* Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ . schaften ten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K.9/1 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtre, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 19 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24958 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannh ürende Wikkag⸗ Ausgabe Mannheimer general Anzeiger eimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Geſetz und Recht ſis im Hang Lebhafte Ausſprache in den beiden Kommiſſionen Amerikas Beobachter iſt auf dem Poſten Den Haag, 9. Auguſt.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Die erſten Sitzungen der Finanz und der poli⸗ tiſchen Kommiſſion begannen geſtern nachmittag um 4 Uhr. 2 Stunden dauerte die Sitzung der Finanzkommiſ⸗ ſtion. Sie iſt als eine Neuauflage des bereits in der Voll⸗ ſitzung eingeleiteten und bis zu einem gewiſſen Grade durch⸗ geführten Zuotenſtreites zu bezeichnen. An der Debatte nahmen Snowden, Chéron, Tituleseu und Ma⸗ rinkowitſch teil. Die Argumente der Delegierten ſind be⸗ reits aus der Generaldebatte hinreichend bekannt. Es iſt jedoch zu bemerken, daß Snowden noch ſchärfer als in der Voll⸗ ſitzung den engliſchen Standpunkt darlegte und daß der fran⸗ zöſiſche Finanzminiſter Chéron noch einmal in beſonders brei⸗ ter Form die„Opfer“ Frankreichs ſchilderte. Der amerikaniſche Beobachter griff in die Auseinanderſetzung mit den Worten ein:„Ich be⸗ halte mir vor, in den Quotenſtreit erſt dann einzugreifen, wenn Abänderungen des neuen Zahlungsſchlüſſels vorgenom⸗ men werden ſollten.“ Da ſich die Debatte merkbar zuſpitzte und es den Repara⸗ tionsgläubigern Deutſchlands offenbar nicht ſehr angenehm war, in Gegenwart des Hauptſchuldners den Quoten⸗ ſtreit weiterzuführen, wurde beſchloſſen, bis zum Samstag die Kommiſſionsſitzung zu vertagen und ſich in privaten Be⸗ ſprechungen um eine Annäherung der noch weit auseinander gehenden Standpunkte zu bemühen. In der politiſchen Kommiſſion wird jetzt klar geſtellt, daß Frankreich grundſätzlich der Heſchleunigten Geſamträumung des Rhein⸗ landes zuſtimmt. Zwiſchen Dr. Streſemann und Briand wurde eine Diskuſſion über die Frage geführt, ob eine Verknüpfung zwiſchen Rheinlandräumung und Poung⸗ plan beſtände. Deutſchland, ſo führte Streſemann auß, beſitze ein moraliſches und politiſches Recht auf die frühere Räumung des beſetzten Gebietes und dieſer Rechtsanſpruch ſei durch die Annahme des Poungplanes nicht nur unbeſtreitbar, ſondern hochaktuell geworden. Dr. Streſemann fand ſehr treffende und eindringliche Formulierungen in der Darlegung des deutſchen Standpunktes. Gleichwohl muß geſagt werden, daß der fran⸗ zöſiſche Außenminiſter auf die Teilmobiliſierung der deutſchen Jahresleiſtungen entſcheidenden Wert legt und dadurch eine Bindung zwiſchen Ppungplan und Rheinlandräumung zu konſtruieren ſucht. Nachdem dieſe Auseinanderſetzung, in deren Verlauf Briand und Streſemann je zweimal das Wort ergriffen hat⸗ ten, zu Ende gegangen war, ergriff e der Vorſitzende Henderſon das Wort und erklärte folgendes: „Die Darlegungen der Außenminiſter Deutſchlands und Frankreichs haben eine weſentliche Klärung der Situation zuſtande gebracht. Das Terrain iſt abgeſteckt. Auf beiden Seiten herrſcht der Wille zur Verſtän di⸗ gung. Ich beantrage die Einſetzung eines Unterausſchuſſes, der ſich mit allen auf die Rheinlandräumung bezüglichen tech⸗ niſchen Fragen beſchäftigen und Sachverſtändige zur Regelung dieſer Angelegenheiten hinzuziehen ſoll.“ Dieſe Unterkommiſſion wird unverzüglich zuſammentre⸗ ten. Man kann ſie als die Räumungskommiſſion be⸗ zeichnen. Ueber die Feſtſtellungskommiſſion wurde geſtern noch nicht geſprochen. Auch die Saarfrage blieb unberührt. Doch beſtätigt es ſich, daß von deutſcher Seite Vor⸗ ſchläge gemacht worden ſind, um ein Rahmenabkommen für die Behandlung der Saarfrage zwiſchen Frankreich und Deutſch⸗ land vorzubereiten. Geſtern nachmittag wurde die Debatte in der politiſchen Kommiſſton fortgeſetzt. Anmöglich hier— unmöglich dort Den Haag, 9. Auguſt.(Von unſerem eigenen Vertre⸗ ter.] Der Finanzminiſter Chéron führte in ſeiner Rede in der Finanzkommiſſion folgendes aus:„Es iſt uns un mög⸗ lich, einer Aenderung in der Verteilungsfrage der An⸗ nuitäten weder in dem Frankreich zukommenden Teil noch in der Form, in der er ihm zugeſprochen worden iſt, zuzuſtimmen. Da Herr Snowden ſeine Karten offen hinlegte, nehmen wir uns die Freiheit, dasſelbe zu tun. Stellt man den Sachver⸗ ſtändigenplan in Frage, ſo iſt es uns unmöglich, unſere Zu⸗ ſtimmung dazu zu geben.“ 5. Der engliſche Schatzkanzler Suowden ſagte, daß er ein Kompromiß unter den gegebenen Umſtänden nicht für möglich halte. Peſſimismus in Paris V Paris, 9. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Situation auf der Haager Konferenz wird in Paris im gegen⸗ wärtigen Augenblick ſehr peſſimiſtiſch beurteilt. Die von Snowden vorgebrachten Wünſche haben nach Auffaſſung der Haager Berichterſtatter der hieſigen Blätter die Konferenz auf einen kritiſchen Punk gebracht. Große Geſchicklichkeit der Delegierten werde notwendig ſein, um die drohen de Gefahr eines Scheiterns der Verhandlungen abzu⸗ wenden. Die geſtrige Unterredung zwiſchen Dr. Streſemann und Briand iſt in Paris Gegenſtand beſonderer Aufmerkſam⸗ keit. Zwar konnten die Berichterſtatter nicht viel Beſtimmtes über den Inhalt der Ausſprache der beiden Außenminiſter in Erfahrung bringen, aber einige linksbürgerliche Blätter, vor allem die caillauxtiſtiſche„Volonté“, bezeichnen den Um⸗ ſtand, daß die Vertreter Frankreichs und Deutſchlands wäh⸗ rend der Kriſe der Konferenz das Bedürfnis hatten, mit⸗ einander enge Fühlung zu nehmen und ihre Solidarität zu bekunden, als höchſt erfreulich. Die franzöſiſch⸗deutſche Zu⸗ ſammenarbeit ſei der Eckſtein an dem Gebäude des neuen Europa. „Volonté“ will erfahren haben, daß Briand und Streſemann übe reingekommen ſind, die Arbeiten im Haag während der Völkerbundstagung nicht zu unterbrechen, wenn bis dahin kein entſcheidendes Ergebnis zuſtandegekommen iſt. In dieſem Falle würden eben die Vertreter der Außenminiſter Briand und Streſemann bei ihrer geſtrigen Ausſprache die Abſicht gehabt, eine englandfeindliche Koalition zu ſchmieden. Man werde vielmehr im Rahmen des Möglichen verſuchen, einige der engliſchen Wünſche zu erfüllen. Die Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen Frankreich und Deutſchland werde jedoch auch, ſo meint die„Volonté“, ſchließlich die Löſung der poli⸗ tiſchen Probleme erleichtern, vor allem eine Verſtändi⸗ gung über das Rheinlandproblem und die Saarfrage anbahnen.„Selbſtverſtändlich darf das poli⸗ tiſche Statut des Saarlandes nur mit Zuſtimmung des Völkerbundes abgeändert werden, ſchreibt das Blatt. Das kann aber Briand und Streſemann nicht hindern, ſich über einen Plan zu verſtändigen, zu dem ſich der Völkerbund ſpäter auszuſprechen hätte. Niemand kann den beiden Außen⸗ miniſtern verbieten, ſich über den Beſitz der Saarkohlen⸗ gruben zu einigen, über die Frankreich nach eigenem Gut⸗ dünken verfügen kann.“ Das ſchwerinduſtrielle Blatt„Avenir“! dagegen beſchuldigt Dr. Streſemann unfreundlicher Manöver mit der Begründung, er wolle ſich nicht direkt mit Briand aus⸗ ſprechen, ſondern mit Hilfe des politiſchen Ausſchuſſes der Haager Konferenz die deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen über die Saarfrage in Fluß bringen. Die politiſche Kommiſ⸗ ſion habe mit dieſer Frage nichts zu tun, behauptet„Avenir“ un“ könnte Frankreich nicht zwingen, mit Deutſchland in Ver⸗ die Verhandlungen in Genf führen. Keineswegs aber hätten Handlungen zu treten. London gießt Oel auf die Wogen § London, 9. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Im Gegenſatz zu den Berichten aus dem Haag, die bereits von einer Kriſe in den Verhandlungen infolge der Forderungen Snowdens ſprechen, vertritt man in London den Stand⸗ punkt, daß es doch trotz der Schwierigkeiten, denen man ins Angeſicht zu ſehen habe, nicht notwendig wäre, die Ereigniſſe der letzten Tage zu vergrößern und aus ihnen eine Kriſe zu konſtruieren. Wenn einerſeits Snowden die Intereſſen des engliſchen Steuerzahlers energiſch und geſchickt vertritt, ſo werde er doch andererſeits die großen Probleme, die mft der Konferenz zuſammenhängen, nicht überſehen, da ſie für die Zukunft Europas und den Weltfrieden von größter Wichtig⸗ keit ſind. Eine Analyſe der Snowdenſchen Forderungen zeigt, gen. Tatſächlich würde ſich die engliſche Befürchtung in der Praxis erſt dann auswirken, wenn die deutſchen Jahres zahlungen unter 900 Millionen Mark sinken, was an ſich vorläufig nicht wahrſcheinlich iſt, aber eintreten kann, da niemand die Entwicklung der Dinge in den nächſten 60 Jahren vorauszuſehen vermag. Snowdens For⸗ derungen ſind alſo vorläufig mehr theoretiſchen Charakters, ſind aber logiſch. Wichtiger iſt für die Arbeit der Regierungs⸗ konferenz Snowdens Standpunkt in der Sachlieferungsfrage, wobei die Kohlenlieferungen im Vordergrund ſtehen. Hier iſt er grundſätzlich der Anſicht, daß die Repara⸗ tionslieferungen einen dauernden Nachteil für die engliſche daß ſie ſich zunächſt gegen die Abänderung der Spaa⸗Prozent⸗ ſätze wenden, da hierdurch britiſche Intereſſen gefährdet wer⸗ den können, ferner gegen die zu weitgehenden Prioritätsrechte Frankreichs an dem bedingungsloſen Teil der Jahreszahlun⸗ Induſtrie bedeuten und wird alſo darauf hinſtreben, die Sach⸗ lieferungen als ſolche möglichſt eingeſchränkt zu ſehen und die neuen im Youngplan feſtgeſetzten Termine abzukürzen. (Fortſetzung Seite 2 hinter dem Leitartikel) Nr. 364— 140. Sahrgang 45 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 10 0 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen usw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Das Ende Enver Paſchas (Von unſerem Balkankorreſpon denten) Dr. M. Konſtantinopel, 6. Auguſt 1929. Diejenigen, die die Ereigniſſe im Orient aus nächſter Nähe verfolgten, wiſſen, daß der geweſene türkiſche Kriegs⸗ miniſter der Hohen Pforte und Mitglied des Triumpirats, das das Ottomaniſche Reich zur Teilnahme am Weltkriege beſtimmte, Enver Paſcha, unmittelbar nach ausge⸗ ſprochenem Waffenſtillſtand im Oktober 1918 ſich an Bord eines deutſchen Torpedobootes begab und fluchtartig die Türkei verließ. Nach erfolgter Landung in Odeſſa begab ſich Enver Paſcha zuerſt nach Deutſchland, um jedoch bald wieder in Rußland aufzutauchen, wo der geweſene Miniſter den ver⸗ ſchiedenſten Abenteuern nachjagte. Zuerſt beabſichtigte Enver Paſcha unter der muſelmaniſchen Bepölkerung des Kaukaſus eine beſondere Rolle zu ſpielen. Um dieſes Ziel zu erreichen, ſchloß er ſich dem General Denikin an, der damals die Reſte einer ruſſiſchen Armee befehligte. Als ſich Deuikin jedoch ganz offen auf die Seite der Entente⸗Staaten ſchlug, fiel Enver Paſcha neuerlich von ihm ab und verſuchte ſein Heil im Lager der Sowjets. In den Jahren 192041921 ſoll der Türke im Aſigtiſchen Departement der U. R. S. S. die Stelle eines Sektionschefs bekleidet haben. i Bald erſchien jedoch Enver Paſcha unerwartet auf dem Kongreß der Orientaliſchen Völker, der damals in Ba k u tagte, und gab ſich hier als der Kopf einer ſogenannten ſozialiſtiſchen Bewegung der Nationen Aſiens aus. Ants dem Sowfetfreund war ein verbiſſener Sowjetgegner, der den Bolſchewiſten in Turkeſtan ganz offen die Stirne bot, um ſo zu ſeinem bereits während des Weltkrieges innegehabten Standpunkte der pantürkiſchen Bewegung neuerlich zurück⸗ zukehren. Dieſe Ereigniſſe, die kaum eine Würdigung in der Preſſe Europas fanden, wurden plötzlich von der Meldung übertönt, daß Enver Paſcha in einem Kampfe gegen die bolſchewiſtiſchen Truppen gefallen ſei, ohne daß man jedoch näheres über das genaue Datum ſeines Todestages noch über die näheren Umſtände ſeines Todes erfuhr, Dieſer Tage erſchien nun eine Broſchüre unter dem Titel„Die Stimme des unterdrückten Boucharas“, deren Ver⸗ faſſer niemand anderes als der Ex⸗Emir von Bouchara, Said Alim Khan, iſt, der in ſeinem Werke erſtmalig den Schleier von verſchiedenen recht intereſſanten Vorgängen lüftet, die bisher in tiefſtem Dunkel lagen. Der geweſene Fürſt dieſes kleinen aſtatiſchen Staatsweſens, das ein Vaſallen⸗ tum des zariſtiſchen Rußlands darſtellte, erzählt in ſeiner Schrift von einem Memorandum, das im Jahre 1927 dem Völkerbunde eingereicht wurde, und das genaue Angaben über die Entwicklung von Buchara ſeit dem Sturze der rufft⸗ ſchen Zärenkrone enthält. Beſondere Erwähnung findet vor allem der Kampf gegen die bolſchewiſtiſchen Truppen in ſeiner Heimat. Die Sowjets waren in dieſem ungleichen Kampfe Sieger und Said Alim Khan mußte nach Kabul fliehen, wo er bei dem gleichen Emir Aman Ulla h, der kürzlich ſein Land fluchtartig verließ, Aufnahme fand.. 155 In einem weiteren Kapitel kommt der Fürſt auf die näheren Vorgänge in Bouchara zu ſprechen, wobei En ver Paſcha offiziell Erwähnung findet. Der Fürſt Said Alfm Khan war bereits nach Afghaniſtan geflohen, ſeine Truppen leiſteten jedoch noch— wenn auch ſchwachen— Widerſtand gegen die bolſchewiſtiſchen Heere. Einer der Befehlshaber der Boucharger war der General Ibrahim Bey, der die Zitadelle der Stadt Hiſſar in Bouchara, die von Roten Truppen beſetzt war, belagerte Hiſſar ſelbſt iſt die Hauptſtadt des Bekiat des gleichen Namens in Oſt⸗Bouchara. Während dieſer Belagerung erfuhr Ibrahim Bey, daß Enver Paſcha, der aus der Stadt Bouchara kam, mit 27 weiteren Türken, die in ſeiner Begleitung reiſten, ver⸗ ſuchen wollte, Oſt⸗Bouchara zu paſſieren. Der Emir Said Alim Khan berichtet an dieſer Stelle wörtlich: 5 „Die Ankunft Enver Paſchas in Kourgan⸗Tepé, dem Zentrum der Verteidiger des Islams, war Ibrahim Bey rechtzeitig mitgeteilt worden. Letzterer ließ mich davon wiſſen und bat mich, darüber zu beſtimmen, was aus dem Schwieger⸗ ſohne bes Kalifen aller Muſelmanen werden ſolle. Nachdem ich dieſe Meldung geleſen hatte ſchrieb ich an Ibrahim Bey meine dahingehende Meinung, daß meines Erachtens Enver Paſcha ein Mann ſei, der im Kriegführen nicht nur eine ge⸗ wiſſe Erfahrung ſondern hierzu auch ein beſonderes Talent beſitze. Demgemäß erſuchte ich Ibrahim Bey, Enver Paſcha mit allen ihm zuſtehenden Ehren zu empfangen und ihm zu ſagen, daß, wenn er für unſere Sache kämpfen wolle, wir Vertrauen zu ihm hätten; im entgegengeſetzten Falle erſuchten wir Enver Paſcha jedoch, ſo ſchnell wie möglich den Fluß Amou⸗Daria zu überſchreiten, und unſer Gebiet zu verlaſſen. Nachdem nun Ibrahim Bey dieſen meinen Befehl in Händen hatte, ſchickte er Soldaten nach allen in Frage kommenden Richtungen aus, um Enver Paſcha aufzufinden. Man fand den Türken auch, und führte ihn mit ſämtlichen ihm gebüh⸗ renden Ehren zu Ibrahim Bey, der Enver Paſcha erſuchte, ſich über ſeine perſönlichen Abſichten zu äußern. Evver Paſcha erklärte freudig, daß er die feſte Abſicht habe, den Muſel⸗ manen ſeine Kräfte zur Verfügung zu ſtellen, worauf er von Ibrahim Bey mit der Führung meiner geſamten Armee betraut wurde.“ f N Dieſer Bericht des Emirs ergänzt ſich inſofern weiter, als er anführt, daß Enver Paſcha den Poſten als Armee⸗ kommandant der Truppen Bucharas über ein Jahr bekleidete, und daß es ihm gelang, nach und nach den Bolſchewiſten mehrere bucharianiſche Provinzen zu entreißen. Ibrahim Ber kam ſo auf den Gedanken, den Emir zu bewegen, nach Buchara zurückzukehren. Enver Paſcha war ſeinerzeit jedoch entgegen⸗ 5 2. Seite. Nr. 364 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 9. Auguſt 1929 geſetzter Anſicht, da er den Standpunkt vertrat, daß er die ihm unterſtellten Truppen erſt noch zu weiteren Siegen führen und noch weitere Prouinzen zurückgewinnen müſſe, ehe der Souverän neuerlich ſein Land betrete. Ob es Enver Paſcha mit dieſer ſeiner Abſicht ernſt war oder ob erſterer die Abſicht hatte, es dem perſiſchen General Ahmed Pehlevi nach⸗ zumachen, Perſien für ſein eigenes Konto zu erobern, um Schah zu werden, wird niemals ergründet werden können. Immerhin tauchte ganz kurz nach dieſer ablehnenden Er⸗ klärung Enver Paſchas im Zuſammenhange mit der Rückkehr des Emirs von Buchara in Afghaniſtan die Meldung auf, Enver Paſcha ſei tot. Der Emir Said Alim Khan erklärte hierzu, daß Enver Paſcha bei einem Kampfe um die Mauern der Stadt Baldjouan am Tage des Feſtes Kourban Beiram ſein Leben ließ. Seine Leiche ſei im Mauſoleum von Hazreti⸗ Sultan in Tchakan beigeſetzt worden. Ibrahim Bey meldete Said Alim Khan, daß der Todestag Enver Paſchas der zehnte Tag des Monats Zil⸗Khidjé des Jahres der Hedſchra 1345, alſo angeblich nach unſerer Zeit⸗ rechnung im Jahre 1922 geweſen ſei. Dieſe Jahresangabe, ohne auf den Tag und Monat einzugehen, kann jedoch unmög⸗ lich ſtimmen. Das Jahr 1345 der Hedſchra entſpricht nämlich nach unſerer Zeitrechnung dem Jahre 1928. Die Bucharianer bedienen ſich nämlich noch der allgemeinen muſelmaniſchen Zeitrechnung. So unklar der eigentliche Tod Enver Paſchas iſt, ſo un⸗ klar iſt der Todestag dieſes türkiſchen Offiziers, der dauk politiſcher Umſtände, aus denen er zur rechten Zeit eigenen Nutzen zog, eine ungekannte, ſchnelle militäriſche Laufbahn abſolpierte. General und Kriegsminiſter mit 31 Jahren, um plötzlich den Sturz in die Tiefe zu machen und ungekannt und unbeſungen von der Bildfläche zu verſchwinden. Im Jahre 1914 führte Enver Paſcha noch mit Hilfe Liman von Sanders und Bronſart von Schellenborf an der Spitze einer Militärmiſſion von beinahe hundert deutſchen Offizieren aller militäriſchen Grade die vollſtändige Reorganiſation des tür⸗ kiſchen Heeres durch. Ganau ſo wie Enver Paſcha ausſchlag⸗ gebend, auf alle Fälle jedoch mitbeſtimmend für den Eintritt der Türkei in den Weltkrieg war, genau ſo glaubte der Ge⸗ neral und treuergebene Zreund Deutſchlands ſelbſt zu einem Zeitpunkte, an dem Deutſchland nicht mehr ganz der eigenen Sache vertraute, an den Sieg der deutſchen Waffen. Enver Paſcha wurde ein Opfer ſeiner eigenen Politik. Er bezahlte ſeine weitgehenden Pläne mit dem eigenen Leben. Jerner wird er ſich dafür einſetzen, daß Klauſeln geſchaffen werden, denen zufolge die Lieferung von Kohlen prozentual den übrigen Sachlieferungen abnehms und daß keinerlei Sach⸗ lieferungen gemacht werden dürfen für den Fall, daß die Geldzahlungen durch irgend welche Umſtände ausgeſetzt oder herabgeſetzt werden müſſen. England wird er Sicherheiten zu schaffen ſuchen, daß der Wloderexport von Repara⸗ ttonslieferungen nicht ſtattfinden dürfe. Der diplo⸗ matiſche Korreſpondent des„Dally Telegraph“ glaubt in gewiſſer Hinſicht die Unterſtützung der Amerikaner erwarten zu können. Die Gerüchte nämlich, daß Amerika die Deckung der Befatzungskoſten aus dem bedingungsloſen Teil der Jahreszahlungen verlangen werde, ſcheinen nicht ohne guten Grund zu ſein. Man darf indeſſen auch nicht vergeſſen, daß Snowden der parlamentariſchen Lage in England Rech⸗ nung tragen muß. Er muß ſich die Unterſtützung der Libera⸗ len ſichern, die unter der Führung von Lloyd George ihn auf dieſes Programm für den Haag feſtgenagelt haben und darf nicht mit leeren Händen nach London zurückkehren. Dieſer Geſichtspunkt und auch die ganze bisherige Politik der Arbeiterpartei wielen auch in bie Rheinlandfrage hinein. Die augenblickliche Stellungnahme Snowdens im Haag darf nicht ſo ausgelegt werden, als ob England kein beſon⸗ deres Intereſſe an der Rheinlandrüumung zeige. London vertritt vielmehr die Anſicht, daß England ſeine Stellung als Garant der Vocarnoverträge nicht vergeſſen werde und daß es in keiner Weiſe an irgend welche Bedingungen gebun⸗ den ſei, die Briand vielleicht von Streſemann zu erreichen ſuche. Der Widerſtand gegen die Ausgleichskommiſſion bleibt beſtehen. Dagegen hat man keine Einwendungen dagegen, die permanenten Schiedskommiſſion, die in dem deutſch⸗franzöſiſchen Schiedsgerichtsverträgen vorgeſehen ſind, für eventuelle Streitigkeiten auch in der Rheinlandfrage zu⸗ ſtändig zu machen. Es ſei merkwürdig, ſo ſchreibt der diplo⸗ matiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph,“ daß man im vorigen Jahre in Genf dieſe Einrichtung völlig überſehen habe. Amerikaniſcher Dolchſtoß gegen England? e Berlin, 9. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die überraſchende Newyorker Diskonterhöhung intereſ⸗ ſiert nicht zuletzt auch von der politiſchen Seite her. Vor allem darf man geſpannt ſein, wie dieſe Maßnahme ſich auf die zur Zeit im Haag zur Diskuſſton ſtehenden finanziellen Fragen auswirken wird. Der Berliner„Börſenkurier“ ſieht in der Newyorker Diskonterhöhung einen ſchmerzlichen Dolch ſt o ß in den Rücken der Bank von England. Der Auf⸗ takt für die Gründung der Reparationsbank ſei durch das Vorgehen Newyorks denkbar ſchlecht und laſſe Gefahren durch⸗ ſchimmern, die der Bildung einer internationalen Bank und einer einträchtigen Zuſammenarbeit innerhalb einer ſolchen Inſtitution drohen. Wie man ſich in Deutſthland zu einer ſolchen Situation ſtellen wird, iſt noch ungewiß. Doch überwiegt in unterrich⸗ teten Kreiſen die Auffaſſung, daß eine Heraufſetzung des Reichsbankdiskonts ſich vorerſt werde vermeiden laſſen. Morgen iſt Verfaſſungskag E Berlin, 9. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die kommuniſtiſche Partei hat als Antwort auf den Ver⸗ faſſungsaufmarſch des Reichs banners am Sonntag vor⸗ mittag eine Gegenkundgebung auf dem Bülowplatz geplant. Der Polizeipräſident Zörgiebel hat, wie die„Rote Fahne“ mitteilt, dieſe Kundgebung verboten, da das Reichsbanner bereits dieſen Platz für ſeine Veranſtaltung gewählt hat. Die kommuniſtiſchen Gegendemonſtrationen werden heute abend beginnen und am Samstag und Sonntag fortgeſetzt werden. Die Vorarbeiten für das neue Republikſchutz⸗ geſetz, das der Innenminiſter Severkng in ſeiner letzten Reichstagsrede angekündigt hat, ſollen, dem„Berliner Tage⸗ blatt“ zufolge, ſoweit vorgeſchritten ſein, daß das Reichs⸗ kabinett den Entwurf Ende des Monats erledigen und An⸗ fang September an den Reichsrat weiterleiten kann. Die An⸗ nahme des Geſetzes erſcheint geſichert da es keinen verfaſſungs⸗ dernden Charakter tragen und daher einer qualttativen heit nicht bedürfen wird. Der Kampf um die Arbeitsloſenverſicherung Regierungskriſis wegen einer notwendigen Reform? J Berlin, 9. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro). Das Reichsarbeitsminiſterium hat den Entwurf über die Reform der Arbeitsloſenverſicherung fertig geſtellt, ſo daß ſich das Rumpfkabinett bereits heute mit der Vorlage des Herrn Wiſſell befaſſen kann. Das Schwergewicht der zu erwarten⸗ den ſcharfen Auseinanderſetzungen über die Reform wird in den ſozialpolitiſchen Ausſchuß gelegt werden, der am 15. Auguſt bekanntlich mit der parlamentariſchen Be⸗ handlung der Vorlage beginnen ſoll. Mittwoch abend hat nach einem Bericht des„Vorwärts“ der Berliner Aus⸗ ſchuß des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes zu den Vorſchlägen der Sachverſtändigenkommiſſion Stellung ge⸗ nommen. Der Hauptreferent wies auf die„ernſte“ Gefahr hin, die durch die Neuregelung der Arbeitsloſenverſicherung drohe. Es könne dahin kommen, daß bei der außerordent⸗ lichen Bedeutung der Frage eine Regierungskriſe unabwendbar ſei Der Redner bezeichnete es als undenkbar, daß die ſoztal⸗ demokratiſche Fraktion im Reichstag den Vorſchlägen des Sachverſtändigenausſchuſſes zuſtimmen werde. Der„Vorwärts“ beeilt ſich denn auch, darauf hinzu⸗ weiſen, daß die ſozialdemokratiſche Partei keinen Zweifel darüber gelaſſen habe, daß ſie eine derartige„Sozialpolitik“ nicht mitmachen könne. Wie es heißt, ſoll Herr Wiſſell ſich nach Kräften bemüht haben, die Regierungsvorlage noch mehr als das bereits in den Beſchlüſſen des Sachverſtändigen⸗Aus⸗ ſchuſſes geſchehen iſt, nach den Wünſchen der Gewerk⸗ ſchaften zurecht zu ſtutzen. Infolgedeſſen iſt mit ſtarkem Widerſtand der Vertreter der bürgerlichen Parteien im Ausſchuß zu rechnen und ſchon im Kabinett dürfte Herrn Wiſſels Entwurf keineswegs ungeteilten Beifall finden. Wie weiter gemeldet wird, iſt kaum zu erwarten, daß die Beratung der Arbeitsloſenverſicherungsreform, die heute im Kabinett aufgenommen werden ſoll, zu einem Abſchluß führen wird. Der Haager Korreſpondent des„Lokal⸗ Anzeigers“, deſſen Angaben freilich ſehr vorſichtig zu bewerten ſind, be⸗ hauptet, daß es am Mittwoch Abend im Hotel der deutſchen Delegation ſo eine Art von Panik gegeben habe, weil man wegen der Arbeitsloſenverſicherung eine Rog ie⸗ Herr Wiſſell hätte ſich geweigert, den von den Gewerkſchaften beanſtandeten Entwurf den übrigen Miniſterien zuzuleiten. Durch telephoniſche Be⸗ ſprechungen, die führende Mitglieder der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion mit dem Finanzminiſter hatten, ſei es dann gelungen, Herrn Wiſſels Widerſtand zu beſeitigen. Nach derſelben, wie geſagt, nicht gans zuverläſſigen Quelle wird behauptet, die deutſche Delegation habe gebeten, die Angelegenheit zu vertagen, da ohne Anweſenheit des Finanz⸗ und des Wirtſchaftsminiſters eine ſo wichtige Ent⸗ ſcheidung nicht gefällt werden dürfe. Im Augenblick iſt immer noch nicht bekannt, wie Wiſſells Antwort im einzelnen ausſieht. Die„Soziale Praxis“ gibt zum erſten Male einen genaueren Einblick in die Beſchlüſſe der Sachverſtändigen. Danach hat der Ausſchuß einen Antrag auf vollſtändigen Aus⸗ ſchluß der Heimarbeiter mit 18 gegen 8 Stimmen ab⸗ gelehnt, dagegen einſtimmig eine Ver ſchärfung der Kontrolle beſchloſſen. Bei den Saiſonarbeitern wurde ein Antrag abgelehnt, der durch eine Abſtufung der Unterſtützungsſätze über 150 Millionen erſparen wollte. Die jetzt vorgeſchlagene Regelung fand Annahme. Außerdem ſollen nach einem weiteren Beſchluß in einer künftigen Reform unter Berückſichtigung früherer Beſchäftigungsdauer und Lebensalter Vergünſtigungen in der Unterſtützungshöhe ein⸗ treten. Einſtimmig beſchloſſen wurde, für die Unterſtützungs⸗ höhe den Durchſchnitt des Arbeitslohnes während der letzten ſech s, nicht wie bisher drei Monate, zugrunde zu legen. Auch die Verpflichtung Arbeitsloſer, eine ihnen zugewieſene Beſchäftigung anzunehmen, wurde verſchärft. Für den Winter 1929/0 ſoll die Reichsanſtalt einen Ueber⸗ brückungskredit aufnehmen und zwar mit Unterſtützung des Reiches. Arbeitgeber, die eine unrichtige Arbeitsbeſchei⸗ nigung ausſtellen, werden empfindlich beſtraft und außerdem ſchadenserſatzpflichtig gemacht werden. Für den Fall, daß das Kabinett zu einer Entſcheidung nicht kommen ſollte, wird neuerdings wieder der Gedanke aufgegriffen, daß der ſozial⸗ politiſche Ausſchuß auf dem Weg über Initiativanträge ſelb⸗ ſtändig vorgehen ſoll. rungskriſe befürchtete. ———P..— Auf dem Rückflug über den Atlantik „Graf Zeppelin“, der ſich unnmehr der Mitte des Atlan⸗ tiſchen Ozeaus nähert, hat am Donnerstag abend den Bereich der amerikaniſchen Küſtenfunkſtation verlaſſen und kann nur noch durch Vermittlung auf hoher See befindlicher Schiffe mit Funkſprüchen erreicht werden. Um 10 Uhr abends(M. E..) befand ſich das Luftſchiff ſchätzungsweiſe etwa 1800 Kilometer von Newyork entfernt. Die Wetterlage iſt unverändert g it n ⸗ ſtig, und die Fahrtgeſchwindigkeit beträgt etwa 140 Stunden⸗ kilometer dank dem Rückenwind, den das Luftſchiff ausnutzen kann. Direkte Nachrichten von Bord werden nunmehr erſt wieder erhältlich ſein, wenn„Graf Zeppelin“ ſich der euro⸗ pͤiſchen Küſte nähert und mit den engliſchen, deutſchen und franzöſiſchen Nabioſtationen Verbindung aufnimmt. Bei der Friedrichshafener Werft iſt im Laufe des geſtrigen Nachmittags nur ein Bordtelegramm des„Graf Zeppelin“ und zwar um 1 Uhr nachmittags MeEz, auf indirektem Wege eingegangen. Während die Funkſtelle des Luftſchiffbaues Zeppelin, die bekanntlich über ein Funk⸗ wellengerät verfügt, bei der Fahrt des Luftſchiſſes nach Amerika die Funkzeichen der Bordſtation aus verſchiedenen Gründen überhaupt nicht empfangen konnte, gelang es ihr, geſtern abend gegen 21 Uhr, das Schiff zu hören, als es mit einer amerikaniſchen Funkſtation in Verbindung ſtand. Der Empfang war dieſes Mal ausgezeichnet. Da im Laufe des Tages ſtarke atmoſphäriſche Störungen auftraten, konnte der weitere Funkverkehr des„Graf Zeppelin“ nicht mehr ver⸗ folgt werden. Die Friedrichshafener Funkbeamten hoffen jedoch, in den heutigen Morgenſtunden wieder in Verbindung mit dem Luftſchiff zu treten. Der„Matin“ kündigt an, daß ſein Mitarbeiter Laon Gerville⸗Reach als Sonderkorreſpondent an Bord des Luft⸗ ſchiffes„Graf Zeppelin“ die Reiſe um die Welt mitmachen werde. Schweizeriſcher Atlautikflug — Paris, 9. Auguſt. Geſtern iſt auf dem Flugfelde von Le Bourget der Schweizer Käfers mit einem 230 PS Eindecker nach Liſſabon geſtartet. Küfers plant einen Transozean⸗ flug, zu dem er die letzten Vorbereitungen in Le Bourget ge⸗ troffen hat. An Bord befinden ſich noch ein Beobachter und ein Mechaniker, ebenfalls Schweizer. Der ruſſiſche Amerikaflug — Moskau, 9. Auguſt. Das Flugzeug„Land der Sowlfets“ iſt geſtern nachmittag in Omsk glatt gelandet. Es hat eine Flugſtrecke von 2200 Kilometern ohne Zwiſchenlandung be⸗ wältigt. Bekanntlich befindet ſich die Maſchine auf einem Flug nach Amerika. Die„Bremen“ unbeſiegt Der Cunard⸗Dampfer„Mauretania“ hat die Fahrt Cherbvurg—Newyork in vier Tagen 23 Ständen zurück⸗ gelegt. Es iſt dem Dampfer damit gelungen, ſeinen eigenen frü⸗ heren Rekord um 3 Stunden und 34 Min. zu ſchlagen. Er iſt jedoch um fünf Stunden und 18 Minuten hinter dem Rekord des Lloyd⸗Dampfer„Bremen“ zur ück⸗ geblieben. 8 5 Das neue Rieſenſchiff„Bremen“ des Norddeutſchen Lloyd wird bereits am 14. Auguſt 1929 ſeine zweite Amerikafahrt antreten. Alle Plätze ſind bereits ausverkauft. Gegenwärtig wird in Bremerhaven an der Erhöhung der Schornſteine des Schiffes gearbeitet, um die Rauchbeläſtigung auf dem Sport⸗ deck zu beſeitigen. Milderung der Prohibition in Amerika — Newyork, 8. Aug. Nach den letzten Anweiſungen des Oberkommiſſars für die Prohibition ſollen die amerikani⸗ Ee Staatsbürger, die Wein, Bier und Apfelwein zu eigenem brauch in ihrem Hauſe herſtellen, von den Prohibitivns⸗ agenten daran nicht behindert werden. Tagung der Handwerker ⸗Organiſalionen Die Vorſtände des Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbe⸗ kammertages ſowie des Reichsverbandes des Deutſchen Hand⸗ werks traten am Donnerstag zu einer gemeinſamen Sitzung in der Handwerkskammer in Breslau zuſammen. Vertreten waren die Handwerkskammern Berlin, Breslau, Hannover, Karlsruhe, Düſſeldorf, Königsberg, Lübeck, Magdeburg, München, Nürnberg, Oldenburg, Stuttgart, Wiesbaden und Zwickau. Nach Erſtattung des Geſchäftsberichtes wurde über die Stellungnahme zu dem Ergebnis der Pariſer Sachver⸗ ſtändigenkonferenz berichtet. Im Mittelpunkt der Verhandlungen ſtand die Feſtſetzung von Richtlinien für ein mit den übrigen Spitzenverbänden der Wirtſchaft im Reichstag vorzulegendes Refor mpro⸗ gramm als Unterlage für die Verhandlungen der Ausſchüſſe des Kammertages und des Reichsverbandes über Finanz⸗ und Wirtſchaftspolitik, Sozialpolitik ſowie Verfaſſungs⸗ und Verwaltungsreform. Im Anſchluß daran wurde die Durch⸗ führung der Handwerksnovelle erörtert ſowie der Vorbericht über die Arbeiten des Rationaliſterungsausſchuſ⸗ ſes entgegengenommen. Endlich wurde Bericht erſtattet über die Tätigkeit des Deutſchen Handwerksinſtituts ſowie des Verwaltungsausſchuſſes des Deutſchen Handwerks⸗ und Ge⸗ werbekammertages. Letzte Meldungen Unfall eines Verkehrsflugzeuges — Solingen, 9. Aug. Heute vormittag mußte das Ver⸗ kehrsflug zeug Eſſen München bei Witzhelden not⸗ landen. Der Führer hatte infolge dichten Nebels die Orien⸗ tierung verloren und flog, um klarere Sicht zu erhalten, tie⸗ fer. Dabei ſtieß das Flugzeug gegen einen Berg und wurde ſo ſtark beſchädigt, daß es abmontiert werden mußte. Die Inſaſſen blieben unverletzt. Feuer im Kino E Berlin, 9. Aug.(Von unſerem Berliner Bürb.) In einem Lichtſpieltheater in der Nähe des Halleſchen Tores brach geſtern abend während der Vorſtellung Feuer aus. Ein Film war plötzlich in Brand geraten und loderte exploſiv⸗ artig auf. Die hervorſtoßende Stichflamme ſetzte noch mehrere Filme in Brand. Die beiden Vorführer erlitten ſchwere Brandwunden und mußten ins Krankenhaus überführt wer⸗ den. Eine Panik der Beſucher konnte glücklicherweiſe ver⸗ hindert werden. Der Feuerwehr gelang es, den Brand auf den Vorführungsraum zu beſchränken. Tödliche Hitze in Japan Tokio, 9. Aug.(United Preß.)] Eine ungeheure Hitze⸗ welle geht gegenwärtig über Japan, wie ſte ſeit vielen Jahren nicht dageweſen iſt. Die Thermometer auf den Straßen zei⸗ gen 120 Grad Fahrenheit, das ſind 50 Grad Celſius. Seit drei Wochen hat es nicht mehr geregnet und die Bäume und Gartenpflanzen verdorren an vielen Stellen. Die Polizei in Tokio veröffentlicht einen Bericht, wonach 44 Perſonen an Hitzſchlag geſtorben find, viele den Verſtand verloren 5 85 und eine Reihe von Menſchen beim Baden ertrunken ind. Zugunfall bei Preßburg — Preßburg, 8. Auguſt. Geſtern ſtießen in der Station Lucatin auf der Strecke Zvolen⸗Bries mehrere Wagen eines Güterzuges auf einere Weiche mit einem einfahrenden be⸗ ſchleunigten Zug zuſammen. Hierbei wurden drei Per⸗ ſonen ſchwer und mehrere leicht verletzt. Der Verkehr wurde durch Umſteigen aufrecht erhalten. * * Die Techniſche Nothilfe. Nach Mitteklungen einer Korre⸗ ſpondenz hat die Kürzung der Mittel für die Techniſche Not⸗ hilfe in den Jahren von 1925 bis 1929 von drei Millionen auf eine Million Mark, eine Verminderung der Dienſtſtellen von 68 auf 17 und eine Herabſetzung der Kopfſtärke des haupt⸗ amtlichen Perſonals von 371 auf 70 zur Folge gehabt. 11 — .* 1— 2 Freitag, den 9. Auguſt 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 364 Der Vorortverkehr nach Schwetzingen muß kommen! Was hat die Reichsbahn dagegen einzuwenden? Im Herbſt des Jahres 1926 wurde von dem Mannheimer Bürgerausſchuß ein großzügiges Projekt über den Ausbau der elektriſchen Vorortbahnen genehmigt. Die hierzu erfor⸗ derliche Summe von 15 Millionen Mark ſollte auf dem An⸗ leihewege aufgebracht werden. In dieſem Projekt war unter anderem auch der Bau einer elektriſchen Vorortbahn von Rheinau über Brühl nach Schwetzingen vorgeſehen. Der Bau dieſer Bahn konnte bis heute wegen dem Einſpruch der Reichsbahndirektion Karlsruhe nicht erfolgen. Auch die Auf⸗ bringung der erforderlichen Mittel unterlag den gleichen Schwierigkeiten. Inzwiſchen wurde aber die elektriſche Stra⸗ ßenbahn von Heidelberg⸗Eppelheim über Plankſtadt nach Schwetzingen ausgebaut, obgleich dort ebenfalls eine Bahn⸗ verbindung beſteht. Das Mannheimer Verlangen wurde mit der Begründung abgelehnt, es beſtünde kein Bedürfnis, da die Reichsbahn dem Vorortverkehr vollauf gerecht werde. In der letzten Zuſchrift wird ſogar beſonders betont, daß in beiden Richtungen täglich 55 Züge verkehren. Wenn man allerdings die 4 Schnellzüge einrechnet, kommt man auf dieſe Zahl. Die Frage iſt nur die: Wann und wie verkehren dieſe Züge? Vorweg ſei geſagt, daß die 4 Schnellzüge für den reinen Vor⸗ ortverkehr nicht in Betracht kommen. Zudem ſind D 152 und D 153 nur Saiſonzüge, die vom 1. Juli bis 10. September ver⸗ kehren. Es bleiben alſo für die weitere Betrachtung nur noch D 76 Mannheim ab 11.16 und D 269 Schwetzingen ab 15.12, übrig, die aber für den Vorortverkehr ebenfalls ausſcheiden, da niemand von Mannheim nach Schwetzingen einen Schnell⸗ zug benutzen wird. Es ſind alſo nur noch die reinen Kurs⸗ und Vorortzüge, die im folgenden zu behandeln ſind. Der Fahrplan für die Strecke Mannheim Schwetzingen iſt z. Zt. ſo aufgeſtellt, daß er für den reinen Berufsverkehr vollauf genügt. Die Reichsbahn betrachtet es als ihre Haupt⸗ aufgabe, morgens einige Tauſend Berufsfahrer in das Mann⸗ heimer Wirtſchaftsgebiet zu bringen, um dieſe dann wieder nachmittags und abends alſo nach Geſchäftsſchluß, heimzu⸗ befördern. In den Zwiſchenzeiten weiſt der Fahrplan mit⸗ unter außerordentliche Lücken auf, ſo daß der reine Vor⸗ ortverkehr Mannheim Schwetzingen darunter zu leiden hat. Die Vorortzüge kommen nämlich aus viel größeren Entfer⸗ nungen, zum Teil aus Waghäuſel, ſo ſogar aus Graben⸗ Neudorf, oder dieſe Stationen ſind ihr Endziel. Nur ganz wenige verkehren direkt zwiſchen Mannheim und Schwetzin⸗ gen. So beſteht eine fühlbare Lücke zwiſchen Zug Nr. 742 Mannheim ab.50 und Zug Nr 3014 Mannheim ab.45. Allerdings liegt PD 192, Mannheim ab.21, dazwiſchen, ſodaß hier eine betriebstechniſche Schwierigkeit vorliegt. Eine große Dücke liegt zwiſchen Zug Nr. 746, Mannheim ab.58, und Zug Nr. 748, Mannheim ab 12.10, wo D 76, Mannheim ab 11.16, ausſcheidet. Hier hat man alſo in einem Zeitraum von 2 Stunden keine Verbindung nach Schwetzingen. Mittags liegt zwiſchen Zug Nr. 3036, Mannheim ab 13.10, und Zug Nr. 3038, Mannheim ab 14.27, ebenfalls eine Pauſe von 1% Stunden. Sonntags beſteht allerdings eine Verbindung mit Zug Nr. 3040, Mannheim ab 14.20, der ohne Halt durch⸗ fährt. Hiernach ſetzt der Berufsverkehr ein, der in der Zeit von 14.27 bis 19.25 mit insgeſamt 9 Zügen bewältigt wird. Das iſt durchſchnittlich halbſtündlich ein Zug. In den Abend⸗ ſtunden haben wir durchſchnittlich ſtündlich einen Zug, wobei Nr. 3072, Mannheim ab 23.40, der letzte iſt. In der Richtung von Schwetzingen nach Mannheim wird in der Zeit von 5,10 bis 7,58 Uhr mit insgeſamt 8 Zügen der Berufsverkehr bewältigt. Wobei zwiſchen Zug Nr. 3007 Schwetzingen ab 5,43 und Zug Nr. 3009 Schwetzingen ab 5,53 in einem Abſtand von nur 10 Minuten gefahren wird. Die 3 nächſten Züge Nr. 3011, 731 und 3013 folgen in einem Abſtand von 18, 16, 18 Minuten. Nun werden die Pauſen größer. Zwiſchen Zug Nr. 737 Schwetz. ab 9,21 und Zug Nr. 3019 Schwetz. ab 10,48 liegt ſchon eine Pauſe von nahezu Nr. 741, Schwetzingen ab 13,33. Zwiſchen beiden liegt der Rheingoldzug. Infolgedeſſen kommt es oft, daß Zug Nr. 741 oft erſt 13,40 und noch ſpäter Schwetzingen verläßt. Alſo aus⸗ gerechnet in der Mittagszeit von 12,12 bis gegen 2 keine Verbindung. Nachmittags und abends fahren die Züge durch⸗ ſchnittlich im Abſtand von einer Stunde. Betrachtet man nun die Zugsausrüſtungen, ſo ſieht man mit wenigen Ausnahmen rieſige Zugslängen mit 20 und noch mehr Achſen. Damit kommt der zweite Teil der Frage,„wie“ gefahren wird. Hierbei macht man die überraſchende Feſt⸗ ſtellung, daß man von Mannheim nach Schwetzingen fahr⸗ planmäßig im Durchſchnitt 30 Minuten und noch länger braucht. Dabei beträgt die Länge der Strecke nur 14 Km. Allerdings ſind 5 Zwiſchenſtationen zu berückſichtigen. Die längſte Fahrtdauer beträgt 34 Minuten, die kürzeſte 23 Mi⸗ nuten. Bei Zügen ohne Halt unterwegs 16 Minuten. Es iſt klar, daß große Züge bei den nahe aufeinander liegenden Stationen, wie z. B. bei Neckarau und Altrip, nicht ohne weiteres raſch fahren können. Trotzdem fahren die Züge aber außerordentlich langſam. An den einzelnen Stationen wartet der Zugführer bezw. der Fahrdienſtleiter, nachdem der Zug abgefertigt iſt, mit der Uhr in der Hand oft 1 bis 1% Minuten und manchmal noch länger, bis die Abfahrtszeit herankommt. Ja, es kommt ſogar ſehr häufig vor, daß die Straßenbahn nach Rheinau trotz ihrer vielen Halteſtellen und ihrer kleineren Geſchwindigkeit raſcher vorwärts kommt wie die Reichsbahn. Bei den Zügen Nr. 742 Mannheim ab 6,50, Nr. 3014 Mann⸗ heim ab 7,45, Nr. 3018 Mannheim ab 9,05, Nr. 3036 Mann⸗ heim ab 13,10, Nr. 3057 Schwetzingen ab 17,55, Nr. 3049 Schwetzingen ab 18,55 fällt dieſes langſame Fahren und das unangenehme lange Halten auf. Der etwa auftauchende Ein⸗ wand, es wird Gepäck⸗ und Stückgut verladen, iſt nicht ſtich⸗ haltig, da dieſes Verladen ſehr raſch vonſtatten geht. Sehr oft auch gar nicht ſtattfindet. Nein, die Fahrzeit iſt zu lang angeſetzt und die Zugsgeſchwindigkeit iſt zu gering. Dazu kommt noch, daß ausgerechnet vor der Station Schwetzingen, beim Einfahrtſignal der Streckenblock liegt. Kommt nun ein Güterzug vom Rangierbahnhof Mannheim, ſo fährt dieſer durch Schwetzingen durch und muß natürlich erſt den folgen⸗ den Streckenblock im Wald hinter Oftersheim paſſiert haben, ehe der vor der Station Schwetzingen haltende Zug einfahren darf. Dies ergibt mitunter einen Aufenthalt von 5 Minuten und noch länger.. 5 Die Reichsbahn verharrt nun auf der Verneinung der Mannheimer Verkehrswünſche und behauptet noch obendrein, der Fahrplan nach Schwetzingen genüge voll⸗ kommen den Bedürfniſſen. Geht man der Sache etwas mehr auf den Grund, ſo ifk es nichts anderes als die Furcht vor der Konkurrenz, die hier zu dieſer eigenartigen Stellungnahme führt. Nun kann die geplante elektriſche Vorortbahn nach Schwetzingen für die Reichsbahn ja gar keine Konkurrenz bedeuten; denn der größte Teil der Benützer ihrer Züge kommt ja gar nicht von Schwetzingen, ſondern von viel weiter her bis hinauf nach Waghäuſel und Wieſental. Wenn aber die Reichsbahn mit einer derartigen Hartnäckigkeit allein das Feld behaupten will, dann hat ſie aber auf der anderen Seite die moraliſche Pflicht, ihren Fahrplan nach Schwetzingen einer eingehenden Reviſion zu unterziehen uns zu moderniſieren. 32 Minuten Fahrzeit für eine 14 Km. lange Strecke iſt einfach zu viel. Das Ziel muß auch in höchſtens 25 Minuten erreichbar ſein. Die Strecke wurde auch ſchon bei Einholung von Verſpätung trotz fünfmaligem Halten in 22 Minuten gefahren. Alſo ein Beweis, daß es auch ſchneller gehen kann, wenn man will. Es iſt unbedingt ein halbſtündlicher Verkehr zwiſchen Mannheim und Schwetzingen einzurichten. Das brauchen keine rieſigen Zugsausrüſtungen zu ſein, das tun in den ſtilleren Zeiten auch Triebwagen. Was in dem Nahverkehr anderer Städte möglich iſt, muß in Mannheim auch möglich 1% Stunden und von da bis Zug Nr. 739, Schwetzingen ab 12,12, eine ebenſo große. Abſtand zwiſchen dem zuletzt genannten Zug und Zug Aeußerſt unangenehm iſt nun 9 ſein. Der Einwand,„es fährt ja doch niemand“, iſt einfach nicht wahr. Wenn eine Verkehrsmöglichkeit zur richtigen Mit Bernhard Shaw Wie er ſich für Geld ſehen ließ Venedig! Dieſes unerklärliche Inſelland auf Marmor, Pfählen, Roſten und Tang! Dieſe wunderliche Welt, die der Deutſche in angeborener Gewiſſenhaftigkeit wegen mangelnder Hygiene, Einſturzgefahr und Altersſchwäche längſt gusge⸗ rottet hätte, wenn Venedigs Unglück gewollt, in deutſchen Grenzen zu liegen. Dieſe Stadt, die einem ſo unwirklich, wie unter Marienglas, erſcheint, in der der Zeiger der Weltuhr vor 150 Jahren ſtehen blieb, ſie birgt ſeit einigen Wochen den engliſchen Ariſtophanes: Bernhard Shaw. Er hauſt hinter den Mauern eines ehrwürdigen Palazsi, dem Hotel Royal, Danieli, nahe dem Dogenpalaſt. O, es iſt erſten Ranges und ein Zimmer, wie es Shaw bewohnt, koſtet allein, ohne alles, 120 Lire= 26.40 deutſche Reichsmark. So erzählte er es wenigſtens, als wir auf dem Markusplatz im Kaffee Florian zuſammen ſaßen. Ich war ein wenig verwundert, denn man hatte mir den Dichter immer als einen Puritaner und Sozialiſten geſchil⸗ dert, der jeden Luxus verabſcheue. Schließlich tat ich vielleicht auch vor Shaws Kapitalismus einen innerlichen Präſentier⸗ grikf. Obgleich dieſer ſchon zu Militärdienſtzeiten meine Schwäche geweſen! Ich mußte jedenfalls auch hier mit meiner Ehrenbezeugung nachgeklappt haben. Denn Shaw ſagte: i „Wundern Sie ſich über meine Verſchwendungsſucht? Sie irren, mein Herr, es iſt keine. Aber ich bin auch kein Marxiſt! Obgleich ich auch wünſchte, daß die Güterverteilung anders eingerichtet wäre. Ich habe mich jahrelang mit nationalökonomiſchen Ideen beſchäftigt, war ſogar— Stadt⸗ rat! Aber uns Iren, die zu ſehr ſchon mit engliſchen Ele⸗ menten vermiſcht ſind, iſt nun einmal nicht zu helfen.“ Ich ſah mir den 78jährigen Dichter neugierig bei ſeiner Rede an. Seine Erſcheinung war mager, aber ſehnig und elaſtiſch. 8. Trotzdem muß ihm wohl mein unverhohlenes Betrachten zu viel geworden ſein, denn er hielt mir plötzlich mit liſtigem Augenzwinkern ſeinen Panamahut hin. Ich ſah ihn erſtaunt an und begriff nicht recht, was dieſe Bewegung zu bedeuten auf dem Markusplatz habe. Da legte er ſeine Kopfbedeckung lachend auf den Stuhl zurück und ſagte: „Ich mache es nämlich jetzt wie Voltaire. Der ließ ſich für jede allzuneugierige Betrachtung 6 Guineen bezahlen. (Das entſprach ungefähr 130 Mark.) Mit dieſer Methode kam er zwar manchmal kurios an. So lebte in Lauſanne, in deſſen Nähe Voltaires Landgut lag, der berühmte Gibbon, der da⸗ mals gerade an ſeinem Hauptwerke:„Geſchichte des Verfalls des Römerreichs“ arbeitete. Dieſer Gelehrte hätte Voltaire gar zu gerne kennen gelernt. Aber Voltaire, der die Eng⸗ länder merkwürdig im Magen hatte, ließ es niemals zu einem Kennenlernen kommen. Endlich wandte ſtich Gibbon an den Gärtnerburſchen, der denn auch nach vielem Hin⸗ und Herſinnen und gnädig auf⸗ genommenen, wohlgenährten Trinkgelds auf ein Mittel ver⸗ fiel, ihm die erbetene Beſichtigung des Dichters zu verſchaffen. Voltaire beſaß nämlich ein weißes Füllen, das er, wie alle Tiere zärtlich liebte. Dieſes Füllen wollte nun der Gärtner im Garten herumlaufen laſſen, in der Meinung, der Dichter würde bei Anſichtigwerden des geliebten Tieres ſofort hin⸗ auslaufen, um deſſen Widereinfangen anzuordnen. Gibbon ſollte ſich im Gebüſch verborgen halten, um von dort aus den erwünſchten Anblick genießen zu können. Er ſolle ſich aber bei Leibe nicht ſehen laſſen! Wie geſagt, ſo getan! Der Gärtner löſt das Tier von ſeiner Kette los und Voltaire, der von ſeinem Fenſter aus den ganzen Garten überſehen kann, bemerkt ſofort das große Unglück und eilt, wie er geht und ſteht, im Schlafrock und ohne Perücke hinaus. Mehrere Male puſtet er ſchimpfend an Gibbon, der hinter einem Stachelbeergebüſch verſteckt iſt, vor⸗ bei. Gibbon kann ſich aber ſchließlich nicht halten, nach der glücklichen Einfangung des Füllens dem Dichter entgegen⸗ zutreten und ei ihm zu bedanken, den berühmteſten Mann des Jahrhunderts endlich geſehen zu haben. „Wer ſind Sie?“ fährt ihn Voltaire wutſchnaubend an. „Ich heiße Gibbon!“ antwortet der Eindringling.„Scheren Sie ſich zum Teufel!“ brüllt ihn Voltaire an und eilt ſeinem Hauſe zu. Auch Gibbon wendet ſich zum Gehen. Aber der 6 Dichter ſendet ihm ſeinen Gärtner nach, der dem Ge⸗ Zeit und unter günſtigen Bedingungen geboten wird, wird dieſe auch benützt. Dies haben die Züge Nr. 3018, Mannheim ab.05, Nr. 3034, Mannheim ab 12.28, Nr. 3054, Mannheim ab 17.13, Nr. 3019, Schwetzingen ab 10.48, Nr. 3035, Schwetzin⸗ gen ab 14.09, Nr. 3057, Schwetzingen ab 17.55, bewieſen. Ver⸗ kehr ſchafft eben Verkehr. Erſt wenn der Fahrplan in der verlangten Weiſe um⸗ geſtaltet wäre, könnte die Reichsbahnverwaltung mit Fug und Recht verlangen, daß keine elektriſche Vorortbahn nach Schwetzingen gebaut wird. Nach den bisherigen Erfahrungen beſteht natürlich für eine durchgreifende Fahrplanumgeſtal⸗ tung wenig Hoffnung. Selbſtverſtändlich ſpielen hierbei noch eine ganze Menge anderer eiſenbahntechniſcher Fragen eine Rolle. Für den Außenſtehenden iſt es aber einfach unver⸗ ſtändlich, wenn die Verkehrswünſche einer modernen Groß⸗ ſtadt vom grünen Tiſch aus rundweg abgelehnt werden. Wenn hierbei auch als Beweis die Tatſache herhalten muß, daß die zukünftige elektriſche Bahn die Reichsbahn dreimal ſchienengleich kreuzen müſſe, ſo iſt dem zu erwidern, daß die Hafenbahn bei Rheinau zweimal zu kreuzen wäre, während bei der dritten Kreuzung die Nebenbahn Rheinau Brühl Ketſch in Betracht käme. Uebergänge, die an und für ſich be⸗ langlos ſind, da ja keine Hauptſtrecken in Betracht kommen. '» Straßenbahn Heidelberg Schwetzingen kreuzt ja auch vor Plankſtadt die Reichsbahn. Wenn die Reichsbahn nun weiter⸗ hin noch behauptet, ſie habe mit den Verpflichtungen aus dem Dawesplan zu kämpfen, ſo wurde ihr ſchon von kompetenter Wtannheimer Seite entgegengehalten, daß wir in Mannheim auch wirtſchaftlich ſchwer zu kämpfen haben. Der Dawesplan gibt der Reichsbahn auf jeden Fall nicht das Recht, die Be⸗ ſtrebungen nach einem großzügigen Mannheimer Vorort⸗ bahnennetz zu untergraben. Wie bekannt ſein dürfte, beſteht die gleiche Schwierigkeit auch für die Vorortbahn nach Lampertheim. Auch hier verharrt die Reichsbahn nachdrücklich auf Ableh⸗ nung der Mannheimer Wünſche. Mögen dieſe Zeilen dazu beitragen, bei den zuſtändigen ve ntwortlichen Stellen etwas mehr Verſtändnis für dieſe ganze Angelegenheit zu wecken. Es iſt vollkommen falſch, die Sache von einem völlig einſeitigen Standpunkt aus zu be⸗ trachten und abzulehnen, wie wir Mannheimer dies immer von Karlsruhe gewohnt ſind. Der Wunſch iſt bei der Mann⸗ heimer Bevölkerung ſchon lange vorhanden, eine elektriſche Verbindung von dem Stadtzentrum aus nach Schwetzingen zu beſitzen. Eine Verbindung, die, vom Standpunkt der Bequem⸗ lichkeit aus betrachtet, Vorteile bringt, die die Reichsbahn auch beim beſten Fahrplan niemals erreichen kann. Es iſt unmoraliſch, den berechtigten Wünſchen der Mannheimer Be⸗ vörkerung entgegenzuhandeln. Die Genehmigung zum Bau der elektriſchen Vorortbahn nach Schwetzingen muß alsbald unter allen Umſtänden gegeben werden. Was für Heidelberg recht iſt, muß für Mannheim billig ſein. A. Fl. * Abgekühlte Temperatur. Der ſchon ſeit einiger Zeit von der Wetterwarte in Ausſicht geſtellte Regen hat ſich geſtern eingeſtellt. Zwar vermutete man den Ausbruch eines ſchweren Gewitters, da geſtern vormittag dunkle Ge⸗ witterwolken am öſtlichen Himmel heraufzogen. In den ſpäten Nachmittagsſtunden ſetzten dann die Nieder⸗ ſchläge ein, die namentlich in der 10. Abendſtunde recht reichlich waren. Die Luftwärme betrug heute vormittag halb 8 Uhr 15,2 Grad gegenüber 19,9 Grad C. am geſtrigen Donnerstag. Die Höchſttemperatur war am Donners⸗ tag 24,2 Grad und am Mittwoch 28,2 Grad C. Die Waſſer⸗ wärme des Rheins betrug geſtern 20 Grad, heute vormittag 19 Grad C. Trotz der geſtrigen unbeſtändigen Nachmittags⸗ witterung waren die Badeanſtalten gut beſucht. * Mannheimer Arbeitsloſe auswärts. Das Mannheimer Arbeitsamt hat eine Anzahl Arbeitsloſe nach Pfullendorf an der badiſch⸗württembergiſchen Grenze im Oberland vermit⸗ telt. Es handelt ſich hauptſächlich um jüngere Leute die als landwirtſchaftliche Hilfsarbeiter im dortigen Bezirk untergebracht werden. lehrten noch 6 Guinee Beſichtigungsgebühren abnehmen ſoll. Gibbon zahlte auch ohne Weigerung, nur bat er den Burſchen, ihm eine Quittung zu bringen und zwar ſchrieb er auf ein Blatt Papier die Worte der Quittung mit Bleiſtift vor: „Paye six guinèes pour avoir vu la bete!“(ſechs Guineen für den Aublick eines Tieres bezahlt!) Von da ab wurden Voltaire und Gibbon die beſten Freunde. Sie wiſſen, ich bin ſonſt gerade nicht nachahmungsſüchtig. Aber dieſe Geſchichte hatte mir rieſig imponiert. Und als ſich vor einigen Tagen bei mir im Hotel ein ſchwerreicher italie⸗ niſcher Fabrikbeſitzer melden und ſich abſolut nicht abweiſen ließ, beſchloß ich, es einmal mit der Voltaireſchen Methode zu verſuchen. Der Unabweisbare trat ein, ſprach nur gebro⸗ chen engliſch und begnügte ſich damit, mich ſchweigend anzu⸗ ſehen. Ich ſprach abſichtlich nicht italieniſch und das Schweigen zwiſchen uns dauerte an. Ich drehte mich endlich mehrmals, wie eine Wachsfigur, auf dem Hacken herum, und ließ mich wie in einem Panoptikum betrachten. Als er mich genügend beſichtigt hatte, hielt ich die Hand hin und ſagte:„Nun haben Sie 500 Lire zu bezahlen!“ Sie hätten das Erſtaunen ſehen ſollen! Aber er fuhr bald in ſeine Brieftaſche, legte mir einen 1000⸗Lire⸗Schein hin und ſagte ruhig:„Noch mal machen, Herr!“ Jetzt war das Verblüfftſein an mir. Ich lachte laut auf, bot ihm die Hand und ſchloß mit ihm bald Freundſchaft. Er erzählte mir, ſein Urgroßvater wäre in Neapel ein bekannter Pulzinell, ein Spaßmacher, geweſen. Sehen Sie, dort kommt er über den Platz. Und nun auf Wiederſehen, junger Freund! Und wenn Sie wieder in Deutſchland ein Stück inſzenieren, ſchicken Sie mir einen Zettel, damit ich weiß, wieviel Perſonen Sie darin umgebracht haben!“ Der Anterſchied f Auch der Bruder Johann Sebaſtian Bachs, Chriſtian Bach, komponierte. geſchriebenen leichten Stücken, die er immer ſo bald wie möglich zu Gelde machte. Er hatte das nötig, denn er fete ein genießeriſches, leichtes Leben, das nicht billig war. Daroh Rede geſtellt und auf ſeinen Bruder und deſſen eruſtog, bedeutungsvolles Schaffen hingewieſen, verantwortete ſich Chriſtian:„Mein Bruder lebt, um zu komponieren; ich kompy⸗ 3 niere, um zu leben.“ f Allerdings begnügte er ſich mit ſchnell hin⸗ an ſchönen Donauſtadt hindurchleuchten. Jeder kennt e Neue Maunheimer Zeitung(Mitiag⸗ Ausgabe) Freitag, den 9. Auguſt 1929 Slatiſche Nachrichten Zum 60. Geburtstag von Albert Wolff Wie vorauszuſehen, war Herr Albert Wolff, der In⸗ haber der bekannten Firma Fiſcher⸗ Riegel, an ſeinem geſtrigen 60. Geburtstag Gegenſtand allgemeiner Ehrungen. Den ganzen Tag über liefen Glückwunſchtelegramme und Glückwunſchſchreiben ſowie außerordentlich viele Blumen⸗ ſpenden im Hauſe des Herrn Wolff ein. Unter der großen Zahl der Gratulanten befand ſich auch die Handelskammer, der Ein⸗ zelhandel ſowie eine Reihe von Korporationen und Verbän⸗ den und Perſonen aus allen Kreiſen der Bürgerſchaft, der das Geburtstagskind ja beſonders naheſteht. Sein ſchönes Heim glich einem herrlichen Blumengarten. Es iſt bekannt, zu welch hoher Blüte und Leiſtungsfähig⸗ keit Herr Wolff ſeine Firma emporbrachte und es iſt ferner bekannt, daß er an allen wirtſchaftlichen und kulturellen Fra⸗ gen jederzeit regſtes Intereſſe nimmt. Erinnert ſei nur daran, daß er von jeher ein eifriger Förderer der Betriebs ⸗ wiſſenſchaft war. Im Jahre 1917 veranſtaltete er in ſei⸗ nen Räumen eine betriebswiſſenſchaftliche Ausſtellung, die in ihrer Reichhaltigkeit und Mannigfaltigkeit allgemeines Aufſehen erregte. Vox nicht allzulanger Zeit wurde Herrn Wolff von der Frankfurter Univerſität die Ehrenurkunde verliehen. Durch ſeine Wohltätigkeit hat' er ſich einen ebenſo gutklingenden Namen gemacht wie durch ſeine reellen Ge⸗ ſchäftsprinzipien, auf denen die Firma Fiſcher⸗-Riegel auf⸗ gebaut iſt. Sein kaufmänniſcher Weitblick, ſeine ungewöhn⸗ liche Begabung und nicht zuletzt ſein großes Organiſations⸗ talent führten ſehr raſch den Aufſchwung des großen Konfek⸗ tionshauſes herbei, das gegenwärtig durch einen Umbau noch vergrößert wird. Trotz ſeiner raſtloſen Tätigkeit widmete er ſich ſtets mit beſonderer Vorliebe allen Fragen der Kunſt und Literatur. Seit Gründung des Literariſchen Vereins Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen gehört er ihm als Vorſtandsmitglied an. Ebenſo iſt er Vorſtandsmitglied des Verbandes der Reklame⸗ fachleute und bei einer Reihe anderer Vereine. Insbeſondere erfreut war Herr Wolff über die Ehrung, die ihm von ſeinem Perſonal entgegengebracht wurde. Die Arbeit hat den immer fröhlich geſtimmten Menſchen jung und elaſtiſch erhalten, ſodaß man Herrn Wolff die Laſt der 60 Jahre nicht anmerkt. * * Glockengeläute am Verfaſſungstag. Der auf den näch⸗ ſten Sonntag fallende zehnjährige Verfaſſungsgedenktag wird auch in der Evang. Landeskirche gefeiert werden. Einer auf Erſuchen des Reichsminiſters des Innern gegebe⸗ nen Anregung des Deutſchen Evangeliſchen Kirchenausſchuſſes folgend, hat der Evangeliſche Oberkirchenrat angeordnet, daß dieſem Gedenktag in allen evangeliſchen Kirchen um 1 Uhr eine Viertelſtunde lang die Glocken geläutet werden. Die Aufgabe der Predigt wird an dieſem Tage vor allem darin beſtehen, die Vertiefung des Staatsgedankens, die Liebe zur Heimat, die Treue zum Vaterland und die Pflicht, ihm zu dienen, hervorzuheben. 05 Abſchluß der Verfaſſungsfeierlichkeiten. Den Abſchluß der Verfaſſungsfeierlichkeiten bildet am Sonntag abend ein Großfeuerwerk auf dem Rennplatz, das eine große Anziehungskraft ausüben wird. Der Neckardamm gegenüber der Rennwieſe iſt für die Zeit des Feuerwerks und des Kon⸗ zerts geſperrt. Die Straßenbahnverwaltung wird Verdich⸗ tungswagen laufen laſſen, um dem Andrang gerecht zu werden. * Flaggen heraus! Das Städtiſche Nachrichtenamt ſchreibt: Die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Gebäude werden aus Anlaß des Verfaſſungstages am 11. Auguſt beflaggt. An die Ein⸗ wohnerſchaft von Mannheim ergeht die Aufforderung, auch für die Beflaggung der privaten Gebäude Sorge zu tragen. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagsziehung wurden von größeren Gewinnen aus⸗ geloſt: 4 Gewinne zu 10000 Mark Nrn. 193 832, 209 568, 2 Gewinne zu 5000 Mark Nr. 205 205, 2 Gewinne zu 3000 Mark Nr. 50 647.— In der Nachmittagsziehung: 2 Gewinne zu 10000 Mark Nr. 198 478, 6 Gewinne zu 5000 Mark Nrn. 51 980, 119 353, 384 983, 4 Gewinne zu 3000 Mark Nrn. 213 468, 384 417.(Ohne Gewähr.) * Düſſeldorfer Schulkinder in Mannheim. Am 7. Auguſt nachmittags trafen mit dem Dampfer„Stadt Orſoy“ 240 Düſſeldorfer Volksſchulkinder mit ihren Lehrern und Lehrerinnen hier ein, um Mannheim als Ziel einer Ferienreiſe zu beſuchen. Die kleinen und großen Gäſte wur⸗ den in der Friedrichs⸗ und Lieſelotteſchule untergebracht. Von dem hieſigen Standquartier aus wurden Ausflüge nach Hei⸗ delberg und in die Pfalz unternommen. Am 9. Auguſt treten die Schulkinder die Heimreiſe auf einem Rhein dam p⸗ . 8— Baterſtabt d Düſſeldorf 3 an. Werk 2 8 1 5 Was in den Gerichtsferien verhandelt wird Es iſt nicht jedermann bekannt, daß die„Gerichts⸗ ferien“ ein von den Römern übernommenes Stück Erinne⸗ rung ſind. Sie wurden in früheſten Zeiten in die Erntezeit verlegt, weil für die Beteiligten dann wenig Zeit zum Pro⸗ zeßführen vorhanden war. Durch das jetzt gültige Gerichts⸗ verfaſſungsgeſetz ſind die Gerichtsferien auf den Zeitraum vom 15. Juli bis 15. September feſtgelegt. Während dieſer Zeitſpanne 1 wird die gerichtliche Tätigkeit auf das Notwen⸗ digſte beſchränkt und ein erheblicher Teil der Zivilprozeſſe auf zwei Monate ſtillgelegt. Geſchäfte, die nicht eine beſondere Eilbedürftigkeit zur Er⸗ ledigung erfordern, ruhen. Jedoch iſt kein vollſtändiger Still⸗ ſtand in Bezug auf Ausübung der Rechtspflege eingetreten, vielmehr gehen viele Geſchäfte weiter und müſſen wie in der übrigen Jahreszeit auch jetzt erledigt werden. Zahlreiche Sachen, die keinen Aufſchub erleiden dürfen, ſind nämlich durch das Gerichtsverfaſſungsgeſetz und in dem Geſetz über die frei⸗ willige Gerichtsbarkeit ausdrücklich als Feri en ſachen feſt⸗ gelegt worden. Während der Gerichtsferien werden nur in Ferienſachen Termine abgehalten und Entſcheidungen erlaſſen. Zu den Ferienſachen gehören zunächſt die geſamten Strafſachen. So⸗ dann werden Sachen, wie Arreſte und einſtweilige Ver⸗ fügungen, gleichfalls während der Ferien bearbeitet, ferner auch Streitigkeiten zwiſchen Vermieter und Mieter, zwiſchen Dienſtherrſchaft und Hausangeſtellten, zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern hinſichtlich des Dienſt⸗ und Arbeitsver⸗ hältniſſes. Endlich ſind Ferienſachen alle Wechſelſachen, Unter⸗ haltsanſprüche unehelicher Kinder, Meß⸗ und Marktſachen und Streitigkeiten über Fortführung eines angefangenen Baues. Darüber hinaus kann das Gericht auch andere als drin lch bezeichnete Sachen zu Ferienſachen erklären, wo⸗ bei die Gerichte den Parteien meiſtens ein weitgehendes Ent⸗ gegenkommen zeigen. Die fortgeſetzte ſchwierige wirtſchaft⸗ liche Lage macht die Beſchleunigung der Zipilprozeſſe zu einer volkswirtſchaftlichen Notwendigkeit. Zur Erledigung der Ferienſachen können bei den Landgerichten Ferienkammern und bei den Oberlandesgerichten und dem Reichsgericht Fe⸗ rienſenate beſtimmungsgemäß gebildet werden. Außer den vom Geſetz bezeichneten„Ferienſachen“ können aber auch alle anderen Zivilprozeſſe vom Gericht zu Ferien⸗ ſachen erklärt werden, * Beiſetzung des ee Meiſezahl. nachmittag wurde der auf ſo tragiſche? geſchiedene Motorrennfahrer Meiſe bettet. Außerordentlich groß war die Abſchied von dem lieben Menſchen nahm. Jusbeſondere waren ſeine Sportkameraden zahlreich vertreten. Pfarrer Rothenhöfer von der Melanchthonpfarrei in der Neckar⸗ ſtadt tröſtete die hinterbliebene Gattin und die Eltern. Es ſei ein erſchütternder Todesfall und es ſei erforſchlich, ob der Tod auf die Nachwirkungen einer Krankheit oder auf ſonſtige Umſtände zurückzuführen ſei. Der plötzliche Tod des im beſten Mannesalter von 35 Jahren verſtörbenen Menſchen habe bei allen Bekannten tiefſte Erſchütterung hervorgerufen. Im Namen des Mannheimer Motorradfahrervereins übermittelte Herr Manes die letzten Abſchiedsgrüße. Der Verein habe in Meiſezahl ein liebes und treues Vereinsmitglied verloren. Gebet und Segen des Geiſtlichen beſchloß die Trauerfeier. Geſtern Weiſe aus dem Leben ezahl ins Grab ge⸗ Trauergemeinde, die * Die hilfsbereite Berufsfeuerwehr. Die Berufsfeuerwehr würde geſtern zweimal alarmiert. Bei der Auffahrt zur Friedrichsbrücke brach beim Anweſen Brückenſtraße an einem mit Futter beladenen Wagen ein Rad. Die Folge war eine große Verkehrsſtörung und eine große Menſchen⸗ anſammlung. Die Berufsfeuerwehr beſeitigte das Hin⸗ dernis und ſchleppte den Wagen nach der Straße am Weißen Sand ab. Abends brach ein Küchenbrand in einem An⸗ weſen der Gärtnerſtraße aus. Auch hier war die Berufsfeuer⸗ wehr ſofort zur Stelle. * Sammlungen der ae Landeskirche. Auf An⸗ ordnung der oberſten Kirchenbehörde wird am Sonntag, den 1. September in allen Gottesdienſten der Landeskirche eine Kirchenſammlung für die Diaſporagemein de Buchen zur Tilgung ihrer 17000 Mk. betragenden Kirchen⸗ und Pfarrhausſchuld erhoben. Am Sonntag, 29. September wird eine Kollekte für die Verſorgung der Evangeliſchen im Aus⸗ land erhoben. Sie ſoll auch der Fürſorge für die ſtets wachſende Zahl der evangeliſchen Auswanderer und auch dem „Der e Aufführung der Mannheimer Sommeroperette In Abbazia wars, dem ſchimmernden Seebad an der iſtriſchen Riviera, dem Treffpunkt aller Waſſerſcheuen von Prag bis Budapeſt, von Graz bis Debrezin. Im großen Ufer⸗ park mit ſeinen Palmen, Zypreſſen und tropiſchen Bäumen liegt wie ein Märchenſchloß das ſchönſte aller Badecafés, das nach dem Adriatiſchen Meerarm, auf den man hinausblickt „Juarnero“ heißt. Jeden Nachmittag und Abend wird hier getanzt, und zu jedem Tanz fand ſich mit unbedingter Sicher⸗ heit ein ſehr hellgekleideter Herr ein; die ehemals gewiß vor⸗ handene Künſtlermähne hatte faſt nur noch ihr phyſiogno⸗ miſches Gegengewicht, einen tiefſchwarzen Don Juanbart zu⸗ rückgelaſſen. Das an einem Kettchen befeſtigte Augenglas legte von Intellektualität Zeugnis ab. Dieſer Herr im hellen Anzug und ſchwarzen Bart, der keinen Tanz ausließ, der dabei auch entſchieden mehr reuſſierte als mancher jüngere Jahrgang, dieſer Herr war Robert Stolz, der Komponiſt des Mitternachtswalzers. Er tanzte wie ſeine Muſik; leicht, läſſig, ohne große Anſtrengung, einmal wie das andere Mal, ſtets gleich liebenswürdig. In den Pauſen machte man ſeine charmante Bekanntſchaft; er ſtollt ſich vor: Stolz, Kompoſidär.— Nur eine Gattung der bunten abb tiſchen Damenwelt konnte ihn offenbar aus dem Takt bringen: die Grazerinnen; das ſind— erſt jetzt hat es Rudolf Hans„ wieder nachgewieſen— die ſchönſten Unter den Frauen Oeſterreichs. Aber daher allein ſchien dieſe Leidenſchaft 1 5 zu rühren; Robert Stolz bekannte nömlich mit beſonderer Liebe, daß er ſelbſt aus Graz ſei. Eigentlich iſt er ſeiner engeren Heimat Arden und hat ſich allzuſehr, zumindeſt in ſeiner Muſik, bienert. Dafür hat er ein paar Wiener Stimmungs⸗ ſrückerl komponiert, die durch die allgemeine Dämmerung der „Im ein wenig untreu tater blühn wieder die Bäume“; das hat deu R 9 der Wiener Landſchaft⸗ dieſer welligen in Wien“ beſitzt den Duft des Wienerwalds. * Den Frühling in Wien zitiert er in ſeinem„Mitter ⸗ nachtswalzer“. Es macht immer einen guten Eindruck, wenn ein Komponiſt ſich ſelbſt zitiert, beſonders ſo ſtimmungs⸗ voll. Da iſt wieder einmal ein Prinz, zuſammengeſetzt aus dem Karl Heinz von„Alt⸗Heidelberg“ und dem Niki aus dem „Walzertraum“. Und da iſt ein Wiener Mädel, ganz gewiß mit der Altheidelberger Kathi verwandt. Die zwei haben ſich naturgemäß gern; ſie weiß nix von feiner Prinzlichkeit. Mondſcheinnacht, Heurigenkneipe im Wiener Vorort Dorn⸗ bach,— Stimmung muß her. Wozu iſt der Fiaker Dominik Gruber da? Der verſteht ſich auf den Mondſcheinrummel. „Eine Mondſcheinſpazierfahrt im Mai, Herrgott das iſt was für zwei“, ſingt er und zaubert dabei die ganze Poeſie der Döblinger Landſchaft hervor, mit Kahlenberg und Kobenzl und all den verſchwiegenen Winkeln im rauſchenden Wiener⸗ wald. Aber der Gaſt⸗S Fiaker allein kann das nicht; das muß ſchon ſein pieler Curt von Leſſen vom Wiener Volkstheater tun. Der echte Wiener Stimmungskomiker. Ganz ſchlicht, ganz einfach, ohne beſonders komiſches Ausſehen. Ein Coveredat, großer Fiakerhut darüber, karierte Hoſen darunter, eine Heurigennaſe, die ſich in der Halstuchfarbe fortſetzt,— fertig iſt das Wiener Original, ſein Aeußeres vielmehr. Aber nicht nur das Aeußere ziert das Weſen. Dieſe Wiener Komiker haben alle ein Herz.„Mein Leopold“,— dieſe einzige Paſſion iſt ihnen ſeit Girardis Zeit nie verloren gegangen. Und dieſes gauz unmoderne, unzeitgemäße, unnötige, unren⸗ table Herz, das ſpricht aus dieſem biederen Fiaker immer noch zum Publikum. f Dabei muß man einmal beobachten, mit wieviel Charme Darſteller ſeinen Wiener Droſchkenkutſcher gibt, diskret, wie fein, ohne jede Derbheit, immer in der leichten, angenehmen, liebenswürdigen Art, die eben nichts anderes als echt Wieneriſch iſt. Immer mit dem bekannten Unterton: kiß die Hand. Wiens Glück und Ende Und„Das iſt 755 Frühling wie 85 1 wird durch ſeine überſichtliche Anordnung ein praktiſches ſchrift oder im Zahlungsbefehl ausdrücklich beantragt. Gegen den Beſchluß, durch den das Gericht die Behandlung des Rechtsſtreits als Ferienſache ablehnt, ſteht dem Kläger das Recht der Beſchwerde zu. Wird in einer Zivilprozeßſache entgegen den einſchlägigen Vorſchriften ein Termin in den Ferien angeſetzt, alſo ohne daß dieſe Sache durch das Gericht oder den Vorfitzenden aus⸗ drücklich zur Ferienſache vorher erklärt worden iſt, ſo kann, wenn die geladene Partei nicht erſcheint, kein Verſäum⸗ nisurteil gegen ſie erlaſſen werden. Die Gerichtsferien ſind ohne Einfluß auf folgende gericht⸗ lichen Geſchäfte: Mahnverfahren, Zwangsvollſtreckungsver⸗ fahren— einſchließlich Offenbarungseidsverfahren—, Kon⸗ kurs⸗ und Geſchäftsaufſichtsverfahren und Koſtenfeſtſetzungs⸗ verfahren, alle prozeßleitenden Verfügungen und ſonſtigen üblichen Vürdürbeiten, Keinen Einfluß haben die Gerichtsferien weiterhin auf die bereits ſeit 1. Juli 1927 von den Arbeitsgerichten zu er⸗ ledigenden Sachen. Auch die Regiſter⸗„ Grundbuch⸗ und Auf⸗ wertungsſachen, ſowie die Vormundsſchafts⸗ und Nachlaß⸗ ſachen werden während der Ferien weiter bearbeitet. Da die meiſten gerichtlichen Geſchäfte in den Ferien alſo weitergehen, ſo kann man von wirklichen Gerichtsferien im wahrſten Sinne des Wortes nicht reden. Aus dem Geſagten wird auch der Laie erkennen, daß wirk⸗ lich dringliche Sachen auch während der Gerichtsferien ihre Erledigung finden. Handel und Verkehr eines Volkes, das in ſchwerem wirtſchaftlichem Ringen an dem Wiederaufbau ganz abgeſehen von der Schwierigkeit einer anderweitigen Urlaubsregelung der Gerichtsbeamten, da erfahrungsgemäß während dieſer Monate viele Parteien, Rechtsanwälte, Sach⸗ verſtändige und Zeugen häufig ſich auf Ferienreiſen befinden und daher ſchwer zu erreichen ſind. Die Juſtizbeamten erhalten ſelbſtverſtändlich keine zwei Monate Ferienurlaub, ſondern nicht mehr und nicht weniger wie jeder andere Reichs⸗ und Staatsbeamte auf Grund der Urlaubsordnung nach Maßgabe ſeines wenn der Kläger dies in der Klage⸗ Lebensalters. C. N. Blitzgefahr unter Vämnen Die Zeit der häufigen Gewitter iſt wieder gekommen. Leute, die im Freien von einem Gewitter überraſcht werden, flüchten gerne unter einen Baum. Deshalb iſt die Frage von Intereſſe: In welche Bäume ſchlägt der Blitz am häufigſten ein? Ein alter Spruch lautet: Vor den Eichen ſollſt du weichen, Und die Weiden ſollſt du meiden, Auch die Fichten ſuch' mit nichten; Doch die Buchen kannſt du ſuchen. Wir wiſſen, daß die Blitzgefahr für die Eichen viel größer iſt als für die Buchen, und auch über die Urſachen des ver⸗ ſchlredenen Verhaltens haben Unterſuchungen Aufſchluß ge⸗ geben. Die elektriſche Leitfähigkeit des Holzes iſt abhängig von ſeinem Oelgehalt. Die Bäume, die den größten Oel⸗ gehalt beſitzen, erſcheinen im höchſten Grade gegen die Blitzgefahr geſichert; ſtärkereiche und ölarme Bäume dagegen werden vom Blitzſchlage bevorzugt. Bäume, deren Holz ſtets reich an Oel iſt, ſind der Nußbaum und die Buche; Stärke⸗ bäume, arm an Oel aber ſind Eiche, Weide, Pappel, Haſel⸗ nuß, Flieder, Ahorn, Ulme, Mehlbeere, Weißdorn und Eſche. Ordnet man die Bäume nach der Blitzgefahr, ſo erhält man: Blitzgefahr ſehr gering: Nußbaum, Buche; Blitzgefahr etwas größer: Fichte, Lärche; Blitzgefahr groß: Tanne; i Blitzgefahr ſehr groß: Eiche, übrigen Stärkebäume. So ſchreibt A. M. Grimm⸗Salzburg; dieſe Anhaltspunkte dürften umſo beherzigenswerter ſein, als ſie von einem Manne ſtammen, deſſen praktiſches 8 allen Gebieten der Witterungs⸗ 5 5 Naturkunde hinreichend bekannt iſt und deſſen Erfahrungen die Gewähr für Zu⸗ 5 een Weide, Pappel und die Neben dieſem 5 0 halten ſich die andern ausgezeichnet; das erſte Paar: Edwin Engliſch als Prinz und Annie Sieburg als Prinzenliebchen, daun das Buffo⸗ paar: Franzi Sitter und Ernſt Duſchy mit vielen Dacapo⸗ erfolgen.— Der Pfalzbau mit ſeiner Garderobepein war der geſtrige ausverkaufte Rahmen. Heute zieht das Stück in den Muſenſaal ein. K. Kölniſche Illuſtrierte Zeitung. General Diaz weilt zum Beſuch der Reichswehr in Berlin, in Amerika ereignet ſich ein furchtbares Eiſenbahnunglück, bedeutende Sportereig⸗ niſſe in Breslau, in Aachen, in Nürnberg und am Starnber⸗ ſtrierte Zeitſchrift zu füllen vermögen. Aber neben den Bil⸗ dern dieſer Geſchehniſſe finden Sie in der Kölniſchen Illu⸗ niſche Kolonie in Berlin, über deutſche Technik in Buenos Aires, die neueſten Modeſchöpfungen, Luſtiges aus den Kur⸗ orten und für Ihren Aufenthalt im Kurort ein reiches Feuille⸗ ton. Zum Zeitvertreib bringt ſie auch diesmal wieder eine Denkſportaufgabe„6 Hunde und 10 Raſſen“.(Ueber den Bezug ſiehe die Anzeige.) * Die Durchführung der Landtagswahl durch Gemeinden, leiter und Parteien. Müller im Wahl⸗ Bearbeitet von Miniſterialrechnungsrat Emil Miniſterium ö Innern. Verlag Eugen Harſch Karls⸗ ruhe. Geras 5 rechten 85 erſcheint das Buch, das eine merkliche Lücke ausfüllt. Beſonders für Gemeinden, Parteien uſw. wird es auf die kommende Landtagswahl hin gute Dienſte tun, enthält es doch u. a. eine Zuſammenſtellung der neueſten Vorſchriften des Land⸗ tagswahlgeſetzes ſowie der anwendbaren Beſtimmungen des Reichs⸗ wahlgeſetzes und der Reichsſtimmordnung mit Erläuterung, Bei⸗ ſpielen und Vordrucken. Das Fehlen einer Zuſammenſtellung der für die Vorbereitung und Durchführung der Landtagswahlen maß⸗ gebenden Vorſchriften iſt früher ſchon uuliebfam empfunden worden. Früher war das nicht ſo weſentlich, da die Landlägswahlen im allge⸗ meinen nach den gleichen Grundſätzen wie die Reich iswahlen durch⸗ geführt wurden. Mit dem Wegſall der Landes und durch das Verlangen von 50 Unter iften für jeden Kreiswahlvor⸗ ſchlag iſt hierin eine Aenderung eingetreten. Am Schluß befindet t ſich die Bekanntmachung für die Landtagswahlen am 27. Oktober. Das Nach⸗ ſchlagewerk bilden. arbeitet, verträgt keinen Stillſtand. Die vielfachen Wünſche auf Abſchaffung der Ge⸗ richtsferien können aber keine Berückſichtigung finden, Forſchen und Wiſſen auf ſtrierten Zeitung u. a. noch Bilderaufſätze über die japass * — . 1 ger See— das ſind Vorkommniſſe, die allein ſchon eine illu⸗ 4* * 7 Freitag, den 9. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] Nr. 364 Sette. Die Notlage der Stadt Pirmaſens * Pirmaſens, 8. Aug. In der geſtrigen Stadtratsſitzung befaßte ſich das Plenum mit der immer mehr anwachſenden wirtſchaftlichen Not in Pirmaſens. Die Debatte wurde aus⸗ gelöſt durch einen kommuniſtiſchen Antrag, der die Unter⸗ ſtützung der ausgeſteuerten Erwerbsloſen verlangt. Aus der Ausſprache ging mit großer Deutlichkeit die Notlage der Stadt, die durch den kataſtrophalen Niedergang der Schuh⸗ induſtrie verurſacht wurde, hervor. Bürgermeiſter Kömmerling entwickelte als Referent an Hand von Zahlenmaterial ein Bild der finanziellen Lage der Stadt. Daraus geht hervor, daß einer Ausgabe von 483 000 Mk. im Jahre 1927 für die Wohlfahrtsfürſorge eine ſolche von 1061000 Mark im Jahre 1928 gegenüberſteht. Dabei betragen die Geſamteinnahmen der Stadt an Umlagen 560 000 Mk., ſo daß die Geſamtumlagen bei weitem nicht für die Ausgaben des Wohlfahrtsamtes ausreichen. Für das Jahr 1929 ergeben ſich aber noch viel ſchlimmere Befürchtungen. Eine Behebung der Arbeitsloſigkeit ſteht nicht in Ausſicht. Die Ausgaben wachſen, die Einnahmen gehen immer mehr zurück. Während in den erſten drei Monaten des Jahres wurden die für das ganze Jahr vorgeſehenen Mittel für die Wohlfahrtsfürſorge verbraucht. Reſerven ſind keine mehr vorhanden. Woher ſollen nun die notwendigen Geld⸗ mittel genommen werden? Man hat an eine Erhöhung des Gas⸗, Waſſer⸗ und Lichtpreiſes gedacht, die aber in der Bevöl⸗ kerung begreiflicherweiſe auf wenig Gegenliebe ſtoßen wird. Die Stadtväter ſind gewiß in keiner beneidenswerten Lage, wenn ſie nun einen Ausweg aus dieſer Not finden ſollen. Aus dem Lande Das Alte ſtürzt m. Heidelberg, 8. Aug. Mit dem Abbruch des Alten Kollegienhauſes wurde heute begonnen. Die Ab⸗ brucharbeiten ſind der Firma Baugeſchäft M. Zimmer⸗ mann in Eggelheim übertragen. Das geſamte Material geht in deren Beſitz über, außerdem erhält ſie noch eine Bar⸗ entſchädigung von 15000 Mark. Gemeldet hatten ſich nur 4 Firmen, darunter 2 von Heidelberg, die mehr forderten, und eine von Karlsruhe mit Minderangebot. Der Abbruch ſoll vertragsmäßig in 5 Wochen beendet ſein. Dann beginnen die Erdarbeiten, die 6 Wochen beanſpruchen dürften, und dann die Maurerarbeiten. Man rechnet damit, daß der Neubau in dieſem Jahre noch bis zum Sockel gedeiht. Mit dem Rohbau hofft man bis etwa Ma! nächſten Jahres fertig zu werden. Vorausſetzung für alle dieſe Termine iſt natürlich entſprechend gute Witterung. Jedenfalls findet eine größere Anzahl von Arbeitern bei all dieſen Arbeiten lohnende Be⸗ ſchäftigung. Das Material, das aus dem Abbruch in den Beſitz der unternehmenden Firma übergeht, iſt zum Teil recht wertvoll. Denn die innere Ausſtattung des Gebäudes ließ an 5 nichts zu wünſchen übrig. Zum Todestage Großherzog Friedrich I. * Karlsruhe, 9. Aug. Anläßlich der einjährigen Wieder⸗ kehr des Todestages Großherzog Friedrich II. ließ der Badi⸗ ſche Leibgrenadierverein in Karlsruhe durch eine Abordnung an der Gruft im Mauſoleum einen Lorbeerkranz niederlegen, um dadurch den Gefühlen der Dankbarkeit und treuen Ge⸗ denkens an den verewigten Regimentschef Ausdruck zu geben. Ein Gedächtnisgottesdienſt findet heute, Freitag abend 27 Uhr im Mauſoleum ſtatt. Erntefuhrwerk vom Perſonenzug erfaßt * Müllheim, 8. Aug. Beim Bahnübergang Müllheim⸗ Zienken unmittelbar vor der Einfahrt in den Bahnhof Müll⸗ heim fuhr der beſchleunigte Perſonenzug 998 geſtern mittag gegen 2 Uhr auf ein den Uebergang paſſierendes aus z wei Erntewagen beſtehendes Fuhrwerk auf. Der hintere Wagen und der hintere Teil des vorderen Wagens, die beide leer waren, wurden vom Zuge vollſtändig zertrümmert. Der Beſitzer des Wagens, der Landwirt Kiefer und ſeine Frau ſowie ſeine beiden Kinder wurden herabgeſchleu⸗ dert. Die Kinder kamen ohne Verletzungen davon, während die beiden Erwachſenen leicht verletzt wurden. Der Zug, der angehalten hat, konnte mit geringer Verſpätung weiter⸗ fahren. Die Schranke war nicht geſchloſſen. Ob ein Verſchulden des Schrankenwärters vorliegt, ſteht noch 1 feſt. Der Wärter hat gleichzeitig die Signale zu be⸗ ienen. a . * Renchen, 8. Aug. Zwiſchen Oensbach und Renchen geriet am Dienstag morgen ein Auto eines Obſthändlers aus Achern ins Schleudern, fuhr über den Straßenrain und ſtürzte um. Das Auto wurde ſtark beſchädigt, während der Beſitzer und Sohn mit dem Schrecken davon kamen. Natürlich lockte dieſer Unfall viele Zuſchauer an, worunter auch drei weitere Autofahrer waren, die der Hebung zuſehen wollten, als ein vierter Kraftwagen anſauſte und mitten in die Anſammlung hineinfuhr. Das Ergebnis war nun, ein ſchwerbeſchädigtes Auto neben der Straße und drei weitere ebenfalls mehr oder weniger ſtark mitgenommene Kraftwagen auf der Straße. Die Ausſprache war ſehr lebhaft. Schließlich einigte man 5 auf eine Entſchließung, die ſich insbeſondere um das Schick⸗ ſal der ausgeſteuerten Erwerbsloſen kümmert. Die In⸗ angriffnahme von Notſtandsarbeiten wurde vorgeſehen. Der Stadtrat beſchloß, ſofort das weitere zu veranlaſſen, um nötigenfalls durch perſönliche Vorſtellung bei den maßgeben⸗ den Stellen eine Beſchleunigung der Zuſage zu erhalten. Die hilfsbedürftigen Ausgeſteuerten ſollen jeweils auf Koſten des Wohlfahrtsamtes in der Familienverſicherung der Orts⸗ krankenkaſſe verſichert werden. Im übrigen ſollen beim Reichs⸗ arbeitsminiſterium ſofort in Verbindung mit den Gewerk⸗ ſchaften perſönliche Schritte durch eine Abordnung unternom⸗ men werden, um gegenüber dem inzwiſchen in Kraft getre⸗ tenen Abbau der Kriſenfürſorge eine Sonderbehandlung für Pirmaſens herbeizuführen. i In der weiteren Beratung wurde die von der Bevöl⸗ kerung ſchon längſt gewünſchte Benennung der großen Ueber⸗ landbrücken in Pirmaſens vorgenommen. Während die eine Brücke, die bekanntlich die größte Maſſivbrücke Deutſchlands iſt, nach dem Wunſche des größten Teiles der Bevölkerung Hindenburgbrücke genannt wurde, behielt die andere kleinere Brücke den ihr bereits von der Bevölkerung ge⸗ gebenen Namen Zeppelinbrücke. Man machte darauf der Linken eine Konzeſſion, indem das im nächſten Jahr fertig werdende große Volksbad in Pirmaſens den Namen Friedrich Ebert⸗Bad erhält. Die Straße, die zum Bad führt, er⸗ hält gleichfalls den Namen nach dem erſten Reichspräſidenten, während die Straße zur Hindenburgbrücke auch den Namen des jetzigen Präſidenten erhielt. Aus der Pfalz Schadenfeuer auf dem Deutſchhof * Speyer, 8. Aug. Geſtern nachmittag gegen 5 Uhr brach auf dem Deutſchhof ein Brand aus, dem ein Gebäude⸗ ſchuppen zum Opfer fiel. Die beiden anſchließenden Wohn⸗ gebäude konnten durch das rechtzeitige Eingreifen der Motor⸗ ſpritze gerettet werden. Das Feuer wurde auf ſeinen Herd beſchränkt. Es iſt ein immerhin bedeutender Schaden ent⸗ ſtanden, da außer den Heu⸗ und Strohvorräten auch ein Quan⸗ tum Hafer verbrannte. Ferner wurden die Dreſchmaſchine und andere landwirtſchaftliche Geräte vernichtet. An dem Brandobjekt befand ſich auch ein Schweineſtall, in dem ſich zwei Mutterſchweine mit Ferkeln befanden. Man hatte die Tiere ſchon verloren gegeben. Nach dem Eintreffen der Feuerwehr wurde die Rückſeite des Schweineſtalles aufge⸗ brochen und es gelang, ſämtliche Tiere zu retten. Die Ent⸗ ſtehungsurſache des Feuers iſt noch nicht geklärt. Autounfall infolge Nichtabblendens * Pirmaſens, 8. Aug. Heute nacht verunglückte der 21jährige Kaufmann Schuhmacher von Zweibrücken auf der Heimfahrt am Stammbacher Berg. Er wurde bewußtlos von einem nach Pirmaſens heimkehrenden Lederhändler in der Straßenböſchung neben ſeinem umgeſtürzten Auto auf⸗ gefunden und ins Krankenhaus nach Pirmaſens verbracht, wo der Arzt eine Gehirnerſchütterung, einen Nerven⸗ ſchock und ſchwere Prellungen feſtſtellte. Wie man hört, ſoll Schuhmacher von einem entgegenkommenden Auto, das nicht abgeblendet hatte, an die Böſchung gedrängt worden ſein, wo ſich der Wagen überſchlug. Eine alte Liebe * Weiſenheim a.., 8. Aug. Obwohl unſere Gemeinde zum Bezirk Bad Dürkheim gehört, neigt die Bevölkerüng ſeit alter Zeit weit mehr zum Verkehr mit Frankenthal als mit Bad Dürkheim. Nach Bad Dürkheim reiſt man möglichſt nur, wenn Angelegenheiten ſteuerlicher Art zum Beſuch des Dürkheimer Finanzamtes nötigen. Zu Einkäufen benutzt man Reiſen nach Frankenthal. Zum Teil iſt das wohl dem Hang der überwiegend bäuerlichen Bevölkerung zum Alther⸗ gebrachten zuzuſchreiben, zum Teil aber auch auf die Beſchäfti⸗ gung vieler Weiſenheimer in Frankenthal und in Oppau. Die Weiſenheimer Bevölkerung beſteht aus einem Drittel Arbei⸗ tern und zwei Dritteln Winzern und Bauern. Von dieſen widmen ſich drei Achtel dem Obſtbau, zwei Achtel dem Wein⸗ bau und drei Achtel dem Anbau übriger Fruchtarten. * * Oppau, 8. Aug. Kurz vor Frieſenheim rannte geſtern „ abend ein mit zwei Perſonen beſetztes Motorrad in voller Fahrt gegen einen Bau m. Der Fahrer Hoffmann und der Mitfahrer Layer, beide aus Frieſenheim, wurden vom Rad geſchleudet und blieben ſchwerverletzt liegen. Auf dem Transport zum Krankenhaus iſt Hoffmann ſeinen Verletzungen erlegen, während Layer beſinnungslos ein⸗ geliefert wurde, aber mit dem Leben davonkommen dürfte. * Frankenthal, 8. Aug. Ein mit fünf Perſonen beſetztes Perſonenauto ſtieß geſtern abend um 10 Uhr in der Heßheimerſtraße gegen einen dort ſtehenden unbeleuchteten Wagen. Durch den Anprall wurde das Auto umge⸗ worfen und kam quer über die Straße zu liegen. Das Perſonenauto wurde vollſtändig demoliert und mußte abgeſchleppt werden. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Neue schmacchafte N Vorschlage Flockensuppe mit Korinthen(für 4 Personen): 125g Quaker Rapidflocken in/ Liter Wasser und/ Liter Apfelwein mit 50 g Zucker, 50 g Korinthen, Apfel- scheiben, Zitronenschale, Zimt und einer Prise Salz 3 Minuten aufkochen; vor dem Anrichten ein Likörglas Rum hinein- geben. Heiß oder kalt zu servieren. Porridge zum Frühstück(für 4 Per⸗ sonen): 200g Quaker Rapidflocken wer⸗ den mit einer Prise Salz in Liter Wasser 3 Minuten gekocht— mit kalter Milch oder Sahne angerichtet; sehr nachhaltig und bekömmlich zum ersten Frühstück. Das Sommerproblem der Haus⸗ frau gelöst mit Quaker Rapid- flocken. Im Handumdrehen ein nahrhaftes, köstliches Gericht zu- bereitet, das der ganzen Familie auch in der heißen Jahreszeit zusagt. Eigens präparierte, vollreife Haferkörner führen Ihnen lebens⸗ wichtige Substanzen zu, die nicht Nachbargebiete Schwerer Unfall bei der Arbeit * Frankfurt a.., 8. Aug. In den Deutſchen Aſphalt⸗ werken ereignete ſich ein eigenartiges Unglück. Ein Arbeiter war damit beſchäftigt, die Innenwände eines großen Dampfkeſſels neu zu ſtreichen. Infolge der Gaſe, die ſich entwickelten, wurde er ohnmächtig und blieb auf dem Boden des Keſſels liegen. Das gleiche Schickſal erfuhr ein zweiter Arbeiter. Dann beſtieg der Meiſter den Keſſel, wurde aber ebenfalls bewußtlos. Die Fabrik alarmierte daraufhin die Feuerwehr. Die Wehrleute zogen mit Gas masken be⸗ waffnet die drei Verunglückten aus dem Keſſel heraus Es dauerte jedoch ſehr lange Zeit, bis es gelang, die Schwer⸗ kranken ins Bewußtſein zurückzurufen. Sie wurden dann ins Krankenhaus geſchafft. Der erſte weibliche Rechtsanwalt in Frankfurt * Frankfurt a.., 6. Aug. Der erſte weibliche Rechts⸗ anwalt hat ſich in Frankfurt etabliert: Fräulein Dr. Elfriede Cohnen. Sie wurde 1901 in Grevenbroich geboren und genoß ihre Ausbildung in München ⸗ Gladbach und Köln. Ende Mai machte ſie die große Staatsprüfung. Nun wurde ſie zur Rechtsanwaltſchaft beim Amts⸗ und Landgerſcht Frankfurt zugelaſſen. Sie will ſich vornehmlich mit Frauen⸗ fragen befaſſen. * * Aus dem Birkenauer Tal, 8. Aug. Eine unangenehme Sache erlebte in der vergangenen Woche ein Jäger. Er hatte nach faſt latägiger Pirſch am frühen Morgen einen ſtarken Rehbock erlegt. Wie üblich, gab es zum Abendeſſen friſche Rehknödel. Den ausgenommenen Rehbock hatte man inzwiſchen in der Waſchküche aufgehängt. Sehr groß war das Erſtaunen und auch die Trauer, als man vor der Heimfahrt feſtſtellen mußte, daß der Rehbock aus der Waſchküche ſpurlos verſchwunden und nirgends mehr aufzufinden war. Erſt am nächſten Morgen fand man den Bock nicht weit vom Dorf, zerriſſen und zernagt von den Hunden. Wer den Rehbock entwendet hat, konnte bis jetzt nicht ermittelt werden. Tageskalender 5 Freitag, den 9. Auguſt Operette im Muſenſaal:„Mitter nachtswalzer“,.00 Uhr. Lichtſpiele: Ufa⸗Theater:„Metropolis“— Alhambra: „Champagner“. Schauburg:„Verdun“— Capitol: „Das verſchwundene Teſtament“,— Scala:„Geſchminkte Ju⸗ Pa la ſt⸗ gend“.— Gloria⸗Palaſt:„Mascottchen“. Theater:„Die Beute der Bankräuber“. Sehenswürdigkeiten: Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 Uhr und s bis 5 Uhr:— Theaterausſtellung im Schloß: Täglich geöffnet von 10 bis 1 Uhr und 3 bis 5 Uhr und Sonntags vorm. von 106 bis nachm. 5 Uhr.— Schloßbücherei:—1—7 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr: Dienstag—5 Uhr;: Mittwoch—5 Uhr: Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung 3 Uhr. e Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein Peget 2. g. e 7. 0 Neckar ⸗ Pegel, 23 f 7. 8. 4 Vaſel.00 fo, 78 fc. 87 0,98 788 0780 f 7 Schuſterinſe. 88 f 40..8 414 Mannheim 2092.2 2 240.972.907 Fehl 2058247.57 261.58 Jagſtfeld 943,.00.745448.50.00 Maxau.22416%13 42121 0 N Mannheim.00.87.892,80 3,06.03 Faub 88 0,00 1. 711.70 1,69 0 00 ſtöln.53.50.85.56 1·832.30 Waſſerwärme des Rheins 19,0 C. 20 Pig. KGIVIScur HuosSrgiEkrk Heute eu Zu beziehen in der Hauptnebenstelle R I, 9/11, in den Nebenstellen Waldhofstraße 6, Schwetzingerstrage 19/0 und Meerfeldstrage 13, sowie durch unsere Trägerinnen 2 Chefredakteur: Kurt Fiſcher(im Urlaub) Verantwortlich 185 Politik; H. A. Meißner— Feuilleton Di. S. Kayhſer Kommunalpolitik und Lokales: i. u Franz Kircher„ Sport und Vermiſchtes Willy Müller— Handelsteil; Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faube, ſfämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger Druckereſ Pr. Hags Neue Mannbetmer getunt G. m b. H. Mannheim k 6, 2 In 3 Minuten fertig auf dem Tisch dick machen, Quäker Rapid⸗ flocken— ohne Spelzen— in staubfreien Paketen, enthaltend den Gutschein für schwerver⸗ silbertes Besteck, sind überall zu haben. 8 — * n 285 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabef Frektag, den 9. Auguſt 1929 eee Wie wird die Konjunktur ſich weiter entwitkeln? Nosdner Vank konſtattert fortichreitende Mirtſthaftsbelebung und Steigerung der Kaufkraft Dem ſoeben erſchienenen Wirtſchafts bericht der Dres d⸗ ner Bank entnehmen wir folgende Ausführungen:„Es iſt für die gegenwärtige Phaſe der Konjunkturentwicklung in Deutſchland be⸗ zeichnend, daß gerade in dieſem Jahr das Nachlaſſen der induſtriellen Tätigkeit im Juli im Vergleich zu den Vormonaten nur in einzelnen Branchen zu verzeichnen iſt, wobei der Rückgang auch hier faſt durch⸗ weg geringer als im Durchſchnitt der letzten Jahre war. So hat ſich im Steinkohlenbergbau nur eine ganz unbedeutende Ab⸗ nahme der Produktion wahrnehmen laſſen, die Kokser zeugung und die Braunkohlengewinnung hat ſogar zugenommen. Eine zum Teil ſogar ziemlich erhebliche Zunahme weiſt auch die Metallurgie auf. Eine zunehmende Beſchäftigung bei ſteigendem In⸗ landsabſatz wird auch aus dem Maſchinen bau gemeldet, eine leichte Beſſerung hat ſich auch in der elektrotechniſchen In⸗ duſtrie durchſetzen können. Anhaltend gut iſt die Beſchäftigung in der chemiſchen Induſtrie. Schließlich weiſt unter den Pro⸗ duktionsmitgliedern das Baugewerbe eine erneute Belebung im Juli auf. Wenn ſomit in den Produktions mittelindu⸗ ſtrien in begrenztem Umfange eine fortſchreitende Be⸗ lebung ſichtbar wird, läßt ſich in den Verbrauchsgüter⸗ induſtrien leider noch faſt keine Beſſerung feſtſtellen. Nur einzelne Branchen der Wollinduſtrie, ferner die Leder⸗ und die Schuhinduſtrie ſowie die Seiden in duſtrie be⸗ richten von einer Belebung bezw. einem günſtigen Stand der Pro⸗ duktion. Die in den letzten Monaten eingetretene Beſſerung der Lage auf dem Arbeitsmarkt und die damit zuſammenhängende Stei⸗ ge 5 der Kaufkraft der Bevölkerung hat ſich bereits auf die Lage des Handwerks und des Einzelhandels auszuwirken be⸗ gonnen, insbeſondere in der Herſtellung und dem Vertrieb von Maſſen⸗ bedarfsartikeln, wie z. B. von Bekleidungsgegenſtänden ſowie in den Baunebengewerben. Im großen ganzen zeigen die Ergebniſſe des erſten Halbjahres 1929 bereits einen höheren Stand der Zn⸗ duſtrieproduktion als im zweiten Halbjahr 1928, wenn ſie auch noch hinter den Ergebniſſen des erſten Halbjahrs 1928 zurückbleiben. Entſprechend der Zunahme der Induſtrieproduktion haben auch die Umſätze der Wirtſchaft zugenommen. Auf dem Geeldmarkt iſt es kennzeichnend, daß die Wechſelanlage bei der Reichsbank dauernd im Abnehmen begriffen iſt. Die Zinsſpanne zwiſchen Deutſchland und den wichtigſten Plätzen des Auslandes iſt immer noch ſo beträchtlich, daß ſie eine Senkung der Zinsſätze in Deutſchland geſtattet, ſelbſt wenn die Sätze im Auslande noch weiter etwas anziehen ſollten, aber bei der gegenwärtigen Lage auf dem internationalen Geld⸗ und Kapitalmarkt darf nicht überſehen werden, daß be⸗ ſtimmte Gefahrenpunkte vorhanden ſind, die erſt überwun⸗ den werden müſſen, ehe mit einem reibungsloſen Zufluß von Auslandskapital nach Deutſchland gerechnet werden kann. Die in der letzten Zeit zu beobachtende liberale Kreditpolitik Rentabilität in Verlin notierter Aktienwerte Die Rendite ſämtlicher in Berlin gehandelter Dividenden⸗ werte iſt vom Bankhaus Gebr. Arnhold, Dresden⸗Berlin, für den Stichtag von 31. Juli 1929 errechnet worden. Das Bank⸗ haus hat aber nicht aus den Einzelergebniſſen einen Durchſchnitts⸗ wert feſtgeſtellt, mit dem ſich die in Berlin gehandelten Aktienwerte, die wohl als repräſentativ für die Werte ſämtlicher deutſcher Aktien⸗ geſellſchaften gelten können, verzinſen. Einer ſolchen Durchſchnitts⸗ berechnung, wie ſie bekanntlich laufend vom Stat. Reichsamt durch⸗ geführt wird, haften zu viel Unſicherheitsmomente an, als daß ſie mehr als ſtatiſtiſche Bedeutung erlangen kann, Die Darſtellung von Gebr. Arnhold verſucht vielmehr, durch die Nebeneinander⸗ ſtellung aller E inzelgeſellſchaften ein möglichſt an⸗ ſchauliches Bild davon zu geben, welche Höhe zur Zeit die Ver⸗ zinſung der meiſten Werte, vor allem des Einheitsmarktes, erreicht hat und wie ſtark ſich damit die in den letzten Jahren meiſt ſehr zu Ungunſten der Aktienwerte divergierenden Geſamt⸗ verzinſungen von Renten auf der einen wie von Aktien auf der anderen Seite angenähert haben, ſofern nicht die Aktien rentabilität bereits in zohlreichen Fällen die der feſtverzinslichen Werte überſchritten hat. Wie bei allen Berechnungen dieſer Art konnte eine Berückſichti⸗ Jung individueller Verhältniſſe freilich 55 ſtattfinden. So iſt zum Beiſpiel dt berückſichtinen. daß die Berechnung der Renta⸗ bilität auf der letzten Dividen 0 e 1 daß dagegen der für die Kursentwicklung entſcheidende Faktor, die Beurteilung der Divytldendenausſichten, mangels greifbarer Berechnungs⸗ unterlagen fortfallen müßte. Dieſer Geſichtspunkt iſt u. o. wie uns ſcheint bei einem Papier mit ſehr hoher Rendite(14 v..), den Bayeriſchen Motorenwerken, zu beachten. Wir führen nachſtehend einige Werte mit ebenfalls über dem allgemeinen Niveau liegender Rendite auf: Bayeriſche Spiegelglas 10,15; Berlin Holz⸗ kontar 10,10? Byk Gulden 13,35; Chemiſche Schuſter 10,60; Ebromo Papier 10,10; Concordia Spinnerei 10,40; Dresdner Gardinen 11,55; Eiſen Sprottau 12,80; Fröbeln Zucker 11,60; Gebler⸗Werke 10,80; Gerling 12,30; Glasfabrik es 11,85: Hageda 10,10; Induſtrie⸗ werke Plauen 10,20; Kunz Trelbriemen 10,7 757 Feiziger Piano 16,95, Liebermann 12,50; Meißner Ofen 10,60 uſw. Die Zahl dieſer Abt en mit hoher Verzinſung könnte noch erheblich erweitert werden. em gegenüber konnte bei 284 von 905 Werten überhaupt keine Renditeerrechnung durchgeführt werden, weil entweder zuletzt eine Dividende nicht gezahlt worden iſt— darunter fallen ſelbſt Werte wie oder weil Notierungen ſeit längerer Zeit nicht mehr kommen ſind. Harpener!— zuſtande ge⸗ “ Horchwerke., Zwickau.— Erwägungen über eine Kapital⸗ erhöhung. Die Verwaltung teilte, wie erinnerlich, in dem Anfang Jult veröffentlichen Börſenproſpekt mit, daß der Umſatz im lau⸗ fenden um ca. 50 v. H. gegenüber der gleichen Vorjahrszeit ge⸗ ſtlegen iſt. Wie wir erfahren, hat der gute Geſchäftsgang auch im gonzen Juli angehalten. Natürli ch hat es die ſteigende Abſatz⸗ tätigkeit mit ſich gebracht, daß nicht nur die Aktiva, ſondern auch die Verbindlichkeiten in die Höhe gegangen ſind. So ergab ein Zwiſchen⸗ ſtatus per 31. März 1929, daß ſich die Bankſchulden ſeit Oktober 1928 von 5788 755 auf 7 406 028/ und die Kreditoren von 6 653 778 auf 8 171 536„/ erhöht haben. Wie jetzt verlautet, hat man in Kreiſen der Verwaltung in letzter Zeit mehrfach die Frage einer Kapi⸗ taler höhung erörtert, um das Eigenkapital dem lebhaft 1 genen Umfatz anzupaſſen. Das Kapital beträgt zur Zeit 5 Mill. die letzte Umſatzangabe der Geſellſchaft lautete 1927/28 auf 88 205 76 Mark. Noch im Vorfahr betrug der Umſatz nur 18 762 000/ und 1925/6 ſogar nur 13 135 000. Allerdings haben die Erwägungen noch keinerlei feſte Form angenommen. Möglicherweiſe wird man ſogar verſuchen, ohne Kapztalerhöhung auszukommen, da ein Teil der Verwoltungsmitglieder aus dem laufenden Geſchäft genügend Einnahmen erwartet, um die Verbindlichkeiten ohne Aufnahme neuer Kapitalien abdecken zu können. 2: Fuſionsvorbereitungen American Enka, Glanzſtoff, Bemberg Aus Amſterdam wird gemeldet: Die Meldungen, denen zufolge die Fuſion der American Enka, American Glanzſtoff und American Bemberg Corporation unmittelbar bevorſtehen ſoll, eilen den Tat⸗ ſachen noch voraus. Die völlige Verſchmelzung der amerikaniſchen Tochtergeſellſchaften der drei europäiſchen Kunſtſeidenkonzerne wird allerdings vorbereitet, läßt ſich aber kaum vor dem Spätherbſt durch⸗ führen. Die Verhandlungen der Algemeene Kunſtziſde Unie mit den amerikaniſchen Intereſſenten ſind noch nicht ſo weit gediehen, daß be⸗ reits ein feſter Schlüſſel für das Umtauſchverhältnis gefunden iſt. In dem Beteiligungsverhältnis der Algemeene Kunſtzifden Unie an den drei amerikaniſchen Werken iſt nach den vorliegenden Informa- tionen vorläufig keine Veränderung in Ausſicht genommen. a Die deutſche Schuhfabrikgründung Balas. Aus der jetzt er⸗ folgten Eintraaung der vor kurzem gegründeten„Deutſche Schuh⸗ 0 1 ce Bat'a“ wie der D. meldet, noch einſae 8 1. Gegenſtand d* 6 erfolgende e und 5 8 Bertrien von Schuh⸗ 3 der amerikaniſchen Bundesreſervebanken ſowie die Tatſache, daß der Aktionsradius des franzöſiſchen Kapitalmarktes eine durch wirtſchaftliche Momente bedingte Erweiterung nicht erforderlich macht, läßt die Hoffnung zu, daß gegen Ende des Jahres doch noch normale Zuſtände auf dem internationalen Geld⸗ und Kapitalmarkteintreten werden. Auf die Un⸗ ſicherheit über die Reparationsfrage iſt es in erſter Linie zurückzufüh⸗ ren, wenn die Börſe einem ſolchen Ereignis gegenüber in Un⸗ ſchlüſſigheit verharrt wie es die jetzt zum Abſchluß gekommene In⸗ tereſſengemeinſchaft zwiſchen General Electric und A. E. G. darſtellt, ein Ereignis, das weitreichende wirtſchaftliche Kom⸗ binationen geradezu herausfordert.“ * Inſtitut für Konjunkturforſchung rechnet mit dem Abklingen der Galſonbelebung Die ſaiſonmäßigen Auftriebstendenzen haben der Wirtſchaft bisher eine bemerkenswerte Stütze verliehen. In den kommenden Wochen wird jedoch der jahreszeitliche Höhe⸗ punkt in wichtigen Teilen der Wirtſchaft erreicht werden. Das Inſtitut für Konjunkturforſchung ſchreibt, daß unter Umſtänden ſchon ab September ein Abgleiten des Be⸗ ſchäftigungsgrades zu erwarten iſt. Es iſt möglich, daß ſich dieſe Abwärtsbewegung ſtärker als in den vergangenen Jahren ausprägt, in denen ſie zum Teil durch die Konjunkturbewegung über⸗ deckt wurde. Der ſaiſonmäßige Höhepunkt der Induſtriebeſchäftigung liegt in den Monaten September oder Oktober. Dieſe Bewegung iſt in der Hauptſache auf die Beſchäftigung im Baugewerbe zurückzufüh⸗ ren, die, je nach den Witterungsverhältniſſen, kulminiert. Auch im Bekleidungsgewerbe geht die Beſchäftigung vom Oktober ab zurück. Die Häufung der ſaiſon mäßigen Abſchwächung führt dazu, daß die allgemeine Arbeitsloſigkt bereits in den Herbſtmonaten anzuſteigen beginnt. Die Bewegung wird verſchärft, ſobald die Land wirtſchaft nach Abſchluß der Ernte ihren Bedarf an Arbeitskräften ſtark einſchränkt. Der Güter⸗ umſchlag erreicht etwas ſpäter ſeine Jahresſpitze. Der Ernteumſatz hat zunächſt ein erhöhtes Verkehrsleiſtungsvolumen der Reichsbahn zur Folge. Hinzu kommen die Vorbereitungen des Einzelhandels für das Weihnachtsgeſchäft, die im Oktober und November die Umſätze im Großhandel ſtark anſchwellen laſſen. Auch die Ausfuhr erreicht im Oktober ihren Höhepunkt. Die Bewältigung der erhöhten Umſätz e bedingt eine entſprechende Anſpannung des Geld⸗ marktes und des Kredites überhaupt. So pflegen die Geldſätze zu Beginn des Herbſtes erheblich anzuſteigen und die Notenbankbean⸗ ſpruchung ſowie der Geldumlauf nehmen ſtark zu. Dieſe jahreszeit⸗ liche Ausweitung des Kreditvolumens bedeutet eine erhöhte Gefahr für die Kreditſicherheit, die ſich bereits in einem meiſt ziemlich ſchnel⸗ len Auwachſen der Konkurſe im Verkauf des letzten Vierteljahres ausprägt. waren aller Gattungen Rohſtoffen“. Kaufmann Dr. Zlin, Arzt Dr. und von zur Die Gründer, Schuhfabrikation benötigten die alle Aktien übernommen haben, ſind: Vaclav Podlipfky, Zlin, Kaufmann John Bat'a, Alexander Guttmann, Berlin, Schriftſteller Dr. Emil Leimdörfer, Berlin, Kaufmann Arthur Fiſcher, Berlin. Den erſten Aufſichtsrat bilden: Kaufmann Thomas Bat'a, Zlin, Kauf⸗ mann Dominik Cipera, Zlin, Kaufmann Fred Pilka, Zlin. Leberraſchende New-Norker Diskonterhöhung von 5 auf 6 v. Die Newyorker Bundesreſervebank 2255015 geſtern ihren Dis⸗ kontſatz um ein volles Prozent von 5 auf 6 v. H.— Dieſe Maßnahme hat ſelbſt die amerikaniſche Finanzwelt überraſcht und mußte umſo⸗ mehr überraſchen, als ja die Bank von England trotz der erheblichen Goldverluſte ihren Diskontſatz unverändert gelaſſen hatte, der nun⸗ mehr um ½ v. H. unter der Newyorker Rate zu liegen kommt. Ob die Erhöhung des Newyorker Diskontſatzes ausſchließlich ſich wieder gegen die Spekulation richtet, oder ob ſie der von uns ſchon früher in Ausſicht geſtellten internationalen Geldteuerung Ausdruck und Anſtoß geben ſollten, beides kann zutreffen wie die Maßnahmen viel⸗ leicht auch ein Teil der bisher immer noch in Schweigen gehüllten Abmachungen Normanns darſtellen kann. Auf jeden Fall wird die Erhöhung des amerikaniſchen Diskontſatzes zunächſt ihre Wirkung auf die engliſche Bankrate nicht verfehlen, die vielmehr jetzt wohl dem amerikaniſchen Beiſpiel wird folgen müſſen. Daß ſie weiterhin auf die übrigen europäiſchen Geldmärkte ſo knapp vor der Herbſtver⸗ knappung nicht ohne Einfluß bleiben wird, verſteht ſich von ſelbſt. Die Ueberraſchung des internattonaken Geldmarktes iſt jedenfalls Tatſache geworden, an der die e ihre Freude haben wird. Die Gründe der Benzolpreisermäßigung Internationale Benzinverſtändigung Ueber die Gründe, die Zu der kürzlich vom Benzolverband in Bochum beſchloſſenen Preis herabſetzung gef führt haben, weiß die DBZ. unter 35 0 folgendes mitzuteilen: Bekanntlich beſteht ſeit Anfang 1928 zwiſchen dem Benz zolverband und den Bens in⸗ firmen(Deutſch⸗ Amertikaniſche Petroleumgeſellſchaft, Rhenani⸗Oſſag, Olex, Deutſche Gaſolin AG.) ein Abkommen, wonach ſich dieſe Firmen verpflichten, einen beſtimmten Anteil an der geſamten Benzolproduk⸗ tion, die der Verband bis Ende 1930 haben wird, zu übernehmen. Der Verband hatte ſich dagegen verpflichtet, für den Fall, daß ſeine Benzinlieferanten ihren Verpflichtungen nicht nachkommen, von den oben genannten Geſellſchaften entſprechende Mengen Benzin ab⸗ zunehmen. Durch die in der letzten Zeit immer ſtärker gewordene Koks ⸗ produktion haben ſich natürlich auch die vom Benzolverband den Konventionspartnern zur Verfügung geſtellten Benzol ⸗ mengen ſtändig vergrößert(die Benzolerzeugung iſt in dieſem Jahre um etwa 15 v. H. größer als im Vorfahr), ſodaß bei dieſem Abſatzſchwierigkeiten eintraten, die noch dadurch vergrößert wurden, daß ſich die belgiſche und amerikaniſche Ware in verſtärktem Maße auf dem deutſchen Markte ſtörend bemerkbar machten. Dieſen Schwierigkeiten hat der Benzolverband durch eine Prei S herab ⸗ ſetzung Rechnung getragen und damit wohl bezweckt, daß der Zu⸗ fluß an Auslandsware nachläßt. Da keine Ausſichten vorhanden ſind, daß in der allernächſten Zeit die Koksproduktion von einem Rückſchlag betroffen wird, kann wohl damit gere chnet werden, daß dieſer ermäßigte Benzolpreis für längere Zeit Gültigkeit hat. Eine Ausſicht, zu billigeren Benzinpreiſen 3u kommen, beſteht vorerſt nicht, da die vor einigen Tagen aufgetretene und preis⸗ drückende Auslands konkurrenz(vor allen Dingen Belgien) bereits auf Grund einer erzielten Ver ſt än digung aufgehört hat. Dieſe Verſtändigung ſcheint gelegentlich der Verhandlungen zwiſchen den großen Petroleumerzeugern in London herbeigeführt worden zu ſein. * Reemtsma Cigarettenfabrik Gmb.., Altona⸗ Bahrenfeld. i durch Beſchluß der Hauptverſammlung der Reemtsma AG. in die GmbH.⸗Form umgewandelte Firma iſt nunmehr in das Handels⸗ regiſter eingetragen worden. Als Geſchäftsführer der mit 30 Mill. Mark Stammkapital ausgeſtatteten Geſellſchaft werden aufgeführt: Hermann Reemtsma, Philipp F. Reemtsma, Altona⸗ Bahrenfeld, Ernſt Friedrich Gütſchow, Dresden, David Schnur, Berlin, Alwin Reemtsma, Kurt Heldern, Altona⸗Bahrenfeld und Carl Böttner, Dresden. In die Gezellſchaft werden eingebracht die Georg A. Jas⸗ matzi AG. i. L. zu Dresden, Tanaka eib der ovientaliſchen Vale und Eigare ttenfabrik Nenidze, Inhaber Hugo Zietz, Gmb. zu Dresden, Grundſtücksgeſellf chaft Rungeſtr. 22/24 GmbH., Berlin, Grundſtücksgeſellſchaft Kölln a. Spree GmbH., Berlin, Zigaretten⸗ fabrik Kreyſſel Gmb. in Wiesbaden, Zigareéttenfabrik Komſtantin Kom.⸗Geſ. zu Dresden. An der Geſellſchaft beteiligen ſich: die N. V. Handel Maatſchappifj Caland zu Amſterdam mit 12 468 000% nom., die Georg A. Jasmatzi AG. i. L. zu Dresden mit 13 332 000 J, die orientaliſche Tabak⸗ und Cigarettenfabrik Yenidze GmbH. mit 1,7 Mill. /, die Grundſtücksgeſellſchaft Rungeſtr. 255 24 Gmb. mit 1,1 Mill. /, die Grundſtücksgeſellſchaft Kölln a. Spree Gmb. mit 1,4 Mill., die Zigarettenfabrik Kreyſſel GmbH. in Wiesbaden, deren Einbringung auf die Stammeinlage von Jasmatzi angerechnet wird und ſchließlich die Zigarettenfabrik Konſtantin Kom. ⸗Geſ. gu Dresden, deren Einbringung ebenfalls auf die Stammeinlage vor Jas maß in Anrechnung kommt. Die Ertrag der Genußmittelzölle Aus Zuſammenſtellungen, die der Kommiſſar für die verpfändete Einnahmen in ſeinem letzten Bericht veröffentlicht hat, kann man era rechnen, daß die Zölle auf Rohkaffee, Rohtabak, Kakao und Tee in dem Halbjahr von September 1928 bis März 1929 folgende Beträge ergeben haben: Zoll auf Rohkaffe 98,0 Millionen 4 Zoll auf Rohtabake 41, Millionen/ Zoll auf Kakao 15,5 Millionen Zoll auf Tee 6,6 Millionen, insgeſamt: 161,1 Millionen Aus den angegebenen Ziffern kann der Schluß gezogen werden, daß die aufgeführten Genußmittelzölle bei dem jetzigen Stand des Kon⸗ ſums über 300 Mill./ pro Jahr, alſo reichlich den nien ken Teil, der geſamten Zolleinnahmen erbringen. Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort- 8. Auguſt Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe be⸗ ſonders rege. Heute morgen wurde der geforderte Frachtzuſchlag von 20 Pfg. pro ne bewilligt und eine Reihe von Kähnen für Holland eingeteilt. Die Bergfracht wurde mit 1,00„ ab hier und 2,10% ab Kanal Baſts Mannheim notiert. Für die Tagesmiete wurden ſieben lg. pro Tag und Tonne mit den üblichen Bedingun⸗ gen bezahlt. iDe Bergfracht notierte 1,80% ab Ruhrhäfen und 2% Wirtſchaft jedoch am wenigſten ab Kanal nach Rotterdam. Der Talſchlepplohn wurde heute morgen mit 13 Pfg. bezahlt, dagegen zog er heute abend wieder auf 15 Pfg. pro Tonne an. Die Kreöitlage der deutſchen Landwirtſchaft 192728 Gleichmäßiges Anwachſen der Verſchuldung In einer ſoeben erſchienenen Veröffentlichung der Deutſchen Ren⸗ tenbank⸗Kreditanſtalt, ſind in Zuſammenarbeit mit der Betriebsſtelle beim Deutſchen Landwirtſchaftsrat ſehr umfangreiche und aufſchluß⸗ reiche Angaben über die Höhe, Entwicklung und Gliederung der landwirtſchaftlichenVerſchuldung in dieſemZeitabſchnitt zuſammengeſtellt. Die Erhebung ſetzt mit dem Zeitpunkt ein, an dem der Enquete⸗Ausſchuß ſeine Unterſuchungen eingeſtellt hat und bringt auf Grund der geſammelten Erfahrungen eine außerordentlich ver⸗ beſſerte Methodik zur Anwendung, die zuſammen mit der gründ⸗ lichen und ſchnellen Verarbeitung der Erhebung ihren beſonderen Wert verleiht. Die Ausführungen der Schrift über die Methodik der Verſchuldungserhebung laſſen erkennen, daß von den Bearbeitern— ſeitens des Deutſchen Landwirtſchaftsrates Dr. H. L. Fenſch und Dr. H. Weitz, ſeitens der Deutſchen Rentenbank⸗Kreditanſtalt Dr, Fritz Ehrenforth— eine weitgehende Klärung der Grundſätze und Vorausſetzungen der landwirtſchaftlichen Kreditſtatiſtik erzielt worden iſt. Die Erhebung erſtreckt ſich ausſchließlich auf Betriebe, für die Buchführungsunterlagen vorhanden ſind, und iſt in rund 3000 ausgewählten Betrieben vorgenommen worden, die von den insgeſamt 15000 gemeldeten Betrieben der landwirtſchaftlichen Buchſtellen als typiſch anzuſehen waren. Die 2874 Eigenbetriebe, deren Angaben in der Unterſuchung ausgewertet ſind, verteilen ſich auf das ganze Reich und auf alle Größenklaſſen. Beſonderen Wert bekommt die Arbeit dadurch, daß ſie zum erſten Mal die unpro⸗ duktive Belaſtung durch beſondere Aus weiſung der Auf⸗ . Renten und Altente i Le, aufzeigt. Im übrigen iſt feſtzuſtellen, daß die Aufwertungsſchul⸗ den durchweg abgenommen haben, jedoch die Schwimmſchulden überallggeſtiegen ſind. Sehr beachtenswert erſcheint auch die Tat⸗ ſache, daß in ſämtlichen Betriebsgrößen und Wirtſchaftsgebieten des Deutſchen Reiches ein faſt völlig gleichmäßiges An wachſen der Verſchuldung zu verzeichnen iſt. Bet der Beurteilung des Rück⸗ gangs der Aufwertungsſchulden wird nicht überſehen werden dürfen, daß die Beſeitigung der Aufwertungsſchulden in ſehr vielen Fällen notwendig war, um die Aufnahme neuer Kredite zu ermöglichen. Als Hauptaufgabe der Arbeit wurde es angeſehen, die Beziehun⸗ gen zwiſchen Betriebsgröße und Verſchuldung und die regionale Gliederung der Verſchuldung aufzuzeigen. Dobei ergibt ſich, daß in Oſtdeutſchland die Geſamtverſchuldung mit zunehmender Be⸗ triebsgröße ſteigt, um in der Größenklaſſe 100.200 Hektar den Höhe⸗ punkt zu erreichen und von da an wieder abzuſinken. In Weſt⸗ deut ſchland ſteigt die Geſamtverſchuldung his zur Größenklaſſe von* N Die 5 5 in abſoluten Zahlen ö * 8 5 gerechnet im Oſten etwas niedriger als im Weſten. Höhe des Einheitswertes iſt dagegen der Grad der Verſchuldung in Weſtdeutſchland geringer als in Oſtdeutſchland. Die abſolute Ver⸗ ſchuldungszunahme im Wirtſchaftsjahr 1927/28 iſt in Weſtdeutſchland etwas größer als in Oſtdeutſchland. Die prozentual ungefähr gleiche Zunahme in den oſt⸗ und weſtdeutſchen Betrieben von 50200 Hektar ergibt am Einheitswert gemeſſen in Oſtdeutſchland eine faſt doppelt ſo hohe wertmäßige Neubelaſtung als in Weſtdeutſchland. Hinſichtlich des Realkredites wird feſtgeſtellt, daß im allgemeinen der organiſierte Realkredit gegenüber dem nichtorganiſierten Realkredit an Raum gewonnen hat. In den einzelnen Wirtſchaftsgebieten hat Nordweſtdeutſchland mit 66% je Hektar den ſtärkſten Zuwachs der Verſchuldung zu verzeichnen. Verglichen mit dem Einheitswert weiſt jedoch Oſtpreußen mit 7,5 v. H. die höchſte Steigerung auf. Der Werne, von 56/ je Hektar in Oſtdeutſchland bedeutet eine Erhöhung der Verſchuldung von 11 v. H. gegenüber dem 1. Juli 1927, bezw. um 6,1 v. H. des Einheitswertes. Weſtdeutſchland zeigt bei einem abſoluten Verſchuldungszuwachs von 53/ je Hektar, wenn man von dem Verſchuldungsſtand vom 1. Juli 1927 ausgeht, einen etwas höheren(12. v..) prozentualen Verſchul⸗ dungsanſtieg als Oſtdeutſchland. Wertmäßig lin v. H. des Einheits⸗ wertes betrachtet) iſt der Verſchuldungszuwachs dagegen in Weſt⸗ deutſchland nur etwas mehr als halb ſo groß wie in Oſtdeutſchland. Gemeſſen an der Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack, zahlbar in RM Amtliche Preisnotierungen vom 8. Auguſt 1929 Weizen 27.75/28.— Pfälzer Gerſte Weizenmehl 0 41,75 „ ausl. 29, 184,—] Futter⸗Gerſt⸗ 205022,'drotmehl— Roggen 22.— Mais a. Biſch. 22,25 Roggenmehl 80.75/83, 75 8 05 20—— Biertreber 18.—19,—] Weizenkleie 10,50/10,75 Hafer inland 22.75/28,50 Wieſenheu 10,.— 10,80 Raps—— „ ausl. 22,7524,—Liuz.⸗Kleehen 11,—/11.60 Trockenſchnitze[ 12.75 Brau⸗Gerſte— Preßſtroh 55,60 Soyaſchrot 20,75 dto. ausl.— Geb. Stroh 4,60/5,.— I Rohzuckermel.— Süddeutſcher Großmühlenpreis ab Mühle. Meblpreiſe mit Sack, Deviſenmarkt Im heutigen Frübverkehr notierten Pfunde gegen Nem- Pork 4 485,06] 485,85] Schweiz 25,21 25,22 Stockholm. 18,10 18,09 Paris 123.98 123,95 Holland.. 12 20 1 15 0 Madrid. 20—.— Brüſſel— 84,89] 34,91 Oslo 138, 2018.2 Mailand. 92,77 92,80] Kopenhagen 18,20 18,27 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 419,95 und Pfunde mit 2086. gehandelt 3 — —— 4 25 4 7 Sportfliegerei und des geſamten weſens von größter Bedeutung. Freitag, den 9. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 961 Auf Fliegerſchule Wohl kaum einem Gebiete des Sports oder des Berufs wird von der heutigen Jugend ſo großes Intereſſe ent⸗ gegengebracht, wie der Fliegerei. Trotz dieſes Intereſſes be⸗ ſtehen jedoch ſchon über die Frage der Ausbildung und weit mehr über die Berufsmöglichkeiten, die ſich dem jungen Pi⸗ loten bieten, eine Menge von Unklarheiten, die immer wieder dazu führen, daß viel Idealismus und noch mehr Zeit und Geld nutzlos in der Fliegerei vertan wird. Es war mir da⸗ her ſehr willkommen, als mich die Raab⸗Katzenſtein⸗ Flugzeugwerke, Kaſſel, einluden, einige Zeit auf ihrer Fliegerſchule zu verbringen, um aus eigener Anſchauung die oben gekennzeichneten und alle damit zuſammenhängenden Fragen zu ſtudieren. Der Fliegerei, als Sport ausgeübt, ſteht zur Zeit noch ein ganz bedeutendes Hindernis entgegen, nämlich die Koſtenfrage. Die Ausbildung bis zum perfekten Piloten(Schein A) koſtet die immerhin ganz beträchtliche Summe von 3100/ unge⸗ rechnet die Koſten für Aufenthalt und Verpflegung. Wer alſo die Abſicht hat, ſich ſportlich in der Fliegerei zu betätigen, muß ſchon in der Wahl ſeiner Eltern recht vorſichtig vorge⸗ gangen ſein oder über ein ganz beträchtliches Einkommen verfügen. Dabei iſt zu beachten, daß dem Berufstätigen eine zweite Schwierigkeit noch in der Zeitfrage entſteht, da die Ausbildung bis zum fertigen Piloten doch normaler⸗ weiſe immerhin zwei bis drei Monate in Anſpruch nimmt. Durch dieſe Vorbedingungen iſt der Kreis der Inter⸗ eſlenten ſchon ganz erheblich eingeſchränkt. Trotzdem muß man ſich wundern, wie viele junge Leute aus allen Krei⸗ ſen der Bevölkerung dennoch ihre Ausbildung zum Flieger durchſetzen und vollenden. Die von mir beſuchte Fliegerſchule weiſt durchſchnittlich einen Beſtand von 40 bis 50 Flugſchüler aus, von denen allerdings ein großer Teil ſich für eine Aus⸗ bildungszeit von einem Jahr verpflichtet hat. Dieſe Ver⸗ pflichtung wird beſonders von den jungen Leuten einge⸗ gangen, die entweder gleichzeitig mit der Ausbildung zum Flieger die Ableitung eines Teils der für das techniſche Hochſchulſtudium verlangten Arbeitszeit verbinden oder vor allen Dingen von denen, die ſpäter als Berufsflieger* Brot verdienen wollen. Der Grund bedingung für jeden, der ſich 150 Er⸗ werb des Flugführerſcheins vorgenommen hat, nämlich vollſte körperliche und geiſtige Geſundheit, brauchen wir wohl nicht viele Worte zu widmen. Die Beſtimmungen über die ärzt⸗ liche Unterſuchung werden zwar an den einzelnen Orten verſchieden ausgelegt, immerhin bleibt aber als Grundſatz beſtehen: nur der Geſündeſte kann Flieger wer⸗ den. Dagegen ſpielt das Lebensalter keine Rolle. Jüngere Leute werden zwar im allgemeinen etwas ſchneller lernen, doch konnte iſt mich davon überzeugen, daß auch„ältere Se⸗ meſter“ noch ſehr gut zum Flieger taugen und meiſtens ſehr ſichere und gewiſſenhafte Piloten werden. Bezüglich der Ausbildungszeit wird, wie ſchon oben angedeutet, ein Unterſchied gemacht zwi⸗ ſchen den zukünftigen Amateur⸗ und Berufsfliegern. Wäh⸗ rend der reine Sportflieger zumeiſt ein Intereſſe daran haben wird, die Ausbildungszeit möglichſt abzukürzen, kann die Ausbildung zum Berufsflieger nicht gründlich genug ſein. Deshalb verpflichten ſich letztere faſt immer auf ein Jahr, währendeſſen ſie neben der Fliegerausbildung eine gründ⸗ liche Werkausbildung im Flugzeugwerk und auf dem Flug⸗ platz erfahren. Eine derart gründliche Ausbildung macht die jungen Leute, die ſich ihr unterziehen, nicht nur zu erſtklaſſi⸗ gen Piloten, ſondern gleichzeitig werden ſie ſo zu guten Monteuren ausgebildet, daß ſie die von ihnen geflogenen Maſchinen nicht nur in der Luft, ſondern auch auf der Erde gründlich beherrſchen. Was macht nun aber der 8 berufstätige Privatmann der beabſichtigt, lediglich zu ſeinem Vergnügen und zu ſeiner Erholung Flugſport zu treiben? Dieſe Frage iſt unter dem Geſichtspunkt der Förderung und Weiterentwicklung unſerer deutſchen Flug⸗ Je mehr Menſchen das Fliegen erlernt haben, deſto mehr Flugzeuge werden von der Flugzeuginduſtrie abgeſetzt werden. Die Möglichkeit zur An⸗ ſchaffung eines Sportflugzeuges iſt ja heute ſchon für weite Bevölkerungskreiſe gegeben. Gibt es doch für einen Preis von 7 bis 10 000/ recht brauchbare Leichtflugzeuge, die alſo kaum teurer ſind als ein gutes Automobil. Zweifellos hätte ſich der private Flugſport ſchon heute viel mehr eingebürgert, wenn nicht durch die Länge der Ausbildungszeit und vielleicht durch eine unbegründete Angſt vor der Schwierigkeit der Ausbildung gewiſſe Hemmungen entſtänden. Der berufs⸗ tätige Mann wird ſich in den ſeltenſten Fällen auf Monate von ſeinem Beruf freimachen können, um eine Fliegerſchule zu beſuchen. Wenn man den Herrenflugſport alſo fördern will, müſſen unbedingt Wege gefunden werden, die Schwie⸗ rigkeit der langen Ausbildungszeit zu überbrücken. Gewiß könnte eine Ausbildung in einzelnen Fällen forciert werden, ſodaß ſie in einer Zeit von 4— 5 Wochen abſolviert würde. Unbedingt leidet jedoch darunter die Gewiſſenhaftigkeit der Ausbildung, die im Intereſſe der Sicherheit und des Anſehens der Sportfliegerei gewahrt werden muß. Auch würde ein Ueberſtürzen der Ausbildung in vielen Fällen nicht eine Ver⸗ kürzung ſondern eher eine Verlängerung der normalen Aus⸗ bildungszeit mit ſich bringen. Es des Ueberſchulens, einer Erſcheinung wie man ſie ähn⸗ lich bei anderen Sportarten im Uebertraining findet und bei deren Auftreten die Ausbildung unterbrochen werden muß. Es gibt jedoch ſchon einige Wege, die auch dem Berufs⸗ tätigen die Fliegerausbildung möglich machen. So iſt mir ein Fall bekannt geworden, in dem dem Käufer eines Flug⸗ zeuges ein erfahrener Jungflieger als Lehrer mit an ſeinen Wohnort gegeben werden ſollte. Dort kann der Beſitzer des Flugzeuges dann, ohne in ſeinem Beruf behindert zu werden, in aller Ruhe ſchulen, ohne daß dieſe Art der Ausbildung ihm weſentlich größere Unkoſten bereiten würde als der Aufent⸗ halt auf der in einer fremden Stadt gelegenen Fliegerſchule. Weiter wäre eine etappenweiſe Ausbildung in mehreren, durch längere Zeit getrennten Zeitabſchnitten möglich. Dieſe dauert natürlich etwas länger als die nor⸗ male Ausbildung, da das in der Zwiſchenzeit Verlernte erſt wieder nachgeholt werden muß. In dreimal 4 Wochen wird man jedoch auch auf dieſe Art das Fliegen erlernen können. 5 Ae 8 der ee für den. beſteht nämlich die Gefahr flieger wird aber die Ausbildung innerhalb eines Flug⸗ ſportvereins bleiben. Allerdings gibt es bisher noch ſehr wenige Vereine, die über genügende Flugzeuge und Lehrperſonal verfügen, um den Schulbetrieb eifrig zu be⸗ treiben. Ihre Zahl iſt jedoch ſtändig im Wachſen begriffen und ganz zweifellos wird von dieſer Seite der Flugſport einen ſtarken Auftrieb erfahren. Nun noch einiges zur Frage der Berufspiloten: Am meiſten wird hier die Frage der Berufsausſichten intereſſieren. Leider muß man feſtſtellen, daß dieſe z. Zt. durch⸗ aus nicht glänzend ſind. Der Luftverkehr iſt mit Piloten reichlich verſehen, ebenſo wie die Deutſche Verkehrs⸗ fliegerſchule, die den N. für den Luftverkehr ausbildet, 3. Zt. keine Jungpiloten zur Weiterausbildung mehr einſtellen kann. Alle anderen Tätigkeitsgebiete der Luftfahrt, deren es eine ganze Zahl gibt, ſind bisher ſo wenig ausgebaut, daß auch hier die Nachfrage nach Fliegern noch ſehr gering iſt In der Kunſtfliegerei werden immer nur Antige ganz Große ein erträgliches Auskommen finden. Die Zukunft der Berufsflieger iſt eng mit der Zukunfts⸗ entwicklung der Fliegerei verbunden. Wie ſchon oben ange⸗ Fahrt auf der chineſiſchen 3 Ein Augenzeuge erzählt: Die Züge von Peking nach Tjang⸗Sing gehen mehrmals am Tage; die Wagen unter⸗ ſcheiden ſich von gewöhnlichen europäiſchen dadurch, daß ſie ſtets überfüllt ſind, und vor allem auch durch ihre maßloſe Unſauberkeit. Das Sehenswerteſte iſt der Speiſewagen, der, in zwei weißgeſtrichene hölzerne Käfige zerlegt, einem Hühnerſtall nicht unähnlich iſt. Geſchickt mit den Stäbchen jonglierend, verzehren die Chineſen ihre ein⸗ heimiſchen Gerichte: Reis mit ſcharfen, den Gaumen ver⸗ brennenden Saucen, Haifiſchfloſſen, Aga Aga⸗ ⸗Seetang, dünn⸗ beinige, raſchelnde Heuſchrecken und ſüße Lotosblumen⸗ wurzeln. Die Reicheren eſſen auch Suppen aus Schwalben⸗ neſtern. Als Getränk dient ihnen Tee von dunkelgrüner Färbung, den ſie ohne Zucker zu ſich nehmen. Stundenlang ſitzen ſie ſo im Speiſewagen beieinander, trinken Tee und unterhalten ſich in den gutturalen Lauten ihrer Sprache. An ausländiſchen Fahrgäſten befinden ſich außer einigen Europäern größtenteils Japaner in unſerem Abteil. Ihr vorlautes, ungeniertes Benehmen ruft mißbilligende Blicke der wohlhabenden Chineſen hervor. Dieſe tragen ſchwarte, nit Blumen geſtickte Mäntel,. deren ſeitliche Oeffnungen hellblaue ſeidene Hoſen zu ſehen ſind. Eine kleine kokett ge⸗ kleidete junge Chineſin, mit den traditionell verkrüppelten Füßen, ſtillt ungeniert ihren kleinen hübſchen Sohn. Trotz⸗ dem das Kind augenſcheinlich erſt wenige Monate alt iſt, iſt ſein Köpfchen ſchon ſorgfältig raſiert, und nur am Hinterkopf ſchimmert ein kleiner ſchwarzer Haarfleck. Während das Kind trinkt, raucht die Mutter eine dünne lange Zigarette, in der, nach dem ſüßlichen, ſtarken Geruch zu urteilen, Opium ent⸗ halten iſt. Neben der Mutter ſitzt eine alte glatzköpfige Chineſin und beugt ſich liebevoll über das Kind. Sie iſt in roſagrüne Seide reich act me und in dem Büſchel Haar, das ſie am Hinterkopf feſt zuſammengelegt trägt, ſind einige Tuberoſen hineingeflochten. i Den beiden Frauen gegenüber ſitzt ein älterer dicker Chineſe, ein Kaufmann aus Peking, in feierlicher, unbeweg⸗ licher Haltung. Hin und wieder ſpricht er mit den Frauen, die ihm ſcheu und voller Ehrfurcht antworten. Es iſt der Gatte der beiden Frauen, der in wichtiger Angelegenheit nach Tjang⸗Sing reiſt: er will den Sarg ſeines Vaters, der aus Tjang⸗Sing gebürtig iſt, dort beiſetzen. Sechs Jahre lang ſtand der Sarg mit der Leiche in der Wohnung des Sohnes und wartete auf eine Reiſegelegenheit. Der ſtebenmal mit Lack bedeckte Kaſten war ſchließ lich zum ſtummen N des Hauſes geworden. Der Transport der 1 iſt in China, dem Lande des uneingeſchränkten Ahnen⸗ und Totenkults, eine ſehr alltägliche Sache. Ein beſonderer Tarif regelt die Beför⸗ derung dieſes wichtigen„Frachtgutes“ auf allen Bahnen. Jeder Perſonenzug führt eigens zu dieſem Zweck erbaute Wagen mit ſich. N Der Pekinger Kaufmann erzählt in gebrochenem Engliſch, daß er in Tjang⸗Sing einen Tempel finden müſſe, der würdig ſei, die Ueberreſte des geachteten Gaſtes aufzunehmen. Der Sarg müſſe in einem Tempel ſtehen, der durch Wände und Schwellen genügend geſchützt ſei, um den überall herumſtöbern⸗ den böſen Geiſtern den Zutritt zu verwehren An einer kleinen Station in der Nähe von Tjang⸗Sing hält ein Soldatenzug. Im Zuge ſieht man außer zer⸗ lumpten Soldaten und einigen geſchützten auch eine Menge Erſtes Originalbild von Leben, ſelbſtſichere männliche Geſichter, zierliche weibliche Ge⸗ 11 dem Aſphalt. Die überall brennenden Papierlaternen— an den Türen der ſhahs geben dem phantaſtiſchen Schönheit. weg, vorbei an großen, gutgebauten Häuſern, reichen Pripat⸗ bauten, dahinter, Paris! beginnt— wie anders iſt jetzt ihr Geſicht! ſiſche Laute, man ſtieht gutgekleidete Europäer und E päerinnen, feſche Hüte, kurze Röcke. die Laute des neueſten Pariſer Chanſons. wir eine kurze Strecke neutrales Milieu und ſind wiede; neuer Umgebung Old England! toria. alles trägt den Stempel gediegenen Wohlſtandes ternheit und unbeirrbaren Selbſtſicherheit, auszeichnet. Der zweite Wage ohne Fenſter erinnert an einen Kaſten Rädern und iſt für Chineſen beſtimmt. dunkelgelben, Bretterwand; auf dem ausländiſchen Territorium iſt es näm lich den Chineſen verboten, im„europäiſchen“ Straßenbahn⸗ wagen zu fahren. im Drange des ausgeben: neſen!“, und die Herrſchaft der Fremden in den Bahnen und Konzeſſionen aufzuheben verſuchen. haben die deutſche und öſterreichiſche Regierung dieſem nat nalen Bewußtſein der Chineſen tragen und auf die Exterritorialität verzichtet. bahn begonnen, und es iſt ſehr möglich, daß damit nur de; Anfang zu einer neuen Phaſe der Entwicklung in Ching macht worden iſt. der Eroͤbebenkotaſtrophe in Nenſeelans deutet, gibt es eine große Anzahl von wenig erſchloſſenen Tätigkeitsgebieten der Luftfahrt. Erwähnt ſeien davon nur Luftbildweſen, Schädlingsbekämpfung und vor allen Dingen die Reklamefliegerei. In dieſen Tätigkeitsgebieten werden in der Zukunft eine große Anzahl von Jungpiloten ihr Brot finden. Auch die Weiterentwicklung des oben beſprochenen Herrenflugſports wird für die Berufsausſichten in der Fliegerei von großem Einfluß ſein. In ſehr vielen Fällen werden ſich Privatbeſitzer von Flugzeugen, auch wenn ſie ſelbſt zu Piloten ausgebildet ſind, daneben einen ange⸗ ſtellten Flieger halten, der für die Wartung des Maſchine Sorge trägt und gleichzeitig durch Ausführung von Erwerbsflügen die Haltung des Flugzeuges verbilligt. So kann man mit ruhigem Gewiſſen feſ ſſtellen, daß die Ausſichten für das Berufsfliegertum für die Zukunft nicht ſo ſchlecht ſind, wie es bei oberflächlicher Betrachtung der gegenwärtigen Verhältniſſe den Anſchein haben könnte. Verſchiedene Am⸗ zeichen deuten daraufhin, daß die oben ſkizzierten Möglich⸗ keiten für die Ausdehnung der Fliegerei ſchon in nicht allzu ferner Zeit greifbare Form annehmen werden. Beſonders wird die Luftfahrt⸗Induſtrie ſelbſt in Zukunft ihr größtes Augenmerk darauf richten, den Flugzeugmarkt — und damit zwangsläufig auch den Arbeitsmarkt für Flug⸗ zeugführer— zu beleben wenn ſie ſich bei der heutigen Sub⸗ nentionsknappheit am Leben halten will. Als Vorbild kann ihr auf jeden Fall die Tätigkeit der Raab⸗Katzenſtein⸗Werke dienen, die ſich bhne einen Pfennig Subvention erfolgreich 5 durchgeſetzt haben. g 7 Bahn leerer Särge. Deun in der chineſiſchen Armee wird jeder Truppenteil mit dieſem Bedarfsartikel reichlich verſorgt, Je⸗ der Soldat weiß, daß er nach ſeinem Tode auf dem Schlacht⸗ felde, in Leinen gewickelt, in einen niedrigen Holzſarg gebettet wird. Nachdem durch eine beſondere Oeffnung im Deckel die böſen Geiſter entwichen ſind, 5 der Sarg mit Lack über⸗ zogen und der Erde übergeben. Dies bedeutet ihm eine große Beruhigung, denn in dieſem Lande grenzenloſeſter Armut muß mancher arme Chineſe ſein Leben lang für einen Sarg ſparen. Der Zug hält in Tjang⸗Sing. Wir ſteigen in eine 8 Straßenbahn und fahren zuerſt durch das chineſiſche Stadt⸗ viertel. Es 5 ſchmutzig, armſelig und in vollſtändiges Dun⸗ kel gehüllt. Doch plötzlich ändert ſich das Bild: die Straßen werden breiter, eine Fülle von Licht und Farben ergießt ſi in ſie: das iſt klein Japan— die 11 Konzeſ⸗ ſion in Tjang⸗Sing! Hier ſind andere Menſchen, anderes . ſtalten in Kimonos, der melodiſche Anſchlag der Sandalen Automobile, 5 von Geſchäften ntit Papierblumen geſchmückt, erſtaunliche Sauberkeit des Pfla⸗ ters. Hier iſt glänzendes, eigenartiges, geräuſchloſes Leben. Häuſer, in den Händen der Leute, au den Rädern der Rik⸗ japaniſchen Stadtteil das Gepräge einer Die Bahn fährt immer weiter— über eine Brücke 9 75 rieſigen Schaufenſtern mit glänzenden Automobilen elegante Damentoiletten, Parfümerien— Kle Es iſt noch immer dieſelbe Straße, die am Bah Man hört fra Von irgendwoher töne Dann durchfahren Straße der Königin Vik⸗ Schwer gebaute Häuſer, Sportplätze, ſolide Ges chäfte „der Nü die dieſe 5 Im erſten Wagen der Straßenbahn 1 9 nur i 10 ſteugierig lugen die ſchlitzäugigen Geſichter 5 die verſchiebbare Wir können es den Chineſen Hachfüßlen, wenn ſie erſtarkenden Nationalsbewußtſeins die P „Die chineſiſchen Bahnen den E Bekanntl längſt Rechnung ge ihrer Niederlaſſun Oſt⸗ Chin ſchon Gegenwärtig hat der Kampf um die! 90 855 Neufeeland wurde türzlich von einer ſchweren Erdbebenkataſtrophe heimgeſucht, die viele und Schwerverletzte forderte. Beſonders ſchwer und Nebſon, in denen zahlreiche Häuſer einſtürzten und die Bewohner unter ſich begruben. 3 Das Bild zeigt das ee Schulgebäude in e 5 5. 88 Tote eſt port betroffen wurden die Städte 8. Sette. Nr. 364 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 9. Auguſt 1929 Internationale Alpenfahrt Erſte Etappe: über Tauernhöhe und Katſchberg Dieſer erſte Fahrtag bewies es: Es gab noch keine Alpenfahrt, bie ähnlich hohe und ähnlich ſchwere Anforderungen an die teil⸗ nehmenden Fahrzeuge ſtellte als die Internationale Alpenfahrt 1929. Es muß ununterbrochen auf Tempo gehalten werden, ſonſt können die Kontrollſtellen und Tagesetappenziele nicht rechtzeitig erreicht werden. 550 Kilometer maß die heutige erſte Etappe. Nur bis zur Meichsgrenze— alſo auf der Strecke München Salzburg und von Salzburg bis Hallein bot ſie Möglichkeit zu müheloſem Tempofahren. Es wurde mächtig aufgedreht und die Straßen waren in gutem Zu⸗ stande. Auf der ſchmalen Straße im Salzbachtal mußte das Ueber⸗ Holen mit großer Vorſicht vorgenommen werden und war überhaupt nur möglich, wenn der Vorfahrende freiwillig Platz machte. Die Radſtadter Tauern waren die erſte Bergprobe. Sie waren der höchſte Paß der heutigen Etappe. Beſonders die letzten 1000 Meter vor Ueberquerung des Scheitels ſind ſteil. Daß man für den Katſchberg, den gefürchteſten der euro⸗ päiſchen Alpenpäſſe, die Sollgeſchwindigkeit geſtrichen hatte, war des⸗ halb bedauerlich, weil die ſerienmäßigen Tourenwagen gerade auf dieſer Strecke Gelegenheit gehabt hätten, ihre Leiſtungsfähigkeit in so unerhört ſchwierigem Gelände zu beweiſen. Daß due großen Kompreſſor⸗Wagen und die ſtarken Wagen mit Schneid die bis zu 0 v. H. anſteigende Steigung bezwangen, war ja von vornherein zu erwarten. Aber auch die kleineren Wagen bewieſen, daß für einen guten Motor auch ungewöhnliche, übernormale Steigungen zu meiſtern ſind. Von Spittal aus wäre es ja ſo nah zum Etappenort Villach geweſen! Die Alpenfahrer wurden aber noch einmal durchs Drautal bis Drauburg und dann über den Geilberg⸗ Sottel ins Geiltal geſchickt. Das war erneut eine Anſtrengung für die ſchon für dieſen Tag reichlich hart geprüften Fahrer und Wagen. Landſchaftlich war die Fahrt wundervoll und die Alpenfahrer waren erfreut über die großen Eindrücke der Alpennatur, die ſich ihnen auf der ganzen, weiten Strecke in ſo reichlichem Maße boten. Weil die Höchſtgeſchwindigkeit unbegrenzt iſt, weil aber bei glei⸗ cher Leiſtung die Höchſtgeſchwindigkeit gewertet wird, iſt hie Juternationale Alpenfahr eine Art offenes Straßenrennen Im Unterſchied zum Vorfahre ſtarten diesmal die ſtarken Wagen gwerſt, ſodaß es weniger zum Ueberholen kommt. Und dennoch wurde veichlich genug überholt, und immer und immer wieder bildete dies Ueberholen Gefahr. Was aber die Fahrt ungemein erſchwerte, war der Nebel, der ab München bis zum Katſchberg auf der Strecke lag. Daß unter bieſen Umſtänden bei Start in nächtlichem Dunkel und in Anbetracht der Grenzkontrolle bei Salzburg und der vielen Kurven, Dörfer, Städten, Bergſtrecken, Gefälle Durchſchnittsgeſchwin⸗ digkeiten von über 70 Kilometer erzielt wurden, beweiſt, wie un⸗ erhört ſcharf gefahren wurde. Kimpel, Dr. Wenzler und Wilh. Merck, fuhren mit ihren SS und SSt Mercedes⸗Benz⸗Wagen ein Rennen für ſich Die drei Herrenfahrer auf dieſen 7 Liter⸗Wagen erreichten bis zur Reichsgrenze über 80 Kilometer Durchſchnitt trotz Start in der Dunkelheit und trotz des Nebels. Im 70 Kilometer⸗Tempo raſten diefe Wagen den gefürchteten Katſchberg hoch. Manch anderem Fahr⸗ zeug wurde dieſe Fahrt reichlich ſauer. Wir ſahen Beifahrer auf den Triktbrettern ſtehen, um ſofort abſpringen und mitſchieben helfen zu können, wenn der Motor es im erſten Gang nicht mehr ſchaffte. Vor dem Katſchberg⸗Scheitel gab es zu Fuß laufende Beifahrer. Ver⸗ Hlüffend ſchnell waren die Kompreſſor⸗Mereedes⸗Benz⸗Wagen von Dr. Krailsheimer W. R. Wittich(Darmſtadt) und von Wilh. Mer cl. Auch ſie kamen im Durchſchnittstempo von über 60 Kilv⸗ meter über die 550 Kilometer⸗Etappe. Dieſe beiden Mercedes⸗Benz⸗ Gruppenleiſtungen des erſten Tages wurden als hochwertig allgemein beſtaunt. Daß es auch Unfälle gab, war bei dieſer wildverwegenen Jagd ja nur ſelbſtverſtändlich. Zunächſt ſchleuderte der von Hörbe gefahrene ſchnelle Hanſa 8 Zylinder hinter Salzburg an eine Mauer. Das Ausſcheiden des Wagens und damit des Hanſa⸗Teams ſchien dadurch unvermeidlich. Der Beifahrer Hörbes war bewußtlos. Wie ein Wunder blieb der Wagen nach allerhand ſchnellem Reparatur⸗ werk ſoweit heil, daß er die Fahrt fortſetzen konnte, aber nicht mehr in Höchſtſorm das Tagesziel erreichte. Die Hanſa 8 Zylinder ſind mit die ſchnellſten Wagen. In großer Fahrt kam Graf Potocki auf ſeinem Auſtro⸗Daimler⸗Sportwagen den Katſchberg hinauf. Weil Fahrer⸗Wechſel geſtattet iſt, bemerkte man ſchon an dem 250 Kilo⸗ meter von München entfernten Katſchberg Ablöſungen. Bernet (Berlin) auf Wanderer wurde aus einer Kurve herausgetragen und landete im Straßengraben. Auch er konnte aber die Fahrt fort⸗ ſetzen und Villach rechtzeitig erreichen. Die öſterreichiſchen Straßen, außerordentlich ſchmal, hatten ſtarken Verkehr, ſo daß bei mitunter mangelhafter Poſtenbeſetzung die Fahrt für die Alpenfahrer außerordentlich gefährlich wurde. Daß auf dem Katſchenberg der Kühler manchen Wagens kochte, daß Hier aber die deutſchen, öſterreichiſchen und italieniſchen Wagen und ſelöſt öte kleinſten Kleinwagen, die BMW, Hanomag und Dixi gut hochkamen und ohne kochenden Kühler verdient erwähnt zu werden. Die Brennabor⸗ Siegermannſchaft des Vorjahres und die Stoewer⸗ Gruppe halten ſich tadellos. Auch die Röhrwagen kamen ſchnell über die Strecke und in gutem Tempo auf den Katſchberg hinauf. Schnell waren im Alpengelände und auf der Ebene die Fiat und die Laſalle⸗ Wagen. Der teilnehmende Chrysler dagegen hatte am Katſchberg ſchwer zu kämpfen. Flott fuhren die italteniſche Fabrikgruppe auf dem Ford 3,2 Liter Typ. Die Favoriten⸗Mannſchaft auf dem 8 Zy⸗ linder⸗Mercedes⸗Benz Typ Nürburg Walb, Merz und Caracciola fuhren ſchnell und waren weit vor ihrer Höchſtzeit am Ziel. Ein ſchwerer Verſager war das Abſchneiden der kleinen Fiat 1 Liter⸗Type. Manzoni auf Fiat und Capello auf Fiat kamen den Katſchberg nicht herauf. Die Kühler kochten, die Wagen blieben ſtehen und waren nicht mehr in Gang zu bringen. Schließlich wur⸗ den ſie doch noch über den Katſchberg transportiert. Weil aber die Inanſpruchnahme fremder Hilfe Ausſcheiden zur Folge hatte, iſt dieſe Fiat⸗Gruppe geſprengt. Wie die Fahrtleitung mitteilte, iſt Bernet [Berlin) auf Wanderer ausgeſchieden, weil auch ſeine Inanſpruch⸗ nahme fremder Hilfe bei ſeinem Sturz in den Straßengraben gegen die Ausſchreibung verſtieß. Dadurch iſt bedauerlicherweiſe eine der ausſichtsreichſten Mannſchaften, die Wanderer⸗Mannſchaft Kappler, Burgaller, Bernet geſprengt. Ausgeſchieden ſind am erſten Fahrtag infolge Pannen zwei Wagen und zwar der engliſche Arrol⸗Aſter, mit E. E. Leverett am Steuer wegen Kühlerſchadens und der amerikaniſche Eſſex(Fahrer: V. Fragni) wegen Oelrohrbruch und Auslaufen eines Lagers. Von 80 in München geſtarteten Fahrern werden mithin noch 75 Fahrer zur zweiten Etappe ſtarten. Von Fabrikgruppen ſind noch ſtrafpunktfrei: Mereedes⸗Benz, Hanſa, Stoewer, das Team der großen Fiat⸗Wagen, die beiden Ford⸗Gruppen, die Brennabor⸗Mannſchaft, eins der beiden Wanderer⸗Teams, das Röhr⸗, das Hanomag⸗ und das BMW⸗Team Mit Ausnahme der Fahrer Hörbe auf Hanſa und Dr. Görges auf Chevrolet ſind alle Teilnehmer in der Höchſtzeit(alſo in 42— 48 Kilometer Durchſchnittstempo) und auch noch darüber im Kärntnerland eingetroffen. Siegfried Doerschlag. Deutſche Kraftſport⸗Meiſterſchaften Am 10. und 11. Auguſt in Villingen(Schwarzwald) Die deutſche Oeffentlichkeit war der deutſchen Schwerathletik nie freundlicher geſonnen, als zur Zeit der Olympiſchen Spiele 1928 in Amſterdam. Damals waren es nämlich die Schwerathleten, die dem deutſchen Sport die meiſten Medaillen und Punkte einbrachten, die in ihren Wettbewerben(Ringen und Gewichtheben) jeweils an der Spitze des Klaſſements der Nationen ſtanden. Damals freute man ſich allgemein über die großen Dienſte der Schwerathleten für den deutſchen Sport und man gelobte ſich, in Zukunft den bislang viel⸗ fach über die Achfel angeſehenen Leuten aus dem Kraftſport mehr Beachtung zu ſchenken. Man iſt geneigt, zu ſagen: aus den Augen, aus dem Sinn. Der Menſch vergißt leicht. Wir ſind es aber der deutſchen Schwerathletik in Anbetracht ihrer hervorragenden Stellung im internatlonalen Sportbetrieb ſchuldig, daß wir uns intenſiver um ſie kümmern. Meiſterſchaftstage Der Deutſche Athletik⸗Sportverband von 1891 hat ſich in dieſem Jahre das wirklich ſportfreudige Schwarzwald⸗Städtchen Villingen für feine Meiſterſchaften im Gewichtheben, Ringen und Muſterriegen⸗ Wettbewerb ausgeſucht. In Villingen iſt man dem Fußball und der Schwerathletik beſonders freundlich geſonnen und es ſteht außer Zweifel, daß die Kraftſportmeiſterſchaften für das Städtchen ein außerordentliches Ereignis ſein, daß ſie groß zur Geltung kommen werden. Die eigentlichen Meiſterſchaftskämpfe werden am Samstag und Sonntag abgewickelt. Eingeleitet wird die Veranſtaltung aber ſchon am Donnerstag abend mit einer Sitzung, auf der die Kreis⸗ und Verbandsſportwarte techniſche Fragen beraten. Am Freitag folgt dann der Verbandstag, der nur alle drei Jahre ſtattfindet, mit den Neuwahlen. 974 Teilnehmer Bis zum offiziellen Meldeſchluß am 4. Auguſt hatten nicht weni⸗ ger als 974 Schwerathleten ihre Meldungen für die Titelkämpfe ab⸗ gegeben. Hinzu kommen 35 Muſterriegen, darunter auch die favori⸗ ſierten Meiſter Botnang und Eislingen. Die Kämpfe im Ringen und Gewichtheben werden erſtmalig in den neuen Gewichtsgrenzen ausgekämpft. Da viele Landesteile ihre Kreismeiſterſchaften noch in den alten Gewichtsklaſſen austragen ließen, iſt die Teilnahme auch nicht eingeſchränkt worden. In beiden ſieben Klaſſen für Ringen und Gewichtheben haben die Beſten der 17 Kreiſe gemeldet. Die ausſichtsreichſten Titelbewerber dürften ſein: Im Ringen: Bantamgewicht: Anſchütz(Zella⸗Mehlis), Leucht (Nürnberg), Streit(Weingarten), Burt(Pirmaſens), Gerſtacker (Nürnberg), Ohl(Dieburg), Meerſcheidt(Köln); Federgewicht: Ohl Großzimmern), Wahl(Zella-Mehlis), Nehren(Mainz), Nemeth (Köln); Leichtgewicht: Siegloch(Zuffenhaufen), Wohlrab(Nürnberg), Montigel(Tuttlingen), Häßler(Tuttlingen), Sperling(Dortmund); Weltergewicht: Vödeack(Hamburg), Bräun(Oberſtein), Fimbel (Hornberg), Stuwe(Berlin); Mittelgewicht: Pippus(Tuttlingen), Fahrenbach(Magdeburg), Schneppendahl(Dortmund), Fritzſcher (Frankfurt); Halbſchwergewicht: Rieger(Berlin), Baſtian(Hohen⸗ limburg), Bühler(Tuttlingen), Babiſch(Gleiwitz); Schwergewicht: Müller(Kreuznach), Gehring(Ludwigshafen), Rondf(Düſſeldorf), Grambach(Kolnau), Kraker(Hanau), Lämmermann(Nürnberg). Im Gewichtheben: Fliegengewicht: Winkel(Ludwigs⸗ hafen), Schuſter(München), Verlei(Eſſen), Lauffer(Schwenningen); Bantamgewicht: Betz(Würmlingen), Ernſt(Schwabmünchen), Kann⸗ wold(Eſſen), Zingel(Griesheim) Federgewicht: Mühlberger(Mann⸗ heim), Schwaiger(München), Grimm(Schwenningen, Wagner (Stuttgart); Leichtgewicht: Helbig(Plauen), Reinfrank(Mannheim), Vieſer(Lahr), Stefan(Magdeburg); Mittelgewicht: Hoffmann (Magdeburg, Lorenz(Magdeburg), Hutner(München), Bührer (Freiburg), Stefan(Magdeburg); Halbſchwergewicht: Hecht(Pforz⸗ heim), Bierwirth(Eſſen), Fahrenbach(Magdeburg), Vogedes(Dork⸗ mund); Schwergewicht: Straßberger(München), Volz(Cannſtatt), Rondi(Düſſeldorf], Schlenker(Schwenningen), Gubraus(Dort⸗ mund), Wahl(Möhringen), Kimmerling(Neunkirchen). An. Europa⸗Rundflug Von St. Raphael bis zur rumäniſchen Grenze Am frühen Morgen des Donnerstag ſetzten die Teilnehmer am Europa⸗Rundflug, die am erſten Tag bis nach Südfrankreich ge⸗ kommen waren, den Flug über Turin, Mailand, Venedig, zum Teil bis zur rumäniſchen Grenze fort. Die beiden Deutſchen Nehring und Altemeier ſtarteten um.10 Uhr in St. Raphael. Eine andere Gruppe von Deutſchen verließ um die gleiche Zeit Marſeille. In Turin lan⸗ dete bereits um.08 Uhr der Canadier Carberey auf Raab⸗Katzen⸗ ſtein. Sechs Minuten ſpäter traf der Engländer Road ein. Beide ſetzten gemeinſam.41 Uhr den Flug nach Mailand fort. Von den Deutſchen traf als Erſter Altemeier auf Raab⸗Katzenſtein um.92 Uhr in Turin ein, das er um.55 Uhr wieder verließ. Zwei Mi⸗ nuten nach Altemeier flog die Engländerin Miß Spooner nach Maj⸗ land weiter. Die Turiner Kontrolle erreichte nach Altemeier von den übrigen Deutſchen Nehring um.55 Uhr, Kirſch 10.29 Uhr, Offer⸗ mann 11.10 Uhr und Röder 11.23 Uhr. Auf dem Flugplatz in Mai⸗ land landete der Canadier Carberey um.54 Uhr als Erſter, während Road erſt ½ Stunde ſpäter eintraf. Vorher um.52 Uhr hatte ſich bereits Miß Spooner in die Mailänder Kontrolliſte eingezeichnet. Der vierte Ankömmling in Mailand war um 10.06 Uhr Nehring, der bereits um 10.11 Uhr nach Venedig aufbrach. Altemeier erreichte Mailand um 10.15 Uhr, Mazzetti⸗Italien um 10.21 Uhr, Delmotte⸗ Frankreich um 10.45 Uhr, Kirſch um 12.03 Uhr, der Tſcheche Kleps um 12.53 Uhr, Offermann um 13.09 Uhr und Röder um 13.10 Uhr. Wie verlautet ſoll Kirſch auf dem Weiterflug Bruch gemacht haben. Wolfgang Hirth⸗Stuttgart, der am erſten Tage in Baſel ſein Fahr⸗ geſtell zerbrach, konnte am Donnerstag den Flug nach Lyon fort⸗ fetzen. Die vorne liegenden Teilnehmer nützten das gute Wetter reichlich aus und kamen am zweiten Tage durch ganz Italien und Jugoflawien bis zur rumäniſchen Grenze. Auf dem Fluge dorthin hatte ſich der Engländer Road die Spitze geſichert. Verfaſſungstag⸗Wettkämpfe des Turngaus Mannheim Während die Turnerinnen das Badiſche Frauenturnen in Gaggenau beſuchen, tragen die Turner anläßlich des Verfaſſungstages die vom Deutſchen Reichsausſchuß ausgeſchriebenen Wettkämpfe in den volks⸗ tümlichen Uebungen aus. Der Mannheimer Turngau hat mit der Vorbereitung die Turngemeinde Käfertal, die damit gleichzeitig ihren ausgebauten Spielplatz in Betrieb nimmt, betraut. Nach den bis jetzt eingegangenen Meldungen iſt mit etwa 200 Teilnehmern zu rechnen. Gr. Gradjanſki Agram(Zagreb) in Mannheim Im Rahmen der Jubiläumsveranſtaltungen des Bfs Neckarau trifft der jugoflawiſche Meiſter, Grabfanſki Zagreb am kommenden Sonntag, nachmittags, im Mannheimer Stadion auf die Liga mannſchaft des Vfs Neckarau. I. Hrvatſki Gradjanſki Se(Kroattiſcher Bürger⸗Sportklub) gegründet 1905, iſt mit HASe und Konkordia Zagreb der älteſte Fußballklub Jugoflawiens. Von den zehn Meiſter⸗ ſchaften des Zagreber Unterverbandes errang Gradjauſkt 7mal, Hask zmal den Titel. Die jugoflawiſche Staats meiſterſchaft wurde dreimal errungen. Auch im laufenden Jahre(die Endſpiele ſind noch nicht ganz durchgeführt) hat Gradjanſki die beſten Ausſichten auf den Titel. Der internationale Verkehr war in dieſer Saiſon zufolge langer Dauer der Meiſterſchaftsſpiele ſehr beſchränkt. In der jugoſlawiſchen Nationalelf, die in letzter Zeit aufſehen⸗ erregende Erfolge erzielte, u. a. gegen die erſte Garnitur der Tſchecho⸗ ſlowakei 318, gegen Frankreich 370, fanden viele Spieler von Grad⸗ janſki Verwendung. Die Mannſchaft beherbegt zahlreiche Internatio⸗ nale und Repräſentive. Sie wird kommenden Sonntag in folgender Aufſtellung antreten: Tor: Mihecic, Jugoſlawiens repräſentativer Torwart; rechter Verteidiger: Gmajnicki; linker Verteidiger: Raj⸗ kopie, beide ſehr ſchlagſichere Verteidiger; linker Läufer: Mekic; Mit⸗ telläufer: Mihaljevic; rechter Läufer: Hiteree; Stürmer: Der Halb⸗ rechte Babie war 18mal International; Sturmführer Perska iſt trotz ſeiner 33 Jahre(25mal International) Jugoflawiens beſter Mittel⸗ ſtürmer. Der Halblinke Eindrie(Kapitän) iſt der Schützenkönig Zagrebs; ſein wuchtiger Torſchuß iſt überall gefürchtet. Die Flügel ſind die jüngſten Spieler der Mannſchaft. Kralj(links) und Stan⸗ kopie(rechts) ſind junge Talente, die ſich durch flinkes Spiel, das der ganzen Mannſchaft beſonders eigen iſt, noch hervortun. Die Spiel⸗ weiſe der Kroaten ähnelt ſehr dem der Wiener Schule, was aus dem regen Spielverkehr mit Oeſterreich und Ungarn verſtändlich erſcheint. Gegenüber den Wiener Mannſchaften haben jedoch die Jugoſlawen noch den Vorzug einer größeren Schnelligkeit. Pferdesport Rennen zu Hannover(8. Auguſt): 1. Preis von Steinach: 1. O. Blumenfelds und R. Somſons Quiſiſana(E. Haynes), 2. Silo, 3. Marionette. Tot: 15, Pl; 10, 10. Ferner lief: Spala. 8 2. Preis von Iſeruhagen: 1. O. Blumenfelds und R. Samſons Caſanova(E. Haynes), 2. Lebenskünſtler, 3. Caprivi. Tot: 63, Pl: 16, 13. Ferner liefen: Glücksritter, Miami. 3. See⸗Jagdrennen: 1. Frhr. E. v. Buttlars Lichtſtrahl(K. Thiel), 2. Germane, 3. Alls Well. Tot: 45, Pl: 14, 18, 13. Ferner liefen: Tamaratten, Mozart, Gnadenfriſt, Dante, Ardoritin. 4. Hoffnungs⸗Preis: 1. W. Pfeiffers Numea(H. Schmidt), 2. Mangrove, 3. Strona. Tot: 335, Pl: 50, 16, 23. Ferner liefen: Osram, Osmunda, Ihland, Mola,. 5. Orakel⸗Ausgleich II: 1. Dr. K. Herzfelds Himalaya(Grabſch), 2. Andreas Hofer, 3. Caro Bube. Tot: 71, Pl: 24, 30, 28. Ferner liefen: Marcellus, Anton, Goldener Frieden, Mondnacht, Oreſtes. 6. Kineſem⸗Rennen: 1. A. Wagners Thymian(J. Staudinger), 2. Graskäfer, 3. Florian. Tot: 43, Pl: 16, 20, 18. Ferner liefen: Goldwächter, ZJudica, Mongole, Illa. 5 7. Celler Hürden rennen: 1. G. Kubiſch' Kom voran(F. Mafewͤſki), 3. Comptenborf, 3. Trappiſt. Tot: 90, Pl: 32, 25. Fferner liefen: Leuchtturm, Geralca, Strius. Das Arbeitsloſenkompromiß Vom Bund badiſcher Arbeitgeber verbände e. V. werden wir um Aufnahme nachſtehender Ausführungen gebeten: Der von dem Sachverſtändigen⸗Ausſchuß zur Reform der Arbeitsloſenverſicherung gemachte Vorſchlag iſt das Ergebnis von Beratungen eines Gremiums, das aus den verſchiedenſten Intereſſen⸗ vertretern zuſammengeſetzt geweſen iſt. Es liegt auf der Hand, daß eine derartige Arbeit den Stempel des Kompromiſſes tragen muß und infolgedeſſen keine der beteiligten Seiten voll befriedigen kann. Trytzdem iſt es anzuerkennen, daß es dem Ausſchuß gelungen iſt, gegenüber den von den verſchiedenſten Geſichtspunkten und Auf⸗ faſſungen beſtimmten Anſichten der verſchiedenen Gruppen in weſent⸗ lichen Teilen ſeines Vorſchlages eine mittlere Linie zu finden, die, falls ſie verſtändnisvoll und klug weiter ausgebaut wird, einen Weg zur Sanierung der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung bieten kann. Dabei darf jedoch nicht außer Acht gelaſſen werden, daß ein weſenlicher Teil der Sanlexung der Anſtalt dadurch bewirkt werden ſoll, daß die von Seiten der Anſtalt beim Reich eingegangenen Schuld non 350 Millionen 1 zinslos bis zum 1. April 1935 geſtundet wird. Es iſt klar, daß eine derartige„Sanierung“ nur eine zeitliche Verſchiebung, nicht aber eine endgültige Maßnahme darſtellen kann, wenn nicht ſtillſchweigend damit gerechnet werden wird, daß eine tatſüchliche Rückzahlung des Darlehens niemals erfolgen ſoll. In dieſer Richtung liegende Anträge der freien Gewerkſchaften und der Sozialdemokratiſchen Partei im Ausſchuß ſind zwar abgelehnt, ſie bleiben jedoch für die Auffaſſung auf gewerkſchaftlicher Seite charakteriſtiſch. a Auch in einem ferneren Punkte hat man ſich die Sanierung der Reichsanſtalt für Arbeits vermittlung und Arbetitloſenverſicherung ver⸗ hälnismäßig leicht gemacht. Es iſt bekannt, daß die erhöhte Arbeits⸗ loſigkeit des Winters auch erhöhte Anſprüche an die Leiſtungen der Reichsgnſtalt ſtellen wird. Um nun dieſen Anſprüchen für den 50 1 red der was allerdings wohl auch nicht Aufgabe des An ſes war— anzu⸗ eb ie ich di rin, die ts d Ers de⸗ uft ich immerhin auf 100 Milltonen„, alſo eine Summe, die den ohnedies außerordentlich ſtark beanſpruchten Finanzen des Reiches nicht ohne weiteres zumuten kann. Trotzdem wird, da mit einer Er⸗ langung des Kredites von privater Seite wohl nicht gerechnet werden darf, ſchließlich nichts anderes übrig bleiben, als das Reich auch hier⸗ für in Anſpruch zu nehmen. Ferner hat der Ausſchuß einen ſehr weſentlichen, zur Sanierung der Reichsanſtalt erforderlichen Betrag dadurch aufzubringen vorge⸗ ſchlagen, daß die Beiträge um 7 v. H. erhöht werden. Auch dieſe Maßnahme muß ernſteſten Bedenken begegnen. Das muß umſomehr der Fall ſein, als die bevorſtehende Regelung der aus⸗ wärtigen Verpflichtungen Deutſchlands dieſem das Beſtreben auf⸗ erlegen ſollte, ſeine innere Ausgabenwirtſchaft nach jeder Richtung hin einzuſchränken. Insbeſondere müßte die Wirtſchaft, die ja ſchließlich doch die Leiſtungen an das Ausland aufzubringen hat, i m Innern entlaſtet werden. Es iſt alſo ein Widerſpruch in ſich, wenn man auf der einen Seite dieſe Notwendigkeit für die deutſche Wirtſchaft anerkennt, nach der anderen Seite jedoch im gleichen Augenblick ihr neue Laſten aufzuerlegen bereit iſt. Daß der Sachverſtändigen⸗Ausſchuß im übrigen eine Reihe von durchaus zweckmäßigen und erfolgverſprechenden Maßnahmen vorgeſchlagen hat, ſei gegenüber den oben geäußer⸗ ten Bedenken ausdrücklich aner kannt und feſtgeſtellt. Namentlich iſt es zu begrüßen, daß der Ausſchuß ein verſicherungstechniſchen Grundſätzen entſprechndes Gleichgewicht zwiſchen Beitrag und Lei⸗ ſtung herbeiführen und daß er den Begriff„Arbeitsloſigkeit“ ſo genau umgrenzt und umſchrieben wiſſen will, daß die aus der bisher be⸗ ſtehenden Unklarheit entſtandenen Mißbräuche der Verſicherung aus⸗ geſchloſſen werden. * Einigung der Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften in Baden. Die Genoſſenſchaften Karlsruher und Freiburger Richtung werden ab 1. Oktober fuſtonkert, d. h. ſie verſchmelzen ſich zur einheitlichen Organtſation unter neuer Firmenbezeichnung. Die Badiſche Bauern- bank und die Landwirtſchaftsbank werden fuſioniert und bünftia als Einheit die Titel beider Bankunternehmen führen. Die Badiſche Landwirtſchoftliche Haun tongßtenſchaft Korrsrube und die danlral⸗ 5 Bezugs⸗ und Abſatzgenoſſenſchaft des Badiſchen Bauernvereins wer⸗ den ebenfalls verſchmolzen und werden künftig die Bezeſchnung Ba⸗ Liſche Lgndwirtſchaftliche Zentralgenoſſenſchaft führen. Sitz der Ber⸗ e Neue Kämpfe Standard dil Nopal Dulch Nach dem früheren ſchweren Intereſſenkampf zwiſchen der Royal Dutch(dem engliſch⸗holländiſchen Oeltzuſt) und der Standard Oil (dem amerikaniſchen Oeltruſt) war bekanntlich ein vorläufiges Ab⸗ kommen zwiſchen dieſen beiden Konzernen getroſſen worden. Dieſes iſt nunmehr abgelaufen, ſo daß ein neuer gewaltiger Kampf der beiden Rivalen um die Vorherrſchaft auf dem Oel⸗ Weltmarkt bevorſteht. Die Kampfmaßnahmen werden bereits damit angekündigt, daß die Royal Dutch, die in Amerika ſchon ſeit längerer Zeit feſten Fuß gefaßt hat, im Lande ihres Konkur⸗ renten, vor allem im Staat Newyork, ihre Tochtergeſellſchaft, die Shell Eaſtern Petroleum Products Inc., und deren Anlagen be⸗ trächtlich ausdehnt. Die Shell Eaſtern Geſellſchaft hat die Zahl der in der Stadt und im Staate Newyork errichteten Tank⸗ und Ver⸗ kaufsſtellen auf 180 erhöht und beabſichtigt, weitere 100 neu zu er⸗ richten. Die Royal Dutch will darüber hinaus in ihren Abſatzbereich auch den Staat Neu⸗England einbezlehen. Als Gegenmaßnahme hat die Standard Oil Co. ein umfangreiches und ſchnell durchführbares Expanſtonsprogramm aufgeſtellt, an deſſen Verwirklichung ſie jetzt herangeht. Zweifellos wird dieſer Kampf um die Abfatzmärkte die Preisentwicklung für Betriebsſtoffe ganz entſcheidend beeinfluſſen. 99 Vereinigte Stahlwerke.— Die Aufträge für Perſien und Indochina perfekt. Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, haben die Verhandlungen über die bekannten Aufträge für Perſien und Indochina nunmehr zu einem Abſchluß geführt. Es handele ſich um die Herſtellung einer beträchtlichen Anzahl von Straßen⸗ und klei⸗ neren Eiſenbahnbrücken. 29: Verhandlungen Emelka— Tobias vor dem Abſchluß. Wie wir hören, ſtehen oͤie Verhandlungen der Münchner Lichtſpielkunſt (Emelka) mit der Tobtas Klangfilm⸗Gruppe unmittelbar vor dem Abschluß. Nach dem beabſichtigten Vertrag iſt die Ausſtattung von mehr als zwanzig Emelkatheatern mit der Tobias⸗Klangfilm⸗Appa⸗ ratur vorgeſehen. Eine gemeinſame Produktion beider Firmen iſt ins Auge gefaßt. Auch andere Firmen der Branche, mie die Greenbaum Filmgeſellſchaft, ſollen zur Herſtellung von Filmen herangezogen werden. Die Kündigung der Emelkabelegſchaft iſt in⸗ folgedeſſen aufgehoben worden. Die Verhandlungen der Emelka mit anderen Firmen, wie der Fox Film Corporation, gehen unabhängig hiervon weiter. * Steigerung der deutſchen Ausfuhr nach und Rückgang der deutſchen Einfuhr aus Frankreich. Nach der franzöſiſchen Einfuhr⸗ und Ausfuhreinzelſtat ſtik betrug die Einfuhr aus Deutſchland nach Frankreich im 1. Halbfahr 1929 8 027 538 000 Fres, gegen 2176 469 000 Frances im. Halbjahr 1928. Die Ausſuhr aus frankreich nach Deutſchland belief ſich am 1. Halbfahr 1929 auf 2 339 651 Fres. gegen 2960 638 000 Fres. im 1. Halbjahr 1928. 2 9 2 Freitag, den 9. Auguſt 1929 Statt besonderer Anzeige l un Alter von 87 Jahren Am 7. August verschied mein lieber Mann und guter Vater Fritz Susemihl Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Friederike Susemihl u. Sohn Noll Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Die Beerdigung findet in Lenakirch statt 8840 Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unser lieber guter Vater, Sehwieger- vater, Großvater und Onkel, Herr Karl Holsdauuh Werkmeisfer nach langem schwerem mit großer Geduld ertragenem Leiden im Alter von 72 Jahren sanft entschlafen ist Mannheim, den 8. August 1929 0 Sandhoferstr. 154 8578 Die ſieltrauernden Hinterbliebenen Die Feuerbestattung findet am Samstag, den 10. August 1929, nachmittags 2 Uhr statt Hypotheken Iodes-Anzeige Schmerzerfülſt teilen wir allen Freunden und Be- kannten mit, daß mein innigstgeliebter Mann, unser guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel Herr EImil Mayer Kaulmann im 62. Lebensjahre unerwartet rasch heute aus dem Leben geschieden ist Mannheim, I 6. 18, den 8. August 1929 Die trauernden Hinterbliebenen Die Beerdigung findet am Samstag nachmittag um 3½ Uhr von der Leichenhalle aus statt 8844 Iodes-Anzeige Mitten aus einem arbeitsreichen Leben ist heute nachmittag plötzlich mein lieber Bruder und lang- jähriger Mitarbeitei Herr Eil Mayer Prokurlsf im Alter von 62 jahren verschieden. Ein ehrendes Andenken werde ich ihm stets bewahren 8346 Mannheim, I 6. 17, den 8. August 1929 Martin Mayer, Baumeister Danksagung Für die innige Anteilnahme am Hinscheiden unserer unvergeßlichen Schwester, Schwägerin und Tante Fräulein Sus anna Eisenhutla sowie die zahlreichen Blumenspenden sprechen wir allen Beteiligten, der Direktion und den Angestellten der Herm. Wronker.-., insbesondere aàuch für die während der langen Krankheit der lieben Ver- schiedenen erbrachten zahlreichen Beweise treuer Anhänglichkeit unseren herzlichsten Dank aus Mannheim, den 9. August 1929 3 Die trauernden Hinterbliebenen Irauer- brĩele sohneliste Herstellung Druckerei Dr. Haas Fernruf 24 944 24945, 24951 24952, 24953 10 U00.-Mark auf erſtklaſſiges. rentabl. Geſchäfts⸗ haus als drittſtel⸗ lige Hypothek ſo⸗ fort geſucht. 3788 Angebote unt. V 194 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. Darlehen Hypotheken, Baugelder günſtig durch B3461 W. Schmalz, Rheinſtraße Nr. 8. 15 9 konnen sac Selbsf diese Smaæuckenden KNleicler anferfigen! Sie aufen bei uns den Sr, Sle kdqufen bei uns den Ulstein-Schnit, Sie nahen selbs: nachdem Dir JGnen den Soft Kosfenlos Sulgeschniffen UD SO nen die le Unsicher- Hell beim Selbst- Schneidern genommen Haben. S Al- GES. S MANN IAE 1 baklres ra- g. Seite. Nr. 9814 Iodes-Anzeige Unser langjähriges Mitglied, Herr Emil Mayer ist nach längerem Leiden am Donnerstag., 8. ds. Mts. verschieden Wir verlieren in dem Verstorbenen ein treues und vorbildliches Mit- glied, dem wir stets ehrend ge- denken werden Der Vorstand des Turnvereins Mannheim v. 1846 Die Beerdigung findet Samstag nachmittag%/ Uhr statt und bitten wir unsere Mitglieder um zahlreiche Beteiligung FFCCCTCTCCCCCCbC0T0TCTCTCTCT0TCTCTCTCTCTCTCTbT Arbeitsvergebung. Es ſollen im öffentlichen Wettbewerb die nachfolgend verzeichneten Schloſſerarbeiten vergeben werden: 8784 a) bie Ausführung von eiſernen Geländern für die Siedlung in der Gartenſtadt; b) die Anſchlagarbeiten für die Wohnhaus⸗ bauten an der Weyl⸗ und Zellerſtraße. Die Angebotsvordrucke ſind erhältlich: zu a) im Baubüro an der Freyaſtraße in der Gartenſtadt Waldhof; zu b) im Baubüro an der Garniſonſtraße 13. In dieſen Baubüros liegen auch die Zeich⸗ nungen und Muſter zur Einſicht auf. Die Angebote zu a) und bd) ſind bis ſpä⸗ teſtens zum Freitag, den 16. Anguſt 1929, vor⸗ mittags 10 Uhr auf unſerem Geſchäftszimmer in R 5, Zimmer 93, abzugeben. Mannheim, den 6. Auguſt 1929. Gemeinnützige Baugeſellſchaft Mannheim. Herſchelbad. Am Sonntag, den 11. Auguſt (Verfaſſungstag) bleibt das Bad geſchloſſen. 34 Städt. Maſchinenamt. Bekanntmachung. Die Haltung und Pflege der Zuchtziegen⸗ böcke für den Stadtteil Wallſtadt iſt auf 1. September 1929 zu vergeben. Bedingungen können bei der unterzeichneten Stelle in K 7. 1, Zimmer 304, woſelbſt auch Angebote bis 20. d. M. einzureichen ſind, eingeſehen werden. Mannheim, den 6. Auguſt 1929. 25 Städt. Gutsverwaltung. äeteiligungen Eheleuten bietet ſich eine glänz. Exiſtenz dch. tätige Beteiligung an einer Großwäſcherei. Ev. kommt auch Kauf od. Pacht in Frage. Angeb. m. Kapitalangabe unter E G 21 an die Geſchäftsſtelle.* 3541 1 Dr. Scholl's Einlagen werden in 63 ver⸗ schiedenen Typen hergestellt. Indivi- duelle Anpassung durch erfahrene Fuß Spezialisten. Dr. Scholl's BSunioa Reducer bewirkt Verkleine⸗ rung des Ballena und wirkt schmerz- lindernd. Preis pro Stück RM..50. Or. Schell's Toe Flex richtet gekrümmte Zehen gerade und beseitigt die Ur- sache der Baſſen- bildung. Preis pro Stück RM. 2. 20 aller Kulturmenschen haben Fuß fehler. I aller Menschen werden mit Fuß fehlern geboren. 3 von 70% sind auf Unglücksfälle zurück zuführen. also erwarben ihre— vermeidbaren und heilbaren— Fußleiden durch Hberanstrengung und Vernachlässigung leichter Fußbeschwerden wie Hühneraugen, Hornhaut, Ballen usw. Sie achaſſen und erhalten sich gesunde Füße durch Nr Scholls Nisspllege Halem Auf wissenschaſtlicher Grundlage aufgebaut, be⸗ steht es aus einer Reibe erprobter Fußpflege⸗ mittel und Einlagen, um die verschiedenen Fuß- leicen zu bessern und zu beseitigen. Genaue Anpassung der Einlagen nach Fußabdruck, stän- dige kostenlose Fuß kontrolle während des Tragens. Verlangen Jie ais Gratis- Broschüre Dis Hleqe a. Fuße A, J in. SO Abb. S 22 S. Sie erhalten kostenlose unverbindl. Fußuntersuchung und Beratung durch erfahrene Fuß- Spezialisten bei DScholls fuusspillege 2. IA Fernet ſind Dr. Scholls Fußspezidliſten aur Roſtenlosen Fuhßprufung und Beralung ſtandig anussond im Schunhaus B. Traub, D 2, 6 10. Seite. Nr. 364 Neue 1 Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Frektag, den 9. Auguſt 1929 18 2 5 Ver Ka ule f Miet⸗zgesuche role delete. dach 0.) 7 5 An Beſchlagnahmefreie 5 8 8 im ſüdlichen Schwarzwald + andsäge 3 Ammer-Wohnung 5. 0 ſucht per ſofort 5 auf allen Gebieten 1 1 e 9 5 1. 77 775 t lanzſicheren un olzhackmaſchine mit S. Elektro⸗ od. 2 Zimmerwohng. . motor, Hand⸗ u. Schubkarren, Dezimal⸗ und m. Küche u. Zubehör 1 2 1 C 19 92 2 1 1— Multenkippwaagen, Gabeln, Schaufeln uſw., u. Manſarde v. jung. 85 alles für Kohlen handlung geeignet, Ehepaar zum 1. oder Bewerber müſſen in allen Teilen der Buch⸗ billig abzugeben. 3535 15. Sept. zu mieten haltung langjährige Erfahrung beſitzen und Oberneſſer, Hafenſtraße 30. geſucht. im Steuer⸗, Mahn⸗ u. Klageweſen durchaus e i bewandert ſein. 8718 8585 25 Angebote mit Zeugnisabſchriften, Lichtbild neu überholt, 2 Zylinder, Moto⸗Sacoche⸗Motor Sichere Existenz und Angabe von Referenzen erbeten unter betriebsfertig, günſtig zu verkaufen. 2 e en 1 2 — E Mietvoraus⸗ — zahlung. Auch Feu⸗ 5 denheim, Neuoſtheim oder Lindenhof. 3781 Angeb. u. A X 198 an die Geſchäftsſtelle. X 2 118 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. T ermelngen ge 5 z 18 5 e 5 wn 9 2 Nadelennkadler vessel,.. —„ 8822—— in verschiedenen 54 b. W edege⸗ 1—— 0 918 fe Breiten.. Mtr. geen een Seelen Sen e men Seckenheimerstraße 132. basthals lh een. 6e, 1 m. Nur Herren mit guter Kleidung nebſt Aus⸗ D drr mit Fremdenzimmer—— Jchlüsselnnge 31 St. 5 N 3 35 weis papieren wollen ſich meld. Freitag 16—18 5 8— 5 8 5— 8 2.30 ö Maarnadeln 8 Päckchen 9 See e e e e ee e ben e Molorral 5 lee. u, 5% 10 i 0 f ö ſind 150 am B3402 Rubdge⸗Wyltworth⸗ 5.— ozenköpte e Dt. 34 Poriellau- 1 n 8..— eSSeverkaufer 291 Reklame 5 Wand 500 cem., m. el. L.—— 3 Aaopfwolle grau N Kn Auel 5 80 a 975 Floiiges billig abzugeben, ſo d l 750 L a d E 1. Lockennadein 5 e 97 ingen. 8 32 ö Pfg.) fach de i⸗ in and„ ſtändehalb. für 75 1— 1 8 el geſucht. Kon⸗) 8 wie 20 Waggon ofen⸗ Mark abzugeben. 5. 1 1 5. 5 1 1 Sac. 50 Meter, 5 e leaaunen g, Wee ee al ke ee S ae eee fn . e e bee abu e e e e d e 1 fan nme f ſwatsele 88 ben Flausgelt ver Nehme zuch Köhlen ö i i n 0 — 1. September 3e. Leb f Schreibmaschinen 131 V 3 8 Anfr. pl. zu vert Winkel 141 0 vorhanden,. 3777 ug. Schmitt, 0 2 5 8575 8 1 Vorzustell, nach tele] Mannheim⸗Wallſtadt. 1 S0 e mit 2 1 Bedarfsartikels der phon, Anruf 21298 5 Lebensmittelbranche a. Private(hoh. Ver⸗ dienſt)„ ntexeſſent.: zulei e 1 eee feen derrsehaffiahes 1 Lebensmittelvertrieb 8 aute Verkehrslage 5 rieb. kann. zu vierfähr. UZ, 7. Hof.* 3557 J 1 (Wüihe Hauptbahnhof) Jungen in Dauer⸗ in. mi f 2 U 2 U 8 p. 1. Sept. zu verm. 5 1 ſtellung p. 1. Sept. 0 Angeb. u. V H 74 Tüchtiges zuverläſſig. geſucht. 3549 1 an die Geſchſt. B3392 Alleinmädchen Angeb. unt. E M 26 mit Garten, in ruhiger Lage, Nähe Anilin⸗ 1 an die Geſchäftsſtelle. fabrik u. Ebertpark, mit 8 Zimmern u. allem welches aut bürgerl— ſof. zu verm. G 4. 1 * 3524 I e ee 5 1 5 5 a rger. Zubehör zu verkaufen. Anfragen erb. unter 0 Zimmer-Wohnung= b dkl. e 5 5. 15 kochen k. u. an ſelbſt. Braves, fleißiges VA 164 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. B3844] mit Zubehör, park. r wn sel schaars und 45 . 3 2 Oſtſtadt. in Villa, 1 Acerhensnadeln zes 60 St. leben aten de, mädchen Feudenheim n e kemi antes 40 berwarengeſc. I 1. 2. ſofort geſucht. 3568 a per 1. Oktbr. zu 2551 Telephon 295 76. N 711 2 vermieten. B3459 Ein- und ehr famitienbäuser Angebote unt. ſowie Bauplätze in jeder Preislage zu verk. 1 Nr. 189 an die Näh. Friedrich Rihm, Immobilien(R. D..), Geſchäftsſtelle. 8 Fendenh., Hauptſtr. 138, Tel. 214 75. feln 50-g- Dose 15 3 ülthengamm 265 u ene 105 ae Men. past! 10 Wüperband wel, Stück à 5 Mtr. 15 * — Steſſe nes Ack NN 25 inan re, wee 18 8 2 in allen Strumpf 6.—. e beim Agüsgaltern: fas T banane 5 19. i 15 1 39 Jabre alt, fucht 1 5 5 3 eee Bad u. Beſenk., in— 1 1 3D. U d ulbhte e. Vertrauens osten 80 J. alt, 1 1 15 1 bester Lage Feußenh.. 1— TTV darra n Lee e fa ef ſonſt dergl. Kaution in beſſerem frauenloſ. fen geſucht. Selbſt⸗ ea. la..50.80% m E. Merkle. Käfertal Wa 85 kann ent 1 Haushalt. Angeb. unt. A ee i Grohbergſtraße 13. Angeb. D E 202 H 99 a. eſchäfts⸗„r an* l 0 3522 an die Hecht* 9537 ele dye 05 1& 9195 5 i Tel. 51479. 23522 Schreiner, 25.. ſucht e Beſchäftigung, gleich welcher Art. 9545 1 un 9 b F 14 1 ch 150855560 leere. 2 chneiclerei em breit, zu kaufen 20 ſep. Gan 1. Et., die 1 ee. Nähe Friedrichsbrücke 5 25 utomarkt„„ Angeb. u. E I. 25 „auch f. Büro geeignet 1 Brut 9 an die Weſchälksſtele rüſe io Aa III egen 5 l fläm., A 1 1 0 N Angeb u. K W 192. 85 58 prech., ſucht St. Großer an die Geſchſt. 3779— Junger Nang E arge, S eee an mur] Mirischafts- fend! ue eing 2e, 1.— bade ee eee dane ee eee ee. b den d eh d.— 3 8 welcher Art(Ver⸗ 815—— e lch 1 1 75 geſucht. e. 8. v.— fin a 1 Fautten e de 4 Gelchstele⸗ 5505 e 5* 14——— Jclenhalter e ban 20 1 2 0 mit Seidenglanz 12 Knäul 20— 5 geſtellt werd. Mache ie Geſchſt. B3455 i Pfi rg. ga—.— e Mödchen PPP .,, Fleiziger. ehrlicher lar, in kleiner Fa⸗ 4216. mit all. Zubeh., 4 gebr aut erhaltene* in U Nüche 1 ae 0 N 20. nN 9 6 f 0 a 19 5 9 85 i en ber. 1 3 55 Schreibtische Bad u Zubehör für 8 0% M band Jede Fatbe, 10 1—— ö ö* 4 1 S* 3— fie J Stelle als 8. 8 u. ab E 1 65 u. 75. Wohn⸗— N VVV 0 n 1 4 r e an Akg⸗Hanſentein Ear die—.— 87780 P 2 e 5 Vogler. 1 i ſchäfts stelle. 19510 but möbl. Zimmer E 8 a 705 Moderne Dampfbäckerei wit el. Licht. Bad u prima Geſchäft, in pfülz. Induſtrieſtadt, bei 58. Tel. in beſſ. Haufe, 7 N a. Friedrichsvark, ab 10 Mille Anzahlung preiswert zu verkaufen. 8 a 1 5 8 Julius Wolff(R. D..), Bäckerei⸗Nachweis, 5 eee 5 7. 22. 45. 8, zu verm. 509 SAH. GES. S MANNHEIM kſfesrus ECal9 5 3. ⸗Wohnung mit Zubehör zu miet. geſucht. Adreſſe in d. Geſchſt. i a Preisang. unt. B D 45 an die Geſchſt. B3435 . e Lermietu— gel, 5 5 anche 8 Zimmer und Küche e ee, e 1 2 helle Büro- Ra Eier, Butter, Käſe, Kolonialwaren, Delika⸗ ne ee Ich 5 auen e E 85 r- Ane faulef- teſſen ete., an der Hauptverkehrsſtraße einer* d u tau en 5 1 5 Lame art. mit ſeparat. Eingang u. elektr. Licht billig zu zukunftsreichen Induſtrieſtadt(Vorderpfalz) gletucht. Angebote unter B J 29 an die Schön möbl. Zimmer. 15. 0 8 gelegen, umſtändehalber abzugeben. Stabile Geſchäfksſtelle dieſes Blattes. 3542 He 5 e eee eee ee an beſſ. Herrn z. ver⸗ Laden⸗Einrichtung mit Zubehören und ſämtl. Waren zum fehr günſtigen Preis v. 2200 Mk. dl. 1 vermieten. Rheinſtraße Nr. 8. mieten. Parkring 1h 0 mer Große beſchlagnahmefreie Küche u. Zimmer, 2. lieber oder früher * 3515 fu Gesellschaftsanzüge werd. billigst verkauh 1 Tr. rechts. 3452 25, auf 15. 8. zu v. Lagerraum, Keller ete., monatl. Miete nur N 75 Mk. * 81 0 und verliehen in der 37 gehirn. elle massie Lagerräume e e Für od. Alleinſte ute 0 1 er . Geſt. 5 Tel. 50 401. immer mit Küche . mit 2 Bett., cl. Licht J. 5, 18, Tr., Rina mit Keller, Hof, Büro u. breiter Toreinfahrt, 0 3. Aduuneppe 59594 g ſof, zn bern. 5517 Se e für Auto oder Fabrikbetrieb ete., ca. 300 qm, 2. Haus neben Hirschland 5 Sus 0. Dringl.-Karte vorhanden. H 7, 24. Ecke Luiſen⸗ 5 75 155 1 3 billig zu vermieten oder zu verkaufen i a Angebote unter B k 22 an die Geſchäfts⸗ ring. 1 Tr. rechts fel. Sicht zu vermiet. 73514 Wegen Betriebsumstellung geben wir J ſtelle dieſes Blattes. B3457 folgende gebrauchte* 28552 Rheinſtraße Nr. 8. e N but mäöbl. Zimmer 5„ 9 Ebepaar uch t möglicht im ſof od. ſegter zu ver, öhl. 2 Aang Naschinen) ume em reiswert ab:. 5 Je cnibünsdln. Lö ch ci mm immer 0 nung St.., Riugſeite. 5 5* 3555 T Seapiugmaschine, J0b nm Hub, Fabrikat Schering 5 8 bag ticrettetarte vorhanden e 1 1 Fh J K U E J N E K N 2 E b 8 E 8 ö e g Dringlichkeitskarte vorhanden. 55. 1 Möbliertes Zimmer 1 Hclzendtanbank. Hö 7 50 im, Fabrikat Reinecher] elngebote unter A V 191 an die Geſchäſts, Nhetuvfenttr 5 5 Tr. einvillenſtr. 7, 3 Tr 2 8 0 ſtelle dieſes Blattes. 8832 Bohrmaschine. bis 25 mm dohrleistg., Fabr. Nenner f Stellen-Angebote und-Gesuehe, Häuser- „mit 2 Betten an zwei An- und Verkäufe, Vermietungen und 8 535²⁵. 0 Miet- Gesuche, Kauf- Gesuche, sowie Samtliche Maschinen können unter Einfache, geſunde e een d e Verkaufs-Anreigen aller Art usw. usw dem Riemen besſchtigt werd J zn maln 7 Direkt d. Waldpark Bessel 3 em Riemen besichtigt werden. 3 Zimmer-Wohnung Schön Möbl. Zimmer 5 Möbelübernahme in Maschinen- Apparate-.Werkreugbaus, m. b. H. innerhalb des Ringes Mannheim Waldhof, Forlenstr..8838 N 8 Out möbl. Nmmer presse ln d. Geithſ finden durch die od. Jungbuſchgebiet p. m. el. Licht v. berufst. el. Licht, er. Bad auf ober Telephon 46 5 bald zu miet. gefucht] Ingenieur v. 1. Sept.] 1 „. zu verm. 1497 oder Telephon 4886 78. . geg. Entſchädigung d. geſucht(mögl. Nähe Waldparkſtraße 39, Umzuges oder Her⸗ Umzugshalber billig zu verkaufen: 18 8 ene e Neun Mannheimer Zeitung 15 g Pretsangeb. u. E 0 8 5 555 5 142551: 3 Angebote erb. unter i But möbl. Zimmer 3 3 Zweitürige Nleiderschränke, A IL 27 a. d. Geſchäfts⸗ Nr. 28 an die Geſchſt. N Jüng. Lehrer erteilt mit ihrem bedeutenden Anzeigenteil! 5 2 N f und als der in Mannheim und nächst J eintüriger Spiegelschrank,„— e 2. eee Umgebung gelesenston U 1 N Ki A. 4. K. ke in anz. u. athem. 1 Woeschkommode m. Marmor u. Spiegel, Pu San 8 85782 Anmer U. Küche e 2 Meiderständer, 1 Vorptatzmöbel, gere Mansarce 7 85 i. eo] die größte Verbreitung. . ct gesucht Netter Frl. Röhl. Zimmer»„‚„ i f 9871 d Kochgel, auf 45. 8. ſtadt bevorzugt, 23520 mit el. Licht. ab. 7. nns. 935 1 eines Büfett. Angeb. u. 15 S 32 Angeb. u 4 0 186 zu vermfeken. Bz] Angeb u. h A 16 Wolff, Haardtſtraße Nr. 13, parterre. an die Geſchſt. 43575 an die Geſchäftsſtelle. i ba. oe. AMienddte gde dee g ede ** Freitag, den 9. Auguſt 1929 Neue Maunheimer 5[Mittag⸗Ausgabe) Ein Sorgenbrecher, Sehnsucht und Luxus. — Ein reizendes Lustspiel! Die große Lusisniel-Weche: Bilder von bezaubernder Schönheit mit Betty Balfour ein Spiel von Liebe, Der groge Lacherfolg: 2. Ein Kleiner Vorschuß Alf die Seligkeit! Ein Kulturwerk.— Ein Tat Den Söhnen zweier Natione Hierzu: Ein e von märchenh ne bal N- nur 1055 3 Tage! Der Film, den die Welt sehen will! Regie: LEON POIRIER. Sachenwerk. und Ubermut. n gewidmet. Hierzu Das Geheimnis aer Schönheit der car Hon-Bann Auf der Bühne! Ab heufe: Der große Lacherfolg: „Nascoftdzen“ 6 Akte voll Tempo, Laune, Witz UL OSLEO 4. Seng. Brant [(or Cel-Solo% d Orgel. ut der 5 Achten Sie auf unsere billigen Sommerpreise! O. MEI Beginn: 3 Uhr. Jugendliche haben . 3,10, 5,10, 7,0, 1 3566 Der deutsche Rastelli Zutritt! Seginn: ½8 Uhr täglich — 5— D. K..⸗Trausport⸗ Dreirad, ſteuer⸗ u. führerſcheinfr. ſofort zu verk. z. Pr. v. 200 „. Anzuſf. Samstag, 10. Aug. im* 655 8 1 Hof U 5. 7, b. Friede⸗ NI mann. eee, Ponyralle u. 1 zwei⸗ 1 rädriger Marktwagen 5 zu verkaufen. B3460 Bedleaze Kr. 18. 1 175 We eee En Klavier 139 versch. Sohränke und Sonst. Möbel umzugshalb. billig zu verkaufen. 3759 Kuhn, O7 Nr. 6. 1 Treppe Gelegenheitskauf! Mod. neues Speiſe⸗ zimmer. dunkel eiche⸗ gebeizt, Ja. Werkarb. ſpottbillig zu verkauf. Zu erfrag. E 7, 15, 1 Tr. links. 3560 1 behr. Nähmaschine N zu verkaufen. B3462— 7, 3. 2. Stock. Brigitte Helm · Alfre Rudolf Klein- Rogge Heinrich Regie: Fri Lang 5 Nach dem bekannten Roman von Thea v. Harbou 1 In den Hauptrollen: Wochentags: Sonntags: 2 22 Ufeat Orchester: 1 d Abel · Fritz Rasp Gustav Fröhlich George J. Weiler Ab neute zwei rs dure en aus unserer neuen Produktion 1930 Der 8 Abenteur rkilm: 75 2 Lande Aman UHlah's l„ Aufnahmen von Land u. 8 vorzügliche und typiseh 0 Setabte Aufnahmen aus dem geheimnis vollen Reich, das au.Altest. Asiens zühlt DDD Deflnung a Uhr, antang 4½, 6½ 8% Ur Liehtspielhaus Müller 5 Henn Horien in 86631 Die Frau, dle jeder liebt, bist du taura la Biante elenn Trion in len Ran für nien ein nischen Sympathie in jeder Ausführung Drudisachen liefert prompt Druckeral Ur. Haas, G. m. b.., Mannheim E 6,2 Künstlerische Leſtung: Gustav Hartung. Die letzten Spieltage Neuie abend 8½ Uhr im Schloßhof Sommernachistraum Samstag, 10. Aug., abds. 8½ Uhr im Schloßhof Trollus und éressida Sonntag, 11. Aug., nachm. 5½ Uhr im Bandhans Florian Geyer Sonntag, 11. Anguſt, abbs. 10 Uhr im Schloßhof Sommernachtstraum Montag, 12. Auguſt, abbs. 8 Uhr im Bandhans Florian Geyer Dienstag, 13. 9 Mittwoch, 14. Angüſt, abds. 8½ Uhr im Schloßhof 8886 Trollus und éressida Karten in den bekannten Verkaufsſtellen. risehe Tafeltrauben prund 40 MiIrchaftzänfe Hananen 3% Rabatt „Pfund 20 1 5 Pfund 90 5 un dem OMRIDus z den HPillelberger Festspielen jeweils.15 Uhr ab Paradeplatz bis zum Schloß Fahrpreis hin u. zurück Mk..50, einfach Mk..50 Nah, Mannh. Omnibus-Verk. 66s. 0 4, feel 31420) und Verkehrsverein N 2, 4 Empfehle mein ſepar. Billardzimmer ſowie renov. Kegelbahn. Zimmermann, Lan⸗ dau. Bierhalle. K 2, 26 * 5388 nos billigst bei Schwab& Co. Seskenhefmerstr. 6, U. Et. 11. Seite. Nr. 384 V oensal un— d 5 Ein Flim aus dem Dunkel der Großstadt 5 5 8 spannende Akte von Liebe 5 und Verbrechen Ein atemraubender Sensatlonsfm Die abenteuerliche Laufbahn 5 elner großen Kurtisane Anfang:.00,.8,.40,.20 Ab heuie 515 einschl. Noniag f 15 wieder zwei erstklassige Filme. 1. 1 Hin Film aus heutiger Zeit, an- gelehnt an die Steglitz. Schüler- tragödie. Der Film spielt unter Schülern u. Schülerinnen d. ober. Klassen. Erotische Abenteuer, Autofahrt, Rendezvous, Zwisch.- dureh ein Mord, der die Vor- gänge ins 2 i abbiegt. Dole Todesturve] Von Rillbdurn-Rock. nin Flim von Autoraserei und atemraubenden Sensationen. Solo:„Chant Hindou“ von A. Kossakow- Kreisler 3 850 5 4 Uhr An die Einwohnersoftaft von Mannheim! Am 11. August jährt sich zum zehntenmal der Tag, an dem die Verfassung des Deutschen Neiches Gesetz geworden ist. werden die städtischen Gebäude beflaggt. fordere die Einwohnerschaft auf, auch die privaten Ge- bäude mit Flaggenschmuck zu versehen. Mannheim, den 9. August 1929. Der oberbürgermeister: Dr. Heimerich. Aus diesem Grunde Verkäufe Lebensmittelgeſchäft mit 2 Zim.⸗Wohg. oh. Tauſch(Neckarſtabt) preisw. zu vkf. 3521 Looſe. Immobilien, 6, 22. belegenkeftskauf Schlafzimmer, Eiche, 2 Mir. br., m. Mar⸗ mor u. Röſten, ganz kurz gebr., ſehr preis⸗ wert zu verkauf. An⸗ zuſeh. Samstag 124 Uhr. z ler, 21091 platz 25. 3561 Eiſerne Arbeiter- Schränke 4 u. Steil. ſehr preis⸗ wert abzugeb. 3428 Gruber& Co., Mhm., Waldhofſtr. 68. Verkäufe Schreibtiſch. Seſſel, Nollſchrank, Schreibmaſchinentiſch, Nollpult 3761 zu verkaufen. Q 4. 8. Heinrich Seel, Telephon 325 06 leh Auktionator, re— Gelegenheltskauf: 2 Fast neues, schweres 5 — Speisezimmer 8(200 em breit) mit Ausziehtisch und ede jetlem annehmbaren Preis abzugeben 3572 Binzenhöfer, übelst Augartenstraße 38068 10 25 2 2 8 1 2 —5 — 65 A 2 Versäumen Si Verkaufe dieſe Woche wied, das billige hol⸗ ländiſche Kalbfleiſch. Für den Touriſten alle Wurſtwaren billigſt, ſtets friſch. Metzgerei Heiß, Heinrich⸗Lanzſtraße 5, S 3. 1. 3785 Veryieffäftigungen aller Art, Nachtragen v. Büchern übernimmt ſchnellſtens u. billig Schüttau bei Herd, J 7. 18. gart. B3887 Der- Automobilist . N e eee ners Kölnisch Passer zu schen %% t bi, AN est ts Haben num bei .12 G. 5] 9 flittelsin 59 feerbeicls t z schen heine 32 Neueröffnet: Feugenhelm, Hauptstr. 69. 12. Seite. Nr. 384 Neue Mannheimer Zeitung([Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 9. Auguſt 1929 * Fir UriSer Fleuus D.9 Heber WI Sir SrOH Sr POSfen Damenschuhe Sides ersten Fabrikats erWOTber Cie Vir ZU H C SfSericer Sugersft OUsfig er PTS ISSN Urn Verkeuf bririger Zürn Teil: Feirr⸗ f bige NRelbleder-, Nub UK- UN Sce OHevrecuUN-Scrulbbe Besichtigen Sie unsere Auslage! Winzer. Weine gut bekömmlich, Pre Liter von 90. Ein Versuch lohn Kraut N 1, 7, Breitestr E 3, 10(Ecke) Telephon 30 273 Immer-. Pressen. auch in d. hartnäckigſt. Fällen werd in einig. Tagen unt. Garantie d. das echte unſchädl. Deintverſchönerungs⸗ mitt.„Benus“ Stäcgke B. beſeitigt. Keine Schälkur. Pr. 4.75. Nur zu haben bei: Storch.⸗Drog Markt platz, H 1. 16. Drog. J Ollendorf, Heidel⸗ bergerſtr., 0 7 12, Drogerie Ludwig& Schütthelm. O0 4. 3 u Friedrichsplatz 19. Schloß⸗Drog. L. Büch⸗ ler. L 10 6. Ea271 Engel⸗Apoth Dr. K. Fentzling, Mittelſtr. 1 Beitreibung von 3532 Forderungen jed. Art, auch außer⸗ gerichtl. von ſeriöf, Spezialiſten. Angeb. unter E B 17 an die Geſchäftsſt. ds. Bl. 5 gls Schlafzimmer eee eee mit 8 tür. Spiegel⸗ ſchrank außergew. billig abzugeben. Lauber Mannheim, F 3. 7 3723 n 2 5 Sommer-Kleider aus strapazierbaren Wasch- stoffen und bunter Wasch- Seide....93,.90, 0 Sommer-Kleider in modernen Farben, aus Tolle de soie, reine Seide 15.—, Kseide.. 9. 5, Sommer-Kleider aus Voll- Voile, mod. Blumen- muster, entzückende Formen „..75,.95. Men! Elegante Kleider aus bedruckt. Foulard-Seide, Crepe de chine, Toile de sole, Voll-Voile, in nur modernen Formen.. 35.—, 24.50, 8 Damen-Mäntel engl.-artig u. Trenchcoat, in hübsch. Machart., teils ganz gefüttert. 24. 75. 15.75, Damen-Mäntel in Herrenstoff, Trenchcoat u. engl.-artig. Stoffen, ganz gelüttert, 39.75, 29.15, * Elegante Mäntel, Nostüme Kleider u. Complets in den modernsten Stoffarxten u. erstklassigen Ausführungen zu niedrigen Preisen. Kinder-Kleider und Mäntel, von der einfachst. bis zur elegantesten Ausführung, enorm billig. Ein Posten herrenstoffartige Näntel für junge Damen Stick .50 Es lohnt sid, dle fenster genau anzusehen! 7 e de ö 8 EFFECT Uber Nacht zu Reichtum? Fordern Sie Gratisaufklärung v. F. Erdmann& Co, Berlin SW II 7 Edg78 2 ieh nehne nur Rennertin, das mit reinem amerik. Terpent inst hergestellte Bohne rvachu, dies 18t im Geruch angeneimex, in Prei: billiger und in Verbrauch sparsemer. 2 Pfd., Dose nur K. 2 2*** .90 .05 * 0*. 80 E* A E R 2 aten in ali,stadttelr. Neueröffnet: ö Hauptstr. 69. 2 helle kl. Räume, part., Nähe Amtsgericht u. Börſe, zu vermieten. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 8588 Ralserring(I. 14 7 Zimmer-Wohnung part., auch für Arzt geeignet, zu vermieten. Anfrag. unt. D D 94 an die Geſchſt. B 8444 2— 9 Zimmer-Wohnung am Schloß, per ſofort beztiehb., Miete 350.,, 7 Zimmer⸗Wohnung am Tatterſall, ſofort be⸗ ziehbar, Miete 850 R. K, 2 Nane und Küche in Aftermiete, 60.,, 4 Zimmer⸗Wohnung, beſchlagn⸗frei, 165 R.(, 2 Zimmer⸗Wohng. Feudenh. m. Bad 65 R.„. Angebote an Weber, Mollſtr. 7.*3567 Mistüngen ere ll. mönl. Zim. Mäpliertes Zimmer Wohnungen el. Licht, zu vermiet. vermietet und ſucht R 3. 13, 1 Tr. links. Schwetzingerſtr. 16. A.* 3518 Tatterſall Tel. 335 40— 8 i Einf. möhl. Zimmer — 2569 vermieten. 13570 Sehn möpl. Zimmer 70 Kepplerſtr. 41 bei el. Licht u. aut. Penſ.,. 15 i K 8 10, Steuber, 4 Treppen. 2 Treppen. Breiteſtr. 3553 Ibhön mübl. Zimmer an Fräulein per ſof. zu vermieten. 53536 1 5. 15. part. Suntz. Möbliertes Zimmer ſof, zu verm. 3529 . rechts U Zimmer u. Küche im Abſchl. zu verm. Dringlichkeitsk. u kl. Vergütung erforderl. Adreſſe in d. Geſchſt. Schönes. großes leer. Zi m m e r mit el. Licht in gut. Hauſe ſoſ. zu verm. Adreſſe in d. Geſchſt. 8567 G 7, 41. 1 Tr. rechts Schön möbl. Zimmer elektr. Licht, an beſſ. Herrn ſof. zu verm. B3421 L 4. 8, 1 Tr. U 6. 5, 3 Tr. links Schön möbl. Zimmer ſof. zu verm. B3426 Ein ſauberes ſarden⸗Zimmer Sept. zu vm. D 4, 14. IV. Möbliertes Zimmer ſof, zu verm. B93 M 7. 22, IV. links. Nein Make Beifdamast schöne Blumen- und Fantasie- muster, 150 em breit Meter Ne 1 N D die weder weich werden al 1 N noch anlaufen u. einen guten Geſchmackbekom⸗ men, erzielen Sie durch meinen Eimmachessig Liter 50 Pfg. Gurkengewürz Paket 30 Pfg. 8 Slorchen- Drogerie, Markiplafz, Hä 1, 16 Selfe ist das anerkannt beste Reinigungsmittel u. Suchen nach einem „Seifen- Ersatz“ würe vergebliche Liebes- mühe. Deshalb nur nehmen! 7 5 118 5 8 Uberaſl erhältlich Jas 280 Gr Sröc⸗ 1 4 1 1 ö 1—