werden. Die Erneuerung der Loſe zu dieſer Hauptklaſſe hat planmäßig ſpäteſtens bis zum 1. Auguſt bei Verluſt des An⸗ rechts in der zuſtändigen Lotterte⸗Einnahme zu geſchehen. Die Beachtung dieſer Friſt wird namentlich in der jetztigen über die nicht rechtzeitig erneuerten Loſe anderweitig e Film⸗Runoſchau „Verdun“ im Alhambratheater Der bekannte Weltkriegsfilm der Ufa hat uns bereits geze daß das Erlebnis des Krieges nicht durch den Film ausgedrückt wer den kann. f das Seeliſche verblaßt dennoch, weil das Bildhafte es erſchlägt. kommt bet allen Kriegsfilmen nichts anderes heraus, als eine Ane anderreihung von Tatſachen, Epiſoden, Zwiſchenfällen und Einzel⸗ heiten. Der Blick für das Ganze kann nur in ein beſtimmtes Bild gepreßt werden, wenn der Trickfilm ſeine aufklärende Rolle über⸗ nimmt. Auch dem„Verdun“ ⸗Film ergeht es nicht anders. Der franzöſiſche Regiſſeur Leon Potrier iſt freilich ſichtlich beſtrebt, ander Wege zu gehen. Aber auch ihm iſt es nicht gelungen. Speziftſe franzöſiſche Eigentümlichkeiten, wie der Kult der Mutter, der Glaube an eine beſondere franzöſiſche Ritterlichkeit und anderes, was uns aus der Kenntnis der franzöſiſchen Pſyche bekannt iſt, geiſtern dieſen Film hinein, zuweilen ſogar über die erlaubte Grenz Kitſchigen hinaus. Am packendſten iſt der Film, wenn er 10 von jeder Banalität und bildneriſchen Phraſevlogie hält. Auch huldig er der neuen Sachlichkeit, was den Franzoſen diesmal umſo 1 5 fiel, als die Aufnahmen zehn Jahre nach dem Krieg mit Hilfe u deutſchen und franzöſiſchen Kriegsteilnehmern geoͤreht worde Abgeſehen von einigen kleinen Gedankenloſtgkeiten— ſo trägt iu. Beiſpiel der deutſche General anſtelle des Pour le Mérite das Krei der Ehrenlegion(!)— wird dieſer Film ſtets ſeine Wirkung in Sinne ausüben, daß das Siunloſe des Krieges, in dem der Einze trotz größten perſönlichen Mutes ein Nichts iſt vor den Zermalmun maſchinen, eine ſchmerzliche überzeugende, bildliche Erläuterun fährt. Unrichtig iſt der Untertitel von dem„Heldentum zweie⸗ Völker“ Hier handelt es ſich um das Heldentum eines Volkes, des deutſchen, das ſich gerade vor Verdun auf das Herrlichſte bewähr hat. Wir wären die Letzten, die den tapferen Widerſtand der Fran zoſen, deren Diviſionen bis zu 70 v. H. Verluſte erlitten, nicht ebe hoch einſchätzten, aber das iſt ja gerade das Charakteriſtiſche, was au dieſer Film in einer beſonders ſinnfälltigen Weiſe zeigt; die Fra zoſen hätten das Spiel verloren, wenn nicht die Offenſive an de Somme, in der Hauptſache durch die Engländer ausgeführt, die Deu ſchen gezwungen hätte, ihre beſten Truppen von Verdun 31 ziehen. Wenn man dieſe pfychologiſch geſchichtlichen und film Vorausſetzungen beobachtet, wird man den richtigen Eindruck von dieſem Verdunfilm bekommen. Eine weitere Unterſtützun hält das Bild durch die gut ausgewählte Muſik unter der Le von Otto Apfel und unter Mitwirkung der neuen Orgel.— Im programm findet ſich eine grandioſe Darſtellung moderner Alp ee. Das unſterbliche Nilpferd Afrikaniſche Jagdſtücke von Max Geißler * Geſtern iſt mein Freund Maurizio in Neapel angekom⸗ 1 men, von der Wildfährte im Somaliland. Er hat ein junges i Nilpferd mitgebracht, ſo groß wie ein Zweizentnerſchwein, das läuft in ſeinem Garten am Poſilipp herum und iſt von der Hingebungskraft eines Pudels. Kriegt am Tage acht Liter Milch. Maurizio ſäugt es ſelber— aus der Flaſche. „Es heißt Balaad— zum Gedächtnis des Jagdſtücks vom unſterblichen Nilpferd, das ich dir gleich erzählen werde,“ be⸗ richtet Maurizio.„Na, na!“ ſage ich; denn Jägerlatain wird auch in afrikaniſchen Mundarten geſprochen. Geboren iſt das Nilpferd Balaad am Juva. Der fließt in Somaliland, verdampft auf dem Aequator in den Indiſchen Ozean und gewährt zahlreichen Nilpferden Freibad. Wenn 95 dieſe Viecher in anderen Sprachen ſo hießen, müßte man ſie 3 Aunttaufen; denn ſchon um die Mitte des vorigen Jahrhunderts ward ein Geſchrei gemacht, weil ſich ein Hipopotamuspaar . vom Süden her in die Nähe von Khartum verirrt hatte. Als die erſten Dampfer zwiſchen Kairo und Khartum ſtrichen, wa ren Nilpferde die beſtaunte Staffage der Stromlandſchaft. Landſchaft wenig, Staffage viel. Das iſt lange her; dieſe Dick⸗ häuter finden das Bad im Nil unerfreulich, und der alte Strom— ſoweit er Europäern zugängig iſt— hat nicht mehr die leiſeſte Erinnerung an ſie. In Juva dagegen puffen ſie noch reichlich Luft aus. Treten am Ufer Tunnel ins Bam⸗ busdickicht, das eingeſtrickt iſt in Lianen und berblubt von Tropenblumen und Sternen. Sorgen für die Legenden der Eingeborenen. Aber die Expreßkarabiner ſchießen auch dieſe Legenden tot. „Du wollteſt mir die Geſchichte vom ae slichen Nil⸗ pferd erzählen, Maurizio!“ berlegene Handbewegung.„Verſtehſt Du nicht, 8 8 ne Naturgeſchichte 5 gung im Stehen nur die Naſe 1 zu 18 Damit man nichts weiter ſieht! Beſchießt man eins, verdunkelt es ſich. Iſt es tödlich getroffen, taucht der Kadaver erſt nach Stunden auf— wenn ſich das Gewicht durch Zerſetzung der Einge⸗ weide erheblich vermindert hat. „Der Jäger, der zum Schuß kam, hält es immer für tot,“ ſpottet mein Freund Maurizio,„während es häufig lebendiger iſt als zuvor und auf dem Grunde des Stroms oder Sees darüber nachdenkt, daß es um eine Erfahrung zur Verlängerung des Lebens bereichert worden ſei.“ Ein⸗ fälle ſolcher Art ſind bet Maurizio nicht ſelten. Er. ſie mit geſcheitem Lächeln. „In der Geſchichte vom unſterblichen Nilpferd war das anders,“ berichtet er nun und knüpft an das Nachdenken auf dem Seegrund an.„Da hatte ein Eingeborener am Ufer führte zu jener Zeit und in jener Steppe wenig Waſſer. Aber es gab darin Becken von beträchtlicher Tiefe, in denen ſich ein ordentliches Nilpferd unſichtbar machen konnte. Am Strom trafen wir ein Boot mit Askari— die waren auf der gleichen Jagdfahrt. Dann: das Ziell Schwere Fährten im Rohrwald. Tropenſonne, mittagsſtill über dem geſchmolzenen Gold der natürlichen Staue im Fluß. Man nahm Stellung— hüben und drüben. Nicht lange der Kopf eines Nilpferds ſchob ſich über den Spiegel empor. Ein paar Schüſſe krachen. Der Kopf verſchwand.. aber nur für einen Augenblick; dann war er wieder da, bewegte nervös die kleinen Ohren, puffte Luft aus. Krach, krach! ſpuckten die Karabiner. Weg war das Tier, weg. aber nur für den Augenblick Maurizio berichtete jäh. Maurizio viſierte mit dem Bam⸗ busſtock, den er in der Jagoͤhitze ergriffen hatte. Ahmte den Knall der Gewehre nach, daß er mir in die Ohren gellte. Und Maurizio berichtete immer mit den gleichen Worten das gleiche Spiel:„Der Kopf des Nilpferdes tauchte herauf, wackelte mit den Ohren Schüſſe krachten— nicht mehr ö Salven, Salven! b„ 50 f vor mir auf den 5— mit der Geſte des Siegers. warme Fährten gefunden. Alſo: Auf zur Jagd! Der Fluß Weſtminſter Maurigio chan 8 11 kecken Nager Ait r weiß 0 höre Jägerlatein. War aber keins! Denn am Tage nach jener Jagdf bot das Strombecken einen Anblick— ſchauderhaft ſchwammen die geblähten Leiber von einem Haufen to pferde darin, in den wunderlichſten Stellungen! Die Scheibe, die ſie geſtern blindwütig beſchoſſen hatten, wa ein einziges, ein unſterbliches Nilpferd geweſen, ſonde waren ihrer ſechszehn, welche die Jäger nach und na Sterben geſchickt hatten, eine Fleiſchkammer mit 20 000 Wildbret. Die Augen von Maurizio wurden kecker; denn nun er das Lichtbild dieſer ſchwimmenden Rieſenſtrecke 1 0 Zwei Gemälde für 4 Millionen Mark. Der Leitung der Londoner Nationalgalerie ſind, wie der„C meldet, zwei Erwerbungen von großer Bedeutu ing gel Aus dem Beſitz des Earl of Pembroke iſt das bekannte ton⸗-Diptychon und aus der Sammlung des Earl o Hhumberland iſt die Familie Cornaro von Ti 5 großzügiger Privatſtiftungen erworben Der Ankaufspreis ſoll insgeſamt mehr als vier Millton betragen haben. Das Wilton⸗Diptychon iſt eines der wenige erhaltenen Tafelgemälde, die während des 14. Jahrhund in England entſtanden ſind. Das Gemälde, Richard II. vor Maria mit dem Kinde kniend darſtellt Werk eines ausländiſchen, wahrſcheinlich franzöſiſche lers. Mit dem Bildnis König Richard II. i Kathedrale It ip koſtbarſten Dokumenten früher mitte 0 England. Das Gemälde von Tizian, in den 40e des 16. Jahrhunderts entſtanden, verſammelt die männlichen Mitglieder der Familie Cornaro um einen ſteinernen Altarbau, auf dem das Abendmal geſpendet wird. Das große „ war n in 5 e van Dycks. Es iſt 5 . 4. Seite. Nr. 339 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 28. Juli 1929 Die erſten Aufnahmen von der . Das Fabrikgelände während den Exploſionen— Rechts: Die Reſte der Eiſen⸗ und Stahlflaſchen, die viele hundert Meter weit geſchleudert wurden ... ͤ... ͤ Explosion in VBorſigwalde Auffallend ruhiger Markt Der Markt hatte unter der zweifelhaften Witterung des heubigen Vormittags zu leiden. Konſumenten waren nur wenig anweſend, dagegen hatten die Erzeuger ſehr viel Ware geſchickt. Es gibt viele Hausfrauen, die jetzt den neuen Markt in Ludwigshafen in der Annahme beſuchen, dort alles billiger zu erhalten; andererſeits kommen die Ueberrheiner herüber, weil hier die Preiſe billiger ſeien. Feſt ſteht aber, daß ſowohl hüben wie drüben, wie überhaupt allerorts, Angebot und Nachfrage die Preiſe regeln. Johannisbeeren waren heute wieder reichlich vorhanden. Da die Hausfrauen ihren Einmachbedarf aber ſchon gedeckt haben und um 11 Uhr vor⸗ mittags noch Dutzende voller Johannisbeerkörbe zum Ver⸗ kaufe ſtanden, ſo ging auch der Preis zum Schaden der Händ⸗ ler zurück. Weiß⸗ und Rotkraut waren erſtmals in größeren Mengen angeboten. Die Preiſe für Wirſing und Kartoffeln gingen zwar eine Kleinigkeit zurück, behaup⸗ teten ſich aber ſonſt ſehr gut bei reger Nachfrage. Lebende Flußfiſche ſah man nur wenig. Die Fiſchbottiche waren faſt leer. Karpfen und Breſem können den Uebergang vom warmen Rheinwaſſer zum kalten Leitungswaſſer nur ſchlecht vertragen. Die Fiſche lagen entweder auf der Seite oder auf dem Rücken. In Seefiſchen war das Geſchäft ruhig. Der Verkauf von Obſt ging flott vonſtatten. Kommen erſt die Frühäpfel auf den Markt, ſo dürfte ſich ſehr raſch ein beſſerer Marktverkehr entwickeln. Die Obſtbäume weiſen einen guten Behang auf. Kommt kein Unwetter, ſo iſt mit einer guten Ernte zu rechnen. Ein Wort noch über die in⸗ und ausländiſchen Toma⸗ ten. Wenn auch die inländiſche Tomate bereits ſeit Jahr⸗ zehnten als Gemüſefrucht in jeder Hauswirtſchaft bekannt iſt, ſo wird ſie doch immer noch nicht in dem Maße als bekömm⸗ liches Nahrungsmittel verbraucht, wie ſie dies mit Rückſicht auf ihre vielfache ſpeiſewirtſchaftliche Verwendbar⸗ keit im Intereſſe einer geſunden Volksernährung verdient. Heute wird die Tomate in der ganzen Kulturwelt und nicht zuletzt bei uns ſelbſt in vielen Sorten angebaut und liefert in ihren Früchten ein wohlſchmeckendes und zuträgliches Ge⸗ müſe. Dex deutſche Anbau hat in den letzten Jahren derart zugenommen, daß der Käufer möglichſt verſuchen ſollte, To⸗ maten deutſcher Herkunft zu erhalten. Warum? Weil die einheimiſchen Tomaten den holländiſchen und italie⸗ niſchen gegenüber einen großen Vorzug haben: Sie ſind in der Sonne am Strauch gereift, während die vom Ausland eingeführte Ware zumeiſt halbgrün gepflückt und verpackt werden muß, weil ſie ſonſt bei der Länge des Transportes leiden würde. Dieſer Vorteil der einheimiſchen Tomate macht ſich in einem ausgeſprocheneren Aroma und einem infolge des unter Einwirkung des Sonnenlichtes er⸗ folgten Reifeprozeſſes höheren Gehalt an lebenswichtigen Stoffen bemerkbar. Der Genuß von Tomaten, ob roh oder gekocht, übt insbeſondere auf die Verdauungsorgane und da⸗ mit auf das körperliche Allgemeinbefinden eine günſtige Wir⸗ kung aus. Ihr Kalorien⸗ und Giweißgehalt iſt zwar nicht ſehr groß, da aber Ergänzungs⸗ und Mineralſtoffe eine nicht minder wichtige Rolle als die organiſchen Nährſtoffe in un⸗ ſerer Ernährung ſpielen, ſollte der Tomate mit ihrem Vita⸗ minreichtum und hohen Gehalt an Mineralſtoffen ein bevor⸗ vorzugter Platz in unſerer Ernährung eingeräumt werden. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Ver⸗ braucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Neue inl. Kartoffeln —8; Wirſing 18—25; Weißkraut 20; Rotkraut 35; Blumenkohl, Stück 10—60; Karotten, Bſchl.—8; Gelbe Rüben 12—15, Rote Rüben 15; Spinat 30—35; Mangold 15—18; Zwiebeln 12—15; Grüne Bohnen 12 bis 30; Grüne Erbſen 15— 20; Kopfſalat, Stück 10—15; Endivienſalat, Stück—15; Oberkohlraben, Stück—6; Rhabarber 10; Tomaten 30 bis 50; Radieschen, Bſchl.—10; Rettich, Stück—15; Meerrettich, Stück 10—50; Schl.⸗Gukren(groß) Stück 25—50; Einmachgurken, Stck. —4; Suppengrünes, Bſchl.—10; Peterſilie, Bſchl.—10; Schnitt⸗ lauch, Biſchl.—6; Lauch, Stück 10—12; Aepfel 20—80; Birnen 2085; Kirſchen 40—45; Pfirſiche 65—80; Heidelbeeren 60—65; Himbeeren 50 bis 60; Johannisbeeren 25— 0; Stachelbeeren 25— 35; Aprikoſen 50 bis 65; Zitronen, Stück—10; Orangen 32—40; Bananen, Stück 10 bis 18; Süßrahmbutter 210—220; Landbutter 170—180; Weißer Käſe 50; Eier, Stück 11—16; Aale 160—180; Hechte 160; Barben 80 bis 100; Karpfen 140; Breſem 80—100; Backfiſche 50—60; Kabeljau 50 bis 60; Schellfiſche 60—70; Golobarſch 50; Hahn, geſchlachtet, Stück 200500; Huhn, geſchlachtet, Stück 250—600; Enten, geſchlachtet, Stück 500—600; Tauben, geſchlachtet, Stück 80—120; Gänſe, geſchlachtet, Stück 11001800; Rindfleiſch 120— 130; Kuhfleiſch 90—100; Kabbfleiſch 140; Schweinefleiſch 140; Gefrierfleiſch 70—72; Reh⸗Ragout 100; Reh⸗Bug 150; Reh⸗Rücken und Reh⸗Keule 250; Pflaumen 50—60. 7!!!.. ²⁰Ü /w VVVVVVTVVTTVccScGGGGGcccGGccccc—TTTTTVTTTTVT—TTVTTTTTW——————jꝓ Veranſtaltungen Spielfeſt des Inſtituts Sigmund Die Schüler des Inſtituts Sigmund traten am Mittwoch zu ihrem diesjährigen Sportfeſt auf dem Platz des Turnverein von 1846 zuſammen. Infolge der tropiſchen Hitze hatte man den Beginn be⸗ reits in die achte Frühſtunde gelegt; aus gleichem Grunde war das Programm in einen kleineren Rahmen gefaßt worden. Manche ar⸗ beitsreiche Stunde hatte den beiden Leitern des Feſtes, Frau Lieſel Storz für die Mädchen und Turnlehrer Müller als Geſamt⸗ leiter, die Vorbereitung gekoſtet. Einleitend begannen die Einzel⸗ wettkämpfe, bei denen ſehr ſchöne Reſultate erzielt wurden. In der Oberſtufe konnte ſich Ufer mit 109 Punkten den erſten Preis erobern. Im 100 Meter⸗Lauf der verſchiedenſten Altersklaſſen wurden durch⸗ ſchnittlich gute Zeiten gelaufen. Die Staffeln erweckten die größte Spannung. In der 10 mal 100 Meter⸗Staffel der Tertien war OIII knapp vor U III ſiegreich. Hochintereſſant liefen die Springer aus Sekunda und Prima. Hier waren Glanzleiſtungen zu ſehen. Den Sieg trugen die Vertreter der Oberſekunda verdient davon. Sehr drollig waren die Buben aus der Unterſtufe mit ihrer humoriſtiſch wirkenden 10 mal 75 Meter Hindernisſtaffel. Der Dreikampf der Mädchen löſte allgemeine Bewunderung aus. Gegen 11½,ʒ Uhr traten dann alle Abteilungen an zum Aufmarſch mit anſchließenden Frei⸗ übungen. Der ſtraffe Rhythmus der exakten Vorführungen ließ die große Liebe der Schüler zum Sport erkennen. Den Freiübungen folgte eine kurze wohlgeformte Anſprache des Studienrats Edel⸗ mann, in der er beſonders betonte, wie der Körper geſtählt ſein müſſe, damit der Geiſt arbeiten könne. Der Redner gedachte der 10 Jahre verfloſſener deutſcher Aufbauarbeit. Mit dem„Deutſchland⸗ lied“ fanden die beherzigenswerten Worte des im Dienſt ergrauten Inſtitutslehrers ihren würdigen Abſchluß.— Mit der Preisverkün⸗ digung wurde gleichzeitig der Dank an die verdienten Feſtleiter und alle Mitwirkenden ausgeſprochen. Kommunale Chronik Ablehnung der Bierſteuer durch den Wieslocher Bürgerausſchuß L. Wiesloch, 25. Juli. Am Dienstag fand unter dem Vor⸗ ſitz von Bürgermeiſter Dr. Gröppler eine Bürgeraus⸗ ſchußſitzung ſtatt, deren Tagesoroͤnung folgende drei Vor⸗ lagen umfaßte: 1. Aenderung der Leichen⸗ und Be⸗ gräbnisgebühren infolge der durch die Erweiterung des Friedhofes entſtandenen Koſten in Höhe von 5221 Rm., die durch die Friedhofkaſſe nicht gedeckt werden können. Die neuen Gebühren ſind: Bei Erwachſenen und Kindern im Alter von über 6 Jahren: Leichenordner 5 Rm., Leichenwär⸗ ter 5 Rm. Leichenträger(vier Mann) 8 Rm. Totenwagenfüh⸗ rer 6 Rm., Totengräber 8 Rm., Leichenſchauer 3,50 Rm. Bei Kindern unter 6 Jahren betragen die Gebühren für Leichen⸗ wärter 5 Rm. für Totengräber 4 Rm. und für Leichenſchauer 3,50 Rm. An Friedhofgebühren ſind zu entrichten: für ein Kaufgrab auf 40 Jahre vom Tage der Ausſtellung der Kauf⸗ urkunde im Friedhof Altwiesloch 60 Rm., im Friedhof Wies⸗ loch in den allgemeinen Leichenfeldern 60 Rm., in den Kauf⸗ grabfeldern 90 Rm., an der Friedhofumfaſſung 120 Rm., am Hauptweg 150 Rm. Die zweite Vorlage betraf die Einfüh⸗ rung der Bierſteuer, wofür im Gemeindehaushalt 1929/0 bereits ein Bettag von 9400 Rm., entſprechend 5,3 Pfennig Umlage, eingeſetzt worden iſt, um die Umlage auf dem letzt⸗ jährigen Stand zu halten und das Grund⸗ und Betriebsver⸗ mögen vor weiterer Belaſtung zu ſchützen. Die dritte Vor⸗ lage hatte den Gemein devoranſchlag 1929/0 und die Feſtſetzung der Steuerſätze zum Gegenſtand. Aus der Diffe⸗ renz der Ausgaben von 715 493 Rm. und der Einnahmen von 510 410 Rm. ergibt ſich ein ungedeckter Aufwand von 205 083 Reichsmark, der durch die Erhebung folgender Steuerſätze ge⸗ deckt werden ſoll: 1,25 Rm. von je 100 Rm. neuem Steuer⸗ wert des Grundvermögens, 0,40 Rm. vom Betriebsvermögen und 7,50 Rm. vom Gewerbeertrag. Punkt 1 wurde ohne Debatte vom Kollegium genehmigt. Dagegen fiel die zweite Vorlage(Einführung der Bierſteuer) mit 27 gegen 26 Stim⸗ men durch, ſodaß damit auch die Beratung der dritten Vor⸗ lage hinfällig wurde, da durch die im Gemeindehaushalt ein⸗ geſtellte Bierſteuer mit einem Steuererträgnis von 9400 Rm. eine Neuaufſtellung des Gemeinde haushaltes, die aller Vorausſicht nach eine Erhöhung des Umlagefußes von 4 bis 5 Pfennigen bringen wird, notwendig wird. Kleine Mitteilungen Der Voranſchlag der Stadtgemeinde Neuſtadt (Schwarzwald) für das Rechnungsjahr 1929⸗30 wurde vom Ge⸗ meinderat fertiggeſtellt und dem Bürgerausſchuß zugeleitet. Der ungedeckte Aufwand beträgt 113 620 Reichsmark. Zur Deckung dieſes Betrages iſt die Erhebung einer Umlage von je 100 Reichsmark Steuerwert beim Grundvermögen von 72, Betriebsvermögen 29 und Gewerbeertrag 540 Pfg. notwendig. Infolge der übergroßen Inanſpruchnahme der Gemeinde⸗ kaſſe durch die Kriſenfürſorge ſchließt der gemeindliche Vor⸗ anſchlag von Thaleiſchweiler(Pfalz) für das laufende Rechnungsjahr mit einem Defizit von 23519 Mk. ab. Eine Abordnung ſoll bei der Regierung um Staatsbeihilfe nach⸗ ſuchen. Aus dem Lande Unzulängliche Waſſerverſorgung in Neckarhauſen y. Neckarhauſen, 24. Juli. Bei einer Inſpektion des Feuerlöſchweſens in unſerer Gemeinde am vorigen Sonntag durch Bezirksfeuerlöſchinſpektor Agricola⸗Ladenburg mußte wiederum feſtgeſtellt werden, daß die Waſſerverſor⸗ gung eine troſtloſe iſt. Bei der Bekämpfung eines ange⸗ nommenen Brandes mit 1 Hydranten und 1 Schlauchleitung kam etwas Waſſer, jedoch von einem richtigen Waſſer⸗ druck konnte keine Rede ſein. Als ein zweiter Hydrant an⸗ geſetzt wurde, gab der erſte Hydrant kaum noch Waſſer. deratiger Mißſtand kann einmal, wenn nicht energiſch Ab⸗ hilfe erfolgt, kataſtrophal für unſere Gemeinde ſich auswirken. Die Unzulänglichkeit der Waſſerverſorgung im Brandfalle wurde bereits vor drei Jahren gelegentlich einer Uebung am Gräflich Oberndorff'ſchen Schloſſe einer ſcharfen Kritik unter⸗ zogen. Bürgermeiſter Hack und der Gemeinderat ſind ſeit dieſer Zeit unabläſſig bemüht, die Errichtung eines Hilfs⸗ pumpwerkes durchzuſetzen, der Aufſichtsrat des Waſſer⸗ werkverbandes Neckargruppe, dem Neckarhauſen angeſchloſſen iſt, wollte dem berechtigten Wunſche Neckarhauſens auch Rech⸗ nung tragen, jedoch ſcheiterten bisher alle Bemühungen an der Kapitalbeſchaffung. Da die Badiſche Gebäudeverſicherungs⸗ Anſtalt das größte Intereſſe an einer einen ausreichenden Feuerſchutz gewährleiſtenden Waſſerleitung hat, hofft mam jetzt, daß dieſe Kapital zu einem günſtigen Zinsfuß zur Ver⸗ fügung ſtellt. Reiches Obſtjahr m. Heidelberg, 24. Juli. Das Jahr 1929 wird ein ſo reiches Obſtfahr, wie es ſelten zu verzeichnen iſt. Wäh⸗ rend ſonſt— und das iſt das Chrakteriſtiſche— es nur gute Teilernten gab— einmal viele Aepfel, aber umſo weniger Birnen uſw.—, reift dieſes Jahr ein allgemeiner Obſt⸗ ſegen heran. Es gibt Obſt jeder Art in Hülle und Fülle, wie ein Ganz durch die Umgebung von Heidelberg überzeu⸗ gend erſehen läßt. Jedenfalls liegt hier auch eine Wirkung, und in dieſem Falle eine gute, des ſtrengen Winters vor, der vernichtend unter den Schädlingen der Obſtbäume gehauſt hat. Auch dem anderen Ungeziefer hat offenbar die Kälte übel mitgeſpielt. Man bemerkt auf den Fluren faſt gar keine Feldmäuſe. Auch in ihre Winterlager iſt der Froſt eingedrungen und hat mörderiſch unter den gefräßigen Nagern gehauſt. * sch. Hockenheim, 24. Juli. Die beiden Töchter des hie⸗ ſigen Maurermeiſters Joh. As kani ſind aus Newyork wie⸗ der in ihrer Vaterſtadt eingetroffen. Die Auswanderung nach Amerika ſcheint übrigens ſehr ſtark zu ſein, denn nach hier gelangten Nachrichten an Schiffskartenbeſitzer können dieſe vorerſt nicht fahren, da die Plätze auf den Dampfern für Auguſt und September ſchon beſetzt ſind, ſodaß ſich die Auswanderungsluſtigen ſchon noch eine Weile hier gedul⸗ den müſſen. * Adbclh, Ralle Norge neu! Zu beziehen in der Hauptnebenstelle R 1, 9/11 den Nebenstellen Waldhofstr 6, Schwetzingerstr. 19/20, Meerfeldstr. 13 u. durch unsere Trägerinnen Ein 1 sufi allen 1 * 1 Dabei entzündete ſich auch dem Knaben über die Bruſt lau⸗ bildung. ſtellten ſich jedoch 9 Aufkäufer ein, die die X Viernheim, 25. Juli. Avon den Frauen durch Beißen und Kratzen an ihrer Auf⸗ ſonal und Polizei einſchreiten, man erfährt, daß man Landsmann iſt und bezaubert durch den Donnerstag, den 25. Juli 1929 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 339 Aus der Pfalz Zwei Laſtautos zuſammengeſtoßen * Frankeneck bei Neuſtadt a.., 24. Juli. Der mit Obſt pollbeladens Laſtkraftwagen des Viktualienhändlers Serr aus Neuſtadt a. H. ſtieß hier mit einem Laſtauto nebſt An⸗ hänger der Alteiſenhandlung Emanuel Kern aus Landau zu⸗ ſammen, wobei das Neuſtadter Auto von dem Anhänger in der engen Straße erwiſcht und vollkommen zertrümmert wurde. Ein Pferdefuhrwerk, das die Stelle im gleichen Augenblick paſſieren wollte, wurde gleichfalls ſchwer beſchä⸗ digt. Zwei Marktfrauen aus Kaiſerslautern, die auf dem Neuſtadter Auto ſaßen, erlitten größere Verletzungen, ſodaß ſie nach Anlegung von Notverbänden ſich in ärztliche Behand⸗ lung begeben mußten. N * Landau, 24. Juli. Der 13jährige Karl Nether wollte den Feuer 5 eier ſpielen. Er nahm Benzin in den Mund Fund blies die Flüſſigkeit gegen ein brennendes Streichholz. fendes Benzin. Mit ſchweren Brandwunden liegt der Junge hoffnungslos darnieder. Nachbargebiete * Zuſammenſtoß zwiſchen Autobus und Perſonenkraft⸗ wagen— 7 Verletzte * Langenſelbold bei Hanau, 24. Juli. Am Sonntag abend ereignete ſich hier ein Zuſa m m enſtoß zwiſchen einem Homburger Verkehrsauto und einem Langenſelbolder Per⸗ ſonenkraftwagen. Dabei wurden von den Inſaſſen ſieben Frauen verletzt, die in der Hauptſache Prellungen und Schnittverletzungen davontrugen. Der Führer des Perſonen⸗ wagens mußte in ein anliegendes Haus flüchten, da die erregten Inſaſſen des Autobus tätlich gegen ihn vorzu⸗ gehen drohten. Erſt das Eingreifen der Polizeibeamten konnte die Ruhe wieder herſtellen. Die Heidelbeerernte im Odenwald * Darmſtadt, 24. Juli. Allmählich fängt die Tagesaus⸗ beute der Heidelbeerpflücker an, geringer zu werden. Die Heidelbeerernte neigt ihrem Ende zu. Sie hat in ihrem Ertrag nicht getäuſcht, ſondern voll das gehalten, was der reiche Blütenſchmuck einſt verſprach. Intereſſant war die Preis⸗ Für das Pfund wurden anfangs 30 Pfg. bezahlt, und ſo hielt ſich der 5 05 etwa eine Woche lang. Dann ging es herunter auf 28, 25, 20 und ſogar 17 Pfg. Eines Tages einheimiſchen Einkäufer um 2, 3 und 5 Pfg. für das Pfund überboten. Natürlich mußten die einheimiſchen Einkäufer mit⸗ machen, und ſo ſtand der Preis bald wieder auf 30 Pfg. Auf dieſer Höhe hat er ſich gehalten. f* Im hieſigen Wald wurde von einem Forſtbeamten ein Mann erhängt aufgefunden. Die Perſonalien des Toten, der in den Wer Jahren ſteht, konnten noch nicht feſtgeſtellt werden. 3 Sw. Erbach i.., 24. Juli. Auf der neu chauſſierten Straße Erbach Marbach ereignete ſich ein eigenartiger Un⸗ fall. Wahrſcheinlich durch zu ſcharfes Bremſen geriet das Auto eines Erbacher Arztes ins Schleudern und ſtürzte die 10—12 Meter hohe Böſchung hinab, um mit den Vorderrädern in den kühlen Fluten der Mümling zu landen. S dean ſich der Wagen überſchlagen hatte, blieb der un⸗ Frerwillig tollkühne Fahrer unverletzt. * Straßburg, 24. Juli. Einen guten Fang hat die hieſige rtminalpolizei gemacht. Unter dem Namen Moritz homann und Frau hatte ſich in einem hieſigen Gaſthof ein Ehepaar eingemietet, das in Wirklichkeit der 28 Jahre alte ehemalige Eiſenbahnangeſtellte Friedrich Röhrig und ſeine Braut, die 34 Jahre alte Magdalena Fullard, Zimmermädchen, beide ohne feſten Wohnſitz, war. Dem Paar konnte bis jetzt eine große Anzahl Diebſtähle im Gebäude der Eiſenbahn⸗ direktion, wo ſie Freifahrtſcheine, Kleidungsſtücke u. a. Gegenſtände ſtahlen, ſowie die Beraub ung b Poſtbriefkäſten nachgewieſen werden. Gerichtszeitung Geſundbeterinnen als Krankenhausgäſte In der nächſten Zeit wird ſich die Eſſener Staatsanwalt⸗ ſchaft mit einer wohl einzig daſtehenden Angelegenheit zu be⸗ ſchäftigen haben. Vor mehreren Monaten erſchienen in einer Eſſener Krankenanſtalt fünf bis ſieben Frauen, die von Bett zu Bett gingen und durch Handauflegen, Singen und Beten die Kranken geſund machen wollten. Sie erklärten den Schwe⸗ ſtern, ſie ſeien von Gott geſandt, um ihren Mitmenſchen das Heil zu bringen. Nach anfänglichem Gewährenlaſſen verſuchte man ſchließlich, die Frauen mit ſanfter Gewalt los zu werden, aber ſte widerſtanden allen Bemühungen. Man mußte ſchließ⸗ lich die Polizei herbeirufen, die mit Gewalt vorging, aber gabe gehindert wurde. Es wurde hierauf Strafantrag wegen Widerſtands, Hausfriedensbruchs uſw. geſtellt. Nachdem ihnen hier das Tätigkeitsfeld genommen war, wurde die„Heilung“ in einer anderen Anſtalt fortgeſetzt. Auch hier mußten Per⸗ um die Kranken vor Beläſti⸗ gungen zu ſchützen. Trotzdem erſchienen jeden Mittwoch und Samstag nachmittag die Frauen wieder am Krankenhaus; Perſonal und Polizei ſtehen bereit, um an den betreffenden Tagen die Mitglieder der„Namenloſen Gemeinde“, wie ſich die Sekte nennt, der Anſtalt fernzuhalten. Sie pflegen dann vor dem Tore auf und ab zu gehen und für ihre Widerſacher zu beten. Die e dürfte recht intereſſant werden. * § Ein Kuß, der teuer zu ſtehen kommt. Der Anette eines Spezereigeſchäfts fand ſich füngſt an der Türe eines Hauſes ein, um eine Beſtellung abzuliefern. Beim Ziehen der Glocke erſcheint ein artiges Kammerkätzchen. Man plaudert, Reiz zweier roſigen Lippen wagt es unſer junger Mann, einen Kuß darauf zu drücken. Plautz— eine Ohr feige hier⸗ für.— Aber dabei bleibt es nicht. Das junge Mädchen er⸗ achtete ſich für beleidigt und zog den allzu verliebten Kuß⸗ erabreicher vor Gericht. Die Behörde als Beſchützerin be⸗ igter Sittſamkeit brummt dem armen Teufel eine Gel d⸗ strafe von 600 Franken auf. Beeiten wir uns hinzu⸗ zufügen, daß ſich der Fall im Ausland abſpielte. Aber 1982 Sportliche Leichtathletik Nur drei Tage Kampfpiele Der Kampfſpielausſchuß des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Lei⸗ besübungen beſchäftigte ſich in ſeiner Sitzung am Dienstag, die unter Leitung von Staatsminiſter a. D. Dominikus ſtattfand, mit dem Aufbau des Programm für die nächſtjährigen Kampfſpiele in Breslau. Nach den Wünſchen der Stadt ſollte ſich das Programm über eine ganze Woche erſtrecken, beginnend und endigend an einem Sonntag. Alle Erfahrugen haben aber gezeigt, daß eine derartige Streckung des Programms Anforderungen an die Teilnehmer ſtellt, denen dieſe nicht gewachſen ſind. Der Vorſtand des DRA. hatte deshalb kürzlich in Eſſen beſchloſſen, für die Sitzung des Kampfſpielausſchuſſes als Richtlinie eine möglichſte Konzentration der Veranſtal⸗ tung feſtzulegen und inſolgedeſſen hat der Kampfſpielausſchuß auch von dem Gedanken abgeſehen, die Kampfſpiele in zwei Gruppen zu zerlegen, von denen jede an einem Samstag umd Sonntag abgehalten werden ſollte. Die Kampfpiele 130 werden zum erſten Male innerhalb eines Zeitraums von drei Tagen, und zwar am Freitag, 27. Sept., Samstag., und Sonntag, 29. Juni zur Abwicklung gebracht. Am Freitag ſoll ein Einmarſch aller Teilnehmer mit Fahnen die Spiele feierlich eröffnen, dann ſollen gemeinſam von allen an den Kampf⸗ ſpielen teilnehmenden Verbänden Vorführungen der Körperſchulung gezeigt werden, an die ſich einige leichtathletiſche Wettkämpfe und als Abſchluß des Eröffnungstages das Pokalendſpiel des Deut⸗ ſchen Fußball⸗Bundes anſchließen ſollen. Sollte der DFB. dies für undurchführbar halten, dann wird das Pokalendſpiel am Samstag ausgetragen werden und am Freitag dafür eine leichtathletiſche Ver⸗ anſtaltung in großem Rahmen aufgezogen. Der Sonntag bringt auf alle Fälle die Hauptkämpfe in der Leichtathletik und die offizielle Schlußfeier. Im Stadion und auf den Nebenplätzen kommen ferner Schwimmen, Tennis, Turnen, Handball, Hockey, Rugby, Fauſtball und Schlagball zur Abwicklung, die anderen Sportarten werden an anderen Kampfſtätten gezeigt. So Geräteturnen, Fechten, Ringen, Boxen und Jui Jitſu an allen drei Tagen in der Jahrhunderthalle, Radfahren in Grüneiche, Reiten und Schießen auf den geeigneten Plätzen, Rudern, Segeln und Kanufahren auf den Waſſerſtraßen in der Umgebung Breslaus. Um einen möglichſt ſtarken Beſuch der Kampfſpiele herbeizuführen, wird der Reichsausſchuß durch den Re⸗ gierungspräſidenten und die Handelskammer zu erreichen verſuchen, daß am Freitag und Samstag die Geſchäfte in Breslau und den Städten der Umgebung früher geſchloſſen werden. Turnen Aus der badiſchen Turnerſchaft Zwei weitere Gauturnen ſtehen für kommenden Sonntag im Vordergrund des Intereſſes, das 16. Gauturnfeſt der Ortenau in Oberkirch, mit welchem gleichzeitig ein Alterstreffen verbunden iſt, und das des benachbarten Turngaues Mittelbaden, das in der Bäderſtadt Baden-Baden vor ſich geht. Daneben hat noch der Schwarzwald ⸗Gau in Schonach ein Probeturnen ſür das in zwei Wochen ſtattfindende Probeturnen in Gaggenau, eine Turn⸗ warteverſammlung des Kraichgau in Bruchſal. In Heidelberg⸗ Wieblingen geht das dritte Gauſchwimmen des Badiſchen Neckargaues vor ſich und im Mannheimer. wird eine Spiel⸗ warteverſammlung gehalten. Gr. Hand b all T. V. Mannheim v. 1846— M. T. V. v. 1882 Ludwigshafen Am Samstag, den 27. Juli abends 7 Uhr, findet auf dem Spiel⸗ platze des Turnverein Mannheim von 1846 ein Hanodballſpiel der 1. Mannſchaft des Platzinhabers gegen diejenigen des MTV. 1882 Ludwigshafen ſtatt. Da die Pfälzer eine ſehr gute Mannſchaft be⸗ ſitzen, die im Verbandsſpiel gegen den diesjährigen Deutſchen Meiſter „Frieſenheim“ nur knapp:3 unterlagen und ferner auch die Mann⸗ ſchaft der 6er in den letzten Jahren zu beachtlicher Spielſtärke ge⸗ langte, iſt hier mit einem ſpannenden intereſſanten Kampf zu rechnen. De. Tennis Tennisklub Mannheim E. V. Während vier Herren der erſten Mannſchaft des Tennisklubs Mannheim E. V. ſchon ſeit Jahren in führenden Stellen in der deutſchen Rangliſte rangieren, hatte der Klub ſeither noch keine Da⸗ deren Spielſtärke an die deutſchen Rangliſtenſpielerinnen heranreichte. Um den ſportlichen Ehrgeiz und das Intereſſe bei den Damen noch mehr zur Entfaltung zu bringen wurde von einem Klubmitglied ein Wanderpreis für die Damen⸗Klubmeiſterſchaft„Die Ofan⸗Kaſſette“ geſtiftet. Die erſte Klubmeiſterſchaft für Damen wurde in dieſen Tagen ausgetragen. Erfreulicherweiſe konnte man bei dieſer Gelegenheit feſtſtellen, daß auch das Damen⸗Tennis in Mannheim ſich in guter Entwicklung befindet. Von den 20 Teilnehmerinnen gelangten Frl. Huck, Frl. Pudel, Frau M. Baer und Frl. Münzer in das Semi⸗Finale. Zwei Juniorinnen, nämlich in der oberen Hälfte Frl. Huck, die Fräulein Pudel:2,:1 ausſchaltete und in der unteren Hälfte Fräulein Münzer, der Frau M. Baer 316,:6 unter⸗ lag, qualifizietren ſich für die Schlußrunde. Im Endkampf gewann dann Frl. Münzer die Klubmeiſterſchaft, nachdem das Spiel über die ganze Diſtanz von drei Sätzen gegangen war 624, 116, :1. Die größere Sicherheit und die faſt überlegene Ruhe von Frl. Münzer waren für den Sieg ausſchlaggebend; das ſchönere und tech⸗ niſch beſſere Tennis ſpielte Fräulein Huck, der aber in den entſchei⸗ denden Momenten die erforderliche Konzentration und der Mut die Gegnerin auszupunktieren fehlt. Gerade dieſes Spiel, welches von einer intereſſierten Zuſchauermenge verfolgt wurde, zeigte bereits die Früchte des ſeit einiger Zeit durchgeführten ſyſtematiſchen Trainings, deſſen weitere Erfolge ſicherlich nicht ausbleiben werden. men, Wie wird das Wetter werden? 1 Rundſchau Gregory ſchlägt Collins Gegner in der Schlußrunde der ſchottiſchen Tennismeiſterſchaft in Murrayfield. Gregory fertigte Collins:2,:3,:7 ab. Die Mei⸗ ſterſchaft von Wales holte ſich der alte Internationale Kingsley mit:5, 614,:6,:6 gegen Powell und in Dublin wurde Olliff durch einen:6, 678,:6,:2,:4 Sieg über Rogers Meiſter von Irland. Literatur zentrale für den Deutſchen Reiſeverkehr(RD), der Reihe ihrer Spezialſchriften, die für den Sport in Deutſchland werben, nunmehr auch ein ſehr 10 u veces Faltblatt über Tennis herausgegeben. Die Anlage dieſer Schrift ähnelt dem in den angelfächſiſchen Ländern bereits gut eingeführten Proſpekt der RD für den Golfſpor et Wenn man das Faltblatt auseinander⸗ legt, findet man eine große Photomontage mit ausgezeichneten Mo⸗ ttyen aus dem deutſchen Tennisſport. Dem Ausländer zeigt eine tinents. Otto Froitzheim hat einen kurzen Aufſatz„Play Lawn⸗ Tennis in Germany“ für dieſe Schrift verfaßt, und der Generak⸗ ſekretär des Deutſchen Tennisbundes, Feröinand Gruber, äußert ſich über die Organiſation Ces deutſchen, Tennisſports unter dem Titel„All Germany plays Lawn⸗Tennis“. In den angelſächſiſchen Ländern, in denen Tennis ein Volksſpiel iſt, wird dieſe Schrift ſicherlich großen Eindruck machen; denn ſie zeigt dem Engländer und Amerikaner in eindrucksvoller Weiſe, daß nicht nur in ſeinem eigenen Lande, ſondern auch in Deutſchland der Tennisſport groß⸗ zügig und modern gepflegt wird. Englands beſte Doppelſpieler Gregory und Collins waren die *„Werbeſchrift für Tennis in Deutſchland“. Die Reichs bah n⸗ Aus den Rundfunk⸗Programmen Freitag, 26. Juli Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 1635) 20 Uhr: Aus den Archiven der Operettenliteratur. Breslau(Welle 253) 20.25 Uhr: Die ſchöne Galathsa, Operette in einem Akt, anſchlteßend Venus im Grünen. Frankfurt(Welle 390) 12.15 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.35 Uhr: Hausfrauen⸗ Nachmittag, 20.15 Uhr: Von Stuttgart: Unterhal⸗ tungskonzert, 21.30 Uhr: Der Better, Luſtſpiel in drei Akten. Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Die Königin von Honolulu. Volks. ſtück in vier Aufzügen, 22.15 Uhr: Uebertragung aus dem Kaffee Wallhof. Königsberg(Welle 276) 5705 5 Uhr: Unterhaltungsmuſik, 21.30 Uhr: Deutſche Balladen, 22.30 Uhr: Unterhaltungs⸗ und Tanzm. Langenberg(Welle 473) 120 05 Uhr: Mittagskonzert, 17.35 Uhr: Aus Bad Rothenfelde: Veſperkonz., 20 Uhr: Abendmuſik, 21 Uhr: Sommerfeſtſpiele des Weſtdeutſchen Rundfunks: Mordaffäre Duppler, Hörſpiel von Auditor. 5 Leipzig(Welle 259) 20 Uhr Sinfoniekonzert, 21 Uhr: Zwei Ein⸗ akter, anſchließend Tanzmunk.. München(Welle 533), Kaiſerslautern(Welle 270) 18 Uhr: Nürnberger e Mittagskonzert, 16 Uhr: Unter⸗ haltungskonzert, 19.30 Uhr: Wunſch⸗Abend. Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.15 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Unterhaltungskonzert, 21.30 Uhr: Hörſpfel. Ausländiſche Ser der a Bern(Welle 403) 20.40 Uhr: Auf vielſeitiges Verlangen Wieder⸗ holung: Unghüürig, Luſtſpiel in zwei Akten, 21.90 Uhr: Konzert des Orcheſters, 22.15 Uhr: Spätkonzert. Budapeſt(Welle 19.90 Uhr: Uhr: Daventry(Welle 399) 20 Uhr: Komödie, 22.15 Uhr: Tanzmuſik. Mailand(Welle 501) 20.30 Uhr: Sinfoniekonzert, Paris(Welle 1725) 20.95 Uhr: Abendkonzert. 550) Frau Buggins weiß Beſcheid, Von Brünn: Abendkonzert. Rom(Welle 441) 21 Uhr: Tufſplina, Operette in öret Akten. Wien(Welle 517) 20.05 Uhr: Die verkaufte Braut, Komiſche Oper. Zürich(Welle 459) 19.93 Uhr: Zum 25. Todestag von e Petrarca, 21.15 Uhr: Konzert des Hausorcheſters. Hadlio-Speziahhaus Gebr. Hettergott M²arkctplatz 6 2, 6— fel. 25547 Auch auf die Funktion Ihres Lautſprechers kommt es an beim Empfang. Haben Sie einen älteren Lautſprecher und die am Magnetſyſtem. Dasſelbe muß nen geſpeiſt werden durch aufmagnetiſtieren. Dieſe Arbeit beſorgen wir. uns Ihren Lautſprecher und Sie werden ſehen er ee nach der Behandlung wie neu.. . Eheftedakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: 1. B. Kurz Fiſcher— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Ves miſchtes: 1. B. Kurt Ehmer— Handelsteil; Kurt Ehmer— Gericht und alles ſtbrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mcp Bernhard Jung ämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drücker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeltung G. m. b.., Mannheim. E 6, 2. Schluß des rebakllonellen Tells f detzt ist die richtige Zeit n become ung e den berühmten Vierka⸗ Hefen(DRP.) Bordeaux, Burgunder, Aßmannshäuſer, Malaga uſw. ſich aus Johannisbeeren den herrlichſten Obſtwein herzuſtellen. Kommen Sie zu mir, ich ſage Ihnen, wie Sie es machen müſſen. Koſt⸗ proben gratis. Weinbuch mit Vorſchriften 25 Pfg. Georg Springmann 2 8 B 8362 Wettervorausſagen für Freitag, 26. Juli: Moka der beſtehenden Witterung Reiſewetter in Deutſclan 1 1 i Wetternachrichten der Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen.26 Uhr morgens). * 1 Luft- Tem- Se 2 1 48 ö See · 8 2882 Wind 3 5 23 ee. ei le e e e eee m mm C Ses Seis Nicht. Stärte 5 Wertheim 151— a N Königsſtuhlſ 563 760,3 18 24 17 NW leicht bedeckt Karlsruhe 120 758,9 21 29 19 W„5 72 Bad.⸗Bad. 213 758.90 9 28 18 W 5 wolkig Villingen 780 760,5 16 27 15 8 müß. heiter Feldbg. Hof 1275 637,00 12 20 10 5„ halbbed. Badenweil.— 758,3 18 28 15 NW leicht wolkig St. Blaſien 780 16 27 14 ſtill heiter Höchenſchw.!—— Der Einbruch kühlerer Luft von der Rückſeite der nord⸗ europäiſchen Zyklone hat ſich jetzt voll ausgewirkt. Beſonders in Norddeutſchland, wo heute früh die Temperaturen bei 15 Grad liegen, iſt es erheblich kühler geworden. Südlich der Alpen hat die Hitze noch angehalten. Ueber Frankreich hat ſich ein Teiltief entwickelt, unter deſſen Einwirkung mit wei⸗ lem, Ur einen. 958 war der Kuß 9 zu teuer. 5 . teren 5 zu 1 iſt. Nord⸗ und Oſtſee: Bewölkt, friſche weſtliche bis nordweſtliche Winde. Gestern veränderlich mit bei der Jahreszeit angemeſſenen Tem⸗ peraturen. Lautſtärke läßt gegen früher zu wünſchen übrig, ſo liegt es 8 Ungariſcher Liederabend, 20.39 Klavierabend, 21.30 Uhr: Konzert, anſchl. Zigeunerkonzert. Prag(Welle 487) 19.05 Uhr: Die Frau Präſident, Luſtſpiel, 21 Uhr: Wolkig bis heiter, friſche weſtliche bis nordweſtliche Winde. 5 Geſtern kühl bis mäßig warm, ſtrichweiſe Regen. Rhein⸗ und Weſergebiet: 3 Leichte weſtliche bis nördliche Winde, bedeckt, örtliche Ge⸗ witterregen. Geſtern warm mit lokalen Abkühlungen, wechſelnd bewölkt. 5. Alpen: 5 Durchweg heiter, leichte öſtliche Winde. Geſtern heißer Tag mit zeitweiſe Regen. 5. 5 Flugwelter 1 Sübddeutſchland: f f Leichte nordweſtliche Winde, am Alpenvorland vorwiegend Südwind, zeitweilig aufheiternd, weitere Gewitter⸗ ſtörungen in Ausſicht a 5 Norddeutichland: a 56 5 8 Beſon ers in den Küſtengebieten lebhafte, in der e„ t 11 e Gewitterre Berlin, hat in kleine Karte von Europa die Lage Deutſchlands im Herzen des Kon⸗ Bringen Sie B. Seite. Nr. 339 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] Donnerstag, den 25. Juli 1929 Weitere Entlastung der Reichsbank Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. Juli hat ſich die ge⸗ lamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lom⸗ Fards und Effekten in der dritten Juliwoche um 401,6 Mill. auf 279, verringert. Im einzelnen haben Beſtände an Wechſeln eln und Schecks um 269,1 Mill. auf 2180,8 Mill. /, die Lombard⸗ bestände um 120,2 Mill. auf 53,2 Mill./ und die Beſtände an Melchsſchatzwechfeln um 12,2 Mill. auf 2,6 Mill.„ abgenommen. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 69,3 Mill.„ aus dem Verkehr zurückgefloſſen, und zwar hat ſich er Umlauf an Reichsbanknoten um 256,4 Mill. auf 4091/1 Mill./ der Rentenbankſcheinen um 12,9 auf 405,9 Mill. vermindert. Unter Berückſichtigung, daß in der Berichtswoche Rentenbankſcheine in Höhe won 7, Mill.„ getilgt worden ſind, haben ſich die Beſtände der Heichsbank an Rentenbankſcheinen auf 36,7 Mill.„ erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 550,9 Mill. eine Abnahme um 64,0 Mill. L. Die Beſtände an Gold und deckungsſähigen Deviſen zuſammen haben um 8,0 Mill./ auf 242,1 Mill. zugenommen. Im 1 55 gelnen haben ſich die Goldbeſtände um 49,1 Mil. auf 2085, Mill. erhöht und die Beſtände an deckungs fähigen D Deviſen um 11,1 Mil auf 340,8 Mill./ vermindert. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 46,8 w. H. in der Vorwoche auf 51½ v..,. 8 Gold und deckungsfähige Deviſen von 54,9 v. H. auf 59,3 v. „RNorddeutſcher Lloyd.— Die Aktienverkäufe nach Amerika. Zu der Meldung über den Verkauf größerer Beträge von Aktien des Nopddeutſchen Lloyd nach Amerika, erfahren wir ergänzend, daß es ſich bei den zum Verkauf gekommenen Aktien nicht um ein geſchloſſe⸗ nes Aktienpaket, ſondern um S Einzelpoſten handelt, die ſich im Beſitz der verſchtedenſten Stellen befanden. Die Verwaltung hab alſo nicht, wie beilweiſe geſchloffen wurde, Vorratsaktien gegeben. Es handelt ſich vielmehr um den Uebergang von Aktien der Geſell⸗ ſchaft aus den Händen deutſcher Aktionäre nach Amerika, teilweiſe um ſolche Beträge, die nach Einführung der Norddeutſchen Lloyd⸗ aktie an der Newyorker Börſe weder den Weg nach Deutſchland genommen hatten. 2: Weſtdeutſche Schiffahrts⸗AG. in Köln. Unter Berückſichtigung des Verkuſtvortrages aus 1927 ſchließt 1928 mit einem Gewinn von 57 889(t. V. Verluſt 61889) /, woraus 35 000/ der geſetzlichen Re⸗ ferve zugeführt, und 2389/ auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. Nach der Bilanz betragen Schiffshypotheken 236947, (266 677], Gläubiger 180 808(251 842) /, dagegen Außenſtände 473 994(9g 540) J, Effekten 412 819(556 424) 1. Kähne erſcheinen mit 545 180(783 211) 4 bet einem Aktienkapital von 1 Mill. l. * Deutſche Acetat Kunſtſeiden AG.„ Freiburg i. Br. Die o. GB. fand am 25. d. M. in Freiburg ſtatt. Die auf der Tages⸗ ordnung ſtehenden Regularien wurden genehmigt. Neugewählt in den Aufſichtsrat wurden Direktor Dr. Keller, Generaldirektor Dr. ing. h. c. Flick⸗Berlin, Generaldirektor Dr. ing. h. e. Pott⸗Eſſen, Generaldirektor P. Silverberg⸗Köln, Direktor Dr. Baumgartner⸗ Emmingen, Kaufmann A. Hops⸗Baſel Das Geſchäfsjahr 1928 der mit 6 Mill. war noch ein reines Baufahr. erſt um die Jahreswende ein. 80 Mill.„ Bauvorhaben der American⸗Farben. Die kürzlich gegründete„American JG. Farben Inc.“ nahm mit einer Finanz⸗ Kruppe in Louiſana Verhandlungen über den Erwerb eines Geländes zum Bau einer neuen Fabrik auf. Das Bauprojekt ſtellt einen Wert von 20 Mill. Dollar dar.. 5 * Gründung der Philektra AG., Frankſurt a. M. Unter der Firma„Philektra AG.“, Frankfurt a. M. wurde heute das bereits angekündigte Gemeinſchafts unternehmen der Philipps AG., Frankfurt a. M. und der holländiſchen Philipps⸗ Geſellſchaft mit einem.⸗Ks von 200 000/ gegründet. Zweck des Unternehmens iſt die Fabrikation und der Vertrieb von Gegen⸗ ſtänden der feinmechaniſchen und elektrotechniſchen Induſtrie. Der Aufſichtsrat der neuen Geſellſchaft beſteht aus den Herren Friedrich F. Kraemer(Bankhaus Dreyfus u. Co., Frankfurt a..), Vorſitzender Dr. Werner Brümmer, Dipl.⸗Ing. P. F. S. Otten(beide von der N. V. Philipps Gloeilampenfabriken, Eindhoven in Holland) und Willy Dreyfus, Berlin. Den Vorſtand bilden die Herren Oswald Philipps und Paul Kriſteller(bisher Direktoren der Philipps AG., Frankfurt a..). * Rheiniſche AG. für Braunkohlenbergbau und Brikettfabrikation in Köln. Ueber die Verwendung der durch die vorgeſchlagene Kapitalerhöhung hereinkommenden Mittel bei der Rheini⸗ ſchen Ac. für Braunkohlenbergbau und Brikettfabrikation ſind defi⸗ mitive Beſchlüſſe bisher noch nicht gefaßt worden. Es dürfte jedoch Ut.„BB.“ die Abſicht beſtehen, einen Teil zum weiteren Aus bau der Elektrizitätsintereſſen der Rheiniſchen Braunkohlen AG. zu verwenden. Dem Ring, der in der AG. für deutſche Elektrizitätswirtſchaft zuſammengeſchloſſenen Werke wird das RGW.(Rhein. Elektrizitätswerk) nicht beitreten, da dieſer Zu⸗ fammenſchluß größtenteils Werke mit ausgedehnten Leitungsnetzen und Dr. Veit, Gyſin⸗Baſel. AK. arbeitenden Geſellſchaft Die Anfänge der Produktion ſetzten * Michael verläßt die geſellſchaft AG., Frankfurt a. M. ſtpaket von nicht ganz 3000 4 n die Südweſtdeutſche Bank AG. die ſie wieder an Konzernſeite dez Allgemeinen(offenbar Helios AG.) weiterleiten wird. Re kurs abſtoßen, Stammaktien und Vorzugsaktien bei der Conſolidated Dia⸗ Die Conſolidated Diamond Oktober einberufenen mond Mines of Mines of South⸗Weſt Africa ſchlägt der zum 3. Generalverſammlung eine Aktien zu je 1 Pfd. Sou S Der th⸗Weſt Africa. berl. kumulative Vorzugsaktien zu je 10 fh. 10 fh. von 70 000 Pfd. wurde. * Keine Diskonterhöhung der Bauk von England. kontrate der Bank von England wurde entgegen tungen der Bankwelt in der heraufgeſetzt. * Schaffung eines internationalen Sparbuchs— der Kouten im Inlande. Unter Führung des Internationalen In⸗ ſtituts für Sparweſen in Mailand ſind Arbeiten, Deutſche Sparkaſſen⸗ und Giroverband beteiligt iſt, zur Einführung eingeleitet worden. internationale Sparbuch ſoll die jeweilige Kontenübertragung zwiſchen den Sparkaſſen der einzelnen Länder ermöglicht werden. zügigkeit der Sparkonten im innerdeutſchen Verkehr iſt bereits reſt⸗ los durchgeführt worden. eines internationalen Aus Johannesburg wird gemeldet, Sterling die Diamonds Etd. Ausbeutung der der Phönix⸗Mine benachbarter Felder gegründet heutigen Sparbuchs koſtenlos erfolgt die Kontenübertragung. Für 56. Farben regere Nachfrage Mannheim feſter Die Börſe war auch heute wieder Grund auf 227 an. Daimler etwas ſchwächer lagen. heimer Gummi und Pfalzmühlen⸗Aktien niedriger notiert. reis und Verſicherungswerte blieben unverändert. freundlicher geſtimmt. Frankfurter Allgemeine Verſicherungs⸗ Michagelkonz Stück Aktien der Gef Teilung der Shares werden getrennt, und in Sitzung der Ohne Beeinfluſſung des zum ungefähren und Stammaktien daß mit einem Kapital zur ern will ſein zu je 400%¼ Tages⸗ Frankfurter vor. Die jetzigen zwar in 7,5 Proz. zu je Erwerbung und Die Dis ⸗ den Befürch⸗ Bank nicht Freizügigkeit an denen auch der Durch das Die Frei⸗ Zinſenlaufs und ohne beſonders erſichtlichen Bei kleinem Geſchäft zogen Farben Feſter notierten Weſteregeln und Waldhof, wohingegen Von Nebenwerten wurden Mann⸗ Braue⸗ Von Bankaktien lagen Creditbank eine Kleinigkeit ſchwächer, dagegen Rheiniſche Hy⸗ pothekenbank etwas feſter. der Börſe wurde Die. zeigte heute Der unverändert belaſſene Diskontſatz der land löſte eine gewiſſe Zuverſicht aus. ſehen. feſt. Rentenwerte ohne Intereſſe. Frankfurt freundlich Auch Der Schluß wieder ein etwas freundlicheres Aus⸗ Bank von Eng⸗ die weitere Entlaſtung des Reichsbankinſtituts in der zweiten Jullwoche wurde günſtig aufgenommen. Beſondere Beachtung fand wieder die weiter hohe Deckungsquote. Das Geſchäft bewegte ſich aber deſſenungeachtet in ſehr kleinem Rahmen. dſtrfnis geltend, f ta! begonnen wurde durch Verkleinerung der Engagements, Die Spekulatior 1 war auf wieſen, oͤbch machte ſich von dieſer Seite einiges 0 da diesmal vorzeitig mit Ulti movorbereitungen 5 ſelbſt ange⸗ Deckungsbe⸗ ſodaß die ſchon geſtern zu beobachtenden Rückkäufe auch teilweiſe heute noch fortgeſetzt werden mußten. das Geſchäft nur langſam in Gang kommen konnte. Aber das Ausland fehlte, ſodaß Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe waren überwiegend kleine Beſſerungen ſeſtzu⸗ Auch J. G. Far⸗ ſtellen. Am Elektromarkt gewannen Chade 2% und Siemens etwa 1 v. H. Gut behauptet lagen Geffürel, während Licht u. Kraft, AG. und Bergmann bis ½ v. H. gedrückt eröffneten. ben hatten verſchiedentli ch etwas regere bei einer Beſſerung von 1 v. ſenkirchen, Rheinſtahl und ten, etwas begehrter. geſtrigen ſtarken Abſchwächung um ca. 2 5 be 9 läſſigt lagen dagegen Mannesmann und die meiſten übrigen Werte dieſes Marktes. 0 Geſchäft überhaupt nenswertes jedoch gehalten. der ſtark ein und die Börſe bot wieder das altgewohnte Bild. überwiegend Rück⸗ H. Phönix, die bis 1,5 v. Nachfrage Am Montanmarkt waren Gel⸗ H. gewinnen konn⸗ zu verzeichnen Auch Rhein. Braunkohle konnten ſich nach der Spekulation bekundete Abgabeneigung, gänge um Bruchteile eines Prozentes eintraten. Tagesgeld mit 7,5 Der offizielle U. Berlin: kleine Beſſerung Bo rſenbeginn zeigte v. H. Banken ohne beſonderen Umſatz. nicht zu verzeichnen. Im weiteren Verlaufe ſchrumpfte das Geſchäft wie⸗ ſo daß H. etwas angeſpannter. jedoch befeſtigen. ein Vernach⸗ Sonſt war nen⸗ Renten ſtill, Die Am Geldmarkt lag freundlicheres Bild, da die Entlaſtung der Reichsbank und der unverändert ge⸗ laſſene Diskontſatz der Bank von England anregend wirkten. Es traten zumeiſt kleinere Beſſerungen ein, das Geſchäft war aber klein und beſchränkte ſich nur auf einzelne bevorzugte Paplere, Chade plus 5,50 ,, Salzdetfurth J. G. Farben, Rhein. Braunkohle, hervor. Geld war unverändert. Db. Linoleum, und- Weſteregeln Die übrigen Märkte lagen vernachläſſigt und uneinhoitlich. Anleihen faſt ohne Geſchäft. So traten Aſchersleben, etwas ſtärker Nach den er⸗ Amerikas Außenhandel erſimals paſſiv Nach dem Juli⸗Bericht der National City Bank in Newyork erhielt ſich der Rekordbetrieb in Amerikas Induſtrie und Handel bis zum Halbjahresſchluß 1929. Der ſaiſonmäßige Rückgang im Sommer tritt in dieſem Jahr ſpäter als gewöhnlich ein, und das Vertrauen inbezug auf ein befriedigendes Herbſtgeſchäft wird mehr und mehr betont. Neue Produktionsrekorde werden bei einer Anzahl der Hauptinduſtrien durch die endgültigen oder vorläufi⸗ gen Statiſtiken hinſichtlich der erſten ſechs Monate a 0 a mer ikaniſche Warenausfuhrim Mai erreichte 387 Mill. Doll. gegen 401 Mill. Doll. Einfuhr, ſo daß zum erſtenmal ſeit drei Jahren ein Ueberwiegen der Einfuhr feſtzuſtellen iſt. Es wäre je⸗ doch verfrüht, Zahlen eines einzelnen Monats zu viel Bedeutung beizumeſſen. Was möglicherweiſe bedeutſamer iſt, iſt die Tatf daß das Geſamtvolumen des Außenhandels weiter geſtiegen iſt und in den erſten fünf Monaten 1929 um 11 v. H. über der entſprechenden Zeit des Vorjahres war, und zwar mit einem Ausfuhrüberſchuß, der erheblich über den der entſprechenden Vorjahresperiode hinausging. he * Verkauf der Cotyſchen Parfümeriewaren⸗Fabriken? Nachdem bereits vor einiger Zeit der bekannte Induſtrielle Francois Coty ſein amerikaniſches Parfümunternehmen abgeſtoßen hat, wird jetzt aus Paris gemeldet, daß Coty auch den Aktienbeſitz ſeines franzö⸗ ſiſchen Stammunternehmens, ebenſo wie ſämtliche Zweigunternehmen, insbeſondere in Eugland und Rumänien verkauft hat. e ver⸗ lautet, iſt in nächſter Zeit eine weſentliche Kapitalserhöhung der Coty⸗AG. zu erwarten. — Banken ohne beſonderen Umfatz Stimmung ſich dagegen waren Rückgänge, jedoch in kleinerem Ausmaße. Die war aber nicht unfreundlich. Etwas erholen konnten weiter Glaniſtoff Polyphon, vereinzelte Elektropapiexe und Kali⸗ werte. Die Deviſen gegen Reichsmark ſind etwas geſucht, der Dollar notier 4,1950(4,1940). Die europäiſchen Valuten liegen ziemlich unverändert mit Ausnahme des engliſchen Pfundes, das von 4,8585 bis 4,8525 gegen Newnork zurück ging, da die erwartete Diskont⸗ erhöhung ausblieb. Die Swapfätze Dollar⸗Reichsmark find nied⸗ riger auf einen Monat 47½ noch 52½ Stellen, auf drei Monate 135 nach 145 Stellen. Maunheimer Produktenbörſe vom 25. Juli 1929 Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt iſt ſtetig. Ausland⸗ weigen wurde angeboten mit(alles in.): 29,50— 83 inl. Weizen mit 28; inl. Roggen mit 29,50; ausl. 26,50; inl. Hafer 23,50—24, ausl. 23—24; Malz, pfälz. 43; FJuttergerſte 912253 Mais auf Bezugſchein 23,50; Biertreber 18—19; Rapskuchen 10 Soyaſchrot 21; Trocken⸗ ſchnitzel 13; alles waggonfrei Mannheim; Weizenmehl ſüdd. 40— 41,50; Weizenbrotmehl 3032; Roggenmehl 60—70proz. N Weizen⸗ futtermehl 12,50; Weizenkleie feine 11; Roggenkleie 1,50 * Viehmarkt in Mannheim vom 25. Juli. Zufuhr insgeſamt 752 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in A4: 146 Kälber, b) 72— 76; c) 66—70; d) 5666. 5 Schafe, b) 52—54; 230 Schweine b) 83—85; e) 85867 d) 8886 e) 8485. 368 Ferkel und Läufer, bis 4 Wochen 24— 28; über 4 Wochen 3444; Läufer 4858. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, langſam geräumt, mit Schweinen ruhig, Ueberſtand, mit Ferkeln und Läufern ruhig. Berliner Metallbörſe Elektrolytkupfer, prompt, 170,78 Antimon Regulus 64 68 Orig. Hütten⸗Aluminfun— Silber in Barren, per Eg 72,25 74.00 dgl. Walz⸗ e 194,.— Gold, 5 10 gr. 28,00— 28,20 Hüttenzinn, 99 v. H.— Platin, dio. 1 g. 810 Reinnickel, 9899 v. H. 350,.— Preiſe 5 Edelmetalle) für 100 Kg Die Terminkurſe für Kupfer, Blei und Zink blieben infolge Wetterſtörungen aus. Londoner Mekallbörſe Metalle in E pro t Zink prompt 25,05 28,18 Silber 1 ſtand. 137/40) fein. Platin Unze g 8 1 1 75 1000 25.[ do. Elektw. 84,50 84,50 Queckſilber 22,25 22,25 Kupfer Kaſſa 72 5 5 25 Zinn Kaſſa 2155 0 218. Antimon ſteg. 32,25 52,25 do. 3 Monate 7³.—.15 do. 8 Monate 219.0 217,0[Platin 14,50 14.50 Setlementſpr. 725— 725 15 do. Settlemen] 215,0 212 7JWolſramerz 39,.— 41,50 Kupfer elektrol. 84.50 84.50 do. Banka 225.0 222. 7 Nickel Inland 175,00 175,0 do, beſt ſelee 76 500 76 50 do. Straits 218,5 216.2] do. Ausland 175,0] 175, 0 do. ſtrong sh 110,0] 110,0 1 Blei prompt 22,45 22,50 Silber—.——.— * Erhöhung der Avi⸗Rückvergütungen. Die Apt hat für den Monat Auguſt den Grundpreis für Stabeiſen auf 118,50 und für Bandeiſen auf 124/ herabgeſetzt. Große Zinklager in Schweden gefunden. Nach ſchwediſchen Zeitungsmeldungen find an der ſchwediſch⸗norwegiſchen Grenze, auf ſchwodiſchem Gebiet, bedeutende Zinkerzfunde gemacht worden. Un⸗ umfaßt, und das RW. mehr eine reine Produktionsgeſellſchaft iſt. ſten Kurſen konnten ſich weitere kleinere Beſſerungen durchſetzen,[ terſuchungen eines Erzfeldes bei Jormlin haben ernen durchſchnitt⸗ Dagegen wird eine Vertretung des RW. im Aufſichtsrat für deut⸗ doch ſchrumpfte das Geſchäft, da keine Anregung, erheblich ein, ſo lichen Zinkgehalt von etwa 15 v. H. ergeben. Die Ausdehnung der iche Glektrizitätswörtſchaft für notwendig erachtet. daß die Spekulation Abgabeneigung bekundete. Die Folge davon Erzfelder ſoll beträchtlich ſein. FFC ee eee eee eee eee:!:.:. ĩͤ.... 1 7 24. 25, 24 25 25. 24. J 25. 24 J 25, 24 J 25. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Bengnabgrtg 54. J eth 2h.— 75— aeg e e aeg alen g. 46. 88 88 Fade ge Arg dg 80 9 50 ftdehn eng ar 38 5588 5 5 ergm. Ele 2 4— Soloſchm— 7⁵.—.— Augsb. N. Maſch. 88,.— alleſche Ma 50 Rhein. Braunk. 288 0 Atzen und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotlerungen in Mark je Stück 2 5„Beſig. Oel 04, 4,—Gritzner.Durl. 67.68— St. A. 148.0 148.0 Halcke Mr 5 Hammer Spin. 139,2 130.0 Ahein e 7 5 59,75 8 . Drown Boberl 186,0 188.5 Grün&ilfinger 176,0 177,5 Roeder, Gebr. D. 112,0 112 0 Nalcke Maſchin 122,3 122,5 Hann. Wi. Sgeſt. 44, 44. Rhein. e ektrizit 14/0 1490 Mannheimer e Cement Heidelb. 184,0 188,5 ee ee eee Wien Gu 57,2 88, ice an„ 12581270 1 0 Haid& Neu. 3,— 88, 5 2 89 Harpener Bergb. 1470 146.0. Stu. 257. 745. eupwigah. A. Sr. 240 244.010/ orte m Gg 12501280. 42800 3 0 Hantwerk Fuſſen 81:50 82.— Bertegun Steir 577.0 5200 Horka Raſchin. e n Roger Fuge 44— 43.75 ad Fe 89,50 63,50 Pfälz. Preßhefe 130,0 136,0 18/„„ P 140,0 140,0 Ebenen Neid dez 230 Fusch aue a d. 10,0 168.0, S ne de 858 0. d 0 Haber daaſc 2050 05 Feen.— 67.50 80% nafen Stadt 80,— 89,— Schwarz Storch. 163.0 188,0 Karlst Nb. Halb 38,— 88.— Chemiſche Albert 68, 50.—! 15 1050 5 e ee 1955 Berliner Maſchb. 92.75 815 ne 5 4000 1010 Rütgerswer 15 550 85.50 8 9 0 8 Werger Worms 166.0 194,0 C. 9. Anere. 0870 162,0 Ch. Brockhues 84.— 85.— olzmann, Phil 109,0 109.7 Schuckert, Nrbg. 2292 2265 Sraunk u brtkett 1012161. 80 88„ Sachſenwerk. 1090 108 8 8% 5 Gold 74,— 74.— Bad. Aſſekura 178,0 175,0 Konſerven Brau 6.— 81,— Dalmlet Benz 32.50 52, Solgverkohl.⸗Jd 86,— 85,25 Schuhf. Berneis—— Br. ⸗Beſigh. Delf. 64,30 64,— Firſch Kupfer 13,5 13770 Salzdetfurth 896,0 400,0 0 Farben dds. 21250 125,0 Tontinent. Vers. 80 60.— Mannß. Gummi 48,— 41,— St. Atlant.“ 114,0 115,0 Sellinduſt-Wolff 64.——— Bremer Vulkan 125,0 118,0 Hirſchberg Leder 100,0 98.— Sarotti 155.2 155.3 5 Mannh. Berſich. 200 Neckarfulm Ihr. Di. Eiſenhandel. 3188 Erlangen 90,50 91,50 Stem.& Halske.——— Bremer Wolle 173,0 178,0 Hoeſch Eiſen 182.8.183.0 Seu 8e ge 270 295.0 1 Babiſche Bank 7200 1450 Pfälz Müblend 160,0 156,0 Ot. Erdöl—.— 118 0 Junghans'. A 64.40 64,50 Südd. Zucker 149.6 150,7 Brown, Bop. Kc. 1370 18770 Hohenlohewerke 1 5 9 85 uckert& Leg 7 280,8 Sa goed.. 460.0 4300 KG.. Sein cs g pern. gem. Heid. 134.0 184.0 Döbel e ünt 18.0 4879 Kamm geaherst. 1480 ie e ee eee e 893 Ah. Ponolh. Bt. 148,0 140,5 Drown. Doverſ 13810 138.0 Kg. Elekte. A. G 147,0 147,0 Pt. Perddanm 204.0 808.5 Karſtadt Rid.. 184.5 184.5 Tricot. Beſtabeim 388,— 56.— Charlott. Waſſer 109.0 110,0, ene 2195 7 Ah. Ereditbank 122,0 121,2 Daimler⸗Venz 53.25 51,75 Rheinmühlenw.—— Drend. Scheit 2 907400 Kteln, Sch. Beck. 97,— 86.75 Ehem. Henden„65,25 55, Ie Bergbau 218,0 219 Stoehr Kammg.⸗ 138.7 1380 Süd. Disconto 130,0 150,0] Deutſche Ainol. 305,0 805,0 Südd. Zucker 150,0 180,0] Dur bet 17.011780 Knorr, Heilbr. 102.0 182,5 Chem Gelſenk. 78.— 75.— N. Jüdel& Co 1412 aue Stoewer Nühm.. 1 „Enzinger Union 75,— 75,— Perein disch Self 58.— 98.— Duüſſel. Rat, Dürt—.— 8859 Fonſerd, Braun ug, 50.—[ger. abem Jur. 20.25 81.— Sbem Alber 59. He Gebe Jungbans 65.28 864780 Stolberger Bini 150.0 500 Durlacher Hof 136,5 136,5] Gebr. Fahr Vayß& Fregtag 100,0 1000 üſſel Rat Pürt—— 55, Krausccbs. Bock. 48.— 48.— Ber. deutſch. Belf. 87— 67.—. Concord. Spinn, 78.— 74.75 50,0150 Eichbaum. J. G. Farben 228,51 227.0] Zellstoff Waldhf 237.0 289.0] Dockerh.& Widm—.— 68.75 e erg Jute.. 118,8 115.5 Conti ⸗Casutſch. 150,5—— gaßle Perzengn 8592) 1 Sund Dumebl. 3 5 5. 4. 079 105)8 Ver. Ultramarin. 151,0 1090 Delete wen 3 5. 2 1870.. Bucer 145.7 14.7 5 8 1.75 Lahmever& Co. 167 5. Ver. Zellſt. Berl. 108,0 109, 3—Farſtadt. 6 Teleph. Berliner 46.— 45, Frankfurter Börſe Sie dee n 200 240.8 bwin b Walz 117201175] Vogel Maſch. St 75,— 45— Deſſauer Gas 18670 18872 Ele erden 1500 11100 e 81.50 02.— Feſtverzinsliche werte Barmer Banks. 1 5 1280 Montan-Aktien Elektr. Dieſerung 158,0 Poigt e Häfner 220.0 220,0 e 115.0 C 55 1 5 5 1 52,— Tletz, Leonhard 213,0 216,0 89 Reich anl..2587, 40 Kopf b. Bribetb. 483.2 188.2 Eſch weil. Bergw 201.0 2010 Emag Frantf. 9280 1650 Mala Feu e de eee e Kd dun. 65.— 62.50 Trantsradib. 4504488 5 ö 5 2 255019 9 Cainger⸗ Anton 880 75 50 Pie hd 126,2 175,2 N*—.— Barziner Papter 122.0 1218 51,1051,— Darmſt. u. Nat. 277,0 276,5 Gelſenk. Bergw.—,— 138,6.—] Mez S..47 Deutſchesgkabelw. 725 70,— Krauß Cie. 9 500 arziner Papier 5 ublsſune ſch. U.. 6,50 g,55 Deutſche Bank 170,1 169.7 arp. Bergbau—— e Ebinger Maſch 1 50 Ni 12 75 1 3. Datz e. Frentag 119.3 108.5 Siſche.Maſchfbr.———.— Kronprinz het. 70.— 79,28 G. B. Fee Gummi 78.80 78.78 9 1 5 n eutſche Ban 5 Saſe 50h D Ettling. 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Kay—.— Raſtaiter Wagg. 14,— 14.— Elektr. i„. Lorenz 460,5 160,5 8 bgdünd Hi 25 80.— 80.— 0 71.1. Metall. u, M- G.. e Dtavt⸗ Minen. 89.10 ektr. Bieferung 288,2 184,7 Lüdenſchei Wet 74.— 71, 8 olgt& Haeffner—— 222.0 e ten e 05 1 105,0 Berliner Börſe 8 un f 7 Magirus.⸗G. 20,50 21, 2. 1 10 3 ein Dann: zinger⸗ Union 77. 5 f anderer Werke 67.— 9,25 9˙25 Nürnbg. Verein 150,0—.— 5„ 225] Mannesman 120,8 121.6 8% ldd Fee 202 205 Oel Ered.⸗Anſt. 50,35 89 88 Abemſtahr::. 150 e edel Werte e nate f 30.0 39.90 Herrn fen gh. g fl Sſfener Seedndohi 195 9 57 Nang eder Are 1 0 Jah Were dene 188 795 9 en ee e ee 115 0 115 0 Golda 90 e, ii 20,50 20,50. 7700 7500 5 36,5 137,7 Markt- u. Kühlh. 132,7 182.8 Wiesloch Tonw. 96,— 86.80 8% Brkr.abg. re dae ellu ergbau„0 Goldanleihe 3 eutſche Bank b. Eiſt& C— Naſch.Buckau-W 5 1 Sd Bon os 80 ec so Nee Credit..5 121 5 8. e e e ee 4725— 51. Transport- Aktien 1 5 zürdeeter g 1099 17 0. 22552270 Magi. 11 12901750 kene Bui 9 5 Ver. Stahlwerke 114,0 114 5 Diſch. 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Brieitt 168,2 188.3 Kaba„leg,(Gruſchw ig Festtt 67. 6— Reistei Pater. Ria: 8, 2 Anit Wohnung per 1. * 0 9. Nr. 130 an d. Geſchſt. Donnerstag, den 25. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 339 Trotz Ungunſt der wirtſchaftlichen Verhältniſſe iſt die Zahl der kinderloſen Ehepaare, die ſich zu einer Adoption entſchließen, wieder ſtark im Steigen be⸗ griffen. Von einer Perſönlichkeit, die ſich beruflich mit dieſer Frage beſchäftigt, wird hier in ſehr intereſſanter Weiſe geſchildert, wie ſehr alle maßgeblichen Stellen bemüht ſind, dieſe im ſozialen Sinne höchſt begrüßens⸗ werte Erſcheinung zu fördern. Wenn meine Freundin, die Fürſorgerin, ihre beruflichen Erfahrungen erzählt, erſcheint mir die Welt oft in einem ganz neuen Licht, zuweilen in einem viel ſchöneren.„Sie glauben gar nicht,“ ſagte ſie neulich,„wieviel Menſchen es jetzt wieder gibt, die in Ermangelung eigener Familien⸗ freuden bereit ſind, einem fremden Kinde das Elternhaus zu erſetzen. Man ſollte eigentlich meinen, die ſchweren Zeiten mit einem wirtſchaftlichen Druck und die zunehmende Be⸗ rufstätigkeit der Ehefrauen müßten da hemmend wirken. Aber das Gegenteil iſt der Fall, die frühere Gleichgültigkeit gegen den Adoptionsgedanken iſt gewichen. Die Trägheit des Herzens, die ſich aus Furcht vor ſpäteren Enttäuſchungen dagegen ſträubte, ein fremdes Kind, ein Kind mit unbekann⸗ ten Erbanlagen, anzunehmen, iſt denn doch vor anderthalb Jahrzehnten allzu energiſch aufgerüttelt worden, als das große Menſchheitsunglück in allen Ländern ſo viele Kinder zu Waiſen machte und ſo vielen Eltern die hoffnungsvollen Söhne fortraffte. Damals ſuchten vereinſamte Menſchen Er⸗ ſatz für ihren eigenen Verluſt und fanden wenigſtens die Befriedigung, einem anderen ſchuldloſen Opfer des Krieges Troſt gewähren zu dürfen. Noch immer aber wirkt ihr Bei⸗ ſpiel nach, das läßt ſich durch Zahlen beweiſen; und in dieſem Falle haben Zahlen doch wirklich überzeugende Kraft. Da ſteht zum Beiſpiel im vorjährigen Verwaltungsbe⸗ richt einer einzigen deutſchen Stadt, daß es ihrer Adoptiv⸗ vermittlungsſtelle gelungen ſei, innerhalb eines Jahres nicht weniger als 55 Kindern ein neues Elternhaus zu verſchaffen; iſt das nicht ein recht anſehnlicher Erfolg? Und muß ſich nicht jeder Menſchenfreund darüber freuen, daß dieſen armen Kindern nunmehr beſonders günſtige Ausſichten für ihre künftige Entwicklung geboten wird? Sie lächeln etwas un⸗ gläubig über meine Zuverſicht; aber ich kann Ihnen ver⸗ ſichern, daß jeder, der ſich mit Jugendfürſorge befaßt, dieſe günſtige Meinung über Adoptionsverträge teilt. Sie müſſen bedenken, daß faſt ſtets Erwerbsunfähigkeit und Not da herr⸗ ſchen, wo der Entſchluß gefaßt wird, ein Kind für immer frem⸗ den Händen zu überantworten, und daß andererſeits dort, wo man einem Kinde Heimatrecht einräumen will, mit einigermaßen günſtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen zu rechnen iſt. Das Adoptivkind hat alſo in ſozialer Hinſicht ſtets wenig zu verlteren, aber viel zu gewinnen, vorausge⸗ ſetzt, daß es an die richtigen Menſchen gerät, an Menſchen, deren brachliegende Liebesfähigkeit nach Betätigung drängt. Denn die ſeeliſchen Werte ſind ſelbſtverſtändlich doch die wichtigſten Ich weiß natürlich ſehr wohl, daß nicht überall ein ſo lauterer Idealismus die Triebfeder für Adoptkonswünſche Vermietungen Moderne Schöne heizg., an Wohnbe⸗ 4 Ummer-Wonnung Manſarde, Warmwaſſer, Zentralheizung mit 1 Wa Bad und Telephonübernahme per 1. Auguſt zu 5 Zimmer. Wohnung vermieten 1866 Lieſen, Seckenheimerſtraße 79 Oſtſtadt, mit Zentral⸗ beſchlagufrei., Linden⸗ hof, ſof., ferner 2, 3, u. 4 Zim.⸗Wohgn. Gut gehende 12 Zimmer l. Küche ae ſof, zu vm. a 5 ehmungs-Lentrale WIr tseha f 1 ga e e e, oe ene per 1. 9. 29. zu ver⸗ K 17 mieten. Angeb. unt. 3 an beſſer. Ehepaar ſo⸗ 4 Aner- Nonnung] 2 D 1381 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 8527 Gut gehende Metzgerei mit Wohnung per 1. 10 d. J. zu vermiet. 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Dürfen ſie doch daraus folgern, daß mit der gleichen Gewiſſenhaftigkeit auch diejenigen Vorarbeiten erledigt worden ſind, die ihren eigenen Intereſſen dienen. Auch die Adoptiveltern wollen ja ſehr genau orientiert ſein über die Herkunft des Kindes und ſeine etwa vorhandenen Angehörigen; auch erbliche Belaſtung, wie überhaupt die Ge⸗ ſundheitsverhältniſſe fallen ſtark ins Gewicht. Nichts darf verſchwiegen werden, was von Belang ſein kann, und jede er⸗ mittelte Angabe ſoll mit äußerſter Gewiſſenhaftigkeit über⸗ prüft werden, ehe der folgenreiche und unwiderrufliche Schritt erfolgt, der übrigens verſtändigerweiſe erſt nach Ablauf einer Probezeit getan werden darf. Gewöhnlich laſſen ſich die Adoptiveltern ein halbes Jahr Zeit dazu, mitunter können auch ein bis zwei Jahre vergehen, ehe es zur rechtskräftigen Adoption kommt.“ Hier unterbrach ich meine Freundin. Das mit der Probezeit leuchte mir ein, denn natürlich müſſe man zunächſt praktiſch ermitteln, ob Wahleltern und Wahlkind aneinander gewöhnen und gegenſeitig Zuneigung faſſen. Aber wie ſtehe es mit dieſer Wahl überhaupt? Gebe es da nicht, nach dem bekannten Sprichwort, mancherlei Qual? Denn, wenn ſich auch natürliche Elternſchaft mit den etwa vom Schickſal be⸗ ſchiedenen Schönheitsfehlern des Kindes abzufinden habe— im Notfalle helfe ein Schuß Selbſttäuſchung dabei— ſo werde man wohl bei freiwilliger Kindesübernahme ſicherlich die möglichſt genaue Annäherung der Wirklichkeit an ein vor⸗ gefaßtes Idealbild beanſpruchen. Und ſei nicht angeſichts der Mannigfaltigkeit ſolcher Wünſche deren Befriedigung faſt ein Ding der Unmöglichkeit? Nichts ſchiene mir rätſelhafter, als die Löſung dieſer mutmaßlich allerwichtigſten Geſchmacks⸗ frage. g Die Fürſorgerin lächelte:„Wichtig iſt ſie allerdings und Schwierigkeiten ſind ſchon dabei zu überwinden. Aber weniger um der Mannigfaltigkeit der Wünſche willen als wegen ihrer Gleichartigkeit. Da iſt zunächſt das Geſchlecht: alle Ehepaare wünſchen ſich doch bekanntlich einen Stamm⸗ halter, nicht wahr? Aber bei den Adoptiveltern genießen ganz entſchieden die kleinen Mädchen den höheren Kredit, vielleicht weil man ihnen mehr Aupaſſungsfähigkeit, Liebe⸗ bedürftigkeit und Anſchmiegung zutraut als fremden Knaben; auch verwachſen ſie mehr mit der Häuslichkeit und werden ſpäter, ſo rechnet die gewöhnlich in dieſer Frage ausſchlag⸗ gebende Frau, der Pflegemutter eine willkommene Hilfe ſein. Mit einem kleinen Mädchen läßt ſich auch eher vor den Leuten„Staat“ machen, und dieſes Verlangen beherrſchk natürlich die kinderloſe Frau, die zunächſt für ihre ungenutzte Mutterliebe Betätigung ſucht. Daher ſoll das Adoptivptöchter⸗ chen hübſch ſein, was nach dem herrſchenden Durchſchnitts⸗ geſchmack nur unbeſtreitbar feſtſteht, wenn die Natur ihm blondes Haar und blaue Augen verliehen hat. Können Sie ſich nun vorſtellen, wie uns zumute iſt, wenn wir gerade mehr Knaben wie Mädchen zu vergeben haben und unter dieſen überwiegend ſolche mit dunklen Augen und Haaren? Glücklicherweiſe hält es nicht allzu ſchwer, kinderliebe Menſchen davon zu überzeugen, daß auch ein von ihrem Wunſchbilde abweichender Typus ſeine körperlichen Vorzüge haben kann, und daß auch heimatloſe Knaben viel Freude in ein kinderloſes Haus tragen. Aber es gibt noch andere Klippen, die Altersfrage zum Beiſpiel. Auch hierin herrſcht merkwürdige Uebereinſtimmung aller Elternwünſche, und zwar wird aus durchſichtigem Grunde faſt ſtets das zweijährige Kind begehrt. Es iſt nämlich noch klein genug, um die früher empfangenen Eindrücke ſeines kurzen Lebens zu vergeſſen, und dennoch hin⸗ ſichtlich ſeiner Pflegebedürftigkeit bereits„aus dem Gröbſten heraus“, wie man zu ſagen pflegt. Aber natürlich entſpricht das tatſächlich vorhandene Angebot nur ausnahmsweise dieſem Ideal: die Mehrzahl der zu vergebenden Kinder iſt eben ganz klein, und die künftige Mutter muß ſich freilich der Mühe unterziehen, die ein ſolcher Pflegling erfordert. Sie hat dafür eben auch die Freude, ſchon ſeine früheſte Ent⸗ wicklung zu betreuen und ſich eben dadurch das Kind in einer Weiſe zu eigen zu machen, wie es in einer ſpäteren Phaſe eaum noch gelingt. Auch in dieſem Punkte laſſen ſich übrigens die Menſchen, denen es ernſtlich darauf ankommt, ihr Vorhaven auszufüh⸗ ren, leicht überzeugen. Andere Bedenken wiegen ſchwerer; am wichtigſten bleibt immer das eine Verlangen, eine wirk⸗ liche Gewähr dafür zu erhalten, daß das Kind ſich tatſächlich im neuen Heim zu Hauſe fühlt, daß es womöglich niemals ſeine wahre Abkunft erfährt. Das iſt jedenfalls ein ſo verſtänd⸗ licher Wunſch, daß die zuſtändigen Stellen ihm ſtets nach Möglichkeit Rechnung tragen. Sie bewirken, daß die Los⸗ löſung des Kindes von ſeinen noch lebenden Angehörigen eine vorbehaltloſe iſt und ſpätere Störungen ſeines neu⸗ aufgebauten Familienlebens nicht ſtattfinden können; ſte laſſen auch die notwendigen ſtandesamtlichen Eintragungen ſo vornehmen, daß aus den Papieren des Kindes deſſen wahre Herkunft und die erfolgte Adoption nicht erſichtlich ſind. Wo ſolche„kurzen Geburtsſcheine“ eingeführt ſind, wirken ſie natürlich adoptiverleichternd und das ſollen ſie auch. Denn die vorliegenden Erfahrungen ſind ganz dazu angetan, jede zuſtande gekommene Adoption als ein in ſozialem Sinne erfreuliches Ereignis zu begrüßen. Mißglückte Adoptionen, das iſt bekannt, richten durch Abſchreckung einen weit über den Einzelfall hinausgehenden Schaden an; jede befriedigend ausgefallene übt dagegen ſogleich einen großen Anreiz zur Nachahmung aus und verhilft ſo mehr als einem heimatloſen Kinde zu einem Elternhauſe und einer von Liebe durchwärm⸗ ten Kinderſtube. 5 ten Kinderſtube. 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Seite. 1 Nr. 339 ung 22 ——— Helferinnen und Feindinnen des Verbr Die Carmen unſerer Verbrechernächte— Bandenführer innen— Die Frau auf der Spur des Verbrechens Kriminaliſtin aber auch ein ſozialer Frauen beruf— Unſichere Gäſte in großen Häuſern Die Verbrechensausübung und ihre Verfolgung ſind aus⸗ geſprochene Männerberufe; denn ſehr oft geht es hier auf Leben und Tod und faſt immer müſſen Verfolger und Ver⸗ folgte über Kenntniſſe und Fertigkeiten verfügen, die den Frauen fremd ſind. Dennoch hat die Frau zu allen Zeiten ſowohl für die Durchführung als auch für die Aufklärung von Verbrechen eine ganz bedeutende, wenn auch durchweg im Dunkel des Geheimniſſes gehaltene Rolle geſpielt. Wenn micht auch Frauen Verbrecherinnen wären, dann würde manche Straftat, namentlich auch manches Kapitalverbrechen weder die Polizei noch die Gerichte beſchäftigt haben. Wenn die Kriminaliſten offen ſprechen, hören wir von ihnen, daß ihre Helferinnen oftmals die wichtigſte Arbeit bei der Ermitt⸗ lung von Verbrechern geleiſtet haben, und daß der geſamte Apparat der heutigen Verbrechensverfolgung ſtark auf ſchwachen, wenn auch nicht immer ſchönen und vor allem nicht moraliſch einwandfreien Frauen ruht. Ehe die Polizei dazu übergegangen iſt, Frauen auch im Hauptberufe als Kriminal⸗ kommiſſare und Kriminalaſſiſtenten zu beſchäftigen, haben be⸗ reits die Verbrecher planmäßigen Gebrauch von den Fähig⸗ keiten der Frauen auf dieſem Gebiete gemacht. * Sie erkannten eigentlich zu allen Zeiten der Menſchheits⸗ geſchichte, daß die Frau für das Verbrechen ausgezeichnete Deckung zu ſchaffen vermag.„Ach, die Zöllner ſind nur Sünder. lieben ja die Frau'n und hübſche Kinder“, das Lied der Carmen, der Schmugglerinnen enthält die Wahrheit, die auch von den Carmen unſerer Verbrechernächte gegen noch ſo treue und zuverläſſige Wächter immer wieder mit Erfolg ange⸗ Wandt wird. Der Wächter iſt ein Mann, ſagen ſich die Ver⸗ brecher, und Männer kann man durch Frauen immer über⸗ liſten. Sie haben recht behalten, wenn ſie nach dieſem Grund⸗ ſatz handelten und ſich geſchickte Freundinnen ausſuchten, die mit Liebreiz oder auch durch Mitleid weckende Manöver den Wächter von Warenhäuſern und Pelzgeſchäften und Juwelier⸗ Läden gerade in dem Augenblick abzulenken verſtanden, in dem der Verbrecher ſich den Weg zum Schauplatz der Tat ſchaffen mußte, und die dann im richtigen Augenblick, nach ausgeführter Tat, ſich von dem Ueberrumpelten zurückzuziehen verſtanden. So mancher Wächter hat ſich ſchon gewundert, weshalb ein freundliches Dämchen, die ausgerechnet gerade an ihm Ge⸗ fallen gefunden zu haben ſchien, plötzlich mit beinahe höh⸗ niſchen Worten wieder auf ſeine Runde ſchickte und ihm viel⸗ leicht mit einer auffallenden Sachkenntnis riet, die Steckuhren gerade in dieſer Nacht nicht zu vernachläſſigen. So mancher eisgraue und hartherzige Verächter weiblicher Liebeskünſte, der Nacht für Nacht unangefochten ſeine Pflicht tat, und bei⸗ nahe ratlos dem Unglück eines kümmerlichen weiblichen Ge⸗ ſchöpfes gegenüberſtand, das er ſchwach und hilflos auf ſeinem Wege fand, geriet in Erſtaunen, wenn ſich das Häufchen Un⸗ glück, dem er tröſtende Worte zuſprach, plötzlich ſonderbar ge⸗ fund und entſchlußkräftig, ſichtlich frei von ſelbſtmörderiſchen Gedanken entfernte. Die Polizei enthebt dann meiſt am nächſten Morgen dieſen Wächtern der Nacht, die einmal aus menſchlich allzumenſchlichen Beweggründen beiſeite geſchaut hatten, jeden Grübelns über ihr nächtliches Abenteuer. Die freundliche oder hilfsbedürftige„Kleine“ iſt im Verlauf von wenigen Stunden zur„verdächtigen Frauensperſon“ gewor⸗ den und hat„Schmiere geſtanden“. Aber damit haben ſich die Frauen der Verbrecherkreiſe beſonders in den letzten Jahren nicht immer begnügt. Sie haben ſelbſt in ſteigendem Grade Schwerverbrechen ausge⸗ führt, nicht nur als Ladendiebinnen, Hotelratten, Taſchen⸗ diebinnen und in anderen, den Frauen beſonders liegenden Verbrechenszweigen, ſondern ſind als Hochſtaplerinnen, ſchwere Einbrecherinnen, Faſſadenkletterinnen ganz ſelbſtändig ge⸗ worden,„arbeiteten“ häufig ohne männliche Hilfe und ſchreck⸗ ten auch vor der Anwendung der Waffe gegen den Mann nicht zurück. Die Polizei mußte ferner die Erfahrung machen, daß ihre weibliche Hilfstruppe für die Verbrechensaufklärung, eben der Frauenanhang der Verbrecher, der aus Eiferſucht oder Geldgier oder unter der Wucht von ſchweren Mißhand⸗ lungen, den Weg zum Polizeipräſidium zu finden verſtand, im Sinne der Verbrecher„ſchlauer“ wurde, weniger verriet, weil der Verbrecher ſich auf die neue Art der Frau umſtellte, ſie nett behandelt und ihr vom Raub auch mehr zukommen läßt, als das früher der Fall war. Die Kriminalſtatiſtik gibt nicht einmal einen überzeugenden Hinweis für eine tatſächliche Zu⸗ nahme des Frauenverbrechens, wohl aber läßt ſich aus ihr die häufigere Beteiligung der Frau an ſchweren Verbrechen ableſen. Selbſt die Bandenführerin, die eine Anzahl männ⸗ licher und weiblicher Verbrecher mit Geſchick leitet und ver⸗ waltet, iſt bei uns und im Ausland keine Seltenheit mehr ge⸗ blieben. In den letzten Jahren hat die Polizei deshalb auch die Frau von der berufsmäßigen Teilnahme an der Verbrechens⸗ bekämpfung nicht mehr ſo ſteif wie früher ausgeſchloſſen. Im privaten Polizeidienſt hatte die Frau für dieſe Auf⸗ gabe ja auch längſt ihre Befähigung erwieſen. Die Dedek⸗ tivinnen der Warenhäuſer machen ſich ebenſo gut bezahlt wie die Wächterinnen in Geſellſchaftstoilette, die in großen Häu⸗ ſern, in Amerika und England wohl noch häufiger als bei uns, die Gäſte überwachen, die ſich nicht nur an kleinen und teuren Bronzen des Hauſes vergreifen, ſondern auch die Perlen am Hals der ſchönen Frauen und die blitzenden Diamanten, nicht zu vergeſſen die unter dem Frack beim Tanz leicht zu haſchenden Brieftaſchen der Männer in ihren Beſitz zu bringen trachten. Unſere deutſche Polizei verwendet die Frau heute auch ſchon als Kriminalaſſiſtentinnen und Kom⸗ miſſarinnen hauptberuflich weiſt ihnen aber vor allem ein Ge⸗ biet zu, für deſſen Bearbeiftung der Mann in der Tat ſeht wenig geeignet iſt: Der Verbrechensvorbeugung durch Be⸗ obachtung der werdenden Verbrecher, halbwüchſiger Jungen und Mädel, die ſchon dem Jugendgericht zugeführt werden müſſen, bei richtiger Behandlung und in anderer Umgebung aber noch vor der Verbrecherlaufbahn bewahrt bleiben. Namentlich nach entlaufenen, von Liebhabern beſchwatzten jungen Mädeln fahnden beſtimmte Verbrecherzweige, beſon⸗ ders die allverachtete Zuhälter. Aber unſere Kriminalaſſiſten⸗ tinnen machen ihnen ihre Fiſchzüge nach dem Strandgut des Lebens mit Eifer und Erfolg ſtreitig. Dieſe ſoziale Auf⸗ gabe iſtihre Domäne, wenn ſie vielleicht auch einmal mit der Hand am Revolver bei dieſer Tätigkeit vor ſchwerere Auf⸗ gaben geſtellt werden. Zeitgemäße Gedanken über die Ehereform Von Auna Kappſtein Von Amerika öͤringt der Gedanke der Kameradſchaftsehe nach Europa; ſie iſt eine Probeehe, ſo daß, wenn zwei junge Menſchen ſich zur Lebensgemeinſchaft vereinen, das letzte Wort, ob ſie beieinander bleiben wollen, noch nicht geſprochen iſt. In Frankreich wird die„Ehe zu Dritt“ verkündet. Das hedeutet die Abſchaffung der Geſetzesbeſtimmungen, welche die Doppelehe verbieten und beſtrafen. Es ſoll durch dieſe— Weitherzigkeit die Zahl der eheloſen Mädchen beſchränkt und zu gleicher Zeit legitimiert werden, was trotz der Aechtung durch die Geſellſchaft vielfach doch beſteht. Auch die Verant⸗ wortung des Mannes will man ſchärfen. Vollzieht ſich eine bisher als außerehelich geltende Verbindung künftig unter ſozialer Billigung oder mindeſtens Duldung, ſo iſt es dem Manne nicht mehr erlaubt, ſich doppelter Verpflichtung zu entziehen. Anderſeits erhält die Ehefrau das gleiche Recht wie der Mann, eine zweite Beziehung einzugehen. Es ſoll hier nicht erörtert werden, ob eine ſeeliſche Einſtellung zu ſolchen Vorſchlägen für uns möglich erſcheint und ob es viele Men⸗ ſchen gibt, für welche die Doppelverpflichtung wirtſchaftlich tragbar ſein würden.(Nachdem man in der Türkei den Harem abſchaffte und dort auch ſchon vordem die Einehe vorherrſchte, weil das Halten von mehreren Frauen zu koſtſpielig für den Durchſchnitt der Männer war.) Nur als ein neuer Beweis für die Reformgedanken, die über die Ehe umgehen, ſei jener Vorſchlag herangezogen. Die Zahl der Eheſcheidungen zeugt ohnehin für die Zerrüttung des einſtmalig geheiligten Be⸗ griffes der Ehe. Auch Rußland macht ſeine Verſuche mit Reformen, mit Er⸗ leichterung des Eheſchluſſes und raſcher Löſung des Ehebandes. Die Dänin Karin Michaelis reiſt durch die Länder und wirbt in Vorträgen für ihren Einfall der Scheidungsverſtche⸗ zung. Die temperamentvolle Dichterin iſt ſo durchdrungen von dem unbedingten Mißlingen der meiſten Ehen, daß ſie für den höchſtwahrſcheinlichen Fall ihrer Auflöſung ſchon das Kind in der Wiege ſicherſtellen will. Man mag optimiſtiſcher denken als die Kopenhagenerin. Jedenfalls geht aus all dieſen Anzeichen hervor, daß allent⸗ halben die Grundanſchauungen über die Ehe erſchüttert ſind, daß die Revolution, die unſer politiſches, wirtſchaftliches, N ild zerriß, auch vor der Zukunft uns vor große Zolkswirt darf ſo wenig die 0 ein Eltern⸗ vorbereitet. Gleich⸗ cht mebr. en ſich Wandlungen Alſo hat der Plan der Karin Michaelis ſchon ſeine Be⸗ rechtigung. Doch man kann ihn einfacher durchführen, als dadurch, daß man die Welt aufruft, um neue wirtſchaftliche Einrichtungen zu begründen. Die Möglichkeit der Schei⸗ dungsverſicherung iſt längſt da. Sie beruht auf einem einzigen Wörtchen. Nehmen wir an, daß ein Mann beim Eheſchluß ſein Leben verſichert, alſo für den Fall ſeines früheren Todes ſeine künftige Witwe nach menſchlicher Vorausſicht verſorgt. Er braucht da nur den Ausdruck hun widerruflich“ in den Vertrag aufzunehmen, dann iſt es unabänderlich, daß nur dieſe Frau, mit der er beim Abſchuß der Verſicherung in der Ehe lebt, die bei ſeinem Ableben zu zahlende Summe empfängt — auch wenn die Ehe inzwiſchen geſchieden wurde. Der Vor⸗ behalt, den„Begünſtigten zu ändern“, muß im Vertrag ge⸗ ſtrichen werden. Und wenn die junge Frau— hoffentlich ſo von Lebensglauben erfüllt iſt, daß ſie es für überflüſſig er⸗ achtet, das vielvermögende Wörtchen aufzunehmen, ſo ſoll der juriſtiſche Berater, ſoll Vater oder Vormund dafür ſorgen. Wohl aber tut ein Vater gut, es nicht darauf ankommen zu laſſen, daß allein jenes„Unwiderruflich“ ſeine vielleicht ge⸗ ſchiedene oder eheverlaſſene Tochter vor Not ſchützt. Sich durch andere verſorgt wiſſen, ſo oder ſo, bleibt ein Notbehelf und er⸗ füllt im ſtrengſten ſittlichen Sinn nicht die höchſte Menſchen⸗ würde. Für ſich ſelber einſtehen zu können, ſchenkt tiefſte Be⸗ friedigung. Auch den Frauen, die den Geiſt ihrer Zeit ver⸗ ſtehen. Für ſolche Selbſtändigkeit muß man allerdings etwas Tüchtiges gelernt haben. Lernen koſtet Geld. Immer noch verfallen Eltern, denen beim Heranwachſen ihrer Kinder das Geld knapp wird, auf den Selbſttroſt, der ſchon faſt ein Aberglaube iſt: Die Tochter wird ja heiraten: alſo braucht ſie weniger zu lernen als der Sohn. Bis ſie heiratet, ſchlägt ſie ſich mit ſchnell zu erlernender Tätigkeit durch. Meiſt an der Schreihmaſchine. Wie jedoch vorwärts kommen, wenn die Heirat ausbleibtd Wie als Witwe oder geſchiedene Frau einen Hausſtand auf⸗ recht erhalten mit den Erträgniſſen der— durch die Fülle des Augebots von Arbeitskräften— ſchlecht bezahlten Arbeit? Denn die Auszahlung einer Lebensverſicherung an den über⸗ lebenden Teil reicht wohl aus für ältere Leute, die ruhlg vor ſich hingehen und ſchützt fürs erſte vor Verlegenheit. Doch eine Frau in guten Jahren, die ihrerſeits wieder Kinder für das Leben auszurüſten hat, ſoll die eigenen Kräfte regen und an das Leben noch Anforderungen ſtellen dürfen, indem ſie hinzu verdient, . eee Kaufmänniſche Ausbildung und Sprachkenntniſſe geben ſchon eher einen tragenden Unterbau. Darum ſollte nicht die billigſte Berufs vorbereitung, ſondern die gründlichſte als elterliche Pflicht anerkannt werden. Gegen Töchter genau wie gegen Söhne. Das Kapital dafür muß eben da ſein, wie ein ordentlicher Hausvater auch ſeine Steuern und ſeine Woh⸗ nungsmiete pünktlich entrichtet. Vom Himmel fällt es frei⸗ lich nicht. Alſo muß man es ſammeln. Doch wer vermag in heutiger Zeit zu ſparen? Wer bringt die Energie dazu auf? Wer ſagt nicht„von des Gedankens Bläſſe angekränkelt“: Lohnt es überhaupt anzufangen? Weiß ich denn, ob ich ſo lange lebe, daß ich eine Summe, die Sinn hat, zuſammen tragen kann? Die einzige Ausnahme bietet eine Verſicherung, die uns nur in beſonderen Fällen eine Anleihe darauf ge⸗ währt; ein vertraglicher Zwang zu regelmäßigen Zahlungen, alſo eine moraliſche Hilfe, deren viele bedürfen, um ſich das Sparen anzugewöhnen, Die übrigen Fragen erledigen ſich von ſelbſt. Will z. B. ein Vater das Studium ſeiner Kinder ver⸗ ſichern, alſo in ihrem achtzehnten Jahr die nötige Summe ſich dafür auszahlen laſſen, ſo geſchieht dieſes auch dann, wenn er nach Entrichtung nur einer Prämie durch ſeinen Tod ver⸗ hindert wird, weiter zu ſparen. Das Unglück ſeines Todes ſchlägt— im wirtſchaftlichen Sinne— auf die Gewinnſeite. Erlebt daher ein Vater das Heranwachſen ſeiner Kinder nicht, wird von ihnen gar erwartet, daß ſie ſeine Witwe, ihre Mutter, unterſtützen., ſo iſt eine tüchtige Berufsausbildung doppelt notwendig. Welcher Segen, wenn ein Kapital dazu durch rechtzeitige Vorſorge vorhanden iſt! Erfüllt ſpäter die Ehe nicht die Glücksträume der Frau, ſo gab ihr das Können doch einen innerlichen Halt, der ſie nicht zuſammenbrechen läßt. Nimmt die Ehe künftig Formen an, die von vornherein nicht mehr die wirtſchaftliche Sicher⸗ heit der Frau und der Kinder verbürgen, ſo behält auch die Enttäuſchte durch das Bewußtſein, unter Umſtänden das Leben mit eigener Hand zu zwingen, eine Selbſtändigkeit, die mehr iſt als äußere Unabhängigkeit.— Hat ſie es nicht nötig, ſich darum an die Ehe zu klammern, weil ſie außerhalb von deren Schutz ſich keinen Rat weiß, trennen wirtſchaftliche und menſchliche Fragen ſich in der Zukunftsehe vielleicht völlig, ſo dürfen höhere perſönliche Anſprüche an die Ehe geſtellt werden. Dieſes käme der Ehe auf jeden Fall zugut. Gerade das wäre eine Vorbeugung gegen Zerrüttung und Zerſetzung. Das richtet unter den vielfachen unzulänglichen Reform⸗ verſuchen, von denen wir hören, ein neues Ideal auf. N Die prakliſche Hausfrau * Wiederherſtellung hartgewordenen Fenſterleders. Solche Fenſterleder lege man einige Stunden in Waſſer, dem man auf % Liter zwei Eßlöffel Salmiakgeiſt zugegeben hat. Dann ſpüle man das Leder in klarem Waſſer, hänge es zum Trock⸗ nen auf, ohne es auszuwringen, und reibe es in halbtrockenem Zuſtande geſchmeidig.. * Verhindern des Anlaufens von Meſſing. Bet feuchter Witterung läuft Meſſing ſehr leicht an. Nachdem man es ge⸗ putzt hat, reibe man es mit einem, in Vaſeline getauchten Lap⸗ pen nach. Dadurch verhindert man das Anlaufen, und das Meſſing behält ſeinen Glanz. * Hand⸗ und Nagelpflege. Beides iſt Grundbedingung für die Reinlichkeit. Man benutze nur gute Toilettenſeife; even⸗ tuell gebe man dem Waſſer etwas Borax zu. Etwas Einfet⸗ ten der Hand mit einer guten Creme iſt immer zu empfehlen. Die Nagelpflege, das Entfernen jeglichen Schmutzes unter den Nägeln, das Zurückſchieben der ſogenannten Lederhaut und zuletzt das Polieren iſt wohl jedem geläufig. Nie ſollen Nägel geſchnitten werden, immer nur gefeilt. Eine gutgepflegte Hand, ſowohl beim Manne wie bei der Frau, verrät manches. * Literatur *„Farbe und Form“. Monatsſchrift für Kunſt und Kunſtgewerbe (Verlagsabteilung Jer Schule Reimann) Heft 78 erſcheint ſoeben als Doppelheft und bringt aus dem vielverzweigten Intereſſengebtet der Mode eine Fülle von Arbeiten der Klaſſen Kenan, Kleinſang, Niczky, Regelſky; eine Ausleſe verſchiedenſter Auffaſſungs⸗ und Darſtellungs⸗ möglichkeiten: der illuſtrative Charakter neben dem modernen Mode⸗ bild, mondäne Frauen, elegante Herren⸗ und Kindermoden neben ſchlichten Studien aus der ſtummen und doch ſo beredten Welt modi⸗ ſcher Einzelheiten. Aufſätze von Profeſſor Groß, dem Direktor der Staatlichen Akademie in Dresden„die Kriſis des Kunſtgewerbes“, ſowße von R. Schalcher„Mode— Jugend— Kunſt“, Mitteilungen aus pädagogiſchen und Kunſtkretſen, ein bilderreicher Ueberblick über Werdegang und Ziel des Modezeichnens, ein Zeugnis gründlicher Vorbildung und kultivierten Ausdruckes. Dieſes ſoeben erſchienene Heft intereſſiert nicht nur Fachkreiſe der Modeninduſtrie, Künſtler und Kunſtſtudierende, ſondern bietet der geſamten Frauen⸗ weht aller Geſellſchaftsſchichten Anregung und Unterhaltung. Verantwortlich: J..: Kurt Fiſcher Schluß des redaktionellen Teils Deutsche Frauen arbeitet nur mit den besten deutschen Zu votlangen i jedem einsdilägigen Geschäft. Er forderlichen Falles werden auf Wunsch von der Firms Sarl Mea à Sühne.-., Fralburg i. 8. a Berugsauellen aufgegeben. Donnerstag, den 28. Juli 129 2 * E e g cg n e eee * nen N Menn 8 72127 EE a 2 2 Donnerstag, den 25. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] 9. Seite. Nr. 339 Karl Ludwig Sand Hiſtoriſcher 19 aus der Seit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel FJeußner (Nachdruck verboten.) An einem düſteren, nebeligen zemberabend ſchlich Karl Ludwig Sand durch die ſtillen Straßen Jenas. Er ſah ſich häufig um und ſuchte jedem ihm Begegnenden auszuweichen, als käme es ihm ſehr darauf an, ungeſehen und unerkannt an ein beſtimmtes Ziel zu gelangen. Endlich blieb er vor einem Hauſe— es war die Wohnung Karl Follens— ſtehen und ſah ſich nach allen Seiten um. Als er niemand in der Nähe bemerkte, trat er raſch ein. Vor einer Tür, die des Dozenten Namensſchild trug, machte er halt und lauſchte, um ſich zu vergewiſſern, ob der Doktor allein war oder nicht. Als er nichts hörte, klopfte er etwas zaghaft an und trat dann auf das energiſche„Herein!“ raſch ein. Follen ſaß am Schreibtiſch und ſchien gearbeitet zu haben. Als er Sand erkannte, ſtand er auf, ging ihm einige Schritte entgegen und ſagte:„Na, endlich kommen Sie!“ „Warum endlich?“ fragte Karl Ludwig verſtändnislos. „Ich komme doch unaufgefordert.“ „Ich habe Sie ſchon läugſt erwartet.“ „Wie konnten Sie mich erwarten?“ „Ich leſe zuweilen die Gedanken der Anderen“, verſuchte Follen zu ſcherzen.„Aber nehmen Sie zunächſt einmal Platz.“ Als Sand der Aufforderung nachgekommen, fuhr der Dozent fort:„Wenn ich vorhin behauptete, ich läſe zuweilen die Gedanken der Andern, ſo können Sie dies getroſt wörtlich nehmen und beſonders auf ſich beziehen.“ „Wieſo?“ fragte der Theologe betreten. mir ein, meine Gedanken im verborgenen Winkel der S verſchloſſen zu halten.“ „Das iſt ein Irrtum von Ihnen. Schon bei meinen erſten Vorträgen, denen Sie beiwohnten, las ich auf Ihrem Geſicht Fragen über Fragen! Fragen, die Sie tief bewegten.“ Der Student ſenkte den Blick und ſchüttelte leicht zwei⸗ felnd den Kopf, dann murmelte er kaum hörbar:„Welche Fragen?“ „Fragen über meine politiſchen Leitmotive: Individuum von Menſch zu Menſch! Fort mit dem Ratten⸗ 20 De De „Gerade ich bilde eele Krieg dem Dann ſa als eine unteilbare Republik, mit einem vom ganzen Volke gewählten Oberhaupt.“ Hart und ſchneidend hatte Foller die kurzen Sätze hervorgeſtoßen. Faſt erſchrocken ſchaute Sand dem Sprecher ins Geſicht. gte er leiſe:„In der Tat haben mich dieſe Fragen in letzter Zeit ſehr beſchäftigt.“ „Sehen Sie, daß ich es wußte! Und nun möchten Sie von mir gern Näheres darüber hören.. 2“ „Deshalb bin ich zu Ihnen gekommen.“ „Wie ſchon einmal geſagt, habe ich Sie ſchon lange er⸗ wartet. Denn Sie werden es begreilich finden, daß ich ſo heikle Themen nicht in allzubreiter Oeffentlichkeit behandeln kann, ohne Gefahr zu laufen, das Katheder mit einer Gefäng⸗ niszelle vertauſchen zu müſſen. Hierzu wird es ſpäter noch Zeit ſein! Zunächſt muß ich meine Lebensaufgabe erfüllen, die nicht zuletzt darin beſteht, Männer zu werben, die bereit ſind, auf der Stelle auszuführen, was ihre ſittliche Ueber⸗ zeugung für Recht erkennt. Einer von dieſen Männern— das iſt mir längſt klar geworden— ſind Sie Und nun erleichtern Sie Ihr Herz und teilen mir mit, was es bedrückt oder zu wiſſen begehrt!“ Sand ſann ein wenig nach, endlich ſagte er kaum hörbar: „Hoffentlich haben die Wände keine Ohren— und fenſeits der Wände..“ „Iſt unbewohntes Gelände,“ ſcherzte der Andere.„Nur keine Sorge! Was wir hier beſprechen, wird kein Dritter belauſchen, auch wenn Sie etwas lauter reden.“ „Vielleicht iſt es nicht recht von mir, daß ich als ſpäterer jener Gottes mich allzuviel mit Politik befaſſe „Die Vaterlandsliebe rangiert mit der Liebe zu Gott auf gleicher Höhe! Uebrigens braucht die letztere unter der erſteren nicht zu leiden. Je mehr Sie ſich mit Politik befaſſen, deſto mehr wiſſen Sie, was dem Volke nottut; und das iſt für einen Geiſtlichen ſehr wichtig.“ Karl Ludwig nickte leicht mit dem Kopf, als hätte ihn die Aeußerung Follens befriedigt, daun fragte er vorſichtig: „Wie denken Sie ſich das mit— mit der Republik? Was ſoll mit den vielen Fürſten werden?“ „Die müſſen von der Bildfläche verſchwinden!“ entgegnete der Dozent ſchneidend. „Das werden ſie freiwillig nicht tun „Herr von Goethe in Weimar hat ein Gedicht gemacht, in dem es an einer Stelle heißt:„Und gehſt du nicht willig, ſo brauch' ich Gewalt... Gehen ſie nicht willig, ſo brauchen wir Gewalt!“ Sand fühlte ein leichtes Grauen den Körper durchrinnen, das ſich endlich in den Worten Luft machte:„Aber das iſt Di — 70 „Das iſt Tyrannentod, doch kein Mord. Wenn Sie es aber ſo nennen wollen, ſo tun Sie es ruhig. Der politiſche Mord iſt erlaubt. Der Zweck heiligt die Mittel. Die perſön⸗ liche Ueberzeugung muß höher ſtehen, als die weltlichen Ge⸗ ſetze. Dem vernünftigen, freien Willen nachzuleben iſt oberſtes Geſetz, alle Mittel für eine gute Sache müſſen gut ſein.— Wenn einer— wer es auch ſei— aus ſelbſtfüchtigen Neben⸗ abſichten dem Beſſeren widerſtrebt, iſt ſeine Gewalt willkür⸗ lich, und man kann ihm ebenſo Gewalt entgegenſetzen.“ „Der Mord— auch der politiſche— bleibt unter allen Umſtänden eine furchtbare Tat, die mich mit unüberwind⸗ barem Abſcheu erfüllt.“ Der Dozent ſchwieg einen Augenblick, dann trat er nahe an den Jüngling heran und ſagte mit ſtarkem Nachdruck: „Derjenige, der fürs Allgemeine eine furchtbare Tat auf ſich nimmt, ſteht um ſo höher, je mehr er ein natürliches Gefühl gegen ſie in ſeiner Bruſt niederkämpfen muß.“ Steht um ſo höher, je mehr er ein natürliches Ge⸗ fühl gegen ſie in ſeiner Bruſt niederkämpfen muß“, wieder⸗ holte Sand leiſe. Wie glühende Tropfen waren Follens Worte in ſeine Seele gefallen und bereiteten ihm Schmerz und Unbehagen, beleuchteten aber auch blitzartig die Pfade des Geſchehenmüſſens“. Jedem Andern hätte er noch weiter entgegnet, ihn mit dem ſtarken Rüſtzeug ſeiner Bibelkenntnis zu ſchlagen verſucht; aber dem dämoniſchen Mann gegenüber ſtrich er die Segel, ließ ſich von ihm ins Schlepptau nehmen, ohne noch weiter zu fragen: wohin geht der Weg? Ja, er hielt die Augenblicke dieſer Ausſprache geradezu für eine e Gottes; denn ohne ſich auch nur im Geringſten vor dem Dozenten zu ſcheuen, faltete er, wie zu brünſtigem Gebet die Finde, hob ſeine Blicke gur Zimmerdecke und ſagte feier⸗ lich:„O Gott, welch eine Stunde reger Ergriffenheit, der innerſten Kämpfe in meinem Seelenreiche, des Gottvertrauens und der Wehmut, zweifelnder Kälte und des entſchiedenſten Willens zur Durchführung deines Willens, zur Entſtehung der ſchwerſten, äußerſten Tugend in mir. Der Jüngling ſchwieg und ließ die erhobenen Hände, wie aus einer Ekſtaſe erwachend, ſinken. Auch Follen ſagte nichts, ſondern ſtarrte bewundernd auf den jungen Mann, der in dämoniſcher Hybris, aber nicht im üblen, ſondern in dem Sinne, wie ſie in Athen göttliche Verehrung genoß, vor ihm ſtand. Er war erſtaunt und überraſcht zugleich über den hohen Grad von Tatbereitſchaft, die ihm hier entgegentrat, die er aber bisher für ſo weit gediehen noch nicht erachtet hatte. Er erkannte das fertige Werkzeug, das geſchmiedet, gehärtet und fein geſchliffen auf den Augenblick wartete, hernieder⸗ zuſauſen, um faule Stämme zu fällen. könig der Kleinſtaaterei! Einziges, großes Ziel: Deutſchland! das iſt doch— Mord...“(Fortſetzung folgt.) 4 7 N e——½' e 8 Die Gebürt eines 8 2 + 2— s krefliden Jungen] Von Vorteil ist es, zeigen an. 8364 f Rechtsanwalt Dr. J. Fetsch Umarbeitungen ö iroler- K eidung u. Frau Elisabeth geb. Maurenbrecher 2 K 7* 11 0 jVVVVVTCVVTVV0 05 S ArdtUfeH 0 ffepeefeepfffepffffepereepfee Luan. 8 3. 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