. Samstag, 27. Juli 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E60, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, chwetzingerſtr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 19 Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Pointarés entſcheidende Gründe Paris, 27. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die entſcheidenden Verhandlungen zwiſchen dem kranken Poincaré und Briand fanden heute früh um 10 Uhr ſtatt. Begleitet von Juſtizminiſter Barthon, erſchien Brian d in der Privalwohnung Poincarés und wiederholte im Namen des Kabinetts noch einmal den Wunſch, daß Poincaré ein Mit⸗ glied der Regierung zu ſeinem Stellvertreter mache. Barthon erklärte ſich bereit, dieſe Stellvertretung zu übernehmen. Poincaré blieb aber feſt: „Ich kann mich in einem kritiſchen Augenblick, wie die franzöſiſche Politik ihn jetzt durchmacht, nicht vertreten laſſen. Die Umbildung des Kabinetts entſpricht den gegen⸗ wärtigen Umſtänden beſſer als eine Zwiſchenlöſung.“ Briand und Barthon begaben ſich demgemäß ins Elyſée und überreichten dem Präſidenten der Republik die Geſamtdemiſſion der Regierung In dem von ſämtlichen Miniſtern unterzeichneten Schreiben an den Präſidenten der Republik heißt es, daß die ſchwere Er⸗ krankung Poincarés es der Regierung nicht ermögliche, ihre Tätigkeit ſortzuſetzen. Dem ſcheidenden Miniſterpräſi⸗ denten wird der Dank und die Bewunderung für die auf⸗ opferungsvolle und loyale Zuſammenarbeit ausgeſprochen. Der Demiſſionsbrief Poincarés an den Präſidenten der Republik iſt ſehr kurz. Poincaré erklärt, deß ihm eine ſchwere Erkrankung und eine dringende Operation es unmöglich mache, auf ſeinem Poſten zu bleiben, der gerade jetzt einen hohen Grad der Verantwortlichkeit in ſich ſchließt. Nach der Geſamtdemiſſion des Kabinetts wird Brianud ſofort an die Bildung einer neuen Regierung ſchreiten. Es beſtätigt ſich, daß ihn der Präſident der Republik bereits damit betraute, als er aus Poincarés Wohnung im Elyſée erſchien. Man ſpricht davon, daß Herriot zum Ein⸗ tritt in die neue Regierung eingeladen werden ſoll. Die Oppoſition und das neue Kabinett Paris, 27. Juli.(United Preß.) Der Rücktritt des Ge⸗ ſamtkabinetts kam zu einer ſehr kritiſchen Stunde, nämlich während die Oppoſitionspartei im Parlamentsgebäude verſammelt war, um die Abſendung einer Forderung an den Präsidenten Doumergue zu beraten, der aufgefordert werden ſollte, die plötzlich aufgelöſte Kammer zu einer Sondertagung Abend ⸗ Ausgabe Friand übernimmt die Führung einzuberufen. Die Art, in der die Schuldenfrage im Senat durchgepeitſcht wurde und die diktatoriſche Manier, mit der Barthou geſtern die Kammervertagung mitteilte, haben ſämt⸗ liche Parteien der Linken mit Entrüſtung erfüllt und zu einer gemeinſamen Front zuſammengeſchloſ⸗ ſen. Man hält es für wahrſcheinlich, daß die Linksparteien den geplanten Schritt bei Doumergue abändern und eine ſtärkere Vertretung im neuen Kabinett verlangen werden. Briand erklärte nach einer halbſtündigen Konferenz mit dem Präſidenten Doumergue dem Vertreter der United Preß, er habe Poincars ernſtlich erſucht, an der Spitze der Re⸗ gierung zu bleiben. Poincaré habe jedoch ihm und Barthou erwidert, ſo ſehr er auch wünſche, an dem Wiederaufbau Frank⸗ reichs mitzuarbeiten, ſo ſei er doch nicht in der Lage, das Rück⸗ trittsgeſuch zurückzunehmen. In politiſchen Kreiſen gilt es als ausgemacht, daß Briand an der Spitze des neuen Kabinetts ſtehen wird. Je⸗ doch wird der Präſident, wie dies üblich iſt, vorher noch mit allen Parteiführern Beſprechungen abhalten. Dieſe Beſpre⸗ chungen dürften vorausſichtlich heute bis ſpät in die Nacht dauern. Keine Aenderung der politiſchen Linie Berlin, 27. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) An hieſiger zuſtändiger Stelle hat man ſich über die Auswirkun⸗ gen des Rücktritts Poinarés im einzelnen noch kein Ur⸗ teil zu fällen vermocht. Die Kunde von der Demiſſion Poincarés gelangte erſt im Laufe des Vormittags nach Ber⸗ lin. Irgendeine Aenderung der franzöſiſchen Politik Deutſchland gegenüber iſt jedenfalls— darüber iſt man ſich natürlich von vornherein im Klaren— nicht zu erwar⸗ ten. Ob die Mehrheit auf der Linken oder auf der Rechten liegt, ob ſie zu den Konſervativen oder zu den Sozialiſten ſich neigt, das Pariſer Kabinett wird eine franzöſiſche und zwar eine ausgeſprochen franzöſiſche Politik machen. Dieſe Erfahrung haben wir im Laufe des vergangenen Jahr⸗ zehntes durch mancherlei ſchmerzliche Enttäuſchungen erkauft. Sonſt gibt man ſich in Berlin der Hoffnung hin, daß die be⸗ vorſtehenden Konferenzarbeiten durch den Kabinetts⸗ wechſel in Frankreich nicht beeinträchtigt werden. Ueber den Ort iſt man ſich nun endlich einig geworden und auch itber den Zeitpunkt dürfte auf alle Fälle die Entſcheidung in den nächſten Tagen fallen. Wie man hier glaubt, wird der urſprünglich vorgeſehene Konferenzbeginn am 6. Auguſt inne⸗ gehalten werden. England und der Moungplan Acht kritiſche Vorbehalte 8 London, 27. Juli.(Von unſ. Lond. Vertr.) Man iſt durch das Hin und Her zwar immer vorſichtiger geworden, aber ſo⸗ wohl aus Brüſſel als auch aus Paris kommen Nachrichten, die es nunmehr als höchſt wahrſcheinlich erſcheinen laſſen, daß die Reparationskonferenz im Haag ſtattſinden wird, da Brüſſel ſeine Zuſtimmung zu dieſem Tagungsort gegeben hat. Die andere aus Paris kommende ſenſationelle Nachricht, die⸗ jenige vom Rücktritt Poincarés, iſt allerdings geeig⸗ net, die Ausſichten der Reparationskonferenz zunächſt in un⸗ gewiſſem Licht erſcheinen zu laſſen. Was nun die engliſche Stellungnahme zum Moungplan angeht, ſo war das Intereſſe für die neue Repavationsrege⸗ lung in den letzten Tagen hinter dem akuten Problem des engliſch⸗ägyptiſchen Verhältniſſes zurückgetreten. Während der geſtrigen Sitzung des Unterhauſes hat nun Lloyd George, wie berichtet, die Ablehnung des Moungplanes durch die gegen⸗ wärtige Regierung vorgeſchlagen, ein Vorſchlag, der deswegen nicht ohne eine gewiſſe Ironie iſt, weil mindeſtens zwei der britiſchen Experten des Youngkomitees Anhänger der Libe⸗ ralen Partei waren. Die Antwort, die der Schatzkanzler Snowden auf die Interpellation Lloyd Georges gab, läßt noch nicht ſonnenklar erkennen, welches die Haltung der engliſchen Regierung ſein wird. Der„Daily Telegraph“ zählt nunmehr eine Reihe von wichtigen Punkten des Houngplanes auf, mit denen England nicht ein verſtanden iſt. Berſchiedene von dieſen Geſichtspunkten wurden auch in der geſtrigen Par⸗ lamentsdebatte erwähnt. 1. Die Verringerung des engliſchen Prozentanteils gegen⸗ über dem ſogenannten Spa⸗Prozenten. 2. Das Ausbleiben von Vorkehrungen, um England die Beträge zu erſetzen, die es vor der Schuldenregelung an Amerika gezahlt hat. 3. Den Ausſchluß Englands von der Beteiligung an den ungeſchützten Zahlungen. 4. Das Andauern der Reparationsſachlieferungen durch Deutſchland. 5. Die Bedenken gegen die Sachlieferungen werden noch dadurch verſchärft, daß die empfangenden Länder dieſe Sach⸗ lieferungen ohne Bewilligung an andere Länder verkaufen können. a 6. Weitere Bedenken in Bezug auf die Sachlieferungen entſtehen durch die vorgeſchlagene internationale Bank, die möglicherweiſe nach dem Fortfall der Sachlieferungen fort⸗ fahren wird, die bisherigen deutſchen Lieferungen auf Repa⸗ rationskonto zu finanzieren. 7. Gegen die Internationale Bank hat man deswegen be⸗ ſondere Bedenken, weil ihr engliſcher Direktor gegenüber dem franzöſiſchen und deutſchen in einer hoffnungsloſen Minorität ſich befinden würde. 8. Trotz aller Benachteiligung ſoll England durch die zur Verfügungſtellung ſeines Kapitalmarktes die Reparations⸗ regelung vor allem zu Gunſten Frankreichs unterſtützen. Inwieweit die engliſche Delegation dieſe verſchiebenen Geſichtspunkte auf der Konferenz vorbringen wird und mit welchem Nachdruck, bleibt freilich abzuwarten. Ueber den Standort der künftigen Reparations bank kommen aus Newyork Nachrichten, daß Montague Norman, der Gouver⸗ neur der Bank von England, mit führenden amerikaniſchen Bankiers verſchiedene die neue Bank betreffenden Fragen beſprochen habe. Englands vertreten haben, das die Bank in London haben möchte. 14 Tage in der Luft St. Louis, 27. Juli.(United Preß.) Das Flugzeng „Robin“ mit den Piloten Fackſon und'Brien an Bord, be⸗ findet ſich nunmehr bereits mehr als 14 Tage ununterbrochen in der Luft. Heute morgen um 3 Uhr letwa 12 Uhr mittags M. C..) nach 344 Stunden ununterbrochenem Flug funk⸗ tionierte der Motor noch immer tadellos. Man glaubt daher, daß es den Fliegern gelingen wird, ſich noch längere Zeit in der Luft zu halten. Norman ſoll nachdrücklich den Standpunkt⸗ Nr. 343— 140. Jahrgang e 5* Anzeigenpreiſe nach Tarif, bet Vorauszahlung je einſp. ne für Allgem. Anzeigen 040 N. Nenamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streils, e ee uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. annheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Rückblick und Vorſchau Krankheit und Politik— Der Streit um den Konferenzort— Die Ausſichten der Haager e— Kelloggpakt und U. S. A. Die bekannte und berühmte Duplizität der Ereigniſſe fin⸗ det in dieſen Tagen einen neuen Beleg: Zu gleicher Zeit ſind die oberſten Repräſentanten der Politik in Deutſchland und Frankreich durch Krankheit in ihrer Tätigkeit lahmgelegt und die Politik der beiden Länder laſtet auf den Schultern der beiden Außenminiſter. Der Reichskanzler Hermann Mül⸗ ler hat ſeine Operation erfreulicherweiſe ttberſtanden, der franzöſiſche Miniſterpräſtdent Poincaré muß ſich der ſeini⸗ gen noch unterziehen. In beiden Fällen Ausſchaltung, Stag⸗ nation und, wenn man will, Interegnum der Politik über⸗ haupt, hier wie dort aber auch die ſofortige Uebergabe des poli⸗ tiſchen Szepters in die Hände der beiden unbeſtritten aktivſten Kollegen unter den europäiſchen Außenminiſtern überhaupt, Streſemanns und Briands, deren Geſundheit jedoch auch zeit⸗ weiligen Attacken ausgeſetzt iſt. Nimmt man hinzu, daß auch Chamberlain in den Jahren ſeiner verfloſſenen Amtsherrlich⸗ keit wiederholt nicht nur diplomatiſch, ſondern auch tatſächlich ſchwer leidend geweſen iſt, ſteht man vor der ebenſo eigenarti⸗ gen wie bedenklichen Tatſache, daß die Männer, denen die Rieſenaufgabe der Entwirrung des Nachkriegschaos und der Befriedung Europas zugefallen iſt, ſich faſt durchgehend nicht mehr im Vollbeſitz ihrer körperlichen Kräfte befinden oder zum mindeſten vielfach im ungeeigneten Moment durch Krankheit behindert ſind. Ohne dem einzelnen damit zu nahe treten zu wollen, muß doch einmal ruhig ausgeſprochen werden, daß dieſe Zeit⸗ und Begleiterſcheinung offenſichtlich mit der Ueberalterung der Regierungen in faſt allen Län⸗ dern Europas zuſammenhängt.(Daß dies ganz beſonders für Deutſchland zutrifft, iſt ſchon wiederholt an dieſer Stelle her⸗ vorgehoben worden. Eine Auffriſchung und Verjüngung durch Hinzunahme der Generation zwiſchen 40 und 50 Jahren iſt dringend wünſchens⸗ und erſtrebenswert). Das Alter iſt naturgemäß konſervativ eingeſtellt. Gilt dies ſchon für das Leben des einzelnen Individuums, ſo noch mehr für Verwaltungen und Regierungen, die in der Regel nur in Präzedenzfällen denken und von dem Schema der Ver⸗ gangenheit nur ſchwer abkommen. Daß vor allem die Diplo⸗ matie darin die ſchwerfälligſte zu ſein pflegt, iſt bekannt. Wäre es anders, hätte im beſonderen die franzöſiſche Diplomatie der Welt nicht das beſchämende Schauspiel geboten, daß nach Pirandello⸗Manier ſechs Perſonen einen Konferenzort ſuchen. Nach unendlichem Bemühen und peinlichem Hin und Her ſcheint man ſich nun endlich auf den Haag geeinigt zu haben. Zu Ehren Deutſchlands muß feſtgeſtellt werden, daß es von Anbeginn nur Zuſchauer in dieſem Streit geweſen iſt und daß niemand irgend einen Grund zu der Behauptung hat, Deutſch⸗ land habe die Konferenz zu hintertreiben verſucht. Die Sa⸗ botage wurde ausſchließlich von Paris betrieben. Aus welchen Gründen heraus, iſt bis heute nicht klar erſichtlich worden, denn nach Abſchluß der Youngkonferenz war es gerade Frank⸗ reich, das es nicht eilig genug mit der politiſchen Konferenz haben konnte. Auf das Drängen der Pariſer Kreiſe hin wurde die erſte Julihälfte als Tagungszeit in Ausſicht genommen. Dann erſt kam die große Kontroverſe über den Tagungsort. Die engliſche Regierung hatte ſich auf London feſtgelegt, die franzöſiſche Regierung hatte ſich in eine kategoriſche Ablehnung des engliſchen Wunſches hineinmanöpriert, aus einer Neben⸗ ſächlichkeit entſtand eine Preſtigefrage— und das Unglück war da. Dann ſtudierten die engliſchen und franzöſiſchen Staats⸗ männer eifrig die Landkarte und ſuchten nach einem Ort, der neutral ſein ſollte, aber auch in Frankreich oder Belgien liegen könnte, der aber keine Hauptſtadt, keine Hafenſtadt, keine Bäderſtadt und keine Strandſtadt wäre, dabei jedoch paſſend für die ernſte Arbeit, und für die Erholung. Ob nun der Haag alle dieſe Wünſche erfüllt? In der Schule unterſcheidet man zwiſchen der gewöhnlichen Erdkunde, der phyſikaliſchen Erd⸗ kunde, der Wirtſchafts⸗Erdkunde und der politiſchen Erdkunde. Jetzt wurde noch eine fünfte Art entdeckt, die diplomatiſche Erdkunde. Es iſt merkwürdig, wie hilflos in gewiſſen Augen⸗ blicken die Mächtigen dieſer Erde und wie kleinlich ſie ſind, ſie, die die größten Probleme zu löſen haben. Immerhin ſcheint man jetzt ſoweit gekommen zu ſein, daß die Konferenz in den erſten Auguſttagen zuſammentreten kann. Aber der ungünſtige Stern, unter dem ſie von An⸗ fang an geſtanden hat, droht noch immer nicht zu verblaſſen. Stellt man allerdings alles zuſammen, was in den vergan⸗ genen Wochen über die Konferenz geſprochen oder geſchrieben wurde, alſo z. B. die Reden Briands und die Interviews Streſemanns, das Frage⸗ und Anwortſpiel im engliſchen Unterhaus und die Kontroverſe der europäiſchen Preſſe, kann man wohl ſagen, daß wir uns ſchon mitten in den Er⸗ örterungen der Konferenz befinden, bevor ſie eigent⸗ lich begonnen hat. Als neueſtes Moment kommt die geſtrige Verhandlung im Unterhaus hinzu, bei der an dem Doung⸗ plan die bisher wohl ſchärfſte Kritik von einem der Sieger⸗ länder geübt worden iſt. Daß ſich andererſeits Briand in der geſtrigen Kammerſitzung endlich bewogen gefühlt hat, in der Frage der Rheinlandräumung das Viſier zu öffnen, und Deutſchlands Recht, ſie auf Grund des Arttkel 481 V. V. zu verlangen, anerkannt hat, iſt eine kleine Bereinigung der Verhandlungsbaſis, deren Tragweite wir nicht verkennen 2. Seite. Nr. 343 Neue Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Samstag, den 27. Jult 1929 wollen, umſo mehr, wenn wie jetzt bekannt wird, Briand Po⸗ incarés Nachfolgeſchaft in der Miniſterpräſidentenſchaft über⸗ nimmt. Dennoch kann es keinem Zweifel unterliegen, daß die Haager Konferenz nicht minder ſchwierig ſein wird, wie die verfloſſene Pariſer Reparationskonferenz, zumal wenn die Franzoſen auf der Abſicht beſtehen bleiben ſollten, die Konferenz„in Etappen“ abzuhalten. Wenn man das Tempo berückſichtigt, das man bis jetzt hinſichtlich der Wahl des Konferenzortes eingeſchlagen hat, könnte ſich die Dis⸗ kuſſton über dieſe„Etappen“ wochenlang hinziehen. Unter allen Umſtänden iſt es ein ſchwerer Gang, den Streſemann nun von neuem antreten muß. Schon heute ſeien ihm alle guten Wünſche des Vaterlandes mit auf den Weg gegeben. Bielleicht küme die Konferenz eher zum Ziele, wenn die dort vereinigten Diplomaten ber ehemaligen Entente nur ein Quentchen von der Geſinnung anwenden würden, von der be⸗ ſeelt zu ſein ſie telegraphiſch und mündlich am 24. Juli, dem Tage des Inkrafttretens des Kelloggpaktes, ver⸗ ſicherten. Trotz der großen äußerlichen Aufmachung, die nach dem Willen des Präſidenten Hoover in der Form erfolgte, wie wir ſie erlebt haben, fehlt der inn nere Glaube an ſeine Zweckmäßigkeit und Handbarlichkeit. Als der Pakt im Herbſt vorigen Jahres unterzeichnet wurde, pries man ihn als ein weltgeſchichtliches Ereignis. Wenn auch die Ratifi⸗ zierung und feierliche Verkündung nur eine Formalie dar⸗ ſtellen ſollte, galt es doch als übereinſtimmende Meinung, daß die Unterzeichner bereits moraliſch an ihn gebunden ſeien. Was hat er nun bis jetzt Erſprießliches geleiſtet? Hat er wirklich eine neue geſchichtliche Aera des internationalem Lebens der Völker eröffnet? Es gibt niemanden, der dies ernſtlich behaupten wollte, auch nicht die geiſtigen Väter des Kelloggpaktes. Er iſt ein hochpolitiſches Dokument wie viele andere, und ſein Schwergewicht liegt nicht in ſeinem ſchrift⸗ lich fixierten Inhalt, ſondern in der Abſicht, die ſein Zuſtande⸗ kommen erwirkte. Kellogg und Coolidge, die Schöpfer des Kreisächtungspaktes, waren in erſter Linie auf die Intereſſen der Vereinigten Staaten bedacht. Der Kellogg⸗Pakt bedeutet den Beginn einer neuen amerikaniſchen Aktivität in euro⸗ päiſchen politiſchen Dingen, einer Aktivität, die am Ende des Weltkrieges und in den Zeiten der Verhandlungen von Ver⸗ ſailles ihren Höhepunkt erreicht hat, dann, durch den Zu⸗ ſammenbruch Wilſons und ſeiner Politik, ſchnell nachließ, um wieder ungemein zu erſtarken. Da die Vereinigten Staaten außerhalb des Völkerbundes und der Genfer Politik ſtehen, da ſte ferner außer Europa noch beſonders auf geſamt⸗ amerikaniſche Probleme Rückſicht nehmen müſſen, ſuchten die leitenden Staatsmänner Amerikas ihren eigenen Weg, und ſie glaubten dieſen Weg in der Kriegsächtungsaktion zu finden. Sy erſcheint der Kellogg⸗Pakt im Augenblick ſeines Inkraft⸗ tretens als eine Waffe in der Hand Amerikas, eine Waffe in der Hand eines Schiedsrichters über den Krieg und Frieden auf dem Erdball. Praktiſch entſpricht jedoch dieſe Rolle nicht dem wahren Sachverhalt der Dinge. Amerika ſteht heute nicht über den Sorgen, dis das Leben anderer Nationen trüben. Amerika ſteht vielmehr mitten im Kampf, den die Völker der Welt heute wie früher mit allen zuläſſigen oder halbwegs zuläſſigen Mitteln führen. In London haben Macdonald und Henderſon in demſelben Maße wie vor ihnen Baldwin und Chamberlain keine größere Sorge, als den Schutz des britiſchen Weltimperiums gegen den Anſturm der Vereinigten Staaten. Die Arbeiterpartei kleidet nur dieſe Sorge in andere Gewänder als die Konſer⸗ vativen. In Paris trachtet Briand nach einem Zuſammen⸗ ſchluß Europas gegen Amerika. Im Fernen Oſten ſuchen die Japaner die Poſition der Vereinigten Staaten durch die ge⸗ wagteſten Intrigen zu erſchüttern. Rußland ſucht die Ver⸗ einigten Staaten in bie Sphäre ſeiner Intereſſen hineinzu⸗ siehen, um einen Trumpf in die Hände zu bekommen, der dann gegen andere Länder, in erſter Linie gegen England und Frankreich, dann aber g. T. ſogar gegen Deutſchland aus⸗ geſpielt werden könnte. Wohin man blickt, überall findet man das gleiche Bild: Amerika iſt in die großen und kleinen Schlachten des politiſchen Alltags von heute hineingezogen und muß auf der Hut ſein, um nicht benachteiligt zu werden. Da bietet der Kellogg⸗Pakt ein völlig ungenügendes Schutz⸗ mud Trutzmittel. Kelloggs Nachfolger, Stimſon, muß ſchon ganz andere Schazüge ausdenken, um ſeinen großen Aufgaben gerecht zu werden. So iſt der Kellogg⸗Pakt, vom Standpunkt Amerikas betrachtet, bereits heute zu einem Archi vſtück geworden. Anderslautende feierliche Erklärungen ändern Kichts an dieſer Tatſache. Für Europa iſt der Kriegsächtungs⸗ pakt Kelloggs eine Form, die noch keinen Inhalt hat. Die ge⸗ ſchichtliche Entwicklung geht ihren Weg, ohne durch den Kel⸗ logg⸗Pakt beſtimmt oder abgelenkt zu werden. Er iſt ein Das Arteil im Slinnes freigeſprochen Mir geringe Strafen Im Stinnes⸗Prozeß verkündete unter lebhaftem Andrang Regierung gedenkt, wie uns mitgeteilt wird, dieſe Anwürfe des Publikums Landgerichtsdirektor Arndt heute vormittag folgendes Urteil: Die Angeklagten Stinnes, Nothmaun, Leo Hirſch und Schneid werden freigeſprochen. Es werden verurteilt: Der Angeklagte v. Wal do w wegen gemeinſchaftlichen Betrugsverſuches zu vier Monaten Gefängnis, wovon 7 Wochen der erlittenen Unterſuchungs⸗ haft als verbüßt gelten; der Angeklagte Bela Groß wegen desſelben Vergehens zu vier Monaten Gefängnis, wovon eine Woche als durch die Unterſuchungshaft verbüßt gilt; der An⸗ geklagte Eugen Hirſch wegen Beihilfe zum verſuchten Betruge zu 3000 Mark Geldſtrafe bzw. einem Monat Gefäng⸗ nis. Die Koſten des Verfahrens fallen, ſoweit Freiſprechung erfolgt iſt, der Staatskaſſe, im übrigen den verurteilten An⸗ geklagten zur Laſt. Die Haftbefehle gegen Stinnes, Noth⸗ mann und Leo Hirſch werden aufgehoben. v. Waldow er⸗ hält Bewährungsfriſt von drei Jahren. Die Angeklagten und das Publikum nahmen das Urteil ruhig auf. Berufung des Staatsanwalts Wie wir erfahren, iſt gegen das heute ergangene Urteil im Stinnes⸗Prozeß vom Generalſtaatsanwalt Berufung in vollem Umfange, d. h. gegen fämtliche Angeklagten, ein⸗ gelegt worden. Nach dem Kattowitzer Arteil Berlin, 7. Juli.(Von unſerem Berliner Büry.) In dem Prozeß gegen Ulitz hat der polniſche Staatsanwalt ſich mit unerhörter Schärfe gegen Maßnahmen der pvreußiſchen Regierung gewandt. Die preußiſche 2 e Anfang, der keine Fortſetzung gefunden hat und kaum je eine Fortſetzung finden wird. Die Methoden des politiſchen Kamp⸗ ſes ſchreiten über den Kellogg⸗Pakt in die alten Zeiten zurück, gerade die ruſſiſch⸗chineſiſche Kriſe liefert ein eklatants Bei⸗ ſpiel dafür. Die amerikaniſche Preſſe hat im Ueberſchwang der Feſt⸗ ſtimmung behauptet, daß der 24. Juli 1929 in Zukunft zu den weltgeſchichtlichen Daten gehöre, die ſedermann kenne und zu würdigen wiſſe. Wir zweifeln daran. Gerade in dieſen Tagen der 15jährigen Erinnerung an den 31. Juli und 1. Auguſt, Daten, die unverlöſchbar und unverwiſchbar in unſer Gedächtnis eingeſchrieben ſind, erkennen wir den Unter⸗ ſchied zwiſchen Tagen, die wirklich der Weltgeſchichte an⸗ gehören und ſolchen Ereigniſſen, die man künſtlich zu Welt⸗ geſchehniſſen ſtempeln möchte. Wie die Welt heute beſchaffen iſt, fürchten wir, daß die Kriegstage noch eher Geltung be⸗ halten werden, als die Friedensverkündigungen. Kurt Fischer Entſpannung im fernen Oſten? Moskau, 27. Juli.(United Preß.) Das erſte poſitive Anzeichen für eine friedliche Beilegung des ruß⸗ ſiſch⸗chineſiſchen Streites durch direkte Verhandlungen findet ſich in einer kurzen amtlichen Meldung aus Wladiwoſtok, in der dem Publikum mitgeteilt wird, daß dort Gerüchte um⸗ laufen, wonach die Machthaber in der Mandſchurei geneigt zu ſein ſcheinen, den Konflikt im Geiſt der ruſſiſchen Vorſchläge durch friedliche Verſtändigung aus der Welt zu ſchaffe n. In dieſem Sinne werden in Mukden Schritte unternommen, um die Sowjetregierung von dieſer Abſicht zu verſtändigen. Dieſe Meldung findet ſich in den Blikttern an unauffälliger Stelle zwiſchen anderen Berichten aus dem fernen Oſten. — * Ehrung des holländiſchen Prinzgemahls. Die Univerſi⸗ tät Greifswald hat dem holländiſchen Prinzgemahl wegen ſeines hilfreichen Eintretens für deutſche Univerſitäten, be⸗ ſonders auch während des Krieges, den Charakter eines Ehrenſenators der Univerſität verliehen. e nicht ſtillſchweigend hinzunehmen. Sie wird, wenn das nötige Material vorliegt, in Warſchau die erforderlichen Schritte unternehmen, um die Anſchuldigungen des polniſchen Staatsanwaltes auf das Nachdrücklichſte zurück⸗ zuweiſen. Preſſeſtimmen Von Berliner Blätteräußerungen iſt beſonders das Urteil der„Germania“ beachtenswert, die u. a. bemerkt:„Die An⸗ rechnung der Unterſuchungshaft und die Bewährungsfriſt von zwei Jahren war anſcheinend alles, was ein Gericht tun konnte, deſſen Marſchroute wohl von vornherein vorgeſchrie⸗ ben war. Die Juſtiz iſt jedenfalls auf der ganzen Linie ent⸗ ſcheidend geſchlagen worden. Es ſpricht lediglich für die per⸗ ſönliche Ehrenhaftigkeit der Richter, wenn ſie 37 Stunden brauchten, um zu einem Spruch zu gelangen, der auf der einen Seite den politiſchen Schwierigkeiten Rechnung trug, auf der andern Seite den Zuſammenbruch der Anklage nicht völlig ignorierte.“— Die„D. A..“ findet, nach dem neuen Gerichtsverfaſſungsgeſetz in Polen, das die Unabhängigkeit der Richter beſeitigt, ſei ein ſachlich gerechtes Urteil nicht zu erwarten geweſen. Anklage und Urteil hätten ledig⸗ lich unter polttiſchen Geſichtspunkten geſtanden. Das Urteil ſei moraliſch ein Freiſpruch des Angeklagten und eine Ver⸗ urteilung der polniſchen Politik.— Der„Vorwärts“ ſeiner⸗ ſeits macht darauf aufmerkſam, daß die unerläßliche Voraus⸗ ſetzung jeder Annäherung zwiſchen Polen und Deutſchland ſein muß die Herſtellung von Rechtsſicherheit und Gleich⸗ berechtigung der deutſchen Minderheit. Selbſt die„Voſſiſche Zeitung“, die ſtets jeder Möglichkeit eines auswärtigen Kon⸗ fliktes vorzubeugen ſucht, bemerkt:„Der Prozeß hat leider ein anderes Ende gefunden, als nach den Ergebniſſen de⸗ Beweisaufnahme zu erwarten war.“ Letzte Meldungen Ein Flugzeug der Beſatzungsarmee abgeſtürzt — Ingelheim, 27. Juli. In den geſtrigen Nachmittags⸗ ſtunden kam ein Flugzeug der franzöſtſchen Beſatzungsarmee in beträchtlicher Höhe über Oberingelheim ins Trudeln. Plötzlich ſah man, wie ſich einer der beiden Inſaſſen aus dem Flugzeug ſchwang und mit einem Fallſchirm zu retten ver⸗ ſuchte. Der Pilot, der alle Anſtrengungen machte, das Flug⸗ zeug wieder ins Gleichgewicht zu bringen, konnte den Ab⸗ ſturz nicht verhindern. Mit größter Geſchwindigkeit ſauſte das Flugzeug zur Erde. Durch den heftigen Anprall wurde es vollkommen zertrümmert. Der Pilot wurde nur noch als Leiche geborgen. Der zweite Inſaſſe der mit dem Fall⸗ ſchirm abgeſprungen war, kam mit leichten Hautabſchürfungen davon. Ein Dampfer auf der Oder 1— Ein Toter, ein Vermißter 5 — Stettin, 27. Juli. In der vergangenen Nacht iſt beim Anlegen am Bollwerk der der Greifenhagener Schiffahrts⸗ geſellſchaft gehörende Dampfer„Schwedt“ aus bisher un⸗ bekannter Urſache geſunken. Das Schiff, das in etwa 4 Mi⸗ nuten abſackte, hatte außer der 5 Mann betragenden Beſatzung etwa 28 bis 30 Fahrgäſte an Bord, die faſt alle gerettet werden konnten. Nach den bisherigen Feſtſtellungen hat das Unglück ein Todesopfer gefordert, während eine Perſon ver⸗ mißt wird. Zwei weitere Perſonen wurden mit Verletzun⸗ gen in das Krankenhaus eingeliefert. Es iſt jedoch nicht aus⸗ geſchloſſen, daß ſich noch einige Tote im Innern des geſunkenen Dampfers befinden, der im Laufe des Tages gehoben werden ſoll. a Munittonsdiebſtahl in Pasewalk — Berlin, 27. Juli. Die„Voſſiſche Zeitung“ meldet aus Paſewalk: In der Nacht zum Freitag ſind aus dem auf dem Schießplatz der hieſigen Garniſon befindlichen Munitionslager durch Einbruch 3200 Schuß Piſtolen Munition S geſtohlen worden. Die Ermittlungen ſind im Gange. verübt worden iſt. Man vermutet, daß der Einbruch von den Kommuniſten 3 a Schöpferiſche Erziehung Georg Kerſchenſteiner zum 75. Geburtstag am 29. Juli Von Dr. Gerhardt Gieſe(G. D..) In unſerer wirren und in ſich zerriſſenen Zeit werden auch bedeutende Perſönlichkeiten unſeres Geiſteslebens oft nur noch gehört, wenn ſie irgendwie abgeſtempelt ſind oder ich hineinzwängen laſſen in die Särge unſerer engſtirnigen Parteipolitik; da iſt es ein Troſt, wenn hier und da doch noch Männer über alle Schranken der Weltanſchauung und Partei⸗ ſtandpunkte hinweg von weiteſten Kreiſen als Führer an⸗ erkannt werden und für ihre Gedanken einen aufnahme⸗ Hereiten Boden finden. Das gilt in höchſtem Maße für den Neſtor unſerer Pädagogik, den früheren Organiſator des Münchener Volks⸗ und Berufsſchulweſens, Geh. Rat Prof. Dr. Georg Kerſchenſteiner, den heute 75jährigen. Als ſchön⸗ ſter Ertrag ſeiner grozügigen ſchulorganiſatoriſchen Arbeiten und richtungweiſenden pädagogiſchen Schriften darf ihn heute das Bewußtsein erfüllen, Gefolgſchaft zu finden und herzliche Verehrung zu genießen bei allen pädagogiſchen Richtungen — um eines ſeiner launigen Worte auf der Reichsſchulkon⸗ ferenz von 1920 zu gebrauchen—,„von den ganz Alten mit dem Schulzopf bis zu den allerjüngſten Modernen.“ Bei der heute vielfach üblichen Ueberſchätzung der theo⸗ reliſchen Pädagogik iſt es bemerkenswert, daß der größte un⸗ ſerer deutſchen Erzieher der Gegenwart ohne beſondere päda⸗ „ gogiſch⸗theoretiſche Vorbildung, ja ſogar ohne eine Neigung zu dieſem Gebiet ſeine Laufbahn als junger Gymnaſiallehrer in Schweinfurt und München begonnen hat, Neben einer gründlichen mathematiſch⸗naturwiſſenſchaftlichen Schulung brachte er eine ſtarke, tiefinnerliche Liebe zur Jugend mit, die ihn über ſeine bloße Unterrichtstätigkeit hinaus ſich unermüd⸗ lich ſeinen Schülern widmen ließ. In dieſer ſozialen Ein⸗ ſtellung, in dieſem echten pädagogiſchen Trieb hat er auch ſpäter ſtets die„Seele des Erziehers“ geſehen, die eine un⸗ die bekannteſten zu nennen, und vor allem in ſeinem umfang⸗ verwaltung. Geleitet von wirklicher Bildung und mit einer glänzenden praktiſchen Ge⸗ ſtaltungskraft, brachte Kerſchenſteiner als Stadtſchulrat während ſeiner jahrzehntelangen Tätigkeit das Münchener Schulweſen auf eine im Deutſchland der Vorkriegszeit muſter⸗ gültigen Höhe; mit ſeinen Kindergärten, Volks⸗ und Fort⸗ bildungsſchulen, die in einem bis dahin unbekannten Maße ausgeſtattet wurden mit Schulküchen und Gärten, Labora⸗ torien für Chemie und Phyſik, Räumen ſür den Werkunter⸗ richt und Lehrwerkſtätten, mit einem Lehrplan, der endlich einmal Ernſt machte mit der Selbſttätigkeit der Kinder in allen praktiſchen Fächern und die einſeitige Buchſchule über⸗ wand, war hier die„Schule der Zukunft“ in einem Grade Wirklichkeit geworden, wie es uns heute noch als Sehnſuchts⸗ ziel vorſchwebt. In ſeiner Tätigkeit als Lehrer und vor allem als Leiter eines großen ſtädtiſchen Schulweſens hatten ſich in Kerſchen⸗ ſteiner Gedanken entwickelt, die eine allgemeinere Bedeutung beanſpruchten und den praktiſchen Schulmann zum führenden und die ganze pädagogiſche Erneuerungsbewegung aufs ſtärkſte beſtimmenden pädagogiſchen Schriftſteller machten. Dabei verarbeitete er außer ſeiner eigenen reichen Erfahrung ſeine eingehende Kenntnis des engliſchen und amerikaniſchen Schulweſens, auf deren Vorzüge für eine wirkliche Charakter⸗ erziehung er aufmerkſam machte, als an die heute üblichen pädagogiſchen Studienreiſen nach England und Amerika in dem auf ſeine Schulen ſo ſtolzen Vorkriegsdeutſchland noch kein Menſch dachte. Seine Stellung als theoretiſcher Pädagoge hat Kerſchen⸗ ſteiner wohl begründet mit der von der„kgl. Akademie der gemeinnützigen Wiſſenſchaften zu Erfurt“ 1901 gekrönten Preisſchrift über die„Staatsbürgerliche Erziehung der deut⸗ ſchen Jugend“, die heute in 8. Auflage vorliegt. In ſeinen ſpäteren Arbeiten„Begriff der ſtaatsbürgerlichen Erziehung“ (1920 in 6. Auflage bei Teubner),„Die Seele des Erziehers und das Problem der Lehrerbildung“ lebenda 1921),„Der Begriff der Arbeitsſchule“(ebenda 1928 in 7. Auflage), um reichen und gehaltvollen philoſophiſch⸗pädagogiſchen Werk über der tiefſten Einſicht in das Weſen Alle Erziehung iſt für Kerſchenſteiner ſittliche, ſtaats⸗ bürgerliche und berufliche Bildung in einem unlöslichen Zu⸗ ſammenhang. Staatsbürger bilden heißt aber nicht, den Einzelnen abrichten für den Staat, wie er iſt, und ihm be⸗ ſtimmte einſeitige Staatsauffaſſungen einimpfen, ſondern einen Menſchen erziehen, der in ſeinem Beruf an der ſtändi⸗ gen Weiterbildung des Staates als eines ſittlichen Gemein⸗ weſens verantwortlich mitarbeitet.. Arbeitsgemeinſchaft in der Schulküche, im Laboratorium und in der Lehrwerkſtatt kann ſo die beſte Vorſchule für den künftigen Staatsbürger wer⸗ den, dem der„Sinn des Lebens nicht Herrſchen, ſondern Dienen“ iſt. 8 8 In der Hochflut und dem Richtungstaumel des heutigen pädagogiſchen Schrifttums ſind manche Gedanken Kerſchen⸗ ſteiners bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. Staatsbürgerliche Erziehung wird parteipolitiſch gefärbt, und der Begriff der Arbeitsſchule flackert wie ein Irrlicht in dem Phraſennebel der pädagogiſchen Propheten. Mit der deutlichen Feſtſtellung: „Arbeitsſchule heißt nicht wachſen laſſen, wie es eben wächſt, ſondern den Willen bedingungslos dem Geſetz der Sache unterwerfen“, hat Kerſchenſteiner ſein Werk gegen gewiſſe Er⸗ ziehungsbolſchewiſten und Scharlatane verteidigt. Manche ſich kühn„Verſuche“ nennenden Spielereien der Gegenwart und das die graue Wirklichkeit roſig verhüllende Gewölk des pädagogiſchen Geſchwätzes kann nicht darüber hinwegtäuſchen, daß Kerſchenſteiners„Schule der Zukunft“ noch nicht Gegen⸗ wart iſt;; ſie iſt eine Aufgabe, an deren Erfüllung zu arbeiten der ſchöuſte Dank bedeutet, den wir G. Kerſcheuſteiner an ſeinem Lebensabend erweiſen können. e„Theorie der Bildung“ lebenda 1926) hat Kerſchenſteiner ſeine Pädagogik weſter entwickelt. ö eee * Samstag, den 27. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabeß 8. Seite. Nr. 349 Fandelskammerprffident Richard Lenel 60 Jahre alt 98 Das Leben Richard Lenels iſt der Allgemeinheit ge⸗ widmet. Deshalb hat die Oeffentlichkeit einen Anſpruch dar⸗ auf, ſich mit dem 60. Geburtstag des Mannheimer Handels⸗ kammerpräſidenten zu beſchäftigen. Wenn die Mannheimer an dieſem Tage Richard Lenels gedenken— weit hinaus über die Kreiſe von Handel und Induſtrie, weit hinaus über die politiſche Partet, der Lenel angehört— ſo geſchieht dies über⸗ all aus dem ernſten Wunſch heraus, zu danken für ein Höchſt⸗ maß an Pflichtbewußtſein, für eine Tätigkeit von ſeltener Aufopferung und Hingabe. Als Richard Lenel die 50 gerade überſchritten hatte, wählte ihn die Handelskammer als Nachfolger Emil Engelhards zu rem Präſidenten. Man kannte Lenels Arbeit als Vor⸗ ſitzender des Allgemeinen Arbeitgeberverbandes Mannheim⸗ Ludwigshafen, als Vorſitzender des Fabrikantenvereins. Er Hatte im öffentlichen Leben der Stadt an führender Stelle mit⸗ 3 Er hatte ſich nie einer Aufgabe, mochte ſie noch ſo ſchwierig und undankbar ſein, entzogen. Von dem Tage ſeiner Wahl ab ſtellte er ſeine ganze Perſönlichkeit, ſeine Erfahrung und ſein Wiſſen, ſeinen feſten Willen und ſeinen weitſchauen⸗ den Blick in den Dienſt des Mannheimer Wirtſchaftslebens und der Mannheimer Bevölkerung. Denn wenn ſeine Stel⸗ lung ihn auch gelegentlich in Widerſpruch zu Wünſchen und Meinungen anderer Bevölkerungskreiſe ſetzte, Richard Lenuel hat ſein Aut als Führer der Mannheimer Wirtſchaft niemals dahin aufgefaßt, daß er eine Gegenſätzlichkeit zwiſchen Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer als einen etwa erwünſchten Zuſtand anſah. Sein Leitgedanke iſt vielmehr immer der geblieben, daß nur in einer blühenden Wirtſchaft das Schickſal der ar⸗ beitenden Bevölkerung den Aufſtieg nehmen könne, den er ſelbſt ſo oft als notwendig und wünſchenswert bezeichnet hat. Es ſind die beſten Namen der Mannheimer Kaufmann⸗ ſchaft, die ſich im Laufe der Jahrzehnte an der Spitze der Handelskammer finden. Aber kein Name iſt ſo ſtark aus dieſem Kreis heraus⸗ getreten wie der Richard Lenels. Das liegt daran, daß in dem letzten Jahrzehnt geradezu un⸗ geheuere Aufgaben mannigfacher Art denen geſtellt wurden, die Willen und Kraft genug beſaßen, um an führendem Poſten im Wirtſchaftsleben dem deutſchen Volke zu dienen. So wuchſen die Aufgaben dieſes Präſidenten weit über den ur⸗ sprünglichen Rahmen hinaus. Wer in dem Jubiläumswerk der Handelskammer, das Prof. Dr. Blauſtein im letzten Jahre herausgegeben hat, die Namen der Körperſchaften, Ausſchüſſe, Verbände lieſt, in denen Richard Lenel mitarbeitet, vielſach an leitender Stelle, der kann ſich eines Schreckens nicht er⸗ wehren. Denn es iſt kaum glaublich, was der Arbeitskraft eines Mannes, der zugleich Leiter eines großen Unter⸗ nehmens iſt, zugemutet und von ihr gefordert wird. Was aber Richard Lenel vor allem auszeichnet, iſt, daß er in all dieſen Gremien nicht nur ſitzt, ſondern arbeitet, daß er ihren Aufgabenkreis bis zum letzten beherrſcht und un⸗ erſchrocken, ohne Rückſicht auf Beifall oder Widerſpruch, ſeine eigene Meinung hat und ſie ausspricht. Wer in ſopiele Ver⸗ waltungskörper hineinblickt, wer die Materie ſo leicht erfaßt, wer einen ſolch erſtaunlichen Reichtum an Erfahrungen und * Skadtoberſchulrat Emil Zum Leiter des Mannheimer Volks⸗ und Fortbildungs⸗ ſchulweſens wurde, wie mitgeteilt, Schulrat Emil Lohrer ernannt, nachdem die Stelle ſeit dem Tode Ihrigs über ein Jahr unbeſetzt geblieben war. Der neue Stadtoberſchulrat Hat ſchon bisher die Geſchäfte ſtellvertretend geführt und war ſchon zu Sickingers Zeiten auf dem Mannheimer Stadtſchul⸗ amt tätig. Er iſt alſo ſeit Jahrzehnten mit den Aufgaben der Mannheimer Schulleitung vertraut, er hat die Entwicklung Anſeres Schulweſens miterlebt und mitgeſtaltet und wird durch die Uebernahme der Leitung keinen Bruch mit der Ver⸗ gangenheit, wohl aber eine an das Beſtehende anknüpfende Weiterbildung im Auge haben können. Stadtoberſchulrat Lohrer ſtammt aus der Baar. Er iſt im Jahre 1875 in Sunthauſen, Amt Donaueſchingen, ge⸗ boren. Sein Weg ging über den Lehrerberuf. Früh kam er in die Schulverwaltung. Im Jahre 1920 wurde er in den Schulaufſichtsdienſt befördert. In dieſen verſchiedenen Stel⸗ lungen hat er in Mannheim ſeit über drei Jahrzehnten ge⸗ wirkt. Die ihm nun anvertraute Leitung der Mannheimer Schulen ſtellt eine höchſt bedeutſame Aufgabe dar. Das Mann⸗ heimer Schulweſen hat ſich in der Welt einen guten Namen erworben. Dieſen gilt es zu erhalten und neu zu beleben. Das iſt in einer Zeit wie der gegenwärtigen, in der ſich die Schulen aller Stufen in einer mehr oder minder klar er⸗ kannten Kriſe befinden, eine doppelt ſchwere, mit großer Ver⸗ antwortung belaſtete Aufgabe. Das Mannheimer Volksſchulweſen hat im Verlaufe der Zeit eine mächtige Ausdehnung genommen. Heute unterſtehen dem Stadtſchulamt 37 Einzelſchulen. Dazu kommen die Abteilungen der Knaben⸗ und Mädchenfortbil⸗ dungsſchulen. Im Bereiche dieſer weitgedehnten Schuleinrich⸗ tungen, deren Verwaltung und Leitung dem Stadtſchulamt unterſteht, ſchweben ſo viele Fragen der Organiſation, der Pädagogik, der Schülerfürſorge, die unter der Veränderung, die unſer geſamtes wirtſchaftliches, geiſtiges und ſtaatliches Leben in der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit erlebt hat, nach einer Anpaſſung an die neuen Zuſtände drängen. Der dadurch ge⸗ ſchaffene labile Zuſtand in unſerm ganzen Unterrichts⸗ und Erziehungsweſen wird in der Amtsperiode des neuen Stadt⸗ oberſchulrates zu einer Löſung kommen müſſen. Die Zu⸗ kunft wird alſp keine geringen Anforderungen an den neuen Leiter des Mannheimer Stadtſchulamtes ſtellen. Die lang⸗ jährige Erfahrung, die Vertrautheit mit der Geſchichte und dem gegenwärtigen Beſtand der Mannheimer Schulefnrich⸗ tungen werden Stadtoberſchulrat Lohrer die Löſung ſeiner Aufgabe außerordentlich erleichtern. Aus den Anregungen der modernen Schulbewegung, den vielen hier und ander⸗ wärts erprobten Schulverſuchen wird er manchen neuen Weg auch für die Mannheimer Schule erkennen können. Der Geiſt einer Schule iſt immer beſtimmt aus der gei⸗ ſtigen Lage der Zeit. Die zukünftige Schule wird von dem Geiſt der Vergemeinſchaftung beherrſcht ſein müſſen. Nur dieſer Geiſt, der die Meuſchen näher bringt, kann Sinn un⸗ ſerer heute noch vom Wirtſchaftschaos überdeckten Zeitlage ſein. Nur er iſt zukunftsweiſend. Er allein iſt der wahrhaft pädagogiſche Geiſt. Die Schule der perſönlichen Diſtanz zwi⸗ Kenntniſſen geſammelt hat— wem ein glänzendes Gedächtnis dazu dieſe Kenntniſſe zu jeder Minute auf die Zunge legt, wer mit ſouveräner Leichtigkeit Statiſtiken und Ziffern jederzeit zu präſentieren in der Lage iſt, der hat das Ohr jeder Ver⸗ ſammlung und jedes Verantwortlichen. Daraus reſultiert Richard Leuels weitreichender und weit⸗ greifender Einfluß. Es iſt nicht die Stellung als Präſident des Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstages, die Mitglied⸗ ſchaft beim Vorſtand des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handels⸗ tages, bei der Vereinigung der Deutſchen Arbeitgeberverbände, nicht die Zugehörigkeit zu den maßgebenden Körperſchaften bei Reichseiſenbahn, Reichspoſt, Luftfahrt, die Lenels Einfluß bedingen. Es ſind die Kraft und der Willen des Mannes, die zwingende Logik, die ſeinen Vortrag auszeichnet, die Be⸗ herrſchung der Materie— es iſt die Perſönlichkeit, die ſich durchſetzt. Vielleicht iſt hierfür nichts charakteriſtiſcher, als folgende Epi⸗ ſode: Wie ſchon ſo oft und immer wieder trug Lenel in einem kleinen Kreis einem Reichsminiſter die Mannheimer Eiſen⸗ bahn⸗ und Schiffahrtswünſche, die Tariſwünſche vor und bat Diſtanz war zeitbedingt in den Jahrzehnten, in denen das 19. Jahrhundert ausgeklungen iſt. Nun iſt die Schule eines neunen Geiſtes fällig geworden. Das bedeutet für die Schulleitungen und vor allem auch für die Lehrerſchaft eine Neuorientierung, der ſich erfahrungs⸗ gemäß als Gegengewicht die jahrzehntelange Gewohnheit der Haltungen und Einrichtungen entgegenſtellen. Erſt im Ge⸗ nerattonswechſel vollzieht ſich zumeiſt die völlige Neueinſtel⸗ G. Tillmann-Matter, Mannheim lung. Das macht die Schule, die man gerade in den Jahren nach dem Kriege oft als ein Inſtrument betrachtet hat, das den Geiſt der Oeffentlichkeit in einen Gärungszuſtand ver⸗ ſetzen könnte, in Wirklichkeit immer zu einem retardierenden Werkzeug. Darin liegt nun die eigentliche Bedeutung einer großen Schulleitung, daß ſie angeſichts der immer vorhan⸗ denen retardierenden Wirkung der Schule an ſich mti einem feinen Gefühl für denSinngehalt der anbrechenden Zeitenwende dem Neuen die Wege bahnt, bewußt im Rhythmus der Gegen⸗ wart voranſchreitet.. 5 Wir beglückwünſchen den neuen Mannheimer Stadtober⸗ ſchulrat zu einer ſolch ſchönen Aufgabe, die ihn die gegen⸗ wärtigen Verhältniſſe der Schule organiſch in den Geiſt der fſchen Elternſchaft und Lehrerſchaft, zwiſchen Kind und Lehrer Zukunft weiterbilden und einbauen heißt, und wünſchen ihm gehört dem Geiſt der Vergangenheit an. Die Schule der! darin reichen Erfolg. 2 eindringlich um erneute Unterſtützung. Der Reichsminiſter gab die Verſicherung, er wolle immer wieder tun, was in ſeiner Macht liege. Er rate aber dringend, daß Lenel ſelbſt eingreife, denn vor niemand hätten die Berliner Stellen mehr Reſpekt, als vor dem Präſidenten Lenel aus Mannheim! Ein alter Erfahrungsſatz ſagt, daß die Menſchen am mei⸗ ſten Zeit haben, die immer in Anſpruch genommen werden. Richard Lenels Leben beſtätigt dieſen Satz. Während die Viel⸗ beſchäftigten in Handel und Induſtrie ſich nicht nur aus dem politiſchen Leben zurückziehen, ſondern auch der Mitarbeit im kommunalen Leben ſich immer mehr verſchließen, ſitzt Lenel ſchon ſeit Jahren im Bürgerausſchuß als einer der Tätigſten und Tüchtigſten der volksparteilichen Fraktion. Schon vor dem Umſturz war er nationalliberaler Stadtver⸗ ordneter. Aber auch ſein politiſcher Einfluß greift weiter. Und nichts iſt törichter und innerlich unwahrer, als gelegent⸗ lich irgend ein aus dem Zuſammenhang geriſſenes Wort aus einer Rede herauszugreifen, um den Wirtſchaftsführer als politiſchen Scharfmacher anzukreiden. Gerade die politiſche Arbeit Lenels iſt ein ſchlagender Beweis für ein Höchſt maß an Pflichterfüllung im Dienſte der Geſamtheit. Die kommunal politiſche Tätigkeit fließt aber auch hier aus einer tiefen Liebe zur Vaterſtadt Mannheim. Richard Lenel iſt ſtolz auf Mannheim und iſt ein ſeines altererbten Bürger⸗ tums bewußter Mannheimer. Es iſt ein Einzelfall in der Geſchichte der deutſchen Wirtſchaftskörperſchaften, daß eine Familie in drei aufeinanderfolgenden Generationen die Prä⸗ ſidenten der Handelskammer ihrer Vaterſtadt geſtellt hat, wie die Familie Lenel in Mannheim. Und dieſe drei Präſidenten ſaßen auf dem Rathauſe und arbeiteten für das Wohl der Geſamtbevölkerung. f So ſchließt ſich die Betrachtung über Leiſtung und Werk des Sechzigjährigen, der die alte und die neue Welt kennen gelernt hatte, bis er ins väterliche Geſchäft eintrat und bis er ſpäter die Führung des Mannheimer Wirtſchaftslebens übernahm, wie es Großvater und Vater vor ihm taten, in einem Gedanken: dem kategoriſchen Imperativ der Pflicht, die ſich mit einem beſonders ſtark empfundenen Heimatgefühl vereinigt. Sie ſchließt ſich in der Erkenntnis des Verzichts auf manche Lebensfreude, die Freude an Kunſt und Muſik, die dieſem Kaufmann nicht fremd iſt. Aber auch in einem Wunſche: daß dieſer Lebensarbeit voll Hingabe und Unermübdlichkeit, voll Treue und Aufopferung, der volle Erfolg beſchieden ſein möge, deſſen Nutznießer Deutſchlands Handel und Induſtrie, deſſen Nutznießer aber in erſter Reihe Mannheim und ſeine Einwohnerſchaft ſein ſollen. Wk. eee 105 Stäodtiſche Nachrichten Fugens⸗ Sonntag Die katholiſche Jugend feiert morgen das Patronfeſt ihres Schutzgeiſtes, des St. Bernhard von Baden(7 177, deſſen vorbildlichem Leben ſie nachſtrebt. In allen Pfarrkirchen finden beſondere Gottesdienſte ſtatt, in denen der Geiſtliche eruſte, mahnende Worte an die Jugend richtet. Jugend in Not, ſo geht der Ruf durchs Badner Land. Jugendzeit, eine Zeit des Werdens und Erwachens, eine Zeit des Wachſens und Reifens. Wer das Jugendringen im einzelnen verfolgt, wird gewahren, daß oft ſo mancher junge Menſch unterliegt, ohne ſchuld daran zu ſein. Es iſt übel, heute nur von einer zucht⸗ loſen, verworrenen Jugend zu reden. Zuchtloſigkeit iſt nicht immer Jugendſchuld. Oft wird uns zur klaren Erkenntnis, daß leider Eltern ihre Kinder verziehen und Schuld tragen am Schickſal ihres Kindes. Der Jugendſonntag ſoll wieder beſinnen lernen und der Jugend Wege weiſen, die nicht Irrwege ſind. Unſer Deutſches Volk muß ein beſſeres Augenmerk der Jugend ſchenken. Sie bildet in künftigen Tagen das Schickſal unſeres Vaterlandes. Die Jugend iſt ein koſtbares Vermächtnis, ein ſtarker Hort der Zukunft, darum mehr Verſtändnis für unſere Jugend, ſie will anerkannt und gewertet ſein. Die Kollekten in den Gottes⸗ dienſten finden für die Jugendverbände unſeres Landes Ver⸗ wendung, die Erziehungsarbeit leiſten für die Jugend im Dienſte von Kirche und Staat. K. G. N * Verbeſſerung der Straße Mannheim— Frankfurt. Die direkte Strecke Mannheim Frankfurt machte hauptſächlich im Kreiſe Groß⸗Gerau den Automobiliſten ſehr zu ſchaffen. Die Straße war hier lange Zeit in fürchterlichem Zuſtand. Nunmehr ſchafft man ganze Arbeit, indem man auf faſt 20 Kilometer gutes Kleinpflaſter in forcierter Arbeitsweiſe an⸗ legt. In etwa 1, Monaten dürfte die ganze Strecke von Frankfurt bis Biblis, die hauptſächlich gemeint wär, ohne Unterbrechung Kleinpflaſter haben. Nur einige Ortsdurch⸗ fahrten ſind noch zu verbeſſern. Schwerer Einbruch in eine Villa In vergangener Nacht drangen in eine Villa der Oſtſtadt, deren Bewohner verreiſt ſind, mindeſtens drei Perſonen, vermutlich unter Benutzung eines Nachſchlüſſels, ein. Der auf einem Ruhebett gelegene Wächter wurde von den an⸗ geblich maskierten Männern geknebelt und dann von einem der Täter unter ſtändiger Bedrohung einer Waffe genötigt, ſich ruhig zu verhalten, während die anderen alle Räume des Hauſes durchſuchten. Der Weinkeller wurde auf⸗ gebrochen und zweifellos beſtohlen. Was ſonſt alles geſtohlen wurde, konnte bis jetzt nicht feſtgeſtellt werden. Die Ermitte⸗ lungen wurden ſofort aufgenommen. Es handelt ſich, wie in Ergänzung dieſer amtlichen Mel⸗ dung zu berichten iſt, um die Villa der Witwe des f Kommer⸗ zienrats Dr. Karl Lanz in der Spinozzaſtraße. In der ver⸗ gangenen Nacht um halb 3 Uhr erwachte der Wächter, ein Mit⸗ glied der Feuerwehr der Lanzwerke namens Ludwig Vogt, durch ein Geräuſch in der Garderobe im Erdgeſchoß, in der er in einem eiſernen Feldbett ſchlief. Als er über der Lagerſtatt das elektriſche Licht anknipſen wollte, wurde er von zwei ver⸗ mummten Geſtalten gepackt und auf das Bett zurütckgedrückt. Ein Dritter ſchnitt das Leintuch in Streifen, mit denen Vogt an das Bett gebunden wurde. Außerdem zog man ihm eine Wolldecke über den Kopf, Mit vorgehaltenem Revolver blieb der eine der drei Einbrecher zigarettenrauchend bei ihm ſitzen, während die andern beiden die Räume der Villa durchſuchten. Ggen 4 Uhr wurde es wieder ruhig. Dame von Welt agierte. 2. Seite. Nr. 848 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 27. Juli 1929 Wie bereits im Mittagsblatt berichtet wurde, veranlaßte Sty. Len el in der geſtrigen Bürgerausſchußſitzung durch ſehr beachtenswerte kritiſche Aeußerungen eine längere Ausſprache Über die finanziellen und betriebstechniſchen Verhältniſſe des Großkraftwerkes. Der Han⸗ delskammerpräſident meinte, bei vielen privaten Geſellſchaf⸗ ten ſei das Verhältnis zwiſchen Eigenkapital und Darlehen noch viel ungünſtiger als beim Großkraftwerk. Ein Grund zu einer Aenderung durch eine weitere Erhöhung des Stamm⸗ kapitales von 4 auf 6 Millionen Mk. ſei umſo weniger vor⸗ handen, als Finter dem Werk die Stadt Mannheim ſtehe. Stv. Lenel machte ferner auf die auffallende Tatſache aufmerkſam, daß das Badenwerk ſich an der Kapitalserhöhung zwar nicht beteiligt, aber trotzdem ſich die bisherigen Rechte vorbehält. In der Bürgerſchaft ſei das Gerücht verbreitet, daß ſich die 100 Atmoſphären⸗Keſſel, mit denen das Großkraftwerk eine Neuerung in der Elektrizitätserzeugung einführte, die bis dahin in Deutſchland noch nicht erprobt worden war, nicht bewährt hätten und daß ſehr große Kinderkrank⸗ eiten zu überwinden waren. Wenn man einerſeits auch wohlwollend auf das Großkraftwerk eingeſtellt ſei, ſo dürfe andererſeits nicht verſchwiegen werden, daß eine ganze Menge Fragen noch nicht geklärt ſeien. Man könne deshalb nicht ver⸗ langen, daß ohne vorherige Klärung der Kapitalserhöhung zu⸗ geſtimmt werde. Eile ſei auch im Hinblick auf die Verhältniſſe auf dem Anleihemarkt durchaus nicht geboten. Stv. Lenel ſchlug deshalb die Einſetzung einer Kommiſſion zur Ueberprüfung der Zuſtände beim Großkraftwerk vor Erſt nach der Kommiſſionsberatung könne dem Plenum zu⸗ gemutet werden, der ſtadträtlichen Vorlage zuzuſtimmen. Der kommuniſtiſche Stv. Böhler führte aus, im Groß⸗ kraftwerk werde mit den ſtädtiſchen Geldern experimentiert, ohne daß die Stadtverwaltung in der Lage ſei, in den tech⸗ niſchen Betrieb hineinzureden. Die 100 Atmoſphären⸗Keſſel hät⸗ ten ſich in der Praxis nicht einwandfrei bewährt. Die kommu⸗ wiſtiſche Fraktion habe keinen Grund, dem Ehrgeiz der Direk⸗ tiyn des Großkraftwerks Rechnung zu tragen und lehne des⸗ halb die Vorlage ab. Stv.⸗V. Kaiſer(Ztr.) unterſtützte die Anregung des Stv. Lenel auf Einſetzung einer Kommiſſion, in der Aufſchluß über die verſchiedenen umlaufenden Gerüchte gegeben werden könnte. Man werde dann hoffentlich auch erfahren, was die Stadtverwaltung bis jetzt in das Großkraftwerk hineingeſteckt habe. Es ſcheine ſich um eine erkleckliche Anzahl von Mil⸗ lionen zu handeln. Bürgermeiſter Büchner, der zuständige Dezernent, konnte nicht umhin, zu dieſen aufſehenerregenden Aeußerungen Stellung zu nehmen. Er meinte, ihm könne es Rur recht ſein, wenn eine Kommiſſion eingeſetzt würde. Aber trotzalledem ſollte man die Vorlage annehmen, zumal es ſich ee 22 2 EE Was iſt mit dem Wochenende geworden? Was iſt denn eigentlich mit dem Wochenende geworden? Dieſe Frage wird ſich wohl mancher Zeitgenoſſe vorgelegt haben. Mit welchem Geſchrei und mit welcher Begeiſterung wurde vor wenigen Jahren die Wochenendbewegung pro⸗ pagiert. Jeder ſtürzte ſich auf die Ausführung der vorgeſchla⸗ genen Ideen. Nicht ſchnell genug konnte alles ſeien Gang gehen. Beängſtigend ſchwoll die Maſſe der Wochenendbegei⸗ ſterten an. Man lebte nur noch für den Wochenendgedanken. Was iſt nun aus alledem geworden? Wenn man ganz ehr⸗ lich ſein will, muß man ſagen: Nichts! Denn das was übrig geblieben iſt, erinnert nicht im geringſten mehr an das, was am Anfang unternommen worden iſt. Die Menge der Anhänger iſt zuſammengeſchmolzen. Man kann darüber Uur erfreut ſein. Aeußerlich iſt vielleicht der Wochenendge⸗ dauke tot. Aber dennoch lebt er. 5 Er iſt nicht unterzukriegen. Er wird wieder wachſen, langſam aus der Stille. Wird viel⸗ leicht in Jahren durch zähe Kleinarbeit und fortſchreitende Entwicklung das erreichen, was das ſchnellauflodernde Stroh⸗ feuer der erſten Maſſenbegeiſterung nicht zu Stande bringen konnte. E 2 und Groß 2 kraft um die Komſequenzen des Beſchluſſes handle, das Großkraft⸗ werk zu erbauen. Es handle ſich um keine neueren Experi- mente. Die Experimente ſetzten ſchon ein, als die 100 Atmo⸗ ſphären⸗Keſſel beſchloſſen wurden. Die Keſſel wurden während der Inflationszeit angeſchafft, in der das Material nicht ein⸗ wandfrei war. Infolgedeſſen ſind jetzt ſchon die Keſſel, die ſonſt ein Alter von 20—25 Jahren erreichen, überfällig. Wer den Schutz der Arbeiter wolle, müſſe für die Außerbetrieb⸗ ſetzung der Keſſel ſein. Uebrigens ſeien die Arbeiter in der letzten Zeit nicht durch die Keſſel, ſondern durch die Nieder⸗ druckanlage gefährdet worden. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich gab den inzwiſchen eingelaufenen Antrag der Fraktion der Deutſchen Volks⸗ partei bekannt, die Beſchlußfaſſung über die Vorlage auszuſetzen, bis durch die Kommiſſion eine Klärung herbeigeführt ſei. Der Oberbürgermeiſter gab die Berechtigung des Wun⸗ ſches auf Einſetzung der Kommiſſion zu, da ſich die Mitglieder des Bürgerausſchuſſes nicht das Bild über das Großkraft⸗ werk machen könnten wie der Stadtrat. Er hat den Eindruck, daß die Nichtbeteiligung des Badenwerkes an der Kapitals⸗ erhöhung ein geſünderes Verhältnis geſchaffen habe. Anderer⸗ ſeits ſei ein gutes Verhältnis zum Badenwerk notwendig. Stv. Lenel war auch jetzt noch nicht davon zu überzeugen, daß die Vorlage ſo dringend ſei, daß ſie nicht eine Zurückſtel⸗ lung auf die Dauer von vier Wochen vertrage. Man könne doch dem Bürgerausſchuß nicht zumuten, einfach ja zu ſagen. Dann wäre es ſchon richtiger geweſen, die Vorlage früher ein⸗ zubringen. Aber er wolle das Großkraftwerk in keine üble Lage bringen und ſehe ſich infolgedeſſen gezwungen, den An⸗ trag zurückzuziehen. W Worauf Bürgermeiſter Büchner er⸗ widerte, die Vorlage ſei in der Tat ſehr dringlich, da die ame⸗ rikaniſchen Kapitaliſten, die die Anleihe hergeben wollten, die Garantie haben wollten, die durch die Genehmigung der Vor⸗ lage gewährt werde. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich bemerkte, die Beſprechung werde ihm eine Lehre in der Rich⸗ tung ſein, in gleichen und ähnlichen Fällen den Bürgeraus⸗ ſchuß eingehend zu unterrichten. Nach einer Pauſe von 5 Minuten, die Stv. Dr. Martin beantragt hatte, erklärte Sty. Lenel, ſeine Fraktion ziehe ihren Antrag unter der ausdrücklichen Erklärung zurück, daß ſte ſich nicht in allen Punkten mit den Ausführungen des Bür⸗ germeiſters Büchner identifiziere. St. Lenel wollte damit ſagen, daß er von der Ausſprache in der Kommiſſion die wün⸗ ſchenswerte Aufklärung erwartet. Man darf darauf geſpannt ſein, was dabei herauskommt, zugleich aber erwarten, daß auch die Oeffentlichkeit davon erfährt, ſoweit im Intereſſe des Großkraftwerks und der Stadtverwaltung davon nicht hinter verſchloſſenen Türen geſprochen werden muß. Seh. Aber forſchen wir ein wenig nach den Gründen, warum alles das ſo gekommen iſt. Zunächſt iſt feſtzuſtellen, daß der Trieb ins Freie ſchon immer bei einer größeren Anzahl von Menſchen dageweſen iſt, die ihre Freizeit in der Natur ſo verbracht haben, daß ſie neugeſtärkt in die Tretmühle des Alltags zurückgekehrt ſind Dieſes Verbundenſein mit der Natur war aber meiſtens auf einen Tag beſchränkt, da es an billiger Unterkunft gemangelt hat. Wohl konnte man faſt überall preiswert unterkommen, aber die Ausgaben ſtan⸗ den in keinem Einklang zu dem Etat, den man für ſolche Dinge ſich bewilligen konnte. Als nun der Wochenendge⸗ danke Fuß faßte, änderten ſich dieſe Dinge nicht. Die Unter⸗ kunften wurden nicht billiger. Teilweiſe wurden ſogar die Preiſe hinaufgeſetzt, da man den ſtärkeren Zuſtrom ausnützen wollte. Das iſt die vorläufig unüberwindliche Mauer, an der die ganzen idealen Beſtrebungen ſcheitern mußten. Die, die ſich ein eigenes Wochenendhaus leiſten konnten, kommen ja nicht in Betracht, da die Wochenendbewegung doch die weniger bemittelten Kreiſe hauptſächlich umfaſſen ſollte. Die an vielen Orten ins Leben gerufenen Wochenend⸗ ausſtellungen brachten keinen Fortſchritt. Was nutzen all die ſchönen Gedanken, wenn die Ausführung ummöglich ge⸗ macht wird. Ein weiterer Punkt, der aber nicht allzuſehr ins Gewicht fällt, wäre noch die Fahrplangeſtaltung. 7 2 heben es nur glücken könnte, die Menge derer, die ihr 40 Stunden währende Wochenendfreizeit draußen verbringen wollen, auch wirklich über die beiden Nächte der Stadt ferne zu halten. Solange aber der lufthungrige Großſtädter Sonntag Mor⸗ gens hinauszieht und Abends der Koſten wegen zurückfährt, wird die ganze Bewegung keinen Schritt vorwärts kommen. Glücklich können ſich die preiſen, die ſich von allem Kou⸗ venttonellen logemacht haben und jeben Samstag ihr Haus an einem anderen Platz aufſchlagen können. Allerdings iſt es nicht jedermanns Sache, ſich mit dem Ballaſt eines Zeltes zu beſchweren. Aber dies iſt zur Zeit die einzige Möglichkeit, mit geringſten Koſten ein wirkliches Wochenende durchzuführen. Die Menge derer, die das erkannt haben, iſt in ſtetem Wachſen begriffen. Ste wird noch weiter wachſen und mit ihr wird der Wochenendgedanke aus dem toten Gleiſe herauskommen. Es iſt auch gar nicht ausgeſchloſſen, daß die allerorts ſtehenden Zelte denen zu denken geben werden, in deren Händen es liegt, eine Möglichkeit zu ſchaffen, daß es ſich der einfachſte Mann mit ſeiner Familie erlauben kann, ſeine Freizeit in der Natur zu verbringen. So lange aber dieſe Erkenntnis ſich nicht durchſetzt, wird es mit der Wochenendbewegung nicht anders werden. Aber viel⸗ leicht iſt gerade das zähe, langſame Vorwärtsdringen von ganz beſonderem Nutzen. Mannheim 5 in der Statiſtik deutſcher Städte Der Deutſche Städtetag veröffentlicht vierteljährlich ſtatiſtiſche Berichte über die Tätigkeit der deutſchen Städte auf dem Gebiet des Fürſorgeweſens, des Wohnungsweſens und des Fremdenverkehrs. Der ſoeben erſchienene zweite Vier⸗ teljahresbericht macht über Mannheim folgende An⸗ gaben: Die Zahl der laufend in offener Fürſorge unter⸗ ſtützten Parteien betrug in Mannheim am 31. März 1929 9294, das ſind 37,55 auf 1000 Einwohner, darunter befanden ſich 510 Kriegsbeſchädigte und Kriegshinterbliebene, 2463 Sozialrent⸗ ner, 1136 Kleinrentner und Gleichgeſtellte und 5181 ſonſtige Hilfsbedürftige. Einmalig wurden unterſtützt in offener Für⸗ ſorge 19 284, in geſchloſſener Fürſorge 2771, dauernd wurden in geſchloſſener Fürſorge unterſtützt 17183. Der Aufwand für die Zwecke der Fürſorge (ohne Wochenfürſorge) betrug im erſten Viertelfahr 1929 im ganzen 2 682 900 /, das ſind 10,84/ auf den Kopf der Bevöl⸗ kerung. Verglichen mit anderen Städten iſt der Aufwand für die Zwecke der Fürſorge in Mannheim noch außerordent⸗ lichhoch. In der Städtegruppe der Städte über 200 000 Ein⸗ wohner wenden lediglich Königsberg und Breslau auf den Kopf der Bevölkerung etwas höhere Summen für Fürſorge⸗ zwecke auf als Mannheim. Auf dem Gebiet des Fremdenverkehrs ſteht Mann heim in der Städtegruppe der Städte über 200 000 Einwohner auch im erſten Kalenderviertelfahr 1929 in vorderſter Reihe. Die Zahl der Fremden, die Mannheim beſuchten, betrug 36 390, darunter waren 2263 Ausländer. Auf 1000 Einwohner kom⸗ men demnach 147 Fremde. Lediglich die Städte München, Stuttgart und Königsberg erreichten in dieſer Städteg ruppe eine höhere Verhältniszahl als die Stadt Mannheim. In Berlin kamen nur 95,7 Fremde auf 1000 Einwohner, in Hamburg nur 130,9 und in Köln nur 114,8. A * Die diesjährige Herbſtdienſtyrüfung der Volksſchul⸗ kandidaten, zu der ſich nur eine verhältnismäßig geringe Zahl von Bewerbern angemeldet hat, findet ausſchließlich in Karls⸗ ruhe ſtatt und beginnt am Montag, 16. September. Schluß des redaktionellen Teils In den Ferien iſt Ovomaltine für Erwachſene und für Kinder das geeignete Ster⸗ kungsmittel. Dieſe aus Malzextrakt, Milch und Eiern hergeſtellte Kraftnahrung belaſtet die Verdauung nicht und ihre gute Wirkung zeigt ſich ſchon nach wenigen Tagen in erhöhter Leistungs fähigkeit. Ovomaltine iſt überall leicht zuzubereiten. g In Apotheken u. 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Es iſt zwar ergötzlich,„wandernde Melodien“ zu verfolgen, die zuerſt bei Offenbach, dann bei Suppe auftauchen und in modernen„Kompoſitionen“(lies Zuſammenſtellungen aus den Einfällen bewährter Vorgänger) zum Ueberdruß breitgedroſchen werden. Bei Lehar iſt alles bodenſtändig und wie zart berührt uns ſeine Orcheſterbehand⸗ lung in der Zeit der Jazzband. Mit unwahrſcheinlich wenig Schlagwerk kam der Mann aus. 5 Allerdings iſt Lehar nicht leicht aufzuführen. Aber wie Sehar gut ſpielt und ſingt, davon gab das vortreffliche En⸗ ſemble unter Luſtig⸗Prean eine anſchauliche Vorſtellung. Da gab es vor allem eine Angele Didier, die wirklich ſingen konnte, nicht nur am Programm als„Sängerin“ der Großen Oper. Lehar verlangt eben Stimmen, die reif zur Oper wären, wie ſie Annie Sieburg beſitzt, die mit der Vornehmheit der Einen ebenbürtigen Partner fand ſte in Edwin Engliſch, deſſen ſtimmliche und ſchauſpieleriſche Mittel den Grafen von Luxemburg in die richtige Beleuchtung rückten. In einer größeren Aufgabe trat Franzi Sitter als Juliette Vermont hervor, die in ihrem lebhaften Spiel den richtigen Schmiß erkennen ließ. Als ſehr ältlicher Fürſt Baſil At dickelts Sein zich Jaeger, der auch verantwortlich für die itung zeichnete, ſehr viel Humor und e hatte die Lacher indruck erweckte! in kleineren Rollen beſchäftigten Kräfte fügten ſich trefflich in den Rahmen ein und taten ihr beſtes zur Hebung des Geſamt⸗ eindruckes. Ein Sonderlob verdient Georg Pipping, für ſeine muſt⸗ kaliſche Leitung und die klare Herausarbeitung des Lehar⸗ Stiles. Mit dem vielfach beliebten für ſchmiſſig gehaltenen Hetztempo iſt es bei Lehar gerade nicht getan. Lehars flaviſche Weiſen kommen nur in behaglichem gedehnten Zeitmaß zur richtigen Geltung, ſie wollen großen Atem und verlangen ge⸗ ſchulte Stimmen und geſchmackvolle Dirigenten(wie G. Pipping). „Die wenigen, die was davon gehört“, um Goethe zu variieren, bekamen denn auch eine Vorſtellung vom richtigen Leharſtil. Die allzu wenigen, die den Weg in den Muſenſaal zum Graf von Luxemburg gefunden hatten, legten gerade kein erhebendes Zeugnis ab, wie die Vorſtellungen eines guten Enſembles beſucht ſein ſollten. Es wäre dringend zu wün⸗ ſchen, daß das„lachende Glück“ an einem vollbeſetzten Muſen⸗ ſaal vorüberzieht, oder noch beſſer, in denſelben einzieht. Dr. Ch. Ein Kind ſpielt (Nachoͤruck verboten.) Ein Kind ſpielt mit einem großen grünen Blatt. f Zuerſt hält es das ſeltſame Ding wie einen Schirm über ich. 5 Dann beginnt es, daran zu zupfen. Ein Eckchen flattert auf die Erde. Ein zweites folgt. Eine Blattrippe iſt bloßgelegt. Das Kind iſt begierig, die anderen auch zu ſehen. Es zupft und zupft. Und nach einer Weile hält es ein grünes Gerippe in der Ich habe ihm zugeſchaut und bin nachdenklich geworden. Abſonderliche Gedanken find in mir wach geworden. Iſt nicht alles, was wir tun Symbole Ein Kind ſpielt mit einem großen, grünen Blatt. Ein Kind ſpielt—- Tod. d a B Hans Gäfgen. Hoher Sommer Ein Hauch geht durch die Halme, ein Falterflug im Klee. Gebräunte Knabenleiber im üüberſonnten See. Die Waſſerroſen nicken beperlt zum Schilf am Rand, ein Feuerſalamander huſcht durch den heißen Sand. Kein Schritt geht auf der Straße zum Dorf, am Wald verſteckt, das liegt, als ob es ſchliefe von Sonnenglaſt bedeckt. Nur von dem Weiher zittert ein Knabenſchrei im Scherz und von den Linden blättert das erſte goldne Herz. N. A. Humor des Auslands „Haben Sie in Ihrem Garten eine Pergola?“—„Nicht mehr. Sie hat zu laut 1 Da haben wir ſie ahgeſchafft.“ Hotelhalle. Ein junger, gutausſehender Herr ſitzt in einem Klubſeſſel. Ein paar Seſſel entfernt hat eine jüngere Witwe mit ihrem fünfjährigen Söhnchen Platz genommen. Das Kind geht zu dem fungen Herrn und fragt: „Wie beißt du, Onkel?“ „Ich heiße Georges Smith, Kleiner“ „Haſt du eine Frau?“ „Nein, Kleiner. „Bleibſt du noch lange hier im Hotel?“ „Vierzehn Tage, Kleiner.“ Das Söhnchen dreht ſich zu ſeiner Mutter um und ruft laut:„Mammi, was ſoll ich ihn noch fragen?“ . 4 * 1 * 2* Blitz in eine Scheune des Gutes Neuhof bei Samstag, den 27. Juli 1929 Neue Mannheimer Zeltung[Abenb⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 348 Vereinsnachrichten Der Jugend⸗Wander⸗Bund„Bergfreunde“ Mannheim, der in Beruf, Religion und Politik neutral iſt und als Mitglieder nur männliche Jugend im Alter von 12—20 Jahren hat, auch ſchon jahre⸗ lang von ſachkundiger Führung geleitet wird, unternimmt am Sonn⸗ tag. 4. Auguſt, eine Wanderung nach Kochendorf a. N. mit an⸗ ſchließender Einfahrt in das Salzbergwerk Schacht„König Wilhelm II.“ Im Anſchluß an die Bergwerksbeſichtigung wind als Gegenſtück noch eine Salinenbeſichtigung in Jagſtfeld vorgenommen. Von dem herrlich am Neckar gelegenen ehemaligen Kaiferſtädtchen Wimpfen, in dem noch ein Aufenthalt, ebenfalls der Beſichtigungen wegen, ſtattfindet, wird die Heimfahrt angetreten.— Zum leichteren Ver ſtändnis der Beſichtigungen findet am kommenden Donnerstag ein Vortrag über„Entſtehung, Auffindung und Ausbeutung des Salz⸗ Jagers am unteren Neckar“ ſtatt.(Näheres Anzeige.) Veranſtaltungen Mannheimer Konſervatorium der Muſik. Am Montag, den 9. Juli, findet im Beethovenſaale(L 4,), der fünfte Prüſfungs⸗ abend, zugleich das Schlußkonzert des Unterrichtsjahres 1928.29 ſtatt, beſtritten von Schülern der Ausbildungs⸗ und Meiſterklaſſe des An⸗ ſtaltleiters Friedrich Häckel. Das Programm enthält unter anderem 2 Klavierkonzerte,(Beethoven— Weber), die beſonderes Intereſſe er⸗ wecken dürften.(Siehe Anzeige), 2 5 geen 1 Kommunale Chronik Die Wirtſchaft zur Frage ber Gasferuverſorgung Sw. Darmſtadt, 26. Juli. In ihrer geſtrigen Vollver⸗ ſammlung faßte die JInduſtrie⸗ und Handels⸗ kammer Darmſtadt nachſtehende Entſchließung:„Die Induſtrie⸗ und Handelskammer Darmſtadt vermag in der von der Ruhrgas.⸗G. betriebenen und von dem Vorſtand der Hekoga befürworteten Gasfernverſorgung durch eine Fernleitung von der Ruhr nicht die im Intereſſe des rhein⸗ mainiſchen und damit des heſſiſchen Wirtſchaftsgebietes ge⸗ botene zweckmäßigſte Löſung zu erblicken. Neben der Höhe der Preiſe für Gas und Koks muß für die Löſung der Frage die unbedingt betriebsſichere Belieferung des Wirtſchaftsge⸗ Hietes entſcheidend ſein. Dieſe kann nur gewährleiſtet wer⸗ den, wenn eine Erzeugungsſtätte im Wirtſchaftsgebiet ſelbſt — am beſten an der ſo leiſtungsfähigen Waſſerſtraße des Rheins— errichtet wird, welche die Herſtellung der durch⸗ ſchnittlich benötigten Gasmenge und zugleich den Anfall der im Wirtſchaftgebiet benötigten Koksmenge ſichert. Ein An⸗ ſchluß an die Ruhr oder die Saar oder an beide Bezugsge⸗ biete für die Lieferung des Spitzenbedarfs erſcheint hierbei wünſchenswert. Im Hinblick auf eine möglichſt rationelle Betriebsführung muß für die Erzeugung und die Vertei⸗ lung von Gas und Koks die Rechtsform der gemiſchtwirt⸗ ſchaftlichen Unternehmung gefordert werden, weil die auf dieſem Gebiet beſonders notwendigen techniſchen und kauf⸗ männiſchen Erfahrungen für ein gutes Gelingen nicht ent⸗ behrt werden können.“ Aus der Pfalz Obſtgroßmarkt Weinheim * Weinheim a. d.., 26. Juli. Am heutigen Obſtgroß⸗ markt notierten bei guter Anfuhr und guter Nachfrage: Birnen J. 14—21, II. 10—15, Aepfel J. 1422, II. 12—14, Zwetſchgen 32—45, Pflaumen 32—46, Stachelbeeren reif 1624, rote Johannisbeeren 1519,50, ſchwarze 23, Sauerkirſchen 10 bis 12, Frühkartoffeln—5 Mk. je Zentner, Mirabellen 4050, Aprikoſen 40—50, Pfirſiche Kabinett 50—57, J. Sortierung 40 bis 50, II. 25—40, Strauchbohnen 10—12, Stangenbohnen 14 bis 18, Tomaten 15—20, Treibhausgurken 19—20 das Stück, Einleggurken—3 Mk. für 100 Stück. Neueröffnung des Lehrinſtituts für Dentiſten * Karlsruhe, 28. Juli. Anläßlich der Neueröffnung des Lehrinſtituts für Dentiſten fand heute vormittag im Feſtfaal der Badiſchen Hochſchule für Muſik eine ſchlichte Feier ſtatt. Anweſend waren u. a. die Miniſter Dr. Rem⸗ mele und Dr. Leers, Oberbürgermeiſter Dr. Finter und an⸗ dere Behördenvertreter, eine Reihe von Abgeordneten des Reichstages und des badiſchen und württembergiſchen Land⸗ tages. Der Direktor des Inſtituts und Vorſitzende des Reichsverbandes, Kimm ich, hielt eine Anſprache, in der er einen Rückblick auf den Werdegang des Lehrinſtituts warf und än kurzen Zügen den Bildungsgang der Dentiſten zeichnete. Brand durch Blitzſchlag * Ueberlingen, 20. Juli. Bei dem geſtrigen Gewitter, das von einem ſtarken Sturm begleitet war, 991 58 der am⸗ bergen. In der Scheune waren mehrere Perſonen beſchäftigt, die ſich noch rechtzeitig retten konnten. Das Feuer ergriff mit raſender Schnelligkeit die ganze 24 Meter lange und 10 Meter breite Scheuer, doch konnte eine Anzahl Maſchinen gerettet werden. Es verbrannten größere Vorräte. Zur Hilfe⸗ leiſtung rückte auch die Motorſpritze Ueberlingen aus, konnte aber wegen Waſſermangel nicht eingreifen. ders auf den Studentenverkehr eingerichtet ſind. nunmehr abſtehen. Wenn das Sommerſemeſter zu Ende geht, feiern die ſtudentiſchen Korporatlonen gemeinſam mit den Alten Herrn, die aus Nah und Fern herbeieilen, ihre Stiftungsfeſte. Semeſterſchluß— er hat ſeine Melodie und die klingt fröhlich und froh, aber ſie hat auch einen Unterton und dieſem wohnen wehmütige Akkorde inne.„Nun leb' wohl, du kleine Gaſſe“. Scheiden von lieben Stätten und lieben Freunden tut immer, auch dann weh, wenn es nur für einige Monate ſein muß. Und für manchen Studenten iſt dieſes Scheiden der Eintritt in das graue Philiſterium, das nun vor ihm liegt wie eine lange, ſchnurgerade, in der Ferne ſich ſchließende und ſich dann doch wieder öffnende Allee, die er nun betritt, nachdem er die Fährlichkeiten des Rigoroſums glücklich überwunden hat. Stiftungsfeſt— noch einmal ſchäumt der Frohſinn des Bur⸗ ſchentums auf und übertäubt das kribbelnde Gefühl des Abſchiedes. Wenige Tage noch und die Alma mater ſchließt ihre Tore, die Hörſäle veröden und für Heidelberg iſt die ſtudentenloſe Zeit wleder gekommen. Stiller wird es nun auch in den Wirtſchaften, die beſon⸗ Auch der deutſche Student von heute mißachtet nicht die Gaben der Halbgötter Bacchus und Gambrinus, wenn er auch bei weitem nicht mehr ſo viel trinkt als früher. Temperenzler wird er allerdings nie und ſoll es auch nicht werden, aber das, was man unter Trinkzwang verſtand, gilt heute nicht mehr. Der „Comment“, der ihn legaliſterte, iſt abgeſchafft oder doch be⸗ deutend gemildert. Veröden werden nun während der langen Herbſtferien die Wirtſchaften nicht, in denen hauptſächlich die Studenten ihren Durſt und ihren Hunger ſtillten. Auch der Heidelberger Bürger iſt nach des Tages Laſt einem friſchen * 22727—— 2 3 ee Ein Unterprimaner zur Fremdenlegion durchgebrannt * Donaueſchingen, 26. Juli. In der Nacht zum Don⸗ nerstag hat ſich der 18 Jahre alte Unterprimaner vom Donaueſchinger Gymnaſium, Friedrich Braun, mit ſeinem Fahrrade aus dem Pflegeelternhauſe heimlich entfernt. Er hinterließ einen Brief, in dem er mitteilte, er habe ſich zur Fremdenlegion anwerben laſſen und werde in Schwen⸗ ningen von einem Auto abgeholt. Die zuſtändigen Behörden wurden ſofort benachrichtigt, haben jedoch bisher noch keine Spur von Braun gefunden. Braun war in früheren Jahren ſchon einmal durchgebrannt. Nachbargebiete Die Riſſe im Speyerer Dom * Speyer, 26. Juli. Nach den letzten Unterſuchungen am Domfundament wurde feſtgeſtellt, daß ein Teil des Domes nicht auf feſtem Grund, ſondern auf Schottern und feinem Sand aufgebaut iſt, die durch den hohen Druck des wuchtigen Gebäudes nachgeben, ſodaß die Riſſe in der Chorkuppel ent⸗ ſtehen konnten. Doch ſind die Riſſe bei weitem nicht ſo bedeu⸗ tend, wie die am Mainzer Dom feſtgeſtellten. Man hofft, ſie noch bis zur Feier des 900jährigen Beſtehens des Domes im nächſten Jahre auszubeſſern. Graf zu Leiningen geſtorben * Grünſtadt, 28. Juli. Am 23. ds. Mts. ſtarb, wie die „Grünſtadter Zeitung“ mitteilt, an den Folgen eines Magen⸗ geſchwüres Guſtav Friedrich Ottokar, Graf zu Leiningen⸗ Weſterburg⸗Altleiningen. Er war geboren am 8. Februar 1876 als Sohn des kurz vor dem Weltkrieg 7 Grafen Fried⸗ rich III. Wipprecht Franz, des Beſitzers der Altleininger Burg⸗ ruine. Graf Guſtav war mehrere Mal verheiratet, ſtarb aber kinderlos. Ueber die Burg Altleiningen hat nun Graf Rein⸗ hard Auguſt, wohnhaft in Garmiſch⸗Partenkirchen, alleiniges Verfügungsrecht. Obſtgroßmarkt Freinsheim * Freinsheim, 28. Juli. Auf dem heutigen Obſtgroßmarkt wurden bezahlt für Johannisbeeren 1820, Stachelbeeren 15 bis 30, Heidelbeeren 45, Aepfel 1535, Birnen 730, Mira⸗ bellen 4046, Aprikoſen 55, Zwetſchgen 20—44, Pfirſiche 35—42, Tomaten 20—25, Bohnen—10 Pfg. Angefahren waren 200 Zentner. Die Nachfrage war gut und das Geſchäft ging flott vonſtatten. Der Bedarf konnte nicht befriedigt werden. Der Rebenſtand an der Oberhaardt * Edenkoben, 26. Juli. Die Froſtſchäden ſind ſehr verſchledenartig und auch verſchieden groß. Durch den Froſt haben gelitten Sylvaner und Rießling 35—70 Proz., in manchen Lagen 90 Proz. Bei Jungfeldern, beſonders in leichten Böden, die zuerſt ganz ſchön gekommen ſind, iſt feſt⸗ in Heidelberg Trunk nicht abgeneigt und außerdem ſind auch noch die Frem⸗ den da. Und zudem: ein paar Monate ſind keine Ewigkeit. Wenn die Zugvögel weg ſind, kehren die Studenten wieder. Semeſterſchluß— er bedeutet für einen ehrwürdigen, zur Univerſität gehörenden Bau auch das Ende ſeines Daſeins. Der Abbruch des Neuen Kollegienhauſes ſoll bis zum 1. Auguſt in öffentlicher Submiſſion vergeben werden. Man rechnet damit, daß er ſchon etwa Mitte Auguſt beginnt. Viele Generationen von Studenten ſind in dieſem Hauſe aus⸗ und eingegangen und haben ſich dort ihr wiſſenſchaftliches Rüſtzeug für das Leben geholt. Aber das Alte muß nun ein⸗ mal auf dieſer Erde dem Neuen weichen. Möge der neue Bau das werden, was man von ihm erhofft: ein ſich archi⸗ tektoniſch in das Geſamtbild der neuen Univerſitätsanlage einfügendes Bauwerk, das in ſeinem monumentalen Cha⸗ rakter auch eine weitere Sehenswürdigkeit der Stadt ſein wird. Ganz ſtudentenlos wird aber auch Heidelberg auch wäh⸗ rend der langen Herbſtferten nicht ſein. Es bleiben immer⸗ hin noch verſchiedene ältere Semeſter, beſonders Kliniker, zu⸗ rück, die ihre letzte berufliche Ausbildung nicht unter⸗ brechen wollen und auch nicht können. Und gelegentlich tref⸗ fen ſich die Aktiven auch wieder einmal zu einer Ferlenkneipe, Der Kontakt bleibt erhalten und reißt nicht ab und wenn beß der Schlußkneipe das„Nun leb wohl“ verklungen und der letzte Salamander gerieben iſt, dann denkt man ſchon wieder an das Wiederſehen im neuen Semeſter und ſtellt hon jetzt die Liſte der Füchſe auf, die man zu keilen beabſichtigt. Das alte Semeſter iſt verklungen— es lebe das neue! M. C 0 ⁵ ⁵ P ð p ͤ froſtbeſchädigt iſt und daß die übrigen infolge der großen Trockenheit und bei der fehlenden Winterfeuchtigkeit abſterben, Bei den Weinſtöcken, die den Froſt gut überſtanden, iſt Wachstum und Behang gut, jedoch iſt in allen Lagen ein Durchrieſeln der Trauben zu beobachten. Portugieſer haben die Kälte am beſten überſtanden; der Behang iſt in allen Lagen ſchön. Von Schädlingen lſt in einzelnen Lagen der Springwurm ſtark aufgetreten, ging jedoch, infolge der warmen Witterung zurück. Der Heuwurm richtete im allgemeinen nur mäßigen Schaden an. Peronoſpora iſt nur vereinzelt aufge⸗ treten, in den letzten Tagen etwas ſtärker. Oidium wurde kaum beobachtet. Die Herbſtausſichten ſind— von den am ſchwerſten geſchädigten Lagen abgeſehen— als beinahe gut anzuſprechen( bis J eines Vollherbſtes). 5 8 * Darmſtadt, 26. Jult. In der Johanniskirche wurden wet Opferſtöcke gewaltſfam erbrochen. Den Tätern fielen keine Gelder in die Hände, da die Opferſtöcke entleert waren. Geſchäftliche Mitteilungen *Die große Citroen⸗ Karawane, die am Montag in Mannheim eintrifft, beſteht aus 10 Fahrzeugen und gibt einen anſchaulſchen Ueberblick über die Citroen⸗Modelle des Jahres 1929, die bereits große Erfolge verbuchen konnten. Die Damenwelt dürfte ſich be⸗ ſonders für die entzückenden Cabriolet⸗Karoſſen intereſſieren. Beim Herrenfahrer werden die eleganten Innenlenker, beim Geſchäfts⸗ mann die hervorragend wirtſchaftlichen Lieferwagen Beachtung fin⸗ den.(Weiteres Anzeige.) 5 D Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Aheln Pegel] 22 78 2428 26 27 Neckar ⸗Wegel 2220 24. 25 28 27. f 7 Fd e„„ Schußermnle 155 55 105 147152 1600 Mannheim.50 2082.8, 288 1892.93 Kebl.55.0 2 49.42.47.64 Jagſtſeld%, 0.0 0662 06s 047/04 Maxau.19484. J6 1941740 ö Mannheim 3002.892.912 894231 ½2.30 Caub f 610.001.731 640 70125 Köln.50.41136.32.29.32 Waſſerwärme des Rheins 22 0˙ E. Schluß des redaktionellen Teils Die nützlichsten Reisegefährten! Literatur CG 188 kostenlos u. Schuhhaus zuſtellen, daß ſie durch die auf den Froſt folgende Trockenheit Es ſcheint, daß hier ein Tell der Wurzeln Ost sparsam, Nur 1 EBlöffe! O suf 10 Liter heißes Wasser (entspricht dem lnhaſt eines Eimers)- und Sie staunen, welche Reinigungskraft O entwickelt. mit welcher Leichtigkeit und Sicherheit O die tettigsten Geschirre, wie Saucieren. Teller, Pfan- gen, Milch- und Oſflaschen, Schmortöpfe. Fisch- bestecłke und so vieles mehr. im Augenblick vom fett befrelt. Wie O den Gegenstande silber- M al well eine kleine Menge eſne Extra-Reſnſgungs leistung schafft helle Sauberkeit verleiht Es macht Freuds, in det halben Zeit die Abwasch-, Spũſ- und Reini. gungsarbeit zu bewältigen] Es macht Freude: it solch einem vielseitigen, flinken Helfer zu arbeiten! Heute noch muß O. die schnellste 1er Reinigungshilfen, die je für Sie, erdacht wurde, in hrer Küche sein, ln allen Geschäften gibts inheim, R 1, 7. Markt 6. Selte. Nr. 348 Reue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 27. Juli 102 Freiburger Brief Die tropiſche Hitze des Monats Juli gab dem Frei⸗ burger Leben das Gepräge. Die Kinos waren leer und das Theater hatte ebenfalls unter ſinkenden Beſucherziffern zu leiden. Dagegen waren die Gaſthäuſer der Stadt mit Fremden überfüllt. Aus aller Herren Länder waren ſie herbetgeellt, um von Freiburg aus die Schönheiten des Schwarzwaldes kennen zu lernen. Freiburgs Jugend be⸗ lagert die Badeanſtalten. Die Freiburger Badeverhältniſſe haben ſich in dieſen Tagen als völlig unzureichend erwieſen. Zwar hoffte die Bevölkerung, daß der Stadtrat ſeinen Be⸗ ſchluß, ein Familienbad zu errichten, ausführen würde, aber es ſcheint, daß die recht behalten, die meinten, daß dieſer Beſchluß unter dem Druck der öffentlichen Meinung gefaßt wurde und zunächſt nur zur Beruhigung der Oeffent⸗ keit dienen ſollte, daß man es aber auf dem Rathaus nicht beſonders eilig mit der Ausführung des Beſchluſſes habe, da maßgebende Kreiſe auf dem wohl heutigentags antiquierten Standpunkt ſtünden, daß ein Familienbad eine unmoraliſche Einrichtung ſei. Ueberhaupt die Unmoral! In Freiburg iſt das beinahe ein tragikomiſches Kapitel. Zur Zeit tobt ein heftiger Streit um die Frage, ob die kragenloſen Herren nicht An⸗ ſtoß erregen und ob die holde Weiblichkeit ſtrumpflos über die Kaiſerſtraße pilgern darf. Das iſt auch wieder ſo eine preußiſche Erfindung! Ein„älterer Herr“, wie er ſich in einem Eingeſandt ſtolz nennt, iſt ganz beſonders wild und verdammt alle, die bei dieſer Bullenhitze nicht von den Füßen bis zum Hals eingehüllt durch die ſonnendurchglühten Straßen wandern. Er ficht mit einem Eifer für ſeine Sache, den er beſſer anwenden könnte. Ein ſehr trübes Kapitel für Frei⸗ burg(und wohl nicht nur für Freiburg allein!) iſt die über⸗ handnehmende Straßenunſittlichkeit. Wohl ſelten ſind vor dem Freiburger Amtsgericht ſoviele Zuhälterprozeſſe und mit ſo wenig Erfolg durchgeführt worden, wie gerade jetzt. Es vergeht kaum eine Nacht, in der es nicht zu Auftritten zwiſchen Dirnen und Zuhältern kommt. Die Polizei ſcheint dieſen Dingen machtlos gegenüber zu ſtehen. Die Hauptzahl der Dirnen ſtammen aus der benachbarten Schweiz und dem Elſaß. Ihre Ausweiſung als läſtige Ausländerinnen wäre daher in den erſten Tagen ihres Freiburger Aufenthalts ſehr wohl möglich. Aber ſind ſie erſt einmal hier warm ge⸗ worden, ſo findet ſich irgend ein verkommenes Subjekt, das ſie heiratet und von ihren Einkünften lebt. Dieſe Frage drängt mit Gewalt zu einer Löſung. Man ſieht, daß die aus mißverſtandener Humanität erfolgte Aufhebung der Kaſer⸗ nierung das Gegenteil von dem herbeigeführt hat, was man ſich davon erwartete. Das größte Freiburger Jahresereignis, die Auto⸗ rennen um den deutſchen Bergrekord, ſteht bevor. Der Schauinsland wird wieder der Anziehungspunkt der Zehn⸗ tauſende ſein. Das diesjährige Rennen wird eine Rekord⸗ beteiltgung aufweiſen. Es gilt für die über 100 Fahrer, die ſich gemeldet haben auf der 12 Km. langen 173 Kurven auf⸗ weiſenden Bergſtrecke, bei der eine Höhendifferenz von rund 800 Meter zu überwinden iſt, den von dem leider tödlich ver⸗ unglückten Huldreich Heuſſer⸗Kleinſchmalkalden im Vorfahre aufgeſtellten Rekord von.442 Minuten oder 74037 Stunden⸗ Ttlometern, die bisher auf dieſer Strecke überhaupt erreichte Beſtzeit zu unterbieten. Das iſt außerordentlich ſchwer. Auch das Freiburger Schauinslandrennen wird im Zeichen des Kampfes Mercedes⸗Benz und Bugatti ſtehen. Hoffentlich ge⸗ ingt es, den Lorbeer, den Heuſſer im Vorjahr Bugatti ſtcherte, für Deutſchland zurückzugewinnen. Gt. Gorichtszeitung Der verurteilte Bibelforſcher. Die Ortsgruppe Süd⸗ weſtdeutſchland der Internationalen Bibelforſchervereinigung bittet uns mitzuteilen, daß der vom Schwurgericht Offenburg wegen Meineids verurteilte Seilermeiſter Jakob Sieg⸗ fried, der ſich bekanntlich damit verteidigte, er ſei ernſter Bibelforſcher und könne deshalb gar keinen Eid in menſch⸗ lichem Willen leiſten, ihrer Organiſation nicht angehöre. Auch die von Siegfried vorgetragenen Verteidigungſätze, die ſich auf die angebliche Lehre der ernſten Bibelforſcher beziehen ſollten, ſtimmten durchaus nicht mit den von der Internationalen Bibelforſchervereinigung vertretenen Grundſätzen überein. §Beſtrafte Rotfrontkämpfer. Das Amtsgericht Lörrach verurteilte 26 Teilnehmer an einer kommuniſtiſchen Demon⸗ tration am 7. Juli zu einer Gefängnisſtrafe von je drei Monaten, weil ſie zu der Demonſtration in Rotfront⸗ kämpferuniformen erſchienen waren. §Gerichtsverhandlung gegen die Nürnberger Hopfen⸗ betrüger. Vor dem Erweiterten Schöffengericht beim Amts⸗ gericht Nürnberg begann der Prozeß gegen die Kaufleute Willy und Julius Berlin, beide Inhaber einer Hopfengroß⸗ handlung in Nürnberg, und gegen ihren Augeſtellten Georg Heinz. Nach der Anklageſchrift haben ſie im vorigen Jahre durch Verkauf von minderwertigem Hopfen an eine Berliner Großbrauereti ſich einen unredlichen Gewinn von über 29 000 Mk. verſchafft. Weiter haben ſie eine Stutt⸗ garter Brauerei durch ihre Hopfenlieſerungen geſchädigt. Die Anklage lautet gegen Willy und Julius Berlin auf je ein Verbrechen des vollendeten und verſuchten Betrugs, gegen Heinz auf Beihilfe. Münchmeyer wieder freigeſprochen. Der frühere Paſtor Münchmeyer hatte ſich vor dem Schöffengericht Han no⸗ ver zu verantworten. Er hat in einer Verſammlung im September vorigen Jahres von der„Judenrepublik“ geſpro⸗ chen, ſerner über den Reichskanzler Müller beleidigende Aeußerungen fallen gelaſſen und die Ermordung Rathenaus als günſtig für Deutſchland bezeichnet. Der Angeklagte gab zu, von„Judenrepublik“ geſprochen und das Wort„Sauſtall“ guf die Republik angewandt zu haben. Vom Staatsanwalt wurde betont, daß es kein Freibrief für den Angeklagten ſein kann, wenn einmal ein Gericht, und ſei es ſelbſt das Reichs⸗ gericht, den Ausdruck„Judenrepublik“ als nicht ſtrafbar er⸗ klärt habe. Das gleiche gelte für das Wort„Saurepublik“. Den Mord an Rathenau habe der Angeklagte gebilligt. Er beantragte eine Strafe von ſechs Wochen Gefängnis. Das Gericht ſprach den Angeklagten frei und fand dafür folgende Begründung: Das Gericht ſchließt ſich der Anſicht des Staats⸗ anwalts an, daß, obwohl das Republikſchutzgeſetz gefallen iſt, die Aeußerungen Münchmeyers nicht ſtraffrei ſeien. Die Aus⸗ drücke„Judenrepublik“ oder das in Bayern gebräuchlichere e ſeien aber nicht an ſich eine Beleidigung, ſon⸗ dern es komme auf die begleitenden Umſtände an. 5 * Großer Preis von Deutſchland Nachdem der Nürburgring am 14. Juli ſeinen Glanztag hatte und der„Große Preis der Nationen für Sportwagen“ zum Austrag kam, ſteht om 28. Juli erneut ein Großkampftag bevor. Diesmal ſind es die Motorradfahrer, die auf dem Nürburgring ihr und ihrer Maſchinen Können meſſen werden. Wiederum ſind 8 verſchiedene Nationen vertreten. Die Geſamtzahl der Nennungen beträgt 90; 54 Fahrer ſind Deutſche, 36 Ausländer. Wohl aber fahren auch deutſche Fahrer ausländiſche Maſchinen. Deutſchlands Motorradinduſtrie iſt ſportlich aktiver als Deutſch⸗ lands Automobilinduſtrie. Der Große Preis der Nationen endete mit einem Sieg der franzöſiſchen Marke Bugatti. Der große Preis für Motorräder kann möglicherweiſe deutſchen Sieg ergeben. Denn fſowohl BMWewie DW haben mit Eifer Vorbereitungen für dieſen Wettbewerb getroffen und BMW. und Da W⸗Fahrer ſind ſchon ſeit vielen Tagen zum Training auf dem Nürburgring. Ob unſere deutſche Elite dennoch gegen die engliſchen Favoriten ankommen können, wird erſt dos Rennen beweiſen. Im Vorjahr war die Aus⸗ landsbeteiligung weſentlich geringer. Von 82 geſtarteten Maſchinen waren 19 Ausländer. Plaziert endeten 24 Fahrer und von dieſen Plazierten waren nur 5 auf deutſchen Maſchinen, und von dieſen 5 nur einer(Geiß auf DW) Sieger. Plaziert endeten ferner 7 Deutſche auf ausländiſchen Maſchinen. Der Vorfahrswettbewerb war alſo trotz der Höhe der deutſchen Beteiligung ein bedeutſamer, ja überlegener Auslandserfolg. Gewiß, man ſoll nicht das Ergebnis eines Rennens als alleinigen Maßſtab für Qualität eines Fabrikats betrachten. Das hat ja auch der Große Preis der Nationen gezeigt. Jedermann weiß heute, daß Deutſchlands Motorradinduſtrie techniſch und konſtruktiv Maſchinen herausgebracht hat, die nicht nur jeder Auslandskonkur⸗ renz ſtandhalten, ſondern ſogar überlegen ſind!— Ueberlegen im Alltagsgebrauch! Wie es im Rennen ſein wird, dos ſoll ja der 28. Juli zeigen. Wenn wir an die großen BMW⸗Siege bei der Targa⸗Florio für Motorräder, an die vielen, vielen D W⸗Erfolge in den internationalen Rennen in Ungarn, der Tſchechoſlowakei, Deſterreichs, Hollands und der Schweiz denken, ſo ſind dieſe Erfolge der Oeffentlichkeit gegenüber Beweis genug dafür, daß dieſe Fabri⸗ kate erſtklaſſig und ouch Rennerprobt und renngeeignet ſind. Die ſchnellſten Zeiten im Jahre 1927 wurden auf dem Nürburgring von Walker auf Sunbeam(91,5 Stoͤkm.) und 1928 von Dodſon auf Sun⸗ beam(98,7 Km.) gefahren. Dieſe beiden Meiſter des Nürburgrings werden auch in dieſem Jahre ſtarten. Im Vorjahr waren die 500 cem⸗Maſchinen die ſchnellſten. Wäre damals der Sieger der 1000 cem⸗Klaſſe gleichgewertet worden mit den Siegern der 500 cem⸗Klaſſe, ſo wäre er erſt Achter geworden. Das Durchſchnittstempo des Segers der 1000 cem⸗Klaſſe war 87,5 Kilometer. Der Sieger in der 250 cem.⸗Klaſſe fuhr 89 Km., Geiß auf feiner kleinen 175 cem Da W⸗Maſchine 80 Kllometer. Aehnlich lagen auch die Verhältniſſe im Rennen von 1927. Hier erreichte der Sie⸗ ger in der Großen Klaſſe 85,2 Km. Durchſchnitt, der Sieger in der 500 cem⸗Klaſſe 91,5 Km. Durchſchnitt. Auch 1927 war die Ueber⸗ legenheit der Engländer groß. Aber keineswegs war es nur das Tempo der Maſchinen und überragende Fahrtechnik, die den Aus⸗ ſchlag gaben, ſondern auch die Art des Tankens war für die Deut⸗ ſchen kataſtrophal und koſtete ſo viel Zeit, daß an ein Aufholen nicht mehr zu denken war. 1926 war der Große Preis von Deutſchland auf der Avus von⸗ ſtatten gegangen. Damals wurden 4 von 6 Rennen von der deut⸗ ſchen Motorradinduſtrie gewonnen, BMW, Mabeco und Da W⸗ Maſchinen waren die Sieger. Groß waren auch hier— ebenſo wie auf den Nürburgrennen— die Ausfälle. Im Großen Preis von Deulſchland von 1926 konnten in der 500 cem⸗Klaſſe nur 8 von 24 geſtarteten Maſchinen das Rennen beendigen. In der 750 cem⸗ Klaſſe ſchloden von 18 Maſchiwen 14 aus. In der 250 cem⸗Klaſſe kamen von 23 geſtarteten Maſchinen nur 4 ans Ziel. In der 175 cem⸗Klaſſe hielten 6 Maſchinen von 14 geſtarteten durch. Wenn alſo zum langen Rennen auf dem Nürburgring am Sonntag alle 90 Fahrer ſtarten werden, ſo iſt doch damit zu rechnen, daß kaum die Hälfte das Ziel erreichen wird. Durch Nachmeldungen hat ſich die Starterliſte zum Großen Preis von Deutſchland geändert. Die 500 cem⸗Klaſſe wird am ſtärkſten beſchickt ſein. Hier ſind die Deut⸗ ſche in der Minderzahl: 13 Deutſche gegen 18 Ausländer. An Fabri⸗ katen wird im Großen Preis von Deutſchland vertreten ſein: BMW 10, DW 9, Norton 6, UT 5, Sunbeam 5, Rudge 5, AJS 5, FN 5, Motoſacoche 3, Velocette 3, James 8, Standard 2, Schüttof 2, Walter 2, Blockburne 2, Tornax 2, Bayliß⸗Thomas 2, Saroléa 2, Royal⸗Enfield 2, Göricke, Hecker, Horex, Eſch, OD, Condor, Ardie, Baierland, Harley, Indian, New Gerrard, Montgomery, Zenith. Sport iſt international. Und wenn wir auch aus ſportlichen, aus nationalen und wirtſchaftlichen Gründen deutſchen Fahrern und deutſchen Fobrikaten Sieg und Erfolg wünſchen, ſo mag die Vorſchau zum Großen Preis von Deutſchland für Motorräder mit dem Wunſche ſchließen: Dem beſten Fahrer auf der ſchnellſten Ma⸗ ſchine den großen Sieg! Nürburgring, 26. Juli. Da jagen ſie ihre Maſchinen über den regennaſſen Nürburgring, daß die Tropfen hochaufſpritzen, werden trotz Lederjaketts durchnäßt bis auf die Haut... bauen dann wieder, verſuchens mit anderen Düſen... fahren erneut durch Regenſchauer und Nebelgefetz, ba⸗ lanzieren ihre Maſchinen in naſſen, ſchlüpfrig gewordenen Kurven leiſten Trainingsarbeit, Arbeit für Sport und Induſtrie! Heute, Freitag, war erſter offizieller Trainingstag. Selbſtverſtändlich war aber ſchon rorher eifrig trainiert worden. Auch Stürze hatte es ſchon gegeben, Stürze, die nur für die Fahrer Hicks und de Grady ſchlecht verliefen. Deren FN⸗Maſchinen erlitten Steuerkopfbruch und beide Fahrer kamen ſchwer zu Fall. De Grady fuhr im lin⸗ offiziellen) Training ohne Sturzhelm. Dadurch holte er ſich Schä⸗ delverletzungen und mußte ins Bonner Kranbenhaus überführt werden. Wenn man ſie trainieren ſieht, die Deutſchen, Engländer, Fran⸗ zoſen, Belgier, die Fahrer aller acht Nationen, die am Sonntag um den Sieg kämpfen werden,— man hält es ſchter für unwahrſchein⸗ lich, daß es ſo wenig Stürze gibt, daß ſie alle ihre Maſchinen ab⸗ fangen können— ſelbſt im Vollgas⸗Tempo und ſelbſt in Ku even. Die großen Meiſter der beiden letzten Jahre, Gewinner der„Großen Preiſe“ von 1927 und von 1928, Dodſon und Walker, haben kn leßler Woche ſchon manch' ſchnelle Runde um die Nürburg gefahren. Die Teams von BMW, DW, Sunbeam. Norton, FN. UT, AJS, Wal⸗ ter, Rudge, Sarolea,— ſie ſind alle zur Stelle und haben ſchon ſportlich und techniſch eifrig geprobt. Auch die Prominenten der Sportverbände finden ſich ein, und das Freitag⸗Training ging be⸗ reits im Beiſein des ADAC⸗Sportpräſidenten Kroth vonſtatten. Wenn nur Petrus gnädiger wäre. Vorläufig gießt es und naſſe Nebel jagen über die Berge der Eifel. 5 Doersehlag. MRasdſport Eröffnung der Radrennbahn Rheingönheims Zum erſten Male in dieſem Jahre öffnet die Radrennbahn Rhein⸗ gönheim ihre Pforten, und zwar mit einem erſtklaſſigen Programm. Radrennen hinter Motoren hat man in Südpweſtdeutſch⸗ land, außer Kaiſerslautern, deſſen einziges Rennen dieſer Art ver⸗ regnete, noch nicht gezeigt, weil dieſe Rennen viel Arbeit und Koſten verurſachen. Die Rennen laufen über 100 Km. und zer⸗ fallen in drei Läufe über 5 Km., 40 Km. und 35 Km. Hierzu wur⸗ den die beſten erreichbaren Fahrer und Schrittmacher verpflichtet, ſo den alten Schrittmacher Fröhlich, Kaiſerslautern, der in der Vor⸗ kriegszeit viel im Ausland ſtartete. Neben dieſen ſehr intereſſanten Rennen finden noch die Meiſterſchaften im Radrennen über 1 und 10 Kilometer ſtatt, die ebenfalls intereſſant verlaufen dürften. Pferdesport Die Frankfurter Auguſt⸗Rennen Nachdem die großen Exeigniſſe wie Landgrafen⸗ und Alexander⸗ Rennen eine gute Beſetzung erhielten und im Großen Preis ſogar der Derby-Sieger, Graf Iſolani als ſicherer Starter anzuſehen iſt, der hier auf Avanti treffen wird, dem zweiten des St. Simon⸗ Rennens, nur von Oleander geſchlagen aber vor dem Franzoſen Rovigo, haben nunmehr auch die umrahmenden Ereigniſſe einen ſehr befriedigenden Nennungsſchluß gezeitigt. Wurden doch für die übrigen 11 Rennen insgeſamt 322 Pferde verpflichtet. Sind die Hin⸗ dernis⸗Rennen ſchwächer beſetzt, ſo daher, weil im Hochſommer die Jagdpferde meiſt Ruhe erhalten und für den Herbſt aufgeſpart wer⸗ den. Alle Flachrennen aber haben eine weit über Durchſchnitt gehende Nennungszahl. Aus den Rundfunk⸗Programmen Sonntag, 28. Juli Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 1635) 9 Uhr: Morgenfeier, 12 Uhr: Unterhaltungskonzert, 20 Uhr: Orcheſterkonzert, anſchließend Tanzmuſik. Breslau(Welle 253) 20.15 Uhr: Konzert, 22.30 Uhr: Von Berlin: Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 390) 07.00 uhr: Von Hamburg: Hafenkonzert, .15 Uhr: Morgenfeier, 12 Uhr: Von Kaſſel: Konzert, 17 Uhr: Von Nürnberg aus dem Stadion: Endſpiel um die deutſche Fußballmeiſterſchaft, 20.40 Uhr: Konzert des Orcheſters, anſchl von Berlin: Tanzmuſik. Hamburg(Welle 372) 20.15 Uhr: Konzert im Sommer, 22.90 Uhr: Aktuelle Stunde, 23 Uhr: Tanzfunk. Langenbe rg(Welle 473) 07.30 Uhr: Brunnenkonzert,.05 Uhr: Morgenfeier, 13 Uhr: Mittagskonzert, 16.30 Uhr: Aus dem Zoo⸗ logiſchen Garten Elberfeld: Veſperkonzert, 20 Uhr: Sommerfeſt⸗ ſplele des Weſtdeutſchen Rundſunks: Don Giovanni.(Don Juan) Oper in zwei Aufzügen, anſchlließend Konzert. Lelpzig(Welle 259) 19.30 Uhr: Lieder mit Orcheſter, 20.48 Uhr: Senff⸗Georgt mit eigenem Programm, anſchließend Tanzmuſik. München(Welle 533), Kalſerslautern(Welle 12 Uhr: Standmuſtik, 14.30 Uhr: Ruſſiſche Muſik auf Schallplatten, 16 Uhr: Teekonzert, 20 Uhr: Schubert⸗Stunde, 21.20 Uhr: Nürn⸗ berger Sendung: Bunte Stunde, 22.45 Uhr: Konzert⸗ u. Toanzm. Stuttgart(Welle 360) 11 uhr: Von Freiburg: Morgenfeier, 12 Uhr: Choralgeſänge, 18 Uhr: Schallplattenkonzert, 17 Uhr: Von Nürnberg: Enoͤſplel um die deutſche Fußball meiſterſchaft, 20.15 Uhr: Hugo von Hoſmannsthal zum Gedenken, 21.15 Uhr: Der lachende hein, anſchl. Aus d. Kurhaus Baden⸗Baden Tanz. Ausländiſche Sender Bern(Welle 403) 20 Uhr: Volkst. Abend, 22.15 Uhr: Spätkonzert. Bu da peſt(Welle 550) 20.45 Uhr: Der Frühling, Einakter, 21.50 Uhr: Schallplattenkonzert, anſchl. Zigeunermuſik. 79 1 ö nt 1 119 21.05 Uhr: Abendkonzert. Mailan Welle 501) 20.30 Uhr: Die Macht des Schickſals, Oper. 9 11 1 20.15 Uhr: Abendkonzert. 1 9 5 Prag(Welle 487) 19.25 Uhr: Von Brünn: Vortrag und Luſtſpiel, 21 Uhr: Von der Slawiſchen Inſel: Konzert. 8 Ro m(Welle 441] 21 Uhr: Silvano, Oper in zwei Akten. 51 e 0 J 88 400 ee Z ür Welle 459] 20.3 r: Schweizer Mundartlieder 8 5 Walzer und Märſche. 5„ eee, HRadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Haben Sie ſich ſchon den neuen Netzempfänger„Paladin 20“ von Lorenz ⸗Philips⸗Valvo angehört? Wenn nicht, dann laſſen Sie ſich ſolchen von uns vorführen. Eine ſolche Klang⸗ fülle haben Sie von einem Radjo⸗Gerät noch nicht gehört. . Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich fitr Politit: H. A. Meißner— Feuflleton: 1. V. Kurt Fiſcher— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes; i. V. Kurt Ehmer— Handelsteil: Kurt Eomer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Bernhard Fun 9 ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim E. Wie wird das Wetter werden? Wettervorausſagen für Sonntag, 28. Juli: Heiter bis wolkig, höchſtens noch vereinzelt Wotternachrichten der Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). U Luf Jen 2 See. Luft.] Tem S g 2 2 Wind 8813 wee ae e, S Wenn 888 m mm C Ses Seis Nicht. Stärke S 8 Wertheim 151— Königsſtuhlf 563 766,3 10 17 10 NW teich bedeckt Karlsruhe 120 766,6 15 21 14 NNW„ 1 Bad.⸗Bad. 213 766,1 14 23 13 ſtill 55 Villingen 780 766,5 13 28 12 NW ſchw. bedeckt Feldbg. Hof] 1275 6406 7 13 7 W leicht] Regen Baden weil.— 765,6 12 28 12 NO 5 bedeckt St. Blaſien 780 13 20 12 W„ Regen Höchenſchw.“—!— ö ö Der Temperaturrückgang der letzten Tage dürfte in der vergangenen Nacht mit den Tiefſttemperaturen von 12 bis 14 Grad in der Ebene ſein Ende erreicht haben. Mit der kühlen Luft dringt ein Gebiet ſteigenden Druckes nach Oſten vor, das zur Aufheiterung und bei ſeinem Uebertritt auf den Kontinent zu erneutem leichten Temperatur⸗ anſtieg führen wird. 5 leichte Nachregen, tagsüber etwas wärmer. Reiſewelter in Deutſchland Nord⸗ und Oſtſee: Friſche weſtliche bis nordweſtliche Winde, meiſt bewihlkt. Geſtern kühl bis mäßig warm, an der Nordſee ſtrichweiſe Regen. i Rhein⸗ und Weſergebiet: Bedeckt bei leichten weſtlichen bis nordweſtlichen Winden. Geſtern kühl und bedeckt bei zeitweiſem Regen. f Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: 10—14 Grad, örtlich verſchiedene leichte Winde, bedeckt bei ſtrichweiſem Regen. Geſtern kühl und regneriſch. Alpen: 5 leichte Südwinde, ſtrichweiſe Regen. Geſtern nach warmem Tag verbreitete Gewitter, regneriſch. g * Flugwetter Ueber dem ganzen Reich mäßtge öts friſche, im Küſtengebiet lebhafte Nordnordoſtwinde. Nur die N Alpenvorländer haben Südweſtſtrömung. Von Norden noch einzelne Regenfronten, dazwiſchen aufheiter 5 270) 5 e KS e 4 — 2 2 G SES fran yo Eg HSS= n 2 Neue Mannheimer Zeltung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 27. Jull 1020 Verbeſſert die Verbindung zum Strandbad! Schon gar ſehr oft ſah ſich die„Neue Mannheimer Ztg.“ veranlaßt, Artikel zu bringen, die die überaus ſchlechte Ver⸗ bindung mit dem ſtädtiſchen Strandbad rügten. Daß die Boote an heißen Tagen auch nicht im Entfernteſten dazu aus⸗ reichen, den Verkehr zum Strandbad zu bewältigen, dürfte auch den Stadtvätern bekannt ſein. Auch iſt die Fahrt zur Reisinſel für die große Maſſe viel zu koſtſpielig— erſt Elek⸗ triſche und dann das Boot—, und ſelbſt bei normalem Be⸗ trieb für manchen viel zu zeitraubend, ſodaß wohl oder übel gar viele Menſchen gezwungen ſind, entgegen den beſtehenden 4 Verboten wild zu baden. Wäre es nicht beſſer geweſen, zu⸗ nächſt ein raſches und einigermaßen billiges Verkehrsmittel, wie es die Elektriſche iſt, zum Strandbad zu ſchaffen, anſtatt Badeordnungen und Badeverbote zu erlaſſen, die, wie tauſend und abertauſend Fälle jetzt gezeigt haben, doch nicht befolgt werden. Wahrlich, die Moral würde weit mehr gehoben wer⸗ den, wollte man ſich nicht damit begnügen, nur Verbote und Ordnungen zu ſchaffen, ſondern ernſtlich dafür ſorgen, daß man das Schöne, das ein Strandbad bietet, möglichſt öequem, ſchnell und billig haben kann. Der Ordnungsſinn kehrt beim Publikum m. E. daun von ſelbſt wieder. Felicitas. 8 Tropenhitze und Polizei Zehntauſende bewegten ſich während der Hitzperiode täglich hinaus in das Strandbad, um ſich in dem naſſen Ele⸗ mente zu kühlen. Hut⸗ und Strumpflos war die große Mode unſerer Damenwelt, aber die Männer ſind und bleiben einge⸗ ſchnürt bis zum Halſe. Vieles wurde in den letzten Wochen geſchrieben über die Reformkleidung der Männer. Leider ſieht man ſie zu wenig, überhaupt bei der Polizei, aber Niemand bringt Vorſchläge für die wirklich praktiſche„Sommerklei⸗ dung“ unſerer armen Polizeibeamten. Etwa 4000 Beamte in Baden haben eine„Sommerkleidung“, die zum Erſticken iſt. Dazu kommen noch der„Reformtſchako“, Schulterriemen, Kop⸗ pel mit Seitengewehr(letzteres überflüſſig), Gummiknüppel und Piſtole. Alle vorhandenen Taſchen ſind gefüllt mit: Taſchenbuch, Signalpfeife, Strafblocks zu 1, 3, 5. Taſchen⸗ lampe, Kette, Taſchenmeſſer, Streichhölzer, Schlüſſel uſw. Das wiegt alles in allem„nur“ 25 Pfd. Mit einem Wort: die Polizei iſt unzweckmäßig gekleidet und unpraktiſch ausgerüſtet. Beweis: Der Schulterriemen! Wird ein Beamter von hinten überfallen und am Schulterriemenangefaßt, ſo iſt er erledigt. Bei ber letzten Beſichtigung in Mannheim wurde wieder das praktiſche Tragen von Seſtengewehr und Piſtole an einer Seite(links) beſonders hervorgehoben, was aber vom Laien und praktiſchen Beamten abſolut als unpraktiſch bezeichnet wird. An elner Selte alles und an der anderen nichts. Die beiden Kampfiuſtrumente wiogen ja nichts. Praktiſch wäre Seitengewehr links und Piſtole rechts. Letztere iſt auch rechts haudgreiflicher. Letzten Endes der verantwortungsvolle Dienſt ohne Erfriſchungs⸗ und Nachtzuſchuß. Am vergangenen Sonntag wurden der Herr Poltzeidirek⸗ tor mit Familie am Strandbad beobachtet, alle leicht und zweckmäßig gekleidet. Ein Beamter lanſcheinend zur Verſtär⸗ kung der Strandpoltzei) ſtreifte in voller Ausrüſtung den Strand ab. Was mag wohl der Herr Direktor im Stillen ge⸗ dacht haben? Ob der Beamte naß geſchwitzt war, wird keiner weiteren Frage bedürſen. Das allgemeine Bedauern vieler [Tauſende wandte ſich dem Beamten zu. Lieber Herr Polizei⸗ Vöfrektor: Der praktiſche Bürger bittet höflichſt, Kleidung und f Kopfbedeckung praktiſch, hygieniſch und bequem zu geſtalten 5 und endlich einmal den längſtverſprochenen Erfriſchungs⸗ und Nachtzuſchuß zu gewähren. Eile tut Not! Einer für Viele * Unhaltbare Zuſtände im ſtädtiſchen Frauen bad Viele Hausfranen und Angeſtellte hatten während der letzten enormen Hitze das dringende Bedürfnis, zu baden, um arbeitsfähig zu bleiben. Sie beeilten ſich, an das Bad zu kommen, denn die Zeit iſt knapp bemeſſen, um wieder recht⸗ zeitig im Haushalt oder an der Berufsſtelle zu ſein. Sie kamen erſchöpft an und mußten in der Sonnenglut vor ver⸗ ſchloſſenem Eingang ſtehen, weil das Bad überfüllt war Da hieß es entweder umkehren oder warten. Man warte aber einmal in der Sonnenglut ohne irgendwelche Deckung. End⸗ lich kommt die Erlöſung; man darf hinein, weil ein Trupp weggegangen iſt. Nun betrachte man ſich den Baderaum. Die Frauen ſitzen enganein ander. Die Schwimmenden 4 und Badenden haben ſo wenig Raum zur Verfügung, daß 1 man ſich durchſchlängeln muß. Ohne Rippenſtöße geht dies 5 aber nicht ab. Schreiberin dieſes hat ſchon manchen Stoß er⸗ halten, iſt aber des Schwimmens kundig und geht darüber 1 hinweg ohne Murren, weil die Mitbadenden durch die Enge (ja auch nichts dafür können, wenn ſie boxen. Im Kinderbaſſin Körperchen an Körperchen. Ohrenbetäuben⸗ des Geſchrei, ſo daß es in dem kleinen Baderaum oft faſt nicht mehr auszuhalten iſt. Doch auch da geht man dar⸗ über hinweg, es ſind doch Kinder, die ſich der Wohltat des Badens freuen dürfen. 5 8 5 Mit dieſem Schreiben möchte ich im Intereſſe vieler Be⸗ teiligten den Wunſch ausſprechen, daß der verehrliche Stadt⸗ rat ſich von dem Geſagten und den unhaltbaren Zuſtänden einmal ſelbſt überzeugen möchte, daß das ſtädtiſche Frauenbad den geſteigerten Bedürfniſſen nicht mehr entſpricht, weil es viel zu klein iſt. Man könnte dieſen Worten gegenüber⸗ ſtellen: man ſoll ins Strandbad gehen. Dies kann nur der, der radeln kann oder Geld hat, hinausfahren zu können, und nicht zuletzt die dazu nötige Zeit beſitzt. Schreiherin dieſes iſt auf eine kleine Rente angewieſen, muß jeden Pfennig für an⸗ dere Bedürfniſſe ſparen. Mit mir gibt es viele, die in der ähnlichen Lage ſind. Man gibt ſich gerne zufrieden und be⸗ ſcheidet ſich mit ſeinen Verhältniſſen; aber ein richtiges Bad im städt. Frauenbad dürfte nicht als Luxus gelten. Deshalb nochmals die höfliche Bitte an die verehrliche Sta dtverwal⸗ tung um Vergrößerung des ſtädtiſchen Frauenbades im kom⸗ menden Jahre, damit alle Badebeſucher nicht mehr der Geſahr ausgeſetzt werden, bei einer Sonnenglut von vielleicht 40 Grad 3 vor dem Bad anſtehen zu müſſen, bis der Bademeiſter wieder einen Trupp hineinlaſſen kann. f 5 Eine Bittſtellerin im Namen vieler Badbeſucher. . 1 keit, ſchwierig und nicht einfach. Wagt ſich der Erkrankte ohne 1 Nun buuib du„Nu nun Mou fu iumu uiluum Einiges über Verkehrsſicherheit Die täglichen Unfälle mahnen immer wieder, etwas mehr nach dem Rechten zu ſchauen und die Brunnen zuzudecken, ehe man hineinfällt. So z. B. ſind an der Friedrichsbrücke an beiden Zugängen auf der Radfahrerſeite Pflaſter⸗ ſenkungen zu beobachten, die im Laufe der Zeit lebens⸗ gefährlich für Radfahrer und für den Kraftverkehr geworden ſind. Man ſpürt die Löcher bis ins Rückenmark und muß ſich vorſehen, daß einem nicht die Steuerung aus der Hand ge⸗ ſchlagen wird. Ich meine, es kommen doch täglich viele Un⸗ fälle durch unſere Straßenbahnſchienen vor. Man ſollte des⸗ halb etwas mehr darauf bedacht ſein, daß nebenan an ſolch gefährlichen Stellen etwas mehr Aufmerkſamkeit obwaltet. So könnte ich noch manche Stelle bezeichnen, die ihrer Her⸗ richtung bedarf. An der Abfahrt auf dem Lindenhof gegen den Rheinſporen wurde nach einer Aufgrabung eine Ver⸗ tiefung hinterlaſſen, die einer beſſeren Ausfüllung bedarf. Wo bleibt das Auge der Verkehrspolizei? Vor einigen Tagen las man eine Verordnung gegen den unnötigen Lärm von Hupen uſw. Darauf hat der Schreiber dieſer Zeilen ſchon längſt gewartet. Viele nahmen auch ſchon Notiz davon, aber der Teil noch nicht, den es eigentlich angeht. Hoffentlich greift die Polizei mal tüchtig zu, um dieſen Ridau⸗ machern durch Strafen Ordnung beizubringen, denn der öftere und zum Teil oft noch markerſchütternde Ton eines ſolchen Signals iſt bei weitem ſchlimmer, als jedes ſonſtige Geräuſch der Kraftfahrzeuge.— Dieſer Tage glaubte ich, bei den Aufreißarbeiten in der Brückenſtraße werde ſeitwärts ein Radfahrerweg betontiert, aber o weh, es war nur eine Flick⸗ arbeit. Hoffentlich wird bei Neubearbeitung dieſer Straße darauf Bedacht genommen. Ich möchte wünſchen, daß die maßgebenden Herrn recht oft täglich über die Brücke fahren müßten. Es wäre dann ſchon lange anders. Man nehme ſich ein Beiſpiel anderwärts. In Köln und Frankfurt z. B. ſindet man keine ſolchen Wölbungen in der Straße wie in Mann⸗ heim. Ich meine, was anderwärts im Straßenbau geht, müßte auch hier gehen. 0 E. W. * Autoverkehr am Stephanienufer Der Strandbad⸗ und Waldparkbeſucher muß ſich doch fra⸗ gen, warum man das Autoverbot von dem Rheinpark bis zur Droſchkenhalteſtelle am Stephanienufer, das früher beſtand, aufgehoben hat. Man muß ſich den regen Verkehr der Tau⸗ ſende von Radfahrern und Fußgängern, der ſich auf dieſer kur⸗ zen Strecke zuſammenballt, mal anſehen, um zu begreifen, wie leicht es möglich iſt, ein Unglück herbeizuführen. Den dieſe kurze Strecke fahrenden Autos ſtehen doch ohne Umwege die vielen anderen nach dem neuen Lindenhofviertel führenden Straßen zur Verfügung. Die maßgebenden Stellen ſollten erwägen, ob es nicht das Richtige wäre, das alte Verbot für Autos wieder einzuführen.. a* b Schloßdurchgang rechter Flügel In dankenswerter Weiſe wurde ſ. Zt. der enge weſtliche Schloßdurchgang für Kraftfahrzeuge geſperrt, denn die Gefahr für die Fahrer ſelbſt wie beſonders für die Fußgänger wurde ſchließlich doch zu groß. Aber warum hat man dies Verbot nicht auch auf die raſenden Radfahrer ausgedehnt? Dieſe ſind, wie ich aus fahrelanger Erfahrung weiß, noch gefähr⸗ licher als die Radfahrer. Jene hörte der Fußgänger beim Herannahen oder dieſe gaben ein Zeichen, während die Rad⸗ fahrer, kaum hörbar, ohne ein Zeichen zu geben, durchſauſen. Am ſchlimmſten iſt es um die Mittagszeit zwiſchen 12 und 13 Uhr, wo Scharen von Schülern in raſendem Tempo nach Lud⸗ wigshafen oder dem Lindenhof durchradeln. Natürlich fällt es keinem ein, ein Zeichen zu geben, vielmehr raſen noch oft 2 und 3 nebeneinander durch. Weit mehr Fußgänger, Schü⸗ lerinnen und Erwachſene, benützen aber um dieſe Zeit den Durchgang nach dem Bahnhof oder Lindenhof, und nur den Fußgängern iſt⸗es zu danken, daß nicht ſchon größeres Un⸗ glück entſtand; angefahren iſt ſchon mancher, auch Schreiber dieſes, geworden! Erſt dieſer Tage ſagte ich zu zwei dieſer Herrchen, ſie ſollten nicht ſo raſen, ob ſie die Tafel am Ein⸗ gang nicht leſen könnten. Antwort:„Des geht Sie en Dreck an, die Tafel kann man jo garnit leſe!“ Recht hatten ſie be⸗ züglich der Tafeln, die an beiden Eingängen angebracht ſind, allerdings, denn die Worte„Schritt fahren“ kann niemand mehr leſen. Iſt es nun wirklich nötig, daß dieſer gefährliche Durchgang den Radlern freigegeben wird wegen der paar Minuten, die ſie mehr brauchen, wenn ſie um den öſtlichen Schloßflügel herumraſen oder den Schloßgartendamm be⸗ nützen? Sollte aber der Durchgang für die Radfahrer offen bleiben, dann wäre es wenigſtens angebracht, auf die Tafeln zu ſchreiben:„Radfahrer abſteigen!“ oder wenigſteus:„Zeichen geben, langſam fahren!“ Ab und zu eine Kontrolle um die Mittagszeit durch die Polizei wäre auch angebracht. 1. Ein Fußgänger. * 5 Unhaltbare Zuſtände in der Leichenhalle Da muß unter allen Umſtänden Abhilfe geſchaffen wer⸗ den! Wenn man im Sommer genötigt iſt, einer Leichenfeier beizuwohnen, ſo kann man es vor dem entſetzlichen Geruche kaum aushalten. Man möchte am liebſten wieder in die freie Luft hinaus. Um keine Störung zu verurſachen, muß man mit zugehaltener Naſe der Trauerfeier beiwohnen. Dazu die vielen Mücken, die einen fortwährend beläſtigen. Ich habe noch in keiner anderen Stadt ſo etwas erlebt. Da müßte man doch durch desinfizierende Mittel etwas tun können. Man überlegt ſich wirklich, im Sommer zu einer Beerdigung zu gehen. — 7 Eine, die für viele ſpricht. 7 Mehr Rückſichtnahme auf die Invaliden⸗Fahrſtühle Ich zähle zu dem Heer der Erkrankten, die genötigt ſind, zur Fortbewegung einen Invaliden⸗Stuhl benützen zu müſſen. Nun ſind dieſe Fahrer ohne weiteres berechtigt, auf Bürger⸗ ſteigen zu fahren. Dies iſt aber in Mannheim— in der Stadt der Quadrate— und auch in neueren Stadtteilen nicht ſo ohne weiteres möglich. Denn die Rinnſteine der Bürgerſteige ſind durchgängig ziemlich hoch und die verhältnismäßig kurzen Straßen laſſen ausreichende Auf⸗ und Abfahrtsmöglichkeiten ſehr vermiſſen. Wird man gefahren, ſo iſt die Laſt des beſetz⸗ ten Wagens zu heben für den Begleiter, je nach Perſönlich⸗ den Blutaderwänden äußert. Choleſterinmangel der Haartalgd führt aber zu Schuppenbildung und Haarausfall. Dieſe S faſt unmöglich. Im Intereſſe der Fahrſtuhlbenützer wäre es daher gelegen, wenn Bürgerſteige mehr praktiſch angeordnete Auffahrtsgelegenheiten hätten, vorhandene indeſſen mitunter! günſtiger gelegen wären und nicht wie ſolche, an denen ein Trambahngleis vorbeizieht. Dieſer Tage geriet ich beim Ueberqueren der Straße auf dem Lindenhofplatz mit dem Vorderrad ins Trambahngleis und nur dadurch, daß ich dem direkt hinter mir fahrenden Autolenker Signal geben konnte und ein in der Nähe ſtehender Schutzmann mir behilflich war, konnte Schlimmeres verhütet werden. Hätten aber Straßen zu Anfang und am Ende, ſowie an einbiegenden Seitenſtraßen auch dieſe Auffahrtsmöglich⸗ keiten, wäre man vollkommen unabhängig vom Befahren ver⸗ kehrsreicher Fahrſtraßen. Zu jener Zeit, als die Straßen der Quadratſtadt und auch neue Stadtteile angelegt oder erneuert wurden, waren Rollſtuhlfahrer in Mannheim bereinzelt, wäh⸗ rend nach dem Krieg und der Inflationsjahre eine erſchreckende Zunahme einſetzte. Daher müßte hier etwas geſchehen, damit die Kranken nicht von der Gnade der Paſſanten abhängig ſind und dauernd in Gefahr ſchweben, wenn ſie außerhalb des Waldparkes ſich fortbewegen müſſen. Im übrigen, in den neueſten Stadtteilen des Lindenhofes ſieht man an Straßen⸗ ecken die Rinnſteine etwas niedriger gehalten, eine Anord⸗ nung, die ſicherlich aus der Erkenntnis heraus geſchaffen iſt, daß auf die Invaliden⸗Fahrſtühle Rückſicht genommen werden muß. Dieſe Randſteine dürften aber noch niedriger ſein, wenn verhütet werden ſoll, dem Fahrer unangenehme und mitunter ſchmerzende Stöße zu e g Nochmals: Welchem Zweck dient die Straßenbahnñ᷑ antine? N 5 1 Die ſachlichen Richtigſtellungen des ſtädt. Nachrichtenamtes ſtehen auf ſehr ſchwachen Beinen. Jedem Kenner der Ver⸗ hältniſſe werden ſie ein mitleidiges Lächeln abringen. Sieht man doch aus den Ausführungen ganz deutlich, daß die Kag⸗ tinendirektion aus naheliegenden Gründen das einträgliche Geſchäft vor aller Oeffentlichkeit zugibt und verteidigt. Hier⸗ auf habe ich für heute zu antworten:„ 1. Ob die Belegſchaft 1800 Mann groß iſt, will ich nicht nachprüfen. Stadtbekannt iſt jedoch, daß etwa ein Drittel die⸗ ſer Belegſchaft in Ludwigshafen tätig iſt, daß das Mann⸗ heimer Perſonal ſich auf drei Depots verteilt und daß in jedem Depot Speiſe und Trank verabreicht wird. Der ſtarke Betrieb der Kantine iſt deshalb nicht auf die 1800 Mann ſtarke 15 Belegſchaft zurückzuführen, ſondern auf die übrige Kundſchaft. Es wird auch niemand einfallen zu glauben, die Straßen⸗ bahner hätten ſoviel Zeit und Geld, um die Kantine von mor, gens bis abends füllen zu können. Und dies Tag für Tag. 2. Was meine bekrittelte Beobachtungsgabe anbelangt, möchte ich behaupten, daß ich als erfahrener Geſchäftsmaun ſehr gut die Qualität der Kantinengäſte beurteilen und auch einen Fahrbedienſteten in Zivil von einem unangenehmen Gaſt unterſcheiden kann. Jedenfalls beſſer als die Kantinen⸗ direktion, die ſich in der Kantine überhaupt nicht ſehen läßt. 3. Von den Ueberſchüſſen, die angeblich Wohlfahrtszwecken dienen, hat noch kein Straßenbahner etwas geſehen, wennn man von den Schweiggeldern(der Name ſtammt nicht von mir, ſondern von der Kantinenkundſchaft in Zivil und in Uni⸗ form) abſehen will. Man frage das Perſonal. e 4. Wenn nur vereinzelt fremde Perſonen die Kantine be⸗ treten würden, dann bräuchte man doch keinen Ordnungs⸗ dienſt! Warum hat erſt vor kurzer Zeit ein verſtärkter Ordnungsdtenſt eingeführt werden müſſen? Um der Belegſchaft oder den Penſionären Ordnung beizubringen? 5. Erlaubniskarten kann jeder Straßenbahner für ſeine Angehörigen und für ſeinen Bekanntenkreis erhalten. Warum denn das? Es gibt doch öffentliche Lokale genug“! Um den Umſatz zu ſteigern? 8„ 6. Daß dieſer„konzeſſionierte Wirtſchaftsbetrieb“ mit ſei⸗ nem rieſigen Umſatz an Alkohol als„Aufenthaltsraum für das Fahrperſonal“ dient, iſt eine ſehr intereſſante Mittetlung der Kantinendirektion, die nicht nur das reiſende Publikum, ſondern vielleicht auch andere Kreiſe intereſſieren dürfte. Möge der Straßenbahnausſchuß, dem nach Mitteilung der Kantinendirektion die Kontrolle des Geſchäftes obliegt, ſich die Sache einmal etwas näher betrachten(3. B. wieviel Ein⸗ trittskarten und an wen ſie ausgegeben ſind) und dafür Sorge tragen, daß in aller Intereſſe die Kantine bleibt, was ſie ſein ſoll, nämlich eine Kantine für das Perſonal. Dann ent⸗ fällt jede Kritik von ſelbſt. Der Gaſt wirt. 15 5 — * Hütet die Kinder! Wir Eltern fragen uns jeden Morgen, wenn wir 0 Kleinen und allerkleinſten A⸗B⸗C⸗Schützen zur Peſtalozzi⸗ ſchule bringen: Wo iſt der Verkehrsſchutzmann? Die Kinder ſind nicht imſtande, hauptſächlich an Markttagen und Tagen, an denen im Schlachthof Betrieb iſt, allein über d Straße zu gehen. Sie ſetzen—3 Mal an, ſpringen auch bis zur Hälfte rüber und dann wieder zurück. Wie ber wären wir Eltern, würde in der Zeit von morgens und mittags von 412—1 Uhr in der Ausmündung der der⸗ in die Seckenheimerſtraße ein e Schluß des rebakfionellen Teils Medͤiz.⸗Kosmetiſcher Fragekaſten Bearbeitet von Dr. P. Born. Anfrage P..: Gibt es ein wipkſames Mittel gegen ſchuppen und Haarausfall? Antwort: Schuppenbildung und Haarausfall hängen eng zu⸗ ſammen. Sie beruhen in faſt allen Fällen auf einer Störung des Choleſterin⸗Stoffwechſels. Das wachsartige Choleſterin iſt ein unent⸗ behrlicher Zellbauſtein für das Haar und wird den in der Kopfhau befindlichen Haartalgdrüſen von der Galle her durch die Blutb zugeführt. Es hat für die normale Verhornung der Haarzellen ſorgen, aber ſchon vom 20. Jahre ab beginnt normalerweiſe 1 Alterungsprozeß, der ſich in einer Ablagerung des Choleſte — — 8 laſſen ſich durch die äußere Anwendung des choleſterinhaltigen Kopf⸗ waſſers„Trilyſin“ ausgleichen! Es muß täglich angewendet werden und iſt dann das von Ihnen geſuchte wirkſame Mittel gegen Kopfſchuppen und Haarausfall.—„Trilyſin“ iſt in allen Apotheken 1 Begleitung auf die Straße, ſo iſt der Weg zum Bürgerſteig und Drogerien erhältlich. Die große Flaſche koſtet R..—, die Heine R..40. 7884b 5 8. Selte. Nr. 949 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ansgabe) Samstag, den 27. Juli 1929 Wirtſchafts⸗ und Vörſenwoche Ronjunkturfragen Glatter Ultimo/ Normale deutſche Geldmarktverhältniſſe? Rekordentlaſtung der Reichsbank Schwankende Nicht nur der Monatsbericht der Discontogeſellſchaft, ſon⸗ dern auch andere Auslaſſungen der Wirtſchaft ſtehen neuer⸗ bings in einem gewiſſen Gegenſatz zum Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung. Wenn nicht alle Anzeichen trligen, ſcheint jedoch die Beurteilung der derzeitigen Lage der deutſchen Wirtſchaft durch die Disconto eher zutreffend zu ſein, die bekanntlich ihre Anſicht dahingehend zuſammenfaßt, daß für die deutſche Wirtſchaft zwar keinesfalls eine lebhafte Aufwärtsbewegung der Konjunktur in Ausſicht ſteht, daß aber Zurzeit auch nicht mit einer Zunahme der Schwierigkeiten zu rechnen iſt, wie ſie der Bericht des Konjunkturinſtituts als Folge der Anſpannung des Geld⸗ marktes, ſinkender Effektenkurſe und der Preisrückgänge auf dem Warenmarkt vorausſah. Zur Begründung dieſer Anſicht wird in dem Bericht darauf hingewieſen, daß die Anſpan⸗ nung des Geldmarktes einigermaßen behoben ſei, die Haltung der Effektenmärkte durch gelegentliche Aus⸗ lands beteiligung am Börſengeſchäft und die ge⸗ beſſerte Kreditmarktlage eine Stütze erhalten habe und auf den Warenmärkten die rückläufige Preisbewe⸗ gung zum Stehen gekommen ſei. Die Geſamtindex⸗ ziffer der Großhandelspreiſe habe ſich ſogar unter dem Einfluß ſteigender Preiſe für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe wieder etwas erhöht, während bei den induſtriellen Fertigwaren⸗ preiſen Rückgänge und Erhöhungen ſich im ganzen ausglichen. Am deutlichſten mache ſich gegenwärtig das Anſteigen der Produktion in den Schlüſſelinduſtrien, Kohle und Eiſen, be⸗ merkbar. Die Lage der Eiſeninduſtrie werde durch die an⸗ haltend gute Aufnahmefähigkeit der Auslandsmärkte für eine große Zahl ihrer Erzeugniſſe weiter günſtig beeinflußt. Im Zuſammenhang hiermit wird im Bericht darauf hingewieſen, daß der Anteil der Ausfuhr der Maſchineninduſtrie an dem Geſamtabſatz von 36 y. H. im erſten Halbjahr 1928 auf 44 v. H. im erſten Halbjahr 1929 angeſtiegen ſei. ö 1 Die Frage der deutſchen Kapitalverſorgung und Kapital⸗ bildung aus eigener Kraft iſt und bleibt für Deutſchland das Zentralproblem. Der Ultimo iſt zwar glatt vorübergegan⸗ gen, doch liegt noch immer über Wirtſchaft und Börſe ſtark hemmend die Unſicherheit der weiteren Geſtaltung des internationalen Geldmarktes. Bezeichnend iſt, daß die Juni⸗Ausweiſe der deutſchen Kreditbanken zwar eine Erleichterung gegenüber den unter den bekannten Reſtrik⸗ tionen ſtehenden Mai⸗Bilanzen aufweiſen, daß aber trotzdem die Banken bei ihren Ausleihulgen recht vor⸗ ſichtig zu Werke gingen, wie überhaupt die Tendenz zur Flüſſighaltung bei ſämtlichen Banken offenkundig ſtärker als ſeither in Erſcheinung tritt. Allerdings wird dieſe Tendenz durch die Beſchäftigungslage der Wirtſchaft nicht un⸗ weſentlich unterſtützt, denn die Steigerung der Beſchäftigung, die im März einſetzte, hat ſich nicht ſo fortgeſetzt, wie es wün⸗ ſchenswert geweſen wäre, ſondern neuerdings eher etwas ver⸗ langſamt. Es iſt klar, daß unter ſolchen Umſtänden die Groß⸗ banken flüſſiger werden mußten. Hinzu kommt aber noch der ſtarke Zufluß von kurzfriſtigen Auslandsgel⸗ dern. All dieſe Momente erklären aber auch die Rekord⸗ entlaſtung der Reichsbank im Juli, die in den drei Juli⸗Wochen nicht weniger als 1,009 Milliarden/ ausmacht, d. l. 62,5 v. H. mehr als die Belaſtung zum Juni⸗Ultimo be⸗ trug. Für dieſe außerordentlich günſtige Geſtaltung des Reichsbankſtatus kommt in erſter Linie der Wegfall der Belaſtung des Geldmarkts durch das Reich in Frage, das ja bekanntlich ſeine kurzfriſtigen Verbindlichkeiten bei den deut⸗ ſchen Banken aus den Mitteln der nunmehr eingegangenen Reichsanleihe und dank des Amerikakredites abdecken konnte reſp. noch im Laufe dieſes Monats abdecken wird. 8 Es hat alſo den Anſchein, als ob eine Inanſpruchnahme des offenen Geldmarktes durch das Reich zunächſt nicht mehr zu erwarten ſteht. Dafür droht aber ſeitens der öffentlichen Hand der weiteren Geldmarkt⸗ entwicklung eine nicht zu unterſchätzen de Ge⸗ fahr. Die Neuverſchuldung der öffentlichen Hand mit kurzfriſtigen Auslandsgeldern wird allein für die letzten Wochen mit 300 Mill. Mk. wahrſcheinlich zu niedrig Lingeſchätzt werden. Insgeſamt dürfte z. Zt. die kurzfriſtige Vorſchuldung auf gut über 7 Milliarden Mark zu ſchätzen ſein. Sicher iſt, daß die vorſichtige Kreditpolitik der Banken, die mit den Abſichten der Reichsbankleitung jedenfalls durchaus in Einklang ſteht, durch die augenblickliche ſtarke Beanſpruchung von Auslandsgeldern ſeitens der öffent⸗ lichen Hand bis zu einem gewiſſen Grade durchkreuzt wird. Das iſt auch die Hemmung, die einer etwaigen Dis⸗ kontermäßigung der Reichsbank entgegenſteht. Angeſichts dieſer ſtarken kurzfriſtigen Verſchuldung iſt es nicht aus⸗ zudenken, was eintreten wird, wenn ernſte politiſche Zwiſchen⸗ fälle oder eine Zuſpitzung am internationalen Geldmarkte auch nur einen Teil dieſer in Deutſchland angelegten kurzfriſtigen Auslandsgelder wieder vom deutſchen Markte abziehen wür⸗ den. Im allgemeinen neigen die Sätze des Weltkapitalmarktes ſo ſchon nach oben, ſodaß eine allgemeine Zinsſteigerung am internationalen Markt die kurzfriſtigen ausländiſchen Gelder, die ſich in Deutſchland befinden, ſehr leicht in Bewegung ver⸗ ſetzen kann, wodurch die Reichsbank wieder in die Zwangs⸗ lage käme, im Intereſſe der Währung und zum Schaden der Wirtſchaft den Notenumlauf und die Kreditgewährung ein⸗ zuſchränken. *. Angeſichts dieſer durchaus unſicheren zukünftigen Geſtal⸗ tung der internationalen Geldmarktverhältniſſe wird die Reichsbank ſich in beſonderem Maße gegen derartige Zufälle ſchützen müſſen, ſodaß nicht zuletzt auch durch die ſaiſonmäßtge Dis zum September wachſende Anſpannung der Geldmärkte eine Diskontermäßigung der Reichsbank vorerſt nicht zu erwarten iſt. Die Situation der Bank von Eng⸗ land, die während der letzten 6 Wochen über 16 Millionen Pfund Sterling 8 ledexyum deu deutſchen Geldmarkt, doch gewinnt es Banldirektor a.., Börſen lichen Marktverhältniſſen entſpricht, denn im Augenblick dürfte die weitere Entwicklung des deutſchen Geldmarktes weniger von der engliſchen Bankrate als von der Entwicklung der amerikaniſchen Geldſätze und von der Auf⸗ nahmefähigkeit des amerikaniſchen Kapital⸗ marktes für neue deutſche Anleihen und Kredite ab⸗ hängen. Dieſe wiederum hängt aber nicht zuletzt davon ab, wie wir uns im eigenen Hauſe einrichten, wie wir uns in dem Bett, das der Ppung⸗Plan uns bereiten ſoll, zurechtfinden werden. In dieſer Beziehung hat der erwähnte Disconto⸗ Bericht durchaus recht und er wiederholt das, was wir ſchon immer an dieſer Stelle ausführten, wenn er zu nachſtehender Schlußfolgerung kommt: „Die Beſeitigung der aus der Entwicklung der Reichs ⸗ finanzen drohenden Gefahren wird nicht möglich ſein, ſolange man nicht ernſtlich daran geht, den Reichshaus⸗ halt von der Ausgabenſeite her in Ordnung zu bringen. Ein ſparſamer Finanzplan iſt das erſte Gebot für ein unter ſeiner dürftigen Kapitalverſorgung außerordentlich leidendes Land; er muß ergänzt werden durch ein Steuerſyſtem, das, ganz anders als es jetzt der Fall iſt, die notwendige Kapitalbildung er⸗ leichtert und anregt. Die deutſche Wirtſchaft bedarf ſteuer⸗ licher Erleichterungen, die erheblich über das hinausgehen, was ihr für die nächſten Jahre auf Grund der verminderten Zahlungen des Youngplanes zuteil werden kann. Zunächſt beſtehen leider keine Ausſichten dafür, daß ſelbſt in dem ge⸗ ringen Ausmaß der Differenz zwiſchen Dawes⸗ und Mpung⸗ Zahlungen Steuererleichterungen eintreten könnten! An Be⸗ laſtungsproben wird es der deutſchen Wirtſchaft auch in der kommenden Zeit nicht fehlen. Schon die großen Schwierig⸗ keiten der langfriſtigen Finanzierung und die aus Kapital⸗ mangel geborene Höhe der Zinsſätze werden noch auf lange einen chroniſche Belaſtung ſchwerer Art bil⸗ den. Aufgabe der Finanzpolitik iſt es demgegenüber, die erträglicher V Ausgaben nach den unter Belaſtung der Wirt⸗ n n 1 2— L 2 N Zuſammenſchlußbeſtrebungen in der deutſchen Fahrrabimdufteie Unter Einſchluß der Motorradinduſtrie Die GVB. der Excelſior⸗Fahrrad⸗Werke Gebr. Conrad u. Platz AG, in der ein AK. von etwas über 2 Mill. vertreten war, genehmigte einſtimmig den Abſchluß für das Ge⸗ ſchäftsfahr 1928, der einen Ver luſt von 560 403%(i. V. Gewinn 286 450%) ausweiſt; die GV. beſchloß, zur teilweiſen Deckung dieſes Verluſtes den geſetzlichen Reſerveſonds von 360 000% heranzuziehen und den dann noch verbleibenden Verluſtbetrag von 200 403% auf neue Rechnung vorzutragen. Wie die Verwaltung berichtete, entſpricht der Abſatz in Fahr⸗ rädern im erſten Semeſter d. J. ungefähr der Hälfte des Ge⸗ ſamtumſatzes jm vergangenen Jahre, was aber beine Beſſerung bedeutet, ſondern eher auf eine un befriedigende Lage hin⸗ deutet, da im Vorfahr der Abſatz rückläufig war. Mit der Aufnahme des Motorradbaues habe die Geſellſchaft gute Erfahrungen gemacht; das Geſchäft hierin entwickele ſich befriedigend, ſei aber noch nicht groß genug, um hieraus ſchon Verdienſte erwarten zu können. Die Geſellſchaft unterſtütze alle Beſtrebungen, die auf einen Zuſammenſchluß der deutſchen Fahr radinduſtrie ab⸗ zbelen, evtl. auch unter Einſchluß der deutſchen Motorradinduſtrie. * Kapitalerhöhung der Württ. Privatbank Ach.(vorm. G. Beiß⸗ wenger). Stuttgart. In einer Univerſalverſammlung wurde be⸗ ſchloſſen, das Kapital um 300 000 auf 500 000„ zu er höhen. Die neuen Aktien wurden zu 100 v. H. und Koſten von einer neuen Gruppe übernommen. Nach der erfolgten Zuwahl ſetzt ſich der Auf⸗ ſichtsrat wie folgt zuſammen: Geheimer Legat onsrat Reinhold v. Becker, Darmſtadt(Vorſitzender), Geheimer Hofrat Hermann Sauter, Stuttgart(ſtellvo. Vorſitzender), Eugen v. Hammel, Stuttgart, Direktor Fritz Müller, Stuttgart, Fabrikant Emil Roth, Mitglied des Landtags, Reutlingen. Den Vorſtand bilden die Herren Stefan Jacobowitz und Dr. Wolf⸗ gang Spitta, Stuttgart. 4 * Folgen des Mainzer Getreide⸗Bank⸗Konkurſes. Durch den Zuſammenbruch der Mainzer Getreidebank ſind nach einer Meldung aus Mainz noch weitere rheinheſſiſche Wirtſchaftskreiſe in Mit⸗ leidenſchaft gezogen. Auch die Mainzer Börſe ſoll bedeutende Be⸗ träge verlieren. Die mit dem zuſammengebrochenen Unternehmen in Perſonalunion ſtehende Getreide⸗Einkaufsgeſell⸗ ſchaft hat ihre Zahlungen eingeſtellt. Im Auftrage der Bankier⸗ Vereinigung wurde Direktor Nicolai von der Firma Nicolai u. Dr. Stern mit der vorläufigen Geſchäftsführung der Getreidekreditbank⸗ Ach. und der Repiſion der Bücher beauftragt. Vor weiteren Stillegungen bei den Berlin⸗tarlsrußher Indu⸗ ſtriewerken? Wie B. T. von unterrichteter Seite erfährt, ſchweben innerhalb der Verwaltung Erwägungen, eine ſtraffere Konzentrition bei der Geſellſchaft durchzuführen. Man beabſichtigt Rationaliſie⸗ rungsmaßnahmen, möglicherweiſe wird die Fabrik in Karlsruhe vollſtändig ſtillgelegt. Eventuell kamt auch eine Stillegung des Werkes in Oberndorf(Mauſerwerke) in Frage. Die Erwägungen ſchaft erreichbaren Einnahmen zu bemeſſen und die En t ſte hung öffentlichen Anleihebedarfs, der die knappen Mittel des Kapitalmarktes nur teilweiſe verkürzt und verteuert, zu vermindern.“ 2 Im Gegenſatz zu dem Peſſimismus der Vormonate be⸗ kennt ſich die Börſe augenblicklich immer wieder zu einer etwas zuverſichblicheren Auffaſſung. Dabei türmen ſich einer Beſſerung des Kursniveaus und einer Konſolidierung der Börſe, die von den Großbanken offenſichtlich gewünſcht und angeſtrebt wird, immer wieder Schwierigkeiten und Zwiſchen⸗ fälle entgegen. Außen⸗ und innenpolitiſche fälle veran⸗ laßten die Spekulation, die am Montanaktienmarkt er⸗ zielten Gewinne ſicherzuſtellen. Weit ſtärker wirkte in den erſten Tagen der neue ſcharfe Kursrückgang einer A: zahl von Spezialpapieren, die in den letzten Mo zu den 1* Favoriten der Börſe gehört hatten, ſo Ver. Glanzſtoff, Poly⸗ phon und J. G. Farben. Insbeſondere ſtrahlte von dem an⸗ dauernden Rückgang der J. G. Farben⸗Aktien eine? 5 mung dus, die ſich auf faſt alle Märkte erſtreckte. Eine Stütze gab in dieſen Tagen der Börſe lediglich das immer wier i Erſcheinung tretende Intereſſe des Rheinlandes und Amerikas für Montanwerte ſowie anhaltenk Käufe verſchiedener Großbanken in Ae. und Bergmann Aktien. Die Käufe in AG., die der Reihe nach von faſt allen Großbanken vorgenommen wurden, führte man auf den amerikaniſchen General Electrie⸗Konzern zurftck, der offen⸗ ſichtlich beſtimmte Pläne in bezug auf die ihnen ſchon lange be⸗ freundete AEG. verfolgt. Auch in bezug auf Bergmann er⸗ wartet man eine bedeutungsvolle Transaktion. Im übrigen drückte in den erſten Tagen auf die Stimmung— abgeſehen von den neuen ſcharfen Kursrückgängen der oben erwähnten „ſchweren“ Spesialpapiere— Ultimo⸗Realiſationen: Es ſtellte ſich aber dann heraus, daß der Ultimo einen glatten Verlauf nahm, ferner, daß in einer ganzen Anzahl von Papieren die Baiſſepartei ſich ziemlich weit vorgewagt hatte, ſodaß ſie ſich jetzt zu Deckungskäufen genötigt ſah, Da gleichzeitig auch das Angebot in den ſchweren Spezialpapieren aufhörte, ſo wurde die Stimmung, unterſtützt durch das Eingreifen mehrerer Großbanken, durchweg zuverſichtlicher, allerdings bei ſehr kleinen Umſätzen. Kurt Ehmer reer haben zu einem abſchließenden Ergebnis bisher noch nicht geführt, jedoch dürfte man ſich wohl in kurzer Zeit über die zu treffenden Maßnahmen ſchlüſſig werden. Wie uns noch beſtätigt werd, iſt der Pachtvertrag mit General Motors um 3 Jahre prolongiert worden. * Geſellſchaft für elektriſche Hoch⸗ und Untergrundbahnen in Berlin. Die., in der ein Kapital von 123,74 Mell./ vertreten war, genehmigte den Abſchluß für 1928. Stadtrat Reuter be⸗ merkte, daß ſich der Verkehr in weiter aufſteigender Linie bewegt. Das Schnellbahnnetz wird in kurzer Zeit durch Eröffnung neuer Bahnhöfe erweitert. Es ſei zu erwarten, daß das Jahr 1929 einen nicht unerheblichen Zuwachs des Verkehrs bringen werde. AG. für Energiewirtſchaft, Berlin.— Wieder 8 v. H. Divi⸗ dende. Für 1928 ergibt ſich nach Abzug der allgemeinen Unkoſten, Steuern und Abſchrerbungen von 510 000(731 000) J ein Rein ⸗ gewinn von 450 000(259 000) /, woraus wieder 8 v. H. Divl⸗ dende ausgeſchüttet, 23000/ der Rücklage überwieſen und 14000 41000) l, vorgetragen werden ſollen. Die der Geſellſchaft nahe⸗ ſtehenden Unternehmungen haben faſt alle befriedigend gearbeitet. In der Bilanz haben ſich auf der Aktivſeite Verechnungskonten mit Tochörgeſellſchaft ſehr erheblich, nämlich von 1080 000 auf 509 600, vermindert, in geringerem Ausmaß auf der Paſfſivſeite, nämlich von 1009 000 auf 728 000 /. Schuldner haben eine Zunahme von 541 000 auf 620 000, erfahren, dazu kommen noch geſondert ausgewieſene Bankguthaben von 241 000. Auf der anderen Seite haben ſich Gläubiger von 705 000 auf 613 000/ vermindert. Kurzfriſtige Dar⸗ lehen, die im Vorfahr mit 2089 000/ ausgewieſen waren, erſchei⸗ nen jetzt als ſolche nicht mehr, dagegen ein Poſten Darlehen mit 1500 000„. Dieſes diente dem Erwerb der Aktienmehrheit der Allgemeinen Gas⸗ und Elektrizitäts⸗AG. in Bremen. Wertpaptere und Beteiligungen ſind von 5 746 000 auf 6 179 000/ geſtlegen. Neu erſcheinen 1019 000% Anlagen im Bau. Das Atkienkapital iſt von 3 auf 5 Mell.„ vermehrt worden. Radidabkommen Lorenz⸗Kolſter. Von der Direktion der Tele⸗ phonfabrik Berliner AG. in Berlin erfahren wir folgendes:„Zwi⸗ ſchen unſerer Geſellſchaft und der Firma Kolſter Newyork⸗ London wurbe ein Abkommen getätigt, das ſich auf die Zu ver⸗ fügungſtellung der techniſchen Entwicklungsarbeiten der Kolſterſchen Laboratorien und Fabriken auf dem gefamten Gebiet des Rund⸗ funks und der verwandten Gebiete an die Telephonfabrik Berliner Ac. bezieht. Die Fabrikation erfolgt nunmehr ausſchlleßlich durch die Telephonfabrik Berliner. Der Vertrieb ſoll in Zukunft durch eine im Entſtehen begriffene Tefag⸗Kolſter⸗Radio AG. als be⸗ ſondere Vertriebsorganiſation der Telephonfabrik AG. erfolgen. Die Kolſter Radio Co. hat gerade jetzt ihr Kapital von 10 auf 20 Millionen Dollar erhöht.“ Allgemeine Baugeſellſchaft Lenz u. Co. Ac. Berlin. Nach der Börſenkundmachung über 3,75 Mill./ neue Aktien hat das Ge⸗ ſchäftt im letzten Jahr eine bedeutende Ausdehnung erfahren; es würden für rund 90(i. V. 10) Miſl./ Bauten aus⸗ geführt. Der Umſatz des laufenden Jahres wird ſich vor⸗ ausſichtlich weiter erhöhen. Die Steigerung betrifft in der Haupk⸗ ſache Hochbauyten im Inland. In der Türkei und in Grſechenfand haben ſich die Geſchäfte befried gend entwickelt. Die KAusſichten merden als günſtig bezeichnet, vorausſichtlich werde eine augemeſſene Dividende auf das erhöhte Kapital verteilt werden können. Braunkohle gegen Steinkohle Rückgang der Weltſteinkohlenförderung um 3,4 v. H./ Weltbraunkohlenförderung weiter geſtiegen Polens Koh leuwettkampf. Im Jahres bericht des Reichskohlenrats ſind wie⸗ 45,4 v. 5 In der gleichen Zeitſpanne iſt der Weltſteinkohlenver⸗ der eine reiche Fülle von Zahlenüberſichten über die Kohlenförderung nicht nur der Welt, ſondern jedes einzelnen Landes, das an der Welt⸗ förderung beteiligt iſt, enthalten. Das Bemerkenswerteſte in dem Bericht iſt, daß ſich die Weltſteinkohlenförderung entgegen der Förder⸗ ſteigerung im Vorjahre um 8,1 u. H. in faſt ſämtlichen Ländern ver⸗ mindert hat, und zwar um 42,7 Mill. Tonnen gleich 3,4 v.., während 1937 mit 1276 Mill. To. Steinkohlengewinnung das bisher beſte Jahr der Kohlenförderung zuſammen war.— In Deutſchland betrug die Abnahme 2,7 Mill. To. gleich 1,7 v.., in England 13,7 Mill. To. gleich 5,4 v.., in den Vereinigten Staaten 25,6 Mill. To. gleich 4,7 v. H. Nur drei Länder haben eine Zunahme zu verzeichnen, nämlich Holland, wo der Steinkohlenbergbau noch in der Entwicklung begriffen iſt, ferner Polniſch⸗Oberſchleſien und die Tſchechoſlowakei. Dementſprechend ging auch die Steinkohlenausfuhr gegenüber 1927 zurück, und zwar hat Deutſchland mit 3 Mill. To. gleich 7,6 v. H. die größte Einbuße in ſeiner Kohlenausſuhr erlitten. Auch England konnte trotz ſeiner großen Anſtrengungen ſeine vorjährige Ausfuhr nicht verbeſſern, vlelmehr hat es knapp die Ausfuhrmenge des Jahres 1925 erreichen können, obwohl dieſes Jahr die niedrigſte Ausſuhrziffer innerhalb dex letzten 20 Jahre hatte. N 8 Befonders bemerfenswert iſt dle brauch dagegen nur um 3,5 v. H. gestiegen, während ſich der deutſche Kohlenauslandsverſand um 10,4 v. H. erhöhte, der engliſche jedoch nicht. Das Jahr 1929 läßt ein weilexes Auwachſen der polniſchen Kohlenſörderung, die zum Teil durch niedrige Geſtehungskoſten ge⸗ ſtützt wird, erwarten. Polen macht die größlen Anſtrengungen, um durch Ausbau und Verbeſſerungen feiner Transportwege die Ver⸗ luſte, die ſeinem Bergbau aus der Forcierung der Kohlenausfuhr erwachſen, herabzudrücken. Dem gleichen Ziel dienen u. a, auch die nolniſchen Beſtrebungen auf Erlangung eines möglichſt großen Ein, ſuhrkontingentes nach Deutſchland. Infolge des rückſichtsloſen Weit⸗ bewerbs durch die polniſche Kohle wurden die Preiſe während des ganzen Jahres 1928 ſtark gedrückt. Der durchſchuttliche Ausfuhrſobpreis Großbrſtauntiens ging von 17/9 in 1927 auf 15/ zurück, 2 * le Weltöraunkohlen förderung hat abermals eine Steigerung erfahren, und zwar von 196,8 auf 273,5 Mil, Ton fen. Seit dem Kriege verſchlebt ſich alſs das Verhältnis mehr und mehr zuungunſten der Steinkohle. Am auffallendſten iſt dies in Deutſchland zu beobachten, wo, wie wir bereits ſchon berichteten die Braunkrhlenförderung im Jahr 1928 166,2(1927: 150,5, 1926: 139,1) Mill. Tonnen betrug. Ueber die Ausſichten des beutſchen Kohlenbergbaus ließen ſich Vorgusſagen nicht machen. Sie würden in hohem Maße davon ab⸗ hängen, ub es gelingen werde, die Auseinanderſetzung über die Arbeits bedingungen zu einer ragbaren und Funterhaften Lbung zu bringen, ferner einen Abbau von Steuern, Sozialabgaben und Eiſenbahnfrachten zu erreichen. Der Bericht ſchließt mit den be⸗ merkenswerten Worten:„Außerdem laſtet auf dem deutſchen Kohlen⸗ bergbau das Problem der a polniſchen Kohle und ihrer Wled 5 zum deutſchen Markt!“ 0 e N . 1 * l 7 l i 0 U 1 1 1 0 1 1 1 1 * f 1 0 2 7 1 8 1 d 0 d * b 9 00 . 8 * 5 1 E 2 8 2 8 Samztag, den N. Juli 1029 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 343 Kampf um den Nachlaß des Generals Theobald Metzger von Weibnom Wer ſind die Erben? Zu der von uns in Nr. 319 gebrachten Abhandlung über den Nachlaß Generals Metzger von Weibnom erhalten wir von einem Mutterſtadter Leſer nachſtehende Darlegungen, die zeigen, daß die Anwartſchaft auf die Erbſchaft noch reichlich ungeklärt iſt. Die Metzger'ſche Erbſchaft ſpukt ſchon ſeit Jahrzehnten in der Pfalz, beſonders in den Orten, in welchen der Familien⸗ name Metzger vertreten iſt; jeder Träger dieſes Namens hält ſich für den richtigen Erben. Die Pfälzer halten ſich darum dafür, weil ſie der Meinung waren und ſind, der Erblaſſer ſei in Webenheim— nicht Weibenheim— bei Zwei⸗ brücken geboren. Nach der Darſtellung in der Notiz jedoch wäre das nicht der Fall, weil Weibenheim nur der Geburts⸗ ort der Mutter des Generals iſt. Aber von„Weibeom“, wie ſich dieſer nannte, dürfte ſchon von Webenheim, in alten Zeiten Weibenauen, abſtammen. Im Jahre 1925 nun wurde unter den alten Akten der Stadt Homburg(Saar) ein„Schlüſſeldokument“ gefunden, das ſich jetzt im Staatsarchiv in Speyer befindet und in Nr. 9 des„Pfälziſchen Muſeums“, der Zeitſchrift des hiſtoriſchen Vereins der Pfalz vom Jahre 1926 abgedruckt wurde. Es hat folgenden Wortlaut: Zu der von uns in Nr. 319 gebrachten Abhandlung über den Nachlaß des Generals Metzger von Weibeom, erhalten, wir von einem Mutterſtadter Leſer nachſtehende Darlegungen, die zeigen, daß die Anwartſchaft auf die Erbſchaft noch reichlich ungeklärt iſt. „Hochedelgeborener Herr, hochgelehrter und hochgebietender Herr Regierungs⸗ und Oberkonſiſtorialrat! Das gegenwärtig hier aufzurichtende Waiſenhaus gibt mir Anlaß Euer Hochedel⸗ gebo die Umſtände von einer in Holland, einigen Pfalz⸗Zwei⸗ Hrückiſchen Untertanen zugefallenen, ſehr beträchtlich ſein ſollen⸗ den Erbſchaft hierdurch ganz gehorſamſt zu dem Ende ohnzuver⸗ halten, daß(wann nach Hochderoſelben tiefern Einſicht möglich ſei, ſolche zu erhalten) dem Walſenhaus ein guter Teil hiervon vermacht werden und zuſtatten kommen könnte. Selbige beſteht generaliter in ſolgender Beſchaffenheit: 1. Iſt 1691, den 23. Februarit, Herr Johann Gall Theobald Schmitt, gebürtig zu Webenheim, in ſeinem 80. Jahr als Hollän⸗ diſcher General und Gouverneur zu Breda verſtorben; welcher nach Inhalt der Akten, ein eigenes Regiment, ein großes Ver⸗ mögen in Barſchaſt, etliche Paläſte in Holland, eine reiche Silber⸗ lerviee und ein Amt von 9 Dörſern beſeſſen und hinterlaſſen haben ſoll, Zu dieſem Vermögen haben 2. ſich zwei diverſe Parteten für Erben aufgeworfen, näm⸗ lich 4 die Schunckiſchen und B dle Schmittiſchen Familien, beide von Webenheim. Erſtere A haben zum Aoͤvokaten gehabt den vor etlichen vierzig Jahren ſelig verſtorbenen Herrn Kammer⸗ ralh Hten zu Zweibrücken, ſofort bis daher deſſen Herrn Söhne, benebſt einem N. Eitelwein von Worms. ie andern aber B haben nach vorher erhaltener hochfürſtlich Saarbrückiſchen Ge⸗ nehmigung im Beiſein und Bezeugung des Saarbrückiſchen Amts⸗ manns Herrn Hildten unter dem 18. Oktobris 1748 eine legale Verſchreibung zu Homburg ausgeſtellt, darinnen von dieſer Erb⸗ ſchaſt ein Viertel an mich, ein Viertel an Ihro hochfürſtliche Durchlaucht zu Saarbrücken, ein Viertel an beide reformierte Kirchen zu Homburg und Saarbrücken und das geiſtliche Mini⸗ ſterium zu Breda vermacht, der letzte Teil aber ihren Erben allein vorbehalten worden. Da ſich aber 3. bei der Unterſuchung, welche anfangs des defuncti Bruders⸗ Enkel, Chriſtoph Welcker von Webenheim bis an ſeinen Tod, ſeither letztgedachter Verſchreibung aber ich in Commiſſton gehabt geäußert, daß des verſtorbenen Herrn Grafen von Portland hin⸗ terlanener einziger Herr Sohn, der Herr Graf von Bentinck die mehreriſte Verlaſſenſchaft in Händen haben ſoll, ſo haben 4. des Herrn Fürſten zu Naſſau Saarbrücken Hochfürſtliche Durchlaucht unterm 15. Novembris 1748 ein eigenhändiges Vor⸗ ſchreiben an oͤen Herrn Erbſtatthalter hierum ergehen laſſen, welches nachher auch der fürſtlichen Erbſtatthalterin in Abſchrift zugeſchickt worden. Es iſt aber niemalen eine Antwort noch Deeret erfolgt. Daraufhin hat 5. der reſormierte Pfarrer Herr Manſa von Saarbrücken auf den ſeiner Kirch vermachten 12. Teil durch hieſigen Herrn Amt⸗ mann Koch wieder renuncieret, um ſich, wegen Privatintereſſe, des Herrn Grafen von Bentinck Ungnad nicht zuzuziehen. Da nun 6. das Miniſtertum zu Breda zwar das in dem Totenregiſter geſchrieben geweſene Begräbnis mit dem Tauf⸗ und Zunahmen des Deſuneti unlesbar, jedoch aber eine einzige geoͤruckte latei⸗ niſche Leichenrede, welche von Herrn Adrianus van Schuilen⸗ burg gehalten worden, vorgefunden, worinnen ſich ergeben, daß der Deſunetus ſich Johann Theobald Schmitt von Webenheim Baron de Brethoff geſchrieben; und dann 7. dies Bredaiſche Miniſteritum mit dem Kgl. Preußiſchen Geſandten in Haag Herrn von Hellen korreſpondieret, welcher an⸗ geraten hat die Sache an ſeinen König gelangen zu laſſen. So habe ich 8. ſolches unterm 7. Decembris 1755 getan und unterm 18. darauf ein königliches Deeret des Inhalts erhalten: weilen wir keine königlichen Untertanen ſeien, der König nichts damit zu tun haben will. Ob nun wohl 9. ich auf Anraten des Senioris Miniſterii zu Breoͤg Herrn Doet. Samuel Heft die Sache einem Advokaten in Haag no⸗ mentlich Herrn Johannes Schopmann unterm 23. Mai anni currentis übertragen wollen gegen den§ 5 gedachten 12. Teil zu betreiben, ſo iſt jedoch bis dato von dieſem keine Antwort er⸗ folget. Wann nun dieſer 12. Teil noch vakant und ich von meinem 8 2 B vermachten vierten Teil die Hälfte noch dazu für hieſiges Waiſenhaus abſtehen und eigen überlaſſen, ſofort dieſe beiden Poſten zu Euer Hochedelgeboren hohen Dispoſition ganz gehorſamſt anempfehlen wollte, wann dieſelben durch den mächtigen Arm unſers Durchläuchtigſten gnädigſten Herzogen und hohen Landesherrn die Sache herauszubringen beſchaffen befinden, als nehme die Freiheit Euer Hochedelgeborenen ſolches hiedurch ganz gehorſamſt ohnzuverhalten mit gehorſamſten Reſpekt verharrender Euer Hochedelgeborene untertänigſt ge⸗ horſamſter J. L. Hiltebrandt, Poſtverwalter. Homburg, den 13. Novembris 1756.“ Die Waiſenhauskommiſſion in Homburg lehnte es aber ab dem Anſuchen des Bittſtellers nachzukommen, wahrſcheinlich weil ſie die Sache für ausſichtslos hielt. Nach dieſem Dokument hätte der Erblaſſer nicht Metzger, ſondern Schmitt geheißen und wäre in Webenheim geboren geweſen. Auf welcher Seite liegt nun das Recht, auf der badiſchen oder auf der pfälziſchen? Muſikaliſche Inſekten An einem ſchönen Sommertage ſtimmen auch viele In⸗ ſekten in das Jubelkonzert der Natur mit eln. Allerdings haben dieſe Infekten nicht die Abſicht, das Ohr zu erfreuen. Sie wollen einander nur anlocken. In der überwiegenden Mehrzahl ber Fälle hat nur das Männchen die Fähigkeit, Töne hervorzubringen. Wie die Ritter des Mittelalters vor dem Feuſter der Geliebten ihr Spiel ertönen ließen, um das Hers der Schönen zu gewinnen, ſo bringen die männlichen In⸗ ſekten ihre Laute in der Abſicht hervor, die Gunſt des Weib⸗ chens zu erringen. Die Werbung iſt nicht immer ſehr leicht. Es treten eine Menge Nebenbuhler auf, die ſich gegenſeitig in der Stärke der Muſik zu überbieten verſuchen, um den Neben⸗ buhler aus dem Felde zu ſchlagen. Oft wird das Geräuſch auch zu dem Zwecke hervor⸗ gebracht, die anderen Inſekten zu warnen. So läßt das Heim⸗ chen, wenn man ſich ihm in der Nacht nähert, ſeine Töne er⸗ ſchallen, um die drohende Gefahr zu melden. Es ſind auch Fälle beobachtet worden, in denen Inſekten Laute aus Aerger und Eiferſucht hervorgebracht haben. Häufiger indeſſen deuten die Töne Furcht und Angſt an. So läßt der Bockkäfer vibrie⸗ rende Töne hören, wenn man ihn ſo in die Enge treibt, daß er nicht mehr entwiſchen kann. Wie kommen nun die Töne bei den Inſekten zuſtande? Man kann oft die Meinung hören, daß das Zirpen der Heimchen, das Summen der Bienen und das Brummen des Maikäfers ebenſo entſtehe wie der Sington der Menſchen und Vögel und das Quaken der Fröſche. Dem iſt jedoch nicht ſo. Kein Inſekt bringt ſeine Töne durch die Kehle hervor, die von ihm nicht einmal zur Atmung, ſondern nur zur Aufnahme der Nahrung benutzt wird. Die Inſekten erzeugen die Laute auf verſchiedenartige Weiſe. Der Ton hängt zuweklen mit der Atmung zuſammen, wird jedoch in den meiſten Fällen durch Reibung hervorgebracht. Wenn der Bockkäfer ſeinen geigenden, hohen Ton hören läßt, ſo bewegt er dabei ſeinen Kopf geſchwind von oben nach unten. Bet dieſer Bewegung reiben ſich die Glieder des Bruſt⸗ panzers aneinander. Sie ſind auf der Innenſeite mit Quer⸗ leiſten verſehen, die bei einer beſtimmten Bewegung über die gewölbte Platte des Bruſtringes hinwegſtreichen. Dieſe Platte erſcheint dem Auge als eine glatte Fläche. Betrachtet man ſie jedoch unter dem Mikroſkop, ſo ſieht man eine Menge Quer⸗ leiſtchen mit dazwiſchen liegenden Rillen. Das Muſik⸗ inſtrument des Bockkäfers beſteht alſo in einer Raſpel. Am meiſten iſt die Inſektenordnung Gradflügler mit Muſikinſtrumenten ausgeſtattet. Hierher gehört vor allem das Heimchen, deſſen trauliches Zirpen oft von Dichtern ge⸗ fetert worden iſt. Hier entſteht der Ton durch das Au⸗ einanderreiben der Flügel. An einer Ader des Flügels, der ſogenannten Schrillader, befinden ſich eine große Anzahl brei⸗ ter Leiſten und Zähnchen, die bei der Reibung der Flügel dieſe in Schwingungen verſetzen und dadurch den Ton hervor⸗ bringen. Bei dem Grashüpfer, der im Spätſommer auf allen Wle⸗ ſen ſehr häufig vorkommt, befindet ſich die Schrilleiſte an den Schenkeln der Hinterbeine. Bei der Erzeugung ſeiner Muſik zteht er die Schienen der Hinterbeine unter die Schenkel her⸗ auf und legt ſie in eine Furche, die zu dieſem beſonderen Zwecke vorhanden iſt. Sodann zieht er das Bein an den ſcharfen, vorſpringenden Adern des Flügels auf und ab und bringt durch dieſe Reibung einen Ton hervor. Iſt das eine Bein ermüdet, ſo kommt das andere an die Reihe. Viele Heuſchrecken machen ſich dadurch ſehr laut vernehm⸗ bar, daß ſie die Wurzeln ihrer Unterflügel gegen die kurzen, unbeweglichen Deckflügel ſtoßen. Dieſe Tiere haben einen kurzen Flug, der ſich in einer Bogenlinie nach ſeinem Aus⸗ gangspunkt zurückwendet. Ein ſolcher Flug kann natürlich nicht den Zweck haben, das Tier vorwärts zu bewegen. Er wird vielmehr in der Abſicht ausgeführt, einen Ton hervor⸗ zubringen. Durch dieſen Ton aber macht das Männchen das Weibchen auf ſich aufmerkſam. Gelingt ihm das, ſo wird ihm zugleich Gelegenheit gegeben, mit ſeinen ſchön gefärbten Flü⸗ geln, die ſich bei der Werbemuſik ausbreiten, vor dem Weib⸗ chen zu paradieren. Die Werbung durch Muſik wird bei gieſen Gradflüglern alſo durch eine Schauſtellung von Farben ver⸗ ſtärkt. Wie ſchon bemerkt, hängt die Lauterzeugung bei den In⸗ ſekten zuweilen mit dem Atmungsſyſtem zuſammen. Die In⸗ ſekten atmen ja nicht durch Mund und Lungen. ſondern durch ſogenannte Tracheen. Es ſind dies Röhrchen, ähnlich den Poren unſerer Haut,; Gänge, durch die die Luft von außen in den Körper geführt wird und die, oft in großer Zahl, zu beiden Seiten des Leibes liegen. Dieſe Tracheen dienen bei der Hervorbringung vonLauten häufig als Reſonanzboden. Das kann man beſonders daran erkennen, daß das Tracheenſyſtem bei muſikaliſchen Inſekten ſehr gut ausgebildet iſt. Mitunter wird der Ton unmittelbar durch das Aus⸗ oder Einſtrömen der Luft an den Tracheen erzeugt. Dies iſt z. B. bei der Stubenfliege der Fall. Allerdings entſteht hier das Summen zum Teil auch durch die ſchnelle Bewegung der Flügel. Der Maikäfer beſitzt an allen 14 Tracheen ſeines Leibes Brummzungen, die durch die Luft der Atmungs⸗ röhrchen in vibrierende Bewegung verſetzt werden und da⸗ durch jenes brummende Geräuſch hervorbringen, das an ſchönen Matabenden oft auf weite Strecken die ganze Luft erfüllt. 5 Auch die Flügel allein können durch ihre ſchnelle Be⸗ wegung einen Ton erzeugen. Man hat beobachtet, daß der Flugton bei jedem Inſekte eine beſtimmte Höhe hat, die je nach der Art, der Größe und dem Geſchlecht des Inſektes verſchieden iſt. So liegt der Flugton des männlichen Erd⸗ hummel um eine Oktave höher als der des Weibchens, dem das Männchen an Größe bedeutend unterlegen iſt. 1 Die lauterzeugenden Vorrichtungen der Inſekten ſind, wie man ſieht. ſehr mannigfaltig. Und wer weiß, welche ſeltſamen Muſikorgane man bei ihnen noch im Laufe der Zeit entdecken wird, denn die Forſchungen auf dieſem Gebiete ſind ja noch nicht abgeſchloſſen. Schon bisher hat ſich auch hier wieder ge⸗ zelgt, daß die Natur immer intereſſanter wird, je mehr man ſich mit ihr beſchäftigt und je mehr man in ihre Feinheiten und Geheimniſſe eindringt. f Streit um Klippen Zwiſchen Frankreich und England droht ein neuer Streit auszubrechen, der eines oreſtiſchen Anſtrichs nicht ent⸗ behrt. Vor der franzöſiſchen Küſte im Armelkanal liegt eine große Inſelgruppe, die ſich ſeit der Zeit, da England einen großen Teil Frankreichs beſetzt hielt, in engliſchem Be⸗ ſitz befindet. Die größte dieſer Inſeln iſt bekanntlich die Inſel Jerſey. Ein großer Teil dieſer Meereserhebungen wird von Felsklippen gebildet, die im allgemeinen für Menſchen unbewohnbar ſind. Nun hat ein Pariſer Bankier auf einer etwas größeren Klippe die fran⸗ zöſiſche Fahne aufgezogen und den Bau eines Hauſes begonnen. Dieſe Inſel, die Maitre⸗Inſel genannt, iſt die größte einer Gruppe, die unter dem Namen Les Min⸗ quiers zuſammengefaßt wird. Seiner Anſicht nach hat Eng⸗ land kein Eigentumsrecht auf dieſe Inſel, die vielmehr ihrer Lage nach zu Frankreich gehört. Auf Jerſey hat die Ange⸗ legenheit beträchtliches Aufſehen erregt und der Hafenmeiſter ſowohl, als auch der Bürgermeiſter haben bereits Schritte in London getan, um die Beſitzergreifung für Frankreich rück⸗ gängig zu machen. Schon vor einer Reihe von Jahren hat es einen ähnlichen Streit um eine andere Gruppe von Fels⸗ klippen gegeben, der zu Englands Gunſten entſchieden worden iſt. Der franzöſiſche Bankier beruft ſich darauf, daß im Ver⸗ trag von 1360 die Inſelgruppe Frankreich, d. h. der Bri⸗ tannie, zugeſprochen worden iſt, Allerdings haben die Fran⸗ zoſen im Jahre 1903 keine Einwendungen erhoben, als ein engliſches Kanonenboot dort die engliſche Flagge hißte. Zur Rieſen⸗Exploſionskataſtrophe in Vorſigwalde Die Feuerwehr bei den Aufräumungsarbeiten nach ſtundenlangen Löſcharbeiten konnte die Feuerwehr es wagen, zum eigentlichen Exploſtonsherd im Azetylenlager von Borſigwalde vorzudringen. an dauerten, gelang es, das Feuer von dem gefährdeten Gebäuden fernzuhalten. ert 7 0 Die furchtbaren Wirkungen der Kataſtrophe Während die Exploſtonen Erſt in den Morgenſtunden konnte mit den Aufräumungsarbeiten begonnen werden. —— 9 43 9 1 1 10. Seite. Nr. 343 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabel Samstag, den 27. Juli 1929 Karl Ludwig Sand Hiſtoriſcher Noman aus der Zeit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel Seußuer (Nachdruck verboten.) Der Meiſter, dem Studentenbeſuche ja etwas Alltägliches waren, führte den neuen Kunden in einen neben der Schmiede gelegenen Sonderraum, um zeugenlos die näheren Mittei⸗ lungen über die herzuſtellende Waffe entgegenzunehmen. Als er den franzöſiſchen Hirſchfänger ſah, fragte er unter⸗ ::„Wünſcht der Herr einen Schläger oder Pariſer Stoß⸗ egen?“ 5 „Keins von beiden,“ entgegnete Sand und brachte ſein Modell zum Vorſchein. „Aah, ein Dolch ſoll es ſein!“ rief der Meiſter ein wenig euttäuſcht und betrachtete die Wachsform aufmerkſam. Bei dem Worte„Dolch“ zuckte der Theologe flüchtig zu⸗ ſammen und ſein durchgeiſtigtes Geſicht nahm einen ſchmerz⸗ lichen Ausdruck an.„Es ſoll kein Dolch werden,“ ſagte er verweiſend,„dies Wort riecht zu ſehr nach Meuchelmord und Feme! Was ich von Ihnen hergeſtellt wünſche, ſoll ein keines Schwert ſein, genau ſo, wie es dies Wachs modell zeigt.“ „Gut, gut! Wie der Herr wünſcht,“ murmelte der Waffen⸗ schmied, nahm ein ſchmutziges Heft aus der Schublade ſeines Arbeitstiſches und ſchrieb die vorliegenden Maße ab, dabei laut wiederholend:„Zweiſchneidige Klinge 97¹ Zoll lang, 14 Zoll breit, ſchwarze Parierſtange, Griff aus ſchwarzem Holz mit dunklem Eiſenkrönlein verziert.— So, das wäre in Ordnung! Sonſt noch Wünſche, Herr Studiosus?“ „Nein!“ „Und für wen ſoll die Waffe ſein?“ „Für mich,“ ſagte Sand leiſe. „Ich meine den Namen des Herrn „Der tut ja wohl nichts zur Sache...“ „Nein, durchaus nicht,“ beeilte ſich der Meiſter zu ver⸗ ſtichern.„und bis wann ſoll der.... das kleine Schwert fertig ſein?“ Karl Ludwig überlegte einige Sekunden, dann ſagte er vor ſich hinblickend:„Es 5 Zeit! Ich brauche es, wenn ich wieder mal verreiſe.. Es kann Februar, aber auch März werden. Sobald ich den gende Zeitpunkt weiß, erhalten Sie näheren Beſcheid...“ Wie einer, der ein ſchweres Werk vollbracht hat, verließ er die Waffenſchmiede und begab ſich nach Hauſe. Als Sand am andern Morgen an der Univerſität erſchien, ſah er ſchon vor dem Gebäude und ſpäter auch auf den Fluren und Gängen Gruppen von Burſchen und Lands mannſchaften ſtehen und eifrig mit einander debattieren. Man merkte deutlich, daß die jungen Leute ſtark erregt waren und nicht daran dachten, ihre Vorleſungen zu beſuchen. Nach der Urſache forſchend, erfuhr Karl Ludwig durch ſeinen Freund Siegfried, daß beim Aachener Kongreß ein junger Walache mit Namen Stourdza im Auftrage des Zaren eine geheime Denkſchrift über den gegenwärtigen Zuſtand Deutſchlands verteilt hatte, die durch einen Pariſer Buch⸗ 8¹ dieſer Schrift In werden die deutſchen Univerſitäten„gotiſche Trümmer des Mittelalters“,„Korporationen ohne Zweck“ „Aufbewahrungsorte aller Irrtümer des Jahrhunderts“ ge⸗ nannt. Die akademiſche Freiheit wird als„Gefährliche Zucht⸗ loſigkeit“ bezeichnet und beſonders die Burſchenſchaft in der ungeheuerlichſten und gehäſſigſten Weiſe denunziert. „Den gemeinen Kerl fordere ich!“ rief der ſonſt ſo ruhige Siegfried in heller Empörung. „Der Zar ſoll ſich um Rußland und ſeine Koſaken und nicht um die deutſchen Hochſchulen kümmern!“ Auch in Sand lohte heller Zorn über dieſe neue ruſſiſche Anmaßung auf. Kaum hatte ſich d Jünglinge etwas gelee händler veröffentlicht und nun bekannt geworden war. er Sturm in den Herzen der erregten gt, als er einige Tage ſpäter noch ein⸗ mal und mit verſtärkter Gewalt losbrach. Aber diesmal war ein„Deutſcher“ die Urſache, Kotzebue! Dieſer wagte es, in ſeinem Wochenblatt die Denkſchrift Stourdzas zu verteidigen. Er pries die allerweiſeſten Geſin gen des Zaren, deſſen Koſaken doch den Deutſchen nach ihrer Wiedertaufe an der Bereſina erſt den Kerker geöffnet hätten So ſorgte das Schickſal geradezu daft daß der deutſche Jüngling den zwitterdeutſchen Mann nicht mehr aus Auge verlor; es beſchleunigte die Ausreifung des düſteren Planes, dem bisher vielleicht noch das Itüpfelchen gefehlt. Der Schneeball ſetzte ſich in Bewegung, um die Lawine zu gebären. 5 Nur die genaue Zeit, die erforderlich war, den Hang hinunter zu donnern, konnte noch nicht errechnet werden. Als Sand das Wochenblatt geleſen, eilte er in raſchen Schritten tief erregt zur Waffenſchmiede, um die Fertigſtel⸗ lung ſeines kleinen Schwertes zu fordern. Er betrat die Werkſtatt jedoch nicht, ſondern machte vor der Tür wieder kehrt.„Ich will doch lieber noch warten,“ murmelte er für ſich hin,„vielleicht kommt mir das Weib zuvor und entbindet mich von der Ausführung der ſchweren Tat, die mich heute noch mit Abſcheu erfüllt...“ 15. Kapitel. das ſchönſte Feſt der Chriſtenheit, war Weihnachten, herangekommen. Sand hatte von ſeiner Mutter ein Paket mit neuen Wäſcheſtücken, Kuchen und Aepfeln erhalten, worüber er ſich ſo freute, daß er noch am ſelben Tage einen rührenden Dank⸗ brief nach Hauſe ſchrieb. Den heiligen Abend verlebte er verabredungsgemäß mit den beiden Frauen, in deren Wohnung ein kleines Weih⸗ nachtsbäumchen hergerichtet worden war. Er brachte aus ſeinen Feſtſchätzen Aepfel und Kuchen, worüber Kathinka in hellen Jubel ausbrach, von dem auch bald, zu ſeiner eigenen freudigen Ueberraſchung, der ernſte Jüngling angeſteckt wurde. 5 Dagegen blieb Nadina auch beim Anblick der frohen Menſchenkinder und des ſtrahlenden Lichterbaumes düſter, verſchlaſſen und wortkarg. Seit ſie von Kotzebue verraten, verlaſſen und tödlich beleidigt worden war, hatte ſie das Lachen verlernt. Ihr Leben barg nur noch ein Ziel, Rache zu nehmen an dem Falſchen. Von der inneren Wandlung Sands und deſſen nunmehri⸗ ger Tatbereitſchaft wußte ſie nichts. Aber auch wenn ſie hier⸗ von Kenntnis gehabt, Und die wenigen Zeilen dem hätte dies an der ganzen Sachlage nichts mehr ändern können; denn das beleidigte Welb war längſt zu der Ueberzeugung gelangt, daß nur der perſönliche Rachevollzug ſie voll und ganz befriedigen konnte. Doch auch der Jüngling hätte ihr heute, genau wie an jenem Abend, 11 entſchiedenes„Nein!“ entgegengeſetzt. Denn die ungeheuerliche Tat, aus eigener, innerſter Ueberzeugung zum Wohl 985 Vaterlandes ausgeführt, erſchien ihm etwas ganz anders und viel ſtrafloſer, als der gedungene Mörder eines in ſeinen heiligſten Gefühlen gekränkten Weibes zu werden. Daß der Student über die Begegnung und Unterredung mit ihr Kathinka gegenüber geſchwiegen hatte, unterlag nicht dem geringſten Zweifel, trotzdem konnte ſich die Ruſſin in Sands Gegenwart einer gewiſſen Befangenheit nicht er⸗ wehren. Es war ſchon ſpät, als Karl Ludwig den Heimweg antrat. Er begab ſich aber noch nicht zur Ruhe, ſondern begann ſofort zu ſchret ben. Doch nur ſpärlich und zögernd erſchienen die Worte auf dem Papier. Wie ſehr er ſein Gedankenknäuel auch hin und herwälzte und durchwühlte, wollte es ſich doch nicht entwirren. fäden, die das gemarterte Hirn dem h abtrotzte, fanden keineswegs den Bei⸗ Mißbilligend mit dem Kopfe ſchüttelnd, nahm dann das beſchriebene Gefühlsgewirr endl fall ihres Schöpfers. las er wieder und immer wieder, Blatt und hielt es der Lichtflamme als Fraß hin. Langſam wurde das Papfer vom Feuer verzehrt; nur einige ſchwarze, ſpröde Splitterblättchen blieben übrig, die ein einziger Hauch ſeiner kräftigen Lungen in das Nichts fagte. In dieſem Augenblick verkündeten Glockenſchläge daß die zwölfte Stunde der Chriſtnacht von 1818 in das Meer der Vergangenheit getropft war.— Stille ſtand der Jüngling an ſeinem Pult und lauſchte den Tönen nach, bis auch der letzte Endklang erſtorben war. Dann kniete er hin, faltete die Hände, um ſich in heißem Gebet ſeinem Gott zu empfehlen. Kaum hatte der Beter das Amen geſprochen, als er gang deutlich zwei Klopftöne vernahm. Ueberraſcht erhob er ſich und hielt Umſchau im Zimmer; denn von der Tür her ſchien das Klopfen nicht zu kommen. Schon glaubte er ſich getäuſcht zu haben, als es zum zweitenmal, jetzt aber viel lauter und eindringlicher pochte. Furchtlos ſchritt der Jüngling zur Tür, öffnete ſie und fragte mit halblauter Stimme:„Iſt jemand draußen?“ Als keine Antwort erfolgte, ſchloß er ſie wieder und ſchob auch beide Riegel vor. Dann ſah er ſich ſcheu um, und ein leichter Schauer rann ihm über den Körper; denn er fühlte deutlich, daß ihn etwas umſchwebte, daß ein körperloſes Weſen in ſeiner Nähe war Unentſchloſſen und regungslos ſtand der funge Mann mitten in der Stube und wußte nicht, was er beginnen ſollte; denn, obgleich weit davon entfernt an Spuk zu glauben, wan⸗ delte ihn im Augenblick doch eine gewiſſe Furcht an, und mit geheimem Entſetzen lauſchte er auf weitere unnatürliche Laute. Aber es blieb alles ſtill; nur eine Maus knayverte in irgend einer Ecke an einem harten Gegenſtande. Geradezu wohltuend furchtbefreiend und geiſterbannend wirkte die Tätigkeit des Nagers auf den Einſamen, der nun doch den Mut fand, zur Ruhe zu gehen. Das Licht ließ er aber bren⸗ nen; denn in der Finſternis wohnt das Grauen (Fartſetzung kuſat) Herren-Artikel Ten In unserer neuen Abteilung Herren- Wäsche finden Sie alles für den Herrn von ganz er- lesenem Geschmack. Sle werden über die billigen Ausverkaufs-Preise staunen. 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Juli 1929, nachm. 4 Uhr im Friedhof xu Heidelberg statt ſſtemphis Unser lieber Vater und Grogvater Anton Bittl Braumeisfer a. D. ist am 25. ds. Mts. im 78. Lebensjahre nach kurzer Krankheit sanft entschlafen Mannheim(Käfertalerstr. 162), den 27. Juli 1929 NMadartuf! entschlief nach kurzem Braumeister, Herr Anton Bittl im 77. Lebensjahre Er bekleidete 28 Jahre das Amt des J. Braumeisters der früheren Badischen Brauerei Aktiengesellschaft Heute Leiden der Emma Bifi Hiernach verblieb er als Mitarbeiter in unserer 1 Anton Bifi u. Frau Marie geb. Würth Firma und werden wir ihm, dere stets ein Vorbild 4 2 18 an Pflichttreue gewesen ist, ein ehrendes Andenken Rudolf Biitl 108 dauernd bewahren. Cigarettenlabril„Ophyr Wilhelm Niderehe Die Beerdigung hat in aller Stille stattgefunden —— . ———— —— Für die überaus zahlreichen Beileidsbezeugungen anläßlich des allzufrühenHeimganges unseres lieben Karl möchten wir allen denen, die ihm die letzte Ehre erwiesen haben, unseren tiefempfundenen Dank aussprechen 82 pfefnig Hhedive 1 ̃ . c——— Mannheim-Neuostheim Dürerstr. 6 Familie Ziegler-Böhrer AlISSL ELENA. NMAN N HEN OS. SD DNR VDUSITRIE ,,. Seb wetzS rf. SBR fa Nagl SUIIE- FREIBURe l BN OMS LAN NASHAT T I. B. b FOH- SfUHEAN-iANN HTE. FRANHFUNH. N hre VERLOSUNG beehren sich enzuzeſgen Hänsel Flegenheimer Ofto Zoll NMennheim, den 28. 7. 1929 Tullastreße 18 3 E 7.. — 5 2 Metall- 17 Holz- Belle Stahlmatr Kinderbetten Schiatzim., Chaise long, Gan Priv., Ratenzahlung. Katalog 128 frel. Elsenmöbeſfabrik Suhlrhür⸗) Ea 294 7 11 55 f Ant. Veröftenthehurgen ner Stadt Aaunneim Arbeilsvergebung. Dachdeckerarbeiten an der Fettſchmelze im Schlacht⸗ und Viehhof. 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