., Freitag, 26. Juli 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäſtsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 19,11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr 6, b 19/0 u. Meerfeldſtraße 19 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben. Mannheimer Srauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Abend ⸗ Ausgabe 90 2 Mannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik Wandern und Reiſen Geſetz und Recht gegen Hoover Wegen ſeiner Flotten⸗Abrüſtungsvorſchläge an Mardonald Waſhington, 26. Juli.(United Preß.) Präſident Hoover wird allem Anſchein nach bei ſeinem Marine⸗ abrüſtungsprogramm auf ſchwere Widerſtände im Kongreß ſtoßen. Der Hauptführer der Flottenbewegung, der Abgeordnete Britten, ſteht zwar als Vorſitzender des Marineausſchuſſes des Repräſentantenhauſes, an weniger gefährlicher Stelle, weil Hoover im Repräſentanten⸗ haus über eine ſichere Mehrheit verfügt und die ſtraffe Ge⸗ ſchäftsordnung es möglich macht, die Oppoſition zum Schwei⸗ gen zu bringen. Nunmehr hat aber auch bereits der Vor⸗ ſitzende des Marineausſchuſſes des Senat 8, wo die Stellung des Präſidenten ſehr viel ſchwieriger iſt, ſeine Oppoſition in ungeſchminkten Worten angekündigt. Senator Hale, der Vorſitzende des Ausſchuſſes, erklärte in einem Interview, daß das Kreuzerbauprogramm der Ver⸗ einigten Staaten ohne Rückſicht auf etwaige Abmachungen zwiſchen Hoover und Macdonald durchgeführt werden müſſe. Er ſagte, er könne es ſich nicht vorſtellen, daß irgend⸗ welche Vereinbarungen getroffen werden könnten, auf Grund deren die Vereinigten Staaten den Bau der bereits begon⸗ nenen Kreuzer einſtellen oder die Kiellegung der zweiten Gruppe von fünf Kreuzern, für deren Bau bereits die erſte Rate bewilligt ſei, unterlaſſen werden müßten. Dasſelbe gelte auch höchſtwahrſcheinlich für die letzte Gruppe von fünf Kreuzern, deren Bau bereits begonnen, für die aber Etats⸗ mittel noch nicht bereitgeſtellt ſeien. Hale betonte weiter mit einer deutlichen Spitze denten, daß alle Abkommen zwiſchen Hoover und Macdonald nichtig wären, wenn ſie nicht vom Senat ratifiziert würden. Ferner betonte er, daß auch die von Hoover angeordnete Ver⸗ ſchiebung des Baues vom Parlament beſtätigt wer⸗ den müßte. 8 gegen den Präſi⸗ Dieſe Stellungnahme des Vorſitzenden des Marine⸗Aus⸗ ſchuſſes iſt umſo bemerkenswerter, als Hale ſelbſt der zur Zeit regierenden republikaniſchen Partei angehört. Er fügte hinzu, daß es vielleicht möglich ſei, geeignete Maßſtäbe für einen Vergleich zwiſchen den beiden Flotten zu finden, deren Anwendung vielleicht von Nutzen ſein könnte, jedoch dürfe man den Wert ſolcher Maßſtäbe nicht überſchätzen. Nach ſeiner Kenntnis det Dinge werde ſich im Senat nie mals eine Mehrheit für ein Abkommen mit England finden, das nicht eine wirkliche Parität zwiſchen beiden Staaten ſchaffe, die von der Mehrheit des amerikaniſchen Volkes als wirklich gleichwertig anzuſehen ſei. Zum Schluß betonte er, daß ſelbſt nachdem Amerika das ge⸗ ſamte Kreuzerprogramm von 15 Schiffen durch⸗ geführt habe, Großbritannien noch eine ganze Anzahl von ſeinen Kriegsſchiffen, über das es zur Zeit verfüge, ab⸗ takeln werden müſſe, wenn man wirkliche Parität ſchaffen wolle. Miniſsterurlaub und Neparations konferenz Berlin, 26. Jult.(Von unſerem Berliner Büro.) Es wird in deutſchen Blättern hier und da immer wieder der Vorwurf erhoben, die Reſſorts könnten ihre Vorarbeiten zur kommenden Reparattonskonferenz nicht erledigen. Der Ur⸗ laubthrer Chefs, der Reichsminiſter, verurteile ſie vielmehr zur Untätigkeit. Das heißt doch nur Waſſer auf die Mühlen unſerer Verhandlungspartner leiten, zum mindeſten der, die bisher ſich ſichtlich bemüht haben, eine Verzögerung des Konferenzbeginns zu erreichen. In Wirklichkeit liegen die Dinge ganz anders. Gerade te deutſche Regierung hat alles getan, damit die Arbeiten der Konferenz rechtzeitig aufgenommen werden können. Sie hat ſich, um die Widerſtände nicht zu vermehren, auch nicht an dem Streit um den Konferenzort beteiligt. Dafür ſind auf deut⸗ ſcher Seite die Organiſationskomitees ſofort vorbereitet wor⸗ den und die betreffenden Perſönlichkeiten ernannt worden. Auch die anderen Dinge ſind in gutem Fluß. In allen von den kommenden Auseinanderſetzungen unmittelbar betrof⸗ fenen Abteilungen wird mit Hochdruck gearbeitet und zur Bewältigung der vorbereitenden Materialſammlung und Materialſichtung bedarf es ſchließlich der Anweſenheit der Miniſter nicht. Sie werden am Platze ſein, wenn ihre Ini⸗ tiative notwendig wird, mit anderen Worten, wenn die Ein⸗ ladungen zu der großen Konferenz ergangen ſind. Rumänien- Deulſchland- Poungplan Berlin, 26. Juni.(Von unſerem Berliner Büro). Die „Berliner Börſenzeitung“ hat den rumäniſchen Geſandten über die Beziehungen zwiſchen Rumänien und Deutſchland befragen laſſen und von ihm die Klage gehört, Rumänien ſei in dem MNoungplan zu feiner außerordentlichen Unzu⸗ friedenheit gar nicht berückſichtigt worden, obwohl grundſätz⸗ lich die Jahreszahlungen an die einzelnen Staaten wenig⸗ ſtens ihre Schuldverpflichtungen an die früheren Verbün⸗ deten decken ſollen. Rumänien habe nicht nur nicht die ge⸗ ringſte Summe für die Gutmachung der während des Krieges erlittenen Schäden erhalten, ſondern müſſe auch noch aus eigenen Mittel feine Schuldzahlungen gegenüber Amerika, Frankreich, England und Italien decken. Auch für die Ueber⸗ gangszeit bis 1930 erhalte Rumänien gar keine Reparations⸗ zahlungen, ſo daß es nicht in der Lage ſei,ſeinen Ver⸗ pflichtungen in Deutſchland für Warenliefe⸗ rungen zu entſprechen. Selbſt der Beſtand dieſer Verträge ſei ſomit durch den Moungplan gefährdet. Rumä⸗ nien habe die Großmächte auf dieſe Ungerechtigkeit aufmerk⸗ ſam gemacht und wird ſeine Rechte gelegentlich der bevor⸗ ſtehenden Regierungskonferenz energiſch verteidigen. Wir erinnern uns daran, daß die Verbündeten im Kriege in Rumänien die unglaublichſten Zerſtörungen an den ru⸗ mäniſchen Petroleumgruben angerichtet haben. Wie ſte damals mit einem ungeheuren Triumph feſtſtellten, zu dem Zwecke, Deutſchland, das um dieſen Rohſtoff in größter Not war, empfindlich zu treffen. Es hieß damals, dieſe Petroleumgruben ſeien für alle Zeiten durch Verſen⸗ kung von ganzen Wäldern und Steinmaſſen in die Bohr⸗ löcher zerſtört worden, ſo daß ſie niemals wieder in Gang gebracht werden könnten. Die Deutſchen haben damals alle möglichen Anſtrengungen unter größten Koſten gemacht, um den von den„Verbündeten“ angerichteten Schaden wieder gut zu machen. Die Großmächte hätten wohl Veranlaſſung, der rumäniſchen Beſchwerde etwas entgegenzukommen, ohne auf Deutſchland zurückzugreifen. Wie ſich Rumänien ſeine künftigen Beziehungen zu Deutſchland denkt, darüber hat der Geſandte u. a. noch ge⸗ ſagt, ſeine Regierung beabſichtige, zunächſt den Han dels⸗ vertrag mit Deutſchland zum Abſchluß zu bringen. Ent⸗ ſprechende Weiſungen ſeien bereits ergangen und den zu⸗ ſtändigen deutſchen Behörden mitgeteilt worden. Ferner ſoll eine deutſch⸗rumäniſche Handelskammer in Berlin und Bu⸗ kareſt errichtet und ein Exequatorvertrag mit Deutſchland abbgeſchloſſen werden, um hierdurch den Vollzug richterlicher Urteile in beiden Ländern zu erleichtern. Ferner wird Ru⸗ mänien ſein Wechſelrecht reformieren und ein entſprechendes Geſetz noch vor Einführung ſeines neuen Handelsgeſetzbuches einbringen. England Rußſand § London, 26. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Am kommenden Sonntag werden die Verhandlungen zwiſchen dem engliſchen Außenminiſter Henderſon und dem Dele⸗ gierten der Sowjetregierung über die Wiederaufnahme der diplomatiſchen Beziehungen in London beginnen. Der Sowjet⸗ botſchafter in Paris, Dowgaleſki, den die Moskauer Re⸗ gierung für dieſe Verhandlungen nach England ſchickt, wird am Sonntag hier eintreffen. Die Regierung hat inzwiſchen eine wichtige Konzeſſion den an dieſen Rußlandverhandlungen intereſſterten Induſtriellen gemacht, die ſeit Wochen die Re⸗ gierung mit Deputationen, Eingaben und Memoranden be⸗ drängen. Das Kabinett hat den Beſchluß gefaßt, die ſtaatliche Exportkreditgarantie auch auf ruſſiſche Aufträge auszudehnen. Ein intereſſanter Beitrag zur engliſch⸗ruſſiſchen Frage wird aus Kanada gemeldet. Der kanadiſche Außenminiſter hat bekannt gegeben, daß die Londoner Beſprechungen zwiſchen Henderſon und Dowgaleſki die kanadiſche Regierung nicht binden würden. Kanada habe ſeinerzeit die Beziehungen zu Rußland unabhängig von England abgebrochen und werde ſich auch bei einer eventuellen Wiederanknüpfung nur nach ſeinen eigenen Bedürfniſſen richten. i Verſchwörung in Peru Lima, 26. Juli.(United Preß.) Einer weitausgedehnten Verſchwörung gegen die Regierung des Präſidenten Legui ſind die peruaniſchen Behörden, wie das hieſige Regiegungs⸗ blatt„La Prenſa“ in ſeiner heutigen Morgenausgabe mit⸗ teilt, auf die Spur gekommen. Die Polizei hat in aller Stille eiue Reihe von Verhaftungen vorgenommen. Unter den Verhafteten befindet ſich ein Senator und ein Mitglied des Abgeordnetenhauſes. Die Regierung hat umfaſſende Vor⸗ kehrungen getroffen. So wird auch das Militär in Alarmbereitſchaft gehalten. Es iſt bereits zu Anſchlägen gegen Leguia gekommen, dem von ſeinen Gegnern ein diktatoriſches Verhalten zum Vorwurf gemacht wird. Leguia, der ſeit einem Jahre bie Präſident⸗ ſchaft innehat, hat bereits einmal außer Landes flüchten müſſen. Der Strafantrag im Prozeß Ulitz — Kattowitz, 26. Juli. Nach eineinviertelſtündigem Plaidoyer beantragte Staatsanwalt Walkowſki gegen den Angeklagten Ulitz eine Gefängnisſtrafe von eine m Jahr. Nr. 341— 140. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 0 0 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. 1 u keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Oſtaſiatiſche Wirklichkeiten Von Prof. Dr. Waldemar Oehlke Wer— außer Funkentelegraphiſten— wollte es heute wagen, eingehend die Möglichkeiten der gegenwärtigen Ereig⸗ niſſe in Oſtaſien zu erörtern! Schon die nächſte Stunde könnte ſte überholen. Raſcher als die Tinte trocknet, wechſelt in un⸗ ſerer Zeit die friedliche wie kriegeriſche Politik. Die Möglich⸗ keiten als ſolche ausſcheiden, heißt ja aber die Wirklichkeiten finden, und dieſe allein ſind Anfang und Ende aller Dinge auch in der Politik Oſtaſiens. Zu Chinas Gunſten arbeitet unleugbar die Zeit in ſtei⸗ gendem Maße, ganz abgeſehen von dem günſtigen Augenblick, da ein Arbeitskabinett in Großbritannien und ein ſo bewähr⸗ ter Chinafreund wie Hoover als Präſident der Vereinigten Staaten die ohnedies gewonnene angelſächſiſche Unterſtützung noch fruchtbarer machen dürften. Andererſeits muß man ſich hüten, ſolche Augenblicke zu überſchätzen, denn erſtens ſchafft die Sonne alle 24 Stunden einen neuen Tag, und zweitens möchte China ſchmerzlich viel Verlorenes zurückhaben, z. B. Waihaiwai von den Briten, die Kwanchow⸗Bai von den Fran⸗ zoſen und Dairen mit Port Arthur von den Japanern, wie in der zweiten Sitzung des Kuomingtang⸗Kongreſſes am 16. Juni laut angemeldet worden iſt; und wenn England auch auf den formalen Beſitztitel verzichten will, ſo doch nicht auf die„naval base“ in den Gewäſſern, d. h. auf die Macht, worauf es ja gerade ankommt. Solche Werte hat Amerika nicht zu verlieren. An ſeinen Univerſitäten ſtudieren 1100 Chineſen; keine mehr in Rußland. Das chineſiſch⸗amerikaniſche Geſchäft geht glänzend. Rußland hat jetzt zwar mit Ford über die Errichtung einer Auto⸗Fabrik in Niſchney⸗Nowgorod abge⸗ ſchloſſen, wo jährlich 100 000 Wagen hergeſtellt werden ſollen. Nur iſt alles Ruſſiſche ungewiſſe Möglichkeit, das Chineſiſche dagegen geſchäftlich wie ideell längſt erfüllte und erfüllbare Wirklichkeit. Weiter, denn warum Schlüſſe ziehen! Mit Japan liegt die Sache ſchwieriger, unter welchem Namen— Freund, Feind, Bundesgenoſſe uſw.— dieſer Staat auch eingreift. Er denkt ja doch nur an ſich. Gerade jetzt war Japan im Begriff, ſeine mandſchuriſche Bahn durch eine neue Linie von Kirin nach Kainei zu ergänzen, dort oben in der verheißungsvollen Ecke zwiſchen Korea und der japaniſchen Mandſchurei. Da ſoll es Minerale und Eiſen geben, genug für Induſtrie und Krieg vieler Generationen, und bereits nicht weniger als 800 000 koreaniſcher Auſtedler, für die der Japaner doch der Nächſte iſt als Liebhaber und Gönner. Gäbe es nur nicht immer ſolche Störungen friedlicher Durchdringung eines Landes, das der Japaner doch garnicht für ſich allein haben will. Noch Anfang Juni erklärte der Miniſter Ogawa— mit dem ich mich vor Jahren nicht minder friedlich über Schopenhauer unterhielt in der„Diplomatie Review“, er freue ſich feſtſtellen zu kün⸗ nen, daß die mandſchuriſch⸗mongoliſchen Verhältniſſe ſich fried⸗ lich weiter entwickelten; und Japan wünſche dort nichts als dauernde Ruhe, wörtlich:„permanent tranquilityé; und habe keinen politiſchen Ehrgeiz dort, wörtlich:„any political am- bition hatsoever“. Nur ſtehen 1½ Milliarden Yen feſt⸗ gelegten Kapitals— gegen vergleichsweiſe nur 350 Millionen ſogar in Korea— auf dem Spiel, und 80 Prozent des geſam⸗ ten mandſchuriſchen Handels— der nebenbei bemerkt 35 Pro⸗ zent des chineſiſchen Handels überhaupt ausmacht— wandern durch die drei ſüdmandſchuriſchen Häfen Japans, die es(vor allem Dairen) auch noch an China zurückgeben ſoll. Das ſſt eine ganz ſchlimme Geſchichte, denn ob ſich Chineſen oder Ruf⸗ ſen die Mandſchurei erſiegen möchten: haben muß ſie Japan, bloß um nicht ſterben zu müſſen. Ein Problem, das allein die Weltgeſchichte löſen kann! Inzwiſchen iſt der Yen auf 435 vom Dollar gefallen. Mein japaniſches Gehalt bezog ich noch 1926 ſei 48% Ja⸗ paniſche Journale, die ich hier leſe, werden für meine Reichs⸗ mark immer billiger. Wirklichkeiten! Und das, obwohl der fapaniſche Handel nach China in den letzten Monaten ſich gegen das allerdings beſonders ſchlechte Vorfahr um 100 Pro⸗ zent gehoben hat. Man kann nicht ſagen, daß der Japaner gegen den Ruſſen von Natur Abneigung hätte eher noch gegen ſeinen chineſt⸗ ſchen Bruder und erheblich mehr gegen den Amerikaner, be⸗ ſonders ſeit dem bekannten Einwanderungsverbot, das gegen japaniſche Ehre und Empfindlichkeit geht. Doch neben den ſtaatsnotwendigen Wirklichkeiten verſchwinden dergleichen Motive. Und zu jenen gehört nun einmal die bürgerliche Front aller Staaten gegen den ruſſiſchen Kommunismus. Denn die große Bahnfrage iſt mehr Anlaß als wirklicher Grund. Finanzielles Entgegenkommen würde ſie von Kon⸗ ferenz wegen leicht aus der Welt ſchaffen. Natürlich ſind die Bahnen die Arterien des Staatskörpers ebenſo wie Waſſer⸗ 2. Seite. Nr. 341 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Frettag, den 26. Fyuli 1929 ſtraßen. Die chineſiſchen Bahnen ſind ja aber auch ſonſt noch keineswegs chineſiſch, zum mindeſten durchweg belaſtet mit auslänbiſchen Anleihen, allein brittſcherſeits bei acht Linten urtt 30 000 Pfund Sterling, japaniſcherſeits mit 30 Millionen Men, und das mitten in China; wie der Chineſe auch ſein Konto meiſt auf ausländiſchen Banken hat, deren Filialen ſeine Städte zieren, ſo beiſpielsweiſe von der einen fapant⸗ ſchen Jokohama Specie Bank, die bet uns nur in Hamburg vertreten iſt. Die nordchineſiſche Bahn alſo iſt lediglich ein Teil von Wirklichkeiten. Ihre Löſung in nationalchineſiſchem Sinne aber wäre ein Anfang, der durchaus nicht Rußland allein angeht. Völker⸗ rechtlich liegt es mit Japans ſüdmandſchuriſcher Bahn im Grunde nicht viel anders. Mit andern Worten: Der ruſſiſch⸗ chineſiſche Streit iſt kein Ding an ſich, ſondern nur ein Faden eines gefährlich großen und zarten Gewebes. Wirklichkeiten ſind auch noch immer die drei machthung⸗ rigen chineſiſchen Generale Feng, Yen und Tſchang. Dem letzteren fiel es offenbar leichter, gegen das Harbiner General⸗ Konſulat der Ruſſen vorzugehen als gegen Feng, den er nun offen auf Befehl Tſchiang Kai Scheks zu bekämpfen hatte. Für Ehinakenner ſieht das aus wie ein geſchicktes Ablenkungs⸗ manöver, hinter dem ſich ganz andere Möglichkeiten vor⸗ bereiten können. Doch hierüber ließe ſich nur ſprechen, nicht ſchreiben. Eim iſolierter Krieg Rußlands mit China wie etwa der frühere mit Japan, iſt weder eine Wirklichkeit noch eine Möglichkeit, auf die Dauer jedenfalls und bis zu einem ſo⸗ genannten Friedensſchluß, denn er widerſpräche den nüch⸗ ternen Wirklichkeiten Oſtaſiens. g Mit den ruſſiſchen„Ideen“ aber iſt es jetzt freilich in China ganz zu Ende, denn mit der ruſſiſchen Zeitung „Nopoſti Kiezui“ in Harbin iſt ihr letztes Organ verſchwunden. Das geſchah ſchon am 19. Juni. Alles übrige waren Nach⸗ klänge. Die chimeſiſche Kultur kann jene„Ideen“ auch wirklich nicht gebrauchen. Sie hat ſelber andere genug. Soeben wieder ſchreibt mir einer meiner früheren chineſtſchen Studenten, an dem neuen Nankinger Forſchungs Inſtitut ſeien 10 Abtei⸗ lungen eingerichtet worden, ganz unabhängig von der dor⸗ tigen Zentral⸗Univerſität(früheren„South Gaſtern Univer⸗ ſity“ unter ausländiſchem Einfluß). Solche Fortſchritte ge⸗ hören zu oſtaſiatiſchen Wirklichkeiten, nicht aber ruſſiſch⸗ chineſtiſcher Waffenlärm als eine einzelne Oſtaſten⸗Senſatton, denn in jener bedrohlichen Weltkriegsecke weckt eber Schuß vielfache Echos rund um den Erdball. Polniſche Tendenzmanöver Berlin, 26. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die polniſche Preſſe ſchreit Zeter und Mordio über eine angebliche deutſche Sabotage der Handelsvertragsver⸗ handlungen. Deutſchland habe, ſo heißt es, den verein⸗ barten Termin der Beſprechungen nicht eingehalten. Es wird gut ſein, ſich zur Beurteilung dieſes Vorwurfes den Verlauf der Dinge noch einmal zu vergegenwärtigen. Die polniſche Regierung hatte uns am 19. Juli den Vorſchlag unterbreitet, am 25. Juli die Handelsvertragsbeſprechungen wieder aufzunehmen. Angeſichts der Schwierigkeit der Materie und der Kürze der zur Verfügung ſtehenden Zeit war deut⸗ ſcherſeits um einen Aufſchub des Verhandlungsbeginns um 4 Wochen erſucht worden, wozu der polniſche Unterhändler die Zustimmung ſeiner Regierung in Ausſicht ſtellte und überdies ſogar zu erkennen gab, daß auch auf polniſcher Seite eine Ver⸗ längerung der Verhandlungspauſe nicht ungern geſehen würde. Dann aber iſtmanuns die Antwortſchuldig geblieben. Die Polen haben ſich weder zuſtimmend noch ablehnend zu dem deutſchen Vorſchlag geäußert. Nun aber iſt geſtern in Warſchau die polniſche Preſſe informiert worden (ſoweit man nach dem heutigen Gebaren der polniſchen Blät⸗ ter eine wahrheitsgemäße Information vorausſetzen, ſoweit man ſchließlich in Polen überhaupt davon reden kann). Dieſes Verhalten widerſpricht allen diplomatiſchen Ge⸗ pflogenheiten und ſtellt eine grobe, ſchon mehr böswillige Illoyalität gegen den Verhandlungspartner dar. Die Warſchauer Regierung ſcheint übrigens nicht zum erſten Male durch derartige Manöver den ruhigen Fortgang der kommenden Verhandlungen ſtören zu wollen. Auf der Tagesordnung ſteht nämlich u. a. die Frage der Liquidation Recht zu ſtatuieren. Flünffacher Mord eines irrſinnigen Vaters Aus Eupen, 26. Juli wird gemeldet: In beſtem Einvernehmen hatte bisher bie Familie Bou z im ehemaligen Schloſſe Gilons in der Nähe Eupens gelebt. Erſt kürzlich traten bei dem 611ährigen Familien⸗ vater Anzeichen von Geiſtesgeſtörtheit auf, benen man jedoch leider allzuwenig Beachtung ſchenkte, bis geſtern bei Ausbruch eines erneuten Aufalles die ganze Familie, zwei Töchter von 16 und 18 Jahren, zwei Söhne von 21 und 22 Jahren, ſowie die Ehefrau einer furchtbaren Tragödie z um Opfer fielen. Nachdem der Alte am Nachmittag ein ſonderbares Weſen an den Tag gelegt hatte, das die Familienmitglieder aber dem gerade herrſchenden ſtarken Gewitter zuſchrieben, begab er ſich mit einem Jagdgewehr in die Zimmer ſeiner Familie und gab zunächſt auf die beiden Mädchen und als⸗ dann auf ſeine Söhne Schüſſe ab, die deren Tod zur Folge hatten. Seine Frau, die auf die Schüſſe herbeigeeilt war, fand gleich darauf dasſelbe Schickſal. Dem anweſenden Schwiegerſohn gelang es ſchließlich, den Geiſteskranken zu überwältigen; er wurde zunächſt ins Gefängnis nach Ver⸗ viers geſchafft. i Der Vater erſticht ſeinen Sohn E Berlin, 26. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der„B..“ aus Nürnberg gedrahtet wird, kam es in der Familte eines Schloſſers zwiſchen dieſem und ſeinem 21 Jahre alten Sohn zu Streitigkeiten, die durch die von den Haus⸗ leuten herbeigerufene Poltzei beigelegt wurden. Darauf gingen Vater und Sohn in eine Wirtſchaft. Der Vater kam bald wieder zurück und legte ſich mit einem Beil und etnem Tranchiermeſſer bewaffnet ins Bett, da der Sohn gedroht hatte, ihn umzubringen, wenn er ihn er. deutſchen Grund beſitzes, in der Polen wohl oder übel von ſeiner immer noch geübten Praxis wird abgehen müſſen. Dieſes Zugeſtänduts aber ſcheinen bie Polen ſolange wie mög⸗ lich hinauszögern zu wollen. Sind die Altelſäſſer 1185 einer Sonderklaſſe Berlin, 25. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Den nach Kriegsende ausgewanderten und im Reich anſäſſig gewordenen Altelſäſſern iſt kürzlich von den franzöſiſchen Konſulaten eröffnet worden, daß ſie, ſofern ſie die deutſche Einbürgerung erwarben, künftighin grundſätz⸗ lich kein Piſum zur Einreiſe ins Elſaß erhalten ſollten. Das trifft dieſe Altelſäſſer umſo härter, als ſie ja vielfach noch nahe Verwandte in ihrer alten Heimat haben. Es iſt ja richtig: Nach dem Verſailler Vertrag iſt jedes im Elſaß geborene Kind, wenn ſeine Eltern vor 1870 im Elſaß beheimatet waren, ioso jure Franzoſe. Deutſchland hat auf keine Perſonen, deren Staatszugehörigkeit unter dieſe Beſtimmung fällt, Anſpruch, aber wenn ſie auf die automa⸗ tiſche Reintegration verzichteten und ſeit 1918 förmlich und ausdrücklich das deutſche Bürgerrecht erwarben, ſind dieſe Leute doch eben Deutſche geworden, und es ſcheint uns, ge⸗ linde geſagt, ein Uebergriff, wenn Frankreich ſich heraus⸗ nimmt, juſt ſie anders zu behandeln als alle anderen Reichs⸗ bürger auch. Will man etwa in Frankreich dieſe Deutſchen elſäſſiſcher Herkunft als Abtrünnige beſtrafen? Eine Zuſchrift, die der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ auß elſäf⸗ ſiſchen Kreiſen zugeht, ſtellt mit Recht die Frage:„Sind wir ſeit 1918 naturaliſierten Elſäſſer nun Deutſche oder nicht? Oder ſind wir Deutſche einer Sonderklaſſe?“ Das ganze Verfahren iſt von einer krankhaften Unlogik. Es wird, wie wir glauben möchten, Aufgabe unſerer amt⸗ lichen Stellen ſein, die franzöſtſche Regierung auf dieſe Un⸗ logik hinzuweiſen. Es geht über die Befugniſſe eines Staates hinaus, für die Bürger eines anderen Staates zweierlet wiſche. Als der Sohn heimkehrte, kam es wieder zu Streitig⸗ keiten. Der Vater glaubte in der Hand ſeines Sohnes ein Meſſer zu erblicken und ſtach blindlings mit dem Tranchier⸗ meſſer auf ſeinen Sohn ein. Er brachte ihm ſechs Stiche bet. Der Sohn flüchtete die Treppe herab und brach im Haus⸗ flur tot zuſammen. Der Vater wurde noch im Laufe der ſtacht verhaftet. ö Primanertragödie in Dortmund DJ Berlin, 26. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Ju der Nacht zum Freitag kam es, wie der B. Z. aus Dor t⸗ mund berichtet wird, zwiſchen den beiden Unterprimanern Fritz Deliri und Hellmuth Heimbach, die ſich auf dem Heimweg von der Klaſſenkneipe befanden, zu einem erregten Streit. Deliri griff plötzlich zu einer Piſtole und gab nach kurzem Wortwechſel auf Heimbach einen Schuß ab, der dieſen lebensgefährlich verletzte. Deliri brachte ſich darauf ſelbſt einen Kopfſchuß bei, dem er alsbald erlag. Auch Heimbach ſtarb noch in der Nacht im Krankenhaus. Das Motiv iſt noch ungeklärt. Nach aufgefundenen Brie⸗ fen ſchließt man auf eine Liebestragöbie. * Selbſtmord oder Verbrechen? — Bautzen, 26. Jult. Geſtern wurde der Steinbruchpächter Richard Warnatzſch in ſeiner Wohnung in Groß⸗Poſtwitz tot aufgefunden. Nach ärztlicher Feſtſtellung iſt der Tod durch Vergiftung eingetreten. Es konnte noch nicht ermittelt werden, ob ein Selbſtmord oder ein Verbrechen vorliegt. Die Leiche wurde von der Staatsanwaltſchaft beſchlagnahmt; die Ehefrau wurde vorläufig in Haft genommen. Feſt⸗ geſtellt iſt lediglich, daß Warnatzſch mit finanziellen Schwierig⸗ keiten zu kämpfen hatte, zu denen ſich auch Familtenzwiſtig⸗ keiten geſellten. .... Letzte Meldungen Der Zeppelin fliegt noch nicht — Friedrichshafen, 26. Juli. Nach einer gegen Mittag eingeholten Auskunft des Zeppelin⸗Luftſchiffbaues hat das Luftſchiff heute noch nicht zu ſeinem Probeflug aufſteigen kön⸗ nen.— Wenn die Verhältniſſe günſtig genug ſind, wird es möglicherweiſe heute mittag oder gegen Abend aufſteigen. Weitere Beſſerung im Befinden des Reichskanzlers — Berlin, 26. Juli. Aus Heidelberg wird mitgeteilt: „Da der Verlauf des Heilungsprozeſſes der Operationswunde des Herrn Reichskanzlers ein durchaus normaler iſt, kann von der weiteren Herausgabe täglicher Krankheitsberichte ab⸗ geſehen werden. gez. Enderlen, von Krehl.“ Späte Verhaftung von Einbrechern — Berlin, 26. Juli. Den Nachforſchungen der Berliner und Potsdamer Kriminalpolizei iſt es jetzt gelungen, die drei Täter, die in der Nacht zum dritten Pfingſtfeiertag bei einem Einbruch in die Kaſſenräume der Stern⸗ und Kreis⸗ ſchiffahrt in Potsdam aus dem erbrochenen Kaſſenſchrank 15000 Mark geraubt hatten, in Berlin zu ermitteln und feſtzunehmen. Von dem erbeuteten Gelde iſt nichts mehr vorhanden. Die Feſtgenommenen ſind geſtändig. Große Hitze in Norditalien — Rom, 26. Juli. Aus Norditalien wird eine immer größer werdende Hitze gemeldet, die ſchon an verſchiedenen Orten Opfer gefordert hat. In Mailand ſind zwei Perſonen an Sonnenſtich geſtorben, während drei ſchwer krank im Kran⸗ kenhaus liegen. In Bologna wurde ein Zugführer mit einem Sonnenſtich in das Krankenhaus eingeliefert. Er ſtarb bald darauf. Gold für Frankreich — Paris, 26. Juli. Im Laufe des heutigen Tages ſind in Le Bourget ſieben franzöſiſche und ein engliſches Flugzeug angekommen, die 9000 Kg. Gold in Barren im Werte von 140 Millionen Franken an Bord hatten. Das Gold iſt für die Bank von Frankreich beſtimmt. — Arlaub von Stellingen Von J. H. Rösler (Nachdruck verboten.) Der Gewohnheit der neuen Zeiten folgend, hat man in Hagenbecks Tierpark Stellingen beſchloſſen, von dieſem Jahr an auch den dort untergebrachten Tieren einen ſommerlichen Urlaub zu gewähren. Die Dauer des Urlaubs richtet ſich nach dem Dienſtalter und natürlich auch nach dem Preſtige. Es wäre ungerechts einem kleinen Affen den gleichen Urlaub zu gewähren wie einem großen Kamel. Man machte es alſo genau wie im Leben. Wer etwas gilt und darſtellt durch Größe oder Geburt, hat den Vorzug. So fuhr als erſter Anfang Mat dieſes Jahres der mächtige Mähnenlöwe Lion auf vier Wochen zu ſeinen Eltern nach Afrika. Später be⸗ gaben ſich die anderen Tiere auf die Reiſe, und ſie ſind alle brav und treu in ihre gewohnten Käfige zurückgekehrt. Ledig⸗ lich der Eſel bat um einen Nachurlaub von einigen Tagen, da er in Heidelberg ſein Herz verloren hatte und glaubte, es währet die Liebe ewiglich. Sonſt aber kamen ſie alle gut er⸗ holt und abgebrannt zurück, und erzählten ſich ihre Er⸗ lehniſſe. g l 4 Das Krokodil war den Rhein aufwärts geſchwommen. Ueber Köln und Bonn bis Heidelberg. Dort lag es viele Abende am Ufer des Neckars, träumte nach dem vollmondbeſchienenen Schloß hinauf und weinte. „Was weinſt du, Fremder?“ kam ein breiter Barſch ge⸗ ſchwommen. „Ich beobachte die Studenten. Keine Zucht und Sitte mehr. Kein Bierkomment, keine ſchlagenden Verbindungen, keine rauhe Rempelei auf der Straße. Ich klage um die zackige Zeit von einſt und weine, weine, weine.“ 5. „Aber ſind es nicht Krokodilstränen, die du darüber ver⸗ gießt?“ „Es ſind meiſt Krokodilstränen, die heute über die gute alte Zeit vergoſſen werden“, entgegnete das Krokodil,„nur bei mir merkt man es.“ 4 f Der Löwe Wuad reiſte nach Berlin. Berlin ließ es ſich nicht nehmen, dem König der Tiere einen Königsempfang zu bereiten. Trommeln wirbelten, s 80 en wehten, das Volk ſchrie hurra und tauſend ſtramme Soldaten bildeten Spalier. Majeſtätiſch ſchritt der Löwe die 8 5 5 Ehrengarde ab. Unter dem Brandenburger Tor ſtand Hinden⸗ burg perſönlich und begrüßte den hohen Beſuch. „Herr Präſident?“ „Zu dienen, Mafeſtät.“ „Ihr ſeid doch eine Republik?“ „Gewiß, Majeſtät.“ „Darf ich fragen, warum ihr dann Könige, alſo ſomit die geborenen Gegner einer derartigen Staatsform, ſo feierlich empfangt und ehrt?“ „Damit die Welt merkt, daß wir keine ganz böſe Republik find.“ 5 Der Froſch und das Chamäleon wollten nach der Tief⸗ ebene des Po. 5 Aber kaum hatten ſie die italieniſche Grenze am Brenner überſchritten, als ſie ſchon arretiert wurden. Mit dem nächſten Schub wurden ſie über die Grenze wie⸗ der abgeſchoben. „Warum?“ quakte der Froſch. „Warum?“ verfärbte ſich das Chamäleon. Man antwortete ihnen: „Weil wir in Italien neben Muſſolini keinen dulden, der ſo ſchnell ſeine Farben wechſelt wie das Chamäleon, und den [Mund ſo aufreißt wie der Froſch.“ * Das Kamel kaufte ſich eine Baedeker und reiſte mit einer Rundreiſegeſellſchaft rund. Beſtaunte Bauten, beglotzte Grö⸗ ßen, bewunderte Weltwunder, hetzte von Sehenswürdigkeit zum Zug und vom Zug zur Sehenswürdigkeit. Wo das Kamel aber einmal eine freie Minute hatte, ſetzte es ſich hin und ſchrieb an alle Leute Anſichtspoſtkarten. Ganz abgehetzt und krank kam es wieder in Stellingen an. „Wie kann man auch ſo etwas machen?“ warf ihm die Trichine vor.„Sie haben doch wirklich nichts von der Reiſe gehabt.“ „Gehabt nicht gerade“, erwiderte das Kamel,„aber es iſt doch ein erhabenes Gefühl, von berühmten Orten den Leuten Anſichtspoſtkarten ſchreiben zu können.“ „Möglich“, meinte da die Trichine,„für Reiſende Ihres Schlages werden ja die. gedruckt.“ 8 Das Nilpferd ſchwamm auf einige Wochen an den Nil. Dort ſah es König Fuad, der gerade von ſeiner Berliner Reiſe zurückkam. 8 „Es lebe der König!“ ſchrie das Nilpferd begeiſtert. Der König erſchrak in Freuden. Stolz zog in ſein Herz. Es war die erſte Ovation, die ihm in ſeinem Lande ſeit zehn Jahren dargebracht wurde. Als er aber das Nilpferd anſah und an ſeinem Stempel er⸗ kannte, daß es nur ein in Hamburg geborenes Nilpferd war, ſenkte ſich ſein Stolz, und er ſagte traurig: „Ach ſo— bloß ein deutſches Nilpferd. Die brüllen bei jedem Dreck Hoch.“ Heidelberger Feſtſpiele. Heinrich George, der „Florian Geyer“ der Heidelberger Feſtſpiele, hat von Ger⸗ hart Hauptmann folgendes Telegramm erhalten: „Die Auferſtehung des„Florian Geyer“ iſt ohne Sie als Mit⸗ telpunkt nicht zu denken. Ich wiederhole darum den Aus⸗ ſpruch meiner herzlichen und tiefen Bewunderung Ihrer gro⸗ ßen Kunſt und meines Dankes.“ Verſpottete Erfindungen Man erfaßt die Bedeutung eines neuartigen Kragen⸗ knopfs, der den Hals nicht mehr drückt, oder einer von innen beleuchteten Damenhandtaſche mit größerer Leichtigkeit als die einer bedeutſamen Erfindung. Es beſteht anſcheinend ein Ge⸗ ſetz: je größer die Tragweite einer Erfindung iſt, deſto ſchwe⸗ rer iſt ſie praktiſch verwertbar. Geniale Erfinder haben we⸗ niger Mühe, die techniſchen Schwierigkeiten zu überwältigen als die Ungläubigkeit der Welt. In den meiſten Fällen wer⸗ den ſie als Wahnſinnige betrachtet, die eine fixe Idee haben, und werden auch als ſolche behandelt. Dieſe Tatſache belegt die Kölniſche Ilkuſtrierte Zeitung in ihrer neuen Nummer mit beachtenswertem geſchichtlichen Material. So ſehen wir z.., wie die Erfindung der Röntgenſtrahlen ver⸗ ſpottet wurde und wie man Luftſchiffe und Flugzeuge in ihren Anfängen lächerlich zu machen verſuchte. Die neue Nummer weiſt außerdem ein ſehr zahlreiches aktuelles Bildermatertal auf, ſo von den mandſchuriſchen Bahnen, die im Mittelpunkt des Streits zwiſchen Rußland und China ſtehen, von Ent⸗ deckungen auf Kreta, von den neueſten Sportereigniſſen. Ein intereſſanter Bilderaufſatz„Entlarvung des Filmtheaters“ beſchäftigt ſich mit der neuen Entwicklung der Filmkunſt. Ein reichhaltiges Feuilleton, aus dem der Eſſay„Richard Wagners Purzelbäume“ beſonders hervorgehoben ſel, ergänzt die neue e der Kölniſchen Illuſtrierten in wirkungsvoller e. 5 1 t E n 717..... d.. ————————„ — 223 85 würden und ebenſo gelaſſen Freitag, den 26. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeltung(Abend⸗Ausgabe) 8. Sette. Nr. 341 Vor der Einführung des Geſetzes zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten, das im Oktober 1027 in Kraft getreten iſt, man kann ſagen bis vor dem Kriege, lag die Fürſorge der ſittlich Gefährdeten, nicht nur der Jugendlichen, ſondern auch der Aelteren ſchon wiederholt polizeilich aufgegriffenen—— und der Proſtituierten ſelbſt faſt ausſchließlich in den Händen freier Wohlfahrtspflege, ſoweit nicht bei Polizeiämtern eine Polizetfürſorgerin für die fürſorgeriſche Betreuung verant⸗ wortlich war. Insbeſondere haben die Verbände ſich der Ge⸗ fährdetenfürſorge vom jeweils kirchlichen Standpunkt an⸗ genommen. Erſt durch Einführung des Geſetzes, das noch keine Vollendung darſtellt, wurde es Gemeinden und Staat 1115 Pflicht gemacht, für die Gefährdeten im Sinne der Für⸗ ſorge zu ſorgen. In vielen Städten außerhalb Badens war ausgezeichnete Vorarbeit und Ausbaumöglichkeit vorhanden in den ſchon vor Jahren gegründeten Pflegeämtern Hamburg galt als Vorbild. In Baden wurden die Gemeinden als die das neue Geſetz durchzuführenden Organe beſtimmt in der neuen Form von Geſundheitsbehörden neben den Beratungsſtellen für Geſchlechtskranke, die von der Landesverſicherungsanſtalt Baden gegründet und von ihr faſt ausſchließlich unterhalten werden. In Mannheim wurde von der Stadt die Geſundheits⸗ behörde gegründet als ausführendes Srnan der neuen Ge⸗ ſetzesbeſtimmungen mit dem ſtädtiſchen Dezernenten als Vor⸗ ſitzenden und einem gemiſchten Ausſchuß, der ſich aus Ver⸗ tretern und Vertreterinnen der großen Wohlfahrtsverbände aller Richtungen lkonfeſſionell und parteilich) zuſammenſetzt. Spezialfürſorgerinnen und ein Fürſorger leiſten die prak⸗ tiſche Fürſorge neben der ärztlichen Tätigkeit des amtierenden Arztes. Ihr Arbeitsgebiet liegt in der Ueberwindung der Schwierigkeit, die dauerndgefährdeten Menſchen, Frau und Mann— leider ſind die Männer als Infektionsquelle ſehr ſchwer feſtzuſtellen— zu regelmäßiger freiwilliger Un⸗ terſuchung zu bringen. Es gibt auch heute noch Frauen ſo wie vor X⸗Zeiten und wie ſie wohl immer in Erſcheinung bleihen werden— die gewohnheitsmäßig oder erwerbsmäßig den G Leſchlechtever kehr ausüben, oft aus Not— Arbeitsloſig⸗ keit, Obdachloſigkeit— aber auch aus Veranlagung, Tem⸗ perament, pathologiſchem Empfinden, Für die vom Schickſal ſo hartbelaſteten, aſoztalen Elemente hat die Geſundheits⸗ behörde die Fürſorge in menſchlicher, nicht zwangspolizeilicher Art— wie früher— ihre verantwortungsvolle Tätigkeit zu entfalten. Ob die als„neureglementariſch“ benannte Ausgabe von e auf den Geſundheits⸗ behörden lauch in Mannheim) letzte beſte Löſung der ſehr ſchwierigen Ueberwachung iſt? Was geſchieht mit den als „krank“ befundenen Frauen? Für ſie ſteht eine Abteilung des Krankenhauſes, der ſogenannte„Sonderbau“,— das „Schreckgeſpenſt“ der Proſtituierten— zur Verfügung. Nicht daß in dieſem Teil des Krankenhauſes nicht gute Schlaf⸗ und Wohngelegenheit oder ſchlechte Verpflegung wäre, die 8 ſaſſen werden e wie 218 e Aafaſen Ellter Klaſſe. Die een Das umgeriſſene Bäumchen Was kann das kleine junge Bäumchen dafür, daß es auf dem neuhergerichteten Gehweg in der Kronprinzenſteaße gegenüber der Wohlgelegenſchule ſo weit auf der Ecke ſteht? Es iſt auch niemand im Wege geſtanden. Vollkommen gleich It es mit den anderen Bäumchen geweſen. Iſt nicht beſonders aufgefallen. Bis es zwei Pferden eingefallen iſt, es mit dem von ihnen gezogenen Wagen umzureißen. Sie mußten um die Ecke biegen. Haben den Bogen zu kurz genommen und Szeben den erſten Wagen knapp an dem Bäumchen vorbei. Doch betm zweiten Wagen reicht es nicht mehr. Das Bäum⸗ chen legt ſich um. Der Fuhrmann bemerkt es, will zurückfah⸗ ren. Doch es geht nicht, Alſo mit feſtem Ruck vorwärts. Ein Krachen. Der Stamm ſamt dem eiſernen Schutzgitter liegt auf dem Boden. Aber die Kurve iſt genommen. Als das Geſpaun in gerader Richtung auf der Straße ſteht, bringt es der Fuhr⸗ mann zum Halten, Steigt gelaſſen herunter. Hebt die Trüm⸗ mer auf und ſteckt ſie mit dem Gitter über den kurzen Stum⸗ pen, der noch ſtehen geblieben iſt. Man könnte faſt meinen, der Baum wäre wieder in Ordnung, nur etwas kürzer iſt er geworden. Aber ebenſo gelaſſen gibt der Fuhrmann dem hinzugekommenen Schutzmann die gewünſchten Angaben. Ge⸗ ſchehen iſt geſchehen. Damit hat er ſich abgefunden und er weiß, daß alles Sträuben und Schimpfen nachträglich keinen Wert hat. Er wäre nur zu wünſchen, daß Viele ebenſo handeln ſich über das entſtandene Miß⸗ geſchick hinwegſetzen würden, wie dieſer Fuhrmann. Verkehrs⸗ Anfälle in Mannheim * Ein Motorradfahrer rennt gegen ein unbeleuchtetes Sperrſchild. In der vergangenen Nacht ſtieß ein 27 Jahre alter Motorradfahrer an der Straßenkreuzung H 2/2 der⸗ maßen gegen ein aufgeſtelltes unheleuchtetes Sperrſchild, daß er und ein 26 Jahre alter Monteur der auf dem Soziusſitz ſaß, zu Boden ſtürzten. Beide erlitten Verletzungen am Kopf und an den Armen. N f ö * Ein Motorradunfall ereignete ſich geſtern abend an der Ueberführung des Käfertaler Bahnhofes. Ein Motorradfahrer wartete bei geſchloſſener Schranke die Durchfahrt eines Zuges ah und fuhr dann beim Ueberqueren der Bahngleiſe einen von der Arbeitsſtätte heimkehrenden Arbeiter aus Käfertal ſo un⸗ glücklich an, daß dieſer mit erheblichen Verletzungen weggebracht werden mußte. Der Anprall war ſy heftig, daß auch der Motorradfahrer ſtürzte, Aeboch mit leichteren Ver⸗ letzungen davonkam. 1 * Zuſammenſtöße. Geſtern abend ſtieß auf der Straße zwiſchen L. 8 und M 6 ein Perſonenkraftwagen mit einer 18 Jahre alten Radfahrerin zuſammen. Die Radfahrerin wurde vom Rade geſchleudert und erlitt am linken Knie eine erhebliche Verſtauchung, ſowie am linken Uunterſchenkel Haut⸗ ahſchürfungen.— Geſtern nachmittag ſtieß ein 21 Jahre alter R 5 er 1 der Maunheimerſtraße mit einem Motor⸗ Der e 1 dabei. a Waden Etfährdetenfürſorge in 1 Ergebnis, daß nicht weniger als 1642 u Rur 20 Aerzte ein Zeichen des Aſſiſtentenmangels— be⸗ meiſten ſind nicht bettlägerig, dürfen aber den Bau— als Infektionskranke— nicht verlaſſen. Sie leben dauernd als Gefahrenquelle für andere— hinter verſchloſſenen Türen. Den Parkanteil dürfen ſie nicht betreten. Verſuchs⸗ weiſe könnte man den Eintritt geſtatten. Wozu gibt es eine ſoziale Krankenhausfürſorge? Zu allen Abteilungen hat die ſozialfürſorgeriſche Schwe⸗ ſter Zutritt und arbeitet mit beſtem Erfolg, hier iſt ſie nicht zuſtändig, weil„Polizei“ und„Geſundheitsbehörde“ noch nicht entſchieden haben, wer ſich regelmäßig der Sonderbau⸗ ⸗Inſaſſen anzunehmen hat. Arbeit— Beſchäftigung, die ein⸗ zige Löſung, um die lange Zeit der Kur zu verkürzen. Was nützen alle Verſuche und Unternehmungen caritativer Art, Geiſtlicher und Einzelperſonen, wenn der Geſamtwille der zuſtändigen Stellen nicht ſtark genug iſt, Eine Eingabe der Verbände und Vereine, die teils ſeit mehr als 20 Jahren auf dem Gebiete der Gefährdetenfürſorge arbeiten(Innere ſchutz), unterm 10, November 1928 an den Herrn Oberhürger⸗ meiſter gerichtet, enthält folgende Anregungen:„Wir ſchlagen vor, eine Perſönlichkeit, neben der Haushaltsſchweſter, die allein unmöglich die Station führen kann, eine fürſorge⸗ riſch und ſoztal⸗hygieniſch ausgebildete Kraft zu ver⸗ pflichten, die ſeeliſch und geiſtig auf die Patientinnen wirkt. Außer ihr wäre die Beſtellung einer bezahlten Handarbeits⸗ kraft von nachmittags—6 Uhr zu erſtreben, der ſich ehren⸗ amtliche Kräfte zur Seite ſtellen könnten, um die Inſaſſinnen zu beſchäftigen. Die Näh⸗ oder Flickarbeit könnte teilweiſe (in einfacherer Form) für das Krankenhaus ausgeführt wer⸗ den. Um die Inſaſſinnen anzuſpornen, könnte auch eine mäßige Vergütung in Ausſicht geſtellt werden. Eine Arbeit halten wir für unbedingt notwendig bei den znicht bettlägerigen Patientinnen, um die Zeit des Aufenthaltes im Krankenhaus zu verkürzen und um die Frauen nicht ab⸗ ſtumpfen zu laſſen. Aus ethiſchen und erzieheriſchen Gründen wäre das dringend zu wünſchen. Arbeitsmaterial wäre vom Krankenhaus zu beſchaffen. Es iſt uns wohl bekannt, daß früher ſchon Verſuche ähnlicher Art auf den Stationen und durchaus im Einverſtändnis mit dem leitenden Arzt, Dr. Loeb, gemacht worden ſind. Es handelt ſich bei unſerer Bitte darum, die Abteilung zu e zuſammen⸗ faſſend: 4 Anſtellung einer fürſorgeriſchen Kraft, 2. Anſtellung einer Haudarbeſtskraft, 8. Beſchaffung von Material. Geld darf hier keine Rolle ſpielen, zudem es ſich um keine zu großen Koſten handeln wird. Alle guten Anfänge zur Gefährdetenfürſorge ſind vorhanden, mögen ſie bis zur ge⸗ wünſchten Entwicklung nicht ſo lange brauchen, daß Mann⸗ heim, das in vielen Einrichtungen ſich mit anderen Städten meſſen kann oder gar ihnen überlegen iſt, nicht als rückſtändig gilt ſondern jeder ſachgemäßen vernünftigen Kritik H Barsbalten fe 15 E. B. 5 Die Rheinbrücke genehmigt? In der geſtrigen Hauptverſammlung des Ver⸗ kehr svereins Ludwigshafen teilte der Verſitzende Kohler mit, daß nach einer ihm unterm 5. Juli gewordenen privaten Münchener Mitteilung die Botſchafterkon⸗ . den Bau der drei Rheinhrücken Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen, Maxau und Speyer ge⸗ nehmigt habe. Der Vorſitzende bemerkte dazu, daß er keinen Anlaß hahe, an der Richtigkeit der ihm beuesbenen Mittei⸗ lung zu zweifeln. 100 Jahre Bürgerſteig Kaum einer weiß wohl, daß in dieſem Jahre eine eigen⸗ artige Jahrhundertfeier ſtattfindet, die allerdings nicht feſt⸗ lich begangen werden kann, weil man den Erfinder der hundertjährigen Einrichtung nicht kennt. Der Jubilar iſt der„Bürgerſteig“. Wenn wir heute auf der Straße gehen, ſo iſt es für uns ſe elbſtverſtändlich, daß wir nicht auf dem Fahrdamm gehen, ſondern auf dem, wie es vor dem Kriege hieß, Trottoir, alſo dem Bürgerſteig. Noch vor etwa mehr als hundert Jahren kannte man aber dieſe Einrichtung nicht, Es war auf der Straße ein buntes Gewühl von Fuhrwerken und Fußgängern, und nicht ſelten wurden die Fußgänger durch die Fuhrwerke ſtark gefährdet. Um dem abzuhelfen, wollte man in Paris, denn von dort ſtammt die Einrichtung, eine erhöhte Pflaſterſtraße für die Fußgänger bauen. Energiſch verwahrten ſich dagegen die Fuhrwerks⸗ heſitzer, denn ſie glaubten, daß ihre Wagen beim Anfahren an die Bordſchwelle Schaden erleiden könnten. Erſt im Jahre 1829 gelang es der Pariſer Stadtverordnetenverſammlung, durch ein Geſes den Bau von Bürgerſteigen einzuführen. Bald folgte Lyon dieſer praktiſchen Einrichtung, kurz darauf London und endlich Berlin. Am energiſchſten war der Wider⸗ ſtand gegen die Bürgerſteige in Italien. Selbſt in Rom, Neapel und Genua finden wir noch heute große Verkehrs⸗ ſtraßen, die wie anno dazumal ohne Bürgerſteig ſind. 1 5 8 * Armbruch durch Anfahren. Am Mittwoch abend wurde eine achtfährige Schülerin durch einen 23 Jahre alten Ar⸗ beiter, der auf dem Rade durch die Neuhoferſtraße fuhr, um⸗ geworfen. Die Kleine fiel ſo unglücklich, daß ſie ſich den lin⸗ ken Unterarm brach. a * Warnung vor dem Studium der Medizin, In den „Aevztl. Mitteilungen“ veröffentlicht Dr. rer. pol. Hadrich die Ergebniſſe einer Rundfrage bei den kaſſenärztlichen Vereinen, die er im Juni ds. Is. veranſtaltet hat, um die genaue Zahl der Aerzte für 1929 feſtzuſtellen, die zux Kaſſen⸗ praxis noch nicht zugelaſſen find. 1929 warteten auf Zu⸗ laſſung zur Kaſſenpraxis 3368 Aerzte gegen 940 im Jahre 1926, von denen rund 1373 Fachärzte waren, gegen 940 im Jahre 1023. In Berlin allein warten 632 Aerzte, darunter 191 Fachärzte, auf Zulaſſung. die vor dem 23. Oktober 1923() ausprobiert ſind, Etwas mehr, nämlich ausprobiert und ö bn von denen 242 auf Berlin entfallen. 1670, waren in der Zeit von 1924 bis 1928 Von den 3368 Aerzten ent⸗ Miſſion, Kath, Fürſorgeverein für Frauen, Mädchen und Kinder, Evangeliſcher Frauenbund, Mannheimer Mutter⸗ ſchiedene Arten tropiſcher Eidechſen zur Schau. Die brannte heute nachmittag das Oekonomiegebäude de Geradezu erſchütternd iſt das reiche Aerzte auf Zulaſſung durch Verſicherung gedeckt iſt, beträgt etwa 18 000 Mk. Kommunale Chronik Aunahme des Konſtanzer Voranſchlages * Konſtanz, 26. Juli. Nach zweitägiger Verhandlung nahm der Bürgerausſchuß Konſtanz den Voranſchlag für 1929⸗30 mit Mehrheit an. Danach beträgt die Umlage für je 100 Reichsmark Steuerwert 85 Pfg. für das Grund⸗ vermögen(im Vorfahr 90 Pfg.), 36 Pfg. für das Betriebsper⸗ mögen und 675 Pfg. für den Gewerbeertrag, Außerdem wurde vom Bürgerausſchuß die Ermäßigung des Gaspreiſes von 23 auf 22 und des Lichtſtrompreiſes von 55 auf 50 Pfg. ge⸗ nehmigt. N Der Streit um Heppenheims Etat und Defigit * Heppenheim, 25. Juli. Nachdem das Miniſterium den hieſigen Voranſchlag für 1929 abgelehnt hat, wurde er in der letzten öffentlichen Stadtverordneten fü tzu ng erneut beraten. Der Bürgermeiſter, der in Anweſenheit ſämt⸗ licher Beigeordneten und 19 Stadträten die Sitzung leitete, erſtattete Bericht über die der Sitzung vorangegangene Be⸗ ratung des Finanzausſchuſſes und erläuterte die dort vor⸗ genommenen Streichungen und Einſparungen. Da den Ein⸗ nahmen noch einige Beträge zugehen, wäre es bei einem Steuerausſchlag von 25 Proz. mehr als im Vorjahre und bei einer Erhöhung des Waſſergeldes um 3 Pfg. und des Preiſes für den Kubikmeter Gas um 2 Pfg. für die Reſtmongte des Rechnungsjahres 1929(bis Ende März 1930) möglich, den Poranſchlag bei Beſtehenbleihen eines Defizits von 18 839 Mk. zu balanzieren. Der Voranſchlag liegt nunmehr in einer neuen Faſſung dem Miniſterium zur endgültigen Ganeß 5 migung vor, jedoch iſt ſein e noch ungewiß. Aus dem Lande Exploſion eines Schweißapparates— Ein Toter, der Schwerverletzte i * Neckarſteinach bei Heidelberg, 26. Juli. Heut vormittag nach 10 Uhr ereignete ſich eine folgenſchwere Exploſion. Ein Schweißapparat, an dem der Schmiede meiſter Dehringer und ſeine beiden Söhne arbeiteten, explodierte, wobei Dehringer ſo ſchwer verletzt wur daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Sein 19 Ja alter älteſter Sohn wurde ſoſort getötet. Der zweite 9 iſt ſehr ſchwer verletzt worden. Wiederſehensfeier der Kaiſerslauterner Garniſon * Weinheim a. d.., 26. Juli. Weil Kaiſerslautern ver⸗ riegelt iſt, haben ſich die ehemaligen Angehörigen des 28. bayeriſchen Infanterieregiments unſer Weinheim als Fe ort 2 die Widerſehensfeier auserſehen, die am 31. Auguſt, 1. und 2. September Tauſende hierherführen wird. Am Abend bes 31. Auguſt iſt ein Feſtkommers, geſanglichen und turneriſchen Darbietungen Weinheimer Vereine unter Mit . der Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle im„Pfälzer Ho Die beiden hochgelegenen Burgen werden prächtig beleuch 1 Am 1. September, früh 6 Uhr iſt Wecken durch Tro mm lerkorps und 23 Böllerſchüſſe, um 10 Uhr Gottesdienſt im Hofe des Realgymnaſiums durch die Feldgeiſtlichen Pfa rer Kleinmann und Dr. Foß. Anſchließend hält der letz denskommandant des Regiments, Generalleutnant a Danner die Feſtrede. Um 2 Uhr nachmittags nehmen dis Regimentsangehörigen und die Weinheimer vaterländiſchet Vereine an einem Feſtzug teil. Der 2. September ge einem Frühſchoppen mit auſchließendem Spaziergang du, das Birkenauertal zu beiden Burgen hinauf. Ein Karlsruher Staatsanwalt in Zürich ertrunle * Karlsruhe, 25. Juli. Der erſte Staatsanwalt in Ka ruhe, Dr. Waldemar Herwig, der in der Schweiz ſe Wochen weilte und dort ſeinen Urlaub verbrachte, i Mittwoch im Züricher See ertrunken. Der Verun f ſtand erſt im 39. Lebensjahre, und hinterläßt eine Witwe mi vier Kindern. Seit 1928 war Herwig bei der Karlsr 2 er vorher in Raſtatt als Amksgekichtsrat gewirkt Patte Examen hat er im Elſaß heſtanden. Dr. Herwig war eit au gezeichneter Rechtskenner, ein pflichtbewußter Beamter, un in ſeiner ruhigen, liebenswürdigen Art allgemein ſehr 9 ſchätzt. 5 Der„Eiſerne Guſtav“ in Karlsruhe * Karlsruhe, 25. Juli. Der im vergangenen Jahre Hit ſeine Droſchkenfahrt von Berlin nach Paris und zu kannt gewordene„Eiſerne Guſtav“, der mit ſeir „Grasmus“ damals in Paris ſtark gefeiert wurde, ha Donnerstag nachmittag auf einer Dreiländerfahrt auf de Motorrad auch die Badiſche Landeshauptſtadt heſuch Guſtav Hartmann, der am 4. Juni ſeinen 70. Gehur a feiert hat, unternimmt mit einem Hamburger Spo eine Dreiländerfahrt, die von Hamburg ausgehen Norddeutſchland nach Oeſterreich und die Schwetz führ der Fahrt von Bafel nach dem Rheinland, iſt der„Ei Guſtav“ auch durch das badiſche Land gekommen und am Freitag ſeine Fahrt von Karlsruhe nach Heidel Frankfurt, Mainz, Köln fortſetzen. * * Neulußheim, 26. Juli. Die Ermittlungen haben geben, daß die 20 Jahre alte Dina Reinemuth vo einem Unglücksfall zum Opfer gefallen iſt. S ſich auf einen Stein im Altrhein geſtellt, war ausgeru⸗ was eine tiefe Wunde im Fuß nach ſich zog. Bei dem B ſich aus dem Waſſer zu ſchaffen, haben ſie die Kräfte verl Da den Vorgang niemand bemerkte, mußte das Mü het trinken. 5 * Kandern, 25. Juli. In der hieſigen Fabrik„E findet am Samstag und Sonntag eine Ausſtellung Reptilien häuten in rohem und gegerbtem Zu ſtatt. Neben Krokodilen und Rieſenſchlangen gelangen Werke, die ſich mit dem Zurichten derartiger Häute bef dürfte in der ganzen Welt kaum ein halbes Dutzend b * Stockach, 25. Juli. Im benachbarten Hope wirts Hermann Zumkeller nieder. Das Feuer den großen Heuvorräten Zumkeller N i wenigen Tagen noch 100 Zentner räumungsarbeiten am Vordach des Gebäudes ſtu ein Giebelteil ein, Sechs Feuerwehrleu E die ſich auf dem Dach befanden, ſtürzten mit in die Tiefe. Wie durch ein Wunder blieben ſie unverletzt. Der Scha den, der Als 8 Entſtehungsurſache wird das Heißlanfeſ Einer Transmiſſto angenommen.. 5 4. Seite. Nr. 841 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Freitag, den 26. Juli 1929 Aus der Pfalz Der Reichskommiſſar in der dritten Zone * Ludwigshafen a. Rh., 26. Juli. Der Reichskommiſſar für bie beſetzten Gebiete, Botſchafter Baron Langwerth von Simmern hat, begleitet vom Wirkl. Legationsrat Dr. Knoch, in der vergangenen Woche der dritten Zone einen Be⸗ ſuch gemacht. Zunächſt weilten die Herren in Münſter am Stein, fuhren dann zum dritten Pfälziſchen Kreisturnfeſt in Zweibrücken an der Saargrenze, wo die Gattin des Reichs⸗ kommiſſars die Ehrung der Sieger der Turnkämpfe vornahm, beſichtigten hierauf die Werkanlagen der J. G. Farben⸗ induſtrie in Oppau und ſtatteten der Stadt Ludwigs ⸗ hafen einen Beſuch ab, wobei die Beſatzungsbauten und das Geſellſchaftshaus beſichtigt wurden. Danach fuhr der Reichskommiſſar nach Darmſtadt we iter zum heſſiſchen Staats⸗ präſidenten. Ein Beſuch bei den Opelwerken in Rüſſelsheim beendete die von der Bevölkerung des beſet zten Gebietes ſehr begrüßte Reiſe zur Fühlungnahme mit L Land und Leuten der dritten Zone. Schweres Autounglück bei Waldfiſchbach * Waldfiſchbach b. Pirmaſens, 26. Juli. Geſtern abend er⸗ eignete ſich auf der Landſtraße zwiſchen Steinalben und Wald⸗ fiſchbach in einer Kurve ein ſchweres Autounglück. Der neue Adlerwagen des Pferdehändlers Benno Freiberg aus Kaiſerslautern, der vom Chauffeur Joh. Mahler aus Winn⸗ weiler geſteuert wurde, fuhr in ſtarkem Regen im letzten Drittel der Kurve gegen einen Baum. Motor wurde durch den ſtarken Anprall zuſammengedrückt und brach aus⸗ einander. Der Vorderteil des Wagens iſt völlig demoliert. Der Chauffeur wurde zwiſchen uerrad und Füh rerſitz eingeklemmt und erlitt ſchwere Bruſtquetſchungen und einen Schulterbruch und ſchwere Knie⸗ und Armver⸗ letzungen. Der Beſitzer des Wagens erlitt ſchwere Ver⸗ letzungen im Geſicht, ſeine mitfahrende Frau und eine ver⸗ wandte Dame leiden an den Folgen eines ſchweren Nerven⸗ choks und Prellungen an Beinen und Kopf. Die beiden Winn⸗ weiler Aerzte San.⸗Rat Dr. Hartig und Herzog leiſteten die erſte Hilfe. Die Verletzten ſchaffte man mit dem Sanitätsauto ins Kaiſerslauterner Krankenhaus. Der Wagen wurde abgeſchleppt. Der Chauffeur war zu weit Der St SD 5 Dr. rechts gefahren und hatte, da die Straße hier ſehr ſtark hängt, die Fahrbahn nicht mehr erreichen können, ſodaß der Wagen gegen den Baum 18 55 Nachbargebiete Billige Bohnen * Groß⸗Gerau, 24. Juli. Die„Stoga“, die Starkenburger Obſt⸗ und Gemüſeanbau⸗ und Verwertungsgenoſſenſchaft, der 13 örtliche Genoſſenſchaften der Umgebung angehören, hat folgenden Aufruf erlaſſen:„Durch die Witterungsverhält⸗ niſſe iſt der Preis der grünen Bohnen bereits auf drei bis vier Pfennig für das Pfund dherabgedrückt. Alle Märkte ſind überfüllt und der Abſatz iſt gewinnbringend unmöglich. Wir empfehlen deshalb allen Mitgliedern, von dem Brechen von Bohnen vorerſt Abſtand zu nehmen, da ein einigermaßen lohnender Preis nicht garantiert werden kann.“ Der Entſchluß der„Stoga“, die Bohnen vorläufig an den Sträuchern zu laſſen, iſt durchaus verſtändlich, wenn man bedenkt, daß der erzielte Preis kaum das Brechen der Bohnen bezahlt macht. Im vorigen Jahr ging es übrigens den Gurkenbauern der Umgebung und dem ſüdlichen Ried mit den Gurken genau ſo. Damals mußten viele Tau⸗ ſende ſchöner Gurken verfaulen, weil der Verkaufspreis nicht einmal die Erntearbeit bezahlt machte. Sportliche Rundſchau Raoſport „Goldenes Rad von Dresden“ Maronnier ſchlägt Walther Sawall Die erſtklaſſige Beſetzung der Dresdener Bahn hatte dem Veranſtalter ein volles Haus verſchafft. Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich auf das e über eine 50. Kilo⸗ meter lag der ee Möller in Führung bis er von Maron⸗ nier angegriffen und überſpurtet wurde. Weltmeiſter Sawall hatte ſich Stunde um das„Goldene Rad von Dresden“. Nach dem von der fünften Stelle bald zu dem führenden Franzoſen hervorge⸗ arbeitet, ſcheiterte jedoch an dieſem und mußte ſich mit einem ehren⸗ vollen zweiten Platz zufrieden geben. Die Meiſterſchaftsrevanche im Mannſchaftsfahren über die deutſche Meile gewann Excelſior Dres⸗ den in der neuen deutſchen Rekordzeit von 9,33 Minuten gegen den diesjährigen deutſchen Meiſter Concordia⸗Berlin, der 9,43 Minuten benötigte. Die Ergebniſſe: Goldenes Rad eine Stunde: 1. Maronnier 71,250 Kilometer; 2. Sawall 180 Meter; 3. Benoit 200 Meter; 4. Möller 300 Meter; 5. Thollembeck 680 Meter; 6. Leddy 750 Meter; 7. Krewer 1600 Meter 88 Wie wird das Wetter werden? Wellervorausſagen für Samstag, 27. Juli: Zeitweiſe heiter, meiſt trocken, Temperaturen wenig verändert. Woelternachrichten der Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). ——— See · 8 Wind 3 8 2 höbe 5 5 Wette 3 8 8 11 Richt. Stärke S Wertheim 151 Königsſtuhlf 563 759,5 15 22 16 S leicht] Nebel 3 Karlsruhe 120 759,9 18 27 16 8 85 wolkig 2 Bad.⸗Bad. 213 750% 18 27„ N 8 Villingen 780 761,0 15 24 12 8 wolkig Feldbg. Hof 1275 636,3 8 16 8 S friſch Nebel 3 Badenweil.— 760,3 16 25 15 leicht bedeckt 1 St. Blaſien 780 14 28 11 ſtin bedeckt 12 Höchenſchw.— Infolge anhaltender Zufuhr kühler Luft aus Norden macht der Temperaturrückgang in unſerem Gebiet weiteren Fortſchritt. Heute früh wurden daher in der Ebene nur noch 18 Grad gemeſſen. In ganz Europa mit Ausnahme von Italien und den Balkanländern einſchließlich Ungarn herrſcht jetzt kühleres Wetter bei ziemlich gleichen Temperaturverhält⸗ miſſen(um acht Uhr 12 bis 16 Grad). Von Nordweſten breitet ſich hoher Druck langſam über das Feſtland aus. Die Niederſchläge werden daher nachlaſſen. Weitere Abkühlung ſteht nicht bevor. Reiſewetlter in Deutſchland Nord⸗ und Oſtſee: bedeckt, friſche nordweſtliche Winde. trocken mit vereinzelten Regen. Harz und Thüringer Wald: wolkig. Dazwiſchen ſtrichweiſe heiter. leichte örtliche Regen bei leichten ſüdweſtlichen bis nord⸗ weſtlichen Winden. Geſtern kühl und meiſt trübe. Rhein⸗ und Weſergebiet: kühl, beſonders am nördlichen Mittelrhein, bedeckt mit ſtrichweiſen Regen bei nördlichen bis nordöſtlichen Winden. Geſtern mäßig warm und regneriſch bet ſtärkeren örtlichen Abkühlungen durch Gewitter. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: bedeckt, vereinzelt leichte Regen bei weſtlichen bis nördlichen Winden, geſtern mäßig warm bei veränderlichem Wetter mit einzelnen Regenſchauern. Alpen: leichte mäßige ſüdliche bis ſüdweſtliche Geſtern kühl, meiſt Winde, bedeckt. Geſtern kühl und regneriſch. Flugwetter In 500 Meter Höhe leichte nordͤweſtliche bis nördliche Winde, in 1000 Meter Höhe mäßige bis ſtarke weſtliche Winde. Mittwoch⸗Abendrennen auf der Turnen Neue D..⸗Rekorde Der bekannte Leichtathlet der Deutſchen Tunerſchaft, Lig nau⸗ Dortmund, konnte bei den Volksturnmeiſterſchaften des Kreiſes Weſt⸗ falen⸗Lippe wieder zwei neue D..⸗Beſtleiſtungen aufſtellen. Lignau verbeſſerte den erſt kürzlich von Nelzel⸗Tſchernitz aufgeſtellten Rekord im Steinſtoßen von 18,92 Meter auf 18,98 Meter, ſowie die von Uebler⸗Fürth im beidarmigen Kugelſtoßen gehaltene Höchſtleiſtung von 26,13 Meter auf 26,51 Meter. Spielmeiſterſchaften der D. T. Die Meiſterſchaftsſpiele der Deutſchen Turnerſchaft im Schlag⸗ ball und Fauſtball der Männer, Fauſtball der Aelteren und Fauſtball der Frauen finden in Verbindung mit einem Tennis⸗ Turnier und anderen ſportlichen Wettkämpfen am 14. und 15. Sept in München ſtatt. Aus den Rundfunk⸗Programmen Samstag, 27. Juli Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 1635) 20 Uhr: Heiteres Wochenende, anſchließend Tanzmuſik. Breslau(Welle 253) 20.15 Uhr;: Abendunterhaltung, 22.30 Uhr: Von Berlin: Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 390) 13.15 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.15 Konzert, 20.15 Uhr: Unterhaltungskonzert des Rundfunkorcheſters 21.45 Uhr: Nationallieder und Märſche, anſchließend Tanzmuſik. Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Cavaleria ruſticana. Oper in 1 Akt, 21.15 Uhr: Unterhaltungsmuſik, 23 Uhr: Tanzſunk. K 6 n igs berg(Welle 276) 20.30 Uhr: Orcheſter⸗Abend, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. Langenberg(Welle 473) 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 17.55 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Luſtiger Abend, anſchl. Nachtmuſik und Tanz. Leipzi 9(Welle 259) 2) Uhr: Der Göttergatte, Operette, Vorſpiel und i Akten, Uhr: Joſeph Plat ſpricht, anſchließend von Berl in: Tanzmuſik. München(Welle 533), Ka tſers laute nn(Welle 270) 44. 0 Uhr: Halkplatten ont ert, 16 Uhr: Nachmittagskonzert, 20.16 Uhr:. gerblutz Volk stick in vier Akten, 22.45 Uhr: Tanz. Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplattenkonzert, 15 Uhr: Nach⸗ mittagskonzert, 16.30 Uhr: Aus den Künſtlerſpielen Gillitzer Stuttgart: 1 55 20.15 Uhr: Von Frankfurt: Unterhaltungs⸗ konzert, 21.15 Uhr: Im Reiſebüro. Ein muſikaliſcher Scherz von Carl Struve, 23 Uhr: Tanzmuſik, 00.30 Uhr: Nachtkonzert. Ausländiſche Sender Bern(Welle 403) 20.90 Uhr: Soliſten⸗ und Orcheſterkonzert, 22.15 Uhr: Spätkonzert, 22.45 Uhr: Tanzmuſik. Buda peſt(Welle 550) 20 Uhr: Amateurvorſtellung des Singſpieles Hary Janos in vier Akten, 22.40 Uhr: Konzert des Orcheſters. Daventry(Welle 399) 19.45 Uhr: Unſere Frau Pillticock, ein Ge⸗ ſchenkſpiel, anſchließend Der ſaufte Schatten, eine Radio⸗Illuſion, 20.45 Kammermuſikkonzert, 22.20 Uhr: Tanzmuſtk. Daventry(Welle 1553) 19.45 Uhr: Abendkonzert, 21.35 Uhr: Frau Buggins weiß Beſcheid, eine Revue, 22.35 Uhr: Tanz muſik. Mailand(Welle 501] 20.30 Uhr: Abendkomzert, 23.16 Uhr: Tanzm. Paris(Welle 1725) 20.15 Uhr: Konzert, 21.90 Uhr: Tanzmuſik. Prag(Welle 487) 20.15 Uhr: Von Brünn: Tanzmuſik, 22.25 Uhr: Von Brünn: Militärkonzert. Rom(Welle 441) 21 Uhr: Abendkonzert, anſchließend Sendeſpiel: Eine ſuturiſtiſche Dienerin, Komödie in einem Akt. Wien(Welle 517) 19 Uhr: Kammermuſik, 20 Uhr: Couteline⸗Abend. 1. Am Poſtſchalter. Eine Szene. 2. Mimenſiege. Eine Kaffee⸗ haus⸗Szene. 3. Der Stammgaſt. Tragiſche Poſſe in einem Akt, anſchließend Tanzmuſik. Zürich(Welle 459) 20 Uhr: Volkstüml. Abend, 22.10 Uhr: Tanzm. Hadlio-Snezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6 Tel. 25547 722 Gegen atmoſphäriſche Geräuſche(Gewitterſtörungen] gibt es leider noch kein Mittel um dieſe Störungen ganz zu beſeitigen. Wohl aber iſt der Philips⸗Ueberſpannungsſchutz geeignet der⸗ artige Geräuſche zu mildern. Außerdem ſichern Sie mit dieſem Apparat Ihre Anlage ſowohl als auch das Gebäude, in dem Sie wohnen, gegen Blitzgefahr. 55 ſpannungsſchutz iſt bei uns erhältlich. Schluß des redaktionellen Teils ERSTKLASSIGE SCHWEIZER-MARKEN-UHREN Für jubildums- und Hochzeitsgeschenke in Gold und 8 von besonderer Schönheit und Preiswürdigkeit FR. J. KRAUT een O 6, 3 u. 7 1, 3 Chefredakteur: Kurt Fiſch er Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: 1. V. Kurt Fiſcher— Kommunalpolitik und Lokales: Rich ard Schön fe[der— Sport und Vermiſchtes: i. V. Kurt Ehmer— Handelsteil: Kurt Ehmer 1 und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Bernhard Jung ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim E 6, Stati besonderer Anzeige Nach langem, schwerem mit großer Geduld ge- tragenem Leiden ging mein geliebter Mann, mein guter Vater, unser treuer Bruder, Schwager u. Onkel Herr Dr. Eugen Dennig heute morgen heim zum ewigen Frieden Mannheim(Karl Ludwigstr.), den 25 juli 1929 Namens der Hinterbliebenen in tiefem Schmerz: HMarola Denmig geb Voelkel Helmuf Dennig Die Feuerbestattung findet am Samstag. den 27. Jab nachmittags 2 Uhr statt Von Kranzspenden bittet man abzusehen Die glckliche Geburt unserer Tochter Irmgard tds Wer leiht jg. Mann, 27 Jahre alt* 1956 Zeigen hocherfreuf an Dipl.-Ing. Werner Bübring und Fu Juffe geb. Brauns 100 Mark f. Prüfung z. Führer⸗ ſchein 3b. Rückz. nach Uebereink. Sicherh. Motorad. Ang. u. K 2 41 an die Geſchſt. Mannheim, Charloffensfr. I, den 25. Juli 1929 . Darlehen N id. ge 15 i 5 liche Rückz., auch oh. . In jeder Ausführung Drudsacken UHefert prompt F Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., Mannheim E 6,2 fraße 2 915 St iks. gab zum Nennwert gegen Einreichung der wig, Neckarau, Fiſcher Aleintache Hektizitats-Axtiengesellschat Mannheim. Von den Genußrechtsurkunden unſerer Vorkriegsanleihen ſind am 9. Juli 1929 aus⸗ geloſt worden: 73 Stück der 4 Genußrechtsurkunden Lit. A über je R. 100.— Nr. 1 19 24 26 61 66 96 113 119 131 182 217 327 361 385 401 452 475 681 694 736 788 740 744 756 773 9090 1029 1073 1076 1077 1100 1102 1135 1205 1275 1302 1337 1359 1381 1407 1524 1586 1621 1659 1694 1739 1770 1805 1808 1822 1835 1891 1905 1926 1961 1996 2139 2174 2198 2240 2268 2303 2388 2861 2393 2401 2421 2426 2432 66 Stück der 5 Genußrechtsurkunden Lit. B füber je., 100.— Nr. 2520 2521 2529 2532 2557 2564 2619 2868 2872 2892 2898 2948 3 2996 3020 3046. 3055 3063 3090 3091 3125 * . r ro Besichtigung lohnend! gung alten ſürelge eegerdel 3 Kompl. Schlafzimmer. g Einrichtungen (neu) Eiche, 180 em breit, gtürig(mit Schöner. 8 0 77 Saal im Stadtzentrum. 300 Polſterſitze, an einig. Wochentagen zu verm Angeb. u. D D 45 an die Geſchſt. 1965 Nähe Bahnhof Zimmer leer, an erwerbstät. Ehep. ſof. zu verm. Adreſſe in d. 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In den Gaſſen ſtehen altväterliche rot⸗ braune Spitzgiebelhäuſer neben prunkreichen Patrizierhäu⸗ ſern mit Schweifgiebeln. Arabesken umſchnörkelte Haus⸗ ſprüche über Portral mit Klingelzug oder Klopfer. Blonde Mädchenköpfe neigen ſich errbtend aus Rothenburgs blumen⸗ fröhlichen Erkern. Ueber Huckelpflaſter rumpelt ſtillvergnügt gelbe Poſtkutſchen, heute wie Anno Reifrock. Ueber ſprudeln⸗ den Brünnlein aufrechte Brunnenheilige; die Brunnentrepp⸗ chen ſind zertreten— haben Rothenburgs Mägde ſovtel zu plaudern gehabt in den Jahrhunderten? Jauchzende, gotiſch ſtrebende Steinzterlichkeit iſt Sankt Jacobis Dom. Am Poſt⸗ haus vollbringt täglich aufs neue Nuſch, der Altbürgermeiſter vor Tilly den ſtadtrettenden Meiſtertrunk. Ueber alle Türme und Giebel ragt der gotiſche Rathausturm. Hoch oben ſchmaucht der Feuerwächter ſeinen Knaſter und pausbäckige Bläſer poſaunen fromme Mittagschorale über das Gewirr von Giebeln, Türmen und Gaſſen. Ratsherrn und Patrizier in Schaube und gepufften Hoſen, Bürgermädchen in alter Tracht, Landsknechte in Koller und Eiſenhut rumoren einem in Rothenburgs Gaſſen im Sinn. Und zwiſchen Butzenſcheiben romaniſch und altersgrauer Steinhäuſerpracht wandelt ſchalk⸗ 95 haft lächelnd Meiſter Spitzweg. 2 Nürnberg Prunkreich erſteht die ſteingraue Städtepracht des deut⸗ ſchen Mittelalters. Zu Füßen der mächtigen Burggrafen⸗ burg hingelagert mit Türmen, Mauern, Graben iſt Meiſterkünſtlerſtadt. Die Burggrafenburg— das iſt ein ſtolzes Kapitel deutſcher Geſchichte. In Mittelaltergaſſen enge ragende Patrizierhäuſer mit Staffeldächern. Schmalbrüſtige Krämer⸗ und Handwerkerhäuſer. Hypermodernes Großſtadt⸗ treiben des 20. Jahrhunderts haſtet daran vorbei. In Nürn⸗ bergs Kirchen St. Sebaldus, St. Lorenz, der Frauen⸗ kirche, der Meiſterſingerkirche iſt der kü Wunder kein Ende. Lehmgelb trollt die Pegnitz zwiſchen mittelalterlichen Hüttengewinkle, wähnend, daß in Nürnberg noch immer Mittelalter ſei. Der Markt iſt ein Weltwunder, wenn die alten Weiblein zwiſchen roten Schirmen und bun⸗ ten Blumen ſitzen. Mittags Schlag zwölf das vergnügliche Männleinlaufen. Einmal zieht ein verwegenes Raubritterlein, unterm Galgen wegſpringend, den Nürnbergern eine lange Naſe. Seitdem hängen die Nürnberger keinen mehr ehe ſte ihn haben! Hans Sachs holpert mit ſeinem Schuſterwäglein und den 6000 Reimwerken ſeines 82jährigen Lebens durch Nürn⸗ bergs Geſchichte. Dürer malt mit goldenen Lettern ſeinen Namen in die Annalen der undankbaren Vaterſtadt. Und die Meiſterkünſtler treffen ſich zu abendlichem Umtrunk im Brat⸗ wurſtglöcklein. Das lehnt noch heute ſchiefſchultrig am Se⸗ balder Kirchhof. Meiſterſingerreime klingen ernſthaft auf. Bunt erblüht vor den Toren die Feſtwieſe mit Sang und Tanz und Fröhlichkeit. Und in krauſen Sprüngen hüpfen die Pegnttzſchäfer, die den Nürnberger Trichter im Wappen führen, um das Zerrbild der deutſchen Sprache. Nürnberg, du altprachtreiches Stadtweſen, lebendige Kulturgeſchichte, Schatzkäſtlein mittelalterlicher Meiſterkunſt: blühe immerfort! Meißen Iſt wie ein buntfröhlicher Singſang zur Laute. In reiz voller Verſchrobenheit laufen verwinkelte Berggaſſen an den Meißner Hutzelgiebelhäuſern vorbei. Elbſchiffer ſchreiten breitſpurig durch die Gaſſen. Jarbig bemützte St. Afra⸗ Schüler bummeln reizenden Blondzopf⸗Mädeln nach. Zecher ſingen luſtig durch die Nacht. Auf roten Zickzackfirſten macht ein Kater ſeinen ſchönſten Krummbuckel. Am umgrünten Elbefelſen zerſchellte ſlawiſcher Uebermut zu Heinrich des Finklers Zeiten. Gottjubelnd, lobpreiſend ſtrebt der gotiſche Dom auf Felshöhe in den Blauhimmel. Von Burggebäuden und Domherrenhöfen umringt wie von Paladinen. Meiß⸗ niſchen Landes Herrlichkeit erſtrahlt von hier aus weithin ſichtbar durch die Jahrhunderte. Minneſänger träumten da oben in die ſtille Schönheit der Elblande. In biedermeier⸗ * 1 lichen Zeiten wandelte gemütvoll Herr Ludwig Richter durch uſtleriſchen die Altmeißens Winkel. Von Böttcher dem goldbrauenden Al⸗ chimiſten weiß die Porzellanmanufaktur. Meißner Por⸗ zellan! Zierliche Rokokoſchäfer und Schäferinnen tanzen einen feinen Reigen um die altväterliche Stabt. Alt Meißen! du Reizende! Goslar Tannengrüne Harzwaldberge um die uralte Kaiſerpfalz. Dickrunde Haubentürme ſchläfrig zwiſchen blauen Schiefer⸗ dächern und Holpergaſſen krümmen ſich winkelförmig durch ſchieferdüſtre Häuſerreihen. Am Markt geſchichteernſt das Laubenrathaus. Kirchturmſpitzen neigen ſich über ſein Dach. Verſteinte Linden zwiſchen Spitzbogenfenſtern und prunken⸗ Das berühmte Knochenhaueramts⸗Haus den Gildehäuſern. Am Kaiſerworth ſind ſteife Kaiſer mit Szepter und Reichsapfel von roten Pelargonien umblüht, wichtig ſpreizt das goldne Reichsadlerlein ſeine Flügel über holprig ungepflaſterten Marktbrunnenbecken. Aus Magiſter Tillings ſteildachigen„Bruſttuchhaus“ kichert Butterhanne, die Teufelsbuhle. Fanfarenklänge ums romaniſche Kaiſer⸗ haus. Die graue Domkapelle ſo demutvoll. Raunt der Zwin⸗ gerturm: fröhlicher war blutrote Fehde als roſtrote Rü⸗ ſtungen zu hüten! Nicht weniger gewalttätig das Breite Tor mit fünf dicken Türmen. Durch die Huckelgaſſen kling⸗ glocken ſchwarzweiße Kühe. Goslar: verſteinte Geſchichte von Harzwaldromantik umwoben. 5 Hildesheim „ Bilderbuchbuntheit kichert aus allen Winkeln. Die Gaſſen ſind ſteinalt. Fachwerkhütten ſtehen darin, die die Jahrhun⸗ derte windſchief rüttelten. Die Laſt von vielhundert Jahren bog die vorgekragten Stockwerke krumm. Aber ein bunt⸗ ſchecktg Gewand trägt jedes Haus. Auf Hildesheims Hügeln ſtehen Kirchen, deren jede faſt ein Jahrtauſend grüßte. Schatztruhe iſt der Dom, der mit goldner Kuppel und grünen Spitztürmen prunkt weithin; angefüllt mit köſtlichen Bild⸗ werken kunſtliebender Biſchöſfe. Unter rotem Roſenbuſch erſchien die Muttergottes in eines alten Kaiſers Traum, nun blüht derſelbe Roſenſtrauch ſeit 1000 Jahren allſommers im Domhof. Hildesheims Markt iſt der ſchönſte in deutſchen Landen. Ragende Steinbauten von der Gotik bis zum Rokoko um ſteingrauen Brunnenroland aufgebaut. Linden blühen vor dem Rathaus. Ein ganzer Himmel von Bilderbuchfröhlichkeit ſtrahlt vom hochgiebligen Knochenhauer⸗ Amtshaus und vom Wedekind⸗ haus. Im Roſenhagen flüſtern alte Liebeslieder. Am Kehrwiederturm ſinnt Hilde, die ſagenhafte Hildesheimer Jungfer. Welch' putzig⸗verſchrobner Geſell das„Umgeſtülpte⸗ Zuckerhut⸗Haus“. Das Kaiſerhaus wie ein grau⸗goldner Antiquitätenſchrein. Allerorten raunen Brunnen. Hildes⸗ heim! Märchen unter den deutſchen Städten. Jugenheim und Geecheim a. d. Bergſtraßße Wer die Bergſtraße jemals durchwandert hat, dem ſtehen die beiden Kleinode ewig in der Erinnerung. Ihre Namen als Luftkurorte haben ſich in der ganzen Welt einen guten, wohl verdienten Klang erworben. Leicht ſind die beiden Schmuckkäſtlein von Darmſtadt zu erreichen. Der Wanderer ſteigt über die Ludwigshöhe bei Darmſtadt, erklimmt den Frankenſtein bei Eberſtadt, nimmt den Magnetberg und ge⸗ langt dann auf einem Höhenweg nach Seeheim und endlich nach Jugenheim. Auch kann er die Eiſenbahn benutzen, die in Bickenbach von der Main⸗Neckar⸗Bahn abzweigt, über Alsbach nach Jugenheim und Seeheim führt. Wem von beiden Orten die Palme zuzuerkennen iſt, möchte ich nicht entſcheiden. Man muß ſie geſehen haben, um in das Urteil der vielen einzuſtimmen, die ſie ausgekoſtet haben. 5 Jugenheim iſt vorzüglich nach Nord⸗ und Südoſt geſchützt. Laub⸗ und Nadelwaldungen umſäumen es. Das Klima iſt angenehm, die Temperatur gleichmäßig, ſodaß der Aufenthalt beſonders in den heißen Sommermonaten keine Beſchwerden verurſacht. Das ganze Oertchen atmet einen Zug von Vor⸗ nehmheit, und doch iſt das Leben hier recht gemütlich. Es iſt das Bad deſſen, der ſich nach anſtrengender Alltagsarbeit, die ihn monatelang gebannt hält, etwas Erholung gönnen muß. Hier wird ſie ihm in vollen Schalen gereicht, denn die Natur nimmt ſich ſeiner an und ſpendet in ſelbſtloſer Weiſe. Beſon⸗ ders die„Krone“ zieht mit tauſend Fäden. Hier hat ſich ein Beamtenheim aufgetau, das in jeder Hinſicht zu empfehlen iſt. Es ſei verraten, daß auch andern ihre gaſtlichen Tore aufgetan ſind. Konzerte tragen aus dem Sorgengewühl der Welt in höhere Sphären, für Unterhaltung iſt beſtens geſorgt, Kurtaxe wird hier keine erhoben, ein Bad, das ſo viel des Annehm⸗ lichen bietet, daß es denen verraten ſei, die wirklich eine Aus⸗ ſpannung für ihre Nerven gebrauchen. Jugenheim, das einſt zum nahen Schloß Tanneberg ge⸗ hörte, kam nach Erbauung des Schloſſes Daßberg, von dem heute noch einige Reſte Zeugnis ablegen, an dieſes und ge⸗ langte ſpäter mit dieſem an die Schenken zu Erbach im Oden⸗ wald. Das Kloſter, das auf dem Kloſter⸗ oder Heiligenberg gelegen hat, ſoll den Namen Stettbach getragen haben. Aus der zerſtörten Kloſterkirche ſoll ein Stein herrühren, der ſpäter in die Dorfkirche eingemauert wurde. Er giht Kunde, daß ein Conrad von Tannenberg die Kirche 1263 aufführen ließ. Der Name des Kloſters erſcheint in Lorſcher Urkunden beſonders in den Jahren 1304 bis 1353. Dort trägt es den Namen 5. Seite. Nr. 341 ——— In ſehr enger Verbin⸗ monasterlum in monte Felicitatis. bindung muß es mit dem Kloſter Lorſch, deſſen Beſitz ſich weit über die Lande erſtreckte und das eine hervorragende Kultur⸗ aufgabe erfüllt hat, geſtanden haben. Als in Lorſch die Prä⸗ monſtratenſer einzogen, kehrte auch in dieſem Kloſter derſelbe Orden ein. Die letzten Nachrichten über dieſes Kloſter ſtam⸗ men aus den Jahren 1478 und 1480. Dann ſchweigt der Chroniſt. Wie es untergegangen iſt, darüber beſitzen wir keine verbürgte Nachrichten. Auf dem Heiligenberg, der hinter dem Kurort in ſchattigen Wegen anſteigt, ſteht ein Schlößchen, das hohe Herrſchaften geſehen. Eine noch erhaltene Centlinde erinnert an die Tatſache, das fruher hier das Centgericht abge⸗ halten wurde. Daher iſt es auch wohl zu erklären, daß der Heiligenberg in alten Weistümern die Bezeichnung Landberg trägt. 1714 wurde Jugenheim von den Grafen von Erbach an Heſſen⸗Darmſtadt verkauft. In der Nähe von dem heutti⸗ gen Jugenheim ſoll früher ein Dorf gelegen haben, das ver⸗ ſchwunden iſt. Bald wird der Name des Dorfes, das Clingen und auch Dietersklingen geheißen haben ſoll, ganz ausgelöſcht ſein, wenn man die Tatſache nicht dadurch regiſtriert, daß man vielleicht ein Gewann wie ſo oft mit dieſem Namen belegt. Der Heiligenberg domintert über Jugenheim. Den Glanz, den er früher geſehen, wo eine heſſiſche Prinzeſſin, die nach Rußland verheiratet war, ſo gern hier in dieſem Tuskulum weilte, wenn ſie an dem Buſen der Heimat lag, alte Erinne⸗ rungen aus Kindertagen, die ſo ſonnig geweſen, hier auf⸗ friſchend. Von hier aus durch den Park ſteigt man durch bo⸗ rauſchenden Hochwald nach dem Alsbacher Schloß, um dann weiter den Melibokus und den Felsberg zu gewinnen. Vom Hetligenberg erkennt man erſt die hübſche Lage des reizenden Badeortes, der noch mehr Freunde ſich erobert hätte, wenn man nicht ſo oft vorzöge, Modekurorte aufzuſuchen. Hier mün⸗ den Stetterbacher und Balkhäuſer Tal, die einen ſchwachen Vorgeſchmack von der Auffaltung des Odenwaldes geben. Seeheim, das liebliche, von einem Kranz von Obſtgärten umgebene Kurörtchen, muß man zur Zeit der Baumblüte ge⸗ noſſen haben, da es einen leichten Auflug von der Herrlichkeit der bezaubernden Bergſtraße an ſich trägt. Beſonders der reiche Kirſchen⸗ und Beerenſegen wirft den fleißigen Bewoh⸗ nern ein ſchönes Stück Geld in den Schoß. Auch die Weinrebe reift hier vorzüglich, ein Beweis für die Güte des Klimas. Von Jugenheim iſt Seeheim, das gegen 1700 Einwohner zählt, bequem zu erreichen, 20 Minuten Weg trennen nur die beiden Kurorte, die meiſt in einem Atemzug genannt werden. Beſonders das Fachwerk ſeines Rathauſes, das auf das Jahr 1599 zurückgeht, iſt ſehenswert. Neuerdings hat man es einer Renovierung unterzogen, ohne ſchwunden iſt, was den Archiekten als ein beſonderes Lob ge⸗ bucht werden ſoll. Das Schickſal Seeheims iſt mit der Geſchichte ſeines ehe⸗ maligen Schloſſes Tannenberg eng verknüpft, gehörte es doch als ein Zubehör zu ihm und machte den Beſitzwechſel mit. 874 ſchenkte Ludwig der Deutſche das Dorf an das Kloſter Lorſch. Später kam es mit dem Schloß an die Schenke zu Erbach im Odenwald, bis in der bayeriſchen Fehde der Lau d⸗ graf von Heſſen⸗Darmſtadt Wilhelm II. es wegnahm und es 1510 auf Betreiben des Centgerichts an Erbach zurückgab, daß es fortan als Lehen zu gelten habe. Der dreißigjährige Krieg hat dem Ort übel mitgeſpielt, Kirche, Kelleret und Pfarrhaus gingen in Flammen auf. plündert, nachdem er vorher lange Zeit die Ehre genoſſen Später wurde der ganze Ort ge⸗ hatte, Tillys Hauptquartier geweſen zu ſein. 1714 wurde das Amt Seeheim und Tannenberg, zu dem die Dörfer Bickenbach, Jugenheim, Seeheim, Malchen, Balkhauſen, Staffel, Wurzel⸗ bach und Beedenkirchen gehörten, für 221750 Gulden von Er⸗ bach an Heſſen verkauft. Die Ruine Tannenberg, auf der die Sage von der Roſa zu Tannenburg, ſpielt, erreicht die ſtattliche Höhe von 340 Meter. Die herrlichen Anlagen üben gefangennehmenden Reiz, über⸗ all herrſcht wohltuende Ruhe, keine Sirene einer Fabrik zer⸗ reißt die Luft, Autos verpeſten nicht die Luft, von Modekur⸗ ort keine Spur, ein verträumtes Idyll mitten an der Berg⸗ ſtraße, wohl eingeniſtet in ſchön geſchwungene Berghänge, ge⸗ ſchützt gegen die rauhen Winde. Die Preiſe ſind niedrig, je nach den geſtellten Anforderungen, für.506/ iſt man hier vor⸗ trefflich aufgehoben, genau wie in Jugenheim, das ebenfalls neben ſeinen Hotels gute Penſtonen aufweiſt, wie die Zahl der ſtetig zunehmenden Beſucher beweiſt. Nette Landhäuſer, wohl in die Gegend gepaßt und abge⸗ ſtimmt, geben Ruhepunkte und von Penſionären, die oft lange daß das Anheimelnde ge⸗ 8 nach einem ſchönen Fleckchen Erde geſucht haben, ihren Lebens⸗ abend zu beſchließen, bewohnt, laſſen den Schluß zu, daß ſich ein kürzerer oder längerer Aufenthalt lohnt. Die Zeiten ſind ruhiger geworden, da die Ritter von der Tannenburg ſich er⸗ dreiſteten unter die Schnapphähne zu gehen und die Kaufleute, die ſorglos auf Grund des zugeſicherten Geleits und der abge⸗ führten Geleitsgelder nach Frankfurt am Main zur Meſſe zogen, von ihnen rückſichtslos aus dem Hinterhalt überfallen und ausgeraubt wurden. Der Klagen waren ſo viele, bis ſich ſpäter Kurmainz, Trier, Köln, Pfalz zuſammentaten und 1399 das Raubneſt zerſtörten. Auf einem vorgeſchobenen Hügel dehnt ſich das Hoflager, das einſt viel Prunk erlebt hat und heute nach geräuſchvollen Tagen zu ſtiller Einkehr ladet. Die Lunge weitet ſich, die Nerven beruhigen ſich, die Erinnerung ſchwebt in vergangene Tage, da man den Heſſen Wenck und Höpfner hier Monumente geſetzt hat. Nicht vergeſſen ſoll werden, daß ſich beſonders um die Entſtehung der entzückenden Anlagen der Regierungsrat Piſtor verdient gemacht hat. 5 N Jugenheim und Seeheim, zwei Punkte, die faſt noch im⸗ mer ihren Dornröschenſchlaf tun. Eine Welt voll Reizen und Ueberraſchungen erſchließt ſich, wer will zu dem Königsſohn werden, der ſich neue Erkenntniſſe aufküßt? 5 Eine Autolinte verbindet die beiden Perlen mit Darmſtadt, man wohnt auf einem ausgezeichneten Fleckchen Erde und iſt doch dem Pulsſchlag der Stadt, wo die Kultur in ſo reichem Maße zu Hauſe iſt, nahe. Land⸗ und Stadtgenuß nebeneinan⸗ der. Vielleicht wird die Zeit nicht mehr lange währen, da die elektriſche Bahn auch hierher ihre Verbindung ſchlägt. Viel von der Poeſie wird dann vermißt werden. 4 6. Seite., Nr. 341 Neue Mannheimer Zeitung([Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 20. Juli 1029 —— Ferientage im ſuoͤlichen Gchwarß wald Reiſepläne bilden nach jeder Sommerfriſche das Ge⸗ ſprächsthema für einige Zeit; man erinnert ſich an die ver⸗ gangenen Ferientage und ſpinnt neue Pläne aus. Manchmal kommt es natürlich auch vor, daß die Erinnerung an den ver⸗ gangenen Urlaub nicht gerade roſig iſt, weil man denſelben in irgend einem weltverlaſſenen Neſt mit mehr oder weniger recht toter Umgebung verbracht hat. Das kann heute ſchon vorkommen, denn das kleinſte Dorf, das früher nicht einmal dem Namen nach bekannt war, hat in den letzten Jahren ſeine Eigenſchaft als Höhenluftkurort entdeckt und preiſt ſeine Vorteile an Letztes Endes gehört zu einem Höhenluftkur⸗ ort aber nicht allein die„höhere“ Lage es müſſen auch land⸗ ſein. ſchaftliche Reize vorhanden Allen denen, die unſere engere Heimat nicht aus eigener Anſchauung kennen möchte ich hier einige Winke geben und ihnen das Zentrum des füdlichen Schwarzwaldes, das Feldberggebtet als Ziel für die diesjährigen Ferienreiſe erläutern. Freiburg die Perle des Breisgaues iſt der Ausgangs⸗ punkt. Mit dem beſchleunigten Perſonenzug, der kurz nach 8 Uhr vorm. von Mannheim abgeht, erreichen wir gegen 1 Uhr mittags die ſaubere Stadt, die neben dem alten Münſter manche Sehenswürdigkeit aufweiſt. Ein Beſuch der Stadt kann ſelbſt bei kürzerem Aufenthalt empfohlen werden. Zum mindeſten ſolbte man den Münſterturm beſteigen. Ein umfaſſender Rundblick lohnt das mühſame Treppenſteigen. Aber auch vom nahen Schloßberg aus hat man die ganze Stadt zu Füßen. Die Höllentalbahn die von Freiburg aus nach Oſten zu von der Hauptlinie abzweigt, führt uns in das Herz des Südſchwarzwaldes. Schon die Bahnfahrt bietet uns landſchaftliche Schönheiten und Abwechſlung. Friſch⸗ grüne Wieſen und ſaubere Dörfer bis nach Himmelreich, zu beiden Seiten von kleineren Höhen umrahmt, die immer näher an die Bahnlinie herantreten. Bald bleiben die Ort⸗ ſchaften zurück und die gerade für den Südſchwarzwald charak⸗ teriſtiſchen Siedelungsarten, die Einzelhöfe treten mehr und mehr in den Vordergrund. Bei der Station Hirſchſprung erhält jeder Zug Ver⸗ ſtärkung durch Lokomotiven, die mit Hilfe der auf dem Gleis eingebauten Zahnradſtange die hier plötzlich einſetzende größere Steigung überwinden. Kurz vor dem Tunnel grüßt der in Erz gegoſſene Hirſch vom ſchroffen Felſen herunter und iſt auch nach dem Tunnel nochmals zu ſehen. Wer in Hirſchſprung ſchon die Bahn verlaſſen will, wähle den ſchön angelegten Fußpfad auf der gegenüberliegenden Tal⸗ ſeite für ſeine Wanderung das Höllental aufwärts. Nach der Station Höllſteig führt die Bahn über den kühn angeleg⸗ Wand ervorſchlage Tageswanderung Erbach, Erlenbach, Bullauer Bild, Eulbach, Michelſtadt Sonntagsrückfahrkarte nach Michelſtadt,.20 /, Hauptbahnhof ab.36 oder.00, Erbach an.54. In Eberbach Zuſchlag nach Erbach löſen, weil Eilzug. In Erbach zunächſt das Schloß beſichtigen. Bekannt ſeit dem 7. Jahrhundert. Das Schloß birgt reiche und einzig daſtehende Sammlungen von Hirſch⸗ und Rehgeweihen, Waffen, Rüſtungen, Elfenbeinſchnitzereien uſw. Auch eine Mumie iſt ausgeſtellt. Vom Schloß mit der Hauptlinie 4(weißer Strich) über die Mümling zur Hauptſtraße. Ueber dieſe und links öſtlich. Im Feld gemächlich an⸗ ſteigend. Bald am Krebsbach hin. Rechts Wieſen bis Erlenbach, „ Std. Südöſtlich durch den Ort. Ueber den Bach, guem aufwärts zum Bullenauer Bil d, 1 Std. ſchaft. Von da mit der Hauptlinie 15(rotes Dreieck) einer ſchönen Hochebene in ſchattigem Wald weiter. Nach 7 Std. das Forſthaus Hubertus links. Von da links eine Römerſtraße. Nach einer weiteren“ Std. aus dem Wald und rechts am Waldrand hin. Rechts drüben Würzburg und in nordöſtlicher Richtung ſchöne Fernſicht auf die Erhebungen des Maintals bei Miltenberg. Bald wieder Wald, der Eulbacher Wildpark. Der Weg macht eine Biegung links und erreicht in 14 Std. das idylliſch gelegene Waldſchlößchen Eulbach. Sehenswert der dem Schloß gegenüber liegende eng⸗ liſche Garten mit zahlreichen mächtigen einheimiſchen und ausländi⸗ ſchen Baumgruppen, ferner auch die aus der Umgegend hierher ver⸗ ſetzten Ueherreſte römiſcher Bauwerke. Ganz beſonders beachtens⸗ wert ein 8 Meter hoher Obelisk von einem Römerkaſtell bei Würz⸗ burg. Von da weſtlich mit der Hauptlinie 12(gelbes Dreieck) durch prächtigen Waldpark, wieder mit mächtigen in⸗ und ausländiſchen Baumgruppen bepflanzt. Beim Forſthaus Silvan wird der Park verlaſſen.(Parktor ſchließen.) Nach einiger Zeit etwas abwärts und aus dem Wald. Links ſchöner Ausblick, auch links Wieſen. Hinunter ins Mümlingtal und nach Michelſtadt, 11 Std. Michelſtadt iſt eine Im Wald be⸗ Einfache Wirt⸗ nördlich auf der älteſten Niederlaffungen im Odenwald, 741 zum erſten Male ur⸗ kundlich genannt. Daſelbſt ſehenswert die Kirche aus dem 15. Jahr⸗ Hhundert, in deren Turm ſich ein von einem Deutſchamerikaner ge⸗ ſtiftetes Glockenſpiel befindet, ſerner das Rathaus, der älteſte Holz⸗ ten Ravennaviadukt, der in beträchtlicher Höhe die hier mündende Ravennaſchlucht überſpannt. Unten im Tal liegt der große Gaſthof zum Sternen. Durch die ſich nach Norden hin erſtreckende romantiſche Ravennaſchlucht erreichen wir Breitnau und das Turnergebiet. Von den Stationen Poſthalde und Höllſteig bietet ſich ſchon Ge⸗ legenheit zum Aufſtieg auf den Feldberg über Alpersbach. Wer aber einen bequemeren Weg zu den Höhengaſthöfen des Feldbergs wählen möchte, der benütze die Bahn weiter über Titiſee bis nach Station Bärental 967 Meter über dem Meere. Von hier aus führt eine Poſtautolinie über den Feldbergerhof und Hebelhof nach Todtnau hinunter. Die in Titiſee beginnende und noch gar nicht lange dem Betrieb übergebene Dreiſeenbahn(Titiſee, Windgfällweiher, Schluch⸗ ſee) geht heute ſchon bis nach Seebrugg und von dort aus können St. Blaſien und Todtmoos ebenfalls per Kraftpoſt erreicht werden. Die beiden letztgenannten Orte ſind als Lungenheilſtätten genügend bekannt. Titiſee und Hinterzarten kann man als das Zentrum des Südſchwarzwaldes bezeichnen. Schöne, behagliche Gaſthöfe und Hotels bieten ſelbſt verwöhn⸗ ten Leuten Befriedigung und die Nähe Freiburgs verlangt keine Entbehrungen. Von hier aus können lohnende Wan⸗ derungen in die nähere und weitere Umgebung unternommen werden. Empfehlenswerte Wege ſind z. B. der Emil Thoma⸗Weg von Hinterzarten aus über die Emil Thoma⸗ Hütte zum Feldbergmaſſiv oder über Ober zarten und das Seebachtal zum Ratnmarteshof und Feldſee, einer jener vielen Karſeen des Schwarzwaldes, der von drei Seiten von Berg⸗ und Felswänden eingeſchloſſen wird, ca. 1100 Mtr. hoch gelegen. Von hier aus führt ein Serpentinenweg hinauf zum Feldberger Hof. Von Titiſee führen zwei ſchöne Autoſtraßen am See ent⸗ lang. Während die eine dem Seebachtal aufwärts folgt über Gaſthaus Löffelſchmiede nach Bärental, klettert die andere auf der ſüdlichen Titiſeeſeite über der neuen Bahnlinie zur Weggabel Rotkreuz empor. Nach Oſten wendet ſich der Weg von dort aus nach den Orten Saig und Lenzkirch im Haßlachtal. Saig am Weſthange des 1192 Meter hohen Hochfirſt iſt auf kürzerem Wege von Titiſee aus zu er⸗ reichen, und von Kappel, oberhalb Neuſtadt i. Schw. gelegen, führt eine Abzweigungslinie der Höllentalbahn nach Lenz⸗ kirch. Holzſchnitzerei und Uhreninduſtrie haben dieſen Ort bekannt gemacht. Auch nach Bonndorf führt von hier aus eine Eiſenbahn. Vom eiſernen Ausſichtsturm auf dem Hoch⸗ firſt genießt man eine umfaſſende Rundſicht im Süden bis zu den Alpen bei ſchönem Wetter. Eine auf der Brüſtung des Turmes angebrachte Orientierungstafel nennt uns all die Höhen und Flecken mit Namen, die wir in der Umgebung ſchauen. Nach Oſten zu geht das Bergland in die Hochebene über. Erwähnungswert iſt hier die Gauchach⸗ und Wutachſchlucht und niemand ſollte eine Wanderung durch dieſes Gebiet verſäumen, denn gerade der Neumann⸗Weg durch die Wutachſchlucht gehört zu den ſchönſten Wande⸗ rungen. Die Nähe der Bahnlinie ermögkicht ja eine bequeme Hin⸗ und Rückfahrt. Kehren wir nun wieder nach Rotkreuz zurück und folgen der weſtlichen Straße nach Falkau und Altglas⸗ hütten. Wiederum zwei Orte, die landſchaftlich ſehr ſchön gelegen und als Ausgangspunkte für Wanderungen zu em⸗ pfehlen ſind. Das Ferienheim Schwarzwald in Falkau wird der wandernden Jugend ja bekannt ſein und gewährt vor allem einen billigen Ferienaufenthalt. Altglas⸗ hütten weiſt ebenfalls gemütliche Gaſthöfe auf. Von hier ge⸗ langen wir über den Zweiſeenblick mit Ausſicht auf Titiſee und Schluchſee zum Feldberg. Nach Süden hin der langgeſtreckte Schluchſee mit dem Ort gleichen Namens ge⸗ währt uns Bademöglichkeiten an ſchönen warmen Sommer⸗ tagen. 8 Wer das engere Feldberggebiet den bereits erwähnten Orten vorziehen will, benütze die Bahn bis Bärental und wandere die Feldͤbergſtraße oder den links abzweigenden ſtaubfreien Höhenweg aufwärts zum Feldberger Hof oder Hebelhof. Beide Gaſthöfe liegen bereits an der Grenze des Nadelwaldes in ca. 1250 Meter Meereshöhe. Von hier aus iſt es dann nicht mehr weit zum Seebuck mit dem Bismarck⸗ denkmal 1450 Meter und Feldberg mit Großherzog⸗Friedrich⸗ Luiſenturm 1500 Meter. Der Marſch in ſommerlicher Hitze über die baumfreie Fläche kann mitunter warm machen, aber er lohnt ſich auf alle Fälle, die herrliche Fernſicht bleibt ewig DR Ueber der Mümling bei Steinbach liegt das zum Teil im 13. Jahr⸗ hundert erbaute Schloß Fürſtenau, ein prächtiger Bau, und ganz in der Nähe die berühmte Einhardbaſilika, errichtet 819. Die Einhard⸗ baſilika iſt eines der älteſten und kunſtgeſchichtlich wichtigſten Bau⸗ denkmäler Deutſchlands. Nach Michelſtadt zurück 8 Min. Da⸗ ſelbſt ab: 18.31, 20.58(Eilzug) 21.29; Mannheim an: 20.43 und 23.56. Mit dem Eilzug in Eberbach kurzer Aufenthalt. F. Sch. * Tageswanderung Michelſtadt, Weitengeſäß, Hainhaus, Künzelsmühle, König Sonntagsrückfahrkarten nach König,.50 4. Hauptbahnhof ab: .36,.00, Michelſtadt an:.00 Uhr. Von Eberbach bis Michelſtadt Eilzug, daher Zuſchlag löſen. Vom Bahnhof in die Stadt, mit der Hauptlinie 8(gelbes Viereck), die den Weg bis zur Vielbrunner Höhe angibt. Bald nach der Apo⸗ theke, an einem Brunnen links durch Feld und Gärten abwärts zur Straße nach Weitengeſäß. Ueber ein Bächlein und Wieſen aufwärts. Die Straße wird zweimal durch Verbindungspfade abgekürzt. Zu⸗ nächſt rechts Wald, dann im Wald weiter aufwärts und aus dem Wald. Abermals über Wieſen u. ein Bächlein, abwärts nach Weiden⸗ geſäß, 14 Std. Nordöſtlich durch den weit auseinanderliegenden Ort. Auf Pfad wieder abwärts, wieder über Wieſen und ein Bächlein, ſowie die Straße Eulbach⸗König. Gleich in ſchönem Buchenwald ſteil bergan auf die Vielbrunner Höhe, 7 Std. Rechts eine ehemalige Ziegelei. Hier oben(460 Meter) prächtige Fernſicht auf Vielbrunn, die Höhen des Maintals und den Speſſart. Von da in direkt nörd⸗ licher Richtung Uebergang auf die Hauptlinie 15(rotes Dreieck). Rechts und links des Wegs Oedland. Nach 10 Minuten über die Straße Vielbrunn⸗Kimbach und wieder prächtiger Hochwald. Nach genau 30 Min. links des Wegs ein Platz, wo ehedem ein römiſcher Turm geſtanden hat. Bis Hainhaus, einer Förſterei mit Wirtſchafts⸗ betrieb, mitten in prächtigen, alten Baumrieſen gelegen, 4 Std. von Weitengeſäß. Daſelbſt lag einſtens ein Römerkaſtell, deſſen Um⸗ fafſungsmauern noch erhalten ſind. Die Steinſeſſel auf dem Wall dem Bremhof zu ſtammen nicht aus der Römerzeit, ſondern aus dem 18. Jahrhundert. Vom Hainhaus mit der Hauptlinie 10(gelber Strich) direkt weſtlich im Walde etwas abwärts. Ueber Feld. Links im Tal Kimbach. Durch niedrigen Wald auf Pfad ſteiler bergab zu einem breiten Weg, Jetzt im Tannenwald weiter ab zum Geſund⸗ bau Heſſens, der Brunnen auf dem Marktplatz und anderes mehr. in Erinnerung. Wer Naturſchönheiten liebt, dem ſei eine nächtliche Wanderung zum Feldberggipfel empfohlen. Die geopferte Nachtruhe und die Mühen des nächtlichen Weges werden durch das Schauſpiel des Sonnenaufganges reichlich belohnt. Vom Feldberg nach Süden erſtrecken ſich zwei ſehr ſchöns Schwarzwaldtäler, die uns heute noch ſtrohgedeckte Bauern⸗ häuſer zeigen: das Menzenſchwander Tal bis nach St. Bla⸗ ſien und das Wieſetal mit Todtnau. Zwiſchen beiden liegt das 1417 Meter hohe Her zogen horn, dem Feldberg gegenüber. Der Höhenweg 1 Pforzheim⸗Baſel führt uns vom Hebelhof aus über Grafen matt zum Herzogenhorn⸗ Gaſthof, der denen empfohlen werden kann, die ein paar Tags Blick auf St. Blaſten oder Wochen in einſamer Bergeshöhe wirklich ausruhen wollen. Südlich vom Herzogenhorn erſtreckt ſich das Ber⸗ nauer Albtal mit der Heimat unſeres badiſchen Malers Hans Thoma. Tief eingeſchnitten liegen dieſe Täler zwiſchen den trutzigen Höhen und ein Gefühl des Geborgenſeins um⸗ fängt uns, wenn wir von unten aus hinaufſchauen beten letzten Licht des verlöſchenden Tages. Vom weſtlichen Abſchnitt des Feldͤberggebtetes ſeien noch Notſchrei und Schauinsland erwähnt. Hier führt der direkte Weg von Freiburg über Günterstal herauf zum Feldberggipfel. Auch Rin ken im Norden vom Feld⸗ berg darf nicht vergeſſen werden. Wer Winterſportler iſt, wird ja das ganze erwähnte Gebiet mindeſtens dem Namen nach kennen. Aber auch all denen, die ſelbſt ſchon droben waren im Winter bietet dieſe Gegend Schönheiten noch genug, wenn die Hochſommerſonne lacht und liebliches Herdengeläut uns in ſüße Träume einſchläfert. Wer alſo dieſes Jahr noch keinen feſten Entſchluß gefaßt hat, der verſuche es mal ruhig mit dem Feldͤberggebiet und er wird ſicherlich nicht enttäuſcht ſein. Die hauptſächlichſten Orte konnten hier nur Erwäh⸗ nung finden. Das Notwendigſte für einen Ferienaufenthalt wird ſchließlich eine gute Wanderkarte des Gebietes ſein. In Frage kommen außer den Blättern des Schwarzwaldvereins die Markierungskarten von Lorenz und Paaſche. Für letztere iſt es das Blatt 3, ſüdlicher Schwarzwald. Außerdem gibt aber auch der Allgäu⸗Verlag(Zumſtein⸗Brack) in Grünen⸗ bach(Bayern⸗Allgäu) die Karte Feldberg⸗Titiſee heraus, welche wegen ihres großen Maßſtabes:25 000 und ihrer Ge⸗ nauigkeit nur empfohlen werden kann. Hier ſind ſogar faſt alle Unterkunftsmöglichkeiten und Raſthäuſer verzeichnet. Dieſe Karte gewährt eine gute Ueberſicht und Ortentierungs⸗ möglichkeit. brunnen, links, eine Anlage mit Sitzgelegenheit. ab ins Kimbaächtal. Dieſem rechts folgend. Rechts Wald, links Wieſen mit dem Kimbach. Nach einiger Zeit rechts der Erlenbrunnen. Ueber die Künzelsmühle her und noch abwärts. Schöner Blick auf König im Mümlingtal. Bis dahin vom Hainhaus 2 Std. König, ſeit dem 9. Jahrhundert urkundlich bekannt, beſitzt ein Stahlbad mit zwei kohlenſauren Eiſenquellen. Sehenswert die hochgelegene Kirche, früher von einer Ringmauer umgeben, ferner das Erbach⸗Schönberg⸗ ſche Schloß. In dem 1479 erbauten Kirchturm wurde ein Bruchſtück eines römiſchen Grabſteins eingemauert. König ab: 18.19, 20.49, Eilzug, 21.19, Mannheim an: 20.43, 23.56. Wer mit dem Eilzug fährt, in Eberbach 74 Std. Aufenthalt. F, Sch. Weiter im Wald Nordſeebad Wilhelmshaven— Die grüne Stadt am Meer Wilhelmshaven verdankt ſeine Entſtehung und Blüte der Grün⸗ dung und raſchen Entwicklung der deutſchen Kriegs⸗Marine. Der unglückliche Ausgang des Krieges hat die Stadt beſonders hart ge⸗ troffen. Aber man verſtand es, ſich umzuſtellen. Heute iſt Wilhelms⸗ haven, das auf 2 Seiten von dem durch die Gezeiten bewegten Waſſer des Jadebuſens beſpielt wird, ein recht gut beſuchtes Nordſeebad. Badegelegenheit bieten der Süd⸗ und der Nordſtrand. An erſterem befindet ſich die lange Strandhalle. Er iſt der belebtere und ſchönere für Schwimmer und Nichtſchwimmer. Wilhelmshaven hat etwa 15 Kilometer Badeſtrand. Wilhelmshaven iſt eine freundliche Stadt, mitbreiten, vielfach mit Bäumen bepflanzten, ſaubern Straßen und mit parkähnlichen An⸗ lagen. Ueberall begegnet man liebenswürdigen und gefälligen Men⸗ ſchen. Die Stadt bietet außer den Werft⸗ und Hafenanlagen manche Sehenswürdigkeiten; ſie hat eine künſteriſch geſchulte Kurkapelle, die mehrmals wöchentlich in den Adalbert⸗Anlagen Konzerte gibt. So kommen die, welche neben der Erholung noch Unterhaltung und Kunſtgenuß ſuchen, auch auf ihre Rechnung. Wer ſich zurückztehen und nur ſeiner Erholung leben will, kann dies auch. Badegäſte wohnen in Privathäuſern. Es verbindet die Annehmlichkeiten des Seebades mit denen der Stadt; es gibt Erholung und Vergnügen. Wer einmal dort war, be⸗ wahrt der grünen Stadt am Meer ein freundliches Gedenken. ERH ttt......BͤB—BKBKZ——K Verantwortlich: Willy Müller Die meiſten * FA 4 1 1 1 f 1 1 1 28. * 1 Freitag, den 20. Juli 1929 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 341 .—— 755 e SO AWA TZz W ald Im reizenden A 1 Schwarzwaldſtädtchen 1 2 F 8 2 A 5. finden im ſchön gelegenen Gasthof zum„Grünen Baum“ Sommergäſte herrlichen Aufenthalt. Penſion/.50 bis 1.—. Beſitzer: Carl Frey. 3 i 9 8 42 7— 1 2 Alpirsbach. Hotel LEwWen-Post Erſtes Haus am Platze. In ſämtlichen Zimmern fließ. Waſſer. Mäßige Preiſe.— Forellenfiſcherei. 2 Beſitzer der Kloſterbrauerei: C. Glauner.? Seien- Anfentffhalt! A1 b. Calw, Württemb. Sehwarzwald, 601 M. U. d. M. E urg Kaffee u. 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Der Ort selbst ist einerseits durch den städtischen Kurpark(König Wilhelm- Anlagen! mit den beiden Bädern, andererseits durch einen Naturpark die stadt gehört das Renchtal, Am Ein- gang desselben liegt. von einem Wald und aller Art Obstbäumen eingeschlossen, die 4500 Einwohner zählende, freundliche Amtsstadt Oberkirch, fern von großstädti- bad. Schwarzwaldes Vegetation, Mandeln, Püürsiche, Aprikosen und ein vor- Gewöhnung an das Kraftigungsmittel erkauft werden Sehlolberganlagen, mit der Burgruine verbunden. Beide treltlicher Wein(Schlolberg und„Auerbahcer Rott“). mußte. Aulagen führen direkt in die Liebenzell ringa um- schem bunten Leben und Treiben gerückt an der melo- 7. in den nahen Laubwaldungen auf guten Wegen, ab- Höhenluftk Fulle des B gebenden herrlichen Waldungen. disch rauschenden Rench. Die Ruine Schauenburg, der ö Wechslungsvolle Spazlergänge und hübsche Ruheplätze Gersbach.. ö im Württ. Schwarzwald(825 m d. stolzeste Zeuge der geschichtlichen Vergangenheit Ober- 8 a 80 e g Kopfes gelegen, mit ca. 800 Einwoh Reuen g 5 5 Neun Aussichten, Ludwigshöhe, Amalienhéhe, Bismarck: gern, ist eines der schönsten geschlossenen Schwarz wald- d. Meer), eine Oberamtsstadt mit kirchs gewährt eine entzückende Aussicht ins Tal, in platz, Champignons, Schleiermacherplatz, Moltkeplat⸗„ Lage wit den schönen 3000 Einwohnern, liegt malerisch im reizenden Enztale die Rheinebene bis zu den Kämmen der Vogesen, Sehn und andere), Schetfelplatz zum Andenken an den Aufent- Ausblick auf den Hotzenwald sowie die Schweizer Alpen 9 85 iat 528 W Wan eh 12 5 75 9 7 süchtig schweift unser Blick hinüber zum Rhein, an halt des Pichters 1849. Malerisch gelegene gotische erfreuen jeden Touristen und für den Sommeraufenthalt Fimttiscnen Jerhäuntsee une die Wonuchneit, nerieho dessen Silberrand sich das Strapburger Münster erhebt. gelegene 8 Waldwande 1 den Hoh terneh 8. Hirche(1479). Unmittelbar anschlielend das liebliche 10 9 5 115 durch seine nebelfreis Höhenlage, scwWie 1 r einem be. Durch Berghöhen gegen Nord- und Ostwinde geschützt,—— Fürstenlager mit schönen Parkanlagen. Oberhalb des N eee Die Hau 15 7 0 gehrten Lultkurort. Schloß und Schloßruine aus dem bietet Oberkirch im Früh- und Spätjahr eine angenehme Dorfes die gut erhaltene Ruine des 1674 von Turenne die in Betracht Miüneen 1 dle 1 Stunde ern 12. und 13. Jahrhundert und der sich daran anschlies- JUebergangsstatlon. Im Sommer bringt der Kniebis wind e zerstörten Auerbacher Schlosses mit groflartiger Rund. gohe Mähr mit Turm 1000 Meter), welche einen wunder- 257. Park geben dem Städtchen ein besonders zehönes der„Benchtzler“ eine behagliche Kühle, wie man sie ö und Fernsicht. An seinem Fuß die„Not Gottes“, die baren Rundblick auf den Belchen, Feldberg, Wiesental SDräge. selten sonst in einem Tale findet.— Die hohe Jahres- ö summungsvollen Ueberreste einer Kapelle aus dem 14. wie ins obere Rheintal gewährt; dle Eck sowie das Neckargerach, Zwingenberg temperatur bewirkt, daf in Oberkirchs Umgebung die Jahrhundert. Schöner, erfrischender Gang durchs Hoch- 9 55 1 gleich W 11 e 9585 Li Das mit landschaftlichen Reizen schwersten badischen Weine gedelhen(Ulewner, Klingel 8 0 atädter Tal, leichte und bequeme Ausflüge nach dem In N ee 8 U indlae 30 verschwenderisch ausgestattete berger, Ruhländer) Obst,— besonders die Firschen- N. Balkbsuser Tal, Jugenheim, zum Felsenmeer, aut den schlucht das wildromantische Wehratal, dessen Durch. Neckartal zeigt einen von jahr zu Jahr Wachsen- märkte zeigen, in weleher üppigen Fülle die Natur ihten . een, u. e 1 1 8 lohnt 1900 75 1 4 den Zustrom von Fremden, und doch gibt es noch 55 e e ee 1 85 1—.— 8 ren en un elbar an Auerbach. les e nic welt vom Ausgang des Tales gelegene Hasler wenig erschlossene Stellen, di d b rer Ruh„Kirschwasser. Von em der nahen Berges en ö i Salle der Bahnlinie Frankturt-Darmstadt-- Hel. Rene, die Wunderbare Tropisteingeblde aufweist, de. don Tausenden gaucht werden, und die den beruhm. bat man den besten Blick auf Oberkirch, das seh lang 1 löhle von Tausenden gesucht werden, und die den berühm delberg, Eine Kur in Auerbach ist angezeigt für Ner- sichtigen kann. testen Kurorten in nichts nachstehen. Dazu gehören an gestreckt im Tale ausbreitet. Im Gegenatz zu manch venleidende, Herzkranke, Rekonvaleszenten und als Herrenalb aim nördlichen Schwarzwald). erster Stelle Neckargerach, Zwingenberg und Lindach über modernem Erholungsaufenthalt wird so der Besucher ö Nachkur. Dem Reisenden, der, von Karls- mit Umgebung. Alle drei Plätze liegen zwischen den den stillen, behaglichen Genu dessen haben, was ein 0 f)))) 3 19 1 1125 N. 1 das Schnellzugsstationen Eberbach und Neckarel- und reizendes Schwarz waldstädtehen mit seiner näheren und ö Aich ecke aud Tourkstenstadt in romarttchen Ftget leb, wenige Nügten. Hachen die merten önnen es von geder gentenen Staat aus in kürzer: denten erngenen uad Senearen dhe den d ie, Nagoldtal sebr hübsch zwischen einem Kranz bekannter Jeberreste des chemaligen Benediktinerinnen-Rlesters Zelt uber Frankfurt, Heidelberg, Würzburg oder Hell- een, Talern, Hügeln und Schwarzwaldbergen. Kurorten gelegen. Sehr schöne Parkanlagen und präch⸗ Frauenalb zurückgeblieben sind, nach knapp eineinhalb: bronn erreicht werden, Einem silbernen Band gleich tige Tannenwälder mit reizvollen Spazlerwegen, vielen stündiger Fahrzeit, überraschend der Blick in eine hei- windet sich der Neckar durch dle bewaldeten, zu ge- Bad Nippoldsau h m.. 85 5 dad Aae and Rune plätzen. Piels schöne Xüstiüge in n 8 anmutige, parkartige Landschaft: Das waltigen Höhen ansteigenden Berge des smaragdgrünen Stahlbad, liegt im Herzen des d tlie nähere und weitere Umgebung machen den zwischen 1 0. 785 7 n. i Odenwaldes und gehört diese Gegend mit 48% Wal. von einem Wasserreichen Gebirgsbach durchellten, und ozonreichen Tannenwüäldern gelegenen Ort zu einem be- 700900 m: e dee es Wieltönige Grün 28 dungen zu den waldreichsten Teilen Badens, die sogar gegen die Wetterselten hin duren den 1000 m hoben 10 lebten Erholungsaufenthalt. dunklen Walder, der frischen Wiesen und schöner Gär- von kelnem Schwarzwaldbezirk an Waldreichtum über- Kniebisrücken abgeschlossenen, romantischen Wolftal. 0 Württ. Sch 1 ten, liegt vor dem Ankommenden ein freundliches troffen wird. Das Klima iat daher ausgezeichnet und Ebene und sanft anstelgende Promenaden and Wald- 2 Freudensfad 97 Schwarzwald), Schwarzwaldstädtchen: der von der Natur 30 reich be. unbeeintlußt durch rauhe Winde: andererselts steigt die Wege erstrecken sich mellenwelt nach allen Richtungen. bietet Freudenstadt alle V. 0 115 20 d. 295 1 59 5 gzünstigte Kur- und Badeort Herrenalb. Sommertemperatur nie 30 hoch, wie in den Talern und Diete Freude 10 orzüge eines 211— 5 1 N ortes, ohne die Gefahren, die in noch höher 5 Llebenzell n 91 1 55 5. 5 5 5 1 Höhenluffkurort Scheuern 5 1 8e 5 8 5 f ort im württemb. Schwarzwald), en. arten en + aher allen Er- Station Gernsbach auf der Linle Rastatt Forb 1458 schwachen Organismen drohen. Einige Stunden Liebenzell, im schönsten Teile des Nagoldtales, 340 m hbolungsuchenden von KAerzten gern empfohlen. Dies ist in 1 Nabe 12 9„ 75. und der schonungsbedürktisste Gast ist in fl. d.., an der Bahnlinie Ptorzheim- Calw Horb ge- der Grund, arum das Neckartal eine stets wachsende hochwalde 800 Meter über dem Meere, in ataubfreler der Freudenstädter Luft akklimatislert, ohne Anfälle von legen, hat eine ganz eigenartig malerische Lage. Die Bellebtheit als Sommerfrische gefunden hat. Denn alles gegen Nord und Ost winde geschützter Lase mit 5 55 Herzschwäche und Atembeschwerden befürchten zu müs- herrlich bewaldeten Berghänge des Nagoldtales bilden pletet sleh hier: hohe Berge mit Laub- und Nadelholz.. 0 86. Präe, sen, die dem plötzlich aus der Ebene in die dünne hier durch eine überaus reiche Faltung und durch die lalddunge Want a 8 jebll per de Einmündung mehrerer Gebirgstäler einen wunderbar for- Valdungen, romantische Schluchten und liebliche Täler Eberstein hat ausgezelehnetes Quellwasser und ist wegen* Luft der noch höher gelegenen Luftkurorte versetzten i0l 17 1 0 bene 5 b menreichen Anblick Die zerstreute Bauart des Städt⸗ linden slch vereint mit weiteren Relzen, die der rau der auf die Gesundheit wirkenden reinen, belebenden, mmerfrischler nur zu häufig die ersten acht Tage chens, die an die Berghänge angelehnten Landhäuser, schende Neckar gewährt. heilsamen, oxonreichen Luft ärztlich bestens empfohlen! 8 2* E 2———. ̃—'—P n—— Ar. 2 6 0 2 ö. 1 ü uro! 2 Reisen g ö 3 ö 1 1 5 * 0 5 e 0 M eee e J 5 ab 48 UBstk 381. Tauchen aaa N Aa. ed Aa n a e le f f Hotel Leeni 3 8 e Aerztlich empfohlen! Gute Heilerfolge!? 12 4 210 2 un Penſion im Hauke. Zimmerer 0 a Hordens Hotel Penſ.⸗Preis: 1. 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Karl Ludwig Sand 1 ö Hiſtoriſcher 19 9 aus der Zeit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel Jeußner 80(Nachdruck verboten.) 1„Sie ſind mein Mann!“ ſagte er endlich, trat auf Sand „ zu und ſchüttelte ihm die Hand.„Wenn wir viele ſolcher tat⸗ ö und opferbereiten Jünglinge hätten, würde es bei uns ſchnell anders werden, würden die Tyrannen zittern und auch die⸗ jenigen, die ihre Throne ſchützen und ihnen die Füße küſſen, die alſo zuerſt beſeitigt werden müſſen. Nun handeln Sie nach Ihrer Ueber zeugung „Für ſie will ich leben und ſterben, ohne mich an Men⸗ ſchenſatzungen zu kehren,“ entgegnete der Theologe mit düſterer Entſchloſſenheit.„Doch ſoll die linke Hand nicht wiſſen, was die rechte tut.... Laſſen Sie mich gewähren, drängen ſie mich zu nichts.. Was geſchehen muß, das wird auch geſchehen... zwar nicht heute und nicht morgen, doch zur rechten Zeit.. Ohne noch eine Antwort abzuwarten, ſchritt Sand hoch 5 erhobenen Hauptes, wie einer, der mit ſich ins Reine gekom⸗ . N men iſt, aus dem Zimmer. 14. Kapitel. In winterlicher Strahlenſchönheit glitten die Tage vor dem lieblichen Weihnachtsfeſte dahin. Es hatte den Anſchein, als wollten ſie die Menſchen einerſeits tröſten, andererſeits aber auch durch ihren Glanz darüber hinwegtäuſchen, daß ſie im Kampf mit der Nacht immer mehr Lichtland verloren, daß ſie Beſiegte, der Finſternis Unterlegene waren: Ein Abbild des Menſchen Sand. N Auch der ſtrahlte im Glanz des pflichteifrigen und ⸗treuen Jünglings wie ein klarer Wintertag; um ſich, über ſich Licht und Sonne, daß alle, die ihn kannten, ſich wunderten und freuten über die Harmonie der fertigen Charakterbildung. Und doch trog hier— wie ſo Ane— der Schein. Zwar nicht rein äußerlich; denn was Karl Ludwig ſein wollte, das war er auch: ein überaus fleißiger, ruhiger, ernſthaft nach dem Guten ſtrebender Student. Aber die Folgerung von dem äußeren auf den inneren Menſchen führte zu einem Trugſchluß: In Sands Seele brannte nicht die Leuchte Gottes, ſondern was er dafür hielt, war nur ein Irrlicht, das Follen entzündet hatte, um das herum die Nacht aber finſterer wurde. Das Auge der Liebe ließ ſich noch am wenigſten täuſchen; denn Kathinka ſtellte mehr als einmal Fragen, die deutlich bekundeten, daß ſie tiefer ſchaute als Sands Freunde und was 8 ie zu ſehen oder doch zu fühlen glaubte, dann war 8 Lehrer. Aber wenn er das Gegenteil von dem verſicherte, gleich wieder zufrieden und beruhigt; denn ihr Vertrauen in den edlen Jüngling kannte keine Grenzen. „Du hörſt mir ja gar nicht zu, Ludwig!“ rief eines Tages das Mädchen band ſcherzend, halb ſchmollend, als ſie im Uebermaß ihres Liebesglückes von der Zukunft plauderte und feſtſtellte, daß Sands Sinnen auf ganz andere Dinge ge⸗ richtet war. Erſchrocken fuhr der funge Mann auf und kehrte aus gedanklichen Fernen zu ſeinem eigenen Ich und zur Gegen⸗ wart zurück.„Verzeihe mir,“ ſagte er leiſe wie aus einem Traum erwachend,„ich ich... Was haſt du geſagt?“ „Du hörſt mir nicht zu! Woran dachteſt du eben?“ 0 „Woran ich dachte?— O, ich habe gar vieles zu bedenken. Ich dachte... ich dachte über eine Abhandlung nach, die ich für die hiſtoriſch⸗theologiſche Geſellſchaft des Privatdozenten Käſtner ausarbeiten ſoll.“ „Ueber welches Thema?“ „Ueber die Vereinigung aller cHriſtlichen Bekenntniſſe in Deutſchland zu einer einzigen deutſch⸗ chriſtlichen Gemeinde.“ „Das muß ſehr ſchwer ſein „Für mich nicht; denn ich beherrſche den Stoff, habe auch bereits ſechs Bogen geſchrieben und bin nahe am Schluß, den ich recht eindringlich und überzeugend geſtalten möchte; daher mein tiefes Nachdenken.“ Mit unverhohlenem Stolz ließ Kathinka ihre liebes⸗ trunkenen Blicke über den Geliebten gleiten, der für ſie der Inbegriff aller Weisheit, Güte und Frömmigkeit war. Dann] dem Geſpräch eine andere Richtung gebend, ſagte ſie:„Nun iſt es bald Weihnachten! Wirſt du zu deinen Eltern reiſen oder hier bleiben?“ „Ich bleibe in Jena.“ „O, das iſt ſchön!“ rief das Mädchen ſichtlich erfreut.„Wir werden Schlitten fahren oder Schlittſchuh laufen und gemein⸗ ſam Kaffee und Kuchen genießen.“ Karl Ludwig lächelte, aber nicht beglückt, vorfreude⸗ beſeligt, ſondern unendlich traurig.„Je älter man wird,“ ſagte er ſo leiſe, als ſchäme er ſich ſeiner eigenen Worte,„deſto weniger Intereſſe, deſto weniger Freude fühlt man für das doch ſo ſchöne Weihnachtsfeſt.“ „O, ich nicht!“ widerſprach Kathinka 5 Entſchiedenheit. „Ich freue mich heute genau ſo gut auf Weihnachten, wie ich es als Kind getan.“ „Sei froh, daß du dich auf das Feſt des Friedens noch freuen kannſt.“ 8 „Jeder Menſch— jeder gute Menſch muß ſich auf Weih⸗ nachten doch freuen. Du aber als ſpäterer Verkünder des Friedensevangeliums erſt recht!“ „Nun ja, im allgemeinen freue ich mich ja auch auf Weih⸗ nachten,“ lenkte er ein,„nur diesmal vermiſſe ich bei dem Gedanken daran jene heilige Luſt, die mich ſonſt ſchon bei dem einen Wort„Chriſttag“ beſeligte. Und jetzt möchte ich gehen, meine Abhandlung zu vollenden; denn je eher die Arbeit getan, deſto eher komme ich wieder zur Ruhe.“ 2 1 8 drehte ſich noch einmal um und fragte mit halblauter Stimme: die ſie unternehmen will?“ du zu dieſer Frage? Hat Nadina mit dir geſprochen?“ lang nachreiſen wird.“ Kotzebue wie die Peſt!“ ſterben.“ ſie ihn!“ „Wenn ſie's doch täte,“ ſagte Sand mit monotoner Harte. Dann ging er. 5. In ſeiner Kammer angekommen, öffnete er eine große Schublade und kramte darin herum Endlich fand er das Geſuchte, ein gewöhnliches, faſt ſechs Zoll langes Jagdmeſſer mit ſchwarzem Holzgriff, in brauner den ungefähren Durchmeſſer der eigenen Bruſt. 1 Als er hiermit fertig war, griff er hinter den alten Kleiderſpind, brachte einen franzöſiſchen Hirſchfänger zum Vorſchein und betrachtete lange und wie prüfend deſſen blanke Klinge. Endlich legte er die Waffe auf den Tiſch, zog mit einer gewiſſen Haſt warme Ueberf ſachen an und ging in die Stadt. auf ſein Pult legte. Sie beſtand aus Wachs. Mit den warmen Händen knetete er den Stoff ſo lange, bis er weich wurde, und ſich mühelos formen ließ. Bald lag das Modell eines zwe ſchneidigen Dolches vor ihm. Als die Maße feſtgeſtellt ware nickte der junge Mann befriedigt vor ſich hin, packte die „Wachswaffe“, wie auch den Hirſchfänger fürſorglich in Papier (Fortſetzung folgt. ö Zwingenkers!. Gasthaus u. Pens. Schiff-Post a „Fernruf: Offentl. Fernſprechſtelle gegr. 1767 u. ſeither i. Familienbeſitz, direkt a. Neckar u. Walde f enſton. Wochenende. Angenehm. Aufenthalt. aks— Lei 8 vor der Abreise in die Sommerfrische solſten Sie die Nachsendung Ihrer„NEIIEN MANNHEIMER ZEITUNG“ i 2 E beantragen. Sie kommen dann regelmäßig in den Besitz Ihrer gewohnten Lektüre und brauchen sie keinen Tag zu vermissen. Die Nachsendung kostet in der Woche in Deutschland u. Deutsch- Osterreich nur Mk. 85, ins Ausland Mü..20. Sand erhob ſich müde, legte die Rechte auf Kathinkas Scheitel und ſagte weich:„Mache dir nur keine trüben Ge⸗ danken über mich; denn dieſe wären unbegründet. Vielleicht bin ich zu Weihnachten der fröhlichſte Burſch ganz Jenas, und wir feiern gemeinſam mit Schnee und Eis im Bunde das Geburtsfeſt des Heilandes auch mal auf deine Art, bei Kaffee und Kuchen, daß du deine helle Freude haben wirſt.“ Dann hauchte er einen Kuß auf des Mädchens Stirn und ſchritt nach der Tür. Doch er öffnete ſie nicht, ſondern * „Hat Nadina dir gegenüber noch nichts von einer Reiſe geſagt, „Kein Wort,“ erwiderte Kathinka betreten.„Wie kamm Sand antwortete nicht im Sinn der Frage, ſondern ſagte mit gemachter Gleichgültigkeit:„Ich nehme an, daß es deiner Freundin ohne ihren Abgott Kotzebue langweilig in dem kleinen Jena werden, und ſie ihm deshalb über kurz oder „Ausgeſchloſſen!“ rief das Mäbdthen⸗„Nadina haßt 77 „Na, na.. Alte Liebe ſoll nicht roſten und noch weniger „Sie iſt geſtorben und hat bei ihrem Tode den tiefſten daß geboren, der je ein Weib gegen einen Mann erfüllte Wenn Nadina den Staatsrat noch einmal treffen ſollte, 1 Lederſcheide. Er öffnete es und maß zuerſt die Klinge, dann 5 Noch war keine Viertelſtunde vergangen, als er ſchon. wieder zurückkehrte und eine braune etwa apfelgroße Kugel 5 und begab ſich nach Anbruch der Dunkelheit in eine Want, 5 ſchmiede. 5 E Nr. 341 Freitag, den 26. Jult 192 90 29 Saiſonbelebung vor dem Höhepunkt? Die ſaiſonmäßige Belebung der Wirtſchaft nähert ſich, wie im Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung ausgeführt wird, ihrem Höhepunkt. Die Entlaſtung des Arbeitsmarktes hat ſich bereits weſentlich verlangſamt, ohne daß bisher eine gleich große Beſchäftigung erreicht worden wäre wie im Vorfahre. Soweit in ein⸗ zelnen Brauchen vor allem im Maſchinenbau und in der Großeiſen⸗ induſtrie— eine verhältnismäßig hohe Produktion aufrerchterhalten werden konnte, handelt es ſich vorwiegend um die Aus wirkun⸗ gen eines lebhaften Ausfuhrgeſchäfts. Dabei iſt aber zu beachten, daß ſich das Tempo der Ausfuhrſteigerung neuerdings etwas verlangſamt. In der Induſtrie iſt eine einheitliche Tendenz nicht zu er⸗ kennen. Einem Rückgang der Beſchäftigung in der chemiſchen, papier⸗ erzeugenden und lederverarbeitenden Induſtrie(ohne Schuhinduſtrie) ſtehen leichte Erhöhungen, z. B. in der Metallinduſtrie, in der leder⸗ erzeugenden und in der Textilinduſtrie ſowie in der Glas⸗ und Por⸗ gellaninduſtrie, gegenüber. Aber auch dabei handelt es ſich nur zu einem geringen Teil um Konjunkturbewegungen. Bei einer im ganzen ſtagnierenden Konjunktur kommen nämlich ſatſonmäßige und zufällige Einflüſſe mehr zur Geltung als zu Zeiten, in denen ſtarke konjunkturelle Kräfte die Wirtſchaftsbewegungen in die eine oder andere Richtung zwängen. Die augenblickliche Lage iſt ſomit etwa da⸗ hingehend zu charakteriſieren, daß die induſtrielle Beſchäftigung auf tiefem Stand(etwa 3 v. H. unter Vorjahrshöhe] hin und her pendelt. Steigende Polyrhon-Amſätze Die im Auguſt 1928 zur Verſtärkung der Bebriebsmittel ge⸗ ſchaffenen 4,5 ill. neuen Aktien ſind ſoeben zur Berliner Börſe Zugelaſſen worden. Seinerzeit wurden bekanntlich 2 512 000 von den Firmen M. Schiff und Gebr. Arnhold zu 235 v. H. übernommen, die ſie den Aktionären im Verhältnis 2000: 4000 à 240 v. H. an⸗ Boten. Weitere 1,988 Mill./ wurden dem gleichen Konſortium zu 100 p. H. überlaſſen mit der Weiſung, die Aktien zur Verfügung der Verwaltung zu halten. Hiervon wurden wiederum 1,748 Mill. J zu 400 v. H. an die Unſon Corp. Etd. London überloſſen. Die reſtlichen 240 000% dienten zur Abgeltung der Stückevorlage eines Konſor⸗ kiums. Das bei Begebung der neuen Abtien erzielte Aufgeld einſchl. des Gewinns aus den 1,988 Mill., nicht zum Bezuge angebotenen Stil, iſt nach Abzug der Koſten der Kapibalerhöhung(840 820 ,) mit 7 653 379/ der geſetzlichen Reſerve zugeführt worden. Die bisher abgelaufenen Monate des neuen Jahres haben bei ſteigen⸗ den Umſätzen eine weitere günſkige Entwicklung ge⸗ nommen, ſo daß die Zerwaltung auch für das laufende Geſchäftsjahr win günſtiges Ergebnis glaubt in Ausſicht ſtellen zu können.(Um⸗ ſütze 1026: 12,53 Mill. 4. 1927: 21 Mill., 1928: 28,5 Mill..) Zurzeit werden 650 Angeſtellte und 2400 Arbeiter beſchäftigt. * Ausdehnung der International Germanie Truſt Co. In der in Newyork abgehaltenen Generalverſammlung der Internatio ona Germanie Truſt Co., die leinerzeit beſonders zum Zwecke der Kre⸗ ditge währung an Deutſchland gegründet wurde, wurde mit ſtarker Maforität die Uebernahme der Mutual Truſt Co. beſchloſſen. Das Eigenvormögen der Indernational Germanic Truſt Co, wird ſich durch dieſe Transaktion nunmehr auf 12 Mill. Dollar verdoppeln. * Gewerkſchaft Graf Schwerin in Caſtrop— Geſtiegener Verluſt. Die zum Lothringen ⸗ Konzern gehörende Steinkohlengewerk⸗ ſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1928 mit einem Verluſt von 1,77 (0,19) Mill./ der vom Kapitalkonto abgeſchrieben wird. Der Geſamt⸗ verluſt ſetzt ſich zuſammen aus einem Betriebsverluſt von 912879, * Deutſch⸗amerikaniſche Waggon⸗ Gründung. Von der Eiſenbahn⸗ maberial⸗Leihanſtalt GmbH. Berlin und der General American Tank Car Corp. in Chicago wurde die„Allgemeine mittel AG. Berlin“ mit 8 Mill.% AK. zw Verkaufes, Mietens und Vermietens von E ubahnbetrbe gegründet. Dem erſten An gehört auch Bankier Jakob Goldſe Berlin,(Danatbank) an. * Eine neue Petroleumfuſion? Indiana gibt ihre Abſicht bekannt, f Petroleum and Transport Co., deren M ehr heit ste beſitzt, zu fuſionieren. Sieben Aktien der Standard Oil f ollen gegen ſechs Aktien der Ponamerican Co. eingetaguſcht werden, Das neue Unter⸗ nehmen wird über 55 Mill. Dollar Aktien verfügen. chmidt, Die n Oil of h mit der Panamerjean * Kölner Reederei AG. in Köln.— 1 8 8 ungen des Frachten⸗ kampfes. Nach dem Vefichtz hat das Jahr 1928 einen ungünſtigen Verlauf genommen. Die Ausg 5 ſelgerung für Löhne und Ge⸗ hälter beziffert ſich für die Gefellſchaft auf mindeſtens 10 v. H. Eine Verbeſſerung der Transportverhältniſſe war nicht durchzuführen, Jahres bewerb ausgeſetzt 0 ders der Der ſich Laß ſtung. 1 der Jahr 1929 die (i. V. 8 v..). War. Wettbewerb Bericht weiſt dann no iß ſtellt ſich auf 119 028 /, wovon n 107000/ verwandt werden. Die HV. genehmigte den Abſchluß und erteilte der Die Verwaltung betonte, dieſem Jae höher bemeſſen habe im Intereſf Geſellſchaft. Das Die Verwaltung iſt zu Divid weil das Ladungs angebot während des weita gering blieb und die Geſ 3 55 zu ellſchaft infol * c ch U. a. auf 8 A 3 um der Bavar hin, von denen Die betroffen wur Strandung des Dam Energie und lorenen Dampfer Bavaria hat die Ge Auftegg e D D f den. Die Geſellſch 0 mit einer Tr igkeit aus gr rde Tonnen. Ihreibung; Vortrag V daß man die Abf e der 5 erw ir Jahr 1029 habe ſich günſti 1 htlich geſtimmt, und man hofft, endenzahlungen wWiehr aufnehmen zu können Geſchäftsloſer und matter WMWochenſchluß Mannheim behauptet Die Tendenz an der heutigen Börſe war am Aktienmarkt gut behauptet bei weiter kleinem Umſatz. Die Situation am Geld⸗ markt wird über den Ultimo, hinaus zuperſichtlich beurteilt. Man erwartet einen ſehr glatten Verlauf des Ultimo und danach eine baldige BVerflüſſigung des Ge lomwarktes. Am Induſtriemarkt waren Farben gegen geſtern faſt unverändert. Etwas feſter notierten Daim⸗ Rheinelectra ler, und Wayß., Freytag, ſchwächer dagegen ſteregeln und Waldhof. Von Nebenwerten waren Salzwerke Heil⸗ bronn und Mez u. Söhne niedriger offeriert. Am Bankenmarkt waren Pfälz. Hypotheken⸗Bank abgeſchwächt. Von Rentenwerten waren Farben⸗Bonds befeſtigt. Frankfurt wiederum geſchäftslos Zum Wochenſchluß verkehrte die Börſe in unverändert ſtil ler Haltung. Die Gru ndſtimmung war zum heuti gen Liquida⸗ tionstag nicht unfreundlich, da infolge der frühzeitigen Vorberei⸗ tungen keine Schmierigketten erwartet wurden. Reportgeld ſtand reichlich zur Verfügung. Das Geſchäft bewegte ſich in kle in ſte m Rahmen. Nur die Kuliſſe. zeigte Ae Liniges Deckungsbedürfnis Orders lagen kaum vor. Die hächere Newyorker Börſe und die angeſpannteren Geldmarktve tuiſſe drückten aber auf der anderen Seite erheblich auf die mmung, jedoch waven e der ge⸗ ſtrigen Abendbörſe zumeiſt Beſſerungen 1 1 v. H. zu ver⸗ zeichnen., Etwas mehr Intereſſe beſtand weiter tür Ehadeg aktien mit 0 — Sti plus 2/ Die übrigen Elektrowerte lagen vernachläſſügt. Am Chemiemarkt eröffneten J. G. Farbe n leicht gebrüc 1 r Scheideanſtalt und Rütgerswerke eine kleine Erholung aufzuweif hatten. Montgagnwerte uneinheitlich. Renten geſchäftslos. Verlaufe nahm die Geſchäftsſtille wieder ſtärker berhand und es traten bei der beſtehenden Aufnahmeunluſt Rückgänge bis zu 1 v. H. ein. Drängendes Angebot war aber nirgends ſeſtzuſtellen. Ta⸗ gesgeld war mit 8 v. H. notiert, Geld über Ultimo war mit—10 v. H. angeboten. Berlin ſchwächer Da heute die Börſe hauptfächlich mit der Prämtenerklä⸗ rung und dem Ultimo beſchäftigt war konnten ſich einige gümſtige Momente zu Beginn des offiziellen Verkehrs nicht auswirken. Auch in der Beurteilung der internationalen Geldmarktlage waren die Befürchtungen der letzten Tage immer noch nicht geſchwunden, zumal der letzte Ausweis 8 Bank von England als alles andere 71 notierten 4,1947 Hol land ſätze? weiterhin ane hielt ſich auf Dollar gegen Ne .55 Stellen auf 3 Monate. nach 4,1955 ſchwach 4011 nach der Baſis von 26 2 New 33,25 gegen Pfun 5 eichsmark notierten 47½ Stellen auf ein Berliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbank 7½, Lombard 8½, Engliſche Pfund unveränder 4012 orker Amtlich in R⸗M für Hollan?ͤ̃- Athen Hrüſſel Danzi fors. Südſlawien Kopenhagen, Liſſabon Delos Paris,, Prag Schweiz 3 Sofia 2 2 * * * „„ 2252 Wien Duenos⸗ Aires Canada. Japan Kairo. London New Vork. Uruguay Ballen bis ½ 12 zahlt: bis 150 l. 10⁰ 5 Canad. „100 G 750 100 Drachmen 100 Belga= 500 100 W 100 finnl. M. 100 100 Dinar „100 Kronen 100 Eskude „100 Kronen 100 Franken 100 N Spanien 100 Veſeten Stockholm.„„ 100 Kronen 100 Schilling Pudapeſt 10⁰ Wengb== 12 500 Ke. 1 Pes. 1 . 150 Pfd. ſtonſtantinopel„„„ 1 türk. Pfd. „ „. Rio de Janeiro 1 Milreis 1 Gold Peſ, * Nürnberger Hopfeubericht vom 25. Uhr. P. ⸗Fr. ulden lden ) Lire onen Den 92 85 54 5 11167 111,89 1 1 18,75 18,79 17s 85 111.64 111.86 111, 5,5 ö. 75 16,45 3 12,38 555 80,515 8,5 71 10 69,57 93 112705 45 59,79 75 72,89 8 1,786 10 4,1764— 1,986 5˙8 20,91— 2,130] 10 20,393 55,5 4110 5 0,803 .321 7. 20 Ballen Zufuhr, Tendenz unverändert ruhig, Berliner Meiallbörſe Für Markthopfen 55—60, für prima Hallertauer Es wurden be⸗ Hopfen 110 7 a 1 02 5 2 800 10 5 4 eiche 7 eich 1 5 und Abſchreibungen in Höhe von 854 453(872 473) 4. In der Bilanz dem gut zu verzeichnen iſt. Die Ew ldabgaben nach Frankreich, die in 5 7— wertung mit 1,66; demgegenüber betragen Gerechtſame, Grundſtücke, voter Gelſabe verſkimmke 5 ß 9 5 28 7 3. Geld. Geld bez leihen und Darlehen 14,9(14,2), Akzeptverbindlichkeiten und Bank⸗ unfreundlich, aber die Uma ge blieben wieder ſehr klein Selbst Jänner 14 150 8955 8 8 ſchulden 6,6(9,83), Gläubiger in laufender Rechnung 5,(), Ueber⸗ daß Reportgeld reichlich und auch teilweiſe unter Satz angeboten 5—.— 144,80 144,25 48.50— gangspoſten und Rückſtellungen einſchließlich 9,34 Hypothekenguf⸗ wurden, änderte hieran nichts. Allerdings gingen die Kursver⸗ April—— 144.50 144.50 45.50—.— wertung mit 1,66; demgegenüber betragen Berechtſame, Grundſtücke, änderungen gegen geſtern Mittag nur ganz vereinzelt über 1 v. H. Mai 14450 144780 45,50—. fümtliche Anlagen einſchließlich Einrichtungen uſw. 21(24,0), Wert⸗ hingus. So verloren, Waldhof 2, Polyphon gewannen 2 und Delf. J e 1 papiere und Beteiligungen 3,6(8,6), Schuldner in laufender Rechnung 5 15 5 55 Vortärslich bestand. Intereſſe für Far⸗ August 141, 141, 14075 45.— 5,5(,, Lagerbeſtände 0,56(0,0). Zu der wiederholt erörterten An⸗ Nn lei 1 1 5 e e 8 9 8 7 18 Sen, n 4 80 4 48780 gelegenheit der Balutaſchulden ſagt die Verwaltung u. a, daß, war Tagesgeld 011 705 55 e 1 ib 1 Sütze A 5 144— 14350 4525 falls das Reichsgericht entgegen den beſtimmten 5 der Ge⸗ lagen unverändert, Monatsgeld 9,5105 und vereinzelt darunter, Des. 144. 148,75 45,50 J—.— werkſchaft zu der Entſcheidung komme, daß die Anleihe eine Valuta⸗ Warempechf ſel 7 b. H. ca. Nach den erſten Kurſen wurde es Elenrolgttupfe prompl, 170,75 n 64 68 ſchuld darſtelle, ſo werde das Schickſal der Geſellſchaft von einer der infolge der Geſchäftsſtille eher ſchwächer, Kleine Umſätze zu einer Be⸗ Orig. Hüitten⸗A 190, Silber in Barren, per kg 72,2 74.00 Leiſtungsfähigkeit entſprechenden Verſtändigung mit den Anleihe⸗ en wurden ſchnell im Keime erſtickt. Polyphon gaben ihren Lone ee 194,.— 2 8 i 10 gr. 28,00.— gläubigern abhängig ſein. Anfangsgewinn wieder her. Auch ſonſt waren die Kurſe eher rück⸗ 115 N v. H. ain. to. gr i 2 zängig und verloren bei vollkommener Luſtloſigkeit ca. 1 H. einnickel 90 v. H. 845,— Preſſe(ohne Edelmetalle) für 100 g 17 Berkin⸗Karlsruher⸗Inbuſtriewerke Ach, Die Gener al 5 1 5 95 aſſamark b 75 5 ruh ig. n„ 5 Die gond Metallbs 5 Zink prompt 25 tors Corporation hat ihren Pachtvertrag auf ode heutigen Liguldatloskurſe zeigten ganz ae Nen e 1 12 15710„Metal in K pro amin. Inl. 95 Faßrikgrundſtücke der Geſellſchaft in Barſigwalde wie die BB. denz. Sbeiggheen bis zu 10 v. H. ſtanden Verluſte bis 50 u. H. e e ene e e een ee eee 10 erführt auf weitere 3 J. re Venlengert, Der Vertrag ſollte bekannte gegenüber. Bis zum S hluß änderte ſich an der Geſchäftsloſtareit 5 25. 26, J do. Elektw. 94,50] 84,50 Queckſilger 22 lich Ende des nächſten Jahres ablaufen. Die Nationaliſterung der nichts. Die Kurſe Dröckelten mit wenigen Ausnahmen(Sveuska, Jupfer Kaſſa 73,8 52.95 Zinn Kaſſa 213.0 213% Antimon Reg. 9 Betrlebe bei der Berlin⸗Karlsruher haben, wie die BBB. weiter Tietz) weiter ab. Schwach und bis 4 v. H. niedriger ſchloſſen Ot. A 15 555 72 1 86 Seilen 2125 21 0 g 5 54175 erfährt, in der letzten Zeit gute Fortſchritte gemacht, ſodaß weitere Linoleum, Karſtadt, Polyphon, RWeé., Schubert u. Salzer, Buderus, Kupfer ele rol. 94.50 34 50 955 Wai 2280 Ache d 17 Belrfebsſtäften zur Verwertung freigeworden ſind, We ſberegeln und Reichsbank. Burboch 209, Kalfinduſtvie 280.— do beſt ſelee 78 50 78 50 do Straits 218 2216.5 50. Ausland 175 worüber zur Zeit Verhandlungen ſchweben. Deviſen negen Reichsmark klagen etwas leichter, Dollgre] do ſtrong sn 110,0 110,0 Hei vrompt 22.50 22.65 Sſlbe e 1 PP(((... 2 a- N— B 8 2 1 28 28. 25 2 25, 28. 25, J 26. 75 26. RKurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung s. uren 14— 2 et 2b. 75 5— üg e 4 50 Egge p- Heng. 3 g 885 5 agenda Draht 94. 98. Kheinſeld. Kraf 1——.——— t..9 T 1 7 1 a Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bel Stückenotierungen in Mark ſe Stück 2 5 Veſig. Bal, 0 Jene 8 117 25 5 0. A. 148.0 140.0 müde. Masch. a8. 580 e. Fe W 1 1285 e e Mannheimer Elektengs rſe brenn Bode! dab s dc Sein unge s kes gde e. 8 Daft hauen 200 200 Pang B. Set 84. gg ce hein Klette 0/489 25. 26 5 28. J 28 Cement N 1 0 Had e Nen. 88,— 8 Rütgerswerke.— 88, 3 5. enden 9080 310-0.⸗Wien erg 40 0 148 6 1 12710 1295 0 0. 5 arſta 5 8 arpener Berg 46.0 Riebeck Montan 137 80% Bab. St.⸗N. 27 74.74,— Lubwigsh. A. Or. 214,0 2140 10% Grkr. M. Bu, 125,0 125,0 Ch 8900 Hanfiwerk. Füſſen 82.— 82,25 ergmann Elekr 229,9 228.5 Masche 5 N Had Ker e 34.80 6380(Pialg Peegheſe 140.130: 1/0. Bl 140.0 440,0 Chang g. And 44.0(44.5J Filder Weng 9 de. Schur geg Hg 8, 88.— Her d 38589435 Feist 8 8g. 2 Nals Jed 4 08 dbafens apt g. 90.— Hchwartz Storch 104,0 103, Farlsr. 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Zucker 150.7 150,2 Fuge 915 8. 1870 18770 e 1 1 85 Schucern Eg. 0 N 8 1 5 derusiſenw. 74.50 75,.— il, Holzmann 14.5 Schultheiß Path. 0 Pfalz. Hypoth. 87 188,0 134.5.-G. f. Sellin. 64. 64.— Portl. gem. Held 134. 134,0 P. Geld as Anf 157.8 187,5 Kamm. Kalſersl. 138.0 148,0 8 93.80 93.50 75 ö 5 deten 1495 148,5 Srewn, Voverf 13550 438,0 Ab. Elektr. Nc 147.0148.... 228.0 2180] Larſtadt Nad. 184318855 Ericol.Beſtabeim 56.—, 58.50 Charlott. Waſſer 110,0 109.60 Jerchwerke 8 Se 770 5 reditbank. 121,2 121,2 Daimler⸗genz 51.75 52.— Aheinmühlenw.. Presd.es Schnellpr. 117.0 117. Klein, Sch. K Beck. 96.75—.— Chem. Heyden„85,— 84. Ne Bergbau 7180120 Stoehr Kammg. 138.8 Südd. Disconto 180.0 180.0 Sen 19— 8 1 8 15. 99575 88 Dürtoppwerk St. 24.0 24.50 Kaner Win 162,5 102,0 e Aden e 8 Altre 8 12—. 30 11 3400 80 Stgewer Nüähm⸗ 11 80 5 ,] Verein 5 s 0 8 onſerv. Braun—.— 77,— Per. Chem. In. 5 em ert 66,88, Gebr Junghans 84,3065, 8 8 . Hof 136,5 136,5 5 5 e 0 1775 e 2930 198 5 Sola en 9 f 15 9975 Krause. ock 48— 48, 115 1 Self. 1185 11855.. 7⁵ 1575 able tee. 18044 149,0 0.* 1 ellſto a 5„ ergt. Jute 5 5,5 Conti-Caou 1 7188„..—.— Frankfurter Börf 1 1 105,8 1 E 1690 Daimler Den; 52 1185 ee 180 2%„Zucken 7 ter 1e Elſen rsd. 75 Sahmever 0. Per. Zellſt. Ber 7 l arſta 77 7 Teleph, Berliner 45,— 37. 127.5 5 Elletr Aich 1 81390 210,0] Subwigsh. Walz. 117,5 117,2 Vogt. Maſch. St. 5 78.50 Deſſauer Gas 405,2 195, flöcnerwerkée 11,0114 11 15 Delfabr 92— 82.— Festverzinsliche Werte 3 140015 0 Montan⸗-Aktien Elektr. Lieferung 188.0, e Vofgt Ses 220.0 e 115,0 115,0 7 1 5 598 Pietz Leonhard 218.0 2185 0 5 1885 1 82,81,— Mainkraftwerke. 95,1 Volth, Sell.—.——.— öl. e Kollm ou;— 52. rd 1408 144 85 ee, 91— 40 1910 Cum. U. Privatb. 188, 108.0 Eſchweil. Bergw. 2010 201,0 Canger⸗ Une 78 50 76.— Metalg. Frankf. 1955 1251 oltg. Olſch. Gußſtahl.— Gebr. 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