Abend- Ausgabe Ar. 365— 140. ahrgaug Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus i i Tari i Vorauszahlung je ein Sder durch die Poft monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Aalen fle Algen Aigen 0,40 Ne. Nena Bei evtl. Aenderung der wirtschaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für * 0 forderung vorbehalten Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. Ameigen⸗Borſchriten für beſtimmte Tage, Stellen u Nus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ * walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. ee keinen ö Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben ee E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, 0 19/20 u. Meerfeldſtraße 19 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 2 . Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Reisen Geſetz und Recht Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik die Engländer drohen mit Abreiſe Stürmiſcher Streit zwiſchen Engländern und Franzoſen Henderſon bei Streſemann * Den Haag, 9. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Der erbitterte und lärmende Streit um die Verteilung der deutſchen Reparationen iſt in ſeine entſcheidende Phaſe getreten. Entweder beiderſeitiges Abrücken von den extremen Stellungen, die England auf der einen, Frankreich, Italien, Belgien auf der anderen bezogen haben oder Fortdauer der nutzloſen Zänkereien, die zu nichts anderem führen können als zu einem Zeitverluſt, der auch die politiſchen Verhand⸗ lungen ſehr ſchädlich beeinfluſſen könnte. In der erſten Sitzung der Finanzkommiſſion prallten Snowden und Chéron heftig aufeinander. Suowden, dem die Franzoſen Grobheit und Parteidemagogik zum Vorwurf machen, hatte in dem aus der Normandie ſtammenden Finanzminiſter Cheron inſofern einen ebenbürtigen Geg⸗ ner, da Chéron wie mit einer Keule auf Snowden losging und zwei Mal mit ſeiner Fauſt auf den grünen Tiſch ſchlug. Die ironiſchen Redewendungen Snowdens erregten den Nor⸗ mannen Chéron ſo ſtark, daß der rundliche Finanzminiſter puterrot wurde, ſeinen Stuhl wütend hin⸗ und herſchob und mur mit Mühe von ſeinen Mitarbeitern beruhigt werden konnte. Als er endlich zu Worte kam, platzte er los, als ginge er in einen Zweikampf, bei dem der Engländer oder der Franzoſe erliegen müßte. Es iſt nach dem geſtrigen Krach in der Finanzkommiſſion kaum mehr möglich, den Quotenkampf in Gegenwart der Deutſchen fortzuſetzen. f Cheéron ſagte den franzöſiſchen Journaliſten:„Mit Snowden iſt es nicht möglich, einig zu werden. Er iſt ein Fanatiker.“ Snowden äußerte ſich zu engliſchen Preſſevertretern: „Die Kanonenſchläge Chérons prallen an mir ab.“ Im Hintergrund beginnen bereits die Sachverſtändigen ihre Sondierungsarbeit. Den Miniſtern iſt es nicht möglich, Rückzugsbewegungen vorzunehmen, aber die Sachverſtändigen wären vielleicht imſtande, Kompenſationsmöglichkeiten aus⸗ zunutzen. Man erörtert im Lager der Alliierten die Ein⸗ ſetzung eines Unterausſchuſſes, der den Quotenſtreit beilegen ſoll. In dieſem Unterausſchuß ſollen auch die in zweiter Linie intereſſierten Staaten für einen Vergleich gewonnen werden. Nichtsdeſtoweniger wird von den Engländern und Franzyſen die Propaganda fortgeſetzt. Die franzöſtſchen Delegierten er⸗ klären, daß ſie nicht im mindeſten geneigt ſind, der englischen Arbeiterbewegung parteipolitiſche Erfolge zu verſchaffen und ſich i ihren ſowjetiſtiſchen Erpreſſungsmethoden zufügen. Die Engländer hingegen laſſen heute vormittag die tendenziöſe Meldung verbreiten, daß Snowden am mächſten Samstagabfahren werde, fallses nicht zu einer Löſung der Schwierigkeiten oder wenigſtens zu einer Annäherung der Standpunkte kommen ſollte. 0 Der engliſche Außenminiſter Henderſon beſuchte heute vormittag Briand, um mit ihm über die Lage zu verhandeln. Es iſt anzunehmen, daß nach der Ankunft Ramſay Ma c⸗ donalds, die beſonders von den Franzoſen gewünſcht wird, eine Verſtändigung erreicht werden könnte. Wie es heißt, bemüht ſich auch die engliſche Delegation, die Deutſchen für eine vermittelnde Haltung zu gewinnen. Der Außenminiſter Henderſon ſtattete heute vormittag dem Reichs außen miniſter einen Beſuch ab und verhandelte mit ihm nicht nur über die in der politiſchen Kommiſſion zu erledigenden Fragen, ſondern auch über die Kriſe in der Finanzkommiſſion. Ueber den Beſuch Henderſons bei Streſe⸗ mann wird uns mitgeteilt, daß ſich die Dinge in vollem Fluß befinden und noch kein Lichtpunkt am Horizont zu erkennen wäre. Der Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding hatte eine Konferenz mit dem Gouverneur der franzöſiſchen Staats⸗ bank Moreau. Es handelte ſich auch hier um verſchiedene den Youngplan betreffenden Fragen. Ueber den Verlauf der geſtrigen Sitzung der politiſchen Kommiſſion teilte mir ein franzöſiſcher Delegierter noch mit, daß ſich Dr. Streſmann und Briand ausſchließlich auf die Klarſtellung der beiderſeitigen Rechtsſtandpunkte be⸗ ſchränkten. Dr. Streſemann erklärte, ſich die Durchführung des Youngplanes nicht vorſtellen zu können ohne die Rück⸗ gabe des beſetzten Gebietes an Deutſchland. Um ſeinen Ver⸗ pflichtungen, die ſich aus dem Youngplan ergeben, nachzu⸗ kommen, ö müſſe Deutſchland vollkommen befreit ſein von fremder 5 Beſatzung. Dr. Streſemann führte dieſen Abſchnitt ſeiner Rede mit ein⸗ dringlicher Kraft aus. Er wies nachdrücklich auf die öffent⸗ liche Meinung in Deutſchland hin, die bereit iſt, an der Liqui⸗ dierung der Nachkriegsprobleme und an der Durchführung des Noungplanes mitzuarbeiten, aber unter keinen Umſtän⸗ den die Aufrechterhaltung der Beſatzung in dem Augenblick noch ertragen könne, in dem man die Ratifizierung des Youngplanes verlangte. Deutſchland hat die Frage der Er⸗ richtung der Feſtſtellungskommiſſion in dem ent⸗ militariſierten Rheinland nicht berührt, ebenſowenig er⸗ wähnte Briand dieſen Punkt. 5 5 Der deutſche Außenminiſter ſprach ſehr ruhig und maß⸗ voll, aber im Verlauf ſeiner Darlegungen geriet er ſichtbar in Erregung. a In ſeinen beiden Antworten hat Briand auf die außer⸗ ordentlich heikle Aufgabe hingewieſen, mit der die politiſche Kommiſſion beſchäftigt iſt. Der franzöſiſche Außenminiſter er⸗ wähnte auch den Artikel 431 des Verſatller Vertrages, be⸗ merkte jedoch, daß Frankreich grundſätzlich der früheren Räu⸗ mung zuſtimme. Wie mir ein franzöſiſcher Delegierter heute vormittag mitteilte, liegt es in der Abſicht Briands, im gegebenen Augenblick das Programm von Thoiry neuer⸗ dings zur Debatte zu ſtellen und zwar in dem Sinn, daß die Kommerzialiſtierung eines Teils der ungeſchützten deutſchen Jahresleiſtungen durch Frankreich verlangt werde. Was die Frage der Feſtſtellungs⸗ und Verſöh⸗ nungskommiſſton betrifft, ſo wird mit von maßgeben⸗ der franzöſiſcher Seite mitgeteilt, daß es ſich um eine Durch⸗ führung der im Locarno⸗Vertrag vorgeſehenen Beſtimmungen handle und hauptſächlich um eine Regelung, die Deutſchland und Frankreich in die Lage verſetzt, ſich im Falle irgend⸗ welcher eventueller Streitigkeiten im entmilttariſierten Gebiet nicht an den Völkerbund wenden zu müſſen, ſondern auf dem direkten Weg dieſe Differenzen auszuräumen. f Dr. Schachts Meinung über die Kriſe Den Haag, 9. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Nach Anſicht Dr. Schachts, der geſtern und heute mit maß⸗ gebenden franzöſiſchen und engliſchen Perſönlichkeiten zu kon⸗ ferieren Gelegenheit hatte, iſt die Konferenzkriſe nicht a ls tragiſch zu betrachten. Gleichwohl befinden ſich die Fran⸗ zoſen in einer Zwangslage und werden den eng⸗ liſchen Forderungen weit entgegenkommen müſſen. Es iſt, wie Dr. Schacht meint, ſelbſtverſtändlich, daß infolge der un⸗ genügend vorbereiteten und überſtürzten Regierungskon⸗ ferenz gleich zu Beginn eine Kriſis ausbrechen mußte. In ge⸗ wiſſem Sinn iſt es zu begrüßen, daß die Schwierigkeiten gleich am Anfang auftauchten und man raſcher zu einer Klärung der allgemeinen Konferenzlage gelangte. Wie Dr. Schacht meint, wird es in wenigen Tagen zu einer Bei⸗ legung der franzöſiſch⸗engliſchen Schwierigkeiten kommen. Anterredung mit Dr. Streſemann V Paris, 9. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Sonderberichterſtatter des„Paris Midi“ in Haag wurde geſtern von Dr. Streſeman zu einer kurzen Unterredung empfangen, in der ſich der Reichsaußenminiſter über ſeine erſten Eindrücke bei der Haager Konferenz äußerte. Nachdem ſich Dr. Streſemann dahin ausgeſprochen hatte, daß eine An⸗ näherung zwiſchen Frankreich und Deutſch⸗ land eine dringende Notwendigkeit ſei, äußerte er die Hoffnung, es werde ihm und Briand gelingen, die wi⸗ derſtrebenden Anſichten in Bezug das Rheinlandproblem mit⸗ einander in Einklang zu bringen und den Boden einer Ver⸗ ſtändigung für die Räumung zu finden.„Es ſollte doch mög⸗ lich ſein“, rief der Reichsaußenminiſter aus,„die Forderungen der Vergangenheit im Intereſſe des Erfolges eines großen künftigen Werkes zu mildern.“ Auf die Frage des Journaliſten, wie er ſich zu den eng⸗ liſchen Verſuchen ſtelle, am Poungplan herumzuoperieren, gab Dr. Streſemann folgende Antwort:„Ich gehöre nicht zur Gläubigergruppe und habe mich nicht in ihre Kontroverſen zu miſchen. Wir haben den Poungplan als Konferenzgrundlage angenommen. Ich hoffe, daß die einſtimmige Annahme des YVoungplanes durch die in Haag vertrretenen Mächte bald zuſtande kommen wird. a Snotwden iſt oplimiſtiſc V Den Haag, 9. Auguſt.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Der engliſche Schatzkanzler beantwortete die ihm heute mittag von den engliſchen Preſſevertretern geſtellte Frage, ob die Kriſe in der Finanzkommiſſion zu einer Gefährdung der Konferenz führen könne, mit den Worten:„Von einer Kriſe kaun überhaupt nicht geſprochen werden!(?) Wir befinden uns in einem entſcheidenden Verhandlungsſtadium und die Konferenz, die ich heute vormittag mit dem Außenminiſter Briand hatte, dürfte die Dinge nützlich beeinfluſſen.“ Der engliſche Preſſe⸗ chef teilte mit, daß ihm aus London noch keine Mitteilungen über die Reiſe Macdonalds nach den Haag zugegangen ſeien. Dr. Streſemann äußerte ſich heute vormittag jedoch dahin, daß der engliſche Miniſterpräſident höchſtwahrſcheinlich an der Konferenz einige Tage teilnehmen werde. Es wird uns von deutſcher Seite zur Saarfrage folgendes mit⸗ geteilt: Heute oder ſpäteſtens morgen wird der Reichsaußen⸗ miniſter Herrn Briand ein Memorandum über die Behaud⸗ lung der Saarfrage zwiſchen Frankreich und Deutſchland üher⸗ geben. In dieſem Memorandum wird ein Rahmenabkommen vorgeſchlagen, das als Grundlage für die einzuberufende Sach⸗ verſtändigenkonferenz dienen ſoll. Jahre Krieg in Nordfrankreich vermocht hatten, Japans Sorgen Von Dr. Friedrich Otto, Profeſſor an der Reichs⸗ Univerſität Peking Anfang Juli mußte das japaniſche Kabinett Tanaka zurücktreten, nachdem Innen⸗ und Außenpolitik auf einem toten Punkt angelangt waren. Es hat ſich ſeit April 1927 gehalten; damals löſte es die Regierung Wa Katſuki ab, deren Stellung durch die bereits im Januar 1927 einſetzende und im April zum Krach ausartende Finanzkriſe unmöglich geworden war. Die Miniſterwechſel ſind in Japan nicht ganz ſo ernſt zu nehmen wie etwa in England, eine Kriſe entſteht nicht nur im Parlament, ſondern oft genug wird ein Wechſel vom Kronrat aus befürwortet, um die Möglich⸗ keit für eine Schwenkung in der inneren oder äußeren Poli⸗ tik zu ſchaffen. Das Parteiweſen greift nicht ſo tief in das japaniſche Leben ein wie bei uns, die Aufrechterhaltung der Tradition iſt noch oberſter Grundſatz aller parlamentariſchen Parteien; politiſche Meinungsverſchiedenheiten, Spaltungen auf Grund verſchiedenartiger Weltanſchauungen oder reli⸗ gibſer Unterſchiede bleiben an der Oberfläche, wenn ſich auch, zum Teil von Rußland aus, Gedanken einſchleichen, die vom japaniſchen Standpunkt aus als hochverräteriſch gelten. Man unterſcheidet in Japan zurzeit zwei große parla⸗ mentariſche Parteien, die Seiyukai, bis Juli die Regie⸗ rungspartei Tanakas, die etwa den engliſchen Liberalen oder den früheren deutſchen Nationalliberalen entſpricht, und die Minſeito, eine Partei, die ſich demokratiſch⸗ konſtitutionell nennt, aber erſt am 1. Juni 1927 aus ſehr unterſchiedlichen Elementen entſtanden war, zu etwa drei Viertel nämlich aus Anhängern der früheren Kenſeika i, einer Rechtspartei, und im übrigen aus Anhängern von mehr links gerichteten Parteien, ſoweit man in Japan ſolche Unterſchiede machen kann. Eigentliche Linksparteien, etwa wie die engliſche Labvurparty, werden in Japan nicht ge⸗ duldet, vor allem nicht, ſeitdem man ſich gegen bolſchewiſtiſche Beeinfluſſung hat wehren müſſen; ſo wurden am 16. April dieſes Jahres etwa 300 Perſonen feſtgenommen, darunter viele Studenten, die verdächtig waren. Mit dieſem Schluß⸗ akt iſt die ſeit 1926 bemerkbare„ſoziale“ Bewegung in Japan endgültig unterdrückt worden wenigſtens nach außen hin. Der neue Miniſterpräſident Hamaguchi gehört der Minſeito an, neben ihm war noch ein anderer genannt wor⸗ den, Tokonami, der Führer des etwa fünfundzwanzig Anhänger zählenden parlamentariſchen Shintoklubs, der aber die Tanakaregierung bisher geſtützt hatte. Viele ausländiſche Beobachter rechnen damit, daß auch Hamaguchis Amtszeit nicht lange dauern wird, weil es auch ihm unmöglich ſein wird, die ſchwierige wirtſchaftliche Lage durch Aenderung der Wirtſchaftspolitik allein zur allſeitigen Zufriedenheit zu beſ⸗ ſern. Das Erbteil, das Hamaguchi antritt, iſt ziemlich ſtark belaſtet. In einer Unterredung hat er das zugegeben, was die Regierung ſeines Vorgängers ſeit Jahr und Tag hinweg⸗ zudeuten verſucht hat. Als ſchwierigſtes Problem erſcheint ihm die Bevölkerungsfrage als Folge der jährlichen Bevölke⸗ rungszunahme von etwa einer Million, wenigſtens auf lange Sicht; als Nächſtliegendes betrachtet er die Schwierigkeiten in der Mandſchurei und in der Währungsfrage. Auch dieſe ſind nicht von heute auf morgen zu beheben. Tanaka hatte am 7. Juli 1927 die„poſitive Politik“ in der Mandſchurei China gegenüber verkündet, d. h. eine Politik, die energiſch eingreifen würde, wenn die Rechte Japans gefährdet wären. Dieſe Politik hat zu zwei Beſetzun⸗ gen Shantungs geführt, 1927 und wieder Ende April 1928 bis Mai 1929, mit dem einzigen Erfolg, daß Japan ſeitdem von der chineſiſchen Handelswelt unter dem Druck der chineſiſchen öffentlichen Meinung boykottiert wird und in China und überall in der ſüdlichen Inſelwelt, bis nach Birma hin, wo der Chineſe als Händler herrſcht, Hunderte von Millionen Mark verloren hat. Das war die eine Sackgaſſe, in die Tanaka hineingeraten war und aus der er nicht heraus konnte. Krieg gegen China durfte er ſchon mit Rückſicht auf die Vereinigten Staaten nicht führen, die von heute auf morgen durch Erhöhung der Tarifraten die japani⸗ ſche Seideninduſtrie, das Rückgrat der japaniſchen Export⸗ induſtrie, lahmlegen können. Expeditionen koſten Geld, und Japan hat kein Geld. Amerika leiht zwar gern, aber weder an Frankreich, Japan noch— wie letzthin ſehr ſtark betont wurde— an China zu Rüſtungs⸗ und Kriegs⸗ zwecke n. Alſo mußte der japaniſche Steuerzahler in ſeinen nicht ſehr vollen Säckel greiſen. Man hätte eigentlich anneh⸗ men ſollen, daß Japan 1927 und 1928 erſt einmal an die Ord⸗ nung der Finanzen gehen würde. Das iſt aber eben nicht geſchehen. Die ſchöne Kriegszeit von 1914 bis 1918 hatte Japan vor⸗ übergehend reich gemacht und die japaniſche Geſchäftswelt verwöhnt; an Stelle der, allerdings meiſt unter hundert Mil⸗ lionen Yen(etwa 200 Millionen Mark) liegenden paſſiven Handelsbilanz von 1900 bis 1914, waren vier Jahre ſchnellen Aufſtiegs gekommen, vier Jahre ſtärkſter Aktivität der Handelsbilanz; Ausfuhrhandel, Schiffahrt, Induſtrie, Banken blühten auf; dann kam der Rückſchlag ſchon 1919, die Handelsbilanz wurde paſſiv bis auf 620 Millionen Yen 1924, nachdem 1923 noch durch das furchtbare Erdbeben in wenigen Minuten mehr Werte vernichtet worden waren, als es vier ohne daß Japan Entſchädigung erhielt. Dazu war ein gewiſſer Unter⸗ nehmerleichtſinn japaniſcher Großhandelskäufer und Banken gekommen, den engliſche Wirtſchaftler auf Mangel an ſolider Geſchäftstradition zurückzuführen. Als Folge davon gertet die Währung ins Wanken, ein Goldausfuhrverbot wurde erlaſſen, 1925 ſtand der Yen 15 Prozent unter Goldwert, er⸗ holte ſich dann zwar, aber kränkelte weiter und ſackte gerade um die Zeit, als Tanakas Kabinett ins Wanken geriet, wieder . 1 2 e e, eee eee 77 2 2. Seite. Nr. 365 Neue Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabef Freitag, den 9. Auguft 198 auf 90 Prozent des Goldwertes ab. In England hätte ſich ein Miniſterpräſtdent unter ſolchen Umſtänden wohl nicht ſo lange gehalten. Als Drittes kam dann noch ein taktiſcher Fehler in der Innenpolitik hinzu; Tanaka hat dem Kel⸗ loggpakt„Im Namen des Volkes“ und nicht des Kaiſers zugeſtimmt, was gegen ihn ausgenutzt worden iſt. Hamaguchi beabſichtigt China gegenüber eine ver⸗ föhnlichere Haltung einzunehmen. Der frühere Außen⸗ miniſter Shidehara, für den Tanaka keine Verwendung gehabt hatte, wird ſeine Außenpolitik leiten, die nunmehr die Ob⸗ ſtruktionspolitik gegenüber China aufgeben, vermutlich China ſogar bei der Beſeitigung der letzten Vertragsfeſſeln aus dem alten Syſtem(Konſularjurisdiktion uſw.) behilflich ſein wird. Auch die unproduktiven Ausgaben für Heer und Flotte ſollen eingeſchränkt werden, um, ſoweit das die Krone und die öffent⸗ liche Meinung zulaſſen, erſt einmal der finanziellen Geſun⸗ dung alle Aufmerkſamkeit zu widmen. Allerdings hat Hamaguchi durch die Verſchärfung des Streitfalles wegen der Oſtchineſiſchen Bahn zwiſchen Chineſen und Ruſſen gleich nach ſeinem Antritt neue Fragen in der Mandſchurei auftauchen ſehen, hat aber das Glück, daß weder den Amerikanern noch den Sowjets zurzeit an einer Zu⸗ ſpitzung dieſer Frage liegt und daß, allem Anſcheine nach, auch Nanking jetzt vor weiteren übereilten Handlungen zurück⸗ ſchreckt; denn ſoviel hät ſich bereits herausgeſtellt, daß trotz entgegengeſetzter Anſchauungen auf beinahe allen Gebieten— Tradition, Wirtſchaft, Staatsverfafſung— die Sowjets und Japan die ſeit 1905 beſtehende gegenſeitige Gebundenheit ihrer Intereſſen in der Mandſchurei ähnlich wie 1910, 1919, 1922 auch jetzt wieder ſtillſchweigend anerkennen und keinen dritten aus einer Rivalität zwiſchen Japan und der Sowjetunion Nutzen ziehen laſſen werden. Der Kampf um den Eibſee Eine amtliche bayriſche Darſtellung Auf eine parlamentariſche Anfrage, wie es ſich mit dem angeblichen Verkauf des den Brüdern Terne gehören⸗ den Eibſees an eine amerikaniſche Geſellſchaft ver⸗ halte, hat die bayeriſche Regierung jetzt eine Antwort erteilt, worin unter anderem ausgeführt wird: Die Forſtverwaltung habe es im Hinblick auf die land⸗ wirtſchaftliche Bedeutung des Eibſees als ihre Aufgabe be⸗ trachtet, dafür zu ſorgen, daß nicht nur der allgemeine Zu⸗ gang zum Eibſee gewahrt, ſondern auch das Uferland, ſoweit es dem Staat gehört, der Oeffentlichkeit er⸗ ſchloſſen bleibt. Die Familie Terne habe dagegen durch Beſchwerden und Prozeſſe mittelbar und unmittelbar ver⸗ ſucht, die Verfügung über weitere Ufergrundſtücke zu er⸗ langen, mit dem offenbaren Zweck, ſich rings um den Eibſee möglichſt das Alleineigentum und eine Monopolſtellung zu ſichern. Ueber die kataſtermäßige Fläche des von ihrem Vater ſeinerzeit gekauften Eibſees hinaus beanſpruchen die Brüder Terne ohne Rechtsgrund das Eigentum an einer Fläche von faſt 80 Tagewerk, nur um Ufergelände zu gewinnen. Nament⸗ lich verſuchen ſie das Nordufer zu erwerben, weil es mit ſeinem herrlichen Ausblick auf das Zugſpitzen⸗ maſſiv das wertvollſte Gelände am Eibſee darſtellt. Die bisherigen Prozeſſe haben in keinem Fall zu einer Ver⸗ urteilung des Fiskus geführt, dagegen mußte in einem be⸗ ſonders ſchwerliegenden Fall mit gerichtlichen Strafen vor⸗ gegangen werden gegen die Störung des ſtaatlichen Eigentums durch die Familie Terne. Die im Jahre 1928 unternommenen Verſuche, die Streitigkeiten durch einen Vergleich zu bereinigen, ſind geſcheitert. Der Staat als alleiniger Nachbar des Eibſees hat der Familie Terne jederzeit großes Entgegenkommen gezeigt, und dieſes Verhalten hat dazu beigetragen, daß ſich das Eibſee⸗ Unternehmen aus verhältnismäßig kleinen Anfängen zu der heutigen Höhe entwickeln konnte. Trotzdem befindet ſich die Staatsforſtverwaltung gegen die Brüder Terne ſtändig in einer ihr aufgezwungenen Abwehrſtellung. Sie hat nicht nur ſeit Jahrzehnten ihr Eigentum und ihr Recht zu verteidigen, ſondern auch die Belange der Allgemeinheit zu wahren. Sollten, ſo ſchließt die Regierungserklärung, die angeblichen Verkaufsabſichten der Eibſeebeſitzer wider Erwarten verwirk⸗ licht werden, ſo beſtünde zu Befürchtungen wegen einer voll⸗ ſtändigen Abſchließung des Eibſees gleichwohl kein Anlaß. Da die Ufergrundſtücke mit geringer Ausnahme dem Staat gehören, dürfte eine ſolche Abſchließung kaum möglich ſein. Jedenfalls würde die Regierung alles aufbieten, um eine ſolche Maßnahme zu verhindern. e raf zeppelins 7 teln Dr. Eckeners größte und letzte Jahrt Die Weltfahrt des„Graf Zeppelin“ hat eigentlicher⸗ weiſe zwei Anfangspunkte und zwei Zielpunkte. Durch die letzte Probefahrt nach Amerika, an die ſich ſofort von Lakehurſt aus der Weltflug anſchließt, wurde Friedrichshafen der eigent⸗ liche Start. Für die Amerikaner wird Lakehurſt das Endziel der Reiſe bedeuten, für die übrigen Teilnehmer der Fahrt und für ganz Deutſchland Friedrichshafen der Zielpunkt ſein. Man kann mit ruhigem Gewiſſen dem Gelingen dieſer be⸗ deutſamen Unternehmung entgegenſehen. Die neueingebauten Kupplungen der Motore haben ſich auf der ganzen Fahrt nach Amerika auf das glänzendſte bewährt. Nicht die geringſten Störungen wurden bei den Maſchinen beobachtet, und alle Verſuche techniſcher Art ſind zur vollſten Zufriedenheit der Schiffsleitung ausgefallen. Die Aenderung, die am„Graf Zeppelin“ vorgenommen worden iſt, um auch evtl. auf dem Waſſer landen zu können, bedeuten einen erneuten Fortſchritt für die Sicherung des Schiffes und ſeiner Paſſa⸗ giere. Der große Gondelpuffer hat gewaltige Gummiluftkiſſen erhalten, die aufgeblaſen werden können, wenn das Luftſchiff gezwungen werden ſollte, bis auf das Waſſer hinunter zu gehen. Die Wegſtrecke, die„Graf Zeppelin“ zurücklegen mußte, beträgt 55 000 Kilometer. Eine genaue Route läßt ſich, da das Luftſchiff ſelbſtverſtändlich von den Witterungsverhält⸗ niſſen abhängig iſt, nicht aufs Genaueſte vorher beſtimmen. Es beſteht jedoch die größte Wahrſcheinlichkeit dafür, daß„Graf Zeppelin“ von Friedrichshafen aus die Fahrt über das nörd⸗ liche Deutſchland beginnt. Jedoch muß auch mit der Möglich⸗ keit gerechnet werden, daß man den Weg über Polen einſchlägt. Wird dieſe Route über Warſchau geflogen, ſo geht die Fahrt weiter über Moskau, entlang der ſibiriſchen Bahn, nach Omsk und Irkutſk. Von dort aus wird man die nörd⸗ liche Mandſchurei bis nach Wladiwoſtok überfliegen. Die ruſſiſche Regierung hat dort alles vorbereitet, um eine evtl. Notlandung ohne irgendwelche beſondere Schwierigkeiten zu ermöglichen. Von Wladiwoſtok aus geht es dann über das taifunreiche japaniſche Meer nach der Hauptſtadt des gelben Kaiſerreiches, Tokio. Hier iſt eine Landung mit dreitägiger Raſt vorgeſehen. Die Fahrt bis nach Tokio wird 4 Tage in Anſpruch nehmen und den Betriebsſtoff ziemlich aufbrauchen. Die japaniſche Regierung hat deshalb alle Vorkehrungen ge⸗ troffen, um dem Luftſchiff in Tokio neuen Betriebsſtoff zufüh⸗ ren zu können. 50 000 Kubikmeter Gas ſind bereit geſtellt, um die lange Fahrt, die ſich von Tokio über den Stillen Ozean, eine Strecke, die ſich auf ca. 10 000 Kilometer erſtreckt und keinerlei Landungsmöglichkeiten aufweiſt, zu ge⸗ währleiſten. Hat das Luftſchiff von dort aus einmal die ame⸗ rikaniſche Küſte erreicht, ſo kann es dort ſowohl in Los An⸗ geles, wie in der Marineſtation San Diego niedergehen. Jedenfalls wird einer dieſer Orte als Landungsſtation ver⸗ wendet und dort dreitägiger Aufenthalt genommen. Von hier aus geht dann die Fahrt weiter quer durch Nordamerfka. Dieſe Strecke dürfte wahrſcheinlich die intereſſanteſte des ganzen Weltfluges ſein und den erhebendſten Eindruck bei den Paſſa⸗ gieren hinterlaſſen. Die Route über Mexiko, üher die Aus⸗ läufer der Rocky Mountaine, über Oklahoma mit ſeinen He⸗ liumgebieten Tenneſſee, über Kentucky nach Lakehurſt, wird ſicherlich allen Mitfahrenden in unvergeßlicher Erinnerung bleiben. Sollten ſich irgendwelche Schwierigkeiten auf dieſer Strecke ergeben, ſo kann das Luftſchiff in Saint Louis oder in Fort Worth notlanden, da ſich auf beiden Flug⸗ plätzen Hallen und Ankermaſte befinden. Wenn dieſe großartige Propagandatat für die Luftſchiffahrt gelingt, woran kaum jemand heute noch zweifelt, wird es wahrſcheinlich die letzte Fahrt ſein, die der treffliche Förderer und mutige Kapitän Dr. Eckener geleiſtet hat. Schon ſeit längerer Zeit trägt er ſich mit dem Gedanken, ſich von ſeiner aktiven Teilnahme an den Zeppelinflügen zurück⸗ zuziehen und ſeine Arbeit auf die internen Gebiete der Zeppelin⸗Luftfahrtgeſellſchaft in Friedrichshafen zu beſchrän⸗ ken. Sein Alter und ſeine Beanſpruchung als Haupk des großen Unternehmens laſſen dieſen Entſchluß erklärlich er⸗ ür Zeppelingeſellſchaft im 8 Dr. — — 4 ſcheinen. Was Eckener die Beſonderen und für die Weltgeltung Deutſchlands und bie Luftſchiffahrt im Allgemeinen geleiſtet hat, ſoll unvergeßlich bleiben. Die Verdienſte dieſes Mannes ſind ſo überragend, daß ſein Name ſicherlich in die Weltgeſchichte Eingang finden wird. Nachfolger Dr. Eckeners in der Führung der Zeppelin⸗ luftſchiffe wird Kapitän Lehmann, der ſich auf allen bisher durchgeführten Flügen als hervorragender Navigattions⸗ fachmann bewährt hat. Hoffen wir, daß Dr. Eckeners Weltumſegelung, die eine Krönung ſeiner aktiven Tätigkeit iſt, von Erfolg begleitet ſein wird. Wir bauen auf Dr. Eckener und ſein Luftſchiff „Graf Zeppelin“! N Standort um 9 Ahr Bm. Hamburg, 9. Auguſt. Nach einem bei der Hamburg⸗ Amerika⸗Linie eingelaufenen Telegramm von Bord des„Graf Zeppelin“ befand ſich das Luftſchiff heute frühe 9 Uhr MEz auf 42,20 Grad nördl. Breite und 40,0 Grad weſtl. Länge. Fahrt über London? — London, 9. Auguſt.„Daily News“ berichtet aus New⸗ york: Eckener habe der Zuverſicht Ausdruck gegeben, daß der Zeppelin innerhalb von 45 bis 50 Stunden nach Abflug ſich über Südengland befinden werde. Er habe erklärt, er be⸗ abſichtige, über London zu fliegen, um der Londoner Bevölkerung Gelegenheit zu geben, das Luftſchiff zu ſehen. Eckener fährt nicht nach Berlin Berlin, 9. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf die Einladung der Reichsregierung, am Verfaſſung Stag nach Berlin zu kommen, hat Dr. Eckener folgendes Anb⸗ worttelegramm geſandt:„Herzlichen Dank für die Einladung. Das Luftſchiff wird aber vorausſichtlich ſchon am 10. in Friedrichshafen ſein.“ 8 Der Flug Moskau Newyork Omſt, 9. Aug.(United Preß.) Das ruſſiſche Flug⸗ zeug„Sowjetland“ iſt heute morgen um 8 Uhr Ortszeit zur 2. Etappe des Flugs Moskau Newyork geſtartet. Die nächſte Landung ſoll in Krasnojarſk erfolgen. Letzte Meldungen Ein neues Segelboot für Paul Müller — Charleſton(Süd⸗Carolina), 9. Aug. Die hieſtge Bür⸗ gerſchaft übergab heute dem deutſchen Seefahrer Paul Müller für ſein am 28. Juni im Sturm geſunkenes Segelboot, mit dem er ohne Begleitung den Ozean überquert hatte, ein neues Segelboot. Tödliche Abſtürze in den Alpen s Baſel, 9. Aug.(Von unſerem Schweizer Vertreter.) Die tödlichen Bergunfälle mehren ſich in der Schweiz in un⸗ heimlicher Weiſe. Es iſt auffallend, daß dabei der Prozentſatz der Ausländer ein ungewöhnlich hoher iſt. Nachdem geſtern an der Jungfrau im berüchtigten Rottal⸗Sattel drei Ungarn tödlich abgeſtürzt ſind, kommt jetzt bereits wieder der Bericht von einem Bergunfall am Bernina, der einem Wiener namens Haſelberger den Tod brache. Wiederum handelt es ſich um eine führerloſe Partie, die beim Aufſtieg auf den Berning verunglückte, wobei der angeſeilte Mittelmann in einen Spalt ſtürzte. Seinen Begleitern gelang es, ihn herauszuziehen. Bis ſie Hilfe herbeigeholt hatten, war der Abgeſtürzte durch den Druck des Seiles buchſtäblich erwürgt worden. 5 Im Montalin, nordöſtlich von Chur, iſt geſtern der zehn⸗ jährige Gerhard Oelſchläger aus Zwickau in Sachſen bei der Beſteigung der Hochwanghütte ſo ſchwer abgeſtürzt, daß er an den erlittenen Verletzungen ſtarb. Er weilte mit ſeiner Mut⸗ ter in Chur in den Ferien. Wir filmen in Afghaniſtan Zur Aufführung des Films„Im Lan de Aman Ullahs“ im Capitol. Von W. Jeroſejew 5 Erſt ſeit kurzer Zeit— es ſind kaum 10 Jahre— werden Europäer nach Afghaniſtan hineingelaſſen. Um erſt vom Augenblicke der Unabhängigkeitserklärung Afghaniſtans an war die Möglichkeit gegeben, dieſes Land zu erforſchen. Aber amerikaniſche und engliſche Filmexpeditionen, die in Afgha⸗ niſtan Aufnahmen machen wollten, wurden durch ſtrikten Be⸗ fehl der afghaniſchen Regierung unerbittlich abgewieſen. Nur durch die guten Beziehungen zwiſchen den beiden Nachbar⸗ ländern Afghaniſtan und der U. D. S. S. R. bekam unſere Sowkino⸗Expedition die Genehmigung, als erſte Expedition in Afghaniſtan Aufnahmen zu machen. Es war eine ver⸗ antwortungsvolle Aufgabe, dieſes„geheimnisvolle“ Land der Außenwelt zu erſchließen. Der Arbeit auf dieſer„jungfräulichen Scholle“ ſtellten ſich viele Schwierigkeiten entgegen. Wir bekamen ſie gleich nach der Ueberſchreitung der Grenze zu ſpüren. Ein feſtes Arbeitsprogramm konnten wir vor der Abreiſe nicht auf⸗ ſtellen, da das Land noch zu wenig bekannt war. Die Karten und Bücher enthielten nur ungenaue Angaben, wie ſich bald nach Betreten des Landes herausſtellte. Wir mußten unſeren Arbeitsplan alſo von Fall zu Fall feſtſetzen. Die Bevölkerung Afghaniſtans beſteht aus den verſchie⸗ denſten Stämmen, von denen jeder einen anderen Dialekt redet. Zuerſt war es ſehr ſchwer, ſich in dieſem bunten Durch⸗ einander von Volkstypen, Trachten und Sprachen zurechtzu⸗ finden. Es dauerte geraume Zeit bis wir ſo weit waren— und da hatten wir ſchon hunderte von Kilometern zurückgelegt. Die erſte und wohl größte Schwierigkeit beſtand in dem uner⸗ Hört ſtarken religiöſen Fanatismus des Volkes. Wir galten in Afghaniſtan nicht nur als Ausländer, sondern auch als „Ungläubige“, die kein echter Muſelmann zu ſich ins Haus laſſen darf, mit denen er nicht am gleichen Tiſche ſitzen kann, und vor denen er ſein ganzes Lehen verbergen muß. Beſon⸗ ders ſchwer waren die Aufnahmen aus dem Leben der Noma⸗ en, Tagelang verſuchten wir, ſie auf den Landſtraßen, im Gebirge oder in den Städten abzufaſſen. Nur zweimal ge⸗ lang es uns in ein Lager einzudringen und auch da nur für 9 8 3 8 1 kurze zin anderer Feind war die Sonne. Afghaniſtan Leben hat, flieht vor ihren heißen, verſengenden Strahlen und zieht ſich in den Schatten zurück. Aber im Schatten iſt das Arbeiten für einen Kameramann ziemlich un⸗ vorteilhaft. Unſere Aufnahmen in Kabul waren ein fort⸗ währender Kampf mit dem Schatten. In den brientaliſchen Stidten ſpielt ſich der größte Teil des täglichen Lebens näm⸗ lich in den Bazaren ab— alſo in geſchloſſenen Räumen. Wir ſahen daher ſehr häufig die intereſſanteſten Szenen und Bil⸗ der, ohne ſie mit der Kamera feſthalten zu können. Wir mußten diejenigen Typen, die uns beſonders feſſelten, aus ihren ſchattigen Winkeln hervorholen, oder uns in unſeren Auf⸗ nahmen nach der Sonne richten. Wir haben ſogar eine Art Schattenkalender und Schattenplan ausgearbeitet, der uns gute Dienſte leiſtete. Das dritte große Hindernis lag in der bis jetzt noch nicht gelöſten Frage der Frauenemanzipation. In den Städten ſahen wir ſtatt der Frauen nur von Kopf bis zu Fuß ein⸗ gemummte Geſtalten, die für Ihre Spaziergänge die ein⸗ ſamſten Straßen aufſuchen. Es ſchien eine faſt unlösbare Auf⸗ gabe, ſie vor die Kamera zu bekommen. In Kabul wurde bereits das erſte Mädchengymnaſium er⸗ öffnet. Aber alle Schülerinnen im Alter von etwa—20 Jahren— ſind genau ſo verhüllt wie die anderen Frauen. Draußen auf den Bergen und in den Dörfern arbeiten die Frauen allerdings mit unbedecktem Geſicht. Sie zu kurbeln iſt faſt noch ſchwieriger als in der Stadt, denn ſie ſtehen unter ſchärfſter Bewachung der bewaffneten Männer. Als die No⸗ madenfrauen die mit einer unbekannten Maſchine bewaffneten Ungläubigen von weitem herannahen fahen, flohen ſie haſtig ins Zelt und hielten ſich dort mit ihren Kindern verborgen. Die Männer empfingen uns zwar, bewirteten uns mit ſaurer Milch und ließen ſich auch in eine längere Unterhaltung mit uns ein. Das Frauenzelt blieb uns aber verſchloſſen. Ein Bild von Afghaniſtan ohne ſeine Frauen wäre aber nur un⸗ vollkommen, da dieſe mehr als die Hälfte aller Arbeiten ver⸗ richten. 5 Wir verbrachten in Afghaniſtan längere Zeit. Kreuz und quer zogen wir durch das Land. Allein die Ueberwindung der rieſigen Entfernungen nahm zweieinhalb Monate in Anſpruch. Wir hoffen, daß es uns gelungen iſt, den geheimnisvollen Schleier, der bisher über dieſem Reiche lag, etwas zu lüften. Der Beſchauer unſeres Films wird nicht nur mit Land und Alles was in Leuten Bekanntſchaft machen, ſondern auch mit der eigen⸗ artigen kulturellen Revolution, die Afghaniſtan zur Zeit durch⸗ macht. Heinrich Zille 7 Heute morgen ſtarb in Berlin Prof. Heinrich Zille nach längerem ſchweren Leiden. Vor einigen Monaten erlitt er einen Schlaganfall; ſéeit dieſer Zeit war Zille an das Bett gefeſſelt, das jetzt zu ſeinem Totenlager wurde. 8 Heinrich Zille wurde am 10. 1. 1858 in Radeburg(Sachſen) geboren. Nach einer entbehrungsreichen Kindheit, aus der er manche Erinnerungen in ſeinen ſpäteren Bildern von Armut und Elend festgehalten hat, kam er dank ſeiner zeichneriſchen Begabung zu einem Lithographen in die Lehre. Später ver⸗ wendete er ſeinen Verdienſt, um die Koſten für den Unterricht in den Abendklaſſen der Kunſtſchule aufzubringen und wurde dort von Lehrern wie Hoſemann ſehr gefördert. Nach jahr⸗ zehntelangem mühevollem Broterwerb in lithographiſchen Be⸗ trieben als Lithograph und Kupferätzer begann dann ſein Aufſtieg unter der Protektion von Gaul, Kraus und Lieber⸗ mann, die ihn veranlaßten, in der erſten Schwarz⸗Weiß⸗ Ausſtellung der Berliner Sezeſſion 1901 einige ſeiner Blätter zu zeigen. Zuerſt fand er kein großes Verſtändnis, da man in ſeinen Bildern eine Verunglimpfung Berlins und ſeiner Bewohner zu ſehen glaubte. Im Laufe der Zeit iſt er aber der„Bata Zille“ eine ganz populäre Perſönlichkeit in Berlin gewor⸗ den und ſeine Zeichnungen des Berliner Straßenlebens als Beiträge unſerer humoriſtiſchen, Blätter„Simplisiſſimus“, „Jugend“,„Luſtige Blätter“,„Ulk“ uſw. in ganz Deutſchland wohlbekannt. Max Liebermann ſagte von Zille: „Wer iſt ein Meiſter? Der uns mit den Mitteln ſeiner Kunſt ſein ſeeliſches Erlebnis ſo zu übermitteln verſteht, daß wir es mit⸗ erleben. Und ſo ein Meiſter ſind Sie. Das große Mitleid regt ſich in Ihnen, und Sie beeilen ſich, wie Figaro ſagt, darüber zu lachen, um nicht gezwungen zu ſein, darüber zu weinen. Wir ſpüren die Tränen hinter ihrem Lachen. Zilles Arbeitsfeld iſt die Straße; er ſucht aber die armen Leute auch in ihren Kellerwohnungen und Hinterhäuſern auf, um ſeine Studien zu machen und ſo waren die Sprößlinge einer 1 1 1 61 Freitag, den 9. Auguſt 1929 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 305 Der Badiſche Städteverband hat in einer Vorſtands⸗ ſitzung, die vor einigen Tagen im Rathauſe zu Karlsruhe ſtattfand, beſchloſſen, durch Vermittlung des Deutſchen Städte⸗ tages bei der Reichsregierung nachdrücklichſt darauf hinzu⸗ wirken, daß eine Kürzung der Steuerüberweiſu ngen des Reiches an die Länder und Gemeinden unterbleibt, wenn die in dem Poung⸗ Plane vorgeſehene Herabſetzung der Reparationszahlungen des Reiches durchgeführt wird. Nach dem Entwurf für ein Steueranpaſſungsgeſetz ſollen die Gemeinden bei Ueberſchreitung gewiſſer Steuerſätze zur Anhörung der amtlichen Berufsvertretungen und zur Ein⸗ holung der Genehmigung der Landesregierung verpflichtet werden. Die Städte werden durch den Deutſchen Städtetag bei der Reichsregierung und dem Reichstag den Autrag ſtellen, daß ihnen gleichfalls ein Anhörungsrecht zur Finanz⸗ gebarung der Handelskammern, Han dwerks⸗ kammern und ſonſtigen öffentlichen Körper⸗ ſchaften geſetzlich zugeſtanden wird und daß dieſe Körper⸗ ſchaften gleichfalls zur öffentlichen Rechnungs⸗ legung verpflichtet werden, wenn die erwähnte Beſtim⸗ mung in dem Steueranpaſſungsgeſetz beibehalten werden ſollte. Auf dieſe Weiſe wäre der Oeffentlichkeit eine Ver⸗ gleichsmöglichkeit über die Ausgabenſteigerung der Städte und der anderen Körperſchaften gegenüber der Vorkriegszeit geboten, wobei ſich ergeben wird, daß der Ausgabenbedarf verſchiedener Körperſchaften gegenüber der Vorkriegszeit prozentual erheblich mehr geſtiegen iſt als der der Städte. 2 n 2 1 Stäbtiſche Nachrichten Die Lumpenzwick im Jungbuſch wird neu gebaut Im Herbſt vergangenen Jahres brannte im Jungbuſch bekanntlich eine Lumpenſortieranſtalt aus. Die umſtehenden Häuſer waren ſehr gefährdet. Die Feuerwehr hatte einen ſchweren Stand. Konnte ſie doch durch die ungeſchickte Lage des Hauſes in der Sackgaſſe ſchwer an den Brandherd heran⸗ kommen. Wir haben ſeiner Zeit bereits den Wunſch aus⸗ geſprochen, daß derartigen Betrieben nicht mehr die Erlaubnis erteilt wird, ſich in der engbewohnten Altſtadt niederzulaſſen. Haben auch gehofft, daß der Betrieb außerhalb der Stadt er⸗ richtet wird. Gegen den eingereichten Bauplan, der die Wie⸗ derherſtellung des Hauſes an der alten Stelle vorſah, haben ſelbſtverſtändlich die umliegenden Hausbeſitzer Einſpruch erhoben. Iſt doch die Gefährlichkeit genügend bewieſen. Die Behörde hat auch die Genehmigung der Baupläne verweigert. Der Beſitzer des Grundſtückes legte Beſchwerde in Karlsruhe ein, mit dem Erfolg, daß die Lumpenzwick nunmehr wieder am alten Platz erbaut werden darf. Die Sackgaſſe ſoll ſcheinbar noch mehr Unheil bringen, ehe endgültig eine Aen⸗ derung eintritt. Dieſer Tage wurden die Hausbeſitzer, die Einſpruch erhoben hatten, vom Bezirksamt Mannheim davon verſtändigt, daß der Bau errichtet wird und die baupolizei⸗ lichen Vroſchriften eingehalten werden. Die Anwohner laſſen die Sache weitergehen. Der unhygieniſche und feuergefähr⸗ liche Betrieb gehört aus der Innenſtadt heraus. Die Be⸗ wohner des Jungbuſches haben ein Anrecht darauf, dies zu verlangen. 5* * * Entwendet wurde: Eine ſchwarze Lacklederbrieftaſche mit einem Geldbetrag und Papieren auf den Namen„Arena“ im Poſtgebäude O 2; ein ſchwarzer Lackledergeldbeutel mit 80/ Inhalt, in einem Warenhaus; drei Buchſtaben aus Milchglas, 20 Zentimeter hoch, B. O. und., von einem Schau⸗ fenſter in O 7; drei Ringe Kupferdraht je 70 und 100 Meter Länge von 8 Millimeter Stärke, aus einem Anweſen in der Induſtrieſtraße; eine vergoldete Damenarmban d⸗ uhr im Standbad; verſchiedene Autowerkzeuge, wie Schraubenſchlüſſel und Steckſchlüſſel aus einem Perſonenkraft⸗ wagen vor P 3; ein Zigarettenetui aus braunem Krokodilleder, 2„ Loſe der Preuß.⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie Nr. 6999 und 304 056 und ein Brieföffner(Dolchform) mit Rehfuß als Griff aus einer Wohnung in der Rheinauſtraße. 2 nen Unterſtützungsgeſuchen. zichlige Beſchlüſſe des Vad. Skädteverbandes Nachdem die Vorausſetzungen hinfällig geworden ſind, unter welchen die Verträge der Städte mit dem Staate über die Höhe der Staats zuſchüſſe für die unterhaltung der Landſtraßen abgeſchloſſen wurden, müſſen die Städte verlangen, daß die Leiſtungen des Staates den neuen Ver⸗ hältniſſen angepaßt werden. Es wird daher eine Erhöhung der Beiträge auf den vierfachen durchſchnittlichen Zuſchuß der Jahre 1912 und 1913 ſowie eine Verzinſung der vom Staate einſtweilen zurückbehaltenen Teilbeträge nach dem Reichs⸗ bankdiskont beantragt. Angeſichts des geringen Intereſſes der Landwirtſchaft an den Wahlen zur Landwirtſchaftskammer, wie es ſich bei den diesjährigen Wahlen ergeben hat(in Karlsruhe iſt z. B. von 915 Wahlberechtigten außer den fünf Mitgliedern des Wahlausſchuſſes überhaupt keine Perſon an der Urne erſchienen; in Mannheim haben von 246 Wahlberechtigten nur 22= 8,9 v. H. abgeſtimmt, ebenſo war es an verſchiedenen anderen Orten), können die großen Aufwendungen für die Wahlen in ihrer derzeitigen Form nicht mehr verantwortet werden. Die Städte müſſen daher ihre Mitarbeit bei künf⸗ tigen Landwirtſchaftskammerwahlen grundſätzlich ablehnen, zumal eine geſetzliche Verpflichtung für eine ſolche Mitwir⸗ kung nicht beſteht. Der Vorſtand beſchäftigte ſich im übrigen mit zahlreichen Einzelfragen aus dem Gebiete des Steuerweſens, ins⸗ beſondere der Vergnügungs⸗ und Zuwachsſteuer, des Schul⸗ und Fürſorgeweſens, der Aufwertung von Ge⸗ meindeanleihen, mit Beamtenfragen ſowie verſchiede⸗ c Noch keine allgemeine Veſſerung des kaufmänniſchen Stellenmarktes Die im Juni eingetretene geringe Beſſerung des kauf⸗ männiſchen Stellenmarktes konnte im Vormonat nur knapp behauptet werden. Zwar unterlag das Stellenangebot nach den Beobachtungen des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗ Verbandes keinem Rückgang. Dagegen war aber der Zugang an Bewerbern größer als im Juni. Der Geſamtbewerber⸗ beſtand bei der Stellenvermittlung des DHV. hat ſich weiter auf 14839 gegenüber 14342 im Juni erhöht. Das erneute Anſchwellen der Bewerberzahl iſt auf Liquidationen, Betriebs⸗ einſchränkungen und ⸗ſtillegungen zurückzuführen, die wieder in ſtärkerem Maße zu beobachten waren. Beſonders in der Eiſen⸗ und Metallinduſtrie iſt eine Verſchlech⸗ terung der Lage eingetreten; größere Kün ungen wurden aus Berlin, Frankfurt a.., München und verſchiedenen Städten Weſtdeutſchlands gemeldet. In der württembergiſchen Uhreninduſtrie wird die Lage als ſehr ernſt bezeichnet. Auch die Gummiin duſtrie und das Bankgewerbe ſchritten an verſchiedenen Plätzen zu weiterem Perſonalabbau. Die Lage in der Textilinduſtrie iſt uneinheitlich. Im allgemeinen iſt hier eine gewiſſe Entſpannung eingetreten. Aus Sachſen und.⸗Gladbach wird von einer befriedigenden Beſchäftigung berichtet. In Elbing fehlte es ſogar an Be⸗ werbern in der Textilbranche. Die Nachfrage galt zum größten Teil wiederum jüngeren Kräften. Doch auch die Geſamtlage der älteren Angeſtellten ſcheint ſich nicht weſentlich verſchlechtert zu haben. Jedenfalls wurden im Berichtsmonat in vereinzelten Fällen auch wieder ältere Kräfte angefordert. Leicht vermittelt werden konnten junge Speditionsangeſtellte, Expedienten und Lageriſten, des⸗ gleichen jüngere Buchhalter mit ſtenographiſchen Kenntniſſen. An jüngeren Stenotypiſten mit guten Fertigkeiten in Kurzſchrift und Maſchinenſchreihen beſteht weiterhin Mangel. Vielfach wurden Aushilfskräfte, beſonders Buchhalter für Abſchlußarbeiten, verlangt. neuzeitliche Buchhaltungsſyſteme beſteht nach wie vor Bedarf. Eine lebhafte Nachfrage lag an verſchiedenen Plätzen, wie Hamburg, Hannover, Düſſeldorf und Dortmund, für Ver⸗ ſicherungsfachleute vor; die Nachfrage konnte nicht überall voll befriedigt werden. Auch der Bedarf an Reiſen⸗ den mit Spezialkenntniſſen, ſelbſt in älteren Jahrgängen, konnte teilweiſe nur ſchwer gedeckt werden. Für Verkäufer, namentlich aus der Manufaktur⸗ und Möbelbranche, beſtan⸗ den gute Vermittlungs möglichkeiten. Auch nach Buchhaltern für Das Spargirokonto, der gegebene Kaſſenführer Jeder, der laufend Zahlungen zu empfangen und zu leiſten hat, vor allem alſo der Geſchäftsmann, tut gut daran, ſich aller der damit verbundenen Mühe und zeit⸗ und geld⸗ raubenden Umſtändlichkeiten zu entledigen, indem er ſich bei ſeiner Sparkaſſe ein ſogenanntes Spargirokonto(früher „Kommunalgiro⸗Konto“ genannt) anlegen läßt, das dann für ihn gleichſam die Aufgabe eines Kaſſierers in zuverläſſigſter Weiſe übernimmt. Schon lange hat ſich für den Zahlungs⸗ verkehr die Erkenntnis durchgeſetzt, daß die bargeldloſe Form der Zahlung volkswirtſchaftlich geſehen und auch vom Stand⸗ punkt der am Zahlungsverkehr beteiligten Wirtſchaften dem überlebten und ſchwerfälligen Barverkehr weit über⸗ legen iſt. Gerade in letzterer Hinſicht liegt ja der Unter⸗ ſchted klar zutage. Wer den veralteten Barverkehr noch mit⸗ macht, muß ſeine Zahlungen auf die verſchiedenſte Weiſe regeln und zwar oft ſo, daß für ihn Umſtändlichkeiten und Zeitverluſt damit verknüpft ſind, ganz abgeſehen von der Gefahr des Verluſtes des Geldes. Das gleiche gilt für die Empfangnahme von Zahlungen. Oft wird dem Geſchäfts⸗ mann Geld ins Haus gebracht, wenn er vorübergehend nicht gerade Verwendung dafür hat oder auch des Abends nach Abſchluß der Geſchäftszeit, ſo daß er dann auch für die Sicherheit des Geldes Sorge haben muß. Ein Girokonto bei einer öffentlichen Sparkaſſe enthebt ihn auf einfachſte Weiſe aller dieſer Mühen und Sorgen und bedeutet für ihn Bequemlichkeit und Sicherheit im Zahlen und Koſtenerſparnis. Hinzu kommt ein unmittelbarer finan⸗ zieller Vorteil dadurch, daß die Girokonten auch verzinſt werden. * * Ein Mannheimer bei einem Rettungsverſuch ertrunken. Profeſſor Jacob Bayer, ein geborener Mannheimer, lang⸗ jähriger Lehrer an der Kunſtgewerbeſchule Elberfeld, iſt beim Verſuch, das Ehepaar Eiſenbahnoberinſpektor Haupt aus Köln, das beim Baden in der Nordſee infolge des hohen Wellenganges abgetrieben wurde, zu retten, zuſammen mit dem Ehepaar Haupt ertrunken. Profeſſor Jacob Bayer war am 4. Januar 1874 in Mannheim geboren, ſtand alſo im 56. Lebensjahre. Er ſtudierte nach praktiſcher Lehrtätigkeit ſieben Semeſter an der Kunſtgewerbeſchule. Seit Gründung der Kunſtgewerbe⸗ und Handwerkerſchule in Elberfeld zählte er zu deren Lehrkörper, unterrichtete in Malerei, Kleinkunſt, Graphik und Kunſtgeſchichte. In den Nachkriegsjahren hat er verſchiedentlich zur Ferienzeit in ſeinem geliebten Heimat⸗ lande gemalt, einmal am Fuß des Feldoͤbergs in der Schwarz⸗ waldeinſamkeit auf dem Matthis⸗Hof und einen Sommer dar⸗ auf im Taubertal zwiſchen Bronnbach und Gamburg, wo er beim Külsheimer Elektrizitätswerk ſein Standquartier auf⸗ geſchlagen. Prächtige Naturausſchnitte hat er meiſterlich im Bilde feſtgehalten; der Heimat konnte er nie ganz entraten. * In ſchlimmer Situation. Ein 42 Jahre alter Rad⸗ fahrer aus Mainz wurde geſtern bei der Fahrt durch die Kunſtſtraße von einem ihn überholenden Perſonenkraft⸗ wagen angefahren. Er kam dabei zwiſchen einem in der Kunſtſtraße ſtehenden Laſtkraftwagen und dem ihn über⸗ holenden Perſonenkraftwagen zu Fall, ſo daß er ſich das Handgelenk verſtauchte. Die Sache hätte noch übler ausgehen können. * Selbstmord durch Vergiftung. In der vergangenen Nacht hat ſich ein 37 Jahre alter Kaufmann aus Ra p⸗ pen au, der ſich vorübergehend bei Bekannten hier aufge⸗ halten hat, in einer Wohnung im Weſtring, aus unbekannten Gründen vergiftet. * Unfallschronik. Ein 44 Jahre alter Muſiker wurde geſtern vormittag beim Verlaſſen des Hauſes T 3, 22, an dem 3. Zt. Dachdeckerarbeiten vorgenommen werden, von einem vom Dach fallenden Schiefer ziegel auf den Kopf ge⸗ troffen, wodurch er eine ſtark blutende Riß wunde davon trug. * Zigeuner unter ſich. Hinter der Feuerwehrkaſerne hauſen in einem Wohnwagen ſchon längere Zeit fahrende Leute. Familienſtreitigkeiten ſind dort an der Tagesordnung. Zu einer ſolchen Auseinanderſetzung kam geſtern eine Sippe aus Heidelberg hierher. Mit Meſſern und ſonſtigen gefährlichen Werkzeugen wurde gekämpft, Geſchirr und die Fenſterſcheiben des Wagens gingen in Trümmer. Die Haupt⸗ rädelsführer wurden von der Polizei„entgegenkommender⸗ weiſe“ im Auto abtransportiert. An Schauluſtigen, insbeſon⸗ dere an Kindern, hats nicht gefehlt. Familie in der Weddingplatzgegend durch Jahre hindurch ſeine Modelle. Im Zuſammenhang damit wird eine für Zille charakteriſtiſche reizende Geſchichte erzählt. Ein Maler aus Berlin., der in Zilles Fußſtapfen treten wollte, beſuchte dieſe Familie und meinte nach Beſichtigung der Kinder, ob man die Kleinen nicht erſt waſchen und kämmen könne? Worauf ihm von der entrüſteten Mutter der Beſcheid wurde: Wat ſoll'n ſe wern? Jewaſchen? for Zillen könn'n ſe ja nich dreckich jenug ſind!“ Zille war Mitglied der Berliner Akademie der Künſte, der Berliner Sezeſſion, des Deutſchen Künſtlerbundes und des Deutſchen Illuſtratorenverbandes. Kathi Kobus iſt geſtorben Zum Tode von Münchens berühmter Boheme⸗Wirtin Du biſt geſtorben, Kathi Kabus, die Du dem Alter zu trotzen wußteſt, Du, die ſo lange lebendige Erinnerung an Münchens, an Schwabings beſte und fröhlichſte Zeit warſt, letzte Säule der alten, ſchönen Boheme? Wir leſen es, ſchwarz auf weiß und müſſen es wohl glauben. Du ſchienſt gegen die Zeichen des Alters gefeit, und die Jahrzehnte— ſo dünkte es uns— ſchrieben ihre Runen in Deine Wangen nicht. Und gefeit ſchienſt Du, gefeit warſt Du gegen des Alters Miß⸗ behagen, das der Seele die Leichtigkeit nimmt, und gegen des Alters Müdigkeit, die dem Herzen den Schwung nimmt. Und nun biſt zu geſtorben, Kathi, am Morgen des 7. Auguſt, zwei Monate vor der Vollendung Deines 75. Jahres, und wenige Tage nur, nachdem Du zum letzten Male in Deinem„Sim⸗ pliziſſimus“ auf dem Podium geſtanden warſt, der andächtig lauſchenden Zuhörerſchaft die liſtigen Strophen Stielers und Thomas, Roſeggers und Gaughofers vortragend, die Du ſo liebteſt, weil ſie die Dichter Deiner Art und Deiner Heimat waren Und nun muß ich Dir die Leichenrede halten, wackere Kathi. So ſtehſt Du vor mir: Die mächtige, füllige und doch ſtraffe Geſtalt im ſchwarzen Seiden⸗Habit, gekrönt von dem großen Köpf, der noch größer und maſſiger erſchien, weil bis in Deine letzten Jahre ihn die dunkle Perücke deckte. Im Vorraum des„Simpliziſſimus“, der kleinen Künſtlerknelde in der Münchner Türkenſtraße, empfingſt Du Deine Gäſte, 2„„ * luſtigen Willkommengruße gleich Behagen und Vertrautheit, und niemand wagte Dir zu widerſprechen, wenn Du ihn nun zwangſt, hinten, im winzigen Kneip⸗ und Vortragsraume mit dem Bruchteile eines Stuhles vorlieb zu nehmen. Vor etwa vierzig Jahren kamſt Du nach München. Im ſchmucken Gewand Deiner Traunſteiner Heimat, mit Unter⸗ nehmungsluſt im Herzen und ſtarkem Willen im Hirn. Du wollteſt mehr ſein als nur eine Kellnerin an fremder Leuts Tiſch. Die letzten Jahre des alten Jahrhunderts, in denen München blühte und eine friſche, junge, ſtarke Kunſt um Geltung rang, in den Jahren, da eine neue Künſtlergene⸗ ration ſich zur Geltung brachte, da„Jugend“ und„Sim⸗ pliziſſimus“ allwöchentlich vom Willen der Jungen kündeten, wurde Dein kleines Lokal zum Sammelplatze ſchaffender Ju⸗ gend, Rudolf Wilke, der unvergeſſene Zeichner, einer der beſten des„Simpl.“ gab, berechtigt oder nicht, Dir die Erlaubnis, Deiner Kneipe den Namen der Zeitſchrift zu geben, und als Du eine Pulle Sekt ſpendierteſt, wurde die rote Bulldogge, des gedruckten„Simpliziſſimus“ Sinnbild, auch Deines, des gaſtfrohen Simpls, Wappentier und Gaſſenſchild. Damals war Dein Lokal noch nicht das Kabarett, das es heute iſt. Maler und Muſiker, Dichter und Zeichner bevöl⸗ kerten es, junge Leute zumeiſt, mit dem Blanko⸗Wechſel auf die Zukunft in der Taſche, meiſt Leutchen, die ihr Kapital in ihrem Künſtlerherzen trugen, während es um die ſo beliebten „Monatswechſel“ und ein ſofort liquides Kapital bei ihnen ſehr ſchlecht beſtellt war. Kathi half, denn Kathi pumpte. Die Leberknödelſuppe, dis es nach Mitternacht für zehn Reichs⸗ pfennige gab, wurde zum Schlemmermahle ſo manches jungen Küuſtlers, der ſich in ſeinem Atelier den Ofen mit ber„Papier⸗ kohle“ unbezahlter Rechnungen nicht bis zum Suppenkochen erhitzen konnte. An„Kreide“ hatteſt Du einen großen Vor⸗ rat, gute Kathi, und ooch— kamſt Du am Ende auf Deine Rechnung. Zumal bei den Malern, die Dir Bilder in Zah⸗ lung gaben, und da ſo mancher, der Dir die Suppe ſchuldig bleiben mußte, in recht ſchneller Zeit zu Namen und Anſehen kam, wurde Deine wachſende„Galerie“ zu wertvollem Beſitze, wertvoll nicht zuletzt als„Sehenswürdigkeit“, die die Fremden in den berühmten Münchner„Simpl“ führte Sehenswürdigkeiten waren auch Deine Stammgäste. Am hinteren Tiſch zeichnete ſich Wedekinds markantes Profil aus und Du ſchufſt mit dem freundlichen Händedruck und einem dem Zigarrendunſt, unter ſeinem eigenen Portrait hockte Lud⸗ wig Scharf, der ſich um Mitternacht erhob und ſeine leiden⸗ ſchaftlichen Verſe mit verhaltener Kraft rezitierte. Max Halbe kam mit den Kegelbrüdern: Roda Roda, Max Langheinrich, Prof. Arthur Kutſcher und vielen anderen. An anderen Tiſchen tranken die„Schlawiner“, die Söhne Rußlands und des Balkans, denn der„Simpl“ war ein zweites„Café Größe⸗ wahn“. Du aber, Kathi, warſt der gute Geiſt, der alle mit⸗ einander verband: die Berühmten und die Dunklen, die Be⸗ gabten und die Schwätzer, Du ſorgteſt für Frieden und Ein⸗ tracht, und Deine beſte Waffe war der Witz.. Aller Witz aber half Dir nichts gegen das Schickſal, das Dir die Früchte Deiner Arbeit wieder nahm. Das Häuschen in Wolfratshauſen, in das Du Dich ſchon vor dem Kriege zurückzogſt und Deine ſchönen Sammlungen, mitſamt den faſt 200 000 Mark Bankguthaben— alles zerrann unter den Fol⸗ gen einer ſchlecht geratenen Spekulation, Du mußteſt wieder auf die Wanderſchaft gehen, und als Du endlich heimkehrteſt, war aus Deinem Simpl ein verlaſſener Amüſierſtall gewor⸗ den, den die Künſtlerſchaft mied. Du erfüllſte die alte Stätte mit neuem Leben. Daß die alte Stimmung nimmer recht aufkommen konnte, lag am Wandel der Zeiten. Die Boheme war ja tot. Geſtorben in der Kriegsnot, reſtlos aus⸗ getilgt in der Revolution und den Monaten des Bürger⸗ krieges. Abend für Abend aber ſtandeſt Du wieder auf dem Poſten und trugſt Deine Gedichte vor. Und der Schlaf kam Dir erſt mit der Sonne. Nächte hindurch wußteſt Du im Faſching zu feiern. Auch heuer noch, als Vierundſtebenzig⸗ jährige! Und heuer holteſt Du Dir, bei einem Sturz in der Morgenfrühe, den Knacks, der Dich, die Eiſerne, anfällig machte. Eine Erkältung, vor wenigen Tagen, warf Dich aufs Krankenlager, das Dein letztes werden ſollte. Warum ich ſopiel von Dir erzählte, Traunſteiner Deaudl, das Du keine„Große“ warſt im Sinne weltbewegender Aktionen, ſondern nur eine Wein⸗Wirtin? Nur eine Wein⸗ wirtin, aber in Deiner Art die Repräſentautin einer Zeit. Einer ſchönen und unwiederbringlich verlorenen Zeit, Und eine Perſönlichkeit, kernhaft und gerade, eine Eigenart und doch durch und durch Kind des bayeriſchen Muktor⸗ bodens. Schlaf wohl, Nati, in jenem Himmel den D verdient haſt, in einem Himmel ohne„Palizeiſtunde“, Du ſo haßteſt mag es nun der ewige Tag ſein, in dem eingingſt oder die ewige Nacht. Richard Riess 1 it* die 4. Seite. Nr. 365 Neue Maunheimer Zeitung([Abend⸗ Ausgabe) Freitag, den 9. Auguſt 1929 nei Kleed for in die Cummerfriſch Awwer des Johr gehe mar in die Summerfriſch, ganz be⸗ ſtimmt!„Fraa“, ſag ich zu meiner Bawett,„jedes Johr hot's ſo gheeße, un wanns druff ankumme is, hoſcht net fortgewollt. „Awwer desmol hawwich mich annerſcht beſunne, des Johr Bleib ich nit deheem,“ ſecht mei Alde.„Mar gheert aach emol aus, s ganz Johr ſitzt mar in ſeine vier Wänd un ſieht un heert nix. Ich brauch aach emol Ruh. Mei Nerve ſin ganz hunne. Ich will mich ach emol middags an de 80 Diſch ſetze könne, uhne mich alle Dag beſinne zu meſſe: Was kochſcht heit, was kochſcht morge? Fortgange werd!“ So verninfdig höt mei Bawett ſchun lang nimmer geredd. Na, denk ich. wenn's norre aach wohr werd. Alſo, fortgange werd, awwer wuhin? Des is de Item. Wenn die Zeidung vwends kummt, muß ſe mei Alde s allererſcht hawwe. Dann ſchtudiert ſe die Luftkurorte. Im Schwarzwald iſſes ſchee, im Odewald aach, in die Schweiz ging ſe aach emol gern, un ſeitdem ſe mol im Schtrandbad war, ſchwärmt ſe for See⸗ bäder, Langeoog, Spiekerobog, Wangerovog, ich wunner mich norr iwwer die geographiſche Keuntniſſe vun meiner Bawett. Schlüſſig is ſe noch net, awwer fortgange werd, des betont ſe jeden Dag. Zweddens taucht die Frog uff: Was nimmt mar alles mit? Geht mar an die See, braucht mar ſchließlich widder annere Kleidung als in Holzapfelbach im Odewald.„E n nei Kleed brauch ich for alle Dinge,“ ſecht mei Alde,„mags hin⸗ gehe wu's will. Un wenn mar gar net fortgehe, brauch ich aach eens.“ Ich ſchbitz die Ohre, hawwich recht gheert? Un wenn mar gar net fortgehe? Aha, denk ich, ich merk ſchun, wie's ausgeht. So nämlich wie jedes Johr. Alle Dag heeßt's: Mar gehe fort, un zuletſcht werd nix draus. Awwer gſat hawwich norr: Dann kaafſcht der halt e neies Kleed. „Ja, ſo Hals iwwer Kopf geht des net,“ ſecht mei Bawett. Erſcht muß ich mol ſehe, was Mode is. Heit middag gehe mar minanner in die Schtadt un gucke uns die Läde an.“ Des wollt mar durchaus net baſſe, awwer was willſcht mache, wenn det Ruh hawwe willſcht. Mar gehe alſo minanner fort. 3 N De...... 2 Kommunale Chronik Der Voranſchlag in Riegel a. K. Der Haushaltplan der Gemeinde Riegel für 1929 wurde vom Bürgerausſchuß angenommen. Er kennzeichnet ſich durch eine merkliche Entſpannung, die Ausgaben betra⸗ gen 157 000 /, die Einnahmen 145 000 /, ſo daß nur 12000/ durch Umlage aufzubringen ſind. Der Steuerfuß ſtellt ſich daher für je 100% Steuerwert beim Grundvermögen auf 15, beim Betriebsvermögen auf 6 und beim Gewerbeertrag auf 111 Pfennig. * * Schriesheim, 7. Aug. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ rütsſitzung iſt folgendes mitzuteilen: Ratſchreibergehilfe Philipp Ferdinand Möll von hier wurde zum angeborenen Bürgerrecht zugelaſſen; die Berechnung der Bruchteile der Kompotenzhölzer beider Pfarreien für 1929 wurde vorgenom⸗ men; die Winterſchafweide hieſiger Gemarkung ſoll verpachtet werden; ein Geſuch zur Erſtellung eines Erfriſchungs⸗ haufes im hieſ. Gemeindewald wird genehmigt; dem Ver⸗ kehrsverein Schriesheim wird zur Erſtellung von neuen Bänken im hieſigen Gemeindewald das erforderliche Holz zugewieſen; verſchiedene Grundſtücksſchätzungen wurden vor⸗ genommen. : Triberg, 8. Aug. Der Bürgerausſchuß wird ſich am 14. Auguſt mit der Beratung des Voranſchlages für das Rech⸗ nungsjahr 192930 zu befaſſen haben. Aus dem Vorjahr iſt ein Ueberſchuß von 14 288 RM. eingeſtellt, ferner an Rückſtänden 90000 RM. Den Geſamtausgaben von 645 788 RM. ſteht eine Einnahme von 548 805 RM. gegenüber, ſodaß ein Betrag von rund 97000 RM. zu decken bleibt. Zur Schuldentilgung wer⸗ den 17 437 RM. verwendet. Die Steuerkapitalien 1928/29 be⸗ tragen Grundvermögen 6 527900 RM., Betriebsvermögen 3 368 500 RM., Gewerbeertrag 589 100 RM.— In der gleichen Sitzung hat der Bürgerausſchuß auch über die Erhöhung der Schlachthofgebühren zu beſchließen, die heute mit dem Friedensſatz die kleinſten in weitem Umkreis bei gleich hohen Fleiſchpreiſen ſind. Seit Juni 1923 ſind Aenderungen der Gebühren nicht mehr vorgenommen worden. Es iſt aber nötig, angeſichts der erheblich höheren Aufwendungen einen Ausgleich zu ſchaffen. Dazu ſoll bei der Neuregelung eine Er⸗ höhung der einzelnen Gebühren um 50 Prozent vorge⸗ nommen werden und zwar mit Wirkung vom 1. September 1929 ͤ ab. Kleine Mitteilungen Der Raſtatter ſtädtiſche Voranſchlag für 1929/30 ſchteßt ab in Einnahmen mit 2737 758 Mk., in Ausgaben mit 3 206 460 Mk. ſodaß ein ungedeckter Fehlbetrag von 468 702 Mark verbleibt. Die Umlageſätze ſollen wie bisher betragen: aus 100 Mk. Grundvermögen 100 Pfg., aus 100 Mk. Betriebs⸗ vermögen 48 Pfg., aus Gewerbeertrag über 10000 Mk. 750 Pfg., aus Gewerbeertrag unter 10 000 Mk. 600 Pfg. Dagegen iſt eine Ex h öhung des Gaspreiſes von 18 auf 20 Pfg. und des Strompreiſes von 40 auf 45 Pfg. je Kilowattſtunde ab 1. Oktober ds. Is. vorgeſehen. Der Gernsbacher Bürgerausſchuß hat den Voxvanſchlag für das Gemeinderechnungsjahr 1929/0 be⸗ vaten. Bürgermeiſter Menges machte klare Ausführungen tber den Gemeindehaushalt, der einen ungedeckten Aufwand von 170000 Mk. aufweiſt. Der Umlageſatz braucht, dank der vorſichtigen Finanzpolitik der Stadtverwaltung nicht er⸗ höht zu werden. Es werden erhoben: 108 Pfg. vom Liegen⸗ ſchaftsvermögen und 43 Pfg. vom Betriebsvermögen. Ruhig und ſachlich verlief die ſich anſchließende Ausſprache. Ohne jeden Widerſpruch konnte der Voranſchlag einſtimmig ver⸗ beſchieden werden. Auch in Baden⸗Baden werden vom 15. Auguſt d. J. an die Tarife der Straßen⸗ und Bergbahn weſentlich er⸗ höht. Für drei Teilſtrecken, die bisher 20 Pfg. koſteten, müſſen in Zukunft 25 Pfg. bezahlt werden.— Der Stadtrat hat beſchloſſen, die Baudarlehensbeſtimmungen durch den Zu⸗ ſatz zu ergänzen, daß ein Unternehmer verpflichtet iſt, bei gleicher Eignung dem Ausgeſteuerten den Vorzug vor ande⸗ ren Arbeitskräften zu geben. Der demnächſt vor den Bürgerausſchuß Ueber⸗ lingen zur Beratung kommende Voranſchlag ſieht eine Erhöhung der Umlage beim Grundvermögen um 18 Pfennig auf 110 Pfg., beim Betriebsvermögen um 9 auf 39 e ung Feiern de es trag um 177 auf 729 Pfg. vor. Un⸗ nerwegs muſchtert mei Bawett alle Dame, die uns begegne. „Guck emol, die dort hot aach e ſchee dunkelbloos Satähn⸗ kleed!“ Kaafſcht der halt aach ſo eens, wann der's gfallt. „Des weeß ich noch net, erſcht will ich noch annere Sache an⸗ gucke. Hoſcht die dort gſeh? Des wär aach e ſchee Kleedche!“ Wo? ich hab nix gſeh.„Dann mach doch dei Aache uff, for was hawwich dich dann mitgenumma?“ Denk ich, machſcht jetzt dei Aache uff. Bawett, ſag ich, die dort hot aach e hib⸗ ſches Kleed.„Sowas kann ich net anzieche, ich bin doch ke jungs Mädel mehr.“ Mittlerweile kumme mer in die Hauptſchtrooß un bleiwe amme Lade ſchtehe.„Guck emol, do ſin lauder ſchene Muſchder, ſag ich,„zum Beiſchpiel des bloo un weiß karrierte.“„Des is mer zu ſcheckich,“ ſecht mei Bawett. Zunwer des dort, des lilafarbiche, wär doch ganz nett.“„Des hot mar zu große Blumme, klee gemuſchterte Sache ſin heit Mode.“„Was meenſcht denn zu dem braune Kräppdiſchihnſtoff dort hinne?“ „Du hoſcht en Gſchmack wie e blinds Hinkl,“ trumpft mich mei Alde ab. Alſo gehn mar weider an e anner Schaufenſchter. Ich ſag mol vorläufig gar nix. Des baßt meiner Bawett aach net.„Kannſcht net ſage, was der gfallt?“, ſchnauzt ſe mich an. Dann gfallt mer der roſarote Seideſtoff,“ ſag ich. Jetzt guckt mich mei Fraa vun de Seite an, als ob ich net recht bei Groſche wär. Ich bin dann weider wie e Hundel newehergeloffe, awwer e Urteil hätt ich um alles vun der Welt nimmer abgewe. Sie hot aach keens meh verlangt. Amme Siggaalade bleib ich ſchteh.„Schatz“, ſag ich,„ich hol mer e paar Siggaa, du kannſcht derweil weidergeh, ich kumm gleich hinnenboch.“„Hinnenboch? ja, ums Eck rum un ins Hawwereckel nei. Ich kenn die Schlich. Do bleibſcht bei mir. Jetzt gehe mar heem, un morje gucke mer weider.“ Des ſin mer ſcheene Ausſichte, awwer hoffentlich find ſe bald was Paſſendes. Mit unſerer Rees in die Summerfriſch werds awwer wohl ſo werre: Mei Bawett geht ins Schtrandbad un ich ins Wertshaus. Aus dem Lande Perſonal⸗Veränderungen im badiſchen Staatsdienſi A. W. rſetzt wurden, Obergeometer Friedrich Ruf in Tauberbiſchofsheim zum Vermeſſungsamt Buchen, Bauober⸗ ſekretär Friedrich Schölch in Mosbach zum Waſſer⸗ und Straßenbauamt Heidelberg unter Ernennung zum Straßen⸗ oberbaumeiſter und unter Uebertragung des Straßen⸗ baumeiſterbezirks Heidelberg J, Straßenbaumeiſter Emil Rößler in Wolfach zum Waſſer⸗ und Straßenbauamt Karlsruhe unter Uebertragung des Straßenbaumeiſterbezirks Bruchſal II, Straßenbaumeiſter Hugo Friedrich in Raſtatt zum Waſſer⸗ und Straßenbauamt Donaueſchingen unter Uebertragung des Straßenbaumeiſterbezirks Furtwangen, Straßenbaumeiſter Albert Haag in Donaueſchingen zum Waſſer⸗ und Straßenbauamt Offenburg unter Uebertragung des Straßenbaumeiſterbezirks Wolfach, Straßenbaumeiſter Robert Reiſer in Furtwangen zum Waſſer⸗ und Straßen⸗ bauamt Heidelberg unter Uebertragung des Straßenbau⸗ meiſterbezirks Neckargemünd. In den Ruheſtand getreten kraft Geſetzes iſt Rechnungsrat Urban Simon bei der Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion. * sch. Hockenheim, 8. Aug. Die Vorarbeiten zu dem am kommenden Sonntag hier ſtattfindenden Flugtag, der durch den Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrt⸗Verein e. V. Mann⸗ heim, veranſtaltet wird, ſind in vollem Gange. Seither war es üblich, derartige Veranſtaltungen der hohen Unkoſten wegen nur an größeren Plätzen durchzuführen. Doch hat die Erfahrung gelehrt, daß es im Intereſſe und zur Förderung der deutſchen Luftfahrt angebracht erſcheint, flugſportliche Ver⸗ anſtaltungen auch in mittleren und kleineren Städten ab⸗ zuhalten. So ſoll auch der Flugtag in Hockenheim gleich zeitig ein Werbetag für die deutſche Luftfahrt ſein und beſon⸗ ders die ſportbegeiſterte Jugend veranlaſſen, die Sache durch Beitritt in einen Luftfahrtverein zu unterſtützen. Fräglein Hedy Schumann ⸗Berlin wird einen Fallſchirmabſprung vorführen; die wagemutige Fallſchirmpilotin hat erſt am letz⸗ ten Sonntag auf dem großen Flugtag in Germersheim, trotz ungünſtiger Winde, einen erfolgreichen Abſprung ausgeführt. Am Trapez unterm Flugzeug wird Fritz Schindler ſeine Künſte hoch in den Lüften zeigen. * Karlsruhe, 8. Aug. Ein 15jähriger Schloſſerlehrling wurde feſtgenommen und in das Jugendſchutzheim ein⸗ geliefert. Er hat bis jetzt nachweisbar 7 Fahrraddieb⸗ ſtäh le begangen und die Räder z. T. verkauft. * Durlach, 8. Aug. In vergangener Nacht, kurz nach 1 Uhr, brach im Speicher der Wirtſchaft„Zur großen Linde“ aus noch unbekannter Urſache Feuer aus, das den ganzen Dachſtuhl einäſcherte. Die Höhe des Gebäudeſchadens ſteht noch nicht feſt. Verſchiedene Familien, die im Hauſe wohnen, erlitten durch die Löſchmaßnahmen größeren Sachſchaden.— Nach Mitternacht gegen 1 Uhr wurde der Metzgermeiſter Mayer durch Paſſanten von der Straße aufmerkſam gemacht, daß der Dachſtuhl ſeines Hauſes brennt. Die Karlsruher Berufsfeuerwehr traf unmittelbar nach dem Alarm zuerſt am Brandplatz ein. Sie brauchte nicht in Tätigkeit zu treten, da auch ſogleich die Durlacher Löſchmannſchaft erſchien, die dem Feuer gewachſen war. Der Brand war am Ende des Dachſtuhls ausgebrochen und fand in Holzvorräten auf dem Speicher reiche Nahrung. Das Haus wurde vom Hof und von der Straße aus in Angriff genommen. Es gelang, die anſtoßenden Gebäude und das oberſte Stockwerk des Hauſes zu ſichern. Nach zweiſtündiger Arbeit konnte die Feuerwehr wieder abrücken. Am ſchlimmſten iſt lediglich der Waſſer⸗ ſchaden, der durch die Löſcharbeiten verurſacht wurde. Die Brandurſache konnte noch nicht endgültig feſtgeſtellt werden. Man vermutet, daß durch Unvorſichtigkeit mit offenem Licht das 5 5— iſt. * Offenburg, 8. Aug. Hier ertrank der 25 Jahre alte Sohn des Bäclermeiſters Joſef Marbach beim Baden. Vermutlich wurde er von einem Unwohlſein befallen und ſank lautlos unter. Erſt geraume Zeit ſpäter wurde er unter Waſſer bemerkt und wieder an Land gebracht. Wieder⸗ belebungsverſuche waren erfolglos. * Marbach bei Villingen, 8. Aug. Mittwoch nachmittag ereignete ſich hier ein tödlicher Unfall. Als ein von Bad Dürrheim kommendes Freiburger Perſonenauto durch den Ort fuhr, wollte Bernhard Kuß kurz vor dem Auto die Straße überqueren. Er wurde überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß er nach einigen Stunden im Villinger [Krankenhaus geſtorben 5 Verhaftung mit Hinderniſſen * Villingen, 8. Aug. Eine Verhaftung unter ſehr er⸗ Im Krankenhaus hatte ſchwerenden Umſtänden erfolgte hier. ein Patient einem Schwerkranken 25 Mark geſtohlen und ſich dann aus dem Staube e Der verfolgende Gendarmerie⸗ wachtmeiſter konnte den Dieb auf dem Bahnhof aus einem nach Triberg abgehenden Zug heraus holen. Bei der Sperre aber warf er dem Beamten ſeinen Koffer zwiſchen die Füße und machte ſich davon. Es begann eine aufregende Jag d, bei der es zweimal durch das Waſſer der Brigach ging. Zwei Männer, die den Ausreißer ſtellen wollten, wurden von ihm mit einem Meſſer bedroht. Schließlich gelang es dem Wachtmeiſter, den Dieb dingfeſt zu machen. Es ſtellte ſich heraus, daß er der vielfach vorbeſtrafte Verbrecher Joſef Hecke rt aus Ofteringen bei Bruchſal iſt. Er geſtand den Diebſtahl ſchließlich ein. Das Geld hatte er ſchon teilweiſe verbraucht. * * Pforzheim, 8. Aug. Der Finkenſteiner Bund, der ſeinen Sitz in Caſſ el⸗Wilhelmshöhe hat, will vom.—8. September auf der Georgshütte in Hagenſchieß eine Singwoche ab⸗ gallen Sie ſoll dazu dienen, in einer gleichgeſtimmten Ge⸗ meinſchaft neue Wege zu ſuchen, um das Singen für die ganze Lebensgeſtaltung fruchtbar zu machen. Das Mindeſt⸗ alter ſoll für Teilnehmer 18 Jahre und für Teilnehmerinnen 17 Jahre ſein. Der Beitrag beträgt für die ganze Woche 25 Mk.(Lehrbeitrag, Verpflegung, Unterkunft). Urſprünglich war geplant, die Singwoche auf dem Truppenübungsplatz Münſingen in Württemberg abzuhalten. Nachdem die Sing⸗ woche nun nach Baden verlegt worden iſt, iſt zu hoffen, daß aus jugendlichen Kreiſen unſeres Landes ſich viele Teilnehmer zur Singwoche einfinden werden. * Oberrotmeil bei Freiburg, 8. Aug. Die Frau eines hieſigen Einwohners ſtattete ſeit einiger Zeit regelmäßig den Weinkellern ihrer Nachbarn während deren Abweſenheit Beſuche ab. In Flaſchen und Eimern ſchaffte ſie dann das edle Naß nach Hauſe. Jetzt konnte ſie auf friſcher Tat gefaßt werden. Eine Frau, die ſchon längere Zeit das Gebaren der Diebin beobachtet hatte, ſtellte ſich auf die Lauer und ſchloß die Diebin, als ſie ſich in ihrem Weinkeller befand, ein, bis die Gendarmerie ſie aus ihrem Gefängnis befreite. * Breiſach, 8. Aug. Geſtern um die Mittagszeit iſt der deutſch⸗rumäniſche Student Helmut Greger, der auf der Durchreiſe nach dem Elſaß ſich befand, beim Baden im Alt⸗ rhein zwiſchen Eiſenbahn⸗ und Schiffsbrücke ertrunken. Die Leiche konnte geborgen werden. * Vöhrenbach i. Schwarzw., 8. Aug. Die vor einiger Zeit unter Verdacht des Gattenmordes in das Amtsgefängnis Donaueſchingen eingelieferte Gaſtwirtin Mathilde Heine aus Linach wurde dieſer Tage aus dem Amtsgefängnis Donaueſchingen entlaſſen, weil ſich ihre völlige Unſchuld herausgeſtellt hat. Die dreiwöchentliche Unterſuchung der Leichenſtücke des Verſtorbenen Ehemanns Roman Heine hat ergeben, daß er nicht an Gift, ſondern an Lugenentzündung Nachbargebiete Der Kühkopf als Naturſchutzpark * Darmſtadt, 8. Aug. Die Bergwacht„Odenwald“ be⸗ ſchäftigte ſich auf ihrer diesjährigen Sommertagung in Weinheim auch mit den Verhältniſſen auf dem Kühkopf. Es wurde bedauert, daß gerade in Heſſen ein Naturſchutzgeſetz fehlt. Wie nötig ein ſolches Geſetz ſei, ſehe man am beſten am Altrhein und auf dem Kühkopf. Durch unvernünftige Menſchen würden Reiher und Nachtigallen in dem Brutgeſchäft uſw. geſtört. Durch Kinboperateure wurden be⸗ reits drei Neſter mit den Jungen zerſtört. Der Fortbeſtand der ſeltenen Vogelkolonien iſt ernſtlich in Frage geſtellt. Das Auſſichtsperſonal iſt durch das Fehlen der geſetzlichen Handhabe nicht in der Lage, dem fortſchreitenden Unfug wirk⸗ ſam entgegen zu treten. An zuſtändiger Stelle will nun die Bergwacht den Antrag einbringen, daß der Kühkopf zum Naturſchutzpark erhoben wird. * * Stuttgart, 7. Aug. Vergangene Woche hatte der Zirkus Hagenbeck drei Tage lang ſeine Zelte in Calw auf dem Brühl aufgeſchlagen. Zwei Affen, die ſich auf dem von mehreren Reihen hoher Kaſtanienbäume umgebenen Platz an⸗ ſcheinend 1 0 Urwald wähnten, gelang es, die Freiheit zu er⸗ langen. Während einer der Ausreißer in die Nagold fiel und 9 wieder eingefangen werden konnte, gelang es dem andern, von Baum zu Baum ſpringend, auf den Fried⸗ hof ſich zu retten, wo er 0 einem hohen Lebensbaum ſein Hauptquartier aufſchlug. Der Totengräber hat an dieſen Baum Bananen aufgehängt, damit der Affe, der ſich jetzt noch ſeiner Freiheit erfreut, nicht hungern muß. Aber der Fremdling nerſteht es auch ganz aut, ſich ſelbſt zu helfen, in⸗ dem er die umliegenden Gärten mit ſeinem Beſuch be⸗ ehrt. Einen Stachelbeerſtock leerte er vollſtändig und aus einem anderen Garten flüchtete er bei der Ankunft des Be⸗ ſitzers mit einem Arm voll Gelber Rüben. Ein Schuldiener, der den Affen einfangen wollte, mußte, mit verſchiedenen Kratzwunden verſehen, vom Schauplatz wieder abtreten. * Saarbrücken, 8. Aug. Die Polizei meldet: Der Kauf⸗ mann Karl Schilke“ aus Burbach wurde geſtern wegen Mord⸗ verſuches feſtgenommen. Schilke, der in der vergangenen Nacht betrunken nach Hauſe kam, ſetzte den ſeit einiger Zeit beſtehenden Familienſtreit fort und legte ſich dann zu Bett. Nach kurzer Zeit erhob er ſich wieder und gelangte unbemerkt in den Keller, wo er die Gasleitung öffnete. Das Gas drang durch das ganze Haus, wurde jedoch noch rechtzeitig wahrgenommen, ſo daß ein grauenvolles Unglück, dem unter Umſtänden acht Menſchen hätten zum Opfer fallen kön⸗ nen, verhütet werden konnte. Schilke wurde dem Gericht * Straßburg, 8. Aug. Der 25jährige Blechner Adolf Spitzer von Dorlisheim iſt in Plaine im Breuſchtal vom Kirchen dach, wo er Reparaturen ausführte, tödlich abgeſtürzt.— Als Urheber der in der letzten Zeit im Unterelſaß ausgeführten Diebſtähle war ein gewiſſer Xaver Lingelſer aus Hindisheim polizeilich geſucht. Am Sonntag morgen konnte er endlich in Waſſelnheim nach heftiger Gegenwehr verhaftet und in Ortsarreſt verbracht werden. In der Nacht durchbohrte er die Decke ſeiner Zelle, gelangte in ein Zimmer des erſten Stockes, in dem ein kleines Kind ſchlief und verſchwand dann durch das Dachfenſter. Seine Flucht wurde erſt am nächſten Morgen bemerkt. Schluß des redaktionellen Teils * EH STKLASSTGE SCHWEIZ ERH-MARKEN-UHRFN Für ſubilaums- und Hochzeitsgeschenke in Gold und Silber voh besonderer Schönheit und Preiswürdigleit . FR. J. ee eee 8, 3 u. 7 1, 3 8 Freftag, den 9. Auguſt 1929 Von den Tauſenden und Abertauſenden, die allſommerlich nach dem Süden, nach den Seebädern des Reiches fahren, ahnen bei der Fahrt durch Franken wohl die wenigſten, welch ein wunderſchönes Mittelgebirge ſich hinter den Höhen zwiſchen Bamberg, Forchheim, Erlangen, Nürnberg und Bayreuth verbirgt. Dieſe engen, tiefeingeſchnittenen Täler, dieſe bizarren Felsgebilde, die ſtolzen Schlöſſer, maleriſchen Burgen und ſtimmungsvollen Ruinen, die großartigen, in ihrer Ausdehnung und Anlage überwältigenden Tropfſtein⸗ höhlen wie hier gibt es in dieſem beſchränkten geographiſchen Aus maße wohl kein zweites Mal in deutſchen Landen. Man zählte in der Fränkiſchen Schweiz, in einem Gebiet von etwa 55 Kilometer Durchmeſſer, ehedem nicht weniger als rund 120 Burgen und Schlöſſer und etwa 50 bedeutendere Höhlen. Hier iſt alles, aber auch alles, aufs Ro mantiſche, Poetiſche, Biedermeieriſche und Kleinſtädtiſche eingeſtellt. Und gerade das iſt der Grund, daß jeder, der einmal dieſe Täler durch⸗ wandert hat, die Fränkiſche Schweiz für zeitlebens lieb ge⸗ winnt. Ernſt Moritz Arndt, Ludwig Richter, Tieck, Wacken⸗ roder, Ludwig v. Knebel(der Freund Goethes), Fürſt Pückler⸗ Muskau, Immermann und Victor v. Scheffel haben dieſes reizende Ländchen in allen Tonarten geprieſen und ihr Lob der Welt verkündet. Richard Wagner wählte den Blick, den man im Wieſental oberhalb der Sachſenmühle auf das 175 Meter hoch über dem Tal thronende Schloß Gößweinſtein hat, als Motiv für ſeine Gralsburg. Von der Eiſenbahn wird die Fränkiſche Schweiz in der Hauptſache nur an ihrer Peripherie berührt. Im Oſten von der Station Pegnitz aus bringt das Poſtauto den Beſucher mach Pottenſtein, im Süden die Linie Nürnberg ⸗Nordoſt⸗ bahnhof, nach Gräfenberg, im Weſten die Lokalbahn von Erlangen ebenfalls nach Gräfenberg und im Nordweſten die dorf und Heiligenſtadt. Dieſe Orte ſind alſo die Haupt⸗ eingangspunkte zur Fränkiſchen Schweiz. Wer von Sachſen kommt, der kann in Bayreuth ausſteigen und mit der Zweig⸗ bahn nach dem Städtchen Hollfeld fahren, dem nördlichſten N Punkt der Fränkiſchen Schweiz. Hauptbahnſtationen ſind an * der Linie Saalfeld München die Plätze Bamberg oder Forch⸗ N heim, von Süden her Nürnberg oder Forchheim und an der Linie Hof— Regensburg die Station Pegnitz oder Bayreuth. Von hier aus beſtehen überall Nebenbahn⸗ oder Autoanſchlüſſe. Als Haupt⸗Sommerfriſchen gelten Ebermannſtadt, Streitberg, Muggendorf, Behringersmühle, Gößweinſtein, Pottenſtein, Egloffſtein und Gräfenberg. Eber mannſtadt iſt ein freundliches Landſtädtchen an der Wieſent, am weſtlichen Ein⸗ gang zur Fränkiſchen Schweiz und hat ſich in letzter Zeit als ſehr billige, beſcheidene Sommerfriſche einen Namen gemacht, die in erſter Linie für Leute, die der Ruhe bedürfen, geeignet iſt. Von hier zweigt die Bahn ab nach Heiligenſtadt und nach Muggendorf. Heiligenſtadt iſt ein großes Dorf im Leipleiter⸗ tal, hoch über dem Ort ragt die Burg Greifenſtein empor, In ſeiner Nähe liegt Aufſeß mit ſeinen zwei Schlöſſern. Von dort wandert man nordwärts über Hollfeld nach dem durch Die Landgrafen von Heſſen ſind durch Friedrich Schiller und Bruno Frank in die Literatur eingegangen als Bei⸗ ſpiele böſer fürſtlicher Unmoralität: einer von ihnen hat Menſchen als Kanonenfutter verkauft. In der politiſchen Ge⸗ ſchichte iſt ihr Charakter, z.., ihr nationaler Stolz im Sie⸗ benjährigen Kriege bemerkenswert. Für die Kunſtgeſchichte haben ſie Werke von Ewigkeitswert geliefert. 5 Durch keine bauliche oder landſchaftliche Anlage inner⸗ halb der deutſchen Grenzen wird die Bedeutung des Barock⸗ gedankens wirkſamer verkörpert als durch die Anlage von Wilhelmshöhe an den Abhängen des Habichtswaldes oberhalb Kaſſel. Die herakleiſch überſchäumende Kraft des ab⸗ ſoluten Fürſtentums erdachte dieſes größte Gartenwunder Deutſchlands, deſſen Idee ebenſo gigantiſch iſt wie ſeine Aus⸗ führung, an dem ein ganzes Jahrhundert gearbeitet hat, ohne von ſeiner Größe etwas zu opfern, deſſen Anlage bezeichnen⸗ derweiſe mit der Kroge, dem Herkules auf den unbehauenen Quadern des Oktogons, begonnen wurde, um mit dem gei⸗ ſtigen Mittelpunkt, dem— nunmehr ſchon klaſſiziſtiſchen— Schloß zu enden. Die herviſche Antike mit dem Aquädukt, der Pluto⸗Grotte, Virgils Grab und den Freundſchaftstempelchen iſt hier ebenſo der Landſchaft eingegraben wie die ludovokiſch grandioſen Waſſerkünſte, die größten in Deutſchland, die blanke Empirefront des Schloſſes und die verſchwommene Roman⸗ tik der ſtilwidrigen Löwenburg. Ein Wundergarten, bei aller „Natürlichkejt“ geometriſch geformt, deutſch erdacht, mit fran⸗ zöſiſchen Erinnerungen überzaubert, Rieſenterraſſe aus hei⸗ miſchen Buchen und Hängebirken und südlichen Pinien, Silber⸗ pappeln und Zedern erbaut. Schweigende Seen füllen die buſchigen Mulden, und ruhig gleitet das leuchtende Weiß der Schwäne in müden Kreiſen auf dem grünumbetteten Blau: ein ſchmerzlicher Zauber von Kulturgröße und ⸗Reife wandert ins laute Tal der modernen Großſtadt, eitung(Abend⸗Ausgabe) ee — Eine Gommerreije in die„Frunliſche Gchweij; Von Auguſt Sieghard, Nürnberg die Schweſter Friedrichs des Großen berühmten ehemaligen markgräflichen Luſtſchloſſe Sanspareil mit ſeinem Park, und durchs obere Wieſenttal nach den burggeſchückten Orten Freienfels und Wieſentfels. Verfolgt man aber das Aufſeß⸗ tal flußabwärts, ſo kommt man vorbei an der Burgruine Wüſtenſtein nach Streitber g, dem eine dreiviertel Stunde von Ebermannſtadt entfernten, bekannteren Kurort der Fränkiſchen Schweiz, über dem ſich auf ſteilem Fels die Trüm⸗ mer der Streitburg erheben. Er hat nicht nur vortreffliche Gaſthöfe, die auch verwöhnten Anſprüchen genügen, ſondern auch ein großes modern eingerichtetes Sanatorium. 1905 wurde hier eine Tropfſteingaleriehöhle, die Binghöhle, entdeckt Wer nach Streitberg kommt, wird auch das reizende, hiſtoriſche Pilgerſtübchen in der alten Hertleinſchen Kurhaus⸗ brennerei beſuchen, das ſchon Scheffel beſungen hat. Nur ein halbes Stündchen landeinwärts liegt der älteſte Erholungsort der Fränkiſchen Schweiz, der maleriſche Marktflecken Mug⸗ 1 rf mit ſeinem Kurhaus und der Roſenmüllers⸗ hö h he. Von hier ab wird das Tal immer enger. Die Bahnlinie iſt zu Ende, und wer nicht gut zu Fuß iſt, kann das Postauto benützen, das ihn in raſcher Fahrt durchs Wieſent⸗ und Pütt lachtal bringt. Oberhalb Muggendorfs liegt der hervor ragende Ausſichtspunkt Adlerſtein(531 Meter) und das phan⸗ taſtiſche Quackenſchloß, in der Mitte der 8 Kilometer langen Talſtrecke das entzückende Felſenſchößchen Burggailen reuth mit ſeiner berühmten Zoolithenhöhle. Immer der tiefgrünen Wieſent zur Seite, über der ſich zu beiden Seiten großartige Felspartien auftürmen, kommen wir über die Sachſenmühle zur Stempfermühle, in der die Erlanger Stu denten ihre Exkneipe haben. Kurz zuvor aber öffnet ſich ein 8 einzigartiger Blick auf das in ſchwindelnder Höhe thronende, ringsum von Felſen umgebene Schloß weinſtein 1 ſeinen zierlichen Giebeln, Erkern und Zinnen. Der Mar flecken Gößweinſtein, direkt über der Stempfermühle geleg iſt ein Hauptfremdenplatz der Fränkiſchen Schweiz, berü als Wallfahrtsort und beſuchenswert ſchon durch ſeine in ſante, von Balthaſar Neumaun⸗Würzburrg erbaute Wi fahrtskirche. Tief unten, am Zuſammenfluß von vier Täler liegt das Dorf Behringersmühle, eine bevorzugte Sommer⸗ friſche. Von hier kann man das Wieſenttal aufwärts w — ihre großen Pfannkuchen), über die geheimnisvolle Rieſe burg zum weltentrückten Gaſthaus Doos und weiter dur wildromantiſche Rabenecker Tal zur Burg Rabeneck und Städtchen Waiſchenſeld. f Das Püttlachtal iſt wohl das ſchönſte Tal der Fränk Schweiz. Pottenſtein überragt ein altes Felſenſchloß. Lokalbahn von Forchheim über Ebermannſtadt nach Muggen⸗ Familie Aſam an der Münchner Johanniskirche. Charles du in Paris und auch ſonſt viel gereiſt, beide Zeichner und Architekten, Johann Heinrich Tiſchbein, Maler und Deko⸗ rateur, und Nahl, der Bildner und Schnitzer, ſie alle wett⸗ immer neue Wege ſuchend, neue Möglichkeiten erfindend, nur den ſchaumigen Schimmer matten Goldes, gelegentlich auch — „ Milhhelnes hahe und Milhelusthal Von Adolf Peter Paul Lyrik, aus Haydus Quartetten, aus Mozarts perlenfunkeln⸗ den Arten heute noch immer zu entzücken vermag: das Rokoko. Zwei lange Wegſtunden von Wilhelmshöhe entfernt baute die eherne Marſchzeit des Siebenjährigen Krieges das Luſtſchloß Wilhelmstal, ein Spätbarockſchlößchen in einem bunten Mantel von Buchen, Schwarztannen, Rotdorn und Goldregen, kokett ſich ſpiegelnd im ſchweigefrohen Oval des Teiches. Hier wird der(ſeltene) Gaſt berauſcht von jener unirdiſchen Kunſt des ſinnlichſten aller Stile, wie nirgends in Deutſchland, hier fühlt er nach, daß einem galanten Sänger dieſes Farben⸗ und Formenwunders„die Augen übergiengen vor ſo viel Pracht und Schönheyt!“ Hier feiert die abendländiſche Kultur zumal das reindeutſche Formgenie, einen Triumph, der ſich nur mit der Herrlichkeit des„Figaro“ vergleichen läßt. Deutſche Kunſt! Wie die Gotik, ſo iſt auch das Rokoko— beide aus norman⸗ niſch⸗flämiſchem Kulturkreiſe erwachſen— ureigene Domäne des deutſchen Fabuliergeiſtes, unantik, unitalteniſch, unakade⸗ miſch, Juwelen der Kunſt und des Geſchmackes erzaubernd, die nur der freien Perſönlichkeit, der genialen Laune des Ein⸗ zelindividuums zu entſpringen vermögen. 75 8 Auch Schloß Wilhelmstal iſt ein„Geſamtkunſtwerk“. Bau⸗ meiſter, Bildner und Maler ſchufen gemeinſam, wie etwa die Ny, der Sohn des Erbauers der Kaſſeler Orangerie in der Karlsaue, ſein Sohn Simon, Schüler des großen Blondel eiferten, das Kunſtwerk vollendeter Schönheit und Erleſenſten ſtimmten Bauwerks und die Junendekoration mit all ihrem unſagbar reichen überſchwang des Muſchelwerks, der Blumen⸗ gewinde, der Tierfiguren und Amoretten, der Schleſfen. Ran⸗ ken, Netze und Bänder, die ſich um Geigen und Flöten, um Fruchtkörbe und Vögel, um Degen und Flinten ſchlingen; um der Anmut und Schönheit zu dienen. Meiſt getaucht in. „Hippokrene“ getrunken, ihm ein deutſches„Roßbach“ Geſchmacks zu formen: die beſchwingte Geſtalt des heiter ge⸗ J . hier ſind nur zwanzig Minuten zur Teufelshöhle im Weiher bachtal, die, 1923 entdeckt und elektriſch beleuchtet, eine d größten Tropfſteinhöhlen Mitteleuropas darſtellt mit K chen und Skeletten von über 100 Höhlenbären. Nahe d Teufelshöhle liegt das 1926 eröffnete Kurbad Pottenf ein Familien- und Felſenſchwimmbad mit ſportlichen Anlag und Reſtauration, das größte dieſer Art in Süddeutf mit wundervollen Terraſſen und Felſenſchluchten. Am Au gang des Weihersbachtales, eine halbe Stunde vom Bad en fernt, lädt die Schüttersmühle, ein bekannter Luftkurort Hotel und Penſion mitten im Walde, zur Einkehr, 7 Im Süden der Fränkiſchen Schweiz iſt das Hauptwa gebiet das Trubachtal mit Egloffſtein, von wo der 587 M. hohe Wichſenſtein beſucht wird, der eine umfaſſende Aus gewährt. Weiter ſüdwärts kommen noch in Frag freundliche Marktflecken Hiltpoltſtein, das mit künſtler Malereien geſchmückte Städtchen Gräfenberg und das 9 Bergſtädtchen Betzenſtein. Auch in Pegnitz ſelbſt läßt recht angenehm wohnen. 5 5 Wer zum erſtenmal in die Fränkiſche Schwelz ko der wird dieſem wunderſchönen Ländchen mit ſeiner freu lichen Bevölkerung und ſeinen vortrefflichen Elumen, ein guter Freund werden. 5 1 17 Farben, faſt alles aus feſtem Holz handgeſchnitzt. Arbeit Monaten und halben Jahren. Und all dieſer Reichtum Decke und zwiſchen den hohen Spiegeln, von jenen ki halben, matten, zarten Farben, die dem Rokoko eigen: Piſtaziengrün, Roſa, Himmelblau, der Lachsfarbe, dem gold, dem Grünblau. Und im Rahmen dieſer Wund Ornamente und Figuren, die alle frei von jeder Erdenſchn wie Blüten am Morgen nach oben, der Sonne ewiger Lebe freude zu, ſich heben: die prachtvollen Chinamöbel, die holzkommoden, die koſtbar eingelegten Tiſche, die Porze gedichte aus Meißen, Berlin und Fürſtenberg Nichts iſt hier laut und aufdringlich, alles Tönen, alles iſt Nuance, die Linien ſind welch, die linde, die Farben duftig, das Gefühl leicht ſenttmental, das ferne Wunderland, wird beſchworen, genau ſo wie ſtahlharte Zeit der Betongußhäuſer und ragenden koloſſe als Erſatz der Seele ein neues Rokoko zu b ſich anſchickt. f 5 5 g Der fürſtliche Erbauer dieſes Schloſſes hat es geſehen; ſeine getreue Alliance mit dem königlichen von Sansſouci zwang ihn ins Evil, indes ſolche parfli Kreaturen wie der Prinz Soubiſe hier hauſten; preußiſch⸗antike Frederic, der ſtoiſche Philoſophie a 0 Hier tänzelte weiland König Jerome(deſſen ſchwe⸗ goldene Empirebetten ſchlecht in dieſen Duft von Ma Farbe paſſen), hi eylie 5„ 8 0 Kultur übertönt, Reſtdenz überwä! phenburger Pank reines Kunſtwerk naſfiger, die 9 Stkberglat berlegten und erf n Blattwunder, ein Roſenkorb, ein Papagei in natürlichen! helmstal— zum mindeſten in deutſchen Landen— un gleichen.„%%% 5 5 6. Seite. Nr. 365 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 9. Auguſt 1929 Ariliſche Meije na; Wimfen Von Richard Mager Mein Freund Peter hört, daß ich nach Wimpfen will. „Du biſt ſonſt ein ganz genießbarer Kerl, aber die roman⸗ tiſchen Mucken kannſt du nicht laſſen. Was tuſt du in Wimpfen? Kletterſt durch die ſteilen und engen übelriechenden Gaſſen, verrenkſt den Hals, weil an einem Haus ein armſeliges Erker⸗ chen angeklebt iſt, läßt dir vom Meßner einen eingelernten Quatſch vorleiern und dich von fremdenhungrigen Gaſtwirten neppen!“ Ich muß zugeben, daß ſolche Annehmlichkeiten allerdings geeignet wären, mich von meinen„romantiſchen Mucken“ zu heilen, wenn es eben ſolche wären, die mich nach der alten Stadt am Neckar ziehen. Aber Peter läßt ſich nicht belehren. Er ſcheint im übrigen ſeine Erfahrungen gemacht zu haben, und das war die Urſache, daß ich an Wimpfen ſehr kritiſch herantrat. 5 Eine große Ueberraſchung iſt aber für den Ankommenden ſchon die prächtige Lage des Städtchens. Hoch über dem Neckar auf ſteiler Höhe ragen die Türme, die ſteilen, aller⸗ Zuſtände der Vergangenheit ſchauen. Das iſt für den reifen Menſchen oft eine Störung, und der eigentliche Reiz des Studiums an Hand eines Geſchichtswerkes beruht oft darauf, daß zwiſchen den Zeilen das Bild des Geſchichtsſchreibers, ſeine Anſichten, ſein Temperament erſtehen. Der kritiſche, ſkeptiſche Menſch von heute empfindet das verhältnismäßig ſtark und hält ſich lieber an die(nur ſcheinbar) ſtummen Zeu⸗ gen der Vergangenheit, die Denkmäler. Der gewaltige Auf⸗ ſchwung, den die Erforſchung der Urgeſchichte, die keinerlei Aufzeichnungen erleuchtet, nur an Hand der materiellen Hin⸗ terlafſenſchaften genommen hat, kommt nicht von ungefähr. Es iſt gerade ein Beweis für Sachlichkeit, ein altes Neſt zu durch⸗ ſtöbern und mit Hilfe der dinglichen Ueberbleibſel der Jahr⸗ hunderte ſich ein Bild davon zu machen, wie as die längſt Dahingegangenen trieben, was ſie begeiſterte, was ſie drückte. Ich ſtehe unter den glänzenden Arkaden der Hochwand des kaiſerlichen Palas und vertiefe mich in die wuchtigen, von großer künſtleriſcher Erfindungsgabe zeugenden Säulen⸗ ese.. Die Kaiſerpfalz in Wimpfen tümlichen Giebel und trutzigen Mauern, und der Blick ſchweift mit Wohlbehagen über eine ſchöne, durch die ſchimmernden Waſſerläufe des Neckar, Kocher und der Jagſt reichgegliederte Landſchaft. Zahlreiche Siedlungen unterbrechen Farbgetüpfel ihrer bunten Häuſer, altersgrauen Kirchen und Mauern das üppige Grün einer geſegneten Landſchaft. Es iſt klar, daß ſchon in früheſter Zeit dieſer beherrſchende Punkt beſiedelt war. Kelten, Germanen, Römer und nach dem Fall des Limes wieder die germaniſchen Alemannen hielten den ſtrategiſch wichtigen Punkt beſetzt. Furchtbar ſollen die Ungarn hier gehauſt haben, führt doch der Volksmund den Namen Wimpfen auf Wibpin, Weiberpein zurück. Neu er⸗ ſtand aber die Stadt aus Brandſchutt und Aſche, und 200 Jahre ſpäter erhoben ſich die glänzenden Mauern und Türme einer kaiſerlichen Pfalz und künden gleicherweiſe den Ruhm deutſcher Baukunſt wie die Pracht kaiſerlicher Hof⸗ haltung. Die Kirche nicht minder zeigte ihre Bedeutung in großartigen Schöpfungen, die heute in ihrer jetzt beſcheidenen Umgebung lebhaftes Erſtaunen erregen. Nein, lieber Peter, es ſind wirklich keine romantiſchen Mucken, die mich 1 ſolchen Plätzen wie mit magiſcher Ge⸗ walt hinziehen. Die Vergangenheit der Heimat iſt ein wun⸗ derbares Buch, in deſſen Seiten unermeßlich viel von Men⸗ ſchenwollen und ⸗beſcheiden, von Kämpfen, Siegen und Unter⸗ lingen geſchrieben ſteht. Geſchichte verſtehen heißt Menſchen und ihre Verhältniſſe verſtehen. Aus zweierlei Quellen ſchöpfen wir: Aus den Berichten und der Ueberlieferung auf mit dem der einen, aus den hinterlaſſenen Werken der Alten auf der anderen Seite. Das beſte Geſchichtswerk ſetzt immer einen Müttler voraus, Lurz deſſen 50 wir 55 2 und eee— Das„Meiſterſtüdt òder Hausfrau Warum ſoll gerade das Kofferpacken das Meiſterſtück der Hausfrau ſein? Es gibt doch ſo viele andere Gelegenheiten, z. B. in der Küche, beim Nähen, auf dem Gebiete der Woh⸗ nungskultur, Kinderpflege und vieles andere mehr, wo ſie ihre Meiſterſchaft beweiſen kann! Schon richtig, aber das Kof⸗ ferpacken hat's in ſich... Es gehört mancherlei dazu, Geduld, Geſchicklichkeit, Organiſationstalent, praktiſcher Sinn. Die Aufgabe iſt ſo vielſeitig und ſtreift ſo viele Gebiete des haus⸗ fraulichen Wirkens, daß man wohl ſagen kann: Eine Haus⸗ frau, die Meiſterin im Kofferpacken iſt, wird ſich ganz beſtimmt auch ſonſt als„erſte Kraft“ erweiſen. Da ſteht er auf der Diele oder im Schlafzimmer, der große Koffer, der die bewegliche Habe einer Familie für eine mehr⸗ wöchige Sommerreiſe aufnehmen ſoll. Bewundernd 0 ihn die Hausgenoſſen, mit froher Erwartung betrachten ihn die Kinder— ſinnend und tatendurſtig umkreiſt ihn die Hausfrau. Es wird nicht ſo leicht ſein, alles in ihm unterzubringen, was ex aufnehmen ſoll, aber Vater hat drakoniſch verfügt:„Einen kleinen Abteilkoffer für jeden— mehr bewillige ich nicht an Handgepäck! Das übrige muß in dem großen Koffer Platz finden!“ Nun, liebe Hausfrau, ſieh zu, wie Du für dieſes Problem die Löſung erarbeiteſt! Und ſo ſieht man ſie in den Tagen, die der Abreiſe vorangehen, mit ernſter, überlegender Miene um den großen Reiſekoffer herumwandeln. Prüfend und abwägend vergleicht ſie ie aufgeſtapelten Haufen mit⸗ zunehmender Wäſche, Schuhe, Kleider, Anzüge, Bücher, Toilet⸗ tenutenſtlien und was ſich ſonſt für die Sommerreiſe als not⸗ wendig erweiſt, mit dem ſo geräumigen und doch bekanntlich mer zu kleinen brauenen Reiſefreunde—— 5 Wie ſoll das alles untergebracht werdend und es entſpinnt ſich ſozuſagen ein auf beiden Seiten mit Temperament geführter Kleinkrieg zwiſchen ihr und der übri⸗ den Familie um ledes Stück, das die 1 8 als„ſchlechter⸗ 0 ſtellungen. Der romaniſche Steinmetz beginnt zu reden, zu⸗ nächſt in ſchweren, derben Formen, wie es der heimiſche Stein und die ſchwerblütige Konſtruktion der gewaltigen Mauern, Pfeiler und Gewölbe verlangt. Bald aber kommen fremd⸗ artige, phantaſtiſche Geſtaltungen zu Wort. Friedrich Barba⸗ roſſa, der gewaltige ſechſte Heinrich, der Araberfreund Friedrich der Zweite haben ja hier Hof gehalten. Die vielfachen kriege⸗ riſchen wie friedlichen Beziehungen, die das Abendland da⸗ mals mit dem Morgenland verbanden, die in das ſchwere Blut der romaniſch⸗ germaniſchen Kultur einen leichteren, phantaſtiſchen Fluß brachten, ſie reden hier aus dem Stein! Die ſtrenge e Säule wandelt ſich in den leichteren Bündelſchaft, dreht ſich ſpiralig in die Höhe, ja die einzelnen Schäfte verknoten ſich in der Mitte. So geben ſteinerne Denkmäler in einem ſtillen Winkel deutſchen Landes Kunde von politiſch und kulturell hochbedeutſamen Tatſachen, die ſeit Jahrhunderten der Geſchichte angehören. Damit iſt nur eine Einzelheit aus der unerſchöpflichen Fülle der ſehens⸗ und merkwürdigen Baulichkeiten der alten Freien Reichs⸗ ſtadt herausgehoben. Außer der noch in ihren vernachläſſig⸗ ten Trümmern imponierenden Hohenſtaufenpfalz aus der romaniſchen Stilperiode feſſeln uns die ſchönen und edlen Schöpfungen der Hoch⸗ und Spätgotik, vornehmlich Sakral⸗ bauten. Der Preis unter allen gebührt ohne Frage der prachtvollen Ritterſtiftskirche zu Wimpfen im Tal! Beſonders reizvoll iſt es natürlich, das Wohnhaus vergangener Jahr⸗ hunderte zu ſtudieren, vor allem das Bürgerhaus der Renaiſ⸗ ſance. Zunächſt iſt das maleriſche Durcheinander der Gaſſen und Gäßchen verwirrend, bald aber treten die einheitlich gut⸗ 3 55 1 1 5 8 kultur aus der Unmenge der zerſtreuten und trotz Vernach⸗ läſſigung und Verſtümmelung durch ſinnloſen Umbau imme noch intereſſanten Maße der Einzelheiten hervor. Es mag wenige Oertlichkeiten nur geben, die reizvolle Lage mit wahrhaftem Reichtum an geſchichtlichen Baudenk⸗ mälern vereinigen, wie gerade Wimpfen. Ich bin mir be⸗ wußt, daß das moderne bürgerliche Wohnhaus dem Menſchen eine Fülle hygieniſcher und perſönlicher Bequemlichkeiten gibt, wenn ich aber an die entſetzlich⸗nüchternen Reihenmiet⸗ häuſer und an die ertötend⸗einförmigen Zeilen der Arbeiter⸗ wohnungen von geſtern(hoffentlich überall von geſtern) denke, ſo freue ich mich doppelt aller Beſtrebungen, die wieder ſchöne, formen⸗ und farbenreiche Häuſer und Straßen geſtalten. Sicher hat das Studium der Bauweiſe in unſeren köſt⸗ lichen alten Städten wie Nürnberg, Rothenburg und auch Wimpfen manches dazu beigetragen. Neue haòiſche WVerbeſchriſten Unterſee und Rhein heißt die Schrift, die für die Dampfſchiffahrt Schaffhauſen— Konſtanz wirbt. Ein überſichtliches Relieſbild der Strecke mit den Gebieten um Rhein und Unterſee gibt eine mo⸗ derne, inſtruktive Darſtellung der Gegend. Im Innern liebliche Bilder der einzelnen Orte und ein ausführlicher Fahrplan der Strecke. Oberes Donautal. In dem ſchönſten Teile des landſchaftlich ſo reizvollen oberen Donautales iſt das zur Gemeinde Gutenſtein ge⸗ hörige Kurhaus Neumühle eröffnet worden. Wie der Name beſagt, handelt es ſich um ein ehemaliges Mühlengebäude, das in den Jah⸗ ren 1928/29 gründlich renoviert und als Kurhaus eingerichtet wurde. Hierbei wurde das ſchöne Fachwerk wieder freigelegt, ſodaß es 3 einen prächtigen Anblick bietet und als Baudenkmal amtlich ge 5 wird. Eine ſelten ſchöne Gelegenheit zum Erholen und Aus ruhen, zum Schwimmen, Rudern, zu Sonnenbädern und Ausflügen wird hier geboten. Der nahe Waldes rand gewährt einen reizvollen Aus⸗ blick auf das romantiſche Donautal. Ein ſoeben erſchienener illu⸗ ſtrierter Proſpekt iſt koſtenlos erhältlich. Immendingen, der Höhenluftkurort an der Donau. Beſonders reizwolle Bilder zeigt dieſer Folder: Partien an der Donau, Baum⸗ gruppen und Wälder, drin ſich ſommers kühl ruhen und träumen läßt, die Geſamtlage des Kurortes. Man erhält den Eindruck: Hier muß es heimlich und behaglich zu leben ſein. Immendingen iſt be⸗ kannt dͤurch die intereſſante Hauptverſickerungsſtelle der Donau, die dort im Sommer im Kalkboden völlig verſchwindet. MWandͤ ervorſchlaͤge Tageswanderung Eberbach, Burghälde, Katzenbuckel, Waldkatzen bach, Strümpfel⸗ brunn, Mülben, Unterferdinandsdorf, Reiſenbachergrund, Antonsluſt, Gaimühle Wanderkarte Nr. 29 Gaimühle oder Zwingenberg 3 l. Mannheim ab:.12,.36,.00; Eberbach an:.54,.37,.09 Uhr. Beim Bahnhof links über die Ueberführung und rechts auf die die Straße nach Oberdielbach. Ueber ein Bächlein und gleich rechts öſtlich mit der Hauptlinie 19, blauer Rhombus durch die letzten Häuſer und im Feld auf Pfad hinauf in den Wald. Aus Zickzackpfad ziemlich ſteil bergauf auf einen breiten Weg und rechts im Bogen zur Burghälde, mit der Burgruine Eberbach. Laut Schenkung des Frankenkönigs Dagobert von 6886, beſtätigt durch Karl den Großen im Jahre 798 kam die Gegend von Eberbach in den Beſitz des Bis⸗ tums Worms, deren Biſchöfe wohl auch bie Burg erbaut haben. Die jetzt freigelegten Reſte ſtammen aus dem 11. Jahrhundert. Von der Weſtſeite ſchöner Blick auf Eberbach und ins Neckartal. In öſtlicher Richtung am Hang durch Schälwald weiter in ſchönen Hochwald. Gleich zu Anfang am Weg ein ſtattlicher Baum, eine Eiche oder Buche. Von da auf vergraſtem Weg links hinter zur Emichsburg, jetzt noch Jagdhaus, 3 Min. Dort wo das Wegzeichen ben Wald verläßt, Vor⸗ ſicht! Dieſer macht unvermittelt und war ohnedies ſchlecht anzubrin⸗ gen, eine Kurve links wieder in den nahen Wald, um nach einigen Minuten abermals nach rechts abzuſchwenken. Noch etwas auf zum Dielsbacher Feld und links durch Tannenwald zur Freyaquelle, einem verſiegten Brunnen. Noch kurz rechts aufwärts zum Turm des Katzenbuckels, 1½ St. von der Burghalde. Dieſer erbaut 1820, 620 Meter hoch. Auf dem Turm, der Sonntags geöffnet iſt, umfaſſende Rundſicht über den ganzen Odenwald, den Taunus und Speſſart. Oeſtlich im Walde ab nach Waldkatzenbach, 7 St. In gleicher Rich⸗ tung durch den Ort, nach Strümpfelbrunn/ St. und ½ St. nach Milben. Von hier mit der Hauptlinie 17 roter Rhombus nördlich durch den Ort aufwärts in den Wald. Mäßig anſteigend zu einem prächtigen Tannenwald. Ueber die Nebenlinie 51, gelbrotes Viereck. Alsbald auf dem ſog. Eſelspfad ſteil auf rauhem Weg hinunter in den idylliſch gelegenen Reiſenbachergrund, Unterferdinandsdorf, 1 St. In der über dem Bach gelegenen Wirtſchaft eine Erfriſchung erhältlich. Ueber den Reiſenbach zurück und im Leininger Wildpark links, weſt⸗ lich an demſelben entlang. Von da bis Antonsluſt eine einzig ſchöne, einſame Wanderung. Rechts ſaftige Wieſen durch die der rauſchende Bach zu Tal eilt, umrahmt durch prächtigen Tannenwald. Wer auf dem beinahe zweiſtündigen Weg bis zum Forſthaus Antonsluſt die ſtatur beobachten will, hat Zeit und Muße dazu. Stets am Bach bleiben. Nach etwa 1% St. über den Reiſenbach und bei einem Wegweiſer rechts, ſofort wieder links in eine Schlucht, mit einem kleinen Waſſerfall. Durch dieſe und rechts nach dem Forſthaus An⸗ tonsluſt noch 4 St. Mit der Hauptlinie 18, weißes Viereck und der Nebenlinie 51, gelbrotes Viereck vor nach Gaimühle, ½ St. Gai⸗ mühle ab: 16.01, 19.15, 22.11 Mannheim an: 19.06, 20.43, 23.56 Uhr. F. 85 dings unentbehrlich“ bezeichnen 55 von dem ſie behauptet, daß es vollkommen überflüſſig ſei. So z. B. die Steinſamm⸗ lung des Tertianers, der mal Geologe werden will, und Vaters dickleibige„Wälzer“, die neueſten Fachwerke, die er in der Sommerfriſch durchackern zu wollen verſichert und von denen ſie ganz genau weiß, daß es damit doch nichts wird und ſie als Platzbeanſprucher und Gewichtvermehrer doch nur mitreiſen, im übrigen aber ein ungeſtörtes und gänzlich ungeleſenes Da⸗ ſein auf dem Grunde des Koffers führen werden! Auch unter den Mitnehmewünſchen des Töchterchens erfolgt mancher Ab⸗ ſtrich— es geht wirklich nicht an, daß die ganze Puppenfamilie mitreiſt, und nur durch vieles Bitten erreicht die betrübte Puppenmutter endlich, daß wenigſtens die Lieblingspuppe in dem bewußten Handköfferchen einen Platz findet. Zuguterletzt aber ſteht Mutter noch vor den eigenen Habſeligkeiten und hält auch die Muſterung. Könnte man das Braune nicht ebenſogut zu Hauſe laſſen? Und braucht man unbedingt zwei Mäntel? Gerade Mäntel nehmen ſoviel Platz weg.——— So iſt nun endlich die Sichtung und Klärung beendet, und das große Werk kann beginnen. Und wenn es geſchafft iſt, wenn der große Koffer randvoll und fertig gepackt da ſteht, wenn das Schloß mit leiſem Knacken eimſchnappte und der Schlüſſel ſorglich im Handtäſchchen verwahrt wurde— wenn ein letzter Rundgang, eine letzte Prüfung nichts Liegengeblie⸗ benes und Vergeſſenes zeigt, dann iſt der Augenblick gekom⸗ men, in dem die Hausfrau ſich der Vorfreude auf die Reiſe hingeben darf. Sie hat das Ihre getan und ihr Meiſterſtück geleiſtet! Ja, Kofferpacken iſt eine wichtige und nicht leicht zu nehmende noch zu erledigende Arbeit und man könnte eigentlich ſagen: Zeige mir, wie Du Koffer packſt und ich will Dir ſagen, wie Du biſt! Der ganze Menſch ſpiegelt ſich ſozuſagen in ſeinem Koffer. Es gibt Menſchen= auch ſolche weiblichen Geſchlechts ſind häufig unter ihnen!— die in ihren Koffer wahllos hineinpfropfen, was ihnen gerade in die Hände fällt und was ſie ebenſo wahllos und unſyſte⸗ matiſch zuſammengeſucht haben. Meiſtens haben ſie dann - gerade das Wichtigſte überſehen und vergeſſen, und bei 5 fruchtloſen Verſuch, es unterwegs oder am Ziel der Reiſe an⸗ gelaugt zu finden, verwandeln ſie den Kofferinhalt vollends in ein Chaos. Das ſind die Menſchen, die über auf der Reiſe be⸗ ſchädigte und verdorbene Gegenſtände, zerdrückte Kleider und verbeulte Schuhe klagen und die Eiſenbahn dafür verantwort⸗ lich machen anſtatt ihre eigene Nachläſſigkeit.— Beim Kofferpacken geht es ohne eine gewiſſe Pedanterie und Sorgfalt nicht ab, aber dieſe lohnen ſich dann auch und helfen die Mühe verringern. Zunächſt ſtelle man den zu fül⸗ lenden Koffer handgerecht auf einen Tiſch oder auf zwei gegenübergeſtellte Stühle, ſodaß man ihn bequem überſehen und darin hantieren kann, ohne ſich bücken zu müſſen. Den Inhalt, der in ihm verſchwinden ſoll, hat man vorher zuſam⸗ mengetragen und geſichtet, damit unnötiges, anſtrengendes und zeitraubendes Hin⸗ und Herlaufen vermieden wird. Die beiden Grundgeſetze des guten Kofferpackens heißen:„Feſt packen!“ und„Ecken ausnutzen!“ Alle ſchweren Gegenſtände, wie Bücher, Schuhzeug, Käſten und dergl. kommen nach unten; Gegenſtände mit ſcharfen Kanten müſſen umwickelt werden, hohle Gegenſtände ausgeſtopft(3. B. mit Strümpfen, Taſchen⸗ tüchern ete.). Man packt möglichſt ſchichtweiſe und gleicht Un⸗ ebenheiten und Hohlräume durch zwiſchen die größeren Dinge gelegte Gegenſtände aus. Was man für die Ankunft und die erſte Nacht ſowie unterwegs braucht, kommt zweckmäßig in ein kleines im Abteil mitzuführendes Handköfferchen. Dann blei⸗ ben noch als„oberſte Schicht“ die Kleider zu verſtauen. Auch bei dieſen gilt die Regel: Schweres nach unten, Leichtes nach oben! Zweckmäßig iſt es auch, nach einer Liſte zu packen, auf der man das in die Tiefen des Koffers Verſenkte abſtreicht und kürz bemerkt, wo man es verpackt hat, z. B. zweite Schicht Mitte, oberſte Schicht links ete. Dann iſt man ſicher, nichts vergeſſen zu haben und findet Geſuchtes leicht wieder. Und damit: Fröhliches Kofferpacken und gute Reiſe! Mutter Gustel. ——.—..——ñ̃̃—̃—.———— ̃— Verantwortlich: Willy Müller * Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabef 7. Seite. Nr. 365 Hästnof zum goldenen stern Steile Laufenbach, area Hasthäus U. Peng,, Jar Sonne“ Straubfr. wildromant., kein Autoverkehr. Neuzeitl. einger. Fremd. ⸗ erkirch fintof l. Pension, 7. Ddhgeg' Cale waldwanderungen; bietet angenehmſt. Erholungs⸗ i 2 aufenthalt im Sommer u Herbſt mit Gelegenheit zu ſportlicher Betätigung aller Art wie auch zu nervenausſpannender Ruhe. 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Viele schöne Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung machen den zwischen Czonreichen Tannenwäldern gelegenen Ort zu einem be- Nebten Erholungsaufenthalt. 0 He + N Ib(im nördlichen Schwarzwald). + 2 2 Dem Reisenden, der, von Kaxls- ruhe kommend, auf der elektrischen Nebenbahn das enge, idyllische Tal der unteren Alb durchfährt. er- öftnet sich, wenige Minuten, nachdem die malerischen Veberreste des ehemaligen Benediktinerinnen-Klosters Frauenalb zurückgeblieben sind, nach knapp eineinhalb stündiger Fahrzeit, überraschend der Blick in eine hei- tere, ungemein anmutige, parkartige Landschaft: Das stille. enge Tal weitet sich: die schöngeschwungenen Linien der Berge erheben sich zu einer Höhe von 700900 m; und einbettet in das vielténige Grün der dunklen Wälder, der frischen Wiesen und schöner Gär- ten, liegt vor dem ankommenden ein freundliches Schwarzwaldstädtehen; der von der Natur so reich be- günstigte Kur- und Badeort Herrepalb. NHeuenbürg w Jeg, S gerald dt d. Meer), eine Oberamtsstadt mit 3000 Einwohnern, liegt malerisch im reizenden Enztale und ist von bewaldeten Bergen umgeben. Die günsligen klimatischen Verhältnisse und die Möglichkeit, herrliche Waldwanderungen auf den Höhenwegen unternehmen zu können, machen Neuenbürg immer mehr zu einem be⸗ gehrten Luftkurort, Schloß und Schloßruine aus dem 12. und 13. Jahrhundert und der sich daran anschlies- sende Park geben dem Städtchen ein besonders schönes Gepräge N Lage und erfrischende, anregende Luft ist Mt ders von Kürgästen ein gern aufgesuchter Erh sort. Zahlreiche Gasthöfe und Pensionen sorgen für eine gute Unterkunft. LI E 1(Radio-Thermal-Bad und Luftkur- 2E Enze ort im württemb. Schwarzwald). Liebenzell, im schönsten Teile des Nagoldtales, 340 m ü. d.., an der Bahnlinie Pforzheim Calw--Horb ge- legen, hat eine ganz eigenartig malerische Lage. Die herrlich bewaldeten Berghänge des Nagoldtales bilden hier durch eine überaus reiche Faltung und durch die Einmündung mehrerer Gebirgstäler einen Wunderbar for- menreichen Anblick, Die zerstreute Bauart des Städt- chens, die an die Berghänge angelehnten Landhäuser, der saftig grüne Talgrund, die vielen Parkanlagen und die hoch oben majestätisch thronende Burgruine bieten dem Auge einen Blick von entzückendem Farbenreich- tum. Der Ort selbst ist einerseits durch den städtischen Kurpark(König Wilhelm- Anlagen!) mit den beiden Bädern, andererseits durch einen Naturpark die städt Schloßberganlagen, mit der Burgruine verbunden. Beide Anlagen führen direkt in die Liebenzell rings um- gebenden herrlichen Waldungen, (230 m ü. d..) Reichelsheim in Odenwald 8 asset ge. legenes Städtchen im obeten Gersprenztal, an der Mun⸗- dulg des Mergbaches gelegen(Endstation der Nebenbahn Reinheim Reichelsheini), ist überragt von der auf steiler Höhe thronenden Burg Reichenberg. Diese Burg wurde 1307 zuerst urkundlich erwähnt und war Eigentum des Grafen von Erbach. Schöne Waldungen mit prächtigen Ausblicken in die Täler, das Schwimmbad. gute Gast- hauser und Pensionen und die gutgepllegten Wege geben dem Kurgaste die gesuchte Erholung. Schilhae(341 m ü. d. Meer) ax der Schwarz- Ae waldbahn am Zusammenflufl der 8 h und Kinzig, liegt romantisch im engen Tal, von aldeten Berg umgeben. Sein mildes Klima und die guten Spazierwege machen Schiltach zu einem gern aulgesuchten Luftkurort, Sasbachwalden n an Fleckchen Erde, das idyllischer kaum gedacht werden kann und für den Ruhe- und Erholungsuchenden eine wirkliche Stätte der Gesundung ist: Sasbachwalden. Schéne Wege laden zu Ausflügen und reine, würzige Luft weiht die Lungen des Großstädters, der hier seinen Nerven wirkliehe G sundung geben kann. 5 Schenkenzel Bahnstation, an der Uinie Hausach— Freudenstadt, ist ein schön gelegenes Schwarzwaldstädtthen im Tale der Kin- zig. Der nahegelegene Tannenhochwald mit seinen sechs- nen, mälig aufsteigenden Wegen, die reine Luft und das Baden in der Kinzig läßt dem Kurgaste eine gute Er- holung zukommen. Nönenlafteurort Twileselberg ee Rings von prächtigem Tannenbhochwald umgeben einer Oase im unübersehbaren Wäldermeer gleich, 1% Stunden von der Bahnstation Freudenstadt und 1 Stunde vom be- kannten Badeort Rippoldsau entfernt, liegt 812 Meter über dem Neer Zwieselberg, das sich infolge seiner herrlichen, wWaldumgrenzten und vor allem Windgeschütz⸗ ten Lage von Jahr zu Jahr größerer Beliebtheit erfreut. Als idealer Platz für den wirklich Erholungsuchegden wird es immer mehr und mehr bekannt, und fliegt doch bei aller Rube und Abgeschiedenheit nicht allzu Veit von einem verkehrsreichen Zentrum entfernt Nieht nur im Hechsemmer ist ein Erhelungssufenthalt hier zehr zu empfehlen, aueh im Frühling und Vor- sommer, wenn sich der Tarnenwald mit Blüte sehmügkt, ist die Luft die denkbar gesündeste. Gutgebahnte Woge 1 5 für reichliche Spaziergelegenheit in dem schöuen ald. Z. Seite. Nr. 365 Zangjülirig gedffnet! 8 2 5 3972 7 SSaurfoleo Sade. Sera. ab. Al, oll. Sabel afl G oilhiſbölhze Cet Saale keene, Goa iabo, Sele Statten. Hiclon, Sagen., Mam. und. Moreutbgicn. Dur. 5 Angi, golkaeren. G lauoltinblib uren in„ cler 8 e 2 75 eee aer Ae, e N nm den jum Schlob Widb Sanatorium Schlob Wͤälgberg] stunden Linie Pforzheim- Nagold— 430 m der Erholung Innere, Nerven, Frauenleiden, insbeson- brauchen Sie An- dere Störungen in den Wechseljahren. regung und Ab. physik.-diätetische individuelle Behand- wechslung 2 Jung. Entfettungskuren und Mastkuren 81 a Erholungsstation, modern ausgestattet e eee Aerzil, Leitung: Seh, San.⸗Rat Ur. von Noor den. Neue 5 5 Mannheimer Emör Zeitung Nene Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Kommt zum Konstanzer Tas ö am 109, und 71. 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BIS ENDE SFPTENHBEN AUSKUNFT UND PRPOSPECTTE GRATI5 OFFIZIFLLES VERKEHR-PBUREO LUZERN Karl Ludwig Sand Hiſtoriſcher Roman aus der Seit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel Feußner (Nachdruck verboten.) „Frech iſt viel zu wenig geſagt“ eiferte der Deutſche. „Aufwiegler, Fanatiker, gemeingefährliche Geſellen, das ſind die richtigen Ausdrücke für die Studenten im Allgemeinen und für die Jenaer Burſchenſchaft im beſonderen Die deutſchen Regierungen glauben mir nicht eher, als bis mal ein Student eine übereilte Tat, eine rechte Dummheit be⸗ geht, was ich, im Grunde genommen, nur wünſchen kann. Wie groß würde ich dann daſtehen, und, was die Hauptſache wäre, man könnte gegen die Geſamtheit vorgehen, ſie mit Ge⸗ walt vernichten..“ 42 „O, Sie ſind ein klucher Mann,“ ſchmeichelte der Ruſſe, „man wird maken Sie ungeſtorben.“ „Unſterblich“ wollten Sie ſagen, Herr Legationsrat. Das bin ich längſt durch die Fülle meiner pvetiſchen und drama⸗ tiſchen Arbeiten, die man ſpielen wird, ſo lange es überhaupt Theater gibt.„Doch ſchweifen wir nicht ab von unſerm politiſchen Thema.. Sie glauben gar nicht, was ich ſchon alles unternommen habe, um den Regierungen die Augen zu öffnen über das Turner⸗ und Studentenunweſen. Bisher war aber alles vergebens.“ „Ein ſerr gutte Wort!“ rief der Diplomat und wiederholte gedehnt:„Studen—ten-un—weſen. Wirklich ein ſerr gutte Wort! Ik will mir merken das.“ „Ja, ja, verehrter Herr Rat,“ begann Kotzebue,„in Rußland iſt alles ganz vortrefflich, und ich glaube allen Ernſtes, dank der Knuten und Kantſchuhs.“ „Ganz riktik! Koſaken tun mit Nagajaika viel gutes Dienſt unter das Menſchen.“ „Und dieſes Inſtrument fehlt uns in Deutſchland!“ „Wird ruſſiſcher Hof dieſe Knute den deutſchen Regie⸗ rungen empfehlen. Und jetzt muß ik mir auch empfehlen!“ „Was!“ rief Kotzebue überraſcht.„Sie wollen ſchon gehen?— das gibt es nicht. Zum Diner müſſen Sie ſchon hierblieben.“ „Geht nikt, mein lieber Herr Rat,“ ſagte der Ruſſe im Ton aufrichtigen Bedauerns.„Wollt ik mir maken Ueber⸗ raſchung freudiges auf halbe Stunde. Sind Pferde ſchon wieder angeſchirrt, und fort gehts gleich! Komme ſonſt zu ſpät nach Petersburg. Dort,“ er machte eine gönnerhafte Geſte,„ik will melden, was vortreffliches Mann iſt Herr Staatsrat von Kotzehue.“ Der alſo Belobte machte eine artige Verbeugung und ſagte erfreut:„Ich ſchmeichle mir, am ruſſiſchen Kaiſerhof einen ſo einflußreichen Fürſprecher wie Sie Herr Rat, zu haben und danke Ihnen nochmals für die Ehre, daß Sie in meinem Hauſe eingekehrt ſind.“ „O, o, iſt mir ſelbſt geweſen eine Ehre..“ Die beiden Männer ſchritten jetzt der Tür zu. Schon erhob Kotzebue die Hand, um nach der Klinke zu greifen, als er ſie wieder ſinken ließ und den Ruſſen am Arm faßte. „Einen Augenblick müſſen Sie ſchon noch hier bleiben!“ rief ex etwas aufgeregt.„Faſt hätte ich vergeſſen, Ihnen eine ſehr wichtige, mich betreffende Mitteilung zu machen. Denken Sie nur, der Kaiſer hat mir erlaubt, nach meinem geliebten Rußland zurückzukehren, und ich werde noch im Laufe dieſes Frühjahrs nach Repal gehen.“ „Aah.. in der Tat intereſſant,“ machte der Ruſſe überraſcht.„Aber warum wollen Sie nik bleiben hier in Deutſchland als unſer Aufpaſſer?“ „Weil ich in Rußland ſterben möchte.“ „Sterben?— Wer wird ſpreken von Sterben, wenn man noch hat junges Frau und eine Kind von 4 Jahren. Sie ſind noch nikt ſekzik „Wenn auch! Aber wie ich Ihnen vorhin ſchon ſagte, kann ich das Gefühl, von einer Gefahr umlauert zu ſein, nicht loswerden.“ „Dummes Zeug. Aberglauben paßt nur für altes Frau Auf Wiederſehen!“ „Auf Wiederſehen in Rußland!“ 4. Kapitel. Die beiden Ruſſinnen deutſchen Blutes hatten von der Neckarbrücke aus das Ziel ihrer Reiſe erreicht und waren in einem Gaſthof, den ihnen der Poſtkutſcher empfohlen, abge⸗ ſtiegen. Die Fahrt von Darmſtadt über die Bergſtraße, Berührung der kleinen Städte: Zwingenberg, Bensheim, Heppenheim und Weinheim nach Mannheim war überaus reizvoll geweſen, und die durch das unverhoffte Zuſammen⸗ treffen mit dem Geliebten in einen förmlichen Glücksrauſch verſetzte Kathinka hatte mehr als einmal begeiſtert ausge⸗ rufen:„Das reine Paradies! Welch ein Unterſchied zwiſchen hier und Rußland um dieſe Jahreszeit! Bei uns liegt die Natur noch in des Winters Feſſeln und hier ſtehen die Bäume in Liebesflammen oder haben ihren Blütentraum bereits ausgeträumt...“— Die ältere ſchien dagegen nichts von all den Frühlings⸗ herrlichkeiten bemerkt zu haben. Teilnahmslos waren ihre finſtren Blicke über den Zauber der Landſchaft geirrt; doch kein Wort der Begeiſterung war über ihre zuſammengepreß⸗ ten Lippen gekommen. Still und verſchloſſen, mit ihren finſteren Gedanken beſchäftigt, hatte ſie im Wagen geſeſſen und nur auf direkte Fragen kurze, einſilbige Antworten gegeben. So war man in Mannheim, der am regelmäßigſten ge⸗ bauten Stadt Deutſchlands, angelangt. Das junge, heiterfrohe Mädchen konnte es kaum erwarten, nun auch den ſo hoch ge⸗ prieſenen Rhein zu ſehen und teilte der Freundin ihre Ab⸗ ſicht mit. „Gehe nur!“ ermunterte dieſe.„Auf meine Begleitung mußt du allerdings verzichten; denn mich hat die lange Reiſe so augeſtrengt, daß ich im Augenblick außerſtande bin, etwas unter zu unternehmen.“ Kathinka war ſehr froh, allein gehen zu können; denn in Nadinas Nähe wurde es ihr von Stunde zu Stunde unheim⸗ licher, und wäre es in ihrer ſchönen, gläubigen Seele nicht ebenſo Frühling geweſen wie draußen in der Natur, ſie ätte den Zuſtand wohl nicht länger ertragen können. Mit lachenden Augen betrat ſie die ſaubere Straße, die in ſchnur⸗ gerader Richtung bis faſt nach dem Rheine führte. Das Verlangen, allein zu ſein, war bei Nadina aber ge⸗ nau ſo ſtark vorhanden wie bei dem jungen Mädchen, deſſen heiter⸗ſonniges Weſen ihr geradezu Folterqualen ſchuf, das neben ihr ſtand wie das Licht neben dem Schatten, wie der Tag neben der Nacht. Als die Ruſſin ſich allein wußte, durchwühlte ſie ihr Ge⸗ päck nach einem beſtimmten Gegenſtande, der bald gefunden war. Lange und ſinnend betrachtete ſie ihn, und ein leichter Schauer rann ihr über den Körper, Das Herz klopfte ſo wild, daß ſie unwillkürlich die Rechte daraufpreßte. Doch bald wurde ſie etwas ruhiger, packte den Gegenſtand wieder fort, ließ ſich Schreibzeug geben und begann langſam und nachdenklich zu ſchreiben. Der Inhalt des Briefes war kurz, aber ſchwerwiegend. Sie verſiegelte das Schreiben, ſchrieb auf die Außenſeite nur das eine Wort:„Kathinka“ und ſchob es dann zwiſchen zwei Gepäckſtücke. Es dämmerte bereits, als Kathinka von ihrem Rhein⸗ ausflug zurückkehrte. Sie hatte ſich auch in der Stadt bereits 5 und war von dem Erſchauten des höchſten Lobes voll. „Du kannſt dir gar nicht vorſtellen!“ rief ſie begeiſtert, „wie ſchön Mannheim liegt! Wie gemalt, ſag ich dir, Ganz anders als Jena. Die Straßen ſind ſo gerade, wie mit dem Lineal gezogen. Und dann der Rhein! Ich hatte ihn mir nicht ſo ſchön vorgeſtellt. Sein Waſſer iſt grünlich und doch klar. Er iſt freilich lange nicht ſo groß wie die Wolga, und doch gefällt er mir beſſer. Morgen mußt du dir alles anſehen.“ „Ja, morgen,“ Widerte die andere mit gequältem Lä⸗ cheln,„morgen will ich ausgehen — Am andern Tag zeigte ſichs, daß Nadina es mit den Worten:„morgen will ich ausgehn,“ ernſt gemeint; denn gleich nach dem Frühſtück traf ſie Anſtalten, den Gaſthof zu verlaſſen. Dabei zerbrach ſie ſich den Kopf über das, was ſie ſagen wollte, wenn etwa Kathinka ihre Begleitung anbieten würde. Das Mädchen ſchien aber zu ahnen, daß die Freundin das Beſtreben hatte, ihren Stadtbeſuch allein zu machen, fragte deshalb ſo gleichgültig als möglich:„Soll ich etwa mit⸗ kommen?“ „Notwendig iſt es nicht“, ja auch nur kurze Zeit fort. ich zurück zu ſein. Tatſächlich war auch noch keine ganze Stunde vergangen, Nadina wieder in das Zimmer trat. 4 In ihrem Weſen hatte ſich nichts geändert, nur ſchien es, als wäre der Zug um die Mundpartie, der ſchon immer un⸗ bengſame Entſchloſſenheit verriet, noch ſchärfer ausgeprägt. „Nicht wahr, Mannheim iſt ganz reizend?!“ rief Kathinka der Eintreffenden entgegen.(Fortſetzung folgt.) lautete die Antwort.„Ich bin In einer knappen Stunde hoffe als n 9 wicklung der Tabakpflanzen wird im allgemeinen als günſtig i Lrtrank der 18 jährige Willibald Bauer, Sohn des Land⸗ Rund geriet anſcheinend in eine tiefe Stelle. aber nicht geländet werden. Freitag, den 9. Auguſt 1929 Nene Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 908 N Das Erweiterte Schöffengericht Freiburg i. Br. ver⸗ urteilte den 30jährigen Arbeiter Paul Metzdorf aus Ber⸗ lin wegen mehrfachen Straßenraubs zu ſechs Jahren Zucht⸗ haus, fünf Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizei⸗ aufſicht, ſowie den 24jährigen Gärtner Heinrich Göbel aus Eſſen a. d. Ruhr wegen Straßenraubs und Hehlerei zu zwei Jahren ſieben Monaten Gefängnis und drei Jahren Ehr⸗ verluſt. Die beiden Angeklagten hatten am 12. Juni d. J. nach⸗ mittags gegen 6 Uhr auf einem Waldweg bei der Chriſchona an der deutſch⸗ſchweizeriſchen Grenze eine Baſler Dame, die mit ihren Kindern im Chriſchonaer Wald ſpazieren 8 2 Aus ber Pfalz Wirtſchaftliches aus Bad Dürkheim * Bad Dürkheim, 8. Aug. Die Entwicklung der hieſigen Wirtſchaft iſt, wenn auch finanziell nicht ſonderlich, ſo doch in techniſcher, produktiver und organiſatoriſcher Hinſicht nach dem Kriege weitergegangen, was bei den aus der neuen Grenzziehung erwachſenen Schwierigkeiten viel beſagen will. Die Einlagen der Städtiſchen Sparkaſſe ſind andauernd erheblich geſtiegen, und wenn im abgelaufenen Halbjahr bei der allgemeinen Geldknappheit, den ſtarken ſteuerlichen Ver⸗ pflichtungen und der Schwierigkeit des Weinabſatzes die Ein⸗ lagen auch nur zögernd erfolgen, ſo läßt das jetzt laufende Halbjahr doch einen guten Jahresabſchluß erwarten. Die In⸗ anſpruchnahme der Städtiſchen Sparkaſſe für Bau dar⸗ lehen findet ihre Begründung darin, daß die Stadt beim Bau einer neuen Wohnung ein Darlehen von 4000% zu einem ein Prozent unter dem Reichsbankdiskont liegenden Zinsſatz gibt und die Tilgung mit 3 v. H. vereinbart. Dieſe Darlehensbereitſchaft kommt ſelbſtverſtändlich den Gemeinden des Bezirks zugute, die die Sparkaſſe für Einlagen benutzen. Bisher hat die Kaſſe etwa 400 000/ derart verbilligte Bau⸗ darlehen hergegeben. Winzerkreiſe hoffen, daß die Beſtrebung auf Löſchung oder wenigſtens langfriſtige Stundung der vor drei Jahren durch die Sparkaſſen und landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften vermittelten Summen der ſogenannten Win⸗ serhilfe zum Erfolg führen. Auf dieſe Weiſe würde die Dürk⸗ heimer Wirtſchaft um etwa eine Million entlaſtet ſein. Aus den Ergebniſſen des Obſtbaues fließen den hieſigen Sparkaſſen angeſichts der ſtarken Zahlungsverpflichtungen der Wirtſchaft nur mäßige Summen zu. Wenn die Stadt auch ihr Hauptaugenmerk auf den Kur⸗ und Fremdenverkehr richten muß, ſo liegt ihr ſelbſtverſtändlich an der Erhaltung und Meh⸗ rung ihrer Induſtrie, die durch die neue Grenzziehung im Abſatzgebiet beſchränkt iſt. Freitod durch Erſchießen 5 * Neuſtadt a. d.., 9. Aug. Geſtern nachmittag erſchoß ſich in ſeiner Wohnung der 33jährige ſtellenloſe Kaufmann Auguſt Schwartz, der ſeit Spätherbſt 1928 von ſeiner Ehe⸗ frau getrennt lebte und mit dieſer einen Eheſcheidungsprozeß Hatte. Vor dem Selbſtmord gab er auf ſeine Frau, die Haus⸗ haltungsgegenſtände abgeben wollte, einen Piſtolenſchuß ab, ohne zu treffen. * Die Tabakernte im Gang * Herxheim bei Landau, 9. Aug. Das Brechen der Sandblätter hat vornehmlich im pfälziſchen Schneide ⸗ gutgebiet ſeinen Anfang genommen. Aber auch im Zi⸗ garrengutgebiet hat man an den Erſtſatzpflanzungen mit dem Brechen der Sandblätter begonnen. In den letzten Tagen hat ſich in verſchtedenen Gemarkungen als Folge der wechſeln⸗ den Witterung die Wildfeuerkrankheit eingeſtellt. Die Ent⸗ bezeichnet. Das Mengenerträgnis dürfte trotz verminderter Anbaufläche nicht hinter dem Vorfahr zurückbleiben. Vor der pfälziſchen Frühhopfen⸗Ernte * Kapellen(Südpfalz), 9. Aug. Die Frühhopfen⸗ ernte ſteht kurz bevor. Im pfälziſchen Hopfenanbaugebiet rechnet man mit ihrem Beginn Anfang nächſter Woche. Die Dolden des Frühhopfen haben ſich überaus günſtig entwickelt, dagegen ſcheint das Mengeerträgnis hinter dem Vorjahre zurückzubleiben. Im Gegenſatz dazu hat der Späthopfen gegenwärtig eine günſtige Blütezeit, ſo daß man hier mit einem größeren Mengenergebnis rechnen darf. e * Ludwigshafen, 9. Aug. Der Bau⸗ und Finanzausſchuß der Stadt Ludwigshafen beſchloß geſtern, den Omnibus ⸗ verkehr zwiſchen Munden heim— Gartenſtadt am 15. September durch den„Kraftverkehr Bayern“ zu eröffnen. Es ſollen ganz neue Omnibuſſe in den Dienſt geſtellt werden. — Die Leiche des am Sonntag in Neckarſteinach ertrun⸗ kenen Joh. Horn aus Mundenheim wurde geſtern unweit der Unglücksſtelle von einem Arbeiter der in der Nähe befind⸗ lichen Baggermaſchine geborgen. * Germersheim. 5. Aug. An der Rheinsheimer Kiesbank wirtes Karl Joſeph Bauer. Er ritt ein Pferd in den Rhein Man nimmt an, daß er dabei von dem Pferd, das an das Ufer ſchwamm, einen Schlag erhielt, der den ſonſt guten Schwimmer ent⸗ weder an der Rettung ſeines Lebens verhinderte oder ihn im Waſſer tötete. Später wurde die Leiche geſehen, konnte ging, Sechs Jahre Zuchthaus für Straßenräuber überfallen und ihr unter Bedrohung mit einer Schein⸗ totpiſtole die Handtaſche mit 27 Schweizer Franken In⸗ halt geraubt. Zehn Tage darauf hatten ſie in Badenweiler auf einem Waldweg einen ähnlichen Raubüberfall auf zwei Scheintotpiſtole in Tätigkeit trat. Hier fielen ihnen nur 7 Mk. in das Gebüſch warf, wo ſie die Angeklagten wegen des Herannahens von Paſſanten nicht mehr ſuchen konnten. Die Strafe fiel deshalb ſo hoch aus, weil es ſich bei den Orten um vielbeſuchte Kurorte handelt, die beide eines beſonderen Schutzes bedürfen und da die Verbrechen großes Aufſehen er⸗ regt hatten. Gerichtszeitung § Wegen Unterſchlagung verurteilt. Vor dem Amtsgericht Edenkoben hatte ſich der 30jährige Kaufmann Richard Pioth von Gleisweiler, früher Roſchbach, wegen Unter⸗ ſchlagung zu verantworten. Im November 1924 fand in Roſch⸗ bach eine Verſteigerung ſtatt, an die der Kaufmann F. W. aus Mannheim⸗Waldhof ſeine Güter anhängte. Er beauf⸗ tragte den Angeklagten, den Erlös für ſeine verſteigerten Weinberge im Betrag von 1700 Mark für ihn in Empfang zu nehmen, was dieſer auch tat, jedoch an W. bis heute noch keinen Pfennig ablieferte. Der Angeklagte erhielt wegen er⸗ ſchwerter Unterſchlagung in Tateinheit mit einem Vergehen der Untreue fünf Monate Gefängnis. § Für Schwarzarbeit 3 Monate Gefängnis. Ein Monteur aus Homberg(Niederrhein), ſollte gegen Entgelt tätig ge⸗ weſen ſein, obwohl er Arbeitsloſenunterſtützung bezog. Der Angeklagte gab zwar zu, gearbeitet zu haben, jedoch nicht gegen Bezahlung. Das Amtsgericht Mörs hatte ihn freige⸗ ſprochen. Die Staatsanwaltſchaft legte Berufung ein mit dem Erfolg, daß die Clever Strafkammer das Urteil der erſten Inſtanz aufhob und den Angeklagten wegen Betrugs zu drei Monaten Gefängnis verurteilte. Das Gericht war der Anſicht, daß derartige Fälle überhand nehmen und deshalb energiſch gegen ſolche Elemente, die ſowohl die Arbeitenden als auch die Arbeitsloſen ſchädigten, vorgegangen werden müſſe. Der Sohn als Vater. Ein Lehrling in Köln ver⸗ ſchlief ſich morgens und war nun zu ängſtlich, ins Geſchäft zu gehen. Der Junge kam nun auf die Idee, ſeinen Lehr⸗ herrn telephoniſch anzurufen:„Hier iſt N.., mein Sohn iſt krank, ich habe ihn zum Arzt geſchickt. Mein Sohn wird heute ſpäter ins Geſchäft kommen.“ Trotzdem der Lehrling ſeine Stimme möglichſt verſtellte, wurde er vom Chef erkannt, der ihm ſagte, er ſolle nur gleich ins Geſchäft kommen. Als der Junge eintraf, wurde er aufgefordert, zu unterſchreiben, daß er den Lehrherrn getäuſcht habe. Ferner unterſchrieb der Lehrling, daß er keinerlei Forderungen an ſeinen Lehrherrn habe und daß er mit ſeiner friſtloſen Ent⸗ laſſung einverſtanden war. Auf Veranlaſſung des Vaters des Lehrlings wurde am Arbeitsgericht Köln Klage auf Fortfetzung des Lehrverhältniſſes erhoben. Das Gericht ent⸗ ſchied: Es handelt ſich bei dem Lehrling um einen Dummen⸗ fungenſtreich, der keinen Grund zur Auflöſung des Lehrvertrages bietet. Die Unterſchrift des minderjährigen Lehrlings, daß er keine Forderungen an den Beklagten habe, iſt nichtig. Der Lehrling war weder befugt, das Lehrverhält⸗ nis zu löſen, noch eine wirkſame Verzichtquittung zu leiſten. Der Beklagte wird verurteilt, das Lehrverhältnis fortzuſetzen Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). ——— „Luft⸗ Tem- 8— 2 2 2 2 dhe e en- ee ee ee 8 m mm eg Ss 4 E Richt Stärke 8 Wertheim 151— 16 24 4 Fo ſ leicht halbbed. Königsſtuhlſ 563 762,3 18 20. Nebel Karlsruhe 120 762.8 16 23 15 ſtill Bedeckt Bad.⸗Bad. 213 761,8 15 21 144„ Nebel Villingen 780 762,9 12 22 12] W leicht bedeckt Feldbg. Hof 1275 637,5 7 14 6 NO mäß Regen Badenweil.— 761,0 14 22 111„ Uleicht bedeckt St. Blaſien 780 11 18 11 5 Höchenſchw.—— Die kühle, maritime Luft iſt weiter nach Oſten vor⸗ gedrungen und hat einer an der ſpaniſchen Oſtküſte liegenden Zyklone Energie zugeführt, ſo daß ſie heute nach dem Golf von Genua vorſtieß. Alpenſtau des geſtern durch das Druck⸗ gefälle an die Alpen beförderten Nordoſtſtromes läßt es bei uns trotz Druckanſtieges nicht zur Aufheiterung kommen. Ein weit nach Süden reichender Ausläufer der zwiſchen Island und der norwegiſchen Küſte liegenden Zyklone gibt für ältere Berliner Damen verübt, wobei ebenfalls wieder die in die Hände, da die eine der Damen ihre Handtaſche ſchnell 7 7 5 88. 1 ö Wie wird das Wetter werden? Wetter-Vorausſagen für Samstag, 10. Auguft 1929 25 Wolkig mit Niederſchlägen, kühl. 8 Seine Frau mißhandelt— 4 Monate Gefängnis. Am 15. Juni kam der Fabrikarbeiter Georg Hermann in betrun⸗ kenem Zuſtand nach Hauſe, fing mit ſeiner Frau Streit an und mißhandelte ſie ſchließlich ſchwer mit einem eiſernen Rechen. Das Amtsgericht Pirmaſens verurteilte den Mann dafür zu 4 Monaten Gefängnis und lieferte ihn ſofort ins Gefängnis ein.— Das gleiche Schickſal erlitt der Chauf⸗ feur Emil Emſer und der Fabrikarbeiter Franz Otterſtatter, zunge Burſchen von 18 und 23 Jahren. Sie fegten in völlig betrunkenem Zuſtande durch die Straßen von 18, rempelten Paſſanten an und mißhandelten ſie da⸗ bes Fauſtſchlägen und Fußtritten. Sie wurden für ihre Roheit zu vier und ſteben Monaten Gefängnis bei ſofortiger Verhaftung verurteilt. Aus den Rundſunk-⸗Programmen Samstag, 10. Auguſt Deutſche Sender i Berlin(Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 1095) 19 Uhr: Auf Rußlands Steppen, 20 Uhr: Populäres Orcheſter⸗ konzert, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. l Breslau(Welle 253) 20.15 Uhr: Heitere Abendunterhaltung, 22.30 Uhr: Tanzmuſik des Funk⸗Jazzorcheſters. Frankfurt(Welle 390) 12 Uhr: Uebertragung aus der Pauls⸗ kirche, Verfaſſungsfeier, 13.15 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.18 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Die Rieſenwelle, anſchließend von Berlin: Tanzmuſik.. Hamburg(Welle 372) 20 Uhr: Von Hannover: Muſikaliſche Welt⸗ reiſe, 21.30 Uhr: Sommernachtsklänge, 22.30 Uhr: Aktuelle Stunde Königsberg(Welle 276) 20.45 Uhr: Verdi⸗Abend, 22.30 Uhr: Von Berlin: Tanzmuſik. 8 Langenberg(Welle 473) 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 17.35 Uhr: Uebertragung von Münſter: Veſperkonzert, 20.30 Uhr: Luſtiger Abend, anſchließnd Nachtmuſik und Tauz. Leipzig(Welle 259) 19 Uhr: Uebertragung von Salzburg: Don Juan, Oper in zwei Akten,.30 Uhr: Von Berlin: Tanzmuſik. München(Welle 533), Kaiſerslautern(Welle 270) 14.30 Uhr: Schallplattenkonzert, 16 Uhr: Paul⸗Linke⸗Stunde, 19.30 Uhr: Wien, wie es einſtmals war.„ 20.30 Uhr: Alm⸗ zauber, Poſſe in drei Akten, 22 Uhr: Tanzmuſik. 8 Stuttgart(Welle 360) 12 Uhr: Schallplatten, 15 Uhr: Arien und Duette, 16.30 Uhr: Unterhaltungskonzert, 20.15 Uhr: Ueber⸗ 5 8 tragung von Frankfurt, 22.15 Uhr: Zither, Gitarre, Laute und Geſang, anſchließend Tanzmuſik. i 85 Ausländiſche Sender. Bern(Welle 403) 19 Uhr: Uebertragung von Salzburg: Don Juan, 5 Oper in zwei Akten, 22.15 Uhr: Spätkonzert, 22.40 Uhr: Tanzm. Buda pe ſt(Welle 550] 20 Uhr: Uebertragung von Salzburg, an⸗ ſchließend Zigeunermuſik. b 5 Daventry(Welle 399) 20 Uhr: Bunte Stunde, 21.20 Uhr: Konzert, 22.15 Uhr: Tanzmuſik. 85 Daventry(Welle 1553) 20 Uhr: Uebertragung Hall: Promenadenkonzert, 22.15 Uhr: Tanzmuſik. W Mailand(Welle 501) 20.90 Uhr: Quintett⸗ und Soliſtenkonzert, 23.15 Uhr: Tanzmuſik. 8 8 5 Paris(Welle 1725) 20.15 Uhr: Variets⸗Konzert, 21 15 Uhr: Tanzm Prag(Welle 487) 20 Uhr: Opern⸗Abend, 21 Ühr: Unterhaltungs⸗ abend, 22.25 Uhr: Uebertragung von Preßburg. 935 Rom(Welle 441) 21 uhr: Inſtrumental⸗ und Vokalkonzert, Tanzm. Wien(Welle 517) 19 Uhr: Uebertragung von Salzburg: Don Juan, Oper in zwei Akten, anſchließend Abendkonzert. 3 Zürich(Welle 450) 20 Uhr: Konzert, 20.30 Uhr: Arbeit macht das Leben ſüß, Luſtige Kriminalgroteske in einem Hörſpiel, 21 uhr: Jodellieder u. Ländlermuſik, 22.10 Uhr: Schallplatten Tanzmuſik k fadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— Telephon 26547 i Sender auf Sender finden Sie mit dem neuen Lorenz⸗Drei⸗ Röhrengerät Ordensmeiſter. Mit allen Neuerungen aus⸗ geſtattet einſchl. Röhren, koſtet dieſer hervorragende Apparat nur 85/ in elegantem Mahagonigehäuſe. Er iſt viel me wert als er koſtet, das iſt das Urteil derjenigen, die ihn beſitzen. aus der Queens Chefredakteur; Kurt Fiſcher(im Urlaub) 5 Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton Dr. S. Ka yſer— Kommunalpolitik und Lokales: j. 2 Franz Kircher— Sport und Vermiſchtes!: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles fibrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faube, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim E 6, 2. n Reiſewelter in Deutſchla s Norb⸗ und Oſtſee: 0 9 Mäßige Weſtwinde, bedeckt mit einzelnen Regenſchauern. Geſtern warm, teils heiter, teils bewölkt. N 1 Harz und Thüringer Wald: 5 Mäßige Nordweſtwinde, bedeckt, mit einzelnen Regen. Geſtern mäßig warm, zeitweiſe trübe und regneriſch. Rhein⸗ und Weſergebiet:„ Mäßige Weſtwinde, bedeckt. zeitweiſem Regen. 5 Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: ö Mäßige Nordweſtwinde. Fichtelgebirge und Erzgebirge Regen, Sudeten noch heiter. Geſtern heiter und warm Alpen:. f„ Leiſe, örtlich verſchtedene Winde, Regen, bis in die m leren Lagen Nebel. Geſtern warm und vorwiegend heite Flugwetter Ueber faſt ganz Deutſchland ſchwache bis mäßige, leich böige. Nordweſtſtrömung, im Nordoſten und über Oeſterreich Geſtern kühl und trübe mit 1 morgen Anlaß zu Bewölkung mit Niederſchlägen. frlſche Südweſtwinde, teils wolkig mit einzelnen Regen⸗ banden. a 3 f * Preis: 20 Fig NN IVEA tung seines guten Teints In den ersten zehn ſahren sollte jede Mutter ihr Kind aus- schließlich mit der reinen, milden KINDER SEIFE waschen und baden. Des Kind wird es ihr einst danken, weil ihm dadurch später manche Sorge um die Erhal- bleibt. Nivea-Kinderseiſe ist über- 12 fettet und nach ärztlicher Vorschritt . 2 besonders für die empfindliche Haut — der Kinder hergestellt. * g ein. Und erspart Wen I — W Sonnengebräunte, gesunde Haul wollen Sie doch haben. 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S. 8 5. 841 4 2 f J 5 r: 7 17 1 W 0 17 30 2 2 Schecks, Lombards und Effekten, in der erſten Auguſtwoche u m für die Zukunft zu garantieren. Es iſt in Ausſicht genommen, die Dividende. Wie wir Wu wird der auf den 30. Auguſt 1 en 324,6 3566 2 M1 II 7 5 e Marburger Betriebe der Behring⸗Werke bis auf weiteres men o.., die bekanntlich auch über die Fuſton mit den e aber 324% auf 25 36,2 M i II V pverringert. Im einzelnen r 1 ähnend 5 87 5 ber, AG, in Köln⸗Mülheim und 5 im Zuſammen aug über haben die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 207, auf 91 6 1 95 155 i 15 8 0 e be 8 auf der eine Kapitalserhöh un g von 16 auf 2,6 Mill Boſchluß 3 6 Mi 1 55 0 5 2 2 0 er Produktiv 5 5 eine naze 9 8 8. een fa für f jahr 2413, Mill. 1 die Lombard beſtände um 65,3 auf 43,8 Mill. arburger 557 859 n in die Allgemeine pharmazeutiſche V Zzerkaufs faſſen ſoll, für das am 31. März abgelaufene Ge jahr eine und die Beſtände an Reichs ſchatzwechſeln um 51,4 auf 16,1 organiſation der Leverkuſener Fabrik der J. G. Farbeninduſtrie ein⸗[ Dividende von wiede 1 10 v. H. in Vorſchlag gel Mill.„ abgenommen. An Reichsbanknoten und Renutenbankf ſammen ſt 7 4 9 c. 2 8 cheinen zuſammen ſind öh 90 282,5 M411. 4 in die der 2 lp en 9 I eigne 17 90.* 2 Arseimbrmehe „5 N n die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen. Der 590 1 E ers 9. il. 14* 1 1 30 10 1 an Reichsbanknoten hat ſich um 253,4 auf 472, 5. 3 f 80 5 Mill., derjenige an Rentenbankſcheinen um 29,1 auf 405,0 Mi 7 0*) 1 1 29,„ Mill., 575 91 15 Di T 3 Kaſſ i i it der verringert. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank Mannheim ſchwach ib 15 5 B 0 0 1 10 10 D 15 Nücgange ö e 55 an Reutenbankſcheinen auf 37,7 0 5„erhöht. Die fremden] Die geſtrige Erhöhung der Diskontrate der Federal ſe Im pat te 15 5 1 2 5 fle ſich eine be ch t te B 92 5 higung 8 f 1 f r 9 UN 0 0 1 8 d 1 0 7 7 ine 5 25 Gelder zeigen mit 490,4 Mill.„ eine Abnahme um 25,5 Mill.. Bank 181 e um ein volles 5 kam auch dem hieß durch. Die Spekulation nahm zum Wos che uſchluß Deckungen vor, 2 Die Beſtände an Gold und deckungs fähigen De⸗ 1. 1 11 1 0 1 8 1 1 2. elf. durch die 10 das Kursniveau etwas erholen konnte. i 1 bien zuſammen ha 3,2 12474 5 4 5 ni Orle 1 gab da K S nivec do eilt eiſe erheb⸗eyſte 8 3 ur Teil e icht, do m 2 ſen zuſammen haben um, auf 2 479,0 Mill.„abgenommen; im lich nach. Die Farben⸗Altie ging auf 221,5 zurück, ebe iuſo Hatten ersten ere arten an ein en el e 9 5 waren zeichn lprezentiae 8 erluſte zum Schluß zu ver waren, prog 8 einzelne 0 ich die& e ſt 5 000 /, di ſtände 3 hei g. 85 g 5 5 8 25 ſich die Gold beſt ä 0 de um 15 000„,die Beſtände Dinoleum, Rheinelektra, Weſteregeln und Waldhof mehrprozentige einige Werte wie Stöhr, Reichsbank, Ilſe, Schulkheiß erger an dec ungsfähigen Deviſen um 3,2 Mill auf 330,7 Mill./ ver⸗ Kurseii bußen zu verzeichnen. Gut gehalten blieben Südzucker mit 5 1515 5 155 0„ 1 15 1 1 1 55 get 5 Poe. 8 1 2 D. Le D eſcha in Deut 1 ringert. 15 Von Nebenwerten waren Mannheimer Gumm auf 40 rück⸗ die N Abbiegen 1 95 5 8 an Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von än gig. Am Verſich erungsm arkt beſtand etwas Nachfrage nach Aſſe⸗ 5 Bi e nee en 5 liſche Pfund und 5 45,5 v. H. in der Vorwoche auf 48,0 v.., diefenige durch Gold und kuranz und Continentale Verſicherung auf bisheriger Basis. Bank infolge der amerik. Disko ung im Angebot 0 ern 50 5 3* 705 5 ereiwerte 90 V tnerzin liche folge Der 11 Disko: E Ang Aug deckungsfähige Deviſen von 52,5 auf 55,4 v. H. und Brauereiwerte i ben unverändert. on feſtverzinslichen man im Frülbverkehr 484,75, ſie konnten ſich aber Werten waren Farben⸗Bonds abgeſchwächt. Kabel Newyork erh Reichsmark 4, Die übrigen,. eu Börſenzert auf 484,90 gegen zahlte man vorübergehend gegen börslich mit 4, angeboten. 2 ſind ziemlich unverändert, Paris 39 War Norman unterrichtet? Wallſtreet zur Diskonterhöhung 5 Frankfurt teilweiſe ſtark abgeſchwächt, ſpäterhin eine Kleinigkeit erholt 5 ie plötzliche und unerwartete Erhöhung des Diskont⸗ 4005 alles Newyorker Uſan Di ind 9 ar 9111 1 2 9 8 20 8 8 e. alles ewyorker ſance.* 8 1 Die Erh 6h 5„ 905 Aug. United Preß— ſatzes der Federal Reſerve Bank von Newyork ſtellte die Börſe ſprechend des erhöhten Newyorker 8 ſtark zur i 1 W f 55, 5 9. bat ver eine Tatfache, die einen nachteiligen Einfluß ausübte. und zwar einmonatlich von 30 auf 20 und dreimonatlich 00 n Wallſtreet wie ein Blitz aus heiterem Himmel gewirkt. Man hatte die Bef ürchtungen einer Diskonterhöhung der Bank von auf 75 Stellen. Ueber die eigentlichen Beweggründe, die die Washingtoner Auf⸗ England in den Hintergrund geſtellt, ſo daß man ſchon recht 5 8 Berliner ZJeviſen ſichtsbehörde zu dem draſtiſchen Entſchluß veranlaßt habe, herrſcht in ſichtlich 8 c Zukunft zu ſehen glauben dürfte. Aber dieſes Vor⸗ hieſigen Finanzkreiſ b. 17 5 wird jedoch kommnis drückte ſtark auf die Stimmung und ganz erhebliche 5 1 hieſig Finanzkreiſen völlige Unklarheit. Es wird jedoch 5 N 9 gang 9e 0 diskontſätze: Reichsbank 7½, Lombard 8½, Privat 7¼ v. h. Kurseinbrüche waren die Folge. Die Spekulation blieb als ſicher angeſehen, daß Norman, der Gouverneur der Bank von England, der noch vor wenigen Tagen hier war, von dem 1 bie Rückgäng: fesch. e Nac re Amtlich 8 Auguſt 9. Auguſt Paxität D 5 1 2 1 8* de 1 1 E Un Amtlich N e P 2 85 t. ch lu ß i m Voraus in Kenntnis geſetzt worden war. auf die allgemeine Wirtſchaftslage laſſen ſich bis jetzt noch ſchwer in RM für, G.. 3. G. IL. B. M. 2 N Ferner nimmt man angeſichts der engen Beziehungen zwiſchen der ee zumal trotzdem die geſtrige Newyorker Börſe feſt ſchloß. Holland 100 Gulden 167.94 168,28 168,00 168,34 168,84 8,5 f Federal Reſerve Bank von Newyork und dem engliſchen Noten⸗J Die Baiſſepartei hatte einen Grund, einen Vorſtoß zu unternehmen, Athen 100 500 e 1 555 2 17 33•45.388 2 inſtitut an, daß Norman mit der Erhöhung einverſtanden geweſen was ſich in den ſonſt bevorzugten Werten ſtärker auswirkte. Ab⸗ a doc Badge 1 0 0 9135 91.51 91.35 9140 91.555 70 ſein muß, obwohl auf den erſten Blick die Heraufſetzung der Diskont⸗ ſchwächungen bis zu 8 v. H. gegenüber der geſtrigen Abendbörſe waren Helfingfors 00 fiunl. M. 10.587 10.557 10.538 10,588 10,5122 7 rate für den engliſchen Geldmarkt ungünſtig zu ſein ſcheint. Als i e e 355 5 995 ibee Jllten.. 10 dae 86 17% elbſtverſtändlich wird allgemei ſehe aß. zu erkennen. Das Geſchäft bewegte ſich in kleinem Rahmen. Größere Südflawien. 100 Dinar 586 57615865 7 5355 7 15 0 a n aug eden Faß en die B ank Verkaufsorders waren noch nicht eingetroffen, was aber ſcheinbar Kopenhagen.... 100 Kronen 111.71 1543 1% 1312,08 5 von England dem Newyorker Beiſpiel folgen wird, darauf zurückzuführen iſt, daß die außenſtehenden Kreiſe anſcheinend Liſſabonn 100 Eskudo 18,78 418,82 18,78 19,82 17,0 6,5 zumal man die Erhöhung der engliſchen Diskontrate bereits ſeit] von dieſem Vorkommnis daß die gußenſſe denden arise anſchenend dee e 10 frönen ies Ares n une 111,74 5,8 295 0. 5 170 75 von dieſem Vorkommnis noch nicht allgemein informiert waren. Paris„ 100 Franken 18,41 16,45 16,418 16,45% 16,4450 8 hen erwarte hatte und hier Verwunderung darüber herrſchte, Stärker unter Druck lagen Glanzſtoff bei einem Spitzenverkut Frag„ 100 Kronen 12,48 12.428 12414 12.434 12585 555 daß die Erhöhung noch nicht erfolgt war. Auch über die Wir kun⸗ 199 16 v. H. Von Elektro wer te gaben AG., Bergmann. Licht Schweiz 100 Franken 80,61 80,77 60,885] 89,84 80,515] 85— gen an der Newyorker Börſe herrſcht Unklarheit. Es gilt u. Kraft und Geſſürel bis 5 v. H. nach; Siemens lägen ſogar 7 v. H. Sea::::. e ea 180“ 6100 613 61 1 ſedoch als ſicher, daß der Schritt der Federal Reſerve Bank einen lehre J. G. Farben erb ffneten 4 v. H. niedriger. Zell! e 5 0 1 11285 112558 11286 1185 9 9 95 5 1 ſchweren Schlag für die Spekulation bedeutet. Waldhof gaben 4, v. H. nach, während Aſchaffenburg knapp gehalten ien. 100 Schilling 88,08 59.20 50.088] 50,205 88,79 75 0. Er w hnenswert ſchwach eröffneten noch Deutſche Lino⸗ Budapeſt 100 Pengb= 12 500 Kr. 73.19 78,33 79,20 785848 72589 8 —— 5 8 10,25 d Kaliwerte, die bis H 0 Peſ, 8 50 „ Hannoverſche Waggonfabrik(Hawa), Hannover Linden. In 3 9 5 minus 10,25 v. H. und Nalimerke, die bis 6 v. H. nachgaben. Suenos⸗Aires i 1788 18 15 1776 1,786 10 5 8 Am Montanmarkt waren die Verluſte etwaß geringer und Canada 1 Canad. Dollar 4,180 4,188 4,180 4,188 4,176— der.⸗R.⸗ Sitzung kam die Bilanz für das Geſchäftsfahr 1928/9 nebſt nberſch ritten kaum 1,5 v..; auch Banken waren e ig] Japan 1 en 940„deges]„30 15518„86s 858 Gewinn⸗ und Verluſtrechnung vom 31. März d. J. zur Vorlage. Die gehalten, Im allgemeinen hatten nur oe ſonſtigen balittten da e.„ ent p. 20180 2017 2008] 201 2180 5 Bilanz weiſt nach ausreichenden Abſchreibungen und bei vorſichtiger stärker hi N d* r e e. 5 Konſtantinopel 8 Pfd. 2,013] 2,017] 2,008].01 2,130 10 Bewertung der Lagerbeſtände einen Reingewinn 1 253 670.57 Werl hierunter zu leiden, Renten ſtill und leicht gedit Im London fd. 20.344 203804] 20 348] 20806 20803] 85 (413 204) R. aus. Der.-R. beſchloß der G.. 10 00. guſt 995 Ver La uff e war eine geringfügige Erholung ſeſtzuſtellen. Ver⸗ New Hor 1 Dollar 4 1948] 42025 3,198 3,204 4,7800 6 zuſchlagen e 5. 1915 55 h einzelte Rückdeckungen führten zu Beſſerungen um Bruchteile eines Rio de Janeiro..„ 1 Milreis 0,4975] 0,4995.4975 0,4998 0,503 1 0 g einer Diydende nn och Prozents. Glanzſtoff⸗Aktlen konnten ſich 5 v. H: 9 70 5 Am üruguag.. 1 Gold Peſ..126 J.18 l 4,126 J 4,134 8821 Abſtand zu nehmen und den ausgewieſenen Reingewinn wie Tagesgeld markt war der Satz für Tagesgeld mit 7,5 v. H. ſolgt zu verwenden: 50 000(50 000).“ Zuweiſung an den Reſerve⸗ etwas angeſpannter 8 Berliner Mekallbörſe fonds— der damit auf 150 000.“ auwachſen würde—, 100 000 R./ 8 82 zur Bildung eines Amortlſationsfonds, 103 676.57 405 204) R. als Berlin abgeſchwächt 885 b 2 1117 Geld be Brief Geld. bez Nie Geld 0 5 ez. rie 0 bez. ief Geld bez. Brie ld Vortrag auf neue Rechnung, Der Vorſtaud berichtete, daß der Ge⸗ An der heutigen Börſe traten natürlich alle Momente hinter der Fannar—.— 140 29 147 50 2— 7650 J 25—— 50.— 18.50 ſchäfts gang ſehr leb haft ſei und der vorliegende Auftrags⸗ plötzlichen Erhöhung der Newyorker Diskontrate weit 5 Die Jabra 1 25 147.50 46.50 46,25—.— 50.— 48.50 beſtand zu aus kömmlichen Prei ſen der wef ſentlich verſtärkten Beleg⸗ große Frage r, ob vielleicht im Zuſammenhang mit öder Haager März e 147.50—— 46.50 46,25 3 50,80 48,50 ſchaft bis über Jahresende Beſchäftigung gewähre. Konferenz po e Motive ausſchlaggebend waren, 58 ob 96 April 148,— 148,.— 14750—.— 46,50 46 25—.— 50.50 48,50 * Keine frühere Notierung des Farbenbezugs rechtes. Entgegen dieſem Wege, der dann über die amerikaniſche Wirtſchaft führen Mal 825 1 140 88 8 8 11 1 555 0 5 der bisherſgen Abſichk der Börſenvorſtände von Berlin und Frank⸗ würde, gegen die Nemvorker Börſe vorgegangen werden ſoll. Die Jun 148.25 148.50 148,—— 49,75 4050—.— 59.50 48.75 fürt, die Notterungen des Farbenbezugsrechtes ſpäte ſtens Mitte 5 Zörſenkredite hatten nämlich in der letzten Woche drüben eine weitere Nuguſt“—— 144.75 144,25—— 46% 48,„ August vorzunehmen, wird nunmehr bekannt, daß es bei der bisher Anſpaunung erſahren und nach dem letzten Ausweis die 6 Milliarden- Sept. 135.50 145,7 145,25—.— 462 4%— 89. 48.— angeſetzten Friſt verbleiben ſoll. Das Bezugsrecht läuft bis zum Grenze überschritten. Vor allem wurden wieder die Befürchtungen Sttober“—. 14%, 140.—— 4858 48—— 80.— 48.55 10. Oktober. Es hatten ſich bisher dadurch Unzuträglichkeiten er⸗ uſichtlich der Londoner Diskontrate laut und man hält es ſogar für Nov.—— 147.75 147[(. 48,50 40,75—.— 50.— 48.50 geben, daß Bezuasrechte in großem Umfang verkauft worden waren, wahrſcheinlich, daß die Bank von England ſich eventuell ſchon vor 5%% ³! e daß aber am Ultimo die Stücke einſchließlich Bezuasſcheinen zu lie⸗ dem Donnerstag in einer Sonderſitzung mit Gegenmaßnahmen gegen Llektrolutfupfer prompte 170,75 Antimon Reguus 68 70 fein ſind. Hierdurch waren die Verkäufer von Bezugs rechten ge⸗ die zu erwartenden Goldverluſte beſchäftigen wird. Schon vorbörslich en 184.— G01 c zawungen, entweder die Aktien zu verkaufen oder Bezugsrechte zu⸗ konnte man ſchon recht ſchwache Kurſe hören u. die erſten Notierungen ee ee 88 e 1 155 e 9 518 Tückzukaufen, wodurch der Markt in ſtändiger Uncuße gehalten wurde. entſprachen daun etwa den Erwartungen. Der befürchtete ſtarke Bere Reinnſckel, 8890 v.. 245, Preiſe(ohne Ebelnietale) für 100 g 1 0 78 5 zum Verkauf drängenden Bezugsrechte dürfte e des Pubzkume blieb aber aus, und es handelte ſich bei Londoner Mekallbörſe Metalle in E bro link promo 25,05 38— rigens abgewickelt ſein. der herauskommenden Ware in erſter Linie um Glat 1 ellungen Silbe 0 37740 fein. in Cüdro 4 Alumtn. In 98,— 85,— * J. G. Farben übernimmt über 90 v. H. der Aktien der 1 155 B 0 an e die ſich 1 noch an verſchled Märkten 5 5 92 187ſäc) fein. platin Unze K do Ausk⸗ 100,0 100.0 zin der. V der Behring Wer de der die i ſtärker nach oben begeiſtert hatte ie Kursrückgänge betrugen ö do. Elektw. 64.75 847[Dusckſilber 25. 22735 3 0 der Vebring Werke wunde der dene bis 4 v H. und ei ſchweren Werten wie Reiche Lalgöetfugth.] ausſer Kasse 355 1 355 55 Zinn Kaſſa 41155 209.8 Antimon Reg 54,28 5280 wie 0 Iz b dendenloſe Abſchluß für das Geſe jahr 1928/29 genehmigt 5 Salzbetſurth, dn. 6 M 74,77 8 Plati 14,50 10 429 9 e Dt. Linoleum, Polyphon, Schultheiß. Bemberg, Glanzſtoff, 15515 do. b Monate 74,7 4,2 do. 3 Monate 215,5 213,5 Platin 580 13.85 und der Verwaltung Entlaſtung erteilt. Zu dem auf der T. ⸗O. i i e ee d ene hig 8 Setlementſpr. 48,8 195 do. Settlemen 2118 209. Bolſramerz 4750 45,59 ſtehenden Abschluß eines Betriebsübernahme vertrages b ir ar 8 10 8 F 1— 2 0. 0 5 90. b ale 97 75 e 1180 17005 0 8 5: l 85— 10 5 d Die Kurſe gingen bei ſehr do. beſt ſelee 778 5 do. Straits—.— 212 5J do. Ausland 91780 mit der J. G. Farben induſtrie AG. wurde mitgeteilt, daß geri ſä rne 15 1 t i a . 0 geringen Umſätzen erneut um 1 bis 2 v. H. zurück. do ſtrong sh 110,01 110,0 J Blei vorompft 28.85 28,35 Silber—.——.— —— DD— 8. 9 8 9. 8. 9. 9. 9. 9. Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung gad gpren e e e Seſkurer, 2 Nieren A 10 70 90 70 Ac eng 108 o geb 9 gogendel Prag gs 25f9s,. gene gie Jed 91809 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark je Stück 9 Sele, 4 88 59.50 83.50 Seiser 5 74 2 9 50 e 181885 7 9 8 9 5 8 985 11 1 9 5 5 1 165,—— 5 S—— e 5 5 58 Mannheimer Effektenbörſe Brown Boverk 186,5 136.6 Grün Bilfinger 175,0—,— Koeber, Gebr.. 12 2 20 Balg wach 380 23.0 Pong. M. 5 0 8 5 5 85 1 1270 9 5 3 9.., Cement eee 15 a dan a Neg. 8828 385 e ee eee Wer 518008 Pb Wien Hr 14 U 128.2482,5 .... 5 1 81 186,0 185,0.2 1 56 5 Bergb. 142 5 143 0 10 186.2 135 ee ad- Sten n 74.— 44,— up wigsh. u. Sr. 218.0 279,0 g. rtr m r 100 125,0 Ghade 17 05 1890. Hanfwerk. Füſſen 79, 65 70.— ergmann Elekt. 228,0 770 are de ſchſn⸗ 8—.— Roſtger e 185 Jad Kom. cd 84,— 84,— Pfätz. Preßvefe 180,0 189,0%„ BA 140,0 140,0 Chamoft, Annto 115,0 115.0 Pilpert Armat 105,0 105,0 Schungago pg 9g.— 89.— Berl. Ber dn 276,0 9175 Naa jütte, 592,75 Nückforth. Ferd. 60— 68.25 1. 5 ee 8 330 Korlst. Näb⸗Hald 35.— 88,—, Chemische Albert 2,80 eg 80 i 98— 15 Saen g 115 N 9088.70.— 79 2 lüper! Maſch. 206 0405,“ Rütgerswerke 84— 92.25 f f ah. 5 0 2 2 98. Schram ck 5. 5 89,— g 8 .— 90.— C. H. Knorr 550 9 5 e eneehnes cee olzmann, Phil 105,8 106 2 Schuckert 9700 10970270 Sraunk u rike 1560 1880 eee eee 60,— Sachſenwert cd be 300 5 Gold 72.— Pad. uſſekurans 160.0180, f Fonſervendraun-40,— Datmler Benz 52.— 61. vigverkoßl⸗ Ad. 86.— Schuhf. Berneis 51.8054. Br.⸗Beſtat. Oelf. 53.85 63.75 Hirſch Kupfer 35670 3, Salkdetfurtb 89. 369.0 ar. ends 2 42570 125.00 Kontinent. Berf. 90.— 80. 18 0. 20,— Pt. Atlant.⸗L. 112.0 112.0 Erl„ Seilinduſt. Wolf 64.— 64,— Bremer Wulkan 112,0 111.0 Pirichberg Leder 97 9 Sarotti 1592 155.0 Mannh. Verſich. 121,0 1210 i ande 15 154,0 154.0 815 Eiſenhande 700 3 Junghans S. 635 55. Siem 8 Halse———— Premer l 117 0 50 e 5 128.5 55 1 Sch e 88 0285.2 Badische Bank 0 Dt, Erdöl. 113,0 15 Südd. Zucker 152,0 Brown, Bop. 1970 1870 Hopenlohewerke e 488 Schucer& Go 8225.0 e 1300(1880-. f. Selling 64,— O4. Port em, Feld. 182.5 122,0 S. aß 840 188,8 Kamm Falserel 5 Guberuseiſenc 74.— 78.15 1 tenen 84 Seen engt 74 be Hypoch. St. 1475 147,5 Brown, Boverſ 138,0 186,5 Rh. Elettr..- 152,0 150,5 Ot. Linoleum 392.0.— Harſtadt Rud.. 180,0 179,0] Fricot. Beſtabeim 60. 60.— Cbarlott. Waſſer 1075 106 0 Horchwerke 88. 82. Siem c Halske 84, ek. „Ereditbank Dafmler⸗S b Dit. Verlag 216 0 218.0 a 1680.0 179,0.„ arlo ſſer 1075 Sinner.⸗G. 12471215 ant 121,2 121,2 Daimler⸗Benz 88.— 52. Rheinmühlenw. e Dreßd. S 0 Klein, Sch. Beck. 98,25 96, Ebem. Heyden„71,50 78.— Iiſe Bergdau 216,214: Stoehr& 1570 8 bd. Disconto 130.0 1300] Deutſche inol. 308.0 286,0] Südd. Zucker— 158,0 152,0 rend. Schnellpr.—— 112.00 f 85 Ehem. Gelſenk. 72 50 72.50 M. Jüdel& Go 15801570 Sidewe Nahm 90 13770 Enzinger Union 78,— 75,.— Verein disch. Oelf. 57,67[ Dürkoppwerket:——] Anorr, Heſlbr. 158,0 159.5 1 50 hem. Gelſen 72580 0 555 5. 64.2564. Stocwer Rähm. 1148 975 Durlacher 50 136,5 136,5 Gebr. Fahr.. 18.5018.— Wayß& 5 rehtag 10170 100 0 Düſſel. Rat. Dürr 33,— 58, e e 7 Berben ch 847 80.75 97 7. 5— 1— Gebr Jungbans 63.2564.— Slolberget Zint 14 Sichem. g. G. Farben, 224.5 221,5 Selftoff Waldbf 25702850 Dockerdes Wim 86,28 88,50 ock 46 5048.80 Perg Ja,„ 148.0 4180 Contk Cesvuſch. 161.5 160,0 Sata Borzenan 2375 28 Sund Anme vit. Frankfurter Vörſe 5 e 107,0 105, 5 1 erde we de 8„ 18107 1185 85 Zucken 482 0 en Kaiſersl.. 0. 70•5 Ver t. Berl. 10 08 0 51.50 Far 5. leph. Berliner.8 Barmer Bantu 127.0] Montan-Akti Elektr. ga u. 2 2102070] Sußwiab. Wals 118.0 117 Vegi Mag. St. 78 73.— Deſſauer Gaß 191,5 100 Slocknerwerke 9 Ton Delfabr 61. Feſtoerzinsliche Werte Payr. 598 n 14 85 ontan-Aktien Elektr. Jieſerung. Voigt& Häffner 221.0 21.0 Diſch.⸗Anantsc⸗ 112, u.. Knorr 60,0 Sieg. Leonhard Aste „ 50 1 1 Tom. u. Privatb. 182,5 181 5 Eſchweil. Bergw 197.5 197.2 855 8 10 8 79 5 Beine 125 100, Boltbh. Seil. u.. 58—59.— Aich Hub tank 413,2111,6 8 8 A 015 80 Transradios 144.2 80 52,10 Darmſt. u. Nat. 274,272. Gelſenk. Bergw. 195,5 133,0 Cen ger aten 34,— 84.— 26,0 434,2 Deut bel 5 73.— 50,25 Barziner Papler 122.6 Abtsfunaſcc. u. 10,55 10,60 Deutſche Bank 167,5 168.5. Harb, Bergdan..„ Sbiing. Spin 150 4150 Mig Mich 5 12% We wet 103978 e 15 Kenteins der: 68. 887 8 deen Gun 78. 2. Weib.(. 8—.— Deffenten Bant 128,5 128,7 Jiſe Bg. Sl. K. 218,08 enn Sed 80.— 30 109.0 10.0 Diſche. Stein zg. 209,0 2040 Roßßbäuf.: Hüte„ 49 25 Jer Shen Chart eh es e 3 D. Hyp. u. Wechſ. 83 9 Aſchersleb. 283.0 228 0 Fab 107,0 107,0 Motoren Darmſt. 59.— 53. e 19, 15 1 97 120 115 B. Diſch Nickelw 166, N 8 2 berſee⸗Bant 100 e ali Salzdetfurth 399.0 388,0 Faßr Gebr Pirm 55 Motor 5 15 10 iſentzdl 71.15 70,— Lahmener e Co... 70 4% Schugg. 14—,— 4,85 Duulberſe Bast 100.0 1000 gal. 800„ch Farben. 223,5 223,0 Wer 68, 86,— Zenftoff Aſchffbs 156 0 155,0 Deulſche Linol. 9010 3000 Laurahütte—. 467.50 85 S N . icon Gef. 159,7 287.5 Nibener-. 10,—.— 5%„ Bonds 22 125,7 12572 8 8 Wel 285.0% Dresd Schneudr. 19252630 einde eis db ieee Sea wer: 1 3300%%%/ 1— 75 87 5 50 due D. 5 gel Schuhſab.! 1 Ultramarin 3. 5 72971— 11 185 ene Bank. 109.5 103,5 Mansfeld ut 189.—.— dre Gas 126,0 128,0 Petersuntongrf: 120,1 148.0 Ute(Frelvert).88.— 99.— Dynamſt- Tra 191 2105 L Loewe& Co. 040 180% Vogel Telegen ph.70 5 refrt. Pyp.⸗Bl. 140,0 140.0 MN kf. Bok. 4 Wit. 55.— Pf. Rähm Ravf. 20 2520,25 Raſtatter Wagg. 14.14.— C. vorenz 148.019, Bogtländ. Maſch. 81— See a e ee e e e 1 9 75 eee, 85% Preuß. Rali—— che..—.— 1 1. 3 5 zicht u, K. 2100 205,7 5 222. 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Eredithe.——— 28 5 25 80 Transport⸗Aktien ke g 88 Farben 2430224 ii Hütte n 805657 5„Ver Stahlwerke 1117 Diſch.Ablöſgſch! 51,7051 90 Diskonto Comm. 153152, 5[Winner Gußſt K 8 86.75 Fe obne Ablblarecht 10,65 10,50 Scgantungbahn.89..74] Dresdner Bank. 156.8 186,0 Feldmie das 0. 1 genoß e(ie 0 50 9480 Südd. Boden.. 187 01890 each f. Beskezen 13618730 Piteld. grebe Frankfurter G% 1 1155 102 50 Nele 2362987 Selb. Sup.. 2 94.80 Sudd Sisconta 1909 13,0 Induſtrie-Aktien 9% Bad. Nohlen 18,— Allg. Lot, u. Str. 188,2 158 2 Oeſterr. Creditbt 30.— 80,78 rankfarter Gas e eee deen 16 1288 Bat Minen 55. 84.28 „„ n..89.20 88,50] Wiener Pantoer: 13.98 l8.85 89 Herr d 2, 14.90 Sübdd. Eifendaßs 1325 122.0 Kelcssban: 30858 300 2. Frier 1880 185,5 Reer den 36 880 5 5 7%„„„ 1 84.80 84.50 Württ Notenbk 161.0 181,0 cichd.⸗Mannh.. Se rß. Kalfank, 6,78 6,75 Hapag 21 1200 hein, Ereditbk. 121,0 121,0] Gaggenau W. A. Mühlheim 5 5 50557750 Kreiverkebrs⸗ Kurſe 6%„„ 141382. 62.— enninger K. 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Bei den Herren fertigte der Franzoſe Landry den jungen Ameri⸗ kaner Werner, der ſich ganz auf Sicherheitsſpiel eingeſtellt hatte, überlegen ab. Bouſſus kam durch ſeine hervorragende Arbeik am Netz zu einem Sieg über Dr. Deſſart. Aeußerſt ſpannend war der Kampf zwiſchen dem Japaner Ohta und dem Tſchechen Malecek. Der Tſcheche führte im fünften und entſcheidenden Satz bereits:2, als Ohta noch einmal alle Energien zuſammenriß und zu einem knappen Erfolg kam. Der Deutſchböhme Menzel kam im Spiel gegen den Franzoſen Duplaix zu einem haus hohen Sieg. Die„letzten Acht“ ſind ſomit bei den Herren: Froitzheim, de Buſſelet, Landry, Spence, Bouſſus, Ohta, Menzel und Moldenhauer; bei den Damen: Joan Fry, Chamberlain, Frau Neppach, Payot, von Reenizek, Roſt, Krahwinkel und Colyer. 8 Die Ergebniſſe des Donnerstags: 3 Herren⸗Einzel: Landry(Frankreich) Werner(USA.):9, 62, .0; Spence(Südafrika)—Dr. Fuchs(Karlsruhe) 6178, 715, 678; Bouſſus(Frankreich)—Dr. Deſſart(Hamburg):6,:2, 624, 7 Ohta(Japan).—Malecek(Prag) 670, 326, 621, 226,:4; Menzel(Prag) gegen Duplaix(Frankreich) 611,:2,:0. Damen⸗Einzel: Chamberlain(England)—Peitz(Köln):1,:0; Payot(Schweiz)— Frau Friedleben(Frankfurt):2,:6, 816; Krah⸗ winkel(Eſſen)—Frau Schomburgk(Leipzig):4,:6,:0. Gemiſchtes Doppel: Holzſchuh⸗deBuſſelet—Deutſch⸗Klein 26,:7, 674; Reenizek⸗Spence—Menges⸗Nourney 68,:35 Kallmeyer⸗Hartz Heim⸗Uhrmöller 674,:6, 674; Weihe⸗Heydenreich— Thomas⸗Landry :6, 613; Adamoff⸗Brugnon—Hammer⸗Frenz:2,:2; Krahwinkel⸗ Kuhlmann—Strauch⸗Werner 628, 725. Damen⸗Doppel: Neppach⸗Roſt—von Deutſch⸗Uhl—Friedleben⸗Payot:4, 75; meyer⸗Hoffmann 116, 678, 611; :4,:1. Schreder⸗Gönez:2, 624: Schomburgk⸗Fritſch—Kall⸗ Reenizek⸗Thomas—Heim⸗Menges Froitzheim unter den„letzten Vier“ Am Donnerstagabend konnte ſich bei den Tennis⸗Meiſterſchaften in Hamburg Altmeiſter Froitzheim noch durch einen allerdings ſchwer Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Rundſchau erkämpften Sieg über den Franzoſen de Buffelet für die Vorſchruß⸗ runde des Herren⸗Einzels qualifizieren. Froitzheim ſpielte anfangs unſicher und verlor die beiden erſten Sätze. Im dritten hatte der Franzoſe bereits bei:4 Matchball, den er aber verſchlug. Froitz⸗ heim konnte den Satz noch gewinnen. Nach der Pauſe ſpielte dann Froitzbeim wie in ſeinen beſten Tagen und bei 120 gegen ſich zog der Franzoſe im fünften Satz zurück. Das Ergebnis war 428, 5177, 715, 612,:0 zurückgezogen für Froitzheim. Weitere Ergebniſſe: Herren⸗Doppel: Dr. Deſſart⸗Frenz— Malecek⸗Marſalek :5,:0, 715; Spence⸗Landry— Mikhailoff⸗Uhl:2, 620,:2. Damen⸗ Doppel: Adamoff⸗Holzſchuh— Strauch⸗Buß:2,:1. Gemiſchtes Doppel: Chamberlain⸗von Cramm— Plü⸗ macher⸗Ohta:0,:2; von Schreder⸗Menzel— Chamberlain⸗von Cramm 674, 876; Haylock⸗Rogers— Mühlberg⸗Bräuer 674, 679; Fry⸗ David— Krahwinkel⸗Kuhlmann:3,:3; Adamoff⸗Brugnon— Hammer⸗Frenz:2,:2. Turnen Die Mannheimer Turner in auswärtigen Wettkümpfen Am vergangenen Samstag und Sonntag waren die Volks⸗ turner des TV. 46 ſowohl als auch die Schwimmer in auswärtigen Wettkämpfen geſtanden und konnten einige ſchöne Erfolge erringen. In Konſtanz gingen die Kreismetſterſchaften der Badiſche Turner im Schwimmen unter ſtarker Beteiligung vor ſich. Der TV. 46 konnte dabei nachſtehende Erfolge buchen: 50 Meter Bruſtſchwimmen weibliche Jugend: 2. Becker, Hilde; Kürreigen 2. Stärkeklaſſe: 1. TV. 1846; 100 Meter Hand über Hand für Tur⸗ ner Oberſtufe: 1. Ederle, Fritz; 100 Meter Bruſtſchwimmen Turner Oberſtufe: 3. Engel, Fritz; 50 Meter Bruſtſchwimmen männliche Jugend: 1. Stoll, Hans 38,9 Sek.; 4 mal 100 Meter Jubiläums⸗ lagenſtaffel: 1. TV. 1846; 200 Meter Lagenſchwimmen Turner: 2. Ederle, Fritz; 100 Meter Bruſtſchwimmen Turnerinnen Oberſtufe: 2. Becker, Hilde. Auch die ſüdweſtdeutſchen Kampfſpiele des Heidel⸗ berger TV. 1846, die eine ſehr gute Beſetzung aufwieſen, wurden mit gutem Erfolg beſucht, und zeitigten für die Mannheimer die Ergebniſſe: Speerwerfen Jugend 11—12: 1. Aumüller 48,52 Meter; 200 Meter: 3. Rettig 25,5 Sek.; 100 Meter Jugend 13—14: 1. Bin⸗ der 12,8 Sek.; 50 Meter: 2. Binder; Hochſprung: 2. Schmieder 1,45 Meter; 4 mal 100 Meter⸗Staffel: 3. TV. 1846; Oberſtufkämpfe: Stab⸗ hoch: 2. Dr. Chriſtmann 3,20 Me ber; 4 mal 100 Meter⸗Staffel: 3. TV. 1846 45,4 Sek.; Unterſtufe: Weitſprung: 8. Hoffmaun, W. 8,84 M 100 Meter: 2. Prüker 11,8; Aufängerkümpfe: 800 Meter: 1. Fend b 2218 Min.; Hochſprung: 1. Feudler 1,65 Meter; Kugelſtoßen: 2 Rupp 9,80 Meterz 3 mal 200 Meter⸗Staffelt WV. 1846 mit 1215 1555 N„ Aus der Badiſchen Turnerſchaft Vor dem 2. Badiſchen Frauenturnen am kommenden Samstag und Sonntag in Gaggenau, dem letzten der drei füd⸗ weſtdeutſchen Kreisturnen in dieſem Jahre, treten die übrigen Ereig⸗ niſſe der Badiſchen Turnerwelt zurück, da alle Kräfte dort angeſpannt werden. Allerdings ſind auch die beſten Vorausſetzungen für dieſe badiſche Frauen⸗ Kundgebung vorhanden. In dem herrlichen Murgtal iſt ſeit Monaten die Gaggenauer Feſtleitung in Verbindung mit der Stadtverwaltung emſig an den Vorbereitungsarbeit. Dazu komurt mit über 2000 Turnerinnen eine mehr als zahlreiche Beteiligung, die nicht uur am Samstag in Einzelwettkämpfen auf den Murgwteſen und im Waldfeebad zu einer lebendigen Turnarbeit verhelfen, ſon⸗ dern auch dem Vereinsturnen und den allgemeinen Uebungen am Sonntag den Stempel aufdrücken. Geſellige, dem Chrakter eines Frauenturnens angepaßte Veranſtaltangen geben einen ſtimmungs⸗ vollen Feſtrahmen ab. ö In den gleichen Tagen gehen in Kaſſel die Bolksturn⸗ meiſterſchaften der DT. vor ſich, an welchen der Badiſche Turn⸗ kreis ebenfalls mit einigen guten Kräften beteiligt iſt.. Andere Orte führen durch die Vereine oder Turngaue, die vom Deutſchen Reichsausſchuß ausgeſchriebenen ſogenaunten Verfaſſungse tag⸗Wettkämpfe durch. Boxen Boxkämpfe um die Hindenburg⸗Plakette Am 11. Auguſt in der Lindeuhof— Harmonie Am Verfaſſungstage veranſtaltet der Mannheimer Fußballkruß 1908 E. V. im Garten der„Harmonie“, Lindenhof Boxkämpfe gegen den Boxverein Landſtuhl. Es geht bei dieſen Kämpfen um nicht we⸗ niger als den Beſitz der Hindenburg⸗Plakette. Landſtuhl, bekanntlich der ſtärkſte Boxverein der Pfalz, erſcheint mit einer kampferproßten Mannſchaft, die vom Feder⸗ bis Halbſchwergewicht(Leichtgewicht doppelt beſetzt) mit ſechs Mann den durch Schmitt vom Vf. und Bernlöhr und Bauer⸗Stuttgart verſtärkten Mannheimer Fußballklub 1908 den Sieg ſtreitig machen wollen. Der Kampf geht bart auf hart, ſodaß eine ſichere Vorausſage, wer die Plakette an ſich bringem wird, nicht zu geben iſt. Die Landſtuhler erſcheinen mit Gröner 1. Manuel, Zimmer, Zimmermann, Groß und Gröner 2. denen vom MFC. 08 Heuberger, Barth, Böhler, Schmitt, Bernlöhr und Bauer Getztere oͤrei ſind ſeit einiger Zeit aktive Mitglieder des Mö c 08), gegenübertreten werden. Todes-Anzeige Heute verschied plötzlich und unerwartet mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Oroßvater, Herr Johann Zähringer Wägmeisfer nach einem arbeitsreichen Leben Mannheim- Neckarau(Wingertstr. 74), 7. August 1920 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Anna Zähringer geb. becker Beerdigung Samstag, den 10. August nachmittags/ 4 Uhr von der * 9001 Mannheimer Leichenhalle aus Am 7. August verschied plötzlich unser lieber Kollege Her: Johann Zähringer Wagmelsfer 9 In mehr als 30 jähriger treuer Pflichterfüllung hat er mit uns zusammen- 15 gearbeitet. Er war uns stets ein lieber und aufrichtiger Freund und 5 8 Mitarbeiter 5 Iodles-Anzeige Wir werden ihm ein ständiges Andenken bewahren 15 Mannheim, den 9. August 1929 Die Angestellten und Arbeiter der Nheinschiflahrt-Actiengesellschalt 0 70 im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Alma Wiesse vorm. Tendel Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, von dem plötxlichen Ableben unseres langjährigen Wagmeisters Herm Johann Zähringer Kenntnis zu geben Seit dem Jahre 1896 hat der Verstorbene treu und gewissenhaft seine Dienste geleistet. Wir werden ihm ein dankbares Andenken bewahren Mannheim, den 9. August 1929 Die Direlction: Nheinschiflahrt-Actiengesellsckalt vorm. Fendel Liseloffe Wiesse Nachrul Werkführer aus diesem Leben abberufen worden standes erfreuen Die Direktion ... Nach längerem Leiden ist gestern, Herr Karl Holschub. Ein Mann lauteren Charakters und unermüdlicher Pflicht- treue ist in dem Verstorbenen dahingegangen, der seit dem Jahre 1887 in unserem hiesigen Werke tätig war. Leider konnte er sich nur kurze Zeit des wohlverdienten Ruhe- Wir werden sein Andenken dauernd in Ehren halten Mannheim- Waldhof, 9. August 1929 der Tells tolflabril Waldhof Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß ist mein geliebter Gatte, mein guter treuer Vater, unser lieber Onkel, Bruder und Schwager Herr Emil Wiesse im 62. Lebensjahre heute nacht nach langem schwerem Leiden heimgegangen Mannheim, Gontardstr. 9, den 9. August 1929 staatl. geprüfte Dentistin Langskr. 41 Von der Reise zurück Minni Schütz rel. 31731 eH NN AIS REANE Wir bitten herzlich von Beileidsbesuchen abzusehen Die Beerdigung findet am 12. August 1929, nach; mittags.83 Uhr von der Leichenhalle aus statt NEUBAL SIE a crrhäntE BWA Danksagung 8866 und Eichendorffstr. 31 Heimgekehrt von der letzten Ruhestätte unseres Heben Mannes und teueren unvergeßlichen Sohnes Kurt Meisezahl sagen wir allen denjenigen, die an unserem schweren Verluste mit teilgenommen haben, unseren herz- lichen Dank. Besonderen Dank für die trostreichen Wortedes Herrn Geistlichen Rothenhöfer, dem Vor- stande des Mannheimer Motorrad-Olubs für seine schöne Kranzspende und liebevollen Worte, sowie den Hausbewohnern Augartenstr. 44, Waldhofstr. 138 Mannheim, den 9. August 1929 Die trauernden Hinterbliebenen O das kfües dans 8 W. 8 5 ,,, S,. Die Fm in de Fisenbahn · 1 0 3 92985 ſelxſ im 27 zum Genuß, wenn Sie Renne Aolnisch Nusser stels 30 8 4 naben. 5 5 27 LZ.„ I N. 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