mittwoch, 7. Auguſt 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei entl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach. forderung vorbehalten. Poſtſchecktkonto 17590 a Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1. 9/11 Fa Geſchäfts⸗ Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 2495124952 u. 24953 Abend ⸗ Ausgabe inheimerSeilun aunheimer Heneral Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Nr. 361— 140. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach 8 bei 1 040 8 je einſp. e für Allgem. 2 nzeigen 0,0.-M. Reklamen 4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet F Für Anzeigen⸗ Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Man hätte glauben können, daß das deutſche Volk ſozuſagen nichts mehr zu bezahlen hätte. Die Klagen der Dele⸗ gierten Frankreichs, Italiens und Rumäniens über den großen ſogenannten Nachlaß, den man Deutſchland gewährt hätte, klingen den Vertretern des deutſchen Volkes ſehr ſonder⸗ bar in die Ohren. Als erſter ſprach, wie erwähnt, Titules cu. Er betonte, daß die kleinen Staaten bei der Neuverteilung der Repara⸗ tionen ſehr große Nachteile erleiden würden und unterſtrich, daß Rumänien ſich letzten Endes mit dem Poungplan einver⸗ ſtanden erklärt, aber auf eine gerechtere Behandlung bei der Roch zu regelnden Neuverteilung rechne. Ebenſo meldete der portugieſiſche Vertreter ſeine Wünſche an und ſtellte die Forderung auf, daß in der künftigen Reparationsbank alle Staaten vertreten ſein e Dann ergriff ber franzöſiſche Finanzminister Cheron das Wort um nachzuweiſen, welche Opfer Frankreich durch die Annahme des Youngplanes gebracht habe.„Wir alle müſſen Opfer bringen, um die Reparationsfrage zu liqut⸗ bie ren, ſagte Cheron, und den Frieden auf einer feſten Baſts zu errichten. Der Poungplan iſt als Kompromiß zu betrach⸗ den, deſſen Verwirklichung uns alle Opfer auferlegt. Frank⸗ reichs Reparationsquote war im Dawesplan größer als im vungplan.“ Cheron betonte ferner, daß England durch bie Regelung der Sachlieferungen weſentliche Erleichterungen erhalten habe und daß man hoffen dürfe, bald zu der wirt⸗ ſchaftlichen Freiheit zurückkehren zu können, von der Dr. Streſemann in ſeiner geſtrigen Rede ſprach. Die Vorteile der neuen Reparationsregelung ſeien auch, daß nunmehr das deutſche Volk ſelbſt die Verantwortung für die Erfüllung des Doungplanes übernommen habe. Aus dieſem Grunde habe ſich auch die franzöſiſche Regierung entſchloſſen, das neue Re⸗ parationsſtatut ſowie, es geht und ſteht anzunehmen. Die Ausführungen des franzöſiſchen Finanzminiſters heron erweckten den Eindruck, daß auf franzöſiſcher Seite die neu aufgetauchten Schwierigkeiten in der Verteilungsfage nicht peſſimiſtiſch beurteilt werden. Nachdem Cheron ſeine Rede beendet hatte, ſprach der jtalieniſche Finanzminiſter Mostoni Er ſchloß ſich den Ausführungen des franzöſiſchen Haupt⸗ delegierten in dem Sinne an, daß er den Poungplan als ein Kompromiß bezeichnete. Die Sachverſtändigen wären wohl unabhängig geweſen, aber jeder Delegierte habe auf der Pariſer Reparationskonferenz im Namen des betreffenden Landes gearbeitet. Der Poungplan ſei keine abſolute, ſondern nur eine relative Regelung. knüpft, daß man ohne das geſamte Werk zu gefährden nicht Mosconi einzelne Teile daraus wieder herausnehmen dürfe. ſtellte die Frage, ob man es hier im Haag darauf abgeſehen hätte, die Sachverſtändigen noch einmal einzuberufen.„Ich warne Sie,“ rief er aus,„vor einer Wiederaufrollung der Debatte über den Ppungplan. Wenn wir das täten, würden wir die Konferenz, die zur endgültigen Regelung der Re⸗ parationen und zur Durchführung der Genfer Beſchlüſſe führen ſoll, zum Scheitern bringen.“ Der italieniſche Haupt⸗ delegierte betonte ſodann, daß der Poungplan eine Er⸗ leichterung für Deutſchland gebracht und die Kontrolle abgeſchafft habe. Im großen und ganzen ſchloß er ſich den Ausführungen ſeines Vorredners Cheron an. Nachdem der italtieniſche Hauptdelegierte ſeine Dar⸗ legungen beendet hatte, verlas a Dr. Streſemann im Namen der deutſchen Regierung eine Erklärung folgenden Inhalts: „In den verſchiedenen Erklärungen, die geſtern nach⸗ mittag und heute abgegeben worden ſind, ſind hinſichtlich ein⸗ zelner Teile des Voungplanes Anſichten zum Ausdruck ge⸗ kommen, die voneinander abweichen. Es handelt ſich dabei im weſentlichen um Punkte des Poungplanes, die in erſter Linie das Verhältnis der Gläubigerregierungen unterein⸗ ander angehen. Ich alaube deshalb, daß ich mich in dieſer Generaldiskuſſion zur Kennzeichnung der Haltung der deut⸗ ſchen Delegation darauf beſchränken kann, auf die ſeinerzeit von der deutſchen Regierung abgegebene Erklärung hinzuwei⸗ ſen, die dahingeht, daß die Deutſchen auf der Grundlage des Youngplanes eine endgültige Löſung des Repa⸗ rationsproblems zu erreichen hoffen.“ Dann erklärte Dr. Streſemann, daß nach Anſicht der deutſchen Regßerung ein Zuſammenhang zwiſchen den Arbei⸗ ten der politiſchen Kommiſſion und denen der finanziellen Kommiſſion beſteht.„Da, wie der Präſident geſtern betont hat, unſere Generaldiskuffton ſich lediglich auf den Youngplan und nicht auf die politiſchen Fragen erſtreckt, kann ich auch davon abſehen, näher darauf einzugehen, welche politiſche Fragen nach Auffaſſung der deutſchen Regierung mit der Regelung der Reparationsfrage in einem Zuſammenhang ſtehen. Ich darf mir vorbehalten, in der politiſchen Kommiſ⸗ ſion darauf zurückzukommen, die ihre Arbeiten gleichzeitig mit der finanziellen Kommiſſion aufnehmen wird. Was die hier hervorgetretenen Meinungsverſchiedenheiten über die einzelnen Teile des Noungplanes anlangt, ſo möchte ich, welche Bedeutung ihnen auch zukommen mag, doch der dringenden Hoffnung Ausdruck geben, daß es der Finanz⸗ kommiſſion gelingen wird, darüber eine Einigung unter den beteiligten Delegierten zu erzielen. Die deutſche Delegation wird mit aller Kraft dahin wirken, die Konferenz zu einem Abſchluß zu führen, der, wie Herr Cheron ſagte, die Ver⸗ gangenheit liquidiert und die Grundlage eines dauerhaften, guten Verhältniſſes der beteiligten Nationen bilden kann.“ Nachdem Venizelos und Marinkowitſch ihre Mehrforderungen anhängig gemacht hatten, wurde die Sitzung geſchloſſen und auf heute nachmittag vertagt. Die Differenzen Paris-London beherrſchen die Lage Den Haag, 7. Auguſt.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Im Laufe des heutigen Tages fand eine Zuſammen⸗ kunft zwiſchen Dr. Schacht und Moreau, dem Gou⸗ verneur der franzöſiſchen Staatsbank, ſtatt. Wahrſcheinlich werden in den nächſten Tagen die hier anweſenden Finanz⸗ ſachverſtändigen zu Verhandlungen über die endgültige Durch⸗ führung des Voungplanes zuſammentreten. Dr. Schacht hatte geſtern abend eine längere Beſprechung mit dem engliſchen Schatzkanzler Snowden. Staatsſekretär von Schubert konferierte mit dem Generalſekretär des franzöſiſchen Außen⸗ amtes, Berthelot, über die Behandlung der politiſchen Fragen. 5 Der engliſche Schatzkanzler gab heute mittag in einem Preſſegeſpräch die Erklärung ab, daß England die Vertei⸗ lungsfrage als eine Angelegenheit betrachte, die aus⸗ Ein weiteres Todesopfer der Nürnberger Zuſammenſtöße — Nürnberg, 7. Aug. Ein Nationalſozialiſt aus Lorch am Rhein, der bei den Zuſammenſtößen anläßlich des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Parteitages ſchwer verletzt worden war, iſt im Krankenhaus geſtorben. Tod eines Deutſchen am Aetua — Rom, 7. Aug.„Popolo di Roma“ berichtet, daß am Aetna in 3000 Meter Höhe die Leiche eines Deutſchen namens Wilhelm Knaak aufgefunden wurde. Man nimmt an, daß der Tod auf natürliche Weiſe eingetreten iſt und daß ein Unglücksfall nicht vorliegt. ſchließlich und allein die Reparationsgläubiger Deutſchlands betreffe und deshalb zu Reparationsſtockungen keinen Anlaß geben könne. Deutſchland habe nach Annahme des Poung⸗ planes das Recht auf die Geſamträumung des Rheinlandes. Wie verlautet, wird Hen derſon noch im Laufe der Generaldebatte dieſen Standpunkt des engliſchen Kabinetts zum Ausdruck bringen. Der engliſch⸗franzöſiſche Gegenſatz beſteht darin, daß Frankreich in der politiſchen Kom⸗ miſſion erſt dann zu Beſchlüſſen übergehen will, wenn die Finanzkommiſſion alle den Ppungplan betreffenden Fragen, alſo auch die Verteilung der Reparationsleiſtungen, behandelt hat. Die Engländer lehnen dieſe Verknüpfung ab und wünſchen die Durchführung von Beſchlüſſen in der politi⸗ ſchen Kommiſſion ganz unabhängig von dem Stand der Arbeiten in der Finanzkommiſſion. Dieſe engliſch⸗franzöſiſche Meinungsverſchiedenheit beherrſcht momentan die ganze Lage. E Tödlicher Abſturz des Fliegers Bonnet Paris, 7. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der bekannte franzöſiſche Flieger Bonnet, Inhaber des Schnel⸗ ligkeitsrekordes, iſt geſtern das Opfer eines Flugunfalles ge⸗ worden. Er vollführte über dem Flugplatz von Hourtin bei Bordeaux einige Kunſtflüge. Plötzlich ſtürzte ſein Flugzeug zu Boden und wurde in einem neben dem Flugplatz gelegenen Felde zertrümmert. Bonnet war auf der Stelle tot. Er hatte im Jahre 1924 den Schnelligketsrekord geſchlagen, indem er eine mittlere Stundengeſchwindigkeit von 448 Kilometern erzielte. Die einzelnen Teile des neuen Reparationsplanes ſeien ſo eng miteinander ver⸗ Tempo, Tempo! Tempo, Temp, heißt der Rhythmus unſeres gehetzten Zeitalters. Und dieſes ungeſchriebene Geſetz ſcheint auch der Motor zu ſein, der die Haager Regierungskonferenz gleich zu Beginn mit einem uns alle überraſchenden Schwung ange⸗ kurbelt hat. Welch ein Gegenſatz zwiſchen den Beratungen der wirtſchaftlichen Sachverſtändigen in Paris und dieſer politiſchen Auseinanderſetzung der Staatsmänner. Dort in Paris, im Mittelpunkt der Welt, wie die Hauptſtadt Frank⸗ reichs von verſchiedenen Nationen genannt wird, ſchleppten ſich die Beratungen der Sachverſtändigen ſo langſam und für die breite Oeffentlichkeit wochenlang ſo völlig undurchſichtig hin, daß das anfangs große allgemeine Intereſſe an dieſen Beratungen allmählich faſt völlig verloren ging, während jetzt im Haag, der international geſchätzten Stätte des Frie⸗ denspalaſtes, gleich der erſte Auftakt der Konferenz mit einem ſolchen Elan eingeſetzt hat, daß alle Welt verblüfft iſt. Dies umſo mehr, als diesmal keiner der Staatsmänner, die bisher zu Worte kamen, ſich mit den bei ſolchen Eröff⸗ nungsſitzungen üblichen Phraſengeklingel aufhielt, ſondern gleich mit voller Fahrt medias in res, in das Herz der Dinge, hineinging. 0 Vor allem war es Streſemann, der ſogleich mit herz⸗ erfreuender Zielſtcherheit dem Kern des Problems zuſteuerte. Die Pariſer Preſſe hat ihm das übel vermerkt, wir aber ſind ihm dankbar dafür, denn viel zu viel koſtbare Zeit iſt bei den vielen vorangegangenen Konferenzen verſchwendet wor⸗ den. Aber auch Englands Hauptdelegierter, der Schatzkanzler Su owden, iſt ein Mann, der ſich mit taktiſchen Manövern und diplomatiſchen Spitzfindigkeiten nicht lange aufhält, ſon⸗ dern gleich friſch vom Leder zieht. Reſpekt vor ihm! In er⸗ kranktem Zuſtande iſt er zur Konferenz gekommen, auf Krücken humpelte er in den Saal, aber ſein Geiſt war geſund und ſein politiſcher Zielwille von erquickender Klarheit. Selt⸗ ſam übrigens, daß wir unter den Staatsmännern, die in die⸗ ſer kranken Zeit an maßgebender Stelle das Schickſal Europgs zu beeinfluſſen ſuchen, ſich ſo verhältnismäßig viele befinden, die von Krankheit heimgeſucht ſind: Streſemann muß ſich infolge ſeines Nierenleidens nach wie vor in Acht nehmen, Brian d war bekanntlich lange Zeit durch ſchwere Krank⸗ heit den Regierungsgeſchäften ferngehalten, Poincaré hat ſich eben einer Operation unterziehen müſſen, Reichs⸗ kanzler Müller desgleichen, der ruſſiſche Außenkommiſſar Tſchitſcherin war genötigt, einen langen Kuraufenthalt in Deutſchland zu nehmen, Muſſolini ſoll ſeit Jahren ſchwer leidend ſein, und noch andere mehr.. Nun handelt es ſich darum, den Youngplan in Kraft treten zu laſſen und „die Einigkeit zwiſchen den Alliierten und dem früheren Kriegsgegner Deutſchland wiederherzuſtellen“. So wenigſtens lautet das nächſtliegende Konferenzziel, wie es vom Vorſitzenden der geſtrigen Sitzung, dem Belgier Jaſpar, umriſſen wurde. Der belgiſche Miniſterpräſident berief ſich dabei auf eine gleichlautende Aeußerung, die der fetzige engliſche Kabinettschef Ramſey Macdonald ſeiner⸗ zeit bei Eröffnung der Daweskonferenz getan hatte. Die gute Abſicht der beiden Staatsmänner in Ehren, ſie mögen ſich jedoch bei ihrem Kurs auf dieſes ſchöne Ziel ſtets vor Augen halten, daß nach einem bekannten engliſchen Sprichwort mit der Wohltätigkeit am zweckmäßigſten zu Hauſe der Anfang gemacht wird. Mit dem Hinweis darauf kann man den Mit⸗ gliedern, den Alliierten und Zugehörigen zur Entente cordiale, nur empfehlen, zunächſt erſt einmal die ſehr ramponterte Einigkeit unter ſich wieder herzuſtellen. Die Franzosen unter⸗ ſtellen uns zwar, daß wir ob dieſer immer deutlicher zutage tretenden Uneinigkeit frohlocken und heimtückiſch alles auf⸗ bieten, um ſie noch zu verſchärfen. Das iſt jedoch durchaus nicht der Fall. Die Erfahrungen der letzten zehn Jahre haben uns gelehrt, daß alle Uneinigkeiten zwiſchen Franzoſen und Engländern letzten Endes doch immer wieder auf dem Rücken Deutſchlands ausgebügelt werden. Deshalb dürfen wir uns auch durch die ſchönen Worte, die der engliſche Schatzkanzler geſtern über die„ſehr freun d⸗ lichen Beziehungen zu Deutſchland“ geſagt hat, auf kein Glatteis locken laſſen. Sobald es ſich darum handelt, von Deutſchland an Gold und Sachleiſtungen herauszuholen was nur irgend herauszuholen iſt, ſind ſich unſere Gläubiger noch jedesmal völlig einig geweſen. So hat erſt geſtern der engliſche Schatzkanzler die ſehr großen deutſchen Zweifel und Bedenken, ob und wie lange wir überhaupt in der Lage ſein werden, die gigantiſchen Tributlaſten, wie ſie im Poungplan vorgeſehen ſind, zu leiſten, mit der rigoroſen Feſtſtellung ab⸗ zufertigen verſucht, daß„nach Anſicht aller politiſchen und finanziellen Kreiſe Englands die im Poungplan vorgeſehenen deutſchen Leiſtungen innerhalb der Grenzen der deut⸗ ſchen Zahlungskraft gelegen“ ſeien.. Die Engländer kennen ſich alſo offenbar beſſer aus über unſere Verhältniſſe als wir ſelbſt. Das liegt daran, daß man immer gern das glaubt, was man möchte. Trotzdem kann man den Englän⸗ dern keine Einſeitigkeit vorwerfen. Sie wiſſen auch den fran⸗ zöſiſchen Freunden gegenüber ganz genau was ſie wollen. Mit der zärtlichen Nachgiebigkeit und Verwöhnung, wie ſie Chamberlain den Franzoſen gegenüber getrieben hat, ſcheint es nun gründlich vorbei zu ſein. Die jetzt maßgebenden Männer der engliſchen Regierung ſind nicht länger gewillt, den Franzoſen Sondervorteile auf Koſten Englands einzu⸗ räumen. Schließlich kann man es den Engländern, die als erſte Nation von den vielen Kriegsgläubigern Amerikas ſich dazu entſchloſſen haben, für die rieſigen Kriegsſchulden bei Onkel Sam voll aufzukommen, nicht verübeln, wenn ſie ſich ihren ungeſchmälerten Anteil an den Goldzahlungen und Sachleiſtungen ſichern wollen, die wir aufbringen müſſen. Uns kann es ja ſchließlich gleichgültig ſein, wer unſer gutes 2. Seite. Nr. 361 Neue Maunheimer Zeitung(Abeud⸗Ausgabel Geld und unſere Sachltieferungen erhält. An dem fetzt im Haag in vollen Gang befindlichen Streit um die Beute haben wir deshalb kein wirtſchaftliches, ſondern nur ein politi⸗ ſches Intereſſe. Im übrigen iſt es ja für uns wie für die ganze Welt keine neue Erkenntns, daß in Geldſachen in der Regel die Freundſchaft aufhört. Doch wollen wir uns davor hüten, uns irgend welchen Illuſionen hinzugeben, als ob wir infolge der jetzigen Familienſtreitigkeiten zwiſchen den Nutz⸗ nießern unſerer Zahlungsleiſtungen irgendwelche Vorteile zu erwarten haben. Auf abſehbare Zeit hinaus ſind die Englän⸗ der auf die Frauzoſen angewieſen, genau ſo wie die Fre garnicht anders können, als ſich mit England gut Freun halten. Durch nichts und Niemanden feſten Vorſatz abbringen laſſen, mit dem unſere Vertreter nach dem Haag gegangen ſind: Keine Zuſtimmung zur In⸗ kraftſetzung des NWoung⸗Planes ohne gleichzeitige In⸗ angriffnahme der Räumung der beſetzten Gebiete! Die Franzoſen ſind zwar nach allem, was man aus dem bisherigen Verlauf der Konferenz und aus der Pariſer Preſſe erſteht drauf und dran, uns wieder einmal für dumm zu ver⸗ kaufen, indem ſie zunächſt das Anette benen des Youngplanes dürfen wir uns von dem und die Mobiliſierung eines großen Teiles unſerer Schuld⸗ verpflichtung abwarten wollen, bevor ſie an die Räu⸗ mung herangehen. Darauf können wir uns jedoch auf keinen Fall einlaſſen. Die bitteren Erfahrungen, die wir mit Thoiry und Locarno gemacht haben, mahnen zur größten Vorſicht. Auf die ſogenannten„Rückwirkungen“ jener Ausſprache und Verträge warten wir heute noch. Auf ſolche Leimruten kriechen wir nicht mehr. Wir erwarten vielmehr, daß ſich der auf allen Lebensgebieten als Tempo, Tempo empfundene Rhythmus unſerer Zeit jetzt endlich auch hinſichtlich unſerer Forderung nach ſchleuniger Räumung der beſetz⸗ ten Gebiete auswirkt. Alſo, ihr großen und kleinen Her⸗ ren Europas im Haag: Tempo, Tempo! H. A. Meißner er Jeppelin⸗Nlückflug Heute nach Mitternacht Lakehurſt, 7. Aug.(United Preß.] Eine Stunde nach Mitternacht(Donnerstag 6 Uhr früh M. E..) wird„Graf Zeppelin“ vorausſichtlich die Luftſchiffhalle verlaſſen, um den Flug nach Friedrichshafen anzutreten. Nach den letzten Wettermeldungen dürften um dieſe Zeit die Windverhältniſſe in Lakehurſt für den Start günſtig ſein. Auch die Wetter⸗ anſagen für die Fahrt ſind günſtig, weun das Luftſchiff über den nördlichen Teil des Ozeans fliegt. Die Paſſagiere haben Anweiſung erhalten, ſich von 4 Uhr We ab(21 Uhr ...) in Lakehurſt bereitzuhalten. e Paſſagierliſte ent⸗ hält u. a. die Namen von Leeds, dem ene en Gatten der ruſſiſchen Großfürſtin Kenia und Hauptmann Roſendahl, den früheren Kommandanten des amerikaniſchen Zeppelin⸗ Luftſchiffes„Los Angeles“, Paris zum deutſchen Amerikaflug In der geſamten franzöſiſchen Preſſe wird der neue Atlantikflug des Zeppelin rückhaltlos als ein kühnes Wagnis anerkannt, das der deutſchen Tatkraft alle Ehre mache. zeige ſich, ſo bemerkt man in Paris, daß der deutſche uf die großzügigen Methoden und die Unternehmungsluſt des deutſchen Volkes voll berechtigt ſei. Auch dem N ſten Beobachter müßten nach dieſem Ozeauflug die Auge aufgehen und er müßte ſich bewußt werden, welchen großen wirtſchaftlichen und induſtriellfen Aufſchwung Deutſchland genommen habe. Trotzdem iſt die Mehrzahl der Franzoſen geneigt, den Zeppelin⸗Luftſchiffen als Verkehrsmittel zwiſchen den Konti⸗ nenten eine praktiſche Bedeutung abzuſprechen. Das Lufk⸗ ſchiff werde niemals imſtande ſein, eine wirkſame Konkurrenz gegenſtber den Ozeandampfern zu ſchaffen. Nicht einmal als Poſtbeförderungsmittel komme es ernſthaft in Frage, d wohl an Schnelligkeit etwas überlegen ſei, de 1 währ für die ſichere Be 8 gebe. ir können nicht umhin, bei dieſer Gelegenheit gef ſchmackloſe An⸗ ſpielungen auf angeblich zu machen. So derte, die deutſchen ſeien, ohne daß di Stols deutſche Luftrüſtungen behauptet das J Flugzeug⸗ es nach ußen in einung Li⸗ trete, mi Sener Von Waldemar Bonſels Als der Vagabund das von Erlen und Weidengebüſch bewachſene Ufer des Fluſſes erreicht hatte, warf er ſich ins das in der feuchten, kühlen Erde ſo hoch ſtand, eine kühle Flut aufnahm und überſchlug. Es war ſo s. umher, daß man die Fl der Libellen in der Luft des warmen Mittags hörte und die geheimnisvollen Stimmen des träge da hinziehenden Waſſers. Die Rohrſpatzen Gras nieder, daß es ihn wie ſchrien im Schilf in einer nahen Sumpfniederung, in der das a tote Waſſer zwiſchen den hohen Hal men t in der So n Al Der Ruhende dachte an das heiße Leidensband de wie au eine überſtandene ſchmerzhafte Krankheit ſeine Stirn und atmete tief, als tränke er ſeine G dieſem Frieden. 83 en eſung in Der ſanfte en Augen d 5 ſie ſchaukelten ne zog daher, ſummte sorgenvoll und am Rand des Kelches einer Sommer Hume nieder, mit ihr neigte. Das kleine Tier zog in die farbige keit der Blüte ein, in den ſtrahlenden eentemgel, in. reiner Halle das Leben einander ſuchte 8 be gegneke. in den einfal tigen Wundern der Natur 8 og eine kleine weiße Wolke am Hi mmel dahin, leuchtete, 9 und zer ing im Blau. Wenn die Wipfel der Erken von einem Windhauch bewegt wurden, begann für eine Weile ein geſchäftiger Eifer in den Blättern, ein ſilberner Strom umfloß ſie der die Augen lockte: Die Düfte, die vom durchwärmten Waſſer und aus dem feuchten Grund der Ufer ſtrömten, ſchläferten ein und führten merkwürdige Erinne⸗ kungen aus den Tagen der Kindheit mit ſich, die zugleich wach und dergeſſen waren, wie ein von Träumen befangene 1 Blick. Der Bagabund ließ die Stunden dahinſtreiche er fein ganzes Leben r auf ſie gewartet. eben aus, als habe er fich viel um andere Dinge gekümmert, aber in den Zügen ſeines Geſichtes lag ein aus der Tieſe des ens d 8 Lichtſchimmer, als habe Gott ſich um ihn Ausländer Deklaration von 1922 erledigen ſoll, da es 85 or acht en. 4e u, als habe Er ſah nicht Englands weilblit lende 8 Wie werden die Rückwirkungen auf Indien ſein? Das Foreign Office veröffentlicht Vorſchläge für einen engliſch⸗ägyptiſchen Vertrag, der 25 Jahre Geltungs⸗ dauer haben ſoll und aus 16 kurzen Paragraphen beſteht Der Entwurf beſtimmt, daß die militäriſche Beſetzung Aegyp⸗ tens durch Großbritannien aufhört, daß aber die z u m Schutze des Suez⸗Kanals notwendigen britiſchen Streitkräfte in einer beſonderen Zone bleiben werden. In London und Kairo werden Botſchafter ernannt werden. Zwi⸗ ſchen England und Aegypten wirdein Bündnis geſchloſſen werden, das tätige Unterſtützung im Kriegsfalle vorſieht. Die Verantwortung für Leben und Eigentum der in Aegypten übernimmt die ägyptiſche Regierung. Die Gerichtsbarkeit der Konſulargerichte wird Gemiſchten Ge⸗ richtshöfen übertragen. Die Ausländer werden der ägyp⸗ tiſchen Gerichtsbarkeit unterſtellt § London, 7. Aug.(Von unſerem neue engliſch⸗ägyptiſche Vertragsentwurf, Vertreter.) nunmehr Londoner der Der vom Foreign Office zuſammen mit einer Reihe von Briefen zwiſchen dem engliſchen Außenminiſter Henderſon und dem ägyptiſchen Premierminiſter Mahmud Paſcha ver⸗ öffentlicht worden iſt und die Frage der Reſervationen in der leitet in der Entwicklung des britiſchen Weltreiches inſofern eine neue Phaſe ein, als er den politiſchen Verhältniſſen der Welt, wie ſie durch die Einrichtung des Völkerbundes und beſonders des Kelloggpak⸗ tes geſchaffen ſind, zum erſten Male in großem Maße weitherzig Rechnung trägt, ohne den Grundſatz zu verletzen, daß die Verteidigung des nach Friedrichshafen täriſch organiſiert. In wenigen Tagen ſei es möglich, Tauſende von Flugzeugen herzuſtellen und andrerſeits ſeien jederzeit Tauſende von eingeübten Piloten bereit, unverzüg⸗ lich dieſe Flugzeuge in Empfang zu nehmen. Geſtützt auf dieſe nur in ihrer Phantaſie exiſtierende deutſche Bereitſchaft für den Luftkrieg verlangt die„Liberté“, Frankreich müſſe ſeine Luftflotte für die Verteidigung des Landes beſſer organi⸗ ſieren und ausbauen.(Ahal) Das Blaue Band für die Mauretania“? Newyork, 6. Aug.(United Preß.) Der Cunard⸗Dampfer „Mauretania“ macht auf ſeiner augenblicklichen Fahrt nach Amerika alle Anſtrengungen, um das Blaue Band de eans zurückzuero be und es iſt nicht daß ihm dieſes Borbaden gelingen wird. Der Kom⸗ mandant des Schiffes, Kapitän Mae Niel, meldete dem New⸗ nhorker Büro der Cunard Line heute durch Funkſpruch, daß das Schiff von geſtern bis heute mittag ſeinen erſt geſtern auf⸗ geſtellten Schnelligkeitsrekord von 680 Seemeilen in 24 Stun⸗ den geſchlagen und bei einer insgeſamt zurückgelegten Strecke von 687 Seemeilen eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 27.48 Seemeilen pro Stunde erreicht habe. Der Kapitän teilte weiter mit, er hoffe, Donnerstag vormittag 10 Uhr die New⸗ vorker Quarantäneſtation zu erreichen Gelingt ihm ſo hätte die„Mauretanka“ einen neuen Rekordmit 4 Tagen 13 Stunden aufgeſtellt und damit das Blaue Band des Ozeans zurückgeholt Deutſchlandfahrt des Seddiner Kleinluftſchiffes — Berlin, 7. Aug. Seddiner Kl das in Kleinluftſchiff, Beſitz der Deutſchen Luftſchiff⸗Geſellſchaft übergegangen heute früh ſeine D Oze ausge⸗ ſchloſſen, 5 Das den iſt,. eutſchlandru ndfahrt an⸗ en. Der Start des Kleinluftfchiffs erfolgte um 5,35 Uhr 285 dem Tempelhofer Flughafen nach Dresden, wo es auf dem Flugplatz Dresden ⸗Heller landete. ſchiff wird von Dresden aus in Fortſeönng durch Mitteldeutſchland nach Chemnitz und n des chine ſiſchen Finanzminiſters 7. Aug. Finanzminiſter S dun 9 hat ſein geſuch 0 einge ht, da er den zu hohen Militär⸗ glaubt zu können Waſſers, das nicht von konnte. Er richtete ſeinen Kopf Silberleiſte des Fluſſes einen Kahn ginabtreiben, in dem ein Mädchen ſtand, das mit einem geoßen Ruder ſteuerte und auf das Ufer zuhielt, an dem er lag. Er achtete ihre vom Licht umfloſſene Geſtalt, ihre jungen Glieder, die das dürftige und arme Sommerkleid kaum ver⸗ l und das reiche Haar, das in einem nachläſſigen Knoten äunten Nacken hing. Es 8 von einem ſelt⸗ jarblof ſen Blond, als hätten So une und Regen ihm u Glanz genommen, und doch lag ein matter Schein dar⸗ betörender Lebenswärme. Dicht bei ſeinem Ruheplatz ſah er nun einer Sumpf, der auf morſchen Pfählen ein wenig in 3 Fluß hineinragte, zwiſchen dem 6 Als das Mädchen den u an die Bretter antreiber und ihn befeſtigen wollte, ſie den ee. ihn mit großen Augen an. römung drehte langſam den zernes Pol tern und ein Plätſchern des der Strömung kommen empor und ſah auf der Pfahl mit der Hand N e 8 ſes fremden Män⸗ Angeſicht herdor⸗ Woher dort? mit einer tiefen Altſtimme. * Sie zögerte den Kahn zi „Was liegſt du neten, der Fremde ſchien es u dk Haben. Endlich ſagte er und erhob ſich halb, als drücke der ſchwere goldene Sonnenmantel auf ſeine Gli der und Gedanken: „Ich ruhe und und das Waſſer an, u Irgendetwas in empfand daß 10 mi mit Leuten ihr e ihm beſtehen beſchlich, ohne ie es n einem Vechelde den olz, als ſollte ſie können, auch war die heimliche Sorge, die f Angſt, ſie war frei und wunderbar. „Du biſt müde viellicht hungrig, oder lange unterwegs? 7 8 2 kragte ſie ſtockend. Sie ſah nun, daß er älter war, als es ihr zu Anfang erſcheinen mußte, ſeine Augen hatten getsuſcht. der Schein 0 3 war wie das Blau des Himmels. Holzſteg im feſt, U war, in i das oberſte Geſetz für die Regelung der Beziehungen zwiſchen England und Aegypten ſein muß. Von den früheren Chamberlainſchen Vertragsentwürfen unterſcheidet ſich der jetzige ganz beſonders in der Frage der militäriſchen Beſetzung und dem Schutz der Ausländer. Wäh⸗ rend Chamberlain darauf beſtand, daß die engliſchen Truppen noch mindeſtens 10 Jahre in Aegypten verbleiben ſollen ſchreibt der Artikel 9 des neuen Vertragsentwurfes vor, daß die engliſchen Truppen nach Errichtung hinreichen⸗ der n ee in die Suezkanalzone öſt⸗ lich vom 32. Längengrad verlegt werden. Weiterhin hat Eng⸗ land das Recht, eine Militärkommiſſton in Aegypten zu unterhalten und es wird ein Bündnis zwiſchen den beiden Nationen abgeſchloſſen, das jedoch den Eintritt Negyptens in den Völkerbund nicht unmöglich macht, ſondern ſogar be⸗ ſonders vorſieht. Anerkennung Aegyptens als ſelbſtändiger Staat engliſchen Weltreiches Die findet ihren Ausdruck durch den Austauſch von Botſchaftern. Das Amt eines Oberkommiſſars hört alſo auf zu beſtehen. Der Schutz der Ausländer wird unter genügen⸗ den Vorbehalten über die Einrichtung der gemiſchten Schieds⸗ gerichte in die Hand der ägyptiſchen Regierung gelegt. Eng⸗ liſche Berater werden im ägyptiſchen Juſtizminiſterium ſo⸗ wie auch in der ägyptiſchen Polizei vertreten ſein. Der Su⸗ dan, eine der ſchwierigſten Fragen, die in der Deklaration von 1922 offen geblieben war, wird in der Form erledigt, daß der Sudan ein ägyptiſch⸗britiſches Kondominion bleibt. Desgleichen finden die ägyptiſchen Aſpirationen eine gewiſſe Befriedigung dadurch, daß Aegypten im Sudan ein Bataillon ſtationieren darf. Der neue Geiſt, der den Vertrag durchweht, wird durch die Klauſel 15 beleuchtet, auf Grund deren ſich Aegypten und England verpflichten, alle Streitigkeiten, die ſich aus dem Vertrage ergeben, dem Völkerbund zu unterbreiten, während die 14. Klauſel ausdrücklich anerkennt, daß die gegenwärtigen Vorſchläge in keiner Weiſe die Rechte und Pflichten berühren ſollen, die ſich aus dem Völkerbunds⸗ ſtatut und des Kelloggpakts ergeben. Aus dem Briefwechſel geht ferner hervor, daß der Ver⸗ trag von dem geſamten ägyptiſchen Volke an⸗ erkannt werden ſoll, d. h. alſo, daß Großbritannien getreu dem leitenden Grundſatz der britiſchen Demokratie ſich für die Wiederkehr des parlamentariſchen Syſtems einſetzt, das unter dem Einfluß des Oberkommiſſars Lord Lloyd einer Diktatur Platz machen mußte. Die in dem Vertrag enthaltenen Grundſätze finden dis volle Unterſtützung und den vollen Beifall der Liberalen, die Henderſon zu ſeinem mutigen Schritt herzlich beglück⸗ wünſchen. Dieſe Stellungnahme der Liberalen iſt inſofern wichtig, als ſte es vorausſichtlich Henderſon ermöglichen wird, für dieſen Vertrag die Wehrheit des engliſchen Parlaments zu gewinnen. Bevor die engliſch⸗ägyptiſchen Beziehungen je⸗ doch vom engliſchen Parlament erörtert werden, müſſen ſie Parlaments haben. Zweifellos werden hier noch Schwie⸗ 1 ü eke eiten entſtehen, da naturgemäß ſämtliche Forderungen der nationaliſtiſchen Wafdpartei in Aegypten nicht erfüllt wer⸗ den konnten. Dieſe Schwierigkeiten ſieht Henderſon voraus und betont daher ausdrücklich, daß ſeine Zugeſtändniſſe die äußerſte Grenze deſſen darſtellen, was er geben kann. Wenn das ägyptiſche Volk über die Parteigegenſätze hinweg das Blühen ſeines Landes ſich als das höchſte Ziel darſtellt, ſo wird die Wafdpartei gut daran tun, ſich der Größe der Auf⸗ gaben des gegenwärtigen Augenblicks gewachſen zu zeigen. Denn ſie müſſen wiſſen, daß ein großer Teil der engliſchen Parlamentarier im konſervativen Lager aus imperialiſtiſchen Gefühlen im Hinblick auf die Rückwirkungen auf den Jrak und die übrigen arabiſchen Mächte ſowie Indien der neuen Regelung feindlich gegenüberſtehen und daß dieſe ihren Einfluß ganz weſentlich verſtärken können, wenn ägyptiſcherſeits der Vertrag nicht ſo angenommen wird, wie er ihrer Armut rührte ihn tief. Es ſchien ihm, Vandſchaft, wie eine Pflanze verwandelte ihm die Som⸗ Lebens, in dem Die Würde als entſtammte ihre Geſtalt dieſer dem Wieſengrund, ihm war, als merglut alles zu einem einzigen Teppich des das eine ſo viel wie das andere gal Mädchen und Hecken. Er tat ſich Gewalt an, 7 erhob ſich und trat auf den Steg zu, „Komm herüber zu mir“, ſagte er,„ich werde dir helfen.“ Sie antwortete nicht, ſah ihn voll und ruhig an und löſte die Hand vom Pfahl, ohne ſich zu rühren, ſo daß der Fluß den Kahn laugſam vom Steg abtrieb. Er ſah ihre Geſtalt gegen den Himmel, unbeweglich und doch auf ſtiller Wanderſchaft, wie zuvor die Wolke im Blau. So entfernte ſie ſich lautlos mehr und 3 von ihm, aber ſie lächelte ihn an, als käme ſie ihm entgeg „Komm. wieder“, ſagte er und trat vom Steg zurück. 9, wi an ſeinem alten Platz ins Gras ichen von Groll in ſeinem Geſicht das Ruder ein und ſtieß den Kahn hand wieder den im Waſſer ſchwan⸗ b tun?⸗ fragte er. dung liegt die Fiſchreuſe.“ t lag er hätte vom Ufer aus dorthin gelangen önnen, und ein Landſtreicher war es allemal, wenn auch her kommſt du?“ fragte ſie raſch, um ihn adz ulenken hien, als habe er nichts von der Reuſe gehört, denn weder nach ihr, noch antwortete er. Sie fab mit Befangenheit in ſeine Augen und ungewiß ihr, als ob es eine glückliche Traurigkeit geben müſſe. ſie empfand, tals habe ſie gewollt, ſondern viel Da löſte ſie die Hand, ug die Augen nieder, damit ſeiner ce ſte nicht erreichen konnte. 7 e nicht mehr zu ſprechen, a0 getan, er 5 nicht ſie u 1 Wolken 8 ſt Frage echt zu Die 8 Strömung faßte wieder den Kahn, drehte ihn kangſam und nahm ihn lautlos mit ſich fort. Erſt als ſchon die Schilfwände ſie deckten, hob ſie die Hand und winkte ſchüchtern ins Grüne, Weite hinein auf Grund des Briefwechſels die Zuſtimmung des ägyptiſchen Blumen und Wind, den Ort verraten hatte, an dem ihr Mittwoch, den 7. Auguſt 1929. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 361 Celbſthilfe des Handwerks Von Dr. Fritz Runkel⸗Köln⸗Lindenthal Es iſt genügend bekannt, welchen großen wirtſchaftlichen Schwierigkeiten heute das Handwerk gegenüberſteht. Man denke nur an den uniformierten Bedarf der großen Maſſe, der eben auf fabrikmäßige Herſtellung angewieſen iſt. Und doch, auch dem Handwerk winken noch Gebiete fruchtbarer Ar⸗ beit, auf denen es eine Art von Monppolſtellung hat. So die Heimarbelt, die Reparaturen, das Kunſthandwerk, Spezial⸗ berufe im Handwerk(Mechaniker, Inſtallateur). Alle ſolche Betätigungen, unterſtützt durch die Kleinmaſchine, zumal den Elektromotor, zeigen Wege zur ſelbſtändigen Exiſtenz. Aber zur beſten Ausnutzung aller ſolcher Möglichkeiten hat ſich auch das Handwerk auf die neue Zeit, die ihr ſicherlich manches genommen hat, mehr und mehr einzuſtellen verſtan⸗ den, indem es zur Selbſthilfe griff, die vor allem von dem Gedanken der gegenſeitigen Unterſtützung getragen und auch vom Staat und ſeinen Or⸗ ganen gefördert wird. Die rechtliche Grundlage zu den dieſer Selbſthilfe dienenden Zuſammenſchlüſſen findet ſich in den bei⸗ den Handwerkergeſetzen von 1897 und 1908, die ihrer⸗ ſeits Teile der Reichsgewerbeordnung ſind. Es handelt ſich dabei vor allem um die Regelung des Innungsweſens. Die Innungen, die den Charakter der Selbſtverwaltungs⸗ körper haben, faſſen die ein Gewerbe ſelbſtändig Betreibenden zur Förderung der gemeinſamen gewerblichen Intereſſen zu⸗ ſammen. Das Geſetz von 1897 hat dann den Gedanken der „Zwangsinnung“ durchgeführt, indem es von„freien“ und von„Zwangsinnungen“ ſpricht. Die freien Innungen fußen auf den Beſtimmungen der Novelle zur Gewerbeord⸗ nung 1881; in ſie können alle Perſonen, die ein Gewerbe be⸗ treiben, aufgenommen werden. Zwangsinnungen können aber nur von Handwerkern gebildet werden und zwar nur als Fachinnungen, alſo für gleiche oder ähnliche Zweige des Hand⸗ werks. Die Aufgaben der beiden Innungsarten ſind, abge⸗ ſehen davon, daß die Zwangsinnungen keine gemeinſamen Geſchäftsbetriebe einrichten dürfen, faſt dieſelben. Die geſetz⸗ lichen Verpflichtungen der Innungen im allgemeinen ſind Förderung des Gemeinſinns und des Standesbewußtſeins, Pflege eines guten Verhältniſſes zwiſchen Meiſter und Geſel⸗ len, Herbergsweſen, Arbeitsnachweis, Lehrlingsweſen(nament⸗ lich Ausbildung). An fakultativen Aufgaben ſeien genannt: Einrichtun beſonderer Anſtalten zur Förderung der gewerb⸗ lichen und techniſchen Ausbildung der Meiſter, Geſellen und Zehrlinge. Dieſe Aufgaben ſind allerdings mehr und mehr von Staat und Gemeinde übernommen worden(Fortbildungs⸗ ſchulweſen, ſ..). Auch die Einrichtung von Unterſtützungs⸗ kaſſen für ihre Mitglieder gehört in den Aufgabenkreis der Innungen. Zur beſſeren Durchführung der oben genannten Aufgaben ſchließen ſich vielfach die Innungen desſelben Ortes oder Kreiſes zu„Innungsausſchüſſen“ zuſammen, weil man mit vereinigten Kräften vieles, etwa die Arbeitsver⸗ mittlung, das Herbergsweſen, Ausſtellungsveranſtaltungen, Schiedsgerichtsweſen, Einrichtung und Handhabung von Unterſtützungskaſſen, Fortbildungsſchulweſen uſw. beſſer durch⸗ führen kann. Neben den Innungsausſchüſſen kommen für die Wahrung der Handwerksintereſſen die„Innungs⸗ verbände“ in Betracht. Viele Aufgaben der Innungs⸗ verbände ſind allerdings von den „Handwerkskammern“ übernommen worden. Hier haben wir die amtliche Ver⸗ tretung des Handwerks vor uns. Sie ſind für je einen be⸗ ſtimmten abgegrenzten Bezirk eingerichtet und ſind Körper⸗ ſchaften des öffentlichen Rechts. Zu regeln haben ſie offiziell das Lehrlingsweſen, es obliegt ihnen ferner die Unterſtützung der Staats⸗ und Gemeindebehörden durch Mitteilungen und Gutachten hinſichtlich der Förderung des Handwerks, die Be⸗ ratung zu Anträgen betr., die Verhältniſſe des Handwerks und die Weitergabe ſolcher Anträge an die maßgeblichen Be⸗ hörden, Erſtattung von Jahresberichten über die Entwicklung des Handwerks ihres Bezirks, Zuſammenſtellung von Prü⸗ fungsausſchüſſen u. a. m. Man würde kein abgerundetes Bild der Entwicklung des Handwerks zeichnen, wenn man nicht der ſtaatlichen Gewerbeförderung gedenken wollte, wie man ſie in den Meiſterkurſen und in den großen Gewerbeförderungsanſtalten vor ſich ſteht. Die Handwerksgeſellen haben zunächſt die Möglich⸗ keit, ihre theoretiſche Fortbildung in Kurſen zu erlangen, die außerhalb ihrer Arbeitszeit liegen, ſei es, daß dieſe Kurſe in den allgemeinen Fortbildungsſchulen oder daß ſie in den Fachſchulen abgehalten werden. In dieſen Kurſen bietet ſich den Handwerksgeſellen die Gelegenheit, ſich auf die Meiſter⸗ prüfung vorzubereiten. Meiſtens aber dienen der Erſchei⸗ nung des letztgenannten Zieles die Meiſterkurſe. Hier ſehen wir in der Regel Einrichtungen des Staates oder auch der Gemeinden. Es handelt ſich ſowohl um die fachliche als auch um die kaufmänniſche Ausbildung und Weiterbildung des Handwerkers. Eine gewiſſe Konzentration aller ſolcher Beſtrebungen zur Förderung des Handwerks findet man in den ſchon erwähn⸗ ten„Gewerbeförderungsanſtalten“, die vom Staat oder ſeinen Gruppen(namentlich den Gemeinden) für größere Bezirke eingerichtet werden. Die Aufgaben dieſer Anſtalten ſind ein⸗ mal ſtändige, d. h. die regelmäßig arbeitenden Veranſtaltun⸗ gen zur fachlichen und kaufmänniſchen Ausbildung der Hand⸗ werker(vor allem die Meiſter⸗ und die Genoſſenſchaftskurſe]; ferner die Einrichtung von Ausſtellungen, die den Handwerkern fortlaufend alles das(etwa an Maſchinen, Klein⸗Kraftmaſchinen, Werkzeugen, Apparaten, Zubehörtei⸗ len, Rohſtoffen) in muſtergültiger Form zeigen ſollen, was zu einem vorteilhaften Betrieb des Geſchäfts namentlich der Werkſtätten gehört. So findet man„Gewerbehallen“, die als eine große Lehrmittelſammlung zu betrachten ſind und in denen die Handwerker Studien machen und Verſuche anſtellen, wo ſie auch Firmen und Bezugsquellen kennenlernen können. Ein großes Stück weiter auf dem Wege der Intereſſen⸗ wahrnehmung kam man auf der Tagung des Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertages vom April 1919. Eine der wichtigſten Folgen war die Er⸗ richtung des i Reichsverbandes des Deutſchen Handwerks in Hannover am 17. Oktober 1919, der eine„Verſchmelzung der beruflichen und wirtſchaftlichen Vertretungen des Hand⸗ werks zu einer einzigen Vereinigung“ herbeiführen ſollte. In dieſem Reichsverband ſind vor allem die im Handwerks⸗ und Gewerbekammertage vereinigten Vertreter der Handwerks⸗ kammern und die Innungsverbände zuſammengeſchloſſen. An weiteren Gründungen des Handwerks zur Förderung der Selbſthilfe ſei genannt das„Forſchungsinſtitutfür rationelle Betriebsführung im Handwerk E..“ in Karlsruhe, errichtet 1919 durch den Direktor des Landesgewerbeamts in Karlsruhe und die vier badiſchen Hand⸗ werkskammern. Das Juſtitut iſt mit einer techniſchen und einer Verwaltungsabteilung in Karlsruhe und einer kaufmän⸗ niſch betriebswiſſenſchaftlichen Abteilung in Mannheim gusge⸗ ſtattet. Dieſes Forſchungsinſtitut wurde auf der Tagung des Reichsverbandes des Deutſchen Handwerks 1921 zum Reich s⸗ inſtitut erhoben, wodurch die Baſis zu ſeiner allſeitigen Unterſtützung nicht nur von ſeiten des Handwerks, ſondern auch durch ſtaatliche Stellen weſentlich verbreitert worden iſt. Man hat auch in den einzelnen Reichsgebieten Bezirksſtellen errichtet. Hingewieſen ſei auch auf die im Jahre 1921 erfolgte Gründung eines„Wiſſenſchaftlichen Forſchungs⸗ inſtituts für deutſche Handwerkerpolitik“ beim Reichsverband des Deutſchen Handwerks in Hannover. Dieſes Juſtitut ſall ſich die Erforſchung der Stellung und Be⸗ deutung des Handwerks im Rahmen der Volks⸗ und Weltwirt⸗ ſchaft zur Aufgabe machen. Daneben hatte man auch eine „Arbeitsgemeinſchaft für deutſche Handwierks⸗ kultur“, ebenfalls in Hannover, ins Leben gerufen. Die drei vorſtehend genannten Gründungen ſind nun im Auguſt 1928 auf dem 28. Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammer⸗ tag in Köln zum neuerrichteten„Inſtitut für Han d⸗ werkswirtſchaft mit dem Sitz in Berlin zuſammen⸗ gefaßt worden. An der Unterſtützung des Handwerks hat ſich unmittelbar auch das Reich dadurch beteiligt, daß es beim Reichswirtſchafts⸗ miniſterium in Berlin das„Reichskuratorium für Erſt vereinzelt, dann in Gemeinſchaft erklangen nun wie⸗ der die Stimmen der Rohrſpatzen, und eine Libelle mit dun⸗ kelblauen Flügeln ließ ſich auf einem Schilfhalm, dicht vor dem Ruhenden nieder. Als die Sonne mehr und mehr ſank, wehte es kühler vom Waſſer her. Der Sonnenſchein umher bekam auf allen Blät⸗ tern, auf dem Wieſengrund und in der Weite am Saum des Waldes jenen Goldglanz ohne Friſche, wie er die Sommer⸗ nachmittage ſo klar und ſo ſonderbar macht, in ihrer Stille. Die Fiſche begannen zu ſpringen, ein dichter Schwarm klei⸗ ner, weißgeflügelter Inſekten ſpielte über dem toten Waſſer⸗ arm in der reinen Luft und ſah ſich tauſendfach im Spiegel ſeiner Lebenswelt; ein blanker, dunkler Abgrund mit dem Bild des Himmels, Wiege und Grab. OErforſchung alchemiſtiſcher Handſchriften. Dem Jahres⸗ bericht des Forſchungsinſtituts für Geſchichte der Natur⸗ wiſſenſchaften in Berlin zufolge, hat die Union Académique Internationale, deren Sitz Brüſſel iſt, die Herausgabe eines Katalogs der alchemiſtiſchen Handſchriften in die Wege geleitet. Der Handſchriftenforſcher und Naturwiſſen⸗ ſchafter Prof. Dr. J. Ruska in Heidelberg wurde in das Direktionskomitee des Handſchriftenkataloges aufgenom⸗ men. Vom 20. ots 25. Mai 1929 fand in Paris der erſte Kongreß des Comité International'Hiſtoire des Seiences ſtatt, an dem Prof. Ruska als gewähltes Mitglied teilnahm. Neue deutſche Sprachlehre (Nachdruck verboten.) Verſprechen ein Hauptwort, Halten ein Nebenwort, Schminke ein Hilfszeitwort, Steuern ein Zahlwort, Anleihe ein Sammelname, Empfehlungsbrief ein perſönliches Fürwe Katzenkopf ein Schlagwort, Gauner ein Gattungsname, Schafskopf ein Eigenname, Küſſen ein Vorwort, Heiraten ein Nachwort,. Ehepaar ein zuſammengeſetztes Hauptwort, Nächſtenliebe ein Fremdwort, Staatsanwalt ein anzeigendes Fürwort. Wirtſchaftlichkeit in Induſtrie und Handwerk“ errichtete. Hier beteiligt ſich das Deutſche Reich an der För⸗ derung aller Rationaliſterungsbeſtrebungen, auch im Intereſſe des Handwerks, und zwar durch Bereitſtellung erheblicher Mittel, deren Verwaltung dieſem Reichskuratorium über⸗ tragen worden iſt. Zu dieſer Förderung ſah ſich das Reich durch die Beobachtungen veranlaßt, daß es der amerikaniſchen Induſtrie während des Krieges gelungen war, in ihren Ar⸗ beitsweiſen einen erheblichen Vorſprung vor den deutſchen Verfahren zu gewinnen, während anderſeits die Arbeiten dieſes Reichskuratoriums deshalb auf eine individuelle Rich⸗ tung eingeſtellt werden mußten, weil man die für Deutſchland anwendbaren Arbeitsverfahren im Hinblick auf die geringe inländiſche Kaufkraft und die entſprechend kleinen Abſatz⸗ mengen den deutſchen Verhältniſſen anzupaſſen hatte. Stäbtiſche Nachrichten Radaufpaſſer Außer durch die offiziellen Radbewachungsſtellen kann man ſein Fahrrad faſt überall bewacht bekommen. Gebühr nach Belieben. Es iſt ſchon geraume Zeit her, daß die Jugend auf den Gedanken gekommen iſt, ſich hierdurch eine kleine Einnahmequelle zu verſchaffen. Schnell war feſtgeſtellt wor⸗ den, an welchen Häuſern die meiſten Räder abgeſtellt werden. Das Aufpaſſen auf die Räder ſcheint ſich gelohnt zu haben, denn die„Zunft“ der Aufpaſſer iſt in ſtetem Wachſen be⸗ griffen. Die Konkurrenz iſt ſchon ſo groß, daß man eifrig hinter der Kundſchaft her ſein muß. Seit die Schulen ihre Pforten geſchloſſen haben und die Jugend äber ſehr viel Zeit verfügt, iſt aber die ganze Sache zu einer Beläſtigung aus⸗ gewachſen. Mancher mag es ſehr begrüßen, wenn jemand auf ſein Rad aufpaßt. Die Buben ſind aber jetzt ſo aufdringlich geworden, daß man ſich ihrer kaum erwehren kann. An der Hauptpoſt iſt es beſonders ſchlimm. Nat ein Radfahrer, ſtürzt ſich jeder, der gerade„frei“ iſt, auf hn. Es gellt ihm nur ſo in den Ohren:„Soll ich uffbaſſe?“„Sie, ich baß uff ihr Rad uff“,„Loſſe ſe mich uffbaſſe“. Winkt man ab, dann iſt man noch lange nicht erlöſt. Wenige Meter weiter ſteht ein neuer Trupp, der ſeine Dienſte anträgt. Selbſt wenn man gar nicht die Abſicht hat, abzuſteigen, rennen einem die Buben nach und wollen auf das Rad aufpaſſen. Nicht anders geht es vor verſchiedenen Kaufhäuſern in der Breiteſtraße zu. Die Sache wird ſo lange gut gehen, bis dagegen eingeſchritten wird. Vielleicht kommen die Buben von ſelbſt varauf, daß es ſo nicht weitergehen kann. Schaffen Selbſthilfe. Laſſen nicht mehr zu, wie unbedingt notwendig ſind. Vermeiden alles allzu aufdringliche. Dann wird einem die Dienſt⸗ befliſſenheit der Jugend wieder Freude machen. * * Tragiſches Ende einer weithin bekannten Mannheimer Gaſtſtätte. Wie aus dem Anzeigenteil im heutigen Mittags⸗ blatt erſichtlich, kommt infolge Auflöſung vom„Pfälzer Hof“ deſſen Wirtſchaftseinrichtung unter den Hammer. Der„Pfälzer Hof“ war in früheren Jahrzehnten eines der vornehmſten Hotels in Mannheim. Im Jahre 1750 begann ſein ruhmvoller Aufſtieg. Im Jahre 1901 erfolgte ein durch⸗ greifender Umbau, wobei die Läden eingebaut wurden. Die übrigen drei Stockwerke blieben für den Hotelbetrieb reſer⸗ viert. Wie bekannt, wurde der Hotelbetrieb ſchon ſeit langer Zeit eingeſtellt und das Anweſen non der Stadt für ſtädtiſche Zwecke erworben. Der„Pfälzer Hof“ beherbergte einſt viele berühmte Gäſte, wie er überhaupt im vorigen Jahrhundert den Mittelpunkt der Fremden und Einheimiſchen bildete. Nunmehr kommt die ganze Wirtſchaftseinrichtung zur Ver⸗ ſteigerung. Die noch ſpärlich vorhandenen Zeugen alter Ein⸗ richtungskunſt kommen ebenfalls unter den Hammer. Es iſt bedauerlich, daß die einſt ſo berühmte Gaſtſtätte einging. Nach gründlicher Renovierung entſteht aus ihr nun ein Amts⸗ gebäude für die Stadt. * Kraftfahrzengkontrolle. Bei einer geſtern abend in der Zeit von 910.30 Uhr ſtattgefundenen Kraftfahrzeugkontrolle wurde 697 Kraftfahrzeuge geprüft. Hiervon mußten 47 beanſtandet werden. Fünf Motorradfahrern mußten die Räder abgenommen und ſichergeſtellt werden. Siehe auch Artikel im heutigen Mittagsblatt. * 60. Geburtstag. Herr Albert Wolff, Inhaber der Firma Fiſcher⸗Riegel, feiert am morgigen Donnerstag ſeinen 60. Geburtstag. Kunſt und Wiſſenſchaft Ein zwölfhundertjähriges Muſeum. Oſtaſien hat eine uralte Geſchichte, und namentlich in Japan iſt Ahnenkult und Pflege der Tradition ganz beſonders ſtark entwickelt. So haben wir auch dort das unbeſtritten älteſte Muſeum der Welt. Es befindet ſich in Nara, der früheren Hauptſtadt des gelben Inſelreiches. Es wurde im Jahre 756 gegrün⸗ det und iſt ſeitdem unverändert geblieben. Sorgſam bewacht und von kunſtverſtändigem Perſonal gepflegt, öffnet es nur Noch als Großmutter gefeierte Sängerin Frau Erneſtine Schumann⸗Heinck wieder in Deutſchland Die berühmte deutſche Sängerin Erneſtine Schumann⸗Heinck iſt mit ihren beiden Enkelkindern Charlotte und Barbara zu einem Beſuch der alten Heimat eingetroffen. Frou Schu⸗ mann⸗Heinck, ein gefeierter Star der amerikaniſchen Oper, iſt hauptſächlich wegen der verſchiedenen Muſikfeſtſpiele nach Deutſchland gebommen. einmal im Jahr dem Publikum ſeine Tore. Jahrtauſende hindurch ſchlummern hier Dokumente aus einer faſt ver⸗ geſſenen Zeit, aus der Zeit der Dynaſtien der Kaiſer Schumo und der Kaiſerin Kopmo. Viele ſeltſame Dinge gibt es, deren Herkunft man ſich nicht erklären kann, kunſtvolle Waffen, dekorative Möbel, koſtbare bemalte und beſtickte Stoffe, die teilweiſe ein Alter von über zweitauſend Jahren aufweiſen, ſind hier anzutreffen. Nicht alle weiſen den altjapaniſchen Stil und Urſprung auf, viele verraten deutlich chineſiſchen, koreaniſchen, ſogar auch altgriechiſchen Einfluß, was wieder⸗ um beweiſt, daß ſchon in damaliger Zeit ein reger Verkehr des fernen Oſtens mit Aſien und ſogar mit den Mittelmeer⸗ ländern ſtattgefunden hat. Häufig trifft man auf die Dar⸗ ſtellung des Elefanten, des Kamels, was nach Südaſien hin⸗ weiſt, während griechiſche Pegaſusbilder deutlich die Verbin⸗ dung mit Griechenland dokumentieren. Das Intereſſanteſte aber iſt, daß alle dort aufbewahrten Schätze und Raritäten ausſchließlich von Japanern hergeſtellt ſein ſollen, womit wie⸗ derum nicht nur das künſtleriſche Intereſſe, ſondern auch die künſtleriſche Begabung dieſes uralten Volkes bewieſen wäre. pwWd. Die faſziſtiſche Jugend Italiens hat eine Monatsſchrift „Anti⸗Europa“ herausgegeben, die ſich beſonders gegen Frankreich wendet. Ihre erſte Nummer, die in italieniſcher und franzöſiſcher Sprache erſchien, hat erhebliches Aufſehen in den ausländiſchen Kreiſen Roms erregt. In dem Leit⸗ artikel wird behauptet, daß heute Rom und nicht Paris die Führung der lateiniſchen Welt in Händen hat. „Ein neues Europa wurde am 28. Oktober 1922, dem Tage der faſziſtiſchen Revolution, geboren. Zwei gewaltige Formen der Ziviliſation und des Geiſteslebens, die in den Namen Rom und Moskau verkörpert ſind, ringen heute mit Paris. Das Ziel von„Anti⸗Europa“ iſt dem Grundſatz franzöſiſcher Jugend, daß Paris der Mittelpunkt lateiniſcher Gedankenwelt ſei, um den ſich das neue Europa bilden ſolle, entgegen⸗ zuwirken, und zwar zu Gunſten des italieniſchen Grundſatzes, daß Europa ſich nur retten kann, wenn es vom Geiſte des Romantizismus erleuchtet wird.— Denn Italien beſitzt einen Führer, der eine ungeheure ſittliche Autorität genießt, es hat den Faſzismus und es hat die Ideen des alten Italien. Die Auferſtehung und Einigung Europas muß von Rom aus⸗ gehen.“ 4. Seite. Nr, 361 3 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) „Wirtſchaftliches- Soziales 5 Noch keine Beſſerung des Arbeitsmarktes Die ſchwankende und unſichere Lage des Arbeitsmarktes hat in der Berichtszeit vom 25. bis 31. Juli keine Beſſerung erfahren. Die Inanſpruchnahme der Unterſtützungseinrich⸗ tungen liegt insbeſondere in Württemberg weit über dem Stande des Vorjahres und iſt hier und im ganzen Bezirk Sübweſtdeutſchland im Vergleich zum Vorjahr verhältnis⸗ mäßig auch höher als im Reich. Der Stand der Hauptunter⸗ ſtützungsempfänger am 31. Juli war folgender: In der ver⸗ ſicherungsmäßigen Arbeitsloſenunterſtützung: 32531 Perſonen 26 064 Männer, 9467 Frauen); in der Kriſenunterſtützung: 8062 Perſonen(6046 Männer, 2016 Frauen). Die Geſamtzahl der Unterſtützten fiel um 264 oder 0,65 v. H. von 40857 Perſonen 28 874 Männer, 11983 Frauen) auf 40598 Perſonen(29 110 Männer, 11483 Frauen), Davon kamen auf Württemberg 11 824 gegen 4392 am 1. Auguſt 1928, und auf Baden 28 769 gegen 19 100 am 1. Aguſt 1928. Im Geſamtbezirk des Landes⸗ arbeitsamts Südweſtdeutſchland kamen am 31. Juli auf 1000 Einwohner 8,0 Hauptunterſtützungsempfänger gegen 4,7 am 1. Auguſt 1928. Auf dem Arbeitsmarkt des Baugewerbes verſtärkten ſich die Anzeichen, daß, nachdem ſchon der Umfang der Bau⸗ tätigkeit des Vorjahres nicht erreicht wurde, auch ein ſehr frühes Ende der Bauſaiſon zu befürchten iſt. Gipſer, Maler, Wlaſer, Plattenleger und Dachdecker waren wieder ſehr ge⸗ ſucht; die freiwerdenden Maurer und Zimmerer und ins⸗ Heſondere die Erdarbeiter und Bauhilfsarbeiter dagegen fan⸗ den nicht mehr alle neue Arbeit. Die Zahl der in den Maß⸗ nahmen der wertſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge unter⸗ gebrachten e ging in der Berichtswoche von 2925 auf 2622 zurlſck. In der Induſtrie der Steine und Erden hat ſich der Beſchäftigungsſtand nicht verändert. Im Verkehrsgewerbe war die Vermittlungstätigkeit für Hafenarbeiter und Deckperſonal für die Rheinſchiffahrt wieder ſehr rege. 5 Die Verſorgung der Landwirtſchaft mit Hilfs⸗ kräften für die Ernte konnte in den allermeiſten Bezirken bisher in befriedigender Weiſe durchgeführt werden. In einigen Bezirken allerdings konnte der Bedarf an ſenſen⸗ fähigen Arbeitern nicht voll zur Verfügung geſtellt werden. Zahlreiche weibliche Hilfskräfte wurden für die Flachs⸗, Bohnen⸗ und Hopfenernte vermittelt. Im Gaſt und Schankwirtſchaftsgewerbe hielt ſich die Nachfrage nach Dauerperſonal auf beachtlicher Höhe. Der Bedarf an jungen Kellnern, Saaltöchtern, Köchinnen und Küchenmädchen konnte nicht ganz gedeckt werden. Für Aus⸗ Hilfsſtellen boten ſich dagegen infolge der Ungunſt der Wit⸗ terung in den letzten Julitagen nur wenig Vermittlungs⸗ möglichkeiten. Im Friſeurgewerbe überwog die ver⸗ ſtärkte Nachfrage nach tüchtigen Damenfriſeuren bei weitem das vorhandene Angebot. In der Metallinduſtrie war nur in den von der Bautätigkeit abhängigen Handwerksberufen eine rege Ver⸗ mittlungstätigkeit zu beobachten. In der Neckarſulmer Auto⸗ mobilinduſtrie nahmen die angekündigten Entlaſſungen ihren Fortgang. Auch in der Stuttgarter Metall⸗ und Maſchinen⸗ induſtrie wurden neuerdings erhebliche Betriebseinſchrän⸗ kungen und Entlaſſungen in Ausſicht geſtellt. Eine badiſche Metallwarenfabrik ſchritt zur Betriebsſtillegung und entließ über 50 Arbeitskräfte. Ein badiſcher Hammer⸗ und Gießerei⸗ betrieb führte Kurzarbeit ein. In der Pforzheimer und Gmünder Edelmetallinduſtrie iſt die Lage viel ſchlechter als im vorigen Jahre, wo ein ſehr guter Beſchäftigungsgrad zu verzeichnen war. Insbeſondere iſt dies auf den Mangel an größeren Aufträgen, hauptſächlich an Exportaufträgen, zurück⸗ zuführen. In der Textilinduſtrie war die Lage in der Baumwollinduſtrie unverändert ungünſtig. In der Holz⸗ induſtrie entließ ein Dampfſägewerk 50 Arbeiter. Die Ar⸗ beitsſtreitigkeiten im Schreinergewerbe ſind noch nicht beendigt. Gut war die Arbeitsmarktlage nur für Rahmen⸗ macher und Küfer. Im Nahrungsmittelgewerbe hat ſich in der Zigarreninduſtrie eine weitere Beſſerung bemerkbar gemacht. In der Zigaretteninduſtrie nahmen die Entlaſſungen ihren Fortgang. Die Abſchwächung der Arbeits⸗ marktlage im Bekleidungsgewerbe iſt noch nicht zum Stillſtand gekommen. ——— Karl Ludwig Sand Hiſtoriſcher Noman aus der Seit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel Feußuer 1[Nachdruck verboten.) Wie vom Donner gerührt verſtummte der Mann und Blieb gebannt ſtehen. Doch ſchnell hatte er die Verblüffung überwunden und fragte mit feſter Stimme:„Wer ſind Sie, und was wollen Sie von mir?“ Da waren auch die letzten Zweifel des Mädchens ver⸗ ſchwunden und mit dem jauchzenden Aufſchrei:„Ludwig! Mein Ludwig! Ich bins!“ warf es ſich an den Hals des Jünglings. 5 „Vater im Himmel, iſt es denn möglich!“ rief Sand von der Wucht des Exeigniſſes und der Weihe des Augenblicks auf das tiefſte erregt.„Biſt du es wirklich, mein Liebling, 40 mein guter Engel, oder narrt mich ein holder Spuk? Aber ja, du btſts! Der Duft deiner Haare, der Ton deiner Stimme, mein Herz und meine Augen ſagen mir, daß du es hist. O dieſe Ueberraſchung, dieſe himmliſch⸗heilige Freude, die bei den Jüngern von Emaus nicht größer geweſen ſein kann, als ſie den Heiland erkannten. Doch nun ſprich: Wie biſt du hierher gekommen? Es hat ja den Anſchein, als Hätteſt du mich erwartet!“ „Das hab' ich auch! Vor der kleinen Stadt dahinten, ſah ich dich auf einem Steine ſitzen.“ „Aah, du befandeſt dich wohl in der Poſtkutſche?“ „Ja!“ „Sy habe ich deine Stimme gehört. Denn in dem Augen⸗ Hlick, als der Wagen an mir vorüberrollte, ſchrie jemand auf.“ „Das war ich! Bei deinem unerwarteten Anblick ent⸗ preßte mir der Freudenſchreck den Schrei, dann ſank ich ohn⸗ mächtig in Nadinas Arme.“ „Die iſt alſo auch bei dir?“. „Jal Sie macht eine Reiſe nach dem meine Begleitung.“ „Alſo nach dem herrlichen deutſchen Rhein wollt Ihr“, ſagte Karl Ludwig mit gebändigter Erregung.„Nur wenige stex ſcharf weſtwärts fließt der Strom bereits. Wenn ſeſer Richtung ſein Uſer erreichten, befänden wir uns den Stödten Mains und Worms Aber vermutlich Rhein und bat um dat Rabin ein anderes Reſſegie waren „Saure Wochen frohe Feſte!“ Kein Dichterwort kennzeich⸗ net in ſolcher Kürze treffender die Arbeit des Landmannes zur Erntezeit. Beſonders der frei ſchaffende Bauer kann heute mit größerem Rechte als je ſein Daſein als das mühevollſte bezeich⸗ nen. Zwar iſt es geſünder als das Los des Bergmannes, der „drunten im tiefen Schacht bei der Nacht“ mit der Spitzhacke ſein tägliches Brot erkämpft. Aber die Verkürzung des Ar⸗ beitstages, wie ſie in der Neuzeit allen Schichten des Arbeiter⸗ ſtandes, ſelbſt dem der Landarbeiter, zuteil geworden iſt, hat keine Gültigkeit für den Bauern. Denn die Mutter Erde küm⸗ mert ſich keinen Deut um die papiernen Menſchengeſetze. Das Tagewerk des Bauern beginnt— beſonders zur Erntezeit—, noch bevor ſich die Sonne ganz aus ihrem Wolkenbett erhoben hat, und es erreicht erſt dann ſein Ende, wenn die herein⸗ brechende Nacht jegliche Arbeit auf dem Felde unmöglich macht. Und wie karg iſt doch in Wahrheit der Lohn, den Mutter Erde ihrem treuſten Sohne zahlt! Denn unermüdlich ſchafft neben dem Bauern ſeine Lebensgefährtin, und ſelbſt die Kinder müſſen in der Erntezeit mit heran. Aber gerade das ſaure Tagewerk des Landmannes— mag er nun Sichel und Senſe in der braunen Fauſt ſchwingen oder hinter der neuzeitlichen Erntemaſchine ſeiner Arbeit nachgehen, mag auch die liebe Sonne aus der geſenkten Stirne viele Schweißtropfen preſſen— iſt von innerer oder lauter Fröh⸗ lichkeit erfüllt. Das Volkslied, dieſer getreueſte Spiegel Tagungen Tagung des Deutſchen Vereins für Vermeſſungsweſen In dieſen Tagen weilen die Vermeſſungsbeamten Deutſchlands zu einer Tagung in Darmſtadt. Bereits am 1. Auguſt trafen über 100 Teilnehmer von auswärts ein. Am Freitag begannen die vereinsamtlichen Arbeiten mit einer Sitzung des geſchäftsführenden Ausſchuſſes, der alle Tagungspunkte durchberiet. Anſchließend folgten die Teilnehmer einer Einladung des Oberbürgermeiſters zu einem von der Stadt gegebenen Frühſtück im Hotel zur Traube. Am Samstag vormittag fand in der Techn. Hochſchule eine zahlreich beſuchte Mit⸗ gliederverſammlung ſtatt, an die ſich die Eröffnung der geodätiſchen Ausſtellung anſchloß. Die Ausſtellung iſt ein Werk der Ortsgruppe Darmſtadt des Landesvereins der Höheren Vermeſſungsbamten von Heſſen. Die Eröffnung wurde von dem Direktor des Heſſ. Landes⸗ vermeſſungsamtes Miniſterialrat Dr. Müller mit einer Anſprache eingeleitet. In der Otto Berndthalle fand am Sontag vormittag die Feſtſitzung ſtatt. Etwa 500 Teilnehmer hatten ſich eingefunden. Der Vorſitzende des heſſiſchen Landesverbandes Stadtyermeſſungsrat Schadt⸗Mainz begrüßte die Teilnehmer, insbeſondere die Ehrengäſte, Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft, die Vertreter der einzelnen Miniſterien, u. a. mehr. Miniſter Korebl entbietet den Vermeſſungsbeamten ſeinen Glückwunſch. Als Reſortminiſter unterſtehe ihm gerade für die Feld⸗ bereinigung das Vermeſſungsweſen und ſo iſt er über die Tätigkeit und die Bedeutung der Giätäten genau unterrichtet. Er wies auf die hohe Bedeutung des Vermeſſungsweſens für Wirtſchaft und Technik hin und gab ſeiner beſonderen Freude darüber Ausdruck, daß gerade in Heſſen die Verſtaatlichung des Vermeſſungsweſens in der Nach⸗ kriegszeit Tatſache geworden ſei. Als Hausherr ſprach für die Techn. Hochſchule Rektor Prof. Rau, zwiſchen der Techn. Hochſchule und dem Vermeſſungsweſen beſtehen enge Verbindungen, bringt doch die Techniſche Hochſchule die Grundlagen für das Vermeſſungsweſen. An die Begrüßungsanſprachen ſchloß ſich eine Gedenkfeier führ Geh. Rat Dr. Gauß, weiland Generalinſpekteur des, Preuß. Kataſters an. Geheimrat Lotz wies auf die große Bedeutung Gauß hin, dem man aus Anlaß der Wiederkehr ſeines 100. Geburtstags in ſeinem Heimatsorte eine Gedenktafel errichtet hat. Es folgt eine Ehrung für Geheimrat Lotz. Ueber 17 Jahre hat er dem Ver⸗ meſſungsverein vorgeſtanden. Jetzt, wo er aus ſeinem Amte ſcheidet, wird ihm als erſten die neu geſtiftete goldene Gedenkmünze (Helmert⸗ Gedenkmünze) als Anerkennung für ſeine hervorragende Tätigkeit, die er im Vermeſſungsweſen geleiſtet hat, überreicht. Es folgten zwei intereſſante Vorträge. Bürgermeiſter Her let⸗ Köln ſprach über„Grundfragen des Deutſchen Vermeſſungsweſens“ und Miniſterialrat Dr. Müller ⸗Darmſtadt über„Die Organiſation des Heſſiſchen Vermeſſungsweſens“. Beide Redner ernteten für ihre intereſſanten Ausführungen reichen Beifall. Die Feier war um⸗ rahmt von muſikaliſchen Darbietungen. 2 8 2 Mittwoch, den 7. Auguſt 199. Erntezeit der Volksſeele, weiß vom immer munteren Völklein ber Schnitter zu berichten. Und wenn wehmütige Weiſen erklin⸗ gen, wie die vom„Sichelein“, das durch das Korn rauſcht, dann bedeutet dies ein beſonders deutliches Zeichen für die fröhliche Gemütsverfaſſung der Sänger. Neidvoll ſieht der unſtet Schweifende„die Traubenleſe, den Erntekranz, den er wan⸗ dernd von ferne ſchauen“ muß. Wenn dann der Wettergott gnädig geweſen, der letzte Erntewagen hochbeladen hereingebracht iſt, die gebeugten Rücken der Aehrenleſerinnen auf den Feldern Kehraus halten und„der Winzer Schutzherr Kilian uns etwas Feines beſchert“ hat, dann kann der Landmann, der ja wie wenige andere Stände den unberechenbaren Naturgewalten preisgegeben iſt, endlich von ganzem Herzen aufatmen. Dann ſpielt der Brummbaß zum guten alten Walzer auf. Die ſchwielige Arbeitshand weiß heute gar ſanft zuzufaſſen. In vollen Krüt⸗ gen ſchäumt der würzige, braune Gerſtenſaft, das Erntebier. Mannigfaltig ſind die Luſtbarkeiten, die ſich an alte— zum Teil noch aus der Heidenzeit ſtammende— Bräuche anſchlie⸗ ßen. Oft ändert ſich die Form, zuweilen geraten auch Sinn und Bedeutung in Vergeſſenheit. Aber ſie offenbaren ſich dem, der in verſtändnisvollem Eifer ihnen nachſpürt. Und ſie ſind der Mühe des Forſchens wert, denn eins iſt ihnen allen gemein⸗ ſam: die Liebe zur Scholle. Veranſtaltungen Gaſtſpiel Curt von Leſſens im Roſengarten. Curt von Leſſen, Mitglied der führenden Privathühne Wiens, des Deutſchen Volkstheaters, gleich hohen Ranges als Charakterdarſteller und Charakter⸗Komiker von Format, eröffnet Donnerstag im Rahmen der Wiener Operettenſpiele des Roſengartens ein auf ſechs Abende be⸗ rechnetes Gaſtſpiel in Robert Stolz' neuer Operette„Der Mitter⸗ nachtswalzer“. Leſſen, der in der neuen Operette die komiſche Hauptrolle des Fiakers Dominik inne hat, wird von der Wiener Preſſe als Nachfolger Girardis und beſter Neſtroys⸗Darſteller der Wiener Gegenwart bezeichnet. ——— * Fröhlich Pfalz. Unter dieſem Namen wird ſich, wie wir hören, in den nächſten Tagen in der Weſtſtaht eine Ver⸗ einigung bilden, deren Beſtreben in der Pflege heimiſcher Sitten, des Pfälzer Humors und der Förderung des Frem⸗ denverkehrs beſteht. Wie ferner verlautet, hat die neue Ver⸗ einigung bereits zahlreiche Anhänger gefunden. Sie will u. a. auch eine regere Verkehrstätigkeit in der Weſtſtadt herbei⸗ führen. * Unfälle. Ins Allgemeine Krankenhaus wurden geſtern eingeliefert: ein 17 Jahre alter Maler, der in der Liſelotte⸗ ſchule beim Abwaſchen einer Decke von einem etwa 4 Meter hohen Gerüſt abſtürzte wodurch er eine Gehirner⸗ ſchütterung erlitt und eine 23 Jahre alte Arbeiterin die ſich in einem Betriebe im Induſtriehafen bei Putzarbeiten durch kochendes Waſſer den rechten Fuß verbrühte. „* 25jähriges Arbeitsjubiläum. Former Heinrich Balz, E Mannheim⸗Waldhof feiert am morgigen Donnerstag, 8. Aug., bei der Firma G. Schmitt Söhne G. m. b.., Eiſengießerei Mannheim⸗Walodhof, ſein 25jähriges Arbeitsjubiläum. Schluß des redaktionellen Teils gibt es die wundervolle goldklare Haarwaschseife für jedes Haar, auch als Shampoon 2 „Ja, ſie nannte eine andere Stadt“, chen ahnungslos. „Wenn du den Namen weißt, ſo nenn ihn mir.“ „Die Stadt heißt— heißt— heißt.. der Name iſt ſo ein⸗ fach, und doch kann ich ihn ſchlecht behalten.. aber wart mal, er wird mir ſchon noch einfallen Kathinka ſann ein Weilchen nach, dann ſagte ſie ſtrahlend:„Mann— Mannheim! Ja, ſo heißt die Stadt!“ „Mannheim“, wiederholte Sand mit bebender Stimme und atmete tief, als. hätte er ſveben eine ſchwere Laſt von ſich geworfen. Und wenn die Beleuchtung es zugelaſſen, würde das Mädchen deutlich eine Veränderung im Geſichtsausdruck des Geliebten wahrgenommen und nach deſſen Urſache ge⸗ fragt haben. „Ja, nach Mannheim reiſen wir“, fuhr die überglückliche Kathinka freudig bewegt fort.„Iſt es noch weit bis dahin?“ „Mit der Poſt braucht man noch keinen Tag.— Wollt Ihr morgen gleich weiter?“ „Ja“, ſeufzte ſie,„ſchon auf 5 Uhr iſt die Abfahrt feſt⸗ geſetzt, und ich möchte doch, da ich dich gefunden habe, nun auch gerne bei dir bleiben! Darf ich?— Mag Nadina allein weiter reiſen..“ Der Jüngling erſchrak heftig; denn ihm war plötzlich als begänne der herrliche Hoffnungsbau, den die letzten Minuten aufgerichtet und der ihm, gleich dem Kreuze auf Golgatha, Erlöſung bringen ſollte, in ſeinen Grundfeſten zu wanken. Wie leicht konnte er einſtürzen. Fieberhaft arbeitete ſein Geiſt, um die Gefahr zu beſeitigen.„Ich habe nie ſo deutlich gefühlt wie in dieſem Augenblick“, begann er endlich weich und eindringlich,„daß du mein guter Engel biſt. Bleibe es auch fernerhin. Dies bedeutet aber nicht, daß du ſtets in mei⸗ ner Nähe ſein müßteſt. Die Erfüllung unſeres höchſten Wunſches wird erſt eine ſpätere Zeit bringen— auch getrennt von mir kannſt du es ſein.“ „Iſt das eine Abſage?“ fragte Kathinka traurig. „Ich will damit ſagen, daß du Nadina nicht verlaſſen darfſt.“ „Diesmal verſtehe ich dich nicht. geſagt: Zufälle gibt es nicht! von Gott.“ „So denke ich auch noch heute „Du handelſt aber nicht danach.“ „Erkläre dich deutlicher!“ ö „Unſere mehr als merkwürdige Begegnung in einem ſremden Land, fernab von Jena, hältſt du für Gottes⸗ Früher haſt du immer Alles, was kommt) kommt Schickung?“ beſtätigte das Mäd⸗ „Unbedingtl“ „Und doch arbeiteſt du dieſer wunderbaren Schickung ent⸗ gegen. Denn du wirſt ſelber wohl nicht glauben, daß uns die göttliche Vorſehung hier auf einer unbekannten, nächtlichen Landſtraße zuſammengeführt hat, um uns gleich wieder aus⸗ einander zu reißen.“ „Leider muß ich dies glauben, mein Liebling“, ſagte Karl Ludwig mit wehem Ton.„Unſere erneute Trennung iſt ein Teil des göttlichen Planes.“ „Ich kann das nicht einſehen...“ „Nein, das kannſt du nicht, teures Mädchen. Dir fehlen die Zuſammenhänge der Geſchehniſſe. Nach dieſen Zuſam⸗ menhängen darfſt du auch nicht fragen, nicht forſchen; nur glauben und vertrauen ſollſt du.— Doch jetzt komm, wir wollen gehen, damit unſere Ankunft in Darmſtadt nicht gar zu ſpät erfolgt. Unterwegs werde ich dir dann noch mancher⸗ lei ſagen.“ „Wieder das Geheimnisvolle, das mich immer ſo er⸗ ſchreckt“, ſagte das Mädchen. Eng aneinandergeſchmiegt gingen die beiden nun der Stadt zu. „Haſt du ſchon ein Nachtquartier?“ unterbrach Kathinka das kurze Schweigen. „Noch nicht! Es wird mir aber nicht ſchwer fallen, eins zu finden.“ „Du kaunſt in unſerem Gaſthof bleiben; dort iſt noch Platz für dich.“ „Unmöglich!“ rief Sand heftig. „Warum unmöglich?“ „Weil ich mit Nadina nicht zuſammentreffen möchte, nicht zuſammentreffen darf. Ja, mehr noch: Deine Freundin ſoll von meiner Anweiſenheit in Darmſtadt überhaupt nichts erfahren.“ N „Mein Gott, was liegt denn hier nun wieder vor?“ „Forſche nicht nach Gründen! muß ich noch einmal ſagen; ſie ſind aber vorhanden, glaube mir.“ „Nadina weiß aber, daß ich dir entgegengegangen bin!“ „Hat ſie mich ſelber geſehen und erkannte“ „Nein! Sie behauptete ſogar, ich hätte mich geirrt. Du könnteſt dich unmöglich in der Nähe von Darmſtadt befinden, weil deine Heimat Wunſiedel ganz wo anders läge.“ „Das iſt gut!“ atmete der Jüngling auf.„Sage ihr, du hätteſt dich geirrt, mich mit einem mir ähnlich ſehenden Hand⸗ werbsburſchen verwechſelt.“ Idas Mädchen ſchmerzlich bewegt. „Aber warum denn nur!?“— Warum denn nur!“ rief Fortſetzung folgt.) 7 8 0 Mittwoch, den 7. Auguſt 1929. Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabef 5. Seite. Nr. 861 Aus dem Lande 5 Der Waſſerverbrauch in Karlsruhe 5 Karlsruhe, 5. Aug. Die Stadt Karlsruhe braucht täglich 41 Millionen Liter Waſſer, d. i. unter Zugrunde⸗ legung der Einwohnerzahl vom 1. Juli 1929 mit 154 780 ein täglicher Waſſerverbrauch von etwa 265 Liter pro Kopf. Die Leiſtungsfähigkeit des Waſſerwerkes iſt aufs höchſte ge⸗ ſchraubt und der Bau eines neuen Waſſerwerkes dringend geboten. Man hat auch bereits mit den Bauarbeiten im Ge⸗ lände von Mörſch begonnen und zwar zunächſt mit der Erſtel⸗ lung von Brun ne n, während das Maſchinenhaus im Spät⸗ jahr in Angriff genommen werden ſoll. 1931 ſoll laut„Bad. Preſſe“ das neue Werk fertiggeſtellt ſein. Todesſturz auf der Treppe * Pforzheim, 7. Aug. Der 40jährige Taglöhner Wüſt rutſchte in der Dunkelheit auf der Treppe aus und kam ſo ſchwer zu Fall, daß er die Wirbelſäule brach und tot im Hausflur liegen blieb. 2 * * UI Weinheim, 7. Aug. Tödlich verunglückt iſt geſtern abend der hieſige 68jährige Landwirt Georg Peter Ebert. Als er auf dem Gebälk ſeiner Scheune in der nördlichen Hauptſtraße damit beſchäftigt war, die Scheune zu fäubern, ſtürzte er von einem Balken ab. Er erlitt ſchwere innere Verletzungen, die den baldigen Tod nach ſich zogen. Nachbargebiete Eine Lebensmüde nimmt Kleeſalz Ludwigshafen, 7. Aug. Kleeſalz iſt kein Mittel, um ſich aus dem Leben zu drücken. So hatte es auch geſtern nach⸗ mittag nicht den Erfolg bei einer 28jährigen Ehefrau. Ste wurde bewußtlos in ihrer Wohnung aufgefunden und mußte dem Krankenhaus zugeführt werden. Die Urſache zu dem Selbſttötungsverſuch ſoll in mißlichen Jamilienverhältniſſen zu ſuchen ſein. 4 Familientragödie in Waldmichelbach „ Walbdmichelbach im Odenwald, 7. Aug. Am Sonntag abend ging die 16fährige Tochter der Eheleute Diehm von hier, trotz ſtrengen Verbots ihrer Eltern, zur Tan zmuſik mach dem nahen Gadern. Die Mutter machte ſich darüber Kummer, beſonders aber ängſtigte ſie ſich wegen des Streites, der unvermeidlich war, wenn ihr Mann erfuhr, das die Tochter zur Tanzmuſik gegangen war. Die Frau ging auf den Speicher und erhängte ſich. Der Ehemann konnte bei ſeiner Rückkunft ſeine Frau nur noch als Leiche vorfinden. Er glaubte dies nicht überleben zu können, nahm einen Strick und hängte ſich neben ſeine Frau. Einer im Hauſe wohnhaften Tochter gelang es mit Hilfe von Nachbars⸗ leuten den Erhängten noch rechtzeitig abzuſchneiden. Er wurde in die Klinik in Heidelberg eingeliefert. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Verſchärfte Strafe Die Anklage gegen den Poſtaushelfer H. B. in Laudenbach wurde auf Antrag der Staatsanwaltſchaft geſtern in der Berufungsinſtanz vor der Großen Ferienſtrafkammer verhan⸗ delt. B. hatte zwei Poſteinzahlungen von je 25 Mk. unter⸗ ſchlagen und mit dem Namen des Empfängers quittiert. Der Mann konnte nicht einmal orthographiſch ſchreiben. Er gab ſich in der erſten Inſtanz ſo, daß das Gericht trotz des ſeine Verantwortlichkeit bejahenden Gutachtens des Gerichtsarztes zu einem Freiſpruch kam. Das Gericht nahm an, daß der Angeklagte infolge ſeines krankhaften Geiſteszuſtandes nicht die erforderliche Einſicht in die Strafbarkeit ſeiner Handlung beſaß. Es wurde daraufhin ein Obergutachten des Pfychia⸗ ters Prof. Dr. Gruhle⸗ Heidelberg eingefordert, der die Verantwortlichkeit ebenfalls bejahte. Das Gericht kam nun⸗ mehr nach perſönlicher Einvernahme des Obergutachters zu einer Verurteilung von ſieben Monaten Gefängnis. 99 0 Wie wird das Wetter Werden? Sportliche Rundſchau Internationaler Kleinflugzeug-Weltbewerb Beginn der Leiſtungsprüfungen in Parls⸗Orly 75 Von den 82 zum diesjährigen internationalen Kleinflugzeug⸗ Wettbewerb gemeldeten Apparaten ſind insgeſamt 55 konkurkonz⸗ berechtigt, und zwar 24 aus Deutſchland, 12 aus Italien, neun aus Frankreich, drei aus der Tſchochoflowakei, ſe zwei aus Belgien, England und der Schweiz, ſowie einer aus Jugoflawien. Man ver⸗ mißt leider einige intereſſante Typen. So ſſt der Apparok„Sauſe⸗ wind“ mit dem Piloten Peterſen aus Hamburg zwei Stunden zu ſpät auf dem Pariſer Flugplatz Orly eingetroffen, ſodaß er ebenſo wie die bekannte engliſche Sportfliegerin Lady Bailey nicht mehr zugelaſſen werden konnte. Weiterhin fehlen die beiden gemeldeten ſpaniſchen Windmühlen⸗Flugzeuge und aus Italien die beiden Ca⸗ proni⸗Flugzeuge, deren eines der Weltrekordmann Mafor Bernardl! geſtartet. ſteuern ſollte. Beſonders ſtark iſt der Ausfall bei den Franzoſen die mit ihren Konſtruktionen nicht rechtzeitig genug fertig geworden find. Be! den deutſchen Fliegern ſind noch zwei Umbeſetzungen vor⸗ genommen worden. Anſtelle von Siebel und Heſſelbach 1 die erfolgreichen Segelflieger Nehring aus Darmſtadt ſowie der Stukt⸗ garter Lörzer in Wettbewerb. Der Geſamteinbruck geht dahin, daß die deutſchen Apparate hauptſächlich wegen ihrer vorzüglichen Kon⸗ ſtruktion favoriſtert werden müſſen. Nach der dechniſchen Gebrauchs⸗ Pritfung und verſchied. Probeflügen folgt die Breunſtoff⸗Verbrauchs⸗ Prüfung, bei der die Bewerber eine 100 Km. lange Ründſtrecke mit Start und Ziel auf dem Flugplatz von Orln zweimal zu burch⸗ fliegen haben. Die Verbrauchsprüfung ſelbſt wurde auf eimer 320 Km. langen Strecke durchgeführt. Der deuſſche Pilot Schi machte mit ſeinem By.⸗Flugzeug bei der Landung Bruch un mußte ausſchoiden. Am Mittwoch vormittag wird züm Rundflug Ar N Zend 2 Karte der Dauerrudern der Pfalzgau⸗Vereinigung Zum 30. Male gaben ſich die Vereine der Pfalzgau⸗Vereinigung am vergangenen Sonntag in Speyer ein Stelldichein. Auf Anre⸗ gung des Ludwigshafener Rudervereins wurde damals dieſe Ver⸗ einigung gegründet, die zunächſt die Rudervereine Ludwigshafen, Speyer und Frankenthal umfaßte. Es war dies am 27. Juli 1899. Später ſchloß ſich dann Germersheim an und neuerdings iſt auch die neu gegründete Ludwigshafener Rudergeſellſchaft gefolgt, Zu pflegen galt es in erſter Linie das Dauerrudern und zwar führte die Strecke zunächſt über 12 Kilometer, davon 6 ſtromabwärts und 6 ſtromauf⸗ wärts. Aus naheliegenden Gründen hat man ſpäter klugerweiſe die Strecke auf 8 Kilometer verringert und dies war vom ſportlichen und gefundheitlichen Standpunkte aus nur zu begrüßen. Nachdem in den Kriegsjahren 1914—1919 die Wettfahrten ausfallen mußten, wur⸗ den ſie 1920 wieder aufgenommen um. Z Jubiläumsdauerrudern am vergangenen Sonntag waren die Meldungen nicht beſonders zahl⸗ reich eingegangen; dies mag zunächſt darin ſeinen Grund haben, daß es allgemein an Mannſchaften fehlt und der Rennruderer der Saiſon nach getaner Arbeit eben doch ruhen will. Letzten Endes kann nicht geleugnet werden, daß ſich auch das Dauerrudern etwas überlebt hat. Die aäusgeſchriebenen vier Rennen, die bei ſchönem Wetter gefahren wurden und guten Sport boten, zeitigten folgende Ergebniſſe. Anfänger⸗Vierer: 1. Ludwigshafener Ruderverein 2. Boot).(Petry, Wiehe, Zimmermann, Pfirmann, Steuer: Dreyer); 2. Ludwigshafener Ruderverein(1. Boot); 3. Rudergeſellſchaft Speyer 4. Rudergeſellſchaft Ludwigshafen. Pfalz⸗Bierer: 1. Rudergeſellſchaft Speyer; 7. Ludwigshafener Ruderverein; 3. Rudergeſellſchaft Speyer(2, Boot); 4. Ruderverein Frankenthal. Alter Herren⸗Vierer: 1. Rudergeſellſchaft Speyer; 2. Mülheimer Rudergeſellſchaft; g. Rudergeſellſchaft Ludwigshafen. Pfalsgau⸗Jubiläums⸗Vierer: 1. Rudergeſellſchaft Speyer; 2. Lud⸗ wigshafener Ruderverein; 3. Rudergeſellſchaft Zudwigshafen; 4. Ru⸗ dergeſellſchaft Rheinau. „Der Held des Tages war alſo die Rudergeſellſchaft Speyer, die nicht weniger als 3 Siege an ihre Fahne heftete, ein Umſtand, der auf gute Mannſchaften, vornehmlich aber auf ͤe genaue Kenntnis der Waſſerverhältniſſe zurückzuführen iſt. mt. Deutſchlands Vertreter gegen England Zu dem am 24. Auguſt im Stadion zu Stamford ⸗ Bridge Länder ⸗ bei London ſtattfindenden erſten Letchtathletük 9 Wetter-Vorausſagen für Donnerstag, 8. Auguſt 1929 Nach Einbruch kühlerer Luftmaſſen wechſelnd wolkig mit einzelnen Nachregen, vorübergehend kühler, Wetter⸗Nachrichten der Badischen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). 2 Luft- Tem: r Wind iR bob druc vera⸗ 8. 95 5 Wetter 3 8 858 un nam i 38 8 4 8 Nicht Sture 88 8 Wertheim 151— 12 23 9[Sy leicht beiter Königsſtuhlf 563 758,8 17 20 13 8 1 Karlsruhe 120 760.11 15 26 11 ſtill 1 Bad.⸗Bad. 218 759,8 15 23 10] W„ halbbed. Villingen 780 762,7 1121 68 8 leicht 8 1 0 1275 637,8 12 15 9 S. mäß. Nebel adenweil.— 759,7 19 23 14S W leicht heiter St. Blaſien] 780 8 21 5 0 5 55 Höchenſchw.— Die vor der fkandinaviſchen Küſte liegende Zyklone iſt ſtationär geworden, während die geſtern noch über Irland gelegene Teilzyklone raſch nach der Nordſee vorſtößt. An ihrer Rückſeite dringt Kaltluft gegen den Kontinent vor. Die erſten Staffeln werden uns im Laufe der Nacht erreichen und ſtellenweiſe in Gewitterbegleitung bei uns durchziehen. D vergessen Sie nicht die herrlich erfrischend schmeckende Pfefferminz-Zahnpaste Chlorodont. Tube 60 Pf. und 1 Mk., und die dazugehörige Chlorodont- Zahnbürste mit gezahntem Borstenschnitt von bester Qualität, für Erwachsene.25 Mk., für Kinder 70 Pf., zur Beseitigung fauliger, übelriechender Speisereste in den Zahnzwischenräumen und zum Weißputzen der Zähne. Erhältlich in allen Chlorodont- Verkaufsstellen in der bekannten blau- weiß- grünen Original- Packung. Reisewetter in Deutſchland Nordſee: Mäßige Südweſtwinde, bedeckt, mit ſtrichweiſem Regen. Geſtern bedeckt, ſtrichweiſe Regen. Oſtſee: Leichte bis ſchwache ſüdliche Winde, heiter(Strandwaſſer⸗ temperatur 17 Grad). Geſtern warm und meiſt heiter. Harz und Thüringer Wald: Meiſt heiter, ſchwache ſüdliche bis weſtliche Winde. Geſtern warm und heiter. Rhein⸗ und Weſergebiet: Wolkig, örtliche Frühnebel(Flußnebel), leichte ſübdliche Winde. Geſtern tagsüber warm und vorwiegend heiter. Alpen: f Wolkig bis heiter bei leichtem Föhn. Geſtern warm und vorwiegend heiter. Flugweller Ausgenommen die Südoſtecke des Reiches Südweſtwinde, im Innern mäßig, an der Küſte ſteif bis ſtürmiſch, in Südoſt⸗ deutſchland in den unteren Schichten leichte öſtliche, oben ſüd⸗ weſtliche Winde, über Oeſterreich friſche böige Nordwinbde, vorwiegend heiter von Weſten her Böenfront vordringend. Flugſtre cke 95 N kampf zwiſchen Deutſchlaud und England hat die N f Sportbehörde ihre Vertreter beſtimmt. Der Länderkampf fetzt im Gegenſatz zu den ſonſtigen Gepflogenheiten zum größten Teil aus annſchafts kämpfen zuſammen, don denen ins, 1 ſieben 195 1 ſind. 9 8 fünf Einzelkon⸗ urrenzen im Werfen und Springen ausgetragen. 5 Folgende Leichtalhleten wurden von der Den. mit der Ber, tretung der deutſchen Farben beauftragt: 4 mal 100 Nards; Körnig⸗ Dr. Wichmann, Geerling, Eldracher. 4 mal 440 Dards: Neu mann⸗ Mannheim, Krebs, Storz, Engelhardt. 4 mal 880 Hards: Böcher, Engelhardt, Dr. Peltzer, Müller, 4 mal 1 Meile: Schilgen, Böcher, Walpert, Dr. Peltzer. Olympiſche Staffel: Mülker, Dr. Wichmann, Körnig, Storz. 4 mal 120 Jards Hürden: Troßhach, Beſchetznick, Welſcher, Weiß. 3⸗Meilen⸗Manſchafts laufen; 800 Diekmann, Kohn, Helber. Stabhochſprung: Huhn, Köppke. Wei Köchermann, Dobermann. Disküswerfen: Hänchen, Hoff ſprung: 11 Kugelſtoßen: Uebler, Schneider. g meiſter. Aus den Runofunk-Programmen Donnerstag, 8. Auguſt e Deutſche Sender N i Berlin(Welle 418), Königs wuſterhauſen(Welle 1685 6 0 Uhr: Saen Geſellſchaft der Menſchenrechte, an⸗ ſchließend Tanzmuſtk. 1; Breslau(Welle 259) 16.90 Uhr: Neue Tänze, 20.10 Uhr? Volks⸗ tümliches Konzert, 22.30 Uhr: Tanzmuſik des Jaßz⸗Orcheſters. Frankfurt(Welle 990) 12.90 Uhr: Schallplatten, 16,15 Uhr: Kon, zert, 20.15 Uhr: Vom Kurhaus Wiesbaden: Konzert,.40 Uhr Geſangs⸗Konzert von John Ward: Aus engliſchen Opern. 1 Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Peter Pink, Schwank in örei Aue dügen, 22.15 Uhr: e 5. Königsberg(Welle 10 1 5 1 55„„ von Hugs von Hofmannsthal, 20.45 Uhr: Orcheſterkonzert. Langenberg(Welle 479).30 Uhr: Brunnenkonzert, 18.08 1 Mittags konzert, 17.85 Uhr: Veſperkonzert, 20 Uhr; Abenbkonz anſchließend Nachtmuſik und Tanz. Leipzig(Welle 259) 20 Uhr: Aus italieniſchen Opern, 3 Mu n ch 6 n(Welle 5383), Kaiſers lauteren(Welle 2700 12.30 Uhr: Schallplatten, 160 Uhr: Konzert, 20.18 Uhr: Ueber⸗ tragung von Nürnberg: Gaſtkonzert.. Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.18 pick, Konzert, 20 Uhr: Ueberfall auf eee Weltmann, Hörſpk 20.45 Uhr: Richard Wagner⸗Abend, anſchl. Unterhaltung kongerk Ausländiſche Sender Bern(Welle 403) 20 Uhr: Kammermuſtk, 20.90 Uhr: Literaxiſch muſtkaliſcher Abend, 21.90 Uhr: Orcheſterkonzert, 29.15 Uhr: Konz, Bubapeſt(Welle 850) 90.15 Uhr: Konzert, 25 Uhr: Zigeunermu Da ventry(Welle 89) 109 Uhr: Tanzmuſik, u Uhr: Konzert, 22.15 Uhr: Tanzmuſik.: Daventry(Welle 1583) 21.35 Uhr: Der Jugendhrunnen, Komiſchs Oper, 23.05 Uhr: Tauzmuſtk. Mailand(Welle 501) 20,80 Uhr: 29.15 Uhr: Tanzmuſik. 25 Paris(Welle 1725) 20.05 Uhr: Robert Macaire, anſchl. Konzert. Prag(Welle 487) 20 Uhr: Duselſackmuſtk, 20.30 Uhr: Konzert, 21.30 Uhr: Klavierkonzert, 22.20 Uhr: Schallplattenkonzert. 5 Wien(Welle 517) 20 Uhr: Gefangsvorträge, 20,20 Uhr: Konzert des Wiener Sinfonieorchſters, anſchließend Abendkonzert. 8 Zürich(Welle 459) 20 Uhr: Aus den Sinfonien und Oratorien vos Joſ. Hayön, 21.15 Uhr: Von Lanner bis Kalman. fladlio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 8 2, 6— ſelephon 28847 Lautſprecher geht jetzt wieder flott, er war bei Radio⸗Hetter⸗ gutt! Bringen auch Sie Ihren Lautſprecher zum Aufmagneti⸗ ſteren zu uns. Für nur.50 Mk. arbeitet er dann wieder wie neu. Ihre Akkumulatoren werden innerhalb 24 Stunden beſtens geprüft und gelaben. Leihbatterien ſtehen zur Ver⸗ lügung. 5 Chefredakteur: Kurt Fiſcher m Urlaub) 5 a Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton Dr. G. Kayſer Kommunalpolitik und Lokgles; j. B Franz Kircher— Sport und Veſmiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles ſbrige? Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen! Jakob Fau 1 ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Pr. Ha Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim E 6, 2 5 rung en u 5 TTT n Balazzo, Oper in wel Akten, 5 g. Seite. Nr. 901 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 7. Auguſt 1929. „Vorläufig“ keine neuen Schatzanweiſungen v. H. Kölner Schatzanweiſungen von 1929.— Ueberzeichnung.] Verhandlungen, wie uns gemeldet werden, wahrſcheinlich in Brüel des Reiches Die von einem unter Führung des Bankhauſes A. Levy und des ſſ oder Amſterdam aufgenommen werden, oz allerdings ein genauer e A. Schaaffhauſen'ſchen Bankvereins.⸗G. Köln ſtehenden Konſortium Termin noch ausſteht. Man erwartet bis Jahresende den Abſchluß Has amertkaulſche Handelsminiſterſlum hat nach elner Meldung übernommenen und zum Kurſe von 96 v. H. zur 8 aufge⸗J von erfolgreichen internationalen Zuckerverhandlungen. der United Preß, die ei 6 2 ehe orre deute erlegten insgeſamt nom. 40 Mill. R. gjähr 1 n 8 v. ch a tz⸗ 5 2! f 2 Sprit e nited Preß, die etuige Auſſehen erregt hat, angedeutet, der e a 9 91 51 5 6. 155 8 Ein Spiegelbild der deutſchen Wirtſchaft Relchsſinangmintſter werde ſich wohl demnächſt genctigt ſehen, bei! wwe ſhnugen den Stad Köln ſind ſe 75 regem 3 utereſſe Die FE 9 5 iht üb 3 Elbe der deut⸗ begegnet und haben eine ſtarke Ueberzeichnung erfahren. Die Handelskammer in Konſtonz gibt über das Elend der deu der roßen Geldnot des Reiches 400 M 8 1 e 5 1 2 il 7 1 1 7 8 i 3 0 5. Milltonen Scha Das K onſortlum, das zunächſt nom. 20 Mill..“ feſt übernommen ſchen Wirtſchaft bemerkenswerte Zahl enangal ben. Die J en a egimn. 9 g N u 1 en N u ö u geg e b en und we ter einen er heblichen batte, hat inſolgedeſſen die Option auf die reſtlichen nom. 20 Mill. R. ziffern haben im Juli den höchſten Stand ſeit Jahre.. ail der im Beſitz des Reiches befindlichen Vorgzugsaktten der ausgeübt. Die mit ſechsmonatiger Sperre gezeichneten Stücke, die] zuweiſen, was um ſo bemerkenswerter iſt, als um dieſe 3 ge⸗ Reichsbahngeſellſchaft auf den Markt zu werſen. Vom ie Entſpannung eintritt. Zur Zeit werden in Deutſch⸗ allein den Betrag von nom. 40 Mill..“ überſchreiten, konnten da⸗ wöhnlich e Relchsſengugmlulſter tum wird uns erklärt, daß vorläufig her nur beſchränkt zugeteilt werden. Die freien Stücke mußten ſcharf land monatlich durchſchnittlich drei Millionen W 7 ſe l 99000 f weder dle eine noch dle andere Maßnahme beab'⸗ reparkiert werden. 0 wovon ein Drittel zu Proteſt geht 7 ich werden 90 955 f Ichtigt fe! Zahlungsbefehle erlaſſen und 35 0 0 212 h 5 11. 29: Vor e Nachde re 1 Von dieſen 35 000 Pfändungen ſind 12 fruchtlos. Al Wielleſcht wird man den Nachdruck auf das Wörtchen„vorläufig 29; Vor neuen internaggonalen Zuckerverhaudlungen. Nachdem genommen. Von dieſen fändungen f ehen Ueberein⸗J Folgen dieſer fruchtloſen Pfändungen werden w die bisherigen offtziöſen Vorbeſprechungen eine gewi 8 fand 8 len bis 10000 Offen barungseide geleiſtet. ſtimmung innerhalb 90 Intereſſenten brachte, ſollen die legen miüſſen. Daß Herr Hilferding in abſehbarer Frtſt erneut ſich vol die Notwendigkeit geſtellt ſehen wird Gelomittel für die Deckung der Ausgabeverpflichtungen f e e n dec e Aufkragloſe Vörſen/ Kunſtſeideaktien geſteigert E zumal nach m Fehlſchlag der Inlandanleihe noch nicht ganz im Klaren, über den Weg, den man zur Aufbringung er 8 Maunhei jeder ſchwächer ſollen angeblich größere gliſche Käufe vorgelegen ö der erforderlichen Summen einſchlagen ſoll. Mannheim wieder ſchwächer 1 1 1158 Berkin⸗K her beobachtete man Int N tige Börſe unterlag wieder 8 ſt är ke de en Kur Fr ſe ſch—3 v. über Anfang, ö Geſchäft 75 27 0 9: Keine Juſammenfaſſung der, amerlkaniſchen Kunſtſeldenindn⸗ 5 äft bewegte ſich in verändert eke Rahmen. ib Schubert u. S. Erie. Nach ausländisch Atterr oll die Fuſion der ame wurden Beſüra 1 laut von einer bevorſtel 1—6 5 Rikaniſchen Kunſtſeidege Aber der Einelen t eher 01. Far f to bevorſteben, und 15 8 Veubeng 1 10 Glanzſto 4 5 f ſcher Sei ren, iſt bier von 5 ts An 5 Fran dekaunt dittften gru a 1 Es mögen wohl mit 80 0 1 in war gelegentlich Hi ein 0 erfolgt fein, die einigkeit m nmar N Aber noch nicht den Charakter Fuſtonsverhandlung ge ſucht trager 8 8 ü 8 880. Frankfurt 3 „ Geſellſchaft für Mudes. Eismaſchinen AG. Wiesbaden. n ö Mir erfahren. a er Mot Gmb. Aſchaffe a 5. 5 ve aus kont 5 Roammen und 9 ö fenburg.5 eiit in 0 9 f Keine Gumalverhandlungen. Serlüruns der Phoenix⸗Ver⸗ 7 waltung. Neuerdings etauch D 1 N einem bevorſt de 8 7 5 2 5 f 6,5 5,5 g 3 2 555 a 99.752 3,5 8,030 10 81.89 5 g 112.58.5 t 88,15 725 783,3. 8. .788 10 ö 85— f 977 5˙8 a 10 5,5 ö 5 f Nürnberger Hopfe ubericht vom 5 . 7 Kurszettel der Neuen Manndelmer Zeltung. 9 5— 5 5 Wes i Baer asl rec. Weien und Ausundaanleihen n Prager* Mur e Stck 8 Mannheimer 5. iibad. St.-A. 27 72 uiid. A. Er. 28.0 — Dad Ku A. 55—— 8. 2 N W. 8 Mann. Sind g „ Dold. 0. 8 Zuid Farben DG. no ud. Afaturanmg GU. Uerz. G0. 1. Hertlch. 222 5 2 Budiſche Sun* Müntenm Mils unutg,. 8. An pott. De, Anh Kerditbunt 5 Sund Disxantu..0 r 8 Setltna.. 2 eee.0 Se tech Duri hen gar e 8 Dichnuum———— 8888988 1 Frankfurter B 775 E Festverzinsliche Verte Wentun Wien i een e 2* Anſungich. 1 au 1 *— nb Ert 2— 1 4 e 2 Werzd. Bold)—— nene e. Seeg e,— 4 s D nig. e, e 1„ 5 0 855 nurn.. Naunsfrid A1 Drendner Zur 15 N. . 1 0 i 1 f 1 f 0 —— N. Bunt—— 7 Dun.-l.. 5 8 J*. 8„ r—— Aut minen 7 N— 2*— 88 Bre 5* rn 1— A.—— 12 e 3 Ant..— W. 0 Nhenttunn ber— Weſteregel be Stils, n e ien n Sam. Salhr..— Bick Camant rtr,. 0 i 5 lung 7 ie Den Arsch dunt l 8 N. 1 ., Dun——— Trana gert: en N i N.0— 1. 88 25 Rhein. Zune Sauntun gunman— 1 DA. d..(— 3 f* ö 8 Sand, Eiern 9 ann r Sund. Fienuut l g 8. 8 Durtt. Nattnüt BI gunug—— derdagrs- Kren Ff 15 e 1. Sühumertin Zübnururt tg. Did. D den 28 2 1 rn Altar press. Adem. 17 Retkarufm. Il— 3— 75 f — 8 22 2 8 Süd u e e Sen hum 2— Nrn. Bu— 5 f 71 118* 21. 7* 75 a n dn i Nan: Induſtrie- den Dem. Burt. Ser mi. E. Ern Fecngurg ins 185 SrrrreabremBIu f e ine——.* Unt. 2 art.& Fun⁰⁰ 1 8. ur. Surat. Dſtrnrrer N Suhſcumdt T 4 2 N e de Breite—— 8— nüt Berghum——— 8280 5 ng. Beür. Bramamm. 8 Dunumm S.— 1 ö —— e—.. Sünee grand 4..— l 5 1 N Druitwig N. Reinl Bunirr Ifir Wee—— ä Mittwoch, den 7. Auguſt 1929. 2 e D—— n————— 2 er Zeitung(Abend⸗Ausgabef inanzamt und Treuhandber Auch private Treuhandberichte müſſen bei ſteuerlichen Buch⸗ und Betriebsprüfungen auf Verlangen des Finanzamts vorgelegt werden l Die Rechtſprechung des Reichsfinanzhofs auf dem Ge⸗ Vorſitzenden, der die Einſicht des Treuhandberichts durch das Mete der ſteuerlichen Buch⸗ und Betriebsprüfungen nimmt in Finanzamt verhindern wolle, verſtoße gegen das Geſetz. letzter Zeit ganz erkennbar an Schärfe zu und zeitigt Urteile, Denn es dürften nach§ 196,2 Reichsabgabenordnung keine die wegen ihrer wirtſchaftlichen Auswirkungen bedenklich er⸗ Einrichtungen getroffen werden, die die Ausführung der ſcheinen, im übrigen aber auch gegen das Rechtsempfinden Steueraufſicht hinderten oder erſchwerten. Der Tatbeſtand weiter Kreiſe verſtoßen und nicht verſtanden werden. Nach⸗ dieſer Vorſchrift ſei aber erfüllt, wenn Maßnahmen getroffen dem erſt kürzlich der 5. Senat in einem Urteil vom 19. 4. 20 würden, die darauf abzielten, den Finanzämtern die Be⸗ eine Vorlegungspflicht von Depot⸗ und Treſorbüchern von nutzung der Treuhandberichte bei Buch⸗ und Betriebsprüfung Banken bei Buch⸗ und Betriebsprüfungen anerkannt und unmöglich zu machen. 8 dabei ausdrücklich darauf hingewieſen hat, daß es heute kein Das Urteil erſcheint in ſeiner Begründung wie auch in ſog. Bankgeheimnis gäbe, wird jetzt von dem gleichen Senat ſeinen wirtſchaftlichen Folgen gleichermaßen bedenklich. Es in einem Urteil vom 28. 5. 29— VA. 909/29— dem Finanz⸗ muß zunächſt bezweifelt werden, ob es im Sinne des Geſetz⸗ amt auch das Recht zugeſprochen, daß ihm bei Buch⸗ und gebers gelegen hat, Treuhandbexichte, die eine Geſellſchaft über Betriebsprüfungen ein von einer Treuhandgeſellſchaft ein⸗ ihr ganzes Geſchäftsgebaren von einer privaten Treuhand⸗ geholter Treuhandbericht über das Unternehmen mit vor⸗ geſellſchaft anfordert, wirklich zu den Nachweiſungen und gelegt wird und zwar ſelbſt dann, wenn dieſer Bericht ſich Schriftſtücken zu rechnen, deren Vorlage nach§ 108 der Reichs⸗ nicht mehr im Beſitze des betreffenden Steuerpflichtigen be⸗ abgabenordnung verlangt werden kann. Wenn auch dieſe findet, ſondern bereits der Treuhandgeſellſchaft wieder zurück⸗ Vorſchrift an ſich weit gefaßt iſt, und auch ſeinerzeit ihre weite gegeben iſt. In dem ſo entſchiedenen Fall war eine Betriebs⸗ Faſſung bei der Beratung des Geſetzes im Reichstagsausſchuß prüfung bei einer Aktiengeſellſchaft vorgenommen worden, in mit Vorbedacht gewählt wurde, ſo dürfte doch eine allzuweite deren Verlauf der Aufſichtsrats⸗Vorſitzende der Geſellſchaft[ Auslegung gegen einen anderen, zwar nicht ausdrücklich ge⸗ von dem Finanzamt unter Strafandrohung aufgefordert ſchriebenen, aber in 8 6 RAO.(Entſcheidungen nach billigem wurde, den Bericht einer Treuhandgeſellſchaft für das Ge⸗ Ermeſſenl!) enthaltenen, übrigens auch von der Verwaltung ſchäftsjahr 1926/1927 vorzulegen. Der Auſſichtsrats⸗Vor⸗ ſelbſt wiederholt betonten Grundkatz des Steuerrechts ver⸗ ſitzende hatte dies mit der Begründung abgelehnt, daß die ſtoßen, daß ein Eindringen in das Geſchäftsgebaren des Finanzämter nach§ 198, Satz 1 der Reichsabgabenordnung zwar berechtigt ſeien, zu prüfen, ob Bücher, Aufzeichnungen und Verzeichnſſſe wie vorgeſchrieben, geführt und vorgeſchrie⸗⸗ bene Beſcheinigungen ausgeſtellt worden ſeien. Für dieſe Prüfung ſeien aber Treuhandberichte nicht von weſentlicher Bedeutung. Denn ſie enthielten ihrer Natur nach niemals einen ſteuerlich erheblichen Tatbeſtand, ſondern nur einen Bericht über ſolche der ſteuerpflichtigen Tatbeſtände, die ſchon aus anderen Urkunden und Geſchäftspapieren erſichtlich ſeien. Die Reichsabgabenordnung gehe davon aus, daß das Finanz⸗ amt ſelbſt die Prüfung vorzunehmen habe und nicht befugt ſei, hierbei die Arbeit eines Dritten zu verwerten. Das Finanzamt fordere die Vorlage des Treuhandsberichts nur, um den Prüfungsbeamten die Arbeit zu erleichtern. Zu dieſem Zwecke dürfe ein Finanzbefehl aber nicht erlaſſen werden. Außerdem ſei der Treuhandbericht gar nicht im Be⸗ ſitze des Steuerpflichtigen.. „Erfüllungsort“.., Wie kann man bei dieſem„führenden“ Requiſit des Lieferungsgeſchäfts von Rätſeln ſprechen? Zeigt es ſich nicht allüberall auf Katalogen, Preisliſten, Kommiſ⸗ ſtonskopien, Beſtätigungsſchreiben und Rechnungen, bald in breiter Feierlichkeit, bald als zart ſchimmerndes Mauer⸗ blümchen? Sollte man nicht meinen, der Lieferant, der ſo frei⸗ gebig den Begriff handhabt, ſei zu ſeinem rechtlichen und wirt⸗ ſchaftlichen Weſen vorgedrungen? Statt deſſen weiß die täg⸗ liche Praxis ein Lied davon zu ſingen, was er in Wahrheit iſt: dem einen eine Torheit, dem anderen ein Aergernis, dem Dritten wiederum der Weisheit letzter Schluß. Gemeinſam Der Reichsfinanzhof hat dieſe Einwände nicht gelten aber iſt ein verhängnis voller Mangel an Klarheit. g 5 laſſen. Es träfe nicht zu, daß ein Steuerpflichtiger überhaupt Der Lieferant muß ſein Geld haben; notfalls mit Hilfe nicht verpflichtet ſei, bei einer Buch⸗ und Betriebsprüfung des Gerichts. Und zwar des Gerichts des rfüllungsorts; 8 29 einen Treuhandbericht vorzulegen. Die Steuerpflichtigen JO. Welcher Art das iſt, ſagt 8 269 BGB. Danach hat die und ihre Angeſtellten ſeien vielmehr nach.198 Satz 1, Reichs⸗ Leiſtung, wenn ein Leiſtungsort weder beſtimmt noch aus den abgabenordnung verpflichtet, den Finanzämtern jede Aus⸗ Umſtänden zu entnehmen iſt, da zu erfolgen, wo der Schuldner kunft und Nachweiſung zu erteilen, deren ſie für die Prüfung bei Entſtehung des Schuldverhältniſſes ſeinen Wohnſitz hatte. bedürfen und ihnen alle für die Prüfung in Betracht kom⸗ Für Verbindlichkeiten aus einem Gewerbebetriebe dagegen menden Schriftſtücke zur Einſicht vorzulegen. Die ordent⸗ gilt nicht der Wohnort des Schuldners, ſondern der Ort der liche Buch⸗ und Betriebsprüfung ſolle aber, wie auch in§ 3 gewerblichen Niederlaſſung. 5 der Verordnung über Buch⸗ und Betriebsprüfungen vom Ein Beispiel: der Privatmann, der einen Gaul verkauft, 9. 11. 25 beſtimmt ſei, ein vollſtändiges Bild von der geſamten aber nicht liefert, iſt auf Lieferung an ſeinem Wohnort, Betriebsführung ergeben. Es könne demnach nicht beſtritten der Käufer auf den geſchuldeten Kaufpreis an ſeinem Wohn⸗ werden, falls Treuhandberichte zu den Schriftſtücken gehören, ort zu verklagen. Die Firma dagegen, die ihren„Sitz“ in die für eine Prüfung in Betracht kommen. Ihre Vorlage Lieferhauſen hat, während ihre ſämtlichen Inhaber in Berlin werde keinesweg nur verlangt, um den Prüfungsbeamten wohnen, muß auf Lieferung nicht in Berlin, ſondern bei dem die Arbeit zu erleichtern. Sie ſeien vielmehr im beſonderen[Gericht, in deſſen Bezirk Lieferhauſen liegt, der nicht zahlende Maße geeignet, den Prüfungsbeamten einen Einblick in die Abnehmer dagegen bei dem für ſeine Geſchäftsniederlaſſung Betriebsführung zu verſchaffen, ſie auf Mängel der Buch⸗ zuſtändigen Gericht verklagt werden. führung aufmerkſam zu machen und ſie auf Tatſachen hinzu⸗„So will es das Geſetz“. Aber nur, wenn die Parteien weiſen, die aus den Büchern und Geſchäftspapieren nicht es nicht anders wollen. Ihr Wille geht wor, ſoweit nicht, wie ohne weiteres erſichtlich ſeien.— Auch daß der Treuhand⸗ſ bei Grundſtücksklagen, ein ausſchließlicher Gerichtsſtand ge⸗ bericht nicht im Beſitze des Aufſichtsrats⸗Vorſitzenden war, ſei geben iſt. Damit ſtehen wir im Kernpunkt der Frage. Für ohne Bedeutung.— Der Beſchwerdeführer habe im vorliegen⸗ den Lieferanten iſt es micht gleichgiltig, ob er den einen hier, den Falle, wie er ſelbſt zugebe, den Bericht an den ſtellver⸗ den anderen dort verklagen und überall nach einem Anwalt tretenden Auſſichtsrats⸗Vorſitzenden, dieſer aber an die Treu⸗ fahnden muß, oder ob er„einen“ Anwalt am Ort zu infor⸗ handgeſellſchaft zurückgegeben. Da der Beſchwerdeführer ihn mieren, vielleicht auch nur— beim Amtsgericht— einen An⸗ aher ſeinerſeits von der Geſellſchaft zurückfordern könne, geſtellten zum Gericht zu ſchicken haucht; von der Schnelligkeit dürfe er ſich nicht, wie geſchehen, darauf berufen, daß der ſtell⸗ und Leichtigkeit in der Beibringung der Beweismittel zu vertretende Aufſichtsrats⸗Vorſitzende die Vorlage des Berichts ſchweigen. Es gilt alſo, möglichſt jedem Kunden den„richti⸗ verweigere. Er ſei aber auch in ſeiner Eigenſchaft als Auf⸗ gen“ Erfüllungsort zu„diktieren“. Und da hilft es nun ſichtsrats⸗Vorſitzender zur Vorlage des Treuhandberichts nichts: ſoll dieſer„Erfüllungsort“ nicht auf Sand gebaut fein, verpflichtet und könne an der Erfüllung dieſer Pflicht nicht ſo muß beim Geſchäftsabſchluß klipp und klar zur Sprache ge⸗ zurch ein von privater Seite ergangenes Verbot verhindert bracht und ebenfo klipp und klar vom Käufer eingewilligt wer⸗ werden. Das Verhalten des ſtellvertretenden Aufſichtsrats⸗ den, daß der Niederlaffungsort der Lieferfirma Erfüllungsort Vorſicht mit Originalzeugniſſen Ein wichtiges Urteil für Arbeitgeber und Arbeitnehmer Ein intereſſauter Rechtsſtreit ereignete ſich vor einiger nommen, die Zeugniſſe an die Bewerber zurückzuſenden, Zeit in Wiesbaden. Auf Grund einer Anzeige in einer falls ſie für die ausgeſchriebene Stelle nicht in Betracht kamen. Zeitung, in der die Stelle eines Betriebsleiters ausgeſchrieben Die Beklagte haftet für den Schaden, der dem Kläger durch war, bewarb ſich ein Fachmann, der Kläger, um dieſe Stelle. den Verluſt ſeiner Zeugniſſe entſtanden iſt. Ohne weiteres In der Anzeige war bemerkt, daß Meldungen mit Lebenslauf muß angenommen werden, daß die Zeugniſſe für den und Zeugnisabſchriften einzureichen ſind. Der Klä⸗ Kläger ſehr wertvoll waren, da er eine Spezial⸗ ger ſandte jedoch der Beklagten in einem Einſchreibebrief ein ausbildung genoſſen hatte und nur durch die Zeugniſſe den Bewerbungsſchreiben und fügte dieſem 30 Originalzeug⸗ Nachweis ſeiner ſpeziellen Vorbildung erbringen kann. Unter niſſe bei. Der Kläger bekam trotz wiederholter Reklama⸗ dieſen Umſtänden erſchien dem Berufungsgericht die Schätzung tionen ſeine Originalzeugniſſe nicht zurück. Er klagte nun des dem Kläger entſtandenen Schadens mit 3000/ als zu⸗ heim Amtsgericht Wiesbaden auf Herausgabe der Original⸗ treffend. Dieſer Betrag konnte aber dem Kläger nicht ganz zeugniſſe und im Nichtleiſtungsfalle auf Zahlung einer zugeſprochen werden, da nach Auffaſſung des Berufungs⸗ Schadensſumme von 5922 /. Er machte geltend, daß die gerichts bei Entſtehung des Schadens ein Verſchulden des Beklagte ſeine Zeugniſſe nicht ſorgfältig aufbewahrt und da⸗ Klägers nicht mitgewirkt hat. Es entſpricht den Gepflogen⸗ durch den Verluſt der Zeugniſſe verſchuldet habe. Durch Ur⸗ heiten des Verkehrs, bei Stellenbewerbungen wegen der Ge⸗ teil des Arbeitsgerichts Wiesbaden vom 11. September 1928 fahr des Verluſtes keine Originalzeugniſſe, ſondern Abſchrif⸗ iſt der Beklagte verurteilt worden, an den Kläger 1500 ten einzuſenden. Hierauf wird in den Tages⸗ und Fach⸗ zu zahlen. In der Berufungsinſtanz wurde die Beklagte vom zeitungen immer wieder hingewieſen. Landesarbeitsgericht Frankfurt a. M. verurteilt, an den Klä⸗ Hätte der Kläger die im Verkehr erforderliche Sorgfalt ger 1200„ zu zahlen. In den Entſcheidungsgründen des angewandt und der Beklagten lediglich Abſchriften Landesarbeitsgerichts heißt es u..: Die Beklagte hatte durch eingeſandt, ſo wäre er auch bei Verluſt der Abſchriften vor ihre Aufforderung zur Einſendung von Bewerbungen und größerem Schaden behütet geweſen. Das Berufungsgerſcht Zeugnisabſchriften die Verpflichtung übernommen, die von fiſt der Auffaſſung, daß das Verſchulden des Klägers das den Bewerbern eingeſandten Zeugniſſe ſorgfältig auf⸗ überwiegende iſt, und es hat daher dem Kläger nur zu bewahren und ſie vor dem Verlorengehen zu 40 Prozent des entſtandenen Schadens= 1200/ zuerkannt,. ſchützen. Sie hatte weiter dadurch die Verpflichtung über⸗ H. L. Steuerpflichtigen nur inſoweit in Frage kommen ſolle, als es für die ſteuerlichen Belange von Nöten iſt. Das Leuß aber gerade bei Treuhandberichten bezweifelt werden, denn ſie bilden keinen organiſchen urnd unerläßlichen Teil der Buch⸗ führung des Steuerpflichtigen, deſſen Weglaſſung etwa die Buchführung unvollſtändig und gegen kaufmänniſche und ſteuerliche Buchführungsvorſchriften verſtoßend erſcheinen ließe. Wäre in dem vorliegenden Fall ein Treuhandbericht überhaupt nicht vorhanden geweſen, ſo hätte die Buch⸗ und Betriebsprüfung ohne ihn zu Ende geführt werden müſſen und das Finanzamt hätte ſich mit den Unterlagen begnügen müſſen, die die Geſellſchaft ihm vorlegte; es hätte ſeine Ent⸗ ſcheidung, vorausgeſetzt, daß die ſonſtigen Unterlagen dem ſteuerlichen Anforderungen nach Umfang und Inhalt ent⸗ ſprachen, dann eben auf Grund dieſer Unterlagen füllen müſſen. Tat der Steuerpflichtige aber ſeinerſeits ein übriges, indem er für ſich privatim eine Treuhandgeſellſchaft prit der Abfaſſung eines Treuhandberichts beauftragte— meiſt, um ſich ſelbſt zu kontrollieren und um eine objektive Beurteilung ſeines Unternehmens von dritter unbeteiligten Seite zu er⸗ halten— ſo muß und wird er es zweifellos als der Billigkeit wiederſprechend empfinden, daß er nun gewiſſermaßen zur Strafe noch ſeinen privatim angeforderten Treuhandbericht vorlegen ſoll. Das Urteil erſcheint, abgeſehen von ſeiner Begründung, aber auch in ſeinen Auswirkungen außerordentlich bedauerlich. Sollte es tatſächlich auch weiterhin in vollem Umfange auf⸗ recht erhalten bleiben und ſich ihm insbeſondere auch die übrigen Senate anſchließen, ſo wird es zweifellos der Tätig⸗ keit der Treuhandgeſellſchaften ſehr abträglich ſein, da die An⸗ forderungen von Treuhandberichten dann wohl ſtark einge⸗ ſchränkt werden dürfte. Dr. Selb. Rälſel des Erfüllungsorts Von Amtsgerichtsrat Dr. Karl Ludwig Schimmelbuſch an Stelle des geſetzlichen ſein ſoll. Eine ſolche Vereinbarung muß übrigens der, der ſich darauf beruft, im Beſtreitungsfall beweiſen. Wer dieſe einfachen, dem natürlichen Rechtsempfinden ent⸗ ſprechenden Regeln ſich klar gemacht hat, den kann— ſei er Lieferant oder Abnehmer— das Geſpenſt des Erfüllungs⸗ ortes nicht ſchrecken, es kann ihm keine Fußangeln legen und keine Zweifel in der Praxis aufhürden, jedenfalls dann nicht, wenn er ſich noch über ein weiteres klar iſt, über die Bedeu⸗ tung der Frage: wann hat der Vertrag als abgeſchloſſen zu gelten? Auch da, wo die Verhandlungen ſtunden⸗, wochen⸗, monate⸗ lang gedauert haben, iſt die Grenze zwiſchen dieſem Anmarſch⸗ gebiet und dem Reich, wo nur mehr der Wille des Vertrages herſcht, haarſcharf: es iſt der Augenblick, in dem die Einigkeit der Parteien über die weſentlichen Punkte, z. B. Art, Menge, ſchieden und an keine Form gebunden; es kann ſogar ſtill⸗ ſchweigend geſchehen. Jenſeits dieſes kritiſchen Zeitpunktes iſt das Geſchäft perfekt; was ihm folgt, fällt nicht mehr unter den Vertrag. Dem Beſteller gegenüber iſt es rechtlich wert⸗ los, ob er hinterher, und ſei es noch ſo bald, eine„Kommiſ⸗ ſionskopie“ im Briefkaſten findet, die ihn auf den„Erfüllungs⸗ nicht bis zu jenem Augenblick Gegenſtand der Verhandlung geworden war, braucht er ihn ebenſowenig gelten zu laſſen, wie etwa gar einen ſolchen Vermerk in der ſpäteren Rechnung. Ja ſelbſt dann vergibt er ſich nichts, wenn er die Rechnung, in der ein nicht vereinbarter Erfüllungsort erwähnt iſt, vo r⸗ behaltlos annimmt. Alles das iſt konſtante Rechtſprechung und herrſchende Rechtslehre. Oft genug wird ſtillſchweigende Vereinbarung eines Erfüllungsortes anzunehmen ſein, z. B. wenn Briefbogen, auf denen die auf Anfragen antwortenden Offerten geſchrieben ſind, deutlich— nicht etwa als eine im Verborgenen blühende Blume— einen beſonderen Erfüllungsort oder Gerichtsſtand bezeichnen und der Empfänger ein Mann des Geſchäftslehens iſt, von dem nach ſeiner Erfahrung und Gewandtheit die Be⸗ achtung ſolcher Dinge zu erwarten war Oder man denke an Lieferungsbedingungen von Verbänden, die der Lieferant an auffallender Stelle im Schriftwechſel oder unter Hervor⸗ betont hat. Entgegen weit verbreiteter Anſicht indeſſen gilt bloße Erwähnung des Erfüllungsorts oder Gerichtsſtandes in Katalogen und Preisliſten keinesfalls als Grundlage ſtill⸗ ſchweigender Anerkennung. 0 Verſäumnis von ſteuerlichen Rechtsmittelfriſten Nachſicht wegen Verſäumnis einer Rechtsmittelfriſt kann nach der Reichsabgabenordnung beantragen, wer ohne ſein Verſchulden verhindert war, die Friſt einzuhalten. Der An⸗ trag iſt innerhalb zweier Wochen nach Ablauf des Tages zu ſtellen, an dem der Antrag zuerſt geſtellt werden konnte; da⸗ bei ſind die Tatſachen, die den Antrag begründen ſollen, an⸗ zuführen und glaubhaft zu machen, und in gleicher Friſt iſt die Einlegung des verſäumten Rechtsmittels nachzuholen. Ein die Nachſicht ausſchließendes Verſchulden kann vor⸗ liegen, wenn die Einlegung des Rechtsmittels bis zum letzten Tage der Friſt verſchoben wird oder wenn bei Abweſenheit nicht dafür geſorgt iſt, daß eingehende Schriftſtücke nach⸗ geſandt werden oder wenn das zu eigenen Händen zugeſtellte Schriftſtück irrtümlich nicht geöffnet wurde uſw. Ueber den Antrag auf Nachſicht entſcheidet die Stelle, die über das verſäumte Rechtsmittel zu entſcheiden hat, in letzter Inſtanz der Reichsfinanzhof in München. i Obersteuerinspektor i. R. Knie f Nordenham. 5 4 weiteren Schrift der Sammlung„Hilf dir ſelbſt“ die im Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn(Preis.—) erſcheint. Was jedermann wiſſen muß oder doch wiſſen ſollte über die geſetzliche Erbfolge und die letztn le Verfügung wird leicht verſtändlich geſchildert, Die Form eines Teſtamentes und Muſter ſind beſchrieben und über die Frage nach der Unwirkfamkeit, Nichtigkeft und Anfechtung der letziwilli⸗ gen Verfügung und deren Aufhebungen findet man Belehrun dem wichtigen Bändchen. 5 75 ort Lieferhauſen“ aufmerkſam macht. Soweit deren Inhalt hebung in der Auftragsnota als Beſtandteil des Vertrages Preis, ihren Ausdruck findet. Das iſt von Fall zu Fall ver⸗ Freilich gilt dies alles ſinngemäß und nicht formaliſtiſch. * 7 4 Testament. Erbrecht und Erbnerlrag lautet der Titel einen 1 8. Seite. Nr. 361 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 7. Auguſt 1929. Steuerzahlung für Aug u ſt 1929. Oeffentliche Erinnerung. Eine beſondere Mahnung jedes Pflichtigen erfolgt nicht mehr. Gegen Schuldner, die nicht innerhalb einer Woche die fällig gewor⸗ dene Steuerart begleichen, wird die Zwangs⸗ vollſtreckung eingeleitet werden. Wird eine geſtundete Steuerſchuld nicht friſtgemäß ent⸗ richtet, ſo wird vor Einleitung von Zwangs⸗ maßnahmen nicht weiter gemahnt, Es wird erinnert an die Zahlung der: 1. Lohnſteuer aus Zahlungen in der Zeit vom 16. bis Ende Juli 1929, füllig am 5. Auguſt 1929, und aus Lohnzahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. Auguſt 1929, fällig am 20. Auguſt 1929. Börſenumſatzſteuer für Juli 1929, fällig am 10. Auguſt 1929. BVermögensſteuer 3. Rate außer Landwirte, 9 8 1 mtliche Bekanntmachungen fällig am 15. Auguſt 1929. Pflichtige, die einen Steuerbeſcheid für 1928 erhalten Haben, zahlen nach dieſem, ſonſt die Voraus⸗ zahlungen wie bisher. Verſicherungsſteuer für Juli 1929 für Mo⸗ natszahler, fällig am 31. Auguſt 1929. Es wird weiter erinnert an die Zahlung ſämtlicher Steuerrückſtände, insbeſondere der fälligen Abſchlußzahlungen aufgrund der zu⸗ gegangenen Einkommen⸗, Umſatz⸗, Vermögen⸗ Grund⸗ u. Gewerbeſteuerbeſcheide u. Beſcheide für die 2. Rate der Aufbringungsabgabe. Bei nicht rechtzeitiger Zahlung werden 10 v. H. Verzugszinſen jährlich erhoben. Werden rückſtändige Steuern unter 1000 R. im Poſtnachnahmeverfahren eingezogen, ſo ge⸗ ſchieht dies auf Koſten des Pflichtigen. Zahle bargeldlos, gib bei Poſtübetweiſungen Steuernummer, Steuerart u. Steuerabſchnitt auf dem Poſtabſchnitt an. Im Giroweg über⸗ wieſene Beträge ſind zweckmäßig mit kurzen, vorſtehende Angaben enthaltenden Anſchreiben der Finanzkaſſe anzuzeigen. Für Kraftfahrzeug⸗ u. Grunderwerbſteuer werden nur Barzahlungen oder beſtätigte Schecke angenommen. Auf auswärtige Banken gezogene Schecke werden als Zahlungsmittel nicht angenommen. Quittungen der Finanzkaſſe müſſen mit dem Dienſtſiegel und den Unterſchriften des Sollbuchführers und Kaſſiers verſehen ſein. Siehe Aushang im Schalterraum.) 88 Finanzamt Mannheim⸗Stadt Poſtſcheckkonto Karlsruhe 1460. Finanzamt Mannheim⸗Neckarſtabt Poſtſcheckkoͤnto Karlsruhe 78 845. * Mein Büro habe ich nach der Kionprinzenstl. 37 55h H. N. Dietz, Aichitekl B. D. A. B üÜrO für Architentur und Bauleitung. 3427 Zwangs versteigerung Donnerstag, den 8. Aug. 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 1 Rollſchrank, 3 Schreibmaſchinen, 2 kleine Kaſſenſchränke, 1 Klavier, 2 Büfetts, u. verſchied. andere Möbel. Ferner an Ort u. Stelle: 1 großer Kaſſenſchrank mit Treſor. Mannheim, den 6. Auguſt 1929. * 342g Lindenfelſer, Vzb. übe Tellkamp NEIDETLBERG Am Bahnhof Bismarckplatz 857 Sehenswerte fusstellung in 1 Stonwerken Zwanglose Besichtigung Schon mehr wie 50 000 Stück zu voller Zufriedenheit im Gebrauch! 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