g 1 0 3 — 24* * Freitag, 26. Juli 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M.g.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältmiſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. g, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus WMittag⸗ Ausgabe 5 8 Mat donalds Erklärung im Anterhaus In Beantwortung einer Anfrage Kenworthys erklärte, wie bereits kurz gemeldet, Mac Donald im Unterhauſe: Ich bin jetzt in der Lage, eine Erklärung über die un⸗ mittelbaren Abſichten der Regierung bezüglich des Flotte n⸗ bauprogramms abzugeben. Der allgemeine Standpunkt der Regierung iſt, daß zwei Haupterwägungen berückſichtigt werden müſſen: 1. die Bedeutung der Verteidigungsmittel, die verwendet werden müſſen; 2. die Wirkſamkeit der Sparſam⸗ keit. MacDonald begrüßte die Ankunft des neuen amerika⸗ niſchen Botſchafters Da wes, der von dem Präſidenten der Vereinigten Staaten mit der Miſſion betraut worden ſei, den der Flottenrüſtungen vorzubereiten. Er erklärte, wir ſind über den Grundſatz der Parität übereingekommen. Wir ſind übe reingekommen, ohne in irgendeiner Weiſe von den Bedingungen der Parität abzugehen, ein gewiſſes Maß der Dehnbarkeit zuzulaſſen. Wir haben beſchloſſen, uns von den techniſchen Punkten nicht ſtören zu laſſen. Sobald die Vertagung des Unterhauſes mich von der täglichen Arbeit befreit, 5 beabſichtige ich, mich hauptſächlich dieſer Frage zu widmen, bis ein Ergebnis erzielt worden iſt. Mein Beſuch beim Präſidenten der Vereinig⸗ ten Staaten iſt jetzt Gegenſtand von Beſprechungen. Zur Zeit läßt ſich der Oktober als wahrſcheinlich bezeichnen. MacDonald führte weiter aus, daß die allgemeine Lage eine Aenderung des Flottenprogramms rechtfertige. Die Regierung habe daher nach einer gründlichen Prüfung der Flottenlage, und das nicht nur als Beweis der eigenen Auf⸗ richtigkeit, ſondern auch als ihre ihr von der Lage der Staats⸗ finanzen auferlegten Pflicht beſchloſſen, alle Arbeiten an den Kreuzern„Surroh“ und North⸗ umberland“ einzuſtellen, das Unterſeeboots⸗Depotſchiff „Maidſtone“ zu ſtreichen, die Kontrakte für zwei Unterſee⸗ boote zu kündigen und die anderen Flottenbauten zu verlangſamen. Was die Flottenbauprogramme 1929/30 betreffe, ſo würden auf jeden Fall vor dem Herbſt keine Verpflichtungen ein⸗ gegangen werden. MacDonald fügte hinzu, es werde von allen in Betracht kommenden Mächten erkannt, daß ein vor⸗ heriges Uebereinkommen über die engliſch⸗amerikaniſchen Differenzen weſentlich iſt für ein allgemeines Uebereinkom⸗ men über den Flottenbau, und die Regierungen der auf der n g Waſhingtoner Konferenz von 1921/2 vertret Mä ſei Boden für ein internationales Abkommen zur Verminderung 1 g 5 e über die Beſprechungen unterrichtet worden. Sobald der Weg frei ſei, würden ſie zu einer Vor konferenz eingeladen werden, damit alle zuſammen verſuchen könnten, zu einer Vereinbarung umfaſſenden Charakters zu gelangen. Es wird dann der Vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion als Beitrag zu ihrer Arbeit berichtet werden. Wenn dieſe Abſichten erfüllt würden, werde man in der Lage ſein, das ſchwierige, aber weſentliche Problem zu verfolgen, wie die anderen Arten der Rüſtungen vermindert werden ſollten. Das konſervative Mitglied Guinneß nahm auf die Er⸗ klärung Mac Donalds Bezug, daß die Admiralität gewiſſe Mindeſterforderniſſe niedergelegt und bei der Politik der Re⸗ gierung loyal mitgewirkt habe. Guinneß fragte, ob dieſe von den Sachverſtändigen mitgeteilten Mindeſterforderniſſe voll erfüllt werden. Mace Donald erwiderte darauf: Ich habe nicht den geringſten Zweifel, daß, wenn ein Uebereinkommen mit den Vereinigten Staaten erzielt worden iſt, die uns unterbreiteten Mindeſterforderniſſe genügend gedeckt werden. Bevor ein Abkommen erzielt worden ſei, könne nichts darüber geſagt werden, welches ſchließlich die Mindeſterforderniſſe ſein müßten. Rede des engliſchen Schatzkanzlers Zet einem vom Londoner Lordmajor im Manſion⸗Houſe gegebenen Bankier⸗Eſſen war der Schatztanzler Snow⸗ den als Ehrengaſt geladen. Unter den Anweſenden befand ſich auch der amerikauiſche Botſchafter General Dawes. Snowden ſagte in einer Rede u..: „Während der letzten zehn Jahre hat die britiſche Regie⸗ rung die Fragen der Krregsſchulden und der Repara⸗ tionen im Geiſte außerordentlicher Großmut, ich möchte ſagen, der Großmut eines Don Quichottes, behandelt.(12) Ich bin zwar durchaus für Förderung des internationalen Wohlwollens und für Unterſtützung derer, die ſich in Not be⸗ finden. Aber ich glaube, daß wir keine Politik fortſetzen kön⸗ nen, die unſeren eigenen Landsleuten weitere finanzielle Laſten auferlegt zugunſten derer, die ebenſo gut oder noch beſſer ihre eigenen Laſten tragen können. Es wäre verfrüht, wenn ich heute über die kommende Regierungskonferenz mehr ſagen wollte, als daß ich hoffe, daß es ihr gelingt, dieſe Probleme auf eine leidlich⸗ ſtabile Grundlage zu ſtellen, und daß ich dabei mithelfen möchte, dieſen Stein des Anſtoßes vom Wege der internatio⸗ nalen Finanzen und des internationalen Handels zu ent⸗ fernen. Snowden ſagte weiter: Eine beträchtliche Verminderung unſerer Ausgaben kann nur durch eine Einſchränkung der Rüſtungsausgaben erzielt werden, und ich bin ſicher, daß alle mit Befriedigung die Unterhauserklärung des Premierminiſters zur Kenntnis genommen haben, die ſich auf das erfolgreiche Ergebnis ſeiner Beſprechungen mit unſerem amerikaniſchen Botſchafter bezog. ö Unſere ernſtliche Schwierigkeit iſt die dauernde Depreſſion unſerer Hauptinduſtrien. Es iſt daher von größter Wichtig⸗ keit, daß wir uns mit allen Kräften um eine Ausdehnung und Steigerung unſeres Handels bemühen. Die Zeit iſt gekommen, wo die beſten Köpfe der Finanzkreiſe der ganzen Welt ſich bemühen ſollten, die Finanzpolitik zum In⸗ ſtrument des Handels und der Beſchaffung von Arbeit zu machen. Wir müſſen uns darüber klar ſein, daß die Bank von England ſich auch weiterhin mit der Lage des Geldmarktes befaßt, aber wir müſſen dabei auch auf die Unterſtützung aller anderen Finanzinſtitute rechnen können. Ich möchte die Bankhäuſer der City auffordern, eine gewiſſe Vorſicht gegenüber ausländiſchen Anlethen in den Fällen zu zeigen, wo die Wechſelkurſe für England ungünſtig ſind. Ich hoffe, daß wir über die jetzige Lage hinwegkommen, ohne die Bankrate weiter zu erhöhen. Englische Wirlſchaftskampagne in Südamerika § London, 26. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die wirtſchaftliche Delegation, die unter Führung Lord d' Abernons des früheren engliſchen Botſchafters in Ber⸗ lin, demnächſt nach Argentinien und Brasilien reiſen wird, wurde geſtern durch ein Bankett gefeiert. Lord d' Aber⸗ non ſagte in einer Tiſchrede einiges über die Zwecke der Studienreiſe, die übrigens auch für Deutſchland von höchſtem Intereſſe ſein ſollte. Die engliſchen Delegierten haben die Aufgabe, die Möglichkeiten der Ausdehnung des engliſchen Exports nach Südamerika ſyſtematiſch zu ſrdteren und den beteiligten In⸗ tereſſenten Vorſchläge für eine Erweiterung der Expanſion zu machen. Die wirklichen Gründe für die Entſendung dieſer Kommiſſion wurden begreiflicherweiſe von Lord d' Aber⸗ non nur in ſehr unbeſtimmten Ausdrücken angedeutet. Man kann ſich darauf verlaſſen, daß dieſe Gründe in großen Um⸗ riſſen folgende ſind: 5 Die engliſche Induſtrie und Regierung hält den Augen⸗ blick für eine große Wirtſchaftskampagne in S ü d⸗ amerika für gekommen, weil 1. Die lateinamertkaniſchen Staaten, die weitere Aus⸗ dehnung der nordamerikaniſchen Kapitalmacht und deren poli⸗ tiſche Folgen fürchten und durch die Steigerung des Handels mit Europa ein Gegengewicht zu ſchaffen wünſchen. 2. Die Ausſichten auf den neuen amerikaniſchen Zolltarif haben ſchon jetzt gerade in Argentinien ſchwere Befürchtungen ausgelöſt, da eine Reihe der wichtigſten Landesprodukte ſchwer betroffen werden. Ein Ausgleich durch Erweiterung der wirtſchaftlichen Beziehungen mit anderen Ländern wird alſo für manche lateinamerikaniſchen Staaten eine Lebens⸗ frage ſein. 3. Der gegenwärtige Präſident von Argentinien Ingoyen iſt außerordentlich europafreundlich geſinnt und iſt offenbar bereit, beſondere Konzeſſionen an England zu machen. Lord'Abernon und ſeine Kollegen ſollen die Möglichkei⸗ ten, die in der geſchilderten Situation liegen, im einzelnen ſtudieren und dabei insbeſondere eine Reihe von Finanzie⸗ rungsproblemen zu löſen verſuchen. Es muß hinzugefügt werden, daß die engliſche Kapitalanlage in Argentinien und Braſilien rund 700 Millionen Pfund beträgt und ſehr erhebliche Aufträge für die Eiſenbahn und öffentlichen Arbei⸗ ten demnächſt zu vergeben ſein werden. Eine Eiſenbahngeſell⸗ ſchaft in Argentinien hat beiſpielsweiſe ein Expanſions⸗ programm aufgeſtellt, das in den nächſten Jahren eine Kapital⸗ aufnahme von 20 Millionen Pfund erfordern wird. Zoll⸗ fragen werden übrigens eine große Rolle bei den Arbeiten der'Abernon⸗Kommiſſion ſpielen. Der neue amerikaniſche Botſchafter in Paris — Waſhington, 26. Juli. Präſident Hoover hat geſtern die ſchon vor einiger Zeit angekündigte Ernennung des repu⸗ blikaniſchen Senators Walther Edge zum Botſchafter in Paris vollzogen. deneral Arztiger Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Seſetz und Necht Nr. 340— 140. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 040. einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere He⸗ walt, Streiks, e uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Student und Politik Studentenſchaft und Politik, das iſt ein Thema, das in unſerer demokratiſchen Republik ſtets intereſſant und aktuell iſt. Einen intereſſanten Beitrag zu dieſem Kapitel liefert der Verlauf des 12. Deutſchen Studententages, der in dieſer Woche in Hannover verſammelt war. Auch aus dem Auslande waren zahlreiche ſtudentiſche Vertreter zugegen. So u. a. Vertreter der flämiſchen Studentenſchaft, der groß⸗ niederländiſchen und der holländiſchen Studenten verbände. Von den mit der Deutſchen Studentenſchaft in Zuſammenhang ſtehenden auslandsdeutſchen Organiſationen waren der Ver⸗ band der deutſchen Akademiker Rumäniens und die Deut⸗ ſchen Studentenſchaften Riga und Dorpat vertreten. Die engliſche Studentenſchaft und der Verband ſchweizerſb⸗ ſcher Studentenſchaften hatten Begrüßungsſchreiben geſaydt. Leider beſchränkte ſich der Hannoverſche Studententag nicht auf die Beratung und Beſchlußfaſſung über rein ſtudentiſche Fragen, ſondern geriet ſehr raſch und tief in das poli⸗ tiſche Fahrwaſſer hinein. Wie ſchlimm es dabei her⸗ ging, zeigt die Kritik eines in Hannover als Berichterſtatter anweſenden Redaktionsmitgliedes der bekanntlich durchweg ruhig und ſachlich urteilenden„Köln. Zeitung“, der feſtſtellt: „Der Tagungsſaal bot das Bild einer politiſchen Partei⸗ verſammlung und die Verſammlung ſtand im Banne der pſeudopatriotiſchen Schlagworte, von denen die Alldeutſchen ſolange Zeit unheilvollen Gebrauch machten.“ Auch der(volksparteilich eingeſtellte)„Hannoverſche Kurier“ äußert ſtarke Zweifel, ob ſich auf die Dauer werde vermeiden laſſen, daß aus der Deutſchen Studentenſchaft ein pollti⸗ ſcher Kampfverband werde. Doch leuchten wir ſelbſt auf Grund der vorliegenden Be⸗ richte ein wenig in den Verlauf der Verhandlungen hinein. Von einigen Berliner Vertretern wurde ein Antrag ein⸗ gebracht, der die Deutſche Studentenſchaft auffordert, ſich an den Verfaſſungsfeiern am 11. Auguſt nicht zu beteiligen. Der Antrag ging zunächſt von dem Kundgebungs⸗ verbot des preußiſchen Kultusminiſters aus, das dieſer am 28. Juni, dem 10. Jahrestag der Unterzeichnung des Verfgiller Vertrages, gegen die geplanten ſtudentiſchen Kundgebungen erlaſſen hatte und ſtellte ſo die Nichtbeteiligung an den Ver⸗ faſſungsfeiern gewiſſermaßen als Revancheakt dar. Mit einem Widerſtand von nur 14 Stimmen beſchloß ſchließlich der Stu⸗ dententag an den Verfaſſungsfeſern, die die Hochſchulen ab⸗ zuhalten haben, nicht teilzunehmen, will aber in dieſem Be⸗ ſchluß„keine Mißachtung des heutigen Staates und der Wei⸗ marer Verfaſſung“ zum Ausdruck bringen, ſondern begründet ihn mit deutlicher Anſpielung auf den Wortlaut des mini⸗ ſteriellen Verbotes der Verſailler Kundgebung damit, daß „örtliche Feiern die Kundgebung der Reichsregierung beein⸗ trächtigen“ würden. Von der Techniſchen Hochſchule in München war ein Antrag eingebracht worden und fand mit einem Wider⸗ ſtand von nur 26 Stimmen Annahme, der„zur Wiederherſtel⸗ lung der deutſchen Volksehre und zur Schaffung ausreichender Sicherheit für das völlig der Wehrloſigkeit ausgeſetzte deutſche Volk eine baldige Aenderung des Deutſchland auf gezwungenen Wehrſyſtems fordert“. In einer an das In⸗ und Ausland zu richtenden gemeinſamen Kund⸗ gebung ſämtlicher deutſcher Hochſchulen ſoll eine Aenderung des deutſchen Wehrſyſtems gefordert werden. a Die Erlanger Studentenſchaft hatte einen An⸗ trag eingebracht, der die„bewußte Mobiliſtierung und Aktivierung des politiſchen Willens der Studentenſchaft“ fordert und der verlangte, daß die deutſche Studentenſchaft allein„im deutſchen Blut und Volkstum wur⸗ zeln“ ſolle und der bei beſonderen Anläſſen demonſtrative Mittel der Studentenſchaft fordert. Ungeachtet der vom Stu⸗ dententag ſelbſt verkündeten politiſchen und konfeſſionellen Neutralität hat nicht viel gefehlt, um dieſem höchſt verhängnis⸗ vollen Antrag zur Annahme zu verhelfen, denn 82 Stimmen waren gegen den Antrag, 75 dafür und 20 enthielten ſich der Stimmabgabe. Es hätten alſo nur von den 20, die ſich der Stimme enthielten, 3 dafür ſtimmen müſſen, und dieſer be⸗ denkliche Antrag wäre angenommen geweſen. 8 Auch mit außenpolitiſchen Problemen hat ſich der Hannoverſche Studententag beſchäftigt, und dabei zum aktuellſten Problem unſerer Außenpolitik, dem Noung⸗ plan, in einer Weiſe Stellung genommen, die für die poli⸗ tiſche Sinnesart der Studentenſchaft höchſt charakteriſtiſch iſt umd nicht ohne Widerſpruch bleiben darf. Gleich der erſte Satz dieſer Entſchließung zeigt, wie ſehr dieſe deutſchen Studenten noch in Illuſionen von geſtern befangen ſind und wie wenig ſie den realpolitiſchen Machtverhältniſſen Rechnung tragen. In dieſem erſten Satz heißt es nämlich: f „Es iſt erwieſen, daß Deutſchland nicht die Verantwor⸗ tung für den Ausbruch des Krieges trägt und damit ent⸗ fällt jedes Recht der Feindmächte, von uns weitere Re⸗ parationen zu fordern.“. Dazu iſt zu ſagen, daß, wer ſo denkt, die leider nach wie vor beſtehende Tatſache überſieht, daß es in der Weltpolitik nicht ſo ſehr darauf ankommt, was Recht iſt, ſondern wer die Macht hat. Nicht weil uns unterſtellt wird, den Krieg verurſacht zu haben, müſſen wir zahlen, ſondern weil wir beſiegt worden ſind. Auch der zweite Satz der Entſchließung kann nicht un⸗ widerſprochen bleiben. Es heißt darin: „Die Laſten, die uns in dem neuen Sachverſtändigenplan auferlegt ſind, überſtelgen die im Verfſailler Dik⸗ tat feſtgelegten Verpflichtungen bei weite.“ Bei einiger Ueberlegung müßten ſich die Studenten, die ſo etwas behaupten, doch ſelbſt ſagen, daß eine ſolche Annahme unmöglich zutreffen kann, denn ſonſt wären ja all die pro⸗ minenten deutſchen Wirtſchaftsſachverſtändigen und Politiker — 2. Seite. Nr. 30 Nene Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 28. Jult 1959 völlig mit Blindheit geſchlagen, wenn ſie dem Noungplan den Vorzug geben vor dem Dawesgutachten und erſt recht vor dem Verſailler Diktat. Man kann über den Poungplan und ſeine Annahme oder Ablehnung denken wie man will, aber darüber kann es doch nur eine Meinung geben, daß die Mitglieder unſerer Reichsregierung, die ſich ſämtlich führ A n⸗ nahme des Youngplanes entſchieden haben, von den politi⸗ ſchen und wirtſchaftlichen Notwendigkeiten ungleich mehr ver⸗ ſtehen als unſere ſtudentiſchen Jünglinge. Es hört ſich zwar ſehr ſchön an und macht dem heißen Herzen und der glühenden Vaterlandsliebe unſerer Studenten alle Ehre, wenn ſie zum Schluſſe der erwähnten Entſchließung mit durchaus verſtänd⸗ licher Empörung erklären: „Keiner der heute verantwortlichen Männer wird das Ende der Knechtſchaft erleben. Nur wer von uns jüngeren noch das bibliſche Alter gewinnt, darf hoffen, den Tag der Freiheit zu ſchauen. Erſt die noch Ungeborenen werden am Ende ihres Lebens nicht mehr„Tribut“ zu zahlen haben. Wir fordern von der Regierung die Wahrung unſeres Rech⸗ tes, des heiligen Rechtes unſerer ungeborenen Brüder und Schibeſtern, des Rechtes unſerer Kinder! Sie und uns in die Tributknechtſchaft zu verkaufen, ſteht der heute handelnden Generation nicht zu. Sollte aber unſere Stimme ungehört von dem heute herrſchenden Ge⸗ ſchlecht verhallen, ſo bekennen wir, die deutſche Jugend, offen und frei vor aller Welt: Niemals wird unſere Generation als uns bindendes und verpflichtendes Recht anerkennen, was die jetzt Handeln⸗ den und Verantwortlichen ben Forderungen unſerer Feinde zugeſtehen werden, Forderungen, die ihre ſogenannte Rechtsgrundlage allein in dem ungeheuerlichen Betrug der Welt⸗ geſchichte, dem erpreßten Schuldbekenntnis des Verſailler Dik⸗ tates haben! Mag die Unterſchrift deutſcher Männer unſerem Volk neue Ketten auferlegen— die Welt ſoll es hören: Die deutſche ngend bleibt frei! So ſchön(rein akabemiſch betrachtet) dieſe flammende Be⸗ geiſterung auch ſein mag, ſo iſt leider in der rauhen politiſchen Wirklichkeit dieſer Zeit doch kein Raum für ſie.„Nahe bei⸗ einander wohnen die Gedanken, doch hart im Raume ſtoßen ſich die Sachen!“ Sehr treffend ſchreibt in einer Kritik dieſer Entſchließung die„Nationalliberale Correſpondenz“, das offi⸗ zialle Preſſeorgan der Deutſchen Volkspartei:„Ja, frei ſoll ſie werden die deutſche Jugend, aber auch von dem ver⸗ derblichen Wahn, ihren ſchlimmſten Feind in den deut⸗ ſchen Volksgenoſſen, Stammes⸗, Bluts⸗ und Geſin⸗ nungs verwandten der fetzt handelnden Generation zu er⸗ blicken. Denn dieſe jetzt handelnde Generatton hat dem Vaterlande die millionenfachen Blutopfer des Krieges gebracht, ſie hat ihr ihre Geſundheit geopfert, in der Mehrzahl das Vermögen und das Glück der Familie dazu. Dieſe jetzt handelnde Generation führt ſei dem Ende des Krieges einen neuen ſchweren Kampf für die Wiederaufrichtung des Vater⸗ landes: einen Kampf, der durch die tragiſchen Umſtände, unter denen er geführt werden muß, ein größeres Heldentum erfor⸗ dert, als es der zwölfte Deutſche Studententag in ſeinen weg⸗ werfenden Worten gegen dieſe jetzt handelnde Generation bekundet. Denn dieſer neue Kampf frißt nicht nur von neuem das Leben und die Geſundheit der Kämpfenden, ſondern leider auch die perſönliche Ehre derjenigen, die alles freudig ſetzen für die Ehre des(Vaterlandes.“ Die redende Jugend des 12. Deutſchen Studententages kann bis jetzt in der Hauptſache nur auf ihre ſtarken Worte verweiſen. Dieſe Leiſtung genügt aber nicht, um Männer zu verdächtigen, die nur blutenden Herzens, in ſchweren inneren Kämpfen, aus tiefſter Verantwortung vor der deutſchen Ge⸗ ſchichte und der deutſchen Zukunft jene Wege gehen, auf denen, ihrer Ueberzeugung nach, allein unter erneuten Opfern die 8 Freiheit und eine neue deutſche Zukunft zu erkämpfen ſt. Iſt es ſo? Ja, leider, leider iſt es ſo! Im Geſichts⸗ kreis der unbekümmerten Jugend erſcheinen alle Dinge ganz anders als bei denen, die als gereifte Männer die verant⸗ wortliche Führung haben. Mit welchem Jubel würden wir uns auf die Seite unſerer ſtudentiſchen Jugend ſchlagen, wenn nur eine kleine Ausſicht dafür beſtände, daß wir auf dem von ihr vorgeſchlagenen Wege herauskommen könnten aus all' der Qual und Laſt, die ſeit Kriegsende auf uns laſtet und die unſeren nationalen Stolz fortgeſetzt ſo unerträglich de⸗ müttigt. Doch noch immer iſt Politik die Kunſt des Mög⸗ lichen. Noch keiner von all denen, die Streſemanns ſogenannte Erfüllungspolitik bekämpften, die bekanntlich darin beſteht,„durch Opfer und Arbeit zur Freiheit“ zu kommen, hat ein beſſeres Rezept zur Wiedererlangung eines freien und ſtarken Deutſchlands zu ſagen gewußt. Doch ſchließ⸗ lich iſt Politik nach Streſemanns eigenen Worten ja nicht nur die Kunſt des Möglichen, ſondern auch„das Streben nach Idealen“ und deshalb wollen wir mit unſeren ſtudentiſchen Feuerköpfen auch nicht ſo ſtreng ins Gericht gehen, wenn ſie im Eifer des Gefechts daneben hauen.„Und wenn der Moſt ſich noch ſo wild gebärdet, es wird am Ende doch ein guter Wein!“. Nehmen wir es als ein Zeichen der Beſin⸗ nung auf die rauhe Wirklichkeit, daß der Hannyo⸗ verſche Studententag in ſeiner geſtrigen Schlußſitzung durch die Neuwahl gemäßigter Führer zugeben mußte, daß es trotz aller Errungenſchaften der Technik noch immer nicht möglich iſt, mit dem Kopf durch die Wand zu rennen, ſon⸗ dern daß auch jugendliche Feuerköpfe darauf angewieſen ſind, mit Waſſer zu kochen. b H. A. Meiner. Nationalſozialiſtiſcher Schülerbund Berlin, 26. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die mationalſozialiſtiſche Zeitſchrift„Wir Jungen“ berichtet über eine Kundgebung des nationaliſtiſchen Schüler⸗ bundes in Berlin. Stolz wird in dieſem Bericht ver⸗ zeichnet:„Unter den Anweſenden bemerkte man u. a. einen Vertreter der italieniſchen Balilla⸗Jugendorganiſation“ Die Balilla⸗Organiſation iſt die amtliche Jugendorgani⸗ ſation der italieniſchen Faſziſten. Es ſteht alſo feſt, daß die Nationalſozialiſten Verſammlungen in Gegenwart von Ver⸗ tretern des italieniſchen Faſzismus abhalten. Gegen die Un⸗ terdrückung Deutſch⸗ Südtirols durch den Faſzio iſt in der Verſammlung kein Wort laut geworden. Auch das heißt ſich in Deutſchland„national“. Streik der Berliner Bauſchloſſer — Berlin, 26. Juli. Eine geſtern vorgenommene Ur⸗ abſtimmung der Berliner Bauſchloſſer hat mit großer Mehr⸗ heit den Streik ergeben. Die Branchenkommiſſion der Bau⸗ und Geldſchrankſchloſſer, ſowie die Vertrauensleute, haben geſtern abend beſchloſſen, ab heute früh die Belegſchaften von 83 Betrieben in den Streik treten zu laſſen. An dem Kampf ſind zunächſt etwa 1 00 Schloſſer beteiligt. 8 e des rumäniſchen Zolltarifs durch die Kammer — Bukareſt, 28. Jull. Die Kammer Wet geſtern den neuen Zolltarif an, durch den die Zollſätze. Im⸗ 1 berabgeſett werden. Am 6. Auguſt im Haag Berlin, 26. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Es ſieht faſt ſo aus, als ob wir das Ende des ſcherzhaften Geſell⸗ ſchaftsſptiels„Wo ſoll die Konferenz tagen?“, mit dem man ſeit bald ſteben Wochen die Welt unterhält, nun doch wohl erleben ſollen. Aus London kommt die Meldung, daß man ſich in England jetzt für den Haag entſchieden habe und in hieſtgen ſonſt gut unterrichteten Kreiſen glaubt man, daß es bei dem Haag auch ſchließlich bleiben wird. Auch Frankreich ſoll keine grunbſätzlichen Einwände gegen die holländiſche Hauptſtadt erheben. Das Einzige, was Frankreich an der freudigen Zuſtimmung hindert, ſei die Rückſicht auf Belgien, dem Holland nun einmal unſympathiſch ſei. Man nimmt hier an, daß Frankreich dieſe zarten Rückſichten auf den belgiſchen Alliierten ſchließlich niederzwingen wird. In der Tat iſt nicht einzuſehen, warum, wenn man Deutſchland zumute, nach der Hauptſtadt eines ehemaligen Kriegsgegners zu gehen, dieſe doch nur rein ſtimmungsmäßige belgiſche Ab⸗ neigung durchaus reſpektiert werden müßte. Soviel uns er⸗ innerlich iſt, hat Belgien mit Holland nicht im Kriege gelegen. Den Haag iſt die Hauptſtadt eines benachbarten Landes. von dem Belgien ſich ſchiedlich friedlich getrennt hat. Es iſt wirklich auch nicht der geringſte Grund erkennbar, warum um ſolcher Animoſität willen die im Augenblick dringlichſte Auf⸗ gabe internattonaler Politik noch länger hinausgezögert wer⸗ den ſoll und dringlich iſt die Entſcheidung nachgerade ge⸗ worden. Vom 6. Auguſt, an dem die Konferenz beginnen ſoll, trennen uns nur noch elf Tage. An dieſem Tage muß feſt⸗ gehalten werden, wenn anders die Arbeit der Konferenz be⸗ endet ſein ſoll. Auch ſo bleibt die Spanne für die ſogenannte Eiquidation des Krieges kurz. Immerhin meint man hier, daß ſie ausreichen könne, wofern alle Partner des ſoviel zitierten guten Willens ſind. Ob das der Fall iſt, kann frei⸗ lich fraglich ſein. Dieſer wochenlange Streit um den Kon⸗ ferenzort, ein Streit, ähnlich dem der griechiſchen Städte um Homers Geburtsort, war leider nur zu ſehr geeignet, in der Beziehung in Deutſchland eine ſtarke Skepſis aufkommen zu laſſen. Wird Pointaré kommen? Paris, 26. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Es iſt noch ganz unwahrſcheinlich, ob Miniſterpräſident Potn⸗ caré die Leitung der franzöſiſchen Delegation übernehmen wird. In dem geſtern abend abgehaltenen Miniſterrat er⸗ örterte man dieſe Frage und der Miniſterpräſident teilte mit, daß die ihn behandelnden Aerzte Ende der Woche ein Gut⸗ achten darüber abgeben werden, ob es dem Miniſterpräſt⸗ denten möglich ſein werde, die Regierungsgeſchäfte wieder zu übernehmen und eine beſchwerliche Reiſe anzutreten. Poin⸗ caré beantragte jedenfalls im geſtrigen Miniſterrat, den Außenminiſter Briand mit der Vertretung Frankreichs bei der wahrſcheinlich im Haag ſtattfindenden Regierungskon⸗ ferenz zu betrauen. Sollte es der Geſundheitszuſtand des Miniſterpräſtdenten nicht geſtatten, die Konferenz von Anfang an mitzumachen, ſo würde er etwas ſpäter kommen. Das Poincaré naheſtehende„Echo de Paris“ läßt durch⸗ blicken, daß Poincaré perſönlich keinen beſonders großen Wert darauf legt, nach dem Haag zu kommen. Dasſelbe Blatt kün⸗ digt eine Verzögerung des Zuſammentritts der Konferenz an und bezeichnet als Grund die noch abzu⸗ wartende Einwilligung Amerikas, einen Beobachter zu ent⸗ ſenden. Das Blatt überſieht oͤie Tatſache, daß ſich Pierpont Morgan bereits auf dem Wege nach Europa befindet. Die vorausſichtliche Wahl der holländiſchen Reſidenzſtadt findet in der ganzen Preſſe eine unfreundliche Beurteilung. An taktloſen Angriffen gegen die Londoner Regierung fehlt es nicht. Man ſucht die Belgier zu tröſten und ſchiebt natürlich die Mitſchuld an der „ungünſtigen Entſcheidung“ den Deutſchen zu, die von Brüſſel nichts wiſſen wollten. Ausdrücklich wird erklärt, daß der franzöſiſche Botſchafter in Brüſſel bei dem belgiſchen Außenminiſter Hymans keinen Schritt ausgeführt habe, den Haag zu empfehlen. Nur der engliſche Botſchafter erſuchte die belgiſche Regierung, ſich mit der Wahl der holländiſchen Reſidenz einverſtanden zu erklären. Im„Matin“ wirs darauf hingewieſen, daß einige holländiſche Blätter ausge⸗ ſprochen belgienfeindliche Artikel veröffentlichen. Das Vefinden des Kanzlers Berlin, 26. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die amtlichen Telegramme über das Befinden des Reichskanzlers Müller werden jetzt wieder durch einen Eigenbericht des„Vor⸗ wärts“ aus Heidelberg ergänzt: Der Zuſtand des Reichskanzlers hat auch am Donnerstag weitere Fort⸗ ſchrätte gemacht. Die Aerzte ſind hinſichtlich ſeiner Gene⸗ ſung in beſter Hoffnung und glauben, daß Rückſchläge nicht mehr eintreten. Glückwünſche Maedonalds für den Reichskanzler Macdonald richtete an Reichskanzler Müller folgendes Telegramm:„Ich erhielt mit lebhafter Befriedigung von der erfolgreichen Operation Kenntnis, der ſich Euer Exzellenz unterzogen haben. Nehmen Sie bitte meine Glückwünſche und herzlichen Wünſche für baldige Wiederherſtellung ihrer Geſundheit entgegen. Der Prozeß gegen Alitz Die Donnerstag⸗Nachmittagsſitzung im Ulitz⸗Prozeß be⸗ gann mit der Verleſung der von der Verteidigung beigebrach⸗ ten Artikel, die der Angeklagte in der„Kattowitzer Zeitung“ aus verſchiedenen Anläſſen veröffentlicht hat und die immer wieder die loyale Einſtellung des Angeklagten zum polniſchen Staat bezeugen. Nach über 14ſtündiger Unterbrechung erſtattete der Lau⸗ ſanner Sachverſtändige, Prof. Dr. Biſchof, ſeinen Bericht. Er erklärte, daß er die Identifizierung der Unterſchrift nicht vornehmen könne. Auch eine Vergrößerung werde die Sach⸗ lage nicht ändern, da es nur die vergrößerte Photographie einer ſchlecht angefertigten Photographie ſein würde. Die Un⸗ terſchrift auf dem fraglichen Dokument könne echt ſein, ſie könne aber auch eine Fälſchung ſein. Im weiteren Verlauf nahm der Sachverſtändige unter dem größten Intereſſe des Gerichtshofes und der Verteidigung Schriftexperimente vor, wobei es zu einer Senſation kam, indem er nachweiſen konnte, daß der Dolmetſcher genau die gleiche Un⸗ e wie der Angeklagte Ulitz ſchreiben onnte. Nach verſchiedenen Zwiſchenfragen trat eine Pauſe ein, worauf die militäriſchen Sachverſtändigen unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ihre Gutachten abgaben. Die Oeffentlich⸗ keit wird erſt zu der heute(Freitag) vormittag beginnenden Sitzung wieder zugelaſſen werden. 6 Die geſtrige Papſtprozeſſion Wie angekündigt, fand am Donnerstag abend die feierliche Papſtprozeſſion zum Petersdom ſtatt. Die Pro⸗ zeſſion verließ um 6 Uhr den Vatikan und zog durch die Ko⸗ lonnaden des Petersplatzes. An dem Zuge nahmen etwa 80000 Perſonen teil, darunter die Biſchöfe, Erzbiſchöfe, Patriarchen und Kardinäle, ſowie 5000 Seminariſten aller Nationalitäten. Der Papſt, der das Allerheiligſte in Händen hielt, wurde inmitten ſeines Hofſtaates und umringt von den Schweizergarden unter einem Baldachin in einem Tragſeſſel um.30 Uhr aus dem Vatikan getragen. Eine Abteilung palatiniſcher Garde eröffnete und ſchloß den Zug. Ehrenkom⸗ pagnien italieniſcher Infanterie erwieſen der Prozeſſion Ehrenbezeugungen. Eine rieſige Menſchenmenge jubelte dem Papft, während er vorübergetragen wurde, zu. Alle Fenſter der Hänſer am Ruſticucci⸗Platz waren dicht von Schauluſtigen beſetzt, ebenſo die Fenſter und Loggien des päpſtlichen Pa⸗ laſtes. Auch das diplomatiſche Korps wohnte von einer Loggia aus der Feierlichkeit bei. Als der Papſt bei dem vor der Petersbaſilika errichteten Altar angekommen war, ver⸗ ließ er ſeinen Tragſeſſel und kniete inmitten der Kardinäle nieder. Sodann erteilte er den euchariſtiſchen Segen. Gegen .80 Uhr begab ſich der Papſt unter den Jubelruſen der Menge in den Vatikan zurück. Die Front der Petersbaſilika war illuminiert. Die Glocken aller Kirchen Roms läuteten, ſolange die. währte. * Die Exploſionskataſtrophe in Vorſigwalde Das Feuer in dem Sauerſtoffwerk Lindes Eismaſchinen .⸗G. in Borſigwalde iſt nunmehr vollſtändig gelöſcht. Die Entſtehungsurſache konnte noch nicht ganz zweifelsfrei feſtgeſtellt werden. Allerdings ſcheint die Ver⸗ mutung richtig zu ſein, die auch durch die Schilderung einer Reihe im Füllraum beſchäftigten Arbeiter beſtätigt wird, daß ſich das Verſchlußſtück einer mit Azetylengas gefüllten Stahl⸗ flaſche losgelöſt und das entſtrömende Gas ſich durch einen elektriſchen Funken entzündet hat. Der Materialſchaden wird von der Direktion auf etwa eine halbe Million geſchätzt. Hinzu kommt, daß große Teile der Fabrik von Grund auf wieder neu hergerichtet wer⸗ den müſſen. Glücklicherweiſe ſind die Räume, die mit den Apparaten ausgefüllt waren, zum größten Teil von den Flammen verſchont geblieben, ebenſo ein großer Lager⸗ ſchuppen. Das Befinden des ſchwerverletzten Frl. Behm, die in dieſem Betrieb als Werkſtattſchreiberin beſchäftigt war, iſt leidlich. Ein Walliſer Dorf durch Blitzſchlag einge zſchert = Baſel, 26. Juli. 65 unſerem Schweizer Vertreter.) Das Walliſer Alpendörſchen Torg on, das 1084 Meter über dem Meer liegt, iſt Mittwoch Mitternacht durch Blitz ſchlag entzündet und vollſtändig eingeäſchert worden. Ueber dem Wallis und dem Genfer See wütete ſtundenlang ein ſchweres Gewitter, das ſtarken Schaden an⸗ richtete. Der Blitz entzündete ein mitten im Dorf gelegenes Haus, von dem der Sturm die Flammen im Nu über die 20 Häuſer der Ortſchaft verbreitete. Durch die große Trocken⸗ heit der letzten Tage war die Waſſeranlage ausge trocknet und da keine Hydrantenanlage vorhanden war, mußten die Bewohner, die uur das nackte Leben retten konnten, tatenlos zuſehen, wie ihre ganze Habe in dem aus Holzhäuſern beſtehenden Dorf verbrannte, Als nach zwei Stunden die Feuerwehren aus dem Tal herbeikamen, war von dem idylliſchen Walliſer Dorf nichts mehr übrig als ein Haufen Aſche. Letzte Meldungen Blitzſchlag in eine Arbeiterkolonne — Trier, 26. Juli. Bei einem geſtern nachmittag nieder⸗ gegangenen Gewitter ſchlug der Blitz in der Nähe von Irrel (Kreis Bitburg) in eine Arbeiterkvlonne, die an der Prümtal⸗ ſperre beſchäftigt war. Dabei wurde ein etwa 35jähriger Arbeiter auf der Stelle getötet, während ſeine ſieben Arbeitskollegen längere Zeit betäubt waren. Desgleichen wurde ein Landwirt auf dem Felde vom Blitz erſchlagen. Abſturz Berliner Touriſten am Matterhorn — Grindelwald, 26. Juli. Glücklicherweiſe hat ein Ab⸗ ſturz von fünf Berliner Touriſten nur weniger ernſtliche Folgen gehabt, als in Meldungen an die Preſſe zunächſt an⸗ genommen wurde. Die Geſellſchaft befand ſich auf dem Weg von der Doſſenhütte nach dem Matterhorn. Auf der Seite gegen Grindelwald glitt einer der Touriſten aus und riß die anderen, die am Seil feſtgebunden waren, mit ſich. Alle rutſch⸗ ten auf der Schneehalde etwa 100 Meter abwärts. Während drei Touriſten unverletzt davonkamen, erlitten die beiden anderen nur leichtere Verletzungen. Beilegung des Zwiſchenfalls von Hidasmeneti — Budapeſt, 26. Juli. Nach einer Mitteilung der Direktion der ungariſchen Staatsbahn wird am heutigen Freitag, vor⸗ mittags 10 Uhr, der Tranſitverkehr auf der Station von Hidasmeneti wieder aufgenommen. Ueber 300 Stunden in der Luft — Newyork, 26. Juli. Die Flieger Jackſon und O Brien ſetzen, wie ans St. Louis gemelhet wird, ihren Rekordflug unentwegt fort. Sie befanden ſich geſtern abend nber 309 Stunden in der Luft. 4 N Freitag, den 26. Juli 1929 Reue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 840 Ueberall da, wo auch andere Verkehrsunternehmungen em Dienſte der Güterbeförderung ſtehen, hat die Reichsbahn ſog. K⸗(KHampf⸗) Tarife eingeführt, zum Zwecke der Aufrecht⸗ erhaltung ihrer Monopolſtellung. Der Gewinn, den die Reichsbahn durch derartige Maßnahmen zu erzielen beabſichtigt, iſt aber in doppelter Beziehung durchaus problematiſch, denn ſie ſetzt nicht nur bei vielen dieſer Tarife offenbar Geld zu, ſondern ſie unterbindet auch anderen Unternehmungen, ſowohl der Schiffahrt wie dem Autoweſen, bewußt und abſichtlich die Exiſtenzmöglichkeit. Der dadurch verurſachte wirtſchaftliche Schaden iſt von ganz unabſehbarer Tragweite und ſteht in keinem Verhältnis zu dem von der Reichsbahn erhofften Gewinn. Dafür gibt es unzählige Beiſpiele im Transportgewerbe, auf einen beſon⸗ ders ausgeprägten Fall ſoll nachſtehend eingegangen werden. Ein ſoeben erſcheinender Bericht der Fendelgruppe, . alſo der kürzlich vereinigten Rheinſchiffahrts⸗A. G. vorm. Fendel und der Badiſchen A. G. für Rheinſchiffahrt und Seetransporte führt lebhafteſte Klage über die Schädigungen durch die Kampftarifpolitik der Reichsbahn. Der Bericht ſagt, daß der unheilvolle Konkurrenzkampf zwiſchen der Rhein⸗ ſchiffahrt und der Reichsbahn in unveränderter Form an⸗ dauert. Faſt in feder Woche läßt ſich ein Aus nahme⸗ tarif koͤnſtatieren, der der Schiffahrt Abbruch tut. Dabei ergeben ſich Frachtzugeſtändniſſe der Reichsbahn, von denen man unmöglich annehmen kann, daß die Reichsbahn bei ſolchen Kampfarten ihr Auskommen findet. Wenn auch nicht beſtritten werden ſoll, daß geſchloſſene Züge, die über größere Strecken befördert werden, betrieblich billiger ſind als Ver⸗ frachtungen auf kurze Strecken, ſo kann aber doch unmöglich dieſe Verbilligung ſoweit gehen, daß man einen Trans⸗ port über 800 Ktlometer billiger ausführen kann lund zwar in abſoluten Zahlen) als beiſpiels⸗ weiſe einen Transport über 150 Kilometer. Freilich kann die Reichsbahn auf Grund ihrer Monppol⸗ ſtellung jeden entſprechenden Ausgleich ſchaffen. Aber darüber kann doch wohl kein Zweifel beſtehen, daß alle Güter, für die keine Ausnahmetarife geſchaffen werden und bei denen keine Rückſicht auf Schiffahrt und Kraftwagen zu beſtehen Städtiſche Nachrichten Straßenherſtellungen Der Bürgerausſchuß hat in ſeiner heutigen Sitzung über vier Straßenherſtellungen Beſchluß zu faſſen. Die Herſtellung der Aeußeren Wingertſtraße zwiſchen Obere Riedſtraße und Wormſer Straße in Käfertal iſt notwendig geworden, nachdem die Bebauung der Straße bereits auf etwa Zweidrittel Länge erfolgt iſt. Der in bar . erforderliche Geſamtaufwand von 39 100 Mk. iſt in voller Höhe durch Anlehen zu decken. Ein Betrag von rund 27605 Mk. * kann auf die Angrenzer nach den Grundſätzen des Orts⸗ ſtraßengeſetzes umgelegt und zur ſpäteren Abtragung des Anlehens verwendet werden. Der Betrag von rund 11 495 Mark iſt auf die Wirtſchaft zu übernehmen, da bei einigen Grundſtücken der Beizug der Angrenzer wegen der ſchon von N altersher beſtehenden Bauwerke nur zu einem geringen Bruch⸗ A teil möglich iſt und der Ausfall daher die Stadt ſelbſt belaſtet. Herſtellung der Habichtſtraße und des Marktplatzes in Käfertal Die Herſtellung der Reſtſtrecke der Habichtſtraße, der Straße am Marktplatz zwiſchen Habichtſtraße und der Straße Auf dem Sand ſowie des Marktplatzes im Stadtteil Käfertal Der in bar erforderliche Geſamtaufwand von 56 700 Mk. iſt in Höhe von 54 192 Mk. durch Anlehen zu decken. Mit dem Be⸗ trag von 2508 Mk.(für Gehwegherſtellung) wird die laufende 2 je Kampflarifpolitik der Ein Beitrag zur Verödung der deut ſchen Oberrhein⸗ und Mainhäfen braucht, die ganzen Laſten des heutigen Tarifſyſtems zu iſt durch die fortſchreitende Bebauung notwendig geworden. ten der Herſtellung 7 5 Reichsbahn tragen haben. Das ſind in erſter Linſe die Transporte auf nahe Entfernungen, auf die nun einmal die amderen Unter⸗ nehmungen als Zufuhr⸗ und Ablaufſtrecke angewieſen ſind. Man darf die Frage aufwerfen, ob ein ſtaatliches Monopol berechtigt iſt, nach der einen Seite große„Geſchenke“ zu machen, auf der anderen Seite aber doch ebenfalls lebens⸗ wichtige Gewerbe zu ruinieren. Die Reichsverfaſſung fordert die Gleichberechtigung aller Staatsbürger in der Tarifpolitik. Die mit der Reichsbahn abgeſchloſſenen Staatsverträge ver⸗ langen die Berückſichtigung der hiſtoriſch begründeten Inter⸗ eſſen der Länder bezüglich ihrer Häfen. Es wäre nun Zeit, daß die Eiſenbahngeſellſchaft möglichſt bald auf dieſen Rechts⸗ boden wieder zurückgebracht wird. Die Verödung der deutſchen Oberrhein⸗ und Main⸗ häfen iſt ein Spiegelbild der Auswirkung der 0 heutigen Tarifpolitik der Reichsbahn. Es liegt auf der Hand, daß das ganze Umſchlag⸗ und Lager⸗ geſchäft in den Häfen immer weiter zurückgeht. Allein der Umſchlagverkehr in Mannheim iſt von 6750 000 Tonnen im Jahre 1927 auf 5 830 000 Tonnen in 1928 zu rück⸗ gegangen, wobei jedoch feſtzuſtellen iſt, daß der eigentliche Hafenumſchlag von Schiff auf Waggon eine ungleich viel größere Einbuße erlitten hat, als in den vorſtehend genannten Zahlen zum Ausdruck kommt, Der Waſſerſtand war im Sommer knapp, ſo daß Fahrten über Straßburg hinaus nur in wenigen Fällen durchgeführt werden konnten, ſonſt würden ſich noch weſentlich ungünſtigere Zahlen ergeben. Nun glaubt die Reichsbahn ſich damit verteidigen zu können, daß ſie ſagt, ſie ſet gezwungen, alle Transporte an ſich zu ziehen, wegen der Verpflichtung, annähernd eine Mil⸗ liarde zu den Reparationskoſten beizutragen. Dieſe Be⸗ gründung iſt nur zum Teil zutreffend, denn die Eiſenbahn hat in Vorkriegszeiten einen ungefähr gleichen Betrag aus ihren Ueberſchüſſen an den Staat abgeliefert, er damit ſeinen Bedarf im weſentlichen deckte, alſo die Steuerzahler ent⸗ laſtete. Heute müſſen aber die Steuerzahler für Deckung der Ausgaben ohne die Beihilfe der Eiſenbahn ſorgen. Die Laſt iſt alſo geblieben, ſie iſt nur auf andere Schultern übertragen worden. In der Wirkung iſt es doch gleich, ob die Steuern oder die Reichsbahn für die Deckung herangezogen werden. Alfred Lassen 3 der Straßen kann ein Betrag von 13 100 Mk. auf die als An⸗ grenzer an der Habichtſtraße in Betracht kommenden Privat⸗ eigentümer nach den Grundſätzen des Ortsſtraßengeſetzes um⸗ gelegt werden. Herſtellung der Alten Frankfurter Straße zwiſchen 5 Schießplatz⸗ und Waldſtraße in Waldhof Der Ausbau der reſtlichen Straßenſtrecke der Alten Frank⸗ furter Straße zwiſchen Schießplatz⸗ und Waldſtraße in Wald⸗ hof iſt durch die Verkehrsverhältniſſe und den Fortgang der Bautätigkeit notwendig geworden. Der in bar erforderliche Geſamtaufwand von 43 800 Mk. iſt in Höhe von 43 100 Mk., die auf die Angrenzer nach den Grundſätzen des Ortsſtraßen⸗ geſetzes umgelegt werden, durch Anlehen zu decken. Mit dem Betrag von 700 Mk. für Gehwegherſtellung wird die laufende Wirtſchaft belaſtet. Herſtellung der Meeräckerſtraße zwiſchen Emil Heckel⸗ . Straße und dem Altersheim Der Fortgang der Bautätigkeit im Lindenhof macht die Herſtellung der Meeräckerſtraße zwiſchen Emil Heckelſtraße und dem Altersheim notwendig. Von dem in bar erforder⸗ lichen Geſamtaufwand in Höhe von 94 500 Mk. bedarf es einer beſonderen Bewilligung nicht für a) die aus Wirtſchaſts⸗ mitteln zu deckenden Beträge für Gehwegherſtellung, Baum⸗ pflanzung und für ein 50 Meter langes Straßenſiel mit zu⸗ ſammen 6000 Mk.; b) die durch Gemeindebeſchluß vom 11. Ja⸗ muar 1927 bereits genehmigten Anlehensmittel mit 69 660 Mk. Zur Deckung des reſtlichen Betrags von 18 840 Mk. muß der durch Gemeindebeſchluß vom 11. Januar 1927(Herſtellung von Straßen im Baugebiet Meerfeld, Meeräcker und Meerwieſen) genehmigte Anlehenskredit von 637 500 Mk. um 18 840 Mk auf 656 340 Mk. zu Laſten einer neu aufzunehmenden Anleihe erhöht werden. Von den Geſamtkoſten in Höhe von 94 500 Mark kann ein Betrag von 88 500 Mk. auf die Angrenzer umgelegt werden. Entſprechende Anträge liegen zur Genehmigung vor. * * Alt⸗Katholiſcher Jugendtag. Am 27. und 28. Juli wird in Mannheim ein Reichs jugendtag des Bundes alt⸗katholiſcher Jugend Deutſchlands abgehal⸗ ten. Aus dieſem Anlaß iſt am Sonntag um 97? Uhr in der Schloßkirche ein levitiertes Hochamt mit Feſtpredigt. * Prämiierte Brieftauben. Beim letzten Flug, die die Reiſe vereinigung der Brieftauben ⸗ Züchter von St. Polten(bei Wien) aus veranſtaltete, wurde der Preis der Stadt Mannheim Simon Gauch zu⸗ erkannt(ben. vier Tiere). Die goldene Bundesanſtecknadel für beſte Geſamtleiſtung erhielt Hch. Bauer. Die goldene Medaille wurde Herzog ⸗Nußloch zugeſprochen(ben. fünf Tauben), während die ſilberne Medaille Schneiden ber⸗ ger⸗Mannheim erhielt. Der nächſte Abflug erfolgt nächſten Dienstag ab Budapeſt.. * Bubenſtreich. Der Feuermelder Schillerſchule wurde geſtern mittag durch einen 7 Jahre alten Volksſchüler in Tätigkeit geſetzt und dadurch um 11.59 Uhr unnötigerweiſe die Feuerwache II alarmiert. Hoffentlich bleibt die ent⸗ ſprechende Belehrung, daß man ſolche Streiche nicht ungeſtraft machen darf, nicht aus.. 4 Sein 25jähriges Dienstjubiläum bei der Stadt Mann⸗ heim(Grundbuchamt) begeht am morgigen Samstag Stadt⸗ verwaltungsinſpektor Jakob Braun, Seckenheimerſtr. 82. * Silberne Hochzeit. Begräbnisordner Moritz Moſe 8, 7, 8, feiert mit ſeiner Ehefrau Regina geb. Valfer am morgigen Samstag das Feſt der ſilbernen Hochzeit und gleich⸗ zeitig den 50. Geburtstag. Herr Moſes, vorher Lehrer und Kantor in Buchen, wirkt ſeit zehn Jahren in hieſiger Ge⸗ meinde und hat es verſtanden, den Gemeindemitgliedern in den ſchwerſten Stunden ihres Lebens durch ſeine feine, wohl⸗ tuende und hilfreiche Art liebevoll beizuſtehen, wofür ihm hier noch gedankt ſein ſoll. Möge es Herrn Moſes im Verein mit ſeiner Familie vergönnt ſein, noch recht lange in Geſun heit und Rüſtigkeit zum Segen der Gemeinde ſeines! walten zu können. 1 5 *Verfaſſungsfeier. Der Oberrat der Iſraeliten hat an⸗ geordnet, daß am Verfaſſungstage oder am vorausgehenden Sabbat beim iſraelitiſchen Gottesdienſt durch ein beſonderes Gebet oder eine beſondere Anſprache der Bedeutung des Tages gedacht wird.. VVV * Zulaſſung der Photomatonbilder zu Paßzwecken. Nach Mitteilung der Deutſchen Photomaton.⸗G. Berlin W g, Potsdamerſtr. 141, wird vom Reichsminiſterium des Innern die ſeinerzeit erlaſſene Verfügung, wonach Photomatonbilde zu Paßzwecken wegen Seitenverkehrtheit nicht zugelaſſen waren, nunmehr aufgehoben, nachdem die Photomaton⸗App rate ausſchließlich ſeitenrichtige Bilder liefern. Nach jetzigen, neuen Verfügung des Miniſtertums ſind Photomaton bilder zu ſämtlichen Legitimationszwecken, Päſſen, Ausſpeis⸗ papieren uſw. unbeſchränkt zugelaſſen. 1 Schnitter und Schnitterin Noch liegt im Wieſengrund die Dämmrung grau, An Halm und Gräſern blinkt der Morgentau, Da läuft ein ſirrer Ton, der Sichel Klang, Den langen Saum des Aehrenfelds entlang. In wirren Halmen rauſcht der Senſe Schwung. Sie führt ein brauner Mäher, ſtark und ung. Und hinterher, die flinke Schnitterin Legt die gemähten Halme auf den Acker hin. Der Wetzſtein ſchwatzt und ſchweigt. Jetzt einen Schl Der Hals iſt trocken, Dirnlein her den Krug. 5 Wie ſchmeckt doch doppelt gut der kühle Wein, Kredenzt den Trunk ein junges Mägdelein. Und hurtig geht es wieder an die Arbeit jetzt, Es iſt der Durſt geſtillt, die Senſe auch gewetzt. Ein heller Jauchzer ſchallt. Du, junger Mähdersm Was ſtimmt trotz ſchwerer Arbeit dich ſo froh, 1 an Wirtſchaft belaſtet. Von den Geſamtkoſt Eine kleine Schau, an ſich ſchon dadurch eingeengt, daß nur Mitglieder der Landesgruppe Baden des deutſchen Werkbun⸗ 8 des ſie beſchicken durften, deshalb auch im Namen und Stoff * nicht vollſtändig. Man hat das Gefühl, daß es ſich faſt um eine * Propaganda für den Werkbund ſelbſt handelt, was als objek⸗ 1 tive Leiſtung der Kunſthalle den Eindruck etwas beeinträchtigt. 3 Zur Sache ſelbſt: Vorſichtig ausgewählt nach Qualität, im * erſten Sagal zeigen die Gebrauchsgraphiker ihre Schöpfungen. 1 diktiert von der Praxis, von Erfahrung, teilweiſe auch von Tradition, denn ſowohl beim Buchtitel, ſiehe die ſchönen Ein⸗ bände von Eruſt Czerber⸗ Mannheim, für einen pol⸗ niſchen Verlag, wie auch die Zigarrenpackungen von Karl Bertſch⸗ Mannheim für die Firma x Landmann⸗ Mannheim, wie endlich auch Briefköpfe und dergl., laſſen ſich nicht ohne Ueberlieferung, ohne Berückſichtigung der her⸗ gebrachten Anſchauung beim Kunden bewältigen. Origineller ſchon ſind die Reklameſachen, vor allem die intereſſanten Pla⸗ kate von Karl Bertſch, noch mehr aber die ſehr reichen Arbeiten von Wilhelm Schnarrenberger⸗Karls⸗ ruhe, der ſich und ſeiner Schule einen eigenen, ſcheinbar naiven, aber innerlich gut motivierten Stil konſtruiert hat. Erfreulich iſt die Tatſache, daß die Stadtreklame ſich dieſes mir der kleine Vogelperſpektiveplan von Mannheim und Um⸗ gebung, der mit außerordentlicher Klarheit die ganze Gegend und ihre wirtſchaftliche Gliederung enthüllt.. Den nächſten Saal füllen eine Reihe, namentlich in Farbe, Jorm und Reliefzeichnung, ſchöne Vaſen der Majo ika 5 manufaktur Karlsruhe, nach Entwürfen von L. Kön ig. Hier iſt mit einfachen Mitteln Originalität erreicht. Auch die Gebrauchsſtücke verdienen Beachtung. Einen eigenen Stand nehmen die neuen Uhren der Firma Gebr. Jun 9 ha n .⸗G. Schramberg ein. Der Mannheimer Architekt H. f Uhren Entwürfe geliefert, die im beſten Keine ein 1 Badisches Kunſtſchaffen II. Teil: Kunſtgewerbe und Architektur Künſtlers mehrfach erfolgreich bedient hat. Beſonders gefällt Form iſt gediegen, dem jeweiligen Gebrauch ausgezeichnet an⸗ gepaßt. 5 5 Wieder ein Saal weiter. Hier fallen vor allem die ſchönen Handwirkereien von Richard Waldſchütz⸗Freiburg auf, ſowie ein in einfacher Technik gehaltener Knüpfteppich von Erna Schillig ⸗Karlsruhe, nach einem Entwurf von Pro⸗ feſſor A. Babberger. Man erkennt, wie die Arbeiten die⸗ ſes Malers auf eine techniſche Detailarbeit, die in der Fläche nochmals belebt iſt, hinarbeiten. Auch die Photographien der von L. Segmiller eingerichteten Ausſtellungsräume des Völkerkundemuſeums München, ſeien erwähnt; ebenſo die 1 Entwürfe für Kirchenfenſter von W. Degen ⸗Mann⸗ Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß einzelne Schulen oder Grup⸗ pen Badens geſchloſſen auftreten, zum mindeſten geſchloſſen wirken. Das iſt der Fall bei den reichen vielſeitigen Arbeiten der Schule Irmgard Ritter⸗Kauer mann, Heidel⸗ berg, die an Stoffen ausgezeichnete Muſter bringt. Dann darf ſelbſtverſtändlich Pforzheim und ſeine kunſtgewerbliche Schule nicht fehlen. Auf dieſem Gebiete ſind— das darf man ohne Ueberhebung ſagen— wohl muſtergültige Arbeiten ausgeſtellt, und zwar nicht nur Einzelſtücke, ſondern Fabrikate der Mehr⸗ fachherſtellung, insbeſondere Exportware. Man ſieht Ketten, Armbänder, teilweiſe in etwas ſtarken Farben, aber eigenartig in Form und Zeichnung, neu im Eindruck. Auch was an Blei⸗ ſtiften, Puderdoſen, Schnallen uſw. gebracht wird, iſt erſt⸗ klaſſig. Es fällt auf: Kurt Baer ⸗ Pforzheim, mit Arbei⸗ ten, die ſich durch Strenge, gepaart in Würde, auszeichnen. Auch auf die Tiſche, Schreibtiſche, Klubſeſſel, Stühle uſw. von Hermann Eſch ſei wegen ihrer Originalität hingewieſen Eigenartig, nicht Alltagsgeſchmack, ſind die Leiſtungen der Badiſchen Tapetenfabriken in Ba mment al und Breiſach. g Der übrige Teil der Ausſtellung umfaßt durchweg Archt⸗ hſt einzelne Arbeiten der Mannheimer Archlitek⸗ ch d Einfamilienhaus), H. [Kind gehört uns!“ fel(eine ſchöne Kirche), E. Plattner(Einfamilien Klubhaus), M. Schmechel(Stiedelungen und Umſpar werk), F. Morkel(verſchieedne größere Kaufhäuſer Umbauten), J. Mündel(Erlenhof⸗Siedelung, Wetthe G. A. Platz(Wettbewerb), Hochbauamt Mannhei bezw. Ober bau direktor Zizler(verſchiedene Pi fekte). Hieran ſchließen ſich die Karlsruher Architekten A Freeſe, Fiſcher, Billing, durchweg mit Arbeit ein ſtarkes Gefühl für ruhige Gliederungen erkennen la gleichzeitig aber moderner Sachlichkeit Rechnung N Man ſpürt, daß hier trotz flacher Dächer und ſonſtiger E heiten die Tradition einer guten handwerklichen Kun nicht über Bord geworfen iſt. 7 5 Das Kind auf Naten Von Eugen Molnar (Einzig autoriſterte Ueberſetzung aus dem U von Maurus Mezei, Wien) Dem jungen Ehepaar wurde ein Kind geboren Frauchen kam in ein Sanatorium, denn ſo verlangt e Stellung des unglücklichen Gatten, Dr. ſtand.... „Was wird das koſten?“ fragte der Gatte, wobet kalt über den Rücken lief. 5 5 „Oh, bitte, Sie brauchen ſich darüber keine Sorg machen,“ entgegnete freundlich der Direktor des Sanator „Bei uns kommen die Kinder in Raten zur Welt.“ „Wi——-ie, bitte.., ſtammelte der Gemahl. „Ste brauchen nämlich bei uns den ganzen Betrag auf einmal zu bezahlen. Sie werden die Speſen für den für die Pflegerin, für das Perſonal und die verbra Gegenſtände in ſechs Raten tilgen.“ 5 Der unglückliche Gatte entfernte ſich auf dieſe; als glücklicher Vater aus der Kanzle. Vier Monate zahlte er pünktlich die Raten. ch am Erſten des fünften Monats glücklich über die Raten⸗ zahlung hinweg war, ſtürmte er mit vor Freude ſtrahlendem Geſicht zu ſeiner Frau: 5 5„ „Herzchen“, rief er,„nur noch eine Rate und— das 4. Seite. Nr. 340 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 26. Juli 1929 5 Nun iſt ber Witterungsumſchlag vollkommen. Geſtern war er noch zaghaft. Wir bewegen uns wieder in normalen Temperaturverhältniſſen. Erfriſcht und neu geſtärkt erheben wir uns am Morgen, bürfen ſchnell laufen, wenn es auf dem Weg zur Arbeitsſtätte eilt, ohne befürchten zu müſſen, ſchon am frühen Morgen in Schweiß am Ziele anzulangen. Der letzten Tage Qual war wirklich groß. Mit einem Schlage find die Badeanſtalten entvölkert. Das Strandbad war ſchon geſtern verödet. Man konnte die Badenden zählen. Noch keine 50 tummelten ſich im Waſſer. Da war die Ludwigs⸗ hafener Sandbank noch viel belebter. Auch bei Herweck hatte man viel Ellenbogenfreiheit. E eee 8 Film⸗Rundſchau Schauburg:„Vater, ich klage Dich an“ Der als italieniſcher Prunkfilm angekündigte Film:„Vater ich klage dich an“ iſt eigentlich kein Prunkfilm im üblichen Sinne. Im⸗ poſante Bauten, doch an Prunk nicht überladen. Einige ganz hervor⸗ ragende Naturaufnahmen ergänzen die durch den ganzen Film ge⸗ wahrte Schönheit. Die im Jahre 1596 ſpielende Handlung zeigt das ausſchweifende Leben des reichen Francois Cenei, der ſich erſt um ſeine Familie kümmert, als es ihm in der Verbannung ſchlecht geht. Sein Freund ermöglicht ſeine Begnadigung, doch will Cencis Tochter nicht aus Dankbarkeit den Freund ehelichen, denn ſie liebt einen zu⸗ dern. Es kommt nun die im Film übliche Verwicklung. Heimliche Trauung, Verrat an den Vater, nachdem der heimlichen Ehe ein Kind entſproſſen iſt. Entführung des Kindes. Der Vater ſtürzt im Streit mik ſeiner Tochter und ihrem Gatten, infolge eines Anfalls zum Balkon hinunter. Seine letzten Worte:„Euch klage ich an“, bringt ſeine ganze Familie vor den Richter. Die Tochter nimmt alle Schuld auf ſich und ſollte mit dem Beil hingerichtet werden. Im letzten Augenblick wird ſie aber von ihrem Gatten gerettet, der auch gefan⸗ gen geſetzt, ſich befreit und im tollen Ritt nach Rom gelangt. Während weitaus der größte Teil des Films ſich in hervorragender Kürze und wirkſamer Zuſammenfaſſung der Szenen zeigt, ſind leider die Ver⸗ folgungsſzenen unnötigerweiſe in die Länge gezogen. Das Spiel der Darſteller fügt ſich harmoniſch in die Schönheit des Films ein. Der Beifilm:„Reiſe nach Hollywood“ bringt inter⸗ eſſante Einzelheiten aus der Filmſtadt, läßt hinter die Kuliſſen ſchauen und macht einen mit verſchliedenen Filmgrößen bekannt. Doch iſt der über eine Stunde laufende Film zu lang. Der Götzendienſt an den Prominenten könnte ruhig etwas gekürzt werden, zumal ein Teil der Bilder techniſch zu wünſchen übrig läßt.— Die Wochenſchau ergänzt das Programm. tt. Veranſtaltungen Wiener Operettengaſtſpiele im Roſengarten. Am heutigen Freitag wird als zweites Werk Lehars unverwüſtliches Meiſterwerk „Der Graf von Luxemburg“ in vollſtändiger Neueinſtudie⸗ rung in den Splelplan aufgenommen. Die Inſzenierung beſorgt Heinrich Jaeger, die muſikaliſche Leitung führt Georg Pipping. Die Titelrolle iſt mit Erwin Engliſch beſetzt.— Die erſte Wiederholung findet am Sonntag ſtalt.— Am Samstag iſt die letzte Wiederhotung von Edmund Eyslers„Die Goldne Meiſterin“. Die muſtkaliſche Leitung dieſer Aufführung führt Gertrud Herdliezka. Die Beſetzung bleibt unverändert. „Wo man ſingt, da laß dich ruhig nieder Volkslieder ſind Offenbarungen der Heimabſeele, eines Stammes, eines Volkes. Sie ſind aus dem Volksherzen her⸗ worgewachſen wie Blumen aus der heimatlichen Scholle. Wie ſchlafende Dornröschen ſind ſie von unſeren größten Dichtern wachgeküßt worden.„An meinem Herzen habe ich ſie getra⸗ gen“ ſchrieb Goethe, als er ſein„Heibenröslein“ und andere elſäſſiſche Volkslieder an den Dichter Herder ſchickte. Auch Dudwig Uhland, die Gebrüder Grimm und andere Volks⸗ liedforſcher huldigten dieſem Naturkinde deutſcher Eigenart. Wer hat es zuerſt geſungen? Kein einzelner Name iſt uns erhalten.„Das taten zwei Müllerjungen“,„ein Landsknecht ſang es auf ſtiller Wacht“. Seine Wiege ſtand in der Stube des Handwerkers, im Bürgerhauſe, in der Frauenkemenate deutſcher Burgen, beim Harfenſpiel fahrender Minneſänger. Es erklang am Wachtfeuer des Kriegers, beim Abendtrunk des Studios, um den Spinnrocken, beim Hammerſchlag und unter der grünen Linde. Ein Profeſſor hat ſich einmal auf Billerungsun iſchlag man nicht mehr Klage darüber führen, daß man in den beiden Strandbadreſtaurants eine Ewigkeit warten müſſe, bis man eine Erfriſchung bekomme. Auch der Regen hat ſich heute morgen wieder eingeſtellt. Hoffentlich iſt er ergiebiger als geſtern, denn die Fluren lechzen nach einem durchdringenden Guß. 5 Die Höchſttemperatur betrug geſtern noch 24,8 Gr.., etwa 4 Grad weniger als am Mittwoch. Nachmittags war es noch ziemlich ſchwül. Der Temperaturrückgang hat erſt in der vergangenen Nacht eingeſetzt, in der ein Minimum von 16,1 Gr. C.(gegen 17,9 Gr. C. in der Nacht zum Donnerstag) feſtgeſtellt wurde. Heute früh zeigte das Thermometer noch die nächtliche Mindeſtzahl an. W eee den Futterkaſten geſetzt, und da hat ihm ein vogtländiſcher Bauernknecht nacheinander 80 Liedchen vorgeſungen. Wir erkennen das Volkslied an ſeiner Einfachheit, ſeiner Natürlichkeit, ſeiner Faßlichkeit und ſeiner ſchlichten, aber ausdrucksvollen Sprache. Eine beſondere Schönheit des Volks⸗ liedes iſt ſein meiſt der Natur entnommener Bilderreichtum: „Deine Schönheit wird vergeh'n, wie's Blümlein auf dem Feld.“„Da kam ein Reiflein bei der Nacht und nahm dem Blümlein ſeine Pracht.“„Küſſet dir ein Lüftelein Wange oder Hände, denke, daß es Seufzer ſein, die ich zu dir ſende!“ Frömmigkeit, Naturverehrung, Nächſtenliebe, Heimatliebe, goldene Treue klingen zu uns aus dieſen Heimatliedern. Wo ſie geſungen werden, da iſt deutſcher Kreis, da ſind wir daheim. . cee een 4 4 Kommunale Chronik Das Kölner Ruhrgasangebot und die Hekoga sw Darmſtadt, 25. Juli. Staatsrat Karcher(Mitglied des Aufſichtsrats der Hekoga) erörtert in der heſſiſchen Preſſe das Angebot, das die Ruhrgas ⸗A.⸗G. in der Ferngasverſor⸗ gungsfrage der Stadt Köln gemacht hat. In dem Kölner An⸗ gebot der Ruhrgas⸗A.⸗G. ſei eine Reihe von Tatſachen ent⸗ halten, die beim Vergleich mit dem vom Hekoga⸗Vorſtand für Heſſen erzielten Verhandlungsergebniſſen Beachtung forder⸗ ten. Nach Staatsrat Karcher ergäbe ſich folgendes Bild: 1. Während bei uns nach wie vor der Streit noch um die Frage gehe, eigenſtändige Gasproduktion oder Ferngasbezug von der Ruhr, zeige das Kölner Angebot das überraſchende Ergebnis: die Ruhr kann auch anders. Indem ſie der Stadt Köln vorſchlägt, auf Kölner Gelände eine moderne Groß⸗ Kokerei zu errichten, ſei von ihr das Gruppengasverſor⸗ gungsprinzip in vollem Umfange anerkannt, das in Heſſen von ihr und ihren Vorkämpfern im Hekoga⸗Vorſtand bisher als abſolut unwirtſchaftlich hingeſtellt worden iſt. 2. Die Gaspreiſe, die die Ruhrgas ⸗A.⸗G. der Stadt Köln aus der neuen Kokerei, ſowie auch im Ferngasbezug bietet, betragen bei 100 Millionen Kubikmeter Eigenerzeugung bezw. Abnahme 2,9 Pfg. und bei über 100 Millionen 2,8 Pfg. Wenn noch eine Beſtätigung der Richtigkeit der Zahlen der ſachverſtändigen Gutachter für das heſſiſche Eigenerzeugungs⸗ projekt notwendig geweſen wäre, ſo hätte ſie nicht beſſer ge⸗ geben werden können, als durch dieſe Ergebniſſe des Kölner Vertragsabſchluſſes. Rechne man dazu weitere 0,30 Pfg. je Kubikmeter Gas für die Differenz für Kohlen⸗ und Koks⸗ Transport⸗Koſten auf der Strecke Köln Mainz, ſo ergibt ſich ein Gaspreis, der noch immer weit unter dem Preis des Ruhr⸗Angebots mit 4,10 Pfg. liegt, den der Hekoga⸗Vorſtand dem Aufſichtsrat als das günſtigſte Angebot zur Annahme empfohlen hat. Eine durchaus in dieſer Hinſicht auch für die Anhänger des Fernbezuges unverdächtige Stelle, die Ruhr⸗ gas⸗A.⸗G. ſelbſt, beſtätigt alſo, daß für das Rhein⸗Mainiſche Wirtſchaftsgebiet die Errichtung einer modernen Kokerei dem Fernbezug von der Ruhr mit all ſeinen Gefahren und Ri⸗ ſiken erheblich überlegen iſt. 3. Ganz unerträglich ſei die im Ruhrbelieferungsangebot an Heſſen vorgeſehene 30jährige Vertragsdauer. Köln gegenüber habe die Ruhr eine Vertragsdauer von nur 10 Jahren eingeräumt. Nach Ablauf dieſes Zeitraums kann Köln ſich erneut entſcheiden, ob es die Gasproduktion in dieſer Form fortſetzen oder wieder ganz in eigene Regie nehmen will. Staatsrat Karcher weiſt darauf hin, daß Köln dieſe gün⸗ ſtigen Bedingungen u. a. zwar dem wichtigen Kohlenfelber⸗ beſttz zu banken habe, der ſeinerzeit zuſammen mit Frankfart getätigt wurde. Ohne Uebertreibung dürfe aber geſagt wer⸗ den, daß die Poſition der Hekoga angeſichts ihrer Schlüſſel⸗ ſtellung für Süddeutſchland nicht weniger ſtark war und iſt. Im Hekoga⸗Vorſtand und bei den Anhängern des Fernbezugs von der Ruhr habe man ſich nicht wenig darauf zugute getan, wie günſtig die von der Ruhr angebotenen Gaspreiſe ſeien. Das Kölner Ergebnis lehre, daß bei einem wirklich ener⸗ giſchen Unterhandeln mit der Ruhr und bei ernſthaftem Aus⸗ ſpielen aller im Rhein⸗Main⸗Gebiet gegebenen Gasverſor⸗ gungsmöglichkeiten noch viel mehr hätte herausgeholt wer⸗ den können. Jedenfalls dürfte wohl jetzt feſtſtehen, daß, wenn ein Ferngasbezug überhaupt in Frage kommen ſollte, ein Abſchluß auf der Baſis der jetzigen Angebotspreiſe nicht er⸗ folgen könne. Außerdem müſſe bei dieſem Stand der Dinge innerhalb der Hekoga die Frage der Eigener zeugung erneut ernſthaft geprüft werden. Das Kölner Angebot der Ruhrgas ⸗A.⸗G. liefere erneut den Beweis, daß die Gas⸗ verſorgung der Städte und Gemeinden im Rhein⸗Mainiſchen Wirtſchaftsgebiet nur auf der Baſis der kollektiven kommunalen Eigenproduktion mit den denkbar günſtigſten Produktionsergebniſſen und Ergebniſſen mög⸗ lich ſei. Bürgerausſchußſitzung in Baden⸗Baden ib Baden⸗Baden, 23. Juli. Unter dem Vorſttz von Ober⸗ bürgermeiſter Fieſer fand heute nachmittag eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtatt, zu der ſich die Mitglieder beider Kollegien trotz der drönenden Hitze ziemlich zahlreich eingefunden hatten. Der erſte der zur Beratung ſtehenden zunkte betraf die Auflöſung der ärariſchen Wald⸗ gemarkung Eberſtein burg. Er fand einmütige Zu⸗ ſtimmung. Zu Punkt 2 war vom Stadtrat der Antrag geſtellt, ihn zu ermächtigen, die Stadt an einer von der Babtſchen Girozentrale geplanten Aus landsanleihe mit dem Be⸗ trag von 2212000 Mk. zu beteiligen. Auch dieſer Antrag fand einſtimmige Annahme, ebenſo ein dritter Antrag, laut dem zur Erweiterung des ſtädtiſchen Krankenhauſes nochmals 33 000 Mk. bewilligt werden. Ein Nachtrags⸗Antrag betraf die Anforderung von 50 000 Mk. für den Umbau des Palais Fürſtenberg zu einem Zollamt. Die Summe wird von der Stadt zur Verfügung geſtellt, aber vom Landesfinanzamt amortiſiert und verzinſt. Der Antrag wurde mit allen gegen eine Stimme angenommen. Das neue Heim des Reichsbahnwaiſenhorts in Freiburg Der Bürgerausſchuß Freiburg genehmigte eine Vorlage, die die notwendigen Vorbedingungen für die Er⸗ richtung des Reichsbahnwaiſenhorts in Freiburg, die auf der Tagung in Freiburg im Mai beſchloſſen wurde, ſchaffen ſoll. Dem Reichsbahnwaiſenhort werden 17750 qm Gelände zu einem Betrage von 106 500/ überlaſſen. Das Gelände liegt in der Nähe des Komturplatzes auf der öſtlichen Seite der Hauptbahnſtrecke Freiburg— Karlsruhe. Das neue Heim iſt beſtimmt zur Aufnahme von 400 Voll⸗ und Halbwatſen beider⸗ lei Geſchlechts, wovon etwa die Hälfte im ſchulpflichtigen Alter ſteht, während die übrigen Pfleglinge bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres im Heim verbleiben ſollen. Das Heim iſt in erſter Linie für ſüddeutſche Eiſenbahnerwaiſen beſtimmt. Die Baukoſten belaufen ſich auf 1 Millionen Reichsmark.— Eine die Schauinslandbahn.⸗G. betreffende Vorlage über Grundſtücksübertragung veranlaßte die Anfrage, ob es wahr ſei, daß ſich infolge des harten Baugrundes und moorigen Bodens die Baukoſten erhöhen und die Rentabilität der Bahn dadurch noch wetter in Frage geſtellt ſein würde. Oberbürgermeiſter Dr. Bender lehnte eine Erklärung hier⸗ zu ab, da es nicht möglich ſei, über die Verhältniſſe einer Aktiengeſellſchaft Auskunft zu erteilen. Die Zuwachsſteuer⸗ ordnung der Stadt Freiburg wurde der ſtaatlichen Muſter⸗ ſteueroroͤnung angepaßt. Kleine Mitteilungen Neben der Staatsbeihilfe hat der Stabtrat Frei⸗ burg beſchloſſen, mit Wirkung vom 1. Juli ab von Fall zu Fall, nach Prüfung der Verhältniſſe durch das Stadtfugend⸗ amt, bei der Geburt des ſtebenten und jeden weiteren Kindes den ortsanſäſſigen Eltern eine beſondere ſtädtiſche Beihilfe von 50 zu gewähren, ſofern die übrigen Kin⸗ der am Leben ſind und noch keines davon voll erwerbsfähig iſt. Der Maler des populärsten Goethebildes Zum 100. Geburtstag Wilhelm Tiſchbeins am 26. Juli Von Walther Appelt⸗Plauen Mit der einzigen, allerdings gewaltigen Ausnahme der Renaiſſance gilt für alle Kulturſtrömungen und Kunſtvich⸗ tungen, die ausſchließlich oder vorwiegend rückwärtsgewand⸗ ten Blicks ihre entſcheidenden Triebkräfte ſuchten: daß ſie wohl ihrer Zeit und ſelbſt deren führenden Geiſtern Genüge tun konnten, weil auch die ihre Ideale und Vorbilder im Vergangenen ſuchten und fanden,— daß aber die Wirkung auf ſpätere Epochen immer eine geringe bleiben muß. Ro⸗ mantiker und Nazarener ſind wohl aus neuerer Zeit der ſprechendſte Beweis dafür, daß Weitergeſchrittene mit ſolchen Schaffensdokumenten wenig mehr anzufangen wiſſen, als ſie kunſthiſtoriſch einzurangieren. Schon eine Generation, oder zwei, vor den eben genannten Gruppen pflegte eine Handvoll Klaſſiziſten in frömmelnder oder antikiſierender Rom⸗Schwär⸗ merei den glatten, rein formaliſtiſchen Stil betonter Nach⸗ empfindung. Ihre Zeit iſt etwa die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts, ihre Namen ſind Raphael Mengs, Angelika „Kauffmann und Wilhelm Tiſchbein. Daß der dritte, Johann Heinrich Wilhelm Tiſchbein, am 26. Juli 1829 ſtarb, veranlaßt dieſe Zeilen kritiſcher Betrachtung eines Künſtlers, der lediglich durch ein Zufallswerk eine ſonſt nicht begründete Unſterblichkeit erlangen ſollte. Die wichtigſten Daten ſeines reichen Lebens ſind: 1751 geboren, genoß er ſchon in jungen Jahren höfiſche Gunſt. Stipendien ermöglichten es ihm, 1779 nach Rom zu gehen. Und als wenige Jahre ſpäter Goethe ſich für ihn verwendete, ſchienen ſeinem Aufenthalt im Süden überhaupt keine Grenzen geſetzt. Aber auch aus Eigenem arbeitete er ſich bald ſo weit, daß er im Heimat⸗ wie im Gaſt⸗ land Ehre und Anſehen errang. Als er 1799 wegen Revolu⸗ tionswirren doch nieder nach dem Norden zurückmußte, hatte er es bis zum Akademiedirektor in Neapel gebracht. Nach einigen Jahren Tätigkeit als Hofmaler in Oldenburg durfte er ſich noch eines reutengeſicherten Lebensabends erfreuen, der neben theoretiſchen Arbeiten der Ausmalung oldenburgi⸗ ſcher Schlöſſer gewidmet war. g 1 der heroiſierenden Vorſtellung weiter Volkskreiſe lebt. Nur ein einziges Bild iſt, aus einer unüberſehbaren Zahl, noch uns mit ſeinem Namen verbunden:„Goethe in der römiſchen Campagna“. Jeder hat. es, wenn nicht im Original im Städelſchen Muſeum in Frankfurt(.), dann in ſchlechten oder auch guten Reproduktionen ſchon geſehen. 786 gemalt, zeigt es einen wirklichkeitsfremden, idealtſierten Goethe,— in einer Landſchaft, die ſich zwecks inſtruktiver Vollſtändigkeit einiges Beiwerk(antike Reliefs uſw.) einfügen laſſen mußte. Unleugbar zeigt es den Dichter ſo, wie er in Und der Maler hatte eine glückliche Hand in der geſchickten Ver⸗ wendung und Anordnung berechnender Aeußerlichkeiten, die auf repräſentative Wirkung und ſinnfällig volkstümliche Sym⸗ bolik abzielen. Aber das alles hat mit Kunſt ſo wenig zu tun wie mit der lebendigen Wirklichkeit. Dieſer poſterend hingeſetzte Goethe— eigentlich geſeſſen hat er dem Maler nicht— in einer ebenfalls„poſierenden“ Landſchaft iſt viel mehr eine literariſche als eine künſtleriſche Angelegenheit. Wer den Dichter in der lebendigen Friſche ſeines Werkes liebt, muß den Goethe Tiſchbeins als eine raffiniert eitle, langweilig kühle Figur ablehnen. Auch von den maleriſchen Qualitäten her betrachtet, zeigt das Bild in ſich ſelbſt keiner⸗ lei Momente, die ihm abſeits des dargeſtellten Motivs blei⸗ bende Geltung ſichern müßten. Mancher ſchätzt wohl, unbe⸗ wußt, darin nur das Dokument einer Freundſchaft, die für den Italtenreiſenden und klaſſiſche Kunſt liebenden Goethe im Führen und Vermitteln von dankbar anerkanntem Ertrag ſein ſollte. Er ſchrieb einmal an Karl Auguſt:„In ſeinem Umgang beleb ich mich aufs Neue. Es iſt eine Luſt, ſich mit ihm über alle Gegenſtände zu unterhalten, Natur und Kunſt mit ihm zu betrachten und zu genießen.“ Andermal:„Ich werde nie in dieſem ſchönen Lande ſoviel in ſo kurzer Zeit lernen können, als jetzt in der Geſellſchaft dieſes gebildeten, erfahrenen, feinen, richtigen, mir mit Leib und Seele anhän⸗ genden Mannes.“ Genau ſo überſchwenglich wie Goethe feierten auch andere Zeitgenoſſen Tiſchbein. Und wenn wir ſein Geſamtwerk be⸗ trachten, das auch uns noch Achtung abnötigt, müſſen wir ſagen: er war viel mehr und viel nachhaltiger wirkend Leh⸗ rer, Förderer, Wiſſenſchaftler und überhaupt Theoretiker, als ſchaffender Künſtler. Daß uns dennoch ſein Name als der eines Malers geläufig blieb, iſt, wie geſagt, ein reiner Zufall. Die Konkurrenz Es gab, vor Jahr und Tag, eine unbeſcheidene Dichter⸗ generation, die nannte ſich ſtolz⸗ſchlicht„Das junge Deutſch⸗ land“. Nun, einige davon haben es ja auch zu was ge⸗ bracht, andere, die ſich ſelbſt für die größten hielten, ſind verweht wie die Spreu im Winde. Einer dieſer Verwehten, mit Namen Gutzkow, der Re⸗ marque der Klaſſikerzeit, ſchritt Nacht für Nacht über den Theaterplatz in Weimar, hob die Hände und ſchrie höhnend zum Denkmal hoch: „Ja, Dramen! Aber achtbändige Romene ſchreiben, das könnt Ihr nicht, Herr Goethe und Herr Schiller!“ 2 en, den 28. Jult 1929 Neue Mannheimer geltung(Peittag ·erusgabey b. Seite. Nr. 50 65 Schwetzingen, 25. Juli. Die vieljährigen Bemühungen zwiſchen Schwetzingen, Brühl, Rohrhof und Rheinau, einen Omnibusverkehr einzurichten, haben nunmehr den ge⸗ wünſchten Erfolg. Bekanntlich ſcheiterte die Durchführung dieſes Planes bisher an dem Einſpruch der Deutſchen Reichs⸗ bahngeſellſchaft, die ihre Verkehrsintereſſen gefährdet wühnte. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe hat jetzt ihre Bedenken aufgegeben und der Poſtverwaltung mitgeteilt, daß gegen die Einführung des Omnibusverkehrs auf dieſer Strecke Einwen⸗ dungen nicht mehr erhoben werden. In Rohrhof wurde Araltes Zinkerz⸗VBergt * Wiesloch, 28. Juli. Bekanntlich beſitzt Wies loch das einzige deutſche Galmei⸗(Zinkerz⸗) Bergwerk. Nun hat man dieſer Tage bei Grabungsarbeiten zur Vorbereitung der Gasfernverſorgung Spuren eines alten Galmeiberg⸗ werks gefunden, von deſſen früherem Vorhandenſein man keine Ahnung gehabt hat. Uebrigens kann erwähnt werden, daß die Gasfernverſorgungs⸗Bauarbeiten unſere Arbeitsloſen⸗ ziffer erheblich geſenkt haben, ſodaß wir gegenwärtig nur 75 männliche und 86 weibliche Erwerbsloſe in Wiesloch 1 Tagungen Hauptverſammlung des Badiſchen Stenograſenbundes „Stolze⸗Schrey⸗Einheitskurzſchrift“ Der Badiſche Stenografenbund„Stolze⸗Schrey⸗Einheitskurzſchrift“ hielt in öͤen Mauern Heidelbergs ſeine diesjährige Tagung ab. Dieſer Bund umſchließt alle die Stenografenvereine Badens, bie die Verſchmelzung mit dem früheren Gabelsbergerſchen Verbande in Dresden nicht mitgemacht haben, ſondern nach wie vor die Ein⸗ heitskurzſchrift ehren, jedoch bei einer Reviſion derſelben auf praktiſche Verbeſſerungen hinarbeiten. Der Badiſche Bund zählt etwa 10 Vereine mit 1100 Mitgliedern. Die Tagung wurde mit einer gemütlichen Zuſammenkunft im Stadtgarten in Heidelberg eröffnet. Die von allen Tetlen Badens gutbeſuchte Hauptverſammlung im großen Saale des Weinreſtaurants Franck, Bahnhofſtraße, bei der auch das Ehrenmitglied des Bundes Prof. Dr. Frey aus Karlsruhe, anweſend war, war ebenfalls ſehr gut beſucht. Der Jahresbericht wurde von dem 1. Vorſttzenden Herrn Otto Schneide r⸗Mannheim und der Kaſſenbericht von dem Kaſſterer Inſpektor Joſ. Röchling ⸗ Karlsruhe, erteilt. Aus beiden Berichten konnte erſehen werden, daß während des verfloſſenen Jahres eine große Arbeitslaſt zu bewältigen war. Der Erfolg konnte deshalb nicht nur in Hinſicht auf die Mit⸗ gltederzahl, ſondern auch bezüglich der Kaſſenlage nicht ausbleiben. Der bisherige Vorſtand wurde wiedergewählt u. als nächſter Tagungs⸗ ort Kenzingen beſtimmt. Die Verſammlung nahm folgenden Beſchluß einſtimmig an: „Wir bedauern, daß der Reichsminiſters des Innern ſich mit Rückſicht auf die Finanzlage des Reiches nicht mehr in der Lage geſehen hat, unſeren Deutſchen Stenografenbund für„Einheitskurzſchrift“ eine Beihilfe zu ſeiner Arbeit zu bewilligen, obwohl er die Beſtre⸗ bungen unſeres Bundes ausdrücklich würdigt. Trotzdem begrüßen wir, daß unſer Bundesvorſitzender, Studienrat Dr. Prönnecke, Mag⸗ 1 deburg die Vorſchläge des Deutſchen Stenografenbundes, Regie rungs⸗ 3 rat Dr. Blauert in Dresden auf Schaffung einer Arbeitsgemeinſchaft 5 abgelehnt hat, da dieſes Aufgeben des grundlegenden Zieles unſeres Bundes(Reform der Einheitskurzſchrift) im Sinne einer Verein⸗ fachung der Unterſtufen erfordert hätte. Wir können die Schaffung einer Arbeitsgemeinſchaft nur dann und nur inſoweit befürworten, als oͤte Unabhängigkeit unſerer Organtſation und ihrer Arbeit ge⸗ währleiſtet iſt.“ An dem ber Tagung vorangegangenen Fernwettſchreiben beteiligten ſich in Baden ſbber 200 Perſonen. Es wurden in den Abteilungen 260—280 Silben geſchrieben. 80 v. H. der abgelieferten Arbeiten konnten mit„gut“ gewertet werden. Alſo für den Bund und ſeine Vereinsleiter ein voller Erfolg.. Am Nachmittag wurde ein Spaziergang über das Heidelberger Schloß nach dem Harlaß unternommen. Am Abend verſammelten [ſſich die Teilnehmer im Saale des Hotels„Schwarzes Schiff“ in Neuenheim zu einem Bankett mit Tanz. c Aus dem Lande * N Beiſetzung Geheimrat Willes 8* Heidelberg, 25. Juli. Der vor einigen Tagen verſtor⸗ [hene bekannte pfälziſche Geſchichtsforſcher, Geheimrat Jakob Wille, wurde heute vormittag auf dem Heidelberger Berg⸗ [friedhof unter Teilnahme einer großen Trauergemeinde bei⸗ . gesetzt. Unter den offiziellen Abordnungen waren Vertreter der Univerſität und der Studentenſchaft ſowie der auswär⸗ 5 tigen Bibliotheken. Prof. Dibeltus ſprach im Namen 3 der Univerſität Heidelberg, Prof. Sillib für die Univerſi⸗ [tätsbibliothek, Geheimrat Bale r⸗Fretburg für die badiſche * hiſtoriſche Kommiſſton, Dr. Pfeiffer Speyer für die Pfäl⸗ ziſche Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaften und namens des hiſtoriſchen Muſeums der Pfalz. Prof. Gro⸗ pengießer⸗Mannheim legte im Namen des Mannheimer Omnibusverkehr Schwetzingen Rohrhof Brühl unter dem Vorſttz des Bürgermeiſters Eder von Brühl am Dienstag eine ſtark beſuchte Verſammlung abgehalten, in der vom Vertreter des Poſtamts Schwetzingen der erſte Fahrplanentwurf feſtgeſtellt wurde. In ſpäteſtens vier Wochen wird der Omnibusverkehr aufgenommen werden. Die Reichs⸗ poſt wird auf der Srecke Schwetzingen— Brühl— Rohrhof Rheinau und zurück moderne und geräumige Verkehrs⸗ omnibuſſe einſetzen und den Fahrplan nach den Verkehrs⸗ bedürfniſſen der Einwohner, insbeſondere der Arbeiterſchaft, einrichten. Dieſe Neuerung kann nur als ein großer Fort⸗ haben.— ſchritt begrüßt werden. werk bei Wiesloch gefunden Nach ſtatiſtiſcher Feſtſtellung hat Wiesloch prozentual die höchſte Sterblichkeitsziffer in Baden. Die Schuld hieran gibt man der für die Geſundheit abträglichen Tabak⸗ fabrikation und dem Umſtand, daß die tagsüber beſchäf⸗ tigten Arbeiter zur Aufbeſſerung ihrer Verhältniſſe auch noch Heimarbeit machen.— Die ſtarke Hitze der letzten Zeit hat hier bet ſtarker Waſſerknappheit zur Erſchließung einer Hartwaſſerquelle genötigt, die durch ihren ſtarken Druck das Waſſer bis in die höchſten Stockwerke hinaufzutrei⸗ ben vermag. Die Quelle liegt in Altwiesloch. n Ne Seltene Fachwerkbauten in Ladenburg J. Ladenburg, 24. Juli. Nachdem im vorigen Jahre das Bild des Marktplatzes durch die Freilegung eines hübſchen Fachwerkhäuschens verſchönert worden war, wurde in den letzten Wochen das alte Haus neben dem„Gol⸗ denen Stern“ im Schriesheimer Viertel aufgefriſcht, und ein ſchöner Fachwerkgiebel in der Heidelbergerſtraße, Ecke Kirch⸗ gaſſe, wurde freigelegt. Die Hauptaufmerkſamkeit nimmt je⸗ doch die Renovierung des ſehr verwahrloſt ausſehenden mäch⸗ tigen alten Hauſes am kleinen Markt, dem alten Fiſchmarkt, in Anſpruch. Die Gemeinde ſtellte keine Mittel zur Erneue⸗ rung dieſes ehemaligen Patrizierhauſes bereit, ſo erbarmte ſich ſchließlich der Staat ſeiner und begann unter der ver⸗ ſtändnisvollen Leitung des Denkmalpflegers des Bezirks, Oberbaurat Gros ⸗Mannheim, die Arbeiten wenigſtens ein⸗ mal auf der einen Seite. Dabei iſt man auf intereſſante bau⸗ geſchichtliche Ergebniſſe gekommen. Es hat ſich herausgeſtellt, daß es ſich um ein umgebautes und überbautes gotiſches Haus handelt. Die ſchönen alten Fenſtergewände, die frei⸗ gelegt wurden, ein gotiſcher Eingang und bemalte Niſchen zeugen davon. Auch auf ornamentale Malerei um die Fenſter iſt man geſtoßen, die jedoch erſt aus der Renaiſſaneezeit ſtammen. Wahrſcheinlich hat man es hier mit dem älteſten noch erhaltenen und ſogar bewohnten Ladenburger Wohnhaus zu tun, deſſen unterer Stock etwa aus dem 14., ſpäteſtens dem 15. Jahrhundert ſtammt, ſo daß man für das Haus ein Alter von—600 Jahre annehmen kann. Die Renovierung wird aus Staatsmitteln durchgeführt; hoffentlich kann im näch⸗ ſten Jahr die große, mit ſchönem Fachwerk verſehene Faſſade behandelt werden. Dieſes Bauwerk wird dann eine Sehens⸗ würdigkeit erſten Ranges bilden; kann man doch weit fahren, ſelbſt hinein ins Frankenland, ehe man auf einen Fachwerk⸗ bau von ſolchen Ausmaßen ſtößt. Anweſen durch Leichtſtun eines Knaben eingeäſchert * Oberwolfach, 24. Juli. Heute nachmittag kurz nach 12 Uhr brach in dem im Erzenbachtal gelegenen, der Gemeinde gehörende Wohnhaus des Forſtwarts Karl Bonath ein Schadenfeuer aus, das das ganze Gebäude in kurzer Zeit in Aſche legte. Das Vieh konnte außer einem Schwein gerettet wenden. Sonſt iſt alles Inventar verbrannt. Die Löſchmann⸗ ſchaften der Umgebung konnten ein Uebergreifen des Feuers auf den angrenzenden Staatswald verhindern. Der Brand entſtand dadurch, daß ein Knabe ein Weſpenneſt aus⸗ brennen wollte und dabei des Feuers nicht mehr Herr werden konnte. Der Fahrnisſchaden wird auf 3000 Mk, und der Gebäudeſchaden auf 20 000 Mark geſchätzt. ö Kurpark⸗Neubauten in Bad Dürrheim * Bab Dürrheim, 24. Juli. Die Kurpark⸗ Neubauten, Muſikhaus, Wandelhallen, Trinkhalle, Tanzplatte, wurden nunmehr feierlich eröffnet. Bürgermeiſter Waninger taufte in der Weiherede die Hallen auf die Namen Schubert und Scheffel, deren Werke die Motive für die Ausmalung der Hallen geben ſollen. Miniſterialrat Prof. Dr. Hirſch, Karlsruße, Archttekt der Anlagen, beglückwünſchte die Bäder⸗ gemeinde zu dieſem Schritt aufwärts und gab der Hoffnung Ausdruck, daß Feſtſaal und Geſellſchaftsräume bald nach⸗ folgen. Ein künſtleriſch hochwertiges Programm muſikaliſcher Darbietungen, Tanz und Freilichtſpiel umrahmten den Weihe⸗ akt.— Drei neue rote Tennisplätze wurden ihrem Zwecke übergeben. 1 5** 5 * Ettlingen, 25. Juli. Geſtern abend iſt ein Perſonen⸗ auto, aus Wiesloch, das ſich auf dem Weg zu einer Be⸗ erdigung in Bühl befand, auf der Raſtatter Landſtraße in der Nähe des Bahnübergangs Bruchhauſen beim Ueberholen Altertumsvereins einen Kranz nieder. Die Trauerrede hielt Stadtpfarrer Dr. Frommel. eines Pferderfuhrwerks infolge der ſchlechtgeteerten Straße In 3 bis 5 Minuten gar gekocht— die Sommersorgen der Hausfrau behoben mit diesen schnell bereiteten Quäker Rapid⸗ flocken. b 38 Hochwertiger Hafer, sonnengetränkt, eigens präpariert, eine schmackhafte Ab⸗ wechslung für den täglichen Tisch. Sehr daulich und Die ganze EINEA R und schnell gekocht nahrhaft, nicht dick machend, leicht Ver⸗ Zu haben in jedem Lebensmittelgeschäft in staubsicheren Paketen— ohne Spel-⸗ zen— mit dem Gutschein für schwer⸗ versilbertes Besteck. — angenehm auch im Sommer. Familie liebt diese Speise. abgerutſcht und in den Straßengraben geſtürzt. Dis drei Inſaſſen trugen zum Teil erhebliche Verletzungen das von. Das Auto mußte abgeſchleppt werden. * Neuſtabt i. Schwarzw., 24. Juli. Im Fremdenverkehr macht ſich das Ueberwiegen der Ausländer bemerk⸗ bar. Beſonders groß iſt das Kontingent der Holländ en. Aber auch Amerikaner, Engländer, Franzoſen und Italiener ſind ſtark vertreten. Selbſtverſtändlich ſtellt auch die Schweiz einen großen Teil der Reiſenden. Die Schwarzwaldpropa⸗ ganda im Ausland ſcheint alſo nicht ganz ohne Wirkung ge⸗ weſen zu ſein. Aus ber Pfalz Verſammlung der ſübpfälziſchen Hybridenbauern Schaidt(bei Bergzabern), 22. Juli. Am Sonntag nach⸗ mittag waren hier mehrere hundert ſüdpfälziſche Hybri⸗ den bauern zu einer Tagung verſammelt, die aus der ganzen Südpfalz Beſucher aufwies. Als erſter Redner ſprach Bürgermeiſter Wambsgants, der erſte Vorſitzende der Amerikanerreben⸗Winzervereinigung. Er betonte, daß das Urteil von Bergzabern grundlegend geweſen ſei, weil es entſchieden habe, daß Hybridenreben weiter angebaut werden dürfen. Ueber die Gründe die die Bauern zum Anbau der Hybriden veranlaßten, ſagte Redner, daß die alten Reben keine Erträgniſſe mehr lieferten und man deshalb gezwungen geweſen wäre, zu Amerikanerreben überzugehen. Der An⸗ bau ſei mithin eine reine Exiſtenzfrage geweſen. Die Winzer der Südpfalz hätten nicht verſtehen können, daß im vergan⸗ genen Jahre verlangt worden ſei, die Hybridenweine vom Handel auszuſchließen, wo doch auf der anderen Seite er⸗ 5 laubt worden ſei, Weine aus Obſt, Malz und Honig in den Handel zu bringen. Als zweiter Redner ſprach Geſchäftsführer Wigger s⸗ Landau. Er führte aus, das Hauptintereſſe der geſamten Hybridenbauern ſei auf das Bergzabener Urteil gerichtet. Zur Frage der Verbandsorganiſation bemerkte Wiggers, man arbeite daran, einen„Reichsverband für neuzeitlichen Weinbau“ zuſtande zu bringen. Seine Aufgabe ſolle ſein, neue Wege im Weinbau zu beſchreiten, um dem Winzer eine beſſere Zukunft zu ſichern. Ferner ſolle Auf⸗ gabe dieſes Verbandes ſein, den Weinbau ſo zu fördern, daß der Wein das Getränk des deutſchen Volkes wird. An Hand ſtatiſtiſchen Matertals legte er dar, daß in Deutſchlan d, auf den Kopf der Bevölkerung gerechnet, jährlich vier Oiter Weinverbrauch fallen, in Frankreich dagegen 160 Str., in Italien 120, in Oeſterreich 60 Liter. Wenn man ſich in der Südpfalz entſchloſſen habe, Hybriden anzubauen, daun ſei dabei lediglich nach dem Grundſatz gehandelt worden, den die Regierung den Bauern zugerufen habe, nämlich: Deut⸗ ſcher Bauer, hole aus Deinem Boden heraus, mas herauszu⸗ holen iſt! Der Redner kritiſterte ſchließlich das Verhalten der pfälziſchen Kreisregierung gegenüber dem Hybriden⸗ bauernverband, dem von Beginn an Schwierigkeiten gemacht worden ſeien, ganz im Gegenſatz zum ſeinerzeinigen Ver⸗ halten der badiſchen Regierung. Dieſe habe damals dem badiſchen Hybridenbauernverein ſofort nach ſeiner Gründung die geſetzliche Eintragung erlaubt. Die Bauern der Südpfal hätten von 1914— 1918 den Kampf gegen die Feindſtaaten zu führen gehabt, nun müßten ſie heute den Kampf um ihr Recht führen. Die Reden wurden mit großem Beifall a genommen. 2 led 22 ä 1 f 15 Zu beziehen in der Hauptnebensteſle R 1, 9/1 den Nebenstellen Waldhofstr. 6, Schwetzingerstr. 5 NU KOSTTICHRE X GERICHITE 19/20, Meerfeldstr. 3 u, durch unsere Trägerinnei Tomatensuppe(für 4 Pe sonen): 40 Gramm Quake Rapidflocken in Liter W. und ½ Liter Tomatenm 3 bis 5 Minuten kochen sen; Pfeffer, Salz, 20 Gramm Butter und etwas Fleischex trakt hinzugeben.. 5 Flockenschnitten au (für 4 Personen): 2500 etwas Salz mischen: mit feuch⸗ tem Messer dünne Schnitten a formen, in heißem Fett knuspß- rig backen.„„ 6. Seite, Nr. 340 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 20. Hurt 1929 Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Schöffengericht Mannheim Am 6. Juni ds. Is. ſtürzte im Lagerraum der Tabakfirma Kahn u. Marx der 48 Jahre alte Fuhrmann Schönthaler durch den offenſtehenden Aufzugsſchacht in den Keller und ſtarb bald darauf an den ſchweren Verletzungen. Für das bedauerliche Ereignis wurde der 28 Jahre alte verheira⸗ tete Packer J. G. verantwortlich gemacht, dem die Aufſicht über den Aufzug oblag. Er hatte eben Kiſten in den Keller ge⸗ laſſen, als ihm ein dringlicher Auftrag erteilt wurde. Ohne den Deckel zu ſchließen, ſchloß er die zum Lager führende Türe ab, entfernte ſich und als er zurückkam, erhielt er einen neuen Auftrag, von dem er nicht zurückkehrte, weil Büroſchluß ein⸗ getreten war. Inzwiſchen war der Fuhrmann gekommen, hatte Kiſten abgeladen und ſie in den Lagerraum gebracht, nachdem ihm der Lagerhalter die Türe geöffnet. In dem etwas düſteren Raume fiel dann der Mann durch das offene Loch mit dem Kopfe voran. Das Gericht ſprach gegen G. anſtelle einer Gefängnisſtrafe von 2 Wochen eine Geldſtrafe von 50 Marl aus, zahlbar in Raten. Der Vorſitzende ſagte in der Begrün⸗ dung des Urteils, daß es ſchon lange Pflicht des Ge⸗ werhbeaufſichtsamtes geweſen ſei, ſich über die man⸗ gelhaften Schutzvorrichtungen in dem Lager zu vergewiſſern. . a po. Nachſpiel zum Fall Erythropel Der frühere Verwaltungsinſpektor Wilhelm Eryth⸗ ropel, der in der ſtädtiſchen Armenpflege tätig war, und wegen Unterſchlagung zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, hatte ſich in der ihm für den Reſt ſeiner Strafe„be⸗ willigten Bewährungsfriſt wieder eine Unterſchlagung und dreier Betrügereien zuſchulden kommen laſſen. Er hatte ſich im Auguſt 1928 mit einem Kaufmann M. zur Uebernahme eines ſchon beſtehenden Geſchäftes in Farb⸗ waren und ſonſtigen Artikeln für Maler zuſammengetan. Er untergrub das gegenſeitige Vertrauen ſchon bald durch falſche Angaben, um von dem Compagnon Geld zu erhalten. Einmal behauptet er, er habe von Hannover eine größere Summe Geldes zu bekommen, und erhielt daraufhin 125 ¼¼, dann wieder lockte er 300/ durch unwahre Angaben heraus. Noch einmal erhielt er 150% Darlehen auf die Verſicherung, er habe aus einem Prozeß mit der Stadt noch 8000 ¼ Abfindungsgelder zu bekommen, was ebenfalls nicht Gerichtszeitung „Hier iſt die Tür!“ bedeutet keine Eutlaſſung In einer Berliner Drogenhandlung war der Inhaber mit einer Verkäuferin in Streit geraten, weil die junge Dame ſich gegen die Ausführung einer beſtimmten Arbeit wandte. Sie war vom Chef angewieſen worden, einen Raum zu ſäubern, lehnte dies aber als„unter ihrer Würde“ ab. Bei der Auseinanderſetzung, die hierüber mit dem Chef entſtand, ging es recht lebhaft her. Der Chef erklärte ſchließlich:„Ich erſuche Sie jetzt, endlich ſtill zu ſein. Halten Sie Ihren etwas groß geratenen Mund. Sonſt.. bitte hier iſt die Tür!“ In den Worten„hier iſt die Tür“ hat nun das junge Mädchen eine ſofortige Entlaſſung erblickt und wollte eine andere Stel⸗ Jung annehmen. Da keine Einigung zu erzielen war, wurde das Arbeitsgericht Berlin angerufen. Hier ver⸗ trat der Geſchäftsinhaber den Standpunkt, daß es ihm nur darauf angekommen ſei, die Angeſtellte zur Ruhe zu ermah⸗ nen. Keinesfalls habe er das Mädchen entlaſſen wollen. Das Mädchen dagegen erklärte vor Gericht, ſie habe die Worte „Hier iſt die Tür“ nicht anders auffaſſen können, als daß ſie ihre Tätigkeit ein für allemal abbrechen ſolle. Dazu habe jedoch kein ernſthafter Grund vorgelegen und deshalb verlange ſie Weiterzahlung des Gehalts. Das Arbeitsgericht führte aus, daß man die Worte„Hier iſt die Tür!“ im Zuſam⸗ menhang würdigen müſſe, und— wie die Dinge hier lägen— käme keinesfalls der Wille des Beklagten zum Ausdruck, daß das junge Mädchen das Geſchäftslokal zu verlaſſen habe. Viel⸗ mehr ſei es dem Chef wohl nur darauf angekommen, ſich in ſeinem Hauſe Ruhe zu verſchaffen.— Die Klage wurde daher abgewieſen. * § Ein Jahr gerettet. Der 30jährige Tüncher Schrei⸗ ber verbüßte in Mannheim eine vom Schöffengericht Mosbach erkannte Gefängnisſtrafe von 3 Jahren. Es gelang ihm, aus der Krankenabtetlung des Landesgefängniſſes aus⸗ zubrechen. In der Tauberbiſchofsheimer Gegend ſtahl er dann, was ihm in die Finger kam. Das Schöffengericht Mos⸗ bach verurteilte ihn, als er nach zwei Monaten wieder ergrif⸗ fen worden war, zu einer Zuchthausſtrafe von fünf Jahren. Gegen dieſes Urteil legte der Angeklagte Berufung ein. Das Berufungsgericht bemaß die Strafe auf vier Jahre Zucht⸗ haus. Konjunkturveränderung durch vielmonatige Dauer die Be⸗ ſtimmte. Ferner unterſchlug er eine Proviſton von 50 l. Nach der Abmachung waren die Proviſionen, die beide von dem Vertrieb der Artikel erhielten, hälftig zu teilen. Der angeklagte Erythropel verlangte Vertagung, da ſein Verteidiger nicht kam. Als dann telefoniſch nachge⸗ fragt wurde, kam die Antwort. Erythropel habe die Anwalts⸗ gebühren nicht bezahlt. Die eidlichen Ausſagen ſeines Compagnons machten ſeine Verteidigung zu ſchanden. Das Schöffengericht erkannte auf drei Monate Gefängnis. Ein Jahr Gefängnis für Futtermitteldiebſtahl Der 26jährige verheiratete Viehpfleger Wilhelm J. von hier ſtieg am 29. März durch ein offenes Fenſter in die Fut⸗ termittelkammer des ſtädtiſchen Schlachthofes ein und warf ſeinem draußen harrenden Freunde, dem 39 Jahre alten Vieh⸗ pfleger Peter F. von hier einen Sack Hafer im Werte von 24 Mark und einen Sack Kleie im Werte von 8 Mark zu. Der eigentliche Dieb konnte wiſſen, was dieſer„Einbruch“ für ihn als Rückfälligen bedeutete: im Minimum ein Jahr Gefängnis bei mildernden Umſtänden. Man billigt ſie ihm zu, trotzdem er angab, nur in der Trunkenheit, nicht etwa in Not gehandelt zu haben. F. erhielt wegen Beihilfe drei Monate Gefängnis. Nächtliche Räuberei im Bahnhof In der Nacht zum 20. Januar d. J. beobachtete der Be⸗ triebsleiter eines Bahnhofreſtaurants zwei junge Menſchen, von denen der eine in mehr als freundſchaftlicher Weiſe ſich um den anderen(Schlafenden) bemühte. Die Brieftaſche, die er ihm aus der Hoſe zog, ſteckte er ihm behutſam wieder zu, nachdem er einen Geloͤbetrag— es waren 10 Mark— heraus⸗ genommen. Als Täter wurde der 25 Jahre alte verheiratete Taglöhner Karl Joſeph W. von hier, ein in kriminellen Din⸗ gen ſehr erfahrener Herr, feſtgeſtellt. Er ſucht ſich vor dem Schöffengericht mit der Behauptung herauszufinden, er habe ſeinem Freunde das Geld nur aufheben wollen, damit er am Sonntag noch etwas habe. W. iſt geiſtig wohl nicht ganz in⸗ takt, denn er war fünf Monate in der Pſychiatriſchen Klinik Heidelberg. Mit Rückſicht hierauf nahm das Gericht mildernde Umſtände an und ſprach fünf Monate Gefängnis aus ab drei Monate Unterſuchungshaft. 2 Ein gefährlicher„Rechtsbeiſtand“ Mit einem Rechtskonſulenten, der ſich mehrfache Betrü⸗ gereien und ſchwere Urkundenfälſchungen zuſchulden kommen ließ, beſchäftigte ſich das große Schöffengericht Neukölln. Obwohl Schriftſetzer von Beruf, hatte ſich der Angeklagte Emil Sydow im Jahre 1923 als„Rechts beiſtand“ nie⸗ dergelaſſen, ohne daß er irgendwelche Kenntnis der Geſetzes⸗ materie beſaß, wenn man nicht ſeine„furiſtiſche Vor⸗ bildung“ aus der Tatſache herleiten wollte, daß er vorher ſchon eine empfindliche Freiheitsſtrafe wegen Münz ⸗ verbrechens erhalten hatte. Immerhin konnte dieſer ge⸗ fährliche Winkeladvokat eine ziemlich lebhafte Tätigkeit ent falten, bie er ſchließlich dagu benutzte, um ſeinen Mandanten durch betrügeriſche Manbver das Geld aus der Taſche zu stehen. In mehreren Fällen wurde Sydow bereits zu 18 Monaten verurteilt, weitere 6 Fälle ſtanden nun zur Ver⸗ handlung. Immer handelte es ſich darum, daß er den bei ihm juriſtiſch Rat ſuchenden Menſchen Angaben für ſeine Tätigkeit als Rechtsbeiſtand machte, denn er berechnete für ſeine„Be⸗ mühungen“ weit höhere Koſten, als die üblichen Anwalts⸗ gbühren. In einem Falle ſollte er eine Strafvollſtreckung zurückhalten und zu dieſem Zweck ein Gnadengeſuch ein⸗ reichen. Gegen ein Sonderhonorar von 50 Mark verſprach er dem Mandanten, daß er das Gnadengeſuch„direkt“ an Hindenburg richten werde. In einer anderen Sache er⸗ reichte er für 60 Mark ratenweiſe Zahlung einer Geldſtrafe von 40 Mark. Um ſich in den Beſitz weiterer Geldmittel zu ſetzen, leiſtete ſich Sydow ſchließlich noch Urkundenfälſchung und zwar zeigte er einem Klienten gefälſchte Koſtenrechnun⸗ gen des Bezirksausſchuſſes und mehrerer Wohnungsämter. Auch als ihm längſt die Genehmigung, als Rechtsbeiſtand aufzutreten, entzogen war, ſetzte der Angeklagte ſein gefähr⸗ liches Treiben fort. Das Schöffengericht Neukölln ging über den Antrag des Staatsanwaltes, der auf 8 Monate Gefäng⸗ nis plädiert hatte hinaus und verurteilte Sydow zu weiteren 11 Monaten Gefängnis. Prozeß ohne Grund. Einen unerwarteten Ausgang, am meiſten unerwartet für den Anzeigenden, nahm eine Verhandlung vor dem Großen Schöffengericht Charlottenburg. Eine Pflegerin T. war wegen verſuchter Erpreſſung angeklagt. Die Anzeige gegen ſie hatte ein Regierungsrat Barth erſtattet. Er be⸗ hauptete, daß die Angeklagte frühere Beziehungen zu ihm dazu ausnutzen wollte, um von ihm unter Drohungen, der Ehefrau Mitteilungen zu machen, und ihn vor ſeiner Be⸗ hörde bloßzuſtellen, 6000 Mk. zu erpreſſen. Die Beweisauf⸗ nahme ergab ein ganz anderes Bild. Tatſächlich hatten zwiſchen der Angeklagten und dem Regierungsrat früher nähere Beziehungen beſtanden. Die Angeklagte beteuerte unter Tränen vor Gericht, daß ihr alles ferner gelegen habe, als aus dem Liebesverhältnis zu dem Zeugen Kapital zu ſchlagen. Was ſie von ihm verlangt habe, ſei die Ein⸗ löſung eines ihr gegebenen Verſprechens. Sie habe die gelähmte Mutter des Zeugen unter ſehr ſchwierigen Um⸗ ſtänden bis zu deren Tode betreut. Nach dem Tode der Mutter habe der Zeuge ihr als Schlußentlohnung die Ein⸗ richtungeiner Wohnung und eines Ladens im Werte von—8000 Mk. verſprochen gehabt. Dieſer Verpflichtung wolle er ſich nun auf dem Wege der Erpreſſungsanzeige entziehen. Auf Grund des Ergebniſſes der Beweis⸗ aufnahme kam das Schöffengericht Charlottenburg zu der Ueberzeugung, daß die Angeklagte keinen rechtswidrigen Ver⸗ mögensvorteil erſtrebt habe, ſondern daß ſie einklagbare An⸗ ſprüche aus ihren Dienſtleiſtungen gehabt habe. Der Vor⸗ ſitzende ſtellte im Urteil feſt, daß die Angeklagte nichts weiter als ihr gutes Recht vertreten habe. Deshalb wurde die Angeklagte freigeſprochen. Berechnung der Arlaubsvergütung bei Kurzarbeit Entſprechend der Entſcheidung RAG. 528/28 hat das Reichs arbeitsgericht in einer neuen Entſcheidung wiederum den Stand unkt vertreten, daß für Urlaubs⸗ tage, die in eine Dit der Kurzarbeit fallen immer nur der für die Kurzarbeit zu berechnende Lohn als Ur⸗ laubsvergütung zu zahlen iſt., Die Entſcheidungsgründe des Reichsarbeitsgerichts zu dieſem Urteil beſagen folgendes: Nach 8 13 Abſ. 1 des zwiſchen den Parteien geltenden Tarifvertrages wird bei Akkordar⸗ beiten der Akkordlohn unter Einſchluß des tariflichen Akkord⸗ zuſchlags bezw. unter Zahlung der Akkordbaſis beſtimmt. Der Akkordzuſchlag oder die Akkordbaſis können nur die zu der Urlaubszeit geltenden ſein. Ein Arbeitnehmer ferner, der während der ganzen dem Urlaub vorhergehenden Arbeits⸗ periode Arbeiter war, kurz vor dem Urlaubsantritt aber Vor⸗ arbeiter geworden iſt, kann den Lohnſatz des Vorarbeiters auch während des Urlaubs verlangen. Für die Bemeſſung des Zeitfaktors wird in der Regel nichts anderes gelten können. Iſt damit der Reviſion darin beizutreten, daß es grundſätzlich auf die Arbeitsbedingungen des Betriebs zur Zeit der Urlaubsgewährung ankommt, ſo folgt doch daraus, daß die Urlaubsentlohnung in dem Arbeitsverhältnis in ſeiner längeren Verbindung mit dem Betrieb wurzelt, daß nicht abnorme Betriebsverhältniſſe maßgebend ſei dürfen. Mit dieſer Auffaſſung ſteht auch das Urteil des Reichs⸗ arbeitsgericht vom 17. April 1929 528/28, das die Beſtimmun⸗ gen eines anderen Tarifsvertrags für die Urlaubsvergütung bei Kurzarbeit auslegt, grundſätzlich in Einklang. Hat eine triebsverhältniſſe wirklich umgeſtaltet, ſo entſpricht es Treu und Glauben und den erörterten bei der Beſtimmung von Urlaub und Urlaubsvergütung maßgebenden Geſtchtspunkten nicht, für die Vergütung des Urlaubers einen Normalarbeits⸗ tag feſtzuhalten, deſſen Geltung für den Betrieb ſonſt zeitlich unabſehbar ausgeſchaltet iſt. Von dieſem Geſichtspunkt aus kann bei der von dem Berufungsrichter feſtgeſtellten Dauer der Kurzarbeit vom 18. Februar 1928 bis zum Beginn des Ur⸗ laubs am 21. Mai 1928(und weſentlich über die Urlaubszeit hinaus) nicht mehr der Normalarbeit lag, der in dem Be⸗ triebe früher beſtanden hat und in anderen Betrieben noch beſtehen mag, als geltend behandelt werden. Daß die ſeit dem 28. Februar 1928 beſtehenden Betriebsverhältniſſe vor⸗ übergehende abnorme Verhältniſſe geweſen wären, hat der Kläger nicht geltend gemacht. Es rechtfertigt ſich danach die von der Beklagten durchgeführte Bezahlung entſprechend der Betriebsarbeitszeit vor dem Urlaub und während des Urlaubs als der damals normalen.„Reichsgerichtsbriefe.“ (RAG. 538/28.— 24. 4. 29.) 18. Veranſtaltungen Freitag, den 26. Juli Wiener Operettengaſtſpiele im Muſenſaal: burg“..00 Uhr. Lichtſpiele: Ufa ⸗Theater: „Karuſſel der Lüge“. Der Heilige Berg.— Capitol: Scala:„Ritter der Not“, Gloria⸗Palaſt:„Dornenweg einer Fürſtin“.— Al ha m⸗ bra:„Veroͤun“.— Schaubrg:„Vater ich klage dich an“.— Palaſt⸗Theater: 1000 PS. Planetarium: 16 Uhr: Vorführung. DSF ²⁹ M ‚ ˖ YYY Die AWA Well t roch rleserr ob. Die Preise Sir Weiter Baeterd herebgeselz!.. eeuc VersSuUllHer „Der Graf von Luxem⸗ 4 * Ke e Freitag, den 26. Jult 1829 Neue Sonett genung(Mittag⸗ Ausgabe) 7. Seike. Nr. 340 Kaum femand wird wiſſen, wer als größter Gaſtwirt in ganz Europa angeſprochen werden muß, kaum jemand wird glauben, daß ſich nicht weniger als dreitauſend Re⸗ ſtaurationsbetriebe in einer einzigen Hand befinden, daß in dieſem Rieſenunternehmen tagtäglich über eine halbe Million Portionen verabreicht werden und der jährliche Reingewinn die reſpektable Höhe von ſechzehn Millionen Mark erreicht. Der aufſichts⸗ führende Leiter des Rieſenkonzerns iſt der Geheime Finanz⸗ rat Dr. Piſchel, und der Inhaber iſt die Deutſche Reichsbahn. Ihre gewerblichen Nebenbetriebe umfaſſen den größten Teil aller deutſchen Bahnwirtſchaften, Bahnbuch⸗ händler und Bahnhofsautomaten. Im Rahmen von dreißig Reichsbahndirektionen mit ihren 11 748 Stationen befinden ſich rund 3000 größere Reſtaurants, die der Reichsbahn gehören. Geheimrat Piſchel äußert ſich über den dreitauſend Gaſthäuſer umfaſſenden Betrieb folgendermaßen: „Unter den Bahnwirtſchaften befinden ſich natürlich Re⸗ ſtaurants, in denen der Verkauf von drei Glas Bier und vier Taſſen Kaffee am Tage ein guter Durchſchnitt iſt, und deren Wirte durch eine Beſtellung von zwei Portionen Schnitzel beſtimmt in augenblickliche Verlegenheit geraten würden. Auf der anderen Seite ſtehen den kleinen Warteſaal⸗ reſtaurants Rieſen betriebe gegenüber, deren Kon⸗ ſumziffern auch den größten Berliner Reſtau⸗ rants zur Ehre gereichen würden, und deren Aus⸗ ſtattung vorbildlich für das Gaſtſtättenweſen in Deutſchland iſt. Hier ſei nur an die Bahnhofswirtſchaften in Leipzig, Dresden, Hamburg, Stuttgart, Nürnberg und Frankfurt er⸗ innert und an die Warteſaalreſtaurants im Bahnhof Fried⸗ richſtraße oder im Anhalter Bahnhof in Berlin. Die Bahnwirtſchaften in Berlin auf dem Anhalter, Stet⸗ tiner, Potsdamer Bahnhof und dem Bahnhof Friedrichſtraße haben weitaus größere Umſätze als manche größeren Ber⸗ liner Gaſtſtätten. Aber ſie alle werden von dem Reſtau⸗ rant im Leipziger Hauptbahnhof überboten. Die Leipziger Bahnwirtſchaft beſchäftigt ſtändig ſoviel Perſonal, nämlich rund vierhundert Köpfe, in der Meſſezeit manchmal über fünfhundert. In einer Woche werden zur Meſſe⸗ zeit auf dem Hauptbahnhof Leipzig ungefähr 144000 Bröt⸗ chen, 32 000 Eier, 60 000 Paar Würſtchen, 450 gekochte Schin⸗ ken, 18 Ztr. Butter, je 1200 Haſen und Hühner, ſowie gegen achthundert Eisbeine verbraucht. Die geſamten kulinariſchen Genüſſe werden mit 28 000 bis 32 000 Liter Bier angefeuchtet, vom Kaffee ganz zu ſchweigen.“ Was die Preisgeſtaltung anbetrifft, ſo wird ſie durch Kon⸗ trollorgane der Reichsbahngeſellſchaft überwacht und dahin⸗ gehenden beeinflußt, daß die ortsüblichen Preiſe gleichartiger Reſtaurants nicht überboten werden. Um aber auch der minderbemittelten Bevölkerung entgegenzukommen, iſt es jedem Bahnhofswirt zur Pflicht gemacht, mindeſtens ein gutes warmes Mittageſſen je nach Bedürfnis im Vorrat zu halten. Auch die Zweiteilung in ein beſſeres und ein einfacheres Reſtaurant dient dazu, den ärmeren Kreiſen für weniger Geld die gleichen Portionen zu liefern, wie ſie für vermögendere verabreicht werden. In dreitauſend deutſchen Bahnhofswirtſchaften werden Zzäglich im Durchſchnitt eine halbe Million Portionen Speiſen 9 and Getränke ausgegeben, das heißt: ungefähr 10 Proz. 1 aller Fahrgäſte beſtellen ſich irgend etwas zum Eſſen . Dder Trinken in einer Bahnhofswirtſchaft. Denn die Zahl der täglichen Fahrgäſte auf der deutſchen Reichsbahn beträgt fünfeinhalb Millionen. Aber nicht nur die gaſtronomiſchen Betriebe innerhalb der dichsbahn ſind ſo beſucht und begehrt, auch die Bahnhofsbuchhandlungen, von been ebenfalls ein großer Teil der Reichsbahngeſellſchaft nahezu alle Zeitungen, Zeitſchriften und Bücher, man be⸗ kommt auf jedem größeren Bahnhof die Berliner Blätter ebenſogut wie die Londoner, Pariſer, Wiener und Newyorker den betreffenden Stationen, und auf der internattonalen Süd⸗ ſtrecke bekommt man genau ſo franzöſtſche, ſpaniſche und italte⸗ niſche Literatur, wie auf der Strecke nach den nördlichen Ge⸗ filden ruſſiſche, däniſche und ſchwediſche. Die ſchweren Aufgaben des Geheimagenten Es iſt längſt kein Geheimnis mehr, daß die„höhere“ Verbrecherwelt ſich organiſch feſt zuſammengeſchloſſen hat und daß dieſe Organiſationen, die zum Teil über recht nennens⸗ werte finanzielle Mittel verfügen, auch über ihre eigenen nationalen Grenzen hinweg in ſtändiger Fühlung und dauern⸗ dem Austauſch mit der Unterwelt der Nachbarländer leben. Der Einzelne oder der unvorgebildete Kriminalamateur iſt heute den Anforderungen, die die moderne Abwehrtechnik an ihn ſtellt, nicht mehr gewachſen. Der erfolgreiche Verbrecher muß Spezialiſt oder Univerſalgenie ſein, er muß nicht nur das Techniſche ſeines Fachs gründlich beherrſchen, er muß auch das Bankfach kennen, muß Chemiker, Juriſt, Architekt und f Ingenieur ſein, und es muß nicht zuletzt eingehende pſycho⸗ Allogiſche Studien betrieben haben, um in ſeinem Kampf mit F der uniformierten und zivilen Polizei beſtehen zu können. . Zu allem aber bedarf er der ſchützenden, elaſtiſchen Hand und a des moraliſchen und wirklichen Beiſtands ſeiner Clique, die [dem Auge des Bürgers nicht wahrnehmbar, maskiert und 1 diskret zu arbeiten verſtehen muß. Jede Abwehrerfindung ö des Gegners gilt es nicht nur zu regiſtrieren, vielmehr ſte unverzüglich zu überholen, um die Trümpfen der Polizei höhere Trümpfe der Geſetzloſen entgegenhalten zu können. Der Kampf iſt nicht leicht. Auf beiden Seiten bedarf es eiſerner Nerven und hervorragender Kenntniſſe. Der gefähr⸗ lichſte Feind aber der Verbrecherwelt iſt der Verrat. Gegen Verrat iſt bis heute kein Kraut gewachſen und in dieſer rich⸗ tigen Erkenntnis werden jahraus, jahrein Geheimdetektive in allen Hauptſtädten der Welt in die Unterwelt der Verbrecher abkommandiert. Ihre richtigen Perſonalien ſind nur ganz wenigen hohen Funktionären bekannt. Sie haben in der neuen Welt zu verſchwinden, zu leben und vielleicht auch zu . ſie dürfen weder als Zeugen noch bei Hausſuchungen and Razzien, noch in. e 75 wie täglich Züge auf dem Bahnhof einlaufen und abgehen, gehört, werfen hübſchen Gewinn ab. Sie bieten den Reiſenden zu kaufen. Auch die einzelnen Provinzblätter erhält man an Im Kampf gegen die Verbrecherwelt der Welt der Verbrecher umgibt. anderen Poltzellichen 1 Europas größter Gastwirt Der rieſige Nebenbetrieb der deutſchen Reichsbahn Doch auch mit den Buchhandlungen iſt der Nebenbetrieb der Reichsbahn noch nicht erſchöpft. Da kommen die fünf⸗ undfünfzig Wechſelſtuben, die die Reichsbahngeſellſchaft zumeiſt an Banken oder bank⸗ mäßig vorgebildete Perſonen verpachtet hat. Jede größere Stadt hat am Bahnhof ihre Wechſelſtube, und ſelbſtverſtänd⸗ lich ſind insbeſondere die Grenzſtattonen damit bedacht. Ueber das alles aber iſt Herr Geheimrat Dr. Piſchel auf das Ge⸗ naueſte informiert. Ihm entgeht wirklich nichts. Jeden Tag weiß er ſofort zu ſagen, zu welchem Kurs holländiſche Gulden in den deutſch⸗niederländiſchen Grenzſtationen, polniſche Zloty Wer war der Frauenmörder? Im Jahre 1898 ſtand London unter dem lähmenden Ein⸗ druck einer raſchen Folge gleichartiger, brechen. Im Laufe eines Vierteljahres fielen in Whitechapel und Spitalfields, zwei verrufenen Vierteln, ſechs Frauen einem geheimnisvollen Mörder zum Opfer, der ein ſcharfes Meſſer als Mordinſtrument benutzte. Alle ſechs Frauen wieſen die gleichen Stichverletzungen auf. Im Volksmunde hatte der Verbrecher den Namen„Jack the Ripper“ oder „Jack der Aufſchlitzer“. Wie er in Wirklichkeit hieß und wer er war, blieb ein undurchdringliches Geheimnis. vermochte es trotz fieberhafter Tätigkeit nicht zu lüften. Eine Zeitlang hieß es, in der Themſe ſei die Leiche eines Arztes gefunden worden, der offenbar in einem Anfall von Wahn⸗ ſinn ſeinem Leben ein Ende gemacht habe. Scotland Yards, d. h. das Londoner Polizeipräſidium, ſei davon überzeugt, daß dieſer Arzt und„Jack the Ripper“ ein und dieſelbe Perſon ſeien. Dann wurde es allmählich ſtill von dem Verbrechen, das die Gemüler ſo heftig erregt hatte. Das Dunkel blieb ungelichtet, denn jene Geſchichte von dem Wahnſinnigen Arzt fand nur geringen Glauben und wurde von der Polizei nie⸗ mals beſtätigt. Jetzt nach mehr als 30 Jahren taucht eine neue Erklä⸗ rung auf, die in einem ſoeben erſchienenen engliſchen Buche ihren Niederſchlag gefunden hat. Der Verfaſſer iſt Leonard Matters, ein Journaliſt, der lange Zeit in Buenos Aires ge⸗ lebt und dort Kenntnis von dem Geſtändnis gewonnen hat, das 3 the 0 in der 5 3 ab⸗ Prinzessin glena von Napa will 59 Prinzeſſin Ilena von Rumänien, die Schweſter des ehemaligen Kronprinzen Carol, hat die Abſicht, ſich mit einem Mitglied des„Hauses Hohenlohe zu verheiraten. Sie trifft in den nächſten Tagen in Sigmaringen ein, wo ſchon ehemals ihre Mutter mit dem verſtorbenen König Ferdinand getraut wurde. Eigenſchaft in Erſcheinung treten, um ſo allmählich das Ver⸗ trauen der Verbrecher zu gewinnen und ſo die Organiſation ſowie die Arbeitsmethoden der Geſellſchaftsfeinde zu ent⸗ rätſeln. Es iſt dies ein gefährlicher und meiſt nicht ange⸗ nehmer Beruf, zu dem ſich nicht ein jeder eignet. Der Ge⸗ heimagent, der in den dunkelſten Verbrecherſpelunken lebt und verkehrt, muß Abſchied nehmen von ſeiner früheren Welt und auf alle Genüſſe der Kultur und Reinlichkeit verzichten. Das Mißtrauen ſeiner neuen Umgebung darf er nicht durch per⸗ ſönlichen Verkehr mit alten Freunden und Verwandten er⸗ wecken. Er darf Liebesaffären, auch wenn ſie ihm läſtig ſind, nicht grundſätzlich aus dem Wege gehen, vor allem dann nicht, wenn ſie zu der Erreichung ſeines Zieles beitragen können. Er muß auf Sprache und Umgangsformen ſeiner Umgebung die möglichſte Rückſicht nehmen, muß anpaſſungsfähig bis zur Vollendung und vor allem ein genialer Schauſpieler ſein. All dieſe Dinge ſetzen voraus, daß der auf dieſem Gebiete tätige Geheimagent unverheiratet und wenn möglich überhaupt familienlos iſt, denn jeder Schritt aus der neuen in die alte Welt kann ihm das Leben koſten. Es iſt dies ein noch viel ſch zierigerer Dienſt als der des Spions im fremden Land. Letzterer kann häufig in derſelben geſellſchaftlichen Sphäre] weiterleben oder er wird als Fremder unter Fremden nicht dem Mißtrauen begegnen, das ihn auf Schritt und Tritt in Der Spion hat außerdem den Vorteil, daß er ungehindert an den Genüſſen der Zivi⸗ liſation teilnehmen kann und nicht wie der Geheimagent ge⸗ zwungen iſt, in den ſonnenarmen und ſchmutzigen Verbrecher⸗ vierteln irgendeiner Metropole unter ae hygie⸗ niſchen Bedingungen zu leben. * Gewiß iſt die Romantik, die ſeinen Beruf umgibt, feſſelnd, der größeren Bahnwirtſchaften weiß er genau ſo gut wie den in Dirſchau, belgiſche Franken in Herbesthal oder italieniſche Lire an der Schweizer Grenze gewechſelt werden. Die Menüs dafür geforderten Preis. Ein ganz gutes Geſchäft bilden auch die auf den Bahn⸗ höfen aufgeſtellten Automaten für Schokolade, Zündhölzer und Bücher. Mit den Wiege⸗ automaten bringen ſie der Reichsbahngeſellſchaft einen fährlichen Reingewinn von einer Million Mk. „Den größten Gewinn von allen Automaten bringen die elek⸗ triſchen Wiegeautomaten ein“, erklärt Geheimrat Piſchel.„Es ſcheint wirklich ſo zu ſein, als ob unſere reiſenden Damen von Station zu Station ihr Gewicht prüfen, um feſtzuſtellen, ob ſie während der Fahrt nicht infolge zu reichlich genoſſener Ruhe 5 unerwünſchte Gewichtszunahme erfahren haben.“ Die Nebentätigkeit der Reichsbahn als Gaſtwirt ſchein ein ein⸗ trägliches Geſchäft zu ſein. Vielleicht kommt die R eichs bahn dabei— relativ gerechnet— ſogar etwas beſſer weg als in ſchrecklicher Ver⸗ flüchtete. der Arzt ſeinem Schüler ein Geſtändnis ab, das nur zur Die Polizei Dr. Stanley hatte durch den Tod ſeiner jungen Frau einen ihrem Hauptbetrieb. Ceha. gelegt haben ſoll. Danach war der Mörder ein Arzt, der nach der Verübung ſeiner ſechſten Tat nach Buenos Aires In ſeiner Begleitung befand ſich einer ſeiner Schüler, dem die verbrecheriſche Doppelrolle ſeines Meiſters unbekannt geblieben war. Erſt kurz vor ſeinem Tode legt Kenntnis eines engen Kreiſes von Mitwiſſern kam. Eine Weitergabe des Geſtändniſſes an die Behörden hätte nach dem Tode des Arztes keinen Zweck mehr gehabt. Aus dem Geſtändnis geht nun folgendes hervor:„Jack the Ripper“ war ein geſchickter und hervorragender Arzt, der im Londoner Weſten lebte. Sein Name wird als„Dr. Stan⸗ ley“ angegeben, doch 1 es ſich hier zugeſtandenermaßen um einen Decknamen. er Arzt tötete ſein ſechſtes Opfer aus Rache und die voraus 91 fünf während der Jagd, die er auf das ſechſte Opfer machte. Bei dieſen fünf hatte er ſich nach dem Aufenthaltsort der ſechſten Frau erkundigt und er tötete ſie, um ſeine Spur zu verwiſchen. Dann fand er die Frau, deren Spur er verfolgt hatte, und nachdem ſein Rache⸗ durſt geſtillt war, fehlte jeder Grund für weitere Untaten. „Jack the Ripper“ verſchwand wieder in dem geheimnisvollen Dunkel, aus dem er emporgetaucht war, und hinterließ der Polizei ein Rätſel, deſſen Löſung ſie jahrelang vergebens verſuchte. 8 Warum ſuchte er die Rache? Nach dem erwähnten G 5 ſtändnis deshalb, weil eine Frau, ſein ſechſtes Opfer, an dem Tode ſeines einzigen Sohnes ſchuld war. Der angebliche ſchmerzlichen Verluſt erlitten. Nun ſetzte er alle ſeine Hoff⸗ nungen auf ſeinen Sohn. Seine Hoffnung ſchien auch der Erfüllung nahe, denn der Sohn vollendete ſeine Studien mit Auszeichnung und ſtand an der Schwelle einer glänzenden Laufbahn. Da lernte er Marig Jeannette Kelly kennen, eine junge Frau von lockerem Lebenswandel, die in der Nähe des Stadtteils Piccadilly wohnte. Im Laufe eines Jahres war er verdorben und geſtorben. Nun ſchwur der Vater Rache. Er gelobte ſich, nicht eher zu ruhen, bis er die Frau, in der er die Mörderin ſeines Sohnes ſah, gefunden und getötet habe. Der Sibir war nicht leicht zu erfüllen, denn die Frau hatte ihre Wohnung aufgegeben und war ſpurlos verſchwun⸗ den. Der Arzt kannte nur ihren Namen. Nach längerem Suchen fand er heraus, daß die Frau immer tiefer geſunken war und nun ihrem Gewerbe in dem verrufenen Stadtviertel Whitechapel nachging. Nun machte ſich der Arzt, der als Chirurg das Meſſer ſehr ſicher und geſchickt handhabte, auf die Jagd. Er legte alte, zerlumpte Kleider an und ſtrich des Nachts in Whitechapel umher, immer auf der Suche nach der jungen Frau, deren Namen er kannte, die er aber niemals 8 geſehen hatte. 1 Sollte ſeine Verfolgung zum Ziele führen, ſo mußte er ſich nach Marie Jeanette Kelly erkundigen. Tat er dies aber, ſo hinterließ er nach Begehung der Tat eine Spur, die dis Polizei leicht verfolgen konnte. Seinen Wiſſensdurſt konnte er nur bei ſolchen Frauen befriedigen, die mit der Geſuchten näheren Umgang pflegten, d. h. die dasſelbe Gewerbe aus⸗ übten wie ſie. So entſchloß ſich der Arzt denn, die nötigen Erkundigungen einzuziehen, zugleich aber auch allen den⸗ jenigen den Mund zu verſchließen, an die er ſich etwa mit Fragen wenden ſollte. Nur ſo konnte er es verhüten, daß er nach der Rachetat verraten wurde. 5 Damit begann die Laufbahn des berüchtigten„Jack the Ripper“. Sein erſtes Opfer fiel auf der Treppe eines berüch⸗ tigten Hauſes, das zweite auf der Straße. Das dritte fand ſeinen Tod in einem Hinterhof, nur ein paar Schritte von ſchlafenden Menſchen entfernt. Die beiden nächſten Frauen wurden in derſelben Nacht im Verlaufe einer Stunde getötet, davon die eine auf einem offenen Platz in der unmittelbaren Nähe eines Wächters, der die Eingänge eines Warenhauſes kontrollierte. Nunmehr wußte der Arzt, wo er ſein lang⸗ gefuchtes Opfer zu finden hatte. Er ſuchte ſie in ihrem Bin mer uf und tötete ſie dort. Das Grauenhafte an dieſen Frauenmorden war die un⸗ heimliche Geſchwindigkeit, mit der der Mörder ſeine Opfer zum Schweigen brachte. Die fünf erſten Frauen fielen um und gaben nicht einen Ton von ſich. Die ſechſte ſtieß den Ruf „Mörder“ aus, ehe ſich ihre Lippen ſchloſſen, aber niemand achtete darauf. Deshalb vermutete man hinter dem Mör⸗ ſofort einen Mann, der das Meſſer aus langer Uebung ſicher zu handhaben verſtand. In dieſem Punkte würde alſo die ſpäte Aufklärung mit der erſten Verdachtsäußerung überein ſtimmen. Der Verfaſſer des erwähnten Buches gibt die Erzählung wieder, ſowie er ſie in Buenos Aires gehört hat. Er erklä gleichzeitig, daß er für die Wahrheit des Erzäblken kei e Bürgſchaft übernehmen könne. Chefredakteur: Kurt Fiſcher gene für Politik: H. A. 1 ner— Feuilleton.. V. Kurt Fiſcher Schluß dess Lbakkſonelen Teils . begghngegnlen So d brenne Unser ständig steigender Mlilionen- 5 doi das 100 ahrige Besfehen unserer firma hewelsen am noch Wie vor unüber- besten, daß aer Original Bullrich⸗Salz neff gegen alle Vorclsdungss! rungen und Sodbrennen Ist. VMerssumen Sie nicht, sich heuſs noch aber doch: die meiſten von uns würden gern auf dieſe Romantik verzichten und in ſauberen Betten ſchlafen. ein Fagef füt 0 fg. Zu kaufen oder unsere fableflen zu, 25 U. 1 50 EMT Versuchen. Juch Sie werclen von der prompten Wirkung ũgerrsschi sein. Nur echt in blauer ackung mit dem giſcde des Fee 4. W. 4 C. W. Bullelch, Berlin.s7. 8. Seite. Nr. 340 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Die beutſche Kunſtſeiden-Induftrie Nallonale und internationale Verflechtungen (Schluß) Eine Gruppe für ſich bilden die Bezlehungen des Glanz⸗ ſtoff⸗Konzerns zu Courtaulds. Die Verbindung mit bieſem Weltunternehmen, das durch ſeine Beteiligungen an der ame⸗ rikaniſchen Viscoſe⸗Geſellſchaft den größten Teil der nordamerika⸗ niſchen und einen erheblichen Teil der Weltproduktion kontrolliert, iſt von großer Bedeutung für die internationale Verſtändigung in der Kunſtſeideninduſtrie. Die gemeinſame Gründung der Glanzſtoff⸗ Courtaulds G. m. b.., Elberfeld(Fabrik Köln⸗Niehl) und die ge⸗ meinſame Beteiligung an der Snia Visco ſa, Turin, dem größ⸗ ten italieniſchen Unternehmen mit den verſchtedenartigſten inter⸗ nationalen Beziehungen, hat dieſe Zuſammenarbeit, die ſich auch in gegenſeitigen Abmachungen über die Abſatzpolitik in den beiden Mutterländern zeigt, nach außen hin ſtark hervorgehoben. Die ſo⸗ genannte„Arbeitsgemeinſchaft“ zwiſchen Glanzſtoff, Courtaulds und Snia bildete die Grundlage für das neue europäi ſche Vis ⸗ coſes Kartell, dem heute außer dieſen drei Unternehmungen und den beiden Tochtergründungen der Glanzſtoff in Oeſterreich und der Tſchecho⸗Slowakei in der Hauptſache noch die Enka, das Comp⸗ toir und Emmenbrücke angehören. Auch die Errichtung des„Inter⸗ nationalen Büros für die Standardiſterung künſtlicher Fäden“ iſt das gemeinſame Werk der ſechs namentlich genannten Unternehmun⸗ gen. Weitere Beziehungen der Londoner Geſellſchaft zur Nuera Axtſilk(Mancheſter), nach Kanada, Indien, Auſtralien, Holland (Enka), Frankreich(Union des Produkteurs: Calais, Straßburg), Belgien(Tubize), der Schweiz ete. ſeien der Vollſtändigkeit halber erwähnt. Das Verhältnis zur Nuera iſt neuerdings durch die Oilienfeld⸗Patente(Auswertung durch Courtaulds und Glanzſtoff; Vertrieb der Nuera⸗Erzeugniſſe durch Courtaulds) von großem In⸗ tereſſe geworden. Betrachten wir noch die von der J. G. Farbenin du ſt rte ausgehenden Verflechtungen, ſo ſchließt ſich bis auf einen Reſt das weit verzweigte Netz, das die deutſche Kunſtſeideninduſtrie im Laufe weniger Jahre zwiſchen europäiſchen und außereuropäiſchen Erzeugern geſponnen hat. Wie bereits oben erwähnt, datieren die engen Beziehungen des Glanzſtoff⸗Konzerns zur J. G. von der ge⸗ meinſamen Gründung der Aceta G. m. b. H. Die J. G. hat ihrer⸗ ſeits Intereſſe an der Britiſh Breda Silk Ltd. genommen, eine Tat⸗ ſache, die möglicherweiſe einmal für das Verhältnis zwiſchen Breda und Enka von Bedeutung werden kann, da J. G. und Glanzſtoff miteinander und jedes von ihnen mit einem der beiden holländiſchen Unternehmen mehr oder weniger feſt liiert ſind. Welter unterhält die J. G. Beziehungen zum Tubize⸗Konzern in Belgien, Frankreich und den Vereinigten Staaten, wahrſcheinlich auch zur Britiſh Cela⸗ neſe in England(mit Tochtergründungen in den U. S. A. u. Kanada). Durch die Eingliederung von Köln ⸗Rottweil in die J. G. iſt die Verbindung mit dem internationalen Dynamit⸗Konzern hergeſtellt, der über die Nobel Etd. zu einer der größten Kunſtſeiden⸗Unter⸗ nehmungen der Vereinigten Staaten, nämlich zu Dupont, hinüber⸗ greift. Auf bieſe Weiſe reichen die Beziehungen der Vereinigten Glanzſtoff⸗Fabriken auf zwei ganz verſchiedenen Wegen zu den bei⸗ den bedeutendſten nordamerikaniſchen Kunſtſeidenproduzenten, über Courtaulds zur Viscoſe Co. und über die J. G. zu Dupont. Der Anſchluß der American Glanzſtoff an das Rayoninſtitut, dem auch die Viscoſe Co. und Dupont angehören, liegt in der gleichen Richtung. Der Reſt, von dem wir vorhin ſprachen und der durch die drei Großen(Glanzſtoff, Bemberg, J..) nicht erfaßt bezw. kartellmäßig beeinflußt wird, liegt(abgeſehen von den Viscoſe⸗Außenſeitern Glauchau und Borwiſk) bei der Rhodiaſeta in Freiburg i. Br. (Thyſſen⸗Gruppe). Auch dieſes Unternehmen gehört einer inter⸗ nationalen Gruppe an, die ſich mehr und mehr ausdehnt: Unter⸗ nehmungen der Rhodiaſeta⸗Gruppe in Frankreich, Belgien(Solvey), neuerdings Italten und Beziehungen nach den U. S. A.(Dupont). Bet letzterem begegnet ſich wiederum, wenn auch auf großen Um⸗ wegen, das Freiburger Unternehmen mit der J. G. Farbeninduſtrie. Der Kreis iſt geſchloſſen. Ueberblickt man dieſe vielfachen Verflechtungen und Beziehungen, durch die der größte Teil der europäiſchen, wenn nicht der Welt⸗ erzeugung irgendwie erfaßt wird, ſo kommt man zu dem Ergebnis, daß bisher in keiner Produktion eine ſolche umfaſ⸗ ſende zwiſchenſtaatliche Bindung erzielt worden iſt, wie in der Kunſtſeideninduſtrie. Trotzdem kann man an den ab und zu auftauchenden Preiskämpfen immer wieder beobachten, daß die Kunſtſeide von einer monopoltſtiſchen Beherrſchung des Marktes noch weit entfernt iſt, ja ſie vielleicht überhaupt nie erreichen kann, falls ſolche Beſtrebungen von den großen Kunſt⸗ ſeidenunternehmungen überhaupt verfolgt würden. Und dieſes iſt ja ſchon des öfteren von führenden Perſönlichkeiten der europäiſchen Kunſtſeideninduſtrie als Utopie hingeſtellt worden. Dr. A. Niemeyer, Barmen. ——— Sind Reformen im landwirtſchaftlichen Kredit möglich? Auf dem letzten Bankiertage hat ein bekannter Bankfachmann auf dem Gebiete des Agrarkredites, der Geſchäftsinhaber der Disconto⸗ geſellſchaft, Dr. Salmſſen eine Umſtellung des landwirtſchaftlichen Perſonalkredites auf den Warenkredit gefordert, um den einzelnen landwirtſchaftlichen Betrieb in der Kette der Kreditverpflichtungen nur ſo weit zu binden, als er die von ihm erzeugten Waren ver⸗ zſändet und zwar nur ſo lange, bis er einen günſtigen Verkaufspreis erzielen kann. Jetzt läßt im„Bank⸗Archiv“ Dr. Fritz Ehrenforth (Berlin) alle Vorſchläge zur Reform des Agrarkredites Revue paſſteren. Seinen bemerkenswerten Ausführungen entnehmen wir folgendes: Die Unterſuchungen über die Urſachen der Verſchuldung der Dandwirtſchaft ſett 1924 gehen im Endreſultat darauf hinaus, daß der Laudwirtſchaft in den letzten Jahren die notwendige kreditpoli⸗ tiſche Bewegungsfreiheit gefehlt hat. Man glaubt, daß die Landwert⸗ ſchaft an den Folgen der letzten Vergangenheit noch lange ſo ichwer wird zu tragen haben, daß alles getan werden ſollte, um von ihr den Zwang zu weiterer unproduktiver Verſchuldung fern zu halten. Dieſes Ziel läßt ſich vielleicht für gewiſſe Arten von Kreditbedarf durch negative oder poſitive Maßnahmen verwirklichen. Negative Maßnahmen ſind notwendig bezüglich der Erbabfindung. In Deutſch⸗ land handelt es ſich um Milltardenbeträge, die bet unfachgemäßer Erbabfindung der Landwirtſchaft auf die Dauer entzogen werden. Krebitaufnahme zu Landkaufzwecken bei den heute üblichen Zinsſätzen iſt ſelbſt dem tüchtigſten aufſtrebenden Landwirte nicht zu empfehlen, wenn er nicht wie im Siedlungsverfahren öffentliche Kre⸗ bithilfe erhält. Ein beſonders ernſtes Kapitel bildet der Meliora⸗ tonskreditbedarf. Dieſer Kredtt wird zur Zeit nicht anders als im Wege ber ſtaatlichen Kreöithilſe befriedigt werden können. Die Großbetriebe und auch eine Zahl von Mittelbetrieben haben einen laufenden Saiſonkreditbedarf und auch einen gewiſſen Anlagekredit⸗ hebarf, der aus der Notwendigkeit der Inſtandhaltung und Er⸗ neuerung, beiſpielsweiſe des Gebäue und Maſchinenbeſatzes entſteht. So zeichnet ſich deutlich ein verhältnismäßig kleiner Kreis von Kreditgeſchäften ab, welche man als betriebswirtſchaftlich unbedenk⸗ lich bezeichnen kann, nämlich öiejenigen Betriebskredite, welche ver⸗ hältnismäßig kurzem Kapitalumſchlag nach menſchlichem Ermeſſen Deulſche Atetat⸗Kunſtſeiden A.„Rhodlaſeta“ in Freiburg i. Br. In Ergänzung unſerer.⸗V. Mitteilung im geſtrigen Abendblatt iſt über den Verlauf noch zu berichten, daß die.⸗V. ferner beſchloß, den Ver lu ſt von 2281 713(i. V. 119 896) J vorzutra gen. Die Bilanz weiſt aus: Grundſtücke 246515/(14815), Gebäude 3 200 000, Maſchinen und Einrichtungen 4 220 400 /, Patente 341 436(325 000) /, Kaſſe 3439 /, Debitoren 461 849(300) /, Waren 268 585(i. V. 2 540 018/ Bankguthaben);.⸗K. 6 000 000(3 000 000) „, Kreditoren 5 029 937/— Gewinn⸗ und Verluſtrechnung: Vor⸗ trag 119 369, Unkoſten 752 626(12 750) /, Abſchreibungen 1 409 717 (i. V. Gründungskoſten und Steuern 124 790) /, Einnahmen keine (i. V. 18 171 Zinſen).— Alſo eine reine Baubilanzl! Dem Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen: Nach Erledigung der techniſchen Vorarbeiten iſt Ende Februar 1928 mit dem Bau der Fabrik⸗ anlage begonnen worden. Dank der günſtigen Witterung, die auch das ganze Jahr über anhielt, konnten alle Bauarbeiten ſo ge⸗ fördert werden, daß zu Ende des Berichtsjahres die Baulichkeiten fertiggeſtellt waren.— Bereits Ende Oktober und Anfang November ſind die Keſſel⸗, Kraft⸗ und Waſſerförderungsanlagen in Betrieb ge⸗ nommen worden, ſowie Ende d. J. ſchon verſuchs weiſe einige Apparate.— Die in der.⸗V. vom 6. Sept. vor. J. beſchloſſene Erhöhung des.⸗K. um g Millionen/ auf 6 Millionen, wurde in⸗ zwiſchen durchgeführt.— Auskunft über die Höhe der gegenwärtigen Produktion uſw. wurde auf Befragen leider noch nicht erteilt; man vertröſtet auf ſpäter. Rückzahlung der Bankkredite durch das Reich. Wie die„BBz.“ von unterxichteter Seite erfährt, wird der dem Reich Ende April d. J. von der erweiterten Bankengruppe gewährte Kredit von 180 Mill., der am 30. d. M. fällig wird, voll zurückgezahlt werden. Irgendwelche Verhandlungen über eine Verlängerung dieſes Kre⸗ 8. haben nicht ſtattgefunden. Dagegen wurde in dieſen Tagen er Reſt des in Bexeitſchaft ſtehenden 50 Mill. Dollarkredites in ie. 1 8 laudsanleihe der Badi irozentrale. Der Bürger⸗ ausſchuß 5 den n 6 196 8 85 9 15 115 1 N 8 8 5 eke ad tellszunehmen. role mit eine ſchnitt ee e ſichere Rente erwarten laſſen. Nun beſtand in der Vorkriegszeit auf dem Gebiete des Betriebskredits allerdings ein in ſich geſchloſſener landwirtſchaftlicher Perſonalkreditmarkt in Geſtalt des genoſſenſchaft⸗ lichen Kredͤitſyſtems, und es iſt eines der größten Organiſationspro⸗ bleme des Agrarkredits, an deſſen Löſung heute mit allen Krüften gearbeitet wird, dieſes genoſſenſchaftliche Selbſthilfekredit⸗ ſyſtem wieder aufzubauen. Im Gegenſatz zur Vorkriegszeit wird die heutige Verſchuldung der Landwirtſchaft kaum durch nennens⸗ werte anderweitige Vermögensanlagen kompenſiert, ſte wirkt ſich alſo in ihrer vollen Höhe als effektive Belaſtung aus. Da Rückzahlung von Krediten in größerem Umfange zunächſt nicht in Frage kommt, legt man das Hauptgewicht auf eine Zinsreduktion. Ein ſolcher Weg zur Zinsverbilligung iſt z. B. die Ablöſung von Wechſelkre⸗ ötten durch Amorttſationshypotheken. Dieſer Konſolibierungs⸗ prozeß iſt ſeit 1026 mit beachtenswerter Energie in Angriff ge⸗ nommen worden, tſt aber leider ſeit Beginn des Wirtſchaftsjahres 192829 faſt völlig ins Stocken geraten. Im Rahmen dieſer Umſchul⸗ dung hat die Frage der Beſchaffung zweiſtelliger Hypothe⸗ ken wieder große Bedeutung gewonnen. Die in Gang geſetzte Ratlonaliſierung und Sanie⸗ rung des land wirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſens ſoll vorwiegend der Neuordnung des genoſſenſchaftlichen Warengeſchäfts, damit allerdings auch dem mit ihm verbundenen Kreditgeſchäft zu⸗ gute kommen. Die Frage, ob grundſätzlich Kredit⸗ und Waren⸗ geſchäft zu trennen iſt, wird von Sachverſtändigen verſchieden beant⸗ wortet. Trotz ſorgfältiger Ueberwachung der Schuldner werden aber auch in Zukunft eingefrorene Kredite häufig nicht mehr im Rahmen des Perſonalkveditgeſchäfts aufgetaut werden können. Dann müſſen ſie in einen langfriſtigen Tilgungskredit umgeſchuldet werden. Eine Reihe von Inſtituten iſt ſo gut aufgebaut, daß ſie gleichzeitig das Perſonal⸗ und Realkreditgeſchäft betreiben, alſo in ſich die Umſchul⸗ dung durchführen können. 5 Der Krankheitsherd der landwirtſchaftlichen Kreditkriſis liegt nicht im organiſatoriſchen Aufbau, ſovlel auch an dieſem änderungs⸗ und beſſerungsbedürftig iſt. Er liegt außerhalb des Kreditſyſtems, kann alſo auch mit Mitteln der Kreditpolitik allein nicht erfolgreich bekämpft werden. 5 5 Sollte die Anleihe nichb zuſtande kommen, ſo ſoll der Betrag bei ſich bietender Gelegenheit zu den beſtmöglichen Bedingungen aufge⸗ nommen werden. 5 :? Neue Kapitalerhöhung des Etabliſſement Kuhlmann. Der Verwaltungsrat des Etabliſſement Kuhlmann wird in den nächſten Tagen eine ao. HV. einberufen, die über eine neue Kapital ⸗ erhöhung beſchließen ſoll. Es handelt ſich um eine Erhöhung um einen Betrag von 12,5 Mill. Franken, der dazu beſtimmt iſt, dem Konzern die endgültige Kontrolle bei einer ſeiner Beteiligungen zu ſichern. Die Aktionäre werden alſo diesmal kein Bezugsrecht ausüben. Der Verwaltungsrat wird ſich zugleich von der Verſamm⸗ lung das Recht geben laſſen, das Aktienkapital im Bedarfsfall von 300 bis zur Höhe von 400 Mill. Franken zu erhöhen. Es beſteht aber, wie aus Verwaltungskreiſen mitgeteilt wird, zurzeit nicht die Abſicht, von dieſer Genehmigung Gebrauch zu machen, doch hält ſich der Verwaltungsrat die Möglichkeit einer weitern Aus deh⸗ nung offen. Gründung einer Geſellſchaft für Chemieunternehmungen in Holland. Mit einem Kapital von 10 100 000 Gulden, das in 10 000 StA. und 100 VA. zerfällt, iſt in Amſterdam eine holländiſche Aktien⸗ geſellſchaft für Chemiſche Unternehmungen, die N. V. Chemo, er⸗ richtet worden. Gründer ſind zwei Amſterdamer Finanzleute, näm⸗ lich van Bevervoorden tot Eduard Oldemeule und J. Boffervain ſowie der Schweizer Bankier Eduard Grentert, Baſel. Letzterer hat den Hauptteil der Aktien übernommen. Der Zweck der Geſell⸗ ſchaft beſteht in der Beteiligung an chemiſchen Induſtrien und Han⸗ delsunternehmungen in⸗ und außerhalb Hollands, ſowie auch an der Errichtung von Chemiſchen Fabriken und Geſellſchaften. * Franzöſiſch⸗ belgiſche Zuſammenarbeit in der Kunſtſeiden⸗ induſtrie. Die ao. GV. der belgiſchen Ach. Soie de Valen⸗ ciennes ſoll am 5. Auguſt über die Einbringung ihrer Aktiven, und Paſſiven in eine mit 110 Millionen ffrs. Stammkapital zu be⸗ gründende franzöſiſche Geſellſchaft Beſchluß faſſen. Die ehemalige belgiſche, Sbie de Baleneiennes würde unter der Firma„Sole Belge“ mit 60 Millionen bfrs. erhalten bleiben und für ihr Ein⸗ bringen 50 Millionen ffrs. Aktien der neuen„Socisteé Fran⸗ gaiſe de Soie de Balencleunes“ orhalten. Das indu⸗ e Programm ſieht die Errichtung einer Fabrik mit derſelben Lelſtungsfähigkeit wie die Breda(10 060 Kilegramm im Tagesdurch⸗ itt) vor. Die alten Aktionäre der Soie de Valenciennes er⸗ deen Kaen eee. es Bezugsrecht am Kapital der — Rekordtiefſtand der Börſenumſatzſteuer Die Ergebniſſe der Börſenumſatzſteuer— beſonders die in den beiden erſten Viertelfahren des laufenden Jahres— zeigen unwiger⸗ leglich, wie die Börſenumſätze zuſammengeſchrumpft ſind. Das Auf⸗ kommen aus der Börſenumſatzſteuer betrug nämlich gemäß den Aus⸗ maiſen des Reichsfinanzminiſteriums: „Viertel Millionen Millionen 1 8 Millionen Vierteljahr„6 Millionen 1 Vierteljahr„7 Millionen/ 2. Vierteljahr 7 Millionen Im letzten Vierteljahr hat ſich bei einem Ertrag von 8,7 Mill.„Idas niedrigſte Aufkommen ergeben, das aus der Börſenumſatzſteuer im Verlauf der letzten Jahre zu verzeichnen ge⸗ weſen iſt. Vermutlich wird der Ertrag aus dieſer Steuer in der Zeit von Juli bis September noch niedriger ſein als 8,7 Mill. /, denn erfahrungsgemäß iſt das Börſenumſatzſteueraufkommen— vermutlich aus finanztechniſchen Gründen der Abrechnung— im zweiten Viertel des Kalenderjahres jeweils am höchſten. 1929 N * AEch.— General Electric. Zwiſchen der Acc. und der Ge⸗ neral Electrie ſchweben ſchon ſeit einiger Zeit Verhandlungen, Ge⸗ neral Electrie in ſtärkerem Maße als bisher au der AEG. zu intereſſieren und gleichzeitig durch neue Verträge auf tech⸗ niſchem und wirtſchaftlichem Gebiet eine Wahrung und Stärkung der deutſchen Intereſſen und ihre beſſere Einſchaltun gin in ⸗ ter nationale Beziehungen zu erzielen. Wenn die Ver⸗ handlungen programmäßig verlaufen, dürfte man,(t.„F..“, ſchon bald mit einer Kapitalerhöhung der AEG. zu rechnen haben, bet der die General Electric zu ihrem im freien Handel be⸗ reits erworbenen Beſitz einen beachtlichen achtſtelligen Betrag neuer AGG.⸗Aktien zu übernehmen hätte. Anzeichen ſprechen auch dafür, daß man dieſe Gelegenheit benutzen wird, um mit einem Umtau ſch⸗ angebot an die Vorzugsaktionäre der Ach, einen ſchon ſeit langem als Schönheitsfehler empfundenen Punkt im aktien⸗ mäßigen Aufbau der G. zu beſeitigen. * Stock Motorpflug AG. zu Berlin⸗Niederſchönemeide ſaniert wieder. Die Rechnungsabſchlüſſe für die Geſchäftsjahre 1927/28 laſſen bei der Geſellſchaft, an der das Reich ſeit der Sanſerung im Jahre 1926 bekanntlich nicht unerheblich intereſſiert iſt, eine weitere Er⸗ höhung des per 31. Dezember 1926 ausgewieſenen Verluſtes von 509 261/ auf 1 105 000„ Ende 1927 und insgeſamt 2 168 117 Ende des letzten GJ. erkennen. Das GJ. 1928 brachte gegenüber den beiden Vorjahren eine beträchtliche Steigerung ſowohl des Motorrad⸗ als Raupenſchlepperumſatzes. Der ſich insgeſamt ergebende Verluſt von 2168 117/ ſoll in der Weiſe beſeitigt werden, daß das AK. von zurzeit 2 425 000„ im Verhältnis 10:1 zuſammengelegt und gleich⸗ zeitig auf 1,6 Mill.„ zur Stärkung der Betriebsmittel erhöht wird. — Die HV. genehmigte ohne Widerspruch die Bilanzen und beſchloß, den Verluſt dem Antrag der Verwaltung entſprechend in der Weiſe zu beſeitigen, daß das Aktienkapital von 2 425 000% im Verhältnis 10:1 auf 242 500 herabgeſetzt und gleichzeitig auf 1600 000/ durch Ausgabe neuer ab 1. Januar 1929 dividendenberechtitger Sta. unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre erhöht wird. Die Verwaltung teilte zu dem Verluſtabſchluß noch mit, daß im Jahre 1928 die Umſtellung des Betriebes auf die neue Maſchine erfolgt ſei, daß die Verſuche ſehr viel Geld gekoſtet hätten, und daß man die alten Beſtände ganz habe abſchreiben müſſen. Auch der Umzug habe zu Vergrößerungen des Verluſtes beigetragen. Das Unternehmen ſei gegenwärtig nicht voll beſchäftigt, da die Landwirt⸗ ſchaft in der Abnahme der neuen Raupe zurückhaltend ſei. 2: Wurzener Kunſtmühlenwerke und Bicsknitfabrik vorm. F. Krietſch in Wurzen. Das Geſchäftsſahr 1928.29 ſchließt mit einem Verluſt von 1179/ li. V. 2149/ Verluſt), der vorgetragen wer⸗ den ſoll. Bei erhöhtem Umſatz(1,44 Mill.„ gegen 1/89 Mill. wur, den die Abſchreibungen auf 173 072(159 924)/ bemeſſen. In der Bilanz erſcheinen u. a,. in Mill. J: Warenbeſtände mit 121(1,40), Außenſtände mit 102(1,09), Kontokorrentverbindlichkeiten 0,88(0,25), Akzepte 1,14(1,12). 5 :? C. A. Wagner Buchdruckerei AG., Freiburg i. Br. Aus dem per 31. 8. 29 erzielten Reingewinn von 20 873/ einſchl. 2848 Vortrag auß 27⸗28(i. V. 20 948%) gelangen nach 28 683% Abſchrei⸗ bungen(i. V. 35 575) wieder 6 v. H. Dividende(wie im Vorjahre) zur Verteilung auf 300 000% Abd. * Internationales Warenhausinſtitut. Von franzöſiſcher Seite wird die Nachricht von dem bevorſtehenden Abſchluß eines Kartell⸗ vertrages zwiſchen verſchiedenen großen Warenhäufern dementiert. Es handelt ſich vielmehr um die Durchführung des Programmes der „Internationalen Studiengeſellſchaft für Verbeſſerung der Arbeits⸗ methoden in den Warenhänſern“, die auf Anregung des„Interna⸗ tionalen Inſtituts für wiſſenſchaftliche Arbeit“ in Genf gegründet wurde. Dieſe Studiengeſellſchaft umfaßt Vertreter folgender Häuſer: Harrod und Shoolbred in London, Innovation in Brüſſel, Magazin du Nord in Kopenhagen, A. B. Nordifk Companiet in Stockholm. Printemps in Paris und Leonhardt Tietz in Köln. Das Programm der Studiengeſellſchaft ſteht vor allem einen Austauſch von Informa⸗ tionen über die Arbeitsmethoden in den großen Warenhäuſern ſowie tber Organiſationsprobleme uſw. vor. Zuſammenkünfte der Ver⸗ treter der genannten Häuſer ſollen periodiſch ſtattfinden. E, ſollen prinzipiell der Studiengeſellſchaft nur ſolche europaiche Warenhäuſer angehören, die ſich gegenſeitig in ihren Abſatzgebieten keine Konkur⸗ renz machen. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkeh, notierten Pfunde gegen Nem Dort. 485,84 485.18 Schweiz.. 25,22 25,21 Stockholm.„18,1— Paris 123,81 128,77 Holland. 12,09] 12,02 Madrid.. 33.29 88. Brüſſel. 34,92 84,92 Oslo.„ 18,20 18,20 Mailand.. 2,78] 92,77] Kopenhagen„18,20 18,20 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 419.50 und Pfunde mit 2085,75 gehandelt Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack, zahlbarn RM Amtliche Preisnotierungen vom 25. Juli 1929 a Weizen 28.—/28.25 Pfälzer Werſte— Weizenmehl o „ ausl. 29.—/3,— Futter-Gerſte 21/2,—[Wibrotmehl— Roggen 22.75 Mals a. Biſch. 22,75/8.— Roggenmehl 30.50/84,— aus! 25.75/26,— Biertreber 18.—/19,25 Welzenkleie 11.— Hafer inländ. 23,5024,— Wieſenheu 12.80/18, 20 Raps— „ ausl. 28, 24,— Luz.⸗Kleehen 19,20/10,70 Trockenſchnttzel 19.— Brau⸗Gerſte— Preßſtroh„28,69 Soyaſchrot 21,28 dto, ausl.— Geb. Stroh 4,60/8,.— Roßzuckermel.— Sübdeutſcher roßmühlenpreis ab Mühle. Mehlpreiſe mit Sack, Berliner Mekallbörſe 15 Fe r 3 bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. rief Geld Januar—.— 143.50 6 5—— 80.50 2 Februar 143.50 143,75—.— 50,50 49,25 März—.— 144,—.— 80,50 49,25 April—.— 144.—.— 30.50 49,25 Mai—— 142.—— 0,80 40, 301 144— 147,——— 50.50 48, uli 142,— 142,—— 50 48.— Auguſt—.— 142.——.— 50.— 48,50 Sept.—— 142,50 49.78 49,25 Oktober—.— 143. 50˙50 49.25 Nov. 142,75 143.— 50.50 49,25 Dez.—— 1483.— 50.50 49,25 40 f Ballen Zufuhr. Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort 25. Juli Die Nachfrage nach Kahn raum für Reiſen bergwärts ab hier war heute ſehr rege. Dagegen konnten Schiffe für Talreiſen ſchlecht unter⸗ gebracht werden. Auch Reiſen ab Rhein⸗Herne⸗Kanal bergwärts waren nur vereinzelt am Markt. Für ſolche Reiſen wurde nur durchweg Fracht und zwar 1,80/ per Tonne Baſis Mannheim be⸗ ahlt. Dagegen kamen für Bergreiſen ab hier nur Tagesmiete in Frag die durchweg mit ſechs bis 67% Pfg. mit den üblichen Be⸗ Aingungne bzeahlt wurde. Die Bergſchlepplöhne notierten unver⸗ ändert mit 930 4 bis 1,50„ nach Mannheim. Der Talſchlepplohn Elieb weiterhin feſt und wurde mit 15 Pfg. für größere beladene Kühne aß hier nach Rotterdam bezahlt. . N 15 Freitag, den 28. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 340 Sportliche Rund ſchau Ruderſport Amicitia auf einſamer Höhe Die letzte der ſechs großen Punkt⸗Regatten vor der Meiſter⸗ ſchaftsregatta am 11. Auguſt in Berlin hat an der Stellung der Vereine zueinander nicht viel geändert. Amicitia Mannhe 1 m ſteht mit insgeſamt 735 Punkten auf einſamer Höhe. Der Berliner Ruder ⸗Club iſt mit 1625 Punkten noch immer an zweiter Stelle vor Hellas Berlin mit 132,5 Punkten. Alt⸗Werder Magdeburg behauptet den vierten Platz mit 80 Punkten vor Hei⸗ del berger RK. und Frankfurter RG. Germania mit te 75 Punkten. Dichtauf folgt Hanſa Hamburg mit 70 Punkten vor der Mai nz⸗Kaſteler RG. mit 50 Punkten. Die weitere Rei⸗ henfolge iſt neuerdings folgende: Berliner RV. von 1876 und d Königsberg je 25, Univerſität Frankfurt a. M. und WS. Godesberg je 20, Frankfurter RG. Sachſenhauſen, Germania Köln und Würzburger RV. von 1875 je 12,5, Ludwigshafener RV. 10, Wiking Berlin, Bremer RV. von 1882, Rhenania Koblenz je 7,5, Halleſcher RK. 5 Punkte. Aus dieſer Aufſtellung geht her⸗ vor, daß von etwa 80 Vereinen, die in unbeſchränkten Rennen ſtar⸗ teten, nur 20 für die Punkttabelle der ſechs großen Regatten dieſes Jahres in Betracht kommen. Eine Flotte von 11277 Ruderbooten Aus einigen Statiſtiken, die von der Geſchäftsſtelle des Deutſchen Ruderverbandes für das verfloſſene Geſchäftsjahr veröffentlicht wurde, ergeben ſich intereſſante Zahlen. Hiernach verfügen die im ttſchen Ruderverband zuſammengeſchloſſene Vereine über die ſtatt⸗ he Zahl von 11277 Ruderbooten, von denen 8333 Gigboote und 2944 Rennboote mit insgeſamt 40 785 Mannſchaftsplätzen ſind. von befinden ſich 7882 Fahrzeuge, alſo faſt zwei Drittel des Geſamt⸗ beſtandes, im Vereinsbeſitz, während die reſtlichen Boote Privat⸗ Heſitz darſtellen. 1 Fußball Das Endſpiel wird„übertragen“ Der Verlauf des Endͤſpieles um die Deutſche Fußball⸗Meiſter⸗ ſchaft zwiſchen Sp.⸗Vg. Fürth und Hertha BSC. wird am Sonntag in der Zeit von—7 Uhr nachmittags aus dem Nürnberger Stadion auf verſchiedene deutſche Sender, ſo u. a. auch auf München, Stutt⸗ gart, Freiburg und Frankſurt⸗Main übertragen. Sprecher iſt Dr. Paul Laven(Frankfurt), Pfrerdeſport Rennen zu Hoppegarten Der Donnerstag verlief in Hoppegarten überaus ſtill, zudem hatte aber auch das Programm keine beſonderen Anziehungspunkte; denn nur das Baſedow⸗Rennen war etwas beſſer dotiert. Lateran machte gleich vom Start weg ſein Rennen feſt, ließ zwar vor dem Bogen Scipio an ſich heran, als aber A. Bleuler Ernſt machte, waren die Anderen ſofort geſchlagen und Lateran brachte einen überlegenen — Da⸗ Sieg nach Hauſe vor Avitus, der einen guten zweiten Platz vor Scipiv behauptete, während Grenadier, der Vierte aus dem Derby, eine recht mäßige Figur abgab. Der Sieg von Lateran war der Ab⸗ ſchluß einer dreifachen Erfolgsſerte für den vom Glück fonſt nicht ge⸗ rade begünſtigten Trainer A. Althoff und ſeines Jockeys A. Bleuler. Ergebniſſe: 1. Geſt. Blumbergs Silo(A. Bleuler); : 54, Pl: 27, 63. Ferner liefen: Silber⸗ 1. Preis von Droſedow: 2. Oct avia; 3. Marchetta. Tot faſan, Felix eſto, Fabuliſt. 25 Preis von Haſenwin kel 1 Hartins Helmbuſch(B. Thiele⸗ mann); 2. Sangeskönigin;? 3. Iſeltal. Tot: 31, Pl: 15, 96, 15. Ferner liefen: Olokele, Vivat, Moslem, Joker, Coryx, Soravia, Sileſia, Prievluſa. 1 3. Preis von Neuhaus: 1. 1. Geſt. Blumbergs Lykaſte(A. Bleuler); 2. Lärche; 3. Dioͤv. Tot: 32, Pl: 21, 16. Ferner lief: Sieſta. 5 Baſedow⸗ Rennen: 1. R. Haniels Lateran(A. Bleuler); 2. Avitus; 3. Scipio. Tot: 35, Pl: 18, 19. Ferner liefen: Iwo, Gre⸗ nadier. 5 Remlin⸗Rennen: 5 Alfons Teskes Gilgemeſch(Pförtke); 2. Gral; g. Mafeſta. Tot„Pl: 15, 16, 13. Ferner liefen: Favorit, Fürſtenbrauch, Signora, 2 Otis. 6. Preis von Charlottenthal: 1. P. de Nully⸗Brownus Tambur (M. Schmidt); 2. Servus; 3. Herbſtzeitloſe. Tot: 51, Pl: 17, 20, 14 Ferner liefen! Nicomedia, Ebbo, Eilig, Bergfee. . 3 SY Neuer im Sy e deulſcher Rekord Molles(Königsberg) warf bei den Hochſchulmeiſterſchaftskämpfen in Münſter den Speer 64,82 Meter weit. Damit überbot er den von Schlokat (Inſterburg) gehaltenen deutſchen Rekord um 22 Zentimeter. 7. Preis von Briggow: 1. Heinz Stahls Legende(Gehrke); 2. Lea; 8. Beluga. Tot: 82, Pl: 24, 18, 22. Ferner liefen: Lieferer, Blaugelb, Hans, Thoma, Tantor, Dynaſt, Roſenherzog, Alter Schlag, Dalie. Deutſcher Reiterſieg in Holland An dem am Dienstag und Mittwoch im Haag ſtattgefundenen Reitturnier beteiligten ſich auch Eduard E. Pulvermann mit dem bekonnten Schimmel„Weißer Hirſch“. Der Wallach entledigte ſich im Großen Jagdſpringen ſeiner Aufgabe in prächtigem Stil und abſolvierte unter ſeinem Beſitzer den Kurs fehlerlos. Nur die beſſere Zeit entſchied die Konkurrenz gegen den auch in Deutſchland ſehr bekannten Holländer Rittmeiſter Labouchere auf Copain, der wie üblich auf ſauberes Springen mehr Wert als auf Schnelligkeit legte und genau 11 Sekunden hinter der Zeit Pulvermanns zurück⸗ blieb. Auch die übrigen Plätze fielen ſämtlich an holländiſche Teil⸗ nehmer, während die Schweden ſtark enttäuſchten. Ergebniſſe: 1. Weißer Hirſch(Ed. Pulvermann) 0 Fehler, 134,8 Min.; 2. Copain (Rittmeiſter Labouchere) 0 Fehler,:49,8 Min.; 3. Bodega. Automsbilſport Mereedes⸗Benz in England Für das am 17. Auguſt auf einer Rundſtrecke bei Ulſter vom Royal Automobil⸗Club von England veranſtaltete Automobilrennen um die Touriſt Trophy ſind nicht weniger als 75 Meldungen ein⸗ gegangen. Von privater Seite wurden vier große Mercedes⸗Benz⸗ Wagen gemeldet, die in der Klaſſe über 5000 cem konkurrieren ſollen. Die amerikaniſche Induſtrie iſt durch je zwei Stutz und Ford, Ita⸗ lien durch Alfa Romeo und O. M. und Frankreich durch ſechs Bu⸗ gatti, zwei Amilcar und einen Lombard vertreten, weiterhin findet ſich in der Dreiliterklaſſe noch ein Auſtro⸗Daimler vor. Dazu kommen noch die verſchiedenen engliſchen Fabrikate wie Bentler, Riley, Auſtin, Arrol, Aſter uſw. Die Veranſtalter rechnen mit rund einer Viertel⸗ million Zuſchauer. Geſchäftliche Mitteilungen * Kriegerbund⸗Lotterie. Am 9. und 10. Auguſt findet garantiert die Ziehung der Bad. Kriegerbund⸗Lotterie ſtatt. Der Reinertrag kommt notleidenden bad. Kriegsgeſchädigten, Krieger⸗ witwen und Kriegerwaiſen zugute. Es iſt eine allgemeine Dankes⸗ pflicht, dieſe Wohltätigkeits⸗Lotterte zu unterſtützen. Der Höchſtge⸗ winn iſt nunmehr auf 8000/ für ein Doppellos erhöht worden, was bei dem geringen Preis einen erneuten ſtarken Anreiz zum Spielen in dieſer Lotterie bietet.(Weiteres Anzeige im geſtrigen Abendblatt.) 2———————ꝛ Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein Pegel 19 22. 23 24. 25 28 Neckar Pegel 19 28 J 28, J 24. 25 26. Jafel 55 0710.70 TT N 90 8 . 10 850 1% 30 92 135 Jogi 9 55 063 98 25 19 1 Maxau 12% 134.16.164,17 0 69 2,912.89.31 .00(.73 1691.70 .63.50141.36.32129 Waſſerwärme des Rheins 23,0“ C. aub Mannheim 19 G ſtöln Durch Gottes Bestimmung wurde mir heute mein lieber Vater Gustav von Nhuon · Wildegg. im hoben Alter von 77 Jahren durch den Tod entrissen, was in tiefem Schmerz bekundet Hans von Khuon Wildegg Mannheim, 24. Juli 1929 1948 Die Beerdigung findet Samstag nachmittag 2 Uhr von der hiesigen Leichenhalle aus statt Von der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft A.., Mannheim, iſt beantragt worden .. 10 000 000.- neue Stammaktien 100 000 Stück über fe .. 100. Nr. 320 001 b. 420 000 d. Zellſtoff⸗ fabrik Waldhof, Mann⸗ heim Waldhof zum Handel und zur No⸗ tierung an der Mann⸗ hre Vermählung zeigen an Friedrich Burkhard Hd Burkherd geb. Bigdorf 2 55 heimer Börſe zuzu⸗ Mannheim„ 5765 9 Ul 1920 laſſen. 3545 N 5, 13 51904 Mannheim, den 25. Juli 1929. Zulaſſungsſtelle für Wertpapiere an der Börſe zu Mannheim. Trauung ½5 Uhr Jesuifenkirche. Gelegenheltskauf! Im Auftrage 3547 verkaufe ich: 1 Kompl. Spelse-Zimmer m. Standuhr i. feiner Ausführung. Ferner: 1 Kompl. Sohlaf-Zimmer in nußb. mit 1 tür. Spiegelſchrank I paar Roßhaar- matratzen(neuwertig) Beſſere Einzelmöbel: Waschkommode, Splegel⸗ Schrank, Schreſptisgh, Bücher- Sohrank, Bülfetts, Auszugſisch m, Skünle, Gartenmöbel, Kordgarnſtur, Bledermeler- u. Barockmöbel u. y. m. Klavier (Markenfabrikat) zu verkaufen Geſchäftszeit von.12 und-7 Uhr Heinrich Seel Auktionator 4. 5 Tel. 325 06 55 Nein Büro befindet sich jetzt Q, 41 KPfeitestrage] Telephon Nr. 30902 Dr. Ernst Linz, Rechtsanwalt 8360 Arbeitsvergebung. Die Lieferung der e und der Spülſteine für unſere Siedlungen an der Weyl, und Zellerſtraße und in der Garten⸗ ſtadt Waldhof ſoll in öffentl. Wettbewerb ver⸗ geben werden. Die Angebotsvordrucke ſind erhältlich: für die Lieferung an der Weyl⸗ und Zellerſtraße im Baubürd Garniſonſtr. 18; für die Liefe⸗ rung der Siedlung Gartenſtadt im Baubüro an der Freyaſtraße in der Gartenſtadt Wald⸗ hof. Die Angebote ſind bis ſpäteſtens am Dienstag, den 30. Juli 1929, vorm. 10 Uhr auf unſerem Geſchäftszimmer, R 5, Zimmer Nr. 93(altes Krankenhaus) mit eee Echt niederbayeriſches Bauern ⸗Rauchfleiſch Kkenntf. .90.90.90 Jeſt ist es Zeil Nur wenige age noch dauert unser Saison- Ausverkauf Tausende und Abertausende haben unsere überragenden Vorteile er- Nützen auch Sie in Ihrem Interesse unser heuliges Angebol aus. Restposten Damen- 95,.90.90.90 Restposten Damen-Näntel Kleider ii allet uu 14.75 Frauenkleider.-Mäntel bis zu den größten Weiten fabelhaft billig! Pelzmänfel u. Gesellscdiaftskleider Modellmäntel und Kleider rücksichislos im Preise herabgesetzt vob E UBER RASCH END SchRElLE MRO lt OA HERZEN Oprf bad. 200 um fat oll. Lagerräume F ſchön, hell u. trocken, per 1. Auguſt 81215 B32 zu vermieten. Näheres Bürgermeiſter⸗Fuchsſtr. 47/51, 2 2 118 e Auf Grund des§ 5 der.⸗P.⸗O 1. Mai 1907 wird die Rheintorbrüce(Spatzen⸗ brücke) über den Verbindungskanal für Fahr⸗ zeuge mit mehr als 10 Tonnen Geſamtgewicht geſpe vrt. Zuwiderhandlungen vom werden auf Grund Büro: L 4. 4. Wir schützen Ihr Eigentum während Ihrer Abwesenheit bei Tag und Nacht. Wach- U. Schlieh gesellschaft d wiskulen Wirtschafts- Verpachtung. Großbrauerei ſucht per 1. Oktober d. J. für eine Wirtſchaft in verkehrsreich. Lage Mann⸗ heims, ſowie für eine ſolche in einem Land⸗ 8370 Ielephon 217 49. des§ 80 der.⸗P.⸗O. bezw.§ 155 des.⸗St.⸗ .⸗B. mit Geld bis zu R. 150.— oder Haft beſtraft, ſofern im Einzelfalle nicht 5 Strafen verwirkt ſind. 8386 Mannheim, den 24. Juli 1929. Badiſche Hafenverwaltung gez. Dorner. ne trocknet mein Fußbodenlack knochenhart, 1 kg⸗Doſe für 10 am ausreichend, Mk. 1,80. S orcber Properis Märttgag. U. f. ſtädtchen in der Nähe Mannheims tüchtige, kantionsfähige Wirtsleute. Tauſchwohnung von—3 Zimmern erforderlich. Angeb. unt. F Q 32 an die Geſchäftsſt. d. Bl. erb. B8175 Büre 2 helle kl. Räume, part., Nähe Amtsgericht u. Zwangs versteigerung Freitag, den 26. Juli 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ b 11 f 0 15 Tena, Täukerstoffe, Börſe, zu vermieten. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 7828 der Aufſchrift einzureichen.(ſalpeterfrei) p. Pfd. lich ee 8374] Gardinen, Steppdecken, beguemſte Teil⸗ pfan ken. Schöne•5 Zimmerwohnung 1 1029.80 /, liefert gegen 1 Klavier. zahlung.„Debege“ Dentſche Bekleidungs⸗ Im. Diele, vorteilh. geeign. f. Schneideratelier Mannheim, den 25. Juli 1929. Nachnahme. Die 1 findet beſtimmt ſtatt. eſellſchaft m. b.., Mannheim, 0 2. 2, od. Wohng. mit Geſchäft od. Büroräume, ſof. Gemeinnützige Baugeſellſchaft Gg. Wührer, Orten Mannheim, den 25. Juli 1929. Paradeplatz, neben der Hauptpoſt. S416 Jan ſeriöſen Mieter zu vermieten. Tel. 225 18. Mannheim m. b. H. burg. B3213 Günther, Obergerichtsvollzieher. rens? 0 10. Seite. Nr. 340 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) .— den 26.— 1929 Die Dlilligsfer! Saison- Tee irra Ausverkauf Jedes Arigebof Siri PS Weis urserer grober Leisfurigeril 2 * Seide Kunstseide ca. 100 cm breit, Srẽpe de Chine Veloutina Seide mit Wolle, fafaaanaannaamgangaamanmaaaaaaagaga naa I U Eln Fabrikposten von mehreren tausend Netern hochwertiger Qualitäten, tells mit kaum sichtbaren kleinen Fehlstellen uni, schöne helle Farben, weiche Qualitätt Mtr. Acetat-Voile die Saison- Neuheit, aus vorzüglicher K Seide, 100 em breit, moderne Farben, auch schwarz und weis. atis Bemberg-Seide, 100 em breit, wunderbar weichfliesende Quallität, viele Fatben. Mtr. 100 em breit, schwarz und matine.... Mtr. Reinseid. Crèpe de Chine gute Kleider ware, in vielen Farben, 100 breit 85. .758 .58 .58 75 Mtr. kununu Hauskleider uni Zephit, mit ½ Arm, indanthrenfar big.. Gartenkleider schöne Muster, in großen Frauen weiten Toile de sole Kleider gestreift, K Seide, flotte jugendliche Formen. Frauen-Sommer-Kleider volle Längen und Weiten, ½ Arm, schwarz/ Weiß gemustert, Satin. Damen-Mäntel Herren-Formen, englische Aft 6 Frauen-Sommer-Mäntel moderne Formen aus e'wollenen Covercoat „„„%%„„ „„„„%„%%%„„ gehgeanonagganaaaanagnganaggnnangeggacnugadogaahapanaaadaanaanama Konfektion .458 2⁰⁵⁸ .0 95 .75 12.8 A fs Bade- Artikel in großer Auswahl besonders blllig Strümpfe und Herrensocken in großen Mengen 80 billlg wle nle im Rathaus Breltestrage vom 27. apf I b Ae uffn gegenüber 3, 12, Planken 31. Juli. Einige Beispiele: Knaben-Anzuge Ia. Trikot.. von Mädchen-Kleider Ein Posten zurückgesetzter Damen- und Kinder-Westen besonders preiswert. Hlrschland 95 2¹¹ 95 von An 8368 Ale tegulären Waren im Presse bedeutend etmäßlgt ferienr Lassen Sle sich rechtzeitig von den hier inserlerenden Verkehrsvereinen, Hotels oder Gaststätten nähere Mittellung machen über Lage, Preise, besondere Annehmlichkeiten, auf dle Sie Wert legen usw. ihnen gerne Auskunft, wenn Sie sſch Auf unsere Zeitung berufen und Sie sparen sich vielleicht Enttäuschungen, a Vergessen Sle etwas wlehtiges nicht: Nachsendung ihrer Post und selbstverständ- lech auch ihrer Neuen Mannheimer Zeltung zu veranlassen. Sie ist ihnen im Urlaub so unentbehrlich wie zu Hause. Praktische Winke für dle Man gibt . Bestellen Sle Ihr Zimmer einige Tage vor der Abreise. Die Se E uche adefabrt ſucht ſeriöſen, bei Kurzwaren⸗Groſſiſten und Warenhänſern beſtens eingeführten Vertreter Fr Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen Ind Pfalz. Schriftliche Angebote ſofort er⸗ Sten unter J T 146 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Abgeſandter der Firma wird Anfang Auguſt in Mannheim ſein. 8872 Stellen Größ. Fabrikunter⸗ unternehm. d. Rhein⸗ landes ſucht für Süd⸗ deutſchland zw. Ver⸗ triebs v. Zwiebäcken (Nähr⸗Zwiebäcke und Gußzwlebäcke in Pak⸗ kungen) u. Hartgebäck beſteingef. Vertreter z. Beſuch von Groß⸗ detailliſten und Groſ⸗ ſiſten. Nur Herren m. erſtkl. Ref. find. Be⸗ rückſ. Schriftl. Ang. u. E 1786 a. d. Ann. Exp. Jak. Vowinkel, Elberfeld. 8545 Führende Trikotwarenfahrik Württembergs fucht für Maunheim, Ludwigshafen, Heibelberg u. Umgebung; einen bei der in Frage kommend. Kund⸗ ſchaft beſtens eingeführten Ca225 Vertreter Angebote unter 8 T 4904 an Ala⸗ 855 8 8 Se 8 Für ſtatiſtiſche Arbeiten u. Kartothek wird an pünktliches Arbeiten gewöhnter 41917 Jüngerer Kontorist 3. bald. Eintr. geſucht. Bewerb. m. Banklehre bevorz. Angeb. unt. K 8 34 an die Geſchſt. Kaufmann welcher ſich nebenberuflich einem hieſigen Geſchäfte widmen kann, S fortgesucht. Erforderlich 1000„ geg. Sticher⸗ heit. Eventl. ſtille Beteiligung. Angebote unter K N 29 an die e ſtelle dieſes Blattes. Junge Stenotypistin mindeſtens 150 Silben ſchreibend, 325 lichſt aus der Elektro- Brauch sofort gesucht Schriftliche e unter P Q 118 an die Geſchäftsſtelle dss. Bl. 8818 Herren oder Damen zum Vertrieb leicht verkäufl. konkurrenz⸗ loſer Patentneuheiten an Private ſofort ge⸗ ſucht. Erforderliches Kaßttal 200300. Angeb. u. K J 25 an die Geſchſt. 41899 Durchaus perfektes Alleinma gehen mit guten Zeugn., in kl. Haushalt per ſof. oder ſpäter geſucht. Nähkenntniſſe erfor⸗ derlich. 1941 Fran Nyrkowfſki, F 3, 7. Tel. 323 18. Stellen besuche Junger, tüchtiger BubhhAlter perfekt in allen kauf⸗ männiſchen Arbetten und im Verkehr mit der Kundſchaft. ge⸗ ſtützt auf Ja. Zeug⸗ wiſſe u. Referenzen, gucht Sof. Anstellg. Angebote unter J T Nr. 10 an die Ge⸗ ſchüftsſtelle. B3202 Slenotypisfin perf, mind. 150 Silb., auf kaufm, Büro per .8. geſucht. Angeb. u. K L 17 an die Geſchſt. 53271 E Ffeihiges, Solides Mädchen sit .——5 geſu Konditorei Weſlenreuther, O 7, 18. Db * 1940 Beſſeres Alleinmädohen weg. Verheiratg. des jetzigen z. 1. Auguſt geſucht. Monatsfrau vorhand. Vorzuſtellen zw.—5 Uhr(1941 Werderſtraße 15, 4. Stock. Ehrliches, fleißiges cefucht. 1920 S 2. 10, Laden. an die Geſchſt. Jung. Bautechniker (8 Sem.) ſucht Stelg. als Bauführer oder auf Büro. 1846 Aug. Fuchs, Hocken⸗ heim, Hildaſtr. 37. half fur 1 Jahre alt, Führer⸗ ein 85, mit allen Reparatur. vertraut, guter Wagenpfleger, 11 ſofort 4 gebote unter W Nr. 38 an die G ſchäftsſtelle. 11946 Junger Mann der die mittl. Reife beſitzt, ſucht Volontär⸗ ſtelle auf Büro. Angeb. u. K K 20 an die Geſchſt. 1901 lei biges. ehrliches dchen das mehrere Jahre in beſſ. Haushalt tätig war, ſucht paſſende Stellung. Bute Zeug⸗ niſſe vorh. Ang. u. B O 155 an d. Geſchſt. 21933 Bess. Monatsstelle geſucht zur 8 Angeb. u. K 1911 Steſſe ff ces dee Tüchtliger zuverlässiger Hauimann 82 Jahre, ledig, ſprachenkundig, repräſent. Per⸗ ſon, Auslandspraxis, ſucht geeigneten Poſten. Angebote unt. Q P 142 an die Geſchäftsſtelle. 1876 unter R A 153 an die Junger Mann ſucht Stellung als Chauffeur auf Perſonen⸗ oder Lieferwagen. Reparaturen vertraut, (Nehme auch Wagen in gute Pflege.) Angeb. Mit allen guter Wagenpfleger. Geſchäftsſtelle. 41928 bevorzugt. Betriebsleiterin eine ganz erſtklaſſige Kraft der Textil⸗ branche in noch ungekündigter Stellung möchte ſich verändern. Angebote unter J X 14 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Korſettbranche 1860 UhAuffeur 28., led., gelernt. Schloſſer, m. lg. Fahr⸗ praxis, ſucht Stellg. f. Perſ.⸗ oder Lieferw. Es wird mehr Wert auf gute Behandlg. als hoh. Lohn gelegt. Angeb. u. G Q 143 an die Geſchſt. 81884 Suche für mein Madchen 28 Jahre alt, welches ſelbſtändig arbeitet und kocht. 188g Stellung in klein. Haushalt für 8 Auguſt. Anfragen an Reinhardt, L 11, 25. Telephon 322 18. Suche Stelle als Stütze in kleinem Haushalt, am liebſten bei allein⸗ ſtehender Perſon od. Wwr. mit Kind. Angeb. u. J 8 91 an die Geſchſt. 1797 Automarkt 5 Tonnen-Benz- Lastkraftwagen Type 5. K. 3 zu kaufen geſucht. Angeb. u. R D 156 an die Geſchſt. 1 Ib Automarkt kan 40/45 PS., mit Pritſchenaufbau und Planen, elektriſch. Licht, Elaſtik⸗Bereifung, komplett, billig zu verkaufen. EIA- Atiengeseftschaft. 8822 fiasdpendier- Sesdchäft Wochenumſatz 10—12 Hektoliter, wegzugs⸗ halber mit ſämtl. In⸗ ventar billig zu ver⸗ kaufen. Näh. bei Burger, Immobil., Finanzier. Vermiet., K 2 Nr. 14. 11910 elegenbeilskauf Piano faſt wicht geſpielt, neu⸗ wertig, gute Marke, billig zu verkaufen. Altſchuh, O 2, 11 Manthey ⸗ Pianos. 1914 G 4, 1. 2. St., Kinkel 1 Schuhmacher⸗Näh⸗ maſchine, Lederwalze und Sonſtiges zu verkaufen. 1916 Gebr. Schuhmacher⸗ Nähmaſchine zu verkaufen. 1909 L 7. 2. Stock. J herrenrad billig zu verk. 194 K 4, 19, 3. Stock Üks. 1 zweiſchl. Nickelbett m. Roßhmatr., 1 Waſch⸗ tiſch mit Marmorpl., 1 Schrank. 1 Wohl⸗ muthappar.,.⸗Fahr⸗ rad u. zahnärzli. Lehr⸗ bücher bill. zu verk. N 4, 15, 4. St., rechts *1906 J Weiß. Kinder wag. zuſammenlegb., z. vk. U 2. 21, 4. St. vechts 1875 Reiuroter. langhaarig. Dachshund, prima Stammbaum, Hün⸗ din, 9 Wochen alt, in nur gute Hände ab⸗ zugeb. Preis 25 l. Feudenheim Haupt⸗ ſtr. 127. Tel. 228 18. * 1902 Wegzugsh. zu verk.: 2 Paar ellenſittiche m. gr. Käfig, ſehr gr. Hundehütte, eiſ. Gar⸗ tentüre, Varta ⸗Akkn Kauf- Gesuche Motor ra nicht unter 500 cem. geſucht.* 1900 Abam Sommer, Mannheim Käfertal, Mannheimerſtr. 15 Telephon 524 65 Schreibmaschinen- Tisch mit Stunt gebraucht. zu kaufen geſucht. 1986 Angeb. u. K V 37 an ble Geſchäftsſtelle. Miet-Gesuche Tau ſ ch e ſchöne 2 Zim. u. Küche Lindenh., Nähe Wald⸗ park, 5. St., gegen 3 Zimmer n. 5 10 gl. 9 5 an die Geſchſt. Schöne 5 Zimmer, Küche, Bad und Manſarde, 1 Tr. hoch, im Zentr. gelegen, gegen ſchöne 2 Zimmerwohnung zu tauſchen geſucht. Angeb. u. Q E 132 an die Geſchſt. 1818 Wohnungstauſch Geboten 3 Zimmerw. gegen 2 Zimmerw. Angebote u. J J 100 an die Geſchſt. 1803 1854 Groß. leeres Man⸗ ſardezimmer od. and. leer. Zimmer geſucht. Angebote mit Preis Curt Agius, O 2, 2 * 17 Beamter ſucht Zimmer per 1. 8. Quadr. A, 5 o. Lindenh.(Rhein⸗ nähe) ruh. Lage, auf⸗ merkſ. Bed. Preisang. u. QL 138 an HGſchſt. 2 Möbliertes Zimmer ev. m. gut bgl. Koſt J. in Feudenh., Nadler⸗ ſtraße 34, täglich von 18 Uhr ab. 833215 v. ſol. Herrn geſucht. Angeb. u. J B 93 an die Geſchſt. 1790 Zim. W 800 Nähe Hauptpost, geg. größ. Innenſtadt zu tauſch. Schöne 2 billige Miete, geſucht. Umzug wird vergütet. Preis unter K an die Geſchſt. 1913 Ruh. kinderloſ. Ehep. ſucht vorübergehend vom 1. 8. bis 1. 10. J leeres Zimmer mit Kochgeleg.(Nähe Waſſerturm.) Ang. u. R B 154 a. d. Geſchſt. 1929 kinf. mönl. Zimmer mit voll. Penſ, mögl. Schwetzinger⸗Stadtteil auf 1. 8. zu mieten geſ. Ang. m. Pr. u. 2 2 152 an d. Geſchſt. * 1927 Verh. Kaufmann viel auf Reiſen, ſucht Nähe Waſſerturm anſt. Möbliertes Zimmer mit el. Licht u. Heizg. per 1. Sept.(Ruhiger Dauermieter.) Angebote mit Preis erb. unt. R E 157 an die Geſchäftsſt. 3551 Vermietungen. Fydl. möbl. Zimmer an ſol. Herrn zu um. K 1. 95 3 Treppen. * 1005 but möbl. Zimmer an beſſ. Hrn. p. 1. 8. zu vm. B 2. 15, 1. St. B3214 31 17 4 J 0 Ar b a n d in Heidelberg, Nähe Albert⸗Ueberleſtraße, am 21 Juli(Sonn⸗ tag) 3509 Verfor en. Finderlohn 1200. Näheres in der Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. 1 3 N N n N n b 6 112 2 * Freitag, den 26. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 11. Seite. Frontkämpfer 0 wo Ihr gelitten und gestritten! „Vor Verdun nichis Neues“ Unter Mitwirkung von chemaligen deutschen u. französischen Krlegstellnehmern, darunter auch 8 HANS BRAUSEWETTER Aufgenommen am den historischen Stätten. Hlerzu: „ Tenn 0 dach Bel 258 935 Kanptrele Marla Jlaceb Wee 1 Fur jeden Frontkämpfer— hüben wie drüben— ein Wort von besonderem Klang. Ein Aufschreil— So furchtbar der Kriegsgott auch an unzähligen anderen Stellen der kriegs- durchschüttelten Mutter Erde Ernte hielt nirgends zeigte er sein Antlitz 30 unverhällt wie hier— Verdun.. Die Hölle! Ein historischer Film der italienischen Kulturgeschichte. ly wood dem Filmparadies, an dem alle Träume wahr werden, der Erfolg, Luxus, Ruhm und Palmen verspricht Die Männer, die durch die Hölle von Verde gingen, dle sich mit allen erdenklichen Mitteln der Kriegskunst und Tedinik 0 Achſen Sie auf unsere billigen Sommerpreise! 3 bekämpften und zu vernichten trachteten, stehen sick heute stumm und nachdenklich gegenüber. Vorher ein Alpenfllm von überragender Schönheit ulm Paradies der Kletterer“ Beginn: nachmittags 3 Uhr — Angenehmer, Kühler Aufenthalt! 40 Uhr„Adagio“ von Mozart gesplelt von Dr. Lüdtke 8 PFLZ- Umorbeitungen zugendliche haben Zutritt! Schutz gegen die Hitze bistat unser kühler Theater-Jaa a GN 12 5 Stadttheaters Augsburg 25 N! Heuler h Dreimlere 5 DAS HAUS DER PELZE f 11 Graf. Lhemburg Pdrddeplatz Telephon 26554 und 265 35 W b JLNV!eostenlose Abholung 9 von Franz Lehar Karten zu Mk. 1. bis Mk..- an den Ausbesserungen usv/ geben Sle am vofteiheftesten noch vor Ihrer Sommetreise zu günstigen Preisen HARD KUNZE Aufbewahrung bis zum Herbst Regi Dr. Arnold Fanck Ein Heldenlied aus ragender Höhenwelt Ein Filmdrama von erschũütternder Oewalt In den Hauptrollen: Let Riefenstahl, Frieda Richard Luls Trenker, Friedrich Schneider Efnst Petersen, Hannes Schneider Beipfesfamm! 2 Ab Freitag, 26. Jull 1929 Täg. ab IZ 00 Sonntags UFEA- THEATER 5 6 Enge Planken P in Auftrag behannten Vorverkaufsstellen und an den Abendkassen. 102 Heute bis e 9255 prachtvolle. Regenmäntel, Windjacken, Hosen zum Teil reine Wolle, in den neuesten Farben und Formen sowie Leinen; und Lüster- Sakkos kaufen Sie auffallend billig Etagen-Geschäft Jakob Ringel Ein Film nach der Georg Kayserschen NE UTE 17. abends 8½ Uhr im Schloßhof: blade IJ, II Romòdie He rte 18. Seefahrer“ sommernachtstraum 2 aus neben fiisehlend.)% lcelel Kolin 88501 Sonntag, 28. Juli abends 8½ Uhr im Schloßhyf: Gustav Fröhlleh traum 15 Natalie Lissenko, Betty Hstor sommernacmtstrau Hübsch. bl. Knabe Fritz Greiner, D. Dimitriefl Montag, 29. Juli, abends 8½ Uhr im Bandhaus Florlan Geyer ienstag, 30. Juli, Mittwoch, 31. Juli abends 8 80 55 Uhr im Schloßhof: sommernachistraum Karten in den bekaunten Vorverkaufsſtellen 9 Mon. alt, wird an Kindesſtatt abgegeben Zuſchriften unt. Q V Nr. 151 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 1919 2. Film: um Frauen ng Gel Ein Kriminalfilm in 7 Akten mit Walter Rilla, Iris Arlan Anfang 5½½ Uhr, Oefinung 5½ Uhr pilſtge Aaunsbeesen zum Einmachen 10 Pfund Mk..80. beschw. Maurer, Meerfeldſtraße 72, Teleph. 305 81. 3557 Fkrien-Aufenthalt In ein. idylliſch geleg. Landhäuschen b. Hin⸗ terzarten können ab Anfang Auguſt noch einige Kinder über 10 Jahre bei vorzüglich. Verpfleg. nu. mäßi 5 Preis(4 bis 4,50% Aufnahme fiuden. Anfr. u. O R 144 an die Geſchſt. B3207 * Liechtzpielhaus Müller Ein Mensch der Masse In Händen der Polizei 85 2 1 5 Schuhhaus Mädecker Waldhofstrage 17 — Telephon 52431 — Immobilien Elegante Qualſtätsschuh- wüten am billigsten bei größter Aus wah! Werkstätte für Reparaturen und deschäfts-Haus mit Einfahrt, Werkſtätte und Magaziurgum, evtl. mit Hof 8350 für Lager zwecke zu kaufen gesucht. Ammer. Brossen auch in d. hartnäckigſt. Fällen werd in einig. Tagen unt. Garantie d. das echte unſchädl. Teintverſchönerungs⸗ mitt.„Venus“ Stärke beſeitigt. Keine Sbbälkar. Pr. 4 278. Nur zu haben bei: Storch.⸗Drog Markt⸗ platz, H 1, 16, Drog. J. Ollenborf, Heidel⸗ ene 0 7 12, Drogerie Ludwig& Schütthelm, 0 4. 8 u. Friebrichsplatz 19, Schloß⸗Drog. L. Büch⸗ ler, L 10, 6. Ea271 Urthun. Mafarhalt Ausführliche Zuſchriften unten M M 4754 an Aun.⸗Exped. D. Frenz, E 5. 18. Egos Engel⸗Apoth. Dr. N Ab heute bis Montag wiederum ein auserlesenes Doppelprogramm mit Wilhelm Dieterle Nobert Garrison u. La Jana in dem stärksten Sittenfilm N Stierkämpfe in der großen Arena von Barcelona wechseln mit Scenen aus den Strafkolonien von Neu- Kaledonien und Aufnahmen im Hafenviertel von Marseille.— 2. Film: 8295 Küssen verboten mit Margot Landa, Erich Kaiser-Tietz, Bobby Bender d b. e l lemi uren Jon Frad a Anfang 5 Ur, Sontag 4 Uhr E220 17538 lletzgerei Mannheimer 17538 Kalbfleisch Ir Net. facing] Srezsgtzp nge: 1 l Schweinebraten Pfd. I. IB, mA. Pfd. 1. 38 Fenn eb Frisches Fleisch Pfd. 78 u. 60 Nan 5 1 510.00 Essigbraten ohne Bein, Pfd. 90 Braten Pfd..0 Dörrfleiscck.. Pfd..40 Ferner meine Abteilung Wurstwaren güte Krakauer, Lyoner u. Servalat Pfd. 90] Slze, gekocht 50.3 gute Koscher wurst. fd. 80/ 2 Landlager 25 Bratwurst pid..20 Frankfurter u. Arlebenwurst. Pfd. 6 0% Gute Mettw., 5 0, fene Teewurst J 35 211 Roter u. weller Magen. fü. 50(kleine Würstchen) Schinken, ron u. galkboht ½ Pfd. 5 Guter Aufschnttt. 4 Pfd. 30. Frische Lunge, Leber, Nisran, gak, Sz, Kalbsgskrös, Ochsenmaulsalat gut und biſiig. Niet Ce suche 3 oder 4 Zimmer- Wohnung mit Bad evtl. Man⸗ ſarde, von ruhig. kin⸗ derloſen Mietern in auter Lage geſucht. Geſucht Nähe Luiſenring per ſofort od. ſpät. Einfamiſtenhaus od.-6 Zimmerwohnung mit übl. Zubeh., womögl. auch Garten. Ausf. Angeb. unt. J M 189 an die Geſchſt. 1835 Akademiker ſucht per 1. 9. od. früh, moderne 3 Angeb. u. K U 86 4 Zimmer-Wohnung an die Geſchſt. 81022 e und e f e ung vorhan a anteil 0 5 unter H P 81 an Wohnungstausch B3193 3 Zimmerwohng. mit 2 Nebenr. ob. 1 Zim⸗ merwohng. mit 2 Ne⸗ ber, u. Laden gegen Zimmerwohng. od. 2 5 tauſchen gef. Ne 1 ſtadt⸗Oſt. Ang. u. die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Geſucht per ſofort beſchlagnahmefreie * 34 Zimmerwohnung 7 angemeſſenem Preis, in ruhiger Wohn⸗ 321 Feutzling, Mittelſtr. 1 ſchäftsſtelle dieſes Blattes. age. Angebote unter K 0 9 an die Ge⸗ W an die 8 8 1007 5 12. Seite. Nr. 340 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 26. Juli 1929 Nur noch Samstag u. Montag Frauen, die Sparen wissen, benutzen deshalb die letzen Aus- verkaufstage zum Einkauf von Mänteln, Kleidern, Kostümen, Blusen konfektion u. Morgenröcken bei „Strickwaren, SPSeZlelheus für Dæermeru und RI der Korfekfior MANNHEIM-PANRNADFE PLATZ 2E Kinder- e N II FJage-Lädelm Nr. 7 Es aaſbeſt Maus Derma fspersomaf Bei uns ist heilige Pflicht, immer zu lächeln, auch wenn ein Kunde 40 Anzüge anprobierl. Dieses„höfliche“ Lächeln hal jelzl einem„vergnügten“ Lächeln Flalz 7 Denn jelat sind alle Kunden froher Laune. Das reinste„Dauerlächeln“. Alles 80 Billig, alles so gut, alles so schön! Wer sollte da nichl voll innerer Fröh- Nehkeil, mit Ausverkdufs- Haketen be- laden, heimwäris ziehen. Einige lächerliche Preise: Gelbe M- IDsπ,Eu amn. mit Weste 15. A. Sunmtaslerbesf., waschbar.95 NMerrem- IDimtermümnfel 29. Merrem-Dettermämtel 13. M.-GSuſbanrdimensdüitf.(Conti) 58, Kommen Sie zum„Dauerlächeln“ zu 1 Samt Brut vernlahtet Radikal Baeurol alen Flasche nur RNA. 1. Zu haben nur bel Hans Baeuerle, farben l. Lacke Mannheim, Seckenheimerstr. 34 Tel. 30013 7544 29. 2 105 AA 0 Gefüfferte Ia Seidenschirme- Fa 1 N d N 40 J 98 ff. 0 0 0 e 350 750 30. 8. 50 13. 55, 15. 10, 850 Ferner S180 Samt. zubehör zum Selbstanfertigen von Lampensohlrmen. Neu Veberzienen billig e endeten gelencht.-Wörper. APparate llt S. Schuster Im Pfalz-Wein-Veririeb Neckarftedi kaufen Sie die besten und daher billigſten Pfälzer Weiß Oſſen und in Flaſchen. „. Ratweine 1937 Ebenſo unvergorene, reine Pfälzer Traubensäfte, das beſte Getränk für Kinder, pro Flaſche weiß.69, rot.50. Ein Verſuch macht Sie zum dauernden Kunden! Waldhef straße 17. Telephon 524 31 S tung Verkaufe ein. Poſten FJ a herr ä de r Damenräder 30 J,, ſowie gebr. u. neue Renn⸗Maſchinen von 30/ an.* 1903 Mannh.⸗Feudenheim, Ladenlokal ſehr geeign. f. Café, z. Zt. Bäck.⸗ u. Kon⸗ ditoreifiliale in Hei⸗ delberg, iſt weg. Aus⸗ wanderg. ſof. abzug. Angeb, unt. J R 8 an die Geſchſt. B3200 Frog. leer. Zimmer mit el. Licht, Zentral⸗ heiz., Bad, Ludwigsh. Ebertpark, f. 20% auf 1. 8. zu vermiet. geg. Bauzuſchuß. Adreſſe in der Geſchſt. 1921 2 Autobonen zu vermieten. Bg208 K 2 Nr. 24. Schöner Lagerraum 10½¹5 m, kühl, hell, Straßeneing. zu vm. Hoffko⸗Werk, Schan⸗ zenſtr.—14.*1881 Werkſtätte auch a. Lager zu vm. Gr. Toreinf., 40 am Platz. Näh. Bg203 K 2, 18, 1 Tr. links 4 Zimmer- Wohng. mit Bad, Gas. Elekt. Friedensm. geg. Dr.⸗ ., u. Umz.⸗Vera. zu verm. Beſichtig. 14 bis 16 Uhr. 1918 Adreſſe in d. Geſchſt. Leere U. möbl. Zim. Wohu ungen vermietet und ſucht Schwetzingerſtr. 16. a. Tatterſall Tel. 335 40 * 1897 Iststacht Nähe Ebertbrücke Gut möbl. Zimmer el.., Schreibt., Tel. per ſof. od. 1. 8. z. v. Charlottenſtr. 8, 2 Tr. B3205 Gut möbl. Zimmer el. Licht, bei kinderl. Ehep. ſof. od. 1. 8. zu verm. Rheinauſtr. 8, 1 Tr. lks., Lindenhof. B38186 Kl. Wallſtadtſtr. 25, Neubau, 1 Tr. links Gut möbl. Zimmer mit el. Licht ſofort zu vermieten. B3187 Schön möbl. Balkon⸗ zimmer mit Badben. ſof, zu verm. Anzu⸗ ſehen v. 11-3 u. v. i Uhr bei 33210 1 e Möbliertes Zimmer bill. zu verm. 1687 Stockhoruſtraße 29a. Einf. möbl. Zimmer mit 2 Betten an be⸗ rufst. Dame od. Hrn. zu verm b. Bernhard, E 7, 27, Hinth. 1855 Schön möbl. Zimmer an berufst. Frl. od. Herrn, ſep., ſof, zu verm. Lortzingſtr. 50, 4. St. rechts. 1859 Möbliertes Wohn⸗ u. Schlafzim. gleich od. per 1. 8. zu vermieten. Prinz⸗ Wilhelmſtr. 14, 1 Tr. B3209 Eleg. möbl. Zimmer mit ſep. Eingang, im Stadtzentrum, an be⸗ rufst. Dame p. 1. 8. zu verm. Tel. 268 33. B3185 an ſol. Herrn ſof. od. bis 1. Aug, zu verm. Näh. H 6, 4 b. Rohr B3201 Schän möhl. Zimmer an berufst. Herrn od. Frl. ſof. zu vermiet. S 6. 9, vier Tr. links. 1833 Möbliertes Zimmer per 1. 8. zu vermiet. R 4, 2, 3 Tr. links *1890 Schän möbl. Zimmer zu vermieten. 1892 1. 14, 2 Tr. rechts Schön. ruh. Zimmer zu verm. Posziſtr. 1. Ecke.⸗Joſefſtr. 14, deudolf Haardtſtr. 7. . Stock, Weßbecher. 4982 N rohe 95 Schwanenſtr. 17. Der 5 Diese vielen begeisterten lobschteiben. So schrieb u. d, heute Herr Buchhalter Fr.., Stuttgart Gabelsbergerstr. 8: „ Hesfäligeę un den Emufaug der non linen ge- liętęerien Jllubol, melalis in ladęilosem Zuslande liier eilllxglien und mit viel Fræudę mumien.“ Schon die Besichtigung unserer Großg-Schau ist ein Erlebnis! Besſtz unserer NHöbel Nur kurze Zeit von der Anzahlung trotz enorm bllllger Preise mor, 2 Bettstol handtuchhalter, dazu gratis ein Schlafzimmerbild mit Goldrahmen, 1 Korbsessel pFERMANNI EMAN NI ScHOGN Nb DEINE MOBELIl 9 0 Schöne Nelodie findet hundertfaches Fcho in l aber scttafft Wirklich Freude füts leben! 13% Extra-Nabatt Trotz bequemet Raten genügt kleine Anzahlung. Sie Können also nahe-“ hne Geld kaufen Weiß, ital. Marmor, he Weiß ital. Mar- tühle pol., 1 Glas- 95 len, m n, 2 Rohrsit 115. uA eg. 120 Wohnküehen, Gd. 30 Speisezimmer prachteohe Modelle, enerm big! Fli zümllimig Hlübel miru farmumlig geleislel Becuemste Teilzahlung bis zu 24 Menaten gesteftet, Kostenlose Lagerung bis 2 Jahre- Ca. 400 Meter Aufstellungs- und Lagerräume Ratenabkommen mit der Badischen und Bayerischen Beamtenbank eco. Das groge Möbelkaufhaus mit mehr als 800 Lobschreiben Mannhbheim, F 4,-3 16 Schaufenster Kostenlose Abholung zwecks zwangloser Besfchtigung Fordern Sie gratis Jubiläums-Handkatalog Nr. 26 Zuweiggeschäfte: E 4. 1. E 3, 13 Gegr. 1903 Autelleferung alererts frei Maus Jeder Käufer erhält ein wertvolles Geschenk Ammer ⸗ f Wohnung mit Bad, für monatl. 140 R. ab 1. Oktober zu vermieten. B3220 Neu⸗Oſtheim, Böcklinſtraße 21, Brinnel. 1 9 95 gut möbl. Zimmer per 1. 8. zu vermiet. G 2, 12, 3 Tr., Dambach *1931 but möhl. Zimmer mit el. Licht per 1. 8. zu vermieten. 1920 G 7. 40, 4. St., links Rich.⸗Wagnerſtr. 21, 1. Stock links. Gut möbl. Zimmer an ſer. Herrn per 1. 9. zu verm.* 1915 Einf. möbl. Zimmer 1 oder 2 Betten, zu vermiet. Uhlandſtr. 12 3. St. rechts.* 1942 Schönes gemüfliches Hei m in gutem Hauſe findet älter. alleinſteh. Herr in nur guter Poſition bei gut. Verpflegung. Angeb. unter K R 33 an die Geſchſt. B3218 . Wohn⸗ u. Schlafzim., eleg. möbl., mit Bad, Tel. u. ev. Küche zu vermieten.* 1925 O 7. 24, 3 Tr. rechts. Miöbl. Zimmer mit elektr. Licht u. ev. Klavier zu vermieten. Luiſenring 26, IV. * 1923 8 2 Zimmer ganz od. teilw. möbl., ſofort zu vermiet. Zu erfrag. Heinrich⸗Lanz⸗ ſtraße 43, 4. St. 1930 Schön möbl., ſeparat. Zimmer zu verm. F 5. 13, part. rechts. * 1944 5 Fyill. möhl. Zimmer m. el. Licht zu verm. Stegmann. Mittel⸗ ſtraße 12, III, links. * 1938 Einfach möbl. Manſarden⸗ Zimmer an ruhig. Herrn ſof. zu vermieten. 1939 Kuuſtſtr. O 4. 17, III Ungen. ſ. ſchön möbl. Zim., 1 od. 2 Betten, Schreibt., in neuem, ruh. H. zu vm. 1935 Burgſtr. 39 b. Eisfeld 0 Einzelverkauf Haugtnebenstele. R 1, 9/11 1„Jungbuschstr. 38, Parkring 1a, Meer feldstr. 18 Fenturen. Schwoeteingerstreße 20, Waldhofstraße 8. Neckateu: Friedrichstr. 4, Waldhof: Oppauerstr. 8 7. Paradeplatz, Börse, Stroh kt. trabenper käufer eee atesl Selene Ffiedriohsbrücke, vor dem Hauptbahnhof, Altes Rathaus F 1. Noske. in Mannheim, Heidelberg Hahnhals-Zuchhandiungen- wee e Baden-Baden und Würzburg am Wasserturm an det Frledrichsbrücke, am Watt-Expteß-Ketfee und am Tattersall Timeitspreis Haft unf Henn Nudolf Nile Mannheim E, 20 neben Cafasd Zentrale Stutigati, Notebhlstr 10, Filiale Reutlingen, Hilhielmsis, Ad *