Dienskag, 6. Auguſt 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Rebenſtellen: Waldhofftr. 6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher;: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mittag ⸗ Ausgabe hei Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik ler õ Mannheimer General Anzeiger Nr. 358— 140. Sahrgang bilung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 Ned. Netlagen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. fue Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Die Hauptaufgabe beſteht vor allem darin, eine Gliederung der Konferenz vorzunehmen und dafür Sorge zu tragen, daß eine zieltreffende Arbeits⸗ methode gewählt wird. Die Zweiteilung der Konferenz in eine finanzielle und eine politiſche kann bereits als gegeben betrachtet werden. Auch die Zuſammenſetzung von Sachver⸗ ſtändigenausſchüſſen wird unverzüglich ſtattfinden. Die Bil⸗ dung eines Generalſekretariats der Konferenz dürfte Diens⸗ tag nachmittag vollzogen ſein. Dieſer rein techniſchen Geſtal⸗ tung werden ſich kaum beſondere Schwierigkeiten entgegen⸗ ſtellen. Um jedoch die Konferenz ſelbſt in Gang zu bringen und die Plattform für die hier zu erreichende Löſung zu ſchaffen, ſind Beſprechungen zwiſchen den Hauptvertretern der beteiligten Staaten notwendig. In finanzieller Hinſicht wird vor allem Klarheit darüber geſchaffen werden müſſen, ob die Annahme des Voungplanes durch alle beteiligten Regierungen als geſichert zu betrachten iſt. Frankreich, Deutſchland, Italien, Belgien und Japan ſind bereit, das neue Zahlungsſtatut, das in Paris ausgearbeitet worden iſt, anzunehmen. Was England betrifft, ſo liegen noch Diffe⸗ renzen über den Verteilungsſchlüſſel vor. Nach einer Aeuße⸗ rung Snowdens dürfte die Regelung der Verteilungsfrage noch zu heiklen Kontroverſen mit den Franzoſen führen. Dieſe engliſch⸗franzöſiſchen Kontroverſen drohen eine Stockung der Verhandlungen über das Inkraft⸗ ſetzen des Youngplanes hervorzurufen. Deutſchland würde, falls eine raſche Einigung in der Verteilungsfrage nicht zu⸗ ſtande käme, durch dieſen engliſch⸗franzöſiſchen Streit benach⸗ beteiligt werden. Es läßt ſich für den Augenblick nicht ſagen, wann die Sachverſtändigen Frankreichs und Englands zu einer Einigung gelangen werden. Man nimmt an, daß die engliſch⸗franzöſiſchen Beſprechungen über den Verxteilungs⸗ ſchlüſſel einige Tage in Anſpruch nehmen dürften. Wahrſchein⸗ lich wird der engliſche Hauptdelegierte auf der Pariſer Sach⸗ verſtändigenkonferenz, Sir Joſiah Stamp, herangezogen werden, um an den Verhandlungen teilzunehmen, die auf franzöſiſcher Seite von dem Gouverneur der Banque de France, Moreau, und dem Sachverſtändigen Ques nay geführt werden ſollen. In engliſchen Delegationsreiſen wird angeregt, als den Sitz der künftigen Reparations bank London zu wählen. Dieſes Zugeſtändnis würde eptl. eine Herabſetzung der engliſchen Anſprüche in der Verteilungsfrage nach ſich ziehen. Die Bildung der Organiſationsausſchüſſe, deren Aufgabe es ſein wird, die Durchführung des Young⸗ planes vorzubereiten, hängt ſelbſtverſtändlich von der ſoli⸗ Forderungen des Der Vorſtand des Wirtſchaftsausſchuſſes für die beſetzten Gebiete hat aus Koblenz folgende Entſchließung an die deutſche Delegation im Haag telegraphiſch weiter⸗ geleitet: „Der Wirtſchaftsausſchuß für die beſetzten Gebiete, die Ge⸗ ſamtvertretung von Induſtrie, Handel, Handwerk und Land⸗ wirtſchaft des beſetzten Rheinlandes, hält ſich angeſichts der ſich von Tag zu Tag verſchärfenden Lage für verpflichtet, von der Reichsregierung zu verlangen, bei den kommenden poli⸗ tiſchen Verhandlungen im Haag darauf zu beſtehen, daß die ſofortige Räumung des beſetzten Gebietes und die Wieder vereinigung des Saargebiets mit ſeinem Mutterlande zur Vorbedingung der Annahme des Voung⸗Planes gemacht wird, der für die deutſche Wirtſchaft eine kaum tragbare Belaſtung bringen wird. Die Rheinland⸗ räumung darf nicht von irgendwelchen wirtſchaftlichen oder politiſchen Zugeſtändniſſen abhängig gemacht werden, insbe⸗ ſondere muß die Einſetzung einer Feſtſtellungs⸗ und Vergleichskommiſſion nachdrücklichſt abgelehnt wer⸗ den, weil ſie der Ausdruck eines die endliche Befriedung ge⸗ fährdeten Mißtrauens iſt. Das Saarland bildet mit dem deut⸗ ſchen Mutterland eine untrennbare wirtſchaftliche Einheit. Die unnatürliche Grenzziehung ſchädige insbeſondere die Grenz⸗ gebiete auf das ſchärfſte. Die Wiedervereinigung des Saar⸗ gebietes mit Deutſchland iſt umſo notwendiger, als Deutſch⸗ land die ihm auferlegten ungeheuren Laſten des Poung⸗ Planes nur dann wird tragen können, wenn es ſeine geſamten wirtſchaftlichen Kräfte, zu denen die ſtarke Wirtſchaft des Saarlandes gehört hat, wieder einheitlich zuſammenfaſſen und in voller Freiheit entfalten kann. dariſchen Erklärung aller beteiligten Staaten ab, das neue Reparationsſtatut in Kraft zu ſetzen. Die politiſche Konferenz, in deren Mittelpunkt Rheinlandräumung und Feſtſtellungskomitees ſtehen, wird ſich naturgemäß unter dem Einfluß der finan⸗ ziellen Beſprechungen befinden. Es iſt ſo gut wie ſicher, daß die franzöſiſche Delegation mit der Forderung einer Teil⸗ mobiliſterung der ungeſchützten deutſchen Jahresleiſtungen hervortreten wird, um ſogenannte reparationspolitiſche Ga⸗ rantien für die frühere Räumung herauszuholen. Obwohl es Briand hinreichend bekannt iſt, daß Deutſchland in der Mobiliſierungsfrage direkt nichts unternehmen kann, wird er, auf Thoiry zurückkommend, noch einmal der⸗ artige Anſprüche ſtellen. Die in der Genfer Verlautbarung enthaltene Stelle über den Feſtſtellungs⸗ und Schlichtungs⸗ ausſchuß wird die franzöſiſche Delegation in einer Weiſe zu interpretieren ſuchen, die der deutſchen Auffaſſung grundſätz⸗ lich widerſpricht. Wir haben in Genf weder über die zeitliche Dauer noch über die Organſie rung eines ſolchen Ausſchuſſes irgendwelche Beſprechungen gepflogen und wir betrachten den Vertrag von Locarno als vollkommene Sicherheitsgarantie, über die hinaus es keine weitere Bindung geben kann. So⸗ wohl Briand als auch Chamberlain haben ſich in dieſem Sinn mehrfach geäußert. Dr. Streſemann wird in der Ausſprache über die Genfer Verlautbarung darlegen, daß durch die be⸗ ſtehenden Verträge(Locarno, Völkerbundsſatzungs, Kellogg⸗ pakt) die vollkommene Sicherheit Frankreichs gewährleiſtet iſt. Am Vorabend der Konferenz zeigt man ſich in allen Delegationskreiſen ſehr ſkeptiſch. Es wird von unvermeidlicher Kriſe geſprochen, aber letzten Endes dem Empfinden Ausdruck verliehen, daß eine Eini⸗ gung zuſtande kommen werde. Vorſtöße Polens, deſſen Außenminiſter Zaleſki mit einer großen Delegation auf dem Plan erſchienen iſt, ſind zu erwarten. Auch Vent selos, der griechiſche Miniſterpräſident, und Titulescu⸗ Rumänien, melden ihre Reparationsanſprüche in geräuſch⸗ voller Weiſe an. Bei ihnen herrſcht Kampfſtimmung vor, während im Lager der hauptbeteiligten Delegationen im allgemeinen vorſichtige Zurückhaltung beobachtet wird. Das offizielle Kommunigué Die am Montag abend zwiſchen Vertretern der ſechs Hauptkonferenzmächte abgehaltenen offiziellen Vorbeſprechun⸗ gen dauerten 174 Stunden. Nach ihrem Ablauf wurde ein Kommuniqué herausgegeben, das folgenden Wortlaut hat: Die Delegierten der Mächte, die die Konferenz einberufen haben, haben ſich heute abend in den Räumen der franzöſiſchen Delegation vereinigt, um die Bedingungen zu prüfen, unter denen ſich die Arbeiten der Konferenz abſpielen werden. Sie haben beſchloſſen, daß morgen vormittag um 11 Uhr die Kon⸗ ferenz mit einer öffentlichen Sitzung eröffnet werden ſoll. Herr Briand iſt von ſeinen Kollegen gebeten worden, die Eröffnungsrede des Herrn Belaerts van Blockland zu beantworten. Die erſten fachlichen Beratungen(séances effectives) werden morgen nachmittag um 16 Uhr mit einer geſchloſſenen Sitzung beginnen. beſetzten Gebietes Jaſpar an Briands Seite y Paris, 6. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die franzöſiſchen Bemühungen, zunächſt den YHoungplan von allen beteiligten Staaten annehmen zu laſſen und erſt dann einen Beſchluß in Bezug auf die Räumung des Rheinlandes zu a ſcheinen auch auf belgiſcher Seite unterſtützt zu werden. Der belgiſche Miniſterpräſident Jaſpar beſtätigte geſtern im Haag einen Vertreter des„Figaro“ gegenüber, es ſei logiſch, erſt dann die Rheinlandräumung zu beſchließen, wenn die Alliierten die Gewißheit hätten, daß ein Teil der deutſchen Schulden mobiliſiert werden könne und daß eine Kontrollkommiſſion am Rhein eingeſetzt werde. Jaſpar fügte hinzu, daß Belgien von allen im Haag vertre⸗ tenen Mächten eine vorbehaltloſe Annahme des Poungplanes erwarte, die der Löſung aller anderen Probleme voran⸗ gehen müſſe. Stkreſemann beſucht Briand Aus dem Haag, 6. Aug.(Von unſerem eigenen Ver⸗ treter.) Geſtern abend um halb 8 Uhr beſuchte Dr. Streſe⸗ mann den franzöſiſchen Außenminiſter Briand, um mit ihm über das Programm der Eröffnungsſitzung ſowie die Frage des Vorſtitzes der Konferenz zu ſprechen. Die Unter⸗ redung dauerte eine gute Stunde. Es wurden auch die auf den politiſchen Teil der Konferenz bezüglichen Fragen einer erſten Erörterung unterzogen. Briand wies darauf hin, daß er den feſten Willen habe, die Haager Verhandlungen zu einem alle Teile befriedigenden Abſchluß zu führen. Der Kampf um die Saarbefreiung (Von unſerem Vertreter im Saargebiet) ö Saarbrücken, 4. Auguſt 1929. In zwei mächtigen Kundgebungen hat der Landesrat des Saargebiets in ſeiner letzten Vollſitzung einſtimmig bei der uns vom Völkerbund übergeordneten Regierungskommiſſton Einſpruch gegen die nationale und materielle Schädigung er⸗ hoben, welche gerade jetzt vor der internationalen Regie⸗ rungskonferenz— die deutſche Saarbevölkerung durch die erpreſſeriſche franzöſiſche Schulpropaganda ſowie durch den rückſichtsloſen Gruben raubbau erleidet. Nach beiden Richtungen wird nach wie vor das Abhängigkeits⸗ verhältnis der Saarbergleute vom franzöſiſchen Staat als ihrem derzeitigen Brotherrn in einer eines Kulturvolks un⸗ würdigen Weiſe ausgenützt, indem die beamteten Vertreter Frankreichs einerſeits die Bergmannskinder durch Zwangs⸗ zuführungen in die franzöſiſchen Volksſchulen entnattonaliſie⸗ ren, andererſeits ſich ſchikanös der Erſatz⸗ und Wiederherſtel⸗ lungspflicht für die unerhörten Grubenſchäden gerade in den Bergmannsdörfern entziehen wollen. Als ſchon vor Jahr und Tag der Schuldruck Hilferufe des geknechteten Bevölkerungs⸗ teils bis an den Genfer„Areopag“ auslöſte, hatte die Saar⸗ regierung ſich dafür feſtgemacht, daß der Saarbevölkerung aus der Wahlfreiheit des Schulbeſuchs kein beruflicher Schaden er⸗ wachſen dürfe; aber dieſes feierliche Verſprechen war, wie ſo manches andere, nur eine Vertröſtung. Wäre die vom Völker⸗ bund beſtellte Regierungskommiſſion ſich ihres Mandats zur Wahrung der Rechte und Wohlfahrt der Saarbevölkerung be⸗ wußt, ſo könnte unmöglich im vollen Lichte der Oeffentlichkeit ſich derart himmelſchreiende Spionagetätigkeit fran⸗ zöſiſcher Bergwerksangeſtellter entfalten, welche z. B. in Lud⸗ weiler noch immer etwa 300 deutſche Bergmannskinder, unter Androhung von Ausweiſung aus Arbeitsſtelle und Gruben⸗ wohnung, in die franzöſiſche Volksſchule zwingt. a Gerade auf dieſe Weſtecke des Saargebiets, den Warndt, hat Frankreich es abgeſehen. Unter Ausnützung der herüch⸗ tigten Verſailler Klauſel der„gemeinde⸗ oder bezirksweiſen“ Volksabſtimmung will Frankreich in dieſen Grenzdörfern, deren Bevölkerung auf Grubenarbeit dies⸗ und jenſeits der Saargrenze angewieſen iſt, eine verhältnismäßig beträchtlichs Stimmabgabe für Frankreich oder mindeſtens für die„Auf⸗ rechterhaltung des gegenwärtigen Regimes“ durchſetzen, um unter Berufung auf ſolchen Ausdruck der„öffentlichen Mei⸗ nung“ im entſcheidenden Zeitpunkt die politiſche Abtrennung dieſes Gebietsteils bei der Rückgliederung des übrigen Saar⸗ landes ins Reich zu beantragen; eine Forderung, die nicht nur das franzöſiſche Preſtige⸗Bedürfnis, nicht ohne„Gloire“ aus der Saar⸗Okkupation zu ſcheiden, befriedigen, ſondern zugleich die mächtigſten Saarkohlenflöze der ewigen Ausbeutung durch das franzöſiſche Konzernkapital überliefern würde. Aus die⸗ ſem Zuſammentreffen politiſcher und wirtſchaftlicher An⸗ nexionsbegierde erklärt ſich die Leidenſchaftlichkeit des der⸗ zeitigen Kampfes um den Warndt und die unverhüllte Wut über die erfreulichen ſaardeutſchen Abwehrbeſtrebungen. f Für die mangelhafte Völkerpſychologie der franzöſiſchen Maßgebenden kennzeichnend iſt einmal die Meinung, daß die gleichzeitige Anwendung von Peitſche und Zuckerbrot die Herzen für Frankreich entflammen müßte. Nur durch Verſteifung auf den Rechtstitel und durch den nunmehrigen Zuſammenſchluß mit der großen rheiniſchen Schutzorgani⸗ ſation des Haus⸗ und Grundbeſitzes können die durch den Abbau der ergiebigſten Saarflöze bis hart unter die Ober⸗ fläche ſchwergeſchädigten Hauseigentümer eine Entſchädigung von dem grundſätzlich zahlungsunwilligen franzöſiſchen Saar⸗ fiskus durchſetzen, der von jeher das Saargebiet lediglich als Ausbeutungskolonie zur Entlaſtung der franzöſiſchen Steuer⸗ zahler behandelt.„Freigebig“ iſt Frankreich nur während einer Periode im Saargebiet geweſen, als es durch Frankenlöhn ung die Saarbergleute zu zeitweiligen Nutznießern des deutſchen Ausverkaufs werden ließ, um durch die deutſche Inflation die Saarbevölkerung zum demonſtra⸗ tiven Anſchluß an Frankreich— eine vergebliche Spekulation — zu verführen. Die ernſthafte franzöſiſche Preſſe macht ſich keine Illuſtonen mehr darüber, daß das„Plebiscit vollzogen“ iſt. In der Pariſer„Information“ laſen wir kürzlich einen— im Detail ſonſt nicht gerade ſtichfeſten— Artikel, der ſchlankweg zugibt, daß„unzweifelhaft die Volksabſtimmung zugunſten des Reichs ausfallen wird“. Aber auch in dieſem Aufſatz kommt die merkwürdige franzöſiſche Mentalität zum Aus⸗ druck, als ob für die nationale Entſcheidung der Saarbevöl⸗ kerung der„wohlverſtandene“ pekuniäre Nutzen des Einzelnen maßgebend ſein müßte. Selbſt wenn, wie die Franzosen glauben machen wollen— es iſt aber das Gegenteil der Wahr⸗ heit— das Verbleiben unter dem derzeitigen Regime oder der Anſchluß an Frankreich das alleinige wirtſchaftliche Ge⸗ deihen des Saargebiets verbürgen würde, ſo bedeutet es eine beleidigende Unterſchätzung nationaler Treue, die doch dem Franzoſen ſelbſt als das höchſte auf Erden gilt, wenn man dem Saarländer unterſtellt, ſein Deutſchtum ſei ihm um einer Melchmädchen⸗Rechnung willen feil!l Raſſe undtaufen d⸗ jährige Zuſammengehörigkeit weiſen den Saar⸗ zänder inſtinktiv zum alten Vaterland. Aber auch die Saarwirtſchaft iſt letztlich auf den A b⸗ ſatz im deutſchen Oſten unbedingt angewieſen; ihr der⸗ zeitiger Schwebezuſtand iſt nur durch das opfervolle Entgegen⸗ kommen des Reichs in Zollſtundungen und Sagarzollabkommen vorübergehend haltbar. Wenn das von der„Sieger“ ⸗Koali⸗ tion ausgepreßte Deutſchland des„armen Saarvögleins“ hilf⸗ reich gedenkt, ſo„verfälſcht“ nicht das Mutterland die künftige Volksabſtimmung, und wenn die im Verſailler Diktat Frank⸗ reich zur Bearbeitung der Saarbevölkerung eröffnete 15 jährige FFF Seite. Nr. 358 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 6. Auguſt 1920 Friſt mit dem Gegenteil der Abſicht endigt, ſo ſollte gerade Frankreich, deſſen Vertreter bei allen möglichen Gelegen⸗ heiten die„Freiheit“— im Munde führen, wenn auch reſignie⸗ rend, zu der Selbſterkenntnis gelangen, daß„Blut dicker als Waſſer“ iſt. Alsdann könnten die mit der Rückkehr des Saargebiets ins Reich verknüpften Verhandlungen ſchließlich doch noch auf dem Boden des Saargebiets eine geiſtige Annäherung zwiſchen Deutſchland und Frankreich zeitigen— ein europäiſches Ziel, das zweifellos des Schweißes der Edelſten wert iſt. England Aegypten London, 6. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Infolge der raſchen Entwicklung der politiſchen Situation, die ſich aus den jüngſten engliſch⸗ägyptiſchen Verhandlungen er⸗ geben hat, hat König Fuad ſeinen Beſuch in Schottland und im Norden von England abgeſagt und wird am Dienstag nachmittag nach Frankreich abfahren, wo er ſeinen Pre⸗ mierminiſter Mahmud Paſcha treffen wird. Der König von Aegypten empfing den permanenten Unterſtaatsſekretär im Auswärtigen Amt, Sir Ronald Lindſey, den früheren Botſchafter in Berlin, im Rizzi⸗Hotel zu einer Unterredung, die über eine Stunde dauerte. Es wird erwartet, daß der König zuſammen mit ſeinem Premierminiſter ſich möglichſt bald nach Aegypten begeben wird. König Fuad hat Mah⸗ mud Paſcha für die erzielten diplomatiſchen Erfolge mit dem Großkordon des Mohammed Ali⸗Orden ausgezeichnet und dem Außenminiſter Dr. Hafez Bey den Titel eines Paſchas verliehen. Amerika zur deutſchen Finanznot Waſhington, 6. Aug.(United Preß.) Zu dem augen⸗ blicklich ſehr ſtarken Geldbedarf des Deutſchen Reiches ver⸗ öffentlicht das amerikaniſche Handelsminiſterium eine Erklärung, in der es heißt, daß das deutſche Reichsfinanz⸗ miniſterium ſich wahrſcheinlich gezwungen ſehen werde, für 400 Millionen Mark Schatzanweiſungen aus⸗ zugeben, ferner einen erheblichen Betrag der im Beſitz des Reiches befindlichen Vorzugsaktien der Reichseiſenbahngeſell⸗ ſchaft auf den Markt zu werfen, um den Ausgabevexrpflich⸗ tungen der zweiten Hälfte des laufenden Jahres nachzu⸗ kommen. Die 200 Mill. Mark, die kürzlich dem Deutſchen Reich von den amerikaniſchen Banken zur Verfügung geſtellt worden ſind, hätten dazu beigetragen, die angeſpannte deutſche Geldlage des erſten halben Jahres zu entlaſten. 8 Amerikas Rolle im rufſſiſch⸗chineſiſchen Konflikt Moskau, 6. Aug.(United Preß.) Eine Sechs mächte⸗ Intervention zur Beilegung des oſtchineſiſchen Eiſen⸗ Pahnkonfliktes ſoll, wie aus glaubwürdiger Quelle verſichert wird, von Amerika ins Werk geſetzt werden. Der amerika⸗ niſche Staatsſekretär Stimſon ſoll— dieſe Nachricht erregte in hieſigen politiſchen Kreiſen ungeheures Aufſehen— am 25. Juli an Italien, Großbritannien, Frankreich, Japan und Deutſchland eine vertrauliche Note gerichtet und den Vorſchlag gemacht haben, daß dieſe ſechs Mächte eine unpartei⸗ iſche Kommiſſion einſetzen, die Vollmacht erhalten ſoll, alle vorkommenden Streitfragen zu entſcheiden, die Rechte der beiden ſtreitenden Parteien abzugrenzen und für die künftige Verwaltung der wineſiſchen Oſtbahn ein Statut zu entwerfen, um eine Wiederholung des Konfliktes zu vermeiden. Dieſe Kommiſſion ſoll deinen aus einem unbeteiligten Land entſtam⸗ menden oberſten Direktor der Bahn ernennen, damit die Ord⸗ kung wieder hergeſtellt und die Intereſſen aller Beteiligten geſichert werden. N Deutſch-franzöſiſcher Schüleraustquſch Paris, 6. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Mehr als 200 deutſche und franzöſiſche Schüler, die dank den Be⸗ mühungen des Ausſchuſſes für Schüle raustauſch ihre Ferien in Frankreich bezw. Deutſchland verbringen können, wurden geſtern am Quai d Orſay empfangen. Ein Vertreter des Außenminiſteriums hieß die frohe Schar, die ſich vorzüglich in deutſcher und franzöſiſcher Sprache unterhielt, willkommen und wies in einer kurzen Anſprache auf die Bedeutung dieſes Schüleraustauſches für die Verſtändigung zwiſchen Frankreich und Deutſchland hin. Der Vorſitzende der deutſchen Liga für Menſchenrechte, Herr Krüger, äußerte in ſeiner Antwort ähnliche Gedanken. Den Schülern wurden nachher einige Erfriſchungen offeriert und ein Beſuch der hiſtoriſchen Säle des Außenminiſteriums bildete den Abſchluß des Empfanges. v. Seeckt über moderne Kriegsführung Anläßlich des 15. Jahrestages des Kriegsausbruches er⸗ ſcheint im„Evening Standard“ ein äußerſt intereſſan⸗ ter Artikel des früheren deutſchen Heerführers General v. Seeckt über das Thema„Der Krieg der Zukunft“. Seeckt, der in den einleitenden Worten der Zeitung als glänzendſter Soldat der Jetztzeit und Schöpfer der modernen deutſchen Armee bezeichnet wird, kommt in ſeinen Ausführun⸗ gen nach einer Betrachtung des Weltkrieges zu dem Schluß, daß in einem künftigen Kriege der erſte Schlag ſo ſchnell und kräftig als möglich geführt werden müſſe, wenn es gilt, den Sieg zu erringen. Zu dieſem Zweck ſei ein äußerſt bewegliches, durchorganiſtertes, trainiertes, gut geführtes und gut bewaff⸗ netes Heer erforderlich. Die wachſende Macht des vernichten⸗ den Kriegsmaterials, die in einem kommenden Krieg die ent⸗ ſcheidende Rolle ſpielen wird, kann nur in einem innerlich ge⸗ ſtärkten Menſchenmaterial ihr Gegengewicht finden, das durch ſeine Willenskraft und Charakter, ſowie durch ſeine Kenntniſſe Und techniſche Geſchicklichkeit dieſes Material zu beherrſchen verſteht. Die Erforderniſſe und Bedingungen, die ein moder⸗ ner Krieg an die Soldaten ſtellt, können nur durchein Be⸗ rufsheer erfüllt werden, deſſen Größe aber beſchränkt ſein muß. Die Natton, die ihre Truppenzahl zu erhöhen verſucht, kann dies nur auf Koſten der Kampffähigkeit tun. Derjenige, der die ſchnelle Entſcheidung in einer ſein Schickſal entſcheidenden Schlacht ſucht, ſo ſchließt v. Seeckt ſeinen Artikel, wird das Rapier in der geübten Hand des Fech⸗ ters dem Knüppel der Maſſe vorziehen. * Danzig tritt dem Kelloggpakt bei. Die polniſche Re⸗ gierung hat dem Danziger Senat mitgeteilt, daß der Wunſch der Freien Stadt Danzig, dem Kelloggpakt beizutreten, am 27 Jult der amerikaniſchen Regierung übermittelt worden ſel. Gemäß Artikel 3 des Kelloggpaktes tritt damit der Ver⸗ trag ſofort nach Hinterlegung der Urkunde in Waſhington auch für Danzig in Kraft. 8 3 0 1 Dr. Eckener gab in Lakehurſt am Montag abend offiziell bekannt, daß der Start des„Graf Zeppelin“ zu dem 21 Tage dauernden Weltflug am Mittwoch abend 12 Uhr vor ſich gehen ſoll. Mit der Ankunft in Friedrichshafen wird für Samstag abend gerechnet. Mit dem Ueberfliegen der Freiheitsſtatue im Newyorker Hafen fängt die Weltfahrt an und ſoll auch öort wieder beendet werden. Von Lakehurſt aus fliegt„Graf Zeppelin“ nach ſeinem Heimathafen Friedrichs⸗ hafen und dann weiter nach Tokio, Los Angeles, Lakehurſt und wiederum nach Friedrichshafen zurück. Das Newyorker Büro der Hapag teilt mit, daß die drei für den Verkauf in Amerika zur Verfügung geſtellten Plätze für die Weltfahrt von folgenden Paſſagieren belegt wurden: Jpachim Richards, ehemaliger amerikaniſcher Handels⸗ attachs in Madrid, Morris Shumofsky aus New⸗Rochelle und Otto Hillig aus Liberty. Vom amerikaniſchen Marineamt nehmen an der Weltfahrt zwei Offiziere teil. Zurzeit wird das Luftſchiff vollkommen überholt, wobei den Motoren, von denen einer während der Ozeanfahrt aus⸗ ſetzte, aber nach der Reparatur wieder voll arbeitete, die größte Aufmerkſamkit gewidmet wird. Neue Zeppelin⸗Pläne Die Newyorker Vertretung der Zeppelin⸗Baugeſellſchaft in Friedrichshafen teilte den in Lakehurſt weilenden Jour⸗ naliſten mit, daß die Zeppelinbaugeſellſchaft gegenwärtig die Einrichtung eines Flugplatzes in Richmont(Virginia) plane, um einen transatlantiſchen Luftſchiffverkehr regelmäßig einrichten zu können. Die Zeppelingeſellſchaft beabſichtigt vier weitere Luftſchiffe zu bauen, die doppelt ſo groß ſein werden als „Graf Zeppelin“ und deren Geſchwindigkeit größer wäre. Die neuen Luftſchiffe würden die Reiſe von Deutſchland nach Amerika mit mittlerer Flugdauer von 70 Stunden zurücklegen. Ein Berlin, 6. Aug.(Von unſerem Berliner Bürv.) Die Möglichkeit einer Wiederaufnahme der Beziehungen des Vatikans zur Sowjetunion wird im„Oberſchleſiſchen Kurier“ durch den ehemaligen internen Mitarbeiter des„Oſſervatore witz aufhält, allen Ernſtes erörtert. Dr. Bede greift auf einen Ausſpruch zurück, den Len in ihm gegenüber getan habe, der ihm erklärte, nach einem Jahrhundert würden von heute be⸗ ſtehenden ſtaatlichen und religiöſen Einrichtungen der Kultur⸗ völker nur mehr noch zwei exiſtieren, der Sowjetis⸗ mus und Katholizismus. Bede bekennt, daß er dieſen gleichſam prophetiſchen Aus⸗ ſpruch Lenins mit Ueber zeugung teile. Er bemüht ſich, den Nachweis zu führen, daß zwiſchen Kommunismus und Katholizismus in ihrem innerſten Weſen Ideen ⸗Aſſo⸗ ziationen beſtünden. Die Parallele, die er, um dieſen Beweis zu ſtützen, zwi⸗ ſchen dem Mönchtum und dem Kommunismus zieht, als deſſen Vorläufer er die Mönche bezeichnet, hinkt doch zu offenkundig. Die Politik der heutigen Machthaber Rußlands weiſt nicht mehr die geiſtigen Zuſammenhänge mit dem friedlichen Ge⸗ meinſchaftsleben katholiſcher Mönche auf. Jedenfalls will Monſignore Dr. Bede den Verſuch wagen, eine Verſöh⸗ nung der katholiſchen Kirche mit dem Bolſchewismus herbei⸗ zuführen. Auch das beſonders in letzter Zeit gewalttätige Vorgehen der Sowjetbehörden gegen die religibſen Wahrzeichen u. Inſtitutionen der Bevölkerung ſcheint ihn nicht entmutigt zu haben. Vielleicht gibt er ſich der trügeriſchen Hoffnung hin, daß ein Paktieren mit den Sowjets deren antireligiöſe Politik dämpfen könnte. Bemerkenswert iſt immerhin, daß das Berliner Zen⸗ trumsorgan, die„Germania“, ſehr eingehend über Bedes eigenartige Allianzpläne berichtet und mit ſeinen Segens⸗ wünſchen begleitet. Bede will ſich demnächſt nach Ruß⸗ land begeben, um ſich über die religiöſen Verhältniſſe in den Sowjetſtaaten zu unterrichten. Auf die Art meint er, ganz inoffizielle Beziehungen zu den jetzigen Machthabern in Ruß⸗ land zu gewinnen. Die„Germania“ hebt die„geradezu er⸗ ſtannliche politiſche Gewandtheit“ des bereits 60jährigen her⸗ vor, die ihn für dieſe Aufgabe beſonders prädeſtiniere. Aus der Gedankenwelt bolſchewiſtiſcher Damen Berlin, 6. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Das„Berliner Tageblatt“ brachte jüngſt eine Plauderei über die Eindrücke einer Ausländerin in Berlin. Sie unter⸗ ſchied ſich nach Ziel und Inhalt in nichts von der Gedanken⸗ welt, in der ſich die mondäne Dame zu bewegen pflegt. Be⸗ kannt war nur, daß als Verfaſſerin die Gattin des ruſſiſchen Volkskommiſſars für Aeußeres, Frau Litwinow, zeichnete. „Nichts iſt unterhaltender“, hieß es in dem Erguß der Frau Litwinow u..,„als an einem frühen ſchönen Morgen zu beobachten, wie ſich die haute vollese Berlins zu Pferde unter den Kaſtanien und Buchen tummelt. Die ſtraffen Herren mit dem Monokel und dieſe gelaſſenen, ſelbſtſicheren Damen, alle ſo gepflegt und die Ruhe und Würde ſelbſt, dann die hübſchen, glänzenden Pferde, wie reinſtes Rokoko und als ſolche ein wirklicher Genuß.“ Dieſe höchſt unproletariſche Betrachtungsweiſe hat, wie ſich denken läßt, die„Rote Fahne“ in lodernden Zorn verſetzt. Sie entrüſtet ſich in allen Tonarten über das„Mode⸗ dämchen“, das ſolche Eindrücke verzapft und dem ſie„Würde⸗ loſigkeit“ und„Geſinnungsloſigkeit“ vorwirft. Der„Vorwärts“ aber wehrt hohnlächelnd ab.„Steht etwa“, fragt er boshaft,„Frau Litwinow allein? Frau Luna⸗ tſcharsky hat ihren Schmuck auf den Berliner Winter⸗ bällen zur Schau getragen, Frau Kollonbapy iſt die ele⸗ ganteſte Diplomatin Europas, die Meuus bei den Diners, die . 4 Romano“, Monſignore Dr. Bede der ſich zurzeit in Katto⸗ orgen Beginn der Zeppelin⸗Weltfahrt Todesſturz eines Deutſchen beim Europa⸗Rundflug Paris, 6. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der vom franzöſiſchen Aeroklub organiſierte Rundflug durch Europa, an dem auch einige bekannte deutſche Piloten teil⸗ nehmen, hat geſtern abend bereits zu einem ſehr bedauer⸗ lichen Unglücksfall geführt. Der aus Darmſtadt ſtammende 28jährige Fliegeringenieur Dr. Hoffmann iſt bet einer Vorprüfung tödlich verunglückt. Der franzöſiſche Aeroklub hatte auf dem Flugplatz von Orly für die Teilnehmer des Rundfluges eine Reihe vor⸗ bereitender Wettkämpfe organiſtert. Geſtern ſollten die Be⸗ werber die 164 Km. lange Strecke Orly⸗Artenay bei möglichſt kleinem Brennſtoffverbrauch zurücklegen. Dr. Hoffmann nahm an Bord des vom Mecklenburgiſchen Aeroklubs geſchick⸗ ten Flugzeuges Platz, das von dem Piloten Dr. Eggers geſteuert wurde. Der Start vollzog ſich unter völlig normalen Umſtänden. In der Nähe von Etampes verſagte jedoch plötz⸗ lich die Brennſtoffzufuhr und Dr. Eggers war gezwungen, auf einem kleinen Felde eine Notlandung vorzunehmen. Der Schaden war bald ausgebeſſert, doch wurde es den beiden Fliegern klar, daß ſie mit der mit zwei Perſonen belaſteten Maſchine auf dem kleinen mit Bäumen bewachſenen Felde nicht aufſteigen können. Dr. Eggers überließ es daher ſeinem etwas leichteren Paſſagier, allein mit dem Flugzeug zu ſtarten und nach Orly zurückzufliegen. a Ohne weiteres gewann Dr. Hoffmaun die Höhe und er⸗ ſchien bald über dem Flugfeld von Orly, wo er einige be⸗ wundernswerte Sturzflüge ausführte. Plötzlich erkann⸗ ten jedoch die Zuſchauer zu ihrem Schrecken, daß ein Flügel des Apparats gebrochen war. Es gelang dem Piloten nicht mehr, das Flugzeug, das eben eine halbe Schleife ausgeführt hatte, aufzurichten. Nach wenigen Augenblicken ſtürzte das Flugzeug zu Boden. Dr. Hoffmann konnte von ſeinem Fall⸗ ſchirm keinen Gebrauch machen und wurde bei dem Aufſchlag aus dem Apparat herausgeſchleudert. Er war ſofort tot. Der Motor und die vorderen Teile der Maſchine gruben ſich tief in die Erde ein. Die einzelnen Teile der zerbrochenen Flügel fand man ſpäter mehrere hundert Meter voneinander entfernt. Weltproblem von größter Tragweite Können Vatikan und Sowjetunion zuſammengehen? der ruſſiſche Botſchafter gibt, ſind berühmt wegen der Deli⸗ kateſſen, die geboten werden. Der Empfang Aman Ullahs⸗ in Moskau vollzog ſich unter dem größten militäriſchen und geſellſchaftlichen Pomp. Das Feſteſſen, auf dem die Freund⸗ ſchaft mit Muſſolini begoſſen wurde, gehört auch zum Bilde der„proletariſchen Diktatur“. Warum ſoll ſich Frau Litwinow ihrem Milieu nicht aupaſſen? Ihr Mann gehör auch zu den prominenteſten Sowjetleuten!“ Letzte Melöͤungen Gerüſteinſturz in München— Drei Tote — München, 6. Aug. Geſtern abend ſtürzte auf dem Flug platz Oberwieſenfeld das 20 Meter hohe Laufgerüſt des New baues einer Flugzeughalle in ſich zuſammen und begrub vier Arbeiter unter ſich. Drei von ihnen wurden getötet, der vierte lebensgefährlich verletzt. ö Zuſammenſtoß eines Dampfers mit einem Kreuzer — Hamburg, 6. Aug. Der deutſche Frachtdampfer„Scheer“ der Deutſch⸗Amerikaniſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft iſt bei Wuſung nördlich von Schanghai mit einem engliſchen Kreuzer zuſammengeſtoßen und am Bug beſchädigt worden. Er befin⸗ det ſich bereits in Schanghai im Dock. Blutige Zunftkämpfe Berlin, 6. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) In Berlin iſt es wieder zu Zunftkämpfen gekommen, wie ſie aus dem Immertreu⸗ Prozeß her bekannt ſind. In einem Lokal in Spandau gerieten„Mitglieder der ſchwarz⸗ ſchlipſigen Zunft der Zimmerleute mit den ehrbaren freien Vogtländern“ heftig aneinander. Als Waffen wurden Meſſer, Stöcke und eine Axt benutzt. Die Schwarzſchlipſigen in über⸗ legener Stärke von 15 bis 20 Mann gewannen das Treffen gegen die minder zahlreichen Vogtländer. Als die Polizei erſchien, um dem Krawall ein Ende zu machen, ergab ſich, daß die Schwarzſchlipſigen Hilfstruppen durch Fernſprecher aus Berlin herbeigerufen hatten. Sechs Mann konnten hierbei er⸗ griffen werden. Die anderen hatten es, obwohl zum Teil er⸗ heblich verletzt, vorgezogen, zu verſchwinden. Das Ende der norddeutſchen Schulferien Berlin, 6. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Mit dem bevorſtehenden Ende der Schulferien hat bereits geſtern der Rückſtrom der Urlauber eingeſetzt. Namentlich in den ſpäten Abend⸗ und den erſten Nachmittagsſtunden trafen ſämt⸗ liche Schnellzüge voll beſetzt und zum Teil überfüllt in Berlin ein. Man konnte zeitweiſe die Vorplätze der Bahnhöfe nicht überſchreiten, da die endloſe Reihe der aus⸗ und anfahrenden Autos kaum eine Lücke ließ. Im ganzen brachten geſtern 108 Ferienzüge mehr als 120 000 Ferienreiſende nach der Reichs⸗ hauptſtadt zurück. Der Hauptſtoß kam von der Oſtſee And von Oberbayern. Von München allein trafen elf Züge ein. Poincarés Geſundheitszuſtand — Paris, 6. Aug. Poincars wird, wie das Petit Journal berichtet, die Klinik, in der er operiert wurde, vielleicht ſchon übermorgen verlaſſen können. Herriot reiſt nach Griechenland Paris, 6. Aug. Wie Havas aus Lyon berichtet, wird Herriot heute eine Autoreiſe nach Grdechenland antreten, wo er für die Bearbeitung eines neuen Werkes Material ſam⸗ meln will. Zwei deutſche Ausreißer in Metz feſtgenommen — Paris, 6. Aug. Der Petit Pariſien berichtet aus Metz, daß dort zwei junge Deutſche im Alter von 16 und 17 Jahren feſtgenommen wurden, die unter Mitnahme der elterlichen Erſparniſſe aus Pforzheim geflüchtet waren. Sie ſollen ihren Eltern wieder zugeführt merden. * * 4 2 6 e . 2— 11 FFCCFCCCCCCCC CCC 4 f 0 N * 2 * Dienstag, den 6. Auguſt 1929 Nene Maunheitmer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 358 8 Kochſalzfreie Diüt: Sieg im Kampf gegen die Tuberkulose Ein Vortrag, den der berühmte Chirurg Geheimrat Sauerbruch kürzlich in der Berliner Mediziniſchen Geſellſchaft hielt, hat die öffentliche Aufmerkſamkeit auf ein neues hoffnungsvolles Verfahren gelenkt, welches Haut⸗ und Hnochentuberkuloſe durch Diät zu heilen verſpricht. Der Entdecker der, wenn ſie ſich endgültig bewährt, für die Menſchheit ungemein ſegensreichen Heilweiſe iſt der prak⸗ tiſche Arzt in Bielefeld, Dr. Max Cerſon. Schon öfters haben in der Medizin glückliche Zufälle die weittragendſten und für die Menſchheit bedeutendſten Erfolge gebracht. Man denke nur daran, daß Minkowſki die Rolle der Bauchſpeicheldrüſe für die Zuckerkrankheit und daß Rönt⸗ gen ſeine Strahlen nur durch Zufall entdeckte.— Auch die in Fachzeitſchriften und Tagespreſſe viel beſprochene Gerſon⸗ Sauerbruchſche Tuberkuloſediät, die ein 1 wöhnlicher mediziniſcher Fortſchritt zu werden verſpricht, nicht allein eine konſequente Folge der mediziniſchen 8915 ſetzung, ſondern zum größten Teil einer glücklichen Verkettung verſchtiedener Umſtände zu danken.— Der Gang ihrer Ent⸗ ſtehung, ihr Erfolg und ihre Bedeutung ſoll hier kurz ge⸗ ſchildert werden. Schon als Student hatte Max Gerſon unter ſchwerſten 5 igrän e anufällen zu leiden, die alle—3 Wochen mit ſtärk⸗ zm Erbrechen einzutreten pflegten. Alle üblichen therapeu⸗ Ice Maßnahmen, die in Anbetracht des quälenden Leidens ausführlich durchprobiert wurden, waren ohne Erfolg ge⸗ blieben. Da Gerſon mit dieſem Uebel erblich belaſtet war, bunte er ſelbſt durch Medikamente nur zeitweiſe Beſſerung erwarten und erhoffte Heilung nur von einer vollkommenen Umſtimmung des Organismus und ſeiner ganzen Kon⸗ ſtitution. In dieſem Sinne ſchienen ihm Diätvorſchriften zu liegen, die aus Italien ſtammten und reine vegetariſche Koſt empfahlen. Gerſon unterwarf ſich dieſen Vorſchriften, ohne jedoch irgendwelche Erfolge zu erzielen. Da kam er plötzlich auf den Gedanken, der Chlor⸗ gehalt der Nahrung könne der weſentlich ſchädigende Beſtandteil ſein. Er hatte nämlich als Aſſiſtent bei Magnus⸗ Lewy, dem bekannten Berliner Stoffwechſelforſcher, eine große Zahl von Chlorbeſtimmungen im Urin ausgeführt. Dabei war ihm zufällig und nebenbei auch aufgefallen, daß die Chlor⸗ ausſcheidung nicht nur bei Nieren⸗ oder Gichtkranken, ſondern auch bei tuberkulöſen und nervöſen Menſchen merkwürdig ſchwanke. Auffallend war es, daß an den Tagen mit ſtarker Chlorausſcheidung das Wohlbefinden der Patienten zufrieden⸗ ſtellend war, während bei Zurückhaltung von Chlor im Körper und ſomit geringer Chlorausſcheidung die Patienten ſich un⸗ zufriedener u. ſchlechter fühlten.— Dieſe früher gemachte Er⸗ fahrung in Verbindung mit den bisher erfolgloſen diätetiſchen Verſuchen legten Gerſon die Frage nahe, ob nicht etwa auch in ſeinem Fall eine Anhäufung von Chlor durch zeit⸗ weiſe zu geringe Ausſcheidung zur Migräne führe, und oh nicht durch Fortlaſſen des Chlors aus der Nahrung ſeine Migräne beſeitigt werden könne.— Die Hauptchloraufnahme geſchieht durch das Kochſalz, das ſich aus Chlor und Na⸗ trium zuſammenſetzt. Gerſon nahm kein Kochſalz und keine kochſalzreichen Nahrungsmittel mehr zu ſich fand Beſſerung und ſchließlich Heilung ſeiner Migräne. Im Jahre 1912 ſtellte ſich ein weiterer und wirklich ent⸗ ſcheidender Glückszufall ein. Gerſon bekam eine viele Jahr⸗ zehnte alte, bereits 1854 veröffentlichte wiſſenſchaftliche Ar⸗ beit aus Wien in die Hand. In dieſer Arbeit ſtand, daß in den an Turberkuloſe und Krebs erkrankten Geweben des Körpers ſehr viel mehr Chlor, aber weniger Kalziumſalze zu finden ſeien, als in den normalen Körpergeweben.— Ger⸗ ſon begann alſo ſeine durch Chlorarmut charakteriſierte Diät durch Zuſatz von Kalziumſalzen zu verbeſſern, er legte damit den Grundſtein zu ſeiner jetzt als„Mineralogen“ bekannten Salzmiſchung und begann einzuſehen, daß eine Um⸗ ſtimmung des geſamten Mineralhaushaltes irgendwie von Bedeutung ſein könne. Dabei hatte er aber eine Behandlung der Tuberkuloſe noch nicht ins Auge gefaßt. Der Krieg unter⸗ drach ſeine Forſchungen. Erſt ſpäter nahm Gerſon, der ſich inzwiſchen in Bielefeld als Arzt niedergelaſſen hatte, ſeine . Wieder auf. Heilung von Krankheiten durch die Koſt grundlegend werden ſollte. Es kam ein Migränepatient zu Gerſon, der zufällig gleichzeitig ſchon lange Jahre an einer ſchweren Hauttuberkuloſe(Lupus) litt. Gerſon verordnete ihm ſein Salzgemiſch und ſeine Diät, die in der Hauptſache aus viel Gemüſe, Obſt, Fruchtſäften, Eiern und Milch beſtand und kochſalzfrei war. Dabei dachte Gerſon nur an die Mi⸗ gräne und überließ die Behandlung der hartnäckigen Haut⸗ tuberkuloſe dem Hautſpezialiſten. Es ſtellte ſich nun heraus, daß nicht nur die Migräne verſchwand, ſondern daß auch der Lupus völlig zur Abheilung kam. Ein weiterer glücklicher Zufall fügte es, daß Gerſon zur Heilung einer Migräne von einem Manne aufgeſucht wurde, der an einer beſtimmten Form der Knochentuberkuloſe litt. Auch hier hatte Gerſon lediglich die Migräne im Auge und nicht die Abſicht, in das Gebiet des Chirurgen einzugreifen. Wieder heilte neben der Migräne auch die Knochentuberkuloſe. Dr. Max Gerſon, Bielefeld Man hätte annehmen ſollen, daß ſolche Erfolge ſchnellſtens Allgemeingut und daß Gerſon bald ein anerkannter Mann geworden wäre, Wie ſo oft wurde auch hier die große Trag⸗ weite der Entdeckung nicht gewürdigt. Statt Unterſtützung und Nachahmung zu finden, wurde Gerſon unverſtändlicher⸗ weiſe von den Kollegen angefeindet und von den meiſten Pa⸗ tienten gemieden. Seine diätetiſche Tuberkuloſebehandlung wäre ohne Zweifel ganz totgeſchwiegen worden oder in falſche Hände geraten, wenn die Kette glücklicher Zufälle ſich nicht weiter fortgeſetzt hätte. Zufällig hörte Sauerbruch, damals noch Profeſſor für Chirurgie in München, von dem Verfahren Gerſons. Da zu dieſer Zeit ein Aſſiſtent Sauerbruchs, Herrmannsdor⸗ fer, auf Sauerbruchs Veranlaſſung den Einfluß von Aende⸗ rungen in der Ernährungsweiſe auf Entzündungen u. Wund⸗ heilung ſtudierte, hatte Sauerbruch auch Intereſſe für die an ſich durchaus nicht chirurgiſchen Methoden Gerſons. Wie er erſtmalig im Dezember 1925 in einer Sitzung des ärztlichen Vereins in München berichten konnte, ſchickte Sauerbruch ſeine Aſſiſtenten, Prof. Schmidt und Dr. Herrmannsdorfer, nach Bielefeld, um an Ort und Stelle Einblick in die Arbeits⸗ methoden Gerſons und ihre Erfolge zu gewinnen, Die beiden Herren kamen mit der Ueberzeugung zurück, daß das Ver⸗ fahren wert ſet, an einer Klinik wiſſenſchaftlich nachgeprüft zu werden. Sauerbruch, der die große Tragweite der ſchweben⸗ den Probleme erkannte, ſetzte ſich unmehr nachdrücklichſt für ihre Klärung ein. Er verſtand es, beim Bayeriſchen Kultus⸗ und Finanzminiſterium ſowie bei der Notgemeinſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft für dieſe Unterſuchungen Verſtändnis zu erwecken, und ſo konnten denn auch die Geldmittel be⸗ wafft De* dur 1 9 55 beſonderen 2 2 55 Auch hier ſtellte ſich wieder ein glücklicher Zufall ein, der lung und zur Durchführung der Unterſuchungen erforderlich waren. Damit waren jedoch die Schwierigkeiten noch nicht über⸗ wunden und die objektive Klärung der Sachlage noch nicht ge⸗ währleiſtet. Es galt nun noch, den Widerſtand der Pa⸗ tienten zu überwinden. Die ſalzloſe und fleiſcharme Nahrung ſagte den an viel Fleiſch gewöhnten Bayern gar nicht zu. So verſuchten die Patienten auf alle erdenkliche Weiſe durch Beſucher Salz, Wurſt, Schinken uſw. einzu⸗ ſchmuggeln, was natürlich auch oft gelang. Trotz größter Sorgfalt hätte auf dieſe Weiſe der Erfolg in Frage geſtellt und das Verfahren diskreditiert werden können. Hier half nicht nur Ueberwachung, ſondern auch eine ſtändige Verbeſ⸗ ſerung der Kochleiſtungen. Es iſt ein großes Verdienſt von Frau Dr. Herrmannsdorfer, daß es ihr gelang, ſchließlich auch unter den ſehr ſchwierigen Bedingungen, der Diät eine ſchmackhafte Koſt zu bereiten. Ihre Erfahrungen hat ſie zu⸗ ſammen mit ihrem Mann niedergelegt in einem kleinen Koch⸗ buch:„Praktiſche Anleitung zur kochſalsfreien Ernährung Tuberkulöſer“, das zu Anfang dieſes Jahres in Leipzig er⸗ ſchienen iſt. Inzwiſchen iſt das Verfahren weiter angewandt, geprüft und vervollkommnet worden, nicht nur an der Sauer⸗ bruchſchen Klinik. Auch einer der bekannteſten Lupusforſcher, Profeſſor Jeſionek, der Dermatologe an der Univerſität Gießen, hat ſeinen an Hauttuberkuloſe leidenden Patienten die neue Diät gegeben. Die Erfolge haben ihn überzeugt und ihn zu einem Anhänger der Gerſon⸗Diät gemacht. Nach dem heutigen Stand der Dinge ſcheint eine Heilung des Lupus und der Knochentuberkuloſe möglich zu ſein, wenn man die nötige Ausdauer(1 Jahr und länger) hat. Immer⸗ hin iſt dieſe Zeit kurz gegenüber den früher oft noch erheblich längeren Behandlungszeiten bei weniger guten Reſultaten. Mancher Erfolg iſt durch die zu geringe Ausdauer von Arzt und Patient, die ihn in kurzen Wochen zu erzwingen hofften, ausgeblieben. Die anderen Arten der Tuberkuloſe, beſonders die Lugentuberkuloſe, ſind auch gut beeinflußbar, doch ſind da⸗ bei die Erfolge nicht ſo eindeutig und offenſichtlich, daß auch hier ſchon ein Urteil abgegeben werden könnte. Alle Aerzte, und beſonders die Prominenten, werden ſeit den erſten Nachrichten in der Tagespreſſe von einer münd⸗ lichen, telephoniſchen und brieflichen Anfragenflut überſchüt⸗ tet; jeder der ſehr zahlreichen Tuberkulöſen will jetzt nach dem neuen Verfahren behandelt werden. Ihnen allen ſei geſagt, daß hier wie in den übrigen Nachrichten nur Berichte im Sinne der genannten Förderer und Bejaher der neuen Me⸗ thode gegeben ſind. Wenn auch die Namen Sauerbruch und Jeſionek eine Gewähr für die Gründlichkeit und Objektivität der Unterſuchungen bieten, und wenn auch die neue Lehre, die anfangs nur Ablehnung fand, an Anhang gewinnt, ſo muß doch geſagt werden, daß die Akten über dieſe Fragen noch nicht geſchloſſen ſind, und daß namhafte Forſcher noch ablehnend gegenüberſtehen. Zur weiteren Prüfung ſind große Geldmittel erforderlich, deren Aufbringung in Deutſchland zurzeit ſchwierig iſt. Und beuor die Gerſon⸗Diät nicht in weiteren Kreiſen anerkannt iſt, wird ſie der Allgemeinheit nicht zugute kommen. Ein weiterer Ausbau des neuen Verfahrens iſt dringend zu wünſchen, ein voller Erfolg möge den Forſchern beſchieden ſein. Gleich der Salvarſanbehandlung, dem Röntgenverfahren und vielen anderen wäre eine erfolgreiche Diätbehandlung der Tuberkuloſe in den Augen der ganzen Welt eine Tat— und wie wir mit Stolz ſagen können: eine deutſche Tat! Dr. med. O. B. * Lehrerfortbildung. Der Badiſche Lehrerverein hält am 16. und 17. Auguſt d. J. in Breiſach einen Weiter ⸗ bildungskurs in Geologie und am., 3. und 4. Septbr. in Oberkirch einen Phyſikkurs ab. * Kinder, ſchont die jungen Fiſche! Man kann häufig beobachten, daß Kinder kleine Fiſche aus Spielerei fangen und ſie in Blechbüchſen unterbringen, wo ſie zu⸗ grunde gehen. Im Intereſſe der Fiſchbeſtände werden Eltern und Lehrer gebeten, auf ihre Zöglinge eee das Fangen dieſer kleinen Fische gut 8 Lache Bajazzo! Heiteres aus dem Reiche der Muſen von Karl v. Bondy Die Wirkung Anton Pawlowitſch Tſchechow und Maxim Gorki wohnten einſt— es geſchah noch im tiefſten Frieden— im weltberühmten Moskauer Künſtlertheater einer Aufführung des auch bei uns bekannten Tſchechowſchen Dramas„Der Kirſchgarten“ bei. Nicht im Parkett, ſondern hinter den Ku⸗ liſſen. Gegen Mitte des zweiten Aktes verſetzte Gorki ſeinem Freunde Tſchechow einen unſanften Rippenſtoß und wies auf einen Biedermann in der zweiten Reihe des Zuſchauerraumes, der da den Schlaf der Gerechten ſchlief:„Das iſt die Wirkung Deiner Stücke auf die Beſucher! Eine ehrlichere Kritik kannſt Du nicht verlangen.“ „Du irrſt Dich, geliebter Freund“, erwiderte Tſchechow gelaſſen ſchmunzelnd.„Der Mann wohnte der geſtrigen Auf⸗ führung Deines Kunſtwerkes„Nachtaſyl“ bei und ſchläft eben heute noch!“ Man kann auch„ohne“ In New Vork verſtarb kürzlich der berühmteſte Kritiker der Vereinigten Staaten, Mathews Brander. Seine biſſigen Randbemerkungen überlebten den weit und breit gefürchteten Mann und ſind in Amerika heute noch im Umlauf. Als ihm einſt ein Freund die Kunde von den fabelhaften Leiſtungen eines einarmigen Klaviervirtuoſen vermittelte, ſchien der Kritiker gar nicht erſtaunt.„Einfach wunderbar, wie dieſer Mann, deſſen linker Arm amputiert werden mußte, ſein Inſtrument beherrſcht'“, ſchwärmte der Freund.—„Das iſt doch nichts Beſonderes“, fällte Brander das Urteil.„Warum ſollte nicht ä ein Mann ohne Arme Klavier ſpielen können, wo doch jahrein jahraus Sänger und Sängerinnen ohne Stimme fingen?!“ In der Mitte liegt die Wahrheit Der geiſtreiche und unverwüſtliche franzöſiſche Dramatiker Triſtan Bernard, der erſt vor kurzem mit rund drei⸗ undſechzig Jahren im Hafen der Ehe landete, beſuchte ge⸗ legentlich einen weit jüngeren Kollegen, deſſen Stücke neuer⸗ dings viel aufgeführt wurden. Die moraliſthen und mate⸗ riellen Erfolge blieben e nicht ohns Wirkung auf den fungen Titanen. Er ging in ſeiner Selbſtüberſchätzung ſo weit, daß er ſein Glas auf 548 Wohl der„beiden größten Bühnenautoren des Jahrhunderts“ leerte.—„Welche meinen Sie denn, mein Lieber?“ fragte ihn Bernard erſtaunt.—„Die beiden, die ſich im Augenblick in dieſem Raum befinden“, lautete die ſelbſtbewußte Antwort.—„Nicht doch“, wehrte Bernard beſcheiden und höhniſch zugleich ab,„ich glaube ja doch nur die Hälfte von dem, was Sie mir da erzählen“ Die Gedenktafel Derſelbe wenig beſcheidene Jüngling hatte ein anderes Mal mit Louis Verneuil Pech. Die beiden kamen auf einem kleinen Bummel an dem Hauſe vorbei, deſſen Wand die Gedenkafel Joris Karl Huysmans' ſchmückt. Der junge Meiſter konnte nicht umhin, vor dem Hauſe ſtehen zu bleiben und pathetiſch auszurufen:„Was wird wohl an der Tafel ſtehen, die man dereinſt am Hauſe anbringen muß, in dem ich jetzt wohne!“—„Nichts einfacher als das“, meinte Verneuil, „Möbliertes Zimmer iſt zu vermieten!“ Die Locke Der Sohn von Edmond Roſtand, Maurice, ſelbſt erfolg⸗ reicher Schriftſteller, hat viele Feinde, die ihm ſeine ſarka⸗ ſtiſche Art ſtark verübeln. Eine bekannte Schauſpielerin der Comédie Frangaiſe wollte ſich neulich in einer größeren Ge⸗ ſellſchaft endlich einmal für die vielen biſſigen Bemerkungen des jungen Dichters rächen, faßte eine Locke ſeines Künſtler⸗ kopfes an und ließ dieſe erſt nach vergeblichen Verſuchen wie⸗ der los:„Entſchuldigen Sie, Monſieur, ich dachte, die Locke ſei falſch.“ Die Verſammelten ſchmunzelten verſtändntsvoll, der Dramatiker lächelte ſüß⸗ſauer und ließ auf die Revanche nicht lange warten. Wenige Minuten ſpäter faßte er eine Locke der Künſtlerin an und ſiehe da, das Haar blieb in ſeiner Hand. Madame wurde purpurrot vor Scham. Roſtand lächelte aber ſiegesbewußt:„Entſchuldigen Sie, meine Gnädigſte, ich dachte, die Locke ſei echt.“ Die Gemeinſchaftsarbeit Der beiſpiellos fruchtbare Dumas der Aeltere wurde ſehr oft beſchuldigt, ſeine Dramen nicht ſelbſt zu ſchreiben, ſondern nur die großen Szenen aufzubauen und die Kleinarbeit durch unbemittelte Schriftſteller billig und mühelos beſorgen zu laſſen.(Ein Syſtem, das ſich heutzutage leider nachweisbar auf allen Gebieten des Theaters eingebürgert hat!]. Als er ein⸗ mal vor Gericht zitiert wurde, um eine ſolche Plagiat⸗Affäre aufzuklären, geriet er mit dem Vorſttzenden des Gerichtshofes drei 8 Der Richter merkte nur zu deutlich, daß er es mit einem geiſtvollen Mann zu tun hatte, und bedauerte lebhaft, den in höchſtem Grade anregenden Gedankenaustauſch ab⸗ brechen zu müſſen. Dumas nahm von dem Manne mit folgen⸗ den Worten Abſchied:„Tun Sie mir den einzigen Gefallen, Herr Gerichtsrat, und unterhalten Sie ſich auch einmal mit in 5 literariſche Unterhaltung, die 0 dauerte. meinem angeblichen Mitautor eine Dann können Sie am beſten beurteilen, wer meine in Wirklichkeit geſchrieben hat.“ knappe Viertelſtunde. Stücke Der Spielplan der Bayreuther Feſtſpiele 1930. Die Verwaltung der Bayreuther Bühnenfeſtſpiele gibt bereits jetzt den Spielplan für die nächſten 1930 ſtattfindenden Feſt⸗ ſpiele bekannt. Die Feſtſpiele werden am 22. Juli mit einer „Tannhäuſer“⸗Aufführung beginnen und am 21. Auguſt mit dem„Parſtfal“ enden. Im Spielplan ſind neben einer zwei⸗ maltgen Aufführung des„Ring“,„Tannhäuſer“ und„Parſi⸗ fal“ mit je fünf und„Triſtan und Iſolde“ mit drei Auf⸗ führungen vorgeſehen. Zur Feier des 60. Geburtstages von Siegfried Wagner wird die„Tannhäuſer“⸗Aufführung neu inſzeniert. Als Dirigenten ſind vorgeſehen: Siegfried Wagner, Toscanini, Dr. Muck und Elmendorff. Toscanini wird vorausſichtlich den„Triſtan“ und vielleicht auch einige„Tannhäuſer“⸗ Aufführungen dirigieren. Die Preiſe der Eintrittskarten betragen wieder 30 Mk. für jeden Platz und Abend. Wenn keinerlei Bedingungen wegen des Auftretens beſtimmter Künſtler geſtellt werden, werden Vor⸗ merkungen bei den Zweigſtellen und? Vertretungen des Mittel⸗ europäiſchen Reiſebüros(ME.), das den Hauptvertrieb wieder übernommen hat, ſowie bei der Verwaltung in Bayreuth ſchon jetzt entgegengenommen: Vorbeſtellungen ſind möglich für die ganze Reihe von ſieben Abenden(„Ring“, „Tannhäuſer“,„Parſifal“,„Triſtan“) zu 210 Mk., für den „Ring“ allein zu 120 Mk., für„Tannhäuſer“,„Parſifal“ und „Triſtan“ zu 90 Mk. und für„Tannhäuſer“ und„Parſifal“ für 60 Mk. Es ſind im übrigen Abmachungen getroffen wor⸗ den, auf Grund deren es möglich ſein wird, die Bayreuther Feſtſpiele 1930 durch den Rundfunk zu verbreiten. Dieſer wird dafür eine finanzielle Garantie für die Feſtſpiele übernehmen. Der bisherige Braunſchweiger In⸗ tendant Dr. Neubeck, der die Leitung des Leipziger Rund⸗ funks übernommen hat, wird fſtr die Durchführung be⸗ ſorgt ſein. 55 ** 5 4. Sette. Nr. 358 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] Dienstag, den 6. Auguſt 1929 N Veſtand an Kraftfahrzeugen in Baden im Jahre 1929 Bei der diesjährigen Beſtandsaufnahme der Kraftfahr⸗ zeuge(ohne die der Wehrmacht und der Reichspoſt), die vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt am 1. Juli vorgenommen wurde, ſind 46493 Fahrzeuge im Land Baden feſt⸗ geſtellt worden; gegenüber dem Vorjahre beträgt die Zu⸗ nahme 8243, d. ſ. 21,6 Proz.(im Vorjahre 32,8 Proz). Vor der Geſamtzahl der Kraftfahrzeuge entfallen die meiſten auf Krafträder(22510). Die Zahl der Perſonen⸗ kraftwagen beträgt 17983, die der Laſtkraftwagen dagegen nur 5342. In dieſem Jahre haben die Krafträder die größte Zu⸗ nahme zu verzeichnen(4618, d. ſ. 25,3 Proz.). An zweiter Stelle ſtehen die Perſonenkraftwagen(3029, d. ſ. 20,3 Proz.), an letzter Stelle die Laſtkraftwagen(536, d. ſ. 11,2 Proz.). Die Zahl der Zugmaſchinen ohne Güterladeraum iſt von 481 im Vorjahre auf 524, alſo um 43, geſtiegen. Mehr noch als im Vorjahre wurden bei den Krafträdern ſolche deutſcher Marken bevorzugt(rund 90 Prozent deutſche Marken, im Vorjahre 86,2 Proz.); dagegen mußte bei den Perſonenkraftwagen für die deutſche Marke ein gerin⸗ gerer Prozentſatz als im Vorjahre feſtgeſtellt werden 78,3 Proz. gegen 83,8 Proz. im Vorjahre). Das gleiche gilt für die Laſtkraftwagen(84,4 Proz. deutſche Marken gegen Städliſche Nachrichten Abſchluß des D. J. K. Ländertreffens e Deutſche Jugendkraft hatte mit ihrem ſüdweſtdeut⸗ ſchen Ländertreffen die beſten Eindrücke hinterlaſſen. Sämt⸗ liche Darbietungen ſtanden auf bemerkenswerter ſportlicher Höhe und zeugten von Diſziplin und geſchultem Können. Nach Schluß der Hauptveranſtaltung im Stadion vereinigten dich die Feſtteilnehmer im Kolpinghaus zu einer Abendfeier, die von Stadtrat Braun geleitet wurde. Nach ſeiner herz⸗ lichen Begrüßung dankte er allen Mitarbeitern in warm⸗ herzigen Worten, die im Dienſte der guten Sache an dem großen Erfolg Anteil haben. Der Geſangverein„Fidelitas“ ſang das Lied„Schutzgeiſt“. Reichstagsabg. Hoffman n, der zweite Vorſitzende des DigK.⸗Verbandes hielt eine An⸗ ſprache, in der er zunächſt anerkennende Worte für den glück⸗ lichen Verlauf der Feſtlichkeiten fand und im weiteren Ver⸗ lauf dreier Männer gedachte, die die Träger dieſes großen Doaic.⸗Treffens waren. Es ſind dies Prof. Max Schwall, Stadtrat Joſeph Braun und Dißzeſanpräſes Dr. J. Hirt⸗ Freiburg, die viel geleiſtet haben. Verbandsleiter Deutſch ſprach dem Mitgründer Stadtpfarrer Mos mann ebenfalls innigſte Dankesworte aus. Reichsgraf Anton Ernſt v. Neip⸗ perg dankte namens der Württemberger in herzlichen Worten für die große Gaſtfreundſchaft der Mannheimer. Prof. Schwall wußte ſeinen Dank an alle Mithelfer und Teilnehmer in treuherzige Worte zu kleiden. Eine wertvolle Bereicherung waren die Liedervorträge des Männerchor Neckarſtadt und des Käfertaler Geſangsquartett, die die Abendfeier ſinnvoll umrahmten. Am Montag erfolgte eine Hafen⸗ Rundfahrt. E. 5*. * Das Berechtigungsweſen. Das Amtsblatt des Badi⸗ ſchen Miniſteriums des Kultus und Unterrichts veröffentlicht die Eutſchließung des Hauptausſchuſſes des Deutſchen In⸗ duſtrie⸗ und Handelstages vom 16. Juli d. J. über das Be⸗ vechtigungsweſen, begleitet von einer Bekanntmachung des Miniſters Dr. Leers, in der es u. a. heißt: In vollkomme⸗ et Uebereinſtimmung mit der Stellungnahme des preußi⸗ ſchen Mintiſters für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung be⸗ grüße ich dieſe Entſchließung zu den vielfach überſpannten äußeren Anforderungen an Schulvorbildung für wirt⸗ ſchaftliche Berufe und für Beamtenlauf bahnen. Eine grundſätzliche Wandlung der inneren Einſtellung dieſen Fra⸗ gen gegenüber tut not. Da man ſich Erfolg nur von einem Zuſammen wirken von Behörden und Wirt⸗ ſchaft verſprechen kann, ſcheint mir eine weitgehende Ver⸗ breitung der Entſchließung des Hauptausſchuſſes des Deut⸗ ſchen Induſtrie⸗ und Handelstages gleichfalls wünſchenswert zu ſein. Deen 2 N 2 87, Proz. im Vorjahre), und für die Zugmaſchinen ohne Güterladeraum(82,6 Proz. deutſche Marken gegen 87,1 Proz. im Vorjahre). Nach dem Verwendungszweck verteilen ſich die Perſonenkraftwagen wie folgt: 56 Wagen dienen zum Krankentransportweſen, 944 werden im öffentlichen Fuhrver⸗ kehr als Droſchken und Omnibuſſe verwendet. 144 ſtehen für Zwecke öffentlicher Behörden und 16 839 für gewerbliche, be⸗ rufliche und ſonſtige Zwecke zur Verfügung. Unter den Laſt⸗ kraftwagen ſind 2812, die ein Eigengewicht von mehr als 2000 Kilogramm haben. Von dieſen dienen 443 dem Transport⸗ gewerbe, 180 öffentlichen Behörden und 75 Wagen land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Betrieben. In den beiden größten Städten des Landes, Mannheim und Karlsruhe, wurden 10 104 Kraftfahrzeuge ermittelt, d. ſ. 21,7 Proz. aller im Lande Baden feſtgeſtellten Kraftfahrzeuge. Auf Mannheim entfallen insgeſamt 6 205 Kraftfahrzeuge, dar⸗ unter 3017 Perſonenkraftwagen, 2125 Krafträder und 971 Laſtkraftwagen, auf Karlsruhe 3899 Kraftfahrzeuge, darunter 1803 Perſonenkraftwagen, 1661 Krafträder und 469 Laſt⸗ kraftwagen. Gegenüber dem Vorjahre beträgt die Zu⸗ nahme der Kraftfahrzeuge in Mannheim 924, d. ſ. 17,5 Proz., in Karlsruhe 408, d. ſ. 11,7 Prozent. Bericht über die wirtſchaftliche Lage des Handwerks im Monat Jul uns geſchrieben: Für einen großen Teil der Gewerbezweige war die Berichtszeit gekennzeichnet durch den Höhepunkt der Reiſezeit, der bekanntlich mit dem Beginn der Ferien im Juli einzutreten pflegt. Für einen Teil der Betriebe bringt dieſe Reiſezeit durch die damit zuſammenhängenden Reiſevor⸗ bereitungen und Anſchaffungen lebhaftere Beſchäftigung, wäh⸗ rend ſie für den weitaus größeren Teil des Handwerks die geſchäftsſtille Zeit bedeutet. Günſtig beeinflußt wurde beiſpielsweiſe durch die Reiſezeit der Abſatz des Sattler⸗ handwerks. Auch den Bekleidungs handwerken brachte die Reiſezeit inſofern vermehrten Auftragseingang, als vorher zahlreiche Aufträge für Reiſekleidung erteilt wur⸗ den. Mit dem Einſetzen des ſtärkeren Reiſeverkehrs trat jedoch dann eine ſtärkere rückläufige Bewegung ein, ſodaß eine große Anzahl Betriebe mit verkürzter Arbeitszeit arbeiten mußten bezw. für längere Zeit überhaupt geſchloſ⸗ ſen wurden. In einigen Handwerksberufen hat ſich die große Hitze der letzten Wochen auf den Auftragseingang günſtig aus⸗ gewirkt. So berichtet beiſpielsweiſe das Wagen bauer⸗ und Schmiedehandwerk, daß unter den Auswirkungen des trockenen Wetters der Auftragseingang an Reparaturarbeiten vor allem auf dem Lande ſich beträchtlich vergrößert hat. In den Städten war die Beſchäftigung dieſer Handwerkszweige ſchlechter. Die Abſatzverhältniſſe der Nahrungsmittel⸗ gewerbe erfuhren durch die Reiſezeit und den geſteigerten Obſtkonſum und den Verbrauch an jungem Gemüſe den bekannten ſaiſonmäßigen Rückgang. Im Baugewerb e, für das der Monat Juli mit der Hauptgeſchäftsmonat iſt, war die Lage uneinheitlich. Wohl berichten eine Anzahl Kammern, daß, zumal in den großen Städten, ſich die Bautätigkeit auf einer beachtlichen Höhe gehalten hat, überwiegend wird jedoch betont, daß das Baugewerbe infolge der Schwierigkei⸗ ten bei der Finanzierung der Bauten nur mäßig beſchäftigt war. Aus dem Baunebengewerbe liegen etwas beſſere Berichte vor als aus dem Bauhauptgewerbe. Das Tiſchlerhand⸗ werk hatte unter den Folgen des Arbeitskampfes der wegen der Einbeziehung der Lehrlinge in den Tarifvertrag in Nord⸗ weſtdeutſchland, ſowie Rheinland⸗Weſtfalen ausgebrochen iſt, zu leiden. Die Kapitalknappheit hat ſich in der Handwerks⸗ wirtſchaft während der Berichtszeit zum Teil noch verſchlech⸗ tert, da die Folgen der Kreditreſtriktion noch ſpürbar ſind und auch die Erhöhung des Reichsbankdiskonts erſchwerend für die Kreditinanſpruchnahme wirkt. Auch die Zahlungsweiſe der Kundſchaft hat ſich leider nicht gebeſſert. Schwierigkeiten in der Materialbeſchaffung werden nicht gemeldet. Wie nicht anders zu erwarten war, ſind jedoch Preiserhöhungen im Zuſammen⸗ hang mit den neuen Zöllen für Mehl eingetreten. Der Arbeits⸗ markt hat ſich für einzelne Berufe gebeſſert, für andere ver⸗ ſchlechtert. Thomas Mann Vor wenigen Tagen wurde eine M. larbeiterin des Wiener Journals von Thomas Mann in ſeinem Münchener Heim empfangen. Er äußerte ſich im Laufe des Geſprächs ſöol⸗ gendermaßen: Wenn man, wie ich, eben aus Heidelberg nach Hauſe zurückkehrt und gleichwohl wieder vor der Somme rreiſe ſteht iſt es nicht ganz leicht, über neue Arbeiten zu ſprechen. Dennoch ſei es verſucht: Ich bin im Begriff, einen neuen Eſſayband zuſammenzuſtellen, deſſen Erſcheinungstermin ich mit meinem Verleger S. Fiſcher bereits vereinbart habe. Mein letzter Eſſayband„Bemühungen“ Seitdem hat ſich aber an Reden und Aufſätzen wieder ſo viel angeſammelt, daß ich mal wie⸗ der eine Sammlung vorneh⸗ men möchte, wenn das Mate⸗ rial auch ſehr vielfältig iſt und darum nicht ſo leicht unter einen Hut gebracht werden kann. In einem neuen Buche wird aber auch ſchon die Rede enthalten ſein, die ich im Hei ⸗ delberger Stadthaus bei der Eröffnung der Feſtſpiele gehalten habe. Das war erſt vor ein paar Tagen. Anweſend waren Ger⸗ hart Hauptmann, der badiſche Kultusminiſter und eine große Feſtverſamm⸗ lung. Es war ein furchtbar heißer Tag— direkt tropiſche Hitze, und man kann ſich vorſtellen, wie anſtrengend die drei⸗ niertelſtündige Rede unter dieſen Umſtänden war. Aber dieſe Tage waren dennoch wunderſchön und haben mix einen ſtarken Eindruck hinterlaſſen. Einen Eindruck, dem ich auch in einer zweiten Rede Ausdruck verlieh, anläßlich des Foeſtbanketts, das die Stadt Gerhart Hauptmann und mir zu Ehren in der Stadthalle gab. Damals ſprach ich davon, wie man bei einem ſolchen Kulturfeſt das deutſche Volf wieder 1 5 iſt 1926 erſchienen. Rll. Vom Reichsverband des deutſchen Handwerks wird Merkwürdigkeiten „Ich möcht' raſieren.“ Iſt das nicht merkwürdig? Daß wir Männer alle nicht richtig Deutſch ſprechen, wenn wir zum Friſeur kommen? Oder wer hätte ſich nicht ſchon dabei ertappt, wie er, kaum daß er in dem gemütlich gepolſterten Barbierſeſſel ſitzt, nicht ſagt:„Ich möcht' raſieren...“— Man will natürlich ſagen: „Ich möcht' raſiert werden“, aber es iſt mal ſo: man kriegt den falſchen Zungenſchlag nicht mehr weg! „Es gibt noch anſtändige Menſchen. Das ſollte nun eigentlich nicht unter„Merkwürdigkeiten“ ſtehen, ſondern unter„Selbſtverſtändlichkeiten“. Aber es iſt leider ſo. Steige ich dieſer Tage in einen dichtbeſetzten Straßenbahnwagen und ſehe, wie ein Fahrgaſt gerade dem Schaffner neunzig Pfennig in die Hand zählt mit dieſen Wor⸗ ten:„Hier das ſchenke ich Ihnen!“— Darauf der Schaffnerr „2 2 2—„Ja, Sie haben mir vorhin auf drei Mark heraus⸗ gegeben, ſtatt auf zwei Mark, wie ich ſie Ihnen gegeben habe.“ — Der Schaffner:„Danke, danke ſchön! Ja, man verzählt ſich leicht bei dem ſchweren Dienſt. Aber ſehen Sie, das Geld hätt' ich nun heute abend drauflegen müſſen. Ja, es gibt doch noch anſtändige Menſchen...“— Es iſt nicht ſchön, daß die anſtändigen Menſchen ſo auffallen, aber es iſt ſchön, daß es noch welche(und hoffentlich: viele) gibt! abe * * Großfeuerwerk am Verfaſſungstag. Der Mannheimer Bevölkerung wird am kommenden Sonntag auf dem Renn⸗ platz ein Großfeuerwerk vorgeführt. Das Programm enthält eine Fülle nie geſehener Neuerungen auf pyrotech⸗ niſchem Gebiet: hunderte von Raketen werden in den nächt⸗ lichen Himmel hinausziſchen, die„Knalleffekte“ werden ſich zu überbieten verſuchen, Feuerwirbel und Kometenſpiele werden die Zuſchauer entzücken. Die Kapelle See zer muſiziert von 7 Uhr an. Der Neckardamm gegenüber der Rennwieſe wird von 7 bis 10 Uhr abends geſperrt, um den Verkehr der OEG. Bahnen nicht zu ſtören. Veranſtaltungen * 3 Ferientage am Rhein zuzubringen, ermöglicht die Köln⸗ Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt vom 13. ds. Mts. an durch die am Dienstag und Freitag mit den modern ausgeſtatteten Schiffen M/S „Freiherr vom Stein“ und M/S„Beethoven““ ſtattfindenden Fahrten nach Rüdesheim— Aßmannshauſen und zurück. Die Rück⸗ fahrt kann nach Belieben am gleichen Tage oder mit der nächſten ver⸗ billigten Ferienfahrt erfolgen. Näheres ſiehe Anzeige. Eine Fahrt auf dem Rhein iſt z. Zt. empfehlenswert, denn ſie gewährt einen be⸗ ſonderen Genuß. In anderen Städten werden viel mehr Rheinfahr⸗ ten unternommen wie in Mannheim. Die Schönheit des Rheins und ſeiner Ufer entzückt immer von Neuem. Film⸗Nundſchau Alhambra Zwei reizende Spielfilme beleben das Sommerprogramm. „Champagner“ heißt der eine, aber die Sektlaune darin zeigt ſich zunächſt einmal von der Kehrſeite, nämlich aus der Perſpektive des kleinen Anrichtfräuleins, das bei den Kollegen von Küche und Keller allgemein nur„Dreckſpatz“ heißt, aber Sonne im Herzen und noch eine ſtille Liebe für den ſchneidigen Kellner Jean hat, den Jack Trevor mit feinen menſchlichen Zügen ausſtattet. Betty Bal⸗ four gibt das ſehnſüchtige Mädchen, das die Champagnerflaſchen einſtweilen nur weitergeben darf, aber ſchließlich auch einmal die Dame mit dem Champagnerglas ſpielen will. Wie ihr das bekommt, und wie ſie dennoch ihren Jean gewinnt, zeigt der weitere Verlauf dieſes Films, der ſich in ſeiner ausgezeichneten Bildtechnik auf der Höhe moderner Produktion hält.—„Ein kleiner Vor ſ chu ß auf die Seligkeit“ heißt der zweite Film, in dem Din a Gralla Gelegenheit hat, ihren entzückenden Humor nach Herzensluſt austoben zu laſſen. Die ganze Geſchichte mit dem Konkurrenzkampf zweier Parfümfabrikanten iſt bei aller Unwahrſcheinlichkeit doch recht luſtig und wenn der Film auch über die herkömmlichen Schwank⸗ ſituationen nicht hinausgerät, ſo ſorgt doch ein ſo feiner Komiker wie Paul Hörbiger dafür, daß es höchſt originell geſchieht.. Schluß des redaktionellen Teils 8 A IIrfCh- Salz Salt 10% lahren unlbertroffen gegen alle e beschwerden, Sodbrennen etc. 250 f.60, Tabletten.25 u. J. 50 dem giſde des Erfinders. A. W.& C. W. Buflrich, Berlin W 57. i über Heidelberg einmal bei ſeiner Arbeit und am Werke ſehen konnte, in ſeiner Biederkeit und Kulturfrömmigkeit und Hingabe an ſchön⸗ geiſtige Dinge. Das hatte wirklich etwas Erwärmend⸗ Beglückendes und flößte Vertrauen auf die Zukunft, den Wiederaufſtieg des deutſchen Volkes aus ſeiner jetzigen, ja noch recht beklommenen Lage ein. Was mich ſelbſt augenblicklich beſchäftigt, iſt zunächſt die Redaktion dieſes neuen Eſſaybandes. Ich reiſe dem⸗ nächſt mit meiner Familie nach dem Oſtſeebad Rauſchen bei Königsberg ab. Dort wollen wir den Auguſt verbringen und ich hoffe auch, dort arbeiten zu können. Am liebſten möchte ich nach einer Periode, da ich ſo vielen Ehrenverpflichtungen nachzukommen hatte, die ſich auf rhetoriſche und eſſayiſtiſche Dinge bezogen, endlich wieder zum freien Erzählen über⸗ gehen dürfen. Es ſoll vorerſt eine kleine Novelle werden erſt will ich zu meinem ſo oft unterbrochenen und dann bibliſchen Roman zurückkehren, von dem bisher nur Bruch⸗ ſtücke veröffentlicht wurden. Ereigniſſe in der geiſtigen Welt, die tiefen Eindruck auf mich machten, lenken mich jedoch immer wieder ab. So der Geburtstag Kuut Hamſun 8, den ich außerordentlich liebe und verehre. Für Knut Hamſun habe ich einen Aufſatz geſchrieben, der an⸗ſeinem Geburtstag in Norwegen und Deutſchland gleichzeitig erſcheint. Das zweite Ereignis, das ich meine, iſt der Tod Hugo v. Hof⸗ maunsthals, deſſen ich auch in meiner Heidelberger An⸗ ſprache in tiefem Schmerz gedacht habe. Dieſen Tod empfinde ich als einen großen perſönlichen Verluſt. Das Feſteſſen der 16000 Hungernden Die Hollywooder Filmſterne luden vor kurzem die im Filmdorado weilenden ausländiſchen und auswärtigen Preſſevertreter zu einem feierlichen Eſſen ein. Die Jour⸗ naliſten wurden am Eingang des feudalen Reſtaurants von einer Schar prunkvoll uniformierter Diener empfangen. Im blumengeſchmückten Feſtſaal brannte jedoch kein einziger Kronleuchter; es flackerten vielmehr nur einige hundert Wachs⸗ 1 und hüllten die Erſchienenen in ein myſtiſches Halb⸗ unkel. Die Filmkünſtler werden— ſo begründete man die ſelt⸗ ſame Beleuchtung— tagsüber ſtundenlang von dem grellen Licht der Jupiterlampen geblendet und leiden ſehr darunter; ſie müſſen ihre Augen ſchonen und bevorzugen für private Ge⸗ ſelligkeiten eine„abgetönte“ Beleuchtung. Die Lakajen mel⸗ deten auch alsbald die Ankunft der Stars: Dou glas Fair⸗ banks, Charlie Chaplin, Buſter Keaton, Lilian Giſh, der Pickford und all der anderen Größen der Flim⸗ merwand. Lautlos ſervierten die Kellner ein auserleſenes Menü; die erſte Tiſchrede hielt Fairbanks, der ſeine Begrü⸗ ßungsworte mit allerlei Artiſten⸗Kunſtſtücken würzte. Auch die Pickford ließ es ſich nicht nehmen, den Journaliſten für ihr ſo zahlreiches Erſcheinen zu danken. Nach dem ausgezeichneten Eſſen wurde den Verſammel⸗ ten etwas ganz Außergewöhnliches geboten: ein Feſtkonzert, bei dem kein Geringerer als John Gilbert konferierte. Buſter Keaton ſang den Prolog aus„Bajazzo“, Cha⸗ plin zeigte ſich als vorzüglicher— Wagner⸗Sänger und Lilian Giſh fiel durch ihr geradezu meiſterhaftes Klavier⸗ ſpiel auf. Die Gäſte ſtaunten nicht wenig, denn Chaplin war bisher in der Oeffentlichkeit als ſtimmloſer Filmheld und Frau Giſh als eine gänzlich unmuſikaliſche Dame bekannt Die weitere Abwicklung des großangelegten Programms wurde leider durch das Erſcheinen der Polizei geſtört. Sie hielt es für ihre Pflicht, die ortsunkundigen Gäſte aufzuklären, daß ſie einer— Myſtifikation zum Opfer gefallen waren! Das wohlgelungene Feſt wurde nicht, wie angenommen, von den Prominenten, ſondern vom— Verband der Komparſen ver⸗ anſtaltet, die alle in der Maske der Stars erſchienen waren, um auf dieſe Weiſe ihre vielſeitige Begabung und gleichzeitig ihre unhaltbare materielle Lage darzutun. Die 16000 Kom⸗ parſen von Hollywood führen nämlich ein Hundeleben und müſſen oft hungern, da ſie durchſchnittlich nur einmal in der Woche beſchäftigt werden und für die ganztägige Arbeit vier bis ſechs Dollar erhalten. Sie opferten ihre letzten Erſparniſſe, um durch das„Feſteſſen der Hungernden“ die Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit auf ſich zu lenken. So iſt es durchaus mög⸗ lich, daß zumindeſt die geiſtigen Väter der vpriginellen Idee den Traum ihrer Träume— nämlich ein feſtes Engagement verwirklicht ſehen. 4 4. — Dienstag, den 6. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 358 Commer-Delikateſſen Es ſind keine Delikateſſen für den Gaumen, von denen ich hier berichten will, ſie ſchmeckten aber ſo wundervoll, daß ich es nicht übers Herz bringe, dieſe Sonntagsfreuden der letzten Wochen für mich allein zu behalten. Geteilte Freude, doppelte Freude. Das Erſte, f ein Reiterfeſt in Heidelberg⸗Kirchheim, veranſtaltet von den ländlichen Reitervereinen Kirchheim, Sandhauſen, Eppelheim, Plankſtadt, Oftersheim auf dem ſehr geeigneten Platz des Kirchheimer Turnvereins. Die Regie des Feſtes, will ſagen die Reklame, nicht ganz auf der Höhe, das Publikum recht ſachverſtändig und beifallsfreudig Es mag für die ländlichen Reiter einſchließlich der beiden Ama⸗ zonen, während der angeſtrengteſten Zeit des Landmanns nicht leicht geweſen ſein, die z. T. recht behäbigen Ackergäule für ein Sportreiten zu ſchulen, das Pferdematerial war auch nicht ganz von der Güte und Ausgeglichenheit, mit der etwa Seckenheim oder Heddesheim hätten aufwarten kön⸗ nen, umſo mehr verdient der gezeigte friſche Reitergeiſt alle Anerkennung. Zuerſt Einzelvorführungen der Vereine, mit humoriſtiſchen Einlagen, hervorragend das Abſchneiden des Kirchheimer Vereins, der geradezu eine Turnriege zu Pferde vorſtellte. Eine beſondere Reverenz vor den berittenen Grauköpfen, der offenſichtlichen Seele der Vereine. Zum Schluß unter Leitung eines alten Dragoneroffiziers aus Schwetzingen bald eine Stunde lang eine Polonaiſe der annähernd 100 Teilnehmer, die mit ihren immer neuen Bildern und Figuren gar nicht ermüdend wirkte, zumal ſich die Teilnehmer immer beſſer zuſammenfanden und gewiß einig waren in dem Wunſch, ſolches Muſikreiten zum eigenen und der andern Ergötzen oft und bald zu wiederholen. Man ſchied allgemein befriedigt mit dem Gelöbnis, das nächſte Mal wieder dabei zu ſein. Den andern Sonntag . Kriegervereinsfeſt in Friedrichsfeld Nach der Zuſammenſetzung und politiſchen Einſtellung der Be⸗ völkerung Friedrichsfelds hielt ſich mancher zu der Erwar⸗ tung berechtigt, das könne nichts beſonderes werden und fiele ſicher ins Waſſer. Aber der feſtgebende Verein unter ſeinem rührigen Vorſtand wußte, weſſen er ſich zu verſehen hatte, und konnte einen vollen Erfolg buchen, trotzdem der Fackel⸗ zug am Vorabend mit Pauken und Trompeten(im zwei⸗ fachen Sinne) ins Waſſer oder in den Wolkenbruch fiel. Das Bemerkenswerte war nämlich das willige Mitgehen der geſamten Einwohnerſchaft, das ſich nicht im Zuſchauen, wie anderwärts üblich, erſchöpfte. Vielmehr ſah man einfach Alles mitfeiern, vom Kommuniſten und Nationalſozialiſten bis zur äußerſten Rechten. Auch die lückenloſe Beflaggung der Häuſer erbrachte den Beweis, daß in Friedrichsfeld, dem es wahrlich noch nie glänzend gegangen iſt, ein aus⸗ gezeichneter Bürgerſinn herrſcht, wie man ihn ſelten trifft. Auffallend war das gänzliche Fehlen der Mannheimer. Und wieder ein Sonntag in Kirchheim, ein Morgengang durch die Außenviertel mit ihren großen Nutzgärten, die keine Ziergärten ſind. Ein ganz wunder⸗ ſamer köſtlicher Duft umfängt mich, es iſt die Zeit der Reben⸗ blüte und die langgezogenen Amerikanerreben, die hier in jedem Garten zu finden ſind, haben ſchon vor Johanni zu blühen begonnen. Nur die Kenner des Weinbaus wiſſen es, daß der Duft der Rebenblüte von keinem andern übertroffen wird. Ich finde es verſtändlich, wenn auch nicht entſchuldbar, daß ab und zu geraunt wird, beſonders abgefeimte Genießer verwendeten die Rebenblüte zur Herſtellung einer Weinbowle. Dieſen Duft einzufangen und auf Flaſchen zu ziehen, ſcheint bisher nicht gelungen zu ſein, auch die gewiegteſten Duftfaori⸗ kanten haben bisher noch nichts dergleichen herausgebracht. Zwar als ich vor einigen Jahren am Schloßberg in Schries⸗ heim im Duft der blühenden Reben kurzen Urlaub verlebte, trieb ſich dort ein geheimnisvoller Menſch herum, der mit ängſtlich gehüteten Apparaten hantierte und behauptete, jeden Duft einfangen zu können. Er wollte bald ſoweit ſein, nicht nur das gewöhnliche Rebenaroma in jeder gewünſchten Menge in Flaſchen liefern zu können, ſondern jeden beſonde⸗ ren Wunſch ſofort zu befriedigen ſich unterfangen. Möge nun der Duft von Rüdesheimer oder Liebfrauenmilch verlangt werden oder möge gar der Weinbergbeſitzer den Duft jedes einzelnen Weinſtocks zu analiſieren wünſchen. Dieſer Duft⸗ fänger von Schriesheim gab ſich damals als Ama⸗ teur⸗Chemiker aus Mannheim aus. Nichts natürlicher als daß ich kürzlich wieder in Schriesheim nach ihm zu fahn⸗ den verſuchte. Die Schriesheimer wollten aber nichts über ihn wiſſen, nur ein ganz verſchmitzter Einwohner meinte, der Duftfänger ſei jetzt in Mannheim zum Einfangen der Gerüche angeſtellt und habe keine Zeit mehr für den Rebenduft. So wird man in Schriesheim veräppelt, wenn man den Duftdelikateſſen nachgeht und ſich als Mannheimer ausgibt.. Aus dem Lande Weinheimer Obſtgroßmarkt * Weinheim a. d.., 5. Aug. Am heutigen Obſtgroßmarkt wurden folgende Preiſe erzielt: Birnen J. Qualität 14—18, II. Qualität—14, Aepfel J. Qualität 18—26, II. Qualität 1018, Fallobſt—6, Zwetſchen 17—26, Pflaumen 813, Johannisbeeren 16—18, Mirabellen 14—23, Pfirſiche I. Qua⸗ lität 40—50, II. Qualität 35—40, III. Qualität 20—35, Stangen⸗ bohnen 15—20. Anfuhr ſehr ſtark, Nachfrage gut. Konſtanzer Tag * Kouſtauz, 5. Aug. Das endgültige Programm des Kon⸗ ſtanzer Tags liegt nun feſt. Am Vorabend, 10. Auguſt, wird der Auftakt durch die Meersburger Stadtbeleuchtung gegeben, zu der Sonderſchtffe mit Muſik von Konſtanz ab fahren. Den Feſtſtag leitet ein Stafettenlauf rund um Konſtanz zu Fuß, mit Rädern und Schwimmſtrecken ſinnreich ein. Das eigent⸗ liche Feſt beginnt am Frühnachmittag 11. Auguſt mit einem Umzug der Sportvereine. Dann folgen die Waſſer⸗ veranſtaltungen auf dem See 1955 dem Stadtgarten, die Auf⸗ fahrt der Waſſerſportvereine, Waſſerballſpiele, Vorführungen der Paddler⸗ und Kanuklubs, Gondelwetkrudern, Geſchwader⸗ fahrten, Kübelerudern, Kunſtſpringen und Fiſcherſtechen. Ge⸗ ſchwaderſegeln der Yachtklubs und Konzerte im Stadtgarten geben den Rahmen für die Vorführungen auf dem Waſſer ab. Am Abend werden Lampionreigen im Waſſer, Glühkeulenſchwingen und Pyramiden auf Schiffen, Beleuch⸗ tungs⸗ und Blumenkorſos der Waſſerfahrzeuge vorgeführt. Näheres ſtehe Anzeige. * * Friedrichsfeld, 6. Aug. Morgen ſind es 50 Jahre, daß der Töpfer Jacob Kuhn, geb. in Fußgönnheim, mit ſeiner Ehefrau Gertrud geb. Häußer aus Käfertal in Friedrichsfeld ſtandesamtlich und in Seckenheim kirchlich getraut wurde. Der Jubilar konnte auch am 4. 3. 28 auf eine 50jährige ununter⸗ brochene Tätigkeit bei der Deutſchen Steinzeugwarenfabrik zurückblicken. Beide Jubilare ſind geiſtig und körperlich noch geſund und munter; der Jubilar arbeitet immer noch in der Fabrik. * Friedrichsfeld i.., 6. Aug. Wie am 10. Juli in Nr. 312 gemeldet, wurde hier ein Mädchen verhaftet. Die Ver⸗ haftete hat nun eingeſtanden, ihr neugeborenes Kind zer⸗ ſtückelt und dann verbrannt zu haben. sch. Hockenheim, 4. Aug. Eine Neuerung, die als gute Reklame für unſere Stadtgemeinde Hockenheim angeſehen werden kann, hat ſeit kurzem das hieſige Poſtamt ein⸗ geführt. Die Hockenheimer Poſtſtempel tragen fortan auf allen zum Verſand kommenden Sendungen folgende In⸗ ſchrift:„Spargel⸗ und Tabakbau— Zigarreninduſtrie“. Die Hockenheimer Einwohnerſchaft kann der hieſigen Poſtverwal⸗ tung nur dankbar ſein für dieſe, dem Intereſſe unſerer Stadt dienende Neuerung. a wagen zuſammen. Schwere Verkehrsunfälle in Karlsruhe * Karlsruhe, 5. Aug. Am Samstag abend ſtürzte ein lediger 21 Jahre alter Maurer aus Pfaffenrot, als er auf einem Motorrad bei der Fautenbruchſtraße die S⸗Kurve nehmen wollte, die Böſchung hinunter und zog ſich eine Gehirnerſchütterung und eine Quetſchung im Geſicht zu. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert.— In der Raſtatterſtraße in Rüppurr geriet geſtern nachmittag eine 53 Jahre alte Frau aus Rüppurr aus eigenem Ver⸗ ſchulden unter die Räder eines Perſonenkraft⸗ wagens und erlitt außer einem Bruch verſchiedene Ver⸗ letzungen am linken Oberſchenkel, Leib und Oberkiefer, ſo daß ſie nach ihrer Wohnung verbracht werden mußte.— Am Sonntag vormittag ereignete ſich auf dem Durlacher Torplatz dadurch ein Zuſammenſtoß, daß ein Radfahrer einem Motor⸗ radfahrer das Vorfahrtsrecht verſagte. Sowohl der Rad⸗ fahrer, als auch der Motorradfahrer und deſſen auf dem Soziusſitz mitfahrende Ehefrau ſtürzten zu Boden und erlitten Hautabſchürfungen an Händen und Beinen.— Am Samstag nachmittag lief auf der Karlsruher Landſtraße eine 50 Jahre alte Frau, die ein Handwägelchen zog, aus Un⸗ vorſichtigkeit in einen Perſonenkraftwagen hinein, wobei ſie ſich eine Rippenquetſchung zuzog. Der Kraftwagenführer verbrachte ſie nach dem Städtiſchen Krankenhaus.— Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignete ſich am Samstag abend in der Karlſtraße vor dem Reſtaurant Luitpold. Ein verheirate⸗ ter 51 Jahre alter Kaufmann von hier wollte mit ſeinem Fahrrad, ohne vorher ein Zeichen gegeben zu haben, von der Karlſtraße in die Jollyſtraße abbiegen, als er von einem Motorradfahrer umgefahren wurde, der ihn in dieſem Augenblick überholen wollte. Er wurde mit einer Kraft⸗ droſchke nach ſeiner Wohnung verbracht.— In der Nacht zum Montag gegen 1 Uhr ſtieß ein Fuhrunternehmer aus Itters⸗ bach in der Ettlinger Allee beim Schlößchen Rüppurr mit einem in entgegengeſetzter Richtung fahrenden Perſonenkraft⸗ Beide Fahrzeuge wurden ſchwer be⸗ ſchädigt und mußten abgeſchleppt werden. Ein Fahrgaſt im Ittersbacher Auto wurde am linken Knie durch Glas⸗ ſplitter leicht verletzt. Der Schaden beträgt etwa 800 Mk. 51. sch. Walldorf, 4. Aug. Es iſt geplant, von Heidelberg aus eine Straßen bahn verbindung durch die Haupt⸗ ſtraße von Sandhauſen mit Walldorf herzuſtellen. Vermeſ⸗ ſungstechniſche Aubeiten wurde zu dieſem Zweck ſchon aus⸗ geführt. Es wäre zu begrüßen, wenn dieſer Plan endlich einmal ausgeführt würde, damit auch die von der Bahn wei⸗ ter abgelegenen Orte eine beſſere Verbindung nach auswärts bekämen. Es handelt ſich bei dieſem Projekt um die Abſicht B der Heidelberger Straßenbahngeſellſchaft, die Straßenbahnlinie über Sandhauſen bis nach Walldorf wei⸗ terzuführen. Doch ſteckt die Sache bisher noch in den An⸗ fängen. Die Straßenbahngeſellſchaft will erſt das Konzeſſions⸗ geſuch einreichen, das hoffentlich auch die i der Gemein den finden wird. — Kirchheimer Aus der Pfalz Dürkheimer Obſtgroßmarkt * Bad Dürkheim, 5. Aug. Auf dem Dürkheimer Obſt⸗ markt koſteten: Mirabellen 17—21, Birnen 14—23, Aepfel 21—23, Pfirſiche 21—45, Tomaten 14—17, Pflaumen 914, Zwetſchen—14, Reineclauden 17—19, Aprikoſen 64, Wäſſer⸗ ling 13—17. Anfuhr gut. Abſatz flott. Mit einem Fleiſchklopfer erſchlagen * Kaiſerslautern, 5. Aug. Als am Samstag mittag ein auswärtiger Milchhändler in dem Hauſe Joſephſtraße 16 Milchgeld einkaſſieren wollte, geriet er mit dem dort wohn⸗ haften Kernmacher Theodor Mühlberger 5 geringfügiger Urſache in Streit. Dabei ſchlug ihm Mühlberger einen Fleiſchklopfer auf den Kopf, ſodaß der Mann ſofort be⸗ wußtlos zuſammenbrach. Er wurde mit dem Sanitätsauto in das ſtädtiſche Krankenhaus gebracht, wo er wenige Stunden ſpäter ſtar b. Der Täter wurde feſtgenommen und dem Ge⸗ richt zugeführt. Der Einbrecher ene, verhaftet * Eßweiler, 5. Aug. Nach einer Meldung aus Düſſeldorf wurde am San 10 der berüchtigte Einbrecher Ludwig Jung von hier, der längere Zeit die Bevölkerung der Nordweſtpfalz beunruhigte, von der Polizei in Benrath feſtgenommen. Jung hatte ein Fahrrad, Jagdͤpatronen und ſonſtige Munition bei ſich. In ſeiner Begleitung befanden ſich zwei unbekannte Männer. * * Neuſtadt, 5. Aug. Am Samstag nacht entſtand in der Wirtſchaft Julier in Mittelhambach ein Diſput zwiſchen Neu⸗ ſtadter und Hambacher Burſchen. Die Gäſte wurden darauf aus dem Lokal gewieſen. Der Streit wurde auf der Straße fortgeſetzt und artete in eine Schlägerei aus. Am Rathaus gerieten die Burſchen nochmals aneinander, wobei der in die Lunge erheblich verletzt wurde.— Geſtern nachmittag ertrank im Freibad bei Helmbach der 27jährige Otto Fuchs von Lambrecht. Fuchs, der ſchwimmkundig war, bekam Krämpfe und ſchrie laut um Hilfe. Trotzdem mehrere Perſonen zur Rettung des Ertrinkenden herbeieilten, gelang es nicht mehr, Fuchs dem naſſen Element zu entreißen, da er ſofort unterging. Das Waſſer des Weihers mußte zur Bergung des Verunglückten abgelaſſen werden. * Pirmaſens, 5. Aug. Geſtern nachmittag hat ſich der 47 jährige Zwicker Karl Bähr in der Zweibrücker Straße in ſeiner Wohnung erhängt. Die Gründe ſind bis jetzt noch micht aufgeklärt.— Am Samstag abend gegen 7 Uhr brach in der Schuhfabrik von Emil Neuffer ein Brand aus, dem ein Teil der Einrichtungen zum Opfer fiel. Der raſch einge⸗ troffenen Feuerwehr iſt es zu verdanken, daß das Feuer nicht weiter um ſich griff. Bei den Löſcharbeiten iſt der 21jährige Arbeiter Heinrich Jung durch ein Glasdach geſtürzt und zog ſich ſchwere Verletzungen zu, ſodaß er ins Krankenhaus ge⸗ bracht werden mußte. *: Germersheim, 5. Aug. Geſtern nachmittag zwiſchen 4 und 5 Uhr, als ganz Germersheim auf dem Flugfelde beim Großflugtag ſich befand, wurde in dem Kolonialwaren⸗ geſchäft von Kätchen Diehl in der Hauptſtraße ein ſchwerer Einbruch verübt. Es wurden die beiden Ladenkaſſen er⸗ brochen und daraus neben anderen Gegenſtänden etwa 30 0 Mark bares Geld geſtohlen. in der Richtung Rheinsheim entkommen. Geſchäftliche Mitteilungen * Oſtſeefahrten mit einer Woche Aufenthalt im Oſtſeebad Warne⸗ 1 85 münde werden in der Zeit vom 18. bis 29. Auguſt veranſtaltet. Die Fahrten berühren die Reichshauptſtadt Berlin und führen zurück iber die Hanſaſtädte Lübeck und Hamburg. Bei dieſer Reife iſt Gelegenheit geboten, gegen einen geringen Zuſchlag einen tägigen Abſtecher nach Kopenhagen zu machen. über 50 weitere Herbſtreiſen ſind enthalten in Spezialproſpekten und auch in einem Reiſekalender, der koſtenlos bezogen werden kann entweder von Siemer&KCo., Verkehrsgeſellſchaft m. b. H. München Herzog⸗Wilhelmſtraße 38 oder auch von dem Vertreter für Siemer⸗ „11. Fernruf 29 500. eee Reiſen Reiſebüro Felix Stürmer, Mannheim 0 7 Veranſtaltungen Dienstag, den 6. Auguſt Sommeroperette im„Nuſenſaalf Operettengaſtſpiele des Augsburger 5 Stadttheaters:„Die goldene Meiſterin“,.00 Uhr. Friedrichspark: Konzert.30 Uhr. 5 Lichtſpiele: Ufa ⸗ T hee eater:„Großfeuer“.— Alhambra: „Champagner“.— Schau bur g:„Ein Mädel u. drei Clowns“. Capitol:„Prisclllas, Fahrt ins Glück“.— Scala:„ Die Dame mit der Maske“.— loria⸗Palaſt:„Der Sohn der Taiga“.— Palaſt⸗Theater: Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 Uhr und 3 bis 5 Uhr:— Theaterausſtellung im Schloß: Täglich geöffnet von 10 bis 1 Uhr und 3 bis 5 Uhr und Sonntags vorm. von 11 bis nachm. 5 Uhr.— Schloßbücherei:—1, 37 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; 1—7 Uh Planetarium: Beſichbigung 3 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt 15 * Rhein Pegel f 30 31..2. 3. Neckar ⸗Peger] 30 81..2 55 6. Baſel 9,80 1,80.820.00 0,750.87 5 1. Schuſterinſe! 1,501.45.42.89 3 40.50 Mannheim.10.04.2 7 5 10 2201 55 ö 200 4% 54.45 Jagſtfeld 0. 4 04804 5 Maxau 3035 4%.4 40 45 Mannbein.183,11.09..00.7.89 5 Caub 198 a 89 J88 150%% Köln.56.631 9 85 5 5 7 In dei ersten SO i zehn ſahren N 8 sollte jede Mutter ihr Kind aus- schließlich mit der reinen, milden NIVEA NN SEIFEN waschen und baden. Das Kind wird es ſhr einst danken, weil ihen dedurch später manche Sorge um die Erhal- WW tung seines guten Teints erspart bleibt. Nivea- Kinderseiſe ist über- 25 fettet und nach ärztlicher Vorschritt . besonders für die empfindliche Haut 5 Aer Ränder hergestellt. 5 Sein. 2 Nn 0 eee bead W. De 0 Sonnengebräunte, gesunde Haul wollen Sie doch haben. Drum reiben Sie Ihren Körper mit NIVEA- C EPIE ein. Und denn hinsus ins Freie, in Luſt und Sonne. Nivea Creme verstärkt die bräunende Wirkung der Sonnenstrahlen, sie vermindert die Gefahr schmerz- haften Sonnenbrandes. Aber frocſen muß Ihr Körper Sie dürfen ihn niemels naß den Sonnen. strahlen aussetzen. 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Das Werk gibt auch einen guten Einblick in die vielen, auch für die Außenwelt oft ſehr ernſten Fragen, die mit Amerikas neuer Stellung als der Gläubiger der Welt verbunden ſind. Das beſonders Eigentümliche in dieſer Stellung, das, was ihr den Charakter eines weltwirtſchaftlichen Fragezeichens erſten Ranges verleiht, iſt, daß das Land immer noch einen großen Ausfuhrüberſchuß von Waren behält und die kräftigſten Anſtrengungen macht, um dieſen Ueberſchuß noch weiter zu ſteigern. Sonſt hat es ja als normal ge⸗ golten, daß ein Gläubigerland wenigſtens einen Teil der Zahlungen, die es von der übrigen Welt zu fordern hatte, in Form eines Ein⸗ fuhrſtberſchuſſes von Waren empfangen hat. So nicht die Vereinigten Staaten. Im Durchſchnitt der letzten fünf Jahre hat dieſes Land einen Ueberſchuß im Warenhandel von nicht weniger als ca. 643 Mil⸗ lionen Dollars. Die Tendenz geht in ſteigender Richtung. Für 1928 wird der Ueberſchuß auf 837 Millionen Dollars angegeben. Wie ſoll die übrige Welt einen ſolchen Warenſaldo bezahlen und gleichzeitig Zinſen und Amortiſterungen auf ihre amerikaniſchen Schulden auf⸗ bringen können? Dies iſt das ſehr aktuelle Problem, welchem Amerika jetzt die Außenwelt gegenüberſtellt. Es ſtellt ſich aber gleichzeitig auch ſelbſt ein Problem von nicht weniger ſchwerwiegender Natur: Wie ſollen die Vereinigten Staaten Annuitäten auf ihre Milltardenfor⸗ derungen im Ausland entgegen nehmen können, da ſie keinen Ein⸗ fuhrüberſchuß von Waren haben wollen, ſondern im Gegenteil nach allen Kräften für einen ſteigenden Ausfuhrüberſchuß kämpfen? Die gewöhnliche Antwort iſt ja, daß Amerika Kapital im Ausland iniveſtteren kann. Dieſe Antwort würde vielleicht befriedigen kön⸗ nen, wenn man damit rechnen könnte, daß die handelspolttiſche Auf⸗ faffung Amerikas ſich allmählich in der Richtung ändern würde, daß ein Einfuhrüberſchuß als eine natürliche und willkommene Zahlung für die Opfer, die das Land durch das Zurverfügungſtellen von Ka⸗ pital gebracht hat, betrachtet werden könnte. Die Ausſichten auf eine ſolche Sinnesänderung in Amerika ſcheinen aber leider bis auf wei⸗ teres abſolut gleich Null zu ſein. Die Löſung des Problems bleibt immer noch ein vollſtändiges Rätſel. Uebrigens ſtehen der amerikaniſchen Kapftalausfuhr Zahlungen itgegengeſetzter Richtung gegenüber, von Zinſen und Dividenden, 0 auch politiſche Schuldzahlungen nach nunmehr feſtgelegten Plä⸗ n Es bleibt deshalb kaum etwas übrig, womit die übrige Welt einen fortgeſetzten amerikaniſchen Ausfuhrüberſchuß von Waren be⸗ zahlen könnte. Gleichzeitig ſteigt jedoch die Nettoſchuld der Außen⸗ welt an Amerika um ungefähr eine Milliarde Dollars jährlich. Für das Ende 1927 wird dieſe Nettoſchuld auf 13 604, für das Ende 1928 auf 14858 Millionen Dollars angegeben. Wie ſoll eine derartige Ent⸗ wicklung jemals in einen normalen und befriedigenden Zuſtand hinübergeleitet werden können? Bis auf weiteres wird die notwendige Bilanz der internationalen Zahlungen für die Vereinigten Staaten hauptſächlich durch die Aus⸗ gaben der amerikaniſchen Touriſten im Ausland zuſtande gebracht. Im Jahre 1928 hatte Amerika für dieſen Zweck allein die koloſſale Summe von 782 Millionen Dollars zu zahlen. Damit wurde die Schuld des Auslandes für den gewaltigen amerikaniſchen Ausfuhr⸗ überſchuß von 837 Millionen Dollars größtenteils ausgeglichen. Daß ein Zahlungsbilanzausgleich dauernd auf dieſe Weiſe zuſtande gebracht werden könnte, ſcheint unleugbar eine etwas kühne Voraus⸗ ſetzung zu ſein. Einer Nation, die ſich weigert, die Induſtrieerzeug⸗ niſſe anderer Nationen entgegenzunehmen, ſich aber durch Reiſen und perſönlichen Gütererwerb im Auslande bezahlt macht, iſt jedenfalls eine ſehr eigenartige Neuheit in der Geſchichte der Weltwirtſchaft. Die Völker, die an Amerika verſchuldet ſind, können ſich kaum mit einem ſolchen Zuſtand zufrieden geben, der doch viel zu viel Un⸗ ſicherheit in ſich ſchließt. Wenn man Anleihen in Milliarden aufnimmt, und ſich ernſtlich verpflichtet, dieſelben zu bezahlen und darüber hinaus zu außer⸗ ordentlich hohen Sätzen zu verzinſen, ſo muß man unbedingt eine ge⸗ wiſſe Garantie dafür haben, daß es geſtattet wird, in Gütern zu be⸗ zahlen, die man zu liefern imſtande iſt. Die Deſpoten vergangener Zeiten, die Tribute von eroberten Ländern gefordert haben, haben ſich für eine weitgetriebene Rückſichtsloſigkeit bekannt gemacht. Sie haben jedoch in der Regel das vernünftige Prinzip aufrecht erhalten, daß jedes Land in denfenigen Waren und Dienſten bezahlen ſoll, die es zu liefern imſtande iſt. In der modernen Weltwirtſchaft muß es als normal gelten, daß ein Land, das ſich zum Gläubiger der übrigen Welt entwickelt, ein Freihandelsland ſein ſoll, das bereit iſt, Zahlun⸗ gen in jeder Form ohne willkürliche handelspolitiſche Hinderniſſe zu empfangen. England hat hier das klaſſiſche Beiſpiel gegeben. Einem ſolchen Anleihegeber gegenüber weiß jeder Anleihenehmer, welche Verpflichtungen er auf ſich nimmt. Einem Anleihegeber gegenüber, welcher ſich ſyſtematiſch bemüht, alle fremden Produkte, die er mög⸗ licherweiſe ſelbſt herſtellen kann, auszuſchließen, wird aber ein An⸗ leihenehmer offenbar in eine ſehr unangenehme Lage verſetzt. Jede Anſtrengung, die er macht, um ſeine Produktionskoſten zu vermin⸗ dern und ſich damit inſtand zu ſetzen, auf dem Markt des Gläubigers zu verkaufen und Mittel zum Ausgleich ſeiner Schuld zu erwerben, wird ja mit Zollerhöhungen beantwortet, die den ausgeſprochenen Zweck haben, dieſe billigen Produkte auszuſchließen. Daß der Gläu⸗ biger auf dieſe Weiſe die Zahlungen des Schuldners erſchwert und ſomit die harte Laſt der Schuld einſeitig und willkürlich erhöht, muß in der Tat als das höchſte moraliſche Unrecht betrachtet werden. Auf die Länge muß ein ſolches Verfahren unvereinbar mit der Aufrecht⸗ erhaltung einer unbedingten Gültigkeit internationaler Schuldver⸗ pflichtungen werden. Die Welt ſteht hier vor einem großen Rechtsproblem, das ſeine Löſung fordert. Im internatkonalen Leben muß eine neue Rechts⸗ auffaſſung durchdringen, nach der eine Zahlungs verpflichtung nicht nur eine Verpflichtung des Schuldners zum Zahlen iſt, ſondern auch den Gläubigern die Verpflichtung auflegt, die Zahlung zu einiger⸗ maßen normalen Bedingungen entgegenzunehmen. Solange die Kapitalausfuhr hauptſächlich an die Kolonialwelt und an andere Länder mit unentwickelten Naturreichtümern ging, war das Zahlungsproblem verhältnismäßig einfach. Denn in der Regel war der Gläubiger froh, die Produkte des Schuldners zu be⸗ kommen. Für England war dies immer der Fall. Die Stellung der Vereinigten Staaten als Gläubigerland iſt in dieſer Hinſicht eine weſentlich andere. Das amerikaniſche Kapital iſt zum großen Teil nach Europa gefloſſen, und es ſind eben die Produkte Europas, die Amerika vor Allem ſich weigert zu kaufen. Schulbbelaſtete europäiſche Induſtrieländer können ſich unmöglich mit einem ſolchen Standpunkt abfinden. Sie meinen, daß ſie in ihrem guten Rechte ſind, da ſie for⸗ dern, daß es ihnen erlaubt ſein ſoll, zu normalen Bedingungen in ihren eigenen Induſtrieprodukten zu zahlen. Für die Schwierig⸗ keiten, denen dieſe Schuldner durch einen rückſichtsloſen Protektionis⸗ mus ausgeſetzt werden, können die Ausgaben amerikaniſcher Touriſten keine annehmbare Kompenſation bilden. Dazu ſind dieſe Ausgaben zu unſicher und vor allem zu ungleich verteilt. Der Schuldner kann eine angemeſſene Freiheit in der Wahl der Mittel für ſeine Zahlun⸗ gen als ſein Recht beanſpruchen. 6 Mounglan und Dawesplan Deulſchlands Jahresleiſtungen Eine ſachliche Gegenüberſtellung der nach dem Dawes⸗Plan und gaes dem Moung⸗Plan vorgeſehenen deutſchen Leiſtungen zeigt mit Kubarmherziger Deutlichkeit, um wie viel größer trotz aller ſchönen Worte und trotz aller Einrechnung der politiſchen Notwendigkeiten die Belaſtungen ſind, die der Houng⸗Plan gegenüber den vor län fi⸗ gen Feſtſetzungen des Dawes⸗Planes vorſieht. Während in den erſten Jahren allerdings eine beträchtliche Ermäßigung der Jahreszahlun⸗ gen eintritt, ſteigt nach rd. 20 Jahren die Jahresſumme auf einen Be⸗ trag, der nicht gar weit von der„Normalſumme“ des Dawes⸗Planes entfernt bleibt. Und dieſe Steigerung tritt beim Houng⸗Plan in dem Zeitpunkt ein, indem der Dawes⸗Plan eine weſentliche Herabſetzung der Jahresſummen vorſieht. 3 Die Jahres leistungen nach dem Dewaes- une dem Voung- Plan 1000 500 887788 229771 Freilich hatte ja der Dawes⸗Plan— und das konnte in der Schuu⸗ bilddarſtellung nicht gezeigt werden, weil die danach zu fordernden Summen ganz unbeſtimmt ſind— durch die Anwendung des„Wohl⸗ ſtandsindex“ die Möglichkeit vorgeſehen, die Anſprüche an Deutſch⸗ land faſt beliebig und ins Ungemeſſene zu ſteigern, auch war ja die Dauer, auf die die Daweszahlungen ſich erſtrecken ſollten, unbegrenzt, ſo daß vielleicht die Geſamtbelaſtung nach dem Dawes⸗Plan noch größer ausgefallen wäre als die nach dem Young⸗Plan. Sehr zu berückſichtigen iſt ferner die große Gefahr, die der Dawes⸗ Plau mit ſeiner„Tranusſerklauſel“ in ſich birgt,— eine Gefahr, die in der Oeffentlichkeit merkwürdigerweiſe nur ſehr wenig bekannt zu ſein ſcheint und auf die kaum hinreichend hingewieſen worden iſt: Der vorgeſehene Transſerſchutz tritt erſt ein, wenn nach dem Ermeſſen des legungskünſte der„Gläubigerſtaaten“ haben wir nun doch eigentlich genug Erfahrung;— allein die in der Transferklauſel des Dawes⸗ Planes ſteckenden Auslegungs möglichkeiten ſollten uns alles daran ſetzen laſſen, von dieſem Gummigebilde, deſſen hoher Nutzen für die zurückliegende Uebergangszeit nicht verkannt werden darf, freizu⸗ kommen. Der Dawes⸗Plan mit ſeinen dehnbaren Beſtimmungen konnte keine Endlöſung der deutſchen Verpflichtungen ſein. Wenn der Young⸗Plan eindeutige Feſtſtellungen macht, ſo iſt er in dieſem Sinne ein Fortſchritt, der begrüßt werden könnte, wenn er nicht in ſeinen zahlenmäßigen Forderungen offenbar weit über das hinaus gingen, was die deutſche Wirtſchaft leiſten kann. Sp. Die deulſchen Reparationsleiſtungen unter dem Dawes-Plan In den erſten Jahren der Geltung des Dawes⸗Planes hatten die deutſchen Reparationsleiſtungen bekanntlich noch nicht die volle Höhe des jetzt laufenden„Normaljahres“ erreicht. Während im Jahre 1928 rund 2 Milliarden/ gezahlt worden ſind, werden für das laufende Reparationsfahr 2,5 Milliarden“ fällig. 2000 5 N 9 1 Die deutschen 5 2000 Repsrstlonsſeistungen 1 a 1 3 1800 N 1800 Kessenbestand des 2 a 1000 1000 500— n Beutschlancet- S00 042 35 2 0 22 25 1828 2222 228 In den erſten Jahren wurde der Hauptbeſtandteil der deutſchen Zahlungen durch Sachlieferungen beglichen, im Lauf der Zeit haben die Barüberweiſungen immer mehr Bedeutung erlangt. Bekanntlich ſollen die Sachlteferungen nach dem Poungplan innerhalb von 10 Jahren ganz abgebaut werden. Ein gewiſſer, wenn auch im Verhältnis zu den Rieſenſummen der Sachlieferungen und der Barüberweiſungen geringer Teil der Zah⸗ lungen wird durch Aufwendungen innerhalb Deutſchlands gedeckt, alſo durch Beſatzungskoſten, Unterhalt der verſchiedenen Kommiſſionen uſw. Der Kaſſenbeſtand wird vom Reparationsagenten immer nur verhältnismäßig ſehr klein gehalten, er betrug 1928 etwa 62 Mill. I. Sp. Mannheimer Produktenbörſe Die K f er 100 Kilo netts el Mannheim mit Sack. zahlbar in RM e omitees(das aus Vertretern der Gläubigerſtagten beſteht) Weizen Pfälzer Gerſte 2„Weizenmehl o 41.78 tabilität der deutſchen Währung bedroht Wann würde ä 5 5734.— 5 5. 3 3 18 Rogg Mais a. Biſch 22,25 Ae 31.25/84. eine ſolche ährdung der deutſchen Währun anerkannt wer⸗ Blerireber 18.— 19,25 Welzenkleſe 10,50/10,78 en, ſolange— um nun eln einzelnes W. F F Saen sehnte 73— 5 8 5 5 5 N 1 f 5 1 111,60 T.— hi e ieſen werden 15 te,. di Tſch 0 rau- G 5 5 848 185.— 5,60 Soyaſchrot 20,75 ſlowakei, die heute zweifellos eine ſeſte„S bilität“ ch imm dio, ausl. Geb. Stroh.605,— Roben ermel.— nur auf kaum 15 v. H. ihres G. * f 2.— Süddeutſcher Groß mühlenpreis ab Mühle. Meblpreiſe mit Sack. — Rekoroprodufktion der deutſchen Motorradinduſtrie Die diesjährige Entwicklung des Motorradgeſchäfts hal erneut eine außerordentliche Steigerung gebracht, die von einer ſprunghaften Entwicklung des Kleinkraftrades getragen wird. Noch im Jahre 1927 betrug die geſamte Kleinkraftradproduk⸗ tion 11713 Einheiten. Sie wuchs 1928 von 18 800 im erſten Halbjahr auf 445 300 in der Zeit vom Juli bis Dezember. Infolge der langen und harten Froſtperiode ſchwollen dann die Läger im Winter ſtark an. Mit einer Geſamtproduktion von 61 800 Einheiten wurden bis Ende Junt zehnmal mehr Kleinkrafträder hergeſtellt als in der gleichen Zeit 1927. Dieſe Ausdehnung geht z. T. auf Koſten des Großkraftrades, das auch vom Kleinauto her eine gewiſſe Ab⸗ grenzung ſeiner Abſatzmöglichkeiten erfährt. Immerhin erfuhren Abſatz und Produktion des Viertakt⸗Großkraftrades noch eine Steige⸗ rung von 20 v. H. gegenüber dem Vorjahr; da aber die Zweitakter, die ſich in der Klaſſe der Kleinkrafträder ſo glänzend bewährt haben, bei den ſchweren Typen gleichzeitig erheblich an Boden verloren, bleibt die Geſamtproduktion der Großkrafträder mit etwa 41 500 Rädern um etwa 10 v. H. hinter dem Umſatz in der gleichen Zeit 192²⁸ zurück. Als Geſamtergebnis des erſten Halbjahres 1929 indeſſen iſt ein beiſpielloſer Aufſchwung der deutſchen Kraftradinduſtrie zu ver⸗ zeichnen; die Erzeugung betrug— ſoweit ſie ſtatiſtiſch exakt erfaßbar iſt— bis Ende Juni 103 300 Einheiten gegen 644 010 in der gleichen Zeit des Vorjahres(Geſamtproduktion 1928: 140 000). Unter Ein⸗ ſchluß dieſer Betriebe iſt die deutſche Geſamtproduktion t merſten Halbfahr 1929 auf etwa 115 00 0 Krafträder zu ſchätze n.— Darf man aus der Umſatzentwicklung in der zweiten Hälfte der Jahre 1927 und 1928 Rückſchlüſſe auf das kommende Herbſt⸗ geſchäft ziehen, ſo wird die deutſche Motorradinduſtrie im laufenden Jahr wenigſtens 190 000 Einheiten auf den Markt bringen und ſich damit von England, deſſen Erzeugung ſich in den beiden letzten Jahren auf etwa je 160 000 Einheiten belief, und weit vor den Ver⸗ einigten Staaten nach Menge und Wert an die Spitze der Weſtpro⸗ duktion ſtellen. Zur Lage der Automobilinduſtrie Befriedigende Umſätze in Perſonenautos— Nachlaſſen des Laſtkraftwagengeſchäfts Die während der langen Froſtperiode ſtark angeſchwollenen Läger der deutſchen Perſonenwagenfabriken erfuhren keine ausreichende Ent⸗ laſtung durch das Frühjahrsgeſchäft, das bei ſtarker Zurückhaltung der Intereſſenten mit durchſchnittlich 10 v. H. hinter dem Umſatz in der gleichen Zeit 1928 zurückblieb. Seit Mitte Mai hat dann eine ſtärkere Belebung eingeſetzt und die Ablieferungen der Werke ſttegen auf etwa 5 v. H. über das Vorjahrsniveau. Etwa auf dieſer Höhe be⸗ wegen ſich auch die gegenwärtigen Umſätze in Perſonenwagen.— Dieſe Entwicklungstendenz gilt vor allem für Fahrzeuge mittlerer Stärke bis zu 3 Liter Hubraum, während ſich hinſichtlich der ſchwere⸗ ren Wagen neuerdings eine Neigung der Intereſſenten zur Bevor⸗ zugung von Typen mittlerer Stärke bemerkbar macht. Ausgeſprochen gut war das Geſchäft in Kleinautos. Infolge der Umſtellung ein⸗ zelner Werke ging die Erzeugung dieſer Wagen bis zu 1 Liter Hub⸗ raum im April plötzlich ſcharf zurück, während der Abfatz auf 5 v. H. im Mai und 30 v. H. im Juni über die Ablieferungen des Vorjahres hinausging.— Nach der bisherigen Markeutwicklung darf mit einer leichten Steigerung der deutſchen Perſonenwagenproduktion für das Geſamtjahr 1929 gerechnet werden. Das Laſtkraftwagengeſchäft liegt dagegen allgemein ſchwächer als 1928. Lediglich die Umſätze in ſchweren Wagen mit vier und mehr Tonnen Eigengewicht bewegen ſich ſett April um etwa 15 v. H. über dem Niveau des Vorjahres. Die ſchwächere Nachfrage machte ſich auch bei den ausländiſchen Montage⸗ werken bemerkbar, die einen ziemlich ſtarken Rückgang im Abſatz von Schnellieferwagen zu verzeichnen hatten. Auch in mittleren und leichten Perſonenwagen erlitt ihr Abſatz nicht unerhebliche Einbußen. * 6 v. H. Dividende bei der Finanzierungsgeſellſchaft für Laud⸗ kraftmaſchinen AG., Berlin. Die mit einem Ack. von 2 Mill. arbeitende Geſellſchaft erzielte einen Reingewinn von 285 518 (88 354) /, der ſich durch den Vortrag auf 293 868, erhöht. Hier⸗ von werden 6 v. 5. Dividende(i. V. 0) an die Aktionäre aus⸗ geſchüttet. In der HV. wurde mitgeteilt, daß ſich die Geſellſchaft befriedigend weiterentwickelt hat. Der Wechſelbeſtand iſt im Berichts⸗ jahr von 24 826 380 guf 30 215 491/ geſtiegen. Insgeſamt hat die Geſellſchaft auf dem Wege über die ihr angeſchloſſenen Firmen bis jetzt 56 589050/ Wechſel diskontiert, wovon bisher 26 373 558/ eingelöſt worden ſind. Der Diskontſatz hat bis zum 11. Januar 1929 10,5 v.., von da an bis zum 25. April 1929 10 Prozent und dann infolge der Erhöhung des Reichsbankdiskontes 11 v. H. be⸗ tragen. Die Einlöſung der fälligen Wechſel ſeſ im großen und gan⸗ zen reibungslos erfolgt. Im Verlauf des Geſchäftsjahres wurde für Induſtrieljeferungen Ach.[Moſchinenbank) gegründet. * Verhandlungen Hohenzollern AG. für Lokomotivbau— Fried. Krupp Ac. Wie von der Hohenzollern AG., Düſſeldorf beſtätigt wird, ſchweben zurzeit zwiſchen ihr und der Fried. Krupp Ac. in Eſſen Verhandlungen über eine Aufgabe des Lokomotivbaus und Uebertragung auf die Fried. Krupp A. der Verhandlungen wird bis etwa Mitte Auguſt gerechnet. Berlin⸗Karlsruher Induſtriewerke.— Keine Verhandlungen mit dem Schwediſchen Kugellagertruſt. Gegenüber den in letzter Zeſt durch die Preſſe gegangenen Nachrichten von Verhandlungen zwiſchen dem Schwediſchen Kugellagertruſt und den Berlin⸗ Karlsruher Indu⸗ ſtriewerken wird WT.⸗Handelsdienſt guf Anfrage erklärt, daß in letzter Zeit derartige Verhandlungen nicht geführk worden ſind. Malmedie u. Co., Maſchinenfabrik., Düſſeldorf.— Mehr⸗ heitswechſel. Nach Informationen des Di D. beſtätigt es ſich, daß die Verwaltung der Th. Diederling u. Albrecht(nicht Th. und Al⸗ brecht Diederling) Maſchinenfabrik und Etſengießerei in Solingen in Verhandlungen mit der Malmedie u. Co, Maſchinenfabrik AG. zwecks Uebernahme der Aktienmehrheit ſtehe. Näheres könne mit Rückſicht auf die noch ſchwebenden Verhandlungen vorerſt nicht mit⸗ geteilt werden. * Eine neue Inbuſtrie bei Emmendingen. In Ten ingen bei Emmendingen hat ſich das bisher in Deißlingen(Württbg.) an⸗ ſäſſige Aluminiumwerk Tſcheulin G. m. b. H. niederge⸗ laſſen. Dadurch wird dieſe Gegend immer mehr Mittelpunkt der badiſchen Aluminiumfnduſtrie, * Thüringer Gasgeſellſchaft Ach. in Leipzig. Wie wir erfahren, hat die Thüringer Gasgeſellſchaft AG. in Leipzig ihre Betei⸗ ligung an der Compania Inſulare Colon iale d! Electrieitady Riegos Soc. An.(Cicer), die ſie für 2 Mill. Peſeten(Aktienkapital 12,5 Mill. Peſ.) erſt Ende vorigen Jahres er⸗ worben hatte, an die J. G. White Engineering Corp. in Newyork verkauft. Die Thüringer Gasgeſellſchaft AG. behält trotzdem im Auftrage der Newyorker Geſellſchaft die kaufmänntſche und techniſche Beratung der„Cicer“. Ueber dieſe Transaktion hinaus iſt eine weitere Zuſammenarbeit zwiſchen der Thüringer Gasgeſell⸗ ſchaft und der amerikaniſchen Geſellſchaft geplant. Die„Cicer“ be⸗ zweckt die Waſſerverſorgung der kanadiſchen Inſeln. * Gebrüder Simon Ver. Textilwerke Ac. Berlin. Heute wird ſich der AR. mit der Lage bes Unternehmens beſchäftigen. Ein per 30. Juni aufgeſtellter Status ſoll noch aktiv geweſen ſein. In Ban⸗ kenkreiſen wird erklärt, daß der Geſellſchaft zwar in faſt nicht zu ver⸗ antwortendem Maße Kredite gewährt worden ſeien, doch ſeien dafür Sicherheiten übereignet. Großhandelsinderziffer vom 31. Juli. Die auf den Stichtag des 51. Juli berechnete Großhandelsinderziffer des Stat. Reichsamtes hat ſich mit 19,4 gegenüber der Vorwoche(137,0) um 0,6 uv. H. erhöht. Von den Hauptgruppen iſt die Inderziſſer für Agrarſtoffe um 1,7 v. H. auf 199,7(131,5) geſtiegen, die für Kolonialwaren(429,1) und die für industrielle Robſtoffe und Halbwaren(131,5) find unverändert geblteben, während die Inderziffern für induſtrielle Fertigwaren um 0% v. H. auf 157,(157,3) leicht angezogen hat. Mit einem N 4 A 4 Mal gibt das eine Dienstag, den 6. August 1920 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 288 Allah erhalte dich in deinem Felt! Arabiſches Familienleben Während in Konſtantinopel und überhaupt in der Türkei die Frau ſich in ihrem Leben und ihren Anſchauungen ganz und gar den abendländichen Anſichten und Lebensgewohn⸗ heiten angepaßt hat, zum mindeſten in den äußeren Erſchei⸗ nungen, ſo iſt ihre ägyptiſche Schweſter noch in den alten An⸗ ſchauungen befangen. Das prägt ſich natürlich am ſtärkſten in ihrem Familienleben aus. Ich bin ſehr befreundet mit der Tochter des Leibarztes von Zaglul Paſcha. Er iſt der erſte Chirurg von Kairo, und wir verkehren viel in ſeinem Hauſe. Seine Tochter iſt mit einem Aegypter verheiratet. Durch ſie lerne ich ſehr viel von dem ägyptiſchen Frauen⸗ leben kennen, das mir wohl ſonſt ganz verſchloſſen geblieben wäre. Denn ſelbſt den Frauen gegenüber ſind die Orientalin⸗ nen von äußerſter Zurückhaltung, wenn es ſich um Auslän⸗ derinnen handelt. Sie empfinden eben doch den Unterſchied zwiſchen ihrer Anſchauung und der anderen zu ſehr, um ſich frei zu geben. Das prägt ſich ſchon rein äußerlich in der Tracht aus: die ägyptiſche Frau, einerlei, ob arm oder reich, trägt über ihrem Kleide, ſowie ſie die Straße betritt, den langen ſchwarzen Mantel, oder beſſer geſagt: einen ſehr langen, breiten Schal aus ſchwarzer Seide.(Seide iſt hier in Aegypten recht preis⸗ wert, da die Seidenraupe im Lande gezüchtet wird.) Dieſen Schal legt ſie über den Kopf und läßt ihn über den Rücken hinunterfallen und nimmt das Tuch vorn zuſammen, ſo daß es die ganze Geſtalt verhüllt. Außerdem verſcheiert ſte ihr Geſicht unterhalb der Augen mit einem weißen, feinen Tuche, das ſo dicht iſt, daß man von dem Geſicht nichts erkennen kann. Sehr eigenartig und maleriſch ſieht das aus. Nach dem ſtrengen mohammedaniſchen Geſetz ſoll die Frau durch ihre den ganzen Körper verhüllende Tracht vor den Augen fremder Mäuner geſchützt werden. Ein Aegypter wird auch nie auf der Straße eine fremde Frau beſonders anſehen oder muſtern. Männer und Frauen ſind ſtreng von⸗ einander getrennt. Vor einem fremden Manne darf ſich die ägyptiſche Frau nie unverſcheiert zeigen. Da fragt man ſich natürlich: ja, wie kommt das Mädchen zu einem Manne? Es iſt auch tatſächlich eine ziemlich umſtändliche und ver⸗ wickelte Geſchichte wenn ein junger Mann ſich eine Frau nehmen will. Irgendein ihm ſehr naheſtehendes weibliches Weſen, ſeine Mutter oder Schweſter, wird dann von ihm auf die Brautſchau geſchickt. Hat ſie nun unter ihren Bekann⸗ ten und Freundinnen etwas Paſſendes gefunden— er hat ihr natürlich vorher genau Beſcheid geſagt— dann macht ſte den Sohn oder Bruder darauf aufmerkſam und ſchildert ihm das betreffende Mädchen mit allen Vorzügen. Wenn er glaubt, daß das Mädchen etwas für ihn iſt, ſo geht er nun zu dem Vater des Mädchens hin und verhandelt mit ihm wegen des Kauſpreiſes für ſeine Tochter!!! Und wie dabei auf beiden Seiten ge⸗ handelt wird!! Je jünger und ſchöner das Mädchen iſt, je angeſehener der Vater, deſto höher die verlangte Kaufſumme. Es iſt alſo gerade umgekehrt wie bei uns: hier bekommt der Vater des Mlädchens noch etwas dazu für ſeine Tochter. Als ich das mal einem Herrn hier in Deutſchland erzähle, ſeufzt er tief und ſagt begeiſtert:„Haben die es aber gut!“„Wieſo?“ frage ich ihn. Da ſagt er:„Ich habe nämlich 6 unverheiratete Töchter zu Hauſe. Was könnte ich reich werden, wenn ich ein Araber wäre!“ Erſt dann, wenn der Kaufpreis für das Mädchen feſtſteht und beim Vater hinterlegt iſt les dauert manchmal vierzehn Tage oder drei Wochen, bis man ſich geeinigt hat, und manch⸗ mal einigt man ſich auch überhaupt nicht!), beginnen die Hoch⸗ zeitsfeierlichkeiten. Der junge Mann hat ſeine gekaufte Frau immer noch nicht zu ſehen bekommen. Eine arabiſche Hochzeit iſt eine große Angelegenheit und dauert mehrere Tage, wenn es eine ſehr große und vor⸗ nehme Hochzeit iſt, ſogar 14 Tage oder drei Wochen. Der Imam, das iſt der mohammedaniſche Geiſtliche, kommt und ſegnet das junge Paar ein. Es gibt endloſe Feſteſſen mit vielen Gängen. Anläßlich großer Feierlichkeiten übergießt man alle Speiſen mit echtem Roſenöl. Wenn die Feierlichkeiten im Hauſe der Braut beendet ſind, kommt der Bräutigam mit einem zweirädigen Wagen, der bunt bemalt und mit Bändern geſchmückt iſt, und holt die Braut in ſein Heim. Er hat ſie immer noch nicht zu ſehen bekommen. Sie nimmt nichts weiter mit, als die Sachen, die ihr perſönliches Eigentum aus ihrer Mädchenzeit ſind: Ge⸗ wänder und Schmuck vor allen Dingen. Alles liegt in einer bunten Lade. Dieſe ſowohl als auch die junge Frau werden auf den Karren geladen, und im Triumph geht's in das Haus des Bräutigams. Hinterher kommen die ganzen An⸗ verwandten und Freunde. Wenn man das zweifelhafte Glück hat, neben einem Hauſe zu wohnen, in dem Hochzeit gefeiert wird, ſo tut man be⸗ ſtimmt die ganze Nacht kein Auge zu! Jede Nacht nämlich, ſolange die Hochzeit währt, kommen junge Männer, Bekann⸗ te des Ehemannes, und machen mit Blechinſtrumenten vor dem Haus einen ohrenbetäubenden Krach. Und zwar geſchieht das, damit böſe Geiſter und Dämonen, die das Glück des jungen Paares bedrohen wollen, verſcheucht werden. Ich kann es keinem böſen Geiſt verdenken, wenn er dann aus⸗ reißt, der Spektakel iſt wirklich groß genug! Erſt wenn die junge Frau im Hauſe des Mannes ange⸗ langt iſt, 5 darf er ſie entſchleiern. was Allah ihm beſchert hat! Manches unliebſame Ueberraſchung, wie man ſich wohl denken kann, aber oft auch eine ſehr erfreuliche, wie mir meine Freundin verſicherte. Und die Ehen ſollen auch nicht häufiger unglücklich ſein als bei uns. 5 a Eine nach mohammedaniſchem Geſetz geſchloſſene Ehe iſt übrigens viel leichter wieder zu löſen, als ſie geſchloſſen wurde. Allerdings nur von ſeiten des Mannes. Er braucht nur in Gegenwart von drei männlichen Zeugen zu ſagen: „Jalla!“ Das heißt ſoviel wie„Geh' weg, ich brauche dich nicht mehr!“ ſo muß die Frau, ſo wie ſie geht und ſteht, das Haus verlaſſen. Ihr bleibt dann nichts anderes übrig, als zu ihren Eltern zurückzukehren, wo ſie dann ein ſehr küm⸗ merliches und freudloſes Daſein führt. Das Leben der ägyptiſchen Frau verläuft nach unſeren abendländiſchen Begriffen ſehr langweilig. Vor allem bei der reichen und vornehmen Frau, denn die arme muß ja gerade wie bei uns auch ums tägliche Brot arbeiten. Es find ihr da allerdings nur einige Berufe zugänglich, wie Da ſieht er denn, Dienerin Wäſcherin. u. ä. Wenn die vornehme Frau mor⸗ gens erwacht, läßt ſie ſich von ihren Dienerinnen anziehen, baden und maſſieren. Stundenlang kann ſie ſich damit be⸗ ſchäftigen, ſich vor dem Spiegel zu ſchmücken und verſchiedene Kleider anzuprobieren. Dann kümmert ſie ſich vielleicht um ihre Kleider, beſonders um die Mädchen, denn deren Erzie⸗ hung liegt ausſchließlich in den Händen der Mutter. Viel Zeit nimmt der Empfang der Freundinnen und weiblichen Anverwandten in Anſpruch. Da ſitzt man ſtundenlang bet arabiſchem Kaffee und Süßigkeiten beiſammen und ſchwatzt. Und worüber? Unerſchöpfliche Themen geben der Mann, CCC ͤddccwccGGccccccccwßobTTTbTbTbbTPTbTbTbTTbTTee Die erſten Briefmarken des Vatikans Souveränität des poſtaliſch bemerkbar. erſte Serie der vatikaniſchen Briefmarken, die teils die päpſt⸗ lichen Inſignien, teils den Kopf des Papſtes Pius XI. zeigen Die neue nun auch vatikaniſchen Staats macht ſich Am 1. Auguſt erſchien die das Eheleben und die Kinder ab. Die Frauen haben, weil ſie tatſächlich nur auf den Verkehr mit ihresgleichen ange⸗ wieſen ſind, keine Geheimniſſe untereinander. Das geiſtige Niveau der ägyptiſchen Frau iſt wegen ihrer großen Abgeſchloſſenheit nach europäiſchen, beſonders deut⸗ ſchen Maßſtäben, äußerſt niedrig. Wenn die Frauen ſich bil⸗ den wollen, ſo leſen ſie ſchlechte franzöſiſche Romane. i Und die Männer haben kein Intereſſe daran, daß die Frauen ſich geiſtig weiter entwickeln. Sie haben die Ein⸗ ſtellung: die Frau gehört ins Haus. Sie ſoll mir eine mög⸗ lichſt zahlreiche und geſunde Nachkommenſchaft ſchenken und im übrigen ſich zu meiner Freude ſchmücken und ſchön ma⸗ chen. Sie ſoll der Schmuck meines Hauſes ſein. Man kann nicht einmal ſagen, daß aus dieſer Auffaſſung eine Nichtachtung der Frau ſpricht. Sie weiſt ihr nur den Platz an, der ihr nach den Geſetzen des Korans zukommt. Mann und Frau ſind eben zwei ganz verſchiedene Geſchöpfe und haben eine verſchiedene Aufgabe zu erfüllen, die durch ihre körperlichen und ſeeliſchen Fähigkeiten bedingt ſind. Und weil dieſe Auffaſſungen in der Religion begründet ſind, er⸗ halten ſie ſich ſo lange, lange Zeit. Da fällt mir noch ein Geſchichtchen ein: Mir wurde ein⸗ mal von einer Orientalin erzählt, daß die Männer es ganz gern hätten wenn ihre Frauen, bei zunehmendem Alter, etwas füllig würden. Sie ſagten dann gerührt: „Allah erhalte dich in deinem Fett!“ Und zwar ſei dieſer Wunſch ganz aufrichtig gemeint. Ein jeder könne doch ſehen, daß dieſe Frau ſatt zu eſſen bekäme bei ihrem Manne und von ihm gut behandelt würdel! Die kleinen Mädchen wachſen gerade ſo heran, wie ihre Mütter, und werden wie dieſe mit zwölf Jahren, denn dann ſind ſie ſchon fertig entwickelt, verheiratet. Die Frauen ſind vergnügt und heiter bei dem Leben, das ſie führen. Daß man Bedürfnis nach irgendwelcher geiſtigen Entwicklung haben kann, iſt ihnen unverſtändlich. Wenn man verſucht, ſie nach dieſen Dingen zu fragen, ſehen ſie einen lächelnd an, aber ſie ſchütteln den Kopf und wiſſen gar nicht, was überhaupt gemeint iſt. So verſchieden iſt das Denken des Morgenlandes von dem des Abendlandes! Anna Fink- Dresden- „Die Welt iſt klein Eine kleine Senſation in der Londoner Geographiſchen Geſellſchaft Ein Penny iſt nicht viel Geld. Findet jemand auf der Straße ein ſolches Geldſtück, und angenommen, daß er es auf⸗ hebt, ſo wird er ſicherlich nicht zur Polizei laufen, um ſeinen Fund anzugeben und auch nicht vor die große Oeffentlichkeit treten und rufen:„Ich habe einen Penny gefunden!“ Aber es gibt Fälle, wo ſelbſt dieſe kleinſte Mütze zu etwas Gewich⸗ tigem wird, wo ſelbſt das Finden ſolch eines Pennyſtückes gewaltige Senſation hervorruft. Auf der letzten Sitzung der engliſchen geographiſchen Geſellſchaft ereignete ſich dieſe phan⸗ taſtiſche Senſation. Sir Aurel erſtattete vor den verſammelten Gelehrten Bericht über ſeine letzte große Aſſenreiſe. Er führte u. a. aus:„Es gelang mir auch, in jenen Teil Tibets zu kommen, wo Fremde für gewöhnlich keinen Zutritt haben. Wir durch⸗ wanderten eine rieſengroße, gänzlich unbewohnte Sandwüſte. Schon tagelang dauerte der Marſch, und noch immer konnten wir keine Spur von einer menſchlichen Anſiedlung entdecken. Es war ein troſtloſer Anblick, Kein Strauch milderte das Grau der Wüſte. Sand, Sand, überall nur Sand. Und auf einmal ſah ich etwas ganz Eigenartiges: ein glitzerndes Etwas. Im Sand glänzte ein kleiner Gegenſtand. Ich ſtieg vom Rücken meines Kamels und hob den Gegenſtand auf. Er war ein engliſches 1 Penny ⸗Stück. Ich war ge⸗ radezu gerührt, als ich das Geld, die Erinnerung an Eng⸗ land, an die weiße Menſchheit, an die Ziviliſation in meiner Hand hielt. Nur eins verſtand ich nicht. Wie kam dieſes Pennyſtück in dieſen Teil Tibets, wo. Sir Aurel konnte den Satz nicht beenden, denn plötzlich wurde er von Nanſen unterbrochen.„Entſchuldigen Sie bitte, Sir Aurel, daß ich Sie unterbreche“, begann dieſer. „Aber, können Sie mir nicht genau den Platz angeben, wo Sie das Geldſtück gefunden haben?“ Sir Aurel ſuchte in ſeinen Aufzeichnungen nach, ſagte dann„ja“ und gab die geographiſche Breite und Länge des Fundeortes bekannt. Nun begann wieder Nanſen:„Dann haben Sie mein verlorenes Pennyſtück gefunden“, erklärte er lächelnd.„Ich habe nämlich vor fünf Jahren dieſelbe Wüſte durchwandert und verlor dabei das fragliche 1 Penny⸗Stück. Ich nahm etwas aus meiner Taſche, das Geld fiel zu Boden, und da ich zu müde war, um von meinem Kamel abzuſteigen, blieb es im Sande liegen.“ Sir Aurel griff jetzt in ſeine Taſche und legte das 1 Penny⸗Stück, das Tibet geſehen hatte, Neue praktiſche Hebemaſchine der Feuerwehr auf den Sitzungstiſch,, Nanſen nahm das Geld zu ſich, be⸗ trachtete es eine Weile, und dann verſchwand es in ſeiner Taſche. Die Sitzung ging weiter. Und erſt am Schluſſe bemerkte Nanſen: „Die Welt iſt klein. Selbſt aus Tibet, aus der Wüſte, erhält man verlorene Gegenſtände zurück!“ Ein frecher Gaunertrick Als unlängſt ein Mr. Warnod, der in einem Pariſer Hotel abgeſtiegen war, in ſein Zimmer trat, bemerkte er dort zu ſeinem größten Erſtaunen einen jungen, ſehr elegant ge⸗ kleideten Mann, der ſich in aller Ruhe den Knoten ſeiner Kra⸗ watte vor dem Spiegel ordnete. Auf die erſtaunte Frage von Mr. Warnod, was er denn in ſeinem Zimmer wolle, er⸗ widerte der junge Mann, daß er auf ſeinen Freund warte⸗ Er ſei ſoeben mit dem Zuge angekommen. Als ihm Mr. Warnod ernſt erklärte, das ſei ſein Zimmer, ſagte der junge Mann ganz erſtaunt:„Aber man hat mir doch geſagt, daß mein Freund Nummer acht hat“. Nun erklärte ihm Mr. Warnod, dieſes Zimmer, in dem er ſich befinde, ſei nicht Nummer acht, ſondern achtundzwanzig. Der junge Mann war ſehr überraſcht. Er entſchuldigte ſich vielmals, nahm ſeinen Koffer, der in der Nähe der Tür ſtand, und empfahl ſich. Mr. Warnod war aber doch mißtrauiſch geworden. Er hielt ſchnell Umſchau, und ſtellte feſt, daß verſchiedene Klei⸗ dungsſtücke, darunter ein wertvoller Pelz, von den Bügeln verſchwunden waren. Er eilte zum Telephon, und es gelang ihm, den Burſchen feſthalten zu laſſen, bevor er noch das Hotel verlaſſen konnte. In ſeinem Koffer fand man die vermißten Kleidungsſtücke. Der Gauner ſtellte ſich als ein gewiſſer Jean Paſeal heraus, der mit ſeinem Freunde Henry Couture Spe⸗ zialiſt für Hoteldiebſtähle geworden war, wobei ſie ſich ſtets dieſes Tricks bedienten, wenn ſie überraſcht wurden. Es konnten ihnen nicht weniger als ſechzig verſchiedene Diebſtähle dieſer Art nachgewieſen werden. Sie hatten aber auch noch eine andere Spezialität. Sie gingen an Autos heran, die von ihren Beſitzern einen Augenblick allein gelaſſen wurden. Als wenn ſie die Beſitzer wären, durchſtöberten ſie in aller Ruhe die Wagen und ließen etwa zurückgelaſſene Taſchen und Kof⸗ fer oder Autopelze mitgehen.. Die neue fahrbare Hebeeinrichtung merkwürdigen Unfall als außerordentlich brauchbar erweiſen. Ein Kran war wegen zu großer Belaſtung auf einen Frachtkahn geſtürzt. Maſchine den geſtürzten Kran zu heben. In kurzer! Unſer Bild Figt die Feuerwehr bei der Arbeit. der Berliner Feuerwehr konnte ſich kürzlich bei einem eit gelang es der Feuerwehr mit der 8. Seite. Nr. 358 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 8. Auguſt 1929 24. Gießener Ruder⸗Regatta Die am Samstag und Sonntag ſtattgehabte Gießener Regatta Brachte in den unbeſchränkten Rennen durchweg ſcharfe Kämpfe, die iſt erſt im Ziel knapp entſchieden wurden. Die Rudergeſellſchaft Sachſenhauſen konnte zweimal den für die deutſche Meiſterſchafts⸗ atta in Berlin gemeldeten Vierer des Kaſſeler Rudervereins nach ſtem Bord an Bordrennen mit einer Viertellänge ſchlagen, ebenſo b Sachſenhauſen in einem beiſpiellos ſcharfen Rennen mit einem Fuß Voſrprung Sieger gegen die Kölner Rudergeſellſchaft von 1891. Den Lahnpokal gewann Hermann Roth von der Koblenzer Rhenania Erſter Tag Wetter mäßig warm, Waſſer glatt, ſchwache Luftbewegung. 1. Jean Kirch Gedächtnis⸗Preis. Vierer. Herausforderungspreis: Limburger R. Kl.(Liſſeck, Antony, Leukel, Bendel; Loos):12,4; 2. V. Ruderſport Gießen 719,6; 3. Limburger R. V. aufgegeben. Limburger Klub nimmt bald die Führung, während Limburger Ver⸗ ein bei etwa 1000 Meter aufgibt. In ſcharfem Gefecht geht Limburger Klub im Endſpurt mit anderthalb Längen als Sieger durchs Ziel. 2. Junior⸗Vierer. Herausforderungspreis: 1. R. V. Kaſſel(Dip⸗ pel, Lübert, Leinhos, Kührt; Sinnig):05; 2. Kölner R. C. 91:13,4; 3. R. Kl. Naſſovia Höchſt:14,83. Nach anfänglich ſcharfem Kampf geht nach wechſelnder Führung Kaſſel entſcheidend an die Spitze und ge⸗ winnt ſicher. Harter Kampf um den zweiten Platz, den Köln knapp belegt. 3. Schüler⸗Gig⸗Vierer. Ehrenpreis:(Ueber 1000 Meter). 1. Gie⸗ ßener R. G.(Weidig, Rubehn, Goetz, Kuſchke; Loh):56; 2. Wetzlarer R. Kl.:58. Nach ſcharfem Kampf mit Dreiviertellänge gewonnen. 4. Gefallenen⸗Gedächtuis⸗Rennen. Jungmann⸗ Vierer. 1. Dort⸗ munder R. G.(Stecken, Kloſe, Lindner, Klapproth; Gollaſch):27 2. Kölner R. G. 91:83,2; 3. Gießener R. G.:42. Bis 1000 Meter ziemlich geſchloſſenes Rennen. Dortmund gelingt es, frei zu kommen und ſicher mit zwei Längen zu gewinnen. 5. Jungmaun⸗Einer. Ehrenpreis. Vorrennen. 1. Abt.: 1. E. Leitz, Wetzlarer R. Kl., nicht geſtartet; 2. W. Bongarts, R. G. Ruhrort⸗ Duisburg aufgegeben. 2. Abt. 1. J. Jüngling, Hanauer R. G. Haſſia:35,2; 2. W. Zahr, R. Kl. Rhenania Labenz,:41. Ent⸗ ſcheidungsrennen: 1. Ernſt Leitz, Wetzlarer R. Kl.,:51; 2. W. Zahr, R. Kl. Rhenania Koblenz,:55,2; 3. J. Jüngling, Hanauer Haſſia wegen Fehlmeldung ausgeſchloſſen. Nach ſchönem Rennen im End⸗ gefecht gewonnen. 6.„B“-Vierer: 1. Waſſerſportv. Beuel(Thiebes, Marx, H. Thie⸗ bes, Liſter; Burgunder):13,3; 2. V. Rſpt. Gießen:19; 3. Weilbur⸗ 2 2 ger R. V.:35. Beuel führt über die ganze Strecke und gewinnt ſicher. 7. Junior ⸗ Achter. Preis des Regatta⸗Ausſchuſſes. 1. Kölner R. V. 77(Sittmer, Bauſch, Tönnies, Kaehs, Latweſen, Thomas, Bien, Reun; Grueßen) 617,8; 2. R. V. Kaſſel:81,14. Nach anfänglichem Kampf nimmt Köln entſcheidende Führung und gewinnt ganz über⸗ legen. 8. Zweiter Vierer. Ehrenpreis. Der Sieg wurde dem R. Kl. Naſſovia Höchſt(Heuſer, Steiger, Meuſer, Ruppert; Haupt) zugeſpro⸗ hen, da Frankfurter R. G. Sachſenhauſen wegen beruflicher Verhin⸗ derung eines Ruderers nicht ſtarten konnte. 9. Zweiter Jungmaun⸗Vierer. Vorrennen. 1. Abt.: 1. R. V. Kaffel:05; 2. Wetzlarer R. Kl.:07,83; 3. Limburger R. V.:22,86.— 2. Abt.: 1. Gießener R. G.:41; 2. Dortmunder R. G.:24;— 3. Abt.: 1. R. Kl. Rhenania Koblenz:01,4; 2. Kölner R. G. 91:07. Ent⸗ ſcheidungsreunen: 1. R. Kl. Rhenania Koblenz(Gerth, Genuß, Ledos⸗ guet, Eiſenach; Lange) 711; 2. R. V. Kaſſel:24; 3. Dortmunder R. G. durch Sieg ausgeſchieden. Vom Start bis ins Ziel liegt Koblenz in Front und gewinnt überlegen. 10. Zweiter Einer. Ehrenpreis. Vorrennen. 1. Abt.: 1. E. Leitz, Wetzlarer R. Kl.,:06; 2. K. Dietrich, V. Rſpt. Gießen, aufgegeben.— 2. Abt.: 1. E. Paul, Frankfurter R. G. Oberrad, 8116; Alleingang.— Entſcheidungsrennen: 1. G. Paul, Frankfurter R. G. Oberrad, 7154; 2. E. Leitz, Wetzlarer R. Kl.,:56,4. Paul nimmt bald die Führung, ſtets ſtark bedrängt von Leitz. Beide Boote werden nicht gut geſteuert. Paul gewinnt im Endgefecht mit zwei Längen. 11. Erſter Vierer. Wanderpreis: 1. Frankfurter R. G. Sachſen⸗ hauſen(Himmelreich, Nagel, Sturm, Hummel; Weber):52; 2. R. V. Kaſſel:58,4. In ſchärfſtem Tempo gehen beide Boote vom Start ab und bleiben über die ganze Strecke unter wechſelnder Führung in härteſtem Bord⸗an⸗Bordkampf zuſammen. Bei 1850 Meter ſetzt Sach⸗ ſenhauſen zu mächtigem Endſpurt an und gewinnt im Ziel mit Vier⸗ tellänge. 19. Anfänger⸗Vierer. Ehrenpreis: Der Sieg wird Gießener R. G. (Roth, Heußel, Flimm, Hochſtaetter; Loh) zugeſprochen, da R. G. Lahnſtein zurückgezogen hatte. 13.„B“ Achter. Ausgefallen, da keine Meldung abgegeben. 14. Zweiter Achter. Ehrenpreis: 1. Kölner R. V. 77(Schmidt, Bauſch, Tönnies, Kaehs, Latweſen, Thomas, Bien, Reun; Grueßen) 617,4, 2. Frankfurter R. G. Sachſenhauſen:26; 3. Limburger R. Kl. :26,8. Köln liegt ſtets in Front und gewinnt ſicher mit zwei Längen. Um den zweiten Platz härteſter Kampf, den Sachſenhauſen im Ziel für ſich entſcheidet. Zweiter Tag Wetter wolkig, leichte Luftbewegung, kräuſelt. 15. Erſter Vierer. Wanderpreis der Stadt Gießen: 1. Frankfur⸗ ter R. G. Sachſenhauſen(R. Himmelreich, Nagel, Sturm, Hummel; Weber) 7121; 9. R. V. Kaſſel 721,8. Bis 1500 Meter iſt das Rennen vollkommen geſchloſſen mit geringſter Führung. In härteſtem End⸗ gefecht ſetzt Sachſenhauſen bei 1700 Meter zum Mehrſchlag an und ge⸗ winnt mit Dreipiertellänge, nach wunderbarer Steuerung des Sach⸗ ſenhäuſer Bootes. ſchwül, Waſſer leicht ge⸗ 16. Adolf Fiſcher Gedächtnis⸗Rennen. Jungmaun⸗Vierer. Vor⸗ rennen: 1. Abt.: 1. Limburger R. G.:00; 2. Wetzlarer R. Kl.:15. 2. Abt.: 1. Gießener R. G.:04; 2. Weilburger R. V. 710,4. 3. Abt.: 1. Limburger R. V.:01; 2. Limburger R. Kl.:06.— Ent⸗ ſcheidungsrennen: 1. Limburger R. V.(Schmitt, Wulf, Diefenbach, Arzbächer; Veil):29; 2. Limburger R. G. 7185,5; 3. Gießener R. G. bei 1300 Meter aufgegeben. Die beiden Limburger Vereine gehen bald an die Spitze und kämpfen um die Führung, während Gießen langſam zurückfällt und bei 1800 Meter aufgibt. Limburger Verein gewinnt allmählich an Raum und geht ſicher mit zwei Längen Vor⸗ ſprung durchs Ziel. 17. Jungmann⸗ Achter. Herausforderungspreis. 1. Kölner R. G. 91(Rath, Weil, Peſch, Schüler, Kann, Eichſtädt, Molls, Roſen; Bra⸗ ſchoß):45; 2. R. V. Kaſſel:52; 3. Dortmunder R. G. bei 1500 Meter aufgegeben. Köln ſichert ſich bald die Führung, wehrt alle Gegen⸗ angriffe der Kaſſeler ab und gewinnt mit fünfviertel Längen. 18. Einer. Lahn Pokal. Herausforderungspreis. Vorrennen. 1. Abt.: 1. P. Brühl, Limburger R..,:42,4; 2. Karl Hausmann, Cochemer R.., 7154; 3. H. Fellenz, Cochemer R.., aufgegeben.— 2. Abt.: 1. H. Roth, R. Kl. Rhenania Koblenz,:03; 2. W. Bongarts, R. G. Ruhrort, aufgegeben wegen Unwohlſeins.— Entſcheidungs⸗ rennen: 1. H. Roth, R. Kl. Rhenania Koblenz,:18,4; 2. K. Haus⸗ mann, Cochemer R..,:26; 3. P. Brühl, Limburger R..,:86. Roth nimmt alsbald die Spitze und gewinnt ſicher. Roth und Brühl kämpfen um den zweiten Platz, den Hausmann belegen kann. 19. Vierer ohne Steuermann ausgefallen, da keine Meldung ein⸗ gegangen. 20. Junior⸗Einer. 1. E. Paul, Frankfurter R. G. Oberrad, 896; 2. E. Leitz, Wetzlarer R. Kl.,:50; 3. H. Fellenz, Cochemer R. G. Paul führt ſtets überlegen. 21. Dritter Vierer. Ehrenpreis. 1. R. V. Kaſſel(Dippel, Lübbert, Leinhos, Kührt; Rhode):84,4; 2. Kölner R. V. 77 7245; 3. Saarbrücker R. G. Undine aufgegeben. Stets in Front liegend, gewinnt Kaſſel überlegen, während Saarbrücken, an letzter Stelle liegend, aufgibt. 22. Zweiter Junior⸗Vierer. Ehrenpreis. Vorrennen: 1. Abt.: 1. Kölner RV.:08; 2..⸗Kl. Naſſovia Höchſt:10.— 2. Abt: 1. Kölner RG. 91:07; 2..⸗Kl. Rhenania Koblenz:08. Scharfer Kampf über die ganze Strecke.— Entſcheidungsrennen. 1. Kölner RG. 91(Schmitz, Häberle, Chr. Roſen, H. Roſen; Schorn):19; 2. Kölner RV. 77 728,2. Bis 1000 Meter hat Köln 91 geringen Vor⸗ ſprung von einer halben Länge, den die Mannſchaft bis ins Ziel auf zweieinhalb Längen auszudehnen vermag. 28. Lahn⸗Achter. 1. Limburger.⸗Kl.(Endres, Aentony, Didin⸗ ger, Quirein, Leukel, Bendel, Liſſek, Kuckelkorn; Loos):52; 2. V. Rſp., Gießen 6158. Ueber zweidrittel der Bahn ſchärfſter Bord an Bordkampf unter leichter Führung von Gießen. Limburg ſetzt zum Endſpurt an und gewinnt im Endgefecht mit anderthalb Längen. 24.„B“ Jungmann⸗Vierer. Ehrenpreis. Vorrennen: 1. Abt.: 1. Wſptv. Beuel 7181,8; 2. Weilburger RV.:47.— 2. Abt.: 1. Lim⸗ burger RG.:85; 2. Eſchweger RV.:49.— Entſcheidungsrennen: 1. Wſpty. Beuel(Thiebes, Marz, H. Thiebes, Liſter; Burgunder) :28,2; 2. Limburger RG.:29,68. Nach ſchärfſtem Kampf über die ganze Strecke mit Viertellänge gewonnen. 26. Doppelzweier ohne Steuermann. dung abgegeben. 26. Ermunterungs⸗Vierer. Vorrennen: 1. Abt.: .⸗Kl.:45; 2. Gießener RG.:49.— 2. Abt.: 1. Saarbrücker RG. Undine:24,4; 2. RV. Kaſſel:29,6. Entſcheidungsrennen: 1. Saar⸗ brücker RG. Undine(Jaekel, Hellenthal, Lorentz, Kiefer; Steinhäſer) 782,4; 2. Wetzlarer.⸗Kl.:51. Ein überlegener Sieg der Saar⸗ brücker Mannſchaft, der mit großem Beifall aufgenommen wird. 27. Akademiſcher Vierer. Ausgefallen, da nur Univerſität Frank⸗ furt gemeldet. 28. Dritter Achter. Ehrenpreis. 1. Frankfurter Rc. Sachſen⸗ hauſen(Herdt, Rumbler, Himmelreich, Loh, Hommel, Nagel, Sturm, Hummel; Weber):21, 2. Kölner RG.:21,8; 3. Saarbrücker RG. Undine:32. Saarbrücken fällt vom Start an langſam zurück, da vier Leute der Mannſchaft ein Rennen kurz vorher fahren mußten. Die beiden anderen Mannſchaften liegen bis 1000 Meter auf gleicher Höhe in hartem Bord an Bordkampf. Es gelingt Sachſenhauſen bis 1500 Meter etwa eine Viertellänge Vorſprung herauszurudern. Bet 1900 Meter iſt Köln in bedrohliche Nähe aufgerückt, ſodaß Sachſen⸗ hauſen nur mit Aufgebot aller Kräfte und Hergabe der letzten Energie mit Handbreite gewinnen kann. 29. Erſter Achter. Wanderpreis. RV. Kaſſel(Dippel, Genuit, Perſch, Lübbert, Leinhos, Hünnerſcheidt, Schröder, Höfler, Teteberg). Alleingang, da Kaſteler Rc nicht am Start erſchien, um ihre Vor⸗ Ausgefallen da keine Mel⸗ 1. Wetzlarer bereitung für das Meiſterſchaftsrennen nicht zu unterbrechen. Zeit: 6183. Jubiläumsveranſtaltungen des N. f. L. Neckarau Die VfL. ⸗Boxer kämpfen unentſchieden— Die Vfe.⸗Ringer verlieren:5 gegen Vf. 86 Anläßlich ſeiner Jubiläumsfeier wartete der Verein für Leibes⸗ übungen am Sonntag abend in ſeinem Klubhaus mit einer groß⸗ zügigen athletiſchen Sportveranſtaltung auf, die in jeder Beziehung als voller Erfolg gebucht werden kann. Den Auftakt machten Box⸗ kämpfe, für die der veranſtaltende Verein Leute des M. Fc. Phönix verpflichtet hatte. Mit:8 Punkten trennten ſich beide Mannſchaften unentſchieden, nachdem zwei VfK.⸗Boxer mit einem Einlagekampf be⸗ gonnen hatten. Ein herrlicher und von den zahlreichen Beſuchern ſehr beifällig aufgenommener Kraftakt der Vfe.⸗Mitglieder Beier⸗ lein, Kehder und Finken berger leitete zu Wettkämpfen mit der Hantel über, die vier Mann, Groß und Laſer pom Bfs. und dte beiden Rekordleute des Vf. Reinfrauk und Mühlberger in der Konkurrenz ſahen. Mit 260 Pfund, die Reinfrank beidarmig geſtoßen zur Hochſtrecke brachte, ſchoß er den Vogel ab und vollbrachte damit die beſte Leiſtung der Gewichthebekonkurrenz. Im einarmi⸗ gen Stoßen bewältigte Reinfrank 170 Pfund, während es Mühlber⸗ ger, der im Federgewicht ſtartete, ſogar auf 180 Pfund brachte. Ein Verſuch mit 190 Pfund mißlang Mühlberger leider. Mühlberger be⸗ wies erneut, daß er nicht gewillt iſt, die von ihm aufgeſtellten Rekorde überbieten zu laſſen und es iſt beſtimmt keine falſche Vorausſage, daß Mühlberger bei den am nächſten Sonntag in Villingen ſtattfin⸗ denden Deutſchen Meiſterſchaften des Deutſchen Athletik⸗Sportver⸗ bandes von 1891 auch in dieſem Jahre wiederum die Meiſterſchaft an ſich reißt, während Reinfrank, der ins Leichtmittel aufrückt, kaum ge⸗ lingen dürfte, den erfolgreichen Weltrekordmann Zinner ⸗Würzß⸗ burg auszuſtechen. Den Abſchluß des wohlgelungenen Sportabends bildeten Ring⸗ kämpfe gegen VfK.⸗Leute. Hier hatten die Vfs.⸗Ringer weniger zu beſtellen als ihre Kollegen vom ſeilumſpannten Boxring. Die Vf. Ringer dominierten auf der ganzen Linie bis auf das Leichtgewicht, wo Gaßmann nicht antrat und ſo dem Vf. drei kampfloſe Punkte ließ und das Schwermittelgewicht, wo Finkenberger über Walz⸗VfK. einen Punktſieg erzielte. Alle übrigen Treffen aber fielen reſtlos and die Mannheimer, von denen wiederum beſonders die neu vom Vfg. herübergekommenen Ringer Thomas und Weber ſchöne Arbeit leiſteten und ſichere Punkte einbrachten Die Ergebuiſſe: Boxen. Miſchgewicht(Einlagekampf: Baumann, Bf. 86— Gräßke, VfK. 86. Steger Gräßke durch techniſchen k. o. 3. Rde.— Bautamgewicht: Haas, Phönix⸗Mannheim— Schröder, Vf. Neckarau. Nach 3 Runden un entſchie den.— Leichtgewicht: Hanſen, Phönix⸗ Mannheim— Koch, Vf. Neckarau. Sieger: Koch nach Punkten.— Miſchgewicht: Villhauer, Phönix⸗Mannheim— Runz, Vfe. Neckarau. Sieger: Villhauer nach Punkten. Geſamtergebnis: 8. Ringen. Fliegengewicht: Adam, Vfk. 86— Laier, Vf. Neckarau. Sieger: Adam nach Punkten. Ringdauer 10 Min.— Leichtgewicht: Thomas, Bf. 86— Mayer, Vfs. Neckarau. Sieger: Thomas nach Punkten. Ringdauer 10 Min.— Federgewicht: Wünſch, Vf. 86— Kehder, VfL. Neckarau. Sieger: Wünſch in ½ Min. durch Hüft⸗ ſchwung.— Leichtgewicht: Gaßmann, PfK. 86— Führer, Vf. Neckarau. Führer kampflos Steger, da Gaßmann verzichtet.— Schwermittel: Walz, Vf. 86— Finkenberger, Vfe. Neckarau. Sie⸗ ger: Finken berger nach Punkten. Ringdauer 10 Min.— Schwergewicht: Weber, Vfg. 86— Groß, Vf. Neckarau. Sieger: Weber nach Punkten. Ringdauer 10 Min. Geſamtergebnis::5 für Vf. 86.„ elmel. Deutſche Tennis-Meiſterſchaften Die Spiele am Montag Die Internationalen Tennis⸗Meiſterſchaften von Deutſchlant hatten in Hamburg auch am Montag ausgezeichnetes Wetter. Da auch die Organiſation nicht zu wünſchen übrig ließ, konnten die Spiele weiter fleißig gefördert werden. Wenn es bislang auch durch weg„Favoritenſiege“ gab und eine Reihe von von ſtärkeren Spie⸗ lern noch nicht eingriff, ſo ſahen die zahl veichen Zuſchauer doch ſchon eine Anzahl packender Kämpfe und faſt in allen Begegnungen ein gutes Tennis. Die Ergebniſſe des Montags: Herren: Fortſetzung der erſten Runde: Daller(Düſſeldorf)— Prenn ohne Spiel; Bano(Ungarn)— Klein(Tſchechoflowakei):6, 672,:2, 613; Heydenreich(Berlin)— Nourney(Düſſeldorf):7,:0, :0,6:2 Lindenſtoedt(Berlin)— von Keleman(Ungarn):0,:0,:0; Spence(Südafrika)— Remmert(Berlin):6,:3,:6,:4; Berg⸗ mann(Dresden)— Luchſinger(Schweiz):4,:0,:1; Dr. Klein⸗ ſchroth(Berlin)— Mackenthum(Hog.):4,:8, 628; Lund(Kiel)— Meffert(Eſſen) ohne Spiel; Menzel(Tſchechoſlowakei)— Windt⸗ horſt(Dortmund):2,:0,:4; Chieſa(Schweiz!— Thümmel(Ham⸗ burg):2,:2,:5; Rahe(Roſtock)— Rogers(Irland]:7, 426, 715. — Zweite Runde: Froitzheim(Wiesbaden)— Millex(USA.) 628,:2,:3; Moldenhauer(Berlin)— Glaſſer(Frankreich) 426,:0, :2, 816. Damen ⸗ Einzel: Frau Neppoch— Fr. Baumgarten(Un⸗ garn):1,:4; Frl. Peitz— Frl. Adamoff(Fraurkeich) 26,:8,:2; Frau Frittſch(Leipzig)— Frl. Fiſher(Schanghai):2,:0; Frl. Dubienſka(Polen)— Frl. Weihe(Berlin]:4,:6, 876; Frl. Deutſch (Prag) Frau Dam(Kopenhagen) 426,:3,:4; Frl. Neufeldt (Frankreich)— Frau Spitzel(Berlin) 775, 674; Frau Friedleben— Frl. Thomas(England)]:2,:3; Frl. Krahwinkel(Eſſen)— Gonsc (Ungarn):2,:4; Frl. Colyer(Engl.)— Swane(Holland):0, 611. Damen⸗ Doppel: Friedleben⸗Payot— Haff⸗Lorenz:1, 718. Gemiſchtes Doppel: Menges⸗Nourney Vormann⸗ Meffert:6, 624; Fry⸗David(England)— Horn⸗Mihhailoff:1, 674. Weitere Ergebniſſe vom Montag: In den Abendſtunden des Montags gab es bei den Internatio⸗ nalen Tennis⸗Meiſterſchaften von Deutſchland in Hamburg noch einige intereſſante Spiele. Herren⸗Einzel: Werner(USA.) — Uhl(Berlin):3,:4,:4; Lorenz(Berlin)— Bräuer(Breslau) :6,:3, 619, 653; Kuhlmann(Jeverkuſen)— Joba(Fronkreich):6, 276,:2, 613, 614. Damen ⸗Einzel: Chamberlain(England) Brehm(Dänemark):1,:2. Gemiſchtes Doppel: Frau von Reznicek⸗Spende— Neufeldbt⸗Glaſſer:0,:4; Frl. Roſt⸗Moldenhauer Baittrock⸗von Keleman:0,:4: Haylock⸗Rogers— Frl. Löwenthal⸗ Remmert:2,:6,:1. —ͤ ͤ———————————————————————————————————————§rið1—iiꝙ— Chefredakteur: furt Fiſcher(im Urlaub) Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton Dr. S. Kay ſer Kommunalpolitik und Lokales: i. 2 Franz Kircher— Sport und Vermiſchtes Willy Mülkler— Handelsteil. Kurt Ehmer— Gericht und alles fibrigen Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faubde ſämtlich in Mannheim Herausgeßer, Drucker und Verleger: Druckerei Fr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim E 6, 2. 5 An alle Fischer- Riegel- Freunde! Der Urobesu-Ausverkeuf Geulerf ruur noch Kurze Zell. Die Preise Heber Wir NOctrriels Bedeulferd rScAZlerfl. Decker! Sie[Freri Pederf Auf lere Zeil Fureus, so Dillig kaufen Sie sobeld Nich Wieder. Dienstag, den 6. Auguſt 1929 B . 8 Im Doppel-Spielplan: 9. Seite. Nr. 358 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) — 5 3 2 9 1 Intrigen, Leben und Treiben f 5 5 der grogen Welt BEIIVY BATITrObn 1 das Sprühteufelchen in ihrer entzückendsten Elga Blink, Weſner Flitterer Paraderolle Champagner! bie schönste Frau bon Paris Die Liebesabenteuer einer mondänen Frau. — 9 ale bis Domerstag(3 Ta0e) Erstauffüb rung Priscillas Fahrt ins Glück 9 Akte nach der gleichen Novelle von L. Russ el. Nur 3 Tage! Dor Sohn for Taiga 5 Nuten mit Roman Navarro. Auf der Bühne: Des grogen Hrfolges wegen prolongiert 8229 5 Winsfon 5 5 Ein übermütiges Spiel von Liebe, Sehnsucht 1 5 und Luxus. in ihrem sensationellen Schleuderbreit- Akt 2. Der neue Bomben-Lustsplelschlager: Ein Kleiner Vorsef uf dis Seligkeit Ein ebenso reizendes wie tolles Lustspiel in 6 zwerchfellerschütternden Kapiteln sie voll Glanz und Schimmer. mit Dina Gralla. Manegenluft lockt Menschen an ORGETI-SOre 8, 40 Uhr. aus Zamoenick v. DV Gra k. 8 Aden Sie aui unsere neuen 2 Sommerpreise! 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