1 1 Samskag, 10. Auguſt 1929 ell Hezugspreiſe; In a u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. 3.— ohne Beſtellgeld. Bet eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ fordern Ice Poſtſchecktkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K 19,11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend ⸗ Ausgabe annheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Nr. 367— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelgeile 15 Allgem. Aieigen 040 N. ml. Nellamen -4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. eee keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Corgen wegen der Gachlieferungen Nicht bei uns, ſondern bei den Engländern Wie die Pfeile auf den Schützen zurückfliegen i Den Haag, 10. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Die mit großer Spannung erwartete Sitzung der Finanz⸗ kommiſſion begann um 10 Uhr vormittags und dauerte bis 12 Uhr. Den Vorſitz führte der belgiſche Finanzminiſter Baron Houtart. Zuerſt ſprach ein Delegierter Rumäniens, der die ſchwere Finanzlage ſeines Landes ſchilderte, auf die ungerechte Verteilung der deutſchen Reparationen hinwies und eine höhere Beteiligung an den ungeſchützten deutſchen Jahresleiſtungen verlangte. Außerdem forderte er die Mit⸗ arbeit Rumäniens an den Organiſattonsausſchüſſen, die ſich mit der Ueberleitung des Dawesſtatuts zum Voungplan zu befaſſen haben werden und einen Sitz Rumäniens im Ver⸗ waltungsrat der Internationalen Reparationsbank. Nach ihm hielt der engliſche Handelsminiſter Graham eine Rede, in der er ſich mit dem Spa⸗Schlüſſel, der Vertei⸗ lung der geſchützten und ungeſchützten deutſchen Jahres⸗ leiſtungen und der Sachlieferungsfrage beſchäftigte. Auf den letztgenannten Punkt ging er beſonders ein. Er zeigte, daß f die engliſche Ausfuhr einen empfindlichen Rückgang aufzuweiſen habe, ſchilderte die Arbeitsloſigkeit, die Lebens⸗ mittelteuerung, die Kriſe im Schiffsbau ſowie in der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie, im Kohlenbergbau und in der Textil⸗ induſtrie. Grundſätzlich wandte er ſich gegen die Sachliefe⸗ rungen, die er als künſtliches und unnatürliches Element im Exporthandelt bezeichnete. Auf Grund des Voungplanes zeigte er, daß auch nach Ablauf der 10 Jahre Sachlteferungen möglich wären. Beſonders ſcharf kritiſierte er ferner den ſog. Rückexport deutſcher Waren. Durch dieſen Rück⸗ export ſei es beutſchen Waren möglich, ſich den Zugang auf Märkte zu verſchaffen, die Deutſchland ſonſt verſchloſſen wären. Außerdem würden die Tarifbedingungen auf, deutſche Waren ſo günſtig ſein, daß dadurch die engliſchen Waren in Nachteil kämen. Ferner erwähnte er den Rückgang des eng⸗ Liſchen Kohlenhandels und wies mit Unwillen darauf hin, daß Frankreich und Italien faſt ausſchließ⸗ lich Reparationskohle verbrauchen und dadurch eine Schädigung des engliſchen Kohlenexportes verurſachen. Gra⸗ ham beantragte dann, daß die 26prozentige Abgabe auf die deutſche Ausfuhr nach England auch für Frankreich auf die⸗ ſelbe ziffernmäßige Höhe geſetzt werde. f Dem engliſchen Hauptdelegierten antwortete Chéron. Er teilte mit, daß der franzbſiſche Handelsminiſter Lou⸗ cheur zur Frage der Sachlieferungen in einer ſpäteren Sitzung ſprechen werde und ſtellte in Bezug auf das Sach⸗ lieferungsproblem Zugeſtändniſſe an England in Ausſicht. Entſchieden beſtritt er, daß der Spa⸗Schlüſſel zu Ungunſten Englands abgeändert worden ſei. Im Gegenteil, England habe mit dem Youngplan ein glänzendes Geſchäft gemacht. Die Balfburnote, wonach England ſoviel empfangen müſſe, als es zur Abdeckung ſeiner Schulden in Amerika benötige, habe im Poungplan ihre volle Berückſichtigung gefunden. Chéron ſagte am Schluß:„Ich hoffe, daß wegen ein paar Millionen Reichsmark dieſe Konferenz nicht auffliegen wird.“ Schließlich ſprach der engliſche Schatzkanzler Snowden ſeinen Unmut darüber aus, daß in der heutigen Sitzung die Sachlieferungsfrage nicht gründlich erörtert wurde. Er bezeichnete die Generaldiskuſſion als uferlos und ſagte weiter:„Ich habe keine Luſt, den Reſt meiner Lebenstage im Haag zu verbringen und wünſche deshalb eine baldige Erledigung der von mir geſtellten Anträge.“ Der amerikaniſche Beobachter Wilſon berichtigte eine Aeußerung Cherons, der in ſeiner Rede erwähnt hatte, daß ſich die amerikaniſche Regierung mit dem 10prozentigen Nachlaß der Beſatzungsrückſtände einverſtanden erklärt hätte.(2) Cheéron gab ſeinen Irrtum zu.() Die Aeußerungen Snowdens beeinflußten die leichte Ent⸗ ſpannung, die ſich nach Grahams Rede fühlbar machte. Mon⸗ tag vormittag findet die Fortſetzung der Diskuſſion in der Finanzkommiſſion ſtatt. Ausſprache Streſemann-Briand * Den Haag, 10. Aug.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Die Unterredung Streſemann—Briand im Oranje⸗Hotel dauerte fünfviertel Stunden. Der franzöſiſche Außenminiſter kam, begleitet von Profeſſor Hesnard, um halb 12 Uhr. Der Beſprechung BriandStreſemann wurde in deutſchen Delegationskreiſen eine große Bedeutung für den weiteren Verlauf der Konferenz zugeſchrieben. Ein nicht zu verken⸗ nender Optimismus war bei maßgebenden deutſchen Perſönlichkeiten feſtzuſtellen, die Gelegenheit hatten, ſich über den Verlauf der Beſprechungen zu informieren. Jeſte deutſche Haltung in der Kontrollfrage Berlin, 10. Aug.(Von unſerem Berliner Büro). Von den Berliner zuſtändigen Stellen wird der Auffaſſung entgegengetreten, als ob die Zuſtimmung der deutſchen De⸗ legation zur Einſetzung eines Juriſtenkomitees ein Nach⸗ geben in der Kontrollfrage bedeute. Das Juriſten⸗ komité habe lediglich die Aufgabe, auf Grund der beſtehenden Verträge zu prüfen, ob eine ſolche Kontrollkommiſſion not⸗ wendig ſei. Man gibt ſich in hieſigen amtlichen Kreiſen offen⸗ bar der vielleicht zu optimiſtiſchen Erwartung hin, daß das Juriſtenkomité den einwandfreien Nachweis führen werde, daß in den Verträgen keine Lücke beſtehe, die die Einſetzung einer Kontrollkommiſſion notwendig mache. Weiter wird ausdrücklich feſtgeſtellt, daß der Finanzmini⸗ ſter Hilferding keinerlei Vorſchläge gemacht habe, um auf den zwiſchen den Gläubigerſtaaten entſtandenen Streit um die Verteilung der Quoten ausgleichend einzuwirken. Ein Schritt nach der Richtung hin ſei auch nicht beabſichtigt. Die deutſche Delegation nimmt, und zwar durchaus richtig, den Standpunkt ein, daß die Gläubigerſtaaten dieſen Streit unter ſich ausmachen mögen. Militäriſche Sachverſtändige werden erwartet Als Gutachter für die techniſche Durchführung der Räumung Den Haag, 10. Auguſt.(Von unſerm eigenen Vertreter.) Aus franzöſiſchen Delegationskreiſen wird mitgeteilt, daß Briand für den Fall einer Vertagung der Beſprechungen über die Inkraftſetzung des Poungplanes dennoch glaubt, daß die politiſchen Beſprechungen(Rheinlandräumung und Feſtſtellungskommiſſion) fortgeſetzt werden können. Zwei Ausſchüſſe ſind durch die politiſche Kommiſſion bereits vorgeſehen worden. Der eine, für die Regelung der Räu⸗ mungsfrage beſtimmt, wird am Montag ſeine endgültige Zu⸗ ſammenſetzung und die notwendigen Inſtruktionen erhalten. Militäriſche Sachverſtändige dürften am Beginn der nächſten Woche bereits im Haag an⸗ weſend ſein, um ihre Gutachten über die techniſche Durchfüh⸗ rung der Geſamträumung abzugeben. Der juriſtiſche Ausſchuß hält ſeine erſte Sitzung am Montag ab. Es liegt in der Abſicht Briands, ſich mit Streſemann über eine gemein⸗ ſchaftliche Empfehlung zu verſtändigen, die den Juriſten über⸗ geben werden ſoll, und dazu beſtimmt iſt, eine praktiſche Grundlage zu ſchaffen. Der franzöſiſche Außenminiſter ſtrebt eine Verknüpfung der Feſtſtellungskommiſſion mit den Lo⸗ carnoverträgen und dem Nachforſchungsverfahren des Völker⸗ bundes an. Briand iſt nach den uns gemachten Mitteilungen grundſätzlich bereit, einer deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlung über die Saarfrage ſeine Zuſtimmung zu erteilen, würde aber als Konferenzort am liebſten Geuf ſehen, da der Völker⸗ bundsrat gewiſſermaßen als dritter Partner bei der Regelung der Saarfrage anzuſehen iſt. Sollte die Kriſe in der Finanz⸗ kommiſſion eine Unterbrechung der Verhandlungen über das Inkrafttreten des Voungplanes verurſachen, ſo käme aller⸗ dings die Einſetzung eines Sachverſtändigenausſchuſſes in Frage, der ſich mit der Beilegung des Quotenſtreites zu be⸗ faſſen hätte. Auch dieſe Verhandlungen könnten im Haag ſtatt⸗ finden. Briand beabſichtigt, Dr. Streſemann für eine Zweiteilung der Konferenz in dem Sinne zu gewinnen, daß auf der Genfer Vollverſamm⸗ lung des Völkerbundes die Außenminiſter Deutſchlands und Frankreichs anweſend wären, um nachher den Abſchluß der Regierungskonferenz, ſei es Haag, ſei es an einem anderen Ort, durchzuführen. Der franzöſiſche Außenminiſter legt be⸗ ſonderen Wert auf Beſprechungen mit Ramſey Macdonald, der zugeſagt hat, an der Genfer Vollverſammlung teilzuneh⸗ men. Nationaliſtiſche Unzufriedenheit mit Briand V Paris, 10. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) „Echo de Paris“ ſetzt ſeine Angriffe gegen Briand wegen ſeiner angeblich ſchwächlichen Haltung in der Rhein⸗ landfrage fort. Das nationaliſtiſche Organ behauptet heute, der von Briand ins Auge gefaßte Ausgleichsausſchuß habe praktiſch überhaupt keine Bedeutung. Es ſei Briand jetzt nur darum zu tun, den Schein zu wahren. Die Ereig⸗ niſſe der letzten Tage hätten ihn wieder zu ſeinen Plänen eines franzöſiſch⸗deutſchen Bündntiſſes zurück⸗ geführt, die er ſtets im Kopfe habe. Wenn der Konferenz im Haag ein Unglück zuſtoßen ſollte, ſo würde Briand das Ziel ſeiner Politik in einer Annäherung mit Berlin ſuchen. Offenbar erſcheint dem„Echo de Paris“ ein ſolcher An⸗ täherungsverſuch als etwas höchſt verabſcheuungswürdiges. eine Volksabſtimmung ein Ende zu machen. Rückblick und Vorſchau am Vorabend des Verfaſſungstages Die Forderung nach dem Primat, nach dem Vorrang der Außenpolitik vor der Innenpolitik, iſt berechtigt. Deshalb wollen wir auch am Vorabend des zehnten Jahrestages der Reichsverfaſſung zuerſt den Blick nach dem Haag wen⸗ den. Seit dem kritiſchen Ueberblick, den wir vor drei Tagen an dieſer Stelle über das Anfangsſtadium der Haager Kon⸗ ferenz gaben, hat ſich dort nicht viel geändert. Der Streit um die Beute hat die tiefliegenden Gegenſätze zwiſchen Eng⸗ ländern und Franzoſen hell aufflackern laſſen. Das Vor⸗ wärtskommen in den hauptſächlichen Verhandlungsfragen iſt dadurch verzögert worden. Seit geſtern iſt jedoch auch die Bereinigung der Fragen, die uns beſonders am Herzen liegen, die Räumung und die endgültige Abſchaffung jedweder fremden Kontrolle auf deutſchem Ge⸗ biete, in erfreulichen Fluß gekommen. Dabei nehmen wir mit Genugtuung davon Kenntnis, daß ſich England in dieſen Fragen mit aller nur wünſchenswerten Deutlichkeit den Franzoſen und allen anderen Konferenzteilnehmern gegen⸗ über für die ſchleunige Erfüllung der deutſchen Anſprüche ausgeſprochen hat. Briand verſucht zwar wieder einmal die franzöſiſchen Forderungen reſtlos erfüllt zu ſehen, unſere Anſprüche aber auf die lange Bank zu ſchieben. Diesmal wird er damit kein Glück haben. Streſemann bürgt uns dafür. Frei⸗ lich fehlen uns alle Machtmittel, um unſere wenn auch noch ſo berechtigten Forderungen den anderen Großmächten ab⸗ trotzen zu können. Immer wieder werden wir gezwungen ſein, ab und zu geben zu müſſen. Doch auch das hat ſeine Grenzen. Schließlich hat es Frankreich mit der möglichſt baldigen Annahme des jetzt im Haag umſtrittenen Mpung⸗ planes notgedrungen ebenſo eilig, wie wir mit der Räumung und der Abſchaffung jedweder ausländiſchen Kontrolle: Und nun wollen wir uns nach voller Anerkennung des Primats der Außenpolitik dazu wenden, auf das inner ⸗ politiſche Ereignis einzugehen, an deſſen Vorabend wir jetzt ſtehen, den zehnten Jahrestag der deut⸗ ſchen Reichsverſaſſung. Ganz Deutſchland wird morgen im Flaggenſchmuck prangen. Wer heute Fahnen herausſteckt, konnte über die Wahl der Flagge nicht im Zweifel ſein. Wir haben niemals einen Hehl daraus gemacht und ſprechen es auch heute aus, daß wir von ganzem Herzen be⸗ dauern, daß damals in Weimar die ſchwarz⸗rot⸗goldene Flagge triumphieren konnte über ſchwarz⸗weiß⸗rot. Denn ſchwarz⸗weiß⸗ rot waren die Farben, die uns in faſt fünfzigjährigem glänzenden Aufſtieg des Reiches ans Herz gewachſen waren, es waren die Farben, denen wir allent⸗ halben auf dem Erdenrund Achtung und Reſpekt verſchafft hatten, es waren die Farben, unter denen unſer Volk im Kampfe gegen mehr als zwei Dutzend fremde Völker geſiegt und gelitten hatte, die Farben, die vielen von denen, die im Glauben an des Vaterlandes Größe und Ruhm ihr Leben opferten, als Leichentuch gedient hatten. Durch das ſchuld⸗ hafte Verſäumnis der bürgerlichen Parteien, die bei der ent⸗ ſcheidenden Abſtimmung in der Weimarer Nationalverſamm⸗ lung nicht auf dem Poſten waren, ſind wir um dieſe uns im jahrzehntelangen Freud und Leid ans Herz gewachſenen Farben gebracht worden. Unſere Liebe gehört trotzdem nach wie vor den Farben ſchwarz⸗weiß⸗ rot. Doch dieſe Liebe iſt unglücklich. Viele Jahre hindurch haben wir gehofft, ihr wieder zum Siege verhelfen zu können. Aus inneren und äußeren Gründen haben wir uns für ihre Wiederkehr mit leidenſchaftlicher Liebe eingeſetzt. Auch aus äſthetiſchen Gründen. Denn ſchwarz⸗weiß⸗rot, dieſer lebhaft leuchtende Zuſammenklang von Farben, ſchien uns ſtets ein freudiges, ein hoffnungsgebendes Symbol für den in all dieſen bitteren Jahren ſo lebensnotwendigen Glauben an eine beſſere Zukunft zu ſein, während die Farbwirkung von ſchwarz⸗ rot⸗gold für unſer Empfinden ſtets etwas trübes, peſſimiſtiſch ſtimmendes an ſich hatte. Der leidenſchaftliche Streit um die Farben der Reichsflagge hat jahrelang unſer innerpolitiſches Leben vergiftet. Das Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold würdigte die in Weimar beſchloſſenen Farben des Deutſchen Reiches zu einer Parteifahne herab, zu einem Symbol für die aus ſchwar⸗ zem Zentrum, roter Sozialdemokratie und goldener Demo⸗ kratie zuſammengeſetzte Weimarer Koalition. Die unaus⸗ bleibliche Folge davon war, daß alle Gegner dieſer Links⸗ kvalition ſich umſo begeiſterter für die Wiederkehr von Schwarz⸗weiß⸗rot einſetzten. In der Leidenſchaft des Kampfes konnte es nicht ausbleiben, daß auch die Farben ſchwarz⸗weiß⸗ rot ſchließlich im gewiſſen Sinne zur Fahne einer beſtimmten Parteirichtung wurden. Wiederholt wurde der Gedanke er⸗ wogen, dem die Volksſeele vergiftenden Flaggenſtreit durch Doch er wurde jedesmal wieder fallen gelaſſen, weil der Ausgang eines ſolchen Appells höchſt ungewiß erſchien. So brachten wir es ſchließlich dahin, daß der Kampf allmählich abebbte und eine erfreuliche Beruhigung der Gemüter eintrat. Kein führender Politiker, der ſich ſeiner Verantwortung vor dem Volksganzen bewußt iſt, wird dieſen mühſam errungenen Flaggenfrieden ſtoren. Wir haben ohnedies noch genug Streit und Uneinig⸗ keit im Lande. Die Mehrheit des deutſchen Volkes ſcheint für Schwarz⸗Rot⸗Gold zu ſein. Man kann das bedauern oder nicht bedauern, doch in der demokratiſchen Republik, wo die Mehrheit in allen wichtigen Fragen den Ausſchlag gibt, muß jeder, der keine Gefühls⸗ ſondern Realpoli⸗ tik treiben will und muß, dieſem Faktum Rechnung tragen. Jeder Deutſche, ſei er bei welcher Partei er wolle, der ſich darüber klar iſt, welche deutſche Schickſalsfragen jetzt im Haag auf dem Spiele ſtehen, muß zugeben, daß I. Seite. Nr. 387 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Samstag, den 10. Aug 19209 wir uns auf abſehbare Zeit hinaus nicht den Luxus erlauben können, Zeit und Nervenkraft mit der Neuaufrollung des Flaggenſtreites zu vergeuden. Wir verkennen durchaus nicht die ſeeliſche Auftriebskraft der Imponderabilien, doch jetzt gilt 28, unſer polttiſches Sinnen und Trachten auf den Zielwillen zu konzentrieren, im Haag im ſchweren Ringen mit den vielen Ans als habgierige Gläubiger gegenüberſtehenden Staaten ſo abzuſchneiden, daß unſere Lebensnotwendigkeiten geſichert bleiben und daß wir vor allem ſo ſchnell als möglich unſere volle Souveränität wieder erlangen. Erſt wenn dieſe Schick⸗ ſalsfragen gelöſt ſind, können wir auch daran denken, die Aunſelige Flaggenfrage zu einer friedlich— ſchiedlichen Löſung au bringen. Der jetzige Flaggendualismus muß einmal auf⸗ hören. Ein Volk und eine Flagge muß die Parole ſein. Wie immer aber auch die endgültige Entſcheidung aus⸗ fallen mag: Nicht auf das äußere, nicht auf die Farbe der Fahne kommt es an, ſondern auf den Geiſt, der da⸗ hinter ſteht. Wie wir nach wie vor über ſchwarz⸗ Weiß⸗rot denken, haben wir wie ſtets ſo auch heute unmiß⸗ verſtändlich zum Ausdruck gebracht, aber gerechterweiſe wollen wir uns auch nicht vor der allgemein bekannten großen hiſtyriſchen Tradition verſchließen, die die jetzigen-Reichs⸗ farben für ſich in Anſpruch nehmen können. Lange bevor ſchwarz⸗rot⸗gold als Parteifahne der Reichsbannervereinigung mißbraucht wurde, war es das mit Begeiſterung umbrandete Banner der Lützowſchen Jäger und der Deutſchen Burſchen⸗ ſchaft. Und wenn im Jahre 1919 von der Weimarer National⸗ verſammlung die Farben ſchwarz⸗rot⸗gold als Reichsfarben beſtömmt wurden, ſo geſchah das vor allem auch auf das ener⸗ giſche Drängen des in Weimar anweſenden öſterrei⸗ chiſchen Geſandten Dr. Hartmann, denn die Farben ſchwarz⸗rot⸗gold ſollten die Zuſammengehörigkeit aller deut⸗ ſchen Stämme, auch derjenigen, die außerhalb der politiſchen Grenzen Deutſchlands leben, ſymboliſieren. Was die Verfaſſung ſelbſt angeht, ſo iſt man ſich heute auch in den Kreiſen der Weimarer Koalition durchaus nicht mehr im Zweifel darüber, daß ſte in vieler Hinſicht reformbedürftig iſt. Als Ganzes genommen aber iſt die unter ſchwierigſten Umſtänden und Zeitverhältniſſen ge⸗ ſchaffene Verfaſſung zweifellos ein ſtaatsmänniſches Meiſter⸗ werk. Nicht vergeſſen dürfen wir, daß erſt dieſe, von Leuten, die ſie überhaupt nicht kennen, oft am meiſten geſchmähte Ver⸗ faſſung, uns in unſerer damaligen völligen Haltloſigkeit den feſten Boden hat wachſen laſſen, auf dem wir heute ſtehen und auf dem wir, wie jeder zugeben muß, in dem ſeither ver⸗ floſſenen Jahrzehnt doch ein ganz erſtaunlich großes Stück wieder bergan gekommen ſind. Wenn wir nicht noch Wie London die Haager § London, 10. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Trotz peſſimiſtiſcher Berichte aus dem Haag will man in London noch nicht daran glauben, daß es zu einem Zuſam⸗ menbruch der Haager Konferenz infolge der Snowdenſchen Haltung kommen wird. In den ſpäten Nachtſtunden ging aus franzöſiſcher Quelle die Nachricht ein, derzufolge die Sitzung der Fin anzkommiſſion am Samstag vormit⸗ tag um 10 Uhr ſtattfinden ſoll. Man habe die Hoffnung, daß Snowden bereit ſei, ſo meint dieſe Meldung wenigſtens, die Frage der Sachlieferungen zu erörtern. Die Preſſe unter⸗ ſtützt weiterhin faſt einmütig die Stellungnahme Snowdens und Blätter wie der„Daily Telegraph“ weiſen darauf hin, daß Churchill, wenn er noch im Amte geweſen wäre, genau denſelben Standpunkt eingenommen hätte. Er habe ſich nicht nur im Parlament in dieſem Sinne geäußert, ſon⸗ dern er habe auch zur Zeit der Sachverſtändigenverhand⸗ lungen in Paris ſich anderen Regierungen gegenüber dahin feſtgelegt, daß die Frage des Verteilungsſchlüſſels auf der Konferenz zwiſchen den Regierungen erörtert wer⸗ den würde. Den Anlaß hierzu gab eine Demarche der griechiſchen, rumäniſchen und ſerbiſchen Regierung in London, die ſich darüber beſchwerten, daß ſie in dem Sachverſtändigenkomitee nicht vertreten wären und eine Abänderung ihrer Quoten an den deutſchen Jahreszahlungen forderten. Der griechiſche Mi⸗ niſterpräſident Venizelos läßt, wie eine Meldung des mehr erreicht haben, ſo kann die Verfaſſung gauz gewiß nichts dafür. Zur Liebe aber kann umd ſoll man niemanden zwingen. Auch nicht zur Liebe zu der Reichsverfaſſung. Die einiger⸗ maßen aufdringlich wirkende Propaganda, die man„von oben“ macht, um den Verfaſſungstag zu einem Nattonal⸗ feiertag zu ſtempeln, kann deshalb keinesfalls unſere Billigung finden. Peinlich berührt es auch, daß gerade in dieſen Tagen von den Bemühungen des Reichsminiſters Sever img die Rede iſt, ein neues Geſetz zum Schutze der Republik zu ſchaffen. Noch peinlicher aber wirkt das widerwärtige Geſchimpfe der rechtsradikalen Preſſe, ſo z. B. der„Deutſchen Zeitung“, die mit Bezug auf ein Ehrenmal zum Gedächtnis der Kriegsopfer, das zur Bundesverfaſſungsfeier des Reichsbanners zum morgigen Sonntag in Berlin errichtet iſt, von einem„Reichsbanner⸗ ſchand mal“ ſchreibt, und ſich im blindwütigen Haß zu völlig hemmungsloſen Aeußerungen hinreißen läßt: wie „Verſchandelung eines öffentlichen Platzes“,„Ver⸗ faſſungs karneval“,„Schändung unſerer toten Helden“, und von den aus Oeſterreich zu Beſuch in Berlin anweſenden Mitgliedern des Republikaniſchen Schutzverbandes als von„Mordbrennerkollegen aus Oeſterreich“ ſpricht. Mit ſolcher Gehäſſigkeit können wir nicht weiterkommen. Wenn ſolche politiſche Geſinnung und Tonart Schule macht, muß der Kampfäller gegen alle bald entbrannt ſein. Alle politiſchen Führer, die verantwortlich denken, müſſen immer noch mehr nur Sachlichkeit zum Leitſtern ihrer Stellungnahme machen. Keiner darf darauf warten, daß der politiſche Gegner zuerſt damit anfangen ſoll. ein wahrhafter Führer ſein will, ſetze ſeine Ehre darein, ſelbſt mit gutem Beiſpiel voranzugehen. So wie es vor zwei Jahren der volksparteiliche Reichstagsabgeordnete v. Kar⸗ dorff getan hat, der in ſeiner Feſtrede bei der Verfaſſungs⸗ feier im Reichstag in einem ehrlichen Bekenntnis, zu dem da⸗ mals noch ein gewiſſer Mut gehörte, und das auch beträcht⸗ liches Auffehen erregte, die Worte ſprach:„Die Weimarer Ver⸗ faſſung hat uns die freieſte Demokratie der Welt gegeben. Freiheit iſt ein Segen nur, wenn ihr als Korrelat eru⸗ ſteſtes Pflichtbewußtſein gegenüber der All⸗ gemeinheit gegenüberſteht. Aber das deutſche Volk muß ſich darüber im klaren ſein: eine Einigung gibt es für uns nur auf dem Boden dieſer Verfaſſung. Der poli⸗ tiſche Kampf muß ſein; er iſt der Vater alles Fortſchritts. Aber wir wollen in dieſem Kampf den einen Leitſtern haben: die Liebe zum Vaterland, und wir wollen in dieſem Kampf nicht vergeſſen, daß der politiſche Gegner unſer deutſcher Volksgenoſſe iſt, mit dem wir auf Gedeih und Verderb verbunden find.“ H. A. Meibhner Situgtion beurteilt „Daily Telegraph“ chiſche Preſſe bekanntgeben, daß Griechenland, Rumänen und Serbien gemeinſam handeln werden und daß ſie den Poungplan nicht unterzeichnen werden, wenn dieſer nicht entſprechend geändert und den genannten Staaten ihr Recht gegeben werde. N Snowden ſelbſt hat ſich ſchon früher mit den Regierungen der Dominien in Verbindung geſetzt und der Premierminiſter Auſtraliens, Miſter Bruce, erklärt nunmehr, daß ſeine Re⸗ gierung mit der Politik Snowdens vollkommen übereinſtimme, wonach man dem britiſchen Weltreich keine weiteren finanziel⸗ len Opfer mehr zumuten dürfe. 0 Ueber den Gang der politiſchen Verhandlungen und deren Ergebnis liegen zurzeit nur ſich widerſprechende Meldungen vor. Der Korreſpondent der„Times“ iſt der Anſicht, daß das Gerücht nicht unbegründet ſei, wonach Briand einen vollſtändig neuen Plan vorſchlagen werde, in dem das Jahr 1935, das bekanntlich im Verſailler Vertrag als letzter Termin für die Räumung erwähnt wird, keine Rolle mehr ſpielt. Dieſer Plan enthalte eine Kombination der Locarnokommiſſion des Völkerbundsrates und der fran⸗ zöſiſchen Idee der Ausgleichskommiſſion. Die ſchwierige Lage in dem Finanzkomitee trägt anſcheinend dazu bei, die Hal⸗ tung Briands in den politiſchen Fragen zu beeinfluſſen und ihn und Herrn Streſemann einander näher zu bringen. Wer 3 aus Athen beſagt, durch die grie⸗ zu bringen. „Graf Zeppelin“ wieder im Heimathafen Landung um 13.03 Uhr a a Friedrichs hafen, 10. Aug.(United Preß.) Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt um 13.03 Uhr in Friebrichsz hafen glücklich gelandet. 805 a „Graf Zeppelin“ war um 12,35 Uhr vom Werfk⸗ gebäude aus geſichtet worden. Wenige Minnten ſpäter übers flog das Luftſchiff uach einer Fahrtdauer von 55 Stunden, aus weſtlicher Richtung kommend, in raſcher Fahrt und gaug niedrig fliegend, die Verwaltungsgebäude des Luftſchiffbaues, Das Luftſchiff wurde bei ſeiner Ankunft von den auf dem Platz wartenden Zuſchauern jnbelnd begrüßt. Nach der Ueberfliegung der Werft wandte ſich„Graf Zep⸗ pelin“ dem Bodenſee zu, über dem er zunächſt eine große Schleife zog und ſich darauf wieder nach Norden wandte. Bei dem regneriſchen Wetter waren bei der Fahrt über dem See nur die Umriſſe des Luftſchiffes zu erkennen. China und die Großmächte § London, 10. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter. Die Antwort der Mächte an China in der Frage der Ex⸗ kerritorialität, die in der nächſten Woche von den ein⸗ zelnen Mächten der chineſiſchen Regierung übergeben werden ſoll, wird die Geſamtlage in freundſchaftlichem Sinne betrach⸗ ten, jedoch zum Ausdruck bringen, daß die Zeit zu einer end⸗ gültigen Entſcheidung im Hinblick auf die inneren Verhältniſſe in China noch nicht gekommen iſt. Es ſei daher unmög⸗ lich, im Augenblick das Privileg der Konſulargerichtsbarkeit aufzugeben. Dieſe Noten ſind die Antwort auf eine frühere Mitteilung deschineſiſchen Außenminiſters vom 27. April, worin dieſer im Hinblick auf die Einigung Chinas und die Einſetzung einer Zentralregierung den Anbruch eines neuen Zeitabſchnittes an⸗ kündigt, der durch Gleichheit in der Frage der Gerichtsbarkeit ſeinen äußeren Ausdruck finden müſſe. Letzte Meldungen Starker internationaler Beſuch des Reklamekongreſſes E Berlin, 10. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.] Mehrfach iſt gerügt worden, daß die Eröffnung des Welt⸗ reklamekongreſſes gerade auf den Verfaſſungstag geſetzt wor⸗ den ſei. Von der deutſchen Gruppe wird dazu bemerkt, daß der Termin ſchon vor langem von den Amerikanern feſtgeſtellt worden ſei, auf deren Beſchluß die Deutſchen keinen Einfluß hatten. 2 Die Zahl der anweſenden Gäſte, die zu dem Kongreß ein⸗ getroffen ſind und noch erwartet werden, iſt außerordentlich groß und übertrifft bei weitem die Beſucherzahl des letzten Kongreſſes, der in London ſtattgefunden hat. Heute allein ſind nicht weniger als 1500 Amerikaner eingetroffen. 700—800 Amerikaner und Engländer werden im Laufe des Tages anlangen und 300 weitere ausländiſche Gäſte haben ihrs Ankunft für morgen angeſagt.(Siehe den Aufſatz hierzu im der vorliegenden Ausgabe. D. Schriftl.] Vorſicht bei Bergtouren in den Alpen! Grindelwald, 10. Aug.(Von unſerem Schweizer Ver⸗ treter.) ein tödlicher Bergunfall zu verzeichnen. es geſtern möglich war, die Leichen der drei ungariſchen Touriſten, die an der Jungfrau abgeſtürzt ſind, zu bergen, kommt heute die Nachricht, daß zwei Schweizer bei der Beſtei⸗ gung des Wetterhorns verunglückt ſind. Eine Rettungs⸗ kolonne hat geſtern im Großen Kamin ihre Pickel gefunden. Die Nachforſchungen find ſehr ſchwierig, da über dem ver⸗ mutlichen Abſturzgebiet ziemlich tiefer Neuſchnee liegt. i Die ungariſche Giftmiſcheraffäre — Budapeſt, 10. Aug. Bisher ſind 21 Bäuerinnen in der Theißer Gegend wegen Giftmiſcherei bezw. wegen Er⸗ mordung ihrer Ehemänner durch Gift verhaftet worden. Eine der Megären vergiftete ihren Mann, ihre Eltern, zwei Geſchwiſter und einen Onkel, um den kleinen Familienbeſitz, ſechs Joch Land und ein kleines Haus, an ſich Alle Verhafteten ſind geſtändig. Walter Bloem: Der deutſche Menſch Weltwende iſt über unſerm Haupt. Aus einer faſt frevel⸗ haften Sicherheit wurden wir in einen Zuſammenbruch hinein⸗ geſchlendert, der ohne Vorgang iſt in der Geſchichte des Menſchengeſchlechts. Dieſe Kataſtrophe iſt nicht eine deutſche, nicht eine euro⸗ piſche— ſie iſt eine terreſtriſche. Sie zertrümmert alle ge⸗ prägte Form des vergangenen Abſchnitts der Menſchen⸗ geſchichte. Wir Deutſche fühlen dieſen Einſturz, dieſe Welt⸗ dümmerung deutlicher und wehvoller als ein großer Teil der übrigen Nationen, aus denen die Menſchheit ſich zuſammen⸗ ſetzt. Einzig Rußland und China ſind in ihrem politiſchen wie ſeeliſchen Beſtande noch weit ſtärker erſchüttert als wir. Wir Deutſche, feit 2000 Jahren das problematiſche Volk der Erde, ſind der Welt und uns ſelber heute wieder einmal Ppoblematiſch geworden wie niemals ſeit der letzten dunklen Diefſtandsepoche deutſcher Geſchichte: ſeit den Tagen des Weſt⸗ fäliſchen Friedens. Wir haben eigentlich nie oder doch nur in ganz kurzen Glücks⸗ und Aufſtiegsepochen das fröhliche, naive Daſeinsbehagen genoſſen, das glücklicher veranlagten Völkern vergönnt war und iſt. Und heute leben wir inmitten einer BVölkerwelt, die vier Jahre lang gegen uns in Waffen ſtand unter dem Ceterum censo Germaniam esse delendam. Wir haben zuſammenbrechend das gellende Halali der Jäger ver⸗ nommen, die ſchon um den zuckenden, ausgebluteten Leib unſerer Volkheit herumſtanden und uns im ſogenannten Frieden von Verſaflles den Genickfang zu verſetzen glaubten. Zum grenzenloſen Staunen der Jäger hat das umſtellte, ver⸗ endende Wild ſich wieder aufgerichtet. Aber in ſeinem Blick iſt hoch etwas von dem Grauen des zu Tode Gehetzten— bon dem großen, ſchrecklichen Staunen; warum mir, dem All⸗ Liebenden, dieſer All⸗Haß? ü So unfauft geweckt aus dem Glückstraum unſerer Vor⸗ krdegsherrlichkeit ſtehen wir Deutſche vor dem unerbittlichen Zwang der Selbſterkenntnis. Wir können nicht mehr naiv in den Tag hinein leben im Vertrauen, die hohe Obrigkeit erde für unſer politiſches Wohlergehen ſorgen. Wir haben die Leitung unſerer nationalen Geſchicke den Händen der Dynaſtien entwunden und in eigene Regie genommen. Der Selbſtregierung eines Volkes muß Selbſtbeſinnung voraus⸗ gehen. Man hat uns einſtens das Volk der„Dichter und Denker“ gekauft. Dies Wort iſt natürlich entſtanden als Kennzeich⸗ nung einer beſtimmten, längſt vergangenen Eutwicklungsſtufe unſerer Volkheit. Um jene Zeit, als es geprägt wurde, war der Deutſche noch nicht auf tätige Erfaſſung des Lebens einge⸗ ſtellt. Alle Völker ringsum waren auf Erfaſſung von Lebens⸗ gütern und Lebensraum bedacht, auf Gewinnung eines An⸗ teils an dem ſpaniſch⸗engliſchen Syſtem der kolonialen Aus⸗ beutung minder ziviliſterter Nationen. Der Deutſche war, wie Schillers Poet, bei der Verteilung der Erde zu kurz gekommen, zufrieden, im Wolkenkuckucksheim ſeiner künſtleriſchen und wiſſenſchaftlichen Träume zu Hauſe zu ſein. Nun, dieſe Zeit iſt lange dahin. Wenn man das heutige deutſche Tagesgetriebe von außen anſchaut, bekommt man wenig mehr vom Volk der Dichter und Denker zu ſehen. Die poſitive Seite des deutſchen Idealismus iſt vielleicht auch zur Zeit in einem Schlummerzuſtande befangen. Die negative iſt leider deutlich in uns wirkſam geblieben. Der Deutſche lebt das Leben gleichnishaft: er lebt es ſozuſagen als einen Einzelfall der Idee. Darum ſtellt er ſehr hohe An⸗ forderungen an das Leben und auch, wo nicht an ſich ſelbſt, ſo doch beſtimmt an ſeine Mitmenſchen. Da nun aber in Wirk⸗ lichkeit die Idee ſich immer nur ſehr unvollkommen darſtellen kann, ſo iſt er leicht enttäuſcht im Einzelfall und neigt, wenn dieſe Enttäuſchung ſich wiederholt, zur Verbitterung. Er ver⸗ wechſelt das Ideal nur zu gern mit ſeinen eigenen höchſt per⸗ ſſönlichen Wünſchen und Sehnſüchten. Er iſt ſich ſelbſt das Maß aller Dinge, und von dieſem überſubfektiven Standpunkt aus neigt er zur Verurteilung des anders Denkenden. Da er alle Dinge am Ideal mißt, ſo kommt er dazu, von der ein⸗ zelnen Tat auf die Geſinnung zu ſchließen. Alle Lebeusein⸗ drücke empfangen in ſeiner Seele alsbald eine welkauſchauliche Betonung. Sy wird ihm der Menſch, der anders als er ſelber indet, leicht zum unbegreiflichen Rätſel: wer nicht denkt Haudeſt wie ich, der kaum mur eins von diefen beiden eint entweder ein Dummkopf oder ein Schuft.. Bedarf es des ausdrücklichen Hinweiſes, daß dies der typiſche, kennzeichnende Standpunkt des Philiſters iſt? dieſem falſchen, weil rein ſubjektiven Idealismus unzählige beklagenswerte Erſcheinungen unſeres öffentlichen, zumal un⸗ ſeres politiſchen Lebens? Der deutſche Menſch der Gegenwart und nächſten Zukunft iſt auf die ſchwankende, einſturzdrohende Grundlage einer faſt unmöglichen und unerträglichen äußeren Situation geſtellt. Von den 100 Millionen lebender deutſcher Menſchen ſind nur wenig über 60 auf dem verengten Boden des Reichs ver⸗ einfgt. Die kroſtloſe Lage der übrigen 40 Millionen iſt be⸗ kannt. Wir Reichsdeutſchen haben im Weltkrieg und durch einer unſerer Feinde. Aber mit dieſem Hinweis auf die äußere Bedrängnis un⸗ ſerer Lage iſt die Fragwürdigkeit der deutſchen Zukunft noch nicht erſchöpft. Viel dräuendere Sorgen tun ſich im Innern auf. Iſt der deutſche Individualismus zum Abbau reif? Ge⸗ hört die Zukunft dem Maſſenmenſchen, ſei er nun ruſſiſcher oder amerikaniſcher Prägung? Iſt der geiſtige wie der wirt⸗ ſchaftliche Kultus der Perſtznlichkeit, der alles Große ſchuf, das jemals auf deutſchem Boden entſtand, ein überwundenes Ideal? Mit der Perſönlichkeit ſelber würden ja auch jene beiden Urtriebe, die unſere Betrachtung des deutſchen Menſchen aufgewieſen hat, zum Ausſterben verdammt ſein. Wir brauchen eine große Einkehr und einen großen Kehraus, wir müſſen unterſcheiden lernen zwiſchen ſolchen eigentümlichen Elementen des deutſchen Menſchen, welche für die Zukunft noch bedeutungsvoll ſind, und ſolchen, welche ihre geſchichtliche Rolle ausgeſpielt haben. Wir müſſen uns durch⸗ bingen zur nationalen Selbſtkritik. Wie auf dem wirtſchaftlichen Gebiete, ſo gilt auch auf dem geiſtig⸗ſeeliſchen der Leitſatz: der Wert der nationalen Leiſtung beſteht nicht in Hervorbringung ſolcher Güter, welche die an⸗ deren auch machen können— vielmehr ſolcher, die unnach⸗ ahmlich ſind. Solche unnachahmlichen Erzeugniſſe deutſchen Schaffens gibt es wie auf dem wirtſchaftlichen ſo auf dem ſeeliſchen Ge⸗ biet, Ihr Jubegriff iſt jene Weltauſchauung, die der deutſche Geiſt in der Zeit ſeiner tiefſten Entfaltung geſcharfen hat, da⸗ mals, als wir das Volk der Dichter und Denker waren. Win Wortſetzung auf Seite al *. In den letzten Tagen iſt in den Alpen faſt täglich Nachdem Und erklären ſich wicht aus ſeine Folgen an Blut und Kraft mehr eingebüßt als irgend⸗ 4 1 N ö 15 ö Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Der deutsche Weg) Wer die deutſche Gegenwart in ihren Grundſtrömen be⸗ greifen will, muß auch ein Bild des deutſchen Werdens be⸗ ſitzen, ein Bild, das nicht den Schein für das Sein nimmt. geſehen; aber nur das Ausland. wir groß geworden, trug wohl noch die Züge Friedrich Wil⸗ helms., d. h. den Zug der Bevormundung. Aber die Bevor⸗ mundung war eingegeben von einer eiſernen Pflichttreue gegen Staat und Volk. Es hatte die rauhe Außenſeite eines Beamtentums, das als Bürokratie in der Welt verſchrien war, das aber nur einen Ehrbegriff kannte: die Unterordnung unter den Staat. Es war teilweiſe unterlegen im Kampfe mit den vorwärtsſchreitenden Ideen des Sozialismus, hatte im Bürgertum keine ſiegende Idee dieſem ſozialiſtiſchen Ge⸗ danken entgegengeſtellt. Aber es war ein Land des ſozial⸗ politiſchen Fortſchrittes und viel weniger mancheſterlich als 7 Friedrich Ebert der 1. Präsident des Deuischen Reiches andere Staaten mit anderer Staatsform. Es war das Land der Kaſernen, das Land der allgemeinen Dienſtpflicht und ö einer ſtarken Militärfreundlichkeit; aber es war auch das Land der Technik und der Chemie wie überhaupt modernſter For⸗ ſchung. Altes und Neues rang in ihm nach Geſtaltung. Wer ſeine Geſchichte ſchreibt, der ſehe in die Tiefe und bleibe nicht an der Oberfläche. ö Wie das Kind der Vater des Mannes iſt, ſo ſind die Jugendeindrücke im Menſchen am ſtärkſten. Wie das Kind 1 ſeinen Vater ehrt, auch wenn es Schwächen und Fehler an 4 ihm wahrnimmt, ſo wird ein Deutſcher nicht das alte Deutſch⸗ land gering achten, das ihm einſt Sinnbild der Größe geweſen. 1 Dieſes Deutſchland iſt durch den Weltkrieg zuſammen⸗ ö gebrochen. Zuſammengebrochen in ſeiner Verfaſſung, in ſeiner geſellſchaftlichen Form, in ſeiner wirtſchaftlichen Geſtaltung. Sein Denken und Fühlen iſt umgeformt. Niemand kann ſagen, daß dieſe Umformung ihr Ende ge⸗ funden hätte. Es iſt ein Prozeß, der ſich durch Ge⸗ nerationen fortſetzen wir d. Aber wie Haſt und Un⸗ ruhe Sinnbild unſeres heutigen Lebens ſind, ſo geht auch die Entwicklung in ſchnellerem Tempo als ehedem. In der Mitte ſolcher Entwicklung ſteht die Frage, wie weit ſie national bedingt und möglich iſt, wie weit ſie von internationalen Tatſachen, Kräften, Geſinnungen geleitet, be⸗ ſtimmt, gehemmt wird. Unſerer Zeit iſt erneut die Aufgabe geſtellt, ſich mit beiden Problemgruppen auseinanderzuſetzen. Das neue Deutſchlandſtand vor dieſem Pro⸗ blem. Seine Löſung wurde ihm wahrlich nicht leicht ge⸗ macht. Das Ringen um dieſe Löſung darzuſtellen, auch vor dem Ausland, war eines der Ziele des Vortrages, den ich 1927 auf Einladung des Storthing⸗Nobelkomitees in Oslo gehalten habe; ſein Gedankengang wird hier noch einmal zuſammen⸗ gefaßt. 5 b Die Leiſtungen, die Deutſchland übernehmen mußte, waren übermenſchlich und wären niemals von dem Volke er⸗ tragen worden, wenn nicht der Gedanke der Staatsraiſon in ihm jahrhundertaltes Erbteil geweſen wäre. Der Geſchichtsforſcher ſieht heute noch den Ausgang des Krieges für Deutſchland vielfach nur in verlorenen Gebiets⸗ teilen, verlorener praktiſcher Kolonialbetätigung, verlorenem Staats⸗ und Volksvermögen. Er überſieht vielfach den ſchwer⸗ ſten Verluſt, den Deutſchland erlitten hat: jene geiſtige und gewerbliche Mittelſchicht, die traditionsgemäß Trägerin des Staatsgedankens war, bezahlte ihre Hingabe an den Staat im Kriege mit dem völligen Verluſte ihres Vermögens, ſte wurde proletariſtert. Dieſer Vorgang muß deutlich geſehen und auch begriffen werden, zumal im Ausland, will man die innerdeutſchen Spannungen der Nachkriegs⸗ jahre verſtehen: die Entwurzelung einer den Staat mit⸗ tragenden Schicht, der Offiziere des alten Heeres, der heran⸗ wachſenden Generation, die auf Militär⸗ oder Amtsdienſt zu⸗ ritt. 5 Der Ruhrkrieg ſchloß die Nation noch einmal zuſam⸗ men. Er ging zwar verloren, aber in ſeinem Verlauf und unter ſeiner Wirkung begann Deutſchland zu ſehen, daß die Geſchloſſenheit ſeiner Gegner und die innere Sicherheit ihrer Mittel nicht die alten geblieben waren. War eine Wendung möglich? Stimmen erklangen von draußen, aus Amerika, aber auch aus England, aus Frankreich— nicht mehr bloß Hohn oder Haß oder Vergewaltigung, Stimmen, vier, fünf Fahre zu ſpät, aber ſie führten vom Diktat zur Verhandlung. Das war London 1924. 5 In dem heftigen Kampf zwiſchen dem Peſſimismus, der an die Aenderung der Weltpſyche nicht glaubte, und denen, die bewußt einen anderen Weg beſchritten, ſiegten die letzteren. Ihnen zur Seite ſtand neben den nicht Zahlreichen, die den Weg von Anfang an mitgingen, die Arbeiterklaſſe, die alte Verbindungen wieder angeknüpft hatte und in ihren poli⸗ 8 8 Ideal des Zuſammenwirkens der Völker. 3 esta Das Ausland zumal hat oft genug nur die Aeußerlichkeiten Das Deutſchland, in dem tiſchen und gewerkſchaftlichen Kameraden Helfer zu finden hoffte i 8 Es kam mit der deutſchen Initiative des Memorandums vom 9. Februar 1925 die Inauguratton 5 der Politik von Locarno. Es wäre eine Unwahrheit zu ſagen, daß dieſe Politik vom erſten Augenblick an freudige und herzliche Zuſtimmung ge⸗ funden hätte. Mißtrauen draußen verhinderte die ſchnelle Beantwortung des deutſchen Schrittes. Mißdeutung im In⸗ nern trat ihr entgegen, die ſchwächliche Reſignation da ſah, wo in Wirklichkeit eine aktive Politik einſetzte, die man glaubte als eine Verzichtspolitik bezeichnen zu können. Da nun die Entwicklung nicht eine gradlinige war und iſt, weil Hoffnungen und Enttäuſchungen wechſelten, war auch die Geiſtesentwicklung Deutſchlands nicht eine gerade Linie. Ein Volk des Individualismus, wie das deutſche, läßt ſein Fühlen und Empfinden nicht ohne weiteres auf einen gleichen Nenner bringen. Und doch kann heute geſagt werden, daß in dem Willen nach Frieden und Verſtändigung die überwältigende Mehrheit des deutſchen Volkes ſich einig iſt. Dabei ſehe ich ab von dem Extrem der Empfindung links und rechts. Ein Volk, das durchgemacht hat, was das deutſche Volk durchgemacht hatte, bietet naturgemäß einen Nährboden für die Extreme. Die beſte Mittelladung des deutſchen Schif⸗ fes, die es vor harten Schwankungen bewahrte, die unendlich wertvolle ſtaatsbürgerliche Mittelſchicht der Vergangenheit, iſt nicht mehr vorhanden. Man hat im neuen Deutſchland die Arbeiter⸗ klaſſe, gleichgültig welche politiſche Vertretung ſie ſich gab, an das Reich und den Staat gebunden. Gegen⸗ über aller Kritik, die von dem angeblich überwiegenden Einfluß dieſer Schichten redet, iſt feſtzuſtellen, daß die Bin⸗ dung der ganzen Nation an den Staat ein Ergebnts iſt, das Jͤ. Der Reichspräsident hat zu dem von der Reichsregierung æum 10. Verfaſſangstage herausgegebenen Gadenk- buen folgendes Geleitwort geschrieben: Kein Volk hat um dußere Freiheitund innere Einheit so schwer zu ringen gehabt wie das deutsche. Im Herzen Europas gelegen, mit ungeschützten Grenzen ist Deutschland immer allzu leicht feindlichen Gewalten ausgesetzt gewesen. Nur in scheren Kumpfen hat es seine Inabhdngigkeit bewahren können, und erst nach langer Zersplitterung konnte im vergangenen Jahrhundert der Grund für den deutschen Nationalstaat gelegt werden. Diese. stat he Wille der Deutschen zur Einheit und Freiheit hat das Gefüge des Reichs auch in den Stürmen des Weltkrièegs und der Not de: MWachkriegszeit zusammengehalten. In auf- opfernder Hingabe an den vaterldndischen Gedanken hat sich das deutsche Volk wieder emporgearbeitet aus innerer Not und dußerer Bedrüchkung, die ein harter Friede uns gebracht hat. Selbstbenauptungswille nach außen und Einigkeit im Innern sind die Voraus- setzungen, von denen die Erhaltung unseres Vaterlandes in Einheit und Freiheit ab- hdngt. Möge das lebende Geschlecht umd vor allem die heranwachsende Jugend aus der Vergangenheit und auch aus der NVot der Gegenwart lernen Dann werden sie die Ein- heit und die Freiheit, die ihre Hüter in schwerem Ringen erwarben, zu erhalten und mit neuem Leben zu erflillen wissen. N ehe e= ber weit höher zu werten iſt als die Unzulänglichkeit oder Ein⸗ ſeitigkeit der Geſetzgebung. Ein ganzes Volk ſteht heute in der Verantwortlichkeit hinter dem Staat. Keine Aenderungen der Parteikonſtellation können an dieſem Geſamtwillen, keine Schicht von der Mitarbeit und Verantwortung am Staate auszuſchließen, irgend etwas än⸗ dern. Das gab eine ſtarke Mauer gegenüber dem Extrem, gab die Gemeinſchaft der Idee zum Wiederaufbau des Staates, die Grundlage der Konſolidierung wie der Erhaltung der Reichseinheit. Deutſchland war einig in dem Willen ſeines ganzen Volkes, dieſe Einheit zu bewahren gegen den größten Anſturm von innen und außen. Es war im Unglück ſtärker als im Gli. Gewiß, der Streit um Altes und Neues iſt noch nicht ausgefochten. Wie ſollte das auch in einem Jahrzehnt mög⸗ lich ſein! Aber gegenüber der Idee„altes oder neues Deutſch⸗ land“ fand ſich die Syntheſe des Alten mit dem Neuen. Nie⸗ mand in Deutſchland kämpft für die Wiederherſtellung deſſen, was war. Seine Schwächen und Fehler liegen zutage, Aber was weite Schichten fordern als Anerkennung im neuen würdig in dem alten geweſen iſt. Ein staatsmännischer Niidblide aul das letzte Jahrzehnt von Reichsminister Dr. Stresemann der Vergangenheit, Politik der Zukunft ſein. Deutſchland, das iſt die Achtung vor dem, was groß und ehr⸗ 8. Seite. Nr. 367 Viele ſind gewiß nur ſchwer und zögernd zu dieſer Auf⸗ faſſung der g Bekundung der Treue zum neuen Deutſchland gekommen. Aber mit jedem Tage ſind die Reihen derer ſtärker geworden, die ſich hier zuſammenfanden. Und nicht, was im Ueberſchwang der Aenderung von heute auf morgen, ſondern was im harten Ringen und Gegenſpiel der Seele wurde, giht Gewähr für ſeinen Beſtand. Man kann nicht kommen und ſagen wie der Biſchof zu dem merowingiſchen König:„Beuge dein Haupt in Demut, ſtolzer Sigambrer, bete an, was du verbrannt haſt, und verbrenne, was du angebetet haſt.“ Solche Entwicklungsprozeſſe gehen nicht von heute auf morgen, ſon⸗ dern ſie müſſen durchgekämpft werden in der Seele. Und wer nach hartem Kampfe ſich dazu bereit findet, um des Vaterlandes willen mit Liebe und Treue dem deut⸗ ſchen Volke zu dienen und für das heutige Deutſchland zu kämpfen, der iſt für dieſen Beſtand viel wichtiger als manche, bei denen dieſe Entwicklung nur kurze Zeit gebraucht hat. 5 v. Hindenburg 5 der 2. Präsident des Deuiscken Reiches An die Stelle des Kampfes gegen die neue Staatsfo an die Stelle träumender Reſtgnation, die allein in die Sch heit vergangener Zeiten ſich verſenkte, iſt i der Gedanke aktiver Mitarbeit getreten. Deshalb hat mit dieſem republikaniſchen Deutſch⸗ land nicht nur die Gegenwart, ſondern auch die Zukunft rechnen. 8 5 Aber die Staatsform iſt nicht das Eutſcheidende im Lebe Herrſchaft der Parteien dem Kapitalismus mehr Einfluß öffnet, als es andere Regierungsformen getan haben. In Deutſchland iſt die Wirtſchaft gerade durch ihre Bindungen durch die ganze Geſtaltung, die Europa gewonnen hat, di erſte mit geweſen, die nach dem Kriege den Weg über di Grenzen, den Weg internationaler Verflechtung gefunden h. Ich ſehe die Entwicklung zur Konzernbildung, die ſich ü in der Welt vollzieht, an ſich nicht als einen Fortſchritt die Völker und Menſchen an. Ich bedauere es, daß immer weiter die Zahl der ſelbſtändigen Perſönlichkeiten nimmt, die mit eigenem Riſiko für das Haus, das ihre Namen trägt, einſtehen. Das, was einſt die Wirtſchaft in Höhe brachte, war die Einzelperſönlichkeit. 5 Es hat aber keinen Sinn, über Vergangenes theoretiſch klagen. Die Entwicklung war gegeben durch alles, was dem Weltkriege zuſammenhing. Dieſer Weltkrieg hat Europ aus einer bisherigen Stellung herausgeriſſen und zu e aus vielen Wunden blutenden Erdteil gemacht, der nicht in Deutſchland wertvolle Schichten der Bevölkerung verarm ſteht.„Wo das Eiſen wächſt in der Berge Schacht, da ſpringen der Erde Gebieter.“ Europa iſt nicht mehr der E teil, in deſſen Boden die Hauptrohſtoffe der Welt ruhe wenig, wie wir uns einbilden können, daß Europa Welt führend iſt. Deshalb rücken die Völker Europ ſammen, um ſich zu ſchützen vor Ueberwältigung und flutung. Und ſoweit Wirtſchaft auf Politik einwirkt, iſt Aneinanderrücken, mag es auch wirtſchaftlich bedenklich doch ein Fortſchritt für das Verſtändnis der Völker un den Frieden. Mag das Pfychologiſche dieſer Milliardenn nehmungen auch den Soziologen zu manchen Bedenken Ver anlaſſung geben, ſo iſt es doch 5 ein Aktivum für das gegenſeitige Verſtändnis der 5 Völker. a f Was wir wollen, iſt der feſte Wunſch, daß die Zuku eine andere, eine neue Aera bringen müſſe, aufgebaut den Idealen, die aus dem Blute der Kämpfe erwachſen. Wo ſollte dieſe Erkenntnis ſtärker ſein als in Europa, un Europa in den Ländern, die am meiſten unter dem Kri litten haben? 1 Die für dieſe Idee kämpfen, können aber auf die nicht Sieger bleiben in dieſem Kampfe, wenn auf dem 2 eines Landes, das als das unterlegene Land trotzdem der vanche abſagt und dem Frieden ſich bietet, auf Jahr fremde Bajonette ſtehen ſollen. Die Politik von L iſt unvereinbar mit der Politik des Mißtrauens, d der Unterdrückung. Sie iſt die Politik der Verſtändigung des freien Willens. Ste iſt die Poltttk des 1 b an eine neue Zukunft und ſollte gegenübe⸗* dieſer Zukunft entgegen, konſolidiert in ſeinem Sta durch letzte Arbeitsenergien, im großen und ganzen i⸗ diert in ſeiner Wirtſchaft, die auf dem beengten Raume wach⸗ ſenden Millionen Leben und Sicherheit geben ſoll, konſolt⸗ diert in ſeinen Ideen, die befruchtet von Kant und Fichte dem Frieden zuſtreben. i 5 1 *) Aus dem Gedenkbuch faſſungstag, erſchienen im Zentralverlag G. m der e zu 5 75 8 n TTT A4. Seite. Nr. 367 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Samstag, den 10. Auguſt 1929 Mannheimer Stadtneuigkeiten Zum Neubau der Ortskrankenkaſſe Wie ſ. Zt. mitgeteilt, hatte die Ortskrankenkaſſe Mann⸗ Heim für den Neubau ihres Verwaltungsgebäudes am dies⸗ ſeitigen Aufgang der Ebertbrücke ein Preis ausſchrei⸗ Heu erlaſſen, zu dem eine Anzahl Mannheimer Architekten Entwürfe eingereicht hatten. Es handelt ſich um ein Projekt von über zwei Millionen Mark. Bald verlautete, daß die Ent⸗ würfe der Architekten Platen und Morkel der geſtellten Aufgaben am beſten entſprechen. Umſo größer war die Enttäuſchung, als es plötzlich hieß, daß der Neubau einem Frankfurter Architekten übertragen worden ſei. Hierzu wird uns von intereſſierter Seite mitgeteilt, daß der Frank⸗ furter Architekt, der im Preisgericht ſaß, abſolut nicht als Autorität für ſolche Bauten anzuſprechen ſei und daß er erſt kürzlich bei einem in Stuttgart abgehaltenen Wettbewerb, bei dem 17 Preiſe verteilt wurden, leer ausgegangen iſt. Wie weit dies zutrifft, können wir im Augenblick nicht nachprüfen, müſſen uns vielmehr auf die uns zugegangenen Mitteilungen Heſchränken. Es heißt dann weiter, daß hier in Mannheim ganz Hervorragend tüchtige Architekten ſind, die ſchon in vielen Wett⸗ bewerben als Sieger hervorgingen und ſich durch Erſtellung großzügiger Bauwerke einen klangvollen Namen gemacht Haben. Es ſei daher merkwürdig, daß man für einen ſolchen Bau die Hilfe eines Frankfurter Architekten in Anſpruch nehmen müſſe. Was die letzteren Ausführungen anbelangt, ſo iſt es Tat⸗ ſache, daß wir hier in Mannheim Architekten haben, die nicht nur in Mannheim und im engeren Heimatlande Baden, ſon⸗ dern im ganzen Deutſchen Reiche als Baukünſtler bekannt ſind. Umſo unverſtändlicher erſcheint daher der Beſchluß, einen Frankfurter Architekten für den Neubau des Verwaltungs⸗ gebäudes der Ortskrankenkaſſe heranzuziehen. Wir haben uns an die maßgebende Stelle gewandt und können auf Grund ein⸗ gezogener Informationen folgendes mitteilen: Bei dem Neubau des Verwaltungsgebäudes handelt es ſich um ein Gebäude, das wegen ſeiner Eigenart ſich nicht an große Vorbilder anlehnen kann. Auf das Preisausſchreiben liefen eine Anzahl Entwürfe von Mannheimer Architekten ein, von denen der Entwurf des Architekten Platen der geſtellten Aufgabe am beſten entſprach, während die übrigen drei Arbei⸗ ten ausſcheiden mußten. Architekt Balzer⸗ Frankfurt a.., hat für die dortige Ortskrankenkaſſe ein Verwaltungsgebäude erſtellt, das in jeder Beziehung den an ein ſolches Gebäude zu ſtellenden Anforderungen entſprach und neben ſeiner Zweck⸗ mäßigkeit auch eine architektoniſch ſchöne Ausgeſtaltung erfuhr. Es lag daher ſehr nahe, Architekt Balzer, der aufgrund ſeiner Erfahrungen in ſolchen Bauten eine gewiſſe Gewähr für die Erſtellung des Mannheimer Verwaltungsgebäudes bot, zu⸗ ſammen mit Herrn Platen die Bauleitung für das neue Ge⸗ bäude zu übertragen. Eine Zurückſetzung der Mannheimer Architektenſchaft liege nicht vor. Sowohl das Preisgericht als auch der Vorſtand der Ortskrankenkaſſe hatten keinerlei Be⸗ denken, als ſie den beiden Herren die Arbeiten übertrugen. Beide Architekten haben den Auftrag bekommen, einen Hauptentwurf anzufertigen, der dann auch ausgeführt wird. Dieſer Beſchluß hat in der Mannheimer Architektenſchaft große Verſtimmung hervorgerufen. Mit Recht ſagt man fich, daß nahezu jeder hieſige Architekt in der Lage geweſen wäre, den Bau auszuführen. Ein grober Verſtoß wird ferner darin erblickt, daß der Frankfurter Architekt Angehöriger des Preisgerichts bezw. der Sachverſtändigen⸗ kommiſſion war. Es iſt im Allgemeinen nicht üblich, daß ein Preisrichter, nachdem er Einſicht von allen Entwürfen ge⸗ nommen, auch mit der Bauausführung beauftragt wird. Das Verhalten des Preisgerichts in dieſer Angelegenheit findet aber nicht allein bei der hieſigen Architektenſchaft ſchärfſte Ver⸗ Urteilung, ſondern auch die Bürgerſchaft übt außerordent⸗ lich ſcharfe Kritik an dem Verhalten der Ortskrankenkaſſe. Man kann es einfach nicht verſtehen, daß eine Ortskranken⸗ W nennen ſte den deutſchen Idealismus. Jenes Lebensgrund⸗ gefühl, das dem Einzelſchickſal und Einzelerlebnis nur inſo⸗ weit Wert beimißt, als in ihm die Idee Geſtalt gewinnt. Es iſt meine tiefſte Ueberzeugung, daß die künftige Ent⸗ wicklung des deutſchen Menſchen abhängt von der Rückbeſin⸗ nung zu dieſem Höhepunkte ſeiner ſeeliſch⸗geiſtigen Leiſtung. Wird unſer Volk die Kraft beſitzen, dieſen Weg zu er⸗ kennen und zu beſchreiten? Die Antwort auf dieſe Frage kann Erkenntnis und logiſche Ableitung nicht geben. Sie iſt eine Sache des Glaubens, eine gleichſam religiöſe Angelegenheit. Ich glaube an unſer Volk, ich glaube und bin gewiß, daß dieſes deutſche Volk, der Träger der deutſchen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, der Hüter ſeiner Ueberlieferungen, die Verkörperung ſeiner Hoffnungen, im großen Verbande der dener ſtrafbarer kaſſe einen auswärtigen Architekten herbeiruft, während in Mannheim genügend tüchtige und erprobte Kräfte für die Erſtellung eines modernen Verwaltungsgebäudes vorhanden ſind. Wie wir hören, ſoll in dieſer Angelegenheit noch nicht das letzte Wort geſprochen ſein. Freihandverkauf im Pfälzer Hof Das Herz könnte einem bluten, wenn man an die Blütezeit des„Pfälzer Hofes“ zurückdenkt, der eine Reihe ſchöner Tage geſehen, wo geflirtet und getanzt und mancher Bund fürs Leben geſchloſſen wurde. Gutſituierte Kaufleute aus Frank⸗ furt und Gutsbeſitzer aus der Pfalz, Offiziere und Renn⸗ beſucher gaben ſich in früheren und beſſeren Zeiten ein Stell⸗ dichein im„Pfälzer Hof“. Die haute volse von Mannheim ver⸗ kehrte ſehr gern in den ſchönen Räumen. Aber im Laufe der Jahre, namentlich nach Kriegsende, nahm die Zahl der Gäſte im„Pfälzer. Hof“ rapid ab. Das Hotel geriet in Not. Kein Retter wollte nahen. Trotzdem hielt es ſich noch lange über Waſſer. Aber das Ende ließ ſich nicht aufhalten. Vor 25 Jahren fuhren die Rennbeſucher mit ihren Equipagen und ſpäter mit ihren Autos noch am„Pfälzer Hof“ vor. In den letzten Tagen aber ſah man hochbeladene Laſtautos und Roll⸗ und Laſtwagen bis herunter zum Handwagen. Alle waren ſchwer beladen. Packträger kamen ſchwer bepackt aus dem Innern. Im Hotel ſelbſt wimmelte es von Menſchen wie in einem Bienenſtock. Alle waren gekommen, um von dem Wirtſchafts⸗ und Hotel⸗Inventar ſich das beſte zu ſuchen. Aufkäufer riſſen ſich um die Ware, namentlich um Schlafzimmereinrichtungen und einzelne Betten. Viele Mädchen kauften hier die fehlen⸗ den Möbelſtücke für ihre Ausſtattung. Manche Hausfrau er⸗ gänzte ihre Einrichtung. Es gab komplette Betten von 60 bis 120. Für Spiegelſchränke und Sekretäre beſtand ſtarke ſtachfrage. Ovale und runde Tiſche gingen um 20% wie warme Semmeln ab. Sofa gab es um 30—40/ und Chaiſe⸗ longs um 40 /. Gehandelt wurde nicht. Die Leute bezahlten anſtandslos den geforderten Preis. Auktionator Steg⸗ müller war fortgeſetzt von einer ſo großen Zahl Kauflieb⸗ haber umringt, daß man nur mit Mühe zu ihm vordringen konnte. Kaum daß man ihm am Rockzipfel erwiſchte und ſprechen konnte. Manche Zimmer ſtehen ſchon vollſtändig kahl, ſodaß für die Verſteigerung am Montag nicht mehr allzuviel übrig iſt. Wer hätte dies Ende mit Schrecken vorausgeſehen? Tiefbetrübt verließ man die Stätte, die früher von Jugend und Frohſin widerhallte, wo bei fröhlichem Becherklang die Sorgen des Alltages verſcheucht wurden. Erwähnt ſei noch, daß die Geſchichte des Pfälzer Hofes his in die kurfürſtliche Zeit zurückreicht und daß das Haus i. J. 1715 von einem Hofkammerrat Meyer erworben wurde. Am 16. März 1929 erfolgte die Schließung des Hotels, wäh⸗ rend in der letzten Bürgerausſchußſitzung vom 26. Juli der An⸗ kauf des Hauſes beſchloſſen wurde. Es wird nun ein ſtädtiſches Amtsgebäude und ein ſtädtiſches Amt darin untergebracht. Man ſieht, daß nicht nur Menſchen, ſondern auch Hotels ihr Schickſal haben. Ein Stück Mannheimer Geſchichte verſchwin⸗ det mit dem Pfälzer Hof. ch. * Einbruch. In vergangener Nacht wurde in die Par⸗ terrewohnung des Hauſes Max⸗Joſephſtraße 31 eingebrochen und eine Damen handtaſche mit 58 Mark ſowie einen Paß und Photographien entwendet. In dem Zimmer, in dem der Einbruch erfolgte, ſchltefen zwei junge Damen, von denen die eine erſt kurz zuvor zu Beſuch gekommen iſt. Die andere war die Tochter des Hauſes. Der Dieb ſtieg zum Fenſter herein. Beide Damen hörten ihn und riefen um Hilfe, worauf der Einbrecher unter Mitnahme der Damen⸗ handtaſche durchs Fenſter entwich. Die ſofort benachrichtigte Polizei hat die Verfolgung des Täters mit einem Polizei⸗ hund aufgenommen. * Feſtgenommen wurden 19 Perſonen wegen verſchie⸗ Handlungen. ſich langſam formenden Allmenſchheit ein notwendiges, ein unentbehrliches Glied iſt. Die Erde würde ärmer, die Menſch⸗ heit als Ganzes um unerſetzliche Werte beraubt werden, wenn das deutſche Volk unterginge oder verkäme. Darum, weil wir nicht untergehen dürfen, wollen wir nicht untergehen, weder als wirtſchaftliches, noch als ſtaatliches, noch als ſeeliſches Gebilde. Wir wollen und werden uns behaupten, nicht ohne innerliche Wandlung und Entwicklung. Wir werden uns für neue Aufgaben, neue Ziele umſchulen, umzüchten müſſen, auf Ziele allmenſchlicher Gemeinſamkeit. Aber unſere nationale Perſönlichkeit werden wir aufrechterhalten. Denn eben die und die allein iſt es, die unſeren einzigartigen Wert für die geſamte Menſchheit darſtellt. Wir wollen bleiben, was wir durch zwei Jahrtauſende waren: ſchaffensfreudig und deutungstief! Der Meiſter des„Milhöhs“ Von A. Berlin, 9. Auguſt. Die Stadtverwaltung Berlin beab⸗ ſichtigt, die Beſtattungskoſten Proſeſſor Heinrich Zilles zu übernehmen, falls ſich die Angehörigen des Meiſters damit einverſtanden erklären. Dieſes Einverſtändnis wird noch eingeholt.— Der Oberbürgermeiſter hat an die An⸗ gehörigen Zilles im Namen der Stadtverwaltung ein herz⸗ liches Beileidstelegramm geſandt. Ein großer Meiſter, ein volkstümlicher, vielleicht der volkstüml chſte deutſche Künſtler, iſt mit Heinrich Zille dahin⸗ gegangen. Dieſer geniale Zeichner, der 60 Jahre lang das „dunkelſte“ Berlin beſungen hat, der das große Eleud und die kleinen Freuden des„fünften Standes“ verewigt hat, wird mit Trauer von allen zu Grabe geleitet, die die künſtleriſche Geſtaltung des Alltags, ſo wie er iſt und wie er vielleicht nicht ſein ſoll, nahe angeht. Heinrich Zille, der Berliner, war, wie es nun oft einmal iſt, aus Sachſen gebürtig. Vor 72 Jahren, am 10. Januar 1858, kam er in Radeburg zur Welt. Erſt als er 9 Jahre alt wurde, ſiedelten ſeine Eltern nach Berlin über. In der Andreasſtr. 17 war ſeine erſte Wohnung. Hier lernte er die erſten kleinen Berliner Jungens und Mädels kennen, die er dann ſpäter ſo meiſterhaft darzuſtellen verſtand. Hier lernte er das„Milljöh“ kennen, das er ſpäter uns allen ſo nahe gebracht hat. i Heinrich Zille ſollte. Schlächter werden. Nur einem Zufall iſt es zu berdauken, daß er durch die Vermittlung des alien Zeichenlehrers Spanner, zu dem er ſchon als kleiner Rnahe alle Woche ging, zum Lithographen Hecht in die Lehre Graefe Heinrich Zille 7 Staͤdtiſche Nachrichten Der Blick für das Ganze Ermüdet machen wir Wanderraſt unter einer wunder⸗ vollen Buche. Sie verſtreut mit weithin⸗ſchattenden Zweigen rieſelnde Kühle. So nach einer Anſtrengung kommen die Ge⸗ danken viel leichter, bringen ſich zu ihrem Recht und zwingen den Körper, ſtill zu halten, als wäre er nur ein Gefäß, aus dem die Beſinnung tropft. Man ſieht ſo oft im Leben nur einen kleinen Teil des Bildes, das doch erſt als Ganzes verſtändlich wird. Der Stamm der Buche für ſich iſt nichts, auch die Wurzeln für ſich ſind ſinnlos. Ein Buchenblatt zeigt eine ſchöne Linie, ein feines Grün und eine künſtleriſche Aufteilung der Fläche, aber es weiſt durch ſeinen Stiel auf den Zweig und auf die anderen Blätter, auf den Aſt, auf die ganze Krone, auf Stamm und Wurzeln hin. Im einzelnen Teil iſt Sehn⸗ ſucht nach dem Ganzen. Das Glied braucht den Körper, doch der Körper iſt mehr als die Summe der Glieder. Die vielen Bäume, um die wir uns nicht kümmern, führen ihr ſtilles beſchauliches Leben im naturgegebenen Zuſammenhang ihrer inneren Verwandtſchaft, und ſo viele Familien auf ab⸗ geſchiedenen Dörfern oder auch in Städten leben einträchtig und zuſammengehörig fürſorglich und liebend ihren ſchönen friedvollen Tag. Sie wiſſen es nicht anders und brauchen es nicht anders. Nicht das Selbſtbewußtſein macht glücklich, ſon⸗ dern die Einfügung in den erfühlten Zweck. Wir ſprechen heute ſo viel von der ſozialen Frage. Den⸗ ken wir deshalb ſozialer als unſere Vorfahren? Vielleicht. Aber handeln wir auch ſozialer? Das wird mancher be⸗ zweifeln. Nicht dadurch, daß etwas zum Bewußtſein der Menſchen kommt, wird es wirklicher, ſondern damit, daß es ſeinen Dienſt in dem ihm angewieſenen Pflichtenkreis or⸗ ganiſch erfüllt, denn alles Lebendige ſpiegelt in jedem Teile das Ganze wider. Heimliche Fäden ſpinnen ſich zwiſchen Haupt und Händen. Es ſind nicht nur unſere Nerven es iſt der allwaltende unſichtbare Geiſt, der mehr als Nerven be⸗ deutet. Liebevoll wie eine Mutter umfängt der Sinn für das Ganze die geſonderten Teile. Die Vaterlandsltiebe erfüllt das Herz auch des einſamen Menſchen. In einer wogenden Menge fühlt er ſich angeſprochen als ſtill zurückhaltender Zu⸗ ſchauer. Liebe iſt kein Weſen, ſondern eine Richtung, eins Richtung auf das Ewige hin ebenſo zu finden bei den Pflan⸗ zen, Tieren und Menſchen. Im menſchlichen Gehirn nur am klarſten geſpiegelt. Wunderbar iſt ſolche Beſinnung auf der Wanderraſt. Wenn nur unſer Leben mehr von dieſen Stunden hätte, wo wir als Teile das Ganze in uns erkennen und wo wir als Glieder der Geſamtheit: uns den großen tragenden Kräften und Mächten in Zeit und Ewigkeit verbunden 1 ** * Die Angeſtelltenjugend zieht nach Nürnberg! Wer am geſtrigen Nachmittag am Hauptbahnhof war, erblickte ein buntes, bewegtes Treiben. Hunderte von Jungens und Mädels in einfach⸗kleidſamer Wandertracht belebten den Bahnhofsvorplatz. Die erſtaunte Frage fand fröhliche Ant⸗ wort: Wir ziehen nach Nürnberg! Der Gewerk⸗ ſchaftsbund der Angeſtellten(GDA) hat ſeine Jugendſcharen zum alljährlichen Reichstreffen in die alte deutſche Stadt Nürnberg geladen. Die Tagung ſteht unter dem Leitwort: das Alte ehren, das Neue wollen. Frohe Lieder, kurze herz⸗ liche Abſchiedsworte ertönten. Ein frohes Grüßen noch, leuchtende Augen. Raſch entführte der Zug die Freunde. Schluß des redaktionellen Teils Bei der Wanderung durch Berge und Fluren, in der Sommerfriſche ſollten Sie täglich Ovomaltine nehmen, denn ſtärkerer Kraftverbrauch bei Zufuhr kon⸗ zentrierter Kraftnahrung, die den Magen nicht belaſtet, ergibt ver⸗ ſtärkten Stoffwechſel und dieſer iſt die Grundlage guter Geſundheit. In Apotheken u. Drogerien vorrätig; 250 gr. Büchſe R.&..70, 500 ar...— Gratisproben und Druckſachen durch: Dr. A, Wander G. m. b.., Oſthofen⸗Rheinheſſen. Em ig kam. Es iſt ſchwer feſtzuſtellen, ob die„Liebe zur Kunſt“ oder noch andere Motive bei dieſem Entſchluß die wichtigſte Rolle geſpielt haben. Zille ſelbſt liebte es, viel ſpäter zu er⸗ zählen, wie verlockend der alte Spanner ihm die Vorteile des Lithographenberufs darzuſtellen ſuchte:„Du ſitzt gut angezogen mit Kragen und Schlips, ſchwitzt nicht und kriegſt keine ſchmutzigen Finger. Um nachmittags 4 Uhr gehſt du nach Hauſe. Die Lehre dauert drei Jahre, und du wirſt mit„Sie“ angeredet. Was willſt du noch mehr?“ Zille wurde Lithograph. Seine Abende verbrachte er im Aktſaal der Kunſtſchule, wo Hoſemann, Anton v. Werner und andere berühmte Meiſter der damaligen Zeit ſeine Lehren waren. Mit 22 Jahren kam er zum Militär. Nach ſeinet Entlaſſung war er bis zum Jahre 1907 Lichtdrucker bei den Photographiſchen Geſellſchaft. Erſt mit 50 Jahren wagte Zille das graphiſche Gewerbe zu verlaſſen und ſich ganz der künſtleriſchen Tätigkeit zu widmen, zu der er ſich hingezogen fühlte. Allmählich wurde er bekannt. Er verdiente ſein Brot als Mitarbeiter illuſtrierter Zeitſchriften. Allmählich ging es aufwärts mit ihm. Seine Skizzenbücher—„Kinder der Straße“,„Mein Milljöh“,„Rund ums Freibad“,„Berlinen Bilder und Geſchichten“,„Zwiſchen Spree und Panke“,„Rund um den Alexanderplatz“— fanden immer größere Beliebtheit und Verbreitung. Einige Radierungen wurden vom Kupfer⸗ ſtichkabinett erworben, viele Zeichnungen und Skizzen kaufte die Nationalgalerie in Berlin auf. Im Jahre 1924 wurde Profeſſor Heinrich Zille Mitglied der Preußiſchen Akademie der Künſte. Die Ehrungen, die ihm in den letzten Jahren zuteil wur⸗ den, hat Zille mit Mut zu überſtehen geſucht, was ihm aller⸗ dings nicht immer gelang. Wie die meiſten wahrhaft großen Menſchen, war er recht geringer Meinung von dem eigenen Wert und den eigenen Leiſtungen. Umſo größer und nach⸗ haltiger wird der Ruhm Zilles bleiben. Er iſt in eine Linis mit den größten Satirikern aller Zeiten zu ſtellen. Ein ſcharfer Beobachter war Zille, nicht nur ein objektiv arbeiten⸗ der Bildner, ſondern zugleich, ja vielleicht in erſter Linie, ein ſozialer Kritiker, ein Beurteiler, ein Verurteiler. Hinter ſeinem Humor, hinter ſeinen prägnanten und ſtets treffenden Unterſchriften ſpürt man Erbarmen mit den„Verrufenen“ und zugleich Anklage gegen die Weltordnung, die ein ſolches Elend zuläßt und duldet. Zilles Werk iſt groß nicht nur als künſtleriſche Leiſtung, ſondern auch als flammender Proteſt gegen Unglück, Schmutz, Krankheit, Hunger, gegen alles, was das Leben eines Menſchen traurig und lichtlos macht. Und die Unvergänglichkeit der Schöpfungen Heinrich Zilles, dieſer ſeiner Berliner Bilder, liegt gerade darin, daß hinter ihrer Zeit⸗ und Ortsgebundenheit das Allgemeingültige ſich erhebt, 55 Samstag, den 10. Auguſt 1929 Neue Mannheimer ung[Abend⸗ Ausgabe] B as D. E. eke. Nr. 367 Karl Ludwig Sand Hiſtoriſcher Roman aus der Seit der erſten deutſchen Burſchenſchaft Von Daniel Jeußuer 4(Nachdruck verboten.) „Du hatteſt recht mit deiner geſtrigen Bemerkung, die Stadt liegt tatſächlich ſo regelmäßig da, als wäre ſie hin⸗ gemalt.“ Das Mädchen plauderte nun luſtig weiter, erhielt aber ſo kurze, belangloſe Antworten, daß ſeine Heiterkeit in dem rätſelhaften Kältehauch, der von der Freundin ausſtrömte, bald einfror. Nach dem Mittageſſen, das die beiden in der Gaſtſtube eingenommen hatten, ſagte Nadina ganz unvermittelt zu Kathinka:„Komm mit auf unſer Zimmer, ich habe dir noch Mancherlei zu ſagen.“ Das Mädchen horchte überraſcht auf; denn die ſo be⸗ kannte Stimme klang ja auf einmal ſo fremd und düſter, um nicht zu ſagen: Lebensmüde. „Du willſt doch nicht etwa in den Rhein ſpringen?“ ver⸗ ſuchte ſie zu ſcherzen. g „Nein, das will ich nicht. Was ich dir zu ſagen habe, iſt vielleicht harmloſer, als du denkſt.“ Als ſie wenige Minuten ſpäter einander gegenüberſaßen, ſah Nadina ein Weilchen ſchweigend vor ſich nieder. Endlich begann ſie:„Du haſt mich ſchon widerholt gefragt, weshalb ich gerade Mannheim als Reiſeziel gewählt. Jetzt kann ich dir endlich die richtige Antwort geben: Hier in der Stadt wohnte früher eine mir ſehr befreundete Familie. Heute vormittag konnte ich mich überzeugen, daß ſie noch nicht ver⸗ zogen iſt, beabſichtige deshalb, ihr zwiſchen 3 und 4 Uhr einen Beſuch abzuſtatten. Aus einem beſtimmten Grunde möchte ich dich nicht gleich dort einführen. Wenn ich aber bis 6 Uhr nicht zurück bin, ſo komme einfach nach,„— ſie nannte eine fingierte Adreſſe und fuhr fort:„Sollteſt du Namen, Straße und Hausnummer vergeſſen, ſo ſuche in meinem Gepäck, dort wirſt du die ſchriftliche Aufzeichnung finden.“ „Du biſt heute anders als ſonſt,“ entgegnete Kathinka und ſah der Freundin forſchend in die Augen.„Auch wundert es mich, daß du mir das Mitgeteilte nicht ſchon früher zur Kenntnis gebracht haſt.“ „Hältſt du es für ſo wichtig?“ „Nein! Im Gegenteil, ich halte es für höchſt unwichtig. „Ma alſo „Viel wichtiger halte ich den Grund, der dich bewogen, mir juſt in dieſem Augenblick das alles mitzuteilen. Willſt du nich darüber nicht näher aufklären?“ „Ich habe dir nichts weiter zu ſagen Bald darauf machte ſich Nadina zum Ausgehen fertig, was mit großer Sorgfalt geſchah, reichte der Jüngeren mit tiefer Bewegung die Hand und drückte zu deren nicht geringen Ueberaſchung einen zarten Kuß auf ihre Stirn. Dem Mädchen wurde ganz weichmütig, ohne zu wiſſen warum, und es hatte Mühe, den aufſteigenden Tränen zu wehren. Ohne den Sinn ihrer eigenen Worte recht zu faſſen und nur um etwas zu ſagen, rief ſie flehend:„Nadina begehe keine Torheit. denk' immer an mich In der nächſten Minute war Kathinka allein. Kotzebue hatte ſeine Mittagsruhe beendet und war im Arbeitszimmer bereits wieder literariſch tätig, als der Haus⸗ diener Beſuch meldete. „Katharina von Suchomlinow“ ſtand auf der Karte. Der Staatsrat durchforſchte das wirre Buſchwerk feiner Erinnerung und fand, daß die Beſucherin die Frau eines Generals in Petersburg ſein müſſe. Und weiter überlegte er, ob es ſich ſchicke, eine ſo vornehme Dame in ſeinem Ar⸗ beitszimmer zu empfangen. Bald war er mit ſich im Reinen, und in leiſem Befehlston ſagte er zum Diener:„Führen Sie die Dame in den Salon und ſagen Sie ihr, ich würde in wenigen Minuten erſcheinen.“ Dann erhob er ſich, zog die Kleidung zurecht und warf einen Blick in den Spiegel. Als er an ſeinem Aeußeren nichts auszuſetzen fand, ging er durch eine Reihe von Zimmern, öffnete die Tür zum Salon und ſtand im nächſten Augenblick — Nadina gegenüber. Seine Ueberraſchung war ebenſo unangenehm wie grenzenlos und machte ſich in einem langgedehnten„Aaah“ Luft. Aber ſchnell hatte er ſich wieder gefaßt und fragte herriſch:„Was willſt du hier?“ „Nicht wahr, Sie wundern ſich, daß ich Sie nicht in Königsberg, ſondern hier in Mannheim geſucht und gefunden habe. Ja, Weiber, die nach Rache dürſten, ſind ſchlimmer als ein Spürhund. Selbſt wenn Sie ſich im ſibiriſchen Ur⸗ wald verkrochen hätten, würde ich Sie doch gefunden haben“ „Laß das alberne Geſchwätz— Machs kurz! Was willſt du hier? frage ich noch einmal.“ „Zunächſt verbitte ich mir jede Vertraulichkeit, Vergang⸗ nes der Vergangenheit. Sie haben mich nicht zu duzen,— ich duze Sie auch nicht— ſondern mich mit dem Reſpekt zu be⸗ handeln, der einer Dame zukommt.“ Nadinas Worte klangen hart und ſchneidend, und gleich einer rächenden Göttin ſtand ſie da. „Dame', iſt gut“, höhnte Kotzebue, der den vollen Ernſt 2 5 Lage noch nicht zu begreifen ſchien,„Dirne wäre aber ef er!“ „Sie können mich nicht mehr beleidigen. Auch geſtatte ich Ihnen gern, die Giftdrüſen ihres niederen Geiſtes noch einmal zu leeren; dann dürfen Sie auch noch— wenn Sie vom Beten etwas halten— ein Gebet ſprechen, ehe Sie die Reiſe antreten, von der es keine Wiederkehr gibt.“ Kotzebue erbleichte; denn allmählich dämmerte in ihm nun doch eine Ahnung deſſen auf, was ſich hier vorbereitete. Aber noch verließ ihn ſeine Ruhe nicht; das zur Hyäne ge⸗ wordene Weib ſollte ihn weder ſchwach noch feig ſehen.„Ich habe nicht die Abſicht,“ ſagte er, ohne ſichtliche Erregung,„ſchon heute die Reiſe ins Jenſeits anzutreten; auch glaube ich nicht, daß Sie mir die Tore zur Ewigkeit mit Gewalt öffnen wollen f.. Vielmehr bin ich der Anſicht, daß eine ganz gemeine Erpreſſerin vor mir ſteht, die ich hiermit zum dritten⸗ und letztenmal auffordere, zu ſagen, was ſie will.“ „Sind Sie wirklich ſo ſchwer von Begriff? Ich habe es Ihnen ſoeben doch klar und deutlich mitgeteilt. Aber Sie ſollen es noch einmal hören:„Rache will ich für Ihren Ver⸗ rat, für die mir angetane Schmach! Töten wil ich Siel“ „Sie verſtehen zweifellos grauſam zu ſcherzen,“ ſagte der Staatsrat mit dem letzten Reſt ſeiner Beherrſchungskraft, „doch ich laſſe mir nicht bange machen. Zwar könnten Sie — ihren wilden Blicken nach zu urteilen— wohl einen Dolch im Gewande bergen, aber ich glaube noch immer, an Ihrer mörderiſchen Abſicht zweifeln zu dürfen“ „Auch jetzt noch!?“ rief Nadina ſchneidend, brachte blitz⸗ ſchnell eine Schußwaffe zum Vorſchein und richtete ſie drohend auf den Mann. „Teufelin!“ ſchrie Kotzebue erregt und ſprang einen Schritt ſeitwärts. Aber das Auge des Todes machte die Be⸗ wegung mit und ſtarrte weiter auf ſeine Bruſt. „Herr Staatsrat wollen Sie noch ein Gebet ſprechen oder nicht? Bis ich drei gezählt, müſſen Ste ſich entſchieden haben. Eins—— zwei In dieſem Augenblick wurde die nur angelehnte Salon⸗ tür langſam aufgezogen und der kleine Alexander ſtand auf der Schwelle. Erſtaunt ſchaute das Kind auf die fremde Frau. Offen⸗ bar konnte der kleine Verſtand noch nicht faſſen, was ſich in dem Raum abſpielte, und doch muß die Ahnung von etwas Furchtbarem in ihm aufgedämmert ſein; denn mit eiligen Schritten trippelte es zum Vater, umfaßte von vorn ſeine Knie und rief ängſtlich:„Papa,! Papa!“ Nadina ließ die Waſſe ſinken und barg ſte in ihrem Kleide. Beim Anblick der kindlichen Unſchuld waren die blutdürſtigen Rachegeiſter entflohen und hatten einer mitleidigen Regung Platz gemacht. „Nun ſchreien Sie doch um Hilfe,“ ſagte ſie hart; rufen Sie nach der Polizei. Meine Abſicht, Sie zu töten, werde ich ihr gegenüber nicht leugnen, des können Sie ſicher ſein Aber ich werde auch nicht verſchweigen, in welchem Verhält⸗ nis wir früher zu einander geſtanden! Ich habe nichts mehr zu verlieren, Sie aber ſehr viel.“ Kotzebue begriff ſofort, daß ihn ſein Kind gerettet hatte und fühlte das Wiederkehren des entſchwundenen Mutes; aber auch die Haupteigenſchaften ſeines Grundcharakters traten gleich wieder in Tätigkeit. Er wiſchte ſich den Angſtſchweiß von der Stirn und ſagte mit erheuchelter Gelaſſenheit:„Ich hoffe, Sie werden mir dankbar ſein, wenn ich Ihnen das Verſprechen gebe, über dieſes unerquickliche Vorkommnis Stillſchweigen zu bewahren. Auch will ich mich mit Ihnen gern auseinanderſetzen, doch nicht hier in meinem Hauſe, ſondern an einem Ort, den Sie beſtimmen ſollen!— Sie ſehen, ich kenne keine Furcht, ſondern habe immer noch Vertrauen zu Ihnen!“ „Aber ich keins zu Ihnen“ entgegnete die Ruſſin verächt⸗ lich.„Bei Ihnen beſtand zwiſchen Zunge und Herz ja immer ein Zwieſpalt.. Im Munde honigſüße Worte, im Herzen hölliſche Falſchheit, und ſo iſt es noch... Auseinanderſetzen wollen ſie ſich alſo mit mir? Dies erübrigt ſich jetzt! Eine Auseinanderſetzung mit mir hätte für Sie Tod bedeutet; eine andere kenne ich nicht. Doch in dieſer Minute habe ich meine Rache aufgegeben, weil dies unſchuldige, unerzogene Kind noch des ſchützenden, ſorgenden Vaters bedarf!“ „Ei, ei, wie großmütig Sie ſein können,“ höhnte der Staatsrat,„das iſt doch ſonſt nicht der Grundzug des ruſſi⸗ ſchen Frauencharakters!“ „Keine Ironie, Herr von Kotzebue!“ rief Nadina ge⸗ bieteriſch.„Noch befindet ſich die geladene Waffe in meiner Hand, und der Entſchluß, meine Rache einer mitleidigen Re⸗ gung zu opfern, iſt noch jung und ſchwach. Sie ſtehen an einem Abgrund, der„Grab“ heißt, bedenken Ste das!“ Kotzebue wollte erwidern, doch ſchwieg er betroffen und hob lauſchend den Kopf.„Ach verflucht jetzt ſcheint meine Frau zu kommen,“ flüſterte er, trat dann einen Schritt näher an Nadina heran und ziſchelte:„Fünftauſend Rubel, wenn Sie auf meine Anſpielungen eingehen“ (Portſetzung folat!) —* 7%, 0 — 1 Ehlöffel 10 auf 10 Liter Eimer heißes Wasser. Milchtöplfe, Butterdosen, Ol 1 R N auf dem Gebiete keinen Gegenstand, den es nicht mit neuem, herrlichem Glanz ver- schönt. Wie Wird Ihre Wohnung leuchten, wenn Oden Reinigungs- dienst versiehtl Vor allem beim tãg- lichen Geschirrabwaschen und Spülen merken Sie die außer- ordentliche Arbeitserleichterung. Die fettigen Sachen, Saucieren, der gewaltige Fortschritt Fur O gibt's in Ihrem Haushalt häuslicher Reinigung. flaschen macht Cristallklar sauber und geruchlos. Wie mühelos aber lin ale anderen Gerate, wie Bade- Wannen, Spülbecken, Putzeimer, Bohnertücher, Mops, Miarmora, Stein⸗ und Folzgerãte, Fußböden usw). erneuert, das kann Ihnen überzeugend nur ein Versuch be⸗ weisen, den Sie heute noch machen Sollten. Bitte gehen Sie ins nãchste Geschäft! Überall erhalten Sie Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 10. Auguſt 1929 N A Weltreklame-Kongreß 2 in Berlin Die volkswirtſchaftliche Bedeutung der Reklame „Dienſt am Kunden“ und„Erweiterung des Marktes, Bedarfsſteigerung“ ſind heute feſtſtehende Begriffe des Wirt⸗ ſchaftslebens geworden.„Reklame“ iſt wie eine Wünſchelrute h neuen Quellen ſucht. nungsform beherrſcht 7 hein heute das Leben. ng und Reklame bilden ſchon heute, wo beide— zu⸗ Europa— noch im Anfangsſtadium ſtehen, anſehultche Poſten in den Wirtſchaftsetats der Völker. tägliche 8 mindeſtens in Allein Reklame in ihrer vielfältig⸗ vatwirtſchaftlichen Standpunkt aus iſt zu berückſich⸗ tigen, daß Reklamekoſten nicht ausſchließlich Betriebsunkoſten darſtellen, ſondern auch in weitem Umfang als Anlageauf⸗ wand gelten können. Es iſt klar, daß zum Beiſpiel ein in der Entwicklung begriffener Kur⸗ und Badeort ohne Propa⸗ ganda nicht annähernd den Zuſpruch hat, wie ein anderer, der leine zugkräftige Reklame und deren Koſten nicht ſcheut, und Zur Eröffnung der internationalen Reklameausſtellung in Verlin Eine ganze altdeutſche Stadt wurde Ausſtellungshallen aufgebaut, deren Mittelpunkt das Rödertor aus Rothenburg o. d. T. bildet. Unten: Dr. Rieſebrodt, Direktor der deutſchen Poſtreklame und Vizepräſident in einer der für Deutſchland ſchätzt man die jährlichen Werbekoſten auf 1 Milliarde Mark und was Amerika dafür aufwendet, iſt direkt phantaſtiſch. Trotz gelegentlicher Anſätze wird aber noch vielfach wirr und mangelhaft organiſiert. Man erwartet heute von der Zu⸗ kunft eine gewiſſe Rationaliſierung der Reklame, trotzdem aber auch eine Erweiterung auf vielen Gebieten. Dem morgen in Berlin beginnenden Weltreklame⸗Kongreß wendet ſich darum in dieſen Tagen die Aufmerkſamkeit nicht nur Deutſchlands, ſondern der geſamten Kulturwelt zu. Ab⸗ geſehen davon, daß dieſer Kongreß ſtets zu den größten Ver⸗ anſtaltungen der Welt gehört, hat ſeine diesjährige Abhaltung in Berlin, die zugleich die 25. Jubiläumstagung der„Inter⸗ national Advertiſing Aſſociation“ iſt, für uns beſondere Be⸗ deutung, weil der Kongreß die größte internationale Tagung darſtellen dürfte, die nach dem Kriege in Deutſchland ſtattgefunden hat. Nach den An⸗ meldungen rechnet man für ſeine Dauer(vom 11. bis 15. Auguſt) mit dem Beſuche von mehr als 3000 Reklamefachleuten. Allein Amerika wird rund 1400 Delegierte entſen⸗ den, England etwa 250, Frankreich und Schweden je 100, die kleineren Nationen 50—80 und Deutſchland etwa 1000 Teil⸗ nehmer. Zu erwähnen iſt noch, daß der Weltverband, der ſich in drei Blocks teilt: den amerikaniſchen, den engliſchen und den kontinental⸗europäiſchen, zu dem auch die Sektion Deutſchland mit 14 großen Wirtſchaftsverbänden gehört, daß dieſer von Präſident Mr. Mounggreen geleitete Weltverband nur jedes fünfte Jahr ſeine Tagung außer⸗ halb Amerikas abhält. Seit Monaten arbeiteten eine Reihe von Ausſchüſſen unter Leitung von Reichskanzler a. D. Dr. Luther und Reichsverkehrsminiſter a. D. Dr. Krohne daran, der Veranſtaltunn einen Rahmen zu geben, der ſo⸗ wohl nach der ſachlichen wie nach der eſellſchaftlichen Seite alles bei gleichartigen Gelegenheiten bisher Uebliche übertreffen ſoll. Die Bedeutung, die der Tagung bei⸗ gelegt wird, findet auch darin ihren Ausdruck, daß die be⸗ kannteſten Führer des deutſchen Verlagsweſens, des Handels, der Induſtrie, der Banken und der Kunſt zu den Mitgliedern dieſer Ausſchüſſe zählen. Die Tagung wird viel Arbeit vorfinden. fen, ob bisher eingeſchlagenen Wege zum Ziele führen können, ſie muß das geiſtige wie auch das techniſche Gebiet abtaſten, ob nicht doch da oder dort einfachere, billigere, aber erfolgverſprechendere Methoden gefunden wer⸗ den können, und der Kongreß wird prüfen müſſen, wie und in welchem Rahmen die von uns eingangs erwähnte Ratio⸗ naliſierung der Reklame zu erſtreben iſt und erreicht werden kann. Daß dabei zugleich wirtſchaftliche Fragen von größter Bedeutung zur Erörterung ſtehen, verſteht ſich von ſelbſt. Soll doch g die Reklame einzig und allein der Erhöhung der Wirt⸗ ſchaftlichkeit dienen, ohne deren Erzielung jede aufgewendete Summe verloren wäre. Ob ſie nun in Gemeinſchaftswerbung oder in Firmen⸗ werbung— ein beſonderes Problem des Kongreſſes, das vielleicht nicht befriedigend gelöſt, aber ſicher in vielen Punk⸗ ten geklärt werden dürfte—, in Plakat oder Anzeigenwer⸗ bung oder mit anderen Methoden verſucht, ein Abſatz⸗ us zu erzielen, immer muß ſie den größten wirtſchaftlichen Effekt erbringen, anſonſten ihre Aufwendungen volkswirt⸗ ſchaftlich einen Verluſt darſtellen. Die Schätzung der deutſchen Wer bungskoſten auf jährlich 1 Milliarde erſcheint zwar hoch, eber vom pri⸗ Sie muß prü⸗ die Oben: Prof. der künſtleriſche Leiter der Reklameſchau. Frenzel, Blick in eine der Hallen während des Aufbaus der Ausſtellung. des Kontinentalen Reklame ⸗ Verbandes. ſomit nicht nur für die eine Saiſon, ſondern auch für die Zukunft ſich einen Platz in der Reihe der Heil⸗ und Er⸗ holungsſtätten erkämpft. Das gleiche gilt für den Abſatz von Luxus⸗ und Gebrauchsartikeln. Die Anzeige iſt das belebende Element der Wirtſchaft, die Brücke zwiſchen Angebot und Nachfrage, und je kompli⸗ zierter die Wirtſchaftsverhältniſſe ſind, deſto mehr Bedürfnis beſteht nach dieſen vermittelnden, brücken bauenden Bekanntmachungen. Aber auch der techniſche Fort⸗ ſchritt wird durch den Aufbau der Propaganda gefördert, Neuerungen werden ſchneller bekannt, und dadurch werden neue Möglichkeiten zu weiterer Vervollkommnung geſchaffen. Die Entwicklung weiſt auf immer ſtärker zunehmende Maſſenfabrikation des Großbetriebs und dieſe Maſ⸗ ſenfabrikation und auch das Verſandgeſchäft ſind ohne reichhaltige Propaganda nicht mehr denkbar. Maſſenproduk⸗ tion bedingt Maſſenabſatz und dieſer iſt ohne ſchlag⸗ kräftige Propaganda eben nicht möglich. Doch auch eine reparationspolitiſche Seite hat die Angelegenheit: Deutſchland muß exportieren, um erfüllen zu können. Die internationale Konkurrenz macht es aber dem deutſchen Kauf⸗ mann nicht leicht, ſich durchzuſetzen. Hier wird die angemeſſene und angepaßte Werbung einſetzen, wird die deutſche Wirtſchaft auch ohne unſere außenpolitiſche Belaſtung Reklame in weit größerem Maße als vor dem Kriege in den Dienſt der Ab⸗ ſatzſteigerung ſtellen müſſen, denn ſcharfer Wettbewerb ohne großzügige Reklame iſt nicht denkbar. Der Berliner Weltreklame⸗Kongreß, mit dem eine vier Wochen dauernde große„Reklameſchau“ und offizielle Kongreßreiſen durch Deutſchland verknüpft ſind, zeigt alſo die volkswirtſchaftliche Bedeutung der Reklame und wird zuletzt auch nicht verſäumen, beſtehende Mängel zu beleuchten und Mittel und Wege zu ihrer Bekämpfung anzu⸗ zeigen. 0 Eröffnung der Weltreklameſchau Berlin, 10. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Kaum eine Meſſe iſt mit ſolcher Spannung erwartet worden, als die 5 ger 1 1 E 1 2 7 2 nunmehr eröffnete Weltreklameſchau, die vom Auguſt bis zum 10. September auf dem Berliner Meſſegelände der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Will doch dieſe Reklameausſtellung nicht nur für die Reklame als ſolche werben, ſondern vor allem auch lehren, wie Reklame be⸗ ſchaffen ſein ſoll und gehandhabt werden muß, um die Allgemeinheit ſuggeſtiv zu beeinfluſſen und dadurch den Um⸗ ſatz der ſich ihr bedienenden Unternehmen zu erhöhen. Kein Wunder alſo, daß bereits ſeit Tagen aus allen Enden der Welt Führer des Reklameweſens und bekannte Perſön lichkeiten der Wirtſchaft und des Kunſt⸗ gewerbes in Berlin eintreffen, um das große Ereignis nicht zu verſäumen. Bereits heute kann man erfreulicherweiſe feſt⸗ ſtellen, daß die Berliner Reklameausſtellung und der Weltreklamekongreß 1929 im Brennpunkt des internationalen Intereſſes ſtehen werden. Am Freitag nachmittag waren die Vertreter der in⸗ und ausländiſchen Blätter zu einer Vorbeſichtigung nach dem Meſſegelände geladen worden. Beſonders hervorgehoben ſei die Rekonſtruktion einer altdeutſchen Stadt mit alten deutſchen Schaufenſtern als Illuſtration der Reklamegeſchichte, ſodann das Muſter eines modernen Geſchäftshauſes mit ſtrahlender Reklame⸗ licht⸗Front, die Pavillons der deutſchen Reklamevertreter der Osramgeſellſchaft, der Verkehrs werbung für Deutſchland und des Bundes deutſcher Ge⸗ brauchsgraphiker. In der Halle 2 prägten ſich beſon⸗ ders die Stände der deutſchen Leiſtungsſchau ein, die u. a. die Schaufenſterdekorationen, die Licht⸗ reklamen, den Reklamefilm und das Reklame⸗ fahrzeug berückſichtigen. In den Feſträumen des ehemaligen Herrenhauſes veran⸗ ſtaltete dann geſtern abend die Leitung des Deutſchen Reklameverbandes für die Kongreßteilnehmer und zahlreiche Ehrengäſte ein Feſtbankett, zu dem als Ver⸗ treter der Reichsregierung der Ernährungsminiſter Diet⸗ rich erſchienen war. In einer kurzen Anſprache wies er darauf hin, daß auch die Landwirtſchaft den Wert der Reklame keineswegs verkenne und von dieſem Mittel immer ſtärkeren Gebrauch macht, ſo vor allem auf dem Gebiete der Milchwirtſchaft. Der Miniſter kündigte in launigen, von Beifall oft unterbrochenen Ausführungen leinen großen Reklamefeldzug für die Gemüſe⸗ au ch t, vor allem aber für das deutſche Friſchei an, von dem er ſich einen geſteigerten Umſatz dieſer deutſchen Standardware verſpricht. ö Dr. Streſemann an den Reklamekongreß In einer Sondernummer des„B..“ zur heutigen Er⸗ öffnung des Weltwerbekongreſſes findet ſich ein herzlicher Willkommensgruß des deutſchen Reichsaußenminiſters an die aus allen Erdteilen in Berlin verſammelten Reklamefach⸗ leute. Darin heißt es u.., jeder einzelne, jede Organiſation und auch jedes Volk müſſe heutzutage mit Verſtändnis für ſich werben, um in der Welt beſtehen zu können. In dieſem Sinne wolle auch bei dieſer Tagung der deutſche Gaſtgeber den Gäſten gegenüber werben um Verſtänd⸗ nis für unſer Volk und Land und für die Idee der friedlichen Verſtän digung unter allen Völkern. * Tödlicher Unfall. Geſtern abend hat der ledige Gen⸗ darmeriewachtmeiſter J. M. aus Ludwigshafen, als er mit ſeinem Motorrad durch die Wachenburgſtraße fuhr, einen Mann angefahren und umgeworfen. Während der Angefahrene unverletzt blieb, kam der Motorradfahrer zu Fall und zog ſich einen doppelten Schädelbruch zu, ſodaß er nach dem Allg. Krankenhaus gebracht werden mußte, wo⸗ ſelbſt er ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Ein Fräulein, das auf dem Soziusſitz ſaß, erlitt nur leichte Verletzungen. * Verkehrsunfall. Ein 39 Jahre alter Bäcker über⸗ querte geſtern nachmittag mit einem Einſpännerfuhrwerk Ecke Landwehr⸗ und Kronprinzenſtraße kurz vor einem aus Käfertal kommenden Güterzug der O. E. G. den Straßenbahn⸗ körper. Hierbei ſtieß der Motorwagen des Güterzugs an den hinteren Teil des Fuhrwerks und warf dieſes um. Der Bäcker fiel dabei vom Fuhrwerk herunter und verletzte ſich. Das Fuhrwerk wurde leicht beſchädigt. * Friedrichspark. Das Feuerwerk im Friedrichs⸗ park wird am Sonntag abend abgebrannt und nicht am heutigen Samstag, wie in dem Programm zur Verfaſſungs⸗ feier bekanntgegeben iſt. * Die Neckarſchiffahrt im Juli. Infolge der wenigen Niederſchläge und des dadurch entſtandenen geringen Waſſer⸗ ſtandes mußte der Güter⸗ und Kohlenumſchlag in Mann⸗ heim vom Rheinſchiff in das Neckarſchiff ab 19. Juli und dadurch auch die Schiffahrt auf dem Neckar zu Berg ganz eingeſtellt werden. Die Perſonenfahrten von Heilbronn nach Heidelberg ruhen ebenfalls ſeit 22. Juli, unberührt hier⸗ von bleiben jedoch die Sonderfahrten Heilbronn Wimpfen und Heidelberg—Neckarſteinach, die auch weiterhin zur Aus⸗ führung kommen. Im Monat Juli gingen noch 16 Schlepp⸗ züge mit zuſammen 86 Fahrzeugen von Mannheim ab. * Das Jahr 1930. Das Jahr 1930 zählt 365 Tage. Oſtern iſt am 20. April, Pfingſten am 8. Juni, erſter Adventſonntag am 30. November, Aſchermittwoch am 5. März. Das Neu⸗ jahrsfeſt fällt auf einen Mittwoch, das Weihnachtsfeſt eben⸗ falls auf einen Mittwoch. Im Jahre 1930 finden zwei Sonnenfinſterniſſe und zwei Mondfinſterniſſe ſtatt. Die zweite Mondfinſternis iſt hier ſichtbar. Am 13. April haben wir eine partielle Mondfinſternis, am 28. April eine ringförmige Sonnenfinſternis, am 7. Oktober wieder eine partielle Mond⸗ finſternis und vom 21. auf den 22. Oktober ein totale Sonnen⸗ finſternis. * Die Kamille blüht. Eine der bekannteſten und beſten Heilpflanzen unſerer heimiſchen Flora, die Kamille, ſteht zur Zeit in Blüte und kann geerntet werden. Die Kamille iſt ein ausgezeichnetes und bewährtes Mittel bei Krämpfen, rheumatiſchen Schmerzen und bei Erkältungen. Ste wirkt außerdem ſchweißtreibend und fördert bei eiternden Wunden den Heilungsprozeß bedeutend. Kamillenbäder wirken wohl⸗ tuend und kräftig, vor allem bei kleinen Kindern. Die ge⸗ pflückte Kamille wird an einem trockenen und luftigen Platz aufgehängt, aber auf keinen Fall darf ſie in die Sonne ge⸗ hängt werden, da ihr dann viel an Heilkraft verloren geht. ä—-—-———— Tageskalender Sonntag, den 11. Auguſt Operette im Muſenſaal:„Mitterngchtswalzer“.00 Uhr. h Konzert.30 Uhr.— Verfaſſungsſeier, Illuminatfon 0 r. Lichtſpiele: Ufa⸗Theater: „Metropolis“.— Alhambra „Champagner“. Schauburg:„Das närriſche Glück“.— Capitol:„Das verſchwundene Teſtament“. Scalar „Geſchminkte Jugend“.— Gloria⸗Palaſt:„Mascottchen“, Palaſt⸗Theater:„Die Beute der Bankräuber“. Seheuswürdigkeiten: Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 Uhr und s bis 5 Uhr: Theaterausſtellung im Schloß: Täglich geöffnet von 10 bis 1 Uhr und 3 bis 5 Uhr und Sonntags vorm. von 11 bis nachm. 5 Uhr.— Schloßbücherei:—1,—7 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr: Freitag—7 Uhr. Planetarium:.30 und.00 Uhr Beſichtigung.—.00 Uhr Vortrag. Schluß des redaktionellen Teils Creme Leodor Vier wichtige Verwendungsmöglichkeiten: Bei Sonnenbrand iſt Creme Leodor ein wundervoll kühlendes Mittel gegen ſchmerzhaftes Brennen der Haut. Bei Insektenstichen verhindert creme Leobar, ſchmerzhaftes Anſchwellen und Juckreiz. Als Fuderunterlage welter Creme gesbor nit rem dezenten Blütengeruch vorzügliche 35 5„ 88 Bei roten Händen und unſchöner Hautfarbe verleiht die weiße Creme Leodor den Händen und dem Geſicht er der vornehmen Dame erwünſcht iſt. Tube 60 Pf. und.— Mk., die dazugehörige Leodor⸗Seife Stück 50 Pf. In di aufgeſtrichen, t die ſhneeis⸗ jenen matlen Teint, wie allen Chlorodont⸗Berkaufsſtellen zu haben. S Sam Ztag, den 10. Auguſt 1929 1 5 12 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 98 Eine Gliederung nach Einkommensgruppen vermag einen tiefen Einblick in die ſoziale Schichtung, in Erwerbs⸗ und Lebensverhältniſſe unſeres 64 Millionenvolkes zu vermitteln. Weit klarer, eindringlicher als lange Abhandlungen ſprechen die Ziffern der Einkommenſteuerſtatiſtik. Kein Kapitel deutſchen Wohlſtandes iſt es freilich, von dem ſie berichten, eher ein Kapitel deutſcher Armut. Zunächſt die Lohn⸗ und Gehalts empfänger, die dem Steuerabzug vom Arbeitslohn unterliegen. Von 23,25 Millionen Menſchen hatten im Jahre 1926 in dieſer Gruppe 10,39 Millionen keinerlei ſteuerpflichtiges Einkommen, D. h. höchſtens 1200 Mk. jährlich. Weitere 0,36 Milltonen waren wegen der— neben dem ſteuerfreien Exiſtenzminimum— g geſetzlich vorgeſehenen Familienermäßigungen ebenfalls lohn⸗ 9 ſteuerfrei. Jeder von dieſen 360 000 Perſonen hatte durch⸗ ſchnittlich nur 1877 Mk. jährlich zu verzehren. Es verbleiben alſo 12,49 Millionen mit einem Geſamteinkommen von 25,06 Milliarden Mk., die den Lohnabzug gezahlt haben. Das Durchſchnittseinkommen dieſer Steuerbelaſteten belief ſich auf je 2006 Mk. Aus dieſer breiten Schicht heben ſich nur 168 000 Gehaltsempfänger heraus, die ein Jahreseinkommen von über 8000 Mk. beziehen und daher neben dem Lohnabzug 1 noch der Einkommenſteuerveranlagung unterliegen. Als zweite große Gruppe kommen die Erwerbstätigen in Frage, die ihre Steuer von Veran⸗ Ja gu Jahr 1926 wurden 3,76 e auf Grund ng zu zahlen haben. Für das 7777. e A Kommunale Chronik * Heddesheim, 9. Aug. Aus der letzten Sitzung des Ge⸗ meinderates iſt folgendes zu erwähnen: Peter Siegel, Frz. Sohn, und Oskar Kemmet, Mich. Sohn, wurden auf ihr An⸗ ſuchen zum angeborenen Bürgerrecht zugelaſſen.— Eine Grundſtücksſchätzung wurde vorgenommen.— Die Farren⸗ verſteigerung mit einem Erlös von 1180 Mk. und die Eber⸗ verſteigerung mit einem Erlös von zuſammen 1436 Mk. vom 6. ds. Mts. wurde genehmigt. Von der Kaſſenſtands⸗ darſtellung der Gemeindekaſſe auf 1. Auguſt wurde Kenntnis genommen.— Ueber einen von der Bauernorganiſation hier eingebrachten Antrag um Uebernahme des Anteil von 20 Pfg. für die Kuh bei dem freiw. Tuberkuloſentilgungsverfahren auf die Gemeindekaſſe ſollen nähere Erkundigungen ein⸗ gezogen werden. Von dem Schreiben des Kreiſes Mann⸗ heim über den der Gemeinde gewährten Kreis zuſchuß zur Verbreiterung der Ortsſtraße— Kreisſtraße 146— wurde Kenntnis genommen. Das Ergebnis des Erlöſes der Grundſtücksverſteigerung i. S. c. Sch. ſoll der Bezirksſparkaſſe Weinheim zur weiteren Veranlaſſung mitgeteilt werden.— Das aus den 100 000 Mk. noch vorhandene reſtliche Gemeinde⸗ Baudarlehen wurde an 4 Geſuchſteller gewährt.— Wegen der rückſtändigen Miete ſollen gegen die betr. Mieter in den Ge⸗ meindehäuſern entſprechende Zwangsmaßnahmen ergriffen Aus dem Lande Baden⸗Badener Halbjahresfrequenz * Baden⸗Baden, 9. Aug. Der Fremdenverkehr in Baden⸗Baden hat ſich, wie die offiziellen Ueberſichten und Tabellen zeigen, trotz des durch den ſchlimmen Winter hin⸗ . ausgezögerten Saiſonbeginus im März, in ſtetig aufſwärts⸗ führender Bewegung gehalten. Beſonders auch zeigen die Vergleiche mit den Monaten des Vorjahres einen Fortſchritt, der ſich vor allem in der Fremdenbilanz des eben verfloſſenen Juli deutlich zu erkennen gibt. Auch hat der Beſuch durch Gäſte des Auslandes in erfreulicher Weiſe zugenommen, ſo daß die Anerkennung des internationalen Welt⸗ bads im Schwarzwald auch aus den Ziffern dieſer Auf⸗ 5 ſtellungen klar zu erſehen iſt. An der Spitze marſchiert natür⸗ 1 lich der amerikaniſche Beſuch, aber auch der aus England, 4 Frankreich, Holland uſw. hat bedeutſame Steigerungen auf⸗ ö i Bis zum 31. Juli war die Beſuchsziffer rund zuweiſen. 56 500, darunter 77 v. H. Beſucher des Inlands. Inzwiſchen 1 iſt die Beſucherzahl auf über 60 000 geſtiegen. Der täglich Wachſende Zudraug angeſichts der bevorſtehenden Höhe⸗ punkte der Saiſon wie internationale Rennen uſw. Ende Auguſt und im September laſſen Erwartungen zu, die auf einen durchaus ausgezeichneten weiteren Saiſonverlauf ſchlie⸗ ßen laſſen. Die Frequenz bis 7. Auguſt einſchließlich betrug 60716 Perſonen, davon 14766 Ausländer. Eein Oekonomiegebäude niedergebrannt * Meißenheim bei Lahr, 9. Aug. Heute früh um 2 Uhr ſchreckte Feueralarm die Einwohner aus dem Schlafe. Die Oekonomiegebäude des Metzgermeiſters Wilhelm Fiſcher ſtanden in hellen Flammen, die in den Heu⸗ und Getreide⸗ vorräten beſonders reichliche Nahrung fanden. Trotz der Bemühungen der Bewohner des Hauſes, wie auch der Nach⸗ barn verbrannte ſämtliches Vieh, nämlich ein Pferd, drei Kühe, zwei Stück Jung vieh, drei Schweine und zehn Ferkel, ſowie auch ſämtliches Ge⸗ flügel. Alle Fahrniſſe und Arbeitsgeräte fielen ebenfalls dem Brande zum Opfer. Durch das raſche Eingreifen der Feuer⸗ wehr konnte das Wohnhaus gerettet werden. Dem günſtigen Umſtande, daß das Anweſen frei ſtand und Windſtille herrſchte, iſt es zuzuſchreiben, daß die benachbarten Gebäude dieſes Ortsteils, der„Im Winkel“ heißt. vom Feuer verſchont 8 1 blieben. Der Geſchädigte iſt verſichert. Die Brandurſache iſt N wohl auf Kurzſchluß zurückzuführen. * * sch Hockenheim, 9. Aug. Sein 40 jähriges Dienſtjubiläum begeht in dieſen Tagen hier Hauptlehrer Georg Renner, der ſchon ſeit einer ganzen Reihe von Jahren mit Eifer und Umſicht ſeines Amtes an der hieſigen Volksſchule waltet. Von der vorgeſetzten Behörde wurde ihm aus dieſem Anlaß ein Dank⸗ und Anerkennungsſchreiben des Unterrichts⸗ miniſteriums in Karlsruhe feierlich überreicht. Nach Be⸗ endigung der augenblicklichen Ferien, wird der Jubilar durch das Lehrerkollegium noch in einer beſonderen Feier geehrt werden. aß 1 5 deren Bereich es nur langſam aufheitern wird. Einkommenſtufen in Deutſchland Millionen Steuerpflichtige mit 12,6 Milliarden Mk. Einkom⸗ men veranlagt. Die Einkünfte ſtammen zu 1,94 Milliarden aus Land⸗ und Forſtwirtſchaft, zu 7,67 Milliarden aus Ge⸗ werbebetrieben, zu 0,98 Milliarden aus ſonſtiger ſelbſtändiger Berufsarbeit, zu 1,85 Milliarden aus Gehältern der Feſt⸗ beſoldeten, die mehr als 8000 Mk. im Jahre beziehen; der Reſt verteilt ſich auf die Einkünfte aus Kapitalvermögen, Ver⸗ mietung und Verpachtung uſw. Und die Einkommenſtufen? Auch hier das gleiche Bild wie vorher: die breite Schicht der Einkommenſteuerpflichtigen muß ſich mit geringem Verdienſt begnügen. 45,61 Proz. der Veranlagten entfallen auf die Ein⸗ kommenſtufe bis 1500 Mk., 29,18 Proz. beziehen 1500 bis 3000 Mark jährlich. Insgeſamt haben nicht weniger als 91,81 Proz. der veranlagten Steuerpflichtigen ein Einkommen von unter 8000 Mk. Nur 7,84 Proz. fallen in die mittlere Einkommen⸗ ſteuerſtufe von 8000 bis 50 000 Mk. und 0,35 Proz. der Ein⸗ kommensbezieher erfreuen ſich eines Einkommens von über 50 000 Mk. jährlich. Das Zahlenbild iſt zwar nicht ganz vollſtändig, immerhin werden jedoch die Einkommensverhältniſſe von rund 27 Mil⸗ lionen Erwerbstätigen aufgewieſen. Mit aller Deutlichkeit zeigt ſich, daß der überwiegende Teil der Erwerbstätigen ſeinen und ſeiner Familien Lebensunterhalt aus ſpärlichem Verdienſt beſtreiten muß. Die Ziffern berichten von einem Volk der Arbeit, nicht von einem wohlhabenden Lande mit breiter Rentnerſchicht und reichen Einkünften aus Kapi⸗ talbeſitz. N Aus der Pfalz Schiffsunfall im Zollhafen * Ludwigshafen, 10. Aug. Als geſtern der mit Zement beladene Partikulierkahn„Anna“ am Eingang des Lud⸗ wigshafener Zollhafens vor Anker gehen wollte, wurde der Anker zu früh geworfen, ſo daß der Kahn ſo heftig auf den Anker auffuhr, daß er leck wurde. In den vorderen Schiffs⸗ raum und in die Matroſen wohnung drang Waſſer ein. Der Kahn begann zuſinken. Es gelang, durch Ver⸗ dichten der defekten Stelle und Auspumpen des Waſſers, den Kahn wieder über Waſſer zu bringen. Die umfangreiche Ze⸗ ment⸗Ladung iſt jedoch durch das Waſſer unbrauchbar geworden. Der eutſtandene Schaden iſt ſehr groß. Pfälziſche Obſttransporte der Reichsbahn * Judwigshafen, 9. Aug. Täglich geht ein Obſtſon⸗ der zug in Freinsheim um 13.50 Uhr, in Weiſenheim(Sand) um 14.15 Uhr ab. Wenn genügend Frachten für Frankfurt a. M. und darüber hinaus anfallen, wird auch für dieſe Strecke ein Eilgüterzug gebildet, der von Freinsheim bis Frankfurt⸗ Süd fährt, wo er den Anſchluß an die wichtigſten ſchnellfahren⸗ den Durchgangseilgüterzüge erreicht. Das Obſt kann durch die günſtigen Zugverbindungen in Berlin, Dresden, Leipzig bereits am übernächſten Tage in früheſter Morgenſtunde auf den Markt gebracht werden. Auch für die übrigen Obſt⸗ baugebiete der Pfalz ſind die günſtigſten Beförderungspläne nach allen Richtungen zuſammengeſtellt. Im Jahre 1928, das ein Mißjahr für die Obſternte war, wurden in der Pfalz insgeſamt 7395 Tonnen auf der Eiſenbahn aufgeliefert (1927 dagegen 28 956). Hiervon trafen Freinsheim 1507 To., auf Weiſenheim(Sand) 1176 To., auf Bad⸗Dürkheim 691 To. Von den als Wagenladungen aufgelieferten Mengen gingen rund 50 v. H. nach Rheinland und Weſtfalen und 8 v. H. nach Hamburg. Nach dem übrigen Norddeutſchland gingen rund 17 v. H. Für die Heidelbeerernte im Bienwald und in der übrigen Südpfalz hat die Bahn ebenfalls günſtigſte Beförde⸗ rungsgelegenheiten vorgeſehen. Im ganzen wurden in dieſem Jahre 46 Wagenladungen mit Heidelbeeren auf⸗ geliefert. Verkehrs verbindung mit der Gartenſtadt Hochfeld * Ludwigshafen a. Rh., 9. Aug. Das Bürgermeiſteramt teilt durch die Preſſeſtelle mit: Zur Herbeiführung einer beſſeren Verkehrsverbindung mit der Gartenſtadt Hochfeld wird ab Mitte September 1929 ein Autobus verkehr zwiſchen der Herxheimerſtraße und dem Bahnhof Munden⸗ heim eingerichtet. Die Autobuſſe werden dem Straßenbahn⸗ betrieb Tudwigshafen⸗Mannheim angegliedert, haben Anſchluß an die Wagen der Linie 9(Bahnhof Munden⸗ heim) und werden von morgens 6 Uhr bis abends 11.30 Uhr nach beſtimmtem Fahrplan verkehren. Die Fahrtausweiſe der Straßenbahn Ludwigshafen⸗Mannheim(Einzelfahrſcheine, Fahrſcheinhefte und Dauerkarten) haben bei Benützung der Autobuſſe Gültigkeit und zwar nach beiden Richtungen. Ter⸗ min des Betriebsbeginnes, Fahrpläne, Halteſtellen und Tax⸗ grenzen werden rechtzeitig bekanntgegeben. 5 Wetter- Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens). See⸗ Luft Tem- 8 2 Wind 8 9696 1155 pera⸗ 28 8 88 Wetter 8 8 5 m im„% 8 8 8 8 Rich Stärteeg S Wertheim 151— f 5 N Königsſtuhlſ 563 762, 14 16 12 N leicht wolkig Karlsruhe 120 768.0 16 20 15 ſtill bedeckt Bad.⸗Bad. 213 762,8 15 18 134„ bedeckt Villingen 780 764,8 11 14 11 NW ſchw. Regen Feldbg. Hof 1275 638,1 7 9 6 N leicht 5 Baden weil.— 762,8 13 15 12] NO leicht bedeckt St. Blaſien 780 11 14 110 ſtill Regen Höchenſchw.—— 5 Die geſtern über uns hinweggezogene Regenzone, die im ganzen Lande anhaltende, aber nicht ergiebige Regenfälle brachte, iſt bis auf einen Reſt am Nordrand der Alpen nach Oſten weiter gerückt. Ein Ausläufer des Azorenhochs ſtößt langſam gegen das Feſtland vor. An ſeinem Nordoſtrand ſtrömt immer noch kühle maritime Luft nach Mitteleuropa, in 7855 Wie wird das Wetter werden? 8 Wetter-Vorausſagen für 5 Aufheiternd, jedoch noch vielfach wolkig, vorwiegend trocken, Temperaturen wenig verändert. 5 § 1% Jahre Gefängnis wegen Poſtraub. Das Stader Schöffengericht verurteilte einen Poſtſchaffner aus Bremer⸗ vörde wegen ſchweren Diebſtahls und Unterſchlagung zu 17 Jahren Gefängnis. Es handelt ſich um einen Poſtraub aus dem Zug Bremervörde—Weſermünde am 21. Januar 1927, der großes Aufſehen erregt hatte. Es war eine Kiſte mit Poſtgeldern von über 23 000 Mk. verſchwunden. n Geſchäftliche Mitteilungen * Der Deutſche Herold Volks⸗ und Lebens verſicherungs⸗Aktien⸗ 5 geſellſchaft hat ſich ſeit der Inflation, in kaum fünfjähriger Arbeit zur zehntgrößten privaten Lebensverſicherungsgeſellſchaft aufgeſchwungen. Er zählt zur Zeit mehr als ein und eine Viertel Million Verſicherte. Im Jahre 1928 zahlte er mehr als 574 Millionen/ für durch Tod fällig gewordene Verſicherungsſummen aus. Von dem Ueberſchuß des Jahres 1928 in Höhe von 2811660/ erhielten die Verſicherten nicht weniger als 2 643 619/ zur Verteilung als Dividende über⸗ wieſen. Seine Prämienreſerven betrugen am Schluſſe des Jahres 1928 15 129 719 /, die Gewinnreſerve der Verſicherten 5 212 069 L. 8828 100 000⸗Dollar⸗Spende für Fuß⸗ Orthopädie. Dr. William M. Scholl, der bekannte Gründer der amerikaniſchen Firma für ortho⸗ pädiſche Einlagen und Fußpflege⸗Artikel, die auch eine Tochter⸗ geſellſchaft in Deutſchland mit 13 eigenen Fachgeſchäften und zahl⸗ reichen Verkaufsſtellen in allen wichtigen Städten hat, ſpendete dem Illinois College für Fußheilkunde in Chicago den Betrag von 100 000 Dollar. Die Summe ſoll dazu verwandt werden, Forſchungs⸗ arbeiten zum Segen aller Fußleidenden in der ganzen Welt durch⸗ zuführen. 825 a Aus den Rundfunk-Programmen Deutſche Sender Sonntag, 11. Auguft 0 Berlin(Welle 418), Königswuſterhauſen(Welle 1035) 12 Uhr: Aus dem Reichstag, Feſtakt der Reichsregierung, 13 Uhr: Mittagskonzert, 20 Uhr: Aus der Staatsoper Unter den Linden: Abendfeier, anſchließend Tanzmuſik. Breslau(Welle 253) 20 Uhr: Von Berlin: anſchließend von Berlin: Tanzmuſik. 5 Frankfurt(Welle 390) 07.00 Uhr: Uebertragung von Hamburg, 08.15 Uhr: Morgenfeier, 12 Uhr: Von Berlin: Verfaſſungsfeter, 16.30 Uhr: Stunde des Landes, 18 Uhr: Konzert 20 Uhr: Von Berlin: Verfaſſungsfetier, anſchließend von Berlin Tanzmuſik. Hamburg(Welle 372) 07.05 Uhr: Hamburger Morgenruf: Hermann Erdlen. Das Hamburger Hafenkonzert, 20 Uhr: Von Berlin: Verfaſſungsfeier, 22.30 Uhr: Konzert. 8 Königsberg(Welle 276) 20 Uhr: Von Berlin: Uhr: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik.. 5 Langenberg(Welle 473) 07.30 Uhr: Brunnenkonzert, 09.05 Uhr: Morgenfeier, 12 Uhr: Von Berlin: Verfaſſungsfeter, anſchließend Mittagskonzert, 20.15 Uhr: Aus der Münſterland halle in Münſter Verfaſſungsfeier, anſchl. Kammermuſik, anſchl. Nachtmuſik, Tanz. Leipzig(Welle 259) 20 Uhr: Von Berlin: Verfaſſungsfeier, an⸗ ſchließend von Berlin: Tanzmuſik. 5. München(Welle 533), Kaiſerslautern(Welle 270) 12 Uhr: Uebertragung von Berlin, 16.10 Uhr: Konzert, 20 Uhr: von Berlin: Abendfeier, anſchließend Tanzmuſik. ö Stuttgart(Welle 360) 07.30 Uhr: Von Bad⸗ Mergentheim: Brunnenkonzert, 11 Uhr: Aus der Stadthalle, Verfaſſungsfeter, 12 Uhr: Von Berlin: Verfaſſungsfeier, 17 Uhr: Unterhaltungs⸗ konzert, 20 Uhr: Uebertragung von Berlin, anſchließend aus dem Kurhaus Baden⸗Baden, Tanzmuſik.. Ausländiſche Sender 1 Bern(Welle 403) 20 Uhr: Liebe im Schlaf. Ein heiteres Spiel, 20.35 Uhr: Orcheſterkonzert, 21 Uhr: Internationale Volkslieder, Verfaſſungs feier, Abendfeier, 22.30 Das Ereignis einer Nacht, Hörſpiel, 20.40 Uhr Unterhaltungsmuſik.. Rom(Welle 441) 21 Uhr: Margarethe, Oper in fünf Akten. Wien(Welle 517) 20.15 Uhr: Operettenfragmente. 4 58 Zürich(Welle 459) 20 Uhr: Heitere Arien und Geſänge, 21 Uhr: Volkslieder. 8 * fadio-Spezialhaus Gebr. Hettergotft Marktplatz 6 2, 6— felephon 26547 5 97 5 Eine neue Epoche im Muſikleben Deutſchlands durrch den erſt⸗ klaſſigen Netzempfänger Paladin 20. Sie brauchen nichts von Radio zu verſtehen, Sie brauchen nur die Lichtſteckdoſe und Paladin 20 und erhalten Sender für Sender ſpielend leicht in größter Tonfülle und Reinheit. 1 8 Schluß des redaktionellen Teils Bel Schmerzen in den Gelenken z Gedern bei Kopf⸗ und Nervenſchmerzen, ſowie bei Erkältungskrank⸗ heiten haben ſich Togal⸗Tabletten hervorragend bewährt. über 5000 notariell beglaubigten ärztlichen Gutachten betone mehrere hundert neben prompter Wirkung beſonders die Un⸗ ſchädlichkeit des Togal! Ein Verſuch überzeugt! Fragen Sie Ihren Arzt. In allen Apotheken. Preis Mk..40. 0,46 Chin. 12,8 Llth. 74,8 Heid. acet. sal ad 00 Amyl. Mannheimer Apothekervereinigung Em 112 Sonntag, 11. Auguſt 1929 Reiſewetter in Deulſchland Nord⸗ und Oſtſee: Teils heiter, teils wolkig, leichte Winde. warm und zeitweiſe heiter. Harz und Thüringer Wald: 5 Wolkig, leichte Nordweſtwinde. Geſtern vorwiegend Rhein⸗ und Weſergebiet: Leichte Nordweſtwinde, wolkig, einzelne Nebel. mäßig warm, meiſt trübe. a Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: Wolkig, leichte Südweſtwinde. Geſtern mäßig trübe, mit ſtrichweiſen Regenfällen. 25 Alpen: 5 Regen, leichte Nordwinde. Geſtern mäßig ware Geſtern warm, aber re Flugwetter 5 Ueber Weſtdeutſchland leichte Nordwinde, Nordſeeküſt friſche Weſtſüdweſtwinde, Mitteldeutſchland mäßige, am Boden örtlich verſchiedene, in der Höhe nordöſtliche Winde, viel (wolkig, am Nordrand der Alpen und in Oſtbeut 8. Seite. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) e DDD Samstag, den 10. Auguſt 1929 Wirtſchafts⸗ Warum Diskonterhöhung in Newyorkd/ Rückwirkungen markt vorerſt weniger betroffen Die Verflüſſigung des deutſchen Geldmark⸗ tees, die in der wiederholten Ermäßigung des Privatdiskontes wie auch in der weſentlichen Verbeſſerung der Poſition der Reichsbank zum Ausdruck kam und durch andauernden Zu⸗ ſtrom von Auslandsgeld in der letzten Zeit nachdrücklichſt gez fördert wurde, ließ immerhin die Asſichten auf eine weitere günſtige Geſtaltung berechtigt erſcheinen. Trotzdem war nicht zu verkennen, daß in den internationalen Geldmärkten mit ihren ſtark widerſtreitenden Tendenzen Beunruhigungsfak⸗ toren lagen, die zur Zurückhaltung mahnten. Wir ſchrieben bereits vor einigen Wochen, daß von der Seite des Newyorker Geldmarktes viel eher eine Ueberraſchung zu erwarten wäre, die für die europäiſchen Märkte von ungleich größerer Bedeu⸗ tung ſei, als etwa die dauernd diskutierte Diskonterhöhung der Bank von England. Dieſe Komplikationen am internationalen Geldmarkt, die immer der unge⸗ wiſſe Faktor über der weiteren Entwicklung der Wirtſchafts⸗ lage war, ſind nun durch die überraſchende Er⸗ höhung der amerikaniſchen Bankrate von 5 a uf 6 v. H. eingetreten. 2 Ganz klar ſind die Gründe für die Maßnahme der Newyorker Federal Reſerve Bank auch heute noch nicht, doch kann man immerhin aus der ſehr knappen Erklärung des Gouverneurs Young vom Bundesreſerveamt ſo viel erkennen, daß die Verſion von einer politiſchen Maßnahme Ameri⸗ kas, um auf dieſe Weiſe England zur Annahme des Poung⸗ Planes zu veranlaſſen, nicht aufrecht zu erhalten iſt. Der Grund für die Diskonterhöhung iſt nicht in der Aus⸗ dehnung des Kreditvolumens der amerikaniſchen Wirtſchaft oder in einer Verteuerung der Zinsſätze für Wirtſchaftskredite zu ſuchen, es liegt vielmehr in dem neuerlichen Anſteigen der Börſenkredite. Nach einer Statiſtik der Newyorker Bundesreſervebank haben die Börſenkredite mit 6,02 Milliar⸗ den Dollar zum erſten Male die 6 Milliarden Dollar⸗Grenze überſchritten, ſodaß ſich die Federal Bank gezwungen ſah, aus der bisher geübten Reſerve herauszutreten. Die Erklärung des Bundesreſerveamts bringt zum Aus⸗ druck, daß man, um den Anſprüchen im Herbſt genügen zu können, und um die Mittel des Bundesreſerveſyſtems zu er⸗ halten, die Anziehung der Diskontſchraube als das gegebene Mittel zu betrachten iſt. Damit hat innerhalb der Newyorker Federal Reſerve Bank diejenige Bankrichtung geſiegt, die in dem Anſteigen der Börſenkredite nicht etwa ein Zeichen ver⸗ mehrten Wohlſtandes in Amerika ſehen will, ſondern eine ge⸗ fährliche Ueberſpekulation, durch die der Wirtſchaft notwendige Mittel entzogen werden und die auf das allge⸗ meine Zinsniveau einen ungünſtigen Einfluß ausüben muß. Ob die Diskonterhöhung nicht doch auf die Wirtſchafts⸗ entwicklung in U. S.., die einen Höchſtſtand erreicht hat, hemmend einwirken wird, kann von hier aus nur ſchwer Überblickt werden; viel hängt dabei auch von der Haltung der Reſervebank den reinen Wirtſchaftskrediten gegenüber ab. 2 Selbſtverſtändlich wird die Newyorker Diskonterhöhung beſondere Auswirkungen für den Londoner Platz haben. Ganz zweifelsohne hat ſich durch dieſe Maßnahme die Situation der Bank von England, deren Deckungs⸗ verhältnis infolge der Verzögerung der Diskonterhöhung von 60 auf 22,8 v. H. geſunken iſt, erheblich verſchlechtert und es muß damit gerechnet werden, daß die Bank von Eng⸗ land mit ihrem ö5léprozentigen Diskont jetzt weniger denn ſe Goldexporte nach den Ver. Staaten wird verhindern können. Die mit der Diskonterhöhung verbundene Rücktrans⸗ ferjerung amerikaniſcher Gelder aus London nach Newyork wird ſich ſicherlich in London in einer Geld⸗ verteuerung auswirken und demgemäß eine Abſchwä⸗ chung des Sterlingkurſes zur Folge haben, die wie⸗ devum Goldabzüge erleichtern muß. Wenn auch die Bank von England in einer Erklärung zum Ausdruck bringt, daß „eine Erhöhung des Newyorker Satzes durchaus nicht unbe⸗ dingt eine Erhöhung des Londoner Satzes nach ſich ziehen ntüſſe“, ſo kommt es doch ganz darauf an, in welchem Maße die vorgezeichnete Situation eintritt. Unklar bleibt immer noch, ob die Bank von Eng⸗ end von der Newyorker Maßnahme unter⸗ richtet war und welchen Ausgang die Reiſe Montague Normans nach Newyork eigentlich genommen hat. Sollte Norman verſucht haben, in Newyork Konzeſſionen zu er⸗ langen, um weitere Goldabflüſſe zu verhindern und ſollte die Newyorker Diskonterhöhung ohne Wiſſen Normans erfolgt ſein, was wohl eher im Bereich der Möglichkeit liegen dürfte als das Gegenteil, dann würde die Bank von Eng⸗ land in ihrem Kampf um die Behauptung ihrer Stellung am Weltgeldmarkt eine empfindliche Niederlage er⸗ litten haben. So wie die Situation im Augenblick liegt, wird man mit der Heraufſetzung der engliſchen Bank⸗ rate in Kürze rechnen müſſen, die ſchon darum er⸗ folgen dürfte, weil der Londoner Platz für den Herbſt infolge der vermehrten Importe mit ſtark erhöhten Anſprüchen zu belaſtet werden wird. * Für die übrigen europäiſchen Länder werden ſich ähnliche Konſequenzen nicht vermeiden laſſen, denn es iſt ſchwerlich anzunehmen, daß Paris mit ſeinem Diskontſatz von 3 v. H. und ſeinen niedrigſten Zinsſätzen und auch Holland mit einem Diskont von 5½ v. H. die Spanne gegenüber dem amerikaniſchen Diskontſatz allzulange werden aufrecht erhalten können. Das gleiche gilt für die nordi⸗ ſchen Länder(Dänemark 5 v.., Norwegen 51˙½ v. H. und Schwerden 4 v..). Die ſchwediſche Reichsbank er⸗ klärt zwar, daß eine Erhöhung aus Gründen der Lage am einheimiſchen Geldmarkt nicht in Frage käme, man muß aber auf Grund der engen Beziehungen zwiſchen dem engliſchen und ſchwediſchen Geldmarkt annehmen, daß die ſchwediſche Reichsbank dann zu einer Erhöhung ihrer Rate ſchreiten wenn England vorangegangen iſt. 1 und Vörſenwoche auf den internationalen Geldmarkt Deutſcher Geld⸗ „Rückſchlag an der Börſe begründet ſind. Im Augenblick iſt allerdings noch nicht zu beurteilen, inwieweit Geldrückziehungen aus Deutſchland zu erwarten ſind. Wir haben in den letzten Wochen auf die Gefahr aufmerkſam gemacht, die aus der ſtarken kurzfriſtigen Auslandsverſchuldung für den deutſchen Geldmark entſtehen kann. In Berliner Kreiſen nimmt man jedoch an, daß vor⸗ erſt keine großen Abzüge amerikaniſcher Gelder zu erwarten ſind, da man der Meinung iſt, daß zwiſchen dem Newyorker Diskontſatz von 6 v. H. und dem gegenwärtigen Satz der Reichsbank von 7˙ v. H. noch ein genügend großer Spielraum beſteht, um ein ſtärkeres Abſtrömen der Auslands⸗ gelder aus der deutſchen Wirtſchaft zu verhindern. Immer⸗ hin hat die Newyorker Erhöhung eine recht fühlbare Rück⸗ wirkung auf den deutſchen Geldmarkt inſofern, als ſie ohne Zweifel die konjunkturpolttiſcherwünſchte Sen⸗ kung des deutſchen Diskontſatzes auf abſeh⸗ bare Zeit nicht zulaſſen wird. Ferner wird die Finanzierung des deutſchen Außenhandels, die ſeit einiger Zeit mit Vorliebe über Newyork geleitet wurde, ungünſtig be⸗ einflußt werden, ohne daß jedoch eine Verſchlechterung der Situation der Reichsbank vorerſt zu befürchten wäre, die vielmehr eine durchaus befriedigende Entlaſtung und Er⸗ Die Konzentration in der franzöſiſchen Aulo-Induftrie Laut„Revue d' Economie Politique“ gab es am Jahres⸗ anfang 1928 in Frankreich 76 Automobilfabri kanten. Im Jahresverlaufe verſchwanden einige, andere erſtanden neu. Am Jahresſchluß zählte man 77. Im Oktober wurde ein Kon⸗ zern von 5 Fabriken begründet: Aries, Chenand et Walker, Donnet, Delahaye und Roſengart. Die Jahreskapazität dieſes Konzerns, wo⸗ ron Roſengart in 1928 nicht produzterte, dürfte etwa 30 000 Wagen betragen. Jedes Werk behält ſeine Selbſtändigkeit; aber die Ver⸗ ſorgung, Technik und Verkaufsorganiſation jedes Unternehmens zieht aus gemeinſamen Organkſationen Nutzen. Dies iſt der erſte Verſuch dieſer Art in Frankreich ſeitens Fabriken mittlerer Be⸗ deutung. Bereits ſeit 1925 machte die Fuſionstendenz in Frankreich ſtarke Fortſchritte, ſodaß das Produktionsverhältnis der großen, mittleren und kleinen Fabrikanten ſeitdem ſich kaum veränderte. Für das Jahr 1928 ſtellte ſich dieſes Verhältnis wie folgt: 3 Konſtruk⸗ teure(Citroen, Remault, Peugeot), alſo 4 v. H. der Werkziffer, fa⸗ brizieren 75 v. H. der Wagen(105 000 Stück); der Höchſtproduzent fabriziert ungefähr doppelt ſo viel als der Mindeſtproduzent. Vier Konſtrukteure(Berliet, Chenard, Donnet, Mathis, alſo ca. 6 v. H. der Geſamtzahl, fabrizieren 14 v. H. der Wagen(ungefähr 92 000 Skück). Beide Gruppen zuſammen, alſo 7 Konſtrukteure, d. h. noch nicht 10 v. H. der Fabrikanten, erzeugen 89 v. H. der Wagen, und 69 Konſtrukteure, d. h. etwa 90 v. H. der Produzentenzahl, fabrizieren zuſammen 11 v. H. der franzöſiſchen Wagen(rund 25 000 Stück). Wie aus dieſen Ziffern hervorgeht, hat die Konzentration wenigſtens in der Großfabrikation in Frankreich bereits einen hohen Grad erreicht. * Zuckerkreditbank AG. Berlin. Für das Geſchäftsſahr 1928.29 wird vorausſichtlich wieder eine Dividende von 12 v. H. zur Ver⸗ teilung gelangen. * Malmedie n. Co. Maſchinenfabrik,., Düſſeldorf. Zu dem bereits bekannten Verluſtabſchluß, der nach Abſchreſhungen von 101 000 4 940 000/ beträgt, teilt die Verwaltung im Geſchäfts⸗ bericht mit, daß ſich durch den Verkauf der Grundſtücke an die Stadt Düſſeldorf bzw. an die Firma Mecano, Gmb. in Düſſeldorf, ein höhung der Deckungsbeſtände auf 55,4 v. H. aufweiſt und da⸗ mit den Höchſtſtand des Vorjahres wieder erreichte. * Es konnte nicht ausbleiben, daß, nachdem ſchon immer das Damoklesſchwert der engliſchen Diskonterhöhung über der Börſe ſchwebte, die Newyorker Maßnahme ſcharfe Kurseinbrüche zur Folge hatte. Sie wären weit ſchwe⸗ rer geworden, wenn der drohenden engliſchen Maßnahme nicht ſchon vorher ernuſthafte Beſtrebungen zur Verringerung des Engagements und eine geradezu außergewöhnliche Zu⸗ rückhaltung der berufsmäßigen Spekulation Rechnung getragen hätten, die am Freitag in gewiſſem Maße auch der Newyorker Diskonterhöhung ein Gegengewicht boten. Die Anläufe der Börſen anfangs der Woche, eine Beſſerung des Niveaus zu erreichen, wurden, obgleich ſie infolge der Intereſſeloſigkeit des Publikums und der Zurückhaltung der Spekulation nie beſonders nachhaltig waren, am Wochen⸗ ſchluß ins Gegenteil verkehrt. Trotz alledem zeugt es für die Widerſtandsfähigkeit der Börſe, daß zum Schluß wieder einige Deckungen beobachtet werden konnten, die jedoch keine nennenswerte Erholung mehr bringen konnten. Die Zukunft des Börſengeſchäftes wie auch die Entwicklung der Konjunk⸗ tur werden nahezu ausſchließlich davon abhängen, wie ſich die Verhältniſſe des internationalen Geldmarktes klären und konſolidieren. Bis dahin müſſen wir zuſetzen, da es uns nicht gegeben iſt, zu ändern, was uns nicht genehm. Dafür ſind die wirtſchaftlichen Bindungen zu weit fortgeſchritten; und die Abhängigkeit Europas von Amerika nicht minder. Kurt Ehmer r Buchverluſt ergeben habe, wodurch ſich der Verluſtvortrag ſich im loufenden Geſchäftsſahr auf 585 500„ erhöhen wird, zu deſſen, Be⸗ ſeitigung die Zuſamenlegung des Aktienkapitals von 2 Mill., auf 1 Mill./ und Wiedererhöhung auf 1,5 Mill./ vorgeſchlagen wird. Durch die getroffenen Maßnahmen hofft die Verwaltung, die Ge⸗ ſellſchaft einer beſſeren Zukunft entgegenführen zu können. Im Vergleich mit der Zwiſchenbilanz Oktober⸗Dezember 1927 weiſen die Bilanzzahlen folgende Aenderungen auf: Gläubiger 423 000 ti. V. 953 000) ,, Akzepte 219 000(149 000) /. Neu erſcheinen Bankſchulden mit 352 000; dagegen iſt eine in der Zwiſchen bilanz mit 204 000/ ausgewieſene Sonderrücklage verſchwumden. Außenſtände ſind mit 286 000(439 000), Wechſel⸗ und Scheckbeſtand mit 147 000 (144 000]„ und Vorräte mit 895 000(930 000)/ ausgewieſen. “ Geſellſchaft für Spinneref und Weberei Ettlingen. Bei der Geſellſchaft iſt Direktor Julius Cronheim aus Ebersbach a. d. Fils als ordentliches Mitglied und der bisherige Prokuriſt Albert Hodenberg als ſtellvertretendes Mitglied in den Vorſtand ein⸗ getreten. * Vereinigte Portland⸗Zement⸗ und Kalkwerke Schimmichow, Sileſia und Frauendorf AG. Dieſe reine Holdinggeſellſchaft, die in ihrem Portefeuille nur Aktien der Schleſiſchen Portland⸗Zementindu⸗ ſtrie AG. hat, erzielte im Geſchäftsjahr 1928⸗29 aus Dividenden und Zinſen eine Einnahme von rund 2,23(2,24) Mill., die wieder die Verteilung einer Dividende von 15 v. H. auf das dividendenberech⸗ tigte Kapital von 14,64(14,67) Mill./ ermöglicht. Das Geſchüfts⸗ jahr der Schleſiſchen Portland⸗Zementinduſtrie AG. zeigte infolge des ungewöhnlich langen Winters einen Abſatzrückgang. In welchem Umfang dieſer Rückgang bis zum Schluß des Jahres wieder ausge⸗ glichen wird, läßt ſich noch nicht überſehen. für das laufende Jahr wird jedoch mit einem befriedigenden Ergebnis gerechnet. Die Bilanz zeigt ſonſt keine Veränderungen. Effekten erſcheinen mit 16,52 und Bankguthaben mit 2,24(2,25) Mill. I. * Ermäßigte ſüddeutſche Zinkblechpreiſe. Die ſſbödeutſchen Zink⸗ blechpreiſe ſind mit Wirkung vom 9. Auguſt um rund 17% v. G. er⸗ mäßigt worden, nachdem bekanntlich am 18. Jult eine Erhöhung um 24 v. H. vorgenommen wurde. Die badiſche Auslandsverſchuldung Der Druck, den die ſeit faſt 5 Jahren nach Deutiſchland ge⸗ floſſenen Auslandsgelder letzten Endes, d. h. im Augenblick der Rückzahlung auf unſer Wirtſchaftsleben ausüben, iſt nur dann rich⸗ tig zu verſtehen, wenn man eine Stotiſtik hätte über den Umfang der Zins⸗ und Tilgungsverpflichtungen. Aber eine ſolche Aufſtellung gibt es nicht. Wir wiſſen wohl, wer die großen Anleihenehmer ſind, wir wiſſen aber nur zum Teil, wer an den durch dieſe vermittelten Geldern Anteil hat. Denn alle die⸗ jenigen Induſtrien und öffentlichen Verbände, die ſelbſt nicht kapitalkräftig genug ſind, um ſich ſelbſtſtändig an den Auslandsmarkt wenden zu können, oder deren Bedarf nicht ſo groß iſt, als daß ſich die Aufnahme einer eigenen Anleihe lohnen würde, werden durch Emiſſionen befriedigt, die eine übergeordnete Behörde, Verband oder Bank zum Zwecke der Kreditbeſchaffung für eine größere An⸗ zahl von Darlehensnehmern begibt. Es erſcheinen infolgedeſſen in der Oeffentlichkeit nur Schuldner, die für prompte Er⸗ ledigung der Verpflichtungen bekannt ſind; welche Sorgen aber die Herauswirtſchaftung der Zahlungen den kleinen Ge⸗ meinden und Firmen, ja auch Privatperſonen mocht, das spielt ſich hinter den Kuliſſen ab. Man kann die Auslandsverſchuldung Badens auf etwa 4 v. H. der deutſchen Geſamtlaſt ſchätzen; dieſe an ſich geringe Quote im Verhältnis zur Einwohner⸗ zahl wäre noch geringer, wenn nicht gerade die Induſtrie einen hohen Prozentſatz ſtellte, der bedingt wird durch die gemeinnützigen (öffentlichen) Energie werke, die in Boden zahlreich vorhanden ſind. Man braucht nur an das im Bau befindliche Schluchſee⸗ werk zu denken; genaueres ergibt ſich aus einer weiter unten ſtehenden Tabelle. Aber auch der Anteil der öffentlichen Hand iſt groß denn kein deutſches Land weiſt die Quote von 30 v. H. inner⸗ halb feiner Verſchuldung für Land und Städte auf. Wie geſagt, kann nur immer ein Teil der Darlehensnehmer ſtatiſtiſch erfaßt werden. Wir wiſſen nicht, wohin die beiden der Induſtriefinanztierung dienenden Anleihen der Com⸗ merzbank und der Deutſchen Bank gefloſſen ſind, wir wiſſen nicht, inwieweit Hypotheken auf badiſchen Grundbeſtitz durch die Rheiniſche Hypothekenbank gegeben wurden, da angenommen werden muß, daß auch außerhalb Bodens dieſe Bank Darlehen vermittelte; in gleicher Weiſe iſt es unbekannt, ob Hypo⸗ theken bewilligt wurden durch Auslandspfandhriefe von nicht in Baden domizilierenden Inſtituten. Keine Angaben liegen darüber vor, in welchem Ausmaß letzten Endes die badiſche Land wirtſchaft aus den 4 Renken bankanlelhen be⸗ ſriedigt wurde. Es fehlen ferner Mitteilungen darüber, an wen die Badiſche Garozentrale die Kredite weitergegeben hat, die ihr aus dem Zproz. Anteil an der 3. Emiſſion der Deutſchen Landes⸗ bankenzentrale zugekommen ſind. Hinſichtlich der Schuldverhältniſſe muß man alſp unterſcheiden, ob der Darlehnsnehmer ſelbſt die Emiſſion aufgenommen oder ob er ſie auf dem Umwege einer Gemeinſchaftsanleihe erhalten hat. Solche Gemeinſchaftsauleihen gibt es eine ganze Reihe; für Baden komen in Betracht die der Deutſchen Girozentrale, die der Badiſchen Städte, die der Bank für Textilinduſtrſe und der Deutſchen Landes banken zentrale. Nur beſteht bei dieſen inſoſern ein Unterſchled als die Landesbankenzentrale die Abſchnitte uſcht unmittelbar an den letzten Darlehnsnehmer weiterleitete, ſondern e. rſt noch die diſche Girozentrale zwiſchenſchaltete. Dieſe m. l lediglich der Jandwirtſchaft. 5 i n Tabellen, bei denen es nicht ſo ſehr ankommt Art der Anleiheaufnahme als ouf ißre den e chuld ner, er⸗ Baden allende Tranche der Landes⸗ N 8 bankenzentrale bei der Girozentrale als einzig bekannten Schuldner. Für die onderen Gemeinſchaftsanleihen wurden die letzten Dar⸗ lehnsnehmer eingeſetzt. Das trifft auch zu für eine gemein⸗ ſchaftliche Anleihe der Pfalzwerke, von der das Großkraft⸗ werk Mannheim ſieben Zwölftel erhielt. So ſind alſo die unten verzeichneten Schuldkapitalien entweder auf eigene Emiſſionen oder auf Gemeinſchaftsanleihen zurückzuführen. Zu Vergloichs⸗ zwecken ſind alle fremden Währungen auf R. umgeſtellt; Tilgungen wurden, da ihre genaue Quote bis heute nicht bebannt iſt, nicht berückſichtigt. Staat: Baden 32 000 000 4 Städte: Gengenbach 252 000% Karlsruhe 12 194 000% Durlach 280 000% Mannheim 11 655 000% Meersburg 189 000% Heidelberg 10 589 000% Villingen 15 000 4 Freiburg 7068 000% Bretten 164 000% Pforzheim 3 704 000% Eberbach 118 000 4 1 Konſtanz 8 882 000% Altlußheim 80 000 4 Dörrach 1057 000„ Offenburg 67 000% Baden⸗Baden 1047 000„ Rheinfelden 89 000 Raſtatt 04 000% Jahr 51 000 4 Bruchſal 881 000% Ueberlingen 47 000 Gaggenau 315 000% Elzach 34 000 4 Die komunale Verſchuldung macht 58 416 000% aus. Dabei dſt nun verſchiedenes zu berückſichtigen. Einmal fällt auf, daß die Schuldkapitalien ſehr oft in keinem Verhältnis zur Einwohnerzahl ſtehen. Man vergleiche nur Meersburg mit etwa 100/ Verſchuldung pro Kopf und Offfſenburg mit nur 5. Dann fällt auf, daß Orte aus dem eigentlichen Schworzwald und des ganzen Baulandes fehlen. Drittens macht ſich bei Baden ſehr erheblich die Baloriſkerung der im Kriege aufgenom⸗ menen ſchweizeriſchen Valutaanuleihen bemerbbar, da Korlsruhe, Freiburg und Heidelberg mit größeren Kapitaljen ver⸗ treten ſind. Induſtrie: Badenwerk Schluchſeewerk Zellſtoff Waldhof Kraftübertragung Rheinfelden 11 Ettlinger Spinnerei 10 Großkraft Mannheim 7 850 000%¼ Hanf⸗Union 8 Spinnerei Lauffſenmüßhle 4 Oberrh. Eiſenbahn Waſſerwerk Rheinau 189 642 000% 4000 000% 3180 000% 7 150 009% Hiervon wurde die Emiſſion der Girozentrale, wie ſchon er⸗ wähnt, zu Gunſten der Landwirtſchaft verwandt, während man bei der Rheiniſchen Hypothekenbank annehmen darf, daß die Darlehen privaten Hausbeſitzern gegeben wurden. Wir kommen alſo unter anderweitiger Einſtufung der oben ſpe⸗ zialiſterten Beträge zu folgendem Ergebnis: Banken: Rheiniſche Hypothekenbank Badiſche Girozentrale Oeffentliche Verbände 85 416 000% Induſtrie 183 642 000% Landwirtſchoft 3 150 000% Private 4000 000 4 226 208 000 5 dieſer feſtſtellbaren Verſchuldung treten donn noch die land⸗ wirtſchaftlichen Belastungen aus den 4 Rentenbankanlelhen und an⸗ deren Emiſſionen, die eingangs erwähnt, aber mit ihrem auf Baden entfallenden Teik nicht zu ermitteln ſind. Nicht berückſichtigt ſind ferner die Kirchenanleihen. Hans Steffen. K 4 1 * N Samstag, den 10. Auguſt 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5 9. Seite. Nr. 367 Internationale I. Etappe: Villach— Meran Vor Tag und Tau gings heraus aus Villach, das trotz ſeines Hotelpalaſtes und manch anderer guter Gaſtſtätten kaum in der Lage war, die Schar der Alpenfahrer aufzunehmen. Die Unterbringungs⸗ ſchwierigkeiten ſind es ja auch im beſonderen, die die Alpenfahrt er⸗ ſchweren. Denn ſchließlich will nach ſchwerem Fahrtag jeder Teilneh⸗ nter ſeine gute Ruhe ohne weite Märſche vom Parkplatz zum Hotel zaben. Das aber läßt ſich gerade in kleineren Etappenorten ſchwer durchführen. Daß auf der heutigen Etappe das Glanzſtück der Vorkriegsalpen⸗ fahrten, die Turracher Höhe, auf ultimativen Wunſch der Italiener nicht gefahren wurde, wurde von den deutſchen Teilnehmern bedauert. Gewiß,— man hatte auch auf deutſcher Seite Zweifel, ob die kleinen Hanomag oder BMW oder Dixi es geſchafft hätten— die Fahrer aber verſicherten:„beſtimmt wären wir über die Turracher Höhe hinweggekommen.“ Nun auch ohne die Turracher Höhe war die Etappe ſchwer genug. Da galt es nach einſtündiger Fahrt durchs Drautal und Lieſertal den Katſchberg zu erklimmen, diesmal von der Südſeite aus, die zwar nicht ganz ſo ſteil iſt, wie die Nordſeite, aber noch ſchwer genug. Und gleich darauf mußte wieder der Tauernpaß bezwungen werden. Dann gings weiter durch Radſtadt talwärts zum Salzachtal und im Salzachtal aufwärts vorbei am Zellerſee nach „Mitterſil. Hier beginnt der Thurn paß, der mit ſeinen 1273 Me⸗ t auch einen der wirklich ſchwierigen Alpenpäſſe darſtellt. Die Straße aber iſt gut und köſtlich ſind die Blicke auf die Landſchaft. Kitzbühel grüßte die Alpenfahrer und weiter gings durch St. Jo⸗ hann im Inntal nach Innsbruck. Die Auffahrt zum Brenner war fraglos die leichteſte der bisherigen Paßſtrecken. Auch der Jaufen⸗ paß mit ſeiner ſtattlichen Höhe von 2129 Metern bot keinerlei Schwie⸗ rigkeiten. Die Straße iſt ja nicht ſteil, und auch die vielen, vielen Kehren ſind von Wagen mit gutem Steuereinſchlag einwandfrei zu nehmen. Dennoch waren die Teilnehmer froh, als Meran, das Tagesziel, nach 516 Km. Fahrt erreicht war, denn dieſe 516 Km. mit Katſchberg, Tauernhöhe, Thurn⸗Paß, Brenner⸗ und Jaufenpaß bedeu⸗ ten weit mehr als eine 1000 Km.⸗Fahrt in der Ebene. Der Start zur zweiten Etappe erfolgte ab 4% Uhr früh in Villach Die ſchnellen Mereedes⸗Benz 88⸗Wagen jagten allen anderen voran und waren bis zum Etappenziel die weitaus ſchnellſten. Nur Wil⸗ helm Merck(Darmſtadt) ließ ſich freiwillig von einigen Wagen über⸗ holen, weil er dies Autorennen um Leben und Tod nicht in ſeiner kraſſeſten Form mitmachen wollte. Denn dieſe Alpenfahrt iſt offe⸗ nes Straßenrennen. Selbſt alterprobte Alpenfahrer wie der zweimalige Alpenſieger Geheimrat Dr. Sporkhor ſt, General⸗ direktor der Hanſa⸗Werke(Varel), der diesmal nicht in Konkurrenz fährt, aber einen Hanſa⸗Achtzylinder als Preſſewagen ſteuert(wohin⸗ gegen ſeine beiden Söhne in Konkurrenz fahren), ſchütteln angeſichts des Tempos dieſer Alpenfahrt den Kopf und haben Bedenken. Alpen⸗ fahrt als Material- und Sportprüfung.. gut. Als offenes Stra⸗ ßenrennen im Durchſchnittstempo bis 75 Km.. ein Wunder, wenn die Fahrt ohne Unfälle abgeht. Am Start blieb Hör be auf Hauſa zurück. Bei ſeinem Unfall am Vortag hatte ſich zunächſt die Oelbremſe ſeines Wagens entleert und Hörbe ließ unter Aufſicht der Sportlei⸗ tung die Oelbremſe nachfüllen. Nach beendeter Reparatur erreichte er Meran noch in Beſtzeit. Hörbe und die Söhne des Geheimrats Spork⸗ horſt fahren auf ihrem 4, Liter Hanſa⸗Achtzylinder ein Tempo, das verblüffend iſt und das ſie bereits in die vorderſten Reihen der Alpen⸗ fahrer gebracht hat. Sie bewieſen jedenfalls bei dieſer Alpenfahrt den Hanſa Acht⸗Zylinder als einen der ſchnellſten Gebrauchswagen der Welt! Das große Erſtaunen verurſacht auch die ſieghafte Fahrt von Chriſtian Werner auf dem ſerienmäßigen 277 Liter Mercedes⸗ Benz. Werner ſollte urſprünglich nicht ſtarten. Infolge einer Wette ging er in die Alpenfahrt. Es galt zu beweiſen, daß der 10/50 Mer⸗ cedes⸗Benz, der verſtärkte Typ„Stuttgart“, ſo leiſtungsfähig iſt, daß mit ihm alle geforderten Höchſtzeiten der Alpenfahrt zu erreichen mög⸗ lich iſt. Bis zum heutigen Tagesziele iſt Chriſtian Werner dieſer Be⸗ weis hervorragend geglückt. Immer an der Spitze liegen auch die Mercedes⸗Benz⸗Kompreſſorwagen der drei Privatfahrer Dr. Krails⸗ ,,,, 85 9 5 ,„„ M ITI 5 — 9 eimer, R. W. Wittich(Darmſtadt) und Htrte(Berlin), ſo daß die vielen Tauſend, die an der Strecke der Alpenfahrt die Fahrer erwarten, zunächſt die Schelligkeit der Mercedes⸗Benz ſehen, daun die der Hanſa und dann der ſchönen, raſſigen Stoewer Acht⸗Zylinder Vorzüglich lief auch diesmal wieder das Brennabor⸗Team, das lediglich dadurch ins Hintertreffen kommt, weil Oberingenieur Nied⸗ lich heute an der Sonderprüfung auf dem Jaufenpaß ſeinen Höchſt⸗ durchſchnitt nicht erreichen konnte. Ueberhaupt: die Sollgeſchwindig⸗ keit auf dem Jaufenpaß von 42—48 Km. Durchſchnitt waren für die meiſten Wagen zu hoch. Endgültiges über dieſe Jaufenpaßprüfung wird erſt in den nächſten Tagen ſich ſagen laſſen. 5 Weit nach vorn gearbeitet hat ſich die eine Ford⸗Mannſchaft der Italiener. Das zweite Ford⸗Team iſt geſprengt. Die Laſalle⸗Leute Schuh und Schwabe ſind heute ins Hintertreffen geraten. Schuh gab auf. Pech hatte Burgaller; infolge einer kleinen Panne mußte er am Jaufenpaß ausſcheiden, ſo daß Kappler noch der einzige übrig gebliebene Fahrer der einen Wanderer⸗Mannſchaft iſt, wohin⸗ gegen die andere Wanderer⸗Mannſchaft vorzüglich durchhält. Be⸗ dauerlicherweiſe gab es heute am Paß Thurn einen Unfall. Der Fah⸗ der Hanns Fritze(Magdeburg) auf Röhr, ſchlug in einer Kurve um. Er ſelbſt hielt ſich trotz ſeiner Geſichtsverletzungen tapfer und ſeine einzige Sorge war, daß ſein umgeſtürzter Röhrwagen, der die Straße ſperrte, von der Strecke weggeſchafft wurde, um andere Un⸗ fälle zu vermeiden. Von 74 in Villach geſtarteten Fahrern ſind 70 in Meran ein⸗ getroffen. Ausgeſchieden ſind infolge Pannen Spengel auf Naſh, Krauß auf Mercedes⸗Benz, Hanns Fritze auf Röhr und der letzte der kleinen Fiat⸗Wagen, Cagna auf Fiat, wegen Getriebebruch. Von den 70 in Meran angekommenen Fahrern ſind 61 noch in Beſtzeit, 9 in Mindeſtzeit angekommen. Dieſe 9, die ſich nun nicht mehr in der Spitzenwertung befinden, ſind: Loenhold auf Chrysler, Magnus auf Ford, Görges auf Chevrolet, Baumkirchner auf Mercedes-Benz, Frau Gumtz auf Mercedes⸗Benz, Dr. Preßfreund auf F.., Feldmann auf Hanomag, Raffay auf Hanomag. Mit dem Zurückfallen der Hanvomag⸗ fahrer Feldmann und Raffay iſt nun auch das brav gefahrene Hano⸗ magteam an zweite Stelle gerückt. Bedenkt man aber, daß alle drei Fiatfahrer der Fiatgruppe auf den 1 Liter⸗Wagen wegen Pannen und infolge Inanſpruchnahme fremder Hilfe ausgeſchieden ſind, ſo iſt die Lage der noch ſchwächeren BMW, Dixi und Hanomag glänzender Be⸗ weis für das Können der deutſchen Kleinwagen. Am Spätabend er⸗ klärte Baumkirchner auf Mercedes⸗Benz nicht weiterfahren zu wollen. Das Befinden der auf der erſten Etappe geſtürzten Fahrers Leupen⸗ mühlen(Dixi) und Beifahrers iſt leidlich gut. Doer schlag. Schwimm⸗Länderkampf Deutſchland Schweden Deutſchland führt mit 54:34 Punkten In Halberſtadt nahm am Freitag der Schwimm⸗Länderkampf Deutſchland— Schweden ſeinen Beginn. Erwartungsgemäß fielen am erſten Toge die meiſten Einzelſtege an die deutſche Vertretung. Nur in einem Wettbewerb, dem 1500 Meter Freiſtilſchwimmen, dem ſich wegen der Teilnahme des Weltrekordmannes Arne Borg auch das Hauptintereſſe zuwandte, waren die Schweden ſiegreich. Arne Borg benötigte allerdings mit ſeinen 21:32,4 Minuten 2½ Minuten mehr, als ſein eigener Weltrekord ſteht. Nach Abſchluß der Wett⸗ bewerbe des erſten Tages führt Deutſchland mit 54:34 Punkten und wenn keine beſonderen Ueberraſchungen eintreten, ſo dürfte uns der Sieg kaum zu nehmen ſern. Die Ergebniſſe des erſten Tages: 200 Meter Bruſtſchwimmen: 1. Sietas⸗Deutſchland:56,83 Min.; 2. Schulz⸗Deutſchland:58,6 Min.; 3. Harling⸗Schweden:58,8 Min.; 4. Karksſon⸗Schweden:07,3 Min. 1500 Meter Freiſtilſchwimmen: 1. Arne Borg⸗Schweden 21:32, Min.; 2. Neitzel⸗Deutſchland 22:12 Min.; 3. Handſchumacher⸗Deutſch⸗ land 22:59 Min.; 3: Syenſſon⸗Schweden 2396 Min. 400 Meter Freiſtilſchwimmen für Damen: 1. Reni Erkens⸗ Deutſchland:24 Min.; 2. Wunder⸗Deutſchland:52 Min.; 3. Toepel⸗ Schweden:12 Min.; 4. Hazelius⸗Schweden:14,2 Min. 32,6 Punkte; 2. u BAN· DENN de alles bisher Gebofere irn den Scheffer Stellt. Becler Keri Sie: Springen für Damen: 1. Borgs⸗Deutſchland Platzziffer 7— Sjökviſt⸗Schweden Platzziffer 10— 30,8 Punkte: 2. Badiſches Landesfrauenturnen in Gaggenau Die erſten Ergebniſſe im Siebenkampf Oberſtufe: Sie⸗ gerin Frl. Greulich TV. 46 Mannheim; Zweite Frl. Zimmer⸗ mann TV. 46 Mannheim.. Vom Siebenkampf der Oberſtufe liegen bereits die erſten Ergeb⸗ niſſe vor. Beſonders erfolgreich war der Mannheimer TV. von 1846, e beiden erſten Plätze belegen konnte und auch ſonſt ſehr gut abſchnitt. 5 Die Ergebniſſe: 8 1. Marie Greulich TV. 46 Mannheim 138 Punkte(von 140 er⸗ reichbaren); 2. Zimmermann TV. 46 Mannheim 132 Punkte; 5. Amalie Appel Badenia Feudenheim 128 Punkte; 7. Latin TB. 46 Mannheim 125 Punkte; 8. Käte Bechtler TB. 46 Mannheim 124 Punkte Jubiläum des V. f. E. Neckarau Die Jubiläums woche des V. f. L. Neckarau brachte verſchtedene Fußballſpiele. Das wichtigſte Spiel war am Freitag abend das Pokalſpiel der Kreisliga F. G. 1914 Oppau— F. G. 1913 Mannheim 623(:1) Immer wieder zeigen die Spiele der unteren Klaſſe typiſch den viel zu großen Kraftverbrauch, weil noch zu wenig mit dem Kopf ge⸗ arbeitet wird. Uebermäßiges Laufen, keine konſtante Zuſammen⸗ arbeit, ungenaues Zuſpiel. Sonſt ſah man aber von Oppau ſehr gute Einzelleiſtungen. Hervorragend der Mittelläufer in Ueberſicht, Stellung, Wechſel und Kopfſpiel. Dann der linke Läufer, der auch aus Läuferſtellung ſchoß. Der Mittelſtürmer und der Halblinke. Den Sieg hat Oppau verdient durch ſein größeres Schußvermögen und verhältnismäßig gut zuſammengehende Arbeit. Mannheim 1913 verſprach in den erſten Minuten mehr als es nachher hielt. Der Zu⸗ ſammenhang verlor ſich immer mehr und dem Angriff fehlte der ſichere und rechtzeitige Schuß. Die Läuferreihe war auch weit nicht wie die Oppaus. Torwart ſchwach. Kurz nach Beginn erzielt der Halbrechte Mannheims auf knappe Abwehr des Torwarts Oppau:0. Der gute Anfang hält nicht an. Aufregung und Unruhe laſſen kein geſammeltes Spiel aufkommen. Oppau findet ſich dann beſſer, namentlich durch den Mittelläufer geſtützt, und drängt ſtark. Endlich gelingt dem Halblinken mit Kurzſchluß am Torwart vorbei der Ausgleich. Der kleine, behende Mittelſtürmer erhöht aus Ge⸗ plänkel:1. Einzelne Vorſtöße Mannheims mit flotter Flauke rechts, führen zu nichts und Oppau drängt bis zur Pauſe weiter. Auch nach Seitenwechſel läßt das Zuſammenarbeiten des Oppauer Angriffs trotz Drängens noch viel zu wünſchen übrig. Eine tadelloſe Vorlage des Mittelläufers an den Halblinken, der ſofort ſcharf ver⸗ längert, treibt 311; aber aus einem Eckball des Rechtsaußen, der dem Torwart entgleitet, drückt Mannheim 312. Aus einem Strafball er⸗ reicht Oppau in ſofortigem Aufnehmen und Schuß des Halblinken :2 und Mannheim verſchenkt ein ſicheres Tor durch darüberſchießen. Der linke Läufer Oppau ſtellt auf Eckball aus dem Hinterhalt:3. Die einbrechende Dunkelheit erſchwerte das Spiel. Die neu ange⸗ brachten elektriſchen Lampen, die quer über dem Spiel⸗ 5 feld hängen, treten nun in Funktion. Ein weiterer Treffer Oppaus auf kurzes Zuſammenſpiel bringt durch den Mitelſtürmer:2, doch kurz vor Schluß noch gelingt Mannheim aus einem Gedränge 618. Spielleitung und Beſuch gut. 9 Weitere Spiele VfL. Schüler— Sp. V. Schwetzingen Schüler 30. Vfe.⸗A. H.— Sp. V. Schwetzingen A. H. 318 3 VfL. III.— F. V. Ladenburg 11:0 August Müß le,. Boxkämpfe am Verfaſſungstage f 8 Die Fortführung der Kämpfe, die anläßlich des Boxſportwerbe⸗ tages nicht reſtlos zum Austrag kamen, finden nunmehr kommenden Sonntag(11. Auguſt) vormittags 10 Uhr auf dem VfR.⸗Platz ſtakt. Es trefſen ſich: Jugendfedergewicht: Ehrhardt, Phönix Karlsruhe Brand Vf. Jugendleichtgewicht: Schlereth BfR.— Köhler Bf Erſtlinge Bantamgewicht: Theuerkauf, 08 Mannheim—Jubt VfR Erſtlinge Mittelgewicht! Kaier 08 Mannheim—Binnig Bft. An⸗ fänger Leichtgewicht: Jöſſel Phönix, Karlsruhe Dolleſchel VfR. Anfänger⸗ Weltergewicht: Seelinger 03 Ludwigshafen—Lanofried BfR 5 Leipziger Herbstmesse Hillige Fahrt im Junderzug D- Zug mit Spelsew/ agen) mit Fahtprelsetmòbigung 5 Abfahrt: Samsteg, den 24. August, Mannheim àb 13.25 Uhr Rückfahrt: Täg. bis einschllegʒl. 7. Sept. mit jedem bellebigen Zuge Vorverẽauf der Fadhrkôften soy/eit der beschrônkte Voträt teicht, bel: Nordd. Loyd-Genefeſagentur Hannheim, Hoydtelsebũto G. m. b., O 7. 9(feſdelbergersti.) und Vetkehfs- Verein, Nannheim Auskunft: Fhrenemtl. Vertr. d. Leipziger Negemts: louis Neyer- Gerngfob, l. Fa. Hermenn Gerngroßg, Hnm. Rheinstr. 12, Tel, 201 20-21: dle Handelskammer NHennheim L I, 2, Tel. 36451; die Nordd. Hoyd-Genetelegentur Hannheim und verkehrs-Verein Die Begegnungen verſprechen ſehr guten Sport, Die Veranſtaltung ſelbſt findet bei freiem Eintrikt ſtatt. ö„5 25. bis 31. August 1929„ NMoclelle ir Sorrunerkleiddern, Sorrrmerrnerifelri USW., Hlerumfer Wertvolle Stücke des Lagers. Kostbere Przeugrusse allerersfer Pariser urd Berlirier Afellers, Jedes feil einne Senseo ⁵⁰ irn Scheufensfer rn Eingang Preite Straße Ein Teil dieser Stiicke zeigen wir eb Sormfeg Bischer- Regel Peredeplefz Meßabzeichen zu Vorzugspreisen: beim khrenemtl. Vertr. Nordd. Hoyd und Verkehrs- Verein. 0 Für Eintagsbesucher Tageskaiten Amtl. Leipziner Meflaurenhuth ah 15. Aug. I. Vuruerk.: b. d Veftretg. d. Nordd. Lloyd. O 7, 9(Heidelbergerstr) Leipziger Neſtamt Leipzig E Eg Tobelfebfe nmnenàusbau Ladeneintichtungen 1 1 site. Nr. 867 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 10. Auguſt 192 — In der zellſtadt der Pfadfinder Das Weltjugendtreffen der Voy Stouts in Virkenhead (Von unſerem Londoner Vertreter) Es hat ſich gelohnt, von London aus hierher zu reiſen, um die fünfzigtauſend Boy Scouts zu ſehen, die im Arrowepark, dem größten öffentlichen Park Englands, den einundzwanzig⸗ ſten Geburtstag der Pfadfinderbewegung in einem großen „Jamboree“ feiern. Aus 42 Ländern ſind ſie zuſammengekom⸗ men, die fernſten Winkel der Erde haben ihre jungen Botſchaf⸗ ter geſchickt. Es iſt eine Völkerſchau, wie man ſie ſich nicht bun⸗ ter wünſchen könnte. Unter dem grauen Himmel Englands iſt ieſes ungeheure Biwak ein merkwürdiger Farbfleck. Mit den deutſchen Pfadfindern, die ihre Zelte unter ſchwarz⸗rot⸗gol⸗ denen Fahnen zwiſchen Engländern und Malteſern aufgeſchla⸗ gen haben, wandere ich ſtaunend durch die Gaſſen der Zeltſtadt. Die Engländer, die naturgemäß diesmal das ſtärkſte Kontin⸗ gent ſtellen, ſind mit dem Auſſchlagen ihrer grünen Zelte be⸗ ſchäftigt; manche legen bereits Feuerſtellen für das Mittag⸗ eſſen an. Ganz in der Nähe begrüßen wir einige Araber mit e 2 braven Mann! Hoch klingt das Lied vom Herr Hoffmann aus Bonn⸗Keſſenich rettete kürzlich den 168. Menſchen vor dem Tode des Er⸗ trinken. Er hat damit einen neuen, nicht ſo leicht nach⸗ ahmbaren Rekord aufgeſtellt. weißen Burnuſſen, Spanier, Litauer, Polen und Belgier er⸗ reichen wir durch die„Alligatorſtraße“. Dann folgt ein Hütten⸗ dorf der indiſchen Pfadfinder, die ohne Rückſicht auf den Re⸗ ligions⸗ und Kaſtenſtreit ihrer Väter friedlich zuſammen beim Eſſen ſitzen. Eindrucksvoll iſt das große Lager der Amerikaner. Es ſind nicht weniger als zweitauſend junge Leute über den Atlantik gekommen, darunter auch einige„hundertprozentige“, nämlich richtige Indianerjungen. Cuh⸗Pi⸗Loh, der Sohn eines Sibuxhäuptlings, ſteht dort in der farbigen Tracht ſeines Stammes, die weiße Federkrone über dem kupfernen Geſicht, im Kreiſe ſeiner Bewunderer. Durch die Brillenſchlangen⸗ gaſſe kommt man zum Markt. Hier herrſcht ein Leben, wie in einem orientaliſchen Bazar Die dreißig Läden der Zeltſtabt haben offenſichtlich Hochkon⸗ junktur. Auch in den fünf Banken, in denen die Pfadfinder ihr heimatliches Geld in engliſche Währung umſetzen können, Herrſcht lebhafter Geſchäftsbetrieb. Von hier aus lockt uns der Klang von Dudelſäcken zum Lager der Schotten. 1500 ſchot⸗ tiſche Pfadfinder üben da die Volkstänze aus dem Hochland ihrer Heimat, die ſie morgen bei der großen Heerſchau vorfüh⸗ ren werden. Sie haben ſich ihre eigene Muſik mitgebracht; hun⸗ dert Dudelſäcke geben ihren monotonen Klang von ſich, der an antike Kriegsmuſik denken läßt. Es wird allmählich unmög⸗ lich, die Nationalitäten auseinanderzuhalten. Schwierigkeiten der Verſtändigung löſen immer wieder vergnügtes Gelächter aus, aber ſonſt nehmen die Jungen ſelbſt wenig Notiz von den Unterſchieden der Raſſe, Farbe und Staatsbürgerſchaft. Wäh⸗ rend wir unter dem ohrenbetäubenden Lärm des Feldlagers durch die meilenlangen Straßen von Land zu Land ſpazieren, erzählen die Deutſchen von ihren Eindrücken. N 5 Die Leitung der deutſchen Pfadfinderbewegung hat die Einladung zur Tagung mit der Begründung abgelehnt, daß deutſche Jungen nicht an einer internationalen Veranſtal⸗ tung in England teilnehmen könnten, ſolange engliſche Sol⸗ daten auf deutſchem Boden ſtehen. Dieſe Entſcheidung iſt ſtark kritiſtert worden und eine größere Gruppe hat ſich trotz der offiziellen Abſage auf eigene Fauſt nach England begeben: „Wir fühlen ja genau ſo wie die Führer“, erklärt mir ein junger Landsmann,„aber wir glauben doch, daß wir unſere Lage durch ſolche Abſagen nur noch ſchlechter machen.“ Ich ſtimme ihm von Herzen zu. Wenn die Jugend will, daß es in der Welt anders wird, ſo darf ſie nicht die Methoden der Alten imitieren.„Auf unſerer Wanderung durch England“, erzählt mein Führer weiter,„ſind wir überall überraſchend herzlich aufgenommen worden. Man hatte uns das zu Hauſe ganz anders vorausgeſagt, und es iſt doch gut, daß wir ſelbſt ſehen, wie es im Auslande wirklich ſteht. Auch hier ſind alle ohne Ausnahme ſo freundlich und kameradſchaftlich zu uns, daß wir nur wünſchten, es herrſchte unter unſeren eigenen Leuten in der Heimat eine ſolche Stimmung.“ Die deutſchen Jungen ſollten noch ganz andere Dinge erleben. Am Nachmittag kam der Prinz von Wales im Zeltlager an, um die Boy Scouts, die ihn ſchon vor vielen Jahren Jahren zu einem der Häugtlinge gemacht haben, zu begrüßen. Der junge, beſcheidene Erbe der engliſchen Krone tut ſolche Dinge ſympathiſch einfach und ſportlich. Es konnte deshalb gar kein Gedanke an Politik aufkommen. Der junge Herr ſtand neben dem Gründer der Bewegung, Baden Powell, in Pfadfindertracht auf einer großen Kiſte und ließ die Legtonen der Völkerſchau an dieſem Podium vorüber⸗ ziehen. Sie kamen mit allen Fahnen und Bannern, Wim⸗ peln und Totems, die ſie auftreiben konnten, und lieferten eine glänzende Schauſtellung. Neben dem dichten Karrées der Engländer und Amerikaner, der Holländer, Dänen und Franzoſen, kamen kleine Gruppen von Aegyptern, Armeniern, Chilenen und Auſtraliern vorüber, Die Inder marſchierten, ohne mit der Wimper zu zucken, an dem engliſchen Kronprin⸗ zen vorüber. Ungarn und Kanadier folgten. Einige Neger von der Goldküſte und aus Senegal, Singaleſen aus Ceylon und Marokkaner miſchten ſich unter den Heereszug. Es war eine eindrucksvolle Parade, und die begeiſterten Zuſchauer begannen vom Weltfrieden zu ſprechen. Eine Lücke fiel all⸗ gemein auf: die Italiener fehlten; Muſſolini hat die Pfad⸗ findergruppen in Italien aufgelöſt. Plötzlich geſchah etwas Seltſames: als die Gruppe der deutſchen Pfadfinder herankam, brach ganz überraſchend ein ungeheurer Beifallsſturm aus! Wer den Anfang machte, weiß niemand. Aber es ging wohl plötzlich das Gefühl durch die Menge, daß man den Deut⸗ ſchen etwas ſchuldig ſei. Minutenlang tobte ein wahrer Orkan von Händeklatſchen und Hurrarufen. Die Deutſchen ſchienen ebenſo von dieſem Empfang überraſcht zu ſein wie alle andern, aber ſie ließen es ſich nicht anmerken und zogen erfreut ihres Weges. Dieſer dramatiſche Zwiſchenfall war ſpäter das Ta⸗ gesgeſpräch in allen Zelten und es gab, ſoweit wir hörten, niemand, der„the cheer kor the Germans“ nicht vollkommen in der Ordnung gefunden hätte. Die Anlage der Zeltſtadt war keine leichte Arbeit. Die Pfadfinder hatten ſich eine Waſſerleitung angelegt, deren Rohre über zehn Kilometer lang ſind. Sie haben auch ein ausgedehntes Telephonnetz inſtalliert, das die Kommando⸗ ſtellen miteinander verbindet. Der Arrowepark kann nur dreißigtauſend Pfadfinder aufnehmen; man hat deshalb meh⸗ rere Parks der Umgebung in Zeltlager verwandelt, die den reſtlichen Zwanzigtauſend Unterkunft bieten. Der Transport von Lebensmitteln iſt ebenfalls von den Pfadfindern ſelbſt⸗ ſtändig organiſtert worden. Sie haben eine Flotte Laſtautos gemietet, in denen ihre eigenen Chauffeure die Waren heran⸗ ſchaffen. Ein Wagenpark für unzählige Automobile iſt vorbereitet worden. Ungeheure Berge von Brennholz liegen für die nächtlichen Lagerfeuer bereit. Ein Hoſpital mit 60 Betten haben die weiblichen Pfadfinder errichtet, die auch die Aerztinnen und Pflegerinnen ſtellen. Eine eigene Lagerzeitung wird täglich erſcheinen. Es ſind praktiſche junge Leute, die hier zuſammen⸗ kommen, und wenn ſie auch noch voll von Idealismus ſind, ſo reden ſie jedenfalls nicht davon. Ich bin ein alter Stamm⸗ gaſt ſolcher Jugendtagungen, aber ich habe noch wenige ge⸗ ſehen, die ſo frei ſind von unerquicklichem Redeſchwung. Es gibt überhaupt in dieſer ganz aufs Praktiſche gerichteten Be⸗ wegung nichts, das im Geringſten unſympatiſch wäre. Dies zu ſagen, bedeutet nicht viel. Aber man ſagt es doch mit einer gewiſſen Dankbarkeit für den Genuß, den ein Tag unter fröhlichen, anſpruchsloſen jungen Leuten gewährt. Das „Jamboree“ iſt ein Glückstag für die Pfadfinder. Er iſt ihnen zu gönnen. Der Knabe mit den Röntgenaugen (Nachdruck verboten; Der Madrider Augenarzt Dr. Petro Niel hat kurzlich in einer Fachärzte⸗Verſammlung in Paris einen Vortrag ge⸗ halten über einen Knaben, der nach ſeinen anderthalbjährigen Beubachtungen die rätſelhafte Gabe beſitzt, wie der Röntgen⸗ ſtrahl durch alle Gegenſtände(außer Holz) ſehen zu können. Das Wunderkind heißt Benito Paz und iſt der Sohn eines einfachen Morfſchullehrers. Zum erſten Male wurde der Vater von der ſeltſamen Gabe ſeines Sohnes überraſcht, als er ihn mit viereinhalb Jahren im Leſen und Schreiben zu unterrichten begann, wobei das Kind die unheimliche Fähig⸗ keit zeigte, aus ſeiner geſchloſſenen Fibel buchſtabieren zu können. Der Knabe legte das Buch geſchloſſen vor ſich hin und las darin durch den dicken Einband in ſeiner unbeholfenen Art, als ob das Buch offen wäre. Der Vater glaubte zu⸗ nächſt, der Junge habe das alles auswendig gelernt, und war über ſeinen Fleiß erſtaunt. Die Sache kam ihm aber immer unheimlicher vor, als er bei einer Gelegenheit nach einem ab⸗ geriſſenen Knopf ſeiner Weſte herumſuchte. Der kleine Benito begann zu lachen und erklärte, der Vater habe doch den Knopf in der Schnupftabaksdoſe, die er in der Weſten⸗ taſche trage. Der Lehrer öffnete die Schnupftabaks doſe: dern Knopf lag darin. Ins Gebet genommen, erklärte der Jungs ganz eingeſchüchtert: er habe den Knopf in der Schnupftabaks⸗ doſe geſehen. Auch vier Zigaretten habe er darin geſehen. Der Vater machte nun einige weitere Proben mit Zigaretten, die alle zu dem gleichen, rätſelhaften Ergebnis führten. Der Vater fuhr mit dem Jungen nach Madrid und ſuchte dort den Augenarzt Dr. Niel auf, der den kleinen Benito in ſeinem Haufe behielt, um ihn ſtändig überwachen zu können, ohne in den Augen felbſt etwas Abnormes zu finden. Spä⸗ ter, als der ſchüchterne Junge ſeine urſprüngliche Befangen⸗ heit zu verlieren begann, ſetzte der Arzt ſeine Verſuche fort. Er ſtellte feſt, daß der Junge Gegenſtände, die in einer Metall⸗ kaſſette eingeſchloſſen ſind, genau ſehen und beſchreiben kann. Mit Leichtigkeit vermag er Briefe zu leſen, die in drei oder vier Kuperts eingeſchloſſen ſind. Er kann ohne Schwierigkeit aufzählen, was einer in ſeinen verſchiedenen Taſchen hat. Er vermag ſogar die Farbe der Gegenſtände— und dies iſt vielleicht das Unerklärlichſte— anzugeben. Es hat den An⸗ ſchein, als ob ſeine Sehkraft Metall, Stoff, Papier durch⸗ dringen würde. Daß hier nicht etwa Hellſehen, ſondern wirk⸗ liches Sehen vorliegt, ergibt ſich daraus, daß Benito Paz, der zum Beiſpiel einen Brief zwiſchen zwei Metallplatten zu leſen vermag, dieſelbe Kunſt nicht mehr zuwege bringt, wenn man ſtatt der beiden Metallplatten zwei Holzplatten nimmt. Durch Holz ſieht er nicht. Die Forſcher ſtehen vorläufig noch vor einem Rätſel. . Wohnſchiff Ein ehemaliger Kreuzer als N N Der kleine Kreuzer„Arcona“, der 1912 in den Dienſt der Reichsmarine geſtellt wurde und ſchon ſeit längerer Zeit von der Marineliſte geſtrichen war, ſoll nunmehr als Wohnſchiff für Marineangehörige in Wihelmshaven eingerichtet werden. Ein 100 fähriger Politiker Amerika iſt nicht nur das Land der jungen, ſondern auch der alten Leute, wie u. a. das Beiſpiel des 9gjährigen Rocke⸗ feller zeigt. Nun iſt dieſer Tage einer der bekannteſten Politi⸗ ker in Newyork, John R. Voorhis, 100 Jahre alt gewor⸗ den. Der Mann iſt noch heute politiſch tätig, da er im Kolle⸗ gium der Wahlkommiſſare des Staates Newyork den Vorſitz führt und außerdem ſeit vielen Jahren Grand Sachen(Häupt⸗ ling) der Demokratiſchen Organiſation Tammany Hall iſt. Vor langen Jahren ſpielte er eine führende und ausſchlag⸗ gebende Rolle in der Politik des Staates und der Stadt New⸗ vork als Boß der mächtigen Organiſation, die ſich in Klubs mit Indianer⸗Namen gliedert und deren Führer auch In⸗ dianer⸗Bezeichnungen tragen. An ſeinem 100. Geburtstag hielt Voorhis erſt eine Sitzung der Wahlkommiſſare ab, wobei er ſich entſchuldigte, daß er das Amt als Präſident ſchon ſo lange Zeit inne habe. Am Nachmittag hielt er in ſeinem Klub einen großen Empfang ab. Voorhis lebt ganz regelmäßig, indem er jeden Morgen, wie jeder andere Newyorker, in der Hochbahn nach ſeinem Büro fährt, um die Mittagszeit in der Nachbar⸗ ſchaft ein beliebiges Frühſtück einnimmt und am Abend wieder mit der Hochbahn nach Hauſe fährt. Er raucht täglich drei ſtarke Zigarren und war früher einem Schluck Whisky nicht abhold. Das hat er nur deshalb aufgegeben, weil man ſeit Einführung der Prohibition nach ſeiner Ausſage in Amerika nie mehr weiß, was man an alkoholiſchen Getränken vorgeſetzt bekommt. 5 Neuland entſteht aus der See Durch den großzügigen Plan der Abriegelung und Trockenlegung der Zuider See wird Holland Tauſende Qnadratktilometer neuen Bodens gewinnen. Ein erſter Abſchnitt der ge⸗ waltigen Dammbauten wurde in dieſen Tagen vollendet und man hofft bereits in 3 Jahren das abgeriegelte und entwäſſerte Neuland kultivieren zu können. 3 Samstag, den 16. Auguſt 1929 Reue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabef 1. Seite. Nr. 867 Der. PIT KN O Beffer ah Des que PSI Llens ISE VSTIOUE TDS SS che zölgt in 4 Stockwerken Metall-Batten, Holz-Baften, Kinder-Betten, Matratzen, Feem, Daunen, Deckbetten, Kissen, Inleis, Steppdecken, Daunen-Decken, Weldtack-AMdbel. Frachtfreie Lieferung mit Slgenen Autos auch nach Auswärts. das fahrbare Kinderbett Paid Eigene moderne Fabrik für Steppdecken, Daunendecken., Matratzen. Aus der 9eWaliligen Auswahl SInige Prels angaben: m. Messingverzlerg. NK. 19.50 8 mit Fussbreti mit Fussbrett und Jessingverzlerung mit Messing- Chaiselonsues und Chaiselongue-Betten mit Messingbil verzler ung und Fe „ — Kinder-Zimmer, Tochtfer-Zimmer, Schlafzimmer. Mannheim 7, 10, feldelberentrade 5 NMerweirm, irri August 1 4. 14 8 Dre Verlobung zeigen en Merfe Preidiriger Freer Plederrreru Ion kurs Eröffnung b. Gewerbetreibenden vermeiden wir durch Kapitalzufuhr. Ang. bef. u. O M 682 Ru⸗ dolf Moſſe, Mannheim Emo Feldern 1820 Holzsir, 3 empfiehlt ſich in und außer dem Hauſe. 8712 85 Reber, B 7. 8. * 9596 * Von der Reise zurück Dr. P. S. Meer Facharzt für Hautkrankheiten Strahlenbehandlung Tel. 26334 10—12-6 8686 R 75. 27 5 Die Angesfellfte REGINA SPINNER durfte ur 10Shrig. Diensfjubildum bel mir begehen. 8008 Frau Marin Kleber WWE. Parkring 21 Nesfaureflon„Zur Hoſinung. Allgem. Ortskraubenbaſſe Mannheim Zahlungs⸗ Aufforderung Die Beiträge zur Kranken⸗ und Arbeits⸗ loſenverſicherung für den Monat In li 1929 find zur Zahlung fällig. Die Herren Arbeitgeber werden hiermit aufgefordert, die Einzahlung derſelben inner⸗ halb einer Friſt von 8 Tagen vorzunehmen. Bei Verſäumnis dieſer Friſt wird eine Ver⸗ ſäumnisgebühr erhoben, auch erfolgt ohne weitere Mahnung die Anordnung der Zwangsvollſtreckung. S187 Mannheim, den 11. Auguſt 1929. Der Vorſtand. Zwangsverstefger ung Montag, den 12. Aug. 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Chaiſe, 2 Rollen, 2 Schreib⸗ maſchinen m. Tiſch, 2 Aktenſchränke, 2 Schreib⸗ tiſche, 1 Bücherſchrank, 1 Ladentheke, 1 Motor⸗ rad, 2 Fahrräder, 1921er Flaſchenwein, Bilder und Möbel verſchied. Art. 8924 Spreng, Gerichtsvollzieher. Versteigerung. Im Auftrage einer Großbank versteigere am 8888 Montag. den 12. ds. Mis. hr nachmittags in der Garage Turk& Sonn. Iudwigshaien. Schulstraße 6369 Lastwagen 5 Fabrikat Arbenz, 3 Tonner, in gutem Zustande, mit abnehmbarem Verdeck Die Versteigerung findet hastimmt statt 0 R. Blum, Auktionator hlandsſr. 14 Tel. 61498 Uebernahme eſſer Verstelgerungen auch auswärte. in jeder Ausführung Drudtsachen UHefert prompt Druckerei Ur. Haas, fl. m. b.., Mannheim EB, 2 „ finden Sie in großer Auswahl billigster Preisnotierung 8906 die EINRICNTUNG bei Besichtigung der Ausstellung unverbindlich— Teilzahlung gestattet. für die vornehme, gut bürgerliche WOHNUNG . Möbelbe us E. PISTINE Manmhelm 3, 17/9 Vertreter: Lindenhofplatz 3 Verzinkte Behalter, Apparate und Rohrleitungen Hilgers.-., Rheinbrohl eivll- Ing. Ludwig Post jun., Mannheim Forusprecher 22034 85³ SlSHARCK PLATZ AH BAHNHOF ELKA ö Sehenswerte Ausstellung in 3 Stockwerken 857 ZWANGLOSE SESICHTIGUNe können nachweisbar in kurzer Zeit ohne Operation dauernd geheilt werden. Aerztl. Sprechſt. in Mannheim Rheinhäuſerſtr. 18, 1 Tr jeden Montag u. Donnerstag, von 9 bis 1 und von 2 bis 5 Uhr. Ed18 Ceschäftsübernahme. In günſtig gelegenem Stadtteil Mannheims 8 bietet ſich Gelegenheit zur Uebernahme einer mit den modernſten Maſchinen ausgeſtatteten, gegenwärtig voll beſchäftigten 8900 Schreinerei und glaserei. Gedeckte Hallen für die Lagerung von Holz⸗ 0 vorräten reichlich vorhanden. Beſteingerichtete Zimmerwerkſtatt kann ev. mit übernommen werden. Anfragen unter B U 115 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Prachtvolle Hüchen-inidtungen Bekannt gute Qualitäten bekannt billigste Preise Auf Wunsch Zahlungserlelchterung,— broße Auswahl. Binzenhöfer Möbelgeschäft, Augartenstraße 38/68. HEIDELBERG Ramorrholden verstellbar Mk. 39. 4d. 48., 32. 58. Bett-Chaiselongue Fidenbettstelen- Flurgarderoben bekannt billig abzugeben Binzenhöfer Möbelgeschäft Augartenstrage 38/068 3753 Gelegenheitskauf! Lebensmittel⸗ und Delikateſſen⸗Geſchäft, in guter Lage, mit nachweisbar hohem Umſatz, krankheitshalb. ſofort zu verkaufen. e 20 mit 2 Zimmern und Zubehör wird frei. forderliches Barkapital R 5000.—. Vermittlung von Einfamilienhänſern und Villen, Geſchäftshäuſern, Läden mit und ohne Wohnung, in feder Preislage und Gegend ſtändig durch 8918 Genoſſenſchaftsbank für Haus⸗ und Grund⸗ beſitz, e. G. m. b.., Heidelberg, Hauptſtraße 108. Moderne Dampfbäckerei in Mannheim bei 15 Mille und eine weitere bei 25 Mille Anzahlung zu verkaufen. Ea Julius Wolff(R. D..] Bäckerei⸗Nachweis, Maunheim, 0 7. 22. Spenglerei u. Installationsgeschäft mit Material billig zu verkaufen. 3420 .—— Lange Rötterſtraße Nr. 7. Neue B9468 Laden- Einrichtung für jedes Geſchäft paſſend, ſofort preiswert au verkaufen, Näheres G 4. 9, parterre⸗ i Aufarbeiten N Matratzen u. Diwans 1 Komme überall. Karte 0 Tüchtige, zuverläſſige . TTT Schütze Sorge Lernruf: als ſparen! du ſicherſt Dir und deiner Familie ſoſort ein beſtimmtes Kapital. Darum Kimm eine Lebensverſicherung beim Deutſchen Herold volks- und Lebensverſicherungs-A. Bezirksdirektion Mannheim, p 3, 14, Vertreter überall geſucht/ Angebote erbeten ilie! ler! eine FJ für Dein A 27983. 5988 WN A d eee eee Weine, ruhige Lage. Ppnsion Woaumann, Neu renovierte Fremdenzimmer, gut bürgerliche Küche, reelle Huzenbach bel Schönmünzach Penſion von Mk.50. Beſitzer. G. Wiebmann 4 werd. prompt u. bill. ſtbernomm. i. Hauſe. genügt. 9728 Fertig, U 1, 12. Büglerin kann noch—3 Häuf. annehm. Ang, u 8 57 an die Geſchſt * 8645 e Hel Bellen n Stahlmatr, Kinderbetten Schlatzim., Chaiselong., an Friv., Ratenzahlung. N Katalog 128 frei. Fisenmöbeſfabrik Suhſcfhar.) Ea 294 Photograph. Arbeiten werd. prompt u. bill. ausgef. Platten u. Packfilme entwickeln b. 9712 10 Pfg., Roll⸗ filme entw. 46 30 Pfg., 558, 6749, 8x14 40 Pfg., Kopien bis 94¹2 15 Pfg., Poſtk. 20 Pfg. Beſtellg. k. a. Wunſch abgeh. w. Feuchter, Fahrlach⸗ ſtraße 76.* 3588 Lin von—6 J. wird in liebevolle Pflege ge⸗ nommen, wie eigen. Zuſchrift. unt. G N 78 an bie Weſchſt. 870 len suche Käufer prima ffegauer Kartoffeln (oder ähnlich) Angebote erbittet: Erhard Mayer, Friedingen Amt Konstanz Em30 8792 4 betet St da m AHOGer die Ferse ein und verhindert ein seitliches Umknicken des Fubes. Supinator, die elastische Schuheinlage, wird ärztlich empfohlen und ist von Krankenkas⸗ sen zugelassen. Wir bedienen Sie bis zum mer 8 be eee, e, unver 5 ung und Auskunft über die ehe 72 ee Friedrich Drön Qu 2, 1 Qu 2, 1 Tel. 30460 rer Fu 12. Seite. Nr. 367 Anzeigenpreise für örtliche, private Selegenheſtsanzelgen die einspaltige Zeile 20 Pfg. Die Leitung unserer Bezirksdirektien für haben wir Herrn Bezirksdirektor Ludwig Holder müller übertragen. Die Geschäftsräume befinden sich: in Mannheim, Bahnhofplatz 3, in Karisruhe, Westendstraße 2. Wir führen sämtliche Versicherungszweige bei äußerst nedrigen Prämien und bieten daher günstige Versicherungs möglichkeiten. Kostenlose Beratung und Auskunft in allen Versicherungs angelegenheiten. Sachgemäße und ent- gegenkommende Schadenregulierung ist unsere vornehmste Aufgabe. Wir suchen für Nord-, Mittel- und Südbaden noch je einen esse eien as foſeldl,Jerlleter an ler Sten fühle Mtarbette bildung. junge, flotte Kraft mögl. haltungsmethoden Eintritt geſucht. abſchriften, Angabe Herrn als Jan allen Orten haupt- oder nebenberuflich. Wir zahlen höchste Provisionen und bei Be- währung noch feste Zuschüsse. Bewerbungen erbitten wir an vorgenannte Adresse des Herrn Direktor Holdermüller. Europäischer Lloyd The Home Insurance und Versicherungsgesellschaft von 1873.-G. Company New- Lork. Direktion Berlin 3716 „Tele funk NN Intelligenter junger Mann mit guter Schulbildung und abſolv. Handelsſchule findet Gelegenheit zu gründlicher Aus⸗ Selbſtgeſchrieb. Angebote mit Angabe des Bildungsganges an unten⸗ ſteh. Adreſſe erbet. Eintritt mögl. ſofort. Buchhalter mit Kenntniſſen neuzeitlich. Buch⸗ 5 Angebote mit Zeugnis⸗ 95 und Gehaltsanſprüche ſind zu richten an 5 Poſtſchließfach 1111. 8 Vorſprache ohne vorher. Aufford. verbet. 5 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe mit gut. Handſchrift, Taylorix) zu baldig. bisheriger Tätigkeit en“ Mannheim, e eee ee een eee eee eee een eee eee eee Als Vertreter eines der ersten Für feine Filmſache Vertreter geſucht. Abel lrenl 75 0 geſch. Frauenbedarfsartikeln direkt an Private nachweislich ein Einkommen von 100 bis 120 Mark wöchentlich. Standard Comp. G. m. b.., Stuttgart, 8890 unt. B L 2407 Rudolf Moſſe, Königsſtr. 318 Stuttgart. Emy Mannheim. Einem geeigneten Kaufmann mit techn. Einschlag. 30 40 Jahre alt, möglichst aus der Branche oder gelernter Eisen- händler, der bei der metall- verarbeitenden Industrie ein- Ae Vertreter geſucht für Darlehn, Hypotheken. Finauzbüro Spandau Moritzſtr. 5. Emga für Mitte September Mannheim, mit guten Zeugniſſen, 5 1 4005 u. 1 Nr. 6033 dch. udolf i 1 N 1 1 Messingwerke Wege dere e Fetz her i. Setergeden ee suche ich einen rührigen, Emo charakterfesten Geſucht küchtige U B 5 6 4** 6 T 1 4 4 1. T Privat-Rleisende Silberburgſtraße 167. für den nord- badisch-pfälzisch. hir e land⸗ 2 9 Bezirk mit dem Sit 2 in— e Staatlich geprüfte Säuglingspflegerin Alter 25— 30 Jahre, geſucht.* 734 Diplom-Ingenieur W. Bühring, Charlottenſtr. 11. 2 l 8 — 8 8 7 geführt ist, bietet sich eine 3 Glänz. Nebenverdienſt Sof. Geld verdienen gute Stellung. Einarbeitung 3]. Beamte, Angeſtellte redegewandte Leute f. ist vorgesehen.— lauch Damen). Leichte 5 e(kein Bewerbungen erbeten durch Rudolf Mosse, Frankfuri a. M. S a e Siehe Arp 5 Em. 30 unter F. S. N. 1721. S Graben tk. d. E20 beg cvital 4g dg 8 ngeb. u. 8 ee ee eee eee n aneenea Aelt., kinderl. Ehep. an die Geſchſt. 3730 fetlegew. Dame bet hohem Verdienſt und freier Station geſucht.* 3715 Angeb. u. G I 86 an die Geſchäftsſtelle. ſucht ein abſolut zu⸗ Alte, angeſehene verläſſiges. älteres 1 Gummiwarenfabrik Ahenmäteben ſehr leiſtungsfähig in allen techn. Weichgummiwaren, 118 i Induſtrieſchläuchen u. gewebten Feuerlöſch⸗Schläuchen durchaus ſelbſtänd. iſt 5 U e N t und 5 lückenloſe Zeugniſſe aufweiſen in Elektrotechnik rührigen und gewandten kann. Angenehme Dauerſtellung bei gu⸗ 2 tem Lohn. 8808 Angebote unter B 1 Anfertigen von Plänen, Zeichnungen, Skizzen und Maſchinenbau. Ausarbeiten von Vorkalkulationen etc. ete. Uebernehme Bauleitungen, auch außerhalb. M 53 an die Geſchäfts⸗ Provisions-Vertreter Ne durchaus zuverläſſ., ſolider Mann bis 1 Uhr u. 4 bis 7 Uhr. N ee 9 8 K f ſchriftgew., ged. Mil. Vertreter gesucht„ eee eee 0 welch. Art. Gefl. An⸗ Für hervorragenden Spezialartikel der Süß⸗ Diplom 5 Ingenieur 3 9115 Geichl. 2 09720 warenbranche ſuche ich für Mannheim, Lud⸗ 0. wigshafen, evtl. auch Heidelberg, einen ſol⸗ mit guten ſtatiſchen Kenntniſſen im 6 d r 1 H E f Und venten Herrn gegen gute Proviſion. Der⸗ Eiſenbeton, flotter und zuverläſſiger ſelbe muß in Konditoreien und Bäckereien Rechner und gewandter Konſtrukteur, 0 U q U Tf f D U f gut eingeführt und an intenſives Arbeiten ge⸗ wöhnt ſein. Selbſtgeſchriebene Angebote mit Lichtbild unter B T 119 an die Geſchäfts⸗ zum möglichſt ſofortigen Eintritt geſucht Rheiniſche Hoch⸗ und Tiefbau ⸗A.⸗G., Maunheim. 8910 21 J. alt, mit Repar. vertraut, ſucht Stel⸗ lung. geht auch aus⸗ wärts.* 3708 Angeb. u. G U 82 an die Geſchäftsſtelle. Frau ſtelle dieſes Blattes. 8922 5 dees i Tüchtige, absolut selbständige 80 100 Mk. wöchentlich und Gewinnanteil verdient ſtrebſame Perſon, auch Penſionär oder Invalide, mit leichter Arbeit bei—3 Mille Einlage. Angeb. unt. die gut bürgerlich H L 98 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.* 9742 kochen kann, ſucht 2 in größerem Betrieb. Angeb. unt. H B 89 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.*372⁴ Verkäuferin; 3 der Leinen⸗ u. Wäſche⸗Ausſteuerbrauche 2 8 per I. Oktober gesucht. a Ager 8850 Adreſſe in der Ge⸗ ſtelle dieſes Blattes. B3338 ſchäftsſtelle ds. Blatt. U für Baden und die Rheinpfalz perfekte unger Mann genfeur 21 Jahre alt, ſucht Es kommen ſelbſtändige Agenten, die genannte Artikel antzy 8 5 zum Verkauf an techniſche Händler mit aufnehmen Haus nage ollie 5 Volontäi Stelle vieljährige praktische wollen, über Branchekenntniſſe verfügen und gut ein⸗ 128 0 und 17 7 5 e 10 e Frage 3 bei hohem Lohn g e⸗ p Nr. 91 an 9e Ge⸗ Konſtruteren Glektro⸗ Ang. unter A U 190 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes ſucht. 3807 ſchäftsſtelle ds. Blatt. technik, ſucht Beſchäf⸗ Teleph.⸗Anruf 531 22. erbeten. B3429 tigung gleich welcher Wochentags von 10 Art, Ausarbeitung v. Ideen, Beratg., jektierung uſw. Anfrag. u. F G 42 an die Geſchſt“3609 cent ſucht Stelle zum 1. oder 15. September in nur gutem Hauſe. Gefl. Angebote unt. G X 85 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 3714 Pro⸗ Fräu fein 23 J. aus gut. Fam. u. mit gut. Vergan⸗ genheit, La. Zeugniſſe, welche ſchon mehrere Jahre in Café⸗Kon⸗ ditorei tätig iſt, ſucht auf 1. Sept. od. ſpät. Stelle in Konditorei od. Bäckerei als Ver⸗ käuferin. Ang. erb. u. F J 48 an d. Heſchſt. * 681 Verka 7— welcher gründl. Kenntniſſe der Herren⸗ 8 Nur Damen, die langjährige Tätigkeit in Spezialgeſchäften haben, wollen aus⸗ 2 22 . führliche Angebote mit Gehaltsanſprüch. artikel Branche beſitzt, in erſtklaſſiges& 1 3 f g Unternehmen in Mannheim per ſofort. 8 Upel-Limousine geſucht. Nachweis über bisher, erfolg⸗ Emil Diss mann Naeh 15% reiche Tätigkeit in guten Häuſern un⸗ Zustand, och 59555 bedingt erforderl. Angeb. mit Zeugnis⸗ Ludwigshafen a. Rh. 5 8 1 abſchriften, Bild, Gehaltsanſprüch, unt. Seeeteeee eee eee gef Wan 20. K 7 105 an die Geſchäftsſtelle dis. Bl. 8 Privathand billig 5 195 5 8 zu verkauf. Bg450 — Näheres unt. D 2 6 Wer Geld verdienen Für ein feines Herren: Mafigeſchäft und ſich eine Ja. Exiſtenz gründen will, wird per ſofort oder ſpäter ein tüchtiger, übernehme die Aufſtellung mein. Reklame⸗. f 81 8 branchekundig., jüngerer Verkäufer]]J Arvarate... P. u.... M. Garan⸗ ford- Limousin 37 1e Berens n tiert monatl. Reinverdienſt von 1000 R/.[fa ſt neu, zu ver⸗ geſucht. Nur Herren, die bereits in erſt' 3000./ Kapital nötig. Angebote unter kaufen. 83479 klaſſ. Detailgeſchäften tätig waren, wollen F K F 6037 befördert Rudolf Moſſe Angebote unter G ausführl. Lebenslauf mit Gehaltsangabe Karlsruhe i. B Emo M Nr. 74 an die Ge⸗ nebſt Lichtbild einſenden unter 2 M 690 durch Rudolf Moſſe, Mannheim. ſchäftsſtelle ds. Blatt. 478. 0 pe! off. Vierſitzer mit all. erdenkl. Zubehör aus⸗ gerüſtet, 16 000 Km. gelaufen, in heſt. Zu⸗ ſtand weg. Anſchaffg. eines größ. Wagens preisw. zu verk. Ang. u. H N 100 an Gſchſt. * 3748 Emo Tüchtige, kautionsfähige Wirtsleute 5 fur Wirtſchaft in guter Verkehrslage per mit höherer Schulbildung werden bevor⸗ 1. 9. 29 geſucht. Angebote unt. G D 124 zugt. Angebote unter B X 118 an die Ge⸗ an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. 8930 5 schäftsstelle dieſes Blattes. 8920. 1255 Kaufmänn. Lehrling Solche mit guter Auffaſſungsgabe gesucht. an die Geſchäftsſtelle an die Geſchſt. 12: 55 hrysler-Limous. wenig gebr., zu ver⸗ kaufen. B3478 Angeb. u. G L 73 an die Geſchäftsſtelle. EE 4: 20 Opel-Limousine faſt neu. wenig ge⸗ fahren, zugel., u. ver⸗ ſteuert, ſpottb. abzug. Gg. Schmitt, Käfertal Mannheimerſtr. 20. Tel. 537 92. 48747 1,5 ft Cheyrolet Bauf. 27. in ſ. gut. Zuſt., preisw. abzug. Angeb. u. H K 97 8740 Samstag, den Annahmese für die Mittagausgabe v 10. Auguſt 1929 nluß: orm. 8 Uhr „ Abendausgabe nachm. 2„ ſrnſer aper Herrschaftliches Mehrfamilienhaus in beſter Oſtſtadtlage(Rich.⸗Wagnerſtr.) mit ſehr hohem Mieterträgnis und frei⸗ werdender 6 Zimmerwohnung iſt ſofort günſtig zu verkaufen. Anfragen erb. unt. E 5 1 5 5 3 1 55. 8 oh l. beachte Häuser kauft und verkauft Trenspoderat 1 b 18760 Finanz.— Vermietg., Mhm., Meerfeldſtr. 66 Immob.⸗, Schwetzingerſtr. 134. Ladlen-egal mit Schubladen, Teleph. 265 48. S188 infamil Ladengestel kinfanientaus billig zu verk. 43765 in Neuoſtheim ſof. zu J 34 Nr. 8. verkaufen. 8 Zimm., Nebenräume erſtklaſſ. 1 u. mod. ausgeſt. flie⸗ Kleiderschrank ßend Kalt⸗ u. Warm⸗ gut erhalten zu ver⸗ waſſer in all. Stock⸗ kaufen bei* 3733 werken, gr. Garten, Foorle, Rleufeldstr. 60, 4, Stobk mit o. ohne hochherr⸗ ſchaftl. Einrichtung. Große Anz. erfdl. Angeb. unt. H 0 1 an die Geſchſt. B3485 ell Sahreibmasah. billigſt zu kfn. gefugg Angeb. u. an die Geſchſt. 8737 Regal mit Schub⸗ laden für Lebensmittel⸗Ge⸗ ſchäft geſucht. Angebote unter H P Nr. 2 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 3750 Jüdeibmasche mit ſichtbarer Schrift zu kaufen geſucht Pr. bis 80 A.* 633 Zuſchriften unter F K Nr. 49 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. Hauswegadte Haus in d. G⸗Quadr. mit ger. Laden, Ma⸗ gazinen, Toreinfahrt. Auto ⸗ Unterſtellung Preis 49 000 J. Kleineres Haus mit Laden. Innenſt., Pr. 18 000, Anz. 56000. Zu kaufen geſucht: Gutgeh. Milch⸗ o. Ko⸗ Ionialwarengeſchäft. Einige gut gehende Wirtschaften an ſolvente Mieter z. verpachten.* 640 Näh. durch Immob. W. Burger, K 2, 14. Telephon 318 66 45 Zimmerwohnung geſucht, eventl. gegen Umzugs vergütung. Ring, Oſtſtadt,-Quadrate bevorzugt. Angebote unter F E 47 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes.* 3622 Gesucht 34 Immer-Wohnung in guter Wohnlage, ſofort oder bis ſpäteſtens Fktober beziehbar. Angebote unter F& 40 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl.* 3598 Schön. 51 Balkoa⸗ 5 m. Küche geg. Zimmer und Küche Zu tausch. gesteht Näheres B3431 Meerfeldſtraße 50. Laden. Jung. kinderl. beſſer. Ehepaar ſucht B3464 2 Timmer-Wonnung beſchlagnahmefrei N. Schloß. L⸗Quadr., Bahnhof od. Lindenh. bis 1. o. 15. 9. Ang. u. E Y 38 an Geſchſt. Für 6. Sept. nettes Zimmer,. ohne Früh⸗ ſtück, ungeniert evtl. ſeparat, Nähe Waſſer⸗ turm, v. ſol. Hrn. ge⸗ ſucht. Angeb. u. G B 66 an die Geſchſt. * 3664 Jung. Mann ſucht ab 15. od. ſpäter 3725 ſauber möbl. Zimmer mögl. ſep., in freier, ruh. Lage, Neckarſt.⸗ Weſt bevorzugt. Angeb. mit Preis unter H O 90 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl Laden mod. erbaut, ca. 150 am, ganz od. geteilt, in Vorort Mannh. zu vermiet. Bauzuſchuß erwünſcht. 3758 Angeb. u. O B 122 an die Geſchäftsſtelle. Laden ev. mit Wohnung, für Kolonialw. u. Zigarr. geeignet, per 1. Sept. zu vermiet. Angebote unter& D 66 an die Geſchäftsſtelle. Bga476 Schöne helle Werkstafträume u. Lagerkeller m. Tor⸗ einf., zentr. gel., zu vermieten. Näheres Ege. Rötterſtr. 46/48. 3805 Maler-Aelier mit Nordlicht zu vm. Preis monatl. 50. Angeb. u. G G 123 an die Geſchſt. 3809 Neubau-Wohnung 3 Zimmer, Küche, Bad mit Zubeh.(Zentral- heizg) in Feudenheim Halteſt. i pex 1. Okt. zu vm. Angeb. u.* N 52 an die Geſchſt. B3469 Kinderloſes Ehepaar ſucht Zentrum der Stadt 2 Iimmer-Wohnung und Küche. Herrichtung wird übernommen. Dringlichkeitskarte vorhanden. Angebote unter K V 191 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 8832 Luzenberg Geſucht: 2 Zimmer und Küche, Luzenberg. Geboten: 2 Zimm. u. Küche, Schwetzinger⸗ ſtraße, evtl. Unkoſtenanteil. Gefl. Zuſchr. unt. D U 10 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.* 3512 möglichſt im Junger Künſtler ſucht 1 oder 2 möblierte Zimmer mit Klavierbenütz., mögl. Nähe des National⸗ Theaters. Angebote mit Preisangabe unter L F 321 an Rudolf Moſſe, Leipzig. Emig4 Zwei gut möblierte 2 immer (Wohn⸗ und Schlafzimmer), in guter Lage, auf 1. Sept. von einzelnem Herrngeſucht. Oſtſtadt oder Lindenhof bevorzugt. Preisangebote unter& J 71 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 674 Heiner L a den od. Verkaufshänschen ſof. zu mieten geſucht Angeb. u. G E 67 an die Geſchſt. 3667 eee Tausch geboten: Schöne g Zim. u. Küche im Zentrum, geſucht: 3 Zim. u. Küche mit Bad im Zentrum oder Oſtſtadt. 3713 Ang. unt. G. W. 84 an d. Geſchäftsſt. d. Blatt. PE Berufst. Dame len, -3 Zimmerwonng. von jungem Ehepaar mit 1 Kind geſucht. 2 Zimmer ⸗ Wohnung kann in Tauſch ge⸗ geben werden. Angeb. unter G 2 87 an die Geſchäftsſtelle. 43717 Geb.: In ſchön. Geg. des Lindenhofs ſonn. geſ. 2 Zimmerwohng. m. K.(31% Miete). Geſucht werden:—3 Zimmer, Küche, Bad, evtl. mit Loggia. per ſof. ſep. l. Man⸗ Schöne, geräumige 3 Zimmerwohnungen mit Bad u. Zubehör, evtl. m. Autogarage in Feudenheim, an Wohnberechtigte zum 1. Sept. u. 1. Okt. 29 zu verm. Mietpreis günſt. Ang, an F. G. Erich Heuſch, K 2. 15. Tel. 218 88.* 3732 Beſchlagnahmefreie -•J Zimmerwolng. m. Küche, Badben. u. Zubeh. p. 1. 9. od. 1. 10. zu verm* 3724 Adreſſe in d. Geſchſt, Zu vermiet. p. 15. 10. 2 Schöne 3 Zimm.- Wohnungen m. Küche, Bad u. Zu⸗ behör(Neub.) in ruh. Lage Neckaraus. Be⸗ rechtigungsſchein erf. Adreſſe in der Geſchſt. B3428 Beim Hauptbahnhof, 1 Treppe -2 möhl. Zimmer el. Licht, mit od. ohne Küchenben., auf 1. g. zu verm. Fernſpr. vorhanden. B38473 Angeb. u. B K 105 an die Geſchäftsſtelle. Möbl. Zimmer mit 2 Betten a. Berufs⸗ tätige zu verm. 3709 L 4, 11, part. Großes, helles 3710 leeres Zimmer mit elektr. Licht, ſofort zu vermieten, Angeb. unt G V3 an d. Geſch. F 3. 1, 2 Treppen Gut möbl. Zimmer ſarde od. Zimmer. e W 5 Angeb! u. H 8 45 U Nr. 59 an die Ge⸗ an die Geſchſt. 437631 ſchäftsſtelle.* 3652 ſof. zu verm. 53696 * 5 2 ä Samstag, den 10. Auguſt 1920 13. Seite. Nr. 307 In bester Lage(Breitestraße) ll. Fb I Auges Tur mit anschliegendem Büro neu hergerichtet, per I. Oktober günstig zu vermieſen. Ange- bote unt. Z B 154 an die Ge- schäftsstelle ds. Blattes. 83430 Vutgehende Wirtschaft wit Bundeskegelbahn, etwa 400 Hektoliter Bierumſatz, an jüngere, tüchtige Wirtsleute, mögl. Metzger, günſtig zu ver pa ch ten. Tauſchwohnung von 3 Zimmer ubtig. Eilaunfragen unter B V 116 an ſchäftsſtelle dieſes Blattes. die Ge⸗ 8896 im Jungbusch N mit 2 Zimmer ⸗ Wohnung und 2 Man⸗ fſarden billig per ſofort zu vermieten. Angebote unter 8 W 117 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 7 5 ſpirschalt mit neu erſtellter Doppel⸗ Kegelbahn an nur tüchtige, Kautionsfäuige Wirtsleute zu vermieten. 3 Zimmer und Küche müſſen in Tauſch geſtellt werden. Angebote mit genauer Angabe der Familien⸗ verhältniſſe unter H H 95 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes.* 3735 Gutgehende Wirtſchaft(ca. 500 Hektoliter) in Mannheim zu verpachten. Kaution 2500 l. Für Inventarübernahme 2500 notwendig. Julius Wolff(R. D..), Immobilien, Maunheim, 0 7. 22. Gai Zuvernieten ganz oer geteilt Uf. 180 am Hoger an Hauptverhehrsstrahle. Angebote unter B ID 106 an die Geſchüfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 8880 Eckladen mit 2 Zimmer Wohnung u. 3 Zimmerwohnungen mit Bad, Speiſe⸗ u. Beſenk., in guter Ausſtattg., in Neubau Ecke Spaten⸗ und verläng. Bürgerm.⸗Fuchsſtr. per 1. Nov. zu vermieten. Näheres bei B3441 A. Melzer, Max⸗Joſephſtraße 20, II. Beschlagaahmeteie Etage Nähe Heidelbergerstr.— Wasserturm geeignet für feines 8802 Elagengeschäaff Büro, Praxis EU vermieten. Unierrichi 3 F 101 an die Geschäftsst. ds. Bl. Hypothek 1 22 000 4, auf Objekt[ Darlehen in zentraler Stadt⸗ 5 lage zu vergeben dch. an Beamte und 8 55 Sn 85 0 Festbesoldete Immob. u. Hypothe⸗ 8 20 Tat Gehe, N ach e . 26. Ede. Sgler& 60. 6 m. b.. 5 Stettin. 1 0 1 b 8 1 E. Vertrauensmann Hypotheken. Baugelder P. Salewski günſtig durch B3461]] Mannheim U 4, 2 W. Schmalz, Rheinſtraße Nr. 8. Ta271 r 8 f 15 5 Beteiligungen Anfragen unter Neidelberg!l Beschlagnahmeftel, zu vermieten! In Zweifamiltenhaus—7 Zimmerwohnung mit Gartenanteil. Sofort beziehbar. Julius Wolff(R. D..), Mietnachweis, Mannheim, 0 7. 22. Gal Neubau: Meerfeſdstrate 70(Lindenhof) .5 Iimm.-Wohnungen mit eingerichtetem Bad, Erker und Loggia (Kachelofen⸗ Etagenheizung) per 1. Oktbr. 29 zu vermiet. Näh. Franz Mündel, Baugeſchäft, Bü ro: Schimperſtr. 20, Tel. 519 60. 8908 Feudenheim 4 Zimmer- Wohnung nd 2 Zimmer- Wohnung in Neubau auf 1. September zu vermieten. Anfragen Tel. 24388 2 große, ſonnige B3458 4 immerwohnungen mit Bad u. Kammer, in ein. Neubau, gegen⸗ über d. Gartenſtadt Waldhof, mit Drgl.⸗Karte zum 1. Sept. preiswert zu vermiet. Angebote unter E K 24 an die Geſchäftsſtelle dss. Bl. Schöng 3 Iimmei-Wohaung mit Bad und Zubehör, in neuem Hauſe zum 1. Septbr. an Wohnberechtigte zu vermieten. Miete Mk. 86.40 incl. 13744 Neckarau, Wörthſtraße 15, parterre rechts. Beſichtigung Montag u. Mittwoch ab 15 Uhr. 2 Eimmer-Wohnung W eleg. möbl., mit Küche, beſ. Glasabſchluß und e e 1.1. 2. St. links. Vorplatz, zu vermieten. 824 3788 2 Gut möbl. 2 2 f Zim. mit ö in. i. b 7 el. 28 zw. Bahnh. u. möbl. oder unmöbl., Waſſert., an berufst. Hrn. zu vm. p. 15. 8. Kepplerſtr. 41, 1 Tr., Ecke Rheinhäuſerſtr. * 3736 mit Küche, Bad, Zen⸗ tralhg., in ſchön. Oſt⸗ ſtadtlage, per 15. 8. o. 1. 9. zu vermieten. Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle. 13618 Möbliertes Zimmer Schöne f zu vermieten. 5 33589 Agrohe leere Zimmer e Se auch als Büro geeignet. 5 5 per ſofort zu vermieten Möbliertes Zimmer Zu erfragen in der 5 Geſchäftsſtelle. 3711 mit 1 od. 2 Bett., el. Licht, ſof. zu verm. 1 Keres Zimmer.. Stock ls. * 3727 nit einger. Küche ſo⸗ fort zu verm. 3752 Angeb. u. O& 121 an die Geſchäftsſtelle. Zimmer mit 1 od. 2 Betten an Herrn od. Frl. ſofort od. 1. Sept. zu verm. 5 1 Windeckſtr. 23, 4. St. bu, müll Anme.. Fütterer. 73530 an ſol. Hrn. b. 1. 9. zu verm. Lge. Röt⸗ Schön möbl. Zimmer terſtr. 65, 4 Tr. lks.! ſof, od. ſp. zu verm. * 8659 D 4, 14. 4. Stock, Döbele. Bgad8s Möbliertes Zimmer mit 2 Betten zu ver⸗ mieten. Gutemann⸗ ſtraße 14, II. 47219. an nur ſer. o. Dame zu vm. Schön möbl. Zimmer u. Bad i. H. Tel. 27 zu vermieten. Preis 3701 38„ mit Kaffee. 15 b e ee e öhönes Sehlafzim. * 3584 m. Küchenben(möbl.) Sehr ſchön möbl. Zim. herrl. am Waldpark geleg.(Stefanienufer) in Herrſchaftsh., p. 1 Hrn. 5 f 1 Anfang der Secken⸗ gut möhl. Ammer heimerſtr., billig zu Nähe Meßpl., per ſof. verm. Angeb. u 5. E 44 an die Geſchſt. *3612 zu vermiet. Kramer, Mittelſtr. 28. 43093 25 150 Hypotheken-Kapftal auch Neubau- Darlehen. Gute Beleihung. Schnelle Durchführung. ** Immobilien- 5 II 0 1 40 Hypotheken- u. J Finanzgeschäft Mannheim, Friedrichsplatz 3, Tel. 27174 8914 1. Darlehen feder Höhe,—10% p. a. 2. 1. und 2. Hypotheken.— 3. Hausreparatur⸗ Kredite.— 4. Ankauf von Aufwertungs⸗ Hypotheken.— 5. Neubauhypotheken zu 3 2 einſchließl. Amortiſation.— 6. Kommunal⸗ Kredite.— 7. Großauleihen von 2 000 000 Doll. aufwärts.— 8. Ankauf von Reichsſchuldbuch⸗ forderungen.— 9. Anlage aller Gelder von 12 bis zu 36 75 p. a.— 10. Kredit⸗Fürſorge (unverzinsliche Darlehen). Karl Brandner, Mannheim, S 5. 4b, Telephon 339 72. 8770 Aelterop erfahrener Kaufmann ſucht ſich mit einigen tauſend Mark an be⸗ ſtehendem, rentablem Unternehmen tatig zu beteiligen. Angebote unter B N 54 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. B3437 Ofachmann iſt Gelegenheit geboten, ſich in ſchön gelegen. Ausflugsort am Main mit 6000 Einwohnern au einer größeren Reparaturwerkſtätte zu be⸗ teiligen. 8000 4 erforderlich zw. nne einer Fahrſchule geg. Sicherheit.—3 Zimm.⸗ Wohnung ſteht zur Verfügung. Angeb. unt. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Rterricht 7 8 Ingenieur-Akademie der Stadt Wismar a d. Ostsee Illustriertes Programm kostenlos D Köln, N 1 5 Lerm Sdiauienster⸗ dekorieren u. Plakatmalen Dekorations Fachschule Aachenerstraße 64 Prospekte gratis. S858 Erfolgreiche Vorbereitung küren Kaufm. Beruf Abendkurse in Stenographie, Ma- schinenschreiben, Buchführung usw. Privat- 55 eee V. Stock Inh. U. Lektor: Wilh. Kraus: NI 4, 10 3 Haus z. Stadt Augsburg Fürnsprecher 21792 Prospekte kostenlos — 8172 Jüng. Lehrer erteilt Nachhilfestunden in Franz. u. Mathem. bis Kl. U II u. eptl. Latein u. Engliſch für Anfänger. B3456 Angeb. u. E A 16 an die Geſchäftsſtelle Englisch! 1 5 Kaufm. wünſcht Fortbildung im Eng⸗ liſchen durch Konver⸗ ſation ete. 3644 Zuſchriften unt. P R Nr. 56 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. Gegründet 1878 Gold, u. silb. Med. anne im/ Thin. Frledrlehsring 23 Hm Wasserturm Eintritt jederzeit! Geöffnet—21 Uhr Telephon 31649 Wer erteilt gründlich. Unterrieht in feuerungstechniſch. Berechnungen? Gefl. Zuſchr. unter G P 77 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 3481 auen erteilt bei mäßigen 1 B3465 unſtmaler C. Hart⸗ mann, K 1, 10, III. 1 Fremdspradmen sole MHebbersetzumgem --F Sprachschule, O 6, 3. Aeltestes Sprachinstitut amlatae Jelephon 8890. Verlangen Sie Hrospe ki. 8460 die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Ich ſuche die Bekauntſchaft einer jungen, hübſchen Dame aus gutem Hauſe zwecks ge⸗ meinſamer Autofahrten ete. und ſpäterer Heirat Inſerent iſt Mitte der 20, groß und in guter Stellung. Gefl. Zuſchriften unter P M 51 an * 3685 dunkel, Gattin und Gebild. g4jähriger Herr, mittlere, gute Figur, Schickſalsſchläge geläutert u. abgeklärt, ſucht vermögende Dame(auch Witwe) als ehem. Offizier, durch ſchwere 8759 Teilhaberin au ausſichtsreichem Fabrikationsvorhaben. Abſolut diskrete Behandlung ſämtlicher An⸗ fragen wird zugeſichert u. verlangt. Zuſchrift. unter H d 43 an die Geſchäftsſtelle dss. Bl. ügabpakngg all. Stände find. Sie am beſt. im alteingef. u. erfolgr. Inſtitut. Frau A. Straub, Uhlandſtraße 22. part. Nähe Meßplatz B3364 Ausländerinnen. reiche u. vermögende deutſche Damen wün⸗ ſchen Heirat. Ausk. ſof. Tauſend Dank⸗ H BR 44 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 43761 2. i gut vorgebildet, ſtrebſam, ſucht ſich mit einigen 1000 Mark an nur ſolidem Geſchäft oder Unternehmen ü Beteiligen. Angebote unter B 2 120 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 8 7 Junger Kaufm. ſucht VC desu mit 1020 000& evtl. ſend Mark geg. Sich. an gutgehendem Ge⸗ auch zur Sanierung. ſchäft zu beteiligen. Angebote beſ. unt. Angebote unter I N M 681 Rudolf E Nr. 92 an die Ge⸗ Moſſe, Mannheim. ſchäftsſtelle. 28720 Vermischtes Tanſche meine faſt neue Marken-Klupp- Kamera 9/2, mit Zeiß⸗Teſſar 4,5 Compurx, kympl. mit Taſche u. Kaſſetten für Film u. Platte, gegen neuwert., erſtkl. Radio⸗Fernempfänger. An⸗ ſchr. Herr., auch ohne Verm. Stabrey, Ber⸗ lin, Stolpiſche Str. 48 B3354 Heirat Witwe, 39 Jahre, mit Sohn von 9 Jahren, Wohnung u. etwas Barvermögen vorhan⸗ den. wünſcht ſich mit Herrn in ſicher. Stel⸗ lung zu verheiraten. Zuſchriften unt. B 2 Nr. 111 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 8698 Geb. Beamtenwitwe, kath., alleinſt. m. Her⸗ zensbildg. u. nettem Aeußeren, Wohngs.⸗ Einrichtg. u. etw. in Bar vorhon. wünſcht die Bekanntſch. eines ſol. aktiven Beamten (Staate, Reich o. Kom⸗ 1 ne] i.. u. 56 4 Nahr, zwecks RH E IR 4A Gefl. Zuſchr. u. D 2 gebote unt. 4 M 181 au die Geſchſt. 3498 Nr. 18 an die Geſchſt. Hera Suche netten lieben Mann in geſich. Stel⸗ lung, Wwr. m. Haus⸗ halt, Alter Anf. 50, kennen zu lernen. Zuſchr. u. F X 62 au die Geſchſt. 3655 Frl., alleinſt., in 30er g. wirtſchaftl. u. ge⸗ ſchäftst., etw. Verm. u. Außſt. ſucht Be⸗ kanntſch. e. Herrn. a. Witwer m. Kind an⸗ genehm, zw. baldiger H DIR 4A T Zuſchr u. H M 99 an die Geſchſt. 8743 Junger Lehrer auf ſchön. Landort wünſcht häusl., kath. Fräulein groß u. ſchlank, bis 24., mit Vermögen kennen zu lernen zw. Heirat Ausführl. Zuſchr. mit Bild unter B Nr. 196 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. erbeten.* 3594 Witwer, Mitte 50er, ſucht ſich wieder z u verheiraten. Eigenes Geſchäft und Haus. Relig. Nebenſ. Zuſchrift. unt. K G 94 an die Geſchſt, 9781 uo K. für ein Menken Wenig fac 0 AED e Hähere Angaben enthalten im Juli und im Nuguſt die packungen der Il. Sorte fis fRIg 6.[l. B. H. HUNCHEN — 13808 1 0 Elektr. e schönste Modelle, prima Gust 7, 25 o relerk. 88: Nfuiuu lu blub 14. Sefte, N 887 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 10. Auguſt 1959 1 unsere seit Jahrzehnten gepflegten Spezial-Artikel Rissenhüllen 2710 0 der Beffen .75.50.00.30 a 8 im Beisein Deekbettenhüllen des Käufers 130/180 fertig gensht 15.90 19.75.50 X Weige Halbdaunen p. Pfd..00.25.75.25 Weige Daunen p. Pfd. 22.00 17.30 17.00 Kissen mit 2 Pfund Federn 14.50 10.30.50.25 Deckbetten n e pd Fed. 39.50 23.00 22.00 14.50 Unsere Bettfedern und Daunen sind stets frisch, gewaschen, entstäubt und doppelt gereinigt Graue federn p. Pfd..95.50.30.23 95& 78 4 Weige Federn p. Pfd..75.95.50.93 M ANNMNMEIM HN 1. 2 H T. 4 Lieferung frei Haus mit unseren Lieferautos MA NNN EIN H 1. 13 H 1. 14 Alfeinverkauf von Steiners Paradiesbeiten ſotorra Victoria 500 cem., mit Boſch⸗ licht, Horn uſw. billig zu verkaufen. Bz3480 5 5 Woge bel Appel, die Ausstellung der 6 Nr. 1. Nassenschrank, mittl. Feldbahngleis, ca. 30 Meter, Kippwagen zu verkaufen. 13630 Angebote unter B E Nr. 200 an die Ge⸗ ſchüftsſtelle ds. Blatt. Radio b e ompl., billig zu ver⸗ 7 AHanuſlein . Anzuſeh. u. 4¹¹ 0. 5, zu hören Samstag 18 5 8 8 8 b. 20 Uhr, Sonntag zu besichtigen. Sie finden dort 10—12 Uhr.* 3749 Berberich, U 4, 11. Nadi Mabel Wellenlänge 2002000 kompl. zu verkaufen. Anzuſehen: Montag zwiſchen 4 u. 7 Uhr. Werner, M 6, 13. 78620 Hart- Falthoote 5 8 Schwerer, faſt neuer 8 5 8 8 b f unerreicht i. Ausfüh⸗ Crank rung u. Preis. Schon 5 ae alanotelt ab 140. Sof. llefer 8 Sed. Sprech- Apparat bar ab Lager Mann⸗ e 30000 38, garantterſtkl. gelbflu von mit guter Ausſtattg.] beim dch. Vertreter: feinſt. Geſchmack, ab hier an Verbraucher u. Wie⸗ u. 10 g. Platten bil⸗ e ee Mhm., ee e e a 15 5 7 epplerſtr. 42. Anmeld. insbeſond. v. Daue rabnehmern ſof. erb. 1 lia Jen ſchwander. Tel. 265 59. 83490 Kartoſſelgüchterbund, Langſtr 19, Tel.52687 Cargo DO.„Sierra Cordoba“ ab Bremen 26. August Gastspiele dies Stadttheaters Augsburg Ltg.: Intendant Karl Lustig- Prean . im Musensaal d. Rosengartens Mannheim Die drei letzten Wochen Beginn jewelſs 8 Uhr Sonntag. den 11. August und Montag. den 12 August Mitternachtswalzef Oper elite von ER. Stolz mit Curt v. Lessen vom Deut. schen Volkstheater Wien als Gast. Dienstag, den 13. August Bubiköpfe 4 „eines der lustigsten Stücke, dais je über die Bühne ging“ 7 Das Publikum kem aus dem Lachen nicht heraus. biw. den 14. August Mittorxnachtswalzer mit Curt v. Lessen 0 Donnerstag den 15. August Beginn abends 10 Uhr Fommernaehts-Kabarett u. a. Mitwirkenden: Curt von Lessen, Edwin Englisch, Franz Marner, Anni Sieburg, Marianne Merck. rreuag, den 16. August Volksvorstelſung gleichzeitig zum letzten Male deen, bbc 5 G 5, 176. D.„Sierra Ventanes“„ 5 16. Sepftembesn Bfuder Sraubinger Sp b ö D.„Sierra 9 15 9 8 3 8 4 Breise Ni 1 bis Mk 8 8 miergel⸗Maſchine, e— 2 l 1 D.„Sierra or 0 8% 4 1 5 ober f Samslag den II. August! 8 f ngenehmste wöchentliche oa, nonatloge Auskunft und Drucksachen durch unsere sämtlichen Vertretungen N 5 ichtplatt 7 bremiere: bun eden ene Teilzahlung Norddeutscher Lloyd Bremen Angebote unter H a 5 Die Königin Operette von Oskar Straus D Nr. 91 an die Ge⸗ ſchäſts telle ds. Blatt. Sehr gut erhaltene Krupp ⸗Addier⸗Kaſſe billig gegen bar zu verkaufen. Kaiſer⸗ rina 50. 2. St. B3382 Mannheim: Norddeutscher Lloyd, General- Vertretung f. Baden Mannheim, Lloyd- Reisebüro G. m. b.., O 7, 9(Heidelbergerstr.) Fernsprecher 23267 und die übrigen Bezirks- Vertretungen. of aa— L Tanken Sie DEROP und fragen Sie Ihren Motor nach dem a 2 Unterschied. ö Karten 20 Mk. 1.— bis Ml. 5— einschl. Steuer für alſe Vorstellungen an der Konzertkasse K. Ferd Heckel, O 3, 10, im Mennh Mustkhaus, O 7. 18, im Ver- Kehrsvetein N 2, 4 und im Rosen arten von 11 bis 18, 15 bis 17 und ab 19 Uhr Wenig gebrauchte Continental Schreibmaschine billig abzugeb. 83484 8 Große Posten Mannte mer gheln- und flafenkahneen.— ſeſepnon 308 97,] Walter Schubert, 0 0 8 U. 22. f 0 einzelner Fürst Bismarch eren esc homo (Rheinbrücke) Gebrauche Spelsezimmern Zenn 7 Uhr bbES HEIM u. re. Mk.. Schreibmaschinen 9 2 a f f ehe Ane 7 Ur: Abbks HEIM u, une M.—; nen aufgearbeitet, btl- Rerrenzimmern 1 8 nd Wachttisohe. 2 1 D jeweils 3 Std. Aufenthalt und Führung liaſt abzugeb. S204 in Elche, Nußbaum poliert 2 20 5 11 Uhr zurück 8928 W. Lampert. Hüchen. Tanne N L. 6. 12. Vot verkauf: Verkehrsverein, Kremer- Paradeplatz 5 1* 0 und vor Abfabrt an Bord Sehreibmaschine 1 Einzelmöbel mit 15 0 Pabatt in gut. Zuſtande, für f Polstermöbel 50% zu verk. 33762 Freude in hr Meim Adreſſe in d. Geſchſt. Matratzen Wir garantieren für jeden 1 Tropfen aus unseren Pumpen. Tankstellen bei brlogt übnen allein eine schöne Ein gut erhaltener 8 Bettfedern Mannkeimer 2 Haus- Standuhr Linderwagen orig Batten Moknungs- Derop A. G. Direkt ab Spezial- Fabrik— ohne Brennabor, ſow. Kin⸗ Zwischenhandel. Anerkannte Qua- 3 50 3 l 5 9 5 N 8 5 0 8 0 etc. 2 von M. 60. an Elfenſtraße 17. art. Ei It 9. e Angen. Tellzahlg. Mehr]. Garantie. 1 b 5 0 ZII Anifallend inric Ian 20 18 C ert Trespa ene ee et erhaltenes weiß n b . Kinderbent m. Draht- billigen Prelsen 1 1 Hausrat) Karl- Benzstr. 5 E. LAUFFER roſt u. Matr zu 8 Sperlal-Habtik moderner Hausstanduhren Mk. zu verk. 47231 Schwenningen g. N.(Schwarzwald) Adreſſe in d. Geſchſt N enge kuk und Mannteim 2 7 8 5 een, ner p 7,8 DbEROp Uher Nacht 20 Reichtum? Wenig gehr. Fal 38570 Mödel.. Deutsche Vertriebs- Gesellschalt lür Russische Oel-Produkte.-G. Au! zu verkaufen. 4870 U f i i i Fordern Sie Gratisaukklärung v. Abreſſe in der Ge⸗ 5 V Winne en 8852 Ed378 F Erdmann& Co, Berlin SW I lſchäftsſtelle ds. Blatt. 5 ese Prachtfsdereft auf dem Rennplatz* Fſtehpfatze 50 Pfg., Sftcplätze 1— Mk, Kinder 30 Pfg. soo Dauer Stunde. Vomirkautsstellen benutzen