Donnerstag, 8. Auguſt 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder 5 Poſt monatlich R⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach ſorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 129/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 19 Telegramm⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Abend ⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Alannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Reiſen Geſetz und Recht Nr. 363— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, i c ce uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Amerika will die unveränderte Annahme des Poungplanes durchſetzen Andernfalls: keine Anleihe und Rückerſtattung der Befſatzungskoſten Den Haag, 8. Aug.(Von unſerem eigenen Ver⸗ treter.) Von gutinformierter amerikaniſcher Seite erhalte ich die Mitteilung, daß Wilſon, der amerikaniſche Beobachter, die Rückzahlung der amerikaniſchen Beſat⸗ zungskoſten verlauben wird, falls an dem NVoungplan irgendwelche Abänderungen vorgenommen werden ſollten. Eine amerikaniſche Anleihe käme erſt dann ernſtlich iar Frage, wenn das Geſamtergebnis der finanziellen und poli⸗ tiſchen Regierungskonferenz vorliegt. Ein allgemein befrie⸗ digendes Konferenzreſultat würde die Ausſichten auf Unter⸗ bringung eines amerikaniſchen Darlehens günſtig geſtalten. Kommt nicht in Frage! Den Haag, 8. Aug.(United Preß.) Wie aus Kreiſen verlautet, die der franzöſiſchen Delegation nahe⸗ ſtehen,(!) hat Briand bei der heutigen Beſprechung mit Streſemann vorgeſchlagen, daß das Rheinland drei Monate nach dem Inkrafttreten des Voung⸗ planes und nachdem die erſten Raten der Repa⸗ ationsbondbds kommerzialiſtert worden ſeien, geräumt werde. Dabei habe Briand hervorgehoben, daß dieſes Ver⸗ fahren von weſentlicher Bedeutung für die franzöſiſche Regie⸗ rung ſei, die dadurch dem franzöſiſchen Volke und der fran⸗ zöſiſchen Kammer zeigen könne, daß der Noungplan be⸗ reits in Funktion ſei,H bevor das Rheinland ge⸗ au mt werde. Nach den gleichen franzöſiſchen Quellen ſoll Streſe⸗ maun darauf hingewieſen haben, daß der Hauptzweck der Haager Konferenz die wirkliche Liquidierung des Krieges ſei und daß die Schaffung einer Feſtſtellungskommiſſion die Be⸗ friebung Europas nicht fördern könne. Die Locarnoverträge böten Frankreich genügende Sicherheit. Frankreich ſtände ja auch das Recht zu, an den Völkerbund gegebenenfalls zu appellieren. Ferner ſoll Streſemann eine Reihe von Ein⸗ wendungen gegen die Theſe Briands geltend gemacht haben, wonach die Frage der Rheinlandräumung mit dem Problem 55 Mobiliſterung der Reparationsbonds verkuftpft werden 5 Briaub ſoll ſchließlich vorgeſchlagen haben, daß Deutſch⸗ land und Frankreich Verhandlungen über die Rheinland⸗ frage, da ſie nur Deutſchland und Frankreich angingen, allein fortſetzen ſollen, wobei er noch einmal betonte, daß die Schaffung einer Feſtſtellungskommiſſion nach der Räu⸗ mung der deutſchen Souveränität nicht widerſpreche, da ja auch Deutſchland in der Kommiſſion vertreten wäre und vermut⸗ lich ſogar den Vorſitz haben würde. Inzwiſchen heißt es, daß die engliſche Regierung zu erkennen gegeben habe, ſie würde ſich mit jeder Löſung der Rheinlandfrage zufrieden er⸗ klären, die für Frankreich und Deutſchland annehmbar ſei. Streſemann bei Briand Dem Haag, 8. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Um 10,30 Uhr vormittags traf Dr. Streſemann im Hotel des Indes ein und begab ſich in den Salon der franzöſiſchen Abordnung, wo er von dem Diplomaten Maſſigli emp⸗ fangen wurde. Hierauf zog ſich der Reichsaußenminiſter zu einem Privatgeſpräch mit Briand zurück. Es verlautet ferner, daß Ramſey Macdonald bereits Anfang der nächſten Woche hier eintreffen und in Scheve⸗ ningen wohnen werde. Die Unterredung Briands mit Streſe⸗ mann dauerte eine halbe Stunde. Rechtsfragen, die ſich auf die Zuſammenſetzung der beiden Kommiſſionen beziehen, wur⸗ den erledigt. Es wurde darüber geſprochen, in welcher Reihen⸗ folge die in der politiſchen Kommiſſion zu regelnden Pro⸗ bleme behandelt werden ſollen. Briands Wunſch ging dahin, über die Feſtſtellungskommiſſton in erſter Linie einen Meinungsaustauſch zu pflegen. Dr. Streſemann kehrte nach dieſer Unterredung ins Oranje⸗Hotel zurück, wo inzwiſchen eine Beſprechung des Reichsfinanziminiſters Dr. Hilferding mit dem belgiſchen Staatsminiſter Franequi und dem Sachverſtändigen Goutt ſtattgefunden hatte. Auch in dieſer Beſprechung wurde die Organiſierung der Internationalen Reparationsbank erörtert. Nachher begab ſich Dr. Hilferding zum engliſchen Schatzkanzler Snowden. Gegenſtand dieſer Unterredung bildete die von Snowden verlangte gründliche Nachprüfung des Statutsentwurfes der Internationalen Reparationsbank und die Klarſtellung der geſchäftlichen Tätigkeit dieſes In⸗ ſtituts. Snowden betrachtet als Grundlage für dieſe Ver⸗ handlungen die durch die fünf engliſchen Großbanken vor einiger Zeit erfolgte Veröffentlichung, in der u. a. betont wird, daß die Geſchäftstätigkeit der Internationalen Re⸗ parationsbank keinesfalls zu einer Beeinträchtigung der eng⸗ liſchen Großbanktransaktionen führen dürfe. Ferner fand im Laufe des heutigen Vormittags eine Be⸗ ſprechung Briands mit dem polniſchen Außenminiſter Zaleſki und eine Konferenz des franzöſtſchen Finanz⸗ miniſters mit dem griechiſchen Miniſterpräſidenten Ven i⸗ zekos ſtatt. Londoner Begleitmuſik zu Snowdens Vorſtoß § London, 8. Auguſt.(Von unſerem Londoner Vertreter). Die Snowdenſchen Erklärungen zu dem Poungplan haben nach engliſcher Anſicht weſentlich dazu beigetragen, die Luft zu klären und von vorherein die Stellung Englands ſo defi⸗ niert, daß die Verhandlungen ſofort auf den Kern der Sache losgehen können. Man habe alſo gut e ine Woche Ver⸗ handlungszeit geſpart. Wenn man die Frage auf⸗ wirft, welche Ziele Snowden mit ſeiner Rede verfolgte, ſo ſind wir in der Lage feſtzuſtellen, daß er keineswegs ſeine einzelnen Forderungen aufgeſtellt hat, um dafür Kon⸗ zeſſionen in der Rheinlandfrage oder der inter⸗ nationalen Bank oder ſonſtwie einzuhandeln, ſondern daß es ſich um eine wohlüberlegte Politik handelt, ſo daß er auch weiterhin mit Energie das Feſthalten an dem prozentualen Verteilungsſatz der Konferenz von Spa verfolgen wird. Es handelt ſich nicht etwa um die Idee, den DNoungplan ungültig zu machen. Die britiſchen Einwände gegen gewiſſe Punkte des Poungplanes beeinfluſſen nicht die allgemeine Regelung, ſoweit Deutſchland in Frage kommt. Es iſt nicht beabſichtigt, wie der„Daily Herald“ ſchreibt, die Sätze oder die Höhe der deutſchen Jahreszah⸗ lungen irgendwie abzuändern und Snowdens Forderungen beziehen ſich nur auf den Teil des Paktes, welche ſich mit den Mengen der deutſchen Zahlungen an die Gläubigernattonen und mit der unterſchiedlichen Behandlung innerhalb des Kreiſes der Gläubigernationen bei der Verteilung der be⸗ dingungsloſen und unbedingten Jahreszahlungen befaßt. Auch die Frage der Sachlieferungen iſt ein weſentlicher Teil der Snowdenſchen Politik. Keine Regierung Englands könne, ſo erklärt die„Finanzial News“, ihre Unterſchrift unter irgend welche Vorſchläge ſetzen, die den Schlüſſelinduſtrien Englands irgend welche un⸗ mittelbaren Nachteile bringe. Englands Kriegswunden äußer⸗ ten ſich in der Dislokation des Handels und ſie heilten viel langſamer als die Zerſtörung von Land und Fabriken. An⸗ dererſeits dürfe die engliſche Politik nicht vergeſſen, daß ihre Ziele in unmittelbarem Zuſammenhang mit der wirtſchaft⸗ lichen Entwicklung in Deutſchland und dem übrigen Europa ſtehen, die man nur ſchwer vorausſehen kann. In dieſem Sinne bringt die engliſche Preſſe, darunter auch die„Times“, der deutſchen Befürchtung, daß ſich aus dem franzöſiſch⸗britiſchen Gegenſatz auf der Konferenz Schwie⸗ rigkeiten ergeben können, volles Verſtändnis entgegen. Außenminiſter Sir Auſten Chamberlain iſt der Anſicht, daß der Bogen der finanziellen Forderungen nicht zum Nach⸗ teil der politiſchen überſpannt werden darf. Zweifellos habe England große finanzielle Opfer für den europäiſchen Frie⸗ den gebracht und er erinnert daran, daß die politiſchen Fragen, die mit der Regelung der Reparationen verknüpft ſind, mindeſtens ebenſo wichtig ſeien wie die wirtſchaftlichen und der Friede Europas könne durch die Ergebniſſe der Kon⸗ ferenz erhalten oder gefährdet werden. Wenn man dahes von England verlange, daß es weiterhin wirtſchaftliche Opfer bringe, ſo müſſe es volle Befriedigung auf politiſchem Gebiet fordern und erhalten, denn die ſchweren Opfer könnten nur dann gerechtfertigt werden, wenn als Ergebnis der Konferenz der Friede Europas auf eine ſicherere Grundlage als früher ge⸗ ſtellt werde, ſo daß ein jeder ſeinen Geſchäften in dem vollen Vertrauen nachgehen könne, daß die Kataſtrophe des Welt⸗ krieges ſich zu Lebzeiten unſerer Kinder und Kindeskinder nicht wiederholt. Mehrwöchige Dauer der Konferenz Berlin, 8. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Ob⸗ wohl die Haager Vollkonferenzen einen überraſchend ſchnellen Verlauf genommen Jaben, ſo rechnet man doch in Berliner amtlichen Kreiſen nach wie vor mit einer mehrwöchigen Dauer der Konferenz. Jedenfalls hält man es für ſo gut wie feſtſtehend, daß, ſofern die Haager Verhandlungen vor dem Beginn der Völkerbundstagung in Genf nicht beendet ſein ſollten, die Miniſter ihre Vertreter nach Genf ſenden und im Haag weiter verhandeln werden. Eine Unterbrechung der Haager Konferenz wird mithin, den Wünſchen Deutſchlands entſprechend, aller Vorausſicht nach nicht eintreten. Von zuſtändiger Seite wird übrigens erklärt, daß die Reiſe des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht ins Rheinland mit der Haager Konferenz in keinem Zuſammenhang ſtände, ſondern lediglich auf rein private Dispoſitionen zurückzufüh⸗ ren ſei. Leber Kontrollkommiſſion und Saarfrage Briand erwartet grundſätzliche Entſcheidungen in der 3. Auguſtwoche „ Den Haag, 8. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Von maßgebender franzöſiſcher Seite vernehme ich, daß Außenminiſter Briand grundſätzliche Entſchei⸗ dungen der Haager Regierungskonferenz ſpäteſtens für die dritte Auguſt woche mit Beſtimmtheit erwartet. Briand denkt nicht daran, zwiſchen den Haag und Genf hin⸗ und herzufahren.„Das Hauptwerk der Regierungskonferenz, ſo äußerte er ſich geſtern abend, wird gegen den 20. Auguſt vollendet ſein und wir werden wahrſcheinlich innerhalb 14 Tagen klar erkennen, wie die Dinge ſtehen.“ Briand wünſcht in Genf eine große Programmrede über den Aufbau der Vereinigten Staaten von Europa zu halten. Snowdens Vorgehen beurteilt man in maßgebenden fran⸗ zöſiſchen Delegationskreiſen nicht peſſimiſtiſch. Schwierige Auseinanderſetzungen werden zwar erwartet, aber die im Laufe der nächſten Woche vorgeſehene perſönliche Anweſenheit Ramſey Macdonalds auf der Regierungskonferenz erweckt die Hoffnung, daß man ſich mit England einigen werde. Der Umſtand, daß die fünf Regierungen den Nougplan als ein Ganzes und Unteilbares angenommen haben, berechtigt die franzöſiſchen Delegations⸗ kreiſe zu der Hoffnung auf baldige Allgemein verſtändigung. Frankreich wird ſich bemühen, in der Sachlieferungsfrage England entgegen zu kommen und außerdem bei der Organi⸗ ſterung der Internationalen Bank den engliſchen Wünſchen Rechnung tragen. Briand findet es bedauerlich, daß in ge⸗ wiſſen deutſchen Blättern Snowdens Rede als antifranzöſiſch hingeſtellt wurde, während der engliſche Schatzkanzler ſich in Wirklichkeit nicht gegen Frankreich wendete, ſondern eine all⸗ gemeine Kritik übte. Auch die Behandlung der Feſtſtellungskommiſ⸗ ſäons⸗Frage in den deutſchen Zeitungen ſcheint dem ſranzöſiſchen Außenminiſter zu mißfallen. Der franzöſiſche Standpunkt geht dahin, daß für in Artikel 42 und 43 des Ver⸗ ſailler Vertrages aufgezählten eventuellen deutſchen Verfeh⸗ lungen ein Kontrollorgan geſchaffen werde. Es iſt auch, wie Briand erklärte, zweckmäßig, geräuſchlos und ohne Appell an den Weltvölkerbund eventuelle Differenzen zwiſchen Deutſchland und Frankreich durch die direkt arbeitende Feſtſtellungskommiſſion auszu⸗ räumen. Ueber die Organiſierung dieſer Kommiſſion würde eine Sachverſtändigenkommiſſton Beſchlüſſe zu faſſen haben. Jedenfalls käme bei der Zuſammenſetzung dieſer Kommiſſion die Beteiligung von Militär⸗ und Zivilperſonen in Frage. Ueber den beiderſeitigen Charakter der Kommiſſton äußerte ſich Briand nicht, wies aber darauf hin, daß in nicht unferner Zukunft der jetzige Schlichtungsausſchuß in der künf⸗ tigen Kontrollkommiſſion zur Ueberwachung der Abrüſtungs⸗ vorſchriften aufgehen könnte. Bezüglich der Saarfrage wurde geſtern abend von maßgebender franz ö⸗ ſiſſcher Seite erklärt, daß man eventuellen deut⸗ ſchen Anregungen das Ohr nicht verſchließen werde. Was den Bahnſchutz im Saargebiet be⸗ trifft, ſo handele es ſich nach franzöſiſcher Auffaſſung um eine internationale Truppe, deren Verſchwinden von Deutſchland nicht verlangt werden könne, weil die Bahnſchutz⸗ truppe eine durch den Völkerbund geſchaffene Organiſation darſtelle und nicht eine franzöſiſche militäriſche Einrichtung. In der Finanzkommiſſion werden Cheron und Lou ⸗ cheur Frankreich vertreten, in der politiſchen Kommiſſion ſollen Brian d, Berthelot und Loucheur abwechſelnd tätig ſein. Die Italiener werden in der Finanzkommiſf⸗ ſton durch Pirelli und den italieniſchen Finanzminiſter Mosconi vertreten ſein, in der politiſchen durch Grandi und den italieniſchen Botſchafter in Brüſſel, Dur razz a. Es wird von franzöſiſcher Seite mittags mitgeteilt, daß noch im Laufe des heutigen Tages eine Beſprechung zwiſchen Briand und Streſemann über die Aufgaben der politiſchen Kommiſſion ſtattfinden werde. Erwähnt ſeien noch Gerüchte, denen zufolge Loucheur neuerdings daran denken ſoll, einen großen franzöſiſch⸗ deutſchen Sachlieferungs vertrag zu ſchaffen, der im Rahmen des Poungplanes zur Durchführung gelangen ſoll. Eine Beſtätigung dieſer Gerüchte ließ ſich bisher nicht erhalten. Sieben Falſchmünzer verhaftet — Kaſſel, 8. Aug. Hier iſt man— laut„B..“— einer großen Falſchmünzeraffäre auf die Spur gekommen. Nach langer Beobachtung ſind durch die Kaſſeler Kriminalpolizei im Lauſe der letzten zwei Tage ſieben Perſonen wegen Teilnahme an dieſem Münzverbrechen verhaftet worden. Es handelt ſich um die Fabrikation von Fünf⸗Markſtücken, die den echten Münzen faſt völlig gleichen, da ſie auch im Klange und im Gewicht mit den echten Fünf⸗Markſtücken übereinſtimmten. In Wirklichkeit waren es Meſſingplättchen, die mit einer Zinkauflage verſehen waren. Dieſe Auflage wurde durch Abdruck an echten Fünf⸗Markſtücken geprägt, ſo daß die Prägung vollkommen den Originalen entſpricht. Das geiſtige Haupt der Münzverbrecher ſoll ein früherer Reichs⸗ wehrſoldat ſein. werk ganz der Oertlichkeit 2. Seite. Nr. 363 Donnerstag, den 8. Auguſt 1929 deyy Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe) Mit einer Stundengeſchwindigkeit von 125 Kilometern Danktelegramme Eckeners Lakehurſt, 8. Aug.(United Preß.) Um.50 Uhr Newyorker Zeit(.50 M. E..), alſo knapp eine Stunde nach der Abfahrt, lagen bereits zwei von Eckener ge⸗ zeichnete Funkſprüche nor. Der eine war an den Miniſter Adams, der zweite an den Kommandanten des Flugplatzes Lakehurſt, Kapitän zur See Pierce, gerichtet. In beiden bedankte ſich Eckener in herzlichen Worten für die freundliche Aufnahme und die hervorragende ſachverſtändige Unter⸗ ſtützung, die er von Seiten der amerikaniſchen Marinebehör⸗ den gefunden habe. Junkſprüche vom Luftſchiff Boſtou, 8. Aug.(United Preß.)„Graf Zeppelin“ ſcheint nicht, wie erwartet, die nördliche Richtung eingeſchlagen zu haben, ſondern denſelben Kurs, den er bei der Fahrt nach Amerika gemählt hatte. Die Marinefunkſtation teilt mit, daß ſie um fünf Uhr früh(10 Uhr M. E..) einen Funkſpruch von dem Luftſchiff aufgefangen habe, wonach es ſich zu dieſem Zeitpunkt etwa 250 Meilen— 420 Kilometer ſüdöſtlich von dem Nantucket⸗Feuerſchiff, das an der Küſte von Maſſachuſett Liegt, befand. Der Standort war 67 Grad 40 Minuten 20 Sek. weſtlicher Länge nud 37 Grad 30 Miunten 15 Sekunden nörd⸗ licher Breite. Im 12 Uhr M. E. Z. gab„Graf Zeppelin“ ſeine Poſition mit 64 Grad 50 Minuten 30 Sekunden weſtlicher Länge und 37 Grad 30 Minuten 40 Sekunden nördlicher Breite an. Die Entfernung vom Nantucket⸗Feuerſchiff bis zu dieſem Punkt beträgt rund 500 Kilometer. Schätzungsweiſe dürfte„Graf Zeppelin“ eine Stun dengeſchwindigkeit von 125 Kilometern gehabt haben. Waſhingto un, 8. Aug.(United Preß.) Um 13 uhr M GE3 befand ſich„Graf Zeppelin“, wie er an das Marin e⸗ a mt funkte, rund 500 Klm. öſtlich von Newyork. Noch oͤrei Paſſagiere mehr . Lake hu r ſt, 8. Aug.(United Preß.) In letzter Minute find, wie man hört, noch brei weitere Paſſagiere, die erſt nach Veröffentlichung der Teilnehmerliſte Paſſage genommen hatten, an Bord des„Grafen Zeppelin“ gegangen. Unter dieſen Paſſagieren ſoll ſich Frau Leeds, die frühere Groß⸗ fürſtin Kenia von Rußland befinden, die mit ihrem Gatten an der ganzen Weltumſegelung teilnehmen will. Wie iſt das Flugwetter? Das Seeflugreferat der Deutſchen Seewarte zu Hamburg gibt über das Ozeanwetter auf der Fahrtroute des„Graf Zeppelin“ folgende Ueberſicht aus: Ueber Labrador liegt ein ausgeſprochenes Tiefdruckgebiet, das ſich nur langſam in nordweſtlicher Richtung verlagert. Von ihm aus reichen mehrere Ausläufer faſt parallel der amerikaniſchen Küſte wieder ſüdwärts, die über dem Golf⸗ ſtromgebiet wieder Wetter mit Strichregen bringen. An der ame rikaniſchen Küſte herrſcht in Neufundland bbiger nörd⸗ licher Wind unter dem Einfluß eines Hochdruckgebietes, das über den amerikaniſchen Seen liegt. Von Neuſchottland bis Neufundland wehen mäßige zeitweiſe weſtliche bis ſüdweſt⸗ liche Winde, die die Fahrt des Luftſchiffes ſicherlich fördern werden. Weſtlich von Neufundland wehen die Winde aus Südweſt bis Süd, ſo daß das Wetter zunächſttrübe, reg⸗ neriſch und neblig wird. Von dem Azorenhoch aus, das ſich verſtärkt hat und von den Bermuda bis zu den Azoren ſelbſt hat ſich auf ungefähr 30 Grad Weſtlänge ein Tiefdruckgebiet mit Luftdruckwert über 65 bis zu 70 Nordöbreite vorgeſchoben. Auf ſeiner Weſtſeite herrſchen bei ruhigem Wetter ſüdliche Winde, während auf ſeiner Oſtſeite die Winde aus nördlicher Richtung kommen. Mit Annäherung an das europäiſche Feſtland drehen die Nordwinde mehr auf weſtliche Richtung hin, wobei unter dem Einfluß des Tiefdruckgebiets über der Nordſee und dem Nord⸗ meer ſtrichweiſe Regenſchauer niedergehen. Joppoter Walofeſtſpiele Gar nicht lang iſt es her: da brachte Moskau eine ſehr intereſſante Inſzenierung der„Meiſterſinger“, die ſeit langem intereſſanteſte aber bietet die Zoppoter Waldoper unter der künſtleriſchen Oberleitung von Hermann Merz. Bayreuth wird einen roten Kopf bekommen haben:„die Meiſterſinger“ im Walde, ein an den Ort gebundenes Wagner⸗ zu entreißen: ſchlimmſte Grals⸗ ſchändung! Im vorigen Jahr hatte ja auch dieſe Waldoper mit dem Grale etwas zu tun, und man ſah, wie neu und großartig„Parſifal“ hier geboten werden konnte. Im großen Rahmen iſt wieder eine hervorragende Leiſtung zuſtande gekommen, und das Kühne, Eigenartige, Selbſtändige, Urſprüngliche hat geſiegt. Die„Meiſterſinger“ micht mehr in vier ſondern in zwei verſchiedenen Bühnen⸗ bildern, Die erſten vier Bilder, erſter, zweiter und dritter Akt ſind zuſammengezogen worden, der Not gehorchend. Frei⸗ licht es iſt ſchön, wenn aus der Not eine Tugend wird und das iſt hier der Fall geweſen. Wie günſtig wirkt es, daß der erſte Akt im Freien, vor der Kirche ſpielt. mit Madonnenbild, Haus Sachs⸗ Haus, Querſtraße und Pognerhaus— alles ganz maſſive Bauten!— gehören zu einer Front zuſammen. Der Gang aus der Kirche kann ge⸗ zeigt werden, wie die Leutchen in ihre Häuſer gehen, wie Sachs ſich aufmacht, und Pogner, um am Freiſingen teil⸗ zunehmen. Allerdings: der dritte Akt, namentlich ſein erſter Teil, iſt an die Konzeſſion gebunden. Nicht im Hans Sachs⸗Haus, ſondern im Freien, auf dem Altan ſpielt er. Aber das gibt auch wieder Möglichkeiten, für Beckmeſſer namentlich: ſein Auftritt kann ſich vom muſikaliſchen Geſichtspunkt aus viel heſſer abwickeln. Der Merker kann von ſeinem Balkon Evchen Küſſe zuwerfen, denn Evchens Zimmer liegt dieſem Altan, nur durch eine ſchmale Gaſſe getrennt, gegenüber. Die Feſt⸗ wieſe leuchtet in Farbenpracht. Merz hat, geſchickt und aus ollen ſchöpfend, alle Tiefenwirkungen der Rieſenbühne ausgeuutzt und den nahezu fünfhundert Mitwirkenden Lebendigkeit und Friſche beigebracht. Ein großes Feſt auf der Bühne mit Jubel und Buntheit, leider aber ke Katharinenkirche Das Rieſenflugboot Do X Paris, 8. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der „Quotidien“ verzeichnet ein in Paris umgehendes Gerücht, wonach das Rieſenflugboot„Do..“ mit Hilfe von italteniſchen Geldmitteln erbaut worden ſei. Italien habe an der Konſtruktion dieſes Flugzeuges großes Intereſſe und hätte ſogar noch zwei große Apparate bei den Dornierwerken beſtellt. Flugzeugabſtürze bei Piſtyan — Prag, 8. Auguſt. Geſtern abend ſtürzte bei einem Uebungsflug in der Nähe von Piſtyan ein Militärflugzeug ab und bohrte ſich mit dem Propeller tief in die Erde. Die Beſatzung, ein Artillerie⸗Offizier und ein Zugführer, wurden ſchwer verletzt. Touriſtenabſturz von der Jungfrau Jungfraujoch, 8. Aug.(Von unſ. Schweizer Vertreter.) Drei ungariſche Touriſten, welche geſtern führerlos vom Jungfraujoch aus die Jungfrau beſtiegen haben, ſind bei Die Rettungs⸗ eine Rettungs⸗ Rot⸗Tal abgeſtürzt. ſpäten Abend ihrem Abſtieg in ſtation Lauterbach ſchickte am kolonne zur Rottalhütte äb. In den letzten Tagen ſind im Jungfraugebiet 40 em. Neuſchnee gefallen, ſo daß geſtern auf die Jungfrau keine Touren ausgeführt wurden. Die Abgeſtürzten heißen: Reiſz, Gyorkos, beide gus Budapeſt, ſowie der ungariſche Staats⸗ angehörige Hegedus. Es beſteht keine Hoffnung, die ins Rottal Abgeſtürzten noch am Leben zu finden. Reform der Berlin, 8. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro). Das Reichs kabinett, das infolge der Erkrankung des Kanzlers und der Abweſenheit der vier in Haag weilenden Miniſter zu einem ſehr kleinen Gremium geworden iſt, wird ſich aller Vorausſicht nach deſſen ungeachtet heute oder Frei⸗ tag mit dem Reformprogramm der Arbeitsloſenverſicherung beſchäftigen. Irgendwelche bindenden Beſchüſſe ſind natürlich von dieſer Sitzung nicht zu erwarten. Man nimmt an, daß bis dahin der Entwurf vom Reichsarbeitsminiſterium fertig geſtellt iſt. Der Bericht des Sachverſtändigen⸗Ausſchuſſes, der dem Miniſterium als Unterlage dient, dürfte ſchon in den nächſten Tagen veröffentlicht werden, doch wird er über die mittlerweile ſchon bekannt gewordenen und rege diskutierten Hauptpunkte hinaus kaum Neues mehr bieten. Am 15. Auguſt ſoll dann der ſozialpolitiſche Ausſchuß ſeine Tätigkeit wieder aufnehmen. Ihm fällt die Aufgabe zu, das ſchwierige Prob⸗ lem ſoweit vorzubereiten, daß ſich der Reichstag in ſeiner be⸗ vorſtehenden Herbſttagung mit ihm befaſſen kaun. Die Berliner bürgerliche Preſſe aller Richtungen betont in ſeltener Einmütigkeit, daß die Löſung der Arbeitsloſen⸗ verſicherungsreform keinen längeren Aufſchub dulde. Mit beſonderer Entſchiedenheit wendet ſich die„D. A..“ gegen die ſozialdemokratiſche Forderung, die Entſcheidung bis nach der Bereinigung der außenpolitiſchen Fragen in Haag zu vertagen. Die Sozialdemokraten möchten, wie immer deut⸗ licher wird, erſt den Youngplan unter Dach und Fach haben, um dann der läſtigen Verantwortung für die innerpolitiſchen Konſequenzen enthoben zu ſein. Mit Recht ſchreibt dazu die „D. A..“:„Wir ſind davon überzeugt, daß die übrigen Par⸗ teien nicht den geringſten Anlaß haben, dieſe Taktik at un⸗ terſtützen.“ Wenn das führende Blatt der Sozialdemokratie eine Regierungskriſe an die Wand malt für den Fall, daß die Volkspartei ſich nicht als nachgiebig erweiſe, ſo ſcheint gerade dieſe Methode, den Ausſchuß unter koalitionspolitiſchen Druck zu ſetzen, am allerwenigſten geeignet, einer Verſtändi⸗ gung die Wege zu ebnen. Der Wortlaut des Bombe-Vrieſes Der Präſident des Landgerichts III Berlin teilt folgen⸗ des mit: Der von dem Landgerichtsdirektor Bombe an mich ges richtete Brief vom 21. Juli 1929 lautet: Zechliner Hütte, den 21. Juli 1929, 9,45 Uhr vorm. An den Herrn Präſidenten des Landgerichts III, Berlin Das abgelaufene Lebensjahr hat eine Aenderung meiner Lage nicht gebracht. Nach meiner Ueberzeungung iſt dies über⸗ haupt nicht mehr zu erwarten. Das in haltloſe Daſein ohne Berufsfreude noch länger zu friſten, beſteht eine Notwendigkeit nicht. Ich ſcheide deshalb aus dem Leben mit herzlichem Dank an alle, die mir Gutes erwieſen haben, insbeſondere an die Organe der Juſtizverwaltung für die letzte Bezeugung des Vertrauens. Bombe, Landgerichtsdirektor. * Dieſes Schreiben beſtätigt die Auffaſſung, daß das ſchwere körperliche Leiden Bombes, das bereits Ende 1928 ernſte ärzt⸗ liche Maßnahmen erforderte, eine auffällige Gewichtsabnahme verurſacht und zu einer auch von ſeinem Berufsgenoſſen und ⸗Freunden beobachteten fortſchreitenden Verdunkelung ſeiner Stimmung und ſich häufenden Depreſſionen geführt hatte, ihn zu dem letzten tragiſchen Entſchluß beſtimmt hat. Tragödie einer tſchechiſchen Offiziersfamilie — Brüx, 8. Aug. Heute vormittag wurde der tſchechiſche Oberleutnant Franz Kondrs, ſeine Gattin und beiden Kinder in der Wohnung erhängt aufgefunden. Die Unterſuchung ergab, daß der Oberleutnant ſeine beiden Kinder erhängte und dann gemeinſam mit ſeiner Gattin Selbſtmord beging. Das Motiv zur Tat iſt ein unheilbares Krebsleiden Kondrs. Irbeitsloſenverſicherung Eine Erklärung der Arbeitgeber Von zuſtändiger Arbeitgeberſeite wird aus Berlin durch das Wolffbüro mitgeteilt: ſozialiſtiſche Allgemeine Deutſche Gewerkſchaftsbund hat in der Preſſe über Beratun⸗ gen und Entſchließungen ſeines Vorſtandes zu den Beſchlüſſen der Sachverſtändigenkommiſſion zur Reform der Arbeits⸗ loſenverſicherung berichtet, hierbei kritiſch zu den Ergebniſſen der Beratungen des Ausſchuſſes Stellung genommen und gegen ihre Durchführung ſchärfſte Oppoſition angekündigt. Auch die Spitzenorganiſationen der chriſtlichen Gewerkſchaften, der Deutſche Gewerkſchaftsbund, hat an dem Sachverſtändigen⸗ gutachten in der Oeffentlichkeit Kritik geübt. Hierzu iſt be⸗ ſonders zu bemerken, daß der Ausſchuß auf Betreiben dieſer Gruppe eingeſetzt worden iſt gegen den Widerſpruch der Ar⸗ beitgeber, die ſich ſeinerzeit gegen ſeine Einſetzung gewandt hatten, weil ſie eine Verzögerung der dringenden Reformen befürchteten. Die Arbeitgeber ſtellen ihr endgültiges Urteil über das Ergebnis bis ſämtliche Unterlagen und insbeſondere der aufgrund des Sachverſtändigengutachtens aufzuſtellende Regierungsentwurf vorliegen. Der Vorſchlag der Sachverſtändigen iſt ein mit wechſeln⸗ der Mehrheit zuſtandegekommenes Kompromiß, das bei ſeiner Durchführung an Erſparniſſen nur 160 Millionen bringen würde, und zum Ausgleich der laufenden Mindeſt⸗ belaſtung der Reichsanſtalt nicht ausreicht. Wichtige Vorſchläge der Arbeitgeberſeite ſind im Ausſchuß abgelehnt oder abgeändert worden. Insbeſondere iſt der im Grund⸗ ſatz begrüßenswerte Beſchluß, ein angemeſſenes Verhältnis zwiſchen Unterſtützung und Beitrag herzuſtellen, ſeines ur⸗ ſprünglichen Sinnes zum größten Teil wieder entkleidet und in ſeiner finanziellen Auswirkung erheblich abgeſchwächt worden, ſo daß mit ſeiner Durchführung nur 80 Millio⸗ nen erſpart werden würden. Die Arbeitgeberſeite iſt auch jetzt noch überzeugt, daß durch eine ſachgemäße, die ſozialen und wirtſchaftlichen Notwendigkeiten berückſichtigende Reform die Einnahmen und Ausgaben der Reichsanſtalt ins Gleichgewicht gebracht werden können. Sie lehnen daher vor allem jede Erhöhung des Beitrages ab. 25 Der mung in Zoppot, die anläßlich dieſer Feſtaufführung hätte Staat anlegen müſſen. Aber daran denkt kein Menſch: nur das Geſchäft regiert in Zoppot. Das künſtleriſche Enſemble ſetzt ſich aus hervorragenden Sängern wie Friedrich Plaſchke⸗ Dresden(Sachs), Göta Ljundberg⸗Berlin (Evchen), Margarete Arndt⸗Ober⸗Berlin(Magdalena), Karl Martin Ohmann Berlin(Stolzing), Karl Jöken (David) und Leo Schützen dorf(Beckmeſſer). Hundert Muſiker ſitzen im Orcheſter. Sie ſtreben der muſikaliſchen Oberleitung Max von Schillings zu. Noch nie konnte man Schillings ſo einmütig zuſtimmen, noch nie war er an dieſem Pult ſo zufriedenſtzllend, wie jetzt. Das hat Zoppot den außergewöhnlichen Erfolg beſchert. G. N. e Dr. v. Kutzſchenbach verläßt Kaiſerslautern. Die frei⸗ gewordene Stelle eines Intendanten am Stadttheater Koburg wurde laut Beſchluß des Theaterausſchuſſes und des Koburger Stadtrates dem ſeitherigen Intendanten des Stadttheaters in Kaiſerslautern, Dr. v. Kutzſchen bach, übertragen. e Das künſtleriſche Fenſterbild. Der Reichsverband Deutſcher Glasmalereien hatte einen Wettbewerb zur Wiederbelebung des künſtleriſchen Fenſterbildes ausge⸗ ſchrieben. Das Preisgericht, beſtehend aus Prof. Haus Ba⸗ luſchek, Glasmaler Gottfried Heinersdorff und Prof. Bruno Paul verlieh die erſten drei Preiſe an: Theodor Piering⸗ Hamburg, Rudolf Ernſt⸗ München und Erich Waſke⸗ Berlin. Srund zur Trauer Ein Rotſchild iſt, ſo wird in Reclams„Univerſum“ er⸗ zählt, geſtorben. Das Begräbnis geht in einem dem Vermögen angemeſſenen Prunke vor ſich. Unter den Leidtragenden fällt mir ein ſchwarzgekleideter Mann auf, deſſen Schmerz ſich unter lautem Wehklagen äußert. Sein Schluchzen geht mir ſo nahe, daß ich an ihn mit der Frage herantrete:„Sie ge⸗ hören wohl auch zur Verwandtſchaft?“ Zu meiner Verblüf⸗ fung Lerneint der Mann.„Ja, warum weinen Sie denn eine Feſtſtim⸗ d ann?“—„Ebendarum!“ Kunſtgewerbe und Arbeilskleid Von Margret Halm Die Modenklaſſen der Kunſtgewerbeſchule ſuchen dem Arbeitskleid ein neues Gepräge zu geben. Ein guter Gedanke Denn warum ſoll die Fabrikarbeiterin, die im Haushalt Schaffende, in Betrieben Beſchäftigte— kurz, die Frau, die nicht wie die Bürvangeſtellte ſich kleiden kann, die nicht zu fürchten braucht, daß ſie bei der Arbeit ihre Kleidung verdirbt, ewig das Aſchenputtel ſein, das unanſehnlich im grauen fittel durchs Leben geht? Auch ſie möchte und kann freundlich aus⸗ ſchauen und ſelbſt bei gröbſter Arbeit einen erfreulichen An⸗ blick bieten. Wie das zu machen ſei? So einfach, ſagt das Kunſtgewerbe, nur mit ein wenig Farbenſinn und Geſchmack und praktiſcher Verwertung von gut gewähltem Material. Bei einer Modenvorführung zeigte die Frankfurter Kunſt⸗ ſchule zahlreiche Entwürfe zu dieſem Neugedanken für Serienarbeit. Als Motto gilt es, ein geſchmackvolles doch ſelbſtverſtändlich durchaus zweckmäßiges Kleid zu ſchaffen, das in—6 Stunden Arbeitszeit aus Maximum drei Meter Stoff von 70 Zentimeter Breite hergeſtellt werden kann, davon der Meterpreis ſich zwiſchen 0,75 und 1 Mk. bewegt, ſo daß das ganze Kleid den Preis von 10 Mk. nicht überſteigen darf. Und ganz beſonders glücklich iſt dieſe Aufgabe gelöſt. Was gibt es doch ſchon in billigſter Preislage für reizende Stoffe. Selbſtverſtändlich ſind die Modelle alle waſchbar, ſachlich und äußerſt traglich gehalten. Und doch werden durch geſchickten Schnitt, hier ein paar Fältchen, dort eine Glocke, ein gefälliger Halsausſchnitt, jeweils aufgenähte Täſchchen für das Taſchen⸗ erzielt. Ein paar Beinknößpfe, geſchickt als Ausputz geſetzt, ein hübſcher Kragen, vielleicht auch mal ein kleiner ein⸗ geſchnittener Schal⸗Zipfel— ſonſt nichts. Schon beinahe kokett jedoch wirkt das Schürzchen, das, jeweils in dem gleichen Stoff gehalten, in hübſchem Glockenſchnitt durch einen breiten Gurtbund, der dem Kleid zugleich als Gürtel dient, feſt augenäht oder auch von Beinknöpfen geſchloſſen mit dem Kleide gleichſam verſchmilzt. Ein guter Gedanke iſt das neue Arbeitskleid, das auch an die düſterſten Stätten Licht und Schönheit tragen wird. 0 1 die der Sachverſtändigenberatungen zurück, auch, meiſt als einzige Garnitur, ganz entzückende Wirkungen 1 1 . F · A TT. ². PVC FFFTFCCVCC „ I.. e eee Donnerstag, den 8. Auguſt 1929 Teue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 368 Die verfloſſene„Ruwo“, die erſte nach amerikaniſchem Muſter organiſierte Reichsunfallverhütungswoche, ging vor⸗ über. Vorträge, Kinovorfüherungen, Rundfunk, Schule und Preſſe— ſie alle dienten der großen Idee, durch Aufklärung Unfälle zu verhüten, tauſende von Menſchenleben, die jährlich durch Unfälle ſterben, zu bewahren, Millionenverluſte zu er⸗ ſparen, die für Heilverfahren und Unfallrenten jährlich un⸗ produktiv verausgabt werden. Die Ergebniſſe einer ſolchen auf ideeller Baſis durchgeführten Veranſtaltung laſſen ſich nicht ohne weiteres zahlenmäßig erfaſſen. In jedem Opfer, das durch Aufklärung dem Unfallteufel entriſſen wird, finden 55 von der Ruwo erzielten Beſtrebungen ihren reichlichen Lohn. Aber es gilt nicht nur, durch ſolche Veranſtaltungen den Gedanken der Unfallverhütung zu propagieren, nicht minder wichtig iſt es, auch durch praktiſche Anwendung und Einfüh⸗ rung jener Unfallverhütungsmittel, die die Technik uns an Hand gibt, Gefahren zu verhüten. In vielen Dingen hat die praktiſche Anwendung mit den techniſchen Möglichkeiten nicht immer Schritt gehalten. So iſt der Zwieſpalt ſchwer verſtändlich, daß, bei Ver⸗ kehrsunfällen Tauſende durch Glasſplitter zu Schaden kommen, Verſtümmelungen an Händen und Geſicht durch die Scherben erleiden, nicht ſelten das Augenlicht verloren geht, bedauer⸗ lich oft ſogar die Schlagader durch Glasſplitter zerriſſen wurde und der Tod eintrat, meiſt überhaupt erſt durch die Gasſplitter die Mehrzahl der Verkehrsunfälle ihre Tragik erhält, während doch die Technik uns ein vorzüglich bewähr⸗ tes, nicht leicht ſplitterndes Glas, das„Kinonglas“, in die Hand gibt, deſſen allgemeine Anwendung alle dieſe Unglücks⸗ fälle verhindern würde. Dieſes„Kinonglas“ beſteht aus zwei geſchliffenen Glasſcheiben, zwiſchen welche eine Zellulbidſchicht hermetiſch eingepreßt iſt. Es bekommt bei Schlag oder Stoß wohl fernförmige Riſſe und Sprünge, die feſte Jorm der Scheibe bleibt dabei unerſchüttert beſtehen und etwaige Split⸗ ter bleiben zuverläſſig feſt an der Innenbindung haften. Die Verkehrstechnik, deren Lebenselement Sicherheit des Pub⸗ likums iſt, hat das größte Intereſſe an der Geeignetheit des Werkſtoffes: Die Deutſche Lufthanſa rüſtet ihre Flugzeuge mit ſplitterfreiem Glaſe aus, große Verkehrsunternehmungen, wie die Berliner Aboag will nach und nach ihren geſamten Wagenpark im Intereſſe ihrer Fahrgäſte mit dem nicht⸗ ſplitternden Glas verſehen, auch die Polizeibehörden haben für ihre Dienſtfahrzeuge die Verwendung des ſplitterfreien Glaſes teilweiſe vorgeſchrieben. Die Auergeſellſchaft in Ber⸗ lin ſtattet ihre Induſtrieſchutzgeräte, Gasmasken und Staub⸗ ſchützer mit dem ſplitterfreien Kinonglas aus. Eine führende 0 Stäoͤtiſche Nachrichten Freudeſpendende Jugend In einem größeren Geſchäft. Es herrſcht Großbetrieb. Jedes möchte raſch bedient werden. Möglichſt noch außer der Reihe heraus. Gerade ſtreiten ſich zwei Frauen, welche f zu erſt bedient werden müßte. Denn jede will vor der anderen dageweſen ſein. Unſcheinbar in der wartenden Menge ſtehen zwei Buben im Alter von 3 und 5 Jahren. Sie. warten ſchon länger, ſind aber immer wieder überſehen wor⸗ den. Wenn zwei ſich ſtreiten freut ſich der dritte. So wurde G der ältere Bub gefragt, was er denn holen ſolle. Verſtänd⸗ 5 nislos ſchaut er zuerſt die Verkäuferin an. Dann ſchaut er fragend nach ſeinem kleinen Begleiter. Schließlich zuckt er % die Achſeln.„Haſt du denn keinen Zettel dabei?“, wird er 8* gefragt.„Ne“ Kurze Pauſe. Dann zu dem Kleinen gewendet: „Odder hoſcht Du vielleicht eener?“„Der Kleine wetiſt die geballte Hand vor. Aus ihr kommt ein Zettel ans Tages⸗ licht. Nun iſt ja alles in Ordnung. Die ſtrettſüchtigen Frauen haben ſich inzwiſchen auch beruhigt. Alles ſchaut auf die beiden Kinder. Alle Drängelei iſt vergeſſen. Man freut „ ſich über die Unbekümmertheit der Jugend. Vergnügt 4 trollen die beiden mit ihren Sachen ab. Der Kleinere macht nach allen Seiten Winke Winke. Der Betrieb geht weiter. * Doch aller Mienen haben ſich etwas aufgehellt. Schützt Euch vor Anfällen! Automobilfabrik, die„Horch“⸗Werke, benützen prinzipiell nur das ſplitterfreie Glas. Das Haupterfordernis aber, daß alle dem öffentlichen Verkehr dienenden Fahrzeuge, Autobuſſe, Kraftdroſchken, Straßenbahnen und andere Verkehrsmittel mit einem nichtſplitternden Glaſe auszurüſten ſind, iſt noch lange nicht erfüllt. Befremdlich auch, wie paſſiv wir den Leuchtgasvergiftungen und Exploſionen gegenüberſtehen, ſoweit ſie durch Kenntlichmachung des heim⸗ tückiſchen Gaſes vermeidbar ſind. Ins Rieſenhafte wird die Unfallsmöglichkeit mit der Einführung der Gasfern⸗ verſorgung wachſen. Das Kokereigas, das die Gas⸗ fernverſorgung über Land leitet, wird durch Herausnahme der wertvollen ſchweren Kohlenwaſſerſtoffe(Aethylen und ähnliche Verbindungen) und die gründlichere Reinigung faſt geruchlos und hierin liegt ſeine ungeheuere Gefahr. Sie wird vermindert, wenn das Gas durch beſonderes Verfahren Stoffe beigemengt erhält, die, ohne zu reizen, ohne Giftwir⸗ kung, lediglich durch intenſiven Geruch in kleinſten Mengen wahrgenommen werden. Ferner iſt zu beachten die Ausbreitung und ſtärkere An⸗ wendung des induſtriellen Schutzes gegen Giftgas und Staub, die in faſt allen Gewerben auftreten, meiſt unbeachtet von den Betroffenen, bis die Schädigungen: Kartarrhe, Bronchitis, Lungenblähungen, Tuberkuloſe und Allgemeininvalidität ſchließlich ihr Vernichtungswerk beginnen. Ach hier handelt es ſich wieder nur darum, ein beſtehendes Schutzmittel an⸗ zuwenden. Heute ſind wir endlich ſo weit, über vorzüg⸗ liche, abſolut ſichere Atemſchutzgeräte, Staubſchützer und Gas⸗ masken zu verfügen, deren Anwendung auch eine teilweiſe Handhabe darſtellt im Kampfe gegen die Tuberkuloſe, die Geißel der Menſchheit. Trotzdem alſo das techniſche Schutz⸗ mittel auf dieſem weitverzweigten Unfallgebiete vorhanden iſt, fehlt die Erkenntnis für die allgemeine Anwendung in gewerblichen Betrieben, in denen Giftſtaub und Giftgas auf⸗ treten, ſei es beim Beizen der Metalle, beim Arbeiten an der Hobelbank, in Lumpenſortierereien, in der Haare verarbeiten⸗ den Induſtrie, in der Textilinduſtrie, in Phosphor⸗Blei⸗Arſen verarbeitenden Betrieben, Trockenſchleifereien, Müllereien, Metallgießereien und vielen mehr. Für alle gewerblichen Atemſchäden gibt es ein Spezialſchutzgerät, ſodaß ſeine all⸗ gemeine Anwendung ein gewaltiges Problem der Unfall⸗ verhütung löſen würde.. Die Kunſt, das Leben zu verlängern, beſteht darin, es nicht zu verkürzen. Soweit dies durch Unfallverhütung geſchehen kann, tue jeder an ſeinem Teil, was er 1 0 Direktor Werner * Direktor König vom Ufatheater 5. König vom hieſigen Ufatheater iſt am vergangenen Sams⸗ tag im Krankenhaus in Berlin an einer eitrigen Mandelent⸗ zündung plötzlich geſtorben. Er iſt am 11. Juli 1903 in Berlin als Sohn des dortigen Redakteurs König geboren und kam am 1. Oktober 1928 aus München als Nachfolger des von hier nach Berlin gehenden Dr. Huppertz an den hieſigen Ufa⸗ betrieb, wo er ſich durch ſeinen Fleiß und ſeine Regſamkeit und nicht zuletzt durch ſeine Liebenswürdigkeit allſeits beliebt machte. König widmete ſich mit größter Hingabe ſeinem ver⸗ antwortungsvollen Amt, von deſſen erzieheriſchem und künſt⸗ leriſchen Wert er feſt durchdrungen war. Die Ufa⸗Direktion verliert in ihm einen ihrer befähigſten Beamten. Seine Be⸗ erdigung erfolgte am heutigen Donnerstag in Berlin. * Diebſtahl auf einem Rheinſchiff. Auf der Fahrt von Bingen nach Mannheim wurde auf dem franzöſiſchen Schlepp⸗ kahn„Vigny“ ein Einbruchsdiebſtahl verübt. Der Täter verſchaffte ſich gewaltſam Eingang in die Kabinen und kleidete ſich vollſtändig neu ein. Dann verſuchte er wei⸗ tere Türen und Schränke aufzubrechen, was ihm jedoch miß⸗ lang. Es handelt ſich um einen auf dem Schiff angeſtellt ge⸗ weſenen 19 Jahre alten Matroſen aus Eberbach, der den Dieb⸗ ſtahl in Abweſenheit der Familie des Schiffsführers ausführte und dann flüchtete. 8 * Mannheimer Handwerkskunſt. Schuhmachermeiſter M. Wiſchnitzer, L 4, 5, erhielt auf der Deutſchen Schuh⸗ 7 ieee in Eben 25 8 0 1 f J ne 5 e 2 a ĩ 1 1 8 Obſt und Gemüſe im Aeberfluß Die Trauben werden billiger Der Wochenmarkt wies wieder eine Rieſenzufuhr auf. Die Witterung war nicht beſonders freundlich; trüb war der Him⸗ mel und drückende Schwüle, Vorboten eines Gewitters, lag über dem Markt. Wir haben jetzt die Obſtzeit. Trotz der aus⸗ gezeichneten Zufuhr an Gemüſe beherrſcht Obſt in jeder Art doch das Feld. Immer mehr Trauben werden angefahren; man kann das Pfund ſchon zu 45 Pfennigen erſtehen. Sehr reichlich iſt auch das Angebot in Zwetſchgen(Preis ab 20 Pfg. das Pfund). In bunter Ausleſe liegen Pfirſiche(ab 35 Pfg. das Pfund), Mirabellen, Pflaumen, Birnen, Aepfel uſw. aus. Die Wahl tut weh. An Gemüſe iſt immer noch kein Mangel feſtzuſtellen. Jeder Bedarf kann gedeckt werden. Ueberaus ſtark werden Einmachgurken angeboten, die zum gleichen Preis wie in der vergangenen Woche zu haben ſind. Salat, Kraut jeder Sorte, Blumenkohl uſw. ſind überreichlich vor⸗ handen. Es macht jetzt Freude, über den Markt zu gehen und einzukaufen, wenn auch manches billiger ſein könnte. Auch der Blumenmarkt wird immer bunter und vielgeſtaltiger, verein⸗ zelt tauchen aber ſchon die Vorboten des Herbſtes auf, von dem wir tatſächlich nicht mehr zu weit entfernt ſind. Der Beſuch des Marktes war ausgezeichnet, Anſchein, als ob auch ſtark gekauft werden würde. 5 Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Ver⸗ braucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Neue inl. Kar⸗ toffeln—7; Wirſing 18—20; Weißkraut 15—20; Rotkraut 253907 Blumenkohl, Stück 20—120; Karotten, Bſchl.—8; Gelbe Rüben 12 bis 15; Rote Rüben 15; Spinat 30—35; Mangold 12—15; Zwiebeln 10—12; Grüne Bohnen 10—30; Grüne Erbſen 20—30; Kopfſalat, Stck. 10—15; Endivienſalat, Stück—15; e Stück—6 Rha⸗ barber' 10; Tomaten 15—20 Radieschen, Bſchl.—8; Rettich, Stück 5 5 bis 18; Meerrettich, Stück 10—50; Schl.⸗Gurken(groß) Stück 20—50; Einmachgurken, Stück—1,5; Suppengrünes, Bſchl.—10; Peterſilie, Bſchl.—10; Schnittlauch, Bſchl.—6; Lauch, Stück—10; Aeufel 15 bis 55; Birnen 1253 Pfirſiche 25—40; Heidelbeeren 45; Himbeeren 45—5 Johannisbeeren 22—28; Stachelbeeren 28—40; Aprikoſen 40 bis 50; Pflaumen 12—25; Grüne Nüſſe 20— 30; Trauben 45—75: Brombeeren 30—50; Mirabellen 30—40; Pfifferlinge 7585; Zi⸗ tronen, Stück—10; Orangen 30—40; Bananen, Stück—18; Süß⸗ rahmbutter 210—220; Landbutter 170—180, Weißer Käſe 50, Eſer, Stück 11—16; Aale 160—180; Hechte 160; Barben 100120; Karpfen 140; Schleien 180; Breſem 80— 100; Backfiſche 60; Kabeljau 60—70 Schellfiſche 60—70; Goldbarſch 60; Seehecht 60; Hahn, geſchlachtet, Stück 200—500; Huhn, geſchlachtet, Stück 350—700; Enten, geſchlachtet, Stitck 500— 1000; Tauben, geſchlachtet, Stück 80—120: Gänſe, ge⸗ ſchlachtet, Stück 11001200; Rinofleiſch 120190; Kuhfleiſch 80100 Kalbfleiſch 130—150; Schweinefleiſch 130—150; Gefrierfleiſch 7072; Reh⸗Ragout 100; Reh⸗Bug 150; Reh⸗Rücken und Reh⸗Keule 250. * * Laurentius⸗Tag. Am morgigen 10. Auguſt iſt der Tag des Heiligen Laurentius, dem der Landwirt mancherlei Be⸗ deutung zuſchreibt. Der Tag gilt vielfach als erſte Sichel⸗ henk, früher galt er auch als Zinstag. St. Laurentt Son⸗ nenſchein, bedeutet gutes Jahr in Wein, ſagt der Wein⸗ bauer, während der Obſtzüchter ſpricht: Iſt es heiter am Lau⸗ rentiustag, man ſich viel Früchte verſprechen mag. Der Bauer e die Formel: An Laurentius man pflügen muß. Vom 10. bis 12. Auguſt gehen die Sternſchnuppen nieder, die ihren Ausſtrahlungspunkt im Sternbild des Per⸗ ſeus haben, das jetzt abends im Nordoſten ſteht. Laurentius iſt Schutzheiliger vieler Kirchen und Städte und ſein Patronat verrät meiſt, daß dort ehemals römiſche Seelſorgekirchen waren und als alte Römerorte in Betracht kommen. 0 Warum der Monat Auguſt 31 Tage hat. Als Cäſar im Jahre 46 v. Chr. Aegypten eroberte und zugleich mit dem alten Reich am Nil das Herz der ſchönen Königin Eleopakra⸗ da übernahm er aus dem äygptiſchen Kulturleben den dort ſeit Jahrtauſenden gebräuchlichen Kalender. Von den Aegyp⸗ tern war das Jahr in zwölf Monate von je 30 Tage ein⸗ geteilt worden mit fünf beſonderen Tagen im Laufe des Jahres für Feſte. Cäſar fügte dieſe Feſttage ſo hinzu, daß er jeden zweiten Monat um einen Tag verringerte. Das tat er, weil ihm die ungeraden Zahlen als beſonders heilbringend erſchienen. Ebenſo verlängerte er den Juli, den Monat ſeiner eigenen Geburt, auf 31 Tage. Sein Nachfolger Auguſtus hatte aber den gleichen Stolz und verlängerte ebenfalls ſeine“x Geburtsmonat, den Auguſt, auf 31 Tage. So kommt es, das der Aberglaube Cäſars und der Stolz des Kaiſers Auguſtus den jetzigen Wirrwarr mit den 31 Tagen⸗Monaten ſchufer⸗ Im Jahre 1582 entſtand durch Papſt Gregor eine weitere Ab änderung. Er ließ aus dem julianiſchen Kalender 10 Tage es hatte den a fallen. Es dauerte ziemlich lange, bis die geſamte Seile, Welt 25 eee 1 2 2 Vom Altwerden Wir ſind beute auf dem Wege, ein Volk von Greiſen zu werden. Wens Leſſing ſich einmal äußerte:„Wenn die böſen Vierziger kommen, ſo iſt es mit dem Menſchen vorbei,“ ſo muß man heute ſagen, daß man in demſelben Sinne min⸗ deſtens mit 60 Jahren zu rechnen hat, und die mittlere Lebens⸗ erwartung eines Siebzigjährigen beträgt nach einer neuen Statiſtik noch 8,9 Jahre. Auf dieſe alle Kulturvölker ergreifende Erſcheinung weiſt Prof. R. Kafemann in einem Aufſatz hin, den er in „Weſtermanns Monatsheften“ auf Grund neuer mediziniſcher S Forſchungen über das Altwerden und Altern veröffentlicht. Wir müſſen darin ein geheimes, großes Geſchehen der Natur erkennen, dem gegenüber die Steinachſchen und Voronoffs⸗ ſchen, auf der Lehre von der überwigendn Rolle der Keim⸗ 8 drüſen im Organismusgetriebe aufgebauten Verjüngungen, * die bei gelegentlichen Krankheitsfällen nützlich ſind, für die 9 Allgemeinheit keine Bedeutung haben können. Wenn man früher das Alter als eine„Ermüdungserſcheinung“ oder als einen„Austrocknungsprozeß“ erklärte, ſo war dies nur ein Wort; erſt die neueſte Zeit konnte ein Verſtändnis gewinnen für die Prozeſſe, die jenen Erſcheinungen zugrunde liegen. Die Kieler Profeſſoren Bürger und Schlomka, die ſich in das Studium dieſes Problems vertieft haben, unterſcheiden eine ſtatiſche und eine dynamiſche Altersforſchung. Die eine beſchäftigt ſich mit der wechſelnden chemiſchen Zuſammen⸗ ſetzung der Gewebe in den verſchiedenen Altersſtufen, die andere mit der Leiſtungsfähigkeit des Organismus in dieſen und ſein Vermögen, ſie zu regulieren. Als für uns alle wich⸗ tiges Geſetz haben ſie ermittelt: wir altern, bis auf einzelne krankhafte Ausnahmen, harmoniſch, die einzelnen Körper⸗ beſtandteile altern neben⸗ und miteinander. Nicht nur die Gewebe mit ganz geringen Eigenſtoffwechſel, wie Rippen⸗ tnorpel, Hornhaut, Trommelfell, Wandſchichten der großen Blutadern, ſondern auch die blutreiche Haut, die Milz, die eimdrüſen, verarmen nach einem beſtimmten geheimen Ge⸗ ſetz der Natur an Waſſer, worauf gewiſſe Schlackenſtoffe ein⸗ lagern. Bei der Haut ſteigt das Gewicht bis zum 25. Jahr, a ält: bis zum 40. und 1 dann; bei den t. Keime drüſen iſt dieſe nicht der Geſetzgebung der Natur, 91195 uber ache gleichartig. Der 859956 des Alterns, das„Klimakterium“ des Lebens, ſetzt bei Män⸗ nern zwiſchen 55 und 63 Jahren, bei den Frauen 7 bis 10 Jahre früher ein. Bei den Männern, bei denen die Alters⸗ prozeſſe ernſter zu beurteilen ſind, ſtellen ſich dann häufig Zuckerkrankheit, Nierenentzündung und Adernverhärtung ein, bei den Frauen Darmleiden, Gelenkentzündungen und Schilddrüſenerkrankungen. Das erkannte Wiſſen darf jedoch micht zum Verzicht führen. Die Mehrzahl der Menſchen in gehobener Lebensſtellung fällt ſondern der Unkenntnis der Gefahren vorzeitig zum Opfer. Geſundheit iſt in gewiſſem Sinne lehrbar, und Prof. Kafemann läßt ſeinen allgemeinen Ausführungen eine Ueberſicht über die wichtigſten Gründe, die zum vorzeitigen Altern führen und die Möglichkeiten ihrer Vermeidung folgen. Eine Hauptgefahr ſieht er in der üppigen Ernährung, die namentlich, wenn ſie mit einem gehetzten Leben verbunden iſt, ſchon den 50jährigen mit Bluthochdruck, Herzſchwäche und Atemnot ſanatoriumsreif werden läßt. Auch Beobachtungen ganzer Völker, bei denen ſich die Reichen einer üppigen Lebensweiſe hingeben, beſtätigen dies. Dagegen kann heute kein Zweifel mehr beſtehen, daß ein mäßiger Alkohol⸗ genuß die Verſchlackung nicht fördert; die Gefahr des Alkohols liegt mehr darin, daß ſtarker Genuß die ſeeliſche Perſönlichkeit verändert. Für viel gefährlicher in dieſer Beziehung hält der kritiſche Arzt den ſelbſt mäßigen Tabakgenuß. Während der genoſſene Alkohol ſchnell einer radikalen Verbrennung unter⸗ liegt, wird das Nikotin nur langſam aus den Geweben ent⸗ fernt. Wenn irgend etwas der Versch. entgegenwirken kann, ſo iſt es individuell angepaßte Gymnaſtik bis ius höchſte Alter; ihre ſegensreiche Wirkung beruht in erſter Linie auf der Förderung der Kapilarbewegung. Viel zu wenig gewür⸗ digt wird auch die ee langer warmer Bäder, die ein Mittel ſind, der mit Waſſerverarmung verbundenen Alters⸗ ſchrumpfung der Haut entgegenzuarbeiten und die eine un⸗ endlich wohltuende Wirkung auf das Zentralorgan, das Ge⸗ hirn, haben. Daß unfreudige Erregungen e die Funktionen unſeres Körpers ungünſtig und, wenn ſie häufiger wiederholt ſind, lebensverkürzend wirken können, daß man ſich daher be⸗ mühen muß, den Gleichmut der Seele zu erlernen, betont Die Unbeeinflußbarkeit der Altersſymptome wird ihnen zu Prof. een zum Schluß, 75 er faßt ſeine 21528 5 in Folgendem zuſammen:„Das Alter erſcheint als deutlich“ Formel einer inneren Geſetzgebung, kann aber 1 ſtarköb vom Zentralorgan über den wichtigſten Sitz unſerer Lebens triebe, das Zwiſchenhirn, ausſtrahlende Impulſe ſtark beeim; flußt werden. Leider zeigt uns die Mehrzahl der Alten den traurigen Anblick einer gewiſſen Erſchlaffung des Charakters. einer Maxime, die von der Umgebung— und leider auch von Aerzten— unbewußt und ungewollt, befeſtigt zu werden pflegt. Man verſuche ſeinen inneren Menſchen zu wandeln, dann wird ſich auch der äußere verwandeln. Energie des Mutes iſt freilich nötig, um die Hinderniſſe zu bekämpfen, die ſowohl die Natur als die natürliche Trägheit und Gleich⸗ gültigkeit des Menſchen entgegenſetzen. Man erzeuge in ſich eine Kraft, die mit feindlichen Kräften kämpft, und der 0 1 zurückgelegt, ſobald er eingeſchlagen iſt.“ — — Ehrendoktor der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt. Profeſſor Ruth, bekannt durch ſeine Mitwirkung an der Wiederherſtellung des Mainzer Domes, wurde von der Tech niſchen Hochſchule Darmſtadt, an der er als außerordentliche Profeſſor tätig iſt, in Anerkennung e Verdienſte Sn Dr. ing. h. c. ernannt. de Erfurter Fayence⸗Kunſt. In der im Rahmen der Er⸗ furter Herbſttage ſtattfindenden Ausſtellung von Erfurter Handwerkskunſt des 18. Jahrhunderts wird die Er furter Fayencefabrik eine entſcheidende Stelle einnehmen. Sie wurde bereits 1718 gegründet und beſtand bis 1792. Durch die Ausſtellung im Erfurter Muſeum, die zum erſten⸗ mal alle bedeutenden, ſonſt in den großen Muſeen oder be Privatſammlern verſtreuten Erzeugniſſe vereinigt, hofft man zur Klärung der Erfurter Fayencekunſt zu gelangen. Eine te Peerdts⸗Ausſtellung. Der Kun ſt were für die Rheinlande und Weſtfalen in Düfeldorf 0 für das kommende Jahr eine Ausſtellung zu Ehre greiſen Malers Ernſt te Peerdts vor. An alle diefen die Werke te Peerdts beſitzen und dieſe für die Ausſtelung herleihen wollen, ergeht die Bitle dena; 1 e aunſnerein zu en 5 eee 4. Seite. Nr. 363 Reue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗ Ausgabe) Donnerstag, den 8. Auguſt 1929 Aus dem Lande N , Das nächſte Bundesſängerfeſt in Karlsruhe 1 55 Karlsruhe, 8. Aug. Der Karlsruher Sängergau ver⸗ anſtaltet am 22. September ds. Is. eine große Werbe⸗ kundgebung. Man rechnet damit, daß das nächſte Sänger„ Bundesfeſt in Karlsruhe abgehalten wird. 3 Schwedenkönigin feiert Geburtstag auf der Mainau * Inſel Mainau, 7. Aug. Königin Viktoria von Schweden, die ſich bereits ſeit einiger Zeit hier aufhält, feierte heute ihren 67. Geburtstag. Der Geburtstag iſt in aller Stille gefeiert worden, da der ſehr leidende Zuſtand der Königin eine größere Feier nicht zuließ. Außer König Guſtay von Schweden, der bereits vor einigen Tagen auf der Inſel Mainau ankam, iſt aus Anlaß des Geburtstages der Königin Prinz Lenard von Schwegen zu zweitägigem Beſuch in Mainau eingetroffen. Der Geſundheitszuſtand der Königin wird als unverändert bezeichnet. * * Karlsruhe, 6. Aug. Ein unbekannter Täter mit einem Fahrrad warf am Montag vormittag einem Kaufmann von hier, der, vom Albtalbahnhof kommend, ſich nach den Weiher⸗ äckern begeben wollte, im Dammerſtock plötzlich eine Hand⸗ voll Pfeffer ins Geſicht, ſodaß der Ueberfallene im Augenblick nichts mehr ſehen konnte und heftige Schmerzen in den Augen verſpürte. Es gelang ihm trotzdem, gegen den Täter anzugehen, der auf ſeinem Fahrrad die Flucht er⸗ griff und unerkannt entkommen konnte. Es handelt ſich um einen etwa 22—24jährigen jungen Mann.— In der Nacht zum Dienstag hörte ein Polizeibeamter in einem Anweſen der Richard Wagnerſtraße verdächtige Geräuſche. Im Hof des Hauſes fand er auf einer Bank einen Mann, der ſich ſchlafend ſtellte. Der Beamte rief die Hausinſaſſen an, die den betr. Mann als nicht in das Haus gehörig bezeichneten. Er erklärte, deshalb dem Fremden die vorläufige Feſtnahme. Auf dem Weg zur Wache machte dieſer immer wieder Schwie⸗ rigkeiten, indem er erklärte, daß er nicht weitergehe. In der Kaiſerallee ging er auf den Hausbeſitzer, der den Polizei⸗ heamten begleitete, los. Es kam zu einem Ringen. Ein Rad⸗ fahrer alarmierte den Notruf. Inzwiſchen kam ein Wach⸗ mann der Schließgeſellſchaft dem Polizeibeamten zu Hilfe. Der Notruf nahm den Unbekannten auf den Wagen, um ihn nach der Wache zu verbringen. Unterwegs ſchlug und trat er auf die Beamten ein und zerriß einem von ihnen den Rock. Dabei ſchrie er dermaßen, daß die Anwohner die Fenſter öffneten und ſich über die Ruheſtörung zu beſchweren drohten. Noch im Notarreſt benahm er ſich ungemein rabiat. Nur durch einen Briefumſchlag, den der Täter in der Taſche bet ſich trug, konnte feſtgeſtellt werden, um wen es ſich handelte, da er die Angaben ſeiner Perſonalien hart⸗ näckig verweigerte. Der Täter, ein hieſiger Kaufmann, wurde wegen Verdachts des Einbruchdiebſtahlsverſuchs noch in der Nacht ins Bezirksgefängnis eingeliefert. * Linx bei Kehl, 6. Aug. Während am Samstag die Land⸗ leute auf dem Felde waren, brachen Diebe in verſchiedenen Häuſern ein und erbeuteten dabei über 150 Mark. * Endingen a.., 6. Aug. 70 Jahre im Dienſt der Frei⸗ willigen Feuerwehr iſt der Kaufmann Karl Nadler, der Ehrenkommandant der Freiwilligen Feuerwehr in Endingen. Er iſt der älteſte Feuerwehrmann Badens. * Wyhlen, 6. Aug. Oberwachtmeiſter Müller wollte einen vor ſeinem Hauſe zwiſchen zwei Brüdern ausgebroche⸗ nen Streit ſchlichten. Er erlitt dabet vor Aufregung einen Herzſchlag, dem er ſofort erlag. * Singen a.., 6. Aug. Der Fabrikarbeiter Otmar Gru⸗ ber geriet mit dem 25 Jahre alten Arbeiter Eugen Blütcheler in Streit und griff nach einer Heugabel, mit der er Büche⸗ ler in den Arm und in die Bruſt ſtach. Bücheler wurde mit einer lekensgefährlichen Lungenverletzung ins Kranken⸗ haus geſchafft, Gruber in Haft genommen. * Uehlingen, 6. Aug. Die ledige 29 Jahre alte Maxie Pro bſt hat ſich aus unbekannten Gründen durch Erhängen das Leben genommen. 0 Aus der Pfalz Neuerung im Obſtanban. * Bad Dürkheim, 8. Aug. Die Obſtpflanzer gehen immer mehr dazu über nach Art der amerikaniſchen Oebſter Bäume anzupflanzen, die nicht über ein gewiſſes Maß hinauswachſen, weil das Pflücken auf umfangreichen Bäumen ſehr erſchwert iſt. Hier und da findet man im Bezirk noch rieſige Birnbäume und auch andere Obſtbäume, die nun ſchon wegen ihrer Ueber⸗ alterung dem Beil zum Opfer fallen und den Platz für eine Anzahl(bis zu ſechs) mittelwüchſiger Bäume hergeben. Noch heute gibt es im Bezirk hundertjährige Spätkirſchenbäume großwüchſiger Art.— Der Bezirks⸗Obſtbauverband feiert in dieſem Herbſt ſein 25jähriges Beſtehen, das Gelegenheit geben wird, in einem Rückblick die ſegensreiche Tätigkeit des Ver⸗ bandes für den pfälziſchen Obſtbau feſtzuſtellen. Ueber den Tag der Feier iſt noch kein Beſchluß gefaßt. Eine Familie mißhandelt eine Frau * Windsberg bei Pirmaſens, 8. Aug. Zwiſchen der Ehe⸗ frau des Schuſters Scherer und der Familie Hermann Scherer kam es geſtern zu einem ſchlimmen Streit. Erſtere ſtörte die Kinder des Hermann Scherer wegen Werfens. Hermann Scherer benützte die Gelegenheit zu Schimpfereien, die dann zu Tätlichkeiten ausarteten, als die Ehefrau des Auguſt Scherer die Antwort nicht ſchuldig blieb. Unterſtützt von ſei⸗ ner Frau, ſeinem Vater und zwei Schweſtern griff Hermann Scherer die Frau des Auguſt Scherer an, brachte ihr mit der Miſtgabel Stiche im Kopfe bei und zerriß ihr die Kleider, während ſein Vater die Frau des Auguſt Scherer würgte und eine ſeiner Schweſtern ſie mit dem Beſen be⸗ arbeitete. Die Frau des Auguſt Scherer mußte ſofort ärzt⸗ liche Hilfe in Anſpruch nehmen. Ihre Verletzungen ſind ſo ſchwer, daß ſie ſich jedenfalls einer Operation unterziehen muß. Die Gendarmerie hat den Tatbeſtand aufgenommen. ** 5 * Ludwigshafen, 8. Aug. Vermißt wird ſeit 8. Auguſt die acht Jahre alte Willma Mayerhöfer, Frieſenheimer⸗ ſtraße 73 wohnhaft. Sie iſt etwa 1,20 Meter groß, hat braune Haare, Bubikopf, trägt grünes Kleid, weiße Halbſtrümpfe und ſchwarze Halbſchuhe. * Oggersheim, 6. Aug. Im Barackenviertel geriet ein etwa 50 jähriger Arbeiter mit ſeinem Schwager in einen Streit, in deſſen Verlauf letzterer mit ſeinem Hammer auf den Arbeiter einſchlug und ihm erhebliche Verletzungen am Kopfe beibrachte, ſodaß dieſer bewußtlos zuſammenbrach. Der Arbeiter wurde im bedenklichen Zuſtande in das Lud⸗ wigshafener Krankenhaus eingeliefert. * Frankenthal, 8. Aug. Im Betriebe der Gußwerke AG. ereignete ſich vorgeſtern nachmittag kurz vor Arbeits⸗ ſchluß ein gräßlicher Unglücksfall. Als der 25jährige Eiſengießer Breuner aus Flomersheim mit dem Ent⸗ fernen der Schlacken aus einem Kupolofen beſchäftigt war, er⸗ goß ſich plötzlich auf unaufgeklärte Weiſe das noch in dem Ofen befindliche flüſſige Eiſen über den Arbeiter. Brenner ſtand ſofort am ganzen Leibe in Flammen und erlitt furchtbare Brandwunden. Der im Augenblick des Un⸗ glücks an dem Ofen vorübergehende Betriebsingenieur Morell von hier wurde gleichfalls von der flüſſigen Eiſen⸗ glut an den Beinen ſchwer getroffen und erlitt lebensgefähr⸗ liche Verletzungen. Beide wurden ſofort in das ſtädtiſche Krankenhaus gebracht, wo ſie in hoffnungsloſem Zuſtande darniederliegen. * Weiſenheim a.., 8. Aug. Gegenwärtig verlaſſen Weiſenheim täglich 15 mit Obſt beladene Waggons nach den Abſatzgebieten. Daneben wird viel Obſt durch Kraftwagen fortgeſchafft, ſelbſt nach weit abgelegenen Gegenden. Die Kraftwagen wickeln den Verkehr verhältnismäßig raſcher ab. So verkehren Kraftwagen mit Obſt nach Stuttgart in drei Stunden. Mit der in dieſen Tagen beginnenden Ernte der Bühler Zwetſchgen wird der tägliche Verſand auf mindeſtens 70 Waggons anſteigen. Der hieraus erſicht⸗ liche ſtarke Verbrauch von Obſt für Rohkoſtzwecke iſt erfreu⸗ lich, wenn er auch in Deutſchland noch weit hinter dem Ver⸗ brauch anderer Länder zurückbleibt. In England z. B. ver⸗ zehrt man je Kopf ſiebenmal ſoviel Obſt wie in Deutſchland. DDD rere eee 2 P 3 r—— 2 2 Karl Ludwig Sand Hiſtoriſcher Noman aus der Seit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel Jeußner 1 Nachdruck verboten.) „In wenigen Tagen wirſt du den Grund erfahren. Und nun höre mir mal ein Weilchen zu: Du fährſt morgen früh mit deiner Freundin nach Mannheim. Euer Aufenthalt dort wird ja wohl nur kurz bemeſſen ſein. Gefällt es dir aus irgend einem Grunde nicht mehr in der Stadt— ptelleicht will auch Nadina noch weiter nach Süden oder Weſten reiſen — dann folge ihr nicht weiter ſondern kehre nach Darmſtadt zurück. Hier frage nach dem Kameralbeamten Kraus in der Griesheimer Straße, dort findeſt du mich oder erfährſt, wo ich zu finden bin. Das weitere wird ſich alsdann ſchon ergeben.“ Inzwiſchen war man in Darmſtadt angekommen, und der Jüngling brachte die Geliebte zu ihrem Gaſthofe, wo er ſich von ihr verabſchiedete. Als er wieder allein war und nach der Griesheimer Straße wanderte, um den früher genannten Kameralbeamten Kraus aufzuſuchen, kam ihm erſt recht zum Bewußtſein, daß er die Kurve ſeines Schickſalsweges erreicht hatte; denn ein Weib ſtand im Begriff, ihm den blutigen Henkerdienſt abzu⸗ nehmen, und er kam ſich vor, wie ein Erlöſter und Gottbe⸗ gnadeter Am andern Mittag hielten Nadina und Kathinka ihren Einzug in Mannheim. 8. Kapitel. Kotzebue, der angeſehene ruſſiſche Staatsrat deutſcher Nation der berühmte Dichter und Fabrikant von 227 Theater⸗ ſtücken, ſaß am Vormittag des 19. März 1819 in ſeinem, mit aufdringlicher etwas fremdartiger Vornehmheit ausgeſtatte⸗ ten Arbeitszimmer und ſchrieb an ſeinem berüchtigten Litera⸗ riſchen Wochenblatte, das er auch von Mannheim aus weiter herausgab. Mit hämtiſchem Lächeln überlas er noch einmal die über⸗ aus ſcharfen Gedankenergüſſe— neue Peitſchenhiebe für die deutſche Burſchenſchaft— und nickte bei beſonders gepfefferten ellen zufrieden mit dem Kopfe. i 8 Da klopfte es zaghaft an die Tür- ein“ rief Kotzebue unwillf aufzublicken. 8 Faſt geräuſchlos wie es einem wohlerzogenen Dienſtgeiſt geziemt, trat der Hausdiener ein und meldete ſeinem Herrn, daß ihn ein fremder Mann zu ſprechen wünſche.“ „Wer iſt es?“ Die Frage klang gereizt, unwirſch. „Ich kenne den Herrn nicht; denn ich habe ihn noch nie geſehen, und ſeinen Namen nannte er nicht.“ „Dann empfange ich ihn auch nicht. Ich habe jetzt keine Sprechſtunde. Weshalb verſchwieg er ſeinen Namen?“ „Sein Beſuch ſollte eine Ueberraſchung für den Herrn Staatsrat bedeuten.“ „Ich danke für ſolche Ueberraſchungen!“ Kotzebue ſann ein Weilchen nach, dann ſagte er im Befehlston:„Melden Sie dem Herrn, iſt ſei augenblicklich nicht zu ſprechen und ließe bitten, heute Nachmitttag gegen 4 Uhr noch wiederzukommen.“ „Sehr wohl, Herr Staatsrat,“ der Diener machte eine de⸗ mütige Verbeugung und ſchlich hinaus. Kaum hatte er aber die Tür hinter ſich geſchloſſen, als draußen eine Männerſtimme im tiefſten Baß lösdonnerte: „Uas, der Err Staatsrat uill mik nikt laſſen intou? Da ſoll doch gleich ausbrechen ruſſiſche Immeldonnerwetter! Ueck du Undeſeele! Ick ſuch merr allein den Ueg.“ Beim Ton der Stimme ſprang Kotzebue mit einem förmlichen Satz von ſeinem Seſſel und ſtürzte auf die Tür zu, die in demſelben Augenblick mit großem Ungeſtüm aufflog und den Staatsrat um ein Haar an die Naſe getroffen hätte. In der nächſten Sekunde ſtanden ſich die beiden Männer einigermaßen verblüfft gegenüber, um aber ſofort ſchallend aufzulachen. Dann begannen beide gleichzeitig zu ſprechen: „Mein Gott, wie unangenehm für mich!“ rief Kotzebue, im Ton des Bedauerns, und„u arum uollt mick mein Brüdergen nikt intu laſſen?“ brummte der Fremde mit gemachtem Groll. „Ich bitte tauſendmal um Entſchüldigung, Herr Lega⸗ tionsrat! Hätte ich gewußt, daß mir und meinem Hauſe eine ſo hohe Ehre widerfahren ſollte, als die ich Ihren Beſuch anſehe, ich wäre Ihnen in Strümpfen entgegengelaufen. Da Sie aber ſo geheimnisvoll taten, Ihren Namen nicht nannten, ſtieg in mir ein rätſelhafter Argwohn auf. Sie müſſen näm⸗ lich wiſſen, daß ich in letzter Zeit häufig an Angſtgefühlen leide... Es iſt ja dummes Zeug.. Ich kann mir aber nicht helfen, kann ſte nicht fortleugnen. Doch nun heiße ich Sie in Mannheim und in meinen beſcheidenen Wänden herz⸗ lich willkommen.“ „Danke ſerr! Danke ſerr!“ entgegnete der Ruſſe freund⸗ lich.„Ick komm nämlich direktement von Paris und uollt macken Ihnen einer Ueber. Uleberraſchung freudiges mit meine Beſuch * einmal Nachbargebiete Sehnſucht nach den Wiesbadener Fleiſchtöpfen * Wiesbaden, 7. Aug. Wie im heutigen Mittagsblatt ge⸗ meldet, hat die Stadt Wiesbaden vor einigen Tagen etwa 70 Zigeuner aus dem Stadtgebiet ausgewieſen und nach dem Rheingau abgeſchoben. Dort wurden num die brau⸗ nen Geſellen, von Landjägern und Schutzleuten eskortiert, von Ort zu Ort transportiert, bis ſie ſchließlich in Winkel anlangten. Als man Anſtalten machte, die Leute weiter ab⸗ zuſchieben, erhob der Führer der Zigeunertruppe ſeine Stimme und verlangte nun, da es inzwiſchen 6 Uhr abends geworden war, ſein zwölfſtündiges„Raſtrecht“. Es blieb den Behörden nichts anderes übrig, als„Quartier“ aufſchla⸗ gen zu laſſen. Man wies ihnen unterhalb von Winkel einen großen Platz an. Nachdem dies geſchehen, verlangten ſie auch Verpflegung. Die Gemeinde Winkel als„Platzwirt“ war gezwungen, die werten Gäſte mit Speiſe und Trank zu laben. Am andern Tag früh trennten ſich die Zigeuner in verſchie⸗ dene Trupps. Bei den meiſten erwachte das Heimweh nach der guten Koſt Wiesbadens. Am Abend fanden ſich bereits wieder ſechs Trupps vor den Toren Wiesbadens ein. Die Freude der Wiesbadener über die Abſchiebung der Zigeuner ſcheint etwas voreilig geweſen zu ſein. Dieſe bekunden der Stadt eine allzugroße Anhänglichkeit. Selbſtmordverſuch eines Jugendlichen * Wiesbaden, 5. Aug. In der Wohnung ſeiner Eltern wollte ſich der 17 Jahre alte Gärtnerlehrling Willi Kaufmann erſchießen. Der Schuß ging in die linke Bruſtſeite, nahe am Herzen vorbei. Der Lebensmüde wurde vom Sani⸗ tätsauto ins Städtiſche Krankenhaus gefahren. Lebensgefahr für den Verletzten liegt nicht vor. Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Untreue und Unterſchlagung Das Große Schöffengericht Mannheim verhandelte gegen zwei Reiſende in Butter, Käſe und Eier— Vater und Sohn von Weinheim. Der Vater war Reiſender der Firma Schlink in Hamburg. Als ſolcher nahm er auch Aufträge zum Ver⸗ trieb von Butter von der Firma Wilke in Darmſtadt ent⸗ gegen. Bald wurden Unterſchlagungen zum Nachteil dieſer Firma feſtgeſtellt, die ſich nach ungefährer Schätzung auf 3800 Mark belaufen. Der Angeklagte behauptet, er habe ſich nur ſeine Proviſion geſtchert, als er die Kundengelder ein⸗ kaſſierte. Als er wegen dieſer Vorkommniſſe entlaſſen wurde, ſtellte auch der Mannheimer Vertreter von Schlink Unter⸗ ſchlagungen in Höhe von mehreren Tauſend Mark feſt. Der Sohn, dem nun das Reiſen übertragen wurde, trieb es noch toller als der Vater. Er unterſchlug zum Nachteil der Firma Schlink nach der Anklage 9000 Mark Inkaſſogelder. Weder die Vertreter der beiden Firmen noch die Angeklagten wußten rechneriſch darzulegen, was den Angeklagten zuſtand und was unterſchlagen wurde. Man gewann den Eindruck, daß dem Vater der flottgehende Handel zu Kopf geſtiegen und er mit dem Moment auf Abwege geriet, als er ſich ein Auto anſchaffte, um mit dieſem ſeine Waren anzubieten. Die Bezahlung dieſes Autos hat er ſich wohl mit veruntreutem Gelde zu erleichtern geſucht. Das Gericht ſprach gegen Vater und Sohn Gefängnis⸗ ſtrafen von fünf bezw. vier Monaten aus. Das Große Schöffengericht verurteilte den 26 Jahre alten verheirateten Taglöhner Hartlaub von Hemsbach wegen eines Verbrechens an einem 23jährigen Mädchen zu vier Mona⸗ ten Gefängnis. Schluß des redaktionellen Teils Schwerde Madenhee Seen Ae steigender Millionen- Umsstz schie das 100lahrige Bestehen unserer itma bewelsen ax 57 1 nach wie v ber besten, daß unser Original Zullrich-⸗Sa L troffen 1 119 e und Sodbrennen ist. Verszumen Sis nicht ach heute n ein foget dr 60 fg. ⁊u kaufen oder unsere fableſſen zu. 25 U..50 KMU versuchen Auch Sie werden von der prompten Wirupg überraschf sein. Nur ech in Blauer Vackung mit dem gilde des Erfinders. A. W.& C. W. Bulirſch, Berlin W 57. „Außerordentlich gut gelungen!! Bin ſehr erfreut!“ be⸗ eilte ſich Kotzebue zu verſichern. Dann ſchellte er dem Diener und gab ihm flüſternd einen Befehl. „Nehmen Sie bitte, Platz. Herr Rat,“ wandte ſich der Gaſtgeber dem Beſucher wieder zu und ſchob ihm einen Seſſel hin. Der Diener brachte zwei Flaſchen Wein mit den dazu⸗ gehörigen Gläſern. Er ſtellte das Getränk auf den Tiſch und entfernte ſich geräuſchlos. „Jetzt wollen wir einen Wiederſehenstrank genehmigen,“ ſagte der Dichter, entkorkte die Flaſchen und ſchenkte ein. „Das iſt echter Kometenwein, ein hervorragender Tropfen, Auf Ihr Wohl, Herr Rat.“ „Der Ruſſe ſtürzte den Wein in einem Zuge durch die durſtige Kehle, als wäre es Waſſer. 5 Als der Ruſſe das leere Glas zurückgeſtellt und ſich den Mund gewiſcht hatte, fragte er bedächtig:„Nun ſaken Sie mall, warum ſind Sie nikt geblibben wohnen in Weimar?“ „Weimar liegt zu nahe bei Jena,“ antwortete Kotzebus zurückhaltend. „Was-—haben Sie geſakt?— Ik kann nikt gutt ver⸗ ſtehennn g „Weimar liegt zu nahe bei Jena habe ich geſagt Und Jena iſt eine Univerſitätsſtadt.“ „Ja, ik weiß, ik weiß. Aber Aber „Sie verſtehen mich nicht! Das glaube ich Ihnen gerne. So hören Sie weiter. Es wird Ihnen bekannt ſein, daß ich in meinen Berichten an den Kaiſerlichen Hof in Petersburg nicht gerade zurückhaltend bin, ſondern meine Ueberzeugung ohne Scheu ausſpreche. Auch im„Literariſchen Wochenblatt“ bin ich ziemlich frei in meinen Aeußerungen über die akade⸗ miſche Freiheit geweſen, und das hat die halbreifen Burſchen ſo gegen mich aufgebracht, daß ich meines Lebens nicht mehr ſicher war, es daher vorzog, dem Beiſpiel des Herrn Staats⸗ rats v. Stourdza zu folgen, der ja auch Weimar verließ, um einem Duell mit Studenten aus dem Wege zu gehen Hier in Mannheim fühle ich mich bedeutend ſicherer als in Weimar.“ „Ah, jetzt verſteh' ik ſerr gutt!“ rief der Ruſſe mit ver⸗ ſchmitztem Lächeln.„A haben Sie gehabt Angſt! Aber ſind Sie geweſen ſerr kluch, ſerr kluch... Ja, ja, die deutſchen Univerſitäten„,,“ ſetzte er im Tone wegwerfender Gering⸗ ſchätzung hinzu. Sie ahaben geſchrieben Ihre Bulletins ſerr gutt, ſerr gutt, und iſt man zufrieden an die Hof übber Ihre Tätigkeit. Abber ik will ſaken noch einmal in Petersburg non dieſe Sache, und man wird ſchreiben nach die Regierungen in Deutſchland, daß ſie müſſen aufpaſſen beſſer auf die—— die frechen Studenten.“(Fortſetzung folgt.) 7 1 hört die Freude 5 ſchönen Dingen, auch wenn ſie an und für ſich überflüſſig und Handarbeiten für Von Ina Wolters Hat die Frau von heute noch Luſt und Zeit für Hand⸗ arbeiten? Man iſt verſucht, dieſe Frage verneinend zu beant⸗ worten. So vieles gibt es jetzt, das die Zeit der Frau in An⸗ ſpruch nimmt, wovon man ſich früher, als die Weiblichkeit noch Handarbeiten in Maſſen anfertigte, niemals hatte träumen laſſen. Und auch die Einſtellung iſt eine andere geworden. Die Frau, die ſportliche Wettkämpfe ausficht, die Frau, die ihr eigenes Auto ſteuert, die Berufstätige, die Parlamentarierin — kann man ſie alle ſich vorſtellen, wie ſie Stunden und Stun⸗ den damit verbringen, bunte Fäden durch ein Stückchen Stoff zu ziehen? Dieſe Beſchäftigung, die ſoviel Geduld und Fleiß erfordert und doch, ſtreng genommen, etwas Nutzloſes und Ueberflüſſiges iſt, will uns ſo garnicht zur Frau von heute zu paſſen ſcheinen, zu ihr, die Logik und Sachlichkeit höher ſchätzen gelernt hat, als Gefühle, und der— ſelbſt bei der ein⸗ fachſten Durchſchnittshausfrau von heute iſt es ſo— die Be⸗ griffe Rationaliſierung und Techniſierung geläufig geworden ſind. Ja, von dieſem Standpunkt aus erheben ſich ſogar in Frauenkreiſen ſelber viele Stimmen gegen die Handarbeit bezw. das Handarbeiten.„Welche Zeitverſchwendung!“ ſagen dieſe Gegnerinnen:„Welcher überflüſſige Arbeitsaufwand, welche Gedankenloſigkeit!“ Es gibt nichts auf dem Gebiete der „Schmücke⸗Dein⸗Heim⸗Gegenſtände“, als da ſind Kiſſen, Dek⸗ ken, Vorhänge, Teppiche, Spitzen, Kleidungs⸗ und Wäſchezier⸗ rat uſw., was man nicht ebenſo ſchön und oft viel billiger fertig kaufen könnte. Warum ſoll die Frau von heute, deren Zeit ſo knapp bemeſſen iſt, ſich mit der Anfertigung ſolcher Sachen plagen? Viel geſcheiter täte ſie, die ihr bleibenden wenigen freten Stunden mit dem Leſen guter Bücher oder ſonſtiger geiſtesanregender Beſchäftigung auszufüllen, anſtatt mit der ſtumpfſinnigen, gedankenloſen Stickerei, Häkelei oder Strick⸗ arbeit. Am allerbeſten aber wäre es, wenn ſie, die in unſerem Zeitalter der naturwidrigen Lebensweiſe den größeren Teil ihres Lebens in geſchloſſenen, ſchlechtgelüfteten Räumen, bei künſtlichem Licht verbringen muß, jede freie Minute dazu be⸗ nutzen würde, hinaus ins Freie zu eilen und ihren Körper in Wandern, Spiel und Sport zu ſtählen, anſtatt ihn in ſchlechter Haltung über die augenangreifende Handarbeit zu bücken!“ So ſagen die„Anti⸗Handarbeitler“ und in vieler Hinſicht haben ſie ſicherlich vecht. Die Zeiten ſind gottlob vor⸗ bei, in denen es für eine Frau als unſchicklich galt, mit un⸗ beſchäftigten Händen dazuſitzen, und wo es als ein Zeichen von Faulheit und Leichtfertigkeit galt, wenn eine Frau oder ein Mädchen ſpazieren ging, ganz einfach nur ſpazieren, ohne ein Ziel oder den Zweck etwaiger Beſorgungs⸗ oder Beſuchs⸗ gänge! Wenn früher ein weibliches Weſen nichts zu tun Hatte, ſo verlangte die gute Sitte, daß es ſich wenigſtens be⸗ ſchäftigt ſtellte, und ſo wurden Handarbeiten über Hand⸗ arbeiten angefertigt; je mehr ſolcher Produkte des häuslichen Fleißes man aufzuweiſen hatte, deſto beſſer, und je mühſamer und zeitraubender ſie anzufertigen geweſen waren, deſto mehr ſprach dies zugunſten der Tugenden der Herſtellerin. Was den Geſchmack und Kunſtwert der Handarbeiten anbetrifft, ſo war beides recht häufig gleich Null. Wieviele„Hausgreuel“ an Schlummerrollen, geſtickten Morgenſchuhen, Wandſprüchen und auf Küchenhandtücher und Wandbehänge verewigten „Lebensweisheiten“ in meiſt anfechtbarer Versform verdanken ihr Daſein dieſer mißverſtandenen Verpflichtung, Fleiß zu zeigen! Wieviel Gedankenloſigkeit und Unverſtand ſteckte in den mechaniſch, ſchablonenhaft und ſtillos nachgearbeiteten Vorlagen, den vorgezeichneten oder halbfertigen Handarbeiten, die man im Handarbeitsladen kaufte und zu denen man keinerlei inneres, eigenes Verhältnis hatte! Es iſt gut, daß dies alles für uns Frauen von heute— wenigſtens größtenteils— überwunden iſt. Aber ſoll man darum die Handarbeit in Bauſch und Bogen verdammen und zum alten Eiſen werfen? Keineswegs! Man darf und ſoll nicht vergeſſen, daß es gerade im Frauenleben vieles gibt, was eben nicht zu kaufen und fertig zu beziehen iſt. Dazu ge⸗ am eigenen Schaffen, an den die moderne Frau durch Billigeres oder Praktiſcheres zu erſetzen ſind. Dazu ge⸗ hört die uralte Freude der Frau am Pflegen und Schmücken und ihr Trieb, ſich liebevoll in ein Tun zu verſenken. Man darf auch den Stimmungsreiz nicht unterſchätzen, der darin liegt, etwa in ſeinem behaglichen Wohnzimmer am Fenſter oder ſonſt auf ſeinem Lieblingsplatz zu ſitzen, etwas Hübſches unter ſeinen Händen entſtehen zu ſehen und dabei im Unter⸗ grund zu fühlen: Wie ſchön, daß ich Zeit habe, etwas zu tun, was mir Freude macht! Wie ſchön, daß ich ſolche ſchöne Ar⸗ beit tun darf!— Ja, man darf nicht vergeſſen, daß der Trieb, künſtleriſch zu geſtalten, der faſt in jeder Frau ſteckt, bei der überwiegenden Mehrzahl von ihnen eben nur in dieſer Form zur Entfaltung kommen kann, und dies iſt die recht eigentliche Urſache, warum Handarbeiten nie ganz aus der Mode kom⸗ men werden und warum das Handarbeiten Sinn, Zweck, eine innere Berechtigung hat. Handarbeiten bedeutet für die mei⸗ ſten Frauen gleichzeitig ein Sichausruhen, Sichentſpannen. Darum ſehen wir die Bürodame, die Beamtin, die Verkäufe⸗ rin ete., die gewiß einen arbeitsreichen Tag hinter ſich haben, in der Mittagspauſe, abends, ofk auf der Fahrt zur oder von der Arbeitsſtelle im Eiſenbahnabteil uſw. eifrig ſticheln, Es sind Schodchlinge, die von ihren Frauen unbedingtes Bingabe als ht NRedit for dern; qas ſſi eine Erniedrigung fur beide. Nabiudranat́ Jagore Fäden ſchlingen, häkeln, ſtricken, kurz handarbeiten. Dies bedeutet ihnen willkommene Abwechſlung und Erholung, es iſt gleichſam ihre Flucht ins Frauliche nach der ſtrengen Sach⸗ lichkeit des Exiſtenzkampfes, der Berufsarbeit, und man ſollte ſich freuen, daß dem ſo iſt. Nur eins iſt zu fordern: Die moderne Handarbeit muß den Bedürfniſſen der modernen Frau angepaßt ſein, ſie muß ſinn⸗ und zweckmäßig und geſchmackvoll und ſchnellfördernd ſein und ſie darf nicht in ſklaviſchen Nacharbeiten beſtehen. Gewiß iſt nicht jede Frau ſo ſchöpferiſch veranlagt, daß ſie einfach alle ihre Handarbeiten ſelber entwerfen kann— dergleichen erfordert überdies gründliche Schulung, wenn etwas Erfreuliches dabei herauskommen ſoll. Aber ſie ſoll doch ſoviel Technik und Kenntniſſe beſitzen, daß ſie innerhalb gegebener Grenzen ihren Formen⸗ und Farbenſinn ſpielen laſſen kann, die Möglich⸗ keiten ſieht und anwendet, aus dem Material neue Wirkungen entſtehen zu laſſen; daß ſie nicht kritik⸗ und hilflos das nach⸗ formt, was das Handarbeitsgeſchäft vorſchreibt, ſondern ſelber abwandelt, dem eigenen Stil, der eigenen Wohnung ete. an⸗ paßt, was ſie anfertigen will— kurz, daß ſie denkend hand⸗ arbeitet, Für dieſe Bedürfniſſe der modernen Frau iſt ja zum Glück heute auch reichlich geſorgt. Wir verfügen über eine Fülle von ſchnellfördernden Techniken z. B. in den Häkeleien, den Sparſtichtechniken uſw. die individuelle Abwandlungen geſtatten, und deren Kunſt nicht mehr in der knifflichen und kleinlichen Stichelei oder im Maſchenzählen beſteht, ſondern in der Farbenabſtimmung, in Form⸗ und Flächenwirkung. Die moderne Handarbeit iſt keine Kraft⸗ und Zeitverſchwendung mehr, und ihre Produkte können(und ſollen) von durch zus künſtleriſchem Werte ſein, ſelbſt wenn das Material nur Pfen⸗ nige koſtet, vorausgeſetzt, daß es„wahrhaftig“ und ſinngemäß verarbeitet wurde. Darum ſind die Empfänger einer ſolchen modernen Handarbeit auch nicht, wie früher ſo oft, im Stillen entſetzt, ſondern ehrlich erfreut. Und darum endlich ſoll die moderne Frau, die Freude am Handarbeiten findet, und die— z. B. in der kommenden Weihnachtszeit— ihrer Liebe und Für⸗ ſorge für ihre Lieben durch eine ſchöne Handarbeit ſichtbaren Ausdruck verleihen möchte, ſich nicht beirren und einſchüchtern laſſen. Es darf und ſoll keine„Fabrikation“ werden, die ihr Kräfte und Geſundheit raubt, und ſie muß Vernunft, Takt und ihres fraulichen Fleißes ihr ſelber und gereichen! wird das Reſultat anderen zur Freude 2 2 guten Geſchmack bei ihrem Schaffen Pate ſtehen laſſen, dann Soll man Suppe eſſen? Die Ehrenrettung einer Vielgeſchmähten „Suppe macht dick!“ Dies iſt eine Behauptung, die man häufig äußern hört, und damit iſt heute, im Zeitalter der „ſchlanken Linie“, meiſt das„Todesurteil“ der einſt ſo belteb⸗ ten Suppe als Eingangs⸗ oder auch als Hauptgericht geſpro⸗ chen. Immer ſeltener erſcheint ſie auf dem Familienküchen⸗ zettel, weil immer häufiger die um ihre„Form“ beſorgten Familienmitglieder ſie ablehnen. Auch in Hotels und Gaſt⸗ häuſern kann man ſehr oft beobachten, daß namentlich weib⸗ liche Gäſte die Suppe vorübergehen laſſen— was tut man nicht alles um der lieben Eitelkeit willen! Aber iſt der Verdacht gerechtfertigt, daß die Suppe„dick“ macht? Keineswegs. Suppe enthält nicht mehr Nährſtoffe, ſondern in den meiſten Fällen bedeutend weniger als andere Gerichte. Sie kann alſo nicht dick machen. Die Tatſache, daß zur Korpulenz neigende Leute durch regelmäßigen Suppen⸗ genuß dicker zu werden meinen und vielleicht auch werden, hat einen anderen Grund. Sie pflegen nämlich meiſtens die Suppe als eine Quantität négligeable zu betrachten, von der man beliebig viel genießen könne. Suppe allein macht nie⸗ mals dick, ſondern höchſtens dann, wenn man ſte lediglich als Einleitung— und zwar recht ausgedehnte— zu einer recht herzhaften weiteren Mahlzeit betrachtet. Es iſt mit der Suppe wie mit ſo vielem, was für zur Beleibtheit neigenden Per⸗ ſonen verboten zu ſein ſcheint, und doch an und für ſich nicht iſt, wie z. B. Kuchen, Schokolade, die vielgeliebte und piel⸗ verpönte Schlagſahne u. dergl. mehr.„In der Beſchränkung zeigt ſich erſt der Meiſter!“ Das gilt auch hier. Man ſoll die Suppe nicht gleich literweiſe eſſen und ihr noch recht viele kalorienreiche Gerichte folgen laſſen,— aber andererſeits braucht man auch keine Angſt vor dem harmloſen„Teller Suppe“ zu haben. 1 Aus der Frauenarbeit An den brennenden Fragen einer Reform des Wohnungs⸗ weſens arbeiten auch Frauen an hervorragender Stelle mit. Kürzlich ſind wieder 2 Berufungen von Frauen erfolgt. Frau Miniſterialrat Helene Weber, M.., wurde zum Mit⸗ glied des Verwaltungsrates der Reichsforſchungsgeſellſchaft für Wirtſchaftlichkeit im Bau⸗ und Wohnungsweſen durch den Reichsarbeitsminiſter beſtellt. Eine zweite Zentrums⸗ abgeordnete, Fran Fuchs, Hamburg, wurde Mitglied des Wohnungsausſchuſſes des Reichstages. Schluß des redaktionellen Teils Deutsche Frauen arbeitet nur mit den besten deutschen Zu verlangen in jedem luschläglgen Geschüſt, Erlorderlichen Falles worden auf Wunsch von der Firm Oari Mes A SBhne.-., Freiburg l. 3. 75 3 Anſer Kind in den Ferien Von Spiel und Erholung Die Ferien ſind da! Welch' freudiges Ereignis iſt nun Wirklichkeit geworden, auf das man ſo lange ſehnſüchtig wartete! Da nimmt die ganze Familie an dem Jubel teil, und namentlich die Mutter kann ſich ſo recht in die Empfindungen ihres Kindes bezw. ihrer Kinder hineinverſetzen. Iſt ſie doch neben den Schulpflichtigen ſelber die am meiſten dabei Betei⸗ ligte. Auch ſie empfindet die Ausſicht als äußerſt angenehm, nun einmal wochenlang nicht ſozuſagen mit den Hühnern auf⸗ ſtehen zu müſſen, um das Frühſtück für die Kinder zu be⸗ reiten, dieſe ſelber rechtzeitig zu wecken und auf den Weg zu bringen. Keine Schulbutterbrote en gros brauchen für die nächſten Wochen zurechtgemacht zu werden und die Schularbei⸗ ten, dieſe Familienplage, ſind ebenſo lange eine überwundene Angelegenheit... Ja, man kann den Erleichterungsſeufzer der Mütter verſtehen, mit dem ſie ausrufen:„Gottſeidank, unſer Kind hat Ferien!“ Nun aber handelt es ſich darum, dieſe Ferien auch richtig zu verleben. Unſer Kind ſoll doch recht viel Freude und Genuß von dieſen Wochen goldener ſorgenloſer Freiheit haben, es ſoll ſich gründlich ausruhen und erholen, und ſoll Kräfte ſammeln für den Wiederbeginn der Schule. Wie erreichen wir dieſes Ziel am beſten? Nicht mit ſchrankenloſer Freiheit— das ſei gleich vorausgeſagt!l Wohlmeinende Mütter ſagen oft: Ach, es ſind ja Ferien, da ſoll unſer Kind nun wirklich einmal ganz mach ſeinem Gefallen leben und tun und laſſen, was es will. So findet man nicht ſelten die glücklichen Feriengenießer um Mittag noch im Bett, an das ihnen die zärtliche Pflegerin wo⸗ möglich das Frühſtück gebracht hatte und das ſie nicht eher verlaſſen, bevor nicht die Mittagsmahlzeit in unmittelharer Nähe iſt.— Als Ausgleich dazu wird dann abends lange auf⸗ geblieben. Das Ferienkind ſitzt bis 10, 11 oder noch länger bei den Erwachſenen, nimmt an ihren Vergnügungen teil, ißt viel zu ſpät und viel zu ſchwere Dinge und kommt dann über⸗ mächtig mit überreizten Nerven und überladenem Magen ins Bett; morgen kann es ja wieder ausſchlafen.. Aber man kann ebenſo oft beobachten, daß dieſes Verfahren, ſo verlockend es häufig ſein mag, nicht die gewünſchte Erholung bringt, Verſchlafen und unluſtig erhebt ſich ein ſolcher Langſchläfer. Mit dem ſo halb vertrödelten Tage iſt nicht mehr viel anzu⸗ fangen, und ſtatt rechter, echter Ferienfreude gibt es oft ein gelangweiltes und zweckloſes Herumſitzen, Je länger man ſchläft, deſto müder wird man!“ iſt ein altes und wahres Wort, denn in der mehr oder weniger verbrauchten Schlafzimmerluft kann der jugendliche Körper nicht die genügenden Sauerſtoff⸗ mengen aufnehmen, die er zu ſeiner Erholung braucht, und das Reſultat ſind Müdigkeit, Mattigkeit, Unluſt trotz ausge⸗ dehnteſter Nachtruhe. Alſo früh auf und hinaus ins Freiel Dies ſei das erſte Feriengebot für unſer Kind! Ein weiterer Fehler iſt der, die Kinder in den Ferien ganz und gar ſich ſelber zu überlaſſen. So ſehr ihnen die„Freiheit“, d. i. die wochenlange Befreiung von allem Schulzwang zu gön⸗ nen iſt, ſo verkehrt wäre es, dieſen Tagen der Freiheit keiner⸗ lei feſten Inhalt zu geben. Wenn man am Anfang der Ferien ſteht, erſcheinen ſie einem endlos— und wie ſchnell ſind ſie dann doch verronnen! Wie wenig von dem, was man ſich für dieſe Zeit vorgenommen hatte, iſt Wirklichkeit geworden, und wie oft ſieht man bedauernd auf die Kette ſchöner Tage zurück, von denen man eigentlich nichts gehabt, die man nicht voll aus⸗ genutzt hat! Das geht nicht nur uns Großen ſo, das empfinden auch die Kinder. Auch ſie müſſen beizeiten lernen, daß wirk⸗ liche Freiheit nur aus freiwillig auferlegtem Zwang beſteht und daß man, um das— Nichtstunmüſſen voll zu genießen, ſeine Tage mit einer Beſchäftigung ausfüllen, nach einem Pro⸗ gramm leben muß. Unbeſchäftigte Kinder geraten außerdem nur zu leicht auf allerlei Unfug, aus dem nicht ſelten Unheil entſteht. Wie oft hört man den Stoßfeufzer mancher Mutter: „Ach, wenn die Ferien doch erſt vorbei wären! Dann haben die Kinder wieder ihre Regelmäßigkeit, ihre Ordnung, ihre Be⸗ ſchäftigung. In den Ferien treiben ſie doch nur Dummheiten!“ Es iſt alſo auch hier ein ſanfter Zwang vonnöten, und mögen die Kinder ſich auch vielleicht zunächſt dagegen weh⸗ ren, ſo werden ſie es doch bald ſelber wohltätig empfinden, wenn man ihnen beſtimmte kleine Ferienpflichten, wie Blu⸗ men⸗ oder Tierpflege, kleine Hilfeleiſtungen für die Mutter Ferienfreiheit, das zwar nur in ganz geringen Mengen vor⸗ handen ſein darf, bei deſſen Fehlen aber das Gebäck doch fade ſchmeckt——— Wir wollen auch daran denken, daß die Ferien die beſte Zeit ſind, das innige Verhältnis zwiſchen Eltern und Kindern zu pflegen und zu vertiefen. Zu dieſem Zweck müſſen wir auch gerade in den Ferien Zeit für unſere Kinder haben, damit wir mit ihnen ſpazieren gehen, ſpielen, ihnen erzählen und ihre Fragen beantworten können. Hier begehen vieles Mütter eine Ferienſünde, indem ſie ſich gerade in dieſen Wo⸗ chen beſonders viele und zeitraubende häusliche Verrichtungen vornehmen und ſo die Freuden der Schulfretheit, die Mutter und Kind gleichermaßen genießen ſollten, ſelber kürzen und beeinträchtigen. a Endlich und zum Schluß wollen wir noch etwas anderes zum Wohle unſerer Ferienkinder bedenken: Wir wollen ihnen volle Freiheit gönnen in Bezug auf ihre— Kleidung! Dies gilt beſonders für die Mütter, die in der glücklichen Lage ſind, mit ihren Kindern eine Ferienreiſe zu machen. Da wird dann für die Sommerfriſche gewöhnlich ein ganzes Aufgebot an Kleidern, Anzügen uſw. mitgenommen, lauter„gute Sachen“. Wie oft kann man dann den Ausruf der beſorgten Mutter hören: Achte doch auf Deine neuen Sachen! Beſchmutze Dich nicht! Laufe nicht ſo ſchnell, damit Du nicht hinfällſt und Flecke ins Kleid bekommſt! uſw. uſw. Nicht ſelten wird ein ſolches bedauernswertes„Sommerfriſchenkind“ am Tage zwei, dreimal umgezogen, um nur ja recht viele Kleiderpracht ſpa⸗ zieren zu führen. Das aber bedeutet eine Beeinträchtigung der Ferienfreiheit, eine Entſtellung des Sinnes der Ferien. Kin⸗ der ſollen ſich in den Ferien tummeln können nach Herzensluſt, ſie brauchen Bewegungsfreiheit ohne ängſtliche Rückſicht auf empfindliche und koſtbare Kleidung. Sie gehören nicht in ein Modebad und ſollen keine Kleiderſtänder ſein. Darum wählt für Eure Ferienreiſe kleine, ſtille Orte, kleidet Eure Kinder einfach und zweckmäßig in ſchlichte, leicht waſchbare Stoffe, ver⸗ geßt nicht, einige„ältere Garnitur“ für Regentage ete. mit⸗ zunehmen und ſcheltet nicht, wenn es im Ueberſchwang der Ferienſeligkeit und beim Tummeln im Freien einen Riß, ein Löchlein, einige Flecken gibt! Gönnt Euren Kindern die Ferienfreiheit! Mutter Gustel. uſw. auferlegt. Dieſe ſind ſozuſagen das Salz am Kuchen der Verantwortlich: Dr. S. Kayſer 6. Seite. Nr. 363 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 8. Auguſt 1929 Der Kurswert ber deutſchen Aktiengeſellſchaften Rund 17 Milliarden/ um die Jahresmitte Der Kurswert der deutſchen Aktiengeſellſchaften, ſoweit deren Werte an der Berliner Börſe gehandelt werden, betrug nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts um die Jahresmitte 16,8 Milliarden. Davon entfallen auf: Bergbau und Schwerinduſtrie 4,14 Milliarden. die verarbeitende Induſtrie 7,32 Milliarden 4 Banken, Handel und Verkehr 5,36 Milliarden 1 Davon entfallen in der Gruppe„verarbeitende Induſtrie“ u. a. auf die Aktiengeſellſchaften der chemiſchen Induſtrie 2,56 Mil⸗ Itarden, sauf die elektrotechniſche Induſtrie 1,17 Milliarden, auf die Textil⸗ und Bekleidungs induſtrie 0,88 Milliarden und auf die Metall⸗, Maſchinen⸗ und Fahrzeug einduſtrie 6,73 Milliarden„]. In der Gruppe Banken, Handel und Verkehr ſtehenm die Kreöitbanken mit 1,78 Milliarden/ an der Spitze. An zweiter Stelle folgen die Aktiengeſellſchaften von Gas, Waſ⸗ ſer und Elektrizität mit 1,48 Milliarden 1. Die Schiff ⸗ fahrts⸗ AG. werden, ſoweit ſie an der Berliner Börſe notiert werden, von dieſer mit 0,52 Milliarden 1 bewertet. * Heſſiſche Eiſenbahn⸗AG. in Darmſtadt. Das heſſiſche Mi⸗ niſterium hat nachträglich die ſchon im Mai unter Vermittlung der deutſch⸗ſchweizeriſchen Kreditanſtalt in Zürich aufgenommene An⸗ leihe der Heſſiſchen Eiſenbahn⸗Ach. in Darmſtadt im Betrag von fünf Millionen Schweizer Franken genehmigt. * Auslandsauftrag für die Saarinduftrie. Die Geſellſchaft für Förderanlagen Ernſt Heckel, Saarbrücken, erhielt einen Auftrag für eine Großanlage zum Speichern, Entſpeichern, Einſacken und Verladen von Amonſulphat und Pyrit von einem ausländiſchen Che⸗ miekonzern unter Führung von Montecatini. Das Objekt von 15 Millionen belgiſchen Franken wird in Holland erſtellt. 2: Eugliſches Intereſſe für die deutſche Erdölinduſtrie.— Grün⸗ dung einer Hannover Oilfields Corporation. Wie aus London ge⸗ meldet wird, iſt dort am 2. Auguſt unter der Firma„Hannover Oilfielös Corporation“ eine neue Geſellſchaft mit einem Kapital von 1000 Pf. Sterl. in das Handelsregiſter eingetragen wor⸗ den. Der Geg and des Unternehmens iſt der Erwerb von Gerecht⸗ ſamen, die Ausbeutung von Oelfeldern, die Raffination und der Ver⸗ trieb von Erdöl und Erdölprodukten ſowie der Abſchluß eines Ab⸗ kommens mit der Norddeutſchen Mineralöl AG.(Nord⸗ öl AG.) Hannover. Das Kapital der Noröddeutſchen Mineral AG. beträgt 2,2 Mill. J. Die Majorität befindet ſich bekanntlich im Be⸗ ſitz der Greiſer Werke Gmbß. :2? Umgruppierungen im Emelka⸗ Konzern.— Einheitliche Ver⸗ waltung der Theatergeſchäfte durch die Phoebus⸗Film A. In der letzten Sitzung des AR. der Münchner Lichtſpielkunſt⸗ AG. (Emelka) und der Phoebus⸗Film AG., deren geſamtes Aktien⸗ kapital bis auf einen ganz geringfügigen Bruchteil ſich im Beſitz der Emelka befindet, wurde die Vorlage des Vorſtandes der beiden Ge⸗ ſellſchaften, wonach die Phoebus⸗Film⸗ AG., die bisher von der Emelka betriebenen Lichtſpieltheater übernimmt, vom Auſſichtsrat ge⸗ nehmigt. Demgemäß unterſtehen nunmehr die sämtlichen Theater des Emelka⸗Konzerns der einheitlichen Leitung der Phoebus⸗Fil m⸗AG. Maßgebend für dieſe Maßnahme war die Erwägung, daß ebenſo wie bisher ſchon die allgemeine Konzernlei⸗ tung und Produktion bei der Emelka, die Verleihgeſchäfte bei der Bayriſchen Filmgeſellſchaft mbß. im Emelka⸗ Konzern konzentriert waren, nunmehr die geſamten Theatergeſchäfte durch bie Phoebus⸗ Film⸗A, einheitlich verwaltet werden ſollen. Mit Rückſicht auf dieſe Maßnahme beabſichtigt die Verwaltung, der nächſten HV. der Phoebus⸗ Film⸗Ac. eine Aenderung des Namens in Emelka⸗Theater⸗AG. vor⸗ zuſchlagen. * Ehape AG. für Einheitspreiſe in Köln. Das Unternehmen, das der Leonhard Tietz AG. in Köln naheſteht, hat eine weiter be⸗ riedigende Entwicklung genommen. Es werden in der nächſten Zeit zwei neue Filialen in Köln eröffnet werden. Ueber das Ergebnis des abgelaufenen Geſchäftsjahres können nähere An⸗ gaben noch nicht gemacht werden. Mit der Aufnahme der Di⸗ videndenzahlung ſei jedenfalls beſtimmt zu rechnen. Die Schuhbilanz wieder aktiv Geht es auch ohne Zollerhöhung? Die deutſche Schuhbilanz hat im zweiten Halbjahr 1929 eine erfreuliche Beſſerung erfahren. Während im April in Lederſchuh⸗ werk noch ein Einfuhrüberſchuß von 108 323 Paar im Werte von 416 000 /, im Mai von 61 760 Paar im Werte von 362 000 4 ver⸗ deichnet wurde, wies der Juni bereits einen Ausfuhrüber⸗ schuß von 18 857 Paar im Werte von 190 000 4 auf. Abgeſehen von ſaiſonmäßigen Einflüſſen dürfte dieſe Entwicklung mit der Um⸗ ſtellung der Schuhfabrikation auf den Publikumsgeſchmack(Einheits⸗ preisſchuhe) ſowie mit den Auswirkungen des neuen Bata⸗Verkaufs⸗ ſyſtems in Deutſchland zuſammenhängen. Die Einfuhr von tſchecho⸗ ſlowakiſchem Schuhwerk belief ſich im erſten Halbjahr 1929 auf 1 (1. Halbjahr 1928 auf 2,3) Mill Paar bezw. auf 77,6 v. H.(74,5 v..) der Geſamteinfuhr. Es zeigt ſich alſo bereits eine weſentliche Beſſe⸗ rung der Verhältniſſe am deutſchen Schuhmarkt, bezeichnenderweiſe ſogar bereits vor Inkraftſetzung erhöhter Schutzzölle, mit denen nach dem Stand der parlamentariſchen Erörterungen in abſehbarer Zeit zu rechnen iſt. * Städtetag und Anleihekontrolle. In einem Rundſchreiben be⸗ handelt der Deutſche Städtetag den Verſuch der Zentraliſie⸗ rung der Anleihepläne. Während bekanntlich vor kurzem der Präſi⸗ dent des Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes die Einſetzung eines Kon⸗ trollausſchuſſes wünſchte, will der Städtetag nur die Mitwir⸗ kung der Gemeinden bei den Anleihevorbereitun⸗ gen, wobei die Leitung des Städtetages ſich mit der Girozentrale iber die Formalitäten unterhalten will. Bekanntlich kann der Städtetag nur auf dem Verhandlungs⸗ aber nicht auf rechtlichem Wege etwas gegen die Auflegung einer Anleihe tun. * Feſtere Eiſenexportpreiſe Seit Anfang dieſer Woche ziehen die Eiſenexportpreiſe wieder leicht an. Von belgiſcher Seite wird Stabeiſen neuerdings mit 5 Kſtr. 12 fh. 6 d. bis 5 Lſtr. 13 ſh. 6 d. au⸗ geboten. Die Nachfrage bleibt weiterhin ſehr gering. Die Preiſe für Halbzeug und Formeiſen ſind bei faſt luſtloſem Geſchäft ſta⸗ biler geworden. Mannheim ſchwankend Die erhöhten Kurſe des geſtrigen Börſenſchluſſes konnten ſich zu Beginn des heutigen Verkehrs nicht ganz behaupten. Immerhin lagen die Kurſe der Hauptwerte heute noch etwas über geſtrigen offiziellen Notierungen. Von Induſtrie⸗Aktien waren Farben, Lino⸗ leum und Waldhof bis um 3 Punkte geſteigert. Von Verſicherungs⸗ Aktien blieben Continentale und Mannheimer Verſicherung geſucht. Bank⸗ und Brauerei⸗Aktien blieben faſt unverändert. Etwas Nach⸗ frage beſtand nach Ludwigshafener Aktien⸗Brauerei zu leicht er⸗ höhtem Kurs. Feſtverzinsliche Werte ohne Intereſſe. Der Schluß der Börſe war befeſtigt. Frankfurt etwas freundlicher, ſpäter wieder geſchäftslos Zu Beginn der heutigen Börſe konnte eine etwas freun d⸗ lichere Stimmung Platz greifen. Vor allem bot der unverän⸗ dert belaſſene Diskontſatz der Bank von England einen Anreiz. Auch haben die Goldabflüſſe von dieſer Seite nachgelaſſen, ſo daß die Wahrſcheinlichkeit einer auch jetzt noch zu erwartenden Erhö⸗ hung ſtark vermindert wurde. Die wieder etwas gebeſſerte Arbeits⸗ marktlage im Reiche trug ebenfalls zur Freundlichkeit bei. Das Geſchäft konnte aber trotzdem kein arößeres Ausmaß an⸗ nehmen. Denn auf der anderen Seite ſtanden wieder ungünſtige Momente im Wege und mahnten zur Zurückhaltung. Die ſchwan⸗ kende geſtrige Newyorker Börſe ud die Haager Konferenz ſind hier vor allem erwähnenswert. Lebhafter war die Umſatztätigkeit dagegen in Spezialwerten und das Hauptintereſſe konzen⸗ trierbe ſich auf Glanzſtoffaktien und AG. Erſtere konnten auf internationale feſte Kurſe und die teilweiſe Einigung auf dem Kunſtſeidengebiet 2 v. H. gewinnen. Am Elektromarkt lagen für AEG. auf die ſchon bekannte Kombination mit der General Elecbrie ausländiſche Kauforders vor, doch auch die Spekulation und das Publikum intereſſierten ſich heute etwas mehr für dieſes Papier bei einem Gewinn von 1,5 v. H. Schwächer lagen dagegen Chade mit minus 1 /, Elektr. Lieferungen und Bergmann mit je minus 1 v. H. J. G. Farben eröffneten knapp behauptet. Am Mon⸗ ban markt war die Umſatztätigkeit äußerſt eng begrenzt. Gelſen⸗ kirchen gewannen 1,75 und Phönix 1 v. H. Erwähnenswert und ge⸗ beſſert ſind noch Aſchaffenburger Zell und Metallgeſellſchaft. Banken hatten nur unbedeutendes Geſchäft, Renten ſtill und uneinhentlich. Im Verlaufe übte die überhandnehmende Geſchäftsſtil le einen Druck aus. Die Kurſe gaben zumeiſt um Bruchteile eines Prozentes nach. Die Grundſtimmung war aber nicht unfreundlich. Am Geldmarkte war Tagesgeld mit 7 v. H. erneut etwas leichter. Berlin geſchäftsſtill und rückgängig, Schluß wieder erholt Nach einem unſicheren Vormittägsverkehr wurde die Stimmung vorbörslich und zu den erſten Kurſen eher etwas freundlicher, da einerſeits ein leichterer Geldmarkt und billige ausländiſche Geld⸗ offerten, andererſeits der unveränderte Londoner Diskont, eine ge⸗ wiſſe Anregung boten. Die Geſchäftsloſigkfeit trat aber auch heute wieder ſtärker hervor und die Auslandskäufe, von denen man ſprach, ſollen nicht ſehr groß geweſen ſein. Bei den Käufen zu den erſten Kurſen ſcheint es ſich meiſtens um kleine Deckungen der Spe⸗ kulation gehandelt zu haben, die Kurs veränderungen blieben im all⸗ gemeinen auch nur klein. Nur für Kunſteidenwerte und Farben be⸗ ſtand etwas mehr Intereſſe im Zuſammenhang mit der zu erwarten⸗ den Verſtändigung auf dem Gebiete der Viscoſeſeide. Bemberg gogen um 8 v. H. und Glanzſtoff um 5 v. H. an, auch Dt. Waffen beſſerten ſich um weitere 3,5 v. H. Als Ausnahme nach unten ſind Chemiſche Heyden mit einem Verluſt von 3 v. H. zu nennen. Anleihen ruhig. Der Geldmarkt zeigte, wie ſchon geſagt, eine Entſpan⸗ nung, Tagesgeld 6,5—8,5, die übrigen Sätze unverändert, Monats⸗ geld 910,5 v.., Warenwechſel ca. 7,75 v. H. Auch nachden erſten Kurſen lagen die Märkte faſt ge⸗ ſchäftslos. Einerſeits bleibt die Haager Konferenz immer noch im Mittelpunkt des Intereſſes, andererſeits fand ein Bericht des Inſtitutes für Konfunkturſorſchung Beachtung, nach dem ſich die Wirbſchaft in einer, wenn auch ſaiſonmäßig begründeten, Abwärts⸗ bewegung befindet. So wurde es dann im weiteren Verlaufe bei der Geſchäftsſtille eher ſchwächer und als ein plötzlicher Baiſſe⸗ vorſtoß auf dem Markte der Reichsbankanteile einſetzte(der Kurs ging bis auf 305 zurück), wirkte dieſer Umſtand ſofort verflauend. Weſtinghouſe und Siemens? Weitere deutſch⸗amerikaniſche Elektrozuſammenarbeit Nach der engeren Intereſſenverbindung der General Electric Ep. und der AEG. ſind, ſpeziell in Newyorker Börſenkreiſen, weitere Kombinationen aufgetaucht, die möglicherweiſe den Tatſachen noch etwas vorauseilen, aber immerhin ſehr wahrſcheinlich klingen. Zwiſchen der General Eleetrie und der Weſtinghouſe Co., dem zweitgrößten amerikaniſchen Elektrokonzern, iſt ſei langer Zeit ein ſcharfer Konkurrenzkampf im Gange. Unterrichtete Kreiſe wollen nunmehr wiſſen, daß zwiſchen der Weſtinghouſe Co. und dem Sie ⸗ mens⸗Konzern Verhandlungen im Gange ſind, die den Ab⸗ ſchluß eines analogen Gemeinſchaftsabkommens zum Zwecke haben. Sollte es möglich ſein, in dieſen Tagen zu einer Verſtändigung zu gelangen, dann würde zweifellos der Kampf um die Weltmärkte in ein vollkommen neues Stadium treten. Wieder kleines Geſchäft und ſchwankende Tendenz Auch BMW. lagen ſtärker gedrückt und gingen auf Abgaben eines Privatbankhauſes unter part zurück 5 Das Geſchäft am Kaſſamarkt war außerordentlich gering, eine große Zahl von Notierungen konnte nicht zuſtandekommen. In der zweiten Börſenſtunde ſetzte ſich eine gewiſſe Beruhigung durch, da der Privatdiskont für beide Sichten um je auf 7 b. H. ermäßigt wurde und der Geldmarkt weiter eine Erleichte⸗ rung zeigte. Die Spekulation ſchritt zu Deckungen, zumal man am Markte der Kunſtſeidenwerte Auslandskäufe beobachtete. Die erſten Kurſe wurden faſt überall wieder erreicht, zum großen Teil ergaben ſich noch 72—1proz. Gewinne. Bemberg, Deutſch Linoleum, Polyphon gewannen ca. 3, Glanzſtoff 8. Dagegen lag Reichsbank 4, Deutſche Waſfen 3 und Pöge 1,5 v. H. ſchwächer. Anleihe⸗Ablöſungs⸗ ſchuld für Alt⸗ und Neubeſitz bei lebhafterem Geſchäft feſter. In⸗ folge der relativen Geldſflüſſigkeit und der erneuten Herabſetzung des Berliner Privatdiskontes lagen die Deviſen gegen Reichsmark etwas höher: Dollar waren mit.1980 geſucht. Das Pfund wurde angeboten und notierte gegen Dollar.8506 nach.8520. Europäiſche Valuten kaum verändert, Holland 4005,50, Schweiz eine Nuance ſchwächer 1923,50 nach 1923,75 und Paris 391,50 alles Newyorker Ufance. Die Swapfſätze Dollar gegen Reichsmark ſind entſprechend der Berliner Geldmarktlage zurückgegangen, auf einen Monat von 37 auf 32 Stellen und auf 3 Monate von 110 auf 100 Stellen. Mannheimer Produktenbörſe vom 8. Aug.(Eigenbericht) Die Tendenz des heutigen Produktenmarktes war abgeſchwächt, trotzdem höhere Auslandsforderungen vorlagen. Der Verlauf be⸗ kundete weiterhin große Zurückhaltung. Auslandweizen wurde an⸗ geboten(alles in.) mit 29—53; inl. Weizen mit 28; inl. Roggen 22,50 22,75; ausländiſcher Rogen mit 26; inländ. Hafer mit 23— 24 ausländiſcher Hafer mit 23— 23,50; inländ. Braugerſte wurde nicht angeboten, Malz pfälz. 43; Futtergerſte 20,50—22; Mais auf Bezug⸗ ſchein 22; Biertreber 18—19; Rapskuchen 19; Soyaſchrot 20,50 Trockenſchnitzel 13; bad. Grünkern 40—60; alles waggonfrei Mann⸗ heim; Weizenmehl ſüdd. 99—41; Weizenbrotmehl 30—33; Roggen⸗ mehl 60—70proz. 30,50—33; Weizenfuttermehl 12; Weizenkleie feine 10,50; Roggenkleie 11; alles waggonfrei Mannheim. * Mannheimer Kleinviehmarkt vom 8. Auguſt. Dem heutigen Kleinviehmarkt waren zugefahren: 170 Kälber, 28 Schafe, 110 Schweine, 461 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden für Kälber 5) 80 bis 84; 7478 64—68; für Schafe b) 52—56; für Schweine a) 91—92; 92—99; 90—91; für Ferkel bis 4 Wochen 28—32; über 4 Wochen 38 bis 46; für Läufer 50—60. Marktverlauf: Mit Kälbern lebhaft ge⸗ räumt, mit Schweinen mittelmäßig geräumt, mit Ferkeln und Läu⸗ fern lebhaft. Berliner Mekallbörſe 7. 8 Kupfer Blei Zin 2 bez. Brief Geld Brief Geld bez. Brief Geld 15 5 140.2 Ig.— 46.5. 5. 28,0 ebruar 149.50 149,— 47.— 46,75—.— 51,— 50. März 149,75 149,25 47.— 46,75—.— 51,— 50. April 149,50 149.50 5 Mai 149,75 149.50 47.25 46,75—— 51,80 50.— Juni 149,50 149 50 47.25 47.——— 51.50 50,.— Juli 149,75 149,50 47,25 47,.——— 50.50 30.— Auguſt 147.— 145,.— 46,75 46,.——— 52.— 49.— Sept. 147,50 146,50 47.— 46,75—.— 50,50 49,75 Sltober[—— 14875 147,75 46,75 46,75—— 51. 49,50 Nov.—.— 148.75 148.— 47,— 46,75—— 51,.— 49,50 Dez. 149. 148,.,% r Elektrolytkupfer, prompt, 170,75 Antimon Regulus 86.70 Orig. Hütten⸗Aluminium 190.— Silber in Barren, per eg 71,75— 78.50 dgl. Walz⸗„Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00— 28,20 Hüttenzinn, 99 v. H. Platin, dto. 1 gr. 810 Reinnickel, 98—99 v. H. 345,.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Metallbörſe metall in E pro t Silber Unze ſtand. 137/40) fein. Platin lünze E do, Elektw. 84,75 84.75 Zinn Kaſſa 212.8211, do. 3 Monate 216,3 do. Settlemen] 212,2 do. Banka 222.2 Zink prompt Alumin. Inl. do. Ausl. Queckſilber Antimon Reg. Platin Wolſramerz Nickel Inland 24,95 75 6. Kupfer Raſſa 73.65 79.85 dy. 3 Monate 74,79 74,75 Setlementſpr. 783,75 73,85 Kupfer elektrol.] 84.75 84,75 do. beſt ſeler 77 80 78 75 do. Straits 215.7—, do. Ausland do ſtrong sh 110,0 110,0 Blei prompt 23,30] 23.351 Silber eee . 2...... 7 8 Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeſtung Aktien und. Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stügenotterungen in Mark je Stück 175 80% Bab. St.⸗A. N 74,— ee ad Kom. Gb 84, 8% hafenstadt 89,.— 10% Mhm. Gold 101,0 53%„ Gold 90,— 30% Gold 72,.— 6% Farben sds. 2 125,0 Badiſche Bank. 160.0 PfälzHypoth. B. 136.0 Rh. Credit Bk. 147,8 Rh. Creditbank. 121,2 Südd. Disconto. 130,0 Durlacher Hof 136,5 Eichbaum 72.— 125,0 160,0 186,0 14755 121.2 130.0 186,5 Feſtverzinsliche Werte 85% Relchsanl. 87,50 50% N 51,30 e 51, Ablöſungſch. 1 10,45 2 ohne 87.— D. Wertb.(Gold!. D. Schatzanw. 29—,— %½% Schutzg. 14 4,55 9% dudwigsh, 28—.— 106% Mhm. Gd. 25—,— 8%„ 29 89,— 88% 2* 277¹.— 82% Grkr. Mh. 20 15.05 5% Preuß. Kali. 5% Preuß. Rogg. 9,25 5% Südbd. Feſtwöb 9% Grkr. M. abg... 8% RO.-.⸗Don.,— 7% Bab. Rom. Gb. 88,50 8% Pfälzer 28-9 88, enth. Hp 26. 28 94,50 8%„„ N..999,50 7%„„-11 84.50 1„ 12-1182.— %% Rhein. Lig 77.— 4½% Pfälz. Lic. 75,25 4¼%% Südb Lig.—— %„teining. 74.15 %% Pr.. B. Lia 78,10 Bank-Aktien 7* Ludwigsh. A. Br. 212,0 älz. Preßhefe 138,0 chwartz Storch. 163,0 Werger Worms 198.0 Bad. Aſſekuranz 160,0 Continent. Vers. 80,— Mannh. Verſich. 121,0 .-G. f. Seilind. 64.— Brown, Boveri 138.0 Daimler⸗Benz 52.— Deutſche Linol.. 299,0 Enzinger Union 75.— Gebr. Fahr 18,50 J. G. Farben 225,5 Frankfurter Börſe Barmer Bank Bayr. Hyp. u. Wb. 145.0 Tom. u. Privatb. 181.0 Darmſt. u. Nat. 278.0 Deutſche Bank 166.5 D. Effekten Bank 128,5 D. Hyp. u. Wechſ.—.— D. Ueberſee⸗Bank 100,0 D. Vereinsbank,—.— Disconto⸗Geſ. 152,7 Dresdner Bank 159,0 8 85 Bank. 108,5 Frkfri. Hyp.⸗Bk. 189,7 Metall. u.-.. Mitteld. Ed.⸗B., Nürnbg. Verein—,— Deſt. Cred.⸗Anſt. 30,80 Pfälz. Hyp.⸗Bk.. 185,0 Reichsbank 807,7 Rhein. Creditbk.—.— Rhein. Hyp.⸗Bk. 147,0 Südd. Boden-. 157,0 Südd. Disconto. 130.0 Wiener Bankver. 12,85 Württ. Notenbk 181,2 Allan 230,0 rankf. All. Vers. 895,0 Frkf. R. u. Mitv.—.— Mannb. Berſ.⸗G.—.— Transport-Aktien pa. 22 Wer gn a Straßb. 49.00 Maunheimer Effektenbörſe 8. 8. 213.0 186,0 16,0 193,0 160,0 80.— 121.0 64.— 138,0 53.— 308.0 75.— 18.50 224.5 121.0 Klöckner 75 10½ Grkr. M. BA. 125,0 15%„ D 140,0 Karlstr. Näh. Hatd 35,—. C. H. 110 5 161,5 Mannh. Gummi 42,— Pfälz. Müblenw 154,0 ortl. gem. Heid. 188,0 85. Elektr..-G. 152,0 Rheinmühlenw.—.— Südd. Zucker 152,0 Verein dtſch. Oelf. 67,.— Wayß& Freytag 101.0 Zellſtoff Waldhf 284,0 Montan-Aktien Eſchweil. Bergw. 197,5 Gelſenk. Bergw.—.— arp. Bergbau N lſe Bgb. St. A. 214,0 Kali Aſchersleb. 231,0 KaliSalzbetfurth ,. Kalt Weſteregeln—,— ——.— Mannesm.⸗R. 117.7 Mansfeld Akt. 138,0 Otavl⸗Minen. 64.50 Phönig Bergbau 102.0 Rhein. Braunk-. Rheinſtahl.. 122,7 Salzw. Heilbr. 222.0 Tellus Bergbau 115,0 Bt u. Laurahütte 87.50 Ver. Stahlwerke 110,5 Induſtrie-Aktien Eichb.⸗Mannh.—.— enninger K. St.—,— Löwen München 284,0 Schöfferh. Bind Schwartz⸗Stor 296.0 169,0 Aerumulatoren—.— 48 50 Lais e ordb. Lloyd. 113 7118.5 che Dank 159, 189, 7] Oeſter.. 1150 41,80 Aſchaff. Buntp. 158.0 Bd. Maſch. Durl. 141,0 Mainzer St.⸗A 218,22 Werger 192,01 Konſervengraun 80,— 80,— Neckarſulm Fhrz Bad. Uhren Bergm. Elektr..—,— Brem. ⸗Beſig. Oel— Brown Boberi 148.0 Cement Heidelb. 10,25 „ Karſtabt 132,0 Chade 481.0 * oJ Chamott. Annw. 118,0 Chemiſche Albert. Ch. Brockhues 82.— Daimler Beng 33.25 Dt. Atlant.⸗To 113,0 Dt. Eiſenhandel—.— Dt. Erdöl.. 112,0 5 D. Golde u. S. Anſt 155,0 Dt. Linoleum Dt. Verlag 216.0 Dresd. Schnellpr. 113.0 Dürkoppwerk St.— Düſſel. Rat. Dürr 83— Dyckerh. K Widm 98,25 Eiſen Kaiſersl. Elektr. Licht u. K 210,0 Elektr. Lieferung„ Emag Frankf. 82. 5 Enzinger⸗Union 789.50 Eßlinger Maſch 33,50 Ettling. Spinn. 215,0 55& Schleich. G. Farben. 222,0 9%„Bonds 23 123,2 einmech. Jetter—,— elt. Guilleaume—.— Frankfurter Gas 128,0 Irkf. Pok. 4 Wit. 54,50 Goldanleihe.. 100,0 6% Reichsanl. 20 87,50 Dtſch. Ablöſgſch.1 51.30 ohne Ablöſgrecht 10,30 5% Bad. Kohlen—— 80% Grkr. Mh. K.—.— 5% Prß. Kalianl. 6,80 5% Roggenwert. 10.— 05% Roggenrenth 8,15 5% Landſch. Roß, 8,50 89% M* 4% Türk. Ad, Anl. 6,10 4%„Bagd.⸗Eiſ. 40%.60 4%„ Uni. Ant. 11,70 %, Bollosl. 1911 7,70 400 1 Ir.-Los, 4½8% Anat. Ser. J 18,30 ahr Gebr. Pirm— exikaner—,— 2 Feſtverzinsliche Werte Geſfürel. Goldſchmibt Th. 74.10 Gritzner M. Durl. 64.— rün& Bilfinger 175,2 Hald& Neu 38,25 Hanfwerk. Füſſen 80,.— Hilpert Armat. 105,0 irſch Kupf. u. M. 188,0 Holzmann, Phil. 105.2 Holzverkohl.⸗Jd 86.75 155 Erlangen 91,80 unghans St. A. 64.76 Kamm. Kalſersl.—. Karſtadt Rud. 179,5 Klein, Sch.& Beck.—, Knorr, Heilbr. 180,5 Konſerv. Braun—,— 75 Krauss cs. Lock. 48,— Lechwerke.0 Lahmener& Co. 1019 Zudwigsh. Walz. 118,0 Mainkraftwerke. 106,8 Metallg. Frankf. 1250 Mes Söhne. 50.— Miag, Mühlb. 125.0 Moenus St.⸗A. 30.— Motoren Darmſt, 58— Motoren Deutz 66.— Motor. Oberurf. 107,0 Neckarſulmer Fg.—.— Petersunionßrf. 119,0 Pf. Nähm. Kay.— Berliner Bö SeUnatSer. N 30,— %„II 20,75 Transport-Aktien Schantungbahn 8,80 Ac f. Berkehrw. 188.5 Allg. Lok. u. Str. 158.2 Südd. Eiſenbahn—.— S 121.2 Südamerika.—.— anſa Diſchiff 169,2 ordd. Lloyd. 118,1 Verein Elbeſchtſt. 29,25 Bank-Aktien Bank J. el. Werte 158 0 0 Bank f. Brauind. 159,0 Barm. Bankver. 127 Berl. Handels Com, u. Drivibk 180,5 och⸗ u. Tiefbau 98.— 9 2070 rſe 19,78] Darmft. 20,85 7. Rein. Gebhecsch. 105.0 Rheinelekt. V. A. 76.75 8 St. A. 151,0 Roeder, Gebr. D. 112,5 Rütgerswerke 62,80 n 88,.— Schnellpr. Frkthl. 63.— Schramm Lackf. 101,0 Schuckert, Nrbg. 228.0 Schuhf. Berneits—,— Seilinduſt. Wolff 64,— Siem& Halske—.— Südd. Zucker 134,7 Erleot. Beſtabeim 0. Ber. Chem. Ind. 76.75 Ber. deutſch. Oelf. 67.50 Vergt. Jute 115,0 Ver. Ultramarin. 152,0 Ver. Zellſt. Berl. 109,0 Volgt& Häffner 220.5 Wayß& 18 101,0 W. Wol 109 0 Zenſtoff Aſchffbgz. 158,0 Memel. 139.0 Waldhof 284,0 Ufa(Frelverk.)„89. Raſtatter Wag 14,.— — Deutſche Bank 167,0 Otſch. Ueberſee dk. 108,0 Disconto Comm. 152,5 Dresdner Bank. 158,0 Mitteld. Kredbk.—.— Oeſterr. Creditbk. 30.— Reichsbank 308,0 Rhein. Credbitbk. 121.0 Süddeutſch. Disc. 130,0 Frankf. Allgem. Stück u 300 85 Induſtrie-Aktien Aceumulatoren. Adlerwerfte 50— Alexanderwerk 44. Allg. Elektr.⸗G. 201.0 Alſen Portl.⸗Z., 188,5 Ammendf. Pap. 158 0 Anhalt Kohl. 62, Vogtl. Maſch. St. 78.— 7 Volth. Seil. u. K. 58.— 58 1 N. B. 278,0 274,5 Dt. Aſtatiſche Bk. 55.50 68.50 167.7 130,0 895 186.0 50.— 44.— 202.5 186.5 159.7 —.— ) e 168,0 9DiſcheNaſchrbr.—— Deutiſche Linol. 55 75 Aheinfeld. Kraf 157,0 Rhein. Braunk. 286.5 e 59.75 59,75 5 Rhein. Elektrizit 151.0 Rheinſtahl. 128,5 Riebeck Montan 136.7 Roſitzer Zucker 45.50 Rückforth. Ferd. 68.— Rütgerswerke 83,25 Sachſenwerk. 109.5 Salzdetfurth 390,0 Sarotti„ 188.51 n 288.0 Schuckert& Co. 599.7 Schultheiß Patzh. 798.8 Siem.& Halske 3828 Sinner.⸗G. 122 Stoehr Kammg 138,5 Stoewer Nähm.. 11 Stolberger Zink 1471 Südd. e 75.— 5 ucker„152.0 Teleph. Berliner 53.50 83,50 Thoerls Oelfabr. 91.— 9. Tietz, Leonhard 202,0 Transradio 145, Varziner Papter 122.7 G. B. Frkf. Gummi 76,80 Ver. Chem. Charl. 68,— B. Dtſch. Nickelw. 166.1 . Glanzſt. Elbf. Laurahütte 57.25—, G. Schub Br 55 84 Linde s Eis.. 158,0 158% B. Stahlwerke 110,7 Carl Lindſtröm 645.0 BStahl v. d. Zyp. 178,0 Lingel Schuh fab. 51.8 Ber. Ultramarin. 1520 L. Loewe& Co. 201,0 Vogel Telegraph. 79.— C, Lorenz.. 156,5 Bogtländ. Maſch. 82.— Züdenſcheid Met. 73,75—. Bolgt& Haeff ner 222,0 Magtrus.-G. 21.— Wanderer Werke 67.— Mannesmann. 118.9 Weſteregel Alkal. 235,2 Mansfelder Akt. 139,5 Wicking⸗Cement 184,0 Markt. u. Kühl. 132,5 182.5 Wiesloch Tonw. 5 Maſch. Buckau-W 118,0 Wiſſener Metall 120.0 49558578 1 2 178,0 Wittener Gußſt. 50,80 1610 Mies Sahne 71 5 enſcoff Verein 100.0 eee ee Mir& Geneſt 1447 Freiverkehrs-Kurſe Motoren Deutz„66, 6 Mühlheim Berg. 105,0 10³ 0 Petersb. J. Hab 2,80 Neckarſulm. Fyrz—.— Ruſſenbank.80 Nordd. Wollkäm. 141.0 Deutſche Petrol, 59,75 Germ. Portl.⸗Z. 188,0 Oberſchl. E. Bed. 85,25 Heldburg... 214,0 2120 Gerresheimlas 1170 8 Sberſcht. Koksw. 108,5 Adler Kalt— 5. 0 5 N Koppel 89. Diamond 25,75 ebr. Goedhar„ 5 ſtwerfjñte 2 Goldschmidt Tb. 44,, Of 280.2 ochfregneng 182,152, Gritzner Maſch. 55,— Phöniz Bergbau 101,5 Gebr. Großmann 46.75 Polyphon Augsb. aſch. 87, Dalcke Maſchin, 122,5 Baſt Nürnberg 208,0 J. P. Bemberg 304,0 Bergmann Elekt 228.0 Berl.⸗Gub. Hut 275,0 Berl. Karls. Ind. 79,— Derliner Maſchb. 78,.— Braunk. u. Brikett—— Br.⸗Beſigh. Oelf. 64.— Bremer Vulkan 112.0 Bremer Wolle 168,0 Brown, Bop.& K. 187.0 Buderuscéiſenw. 73.— 7 Charlott. Waſſer 106.0 Chem. Heyden„73.— Them. Gelſenk.. 72,50 Chem. Albert. 62,75 Concord. Spinn. 79.— Conti ⸗Caoutſch. 161,5 de 8 52.— eſſauer Gas 192,2 löckn. Diſch.⸗Atlant.T. 112.5. 5. 11 159.7 Deutſche Erdöl 111,2 113,2 Kolm& Jourb. 51.— Dtſch. Gußſtahl.— Gebr. Körting 85.50 Deutſchetkabelw. 74,— Kraußk Cie. Lok. 51.— —.— Kronprinz Met.. 68.75 Ruffhäuf.⸗ Hütte—— Lah meyer& Co. 172.0 alleſche Maſch. 97,.— ammerf Spin. 130.0 ann. M. Egeſt. 39.50 .⸗Wien Gum. 77.— arpener Bergb. 143,0 artm. Maſchin.—.— Fairer Mat 92.85 ilpert Maſch. 105,0 Hindrichs KAuff. 88,.— 88 irſch Kupfer 136,0 irſchberg Leber 97. 164,2 58955 Eiſen.. 129.0 ohenlohewerke 90, hil. Holzmann 108,2 orchwerke 22 1 Bergbau 215,0 . Jüdel& Co. 150.0 Gebr. Junghans 84,50 Kahla Porzellan 74, Raliw. Aſchersl. 232,0 Karſtadt 1817 111.0 7. 0 ae Draht 92.75 315.0 5 — 2 S 8 83,25 7⁴.¹⁸ 1577 Dtſche. Steinzg. 211,5 Deutſche Wollw.—— 1 Diſch. Eiſenhdl. 70,75 Dresd. Schnell 297 1 rebd. Schnellpr⸗ Dürener Metall 5 Dürkoppwerke 24.75 Dynamit-Truſt 104,7 Elektr. Lieferung 167,0 Elktr. Licht u. K. 210,5 Enzinger⸗Union 77, Eſchw. Bergwerk—.— Eſſenersteinkohl 184,5 1 N Liſt& Co. g3.15 G. Farben 22,0 Feldmühle Pap. 192,0 elten& Guill.. 140,5 e Gas—— R. Friſter. 137,7 Gaggenau.⸗A.—— Gebhard Textil. 100,0 Gelſenk, Bergw. 184,1 3 Genſchow& Co 81,50 140.8 85.25 106,5 90 2817 103.0 25.55 rügersgil. Ronnenberg.. Sloman Salpet. 80. Grün Bilfinger 175,0 Gruſchwit Textil 64.65 alhgeber wagg. 76.— 74.18 R Reisgols Papier—„I Sudf 81¹.— 8 Phosph. 4.„„%„„ 90, 7 Donnerstag, den 8. August 18929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabeß Sportliche Deutſche Meiſterſchafts-Regatta Die Titelkämpfe der Ruderer am 11. Auguſt in Berlin⸗Grünan Der Entſchluß, das 18. Deutſche Meiſterſchaftsrudern des Deut⸗ ſche Ruder⸗Verbandes auf der klaſſiſchen Regattaſtrecke in Berlin⸗ Grünau abzuhalten, iſt in erſter Linie auf rein wirtſchaftliche Er⸗ wägungen zurückzuführen. Da der Deutſche Ruder⸗Verband ohne beſondere Umlage zu einem Fonds für die Beſchickung der Olym⸗ piſchen Spiele 1932 kommen will, muß er danach trachten, bei ſeinen Meiſterſchaftsregatten möglichſt einem finanziellen Riſiko aus dem Wege zu gehen. Die Garantie eines finanziellen Erfolges bietet ihm aber in erſter Linie der Regatta⸗Platz Berlin⸗Grünau, der auch in anderer Hinſicht einer der idealſten und einwandfreieſten überhaupt iſt. Aus dieſen Gründen werden auch wohl in den näch⸗ ſten Jahren die Meiſterſchaftsregatten ihren Schauplatz in Berlin haben. Die markanteſte Erſcheinung bei der Meiſterſchaftsregatta in Grünau iſt zweifelsohne die Mannheimer Amicitia, die in dieſem Jahre im Achter und Vierer bei den großen Regatten des Reiches eine ganz überragende Stellung einnahm. Die Mann⸗ heimer haben für drei Meiſterſchaften, für den Vierer mit, den Vierer ohne Steuermann und für den Achter gemeldet und es iſt durchaus nicht unmöglich, daß ſie in allen drei Rennen den Titel an ſich reißen. Der Fall eines dreifachen Meiſterſchaftsſieges wäre allendings in der Geſchichte der 17 Deutſchen Meiſterſchaftsregatten noch ohne Beiſpiel. Bislang waren zwei Meitſterſchaftsſiege das höchſte der Gefühle(abgeſehen von Einer⸗ und Zweiner⸗Rennen) und dieſes Kunſtſtück iſt auch nur drei Vereinen gelungen, nämlich: dem Mainzer RV.(1908, 1909, 19,13), der Hanſa Harmbarg(1920) und dem Spindlersfelder RV.(1910). Ganz ſo leicht werden es die Mannheimer allerdings nicht haben, denn unter ihren Konkurrenten funden ſich Boote, die bei einigem Glück den Süddeutſchen den Sieg ſtreitig machen können. Die gefährlichſten Gegner werden ſein: Im Achter: Brandenburgiga Berlin, Germania Frankfurt, Germania Köln, Berliner RC., Mainz⸗Kaſtel und Mainzer RV., in Vierer ohne Steue mann: Beliner Hellas, Univerſität Frankfurt, im Vierer mit Steuermann: Germania Köln, Ra. am Wann⸗ ſee, Ruderriege Eſſen und Brandenburgia Berlin. Im Einer geht der fünffache Deutſche Meiſter Walter Flinſch zum erſtenmale in dieſer Saiſon wieder an den Stbart. Flinſch ſoll in beſſerer Form, als im olympiſchen Jahr ſein, dennoch wird er es gegen die Boetzelen(Berlin), Düſterloh, Buhtz(Magdeburg), van Hoven(Ludwgishafen) und Geroͤt(Hamburg) nicht im Handgalopp ſchaffen können. Für den Doppelzweler gilt vielfach das bislang unge⸗ ſchlagene Magdeburger Paar Düſterloh⸗Buhtz(Alt⸗Werder Magde⸗ burg) als Favorit. Die Magdeburger werden in erſter Linie mit der neuen Reungemeinſchaft Berliner RC.⸗Gubener RC.(Boetzelen⸗ Wie wird das Wetter werden? Rundſchau Seeling) zu rechnen haben. Auch Jeniſch⸗Hügel(Germania Frank⸗ furt) dürfen nicht unterſchätzt werden. Im Zweier ohne Steuermann erſcheinen die Olympia⸗ ſieger Müller⸗Moeſchter(Berliner Rek. Hellas) wieder am Start. Man iſt natürlich leicht geneigt, den Olympiaſiegern von 1928 auch für die Deutſche Meiſterſchaft 1929 die größten Chancen einzuräumen. Aber die Berliner werden erſt nach hartem Kampf gegen Wild⸗Bender (Heidelberger RR. und die Königsberger Preußen zum Siege kommen können.— Wir rechnen in allen ſechs Meiſterſchaftsrennen mit hart⸗ näckigen Kämpfen und knappen Entſcheidungen. Umrahmt werden die Meiſterſchaftswettbewerbe wieder von je einem Achter⸗ und Viererrennen für Junioren und Jungmannen. Hier ſtarten neben Hamburger RC., Germania Köln, Germania Stettin und Spindlers⸗ felder RC. ausnahmslos Berliner Mannſchaften. Internationale Jeutſche Tennismeiſterſchaften Die Kämpfe am Mittwoch— Moldenhaner ſchlägt Kuhlmann — Spannende Spiele Auch am Mittwoch herrſchte bei den Tennismeiſterſchaften in Hamburg wieder ein lebhafter Spielbetrieb. Im Vordergrund des Intereſſes ſtand der Kampf zwiſchen Moldenhauer⸗Berlin und Kuhlmann⸗Leverkuſen. Der Rheinländer befand ſich in glänzender Form und konnte den Kampf vollkommen offen halten. Im ent⸗ ſcheidenden fünften Satz führte er bereits 311, als Moldenhauer eine momentane Schwäche ſeines Gegners ausnützte und ſchließlich 316, 612, 10:8,:7, 613 gewann. Scharf war auch, der Kampf zwiſchen Frenz⸗Hamburg und de Buzelet. Die größere Routine des Fran⸗ zoſen gab ſchließlich den Ausſchlag, Altmeiſter Froitzheim beſiegte den Tſchechen Marſalek ohne größere Anſtrengug. Bei den Damen kam Frau von Reznicek zu einem glatten Sieg über die ſpielſtarke Eng⸗ länderin Haylock. Die Juniorenmeiſterin Sander⸗Hannover fertigte in einem ſehr gefälligen Stil Frau Uhl ab, unterlag dann aber nach heftiger Gegenwehr Frl. Roſt⸗Köln, die jetzt auf Frau von Rezuicek trifft. Bis zu den Viertelfinals ſind bei den Damen bereits Frau Neppach, Frl. Roſt, ſowie die Engländerinnen Fry und Colyer ge⸗ kommen. Bei den Herren erreichten Froitzheim, Moldenhauer und de Buzelet die Viertelfinals. Die Ergebniſſe des Mittwochs: Herren⸗Einzel: Landry(Frankreich) Lindenſtädt(Berlin) 718, :3, 64; Dr. Fuchs(Karlsruhe)—Mikhailoff(München) 816,:4,:8; Malecek(Prag—Lund(Kiel 674, 611, 673) Du Plaix(Paris)—Chieſa (Schweiz) 612,:1,:1; Froitzheim(Wiesbaden) Marſalek(Prag) 621,:1, 6245 De Buzelet(Frankreich Frenz(Hamburg):6,:2, 1038:7, 1(Berlin)—- Kuhlmann(Leverkuſen) 326,:2, 10:8,:7 058. Damen⸗Einzel: Sander(Hannover)-Auhl(Berlin):2,:4; Roſt (Köln)—Deutſch(Prag):2,:4; Schomburgk(Leipzig)—Holzſchuh (Paris) 476,:2, 613, Neppach(Berlin)—Neufeldt(Frankreich) 60, 1 Wetter-Vorausſagen für Freitag, 9. Auguſt 1929 Meiſt heiter und vorwiegend trocken, tagsüber warm. Welter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). See- Luft. Tem. 2 1 2 3 höhe 5 15 5 5 8 5 5— Wetter 3 88 m mm eg Ss 3 s Nicht. Stärke 5 1 Wertheim 151— 17 27 15 SW leicht halbbed. Königsſtuhl] 563 759, 16 28„ wolkig Karlsruhe 120 759.7 19 28 8 SSW„ 7 Bad.⸗Bad. 218 759,4 19 27 16 80 leicht bebeckt Villingen 780 761,0 16 25 14 75 wolkig Feldbg. Hof 1275 630,9 10 18 1 SW mäß Nebel Badenweil.— 758,9 17 27 15 8 leicht bedeckt St. Blaſten 780 15 24 13*— wolkig Höchenſchw.— Hinter der nach dem Eismeer abziehenden Zyklone ſind noch einzelne Randſtörungen geblieben, die mit der geſtern von der Nordſee bis Weſtſpanien reichenden Rinne tiefen Druckes nach Oſten ziehen. Durch eine ſchmale von Süd⸗ ſkandinavien bis zum Mittelmeer reichende Regenfront ge⸗ kennzeichnet, ſtrömen kühle maritime Luftmaſſen um ein über Irland aufgebautes Hoch nach dem Feſtland. Sie werden zu⸗ ſammen mit dem durch ſie verurſachten Druckanſtieg Beſſerung des Wetter bringen. Reiſewelter in Deutſchland leichten Oſtwinden. Nordſee: Bedeckt mit einzelnen Regen Geſtern warm und heiter. Oſtſee: Wolkig bis heiter, leichte Südoſtwinde. und warm. bei Geſtern heiter Harz und Thüringer Wald: Wolkig, leichte ſüdweſtliche Winde. meiſt heiter. Rhein⸗ und Weſergebiet: Schwache Nordweſtwinde, bedeckt mit ſtrichweiſem Regen. Geſtern warm, ſtellenweiſe heiß, im Süden heiter, im Norden einzelne Regenſchauer. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: Heiter, leichte örtlich verſchiedene Winde. und heiter. Alpen: Leichte Südwinde, vorwiegend heiter. ſtellenweiſe heiß, vorwiegend heiter. Flugwelter Ueber Weſtdeutſchland leichte bis mäßige, im Nordweſten ſtürmiſche Südweſtwinde, über Oſtdeutſchland mäßige bis friſche Südoſtwinde, an der Nordſeeküſte lebhafte Nordwinde, im Weſten ſtrichweiſe Regen, ſonſt meiſt heiter. Geſtern warm und Geſtern warm Geſtern warm, 9211,:21 von Meenizek—Haylock(England) örg, 7s, RoſtSauder 628, 725. 98 Dr. Deſſart⸗Frenz—Bergmann⸗Rahe 614, 678, Herren⸗ Doppel: 46, 624. 5 Gemiſchtes Doppel: Colyer⸗Lee—Spitzel⸗Zander:2, 624; Frl. Hallmeyer⸗Hartz—Lorenz⸗Mackenthum:83,:3) Frau Plümacher⸗ Ohta— Frau Fritſch⸗Lorenz 725, 216,:2; Thomas⸗Landry—Chepaar Uhl:2,:2, 8 Damen⸗Doppel: Fry⸗Colyer—Plümacher⸗Vormann:1, 622, Kall⸗ meyer⸗Hofmann—Swane⸗Eſche:1,:2, Peitz ⸗KrahwinkelDam⸗ Stöckel:1,:8, 60. Aus den Rundfunk⸗Programmen Freitag, 9. Auguſt Deutſche Sender Berlin(Welle 418), Königs wuſterhauſen 20 Uhr: Bunter Abend. Breslau(Welle 253) 20.15 Uhr: Bläſer⸗Kammermuſik, 21.15 Uhr: Uebertragung von Gleiwitz. Frankfurt(Welle 390) 12.15 Uhr: Schallplattenkonzert, 18.15 Uhr: Hausfrauen⸗Nachmittag, 17.45 Uhr: Von Stuttgart: Konzert, 20.10 Uhr: Uebertragung von Stuttgart, 21.45 Uhr: Uebertragung von Freiburg. Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Das Grabmal des unbekannten Sold aten, Tragödie in drei Akten, 22.15 Uhr: Tanzfunk. Königsberg(Welle 276) 20 Uhr: Uebertragung von Berlin, 22.30 Uhr: Uebertragung von Danzig. Langenberg(Welle 473) 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 17.35 Uhr: Veſperkonzert, 20 Uhr: Geſungene Briefe, anſchl. Nachtmuſik. Leipzig(Welle 259) 20.45 Uhr: Bunter Abend, anſchl. Tanzmuſtk. München(Welle 533), Kaiſerslautern(Welle 270) 12.45 Uhr: Mittagskonzert, 16 Uhr: Uebertragung von Nürnberg, 20 Uhr: Kammermuſikſtunde, 21 Uhr: Goethe⸗Stunde, 22.45 Uhr: Eine Stunde Tanz mit klein. Funkfazz, 00.30 Uhr: Nachtkonzert. tuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.15 Uhr: Wiener Muſik, 20.10 Uhr: Konzert, 21.45 Uhr: Uebertragung von Freiburg. (Welle 1635) G5 Ausländiſche Sender Bern(Welle 403) 21 Uhr: Alte öſterreich. Lieder, 2215 Uhr: Konz. Budapeſt,[Welle 550) 19.45 Uhr: Alte und neue Tanzmuſik, 21 Uhr: Konzekt, anſchließend Zigeunermuſtk. Daventry(Welle 1553) 19.30 Uhr: Tanzmuſik, 20 Uhr: Konzert, 21.35 Uhr: Bunter Abend, 23 Uhr: Tanzmuſik. 90 Mailand(Welle 501) 20.30 Uhr: Sinfoniekonzetr, 28.15 Uhr: Tanz. Paris(Welle 1725) 20.95 Uhr: Sinfoniekonzert.. Prag(Welle 487 19.05 Uhr: Der goldene Georg, u Uhr: ever⸗ tragung von Brünn, 22.25 Uhr: Jazz muſik. Rom(Welle 441) 21 Uhr: Die Cſardasfürſtin, Operette in 3 Akten. Zürich(Welle 459) 20 Uhr: Ruſſiſche Konzerts⸗ und Reßitations⸗ ſtunde, 21.20 Uhr: Unterhaltungskonzert. 8 fladio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— ſelephon 26547 Eine neue Epoche im Muſikleben Deutſchlands durch den erſt⸗ klaſſigen Netzempfänger Paladin 20. Sie brauchen nichts von Radio zu verſtehen, Sie brauchen nur die Lichtſteckdoſe und Paladin 20 und erhalten Sender für Sender ſpielend leicht in größter Tonfülle und Reinheit. Sie haben noch nicht Radio gehört, wenn Sie Paladin 20 noch nicht gehört haben. KGIxISchr HicsrRiEgrk Norgen neu! 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Rhein⸗ und See ⸗Schiffahrts⸗Geſellſchaft, Mannheim, Aktiengeſellſchaft. Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag iſt am 13.21. September 1869 feſtgeſtellt und am 24. Juni 1904, 1. Mai 1905, 16. Juli 1919, 29. Dezember 1924, 9. Dezember 1925 und am 11. Mai 1929 hinſichtlich des Gegenſtandes des Unternehmens und der Sitzverlegung nach Mannheim abgeändert. Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 11. Mai 1929 iſt der Geſellſchaftsvertrag entſprechend der eingereichten Niederſchrift, auf die Bezug genommen wird, jedoch mit Ausnahme der Beſtimmungen über die Firma, des Grundkapitals und der Aktienſtückelung weiter abgeändert. Gegenſtand des Unter⸗ nehmens iſt der Betrieb der Schiffahrt auf dem Rhein, ſeinen Nebenflüſſen und Kanälen, auf holländiſchen und belgiſchen Gewäſſern, auf anderen Flüſſen und auf dem Meere, ferner das Speditions⸗ und Kommifſtonsgeſchäft ſo⸗ wie alle nach dem Ermeſſen des Vorſtandes mit vorſtehenden Aufgaben zuſammenhängen⸗ den Geſchäfte. Die Geſellſchaft kann andere Unternehmungen gründen, erwerben und ſich an ſolchen beteiligen, ſowie an anderen Orten im In⸗ und Ausland Zweigniederlaſſungen und ſonſtige Geſchäftsſtellen errichten. Das Grundkapital beträgt 6 300 000.. Nach dem Beſchluſſe dereneralverſammlung vom 11. Mai 1929 ſoll das Grundkapital um 2 300 000 R. herabgeſetzt werden. Rudolf Hoyer, Direktor und Otto Grohe, Direktor, beide in Mann⸗ deim, ſind Vorſtandsmitglieder. Sind mehrere Vorſtandsmitglioder vorhanden, ſo wird die Geſellſchaft entweder gemeinſam durch zwei Borſtandsmitglieder oder durch ein Vor⸗ ſtandsmitglied in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten vertreten. Der Auſfſichtsrat iſt ermächtigt, einzelnen Mitgliedern des Vor⸗ ſtaundes die Befugnis zu erteilen, die Geſell⸗ ſchaft allein zu vertreten. Als nicht einge⸗ tragen wird veröffentlicht: Die Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft erfolgen im Deut⸗ ſchen Reichsanzeiger. Die Berufung der Ge⸗ neralverſammlung erfolgt mittels öffentlicher Bekanntmachung in dem vorgenannten Blatte. Geſchäftsräume: Ludwigsbadſtraße 8. Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft, Maun⸗ heim. Durch Beſchluß der Generalverſamm⸗ lung vom 11. Mat 1929 wurde der Fuſions⸗ vertrag mit der Rhein⸗ und See⸗Schiffahrts⸗ Geſellſchaft, Sitz— früher in Köln—, jetzt in Mannheim, vom 29. April 1929 genehmigt. Das Vermögen der Geſellſchaft geht danach als Ganzes und mit der Firma an die Rhein⸗ und See ⸗Schiffahrts⸗Geſellſchaft, jetzt in Mannheim, über. Die Liquidation iſt aus⸗ geſchloſſen. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Buchdruckerei Merkur Auguſt Hinze, Mann⸗ heim. Das Geſchäft ſamt Firma iſt von Auguſt Hinze junior in Mannheim auf Auguſt Hinze ſenior, Buchdruckereibeſitzer in Mannheim übergegangen. Die Prokura des Auguſt Hinze ſenior iſt erloſchen. Das Geſchäft ſamt Firma, jedoch ohne Forderungen und Schulden, iſt von Auguſt Hinze ſenior pachtweiſe auf Auguſt Hinze junior und Karl Hinze, beide Buchdrucker in Mannheim, übergegangen, welche es in offener Handelsgeſellſchaft wei⸗ terführen. Die Geſellſchaft hat am 1. Juli 1929 begonnen. Die beiden Geſellſchafter ſind nur gemeinſam berechtigt, die Geſellſchaft zu ver⸗ treten. Joſeph Kronauer, Mannheim. Die Prokuren der Mina Kronauer geb. Sturm und der Katharina Kronauer geb. Ziemer ſind er⸗ loſchen. Die Firma iſt erloſchen. Heinrich von Saint George, Mannheim. Inhaber iſt Heinrich von Saint George, Kauf mann, Mannheim. 97 Willy G. Kaufmann, Mannheim. Inhaber iſt Willy G. Kaufmann, Kaufmann in Mann⸗ heim. Paul Vollmer& Co., Mannheim. Die Ge⸗ ſellſchaft iſt aufgelöſt. Die Firma iſt erloſchen. Amtsgericht Mannheim. Drudisachen Mannheſmer nheln- und fafenkanrten,— feſepnon 30 97, Türst Bismarck 0 brücke) Ffeſtag 7% Uhr: MEIDEL BERG u. zur. M..20 2 Std. 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