Nr. 355— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach 7 Kolonelzeile für Allgem. An f e 34.⸗M. Kollektiv⸗Angeigen werden höher berechnet Für 2 0 8 5 Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ 4 85 walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Bamskag, Abend⸗ Ausgabe 3. Auguſt 1929 bei Vorauszahlung je einſp. Bezugs preiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus zeigen 0,40.⸗M. Reklamen oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,91 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr. 6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 19 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 2 Beilagen: Sport und Spiel. 25 2 Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen: Geſetz und Recht „Graf Zeppelin“, links Dr. Eckener, rechts Kapitän Lehmaun Keine Wetterſtörungen im Weſtatlantil Wie aus Waſhington gekabelt wird, erwarten die amerikaniſchen Marineſachverſtändigen keine ernſtlichen Wet⸗ terſtörungen für den„Graf Zeſpelin“ im weſtlichen Teil des Atlantiſchen Ozeans. Daß das Luftſchiff bereits am Sonntag früh in Lakehurſt landen wird hält man für unwahrſcheinlich. Man nimmt vielmehr an, daß der Zeppelin Sonntag abend landen wird und daß er am Tage über den Städten an der Küſte des Atlantiſchen Ozeans kreuzen und auch Wa⸗ hington beſuchen wird. Von einem deutſchen Schiff geſichtet — Hamburg, 3. Aug. Das Motorſchiff der Hamburg⸗ Amerika⸗Linie„St. Louis“ meldet durch Funkſpanch, daß es das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ geſtern abend 10 Uhr Green⸗ wicher Zeit paſſierte. Das Luftſchiff befand ſich zu dieſer Zeit 1 Santa Maria(Azoren). Das Wetter war gut, die See ar. * Reger Radioverkehr mit Graf Zeppelin Waſhington, 3. Aug.(United Preß.) Die ganze Nacht hindurch hat die Marinefunkſtation Arlington vergeb⸗ lich verſucht, mit dem„Zeppelin“ Verbindung aufzunehmen. Die letzte Meldung, die hier von Bord des„Zeppelin“ vor⸗ liegt, datiert von Freitag Abend 7 Uhr(Samstag 1 Uhr M. E..). Danach war um dieſen Zeitpunkt alles an Bord wohl. Die Poſitionsangabe war jedoch verſtümmelt. In der Nacht wurde von der Marinefunkſtation feſtgeſtellt, daß zwi⸗ ſchen dem Luftſchiff und den europäiſchen Radioſtationen ein reger Verkehr ſtattfand. Rückblick und Vorſchau Der 15. Gedenktag des Kriegsansbruchs— Die Sehnſucht nach wirklichem Frieden— Ein Schritt zur Abrüſtung— Am Vorabend der Haager Konferenz— Der Fall Dr. Kawerau Trotz alledem: Wir glauben an eine beſſere Zukunft! In dieſer Auguſtwoche ſind 18 ſchwere Jahre vergangen ſeit jenen unſeligen Sommertagen, wo die Kriegsfurie ent⸗ feſſelt wurde. Die Kommuniſten in der ganzen Welt haben am Gedenktag des Kriegsausbruches allenthalben Antikriegs⸗ demonſtrationen veranſtaltet. Aus dem richtigen Gefühl heraus, daß es ſich dabei in erſter Linie um parteipolitiſche Propaganda handeln ſollte, haben ſie dieſe mit großen Tam⸗ tam angekündigten, erfreulicherweiſe aber ziemlichzruhig ver⸗ laufenen Kundgebungen ſelbſt als„Roten Tag“ bezeichnet. Daß man juſt in dieſen Wochen im„Vaterland aller Unter⸗ drückten“, wie unſere Kommuniſten Sowjetrußland zu nennen belieben, hart am Rande des Krieges ſteht, hatten die deut⸗ ſchen Moskowiter im parteipolitiſchen Eifer offenbar gans vergeſſen. Bei uns in Deutſchland rennen jedenfalls die Kommuniſten mit ihrem Antikriegsgeſchrei offene Türen ein. Kein Deutſcher, der ſeine fünf Sinne richtig beiſammen hat, denkt daran, einen Krieg heraufzubeſchwören. Alle ſehnen wir uns danach, nun endlich einmal zu einem wirklichen Frieden zu kommen. Um dieſes Ziel zu erreichen, haben wir bereits die größten Opfer gebracht und ſind gerade jetzt erſt wieder dabei, durch vertragliche Uebernahme von Tribut⸗ laſten, die das deutſche Volk auf Jahrzehnte hinaus auf das Schwerſte bedrücken werden, einen für die ganze Welt nach⸗ prüfbaren Beweis unſerer opferwilligen Verſtändigungs⸗ bereitſchaft und Friedensliebe zu geben. Die anderen Völker Europas behaupten zwar auch, daß ſie von bem ehrlichen Wunſche beſeelt ſeien, jetzt endlich zu einer auf gegenſeitiger freiwilliger Verſtändigung aufgebau⸗ ten Verſöhnung mit uns zu kommen, doch es iſt offenſichtlich, daß ſie alle krotz Völkerbund, Locarno und Kelloggpakt noch gar zu ſehr in ihren alten Machtinſtinkten befangen ſind. Auch ſie ſollten endlich einmal durch freiwillige Opfer be⸗ weiſen, daß es ihnen heiliger Ernſt iſt mit einer wirklichen Befriedung Europas. Das könnten ſie am beſten tun, indem ſte einen Anfaug machen mit der Abrüſtung, auf die wir auf Grund des Verſailler Vertrages einen Rechtsanſpruch haben. Seit Jahr und Tag warten wir vergeblich darauf. Optimiſtiſch wie wir trotz aller bitteren Enttäuſchungen immer noch ſind, wie wir ſein müſſen, um nicht an einer beſſeren Zukunft zu verzweifeln, nehmen wir es gern als ein hoff⸗ nungsvolles Zeichen für das Heraufziehen einer Aera der Verſtändigung unter den Nationen der Welt, daß gerade in dieſen Wochen zwiſchen den beiden mächtigſten Völkern der Erde, zwiſchen Amerika und England, ein ernſthafter Schritt zur Vorbereitung eines Rüſtungsabbaues unternommen worden iſt. Verſchiedene früher ſchon unter⸗ nommene Verſuche, auf dem Gebiete des Flottenabbaues zu einer Verſtändigung zu kommen, ſind zwar regelmäßig in ihren erſten Anfängen ſtecken geblieben, wir haben jedoch die Bau eines Groß a 2 25 225 25˙ Hoffnung, daß die immer wieder aufgenommenen Verſuche 22 e 5 ſchlteßlich doch einmal zu einer fortſchrittlichen Löſung führen Jeppelins. werden. Ob freilich die Aufforderung des bekannten amerika⸗ a 85 59—niſchen Senators Bor ah an England, einige engliſche Schiffe . eee. zu verſenken, um ſo die Parität mit der amerikaniſchen pagnie i 0 8 5 Marine zu erzielen, in London Anklang findet, möchten wir Pläne für den Bau zweier Luft⸗ A schn. EA OrEAN bezweifeln, obwohl die Amerikaner ſeinerzeit nach der ſchiffe bekannt, die doppelt ſo. Waſhingtoner Konferenz ein entſprechendes Beiſpiel gegeben groß wie der„Graf Zeppelin“ haben. ſein ſollen. 8— 25 0 Doch wie dem auch ſein mag ſicher iſt jedenfalls, daß den Sie werden alſo etwa die beiden großen angelſächſiſchen Nationen die Regelung ihrer b 1 Beziehungen zueinander viel mehr am Herzen liegt, als die Ausmaße des gegenwärtig für 8 5 1 5 1 die Marine im Bau begriffenen 5 ntwirrung der verworrenen Verhältniſſe in Kontinental⸗ S 2 elins habe. 25 ö europa. Das geht auch hervor aus der Tatſache, daß es . v p n aben. Sefinucs-, 30 Miniſterpräſident Macdonald nicht für nötig hält, perſön⸗ Das Luftſchiff ſoll im Pazifik⸗ lich die kurze Reiſe zur Haager Konferenz zu unternehmen Verkehr, ſpäter auch im Atlan⸗ tik⸗Verkehr verwendet werden. Karte zur Amerikafahrt des„Graf Zeppelin“ CC ðE'ud́ pp ð p ꝗ˙ͥ wp ꝛ˙Üwu WAA—T2122ßß ⁵˙ 1. Matdonald über die Abrüſtungsfrage „Daily Herald“ berichtet, Macdonald habe in einer heute in der„Saturday Evening Poſt“ von Philadelphia ver⸗ öffentlichten Unterredung erklärt, ein wirkſamer A b⸗ rüſtungsvorſchlag müſſe auch die ausgebildeten Re⸗ ſerven berückſichtigen, er müſſe die Zahl der jährlich ein⸗ zuberufenden Rekruten und die Ausbildungszeit beſchränken, ebenſo Waffen⸗ und Munitionsvorräte. Auch die Zahl der ſchweren Geſchütze, Tanks und Kampfflugzeuge müſſe feſt⸗ geſetzt werden. Ein wirkſamer Abrüſtungsvorſchlag müßte die Flottenſtärke beſtimmen. Gas⸗ und Bakterienkrieg müſſe unterſagt werden. Die Ausgaben jeden Staates für ſeine Streitkräfte müſſen in gleicher Weiſe feſtgeſetzt werden. Für die internationale Ueberwachung der Durchführung aller dieſer Beſchränkungen und Verbote durch einen Völkerbund oder eine größere Organiſation, die auch die Nationen um⸗ faßt, die nicht dem Völkerbunde angehören, müſſe Vorſorge getroffen werden. Veniſelos in London — London, 3. Aug. Der griechiſche Miniſterpräſident Be⸗ niſelos iſt, von Paris kommend, in London eingetroffen. Es handelt ſich um einen Privatbeſuch, der höchſtens zwei bis drei Tage dauern ſoll. Sodann wird Veniſelos nach dem Haag weiterreiſen. Die neue Verſchärfung des ruſſiſch⸗chineſiſchen Konflikls Mandſchuria, 3. Aug.(United Preß.) Der Sonder⸗ korreſpondent der United Preß, D. C. Begg, beſuchte das „Niemand“ ⸗Land, die Zone, aus der gemäß den Verein⸗ barungen die Truppen zurückgezogen werden ſollen. Die Wirklichkeit entſpricht jedoch keineswegs den Abmachungen. Die Ruſſen und die Chineſen ſtehen einander in Sehweite gegenüber. Beide Teile haben Schützengräben aus⸗ gehoben, ruſſiſche Flugzeuge überfliegen täglich die chine⸗ ſiſchen Stellungen und das Hinterland. Die chineſiſchen Truppen ſind völlig außerſtande, einem ernſtlichen ruſſiſchen Angriff Widerſtand zu leiſten. Die chineſiſchen Offiziere er⸗ klärten jedoch dem Korreſpondenten, daß ernſtlicher Wider⸗ ſtand an dieſer Stelle auch nicht geplant ſei ſondern daß ſich die chineſtſchen Truppen im Falle eines Angriffes der Bahn⸗ linie entlang auf Chailar zurückziehen würden, wo ſich das chineſiſche Hauptquartier befinde und das Dorf die entſchei⸗ dende Kampfſtätte bilden würde. In Mandſchurien ſelbſt herrſcht reges Leben. Die Hälfte der Bevölkerung iſt geflohen, dafür wimmelt es hier von Mllitär und von Flüchtlingen aus der Umgegend. 2000 Ruſſen, die hier anſäſſig waren, find nach Rußland zurückgekehrt. und daß die Amerikaner ſich damit begnügen, nur einen „inoffiziellen Beobachter“ nach dem Haag zu ſchicken, obwohl der Hauptgegenſtand der Beratungen, der NDoung⸗ plan, ebenſo wie der durch ihn abzulöſende Dawesplan wieder untrennbar verknüpft iſt mit dem Namen eines Ame⸗ rikaners. Für Deutſchland jedoch kann es derzeit nichts Wichtigeres geben als die Haager Konferenz. Was wird ihr Ergebnis ſein? Wird ſie die von uns ſo heiß er⸗ ſehnte Liquidierung des Krieges bringen? Wird in ihrer unmittelbaren Auswirkung endlich die Räumung der immer noch von fremder Soldateska beſetzten deutſchen Gebiete erfolgen? Das ſind die bangen Fragen, die am Vor⸗ abend dieſer Konferenz alle deutſchen Herzen bewegen. So uneinig wir auch ſonſt ſein mögen, darin ſind wir uns doch alle einig, daß eine weitere franzöſiſche Kontrolle im Rheinland, ganz gleich unter welchem Namen oder Vor⸗ wand, über die Friſten des Verſailler Vertrages hinaus ab⸗ ſolut unerträglich iſt. Mit dem franzöſiſchen Be⸗ ſatzungsſkandal muß endlich Schluß gemacht werden. Und gleichzeitig auch mit der franzöſiſchen In duſtrieſpio⸗ nage auf deutſchem Gebiet. Wie dreiſt es die Franzoſen dabei treiben, hat erſt im vorigen Jahre der Ludwigshafener Werkſpionageprozeß aller Welt offenbart. Daß die damaligen Bloßſtellungen die Franzoſen nicht im mindeſten gehindert haben, ihre ſchamloſe Tätigkeit zur Ausſchnüfflung deutſcher Induſtrie⸗ und Fabriksgeheimniſſe fortzuſetzen, geht hervor aus einem ſoeben veröffentlichten Bericht des„Mancheſter Guardian“ Wie dieſe bekannte engliſche Zeitung auf Grund authentiſcher Informationen feſtſtellt, iſt das ganze beſetzte Gebiet von einem wohlorganiſierten Netz franzöſiſcher In ⸗ duſtrieſpione durchzogen. Dieſe„Indicateurs“ ſind ge⸗ wöhnliche Spione und werden auch ins unbeſetzte Ge⸗ 2. Seite. Nr. 355 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) biet entſandt, nachdem ſie Proben ihrer Brauchbarkeit ge⸗ geben haben. Ihre Zahl beträgt ungefähr 18002000. Sie intereſſieren ſich beſonders für die chemiſche Induſtrie und verſuchen Proben, Pläne, Patente, geheime Rezepte und Methoden und dergleichen zu erhalten. Bei der großen Er⸗ fahrung, die ſie ſich im Laufe der Jahre angeeignet haben, und den beträchtlichen Geldmitteln, die ihnen zur Verfügung ſtehen, iſt ohne weiteres klar, daß ſie der deutſchen Wirtſchaft ſchon unüberſehbaren Schaden zugefügt haben. Mit dieſem Se chen und mit dieſer Schande muß jetzt endlich Schluß ſei Auch Briand ſollte ſich über dieſe Not⸗ wendigkeit 0 Vereinigte lange unter ſeiner klar werden. Wie kann er es wagen, von den Staaten von Europa zu reden, ſo⸗ offenen Duldung ſolche Zuf zwiſchen den beiden Nachbarnationen beſtehen? Vereini⸗ gen zu einer großen Schickſalsgemeinſchaft kann man ſich doch nur, wenn man ehrlichen Herzens einig iſt. Wie aber können wir als ehrliebende Männer uns friedlich einigen mit einem Nachbarvolk, das uns zehn Jahre nach Frieden⸗ ſchluß noch fortwährend demütigt, erpreßt und vergewaltigt? Bisher iſt freili ch nicht einmal die Entente cordiale, die„herz⸗ liche Gemeinſchaft“ unter ſich einig. Nach wochenlangem blamablen Streit um den Konferenzort iſt nun der Streit um die Beute in vollem Gange! Die Polen und ver⸗ ſchiedene Balkanvölker ſind unzufrieden mit ihrem Anteil und verlangen Erhöhung. Aber auch England plant im Haag ene einen kräftigen Vorſtoß gegen die jetzige Faſſung es Poungplanes, den Frankreich als ein Ganzes anſieht, an 1 nicht gerüttelt werden ſoll. Man kann ſich alſo auf allerlei harte Auseinan. im Haag gefaßt machen. Doch mögen ſie ändern ſo viel ſie wollen, ſolange ſolche Aenderungen keine Verſchlechterung für uns bedeu⸗ ten, kann es uns gleichgültig ſein. Irgend welche weitere Belaſtung über das vorgeſehene Maß hinaus kaun ſelbſtver⸗ ſtändlich für uns keinesfalls in Frage kommen, denn der Youngplan bedeutet ſchon ohnedies eine ſo drückend ſchwere Tributverpflichtung, daß viele namhafte Wirtſchaftskenner noch ſtark im Zweifel ſind, ob und wie lange wir ſie leiſten können. Wenn die Reichsregierung auf Empfehlung der deut⸗ ſchen Wirtſchafts⸗Sachverſtändigen ſich zur Annahme des Moungplanes entſchloſſen hat, ſo nur deshalb, weil ſie im Ver⸗ gleich mit dem Dawesplan den Poungplan für das kleinere von zwei Uebeln hält Doch wir verſtehen Meinung ſein kann. noch tände durchaus, daß man auch anderer Nie und nimmer aber verſtehen wir, wie in dieſen beſonders kritiſchen Wochen, wo alle Feinde und Gläubiger Deutſchlands auf, der Suche nach neuem Be⸗ laſtungsmaterial gegen uns ſind, womit ſie ihren erpreſ⸗ ſeriſchen Forderungen ein moraliſches Mäntelchen umhängen können, ein deutſcher Mann, ein amtlich beſtellter Erzieher und Führer der Jugend, ganz offen den Feinden Deutſch⸗ lands in die Hände ſpielen kann und dabei noch obendrein von der Regierung gedeckt wird. Wir meinen den Fall Dr. Kawerau. So iſt der Name eines deutſchen Gymnaſialdirektors und Mitgliedes der preußiſchen 0 Tüſſtellefür Lehrbücher. Dieſer Herr hat, wie wir „Zt. berichteten, unlängſt auf einem Vortragsabend der 1 für Menſchenrechte“ u. a. die Aeußerung getan, die deutſche Jugend habe ein Recht darauf, daß aus den Geſchichts⸗ büchern die Lüge von Deutſchlands Unſchuld am Krieg verſchwinde. Dieſer Herr hat ferner erklärt, bei der Teilung Oberſchleſiens und bei dem Raub Elſaß⸗ Lothringens ſei Frankreich phllig im Recht ge⸗ weſen.. Was ſoll man zu ſolchen unglaublichen Aeußerungen eines deutſchen Gymnaſtaldirektors ſagen? Man ſollte meinen, z daß alle unbefangen urteilenden Deutſchen ſich einig wären in der Empörung und Zurückweiſung derartig völlig unquali⸗ fizterbaren Geſchichtsklitterung. Leider iſt das jedoch nicht der Fall. Die höchſte Stelle, die in dieſem Falle als vorgeſetzte Inſtanz in Preußen zuſtändig iſt, nämlich der preußiſche Kultusminſſter Dr. Becker, hat auf eine in Form einer kleinen Anfrage im euern Landtag vorgebrachte Beſchwerde entſchleden, daß Dr. Kawerau das Recht habe, ſeine„wiſſenſchaftliche Auffaf ſung über ein geſchichtliches Problem“ auszuſprechen. Eine„offizielle Lehrmeinung“ gäbe es nicht. Ob Herr Miniſter Weder immer ſo erſchütternd weltherzig denkt und entſcheidet? Wir haben Grund, das zu bezweffeln. In den Augen aller Deutſchen, die ihr Vaterland mehr lieben als die Partei, iſt dieſer ſonderbare Schwärmer krotz der befremdlichen miunſſteriellen Entſcheidung gerichtet. Nur gut, daß es in unſerem 63 Millionen⸗Volk auch noch eine ganz andere Oberſchicht von Menſchen und Führern gibt, Die 8 58 Führer des neuen — 8 85 als dieser Dr. 5 awerau. Das eee Humoreske von Artur Stahn, Stuttgart Nachdruck verboten. Herr Meier gab ſich gern als Naturkenner und Natur⸗ freund aus, wenn auch ſeine Gattin behauptete, daß ihm von allen Gärten die Bier gärten am liebſten ſeien. Seit er bei einm Bekaunten ein Aquarium Ind Terrarium geſehen hatte, ſtand es bei ihm feſt, daß er auch„ſo was“ haben müſſe. „Das belehrt und unterhält“, verſicherte er ſeiner Frau. „Unſer heranwachſender Junge hat da einen guten Anſchau⸗ Ungsunterricht.“ Wo denn das Ding hinkommen ſolle? fragte Frau Anna mißtrauiſch.— Natürlich in dle gute Stube. — Heftiger Proteſt: daß ihr jeden Tag der friſch gewachſte Boden mit Waſſer beſpritzt würde? Auf die Veranda gehöre es!— Nach längerem Parlamentieren ſetzte ihr Mann es aber doch durch, daß das Aquarium in das Wohnzimmer ge⸗ ſtellt werden ſolle. Den Boden konnte man ja durch eine untergelegte Matte ſchützen. Herr Meier hätte gern beides gehabt: Aquarium und Terrarium. Da aber Frau Anna abermals heftig proteſtierte wegen Raummangel, meinte der eifrige Naturfreund, man könne ja beides miteinander vereinen: die eine Hälfte des Glaskaſtens bildete das Aquarium die andere das Terrarium, Da es keine fertigen Aquarien⸗Terrarien zu kaufen gab, ließ ſich Herr Meier vom Glaſer eins anfertigen. Die eine Hälfte wurde von der andern durch eine nicht ganz bis an den Rand reichende Glasplatte geſchieden.„Wird es dem einen Vieh zu trocken“, dachte der werdende Naturforſcher, kann es ja ius Feuchte hinüberklettern— und umgekehrt.“ Wegen dem Tierbeſtand hätte Meier gern ſeinen Bekann⸗ ten gefragt; doch das hätte nach Unkenntnis ausgeſehen! Selbſt iſt der Mann! So ſorgte er zunächſt für den nötigen Sand⸗ boden und verſah Aquarium und Terrarium mit den paſſen⸗ den Pflanzen. Ius Waſſerabteil gehörte natürlich auch ein Froſch; den beſorgte ihm ein gefälliger Junge aus der Nach⸗ bapſchaft, ebenſo eine kleine Fumfichilder ie Gehörte die nun aberauf die Waſſer⸗ oder Landseite? Herr Meier kratzte 0 8 au 8 en Kopf und entſchied ſich ſchließlich fürs Terrarium. Die 100 e daß es der 1 1 1 85 reichten arleipolitiker ſchü H Berlin, 3. Aug.(Von unſerem Hugenbergpreſſe deutet an, daß„nach tretenden Gerüchten“ im Reichs kab gewünſchte Kontrollkommiſſion für die dritte Zone bis 1935 als Eventualzugeſtändnis ins Auge gefaßt worden ſei Die deutſchen amtlichen Stellen legen entſcheidenden Wert darauf, dieſe Behauptung in aller Form zu dementieren. Wenn Deutſchland überhaupt ſich an den Beſprechungen über die tontrollfrage im Haag beteiligt, ſo tut ſie das, wie hier be⸗ reits feſtgeſtellt wurde, lediglich mit Rückſicht auf das im Sep⸗ tember 1228 in Genf veröffentlichte Kommuniqué, Vorher und nachher iſt von deutſcher Seite immer wieder erklärt worden, daß die Ann ahme irgend einer Kontrolle für Deutſchland nicht in Frage käme. Inzwiſchen iſt der Poungplan fertiggeſtellt worden, der ja keineswegs nur 525 finanzielle, ſondern auch eine politiſche Regelung in ſich ßt, da er ſich bekanntlich auf die„Geſamtliquidation“ des Krieges bezieht. In der geſtrigen Kabinett ing iſt man erneut einſtimmig der Auf⸗ faſſung geweſen, daß für die Schaffung einer beſonderen Kon⸗ trollkommiſſion keinerlei Anlaß vorliegt, Berliner B üro.) Die ſehr zuverſichtlich auf⸗ inett die von Briand deutſchen Rekorddampfers„Bremen“ und des deutſchen Luftſchiffes„Graf Zeppelin“, der fetzt wieder über das Weltmeer hinweg nach Amerika fliegt, ſind von anderem Schrot und Korn. Sie ſind deutſche Männer, die das Treiben jener Schädlinge vergeſſen laſſen, ſie ſind deutſche Pioniere, die der ganzen Welt Reſpekt abnötigen vor dem unbeug⸗ ſamen deutſchen Lebenswillen und vor der deutſchen Leiſtungs⸗ fähigkeit. Uns aber, die wir ſtolz auf ſie ſind, ſtärken ſie in dem Glauben, daß wir trotz allem und allen ſchließlich doch wieder den uns zuſtehenden Platz an der Sonne zurück⸗ gewinnen werden. H. A. Meißner. Die polniſchen Provokationen J Berlin, 3. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) In Berlin hat das Vorgehen der polniſchen Regierung gegen den Grafen Schwerin⸗Schwanenfeld, deſſen beide Güter in Pommerellen Uaquidiert worden ſind, ſtarke Ent⸗ rüſtung hervorgerufen! Die in Frage kommenden Güter ſind ſchon ſeit längerer Zeit Gegenſtand der Auseinanderſetzung zwiſchen Berlin und Warſchau. Die deutſche Regierung be⸗ hauptet, daß Graf Schwerin Pole ſei, während die polniſche Regierung in ihm einen Reichsdeutſchen ſieht. Wenn der Graf Reichsangehöriger wäre, ſo würde die Liquidation unter den Noungplan fallen, der bekanntlich die Einſtellung aller Liquidgtionen vorſieht. In dieſem Falle alſo liefe die polniſche Maßnahme dem Voungplan zu⸗ wider. Iſt Graf Schwerin aber, wie wir behaupten, Pole, dann würde das polniſche Vorgehen im Widerſpruch zu den Abmachungen ſtehen, die auf der letzten Tagung des Völker⸗ bundsrates in Madrid zwiſchen Deutſchland und Polen ver⸗ einbart wurden. Auf jeden Fall wäre es erforderlich ge⸗ weſen, zunächſt einmal die Staatsangehörigkeitsfrage reſtlos zu klären. Die polniſche Regierung hat es vorgezogen, auch diesmal wieder durch einen Gewaltakt ein kait aceompli u ſchaffen. Beförderung des Staatsanwaltes Malkowfki! Wie der„Monitor Polski“ in Kattowitz meldet, iſt Staats⸗ anwalt Malkowſki, der die Anklage im Ulitzprozeß vertrat, zum Vizeſtaatsanwalt beim Höchſten Apellations⸗ gericht in Warſchau ernannt worden. —— Bombe noch nicht gefunden — Weſenberg(Mecklenburg), 2. Aug. Auch in Mecklenburg hat Kriminalkommiſſar Busdorf, der ſeit geſtern ſein Stand⸗ quartier in einer Revierförſterei in der Nähe von Weſenberg aufgeſchlagen hat, noch keine neue Spur von Landgerichts⸗ direktor Dr. Bombe ermitteln können. Der Berliner Krimi⸗ nalkommiſſar hat ſich in Mecklenburg bereits mit dem zuſtän⸗ digen Miniſterium in Verbindung geſetzt, um die beſtehenden Kompetenzſchwierigkeiten infolge der Ländergrenze von vorn⸗ herein zu beſeitigen. Die mecklenburgiſchen Behörden haben Dr. Busdorf bei ſeiner Arbeit* größtmöglichſte Unterſtützung zugeſagt. kröte leicht möglich war, über die Glasſcheidewand ins ee Abteil zu gelangen. Einige Fiſchchen wurden zum Froſch ins Waſſer geſetzt—„hoffentlich frißt er ſie nicht!“ dachte mit einiger Sorge Herr Meier;— eine Eidechſe kam zur Schild⸗ kröte, dazu einige Schnecken. Schließlich wurde die Menagerie noch durch einen Hirſchkäfer bereichert, den ihm der genannte Junge mitbrachte, nebſt einigen Waſſerkäfern. Den Verſchluß des Kaſtens bildete ein leichter Gazedeckel, 85 mit einem ſchön geformten Quarzſtück beſchwert wurde.— Stolz zeigte der glückliche Beſitzer das Aquarium ſeinen Beſuchern. Das Un⸗ heil, das bald darauf aus ihm hervorgehen ſollte, ahnte er nicht. An einem ſchwülen Sommerabend waren Herr und Frau Meier ins Bett gegangen und ſchliefen ſamt Fritzchen, dem Vierjährigen, einen ſorgloſen Schlaf. Bis ſpät hatte die Familie im Wohnzimmer zuſammengeſeſſen. Während Frau Anna ſich dem Genuß der Muſikſtücke des Grammophons hin⸗ gab, hatte Herr Meier ſamt dem höchlichſt intereſſierten Fritz⸗ chen das Leben und Treiben im Glaskaſten. Er war voll Stolz über eine neue Erwerbung; er hatte im Walde eine Ringelnatter, ein noch junges Tier, gefangen und Niigehracht — zum Schrecken ſeiner Gattin, die das Gewürm mit Schau⸗ dern betrachtete. Mitternacht war vorüber, als Meier durch etwas, das über ſein Geſicht krabbelte, geweckt wurde. Er faßte halb im Schlafe danach und schleuderte ein dickes lebendiges Etwas erſchrocken von ſich. Nun ganz wach, lauſchte er und meinte ein leiſes platſchendes Geräuſch auf dem Fußboden zu ver⸗ nehmen. Was war denn das? Wie ein Blitz fuhr ihm da der Gedanke durch den Kopf: das Aquarium! Hatte er ver⸗ geſſen, den Deckel zu beſchweren? Er ſprang aus dem Bett, trat dabei auf etwas Schlüpfriges, fiel ausgleitend hin, was nicht ohne erheblichen Krach abging und die Hausfrau mit er⸗ ſchrockenem Ruf aus dem Schlafe ſcheuchte. Ihre augſtvolle Frage: Was iſt denn? ließ er zunächſt unbeantwortet und eilte, das Licht einſchaltend ins Wohnzimmer. Mit Schrecken bemerkte er, daß der Deckel des Aqugrium⸗Terrariums am Boden lag und dieſes ſelbſt faſt leer war von ſeinen Be⸗ wohnern. „Der Kaſten iſt leer!“ Dieſer Schreckens ruf rief die Gat⸗ ein. 8 das lange Nachthemd e und mit hochgezo⸗ digen umſo weniger als ja Samstag, den 3. Auguſt 1929 7 die Nalfonalintereſſen gegebenenfalls auf die ſogengnnte Locarnokommiſſion zurückgegriffen werden kann. Ebenſo haltlos ſind die Be⸗ hauptung en der Hugenbergblätter, daß D D eutſchland in der Saarfrage zu Zugeſtändniſſen bereit ſei. Es liegt auf der Hand, daß die Kolportage derartiger Gerüchte die Poſition der deutſchen Delegation im Haag von vornherein ſchädigen muß. 1 Die N rungskreiſen als Sitz der künftigen internationalen Repa⸗ rationsbank auf der Haager Konferenz Berlin in Vor⸗ ſchlag gebracht werden ſoll, hat bisher keine amtliche Beſtä⸗ tigung gefunden. Es ſind ja bereits vielerlei Anregungen über den S Sitz der Bank gegeben worden, ohne daß ſich ein be⸗ ſtimmter Vorſchlag herauskr lliſiert hätte. Bisher überwog die Meinung, daß für ſie ein neutraler Ort in Betracht zu ziehen ſei, um die Bank den unmittelbaren Einflüſſen der Gläubiger ſowohl wie der Schuldner zu entziehen. Man wird daher erſt abwarten müſſen, wie im Haag ſich die weitere Dis⸗ kuſſion 8 8 n wird. Letzte Meldungen Verbrecheriſche Kinder — Berlin, 3. Aug. In der Nacht zum Freitag wurde in der Zoſſener Straße im Süden der Stadt in ein Photogeſchäft eingebrochen. Den Tätern waren mehrere wertvolle Photo⸗ apparate in die Hände gefallen. Die Polizei ermittelte nun, daß die Täter ein Junge im Alter von 12 Jahren und ein 14 jähriges Lehr mädchen waren. Die bei⸗ den Kinder waren in dem Geſchäft tätig. Sie verſuchten, in einem Keller in der Alten Jakobſtraße die wertvolle Beute zu verkaufen, wurden dabei aber von der Polizei gefaßt. Anſchlag auf einen Sonderzug — Altenburg, 3. Aug. Amtlich wird vom Mesgsbahs⸗ betriebsamt Altenburg mitgeteilt: Heute nacht wurde auf der Strecke zwiſchen Crimmitſchau und Werdan durch Auflegen von Schwellen auf die Schienen des Gleiſes Leipzig⸗Hor⸗ von unbekannten Tätern ein Anſchlag auf den Sonder zu; der Hochſchule für Leibesübungen verübt. Der Zug ſchob die Schwellen vor ſich her und konnte nach kurzem Aufenthalt die Fahrt fortſetzen. Die Reichsbahndirektion Dresden hat auf die Ermittlung der Täter eine Belohnunz von 3000 Mark ausgeſetzt. Von einem Bären getbtet 5 — Wandsbeck, 3. Aug. Ein Unglücksfall mit tödliche n Ausgang ereignete ſich geſtern nachmittag in einem Wandel⸗ zirkus. Ein vom Zirkus mitgeführter Tanzbär war bei den⸗ Aufbau ſo mangelhaft untergebracht, daß ein dort ſpielende⸗ Kind in die unmittelbare Nähe des Bären gelangen konnte, Der Bär zog das Kind zu ſich heran und verletzte es ſo ſchwer daß es dem Krankenhaus zugeführt werden mußte, wo es ar den Folgen der erlittenen Verletzungen ſtar b. Drei Arbeiter vom Sand verſchüttet — Kattowitz, 3. Aug. In dem Vorort Domb ereignete ſto geſtern in einer Sandgrube ein ſchrecklicher Unglücksfall; Drei Arbeiter hatten ſich zum Schutze vor dem Regen untet eine ausgehöhlte Sandwand geſtellt. Dieſe ſtürzte plötzlich ein und die Arbeiter wurden verſchüttet. Sie wurden ers nach zwei Stunden als Leichen geborgen. Erdrutſch bei Udine — Nom, 3. Aug. Bei Udine wurde geſtern abend durch einen Erdrutſch ein Güterzug verſchüttet. Der Zugführer wurde tot aus den Erdmaſſen geborgen. Vier Perſonen des Begleitperſonals haben Verletzungen erlitten und ſind in das Krankenhaus übergeführt worden. Die Reiſenden aus Oeſter⸗ reich müſſen bei Udine umſtetgenn. Fünf Tote bei einem Waldbrand — Tunis, 3. Aug. Hier brach in einem Gehölz ein Brand aus, der durch den plötzlich einſetzenden Wind mit raſender Geſchwindigkeit ſich ausbreitete. Fünf Eingeborene konnten ſich nicht mehr rechtzeitig retten und verbrannten bei leben⸗ digem Leibe. N Wleſe 98 ſtelzend, alsbald hereieilte. Wo war das Viehzeug hin? Hatte es ſich, angeregt durch das vom Grammophon zuletzt geſpielte ſchöne Lied:„Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren i einer lauen Somernacht“ aufgemacht, um dies verlorene Herz zu ſuchen? Nur die Schildkröte hockte noch da, ſtreckte ihr Köpfchen hervor und guckte Meier mit den blanken Aeugleiy ſo ſpöttiſch an, als wollte ſie ſagen:„Mir kannſte was!“ Da wurden ſie durch das jubelnde Geſchrei Fritzchens, den fugwiſchen aufgewacht war, und das Gebell des Dackels Waldle genannt, ins Schlafzimmer zurückgerufen. Waldla war in lebhafter Verfolgung des Froſches begriffen, der ver⸗ gebens nach Unterſchlupf ſuchte und ihn ſchließlich in einem diskreten, unter Mamas Bett ſtehenden Gefäß zu finden ver⸗ meinte. In wildem Anſturm ſchmiß Waldle dies Gefäß um und ehe der Froſch weiter zu flücht en vermochte, hatte ihn Waldle gepackt und— verſchluckt. Das hatte Fritzchen nicht erwartet und fing ſofort aus Mitleid mit dem gemordeten Froſch ein durchdringendes Jammergeſchrei an.„Willſt du gleich ſtill ſein!“ rief die Mama. Und im Stockwerk darunter ſchien man über die nächtliche Ruheſtörung auch nicht erbaut zu ſein, denn eben wurde mit einem harten Gegenſtand offen⸗ bar einem Beſenſtiel, gegen die Zimmerdecke geklopft und eine Stimme brüllte vernehmlich:„Ruhe da oben!“ Und gleich darauf wurde dasſelbe Manöver von oben wiederholt:„Ruhe da unten!“ Meier, ohnedies ſchon aufs äußerſte gereizt und erregt, geriet vollends in Wut und brüllte nun ſeinerſeits nach oben und unten eine klaſſiſche Einladung, zu der ihn vielleicht vorhin der pielſagende Blick der Schildkröte angeregt hatte. Fritzchens Aufmerkſamkeit aber wurde jetzt durch etwas anderes angezogen, und ſein Geheul verwandelte ſich unver⸗ ſehens in den jauchzenden Ruf:„Mama, Mama— dahinten an deinem Hemd krabbelt was!“ „Wo— wo?“ kreiſchte die Mama zu Tode erſchrocken und hob das lang nachſchleifende Nachthemd mit einem Ruck hoch, verdrehten Halſes nach. ſpähend. Und Herr Meier kam gerade recht, um die in Ohnmacht Hinſinkende in ſeinen hilfsbereiten Armen au nkangen Es waren die Eidechſe und der Hirſchkäfer, die gemeinſam eine Klettertour an Mamas genen Beinen wie ein Storch auf Hemd riskjerten. Meier packte zu, war mit einigen Sprüngen ewyorker Meldung, daß von Waſhingtoner Regie⸗ 9 * * Samstag, den 3. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] 8. Seite. Nr. 388 Der Miniſter des Innern hat ſich genötigt geſehen in einer Frage die„Flucht in die Oeffentlichkeit“ zu ergreifen, die in der größten Stadt des badiſchen Landes zu einer Kalamität ausgeartet iſt. In einem dieſer Tage der Preſſe zur Veröffentlichung übergebenen Artikel führt Dr. Rem⸗ mele u. a. aus: In allen deutſchen Städten wirkt ſich die mit der Ein ⸗ führung des Geſetzes zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten notwendig gewordene Auf⸗ hebung der Bordelle allgemach zu einem ordnungs⸗ widrigen Zuſtand aus. Auch in Baden hat ſich die Zahl der Straßendirnen gegenüber der vor Ein⸗ führung des Geſetzes behördlich kontrollierten um ein mehrfaches erhöht. Nach der vom Reichstag gegen den Widerſpruch der Polizei und vieler Länderregierungen geſchaffenen Rechtslage dürfen die der Gewerbsunzucht nach⸗ gehenden Frauen nicht mehr kaſerniert werden. Das Zuhältertum macht ſich breit. Die Ver⸗ mehrung der Roheitsdelikte, bei denen die Ge⸗ werbsunzucht eine Rolle ſpielt, iſt an der Tagesordnung. Das Schlimme dabei iſt, daß Dirnen und Zuhälter aus den Altſtadtteilen mit ihren engen Gaſſen nicht zu ver⸗ treiben ſind und daß an die Stelle der Ausbeutung der Dirnen durch die Bordellinhaber eine noch weit ſtärkere Ausbeutung durch Zuhälter und Logis ver⸗ mieter getreten iſt. Früher konnte die Polizei in den Bordellen die Mietpreiſe kontrollieren und die kaſernierte Dirne konnte auch ohne Zuhälter beſtehen. Seit der Polizei das Recht genommen iſt, auf dieſem Gebiet mit den Mitteln einfacher Anordnung das Erforderliche zu unternehmen, ſieht es einfach nicht mehr ſchön aus. Man braucht wahrhaftig kein Sittlichkeitsſchnüffler zu ſein, um dies feſtſtellen zu können. Dieſer ordnungswidrige Zuſtand gefährdet die Jugend. Er raubt den Bewohnern der Altſtadtteile häufig die Nacht⸗ ruhe. Befinden ſich in ſolchen Stadtteilen oder in der Nähe dann gar noch Konzert und Tanzlokale, die über 11 Uhr hinaus, mitunter gar bis 2 Uhr nachts, bei offenem Fenſter Muſiklärm verbreiten, dann ſammeln ſich in ſolchen Straßen die Dirnen mit ihrem Anhang wie die Motten im Licht. Für die Lokalinhaber wie für die Bewohner ſolcher Straßen bringt dieſer Zuſtand nichts als Aerger und Verdruß. Die Polizei hat, da ſie als Sittenpolizei nicht mehr wirkſam werden darf, um ein vielfaches mehr zu tun als früher. Sie kann eigentlich nur erſt wieder Ordnung ſchaffen, wenn ſie dieſen Zuſtand als einen öffent⸗ lichen Zuſtand deklariert und die zur Bekämpfung vorhandenen geſetzlichen Beſtimmungen rück⸗ ſichtslos anwendet. Das iſt in den füngſten Tagen mun auch geſchehen. Die ortspoltzeilichen Vorſchriften über die Polizeiſtunde werden ſtreung gehandhabt. Feierabendverlängerung für Muſik⸗ und Tan z⸗ veranſtaltungen kann es bis auf weiteres nicht geben. Unterm 22. Juli 1929 iſt an die badiſchen Polizeti⸗ behörden folgender i. 3 4 9 . Erlaß gerichtet worden: Dieſe hier beklagten Verhältniſſe ſind ſoweit gediehen, daß ich ſicher auf dem nächſten Landtag hierüber Rede und Antwort ſtehen muß. Man wird mir ſagen, daß trotz der Aufhebung der Bordelle es geſetzliche Möglichkeiten genug gibt, um die hier in Frage ſtehenden ordnungs⸗ widrigen Zuſtände zu beſeitigen. Ich werde niemand klar machen können, daß das ſittenloſe Benehmen der Straßen⸗ Arnen, daß das gruppenweiſe Zuſammenſtehen auf den Straßen, daß das ungenierte Anſprechen von Männern durch die Dirnen nicht verhindert werden kann. Man hat es hierbei vielfach mit einem groben Unfug zu tun, mit Beläſtigungen der Paſſanten, wo ein Einſchreiten der Poltzei nicht erſt durch Anzeigen durch die angeſprochenen Männer in Frage zu kommen braucht. Das Herumſtehen der Dirnen auf den Straßen, die Verurſachung von Lärm in den Nachtſtunden, ſind Vorgänge, gegen die ſtrafend ein⸗ geſchritten werden kann. Deswegen mache ich jetzt den n 5 Polizeibehörden zur ſtrengſten Pflicht, die von dieſem beſon⸗ f Wenn man hinzunimmt, daß der Tatbeſtand der Zuhälterei Aufgaben und Probleme der Sittenpolizel Die Schattenſeiten des Geſetzes zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten in Mannheim bei den zurückhaltenden Angaben aller Beteiligten nur in einem geringen Prozentſatz der Fälle erweislich iſt, ſo muß ders ſtrengen Ueberwachung zu unterwerfen und die Polizeibeamten zu nachdrücklichſtem Einſchrei⸗ ten anzuhalten. Gegen Perſonen, die ſich in der geſchil⸗ derten Weiſe vergehen, iſt nicht nur ſtrafend aufgrund der geſetzlichen Beſtimmungen(s 361 Ziffer 6a, 360 Ziffer 11, 366 Ziffer 10) vorzugehen, ſondern ſie ſind auch nach frucht⸗ loſer Verwarnung im Wege des 8 30 Polizeiſtrafgeſetzbuch zwangsweiſe von der Straße zu entfernen. Daneben iſt dafür Sorge zu tragen, daß bis auf Weiteres in Wirtſchaften, Kaffees, Kabaretts und ähnlichen Räum⸗ lichkeiten, in oder vor denen Perſonen dieſer Art beſonders zu verkehren pflegen, keinesfalls länger als bis 12 Uhr abends muſtziert und getanzt und daß für dieſe eine Ver⸗ längerung der Polizeiſtunde über 1 Uhr nachts hinaus nicht bewilligt wir d. Ueber das Veraulaßte und die Erfahrungen iſt bis zum 1. Oktober 1929 zu berichten. Die vorſtehenden Ausführungen des Miniſters des Innern, die ſicherlich in allen Kreiſen der Mannheimer Be⸗ völkerung Beachtung und Anerkennung finden werden, haben uns Veranlaſſung gegeben, Regierungsrat Dr. Leiber den Leiter der hieſigen ſittenpolizeilichen Abteilung des Be⸗ zirksamtes, über die Zuſtände in Mannheim und die Maßnahmen auszufragen, die er infolge des miniſteriel⸗ len Erlaſſes zu unternehmen gedenkt. Was wir über die Mißſtände, die das am 1. Oktober 1927 in Kraft getretene Geſetz zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten verſchuldete, hörten, war nicht ſehr erfreulich. Der neue Rechtszuſtand hat zwar eine Verminderung der Strafverfahren wegen Gewerbsunzucht gebracht, da von der Straf⸗ beſtimmung des 8 361 Ziffer 6 in der neuen Faſſung nur ſel⸗ ten Gebrauch gemacht wird, aber die von dem neuen Geſetz er⸗ wartete Entlaſtung der Polizei iſt nicht eingetreten. Gerade die Beſtimmungen des neuen Geſetzes, die die Polizei angehen— im weſentlichen handelt es ſich um die Straf⸗ beſtimmungen— haben einen Wortlaut erhalten, deſſen Aus⸗ legung große Schwierigkeiten bereitet. Wann liegt ein „gegen Sitte und Anſtand verſtoßendes“ Auffordern oder An⸗ bieten zur Unzucht im Sinne des 8 361 Ziff. 6 neuer Faſſung vor? Wann iſt ein„bordellartiger Betrieb“ nach 8 180 Abſ. 2 gegeben? Wann liegt ein„Ausbeuten“ der Perſon nach 8 180 Abſ. 3 vor? Die inwiſchen ergangenen gerichtlichen Entſchei⸗ dungen laſſen klar erkennen, wie weit die Meinungen hin⸗ ſichtlich der ebengenannten Tatbeſtandsmerkmale auseinander- gehen. Früher erfolgte die Bearbeitung aller Angelegenheiten, die die der Gewerbsunzucht nachgehenden Frauen betrafen, bei einer Behörde. Das Geſetz zur Bekämpfung der Geſchlechts⸗ krankheiten wollte die polizeiliche Tätigkeit ſoweit wie mög⸗ lich ausſchließen und durch eine ärztliche und fürſor⸗ geriſche Betreuung der Proſtituierten erſetzen. Man glaubte aber auf Strafbeſtimmungen nicht verzichten zu kön⸗ nen. Die unvermeidliche Folge dieſer Regelung iſt das Nebeneinanderarbeien zweter Behörden, der Geſundheitsbehörde und der Polizeibehörde, das auch bei eng⸗ ſtem Konnex zu einem nicht gerade unbeträchtlichen Schrift⸗ verkehr geführt hat. Wie haben ſich die Verhältniſſe ſeit Inkrafttreten der neuen Beſtimmungen entwickelt? Die Dirnen, die ſich bisher in einigen wenigen Straßen aufgehalten hatten, konnten ſich nunmehr in allen Teilen der Stadt niederlaſſen. Dadurch wurde es für die Polizei außerordentlich erſchwert, einen Ueberblick zu behal⸗ ten. Manche Straßenmädchen verſuchten ſich an den Haupt⸗ verkehrspunkten der Stadt in Gruppen auffällig zuſammen⸗ zuſtellen, um Männer anzulocken, und legen ein Benehmen an den Tag, das auch bei weitherziger Handhabung der ſitten⸗ polizeilichen Angelegenheiten im Intereſſe der öffentlichen Ordnung nicht geduldet werden konnte. Da ſich die Mädchen frei auf den Straßen bewegten, war es für Männer zweifel⸗ hafter Moral recht leicht, Zuhälterdienſte anzubieten. Eine ganz außerordentliche Zahl von Fällen übelſter Zuhäl⸗ terei ließ ſich in den vergangenen zwei Jahren feſtſtellen. treten des Geſetzes zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten werden. erſt, wenn eine Proſtituferte ſich mit der Logiswirtin ent⸗ in der Zunahme des Zuhältertums ſeit Inkraft⸗ eine ernſte Schattenſeite der neuen Beſtimmungen erblickt Aber auch die Durchführung der neuen Kuppelei⸗ beſtimmungen verurſachte der Polizei erhebliche Mehr⸗ arbeit. Während ſich die Bordellinhaber früher unter ſcharfer polizeilicher Kontrolle wußten, war dieſes Gefühl des Ueber⸗ wachtſeins bei den über die ganze Stadt verteilten Vermietern von Zimmern an Proſtituterte nicht vorhanden. Von vielen Vermietern wurde verſucht, eine weit über das Angemeſſene hinausgehende Miete herauszuſchlagen. Preiſe von 8 Mk. täglich für ganz kleine und dunkle Zimmer in alten Häuſern wurden verlangt. Zur Rechtfertigung wurde behauptet, daß volle Verpflegung gegeben werde, was in vielen Fällen nicht der Fall iſt, ſich aber nur ſchwer widerlegen läßt. Die Wucherpreiſe werden von den Mädchen gezahlt, da das Auffinden geeigneter Zimmer große Schwierigkeiten verur⸗ ſacht. Weite Kreiſe der Bevölkerung lehnen es ab, an Dirnen zu vermieten. Häufig verweigert der Hauseigentümer ſeine Zuſtimmung zur Untermiete. Das Verbot, in der Nähe von Kirchen und Schulhäuſern oder in einer Woh⸗ nung der Unzucht nachzugehen, in der Kinder zwiſchen 3 und 18 Jahren wohnen, trug zu einer weiteren Verknappung der Wohnungsmöglichkeiten bei. Speziell Leute mit vielen kleinen Kindern zeigten ſich oft geneigt, ein Zimmer zu vermieten, um dadurch, zumal im Falle der Erwerbsloſtgkeit des Familienvaters, eine Einnahmequelle zu haben. In dieſen Fällen mußten dem Mädchen die Auflage gemacht werden, das Zimmer binnen kurzer Friſt zu räumen. Sehr oft führte die Auflage nicht zu dem gewünſchten Ziele, da der Vermieter das Kind anderweitig unterbrachte. Es iſt uns ein Fall be⸗ kannt, in dem drei Kinder aus der Wohnung ent⸗ fernt wurden, um die Verdienſtquelle nicht zu verlieren. BEeEUDNCUö ſonderer Wert iſt darauf zu legen, daß von den Polizek⸗ beamten erkannt wird, daß es bei Durchführung der Kuppelei⸗ beſtimmung nicht ſo ſehr auf die Herbeiführung von Beſtra⸗ fungen ankommt, als vielmehr darauf, ein Wohnen der Pro⸗ ſtituierten in geſundheitlich einwandfreien Zim⸗ mern zu angemeſſenem Preis zu erreichen. Die Zahl der Frauen, die ſich der ärztlichen Be⸗ handlung zu entziehen ſuchen, iſt ſehr groß. Es hieße ſich einer großen Täuſchung hingeben, wollte man annehmen, daß die Mädchen freiwillig zur ärztlichen Unter⸗ ſuchung gingen, weil ſie erkannt hätten, daß die ganzen ge⸗ ſundheitlichen Maßnahmen nur zu ihrem Beſten ſind. Auch die Frauen, die ohne weiteres der Vorladung vor die Geſund⸗ heitsbehörde Folge leiſten, tun dies nur, weil ſie wiſſen, daß ſonſt zwangsweiſe Vorführung erfolgt. Die Mehr⸗ arbeit der Polizeibeamten beruht nicht zuletzt auch auf dem Umſtande, daß die Zahl der jetzt unter ſtändiger Kontrolle der Geſundheitsbehör de ſtehenden Frauen ſich ſeit 1927 ganz bedeutend geſtei⸗ gert hat. 55 In Mannheim hat ſich die Zahl verdoppelt. In welcher Gegend haben ſich hier die Proſtituierten feſtgeſetzt? In den 6 H J. und K- Quadraten! 85—99 Pro aller unter Kontrolle der Geſundheitsbehörde ſtehen Frauen! Regierungsrat Dr. Leiber hat kürzlich in die Quadraten die Zimmer, in denen die Proſtituierten hauſe einer Beſichtigung unterzogen, die zu folgendem Ergebnis führte: Die überwiegende Zahl der Wohnungen primitiv. Wahre Höhlen trifft man aun. u. 8 die Häuschen mit Beſchlag belegt, die ſchon vor dem Kriege dem gleichen Zwecke dienten. Man braucht nur an die Ba⸗ racken in R 6, die erſt in den letzten Jahren verſchwunden ſind, zu erinnern, um einen Vergleich zu finden. Dr. Leiber wählte die Mittagszeit, um feſtzuſtellen, ob und welche Koſt die Mädchen erhalten. In den meiſten Fällen traf er ſie nicht an. Sie waren ausgegangen. Es ſcheint eine ſtillſchweigende Vereinbarung zu ſein, eine tägliche Miete von 5 Mk. mit voller Verpflegung anzugeben. Einen höheren Betrag bekam Dr. Leiber nicht zu hören. Die richtige Höhe erfährt man 8 Deckel feſt ſchließend. Die Waſſerkäfer waren noch da, ebenſo einige andere Tierlein, aber von den Fiſchlein war nichts zu entdecken. Die ſchliefen wohl am Grunde? Daß die Ringel⸗ natter ſie verſchluckt hatte und der Froſch nur durch die Flucht aus dem Glaskaſten, von dem der Deckel herabgeglitten war, dem gleichen Schickſal entgangen war(freilich nur, um in Waldles Rachen zu geraten), ahnte der naturkundige Herr Meier nicht. Die Natter aber war auch fort. Wo war ſie? Dieſe Frage hätte Frau Anna, die ſich eben von ihrer Ohnmacht erholt hatte, beinahe in neue Bewußtloſigkeit ge⸗ ſtürzt. Mit einer Behendigkeit, wie man ſie der korpulenten Dame nicht zugetraut hätte, turnte ſie auf einen Tiſch und kauerte dort mit angezogenen Knien, leiſe jammernd und werdender Gatte verzweifelt in der Wohnung umherkroch und unter alle Schränke, Stühle, unters Sofa und Büffett langte und ſuchte bis Fritzchens Stimme ihn wieder herbeirief:„Da aus Mamas Bett hängt Waldles Schwänzle!“ Es war aber nicht Waldles Schwänzele, der ſich ſchlechten Gewiſſens irgendwo verkrochen hatte, ſondern als der Papa die Decke wegriß, erblickte er die Natter, die ſich hier wohl ein warmes Ruhelager hatte ſuchen wollen. Er packte ſie am Schwanz und ſchleppte ſie zu ihrem früeren Aufenthaltsort zurück. Jetzt getraute ſich Frau Anna, ihren hohen Sitz zu verlaſſen, ſich ſchaudernd erkundigend.„Iſt alles da?“ Und an Hand des Verzeichniſſes wurde feſtgeſtellt, daß mit Ausnahme von Froſch und Fiſchchen alles wieder da war. Auf Frau Meiers Anordnung wurde der Kaſten auf die Veranda hin⸗ ausgeſchafft und ſie ließ ſich durch ihres Manes Spott⸗ und Hohnreden nicht davon abhalten, die Ritzen der Tür mit Zei⸗ kungspapier, das Schlüſſelloch aber mit einem Tuch zu ver⸗ ſtopfen. Darauf kehrten beide erſchöpft in ihre Betten zurück. 5„Stille wird es nach und nach Friede herrſcht im Schlafgemach.“ Doch nur ſcheinbar. Denn aus dem Dunkel klangen ge⸗ dämpfte Stimmen, die zürnende, fordernde Frau Annas, die ablehnende, beſchwörende ihres Gatten. Schließlich ſchien die ſchimpfewd, während ihr immer aufgeregter und wütender weibliche Stimme mit ihren Argumenten durchgedrungen zu fein, deun die männliche verſtummte. 5 60 v. H. von dem gleichaltriger Männchen betrug. „Am Morgen aber ward es klar, Was nachts im Rat beſchloſſen war.“ Ein Entſchluß, der offenbar durch den einmütigen Proteſt der Mieter über und unter Meiers beſtärkt und befeſtigt wurde, die ſchon in aller Herrgottsfrühe läuteten und forſchten, was der nächtliche Spektakel zu bedeuten gehabt habe, mit der Ankündigung, ſich beim Hausbeſitzer beſchweren zu wollen. An dieſem Morgen machte Herr Meier auf ſeinem Wege nach dem Büro einen Umweg: er begab ſich zur Zeitungs⸗ expedition und gab folgendes Inſerat auf: Schönes Aquarium⸗Terrarium, wie neu, mit reichem Tierbeſtand, umſtändehalber ſofort billig zu verkaufen bei Meier, Roſenſteige 110a II 1 Neu entdeckte Geſchlechtsunterſchiede. Jntereſſante Er⸗ gebniſſe haben neue Forſchungen der Wiener Biologi⸗ ſchen Verſuchsanſtalt der Akademie der Wiſſen⸗ ſchaften gezeitigt. Syſtematiſche Meſſungen der Körperwärme von Ratten beiderlei Geſchlechts ergaben, daß die Weibchen ſtets eine höhere Temperatur aufweiſen. Aus früheren Un⸗ terſuchungen war bekannt, daß höhere Körperwärme oft gleich⸗ zeitig mit kleineren Zellen zu finden iſt. Tatſächlich konnte in Wien durch Meſſungen an Geſchwiſtern des gleichen Wurfes feſtgeſtellt werden, daß die Zellen des Weibchens bei allen Organen kleiner waren als die des Männchens. Dieſe Tatſache trat vor allem bei den Ganglienzellen der Großhirnrinde in Erſcheinung, die beim Weibchen um 6 v. H. kleiner waren als beim Männchen. Der gleiche Unterſchied fand ſich auch bei den Zellen der Bauchmuskeln. Die der Wadenmuskeln des Weib⸗ chens waren ſogar um 9 v. H. kleiner als die der Männchen. Auch bei den Blutkörperchen konnte ein weſentlicher Unter⸗ ſchied zwiſchen beiden Geſchlechtern ermittelt werden. Nimmt man die Größe der roten Blutkörperchen bei männlichen Ratten mit 100 an, ſo erreichen die Blutkörperchen des Weib⸗ chens nur den Umfang von 93 bis 97. Ein ganz weſentkicher Unterſchied beſteht im Querſchnitt der Haare. Drei Monate alte weibliche Ratten beſaßen einen Haarquerſchnitt, der nur * * freundliche Auskunft und hören geduldig alle Klagen. Mädchen an der Hand. Sie hat etwas Oeſtliches an ſich ſpricht gebrochen, als wäre Deutſch nicht ihre Mutterſprache Sie muß einen Karton öffnen, in dem unter allerlei Papieren eine Puppe liegt. Der Beamte nimmt ſie heraus. Es iſt ein kleiner Michel in rot und weißer Wolltracht, mit einer Zipfe mütze auf dem Kopf. blick der Puppe einen ſehnſüchtigen Schrei ö Arme vor und im Publikum hört man mitleidige Stimmen. Die fremde Frau ſagt auch, daß man einem Kinde doch ſeine Freude gönnen ſollte, und der junge Beamte legt die Puppe eilig auf die Wauge, um dann zu verkünden, daß zehn Pfennig Zoll zu entrichten ſeien. Haſtig wirft die Fremde das Geld auf den Tiſch und greift nach der Puppe. älterer Beamter aus dem Nebenzimmer und hebt die 3 mütze dem Mi hel vom Kopf. Papierchen flattern heraus. In demſelben Augenblick i Fremde verſchwunden und das klagende Kind mit ihr. junge Beamte ſteht verdutzt mit dem Michel in der der andere ſucht die Pülverchen zuſammen. mit blauen Porzellanaugen in dieſe arge Welt, denkt er, daß die Michels nicht alle werden ſollen. Die Zipfelmütze Erlebnis von Charlotte Nieſe Es iſt lehrreich, einmal auf dem Zoll zu ſtehen und zu beobachten, was alles aus dem Ausland geſchickt wird. Ich erwarte nur ein kleines Bücherpaket. Bücher ſind zollfrei. deshalb kann ich mich ruhigen Herzens darüber wundern, wa an Geſchenken für die lieben Verwandten einläuft. Kuche für deren Zoll man hier ebenſo gute und friſchere Kuchen kaufen kann, Tee und Kaffee, Kakao und Alkohol, Zigarren, deren Zollſatz ein lautes Geſchrei bei dem Empfänger hervor ruft, ſeidene Schals. Es iſt nicht leicht für die Zollbeamter ihre Ruhe zu bewahren. Aber ſie bringen das fertig, gebe Vor mir ſteht eine ſtattliche Dame, mit einem klei Das kleine Mädchen ſtößt beim A aus, ſtreckt Da kommt Einige weiß eingewickel d Hank 0 . 7 5 „Rauſchgift?“ erkundigt ſich jemand. „Sie iſt weggelaufen“, erwidert der Beamte. Ja, ſie iſt weggelaufen, und der arme kleine Michel ſtarrt Vielleicht . Seite. Nr. 355 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Samstag, den 3. Autgzuſt 1929 weit und auszieht. Als beſonderes Charakteriſtikum muß er⸗ wähnt werden, daß ſelten eine Proſtituterte allein wohnt. In den meiſten Fällen trifft man zwei Frauen in einer Wohnung an. Aber auch drei und ſogar vier. Es iſt aber ſchwer, den Tatbeſtand des Bordellbetriebes feſtzuſtellen, weil das Empfangezimmer fehlt. In einem Fall ſtellte Dr. Leiber zwar ein ſolches Zimmer feſt, aber das Mädchen, das deswegen gefragt wurde, macht darauf aufmerkſam, daß es Wohn⸗ und Schlafzimmer gemietet habe und von den Pro⸗ ſtituterten, die in die gleiche Wohnung aufgenommen waren, völlig getrennt ſei. Das Gegentel konnte nicht nachgewieſen werden. Der Reſt der Frauen, die ſich einem„dauernd wech⸗ ſelnden Geſchlechtsverkehr hingeben“— dieſe Bezeichnung wurde für Dirne gewählt—, hat in der Neckar⸗ und Schwet⸗ zingerſtadt Unterkunft gefunden. Daß die geheime Pro⸗ ſtitution nicht im Abnehmen e iſt, braucht eigent⸗ lich nicht hervorgehoben zu werden. Die wirtſchaftliche Not⸗ lage ſorgt dafür, vor allem aber auch der Umſtand, daß die Gewerbsunzucht nicht mehr ſtrafbar iſt, wenn ſie ſich auf ge⸗ ſchloſſene Räume beſchränkt. Die Polizei kann nur ein⸗ ſchreiten, wenn ſie in der Oeffentlichkeit ausgeübt wird. Wir haben geglaubt, mit den vorſtehenden Ausführungen ein Thema erörtern zu müſſen, von dem man im allgemeinen nur im Flüſtertone unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſpricht. Aber da es ſich um eine Angelegenheit handelt, die zu einer Miſere ausgeartet iſt, darf man ſchon einmal recht laut die Stimme erheben und ſagen, daß das Geſetz zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten auch ſeine großen Schattenſeiten hat. Richard Schönfelder. —— Stäoͤtiſche Nachrichten Die Monate ohne„r Es trifft keineswegs zu, daß der Engländer ohne ſein Hammelkotelett oder Rumſteak undenkbar iſt. Gerade die Sommermonate vom Mai bis tief in den September hinein laſſen ſtatiſtiſche Feſtſtellungen zu, die klar und deutlich be⸗ weiſen, daß in der warmen Jahreszeit das Fiſchkotelett oder der Fiſch in irgendeiner Form mit den Hauptbeſtandteil des engliſchen Speiſezettels bildet. So werden auf dem Billings⸗ gate— Fiſchmarkt in London, auf dem jährlich durchſchnittlich ungefähr 700 Millionen Pfund Seefiſche angebracht werden, die größten Mengen Fiſch in den Monaten Mai, Juni, Juli, Auguſt, alſo in den Monaten ohne„“, verkauft. Juli und Auguſt weiſen darunter die allergrößten Anfuhrzahlen auf und der Februar die geringſte. In Deutſchland iſt es gerade umgekehrt. Bei uns wird leider im Sommer immer noch viel zu wenig Seefiſch gegeſſen, obwohl mit dem Aberglauben, daß in den Monaten ohne„r“ Fiſche nicht ſchmackhaft ſeien, ſchon längſt wiſſenſchaftlich und durch die Praxis kluger Hausfrauen aufgeräumt worden iſt. Im Gegenteil: Die See⸗ fiſchkoſt im Sommer birgt nicht nur erhebliche Vorteile füt Geſundheit und Wohlbefinden des Einzelnen in ſich, ſondern auch ſoziale und volkswirtſchaftliche Werte. Vor allem be⸗ denke man, daß während der heißen Jahreszeit die am Koch⸗ herd aufzuwendende Zeit für die Hausfrau beim Fiſchbereiten außerordentlich gering iſt. Weiter überlege man, daß wir die wertvollen Fiſchgerichte von Seefiſchen aus deutſchen Fängen herſtellen können, dieſe Seefiſche billig im Preiſe ſind und ein Mehrverbrauch entlaſtend auf die Handelsbilanz wirkt; denn je mehr Fiſch gegeſſen wird, deſto weniger haben wir notwendig, Lebensmittel aus dem Ausland einzuführen und können die erhebliche Summe von 3,8 Milliarden., die wir für Lebensmitteleinfuhr immer noch ausgeben, weit⸗ gehend ſenken. Das Fiſchgericht im Sommer, das iſt es, woran ſich die deutſche Küche nach engliſchem Muſter gewöh⸗ nen ſollte, ſchon einzig und allein deshalb, weil die geſund⸗ heitlichen Werte der Fiſchnahrung uns in der Zeit der heißen Tage widerſtandsfähiger und elaſtiſcher erhalten. Eine kör⸗ perlich ſo ausgezeichnete Nation, wie die Engländer, die als führend im Sport gelten dürfen, würde keineswegs in ſolch intenſtvem Maße den Fiſch bevorzugen, wenn ſte nicht den Wert des Fiſchgenuſſes erkannt und durchgeprobt hätte. Vorg und Talbahn Wollen Sie Berg⸗ und Talbahn fahren? Jetzt gleich? Nicht erſt, wenn wieder Meſſe iſt? Dann ſetzen Sie ſich auf ein Rad. Fahren von der Friedrichsbrücke aus den Friedrichs⸗ ring herum. Möglichſt nachts, denn die Ueberraſchung iſt dann größer. Bei dieſer Fahrt kommen Sie auch bei U 4 vorbei. Plötzlich werden Sie merken, daß das Rad auf und ab geht. Zuerſt werden Sie ſich freuen, daß alles ſo ſanft ohne größere Erſchütterungen verläuft. Dieſe Fahrt wird bei⸗ nahe 10 Meter anhalten. Dann aber müſſen Sie ſich feſt⸗ Halten, denn die letzte Talſtrecke iſt gefährlich. Sie fällt bei⸗ nahe 20 Zentimeter ſteil ab. Haben Sie dieſen Punkt paſſiert, ohne daß Ihr Rad einen„Achter“ bekommen hat, dann können Sie mit Recht behaupten, daß Ihr Rad ſtabil iſt. Merken Sie aber eine Veränderung am Rad, daun werden Sie ſich vergeblich fragen, wer für den Schaden aufkommen muß. Ganz vergeblich zwar doch nicht, denn es wird nichts anderes übrig bleiben, als den eigenen Geldbeutel zu öffnen. Man wird alſo Abſtand nehmen, dieſe Berg⸗ und Talbahn ein zwet⸗ tes Mal zu benützen. Wenn man nicht aus Verſehen wieder darüber fährt. * Reiß ⸗Garten öffentliche Anlage. Um dem ſtarken Be⸗ dürfnis nach öffentlichen Anlagen in der dichtbewohnten Weſt⸗ ſtadt entgegenzukommen, wird der Garten des Reiß⸗ Hauſes in E 7 vom morgigen Sonntag ab als öffentliche Anlage dem Publikum zugänglich gemacht. Die Anlagen ſind bis auf weiteres von vormittags 7 Uhr bis abend 20 Uhr geöffnet und werden dem beſonderen Schutz des Publikums empfohlen. Der Eingang zu den neuen Anlagen befindet ſich am Kriegerdenkmal beim Luiſenring. * Freiwilliger Tod. In vergangener Nacht hat ſich ein 56 Jahre alter verheirateter Schuhmacher aus Niedern⸗ Hhauſen, zuletzt hier wohnhaft, der ſich wegen eines Sittlich⸗ keitsdeliktes in Unterſuchungshaft befand, in einer Zelle des Landesgefänguiſſes erhängt. * Schwächeanfälle erlitten ein 17 Jahre alter Aus läu⸗ fer auf der Straße zwiſchen A 1 und 2 und die Ehefrau eines Arbeiters auf der Breiteſtraße vor O 1.. der Ausläufer ſich nach 10 Minuten wieder erholte und ſeinen Weg in fortſetzen konnte, mußte die Frau im Krane in das Allgem. e e 9 n 5 e trotz der Jahreszeit gibt es noch Kinobeſucher! Un u Ku tzerſee. ganz eläe uffere Bank gſotze bin, hawwich zwää Buwe zugeguggt, die wo net weit deyu uff'm Gehweg mit eme Letſchthi war ich widdr emol draus an wie ich do ſo g klöene Balle Fußball hes gſchpielt bawwe. Ma hot jo nix degege, wann ſich die Kinner e Pläſſier mache, awwer ich habb doch gedenkt: die kennte aach wo annerſcht higeh un ſchpiele, un net grad do, wo die Leit laafe wo ihr Ruh hawwe wolle wolle un wo'de Balle ins Waſſer hupſe kennt. Un kaum hawwich des ausgedenkt ghabt, do is dene Buwe ihr 5 Balle ineme weite Boge ins Waſſer neigfloche. Die Buwe ware danz verdutzt dogſchtanne un hawwe berot⸗ ſchlagt, wos ze mache wär, daß ſe widoͤr zu ihrem Balle kumme könnte. Un dann ſie ſe ans Werk. Wie's Gewidder hawwe ſe die Kiſſlſchtäener in de Nochberſchaft zammengeleſe ghabt un hawwe ſe am Waſſerrand uffghäuflt higeleggt. Un dan hot ſich de größere devun dragemacht, hot n Kiſſlſchtäe genumme, hat mit ere Ruh und Ernſchthaftigkeit gezielt, als ob's um ſei Lewe gingt, un hot dann imme hooche Boge ſo gſchickt geſchmiſſe, daß der Schtäe faſcht ſenkrecht dicht hinnerm Balle ins Waſſer gfalle is. Brawo hat äehner vun dem gerufe, wo ſich allmählich agſammelt un dem Bu mit ver⸗ gnügte Gſichter zugeguggt hawwe. Awwer der Bu hot ſich net err mache loſſe; käe Mien hot'r verzoche und hat norre an den Balle gedenkt, den won r unner alle Umſchtänd widder hawwe gewollt hot. Wie e Uhrwerk is des gange beim: n Schtäe genumme, gezielt un gſchmiſſe, n Schtäe genumme, gezielt un gſchmiſſe, un ſo fort, mit ere Sicherheit un mit ere Geduld, daß ma ſich norre hot wunnere miſſe. Faſcht im⸗ mer hot r ſo getroffe wie er treffe gewollt hot, ſodaß der Balle vun dene Waſſerkring'll immer näher ans Ufer getriwwe worre is. Un endlich— was wääß ich, wie lang daß es gedauert hot — war der Balle ſo noh am Ufer, daß'n der Bu mit eme Schtecke beifiſche gekennt hot. Un wie ran widr ghabt hot, do hot'ren mit ſei'm Sacktuch abgebutzt un hot en ans Herz gedrückt wie e Bobb'l. Un die Leit, wo do gſchtanne ſin, hawwe ſich gfräät, hawwe gelacht un ſin außenannergeloffe. Un man⸗ cher hot gſacht: des is n Kauz, der Bu, des gibt emolen dich⸗ ticher Kerl. Un wie die zwää Buwe a fortſchpringe hawwe wolle, do hawwich ſe hergewunke an mei Bank, bin en mit de Hand üwer ihre Hoor gfahre un habb gſacht: Ihr ſeid zwäl brave Buwe, ihr zwäl; ich habb's gſeh vorhin, wie dr ſo acht gewe habt, wo dr ans Waſſer nunner ſeid un widdr ruff, daß dr's Gras un die Blumme net zammetret't. Un weil dr eich ſo gſchickt agſchtellt habt, daß dr eiern Balle wködr griggt, do will ich eich vun zwää annere Buwe verzehle, wo an Balle aus'm Waſſer hawwe hole wolle, un wo de äene deyu beinoh um ſei Lewe kumme is. Des war ſo: Aneme ſunnige Aprilſunndag vor e paar Johr bin ich emol am Rhei ſchpaziere gange; weit vun de Schtadt weg, anere Schtell, wo ſelte mol u Menſch hikummt. 's war alles ſo ſchtill un rühig, un des Plätſchere vum Waſſer hot meine Ohre ſo gut gedu, daß ich gedenkt habb: gugg, do haus kann ma ſich aach erhole, waun ma käe Geld hot for ins ge Balle Gebirg zu fahre, Un wie ich do ſo in Gedanke vor mich hi⸗ ſimlier un langſam am Ufer entlang weitergange bin, do hawwich uff äemol zwää Buwe vor mr gſeh, wo mit ere lange Weidegert verſucht hawwe, n Balle ſo groß wie eirer, der wo'ne in de Rhei neighupſt is, widdr aus'm Waſſer rauszu⸗ fiſche. Awwer die Gert war zu korz un ſunſcht war nix in dr Nä, wo ma het brauche kenne. Un dr Balle is als ruff un nunner gſchaukelt uff de Welle, un rumgedänzlt als wann r ſage wollt: grigg mich doch, grigg mich doch. Un grad wie ich an dene Buwe vorbeigange bin, hawwich ghört, wie de kläenere devu— er war vielleicht zwölf oddr dreizeh Johr alt un de große fuchzeh— gſacht hot:„Ich geh nei un hol'n, er ghört meinere kläene Schweſchter, die hot'n letſcht erſcht zum Gebortsdag griggt; ſunſcht greint ſe, wann'r fort is.“„Bleib haus, s Waſſer is noch zu kalt“, hot dann der große Bu druff gſacht. Ich war awwer ſo in de Gedanke, daß ich net groß acht ghabt habb uff des, was die Buwe gſacht hawwe. Un erſcht wie ich ſchun e Schtückl weiter gange war, is mr's kumme. Un wie ich rumgeguggt habb, do war der kläene Bu ſchun im Waſſer un is uff den Balle, wo vielleicht drei Meter vum Ufer immer noch an de gleiche Schtell rumgedänz'lt is, zugſchwumme. Ich bin ſchteh gebliwwe un habb de Daume eigſchlage, daß die Gſchicht gut ablaaft. Awwer dann hawwich mich gewun⸗ nert, daß der Bu norre mit'm Kopp verſucht hot, den Balle vor ſich her gege's Ufer zu ſchupſe, un daß'r gar net vum Fleck kumme is. Dunnerkeil, hawwich dann gedenkt, des werd e diefi Schtell ſei, un weil as Waſſer do gar käe Schtrömung hot. Un ſchun hot a der aarme Bu afange zu kreiſche: Mud⸗ daa, Muddaa! Und hot den Balle gern nimi hawwe gewollt, hot norre noch verzweiflt um ſei junges Lewe gekämpft, des wo jetz in högſchter Gfahr war, vum diefe Waſſer nunner⸗ gezoche zu werre. Ihr kennt mr's glaawe, ihr Buwe, mir war's net äenerlää, wie ich den aarme Bu in ſeiner Dodes⸗ angſcht nooch ſeiner Mudder habb rufe höre. Ich bin widder e Schtückwegs zurückgange un habb mich druff gfaßt gemacht, daß ich jetz nei muß ins Waſſer, wann's der Bu net packt. Der hot norre noch halblaut nooch ſeine Mudder gefammert un is awwer doch ganz langſamche— ma hot gemäent, s det Ewigkeite daure— m Ufer näher kumme. Un endlich warer ſo noh, daß'r die Weidegert hot greife kenne, wo'm de annere entgegegſchreckt hat. Un war dann am Ufer gſotze, nakiſch, wie'n Gott erſchaffe hot, wie e Häuf'lche Uglück, ſo aarm un e ſo blääch. Ich habb käe Wörtl zu'm gſacht un bin ſchtill mei's Wegs weitergange un habb'm Herrgott gedankt, daß''s des⸗ mol noch ſo gnädig hot abgeh loſſe. So, hawwich jetz zu dene zwää Buwe gſacht, die wo'r mit halbuffene Mäulcher zughört un ſich net gemuckſt hawwe, jetz geht'r ſchäe mitnanner häem un verzehlt a de annere Buwe, was ich eich verzehlt habb, un ſie ſolle's grad ſo mache wie ihr, wann'n emol en Balle ins Waſſer fallt. Un wann s im Rhei oddr Necker is, ſolle''n liewer de Fiſch loſſe zum Schptele, als wie ihr Lewe drawoge. Un eire Eltere könnt'r 1 ich het gſacht: hr wärrt zwää brave Buwe, ihr zwää. Franz Flächsenhaar. Das alte Heſtblatt Vom Wind ans Ufer getrieben liegt zwiſchen Steinen feſtgeklemmt ein Stückchen Papier. Es iſt einmal ein Schliff⸗ chen geweſen. Von Kinderhänden gefaltet. Noch kann man erkennen, was es geweſen iſt: ein Blatt aus einem Schreib⸗ heft. Das Neckarwaſſer hat die Schriftzüge etwas verwiſcht. Entfaltet liegt es nun auf trockener Erde, das aus dem Heft herausgeriſſene Blatt. Es mag einem Schüler gehört haben, der noch nicht lange die Schulbank drückt. Mit ſtetler Schrift iſt zu leſen: Die Erde iſt gros. Wo das zweite s hingehört, iſt ein dicker roter Strich. Noch mehr Fehler ſind auf dem Blatt. Ueberall wie ein flammendes Zeichen der rote Verbeſſerungs⸗ ſtrich des Lehrers. Von welchen Sorgen könnte dies Blakt erzählen? Ob es zu Hauſe beſchrieben worden iſt? Unge⸗ duldig iſt wohl die Feder über das Papier gekratzt. Draußen lockt die Sonne und die Hausarbeiten wollen gar kein Ende nehmen. Da iſt es leicht möglich, daß man nicht aufpaßt und ſich ein Fehler nach dem anderen einſchleicht. Oder iſt es ein Diktat in der Schulſtunde geweſen? Aufgeregt reihen ſich Worte an Worte, bemüht, keinen Fehler zu machen. Doch dann ſchleichen ſie ſich erſt recht ein. All dieſe Sorgen haben ein Ende. Das Heft iſt voll. Es kann vernichtet werden. Ob es wohl in der letzten Schulſtunde vom Lehrer zurück⸗ gegeben worden iſt? Jetzt ſind Ferien! Was vergangen iſt, kümmert die Jugend nicht mehr. Ritſch, ratſch ſind die Blät⸗ ter heraus. Das eine gibt ein Schiff. Der Wind treibt es fort. Schwemmt es irgendwo wieder aus Land. Unberufene, die es finden, machen ſich ſeltſame Gedanken darüber. Das andere Blatt gibt eine Schwalbe. Mit Schriftzügen bedeckt gleitet das Papier in elegantem Bogen durch die Luft, Bis es irgendwo auf einem Fenſterſims liegen bleibt oder in einen fremden Hof gleitet. Bis alle alten Hefte verbraucht ſind. Dann wird man neue Dinge erſinnen, um ſich die Zeit zu vertreiben. Die Jugend wird ſie finden. G Film⸗Rundſchau Ufatheater Sobald das Feuerwehrſignal auf der Straße ertönt, reckt alles die Hälſe: wo breunts? Die Feuerwehr hat auf dem Weg ihre“ Hilfswerkes ſtets die Neugierde zum Gefolge. Hter in dieſem Film kann ſie einmal ausgiebig befriedigt werden. Und nicht nur das; man lernt zugleich die Einzelheiten des modernen Löſch⸗ und Hilfs weſens höchſt anſchaulich und lehrreich kennen. Der in Dresden hergeſtellte Film zeigt, wie weit die heutige Technik der Feuerwehr vorgeſchritten iſt, wie erſtaunlich verzweigt ibre verſchiedenen Hilfs⸗ mittel ſind, was die tapferen Leute auf der Leiter, mit dem Beil und ihren vielen Apparaten alles können, wie vortrefflich alles vor⸗ bereitet und eingerichtet iſt. Hoch klingt hler das Lied vom braven neuzeitlichen Feuerwehrmann.— Ein., nicht weniger intereſſanter Film behandelt das moderne Verkehrsproblem, und zeigt an Beiſpielen aus dem Berliner Straßenverkehr, wie man Verkehrs⸗ unfälle verhütet. Der Film iſt mit viel Witz gedreht, obwohl er ſich ſeiner ernſten Aufgabe bewußt bleibt; er erfüllt das, was einmal ein Mannheimer Verkehrsfilm wollte, nur wollte. Es ſollten aller⸗ ding auch noch mehrere europäiſche Großſtädte gezeigt werden, vor allem Paris mit ſeinem Autoverkehr, gegen den der Berliner ein Watſenkind iſt.— Ein Nachwort für die Ufa: gebt nicht zwei ſolche Filme zur gleichen Zeit in einem Programm. Anſpruch auf Unterhaltung, wenn es ins Kino geht. Man trage 2 35 7 Das Publikum hat Schickſale Wer morgens den Neckar entlang geht, wird ſie ſehen. Sie liegen auf der Neckarwieſe. Einzeln, öfters zu zweien. In allen Stellungen haben die Unglücklichen, die keine Heimat haben, die Nacht zugebracht. Meiſtens ſind ſie in ſich zuſam⸗ mengekrümmt. Immer eng aneinander liegend. Sich gegen⸗ ſeitig wärmend. Müde ſind ſie wohl alle. Müde vom Kampf ums tägliche Brot. Die wärmende Morgenſonne läßt ſie er⸗ wachen. Ein Strecken, ein Gähnen. Es geht zum Waſſer hinunter. Die Morgenwäſche beginnt. In aller Ruhe, denn man hat ja nichts zu verſäumen. Bis man in den Strudel der Großſtadt untertauchen kann, vergeht noch lange Zeit. Einen Kamm kann man auch noch auftreiben. Beſitzt man ſelbſt keinen, ſo findet man ſicher einen Leidensgenoſſen, der den ſeinigen gerne ausleiht. Das Neckarwaſſer iſt zugleich Waſchwaſſer und auch Haarwaſſer. Sorgfältig werden die Scheitel gezogen oder die Haarfülle energiſch nach hinten ge⸗ kämmt. Das dauert die längſte Zeit und oft ſtehen die glatten Haare im kraſſeſten Widerſpruch zu den abgetragenen Klei⸗ dern. Einer nach dem anderen verſchwindet. Das von der Laſt der Körper zuſammengedrückte Gras ſteht langſam wie⸗ der auf. Nichts kündet mehr das Nachtquartter der Heimat⸗ loſen an. Einige werden in der nächſten Nacht ben gleichen Platz wieder aufſuchen, andere weiter wandern, an einem anderen Platz nächtigen. Neue werden hinzukommen. Im ewigen Wechſel. Schickſale 8 Verkehrs⸗Anfälle in Mannheim * Zuſammenſtoß. Ein 90 Jahre alter Motorradfah⸗ rer ſtieß geſtern abend auf der Sandhoferſtraße mit einem bis jetzt noch unbekannten Motorradfahrer zuſammen, wobei er zu Boden fiel und am ganzen Körper Hautabſchürfungen erlitt. Der Verunglückte wurde ins Allgem. Krankenhaus verbracht. * Beinbruch einer Radfahrerin. Ein 29 Jahre alter Motorradfahrer fuhr geſtern nachmittag an der Ecke Haupt⸗ und Schwanenſtraße in Feudenheim eine auf der linken Stra⸗ ßenſeite fahrende Radfahrerin an, wodurch ſie zu Boden ſtürzte und einen Unterſchenkelbruch davontrug. Die Verunglückte fand Aufnahme im Allgem. Krankenhaus. * * Ihren 82. Geburtstag begeht Frau Roſine Savary, FP 2, 6 wohnhaft, am Montag in geiſtiger Friſche und körper⸗ licher Rüſtigkeit. * Lebensmüde. Eine 37 Jahre alte Frau verſuchte geſtern vormittag in ihrer in der Maxſtraße gelegenen Woh⸗ nung durch Einatmen von Gas ſich das Leben zu nehmen. Grund Nervenzuſammenbruch.— Die 37 Jahre alte Ehe⸗ frau eines Kaufmanns verſuchte geſtern nachmittag in ihrer, in der Stockhornſtraße gelegenen Wohnung durch Einatmen von Gas ſich das Leben zu nehmen. Die Lebensmüde wurde in bewußtloſem Zuſtande von ihrer 18 Jahre alten Tochter im Bett liegend aufgefunden. Grund zur Tat dürften Familten⸗ ſtreitigkeiten ſein. Die beiden Frauen wurden ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht.— In der vergangenen Nacht ver⸗ ſuchte ein 47 Jahre alter Buchdrucker in ſeiner im K 4. Quadrat gelegenen Wohnung ſich durch Einatmen von Leucht⸗ gas das Leben zu nehmen. Grund: Lebensüberdruß. 8 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabef 8. Seite. Nr. 355 eim I Ein im Dienſte befindlicher Juſtizoberſekretär ſchuldete! der Gerichtskaſſe einen Koſtenbetrag von etwas über drei Mark. Die Gehälter der Juſtizbeamten werden von der Gerichtskaſſe ausbezahlt, es wäre alſo ſehr einfach geweſen, wenn man den Sekretär mit einigen höflichen Worten um ſein Einverſtänduls gebeten hätte. dieſen Bete ag an der Be ſoldung zu kürzen. Es 1 9885810 Und 0 verfuhr man korrekt, sbeamter der Kaſſe begab ſich mehrmals in die Wol nung des Oberſekretärs, ohne ihn anzutreffen. Schließ⸗ lich traf er eine der Familie bekannte 1 in der Wohnung und ſchrieh im Sinner einen Zettel, daß der Koſtenbe zu entrichten ſei. er Beamte hätte 1175 e ſchreiten können, tat es. 1 1 5 weil er einem Kollegen gegenüber zuvorkommend ſein wollte. Die drei Mark wurden nicht ge⸗ Zahlt. Neuer Gang des Vollziehungsbeamten. Als ihm jene Frau Allnete ſoll ex gleich wieder in das Zimmer gegangen ſein. ee war die Frau des Oberſekretärs anweſend, die fehr erregt war und erklärte, Geld nicht an den Er⸗ er v iſt Wohl Ait Ein Vollziehungs das as euenen zu. So mußte der Beamte nolens volens zur ändung ſchreiten, und als er darüber das Protokoll ſchrei⸗ doll ſchreiben und ſich auf inen Stuhl ſetzen wollte, ſagte die rau des n N N DDr 3 2 E rr Ne benen i Mil * Offenburg, N No chknappheit in Offen hurg 2. Auguſt. In der letzen Stabtrats⸗ zeitig um 40 Prozent geſtiegen ſei. Es war möglich, 90 Liter Schweizer Milch zum Ausgleich einzuführen. Stadt 1 ſtimmte Der Milchzentrale unter Beteiligung der dez Milehhandels entſprechend dem zu erwartenden Reichs- Reichs zernährungsminiſter Dietrich Nei hierher auflchgeſetz zu und genehmigte ferner die Anſchaffung eines zu kommen, um ſich von der Größe unſeres Marktes zu über⸗ 4,5 Tonnen⸗Milchlieferwagens. Zur Erſtellung der Obſt⸗ werſandhalle wird von der Städtiſchen Sparkaſſe ein Darlehen von 21000 R. genehmigt. Weiter werden 100 000 ſtädtiſche Baudarlehen zur Verfügung geſtellt. Der Stadtrat plant weiter die Einrichtung eines neuen Gewächs⸗ hauſes. Aus Anlaß des Verfaſſungstages ſoll den 12 in Offenburg noch lebenden Altveteranen von 1866 und 870% 1 eine Ehrengabe von 20 R. bewilligt werden. Ober⸗Ingelheim erhält einen Berufsbürgermeiſter * Ober⸗Ingelheim, 1. Aug. Der Gemeinderat von Ober⸗Ingelheim hatte in mehreren Gemeinderatsſitzungen die Anſtellung eines Berufsbürgermeiſters beſchloſſen. Um einen Zufammenſchluß dex Gemeinden Nieder⸗ und Ober⸗ Ingelheim ſowie Freiweinheim zu einem einzigen Gemein⸗ weſen„Groß⸗Ingelheim“, der von der heſſiſchen Regierung in den, war von der Au ten Beſchlüſſen nicht ſtattgegeben worden. Mehrmals ent⸗ ſlandte die Regierung Vertreter des Miniſteriums nach Ingel⸗ 5 Heim, um die Gemelndevertretung von ihrem Beſchluß abzu⸗ . bringen und ſie zu einem Zufammenſchluß zu bewegen. Der Zuſammenſchluß wurde von den beiden Jugelheimer Ge⸗ meinderäten jedoch ſtets abgelehnt oder ohne Stellungnahme gur Kenntnis genommen. Nunmehr hat ſcheinbar die Darm⸗ ſtädter Regierung die Erfolgloſigkeft ihres Bemühens einge⸗ ſehen, denn nunmehr iſt ſeitens des Miniſteriums des In⸗ mern bei der Gemeinde Ober⸗Ingelheim die Genehmigung gur Auſtellung eines Berufsbürgermeiſters eingegangen. Allen drei Gemeinden— Nieder⸗Ingelheim, Ober⸗Ingelheim und Freiweinheim— wurde aber ſeitens der Regierung nochmals eine Denkſchrift übermittelt, in der den einzelnen Gemeinde⸗ räten Kenntnis über die bis jetzt von der Regierung geleiſtete Arbeit zum Zwecke der Vereinigung der drei Gemeinden ge⸗ geben wird. Der Zuſammenſchluß dürfte aber noch in weiter Ferne liegen, da die beiden Hautgeneinden Nieder, und Ober⸗Ingelheim ſich in grundſegenden Fragen nicht einigen können. * Der Gemeindevoranſchlag I. Walldorf, 30. Juli. Geſamtausgabe von 403 524 Mk. einer Geſamteinnahme von 302139 Mk. gegenüber. Der ſich hieraus ergebende ungedeckte einer Gemeindeſteuer nan 355 Hundertteilen der Steuer⸗ grundbeträge notwendig iſt. Die Steuerwerte der Gemeinde, auf die die Gemeindeſteuer umgelegt wird, betragen: Grund⸗ vermögen 6 065 100 Mk., Gewerbeertrag 108 7000 Mk. Die ſich hieraus errechneten Steuerſätze zur Balaneierung des Gemeindehaushalts betra⸗ gen für das Grundvermögen 1,42 Mk, mit einem Steuerertrag von 86 124 Mk., für das Betriebsvermögen 9,60 Mi. mit einem Ertrag von 3 649 Mk. und Gewerbeertrag 10,68 Mk. mit einem Ertrag von 11609 Mk, jeweils für 100 Mk. Steuerkapital. Der Gemeindehau Shalt iſt ſo ſparſam und knapp wie nur mög⸗ lich zur Beſtreitung der Wirtſchaftsrechnung aufgeſtellt, denn nur ſo allein konnte trotz Mehrausgaben und Mindereinnah⸗ men der alte Umlageſatz beibehalten werden. Zur Erhöhung der Ausgaben trugen folgende Poſitionen und Umſtände bei: Erweiterung der Waſſerleitung, Erhöhung der Armenfürſorge von 11400 Mk. auf 21500 Mk., insbeſondere durch die Schul⸗ denübernahme der Aſtorſtiftung ſeitens der Stadt, Herſtell ang der Feldwege, Erhöhung der Wohlfahrtspflege von 19 200 Mk. auf 24700 Mk. Anwachſen des Zinſendienſtes von 39 401 Mk. auf 44 256 9., Steuerſenkung durch die M inderung der Steuerüberwefſung und die aus dem Laſtengusgleichfonds ſo⸗ wie nicht zuletzt der enorme Rückgang des Gewerbeertrags um rund 6 400 Mk. Die aus dem Rechnungs ahr 1928/29 übernom⸗ menen Einnahmerückſtände in Höhe von 147942 Mk. werden dadurch verwendet, daß 100 000 Mk. zur Senkung des Stenerſatzes in den Voranſchlag eingeſtellt werden und 18 380 Mark zur Bildung eines Betriebsfonds V Verwendung finden, Ueber den Reſt von 29 562 Mk. wird nach näherer Beſchluß⸗ laſſuns des Gemeinderats noch verfügt. Kleine Mitteilungen en Preſſeſehden um das Familienbad hat die ö nunmehr die Umwandlung des i b 5 beſchloſ⸗ en durch eine ung „Für Leute, wie Sie, 1 es bel mit 3 5 Darmſtadt mit allen Mitteln begünſtigt wird, nicht zu gefähr⸗ i ſſichtsbehörde his jetzt dieſen wiederhol⸗ 1 0 ö der Stadt Walldorf für das Rechnungsjahr 1929/30 ſtellt eine Aufwand beträgt 101385 Mk., zu deſſen Deckung die Erhebung Betriebsvermögen 608 200 Mk. und 5. Bi 3 ſoll. melchen hop. Bequemlichkeit“ und raſch zog ſie den Stuhl fort und murmelte etwas von einem gemeinen Menſchen. Der Vollziehungs⸗ beamte ließ Fünf gerade ſein, Frauen ſind halt aufgeregt, mochte er denken, und dachte der Sache nicht mehr. Die Frau aber erzählte, was ſich e zugetragen, ihrem Manne, ſchrieb dem aufſichts führ renden Richter, den Vollziehungsbeam⸗ ten anzuweiſen, ſeinen Dienſt korrekter zu verſehen. Vollziehungsbeam te kam dadurch in die Lage, ſich zu den Vor⸗ gängen zu äußern und er erklärte, ſich nicht beleidigt zu füh⸗ len. des Oberſekretärs Strafantrag wegen Beleidigung. Der Einzelrichter verurteilte die Frau zu 20 Mark Geloſtrafe und in der Berufungsverhandlung bekundete der 9 855 ziehungsbeamte, daß er keinen Strafantrag geſtellt, und daß ſich auch nicht dem Strafantrag der vorgeſetzten Behörde an⸗ geſchloſſen habe. Immerhin ſeien die gefallenen Aeußerungen ſo geweſen, daß man ſie als beleidigend auffaſſen könne. Die Strafkammer Frankfurt verwarf die Berufung der Beſchul⸗ digten. Wenn man bedenkt, wie viel Papier dieſer Sache we⸗ gen bes chrieben und wieviel Perſonen deshalb ihres Amtes walten mußten, ſo wird man die Korrektheit des Verfahrens nicht bezweifeln können. Aber ob der Bürokratismus heute 9 „* Aus dem Lande Um die Bühler Obſtmarkthalle * Bühl, 2. Aug. Die Frühzwetſchgenernte fällt dieſes ſitzung wurde mitgeteilt, daß die Lieferung von Inlands⸗ Jahr mindeſtens 8 Tage ſpäter. Man hat mit einer Rekord⸗ mileh um 30 Prozent zurückgegangen, der Konſum dagegen ernte in Frühzwetſchgen zu rechnen. Es erweiſt ſich immer mehr, wie notwendig die Errichtung einer Markthalle durchgeführt iſt. Dieſer Plan kann allerdings ſchwerlich der Vergeſellſchaftung der d rden wenn nicht das Reich bedeutende Zuſchüſſe leiſtet. broduzenten und Wie der„Acher⸗ und Bühl erbote“ meldet, iſt man an den zeugen und ſich darüber zu orientieren, auf welcher Baſis das Projekt der Markthalle Verwirklichung finden kann. Freiburger Flugverkehr Freiburg i. Br., 1. Aug. Die Deutſche Lufthanſa, Flug⸗ 1 Freiburg, teilt mit, daß im Monat Juli auf der Strecke 46(Freiburg⸗ Stuttgart) insgeſamt 214 im Vormonat 179) Fluggäſte, 1443,25 Kilo Gepäck und Fracht und 13,990 Kilo Poſt befördert wurden. An den Rundflügen über Frei⸗ burg und den Schwarzwald nahmen 456 Paſſagiere teil. Durch angenehmes Reiſen verbunden mit größter Zeiterſparnis und abſoluter Sicherheit erfreut ſich die Strecke Freiburg Stutt⸗ gart eines regen Zuſpruchs. I * Dauchingen bei Villingen, 3. Aug. Heute früh geriet das Anweſen des Bäckers Julius Laufer gegenüber 8 Wirtſchaft zur Krone in Brand. Das Feuer breitete ſich f raſch aus und griff vom Hinterhaus auf das Vorderhaus, daß das ganze Anweſen trotz des raſchen Eingreifens der Feuer⸗ wehr nicht mehr gerettet werden konnte, Der Schaden iſt ſehr bedeutend, da der Beſitzer nur ſchlecht verſichert ſein ſoll, Die Brandurſache iſt nicht bekannt. * Freiburg i. Br., 2. Aug. Am 61. Jult hat ein lediger Kellner von auswärts in ſeiner Wohnung durch Ein⸗ nehmen von Aether Selbſtmord verübt, Ein Nerven⸗ 25 leiden dürfte der. ſein.— Am 31, Juli lief auf der Freiauſtraße ein 3½ Jahre alter Knabe, der mit anderen Kindern hinter einem dort aufgeſtellten Auto ſpielte, plötzlich über die Straße und in einen vorbeifahrenden Perſonen⸗ kraftwagen hinein. Der Knabe kam unter das A mußte mit erheblichen Verletzungen in die Klinik verbracht werden.— Am gleichen Tage abends kurz vor 7 Uhr ſtieß eine Kindergärtnerin mit ihrem Fahrrad mit einem Motor⸗ radfahrer zuſammen. Sie erlitt verſchiedene, vorausſichtlich nicht gefährliche Verletzungen und mußte in die Klinik über⸗ führt werden. —— Aus der Pfalz Rückgang der Südwigsbaſener Jubderziffer i Ludwigshafen a. Rh., 2. Aug. Die vom Amt für Wirt⸗ ſchaft und Stgtiſtik Ludwigshafen a. R 0. errechnete Lebens⸗ haltungs⸗Indeyziffer für Ludwigshafen a. Rh. iſt von 163,3 im Monat Juni auf 159,9 im Monat Juli oder um 1 Prozent zurückgegangen. * * Germersheim, 30. Juli. Wer heute nach Germersheim kommt, dem fällt, noch ehe er den Ort ſelbſt erreicht, das hügelige, zum Teil mit Wall beſetzte Gelände auf. Nie wird es möglich ſein, Germersheim von draußen zu ſehen. Der Ort als ſolcher kann erſt wahrgenommen werden, wenn man darin iſt. Die Eigenart der Germersheimer Gegend iſt der Grund geweſen, warum dort ein Feſtungswerk angelegt wurde. Schon zur Zeit der Römer, als der Ort noch Vieus Julius hieß, hatte römiſches Militär dort einen Standort. Es wird übrigens erzählt, daß Germersheim ſeinen Namen nach Druſus Germanjeus erhalten haben ſoll. Von anderer Seite wird dagegen behauptet, es habe ſeinen Namen einem Wie dem auch ſei, der S 1 i Herrn Germerich zu verdanken. iſt von jeher ein Anziehungspunkt geweſen für milit Zwecke.“ Im Mittelalter ſtand dort eine kaiſerliche 5 von der im Juli 1291 Rudolf von Habsburg zu Tode erkrankt aufbrach, um in Speyer, der letzten Ruheſtätte deutſcher Kaiſer, ſein Ende abzuwarten, Die Lage Germersheims hat einen beſonderen Reiz auf unſere weſtlichen Nachbarn ausgeübt, und ſchon mehr als e haben ſie danach ihre Hand aus⸗ gestreckt. Jetzt iſt Germersheim durch die franzöſiſche Be⸗ ſatzung und durch die Schleifung ſeiner Feſtungsanlagen era; Doch laſſen die Germersheimer nicht die Hoffnung ſinken, bald vom fre md en Druckfrei heblich geſchädigt worden. zu ſein, ſo daß endlich die Stadt aufblühen kann, ſo wie da ihrer günſtigen Lage— ſie iſt übrigens Knotenpunkt der Hauptſtrecken Ludwigshafen—Straßburg und Saarbrücken Stutt gart(München)— zukommt. Vor allem würde ſofort heimer Gegend gezogen und der Plan eines Rheinhafens beſprochen werden, g ſo daß aus der ehemaligen. f und dieſer Der Der aufſichtsführende Richter aber ſtellte gegen die Frau Außer nach Stuttgart wurden Flug⸗ ſcheine nach London, Prag, Zürich, München, Köln, Hannover, Halle⸗Leipzig, Salzburg und Innsbruck gelöſt. Die Frequenz der Strecke betrug 75 v. H. Auto und Stadtblbliothek wegen nach Abzug der Franzoſen In du ſtrie in die Germers⸗ Nachbargebiele Wer gewinnt das Sängerbundauto? 4 Darmſtadt, 1. Aug. Unter Aufſicht des heſſiſchen Po⸗ lizetamts Darmſtadt fand heute vormittag die Auslofung der Gewinne der Freiverloſung des Heſſiſchen Sän⸗ gerbundes ſtatt. An der Verloſung hatten alle die Teil⸗ nehmer am Heſſiſchen Sängerbundesfeſt A: teil, die im Be⸗ ſitze einer numerierten Feſtteilnehmerkarte waren. Bei der Verloſung wurden die Eintrittskartennummern ausgeſchie⸗ Der 1. Hauptgewinn, ſein Zweiſitzer⸗Opelauto, entfiel auf die Eintritts⸗ kartennummer 6303. Der glückliche Gewinner hat ſich noch a nicht gemeldet.. Juwelendiebſtahl in einem Wiesbadener Hotel * Wiesbaden, 3. Aug. In der Nacht zum 1. Auguſt wur⸗ 5 rden einem Kurgaſt aus einem hieſigen Hotel ein gol⸗ denes Armband mit einem Diamanten beſetzt, eine goldene Stabbroſche mit zwei Perlen und einem violetten Stein beſetzt, eine goldene Herren⸗ Sprungdeckeluhr, eine gol dene Herren⸗Panzeruhrkette und ein Freimaurerabzeichen des 32. Grades mit Rubinen und Diamanten beſetzt, ge⸗ ſtohlen. Für die Tat kommt aller Wahrſcheinlichkeit nach eine Frau in Frage. Der Beſtohlene hat für die Wiederherbet⸗ ſchaffung der Gegenſtände eine Belohnung von 400 RM. aus⸗ gesetzt. en die nicht zur Verwendung kamen. 7 91 8 * 5 f sw. Darmſtadt, 31. Juli. In der Nacht zum Dienstag machte der 22jährige Keßler von hier auf dem Herrgotts⸗ berg ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende. Der Grund für die Tat iſt noch unbekannt. Er hinterließ je einen Brief an ſeine Mutter und ſeine Braut.— Im U⸗Bau des Stadt⸗ krankenhauſes machte die hier wohnhafte Witwe Wolf in der letzten Nacht ihrem Leben durch Erhängen ein Ende. Der Grund dürfte wohl in geiſtiger Störung zu ſuchen ſein. — Auf dem Marktplatz wurde die gewerbsmäßige Taſche n⸗ diebin R. von hier auf friſcher Tat ertappt und feſtgenom⸗ men.— In einem hieſigen Warenhaus wurde ein aus Worms gebürtiger 15 jähriger Burſche beim Die bſtahl pon kleineren Gegenſtänden ertappt und feſtgenommen. * Miktenges i. Elſ., 31. Jult, Das zweijährige Söhnchen der Familie Leindecker in Mülhauſen machte ſich in einem unbewachten Augenblick an einem auf dem Fenſterſims ſtehen⸗ den Teller mit einem grünen Fliegen fänger zu ſchaf⸗ fen, riß ein Stück ab und ſteckte es in den Mund. Alsbald ſtellte ſich Erbrechen ein, denn dieſe Mückenfänger enthalten Arſenik. Das Kind ſtarb im Krankenhaus an Ver⸗ Gerichtszeitung Ein Notdelikt Bekümmerten Herzens findet ſich zum erſtenmale el Stukkateur vor dem Schöffengericht in Frankfurt a. M. ein, der Urkundenfälſchung und des Betrugs zum Nachte der Ortskrankenkaſſe Frankfurt a. M. angeklagt. Der Fall liegt recht traurig. Der verheiratete blaſenleidende Mann befand ſich ohne Arbeit und bekam auch keine Unterſtützung. Hin und wieder half er ſich in ſeinem Ort durch lanbwirt o ſchaftliche Arbeit durch oder er betätigte ſich als Holzhace Als es ihm im November und Dezember gar zu dreckig griff er zu unerlaubten Dingen. Er meldete ſich unter d Namen Kurt Chriſt als in Stellung bei einem Stukkateur Dann erſchien er als Grippekranker bei einem Arzt in berg und ließ ſich krank ſchreiben. So bekam er 102 M Krankengelder. Da die Sache gut gegangen war, kam er al Kurt Chriſt dann zu einem Arzt in Niederſelters und kla über a Diesmal erlangte er widerrech 36 Mk. Krankengeld. Die Geſchichte wurde aber von Ortskrankenkaſſe gemerkt und der Stukkateur kam in Tinte. Nun wollte er raſch die Sache wieder gut machen u bel der Naſſauiſchen Landesbank auf ſein kleines Häusch eine Hypothek aufnehmen. Aber man gab ſie ihm nicht. der Gerichtsverhandlung legte er eine Beſchei: ütgung des Or! gewaltigen vor, wonach er ſein Haus für 5000 Mk. verkau wird. Daraus erſetzt er 0 Kaſſe dann den Schaden. U dieſer Vorausſetzung wurde der Angeklagte beg nad! Die Strafe lautete auf einen Monat Gefängnis. Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt 8 Northeim, 3„Auguſt. Vor mehreren Jahren wurde vom Schöffengericht G 5 ttingen der Pferdehändler Leon M in Northeim zu 1½ Jahren Gefängnis verurteilt, die M. a bisher nicht angetreten hat. Damals hatte M. eine ga Reihe von Landwirten in Südhannoyer ſchwer geſchädig 85 lag wiederum eine Anklage gegen M. vor, weil er ſich Unterſchlagung ſchuldig gemacht hatte zum Nachte eines Gutsbeſitzers, der ihm Pferde zum kommiſſtonswei Verkauf überlaſſen hatte. Aber er ſah weder Geld noc Pferde wieder und hat einen Schaden von 1150 Mk. M. hatte es ſtets abgelehnt, vor Gericht zu erſcheine lich war er nicht imſtande, die Reiſe nach Göttingen zu nehmen. Da ein Haftbefehl keine Wirkung haben begab ſich das Schöffengericht nunmehr nach Northe direkt in die Wohnung des Angekagten, Heiz 5 nem Sofa ſitzend, die Verhandlung über ſich zergeher mußte, Das iſt jedenfalls ein nicht alltägliches Beginnen eine Gerichts. M. wurde zu ſechs Monaten Gef verurteilt. Er ſoll aber unter Umſtänden Strafausſetzun gebilligt erhalten, wenn er nämlich die von ihm eingega Verpflichtung erfüllt, dem Geſchäbigten e 50 Mk die Schuldſumme aüzäzsb len, * * Die Frankfurter e Diebſtähle. den J. Zt. in Frankfurt tätigen Privatgelehrten D vor anderthalb Jahren die Anzeige von der 81 der widerrechtlichen Anei von wertvollen Inkunabeln und alten Druckn erſtattet wurde, hat die iananmaſſche in Graz fetz Anklageſchrift ſamt den Akten nach Wien gegebe aransſſchnlſe im Laufe des Monats Auguſt die Ve Dr. Kogler wegen Betrugs und Diebf finden wird. 5 e a ö ſo„modern“ wie 1 junge Kinder nach Vollendung des 21. 0 könnten, was ſie wollten, abgeſehen davon, Af e Kindes ſei, den Elte, n Achkung en Di 5757378 277 ² A 6. Seite. Nr. 355 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Samstag, den 3. Auguſt 1929 Der Blaubart von Einkola Das rätſelhafte Verſchwinden der ſchönen Juliſchka Das Geheimnis der 13 Konſervenbüchſen Die Flucht des Ver brechers ins Zuchthaus Ein grauſiges Rätſel, das faſt zwei Jahrzehnte lang un⸗ gelöſt blieb, findet jetzt eine erſchütternde Aufklärung. Es iſt der Fall von Béla Kiß, des Blaubarts von Cinkota; einer der geheimnisvollſten Fälle der Kriminaliſtik der Vor⸗ kriegszeit. Wenn das Ergebnis der Nachforſchungen des Arader Zuchthausdirektors ſich als richtig herausſtellen ſollte, ergibt ſich eine abenteuerliche Geſchichte, ſo ſeltſam und auf⸗ regend, wie ſie ſonſt nur in Hintertreppenromanen und in ſchaurigen Verbrecherfilmen vorkommen. Der Maſſenmörder von Ctuksta, der Polizei und der Unterſuchungs behörden jahre⸗ lang beſchäftigt hat, der einige Male als vermißt galt und be⸗ reits zweimal totgeſagt war, iſt jetzt hinter den düſteren Mauern eines Zuchthauſes wieder aufgetaucht; der berüchtigte Klempner von Einkota lebt und kann endlich ſeinen Richtern, die er achtzehn Jahre lang hinters Licht zu führen wußte, vorgeführt werden. Ein alter Blaubart⸗Prozeß wird noch⸗ mals aufgerollt werden, an Einzelheiten, Variationen und Ueberraſchungen ſo reich, wie ihn die Geſchichte des Ver⸗ brechens kaum je gekannt hat. Béla Kiß war jahrelang als Frauenliebling von Cinkota bekannt. Er war ein junger, tüchtiger Klempnermeiſter, hatte eine eigene Werkſtatt und ein Haus in dieſem kleinen Vorort von Budapeſt, und war bekannt dafür, daß er immer nur kurze Zeit hindurch mit ein und derſelben Frau leben konnte. Innerhalb von kaum zwei bis drei Jahren wechſelte er mehr als zwanzigmal ſeine Haushälterin, mit der er ſtets in engen Beziehungen ſtand. Er hatte es immer mit netten jungen Frauen und Mädchen zu tun. Er war kein beſonders ſchöner Menſch, vielmehr ein unterſetzter Mann mit harten Zügen und einem dicken Feldwebel⸗ Schnauzbart. Die Nachbarn neckten ihn hie und da wegen ſeines Glückes bei Frauen. Manchmal intereſſierten ſie ſich ſogar dafür, wohin die eine oder andere von dieſen Frauen plötzlich verſchwunden war. Er aber bewahrte ſeine Ruhe und meinte mit einem verächtlichen Lächeln:„Frauen ſind unbeſtändig und untreu; man kann ſich nie auf eine verlaſſen.“ Und wenige Tage darauf hatte er ſchon wieder ein neues Verhältnis angeknüpft, das damit endete daß die neue Haus⸗ hälterin einige Monate mit dem Klempner zuſammen lebte und dann in der gleichen Weiſe wie die übrigen verſchwand. Eines Tages kamen einige Nachbarinnen zu Béla Kiß und intereſſierten ſich für ein Mädchen, das beſonders jung und zart geweſen war, eine wahre Dorfmadonna.„Sagen Sie mal, Meiſter, wo iſt eigentlich die ſchöne Juliſchka geblieben?“ Der Meiſter winkte heftig ab und ſagte:„Da, wo die anderen hin ſind.“ Jeder wußte, daß das junge Mädchen bis über die Ohren in Kiß verliebt geweſen war; und man munkelte aller⸗ hand über die brutale Behandlung des Klempnermeiſters, durch die noch alle ſeine Geliebten vertrieben worden waren. Einmal wurden ſogar die Behörden aufmerkſam. Auch die Gendarmerie ſtellte Nachforſchungen nach einer der Vermißten an. Später wurden die Nachforſchungen merkwürdigerweiſe eingeſtellt; und Béla Kiß knüpfhe wieder ein neues Verhält⸗ nis an. 1912 verkaufte Kiß plötzlich ſeine Werkſtatt und ſein Grundſtück an einen Mann aus Budapeſt; er zog aus Einkota fort. Da er weder Verwandte noch Freunde dort hatte, küm⸗ merte man ſich nicht allzu lange Zeit um ihn. Erſt ein Jahr ſpäter, als der neue Eigentümer ein neues Haus auf dem alten Grundſtück erbauen laſſen wollte und mit den Bau⸗ arbeiten begann, ſtellte ſich das grauenvolle Geheimnis heraus; und nicht nur Einkota, ganz Budapeſt und die ganze ziviliſierte Welt beſchäftigte ſich eingehend mit dem entfetz⸗ lichen Treiben des Blaubarts von Einkota. Auf dem Grundſtück, tief im Boden des Gartens, fand man zunächſt eine feſt verlötete, faſt einen Meter hohe runde Büchſe, und bei ſorgfältigem Nachgraben kamen noch weitere zwölf ſolcher Büchſen ans Tageslicht. Die geheimnisvollen Büchſen wurden der Polizei übergeben. Der Augenblick des Oeffnens war ſo grauenvoll, daß mehrere von du abgehärteten Kommiſſaren in Ohnmacht fielen. Es entſtrömte den Doſen ein fürchterlicher Geſtank; die dreizehn Doſen enthielten dreizehn Frauenleichen. Von einigen der Leichen waren nur einige Knochen und Wäſchefetzen übrig geblieben, andere ent⸗ hielten keine Kleidung; die Frauen waren nackt, wie ſie er⸗ mordet worden waren, in die entſetzlichen Blechſärge gepreßt worden. Jede Veröffentlichung der Lichtbildaufnahmen, die ſeinerzeit von der Budapeſter Kriminalpolizei aufgenommen worden waren, wurde wegen ihres ſchaurigen Charakters ver⸗ boten. Die Identität der Leichen konnte nicht in einem einzigen Fall feſtgeſtellt werden. Denn ihre Züge waren bis zur Un⸗ kenntlichkeit entſtellt, und es waren aus dem Hauſe Kiß nicht nur dieſe 13, ſondern mehr als 20 Frauen verſchwunden. Auch die Nachforſchungen nach Kiß' Aufenthaltsort blieben erfolg⸗ los. Denn Kiß war über die Grenze ausgewandert; niemand wußte, wohin. Nach einer Jahre gelangten die Nachfor⸗ ſchungen auf einen toten Punkt. Der einzige Anhaltspunkt war ein Brief aus Afrika aus der Fremdenlegion, in dem ein ungariſcher Legionär mitteilte, daß Béla Kiß dort unter fal⸗ ſchen Namen gedient habe und an Malaria geſtorben ſei. Die diesbezüglichen diplomatiſchen Anfragen blieben ohne Ergeb⸗ nis; und die Akten mußten vorläufig beiſeite gelegt werden. 1916 tauchte der Name Béla Kiß wieder auf. Auf dem ſerbiſchen Kriegsſchauplatz fand man einen Toten mit den Perſonalangaben von Béla Kiß. Der ſchon einmal totgeſagte Maſſenmörder wurde ſo auch zum zweitenmal und diesmal offiziell als tot erklärt. Und damit ſchien die Angelegenheit enßgültig aus der Welt geſchafft zu ſein. Im Zuchthaus von Arad, ſaß nun ſeit einigen Jahren ein Sträfling, der in den Büchern unter dem Namen Franz Wimmer eingetragen iſt. Der nahezu Fünfzigjährige iſt einer der gefährlichſten und ſtreitſüchtigſten Zuchthäusler; ſo gar die kräftigſten und unerſchrockenſten unter den Wärtern trauen ſich nicht, ohne Begleitung ſeine Zelle zu betreten. Von dieſem Mann wurde jetzt bekannt, daß Franz Wimmer nicht ſein wahrer Name iſt. In Wirklichkeit heißt er—— Bela Kiß und iſt mit dem Blaubart von Cinkota identiſch. Arad, das heute zu Rumänien gehört, war vor dem Vertrag von Trianon eine ungariſche Stadt; es gibt im Zuchthaus Leute, die aus Budapeſt ſtammen; und einige kannten ſogar den be⸗ rüchtigten Klempner. Der Direktor des Zuchthauſes, Bozgan Paſeu, ſtellte ins⸗ geheim Ermittlungen über das Vorleben des angeblichen Franz Wimmer an, verſchaffte ſich das Lichtbild und die Per⸗ ſonalbeſchreibung des Maſſenmörders von Cinkota und ſah mit Entſetzen, daß er in der Tat den furchtbaren Verbrecher in den Mauern ſeiner Anſtalt beherbergte, und daß Bela Kiß in Wahrheit aus Angſt vor ſeiner Verfolgung ſich die Pa⸗ piere eines Raubmörders mit Namen Franz Wimmer ver⸗ ſchafft und ſich ſo vor dem ihm ſicheren Galgen in die lebens⸗ längliche Zuchthaushaft gerettet hatte. Die Lichtbilder aus Einkota zeigten eine erſtaunliche Aehnlichkeit zwiſchen„Wim⸗ mer“ und Kiß und er hatte auf Bruſt und Armen die gleichen Tätowierungen, die in der Perſonalbeſchreibung angegeben waren. Direktor Paſeu äußerte gegenüber einigen Arader Journaliſten, daß Wimmer und Bela Kiß ein und dieſelbe Perſon ſeien; er habe ſchon die behördlichen Unterſuchungen in die Wege geleitet; und auf Anſuchen Ungarns hin wird nun Béla Kiß an die ungariſchen Behörden ausgeliefert. Als Wimmer von der Angelegenheit Wind bekam, ver⸗ ſuchte er zu entfliehen. Die Flucht mißlang; er wurde in ſeine Zelle zurückgebracht. Vor einigen Tagen wollte er ſich das Leben nehmen. Er ſchlug ſich mit Hilfe ſeiner Ketten die Pulsadern auf. Auf die Wand hatte er mit ſeinem Blut den wütenden Satz geſchrieben:„Zuchthausdirektor, da iſt mein Blut. Hier haſt du endlich was zu ſaufen.“ Nach den Angaben Paſeus dürfte Béla Kiß ſelbſt ſeiner⸗ zeit die Nachrichten über ſeinen Tod aus Afrika und vom Kriegsſchauplatz in Serbien verbreitet haben. In einigen Wochen wird er das Krankenlager im Zuchthauslazarett ver⸗ laſſen. Inzwiſchen wandern die vergilbten Akten, mehr als zwei Zentner, zum drittenmal aus den verſtaubten Archiven auf den Tiſch des Gerichts; und die grauenvolle Angelegenheit wird nun ſchon eine zweite Generation beſchäftigen. Werde ich oͤas große Los gewinnen? Plauderei aus dem Reich der Wahrſcheinlichkeitsrechnung Am 8. Auguſt beginnt die Schlußziehung der 33. Preußiſch⸗ Süddeutſchen Klaſſenlotterie, und Tauſende hoffnungsvoller Spieler legen ſich die Frage vor:„Werde ich das große Los ge⸗ winnen?“ Natürlich kann niemand darauf eine beſtimmte Antwort geben. Aber der Mathematiker kann wenigſtens allerhand darüber verraten, wie wahrſcheinlich— oder ſollen Serum gegen die Maſern Der Wiener Kinderarzt Dr. Heinrich Baar gibt bekannt, daß es ihm gelungen ſei, ein Serum gegen die Maſern⸗ erkrankungen herzuſtellen. Nach Anwendung dieſes Serums ſollen Maſernepidemien bei Kindern ausgeſchloſſen fein. wir ſagen unwahrſcheinlich?— es iſt, daß man den ſchönen Treffer macht. Die„Wahrſcheinlichkeitsrechnung“ iſt beiläufig ein verhältnismäßig junges Gebiet der Wiſſenſchaft. Aber ſie hat ſchon große Bedeutung gewonnen, und ſie findet ihre An⸗ wendung auch in weitem Umfange dort, wo es ſich um die Ausſichten bei Glücksſpielen handelt. Die Anwendung der Wahrſcheinlichkeitsrechnung ſei an einer ganz einfachen Lotterie gezeigt. Es werden 10 Loſe aus⸗ gegeben, und an 10 verſchiedene Leute verkauft. Von Gewin⸗ nen iſt nur ein einziger vorhanden, der zugleich das„Große Los“ darſtellt. Es ſind nun hier 10 Anwärter auf dieſen Tref⸗ fer vorhanden, die ſich in die Hoffnung und Möglichkeit des Gewinnes teilen müſſen. Und die Wahrſcheinlichkeit, daß z. B. Herr Müller der Glückliche iſt, wird durch das Verhältnis von 1 zu 10 dargeſtellt. Dieſes für eine Lotterie an ſich verhältnis⸗ mäßig günſtige Verhältnis iſt immerhin ungünſtig genug; der Mathematiker ſpricht überall dort von„Unwahrſcheinlichkeit“, wo das Verhältnis nicht wenigſtens 1 zu 2 iſt. 5 Aber gehen wir nun zu der oben genannten Lotterie über, Zunächſt ſoll eine gewiſſermaßen grobzügige Betrachtung an⸗ gewendet werden, um die Ausſichten für den einzelnen feſt⸗ zuſtellen, die er bezüglich des Eroberns des Großen Loſes hat. Wir nehmen alſo an, daß die 800 000 Loſe der Lotterie non 420 Stunden waren ſie in der Luft 8 Dale Jackſon Robin“ nach einem Flug von 420 Stunden glücklich gelandet. 5 5 5 Dauerweltrekorb um mehr als 7 Tage. 8 „St. Louis Robin“ beim Lufttanken 8 5 5 Foreſt'Brine Die amerikaniſchen Flieger Jackſon und!Brine ſind mit ihrem Flugzeug„St. Louis Sie überboten den bisherigen 800 000 Perſonen als Ganze erworben worden ſind, und es 11515 Teilloſe, Doppelloſe und Erſatzloſe vorläufig unbeachtet eiben. In den verfloſſenen vier Ziehungen ſind zuſammen 72 000 Gewinne herausgekommen, und damit ſind auch 72 000 Per⸗ ſonen ausgeſchieden. Daher ſind von den 800 000 nur 728 000 Anwärter auf das Große Los übrig geblieben. Infolgedeſſen iſt die Wahrſcheinlichkeit, dieſes zu gewinnen, bei Beginn der Schlußziehung für den Einzelnen diejenige von 1 zu 728 0001! Während der über einen Monat dauernden letzten Ziehung wird das Verhältnis allerdings günſtiger. Im ganzen wer⸗ den nämlich bei dieſer Ziehung 258 400 Gewinne gezogen, und damit ſchrumpft die Zahl der noch unerledigten Loſe, bezüglich ihrer Spieler täglich nicht unerheblich zuſammen. Aber ſchließlich kann das Verhältnis— man erlaſſe uns die Aus rechnung— nicht günſtiger werden als eins zu etwa einer halben Million. Gehen wir nun etwas näher auf den Bau und die Aus⸗ ſichten dieſer Lotterie ein, immer im Blick auf das Große Los. Vielfach werden Teilloſe geſpielt. Beſitzt nun jemand z. B. ein Achtellos, ſo wird für ihn die Gewinnwahrſcheinlichkeit nicht kleiner, als wenn er ein ganzes Los erworben hätte. Denn ob ein Los, das z. B. die Nummer 324 trägt, in einer Hand oder in acht Händen liegt, iſt für den phyſikaliſchen Vorgang der Nummernziehung ganz belanglos. Aber bei Teilloſen gewinnt man eben nur den entſprechenden Bruchteil des ganzen Gewinnes: eine geringere. Bei dieſer Lotterie werden auch Doppelloſe ausgegeben. Ein ſolches beſteht aus zwei Loſen, die etwa die Bezeichnung J 520 und II 520 tragen, und die natürlich den doppelten Preis koſten. Da es ſich hier ja immer nur um eine einzige Nummer handelt, ſo iſt die Gewinnwahrſcheinlichkeit nicht größer, als wenn man nur ein Los gekauft hätte. Aber wäh⸗ rend man auf ein einfaches Los im beſten Fall eine Million Reichsmark gewinnen kann, hat der Beſitzer eines Doppel⸗ loſes Anwartſchaft auf deren zwei. Werden für die ausgeſpielten Loſe Erſatzloſe gekauft, ſo wird natürlich die Zahl der Anwärter immer wieder gewiſſer⸗ maßen aufgefriſcht, und es iſt das natürlich für alle diejenigen 551 ungünſtig, deren Nummern noch nicht gezogen wor⸗ en ſind. Steigern laſſen ſich die Ausſichten auf den Gewinn über⸗ haupt nur dadurch, daß man mehrere Loſe kauft, die verſchie⸗ dene Nummern tragen. Und würde jemand die ganze Lot⸗ terie aufkaufen, ſo müßte er nicht nur das Große Los ge⸗ winnen, ſondern es würden ihm auch ſämtliche anderen Ge⸗ winne zufallen. Er würde aber dabei ein ſchlechtes Geſchäft machen, weil die Gewinne zuſammen weit weniger wert ſind als die Einſätze. Daß es nicht gerade wahrſcheinlich iſt, daß man das Große Los, gewinnt, wird auch von verſtändigen Spielern und von den Unternehmern und Leitern von Lotterien nicht beſtritten. Aber es kommen hier pſychologiſche Momente zur Geltung. Optimismus. Hoffnung und Phantaſie ſpielen ihre Rollen. Man ſaat ſich: irgend jemand muß das Große Los gewinnen, und warum ſoll nicht ich der Glückliche ſein? Und in dieſer ſchwierigen, geldknappen Zeit würde ja der Haupttreffer eine herrliche Erlöſung aus der Not des Lebens bedeuten. Man hat wohl vorgeſchlagen, man ſolle bei Lotterien die Zahl der Gewinne erhöhen, und ſie nur mäßig bemeſſen. Aber der Lotteriepraktiker billigt dieſen Gedanken nicht. Er ver⸗ langt vielmehr, daß eine Lotterie mit zugkräftigen, gewiſſer⸗ maßen faſzinierenden Zahlen die Spielluſtigen zum Kaufen einlade. Bei dem Aufbau eines Gewinnplanes wird darum ge⸗ wöhnlich dafür geſorgt, daß an der Spitze der Gewinne ein wunderbar großer marſchiert. Dann pflegt eine Anzahl mitt⸗ lerer zu folgen und daran ſchließen ſich noch tauſende kleiner Poſten, die den Eindruck erwecken ſollen daß man als Spieler immerhin einige Ausſicht habe, wenigſtens etwas zu gewinnen oder„mit dem Einſatz herauszukommen“. Auf jeden Fall ſei jedem ſpielenden Leſer der beſte Erfolg für die Schlußziehung der 33. Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſen⸗ lotterie gewünſcht!., B. nn ͤ Chefredakteur: Kurt Fiſcher m Urlaub) Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Ve miſchtes: i V. Kurt Ehmer— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles ſibrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m b. H. Mannheim f 6. 2. Schluß des redaktionellen Teils es iſt alſo dabei die Gewinngröße I * 1 5 abſchneiden!“ kroni, Valgnia. chas ka und Kahle. 5 auf dem Nürburgring. Unter den Einzelfahrern finden wir zwet ü zylinders, Max Prinz zu Schaumburg⸗Lippe, F Samstag, den 3. Auguſt 1929 7. Seite. Nr. 888 Inkernatſonal 2 Die bevorſtehende größte und ſchwerſte Auto⸗Prüfungsfahrt der Welt Von S Hoch klingt das Lied der Vorkriegs⸗Alpenfahrten. Sie waren für Autoſport, Automobilinduſtrie und Kraftfahr⸗Touriſtik gleich wert⸗ voll. Sie haben bewieſen, daß es keine Päſſe, wie ſteil ſie ſein mögen, gibt, die von Kraftwagen nicht bezwungen werden könnten,— ſie haben den Konſtrukteuren der Automobilinduſtrie wertvolle Lehre erbracht, und ſie haben den Kraftfahrverkehr in die Alpen befr Die Alpenfahrer der Vorkriegsfahrten erzählen heute noch mit B 3 ſterung von den Kämpfen um Bezwingung von Katzſchberg und Tur⸗ racher Höhe, und davon, wie einſt vielgerühmte Fabrikate, ſo z. B. der Rolls Royee, auf den Alpenfahrten verfagten, während die Haufa, die Audi, die Wanderer, Benz ſich bewährten und durchhielten. Hanſa und Audi waren ja auch jene beiden deutſchen Fabrikate, die in der Vorkriegszeit zweimal Alpenſieger wurden. Hanſa und Audi ſchufen ſich dadurch Weltruf.* Die erſte Nachkriegs⸗Alpenfahrt begann in Wien und endigte in München. Auch ſie war internationales Sportereignis. Damals war es die deutſche Marke Preſto, die beſonders gut abſchnitt. Der be⸗ kannte Sportfahrer und Winterſport⸗Meiſter u. Organiſator Reinecke (Magdeburg) auf Preſto war es, der die beſte Wertung erzielte. Von überragender internationaler Bedeutung war ſodann(nach erfolg⸗ reichen Reichs⸗ und Alpenfahrten des AD Ac) die Vorjahrs⸗Alpen⸗ fahrt. Italieniſche, belgiſche, amerikaniſche, ſchweizeriſche und deutſche Teams waven gemeldet, außer deutſchen Wagen auch franzöſiſche, öſterreichiſche, engliſche mit Privatfahrern am Steuer vertreten. Die Alpenfahrt von 1928 ergab großen deutſchen Erfolg. Die Fabrikate Adler und Brennahor waren es, die den großen goldenen Alpenpokal gewannen. Auch das Hanſa⸗Team hatte erfolgreich und glänzend durchgehalten; nur durch Pech leinen unverſchuldeten Unglücksfall) hatte der eine der drei Hanſa⸗Fahrer die Höchſtzeit nicht innehalten können. Deutſche Einzelfahrer guf Mercedes-Benz, Wanderer, Sim⸗ ſon⸗Supra, ferner deutſche Fahrer auf Chevrolet hatten ſich hervor⸗ ragend bewährt. Von italieniſchen Fabrikaten war Alfa Röomeo mit in Front, nur wurde damals(mit Recht) beanſtandet, daß die Alfa Romeo„friſierte“ Sportwagen, alſo verkappte Rennwagen waren, wohingegen die deutſchen Fabrikate fich alle genaueſtens an die Be⸗ ſtimmung„ſerienmäßige Tourenwagen“ gehalten hatten. Es mag ſein, daß Alfa Romeo deshalb diesmal nicht gemeldet hat. Diesmal liegt ja die Oberleitung der Fahrt(im Gegenſatz zur Fahrt von 1928) in Händen des Automobilelubs von Deutſe chland, d Abnahmekommiſſion zu gerecht iſt, um gegen! die Ausſchreibungsbedi n⸗ gungen verſtoßende Fahrzeuge zuzulaſſen. Diesmal hat der A. v. D, auch einen ſehr tätigen, e Fahrtleiter in der Perſon des Oberregierungsrates a. D. Dr. Pagenſtecher, der ſeit Monaten eifrig am Organiſationswerk war. Lis gemeinſame Veranſtalter der Alpen⸗ fahrt 1929 zeichnen der A. v.., Königl. Italteniſche A.., A. C. der Schweiz und Oeſterreichiſche 2 C. Deutſchlands Beteiligung iſt diesmal weitaus ſtärker als im Vor⸗ jahre. Die führenden deutſchen Fabriken ſind durch Mannſchaften vertreten. Hinzu kommen Einzelfahrer von Rang und Ruf. Und gerade dieſer Alpenwettbewerb, der ſchwerſte, den es je gab, ja, die größte und ſchwerſte Zuverläſſigkeitsprüfung, die je ausgefahren wurde, hätte auch ſportlich ſonſt paſſiven Fahrikaten wie Horch, N Alz, Opel Gelegenheit bieten können und ſollen, hier einmal vor aller Welt zu zeigen, was ſie leiſten— leiſten im Wettbewerb mit anderen deutſchen, italieniſchen, amerikaniſchen, öſterreichiſchen, belgiſchen, franzöſiſchen und tſchechoflowakiſchen Fabrikaten. Wir wiſſen, daß die amerikaniſche Induſtrie und deren europßiſche Vertretungen an Sportkonkurrenzen nicht teilnehmen mögen. Dieſe Alpenfahrt aber iſt weit mehr als eine Sportkonkurrenz. Sie iſt die große Qualitöts⸗ pritfung, und wer ſie ſtrafpunktfrei beendet, wer den Alpenpokal 1929 gewinnt, der darf mit Fug und Recht behaupten, das beſte, leiſtungsfähigſte Fabrikat der Welt zu ſein. Und was die Alpenfahrt ja noch viel wertvoller macht, als Rennen, iſt die Bedingung„zugelaf⸗ ſen ſind nur ſerienmäßige Tourenwagen, die zu genau feſtgeſetzten Preiſen von jedermann käuflich find, und die in kaufender Fabrikation Hergeſtellt werden“. Der Gebrauchswagen des Alltags alſo— er ſoll ſich auf dieſer Fahrt bewähren. Hanſa, die Siegermarke der Vorkriegs⸗ Aipenfahrten iſt wiederum vertreten. Wer die Hanſa im Vorjahre fahren ſah, ſchnell, gleich⸗ mäßig, pannenlos, ſieghaft auch auf den ſchwerſten Bergſtrecken, wird der Hanſa⸗Gruppe Ew. Sporkhorſt, Fredo Sporkhorſt, Ed. Hörbe er⸗ neut große. einräumen. Die Vorjahrs⸗Siegermarke Brenna⸗ bor ſchickt ihre altbewährte Siegermannſchaft Oberingenieur Niedlich, Backaſch und Lehnert in den Wettbewerb. Daß auch dieſe Brennabor⸗ Gruppe als ſehr ausſichts reich gelten darf, iſt ſelbſtverſtändlich. Mer⸗ cedes⸗Benz iſt im Team⸗Wettbewerb durch drei Gruppen vertroten. Die Fahrer Wilhelm Merck, Direktor Wenzler und Gg. Kimpel fahren die 7 Liter Mergedes⸗Benz 8Ss⸗Wagen, alſo die motorſtärkſten Fahr⸗ zeuge des ganzen Wettbewerbs. Was die S8 ⸗Wagen in Rennen und auf dem Nürburgring keiſteten, das haßen ſie wiederholt und nach; drücklich bewieſen. Daß dieſe 8s⸗Wagen auch hochleiſtungsfähige Afk⸗ tagswagen für Verkehr und Touriſtik ſind, das ſollen ſie gerade guf dieſer unerhört ſchwierigen Alpenfahrt e Dieſe Mannſchaft und auch die der Mereedes⸗Benz 6⸗Liter⸗Type(24/100 ¼40 PS): Zei⸗ tungsverkleger W. R. Wittich(Darmſtadt), Dr. Crailsheimer(Stutt⸗ gart) und Bankier Hirthe(Berlin) ſind Privatfahrer. Die Daimler⸗ Benz⸗Ingenieure Willi Walb, Dipl. ang. Nallinger jun. und Ober⸗ don ingenieur Neubauer werden die beſonders ausſichts reichen Mereedes⸗ Achtzylinder des Typs„Nürburg“ ſteuern. Stoewer, Nordoſtdeutſch⸗ lands einzige Automobilfabrik, entſendet die Privgtfahrer Gneomar von Natzmer, Prinz von der Leyen und den hekannten Frankfurter Stoewer⸗Vertreter Eleer als Stoewer⸗Gruppe. Was die Stoecwer⸗ Achtzylinder zu leiſten vermögen, das hat ja G. v. Natzmer durch ſeine bedeutſamen Sternfahrt⸗ und Sporterfolge dieſes Jahres bewieſen. Alſo iſt auch dieſes Fabrikat aus deutſchem Flachland im Wettbewerb durch die Hochalpen ausſichts reich, Die Wanderer⸗Werke, wieder rührig und ihre Wanderer⸗Wagen wieder ſehr beliebt und geſchätzt ge⸗ worden, laſſen 2 Teams ſtarten. Auch Wanderer iſt ein Fabrikat von altem Ruf und beſtem Klang, und der neue Wanderer iſt ein Klaſſe⸗ wagen. Wie groß die Wanderer⸗Klaſſe von 1929 iſt,— die Fahrer Ber⸗ net, Atmer und Mader und die Fahrer Kappler, Burgaller und Po⸗ lizetmajor Gutknecht ſollen es beweiſen. Beide Wanderer⸗Gruppen ſind vielbewährte Leute, Touren⸗ und Sportfahrer mit reichen Erfah⸗ rungen und beſtem Können. Für BMW fahren Paul Köppen, der Motorradmeiſter, Albert Kandt jun. und Willi Wagner. Die kleinen BMW werden es ſehr ſchwer haben; ſie ſind die kleinſten aller teil⸗ nehmenden Fahrzeuge. auf der Reichs⸗Alpenfahrt von 1928 beobachtete, hatte ſeine helle Freude und wird ſomit überzeugt ſein: ſie ſchaffens auch diesmal! Erſtmalig gehen die Röhr⸗Werke in ſolch' ſchwere Prüfung. Der Röhr⸗Achtzylinder iſt heute kein neuer Wagen mehr. Er hot ſich im Alltagsgebrauch bewährt. Auf dieſes Meſſen ö Fabrikaten darf man geſpannt ſein. Vorausſage: der Röhr wird gut Denn Motor und Konſtruktion ſind gut. Die ausländiſchen Fabriken führen gleichfalls berühmte Fahrer ins Treffen. Für Fiat ſtarten Naz ner Capello, Gagna und Manzoni. Uieniſchen Ford⸗Vertretung gemeldet. Die Fahrer ſind Umberto, Ba⸗ Auf tſchechiſchen„2“ Wagen ſtarten Flieger, Pro⸗ Hoffentlich halten die Z Wagen beſſer durch, als Ein Ford⸗ Team iſt von der ita⸗ Damen: die vielbewährte Frau Tilly Kotte(Dresden) auf Simſon⸗ Supra und Frau Roſe Gumtz auf 8/8 PS Mercedes⸗Benz. Von deut⸗ ſchen Hintelſoerren mögen noch genannt ſein: Butenuth, Haeberle, Karl Feldmann und L. von Raffay auf Hanomag(den neuen Vier⸗ Under Edgar Bieber, Rud, Caracciola und 5 Werner auf Mereedes⸗Benz, Dr. Mey auf Horch, lter Jühni Laupenmüller und Kulke auf Diri, Feltr detlmann a uſtro⸗Daimler, Dr. Hetzel . a g München) auf bor. Wer aber die Dixi ljetzt BMW e umgetauft) mit den altbzwährten zarro, Mater und Salamano, fer⸗ „Luft- Tem⸗ S 2 8 8 117 drucß bera⸗ 8 Wind 5 28. d S e w b Werben 151 5 11 19 9 stil Nebel Königsſtuhlf 563 764,8 2 16 10 80 ſchw. heiter Karlsruhe 120 765,2 12 21. 10. No leicht wolkenl. Bad.⸗Bad, 213 704% 12, 9 0„ wolkenl, Villingen 780 760, d 18 5 71 10 wolkenl. Feldbg. Hof 1275 639, 6 1 i 110 halbbed. Badenweil. 764,2 12. leicht heiter St. Blaſten 7⁰ 0 1 10 85 W lei 181 wolkenk. Höchenſchw.— N iegfried Doerſchlag Paul Bartmann auf Hupmobile, Dr. Sprengel auf Naſh, W. Cloppen⸗ burg auf Stutz, Karl Schwalbe auf La Salle, Hans Krotoſchiner auf Cadillac. Von den öſterreichiſchen Einzelfahrern fahren vier Mer⸗ e Wagen, je einer Steyr, Auſtro⸗Daimler, La Salle und FN. Die Geſchwindigkeiten betragen auf der ganzen Strecke, die ledig⸗ lich ſhen 0 den Paßſtraßen der 14 höchſten Alpenpäſſe 25 000 Meter 0 It, 35—43 Km. je Stunde; dieſe Mindeſtdurch⸗ W kann bis zur Höchf ſtgeſchwindigkeit von 42 bezw. 48 Km.⸗Std. geſteigert werden. Wer die Alpenpäſſe, den Pötſchen, das Stilfſer Joch, die Dolomitenpäſſe, Furka und Simplon uſw. kennt, der weiß, was Fahrer und Wagen zu leiſten haben werden! Auf dem Jaufen⸗ und auf dem Pordei⸗paß finden Zeitnahmen ſtatt, um feſtzuſtellen, ob die ſerienmäßigen Tourenwagen auch auf dieſen Alpenſtraßen ihre Soll⸗Zeiten genau innehalten können. Die bisherigen Alpenfahrten waren volle Erfolge, waren zugleich Siege und Bewährungsbeweiſe deutſcher Fabrikate und deutſcher Fahrer. Möge die am Mittwoch früh in München beginnende, am Como⸗See endende Alpenfahrt 1929 ſich ihren Vorgängerinnen würdig anreihen und zum Erfolg werden für deutſche Fahrer, deutſches Material,— für alle, die es verdient haben! Jennis Tilden ſchlägt Karel Kozeluh Der Weltmeiſter der Berufs⸗Tennisſpieler, der Tſcheche Karel Kozeluh hat ſchon wiederholt den Wunſch geäußert, mit einem der beſten Amateurſpieler zuſammenzukommen, um die Frage nach dem beſten Tennisſpieler der Welt zu klären. Wie man erſt jetzt erfährt, iſt Kozeluhs Wunſch in der vergangenen Woche in Paris in Er⸗ füllung gegangen, Es handelte ſich zwar um kein öffentliches Spiel, denn Tilden und Karel Kozeluh trafen nur in einem Trainingsmatch zuſammen. Aber auch dieſes Spiel gab wertyolle Aufſchküſſe. Tilden war in beſter Form und ſchlug den Tſchechen 216,:1,:2,:1. Deutſche Tennis meiſterſchaften Die Ausloſung der Doppelſpiele Nun legt auch das Ergebnis der Ausloſung für die Doppel⸗ ſpiele der Deutſchen Tennis⸗Meiſterſchaften vor. Beim Herren⸗ Doppel ſtehen im erſten Viertel Brugnon⸗Bouſſus und die Eng⸗ länder Lee⸗David, im zweiten Viertel überragen Timmer⸗Dr. Klein⸗ ſchroth und Menzel⸗Klein. Das dritte Viertel wird eine Angelegen⸗ heit für Ohta⸗Rogers werden, die nur Malecek⸗Marſalek zu fürchten haben, Das letzte Viertel dürfte Spence⸗Kozeluh und Froitzheim⸗ Schonuburgk zuſammenbringen.— Das Damen ⸗Doppel ſieht im erſten Viertel Joan Fry⸗Colyer(England) und Frau Neppach⸗ Frl. Buß, im zweiten Viertel Canters⸗Conquerque(Holland), Frau Schomburgk⸗Frau Fritſch und Frau Friedlebon⸗Frl. Payot, im dritten Viertel Adamoff⸗Holzſchuh(Frankreich) und Frau von Rez⸗ nicek⸗Frl. Thomas, während im letzten Viertel Haylock⸗Chamberlain (England) und Dam⸗Stöckel(Dänemark) das Ende unter ſich aus⸗ machen dürften,— Das Gemiſchte Doppel ſieht im erſten Viertel Ehepaar Schomburkg und die Engländer Colyer⸗Lee, im zweiten Viertel Frau pon Reznicek⸗Spence und Frau Friedleben⸗ Bouſſus, im dritten Viertel Frl. Roſt⸗Moldenhauer und Adamaoff⸗ Brugnon und im letzten Viertel Jpan Fry⸗David und Frl. Ganters⸗ Timmer(Holland). a Boxen Haymanns Amerika⸗Dehut erfolgreich In der erſten Runde k. o. ⸗Sieg Newyork, 3. Aug.(United Preß.) Der deutſche Boxer Zud wig Haymann hat bei feinem erſten Auftreten in Amerikg einen Sieg davon getragen. Bei dem Kampf, der im Stadion von Long Beach zwiſchen ihm und dem Amerikaner Eddie Johnſon aus Boſton ſtattfand und der auf zehn Runden angeſetzt wurde, gelang es dem Deutſchen, ſeinen Gegner bereits in der erſten Runde k. o. zu ſchla⸗ gen. Haymann ging, als der Gong ertönte, ſofort mit furchtbaren Rechts⸗ und Linksſchwingern gegen Johnſon vor. Dieſer ſuchte aus⸗ zuweichen und wurde in die Seile gedrängt. Bereits 20 Sekunden nach dem Beginn des Kampfes lag Johnſon bewußtlos am Boden und wurde ausgezählt. Haymann trug den ohnmächtigen Gegner in ſeine Ecke. Haymaun wog 2044 und Johnſon 184% engliſche Pfund. Sammy Mandel bleibt Weltleichtgewichtsmeiſter Chieago⸗, 3. Aug.(United Preß.) Der Weltleichtgewichtsmeiſter Sammy Mandel behauptete bei dem Kampf gegen Can⸗ zonteri mit leichter Mühe ſeinen Titel. Der Kampf, der über zehn Runden ging, wurde nach Punkten entſchieden. Mandel wurden ſieben Runden zugeſprochen, eine Runde blieb unentſchieden, während Canzonieri es nur auf zwei Runden bringen konnte. 5 Rabſport i 5 Deutſchland bei den Rad weltmeiſterſchaften Ohne Berufs ⸗Straßenfahrer. Der Sportgusſchuß des Bundes Deutſcher Radfahrer hat in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, für die am 10. Aug uſt in Zürich ſtatt⸗ findenden Radweltmeiſterſchaften 1920 folgende Vertreter zu entſenden: Dauerfahrer: Walter Sawall⸗Berlin, Paul Krewer⸗Köln. Berufs⸗ flieger: Engel, Oszmella und Steffes. Amgteurflieger: Fliegel und Johow und der in der Schweiz anſäſſige deutſche Amateur Klug. Amateur⸗Straßenfahrer: Walter Hoffmann⸗Berlin, Oskar Thierbach⸗ Dresden, Erſatz Kurt Hertwig⸗Dresden. Für die Straßen⸗Welt⸗ meiſterſchaft der Berufsfghrer iſt kein Fahrer gemeldet worden. Maß⸗ gebend für dieſen Entſchluß iſt das Fehlen jeglichen Maßſtabes für die ö der 5 den Katſchberg, Großer Opel⸗Preis der Pfalz am 1. September 1929 Die Ortsgruppe Mannheim der Dau. rüſtet zu ihrer diesjährigen großen Veranſtaltung zum Großen Opel⸗Preis der Pfalz, der am Sonntag, den 1. September 1929 zur Austragung ge⸗ langt. Die Veranſtaltung iſt ausgeſchrieben für die neu e tete Klaſſe der Wertpreisfahrer, die heute innerhalb der BR. die Berufsfahrer darſtellen, ſowte für die Herrenfahrer der Pfalz und näheren Umgebung. Die Veranſtaltung wird an und für ſich großes Intereſſe beanſpruchen, zumal ſeitens der Firma A. Opel AO. Rüffelsheim a. Main in liebenswürdiger Weiſe äußerſt wertvolle Preiſe geſtiftet wurden, die gewiſſermaßen ihre Anziehungskraft auf die Fahrer nicht verfehlen wird.. Um die Schach⸗Weltmeiſterſchaft Jun Wiesbaden, Holland und Berlin wird geſpielt Unter dem Protektorat des Welt⸗Schachbundes, deſſen Sitz ſich in Holland befindet, heginnt am 5. September in Wiesbaden der Kampf um die Schach⸗Weltmeiſterſchaft zwiſchen Alfechin und Bogoljubow. Die insgeſamt zu ſpielenden 30 Partien werden nicht nur in Wiesbaden, ſondern auch zum Teil in Holland und Berlin geſpielt. In dem füdden tſchen Kurort finden zunächſt acht Partien ihre Erledigung, die nächſten ſechs werden dann an verſchie⸗ denen Orten Hollands ausgetragen. Von Holland aus be geben ſich Alfechin und Bogoljubow nach Berlin, um hier an Cafs König ſechs, vielleicht aber auch neun Partien zu ſpielen. Die dann noch ner⸗ bleibenden Kämpfe um die Punkte werden wieder in Wi baden erledigt. Alfechin als Verteidigung der Weltmaiſterſchaft erhält eine Entſchädigung von 6000 Dollar. Voranſtaltungen Sonntag, den 4. Auguſt Sommeroperette im Muſenſaal: Operettengaſtſpiele des Stadttheaters: Bruder Straubinger“,.00 Friedtichspark: Konzerte.90 und.00 Uhr. Lichtſpiele: ul Theater;„Großfeuer“— Alham br 405 „Champagner“— Scha 1 6 urg:„Ein Mädel U. drei Clotpns“. Augsburger Uhr.— Capitol:„Der weißt Harem“.— S ca 1 5„Anaſtaſia“. 5 Gloria⸗Pal aſt:„Waſſer bat Balken“,— P 14 75 Theater:„Fatty als Relſender“. Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 Uhr und g bis 5 1 Theaterausſtellung im Schloßt Täglich geöffnet von 10 bis 1 Uh und 3 bis 5 Uhr und Sonntags vorm. von 11 bis nachm. 5 Uhr. Schloßbücherei:—1, 8— Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von g⸗ Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr. Planetarium. Vorführungen: 400,.80,.00 Uhr. Vortrag:„So nen im Weltenraum“,.00 Uhr. Aus den Rundfunk- Srodrammet Sonntag, 4. Autzußt Deutſche Sender Berlin(Welle 418), K bnigs wu ſter han ſen(Welle 1695 9 Uhr: e 12 Uhr: Mittagskonzert, 20 Uhr: Ku Hamſun.(Zum 70. Geburtstage), 20.45 Uhr: Orcheſterkonz anſchließend Tanzmuſik. Breslau(Welle 253) 19 Uhr: Kompoſitionen von Johannes Rietz 20.30 Uhr: e im Theater, Eine heitere Hörfolge, 22.80 Uh Von Berlin: Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 390) 7 Uhr: Von Hamburg: Hafenkonzer! .15 Uhr: Morgenfeier, 17 Uhr: Von Kaſſel; Konzert, 20,0 Uh Konzert des Orcheſters, anſchließend aus dem Kurhaus Ba Baden: Tanzmuſik. 9 Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Heit. Konzert, 22.30 Uhr: Aktue Stunde, 23 Uhr: Aus dem Kaſſee Continental: nzmuſik. Königsberg(Welle 276) 20 Uhr: Knut Hamſun.(Zum 70. burkstage), 22,30 Uhr: Tanzmufik. Langenberg(Welle 478).30 Uhr: Brunnenkonzert Morgenfeier, 12.30 Uhr: Geſang im Freien, 18 U bonzert, 17.80 Uhr: Veſperkongert, 20 Uhr: Zigeune bark Operette in drei Aufzügen, anf ſchließe nd Konzert, Mſituchen(Welle 558), Kaiſerslautern(Welle 10 Ahr: Gvangeliſche Morgenfeier, 12 ter Standkongort, in Feldherrnhalle, 14.30 Uhr: Die Repue des Tages, 16 Uhr: U tragung von Bad Kiſſingen: Kurkonzert, 19.90 Uhr; Ham un, 20.15 Uhr: Nürnberger Sendung: Konzert, 29.45 Tanzmuſik. f Stuttgart(Welle 360) 11.15 Uhr: Morgenfeier, 12 Uhr: tragung vom Schloßplatz: Promenasenkonzert, 17 Uhr: haltungskonzert, 19,30 Uhr: Aus der großen Feſthalle g Festplatz in Canmfkatt: Sonderkonzert des Deutſchen Ar N fängerbundes, 20.80 Uhr: Harry Steier und Claire Je 21,50 Uhr: Europäiſche Volkslieder, anſchließend aus dem K haus Baden ⸗Bgden: Tanzmuſik. Ausländiſche Sender Bern(Welle 408) 20.30 Uhr: Soliſten⸗ und Ouest Uhr: Spätkonzert. Budapeſt(Welle 550) 19.85 Uhr; Ballettabend, Dapentry(Welle 399) 21 Uhr: Sinfoniekonzert, Daventry(Welle 1558) 21.05 Uhr: Konzert. Mailand(Welle 501) 20.50 Uhr: Wilhelm Tell, Oper. Paris(Welle 1725) 20.30 Uhr: Abendkonz ert. Wien(Welle 517) 19.45 lthr: Rund um Afrika, Hörſze schließend: Abendkonzert. Zürich(Welle 459) 20 Uhr: Populäres Oiederkonzert, 1 Aus dem— 5 Her 5 Töten——— leihe 6 2, 0 1 25547 Eine neue Epoche im Muſikleben Deutſchlands durch den neue Lorenz Philips ⸗Netzempfänger Paladin 20. Sie bra ˖ nichts vom Radio zu vorſtehen, Sie brauchen nur die Li ſteckdoſe und Paladin 20. Dieſes wunderbare Gerät übertri 5 ee e an 855 e 1 17 bei Wetler⸗Nachrichten der Baoiſchen Landeswelterwarte Gatleenbe n Beobachtungen ade ee(7. 26 Uhr morgens). Hinter der Ebbe ſtandinaviſchen Zyklone ſieß ein Hochdruckrücken vor, der heute morgen auf dem Feſtland ein Hochdruckgebiet von 765 wm aufbaute. Eine neue atlantiſche Zyklone hat ihn jedoch ſchon vor ſeinem Urſprung vom Azorenhoch abgetrennt und ſtößt in oſtſüdöſtlicher Richtung ie wird das Wetter werden? Wetter-Borausſagen für Sonntag, 4. Auguſt 1929 Auffriſchende ſüdliche bis füdweſtliche Winde, zu nehmende Bewölkung und ſpäter Niederſchläge. 5 wege, N Sie wird morgen über der Nordſe. mit N Ausläufern auch uns beeinfluſſe⸗ Meiſewelter in Deutſchland Nord⸗ und Oſtſee: 5 friſche bis ſtarke Weſtwinde, bedeckt, ſtrichweiſe Geſtern mäßig warm, veränderlich mit Schauern 9 Beſſerung. a Rhein⸗ und Weſergebiet: 5 leichte füdliche Winde, heiter mit örtlichen Frü Geſtern kühl, einzelne Nachregen, dann aufheiter Men 5 5 übliche Winde, Regen, bis in mittlere Lage Geſtern kühl und zeitweiſe Regen. f Ausweis Ne und 1 leichte öſtliche, im Alpenvorland friſche nördlich 1 noch e Mage nſchene eiter, 8. Seite. Nr. 355 Nene Mannheimer Zeitung(Abeud⸗Ausgabe) Samstag, den 3. Auguſt 1929 Wirtſchafts⸗ und Vörſenwoche Vor der Haager Konferenz Oeffentliche Hand und Geldmarkt Gefährdung der Kreditverſorgung der privaten Wirtſchaft Heute wird man ſich der Hoffnungen erinnern müſſen, die Deutſchland in dieſem Frühjahr an den Beginn der Sach⸗ verſtändigenkonferenz in Paris knüpfte. Jetzt, unmittelbar vor Beginn der Haager Regierungskonferenz, die das Kompromiß von Paris ſanktionieren ſoll, haben wir noch weniger als vor 6 Monaten Urſache, mit beſonderer Zuverſicht dieſer diplomatiſchen Auseinanderſetzung entgegenzuſehen. Aber umſo notwendiger und nach den bei der Pariſer Kon⸗ ferenz gemachten Erfahrungen umſo dringender iſt es, daß diesmal die einheitliche Reparationsfront in Deutſchland nicht nur gebildet, ſondern auch gewahrt wird, ohne die unſere Delegation den deutſchen Standpunkt nun einmal nicht wird vertreten können. Es geht ja diesmal nicht allein um die wirtſchaftliche Seite der Liquidation der Kriegsrückſtände, ſondern in ganz beſonderem Maße um poli⸗ tiſche, um ſchlechtweg deutſche Fragen. Daß Rheinland⸗ räumung und die Saarfrage aber von ebenſo großer wirt⸗ ſchaftlicher Bedeutung ſind, wie etwa die Annuitäten des Moung⸗Planes, darüber muß ſich jeder Deutſche klar ſein. Wenn man auch annehmen kann, daß der Young⸗Plan in ſeiner Geſamtheit von den Gläubiger⸗Regierungen akzeptiert wird, ſo muß man ſich doch bewußt werden, daß unſere Unter⸗ händler in der Räumungs⸗ und Saarfrage einen ſchweren Strauß zu beſtehen haben werden, der aber nicht zuletzt auch aus wirtſchaftlichen Gründen unbedingt von Erfolg begleitet ſein muß. Damit dieſe beiden Vorausſetzungen für die An⸗ nahme des Young⸗pPlanes geſchaffen werden können, bedarf es in den nächſten Wochen einer einheitlichen Willenskund⸗ gebung des deutſchen Volkes, die durch nichts und keinen Win⸗ kelzug der Gegenſeite geförderte parteipolitiſche Extratouren unterbrochen oder abgeſchwächt werden darf. *. Auf jeden Fall wird die Haager Konferenz endlich jene Unſicherheit beſeitigen, die nun ſchon ſeit Monaten über der deutſchen ebenſo wie über der internationalen Wirtſchaft liegt, und die gewiß nicht zuletzt dafür verantwortlich zu machen iſt, daß die ſaiſonmäßige Belebung in Deutſchland nicht den Grad erreichte, den man wohl allgemein erwartete. Viel⸗ leicht, daß das Ergebnis der Haager Konferens dazu beiträgt, den jetzt erzielten Beſchäftigungsgrad noch länger aufrecht zu erhalten, vielleicht auch, daß ſie die Antriebskräfte unſerer wirtſchaftlichen Tätigkeit verſtärkt, damit doch noch eine, aller⸗ dings verſpätete, Hochkonjunktur ſich entwickeln kann. * Allerdings allzu große Hoffnungen darf man in dieſer Be⸗ ziehung nicht hegen und es iſt darum wichtiger und angebrach⸗ ter, wenn wir im eigenen Hauſe zunächſt das tun, was die Lage vorſchreibt. Da bleibt die Forderung nach einer ſ cho ⸗ nenden Behandlung der Wirtſchaft bis jetzt ledig⸗ lich eine Forderung, die noch in allen Punkten verwirklicht werden muß. Wenn der Poung⸗Plan erfüllt werden ſoll, ſo⸗ weit wir ihn erfüllen können, ſo muß in jeder Beziehung auf die klar zu Tage liegenden Schwächen und Unzulänglichkeiten der deutſchen Wirtſchaftsentwicklung Rückſicht genommen wer⸗ den. Leider kann man bis jetzt noch nicht allzu viel Verſtänd⸗ nis für dieſe Notwendigkeit feſtſtellen. Wir haben erſt letzte Woche darauf hingewieſen, daß namentlich die öffentliche Hand ſich noch nicht darein finden kann, den nun einmal gegebenen Verhältniſſen Rechnung zu tragen, daß gerade jetzt die öffentliche Hand viel zu wenig Rückſicht auf die Kapitalſchwierigkeiten der privaten Wirt⸗ ſchaft nimmt. Die öffentliche Hand muß in Zukunft ihre Methode ändern, ſie muß ihre Kreditbedürftigkeit durch ſpar⸗ ſames Wirtſchaften weit mehr einſchränken als bisher. Es iſt bemerkenswert, daß jetzt der Deutſche Sparkaſſen⸗ und Giroverband eine freiwillige Kontroll⸗ inſtanz für kommunale Anleihepläne fordert, und zwar nicht nur für ausländiſche, ſondern auch für inländiſche Anleihen. Präſident Kleiner verlangt mit Recht von den Kommunen Be⸗ ſchränkungen in der Kreditaufnahme auf das unumgänglich notwendige Maß. Ob die Gemeinden ſich dieſe freiwillige Be⸗ ſchränkung auferlegen, wird man abwarten müſſen. Auf jeden Fall kann die Beratungsſtelle für Auslandsanleihen als Kon⸗ trollorgan auch in Zukunft unter keinen Umſtänden entbehrt werden.. Ultimobörſen Die Forderung danach wird aber in nichts eingeſchränkt durch die relativ befriedigende Entwicklung der deutſchen Geldmarktlage, die ſich in der nor⸗ malen Ultimoanſpannung des Reichsbankaus⸗ weiſes ebenſo widerſpiegelt wie in der Ermäßigung des Privatdiskontſatzes und der Sätze für täg⸗ liches Geld. Auch die Zunahme der Sparein⸗ lagen ſollte in keiner Weiſe die öffentliche Hand zu einer ſtärkeren Inanſpruchnahme des Geldmarktes verleiten, denn trotz der Tatſache, daß die Spartätigkeit wieder zunimmt und der Einlagenzuwachs im Juni mit 191 Millionen der größte ſeit Februar dieſes Jahres war, muß man ſich darüber klar ſein, daß die deutſche Wirtſchaft noch lange Zeit auf auslän⸗ diſchen Kapitalzufluß und damit auf die Verfaſſung des inter⸗ nationalen Geld⸗ und Kapitalmarktes angewieſen iſt. Dort jedoch ſind die Ausſichten immer noch unſtcher und trotz der ausgebliebenen engliſchen Diskonterhöhung wird man abwar⸗ ten müſſen, ob es gelingt, eine Vereinbarung mit den euro⸗ päiſchen Notenbanken über ein Embargo auf Goldkäufe in England zu erzielen. 2 An der Börſe hatte, obgleich im großen und ganzen die Ultimo⸗Prolongation glatt vorüberging, die Aufbringung der diesmal bei den Spezialpapieren entſtandenen großen Ultimo⸗ Differenzen wiederholt Geldͤbeſchaffungsverkäufe zur Folge und im weiteren Sinne auch die verſchiedenen Zahlungsein⸗ ſtellungen. Privatpublikum und Provinzbankiers haben an⸗ ſcheinend doch empfindlichere Verluſte durch die ſcharfen Kurs⸗ rückgänge früher führender Spezialitäten erlitten. Zwangs⸗ exekutionen und freiwillige Glattſtellungen brachten immer wieder Material an den Markt, das bei geringer Auf⸗ nahmefähigkeit Blankbabgaben und Glattſtellungen der Kuliſſe bewirkte. Auf dem ermäßigten Kursniveau bekundete aber das Ausland und ſpäter auch teilweiſe wieder das Rheinland Kaufintereſſe. Neben Montan⸗ und Kaliaktien war es vor⸗ nehmlich wieder der Markt der Elektrowerte, der im Vorder⸗ grunde ſtand und deren Kursgeſtaltung zu einer auch von den Großbanken angeſtrebten verhältnismäßig befriedigenden Konſolidierung der Kurſe führte. Kurt Ehmer Die Entwicklung der amtlichen Geldſätze hat in den einzelnen Ländern einen verſchiedenen Verlauf genommen. Außerordentlich hohe Diskontſätze in den erſten Jahren nach dem Kriege ſind erſt allmählich wieder abgebaut worden. Noch zu Anfang des Jahres 1925 lag der öſterreichiſche Bankdiskont auf 13 v. H. der deutſthe auf 9 v..; der polniſche hob ſich in der zweiten Hälfte 1925 auf 12 5 H. und konnte erſt nach pd. Jahresfriſt allmählich verringert werden. . e 7 J 15* 12—1 + ö Amtliche 5 1 4 g—Sankciiskonts atze 10 N 10 0 Woolen 5 N 8 N 8 N N 85 n. eee 1 1.— j 8* 1. 95 Irerreleh — 5 5 0 Jean 5 England a + 4 I f. 44 2 Fereiniste Stagten—renfrelch 2 2 0 5 0 1823 1828 127 2828 28 Während aber bei den meiſten Staaten die Verringerung des Diskontes beibehalten werden konnte, war in Deutſchland bereits 1927 wieder ein ſchrittweiſes Heraufſetzen nötig, das nur zu Anfang dieſes Jahres vorübergehend zurückgerichtet werden konnte. Auch Oeſterreich, England und Polen haben unter den europäiſchen Län⸗ dern ihren Bankdiskont wieder erhöhen müſſen. Ganz beſondere Bedeutung aber hat es, daß die Vereinigten Staaten ſeit Anfang 1928 hren Bankſatz ebenfalls ſchrittweiſe wieder in die Höhe geſetzt haben. Ste haben Hamit die jahrelang be⸗ hauptete Stellung als billigſtes Geldland wieder an Frankreich ab⸗ treten müſſen. eee 55 Das Abkommen Acc General Elettrit Co. Im Anſchluß an die in der heutigen Mittagsausgabe veröffent⸗ lichten offiziellen Mitteilungen der ACG.⸗Direktion wurden in einer Preſſekonferenz noch einige Erläuterungen zu der Transaktion gegeben, die insbeſondere hinſichtliche der Beweggründe aufſchlußreich waren. Die AG. verfügt bekanntlich ſchon bisher über einen ſehr großen Export, der in den nächſten Jahren noch wird ver⸗ ſtärkt werden müſſen. Dabei betreibt die AGG. zum größten Teil das Starkſtromgeſchäft. Der Aus landsabſatz iſt hier aber im weſentlichen an die Finanzierung gebunden. Wer den Auf⸗ trag zum Bau eines Elektrizitätsunternehmens im Auslande er⸗ hält, muß den Auftrag auch finanzieren können. Nun iſt die deutſche Finanzwelt nicht mehr ſtark genug, derartige Finanzierungen in aus⸗ reichendem Maße zu tätigen. Die AEG mußte deshalb, wenn ſie nicht die Gefahr einer allmählichen Abſchneidung vom Export auf ſich nehmen wollte, verſuchen, ſich mit einem ausländiſchen Konzern weitgehend zu befreunden, der eine ſtarke Kapitalmacht hinter ſich hat. Die ACG. verſpricht ſich von dem Abkommen demgemäß eine Steigerung ihres Auslandsabſatzes als Hauptwirkung, daneben wird die Finanztransaktion, die mit den anderen geſchäft⸗ lichen Abmachungen verknüpft iſt, ſie finanziell außerordentlich ſtärken. Nach Berechnungen der AEG⸗Verwaltung werden der Ge⸗ ſellſchaft etwa 70 Mi ll. 4 an baren Mitteln neu zu⸗ fließen, von denen etwa 40 Mill.„ als Agio anzuſehen ſind. Die Elektrizitäts⸗Lieferungs⸗Geſellſchaft iſt entgegen manchen Vermutun⸗ gen nicht in die Transaktion einbezogen worden. Wie der DH D. ſchließlich noch erfährt, ſchweben zur Zeit Verhandlungen, die den Erwerb weiterer Beteiligungen an Auslandsunternehmungen durch die AG. zum Ziele haben. Man rechnet mit einem Abſchluß ſchon in nächſter Zeit. Die Einräumung eines ſtarken Einfluſſes auf die AE. wird dieſer alſo insgeſamt, wie die Verwaltung hofft, auf der anderen Seite eine Vergrößerung ihrer Abſatzmöglichkeiten im Auslande einbringen. 5 „ Reichelbrän Ach. Kulmbach. Das am 80. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr hat einen befriedigenden Verlauf genommen. Voraus⸗ lichtlich wird wieder eine Dividende von 20 v. 0 verteilt werden. * Deutſche AG. für Nestle“ Erzeugniſſe Die Geſellſchaft, die bekanntlich aus der Otto u. Quantz Schokoladenwerke A.., Frankfurt/ Main hervorgegangen iſt, legt jetzt ihren Abſchluß für das Zwiſchengeſchäftsjahr vom 1. Auguſt bis 61. Dezember 1928 vor. Im Zuſammenhang mit der Uebernahme der „Lin da“⸗Geſellſchaft für kondenſierte Milch und Kindermehl m. b.., Lindau, iſt bekanntlich das Kapital der Geſellſchaft nach der Zuſam⸗ menlegung um 1,36 Mill.& auf 2,04 Mill./ zur Beſeitigung des bis zum 31. Juli 1928 entſtandenen Verluſtes auf 10 Mill. J erhöht und der Sitz der Geſellſchaft nach Lindau verlegt worden. In der Ge⸗ winn⸗ und Verluſtrechnung wird der Bruttoüberſchuß mit 2 44 270 /, der Gewinn aus der Zuſammenlegung des AK. mit 1 390 000 leinſchließlich 30 000 /, die aus der Auflöſung des Reſerve⸗ fonds herrühren) ausgewieſen. Andererſeits erforderten Verkaufs⸗ ſpeſen und Reklame 1581519 /, Frachten 459 245 /, Verluſte auf Außenſtände 79 196 /, Zinſen und Diskontſpeſen 49 322% und Ab⸗ ſchreibungen 250 129 /, ſodaß bei einem Verluſtvortrag am 1. Auguſt 1928 von 1,39 Mill. J ein Reingewinn von 2 856/ verbleibt, der neu vorgetragen werden ſoll. Die Entwicklung des Unternehmens, deſſen Geſchäftsjahr künftig mit dem Kalenderjahr zuſammenfallen wird, war im allgemeinen günſtig. Die Umſätze der von der Linda übernommenen Artikel konnten weiter geſteigert werden. Im neuen Jahr haben ſich die Umſätze weiter befriedigend entwickelt. Trotz⸗ dem dürften die Ausſichten auf einen günſtigen Abſchluß ſehr gering ſein, da durch das Vorgehen der amerikaniſchen Konkurrenz die Preiſe für ungezuckerte Milch derart herabgeſetzt werden mußten, daß aus dem Verkauf dieſes Artikels ein Verluſtgeſchäft entſtehen muß. Immerhin iſt die Lage des Unternehmens ſo, daß es einen längeren Konkurrenzkampf aushalten kann. ? Allgemeine Spar⸗ und Kreditbank Frankfurt a. M.— Das gerichtliche Vergleichsverfahren eröffnet. Wie vorauszuſehen war, iſt es gelungen, die Mehrheit der Gläubiger für das Berglelchs⸗ verfahren zu gewinnen, das nunmehr bei dem hieſigen Amts⸗ gericht eröffnet wurde. Nach einer Gläubigerverſammlung wird die erſte Vergleichs rate mit 50 v. H. zur Ausſchüttung kommen. Die Vankſätze der verſchiedenen Notenbanken Genehmigte Elbe-Schiffahrts-Juſion Vereinigte Elbeſchiffahrts⸗Geſellſchaft AG. in Dresden. In der o. HV. wurde der bekannte Abſchluß, der einen Verluſt von 0,459 Mill./ aufweiſt, genehmigt, ebenſo die bekannten Fuſionsanträge Das Unternehmen legt demnach ſein Kapital im Verhältnis:2 zu⸗ ſammen mit Ausnahme der Beträge, die ſich im Beſitze der Geſell⸗ ſchaft befinden. 0 ſchon beſtehenden 0,23 Mill./ BA. werden nicht 1 fe Nach dieſem Kapitalſchnitt, der zur Beſeitigung der 1 ila und Abſchreibungen dient, wird das Geſellſck apital um 12 0„/ VA. erhöht und beträgt dann 4 Mill tA. und 2 Mill./ VA. Die neuen Aktien werden zu 102 v. H. einer Bankengruppe überlaſſen mit der Verpflichtung, ſie den Aktionären im Verhältnis:1 zu 105 v. H. anzubieten. Der Sitz der Geſellſchaft, die inzwiſchen die Neue Norodeutſche Fluß⸗ Dampfſchiffahr ſellſchaft in ſich aufgenommen hat, wird nach Hamburg verlegt. Nach Mitteilung des Vorſtandes bewegt ſich der Geſchäftsgang im laufenden Jahre in befriedigenden Bahnen und hat ſich auch im Juli trotz niedrigen Waſſerſtandes gut entwickelt. Nach den Erfahrungen in früheren Jahren rechnet man damit, für den Reſt des Jahres genügend Güter zur Verfrachtung zum Ver⸗ fügung zu haben. 5 * Neue Norödeutſche Fluß⸗ und Dammpfſchiffahrtsgeſellſchaft zu Ham⸗ burg. Die HV. genehmigte den Abſchluß für 1928 und die Zuſam⸗ menlegung des Stammaktienkapitals im Verhältnis:3 auf 2,25 Mill.]. Die 0,5 Mill.% VA. werden ohne Gegenleiſtung einge⸗ zogen. Ebenſo wurde der Fuſions vertrag mit der Vereinigte Elbeſchifahrts⸗Geſellſchaft Ac. in Dresden genehmigt. Auf je 200% zuſammengelegte Aktien der Neuen Norddeutſchen werden 200/ zu⸗ ſammengelegte Aktien der Vereinigte Elbe gewährt. Die zuſammen⸗ gelegten Aktien werden alſo im Verhältnis:1 ausgetauſcht. „ ** Etabliſſements Kuhlmann.— Vertagte Hauptverſammlug. Die auf den 1. Auguſt angeſetzte ao..⸗V. der Etabliſſements Kuhlmann wurde auf den 4. September vertagt. Auf der Tagesordnung ſtand, wie erinnerlich, die Erhöhung des Aktienkapitales um 12,5 Mill. Fr., ſowie die Ermächtigung des Aufſichtsrates, das Kapital noch weiter bis auf 400 Mill. Fr. zu erhöhen. e⸗Eysler AG., Berlin. Die Geſellſchaft ſchließt das am 31. März 1 abgelaufene Geſchäftsjahr mit einem Warengewinn von 2962 538(2 657 667) /, wozu noch Eingänge auf abgeſchriebene Forderungen von 1 402(28 813)/ treten. Demgegenüber erforderten Unkoſten 2137989(2 034007) /, Steuern 187 829(162 169) /, Zinſen 73 868(68 556)„/ und Abſchreibungen insgeſamt 371 626(221 817), ſodaß bei einem Gewinnvortrag von 2859/ ein Reingewinn von 221 487(201 859)/ verbleibt. Hieraus kommen bekanntlich wieder 10 v. H. Dividende zur Verteilung. Nach Zuwerſung von 27 500(2000)„/ an den Reſervefonds und Abzug der AR.⸗Tantieme von 11 600(11 500)/ verbleiben 4887„ Vortrag. Nach dem Berichb des Vorſtandes iſt die Vergrößerung des Betriebes und ſeine Aus⸗ ſtattung mit den modernſten Maſchinen fortgeſetzt worden. Der Ge⸗ ſamtumſatz in 1928/29 belief ſich auf 8 020 145/ gegen 6 760 409% * Dr. Sell im Vorjahre. Vertriebs⸗ und Inſeratenumſätze haben ſich weſent⸗ lach geſteigert. Der hier erzielte Jahres umſatz betrug 3 546 918. In der Bilanz erhöhben ſich bei unverändert 1675 000% An die Gläubiger auf 1 509 611(1 189 360) /, Akzepte auf 251 894(179 865). Steuerrückſtände ſind mit 50 640(49 030)% und Hypotheken mib 493 779(427 763)/ gusgewieſen. Auf der Gegenſeite ſtiegen auch Schuldner auf 1861 818(1 479 216)„. Die Warenbeſtände ſind mit 520 576(545 441)/ etwas niedriger bewertet. Die Beteiligungen er⸗ nem mit 388 415(367 915) /, Grundſtücke und Gebäude mit 534000(445 000), Bauten und bauliche Anlagen mit 160 000% (125 000%), Maſchinen mit 550 000(520 000)„, Inventar ete. mit unverändert 120 000 4. In das neue Geſchäftsfahr iſt die Geſell⸗ ſchaft mit einem guten Auftragsbeſtand eingetreten. Die Ausſichten für 1929/0 können daher als befriedigend bezeichnet werden. * Zum Konkurs der Mainzer Getreide⸗ Kreditbank. Das Falli⸗ ment der Mainzer Getreide⸗Kreditbank zieht weitere Kreiſe. Neben 2 Getreidefirmen kommen auch kleiner Leute wie Mehlhändlere und Bäcker ins Gedränge. Viel beſprochen wird auch, doß Dir. Hoffmann noch kurz vor dem Falliment bei der Regierung ein Darlehen von 350 000 4 verlangt hatte, angeblich„Zur Bergung der Ernte“. Dieſer Antrag der Getreidebank wurde von der maßgebenden Behörde aue unterſtützt und die Regierung bewilligte daraufhin auch die Summe. Glücklicherweiſe kam die Aufdeckung der Schwindeleien des Hoffmann dazwiſchen, ſonſt wäre auch dieſer Betrag in dem Orkus verſchwunden, * Fortbeſtand der Mainzer Getreideeinkaufs⸗AG. Der in Ver⸗ bindung mit dem Zuſammenbruch der Getreidekreditbank AG. in Mainz der Getreideeinkaufs⸗Ach. Mainz entſtandene Verluſt iſt durch freiwillige Nachſchüſſe einiger Akttonäre ſowerk ausgeglichen, daß die Zahlungsfähigkeit und der Fortbeſtand del Firma Getreideeinkaufs⸗A G. Mainz nach Mitteilung des Inſtitute ge währleiſtet iſt. Geringere Beſchäftigung im Baugewerbe Die Beſchäftigung im Baugewerbe iſt nach dem jüngſten Wochen bericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung gegenwärtig niedriges als in der gleichen Zeit der beiden letzten Jahre. Dies iſt in der Hauptſache Furch eine ſtarke Verminderung der gewerblichen und öffentlichen Bautätigkeit bedingt. Im Wohnungsbau, der etwa ein Drittel des geſamten jährlichen Bauvolumens ausmacht, hat ſich die Bautätigkeit im erſten Halbjahr 1929 auf ihren bisherigen Stand be⸗ hauptet. Jedoch iſt in den nächſten Monaten eine Beeinträchtigung von der Finanzierungsſeite her nicht ausgeſchloſſen. Der dadurch entſtehende Ausfall wird ſich aber erſt im kommenden Jahr in einem geringeren Zugang neuer Wohnungen auswirken. Im einzelnen hat die Beſchäftigung nach der Statiſtik der Gewerkſchaften um 2,5 v. H. gegenüber dem Vorjahr und 5 v. H. gegenüber Mitte 1927 im Baugewerbe nachgelaſſen. Eine Schätzung auf Grund der Gewerk⸗ ſchaftsſtatiſtiken ergibt, daß die Arbeitsleiſtung im Baugewerbe während des erſten Halbjahres 1929 um etwa 20 v. H. hinter der des Vorjahres zurückblieb. Während die Zahl der im Jahre 1929 ſertig⸗ geſtellten Wohnungen die des Jahres 1928 erreichen dürfte, iſt die gewerbliche Bautätigkeit im bisherigen Verlauf der Bauſaiſon nicht unbeträchtlich unter der Vorjahreshöhe geblieben. Zwar ſind Jie Bauvollendungen etwa höher, doch ſind die Baubeginne ſowohl der Zahl als auch dem Bauvolumen nach ſtark geſunken. In den Bau⸗ ſtoffinduſtrien iſt der Abſatzausfall aus den erſten Monaten des Jahres bisher nicht aufgeholt worden. Die Beſchäftigung hält ſich hier entſprechend dem Abſatzausfall unter dem Vorjahresſtand. Vergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffuete Vergleichsverfahren: Firma Auguſt Spangen⸗ berg, Lacke und Farben in Mannheim, Inhaber Auguſt Spangen⸗ berg, Kaufmann, Mannheim, I 2, 4.(Vertrauensperſon: Bücher⸗ reviſor Heinrich Job, Mannheim].— Oſſene Handelsgeſellſchaft R. Fürſt, Möbelhandlung in Mannheim, S 1, 16.(BVp.: Bücher⸗ reviſor Dr. Fluch, Mannheim)— Firma Friedrich Grad u. Co. Kommanditgeſellſchaft in Mannheim, Götheſtraße 6.(VP.: Bücher⸗ reviſor Fahrlach, Ludwigshafen a. Rh.).— Aufgehobene nach Beſtätigung des gerichtlichen Vergleichs: Firma Adel mann u. Streiteuberger Mannheim, R 7, 34.— Frma Platz u. Köchlin am Neckar, Inhaber Rudolf Adelmann, Ladenburg a.., und Jof. Streitenbegrer, Mannheim, R 7, 34.— Firma Platz u. Köchlin Holzbearbeitungsmaſchinenfabrik GmbH. in Weinheim. Eröffnete Konkursverfahren: Karl Flickinger, Käfertal und deſſen Ehefrau Erna Flickinger, Käfertal, Mannheimerſtraße 2.(KV.: RA. Dr. Brunner, Mannheim).— Aufgehobene nach Schluß⸗ termins und Schlußverteilung: Nachlaß des am 20. 2. 1929 verſtor⸗ benen Gaſtwirts Adam Klein II. in Plankſtadt.— Einge⸗ ſtellte mangels Maſſe: Nachlaß des am 20. 2. 1929 verſtorbenen Baumeiſters Peter Bingert in Mannheim. :2 Die Preisindexrziffer der„Metallwirtſchaft“. Die Preisindex⸗ ziffer der„Metallwirtſchaft“ ſtellte ſich am 31. Juli auf 125,3 gegen 125,0 am 24. Juli(Durchſchnitt 1909/18= 100), ſtieg alſo um 0,2 v. H. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtande vom 31. Juli 1929 folgende Einzelindexziffern errechnet: Kupfer 127,0 (am 24. Jult: 127,9), Blei 148,0(142,2), Zink 106,8(104,7), Zinn 11,2 1 5 5 192,0(132,0), Nickel 107,7(107,7), Antimon 97, 70. * Nürnberger Hopfenbericht vom 3. Aug. 10 Ballen Zufuhr, kein Umſatz. Tendenz geſchäftslos. 5 N * Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 855 Bedenkliche Finanzpläne Samstag, den 3. Auguſt 1929 Die Amſatztätigkeit am Verliner Metallterminmarkt Die Umſätze an der Berliner Metallterminbörſe betrugen in der letzten Juliwoche(alles in Tonnen) in: Kupfer 370(840); Blei 370(960) und in Zink 25(75). ſich in den Monaten Januar bis Juli wie folgt: 8 Kupfer Monat Blei Januar Februar März April Mat Juni Juli 2 Im Jahre 1928 betrugen die Umſätze in Kupfer 17 470, i: und in Zink 4975 v. H. 2: Neugründung und Kapitalveränderungen von ſchaften im Juni. Im Juni 1929 wurden laut Wirt tiſt k 31 neue Aktiengeſellſchaften mit einem Nom 20, Mill./ in das Handelsregiſter eingetragen, dav ſellſchaften mit einem Kapital von mehr als 1 Mill Verſicherungsbranche ſind zwei größere Neugründunge die Deutſcher Ring Allgemeine Verſicherungs⸗AGG. i a (Feuer⸗ und Diebſtahlsverſicherung) mit 4 Mill. /in die die nationale Feuerverſicherungs⸗AGG. eingebracht wurde, und d Deutſcher Beſtattungs⸗ und Lebensverſicher eil Düſſeldorf mit 1 Mill. J(Kurs 110 v..). iden Geſellf ſind die Aktien nur zu 25 v. H. eingezahlt. rden ferner 46 Kapitalerhöhungen um insgeſamt 88 Mill./ und 26 Kapital⸗ herabſetzungen um insgeſamt 25,4 Millionen/ vorgenommen, davon waren 7 mit gleichzeitigen Erhöhungen um insgeſamt rund 18 Mill. verbunden. 66 Geſellſchaften wurden aufgelöſt, davon hatten keine Umſtellung auf Reichsmark vorgenommen. Von den 7 kurs geratenen Geſellſchaften ſtammten 6 aus der Inflations⸗ eine aus dem Jahre 1924. Sie beliefen teilungen pläne für das kommende Jahr verdankt, war ſogar in der Lage, den Man konnte in dieſen Tagen vernehmen, daß die Vorberei⸗ tungen des Haushaltsplanes für das nächſte Jahr in den Miniſterien bereits begonnen haben und daß in den Reichstags⸗ fraktionen ebenfalls Richtlinien für das kommende Finanzprogramm vorbereitet werden. Die parteiamtliche Nachrichtenſtelle, deren Mit⸗ mon die Kenntnis von dem Stande der Reichsfinanz⸗ darauf hinzuweiſen, daß ihre Fraktion dioſe Richtlinien bereits vor Sommerferien im einer grundſätzlichen Entſchließung feſt⸗ gelegt hat. enzeit nicht ungenützt laſſen. niger zufrieden wird der Staatsbürger über das ſein, was r die Reichsfinanzpläne hört. Bekanntlich befinden ſich die tanzen in einem wenig erfreulichen Zuſtande. Die Reich s⸗ iſt noch immer ſehr angeſpannt. Kaſſenreſerven t immer noch notwendig, im großen Maße mit kurz⸗ iten zu arbeiten. Wenn man in der letzten Zeit we⸗ eſer Lage in der Oeffentlichkeit verſpürt hat, ſo liegt das Reich mit neuen Anſprüchen an den offenen icht heranzutreten brauchte, da es ja den amerikaniſchen itſtellungskredit in Höhe von 210 Mill./ beſitzt, den es in⸗ zwiſchen ſchon voll beanſprucht hat. Darüber hinaus nützt das Reich immer noch die Rückgriffsmöglichkeiten auf die öffentlichen Inſtitute und Unternehmungen aus. Es gilt alſo für das Reich, allmählich die Kaſſenlage ſo zu beſ⸗ ſern, daß es nicht nur möglich iſt, auf die kurzfriſtigen Kredite, die jetzt an jedem Monatsende in Höhe von mehreren 100 Mill.% laufen, zu verzichten, ſondern darüber hinaus auch wieder zu einer Anſammlung von Kaſſenreſerven zu kommen. Für das laufende Haushaltfahr rechnet man ferner mit einem Defizit im ordentlichen Haushalt von etwa 250 Mill. IL, da bekanntlich die Ein⸗ nahmen die Einnahmevoranſchläge nicht erreichen werden, weil ſir vielfach höher veranſchlagt wurden. An die Beſeitigung dieſes Defizits muß gedacht werden, ebenſo wie Deckung des Fehlbe⸗ trages im vorfährigen Haushalt in Höhe von etwa 154 Mill. J. a 0 Forausgeſetzt, daß nun der Ppung⸗Plan in Kraft geſetzt wird, und vor allem auch zum vorgeſehenen Zeitpunkt in Kraft tritt, ſo ergibt ſich für das laufende Finanzjahr eine Erſparnis von etwa 400 Mill./ und für das folgende eine ſolche von etwa 700 Mill. Wenn nun die Pläne über die künftige Finanzpolitik ſo weiter gedeihen wie ſie ſich anlaſſen, ſo iſt es für die Wirtſchaft gut, ſich energiſch dagegen zu wehren, da andernfalls aus den angekündigten Steuerermäßigungen leicht Steuererhöhungen werden könnten. Denn es wird jetzt offen erklärt, daß die 400 Mill., die nach dem Mpung⸗ Plan im laufenden Jahre erſpart werden ſollen, in erſter Linſe zur Beſſerung der Reichs koſſenlage und zur Beſeitigung des Defizits verwendet werden ſollen. Als früheſter Steuerſenkungstermin wird der erſte April 1930 genannt. Wie dieſe Steuerſenkung aber ausſehen ſoll, erkennt man daran, daß die dazu erforderlichen Beträge erſt auf dem Wege von Steuererhöhungen(Tabak und Alkohol) ſchaffon will. Denn die 700 Mill. Erſparnis aus dem Noung⸗Plan für 1930 will man offenbar wieder in erſter Linie dem Reiche zu⸗ gute kommen laſſen, und ſich dann dazu bereit erklären, einen Teil der finanziellen Belaſtung der Reichsbahn und der Induſtrie(In⸗ duſtrieobligationen) zu ermäßigen. Man kann nur wünſchen, daß derartige Pläne an dem ener⸗ giſchen Widerſtand der rtſchaft ſcheitern. Man erſtrebte doch eine Ermäßigung der Reporationslaſten an, weil ſie für die Wirtſchaft untragbar ſind, die in dem Poung⸗Plan erreichte Ermäßigung muß daher auch in vollem Umfang der Wirtſchaft zugute kommen. 5 e N. Nl 3. 182 Gottesdienſt⸗Ordnung Evangeliſche Gemeinde 3 Sonntag, den 4. Auguſt 1929. i Trinitatiskirche:.30 Predigt, Pfarrer Eckert; 10 Predigt, Pfr. Eckert. Jungbuſchpfarrei: 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Eckert. Konkordienkirche: 10 Predigt, Vikar Karle, 6 Predigt, Pfr. Walter. Chriſtuskirche: 8 Predigt, Vikar Gocker; 10 Predigt, Pfr. Dr. Hoff. Nenoſtheim: 10 Predigt, Vikar Gocker. Friedenskirche:.30 Predigt, Pfarrer Walter. Johanniskirche: 10 Predigt, Pfarrer Emlein. Lutherkirche: 10 Predigt, Pfarrer Jundt; 11 Kindergottesdienſt, Pfr. Jundt; 11 Chriſtenlehre f. Knaben u. Mädchen, Pfr. Dr. Lehmann. . Gvangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 28. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L 11. 4. Sonntag 10.30 Kinderſtunde;.30 Jugendverein; abends.15 gemiſchte Ver⸗ ſammlung.— Dienstag abend.15 Männerſtunde, zugleich 8 Uhr Evangeliſationsvortrag, Schillerſchule, Almenhof.— Mittwoch abd. .15 Gebetſtunde.— Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends .15 Bibelkränzchen für junge Mädchen von 15—18 Jahren.— Freitag abend.15 Jugendverein. Berein für Jugendpflege e. V.„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkreis; 4 Jugendverein für jg. Mäd⸗ chen; 8 Evangeliſationsverſammlung.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch.30 Jungſchar; 8 Männerſtunde.— Donnerstag 4 Frauen⸗ ſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung.. Sonntag.30 und 4 Predigt, Prediger Sauer; 11 Sonntagsſchule.— Mittwoch abend.15 Bibel⸗ ſtunde.— Donnerstag 4 Frauenmiſſionsſtunde; 8 Jugendandacht. Süddeutſche Vereinigung für Evangeliſation u. Gemeinſchaftspflege Liebfrauenkirche. Sonntag von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Amt; 11 hl. Meſſe mit Pre⸗ digt;.30 Sakramentale Bruderſchaft. 0 1 Katholiſches Bürgerhoſpital. Sonntag.30 Singmeſſe mit Predigt. St. Peter und Paulskirche Feudenheim. Sonntag 6,30 hl. Beichte; 7 hl. Kommunion;.30 Kommunion⸗Singmeſſe;.45 hl. Kommun.; 9 Hauptgottesdienſt; 11 Schülergottesdienſt; nachm. 2 Herz ⸗Jeſu⸗ Bruderſchaft mit Segen. Herz⸗Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt m. Predigt; abends 7 Corporis⸗Chriſti⸗ Bruderſchaft mit Segen. g St. Bonifatiuskirche. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft. a Melauchthonkirche: 10 Predigt, Pfarrer Rothenhöfer. heues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Renz. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. Feudenheim: 10 Predigtgottesdienſt, Vikar Sauerhöfer. Käfertal: 9 Hauptgottesdienſt, Vikar Sauerhöfer. Matthäuskirche Neckarau:.30 Predigt, Kandidat Arnold. 8 Rheinau: 9 Gottesdienſt am Pfingſtberg⸗ Wald(verlängerte Oſter⸗ straße), Pfarrer Vath;.45 Predigt. 5 Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Kölli. Pauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Wörner. Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Mittwoch vorm. 7 Morgenandacht. a Konkordienkirche: Donnerstag abend 8 Bibelbeſprechung, Vikar Dr. Schütz. Städtiſches Krankenhaus. Sonntag 6 Frühmeſſe mit Anſprache;—8 Beichtgelegenheit;.15 Singmeſſe mit Predigt. 5 St. Joſefskirche Lindenhof. Sonntag 6 Beichte u. hl. Meſſe; 7 Kom⸗ munionmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 10 Amt; 11.15 Singmeſſe: 2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft mit Segen; 7 Jubiläumsbetſtunde, zugleich Andacht der Ehrenwache. 0 0 St. Jakobuskirche Neckarau. Sonntag 6 u..45 hl. Meſſen; 83 Sing⸗ meſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe; 8 Herz⸗ Jeſu⸗Andacht mit Segen. 5 St. Franziskuskirche Waldhof. Sonntag 6 Beichte; 7 Kommunkon⸗ meſſe mit Frühpredigt;.15 Amt und Predigt in der Kapelle dern Spiegelfabrik;.30 Amt und Predigt; 11 Singmeſſe und Homilile in der Kapelle der Spiegelfabrik; 2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft; .30 Sonntagsabendandacht mit Segen. 5 1 785 St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag.30 Beichte;.15 Frühmeſſe mit Kommunion; 9 Hauptgottesdienſt mit Predigt; 11 Predigt mit Schülergottesdienſt;.30 Andacht mit Segen. 5 5 St. Bartholomäuspfarrkirche Sandhofen. Sonntag.30 Beichte; 7 Austeilung der hl. Kommunion;.30 Schfitlergottesdienſt mit Pre⸗ digt und Kommunion; 10 Amt;.30 Andacht zur Gewinnung des Portiunkula⸗Ablaſſes. St. Antoniuskirche Rheinau. Sonntag.30 Beichtgelegenheit;.48 u. .25 Spendung der hl. Kommunion;.30 Frühmeſſe;.15 Amt mit Predigt; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt; abens 7 Corporis⸗ (Landeskirchl. Gemeinſchaft), Lindenhofſtr. 34. Sonntag abend 8 Evangeliſationsvortrag(Gem.⸗Pfleger Steeger).— Montag 8 Mit⸗ gliederſtunde.— Mittwoch 8 Bibelbeſprechung.— Samstag.15 Männerabend.— Jugendbund f. E.., a) junge Männer: Sonn⸗ tag.30 u. Dienstag.15; b) Jungfrauen: Sonntag 4 u. Donners⸗ tag 8; Knabenbund: Samstag.30 für Knaben von 10—15 Jahren. Adventgemeinde, J 1. 14. Sonntag abend 8 Vortrag.— Mittwoch abend 8 Bibelſtunde.— Freitag abend 8 Jugendſtunde.— Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt; nachm. 3 Kindergottesdienſt. Blankreuzverein Mannheim I, Meerfeldſtr. 44, Hinterhs. Sonntag abend 8 Blaukreuzſtunde Gärtnerſtr. 17. Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Mittwoch nachm. 4 Hoffnungsbundſtunde für Kinder; abs. 8 Blaukreuzſtunde. Samstag abend 8 Jugendbundſt. 5 a 5 ene, 1 5 1 01185 10 e i i: Mi chm.—5 Baſler Miſſ.⸗Frauenverein. ammlung; Sonntag un ittwoch 8 Heilsverſammlung; Freitag Diakoniſſenhaus nes e 0 f Heillgungs⸗Verſammlung.— Sonntags⸗Schulen: Sonntag 11 und Evang.⸗luth. Gemeinde..30) Mittwochs 5; Donnerstag 4 Liebesbund. (Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29). Sonntag nachmittag 5 Predigt.. Methodiſten⸗ Gemeinde Pfarrer Lucius von Reichelsheim. Eben⸗Ezer⸗ Kapelle, Augartenſtr. 268: Sonntag vorm..30 Predigt, Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Prediger Gebhardt; 11 Sonntagsſchule; abends.15 Jugendbund i(Herr Hottinger).— Dienstag abend.15 Männerverſammlung. 5 ür innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 15(Inſp. f 7 on 1 9 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.15 Mittwoch abend bastatholiſche. Bibelſtunde.— K 2. 10: Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag 8 5 0 95 C. V. j. M. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtr. 90 Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche). Sonntag 5 Frühmeſſe; von 6 an. 5 151 S Be 1 D ers Beichtgelegenheit; 6 hl. Meſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Sing meſſe; Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen. 1 1 (Stadtmiſſionar Olpp): Sonntag.00 Verſammlung. Donnerstag 8 90 1.4 7 ag 6 0 23555 5 55 F 31(Stadtmiſſionar.90 Singmeſſe;.30 Feſtgottesdienſt mit Feſtpredigt, levittertem St. Aegidiuskirche Seckenheim Sonntag.18 Frühmeſſe mit Monats⸗ 95 Bibolſtunde. Neckarau, Fiſckerftraße 815 5 5 0 kommunion;.30 Hauptgottesdienſt;.30 Andacht. 5 Hochamt u. Segen; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. v.—3 Corp. ⸗ Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen, zugl. Jubiläumsbetſtunde. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt und gemeinſamer Schülerkommunion;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt;.30 Corporis⸗ Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche, Sonntag 6 Beichte und hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Hochamt; 11 Singmeſſe; nachm..30 Andacht. N Welk): Sonntag.00 Verſammlung. Dienstag.15 Bibelſtunde.— 1 Dänischer Tiſch: Sonntag 3 Verſammlung. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtr. 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag 38.15 Bibelſtunde.— Sandhr en, Kinderſchule(Stadtmiſſ. Keidel): Sonntag.00 Luzenberg,.00 Sandhofen Verſammlung. Dienstag .30 Waldhof, Mittwoch.90 Sandhofen, Freitag 8 Luzenberg Bibel⸗ ſtunde.— Fendenheim, untere Kinderſchule: Sonntag 8 und Mitt⸗ woch.15 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Verſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. V. 1.., Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station zu erfahren. Ilvesheim. Sonntag.15 Frühmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt; 1 Nach⸗ 5 mittagsandacht. 2 8 AltsKatholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. 25 Die Chriſtengemeinſchaft, Bewegung für religisſe Ernenerung. Sonntag vorm. 10 in L 11. 21, part.: Menſchenweihehandlung mit Predigt.— Im Auguſt fallen die Abendveranſtaltungen aus. 5 5 i— 9 ö 7 125 50 Bettstelle 125. 90.— Schlaraffia-Matratzen in vorzüglicher Polsterung... M. 159. 760. Bettstelle Bettstelle Beitstelle 1. 2 90/190 mit Zugfeder- 90/190 mit Zugfeder- 90/190 mit Zugfede ee eee 5 N matratze 27 n 27 mm Stablrohr 27 mm Stahlrohr 27 mm Stahlrohr FR?? Teil Inckiert mit Weiz UE 30 Weitz 0 welh lacklert mit Messingver zierung 1 5 0 21.5 Fuß brett 3 und Fuß- 24 0 8 17. mitMessingverzlerg. N 21.50 5 Dl* 8 1 0 0 901490 mit 33 mm g Dieselbe mit Dleselbe mit 0 Dieselbe mit g * 1. 1 53 88 3 5 1 8 18.30 i Stahlrohr 23. De Stahlrohr 2.50 Stan ohr 27. f Seegrasmatratzen Wollmatratzen Rapokmatratren Raarmstraen 0 1 Alreltelllg mit Kopfkei dreiteilig mit Kopfkeil 8 8 Areiteilie mit Kopkkeil dreiteilig mit Kopfkeil b 9 M. 30. 25. 22.5 17.50 M. 48. 29.80 N 29.50 J 26. M. 93.. 85. ö 782 39. M. 175. 159. 7125. 15 25. g a 7 5 5 5 i f Mako Satin, mit * en wontuuun Steppdecken an woufahun Steppdecken ant weider Wontallune Daunensteppdechen genaue 5 a Steppdeck mit Halbwollfüllung ö D M. 20.50 5 22.80 19 380 M. 49 50 45. 328. i* M. 25. 85. 78. M. 18.80 13.30.50 Samtisehe Nietratzen und stenodecken sind eisene fabrihate erbetten, Inletts, unsere ganz besonders gepflegten Spezial-Artike 5 5 2 eee ECC 25 E * N 22 r Bettfedern, Fed ee Alle Russteuer-Artikel, Bett-, kei- und Frettier wäsche sind in unserer 5 grofzügigen neuen Passage besonders billig ausgestellt. Wir. bitten Sie um eine recht eingehende Besichtizung, die Sia ven unserer green Leistungsfahigkeit in diesen Abtellungen schnell Gerzeugen wird. 1 1. 13 1 1. 14 Alleinverkauf u 1. 2 K 1. 4 Ueterung trol Haus mi unseren Lieferautos 5 ö Arstes 2 und größzes von Steiners Paradlesbetten Spezlalhaus int Betten und Russteuer-Artikel 10. Seite. Nr. 355 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe) Samstag, den 3. Auguſt 1929 Jůlllei ſlun ul daun, Lulu hunib dun„Naas Moiuſuuuuu Juiluueq- Maunheimer 1848er Revolutioustage und das Reichsbanner 5 Das N eichs hg uner verſandte ein Rundſchreiben an Die„Prominenten“ unſerer Stadt mit der Bitte, dem Ehren⸗ ausſchuß beizutreten, der ildet werden ſoll zur Feier des Relchs banners an Erinnerung der Mannheimer und Badener 48er Revolutionstage. Iſt es an ſich ſchon ſon⸗ derbar, wenn eine derartige Lokalfeier veranſtaltet wird von einem politiſch ſo einfeitig eingeſtellten Wehrverband, wie es das Reichshanner nun einmal iſt, ſo iſt es noch merkwürdiger, daß ausgerechnet t dieſes Reichst a wahrſcheinlich um ſeine Feler zugkräftiger zu geſtalten; ſich an Leute wendet, von denen es genau weiß, daß ſie nicht zu ſeinen Anhängern ge⸗ hören, ja daß dieſe ihm als politiſche Gegner bekannt ſind. Oder glaubt das Reichsbanner wirklich, daß dieſe ſtädtiſchen umd ſtagtlichen höheren Beamten, an die es ſich in ſeinem Rundbſchreiben neben andern wendet, weil deren vorgeſetzte Miniſter und Bürgermeiſter Mitgiled ſeines Verbandes ſind, nun ihren Männerſtolz vor„Parteibonzen Thronen“ perleug⸗ nen und, um nicht in ihrem beruflichen Fortkommen geſchädigt 8 werden, ſich nun ſchleunigſt dem Reichsbannerehrenausſchuß zur Verfügung ſtellen? Wir ſind übrigens auf die Namen dieſer Reichsbannerehrenausſchußmit glieder geſpannt. Es iſt bedauerlich, daß es weiten Kreiſen des Mannheimer Bürgertums Rich möglich iſt, wegen des unbeliebten Veran⸗ ſtalters ſich an der Lokglfeier zu beteiligen, war doch gerade die 1848er Bewegung bits nahezu rein bürgerliche. Es iſt auch nicht ausgeſchloſſen, daß von Gegnern 9555 Reichs banners, die ja zur Rechten wie zur Linken in großen Maſſen ſtehen, die Gelegenheit zu Gegendemonſtrationen und Störungen be⸗ 5 wird. Der zu bildende Ehrenausſchuß würde ſich einer dankens werten Auf fgabe unterziehen, wenn es dafür Sorge trüge, daß die Mannheimer 48er Erinnerungs Sfeier einen wür⸗ digen Verlauf nimmt. BE N E. * Iſt das recht? In den Zeitungen ſtand vor ein paar Tagen, daß die A b⸗ Lleſer des Gasmerks den Juliver brauch nicht a b⸗ Leſen werden, daß vielmehr der Juniverbrauch zugrunde⸗ gelegt und verrechnet werde, der Ausgleich erfolge im Sep⸗ tember. Das war vernünftig.— Nun erſcheint aber doch ein Ableſer und ſtellt den Waſſer verbrauch im Juli feſt, Gas und Elektrizigt will er nicht wiſſen. Iſt 985 auch ver⸗ nünftig? Wenn ſchon, denn ſchon! Entweder alles gb⸗ Lleſen und verrechnen oder garnichts! Wgrum nur Waſſer? Da hat offenbar ein ganz Schlauer ſo kalkuliert: Im Juli gab es ſicher teberwaſſer; im Auguſt ſind viele Familien verreiſt, ſo daß der Geſamtverbrauch unter dem Höchſtfatz bleibt. R echnen wir beide Mongte zuſgmmen und stehen den Durchſchnitt, ſo gleicht ſich der Reberverbrauch im Julf und der Minderverbrauch im Auguſt in vielen Fällen aus, und das Gas⸗ und Waſſerwerk kann keine oder ge⸗ ändere Ueberwaſſer det tel ausſtellen. Alſo rechnen wir getrennt. Ueberwaſſer im Juli wird gefor⸗ Dert; Minderve bb an im Auguſt aber bei⸗ Leibe nicht zurückerſtattet oder wenigſtens verrechnet. Die Ableſer müſſen alſo den Waſſerſtand feſtſtellen; es lohnt ſich fürs Waſſerwerk. Eine andere Frage iſt aber die:„Iſt das recht?“ X. ** Reparatur der eingefrorenen Waſſermeſſer— eine geſalzene Rechnung Wie es die Stadt verſteht, Rechnungen zu machen, beweiſt eine mir zugekommene Rechnung der Waſſer⸗, Gas⸗ und Elek⸗ trizitätswerke vom 1. Auguſt über Reparatur des ein⸗ gefrorenen Waſſermeſſers. Wie ſo vielen anderen iſt letzten Winter bei der ſtrengen Kälte auch mir das Malheur pPaſſiert, daß die Waſſeruhr eſnfror, die Glgsſcheihe zerſprang nd das Waſſer tropfenweiſe durchvieſelte. Auf meine Anzeige wurde die defekte Waſſeruhr damals entfernt und an deren Stelle ein abgepaßtes Vepbindungsſtück eingeſetzt. Dieſer Zu⸗ ſtand dauerte an bis vor etwa 2 Monaten. Eines Tages er⸗ ſchien ein Mann, der das proviſoriſche Verbindungsſtück herausnahm und einen anderen Waſſermeſſer einſetzte. Die ganze Arbeit, Aus⸗ und Einbau, wurde von einem Mann aus⸗ geführt und dauerte insgeſamt kaum eine halbe Stunde. Umſomehr überraſchte mich die Forderung der Stadt in Höhe von RM. 35.62, die ſich wie folgt zuſammenſetzt: RM..15 1 Glas, m.40 1 Dichtung, RM..05 1 Gehäuſe⸗ Unterteil, RM..10 2 Flanſchdichtungen, R. M..20 2 Schrau⸗ en, RM..75 1 p RM. 3; hiervon für Ab⸗ nüttzung, 18.20 Wechſelkoſten, Werkrepargtur und Prüfungs⸗ koſten des Waſſermeſſers, zuſammen RM. 36.85. RM..23 Gutſchrift für Altmaterial 1/75 Kg. à 70, bleiben RM. 35.62. Während alſo die Stadt für den alten Waſſermeffer lediglich Mk..28 vergütete,„ ſie für den neuen M. 36.85. kommt, die doch wohl den Zweck hat, eine allmähliche Tilgung] Was ich nicht verſtehen der Anlage herbeizuführen. Nach meiner nur ein Anſpruch auf Anſicht kann hier Lohn und Material für die notwendige Reparatur erhoben werden, der höchſtens mit RM..10 zu veranſchlagen iſt. Wenn trotzdem RM. 36.85 in Rechnung geſtellt werden, ſo macht ſich die Stgdt dreif 115 bezahlt, einmal durch Peracnin ng der neuen Waſſeruhr, zweitens durch die alte Waſſeruhr, die hergerichtet wieder anderweitige Verwendung findet, brſttens durch Erhebung der monatlichen Meſſermiete. Eine derartig ſchreiende Ungerechtigkeit darf der Oeffentlichkeit nicht vor⸗ enthalten bleiben. Wie dieſe merkwürdigen Waſſermeſſer⸗ Reparaturen auf die Betroffenen wirken, dürfte die Stadt bald merken, zumal die Rechnungen den Vermerk tragen:„Zahl⸗ har innerhalb 8 Tagen bei Zwangsvermeiden.“ X * Städtiſche Turnhallen und Sportvereine Die Uebungsſtättenarbeit beſchäftigt wohl alle ſporttrei⸗ benden Vereine. Es iſt nun leider nicht jeder Verein in der glücklichen Lage, ein Heim ſein eigen nennen zu können. Er iſt daher auf die ſtädtiſchen Turnhallen angewieſen. Man kann von Mannheim ſagen, daß es gute und ſchöne Hallen hat, die jedoch den Vereinen zu derart kurzen und ungünſtigen Zeiten freigegeben und zur Benützung überlaſſen Wenden, daß hier⸗ durch kein Verein Gelegenheit hat, ſeine Leute den heute ſo notwendigen geſunden Sport in Ruhe treiben laſſen zu kön⸗ nen. Es tut wahrlich not, daß dieſe Frage hier einmal an⸗ geſchnitten wird. Hier bewährt ſich das Sprichwort Mannem hinne. Es iſt auch tatſächlich ſo der Fall. Die Turnhallen ſtehen im Frühjahr und Sommer(Auguſt ausgeſchloſfer i) den Vereinen von 79 Uhr abends zur Verfügung, im Winter bis abends 8 Uhr. Wahrlich unhaltbare Zuſtände. Der größte Teil der Sporttreibenden 155 erſt abends um 77 Uhr, manchmal auch erſt ſpäter, Geſchäftsſchluß. Nun raſt er zur Turnſtunde, zieht ſich ſchnell um. Hat er vielleicht glücklich 4 Stunden geübt, heißt es„Feierabend“. Wie ſtellen ſich die maßgebenden Stellen die Sache im Winter vor? Da könnte man gleich zu Haufe bleiben. So kann es nicht mehr weiter gehen. Wenn man ſieht und hören muß, wie andere Städte die ſporttreibende Beyölkerung unterſtützen, ſo frägt man ſich, warum dies nicht auch bei uns möglich iſt. Ich führe nur an, daß die Turnhallen von 810 Uhr abends in den Städten Düſſeldorf, Stuttgart, Mainz, Eſſen, von.10 Uhr in Ludwigshafen a. Rh., Köln, Pforz⸗ heim uſw. den Vereinen zur Verfügung ſtehen. Nur in Mauz⸗ heim müſſen die Hallen um 9 Uhr geräumt werden. Da den Hausmeiſtern für die Benutzung bezw. Reinigung der Hallen eine Vergütung bezahlt wird und die Stadt dadurch keine Aus⸗ gaben hat, würde es ganz beſtimmt möglich ſein, auch hier wenigſtens bis 9,30 Uhr, wenn es bis 10 Uhr nicht geht, die Hallen den Vereinen zur Verfügung zu ſtellen. Der Ortsaus⸗ ſchuß für Leibesübungen follte ſich dieſer Sache annehmen. Er dürfte des Dankes aller Vereine gewiß ſein. Turn⸗ und e ſchließt Euch zuſammen in dieſer Frage, daun wird es auch in Mannheim möglich ſein, in Ruhe His 9,30 Uhr oder 10 Uhr zu turnen. Ein VVV * Mehr Ruhe tut not! Die Klagen aus der nördlichen Neckarſtadt ſind nicht ſelten; es gibt ſolcher gar viele. Einmal iſt's das Ge⸗ knatter der Motorräder, ein andermal ſind es die grotesken Umzüge, die über alle Grenzen gehen und des öftern die Po⸗ lizeiſtunde eigenmächtig überſchreiten, Umzüge ſind zur Zu⸗ frie denheit in letzter Zeit eingeſchränkt bezw. verboten. Man hat nicht ganz unrecht, wenn man ſagt, der ruhebedürftige Menſch ſoll ſich den geeigneten Platz wählen. Sind die Ver⸗ hältniſſe aber mal ſo, daß man wohnt, wie es die Mittel zu⸗ laſſen, in der Alphornſtraße, ſo kann man allerhand erleben. Gegenüber meiner Wohnung iſt eine Motorradzentrale. Hier finden ſich manchmal—10 Fahrer zuſammen, ohne ihre Ma⸗ ſchinen abzuſtellen; das Getöſe iſt unerhört. Gibt es hiergegen kein Geſetz? Nicht weit davon befindet ſich ein Stammlokal der„Frontkämpfer“ unſerer Neckarſtadt. Die Herren Genoſſen treffen ſich hier zweimal in der Woche, um ihre„Front⸗Sona⸗ ten“ auf der Schalmet, bei 19 Fenſter, bis tief in die Nacht heinein einzupauken. M. Werbeſteht hiergegen ein Ge⸗ ſetz. N un kommt noch unſere liebe Heilsarmee. Ihr wollen wir kein Leid zufügen; im Gegenteil, es iſt beachtenswert, wie ſie ſich überall einniſtet, um Gutes zu tun. Aber auch ihre An⸗ gehörigen ſchenken den Ruhebedürftigen keine Beachtung. Ver⸗ ſammlungen ſind allabendlich.(Lokal Alphornſtraße]. Das Ab⸗ ſingen von Liedern geſchieht bis 10 Uhr abends; die Verfamm⸗ ſung ſoll ſomit beendet ſein. Jetzt kommt aber noch das Schluß⸗ gebet, eine halbe Stunde dauernd. Der Redner iſt bei ver⸗ ſchloſſenem Lokal meterweit hörbar. Die Anwohner und Ecken⸗ ſteher machen ſich über ihn luſtig und werden dabei frech und n kann und unter allen Umſtänden zu ändern wäre 1. Während der hinter uns liegenden großen Hitze, wo alles nach einem erfriſchenden Bade ſich ſehnt, mußte um 3420 Uhr alles aus dem Waſſer! Wie mancher kam erſt um 19 Uhr vom Geſchäft los! Kaum war er im Bade, hieß es„Heraus!“ Ich bin der Anſicht, daß in den Monaten Juli und Auguſt des ſtädtiſche Freibad unter allen Umſtänden min⸗ deſtens bis 21 Uhr geöffnet ſein ſollte. Ohne daß der Stadt weitere Koſten entſtehen, muß dies möglich ſein. Einer der Bademeiſter kann morgens eine Stunde ſpäter, wo ſicherlich das Bad nicht ſo benutzt wird, ſeinen Dienſt antreten und dann können von 2021 Uhr die zwei Bademeiſter da ſein. Ich meine, das wird in der Hauptbadezeit wohl verlangt werden können, Hoffentlich darf die Bürgerſchaft in Bälde das Bad die kurze Zeit bis 21 Uhr benutzen, Ich muß den Stadtrat dringend bitten, hier unverzüglich eine Aen⸗ derung eintreten zu laſſen! 2. Eine Perſonenwage ſollte im Bad aufgeſtellt ſein. Hier wäre Gelegenheit, einem Schwerkriegsbeſchädigten, dem die Wage anvertraut werden könnte, einige weitere Einnah⸗ men zu verſchaffen. Es freut mich ſtets, wenn ich ſehe, wie der Schwerkriegsbeſchädigte, der die Fahrräder bewacht, eine ſchöne Einnahme hat und daß die Einrichtung ſeinerzeit auf eine Zuſchrift meinerſeits an die„N. M..“ in Kraft ge⸗ treten iſt. 3. In der Nähe der Brauſe, ebenſo hei zahlreicher Benutzung des Bades, iſt der Boden oben und unten im Bade alatt und rutſchig. Gerade heute abend iſt vor mir ein älterer Mann ausgerutſcht und ſchwer hingefallen, Er konnte zu meiner Verwunderung ohne Schaden wieder aufſtehen. Warum wird hier nicht wie unter der Brauſe eine Matte angebracht oder der Holzboden mit Rinnen verſehen, daß man nicht mehr ſo leicht ausrutſchen kann? Ich möchte hier die öffentliche Bitte gusſprechen, in Bälde Abhilfe auf irgend welche Art zu treffen. Für heute hätte ich vorerſt nichts weiteres vorzubringen. Hoffentlich wird bald Abhilfe geſchaffen. Einer für Viele, die fleißig das Bad benützen. * Unerhörte Ruheſtörung auf dem Lindenhof Schon längere Zeit wird man des Nachts aus dem Schlafe geweckt und ſeiner ganzen Nachtruhe beraubt durch das Dröhnen des ſchweren Luftdruckhammers der Firma Heinrich Lanz. Man glaubt ſich förmlich wieder in die nervenaufreibende Zeit der ſchrecklichen Kriegsjahre verſetzt, als die Flieger des Nachts kamen, um ihre Bomben zu werfen. Dies war allerdings nur vorübergehend. Dieſe wuchtigen Hammerſchläge muß man jedoch die ganzen Nächte hindurch mit anhören. In dieſer aufgeregten Zeit iſt man doppelt der Ruhe bedürftig, nachdem man müde gegrbeitet iſt, der Anſicht, wenn ſchon einmal Nachtarbeit verrichtet werden muß, dann aher doch zum allermindeſten ſo, daß andere Mit⸗ menſchen nicht um ihre wohlverdiente Nachtruhe kommen. Sonderbar an der Sache iſt, daß man während des ganzen Tages auch nicht einen einzigen Hammerſchlag hört und daß ausgerechnet nur während der Nachtzeit der Hammer in Tätigkeit geſetzt wird. Da dieſe Ruheſtörung auf die Dauer nicht zu ertragen iſt, habe ich mich vor geraumer Zeit ſchon wiederholt in aller Höflichkeit an unſere verehrl, Polizei⸗ dixektion gewendet mit der dringenden Bitte, gegen dieſe un⸗ erhörte R liebt loſigkeit gegenüber anderen Mitbürgern ein⸗ zuſchreiten. Das ſcheint aber bedauerlicherweiſe bis heute noch nicht geſchehen zu ſein, denn nach wie vor dröhnen dieſe wuch⸗ tigen Hammerſchläge, ſodaß man ſogar bei geſchloſſenem Fenſter aus dem Schlafe geriſſen wird. Ich frage an dieſer Stelle in aller Form an, warum denn bis dato in dieſer Sache noch nichts geſchehen iſt. Es exiſtiert doch auch noch unſer gutes, altes bürgerliches Geſetzbuch, auf Grund deſſen jedem anſtändigen Bürger ſeine Ruhe und Ordnung gewährleiſtet wird. Ich nehme doch an, daß unſere Polizeſdirektion die einzig kompetente Behörde in ſolchen Angelegenheiten iſt, Wie ſteht es denn mit den d Inſaſſen des gegenüberliegenden Krankenhauſes, die dieſe Ruheſtörung auch die ganze Nacht mit anhören müſſen? Das hat doch ſicherlich der ebel⸗ mütige Schepfer dieſes großzügigen Menſchenwerkes, Herr Heinrich Lanz, damals nicht gewollt, daß ſeine darin Gefünd⸗ heit ſuchenden Kranken ganze Nächte hindurch von ſolch' un⸗ glaublichen Ruheſtörungen gepeinigt werden. Der unhalthare Zuſtand ſollte ſo 1 wie möglich heſeitigt werden. Ich glaube im Sinne Vieler zu handeln, wenn ich heute nochmals an dieſer Stelle an unſere verehrl. Polizeidirektion die Ob ſie dazu berechtigt iſt, mag dahingeſtellt bleiben, jedenfalls gemein. Dieſes Hörſpiel kann man jeden Abend„genießen“, dringende Bitte richte, gegen dieſe rückſichtsloſe Ruheſtörung erſcheint die Berechnung des neuen Waſſermeſſers durchaus ſelbſt der Sonntagmorgen wird nicht ausgenommen. Am ſofort ganz energiſch einzuſchreiten und uns Mitbürgern auf ungerechtfertigt, da die Waſſeruhr Eigentum der Stadt bleibt ſchlimmſten iſt es bei großer Hitze, weil man die Fenſter auf⸗ dem Lindenhof unſere Nachtruhe wieder herzuſtellen. uind ohnedies eine monatliche Meſſermiete in 88 0 25 B. Einer für Viele. TT e 3 er* Wade de s* 5 vn K* 85 8*** NN Nhe Wwtd Ves ges Ned e Dee . 5 aber Nec 5 e ed. 5 e* 2. 8 debe 5 werd 80* dete g A Hes 12. * 9 8*.* er e* K. ce, e cee. ee 2 8 W 7. Wer N N. e e. We Eu oe d* en 5 481 Feecch 8 1 A KN.. N 0 1 8 Wass N N 0 We 8 e Woo 8 Kae. 85 2 Ne* Ks de egg* W 85 Wong Na de de d e. 8 W 85 0 25 91 e 00 eres e Ich bin . . 1 . guſt 1929 11. Seite. Nr. 855 Samstag, den 3. Au 8 Am 31. Juli verschied unsere liebe, gute Mutter, Großmutter, Urgroßmutter und Schwester Frau Tramziska Matz geb. Oppenheimer im 84. Lebensjahre, tiefbetrauert von allen ihren Angehörigen Mannheim, Darmstadt, Kempten(Schweiz), Berlin, Den Haag, den 3. August 1929 Siegiried Naſhan und Frau Maſhilde geb. Katz Emmy Götzel geb. Katz Alfred Kalz und Frau Marie geb. Wachenheim Anna Gölzel geb. Katz Julius Obermeyer und Frau Lilll geb. Katz Wilhelm Kalz und Frau Greiel geb. Barnass 14 Enkel und 10 Urenkel Neue Maunhelmer Zeltung(Abend⸗Ausgabe) r 9 8—. Auf Wunsch der Verstorbenen fand die Einäscherung in aller Stille statt 8043 — 4 Haupilehrerswifwe Ewigkeit abzurufen Stalt besonderer Anzeige Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere treue gute Mutter, Großmutter und Tante, Frau Fiona Hollmann im 85. Lebensjahre durch einen sanften Tod in die 1 Mannheim Dammstraße 18), 3. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Fiona Sauer geb. Hoffmann u. Minder August 1929 Die Beerdigung findet Montag nachmittag% Uhr von der Leichenhalle aus statt 98002 Danksagung Mannheim(Hofgut Luisa), den 3. Margareia Windisch Wailbelm Holfmeister Für die vielen Beweise inniger Anteilnahme an dem Hinscheiden meines lieben Mannes, unseres guten Vaters und Schwiegervaters . Ceorg Windis dla sagen wir allen unseren herzlichsten Dank Marie Hollmeister geb. Windisch 28000 August 1929 F 48l Kerlen Paul Eicher Befty Richter a geb. Saller Vermählfe Mannheim, den 3. 8. 1929 Nebeniussfr. 5. 8 Von der Reise zurück Dl. med, Paul Oppenheimer Kaiserring 34 8696 4 — Nein Büro befindet sich jetzt Q, 4(Pleitestraße) Telephon Nr. 30902 Dr. Ernst Linz, Pecntsatuat 8360 5 1 Volljuriſt, Dr. jur., mit eigenem Büro in Mannheim, übernimmt nebenamtlich ſtändige Intereſſen Vertretung, Syndikat, eſchäftsſtelle od. dergl. eines Unternehmens, Verbandes etc. Gefl. Ang. unt. E 300 an Ala⸗ Haaſenſtein& Vogler, Mannheim. Eal96 Dachreparaturen. aller Art werden prompt, billig und fach⸗ gemäß ausgeführt. Verlangen Sie unverbindlichen Beſuch. Dachdeckerei K. Schnee pf, Mannheim⸗ Feudenheim, Telephon 328 04. 2888 auch Neubauwohnung von kleiner Familie, 3 Perſonen, per bald geſucht. Dringl.⸗Karte vorhanden. Angebote unter W 8 34 an die Geſchäftsſtelle. 003 Pol.⸗Wachtmſtr. ſucht ſchöne 2030 2 od. 3.-Wohng. evtl. auch Neubau, Dringlichkeits⸗Karte vorhanden. Angebote unter V R 8 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Suche geräum. leeres Zimmer m. 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Die Feuerſicherheit im Roſengarten in Mannheim. heim und mit Vollziehbarkeitserklärung des Herrn Landeskommiſſärs in Mannheim vom 15. 7. 1929 erhält die ortspolizeiliche Vor⸗ ſchrift vom 17. April 1923„Die Feuerſicher⸗ heit im Roſengarten in Mannheim“ folgende Neufaſſung: § 1. Das Tabakrauchen iſt in ſämtlichen Näumen des Roſengartens verboten; aus⸗ genommen ſind der Nibelungenſaal, der Ver⸗ ſammlungsſgal und die Wandelhalle, wenn in dieſen Räumen eine Veranſtaltung mit Wirtſchaftsbetrieb ſtattfindet, und die Tages⸗ wirtſchaft. Die Befugnis der Polizeidirektion, bei be⸗ ſonderen Anläſſen das Rauchverbot anzu⸗ ordnen, bleibt unberührt. Dieſe Befugnis kann auf den Oberbürger⸗ meiſter übertragen werden. § 2. Uebertretungen werden auf Grund des 8 868 Ziffer 8 R. Str. G. B. mit Geldſtrafe bis zu 150 R. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. 2 Mannheim, den 23. Juli 1929. Bezirksamt— Polizeidirektion Abt. C. Arbeitsver gebung Für unſere Wohnhausbauten an der Weyl⸗ und Zellerſtraße ſollen die Tüncherarbeiten im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Angebote können einreichen Handwerksmeiſter des Tünchergewerbes mit den Anfangsbuch⸗ ſtaben A bis einſchließlich L. Angebotsvordrucke werden auf unſerem Baubüro, Garniſonſtraße 13, abgegeben, dort wird auch weitere Auskunft erteilt. ö Die Angebote ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Freitag, den 9. Auguſt, vormittags 10 Ihr, auf unſerem Geſchäftszimmer in R 5, Jim⸗ Mit Zuſtimmung des Stadtrats Maun⸗ mer Nr. 93, einzureichen. 8682 Gemeinnützige Baugeſellſchaft Mannheim. die weder weich werden noch anlaufen u. einen e een A adtengpädgaltateln. ee Storchen-Drogerle, Markſplaiz, H 1, 16 0 U Sannf Hrüt vernlekel Radikel Baeurol l Flasche nur RN..—. Zu haben nur bel Hans Baeuerle, farben U. Lache Mannheim, Seckenheimerstr. 34 Tel. 30013 8582 allfährlmind. 30000 Z,garant.erſtkl.gelb flu von feinſt. 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Auguſt 1929 Karl Ludwig Sand Hiſtoriſcher Roman aus der Seit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel Feußner 87(Nachdruck verboten.) Am 11. März lernte er zwei Kaufleute kennen, die nach Frankfurt a. M. reiſen wollten und ihn zur Mitfahrt einluden. Eigentlich war dies nicht nach Sands Sinn. Einmal wollte er mit ſich und ſeinen Gedanken allein ſein, und zum Andern gelangte er mit Hilfe des Fuhrwerks allzu raſch an ſein Ziel. Aber gewohnt, alles, was ihm begegnete, als Gottesſchickung zu nehmen, dachte er auch jetzt:„Wer weiß, für was es gut iſt“ und nahm das Anerbieten der beiden Herren an. Am Abend gegen 11 Uhr verließen die Drei Erfurt und fuhren nach Eiſenach, wo man gegen Mittag anlangte. Als der Jüngling die herrliche Wartburg liegen ſah, be⸗ gann er ſeinen Begleitern von dem großen Burſchenfeſte zu erzählen. Hierdurch wurde die Erinnerung jener unvergeß⸗ lichen Stunden in ihm geweckt und zugleich auch ein ſo ſtarkes Sehnen nach der geweihten Stätte, daß er begeiſtert ausrief:„Auf der Wartburg nehme ich heute mein Mittag⸗ eſſen ein!“ Die es eilig habenden Kaufleute machten aber Einwen⸗ dungen. Da ſagte Karl Ludwig mit Entſchiedenheit:„So ſetzen Sie die Reiſe ohne mich fort. Wer weiß, ob ich die Lutherburg in meinem Leben noch einmal zu ſehen bekomme. Keinesfalls will ich deshalb verſäumen die günſtige Gelegen⸗ heit auszunutzen und die alten, lieben Erinnerungen aufzu⸗ friſchen.“ Von jedem andern Fremden, den ſie noch kaum 24 Stun⸗ den kannten, hätten ſich die Kaufleute wahrſcheinlich in ge⸗ ſchäftsmäßiger Höflichkeit getrennt; dieſer ſtille, freundliche, fromme Jüngling hatte es ihnen aber angetan. Sein Sich⸗ geben war dem Alltäglichen, Landläufigen ſo abgewandt, daß ſie ſich in geradezu rätſelhafter Weife zu ihm hingezogen fühlten Die beiden Herrn beſchloſſen deshalb, mit auf die Wart⸗ burg zu ſteigen und dort das Mittagsmahl einzunehmen. Karl Ludwig wurde nicht müde, ſeinen Begleitern von dem„heiligen Feſte“ zu erzählen und wiederholte ganze Teile aus den herrlichen Vorträgen der einzelnen Redner. Nach dem Eſſen ließ er ſich das Studentenſtammbuch reichen und ſchrieb hinein:„Was ſollen Euch die alten Schlaf⸗ mützen ſchaffen? Vertrauet auf Euch ſelbſt und bauet im eigenen Herzen Gott und dem Vaterland einen Altar auf. Drück dir den Speer ins treue Herz hinein, der Freiheit eine Gaſſe. K. L. Sand.“ Kurz vor dem Abſtieg zog ſich der Theologe noch einmal in einen ſtillen Winkel zurück, um ein ernſtes Gebet zu ſprechen, das er mit den Worten ſchloß:„Mein Vater, iſt es möglich, ſo gehe dieſer Kelch von mir; doch nicht wie ich will, ſondern wie du willſt.“ Von da ab flocht er dieſe Bitte in jedes ſeiner Gebete ein, die er zeugenlos ſprach Ohne weiteren als den notwendigen Aufenthalt, ging nun die Reiſe nach Frankfurt flott von ſtatten, wo man in der Nacht zum 14. März anlangte. Hier trennte ſich Sand von ſeinen Reiſegenoſſen und betrat den Gaſthof zum Schwan, um den neuen Morgen zu erwarten. Alſo fünf Tage nach der Abreiſe aus Jena befand er ſich ſchon ſo nahe am Ziel! Ein geheimes Grauen überfiel ihn! Mußte der ungeheuerliche Weg wirklich zu Ende gegangen werden? Zupfte ihn ein gütiges Geſchick immer noch nicht am Rockſchoß? Oder faßte ihn nicht bald eine derbe Fauſt am Kragen, um ihn zurückzureißen und ſein Geſicht gen Norden zu drehen? „Aber das iſt ja ganz unmöglich!“ tröſtete er ſich. Seine Reiſe hatte ſich viel zu ſchnell vollzogen. Ein etwalger guter Engel, den die unverſchloſſenen Briefe in Jena auf dem Um⸗ wege über die Adreſſaten mobil gemacht hatten, konnte ja noch gar nicht hier ſein, ſondern kam vielleicht erſt morgen oder übermorgen. Alſo mußte er einige Tage in Frankfurt bleiben. Er beſann ſich auf ſeine hier weilenden Freunde und be⸗ ſchloß, ſie nacheinander zu beſuchen. Als es Tag geworden und das Frühſtück eingenommen war, beglich er die Rechnung und begab ſich zu einem Hand⸗ lungsghilfen mit Namen Wetzſtein, den er gut kannte. „Wo kommſchſt denn her?“ fragte dieſer ſichtlich erfreut, „und wo willſchſt hin?“ „Ich komme von Jena und will nach Hauſe,“ entgegnete Karl Ludwig und errötete wegen der halben Lüge, die er ausgeſprochen. „Nach Hauſe willſchſt?— Ja, wie wird mir denn? Ich habe gemoant, Wunſiedel läg im Fichtelgebirch und du ſcheinſt's im Odewald zu ſuche... Oaner von uns muß ſich irre.“ „Du haſt ſchon recht! Wunſiedel liegt im Fichtelgebirge,“ lächelte Sand gezwungen.„Ehe ich nach dorthin gehe, wollte ich aber meine Frankfurter und Darmſtädter Freunde einmal beſuchen.“ „Aah, dös iſcht was annerſch!“ rief Wetzſtein gut gelaunt. „Des haſcht recht gemacht! Kannſcht bei mir paar Tage wohne.“ Der Theologe nahm das Anerbieten dankend an, konnte er auf dieſe Weiſe ſeine Geldmittel doch ſchonen, die er ſpäter wahrſcheinlich noch ſehr nötig brauchte. Die Freunde tauſchten nun allerlei Erinnerungen aus, dann wies Wetzſtein dem lieben Gaſte eine Kammer an, die unmittelbar neben ſeiner eigenen Schlafſtube lag. „Da ſchmeiß dei Ränzel in Schrank hernach woll' mer was frühſtücke und dann kannſt dir die Stadt und die Frank⸗ forter Mädcher aaſehe... Awer was red ich daher, du biſcht ja ſo fromm, döſte kam woaſt, des es zwoerla Menſche gibt .. S iſch doch ſo net? Oder biſcht jetzt annerſch?“ „Ich bin geblieben, wie ich war,“ ſagte Karl Ludwig mit ſanftem Lächeln.„Kannſt du dir einen Diener Gottes anders vorſtellen?“ „Vo em Poarrer haw ich überhaupt kei Vorſtellung! Ich kriech's ganz Jahr kein'n'ſhn. Ich geh liewer ins Theater, als in die Kerch... Awer Menſch“ gab der Freund dem Ge⸗ ſpräch plötzlich in andere Wendung,„was haſcht denn eigent⸗ lich unterm Rock? Was iſcht denn das für ein' Verdickung? Führſcht wohl ein' Waffe bei dir?“ Sand erſchrak bis ins Herz hinein, und ſein Geſicht wurde weiß wie eine Kalkwand. Schnell gefaßt ſagte er aber ſo harmlos als möglich:„Haſt recht, ich trage eine Waffe bei mir. Wenn ich mich auch unter den Schutz des himmliſchen Vaters geſtellt habe, glaubte ich doch, eine ſo weite Reiſe nicht ohne eine Waffe antteten zu ſollen.“ „Haſcht recht!“ pflichtete der andere bei.„Schlechte Menſchs gibts überall... und wer werd ſich denn vom erſchte beſcht' Wegelagerer abmurkſe laſſe!“ Die beiden jungen Leute nahmen jetzt einen Imbiß ein, dann verſchloß Karl Ludwig ſein Ränzel und das kleine Schwert, das er in letzter Zeit auf der Bruſt getragen, und deſſen Knauf Wetzſtein durch die Kleider bemerkt hatte, in dem Spind und nahm den Schlüſſel an ſich. Darauf ging er in die Stadt und beſuchte noch einige andere Bekannte. Erſt ſpät abends kehrte er zurück. Als Sand am andern Morgen zum Frühſtück erſchien, begrüßte ihn der Gaſtgeber mit den Worten:„Menſch, mußt du ſchlecht geſchlafe hawe! Haſcht du öfters Albdrücke und traämſt du immer ſo laut?“ „Wieſo?“ fragte der Theologe erſchrocken und bemühte ſich vergebens ruhig zu erſcheinen.„Habe ich im Schlaf ge⸗ ſprochen?“ „Und ob!“ lachte Wetzſtein. Fieberkranker.“ „Haſt du was verſtanden von dem, was ich geſprochen habe?“ Die Frage ſollte gleichgültig klingen, und doch ſchwang in ihr eine wilde Angſt, die ſich allerdings ſofort wieder verlor, als der andere verſicherte: „Nix hab' ich verſtande.. kei Wort. Awer am Ton war doch zu merke, daß dich ei furchtbare Geſchicht' beſchäftigt hawe muß. Warſcht im Traam wohl unter die Räuber gefalle?“ Karl Ludwig ſah einen Augenblick ſinnend vor ſich nieder, dann ſagte er leiſe:„Es iſt richtig, ich hatte einen ſchweren Traum, und zwar wurde ich von einem Mann angegriffen, der mich ermorden wollte.“ „Aah, mach ka Sach net! Awer des kommt vo unſerer geſtrige Unterhaltung. Na, wenns nur beim Traam bleibt, iſchts immer noch gut...“ — Sand hatte einen eiſernen Willen, den das„Fleiſch“ nicht zu brechen vermochte. So zwang er am Abend auch den müden Körper, dem Anſturm des Schlafgottes zu wider⸗ ſtehen; er durchwachte die Nacht, um ſich durch lautes Träu⸗ men nicht zu verraten. Am andern Morgen ſah er deshalb etwas übernächtigt aus, was dem Freunde auch gleich auffiel. Sand wich deſſen Fragen aber geſchickt aus und gab vor, ſich nicht ganz wohl zu fühlen. Etwas ſpäter ging er zunächſt zu Goethes Geburtshaus am Hirſchgraben, vor dem er lange ſtand und das er mil einer gewiſſen Andacht betrachtete.— Dann murmelte er leiſe wie im Selbſtgeſpräch: ö Wie ich ihn haſſe, ſo haſſeſt auch du ihn, der du die Sonne dieſes Hauſes warſt..“ Von hier aus wanderte er weiter, bis zu einer Main⸗ brücke, ſchritt hinüber und gelangte nach Sachſenhauſen. Planlos ſchlenderte er durch die Straßen, bis er die Stadt im Rücken hatte und einen Wald vor ſich ſah. Das Wetter war herrlich; die Bäume prangten bereits im friſchen Grün und Blütenſchleier. Denn in dieſem geſeg⸗ neten Landſtrich wartete der liebliche Lenzknabe nicht bis ihm der Kalender ſeinen Einzug geſtattete, ſondern er hatte längſt ſeine Herrſchaft angetreten, und die Sonne unterſtützte ihn mit einer Wärmemacht, die dem Mai zur Ehre gereicht haben würde. Ohne ſich lange zu beſinnen, betrat Sand den duftenden Wald, verließ aber ſofort den öffentlichen Weg und tauchte im Beſtand unter.(Fyrtſetzung folgt.) „Geſchwätzt haſcht wie ein Sie erhöhen die Wirkung des Waschmittels ganz erheblich, wenn Sie vor Bereitung der Waschlauge einige Handvoll Henk o in den mit kaltem Wasser gefüllten Wasch⸗ kessel schütten. Henko macht hartes Wasser weich wie Regenwasser. Zum Einweichen der Wäsche, zum Scheuern und Putzen ist Henko gleichfalls bewährt. —* r 2 8 2 Nur in Originalpackung- niemals lose. Hergestellt in den Persil- Werken 4 25 * 1 * b N Samskag, den 3. 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