WMonkag, 3. Auguft 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ orderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe t⸗Geſchäftsſtelle 26, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1% Baſſermannhaus. Geſcheſts⸗Nebenſtellen⸗ Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer“ Mannheimer Frauenzeitung Unterhalt Morgen ⸗ Ausgabe . 6 ungs⸗Beilage eneral Anzeiger Aus der Welt der Technik Nr. 356— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 00 J einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. N keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mafheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Fahrtdauer 92 Stunden 25 Min. Lakehurſt, 5. Aug.(United Preß.)„Graf Beppelin“ iſt um.30 Uhr oſtamerikaniſcher Zeit(.30 Uhr M. E..) über dem Flugplatz erſchienen und iſt um .50 Uhr oſtamerikaniſcher Zeit(Montag früh.50 Uhr M. E..) glücklich gelandet. ** Wie aus den Funkdepeſchen hervorgeht, die dieſer in der ganzen Welt in Spannung erwarteten Meldung vorausgingen, war das Luftſchiff bereits um.55 Uhr oſtamerikaniſcher Zeit(11.55 Uhr M. E..) in Lake⸗ hurſt geſichtet worden. Die amerikauniſche Küſte hatte„Graf Zeppe⸗ lin“ um.22 Uhr oſtamerikaniſcher Zeit(11.22 M. E..) bei Barnegat(New Yerſey) erreicht. Ueber dem Flugplatz Lakehurſt angekommen war der„Graf Zeppelin“ um.35 Uhr oſtamerikaniſcher Zeit(12.35 Uhr M. E.). Als das Luftſchiff noch etwa acht Kilometer entfernt war, ſtiegen zwölf Flugzeuge auf und überflogen ſeinen mächtigen Körper. 8 Unter den Jubelrufen von 25 000 Zuſchauern über⸗ flog das Luftſchiff die Halle und kreiſte über dem Flug⸗ feld und der Stadt Lakehurſt. Als„Graf Zeppelin“ zuerſt vom Flugplatz aus ge⸗ ſichtet wurde, war er ſeit ſeiner Abfahrt von Fried⸗ richshafen insgeſamt 92 Stunden 25 Minuten unterwegs geweſen. Langſam umkreiſte das Luftſchiff den Flugplatz unter den ohrenbetäubenden Ovationen der Menge und kreiſte über der Stadt Lakehurſt, um ſchließlich ſeine Naſe langſam dem Erdboden zuzuſenken. Dr. Eckener hatte ſich offenbar entſchloſſen, vorerſt auf dem Flugfeld nicht niederzugehen, weil der noch immerſtarke Wind ihm ein Feſtziehen am Anker⸗ maſt zu gefährlich erſcheinen ließ. Der„Graf Zeppe⸗ lin“, deſſen Naſe ſich ſchon geſenkt hatte, ging plötzlich wieder hoch und nahm Kurs auf Newyork, um beſſere Landungsverhältniſſe abzuwarten. Das Luftſchiff über Newyork Newyork, 5. Aug.(United Preß.)„Graf Zeppelin“ iſt um.30 Uhr Newyorker Zeit(.30 M. E..) über Newyork erſchienen. Die Bevölkerung, die den ganzen Tag über die Fortſchritte des Luftſchiffes im Rundfunk verfolgt hatte und bei der Meldung von ſeinem Erſcheinen über den Flugplatz von Lakehurſt bereits gedacht hatte, auf den Anblick des Luftſchiffes verzichten zu müſſen, füllte, als der Rundfunk die An⸗ näherung verkündete, im Handumdrehen Straßen und Plätze. Tauſende verſammelten ſich im Battery⸗Park an der Südspitze von Manhattan, um als erſte den Zeppelin zu begrüßen. Das Luftſchiff kreiſte über der Stadt, begleitet von begeiſterten Ovationen der Be⸗ völkerung. Nachdem„Graf Zeppelin“ zehn Minuten den Südteil von Manhattan umflogen hatte, ent⸗ fernte er ſich mit beträchtlicher Geſchwindigkeit in der Richtung auf Lakehurſt. -Meldungen nach Amerika Newyork, 4. Aug. In Lakehurſt ging kurz vor 8 Uhr Oſtnormalzeit(2 Uhr nachmittags) von Bord des„Graf Zep⸗ pelin“ ein Funkſpruch ein, in dem das Luftſchiff erſucht, von 8 Uhr ab Funkbeamte bereitzuhalten, welche die Verbindung zur Uebermittlung von Wetterberichten herſtellen ſollen. Newyork, 4. Aug.„Aſſpeiated Preß“ veröffentlicht um 5 Uhr morgens(10 Uhr mitteleuropäiſcher Zeit) einen von ihrem an Bord befindlichen Vertreter Nicholſon empfangenen Funkſpuch, in dem es heißt: Dürften Cheſapeake Bay heute nachmittag 2 Uhr(7 Uhr mitteleuropäiſcher Zeit] erreichen. Werden über Waſhington kreiſen und dann über Newyork nach Lakehurſt weiterfliegen, wo wir 5 Uhr (10 Uhr mitteleuropäiſcher Zeit) einzutreſſen gedenken. Lakehurſt, 4. Aug. Ein aufgefangener inofftzieller Funkſpruch beſagt:„Graf Zeppelin“ ſteuert auf die Cheſapeake Bay zu. Standort um 11.30 Uhr vormittags mitteleuro⸗ päiſcher Zeit 36 Grad nördlicher Breite und 66 Grad weſtlicher Länge. In den letzten 175 Stunden legte er nicht ganz 225 Ki⸗ lometer zurück. i Auf der vorletzten Hinfahrt vom 11.—16. Oktober v. J. hatte Graf Zeppelin“ für die 9962 Kilometer lange Fahrt 11 Stunden benötigt. N 2 9 8. 8 9 N Vordberichte über Jahrtverlauf An Bord des„Graf Zeppelin“, 4. Aug.(United Preß.) Der ungünſtige Wind hält weiter an und verlangſamt unſer Vorwärtskommen beträchtlich. Wenn alles glatt geht, ſollen wir gegen ſechs Uhr mittags oſtamerikaniſche Zeit(1 2 Uhr nachts M. E..) die amerikaniſche K üſt e bei der Barnegat⸗Bay in New Nerſey erreichen. Angünſtige Wetterverhältniſſe verzögerten Jahrt und Landung An Bord des„Graf Zeppelin“, 4. Ang.(Unt⸗ ted Preß.) Der ungünſtige Wind hat eine neuerliche Aenderung des Kurſes notwendig gemacht und wir ſteuern nunmehr Kap May am Eingang der Deleware⸗Bay zu. Auf unſerem Weg nach Lakehurſt werden wir Philadelphia und Newyork überfliegen. Unſere Fahrtgeſchwindigkeit iſt 72 Stundenkilometer. 222 92 805 22 30. 20. 70 Lakehurſt, 4. Auguſt. (United Preß.) Das Flugplatz⸗ kommando gibt bekannt, daß der „Graf Zeppelin“ um vier Uhr nachmittags oſtamerikaniſcher Zeit(zehn Uhr abends eifunolene AN fiscaeR 4 MMeuschonend 902 70 snd 8 e 80 OTEAN M. E..) etwa 150 Kilo⸗ meter ſüdöſtlich von Lake⸗ hurſt ſich befand. 5 „Graf Zeppelin“ hat gefunkt, 5 daß an Bord alles wohl ſei. Hefintidg-d. 4 2 30 Der Sonntag auf dem Lakehurſter Jlugplatz 1 Lakehurſt, 4. Aug.[(United Preß.) Das Flugplatz⸗ kommando erwartet die Ankunft des„Graſen Zeppelin“, der erſt Waſhington, Philadelphia und Newyork überfliegen wird, bevor er Kurs auf Lakehurſt nimmt, nicht vor dem ſpä⸗ ten Abend. Heute vormittag herrſchten über dem Flugplatz ungünſtige Windverhältniſſe. Heftige, plötzliche Böen traten auf, aber man erwartet, daß der Wind gegen Abend nachlaſſen wird. Die Flugplatzleitung denkt augeſichts der Wetterverhältniſſe daran, das Luftſchiff unter Umſtänden ſofort nach ſeiner Ankunft in die Halle zu bringen. In dieſem Fall müßten jedoch die Landungsmannſchaften, die zur Zeit 421 Mann ſtark ſind, beträchtlich verſtärkt werden. Für den Fall, daß der„Graf Zeppelin“ bei völliger Dun⸗ kelheit eintrifft, ſind ſämtliche Vorkehrungen getroffen und die Landung wird ſich genau ſo reibungslos wie hei hellem Tages⸗ licht vollziehen. Die Funkſtation von Lakehurſt verſucht dauernd, dem Luftſchiff Wettermeldungen zu übermitteln.„Graf Zeppelin“ kann jedoch die Funkzeichen nicht verſtehen. Die Funkſtation ſetzt ihre Bemühungen fort. Zur Zeit ſcheint hier die Sonne. Die Bewölkung iſt ſehr leicht, aber der Wind hat eine Stundengeſchwindigkeit von 50 Kilp⸗ metern erreicht und es ſieht ſo aus, als ob gegen Abend Regen einſetzen würde. Langſam beginnt ſich bereits die Zuſchanermenge einzu⸗ ſtellen. Bis jetzt ſind etwa 2000 Automobile auf dem Flugplatz eingetroffen und ihre Inſaſſen bereiten ſich darauf von, die Nacht an Ort und Stelle zu verbringen. Man rechnet mit etwa 100000 Zuſchauern und hat aus dieſem Grund 500 Mann Marineinfanterie zur Spalierbildung abkomman⸗ diert, die ebenſo wie die aus Matroſen beſtehenden Landungs⸗ mannſchaften ihre Poſten zur Zeit ſchon einnehmen. Wenn der heftige Wind nicht nachläßt, wird es nach der Erklärung des Flugplatzkommandos nicht möglich ſein, den„Grafen Zeppelin“ nach ſeiner Ankunft in die Luftſchiff⸗ halle zu bringen. Deshalb wird im Augenblick der große Ankermaſt in der Mitte des Flugfeldes vorbereitet. Der Maſt iſt mit einem Fahrſtuhl verſehen, der dazu dient, die Paſſagiere auf den Erdboden zu befördern. Der Windmeſſer des Flugplatzes regiſtrierte eine Windſtärke von 46 Stunden⸗ kilometern und es iſt noch kein Anzeichen für das Nachlaſſen des Windes vorhanden. e -Meldungen nach Friedrichshafen — Friedrichshafen, 4. Aug. Der Luftſchiffbau er⸗ hielt noch am Samstag in ſpäter Nachtſtunde folgendes Tele⸗ gramm: „Zwanzig Uhr europäiſcher Zeit ſechsunddreißig Grad, elf Minuten nördlicher Breite und fünfzig Grad weſtlicher Länge. Alles in Ordnung.“ — Friedrichshafen, 4. Aug. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ hat durch eine amerikaniſche Funkſtation an den Luftſchiffbau Zeppelin in Friedrichshafen folgende Standort⸗ meldung gegeben:„10 Uhr mitteleuropäiſcher Zeit 36 Grad nördlicher Breite und 64 Grad weſtlicher Länge. Alles in Ordnung.“ — Friedrichshafen, 4. Aug. Der Luftſchiffban Zep⸗ pelin erhielt heute nachmittag folgenden Funkſpruch: Stand⸗ ort 14 Uhr M3. 36 Grad 35 Minuten nördlicher Breite, 68 Grad 46 Min. weſtlicher Länge„Graf Zeppelin.“ Starker Andrang zum Weltflug Das Newyorker Büro der Hapag⸗Linie gibt bekannt, daß zahlreiche Platzgeſuche für den Weltflug des„Graf Zeppelin“ eingegangen ſeien. Unter den Geſuchen befänden ſich auch viele von Frauen. Das Büro könne jedoch nur noch 3 Plätze zu⸗ teilen, von denen zwei bereits vergeben ſeien, und zwar an Jvachim Richards, der den gegenwärtigen Amerikaflug bereits als Paſſagter mitgemacht hat, und an Morris Shu⸗ mofsky, den Inhaber einer großen Bäckerei. Die Teilnahme am Weltflug koſtet 9000 Dollars. Neuer franzöſiſcher Ozeanflug Aus Paris, 4. Auguſt, wird gemeldet: Die Flieger Coſtes und Bellonte, die kürzlich einen Transozeanflug unternahmen, bei den Azoren iedoch durch ungünſtige Witterungsverhältniſſe zur Umkehr gezwungen wurden, haben geſtern mit ihrem Flugzeug„Fragezei⸗ chen“ verſchiedene Probeflüge unternommen. Wie verlantet, werden ſie am Montag zu einem Fernflug ſtarten, als deſſen Ziel Tokio angeſehen wird. Feier im Bremer Meſerſtadion Im Weſer⸗Stadion in Bremen fand am Samstag abend anläßlich der Jungfernfahrt des Lloyddampfers„Bremen“ eine eindrucksvolle Feier ſtatt. An der Maſſenkundgebung nahmen ſchätzungsweiſe 50 000 Menſchen teil, darunter Mitglieder des Senats und der Bütgerſchaft, die Direktoren der Deſchimag, hervorragende Vertreter von Handel und In⸗ duſtrie und der Führer der„Bremen“, Kapitän Ziegen⸗ bein. Der ſtellvertretende Senatspräſident Bömers ſagte in ſeiner Feſtrede u..: Der Erfolg der„Bremen“ iſt Dienſt am Vaterlande. Nur durch geſteigerte Arbeit können Bremen und Deutſchland wieder in die Höhe kommen. Schiffskataſtrophe bei Oſtende Zahlreiche Deutſche ums Leben gekommen Paris, 4. Auguſt.(Von unſerem Pariſer Vertreter Auf der Reede von Oſtende ereignete ſich heute nachmittag eine entſetzliche Schiffskataſtrophe. Ein Vergnügungsdampfer, auf dem etwa hundert Ausflügler, unter ihnen zahlreiche Deutſche, Franzoſen und Engländer, Platz genommen hat⸗ ten, wurde kurz nach ſeiner Abfahrt von einem Schlepp⸗ da mpfer geram ml. Das Schiff wurde in der Mitte ge⸗ troffen und förmlich entzwei geſchnitten. Es verfank in weni⸗ gen Augenblicken. Alle Paſſagiere fielen ins Waſſer. Unverzüglich wurde Hilfe für die mit den Wellen Kämpfen⸗ den organiſiert. Zehn Perſonen konnten gerettet werden. An⸗ dererſeits wurden bereits zehn Leichen geborgen. Ueber das Schickſalder übrigen 80 liegen zur Zeit noch keine Nachrichten vor. Doch muß leider befürchtet werden, daß die Kataſtrophe erſchreckend viele Opfer gefordert hat. Flugzeugabſturz.— Drei Tote — Newyork, 4. Ang. Aus über 700 Meter Höhe ſtürzir ein Flugzeug ab, deſſen ſämtliche drei Inſaſſen getötet wurden. Seite. Nr. 356 Montag, den 5. Auguſt 1929 f Die deulſche Delegation abgereist Die deutſche Delegation für die Haager Konferenz hat am Sonntag Berlin verlaſſen. Nachdem bereits am Vormittag ein Teil nach dem Haag abgereiſt war, verließ der Reſt unter Führung des Reichsaußenminiſters am ſpäten Abend die Reichshauptſtabt. Wie verlautet, geht der diplomatiſche Meinungsaustauſch über die techniſchen Einzelheiten der Konferenz ſeinem Ende entgegen. Es gilt als wahrſcheinlich, daß ſich die ſechs Mächte dahin einigen werden, dem belgiſchen Miniſterpräſidenten Jaſpar als dem dienſtälteſten Regierungschef den Vor⸗ ſitz der Konferenz anzutragen. Jaſpar ſoll, wie aus Brüſſel gemeldet wird, zur Uebernahme des Vorſitzes bereit ſein. Die italieniſche Delegation Die italieniſche Delegation für die Haager Konferenz iſt von Muſſolini endgültig feſtgeſetzt worden. Sie beſteht aus Finanzminiſter Mosconi als Delegationsführer, Unter⸗ ſtaatsſekretär Grandi, Alberto Pirelli und dem Bot⸗ Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) ager Konferenz ſchafter Marcheſe Durazzo, wozu noch 10 Sachverſtändige aus dem Auswärtigen Amt und Finanzminiſterium, ein Ge⸗ neralſekretär und viele Sekretäre kommen. Die ſüdſlawiſche Delegation abgereiſt — Belgrad, 4. Aug. Außenminiſter Marinkowitſch und Finanzminiſter Syrliuga ſind heute nach dem Haag abgereiſt. Vorher waren ſie beim König zur Audienz. Jas Volksbegehren gegen den Poungplan Der Vorſtand des Reichsausſchuſſes für das deutſche Volksbegehren erläßt einen Aufruf gegen die Annahme des Voungplanes. Der Aufruf zählt noch einmal die Argumente auf, die der Bund ſchon in ſeinen vorangegangenen wieder⸗ holten Kundgebungen gegen den Plan ins Treffen geführt hat. Zum Schluß des Aufrufs heißt es, daß es angeſichts der unvermeidlichen ſchweren Folgen auf den Pariſer Tributplan mit ſeinen vertrags⸗ und rechtswidrigen und eines großen Volkes unwürdigen Zumutungen nur eine Antwort geben dürfe: Nein! Stimmungsmache der franzöſiſchen Preſſe Der„Temps“, das Sprachrohr der franzöſiſchen Regie⸗ rung, widmet den Leitartikel ſeiner Sonntagsnummer der Regierungskonferenz und unterſucht vor allem die Frage, ob die Bezeichnung„Liquidation des Krieges“ auch wirklich die richtige ſei. Denn die erſte Bedingung für den Erfolg eines ſolchen Unternehmens ſei eine genaue politiſche und techniſche Vorbereitung. Wenn man ein ſicheres Werk ſchaffen wolle, dann müſſe man mit Vorſicht vorwärts ſchrei⸗ ten, indem man alle Vorbeugungsmaßnahmen gegen etwaige ſchmerzliche Ueberraſchungen ergreife. Die Regierungs⸗ konferenz habe ein genau vorgezeichnetes Programm; ſte habe genau definierte Fragen zu löſen. Daher dürfe man ſich über den Wert dieſer Bezeichnung„Liquidation des Krieges“ keine Illuſionen machen. Das Programm der Kon⸗ ferenz ſei in der Genfer Entſchließung vom 18. September 1928 feſtgelegt:„Annahme und Ausführung eines vollſtän⸗ digen und definitiven Reparationsplans, Prüfung des deut⸗ ſchen Verlangens einer früheren Räumung des Rhein⸗ landes, Schaffung einer Feſtſtellungs⸗ und Ver⸗ ſöhnungskommiſſion, die den Charakter einer ſtän⸗ digen Sicherheitskommiſſion haben müſſe.„Unter keinem Vor⸗ wand dürfe man zulaſſen, daß die Notwendigkeit, den Krieg zu„liquidieren“ dazu führen könne, daß man verſuche, andere Brief aus dem Elſaß an Briand Wie der„Temps“ aus Straßburg meldet, veröffent⸗ licht die von dem Abgeordneten Dahlet geleitete„Freie Zei⸗ tung“ einen offenen Brief des Mitgliedes des Generalrates des Unterelſaß Haber an den Miniſterpräſidenten Briand. Haber erklärt, daß Poincaré öffentlich den Zuſammenbruch ſeiner Haßpolitik habe eingeſtehen müſſen, und fordert ſeinen Nachfolger auf, die von Poincaré aufgehäuften Trümmer durch Verwirklichung der„Vereinigten Staaten von Europa“ zu beſeitigen. Für dieſe Aufgabe werde das Elſaß das Tor ſein, durch das Briand den Weg zu einem Paneuropa finden könne. In dem Brief werden eine Reihe Forderungen aufgeſtellt, die ſich auf die Sprachenregelung und auf eine ſehr weit⸗ gehende Verwaltungsauton omi e, die eine Selbſtän⸗ digkeit hinſichtlich der Exekutive und des Budgets bringen ſolle, beztehen. Es wird ferner verlangt, daß die im Elſaß landfremden Beamten entfernt werden und daß die Kredite für Propagandafonds und für die politiſche Polizei geſtrichen werden. Die Univerſität Straßburg ſoll erweitert und durch den Austauſch mit deutſchen Profeſſoren zu einem inter⸗ nationalen Studienzentrum umgeſtaltet werden. Alff fiele Troilus und Ereſſida Die Heidelberger Schloßbeleuchtungen mit Literatur neh⸗ men ihren Fortgang und finden immer größere Ausmaße. Ehrfürchtig haben ſie ſich einſt vor ihrem Anherrn Shake⸗ ſpeare und ſeinem Sommernachtstraum geneigt, den ſie im⸗ mer noch weiterträumen; dann ſah der Schloßhof Kleiſts Ritterromantik des Heilbronner Käthchen. Jetzt wagt man ſich ſelbſtherrlich und ſtolz an das ſeltſamſte Ritterdrama der Weltgeſchichte, an Shakeſpeares„Troilus und Creſſide“ her⸗ an, hebt es in ein Gewand der eliſabethaniſchen Zeit, das man zu einer großen Renaiſſancerevue der Farben ausmalt, ſtellt es vor die herrliche deutſche Renaiſſancekuliſſe des Otthein⸗ richsbaus und vor ein Publikum, das trotz ſeiner ſtarken Beimiſchung von reiſenden und ſtaunenden Angelſachſen diesſeits und jenſeits des Ozeans eine harte Nuß mit dieſem ſchwierigen, herben und doch ſo wunderbar menſchlichen, tie⸗ fen, reichen, ſeelenvollen und geiſtſprühenden Shakeſpeareſtück zu knacken bekommt. Hat es den herbſüßen Kern geſchmeckt, die Fronie von Heldentum und Krieg, von Ritterlichkeit und Prahlerei, von eitler Weibertreu und falſcher Männerwürde, dieſe grandioſe Götterdämmerung des Griechentums, dieſe gewaltige Rhap⸗ ſodie vom Allzumenſchlichen des Krieges und der Brunſt, mit dem Hohenlted auf den Helden Hektor und den bitteren Stro⸗ phen auf das kleine ſüße Dirnuchen Creſſida auch wirklich ver⸗ ſtanden? Hat es geſpürt, daß hier mit dem Homer verfahren wird, wie kein Schulmeiſter je ſichs träumen läßt? Hat es Ehrfurcht empfunden vor dieſen abgründigen Wahrheiten, die bier ans Ohr der Draufgänger aller Art und Unart klingen, vorgetragen in der giftgalligen Rede des überhomeriſchen Therſites, der wahrſten Schmutzgeſtalt der Dichtung aller 1 1 Franzoſen nicht die Koſten hierfür bezahlen. als die vorgeſehenen Fragen auf der Konferenz zu erörtern. Es ſei nicht unnütz, dies ſcharf zu betonen, ſchließt der „Temps“, angeſichts der in Berlin bekundeten Abſichten be⸗ treffend die Räumung des Saargebiets. 2 Die„Iberté“ ſchreibt: Die engliſchen Sozialiſten ſelbſt erkennen an, daß, wenn die britiſche Regierung ihre Truppen vom linken Rheinufer zurückzieht, wir berechtigt wären, die unſeren dort zu laſſen. Unſere Stellung iſt alſo nicht ſchlecht. Die Beſetzung dient auch zur Garantie der Sicherheit. Iſt dieſe Garantie ſeit Locarno und dem Kelloggpakt über⸗ flüſſig geworden? Wenn das die Anſicht Streſe manns iſt, ſo iſt es nicht die der Polen, ebenſowenig wie die einiger anderer Länder in Oſteuropa. Endlich iſt es auch nicht die Anſicht Briands, die fordert, daß der Beſetzung mindeſtens ein Organismus nachfolgen müſſe, der die deutſchen entmilitari⸗ ſterten Zonen überwacht. Die Konferenz vom Haag hat alſo viele Verhandlungsgegenſtände. Es iſt ſehr leicht möglich, daß es Kriſen gibt, wie in Paris auf der Sach⸗ verſtändigenkonferenz. Es wäre auch möglich, daß man einige Kommiſſionen einſetzt und daß die allgemeine Konferenz erſt im Oktober nach der Völkerbunds⸗ verſammlung wieder aufgenommen werden wird. Schließlich wird man ſich verſtändigen. Das wichtigſte aber iſt, daß wir N Frankreich ratifiziert Die franzöſiſche Regierung hat das Völkerbundsſekreta⸗ riat benachrichtigt, daß ſie die am 8. November 1927 und am 11. Jul! 1928 in Genf unterzeichneten Abkommen zur Auf⸗ hebung der Ein⸗ und Ausfuhrverbote ſowie die dazugehörigen Protokolle bedingt ratifiziere. Das Inkraft⸗ treten der franzöſiſchen Ratifikation wird von der Ratifizie⸗ rung der Abkommen durch Deutſchland, Italien, Polen, die Tſchechoſlowakei, die Schweiz und die Türkei abhängig gemacht. Das zweite Abkommen betrifft die Aufhebung der Ein⸗ und Ausfuhr für Häute und Knochen und ſollte bei Vor⸗ liegen der nötigen Anzahl von Ratifikationen bis Ende Juli, Anfang September in Kraft treten. Da die nötigen Ratifizie⸗ rungen auch heute noch nicht vollzählig vorliegen, wird das Völkerbundsſekretariat die 21 Signatarſtaaten, wie vertraglich vorgeſehen, Ende dieſes Monats zu einer neuen Konſe⸗ renz zuſammenberufen, um, wie man hofft, die augenblick⸗ lich noch beſtehenden Schwierigkeiten zur Inkraftſetzung des Abkommens, das von Deutſchland rechtzeitig und be⸗ dingungslos ratifiziert worden iſt, zu beſeitigen. e Zeiten? Das ſind unſere Fragen; denn wir lieben dieſes wunderbare Stück, das nur Unverſtand oder Unkenntnis einen„ausgegrabenen Shakeſpeare“ nennen kann; aber wir müſſen ſie zurückſtellen, weil es hier nicht nur eine Dichtung und ihre darſtelleriſche Kompoſttion, ſondern ein Schau⸗Spiel gab,— und eines von jener Art, bei der man nicht ausrufen darf: aber ach, ein Schauſpiel nur. Nein, das war mehr, das war ſchönſter, herrlichſter Theaterprunk, eine Sinfonie heutiger Schaukunſt mit Mo⸗ tiven aus der Grenze von Barock und Renaiſſance, vor die damit ſo eng verſchwiſterten Echowände des Heidelberger Schloſſes geſtellt, ausgeſchwungen in der räumlichen Weite des Schloßhofes, reich geſchmückt durch Farben und Gewänder, und darüber das Sternenzelt, das alle Zeit⸗ und Streitalter überdauert. Troja, die ſiebentorige Stadt, war gegen links gebaut. Ein Renaiſſancetor mit einem Söller darauf, der Priamus und ſeine Söhne trug, führte hinein. Der Troilustragödie gehörte der mittlere Raſen, über dem ſich die Liebesniſche des Paares erhob. Rechts war das Griechenlager, zuvorderſt das Pracht⸗ zelt des Achilles. Eine kriegeriſche Ouvertüre leitet ein; tro⸗ janiſche und griechiſche Krieger lagern ſich zu Heerhaufen. Dann geht die Trommelmuſik in ſüßere Weiſen über, die an⸗ mutig das ganze Werk durchziehen; ſie ſtammen von Shake⸗ ſpeares Landsmann Purcell(16581695), dem einzigen Muſiker von Weltbedeutung, den die Engländer auf die Beine gebracht haben. Eine Muſtk, die in ihrer urbanen Art aus⸗ gezeichnet zu den Verſen Shakeſpeares paßt, beſonders wo ſie in der ritterlichen Grandezza ſeiner Zeit einherſtolzieren; der Heidelberger Muſikgelehrte Beſſeler hat ſte ausgeſucht und der Dirigent der Aufführung, Wilhelm Bachen⸗ heimer, hat ſie inſtrumentiert. Die hauptſächlichſte Begleitmuſik der Aufführung bildete die Ausſtattung, für die man Profeſſor Ludwig Kainer ge⸗ wonnen hatte. Ein Zauberer der Farbe. Der dekorative Prunk des eliſabethaniſchen Zeitalters lebte auf, in leuchten⸗ den Farben erſchienen die griechiſchen und trojaniſchen Lords, in rauſchender Seide mit breiten Spitzenkragen die Ladies, deren ſchönſte, Helena, in ihrer Sänfte anzuſchauen wie eine Geſtalt Tizians, überſetzt in die Revueſprache unſerer Zeit. (Charlotte Suſa heißt ihre verführeriſche Darſtellerin.) Die Ritter tauſchen ihr Atlaswams mit ſchimmernden Rüstungen, 8 8 7 Schwere Zuſammenſtöße in Nürnberg Zwiſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten n. Nürnherg, 4. Aug.(Eigener Drahtbericht.) Während der Vorbeimarſch des Feſtzuges des Nationalſozialiſten⸗ Reichsparteitaggs durchaus in Ordnung verlief, kam es im Verlauf des ſpäten Nachmittags und abends zu den ſchwer⸗ ſten Exzeſſen. Anfangs ſchienen die Rempeleien nicht ge⸗ rade von Bedeutung zu ſein. Genau um fünf Uhr nachmit⸗ tags kam es jedoch zu den erſten ernſthaften Zuſammen⸗ ſtößen. In der Thereſienſtraße in Nürnberg befindet ſich ein Lokal, das hauptſächlich von Kommuniſten beſucht wird. Als ein Trupp von Nationalſozialiſten dort vorbei⸗ marſchierte, ſoll ein Schuß gefallen ſein. Im Nu ſtrömten aus ſämtlichen angrenzenden Straßen die Nationalſozialiſten dort zuſammen. Dag Lokal wurde innerhalb einer Minute ge⸗ ſt ür mt. Sämtliche Fenſter wurden eingeſchlagen. Das Mo⸗ biliar wurde demoliert. Von den Inſaſſen des Lokales ſind die meiſten verletzt worden. Ein Toter iſt zu beklagen. Das Ueberfallkomman do kam raſch herbei und es gelang ihm, die Kämpfenden in die angrenzenden Gaſſen und Straßen abzudrängen, jedoch mit der Wirkung, daß in der äußeren Laufergaſſe die Schaufenſter eines jüdiſchen Geſchäftes eingeſchlagen wurden. Wenige Minuten ſpäter kam es zu einem wüſten Exzeß, am Hauptmarkt. Dort befindet ſich ein von Kommuniſten, aber auch von Verbrechern gern beſuchtes Lokal„Drei Engel“. Wiederum wurde behauptet, daß aus dieſem Lokal Schüſſe gefallen ſeien. In einer Stärke von etwa 1500 Mann ſtürmten ſie auch dieſes Lokal. In dem gro⸗ ßen Tumult waren Einzelheiten nicht näher zu erkennen. Bis 7 Uhr abends gelang es dem Ueberfallkommando, den Haupt⸗ markt zu ſäubern. Weitere Zuſammenſtöße ereigneten ſich bei der Lorenz⸗ kirche, am alten Stadttheater und beim Kulturverein. Ver⸗ ſchiedene Tote find zu beklagen. Die Sanitäts⸗ kolonne teilt mit, daß ihre ſämtlichen vierzehn Wagen dauernd in Benutzung ſeien, die jedoch den Anforderungen nicht nach⸗ kommen können. Adolf Hitler hat bereits einen Tagesbefehl heraus⸗ gegeben, in dem er ſämtlichen Nationalſozialiſten befiehlt, ſich ſofort in ihre Quartiere zu begeben oder in die Säle, in denen Verſammlungen ſtattfinden. Jeder Nationalſozialiſt, der nach Verlauf einer Stunde— es iſt jetzt neun Uhr— noch auf der Straße betroffen wird, werde auß der Partei ausgeſchloſſen. Letzte Meldungen Miniſterialdirektor Kuhne tödlich verunglückt — Lauſanne, 4. Aug. Der„Tribune de Lauſanne“ meldet aus Chamonix: Miniſterialdirektor Kühne aus Berlin, der ſich in Chamonix in den Ferien aufhielt, unternahm am Donnerstag mit Freunden und Bekannten eine Fußwande⸗ rung ins Gebirge. Auf dem Abſtieg benutzte Direktor Kühne und ein Freund einen ihm unbekannten Weg, der ſie nach der ſogen.„Falle“ Sous Le Pranien in der Gemeinde Houches führte. Plötzlich gab der Boden unter ihren Füßen nach. Direktor Kühne rutſchte aus. Es gelang ihm zwar, ſich an den hervorſtehenden Aeſten feſtzuklammern und er blieb auch während der ganzen Nacht hängen. Bei Tagesanbruch jedoch ließen die Kräfte nach und Di⸗ rektor Kühne ſtürzte 200 Meter tief in einen Ab⸗ grund. Die Rettungskolonne konnte nur noch eine Leiche bergen, Sein Freund kam mit dem Leben davon. Der Aetna ſpricht — Rom, 4. Aug. Aus Sizilien wird gemeldet, daß geſtern früh der Aetna ſeine Tätigkeit wieder aufgenommen hat. Sle begann mit einem ſtarken donnerähnlichen Rollen, worauf eine rieſige Rauchſäule emporſtieg, die Aſchenregen ausſtreute. Sechs Geiſtliche in Rußland zum Tode verurteilt — Moskau, 3. Aug. Das Landgericht in Samara verur⸗ teilte nach zweiwöchentlichem Prozeß ſechs Geiſtliche, Mönche des Kloſters Vavilow Dol, zum Tode, einige andere zu Ge⸗ fängnisſtrafen von 1 bis 8 Jahren. Sie waren angeklagt der Verführung Minderjähriger und des Mordes an einem Mit⸗ 39155 einer Geſellſchaft, welche ihre Machinationen aufgedeckt hatte. Ne N wenn es zum Kampf geht darin wie ihre Worte. ſie glänzen Herrlich ſind die Farben aufeinander abgetönt. Das Auge weiß nicht, wo es ſich zuerſt hinwenden ſoll, wenn die ſzeniſche Kompoſition den ganzen Raum umfpannt wie in der ſchönſten, reichſten, ſouveränſten Szene des Werks, wenn die Trojaner ins Lager der Griechen kommen. Von dieſer Zentralſonne des Stückes aug beleuchtete Gu⸗ ſtav Hartung ſeine Inszenierung. Sein Regieſcharfſinn, ſeine ungewöhnliche Feinfühligkeit, den Stil eines Werkes nachzuempfinden hat ihn das Enſemble im einzelnen wie in der Geſamtheit ſehr glücklich aufbauen laſſen. Der Berliner Schriftſteller Walter Mehring war ihm bei der Einrichtung des Stückes behilflich. Beſonders in der erſten Hälfte iſt vieles geſchickt zuſammengezogen. Manchmal allerdings ver⸗ fuhr der Bearbeiter etwas zu ſelbſtherrlich. Den Menelaos in dieſer Vereinzelung als ausgemachten Trottel hinzuſtellen (was ſein Darſteller Michael Raſum my ganz köſtlich ver⸗ ſtand), geht doch allzuſehr ins Bereich von Offenbachs Orpheus in der Unterwelt. Wenn Hektor im griechiſchen Lager fragt, wer denn das ſei, der ihm eben die Hand reiche, ſtellt ſich der Menelaos von Hartung⸗Mehring ſelbſt als der„edle Menelaos“ vor. Bei Shakeſpeare ſagt das Aeneas! So ſehr ſollte man ſich alſo nicht vom Original entfernen. Mehring hat auch noch den Shakeſpeare dichteriſch erwei⸗ tert. Ein Doppelkouplet von Therſites und Pandarus iſt recht geiſtvoll gemacht; Dreigroſchenoper im Heidelberger Schloßhof. Das Beſte an der Bearbeitung bleibt ihre Text⸗ geſtaltung. Gerade in dieſem Werk bieten ſich dem Ueber. ſetze durch die doppelzüngigen Anſpielungen des Originals die größten Schwierigkeiten. Mehring hat ihnen unter Be⸗ nutzung der geſchickteſten Uebertragungen von Schlegel bis Gundolf ſehr kundig und wortgewandt zu begegnen gewußt und damit die über Gebühr gerühmte Ueberſetzung von Rothe weſentlich übertroffen. Die Pampphlete, die Therſttes in die Luft ſchreiht, ſind von einer ätzenden Schärfe des Ausdrucks. Paul Grätz verleiht ihnen die edlen Konturen einer Ber⸗ liner Originalſchnauze. Der Geifer zündet, den dieſe Spott⸗ geburt aus Dreck und Witz verſpritzt. Sein trofaniſches Pen⸗ dant, den Kuppler Pandarus, gibt Sokoloff mit ſeinen pfiffigen aſiatiſchen Aeuglein und einer köſtlichen Naivität des Zweideutigen. Von den übrigen Darſtellern ragt beſonders der überlegene, kluge, unendlich ſympathiſche Odyßſgus von 1 ne ee n * 5 „ 2. e ere 177SCFCCCC 1 FF * 5 4 8 * E Montag, den 5. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 350 7 Abs ag für die Neckarſtadt von Kommuniſten durch die Straßen der Neckarſtadt. Ein aufregender Nachmi Obwohl für den tion die von den geſtrigen Sountag von der Polizeidirek⸗ Kommmuniſten angekündigten Demonſtra⸗ tionen verboten waren, hatten trotzdem au verſchiedenen Stellen der Stadt An ſa m t lungen ſtattgeſn Die Kommuniſten hatten in den Vormittagsſtunden Zuzug von auswärts erhalten. Sie verſammelten ſich zunüchſt am Was⸗ ſerturm und dann beſonders in der N eckarſtadt bei der Straßenkreuzung Bürgermeiſter⸗Fuchsſtraße und Mittelſtraße. Beide Anſammlungen wurden von der Polizei zer⸗ ſtreut. Dabei wurden etwa 100 Perſonen feſt⸗ genommen und davon 31 in das Landesgefäng⸗ unis wegen Landfriedensbruch eingeliefert. Die An⸗ gelegenheit wird für die Kommuniſten noch ein gerichtliches Nachſpiel bringen. . *.* Die Polizei hatte einen ſehr harten Tag. Leider wur⸗ den bei den Zuſammenſtößen fünf Polizeibeamte ver⸗ Aetzt. Zum Glück ſind die Verletzungen aber nur leichterer Art. Der erſte Zuſammen aß erfolgte kurz vor 11 Uhr vor⸗ mittags am Waſſerturm. Die Kommuniſten hatten ſich dort unter die Beſucher des Stan dko nzertes gemiſcht. Anſcheinend wollten ſie unter dem Dechmantel von Konu⸗ s6ertbeſuchern eine Demonſtration veranſtalten. Polizei merkte aber die Finte, forderte die Leute zum Ver⸗ laſſen des Platzes auf und ließ kurzer Hand das Kon⸗ gzertabblaſen. Der Hauptherd der Unruhen war in der Neckarſtadt, wo die Kommuniſten anſcheinend Ecke der Bürgermeiſter⸗Fuchs⸗ und Mittelſtraße in einer Wirtſchaft ihr Hauptquartier hatten. Die Anſammlungen begannen um 1 Uhr. Sobald die Polizei erſchien, zerſtreuten ſich die Kom⸗ muniſten, um nach kurzer Zeit wieder in Trupps von mehre⸗ ren 100 Mann auf der Bildfläche zu erſcheinen und den Straßenverkehr zu ſperren. Es war das reine Katz⸗ und Mausſpiel, Um endlich Ruhe und Ordnung zu ſchaffen, griff die Polizei zum Gummiknüppel, wobei in kurzer Zeit die Straßen frei waren. i I Die „Zum Bayeriſchen Hiaſel“, ging energiſch vor, ſodaß um 8 Uhr abends die Ru he Faſt den ganzen Nachmittag hindurch zogen Trupps Die La ſt wa gen an. Die Wirtſchaft das Haupt ignartier der Kommuni⸗ von ihr mit Gummiknüppeln geſäubert. Polizei kam auf einem ſte N, wurde Zeit zwi⸗ Die Schutzmannſchaft in der Wie bei ſolchen en ſich auch hier ſofort ſehr viele Neu⸗ ſich der Gefahr bewußt zu ſein, in die ſie ſich durch ihre Neugierde begeben. Der Rädelsführer der Kommuniſten harrt eine ſchwere Strafe. ch. . Weitere Zuſammenſtöße ereigneten ſich in der ſchen 3 und 4 Uhr und abends 7 Uhr. Neckarſtadt wieder hergeſtellt war. Anläſſen üblich, ſo ſt gierige ein, ohne 1 Ellt * 2 8 Von einem Augenzeugen wird uns noch berichtet: Schon in den Morgenſ tunden ſammeln ſich die Kommuniſten in der Necke arſtadt an. 2 auswärts kommen immer noch welche dazu. Die Polizei ſtel ſt mit vier Mann da und ver⸗ ſucht in aller Ruhe, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Wortwechſel en tuen, ſich. Neugierige ſtellen ſich Frauen und Kin d türlich vorne dran. 15 adt kommen neue Ane dazu und da ruft. zon „Wir wollen heute die Polizei ein biß ärgern!“ In den Mittagsſtunden wird 1 ſchon 1 licher. Trotz Verſtärkung gelingt es der Poltzei nicht, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Mit Kraftwagen rücken nun die Verſtärkungen an, mit Karabiner und Gummiknüppel wird die Straße freigemacht. Der Auflauf der Menge wird größer. Schließlich ſieht ſich die Polizet gezwungen, gegen 3 Uhr zur Abriegelung varzuſchrel ten Natürlich ging das nicht glatt ab. Es mußte von der Waffe Gebrauch gemacht werden. Gegen 6 Uhr abends ſchien es, als ob die Vernunft wieder die Oberhand gewonnen hätte. Leider war es Trug⸗ ſchluß. In den Abendſtunden wurde erneut eine Abriegelung vorgenommen. tuhe der Polk⸗ Blutvergießen 8 . J. Es iſt nur der bewunderungswerten 9 8 e i n daß es zu ernſtlichem B gekommen iſt. eheimrat Reiß ⸗Garten als öffentliche Anlage Eröffnung am geſtrigen erſten Sonntag im Auguſt f Nach den amtlichen Wetterprognoſen waren für den Sonn⸗ tag bei zunehmender Bewölkung Niederſchläge zu erwarten. Hierzu iſt zu bemerken, daß der Himmel ſtellenweiſe wohl bewölkt war, im übrigen aber im ſchönſten Blau erſtrahlte und die Sonne es mächtig gut mit den Menſchen meinte. Es herrſchte aber keine Backofenhitze von 32 Grad, ſondern von nur 25 Grad C elſtus, was zu Spaziergängen oder zu Touren mächtig anreizte. Durch auffriſchende südliche bis ſüdweſt⸗ liche Winde war der Aufenthalt im Freien recht angenehm. Von größeren Veranſtaltungen ſind zwei zu erwähnen: Die eine war der Großtag der Leichtathleten im Mann⸗ heimer Stadion, wobei es ſich um ein Südweſtdeutſches Län⸗ dertreffen handelte, und Süddeutſchland und Weſtdeutſchland um die Palme des Sieges ſtritten. Die zweite Veranſtaltung betraf das Ländertreffen der Deutſchen Jugend⸗ kraft, das eine ſehr ſtarke Beteiligung aufwies. N Ahertauſende von Menſchen zog es geſtern wieder hinaus ins Strandbad, wo der Badebetrieb ſchon in den erſten Vormittagsſtunde u eingeſetzt hatte. Man ſchätzte die Zahl der Zuſchauer, Spaziergänger und Badeluſtigen auf etwa 8000. Auch die übrigen Badeanſtalten, ſo vor allem das ſchöne Fa⸗ milienbad Herweck, hatten Hochbetrieb. Dem Selbſthilfe⸗ bund der Körperbehinderten, Otto Perlbund, war eine Haus⸗ und Straßenſammlung mit Blumenverkauf geſtattet worden. Der Ertrag der Sammlung ſoll den im aeheltthe Aer ober von e 225 8 1 unter den fetzigen Verhältniſſen beſonders ſchwer zu leiden haben, zugute kommen. Der Garten des Geheimrat Reiß⸗Hauſes wurde geſtern erſtmals als öffentliche Anlage dem Publikum zugänglich gemacht. Der Beſuch war gut. Viele Leute trieb die Neugierde hin. Der Garten iſt mit reichem Blumen⸗ ſchmuck verſehen und dürfte als öffentliche Anlage gern beſucht werden. Erinnerungen an das freundliche Geſchwiſterpaar Reiß und deren gaſtliches Haus, das ſo oft den Mittelpunkt der Mannheimer Geſellſchaft bildete, werden wieder lebendig. Geheimrat Dr. Karl Reiß(18434914) war bekanntlich Ehren⸗ bürger won Mannheim und iſt Stifter des noch unerbauten Reißmuſeums. Sowohl er als auch ſeine ihm im Tode bald nachfolgende Schweſter haben ſich durch ihre Wohltätigkeit einen Namen gemacht. Da in der dichthewohnten Weſtſtadt ein Mangel an öffentlichen Anlagen beſteht, ſo wurde die Freigabe des 1 als öffentliche Anlage. mit Freude be⸗ grüßt. Auf der Re bin ſel, ebenfalls ein Vermächtnis der e Reiß, nber geſtern 130 Beſucher gezählt. er Ausflugs verkehr war vormittags nur müßig, dagegen der Ferien verkehr nach dem badiſchen Ober⸗ land ſehr ſtark. Der beſchleunigte Perſonenzug 998, ab Mann⸗ heim 8,11 Min., nach dem Schwarzwald und mit Anſchluß nach München wurde dreimal gefahren. Der Nachmittags⸗ verkehr Richtung Heidelberg war lebhaft, Richtung Bergſtraße und Schwetzingen aber ſchwach. Der Stadtbeſuchsverkehr war im allgemeinen ſchwach; doch kamen eine größere Anzahl Vereine zur Teilnahme an dem Ländertreffen der Deutſchen n 1 an. Ludwig A n der 17 1 ger am beſten Berſtänd⸗ liche Sprecher, Fritz Klippel, der Troilus der Mannhei⸗ mer Aufführung aus der letzten Spielzeit, gibt dieſe Rolle auch doͤrſtben und verleiht das Feuer ſeiner e ellen Eliſabeth Lennartz ſpielt die Creſſida auf ihre Art in einer Miſchung von Empfindſamkeit und Koketterie. Heinrich Heilinger umgibt ſich als eitler Achilles mit einem fein gepuderten Patroklus, den Fritz Odemar ſpielt. Ferdinand Hart gibt einen breitſpurigen Hektor, dem Shake⸗ ſpeare doch etwas edlere Züge verliehen hat. Als ſchöner Mann erſcheint der Paris von Robert Thoeren. Ein Aeneas im Feuerwehrhelm iſt Hugo Firmba ch. Dem Ge⸗ neraliſſimus Agamemnon ſchenkt Fritz Raiff eine hohe Ge⸗ ſtalt. Otto Wernicke verleiht ſeinem tumben Ajax Ring⸗ kämpferformat. Ferdinand Bonn gibt den Neſtor mit dem Zipperlein wie eine Figur aus Scheffels Trompeter von Säckingen. Für den Leutnant Diomedes hätte ſich eine andere Geſtalt finden laſſen ſollen, als Ernſt Buſch ſie auf den Raſen ſtellt. Als Andromache findet Fritta Brod ein pgar ergreifende Töne. Franziska Kinz verleiht der Unheil⸗ künderin Kaſſandra die Gewalt des Wortes, das ſie hoch oben vom Säulengang des Saalbaus entſendet, Katta Ster na und Ernſt Mak ray tanzen mit einem Enſemble einen ziem⸗ lich unnötigen Lagertanz. Der Eindruck des Schauſpiels enip dem Prunk der ganzen Aufmachung. Leider verdarb ihn die Aufführung ſich ſelbſt im letzten Augenblick. Das Stück endet in einer gran⸗ dioſen Darſtellung des Kampfes um Troja. Ein Schlachten⸗ film von größtem Ausmaß rollt hier ab, und in ihm erfüllen ſich die Einzelſchickſale der Geſtalten des Werkes. Aus ganz 5 unbegreiflichen Gründen beſchränkte man ſich auf nur zwei Szenen dieſes Kampfſchluſſes, ſtatt hier, wo die beſte Ge⸗ legenheit dazu gegeben war, den Raum in ſeiner ganzen Weite mitſpielen zu laſſen. So wurde aus dem trojantiſchen Krieg mit einem Mal ein Hornberger Schießen. Wahrſchein⸗ lich iſt man bei der Vorbereitung mit den letzten Szenen nicht, ganz fertig geworden. Das kann jedoch nur bedeuten, daß das Verſäumte nachholt. Der Beifall wird dann gewiß f e Grade annehmen als in der Samstagnacht, die zu meinem Berufe unbedingt vonnöten), diverſer n Vorausſetzungen 11. keinen Dr. K. zwei bis drei Dutzend Mädchenherzen, Off enbarung⸗ Bekenntniſſe eines Künſtlers (Nachdruck verboten.) Der Offenbarungseid iſt bekanntlich eine todernſte Sache, der ſich kein Zahlungsunfähiger oder— unwilliger— Schuld⸗ ner auf Verlangen ſeines Gläubigers entziehen darf. Daß es aber auch in dieſer ſchuldenreichen Zeit noch Menſchen gibt, die ſelbſt bei dieſer feierlichen Handlung nicht den Humor ver⸗ lieren, zeigt der Fall des Mitglieds einer leichtlebigen Ber⸗ liner Künſtlergemeinde, deſſen Neigung, Ausgaben zu machen, im umgekehrten Verhältnis zu ſeinen Einnahmen ſtand. Be⸗ ſagter Jünger von Pinſel und Palette vertröſtete ſeine Gläu⸗ biger auf die Zeit, da ſein Koloſſalgemälde„Venus im Eis“ einen Liebhaber gefunden haben würde; die Stiefel⸗, Gar⸗ derobe⸗ und anderen Lieferanten waren jedoch um ſo weniger geneigt, ſolange zu warten, als ſich dieſe kühne Venus noch in ſehr ſkizzenhaftem Zuſtand befand. Sie luden den luſtigen Malersmann vor das Gericht nicht, ſich zu„offenbaren“ und bekräftigte auch die Offen⸗ barung mit ſeinem Eid. Zu dieſem Zwecke hatte er dem Ge⸗ richt ein Vermögensverzeichnis eingereicht, das ſo aus ſah: „Meine bewegliche Habe“ beſteht aus: 1. 26 diverſen Skiz⸗ zen und Studien, momentaner Durchſchnittswert 50 Mk. je Stück, mit meiner Berühmtheit im Werte ſteigend(glänzendes Spekulatlonsobjekth) 2. 18 Paketen Liebesbriefen, nach Namen ſortiert und chronologiſch geordnet, darunter hochintereſſante Bekenntniſſe ethiſch⸗moraliſchen und pfychologiſchen Inhalts. (Achtung für Verleger! Senſation!). 3. Einem Malerkittel (wenig benutzt), einem Kaffeehausanzug(nicht pfündbar, da Leibwäſche, einem Schlapphut(für das Cafe), einem Zylinder(für beruf⸗ liche Beſuche). 4. Einer Farbenplatte, einer Staffelei, neun ————— Reger dazu. 1. zur Ableiſtung des: Offen⸗ barungseides. Der von ſeinen Manichäern Bedrängte zögerte ö N 1 1 V 10 a Von Dar m⸗ heimer Sportplakette. Am Sonntag, den 11. Aguſt 1929(Ver⸗ faſſungstag) werden um 10 Uhr im Ritte ſaal des Schloſſes dem Mannheimer Ruderverein„Am eltta“ und dem einer ſchönen Seele lächeln; vielleicht aber wird der geſtre 0 dafür aber in ſeiner ganzen Art zu der echten Schwan f 99 acht * 8 1 Stästiſche N Manche mögen es als e bezei ichnen. Manche mögen es verrückt nennen. Einige aber werden ſich freuen. Freuen, daß es noch Menſchen gibt, die nicht mit verbitterter Miene an ihre Arbeitsſtätte eilen. Sondern froh ſind und fingen. Faſt jeben Morgen— es gib wie überall auch Aus⸗ nahmen— kommt zu Rad eine Schar Arbeiter durch die Straße gefahren. Sie ſcheinen von einem Vorort zu kommen. Einer von ihnen beſitzt eine ſchöne Tenorſtimme. Er ſchmet⸗ tert faſt regelmäßig ein Lied. Recht laut, aber nicht über⸗ mäßig. Man merkt, daß ihm das Singen Freude bereitet. Seine Kameraden fahren nebenher und lauſchen. Wenn die⸗ ſer Sänger vorbeikommt. weiß man ganz genau, daß es bald ſieben Uhr iſt. Man freut ſich, mit welchem Frohſinn ſich dieſer junge Menſch an die Arbeit begibt. * * Auto in Brand. Vermutlich durch Unvorſichtigkeit heim Abfüllen von Benzin war in der Elfenſtraße ein Auto i in Brand geraten. Beim Eintreffen der Berufsfeuer⸗ wehr hatten die Flammen ſchon einen nebenſtebenden Auto⸗ ſchuppen ergriffen. Das Feuer wurde mit einer Schlauch⸗ leitung gelöſcht. Die Bretterwand wurde leicht beſchädigt. Das Auto iſt vollſtändig ausgebrannt. Der Schaden beträgt 2 etwa 5000 Mark. 5 *„Amieitia“ und„Turuverein 1846“ erhalten die Mann⸗ Turnverein von 1846 N vom Stadtrat ver⸗ liehenen Plaketten für ſportliche Höchſtleiſtun⸗ gen im Jahre 1928 überreicht werden, eine Ehrung und Anerkennung ſportlicher Leiſtungen, zu der wir die beiden Vereine beglückwünſchen. 5 * Von der Realſchule Jendenheim. Mit Wirkung vom 12. September wurde, wie ſchon kurz gemeldet, Direktor Lud⸗ wig Boß von der Mollrealſchule Mannheim als Nachfolger des 7 Direktors Heinrich Zamponi in gleicher Eigenſchaft an die Realſchule Mannheim⸗Feudenheim verſetzt. Lehramts⸗ a aſſeſſor Richard Schwab wurde auf den gleichen Termin zum Profeſſor an der Oberrealſchule in W er⸗ nannt. 5 * Aus der Evang. Landeskirche. Ernennungen Pfarrer Heinrich Weigold in Michelbach zum Pfarrer in Heſſelhurſt, Pfarrer Willibald Kolb in Kleinlaufenburg zum Pfarrer der Weſtpfarrei in Bretten, A Philipp Chr in Neckarbiſchofsheim zum Pfarrer in ee Pf arrver walter Friedrich Feßler in Neunſtetten zum Pfarrer in Neunſtetten, Pfarrer Theophil Guß mann in Eiſingen zum Pfarrer in Eutingen und Pfarrverwalter Hermann Pfan 5 ſtiel in Fahrenbach zum Pfarrer in Fahrenbach.— Zu Kirchen räten ernannt wurden die Pfarrer Georg Kappes in Wertheim und Albert Kern in Pforzheim — Verſetzungen: Vikar Hermann Bufard von Eppingen nach Baden⸗Baden, Vikar Karl Ohngema ch, z. Zt. in Güg lingen(Württemberg) vorübergehend nach Eppingen und Pfarrkandidat Gerhard Sulzberger als Diaſporapfarrer nach Bonndorf.— Beſtätigt wurden die Wahlen des Pfar rers Eruſt Amann in Kork zum Pfarrer in Pforzh (Südpfarrei), des Vikars Rudolf Löffler in Baden⸗B zum Pfarrer in Gaggenau und des Pfarrers Heinrich Vogelmann in Friedrichstal zum Pfarrer der Nord⸗ Pfarrei Heidelberg⸗Handſchuhsheim, ferner die von der G lich von Neipperg'ſchen Grund⸗ und Patronatsherrſchaft er⸗ folgte Ernennung des Pfarrers Gotthilf Günther Eggenſtein zum Pfarrer in Adelshofen.— Geneh mi wurde der Verzicht des Pfarrers Alfred Hey d in Ladenburg auf die Pfarrei Ladenburg, Gleichzeitig wurde Pfarrer Hey mit der Verwaltung der Pfarrei Neckarbiſchofsheim bea tragt.— Entlaſſungen: Ihrem Anſuchen zwecks Ueber⸗ tritts in den außerbadiſchen Kirchendienſt entſprechend wur⸗ den die Pfarrer Peter Katz in Fan ende und Karl Kraf in Pforzheim⸗Brötzingen aus dem Dienſt der Bahiichen Lan⸗ deskirche entlaſſen.— Zuruhegeſetzt wurde auf ſein ſuchen bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit Pfarrer Wilhelm Sauer brunn in Linx, ferner auf ſein 1 unter Anerkennung ſeiner langjährigen ug enten Pfarrer ie Kappes in e und 12 1 1 Das tſt me Liebe 753 Beſitzer 0 umſchränktes, unpfändbares Eigentum ſind. Vermögensſtand am heutigen Tage.“ Ausgefertigt zu Berlin. Folgt unterſchrift Mann des Geſetzes dieſes Aktenſtück nicht anerkennen. das gegenwärtig 1 gaalifgtvollen ue im ſaal zeigt, iſt zugleich eine Vereinigung ganz ausgez Schwankdarſteller, wie in jener guten alten Zeit, in de den heutigen Unterſchied von Schauſpieler und nicht gab,(Auch nicht in den Gagen.) Un Leute im Roſengarten brauchen ſich nicht un er 5 mantel einer Nachtvorſtellung zu begeben, wenn ſie mit ih Schwankſpielerei hervortreten, wie das am Samstag ng erfolgreichen Vorſtellung des„Bruders ane, geſch Da führten ſie unter der Regie ihres Direktors Lu Prean ein Stück von Kraatz und Neal auf, das zwe einen buchſtäblich an den Haaren herbeigezogenen Titel be mit den üblichen Verwechflungen und der hergebrachten tuationskomik gehört. Was aus der Sthwerenßterei des geblichen Filmbeſitzers Emil Bornemaun wird, den Ale Sunko als echter Luſtſpielpapa gibt, bildet den Inhalt drei amüſanten Akte, in denen auch die verwechſlungs ſy geeignete Doppelrolle nicht fehlt; Edwin Eugliſch Bruder 5 der Ses reite A ſte mit 0. ſeine reizende e Left 1 00 als keſſe 5 kommt noch hinzu, er die Tuhen Jarbe, diverſen Pinſeln.— Mein unveräußerlicher Be Mei ſitz beſteht: 1. in einem klaren Kopfe und einem zu den größten . ber echtigenden Talent für intime Kaffeehausſtim⸗ mungen; 2, in einer grenzenloſen Vezachtung aller Mah⸗ nungen, Rechnungen und aller ähnlichen„Wertpapiere“; 3. in 9 5 alle in 5 Skücktitels. Das leider achte ſehr zahlreiche 5 hielt ſich ausgezeichnet und zeigte in der Stärke des Beifalls daß ein ſolcher Schwank zur. eine e ee 1 5 4. Seite. Nr. 86 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗ Ausgabe) Montag, den 8. Auguſt 1929 Südweſtoeutſches D. J..⸗Ländertreffen in Mannheim Aus dem ganzen ſübdweſtdeutſchen D. J..⸗Vereine zu Tauſenden in unſere Ländertreffen zu begehen. Das große Leuchtzeichen D. J. K. auf dem Waſſerturm kennzeichnete die Feſtesfreude. Der Begrüßungsabend im Nibelungenſaal des Roſengarten am Samstag abend wies eine ſtarke Beteiligung auf. Weit über 4000 Feſtteilnehmer füllten die Feſthalle. Mit dem feierlichen Einmarſch der vie⸗ len Fahnengruppen nahm die Feier ihren Anfang. Vepbands⸗ leiter Deutſch brachte einen herzlichen Willkommengruß den Feſtteilnehmern entgegen und begrüßte insbeſondere u. a. Biſchof Dr. Sebaſtian von Speyer, Abt Graf Adalbert von Naipperg⸗Neuburg, Prälat Bauer ⸗ Mannheim, Ober⸗ bhürgermeiſter Dr. Heimerich, Bürgermeiſter Büchner und Reichstagsabg. Dr. Hoffmann Ludwigshafen. Er teilte mit, daß die D. J. K. heute über 700 000 Mitglieder zählt. Die Feſtverſammlung ſang ſtehend das Deutſchlandlied. Es folgte der Sprechchor von Dr. Peterſen. chenchöre von Mannheim ſangen unter der Leitung von Ghordirektor Rohner Schuberts Allmacht mit Orgel⸗ und Orcheſterbegleitung. Im Anſchluß daran ſprach Biſchof Dr. Sebaſtian⸗Speyer einige markante Worte zu der anſehn⸗ lichen Verſammlung. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich übermittelte die Grüße der Stadtverwaltung. die jungen Sportler, die erſtmals ihren Fuß auf Mannheimer Die vereinigten Kir⸗ Er glaubt, daß Boden geſetzt haben, mit der Wahl unſerer Stadt zufrieden ſein werden. Es wurde das Stadion geſchaffen; weitere 100 Hektar Gelände ſtehen für Sportzwecke zur Verfügung. So bringt unſere Stadtverwaltung nicht nur für den Sport und die Leibesübung Verſtändnis entgegen, ſondern ſie ſteht ihnen fördernd zur Seite. Der Sport iſt aber nur Halbheit, denn er bedarf der Geiſtesbildung, der gegenſeitigen Achtung, die aus idealem Streben geboren ſein muß. Prälat Bauer ſprach namens des Stadtdekanats Mannheim herzliche Will⸗ kommengrüße aus und bemerkte, daß er ſich freue, eine Sport⸗ jugend der D. J. K. zu finden, die ſtraffe Zucht, ſtarken Willen und reine Herzen beſitze. Er brachte ein Hoch auf die geiſt⸗ lichen und weltlichen Führer der D. J. K. aus. Der Krönungs⸗ marſch aus der Oper„Die Folkunger“ von Kretſchmer, ge⸗ ſpielt von der Kapelle Becker, beendete die Begrüßungsfeier, die einen ſehr erhebenden Verlauf nahm. Stadtrat Braun Altar mit Kerzen und Blumen Aufſtellung gefunden. Gauland kamen die gab noch ein Glückwunſchtelegramm des bad. Staatspräſtden⸗ Stabt, um das große ten bekannt und dankte allen Mitwirkenden für ihre treue Arbeit im Dienſte einer guten Sache. Am Sonntag morgen begannen bereits um 7 Uhr die Wettkämpfe. Um 0 Uhr läuteten die Glocken der katholiſchen Kirchen zugleich den Feldgottesdienſt 8 ein. Tauſende von Menſchen füllten die vorderſten Reihen des weiten Stadion. Auf der Tribüne hatte ein würdevoller Bene⸗ diktinerabt von Neipperg⸗Abtei Neuburg hielt die Predigt. In ſeiner Ausführung fand er warmherzige Worte für die jungen Sportler der D. J. K. und wies ihnen den rechten Weg. Die Feldmeſſe, die von ihm unter Aſſiſtenz des Profeſſor Walter zelebriert wurde, fand eine Verſchönerung durch die deutſchen Kirchengeſänge. Zum Schluß des Gottesdienſtes wurde in feierlichem Feſtgeſang das Tedeum angeſtimmt. Den Mittelpunkt aller Veranſtaltungen bildete der feier⸗ liche Einmarſch der katholiſchen Vereine zum großen i Hauptfeſt des Ländertreffens im Stadion. Außer dem Klerus, der ſtaat⸗ lichen und ſtädt. Behörden nahmen Weihbiſchof Dr. Bürger, Aht Adalbert von Neipperg und Prälat Bauer an dem Hauptfeſt teil. Die Kapelle Schönig hatte den muſikaliſchen Teil übernommen. Der Einmarſch ſelbſt zeigte die ſtraffe Jugendzucht, die die Grundlinie bildet. Weit über 100 Fahnen und Wimpeln flatterten luſtig im Winde. Den Reigen der Vereine eröffnete eine Radfahrergruppe mit dem D. J..⸗ Zeichen. Während des Vorbeimarſches kreiſte ein Flug ⸗ zeug über dem Stadion und warf einen wundervollen Blumenſtrauß ab, der dem Weihbiſchof überreicht wurde. Nach dem Vorbeimarſch hielt der Biſchof eine mar⸗ kante Anſprache an die Deutſche Jugendkraft, die einen Appell an die edle Sportpflege bedeutete. Im weiteren Verlauf dankte Weihbiſchof Dr. Burger allen tätigen Männern und Jungmannen für ihre opferfreudige Arbeit im Dienſte der DK. Ferner gedachte er der Männer, die vor 10 Jahren die Weimarer Verfaſſung gaben, damit Ruhe, Ordnung und Frieden dem Bürger beſchieden iſt. Von Erzbiſchof Dr. Carl Fritz entbot er Grüße. Die Rede wurde mit ſtarkem Beifall aufgenommen. Die Menſchenmenge ſang dann ſtehend mit Begeiſterung das Deutſchlandlied.(Weiteren Bericht ſiehe Sportbeiblatt in dieſer Ausgabe.. Kommunale Chronik sch. Reilingen, 29. Juli. Aus dem Gemeinderat iſt zu berichten: Die Verſteigerung der Reinigung des Fröſch⸗ gaugrabens wurde in der abgeänderten Form genehmigt.— Zwecks Verbreiterung des Güterwegs, gb. Nr. 2808, ſoll bas erforderliche Straßengelände von den Anſtößern aufgekauft werden. Burgermeiſter Eichhorn erhält Vollmacht, den An⸗ kauf uſw. zu tätigen. Der Ortsbauplan ſoll entſprechend ge⸗ ändert bezw. ergänzt werden.— Die Gemeindehäuſer in der Wilhelm⸗ und Graf⸗Zeppelinſtraße ſollen getüncht werden. Die Arbeiten wurden ben hieſigen Tünchermeiſtern um ihr eingereichtes Angebot übertragen.— Anläßlich der Abhaltung eines Sportfeſtes burch den hieſigen Sportklub 08 am 18. Aug. wirb ein Gemeinbeehrenpreis geſtiftet.— Die Ernte⸗ fertken wurden vom 22. Juli bis 4. Auguſt feſtgeſetzt.— Die Verſteigerung der Reinigung bes Kraichbaches von Peter Dörfer bis zur Hockenheimer Grenze wurde genehmigt.— Vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes wird an Tüncher Karl Schell ein Baugelände an der Wilhelmſtraße, Igb. Nr. 926/11, mit 6 Ax 58 Om. zum Preiſe von 1,25 Mark je QAm. abgegeben.— Der Ankauf eines Zuchtebers durch Gemeinderat Karl Weißbrodt L wurde genehmigt.— Anläß⸗ Freiw. Feuerwehr der neue Schulhof zur Abhaltung eines Gartenfeſtes überlaſſen und alles weitere in dieſer Sache tber tragen. 5 Ladenburg, 3. Aug. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Schreinermeiſter Karl Seel l. wird ein Gemeindebauplatz in der Gewann Bordhof zu Bau⸗ zwecken käuflich abgetreten.— Das Geſuch des Heinrich Riemenſperger um Erteilung der Erlaubnis zum Betrieb der Gaſtwirtſchaft„zum Schwanen“ wird befürwortend dem Be⸗ zirksamt Mannheim vorgelegt.— Wilhelm Raufelder in Seckenheim wird die Ausführung von Inſtallationsarbeiten im Neubau des Kraftwerks Rheinau dahier genehmigt.— Für das Jahr 1929 werden an Beiträgen bewilligt: der Freiw. Sanitätskolonne 800 Mk. und dem Arbeiterſamariterbund 200 Mk.— Die Lieferung von etwa 1000 Kg. Straßenteer wird Joh. Ph. Fuchs, Holzhandlung hier, übertragen.— Die in der Verl. Zehntſtraße erſtellten Neubauwohnungen werden zur Vermietung ausgeſchrieben.— Dem Ortsausſchuß der Vereine für Leibesübungen und Jugendpflege wird der ſtädt, Sportplatz am W. Auguſt überlaſſen und die Abſperrung des Neckardammes genehmigt.— Die Dampfheizungsanlage im Rathaus und alten Schulhaus wurde vergeben.— Die Miet⸗ zinſe für die Wohnungen im Gemeindedoppelbau in der Verl. Zehntſtraße wurden feſtgeſtellt.— Die Mitgliedſchaft der Ge⸗ meinde beim Landesverband zur Bekämpfung des Krebſes wurde genehmigt.— Ernſt Tiſcher in Mannheim wird die a Ke Aufſtellung eines Hippodroms an der Kirchweih auf dem lich des Verfaſſungstages am 11. Auguſt wird der hieſigen ſtädt. Feſtplatz geſtattet.— Für die Landtagswahl am 27. Oktober wurde die Gemeinde in vier Wahlbezirke ein⸗ geteilt und die Wahlvorſteher bzw. Stellvertreter ernannt.— Die Frühobſtverſteigerung wurde genehmigt. Schutz gegen Walobrände Mit Beginn der warmen und trockenen Sommertage end⸗ ſteht für die Wälder die Gefahr der Waldbrände. Sie iſt in bieſer Jahreszeit beſonders groß, da die abgeſtorbenen und verdörrten Reſte von Gräſern, Kräutern und Farnen bet Unachtſamkeit des Spaziergängers und Ausflüglers im Um⸗ gange mit Feuer eine Quelle ſtändiger Brandgefahr bilden. Am meiſten gefährdet iſt die Umgebung vielbegangener Waldwege, an die Grasflächen ſtoßen. Sie ſind immer die Ausgangspunkte der Waldbrände, da unachtſames Fort⸗ werfen von brennenden Zigarren⸗ und Zigarettenreſten und Streichhölzern genügt, um die vertrocknete Bodendecke im Augenblick in Brand zu ſetzen. Das Abbrennen der Pflanzen⸗ reſte ſelbſt iſt kein Verluſt; entſcheidend iſt vielmeht die große Gefahr, die dadurch für die angrenzenden Waldbeſtände ent⸗ ſteht. Die Kiefern⸗ und Fichtenkulturen ſind immer vertrock⸗ net und ſo unmittelbar der Feuersgefahr am meiſten aus⸗ geſetzt. Zu großen Verluſten kann ein ſolcher Brand werden, wenn es ihm gelingt, Kiefern⸗ oder Fichtendichtungen zu er⸗ reichen. Hier bietet ſich dem Feuer Gelegenheit, aus dem Bodenfeuer zum Wipfelfeuer zu werden, das ſeine Nahrung zunächſt in den trocken gewordenen Zweigen findet. Das Abbrennen dieſer Dichtungen und angehenden Stangenhölzer iſt der Uebergang des Feuers zum erfolgreichen Uebergreifen des Brandes auf Altholzbeſtän de. Von den Wald⸗ bäumen ſind die Nadelholzarten, für uns alſo hauptſächlich Kiefer und Fichte, am meiſten, gefährdet. Von ühnen ſind wiederum die jüngeren Beſtände(bis zu Stangenholzſtärke) durch Waldbrände am meiſten heimgeſucht. Erfahrungs⸗ gemäß iſt die Urſache eines Waldbrandes in den häufigſten Fällen auf unachtſames Umgehen mit Feuer, hauptſächlich mit Zigarren, Zigaretten und Streichhölzern zurück⸗ zuführen. Eine weitere Gefahrenquelle iſt das vielfach übliche Abbrennen von Hecken und Raſenflächen in der Nähe von Waldgrundſtücken. Wenn auch verſchiedene Geſetzesvorſchriften Strafen für Verfehlungen beim Umgang mit Feuerzeug in und in der Nähe von Waldungen androhen, ſo genügen ſie doch nicht allein, der Waloͤbrandgefahr ausreichend zu begegnen. Sie können den Schaden nicht wieder gutmachen, den ein Wald⸗ brand vielfach verurſacht. Deshalb iſt es erforderlich, in der Preſſe, in Vereinen und Schulen, beſonders den Landſchulen und einem größeren Perſonenkreis die Gefahren und Schäden der Waldbrände vor Augen zu führen und ihnen Verhal⸗ tungsmaßregeln zu geben. Wandervereine und Jugend⸗ abteilungen ſolcher Vereinigungen haben ſich ſchon vielfach durch Löſchung von Waldbränden ausgezeichnet. Kleine im Entſtehen begriffene Waldfeuer können leicht durch Ausſchlagen von der Seite her erſtickt werden. Iſt das nicht mehr möglich, ſo iſt ſchleunigſt der nächſte Förſter zu benachrichtigen oder aus dem nächſten Dorfe Hilfe zu holen. Im Entſtehen läßt ſich ein Waldbrand noch erfolgreich bekämpfen; hat er ſich zur vollen Macht entfaltet, ſind große Verluſte unvermeidlich. * * Ein Trachtenfeſt in Mannheim. Vom 21.—23 September fetert die Vereinigung der Württemberger in Mannheim ihr 40 jähriges Jubelfe ſt. In großem Rah⸗ men ſoll dieſe Veranſtaltung durchgeführt werden. Ein Feſt⸗ bankett mit Tanz wird den Reigen eröffnen und ein hiſtoriſcher Trachtenzug den Höhepunkt der Feier bilden. Es iſt anzunehmen, daß Tauſende auswärtige Beſucher an dieſem Tage nach Mannheim kommen, ſowohl Schwaben, um an ihrem Heimatfeſt teilzunehmen, als Schauluſtige, die das bunte Leben und Treiben dieſer Tage anziehen wird. Aus größeren Entfernungen werden Sonderzüge nach Mann⸗ heim geleitet. Ein ſchwäbiſches Volksfeſt mit Beluſti⸗ gungen aller Art wird alt und jung auf die Rennwteſen locken. Eine Anzahl weiterer Veranſtaltungen im Rahmen dieſes großen ſchwäbiſchen Feſtes ſind noch geplant. Es iſt anzunehmen, daß dieſe Tage der Württemberger noch man⸗ cherlei Ueberrraſchungen bringen. * Ferienreiſende in Mannheim. 220 Knaben und Mädchen und 39 Lehrer und Lehrerinnen verſchtiedener Düſſeldor⸗ fer Volksſchulen, die ſich auf einer Ferienreiſe befinden, treffen am 7. Auguſt in Mannheim ein. Zur Be⸗ ſichtigung unſerer Stadt und des benachbarten Ludwigshafen halten ſich die kleinen und großen Gäſte zwei Tage in Mann⸗ heim auf, um dann von hier aus auf einem Rheindampfer ihre Heimreiſe oͤurch das Rheinland wieder anzutreten. 2 Vertretungen: H. Kaul D Co. Darmstadt: Motorwagenverkaufsbüro Otto Heinrich Gral Hagenburg, Kaiserslautern: Torpedo-Garage G. m. b.., Mannheimerstr. 9 Modernes Tempo im Warentransport! 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Der Freiburger Automobilklub und ſein unermüdlicher Präſident Hauſer hatten im Verein mit der Stadtverwaltung Freiburg an den intereſſanteſten Punkten und Kurven der Rennſtrecke günſtige Zuſchauerplätze mit zahlreichen Bänken geſchaffen, ſie hatten vor allem die etwas ſumpfige Holzſchlägermatte mit Wegen verſehen und die Sumpfſtellen überbrückt. Neue Parkplätze wurden geſchaffen und neue Zugangsmöglichkeiten. In den Straßen der Stadt ertönte ſeit Donnerstag das Knattern dere Rennwagen und der Motorfahrzeuge und am Samstag trafen etwa 300 Wagen aus allen Teilen Deutſchlands und Europas ein, die ſich an der Strahlen⸗ fahrt beteiligt hatten. Ununterbrochen blieb aber der Zuſtrom, ſodaß aufgrund zahlreicher Anfragen der ADAC. die Friſt für die Strahlenfahrt bis Sonntag mittag 4 Uhr verlängerte. Das Rennen hatte eine Qualttätsbeſetzung und wenn auch der Franzoſe Chiron am Start nicht erſcheinen dürfte, weil ſeine finanziellen Forderungen kein Maß kannten, ſo hat doch dieſer erſte Austrag der Deutſchen Bergmeiſter⸗ ſchaft den Beweis dafür erbracht, daß Deutſchland in der Schau⸗ inslandſtrecke die Bergſtrecke beſitzt, die es befähigt, eine der drei Strecken zu ſein, auf der der internationale Automobilſportler ſiegen muß, um Europameiſter zu werden. Bisher iſt es ſtändig gelungen, die Rekorde auf dem Schauins⸗ land zu verbeſſern. Während Eugen Buſſinger⸗München 1925 auf BMW. 11 Minuten 55,6 Sekunden 60,37 Stundenktlometer zur Bezwingung dieſer 12 Kilometer langen Strecke mit einer Steigung um 800 Meter bei 173 Kurven brauchte, fuhr Franconi⸗Genf 1926 auf „Motoſacoche“ 10 Minuten 16 Sekunden= 70,182 Stundenkilometer. Dieſe Beſtzeit konnte bisher nicht mehr erreicht werden. 1927 fuhr Buſſinger⸗München auf AJS. 10 Minuten 50,3 Sek.= 66,402 Stundenkilometer, Stegmann⸗Neuölsnitz auf DW konnte dieſe Zeit 1928 mit 10 Min. 21,3 Sek.= 69,511 Stundenkilometer unterbieten. In der Beiwagenklaſſe fuhr Hermann Dobler⸗Stuttgart auf „New Imperial“ 13 Min. 20,8 Sek.= 53,59 Stundenkilometer im Jahre 1925. 1926 konnte er ſeine Zeit mit 12 Min. 23,6 Sek. 58,094 Stundenkilometer verbeſſern. Auch 1927 gelang es ihm, mit 12 Min. 0,6 Sek.- 59,504 Stundenkilometer ſeinen Rekord vom Vorjahre zu unterbieten. 1928 mußte er ihn an Thumſhirn⸗Nürnberg auf„Ardte⸗Jap“ überlaſſen, der die fabelhafte Zeit von 11 Min. 28, Sek.= 63,178 Stundenkilometer fuhr. Nur 1925 wurden die Tourenwagen beſonders gewertet. Caracciola fuhr auf„Mercedes“ in 12 Min. 15,4 Sek. 58,74 Stun⸗ denkilometer den Berg hinauf. In der Klaſſe der Sportwagen errang 1925 Willt Walb⸗ Mannheim auf„Benz“ mit 11 Min. 49,6 Sek.= 60,88 Stundenkilometer den Sieg. Heußer⸗Kleinſchmalkalden auf„Steyr“ verbeſſerte 1926 die Zeit, er brauchte nur 11 Min. 27,6 Sek. 2 62,828 Stundenkilometer. 1927 wurde Caracciola auf„Mer⸗ des⸗Benz“ in 10 Min. 23 Sek. 69,342 Stundenkilometer Steger. Er mußte ſeinen Sieg 1928 Heußer⸗Kleinſchmalkalden laſſen, der auf „Bugatti“ nur 9Min. 44,2 Sek. ⸗ 74,037 Stundenkilometer benötigte, eine Zeit, die bisher in keiner Klaſſe, auch nicht von den Rennwagen, erreicht worden war. In dieſer Klaſſe ſtellte der Altmeiſter der deut⸗ ſchen Automobilſportler Chriſttan Werner⸗Untertürkheim auf„Mer⸗ cedes“ den erſten Rekord mit 11 Minuten 3,8 Sek.= 62,35 Stun⸗ denkilometer auf. Er konnte ihn 1926 auf 10 Min. 24,2 Sek. 69,208 Stundenkilometer verbeſſern. 1927 fuhr Roſenberger⸗Pforzheim auf „Mercedes⸗Benz“ in 10 Min. 10, Sek.= 70,797 Stundenkilometer die Beſtzeit des Tages, während 1928 die Rennwagen den Rekord zwar unterbieten konnten, jedoch hinter der Beſtzeit der Sportwagen zurückblieben. Caracciola auf„Mereedes⸗Benz“ und Chiron auf „Bugatti“ fuhren mit 9 Min. 51,2 Sek.= 73,061 Stundenkilometer ein totes Rennen. — Das Rennen konnte einen Rekordbeſuch aufweiſen, denn tber 50 000 Menſchen(i. V. 40 000) dürften die Hänge der Berge bevölkert haben. Die Zahl der Kraftwagen und Motorräder hat ſchließlich die Zahl 5000 weſentlich überſchritten. Leider ſtand die diesmalige Austragung der Rennen unter einem recht ungünſtigen Stern. In der Gruppe der Renn⸗ und Sportwagen kam es zu einem bedauerlichen Unfall, dem Deutſchlands beſter Bergfahrer, Hans v. Stuck, zum Opfer fiel. Bei der ſogenannten Gieß⸗ hübelkurve kam es auf gerader Strecke infolge Reifenſchadens z um Stur z. Er erlitt ſchwere Gehirnerſchütterungen, einen Naſen⸗ beinbruch und eine ſchwere Bruſtquetſchung. Sein Zuſtand iſt ernſt, man hofft ihn aber am Leben zu erhalten. So nahmen die ſcharfen Kämpfe, die man in der Klaſſe der Renn⸗ und Sportwagen zu gewärtigen hatte, zwiſchen den Marken Auſtro⸗ Daimler, Bugatti und Mercedes⸗Benz ein frühzeitiges Ende. Auſtro⸗ Daimler ſchied leider durch den bedauerlichen Sturz Hans v. Stucks aus. Die Mercedes⸗Leute, die noch nicht geſtartet waren, ſahen daraufhin vom Start ab. Nur Roſenberger fuhr das Rennen durch, ſtoppte aber 20 Meter vor dem Ziel aus unbekannten Gründen ab und gab das Rennen auf. Die beſte Zeit der Rennwagen wurde ſo von Stuber ⸗ Berlin auf Bugatti gefahren, der in 949,3 (73,25 Stkm.) einen neuen Rekord für Rennwagen aufſtellte, aber den von Heußer⸗Schmalkalden im Vorjahre erzielten Rekord der Sport⸗ wagen(:44,2) nicht erreichte. In der Klaſſe der Motorradfah⸗ rer gab es dagegen durchweg gute Leiſtungen und die Rekorde des Vorjahres wurden in allen Klaſſen gebrochen. Auch der von Frankoni⸗Genf im Jahre 1926 aufgeſtellte und bisher nicht unterbotene Bergrekord der Motorräder mußte daran glauben. Gall⸗Ludwigsburg auf Standard blieb es vorbehalten, in:53,2(72,8 Stkm.) hier einen neuen Rekord aufzuſtellen. Im allgemeinen wußten die Motorradfahrer den Tücken der 173 Kurven zählenden Strecke am beſten zu begegnen. In der Beiwagenklaſſe konnte Thunhſhirn⸗Nürnberg auf Ardie⸗Jap ſeinen vorjährigen Rekord ver⸗ beſſern. Der frühere Rekordinhaber Dobler⸗Stuttgart brachte es nur auf den 3. Platz. Die Motorradzeiten waren durchweg beſſer als im Vorfahre. 5 Die Ergebniſſe: Krafträder. Klaſſe A nicht über 250 cem: 1. Oskar Geiß⸗Pforz⸗ heim(Da W) 10:19,(69,84 Stkm.); 2. Frentzen⸗Köln(UT⸗Jap) 11:21,2; 3. Will⸗München(UT⸗Jap) 11:22. Klaſſe B nicht über 350 cem.: 1. Karl Gall⸗Ludwigsburg 10:29 (68,28 Stkm.); 2. Kiemel⸗Waldſee(UT⸗Jap) 10:34; 3. Will⸗München (UT⸗Jap) 10:41,2. 5 Klaſſe C nicht über 500 cem.: 1. Gall⸗Ludwigsburg(Standard) :58,2(72,8 Stkm.), beſte Zettaller Krafträder, neuer Bergrekord); 2. Zündorff⸗Köln(Da W) 10:32,2; 3. Martin⸗Sont⸗ hofen(Standard) 10:38, 4. Klaſſe D über 500 cem.: 1. Cereſele Claude⸗Bern(Harley David⸗ 8:55(72,61 Stoͤkm.); 2. Buſſiger⸗ München(AJS) 10: 138,2; 3. Stößer⸗München 10:22. Klaſſe F, Krafträger mit Beiwagen bis 600 cem.: 1. Lang⸗Cann⸗ ſtatt((Standdard) 11:16,(63,98 Stkm.); 2. Höfle⸗Neuſtadt(Viktoria) 11:45,8. 00 Klaſſe G über 600 cem.: 1. Thunhſhirn⸗Nürnberg(Ardie Jap) 10205,4(71,4 Stm.), beſte Zeit der Krafträder mit Bei⸗ wagen, neuer Rekord) 2. Goſſe⸗Köln(Tornax Jap) 11:28,1; 8. Dobler⸗Stuttgart(Ardie Jap) 11:81,1. Bergrekord in Freiburg Haus v. Stuck lebensgefährlich verletzt Kraftwagen. Sportwagen. 350750 cem.: den(DW) 12:32(57,45 Stkm.). 750—1100 cem.: 1. Simons⸗Berlin(DK W) 11:04,1(50,04 Stkm.); 2. Steinweg⸗München(BM) 11:50, 4. 11001500 cem: 1. Burggaller⸗Berlin(Bugatti) 10:37,1(67,8 Stkm.); 2. Lore Keller⸗München(FN) 14:19, 4. über 15002000 cem.: 1. Elſe Vollbrecht Mannheim (OM) 13:84(53,07 Stkm.). über 20003000 cem.: (71,88 Stkm., beſte Zeit der Sportwagen); Frankfurt a. M.(Auſtro⸗Daimler) 13:14,2. über 30008000 cem.: 1. Auguſt Momberger⸗Frankfurt(Mercedes⸗ Benz) 10:08(71,05 Stkm.); 2. Prinz zu Leiningen(Mercedes⸗Benz) 10:15; 3. Graf Arco⸗Zinnenberg(Mereedes⸗Benz) 10:33. Rennwagen. 350—1500 cem.: 1. Marcel Laciano⸗Beſancon(Bu⸗ gattt) 10:12,(70,52 Stkm.); 2. v. Morgen⸗Berlin(Amilcar) 10:35, 4. über 15002000 cem.: 1. H. Stuber⸗Berlin(Bugatti):49,4(73,25 Stkm., beſte Zeit des Tages, neuer Rekord für Renn⸗ wagen); 2. Pietro Marco⸗Molsheim(Bugatti) 10:07. über 2000—8000 cem.: Roſenberg⸗Pforzheim(Mercedes-Benz) 1. Oeſterreicher⸗Dres⸗ 1. Graf E. v. Kalnein(Bugattt) 10:05, 2. Hofmann⸗ Das Wichtigſte vom Sonntagszport Weitere Ueberraſchungen bei den Deutſchen Schwimm⸗ meiſterſchaften. 4 Neuer deutſcher Rekord in der 4 mal 800 ee bei dem Duisburger Abendſportfeſt. * 1 Zwei neue Frauenweltrekorde in Ulm aufgeſtellt. * Glänzender Verlauf des D. J. K. Treffens in Maunheint, * Verheißungsvoller Auftakt der Jubiläumsveranſtaltungen von Neckarau. 8 Engels und Steffens beim Kopenhagener Radrennen ge⸗ ſchlagen. 8 Hagendörfer⸗Nürnberg Deutſcher Straßenmeiſter. Zwei neue Frauen⸗ Weltrekorde in Ulm Auf dem Internationalen Sportfeſt in Um konnte Frl. Jungkunſt⸗„Nürnbeng im beidarmigen Kugelſtoßen mit 21,47 Mtr. einen neuen Weltrekord aufſtellen(rechts 11,08, links 9, 54 Mtr.) Weiter konnte die bekannte Frankfurter Sprinterin geht in glänzender Fahrt über die Bahn, ſtoppt aber 20 Meter vor dem Ziel und gibt freiwillig auf ohne Nennung von Gründung. Die D. J.., der Reichsverband für Leibesübungen der katho⸗ liſchen Vereine Deutſchlands, hielt in dieſen Tagen ſein ſüdweſt⸗ deutſches Ländertrefſen in unſerer Stadt ab. Und ſchon im Anfange unſeres Berichtes können wir feſtſtellen, daß dieſes Ländertreffen ein voller Erfolg für die Sache der D. J. K. geworden iſt. Zumal wenn man bedenkt, daß die Dae. erſt 10 Jahre beſteht und wenn man ſich erinnert, welch ſchwachen Beſuch die ſüddeutſchen Leichtathletikmei⸗ ſterſchaften der D. J. K. hier gefunden haben. 1600 Aktive der D. J. K. weilen in dieſen Tagen in Mannheim und geben der Stadt ihr Ge⸗ präge. Die Straßen vom Hauptbahnhof zum Stadion zeigen feſt⸗ lichen Flaggenſchmuck. Am Waſſerturm iſt in 3 Meter hohen mäch⸗ tigen Buchſtaben das Zeichen D. J. K. angebracht und ſtrahlt am Abend des Banketts feſtlich erleuchtet in die Dunkelheit. In den Straßen der Altſtadt ſtößt man immer wieder auf Gruppen der Daptler, die ihren Quartieren zuſtreben oder die Sehenswürdig⸗ keiten Mannheims beſichtigen. Der Auftakt am Freitag— Die Schwimmwettkämpfe Die D. J..⸗Schwimmer eröffneten am Freitag abend im Her⸗ ſchelbad die Veranſtaltungen. 1000 Zuſchauer füllten die große Schwimmhalle. Im Schleuſenkanal wurden die Schwimmwett⸗ kämpfe am Samstag fortgeſetzt und abgeſchloſſen, nachſtehend die Ergebniſſe. 10 mal 2 Bahnen⸗Freiſtil⸗ A⸗Mannſchaft 2,22,1 Sek. 2. ſchaft 2,22,4 Sek. Streckentauchen für Jugendliche. 2. Kohl, Studenheim 14,4 Sek. Streckentauchen für Senioren. 1. Seemüller, Frankfurt 5 1 Sek. 2. Berger, Darmſtadt 35,2 Sek. Springen für Senioren. 1. Seemüller, Frankfurt 48½ e 2. Röckel, Mannheim 46 Punkte. 4 mal 2 Bahnen Jugend⸗Lagen⸗Staffel. 1. Offenbach 2,05,1 Min. 2. Mannheim(diſtanziert) 2,05 Min. Waſſerball⸗ e Waſſerfreunde Mannheim 2. M. — Dit. Darmſtadt!:4(:). Waſſerfreunde Mannheim 1— Deck. Heidelberg⸗Frankfurt(kombiniert) 1120(:). Lange Stercke 1000 Meter. 1. Chriſtader⸗Kißlegg 18,03,2 Min. 2. Balluf⸗Stuttgart 20,21,0 Min. 100 Meter Seitenſchwimmen für Senioren. 1,23, Min. 2. Boniſer⸗Offenbach 124,4 Min. 100 Meter Ingend⸗Rückenſchwimmen. 1. Glunz⸗Darmſtadt 1,21,2 Min. 2. Dröſer⸗Frankfurt 1,29,4 Min. 5 100 Meter Rückenſchwimmen für Senioren. 1. Reiſer⸗Mann⸗ heim 1,27,0 Min. 2. Schlatter⸗Stuttgart 37,8 Min. 8 4 mal 100 Meter Lagen⸗Staffel für Jugendliche. 1. Waſſer⸗ freunde Mannheim 5,48,6 Min. 2. Offenbach 6,020 Min. Waſſerball⸗Werbeſpiel. Waſſerfreunde Mannheim 1 gegen Dagck. Heidelberg 50. 100 Mtr. Jngend⸗Freiſtil⸗Schwimmen. 1. Muth⸗ Mainz 1,09, M. 4 mal 100 Meter Lagenſtaffel für Senioren. 1. Waſſerfreunde Mannheim 6,29,4 Min. 5 Meter Jugend⸗Bruſtſchwimmen. Min. 2. Eggle, Göppingen 1,242 Min. 100 Meter Bruſtſchwimmen für Senioren. 1. Weifeuer, Darm⸗ ſtabt 1,242 Min. 2. Reiſſer⸗Mannheim 129,1 Min. 100 Meter Freiſtilſchwimmen für Senioren. 1. Bonifer⸗⸗Offen⸗ Hach 1,080 Min. 2. Seemüller⸗Frankfurt 1585 Min. 4 mal 100 Meter Freiſtil⸗Jugendſtaffel. Offenbach 6,100 Min. Wafer bank Jop 5 fi i Segen 6,348 Min. e ⸗Propagandaſpie reis Heſſen⸗Naſſau Di K. Kreis Baden 18(:). 5 1 9 1 Staffel. 1. Waſſerfreunde Mannheim, Waſſerfreunde Mannheim, B⸗Mann⸗ 1. Dröſer, Frankfurt 13,9 Sek. 1. Heß⸗Heilbronn 1. Glunz⸗Darmſtadt 128,5 Anni Rehborn, Reni Erkens, Haux im beidarmigen Speerwerfen einen neuen Wetrekord mit 57,05 Meter aufſtellen. Südweſtdeutſches Ländertreffen der D. J. K. 25 000 Zuſchauer an beiden Tagen Der Samstag im Stadion Turner und Leichtathleten im Kampf Sommerwetter begünſtigte die Kämpfe der Leicht⸗ athleten und Turner, die am Samstag nachmittag im Stadion be⸗ gannen. Die Zuſchauer waren ſchon in beträchtlicher Anzahl erſchie⸗ nen und verfolgten mit großem Intereſſe die teilweiſe ſehr ſpannen⸗ den Kämpf. Die Handballmeiſterſchaftsentſcheidung von Baden⸗ Wütrrttemberg Dai. Ladenburg— Dag. Schramberg:1(:1) Dr badiſche Kreismeiſter Ladenburg war in ausgezeichneter Verfaſſung und überſpielte ſeinen Gegner in prächtigem Stile. Im geſamten technisch beſſer, zeigte Ladenburg beſonders gute Stür⸗ merleiſtungen. Nachdem Ladenburg bald durch zweit prächtige Würfe in Führung lag, konnten die Schwaben ein Tor aufholen. Nach dem Wechſel war Ladenburg glatt überlegen, 799 0 iſt die Tor⸗ ausbeute etwas zu hoch ausgefallen. Noch viermal war Ladenburgs Angriſfsreihe erfolgreich, während die ſehr eifrigen Schramberger kein Tor mehr erzwingen konnten. Die Fauſtballmeiſterſchaften fanden ebenfalls ein intereſſiertes Publikum. Badiſcher Meiſter wurde verdient Karlsruhe⸗Mittelſtadt. Die Einzelreſultate: Karls⸗ ruhe⸗Mittelſtadt— Reichenbach 15:47, Karlsruhe⸗Mittelſtadt Oberhauſen 22:35. Ueber den Begrüßungsabend im Nibelungenſaal wird im lokalen Teil unſerer Zeitung berichtet. Der Sonntag brachte als Vorbedingung wieder herrliches Sommerwetter. Nur zu heiß brannte die Sonne, trotzdem kamen nachmittags über 15 000 Zuſchauer ins Stadion, waß für eine Dack,⸗Veranſtaltung wohr einen Rekord bedeutet. Der Sonntag brachte zunächſt die Morgen⸗ feier der Wanderer. Morgenfeier der Wanderer Sonntag Morgen um 9 Uhr veranſtalteten die zu vielen Hunder⸗ ten aus allen ſüdweſtdeutſchen Kreiſen erſchienenen Gruppen der Wanderer ein Treffen auf dem großen Tennisplatz des Stadions. Nach frohem Lied und Gedicht hieß Dr. Blümel die Erſchienenen herzlich willkommen und ſtellte die Leitſätze der Mannheimer Wan⸗ derergruppe Sanet Franziskus den Gruppen als vorbildliche Grund⸗ ſätze vor. Reichswanderwart Stäber hob in begeiſternden Ausfüh⸗ rungen die idealen Ziele der kath. Wandererbewegung hervor. Ein Sprechchor der Gruppen Sanct Franziskus und Sanet Michael wurde zu ſchöner Wirkung geſtaltet. Mit dem Sturmlied„Wann wir ſchrei⸗ ten Seit an Seit“ fand die ſchöne Veranſtaltung ihren Abſchluß. Die Hauptveranſtaltung am Sonntag nachmittag Kurz nach 2 Uhr begann der feſtliche Einmarſch der ſich in Sport⸗ kleidung befindlichen Teilnehmer ins Stadion. Es war ein buntes und feſtliches Bild, als die einzelnen Abteilungen an der Tribüne unter den Klängen eines ſchneidigen Marſches vorbeidefilierten. Beim Paſſteren der Trübüne brachen die enzelnen Abteilungen in Heilrufe auf Seine Hochwürden den Herrn Weihbiſchof Dr. W. Burger aus, was von der Zuſchauermenge jeweils lebhaft applou⸗ diert wurde. Großen Beifall fand die Gruppe der Leichtathleten, die, die Kleinſten voran, in elaſtiſchem Stillauf die Tribüne vaſſterten. Wii den Vorbeimärſchen ergriff Weihbiſchof Dr. W Burger das Wort zur Begrüßungsanſproche, über die an anderer Skelle berichtet wird, ebenſo wie über den Begrüßungsabend vom Samstag und den Feldgottesdienſt. Es folgte dann das Vereinsriegenturnen und die leichtathletiſchen Endkämpfe. Nachſtehend deren Ergebniſſe: Entſcheidungen, 1500 Meterlauf für Junioren. 1. Anton Wil⸗ helm⸗Maikammer 4,37 Min., 2. Toni Nagel⸗Arminia Frankfurt 4,88, 8. Johann Damm Maikammer 4,39 Min.— Amal 400 Meter Lauf für Junioren. 1. Arminia Fronkfurt 3,46 Min., 2. Sulzbach Saar 3,49 Min., 3. Stuttgart⸗Süd 4,09 Min.— 200 Meterlauf f. Junioren. 1. Felix Reiland⸗Homburg⸗Saar 24. Sek., 2. Buzer⸗Mahlberg 24,2, 3. Kaufmann⸗Käfertal 25 Sek.— 200 Meterlauf für Senioren. 1. Mayer⸗Neuiſenburg 23,6 Sek, 2. Robert Fäſer⸗Stuttgart⸗Süd 24., 3. Wilhelm Sieger⸗Radolfzell 24,2 Sek.— 100 Meterlauf Senioren. 1. Karl Maier⸗Neuiſenburg 11, Sek., 2. Hais⸗Stuttgart⸗Süd 11, S. 8. Jeep Blum⸗Arminia Frankfurt 1156 Sek.— 400 Meterlau für Senioren. 1. Alfons Piſter⸗Brühl 54, Sek., 2. Autem Bel z⸗ Frankfurt⸗Schwanheim 54,8 Sek.— Kreis⸗Schwell⸗S taffel. 1. Kreis Heſſen⸗Naſſau, 2. e— 1500 Meterlauf für Senioren. 1. Adam Hanf⸗Viernheim 4,22 Min., 2. Nikolaus Grimm⸗Lorch 4,25. — Speerwerfen. 1. Joſeph Holler Frankfurt⸗ Sachſenhauſen 51,32 m, 2. Franz Hollenbach⸗Rhelnghönheim 48,06 Meter.— 4 mg 100 Meter⸗Staffel für Senioren. I. Ludwigshafen⸗Süd 45,5 Sek., 2. Hanau 45,6 Sek.— Hochſprung Senioren. 1. Ludwig Haas⸗Stuftgart⸗ Süß 1,65 Meter, 2. Felix Reiland⸗Homburg⸗Saar 1,60 Meter.— Dreikampf für alte Herren. 1. Hans Heller⸗Sffenbach 89 Punkte, 2. Hans Lenz⸗Eintracht Mannheim 83 Punkte. Prächtiges Ingendkämpfe. 4 mal 100 Meter⸗Staffel Jugend 1. 1. Speyer 47,1 Sek., 2. Sulzbach⸗Saar 48,8 Sek. 5 Fünfkampf Jugend 1. 1. Geyrg Böhm⸗Speyer 184 Punkte, 2. Rudolf Franz⸗Ludwigshafen Süd 175., 3. 1. Franz Schäfer⸗S Röſer⸗Secke nheim 164 P.. Dreikampf Jugend 2. Speyer 148 Punkte, 2. Hans Buſch⸗Mainz 138., 3. Julius Schäfer⸗Heidelberg⸗Weſt 198 P.— 4 mal 75 Meter⸗Staffel Jugend 2. 1. Mannheim⸗Käfertol 37,8 Sek., 2. Pfafzel 38,6 Sek. Der Hauptanziehungspunkt des Feſtes war der Fuß ball⸗Repräfentatipkampf Süddeutſchland⸗Weſtdeulſchland:2(:2) Vom Beifall der 15 000 überſchüttet, betrat der Süden mit Werdenbacher⸗Nürnberg, Hirſch⸗Stuttgart, Keller⸗Freiburg⸗Wiehre, Magg⸗Stuttgart, Kurpfalz Neckarau, Hirth⸗ Ludwigshafen, Albert⸗ Kurpfalz Neckarau, Bickel, Jobſt, Ruppel lalle Nürnberg), Lech⸗ lekter⸗Mannheim⸗Neckarſtadt die Kampfſtätte. Auch Weſtdeutſchland die Meiſterin im 100 Mtr. ⸗ Rückenſchwimmen Meiſterin im 100 Meter⸗ Freiſtil wurde herzlich empfangen. Für den Weſten kämpften Brogi⸗Köln⸗ Zollſtock. Müller⸗Winfried⸗Düren, Nüſſer⸗Arminſa Neuß; Pohl⸗Alt⸗ 8. Seite. Nr. 358 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 8. Auguſt 1929 Gobesberg, Breuer⸗Rheinfrank⸗Düſſeldorf, Croll⸗Armiarto Ober⸗ Hauſen, Strohbücker, Korthe(betde Falke Gelſenkirchen), Thoene⸗ Alt⸗Hamborn, Bluüſing⸗Sterkrade 06, Als Schiedsrichter amtierte Herr Düſſeldorf annehmbar. Der Süden gewann verdient. ppickelnden Reiz der Reprä wohnte Anteilr Gradiſcher⸗Homburg⸗Hochheide. Verbandsſpielwart Bürger⸗ Das Treffen hatte nicht den ſentatiptreffen des D. F. B. auch die ge⸗ 1 likums war nicht in dem Maße vor⸗ Handen. Der ne beſte Kaft im Torhüter Weiden⸗ bacher⸗Nürnberg, ende Sicherheit und Abwehrparaden zelgte. Die Der Mittel Ilungsſpiel, durch ſeine Verteidti der des Gegners nicht ebenbürtig. ckarau imponierte durch ſein gutes Stel⸗ ne fand das Nürnberger Innentrio Beifall iation. Weſtbeutſchland hatte im Torhüter ebenfalls ſeine beſte Kraſt. Die beiden ballſichere zerteidiger unterſtützten ihn gut. Breuer⸗ Düſſeldorf ein ö agender Mittelläufer, der ſeinen Sturm immer wieder zum Angriffe drängte. Aber die Angriffsreihe ver⸗ nichbete die beſten Chancen durch Fehlſchüſſe. Der Verlauf des Kampfes: Vor Spielbeginn kreiſte ein Flugzeug über warf den 2 nen die Weſt heiten. Aber Eingreiſen ma dann 1 wechf produkt und ball Südeutſchlands Tork Chancen des Gegners. auch nur zu ährend bei nd der Spielaufbau deutſchlar erteidigung energiſcher r aber überagend. Aber ein ſchwacher So Fehlſchüſſen. Ne 2 9 91 5 ddeutſchen ters wirkt ſich unheilbringend aus. Eine ſchlechte Abwehr vol idenbacher bringt durch Nachſchuß den Halblinken jo das Führungstor für Weſtdeutſchland in der 30. Minute. tten vor dem Wechſel kann Weſtdeutſchland auf 20 5 ei erhöhen, innenkombinat heſchließt Kortho mit erfolg⸗ rei Gegenangriff des Südens glückt und der 5 or aufholen nute). Nach Wieder⸗ Heginn d ütſchland weiter, Ein prächtig getretener Straf⸗ Hall für macht Weidenbacher unſchädlich. Nach und nach komm and auf und der Gegner muß ſich auf der Abweh feiner Alleingang von Jobſt wird zwar noch abgewe Schuß des Halhlinken Becker führt zum Ausgleie si der 16. Minute. Süddeutſchland iſt fetzt ſtark offen⸗ t nach 2 Minuten führt der Süden:2. Bickel⸗Rürnberg Weſtdeutſchland macht verzweifelte An⸗ n nach dem Ausgleich. Aber es iſt vergebens, der Süden 05 ke er die Ueberlegenheit nicht ausdrücken. Es bleibt beim vielbejubelten:2⸗Sieg der Süddeutſchen. Die Siegerehrung Schwall, Bezlirkspräſes Mannheim, vor und mit d klang das Ländertreffen der D. J. K. aus. Unter 8 6 0 n bemerkte man Herrn Weihbiſchof Dr. Burger fßrei⸗ burg, Graf Adalbert von Neppberg Stift Neuburg, Bürgermeiſter Bücher⸗Mannheim, Reg.⸗Rat Dr. Compter⸗Mannheim, Reichstags⸗ abgegröneter Hoffmann⸗Ludwigshafen, Graf Oberndorf⸗Neckarhauſen, Jandtagsabgeordneter Eberhard⸗Mannheim, Direktor Eichler det Landesturngnſtalt Baden, Prälat Bauer, ſowie eine große Anzahl von Geiſtlichen, Stadträten und Abgeordneten. nahm Herr Prof — Jus ball Mannheim 08— Phönix Mannheim:2(:0) Die bevorſtehende Eröffnung der Verbandsſpiele wirft ihre Schatten voraus, und zwingt die Vereine, mit letzter Anſpannung daran zu gehen, die Vorbereftungen zu beenden, Phönix hat ja den ſchweren Gang durch die Kreisliga nochmals anzutreten und tut gut Haran, bis dahin ſich an Gegnern der oberſten Klaſſe zu ſtählen, nur muß ſich die Mannſchaft vor Ueberſpannung hüten. Am Sams⸗ bag abend hinter dem alten Gaswerk brachte daß obige Spiel einen verdienten Sieg der beſſeren Mannſchaft. Allerdings muß erwähnt werden, daß Phönix ohne Rohr, Englert 1, Glasſtetter, Schott und Ebſch antrat. Eine kleine Seuſation war das Erſcheinen des einſtigen Phönirxhüters aus der Glanzzeit— Emil Schönig als rechter Ver⸗ teidiger. Wer ſpielt noch mit 40 Jahren in der erſten Mannſchaft? Das ſagt alles. Die Auswirkung der zerriſſenen Aufſtellung bei Phönix war in der erſten Hälfte ſehr ſtark. Weder Syſtem, Stel⸗ lungswechſel, noch Schuß war zu ſehen, die Läuferveihe vermochte den(8⸗Sturm nicht zu halten, und Wühler wie Schwarz allein, die unheimlich arbeiteten, konnten die Sache nicht ſchmeißen. Mit dem ständigen Wechſel der Verteidiger verriet auch Hofmann vor der Pauſe Nerpoſität, um in der zweiten Hälfte dann auf gewohnter Höhe zu ſtehen. Von den Erſatzleuten war Pennig am rechten Flügel noch der beſte, während die Mitte keine Führung und keinen Schuß geigte, Während einer ſchwachen Viertelſtunde von 08 vermochte Phönix energiſch auf:2, aufzuholen. Im übrigen herrſchhe 08. Bei nieſem fehlten nur Frank und Aſſer und war das Spiel namentlich vor der Pauſe ein ſehr gutes. Zügig, voll Wechſel, ſchnell und auch im Erfaſſen auf der Höhe(Theobald). Es war kaum eine Schwüche zu entdecken. Nach dem Wechſel ging es anfangs noch, um daun eine Lockerung zu bringen, die auch Spahr im Tor er⸗ griff. Das war die Phaſe für Phönix, bie von dieſem gut genützt wurde. Sehr gut war Theobald, Ziegler, der auch als Mittel⸗ läuſer das Schießen nicht vergaß. Die übrigen ſchloſſen ſich gut an. Immerhin wird auch 08 gegenüber dieſem Ergebnis gegen den ſtark geschwächten Gegner den Erfolg nicht zu hoch einſchätzen dürfen. Die Verbandsſpiele bringen andere Gegner, . 08 ſteht gogen die Sonne. Nach wenigen Minuten erzielt Theo⸗ ald auf gutes Täuſchen hart am Pfoſten den erſten Treffer; die Phönizläufer vermögen den 08⸗Sturm nicht zu halten. Wohl kommt guch der Phönixangriff öfters vors Gegnertor, aber die Hilfloſig⸗ keit der Mitte(Erſatz) und der linben Erſatzſturmſeite läßt nichts erreichen. Es folgt ein Leichtſinnslapſus von Phönix. Ziegler ſchreßt, Hof⸗ mau wehrt ſchwach und Theobald lenkt anlaufend ein. Frei vor dem Kaſten verſchießt Spang, halbl. Phönix. Eine Bombe Zieglers geht ins Aus. Nach knappem Abſchlag eines hohen Balles durch Hofmann erhöht Theobald mit Nachſchuß:0. Einen ſchönen Flanken⸗ Hall Peunigs erfaßt Teufel 1 aus der Luſt, Hofmann nimmt auf. Kurz darauf Pauſe. Wühler, der bei Phönix eine Zeitlang zur Mitte gewechſelt, ſteht wieder halbrechts, das Bild des Spiels iſt vorerſt noch dasſelbe; 8 bat dann Glück, als Spahr herausgeht, und Wühler nach einem kritiſchen Gedränge danebenſchießt. Spang erhält dann frei den Ball vor den Fuß und ſtellt:1. Die übermüceten 08⸗Stürmer laſſen nun die Phönixläufer aufkommen, was ſich bald auswirkt. Wühler drückt unter abermaligem Herausgehen von Spahr, 312. Auch folgt Pfpſtenſchuß von arz. Bald iſt die Schwäche von 08 überwunden und Teufel 2 ſchraubt mit Schrägſchuß 412. Glänzend wehrt Hof⸗ mann nun eine Reihe von Schüſſen. Aber dann laſſen Deufel 1 und Theobald eine klare Sache aus. Unter mehr wechſelndem Spiel, Schluß. Spät⸗Mannheim leitete, von Kleinigberten abgeſehen, gut. Daß lebhafte Spiel war fair. Im Anſchluß folgte ein Sommerfeſt auf dem lampiongeſchmückten Platz. A. M. Eintracht Fraukfurt gegen Schalke 04:1(:1) Der Mainbezirksmeiſter hatte ſich für dieſes Samstagſpiel den weſtdeutſchen Meiſter Schalke a4 verpflichtet und damit keine ſchlechte Wahl getroffen. Denn trotz der hohen Niederlage waren die Weſt⸗ deutſchen nicht ſchlecht, ſie hatten nur das Pech, auf eine Eintracht zu treffen, die ſich in einer ausgezeichneten Form befand. Die Frank⸗ furter boten in allen Teilen eine abgerundete Leiſtung und lagen bereits bei der Pauſe mit:1 in Führung. Bereits in der zweiten Minute konnte Leis guf eine Flanke von Kellerhof das Führungstor für die Eintracht ſchießen. Schalke ſchafſte dann in der 25. Min. durch ſeinen Linksaußen Scharmann 2, der aus Abſeits vorgeſtoßen war, den Ausgleich. Unmittelbar darauf Prachte eine Kombination Kellerhof⸗Krohn⸗Ehmer durch letzteren ein weiteres Tor, Ei all, von Kellerhof getreten. kam von Leis zu Ehmer, der auf 3il erhöhte. Kurz vor der Pauſe unternahm Krohn eiten Alleingang und ſchloß dieſen mit dem perten Tor ab. Auch in zweiten Spielhälfte war Eintracht ſtets überlegen. Zwei weitere das eine von Schaller und das andere von Krohn geſchoſſen ele Heberfegenheit zum Ausdruck. Bei Schalke batte Ku⸗ Pech, einen wegen Hönde gegebenen Elfmeter zu ver⸗ 1 anſtaltungen und als Höhepunkte des Ganzen heben Großkämpfe: Jubiläum des Die Abwickelung des fußballſportlichen Programms Das feſtesfreudige Neckarau bekam aus Anlaß des 45jährigen Beſtehens ſeines weitbekannten Vereins ein außerordentlich reichhaltti⸗ ges Programm vorgeſetzt, in welchem naturgemäß dem Fußball ein beſonders breiter Raum eingeräumt wurde. Neben Pokalſpielen der A⸗Klaſſe und Kreisliga ſtehen eine Reihe weiterer interner Ver⸗ ſich die beiden V. f. L. Neckarau— Schalke 04(!Weſtdeutſcher Meiſter) und V. f. L. Neckarau Gradjanſki⸗Agram⸗ Zagreb(Jugoflawiſcher Meiſter) heraus. Die Abwicklung der Kämpfe erſtreckt ſich vom.—11. Auguſt, die dann mit dem letztge⸗ nanten Großtreffen am nächſten Sonntag im Stadion abſchließt. Jedenfalls dokumentiert der.f. L. Neckarau mit der geſamten Auf⸗ machung ſeines ſeltenen Jubiläums, daß er ſowohl in ſportlicher, wie in geſellſchaftlicher Hinſicht auf gleicher anerkannter Höhe ſteht, und daß er keine Opfer und Mühe ſcheut, auch als Repräſentant, dem rheiniſchen Sport ſeine beſte Kraft zu widmen und deſſen Anſehen in weiteſtem Maße zu vertreten. Am Samstag abend ſetzte als eine Art Auftakt das Programm mit zwei Spielen auf dem Sportplatz am Waldweg ein. A I IJ u gend Neckarau— A J Jugend Phönix⸗ Karlsruhe und Pokalſpiel, Kreisliga: Alemannia⸗Rhein au— V. f. R. Mannheim Reſerve. Das Jugendſpiel konnte Phönix⸗Karlsruhe:2 für ſich entſcheiden. Die Karlsruher waren braufgängeriſcher. Die letzten 20 Minuten konnte Neckarau wohl ſtark drängen, doch Karlsruhe verteidigt mit Erfolg. Der Sieg Phönix verdient, aber Ausgleichs möglichkeit für Neckarau vorhanden. Das Pokalſpiel der Kreisliga Alemannja-⸗ Rheinau— V. f. R. Reſerven war eine einſeitige Sache für die Mannheimer, bie techniſch und taktiſch weit⸗ aus überlegen waren. Rheinau ſchaffte wohl mit koloſſalem Eifer, doch war das mangelnde Training zu erkennen. Der Torwart Rheinau war trotz des Ergehniſſes der beſte Mann der Elf. Die Deckung Rheinaus beſonders ſchwach. Der V. f..⸗Sturm arbeitete flüſſig und ſchußfreudig. Das Spiel endete:0(:0) für f. R. Auch Deſchner noch hervorzuheben. Beide Veranſtaltungen Gunſten des verletzten V. f..⸗Spielers Frank ſtatt, der noch im Krankenhaus liegt. Beſuch beiderSpiele gut, Der am Sonntag vormittag ausgetradene Kampf Pokalſpiel Klaſſe 4A Virtortg Wallſtadt gegen V. f..⸗Ketſch endete 51(:0) für Ketſch, das anfangs ein gutes Spiel zeigte, ſpäter aber nach dem erſten Gegenerfolg von Wallſtadt nervös wurde. In der Hauptſache entſchted den Kampf der energiſche, techniſch gute und vor allem ſchußfertige Linksaußen von Ketſch, der einzelne Prachttore ſchoß. Bei Wallſtadt war das Spiel meiſt zu hoch, und der Sturm ſpielte zu zerfahren und aufgeregt, ſonſt hätte Wallſtadt in der ſtarken Drangperiode nach ſeinem 1. Tor bis zur Pauſe unbedingt gleichziehen müſſen. Der linke Verteidiger Wallſtadt wäre hervorzuheben. Als Kurioſum ſei er erwähnt, daß der Torwart ber Wallſtädter zuerſt in die Verteidigung und dann in fanden zu den fehlerhaften zu kurzen Abſtoß des Neckarauer Hüters; 312. l. J. L. Neckarau den Sturm wechſelte, ohne allerdings kaum einen Ball zugeſpielt zu bekommen. Bei Ketſch Linksaußen, Linksinnen und rechter Verteidi⸗ ger zu erwähnen. Immerhin war der Sſeg Ketſchs verdient, wobei Wallſtadt allerdings um einen berechtigten Elfmeter kam. Auffallend war die ſchlechte Unterſtützung der Wallſtadter Läuferreihe für ihren Sturm. Durch Elfmeter geht Ketſch nach etwa 10 Minuten in Füh⸗ rung, der Linksaußen erhöht bald darauf mit Bombenſchuß aus dem Lauf unhaltbar:0; doch Wallſtadt nützt eine ſchwache Zurückgabe aus und der Mittelſtürmer ſtellt an Torwart vorbei:1. Nun drängt Wallſtadt dauernd. Ein ſchwacher Ball des Ketſcher Linksaußen geht dann dem Torwart durch die Beine 911. Pauſe. Nach dem Wechſel ſtaigt das Tempo aber auch, die Unruhe und Aufregung. Ein Elf⸗ meter für Wallſtadt wird nicht gegeben und der Halblinke Ketſch treibt mit Schuß unter die Latte 41. Der Mittelſtürmer Ketſch bringt es fertig 3 Schritte vor dem Torwart ſteil darüber zu ſchießen. Halblinks Ketſch ſtellt mit Roller 511. Der anſchließende Feſtakt im Vereinshaus bildete dann den eigentlichen Auftakt der Feſtwoche und hinterließ mit ſernen muſtkali⸗ ſchen und geſanglichen künſtleriſchen Darbietungen zum Teil einen tiefen Eindruck. Namentlich das Gedenken der Toten. Dieſe Minuten bleiben unvergeßlich mit dem Bühnenbild und dem fern erklingenden Lied vom„Kameraden“. Am Nachmittag folgte die Fortſetzung des ſportlichen Teils an der Fähre. Ein weiteres Pokalſpiel der A⸗Klaſſe, Sport⸗ freunde Doſſen heim— FV. Brühl brachte nur ein Unend⸗ ſchieden(:). Brühl als Ganzes beſſer, läßt gegen Ende nach, und kann Doſſenheim ſchließlich gleichziehen. Sehr gut der Halbrechte Doſſenheim. Das darauf folgende Treffen: W. f. L. Neckarau, Erſatzliga— Sp. Vgg. Baden-Baden bringt Vf. in den erſten Minuten, durch raſcheres Sichfinden bereits mit:0 in Führung. Nach verſchiedtlich verpaßten, gut herausge ſpielten Gelegenheiten Neckaraus erreicht der Mittelſtürmer Badens, mit Ueberrumpelung des Torworts und gutem Schuß:1. Doch Brucker, Linksaußen ſtellt mit prächtigem Langſchuß von außen kurz darauf 311. Ein ſchönes Tor bucht dann der Halblinke Badens, auf Aber Altriper Schmidt W. f. L. erhöht gleich wieder auf:2. Pauſe. Die drückende Hitze wirkt ſich ſelbſtverſtändlich auf den weiteren Verlauf ans. Nach wiederholter glücklicher Klärung vor dem Neckar⸗ auer Tor fällt aus Gepänkel:3. Wieder iſt es Brucker der mit ge⸗ zogenem Ball, bei verſtellter Ausſicht für den Torwart ein Ueber⸗ raſchungstor fabriziert, 513. Baden findet in einem überraſchenden Vorſtoß den vollſtändig ungedeckten Kaſten:4. Faulelfmeter ſtellt 614; noch ein Pfoſtenſchuß Neckaraus, dann Schluß.— Neckarau zeigte mehr ſyſtematiſchen Aufbau als Baden und hat den Sieg, trotz man⸗ cher kritiſcher Phaſen verdient. Jedenfalls ſtand dieſe Begegnung guf entſicheden höherer Stufe als die vorausgehenden und lediglich die noch nicht fertige Ballbehandlung verriet die untere Klaſſe. Leider beeinträchtigten die gleichzeitige Groß⸗Veranſtaltung der Di., ſowie der derzeitige Andrang zu den Rheinbädern den Beſuch für das folgende Hauptſpiel: 5 B. f. L. Neckarau- Schalke 04(Weſtd. Meiſter):2(:2) Keine leichte Aufgabe hatte der V. f. L. durch das Fehlen von Zeilfelder, der immer noch an einer ſchmerzhaften Muskelzerrung laboriert, und Broſe, der durch eine Fuß⸗ verletzung behindert war. Ebenſo war das Fehlen von Striehl im Schuß bemerkbar. An dem Eigentor Neckargus zu An⸗ fang des Spieles, und an der ſtarkdrängenden Schlußphaſe gemeſſen, hätte der V. f. L. einen 312⸗Sieg verdient. Für die Gäſte muß man aber auch das ſchwere Samstagſpiel gegen die immer noch in Hochform ſtehende Eintracht Frankfurt ins Feld führen. In der erſten Hälfte zeigte Schalke ein flüſſiges Arbeiten, vor allem rückte der Angriff immer geſchloſſen auf, aber hielt taktiſch mehr Verteidigung und unterſtützte den Sturm nicht nachhaltig. Allerdings trug dieſes überwiegende Abwehrſpiel der Läufer dazu bei, daß gegen Ende der Erfolg der Neckarauer verbarrikadiert wurde. Nur ein Bomben⸗ ſchlag Ott'«zerriß den gegneriſchen Verhau und brachte den Ausgleich. Weſentlich zum Endergebnis trug auch das gute Stellungsſpiel der Schalke⸗Verteidigung bei. Die Mann⸗ ſchaft zeigte keinen eigentlich ſchwachen Punkt, nur mit dem Schuß war es mäßig beſtellt. Den einzigen Torerfolg aus dem Spiel heraus erzielte der bekannte Kuzorra halblinks, der wie Cepan halbrechts, auch rein körperlich einen ſtattlichen Verbinder abgibt. Und doch wurde vorne zu weich geſpielt. Ball behandlung, Kopfſpiel. überhaupt die Technik, verriet Meiſterklaſſe. Daß das Spiel in der zweiten Hälfte nicht mehr ſo intereſſant— wenn auch immer noch kämpferiſch war, lag an der Hitze, und man kann ja den geplagten Mann⸗ ſchaften nachfühlen, daß ſie bei kühler, bezw. winterlicher Tem⸗ peratur und nach einer richtigen Sommerpauſe leiſtungs⸗ fähiger ſind, Neckarau war durch das eingangs erwähnte Fehlen einiger erſter Spieler gehandicapt. Allerdings konnte man den gleichen Willen und Eifer nicht überall entdecken. So war vor allem Wilbs ein Rätſel und gegen früher nur noch ein Schatten. Seinen Gegnerflügel deckte er nie, ſpielte nicht ſelten Mittelläufer mit Gaſt und ſpäter dann Kaiſer, ob⸗ wohl vom Schalke⸗Rechtsaußen mancher gute Lauf, manche gute Flanke kam und auch das 2. Tor der Gäſte vorbereitet wurde. Ein ſtarker Lapſus war ſchon ſeine ſcharfe Zurück⸗ gabe bei Gegenſonne für Winkler, und ſo arbeitete er in allem am unpoſitipſten von allen. Höchſtens noch für die Gegenſeite. Seine zeitweiſe Letargie war aufreizend. Voll im Feuer ſtan⸗ dmen der unverwüſtliche Ott, dann Ochs, Dern, Enderle, Benner. Kaiſer ſpielte am bedachteſten. Keck und Gaſt gaben was ſie eben geben können, reichen aber leider, bei aller An⸗ ſpannung nicht mehr aus. Wenſchel an Broſes Stelle ſchlug ſich brav; es iſt eine ſchwere Aufgabe für einen jüngeren Er⸗ ſatz, den Schatten des routinierten und erfahrenen Broſe zu bannen. Winkler wurde nur zweimal und davon einmal vom eigenen Kameraden geſchlagen. Außer Ott und vereinzelt Enderle⸗ zeigte niemand geſunden Schuß. Hier merkte man Striehl und Zeilfelder. Aber gerade in Anbetracht dieſer Mannſchaftsſchwächung muß das ſchließliche Ergebnis gegen den weſtdeutſchen Meiſter als ehrenvoll bezeichnet werden. Die Mannſchaften: Schalke: Sallotka; Badoſch, Neumann: Böcke, Jerzek, Valentin; Suxrrön, Cepan, Ebert, Kuzorra, Rothardt, Neckarau: Winkler; Dern, Wenſchel; Ochs, Gaſt, Wilbs; Keck, Benner, Enderle, Kaiſer, Ott. Das Spiel Nach einer ſehr herzlichen Begrüßung der Gäſte durch den 2, Vorſttzenden des V. f.., Dr. Herbold, der Wimpel und Bild zur Erinnerung überreicht, und nach ebenſo friſcher Gegenrede des Schalke⸗Vertreters, beginnt der temperament⸗ volle Kampf, Nach gut vorgetragenem Angriff Neckaraus, der durch Abſeits unterbunden wird, verſchießt Ebert für 04 nahe dem Tor ſcharf, Verhängnisvoll wird dann eine zu ge⸗ wagte und ſcharfe Zurückgabe von Wilbs, Der Ball paſſiert über die geſtreckte Hand Winklers hinweg dicht unter der Latte ins Netz. Schalke, durch das Mißgeſchick des V. f. L an⸗ gefeuert, liegt im Angriff, doch kommt Neckarau zur 1, Ecke, die darüber geköpft wird. B. f. L. ſtemmt ſich mächtig den weiten Anläufen entgegen und klärt auch Wenſchel mitunter aufopfernd und flink, Den 2, Eckball für Neckarau, von Keck [wie die meiſten von ihm gut gegeben, nimmt Kalſer auf und hebt ihn über die Deckung hinweg ins Tor Der Aus⸗ abe ch ſiſthergeſteltt. Schalke ſpielt flüſſiger und drängt erneut, iſt aber im Strafraum nicht hart genug. Ständig läßt Wilbs den rechten Flügel laufen, obwohl es gerade dieſer iſt, deſſen Flanke der Halblinke Kuzorra hervorragend verwan⸗ delt.(112). Die Eckenzahl wechſelt nun in raſcher Folge bei⸗ derſeits. Nach Halten eines Schrägſchuſſes vor Enderle, und Abſchlag eines hohen Fernhalls von Wilbs, geht es in die Pauſe. Dieſe wird ausgefüllt durch die Entſcheidung der Gaumeiſterſchaften im Tauziehen des D. A. S. B. V. f. L. Neckarau verliert gegen Athl.⸗ Sp. V. Laden⸗ burg, Ladenburg ſiegt durch taktiſch und techniſch richtigere Arbeit und ruhige Gelaſſenheit. Aber auch durch überlegenes Körpergewicht, Die Fortſetzung des Spiels mit Rückenſonne für Neckarau hat nach dem intereſſanten Ver⸗ lauf der erſten Hälfte norerſt das volle Intereſſe, Neckarau hat umgeſtellt, Kaiſer Mittelläufer, Benner Mitte, Gaſt halh⸗ rechts und Enderle halblinks. Dadurch wird Wilbs wenig⸗ ſtens auf ſeinen Flügel verwieſen, ſtellt aber auch jetzt hier nicht ſeinen Mann, obwohl Kaiſer ſeine Aushilfe nicht braucht. Schalke hat ſeinen, der verletzt, ausgewechſelt. Ein unver⸗ hoffter Schuß Enderles flitzt neben den Pfoſten. Die 7, Ecke Neckaraus ſteigt, in deren Anſchluß ein Kurzſchuß Enderles gehalten wird. Aus einem Strafſtoß Kaiſers kommt das Leder zu Ott, der, obwohl angegriffen, unheimlich und ſteil in die rechte obere Ecke knallt. 212. Exploſtonsartiger Beifall beſtätigt die ſpontane Leiſtung Ein kurzer Zweikampf Benner Torwart endet mit Abwehr. Auch ein guter Ball von Gaſt wird gehalten. Eine Geigerei vor dem Schalke⸗Tor, mit Kopfball durchſetzt, läßt Zweifel betr. Torerzielung offen und hat Neckarau auch weiterhin mehr vom Spiel. Immer wieder verhindert das raffinierte Stellungsſpiel der Weſtdeutſchen unter ſtarker Aſſiſtenz der Läufer den ſiegbringenden Treffer. Erfolgreich arbeitet auch Neckaraus Verteidigung mit Abſeitsſtellen. Offenbar hat Schalke nicht mehr die Spannkraft, auf dieſe Taktik zu reagieren und ſchraubt Neckarau, vergeblich um den poſitiven Ausgang ringend, das Eckenverhältnis auf 1014. Die Auswir⸗ kung des Eigentores macht ſich ſomit im Endergebnis fühl⸗ bar. Gehring ⸗Ludwigshafen leitete den mitunter ſcharſen, aber immerhin fairen Kampf annehmbar. Mit dem an⸗ ſchließenden Athletik⸗Sportabend im Vereinshaus, worüber wir noch berichten, fand das umfangreiche Samstag⸗ und Sonntag⸗Programm dann ſeinen Abſchluß. Aug. Mähnle. Deutſche Tennismeiſterſchaften 1929 Favoritenſiege am erſten Tage In Hamburg begannen am Sonntag bei prachtvollem Wetter und vor allerdings nur wenigen Zuſchauern die Kämpfe um die Inter⸗ nationalen Tennismetſterſchaften von Deutſchland. Bei den Herren ſtberraſchte der Fünf ſatz kampf des Hamburger Frentz über den Engländer Lee Infolge mehrerer Ab⸗ ſagen kamen zahlreiche Teilnehmer kampflos in die nächſte Runde. Unter den Abſagen befand ſich auch die des Dänen Worm und des tſchechiſchen Meiſters Jan Kopeluh. Bei den Damen vermißte man am erſten Tage die Holländerin Frl. Rollins⸗Couguergues, wodurch Frl. Hammer ohne Kampf vorrücken konnte. Im üthrigen behaupteten ſich ſowohl bei den Herren wie guch bei den Damen die Favoriten. Die Ergebniſſe: Herreneinzel: Frentz— Lee 611,:6, 612, 476, 611; Miller— Eberſtein:2,:2,:4 Dr. Fuchs— Brandes 621,:2, 670; v. Cramm— Cherrier:2, 618, 64; Dr. Deſſart— Schlagerti 610, 670, :1) Froitzheim— Stolarow 611, 610, 618; Ohta Ubtmühlen 6öz, 673,:1.— Dameneinzel: Frl. Frey— Frl. Hoffmann 327, 671, 6707 Frl. Horn— Frl. Netz 613, 614; Frl. Strauch— Frau Grünsberg 911, :4 Frl. Thomas— Frl. Lorenz 316, 671, 627 Frl. Menges— Frl. Plumacher 612,:2; Fr. Haßlocher— Frau Heim 60, 613; Frl. Roſt Frl. Haß 613,:5; Frau v. Recnigek— Frl. Stöckel 611,:4. ——— Europameiſterſchaft im Eis holkey Die Europameiſterſchaft im Eishockey, die ſür den nächſten Winter dem franzöſiſchen Winterſportverband zur Durchführung übertragen wurde, findet an den Tagen vom 27. Januar bis 2. Februar auf ber Eisbahn von Chamonix ſtatt. 0 5 1 1 3 . Nlxe Charlottenburg heraus. Einladungslaufen holte ſich der Franzoſe Baraton in der Meter: 1. Dr. Wichmann⸗Frankfurt 22 Sek., 2. Borgmeier⸗Münſter 22, Sek., 3. Eberſtein⸗Hamburg. Hochſprung: 1. Kaas⸗Dortmund Prontag, den z. Auguſt 1929 7. Seite. Nr. 350 Neberraſchungen am zweiten Tag Vor ſtark beſetzten Tribünen wurden im Breslauer Schwimm⸗ Stadion am Samstag die Kämpfe um die Deutſchen Meiſterſchaften Diesmal ging es nicht ohne Ueberraſchungen ab. Am un⸗ Derichs und und Schuber t⸗Breslau in der 200 Meter ⸗Freiſtilmeiſter⸗ ſchaft, die B alk⸗ Göppingen ſicher an ſich bragte. Derichs und Schubert fielen ſchon nach etwa 100 Meter weit zurück. In der 200 Meter⸗Bruſt⸗Entſcheidung mußte Budig⸗⸗Köln nach 150 Meter bei⸗ Sietas⸗ Hamburg den Sieg fortgeſetzt. ſchaft, die Balk⸗ Göppingen ſicher an ſich brachte. geben und dem ſtändig drängenden überlaſſen. Budig fiel ſchließlich noch auf den fünften Platz zurück. Das Rücken ſchwim men ließ ſich Europameiſter Vierſen nicht entgehen. burg ⸗ Magdeburg. Im Kun ſtſpringen zeigten die Bewerber beſonders in den Pflicht⸗Prüfungen recht mäßige Leiſtungen. Plu⸗ mans Köln behauptete ſich ſchließlich vor dem Europameiſter Rieb⸗ ſchläger⸗Zeitz. 4 mal 200 Meter⸗Freiſtilſtaffel holte ſich Poſei⸗ don⸗Leipzig öurchweg führend gegen die Magdeburger Hellenen. Bei den Damen dominierte Reni Erkens⸗Oberhauſen im 100 Meter⸗Freiſtilſchwuemmen. Nix e⸗ Charlottenburg fügte dem Er⸗ 5 vom Vortage einen neuen in der 3 mal 200 Meter⸗Bruſtſtaffel inzu. Die Ergebniſſe des zweiten Tages: Herren: 200 Meter⸗Freiſtil: 1. Balk⸗Göppingen:27,2; 2. Gebert⸗ Magdeburg:29; 3. Schrader⸗Hildesheim 229,1; 4. Gerichs⸗Köln:84; 5. Lamb„Köln:37,2; 6. Schubert⸗Breslau 2189 Min. keter⸗Bruſt: 1. Stetas⸗Hamburg:56; 2. Schwarz⸗Göppingen :58; 3. Schulz⸗Annaberg 300,5; 4. Rückevoldt⸗Hamburg:02,8; 5. 100 Meter⸗Rücken: 1. Ernſt Küppers⸗Vierſen:12½5; 2. Schum⸗ burg⸗Magdeburg:15,2; g. Schulz⸗Nürnberg:16; 4. Ohlwein⸗Eſſen :16,8 Min. Kunſtſpriugen: 1. Plumans⸗Köln Platzziffer 6 153,03; 2. Rieb⸗ ſchläger⸗Zeitz Platzziffer 9 150,14; 3. Neumann⸗Spandau Platziffer 17 137,54; 4. Hefter⸗Osnabrück Platzziffer 26 123,10 Punkte. 4 mal 200 Meter⸗Freiſtil: 1. Poſeidon⸗Leipzig(Wichman, Hein⸗ rich, Eckſtein, Schilge) 10:15, 4; 2. Hellas⸗Magdeburg 10:35,5; 8. Poſei⸗ don⸗Berlin 10:44,2 Min. 5 4 mal 100 Meter⸗Freiſtil für Vereine ohne Winterbad: 1. Elbe⸗ Schönebeck:56; 2. Neptun⸗Danzig 511,8; 3. SV. Neuſalz:35 Min. Damen: 3 mal 200 Meter⸗Bruſt: 1. Nixe⸗Charlottenburg 10:26 2. Bille⸗Hamburg 10:51, Min. 100 Meter⸗Freiſtil: 1. Reni Erkens⸗Oberhauſen:13,9.; 2. Wun⸗ der⸗Leipzig:19; 3. Palm⸗Berlin:20 Min. i Abſchluß der Deutſchen Schwimm ⸗Meiſterſchaften Hilde Schrader nicht am Start— Plumans doppelter Sprungmeiſter Die diesjährigen Meiſterſchaften im Schwimmen in Breslau fanden am Sonntag einen wirkungsvollen Abſchluß. Bei prächtigem Wetter waren die weiten Tribünen des neuen Schwimmſtadions bis auf den letzten Platz beſetzt. als ſich die Gegner für die amal 100 Meter Freiſtilſtaffel dem Starter ſtellten. Das Rennen nahm genau den gleichen Ausgang wie am Vortage die amal 200 Meter⸗Staffel. Wieder zeigte Poſeidon Leipzig den Magde⸗ burger Hellenen und Poſeidon Berlin den Weg und gewann ſicher. Ebenfalls einen Doppelerfolg hatte der Kölner Plumans zu ver⸗ zelchnen, der nach ſeinem Siege im Kunſtſpringen auch den Titel im Turmſpringen an ſich brachte. Plumans und Riebſchläger zeigten faſt die gleichen Leiſtungen und nur auf Grund der beſſeren Platz⸗ ztſſer fiel Plumans der Sieg zu. Im 100 Meter Frebſtil konnte ber Titelverteidiger Schubert⸗Breslau nach Dreiviertel des Wegs itt dem Kölner Dehrichs nicht mehr mithalten und mußte ihn einen leichten Sieg überlaſſen. Auf die lange Strecke von 1500 Meter legte der Göppinger Neitzel Beſchlag. Hier mußte der letzt⸗ jährige Meiſter Handſchuhmacher⸗Dortmund ſich mit dem dritten Platz begnügen. Balk⸗Göppingen und Heinrichs⸗Leipzig hatten ſchon nach dem erſten Drittel aufgegeben. Die Meiſterſchaft im Damen⸗ bruſtſchwimmen war in Abweſenheit der erkrankten Olympla⸗ ſtegerin Hilde Schrader ein Spazbergang für Lotte Mühe⸗Hildesheim. In der gmal 100 Meter⸗Fretſtilſtaffel holt Blau⸗Weiß München einen leichten Sieg über Boruffta⸗Poſeidon Stettin und Internationales Abenoͤfeſt in Duisburg Neuer dentſcher Rekord, aber Metropolitaine Paris Sieger Frankfurter„Eintracht“ in Form Die internationalen Abendwettkämpfe des Dutsburger Raſen⸗ ſportverbandes am Samstag abend gingen bei prächtigem Wetter vor ſich. Leider fiel der Beſuch nicht den Erwartungen entſprechend aus;: denn es waren höchſtens 5000 Zuſchauer erſchienen. Umfo mehr konnte die ſportliche Ausbeute zufriedenſtellen. In der Amal 800 Meter⸗Staffel gab es einen neuen deutſchen Rekord. den Teutonia⸗Berlin vorher angemeldet hatte. Es ſtarteten neben Teu⸗ tonia noch der Metropolitaine⸗Club Paris und Schalke 1896. Die Franzoſen hatten bis zum letzten Wechſel bereits einen Vorſprung von zehn Metern herausgeholt. Engelhardt⸗Teutonia konnte zwar auf der Zielgeraden aufkommen, aber den Franzoſen nicht mehr erreichen. In der vorzüglichen Zeit von 754,6 Min blieb Paris ſiegreich, während Teutonia⸗Berlin mit:54,38 Min. einen neuen deutſchen Rekord aufſtellte. Die alte Beſtleiſtung hielt der SC. Charlottenburg mit:00,4 Min. Für den 100 Meter En d⸗ lauf hatten ſich der Franzoſe Rouſſeaux, Lammers. Borgmeier, Eldracher, Buthe⸗Pieper und Moldenhauer⸗Hamburg aualifigiert. Nach ſehr autem Start laa das Feld bei 50 Meter noch dicht zuſam⸗ men; dann ging Eldracher in Front, während ihn Lammers trotz größter Anſtrengungen nicht mehr erreichen konnte. Mit 10,7 Sek. erzielte der Frankfurter eine recht achtbare Zeit. Die 400 Meter gewann der Düſſeldorfer Kiſters. Aſtröm⸗ Finnland und Neu⸗ mann⸗Mannheim belegten die Plätze. Eintracht⸗Frank⸗ furt hatte in der Amal 100 Meter ⸗Staffel einen Welt⸗ rekordverſuch angemeldet, der jedoch mißg lückte. Die Frankfurter gewannen in ber guten Zeit von 41,2 Sekunden. Den dritten Frankfurter Sieg brachte Dr. Wichmann bei den 200 Mb r. nach Hauſe, der in 22 Sekunden vor Borgmeier und v. Eberſtein einkam. Im 100 Meter Hürdenlauf war der deutſche Mei⸗ ſter Welſcher⸗Frankfurt natürlich nicht zu ſchlagen. Er ſiegte in der famoſen Zeit von 15,3 Sekunden. Ein ausgezeichnetes Rennen lie⸗ ferte der Stuttgarter Helber über 1500 Meter. Der Finne Iſo⸗ Hollo führte bis etwa 600 Meter, dann aber aina der Franzoſe Loiſeau in Führung, doch dem Endſpurt Helbers war keiner der Gegner gewachſen, der in 4,03,5 Minuten durchs Ziel ging. Das Kugelſtoßen brachte der Finne Kenttae mit 13,59 Meter an ſich. Stechemeſſer war ihm mit 13,51 Meter recht nahe. Das 800 Mr. guten Zeit von 2,01 Minuten vor dem Mannheimer Lefebre mit 2,01,4 Min. Köchermann ließ ſich das Weitſpringen nicht neh⸗ men. Er ſiegte mit 7 Meter vor ſeinem Landsmann Koller 6,60 Mtr. Im Speerwerfen erwieß ſich Hoffmeiſter mit 54,85 Meter als der Beſte. Ergebniſſe: Amal 800 Meter: 1. Metropolitaine Paris:07,63 Min. 2. Teu⸗ tonig⸗Berlin.57.8 Min(neuer deutſcher Rekord), 3. Schalke 96 120 Meter zurück. 100 Meter: 1. Eldracher⸗Frankfurt a. M. 10,7 Sek., 2. Lammers⸗Oldenburg 10,8 Sek., 8. Borgmeier⸗Münſter Bruſtbreite zurück. 400 Meter: 1. Kiſters⸗Düſſeldorf 50,6 Sek. 2. Aſtröm⸗Finn⸗ Jand 51 Sek., 3. Neumann⸗Mannheim 58 Sek. Diskus: 1. Kenttae⸗ innland 45,61 Meter, 2. Hoffmeiſter⸗Münſter 42,26 Meter 3. Goitſch⸗ uisburg 99 Meter. zmal 100 Meter: 1. Eintracht⸗Frankfurt a. M. 44,2 Sek., 2. Viktoria⸗Hamburg 48,6 Sek. 3. Eſſen 99 48,9 Sek. 200 b Küppers⸗ Er ſiegte in:12,5 Minuten vor Schu m⸗ Die Ergebniſſe: Herren. Amal 100 Meter Freiſtilſtaffel: Poſeidon⸗Leipzig 427,3 Schl. 13:01,9, 2. Schwimmverein Weißenfels g. S. 13:28,8. ſpringen: 1. Plumans⸗Köln Platzziffer 7 94,80 Punkte Herbert Heinrich der 400⸗Meter⸗Meiſter und Gewinner des Kaiſerpreiſes 24,84 Punkte. 100 Meter Freiſtil: 1. Dehrichs⸗ bert⸗Breslau:04,9, 3. Ahrend⸗Magdeburg 1206. ſtil: 1. Neitzel⸗ Göppingen 22:07,4, 2. 22:86,6, 3. Eckſtein⸗Leipzig 22:57,8. verein Göpingen 73 Punkte. Damen. zZmal 100 Meter Freiſtil: 1. Blau⸗Weiß München 411,8, 2. Boruſſia⸗Poſeidon Stettin:16,6. 3. 400 Meter Bruſt: Charlottenburg 323,2, 3. Müller⸗Leipzig:23.8. Vereinsmeiſterſchaft: Nixe Charlottenburg.. — Um die Süddeutſche Waſſerballmeiſterſchaft Im Endſpiel der Runde der Zweiten um die Süd⸗ deutſche Waſſerballmeiſterſchaft erkämpfte ſich der 1. FC. Nurn⸗ berg durch einen ſchönen 518⸗Sieg über den Frankfurter Schwimm⸗ klub die Teilnahmeberechtigung am Endſpiel um den Titel. Das im Frankfurter Stadion ausgetragene Spiel ſah bis zur Pauſe die Frankfurter noch 21 in Führung. Beim Schluß der regulären Spiel⸗ zeit ſtand der Kampf:8. In der Verlängerung waren die Bayern ausdauernder und gewannen ſchließlich verdient mit 5g. In Barmen ſtanden ſich am Samstag der weſtdeutſche Meiſter Schwimmſportfreunde Barmen und Magdeburg 96 gegenüber. Das 77 1 85 mit einem überraſchenden Sieg der Weſtdeutſchen . ö 3. Stromſchwimmen des h. Kreiſes Mittelrhein der D. T. Daß dritte Kreisſtromſchwimmen des 9. Kreiſes Mittelrhein der D. T. fand geſtern in Worms ſtatt. Die beſten Schwimmer des Kreiſes gaben ſich ein Stelldichein. Die Zahl der Meldungen mit 65 ſtellt einen Rekord dar. Insgeſamt wurden 5 Konkurrenzen aus⸗ getragen. In der Hauptklaſſe über 5000 Meter ſtegte Guſtav Lautz⸗ Homburger S. C. in 37:22 vor Hans Federlin⸗Darmſtadt und Fritz Weiß. Der Kreismeiſter von 1927, Lohrer⸗Darmſtadt, erreichte nur den 10. Platz. Bei den Turnerinnen war erwartungsgemäß Anne⸗ marie Weißig vom Frankfurter T. B. 60 ihren Rivalinnen über und ſiegte in 22:83 vor Eliſabeth Gerhard⸗Darmſtadt. N N 2 1,75 Meter, 2. Stechemeſſer⸗Münſter 1,75 Meter, g. Thlele⸗Zehlendorf 1,75 Meter(durch Stechen entſchieden). 110 Meter Hürden: 1. Wel⸗ ſcher⸗Eintracht Frankfurt 15,3 Sek., 2. Avelsheim⸗Frankreich 15,6 Sek 3. Stöckmann⸗Dutsburg 15,6 Sek. 1500 Meter: 1. Hel der⸗Stuttgart 4,03,5 Min., 2. Loiſeau⸗Frankreich:04,8 Min. Kugelſtoßen: 1. Kent⸗ tae⸗Finnland 13,59 Meter, 2. Stechemeſſer⸗Münſter 13,51 Meter, 3. Heiberg⸗Eſſen 12,19 Meter. 800 Meter: 1. Baraton⸗Paris 201 Min. 2. Leſebre⸗Mannheim:01,4 Min. Weitſprung 1. Köchermann⸗Ham⸗ burg 7,00 Meter, 2. Koller⸗Hamburg 6,60 Meter, g. Nabort⸗Eſſen 6,50 Meter. Speerwerfen: 1. Hoffmeiſter⸗Münſter 54,35 Meter, 2. Deppen⸗ brock⸗Münſter 51,80 Meter. 1600 Meter⸗Stafſel(800, 200, 400, 200): 1. Metropolitaine⸗Paris 334,3 Min. 2. Zehlendorf 88 37362 Min., 3. Viktoria Hamburg 3197,5 Minuten. Pferdeſport Rennen zu Hoppegarten(3. Auguſt) 1. Geheimerat⸗Reunen: 3800. 1800 Meter: 1. M. Sklarek's Cumä(Varga); 2. Tramontana; g. Sigmar..: Severus, Geniſtra, Ordens regel. Tot.: 322; Pl.: 61, 18210. 2. Ermunterungsrennen der Stuten: 3300. J. 1200 Meter: 1. Hauptgeſt. Altefeld's Vergangenheit(Huguenin); 2. Ute; 3. Doralide..: Advaita, Gaby, Molly, Eu ropa, Friederike, Königs⸗ tochter, Riviera, Matennacht. Tot. 18, Pl. 15, 26, 24.10. 3. Quirl⸗Reunen: 3900 J. 2400 Meter: 1. L. E. Liebrecht's Theo⸗ krit(Böhlke); 2. Otis; 3. Pergola..: Fürſtenbrauch, Caro Bube, Meton, Faulpelz. Tot.: 92; Pl.: 20, 26, 14:10. Hellas⸗Magdeburg.302, 3. Poſeidon⸗Berlin 440,4. Amal 200 Mir. Flavius. Tot.: 13) Pl.: 11, 13:10. Bruſt für Vereine ohne Winterbahn: 1. Schwimmverein Freiburg i. 35 Turm⸗ . 2. Riebſchlä⸗ ger⸗Zeitz Platzziffer 8 94,89 Punkte. 3. Schumann⸗Köln Platzziffer 21 röln:02,83. 2. Schu⸗ 1500 Meter Frei⸗ Handſchuhmacher⸗Dortmund Vereinsmeiſterſchaft: 1. Hellas⸗ Magdeburg 100 Punkte, 2. Poſeidon⸗Leipzig 85 Punkte, 3. Schwimm⸗ 5 Nixe⸗ Charlottenburg:19. 1. che Mit i hin 10 8 1. Lotte Mühe⸗Hildesheim:18,4, 2. Wiedemann⸗ Ferner liefen: Irländerin, Sandoval, Lobredner. Tot, 84. Pl. 42. 35. 4. Laubfroſch⸗Rennen: 2800 4. 1000 Meter: 1. Ch. Holländer's Tannenberg II(Zehmiſch); 2, Hulda; 3. Habicht..: Gerald, Strug, Schelmerei, Pedrillo, Rheinſonne. Tot.: 24; Pl.: 11, 16, 1410. 5. Hohenlohe⸗Oehringen⸗Reunen: 10 400. 2200 Meter: 1. M.). Oppenheimer's Atalante(Narr); 2. Melkart; 3, Metrodorus.:; Fockenbach, Tintoretto, Farn, Iwo. Tot.: 29; Pl.: 13, 12, 17:10. 6. Ermunterungsrennen der Hengſte: 3300. 1200 Meter: 1. A. u. C. v. Weinberg's Aulos(O. Schmidt); 2. Everone; 3. Mißgriff, F. Rennen zu Halle a. S.(3 Auguſt) 1. Preis von Trinum. Jagdrennen. Ehrenpreis und 800, 3000 Meter. 1. W. Scharrs Gebhard(Torke), 2. Gabarit. 3. Eskimo. Ferner liefen: Mieze Vincula. Tot.: 26, Pl. 14. 24:10. 5 2. Preis von Köthen. 2100, 1600 Meter. 1. P. Schömburgs Einderella(Zachmeier), 2. Kadewitt, 3. Maxavedis. Ferner liefen: Lago, Eaſter Lily, Rottland. Tot.: 29, Pl. 20, 43:10. 3. Preis von Kiebitzheger. 2100 /. 3500 Meter. 1. A. Wagners Thermidor(Et. v. Götz), 2. Antin, 3. Figaro. Ferner liefen: Gla⸗ diole, Filanda. Tot„Pl. 15, 31:10. 4. Preis von Beeſenſtadt. Ehrenpreis und 800 /. 1400 Meter. 1. W. Scharrs tlinie(Zachmeier) 2. Wetterwart, 3. Meergeiſt. Ferner liefen: egsgewinnler, Ruth, Natoma, Seeadler, Prinzeß ammon. * Friedel, Adelinde, M 5. Zerbſter Hürdenrennen. Gerkes Midgard(Zachmann), 2. vello 2. Tot.: 24, Pl. 11, 11110. 6. Bendorfer⸗Jagdrennen. 2100 J. 3600 Meter. 1. v. Bachmayer u. R. Zimmermanns Phyllis(Et. v. Götz), 2. Euphrat. Tob.: 10:10, 7. Preis der Brahmſchen Lache. 2100 /. 2000 Meter. 1. W. Spillners Bardes Bruder(Kreuz), 2. Bernhard, 3. Kasbeck. Ferner liefen: Cameron, Windſpiel. Tot.: 26, Pl. 15, 14:10. * Tot.: 14, Pl. 13, 2100 1. 2800 Senta, 3. Teja. 16, 26:10. 0 Meter. 1 Dr G Ferner lief: Cal⸗ Halle a. S.(Sonntag, 4. Auguſt) 1. Preis von Bärfelde. Für Zweijährige. Ehrenpreis u. 2100% 1200 Meter. 1. H. Ahrens Katuſchka(H. Kreuz), 2. Vivat, 3. Käm⸗ merer. Ferner liefen: Her Sfreude. Tot. 36, Pl. 22, 21. 0 2. Jronie⸗Zagdrennen. Für Dreijährige. 2100. 3000 Meter. a 1. M. Brauns Schlagbaum(W. Franzke), 2. Alkmene 3. Grafenliebe. 1 8 5 liefen: Blaubeere, Prärie, Sprebelia, Brabant. Tot. 17, Pl. 11 19, 12. 3. Preis von Deſſau. Ausgleich 3. 2100 J. 1400 Meter. 1. A. Beyers Varaſdin(H. Edler), 2. Hochdruck, 3. Grtſettchen. Ferner liefen: Kißling, Kämpe. Tot.: 21, Pl. 13, 17. f 4. Askania⸗Jagdrennen. Herrenreiten. Ehrenpreis u. 3500 ,. 2000 Meter. 1. Frhr. P. v. Richthofens Mumpitz(v. Horn), 2. Tul⸗ Uus, 3. Aufbau. Ferner kiefen: Euphrat, Staroſte,. Immortelle, Arber. Tot.: 36, Pl. 19, 28. a 8 5. Georg Nette⸗Erinnerungsrennen. Ausgleich 3. Ehrenpreis u. 2100 J, 1600 Meter. 1. Dr. A. Weils Blaugelb(H. Pförtke), 2. 98 Quick, 3. Range. Ferner liefen: Spala. Tot.: 13. Pl. 13, 15. 8 5 6. Gerlebogker Jagdrennen. Ausgleich 3. Ehrenpreis u. 2100 /. 3500 Meter. 1. U. Stockhauſens Steinhäger, 2. Ardoritin. Tot. 16 7. Freundſchafts⸗Preis. Herrenreiten. 2100 /. 2400 Meter. W. Scharrs Richtlinie(v. Mellenthin), 2. Lucrezia, 3. Gerber. N. Strausberg(4. Auguſt): 1. Ausgleich der Dreijährigen. Ausgleich 3. 2200 //. 1800 Meter. 1. Dr. F Webers Amadeus(Kaiſer), 2. Maurus, 3. Nicodemus, 2. Hohenſtein⸗Jagdrennen. 2200 J, 3400 Meter. 1. J. Heimbachs Allegorie(Mate), 2. Allelufa, 3. Galeote. Ferner liefen: Fafner, Scheik, Carlsminde, Aſtrid. Tot. 80:10, Pl. 25, 19, 59:10. ä 3. Rheinland⸗Jagdrennen. Für Dreijährige. 2200, 3000 Meter. 1. Ph. Leſings Oruk(Derſchug), 2. Der Muck, 3. Prima. Ferner L Bonifacius, Minky Regon, Roxanne, Minute, La Paloma, Hydor, Sontra. Tot. 33:10, Pl. 15, 24, 35240.. 4. Woltersdorfer Jagdrennen. Ehrpr. und 2200 I, 8800 Meter. 1. 5 1 Bandmeiſter(Wolff), 2. Schwertlilie, 3. Mandarin. Tot. 16:10. i g 1 5. Rahnsdorfer Hürdenrennen. Für Dreijährige. 2200/ 2800 Meter. 1. H. Saubers Edelſtein(Gimpl), 2. Gunhilda, 3. Alſterſtern. Ferner liefen: Dar es Salam, Mimi, Hebreker Momos, Per Sea, Catman, Mentor Tot. 40:10, Pl. 13, 11, 14:10. 8 6. Alt⸗Landsberger Jagdrennen. Ausgleich 3. 2200. 3400 Meter. 1. F. Kempfs Kermak(Wurſt), 2. Laokoon, 3 Chifonſe. Ferner.: Manoir, Lelkes, Friemersheim, Armbruſter, Lebenswonne, Staffel⸗ ſtein. Tot. 29:10, Pl. 16, 15, 46:10. 1 3 7. Preis von Hoppegarten 2900 J. 1250 Meter. 1. O. Trauns Staub(Korb), 2. Marlitta, 3. Irmingard. Ferner.: Perfander, Graziella, Kahren, Soda. Tot. 5 Pl. 18, 12, 14:10. i Hannover(4. Auguſt) 9 1. Preis von Brüggen. Für Zweijährige. 2700. 1000 Meter 1. Geſt. Blumbergs Mola(Bleuler), 2. Mika, 3. Ganga, Ferner Lit Nicomedia, Hiſtoria, Zwickl, Briholder, Nelke, Rhapfodie. Tot 168:10, Pl. 41, 18, 16. N 2. Jüneburger Jagdrennen. Ausgleich 2. 2700 /. 4000 Meter. 1. F. Gerteis' Advance Guard, 2. Jende, 3. Barby. Ferner liefen: Eulalia, Kutas. Tot. 80:10, Pl. 32, 20, 82:10. 5 3. Kleefelder Ausgleich 2. Ehrpr. und 4000. 2200 Meter. 1. E. Liebrechts Wien(F. Aliſch), 2. Moloch, 3. Mondnacht, Ferner liefen: Himalaya, Kaſonova, Leichte Jſabel. Tot. 199:10, Pl, 55, 34: 0. 4. Großer Preis von Hannover. Ehrpr. und 25 000% 2400 M 7215 1. R. Haniels Lateran(A. Bleuler), 2. Meiſterpolier, 3. Wilfried. Ferner liefen: Avec Dieux, Vardar, Linz, Rebell, Pour le me Gero, Grenadier, Tot. 39:10, Pl. 15, 35, 16:10. 5. 5. Glückslos⸗Rennen. 3700. 1600 Meter. 1. Fr. Biſchoffs Glücks⸗ ritter(Staudinger), 2. Tutankhamen, 3. Wachbelkönig. Ferner. Miami. Tot. 27:10, Pl. 15, 18:10. 5 6. Mydlinghoven⸗Rennen. Ausgleich 3. Ehrpr. und 2700/ 1400 Meter. 1. Stall Weſthofs Wendelin(Blume), 2. Roſenlippe, 3. Minna. Ferner.: Leubelfing, Prünas, Judiea, Tramontana, Mongol Eisbraut, Seefalke, Colibri, Barbara. Tot. 147:10, Pl. 20, 15, 161 7. Preis vom Turnierplatz. Jagdrennen. 2700 J. 3200 Meter. 1 1010 Geyers Krautfunker, 2. Edelgunde, 3. Pantomime. Tot. 16:10. 55 0 Horſt⸗Emſcher(4. Auguſt) 1. Guthoffnungspreis. Für Zweijährige. 3000 L. 1000 Met 1. O. Weinbergs Denker(Zimmermann), 2. Rabenſteiner, 3. Gold⸗ jäger. Ferner.: Sinumbra, Milanda, Palaſtherr, Eisvogel, Ma cella, Wildlocke. Tot. 26:10, Pl. 13, 16, 12:10. 715 2. Ewald⸗Preis. Jagdrennen. Für Dreijähr. Ehrpr. und 3000% 3000 Meter. 1. Geſt. Ebbeslohs Felſen(Broda fun.), 2. Taeit 3. Damokles. Ferner.: Szegeda, Bayard, Mirella, Seeroſe, G länderin, Forbach, Schloßgräfin, Troßdirne, Le. Tot. 24:10, 14, 81, 30:10. 7 1 3. Preis vom Ruhrlaud. 4800 J. 1200 Meter. 1. O. Weinberg Bontburg(Zimmermann), 2. Delifee, 3. Gebt Feuer. Ferner li Poſtillon, Amenophis Exceellenz, Maharadſcha, Numantlfa, Undine. Tot 18:10, Pl. 13, 16, 20:10.„ 4. Hypolit⸗Alusgleich. Ausgleich 2. 3500 /, 1600 Meter. 1. Gef Mydlinghovens Leitſtern(Raſtenberger), 2. Daland, 3. Ehinayrfn Fernre liefen: Lauſitzer, Bundestreue, Rerherbeize, Bertram, Hag; ſtolz, Miſtral. Tot. 23:10, Pl. 15, 16 46:10. 7 8 5 5. Preis vom Sauerland. Hürdenrennen. Ausgleich 3. 3000 1. J. Löwenberg Kariſſima(Glitſch), 2. Orma, 3. Tip. Ferner l. Clauswalde, Heldin v Gaeta, Ordinaria, Fulvia, Arkadia, Anitra Tot. 105:10, Pl. 36, 20, 16:10. 8 5 6. Fortung⸗Preis. Verloſungs⸗Rennen. 4000 /, 2000 Met 1. L. Lewins Lady Alice(5. Schmidt), 2. Heiduck, 3. Loſſach, Fern liefen: Le Printemps, Diavolo, Prophet, Friſh Starſhine, Ferina, Marconi, Ravallo, Baffano, Sankta Marie, Lola. Tot. 99:10, P. 15, 19, 103:10. e 5 2. Preis vom Münſterland. Ausgleich 3. 3000 /, 2400 Meter. 11. Heinr. Webers Culvert(Zuoche), t. E. Bölgers Mira 2(Jach⸗ mann), 3. Slevogt. Ferner lieſen: Fahnenweile, Leiſtung, Tamaral⸗ tan, Jrene, Pazmanvor, Montezuma. Tot. 49, 15:10, Pl. 36, 49, 58210. 5 5 Chefredakteur Kurt Fiſcher(im Urlaub) Verantwortlich für Politik: Schluß des redaktionellen Teils ſindenfeurSchüig Atenbu pg ff Masohlgen bau Elektrotechnl Automobil- tu Flugzeug bau. Küppers wieder Meiſter im 100 Meter⸗Rückenſchwimmen]— 8. Seite. Nr. 356 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 8. Auguſt 1929 Von ber Weinbauausſtellung in Offenburg „ Offenburg, 2. Auguſt. Die vorbereitenden Arbeiten für] begonnen iſt. Die wiſſenſchaftliche Ausſtellung leitet das Ba⸗ die Weinbauausſtellung nähern ſich ihrem Abſchluß. Material iſt zum größten Teil geſammelt, im Verlauf der mächſten Woche wird mit den Aufbauarbeiten begonnen wer⸗ den. Die gewerbliche Ausſtellung wird die ganze alte land⸗ abſrtſchaftliche Halle und die nördliche Hälfte der neuen Halle einnehmen. wirtſchaft arbeitenden deutſchen Firmen beteiligen ſich an der Austellung u. a. bekannte Firmen für künſt Dünger und aus der chemiſchen Induſtrie. Die zur Verfügung ſtehen⸗ den Plätze ſind bis auf einen geringen Teil vergeben, mit der Vollbeſetzung des zur Verfügung ſtehenden Raumes iſt be⸗ ſtimmt zu rechnen. Die wiſſenſchaftliche und kulturhiſtoriſche Ausſtellung wird in der ſüdlichen Hälfte der langen Halle untergebracht werden. Sie wird hre Aufſtellung in 10 ge⸗ räumigen Ausſtellungskojen finden, mit deren Aufbau bereits nn 8 N e 6 N 7 No Tagungen Vandestagung der badiſchen Uhrmacher Der am Sonntag in Schwetzingen abgehaltene Verbandstag her badiſchen Uhrmacher begann mit einer Sitzung der Uhrmacher⸗ optiker. Die Landesverſammlung ſelbſt wurde von dem Vorſitzenden Max Fleig⸗ Mannheim geleitet, der eine Rethe Behördenvertreter, ſolche des Zentralverbandes der Deutſchen Uhrmacher und der Fach⸗ preſſe begrüßen konnte. In dem Jahresbericht wird betont, daß der Verband vor allen Dingen gegen den unlauteren Wettbewerb der Außenſeiter, gegen die Erdroſſelung des Handwerks durch Truſte und Großkapital kämpft. In Pforzheim ſel es bald ſo, daß faſt jeder Angeſtellte in ſeinen Taſchen Bijouteriewaren mitführt und einen wilden Handel eröffnet. Solche freihändige Verkäufe (meiſtens Schundware) ſollten durch eine behördliche Aufſicht unter⸗ bunden werden. In einer Entſchließung wird gefordert, daß die Lelhämter in Zukunft keine Uhren, die gewerbsmäßig in Veihhäuſern abgeſetzt werden ſollen, annehmen dürfen. Eingehend er⸗ Irtert wurde das Lehrlingsweſen, vor allem in den Uhren⸗ fabrtken. Der bisherige Vorſtand wurde wiedergewählt. Die nüchſte Tagung findet in Ueberlingen ſtatt. * Der Bundestag des Reichsbundes der Zivildienſtberechtigten Der diesjährige Bunbestag des Reichsbundes der Zivildienſt⸗ Herechtigten in Dortmund geſtaltete ſich zu einer eindrucksvollen Kundgebung für die Zivilverſorgung. In einem hoch bedeutſamen Referat des bekannten Beamtenrechtlers, Miniſtertaldirektors Dr. Ja lck, unterſuchte dieſer eingehend die Frage, ob die Zivilverſor⸗ gung in ührer herkömmlichen Weiſe heute noch notwendig und durch⸗ führbar ſei. In ſeinem eingehenden und gründlich durchdachten Vor⸗ trag wies der Referent nach, daß auch das neue Staatsweſen aller⸗ größtes Intereſſe an einer geordneten Zivilverſorgung habe und daß die Deutſche Republik unverzüglich dafür ſorgen müſſe, daß die Not⸗ lage der Zivilverſorgung behoben werde. Wenn dies nicht bald ge⸗ ſchehe, drohe der Zuſammenbruch mit ſeinen verhängnisvollen Folgen für die Wehrmacht. Die Ausſprache über dieſes Referat und das Ergebnis der ſon⸗ ſtigen Bergtungen des Bundestages wurde in nachfolgender Enutſchließung zuſammengeſaßt: Die 32. Hauptverſammlung des 125 000 Mitglieder zählenden Reichsbundes der Zivildienſtberechtigten ſtellt mit Beſorg⸗ nis ſeſt, daß die Durchführung einer geordneten Zipilverſorgung immer mehr gefährdet wird. Unter„Ztvilverſorgung“ kann nur die lebens längliche Anſtellung des aus dem Wehr⸗ und Ordnungsdienſt ausſcheibenden Staatsdieners in einer Beamtenſtelle des öffentlichen Dienſtes verſtanden werden. Der immer ſchärfer werdende Kampf gegen das Berufsbeamtentum ſchädigt daher auch die Zivilverſorgung aufs ſchwerſte. 85 000 Verſorgungsanwärter, alſo Staatsbürger mit einem verbürgten Recht auf Uebernahme in ben ziyilen Staatsdienſt, warteten Ende 1927 noch auf Anſtellung. Zu dieſem Reſtbeſtande aus irltheren Jahrgängen treten aus den Jahrgängen 1928 bis 1982 jähr⸗ lich etwa 17 000 Verſorgungsanwärter aus der Wehrmacht und den Schutzpoligeſen der Länder hinzu. Die Gefährdung der Zivilverſor⸗ gung muß ſich verhängnisvoll auf den Aufbau und die Erhaltung der Wehrmacht und der Schutzpolizeien und in zwingender Folge auf Ruhe und Ordnung im Staate auswirken. Mit Bedauern ſtellt der Bundestag ferner feſt, daß es noch ſehr viele Behörden und beſonders Behörden der Selbſtverwaltung gibt, die ber Zipllverſorgung unfreundlich, ja zum Teil feindlich gegen⸗ überſtehen. Als unverſtändlich muß es der Bundestag bezeichnen, daß es immer noch Behörden gibt, die für manche Dienſtzweige die Ein⸗ ſtellung von Verſorgungsanwärtern verweigern. Als Behörden mit ſolchen unberechtigten Aus nahmebeſtimtaungen müſſen angeſprochen werben: 1. die Krankenkaſſen, Verufsgenoſſenſchaften, Arbeits loſen⸗ verſicherung, Knappſchaftskaſſen, Religionsgeſellſchaften, die ohne trif⸗ tige Gründe aus dem Kreis der zur Anſtellung verpflichteten Behör⸗ den durch Geſetz herausgenommen wurden, 2. die Deut ch e Reichspoſt, bie zwar für die Ztvilverſorgung im allgemeinen ſtarkes Intereſſe bekundet, aber ihren Fernſprechvermittlungs⸗, Poſt⸗ ſcheck⸗ und neuerdings auch Telegraphenbetriebsdienſt nur mit Frauen Feſetzt, 3. die Reichsbank, die entgegen den Beſtimmungen der Anſtellungsgrundſätze den gehobenen mittleren Dienſt ſtatt mit 50 uur mit 285 Prozent den Verſorgungsanwärtern vorbehält und zurzeit zwar Zivtlanwärter aber keine Verſorgungsanwärter einberuft, 4. Forſtverwaltungen, bei denen die Stellen des techniſchen Jorſtöienſtes herausgenommen worden ſind. Der Bundestag richtet daher die dringende Bitte an alle dazu be⸗ rufenen Stellen, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, die geeignet ſind, eine Beſſerung ber Lage der Zivllverſorgung herbeizuführen. Als vordringlich bezeichnet der Bundestag Maßnahmen mit dem Ziel; 1, die oben bezeichneten Behörden zur Einſtellung von Verſor⸗ gungsanwärtern in allen Laufbahnen zu verpflichten, 2. den Stellen⸗ Vorbehalt, insbeſondere für Beſetzung ber Stellen im Landes⸗ und Gemeindebtenſt, ſo zu erhöhen, wie bas für ben Reichsdienſt beretts eſchehen iſt, 8. die Ausnahmebeſtimmungen in den Anſtellungsgrund⸗ en, die die Zivilverſorgung beeinträchtigen, zu beſeitigen. Sobann hält der Bundestag eine Aenderung der verſorgungs⸗ rechtlichen Beſtimmungen für dringlich. Dazu gehhren vor allen Din⸗ gen; Umwandlung der Vorſchriften über den Bezug von Uebergangs⸗ gebührniſſen der Art, daß dieſe Gebührniſſe bis zur Einberufung ge⸗ 10 und nicht gekürzt werden, bevor eine Anſtellung als Beamter erreicht iſt, auch muß die Hinterbliebenen⸗Verſorgung für die Ueber⸗ gangszeit ſichergeſtellt werden. Ganz beſonders bedauert es der Bundestag, daß auch auf dem Ge⸗ tete des allgemeinen Beamten⸗ und Beſoldungs rechts im verfloſfenen ahre nicht nur keine Fortſchritte zu verzeichnen waren, ſondern daß ch die Lage mancher Beamtengruppen empfindlich verſchlechtert hat. Der Bundestag empfindet es auch ſchmerzlich, daß Reichsreglerung und Reichstag keine Maßnahmen getroffen haben, um die troſtloſe Beförderungslage der Beamten, die zum Teil ſeit vielen Jahren auf bie zugeſicherte Beförderung warten, zu beſſern. Der Bundestag rich⸗ tet deshalb an alle Stellen, die es angeht, die dringliche Bitte, für Ab⸗ Tenung dieler Mängel bald und ernfthaft Sarge zu tragen. * Tagung der badiſch⸗pfälziſchen Kleingärtner er dem Protektorat von Regierungspräſibent Dr. Pfulf⸗ t in Speper vom 21.— 28. September ein badſſch⸗pfäl⸗ oürtnertag ſtatt, mit dem es Kreisverbandes Pfals verbunden ik. 9 Das Die bekannteſten der für Weinbau und Keller⸗ Krankheit bildet für eine Kleingartenban⸗ f. der pielſeitigen Tätigkeit des Inſtituts geben, wie es in dieſem Umfange noch auf keiner Ausſtellung gezeigt worden iſt. Die Ausſtellung wird zunächſt im Bilde allbekannte Weinorte des badiſchen Landes vorführen. In anderen Kojen wird auf eigens zu dieſem Zweck gefertigten großen Tafeln ein reich⸗ haltiges ſtatiſtiſches Bildmaterial über die Ausdehnung des Weinbaues im Lande Baden, über die Verbreitung der ein⸗ zelnen Traubenſorten, Bodenergiebigkeit, Ertragsmenge, Kon⸗ ſum in den verſchiedenen Ländern, Bewegung der Weinpreiſe uſw. zur Ausſtellung gebracht. Ein beſonderer Raum wird der ausgedehnten Tätigkeit des Inſtituts auf dem Gebiete der Schädlingsbekämpfung und der Sortenveredelung gewidmet ſein. Die Ausſtellung des Weinbauinſtituts wird zweifellos den Winzern und allen ſonſt am Weinbau intereſſierten Krei⸗ ſen eine Fülle der Anregung und Belehrung bringen. 2* 0 1 5 5 8 Aus dem Lande Perſonal⸗Veränderungen im badiſchen Staatsdienſi Ernannt wurde Studienrat Dipl.⸗Ing. Erich Haible in Eppingen zum Direktor an der Gewerbeſchule in Walds⸗ hut; Gewerbeſchulaſſeſſor Dipl.⸗Ing. Ferdinand Sachs in Freiburg zum Studienrat an der Gewerbeſchule in Mosbach; Gewerbelehrer Knarl Maurer an der Gewerbeſchule in Durlach zum Studienrat daſelbſt; Gewerbelehrkandidat Fried⸗ rich Schmitt an der Gewerbeſchule in Durlach zum Ge⸗ werbelehrer daſelbſt; Hauptlehrer Jakob Böſer in Höllſtein, Amt Lörrach, zum Rektor in Wiesloch; Hauptlehrer Georg Grünewald an der Volksſchule in Weinheim zum Rektor daſelbſt; Oberlehrer Karl Hornung in Karlsruhe zum Rektor daſelbſt; Hauptlehrer Otto Falk an der Volksſchule in Weinheim zum Rektor daſelbſt. Oberarzt Dr. Rudolf Hauger in Karlsruhe zum Medizinalrat als Bezirksarzt in Wiesloch. Planmäßig angeſtellt wurde Fachlehrer Paul Duffner an der Uhrmacherſchule in Furtwangen; Fach⸗ lehrer Albert Faller an der Uhrmacherſchule in Furt⸗ wangen; Fachlehrer Jakob Rommel an der Schnitzerei⸗ ſchule in Furtwangen. Verſetzt wurde Direktor Karl Stöckle von der Ge⸗ werbeſchule in Offenburg an jene in Freiburg; Studienrat Dipl.⸗Ing. Otto Mannewitz von der Gewerbeſchule in Mosbach an jene in Eppingen; Gewerbelehrer Richard La nge von der Gewerbeſchule in Achern an jene in Weinheim. Arbeiterheim des Bad. Ev. Jungmäunerbundes am Schluchſee * Vom Schluchſee, 2. Aug. Um den beim Bau des Schluch⸗ ſeeſtauwerkes beſchäftigten Arbeitern eine Stätte der Erholung an Leib und Seele zu bieten, hat der Badiſche Evan⸗ geliſche Jungmännearbund(Sitz Karlsruhe) in Ver⸗ bindung mit dem Reichsverband der Evang. Jungmänner⸗ bünde(Sitz Kaſſel) an der Stauwerkbauſtelle ein Heim er⸗ richtet, das feierlich eingeweiht und ſeiney Beſtimmung über⸗ geben wurde. Es iſt einfach, aber ſehr freundlich und gemütlich ausgeſtattet und wirklich dazu geeignet, den Arbeitern in ihren Freiſtunden das einigermaßen zu erſetzen, was ſie viel⸗ fach durch das Fernſein von der eigenen Familie entbehren müſſen. Die Hauseltern des Heims ſind bemüht, es ihren Gäſten ſo behaglich wie möglich zu machen. Es iſt zu hoffen, daß viele der Arbeiter das Heim freudig benützen, was auch bei der Einweihungsfeier bereits geſchehen iſt. In kurzen Anſprachen wurde auf die Beſtimmung des Heims hingewieſen, das chriſtliche Liebe jenen Männern errichtet hat, die ihre Berufspflicht ferne von Heimat und Familie er⸗ füllen müſſen. Es ſei noch erwähnt, daß die Koſten für das Heim durch freiwillige Opfer chriſtlicher Mannesjugend auf⸗ gebracht werden, wie ſie im Bad. Evang. Jungmännerbund und deſſen Bruderbünden im Reich zuſammengefaßt iſt. Aus der Pfalz Die Ertragswerte der Weinberge * Neunſtadt a. d.., 31. Juli. Der Reichsbewertungs⸗ beirat, Abteilung für Weinbau, weilte am 16.26. Juli in der Pfalz, um die Ertragswerte der Weinberge ſeſtzuſtellen. Beſichtigt wurden Betriebe an der Mittelhaardt, der Unter⸗ haardt und in der Südpfalz, wo die Vergleichslagen gefunden werden ſollen. Die eingehenden Erhebungen in buchführen⸗ den und nicht buchführenden Betrieben erſtrecken ſich auf Feſt⸗ ſtellung der durchſchnittlichen Mengenerträgniſſe, der erziel⸗ baren Preiſe und der Bewirtſchaftungskoſten. Der pfälziſche Weinbau hofft, daß ihm bei ſtreng objektiver Beurteilung der tatſächlichen Verhältniſſe keine Laſten aufgebürdet werden, die unter den heutigen ſchwlerigen Verhältniſſen nicht trag⸗ bar ſind. Der Kampf um das Bäckereiſchutzgeſetz * Speyer, 1. Aug. Gegen das Bäckereiſchutzgeſetz ver⸗ ſuchen in den letzten Tagen verſchiedene Pfälzer Bäckermeiſter in der Weiſe anzukämpfen, daß ſie ihre Gehilfen anſtatt(wie es das Geſetz vorſchreibt) um 5 Uhr ſchon um 4 Uhr mit der Arbeit beginnen laſſen. Von den Bäckermeiſtern wird viel⸗ fach erklärt, daß die Regierung ihnen die Genehmigung hierzu erteilt habe. Demgegenüber wird von authentiſcher Seite be⸗ tont, daß hierüber nicht die Regierung, ſondern einzig und allein nur der Reichstag zu beſtimmen hat. Uebrigens ſtellt die Regierung auf eine Anfrage hin die oben erwähnte Genehmigung in Abrede. Nachbargebiete Eine ſchwere Gefahr für den Tabakbau * Heppenheim a. d.., 2. Aug. In dieſen Tagen führt das Landwirtſchaftsamt Heppenheim für den heſſiſchen Tabak⸗ bauverband in den einzelnen heſſiſchen tabakbautreibenden Gemeinden Spritz⸗ und Beſtäubungsverſuche mit verſchiedenen Mitteln durch. Es hat ſich in dieſem Jahre wieder die Wildfeuer krankheit(Froſchaugen) am Tabak gezeigt. Es ſteht zu befürchten, das ſis bei Eintritt ge⸗ eigneter Witterung weiter um ſich greift. Gerade dieſe für den heſſiſchen Tabakbau die größte Ge⸗ ihr. Sie iſt ſo groß, daß eine Unterlaſſung der Bekämpfung den Anbau von Tabak nahezu unmöglich machen kann. 8 che Weinbauinſtitut in Freiburg. Sie wird ein Bild von Gerichtszeitung Ehrverluſt für einen Wechſelſchwindler Vor dem Bezirksſchöffengericht Mainz hatte ſich wegen Wechſelgeldſchwindel der vielfach— auch mit Zuchthaus— vorbeſtrafte 53jährige Spengler Chriſtian Bauer— fetzt in Mörfelden wohnhaft— zu verantworten. Es werden ihm eine große Reihe von Wechſelgeldſchwindeleien zur Laſt gelegt, die er nicht allein in Mainz, ſondern auch in Offenbach und Darmſtadt und ſonſtwo in offenen Ladengeſchäften wie Metz⸗ gereien, Bäckereien und Zigarrengeſchäften ausführte. Durch ſein ſicheres Auftreten gelang es ihm, die Verkäufer unſicher zu machen und erſtand ſo das vermeintliche fehlende Geld, Ja er war ſogar ſo raffiniert, daß er Geſchäfte, die er ſchon hineingelegt hatte, erneut aufſuchte. Der Staatsanwalt be⸗ zeichnet B. als gewerbsmäßigen Wechſelgeloſchwindler, der von der menſchlichen Geſellſchaft ferngehalten werden müſſe. Er beantragt 2 Jahre Zuchthaus und 100/ Geloͤſtrafe und ſofortige Verhaftung. Das Gericht ſah die Sache etwas milder an. Es rechnete ihm mildernde Umſtände zu und erkannte auf 1 Jahr 6 Monate Gefänguts, ſprach aber die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren aus. Da Fluchtverdacht vorliegt, wurde B. ſofort feſtgenommen. SW. Verbrecheriſcher Leichtſinn Ein unglaublich leichtfertiges Spiel mit ſeinen Mitmen⸗ ſchen trieb der 22jährige Autofahrer Ernſt Knieper aus Rheine, der im Mai d. J. mit mehreren Bekannten zum Maimarkt nach Emsdetten gefahren war. Infolge reichlichen Alkoholgenuſſes hatte der Mann auf der nächtlichen Heim⸗ fahrt ein derartiges Tempo angeſchlagen, daß er acht Per⸗ ſonen anfuhr, die durchweg ſchwer verletzt wurden. Eine jährige Dame war an den erlittenen Verletzungen nach kurzer Zeit geſtorben. Da durch die Erſchütterungen des Wagens die Scheiben zertrümmert und ein Fahrgaſt durch Glasſplitter verletzt worden war, hatten die Inſaſſen den Wagenführer wiederholt aufgefordert langſam zu fahren, welchem Erſuchen letzterer jedoch erſt nachgekommen war, als ein Fahrgaſt während der Fahrt aus dem Wagen zu ſpringen drohte. Vor dem Schöffengericht Münſter i. Weſtfalen bezeichnete der Staatsanwalt die Handlungsweiſe des Ange⸗ klagten als bodenloſe Unverſchämtheit und beantragte gegen ihn drei Jahre Gefängnis. Das Urteil lautete auf die verhältnismäßig niedere Strafe von 1 Jahr und 3 Mo⸗ naten Gefängnis. * 5 Ein Kaſſenbeamter wegen Unterſchlagung zu Zuchthaus verurteilt. Der frühere Kaſſenſekretär und erſte Kaſſierer der Stadtkirche zu Engelskirchen, Willy Ortſiefer, hatte, wie die Unterſuchung ergab, in mehreren Fällen Steuerbeträge, die ihm zur Einzahlung übergeben worden waren, nicht ab⸗ geliefert und nicht gebucht, ſondern für ſich verbraucht. Auch war er mehrmals nach Büroſchluß in den Kaſſenraum ge⸗ gangen und hatte aus dem Geldſchrank kleine oder größere Beträge entnommen, die er dann ohne Buchungsvermerk in die eigene Taſche ſteckte. Außerdem hatte er 2000 Mark, die das ſtädtiſche Elektrizitätswerk ihm für die Hauptkaſſe über⸗ wieſen hatte, und 700 Mark abgelieferte Jagdgelder unter⸗ ſchlagen. Das Schöffengericht Köln verurteilte ihn zu einer Geſamtſtrafe von 1% Jahren Zuchthaus. 8 Strafkammer Straßburg. Ende Junt wurde im Umlei⸗ tungskanal des Straßburger Hafens die Leiche des Straßen⸗ mädchens Margarethe Thalauf auf dem Waſſer treibend auf⸗ gefunden. Unter dem Verdacht, das Mädchen ins Waſſer ge⸗ worfen zu haben, war ein 22 Jahre alter Rheinſchiffer aus Viernheim verhaftet worden. Dieſer Tage hatte er ſich nunmehr vor der Strafkammer Straßburg zu verantworten. Die Anklagebehörde ließ die Anklage wegen Totſchlags fallen und hielt nur einfache Körperverletzung aufrecht. Das Urteil lautete trotzdem auf zwei Jahre Gefängnis und 200 Fr. Geldſtrafe unter Verſagung mildernder Umſtände. Veranſtaltungen Montag, den 5. Anguſt Sommeroperette im Muſenſaal: Operettengaſtſpiele des Augsburger Stadttheaters:„Bruder Straubinger“,.00 Ühr. Lichtſpiele? Ufa Theater:„Großfeuer“ Alhambra „Champagner“.— Schauburg;„Ein Mädel u. drei Clowns“, Capitol:„Der weiße Harem“,— Sea la:„Anaſtaſta“. Gloria⸗Pal aſt:„Waſſer hot Balken“. Pala ſt⸗ Theater:„Fatty als Reiſender“, ——.——8—, Buuk BB Aus den Rundfunk⸗Programmen Montag, 3. Auguſt Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 1685 20 Uhr; Mandolinenorcheſter, 20.30 Uhr: Internationaler Pro⸗ aramm⸗Auskauſch; 2230 Uhr: Tanzmuſik. Breslau(Welle 258) 20.15 Uhr: Knut Hamſun gewidmet. Frankfurt(Welle 390) 12.30 Uhr: Schallplatten; 16.15 Uhr: Konzert; 20.15 Uhr: Literarische Veranſtaltung; 21.15 Uhr: Klavierkonzert. Hamburg(Welle 972) 20 uhr: Durch deutſche Bäder; 28 Uhr: „Tanzfunk; 00.30 Uhr: Nachtkonzert. a önigsberg(Welle 276) 20 Uhr: Einakter⸗Abend: Georges Courteline; 21. Uhr: Cellokonzert) 21.35 Uhr: Briefe zweier Liebenden; 22.30 Uhr; Unterhaltungsmuſik. Langenberg(Welle 478) 13.05 Uhr: Mittagskonzert; 17.35 Uhr: Von Bad⸗Rothenfelde: Veſperkonzert; 20.10 Uhr: Aus ber Städt. Tonhalle Düſſeldorf: Abendkonzert; anſchl. Konzert. Leipzig(Welle 259) 20 Uhr: Walzerſtunde; anſchl, Tanzmuſik. München(Welle 539), Kalſerslautern(Welle 270) 12.30 Uhr: Schallplattenkonzert; 16 Uhr: Unterhaltungskonzert; 19.30 Uhr: Liederſtunde mit Harry Steier; 20.15 Uhr: Ueber⸗ trogung von der Starnberger⸗See⸗Woche 1929: Konzert. Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplattenkonzert; 16.15 Uhr: Von Frankfurt: Konzert; 20 Uhr: Lehar⸗Abend; 2215 Ühr: Liederſtunde; anſchl. Unterhalkungskonzert. Ausländiſche Sender ern(Welle 403) 20.30 Uhr: Konzert; 22.15 Uhr: Spätkonzert, udapeſt(Welle 550) 20.30 Uhr; Von Prag: Konzert; 20 Uhr: Zigeunerkonzert. 8 land(Welle 501) 20.35 Uhr: Operettenabend. (Welle 1725) 20.15 Uhr: Abendkonzert. rag(Welle 487) 20.30 Uhr: Konzert für den mitteleuropälſchen Rundfunk; 22.20 Uhr: Schallplattenkonzert. Rom(Welle 441) 21 Uhr: Abendkonzert leichter Muſik u. Sendeſpiel, Wien(Welle 517) 20.30 Uhr: Uebertragung von Prag; anſchl. Abendfonzert. Zürich(Welle 459) 20.10 Uhr: Bunte Stunde; 21 Uhr: Opernſtun de. Radio-Speziahaus Behr, Hettergott Marktplatz 6 2, 6— Telephon 26347 Lautſprecher geht jetzt wieder flott. Er war bei Radio⸗Hettergottl Darum bringen auch Sie Ihren Lautſprecher zum Aufmagnetiſteren. Es lohnt ſich! . 3 4 9. Seite. Nr. 356 Montag, den 5. Auguſt 1929 r N die entzückendste Paraderolle des Ein Sorgenbrecher, spritzig und überschäumend, perlend und fröhlichmachend wie echter, sprudelnder Champagner Heufie NMontia 15 gabe n Des große Zirkus-Abenteuer! Ein Sittenfilm aus dem Artistenleben mit EVelyn Helt u . Bunt wie Flitter ist die Welt des Artisten, verbergen. und Wenn sle sich lächelnd vor dem Publikum ver- beugen— nachdem sie noch Minuten vorher dem Tode furchtlos ins Auge gesehen haben—, denn wissen es nur wenige unten im Sasel. daß slch hinter dem lachenden Gesſcht oft Tränen 1 25 N — 25 Ee 2 Außerdem: Helge Brin., Werner Füffte rer u. e. ie schönste Trau von paris Die Liebesabenteuer einer mondänen Frau in 7 Akten N 85 Hafen Sie duns zunnsere menen Sormmerpreise Ein ganz famoses Tadierfoi9 Lustspiel, welches tosende Stürme Die Kritik schreibt; Eine überaus lustige Sachke l atemlosem Tempo folgen die durchaus nicht unwahr⸗ scheinlichen Verwechslungen und Seitensprünge auſein⸗ ander. Tempo Tempo]— das ist des Regisseurs Parole, die er von der ersten bis zur letzten Szene unbedingt durchführt. Die ganze Geschichte ist Wirklich zwereckfellerschükternd! Begimmn machmifiags 3 Uhr 2 8 2 8s 8 A. eie Schön möbl. Zimmer ſofort zu vermieten. Kobellſtraße Nr. 28, 2 Tr. rechts. Bg349 Schön möbl. mmer el. Licht u. aut. Penſ., gu vermiet. K 1, 10, 2 Treppen. Breiteſtr. B3365 Möbl. Zimmer zu vermiet. Laurentius⸗ ſtraße 12, 3. St., r. 3870 gut mäbl. Zimmer Orgel-solis .40 Uhr aus Tamoecnlk v. Dworak mit el. Licht per ſof. od. ſpäter zu verm. M 2, 1, 3 Tr. rechts 43064 Gut möbl. Zimmer evtl. mit 2 Betten zu del Opeletten- f Gastspiele des Stadttheaters Augsburg Leitung: Intendant Karl Lustig Prean Sute Montag 0 5 8 Uhr 8* 1 1 75 1 N luder Saubinger 5 Operette von Edmund Eysler. Karten für Mitglleder des Prelen Volks- dundes in der Geschäftssteſle M 7, 24. Für, Nichtmitglieder an den bekannten Votverkaufsstsſſen und im Rosengarten Uber Nacht zu Reichtum? 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Nr. 356 Neue Mannheimer Zeitung [Morgen⸗ Ausgabe) Montag, den 5. Auguſt 1929 kommen Sie bitte möglichst in den Vormittags-. Stunden N Paradeplatz 8 Alle Läger sind wieder neu aufgefüllt unserer 85 PFENNIG-TAGE ist der volle Beweis für die wirklich ganz besonderen Leistungen unseres Hauses. Auch weiterhin bieten wir E I 1 groge Emalle- Kaffeekanne 2 Emaille-Kasserolen mit Griff oder Stiel 1 Aluminlum-⸗ FMehirsger, 1½ Liter 2 Porzellan-Taller Feston mit Goldrand 1 Dlättalsen 1 Likörservie: Tablett mit Flasche und 6 Gläser. groger Gummtball, 5 Zoll. Dirndl-Niedertreter mit Ledersohle, 36/42 1 grobe Fl. MNaar- 1 entra groger J entra groger 5 Gummi- Schwamm — Slerluch, Crépe de Stlekereiluch extra groß N * testra be 93 Wasser, verschiedene Arten. Zelluloid Stellspiegel Chine m. Spitze 2 Stück 2 Stück 88 9 NIE BEI 95. 933 953 95 953 958 4 95 855 955 985 953.5 „ Moensco, der mod. halbsteife Kragen, nicht eingehend 2 Stück Reinseid Foulard-Binder in schön Farbensortiment Damenstrümpfe kstl. 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Juli 1929 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Vertrieb von Regu⸗ latoren und Uhren, insbeſondere ſolcher mit dem Warenzeichen„Ultima“, ferner von Sprechmaſchinen und ähnlichen Erzeugniſſen, die Uebernahme und Fortführung von gleichen oder ähnlichen Unternehmungen und die Be⸗ teiligung an ſolchen. Gegenſtand des Unter⸗ nehmens bildet auch die Herſtellung der oben⸗ genannten Waren. Das Stammkapital beträgt 24 000 R. J. Geſchäftsführer ſind: Willy Hauber, Kaufmann, und Rudolf Richter, Kaufmann, beide in Mannheim. Iſt mehr als ein Ge⸗ ſchäftsführer beſtellt, ſo iſt zur Vertretung der Geſellſchaft und Zeichnung der Firma die Mitwirkung zweier Geſchäftsführer oder eines Geſchäftsführers und eines Prokurtiſten er⸗ forderlich. Erreicht ein etwaiger Verluſt, der ſich bei der Aufſtellung der Jahresbilanz oder einer Zwiſchenbilanz ergibt, die Hälfte des Stammkapitals, ſo wird die Geſellſchaft auf⸗ gelöſt. Dieſe Beſtimmung gilt nicht für das erſte Geſchäftsjahr. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Die von der Geſellſchaft ausgehenden Bekanntmachungen erfolgen in dem Deutſchen Reichsanzeiger. Geſchäftslokal: I 2. 45. b) vom 2. Auguſt 1929: Patentverwertung Aktiengeſellſchaft, Fried⸗ richsfeld(Baden). Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 27. Juni 1929 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Vertrieb und die Er⸗ zeugung von Handelswaren aller Art, ins⸗ beſondere von Gegenſtänden, deren Herſtellung und Vertrieb mit Schutzrechten, d. h. Patenten, Gebrauchsmuſterſchutz⸗ u. Markenſchutzrechten verbunden iſt, der Abſchluß aller damit in Zu⸗ ſammenhang ſtehenden Geſchäfte und aller Maßnahmen, die dem allgemeinen und beſon⸗ deren Zweck der Geſellſchaft zu dienen geeignet find. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, ſich an anderen Unternehmungen zu beteiligen, Zweigniederlaſſungen zu errichten, auch Ver⸗ tretungen zu übernehmen. Das Grundkapital beträgt 300 000.. Vorſtandsmitglied iſt Kaufmann Jakob Schreckenberger, Friedrichs⸗ feld. Beſteht der Vorſtand aus mehreren Per⸗ ſonen, ſo ſind entweder zwei Vorſtandsmit⸗ glieder gemeinſchaftlich oder ein Vorſtands⸗ mitglied in Gemeinſchaft mit einem Proku⸗ riſten zur Vertretung der Geſellſchaft berech⸗ tigt. Der Aufſichtsrat kann auch beim Vor⸗ handenſein mehrerer Vorſtandsmitglieder ein⸗ zelnen Mitgliedern des Vorſtandes die Be⸗ fugnis zur Allein vertretung erteilen. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Das Grundkapital iſt in 300, auf den Inhaber lautende Aktien von je 1000 R./ eingeteilt, die zum Nennbetrage ausgegeben werden und fämtliche von den Gründern übernommen worden ſind. Die Ernennung und Berufung der Vorſtandsmitglieder erfolgt durch den Vorſitzenden des Aufſichtsrats oder einen ſeiner Stellvertreter. Die Berufung der Generalverſammlung erfolgt durch einmalige Bekanntmachung im Deutſchen Reichsanzeiger. In dieſem Blatt erfolgen auch die Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft. Die Gründer ſind: 5 en Karl Strauß in Heidelberg, „ Privätmaun Gustav Ely in Mannheim, 3. Rechtsanwalt Dr. Mannheim, 4. Fabrikdireltor Georg Hoff⸗ mann in Heidelberg und 5. Prokuriſt Jakob 27, 28a, Mänfred Strauß in Schreckenberger in Friedrichsfeld. Die Mit⸗ glieder des erſten Aufſichts rates ſind die unter 1, 2 und 3 genannten Gründer. Von den mit der Anmeldung der Geſellſchaft einge⸗ reichten Schriftſtücken, insbeſondere von dem Prüfungsberichte des Vorſtandes, des Auf⸗ ſichtsrates und der Reviſoren kann bet dem Gericht, von dem Prüfungsbericht der Revi⸗ ſoren auch bei der Handelskammer Mann⸗ heim Einſicht genommen werden. 96 Amtsgericht Mannheim. Banplatzumlegung zwiſchen Ring⸗ und Schwetzingerſtraße in Friedrichsfeld betr. Der Gemeinderat Friedrichsfeld hat mit Beſchluß vom 12. Juni 1929 Antrag auf Neu⸗ ointeilung der Grundſtücke(Bauplatz⸗Um⸗ legung) Lgb. Nr. 8/1, 21a, 22, 28, 24, 25, 28, 28 b, 29, 290, 30, 30d, 31, 31b, 32, 32a, 320, 38, 33b, 34, 34 b, 35, 39, god, 40, 40e, 41, Ata, 42, 42b, 45, 45a, 45/1, 45/8, 45/7, 46, 30, 50 J der Gemarkung Friedrichsfeld geſtellt. Gemäߧ 15 Abſatz 8 des Ortsſtraßengeſetzes vom 15. Oktober 1908 wird Tagfahrt zur Ab⸗ ſtimmung über dieſen Antrag anberaumt auf Donnerstag, den 22. Anguſt 1929, nachmittags .45 Uhr in das Rathaus in Friedrichsfeld. Die beteiligten Grundeigentümer oder deren Bevollmächtigte werden hiermit zur Teilnahme an dieſer Tagfahrt geladen. Bei der Abſtimmung werden Nichterſchtlenene und Nichtabſtimmende als zuſtimmend gezählt (§ 15 Abf. 4 des Ortsſtraßengeſetzes). Eigen⸗ tümer, die gegen den Plan über die Neu⸗ einteilung und die Wertausgleichung oder gegen die Abtretung von Grundſtücken Ein⸗ wendungen zu erheben oder etwa hieraus Entſchädigungsanſprüche abzuleiten haben, werden aufgefordert, ihre Anſprüche ſpäte⸗ ſtens in der Tagfahrt anzumelden. Eine nachträgliche Geltendmachung derſelben iſt ausgeſchloſſen; insbeſondere iſt dies auch im Wege der Klage gemäß 8 17 des Ortsſtraßen⸗ geſetzes nicht mehr ſtatthaft(§ 15 Abf. 5 des Ortsſtraßengeſetzes.) 3 Mannheim, den 2. Auguſt 1929. Bad. Bezirksamt— Abt. II. Int. Feräffentüchnpzen fer tagt Raurheln Verſteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal— 0 5. 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude findet an folgenden Tagen die öffentliche Ver⸗ ſteigerung verfallener Pfänder gegen Bar⸗ zahlung ſtatt: 32 a) für Gold, Silber, uhren, Fahrräder und dergl. am Mittwoch, den 7. Auguſt 1929; b) für Kleider, Weißzeug, Betten, Stiefel u. dergl. am Donnerstag, den 8. Auguſt 1929. Beginn jeweils 14 Uhr(Lokalöffug. 137% Uhr) Mitbringen von Kindern nicht geſtattet. Städt. Leihamt. ZVasVer steigerung Montag, den 5. Auguſt 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 1 Klavier ſchwarz, 1 Regi⸗ ſtrierkaſſe„National“, eine Schreibmaſchine A. E.., 70 Fahrradbleuden und Dynamos, 1 Herrenfahrrad, 1 Paar goldene Manſchetten⸗ knöpfe, 1 Poſten Bettwäſche. 8716 Mannheim, den 3. Auguſt 1929. Keibs, Gerichtsvollzieher. Zwängs⸗-Verstejgerung Montag, 5. Aug. 1929, nachmittags 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 geg. bare Zahlg. im Voll⸗ ſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 1 Dynamomaſchine, Beiwagen für Fahr⸗ räder, 1, Elektromotor 5 PS., 1 Kettenfräs⸗ maſchine, eine Partie Schuhe, zwel Schreib⸗ maſchinen, 1 Stand⸗ uhr, 1 Grammophon, 1 Fahrrad ſow. Möbel gel. Maſchinenſchloſſer, Führerſchein 2 u. 3b, ſucht Stellg. Kaution kann ey. geſt. werden. Angeb. unt. W K 187 an die Geſchſt. 42894 Unabhäng. jg. Frau ſucht per bald Stellg. als Haushälterin od. verſchied. Art. 8790 ähnl. Poſten. Angeb. 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